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BAWAG Group AG

Annual Report Mar 15, 2019

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Annual Report

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JAHRESFINANZBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018

INHALT

7 KONZERN-GESCHÄFTSBERICHT

  • 22 Konzernlagebericht
  • 56 Konzernabschluss
  • 234 Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

250 GESCHÄFTSBERICHT NACH UGB

  • 251 Lagebericht
  • 266 Einzelabschluss
  • 281 Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

HIGHLIGHTS 2018

Jänner  Vereinbarung einer strategischen Kooperation mit Spotcap
März  BAWAG Group im Jahr 2018 zum zweiten Mal in Folge von Global Finance zu "Best Bank in Austria" gewählt
April  Emission von Additional-Tier-1-Kapital in Höhe von 300 Mio. €
Mai  Vereinbarung einer strategischen Kooperation mit MediaMarktSaturn Österreich
Juli  BAWAG Group erhält von Euromoney zwei Auszeichnungen als "Western Europe's Best Bank
Transformation" und "Austria's Best Bank"
 Beginn eines Aktienrückkaufprogramms für bis zu 1.285.000 Aktien
 Rückkaufangebot für die 300 Mio. € 8,125%-Tier-2-Anleihe der BAWAG P.S.K.
(Fälligkeitsdatum: 30. Oktober 2023)
September  Erfolgreicher Abschluss der Akquisition der Deutscher Ring Bausparkasse
Oktober  Vereinbarung einer strategischen Kooperation mit METRO Cash & Carry Österreich
November  Aktienrückkaufprogramm mit Rückkaufvolumen im Umfang von 1.285.000 Aktien abgeschlossen
Dezember  Start von Qlick, unserer Online-Plattform für das Kreditgeschäft in Deutschland
 Unterzeichnung einer Vereinbarung zur Übernahme von BFL Leasing, Health AG und Zahnärztekasse AG
 easybank vom Börsianer erneut als "Beste Direktbank in Österreich" ausgezeichnet;
start:bausparkasse zum ersten Mal als "Beste Bausparkasse in Österreich" ausgezeichnet
 Erzielung eines Rekord-Jahresergebnisses vor Steuern von 573 Mio. € im Geschäftsjahr 2018

ALLE ZIELE 2018 ÜBERTROFFEN

Ziele 2018 Ergebnisse 2018
Jahresüberschuss vor Steuern >5% jährliches Wachstum 573 Mio. € / +14%
Return on Tangible Equity (@12% CET1) >15% 17,1%
Cost/Income Ratio <46% 44,2%
Common Equity Tier 1 Quote (fully loaded) ≥12% 14,5%

ZIELE

Ziele 2019 2020
Ergebnis vor Steuern (Wachstum) >6% >6%
Ergebnis vor Steuern (Absolutbetrag) >600 Mio. € >640 Mio. €
Cost/Income Ratio <43% <40%
Return on Tangible Equity 15–20% 15–20%
Common Equity Tier 1 Quote (fully loaded) 12–13% 12–13%
Gewinn je Aktie vor Steuern1) >6,00 € >6,40 €
Nettogewinn je Aktie1) >4,50 € >4,80 €

1) Vor Abzug des AT1-Kupons; vor Kapitalmaßnahmen.

FINANZKENNZAHLEN

Erfolgsrechnung
(in Mio. €)
2018 2017 Veränderung
(%)
2016 Veränderung
(%)
Nettozinsertrag 840,5 793,1 6,0 732,2 14,8
Provisionsüberschuss 282,8 216,9 30,4 192,9 46,6
Operative Kernerträge 1.123,3 1.010,0 11,2 925,1 21,4
Sonstige Erträge1) 47,4 110,4 -57,1 40,4 17,3
Operative Erträge 1.170,7 1.120,4 4,5 965,5 21,3
Operative Aufwendungen -517,9 -528,5 -2,0 -439,4 17,9
Regulatorische Aufwendungen -40,1 -33,8 18,6 -46,1 -13,0
Risikokosten -45,1 -61,8 -27,0 -42,7 5,6
Jahresüberschuss vor Steuern 572,7 500,4 14,4 445,4 28,6
Steuern vom Einkommen -136,2 -51,2 >100 12,9
Nettogewinn 436,5 449,1 -2,8 458,1 -4,7
Erfolgskennzahlen
(Werte auf Jahresbasis)
2018 2017 Veränderung
(%Pkt.)
2016 Veränderung
(%Pkt.)
Return on Equity2) 12,2% 13,4% -1,2 15,1% -2,9
Return on Equity (@12% CET1) 14,3% 15,1% -0,8 16,2% -1,9
Return on Tangible Equity2) 14,2% 15,4% -1,2 17,1% -2,9
Return on Tangible Equity (@12% CET1) 17,1% 17,6% -0,5 18,5% -1,4
Nettozinsmarge 2,21% 2,24% -0,03 2,32% -0,11
Cost/Income Ratio 44,2% 47,2% -3,0 45,5% -1,3
Risikokosten / zinstragende Aktiva 0,12% 0,17% -0,05 0,14% -0,02
Bilanz
(in Mio. €)
2018 2017 Veränderung
(%)
2016 Veränderung
(%)
Bilanzsumme 44.698 46.056 -2,9 39.746 12,5
Kundenkredite 30.482 30.793 -1,0 28.485 7,0
Kundeneinlagen und eigene Emissionen 34.620 36.611 -5,4 32.045 8,0
Eigenkapital (exkl. AT1-Kapital) 3.706 3.576 3,6 3.108 19,2
Eigenkapital abzgl. immaterieller Vermögenswerte
und AT1-Kapital
3.202 3.088 3,7 2.737 17,0
Risikogewichtete Aktiva 20.465 21.494 -4,8 19.047 7,4
Bilanzkennzahlen 2018 2017 Veränderung
(%Pkt.)
2016 Veränderung
(%Pkt.)
Common Equity Tier 1 Quote (fully loaded) 14,5% 13,5% 1,0 13,6% 0,9
Gesamtkapitalquote (fully loaded) 16,3% 15,2% 1,1 16,2% 0,1
Leverage Ratio (fully loaded) 7,1% 6,2% 0,9 6,4% 0,7
Liquidity Coverage Ratio (LCR) 179% 150% 29 138% 41
NPL Ratio 1,7% 1,8% -0,1 1,7% 0,0

4 1) Die Position "Sonstige Erträge" beinhaltet Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten inkl. sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen. 2) Exkl. AT1-Kapital. Anmerkung: Definitionen und Details zur angewandten Berechnungsmethodik siehe Kapitel "Definitionen" auf den Seiten 245-248. Vorjahreszahlen wurden angepasst. Weitere Details dazu siehe Note 1.

AKTIENBEZOGENE KENNZAHLEN

Aktienbezogene Kennzahlen 2018 2017 Veränderung
(%)
2016 Veränderung
(%)
Periodengewinn vor Steuern je Aktie (in €)1) 5,75 5,00 14,9
Nettogewinn je Aktie (in €)1) 4,38 4,49 -2,4
Buchwert je Aktie (in €) 37,51 35,76 4,9
Buchwert je Aktie abzgl. immaterieller
Vermögenswerte (in €)
32,41 30,88 4,9
Dividende je Aktie (in €) 2,182) 0,58 >100
Höchstkurs (in €) 48,20 48,00 0,4
Tiefstkurs (in €) 34,16 41,20 -17,1
Schlusskurs (in €) 35,84 44,46 -19,4
Price/Book Ratio 0,96 1,24 -23,2
Price/Tangible book Ratio 1,11 1,44 -23,2
Im Umlauf befindliche Aktien am Ende der Periode 98.794.893 100.000.000 -1,2
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien
im Umlauf
99.597.178 100.000.000 -0,4
Marktkapitalisierung (in Mrd. €) 3,5 4,4 -20,4

1) Vor Abzug des AT1-Kupons.

2) Dividendenvorschlag für die Hauptversammlung.

BAWAG GROUP AUF EINEN BLICK

Die BAWAG Group AG ist die börsennotierte Holdinggesellschaft der BAWAG P.S.K. mit Sitz in Wien und den wesentlichen Banktöchtern easybank und start:bausparkasse in Österreich sowie der Südwestbank und Deutscher Ring Bausparkasse (seit Jänner 2019 start:bausparkasse) in Deutschland. Mit mehr als 2,5 Millionen Kunden ist die BAWAG P.S.K. eine der größten Banken in Österreich und verfügt über eine landesweit bekannte Marke.

Wir verfolgen ein einfaches und transparentes Geschäftsmodell, das auf niedriges Risiko, Effizienz sowie regional auf Österreich, Deutschland und entwickelte Märkte ausgerichtet ist. Wir betreuen Privat-, KMU- und Firmenkunden

und bieten ihnen ein breites Sortiment an Spar-, Zahlungsverkehrs-, Kredit-, Leasing- und Veranlagungsprodukten sowie Bausparen und Versicherungen über verschiedene Online- und Offline-Vertriebswege an.

Unsere Geschäftssegmente sind BAWAG P.S.K. Retail, easygroup, Südwestbank, DACH Corporates & Public Sector, International Business und Treasury Services & Markets. Die Bereitstellung von einfachen, transparenten und erstklassigen Produkten und Dienstleistungen, die den Bedürfnissen unserer Kunden entsprechen, steht in allen Geschäftsbereichen im Zentrum unserer Strategie.

STRATEGIE

  • Wachstum in unseren Kernmärkten Unser Ziel ist es, unsere Kundenbasis und unser Kundengeschäft in unseren Kernmärkten Österreich, Deutschland und entwickelten Märkten mit Schwerpunkt auf der DACH-Region zu steigern.
  • Unseren Kunden das Leben einfacher machen Unsere Kunden sollen ihre Bankgeschäfte so gut und komfortabel wie möglich über unsere digitalen und physischen Vertriebskanäle abwickeln können. Dadurch wollen wir erfolgreiche, langfristige Kundenbeziehungen aufbauen und erhalten.
  • Steigerung der Effizienz und operativen Exzellenz Kosteneffizienz in allen Geschäftsbereichen und Funktionen ist für den Erfolg in einem komplexen Umfeld entscheidend, in dem wir mit stärkerem Wettbewerb, strengeren regulatorischen Anforderungen und neuen Marktteilnehmern von außerhalb der Finanzdienstleistungsbranche konfrontiert sind.
  • Beibehaltung eines sicheren und soliden Risikoprofils – Eine starke Kapitalausstattung, stabile Einlagen und ein niedriges Risikoprofil stellen die Basis für die Umsetzung unserer Geschäftsstrategie dar.

Disclaimer:

Bestimmte der in diesem Bericht enthaltenen Aussagen können Darstellungen von oder Aussagen über zukünftige Annahmen oder Erwartungen sein, die auf gegenwärtigen Annahmen und der gegenwärtigen Sicht des Managements beruhen, und bekannte und unbekannte Risiken und Ungewissheiten beinhalten, die zu beträchtlichen Abweichungen von den tatsächlichen Ergebnissen, Leistungen oder Ereignissen führen können.

Tatsächliche Ergebnisse können von den prognostizierten wesentlich abweichen und berichtete Ergebnisse sollten nicht als Hinweis auf zukünftige Entwicklungen betrachtet werden.

Weder die BAWAG Group selbst noch irgendeines ihrer verbundenen Unternehmen sowie deren Berater oder Vertreter haften in irgendeiner Art und Weise (fahrlässig oder anderweitig) für irgendwelche Schäden jeglicher Art oder für Verluste, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Berichts oder der enthaltenen Inhalte oder anderweitig in Zusammenhang mit diesem Dokument entstehen.

Dieser Bericht stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zum Kauf oder Verkauf oder zur Zeichnung irgendwelcher Wertpapiere dar und seine Inhalte oder Teile davon dürfen keine Grundlage oder Vertrauensbasis irgendeines Vertrags oder irgendeiner Verpflichtung bilden.

Die Tabellen in diesem Bericht können Rundungsdifferenzen enthalten.

Sämtliche in diesem Bericht verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

KONZERN-GESCHÄFTSBERICHT 2018

8 BRIEF DES VORSTANDSVORSITZENDEN

12 STRATEGIE

15 DIE BAWAG GROUP AN DER BÖRSE

17 GOVERNANCE

  • 17 Der Vorstand der BAWAG Group AG
  • 18 Corporate Governance
  • 20 Bericht des Aufsichtsratsvorsitzenden

22 KONZERNLAGEBERICHT

  • 23 Wirtschaftliche und regulatorische Entwicklungen
  • 25 Ergebnis- und Bilanzanalyse
  • 30 Geschäftssegmente
  • 44 Risikomanagement
  • 44 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem
  • 46 Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechte
  • 51 Personalentwicklung
  • 53 Corporate Social Responsibility
  • 53 Forschung und Entwicklung
  • 54 Ausblick und Ziele

56 KONZERNRECHNUNGSLEGUNG

  • 57 Konzernrechnung
  • 69 Anhang (Notes)
  • 191 Risikobericht
  • 234 Erklärung aller gesetzlichen Vertreter
  • 235 Organe der BAWAG Group AG

238 BESTÄTIGUNGSVERMERK

245 DEFINITIONEN

249 GLOSSAR

BRIEF DES VORSTANDS-VORSITZENDEN

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

wir haben soeben unser erstes volles Geschäftsjahr als börsennotiertes Unternehmen beendet. Ein Jahr, das jedenfalls in Erinnerung bleiben wird. Wir haben uns auf die Arbeitsweise als gelistetes Unternehmen eingestellt und uns auf die Umsetzung unserer Strategie konzentriert. Für die europäische Finanzwelt war 2018 eines der herausforderndsten Jahre in ihrer Geschichte, für die BAWAG Group jedoch erneut ein sehr erfolgreiches Jahr, in dem wir einen Rekord-Jahresüberschuss vor Steuern von 573 Mio. € (+14% gegenüber dem Vorjahr) erzielt haben. Wir haben alle unsere Ziele übertroffen, uns auf die Dinge konzentriert, die wir steuern können, und unser Versprechen, unser Kapital effizient einzusetzen, eingehalten, während wir gleichzeitig weiterhin an der BAWAG Group von morgen arbeiten. Es ist eine echte Bestätigung für die Bank und die Qualität unseres Teams, dass wir mehrere Akquisitionen abschließen und bei der Integration Fortschritte erzielen konnten, ohne dabei die Umsetzung unserer täglichen operativen und strategischen Initiativen aus den Augen zu verlieren. 2018 erzielten wir einen Return on Tangible Equity (@12% CET1) von 17,1% und einen Kapitalaufbau (brutto) von ca. 260 Basispunkten. Wir werden der Hauptversammlung eine Dividendenzahlung von 2,18 € je Aktie vorschlagen und evaluieren darüber hinaus aktiv Aktienrückkauf-Optionen. Die Erwartungen sind hoch, aber ich bin davon überzeugt, dass wir mit unserem Team weiterhin Wert für unsere Kunden und Aktionäre schaffen werden.

Rekordergebnisse erzielt

Die BAWAG Group hat erneut Rekordergebnisse erzielt und alle für 2018 festgelegten Ziele übertroffen:

Ziele 2018 Ergebnisse 2018
Jahresüberschuss vor
Steuern >5% jährliches Wachstum
573 Mio. € / +14%
Return on Tangible Equity
(@12% CET1) >15%
17,1%
Cost/Income Ratio (CIR) <46% 44,2%
CET1 Quote (fully loaded) ≥12% 14,5%

Wir erzielten einen Jahresüberschuss vor Steuern von 573 Mio. €, was einer Steigerung um 14% gegenüber 2017 entspricht. Der Anstieg ist hauptsächlich auf höhere operative Kernerträge, niedrigere Kosten und geringere Risikokosten zurückzuführen, wobei letztere das positive

Kreditumfeld und den Fokus auf entwickelte Märkte widerspiegeln.

Kapitalausschüttung

Zum Jahresende 2018 lag die CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) bei 14,5%, wobei brutto 260 Basispunkte an Kapital generiert wurden. Diese Zahl berücksichtigt bereits die vorgeschlagene Dividendenzahlung im Ausmaß von 50% des den Aktionären zurechenbaren Nettogewinns, somit 2,18 € je Aktie (215 Mio. €), in Einklang mit unserer Dividendenpolitik. Im Laufe des Jahres 2018 haben wir außerdem einen Kapitaleffekt in Höhe von 50 Basispunkten aus dem Rückkauf von etwa 1,3 Mio. Aktien der BAWAG Group AG und einem Rückkauf von Tier-2-Kapital absorbiert. Wir starten in das Jahr 2019 mit einer starken Kapitalausstattung. Dank unseres hohen organischen Kapitalaufbaus sind wir in der Lage, weiter zu wachsen, in unser Kerngeschäft zu investieren und gleichzeitig nach weiteren M&A-Möglichkeiten Ausschau zu halten. Darüber hinaus evaluieren wir aktiv Aktienrückkauf-Optionen.

Strategische Ausrichtung

Mit Blick auf das Jahr 2019 und darüber hinaus möchte ich mit Ihnen einige Überlegungen und Gedanken zu unserer Geschäftsstrategie und unseren Schwerpunkten teilen. Unser Geschäftsmodell und unsere Strategie beruhen auf vier Pfeilern:

  • Wachstum in unseren Kernmärkten
  • Unseren Kunden das Leben einfacher machen
  • Steigerung der Effizienz und operativen Exzellenz
  • Beibehaltung eines sicheren und soliden Risikoprofils

Wachstum in unseren Kernmärkten

Unser Fokus ist und bleibt auf Wachstum in entwickelten Märkten, mit Österreich als unserer Basis und unserem Fundament, gerichtet. BAWAG P.S.K. Retail erwirtschaftete einen Rekord-Jahresüberschuss vor Steuern von 243 Mio. € (+ 25% gegenüber 2017) und die easygroup 145 Mio. € (+ 6%), was insgesamt die Belastbarkeit unseres Geschäftsmodells belegt. Neben Wachstum in unseren Kernprodukten im österreichischen Retail- und KMU-Geschäft haben wir den Grundstein für neue Kanäle zur Kundengewinnung gelegt. Im Jahr 2018 haben wir drei Retail-Kooperationen vereinbart, die unsere Omni-Kanal-Strategie ergänzen. Ziel ist es, unsere Präsenz im Konsumkreditgeschäft zu stärken und unser gesamtes Angebot an Bankprodukten zu nutzen. Darüber hinaus haben wir neue digitale Produkte auf den Markt gebracht und unsere Brokerplattformen ausgebaut. Wir konnten auch PayLife erfolgreich integrieren, was innerhalb der gesamten BAWAG Group ein umfassendes Kreditkartenangebot ermöglicht. Im Firmenkreditgeschäft haben wir ein sehr starkes Wachstum im internationalen Lending-Geschäft verzeichnet, das die Schwäche im DACH Corporates & Public Sector Geschäft ausglich. Im Firmenkreditgeschäft ist und bleibt der Fokus auf risikoadjustierten Renditen, wobei Volumenssteigerungen rein zu Wachstumszwecken nicht umgesetzt werden.

Mit der Integration der Südwestbank und dem Abschluss der Akquisition der Deutscher Ring Bausparkasse haben wir 2018 große Fortschritte bei unserer Expansion nach Deutschland gemacht und die Voraussetzungen für den Ausbau unserer deutschen Retail-Plattform geschaffen. Diese Akquisitionen waren von strategischer Bedeutung, um das Wachstum unseres Kundengeschäfts zu unterstützen, neue Märkte zu erschließen, neue Produkte anzubieten, talentierte Teams einzusetzen und unsere operative Performance weiter zu verbessern. Im Dezember haben wir zwei ergänzende Akquisitionen in Deutschland und eine in der Schweiz unterzeichnet, welche den Weg für die Erweiterung unserer Marktpräsenz in die Schweiz ebneten. Die in der Nähe von Frankfurt ansässige BFL Leasing GmbH ist ein auf IT-Finanzierung spezialisiertes Leasingunternehmen. Die Health AG mit Sitz in Hamburg und die Zahnärztekasse AG mit Sitz in Wädenswil, Schweiz, sind zwei führende Marktteilnehmer im Bereich Dental Factoring und bieten in diesem Bereich Finanzierungsprodukte und -dienstleistungen an. Diese Transaktionen sind Teil unserer breiteren Strategie in der DACH-Region und ergänzen das Geschäftsmodell der BAWAG Group, indem sie Zugang zu Kunden in höchst attraktiven Märkten bieten. Mit ihrem einzigartigen Vertriebsmodell bildet BFL Leasing für die BAWAG Group eine gute Ausgangsbasis, ihr Leasinggeschäft in Deutschland zu etablieren, während ihr die Health AG und die Zahnärztekasse AG den Einstieg ins Factoring-Geschäft, ein Nischengeschäft, sowie den Abschluss neuer strategischer Partnerschaften ermöglichen. Wir prüfen laufend Möglichkeiten für M&A, werden aber unsere Richtlinien in Bezug auf strategische Eignung und Wert weiterhin diszipliniert einhalten.

Unseren Kunden das Leben einfacher machen

Kunden streben nach einem spannenderen Erlebnis im Zusammenhang mit bestimmten Produktangeboten und Dienstleistungen, während sie rund um die Uhr die Möglichkeit haben, ihre finanziellen Angelegenheiten selbst zu managen. Unser Ziel ist es, genau diesen Bedürfnissen zu entsprechen, neue und bestehende Technologien besser zu nutzen sowie unsere Ausgaben für Daten- und Technologiemanagement zu optimieren.

Im Februar 2018 haben wir eine Entflechtungsvereinbarung mit der Österreichischen Post unterzeichnet, die eine einvernehmliche und schrittweise Beendigung unserer Partnerschaft vorsieht – ein wesentlicher strategischer Schritt für uns. Seitdem haben wir große Fortschritte in der Transformation unseres Filialnetzwerks, intern und extern bekannt als Concept 21, gemacht. In dessen Rahmen wird bis Ende 2019 ein neu gestaltetes, richtig dimensioniertes Filialnetz mit bis zu 100 Filialen umgesetzt. Unser Ziel ist es, eine wirklich differenzierte, qualitativ hochwertige Kundenerfahrung zu bieten, erstklassige Beratung anzubieten, Kundenbeziehungen zu vertiefen und zur effizienten Abwicklung von administrativen und transaktionsbezogenen Aktivitäten neueste Technologien einzusetzen. Bis Ende 2018 konnten wir bereits 85% der Filialumstellungen abschließen, wobei es uns gelungen ist, rund 95% unserer Kunden zu halten. Wir freuen uns über die zahlreichen Möglichkeiten, die sich uns mit einem eigenständigen, richtig dimensionierten Filialnetz, digitalen Vertriebsschienen und engagierten Vertriebsmitarbeitern eröffnen.

Steigerung der Effizienz und operativen Exzellenz

Die Konzentration auf Effizienz und Steigerung der operativen Exzellenz ist Teil unserer DNA. Wir sind überzeugt, dass Effizienz und operative Exzellenz zu den wenigen Faktoren zählen, die wir aktiv steuern können, sie stehen daher für uns als oberste Prämisse außer Diskussion. Das Streben nach operativer Exzellenz und Produktivitätssteigerung ist eine Konstante; wir streben Jahr für Jahr kontinuierliche Verbesserungen an. Mit einer Cost/Income Ratio von knapp über 40% und einem Return on Tangible Equity (@12% CET1) von über 17% ist und bleibt die BAWAG Group eine der ertragsstärksten und effizientesten Banken Europas.

Wir haben verinnerlicht, dass Technologie letztendlich das wichtigste Unterscheidungsmerkmal in der Bankenlandschaft sein wird – und dass es notwendig ist, dass wir hier Vorreiter sind, anstatt nur zu folgen. Daher haben wir im Jahr 2018 unsere Technology Roadmap konzernweit eingeführt. Dies betrifft sowohl die Technologieinfrastruktur als auch die weitere Entwicklung und das dafür benötigte Personal. Es ist unser Ziel, Technologie ins Zentrum all unserer Tätigkeitsbereiche zu stellen. Wir profitieren dabei von einem einfachen Geschäftsmodell, das uns eine sinnvolle Nutzung von Technologie im gesamten Konzern ermöglicht.

Beibehaltung eines sicheren und soliden Risikoprofils

Wir sind sehr stolz darauf, die Bank sicher und solide zu führen. Unser Hauptaugenmerk liegt auf entwickelten Märkten, da wir vom Wert stabiler Rechtssysteme und soliden makroökonomischen Rahmenbedingungen für das Geschäft überzeugt sind. Wir werden das konservative Risikoprofil der Bank beibehalten, unter besonderer Betonung der hohen Qualität unserer Assets und disziplinierter Kreditvergabekriterien. Unsere NPL Ratio betrug 1,7% (ohne Rechtsfall mit der Stadt Linz: 1,2%) und unsere Risikokosten lagen bei 12 Basispunkten. Die Ergebnisse des EZB-Stresstests im Jahr 2018, in dem wir als eine der besten Banken Europas abgeschnitten haben, stehen für die Belastbarkeit unseres Geschäftsmodells und unserer Märkte sowie die Qualität unserer Aktiva. Wir sind in erster Linie eine aus Privatkundeneinlagen refinanzierte Retailbank mit einem starken Liquiditäts- und Leverage-Profil sowie einer ausgezeichneten Kapitalausstattung.

Entwicklung des Kundengeschäfts

Wir haben in allen unseren Kundengeschäftsfeldern solide Ergebnisse erzielt und in jedem Segment den Jahresüberschuss vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Etwa 70% unseres Vorsteuergewinns entfällt auf das Retail- und KMU-Geschäft, das seinen Schwerpunkt insbesondere in der DACH-Region hat.

Segment Ergebnis vor
Steuern (Mio. €)
RoTE vor
Steuern1)
CIR
BAWAG P.S.K. Retail 243 / +25% 41,2% 44,9%
easygroup 145 / +6% 36,2% 31,5%
International Business 123 / +47% 30,9% 19,5%
DACH Corporates &
Public Sector
46 / +6% 15,1% 53,3%
Südwestbank 50 / >100% 14,5% 60,2%

1) @12% CET1.

Das Segment BAWAG P.S.K. Retail erzielte 2018 einen Rekord-Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 243 Mio. €, was einer Steigerung um 25% im Vergleich zu 2017 entspricht. 2018 lag der Schwerpunkt auf der Transformation unseres Retailmodells durch die Erschließung neuer Kanäle zur Kundengewinnung durch Partnerschaften und der Beschleunigung unserer bevorzugten, eigenständigen Filialstrategie, Concept 21. Wir haben unser Filialnetz neu gestaltet, indem wir die Mehrheit unserer Kundenberater erfolgreich in unserem Zielfilialnetz konsolidiert haben. Dies trägt dazu bei, den Umsatz pro Vollzeitkraft zu steigern, gleichzeitig signifikante Kosteneinsparungen zu erzielen und unseren Kunden hervorragende Dienstleistungen zu bieten.

Das Segment easygroup erzielte einen Rekord-Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 145 Mio. €, was einer Steigerung um 6% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Wir haben PayLife erfolgreich integriert und das Geschäft bis Jahresende komplett neu positioniert. PayLife hat bereits einen wichtigen Meilenstein erreicht und ein Nettowachstum im Kreditkartengeschäft (zum ersten Mal seit 2013) erzielt, darüber hinaus erfolgte der erfolgreiche Start des Kreditkartengeschäfts in Deutschland. Außerdem haben wir im Dezember 2018 Qlick eingeführt.

Das Segment International Business erzielte ebenfalls ein Rekordergebnis mit einem Jahresüberschuss vor Steuern von 123 Mio. €, ein Plus von 47% gegenüber dem Vorjahr. Dies spiegelt vor allem das solide Nettowachstum der Aktiva von 21% und die Auflösung von Rückstellungen aus dem Vorjahr wider. Die Qualität der Aktiva zeigt sich vor allem in einer NPL Ratio von 50 Basispunkten.

Der Schwerpunkt des Segments DACH Corporates & Public Sector liegt weiterhin auf der Pflege bestehender und dem Aufbau neuer, nachhaltiger Kundenbeziehungen in einem höchst kompetitiven und herausfordernden Umfeld. Unserer Meinung nach sind die risikoadjustierten Erträge derzeit nicht im Gleichgewicht. Wir bringen aber die nötige Geduld auf und warten ab, bis sich das Preisumfeld wieder normalisiert, während wir gleichzeitig weitere Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz und der Optimierung der Finanzierungsstruktur verfolgen.

Die Strategie der Südwestbank ist darauf fokussiert, neue Strategien zur Neukundengewinnung zu entwickeln, mit dem Ziel der Neupositionierung der Südwestbank mit einem umfassenderen Angebot an Produkten für Retailkunden und KMUs, die über verschiedene Vertriebsschienen abgeschlossen werden können. Die starke Integrationsdynamik

hat einen fortgeschrittenen Stand erreicht, wobei der Fokus auf Rentabilität, Kapital, operative Effizienz und Risikomanagement liegt, um Ergebnisse im Einklang mit den Gesamtzielen der BAWAG Group zu erreichen.

Ausblick und Ziele

Die europäische Bankenlandschaft befindet sich derzeit stark im Umbruch und ist mit mehreren Herausforderungen wie dem aktuellen Niedrigzinsumfeld, anhaltendem Preisdruck, erhöhten regulatorischen Anforderungen, neuen Marktteilnehmern in Form von Fintechs und einem raschen technologischen Wandel konfrontiert. Wir sind zuversichtlich, die BAWAG Group so positioniert zu haben, dass sie diese Herausforderungen erfolgreich meistern kann, um ihr Geschäft weiter auszubauen – unter gleichzeitiger Beibehaltung eines niedrigen Risikoprofils, einer soliden Kapitalausstattung und eines profitablen Geschäfts.

Aufgrund unserer starken operativen Performance im Jahr 2018 haben wir unsere ursprünglichen 3-jährigen Konzernziele für die Jahre 2018 bis 2020 angepasst. Im Wesentlichen haben wir unsere Ziele um ein Jahr nach vorne gezogen, was eine jährliche Wachstumsrate des Jahresüberschusses vor Steuern von 6% für 2019 und 2020 sowie ein absolutes Ziel für den Jahresüberschuss vor Steuern von mehr als 600 Mio. € im Jahr 2019 und 640 Mio. € im Jahr 2020 widerspiegelt.

Unsere Ziele für 2019-2020 lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Ziele 2019 2020
Ergebnis vor Steuern
(Wachstum)
>6% >6%
Ergebnis vor Steuern
(Absolutbetrag)
>600 Mio. € >640 Mio. €
Cost/Income Ratio <43% <40%
Return on Tangible Equity 15-20% 15-20%
CET1 Quote (fully loaded) 12-13% 12-13%
Gewinn je Aktie (vor Steuern)1) >6,00 € >6,40 €
Nettogewinn je Aktie1) >4,50 € >4,80 €

1) Vor Abzug des AT1-Kupons; vor Kapitalmaßnahmen.

In Bezug auf Kapitalaufbau und Ausschüttungen an die Aktionäre streben wir eine jährliche Dividendenausschüttung in Höhe von 50% des den Aktionären zurechenbaren Nettogewinns an und werden zusätzliches Überschusskapital für Investitionen in organisches Wachstum sowie die Umsetzung ergebnissteigernder Akquisitionen in Übereinstimmung mit unserem konzernweiten RoTE-Ziel verwenden.

Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende in Höhe von 2,18 € je Aktie (215 Mio. €) auszuschütten, und evaluiert aktiv Aktienrückkauf-Optionen.

Unsere anhaltend starken operativen Ergebnisse bestätigen erneut, dass die BAWAG Group gut aufgestellt ist, um in einem wettbewerbsintensiven europäischen Bankenumfeld erfolgreich zu bestehen. Wir werden unsere auf die DACH-Region ausgerichtete Strategie beibehalten und unseren Kunden weiterhin verständliche, transparente und erstklassige Produkte und Dienstleistungen anbieten.

Dankesworte

2018 war ein herausforderndes Jahr für Europas Banken. Unsere zuvor beschriebenen Erfolge waren nur dank des von allen unseren Kunden, Aktionären und Mitarbeitern in die BAWAG Group gesetzten Vertrauens möglich. Ich möchte diese Gelegenheit nützen, Ihnen allen für Ihre nie nachlassende Unterstützung zu danken.

Zu guter Letzt gilt ein besonderer Dank unserem Team in der Bank. Der gesamte Vorstand ist stolz auf die von Ihnen Tag für Tag im Interesse der Bank erbrachten Leistungen. Nur durch das Engagement unserer Mitarbeiter ist es uns gelungen, die BAWAG Group von morgen aufzubauen. Die hohe Arbeitsmoral, das unglaubliche Engagement und die außergewöhnliche Leistung sowie Umsetzungskraft aller Teammitglieder innerhalb der BAWAG Group sind wirklich einzigartig!

Anas Abuzaakouk, Vorstandsvorsitzender der BAWAG Group AG

STRATEGIE

WACHSTUM IN UNSEREN KERNMÄRKTEN

Die Strategie der BAWAG Group zielt auf Wachstum in Österreich und darüber hinausgehend in der DACH-Region ab, sowohl organisch wie auch durch Zukäufe. Unser Ziel ist es, unseren Marktanteil bei den Kernprodukten in Österreich weiter auszubauen, eine relevante Marktpräsenz in Deutschland zu erreichen und insgesamt ein erstklassiges Kundengeschäft in der DACH-Region aufzubauen.

Österreich ist der Kernmarkt der BAWAG Group mit einer landesweit bekannten Marke. Wir betreuen mehr als 2,5 Millionen Kunden, wobei ca. 72% unserer Kundenkredite auf die DACH-Region entfallen, davon ca. 55% auf Österreich.

Die DACH-Region ist ein attraktiver Wirtschaftsraum:

  • Eine wachsende Bevölkerung von über 100 Millionen
  • Ein jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 4 Billionen € und damit ein BIP pro Kopf von mehr als 40.000 €
  • Ein prognostiziertes BIP-Wachstum von 1-2% für die Periode 2019-2020
  • Eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von unter 4%

Unser Kernmarkt zeichnet sich zudem durch eine gemeinsame Kultur und Sprache und ein stabiles Rechtssystem und Kreditumfeld aus. Die Region weist einen niedrigen Verschuldungsgrad privater Haushalte, geringes Wohnungseigentum und eine niedrige digitale Durchdringung auf, was Chancen für künftiges Geschäftswachstum bietet.

Unsere Strategie basiert auf einem Omnikanal-Ansatz, der es uns ermöglicht, einzigartige Chancen zu nutzen:

  • Über die easybank, eine der führenden Direktbanken, erschließen wir uns ein Kundensegment, das jenes der österreichischen BAWAG P.S.K. und der deutschen Südwestbank ergänzt.
  • Dank unserer vor kurzem getätigten Übernahmen in Deutschland verfügen wir über einzigartige Vertriebskanäle für neue Retail- und KMU-Produkte, die das bestehende Produktangebot der BAWAG Group ergänzen.
  • Unsere schlanke, zentralisierte Organisationsstruktur ermöglicht es uns, unseren Kunden eine gleichbleibend hohe Servicequalität zu gewährleisten und Produkte und Dienstleistungen zeitnah zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse aller unserer Kunden zugeschnitten sind.

Ergänzt wird unser Geschäft in Österreich und Deutschland durch unsere internationalen Unternehmens- und Immobilienfinanzierungen in entwickelten Märkten. Diese Strategie führt zu einer Diversifizierung der Ertragsquellen und eröffnet uns Wachstumschancen in Ländern mit stabilen geopolitischen und makroökonomischen Rahmenbedingungen.

Wir konzentrieren uns in erster Linie auf die Betreuung von Privat-, KMU- und Firmenkunden in der DACH-Region, aber auch auf den Ausbau unseres internationalen Retailgeschäfts in ausgewählten Märkten. Wir wollen unsere operative Plattform dazu nutzen, unsere Position als eine der effizientesten Banken in der DACH-Region bzw. in Europa zu festigen.

2018 war erneut ein sehr erfolgreiches Jahr, auch in Bezug auf unsere Expansionsstrategie. Wir erzielten Fortschritte bei mehreren Akquisitionen und konnten gleichzeitig die Südwestbank, unseren deutschen Ausgangspunkt, in die BA-WAG Group integrieren. Der erfolgreiche Abschluss der Übernahme der Deutscher Ring Bausparkasse bietet uns die Möglichkeit, Bausparprodukte und über Broker vertriebene Hypothekarfinanzierungen in Deutschland anzubieten. Außerdem haben wir eine verbindliche Vereinbarung zum vollständigen Erwerb der BFL Leasing GmbH, eines in Frankfurt ansässigen, auf IT-Finanzierung spezialisierten Leasing-Unternehmens, sowie von zwei im Dental Factoring Bereich tätigen Firmen, unterzeichnet. Bei letzteren handelt es sich um die in Hamburg ansässige und auf dem deutschen Markt tätige Health AG und um die Zahnärztekasse AG, die in der Schweiz Marktführer ist und für die BAWAG Group einen ersten Schritt zur Expansion in die Schweiz darstellt. Alle drei Unternehmen sind bereits lange am Markt tätig und verfügen über signifikante Marktanteile in ihren jeweiligen Kernmärkten.

Für 2019 planen wir unsere Wachstumsstrategie weiter fortzusetzen, wobei der Fokus auf unseren Kernbereichen Retail-, KMU- und Kommerzkunden liegt. Wir sind überzeugt, dass es sowohl in der DACH-Region als auch in ganz Europa zu einer Konsolidierung in der Bankenlandschaft kommen wird. Obwohl unsere Geschäftspläne weiterhin von einer Niedrigzinslandschaft ausgehen, würde ein Zinsanstieg um 1% im Zeitverlauf zu einer Erhöhung des Nettozinsertrags um ca. 100 Mio. € führen. Wir werden weiterhin einzigartige Chancen nützen, um unsere Kundenbasis zu erweitern und Marktanteile zu gewinnen, sowohl organisch als auch durch Zukäufe.

UNSEREN KUNDEN DAS LEBEN EINFACHER MACHEN

Wir wollen sicherstellen, dass unsere Kunden ihre Bankgeschäfte so gut und angenehm wie möglich über unsere digitalen und physischen Vertriebsschienen abwickeln können. Unsere digitalen Initiativen dienen daher allesamt der Erhöhung des Kundenkomforts und der Kundenzufriedenheit.

Folgende Maßnahmen sind für den Aufbau und den Erhalt erfolgreicher Kundenbeziehungen entscheidend und machen unseren Kunden das Leben einfacher:

  • Einfachheit und Konsistenz unseres Produktangebots als Ausdruck unseres Bekenntnisses zu einem klaren, fairen und transparenten Bankgeschäft auf allen unseren Vertriebswegen.
  • Digitalisierung der gesamten Prozesskette, sodass unsere Kunden jederzeit und überall Zugang zur gesamten Palette unserer Produkte und Dienstleistungen haben und nahtlos zwischen verschiedenen Vertriebsschienen wechseln können.
  • Neue und bestehende Kunden besser verstehen lernen und sie gezielt mit personalisierten und maßgeschneiderten Produkten ansprechen.

Stärkung unserer bestehenden erfolgreichen Kooperationen und Aufbau neuer Partnerschaften zur Weiterentwicklung unseres Retailgeschäfts und zur Ausweitung unseres Produkt- und Serviceangebots.

Wir sind davon überzeugt, dass unsere Kunden eine Bank bevorzugen, deren Produkte sich durch Verständlichkeit und Transparenz auszeichnen. Daher ist sowohl unser traditionelles als auch unser Online-Produktangebot darauf ausgerichtet, unseren Kunden klare, faire und transparente Bankdienstleistungen anzubieten.

Wir investieren laufend in alle unsere Vertriebswege, um unseren Kunden jederzeit und überall attraktive Spar-, Kredit-, Leasing-, Versicherungs-, Bauspar- und Anlageprodukte anbieten zu können. Zur Steigerung der Kundenzufriedenheit im Umgang mit unseren Produkten und Dienstleistungen setzen wir auf intuitive Benutzeroberflächen, die einen nahtlosen Wechsel zwischen den verschiedenen angebotenen Vertriebswegen ermöglichen.

STEIGERUNG DER EFFIZIENZ UND OPERATIVEN EXZELLENZ

Der europäische Bankensektor ist mit diversen Herausforderungen wie dem aktuellen Niedrigzinsumfeld, anhaltendem Preisdruck sowie erhöhten regulatorischen Anforderungen konfrontiert. Zusätzlich drängen immer mehr Unternehmen von außerhalb des traditionellen Finanzsektors in den Markt, die Marktanteile erobern und die klassischen Ertragsquellen von Banken und anderen Finanzinstituten beeinträchtigen. Dadurch sind wir einem immer härter werdenden Wettbewerb ausgesetzt.

Wir sind überzeugt, dass Banken in diesem herausfordernden Umfeld keine andere Wahl haben, als ihre Geschäftsmodelle und Kostenstruktur anzupassen, um effizienter zu werden. Angesichts der verstärkten Konkurrenz durch bestehende und neue Marktteilnehmer ist das traditionelle Kostenparadigma in Frage zu stellen.

Auch im Jahr 2019 konzentrieren wir uns weiterhin auf die Optimierung unserer Prozesse und die Erhöhung der operativen Exzellenz. Die Eckpfeiler unseres Ansatzes zur Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung lauten wie folgt:

  • Automatisierung und Vereinfachung unserer Prozesse, Transfer in die digitale Welt, Stärkung unserer Rechenund Analysefähigkeiten und Erhöhung der Kundenzufriedenheit. Auf Basis unserer mehrjährigen technologischen Roadmap werden wir die Infrastruktur kontinuierlich verbessern und neue Technologien zum Nutzen unserer Kunden einsetzen.
  • Weitere Rationalisierung von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen mit dem Ziel der Straffung und Standardisierung unseres Produktangebots (online und offline) und der Optimierung unseres Gesamtauftritts.
  • Analyse unserer gesamten Wertschöpfungskette zur Identifizierung von Kernkompetenzen im Front, Middle und Back Office sowie Nutzung von konzerninternen Plattformen und potentiellen Kooperationen.

BEIBEHALTUNG EINES SICHEREN UND SOLIDEN RISIKOPROFILS

Eine starke Kapitalausstattung, stabile Einlagen sowie ein niedriges Risikoprofil bilden die Grundlage für die Umsetzung unserer Geschäftsstrategie und die Erreichung unserer Ziele. Das Management bekennt sich zu einer auf Sicherheit und niedriges Risiko ausgerichteten Unternehmensführung.

Unser Fokus liegt auf starken Kern- und Gesamtkapitalquoten und einer konservativen Leverage Ratio. Wir sind der Auffassung, dass unsere CET1 Quote unter Vollanwendung der CRR langfristig mindestens 12-13% betragen sollte, um uns von Konjunkturzyklen unabhängig zu machen und die nötige Flexibilität für unsere organischen und anorganischen Wachstumspläne zu gewährleisten. Diese Zielkapitalquote ist außerdem so kalibriert, dass ein konservativer Abstand zu den von der Aufsicht vorgegebenen Mindestkapitalanforderungen besteht. Darüber hinaus steuern wir die BAWAG Group unter Einhaltung eines niedrigen Leverage, der zum Jahresende 2018 bei 12,1x Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme lag. Unsere Leverage Ratio unter Vollanwendung der CRR betrug zum selben Zeitpunkt 7,1%.

Alle unsere Entscheidungen zur Geschäftsentwicklung und zur Kapitalallokation einschließlich unseres disziplinierten M&A-Ansatzes orientieren sich vorrangig an der Erreichung und Einhaltung unserer Kapitalziele. Wir prüfen daher in jeder Geschäftseinheit unter Berücksichtigung der Kapitalunterlegung detailliert das Risiko/Ertrags-Verhältnis.

Einlagen von Retail- und Firmenkunden bilden seit Jahren den Kern unserer Refinanzierungsstrategie und werden auch in Zukunft die wichtigste Refinanzierungsquelle unserer Bilanz darstellen. Ergänzt werden unsere Einlagen durch diversifizierte Kapitalmarktrefinanzierungen. Wir

emittieren dabei unbesicherte Anleihen, fundierte Bankschuldverschreibungen, die mit Hypotheken und Darlehen an die öffentliche Hand besichert sind, sowie RMBS.

Unser langfristiges Ziel ist die Beibehaltung einer starken Einlagenbasis und einer diversifizierten Kapitalmarktfinanzierung. Das Verhältnis von besicherter Refinanzierung zum gesamten Refinanzierungsvolumen lag zum 31. Dezember 2018 bei 14%, was die insgesamt niedrige Belastung unserer Aktiva widerspiegelt. Die Liquidity Coverage Ratio betrug zum Jahresende 2018 179%.

Der Fokus unseres Wertpapierportfolios liegt auf geringem Kreditrisiko, hoher Liquidität und einer soliden Streuung hinsichtlich Geographie und Emittenten. Über 95% des Portfolios sind Wertpapiere mit einem Investment-Grade-Rating. Auch Marktrisiken werden mit klarem Fokus auf ein niedriges Risikoprofil unter Anwendung eines konservativen Hedging-Ansatzes gesteuert, um die Volatilität der Einnahmen möglichst gering zu halten. Aus diesem Grund betreibt die BAWAG Group auch keinen Eigenhandel.

Unsere Kreditvergabekriterien werden regelmäßig überprüft. 2018 ergriffen wir branchenführende Vorsorgemaßnahmen, um die Vergabekriterien von Hypothekardarlehen hinsichtlich der maximalen Laufzeit und des Loan-to-Value proaktiv zu straffen. Das niedrige Risikoprofil hängt mit unserer strategischen Ausrichtung auf entwickelte Märkte, insbesondere auf Österreich und Deutschland, zusammen. Zum 31. Dezember 2018 hatten wir weder relevantes Exposure gegenüber Schwellenmärkten oder CEE noch waren wir in Ländern mit erhöhtem Geldwäscherisiko tätig. Wir verfügen über Aktiva von solider Qualität mit einer NPL Ratio von 1,7% zum Jahresende 2018.

DIE BAWAG GROUP AN DER BÖRSE

ENTWICKLUNGEN AN DEN AKTIENMÄRKTEN

Die Aktienmärkte in Europa und in den USA waren durch erhöhte politische Risiken und eine relativ hohe, sich jedoch verlangsamende makroökonomische Wachstumsdynamik beeinflusst. Nach einer relativ stabilen Aktienkursentwicklung im Jahr 2017 war 2018 durch erhöhte Preisvolatilität gekennzeichnet. Der Euro Stoxx Banks, ein Sub-Index des Euro Stoxx 600 und der Leitindex für in der Eurozone tätige Banken, sank gegenüber dem Jahresende 2017 um 28%.

Das stabile Wirtschaftswachstum übertrug sich in eine solide finanzielle Entwicklung des Unternehmenssektors. So stieg während des Jahres 2018 der Gewinn je Aktie im ATX, im Euro Stoxx 600, im Euro Stoxx Banks und im S&P 500. Die steigenden Unternehmensgewinne und rückläufigen Aktienkurse führten 2018 zu sinkenden Bewertungskennzahlen in Europa und in den USA. Während sich das

Kurs-Gewinn-Verhältnis des ATX, des Euro Stoxx 600 und des Euro Stoxx Banks auf 9,7, 14,9 bzw. 11,5 reduzierte, verharrte das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 auf einem höheren Niveau von 17,1.

Trotz vier Zinsanhebungen in den USA und trotz der Drosselung der Wertpapierkäufe durch die Europäische Zentralbank herrschte weltweit weiterhin im historischen Vergleich ein günstiges Liquiditätsumfeld vor, und Zinsen verharrten 2018 auf niedrigem Niveau.

Die gestiegene Preisvolatilität wurde durch Unsicherheiten hinsichtlich gegenseitiger protektionistischer Handelspolitik zahlreicher Länder und Regionen, wie den USA, China und der EU, sowie Anzeichen über ein sich verlangsamendes globales Wachstumsumfeld ausgelöst.

AKTIENPERFORMANCE

Der Aktienkurs der BAWAG Group AG betrug zum Ende des Jahres 2018 35,84 €, verglichen mit 44,46 € per Jahresende 2017. Im selben Zeitraum verzeichneten die Aktien ein Hoch von 48,20 € und ein Tief von 34,16 €.

Unter Berücksichtigung der Ausschüttung von 58 Mio. € an Dividende für das vierte Quartal 2017 und 51 Mio. € an Aktienrückkäufen erzielte die Aktie der BAWAG Group AG einen Total Return von -18% gegenüber -26% Total Return des Euro Stoxx Banks. Daraus ergibt sich eine Outperformance der Aktien der BAWAG Group AG gegenüber dem Leitindex für Banken in der Eurozone.

AKTIONÄRSSTRUKTUR IM ÜBERBLICK (PER 31.12.2018)

FUNDING UND INVESTOR RELATIONS

2018 setzte die BAWAG Group wesentliche Elemente der geplanten Optimierung der Gesamtkapitalquote um. Im April 2018 begab die BAWAG Group erstmals Additional-Tier-1- Kapital im Umfang von 300 Mio. €.

Die BAWAG Group kündigte im Juni 2018 den Rückkauf gegen Barzahlung für die gesamte 300 Mio. € 8,125%-Tier-2- Anleihe der BAWAG P.S.K. mit Fälligkeit 30. Oktober 2023 an. Die sehr starke Annahmerate der Investoren mit ca. 90% resultierte in einem Rückkauf von 268 Mio. €.

Im Jahr 2018 nahmen Mitglieder des Vorstandes zusammen mit dem Investor Relations Team an Treffen mit zahlreichen Investoren in den USA, in Großbritannien, in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich teil. Dabei wurde die Strategie der BAWAG Group vorgestellt und die Entwicklung der Finanzkennzahlen besprochen.

Zum 31. Dezember 2018 haben acht Analysten Kaufempfehlungen und ein Analyst eine neutrale Empfehlung veröffentlicht. Der durchschnittliche Target Price lag am 31. Dezember 2018 bei 49,8 €.

Informationen zur BAWAG Group und der BAWAG Group-Aktie sowie die aktuellsten Analystenempfehlungen sind auf folgender Website abrufbar: https://www.bawaggroup.com/IR.

DER VORSTAND DER BAWAG GROUP AG

Anas Abuzaakouk Vorstandsvorsitzender Chief Executive Officer

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands Chief Financial Officer

Stefan Barth Mitglied des Vorstands Chief Risk Officer

David O'Leary Mitglied des Vorstands Head of BAWAG P.S.K. Retail

Andrew Wise Mitglied des Vorstands Chief Investment Officer Head of Non-Retail Lending

Sat Shah Mitglied des Vorstands CEO der easygroup

CORPORATE GOVERNANCE

ÖSTERREICHISCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX

Im Jahr 2016 hat die BAWAG P.S.K. eine freiwillige Verpflichtungserklärung abgegeben, die auf sie anzuwendenden Bestimmungen des Österreichischen Corporate Governance Kodex ("Kodex", abrufbar unter http://www.corporate-governance.at) anzuwenden. Aufgrund der Börsennotierung im Jahr 2017 bekannte sich die BAWAG Group AG zur Einhaltung der Regeln des Kodex. Der konsolidierte Corporate-Governance-Bericht der BAWAG Group AG wird im Einklang mit den Bestimmungen der §§243c und 267b des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) erstellt und auf der BAWAG Group-Website unter

https://www.bawaggroup.com/CorporateGovernanceBerichte veröffentlicht.

Der Kodex besteht aus einer Reihe von Selbstregulierungsregeln für österreichische börsennotierte Unternehmen und beinhaltet Regeln, die auf zwingenden Rechtsvorschriften beruhen (L-Regeln); Regeln, die eingehalten werden sollten, wobei Abweichungen erklärt und begründet werden müssen (C-Regeln, "Comply or Explain"); und Regeln, die Empfehlungen sind, deren Nichteinhaltung weder offenzulegen noch zu begründen ist (R-Regeln).

AUFSICHTSRAT

Zum 31. Dezember 2018 bestand der Aufsichtsrat der BAWAG Group AG aus neun Mitgliedern. Die sechs Kapitalvertreter im Aufsichtsrat setzen sich wie folgt zusammen: Vier Mitglieder sind unabhängig, während – auf Basis der Bestimmungen der Satzung der BAWAG Group AG – ein Mitglied von einer Cerberus-Gesellschaft und ein Mitglied von einer GoldenTree-Gesellschaft entsandt sind.

Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats beinhaltet die Rechte und Pflichten des Aufsichtsrats und definiert Aufgaben der einzelnen Ausschüsse auf Aufsichtsratsebene. Weitere Details zu den einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrats sowie die Zusammensetzung der Ausschüsse werden im Kapitel "Organe der BAWAG Group AG" und im konsolidierten Corporate Governance Bericht 2018 dargestellt.

Prüfungs- und Complianceausschuss

Der Prüfungs- und Complianceausschuss beschäftigt sich mit der Prüfung der laufenden Rechnungslegung, des Jahresabschlusses sowie des internen Kontrollsystems der Gesellschaft und überwacht die Unabhängigkeit und Tätigkeit des Wirtschaftsprüfers. Die jährlichen Prüfungspläne sowie Berichte über die Tätigkeiten der Innenrevision und des Compliance Office werden dem Prüfungs- und

Complianceausschuss vorgelegt. Der Leiter der Innenrevision und der Compliance Officer haben direkten Zugang zum Vorsitzenden und den Mitgliedern des Prüfungs- und Complianceausschusses.

Risiko- und Kreditausschuss

Der Ausschuss berät den Aufsichtsrat hinsichtlich der aktuellen und zukünftigen Risikobereitschaft und Risikostrategie der BAWAG Group und überwacht die Wirksamkeit und Effizienz des Risikomanagements sowie die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Vorschriften.

Nominierungs- und Vergütungsausschuss

Der Nominierungs- und Vergütungsausschuss beschäftigt sich mit der Vorstandsnachfolgeplanung und führt regelmäßige Fit & Proper-Evaluierungen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats durch. Der Ausschuss beschäftigt sich weiters mit der Genehmigung der allgemeinen Grundsätze der Vergütungspolitik. Er überwacht außerdem die Vergütungspolitik, Vergütungspraktiken und vergütungsbezogenen Anreizstrukturen im Sinne des §39c BWG, soweit sie nicht Vorstandsmitglieder betreffen.

Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten

Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen der Gesellschaft und den Mitgliedern des Vorstands. Er entscheidet über den Inhalt von Anstellungs- und Auflösungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern. Er überwacht weiters die Vergütungspolitik, Vergütungspraktiken und vergütungsbezogenen Anreizstrukturen im Sinne des §39c BWG, soweit sie Vorstandsmitglieder betreffen.

Besonderer Prüfungsausschuss für Geschäftsfälle mit nahestehenden Personen oder Unternehmen

Der Besondere Prüfungsausschuss für Geschäftsfälle mit nahestehenden Personen oder Unternehmen überprüft, ob Transaktionen der BAWAG Group AG bzw. der Tochterunternehmen der BAWAG Group AG mit Related Parties gemäß IAS 24 ("Related Parties") zu marktüblichen Konditionen erfolgen.

VORSTAND

Zum 31. Dezember 2018 bestand der Vorstand der BAWAG Group AG aus sechs Mitgliedern.

Anas Abuzaakouk ist Chief Executive Officer und Vorstandsvorsitzender. David O'Leary ist für das Geschäftssegment BAWAG P.S.K. Retail verantwortlich. Andrew Wise ist Chief Investment Officer und für Non-Retail Lending

verantwortlich. Enver Sirucic ist Chief Financial Officer und Stefan Barth Chief Risk Officer. Sat Shah ist für das Segment easygroup zuständig.

Die jeweiligen Verantwortungsbereiche und Aufgaben des Vorstands werden in der Geschäftsordnung des Vorstands festgelegt.

COMPLIANCE

Die BAWAG Group AG ist als börsennotiertes Unternehmen zur Einhaltung der höchsten Compliance-Standards verpflichtet.

Das Compliance Office berichtet direkt an den Gesamtvorstand und den Prüfungs- und Complianceausschuss. Die wesentlichen Aufgaben des Compliance Office umfassen die Vermeidung von Insiderhandel und Marktmissbrauch sowie die Behandlung von Interessenkonflikten. Die Compliance-Richtlinie sichert die Einhaltung der gesetzlichen

Vorgaben und Wohlverhaltensregeln und dient der Erkennung und Vermeidung von Interessenkonflikten.

Gemäß Börsegesetz werden Eigengeschäfte von Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrats sowie diesen nahestehenden Personen in Aktien der BAWAG Group AG (Directors' Dealings) auf der Website der BAWAG Group unter https://www.bawaggroup.com/DirectorsDealings veröffentlicht.

BERICHT DES AUFSICHTSRATSVORSITZENDEN

Der Aufsichtsrat der BAWAG Group AG erfüllte ordnungsgemäß sämtliche Aufgaben, die ihm laut Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegen. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat schriftlich oder mündlich rechtzeitig und umfassend über alle wesentlichen Themen. Zusätzlich zu periodischen Sitzungen diskutierten die Vorsitzenden des Aufsichtsrats, des Prüfungs- und Complianceausschusses sowie des Risiko- und Kreditausschusses mit den Vorstandsmitgliedern aktuelle Geschäftsangelegenheiten.

Weitere Details zur Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie deren Arbeitsweise werden im konsolidierten Corporate Governance Bericht 2018 offengelegt. Die Tätigkeiten des Vorstands wurden laufend überwacht und der Vorstand wurde regelmäßig beraten.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats traf sich außerhalb von formellen Sitzungen regelmäßig mit dem CEO und weiteren Mitgliedern des Vorstands.

AUFSICHTSRAT

Zum 31. Dezember 2018 bestand der Aufsichtsrat aus neun Mitgliedern. Der Aufsichtsrat fokussierte sich auf den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2017 und diskutierte die Wahl des Wirtschaftsprüfers für das Jahr 2019.

Andere wesentliche Themen, mit denen sich der Aufsichtsrat beschäftigte, waren die Strategie der BAWAG Group,

regelmäßige Updates zur digitalen Transformation, zu M&A und Integration (Südwestbank), Diskussionen über das Budget 2019, die Mittelfristplanung sowie die Übernahme und Integration der Deutscher Ring Bausparkasse. Außerdem wurde der Aufsichtsrat regelmäßig über die Fortschritte der neuen Zentrale (ICON), das neue Filialkonzept (Concept 21) und diverse Initiativen im Retailbereich informiert.

SITZUNGEN DER AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS

Prüfungs- und Complianceausschuss

Der Prüfungs- und Complianceausschuss besprach die quartalsmäßigen Berichte der Innenrevision und des Compliance Office sowie die Jahresprüfpläne 2019 der Innenrevision und von Compliance. Der Ablauf der Abschlussprüfung 2018 wurde ebenfalls präsentiert. Weiters erfolgten regelmäßige Updates zu rechtlichen Angelegenheiten, Compliance und ALM-Themen. Sowohl der Bankprüfer als auch der Leiter der Innenrevision waren in allen Sitzungen anwesend.

Risiko- und Kreditausschuss

Der Risiko- und Kreditausschuss diskutierte den Group Risk Report, der unter anderem die Risikotragfähigkeitsrechnung und Berichte zum Corporate-, Retail- und Marktrisiko enthielt. Zusätzlich wurden im Ausschuss die Kreditvalidierungsberichte 2018, ein Update über regulatorische Themen sowie die Leitlinien der Risikoplanung der BAWAG Group präsentiert.

Nominierungs-und Vergütungsausschuss

Der Nominierungs- und Vergütungsausschuss genehmigte Änderungen der Vergütungsrichtlinie und nahm die Mandate der Vorstandsmitglieder zur Kenntnis, die diese außerhalb der BAWAG Group innehaben.

Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten

Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten diskutierte und genehmigte die Änderungen der Vergütungsrichtlinie der BAWAG Group. Außerdem befasste sich der Ausschuss mit der Nachfolgeplanung.

Besonderer Prüfungsausschuss für Geschäftsfälle mit nahestehenden Personen oder Unternehmen ("Related Parties")

Der Besondere Prüfungsausschuss für Geschäftsfälle mit nahestehenden Personen oder Unternehmen ("Related Parties") nahm die Übersicht über Transaktionen mit Related Parties zur Kenntnis.

Sämtliche Ausschüsse berichteten dem gesamten Aufsichtsrat über ihre Diskussionen und Beschlüsse.

JAHRESABSCHLUSS

Die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft mit Sitz in Wien prüfte den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2018. Die Prüfung ergab keine Beanstandungen. Den gesetzlichen Vorschriften wurde vollinhaltlich entsprochen und der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde erteilt. Nach eingehender Diskussion genehmigte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss, der damit gemäß §96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt ist. Ebenso prüfte der Aufsichtsrat den gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht. Der Konzernabschluss wurde vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen.

Abschließend möchte ich im Namen des gesamten Aufsichtsrats dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BAWAG Group für ihre Leistung und ihr fortwährendes Engagement im Jahr 2018 meinen Dank aussprechen.

März 2019

Pieter Korteweg Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG

Konzernlagebericht

WIRTSCHAFTLICHE UND REGULATORISCHE ENTWICKLUNGEN

WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGEN

Makroökonomische Trends

In Österreich blieben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2018 solide. Das Wachstum des österreichischen realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreichte ca. 2,7% und übertraf damit klar das Wachstum in Deutschland und der gesamten Eurozone. Das relativ hohe Wirtschaftswachstum erfolgte auf einer breiten Basis und wurde von einer zunehmenden Investitionstätigkeit, solidem Wachstum im privaten Konsum sowie einer Erholung der Auslandsnachfrage getragen. Der private Konsum wurde durch Bevölkerungswachstum, sinkende Arbeitslosigkeit, Wachstum der Reallöhne und eine stabile Sparquote begünstigt. Sowohl die Unternehmen als auch die privaten Haushalte zeigten sich weiterhin finanziell solide. Vor dem Hintergrund steigender Einnahmen schlossen die Staatsfinanzen das Jahr 2018 mit einem relativ ausgeglichenen Budget. Die Staatsverschuldung sank auf ein Niveau von unter 76% des BIP und dürfte weiter sinken.

Im Laufe des Jahres 2018 überschritt die Bevölkerung der DACH-Region die 100-Millionen-Marke. Die DACH-Region umfasst einen Markt mit einem BIP von mehr als 4 Billionen €, der einen gemeinsamen Sprach- und Kulturraum darstellt, ein BIP pro Kopf deutlich über dem Durchschnitt der Eurozone aufweist und über einen soliden Arbeitsmarkt und gesunde Staatsfinanzen verfügt. Das BIP-Wachstum erreichte 2018 in Deutschland 1,5%, beeinflusst durch die Abschwächung des internationalen Handels und Unsicherheiten bezüglich des Automobilsektors. Am Arbeitsmarkt herrscht Vollbeschäftigung. Die Staatsfinanzen liefern Überschüsse, wodurch beträchtliche Kapazitäten vorhanden sind, das Wachstum zu unterstützen.

Marktentwicklung

Das dynamische wirtschaftliche Umfeld führte 2018 zu einer soliden Kreditnachfrage österreichischer privater Haushalte. Das aushaftende Volumen an Krediten zur Finanzierung von Wohnungseigentum erhöhte sich parallel zur inländischen Immobilienpreisentwicklung und glich einen leichten Rückgang bei Krediten mit anderem Finanzierungszweck aus. Die Immobilienpreise stiegen weiter an, wobei sich die Dynamik weiterhin von Wohnungen in Wien zu Einfamilienhäusern im übrigen Österreich verlagerte.

Trotz des Niedrigzinsumfelds erhöhten sich die Einlagen österreichischer Haushalte. Mit der zunehmenden Investitionstätigkeit ging eine steigende Kreditnachfrage österreichischer Unternehmen einher. Die Anzahl der Filialen österreichischer Banken reduzierte sich 2018 abermals. Seit 2012 wurde eine von fünf Filialen geschlossen. Die aggregierte Bilanzsumme des österreichischen Bankensektors stieg, getrieben durch einen Anstieg bei Kundenfinanzierungen und bei Kundeneinlagen.

Trotz vier Leitzinsanhebungen in den USA und einer Reduktion der Maßnahmen zur geldpolitischen Lockerung durch die EZB mit Jahresende 2018 blieb das globale Liquiditätsumfeld üppig und das Zinsniveau verharrte 2018 auf tiefem Niveau. Politische Risiken und Anzeichen eines sich verlangsamenden globalen Wachstumsumfelds lösten erhöhte Volatilität und erhöhte Risikoprämien an den Finanzmärkten aus, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2018.

Ausblick

Sowohl strukturelle als auch zyklische Faktoren stützen weiterhin die positiven Aussichten für die österreichische und die deutsche Wirtschaft im Jahr 2019. Das Kreditwachstum ist nachhaltig und wird durch die zugrunde liegenden makroökonomischen Entwicklungen gut unterstützt. Automatisierung und Digitalisierung werden die bestehenden Trends zu höherer operativer Effizienz und einem verbesserten Kundenerlebnis im Bankensektor weiter vorantreiben. In den USA befinden sich Leitzinsen nahe an der adäquaten Neutralrate, während die EZB ihren Zinsanhebungszyklus noch nicht begonnen hat. Im Laufe des Jahres 2019 wird voraussichtlich beim EZB-Einlagesatz die erste Zinsanhebung seit 2011 stattfinden. Der Hauptrefinanzierungszinssatz dürfte jedoch erst in der zweiten Jahreshälfte 2019 geringfügig angehoben werden. Euro-Geldmarktsätze dürften sich damit über weite Teile des Jahres 2019 im negativen Bereich befinden.

Aufgrund der soliden Finanzlage der privaten Haushalte und Unternehmen wird mit einer weiterhin moderaten Ausfallsquote gerechnet. Mit ihrem Fokus auf das österreichische Retailgeschäft und auf die Geschäftstätigkeit in Deutschland sowie ausgewählte entwickelte Märkte ist die BAWAG Group gut positioniert, um vom günstigen konjunkturellen Umfeld zu profitieren.

REGULATORISCHE ENTWICKLUNGEN

Die direkte Aufsicht über die bedeutendsten Finanzinstitute der Eurozone, inklusive BAWAG Group, wird gemäß dem Einheitlichen Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism – SSM) weiterhin durch die EZB ausgeübt. Die Hauptprioritäten im Jahr 2018 waren Geschäftsmodelle und Rentabilitätstreiber, Kreditrisiko, Risikomanagement und Aktivitäten, die mehrere Risikodimensionen umfassen.

Mit einer Änderung des österreichischen Bankwesengesetzes (BWG) und der Veröffentlichung eines Rundschreibens der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) wurden die gemeinsamen Leitlinien von ESMA und EBA über die Bewertung der Eignung von Mitgliedern des Leitungsorgans und Inhabern von Schlüsselfunktionen (EBA-GL -2017-12) und die EBA-Leitlinien zur internen Governance (EBA-GL-2017- 11) in Österreich umgesetzt. Die Änderungen des BWG erfordern nun eine Mindestanzahl unabhängiger Aufsichtsratsmitglieder und die Implementierung einer BWG-Compliance-Funktion, während das FMA-Rundschreiben die Unabhängigkeitskriterien für Aufsichtsratsmitglieder und diverse andere Erfordernisse für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie Inhaber von Schlüsselfunktionen näher konkretisiert. Die neuen Bestimmungen zur internen Governance der BAWAG Group wurden im Jahr 2018 erfolgreich umgesetzt.

Aufgrund des geplanten Austritts des Vereinigten Königreichs (UK) aus der Europäischen Union (EU) bestehen nicht nur auf den Finanzmärkten Unsicherheiten hinsichtlich des zukünftigen Status des Vereinigten Königreichs, sondern auch im regulatorischen Umfeld. Um die Auswirkungen des Brexit auf die britischen Aktivitäten zu bewerten und potenzielle Risiken zu berücksichtigen, hat die BAWAG Group ein Brexit-Team gebildet, das von externen Beratern in Österreich und Großbritannien unterstützt wird. Basierend auf den Informationen zum Zeitpunkt der Berichterstellung, wird es in den ersten zwei Jahren des Austritts Übergangsregelungen geben, welche vorübergehende Genehmigungen (Temporary Permission Regime) für Kreditinstitute regeln. Aufgrund der Größe der britischen Filiale der BAWAG P.S.K. und der Tatsache, dass die Geschäftsaktivitäten in Großbritannien von der Filiale als Bevollmächtigte (Agent) der BAWAG P.S.K. durchgeführt werden, werden sich selbst die Effekte eines "Hard Brexit" nur geringfügig auf die Organisation auswirken.

Am 19. Juli 2018 veröffentlichte die EBA ihre finalen Leitlinien zur Stärkung des Rahmenwerks aus Säule 2. Ziel ist es, das Risikomanagement und die aufsichtsrechtliche Konvergenz der Institute im aufsichtlichen Überprüfungsund Bewertungsprozess (SREP) weiter zu verbessern. Darüber hinaus sieht die EBA neue Anforderungen für den SREP, das Management von Zinsänderungsrisiken, die sich aus nicht handelsbezogenen Aktivitäten ergeben, sowie für die Stresstests von Instituten vor.

Des Weiteren haben die Aufsichtsbehörden, im Detail EBA, EZB und die Europäische Kommission, im Jahr 2018 die Umsetzung des Maßnahmenplans zur Reduktion des Exposures notleidender Kredite (NPE) in der EU durchgesetzt. Die wichtigsten Bereiche beinhalten ausreichende Verlustabsicherung der Banken für zukünftiges NPE, Entwicklung eines Sekundärmarkts für notleidende Kredite und die Ermöglichung des Durchsetzens von Sicherheiten außerhalb des Gerichts, Erwartungen der Aufsicht hinsichtlich Bildung von Vorsorgen für NPE und das Management von NPE durch Banken mit hohen NPL-Anteilen.

Im November 2016 hat die Europäische Kommission ein CRR-Review-Paket veröffentlicht. Die Verhandlungen über die Vorschläge zwischen dem Europäischen Rat, dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission begannen im Juli 2018 und werden voraussichtlich Mitte 2019 abgeschlossen sein. Änderungen in der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR – Capital Requirements Regulation) und der Richtlinie 2013/36/EU (CRD IV – Capital Requirements Directive IV) umfassen Kapitalanforderungen aus Säule 2, Liquidität, Waver, die Leverage Ratio und die Net Stable Funding Ratio (NSFR). Während die finalen Änderungen noch nicht beschlossen sind, hat die BAWAG Group eine Gap-Analyse gestartet und erwartet nur minimale Auswirkungen. Für 2019 geht die BAWAG Group davon aus, dass das Tempo der regulatorischen Änderungen für europäische Finanzinstitute hoch bleiben wird, wobei die Finalisierung der Reformen von CRR, CRD IV und der BRRD im Vordergrund stehen wird.

Auch weiterhin werden die anstehenden regulatorischen Änderungen proaktiv überwacht, umgesetzt und in den Geschäftsplänen entsprechend berücksichtigt. Die BAWAG Group ist aufgrund ihrer starken Kapitalausstattung und ihres profitablen Geschäftsmodells für die anstehenden Änderungen sehr gut gerüstet.

ERGEBNIS- UND BILANZANALYSE

ERLÄUTERUNG DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UND DER BILANZ

in Mio. € 2018 2017 Veränderung Veränderung (%)
Zinserträge 1.141,4 1.084,9 56,5 5,2
Zinsaufwendungen -309,5 -299,8 -9,7 3,2
Dividendenerträge 8,6 8,0 0,6 7,5
Nettozinsertrag 840,5 793,1 47,4 6,0
Provisionserträge 372,9 303,6 69,3 22,8
Provisionsaufwendungen -90,1 -86,7 -3,4 3,9
Provisionsüberschuss 282,8 216,9 65,9 30,4
Operative Kernerträge 1.123,3 1.010,0 113,3 11,2
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten
und sonstige betriebliche Erträge und
Aufwendungen1)
47,4 110,4 -63,0 -57,1
Operative Erträge 1.170,7 1.120,4 50,3 4,5
Operative Aufwendungen1) -517,9 -528,5 10,6 -2,0
Regulatorische Aufwendungen -40,1 -33,8 -6,3 18,6
Operatives Ergebnis 612,7 558,1 54,6 9,8
Risikokosten -45,1 -61,8 16,7 -27,0
Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen 5,1 4,1 1,0 24,4
Jahresüberschuss vor Steuern 572,7 500,4 72,3 14,4
Steuern vom Einkommen -136,2 -51,2 -85,0 >100
Jahresüberschuss nach Steuern 436,5 449,2 -12,7 -2,8
Nicht beherrschende Anteile 0,0 -0,1
Nettogewinn 436,5 449,1 -12,6 -2,8

Gewinn- und Verlustrechnung

1) Gemäß IFRS umfasst die Position "Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" auch regulatorische Aufwendungen in Höhe von 36,1 Mio. € für das Jahr 2018. Die Position "Operative Aufwendungen" enthält ebenfalls regulatorische Aufwendungen in Höhe von 4,0 Mio. € für das Jahr 2018. Das Management der BAWAG Group betrachtet regulatorische Aufwendungen jedoch als gesonderten Aufwandsposten. Dementsprechend werden diese im Konzernlagebericht separat unter den Aufwendungen dargestellt.

Anmerkung: Vorjahreszahlen wurden angepasst. Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41.

Der Jahresüberschuss vor Steuern stieg im Jahr 2018 um 72,3 Mio. € bzw. 14,4% auf 572,7 Mio. €. Die Steigerung ist auf höhere operative Erträge bei gleichzeitig niedrigeren operativen Aufwendungen und gesunkenen Risikokosten zurückzuführen.

Der Nettozinsertrag konnte im Jahr 2018 um 47,4 Mio. € bzw. 6,0% auf 840,5 Mio. € gesteigert werden, bei einer Nettozinsmarge von 2,21%.

Der Provisionsüberschuss stieg im Jahr 2018 um 65,9 Mio. € bzw. 30,4% im Vergleich zu 2017. Dies ist hauptsächlich auf die Übernahmen von PayLife und der Südwestbank zurückzuführen, die im vierten Quartal 2017 abgeschlossen wurden, sowie auf niedrigere Provisionszahlungen an die Österreichische Post.

Die Position Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten und sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen sank im Jahr 2018 um 63,0 Mio. € auf 47,4 Mio. €.

Die operativen Aufwendungen sanken 2018 trotz der Übernahmen von PayLife und der Südwestbank im vierten Quartal 2017 und Deutscher Ring Bausparkasse im September 2018 um 2,0% auf 517,9 Mio. €.

Die Risikokosten sanken im Jahr 2018 um insgesamt 16,7 Mio. € auf 45,1 Mio. €.

Steuern vom Einkommen betrugen im Jahr 2018 136,2 Mio. €.

Aktiva

in Mio. € 2018 2017 Veränderung Veränderung (%)
Barreserve 1.069 1.180 -111 -9,4
Finanzielle Vermögenswerte
Handelsbestand 351 458 -107 -23,4
Zum Zeitwert über die GuV geführt 504 448 56 12,5
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
3.039 4.408 -1.369 -31,1
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 38.334 38.016 318 0,8
Kunden 30.482 30.793 -311 -1,0
Schuldtitel 3.512 3.563 -51 -1,4
Kreditinstitute 4.340 3.660 680 18,6
Bewertungsanpassungen für gegen
Zinsrisiken abgesicherte Portfolien
1 1 >100
Sicherungsderivate 401 517 -116 -22,4
Sachanlagen 234 223 11 4,9
Immaterielle Vermögenswerte 505 488 17 3,5
Steueransprüche für laufende Steuern 15 12 3 25,0
Steueransprüche für latente Steuern 75 116 -41 -35,3
Sonstige Vermögenswerte 170 190 -20 -10,5
Bilanzsumme 44.698 46.056 -1.358 -2,9

Anmerkung: Aufgrund der Anwendung von IFRS 9 ab dem 1. Jänner 2018 und der Entscheidung, die Vorjahreswerte, wie im Standard erlaubt, nicht anzupassen, ist die Bilanz für das Jahr 2018 mit früheren Perioden nicht vergleichbar. Die Vergleichszahlen 2017 werden gemäß den neuen Bewertungskategorien gegliedert, ohne Umwertungen oder Reklassifizierungen gemäß den nunmehr geltenden Bewertungsvorschriften vorzunehmen. Des Weiteren wurden Vorjahreszahlen angepasst. Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41.

Die Position zu fortgeführten Anschaffungskosten stieg im Vergleich zum Jahresende 2017 um 318 Mio. € bzw. 0,8% und betrug zum 31. Dezember 2018 38.334 Mio. €.

Steueransprüche für latente Steuern gingen um 41 Mio. € bzw. 35,3% auf 75 Mio. € zum 31. Dezember 2018 zurück.

Passiva

in Mio. € 2018 2017 Veränderung Veränderung (%)
Verbindlichkeiten 40.693 42.479 -1.786 -4,2
Finanzielle Verbindlichkeiten
Zum Zeitwert über die GuV geführt 576 726 -150 -20,7
Handelsbestand 301 345 -44 -12,8
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 38.325 39.894 -1.569 -3,9
Kunden 30.195 30.947 -752 -2,4
Eigene Emissionen 3.849 4.938 -1.089 -22,1
Kreditinstitute 4.281 4.009 272 6,8
Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
150 150 >100
Bewertungsanpassungen für gegen
Zinsrisiken abgesicherte Portfolien
156 116 40 34,5
Sicherungsderivate 104 94 10 10,6
Rückstellungen 465 450 15 3,3
Steuerschulden für laufende Steuern 8 14 -6 -42,9
Steuerschulden für latente Steuern 11 5 6 >100
Sonstige Verbindlichkeiten 597 835 -238 -28,5
Gesamtkapital 4.005 3.577 428 12,0
Eigenkapital, das den Eigentümern des
Mutterunternehmens zurechenbar ist
3.706 3.576 130 3,6
AT1-Kapital 298
Nicht beherrschende Anteile 1 1 0 0,0
Summe Passiva 44.698 46.056 -1.358 -2,9

Anmerkung: Aufgrund der Anwendung von IFRS 9 ab dem 1. Jänner 2018 und der Entscheidung, die Vorjahreswerte, wie im Standard erlaubt, nicht anzupassen, ist die Bilanz für das Jahr 2018 mit früheren Perioden nicht vergleichbar. Die Vergleichszahlen 2017 werden gemäß den neuen Bewertungskategorien gegliedert, ohne Umwertungen oder Reklassifizierungen gemäß den nunmehr geltenden Bewertungsvorschriften vorzunehmen. Des Weiteren wurden Vorjahreszahlen angepasst. Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41.

Die finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten gingen zum 31. Dezember 2018 im Vergleich zum 31. Dezember 2017 um 1.569 Mio. € bzw. 3,9% auf 38.325 Mio. € zurück, was hauptsächlich auf weniger fix verzinste Spareinlagen von Privatkunden bzw.

weniger Sichteinlagen von Kommerzkunden zurückzuführen ist.

Das Gesamtkapital inklusive des Additional-Tier-1-Kapitals betrug zum 31. Dezember 2018 4.005 Mio. €.

KAPITAL- UND LIQUIDITÄTSAUSSTATTUNG

Die Beibehaltung einer starken Kapitalausstattung stellt für die BAWAG Group eine wichtige strategische Priorität dar. Wir haben uns das Ziel gesetzt, eine CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von 12-13% beizubehalten. Diese Zielkapitalquote berücksichtigt die regulatorischen Kapitalanforderungen und ist so kalibriert, dass ein konservativer Abstand zu den von der Aufsicht vorgegebenen Mindestkapitalanforderungen besteht.

Die im Rahmen des SREP für die BAWAG Group festgesetzte CET1 Mindestkapitalquote für 2019 beträgt 10,36% (basierend auf einer Säule-1-Anforderung von 4,50%, einer Säule-2-Anforderung von 2,25%, einem Kapitalerhaltungspuffer von 2,50%, einem Systemrisikopuffer von 1,0% sowie einem antizyklischen Puffer von 0,11%1). Zusätzlich zu dieser Mindestanforderung wurde im SREP für 2019 von der Aufsicht eine Säule-2-Empfehlung ("Pillar 2 Guidance") von 1% vorgegeben. Die Aufsicht erwartet damit von der BAWAG Group die Einhaltung einer CET1 Quote von 11,36% (10,36% SREP Mindestanforderung plus 1% Säule-2-Empfehlung).

Die zum 31. Dezember 2018 ausgewiesenen Kapitalquoten (unter Vollanwendung der CRR) von 14,5% (CET1), 16,0% (Tier 1) bzw. 16,3% (Gesamtkapital) übertreffen sowohl die Zielkapitalquote als auch die regulatorischen Mindestanforderungen in beträchtlichem Ausmaß. Diese Kapitalquoten berücksichtigen bereits die Dividende in Höhe von 215 Mio. € (basierend auf einer Ausschüttungsquote von 50%), die der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2018 vorgeschlagen wird.

Der ausschüttungsfähige Höchstbetrag, basierend auf den Kapitalquoten zum 31. Dezember 2018 (unter Vollanwendung der CRR) und unter Berücksichtigung der regulatorischen Kapitalanforderungen für 2019 (Säule-1- Anforderungen, Säule-2-Anforderung und Kapitalpufferanforderungen), beträgt 506 Mio. € (nach Berücksichtigung der Dividende von 215 Mio. € für 2018). Die ausschüttungsfähigen Posten gem. Art. 4.1 (128) CRR auf Ebene der BAWAG Group AG betragen zum 31. Dezember 2018 3.277 Mio. €.

Die starke Kapitalausstattung schafft die Voraussetzung für zukünftiges Wachstum sowie unsere Kapitalausschüttungsstrategie. Die BAWAG Group strebt eine jährliche Dividendenausschüttung von 50% des den Aktionären zurechenbaren Nettogewinns an. Wir beabsichtigen zusätzlich verfügbares Kapital, das die CET1 Zielkapitalquote übersteigt, in organisches Wachstum zu investieren und gewinnsteigernde M&A-Transaktionen zu verfolgen, die unserem RoTE-Ziel entsprechen. Darüber hinaus evaluieren wir aktiv Aktienrückkauf-Optionen.

Die BAWAG Group erwartet die erstmalige Vorschreibung einer formalen MREL-Anforderung durch das Single Resolution Board ("SRB") für das zweite Quartal 2019. Erwartungsgemäß wird diese MREL-Anforderung auf einer "single point of entry"-Abwicklungsstrategie mit BAWAG P.S.K. AG als zentraler Abwicklungseinheit basieren. Die MREL-Anforderung für 2019 wird auf Basis der vom SRB im November 2018 veröffentlichten "2018 SRB Policy for the first wave of resolution plans" festgesetzt werden.

Vor dem Hintergrund des laufenden legislativen Prozesses auf EU-Ebene (CRR2, CRDV, BRRD2) und der Veröffentlichungen des SRB bezüglich geplanter Veränderungen der MREL-Policy, gehen wir davon aus, dass zukünftige MREL-Entscheidungen zusätzliche Anforderungen stellen werden (z.B. Nachrangigkeitsanforderung sowie Beschränkungen der Anrechenbarkeit von MREL-Instrumenten, die nicht von der Abwicklungseinheit emittiert wurden). Gemäß unserem proaktiven Kapitalmanagementansatz haben wir uns das Ziel gesetzt, die MREL-Anforderung zeitnah zu erfüllen.

Unsere Refinanzierungsstrategie basiert weiterhin auf unseren stabilen Kundeneinlagen, welche zwei Drittel unserer gesamten Refinanzierung ausmachen. Zusätzlich zu unserem starken Einlagenvolumen wurde im zweiten Quartal 2018 unser erstes Additional-Tier-1-Instrument in Höhe von 300 Mio. € erfolgreich begeben.

Die BAWAG Group behält im Liquiditätsmanagement ihren konservativen Ansatz bei, was sich in einer starken Liquidity Coverage Ratio (LCR) von 179% zum Jahresende 2018 widerspiegelt. Die BAWAG Group übertrifft damit die regulatorische LCR-Anforderung von 100%. Im Rahmen des SREP für 2018 und 2019 wurden für die BAWAG Group keine zusätzlichen LCR-Anforderungen festgelegt.

WESENTLICHE QUARTALSKENNZAHLEN

Q4 Q3 Q2 Q1 Q4
in Mio. € 2018 2018 2018 2018 2017
Nettozinsertrag 216,3 213,0 203,1 208,0 203,2
Provisionsüberschuss 70,2 66,6 71,5 74,5 66,1
Operative Kernerträge 286,5 279,6 274,6 282,6 269,3
Operative Erträge 289,9 298,5 284,4 297,9 350,6
Operative Aufwendungen -136,4 -126,5 -124,8 -130,0 -207,5
Risikokosten -13,2 -11,2 -4,9 -15,8 -18,2
Jahresüberschuss vor Steuern 143,0 160,4 153,0 116,5 121,8
Steuern vom Einkommen -34,4 -35,5 -36,5 -29,9 26,1
Nettogewinn 108,6 124,8 116,5 86,6 147,9
(Werte auf Jahresbasis)
Return on Equity1) 11,8% 13,8% 13,1% 9,9% 17,0%
Return on Equity (@12% CET1) 14,6% 16,9% 15,6% 11,2% 20,3%
Return on Tangible Equity1) 13,7% 16,0% 15,3% 11,5% 19,5%
Return on Tangible Equity (@12% CET1) 17,5% 20,2% 18,6% 13,4% 23,9%
Nettozinsmarge 2,25% 2,28% 2,15% 2,15% 2,25%
Cost/Income Ratio 47,1% 42,4% 43,9% 43,6% 59,2%
Risikokosten / zinstragende Aktiva 0,14% 0,12% 0,05% 0,16% 0,20%
Steuerquote 24,1% 22,1% 23,9% 25,7% -21,4%

1) Exkl. AT1-Kapital.

Anmerkung: Definitionen und Details zur angewandten Berechnungsmethodik siehe Kapitel "Definitionen" auf den Seiten 245-248.

Des Weiteren wurden Vorquartale angepasst. Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41.

GESCHÄFTSSEGMENTE

BAWAG P.S.K. RETAIL

Überblick und Strategie

Das Segment BAWAG P.S.K. Retail betreut 1,2 Millionen Privatkunden und KMUs über ein zentral gesteuertes Filialnetz sowie über unsere Online- und Mobile-Vertriebsschienen, die von unserem Customer Care Center unterstützt werden. Auf Basis einer starken und landesweit bekannten Marke bieten wir als eine der führenden Omnikanal-Banken in Österreich über unsere physischen und digitalen Vertriebswege leicht verständliche, faire und transparente Produkte und Beratungsleistungen an. Wir konzentrieren uns in erster Linie auf den Massenmarkt in Österreich und bieten unseren Kunden gezielt Spar-, Anlage- und Versicherungsprodukte zur Erreichung ihrer finanziellen Ziele an.

Wir sind bemüht, den sich kontinuierlich verändernden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden, und passen uns an den ständigen Wandel in der Bankenlandschaft an. Im Jahr 2018 haben wir weitere Fortschritte in verschiedenen Bereichen unseres Retailgeschäfts erzielt. Im Februar 2018 haben wir eine Entflechtungsvereinbarung mit der Österreichischen Post unterzeichnet, die eine einvernehmliche und schrittweise Beendigung unserer Partnerschaft vorsieht und im Wesentlichen bis Ende 2019 umgesetzt sein wird. Dies war für uns ein wichtiger Schritt in Richtung einer von uns bevorzugten eigenständigen Filialstrategie mit optimierter Kostenbasis und verbessertem Beratungsmodell. Die Entscheidung war aus strategischer Sicht notwendig, um unseren Kunden bedarfsgerechte Beratungsleistungen anbieten zu können und effizienter aufzutreten. Es ist uns gelungen, unser Filialnetz neu zu gestalten, an die Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen und durch digitale Integration und Information das Kundenservice bei optimierter Kostenbasis weiter zu verbessern.

Durch zunehmende Nutzung von Datenanalytik konnten wir Ertragssteigerungen verzeichnen, indem wir unseren Kunden zielgerecht und zum richtigen Zeitpunkt Produkte und Dienstleistungen anbieten, die ihren Lebensumständen und ihren finanziellen Bedürfnissen entsprechen. Dieser Ansatz basiert auf der langjährigen Geschäftsbeziehung zur Mehrzahl unserer Kunden in Kombination mit Prognosen der Kaufwahrscheinlichkeiten und triggerbasierten Modellen zur Ermittlung der Kundenbedürfnisse.

Wir setzen auf unsere Stärken als marktführendes, auf Beratung ausgerichtetes Netzwerk, ergänzt durch personalisierte digitale Prozesse und Plattformen. Wir sehen nach wie vor eine signifikante Verschiebung zu digitalen Plattformen, eine steigende Nachfrage nach Beratung auf hohem Qualitätsniveau und eine Vielzahl von Chancen durch neue Technologien. Unser umgestaltetes Filialnetz wird Ausdruck dieses Modells sein und so die Kundenbindung und Kundenzufriedenheit weiter steigern, indem wir durch ein verbessertes Beratungsangebot zum finanziellen Erfolg unserer Kunden beitragen. Diese Philosophie kommt auch in unserem neuen Slogan: "Bessere Antworten Wie Alles Geht!" als kreative Ausgestaltung der Buchstaben BAWAG zum Ausdruck.

Wir arbeiten kontinuierlich an der Optimierung der Kundenzufriedenheit im Bereich Online-Banking durch zusätzliche Funktionalitäten, vereinfachtes Service und Einkaufserlebnis. So haben wir zum Beispiel interaktive und leicht verständliche Tutorials online gestellt, um möglichst vielen Kunden den Zugang zum Online-Banking zu ermöglichen. Unser neues Produkt "ExpressFinanzierung" ermöglicht KMUs in nur wenigen Minuten die Beantragung einer Finanzierung, die noch am selben Tag verfügbar ist.

Geschäftsverlauf 2018

Im Laufe des Jahres 2018 haben wir Concept 21, unser Konzept zur Umgestaltung unseres Retailgeschäfts, weiter vorangetrieben. Wir haben 2018 unser Filialnetz durch die Konzentration unserer Kundenberater an Kernstandorten erfolgreich umgestaltet. Dadurch konnten wir den Umsatz pro Mitarbeiter steigern, eine signifikante Kostensenkung erzielen und unseren Kunden ein exzellentes Service bieten. Wir haben begonnen, einen Teil unserer Kunden auf neue Filialen unseres zukünftigen Filialnetzes zu verlagern, dessen Vollendung für 2019 geplant ist. Nur 35% unserer Kunden werden eine neue Filiale aufsuchen müssen, wobei ihnen aufgrund unserer flächendeckenden Präsenz nur minimale Unannehmlichkeiten entstehen werden. Nahezu alle Beratungsleistungen wurden bereits in unser neues Filialnetz mit bis zu 100 Filialen verlagert, und wir konnten über 50% unserer Kunden bereits in einer dieser Filialen begrüßen. Das von unseren Kunden erhaltene Feedback ist positiv und unsere Einlagenbasis ist stabil auf hohem Niveau, ebenso wie unser Marktanteil bei Girokonten, der in den letzten Jahren stabil bei etwa 14% lag.

Die erste Filiale im neuen Design wurde im Oktober 2018 in der Nähe von Wien eröffnet, die zweite im Dezember in Wien. In diesen Filialen, denen im Jahr 2019 zahlreiche weitere folgen werden, haben unsere Kunden erstmals Gelegenheit, die Vorteile des neuen Filialkonzepts zu erleben, das ein natürliches Design mit integrierten digitalen Komponenten aufweist. Ein vereinfachtes Verfahren beim

Kundenempfang, moderne Selbstbedienungsgeräte, zahlreiche Besprechungsräume sowie ausreichend Platz für Fortbildungsseminare sind die Voraussetzungen für ein den Ansprüchen "high-touch" und "high-tech" genügendes Kundenerlebnis.

Durch die laufende Umgestaltung unseres Retailgeschäfts konnten wir den Jahresüberschuss vor Steuern um 25,1% auf 243,2 Mio. € steigern und mit einer Erhöhung des Nettobestands bei unseren Kernkreditprodukten um rund 3% Wachstum in wichtigen Produktbereichen generieren. Kunden, die der BAWAG P.S.K. bisher nur ihre Ersparnisse anvertraut haben, haben nun Zugang zu unserem marktführenden Kreditangebot, um sich ihre finanziellen Wünsche zu erfüllen. Diese Ergebnisse wurden unter Einhaltung disziplinierter Kreditvergabekriterien erzielt.

Wir haben 2018 unsere Strategie zum Aufbau von Partnerschaften im Retailbereich weiterhin erfolgreich umgesetzt. Den Anfang machte der Abschluss einer exklusiven langfristen Vertriebskooperation mit MediaMarktSaturn Österreich. Diese strategische Partnerschaft ist ein weiterer Baustein in unserer Omnikanal-Strategie, unsere Präsenz im Konsumkredit-Segment auf dem österreichischen Markt zu stärken und Cross-Selling-Potenziale zu nutzen. Unsere Kooperation mit METRO Cash & Carry Österreich ist ebenfalls Teil dieser Strategie, die es uns ermöglicht, den über 500.000 Kunden, zum Großteil kleine und mittlere Unternehmen, maßgeschneiderte Finanzprodukte und Dienstleistungen anzubieten. Diese Partnerschaft stellt einen weiteren Schritt in Richtung eines neuen Modells der Kundengewinnung dar und verstärkt unsere Präsenz und unser Engagement im KMU-Segment. Beide Partnerschaften werden 2019 voll anlaufen und interessante neue Möglichkeiten für den Konzern eröffnen.

Wir haben weitere Möglichkeiten genutzt, um operative Prozesse effizienter zu gestalten, Kosten zu senken und das Kundenerlebnis zu verbessern, wobei wir uns Innovation durch Digitalisierung und dem Angebot erstklassiger Produkte verpflichtet fühlen. So haben wir zum Beispiel durch unsere Partnerschaft mit Spotcap und unsere "ExpressFinanzierung" ein neues, volldigitales Produkt auf den österreichischen Markt gebracht, das KMUs den taggleichen

Zugang zu Finanzierungen ermöglicht. Damit adressieren wir einen bisher ungedeckten Bedarf und erweitern unser digitales und analytisches Ökosystem.

Gleichzeitig arbeiten wir an der technologischen Weiterentwicklung unseres Filialnetzes, unter anderem durch Investitionen in die Digitalisierung von Applikationen und Abläufen der operativen Dokumentation (papierlose Filiale) sowie in die weitere Automatisierung und Sicherheit im Cash-Management. Im Jahr 2018 setzte sich die signifikante Verschiebung der Transaktionen vom Schalter zu Online-Plattformen und Selbstbedienungsgeräten fort. Während die Gesamtzahl der Transaktionen im Vergleich zu 2017 annähernd gleich blieb, stellten wir bei den am Schalter getätigten Transaktionen, die nur noch rund 10% der Gesamtzahl ausmachten, einen Rückgang um 20% gegenüber der Vergleichsperiode 2017 fest.

Ausblick

2019 werden wir weiterhin an der Umsetzung unserer langfristigen Strategie arbeiten, indem wir die Stärke unserer Kundenbeziehungen im Einlagengeschäft und unsere datenbasierte Kundenanalytik einsetzen, um Mehrwert zu schaffen und unsere Kunden in ihrem finanziellen Leben je nach Bedarf zu unterstützen. Indem wir unser Hauptaugenmerk darauf richten, auf allen Vertriebsschienen ein herausragendes Kundenerlebnis zu bieten, entwickeln wir uns zu einer konsolidierten, digital integrierten Plattform, die alle Kundenbedürfnisse erfüllt. Bei der Gewinnung von Neukunden setzen wir in besonderem Maße auf die Vorteile unserer Partnerschaft mit führenden österreichischen Einzelhändlern, die es uns ermöglicht, Finanzprodukte zu jenem Zeitpunkt und an jenem Ort anzubieten, wo die Kunden sie brauchen. Unsere Partnerschaften sind auf Wachstumsbereiche im Konsumkreditsegment und im KMU-Geschäft ausgerichtet. Wir beabsichtigen, im Laufe des Jahres 2019 weitere Kooperationen einzugehen und durch die Gewinnung von Neukunden neue Wachstumsimpulse für die BAWAG Group zu setzen. Insgesamt zielen wir darauf ab, die Customer Journey bei gleichzeitiger Konzentration auf die Produktivität der gesamten Organisation noch weiter zu verbessern.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. €)
2018 2017 Vdg.
(%)
Q4
2018
Q4
2017
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 386,5 378,1 2,2 97,2 95,1 2,2
Provisionsüberschuss 156,9 151,0 3,9 37,7 39,1 -3,6
Operative Kernerträge 543,4 529,1 2,7 134,9 134,2 0,5
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 16,7 0,8 >100 8,2 -2,2
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 1,9 1,8 5,6 0,5 0,3 66,7
Operative Erträge 562,0 531,7 5,7 143,6 132,3 8,5
Operative Aufwendungen -252,3 -272,8 -7,5 -66,3 -71,0 -6,6
Regulatorische Aufwendungen -11,7 -13,4 -12,7 3,3 -0,8
Risikokosten -54,8 -51,1 7,2 -14,4 -17,7 -18,6
Jahresüberschuss vor Steuern 243,2 194,4 25,1 66,2 42,8 54,7
Kennzahlen 2018 2017 Vdg.
(%Pkt.)
Q4
2018
Q4
2017
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Tangible Equity (vor Steuern) 34,0% 26,8% 7,2 35,5% 22,5% 13,0
Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) 41,2% 30,7% 10,5 45,4% 27,7% 17,7
Nettozinsmarge 4,04% 3,92% 0,12 4,04% 3,98% 0,06
Cost/Income Ratio 44,9% 51,3% -6,4 46,2% 53,7% -7,5
Risikokosten / zinstragende Aktiva 0,57% 0,53% 0,04 0,60% 0,74% -0,14
NPL Ratio 1,9% 2,4% -0,5 1,9% 2,4% -0,5
Geschäftsvolumina
(in Mio. €)
2018 2017 Vdg.
(%)
Aktiva 9.547 9.502 0,5
Risikogewichtete Aktiva 3.354 3.679 -8,8

Die operativen Erträge stiegen im Vergleich zu 2017 um 5,7% auf 562,0 Mio. €. Dies resultiert aus einem verbesserten Nettozinsertrag durch höhere Margen bei Krediten und einem Anstieg des Provisionsüberschusses, vor allem durch höhere Erträge aus Girokonten und geringere Zahlungen an die Österreichische Post.

Eigene Emissionen 2.483 2.862 -13,2

Die Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten beinhalten die Erträge aus dem Verkauf von notleidenden Krediten im Jänner und Dezember 2018.

Die operativen Aufwendungen sanken um 7,5% auf 252,3 Mio. €.

Die Risikokosten betrugen 54,8 Mio. €. Dies entspricht einer Risikokostenquote von 57 Basispunkten bei einer verbesserten NPL Ratio von 1,9%.

Das Segment erzielte einen Jahresüberschuss vor Steuern von 243,2 Mio. € und einen Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 41,2%.

Die Aktiva stiegen aufgrund höherer Volumina bei Wohnbaukrediten geringfügig im Vergleich zum Jahresende 2017 um 0,5%.

Die Kundeneinlagen stiegen im Vergleich zum Jahresende 2017 um 1,2% aufgrund höherer Sichteinlagen.

EASYGROUP

Überblick und Strategie

Mit ca. 1,4 Millionen Kunden und 1,6 Millionen Kundenkonten ist easygroup Österreichs erste und größte Direktbankgruppe mit dem Leistungsangebot einer Vollbank – von Girokonten und Sparprodukten über Kreditkarten bis zu Konsum- und Wohnbaukrediten sowie KFZ-Leasing und Anlageprodukten. Im Gegensatz zu traditionellen Banken mit physischem Vertriebsnetz arbeitet die easygroup mit einer schlanken, unkonventionellen Struktur und vertreibt ihre Produkte auf digitalem Weg sowie über die Distributionsnetze ihrer Partner.

In der easygroup sind alle filialunabhängigen Vertriebswege zusammengefasst. Dazu gehören

  • easybank als die führende Direktbank in Österreich
  • easyleasing als der drittgrößte KFZ-Leasing-Anbieter in Österreich
  • easypay mit PayLife als führendem Herausgeber von Kreditkarten in Österreich
  • start:bausparkasse als führende Bausparkasse und
  • unser internationales Retailgeschäft.

Als Innovationsführer können wir uns rasch an veränderte Marktbedingungen sowie an neue Technologie- und Kundentrends anpassen. Wir fokussieren uns darauf, laufend in neue Technologien im Bankbereich zu investieren, und integrieren die besten Funktionalitäten in unsere Produktangebote. Unser Ziel ist es, unseren Kunden benutzerfreundliche und innovative Finanzdienstleistungen aus einer Hand anzubieten.

Mit zunehmendem technologischen Fortschritt können Kunden heute schneller als je zuvor auf Finanzdienstleistungen zugreifen. Die easygroup verfügt über eine flexible Struktur, mit der sie rasch auf neue Entwicklungen reagieren kann, sowie über ein langjähriges Know-how im Bankgeschäft, auf dessen Basis wir notwendige Anpassungen sicher und zuverlässig umsetzen können. Durch laufende Investitionen in Technologie und unseren Fokus auf die Kundenbetreuung bieten wir unseren Kunden seit über 20 Jahren eine erstklassige Direktbank-Erfahrung.

Die easygroup stellt einen Eckpfeiler der gesamten Wachstumsstrategie der BAWAG Group dar und setzt weiterhin auf Wachstum über digitale Vertriebskanäle. Unser Ziel ist es, unsere Position als führende Direktbank Österreichs zu sichern und mit unserem Erfolgsmodell in größere westeuropäische Märkte zu expandieren.

Geschäftsverlauf 2018

Im Laufe des Jahres 2018 haben auf Gruppenebene eine Reihe von Entwicklungen stattgefunden, die 2018 zu nachhaltigem Wachstum geführt haben bzw. in Zukunft führen werden, insbesondere:

  • das Go-live der neuen Website der easybank im April 2018, die der Direktbank neue Möglichkeiten der digitalen Kundenakquisition eröffnet,
  • der Abschluss der Übernahme der Deutscher Ring Bausparkasse im September 2018 und
  • der offizielle Start von Qlick, unserer Online-Plattform für das Kreditgeschäft in Deutschland, im Dezember 2018.

Neben den oben erwähnten Erfolgen hat die easygroup zudem zahlreiche Auszeichnungen in Anerkennung ihres innovativen Ansatzes und ihrer Kundennähe erhalten. Der Finanz-Marketing Verband Österreich (FMVÖ) führt jährlich eine Kundenbefragung durch, um zu ermitteln, welche Banken die höchste im Net Promoter Score (NPS) zum Ausdruck kommende Kundenzufriedenheit aufweisen. Zum achten Mal in Folge hat die easybank 2018 die Auszeichnung als beste Direktbank gewonnen. Von allen Banken in sämtlichen Kategorien erreichte easybank zudem den höchsten NPS. Außerdem wurden easybank und die start:bausparkasse vom Börsianer, einem der führenden Finanzmagazine Österreichs, als beste Bank in ihren jeweiligen Kategorien ausgezeichnet.

Diese Erfolge wurden von einem weiteren Jahr mit starker finanzieller Performance getragen. Das Segment easygroup konnte das Jahr 2018 mit Aktiva in Höhe von 5,7 Mrd. € und Kundeneinlagen in der Höhe von 6,1 Mrd. € abschließen. easybank verzeichnete bei der Online-Kreditvergabe eine Steigerung um 20% im Jahresvergleich, wobei sich die Zahl der Kredite an Neukunden um mehr als 90% erhöhte. Außerdem stellten wir einen positiven Trend bei unseren Online-Girokonten fest:

Dieses anhaltende Wachstum ist das Ergebnis unserer konsequenten Anstrengungen, bestehenden und neuen Kunden die Abwicklung ihrer Bankgeschäfte zu erleichtern. 2018 haben wir zahlreiche Verbesserungen eingeführt, die es unseren Kunden ermöglichen, nahtlos auf ein höherwertigeres Produkt umzusteigen oder neue Produkte abzuschließen. Die dafür erforderlichen Technologien und Prozesse bilden die Grundlage für zukünftige Innovationen und zukünftiges Wachstum.

Bei easyleasing gilt unser Hauptaugenmerk weiterhin der Steigerung des Nettobestands. Mit 5% mehr Neugeschäft im KFZ-Leasing als im Vorjahr erhöhte sich der Nettobestand von easyleasing um 2%. Im Hinblick auf weiteres Wachstum in diesem Segment haben wir Möglichkeiten organischen Wachstums oder potentieller Übernahmen evaluiert und konnten bereits eine Reihe neuer Händler und Broker für easyleasing gewinnen.

2018 haben wir auch PayLife erfolgreich integriert und das Geschäft grundlegend neu ausgerichtet. Nach der Integration erreichte PayLife einen wichtigen Meilenstein, als das Kreditkartenportfolio zum ersten Mal seit 2013 ein positives Nettowachstum aufwies. Bevor PayLife Teil der easygroup wurde, ging das Kreditkartenportfolio jährlich um ca. 6% zurück. Durch den Abschluss von langfristigen Vertriebspartnerschaften ist es dem Team gelungen, starkes Wachstum im Kreditkartengeschäft zu generieren. Außerdem begann PayLife mit der Ausgabe von Kreditkarten in Deutschland gemeinsam mit der Südwestbank als erstem Bankpartner.

Die start:bausparkasse, über die wir unser Bauspar- und Wohnbaukreditgeschäft in Österreich betreiben, schloss das Jahr 2018 mit einem soliden Ergebnis und einem Neugeschäftsvolumen von 151 Mio. € ab. Wir haben die Belegschaft und das Management der start:bausparkasse erfolgreich in die easygroup integriert und auf innovative Weise Synergien genützt, sodass wir nun in Form unseres "easy start"-Angebots einzigartige Produktstrukturen für Bausparkunden anbieten können. Die Übernahme der Deutscher Ring Bausparkasse eröffnet uns Wachstumsmöglichkeiten in Deutschland.

Ausblick

Mit Blick auf 2019 erwartet die easygroup eine weitere Beschleunigung der positiven Wachstumstrends. Die Einführung von Qlick in Deutschland eröffnet uns die Möglichkeit, durch Einsatz unserer in Österreich entwickelten Stärken auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Die Qlick-Plattform ist agil und bestens geeignet, um den deutschen Kunden das beste Kundenerlebnis zu ermöglichen. Wir haben bereits Vereinbarungen mit Partnern ausverhandelt, über die wir direkten und unmittelbaren Zugang zum größeren deutschen Markt erlangen und unser Geschäft in Deutschland mit Hilfe unserer skalierbaren Plattform vorantreiben können. In Österreich werden wir uns nach wie vor auf Konsumkreditvergabe, Girokonten, Kreditkarten, Leasing und Wohnbauprodukte konzentrieren. Gleichzeitig werden wir in weitere Verbesserungen der "Customer Journey" und die Optimierung des digitalen Onboarding-Erlebnisses auf unserer Website investieren. Unter der Marke easybank erwarten wir starkes zweistelliges Wachstum bei der Konsumkreditvergabe. Für PayLife haben wir zahlreiche Projekte und Partnerschaften in der Pipeline und gehen davon aus, dass das Portfolio auch 2019 und darüber hinaus stark weiterwachsen wird. Das Abschmelzen des internationalen Hypothekarkreditportfolios verläuft erwartungsgemäß, während wir gleichzeitig verschiedene Möglichkeiten des organischen und anorganischen Wachstums zum weiteren Ausbau unseres Kundengeschäfts evaluieren.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. €)
2018 2017 Vdg.
(%)
Q4
2018
Q4
2017
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 164,1 170,6 -3,8 43,0 39,6 8,6
Provisionsüberschuss 58,4 28,0 >100 15,8 14,5 9,0
Operative Kernerträge 222,5 198,6 12,0 58,8 54,1 8,7
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 0,0 0,0 0,0 0,0 2,2 >-100
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,0 2,5 >-100 0,0 3,3 >-100
Operative Erträge 222,5 201,1 10,6 58,8 59,6 -1,3
Operative Aufwendungen -70,1 -59,7 17,4 -18,5 -22,6 -18,1
Regulatorische Aufwendungen -3,9 -4,2 -7,1 0,3 -0,1
Risikokosten -3,4 0,1 -1,2 -4,4 -72,7
Jahresüberschuss vor Steuern 145,1 137,3 5,7 39,3 32,5 20,9
Kennzahlen 2018 2017 Vdg.
(%Pkt.)
Q4
2018
Q4
2017
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Tangible Equity (vor Steuern) 30,0% 24,3% 5,7 32,8% 23,2% 9,6
Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) 36,2% 27,8% 8,4 41,9% 28,6% 13,3
Nettozinsmarge 2,87% 2,80% 0,07 2,96% 2,65% 0,31
Cost/Income Ratio 31,5% 29,7% 1,8 31,5% 37,9% -6,4
Risikokosten / zinstragende Aktiva 0,06% 0,00% 0,06 0,08% 0,29% -0,21
NPL Ratio 1,9% 1,9% 0,0 1,9% 1,9% 0,0
Geschäftsvolumina
(in Mio. €)
2018 2017 Vdg.
(%)
Aktiva 5.682 5.938 -4,3
Risikogewichtete Aktiva 3.254 4.193 -22,4
Kundeneinlagen 6.148 5.550 10,8
Eigene Emissionen 324 431 -24,8

Die operativen Erträge stiegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 10,6% auf 222,5 Mio. €. Während der Nettozinsertrag aufgrund des Abschmelzens des internationalen Hypothekarkreditportfolios zurückging, stieg der Provisionsüberschuss aufgrund der Übernahme des Kreditkartengeschäfts von PayLife zu Beginn des vierten Quartals 2017.

Die operativen Aufwendungen stiegen aufgrund der Übernahme von PayLife im Oktober 2017 und der Deutscher Ring Bausparkasse im September 2018 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 17,4% auf 70,1 Mio. €.

Die Risikokosten betrugen 3,4 Mio. €, was einer Risikokostenquote von nur 6 Basispunkten entspricht. Die NPL Ratio blieb mit 1,9% stabil.

Das Segment erzielte einen Jahresüberschuss vor Steuern von 145,1 Mio. € und einen Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 36,2%.

Die Aktiva sanken im Vergleich zum Jahresende 2017 um 4,3%. Das Abschmelzen des internationalen Hypothekarkreditportfolios wurde zu großen Teilen durch die Konsolidierung der Deutscher Ring Bausparkasse kompensiert.

Die Kundeneinlagen stiegen um 0,6 Mrd. € auf 6,1 Mrd. €, was auf die Akquisition der Deutscher Ring Bausparkasse und höhere Sichteinlagen der easybank zurückzuführen ist.

INTERNATIONAL BUSINESS

Überblick und Strategie

Das Segment International Business umfasst die Bereiche der internationalen Kommerzkundenfinanzierung und Immobilienfinanzierungen außerhalb der DACH-Region mit einem Schwerpunkt auf Ländern in Westeuropa und den USA. Die Geschäftstätigkeit konzentrierte sich auf vorrangige Kredite an starke Sponsoren, für Cashflow generierende Firmen und Vermögenswerte.

Geschäftsverlauf 2018

Wir haben uns weiterhin vorwiegend auf die Kreditvergabe in ausgewählten entwickelten Märkten konzentriert. Das Segment International Business verzeichnete 2018 ein Neugeschäftsvolumen von 4,0 Mrd. €.

Das internationale Firmenkundengeschäft konnte das Finanzierungsvolumen gegenüber dem Jahresende 2017 um 10% auf 2,6 Mrd. € erhöhen. Die Branchenzusammensetzung unseres Portfolios blieb ähnlich wie in den vergangenen Jahren mit einem generellen Fokus auf besicherte Kredite mit höherer Qualität in defensiven Industrien, Asset-Backed-Transaktionen und Finanzierungen für Kreditgeber.

Unser internationales Immobilienfinanzierungsgeschäft verzeichnete ein Volumenwachstum von ca. 31%. Dieses Wachstum wurde durch den Abschluss von Krediten, die bereits im Jahr 2017 vereinbart worden waren, sowie durch gestiegene Finanzierungen von Wohnbaukreditportfolios ermöglicht. Die Geschäftstätigkeit konzentrierte sich weiterhin auf die Kreditqualität, und es konnte die LTV Ratio des Gesamtportfolios unter 60% gehalten werden. Transaktionen konzentrierten sich auf Immobilienfinanzierungen mit attraktiven LTVs, starken Cashflows, kürzeren durchschnittlichen Laufzeiten und soliden Covenants.

Ausblick

Wir gehen für 2019 von einer soliden Pipeline mit breit gestreuten Möglichkeiten insbesondere für unser Immobilienfinanzierungsgeschäft aus. Dennoch wird der Wettbewerb um konservative, hochqualitative Transaktionen hoch bleiben. Unsere Strategie bleibt weiterhin die Priorisierung von risikoadäquaten Erträgen gegenüber Volumenwachstum.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. €)
2018 2017 Vdg.
(%)
Q4
2018
Q4
2017
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 134,0 129,1 3,8 37,8 30,1 25,6
Provisionsüberschuss 0,3 0,4 -25,0 0,0 0,2 >-100
Operative Kernerträge 134,3 129,5 3,7 37,8 30,3 24,8
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 10,1 -0,4 7,4 0,0 >100
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Operative Erträge 144,4 129,1 11,9 45,2 30,3 49,2
Operative Aufwendungen -28,1 -29,0 -3,1 -7,8 -7,1 9,9
Risikokosten 6,6 -16,3 -2,9 -0,5 >100
Jahresüberschuss vor Steuern 122,9 83,8 46,7 34,5 22,7 52,0
Kennzahlen 2018 2017 Vdg.
(%Pkt.)
Q4
2018
Q4
2017
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Tangible Equity (vor Steuern) 25,2% 19,6% 5,6 25,6% 19,4% 6,2
Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) 30,9% 22,4% 8,5 32,7% 24,0% 8,7
Nettozinsmarge 2,45% 2,48% -0,03 2,50% 2,36% 0,14
Cost/Income Ratio 19,5% 22,5% -3,0 17,3% 23,4% -6,1
Risikokosten / zinstragende Aktiva -0,12% 0,31% 0,19% 0,04% 0,15
NPL Ratio 0,5% 0,9% -0,4 0,5% 0,9% -0,4
Geschäftsvolumina
(in Mio. €)
2018 2017 Vdg.
(%)
Aktiva 6.284 5.174 21,5
Risikogewichtete Aktiva 5.303 4.318 22,8

Die operativen Erträge stiegen im Vergleich zu 2017 um 11,9% auf 144,4 Mio. €, was auf einen höheren Nettozinsertrag und die Realisierung von Gewinnen aus Finanzinstrumenten durch den Verkauf von Anleihen zurückzuführen ist.

Die operativen Aufwendungen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 3,1% auf 28,1 Mio. €.

Die Risikokosten spiegeln die Auflösung von Rückstellungen aufgrund des Verkaufs eines notleidenden Kredites im Ölund Gasbereich im zweiten Quartal 2018 wider. Dieser Ertrag bestätigt unsere adäquate Wertberichtigungspolitik und das konservative Risikoprofil.

Das Segment erzielte einen Jahresüberschuss vor Steuern von 122,9 Mio. € und einen Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 30,9%.

Die Aktiva stiegen im Vergleich zum Jahresende 2017 um 21,5% auf 6,3 Mrd. €. Diese Entwicklung ist auf die erfolgreiche Realisierung von neuen Finanzierungen, speziell in unserem internationalen Immobilienfinanzierungsportfolio, zurückzuführen.

DACH CORPORATES & PUBLIC SECTOR

Überblick und Strategie

Unsere Strategie in DACH Corporates & Public Sector konzentriert sich auf die Neugewinnung und den Erhalt von nachhaltigen und profitablen Kundenbeziehungen unter Einhaltung einer strikten Preispolitik, wenngleich das Marktumfeld durch starken Wettbewerb gekennzeichnet ist.

Im Firmenkundengeschäft konzentrieren wir uns auf ein vereinfachtes Angebot mit wenigen, dafür relativ profitablen Produkten, ohne konkrete Marktanteilsziele zu verfolgen. Bestehende Kunden sprechen wir mit einer klaren Strategie und klarem Ziel an, nämlich jene mit Investment-Grade-Rating oder voller bzw. hoher Besicherung zu halten bzw. die Geschäftsbeziehung zu ihnen auszubauen, um bei geringem Risiko unseren Kapitaleinsatz zu optimieren. Im Gegensatz dazu liegt der Fokus bei Kunden mit kleinem Engagement und/oder einem Non-Investment-Grade-Rating auf einem günstigen Risiko-/Ertrags-Profil. Im Neugeschäft zielen wir produktunabhängig auf Refinanzierungen, Syndizierungen, Restrukturierungen und gewerbliches Immobiliengeschäft mit Fokus auf unsere Top-200-Kunden in der DACH-Region ab.

Im Geschäft mit der öffentlichen Hand liegt unser Fokus auf der Beibehaltung unserer Marktposition und der Erträge aus dem Zahlungsverkehr, insbesondere mit bestehenden Top-Kunden, aber auch durch Cross-Selling von Zahlungsverkehrsprodukten an bestehende Kreditkunden und Neukundengewinnung im Zuge von Ausschreibungen. Weiters haben wir eine Originate-to-Sell-Plattform geschaffen, um

an die öffentliche Hand vergebene Kredite an Investoren wie etwa Versicherungsunternehmen zu verkaufen. Dies ermöglicht die Generierung zusätzlicher Provisionserträge.

Geschäftsverlauf 2018

Die Aktiva des Segments betrugen per Ende 2018 5,6 Mrd. €, was einem Rückgang von 17% gegenüber dem Jahresende 2017 entspricht. Diese Entwicklung ist auf die Reduktion von kurzfristigen Ausleihungen an die öffentliche Hand und Sozialversicherungen zurückzuführen. Aufgrund unseres Fokus auf risikoadäquate Erträge mussten wir einige Transaktionen im Firmenkundengeschäft, die nicht dem richtigen Preis oder den Konditionen entsprachen, ablehnen.

Ausblick

Wir gehen von einem wachsenden, aber weiterhin sehr wettbewerbsintensiven Markt aus. Wir verfügen jedoch über ausreichend Flexibilität und Dynamik, die bei strategischen Transaktionen unserer Kunden notwendig sind. Unserer Ansicht nach befinden sich die risikoadäquaten Erträge derzeit nicht im Gleichgewicht. Wir werden geduldig auf ein normalisiertes Preisumfeld warten und gleichzeitig Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz und der Optimierung der Refinanzierung verfolgen.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. €)
2018 2017 Vdg.
(%)
Q4
2018
Q4
2017
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 58,7 70,6 -16,9 13,5 17,9 -24,6
Provisionsüberschuss 36,7 39,1 -6,1 9,0 10,1 -10,9
Operative Kernerträge 95,4 109,7 -13,0 22,5 28,0 -19,6
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 0,6 -10,9 -0,2 -11,4 98,2
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Operative Erträge 96,0 98,8 -2,8 22,3 16,6 34,3
Operative Aufwendungen -51,2 -47,5 7,8 -13,1 -12,0 9,2
Risikokosten 1,3 -8,0 3,8 -15,0
Jahresüberschuss vor Steuern 46,1 43,3 6,5 13,0 -10,4
Kennzahlen 2018 2017 Vdg.
(%Pkt.)
Q4
2018
Q4
2017
Vdg.
(%Pkt.)
(%Pkt.) 2018 2017 (%Pkt.)
Return on Tangible Equity (vor Steuern) 12,5% 10,4% 2,1 14,1% -9,2%
Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) 15,1% 11,8% 3,3 18,1% -11,3%
Nettozinsmarge 0,91% 0,92% -0,01 0,87% 0,99% -0,12
Cost/Income Ratio 53,3% 48,1% 5,2 58,7% 72,3% -13,6
Risikokosten / zinstragende Aktiva -0,02% 0,10% -0,24% 0,83%
NPL Ratio 1,1% 1,4% -0,3 1,1% 1,4% -0,3
Geschäftsvolumina
(in Mio. €)
2018 2017 Vdg.
(%)
Aktiva 5.581 6.725 -17,0
Risikogewichtete Aktiva 1.951 2.410 -19,0
Kundeneinlagen (inkl. sonstiger Refinanzierung) und
eigene Emissionen
6.411 6.762 -5,2

Die operativen Erträge sanken im Vergleich zum Vorjahr um 2,8% auf 96,0 Mio. €, getrieben durch rückläufige Volumina und niedrigere Margen.

Die operativen Aufwendungen stiegen um 7,8% auf 51,2 Mio. €, im Wesentlichen aufgrund höherer zugeteilter Overheadkosten.

Die Risikokosten verzeichneten durch die Auflösung von Rückstellungen einen positiven Betrag von 1,3 Mio. €. Die NPL Ratio verringerte zum Jahresende 2018 auf 1,1%.

Das Segment erzielte einen Jahresüberschuss vor Steuern von 46,1 Mio. € und einen Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 15,1%.

Die Aktiva sanken im Vergleich zum Jahresende 2017 um 17,0%. Der Großteil dieses Rückgangs ist zurückzuführen auf Kredite, deren Volumen aufgrund unseres Fokus auf risikoadäquate Erträge sank sowie aufgrund des Verkaufs von Krediten für die öffentliche Hand an Versicherungsunternehmen.

Die Verbindlichkeiten beliefen sich aufgrund niedrigerer Einlagen auf Girokonten auf 6,4 Mrd. €.

SÜDWESTBANK

Überblick und Strategie

Die Südwestbank, deren Zentrale sich in Stuttgart in Deutschland befindet, ist seit Dezember 2017 Teil der BAWAG Group. Die Strategie ist auf Neukundengewinnung in Deutschland ausgerichtet, mit dem Ziel der Neupositionierung der Südwestbank mit einem breiter aufgestellten Angebot an Produkten für Retailkunden und KMUs über verschiedene Vertriebsschienen.

Geschäftsentwicklung 2018

Im Integrations- und Transformationsprozess wurden 2018 gute Fortschritte erzielt, wobei zahlreiche Initiativen, von der Kapitaleffizienz bis zur operativen Umstrukturierung und Transformation operative Ergebnisse und finanziellen Nutzen erbrachten. In der zweiten Jahreshälfte 2018 wurden verschiedene Digitalisierungsinitiativen zur Verbesserung und Vereinfachung der Kernprozesse gesetzt.

Operative Transformation: Im April 2018 wurde eine Einigung mit dem Betriebsrat auf einen umfassenden Sozialplan erzielt, der es der Südwestbank ermöglicht, die Zahl ihrer Filialen und den Personalstand dem tatsächlichen Bedarf anzupassen. Die Südwestbank ist bereits voll in alle Prozesse integriert und damit in der Lage, die Tools und Standards der BAWAG Group zu nützen. Im vierten Quartal 2018 traf die Südwestbank die strategische Entscheidung, ihr e2e-Geschäft an die BAWAG Group auszulagern.

Optimierung des Produktmix: Initiativen zur Optimierung des Produktangebots der Südwestbank wurden gestartet, wobei einerseits die Penetration des deutschen Marktes mit unseren Kernprodukten und andererseits die Nutzung der physischen und regionalen Präsenz der Südwestbank verbessert wurden. Beispiele derartiger Initiativen:

  • Integration der Konsumkreditschiene durch Verlinkung der digitalen Plattform Qlick mit der Infrastruktur der Südwestbank
  • Migration des Produktangebots der Südwestbank im Bereich Kreditkarten zu PayLife
  • Rollout der Wohnbaukreditoffensiven der Südwestbank und Ausweitung des Vertriebs auf den breiteren deutschen Markt

Ausblick

Wir werden weiterhin an der Umsetzung der Grundprinzipien unserer Strategie zur Integration und Transformation des Unternehmens arbeiten.

Operative Effizienz: Rationalisierung und Digitalisierung der Kerngeschäftsprozesse, um Kunden besser und effizienter betreuen zu können, inklusive digitaler Archivierung, digitaler Kreditakten und automatisierter Workflows bei Kreditvergabe und -betreuung sowie erhöhter Online-Penetration.

Kapitaleffizienz: Fokus auf Rentabilität und risikoadäquate Erträge auf Produkt-, Kunden- und Vertriebsschienenebene. Erarbeitung weiterer Wachstumspläne für wichtige, erfolgversprechende Produkte.

Vergrößerung des Share-of-Wallet: Ausbau der Geschäftsbeziehungen zu bestehenden hochwertigen Kunden, Forcierung digitaler Initiativen und Nutzung der digitalen Infrastruktur der BAWAG Group zur Belebung des Retailgeschäfts.

Neukundengewinnung und ergänzende Akquisitionen: Die BAWAG Group evaluiert mehrere Akquisitionsziele, die das Produktangebot und das Geschäftsmodell der Südwestbank ergänzen, die bestehende Infrastruktur nutzen und zusätzliche Skaleneffekte für Wachstum am deutschen Markt schaffen könnten.

Niedriges Risikoprofil: Wahrung von Disziplin bei Preisgestaltung und Risikomanagement, Sicherstellung der vollen Angleichung an den Risikoappetit und die Kreditvergabestandards der BAWAG Group, Bildung ausreichender Rückstellungen und Übergang vom Standardansatz zum IRB-Ansatz im Risikomanagement.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. €)
2018 2017 Vdg.
(%)
Q4
2018
Q4
2017
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 82,5 5,6 >100 18,9 5,6 >100
Provisionsüberschuss 32,4 3,0 >100 8,1 3,0 >100
Operative Kernerträge 114,9 8,6 >100 27,0 8,6 >100
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Operative Erträge 114,9 8,6 >100 27,0 8,6 >100
Operative Aufwendungen -69,2 -8,0 >100 -14,2 -8,0 77,5
Regulatorische Aufwendungen -2,1 -0,1 >100 0,7 -0,1
Risikokosten 5,8 -0,2 2,7 -0,2
Jahresüberschuss vor Steuern 49,5 0,3 >100 16,2 0,3 >100
Kennzahlen 2018 2017 Vdg.
(%Pkt.)
Q4
2018
Q4
2017
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Tangible Equity (vor Steuern) 12,0% 15,4%
Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) 14,5% 19,8%
Nettozinsmarge 2,02% 2,01%
Cost/Income Ratio 60,2% 52,6%
Risikokosten / zinstragende Aktiva -0,14% -0,29%
NPL Ratio 2,3% 1,6% 0,7 2,3% 1,6% 0,7

.

Geschäftsvolumina
(in Mio. €)
2018 2017 Vdg.
(%)
Aktiva 3.821 4.183 -8,7
Risikogewichtete Aktiva 3.184 3.349 -4,9
Kundeneinlagen und eigene Emissionen 4.952 6.146 -19,4

Die operativen Erträge betrugen 114,9 Mio. €. Der größte Teil des Nettozinsertrags resultiert aus Kundenkrediten. Der Provisionsüberschuss stammt überwiegend aus dem Vertrieb von Wertpapieren, Krediten und Dienstleistungen im Zahlungsverkehr.

Die operativen Aufwendungen betrugen 69,2 Mio. €.

Das Segment erzielte einen Jahresüberschuss vor Steuern von 49,5 Mio. € und einen Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 14,5%.

Die Aktiva betrugen 3,8 Mrd. €, was einem Rückgang von 8,7% im Vergleich zum Jahresende 2017 entspricht. Dieser Rückgang resultiert aus dem Review im Hinblick auf eine effizientere Kapitalallokation im Rahmen der Geschäftsmodelltransformation.

Die Verbindlichkeiten sanken aufgrund geringerer Sichteinlagen im Vergleich zum Jahresende 2017 um 1,2 Mrd. € auf 5,0 Mrd. €.

CORPORATE CENTER UND TREASURY SERVICES & MARKETS

Überblick und Strategie

Das Corporate Center beinhaltet die zentralen Funktionen der BAWAG Group. Die G&V umfasst daher das Ergebnis der Marktzinsmethode aus dem ALM, einmalige Aufwendungen sowie Kosten aus Projekten, Beiträge zum einheitlichen Bankenabwicklungsfonds, die Bankenabgabe, Unternehmenssteuern und andere Einmaleffekte. Die Bilanz enthält vor allem die nicht zinstragenden Aktiva und Passiva sowie das Eigenkapital.

Treasury Services & Markets setzte die Portfoliostrategie fort, sowohl langfristig in Positionen hoher Qualität zu veranlagen als auch unsere Hold-to-collect-and-sell-Portfolios zu managen, um für Umschichtungen in Kundenkredite oder für andere Bilanzstrategien flexibel zu sein. Die Zusammensetzung des Gesamtportfolios reflektiert unsere Strategie, bei hoher Qualität der Veranlagung mit kurzer Laufzeit und hoher Liquidität der Wertpapiere zusätzlichen Nettozinsertrag zu erzielen und dabei die Fair-Value-Volatilität gering zu halten.

Geschäftsverlauf 2018

Im Geschäftsjahr 2018 setzten wir unsere Portfolio Strategie unverändert fort. Mit der Integration der Südwestbank und der Deutscher Ring Bausparkasse übernahmen wir Investmentbücher, die in der Zusammensetzung in Bezug auf Risiko, Geografie, Laufzeit, Liquidität und Rangfolge unseren Portfolios ähneln.

2018 verkauften wir Wertpapiere mit einem Volumen von 2,0 Mrd. € (z.B. Investmentfonds), die nicht in unsere Veranlagungsstrategie passten. Per Ende 2018 belief sich unser Portfolio auf 6,3 Mrd. € und die Liquiditätsreserve betrug 3,8 Mrd. €. Die durchschnittliche Laufzeit des Investmentportfolios betrug fünf Jahre; es enthielt zu 96% Investment-Grade-Wertpapiere, von denen wiederum 87% in der Ratingkategorie A oder höher eingestuft waren. Es gab kein CEE-Exposure. Per 31.12.2018 hatte das Portfolio außerdem kein direktes Exposure gegenüber China, Russland, Ungarn oder Südosteuropa. Das Exposure gegenüber Großbritannien ist moderat und konzentriert sich auf international breit diversifizierte Emittenten mit solider Kreditqualität. Das Exposure gegenüber Südeuropa bleibt weiterhin moderat und beschränkt sich auf liquide Anleihen bekannter Emittenten mit kürzeren Laufzeiten.

Ausblick

Treasury Services & Markets wird sich weiterhin auf einfache Prozesse und Produkte konzentrieren, die das Kerngeschäft der BAWAG Group unterstützen und die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen. Die Entwicklung des Liquiditätsangebots und die Einstellung der Wertpapierkäufe der EZB sowie erhöhte politische Risiken werden an den Finanzmärkten wichtige Faktoren bleiben. Wir werden daher weiterhin auf hohe Kreditqualität und äußerst liquide Investments mit einer soliden Diversifizierung setzen.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. €)
2018 2017 Vdg.
(%)
Q4
2018
Q4
2017
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 14,7 39,1 -62,4 5,9 14,9 -60,4
Provisionsüberschuss -1,9 -4,6 58,7 -0,4 -0,8 50,0
Operative Kernerträge 12,8 34,5 -62,9 5,5 14,1 -61,0
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten -7,9 22,2 -15,1 -20,4 26,0
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 26,0 94,4 -72,5 2,6 109,5 -97,6
Operative Erträge 30,9 151,1 -79,5 -7,0 103,1
Operative Aufwendungen -46,9 -111,5 -57,9 -16,5 -86,9 -81,0
Regulatorische Aufwendungen -22,4 -16,1 39,1 -2,8 -3,0 -6,7
Risikokosten -0,7 13,7 -1,2 19,6
Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen 5,1 4,1 24,4 1,2 1,1 9,1
Jahresüberschuss vor Steuern -34,0 41,3 -26,3 34,0
Steuern vom Einkommen -136,2 -51,2 >100 -34,4 26,1
Nettogewinn-/verlust -170,2 -9,9 >-100 -60,7 60,1
Volumina
(in Mio. €)
2018 2017 Vdg.
(%)
Aktiva und Liquiditätsreserve 13.783 14.534 -5,2
Risikogewichtete Aktiva 3.419 3.545 -3,6
Eigenkapital 4.010 3.610 11,1
Eigene Emissionen und sonstige Verbindlichkeiten 4.075 4.603 -11,5

Die operativen Erträge sanken um 79,5% auf 30,9 Mio. €. Der Nettozinsertrag wurde hauptsächlich durch das niedrigere Ergebnis aus dem FTP in der BAWAG Group beeinflusst.

Die operativen Aufwendungen betrugen 46,9 Mio. €, was einem Rückgang von 57,9% gegenüber 2017 entspricht. Der Grund für diese Entwicklung war die Einführung des langfristigen Incentivierungsprogramms, dessen Aufwand im Jahr 2017 verbucht wurde.

Regulatorische Aufwendungen betrugen 22,4 Mio. € und beinhalten Beiträge zum einheitlichen Bankenabwicklungsfonds, die Bankensteuer sowie Ausgaben für Bankenaufsichtsbehörden. Die Erhöhung resultiert aus Übernahmen.

Die Aktiva (inklusive der Liquiditätsreserve) sanken im Vergleich zum Jahresende 2017 um 5,2%, hauptsächlich aufgrund des Risikoabbaus im Investmentbuch.

RISIKOMANAGEMENT

Hinsichtlich der Erläuterungen der finanziellen und rechtlichen Risiken in der BAWAG Group sowie der Ziele und

Methoden im Risikomanagement verweisen wir auf die Angaben im Anhang zum Konzernabschluss (Notes).

INTERNES KONTROLL- UND RISIKO-MANAGEMENTSYSTEM

EINLEITUNG

Unter dem "Internen Kontrollsystem" (IKS) werden alle von der Geschäftsleitung vorgegebenen und in der BAWAG Group ausgeführten Prozesse verstanden, durch die

  • die Wirksamkeit und Effizienz der betrieblichen Tätigkeit (hierzu gehört auch der Schutz des Vermögens vor Verlusten durch Schäden und Malversationen),
  • die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und
  • die Einhaltung der für die BAWAG Group maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften

überwacht und kontrolliert werden.

Das Risikomanagementsystem umfasst alle Prozesse, die dazu dienen, Risiken zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten sowie Maßnahmen zu ergreifen, die verhindern, dass das Erreichen der Unternehmensziele durch Risiken, die schlagend werden, beeinträchtigt wird.

Nach dem international anerkannten COSO-Rahmenwerk zur Gestaltung von Risikomanagementsystemen und den EBA-Leitlinien zur internen Governance (EBA/GL/2017/11) ist das IKS als Bestandteil eines unternehmensweiten Risikomanagementsystems zu verstehen. Dazu gehören auch das Management und die Kontrolle von Risiken, welche die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung betreffen.

Die inhaltliche Ausgestaltung (Konzeption, Umsetzung, laufende Anpassung und Weiterentwicklung) des IKS und des Risikomanagementsystems sowie die Einrichtung dieser Systeme und Prozesse nach vorhandenen Anforderungen und Bedürfnissen und unter Berücksichtigung der Unternehmensstrategie, des Geschäftsumfangs und anderer wichtiger wirtschaftlicher und organisatorischer Aspekte unterliegen der Verantwortung der Unternehmensleitung der BAWAG Group.

MERKMALE DES INTERNEN KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS

Kontrollumfeld

Der Code of Conduct der BAWAG Group beinhaltet die Unternehmenswerte, welche für alle Mitarbeiter der BAWAG Group gelten. Der Code of Conduct basiert auf den Leitlinien Respekt und Teamwork, Kundenfokus und Reputation sowie Integrität und Compliance.

Der bewusste Umgang mit Compliance-Themen sowie eine nachhaltige Risikokultur ermöglichen eine schnelle Identifikation der Risiken und eine gut durchdachte Entscheidungsfindung im Umgang mit vorhandenen Regelungen. Der Kern unserer Risikokultur sind interne Regelungen und vor allem eine offene Kommunikation untereinander, um ein möglichst breites Bewusstsein aller Mitarbeiter für

sämtliche Risiken, mit denen die BAWAG Group konfrontiert ist, zu schaffen.

Zusätzlich werden in der Richtlinie für das interne Kontrollsystem klare Vorgaben für alle Mitarbeiter der BAWAG Group gesetzt und das IKS wird als die Gesamtheit aller systematisch gestalteten prozessualen, technischen, baulichen oder organisatorischen Grundsätze, Verfahren und (Überwachungs)maßnahmen im Unternehmen definiert. Darin enthalten sind die jeweiligen organisatorischen Richtlinien des gesamten operativen Managements sowie die festgelegten Kontrollmechanismen und Überwachungsaufgaben des unmittelbaren Prozessverantwortlichen.

Der Bereich Bilanzen ist für das Rechnungswesen der BAWAG Group zuständig. Neu erworbene Tochtergesellschaften verfügen teilweise über eigene Rechnungswesenabteilungen, die in enger Abstimmung mit dem Bereich Bilanzen arbeiten. Die Zuständigkeiten des Bereichs Bilanzen umfassen im Wesentlichen die Erstellung der Einzelund Konzernjahres- und Konzernzwischenabschlüsse sowie der Jahresabschlüsse aller inländischen Tochtergesellschaften, die Finanzbuchhaltung und die Konzernverrechnung, Steuern sowie das aufsichtsrechtliche Meldewesen der inländischen Bankentöchter.

Dem Bereich Bilanzen obliegen die Regelungskompetenz zu allen Fragen des Rechnungswesens sowie die fachliche Anordnungsbefugnis zur Sicherstellung der Anwendung konzerneinheitlicher Standards. Zur Unterstützung der operativen Umsetzung wurden Konzernrichtlinien erstellt. Diese Richtlinien gelten für alle konsolidierten Tochtergesellschaften. Bei allen übrigen Beteiligungen wird die Einhaltung dieser Grundlagen und Standards soweit wie möglich durch- und umgesetzt.

Risikobeurteilung und Kontrollmaßnahmen

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem der BAWAG Group beinhaltet Arbeitsanweisungen und Prozesse

  • zur korrekten und angemessenen Dokumentation von Geschäftsvorfällen einschließlich der Verwendung des Vermögens des Konzerns,
  • zur Aufzeichnung aller für die Erstellung von Jahresabschlüssen notwendigen Informationen und
  • zur Verhinderung nicht genehmigter Anschaffungen oder Veräußerungen, die eine wesentliche Auswirkung auf die Jahresabschlüsse haben könnten.

Der Bereich Bilanzen ist in die Aufbau- und Ablauforganisation der BAWAG Group eingebunden. So erfolgt die Erfassung von Kunden- und Geschäftsdaten im Allgemeinen bereits in Markt- und Abwicklungsbereichen, Ergänzungen erfolgen durch Risikobereiche. Diese Daten, soweit für das Rechnungswesen relevant, werden weitgehend automatisch in die Rechnungswesen-IT-Systeme der BAWAG Group übertragen. Dabei übernimmt der Bereich Bilanzen

zum einen Kontrolltätigkeiten, die eine richtige Behandlung dieser automatisch übertragenen Daten unter den jeweiligen Bilanzierungsregeln gewährleisten sollen, und führt zum anderen die Buchungs- und sonstigen für die Abschlusserstellung notwendigen Tätigkeiten durch.

Das Rechnungswesen der BAWAG Group AG, der BAWAG P.S.K. AG und der wesentlichen inländischen Tochtergesellschaften wird in SAP New GL geführt. Die Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfolgt in SAP-ECCS, das die Werte der Einzelabschlüsse der konsolidierten Gesellschaften über Schnittstellen erhält. Die Rechnungswesen- sowie alle vorgelagerten Systeme sind durch Zugriffsberechtigungen und automatische sowie zwingend im Prozess vorgesehene manuelle Kontrollschritte geschützt.

Information und Kommunikation

Der Aufsichtsrat wird mindestens vierteljährlich mit einem umfassenden Bericht über die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie weitere Finanz- und Risikodaten informiert. Der Vorstand erhält diese Informationen in regelmäßigen, deutlich detaillierteren Berichten, die monatlich oder in noch kürzeren Intervallen erstellt werden.

Überwachung

Zur Eingrenzung bzw. Beseitigung operationeller Risiken und Kontrollschwächen wird jährlich eine Risikoidentifikation in Form eines Risk Control Self Assessments (RCSA) durchgeführt. Maßnahmen zur Risikominimierung werden hinsichtlich der Umsetzung seitens der Abteilung Operationelles Risiko und IKS proaktiv überwacht. Schadensfälle werden darüber hinaus gesondert erfasst und regelmäßig berichtet. Events und Schadensfälle werden auch zur Ableitung von erforderlichen Verbesserungen der Systeme und Kontrollen genutzt.

Die Innenrevision des Konzerns führt regelmäßig rechnungswesenbezogene Prüfungen durch, deren Feststellungen ebenfalls zu laufenden Verbesserungen des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess verwendet werden.

KAPITAL-, ANTEILS-, STIMM- UND KONTROLLRECHTE

Das Grundkapital der BAWAG Group AG betrug zum 31.12.2018 100.000.000 € und war in 100.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt, die zu gleichen Teilen am Grundkapital der BAWAG Group AG beteiligt sind. Zum 31.12.2018 hielt die BAWAG Group AG 1.205.107 eigene Aktien.

Die Satzung der BAWAG Group AG enthält keine Beschränkungen betreffend Stimmrechte oder Übertragung von Aktien. Ungeachtet dessen haben bestimmte Aktionäre der BAWAG Group AG Entherrschungsverträge abgeschlossen, bei denen auch die BAWAG Group AG Partei ist:

  • BAWAG Group AG und (i) Promontoria Holding 212 B.V., (ii) Promontoria Holding 213 B.V., (iii) Promontoria Holding 214 B.V. (zwischenzeitlich auf Promontoria Holding 213 B.V. verschmolzen), (iv) Promontoria Holding 215 B.V. und Promontoria Holding 216 B.V. (zwischenzeitlich auf Promontoria Holding 213 B.V. verschmolzen) (gemeinsam die "Cerberus-Aktionäre") haben einen Entherrschungsvertrag mit Wirksamkeit ab dem Listing der Aktien der BAWAG Group AG an der Wiener Börse (den "Cerberus-Entherrschungsvertrag") abgeschlossen. Die Cerberus-Aktionäre gehören bzw. werden kontrolliert von mehreren Fonds und Accounts unter dem Management von Cerberus Capital Management LP ("Cerberus") und mit ihr verbundenen Gesellschaften. Die Cerberus-Aktionäre haben sich im Cerberus-Entherrschungsvertrag gegenüber der BAWAG Group AG verpflichtet
  • in Bezug auf (i) die Wahl und Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern, (ii) jedwedes Misstrauensvotum und (iii) Geschäftsführungsmaßnahmen, die der Hauptversammlung der BAWAG Group AG zur Beschlussfassung vorgelegt werden, ihre Stimmrechte nur mit maximal der Anzahl von Stimmrechten auszuüben, die der Zahl der bei der Hauptversammlung vertretenen Stimmrechte der übrigen Aktionäre abzüglich 10.000 Stimmen entspricht, und
  • nicht für die Bestellung (Wahl) von Aufsichtsratsmitgliedern der BAWAG Group AG zu stimmen, die nicht unabhängig von Cerberus und GoldenTree Asset Management LP ("GoldenTree") sind (die Entsendungsrechte von Cerberus und GoldenTree, wie in der Satzung der BAWAG Group AG festgelegt, bleiben durch diese Bestimmung unberührt).

Darüber hinaus verpflichteten sich die Cerberus-Aktionäre, dass, wenn Aktien der BAWAG Group AG von einem Cerberus-Aktionär an eine verbundene Gesellschaft oder eine andere Gesellschaft, die von Cerberus

kontrolliert wird, übertragen werden, dies nur vorgenommen werden darf, wenn der Erwerber dem Entherrschungsvertrag beitritt und sich in gleichem Umfang und für dieselbe Dauer wie der Veräußerer dazu verpflichtet (und selbige Verpflichtung bis zur Beendigung des Entherrschungsvertrags an jedweden künftigen von Cerberus kontrollierten Erwerber weitergibt).

  • BAWAG Group AG und (i) GoldenTree HoldCo Lux 1 S.à r.l., (ii) GoldenTree HoldCo Lux 2 S.à. r.l., (iii) GoldenTree HoldCo Lux 3 S.à r.l., (iv) GoldenTree Asset Management Dutch BV, (v) GN3 SIP LP und (vi) Stichting PGGM Depositary (zusammen die "GoldenTree-Aktionäre") haben einen Entherrschungsvertrag mit Wirksamkeit ab dem Listing der Aktien der BAWAG Group AG (den "GoldenTree-Entherrschungsvertrag") abgeschlossen. Die GoldenTree Aktionäre gehören bzw. werden kontrolliert von mehreren Fonds und Accounts, die bzw. deren Anteile an der BAWAG Group AG Gegenstand eines Vermögensverwaltungsvertrags mit GoldenTree und mit ihr verbundenen Gesellschaften sind. Die GoldenTree-Aktionäre haben sich gegenüber der BAWAG Group AG verpflichtet
  • in Bezug auf (i) die Wahl und Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern, (ii) jedwedes Misstrauensvotum und (iii) Geschäftsführungsmaßnahmen, die der Hauptversammlung der BAWAG Group AG zur Beschlussfassung vorgelegt werden, ihre Stimmrechte nur mit maximal der Anzahl von Stimmrechten auszuüben, die der Zahl der bei der Hauptversammlung vertretenen Stimmrechte der übrigen Gesellschafter abzüglich 10.000 Stimmen entspricht, und
  • nicht für die Bestellung (Wahl) von Aufsichtsratsmitgliedern der BAWAG Group AG zu stimmen, die nicht unabhängig von GoldenTree und Cerberus sind (die Entsendungsrechte von Cerberus und GoldenTree, wie in der Satzung der BAWAG Group AG festgelegt, bleiben durch diese Bestimmung unberührt).

Die oben beschriebene vereinbarte Beschränkung der Stimmrechtsausübung gilt nur, wenn und soweit die GoldenTree-Aktionäre bei einer Hauptversammlung so viele Stimmrechte auf sich vereinen, dass sie zusammengerechnet der größte vertretene Einzelaktionär wären (wobei die Cerberus-Aktionäre zusammen als Einzelaktionär in diesem Sinne gelten).

Darüber hinaus verpflichteten sich die GoldenTree-Aktionäre, dass, wenn Aktien der BAWAG Group AG von einem GoldenTree-Aktionär an eine verbundene Gesellschaft oder eine andere Gesellschaft, die von GoldenTree kontrolliert wird, übertragen werden, dies nur vorgenommen werden darf, wenn der Erwerber dem Entherrschungsvertrag beitritt und sich in gleichem Umfang und für dieselbe Dauer wie der Veräußerer dazu verpflichtet (und selbige Verpflichtung bis zur Beendigung des Entherrschungsvertrags an jedweden künftigen von GoldenTree kontrollierten Erwerber weitergibt).

  • Im Cerberus-Entherrschungsvertrag verpflichteten sich die Cerberus-Aktionäre (i) sich nicht mit GoldenTree-Aktionären oder GoldenTree über die Ausübung des Stimmrechts in der Hauptversammlung abzustimmen, (ii) die Zusammensetzung eines Organs oder ein Aufsichtsratsmitglied nicht zu beeinflussen mit Ausnahme der Ausübung von (a) den im Zusammenhang mit den Entsendungsrechten der Promontoria Holding 212 B.V. gewährten Rechten, (b) Rechten im Zusammenhang mit der Teilnahme an der Hauptversammlung und (c) den Stimmrechten in Übereinstimmung mit dem Cerberus-Entherrschungsvertrag und (iii) für die Aufhebung des Entsendungsrechts der Promontoria Holding 212 B.V. zu stimmen, wenn die maximale Beteiligung der Cerberus-Gesellschafter für mindestens vier aufeinanderfolgende Wochen unter 20% des Grundkapitals der BAWAG Group AG fällt (und auch für die Abschaffung der Entsendungsrechte der GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. unter entsprechenden Umständen zu stimmen).
  • Im GoldenTree-Entherrschungsvertrag verpflichteten sich die GoldenTree-Aktionäre (i) sich nicht mit Cerberus-Aktionären oder Cerberus über die Ausübung des Stimmrechts in der Hauptversammlung abzustimmen, (ii) die Zusammensetzung eines Organs oder ein Aufsichtsratsmitglied nicht zu beeinflussen mit Ausnahme der Ausübung von (a) den im Zusammenhang mit den Entsendungsrechten der GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. gewährten Rechten, (b) Rechten im Zusammenhang mit der Teilnahme an der Hauptversammlung und (c) den Stimmrechten in Übereinstimmung mit dem Cerberus-Entherrschungsvertrag und (iii) für die Aufhebung des Entsendungsrechts der GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. zu stimmen, wenn die maximale Beteiligung der GoldenTree Gesellschafter für mindestens vier aufeinanderfolgende Wochen unter 20% des Grundkapitals der BAWAG Group AG fällt (und auch für die Abschaffung der Entsendungsrechte der Promontoria Holding 212 B.V. unter entsprechenden Umständen zu stimmen).

Im Rahmen des Underwriting Agreements haben sich die Cerberus-Aktionäre, die GoldenTree-Aktionäre, die Promontoria Sacher Holding B.V. und bestimmte Minderheitsaktionäre gegenüber den Underwritern verpflichtet, während eines bestimmten Zeitraums bestimmte Aktientransaktionen nicht durchzuführen oder sich an bestimmten Maßnahmen betreffend das Grundkapital der BAWAG Group AG, die nachfolgend erläutert werden, nicht zu beteiligen, ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Goldman Sachs International und Morgan Stanley einzuholen, welche nicht unbillig verweigert oder verzögert werden darf und bestimmten Ausnahmen unterliegt. Die Behalteverpflichtung begann am Tag des Underwriting Agreements zu laufen und endet (i) bei den Cerberus-Aktionären und den GoldenTree-Aktionären 450 Tage nach dem ersten Handelstag der Aktien der BAWAG Group AG im amtlichen Handel. Basierend auf Informationen der BAWAG Group AG zum 31.12.2018 hielten die (i) Cerberus Aktionäre zusammen 35.098.312 Aktien der BAWAG Group AG, was einem Anteil von 35,10% am Grundkapital der BAWAG Group AG (Promontoria Holding 212 B.V.: 12,90%, Promontoria Holding 213 B.V.: 11,10%, Promontoria Holding 215 B.V.: 11,10%) entspricht und (ii) GoldenTree Aktionäre zusammen 25.688.389 Aktien der BAWAG Group AG, was einem Anteil am Grundkapital der BAWAG Group AG von 25,69% entspricht, wobei keiner der GoldenTree Aktionäre Aktien hielt, die mindestens 10% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entsprachen. Mit Wirksamkeit vom 21.2.2019 verringerte sich der Aktienbesitz der (i) Promontoria Holding 215 B.V. auf eine Anzahl von Aktien, die einem Anteil von 11,08% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht, (ii) Promontoria Holding 213 B.V. auf eine Anzahl von Aktien, die einem Anteil von 11,05% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht, und (iii) Promontoria Holding 212 B.V. auf eine Anzahl von Aktien, die einem Anteil von 12,87% des Grundkapitals der BA-WAG Group AG entspricht. Dementsprechend verringerte sich der aggregierte Aktienbesitz der Cerberus-Aktionäre auf eine Anzahl von Aktien, die einem Anteil von 34,99% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht.

Gemäß Satzung der BAWAG Group AG hat Promontoria Sacher Holding B.V. das Recht, zwei Aufsichtsratsmitglieder gemäß §88 Aktiengesetz (AktG) zu entsenden, sofern sie eine direkte Beteiligung von zumindest einer Aktie an der BAWAG Group AG hält. Wenn Promontoria Sacher Holding B.V. zumindest eine Aktie an Promontoria Holding 212 B.V überträgt, wird auch das Recht, ein Aufsichtsratsmitglied zu entsenden, auf die Promontoria Holding 212 B.V. übertragen. Wenn Promontoria Sacher Holding B.V. zumindest eine Aktie an GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. überträgt, wird das Recht, ein Aufsichtsratsmitglied zu entsenden, auch an GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. übertragen. Das bedeutet, dass Promontoria Sacher Holding B.V. nicht mehr berechtigt ist, Aufsichtsratsmitglieder zu entsenden, soweit diese Rechte auf Promontoria Holding 212 B.V. und/oder GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. übertragen wurden. Promontoria Holding 212 B.V. und/oder GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. haben jeweils das Recht, gemäß §88 AktG ein Aufsichtsratsmitglied zu entsenden, solange der betreffende Aktionär eine direkte Beteiligung von zumindest einer Aktie an der BAWAG Group AG hält. Promontoria Sacher Holding B.V. hat im Oktober 2017 ihre Rechte zur Entsendung von zwei Aufsichtsratsmitgliedern an die Promontoria Holding 212 B.V. bzw. GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. übertragen.

Es gibt keine Stimmrechte aus Beteiligungen der Arbeitnehmer am Grundkapital.

Gemäß §7 der Satzung müssen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG bestimmte persönliche Voraussetzungen erfüllen, um wählbar zu sein.

  • Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats müssen ausreichend fachlich und persönlich qualifiziert sein und die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen. Bei der Wahl der Vorstandsmitglieder ist auf eine fachlich ausgewogene Zusammensetzung und deren Unabhängigkeit zu achten.
  • Folgende Personen sind unbeschadet weitergehender gesetzlicher Bestimmungen von der Mitgliedschaft im Vorstand und im Aufsichtsrat der BAWAG Group AG ausgeschlossen:
  • Arbeitnehmer der BAWAG Group AG, ausgenommen die gemäß Arbeitsverfassungsgesetz (ArbVG) in den Aufsichtsrat entsendeten Arbeitnehmervertreter;
  • Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter österreichischer Kreditinstitute, die nicht der BAWAG P.S.K Gruppe angehören, sowie Personen, die mit mehr als 5% am stimmberechtigten Kapital österreichischer Kreditinstitute außerhalb der BAWAG P.S.K. Gruppe beteiligt sind, es sei denn, diese Kreditinstitute oder diese Personen sind selbst mit zumindest 2% am stimmberechtigten Kapital der Gesellschaft beteiligt;
  • Personen, die mit einem Mitglied des Vorstands, des Aufsichtsrats oder einem Arbeitnehmer der BAWAG Group AG in gerader Linie ersten Grades verwandt oder verschwägert sind, sowie der Ehegatte eines Mitglieds des Vorstands oder des Aufsichtsrats (während dieser Ausschlussgrund nur für die Mitglieder des Vor-

stands und die gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats gilt);

  • Personen, die nach §13 Abs. 1–6 (Gewerbeordnung, GewO) von der Ausübung des Gewerbes ausgeschlossen sind.

Gemäß §10.6 Nr. 1 der Satzung der BAWAG Group AG beschließt die Hauptversammlung, soweit das Gesetz nicht zwingend eine andere Mehrheit vorsieht, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals.

Im Hinblick auf die Berechtigung des Vorstands zur Ausgabe oder zum Erwerb von Aktien gilt Folgendes:

  • Der Vorstand wird gemäß §5 Nr. 7 der Satzung der BAWAG Group AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren nach dem Tag der Beschlussfassung, also bis zum 15.09.2022, – auch in mehreren Tranchen – gegen Barund/oder Sacheinlagen um bis zu 50.000.000 € durch Ausgabe von bis zu 50.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen und die Preisbedingungen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzulegen (genehmigtes Kapital 2017).
  • Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital 2017 ausgegebenen neuen Aktien wird ausgeschlossen, wenn und soweit diese Ermächtigung durch Ausgabe von Aktien gegen Bareinzahlung in Höhe von insgesamt bis zu 10% des Grundkapitals im Rahmen der Ausgabe neuer Aktien der BAWAG Group AG ausgenutzt wird, um (i) vom Bezugsrecht der Aktionäre Spitzenbeträge auszuschließen, die bei ungünstigem Umtauschverhältnis entstehen können, und/oder (ii) die Ausübung von Mehrzuteilungsoptionen (Greenshoe-Optionen), die den emittierenden Banken gewährt werden, zu erfüllen.

Ferner ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht in folgenden Fällen auszuschließen:

  • in dem Umfang, in dem es erforderlich ist, Inhabern von durch die BAWAG Group AG oder ihren Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) ausgegebenen oder noch auszugebenden Schuldverschreibungen (einschließlich Genussrechten) mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. einer Wandlungspflicht ein Bezugsrecht einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung des Wandlungs- oder Optionsrechts oder nach Erfüllung einer entsprechenden Wandlungspflicht zustünde;

  • Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der BAWAG Group AG oder ihrer Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms oder eines Aktienoptionsprogramms;

  • bei Erhöhung des Grundkapitals gegen Sacheinlagen, sofern die Kapitalerhöhung zum Zwecke des (auch mittelbaren) Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögenswerten im Zusammenhang mit einem Akquisitionsprojekt erfolgt;
  • Durchführung einer sogenannten "scrip dividend", in deren Rahmen Aktionären der BAWAG Group AG angeboten wird, ihren Dividendenanspruch (ganz oder teilweise) als Sacheinlage gegen Ausgabe neuer Aktien der BAWAG Group AG aus dem genehmigten Kapital 2017 einzubringen;
  • bei Kapitalerhöhungen gegen Barzahlung, wenn die Ausübung dieser Ermächtigung am Ausübungstag nach den jeweils geltenden gesetzlichen Vorschriften sachlich gerechtfertigt ist. Die unter Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund dieser Ermächtigung ausgegebenen Aktien dürfen zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens insgesamt 10% des Grundkapitals der BAWAG Group AG oder, falls dieser Wert niedriger ist, zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung nicht überschreiten. Gemäß §§65 Abs. 1b, 170 Abs. 2, §153 Abs. 4 AktG vermindert sich diese Höchstgrenze von 10% des Grundkapitals um den anteiligen Betrag des Grundkapitals, der auf die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals 2017 von der BAWAG Group AG veräußerten und übertragenen eigenen Aktien der BAWAG Group AG entfällt, unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre. Zusätzlich wird die Höchstgrenze um den anteiligen Betrag des Grundkapitals vermindert, der auf diejenigen Aktien entfällt, die zur Deckung von Schuldtiteln (einschließlich Genussrechten) mit Wandlungs- oder Optionsrechten oder einer Wandlungspflicht zu gewähren sind, soweit solche Schuldverschreibungen (einschließlich Genussrechtskapital) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals 2017 unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß §153 Abs. 4 AktG ausgegeben werden.
  • Die Hauptversammlung hat am 15.09.2017 beschlossen, den Vorstand gemäß §65 Abs. 1 Z 8 und Abs. 1a und 1b AktG, vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, zum Erwerb eigener Aktien für einen Zeitraum von 30 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung zu ermächtigen. Laut der Ermächtigung darf die beim Erwerb von Aktien zu zahlende Gegenleistung nicht niedriger als 1 € sein und nicht mehr als 20% über dem volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten 20 Handelstage vor dem jeweiligen Kauf liegen. Der Vorstand ist ermächtigt, die Rückkaufsbedingungen festzulegen, wobei der Vorstand (jeweils) den entsprechenden Vorstandsbeschluss und das entsprechende Rückkaufprogramm einschließlich der Dauer gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zu veröffentlichen hat.

Der Vorstand kann die Ermächtigung einmal oder mehrmals im Rahmen der gesetzlichen Höchstgrenzen der eigenen Aktien ausüben, sofern der prozentuale Anteil des Grundkapitals der BAWAG Group AG an den von der BAWAG Group AG erworbenen Aktien aufgrund der Ermächtigung oder sonstwie zu keinem Zeitpunkt 10% des Grundkapitals beträgt. Eine wiederholte Ausübung der Ermächtigung ist zulässig. Bei der Berechnung der 10%-Schwelle müssen die von der BAWAG Group AG gehaltenen Aktien sowie die von Tochtergesellschaften oder Dritten für Rechnung der BAWAG Group AG oder einer Tochtergesellschaft nach §66 AktG erworbenen Aktien der BAWAG Group AG sowie als Pfand genommene Aktien nach §65b AktG berücksichtigt werden. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und für einen oder mehrere Zwecke von der BAWAG Group AG, von einem Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder von Dritten, die im Namen der BAWAG Group AG handeln, ausgeübt werden.

Der Erwerb kann nach den gesetzlichen Vorschriften nach freiem Ermessen des Vorstands über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot oder mit Zustimmung des Aufsichtsrats in anderer gesetzlich zulässiger, angemessener Weise erfolgen, insbesondere auch unter Ausschluss der Andienungsrechte der Aktionäre (umgekehrter Ausschluss der Bezugsrechte) sowie unter Einsatz von Eigenkapitalderivaten. Der Handel mit eigenen Aktien ist als Kaufzweck ausgeschlossen.

Laut Ermächtigung darf der Vorstand die erworbenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrats über die Börse oder ein öffentliches Angebot veräußern und die Verkaufsbedingungen festlegen. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrats ganz oder teilweise einzuziehen.

Die Hauptversammlung hat am 15.09.2017 ebenfalls beschlossen, den Vorstand für die Dauer von fünf Jahren ab dem Tag der Beschlussfassung gemäß §65 Abs. 1b AktG zu ermächtigen, mit Zustimmung des Aufsichtsrats einen Beschluss über die Veräußerung eigener Aktien unter Verwendung einer anderen gesetzlich zulässigen Veräußerungsmethode als über die Börse

oder durch ein öffentliches Angebot und über einen etwaigen Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre zu fassen und die Verkaufsbedingungen festzulegen.

Es liegen keine bedeutenden Vereinbarungen vor (oder müssen gemäß §243a Abs. 1 Z. 8 UGB offengelegt werden), bei denen die BAWAG Group AG Vertragspartei ist, die aufgrund eines durch Übernahmeangebot erfolgten Kontrollwechsels in der BAWAG Group AG in Kraft treten, sich ändern oder beendet werden.

Es bestehen keine Schad- und Klagloshaltungsvereinbarungen zwischen der BAWAG Group AG und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern, die im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots wirksam werden würden.

PERSONALENTWICKLUNG

AUS- UND WEITERBILDUNG

Um die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend einzusetzen und ihnen strukturierte Entwicklungsmöglichkeiten zu geben, lag der Fokus 2018 weiterhin auf Ausund Weiterbildung, wobei ein besonderes Augenmerk auf Fortbildungen zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen gelegt wurde – zusätzlich unterstützt durch Selbstlernprogramme und entsprechende "Quick Checks".

Das Thema Personalentwicklung war wieder ein wesentlicher Baustein und bietet den entsprechenden Rahmen für die persönliche Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um sie etwa im Rahmen der "Sales Academy" auf ihrem Weg zum Erfolg zu begleiten. Die "Sales Academy" baut auf drei wesentlichen Säulen auf: vertiefende Wissensvermittlung über alle Produkte und Prozesse, inspirierende Trainings zur Erlernung der besten Wordings für Kundengespräche sowie Leadership als wichtiges Steuerungsinstrument und Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg. Diese Ausbildungsaktivitäten werden überwiegend in den dafür geschaffenen drei Trainingsfilialen (1:1-Nachbau einer Filiale ohne Kunden) in Wien, Graz und Salzburg durchgeführt. Dieses Umfeld gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, im praxisnahen Umfeld die Rolle des Kundenberaters zu üben. Sie werden dabei durch moderne Selbstlernprogramme unterstützt.

Jugendlichen Ziele und Perspektiven für die Zukunft zu geben ist eine Aufgabe, die wir sehr ernst nehmen. Wir bilden daher seit vielen Jahren erfolgreich Lehrlinge aus und haben dafür zahlreiche Auszeichnungen als "Bester Lehrbetrieb" erhalten. Die Lehrlinge sind Teil eines Teams, das gemeinsam an den Unternehmenszielen arbeitet. Zusätzlich zur umfangreichen Ausbildung unterstützen und fördern wir "Lehre mit Matura". Viele Lehrlinge haben in den letzten Jahren diese Chance ergriffen, um parallel zur Lehre auch die Matura abzuschließen.

Es ist uns auch ein großes Anliegen, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Führungskräfte für die beruflichen Anforderungen des Alltags fit zu machen. Zu diesem Zweck können sie aus einem vielfältigen Angebot an Kursen und Workshops wählen. Das Spektrum reicht von EDV-Trainings über Projektmanagement, persönlichkeitsbildende Seminare und Führungskräftetrainings bis zu Workshops in den Bereichen Selbst-, Stress- und Zeitmanagement. Alle Workshops und Trainings haben das gemeinsame Ziel, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrer täglichen Arbeit und bei beruflichen Herausforderungen zu unterstützen.

FÜHRUNGSKRÄFTEENTWICKLUNG

Die Führungsrolle ist ein permanenter Entwicklungsprozess und wichtig, um alle Herausforderungen meistern zu können. Dementsprechend umfasst die Ausbildung der Führungskräfte ein vielfältiges Angebot. Dabei stehen hoher Praxisbezug, gezielte Entwicklung der Führungskompetenzen, Schärfung der Selbstreflexion und die Mitarbeiterbegleitung und -entwicklung im Vordergrund.

So basiert beispielsweise die Entwicklung der Führungskräfte im Retail-Vertrieb auf einem extern begleiteten Potentialcheck zur Identifikation der persönlichen Stärken und Entwicklungsfelder. Abgestimmt darauf bieten wir ein Ausbildungsangebot, das punktgenau jene Kompetenzen stärkt, die im Führungsalltag benötigt werden.

In den zentralen Bereichen der Bank fand 2018 wieder das Führungskräfte-Curriculum "LEAD neue Führungskräfte" statt. Das Programm unterstützt und begleitet neue Führungskräfte im ersten Jahr bei der Ausübung ihrer

neuen Aufgabe und dient als Plattform zum Austausch über Herausforderungen im Führungsalltag. Im Oktober 2018 startete die 21. Gruppe das Programm.

Erfahrene Führungskräfte und Führungsteams wurden auch 2018 wieder in Form von individuellen (Management-) Coachings unterstützt und durch gezielte Change-Management-Maßnahmen begleitet. Der Fokus lag hier klar auf der individuellen Beratung und der optimalen Begleitung der Führungskräfte (und ihrer Teams) durch die Personalentwicklung und ausgewählte Berater.

2018 wurde das "After Work Führungskräfte Forum" erfolgreich fortgesetzt – eine Reihe von Netzwerkveranstaltungen für alle unsere Führungskräfte, um sie mit neuen Tendenzen der Führungsarbeit vertraut zu machen und eine Plattform zum Austausch zu bieten. Das große Interesse an dieser Veranstaltung spricht für ihren Erfolg.

TALENTEENTWICKLUNG, NACHFOLGE- UND KARRIEREPLANUNG

Der Schlüssel zum Erfolg der BAWAG Group sind talentierte und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hohe Einsatzbereitschaft und Engagement zeigen, sich ständig weiterzuentwickeln. Der Bankensektor ist laufenden Veränderungen unterworfen. Deshalb ist es unser angestrebtes Ziel, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die es Teams ermöglicht, langfristig gemeinsam erfolgreich zu sein. Wir fördern dabei sowohl die berufliche als auch die Persönlichkeitsentwicklung durch zielgerichtete Programme. Der schon seit Jahren etablierte Prozess zur Identifikation von Potentialträgern und der Entwicklung von potentiellen Nachfolgern für Schlüsselfunktionen unterstützt uns dabei. Ende des Jahres werden im "Talent Review" von den Vorständen Potentialträger auf allen Ebenen strukturiert diskutiert und der Umgang mit potentiellen Nachfolgerisiken abgestimmt.

In der Zentrale bieten wir das Talente-Programm "forTalents" an. Dieses Programm ist speziell darauf ausgerichtet, die Teilnehmer in ihrer fachlichen und persönlichen Entwicklung zu unterstützen und auf neue Führungs- bzw. Expertenfunktionen vorzubereiten. Gleichzeitig bietet das Programm den Teilnehmern die Möglichkeit, ihr Netzwerk weiter auszubauen und es für kommende Aufgaben gut zu nutzen.

"Leader's basics" ist das Talente-Programm für potentielle Filialleiter im Privat- und Geschäftskundenvertrieb aus den eigenen Reihen. Die Teilnehmer sind Talente mit Führungspotenzial, die im Rahmen des Nachfolgeplanungsprozesses nominiert wurden. Sie erhalten eine anspruchsvolle fachliche und persönlichkeitsbildende Ausbildung, die auf die Übernahme einer Filialleitung vorbereitet.

Um junge, akademisch ausgebildete Talente für uns zu gewinnen, bieten wir das Trainee-Programm "Start & Move" an. Das einjährige Programm unterstützt die Trainees bei ihrem beruflichen Einstieg in die Bank. Sie bekommen dabei einen umfassenden Blick auf das Unternehmen und können ihr erstes Netzwerk aufbauen.

Diversität ist uns wichtig: Ein Eckpfeiler ist dabei die Gleichstellung von Frauen und Männern. Unterstützt durch den Frauenförderplan wird laufend auf die entsprechende Frauenförderung in den Programmen geachtet; so sind beispielsweise mehr als die Hälfte der "forTalents"-Teilnehmer weiblich.

MBO-PROZESS (MANAGEMENT BY OBJECTIVES)

Die BAWAG Group-Vergütungsrichtlinie versteht sich als Balance zwischen Honorierung der erbrachten Leistung, Kompetenz und Grad der Verantwortlichkeiten. Der "Führen durch Ziele"(Management by Objectives, "MbO")-Prozess ist dabei weiterhin ein wichtiges Management-Tool zur Unterstützung der Geschäftsstrategie. Mit dem Start des jährlichen Prozesses der Mitarbeitergespräche werden Unternehmensziele definiert, die für die Entwicklung der Bank und jedes einzelnen Mitarbeiters wichtig sind. Die Bewertung der Leistung jedes Mitarbeiters spiegelt dabei die professionelle und

soziale Kompetenz jedes Einzelnen wie auch das Erreichen der persönlichen und der definierten Konzernziele wieder. Die MbO-Gespräche werden hierarchisch gesehen "topdown" geführt. Somit wird erreicht, dass alle gesetzten Ziele konsequent auf allen Funktionsebenen besprochen werden. Zwei MbO-Gespräche sind die Grundpfeiler im Prozess, die flache Hierarchie ermöglicht jedoch laufende Abstimmungsgespräche zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihrer unmittelbaren Führungskraft.

AUDIT "BERUFUNDFAMILIE"

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der Schlüssel zu unserem langfristigen Erfolg und daher ist uns eine gute Work-Life-Balance wichtig. Wir bekennen uns zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und haben Ende 2016 den Re-Auditierungsprozess als "familienfreundliches Unternehmen" durch das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft erfolgreich abgeschlossen. Weiters sind wir auch Mitglied im "Netzwerk familienfreundlicher Unternehmen". Außerdem haben wir einen Betriebskindergarten an den Wiener Standorten. Um sicherzustellen, dass die definierten Maßnahmen den Bedürfnissen unserer Mitarbeiter entsprechen, evaluieren wir laufend die definierten Maßnahmen.

CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY

Ein besonderes Anliegen der BAWAG Group ist es, Corporate Social Responsibility (CSR) zu leben und umzusetzen. Für Unternehmen ist es notwendig und wichtig, die Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen zu finden.

CSR-REPORTING

Mit dem NaDiVeG (Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz) wird in Umsetzung der EU-Richtlinie 2014/95/EU ab dem Geschäftsjahr 2017 die Berichtspflicht über nichtfinanzielle Informationen (Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption) im Konzernlagebericht ausgeweitet und konkretisiert. Zweck der verpflichtenden Berichterstattung ist eine stärkere Transparenz und Vergleichbarkeit der nichtfinanziellen Angaben.

Die BAWAG Group AG ist nach §267a UGB zur Erstellung einer konsolidierten nichtfinanziellen Erklärung verpflichtet. Die BAWAG Group AG macht auch 2018 von der nach § 267a Abs. 6 UGB vorgesehenen Möglichkeit Gebrauch, einen gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht zu erstellen. Dieser wird gemeinsam mit dem Konzern-Lagebericht publiziert und kann auf der Website der BAWAG Group unter https://www.bawaggroup.com/CSR abgerufen werden.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

In der BAWAG Group werden keine Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten nach § 243 UGB durchgeführt.

AUSBLICK UND ZIELE

Die europäische Bankenlandschaft befindet sich derzeit stark im Umbruch und ist mit mehreren Herausforderungen wie dem aktuellen Niedrigzinsumfeld, anhaltendem Preisdruck, erhöhten regulatorischen Anforderungen, neuen Marktteilnehmern in Form von Fintechs und einem raschen technologischen Wandel konfrontiert.

Wir sind zuversichtlich, die BAWAG Group so positioniert zu haben, dass sie diese Herausforderungen erfolgreich meistern kann, um ihr Geschäft weiter auszubauen – unter gleichzeitiger Beibehaltung eines niedrigen Risikoprofils und einer soliden Eigenkapitalausstattung. Dies wird durch günstige makroökonomische Wachstumsperspektiven für die DACH-Region unterstützt, zumal für die Periode 2019–2020 ein BIP-Wachstum von rund 1-2% prognostiziert wird.

Aufgrund unserer starken operativen Performance im Jahr 2018 haben wir unsere ursprünglichen 3-jährigen Konzernziele für die Jahre 2018 bis 2020 angepasst. Im Wesentlichen haben wir unsere Ziele um ein Jahr nach vorne gezogen:

Ziele 2019 2020
Ergebnis vor Steuern (Wachstum) >6% >6%
Ergebnis vor Steuern (Absolutbetrag) >600 Mio. € >640 Mio. €
Cost/Income Ratio <43% <40%
Return on Tangible Equity 15–20% 15–20%
Common Equity Tier 1 Quote (fully loaded) 12–13% 12–13%
Gewinn je Aktie vor Steuern1) >6,00 € >6,40 €
Nettogewinn je Aktie1) >4,50 € >4,80 €

Unsere Ziele für 2019 und 2020 lauten wie folgt:

1) Vor Abzug des AT1-Kupons; vor Kapitalmaßnahmen.

In Bezug auf Kapitalaufbau und Ausschüttungen an die Aktionäre streben wir eine jährliche Dividendenzahlung in Höhe von 50% des den Aktionären zurechenbaren Nettogewinns an und werden zusätzliches Überschusskapital für Investitionen in organisches Wachstum sowie die Umsetzung ergebnissteigernder Akquisitionen in Übereinstimmung mit unserem RoTE-Ziel verwenden. Soweit das Überschusskapital nicht für organisches Wachstum und M&A zum Einsatz kommt, werden wir es auf Basis einer jährlichen Prüfung an die Aktionäre in Form von Aktienrückkäufen ausschütten.

Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende in Höhe von 2,18 € je Aktie (215 Mio. €) auszuschütten (bezogen auf die am 28. Februar 2019 ausstehenden Aktien) und evaluiert aktiv Aktienrückkauf-Optionen.

Unsere anhaltend starken operativen Ergebnisse im Jahr 2018 bestätigen erneut, dass die BAWAG Group gut aufgestellt ist, in einem wettbewerbsintensiven europäischen Bankenumfeld erfolgreich zu bestehen. Wir werden unsere auf die DACH-Region ausgerichtete Strategie, die sich durch ihr geringes Risiko auszeichnet, beibehalten und unseren Kunden weiterhin einfach verständliche, transparente und erstklassige Produkte und Dienstleistungen anbieten.

  1. März 2019

Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands

Stefan Barth

Mitglied des Vorstands

David O'Leary Mitglied des Vorstands

Andrew Wise Mitglied des Vorstands

Sat Shah Mitglied des Vorstands

Konzernrechnungslegung

KONZERNRECHNUNGSLEGUNG NACH INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS)

INHALT

Konzernrechnung

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2018 Sonstiges Ergebnis für das Geschäftsjahr 2018 Bilanz zum 31. Dezember 2018 Entwicklung des Eigenkapitals für das Geschäftsjahr 2018 Kapitalflussrechnung

Anhang (Notes)

Erläuterungen zum Jahresabschluss

1 | Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Details zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

  • 2 | Nettozinsertrag
  • 3 | Provisionsüberschuss
  • 4 | Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden
  • 5 | Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
  • 6 | Verwaltungsaufwand
  • 7 | Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
  • 8 | Risikokosten
  • 9 | Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
  • 10 | Steuern vom Einkommen

Details zur Konzernbilanz

11 | Barreserve

  • 12 | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
  • 13 | Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
  • 14 | Handelsaktiva
  • 15 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten
  • 16 | Restlaufzeiten Vermögenswerte
  • 17 | Sachanlagen, Vermietete Grundstücke und Gebäude
  • 18 | Geschäfts- und Firmenwerte, Markenname und Kundenstock, Software und andere immaterielle Vermögenswerte
  • 19 | Saldierter aktiver/passiver Bilanzansatz latenter Steuern
  • 20 | Sonstige Vermögenswerte
  • 21 | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
  • 22 | Handelspassiva
  • 23 | Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten
  • 24 | Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital
  • 25 | Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
  • 26 | Restlaufzeiten Verbindlichkeiten
  • 27 | Rückstellungen
  • 28 | Sonstige Verbindlichkeiten
  • 29 | Sicherungsderivate
  • 30 | Eigenkapital

Segmentberichterstattung

Kapitalmanagement

Weitere Informationen nach IFRS

  • 31 | Fair Value
  • 32 | Behandlung eines Day 1 gain
  • 33 | Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
  • 34 | Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen
  • 35 | Wesentliche Änderungen im Beteiligungsportfolio
  • 36 | Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände
  • 37 | Gesamtbetrag der besicherten Schulden
  • 38 | Echte Pensionsgeschäfte
  • 39 | Übertragene, aber nicht vollständig ausgebuchte finanzielle Vermögenswerte
  • 40 | Nachrangige Vermögensgegenstände
  • 41 | Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
  • 42 | Eventualforderungen, Eventualverbindlichkeiten und nicht ausgenützte Kreditrahmen
  • 43 | Fremdwährungsvolumina
  • 44 | Geographische Gebiete Langfristige Vermögenswerte
  • 45 | Leasinggeschäfte
  • 46 | Derivative Finanztransaktionen
  • 47 | Liste konsolidierter Tochterunternehmen
  • 48 | Liste wegen Unwesentlichkeit nicht konsolidierter Tochter- und assoziierter Unternehmen
  • 49 | Assoziierte Unternehmen, die aufgrund von Unwesentlichkeit nicht at-equity bewertet werden
  • 50 | Anteile an assoziierten Unternehmen
  • 51 | Anteile an nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen
  • 52 | Überleitung IAS 39 auf IFRS 9

Risikobericht

  • 53 | Internes Kapitaladäquanzverfahren (ICAAP) und Stress Testing
  • 54 | Kreditrisiko
  • 55 | Marktrisiko
  • 56 | Liquiditätsrisiko
  • 57 | Non-Financial Risk

Zusätzliche Angaben nach österreichischem Recht

  • 58 | Treuhandvermögen
  • 59 | Wertpapieraufgliederung nach BWG
  • 60 | Erhaltene Sicherheiten
  • 61 | Personalstand
  • 62 | Niederlassungen
  • 63 | Handelsbuch
  • 64 | Geografische Märkte
  • 65 | Sonstige erforderliche Angaben nach BWG und UGB samt Vergütungspolitik
  • 66 | Eigenmittel der BAWAG P.S.K. AG (Einzelinstitut)
  • 67 | Zeitpunkt der Freigabe zur Veröffentlichung
  • 68 | Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

Organe der BAWAG Group AG

KONZERNRECHNUNG

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

in Mio. € [Notes] 2018 2017 angepasst
Zinserträge 1.141,4 1.084,9
davon mittels Effektivzinsmethode ermittelt 870,4 835,4
Zinsaufwendungen -309,5 -299,8
Dividendenerträge 8,6 8,0
Nettozinsertrag [2] 840,5 793,1
Provisionserträge 372,9 303,6
Provisionsaufwendungen -90,1 -86,7
Provisionsüberschuss [3] 282,8 216,9
Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und
Schulden
[4] 19,5 11,7
davon Gewinne aus der Ausbuchung von finanziellen
Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet werden
24,1 31,6
davon Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen
Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet werden
-0,7 -0,7
Sonstige betriebliche Erträge [5] 64,1 286,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen [5] -72,3 -218,0
Operative Aufwendungen -521,9 -531,6
davon Verwaltungsaufwand [6] -477,2 -491,7
davon planmäßige Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
[7] -44,7 -39,9
Risikokosten [8] -45,1 -61,8
davon gemäß IFRS 9 -42,4
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
[9] 5,1 4,1
Jahresüberschuss vor Steuern 572,7 500,4
Steuern vom Einkommen [10] -136,2 -51,2
Jahresüberschuss nach Steuern 436,5 449,2
davon den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar 0,0 0,1
davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar 436,5 449,1

Die Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" umfasst nach IFRS auch regulatorische Aufwendungen (Bankenabgabe und die Aufwendungen für das Einlagensicherungssystem und den Einheitlichen Abwicklungsfonds (Single Resolution Fund)). Weitere Details hierzu finden sich in Note 5. Die Position "Verwaltungsaufwand" enthält ebenfalls regulatorische Aufwendungen (FMA- und EZB-Aufsichtsgebühren) in Höhe von 4,0 Mio. € (2017: 3,2 Mio. €). Das Management der BAWAG Group betrachtet regulatorische Aufwendungen jedoch als gesonderten Aufwandsposten.

Dementsprechend werden diese im Konzernlagebericht separat unter den Aufwendungen dargestellt.

Die Gewinne bzw. Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, resultieren aus dem Verkauf von Finanzinstrumenten an Dritte.

Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33

2018 2017 angepasst
Eigentümern des Mutterunternehmens zurechnendes Ergebnis (in Mio. €) 436,5 449,1
AT1-Kupon (in Mio. €) -6,2
Eigentümern des Mutterunternehmens zurechnendes Ergebnis nach Abzug des
AT1-Kupons (in Mio. €)
430,3 449,1
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf 99.597.178 100.000.000
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 4,32 4,49
Gewichtete durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf 99.636.540 100.000.000
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 4,32 4,49

Zusätzliche Informationen zum unverwässerten Ergebnis je Aktie gemäß interner Definition der BAWAG Group (vor Abzug des AT1-Kupons; nicht dem IAS 33 entsprechend)

2018 2017 angepasst
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 4,38 4,49

Vorjahreszahlen wurden angepasst. Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41.

Veränderung der Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien

2018 2017
Im Umlauf befindliche Aktien am Anfang der Periode 100.000.000 100.000.000
Im Umlauf befindliche Aktien am Ende der Periode 98.794.893 100.000.000
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf 99.597.178 100.000.000
Gewichtete durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf 99.636.540 100.000.000

Das Ergebnis je Aktie stellt das den Stammaktionären des Mutterunternehmens zurechenbare Ergebnis der gewichteten durchschnittlichen Zahl der in der Berichtsperiode im Umlauf befindlichen Stammaktien gegenüber. Einige der zurückgekauften Aktien werden für einen Teil unseres langfristigen Incentivierungsprogramms verwendet, das nur eine Dienstbedingung hat. Für diese Aktien wurde ein potenzieller Verwässerungseffekt gerechnet. Der Vorstand

der BAWAG Group AG hat am 27. Juni 2018 beschlossen, ein Aktienrückkaufprogramm in einem Volumen von bis zu 1.285.000 Aktien der BAWAG Group AG zu einem Gesamtkaufpreis von bis zu 70 Mio. € durchzuführen. Der Rückkauf begann am 3. Juli 2018 und wurde am 7. November 2018 abgeschlossen, weil das maximale Rückkaufvolumen von 1.285.000 Aktien erreicht wurde.

SONSTIGES ERGEBNIS

in Mio. € 2018 2017 angepasst
Jahresüberschuss nach Steuern 436,5 449,2
Sonstiges Ergebnis
Posten, bei denen keine Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Plänen -6,8 -5,0
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene Wertänderungen von zum beizulegenden
Zeitwert bewerteten Aktien und anderen Eigenkapitalinstrumenten
-9,2
Änderung des Credit Spreads von finanziellen Verbindlichkeiten 8,3
Latente Steuern auf Posten, welche nicht umgegliedert werden können 1,7 1,3
Summe der Posten, bei denen keine Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist -6,0 -3,7
Posten, bei denen eine Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist
Währungsumrechnung -0,1
Cashflow-Hedge-Rücklage -13,9 -4,7
Davon in den Gewinn (-) oder Verlust (+) umgegliedert1) -5,5 -7,2
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene Wertänderungen von zum beizulegenden
Zeitwert bewerteten Schuldinstrumenten
-78,5
Davon in den Gewinn (-) oder Verlust (+) umgegliedert -29,3
Available-for-Sale-Rücklage 33,2
Davon in den Gewinn (-) oder Verlust (+) umgegliedert -14,2
Anteil der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen von assoziierten
Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
-0,9 -0,2
Latente Steuern auf Posten, welche umgegliedert werden können 23,6 -6,4
Summe der Posten, bei denen eine Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist -69,8 21,9
Sonstiges Ergebnis -75,8 18,2
Gesamtergebnis nach Steuern 360,7 467,4
davon den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar 0,0 0,1
davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar 360,7 467,3

1) In den Nettozinsertrag.

Weitere Details finden sich im Anhang unter Note 30 Eigenkapital.

BILANZ

Aktiva

in Mio. € [Notes] 31.12.2018 31.12.2017
angepasst
01.01.2017
angepasst
Barreserve [11] 1.069 1.180 1.020
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
[12] 504 448 202
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
[13] 3.039
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
[13] 4.408 3.209
Bis zur Endfälligkeit gehaltene
Finanzinvestitionen
2.274 2.353
Handelsaktiva [14] 351 458 652
Zu fortgeführten Anschaffungskosten [15] 38.334
Kunden 30.482
Kreditinstitute 4.340
Wertpapiere 3.512
Kredite und Forderungen [15] 35.742 30.812
Kunden 30.793 28.485
Kreditinstitute 3.660 1.635
Wertpapiere 1.289 692
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
1
Sicherungsderivate [29] 401 517 677
Sachanlagen [17] 116 103 53
Vermietete Grundstücke und Gebäude [17] 118 120 3
Geschäfts- und Firmenwerte [18] 59 59 58
Markenname und Kundenstock [18] 264 272 184
Software und andere immaterielle
Vermögenswerte
[18] 182 157 128
Steueransprüche für laufende Steuern 15 12 10
Steueransprüche für latente Steuern [19] 75 116 204
At-equity bewertete Beteiligungen [50] 45 44 45
Sonstige Vermögenswerte [20] 125 146 135
Summe Aktiva 44.698 46.056 39.746

Die Posten "Geschäfts- und Firmenwerte", "Markenname und Kundenstock" und "Software und andere immaterielle Vermögenswerte" werden in Note 31 in dem Posten "Immaterielle Vermögenswerte" zusammengefasst.

Passiva

in Mio. € [Notes] 31.12.2018 31.12.2017
angepasst
01.01.2017
angepasst
Summe Passiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
[21] 576 726 1.115
Handelspassiva [22] 301 345 617
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
[23] 38.325 39.894 32.994
Kunden 30.195 30.947 26.030
Begebene Schuldverschreibungen,
Nachrang- und Ergänzungskapital
3.849 4.938 4.900
Kreditinstitute 4.281 4.009 2.064
Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
[38] 150 300
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
156 116 223
Sicherungsderivate [29] 104 94 260
Rückstellungen [27] 465 450 404
Steuerschulden für laufende Steuern 8 14 19
Steuerschulden für latente Steuern [19] 11 5 21
Sonstige Verbindlichkeiten [28] 597 835 683
Gesamtkapital [30] 4.005 3.577 3.110
Eigenkapital, den Eigentümern des Mutter
unternehmens zurechenbar (ex AT1-Kapital)
3.706 3.576 3.108
AT1-Kapital 298
Nicht beherrschende Anteile 1 1 2
Summe Passiva 44.698 46.056 39.746

ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS

in Mio. € Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklagen
Andere
begebene
Eigenkapital
instrumente
Gewinnrück
lagen1)
Cashflow
Hedge
Rücklage nach
Steuern
Versiche
rungsma
thematische
Gewinne/
Verluste nach
Steuern
Im sonstigen
Ergebnis zum
beizulegenden
Zeitwert
ausgewiesene
Schuld
instrumente
nach Steuern
ohne at equity
Gesellschaften
Stand 01.01.2017
veröffentlicht
100,0 1.094,4 1.956,9 6,3 -73,2
Fehlerkorrekturen -15,3
Stand 01.01.2017
angepasst
100,0 1.094,4 1.941,6 6,3 -73,2
Transaktionen mit
Eigentümern
52,0 -51,6
Anteilsbasierte
Vergütungen
52,0
Dividenden -51,6
Gesamtergebnis 466,6 -3,5 -3,7
Fehlerkorrekturen -17,4
Stand 31.12.2017 100,0 1.146,4 2.339,2 2,8 -76,9
IFRS 9
Erstanwendungs
effekt
-61,0 47,4
Stand 01.01.2018 100,0 1.146,4 2.278,2 2,8 -76,9 47,4
Veränderung
eigener Aktien
-1,2 -46,6
Transaktionen mit
Eigentümern
4,2 -58,3
Anteilsbasierte
Vergütungen
4,2
Dividenden -58,3
AT1-Kapital 297,6
AT1-Kupon -6,2
Gesamtergebnis 436,5 -10,52) -5,1 -58,33)
Stand 31.12.2018 98,8 1.150,6 297,6 2.603,6 -7,7 -82,0 -10,9

1) Retained earnings reserve.

2) Davon in den Gewinn oder Verlust umgegliedert: -4,1 Mio. €.

3) Davon in den Gewinn oder Verlust umgegliedert: -22,1 Mio. €.

Im sonstigen
Ergebnis zum
beizulegenden
Zeitwert aus
gewiesene
Schuld
instrumente
nach Steuern
aus at equity
Gesellschaften
Im sonstigen
Ergebnis
ausgewiesene
zum
beizulegenden
Zeitwert
bewertete
Aktien und
andere
Eigenkapital
instrumente
nach Steuern
Änderung des
Credit
Spreads von
finanziellen
Verbindlich
keiten nach
Steuern
AFS-Rücklage
nach Steuern
ohne at equity
Gesellschaften
AFS-Rücklage
nach Steuern
aus at equity
Gesellschaften
Währungs
umrechnung
Eigenkapital,
den Eigen
tümern des
Mutter
unternehmens
zurechenbar
(ex AT1-
Kapital)
Nicht beherr
schende
Anteile
Eigenkapital
inkl. nicht
beherr
schender
Anteile
36,5 2,5 3.123,4 1,6 3.125,0
-15,3 -15,3
36,5 2,5 3.108,1 1,6 3.109,7
0,4 -0,3 0,1
52,0 52,0
-51,6 -0,3 -51,9
25,6 -0,2 484,8 0,1 484,9
-17,4 -17,4
62,1 2,3 3.575,9 1,4 3.577,3
2,3 12,5 -58,6 -62,1 -2,3 -121,8 -121,8
2,3 12,5 -58,6 3.454,1 1,4 3.455,5
-47,8 -47,8
-54,1 -0,3 -54,4
4,2 4,2
-58,3 -0,3 -58,6
297,6 297,6
-6,2 -6,2
-0,9 -7,1 6,2 -0,1 360,7 0,0 360,7
1,4 5,4 -52,4 -0,1 4.004,3 1,1 4.005,4

Weitere Details finden sich im Anhang unter Note 30 Eigenkapital. Vorjahreszahlen wurden angepasst.

Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41.

KAPITALFLUSSRECHNUNG

in Mio. € [Notes] 2018 2017
angepasst
I. Jahresüberschuss (nach Steuern, vor nicht
beherrschenden Anteilen)
Gewinn- und Verlustrechnung 437 449
Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame
Posten und Überleitung auf den Cashflow aus operativer
Geschäftstätigkeit
Abschreibungen, Wertberichtigungen und
Zuschreibungen
[7], [8] 58 81
Veränderungen von Rückstellungen [27] 26 4
Veränderungen anderer zahlungsunwirksamer Posten 278 -196
Veräußerungsergebnis aus dem Abgang von
Finanzanlagen, Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten sowie Tochterunternehmen
[4], [5] 6 -15
Gewinn- oder Verlustanteil an Unternehmen, die nach
der Equity-Methode bilanziert werden, nach Steuern
Gewinn- und Verlustrechnung -5 -4
Sonstige Anpassungen (i.W. erhaltene Zinsen abzüglich
gezahlter Zinsen)
-876 -791
Zwischensumme -77 -472
Veränderungen des Vermögens und der Verbindlichkeiten
aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um
zahlungsunwirksame Bestandteile
Kredite und Forderungen gegenüber Kunden und
Kreditinstituten
-47
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten
Anschaffungskosten
-266
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (exklusive
Investitionstätigkeit)
408 595
Sonstige Vermögenswerte 10 -11
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
-776 320
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (exklusive
Finanzierungstätigkeit)
-846 -989
Sonstige Verbindlichkeiten -310 41
Erhaltene Zinsen 1.151 1.075
Erhaltene Dividenden Gewinn- und Verlustrechnung 9 8
Dividenden von Unternehmen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
1 6
Gezahlte Zinsen -348 -282
Ertragsteuerzahlungen -7 -6
II. Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit -1.052 238
Einzahlungen aus der Veräußerung von
Finanzanlagen 3.145 1.742
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 2
Auszahlungen für den Erwerb von
Finanzanlagen -1.923 -1.215
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten [17], [18] -62 -66
Einzahlungen aus der Veräußerung von assoziierten
Unternehmen
1 11
Erwerb von Tochterunternehmen (abzüglich erworbener
Zahlungsmittel)
[35] -493
III.Cashflow aus Investitionstätigkeit 1.163 -21
Veränderung eigener Aktien Entwicklung des Eigenkapitals -48
Dividendenzahlungen Entwicklung des Eigenkapitals -58 -52
Einzahlungen aus der Emission von AT1-Kapital Entwicklung des Eigenkapitals 298
AT1-Kupon Entwicklung des Eigenkapitals -9
Auszahlungen aus nachrangigen Verbindlichkeiten
(inklusive erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewerteter Verbindlichkeiten)
-405 -5
IV. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -222 -57
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode 1.180 1.020
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit -1.052 238
Cashflow aus Investitionstätigkeit 1.163 -21
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -222 -57
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 1.069 1.180

Die Kapitalflussrechnung gibt über Stand und Entwicklung der Zahlungsmittel des Konzerns Auskunft. Sie zeigt den Mittelzufluss und -abfluss, aufgeteilt in operative Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit. Der ausgewiesene Zahlungsmittelbestand umfasst den Kassenbestand und die Guthaben bei Zentralnotenbanken. Für die BAWAG Group ist die Aussagefähigkeit der Kapitalflussrechnung als gering anzusehen. Die Kapitalflussrechnung ersetzt für uns weder die Liquiditäts- bzw. Finanzplanung noch wird sie als Steuerungsinstrument eingesetzt.

Vorjahreszahlen wurden angepasst. Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41.

Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten, einschließlich Veränderungen durch Cashflow und nicht zahlungswirksame Veränderungen gemäß IAS 7.44A

Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten sind Verbindlichkeiten, bei denen Cashflows in der Kapitalflussrechnung als Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten eingestuft werden. In der BAWAG Group werden Cashflows aus dem Ergänzungs- und Nachrangkapital als Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten eingestuft (für Details zum Ergänzungsund Nachrangkapital verweisen wir auf Note 24). Die folgende Tabelle zeigt die Veränderungen des Ergänzungsund Nachrangkapitals in der Reportingperiode:

in Mio. € 01.01.2018 Änderung
Konsolidie
rungskreis
Zeitwertan
passung des
Grundge
schäfts aus
Fair-Value
Hedges
Bewertungs
effekte von
zum Zeitwert
bilanzierten
finanziellen
Verbindlich
keiten
Rückkauf,
Tilgung bzw.
zahlungs
wirksame
Veränderung
Sonstige 31.12.2018
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Nachrang- und Ergänzungskapital 528 -18 -379 131
Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Nachrang- und Ergänzungskapital 128 -26 102
in Mio. € 01.01.2017 Änderung
Konsolidie
rungskreis
Zeitwertan
passung des
Grundge
schäfts aus
Fair-Value
Hedges
Bewertungs
effekte von
zum Zeitwert
bilanzierten
finanziellen
Verbindlich
keiten
Tilgung bzw.
zahlungs
wirksame
Veränderung
Sonstige 31.12.2017
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Nachrang- und Ergänzungskapital 109 5 114
Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Nachrang- und Ergänzungskapital 464 12 -11 -5 -1 459

Bezüglich der Veränderungen im Eigenkapital aus Dividendenzahlungen siehe die Angabe zur Entwicklung des Eigenkapitals.

Cashflow aus dem Verkauf von Tochterunternehmen

Im Geschäftsjahr 2018 hat die BAWAG P.S.K. Leasing Holding GmbH ihre Anteile an der RF 17 BAWAG Immobilienleasing GmbH verkauft. Der Gewinn aus dem Verkauf wurde in der Zeile "Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2017 wurden keine Tochterunternehmen verkauft.

in Mio. € 2018 2017
Verkaufserlös 1
Veräußerte Vermögenswerte 16
Finanzielle Vermögensgegenstände 16
Sonstige Vermögensgegenstände 0
Veräußerte Schulden 15
Finanzielle Verbindlichkeiten 15
Sonstige Verbindlichkeiten 0
Veräußertes Reinvermögen 1
Gewinn/Verlust aus dem Verkauf 0
Verkaufserlös 1
In den veräußerten Vermögenswerten enthaltene Zahlungsmittel
Erlöse aus dem Verkauf 1

ANHANG (NOTES)

ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS

1 | Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die BAWAG Group AG ist die oberste Konzernmutter der BAWAG Group. Die BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft (BAWAG P.S.K. AG), ein Tochterunternehmen der BAWAG Group AG, ist eine österreichische Bank, deren operatives Geschäft sich auf Österreich konzentriert, wobei die Bank auch in ausgewählten internationalen Märkten tätig ist. Der Sitz der BAWAG Group AG befindet sich in 1100 Wien, Wiedner Gürtel 11.

Der Konzernabschluss wurde in Anwendung des § 59a BWG und in Einklang mit der EG-Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 nach den Regeln der Standards (IFRS/IAS) des International Accounting Standards Board (IASB) sowie den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRIC/SIC) erstellt. Alle vom IASB in den International Financial Reporting Standards für den Jahresabschluss zum 31.12.2018 anwendbaren und veröffentlichten Standards, die von der EU übernommen wurden, wurden angewendet.

Grundlage des vorliegenden Konzernabschlusses der BAWAG Group nach IFRS bilden konzerneinheitlich nach IFRS aufgestellte Einzelabschlüsse zum 31. Dezember 2018 aller vollkonsolidierten Unternehmen. Assoziierte Unternehmen werden – soweit wesentlich – at-equity einbezogen.

Die Erstellung eines Konzernabschlusses gemäß IFRS erfordert Annahmen und Schätzungen über wesentliche Einflussfaktoren auf den Geschäftsbetrieb. Diese Annahmen werden laufend überprüft und angepasst. Anpassungen werden jeweils in der aktuellen Periode bzw. bei längerfristigen Auswirkungen auch in den zukünftigen Perioden berücksichtigt.

Die in der Folge genannten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze werden durchgängig bis auf die Bestimmungen des IFRS 9 Finanzinstrumente und des IFRS 15 Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden (beide ab 1. Jänner 2018; Vorjahr nicht angepasst), auf alle in diesem Konzernabschluss dargestellten Geschäftsjahre angewendet.

Wir haben die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 beibehalten, mit der im oberen Absatz erwähnten Ausnahme.

Die Berichtswährung ist Euro. Sofern nicht anders angegeben, werden die Zahlen auf Millionen Euro gerundet dargestellt. Die nachstehend angeführten Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten.

Auf Fremdwährung lautende monetäre Bilanzwerte wurden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Konsolidierungskreis und -methoden

Der Konsolidierungskreis umfasst alle wesentlichen – direkten und indirekten – Tochterunternehmen der BAWAG Group.

Insgesamt umfasst der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 47 (2017: 44) vollkonsolidierte Unternehmen und 2 (2017: 2) Unternehmen, die at-equity einbezogen werden, im In- und Ausland. Im ersten Quartal 2018 wurde die BAWAG P.S.K. Datendienst Gesellschaft m.b.H in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Im zweiten Quartal 2018 wurde die RF 17 BAWAG Immobilienleasing GmbH verkauft. Im September 2018 wurde die Deutscher Ring Bausparkasse AG erstkonsolidiert. Im November 2018 wurden AUSTWEST ANSTALT GmbH und MF BAWAG Blocker LLC erstkonsolidiert. Kriterien für die Einbeziehung waren im Sinne der Wesentlichkeit sowohl die Bilanzsumme als auch der Anteil am Gesamtergebnis des Konzerns. Der Einfluss der nicht konsolidierten Tochterunternehmen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns war von untergeordneter Bedeutung. Unter Note 47 "Liste konsolidierter Tochterunternehmen" befindet sich eine Aufstellung aller vollkonsolidierten bzw. at-equity bewerteten Unternehmen.

Der Buchwert der assoziierten, nicht at-equity bewerteten Beteiligungen betrug am 31. Dezember 2018 16 Mio. € (2017: 16 Mio. €). Beherrschte Unternehmen mit einem Buchwert in Höhe von 18 Mio. € (2017: 27 Mio. €) werden nicht konsolidiert, da der Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unwesentlich ist.

Details zum Konsolidierungskreis und zu wesentlichen Änderungen im Beteiligungsportfolio werden in den Notes 47 und 48 dargestellt.

Für Unternehmenszusammenschlüsse wird nach IFRS 3 die Erwerbsmethode herangezogen. Dabei werden die Anschaffungskosten für das erworbene Unternehmen dem Wert des übernommenen Reinvermögens im Erwerbszeitpunkt gegenübergestellt. Die Bewertung des Reinvermögens richtet sich nach den beizulegenden Zeitwerten aller identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden zum Erwerbszeitpunkt.

Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischengewinne werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

Aktivierte Firmenwerte in Höhe von 59 Mio. € (2017: 59 Mio. €) werden in der Bilanz unter der Position "Geschäftsund Firmenwerte" ausgewiesen. Entsprechend IFRS 3 iVm IAS 36 und IAS 38 wird für alle Zahlungsmittel generierenden Einheiten (CGUs, cash generating units) eine Überprüfung der Werthaltigkeit der aktivierten Firmenwerte durch einen jährlichen Werthaltigkeitstest (Impairmenttest) nach Maßgabe des IAS 36 durchgeführt.

Der Firmenwert-Impairmenttest wird unter Anwendung des Value in Use für die betreffenden Einheiten durchgeführt.

Aktuell besteht ein Goodwill bei den juristischen Personen easybank AG (59 Mio. €), BAWAG P.S.K. Versicherung AG (12 Mio. €) und PSA Payment Services Austria GmbH (6 Mio. €) – die beiden letzten Gesellschaften werden atequity einbezogen –, wobei diese die kleinsten CGUs darstellen, denen ein Goodwill zugeordnet werden kann. Weitere Details zu den at-equity einbezogenen Gesellschaften werden in Note 34 und Note 50 dargestellt.

Die easybank AG ist Teil des Segments easygroup, die BAWAG P.S.K. Versicherung AG und die PSA Payment Services Austria GmbH sind beide Teil des Segments Corporate Center.

Weiters wurden alle Beteiligungen untersucht, ob Indikatoren für eine dauerhafte oder wesentliche Wertminderung vorliegen. Sofern aufgrund der Indikatoren erforderlich, wurden Werthaltigkeitstests durchgeführt.

Jene Eigenkapitalinstrumente, die nicht konsolidiert wurden, werden gemäß IFRS 9 bewertet und der Kategorie "Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" oder "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" zugeordnet. Weitere Details werden in Note 48 dargestellt.

IFRS 9 Finanzinstrumente

Die Vorschriften des IFRS 9 sind für die BAWAG Group seit dem 1. Jänner 2018 verpflichtend anzuwenden. Die Anforderungen des IFRS 9 stellen eine wesentliche Veränderung zu IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung dar. Der neue Standard IFRS 9 legt drei Bewertungskategorien für finanzielle Vermögenswerte fest ‒ Fortgeführte Anschaffungskosten (amortized cost), Beizulegender Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung (fair value through profit or loss) und Beizulegender Zeitwert über das sonstige Ergebnis (fair value through other comprehensive income) und bringt grundlegende Änderungen zur Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten und zu einem gewissen Grad auch zur Bilanzierung von finanziellen Verbindlichkeiten mit sich.

Die Bilanzierung der Finanzinstrumente erfolgt zum Handelstag. Die BAWAG Group zieht zur Beurteilung eines "aktiven Marktes" eines Wertpapieres neben Minimumanforderungen (z.B. Emissionsgröße, Börsenotiz) Informationen aus Handelssystemen (quotierte Volumina, Häufigkeit der Preisstellung) zur Ermittlung der Markttiefe und Liquidität heran.

Die Vorjahreszahlen basieren weiterhin auf IAS 39. Zur besseren Vergleichbarkeit der Perioden beinhalten die Anhangsangaben eine Überleitung der Buchwerte der Bilanz zum 1. Jänner 2018 gemäß IFRS 9 sowie die gemäß IFRS 7 geforderten Überleitungstabellen.

Die folgenden Tabellen zeigen die Entwicklung der Bilanz im Jahr 2018 nach IFRS 9:

in Mio. € 31.12.2018 01.01.2018
Barreserve 1.069 1.180
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 504 795
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
3.039 4.133
Handelsaktiva 351 439
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 38.334 37.880
Kunden 30.482 30.546
Kreditinstitute 4.340 3.660
Wertpapiere 3.512 3.674
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien 1
Sicherungsderivate 401 517
Sachanlagen 116 103
Vermietete Grundstücke und Gebäude 118 120
Geschäfts- und Firmenwerte 59 59
Markenname und Kundenstock 264 272
Software und andere immaterielle Vermögenswerte 182 157
Steueransprüche für laufende Steuern 15 12
Steueransprüche für latente Steuern 75 144
At-equity bewertete Beteiligungen 45 44
Sonstige Vermögenswerte 125 160
Summe Aktiva 44.698 46.015

Aktiva nach IFRS 9

Passiva nach IFRS 9

in Mio. € 31.12.2018 01.01.2018
Verbindlichkeiten 40.693 42.560
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 576 1.140
Handelspassiva 301 345
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 38.325 39.563
Kunden 30.195 30.947
Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital 3.849 4.607
Kreditinstitute 4.281 4.009
Finanzielle Verbindlichkeiten aus Vermögensübertragungen 150
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien 156 116
Sicherungsderivate 104 94
Rückstellungen 465 448
Steuerschulden für laufende Steuern 8 14
Steuerschulden für latente Steuern 11 5
Sonstige Verbindlichkeiten 597 835
Gesamtkapital 4.005 3.455
Eigenkapital, den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar
(exkl. AT1-Kapital)
3.706 3.454
AT1-Kapital 298
Nicht beherrschende Anteile 1 1
Summe Passiva 44.698 46.015

Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten

Finanzielle Vermögenswerte

Gemäß IFRS 9 werden finanzielle Vermögenswerte nach drei Kategorien klassifiziert: Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (Amortised Cost, AC), Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis (Fair Value through Other Comprehensive Income, FVOCI) oder Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinnund Verlustrechnung (Fair Value through Profit or Loss, FVTPL).

In welche Kategorie ein Finanzinstrument eingeordnet wird, ist einerseits abhängig vom Geschäftsmodell des Unternehmens und andererseits von den vertraglich vereinbarten Zahlungsflüssen des finanziellen Vermögenswertes.

Ein finanzieller Vermögenswert wird nur dann zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn das Geschäftsmodell des Unternehmens darauf abzielt, die finanziellen Vermögenswerte zu halten, und die vertraglich vereinbarten Zahlungsflüsse ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Teil des Nominales darstellen (simple loan feature). Ein finanzieller Vermögenswert wird dann zum beizulegenden Zeitwert über das Sonstige Ergebnis bewertet, wenn das Geschäftsmodell des Unternehmens darauf abzielt, die finanziellen Vermögenswerte sowohl zu halten als auch zu verkaufen, und die vertraglich vereinbarten Zahlungsflüsse ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Teil des Nominales darstellen. Alle finanziellen Vermögenswerte, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Weiters gibt es keine Trennungspflicht für eingebettete Derivate, sondern es wird das Finanzinstrument in seiner Gesamtheit erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Agios und Disagios werden mittels Effektivzinsmethode über die Laufzeit verteilt, der Aufwand bzw. Ertrag wird mit den Zinserträgen aus den entsprechenden Finanzinstrumenten verrechnet.

Bearbeitungsgebühren werden unter Berücksichtigung der damit direkt zusammenhängenden Kosten auf die Laufzeit der Kredite im Zinsergebnis verteilt.

Hinsichtlich der Erfassung von Vorsorgen wird auf das Kapitel Wertminderung verwiesen.

Beurteilung des Geschäftsmodells für finanzielle Vermögenswerte

Die BAWAG Group führte eine Beurteilung ihrer Geschäftsmodelle durch und hat dabei die folgenden identifiziert:

Geschäftsmodell "Halten" (Hold to Collect) Finanzielle Vermögenswerte in dieser Kategorie werden in der Regel bis zur Endfälligkeit gehalten, um vertragliche Zahlungsströme aus Tilgungen und Zinsen über die Laufzeit zu vereinnahmen. Nicht alle Finanzinstrumente in diesem Geschäftsmodell müssen bis zur Endfälligkeit gehalten werden. Unter bestimmten Umständen stehen Verkäufe in Einklang mit dem Geschäftsmodell, unabhängig von ihrem Volumen und der Häufigkeit. Zum Beispiel wenn ein Finanzinstrument kurz vor Fälligkeit verkauft wird und die Einnahmen im Wesentlichen den ausstehenden Zahlungsströmen entsprechen, wenn das Finanzinstrument aufgrund einer Bonitätsverschlechterung verkauft wird, Verkäufe aufgrund von Änderungen im Steuer- oder Aufsichtsrecht, aufgrund von Unternehmenszusammenschlüssen oder Reorganisationen oder im Stressszenario. Außerdem werden Verkäufe, deren Buchwerte und Erträge 5% des durchschnittlichen Buchwertes des Portfolios in einem Jahr nicht übersteigen, als unwesentlich angesehen.

Alle Kredite und Forderungen – mit Ausnahme eines kleinen Portfolios im öffentlichen Sektor – sowie ca. 45% des Portfolios an Schuldverschreibungen werden in diesem Geschäftsmodell gehalten.

Geschäftsmodell "Halten und Verkaufen" (Hold to Collect and Sell)

Finanzielle Vermögenswerte in diesem Geschäftsmodell werden sowohl gehalten, um Zahlungsströme zu vereinnahmen, als auch, um sie zu verkaufen. In diesem Geschäftsmodell werden vorwiegend liquide Bonds gehalten, welche verkauft, für besicherte Refinanzierungen mit der Notenbank hinterlegt oder in ein Repo gegeben werden können.

Sonstige Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte in diesem Geschäftsmodell werden zur Veräußerung gehalten. Die BAWAG Group hat ein kleines Kreditportfolio der öffentlichen Hand diesem Geschäftsmodell gewidmet. Diese Kredite werden mit der Absicht vergeben, sie in der nahen Zukunft weiterzuverkaufen.

Handelsbestand

Zu dieser Kategorie zählen finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden. Diese Finanzinstrumente werden mit ihren Marktwerten (Fair Values) angesetzt. Sämtliche Derivate des Handels- und Bankbuches, die nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind, werden dieser Kategorie zugeordnet. Die Handelspassiva umfassen Verbindlichkeiten aus Derivatgeschäften, Leerverkäufe und Repo-Geschäfte.

Bestimmte finanzielle Vermögenswerte, die nicht die Definition von Handelsaktiva erfüllen, werden nach der Fair-Value-Option als zum Fair Value bewertet klassifiziert. Die BAWAG Group hat die Fair-Value-Option in folgenden Fällen angewendet:

  • Vermeidung eines Accounting Mismatch - Fest verzinste Wertpapiere und Darlehen, deren Fair Value zum Erwerbszeitpunkt durch Zinsderivate gesi
  • chert wurde; - Anlageprodukte, deren Wertänderungsrisiko durch
  • Derivate abgesichert wurde.

Beurteilung, ob vertragliche Cashflows ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Teil des Nominales darstellen (Solely Payments of Principal and Interest, SPPI)

Um festzustellen, ob ein Finanzinstrument die SPPI-Kriterien erfüllt, analysiert die BAWAG Group ihr Portfolio in drei Stufen:

  1. Identifizierung aller Finanzinstrumente, die klar die SPPI-Kriterien erfüllen;

    1. Qualitativer Benchmarktest;
    1. Quantitativer Benchmarktest.

Ein qualitativer oder quantitativer Benchmarktest muss dann durchgeführt werden, wenn mögliche schädliche Konditionen vorliegen. Ein qualitativer Benchmarktest ist ausreichend, wenn die möglicherweise schädliche Kondition bei Vergleich der Zahlungsströme klarerweise unwesentlich ist, z.B. bestimmte Zinsanpassungsklauseln. In diesem Fall ist kein quantitativer Benchmarktest erforderlich und das Finanzinstrument erfüllt die SPPI-Kriterien. In allen anderen Fällen ist ein quantitativer Test erforderlich, der die Zahlungsströme des Finanzinstruments mit den Zahlungsströmen eines theoretischen Finanzinstruments mit den gleichen Eigenschaften außer der schädlichen Kondition vergleicht. Wenn die Zahlungsströme wesentlich voneinander abweichen, erfüllt das Finanzinstrument die SPPI-

Kriterien nicht und wird zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bilanziert.

Zur Bestimmung der Wesentlichkeit einer schädlichen Kondition hat die Bank eine Abweichung von mehr als 5% der kumulativen Zahlungsströme und 1% der jährlichen Zahlungsströme als schädlich definiert. Eine Gruppe von Krediten und Wertpapieren besteht aktuell den Benchmarktest nicht, vorwiegend aufgrund des jeweiligen Zinsindikators.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Gemäß IFRS 9 werden finanzielle Verpflichtungen, die nicht

  • zu Handelszwecken bestimmt sind oder
  • der Position "Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden" zugeordnet werden,
  • zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Die Klassifizierung und die Bewertungsmethoden für Finanzverbindlichkeiten wurden im Vergleich zu IAS 39 nur leicht geändert. Allerdings werden gemäß IFRS 9 Fair-Value-Änderungen bei Verbindlichkeiten der Fair-Value-Option folgendermaßen ausgewiesen:

  • der Betrag der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der aus dem Ausfallsrisiko der Verbindlichkeit resultiert, wird im sonstigen Ergebnis dargestellt; und
  • die restliche Veränderung des beizulegenden Zeitwerts wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Bestimmte finanzielle Verpflichtungen, die nicht die Definition von Handelspassiva erfüllen, werden nach der Fair-Value-Option als zum Fair Value bewertet klassifiziert. Die BAWAG Group hat die Fair-Value-Option in folgenden Fällen angewendet:

  • Vermeidung eines Accounting Mismatch
  • Fest verzinste Eigene Emissionen, deren Fair Value zum Erwerbszeitpunkt durch Zinsderivate gesichert wurde;
  • Vorliegen eingebetteter Derivate
  • Eigene Emissionen mit eingebetteten Derivaten

Reklassifizierungen

Finanzielle Vermögenswerte werden nach erstmaligem Ansatz nicht reklassifiziert, außer in der Periode, in welcher der Konzern das Geschäftsmodell der Finanzinstrumente ändert.

Eigenkapitalinstrumente

IFRS 9 besagt, dass alle Eigenkapitalinstrumente grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bilanziert werden müssen, außer das Unternehmen hat beim erstmaligen Ansatz unwiderruflich die Wahl getroffen, die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Dieses Wahlrecht wird pro Instrument ausgeübt und gilt nicht für zu Handelszwecken gehaltene Aktien. Bei Anwendung des Wahlrechtes werden alle Bewertungen im sonstigen Ergebnis erfasst. Es kommt zu keiner Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung, nur Dividenden werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Das Wahlrecht kann nur bei der erstmaligen Erfassung ausgeübt und nachträglich nicht geändert werden.

Der Großteil der von der BAWAG Group gehaltenen Eigenkapitalinstrumente wird für langfristige Zwecke gehalten, und es besteht nicht die Absicht, kurzfristige Veräußerungsgewinne zu erzielen. Aus diesem Grund wurde für die meisten Eigenkapitalinstrumente das Wahlrecht der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis ausgeübt, um die Profitabilität des Konzerns klarer darzustellen. Im Wesentlichen sind davon Beteiligungen an nicht konsolidierten Gesellschaften sowie Investitionen in AT1- Instrumente ("zusätzliches Kernkapital") betroffen. Für den Fall, dass die BAWAG Group plant, Eigenkapitalinstrumente in absehbarer Zeit zu verkaufen, wird über das Wahlrecht eine individuelle Entscheidung je Investition getroffen.

Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen

IFRS 9 enthält auch ein neues allgemeines Modell für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Dieses Modell richtet Hedge Accounting stärker am betrieblichen Risikomanagement aus und erlaubt Hedging-Strategien, welche im Rahmen des Risikomanagements angewandt werden. Der Effektivitätstest als Voraussetzung für die Anwendung von Hedge Accounting wurde überarbeitet: Anstelle des quantitativen Kriteriums (80 bis 125 % Bandbreite) wurden qualitative und quantitative Kriterien für eine prospektive Effektivitätsmessung eingeführt. Außerdem ist die freiwillige Beendigung von Sicherungsbeziehungen nicht mehr allgemein zulässig, sondern nur bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen.

Für Sicherungsbeziehungen, bei denen das gesicherte Risiko und das durch die Sicherungsinstrumente gedeckte Risiko nicht identisch sind, wurden Regelungen zum Re-Balancing eingeführt. Diese sehen vor, dass bei Änderungen der Korrelation die Sicherungsquote entsprechend angepasst wird, ohne dass die Sicherungsbeziehung beendet werden muss.

Das Macro-Hedge-Accounting-Projekt wurde noch nicht abgeschlossen, daher dürfen IFRS-9-Anwender als Wahlmöglichkeit weiterhin das Macro Fair Value Hedge Accounting Model für Zinsrisiken nach IAS 39 anwenden.

Die BAWAG Group erwartet zurzeit keinen bedeutenden Einfluss auf den Konzernabschluss aufgrund von IFRS 9 Hedge Accounting und hat beschlossen weiterhin die Bestimmungen des IAS 39 anzuwenden.

Wertminderung

Entsprechend den Vorgaben von IFRS 9 muss eine Bank den erwarteten Kreditverlust (Expected Credit Loss, ECL) anhand wahrscheinlichkeitsgewichteter zukünftiger Cashflows und Verluste bestimmen. Der ECL ist im Wesentlichen als Differenz zwischen den Zahlungsströmen, die der Bank aus den Vertragsbedingungen eines Finanzinstruments zustehen, und den erwarteten Zahlungsströmen (unter Berücksichtigung von Ausfallwahrscheinlichkeiten und erwarteten Verlustraten) definiert.

Die Hauptfaktoren bei der ECL-Berechnung sind die laufzeitbasierte Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default ‒ PD), die laufzeitbasierte Verlustquote bei Ausfall (Loss Given Default ‒ LGD) und das Exposure bei Ausfall. Ausgangsbasis für die IFRS-9-Parameterschätzung bilden die bestehenden internen Ratingmodelle (IRB). Es wurden Anpassungen zur Erweiterung des Prognosehorizontes und zur Berücksichtigung zukunftsgerichteter Informationen (forward-looking information) vorgenommen.

Die Lifetime-PD wird anhand einer Through-the-Cycle- und einer Point-in-Time-Komponente bestimmt. Während erstere das idiosynkratische Risiko eines Kreditnehmers beschreibt, berücksichtigt die Point-in-Time-Komponente die Konjunktureffekte. Die Through-the-Cycle-Komponente wird anhand

eines homogenen und eines inhomogenen kontinuierlichen Markov-Prozesses geschätzt. Das Point-in-Time-Modell prognostiziert mithilfe makroökonomischer Variablen die kurzfristige zukünftige Ausfallsrate und verschiebt über einen Shift-Faktor die Through-the-Cycle-PD. Die langfristige Ausfallrate nähert sich der jeweiligen Zentraltendenz an. Für jedes relevante Geschäftssegment wurden separate Modelle entwickelt. Im Zuge der Erstvalidierung (Backtesting) wurde die Performance der Schätzer bestätigt.

Die LGD-Modelle bestehen ebenfalls aus einer Throughthe-Cycle- und einer Point-in-Time-Komponente, wobei der LGD in eine Sicherheitenerlösquote und eine Verlustrate für die unbesicherte Forderung aufgeteilt wird. Ähnlich zur Lifetime-PD wird über makroökonomische Variablen die zukünftige Verlustquote bestimmt. Für Staaten und Institute wurde ein Gesamt-LGD-Modell mithilfe einer externen Verlustdatenbank geschätzt.

Für offene Kreditlinien wurde ein Credit-Conversion-Faktor (CCF) für ausgefallene und für nicht ausgefallene Szenarien bestimmt, wobei die verwendeten Methoden jener der PD- und LGD-Schätzung ähnlich sind.

Die BAWAG Group wendet für alle Forderungsklassen und Risikomodelle einheitlich und konsistent die Ausfallsdefinition gemäß Artikel 178 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) an. Diese basiert auf dem 90-Tage-Verzug bzw. einer wahrscheinlichen Uneinbringlichkeit einer Forderung. Somit kommt für alle IFRS-9-Modellschätzungen und -kalibrierungen die Ausfalldefinition gemäß CRR zur Anwendung.

Stufentransferkriterien und signifikanter Anstieg des Kreditrisikos als Teil des Wertminderungskonzeptes

In der BAWAG Group gilt das Wertminderungsmodell für folgenden Anwendungsbereich:

  • Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden;
  • Leasingforderungen;
  • unwiderrufliche Kreditzusagen und Finanzgarantien, sofern diese nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden;
  • Contract Assets gemäß IFRS 15.

Bevorsorgung des erwarteten Verlustes aus Kreditrisiko im Stufenkonzept:

Stufe 1: 12-Monats-ECLs

Alle finanziellen Instrumente bei Erstansatz (mit der Ausnahme von finanziellen Vermögenswerten mit bereits bei Erwerb oder Ausreichung beeinträchtigter Bonität, "POCI") und diejenigen, deren Kreditrisiko sich seit dem Erstansatz nicht signifikant erhöht hat, bemessen die Risikovorsorge nach dem Modell der innerhalb von 12 Monaten erwarteten Kreditrisikoverluste (bei POCI wird die kumulierte Änderung der seit dem erstmaligen Ansatz über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste als Wertberichtigung erfasst).

Stufe 2 und 3: Lifetime-ECLs

Die Bemessung der Risikovorsorge erfolgt für alle den Stufen 2 und 3 zugeordneten Positionen nach den erwarteten Zahlungsausfällen der gesamten Restlaufzeit (lifetime expected credit loss), sobald eine signifikante Erhöhung des Ausfallsrisikos im Vergleich zum Zugangszeitpunkt vorliegt. Es ist anzumerken, dass in der BAWAG Group die Finanzinstrumente der Stufe 3 der Ausfallsdefinition laut CRR entsprechen und demzufolge zugeordnet werden.

Das Gesamteinstufungskonzept der BAWAG Group basiert auf drei Kriterien:

  • quantitatives Kriterium,
  • qualitatives Kriterium und
  • Backstop-Kriterium.

Sobald zumindest eines der genannten Kriterien zutrifft, erfolgt eine Einstufung des Finanzinstrumentes in die 2. Stufe. Das quantitative Kriterium misst die Änderungen der kumulativen Ausfallswahrscheinlichkeit (PD) seit dem Erstansatz, das qualitative Kriterium steuert zusätzliche verfügbare Information über einen möglichen signifikanten Anstieg des Kreditrisikos bei. Außerdem berücksichtigt die BAWAG Group die Verzugstage (30 Tage im Verzug) als zusätzliches Backstop-Kriterium.

Das quantitative Kriterium des Kreditrisikoanstieges stellt auf zwei Schwellenwerte ab:

  • die relative Änderung der kumulativen PD und
  • die absolute Änderung der kumulativen PD.

Nur wenn beide Schwellenwerte überschritten werden, ist dies als signifikanter Anstieg des Kreditrisikos zu werten und dementsprechend als Stufentransfer zu erfassen. Die BAWAG Group wendet die Methode der Quantilregression an, um die kritischen Werte der relativen PD-Änderung zu ermitteln, d.h. die Signifikanzschwellenwerte sind aufgrund der empirischen Quantile (z.B. 95%-Quantil) der angenommenen Variablen definiert (relative Änderung in Lifetime-PD seit Erstansatz). Diese quantitative Methode wurde letztendlich auf Basis der ökonomischen Plausibilität, der statistischen Bedeutung der Variablen, der geeigneten Anpassungstests (goodness of fit) und der akzeptablen Stufenverteilung ausgewählt. Die folgenden Variablen beeinflussen die Quantile der Lifetime-PD-Änderungen und führen zu einer Variierung der Schwellenwerte:

  • Kundensegment,
  • Rating bei Erstansatz,
  • Restlaufzeit (Vergleich zwischen Berichtsstichtag und Laufzeitende) und
  • Alter des Finanzinstrumentes (Vergleich zwischen Erstanschaffungsstichtag und Berichtsstichtag).

Als qualitative Stufentransferkriterien wurden folgende Kriterien festgelegt:

  • Aufnahme in die Watch-Liste (Non-Retail-Kunden),
  • Eintrag in die Warning List (Retail-Kunden) und
  • Setzung des Forbearance-Kennzeichens.

Sobald zumindest einer der oben angeführten Faktoren aktiv ist, wird die Position der Stufe 2 zugeordnet.

Alle Positionen, deren offene Zahlungen mehr als 30 Tage überfällig sind, werden der Stufe 2 zugeordnet, soweit sie nicht als ausgefallen zu werten sind und damit der Stufe 3 zugeordnet werden.

Ein Finanzinstrument ist der Stufe 2 zugeordnet, solange zumindest eines der oben beschriebenen Transferkriterien zutrifft. Die Gesundungsperiode von der Stufe 3 zugeordneten Positionen entspricht der in der Defaultkennung angesetzten Frist von 30 Tagen.

Stufe 3: Lifetime-ECLs

An jedem Bilanzstichtag beurteilt der Konzern, inwiefern objektive Hinweise auf eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts oder einer Gruppe finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Ein finanzieller Vermögenswert oder

eine Gruppe finanzieller Vermögenswerte gelten als wertgemindert und ein Wertminderungsverlust als entstanden, wenn:

  • objektive Hinweise auf eine Wertminderung infolge eines Verlustereignisses vorliegen, das nach der erstmaligen Erfassung des Finanzinstruments und bis zum Bilanzstichtag eingetreten ist ("Verlustereignis"),
  • das Verlustereignis einen Einfluss auf die geschätzten zukünftigen Cashflows des finanziellen Vermögenswerts oder der Gruppe finanzieller Vermögenswerte hatte und
  • eine verlässliche Schätzung des Betrags vorgenommen werden kann.

Die Wertberichtigungen umfassen die Risikovorsorgen für Ausfälle im Kreditgeschäft oder aus Gegenparteirisiken durch Einzel- und pauschalierte Individualvorsorgen auf Basis von Erfahrungen aus der Vergangenheit. Die Wertberichtigungen aus dem Kreditgeschäft werden in der Bilanz mit den entsprechenden Forderungen saldiert. Vorsorgen für außerbilanzielle Kreditgeschäfte werden als Rückstellungen ausgewiesen.

Damit das Management beurteilen kann, ob auf individueller Ebene ein Verlustereignis eingetreten ist, werden alle bedeutsamen Kreditbeziehungen in regelmäßigen Zeitabständen überprüft. Dabei werden aktuelle Informationen und kontrahentenbezogene Ereignisse wie erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners oder Vertragsbrüche, die sich beispielsweise im Ausfall oder Verzug von Zins- und Tilgungszahlungen äußern, berücksichtigt.

Die Risikovorsorge für individuell bedeutsame Bonitätsrisiken wird unter Abschätzung der erwarteten zukünftigen Rückflüsse nach den Einschätzungen der Kreditrisikomanager vorgenommen. Für individuell nicht bedeutsame Bonitätsrisiken werden in Abhängigkeit von Überfälligkeiten und auf Basis von Erfahrungswerten Vorsorgen mit pauschalen Prozentsätzen gebildet.

In der Kompetenz- und Pouvoirordnung ist der Genehmigungsvorgang für die Abschreibung und den Verzicht geregelt. Ausbuchungen erfolgen in Abstimmung mit den jeweiligen Fachbereichen, wenn die Betreibung der Forderung ergebnislos verlaufen ist oder wenn keine Absicht besteht, die Betreibung aktiv fortzusetzen.

Die Erstanwendung des IFRS 9 zum 1. Jänner 2018 hatte die folgenden Auswirkungen auf die BAWAG Group:

Klassifizierung und Bewertung

Geschäftsmodell: Die BAWAG Group hält ein kleines Portfolio an Krediten des öffentlichen Sektors mit einem Buchwert wie auch beizulegenden Zeitwert per 1. Jänner 2018 in der Höhe von 5 Mio. € als zum Verkauf gehalten (Geschäftsmodell "Sonstige"). Alle anderen Kredite sind dem Geschäftsmodell Halten zugeordnet, daher ergibt sich aus der Klassifizierung nach IFRS 9 keine Auswirkung, da bereits alle Kredite (mit Ausnahme jener in der FV-Option) unter IAS 39 zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurden.

Ein Wertpapierportfolio mit einem Buchwert von 117 Mio. € per 1. Jänner 2018, welches unter IAS 39 als zur Veräußerung gehalten kategorisiert ist, ist nach IFRS 9 dem Geschäftsmodell Halten zugeordnet. Die Klassifizierung führte zu einer Auswirkung von -4 Mio. € vor Steuern auf das Kapital, da diese Wertpapiere nach IFRS 9 zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.

Die Bilanzierung nach dem Geschäftsmodell des restlichen Portfolios der Schuldverschreibungen bleibt unverändert. Das bedeutet, dass nach IFRS 9 alle anderen Schuldverschreibungen, die nach IAS 39 als zur Veräußerung gehalten kategorisiert waren, dem Geschäftsmodell Halten und Verkaufen zugeordnet sind und alle Schuldverschreibungen, die nach IAS 39 als bis zur Endfälligkeit gehalten klassifiziert waren, dem Geschäftsmodell Halten zugeordnet sind. Daher beläuft sich der gesamte Umstellungseffekt aus der Zuordnung zu Geschäftsmodellen auf -4 Mio. €.

SPPI-Test: Kredite mit einem Volumen von 182 Mio. € per 1. Jänner 2018 haben den SPPI-Test aufgrund des angewandten Zinsindikators nicht bestanden. Diese Kredite weisen eine stille Reserve in Höhe von 1 Mio. € auf. Bei den Schuldverschreibungen hat ein Portfolio mit einem Buchwert von 91 Mio. € den SPPI-Test nicht bestanden, welche nach IAS 39 als zur Veräußerung gehalten kategorisiert waren.

Zusätzlich werden eingebettete Floors, die nach IAS 39 von zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Krediten abgespalten wurden, ausgebucht, da die Bestimmungen zur Abspaltung eingebetteter Derivate nach IFRS 9 nicht mehr bestehen und die Kredite nach IFRS

9 zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden können. Der Effekt beträgt -9 Mio. €. Daher beläuft sich die gesamte Auswirkung aus dem SPPI-Test auf das Kapital auf -8 Mio. €.

Änderungen in der Anwendung der Fair-Value-Option: Die Fair-Value-Option wird auf eine eigene Emission (Tier 2; XS0987169637) mit einem Nominale von 300 Mio. € neu angewendet. Dies führt zu einer kapitalwirksamen Bewertung in Höhe von -82 Mio. €, die auf die Änderung des Credit Spread zurückzuführen ist. Die Restlaufzeit der Emission läuft bis zum vierten Quartal 023.

Eigenkapitalinstrumente: Die BAWAG Group hat für alle Eigenkapitalinstrumente bis auf ein Portfolio mit einem Buchwert von 28 Mio. € die Wahl getroffen, die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Das führte zu einer Umbuchung der im sonstigen Ergebnis erfassten Rücklage zu den Gewinnrücklagen in Höhe von 1 Mio. €.

Bei der Erstanwendung von IFRS 9 beläuft sich die gesamte Auswirkung aus Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten auf das Eigenkapital auf -95 Mio. € vor Steuern (davon -82 Mio. € aufgrund der Neuanwendung der Fair-Value-Option auf die zuvor erwähnte Tier-2-Emission).

Wertminderung

Der erwartete Kreditverlust betrug zum 31. Dezember 2017 118 Mio. € für Stufe 1 und Stufe 2. Davon gehörten 6 Mio. € zu Finanzinstrumenten, die zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bilanziert werden. Die Gesamtauswirkung belief sich auf -112 Mio. €. Demgegenüber wurde im Rahmen der Umstellung ein Großteil der IBNR in Höhe von 44 Mio. € aufgelöst, was zu einem Gesamtergebnis von -69 Mio. € führt. Wertberichtigungen für Stufe 3 führen zu keiner wesentlichen Auswirkung.

in Mio. € on balance off balance on+off balance
Stufe 1 61 6 67
Stufe 2 50 1 51
Summe 111 7 118

Bilanzierung von Sicherungsgeschäften

Die BAWAG Group wird die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften inklusive der Bilanzierung des Portfolio-Hedge-Accounting-Modells für Zinsrisiko weiterhin nach IAS 39 fortführen. Daher gibt es hier keinen Umstellungseffekt.

Umstellungseffekt auf Kapital und Eigenmittel

Die Umstellung auf IFRS 9 führt zusammen mit den daraus resultierenden latenten Steuern in Höhe von 42 Mio. € zu einem Effekt von -122 Mio. € auf das Kapital.

Eigenkapital unter IAS 39 3.576
Änderung in der Bilanzierung für Wertminderung -69
Änderung in der Bilanzierung aus Klassifizierung und Bewertung -95
Latente Steuern 42
Gesamtauswirkung -122
Eigenkapital nach IFRS 9 3.454

Die CET1-Quote (fully loaded) beträgt per 1. Jänner 2018 13,31% nach IFRS 9, verglichen mit 13,45% nach IAS 39. Das Kernkapital geht nur leicht zurück, da die Auswirkung der Wertberichtigungen ausgeglichen wird durch den reduzierten Shortfall, welcher vom Kernkapital abgezogen wird.

Die risikogewichteten Aktiva erhöhten sich leicht. Dies ist im Wesentlichen auf höhere latente Steuerforderungen zurückzuführen. Die BAWAG Group wendet die erleichternde Übergangsbestimmung betreffend die Anwendung von IFRS 9 auf die Eigenmittel gemäß EU-Verordnung 2017/2395 nicht an.

in Mio. €

Anpassung Umstellungseffekt

Gegenüber den im ersten Quartal veröffentlichten Effekten der Erstanwendung von IFRS 9 zum 1. Jänner 2018 wurden die Zahlen der Eröffnungsbilanz angepasst. Dabei handelt es sich um eine Erhöhung des ECL, da die Bank im Zuge des periodischen Monitoring des ECL inkorrekte Parameter identifiziert hat. Die Bank hat beschlossen die Bestimmungen des IAS 8 für die Bilanzierung von Fehlern anzuwenden und die Eröffnungsbilanz anzupassen, da es keine gesonderten Bestimmungen für die Bilanzierung von Fehlern in der Zwischenberichterstattung bei der Erstanwendung von Standards gibt. Aus diesem Grund wurde der ECL zum 1. Jänner 2018 um 16 Mio. € erhöht, wovon 2 Mio. € FVOCI-Finanzinstrumente betreffen, deren ECL kapitalneutral gebucht wird. Ebenso wurden die zugehörigen latenten Steuern angepasst. Der Nettoeffekt auf das Kapital gegenüber den im ersten Quartal veröffentlichten Effekten beträgt daher 10 Mio. €. Die Auswirkung der Erstanwendung von IFRS 9 auf die CET1-Quote bleibt unverändert.

Die BAWAG Group hat sich entschieden vom Erstanwendungsrecht des IFRS 9 Gebrauch zu machen und auf die Angabe von Vergleichszahlen nach IFRS 9 für Perioden vor der Erstanwendung zu verzichten.

IAS 39 Finanzinstrumente (bis 31. Dezember 2017)

Die Bilanzierung der Finanzinstrumente erfolgt zum Handelstag. Die BAWAG Group zieht zur Beurteilung eines "aktiven Marktes" eines Wertpapieres neben Minimumanforderungen (z.B. Emissionsgröße, Börsenotiz) Informationen aus Handelssystemen (quotierte Volumina, Häufigkeit der Preisstellung) zur Ermittlung der Markttiefe und Liquidität heran.

a) Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen

Die Kategorie umfasst alle mit einer festen Laufzeit bzw. bestimmbaren Zahlungen ausgestatteten Finanzinstrumente, die dazu bestimmt sind, bis zum Ende der Laufzeit gehalten zu werden. Sofern Wertpapiere dieser Kategorie zugeordnet werden, hat die BAWAG Group sowohl die Absicht als auch die Fähigkeit, diese Instrumente bis zur Endfälligkeit zu halten.

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Falls am Ende der Berichtsperiode ein objektiver Hinweis für eine

Wertminderung vorliegt, wird der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ermittelt und, sofern dieser unter dem jeweiligen letzten Buchwert liegt, eine Abwertung vorgenommen. Zur Ermittlung des erzielbaren Betrages werden die erwarteten zukünftigen Zahlungsüberschüsse mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz der Finanzanlage diskontiert. Verringert sich diese Wertminderung in Folgeperioden, erfolgt eine Zuschreibung bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten.

Agios und Disagios von Wertpapieren des Finanzanlagevermögens werden mittels Effektivzinsmethode über die Laufzeit verteilt, der Aufwand bzw. Ertrag wird mit den Zinserträgen aus den entsprechenden Papieren verrechnet.

b) Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Handelsbestand

Zu dieser Kategorie zählen finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden. Diese Finanzinstrumente werden mit ihren Marktwerten (Fair Values) angesetzt. Sämtliche Derivate des Handels- und Bankbuches, die nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind, werden dieser Kategorie zugeordnet. Die Handelspassiva umfassen Verbindlichkeiten aus Derivatgeschäften, Leerverkäufe und Repo-Geschäfte.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Bestimmte finanzielle Vermögenswerte und Verpflichtungen, die nicht die Definition von Handelsaktiva und -passiva erfüllen, werden nach der Fair-Value-Option als zum Fair Value bewertet klassifiziert. Die BAWAG Group hat die Fair-Value-Option in folgenden Fällen angewendet:

  • Vermeidung eines Accounting Mismatch
  • Fest verzinste eigene Emissionen, Wertpapiere und Darlehen, deren Fair Value zum Erwerbszeitpunkt durch Zinsderivate gesichert wurde;
  • Anlageprodukte, deren Wertänderungsrisiko durch Derivate abgesichert wurde.
  • Management auf Fair-Value-Basis
  • Die Steuerung bestimmter festverzinslicher Wertpapiere und Darlehen erfolgt auf Basis ihres Fair Value durch das Strategische Asset Liability Committee, in dem auch Entscheidungen über die Höhe der offenen

Zinsrisikoposition vorbereitet werden. Über die angeführten Positionen wird dem Vorstand regelmäßig berichtet.

Vorliegen eingebetteter Derivate - Finanzinstrumente mit eingebetteten Derivaten

c) Kredite und Forderungen

Kredite und Forderungen werden in der Bilanz zu fortgeführten Anschaffungskosten inklusive abgegrenzter Zinsen nach Abzug von Wertberichtigungen ausgewiesen.

Agios und Disagios werden mittels Effektivzinsmethode über die Laufzeit verteilt, der Aufwand bzw. Ertrag wird mit den Zinserträgen aus den entsprechenden Finanzinstrumenten verrechnet.

Bearbeitungsgebühren werden unter Berücksichtigung der damit direkt zusammenhängenden Kosten auf die Laufzeit der Kredite im Zinsergebnis verteilt.

Hinsichtlich der Erfassung von Vorsorgen wird auf das Kapitel Risikovorsorge verwiesen.

d) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Das sind jene finanziellen Vermögenswerte, die nicht als "Kredite und Forderungen",

  • "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" oder
  • "Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden", kategorisiert sind.

Neben den Wertpapieren, welche von der BAWAG Group der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" zugeordnet wurden, sind in diesem Bilanzposten die Anteilsrechte an nicht konsolidierten Gesellschaften ausgewiesen.

Die finanziellen Vermögenswerte der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts, die sich aus der Bewertung ergeben, werden so lange erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis (AFS-Rücklage) ausgewiesen, bis der Vermögenswert veräußert oder getilgt wird oder eine Wertminderung vorliegt. Abschreibungen aufgrund von Wertminderungen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position "Risikokosten – Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten" berücksichtigt. Die BAWAG Group vergleicht regelmäßig den Rückzahlungsbetrag der zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente mit deren Buchwert, um mögliche Wertminderungen zu erkennen. Potentielle Wertminderungen werden vom verantwortlichen Bereich Risiko überprüft und – bei Wesentlichkeit – genehmigt. Zuschreibungen erfolgen bei Wegfall der Gründe für die Wertminderung bei Schuldinstrumenten erfolgswirksam bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten, bei zum Fair Value bewerteten Eigenkapitalinstrumenten erfolgt die Zuschreibung erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis.

Fremdkapitalinstrumente werden einzeln auf einen Wertminderungsbedarf untersucht, wenn objektive Hinweise (zum Beispiel Zahlungsverzögerungen) auf einen nach dem Zugangszeitpunkt eingetretenen Verlust vorliegen, die zu einer Minderung der hieraus erwarteten Zahlungsströme führen. Eine Wertminderung besteht, wenn der Barwert der erwarteten Zahlungsströme geringer als die fortgeführten Anschaffungskosten des betreffenden Finanzinstruments ist.

Agios und Disagios werden mittels Effektivzinssatzmethode über die Laufzeit verteilt, der Aufwand bzw. Ertrag wird mit den Zinserträgen aus den entsprechenden Papieren verrechnet.

e) Finanzielle Verbindlichkeiten

Gemäß IAS 39 werden finanzielle Verpflichtungen, die nicht

  • zu Handelszwecken bestimmt sind oder
  • der Position "Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden" zugeordnet werden,
  • zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Umklassifizierungen (bis 31. Dezember 2017)

Umgliederung von finanziellen Vermögenswerten in die Kategorie "Kredite und Forderungen"

Finanzielle Vermögenswerte können aus der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" in die Kategorie "Kredite und Forderungen" umgegliedert werden, wenn

der finanzielle Vermögenswert am Umgliederungsstichtag und am Tag des erstmaligen Ansatzes die Definition für die Kategorie "Kredite und Forderungen" gemäß IAS 39 erfüllt und

am Umwidmungsstichtag die Möglichkeit und die Absicht des Managements bestehen, die umgewidmeten Vermögenswerte auf absehbare Zeit zu halten.

Finanzielle Vermögenswerte werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert am Umgliederungsstichtag umgebucht. Der beizulegende Zeitwert des Finanzinstruments am Umwidmungsstichtag repräsentiert danach die neuen fortgeführten Anschaffungskosten des Instruments. Die erwarteten Cashflows des Finanzinstruments werden am Umbuchungsstichtag geschätzt und diese Schätzungen werden zur Berechnung der neuen Effektivverzinsung der Instrumente verwendet. Erhöhen sich zu einem späteren Zeitpunkt die erwarteten zukünftigen Cashflows der umgegliederten Vermögenswerte aufgrund einer Werterholung, wird der Effekt dieser Erhöhung als Anpassung der Effektivverzinsung und nicht als Anpassung des Buchwerts zum Zeitpunkt der Änderung der Schätzung berücksichtigt. Bei einem anschließenden Rückgang der erwarteten zukünftigen Cashflows wird der Vermögenswert auf Vorliegen einer Wertminderung analysiert und im Rahmen der Bewertungsregeln für die Kategorie "Kredite und Forderungen" bewertet.

Bei Instrumenten, die aus den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten in die Kategorie "Kredite und Forderungen" umgegliedert wurden, wird der im "Sonstigen Ergebnis" erfasste unrealisierte Gewinn oder Verlust anschließend über die verbleibende Laufzeit des Instruments verteilt und als Zinsertrag oder Zinsaufwand erfasst. Wenn später eine Wertminderung des Instruments vorliegt, wird der an diesem Stichtag im "Sonstigen Ergebnis" ausgewiesene unrealisierte Verlust des Instruments sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung unter "Risikokosten – Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten" erfasst.

Umgliederung von finanziellen Vermögenswerten in die Kategorie "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen"

Finanzielle Vermögenswerte können aus der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" in die Kategorie "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" umgegliedert werden, wenn am Umwidmungsstichtag die Möglichkeit und die Absicht des Managements bestehen, die umgewidmeten Vermögenswerte bis zur Endfälligkeit zu halten.

Weiters besteht die Möglichkeit, "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" nach Ablauf der zweijährigen Sperrfrist, welche besteht, wenn mehr als ein geringfügiger Anteil der bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen verkauft oder umgegliedert wurde, in die Kategorie "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" umzugliedern.

Finanzielle Vermögenswerte werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert am Umgliederungsstichtag umgebucht. Der beizulegende Zeitwert des Finanzinstruments am Umwidmungsstichtag repräsentiert danach die neuen fortgeführten Anschaffungskosten des Instruments. Die erwarteten Cashflows des Finanzinstruments werden am Umbuchungsstichtag geschätzt und diese Schätzungen werden zur Berechnung der neuen Effektivverzinsung der Instrumente verwendet. Erhöhen sich zu einem späteren Zeitpunkt die erwarteten zukünftigen Cashflows der umgegliederten Vermögenswerte aufgrund einer Werterholung, wird der Effekt dieser Erhöhung als Anpassung der Effektivverzinsung und nicht als Anpassung des Buchwerts zum Zeitpunkt der Änderung der Schätzung berücksichtigt. Bei einem anschließenden Rückgang der erwarteten zukünftigen Cashflows wird der Vermögenswert auf Vorliegen einer Wertminderung analysiert und im Rahmen der Bewertungsregeln für die Kategorie "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" bewertet.

Bei Instrumenten, die aus den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten in die Kategorie "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" umgegliedert wurden, wird der im "Sonstigen Ergebnis" erfasste unrealisierte Gewinn oder Verlust anschließend über die verbleibende Laufzeit des Instruments verteilt und als Zinsertrag oder Zinsaufwand erfasst. Wenn später eine Wertminderung des Instruments vorliegt, wird der an diesem Stichtag im "Sonstigen Ergebnis" ausgewiesene unrealisierte Verlust des Instruments sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung unter "Risikokosten – Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten" erfasst.

Umgliederung von finanziellen Vermögenswerten in die Kategorie "Zur Veräußerung verfügbar"

IAS 39 bzw. seine Interpretationen sehen vor, dass Finanzinstrumente der Kategorie "Kredite und Forderungen" in die Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" gegliedert werden können, wenn diese Finanzinstrumente nach der erstmaligen Erfassung an einem aktiven Markt gehandelt werden und somit die Voraussetzung für eine Klassifizierung als "Kredite und Forderungen" nicht mehr zutrifft.

Im Falle einer Umklassifizierung in "Zur Veräußerung verfügbar" wird eine Neubewertung zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen, wobei eine Differenz zwischen dem Buchwert und dem beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral im "Sonstigen Ergebnis" (AFS-Rücklage) erfasst wird.

Risikovorsorge (bis 31. Dezember 2017)

An jedem Bilanzstichtag beurteilt der Konzern, inwiefern objektive Hinweise auf eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts oder einer Gruppe finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Ein finanzieller Vermögenswert oder eine Gruppe finanzieller Vermögenswerte gelten als wertgemindert und ein Wertminderungsverlust als entstanden, wenn:

  • objektive Hinweise auf eine Wertminderung infolge eines Verlustereignisses vorliegen, das nach der erstmaligen Erfassung des Finanzinstruments und bis zum Bilanzstichtag eingetreten ist ("Verlustereignis"),
  • das Verlustereignis einen Einfluss auf die geschätzten zukünftigen Cashflows des finanziellen Vermögenswerts oder der Gruppe finanzieller Vermögenswerte hatte und
  • eine verlässliche Schätzung des Betrags vorgenommen werden kann.

Die Wertberichtigungen umfassen die Risikovorsorgen für Ausfälle im Kreditgeschäft oder aus Gegenparteirisiken durch Einzel- und pauschalierte Individualvorsorgen auf Basis von Erfahrungen aus der Vergangenheit. Die Wertberichtigungen aus dem Kreditgeschäft werden in der Bilanz mit den entsprechenden Forderungen saldiert. Vorsorgen für außerbilanzielle Kreditgeschäfte werden als Rückstellungen ausgewiesen.

Damit das Management beurteilen kann, ob auf individueller Ebene ein Verlustereignis eingetreten ist, werden alle bedeutsamen Kreditbeziehungen in regelmäßigen Zeitabständen überprüft. Dabei werden aktuelle Informationen und kontrahentenbezogene Ereignisse wie erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners oder Vertragsbrüche, die sich beispielsweise im Ausfall oder Verzug von Zins- und Tilgungszahlungen äußern, berücksichtigt.

Die Risikovorsorge für individuell bedeutsame Bonitätsrisiken wird unter Abschätzung der erwarteten zukünftigen Rückflüsse nach den Einschätzungen der Kreditrisikomanager vorgenommen. Für individuell nicht bedeutsame Bonitätsrisiken werden in Abhängigkeit von Überfälligkeiten und auf Basis von Erfahrungswerten Vorsorgen mit pauschalen Prozentsätzen gebildet.

In der Kompetenz- und Pouvoirordnung ist der Genehmigungsvorgang für die Abschreibung und den Verzicht geregelt. Ausbuchungen erfolgen in Abstimmung mit den jeweiligen Fachbereichen, wenn die Betreibung der Forderung ergebnislos verlaufen ist oder wenn keine Absicht besteht, die Betreibung aktiv fortzusetzen.

Für zum Bilanzstichtag bereits eingetretene, aber noch nicht erkannte Verluste wird eine Wertberichtigung auf Portfoliobasis ermittelt (IAS 39 AG 89). Die IBNR-Portfoliowertberichtigung wird für bilanzielle und außerbilanzielle Forderungen des Konzernkreditportfolios inklusive Wertpapieren gebildet. Ausgenommen sind zum beizulegenden Zeitwert bewertete Positionen. Für Kredite mit Tilgungsträgern, bei denen es sich hauptsächlich um Fremdwährungskredite handelt, wird eine Vorsorge auf Basis der Deckungslücke gebildet. Die Berechnung der IBNR orientiert sich am regulatorischen Expected-Loss-Modell. Der tatsächlich eingetretene Verlust wird aus dem erwarteten Verlust unter Berücksichtigung der Dauer vom Eintritt bis zum Bekanntwerden des Verlustes ("Loss Identification Period" – LIP) abgeleitet. Dazu werden homogene Gruppen mit vergleichbaren Ausfallsrisikomerkmalen gebildet (IAS 39 AG 87). Diese Gruppenbildung basiert auf den Forderungsklassen Banken, Unternehmen, Öffentlicher Sektor und Retail. Der LIP-Faktor wird für jedes Segment ermittelt. Basis ist die durchschnittliche Zeitdauer bis zum Erkennen des 90-Tage-Zahlungsverzugs aufgrund der (gemäß den Tilgungsplänen) erwarteten Zahlungseingänge, berechnet als exposuregewichteter Durchschnitt in Monaten. In Abhängigkeit von den Risikoüberwachungsprozessen wird eine geringere LIP-Dauer als die auf Basis der erwarteten Cashflows errechnete angenommen. Für Details siehe Note 8, 15 und 54.

Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting)

Die BAWAG Group hat sich entschieden weiterhin Hedge Accounting gemäß IAS 39 anzuwenden.

Die BAWAG Group verwendet Fair-Value-Hedge Accounting, um Absicherungen gegen Zinsänderungsrisiken bei festverzinslichen Finanzinstrumenten darzustellen. Als Sicherungsgeschäfte werden überwiegend Zinsswaps verwendet. Die Grundgeschäfte umfassen Wertpapiere der Kategorie "Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden

Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" sowie Eigene Emissionen, Sparbücher und Forderungen an Kunden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die BAWAG Group wendet die Vorschriften zur Bilanzierung der Absicherung von Zahlungsströmen ("Cashflow Hedge") nach IAS 39 für mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende zukünftige Zahlungsströme aus bestimmten Fremdwährungsportfolien an. Als Sicherungsgeschäfte werden Fremdwährungs-Swaps sowie Devisentermingeschäfte verwendet.

Nach den allgemeinen Regelungen werden Derivate als Handelsaktiva oder Handelspassiva klassifiziert und zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet. Das Bewertungsergebnis wird in der Position "Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" als Gewinne (Verluste) aus finanziellen Vermögenswerten im Handelsbestand ausgewiesen. Werden Derivate zur Absicherung von Risiken aus Nichthandelsgeschäften eingesetzt, wendet die BAWAG Group bei Erfüllung der Voraussetzungen gemäß IAS 39 Hedge Accounting (Bilanzierung von Sicherungsgeschäften) an.

Zu Beginn des Hedge Accountings werden die Sicherungsbeziehung zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft, die Ziele des Risikomanagements und die Methode zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung dokumentiert. Die BAWAG Group überprüft am Beginn der Sicherungsbeziehung sowie an jedem Bilanzstichtag, ob die Kompensation der Änderungen der beizulegenden Zeitwerte aus Grund- und Sicherungsgeschäften in Bezug auf das abgesicherte Risiko in hohem Maße effektiv ist.

Das Zinsrisiko, für das der Konzern Hedge Accounting anwendet, ergibt sich aus festverzinslichen Emissionen, Darlehen und festverzinslichen Anleihen, deren beizulegender Zeitwert bei Änderung der Referenzzinssätze schwankt. Der Konzern sichert Zinsänderungsrisiken nur im Rahmen von Referenzzinssätzen ab, da die Marktwertänderungen eines festverzinslichen Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit wesentlich durch Änderungen des Referenzzinssatzes beeinflusst werden. Hedge Accounting wird angewendet, wenn wirtschaftliche Sicherungsbeziehungen die Kriterien des Hedge Accounting erfüllen.

Die BAWAG Group verfolgt einen konservativen Ansatz bei der Steuerung ihrer Markt- und Zinsrisiken. Die Zinsrisikoposition wird strategisch auf IFRS-Konzernebene gesteuert und auf Basis der ökonomischen Sichtweise sowie nach der IFRS-Bewertungskategorie (FVTPL, FVTOCI) gemessen, limitiert und gesteuert. Der Zinsrisikomanagementansatz konzentriert sich auf die Reduktion von Marktrisiken und nutzt dabei natürliche Absicherungsmöglichkeiten der Bilanz sowie Derivate zur Steuerung der Risikoposition.

Das Fremdwährungsrisiko, für das der Konzern Cashflow Hedge Accounting anwendet, ergibt sich aus zukünftigen Zahlungsströmen von Fremdwährungsportfolien, deren beizulegender Zeitwert bei Änderung des FX-Kurses schwankt. Zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos kommen im Konzern sowohl FX-Outrights als auch Cross-Currency-Swaps zur Anwendung, da deren Marktwertveränderung im Wesentlichen von der Änderung des FX-Kurses beeinflusst wird.

Währungsrisiken werden als gering eingestuft, da die BAWAG Group eine Strategie zur Absicherung von Währungsrisiken resultierend aus Kapital- und Zinszahlungen verfolgt. Die Risikoposition wird täglich überwacht und innerhalb enger Limite gesteuert. Darüber hinaus wendet der Konzern Cashflow-Hedge-Accounting an, um das Fremdwährungsrisiko aus zukünftig erwarteten Spread-Einnahmen sowie Basisrisiken zu minimieren.

Durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente zur Absicherung von Zinsänderungs- und Fremdwährungsrisiken setzt sich der Konzern auch dem Kreditrisiko der derivativen Gegenpartei aus, das nicht durch das abgesicherte Grundgeschäft ausgeglichen wird. Die Gruppe minimiert das Kontrahentenausfallsrisiko bei derivativen Instrumenten, indem sie Geschäfte mit qualitativ hochwertigen Gegenparteien abschließt und von den Gegenparteien verlangt, Sicherheiten zu stellen und über CCPs zu clearen.

Bei Vorliegen von effektiven Sicherungsbeziehungen, die zur Verringerung des Marktwertrisikos eingesetzt werden, wendet die BAWAG Group Fair-Value-Hedge-Accounting an.

Auswirkungen in Zusammenhang mit dem Brexit

Per 31. Dezember 2018 hatte die BAWAG Group Sicherungsderivate, die über das London Clearing House abgeschlossen wurden mit einem Nominale von 511 Mio. € und einem Netto-Marktwert von 3 Mio. € in Sicherungsbeziehungen. Da das London Clearing House gemäß der Europäischen Kommission bis Ende des Jahres 2019 weiterhin den Status eines zentralen Kontrahenten (CCP) behalten soll, erwartet die BAWAG Group für das Geschäftsjahr 2019 keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Die BAWAG Group wird die weiteren Ereignisse beobachten und

entsprechende Maßnahmen setzen. Sollte es erforderlich sein, bestehende Derivate zu schließen und durch neu abgeschlossene Geschäfte zu ersetzen, könnte es nach dem Geschäftsjahr 2019 zu einer erhöhten Hedge-Ineffizienz kommen. Es werden keine neuen Geschäfte mit dem London Clearing House abgeschlossen.

Mikro-Fair-Value-Hedge

Beim Mikro-Fair-Value-Hedge werden ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle Verbindlichkeit oder eine Gruppe von gleichartigen finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten gegen Marktwertänderungen abgesichert. Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft werden in derselben Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten "Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" erfasst. Dabei wird das Sicherungsinstrument erfolgswirksam zum Fair Value angesetzt und das Grundgeschäft um jene Fair-Value-Änderungen erfolgswirksam fortgeschrieben, die sich in Bezug auf das abgesicherte Risiko ergeben.

Sobald das Sicherungsgeschäft veräußert, ausgeübt oder fällig wird oder wenn die Voraussetzungen für die Qualifikation zum Hedge Accounting nicht mehr erfüllt sind, wird die Bilanzierung der Sicherungsbeziehung beendet.

Bis zu diesem Zeitpunkt erfolgte Bewertungsanpassungen des Grundgeschäfts werden über die Restlaufzeit verteilt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Für andere Arten von Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts beziehungsweise bei Veräußerung oder anderweitiger Ausbuchung der durch eine Absicherung des beizulegenden Zeitwerts gesicherten Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten werden die Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts bei der Ermittlung des bei Ausbuchung realisierten Gewinns oder Verlusts berücksichtigt.

Da die wesentlichen Bewertungsparameter der Swaps und der entsprechenden Grundgeschäfte gleich sind, führt die BAWAG Group eine qualitative prospektive Effektivitätsbeurteilung durch. Es wird erwartet, dass sich der Wert der Swaps und der Wert der entsprechenden Grundgeschäfte in Abhängigkeit der Zinsveränderung in entgegengesetzter Richtung ändern werden. Die Hauptursache für die Ineffektivität von Sicherungsgeschäften ist, dass zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Sicherungsgeschäften und gesicherten Grundgeschäften unterschiedliche Diskontierungskurven verwendet werden (OIS vs. IBOR-Discounting).

Portfolio-Fair-Value-Hedge

Die BAWAG Group wendet die Vorschriften zur Bilanzierung der Absicherung des beizulegenden Zeitwerts eines Portfolios gegen Zinsänderungsrisiken an. Im Rahmen der Bilanzierung hat der Konzern Sichteinlagen in Euro wie auch Kundenforderungen mit Zinsober- und Zinsuntergrenzen als Portfolien identifiziert, die gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert werden sollen. Diese werden entsprechend den erwarteten Rückzahlungs- und Zinsanpassungsterminen in Laufzeitbänder eingeteilt. Als Grundgeschäft für den Portfolio-Fair-Value-Hedge bestimmt die BAWAG Group aus dem identifizierten Portfolio einen Betrag von Verbindlichkeiten respektive Forderungen, der abgesichert werden soll. Die Zu- und Abgänge werden unter Anwendung der Bodensatzmethode ("Bottom-Layer-Approach") zunächst dem nicht designierten Teil der identifizierten Portfolien zugeordnet. Die BAWAG Group wendet hierbei den EU-Carve-out zu IAS 39 an, der es ermöglicht, Sichteinlagen und ähnliche Instrumente auf Basis der erwarteten Abhebungsund Fälligkeitstermine als Bestandteil einer Sicherungsbeziehung zu designieren. Der EU-Carve-out zu IAS 39 ermöglicht auch die Anwendung der Bodensatzmethode.

Für die bilanzielle Abbildung werden die Wertänderungen der Grundgeschäfte, die auf das abgesicherte Risiko zurückzuführen sind, als separater Bilanzposten unter Bewertungsanpassungen für gegen Zinsänderungsrisiken abgesicherte Portfolien in der Bilanz erfasst. Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft werden in derselben Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten "Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" erfasst.

Neben dem oben im Mikro-Fair-Value-Hedge Abschnitt genannten Grund (OIS / IBOR-Basisspread) treten Ineffizienzen im Portfolio Fair Value Hedge Accounting auf, wenn die erwarteten Cashflows die tatsächlichen Cashflows der gesicherten Positionen übersteigen.

Cashflow Hedge

Die BAWAG Group wendet die Vorschriften zur Bilanzierung der Absicherung von Zahlungsströmen ("Cashflow Hedge") nach IAS 39 für mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende zukünftige Zahlungsströme aus bestimmten Fremdwährungsportfolien an.

Die BAWAG Group hat zukünftige Margeneinkünfte aus GBPund USD-Vermögenswerten als Grundgeschäfte identifiziert, welche gegen das Risiko schwankender Zahlungsströme aus der Veränderung von Fremdwährungskursen abzusichern sind.

IAS 39 erlaubt Teile von hochwahrscheinlichen Zahlungsströmen als Grundgeschäft zu designieren. Die BAWAG Group widmet jeweils die ersten Zahlungsströme für eine definierte Zeitperiode als Grundgeschäft.

Die Veränderungen aus dem beizulegenden Zeitwert der Sicherungsinstrumente werden in der Gesamtergebnisrechnung unter "Cashflow-Hedge-Rücklage" gezeigt. Hätte die BAWAG Group 2018 die Bestimmungen des Cashflow Hedge nicht angewandt, wäre ein Verlust von 13,9 Mio. € (2017: Verlust von 4,7 Mio. €) in der Gewinn- und Verlustrechnung unter "Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" ausgewiesen worden.

Neben dem oben im Mikro-Fair-Value-Hedge Abschnitt genannten Grund (OIS / IBOR-Basisspread) treten Ineffizienzen im Cashflow Hedge Accounting auf, wenn die erwarteten Cashflows die tatsächlichen Cashflows der gesicherten Positionen übersteigen.

Finanzgarantien

Finanzgarantien sind vertragliche Vereinbarungen, die den Garantiegeber dazu verpflichten, bestimmte Zahlungen zu leisten, um den Garantienehmer für einen Verlust zu entschädigen, der dadurch entsteht, dass ein bestimmter Schuldner unter den Bedingungen eines Schuldtitels fällige Zahlungen nicht leistet.

Im Zuge der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit begibt die BAWAG Group Finanzgarantien. Die Erstbewertung der Finanzgarantie erfolgt mit dem Fair Value zum Erfassungszeitpunkt. Im Rahmen der Folgebewertung wird überprüft, ob eine Rückstellung gemäß IAS 37 erforderlich ist.

Ist die BAWAG Group Garantienehmer, wird die Finanzgarantie nicht in der Bilanz erfasst, jedoch als Sicherheit berücksichtigt, wenn eine Wertminderung der garantierten Vermögenswerte beurteilt wird. Für Details siehe Note 27.

Methoden der Fair-Value-Ermittlung von Finanzinstrumenten

Derivate

Für die Bewertung von börsengehandelten Geschäften, z.B. Futures und Futureoptionen, werden Börsenkurse herangezogen. Details werden im Anhang unter Note 31 dargestellt. Einige grundsätzliche Angaben seien vorangestellt:

Das grundlegende Bewertungsmodell bei Plain-Vanilla-OTC-Optionen ist das Optionspreismodell nach Black-Scholes, welches je nach Underlying differiert. Fremdwährungsoptionen werden nach dem Garman-Kohlhagen-Modell und Zinsoptionen werden nach Black bzw. Hull-White bewertet, wobei bei Caps/Floors und Swaptions in Währungen mit negativen Zinsen das Bachelier-Modell verwendet wird.

Für Positionen des Handelsbuches werden die Schließkosten der Position (Bid/Ask Spreads) auf Nettobasis regelmäßig berechnet und verbucht.

Der Gesamtwert eines Zinsswaps ergibt sich aus den Barwerten der fixen und der variablen Seite des Swaps. Bei Cross Currency Swaps (CCS) wird ebenso pro Leg der Barwert in der jeweiligen Transaktionswährung ermittelt, der dann in die funktionale Währung der Konzerngesellschaft umgerechnet und summiert wird.

Bei Devisentermingeschäften wird der vereinbarte Terminkurs, der von den Währungs- und Zinsentwicklungen der beiden Währungen abhängt, dem aktuellen Terminkurs am Bilanzstichtag gegenübergestellt und daraus der Wert errechnet.

Credit Default Swaps (CDS) werden mittels Duffie-Singleton-Modell bewertet. Dabei wird auf Basis der Credit Spread Curve die Default Probability Curve (Hazard Rate) ermittelt, mit deren Hilfe das Protection Leg berechnet wird. Der Marktwert des CDS ergibt sich dann durch Summierung des Protection und des Premium Legs.

Die BAWAG Group bestimmt für Bonitätsrisiken von OTC-Derivaten ein Credit (CVA) bzw. ein Debt Value Adjustment (DVA). Grundsätzlich werden, falls verfügbar, liquide Credit-Default-Swap(CDS)-Spreads zur Bestimmung der Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) und der Verwertungsquote (REC) herangezogen. Ist dies nicht möglich, werden äquivalente Segmente des CDS-Marktes verwendet.

Für diese Kontrahenten wird zur Bestimmung des EPE/ENE (Expected Positive/Negative Exposure) ein "Marktwert + Add-on"-Modell verwendet. Die Add-on-Berechnung erfolgt für jede Geschäftsart und Währung getrennt und wird grundsätzlich aus am Markt beobachtbaren Parametern abgeleitet.

Sofern ein Nettingagreement vorliegt, werden auch Nettingeffekte auf Kundenebene innerhalb von Geschäften selben Typs und selber Währung berücksichtigt.

Aus den Diskontsätzen, der Kontrahenten-PD und -Verlustquote (1-REC) sowie dem EPE bestimmt sich der CVA, bzw. aus der BAWAG Group-PD und -Verlustquote sowie dem ENE der DVA.

Sofern die Risikoabschlagsrate nicht aus Markttransaktionen abgeleitet werden kann, wird diese vom Management geschätzt. Dies betrifft insbesondere Non-Payment-Risiken aufgrund von rechtlichen Unsicherheiten, die nicht vom allgemeinen Credit Spread des Kunden abgeleitet werden können. Sofern die BAWAG Group davon ausgeht, dass das Geschäft rechtswirksam zustande gekommen ist, weist die Bank auch im Falle einer Einrede einen Vermögenswert aus dem positiven Marktwert des Geschäfts gegenüber der Gegenpartei aus.

Zur Bewertung von finanziellen Vermögenswerten, deren Parameter nicht von Markttransaktionen abgeleitet werden können, wird der erwartete Cashflow (samt Verzugszinsen, sofern vertraglich vereinbart) wahrscheinlichkeitsgewichtet und auf den Tag der Wertermittlung abgezinst. Sind die rechtliche Entstehung der Forderung oder ihr Fortbestand im Hinblick auf eventuelle Nichtigkeitsgründe oder eine Anfechtung streitig, werden diese rechtlichen Bedenken somit im Rahmen der Bewertung berücksichtigt.

Im Falle einer Auflösung (Close-out) eines derivativen Geschäfts mit einem Kunden verändert sich die Art der Forderung der BAWAG Group. Vor der Vertragsauflösung handelte es sich bei dem Vermögenswert um ein Derivat, nach dem Close-out um eine vertragliche Forderung, deren Höhe sich nicht mehr in Abhängigkeit von Marktparametern ändert. Die Forderung erfüllt daher nicht mehr die Definition eines Derivats gemäß IFRS 9.

Durch die vorzeitige Beendigung eines Derivatgeschäfts wird die Variabilität der Zahlungsströme in Bezug auf Höhe und Eintrittszeitpunkt wesentlich verändert und das ursprüngliche Derivat durch einen neuen Vermögenswert

ersetzt. Dessen erstmaliger Ansatz erfolgt nach IFRS 9.5.1.1 zum Fair Value. Der Fair Value entspricht dem Buchwert des Derivats zum Zeitpunkt der Vertragsauflösung, welcher dabei auch sämtliche bis zum Zeitpunkt der Auflösung (Close-out) vorgenommene Bewertungsanpassungen umfasst. Eine aus der Vertragsauflösung entstandene Forderung erfüllt die Voraussetzungen nach IFRS 9.4.1.2 zur Einordnung in die Kategorie "Kredite und Forderungen".

Diese Vorgehensweise wurde in Anlehnung an IFRS 9.3.3.2 und IFRS 9.3.2.7 gewählt, da in IFRS 9 keine expliziten Regelungen bestehen, wie vorzugehen ist, wenn ein Finanzinstrument zunächst die Merkmale eines Derivats erfüllt und in späterer Folge diese Merkmale nicht mehr erfüllt werden. Solche Regelungslücken sind gemäß IAS 8.10 bis 8.12 durch Anwendung einer ähnlichen Regelung in den IFRS und unter Bedachtnahme auf das Framework zu schließen.

Die oben beschriebene Vorgehensweise wurde bei der Transaktion mit der Stadt Linz im Jahr 2011 angewendet.

Credit Linked Notes

Die Bewertung von Credit Linked Notes, für die keine aktiven Märkte existieren, erfolgt anhand von Bewertungsmodellen. Credit Linked Notes (CLNs) sind Schuldverschreibungen, deren Rückzahlungshöhe von bestimmten vertraglich vereinbarten Ereignissen abhängt. In der Regel sind es Anleihen, die neben dem Ausfall des Emittenten synthetisch (via Credit Default Swap, CDS) auch das Ausfallsrisiko einer oder mehrerer weiterer Referenzanleihen tragen. Die Bewertung von CLNs ergibt sich aus Bondbzw. CDS-Spreads von Emittent und Referenzanleihe, Kupon sowie der Restlaufzeit.

Für die Bewertungen komplexer Strukturen werden auch Bewertungen externer Experten herangezogen, die einer Plausibilitätsprüfung unterzogen werden.

Bewertung der Asset Backed Investments

Jede Position des Collateralized-Loan-Obligation (CLO)- Portfolios der BAWAG Group unterliegt den monatlichen Bewertungen, die auf Basis des Bewertungstools von Moody's Analytics durchgeführt werden. Der Bewertungsprozess wird innerhalb der CDOnet-Funktionalität von Moody's Structured Finance Solutions auf Basis der Barwertmethodik durchgeführt. Das Modell verwendet die

bereits in Moody's Structured Finance verfügbaren Inputs (z. B. Cashflows, originäre Spreads für jede Tranche, Weighted Average Maturity usw.) sowie zusätzliche Parameter (hauptsächlich die Spreads für die Diskontierung am relevanten Bewertungstag), die unabhängig vom Marktrisiko aus vergleichbaren CLO-Tranchen (in Bezug auf Bonität, CLO-Art, durchschnittliche Subordination usw.) abgeleitet werden. Als Quelle für aktuelle Diskontierungsspreads werden einerseits das Moody's Structured Finance Portal, andrerseits weitere externe Datenquellen (z.B. Wells Fargo Securities) herangezogen.

Fair Value von Beteiligungen

Zur Ermittlung des Fair Value der Beteiligungen wurden die geplanten möglichen Ausschüttungen mit dem jeweils der Beteiligung zugrunde liegenden risikogewichteten und marktbezogenen Diskontierungssatz nach Steuern abgezinst. Zum Behufe der Ermittlung des impliziten Diskontierungssatzes vor Steuern wird zu den möglichen Dividenden die mit nominellen Steuersätzen ermittelte Körperschaftssteuer addiert und anschließend jener Abzinsungssatz gesucht, bei dem sich exakt dasselbe Ergebnis wie aus der oben erläuterten Bewertung ergibt.

Zur Bewertung des Beteiligungsunternehmens wurden die geplanten möglichen Dividenden herangezogen und für die Barwertermittlung mit dem jeweils zugrunde liegenden risikogewichteten und marktbezogenen Diskontierungssatz nach Steuern abgezinst.

Der für die Bewertung herangezogene Planungshorizont beläuft sich im Regelfall auf fünf Jahre. Die zugrunde gelegten langfristigen Wachstumsraten liegen bei Going-Concern-Betrachtung bei 1,0%. Soweit erforderlich, wurden entsprechende unternehmensspezifische Gewinnthesaurierungen im Rahmen der Ermittlung des Continuing Values berücksichtigt.

Der Diskontierungssatz vor Steuern setzt sich aus den Komponenten risikoloser Basiszinssatz, länderspezifische Marktrisikoprämie sowie Betafaktor zusammen. Zum 31. Dezember 2018 werden folgende Werte herangezogen:

Als risikoloser Basiszinssatz (1,08%) wird die gemäß der Svensson-Methode aus den von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Parametern errechnete 30 jährige Spotrate herangezogen.

  • Als Quelle für die länderspezifische Marktrisikoprämie dient die Damodaran-Homepage in Verbindung mit der Empfehlung der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, in der die Arbeitsgruppe "Unternehmensbewertung" eine Bandbreite von 5,5 bis 7% vorgibt. Für Österreich wurde angesichts des niedrigen risikolosen Basiszinssatzes eine Marktrisikoprämie von 7,17% gewählt.
  • Bei der Ermittlung des Betafaktors für Banken und Finanzdienstleistungsunternehmen (0,97) wird der Mittelwert des wöchentlichen Zweijahresdurchschnitts von elf auf europäischen Börsen notierenden Banken mit Schwerpunkt Retail-Geschäft herangezogen. Als Quelle dient hierfür Bloomberg. Für die Peer Group qualifizieren sich nur Banken mit einem R² (Determinationskoeffizient) von zumindest 0,15 und / oder einer hohen Liquidität. Der Betafaktor für Nicht-Banken beträgt 1,0 (ausgenommen für Börsen mit einem Betafaktor von 0,82), welcher eine spezifische Größe für Nichtbanken und kein allgemeines Marktrisiko darstellt.

Unter Zugrundelegung der oben angeführten Prämissen wurde im Berichtsjahr für die Beteiligungen ein Fair Value gemäß IFRS 13 errechnet.

In Ermangelung eines Embedded Values wurde 2018 bei der Beurteilung unseres Anteils an der BAWAG P.S.K. Versicherung Aktiengesellschaft erstmals ebenfalls die oben beschriebene Discounted Dividend Method herangezogen.

Übertragung von Finanzinstrumenten

Die Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt, sobald die wirtschaftlichen Ergebnisse aus dem Finanzinstrument dem Konzern nicht mehr zustehen, d.h. regelmäßig dann, wenn die Rechte und Pflichten aus dem Finanzinstrument auf einen Dritten durch Ausübung, Veräußerung oder Abtretung übergehen bzw. der Konzern die Verfügungsmacht verloren hat oder wenn die Rechte verfallen.

Bei Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten, bei denen die BAWAG Group maßgebliche Rechte und Verpflichtungen zurückbehalten hat, erfolgt weiterhin ein Ausweis in der Konzernbilanz.

Eine Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die mit ihr verbundene Verpflichtung beglichen oder aufgehoben wird.

Pensionsgeschäfte sind Verträge, durch die finanzielle Vermögenswerte gegen Zahlung eines Betrages übertragen

werden und in denen gleichzeitig vereinbart wird, dass die finanziellen Vermögenswerte später gegen Entrichtung eines im Voraus vereinbarten Betrages an den Pensionsgeber zurückübertragen werden müssen. Die finanziellen Vermögenswerte verbleiben weiterhin in der Bilanz der BAWAG Group und werden nach den für den jeweiligen Bilanzposten geltenden Regeln bewertet. Die aus den Liquiditätszuflüssen aus den Pensionsgeschäften resultierenden Verpflichtungen werden, je nach Zweck des Geschäftes, in den Handelspassiva oder in der Position "Finanzielle Verbindlichkeiten aus Vermögensübertragungen" ausgewiesen.

Bei Reverse-Repo-Geschäften werden finanzielle Vermögenswerte mit der gleichzeitigen Verpflichtung eines zukünftigen Verkaufs gegen Entgelt erworben.

Als Wertpapierleihe werden Geschäfte bezeichnet, bei denen vom Verleiher Wertpapiere an den Entleiher übereignet werden mit der Verpflichtung, dass der Entleiher nach Ablauf der vereinbarten Zeit Papiere gleicher Art, Güte und Menge zurücküberträgt und für die Dauer der Leihe ein Entgelt entrichtet. Die Bilanzierung der verliehenen Wertpapiere erfolgt analog zu Pensionsgeschäften. Dabei verbleiben verliehene Wertpapiere im Wertpapierbestand des Konzerns und werden nach den Regeln des IFRS 9 (2017: IAS 39) bewertet. Bei Wertpapierleihegeschäften sind regelmäßig Sicherheiten zu stellen. Vom Entleiher gestellte Wertpapiersicherheiten werden von diesem weiterhin bilanziert.

Immaterielles Anlagevermögen, Sachanlagen

Unter den immateriellen Vermögenswerten werden insbesondere erworbene Geschäfts- und Firmenwerte und damit verbundene immaterielle Vermögenswerte wie Markennamen und Kundenbeziehungen sowie sonstige erworbene sowie selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte (vor allem Software) sowie aktivierte Projekte gemäß IAS 38 ausgewiesen.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden mit den Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen angesetzt. Marken werden als immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer nicht abgeschrieben. Ein immaterieller Vermögenswert hat eine unbestimmte Nutzungsdauer, wenn keine rechtlichen, vertraglichen, regulatorischen oder weitere die Nutzungsdauer limitierende Faktoren bestehen. Die Bilanzierung der immateriellen Vermögenswerte des Anlagevermögens und des Sachanlagevermögens mit begrenzter Nutzungsdauer erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger, linearer Abschreibung und Wertminderungen. Die Abschreibungssätze bei den Gebäuden betragen 1,3% bis 4,0%, bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung reichen sie von 5% bis 84,2%. Die erworbene und selbst erstellte Software, andere immaterielle Vermögenswerte und Rechte (mit Ausnahme der Firmenwerte und des Markennamens) werden mit 3,51% bis 100,0% abgeschrieben. Die hohen Abschreibungssätze sind auf die Südwestbank zurückzuführen, da auf die Restnutzungsdauer des Anlagevermögens ab Closing-Zeitpunkt abgeschrieben wird. Kundenbeziehungen werden linear über durchschnittlich 8–33 Jahre (2017: durchschnittlich 8–33 Jahre) abgeschrieben. Die Abschreibungsmethode und -dauer werden jährlich gemäß IAS 38 überprüft. Für Details siehe Note 18.

Bei geänderten Umständen wird die Nutzungsdauer entsprechend der wirtschaftlichen Restnutzungsdauer angepasst.

Entwicklungskosten für selbst erstellte Software werden aktiviert, wenn die technische Umsetzbarkeit gegeben ist, die Absicht zur Fertigstellung der Software besteht, zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen erzielt werden kann und die angefallenen Kosten verlässlich ermittelt werden können. Aufwendungen für Vorstudien (Forschungskosten) werden nicht aktiviert.

Vermietete Grundstücke und Gebäude

Unter "Vermietete Grundstücke und Gebäude" werden jene Liegenschaften ausgewiesen, die gemäß IAS 40.5 die Kriterien einer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie (Investment Properties) erfüllen. Das sind jene Liegenschaften, die in erster Linie der Erzielung von Mieteinnahmen dienen. Einige Liegenschaften werden auch in geringem Maße selbst genutzt. Da diese Teile jedoch nicht gesondert verkauft werden können und gemäß IAS 40.10 unbedeutend sind, werden diese als Gesamtes unter der Position "Vermietete Grundstücke und Gebäude" ausgewiesen.

Die Bewertung von Grundstücken und Gebäuden, die als Investment gehalten werden (Investment Properties), erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibung für das Gebäude und abzüglich Wertminderungen (IAS 40). Die Abschreibungssätze liegen bei 2% bis 3%. Für Details siehe Note 17.

Wertminderungstests

Der beizulegende Zeitwert der Marke BAWAG P.S.K. wird anhand einer modifizierten Lizenzpreisanalogiemethode (der Brand-Equity-Methode) ermittelt. Bei der Ableitung des mit dem Ertrag vor Steuern der jeweiligen Profitcenters assoziierten Anteils der Marke werden sowohl die Relevanz als auch die Stärke der Marke berücksichtigt. Nach Ermittlung des markenbezogenen Ertrags werden die Zahlungsströme mit dem entsprechenden Diskontierungssatz abgezinst. Der beizulegende Zeitwert des Markennamens entspricht dem Barwert aller marktbezogenen Zahlungsströme.

Die Cashflow-Prognosen basieren auf den von der Geschäftsführung des Unternehmens geplanten Jahresgewinnen der nächsten fünf Jahre und einer ewigen Wachstumsrate (1,0%) danach. Die nachhaltige Wachstumsrate wurde basierend auf der Schätzung der langfristigen durchschnittlichen jährlichen Gewinnwachstumsrate ermittelt, die mit der Annahme, die ein Marktteilnehmer treffen würde, übereinstimmt. Der Abzinsungssatz, der auf Grundlage von branchendurchschnittlichen Eigenkapitalrenditen geschätzt wurde, beträgt 8,03%.

Des Weiteren wird bei immateriellen Vermögenswerten und bei Sachanlagen jeweils zum Bilanzstichtag überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Sofern diese vorliegen, wird hierbei der für den Vermögenswert erzielbare Betrag ermittelt. Dieser entspricht dem höheren Betrag aus Nutzwert und Nettoveräußerungspreis. Sofern der erzielbare Betrag unter dem Buchwert liegt, wird gemäß IAS 36 eine Wertminderung in Höhe des Unterschiedsbetrags vorgenommen. Details zu Wertminderungen und Aufwertungen finden sich unter Note 8.

Bei Immobiliengesellschaften und eigenen Immobilien wird auf den aktuell geschätzten Marktwert der Immobilien abgestellt. Externe Gutachten werden üblicherweise alle drei Jahre erneuert.

Entsprechend IFRS 3 iVm IAS 36 und IAS 38 wird für alle Zahlungsmittel generierenden Einheiten (CGU) eine Überprüfung der Werthaltigkeit der aktivierten Firmenwerte durch einen jährlichen Impairmenttest nach Maßgabe des IAS 36 durchgeführt.

Leasing

Ein Leasinggeschäft wird als Finanzierungsleasing klassifiziert, wenn es im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Leasingnehmer überträgt. Demgegenüber gelten als Operating-Leasing-Verhältnis solche Vertragsverhältnisse, in denen der Leasingnehmer nicht alle wesentlichen Chancen und Risiken trägt. Die Details hierzu finden sich unter Note 45.

BAWAG Group als Leasinggeber

Im Falle von Finanzierungsleasing (Finance Lease) werden die Forderungen gegenüber den Leasingnehmern in Höhe der Barwerte der vertraglich vereinbarten Zahlungen unter Berücksichtigung etwaiger Restwerte ausgewiesen.

Hingegen erfolgt im Falle von operativem Leasing (Operating Lease), bei dem die BAWAG Group als Eigentümer alle Rechte und Pflichten an dem Leasinggegenstand behält, der Ausweis unter den Sachanlagen. Für den jeweiligen Leasinggegenstand wird eine entsprechende Abschreibung geltend gemacht.

Die Leasingzahlungen für Operating Lease und die Zinszahlungen für Finance Lease werden erfolgswirksam vereinnahmt.

Für die BAWAG Group stellt Operating Leasing ein unwesentliches Geschäftsfeld dar.

BAWAG Group als Leasingnehmer

Aufwendungen für Operating-Leasing-Verhältnisse werden linear über die Laufzeit des Leasingvertrags erfasst und im Verwaltungsaufwand ausgewiesen.

Finanzierungsleasingverträge, bei denen die BAWAG Group als Leasingnehmer auftritt, sind von untergeordneter Bedeutung.

Ertragsteuern und latente Steuern

Der Ausweis und die Berechnung von Ertragsteuern erfolgen in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode. Zur Berechnung werden jene lokalen Steuersätze herangezogen, die zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses rechtlich verbindlich sind.

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten resultieren aus unterschiedlichen Wertansätzen bilanzierter Vermögenswerte oder Verpflichtungen und deren jeweiligen steuerlichen Wertansätzen. Dies führt in der Zukunft voraussichtlich zu Ertragsteuerbelastungs- oder -entlastungseffekten (temporäre Unterschiede). Für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge werden aktive latente Steuern dann angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass in der Zukunft zu versteuernde Gewinne in der gleichen Steuereinheit anfallen. Abzinsungen für latente Steuern werden nicht vorgenommen.

Dem Ergebnis zuzurechnende Steueraufwendungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns in der Position "Steuern vom Einkommen und Ertrag" ausgewiesen und in den Erläuterungen in laufende und latente Ertragsteuern unterteilt. Sonstige, nicht ertragsabhängige Steuern werden in der Position "Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" ausgewiesen.

Gemäß IAS 12.34 ist auf steuerliche Verlustvorträge, die durch Verrechnung mit zukünftigen Gewinnen voraussichtlich steuerlich genutzt werden können, ein latenter Steueranspruch abzugrenzen. Zum 31. Dezember 2018 bestanden auf Ebene der BAWAG Group AG steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 395 Mio. € (2017: 383 Mio. €), auf Ebene der BAWAG P.S.K. AG in Höhe von 5 Mio. € (2017: 338 Mio. €), bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Steuergruppenmitgliedern 37 Mio. € (2017: 44 Mio. €) und bei den sonstigen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen 0 Mio. € (2017: 0 Mio. €), somit insgesamt 437 Mio. € (2017: 765 Mio. €). Steuerliche Firmenwertabschreibungen werden bis 2021 76 Mio. € jährlich an steuerlich abzugsfähigen Aufwendungen beitragen.

Die Überprüfung der Verwertungsmöglichkeit der steuerlichen Verlustvorträge und der aktivierten latenten Steuerforderungen erfolgte auf Basis der Langfristplanung des Konzerns unter Berücksichtigung eines Planungszeitraums von fünf Jahren. Der erwartete Verbrauch an Verlustvorträgen auf Ebene des BAWAG Group-Konzerns beträgt 437 Mio. € (2017: 765 Mio. €). Es werden daher im BAWAG Group-Konzern latente Steuerforderungen auf Verlustvorträge von rund 109 Mio. € (2017: 191 Mio. €) ausgewiesen. Würden die prognostizierten steuerlichen Ergebnisse um 10% von den Schätzungen des Managements abweichen, würden sich, wenn sich die Ergebnisse verbessern, die aktivierten latenten Steuerforderungen nicht verändern (2017: nicht verändern). Würden sich die prognostizierten Ergebnisse verschlechtern, würden sich die aktivierten latenten Steuerforderungen ebenfalls nicht verändern (2017: nicht verändern).

Es besteht eine Steuergruppe gemäß § 9 KStG mit der BAWAG Group AG (vormals BAWAG Holding GmbH) als Gruppenträger. Zum 31. Dezember 2018 beinhaltete die Steuergruppe zusätzlich zum Gruppenträger 24 inländische, in diesem Abschluss konsolidierte und nicht konsolidierte Gruppenmitglieder (2017: 24 Gruppenmitglieder). Ursprünglich wurde eine Steuerumlagevereinbarung abgeschlossen, die für die Ermittlung der Steuerumlagen die Verteilungsmethode vorsah. Bei dieser Methode wird vom Steuerergebnis der ganzen Gruppe ausgegangen.

Im Geschäftsjahr 2017 wurde mit Wirkung 1.1.2018 zwischen dem Gruppenträger und den einzelnen Steuergruppenmitgliedern eine neue Gruppen- und Steuerumlagevereinbarung abgeschlossen. Für die Ermittlung der Steuerumlagen wurde die Belastungsmethode gewählt. Diese Methode fingiert die steuerliche Selbstständigkeit des einzelnen Gruppenmitglieds. Das Gruppenmitglied wird verpflichtet, unabhängig vom gesamten Gruppenergebnis eine Steuerumlage in Höhe des jeweils geltenden Körperschaftsteuersatzes vom steuerlichen Gewinn zu entrichten. Ein interner Verlustvortrag für an den Gruppenträger übertragene steuerliche Verluste wird hierbei berücksichtigt bzw. evident gehalten. Sofern der Gruppenträger eine Mindestkörperschaftsteuer zu tragen hat, wird dafür keine Steuerumlage verrechnet. Ein Schlussausgleich hat bei Beendigung der Steuergruppe oder bei Ausscheiden eines Gruppenmitglieds für noch nicht vergütete steuerliche Verluste zu erfolgen.

Weiters wurde in der neuen Gruppen- und Steuerumlagevereinbarung festgelegt, dass der Gruppenträger auf die Nachverrechnung von Steuerumlagen für Zeiträume vor dem 1.1.2018 verzichtet. Interne Verlustvorträge aus Zeiträumen vor dem 1.1.2018 werden fortgeführt.

Ein Austritt der BAWAG Group AG aus der Steuergruppe bzw. sämtlicher anderer Gruppenmitglieder – mit Ausnahme der Neuzugänge 2017 und 2018 – würde keine Körperschaftsteuer-Nachzahlung per 31. Dezember 2018 ergeben, da die in § 9 (10) KStG geforderte Mindestdauer von drei Jahren bereits erfüllt ist. Bei den in den Jahren 2017 und 2018 der Gruppe neu beigetretenen Gruppenmitgliedern würde sich eine Körperschaftsteuer-Nachzahlung von rund 4 Mio. € (2017: 8 Mio. €) ergeben.

Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer

Rückstellungen für Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen sowie für Jubiläumsgelder werden gemäß IAS 19 nach der Projected Unit Credit Method (dem Anwartschaftsbarwertverfahren) ermittelt.Der Barwert der zum Bewertungsstichtag bestehenden Ansprüche wird aufgrund versicherungsmathematischer Gutachten unter Berücksichtigung eines angemessenen Abzinsungssatzes und zu erwartender Steigerungsraten der Gehälter und Pensionen berechnet und als Rückstellung in der Konzernbilanz ausgewiesen. Versicherungsmathematische Gewinne und

Verluste aus Pensions- und Abfertigungsrückstellungen werden im selben Geschäftsjahr zur Gänze im "Sonstigen Ergebnis" erfasst.

Die wesentlichsten der versicherungsmathematischen Berechnung zugrunde liegenden Parameter sind:

Parameter für Pensionsverpflichtungen

2018 2017
Rechnungszinssatz 1,70% p.a. 1,60% p.a.
Rentendynamik 1,60%−2,0% p.a. 1,50% p.a.
Fluktuationsabschlag 0%−3,74% p.a. 0%−3,74% p.a.

Parameter für Abfertigungsverpflichtungen und Jubiläumsgelder

2018 2017
Rechnungszinssatz 1,70% p.a. 1,60% p.a.
Gehaltsdynamik Abfertigungen 3,10% p.a. 3,10% p.a.
Gehaltsdynamik Jubiläumsgelder 1,60%−2,80% p.a. 2,80% p.a.
Fluktuationsabschlag Abfertigungen 0%−0,34% p.a. 0%−0,34% p.a.
Fluktuationsabschlag Jubiläumsgelder 0%−9,75% p.a.1) 0%−9,75% p.a.
Pensionsalter 60–65 Jahre2) 60–65 Jahre2)

1) Südwestbank: 0%–100% p.a.

2) Angenommen wurde jeweils individuell das frühestmögliche Pensionsalter gemäß ASVG/APG-Bestimmungen (exkl. Korridorpensionen).

Der im Jahr 2018 verwendete Rechnungszinssatz wurde im Vergleich zum Vorjahr von 1,60% auf 1,70% angepasst.

Bei der Berechnung der Sozialkapitalrückstellungen wurden im Jahr 2017 die Generationensterbetafeln "AVÖ 2008-P-Angestellte" berücksichtigt.

Die Aktuarsvereinigung Österreich hat im Jahr 2018 die für die Ermittlung von Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen heranzuziehenden Sterbetafeln überprüft und als "Pensionstafeln AVÖ 2018-P" neu veröffentlicht. Die BAWAG P.S.K. hat für die Berechnung der Personalrückstellungen die neuen Sterbetafeln herangezogen und den sich daraus ergeben Effekt (Erhöhung der Rückstellungen) im Dezember 2018 erfasst.

Seit 1. Jänner 2018 haben keine aktiven Angestellten eine Pensionszusage. Die pensionierten Angestellten, die über eine Pensionszusage verfügen, haben Ansprüche aufgrund der Pensionsreform 1961 oder eine individuelle Zusage.

Für alle Mitarbeiter besteht gemäß Pensionskassen-Kollektivvertrag eine Anwartschaft auf eine Pensionskassen-Pension (Anwartschaftsbarwertverfahren).

Die in der BAWAG Group bestehenden Altersversorgungspläne, die aufgrund von leistungsorientierten Zusagen vollständig über Rückstellungen finanziert sind, entfallen zum überwiegenden Teil auf Pensionsansprüche und Pensionsanwartschaften von Mitarbeitern der BAWAG P.S.K. AG. Die von der Pensionskasse bekannt gegebenen zugeordneten Vermögensteile, welche für bestimmte Begünstigte eingerichtet wurden, werden auf die ermittelten Pensionsrückstellungswerte angerechnet.

Durch die Altersversorgungspläne ist die BAWAG Group versicherungstechnischen Risiken wie dem Zinsrisiko und dem Langlebigkeitsrisiko ausgesetzt.

Die Pensionsansprüche eines Großteils der Mitarbeiter werden von der BONUS Pensionskassen AG bzw. der

Bundespensionskasse AG abgedeckt (beitragsorientierte Ansprüche). Die Zahlungen an die Pensionskasse werden in der laufenden Periode als Aufwand erfasst, darüber hinausgehende Verpflichtungen bestehen nicht. Beiträge an Pensionskassen für beitragsorientierte Pläne betrugen im Jahr 2018 8 Mio. € (2017: 16 Mio. €).

Sonstige Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten werden in Höhe der zu erwartenden Inanspruchnahme gebildet. Für Details siehe Note 27.

Anteilsbasierte Vergütungen

Als Entlohnung für die geleistete Arbeit erhalten die Mitarbeiter des Konzerns (einschließlich der Führungskräfte) eine anteilsbasierte Vergütung in Form von Eigenkapitalinstrumenten (sog. Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente). Die Bilanzierung erfolgt nach IFRS 2.

Die Kosten von Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente werden unter Anwendung eines geeigneten Bewertungsmodells mit dem beizulegenden Zeitwert zu dem Zeitpunkt bewertet, zu dem die Gewährung erfolgt.

Diese Kosten werden, zusammen mit einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals (andere Kapitalrücklage), über den Zeitraum, in dem die DT- und gegebenenfalls die Leistungsbedingungen (beim aktuellen Programm nicht relevant) erfüllt werden (Erdienungszeitraum), in den Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer erfasst.

Die an jedem Abschlussstichtag bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübungsmöglichkeit ausgewiesenen kumulierten Aufwendungen aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente reflektieren den bereits abgelaufenen Teil des Erdienungszeitraums sowie die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die nach bestmöglicher Schätzung des Konzerns mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich zugeteilt werden. Der im Periodenergebnis erfasste Ertrag oder Aufwand entspricht der Entwicklung der zu Beginn und am Ende des Berichtzeitraums erfassten kumulierten Aufwendungen.

Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Vergütungsvereinbarungen zum Gewährungszeitpunkt werden dienst- und marktunabhängige Leistungsbedingungen nicht berücksichtigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bedingungen erfüllt werden, wird jedoch im Rahmen der bestmöglichen Schätzung des Konzerns in Bezug auf die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich zugeteilt werden, beurteilt. Marktabhängige Leistungsbedingungen werden im beizulegenden Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt berücksichtigt. Alle anderen mit einer Vergütungsvereinbarung verbundenen Ausübungsbedingungen – aber ohne eine damit zusammenhängende Dienstzeitbedingung – werden als Nicht-Ausübungsbedingungen angesehen. Nicht-Ausübungsbedingungen werden im beizulegenden Zeitwert einer Vergütungsvereinbarung berücksichtigt und führen zu einer sofortigen aufwandswirksamen Erfassung einer Vergütungsvereinbarung, sofern nicht auch Dienst- und/oder Leistungsbedingungen bestehen.

Wenn Vergütungsvereinbarungen eine Markt- oder Nicht-Ausübungsbedingung beinhalten, werden die Transaktionen unabhängig davon, ob die Markt- oder Nicht-Ausübungsbedingung erfüllt ist, als zugeteilt betrachtet, vorausgesetzt, dass alle sonstigen Leistungs- und Dienstbedingungen erfüllt sind.

Werden die Bedingungen einer Vergütungsvereinbarung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente geändert, so werden Aufwendungen mindestens in der Höhe des beizulegenden Zeitwerts der nicht geänderten Vergütungsvereinbarung zum Gewährungsdatum erfasst, sofern die ursprünglichen Bedingungen der Vergütungsvereinbarung erfüllt werden. Der Konzern erfasst außerdem die Auswirkungen von Änderungen (bewertet zum Zeitpunkt der Änderung), die den gesamten beizulegenden Zeitwert der anteilsbasierten Vergütung erhöhen oder mit einem anderen Nutzen für den Arbeitnehmer verbunden sind. Wird eine Vergütungsvereinbarung vom Unternehmen oder der Gegenpartei annulliert, dann wird jedes verbleibende Element des beizulegenden Zeitwerts der Vergütungsvereinbarung sofort ergebniswirksam erfasst.

Eventualverbindlichkeiten und nicht ausgenützte Kreditrahmen

Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften sowie nicht ausgenützte Kreditrahmen. Als Bürgschaften werden Sachverhalte ausgewiesen, bei denen Tochterunternehmen der BAWAG Group als Bürgen gegenüber dem Gläubiger eines Dritten für die Erfüllung der Verbindlichkeit des Dritten einstehen. Als nicht ausgenutzte Kreditrahmen sind Verpflichtungen ausgewiesen, aus denen ein Kreditrisiko entstehen kann. Die Risikovorsorge für Eventualverbindlichkeiten und nicht ausgenutzte Kreditrahmen wird in der "Rückstellung für

drohende Verluste aus schwebenden Geschäften" gezeigt. Für Details siehe Note 42.

Eigenkapital

Das Eigenkapital umfasst das von den Eigentümern zur Verfügung gestellte Kapital (gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklagen), AT1-Kapital sowie das erwirtschaftete Kapital (Gewinnrücklagen, Rücklagen aus der Währungsumrechnung, FVOCI-Rücklage, Cashflow-Hedge-Rücklage, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, Gewinnvortrag und Jahresergebnis). Für Details siehe Note 30.

Erfassung von Erträgen

Erträge werden insoweit erfasst, als es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Unternehmen zufließen wird und die Erträge verlässlich bewertet werden können.

IFRS 15 Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden

IFRS 15 legt die Grundsätze fest, ob, wann und in welcher Höhe Erlöse aus Verträgen mit Kunden erfasst werden. Er ersetzt bestehende Standards, unter anderem IAS 18 "Umsatzerlöse".

IFRS 15 ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2018 beginnen. Demnach werden Erträge aus Gebühren und Provisionen dann bilanziell erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die Waren und Dienstleistungen übertragen und somit die vertraglichen Leistungsverpflichtungen gegenüber dem Kunden erbracht wurden.

BAWAG Group erhält Gebühren- und Provisionserträge aus verschiedenen Dienstleistungen, die für Kunden erbracht werden. Diese werden im Provisionsüberschuss in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Die Vereinnahmung von Gebühren und Provisionen für Leistungen, die über einen bestimmten Zeitraum erbracht werden, erfolgt über die Periode der Leistungserbringung. Darin enthalten sind Provisionen aus dem Kredit- und Girogeschäft, Haftungsprovisionen und sonstige Verwaltungsund Depotgebühren. In den Fällen, in denen ein zugehöriges Finanzinstrument existiert, werden Provisionen, die integraler Bestandteil des Effektivzinssatzes dieses Finanzinstruments sind, als Teil des Zinsertrages ausgewiesen.

Gebühren, die mit der vollständigen Erbringung einer bestimmten Dienstleistung oder einem signifikanten Ereignis (transaktionsbezogenen Leistungen) verbunden sind, werden vereinnahmt, wenn die Dienstleistung vollständig erbracht wurde oder das signifikante Ereignis eingetreten ist. Provisionen aus der Durchführung von transaktionsbezogenen Leistungen umfassen unter anderem das Wertpapiergeschäft, die Vermittlung von Versicherungen und Bausparverträgen und das Devisen- und Valutengeschäft.

Aufwendungen, die im direkten und inkrementellen Zusammenhang mit der Generierung von Provisionseinnahmen stehen, werden im Provisionsaufwand gezeigt.

Gebühren- und Provisionserträge werden auf der Grundlage der in einem rechtskräftigen Vertrag mit einem Kunden festgelegten Gegenleistung bewertet, mit Ausnahme von Beträgen wie z.B. Steuern, die im Auftrag Dritter erhoben werden. Die erhaltenen Gegenleistungen werden den separat identifizierbaren Leistungsverpflichtungen in einem Vertrag zugeordnet. Die Berücksichtigung kann sowohl fixe als auch variable Beträge umfassen. Die variable Vergütung umfasst Erstattungen, Rabatte, Leistungsprämien und andere Beträge, die vom Eintreten oder Nichteintreten eines zukünftigen Ereignisses abhängig sind. Eine variable Gegenleistung, die von einem ungewissen Ereignis abhängig ist, wird nur in dem Umfang erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass eine wesentliche Umkehrung der kumulierten Umsatzerlöse eines Auftrags nicht eintritt.

In Note 3 wird eine Aufteilung der Provisionserträge und Aufwendungen auf die Geschäftsfelder dargestellt.

Effekte aus der erstmaligen Anwendung:

Die BAWAG Group wendet IFRS 15 erstmalig zum 1. Jänner 2018 an und erfasst jene Erträge, die für die Übertragung von Waren und Dienstleistungen an Kunden als Gegenleistung erwartet werden. Dies gilt für alle Verträge mit Kunden, die sich auf den Verkauf von Gütern und Dienstleistungen aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beziehen.

Die Vorschriften des IFRS 15 sind in der BAWAG Group für Gebühren und Provisionen relevant, die im Provisionsüberschuss ausgewiesen werden. Darin sind Erträge aus Dienstleistungen enthalten, die durch das Kernbankgeschäft entstehen und somit in den Anwendungsbereich von IFRS 15 fallen.

Die BAWAG Group übt die Erleichterungsvorschrift bezüglich der vereinfachten Erstanwendung von IFRS 15 aus und wendet den Standard auf Berichtsperioden, die ab dem 1. Jänner 2018 beginnen, an. Vergleichsinformationen für Perioden vor dem 1. Jänner 2018 werden nicht angepasst, sondern gemäß IAS 18 Umsatzerlöse veröffentlicht.

Durch die Erstanwendung ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Bilanzierung von Gebühren und Provisionen. Daher gibt es auch keine signifikanten Unterschiede zwischen der aktuellen Berichtsperiode gemäß IFRS 15 und der vorangegangenen Berichtsperiode gemäß IAS 18.

Beschreibung der GuV-Zeilen

Zinserträge und Zinsaufwendungen

Die Zinserträge umfassen vor allem Zinserträge aus Krediten und Forderungen, festverzinslichen und nicht festverzinslichen Wertpapieren und den Handelsaktiva. Des Weiteren werden hier laufende Erträge aus Eigenkapitalinstrumenten, Aktien sowie Gebühren und Provisionen mit zinsähnlichem Charakter ausgewiesen. In den Zinserträgen und Zinsaufwendungen werden auch die effektivzinsmäßige Verteilung der Agios und Disagios der Wertpapiere und Kredite und die Amortisierung des Day 1 profits ausgewiesen. Ebenso wird der Zinsanteil von zinstragenden Derivaten getrennt nach Aufwand und Ertrag erfasst.

Die Zinsaufwendungen beinhalten vor allem Zinsen für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie für begebene Schuldverschreibungen, Nachrangkapital und Ergänzungskapital. Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt.

Details zum Nettozinsertrag sind in Note 2 enthalten.

Provisionserträge und -aufwendungen

Im Provisionsüberschuss werden vor allem Erträge und Aufwendungen für Dienstleistungen des Zahlungsverkehrs, aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft, aus dem Kreditgeschäft und die Postvergütung im Zusammenhang mit der Nutzung des Vertriebsnetzes der Österreichischen Post ausgewiesen. Die Erträge und Aufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt. Für Details siehe Note 3.

Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden

Diese Position umfasst vor allem die Bewertung und Verkaufsgewinne bzw. Verkaufsverluste unserer Veranlagungen und Eigenen Emissionen, Verkaufsgewinne bzw. Verluste aus Non-performing Loans sowie das Ergebnis aus dem Handel mit Wertpapieren und Derivaten. Des Weiteren werden hier Ineffizienzen aus Sicherungsgeschäften und der Erfolgsbeitrag aus der Währungsumrechnung ausgewiesen. Für Details siehe Note 4.

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Im Sonstigen betrieblichen Erfolg sind all jene Erträge und Aufwendungen ausgewiesen, die nicht unmittelbar der laufenden Geschäftstätigkeit zuzurechnen sind, wie beispielsweise Ergebnisse aus dem Verkauf von Immobilien. Darüber hinaus beinhaltet der Sonstige betriebliche Erfolg Aufwendungen aus sonstigen Steuern, regulatorische Aufwendungen (Bankenabgabe und die Aufwendungen für das Einlagensicherungssystem und den Abwicklungsfonds), Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen, Weiterverrechnungen von Aufwendungen an Kunden und Konsolidierungsergebnisse aus Unternehmenszusammenschlüssen mit den dazu gehörigen Aufwendungen. Für Details siehe Note 5.

Verwaltungsaufwand

Im Verwaltungsaufwand sind auf die Berichtsperiode abgegrenzte Personalaufwendungen und Sachaufwendungen erfasst. Details werden in Note 6 |erläutert.

Risikokosten

In diesem Posten wird die Bildung und Auflösung von Einzelwertberichtigungen und Portfoliowertberichtigungen für Kredite, Forderungen, für kreditrisikobehaftete Eventualverbindlichkeiten sowie Veränderungen der erwarteten Kreditverluste ausgewiesen. Weiters werden unter diesem Posten Direktabschreibungen von Krediten und Forderungen sowie Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen gezeigt, die ausgebucht wurden. Des Weiteren beinhaltet dieser Posten alle Aufwendungen aus operationellem Risiko.

Ebenso werden hier Wertminderungen und Aufholungen von Wertminderungen von Sachanlagen, Immobilien und immateriellen Vermögenswerten gezeigt sowie Abschreibungen von Firmenwerten und nicht konsolidierten Beteiligungen. Für Details siehe Note 8.

Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten

Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten umfassen Ergebnisse aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert, Wertminderungen, Veräußerungsgewinne und Wertaufholungen von Finanzinstrumenten und werden nach den IFRS 9 (2017: IAS 39) Kategorien gegliedert. Die entsprechenden Komponenten werden in den Erläuterungen zum Nettozinsertrag, zu den Gewinnen und Verlusten aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden und zu Risikokosten für jede einzelne IFRS 9 (2017: IAS 39) Kategorie dargestellt.

Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten

Der Konzernabschluss enthält Werte, die zulässigerweise unter Verwendung von Schätzungen und Annahmen ermittelt wurden. Die verwendeten Schätzungen und Annahmen basieren auf historischen Erfahrungen und anderen Faktoren wie Planungen, Erwartungen und Prognosen zukünftiger Ereignisse auf Basis des derzeitigen Wissensstandes. Die Schätzungen und Beurteilungen selbst sowie die zugrunde liegenden Beurteilungsfaktoren und Schätzverfahren werden regelmäßig überprüft und mit den tatsächlich eingetretenen Ereignissen abgeglichen.

Einen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse haben die Bewertung von Finanzinstrumenten und die damit verbundenen Einschätzungen der Bewertungsparameter, vor allem zur zukünftigen Zinsentwicklung. Die von der Bank verwendeten Parameter leiten sich im Wesentlichen aus den aktuellen Marktkonditionen zum Stichtag ab.

Für die Ermittlung von Fair Values für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt sind, werden Bewertungsmodelle herangezogen. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten, die selten gehandelt werden, sind Schätzungen in unterschiedlichem Maß erforderlich, abhängig von der Liquidität, der Unsicherheit der Marktfaktoren, Preisannahmen und sonstigen geschäftsspezifischen Risiken. Details zu den Bewertungsmodellen und Schätzunsicherheiten bei nicht beobachtbaren Inputfaktoren befinden sich in Note 1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und in Note 31 Fair Value.

Die Beurteilung der Werthaltigkeit von Zahlungsmittel generierenden Einheiten (CGUs) basiert auf Planungsrechnungen. Diese spiegeln naturgemäß eine Einschätzung des Managements wider, die einer gewissen Schätzunsicherheit unterworfen ist. Details zum Wertminderungstest sowie zur Analyse der Schätzungsunsicherheit bei der Bestimmung des Firmenwertes befinden sich in Note 1 Bilanzierungsund Bewertungsmethoden und in Note 18 Geschäfts- und Firmenwerte, Markenname und Kundenstock, Software und andere immaterielle Vermögenswerte.

Der Konzern verwendet für die Bestimmung der auszuweisenden Beträge latenter Steuerforderungen historische Erkenntnisse zu Verwertungsmöglichkeiten von steuerlichen Verlustvorträgen und prognostizierte Geschäftsergebnisse auf Basis der vom Management der Tochtergesellschaften erstellten Mehrjahresplanung und des genehmigten Budgets für die Folgeperiode einschließlich Steuerplanung. Regelmäßig werden die Einschätzungen hinsichtlich der latenten Steuerforderungen einschließlich der Annahmen des Konzerns über die zukünftige Ertragskraft einer Neubewertung unterzogen. Details zu den latenten Steuern befinden sich in Note 1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und in Note 19 Saldierter aktiver/passiver Bilanzansatz latenter Steuern.

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen beruht auf dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Bei der Bewertung dieser Verpflichtungen sind insbesondere Annahmen über den langfristigen Gehalts- und Pensionsentwicklungstrend sowie die zukünftigen Sterberaten zu treffen. Veränderungen der Schätzannahmen von Jahr zu Jahr sowie Abweichungen zu den tatsächlichen Jahreseffekten sind in den versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten abgebildet (siehe Note 1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden).

Des Weiteren unterliegen folgende Sachverhalte der Beurteilung durch das Management:

  • die Beurteilung der Einbringlichkeit von langfristigen Krediten und damit die Einschätzungen über die zukünftigen Cashflows des Kreditnehmers, mögliche Wertminderungen von Krediten und die Bildung von Rückstellungen für außerbilanzielle Verpflichtungen im Kreditgeschäft,
  • die Bildung von Rückstellungen für ungewisse Verpflichtungen,
  • die Beurteilung von rechtlichen Risiken und Ausgang von Gerichtsverhandlungen, höchstgerichtlichen Entscheidungen und aufsichtsbehördlichen Überprüfungen sowie die Bildung diesbezüglicher Rückstellungen,
  • die Beurteilung der Auswirkung der Erstanwendung des neuen Standards IFRS 16 Leasing,
  • IFRS 9: Die Festlegung der Transferlogik von Finanzinstrumenten von Stage 1 zu Stage 2, makroökonomische Annahmen zur Festlegung der zukunftsgerichteten Infor-

mationen im Zuge der Kalkulation der erwarteten Kreditverluste sowie der Annahmen über die erwarteten Cashflows für ausfallsgefährdete Kredite,

die Ermittlung der Fair Values von nicht börsenotierten Finanzinstrumenten, bei denen einige für das Bewertungsmodell benötigte Paramater nicht am Markt beobachtbar sind (Level 3).

Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten – Stadt Linz

Schätzunsicherheiten betreffen ebenso die Ansprüche der BAWAG Group gegenüber der Stadt Linz. Die Stadt Linz und die BAWAG Group haben am 12. Februar 2007 ein Finanztermingeschäft abgeschlossen. Dieses diente seitens der Stadt Linz zur Optimierung einer in Schweizer Franken denominierten Fremdfinanzierung (es ist zu beachten, dass die an dieser Transaktion und in weiterer Folge an der Klage beteiligte Partei die BAWAG P.S.K., ein Tochterunternehmen der BAWAG Group, ist).

Aufgrund der Entwicklung des Kurses des Schweizer Frankens seit Herbst 2009 musste die Stadt Linz vertragsgemäß höhere Zahlungen an die BAWAG Group leisten. Am 13. Oktober 2011 hat der Gemeinderat der Stadt Linz beschlossen, keine weiteren Zahlungen mehr im Zusammenhang mit dem Derivatgeschäft zu leisten. In weiterer Folge hat die BAWAG Group von ihrem Recht Gebrauch gemacht, das Derivatgeschäft zu schließen.

Anfang November 2011 hat die Stadt Linz beim Handelsgericht Wien Klage gegen die BAWAG Group auf Zahlung von 30,6 Mio. CHF (zum damaligen Kurs umgerechnet 24,2 Mio. €) eingebracht. Die BAWAG Group brachte ihrerseits eine (Wider-)Klage gegen die Stadt Linz zur Durchsetzung ihrer vertraglichen Ansprüche aus demselben Geschäft in der Höhe von 417,7 Mio. € ein. Das Gericht verband beide Verfahren. Die ersten mündlichen Verhandlungen fanden im Frühjahr 2013 statt und ein vom Gericht beauftragtes Gutachten sowie ein Ergänzungsgutachten wurden im August 2016 bzw. im Dezember 2017 übermittelt. Das Verfahren ist weiterhin beim erstinstanzlichen Gericht anhängig. Im Jahr 2018 haben keine Verhandlungstermine stattgefunden. Die BAWAG Group hat eine unverändert starke Rechtsposition und ist auf die anstehenden Gerichtsverhandlungen gut vorbereitet. Es ist schwer abschätzbar, wie lange das Verfahren noch dauern wird. Basierend auf Erfahrungswerten wird jedoch die weitere Verfahrensdauer, bis ein abschließendes, vollstreckbares Urteil vorliegt, mit mehreren Jahren angenommen.

Die BAWAG Group hat im Zeitraum des aufrechten Derivatgeschäfts dieses gemäß den allgemeinen Regeln bewertet (siehe dazu Note 1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden) und die enthaltenen Risiken berücksichtigt. Insbesondere musste das Management im Rahmen der laufenden Bewertung die mit dem Geschäft verbundenen Risiken, wie etwa Non-Payment-, Rechts-, Prozess- und sonstige operationelle Risiken, schätzen und Annahmen treffen; daraus resultierte eine entsprechende Bewertungsanpassung.

Bei Beendigung des Geschäfts wurde das Derivat ausgebucht und eine Forderung in die Position Forderungen an Kunden (in der Kategorie Kredite und Forderungen) eingestellt. 2011, als der Swap ausgebucht wurde, wurde das Credit Value Adjustment mit der Bruttoforderung aufgerechnet und eine neue Forderung in Höhe von ca. 254 Mio. € eingebucht.

Fehlerkorrekturen gemäß IAS 8.41

Anpassungen aufgrund des Ergebnisses der Prüfung durch die OePR

Die BAWAG Group wurde einer Prüfung gem. § 2 Abs. 1 Z 2 RL-KG (Rechnungslegungs-Kontrollgesetz) unterzogen. Gegenstand der Prüfung waren der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 sowie die Halbjahresfinanzberichte zum 30. Juni 2017 und zum 30. Juni 2018. Das Prüfungsergebnis war von qualitativer Natur und führte zu den nachfolgend beschriebenen Fehlerkorrekturen im Zusammenhang mit der Erstkonsolidierung der start:gruppe und der Südwestbank AG. Die Anpassungen wurden bereits gem. IAS 8.41 im vorliegenden Konzernabschluss berücksichtigt. Zum Zeitpunkt der Erstellung/Veröffentlichung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2018 lag das Ergebnis der Prüfung durch die OePR bereits vor. Seitens der FMA wurde bereits das Parteiengehör mit Gelegenheit zur Stellungnahme gemäß § 5 Abs. 2 RL-KG eingeleitet. Nach Ablauf der Frist für das Parteiengehör wird voraussichtlich ein Bescheid gemäß § 5 Abs. 2 RL-KG seitens der FMA erlassen werden. Die Ergebnisse dieser Prüfung wurden daher im vorliegenden Konzernabschluss berücksichtigt.

Nachfolgend findet sich eine Beschreibung der qualitativen Fehlerfeststellungen sowie die von der BAWAG Group daraus identifizierten Fehlerkorrekturen:

start:gruppe

Im Rahmen der Akquisition der start:gruppe (start:bausparkasse AG und IMMO-BANK AG) wurden zum Erwerbszeitpunkt (1. Dezember 2016) in Übereinstimmung mit IFRS 3.18 die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Nach IFRS 13.9 wird der beizulegende Wert als der Preis definiert, der in einem geordneten Geschäftsfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Darüber hinaus sind bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts in Übereinstimmung mit IFRS 13.B15ff bei der Anwendung von Barwerttechniken Risikoaufschläge im Rahmen der Bewertung zu berücksichtigen.

Die BAWAG Group hat im Rahmen der Bewertung der Kundenbeziehung eine Cost/Income Ratio zugrunde gelegt, welche so im Bauspargeschäft nicht beobachtet werden kann und nicht nachgewiesen werden konnte, dass diese sehr niedrige Rate im Rahmen einer geordneten Markttransaktion zur Anwendung gebracht würde. Weiters wurden auch keine ausreichenden Risikoaufschläge wie nach IFRS 13.B15ff gefordert, berücksichtigt. Dies hätte insbesondere auch im Rahmen der nochmaligen Beurteilung iSd IFRS 3.36 zu einer Adaptierung der Bewertung führen müssen. Daher steht die Bewertung der Kundenbeziehung nicht im Einklang mit den Anforderungen des IFRS 13.9. Somit wurde in der Eröffnungsbilanz zum 1.1.2017, sowie in den darauffolgenden Abschlüssen das Eigenkapital entsprechend zu hoch ausgewiesen.

Bei der Bewertung des Kundenstocks wurde mittelfristig eine Cost/Income Ratio von rund 45% zugrunde gelegt. Auf Basis von anlässlich der OePR-Prüfung angestellten neuerlichen Analysen der erworbenen Unternehmen durch das Management der BAWAG Group wurde die Cost/Income Ratio in den Planzahlen, welche als Basis für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts des Kundenstocks verwendet wurde, mittelfristig auf 50% erhöht. Dies hatte eine Reduktion des beizulegenden Zeitwertes des Kundenstocks in Höhe von 7,7 Mio. € zum 31. Dezember 2016 zur Folge. Die Reduktion des beizulegenden Zeitwertes des Kundenstocks zum 31. Dezember 2017 betrug 7,3 Mio. € und die zugehörige Anpassung der planmäßigen Abschreibung im Geschäftsjahr 2017 0,4 Mio. €.

Im Rahmen der Akquisition der start:bausparkasse (start:bausparkasse AG und IMMO-BANK AG) wurden zum Erwerbszeitpunkt (1. Dezember 2016) in Übereinstimmung mit IFRS 3.18 die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet.

Im Rahmen der Akquisition der start:bausparkasse wurde eine Aufwertung des übernommenen Kreditportfolios erfasst. Die Aufwertung ergab sich dabei im Wesentlichen aufgrund eines errechneten Zinsvorteils zwischen aktuellen nominellen Marktzinsen für vergleichbare Kredite und den durchschnittlichen Nominalvertragszinsen der Kreditnehmer der start:bausparkasse. Dabei wurden im Rahmen der Bewertung sowohl die laufenden Tilgungen als auch die durchschnittlich erwarteten frühzeitigen Tilgungen berücksichtigt. Keine Berücksichtigung fanden hingegen Risiken im Zusammenhang mit Konditionsanpassungen aufgrund von Nachverhandlungen mit Kunden, dies insbesondere aufgrund des aktuellen Niedrigzinsumfeldes.

Nach IFRS 13.9 wird der beizulegende Wert als der Preis definiert, der in einem geordneten Geschäftsfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Darüber hinaus sind bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts in Übereinstimmung mit IFRS 13.B15ff bei der Anwendung von Barwerttechniken Risikoaufschläge im Rahmen der Bewertung zu berücksichtigen.

Die BAWAG Group hat im Rahmen der Bewertung des Kreditportfolios weder das Risiko von Konditionsanpassungen aufgrund von Nachverhandlungen mit Kunden, noch einen angemessenen Risikoaufschlag welcher ein Investor aufgrund der Unsicherheit der künftigen Zahlungsströme berücksichtigen würde im Rahmen der Bewertung antizipiert. Dies hätte insbesondere auch im Rahmen der nochmaligen Beurteilung iSd IFRS 3.36 zu einer Adaptierung der Bewertung führen müssen. Daher steht die Bewertung des Kreditportfolios nicht im Einklang mit den Anforderungen des IFRS 13.9. Somit wurde in der Eröffnungsbilanz zum 1. Jänner 2017, sowie in den darauf folgenden Abschlüssen das Eigenkapital entsprechend zu hoch ausgewiesen.

Die anlässlich der Prüfung angestellte nochmalige Überprüfung der Annahmen führte zu einer Verringerung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen Forderungen an Kunden um 12,7 Mio. € zum 31. Dezember 2016. Die Verringerung des beizulegenden Zeitwertes der erworbenen Forderungen an Kunden zum 31. Dezember 2017 betrug

10,8 Mio. € und die zugehörige Anpassung des Nettozinsertrags im Geschäftsjahr 2017 betrug 1,8 Mio. €.

Die beschriebenen Anpassungen führten zu einer Erhöhung der latenten Steueransprüche um 5,0 Mio. € und einer Reduktion des passiven Unterschiedsbetrages in Höhe von 15,4 Mio. € im Geschäftsjahr 2016.

Südwestbank Aktiengesellschaft

Im Rahmen der Akquisition der Südwestbank wurden zum Erwerbszeitpunkt (7. Dezember 2017) in Übereinstimmung mit IFRS 3.18 die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet.

Nach IFRS 13.9 wird der beizulegende Wert als der Preis definiert, der in einem geordneten Geschäftsfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Darüber hinaus sind bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts in Übereinstimmung mit IFRS 13.B16 bei der Anwendung von Barwerttechniken Risikoaufschläge im Rahmen der Bewertung zu berücksichtigen.

Die BAWAG Group hat im Rahmen der Bewertung der Kundenbeziehung eine Cost/Income Ratio verwendet, wobei nicht nachgewiesen werden konnte, dass diese sehr niedrige Quote im Rahmen einer geordneten Markttransaktion zur Anwendung gebracht würde. Weiters wurden auch keine ausreichenden Risikoaufschläge wie nach IFRS 13.B15ff gefordert, berücksichtigt. Dies hätte insbesondere auch im Rahmen der nochmaligen Beurteilung iSd IFRS 3.36 zu einer Adaptierung der Bewertung führen müssen. Daher steht die Bewertung der Kundenbeziehung nicht im Einklang mit den Anforderungen des IFRS 13.9. Somit wurden zum 31. Dezember 2017 das Jahresergebnis, sowie das Eigenkapital zu hoch ausgewiesen.

Bei der Bewertung des Kundenstocks wurde mittelfristig eine Cost/Income Ratio von rund 40% zugrunde gelegt, die auf der vom Erwerber erstellten Planung für die erworbene Gesellschaft basierte. Anlässlich der OePR-Prüfung wurde die der Bewertung mittelfristig zugrunde gelegte Cost/Income Ratio auf 50% erhöht. Aufgrund dieser Anpassung sinkt der beizulegende Zeitwert des Kundenstocks zum 31.12.2017 um 11,2 Mio. € während sich die Steueransprüche für latente Steuern um 3,3 Mio. € erhöhen.

Daraus resultiert eine Verringerung des passiven Unterschiedsbetrages in Höhe von 7,9 Mio. € im Geschäftsjahr 2017.

Sonstige Anpassungen der Erstkonsolidierung der Südwestbank Aktiengesellschaft

Im Geschäftsjahr 2017 wurden die Steuerschulden für Fonds nicht korrekt berechnet, und sie wurden daher um 3,3 Mio. € reduziert. Darüber hinaus wurden keine Abgrenzungen für die Grunderwerbsteuer gebildet, folglich kam es im Geschäftsjahr 2017 zu einer Erhöhung der sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 8,7 Mio. €. Daraus resultierte eine Erhöhung der Steueransprüche für latente Steuern in Höhe von 2,2 Mio. €. Die beschriebenen Anpassungen führten zu einer Reduktion der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen in der Höhe von 3,2 Mio. € im Geschäftsjahr 2017.

Sonstige Anpassungen des Unternehmenserwerbs der SIX Payment Services GmbH (PayLife)

Die BAWAG Group hat am 6. Oktober 2017 das Issuing-Business der SIX Payment Services GmbH (PayLife) erworben.

Die Bilanzierung der Abgrenzungen von Erträgen aus dem Kreditkartengeschäft in Höhe von 12,3 Mio. € sowie die Erhöhung der latenten Steuern von 3,3 Mio. € wurden angepasst. Die Erträge aus dem Kreditkartengeschäft wurden vorab realisiert, und daher wurden sie im Geschäftsjahr 2017 nicht korrekt abgegrenzt. Im überarbeiteten Konzernabschluss werden diese Erträge aus dem Kreditkartengeschäft angemessen über die Vertragslaufzeit verteilt. Die beschriebenen Anpassungen führten zu einer Reduktion des passiven Unterschiedsbetrags in Höhe von 7,9 Mio. € sowie der Entstehung eines Firmenwerts in Höhe von 0,6 Mio. € im Geschäftsjahr 2017. Der Firmenwert stellt einen Zugang zum Firmenwert der easybank AG dar und wurde der zahlungsmittelgenerierenden Einheit easybank zugeordnet. Der Firmenwert wurde im Geschäftsjahr 2018 nicht wertgemindert.

Die Auswirkungen der oben beschriebenen Anpassungen in der Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und im

Ergebnis je Aktie werden in den folgenden Tabellen dargestellt:

Aktiva

Summe Aktiva 39.761 -15 39.746
Steueransprüche für latente Steuern 199 5 204
Markenname und Kundenstock 192 -8 184
Forderungen an Kunden 28.498 -13 28.485
in Mio. € 1.1.2017
veröffentlicht
Anpassungen
aufgrund der
OePR-Prüfung
Sonstige
Anpassungen
1.1.2017
angepasst

Passiva

Summe Passiva 39.761 -15 39.746
Eigenkapital, den Eigentümern des Mutter
unternehmens zurechenbar (ex AT1-Kapital)
3.123 -15 3.108
in Mio. € 1.1.2017
veröffentlicht
Anpassungen
aufgrund der
OePR-Prüfung
Sonstige
Anpassungen
1.1.2017
angepasst

Aktiva

in Mio. € 31.12.2017
veröffentlicht
Anpassungen
aufgrund der
OePR-Prüfung
Sonstige
Anpassungen
31.12.2017
angepasst
Forderungen an Kunden 30.804 -11 30.793
Geschäfts- und Firmenwerte 58 1 59
Markenname und Kundenstock 291 -19 272
Steueransprüche für latente Steuern 102 8 6 116
Summe Aktiva 46.071 -22 7 46.056

Passiva

Summe Passiva 46.071 -22 7 46.056
Eigenkapital, den Eigentümern des Mutter
unternehmens zurechenbar (ex AT1-Kapital)
3.609 -22 -11 3.576
Sonstige Verbindlichkeiten 814 21 835
Steuerschulden für laufende Steuern 17 -3 14
in Mio. € 31.12.2017
veröffentlicht
Anpassungen
aufgrund der
OePR-Prüfung
Sonstige
Anpassungen
31.12.2017
angepasst

Gewinn- und Verlustrechnung

Jahresüberschuss nach Steuern 466,7 -6,3 -11,2 449,2
Steuern vom Einkommen -50,6 -0,6 0,0 -51,2
Jahresüberschuss vor Steuern 517,3 -5,7 -11,2 500,4
Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
-40,3 0,4 -39,9
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 87,1 -7,9 -11,2 68,0
Zinserträge 1.083,1 1,8 1.084,9
in Mio. € 2017
veröffentlicht
Anpassungen
aufgrund der
OePR-Prüfung
Sonstige
Anpassungen
2017
angepasst

Ergebnis je Aktie

2017
veröffentlicht
Anpassungen
aufgrund der
OePR-Prüfung
Sonstige
Anpassungen
2017
angepasst
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 4,66 -0,06 -0,11 4,49
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 4,66 -0,06 -0,11 4,49

Auswirkung der Anwendung geänderter bzw. neuer Standards

Folgende neue Standards, Änderungen und Interpretationen zu bereits bestehenden Standards sind erstmal für den Konzernabschluss 2018 verpflichtend anzuwenden:

Standards/Geänderte Standards/Auslegung Erstmalige
Anwendung
Von der EU
übernommen
Auswirkungen auf die
BAWAG Group
IFRS 9 Finanzinstrumente
(veröffentlicht am 24. Juli 2014)
1. Jänner 2018 22. November 2016 Details siehe oberhalb
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden
(veröffentlicht am 28. Mai 2014) inklusive
Änderungen zu IFRS 15: Inkraftreten von IFRS 15
(veröffentlicht am 11. September 2015)
1. Jänner 2018 22. September 2016 Details siehe oberhalb
Erläuterungen zu IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit
Kunden
(veröffentlicht am 12. April 2016)
1. Jänner 2018 31. Oktober 2017 Details siehe oberhalb
Änderungen in IFRS 4: Anwendung von IFRS 9
Finanzinstrumenten mit IFRS 4
Versicherungsverträgen
(veröffentlicht am 12. September 2016)
1. Jänner 2018 3. November 2017 Keine
Jährliche Verbesserungen an den IFRS-Zyklus
2014–2016
(veröffentlicht am 8. Dezember 2016)
1. Jänner 2017 /
1. Jänner 2018
7. Februar 2018 Keine
IFRIC 22 Fremdwährungstransaktionen und
Vorleistungen
(veröffentlicht am 8. Dezember 2016)
1. Jänner 2018 28. März 2018 Keine
Änderungen zu IFRS 2: Klassifizierung und
Bewertung anteilsbasierter Vergütungen
(veröffentlicht am 20. Juni 2016)
1. Jänner 2018 26. Februar 2018 Nicht auf den
Konzernabschluss der
BAWAG Group
anwendbar
Änderungen zu IAS 40: Übertragungen von als
Finanzinvestition gehaltenen Immobilien
(veröffentlicht am 8. Dezember 2016)
1. Jänner 2018 14.März 2018 Unwesentlich

Folgende neue Standards, Änderungen und Interpretationen zu bereits bestehenden Standards sind vom International Accounting Standards Board (IASB) beschlossen und von der EU übernommen worden, jedoch für die Erstellung des vorliegenden IFRS-Abschlusses zum 31. Dezember 2018 noch nicht verpflichtend anzuwenden. Die BAWAG Group plant keine vorzeitige Anwendung von Standards, die bereits von der EU übernommen, jedoch nicht verpflichtend anzuwenden sind:

Standards/Geänderte Standards/Auslegung Erstmalige Anwendung Von der EU
übernommen
Erwartete
Auswirkungen auf
BAWAG Group
IFRS 16 Leasing
(veröffentlicht am 13. Januar 2016)
1. Jänner 2019 31. Oktober 2017 Details siehe
nachfolgend
Änderungen zu IFRS 9: Vorfälligkeitszahlungen mit
negativer Vergütung (veröffentlicht am 12. Oktober
2017)
1. Jänner 2019 22. März 2018 Keine Auswirkungen
aus heutiger Sicht
IFRIC 23 Unsicherheit über die Behandlung von
Einkommensteuer
(veröffentlicht am 7. Juni 2017)
1. Jänner 2019 23. Oktober 2018 Keine

IFRS 16 Leasing

Der Standard IFRS 16 wird mit 1. Jänner 2019 wirksam und ersetzt den bisherigen Standard IAS 17 Leasingverhältnisse und die damit verbundenen Interpretationen. Im Gegensatz zum bisherigen Standard IAS 17 entfällt die Unterscheidung zwischen operativem und Finanzierungsleasing für Zwecke der Leasingnehmerbilanzierung. Stattdessen wird ein einziges On-Balance-Bilanzierungsmodell angewendet, das ähnlich dem aktuellen Finanzierungsleasingmodell ist. Demnach wurde als wesentliche Auswirkung identifiziert, dass nun auch operative Leasingverhältnisse in der Bilanz auszuweisen sind, was zu einer ansteigenden Bilanzsumme führt.

Die BAWAG Group wird IFRS 16 erstmalig zum 1. Jänner 2019 anwenden.

Definition von Leasingverhältnissen

Zu Beginn des Leasingverhältnisses wird beurteilt, ob ein Vertrag in den Anwendungsbereich von IFRS 16 fällt. Das ist der Fall, wenn es sich beim Leasinggegenstand um einen identifizierten Vermögenswert handelt, dem Leasingnehmer alle wirtschaftlichen Vorteile aus der Nutzung zufließen und der Leasingnehmer das Recht hat, über den Verwendungszweck zu bestimmen.

Laufzeit des Leasingverhältnisses

Die Leasinglaufzeit beginnt an dem Bereitstellungsdatum, das ist jener Tag, an dem der Leasinggeber das Objekt dem Leasingnehmer zur Nutzung überlässt. Sie umfasst die

unkündbare Grundmietzeit sowie Zeiträume, in denen hinreichend sicher ist, dass der Leasingnehmer Verlängerungsoptionen ausübt bzw. Kündigungsoptionen nicht ausübt. Zusätzlich berücksichtigt die BAWAG Group alle relevanten Tatsachen, welche einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung solcher Optionen geben. Beispiele sind:

  • Bedeutung des Leasingobjekts für die Geschäftstätigkeit
  • Umfang und Kosten von Mieteinbauten
  • Kosten in Bezug auf die Kündigung des Leasingvertrags

Leasingzahlungen

Für die Bewertung der Leasingverbindlichkeit sind alle fixen Zahlungen, quasi-fixe (= variabel, aber unvermeidbar) sowie variable Zahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gebunden sind, zu berücksichtigen. Andere, variable Zahlungen, wie umsatz- oder nutzungsabhängige Zahlungen und Betriebskosten, werden nicht inkludiert, sondern erfolgswirksam erfasst.

BAWAG Group als Leasingnehmer

Am Bereitstellungsdatum des Leasingverhältnisses wird sowohl ein Nutzungsrecht als eine Leasingverbindlichkeit bilanziell erfasst. Die Leasingverbindlichkeit wird in Höhe des Barwerts der Leasingzahlungen bewertet. Für die Diskontierung der Leasingzahlungen verwendet die Gruppe den dem Leasingverhältnis zugrunde liegenden Zinssatz oder, sofern dieser nicht verlässlich bestimmt werden kann, den Grenzfremdkapitalzinssatz der Gruppe. Im Zuge der Folgebewertung wird die Leasingverbindlichkeit um den Zinsaufwand auf den ausstehenden Betrag erhöht und um

Leasingzahlungen reduziert. Das Nutzungsrecht wird linear um die kumulierte Abschreibung reduziert.

Bilanzierungswahlrechte

Die BAWAG Group wendet zwei Arten von Vereinfachungsmöglichkeiten für Leasingnehmer an, die der Standard für folgende Leasingverhältnisse vorsieht:

  • Kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Leasinglaufzeit von 12 Monaten oder weniger
  • Leasingverhältnisse von geringwertigem Leasingvermögen.

Durch die Anwendung dieser Ausnahmeregelungen werden die Leasingzahlungen nicht als Nutzungsrecht und Leasingverbindlichkeit bilanziert, sondern wie bisher linear über die Laufzeit als Mietaufwand erfolgswirksam erfasst.

Neubewertung und Modifikation

Bestehende Leasingverträge unterliegen einer laufenden Beurteilung, um signifikante Ereignisse zu berücksichtigen, die sich auf die Höhe der Leasingzahlungen oder auf die Laufzeit auswirken, beispielsweise eine Anpassung der Leasingrate an den aktuellen Index. In solchen Fällen wird die Leasingverbindlichkeit neu bewertet, um die Änderungen zu reflektieren. Der neue Barwert wird entsprechend entweder als Erhöhung oder Reduktion der ursprünglichen Verbindlichkeit verbucht. Das Nutzungsrecht wird in der Regel um denselben Betrag angepasst.

BAWAG Group als Leasinggeber

Änderungen des neuen Standards betreffen im Wesentlichen nur die Bilanzierung beim Leasingnehmer. Leasingverhältnisse aus Sicht des Leasinggebers werden auch unter IFRS 16 wie bisher nach IAS 17 erfasst – also weiterhin in operatives und Finanzierungsleasing unterschieden. Daher wird derzeit keine große Änderung in der Bilanzierung als Leasinggeber erwartet.

Übergangsvorschriften

Zum Erstanwendungszeitpunkt beurteilt die BAWAG Group gemäß IFRS 16.C3 für bereits bestehende Verträge nicht erneut, ob ein Leasingverhältnis besteht. Dementsprechend wird IFRS 16 auf alle Verträge angewendet, die vor dem 1. Jänner 2019 abgeschlossen und zuvor unter IAS 17 als Leasingverhältnis eingestuft wurden.

Für den Übergang kann ein Leasingnehmer zwischen dem vollständig retrospektiven Ansatz nach IAS 8 oder dem modifizierten retrospektiven Ansatz wählen. Die BAWAG Group wendet IFRS 16 nach dem modifizierten retrospektiven Ansatz an und bilanziert den kumulierten Effekt der Erstanwendung per 1. Jänner 2019. Vergleichsinformationen werden daher nicht rückwirkend angepasst, sondern nach IAS 17 veröffentlicht. Zum Erstanwendungszeitpunkt wird die Leasingverbindlichkeit als Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen berechnet und ein Nutzungsrecht in derselben Höhe verbucht.

Wahlrechte

Im Erstanwendungszeitpunkt zum 1.1.2019 übt die BAWAG Group gemäß IFRS 16.C10 folgende Vereinfachungsmöglichkeiten für bisherige operative Leasingverhältnisse aus:

  • Anwendung eines einheitlichen Zinssatzes für ähnliche Leasingverträge
  • Keine Bilanzierung von kurzfristigen Leasingverträgen (d.h. die Restlaufzeit endet innerhalb von 12 Monaten nach der Erstanwendung).
  • Keine Berücksichtigung von anfänglichen, direkten Kosten bei der Bewertung des Nutzungsrechts zum Erstanwendungszeitpunkt
  • Widerspiegelung der Vertragslaufzeit bei Verträgen, die Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen beinhalten, aus der heutigen Perspektive.

Quantitative Auswirkungen der Erstanwendung des IFRS 16 zum 1. Jänner 2019

Bisher klassifizierte die BAWAG Group ihre Leasingverträge hauptsächlich als operative Leasingverhältnisse. Die größte Auswirkung aus dem neuen Standard ergibt sich für die BAWAG Group aus dem Ansatz dieser Leasingverträge in der Bilanz, wobei die wesentlichste Veränderung im Zusammenhang mit der Miete von Immobilien erwartet wird – die Geschäftsräumlichkeiten und Filialen des Konzerns. Die Auswirkung auf Finanzierungsleasingverträge wird als unwesentlich eingeschätzt. Die Beurteilung der Auswirkungen unterliegt einer laufenden Validierung.

Die Beurteilung der Auswirkungen unterliegt einer laufenden Validierung.

Umstellungseffekt auf die Bilanz

Derzeit werden zum 1. Jänner 2019 durch die Erstanwendung von IFRS 16 ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit in Höhe von 258 Mio. € und somit ein Anstieg der Bilanzsumme erwartet. Davon betreffen 251 Mio. € die Miete von Gebäuden.

Umstellungseffekt auf den Gewinn

singzahlungen einen negativen Effekt in Höhe von 1 Mio. € auf den Gewinn vor Steuern. Dieser ergibt sich einerseits aus dem Anstieg der Zinsaufwendungen in Höhe von 3 Mio. € und dem Anstieg der Abschreibungen in Höhe von 23 Mio. €. Andererseits entfällt der Mietaufwand für operative Leasingzahlungen in Höhe von 25 Mio. €.

Umstellungseffekt auf die Eigenmittel

Die CET1-Quote (fully loaded) sinkt von 14,51% nach IAS 17 auf 14,33% nach IFRS 16. Dieser Effekt resultiert hauptsächlich aus dem Anstieg der risikogewichteten Aktiva aufgrund der Aktivierung des Nutzungsrechts.

Durch die Einführung von IFRS 16 wird der bisher linear erfasste Leasingaufwand durch eine Abschreibung des Nutzungsrechts und durch einen Zinsaufwand der Leasingverbindlichkeit ersetzt. Für 2019 erwartet die BAWAG Group aufgrund der veränderten Bilanzierung von operativen Lea-

Die folgenden vom International Accounting Standards Board (IASB) beschlossenen Standards und Änderungen wurden von der EU noch nicht übernommen. Die BAWAG Group plant keine vorzeitige Anwendung:

Standard/Auslegung/Anpassung Erwartete Auswirkungen auf BAWAG Group
IFRS 17 Versicherungsverträge
(veröffentlicht am 18. Mai 2017)
Keine
Änderungen zu IAS 28: Langfristige Anteile an assozierten
Unternehmen und Joint Ventures
(veröffentlicht am 12. Oktober 2017)
Keine
Jährliche Verbesserungen der IFRS Standards –
Zyklus 2015–2017
(veröffentlicht am 12. Dezember 2017)
Unwesentlich
Änderungen zu IAS 19: Planänderungen, Plankürzungen oder
Settlement
(veröffentlicht am 7. Februar 2018)
Unwesentlich
Änderungen zu IFRS 3: Definition eines Geschäftsbetriebs
(veröffentlicht am 22. Oktober 2018)
Unwesentlich
Änderungen zu IAS 1 und IAS 8: Definition von wesentlich
(veröffentlicht am 31. Oktober 2018)
Unwesentlich

DETAILS ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Vorjahreszahlen wurden angepasst. Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41.

2 | Nettozinsertrag

in Mio. € 2018 2017
Zinserträge 1.141,4 1.084,9
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 12,7 9,4
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
35,4
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 57,1
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere 34,9
Handelsaktiva 86,7 81,9
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten 835,0
Kredite und Forderungen 743,4
Derivate für Sicherungsmaßnahmen (Zinsrisiko) 153,4 148,1
Zinsertrag aus finanziellen Verbindlichkeiten 17,9 10,0
Andere Vermögensgegenstände 0,3 0,1
Zinsaufwendungen -309,5 -299,8
Einlagen bei Zentralbanken -10,2 -5,9
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten -30,0 -26,0
Handelspassiva -55,8 -41,0
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten -117,4 -148,5
Derivate für Sicherungsmaßnahmen (Zinsrisiko) -80,8 -69,4
Sozialkapitalrückstellungen -5,6 -6,4
Zinsaufwand aus finanziellen Vermögensgegenständen -9,7 -2,6
Dividendenerträge 8,6 8,0
Finanzielle Vermögensgegenstände designiert als zum Zeitwert über die Gewinn
und Verlustrechnung geführt
4,3
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
4,3
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 8,0
Nettozinsertrag 840,5 793,1

Die Zinsen und zinsähnlichen Erträge werden periodengerecht abgegrenzt. In den Zinserträgen wird unter anderem auch die periodengerechte Verteilung des Agios und Disagios der Wertpapiere des Finanzanlagevermögens und des Agios und Disagios von erworbenen Kreditportfolien ausgewiesen. Die Zinsen auf wertberichtigte Forderungen beliefen sich in der Berichtsperiode 2018 auf 4,5 Mio. € (2017: 3,5 Mio. €). Die in den Zinserträgen enthaltenen

Erträge aus negativen Zinsen betragen 17,9 Mio. € (2017: 10,0 Mio. €) Ertrag. Die in den Zinsaufwendungen enthaltenen Aufwendungen aus negativen Zinsen betragen 19,9 Mio. € (2017: 8,5 Mio. €) Aufwand. Die Dividendenerträge aus im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten kommen aus Finanzinvestitionen, die am Abschlussstichtag gehalten wurden.

3 | Provisionsüberschuss

Der Provisionsüberschuss gliedert sich wie folgt auf die einzelnen Geschäftsbereiche der BAWAG Group:

Jan–Dez 2018
in Mio. €
BAWAG
P.S.K. Retail
easygroup International
Business
DACH
Corporates &
Public Sector
Südwestbank Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
BAWAG
Group
Provisionserträge 202,8 93,1 0,3 37,6 38,4 0,6 0,1 372,9
Zahlungsverkehr 132,8 81,5 30,1 7,5 251,9
Kreditgeschäft 21,0 6,1 0,3 4,2 2,4 34,0
Wertpapier- und
Depotgeschäft
30,3 1,9 3,1 23,0 0,6 58,9
Sonstige
Dienstleistungen
18,7 3,6 0,2 5,5 0,1 28,1
Provisionsauf
wendungen
-45,9 -34,7 -0,9 -6,0 -2,6 -90,1
Zahlungsverkehr -33,3 -30,7 -0,1 -0,8 -64,9
Kreditgeschäft -0,1 -3,5 -0,8 -1,1 -5,5
Wertpapier- und
Depotgeschäft
-0,2 -3,2 -2,5 -5,9
Sonstige -12,5 -0,3 -0,9 -0,1 -13,8
Provisionsüberschuss 156,9 58,4 0,3 36,7 32,4 0,6 -2,5 282,8
Jan–Dez 2017
in Mio. €
BAWAG
P.S.K. Retail
easygroup International
Business
DACH
Corporates &
Public Sector
Südwestbank Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
BAWAG
Group
Provisionserträge 218,4 42,8 0,4 40,2 3,5 -1,7 303,6
Zahlungsverkehr 127,4 29,0 32,4 0,6 -0,3 189,1
Kreditgeschäft 21,4 3,2 0,4 4,3 0,5 -0,1 29,7
Wertpapier- und
Depotgeschäft
36,2 2,0 2,5 1,9 -1,6 41,0
Sonstige
Dienstleistungen
33,4 8,6 1,0 0,5 0,3 43,8
Provisionsauf
wendungen
-67,4 -14,8 -1,0 -0,5 -3,0 -86,7
Zahlungsverkehr -32,1 -14,1 -0,1 -46,3
Kreditgeschäft -0,9 -0,8 -0,1 -1,8
Wertpapier- und
Depotgeschäft
-0,3 -2,6 -2,9
Sonstige -34,4 -0,7 -0,1 -0,1 -0,4 -35,7
Provisionsüberschuss 151,0 28,0 0,4 39,2 3,0 -4,7 216,9

Im Provisionsüberschuss ist ein Betrag aus Treuhandgeschäften in Höhe von 3,7 Mio. € (2017: 0,6 Mio. €) enthalten.

4 | Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden

in Mio. € 2018 2017
Realisierte Gewinne (Verluste) aus nicht erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten
finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (netto)
46,9 48,6
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
28,3
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 14,2
Kredite und Forderungen 25,1
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere 5,7
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 23,4
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten -0,7 -1,6
Ergebnis aus dem Verkauf von Tochterunternehmen und Beteiligungen 0,1 4,5
Netto-Gewinn / -Verlust aus der Vertragsanpassung -2,1
Sonstiges Ergebnis -2,1 0,7
Gewinne (Verluste) aus finanziellen Vermögenswerten im Handelsbestand (netto) -37,6 -79,1
Gewinne (Verluste) aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanziellen
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (netto)
12,2 40,3
Gewinne (Verluste) aus der Bilanzierung von Fair-Value-Hedges -0,4 3,4
Zeitwertanpassung des Grundgeschäfts -41,9 146,1
Zeitwertanpassung des Sicherungsinstruments 41,5 -142,7
Erfolgsbeiträge aus Währungsumrechnung (netto) -1,6 -1,5
Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden 19,5 11,7

Die Position Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden wird wesentlich von der Bewertung und den Verkäufen unserer Veranlagungen, der

Bewertung von eigenen Emissionen, Verkaufsgewinnen bzw. -verlusten aus Non-performing Loans und mit Kunden getätigten Derivatgeschäften beeinflusst.

5 | Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

in Mio. € 2018 2017
Sonstige betriebliche Erträge 64,1 286,0
Erträge aus Investment Properties 8,4 1,3
Gewinne aus dem Abgang von Sachanlagen 0,2 0,0
Errechneter passiver Unterschiedsbetrag aus Unternehmenszusammenschlüssen 37,4 260,3
Sonstige Erträge 18,1 24,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen -72,3 -218,0
Aufwendungen aus Investment Properties -2,6 -1,3
Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen -5,7 -0,3
Restrukturierungsaufwendungen aus Unternehmenszusammenschlüssen -10,0 -46,5
Regulatorische Aufwendungen -36,1 -30,6
Einmalige Aufwendungen für die Auflösung der Kooperationsvereinbarung mit der
Österreichische Post AG
-6,5 -95,2
Sonstige Aufwendungen -11,4 -44,1
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen -8,2 68,0

Weitere Details zum errechneten passiven Unterschiedbetrag aus Unternehmenszusammenschlüssen befinden sich in Note 35. Der Posten Regulatorische Aufwendungen beinhaltet die Bankenabgabe und die Aufwendungen für das Einlagensicherungssystem und den Abwicklungsfonds. Die in dieser Position enthaltene Bankenabgabe beträgt 2018 5,0 Mio. € (2017: 4,6 Mio. €). Die Bewertung der unwiderruflichen Zahlungsverpflichtung an den Abwicklungsfonds in Höhe von 2,1 Mio. € (2017: 1,2 Mio. €) wird in den Gewinnen und Verlusten aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden ausgewiesen.

Die Mieterträge aus fremdvermieteten Grundstücken und Gebäuden betrugen im Geschäftsjahr 2018 8,4 Mio. €

(2017: 1,3 Mio. €); die Aufwendungen beliefen sich auf 2,6 Mio. € (2017: 1,3 Mio. €). Nach der Beendigung des Kooperationsvertrags im November 2017 wurde im Februar 2018 eine Entflechtungsvereinbarung mit der Österreichischen Post AG abgeschlossen, die den vorherigen Kooperationsvertrag ersetzt. Diese Vereinbarung wandelt eine im Dezember 2017 abgeschlossene Absichtserklärung in einen verbindlichen Vertrag mit Rückwirkung zum 1. Jänner 2018 um. Die Positionen Sonstige Erträge und Sonstige Aufwendungen beinhalten im Jahr 2017 Aufwendungen in Zusammenhang mit dem Börsengang der BAWAG Group sowie Erträge aus der Weiterverrechnung dieser Aufwendungen an die Altaktionäre.

6 | Verwaltungsaufwand

in Mio. € 2018 2017
Personalaufwand -285,2 -326,2
Löhne und Gehälter -211,6 -256,0
Gesetzlich vorgeschriebener Sozialaufwand -58,2 -57,2
Sonstige Personalkosten -0,8 -21,8
Dotierung/Auflösung Pensionsrückstellung -3,8 3,2
Dotierung/Auflösung Abfertigungsrückstellung -4,6 5,5
Dotierung/Auflösung Jubiläumsgeldrückstellung -4,3 2,1
Aufwand betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse -1,9 -2,0
Sonstiger Verwaltungsaufwand -192,0 -165,5
IT und Kommunikation -59,5 -42,4
Immobilien und Instandhaltungsaufwendungen -41,3 -45,0
Werbung -21,3 -16,4
Rechts- und Beratungskosten, Outsourcing -24,4 -19,2
Postgebühren und Logistik -17,7 -17,2
Aufsichtsgebühren und Prüfungsaufwendungen -12,7 -6,8
Sonstige allgemeine Aufwendungen -15,0 -18,4
Verwaltungsaufwand -477,2 -491,7

7 | Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

in Mio. € 2018 2017
Planmäßige Abschreibungen
Markenname und Kundenstock -8,7 -6,8
Software und andere immaterielle Vermögenswerte -25,1 -23,9
Sachanlagen -10,9 -9,2
Planmäßige Abschreibungen -44,7 -39,9

8 | Risikokosten

in Mio. € 2018 2017
Risikovorsorge für Kredite und Forderungen -89,6
Risikovorsorge für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanziert sind
-29,2
Stage 1 23,0
Stage 2 17,3
Stage 3 -69,5
Veränderungen von Rückstellungen für Kreditrisiken -15,5 2,2
Stage 1 -7,9
Stage 2 -0,5
Stage 3 -7,1
Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten -9,9
Risikovorsorge für finanzielle Vermögenswerte, die im sonstigen Ergebnis zum
beizulegenden Zeitwert bewertetet werden
2,3
Stage 1 2,3
Rückstellungen und Aufwendungen für operationelles Risiko -2,2 -26,0
Zu- und Abschreibungen von langfristigen Vermögenswerten 61,5
Rückstellungen – sonstige -0,5
Rückstellungen und Wertberichtigungen -45,1 -61,8

Zu- und Abschreibungen von langfristigen Vermögenswerten

in Mio. € 2018 2017
Sachanlagen -10,8
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 1,5
Software und andere immaterielle Vermögenswerte 70,8
davon Markenname 72,0
davon Software und andere immaterielle Vermögensgegenstände -1,2
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – Eigenkapitalinstrumente -9,9
Zu- und Abschreibungen von langfristigen Vermögenswerten 51,6

Zum 31. Dezember 2018 ergab der Impairmenttest der Marke BAWAG P.S.K. keinen Wertberichtigungsbedarf. Zum 31. Dezember 2017 ergab der Impairmenttest der Marke BAWAG P.S.K. einen Wertaufholungsbedarf für in den Vorjahren erfasste Wertberichtigungen.

Cashflow-Prognosen basieren auf einem 5-Jahres-Geschäftsplan und einer ewigen Wachstumsrate von 1,0% danach. Der Abzinsungssatz beträgt 8,03% (2017: 8,11%). Der beizulegende Zeitwert der CGU BAWAG P.S.K., der die Marktkapitalisierung der BAWAG Group AG berücksichtigt, ist höher als der Net Asset Value.

Im Impairmenttest für das Geschäftsjahr 2017 wurde die BAWAG P.S.K.-Gruppe mittels eines DCF-Modells basierend auf einem 5-Jahres-Geschäftsplan bewertet. Aufgrund des IPO im Oktober 2017 wurde erstmalig die Marktkapitalisierung der BAWAG Group AG in die Berechnung einbezogen. Daher hat die BAWAG Group in ihrem Konzernabschluss 2017 eine Wertaufholung für die Marke BAWAG P.S.K. in Höhe von 72,0 Mio. € erfasst. Im Segmentbericht wurde diese Wertaufholung im Corporate Center gezeigt. Die Position Sachanlagen beinhaltete 2017 außerplanmäßige Abschreibungen von Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 8,6 Mio. € in Filialen, die zusammen mit der Österreichischen Post betrieben werden. Im Segmentbericht wurden diese außerplanmäßigen Abschreibungen im Corporate Center gezeigt. Im Zuge des IFRS 9-Einführungsprojektes wurden erstmalig Fair Values von nicht notierten AFS-Eigenkapitalinstrumenten gerechnet. Diese wurden zum 31.12.2017 berücksichtigt. Daraus resultierend hat die BAWAG Group eine Wertberichtigung in Höhe von 9,9 Mio. € für ihren Anteil an der Oesterreichische Kontrollbank AG gebucht. Im Segmentbericht wurde diese Wertberichtigung im Corporate Center gezeigt.

9 | Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Der im Geschäftsjahr 2018 ausgewiesene Gewinn in Höhe von 5,1 Mio. € (2017: 4,1 Mio. €) beinhaltet das anteilige Ergebnis der BAWAG P.S.K. Versicherung AG und der PSA Payment Services Austria GmbH.

Der gemäß IFRS 12.22 (c) nicht erfasste anteilige Verlust von at-equity bewerteten Unternehmen beträgt 0,0 Mio. € (2017: 0,0 Mio. €).

Die folgende Übersicht zeigt wesentliche finanzielle Eckdaten betreffend assoziierte, at-equity bewertete Unternehmen:

At-equity bewertete Unternehmen

in Mio. € 2018 2017
Kumulierte Bilanzsumme 2.379 2.499
Kumulierte Schulden 2.243 2.362
Kumuliertes Eigenkapital 136 137
Verdiente Prämien (brutto) 211 217
Provisionserträge 198 186
Kumuliertes Jahresergebnis 17 18

Bei den at-equity bewerteten Unternehmen handelt es sich um die BAWAG P.S.K. Versicherung Aktiengesellschaft (25,00%iger Anteil) und die PSA Payment Services Austria

GmbH (20,82%iger Anteil). Bezüglich weiterer Details verweisen wir auf Note 34 "Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen".

10 | Steuern vom Einkommen

in Mio. € 2018 2017
Laufender Steueraufwand/-ertrag -16,1 11,1
Latenter Steueraufwand -120,1 -62,3
Steuern vom Einkommen -136,2 -51,2

Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Überleitung zwischen dem errechneten und dem ausgewiesenen Steueraufwand:

in Mio. € 2018 2017
Jahresüberschuss vor Steuern 572,7 500,4
Steuersatz 25% 25%
Errechneter Steueraufwand -143,2 -125,1
Steuerminderungen
aus steuerfreien Beteiligungserträgen 1,2 4,1
aus Beteiligungsbewertungen 19,9 35,7
aus Erstkonsolidierungen 10,5 65,1
aufgrund abweichender ausländischer Steuersätze 2,4
aus der Verwertung von steuerlichen Verlusten des Gruppenträgers 1,7
aus der Bewertung von latenten Steuern auf Verlustvorträge -1,0
aus sonstigen steuerlichen Auswirkungen 1,8 5,1
Steuermehrungen
aus Beteiligungsbewertungen -2,8 -2,6
aus nicht angesetzten latenten Steuern auf Verlustvorträge -3,4
aufgrund nicht abzugsfähigen Aufwands -15,5 -26,5
aufgrund abweichender ausländischer Steuersätze -3,3
aus sonstigen steuerlichen Auswirkungen -2,6 -8,9
Ertragsteuern der Periode -137,4 -50,1
Aperiodische Ertragsteuern 1,2 -1,0
Ausgewiesene Ertragsteuern (Steueraufwand) -136,2 -51,2

In den Aktiva sind latente Steuern aufgrund von Vorteilen aus noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von 109 Mio. € (2017: 191 Mio. €) berücksichtigt. Die Verlustvorträge sind unbegrenzt vortragsfähig. Der versteuerte Teil der Haftrücklage beträgt 372,9 Mio. € (2017: 372,9 Mio. €). Die gesamte Haftrücklage beträgt zum 31. Dezember 2018 613,7 Mio. € (2017: 613,7 Mio. €).

Zum 31. Dezember 2018 bestanden auf Ebene der BAWAG Group AG steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 395 Mio. € (2017: 383 Mio. €), auf Ebene der BAWAG P.S.K. AG in Höhe von 5 Mio. € (2017: 338 Mio. €), bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Steuergruppenmitgliedern 37 Mio. € (2017: 44 Mio.€) und bei den sonstigen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen 0 Mio. € (2017: 0 Mio. €), somit insgesamt 437 Mio. € (2017: 765 Mio. €). Steuerliche Firmenwertabschreibungen werden bis 2021 76 Mio. € jährlich an steuerlich abzugsfähigen Aufwendungen beitragen.

DETAILS ZUR KONZERNBILANZ

Vorjahreszahlen wurden angepasst. Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41.

11 | Barreserve

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Kassenbestand 477 572
Guthaben bei Zentralnotenbanken 592 608
Barreserve 1.069 1.180

12 | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Erfolgswirksam freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
114 448
Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
390
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 504 448

In der Kategorie "Erfolgswirksam freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" werden jene Finanzinstrumente ausgewiesen, die aufgrund der Ausübung der Fair-Value-Option gemäß IFRS 9 (2017: IAS 39) erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden.

Weitere Erläuterungen zur Fair-Value-Option finden sich in Note 1. Das maximale Ausfallsrisiko der Forderungen an Kunden entspricht dem Buchwert.

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Schuldtitel 2.804
Schuldverschreibungen und andere festverzinste Wertpapiere 2.804
Schuldverschreibungen anderer Emittenten 2.704
Schuldtitel öffentlicher Stellen 100
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und andere Eigenkapitalinstrumente 235
AT1-Kapital 145
Anteile an nicht konsolidierten beherrschten Unternehmen 14
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis 16
Sonstige Anteile 60
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
3.039
Schuldtitel 4.308
Schuldverschreibungen und andere festverzinste Wertpapiere 4.294
Schuldverschreibungen anderer Emittenten 3.981
Schuldtitel öffentlicher Stellen 313
Sonstige nicht festverzinste Wertpapiere 14
Investmentzertifikate 14
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und andere Eigenkapitalinstrumente 100
Aktien und andere Eigenkapitalinstrumente 19
Anteile an nicht konsolidierten beherrschten Unternehmen 27
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis 16
Sonstige Anteile 38
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 4.408

13 | Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Im Jahr 2018 wurden für im sonstigen Ergebnis ausgewiesene, zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle

Vermögenswerte 12-Monats-ECLs Stage 1 in Höhe von 3,8 Mio. € erfasst.

14 | Handelsaktiva

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Derivate des Handelsbuchs 118 143
Währungsbezogene Derivate 2
Zinsbezogene Derivate 118 141
Derivate des Bankbuchs 233 315
Währungsbezogene Derivate 11 26
Zinsbezogene Derivate 222 289
Handelsaktiva 351 458

15 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten

Die folgende Aufstellung zeigt die Zusammensetzung der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten" (2017: "Kredite und Forderungen") des Konzerns.

Summe 38.602 -39 -34 -195 38.334
Forderungen an
Kreditinstitute
4.340 0 0 4.340
Schuldtitel anderer
Emittenten
3.028 -1 -2 3.025
Schuldtitel öffentlicher
Stellen
487 487
Wertpapiere 3.515 -1 -2 0 3.512
Forderungen an Kunden 30.747 -38 -32 -195 30.482
31.12.2018
in Mio. €
Buchwert vor
Abzug der
Wertberichti
gungen
Wert
berichtigungen
Stage 1
Wert
berichtigungen
Stage 2
Wert
berichtigungen
Stage 3
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der Wert
berichtigungen)
Summe 35.303 715 -195 -81 35.742
Forderungen an
Kreditinstitute
3.660 3.660
Schuldtitel anderer
Emittenten
1.252 1.252
Schuldtitel öffentlicher
Stellen
37 37
Wertpapiere 1.289 1.289
Forderungen an Kunden 30.354 715 -195 -81 30.793
31.12.2017
in Mio. €
Nicht
wertberichtigte
Aktiva
Wertberichtigte
Aktiva (Buchwert
vor Abzug der
Wert
berichtigungen)
Einzelwert
berichtigungen
Pauschale
Einzelwert
berichtigungen
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der Wert
berichtigungen)

In der folgenden Tabelle wird die Verteilung der zum Stichtag bestehenden Forderungen an Kunden nach Kreditarten dargestellt:

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Kredite 27.500 27.455
Girobereich 1.454 1.581
Finanzierungsleasing 1.173 1.159
Barvorlagen 268 291
Geldmarktgeschäfte 87 307
Forderungen an Kunden 30.482 30.793

Finanzielle Vermögenswerte, welche während der Berichtsperiode modifiziert, aber nicht ausgebucht wurden und die zum Zeitpunkt der Vertragsanpassung der Stufe 2 oder Stufe 3 zugeordnet waren:

31.12.2018
in Mio. €
Gesamtlaufzeit
ECL – nicht
wertgemindert
Gesamtlaufzeit
ECL –
wertgemindert
Erworbene oder
ausgereichte
wertgeminderte
Finanz
instrumente
Fortgeführte Anschaffungskosten vor Vertragsmodifikation im
laufenden Geschäftsjahr
207
Netto-Gewinn / -Verlust aus der Vertragsanpassung 0

Modifizierte finanzielle Vermögenswerte, deren Risikovorsorge zum Zeitpunkt der Modifikation der Stufe 2 oder 3 zugeordnet war und welche innerhalb der Berichtsperiode in Stufe 1 zurücktransferiert wurden, hatten zum 31.12.2018 einen Bruttobuchwert von 84 Mio. €. Die folgende Aufstellung zeigt die Zusammensetzung der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten" nach den Segmenten des Konzerns:

31.12.2018
in Mio. €
Buchwert vor
Abzug der Wert
berichtigungen
Wert
berichtigungen
Stage 1
Wert
berichtigungen
Stage 2
Wert
berichtigungen
Stage 3
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der Wert
berichtigungen)
BAWAG P.S.K. Retail 9.419 -7 -6 -79 9.327
easygroup 5.678 -3 -5 -47 5.623
International Business 6.243 -10 -4 -16 6.213
DACH Corporates & Public
Sector
5.407 -3 -11 -20 5.373
Südwestbank 3.765 -15 -5 -25 3.720
Treasury Services & Markets 7.178 -1 -2 7.175
Corporate Center 912 0 -1 -8 903
Summe 38.602 -39 -34 -195 38.334
31.12.2017
in Mio. €
Nicht
wertberichtigte
Aktiva
Wertberichtigte
Aktiva (Buchwert
vor Abzug der
Wert
berichtigungen)
Einzelwert
berichtigungen
Pauschale
Einzelwert
berichtigungen
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der Wert
berichtigungen)
BAWAG P.S.K. Retail 9.296 206 -104 -28 9.370
easygroup 5.835 100 -43 -7 5.885
International Business 4.934 50 -21 4.963
DACH Corporates & Public
Sector
6.521 42 -27 0 6.536
Südwestbank 4.124 4.124
Treasury Services & Markets 4.488 4.488
Corporate Center 104 317 0 -45 376
Summe 35.302 715 -195 -80 35.742

Gemäß IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse werden jegliche vor dem Closing erfasste Einzelwertberichtigungen im beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt der einzelnen Vermögenswerte berücksichtigt.

16 | Restlaufzeiten Vermögenswerte

Die folgende Tabelle zeigt die Aufgliederung der finanziellen Vermögenswerte (exkl. Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und anderen Eigenkapitalinstrumenten und Derivaten) nach deren Restlaufzeit.

Finanzielle Vermögenswerte – Gliederung nach Restlaufzeiten 2018

31.12.2018
in Mio. €
Täglich fällig Bis
3 Monate
3 Monate bis
1 Jahr
1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
Erfolgswirksam freiwillig zum
beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
Forderungen an Kunden 4 11 41 58 114
Erfolgswirksam verpflichtend zum
beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
Forderungen an Kunden 4 5 13 59 95 176
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
10 11 73 75 169
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene
zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
118 132 1.702 852 2.804
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
Forderungen an Kunden 1.699 1.243 1.941 10.839 14.760 30.482
Forderungen an Kreditinstitute 612 3.596 11 6 115 4.340
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
145 129 994 2.244 3.512
Summe 2.315 5.121 2.248 13.714 18.199 41.597

Finanzielle Vermögenswerte – Gliederung nach Restlaufzeiten 2017

31.12.2017
in Mio. €
Täglich fällig Bis
3 Monate
3 Monate bis
1 Jahr
1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
Forderungen an Kunden 3 52 33 40 128
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
30 22 52
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
138 343 2.250 1.563 4.294
Bis zur Endfälligkeit gehaltene
Finanzinvestitionen
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
136 210 1.094 834 2.274
Kredite und Forderungen
Forderungen an Kunden 1.329 2.062 1.986 10.278 15.138 30.793
Forderungen an Kreditinstitute 1.304 2.233 2 1 120 3.660
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
53 240 21 975 1.289
Summe 2.633 4.625 2.833 13.707 18.692 42.490

17 | Sachanlagen, Vermietete Grundstücke und Gebäude

Entwicklung der Sachanlagen und der vermieteten Grundstücke und Gebäude 2018

Vermietete Grundstücke und
Gebäude
120 142 -24 118 -3
Anlagen in Bau 17 17
Betriebs- und Geschäftsausstattung 38 157 6 -8 -120 35 -8
Betrieblich genutzte Grundstücke
und Gebäude
65 76 1 -13 64 -1
Sachanlagen 103 233 24 -8 -133 116 -9
in Mio. € Buchwert
31.12.2017
Anschaff
ungskosten
01.01.2018
Veränder
ung
Konsolidie
rungskreis
Anschaff
ungskosten
Zugänge Abgänge Abschrei
bungen
kumuliert
Buchwert
31.12.2018
Zuschrei
bungen (+)
und
Abschrei
bungen (-)
Geschäfts
jahr

in Mio. € Buchwert 31.12.2016 Anschaffungskosten 01.01.2017 Veränderung Konsolidierungskreis Anschaffungskosten Zugänge Abgänge Abschreibungen kumuliert Buchwert 31.12.2017 Zuschreibungen (+) und Abschreibungen (-) Geschäftsjahr Sachanlagen 53 195 66 3 -31 -130 103 -19 Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 7 18 58 – – -11 65 -1 Betriebs- und Geschäftsausstattung 46 177 8 3 -31 -119 38 -18 Vermietete Grundstücke und Gebäude 3 26 116 – – -22 120 1

Entwicklung der Sachanlagen und der vermieteten Grundstücke und Gebäude 2017

Die Position Zuschreibungen (+) und Abschreibungen (-) von Betriebs- und Geschäftsausstattung beinhaltete 2017 außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 8,6 Mio. € in Filialen, die gemeinsam mit der Österreichischen Post betrieben werden. Im Segmentbericht wurden diese außerplanmäßigen Abschreibungen im Corporate Center gezeigt.

18 | Geschäfts- und Firmenwerte, Markenname und Kundenstock, Software und andere immaterielle Vermögenswerte

Der Markenname "BAWAG P.S.K." mit einem Buchwert von 114 Mio. € (2017: 114 Mio. €), die Kundenbeziehungen von Konzernunternehmen mit einem Buchwert von 147 Mio. € (2017: 155 Mio. €) und Software und andere immaterielle Vermögenswerte mit einem Buchwert von 182 Mio. € (2017: 157 Mio. €) gehören zu den wesentlichsten immateriellen Vermögenswerten des Konzerns. Der

Marktwert eines Großteils der Kundenbeziehungen wird anhand der errechneten Abwanderungsrate der Kunden abgeschrieben. Vom Gesamtbuchwert sonstiger immaterieller Vermögenswerte entfällt ein wesentlicher Teil auf Allegro (Kernbankensystem der BAWAG Group) und Kontextprojekte.

Entwicklung der Posten Geschäfts- und Firmenwert, Software und andere immaterielle Vermögenswerte 2018

in Mio. € Buchwert
31.12.2017
Anschaf
fungskosten
01.01.2018
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Anschaf
fungskosten
Zugänge Abgänge Umgliede
rungen
Abschrei
bungen
kumuliert
Buchwert
31.12.2018
Zuschrei
bungen (+)
und
Abschrei
bungen (-)
Geschäfts
jahr
Geschäfts- und Firmenwerte 59 624 -565 59
Markenname und
Kundenstock
272 456 -192 264 -8
Software und andere
immaterielle
Vermögenswerte
157 485 55 -7 -351 182 -25
Software und andere
immaterielle Vermögenswerte
126 439 35 -3 22 -336 157 -25
davon erworben 103 410 24 -3 14 -334 111 -18
davon selbsterstellt 23 29 11 8 -2 46 -7
Immaterielle Vermögenswerte
in Entwicklung
31 31 20 -4 -22 25
davon erworben 20 20 13 -2 -14 17
davon selbsterstellt 11 11 7 -2 -8 8
Rechte und Ablösezahlungen 15 -15

Entwicklung der Posten Geschäfts- und Firmenwert, Software und andere immaterielle Vermögenswerte 2017

in Mio. € Buchwert
31.12.2016
Anschaf
fungskosten
01.01.2017
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Anschaf
fungskosten
Zugänge Abgänge Umgliede
rungen
Abschrei
bungen
kumuliert
Buchwert
31.12.2017
Zuschrei
bungen (+)
und
Abschrei
bungen (-)
Geschäfts
jahr
Geschäfts- und Firmenwerte 58 624 1 -566 59
Markenname und
Kundenstock
184 432 24 -184 272 65
Software und andere
immaterielle
Vermögenswerte
128 554 3 64 -136 -328 157 -28
Software und andere
immaterielle Vermögenswerte
112 517 3 34 -119 4 -313 126 -26
davon erworben 95 498 3 25 -118 2 -307 103 -22
davon selbsterstellt 17 19 9 -1 2 -6 23 -4
Immaterielle Vermögenswerte
in Entwicklung
6 6 30 -1 -4 31
davon erworben 2 2 21 -1 -2 20
davon selbsterstellt 4 4 9 -2 11
Rechte und Ablösezahlungen 10 31 -16 -15 -2

Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen immateriellen Vermögenswerte mit ihrem jeweiligen Buchwert und ihrer Restnutzungsdauer:

Immaterieller Vermögenswert Buchwert per
31.12.2018
in Mio. €
Restnutzungs
dauer
Buchwert per
31.12.2017
in Mio. €
Summe Firmenwerte 59 59
davon: Firmenwert easybank 59 Unbegrenzt 59
Summe Markenrechte 117 117
davon: Markenrecht BAWAG P.S.K. 114 Unbegrenzt 114
Summe Kundenbeziehungen 147 155
davon: Kundenbeziehungen BAWAG P.S.K 110 12–21 Jahre 115
Summe sonstige immaterielle Vermögensgegenstände 182 157
davon: Kernbankensystem für das Geschäft in Österreich (Allegro) 44 15 Jahre 43

Im Geschäftsjahr 2018 wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 0,0 Mio. € erfolgswirksam erfasst (2017: 1,2 Mio. €).

Markenrechte haben eine unbegrenzte Nutzungsdauer und werden daher am Ende jedes Jahres, basierend auf dem aktuellen Businessplan, auf einen außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf untersucht.

Wenn der Buchwert des Markenrechts höher ist als der erzielbare Betrag (die BAWAG Group verwendet den Nutzungswert der Marke als erzielbaren Betrag), wird eine außerplanmäßige Abschreibung erfasst. Der erzielbare Betrag wird mittels einer modifizierten Methode der Lizenzpreisanalogie ermittelt.

Wertaufholungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wobei die BAWAG Group einen zweistufigen Ansatz anwendet:

  • Zuerst beurteilt die BAWAG Group Wertaufholungen auf Ebene des einzelnen Vermögenswertes und
  • vergleicht dann den angepassten Buchwert der relevanten CGUs, inklusive der Erhöhung aus der im ersten Schritt ermittelten Wertaufholung, mit dem erzielbaren Betrag.

Eine Wertaufholung wird erst dann erfasst, wenn der Impairmenttest der gesamten CGUs einen Wert zeigt, der höher ist als das Nettovermögen der CGUs, und der Impairmenttest der Markenrechte einen erzielbaren Betrag zeigt, der höher ist als der Buchwert der Markenrechte.

Zum 31. Dezember 2018 ergaben die Impairmenttests der Marken keinen Wertberichtigungsbedarf. Zum 31. Dezember 2017 ergab der Impairmenttest der Marke BAWAG P.S.K einen Wertaufholungsbedarf für in den Vorjahren erfasste Wertberichtigungen.

Die BAWAG Group hat in ihrem Konzernabschluss 2017 eine Wertaufholung für die Marke BAWAG P.S.K. in Höhe von 72,0 Mio. € erfasst. Im Segmentbericht wurde diese Wertaufholung im Corporate Center gezeigt.

Cashflow-Prognosen basieren auf einem 5-Jahres-Geschäftsplan und einer ewigen Wachstumsrate von 1,0% nach dieser Periode. Der Abzinsungssatz beträgt 8,03% (2017: 8,11%).

Überprüfung von Zahlungsmittel generierenden Einheiten (CGUs) mit einem Geschäfts- oder Firmenwert auf Wertminderung

Zum Zweck der Überprüfung auf Wertminderung ist folgenden CGUs des Konzerns ein Geschäfts- oder Firmenwert wie folgt zugeordnet worden:

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
easybank AG, Wien 59 59
Firmenwert 59 59

Die wesentlichen Annahmen, die bei der Schätzung des erzielbaren Betrags der easybank AG verwendet wurden, werden nachstehend dargelegt. Die den wesentlichen

Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung der zukünftigen Entwicklungen in den relevanten Branchen dar und basieren auf Werten von externen und internen Quellen.

in % 2018 2017
Abzinsungssatz 10,5% 11,8%
Geplante Gewinnwachstumsrate (Durchschnitt der nächsten 5 Jahre) 1,0% 6,1%
Nachhaltige Wachstumsrate 1,0% 1,0%

Der Abzinsungssatz stellt eine Vor-Steuer-Größe dar, die auf Grundlage von branchendurchschnittlichen Eigenkapitalrenditen geschätzt wurde. Als risikoloser Zinssatz dient hierfür der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte Zinssatz für Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 30 Jahren. Dieser Abzinsungssatz wird bereinigt um einen Risikozuschlag, der das erhöhte allgemeine Risiko einer Eigenkapitalinvestition in Österreich und das spezifische Risiko der einzelnen CGU widerspiegelt.

Die Cashflow-Prognosen basieren auf den von der Geschäftsführung des Unternehmens geplanten Jahresgewinnen der nächsten 5 Jahre und einer ewigen Wachstumsrate danach. Die nachhaltige Wachstumsrate wurde basierend auf der Schätzung der langfristigen durchschnittlichen jährlichen Gewinnwachstumsrate ermittelt, die mit der Annahme, die ein Marktteilnehmer treffen würde, übereinstimmt. Um das Wachstum der easybank angemessen mit Eigenkapital zu unterlegen, wurden bei der Bewertung sowohl in der Planperiode als auch bei der Berechnung des Fortführungswertes Gewinnthesaurierungen berücksichtigt.

Sensitivitätsanalyse per 31.12.2018

Um die Stabilität der Werthaltigkeitsprüfung der Firmenwerte zu testen, wurde basierend auf den oben angeführten Prämissen eine Sensitivitätsanalyse vorgenommen. Dabei wurden für diese Analyse die Veränderung des Diskontierungssatzes und die Verminderung des Wachstums der Ergebnisse als relevante Parameter ausgewählt. Die

nachstehend angeführte Übersicht veranschaulicht, um welches Ausmaß sich der Diskontierungssatz erhöhen bzw. das Wachstum nach 2019 verringern könnte, ohne dass der Fair Value der Zahlungsmittel generierenden Einheiten unter den jeweiligen Buchwert (Eigenkapital zuzüglich Firmenwert) absinkt.

Veränderung Veränderung
Diskontierungssatz Wachstum nach 2019
(in %Pkt.) (in %)
easybank AG, Wien 4,39 -3,05%

Sensitivitätsanalyse per 31.12.2017

easybank AG, Wien 12,12 -3,68%
Veränderung
Diskontierungssatz
(in %Pkt.)
Veränderung
Wachstum nach 2018
(in %)

19 | Saldierter aktiver/passiver Bilanzansatz latenter Steuern

Die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten ergeben sich aufgrund von

temporären Differenzen zwischen dem Buchwert nach IFRS und dem steuerrechtlichen Ansatz folgender Bilanzposten:

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 35 22
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 117
Kredite und Forderungen 116
Rückstellungen 56 69
Verlustvorträge 109 191
Sonstige 4 16
Latente Steueransprüche 321 413
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 12 12
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
7
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten 58
Kredite und Forderungen 64
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 29
Handelsaktiva 19 41
Sicherungsderivate 79 82
Selbsterstellte immaterielle Wirtschaftsgüter 3 6
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 75 65
Sachanlagen 3 3
Latente Steuerverpflichtungen 256 302
Saldierter aktiver Bilanzansatz latenter Steuern 65 111
Aktive latente Steuern in der Bilanz ausgewiesen 76 116
Passive latente Steuern in der Bilanz ausgewiesen1) 11 5

1) Entspricht den passiven latenten Steuern von Unternehmen, die per 31. Dezember 2018 nicht Teil der Steuergruppe waren. (2017: Entspricht den passiven latenten Steuern von vier neu akquirierten Unternehmen, die per 31. Dezember 2017 nicht Teil der Steuergruppe waren.)

Pro Konzerngesellschaft wurden aktive und passive Steuerlatenzen gegenüber derselben lokalen Steuerbehörde saldiert und unter Steuerforderungen oder Steuerverbindlichkeiten ausgewiesen.

Die temporären Differenzen, für die gemäß IAS 12.39 keine passiven latenten Steuern gebildet wurden, betrugen 437 Mio. € (2017: 599 Mio. €). IAS 12.39 besagt, dass bei temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen, wenn das Mutterunternehmen in der

Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz zu steuern, und es nicht wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit auflösen werden, keine passiven latenten Steuern gebildet werden müssen.

Sowohl latente Steueransprüche als auch latente Steuerverpflichtungen haben eine Restlaufzeit von über einem Jahr.

20 | Sonstige Vermögenswerte

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Rechnungsabgrenzungsposten 23 28
Noch nicht in Betrieb befindliche Leasingobjekte 1 1
Sonstige Aktiva 101 117
Sonstige Vermögensgegenstände 125 146

Die sonstigen Aktiva betreffen Schwebeposten aus dem Zahlungsverkehr und andere sonstige Aktiva. Per 31. Dezember 2018 haben sonstige Vermögensgegenstände in

Höhe von 27 Mio. € (31. Dezember 2017: 20 Mio. €) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

21 | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital 570 726
Begebene Schuldverschreibungen und andere verbriefte Verbindlichkeiten 57 93
Nachrangkapital 131 114
Kassenobligationen und nicht börsenotierte Private Placements 382 519
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 6
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten 576 726

Die begebenen Schuldverschreibungen betreffen börsennotierte Emissionen. Die Verminderung im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Tilgung von eigenen Emissionen zurückzuführen.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten beinhalten P.S.K.-Emissionen, die von der Republik Österreich garantiert sind.

Der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Eigenen Emissionen per 31. Dezember 2018 liegt um 38 Mio. € über deren Rückzahlungsbetrag (2017: 34 Mio. € über dem Rückzahlungsbetrag).

22 | Handelspassiva

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Derivate des Handelsbuchs 51 64
Währungsbezogene Derivate 2
Zinsbezogene Derivate 51 62
Derivate des Bankbuchs 250 281
Währungsbezogene Derivate 88 50
Zinsbezogene Derivate 162 231
Handelspassiva 301 345

23 | Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.281 4.009
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 30.195 30.947
Spareinlagen – fix verzinst 882 968
Spareinlagen – variabel verzinst 6.988 6.945
Anlagekonten 5.758 5.649
Giroeinlagen – Retailkunden 9.375 9.909
Giroeinlagen – Firmenkunden 3.993 5.288
Sonstige Einlagen1) 3.199 2.188
Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital 3.849 4.938
Begebene Schuldverschreibungen 3.381 3.732
Nachrangkapital 87 429
Ergänzungskapital 15 30
Andere verbriefte Verbindlichkeiten 366 747
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 38.325 39.894

1) Primär Termineinlagen.

Bei den begebenen Schuldverschreibungen handelt es sich im Wesentlichen um börsennotierte Emissionen.

24 | Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital

Begebene Schuldverschreibungen sowie Nachrang- und Ergänzungskapital werden in der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" bzw. in der Kategorie "Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten" ausgewiesen. Insgesamt ergibt sich das folgende Gesamtvolumen (IFRS-Buchwerte):

Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert
Bewertung zu fortgeführten Summe
Anschaffungskosten
in Mio. € 2018 2017 2018 2017 2018 2017
Begebene
Schuldverschreibungen
57 93 3.381 3.732 3.438 3.825
Nachrangkapital 131 114 87 429 218 543
Ergänzungskapital 15 30 15 30
Kassenobligationen und nicht
börsenotierte Private Placements
382 519 366 747 748 1.266
Summe 570 726 3.849 4.938 4.419 5.664

In der folgenden Tabelle werden die wesentlichen Konditionen der begebenen Schuldverschreibungen angeführt, deren Nominale 200 Mio. € übersteigt:

ISIN Typ Währung Nominale
in Mio. €
Art der
Verzinsung
Kupon Laufzeitende
XS1514988689 RMBS GBP 749 Variabel 3M LIBOR + 0,7% 15.09.2045
XS0830444039 Covered EUR 500 Fix 1,875% 18.09.2019
XS1298418184 Covered EUR 500 Fix 0,375% 01.10.2020
XS1369268534 Covered EUR 500 Fix 0,375% 23.02.2022
XS1551294926 Covered EUR 500 Fix 0,750% 18.01.2027
XS0987169637 Lower Tier II EUR 3001) Fix 8,125% 30.10.2023

1) Davon 268 Mio. € zurückgekauft.

25 | Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

In der folgenden Tabelle wird die Verteilung nach Produktgruppen und Segmenten der zum Stichtag bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kunden dargestellt.

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden – Gliederung nach Produktgruppen und Segmenten

Zu fortgeführten Anschaffungskosten
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Spareinlagen 7.870 7.913
Sparbücher 5.387 5.219
Bauspareinlagen 2.129 1.717
Kapitalsparbücher 354 976
Sparvereine 1
Sonstige Einlagen 22.325 23.034
BAWAG P.S.K. Retail 10.733 10.136
easygroup 3.968 3.805
International Business 8 1
DACH Corporates & Public Sector 3.220 3.581
Südwestbank 4.211 5.299
Treasury Services & Markets 23 58
Corporate Center 162 154
Verbindlichkeiten Kunden 30.195 30.947

26 | Restlaufzeiten Verbindlichkeiten

Die folgenden Tabellen zeigen die Aufgliederung der finanziellen Verbindlichkeiten (exkl. Derivaten) nach deren vertraglicher Restlaufzeit:

Finanzielle Verbindlichkeiten – Gliederung nach Restlaufzeiten 2018

31.12.2018
in Mio. €
Täglich fällig Bis
3 Monate
3 Monate bis
1 Jahr
1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden
6 6
Schuldverschreibungen 15 15 12 15 57
Nachrangkapital 98 33 131
Kassenobligationen und nicht
börsenotierte Private Placements
27 141 168 46 382
Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden
24.161 693 2.511 1.811 1.019 30.195
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
325 507 256 1.835 1.358 4.281
Schuldverschreibungen 20 516 1.164 840 2.540
Nachrangkapital 87 87
Ergänzungskapital 5 10 15
Kassenobligationen und nicht
börsenotierte Private Placements
11 56 407 733 1.207
Summe 24.486 1.278 3.505 5.582 4.050 38.901
31.12.2017
in Mio. €
Täglich fällig Bis
3 Monate
3 Monate bis
1 Jahr
1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Schuldverschreibungen 34 38 21 93
Nachrangkapital 24 90 114
Kassenobligationen und nicht
börsenotierte Private Placements
96 8 347 68 519
Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden
24.493 836 3.751 1.565 302 30.947
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
514 477 36 2.197 785 4.009
Schuldverschreibungen 19 131 1.684 942 2.776
Nachrangkapital 10 33 386 429
Ergänzungskapital 5 10 15 30
Kassenobligationen und nicht
börsenotierte Private Placements
99 81 317 1.206 1.703
Summe 25.007 1.566 4.027 6.220 3.800 40.620

Finanzielle Verbindlichkeiten – Gliederung nach Restlaufzeiten 2017

27 | Rückstellungen

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Sozialkapitalrückstellungen 382 375
hievon für Abfertigungen 93 96
hievon für Pensionen 257 250
hievon für Jubiläumsgeld 32 29
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 33 20
Kreditzusagen, Bürgschaften, Garantien 33 20
Andere Rückstellungen inklusive Rechtsrisiken 50 55
Rückstellungen 465 450

Bei den Sozialkapitalrückstellungen handelt es sich zur Gänze um langfristige Rückstellungen. Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in Höhe von 29 Mio. € und andere Risiken inklusive Rechtsrisiken

in Höhe von 27 Mio. € werden voraussichtlich nach mehr als 12 Monaten verwendet.

Entwicklung des Sozialkapitals

in Mio. € Pensions
rückstellung
Abfertigungs
rückstellung
Jubiläumsgeld
rückstellung
Summe
Sozialkapital
rückstellung
Barwert der erworbenen Ansprüche per
01.01.2018
256 96 29 381
Dienstzeitaufwand 1 5 2 8
Zinsaufwand 4 2 0 6
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
Aus demografischen Annahmen 8 -1 4 11
Aus finanziellen Annahmen -1 -1 -2
Aus sonstigen Gründen, insbesondere
experience results
3 -2 1
Gewinn aus Abgeltungen -9 -9
Sonstige
Zahlungen -42 -9 -3 -54
Änderung Konsolidierungskreis 42 3 1 46
Barwert der erworbenen Ansprüche per
31.12.2018
263 93 32 388
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -6 -6
Rückstellung per 31.12.2018 257 93 32 382
in Mio. € Pensions
rückstellung
Abfertigungs
rückstellung
Jubiläumsgeld
rückstellung
Summe
Sozialkapital
rückstellung
Barwert der erworbenen Ansprüche per
01.01.2017
270 97 29 397
Dienstzeitaufwand 1 4 2 7
Zinsaufwand 4 2 6
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
Aus finanziellen Annahmen 4 2 6
Aus sonstigen Gründen, insbesondere
experience results
-1 -1 -2
Gewinn aus Abgeltungen -4 -4
Sonstige
Zahlungen -52 -10 -3 -65
Änderung Konsolidierungskreis 33 2 2 37
Barwert der erworbenen Ansprüche per
31.12.2017
256 96 29 381
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -6 -6
Rückstellung per 31.12.2017 250 96 29 375

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverpflichtungen (ohne Südwestbank und Deutscher Ring Bausparkasse) zum 31. Dezember 2018 beträgt 11,88 Jahre (2017: 13,97 Jahre), jene für Abfertigungsrückstellungen beträgt 11,47 Jahre (2017: 10,77 Jahre).

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverpflichtungen der Deutscher Ring Bausparkasse zum 31. Dezember 2018 beträgt 15,81 Jahre.

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverpflichtungen der Südwestbank zum 31. Dezember 2018 beträgt 9,16 Jahre (2017: 11,29 Jahre).

Entwicklung des fondsgebundenen anrechenbaren Pensionsvermögens

in Mio. € 2018 2017
Pensionskassenvermögen 01.01.2018 = 31.12.2017 6 10
Zugänge 0 0
Zahlungen 0 -4
Pensionskassenvermögen 31.12.2018 6 6

Die Wertänderungen umfassen erwartete Erträge aus Planvermögen, versicherungsmathematische Gewinne und

Verluste, Beiträge des Arbeitgebers, Beiträge der Teilnehmer des Plans und gezahlte Versorgungsleistungen.

Das Pensionskassenvermögen setzt sich wie folgt zusammen:

in % 2018 2017
Schuldverschreibungen 73% 75%
Eigenkapitalinstrumente 16% 16%
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1% 0%
Sonstige 10% 8%

Schuldverschreibungen, welche von der BAWAG P.S.K. emittiert wurden, betragen 0,00% des Planvermögens.

Für alle Eigenkapitaltitel und fix verzinste Schuldverschreibungen bestehen Marktpreisnotierungen in aktiven Märkten. Die fix verzinsten Investments stammen im Wesentlichen von europäischen Emittenten und haben ein durchschnittliches Rating von A.

Die strategische Investmentpolitik des Pensionsfonds kann wie folgt zusammengefasst werden:

Ein strategischer Asset-Mix, der 49% Staatsanleihen, 24% Unternehmensanleihen, 16% Eigenkapitalinstrumente und 11% sonstige Investitionen umfasst;

die Gewichtung der Investitionen kann innerhalb der langfristigen strategischen Veranlagungsklassen in einer definierten Bandbreite schwanken: Anleihen: 25%–100%, Eigenkapitaltitel: 10%–18%, sonstige Investitionen: 0%–33%;

  • das Zinsrisiko wird anhand eines aktiven Risikomanagements der Duration aller fixverzinsten Vermögenswerte überwacht und gesteuert;
  • das Währungsrisiko wird mit dem Ziel gesteuert, es auf maximal 30% zu reduzieren.

Die BAWAG Group erwartet, dass im Jahr 2019 Beiträge in Höhe von 0,2 Mio. € an die Pensionskasse zu leisten sein werden (2018: 0,2 Mio. €).

Sensitivitätsanalysen

Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätten die bei vernünftiger Betrachtungsweise am Abschlussstichtag möglich gewesenen Veränderungen bei einer der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen zu folgenden leistungsorientierten Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen geführt; der Ausgangswert für die Berechnung ist der zum 31. Dezember 2018 bestehende Barwert der leistungsorientierten Zusagen in Höhe von 356 Mio. € (2017: 352 Mio. €):

Sensitivitätsanalyse zum 31. Dezember 2018

Pensions- und
Abfertigungsrückstellungen
in Mio. € Erhöhung der
Variablen
Verringerung der
Variablen
Zinssatz – Veränderung um 1 Prozentpunkt 317 401
Zukünftige Gehaltserhöhungen – Veränderung um 1 Prozentpunkt 398 318
Fluktuation – Veränderung um 1 Prozentpunkt 344 356
Zukünftige Sterberaten – Veränderung um 1 Prozentpunkt (nur Pensionsrückstellungen) 262 263

Sensitivitätsanalyse zum 31. Dezember 2017

Pensions- und
Abfertigungsrückstellungen
in Mio. € Verringerung der
Variablen
Zinssatz – Veränderung um 1 Prozentpunkt 311 401
Zukünftige Gehaltserhöhungen – Veränderung um 1 Prozentpunkt 400 311
Fluktuation – Veränderung um 1 Prozentpunkt 343 349
Zukünftige Sterberaten – Veränderung um 1 Prozentpunkt (nur Pensionsrückstellungen) 256 257

Entwicklung der Sonstigen Rückstellungen

in Mio. € Stand
01.01.2018
Änderung
Konsolidie
rungskreis
Zuführung Verbrauch Auflösung Stand
31.12.2018
Sonstige Rückstellungen 75 4 21 -9 -8 83
Drohende Verluste aus
schwebenden Geschäften
20 4 20 -7 -4 33
Übrige Rückstellungen 55 1 -2 -4 50
in Mio. € Stand
01.01.2017
Änderung
Konsolidie
rungskreis
Zuführung1) Verbrauch Auflösung Stand
31.12.2017
Sonstige Rückstellungen 18 14 55 -2 -10 75
Drohende Verluste aus
schwebenden Geschäften
8 14 1 0 -3 20
Übrige Rückstellungen 10 54 -2 -7 55

1) Inklusive Umgliederungen.

28 | Sonstige Verbindlichkeiten

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Schwebeposten aus dem Zahlungsverkehr 237 301
Verbindlichkeiten aus Restrukturierung 129 170
Sonstige Passiva 214 359
Rechnungsabgrenzungsposten 17 5
Sonstige Verbindlichkeiten 597 835

Per 31. Dezember 2018 haben sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 189 Mio. € (31. Dezember 2017: 172 Mio. €) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

29 | Sicherungsderivate

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Sicherungsderivate in Fair-Value-Hedge-Beziehungen
Positiver Marktwert 383 456
Negativer Marktwert 45 50
Sicherungsderivate in Cashflow-Hedge-Beziehungen
Positiver Marktwert 18 61
Negativer Marktwert 59 44

Fair Value Hedge

Nominale der gesicherten
Netto-Buchwerte der
Grundgeschäfte
Sicherungsgeschäfte
Im Geschäftsjahr
erfolgswirksam erfasstes
Ergebnis von Grund- und
Sicherungsgeschäft
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Im sonstigen Ergebnis
ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
1.967 -6 -0
Wertpapiere 1.967 -6 -0
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
2.835 -10
Wertpapiere 2.835 -10
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete
Finanzinstrumente
15.186 15.303 334 415 3
Wertpapiere 79 0
Eigene Emissionen 2.635 3.503 107 171 -2 1
Spareinlagen von Kunden 1.914 2.372 3 8 -1 0
Forderungen an Kunden 467 380 -21 -27 -0 0
Verbindlichkeiten an Kunden 10.170 8.969 245 263 3 2
Summe 17.153 18.138 328 405 -0 3

Die Bewertung von Grund- und Sicherungsgeschäften wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position

"Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" (Note 4) erfasst.

Cashflow Hedge

Die Perioden, in denen die abgesicherten Cashflows voraussichtlich eintreten und die Gewinn- und Verlustrechnung beeinflussen werden, sind wie folgt:

31.12.2018
in Mio. €
Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
669 1.945 969 3.583

Zeitliches Profil für die Nominalbeträge der Sicherungsinstrumente:

31.12.2018
in Mio. €
Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
9 22 31

Angabe gemäß IFRS 7.24B a)

Mikro
Absicherung
Sicherungsbedingte Anpassungen
bei Mikro-Absicherung
31.12.2018
in Mio. €
Buchwert Im Buchwert der
Vermögenswerte/
Verbindlichkeiten
enthaltene
sicherungs
bedingte
Anpassungen
Übrige
Anpassungen für
beendete Mikro
Absicherungen,
einschließlich
Absicherungen
von Netto
positionen
Gesicherte
Grundgeschäfte
im Rahmen der
Absicherung
eines Portfolios
gegen
Zinsänderungs
risiken
Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral
zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen
Ergebnis bewertet werden
Zinssatzbezogen 2.164 -3 0
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Vermögenswerte
Zinssatzbezogen 543 37 0 329
Verbindlichkeiten
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
Zinssatzbezogen 5.240 114 -4 9.202

30 | Eigenkapital

Grundkapital

Das Grundkapital der BAWAG Group reduzierte sich aufgrund des am 7. November 2018 abgeschlossenen Aktienrückkaufprogrammes um 1,2 Mio. €, somit verfügt die BAWAG Group über ein Grundkapital von 98,8 Mio. € (2017: 100 Mio. €), welches zur Gänze einbezahlt wurde. Die Anzahl der Stückaktien zum 31. Dezember 2018 beträgt 98.794.893 Stück (2017: 100.000.000 Stück).

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand wurde gemäß § 5 Nr. 7 der Satzung der BAWAG Group AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren nach dem Tag der Beschlussfassung, also bis zum 15.09.2022 – auch in mehreren Tranchen –, gegen Bar- und/oder Sacheinlagen um bis zu 50.000.000 € durch Ausgabe von bis zu 50.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen und die Preisbedingungen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzulegen (genehmigtes Kapital 2017).

Kapital- und Gewinnrücklagen

Die Kapitalrücklagen enthalten Einlagen der Gesellschafter, die kein Stammkapital darstellen. In den Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen werden thesaurierte Gewinne sowie im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen ausgewiesen. Aufgrund des am 7. November 2018 abgeschlossenen Aktienrückkaufprogrammes reduzierten sich die Gewinnrücklagen um 46,6 Mio. € auf 2.603,6 Mio. €.

AT1-Kapital

Im April 2018 begab die BAWAG Group AG eine AT1- Emission (zusätzliches Kernkapital, "Additional Tier 1") mit einem Volumen von 300 Mio. €. Aufgrund der vertraglichen Ausgestaltung wird die Emission gemäß IAS 32 als Eigenkapital klassifiziert. Direkt mit der Emission verbundene Kosten und Steuereffekte wurden erfolgsneutral als Abzug vom Eigenkapital erfasst. Ebenso werden Kuponzahlungen sowie damit verbundene Ertragssteuereffekte als Dividenden direkt im Eigenkapital dargestellt.

Dividenden

Der Vorstand hat beschlossen, der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividendenausschüttung von 215,2 Mio. € (rund 2,18 € pro Aktie; basierend auf den im Umlauf befindlichen Aktien per 28. Februar 2019) vorzuschlagen (2017: 58,3 Mio. €; rund 0,58 € pro Aktie).

Nicht beherrschende Anteile

Der 75%-Anteil an der ACP-IT Finanzierungs GmbH führte zu nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von 1 Mio. € (2017: 1 Mio. €).

Haftrücklage

Kreditinstitute haben gemäß § 57 Abs. 5 BWG eine Haftrücklage zu bilden. Eine Auflösung der Haftrücklage darf nur insoweit erfolgen, als dies zur Erfüllung von Verpflichtungen gemäß § 93 BWG oder zur Deckung sonst im Jahresabschluss auszuweisender Verluste erforderlich ist.

Entwicklung des Sonstigen Ergebnisses

in Mio. € Gewinn
rücklagen
Cashflow
Hedge
Rücklage
nach
Steuern
Versiche
rungs
mathe
matische
Gewinne/
Verluste
nach
Steuern
sonstigen
Ergebnis
zum
beizule
genden
Zeitwert
ausgewie
sene
Schuldins
trumente
nach
Steuern
ohne at
equity
Gesell
schaften
Im
sonstigen
Ergebnis
zum
beizule
genden
Zeitwert
ausgewie
sene
Schuldins
trumente
nach
Steuern aus
at equity
Gesell
schaften
Im
sonstigen
Ergebnis
ausgewie
sene zum
beizulegen
den
Zeitwert
bewertete
Aktien und
andere
Eigenkapi
talinstru
mente nach
Steuern
Änderung
des Credit
Spreads
von finan
ziellen
Verbind
lichkeiten
nach
Steuern
Währungs
umrech
nung
Eigen
kapital, den
Eigentü
mern des
Mutter
unterneh
mens
zurechen
bar (exkl.
AT1-
Kapital)
Nicht
beherr
schende
Anteile
Eigenkapital
inkl. nicht
beherr
schender
Anteile
Gesamtergebnis 2018 436,5 -10,5 -5,1 -58,3 -0,9 -7,1 6,2 -0,1 360,7 360,7
Konzernjahresüberschuss/-
fehlbetrag
436,5 436,5 436,5
Direkt im Eigenkapital erfasste
Erträge und Aufwendungen
-10,5 -5,1 -58,3 -0,9 -7,1 6,2 -0,1 -75,8 -75,8
Veränderung der Cashflow
Hedge-Rücklage
-13,9 -13,9 -13,9
Veränderung der im
sonstigen Ergebnis zum
beizulegenden Zeitwert
ausgewiesenen
Schuldinstrumente
-78,5 -78,5 -78,5
Anteil der direkt im
Eigenkapital erfassten
Erträge und Aufwendungen
von assoziierten
Unternehmen, die nach der
Equity-Methode bilanziert
werden
-0,9 -0,9 -0,9
Versicherungsmathematisch
e Gewinne/
Verluste aus
leistungsorientierten Plänen
-6,8 -6,8 -6,8
Im sonstigen Ergebnis
ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete Aktien und andere
Eigenkapitalinstrumente
-9,2 -9,2 -9,2
Änderung des Credit
Spreads von finanziellen
Verbindlichkeiten
8,3 8,3 8,3
Währungsumrechnung -0,1 -0,1 -0,1
Ertragssteuern 3,4 1,7 20,2 2,1 -2,1 25,3 25,3

Im

in Mio. € Gewinn
rücklagen
AFS
Rücklage
Cashflow
Hedge
Rücklage
nach
Steuern
Ver
sicherungs
mathe
matische
Gewinne/
Verluste
Eigenkapital
ohne nicht
beherr
schende
Anteile
Nicht
beherr
schende
Anteile
Eigenkapi
tal inkl.
nicht
beherr
schender
Anteile
Gesamtergebnis 2017 449,1 25,4 -3,5 -3,7 467,3 0,1 467,4
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag 449,1 449,1 0,1 449,2
Direkt im Eigenkapital erfasste
Erträge und Aufwendungen
25,4 -3,5 -3,7 18,2 18,2
Veränderung der Cashflow-Hedge
Rücklage
-4,7 -4,7 -4,7
Veränderung der AFS-Rücklage 33,2 33,2 33,2
Direkt im Eigenkapital erfasste
Erträge und Aufwendungen (vor
Steuern)
33,2 33,2 33,2
Anteil der direkt im Eigenkapital
erfassten Erträge und
Aufwendungen von assoziierten
Unternehmen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
-0,2 -0,2 -0,2
Versicherungsmathematische
Gewinne/Verluste aus
leistungsorientierten Plänen
-5,0 -5,0 -5,0
Ertragssteuern -7,6 1,2 1,3 -5,1 -5,1

Im Sonstigen Ergebnis erfasste latente Steuern vom Einkommen

Vor Steuern vom Nach
Steuern Einkommen Steuern
in Mio. € 01.01.–31.12.2018
Cashflow-Hedge-Rücklage -13,9 3,4 -10,5
Versicherungsmathematische Gewinne/
Verluste aus leistungsorientierten Plänen
-6,8 1,7 -5,1
Im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene
Schuldinstrumente nach Steuern ohne at equity Gesellschaften
-78,5 20,2 -58,3
Im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene
Schuldinstrumente nach Steuern aus at equity Gesellschaften
-0,9 -0,9
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert
bewertete Aktien und andere Eigenkapitalinstrumente nach
Steuern
-9,2 2,1 -7,1
Änderung des Credit Spreads von finanziellen Verbindlichkeiten
nach Steuern
8,3 -2,1 6,2
Währungsumrechnung -0,1 -0,1
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen -101,1 25,3 -75,8
Vor
Steuern
Steuern vom
Einkommen
Nach
Steuern
in Mio. € 01.01.–31.12.2017
Cashflow-Hedge-Rücklage -4,7 1,2 -3,5
AFS-Rücklage 33,0 -7,6 25,4
Versicherungsmathematische Gewinne/
Verluste aus leistungsorientierten Plänen
-5,0 1,3 -3,7
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 23,3 -5,1 18,2

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Vorjahreszahlen wurden angepasst. Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41.

Grundlage für die Segmentierung ist die am 31. Dezember 2018 gültige Konzernstruktur.

In der Segmentberichterstattung spiegeln sich die Resultate der in die BAWAG Group eingebundenen operativen Geschäftssegmente wider. Als Grundlage für die nachfolgenden Segmentinformationen dient IFRS 8 "Operating Segments", der dem "Management-Ansatz" folgt. Die Segmentinformationen werden auf Basis des internen Berichtswesens bestimmt, das dem Vorstand dazu dient, die Leistung der Segmente zu beurteilen und Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen auf die Segmente zu treffen.

Die Aufspaltung des Zinsüberschusses und dessen Allokation auf die Segmente in der Managementberichterstattung beruhen auf den Grundsätzen der Marktzinsmethode unter zusätzlicher Berücksichtigung verrechneter Liquiditätskosten und -prämien. Dieser Methodik folgend wird unterstellt, dass Aktiv- und Passivpositionen über entsprechend fristenkongruente Geschäfte am Geld- und Kapitalmarkt refinanziert und demgemäß zinsrisikolos gestellt werden. Die aktive Steuerung des Zinsrisikos erfolgt im Aktiv-/Passiv-Management und wird erfolgsmäßig im Corporate Center dargestellt. Die restlichen Erlöskomponenten und die direkt zurechenbaren Kosten werden verursachungsgerecht den jeweiligen Unternehmensbereichen zugerechnet. Die Overheadkosten werden mittels Verteilungsschlüssel auf die einzelnen Segmente verteilt.

Mit März 2018 wurde die Segmentberichterstattung angepasst, um die zukünftige Entwicklung der einzelnen Geschäftssegmente besser darstellen zu können. Die Zahlen der Vorperioden wurden entsprechend angepasst. Folgende Änderungen wurden vorgenommen:

  • start:bausparkasse und Immobilienleasing wurden vom Segment BAWAG P.S.K. Retail in das Segment easygroup verschoben, um einerseits die Verkaufskanäle außerhalb unseres Filialvertriebs im Segment easygroup zu bündeln und andererseits den Schwerpunkt in BAWAG P.S.K. Retail auf den Omnikanal-Ansatz (physisch und digital) zu legen.
  • Die Kostenverrechnung wurde angepasst, um den Anteil direkter Kosten und direkt zugerechneter Kosten an den Gesamtkosten zu erhöhen und um die Verteilungsschlüssel für ein höheres Maß an Transparenz zu vereinfachen. Weiters wurde die Übertragung der Overhead-

Kosten auf die einzelnen Segmente von einer fixen auf eine schlüsselbasierte Verteilung geändert.

Mit September 2018 inkludiert easygroup die start:bausparkasse AG (vormals: Deutscher Ring Bausparkasse AG. Die Akquisition wurde im September 2018 abgeschlossen.

Die BAWAG Group wird im Rahmen der folgenden sieben Geschäfts- und Berichtssegmente gesteuert:

  • BAWAG P.S.K. Retail – hierunter fallen Spar-, Zahlungsverkehrs-, Karten- und Finanzierungsprodukte, Anlage- und Versicherungsprodukte für unsere inländischen Privatkunden, KMU-Finanzierungen einschließlich unserer Aktivitäten im Bereich des sozialen Wohnbaus sowie Wohnbaubankanleihen und eigene Emissionen, die mit Retailkrediten besichert sind.
  • easygroup umfasst unsere Direktbanktochter easybank mit einer vollständigen Online-Produktpalette, z.B. Sparen, Zahlungsverkehr, Karten- und Kreditgeschäft für Privatkunden und KMUs. Weiters fallen unser KFZ-, Mobilien- und Immobilienleasinggeschäft, Bauspardarlehen und -einlagen sowie das Kreditgeschäft mit internationalen privaten Kreditnehmern sowie eigene Emissionen, die mit einem internationalen Portfolio an Wohnbaukrediten gedeckt sind, darunter.
  • International Business beinhaltet unser Kreditgeschäft mit internationalen Kommerzkunden sowie das internationale Immobilienfinanzierungsgeschäft außerhalb der DACH-Region und wird von unserer Filiale in London betreut.
  • DACH Corporates & Public Sector – dazu gehören die Unternehmensfinanzierung und sonstige Provisionsdienstleistungen mit Kommerzkunden und der öffentlichen Hand vorwiegend in Österreich. Da wir unsere Kunden auch grenzüberschreitend unterstützen, sind in diesem Segment auch ausgewählte Kundenbeziehungen in Nachbarländern enthalten. Eigenemissionen, die mit Kommerzkrediten oder Krediten der öffentlichen Hand besichert sind, bzw. direkte Refinanzierungen sind ebenso zugeordnet.

  • Südwestbank – umfasst das Kundengeschäft (Retail, KMU, Kommerz) der Südwestbank AG und ihrer Töchter inklusive Refinanzierung.

  • Treasury Services & Markets – umfasst unsere Aktivitäten im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Handels- und Investitionsdienstleistungen und Aktiv-Passiv-Transaktionen (inklusive besicherter und unbesicherter Refinanzierung) und die Anlageergebnisse des Wertpapierportfolios der BAWAG Group.
  • Corporate Center – alle anderswo nicht zugehörigen Posten im Zusammenhang mit Konzern-Support-

Funktionen für die gesamte Bank, Bilanzpositionen wie z.B. Marktwerte der Derivate sowie bestimmte Aktivitäten und Ergebnisse von Tochterunternehmen, Beteiligungen und Überleitungspositionen. Regulatorische Aufwendungen (mit Ausnahme der Beiträge zur Einlagensicherung) und Unternehmenssteuern sind dem Corporate Center zugeordnet.

Unsere Segmente sind auf unsere Geschäftsstrategie hin ausgerichtet und orientieren sich am Ziel, die Ergebnisse unserer Geschäftseinheiten und der gesamten Bank transparent auszuweisen. Dazu gehört auch die Minimierung finanzieller Auswirkungen und Aktivitäten im Corporate Center.

2018
in Mio. €
BAWAG
P.S.K.
Retail
easygroup International
Business
DACH
Corporates
& Public
Sector
Südwest
bank
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Summe
Nettozinsertrag 386,5 164,1 134,0 58,7 82,5 48,1 -33,4 840,5
Provisionsüberschuss 156,9 58,4 0,3 36,7 32,4 0,6 -2,5 282,8
Operative Kernerträge 543,4 222,5 134,3 95,4 114,9 48,7 -35,9 1.123,3
Gewinne und Verluste aus
Finanzinstrumenten
16,7 0,0 10,1 0,6 0,0 27,6 -35,5 19,5
Sonstige betriebliche Erträge und
Aufwendungen
1,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 26,0 27,9
Operative Erträge 562,0 222,5 144,4 96,0 114,9 76,3 -45,4 1.170,7
Operative Aufwendungen -252,3 -70,1 -28,1 -51,2 -69,2 -31,5 -15,5 -517,9
Regulatorische Aufwendungen -11,7 -3,9 0,0 0,0 -2,1 0,0 -22,4 -40,1
Risikokosten -54,8 -3,4 6,6 1,3 5,8 0,2 -0,8 -45,1
Ergebnis von at-equity bewerteten
Beteiligungen
5,1 5,1
Jahresüberschuss vor Steuern 243,2 145,1 122,9 46,1 49,5 45,0 -79,1 572,7
Steuern vom Einkommen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -136,2 -136,2
Jahresüberschuss nach Steuern 243,2 145,1 122,9 46,1 49,5 45,0 -215,3 436,5
Nicht beherrschende Anteile 0,0 0,0
Nettogewinn 243,2 145,1 122,9 46,1 49,5 45,0 -215,3 436,5
Geschäftsvolumina
Aktiva 9.547 5.682 6.284 5.581 3.821 10.192 3.591 44.698
Verbindlichkeiten 18.771 6.472 7 6.411 4.952 2.460 5.625 44.698
Risikogewichtete Aktiva 3.354 3.254 5.303 1.951 3.184 1.703 1.716 20.465

Darstellung der Segmente:

2017
in Mio. €
BAWAG
P.S.K.
Retail
easygroup Internationa
l Business
DACH
Corporates
& Public
Sector
Südwest
bank
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Summe
Nettozinsertrag 378,1 170,6 129,1 70,6 5,6 49,4 -10,3 793,1
Provisionsüberschuss 151,0 28,0 0,4 39,1 3,0 0,0 -4,6 216,9
Operative Kernerträge 529,1 198,6 129,5 109,7 8,6 49,4 -14,9 1.010,0
Gewinne und Verluste aus
Finanzinstrumenten
0,8 0,0 -0,4 -10,9 0,0 21,6 0,6 11,7
Sonstige betriebliche Erträge und
Aufwendungen
1,8 2,5 0,0 0,0 0,0 0,0 94,4 98,7
Operative Erträge 531,7 201,1 129,1 98,8 8,6 71,0 80,1 1.120,4
Operative Aufwendungen -272,8 -59,7 -29,0 -47,5 -8,0 -21,6 -89,9 -528,5
Regulatorische Aufwendungen -13,4 -4,2 0,0 0,0 -0,1 0,0 -16,1 -33,8
Risikokosten -51,1 0,1 -16,3 -8,0 -0,2 0,0 13,7 -61,8
Ergebnis von at-equity bewerteten
Beteiligungen
4,1 4,1
Jahresüberschuss vor Steuern 194,4 137,3 83,8 43,3 0,3 49,4 -8,1 500,4
Steuern vom Einkommen -51,2 -51,2
Jahresüberschuss nach Steuern 194,4 137,3 83,8 43,3 0,3 49,4 -59,3 449,2
Nicht beherrschende Anteile -0,1 -0,1
Nettogewinn 194,4 137,3 83,8 43,3 0,3 49,4 -59,4 449,1
Geschäftsvolumina
Aktiva 9.502 5.938 5.174 6.725 4.183 11.137 3.397 46.056
Verbindlichkeiten 18.954 5.981 1 6.762 6.146 2.477 5.735 46.056
Risikogewichtete Aktiva 3.679 4.193 4.318 2.410 3.349 2.124 1.421 21.494

Da die interne und externe Berichterstattung der BAWAG Group vollständig harmonisiert ist, ergibt die Summe der Gewinne oder Verluste der berichtspflichtigen Segmente den Gewinn oder Verlust der Gruppe. Aus diesem Grund wird in der Segmenttabelle keine separate Spalte mit einer Überleitungsrechnung dargestellt.

In der Sitzung des Aufsichtsrats im Dezember 2018 wurde die Anpassung der operativen Geschäftssegmente und des Steuerungsansatzes der BAWAG Group beschlossen, was auch Auswirkungen auf die Segmentberichterstattung hat. DACH Corporates & Public Sector, International Business,

das Kommerzkundengeschäft der Südwestbank sowie die MidCaps (vorher im Segment BAWAG P.S.K. Retail) werden in das neue Segment Corporates & Public Sector zusammengeführt. BAWAG P.S.K. Retail, easygroup and das Privatkundengeschäft der Südwestbank werden in das neue Segment Retail & SME zusammengeführt. Treasury Services & Markets und Corporate Center bleiben unverändert bestehen. Die Änderungen wurden per 1. Jänner 2019 wirksam und werden daher ab dem ersten Quartal 2019 berichtet. Die Vorjahreszahlen werden entsprechend angepasst.

Geografische Verteilung

Die unten angeführten Tabellen stellen die Geschäftssegmente in einer geografischen Verteilung, basierend auf der risikomäßigen Zuordnung der Einzelkunden zu einem Land, dar. Kundengruppen werden nicht aggregiert und einem einzelnen Land zugeordnet (z.B. dem Land der Muttergesellschaft), sondern auf Einzelgesellschaftsebene den jeweiligen Ländern zugeteilt.

Als österreichische Bank erwirtschaftet die BAWAG Group 69% ihrer operativen Kernerträge in Österreich. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt – unterstützt durch die Südwestbank, das Kommerzkundengeschäft sowie die Expansion der easygroup nach Deutschland – in der DACH-Region. Der Fokus des Segments International Business liegt auf Westeuropa sowie Nordamerika.

DACH 540,0 176,0 1,8 91,9 110,9 22,9 -35,9 907,6
davon Österreich 538,3 172,1 0,0 82,4 0,0 22,5 -37,3 778,0
davon Deutschland 1,4 3,8 1,8 9,2 110,6 0,1 1,4 128,3
Westeuropa 0,3 46,9 76,0 0,5 3,3 15,9 0,0 142,9
davon UK 0,1 21,9 32,4 0,1 0,1 5,4 0,0 60,0
davon Frankreich 0,1 25,0 3,9 0,0 0,1 0,7 0,0 29,8
davon Irland 0,0 0,0 24,1 0,0 0,0 2,9 0,0 27,0
Nordamerika 0,2 0,0 37,2 0,1 0,1 1,8 0,0 39,4
davon USA 0,2 0,0 36,1 0,1 0,1 1,8 0,0 38,3
Südeuropa 0,4 0,1 15,7 0,1 0,1 7,2 0,0 23,6
Sonstige 2,5 -0,5 3,6 2,8 0,5 0,9 0,0 9,8
Summe 543,4 222,5 134,3 95,4 114,9 48,7 -35,9 1.123,3

Die folgenden Tabellen zeigen die operativen Kernerträge nach Segment und geografischer Verteilung:

2017
in Mio. €
BAWAG
P.S.K.
Retail
easygroup International
Business
DACH
Corporates
& Public
Sector
Südwest
bank
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Summe
DACH 525,8 130,8 0,0 106,7 8,5 21,3 -14,7 778,4
davon Österreich 523,8 130,7 0,0 89,0 0,0 19,6 -16,9 746,2
davon Deutschland 1,6 0,1 0,0 17,3 8,5 0,5 2,3 30,3
Westeuropa 0,4 67,8 81,6 0,1 0,1 15,2 -0,2 165,0
davon UK 0,1 27,3 38,4 0,1 0,0 6,4 0,0 72,3
davon Frankreich 0,1 40,5 3,2 0,0 0,0 0,8 0,0 44,6
davon Irland 0,0 0,0 27,4 0,0 0,0 2,1 0,0 29,5
Nordamerika 0,2 0,0 39,2 0,3 0,0 2,8 0,0 42,5
davon USA 0,2 0,0 36,7 0,3 0,0 2,8 0,0 40,0
Südeuropa 0,4 0,0 6,0 0,1 0,0 9,0 0,0 15,5
Sonstige 2,3 0,0 2,7 2,5 0,0 1,1 0,0 8,6
Summe 529,1 198,6 129,5 109,7 8,6 49,4 -14,9 1.010,0

Das Segmentergebnis kann wie folgt auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung übergeleitet werden:

in Mio. € 2018 2017
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten gemäß Segmentbericht 19,5 11,7
Den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbare Gewinne und Verluste aus
finanziellen Vermögenswerten
Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden gemäß
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
19,5 11,7
in Mio. € 2018 2017
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen gemäß Segmentbericht 27,9 98,6
Regulatorische Aufwendungen -36,1 -30,6
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen gemäß Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
-8,2 68,0
in Mio. € 2018 2017
Operative Aufwendungen gemäß Segmentbericht -517,9 -528,5
Regulatorische Aufwendungen -4,0 -3,2
Operative Aufwendungen gemäß Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung -521,9 -531,6
in Mio. € 2018 2017
Jahresüberschuss vor Steuern gemäß Segmentbericht 572,7 500,4
Den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbare Gewinne und Verluste aus

finanziellen Vermögenswerten – – Jahresüberschuss vor Steuern gemäß Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 572,7 500,4

KAPITALMANAGEMENT

Das Kapitalmanagement der BAWAG Group erfolgt auf Basis der CRR (Capital Requirements Regulation) sowie der entsprechenden nationalen Begleitverordnungen (Basel 3 Säule 1) und im Sinne des ökonomischen Kapitalsteuerungsansatzes (Basel 3 Säule 2) des ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Process).

Das Kapitalmanagement wird zentral gesteuert. Kernaufgaben sind die laufende Beobachtung der Geschäftsentwicklung der Gruppe, die Analyse der Veränderungen der risikogewichteten Aktiva sowie deren Abgleich mit dem zur Verfügung stehenden regulatorischen Eigenkapital bzw. ICAAP-Limit und Auslastungen je Segment.

Die BAWAG Group steuert ihre Kapitalposition unter Vollanwendung der CRR-Bestimmungen ohne Berücksichtigung von Übergangsbestimmungen für Kapitalbestandteile und der Berechnung der risikogewichteten Aktiva. Die Kapitalplanung ist voll in den Business-Planung-Prozess integriert, um sicherzustellen, dass sowohl die regulatorischen Kapitalanforderungen als auch die Zielkapitalquote über den gesamten Planungshorizont eingehalten werden. Neben der regulatorischen Kapitalplanung werden den Geschäftssegmenten im Rahmen des ICAAP-Prozesses im Einklang mit der Planung stehende Kapitallimite zugewiesen.

Das Capital Management Team spricht gegebenenfalls Empfehlungen zur Stärkung und Optimierung der Eigenkapitaldecke an den Gesamtvorstand der BAWAG Group aus und berichtet monatlich an das Enterprise Risk Meeting der Bank.

Der ICAAP ist gleichermaßen nach Risikotragfähigkeit und Geschäfts- und Risikoprofil der Gruppe gestaltet und bildet einen integralen Bestandteil des Planungs- und Kontrollsystems. Im Rahmen des ICAAP werden die Risikotragfähigkeit sichergestellt sowie der effiziente Einsatz der

Risikodeckungsmasse verfolgt. Stresstests runden den Steuerungsprozess zusätzlich ab.

Im Rahmen des SREP werden für die BAWAG Group Mindestkapitalquoten festgesetzt sowie eine Säule-2- Empfehlung abgegeben. Zusätzlich zu diesen extern von der Bankaufsicht vorgegebenen Mindestkapitalquoten werden in dem im Rahmen des BaSAG (Bundesgesetz über die Sanierung und Abwicklung von Banken) erstellten Sanierungsplan der BAWAG Group Schwellenwerte für das Erreichen einer Frühwarnphase sowie der Sanierungsphase und die damit zusammenhängenden Prozesse definiert. Die Schwellenwerte beziehen sich dabei sowohl auf Liquiditäts- als auch auf regulatorische und ökonomische Kapitalgrößen.

Die BAWAG Group überwacht kontinuierlich die Einhaltung der Schwellenwerte und damit auch gleichzeitig der vorgeschriebenen Eigenmittelquoten. Basis sind dabei die Meldungen an die Oesterreichische Nationalbank sowie die regelmäßige Beobachtung der Geschäftsentwicklung.

Zusätzlich achtet das Capital Management Team auf alle zukünftigen regulatorischen Änderungen wie z.B. MREL oder Basel IV. Die regulatorischen Entwicklungen werden kontinuierlich verfolgt und die Auswirkungen auf die Kapitalposition der Bank eingeschätzt. Die erwarteten Auswirkungen der regulatorischen Änderungen werden regelmäßig an die zuständigen Bereichsleiter und Vorstände kommuniziert. Erwartete zukünftige regulatorische Anforderungen (z.B. MREL-Anforderung oder die Einführung einer verbindlichen Verschuldungsquote) werden proaktiv in den Kapitalmanagementprozess integriert. Damit soll sichergestellt werden, dass die Bank ihr Kapitalmanagement rechtzeitig an die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen anpassen kann.

Die konsolidierten regulatorischen Meldungen erfolgen auf Ebene der BAWAG Group als EU-Mutterfinanzholdinggesellschaft der Kreditinstitutsgruppe.

Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung der Eigenmittel der BAWAG Group inklusive Übergangsregelungen und deren Eigenmittelerfordernis zum 31. Dezember 2018 und zum 31. Dezember 2017 gemäß CRR mit IFRS-Werten und auf Basis des CRR-Konsolidierungskreises. Die Vorjahreszahlen weichen von jenen per 31. Dezember 2018 u.a. aufgrund der geänderten Bestimmungen des IFRS 9 ab. Vorjahreszahlen wurden angepasst. Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41. und unterhalb.

BAWAG Group
in Mio. € 31.12.20182) 31.12.2017
Grundkapital und Rücklagen (inklusive Fonds für allgemeine Bankrisiken)1) 3.636 3.484
Abzug immaterielle Vermögenswerte -427 -343
Sonstiges Ergebnis -153 9
Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge -34 -38
Prudent valuation, aus der Zeitwertbilanzierung resultierende nicht realisierte
Gewinne, Gewinne aus zum Zeitwert bilanzierten Verbindlichkeiten, die aus
Veränderungen der eigenen Bonität resultieren, Cashflow-Hedge-Reserve
0 -33
Von der künftigen Rentabilität abhängige latente Steueransprüche, ausgenommen
diejenigen, die aus temporären Differenzen resultieren
-49 -91
Abzugsposten, die das zusätzliche Kernkapital überschreiten -90
Hartes Kernkapital 2.974 2.898
Als zusätzliches Kernkapital anrechenbare Kapitalinstrumente 300 0
Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge -5
Abzug immaterielle Vermögenswerte -85
Abzugsposten, die das zusätzliche Kernkapital überschreiten 90
Zusätzliches Kernkapital 300 0
Tier I 3.274 2.898
Ergänzungs- und Nachrangkapital 96 347
Ergänzungskapital mit Übergangsbestimmungen 6 15
Überschuss IRB-Risikovorsorge 4 35
Abzug nicht wesentliche Beteiligungen, Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge -33 -27
Ergänzungskapital – Tier II 73 370
Anrechenbare Eigenmittel (Total Capital) 3.347 3.268

1) In dieser Position wurde eine Dividende in Höhe von 215,2 Mio. €, entsprechend der Dividenden-Policy der BAWAG Group, abgezogen. (2017: Dividenden in Höhe von 109,9 Mio. € (bestehend aus einer Zwischendividende in Höhe von 51,6 Mio. € und einer Dividende zum Jahresende in Höhe von 58,3 Mio. €) und ein freiwilliger aufsichtsrechtlicher Filter in Höhe von 44 Mio. € auf das ausschüttungsfähige Ergebnis.)

2) Die Kapitalzahlen per 31. Dezember 2018 weichen von jenen per 31. Dezember 2017 u.a. aufgrund von unterschiedlichen CRR-Übergangsregelungen für 2018 und 2017 für die Anrechenbarkeit von Kapitalien bzw. für diverse Abzugsposten (im Wesentlichen immaterielle Vermögenswerte und Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge) ab.

Eigenmittelanforderung (risikogewichtete Aktiva) mit Übergangsbestimmungen

BAWAG Group
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Kreditrisiko 18.601 19.719
Marktrisiko 51 52
Operationelles Risiko 1.821 1.705
Eigenmittelanforderung (risikogewichtete Aktiva) 20.473 21.476

Zusätzliche Informationen ohne Übergangsbestimmungen nach CRR

BAWAG Group
31.12.2018 31.12.2017
Common Equity Tier 1 Quote, bezogen auf das Gesamtrisiko 14,5% 13,5%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko 16,3% 15,2%

Kennzahlen gemäß CRR inklusive Übergangsbestimmungen

BAWAG Group
31.12.2018 31.12.2017
Common Equity Tier 1 Quote, bezogen auf das Gesamtrisiko 14,5% 13,5%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko 16,4% 15,2%

Während des Geschäftsjahres 2018 hat die BAWAG Group durchgehend die sich aus dem SREP ergebenden Mindestkapitalanforderungen erfüllt. Unsere Ziel-CET1-Quote betrug 2018 12% bei Vollanwendung der CRR-

Vorschriften; wir haben jedoch eine wesentlich höhere Quote von 14,5% erreicht. Auch zukünftig werden wir eine CET1 Quote von 12% bis 13% bei Vollanwendung der CRR beibehalten.

Anpassung der Vorjahreswerte gem. IAS 8

Im Geschäftsjahr 2018 wurden Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41 vorgenommen. Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41. Die folgende

Tabelle stellt die Anpassungen der betroffenen Angaben im Kapital dar:

31.12.2017
in Mio. € Angepasst Veröffentlicht
Kapitalanforderungen (risikogewichtete Aktiva) ohne Übergangsbestimmungen 21.494 21.491
Hartes Kernkapital 2.898 2.906
Anrechenbare Eigenmittel (Total Capital) 3.268 3.276
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn), ohne
Übergangsbestimmungen
13,5% 13,5%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn), ohne
Übergangsbestimmungen
15,2% 15,2%
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn), mit
Übergangsbestimmungen
13,5% 13,5%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn), mit
Übergangsbestimmungen
15,2% 15,3%

WEITERE INFORMATIONEN NACH IFRS

31 | Fair Value

Die folgenden Tabellen zeigen einen Vergleich der Buchwerte und Fair Values (beizulegende Zeitwerte) der einzelnen Bilanzposten:

Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2017
Aktiva
Barreserve 1.069 1.069 1.180 1.180
Erfolgswirksam freiwillig zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
114 114 448 448
Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
390 390
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
3.039 3.039
Schuldtitel 2.804 2.804
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und
andere Eigenkapitalinstrumente
235 235
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
4.408 4.408
Schuldtitel 4.308 4.308
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und
andere Eigenkapitalinstrumente
100 100
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere 2.274 2.347
Handelsaktiva 351 351 458 458
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 38.334 38.596
Kunden 30.482 30.704
Kreditinstitute 4.340 4.338
Wertpapiere 3.512 3.554
Kredite und Forderungen 35.742 35.918
Kunden 30.793 30.951
Kreditinstitute 3.660 3.657
Wertpapiere 1.289 1.310
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
1 1
Sicherungsderivate 401 401 517 517
Sachanlagen 116 n/a 103 n/a
Vermietete Grundstücke und Gebäude 118 121 120 121
Immaterielle Vermögenswerte 505 n/a 488 n/a
Sonstige Vermögenswerte 260 n/a 318 n/a
Summe Aktiva 44.698 46.056
Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2017
Passiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
576 576 726 726
Begebene Schuldverschreibungen und
andere verbriefte Verbindlichkeiten
439 439 606 606
Nachrang- und Ergänzungskapital 131 131 114 114
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 6 6 6 6
Handelspassiva 301 301 345 345
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
38.325 38.336 39.894 40.044
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.281 4.300 4.009 4.026
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 30.195 30.172 30.947 30.959
Begebene Schuldverschreibungen,
Nachrang- und Ergänzungskapital
3.849 3.864 4.938 5.059
Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
150 150
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
156 156 116 116
Sicherungsderivate 104 104 94 94
Rückstellungen 465 n/a 450 n/a
Sonstige Verbindlichkeiten 616 n/a 854 n/a
Eigenkapital 4.004 n/a 3.576 n/a
Nicht beherrschende Anteile 1 n/a 1 n/a
Summe Passiva 44.698 46.056

Der beizulegende Zeitwert von Investment Properties wurde von externen, unabhängigen Immobiliengutachtern bestimmt, die über eine einschlägige berufliche Qualifikation und aktuelle Erfahrung mit der Lage und der Art der zu bewertenden Immobilien verfügen. Bei den sonstigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. Auf eine Angabe zum beizulegenden Zeitwert wurde daher verzichtet.

Es ist nicht geplant, wesentliche Anteile von den zum 31. Dezember 2018 ausgewiesenen Investitionen in Eigenkapitalinstrumente in naher Zukunft zu veräußern oder auszubuchen.

Fair-Value-Hierarchie

Die folgende Tabelle zeigt eine Analyse der Fair Values der bilanzierten Finanzinstrumente und der vermieteten Grundstücke und Gebäude auf Basis der im IFRS 13 definierten Fair-Value-Hierarchie. Die Aufgliederung umfasst die folgenden Gruppen:

  • Level 1: Finanzinstrumente werden unter Verwendung eines öffentlich zugänglichen Kurses ohne jegliche Kursmodifikation bewertet. Hierunter fallen Staatsanleihen und Anleihen mit einem öffentlich zugänglichen Kurs sowie börsengehandelte Derivate.
  • Level 2: Falls keine aktuellen, liquiden Marktwerte zur Verfügung stehen, werden anerkannte und marktübliche "State of the Art"-Bewertungsmethoden angewendet. Dies gilt für die Kategorie "Verbriefte Verbindlichkeiten (eigene Emissionen)" und vereinzelt für das Sonstige Finanzumlaufvermögen im Nostroportfolio; bei "Plain Vanilla"-Wertpapieren erfolgt die Bewertung über die Zinskurve unter Berücksichtigung des aktuellen Credit Spreads. Die Bewertung basiert auf Inputfaktoren (Ausfallsquoten, Kosten, Liquidität, Volatilität, Zinssätze etc.), die aus beobachtbaren Marktpreisen (Level 1) abgeleitet sind. Das betrifft Kurse, die mittels eines internen Modells bzw. anhand von Bewertungsverfahren errechnet werden, sowie externe Quotierungen von Wertpapieren, die auf Märkten mit eingeschränkter Liquidität handeln, die nachweislich auf beobachtbaren Marktpreisen beruhen.

Diese Kategorie beinhaltet die Mehrzahl der OTC-Derivatkontrakte, Unternehmensanleihen und Anleihen, bei denen kein öffentlich zugänglicher Kurs vorliegt, sowie einen Großteil der emittierten, zum Fair Value klassifizierten Schuldtitel des Konzerns.

Zur Bewertung von zum Fair Value bewerteten Kundenforderungen kommen marktübliche Bewertungsmodelle zum Einsatz, z. B. Discounted-Cashflow- und Standardoptionspreismodelle. Marktparameter wie Zinssätze, Wechselkurse oder Volatilitäten werden als Input für das Bewertungsmodell zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts verwendet. Die zur Bestimmung des reinen Zeitwerts verwendeten Diskontierungskurven enthalten nur Instrumente, die kein oder nur ein geringes Ausfallrisiko, wie zum Beispiel Swapsätze, aufweisen. Spread-Kurven, die die Refinanzierungskosten des zugrundeliegenden Schuldners widerspiegeln, werden entweder von ausstehenden Refinanzierungsinstrumenten, unterschieden nach Seniorität (besicherte, unbesicherte oder nachrangige Refinanzierungen), oder Benchmark-Zinskurven (z. B. Indizes) abgeleitet.

Bei linearen, derivativen Finanzinstrumenten, die keine optionalen Komponenten beinhalten (wie z.B. Interest Rate Swaps, Devisentermingeschäfte), wird ebenso die Barwertmethode angewandt (Abzinsung zukünftiger Cashflows mit der entsprechenden Swapkurve, wobei bei Derivaten, mit deren Counterparty ein Credit Support Annex (CSA) besteht, die OIS/EONIA-Swapkurve Basis der Diskontierung ist).

Für optionale Instrumente werden marktübliche Optionspreismodelle wie Black Scholes (Swaptions, Caps, Floors), Bachelier (Caps, Floors und Swaptions in Währungen mit negativen Zinsen), Garman-Kohlhagen (Währungsoptionen) sowie das Hull-White-Modell (Swaps mit mehrfachen Kündigungsrechten) verwendet, die in den Front-Office-Systemen konsistent implementiert und angewandt werden.

Die den Modellen zugrunde liegenden Parameter (Zinskurven, Volatilitäten, FX-Kurse) werden unabhängig von den Treasury-Abteilungen vom Bereich Marktrisiko in die Front-Office-Systeme übertragen, wodurch eine Trennung von Markt und Marktfolge sichergestellt ist.

Bei komplexeren Derivaten, die zu Hedge-Zwecken abgeschlossen wurden und back to back geschlossen sind, wird auf eine externe Bewertung zurückgegriffen, die vom Bereich Marktrisiko eingeholt und zur korrekten Weiterverarbeitung in die Systeme übertragen wird.

Zur Evaluierung der Spreads der Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert gewidmeten eigenen Emissionen werden marktübliche Anbieter wie Reuters herangezogen, wobei aus einem definierten Pool an Bankanleihen unter zusätzlicher Berücksichtigung eines Liquiditätsund Ratingaufschlags eine BAWAG P.S.K.-Seniorunsecured-Spreadkurve ermittelt wird. Für fundierte Bankschuldverschreibungen wird die Spreadkurve aus den Quotes der BAWAG P.S.K.-Benchmark-Anleihen ermittelt. Die Wertpapierkurse der BAWAG P.S.K.- Emissionen errechnen sich dann durch Diskontierung der um den Spread adaptierten Swapkurve.

Im Jahr 2018 betrug der Anteil der Fair-Value-Änderung der eigenen Emissionen des BAWAG Group-Konzerns, der sich nur aufgrund von Bonitätsveränderungen ergeben hat, +8,9 Mio. € (2017: -12,4 Mio. €). Diese ist definiert als das Produkt des Creditspreadbasispunktwertes mit der jeweiligen Spreadveränderung, ergänzt um den Pull-to-Par Effekt. Zum 31. Dezember 2018 betrug die kumulierte Fair-Value-Änderung, die auf Bonitätsveränderungen zurückzuführen ist, 0,5 Mio. € (2017: 7,3 Mio. €).

Bei einer Verengung des Credit Spreads um einen Basispunkt würde sich eine Bewertungsveränderung von -0,1 Mio. € (2017: -0,1 Mio. €) ergeben.

Der Anteil der kumulierten Fair-Value-Änderung von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen, der sich nur aufgrund von Bonitätsveränderungen ergeben hat, betrug zum 31. Dezember 2018 -0,5 Mio. € (2017: -0,1 Mio. €) und wird als Änderung vom Spread zwischen AT-Bund-Kurve und €-Swapkurve in der beobachteten Periode definiert. Der Anteil der entsprechenden jährlichen Fair-Value-Änderung beträgt -4,3 Mio. € (zum 31. Dezember 2017: -0,9 Mio. €).

Bei einer Verengung des Credit Spreads um einen Basispunkt würde sich eine Bewertungsveränderung von +0,07 Mio. € ergeben (2017: +0,08 Mio. €).

Level 3: Im Rahmen der Bewertung werden nicht extern beobachtbare Inputfaktoren verwendet, die einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Marktwerts haben. Dies betrifft vorwiegend illiquide Fonds der Südwestbank sowie Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank, IMMO-BANK und Südwestbank. Kredite und Forderungen und finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten werden mittels Discounted-Cashflow-Methode mit einer um den Credit Spread angepassten Swapkurve bewertet. Außerdem betrifft dies auch die Anteile an nicht konsolidierten Beteiligungen, die entweder erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert oder im sonstigen Ergebnis zum beizuliegenden Zeitwert bewertet werden.

Für die Bestimmung des Credit Value Adjustment (CVA) für Bonitätsrisiken von OTC-Derivaten werden Nettingeffekte auf Kundenebene innerhalb von Geschäften selben Typs und selber Währung berücksichtigt.

31.12.2018
in Mio. €
Level 1 Level 2 Level 3 Summe
Aktiva
Erfolgswirksam freiwillig zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
114 114
Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
54 110 226 390
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
2.819 129 91 3.039
Schuldtitel 2.674 129 1 2.804
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und
andere Eigenkapitalinstrumente
145 90 235
Handelsaktiva 0 351 351
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 2.246 5.174 31.176 38.596
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
1 1
Sicherungsderivate 401 401
Vermietete Grundstücke und Gebäude 121 121
Summe Aktiva 5.119 6.280 31.614 43.013
Passiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
316 260 576
Begebene Schuldverschreibungen und
andere verbriefte Verbindlichkeiten
179 260 439
Nachrang- und Ergänzungskapital 131 131
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 6 6
Handelspassiva 301 301
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
6.138 32.198 38.336
Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
150 150
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
156 156
Sicherungsderivate 104 104
Summe Passiva 7.165 32.458 39.623
31.12.2017
in Mio. €
Level 1 Level 2 Level 3 Summe
Aktiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
267 180 1 448
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
4.077 210 121 4.408
Schuldtitel 4.077 210 21 4.308
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und
andere Eigenkapitalinstrumente
100 100
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere 2.340 7 2.347
Handelsaktiva 458 458
Kredite und Forderungen 4.058 31.860 35.918
Sicherungsderivate 517 517
Vermietete Grundstücke und Gebäude 121 121
Summe Aktiva 6.684 5.430 32.103 44.217
Passiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
363 363 726
Begebene Schuldverschreibungen und
andere verbriefte Verbindlichkeiten
243 363 606
Nachrang- und Ergänzungskapital 114 114
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 6 6
Handelspassiva 345 345
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
6.803 33.241 40.044
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
116 116
Sicherungsderivate 94 94
Summe Passiva 7.721 33.604 41.325

Die BAWAG Group erfasst Transfers zwischen den einzelnen Levels mit Ende der Berichtsperiode, in der die Transfers stattgefunden haben.

Bewegungen zwischen Level 1 und Level 2

Im Jahr 2018 wurden aufgrund von nachträglich entstandenen illiquiden Kursen im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete Wertpapiere mit einem Buchwert von 69 Mio. € (Zur Veräußerung verfügbar 2017: 4 Mio. €) von Level 1 in Level 2 umgegliedert. Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete Wertpapiere mit einem Buchwert von 0 Mio. € (Zur Veräußerung verfügbar 2017: 102 Mio. €) wurden aufgrund eines liquideren Marktes von Level 2 auf Level 1 umgegliedert.

Bewegungen nach und aus Level 3

Die dem Level 3 zugeordneten, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente haben sich wie folgt entwickelt:

Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene
zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
in Mio. € Erfolgswirksam
verpflichtend zum
beizulegenden
Zeitwert bewertete
finanzielle
Vermögenswerte
Erfolgswirksam
freiwillig zum
beizulegenden
Zeitwert bewertete
finanzielle
Vermögenswerte
Schuldtitel Unternehmen mit
Beteiligungsver
hältnis und
andere
Eigenkapital
instrumente
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Stand 01.01.2018 295 1 54 363
Bewertungsgewinne (Verluste)
im Konzernüberschuss
Von Vermögenswerten, die
zum Ende der Periode
gehalten werden
6 0 -10
Von Vermögenswerten, die
zum Ende der Periode
nicht mehr gehalten
werden
2 0
Bewertungsgewinne/-verluste
im Sonstigen Ergebnis
Von Vermögenswerten, die
zum Ende der Periode
gehalten werden
0 0 3
Von Vermögenswerten, die
zum Ende der Periode
nicht mehr gehalten
werden
Käufe/Zugänge 33 0 36 0
Tilgungen -72 0 -96
Verkäufe -38 0
Währungsumrechnung 0 0
Änderung
Konsolidierungskreis
0 0
Übertragungen zu/aus
anderen Levels
Stand 31.12.2018 226 1 90 260
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
in Mio. € Erfolgswirksam
zum
beizulegenden
Zeitwert bewertete
finanzielle
Vermögenswerte
Schuldtitel Unternehmen mit
Beteiligungsver
hältnis und
andere
Eigenkapital
instrumente
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Stand 01.01.2017 1 1 0 477
Bewertungsgewinne/-verluste in der Zeile
Gewinne und Verluste aus finanziellen
Vermögenswerten und Schulden im
Konzernüberschuss
Von Vermögenswerten, die zum Ende der
Periode gehalten werden
-13
Von Vermögenswerten, die zum Ende der
Periode nicht mehr gehalten werden
Bewertungsgewinne/-verluste im Sonstigen
Ergebnis
Von Vermögenswerten, die zum Ende der
Periode gehalten werden
Von Vermögenswerten, die zum Ende der
Periode nicht mehr gehalten werden
Käufe/Zugänge
Tilgungen -101
Verkäufe
Währungsumrechnung
Änderung Konsolidierungskreis 20 19 0
Übertragungen zu/aus anderen Levels 81
Stand 31.12.2017 1 21 100 363

Die Bewertungen (inklusive der Parametrisierungen der beobachtbaren Parameter) erfolgen durch einen vom Markt unabhängigen Marktfolgebereich innerhalb des Risikoressorts auf monatlicher Basis. Aufgetretene Änderungen werden, soweit möglich, mit am Markt beobachtbaren Referenzen verglichen und plausibilisiert.

Quantitative und qualitative Informationen zur Bewertung von Level-3-Finanzinstrumenten

Der wesentliche, nicht direkt beobachtbare Inputfaktor bei den Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank und der IMMO-BANK ist der Spread-Aufschlag auf die Swapkurve, der zur Bestimmung der Risk-Adjusted Discount Curve herangezogen wird. Der Fair Value ermittelt sich in weiterer Folge durch Diskontierung der zukünftigen Cashflows mit der Risk-Adjusted Discount Curve. Der Brutto-Spread-Aufschlag für Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank beträgt aktuell für alle Laufzeiten 100 Basispunkte (Mid) (31. Dezember 2017: 100 Basispunkte). Für Emissionen der IMMO-BANK hängen die Spreads vom Rang und der Fälligkeit ab.

Grundsätzlich ist der angeführte Inputparameter von der generellen Marktentwicklung der Credit Spreads innerhalb des Bankensektors bzw. im Detail von der Bonitätsentwicklung der Wohnbaubanken abhängig, wobei eine Ausweitung der Spreads eine positive Auswirkung hat.

Fair-Value-Kredite werden grundsätzlich über die Discounted-Cashflow-Methode (DCF) bewertet. Sind Ober- oder Untergrenzen oder einfache Kündigungsoptionen vorhanden, werden diese mittels Bachelier-Modell abgebildet. Der Discountfaktor, welcher in der DCF verwendet wird, setzt sich aus mehreren Parametern zusammen: der Funding-Kurve (abgeleitet aus einer Peergroup europäischer Banken mit demselben Rating wie die BAWAG P.S.K.) und einer kundenspezifischen Credit-Spread-Kurve (abgeleitet je nach Verfügbarkeit aus CDS- oder CDS-Markit-Sektor-Kurve; bei Retail und KMU aus intern abgeleiteter Ausfallswahrscheinlichkeit), welche um den jeweiligen Besicherungsgrad angepasst wird.

Bei den Fonds der Südwestbank, die nicht zeitnah zu den veröffentlichten Net Asset Values veräußert werden konnten, kommt als nicht direkt beobachtbarer Inputfaktor ein Abschlag zur Anwendung, der dem zu erwartenden Verkaufskurs Rechnung trägt. Der Fair Value ermittelt sich in weiterer Folge als Differenz des Net Asset Values und dieses Liquiditätsabschlags. Der Ausweis erfolgt unter Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte.

Für die Bewertung eines signifikanten Teils der Eigenkapitalinstrumente werden die Dividend-Discount-Methode sowie die Discounted-Earnings-Methode verwendet. Ein kleinerer Teil wird auf Basis externer Preisangaben oder des anteiligen Eigenkapitals bewertet.

Sensitivitätsanalyse der Fair-Value-Bewertung bei Änderungen der nicht beobachtbaren Parameter

Wenn der Wert eines Finanzinstruments von nicht beobachtbaren Parametern abhängt, können diese Parameter aus einer Bandbreite von alternativen Parametrisierungen gewählt werden. Verbindlichkeiten in Level 3, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, betreffen Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank und der IMMO-BANK. Die BAWAG Group hatte zum 31. Dezember 2018 zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte in Level 3 in Höhe von 317 Mio. € im Bestand (31. Dezember 2017: 122 Mio. €).

Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der Eigenen Emissionen um 20 Basispunkte erhöht, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 31. Dezember 2018 um 0,8 Mio. € (31. Dezember 2017: 1,3 Mio. €) verbessert. Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der eigenen Emissionen um 20 Basispunkte vermindert, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 31. Dezember 2018 um 0,8 Mio. € (31. Dezember 2017: 1,3 Mio. €) verschlechtert.

Der Anteil der kumulierten Fair-Value-Änderung von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen, der sich nur aufgrund von Bonitätsveränderungen ergeben hat, beträgt zum 31. Dezember 2018 +1,2 Mio. € (2017: n/a) und wird als Änderung vom Spread zwischen AT-Bund-Kurve und €-Swapkurve in der beobachteten Periode definiert. Der Anteil der entsprechenden jährlichen Fair-Value-Änderung beträgt +1,3 Mio. € (zum 31. Dezember 2017: n/a).

Bei einer Verengung des Credit Spreads um einen Basispunkt würde sich eine Bewertungsveränderung von +0,09 Mio. € ergeben (2017: n/a).

Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der Kredite um 100 Basispunkte erhöht, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 31. Dezember 2018 um 7,5 Mio. € (31. Dezember 2017: keine Kredite zum beizulegenden Zeitwert in Level 3) verschlechtert. Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der Kredite um 100 Basispunkte vermindert, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 31. Dezember 2018 um 8,2 Mio. € (31. Dezember 2017: keine Kredite zum beizulegenden Zeitwert in Level 3) verbessert.

Wenn man den Liquiditätsabschlag der Fonds der Südwestbank um 10 Prozentpunkte erhöht, hätte sich das Bewertungsergebnis zum 31. Dezember 2018 um 2,0 Mio. € (31. Dezember 2017: 4,2 Mio. €) verschlechtert. Wenn man den Liquiditätsabschlag der Fonds der Südwestbank um 10 Prozentpunkte vermindert, hätte sich das Bewertungsergebnis zum 31. Dezember 2018 um 2,0 Mio. € (31. Dezember 2017: 4,2 Mio. €) verbessert.

Für die Bewertung eines Teils der Eigenkapitalinstrumente sind die wesentlichen Inputparameter der Diskontierungsfaktor, Dividendenerträge bzw. Erträge und auch (möglicherweise) notwendige Kapitalmaßnahmen. Wenn der Diskontierungsfaktor um 100 Basispunkte sinkt, würde der beizulegende Zeitwert um 7,0 Mio. € steigen (davon 4,7 Mio. € FVTOCI und 2,3 Mio. € FVTPL); steigt der Diskontierungsfaktor um 100 Basispunkte, würde der beizulegende Zeitwert um 5,2 Mio. € sinken (davon 3,5 Mio. € FVTOCI

und 1,7 Mio. € FVTPL). Wenn die Veränderung der Dividendenerträge bzw. Nettogewinne dort wo anwendbar um 20% steigt, würde der beizulegende Zeitwert dieses Finanzvermögens um 1,6 Mio. € steigen (davon 1,3 Mio. € FVTOCI und 0,3 Mio. € FVTPL); wenn die Veränderung der Dividendenerträge bzw. Nettogewinne dort wo anwendbar um 20% fällt, würde der beizulegende Zeitwert um 1,5 Mio. € fallen (davon 1,2 Mio. € FVTOCI und 0,3 Mio. € FVTPL).

Ein Teil der Eigenkapitalinstrumente wird auf Basis externer Preisangaben bewertet. Wenn diese Indikationen um 10% niedriger wären, würde der beizulegende Zeitwert dieses Teils um 6,7 Mio. € fallen (davon 5,4 Mio. € FVTOCI und 1,3 Mio. € FVTPL). Wären diese Indikationen um 10 % höher, würde sich der beizulegende Zeitwert dieses Teils um 6,7 Mio. € erhöhen (davon 5,4 Mio. € FVTOCI und 1,3 Mio. € FVTPL).

Der kleinste Teil wird auf Basis des anteiligen Eigenkapitals bewertet. Wäre das Eigenkapital um 10% niedriger, würde dies zu einem Rückgang um 1,1 Mio. € (davon 0,8 Mio. € FVTOCI und 0,3 Mio. € FVTPL) bzw. bei einem um 10% höheren Eigenkapital zu einem Anstieg um 1,1 Mio. € führen (davon 0,8 Mio. € FVTOCI und 0,3 Mio. € FVTPL).

32 | Behandlung eines Day 1 gain

IFRS 9.B5.1.2A besagt, dass der beizulegende Zeitwert beim erstmaligen Ansatz normalerweise dem Transaktionspreis entspricht. Stellt das Unternehmen fest, dass zwischen dem beizulegenden Zeitwert beim erstmaligen Ansatz und dem Transaktionspreis eine Differenz besteht und der beizulegende Zeitwert nicht auf einer Bewertungstechnik basiert, die nur Daten aus beobachtbaren Märkten verwendet, so wird der Buchwert des Finanzinstruments beim erstmaligen Ansatz angepasst. Wenn der beizulegende Zeitwert eines Kreditportfolios nicht dem Transaktionspreis entspricht, so muss der erstmalige Ansatz zum beizulegenden Zeitwert erfolgen, allerdings angepasst um einen etwaigen Day 1 gain oder loss. Dies führt somit zu einem Buchwert des Kreditportfolios, der dem Transaktionspreis entspricht.

Im Fall des Kaufes von drei Kreditportfolien waren die Marktzinssätze zum Transaktionsdatum niedriger als zum Zeitpunkt der Preisverhandlungen. In allen drei Fällen wollte sich der Verkäufer aus dem entsprechenden Geschäftsfeld zurückziehen. Der Erstansatz der übernommenen Kredite und Forderungen erfolgte zum beizulegenden Zeitwert mittels DCF-Methode unter Berücksichtigung aktueller Marktbedingungen zum Erwerbszeitpunkt. Da der beizulegende Zeitwert und daher auch der Day 1 gain

weder auf einer Marktpreisnotierung noch auf der Grundlage einer Bewertungstechnik basieren, die nur Daten aus beobachtbaren Märkten verwendet, darf der Day 1 gain nicht sofort realisiert, sondern muss abgegrenzt werden. Diese abgegrenzte Differenz darf nur in dem Umfang als Gewinn oder Verlust angesetzt werden, in dem sie aus einer Veränderung eines Faktors (einschließlich des Faktors Zeit) entsteht, den Marktteilnehmer bei einer Preisfestlegung beachten würden. In IFRS 9 finden sich keine Angaben darüber, wie diese Differenz nachfolgend zu bemessen ist.

Die IFRS liefern keine Hinweise hinsichtlich der Darstellung der Amortisierung von Day 1 profits. Da der Day 1 profit systematisch verteilt wird, ist die BAWAG Group der Ansicht, dass die regelmäßige Amortisation im Ertrag einem Zinsertrag ähnelt. Aus ökonomischer Sicht erzielt die BAWAG Group höhere Margen auf die erworbenen Kredite. Demzufolge weist die BAWAG Group die systematische Amortisation der Day 1 profits unter dem Posten Zinserträge aus.

Die folgenden Differenzen werden in den nächsten Jahren in den Erträgen erfasst:

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Stand zu Beginn der Periode 70 104
Neue Transaktionen 15
Beträge, die in der Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wurden -22 -33
Währungseffekte 0 -1
Stand am Ende der Periode 63 70

33 | Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

Forderungen und Verbindlichkeiten der BAWAG Group gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis

besteht, ergeben sich in nachfolgend dargestellter Höhe. Die Geschäftsbeziehungen zu diesen Unternehmen erfolgen zu banküblichen Konditionen.

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Forderungen gegenüber Kunden 32 37
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 32 37
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 9 15
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 9 15

Im Jahr 2018 beliefen sich die Zinserträge aus Geschäften mit verbundenen Unternehmen auf 1 Mio. € (2017:

4 Mio. €), die Zinsaufwendungen auf 1 Mio. € (2017: 1 Mio. €).

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Forderungen gegenüber Kunden 77 86
Wertpapiere 22 22
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis
besteht
99 108
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 21 80
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis
besteht
21 80

34 | Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Eigentümer der BAWAG Group AG

Die Aktien der BAWAG Group AG sind seit dem 25.10.2017 (erster Handelstag) zum Handel an der Wiener Börse zugelassen. Gemäß den der BAWAG Group AG zugegangenen Beteiligungsmeldungen waren per 31.12.2018 an der BAWAG Group AG (i) zu 35,1% Fonds und Accounts unter dem Management von Cerberus Capital Management, L.P. und deren Tochtergesellschaften und (ii) zu 25,7% Fonds und Accounts, die oder deren Anteile an der BAWAG Group AG Gegenstand eines Vermögensverwaltungsvertrags mit GoldenTree Asset Management LP sind, beteiligt.

Wesentliche nicht vollkonsolidierte Tochtergesellschaften, Joint Ventures und Beteiligungen der BAWAG Group

BAWAG P.S.K. Versicherung AG

Die BAWAG Group hält indirekt 25% plus 1 Aktie an der BAWAG P.S.K. Versicherung AG, Wien. Die Mehrheit steht im Eigentum des Generali-Konzerns. Die BAWAG P.S.K. Versicherung AG wird in der BAWAG Group at-equity konsolidiert. Die Geschäftsbeziehungen der BAWAG Group mit der BAWAG P.S.K. Versicherung AG umfassen Versicherungsprodukte, wobei die Konditionengestaltung marktüblich ist. Zur Absicherung und Regelung der Zusammenarbeit der BAWAG P.S.K. mit der Generali bestehen drittübliche Verträge, z.B. Kooperationsvertrag, Lizenzvertrag, Provisionsvereinbarung usw.

PSA Payment Services Austria GmbH

Die BAWAG Group hält 20,82% an der PSA Payment Services Austria GmbH. Die PSA Payment Services Austria steht im Eigentum mehrerer österreichischer Banken und Bankengruppen. Die PSA ist im Service und der Organisation des Bankomatkartenbetriebes tätig und wird in der BAWAG Group at-equity konsolidiert.

Sonstige Unternehmen

Eine Liste aller nicht konsolidierten Gesellschaften wird unter Note 48 dargestellt.

Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Im Folgenden werden die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen dargestellt:

31.12.2018
in Mio. €
Mutter
unternehmen
Unternehmen,
unter deren
gemeinschaftlicher
Führung oder
maßgeblichem
Einfluss das
Unternehmen
steht
Verbundene, nicht
konsolidierte
Unternehmen
Assoziierte
Unternehmen
Joint Ventures Sonstige
Beteiligungen
Forderungen an Kunden 957 35 1 77
Nicht ausgenützte Kreditrahmen 294 4 1 33
Wertpapiere und Beteiligungen 35 22
Sonstige Aktiva (inkl. Derivaten) 5
Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden
0 9 99 1 0
Sonstige Passiva (inkl. Derivaten) 1
Gegebene Garantien 0 1
Zinserträge1) 25,8 0,7 0,3 0,3 0,0
Zinsaufwendungen 6,8 0,1 1,5 0,0 0,0
Provisionsüberschuss 0,0 9,6 0,0 0,0

1) Bruttoerträge; Absicherungskosten nicht gegengerechnet.

31.12.2017
in Mio. €
Mutter
unternehmen
Unternehmen,
unter deren
gemeinschaftlicher
Führung oder
maßgeblichem
Einfluss das
Unternehmen
steht
Verbundene, nicht
konsolidierte
Unternehmen
Assoziierte
Unternehmen
Joint Ventures Sonstige
Beteiligungen
Forderungen an Kunden 413 37 1 86
Nicht ausgenützte Kreditrahmen 240 7 1 28
Wertpapiere und Beteiligungen 34 22
Sonstige Aktiva (inkl. Derivaten) 5
Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden
0 17 160 1 0
Sonstige Passiva (inkl. Derivaten) 0 1
Gegebene Garantien 0 1
Zinserträge1) 23,3 0,9 2,4 0,3 0,0
Zinsaufwendungen 9,0 0,1 2,1 0,0 0,0
Provisionsüberschuss 0,0 15,5 0,0 0,0

1) Bruttoerträge; Absicherungskosten nicht gegengerechnet.

Der Beratungsaufwand gegenüber Unternehmen, unter deren gemeinschaftlicher Führung oder maßgeblichem Einfluss das Unternehmen steht, betrug im Geschäftsjahr 2018 0,0 Mio. € (2017: 0,0 Mio. €).

Betreffend Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen waren keine Abschreibungen bzw. Bildung von Wertberichtigungen notwendig.

Angaben zu natürlichen Personen

Key Management

Unter Key Management sind in der BAWAG Group die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der BAWAG Group AG und der BAWAG P.S.K. AG zu verstehen. Die gesamten Personalaufwendungen für das Key Management betragen 31,2 Mio. € (2017: 25,4 Mio. €).

Der Aufwand für die Bezüge des aktiven Vorstands der BAWAG Group AG und des Vorstands der BAWAG P.S.K. AG (inklusive abgegrenzten und noch nicht ausbezahlten Bonus und Einzahlungen in die Pensionskasse) betrug im abgelaufenen Jahr 29,6 Mio. € (2017: 18,9 Mio. €). Der Aufwand für die Bezüge von ehemaligen Vorstandsmitgliedern betrug im abgelaufenen Jahr 0,0 Mio. € (2017: 2,1 Mio. €). Vom 2017 aufgewendeten Betrag wurden 4,5 Mio. € vom ehemaligen Anteilseigner Promontoria Sacher Holding N.V. rückerstattet.

Zum 31. Dezember 2018 bestanden bei allen Vorständen vertragliche Regelungen, die Beitragszahlungen in eine Pensionskasse vorsehen.

Für das Jahr 2018 ist eine Bonuszahlung in Höhe von 6,6 Mio. € (2017: 0,0 Mio. €) für den Vorstand vorgesehen. Unter Beachtung der regulatorischen Rahmenbedingungen wurde in 2017 unter anderem für den Vorstand ein langfristiges Incentivierungsprogramm, das zu 100% in Aktien der BAWAG Group AG erfüllt wird und an den langfristigen Unternehmenserfolg geknüpft ist, implementiert.

Zum Bilanzstichtag haftet ein Kredit in Höhe von 0,1 Mio. € an ein Mitglied des Vorstands aus (2017: 0,2 Mio. €). Zusätzlich besteht ein mit 0,2 Mio. € ausgenützter Kreditrahmen in Höhe von 0,8 Mio. € (2017: ein mit 0,2 Mio. € ausgenützter Kreditrahmen in Höhe von 0,8 Mio. €). Die Summe der Kredite, Bauspardarlehen bzw. Leasingfinanzierungen an Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich auf 0,0 Mio. € (2017: 0,0 Mio. €). Die Rückzahlung der Organkredite erfolgte entsprechend den Vertragsbedingungen.

Zusätzlich besteht zum Bilanzstichtag kein ausgenütztes Limit auf den Girokonten von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats (2017: 0 Mio. €). Die Summe der Dezemberumsätze von der Bank gegenüber Dritten garantierter Kreditkarten, die im Besitz von Mitgliedern des Vorstands waren, beträgt 2018 0 Mio. € (2017: 0 Mio. €),

jener im Besitz von Mitgliedern des Aufsichtsrats beträgt 0 Mio. € (2017: 0 Mio. €).

Das von der Hauptversammlung genehmigte Vergütungsschema für Aufsichtsratsmitglieder sieht vor, dass der Aufsichtsratsvorsitzende 300.000 €, die stellvertretenden Vorsitzenden 225.000 € und die von der Hauptversammlung gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats je 150.000 € pro Kalenderjahr erhalten, für den Vorsitz im Prüfungs- und Complianceausschuss 35.000 € und für den Vorsitz in einem Ausschuss mit Ausnahme des Prüfungs- und Complianceausschusses 25.000 €. Jedes Mitglied eines Ausschusses erhält zusätzlich 20.000 €.

Die Aufsichtsratsvergütungen für die Mitglieder des Aufsichtsrates der BAWAG P.S.K. AG beliefen sich im Jahr 2018 auf 1,2 Mio. € (2017: 0,5 Mio. €). Die vom Betriebsrat delegierten Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine weitere Vergütung. Die Vergütungen an den Aufsichtsrat der BAWAG Group AG beliefen sich auf 0,4 Mio. € (2017: 0,1 Mio. €)

Aufwendungen für Beratungsleistungen von vier ehemaligen Mitgliedern des Aufsichtsrates (vor dem IPO) der BAWAG Group AG beliefen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 1,9 Mio. €. Im Geschäftsjahr 2018 gab es keine Aufwendungen für Beratungsleistungen.

An Pensionen wurden an ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene 1,5 Mio. € (2017: 25,1 Mio. €) ausbezahlt.

Aufwendungen für Abfertigungen beliefen sich für ehemalige Vorstandsmitglieder auf 0,0 Mio. € (2017: 3,8 Mio. €).

Langfristiges Incentivierungsprogramm (Long Term Incentive Program – LTIP)

Die BAWAG Group hat ein langfristiges Incentivierungsprogramm (Long Term Incentive Program – LTIP) für die Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der obersten Führungsebene sowie ausgewählte Berater eingeführt. Durch LTIP sollen die Interessen der Begünstigten eng mit jenen der Eigentümer verbunden werden. Dies soll erreicht werden, indem der Bonus und Teile der Beratungsentgelte in Form von Stammaktien der BAWAG Group AG gewährt werden. Die Übertragung der Aktien an die Begünstigten hängt dabei von der Erfüllung bestimmter Voraussetzungen ab. LTIP stellt eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich

in Eigenkapitalinstrumenten dar und wird in Übereinstimmung mit IFRS 2 bilanziert.

Die Anzahl der Aktien wurde Anfang 2018 von der BAWAG Group AG festgelegt und basiert auf der Einschätzung der individuellen Leistungen im Jahr 2017 (und den Vorjahren).

Der Rechtsanspruch der einzelnen Begünstigten hängt für 75% der Aktien von der Erreichung eines Leistungsziels ab, welches auf dem durchschnittlichen Ergebnis vor Steuern je Aktie (pre-tax EPS) im Zeitraum 2018 bis 2020 basiert. Die Beurteilung erfolgt zu Beginn des Jahres 2021. Abhängig vom erreichten durchschnittlichen Ergebnis vor Steuern je Aktie der BAWAG Group AG werden zwischen 0% und 100% dieser Aktien tatsächlich zugeteilt ("Teil 1"). Der Rechtsanspruch für Teil 1 hängt nur vom erreichten Ergebnis vor Steuern je Aktie ab, zusätzliche Dienstbedingungen bestehen nicht.

25% der Aktien jedes Begünstigten sind an eine Dienstbedingung gebunden ("Teil 2"): der Rechtsanspruch auf diese Aktien entsteht nur, wenn der Begünstigte bis März 2022 und 2023 durchgehend im Konzern beschäftigt ist. Die Ansprüche verfallen, wenn der Begünstigte sein Beschäftigungsverhältnis beendet oder entlassen wird. Sofern der Begünstigte aus einem Good-Leaver-Grund ausscheidet und nach österreichischem Arbeitsrecht kein Mitglied des Vorstands ist, erfolgt eine anteilige Zuteilung.

Nach Ablauf des regulatorischen Aufschubs (dies umfasst auch Beschränkungen bei Dividendenzahlungen) ist eine Sperrfrist von einem Jahr vorgesehen. Für Mitglieder des Vorstands besteht für 50% der Aktien eine Sperrfrist bis zum Ende ihres Mandats.

Nach Erfüllung der Ausübungsbedingungen erhalten die Begünstigten des LTIP die Aktien der BAWAG Group AG, ohne hierfür eine weitere Zahlung leisten zu müssen.

Das Programm umfasst auch die Möglichkeit einer Netto-Abrechnung, welche die BAWAG Group berechtigt, jene Anzahl an Aktien zurückzubehalten, die erforderlich ist, um eine entstehende Steuerschuld zu begleichen. Das Recht besteht nicht, wenn der Begünstigte den erforderlichen Betrag an den Arbeitgeber zahlt. Die folgenden Aktien wurden 2018 zugeteilt:

Anzahl der Aktien Beizulegender
Zeitwert
in Millionen €
Beizulegender
Zeitwert je Aktie
per 31.12.2018
A: Gewährt am 18.1.2018 1.459.476 52,3 35,84
Davon im Rahmen von Teil 1 des LTIP-Programms zugeteilt 1.094.607 39,2 35,84
B: Gewährt nach dem 18.1.2018 4.005 0,1 35,84
Davon im Rahmen von Teil 1 des LTIP-Programms zugeteilt 3.004 0,1 35,84
Die folgende Tabelle zeigt eine Zusammenfassung der zugeteilten Aktien je Gruppe von Begünstigten:
-- ---------------------------------------------------------------------------------------------------- -- -- --
Begünstigte Anzahl der Aktien,
die im Rahmen von
Teil 1 des LTIP
Programms gewährt
wurden
Anzahl der Aktien,
die im Rahmen von
Teil 2 des LTIP
Programms gewährt
wurden
Maximale Anzahl an
Aktien, die
tatsächlich zugeteilt
werden
Minimale Anzahl an
Aktien, die
tatsächlich zugeteilt
werden
Anzahl der Aktien,
die zum Zeitpunkt
der Gewährung
tatsächlich zugeteilt
werden
Mitglieder des Vorstands der
Gesellschaft
Anas Abuzaakouk 169.880 56.626 226.506
Stefan Barth 60.497 20.166 80.663
David O'Leary 108.395 36.131 144.526
Sat Shah 136.979 45.660 182.639
Enver Sirucic 60.497 20.166 80.663
Andrew Wise 124.573 41.524 166.097
Leitende Angestellte des
Unternehmens und seiner
Tochtergesellschaften
388.571 129.524 518.095
Sonstige 48.219 16.073 64.292
Summe 1.097.611 365.870 1.463.481

Bewertung

Die BAWAG Group verwendet den beizulegenden Zeitwert der gewährten Eigenkapitalinstrumente, um den Wert der von den Mitarbeitern erhaltenen Leistungen zu bestimmen.

Der beizulegende Zeitwert der Eigenkapitalinstrumente zum Gewährungszeitpunkt basiert auf beobachtbaren Marktpreisen der BAWAG Group AG Aktie. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wurden keine Anpassungen für erwartete Dividenden und Dividendenbeschränkungen vorgenommen.

Für Teil 1 des LTIP-Programms wurden Markt- und Nichtausübungsbedingungen durch die Schätzung der Wahrscheinlichkeit, dass die geplanten Ergebnisse je Aktie erreicht werden, berücksichtigt. Die Wahrscheinlichkeit wurde mit 100% angenommen.

Dienstbedingungen, wie sie in Teil 2 des LTIP-Programms vereinbart wurden, werden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum Gewährungszeitpunkt nicht berücksichtigt. Diese werden durch Anpassung der Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die in die Bewertung der Transaktion einfließen, berücksichtigt. Die BAWAG Group erwartet, dass alle Begünstigten die Dienstbedingungen erfüllen werden.

Im Jahresabschluss erfasste Beträge

Die Leistungen, die für eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten erbracht werden, werden im Zeitraum der Leistungserbringung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zeitgleich kommt es zu einer Erhöhung im Eigenkapital.

Mit der Gewährung von Teil 1 des LTIP-Programms ist keine weitere Leistungsbedingung verbunden und die Aufwendungen werden dementsprechend sofort erfasst.

Für A gilt: Wenngleich der Zeitpunkt der Gewährung des LTIP-Programms Anfang 2018 war, stellt die aktienbasierte Vergütung einen Bonus für 2017 erbrachte Leistungen dar. Die Begünstigten wurden im Dezember 2017 über das Programm und ihre Einbeziehung darin informiert.

Dementsprechend wurden Aufwendungen und die Erhöhung im Eigenkapital im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 basierend auf dem beizulegenden Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt erfasst.

Für B gilt: erfasst in 2018 (sowohl der Aufwand als auch die Erhöhung im Eigenkapital).

Für Teil 2 (A und B) werden die Aufwendungen linear verteilt während des Erdienungszeitraums unter Anwendung der modifizierten Grant-Date-Methode erfasst. Diese Methode sieht eine Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Eigenkapitalinstrumente zum Gewährungszeitpunkt vor, wobei eine fortlaufende Anpassung für Instrumente, die

nicht tatsächlich zugeteilt werden, erfolgt. Im Jahresabschluss wurden anteilige Aufwendungen für Teil 2 des LTIP-Programms erfasst, da dieser Teil den Leistungsperioden 2018 bis 2022 zuzuordnen ist.

Die folgenden Beträge wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung der jeweiligen Periode erfasst:

in Mio. € 2018 2017
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich in
Eigenkapitalinstrumenten
4,0 51,9
Davon betreffend
Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft 2,4 31,3
Leitende Angestellte des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaften 1,4 18,1
Sonstige 0,2 2,5

Annual Bonus Program

Annual Bonus Awards werden ausgewählten Mitarbeitern gewährt. Der Zielbonus dieser Gruppe orientiert sich am jährlichen Ergebnis und definierten externen Zielgrößen. Sofern der individuelle Bonus eine bestimmte Grenze überschreitet, werden 50% (Vorjahr: 20%) des Bonus in bar ausbezahlt und 50% (Vorjahr: 80%) in Form von Aktien der BAWAG Group AG vergütet. Aktien, die den Begünstigten tatsächlich zugeteilt werden, stellen eine aktienbasierte Vergütung mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten dar. Die Aktien der BAWAG Group AG werden dazu von der BAWAG Group AG am Kapitalmarkt erworben. Im Jahr 2018 wurden für die 2017 erbrachten Leistungen 55.025 Aktien der BAWAG Group AG an Mitarbeiter im Konzern gewährt. Davon wurden 22.600 Aktien mit einem Ankaufswert von 0,9 Mio. € bereits an den Treuhänder der Mitarbeiter übertragen.

Der Aktienbonus für Leistungen des Jahres 2018 wurde formal nicht an die ausgewählten Mitarbeiter kommuniziert. Alle erwarteten Bonuszuteilungen für diese Mitarbeiter, die für im Jahr 2018 erbrachte Leistungen gewährt werden, wurden im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 durch Erfassung einer Rückstellung berücksichtigt.

Mitarbeiterbeteiligung

Im Jahr 2018 wurde ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm beschlossen. Im Rahmen dieses Programms erhielten alle Mitarbeiter der BAWAG Gruppe in Österreich, die nicht am LTIP teilnahmen, 23 Aktien der BAWAG Group AG. Insgesamt wurden 57.293 Aktien mit einem Ankaufswert von 2,2 Mio. € an die Mitarbeiter der BAWAG Group übertragen.

Geschäftsbeziehung mit nahestehenden Personen

Nachstehend werden die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen und deren Familienangehörigen dargestellt, wobei es sich bei den Konditionen um branchenund konzernübliche Mitarbeiterkonditionen beziehungsweise fremdübliche Marktkonditionen handelt.

Key Management des
Unternehmens oder
dessen
Mutterunternehmens
Sonstige
nahestehende
Personen
Key Management des
Unternehmens oder
dessen
Mutterunternehmens
Sonstige
nahestehende
Personen
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2017
Giroeinlagen 6 4 2 2
Spareinlagen 0 5 0 3
Ausleihungen 0 6 0 3
Bauspareinlagen 0 0
Leasing 0 0
Wertpapiere 0 0 0
Zinserträge 0,0 0,1 0,0 0,0
Zinsaufwendungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Key Management des
Unternehmens oder
dessen
Mutterunternehmens
Sonstige
nahestehende
Personen
Key Management des
Unternehmens oder
dessen
Mutterunternehmens
Sonstige
nahestehende
Personen
Anzahl der Aktien 31.12.2018 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2017
Aktien der BAWAG Group AG 46.923 1.530 24.173 147

35 | Wesentliche Änderungen im Beteiligungsportfolio

Erwerb der Deutscher Ring Bausparkasse

Am 4. September 2018, nach Erhalt aller aufsichtsrechtlichen Bewilligungen, erwarb die BAWAG P.S.K. 100% der Aktien der Deutscher Ring Bausparkasse AG.

Die Deutscher Ring Bausparkasse AG hat ihre Geschäftstätigkeit in der Stadt Hamburg mit Schwerpunkt auf Bauspardarlehen und -einlagen. Der Fokus auf den wirtschaftlich starken Norden Deutschlands und ihre Expertise machen die Deutscher Ring Bausparkasse AG zu einem attraktiven Partner, um das Standbein und die Kundenbasis der BAWAG Group in Deutschland zu erweitern.

Der Kaufpreis lautete auf einen festen Betrag von 1 €.

Der Erwerb ergibt aufgrund der Bestimmungen des IFRS 3 einen errechneten passiven Unterschiedsbetrag, der in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten "Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" erfasst wurde.

Im Konzern sind mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten von 2,6 Mio. € angefallen. Diese Kosten sind im Posten "Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" erfasst.

BAWAG P.S.K. konnte die Deutscher Ring Bausparkasse AG aufgrund der zu niedrigen Rentabilität und von Umbrüchen im Bankenumfeld zu einem günstigen Preis erwerben.

Nachstehend werden die erfassten Beträge der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Schulden zum Erwerbszeitpunkt der übertragenen Gegenleistung gegenübergestellt:

in Mio. € 2018
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 132
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten 468
Kunden 344
Kreditinstitute 101
Wertpapiere 23
Sonstige Vermögenswerte 17
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 513
Kunden 513
Rückstellungen 63
Andere Verbindlichkeiten 4
Gesamtes identifizierbares erworbenes Nettovermögen 37
Gesamtbetrag der übertragenen Gegenleistung 0
Errechneter passiver Unterschiedsbetrag 37
Restrukturierungsaufwendungen 10
Ergebnis nach Restrukturierungsaufwendungen1) 27

1) Erfasst in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen.

Folgende Bewertungsmethoden wurden für die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes der wesentlichen Vermögenswerte verwendet:

Finanzielle Vermögenswerte

Für Finanzinstrumente werden gruppenweit etablierte Bewertungsmethoden und Standards angewendet. In Abhängigkeit von den für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zur Verfügung stehenden Informationen werden unterschiedliche Ansätze gewählt.

Bei Finanzinstrumenten, bei denen der beizulegende Zeitwert nicht direkt anhand beobachtbarer Informationen (Level 3) ermittelt werden kann, wird ein Discounted-Cashflow-Modell verwendet. Die Bewertung basiert auf erwarteten zukünftigen Zahlungsströmen. Für die Diskontierung dieser erwarteten Cashflows werden unterschiedliche Parameter verwendet, die entweder aus Marktdaten oder aus internen Informationen des erworbenen Unternehmens abgeleitet werden können (z. B. erwartete Ausfallsraten im Kreditportfolio). Die Diskontierungszinssätze, die für die Bewertungen zur Anwendung kommen, setzen sich aus einer risikolosen Zinskurve, Refinanzierungskosten, kundenspezifischen Kreditrisikoaufschlägen und Kapitalkosten zusammen. Zusätzlich wird eine residuale Komponente ermittelt, um die angewandten Diskontierungszinssätze auf aktuelle, am Markt beobachtete Transaktionen zu kalibrieren (z.B. Neugeschäftsmargen, die die aktuellen Fair-Value-Spreads widerspiegeln).

Die zur Bestimmung des reinen Zeitwerts verwendeten Diskontierungskurven enthalten nur Instrumente, die kein oder nur ein geringes Ausfallrisiko, wie zum Beispiel Swapsätze, aufweisen. Spread-Kurven, die die Refinanzierungskosten des erworbenen Unternehmens widerspiegeln, werden entweder von ausstehenden Refinanzierungsinstrumenten, unterschieden nach Seniorität (besicherte, unbesicherte oder nachrangige Refinanzierungen), Benchmark-Zinskurven (z. B. Anleiheindizes) oder Refinanzierungskosten des kürzlich kontrahierten Neugeschäfts (abgeschlossen durch das Unternehmen selbst oder vergleichbare Produkte von Wettbewerbern), abgeleitet. Die Zuordnung des kundenspezifischen Kreditrisikoaufschlags zu einem Vermögenswert hängt von der Branche des zugrunde liegenden Kontrahenten und der Liquidität des betreffenden Instruments ab. Zusätzlich zu den Vertragsbedingungen der zugrunde liegenden Bausparverträge wurden Annahmen bezüglich Kundenverhalten getroffen, um erwartete künftige Zahlungsströme bestimmen zu können. Diese Annahmen beinhalten vorzeitige Beendigungen von bestehenden Bausparverträgen, Darlehensverzichtsquoten, bedingte Vorfälligkeitsquoten und Verbleibquoten im Sparbereich. Die berücksichtigten Verhaltensannahmen basieren sowohl auf empirischen Beobachtungen des Portfolios als auch auf dem erwarteten zukünftigen zinsbezogenen Verhalten.

Die erworbenen Kredite und Forderungen gegenüber Kunden in Höhe von 344 Mio. € entsprechen den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbsstichtag. Zusätzlich wurden Kredite und Forderungen gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 101 Mio. € erworben. Die Bruttobeträge der vertraglichen Kredite und Forderungen belaufen sich auf 448 Mio. €, die voraussichtlich uneinbringlichen Cashflows auf 3 Mio. €.

Die Kaufpreisallokation wurde im vierten Quartal 2018 finalisiert.

Ab Erwerbszeitpunkt bis zum 31. Dezember 2018 trug die Deutscher Ring Bausparkasse operative Kernerträge (Nettozinsertrag und Provisionsüberschuss) von 3,6 Mio. € und einen Verlust von 1 Mio. € zum Konzernergebnis bei. Hätte der Erwerb am 1. Jänner 2018 stattgefunden, hätte der erworbene Unternehmensteil nach Schätzung des Managements 8,7 Mio. € zu den operativen Kernerträgen und 2,6 Mio. € zum Konzernverlust beigetragen. Die Berechnung dieser Werte basiert auf der Annahme, dass die bewerteten Anpassungen zum beizulegenden Zeitwert, welche zum Erwerbszeitpunkt vorgenommen wurden, die gleichen gewesen wären, wenn der Erwerb am 1. Jänner 2018 stattgefunden hätte. Im Dezember 2018 wurde außerdem eine Restrukturierungsrückstellung in Höhe von 10,0 Mio. € erfasst.

Weitere Details werden unter Note 47 und 48 dargestellt.

36 | Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Abgetretene Forderungen und Wertpapiere zugunsten der Oesterreichischen
Kontrollbank AG
303 285
Sicherstellung zugunsten der Europäischen Investitionsbank 121 148
Deckungsstock für Mündelgeldspareinlagen 23 25
Deckungsstock für fundierte Anleihen 2.594 3.378
Sicherheiten für RMBS 403 683
Sicherheiten für Tenderfazilitäten 3.018 2.851
Barsicherheiten für Derivatgeschäfte 34 59
Sonstige Sicherstellungen 73 208
Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände 6.569 7.637

Der Konzern verpfändet Vermögenswerte als Sicherheit für Verbindlichkeiten aus Wertpapierpensionsgeschäften. Diese Geschäfte werden in der Regel zu handelsüblichen, in Standardverträgen für durch Wertpapiere unterlegte Leihegeschäfte festgelegten Bedingungen ausgeführt. Zusätzlich verpfändet der Konzern Vermögenswerte als Sicherheitsleistungen für Verbindlichkeiten aus Derivategeschäften. Weiters werden im Rahmen von Exportfinanzierungen Forderungen und Wertpapiere zugunsten der Oesterreichischen Kontrollbank AG abgetreten.

Die Sicherstellung für Mündelgeldspareinlagen erfolgt nach gesetzlichen Vorgaben (§ 68 BWG).

Der Deckungsstock für fundierte Anleihen unterliegt dem Gesetz für fundierte Bankschuldverschreibungen (FBSchVG). Für Refinanzierungen bei der Europäischen Investitionsbank wurden ebenfalls entsprechende Sicherheiten gestellt.

37 | Gesamtbetrag der besicherten Schulden

Den in der Vortabelle angeführten Sicherheiten stehen folgende Verbindlichkeiten der BAWAG Group gegenüber:

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Durch abgetretene Forderungen besicherte Verbindlichkeiten zugunsten der
Oesterreichischen Kontrollbank AG
247 286
Verbindlichkeiten Refinanzierung Europäische Investitionsbank 61 91
Mündelgeldspareinlagen 19 19
Durch Deckungsstock für fundierte Anleihen besicherte Verbindlichkeiten 2.251 2.229
RMBS 324 431
Tenderfazilitäten 2.336 2.344
Negative Marktwerte von Derivaten 37 53
Sonstige Sicherstellungen 51 23
Gesamtbetrag besicherter Schulden 5.326 5.476

38 | Echte Pensionsgeschäfte

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Pensionsnehmer – Forderungen Kreditinstitute
Pensionsgeber – Verbindlichkeiten Kreditinstitute 150
Pensionsgeschäfte 150

39 | Übertragene, aber nicht vollständig ausgebuchte finanzielle Vermögenswerte

Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene
zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Buchwert der übertragenen Vermögenswerte1) 153
Buchwert der dazugehörigen Verbindlichkeiten 150

1) Bei den übertragenen Wertpapieren handelt es sich ausschließlich um Schuldverschreibungen.

Übertragene, aber nicht vollständig ausgebuchte finanzielle Vermögenswerte betreffen echte Pensionsgeschäfte. Durch die weitere Eigentümerschaft ist die BAWAG Group hinsichtlich der übertragenen Wertpapiere weiterhin dem

Kurs-, Zins-, Währungs- und Kreditrisiko ausgesetzt. Die übertragenen Vermögenswerte sind für den Verkauf gesperrt und werden bei der Liquiditätsberechnung nicht berücksichtigt.

40 | Nachrangige Vermögensgegenstände

In den Aktivposten der Bilanz sind folgende nachrangige Vermögensgegenstände enthalten:

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Nachrangige Vermögensgegenstände – erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet
74 7
Nachrangige Vermögensgegenstände – zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
192
Nachrangige Vermögensgegenstände – im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden
Zeitwert bewertet
145
Nachrangige Vermögensgegenstände 219 199

41 | Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten

Die BAWAG Group schließt gemäß den Globalnettingvereinbarungen (Rahmenvertrag) der International Swaps and Derivatives Association (ISDA) Derivategeschäfte ab. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Vereinbarungen von jeder Gegenpartei an einem einzigen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in der gleichen Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist. In bestimmten Fällen – zum Beispiel wenn ein Kreditereignis wie ein Verzug eintritt – werden alle ausstehenden Transaktionen unter der Vereinbarung beendet, der Wert zur Beendigung wird ermittelt und es ist nur ein einziger Nettobetrag zum Ausgleich aller Transaktionen zu zahlen.

Die ISDA-Vereinbarungen erfüllen die Kriterien für die Saldierung in der Bilanz nicht. Dies liegt daran, dass die BAWAG Group zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei

Rechtsanspruch auf die Saldierung der erfassten Beträge hat, da das Recht auf eine Saldierung nur beim Eintritt künftiger Ereignisse, wie zum Beispiel einem Verzug bei den Bankdarlehen oder anderen Kreditereignissen, durchsetzbar ist.

Repo- und Reverse-Repo-Transaktionen unterliegen Globalnettingvereinbarungen, deren Saldierungsbedingungen ähnlich denen in ISDA Master Netting Agreements sind.

Die nachfolgenden Tabellen beinhalten finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die

  • in der Bilanz der BAWAG Group saldiert werden oder
  • durchsetzbaren Globalnettingvereinbarungen und ähnlichen Vereinbarungen unterliegen, unabhängig davon, ob sie in der Bilanz saldiert werden.

Finanzielle Vermögenswerte

Beträge, die in der Bilanz nicht
saldiert wurden
31.12.2018
in Mio. €
Bruttobeträge
von finanziellen
Vermögens
werten in der
Bilanz
Bruttobeträge
von finanziellen
Verbindlich
keiten in der
Bilanz, die
saldiert wurden
Nettobeträge
von finanziellen
Vermögens
werten in der
Bilanz
Finanz
instrumente
Erhaltene
Barsicherheiten
Nettobetrag
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
351 351 92 175 84
Sicherungsderivate 401 401 197 200 4
Kredite und Forderungen an
Kunden
489 408 81 81
Summe 1.241 408 833 289 375 169
Beträge, die in der Bilanz nicht
saldiert wurden
31.12.2017
in Mio. €
Bruttobeträge
von finanziellen
Vermögens
werten in der
Bilanz
Bruttobeträge
von finanziellen
Verbindlich
keiten in der
Bilanz, die
saldiert wurden
Nettobeträge
von finanziellen
Vermögens
werten in der
Bilanz
Finanz
instrumente
Erhaltene
Barsicherheiten
Nettobetrag
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
458 458 155 204 99
Sicherungsderivate 517 517 245 264 8
Kredite und Forderungen an
Kunden
1.059 447 612 612
Summe 2.034 447 1.587 400 468 719

Finanzielle Verbindlichkeiten

Beträge, die in der Bilanz nicht
saldiert wurden
31.12.2018
in Mio. €
Bruttobeträge
von finanziellen
Verbindlich
keiten in der
Bilanz
Bruttobeträge
von finanziellen
Vermögens
werten in der
Bilanz, die
saldiert wurden
Nettobeträge
von finanziellen
Verbindlich
keiten in der
Bilanz
Finanz
instrumente
Geleistete
Barsicherheiten
Nettobetrag
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
301 301 253 18 30
Sicherungsderivate 104 104 86 15 3
Repo-Transaktionen 150 150 150
Kundeneinlagen 408 408
Summe 963 408 555 489 33 33

Beträge, die in der Bilanz nicht saldiert wurden

31.12.2017
in Mio. €
Derivate
von finanziellen
Verbindlich
keiten in der
Bilanz
345
von finanziellen
Vermögens
werten in der
Bilanz, die
saldiert wurden
von finanziellen
Verbindlich
keiten in der
Bilanz
345
Finanz
instrumente
292
Geleistete
Barsicherheiten
21
Nettobetrag
32
(exkl. Sicherungsderivaten)
Sicherungsderivate 94 94 62 32
Repo-Transaktionen
Kundeneinlagen 447 447
Summe 886 447 439 354 53 32

Die nachfolgenden Tabellen leiten die Nettobeträge von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten in der Bilanz auf die jeweilige Bilanzposition über:

Finanzielle Vermögenswerte

31.12.2018
in Mio. €
Bilanzposition Buchwert der
Bilanzposition
davon ohne
Saldierungs
vereinbarung
davon mit
Saldierungs
vereinbarung
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
Handelsaktiva 351 351
Sicherungsderivate Sicherungsderivate 401 401
Kredite und Forderungen an Kunden Kredite und Forderungen
an Kunden
30.482 30.401 81
Summe 31.234 30.401 833
Summe 31.768 30.181 1.587
Kredite und Forderungen an Kunden Kredite und Forderungen
an Kunden
30.793 30.181 612
Sicherungsderivate Sicherungsderivate 517 517
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
Handelsaktiva 458 458
31.12.2017
in Mio. €
Bilanzposition Buchwert der
Bilanzposition
davon ohne
Saldierungs
vereinbarung
davon mit
Saldierungs
vereinbarung

Finanzielle Verbindlichkeiten

Summe 30.750 30.195 555
Kundeneinlagen Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
30.195 30.195
Repo-Transaktionen Finanzielle
Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
150 150
Sicherungsderivate Sicherungsderivate 104 104
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
Handelspassiva 301 301
31.12.2018
in Mio. €
Bilanzposition Buchwert der
Bilanzposition
davon ohne
Saldierungs
vereinbarung
davon mit
Saldierungs
vereinbarung
Summe 31.386 30.947 439
Kundeneinlagen Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
30.947 30.947
Repo-Transaktionen Finanzielle
Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
Sicherungsderivate Sicherungsderivate 94 94
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
Handelspassiva 345 345
31.12.2017
in Mio. €
Bilanzposition Buchwert der
Bilanzposition
davon ohne
Saldierungs
vereinbarung
davon mit
Saldierungs
vereinbarung

42 | Eventualforderungen, Eventualverbindlichkeiten und nicht ausgenützte Kreditrahmen

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Eventualforderungen
Eventualverbindlichkeiten 291 307
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 291 307
Von Kunden nicht ausgenützte Kreditrahmen 8.157 7.691
hievon jederzeit fristlos kündbar 6.270 6.484
hievon nicht fristlos kündbar 1.887 1.207

Aufgrund des Erwerbs der Südwestbank hat sich die BAWAG Group gemäß § 5 Absatz 10 des Statuts für den Einlagensicherungsfonds verpflichtet, den Bundesverband deutscher Banken e. V., Berlin, von etwaigen Verlusten freizustellen, die durch Maßnahmen zugunsten von im

Mehrheitsbesitz der BAWAG Group stehenden oder von durch sie beherrschten Kreditinstituten anfallen. Die Gruppe erwartet aus heutiger Sicht keine Zahlungen aus diesem Titel.

43 | Fremdwährungsvolumina

In der BAWAG Group wurden Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in folgenden Fremdwährungen gehalten:

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
USD 2.264 2.169
CHF 1.411 1.538
GBP 2.230 2.666
Sonstige 244 193
Fremdwährung 6.149 6.566
EUR 38.549 39.490
Summe Aktiva 44.698 46.056
USD 297 477
CHF 163 245
GBP 462 610
Sonstige 147 168
Fremdwährung 1.069 1.500
EUR 43.629 44.556
Summe Passiva 44.698 46.056

Die Tabelle enthält ausschließlich Bilanzpositionen und gibt keine Hinweise auf offene Devisenpositionen aufgrund außerbilanzieller Sicherungsgeschäfte.

44 | Geographische Gebiete – Langfristige Vermögenswerte

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Österreich 617 580
Westeuropa 194 195
Summe 811 775

Die langfristigen Vermögenswerte setzen sich aus den Bilanzpositionen Sachanlagen, Vermietete Grundstücke und Gebäude, Geschäfts- und Firmenwerte, Markenname und Kundenstock, Software und andere immaterielle Vermögenswerte, at-equity bewertete Beteiligungen und Sonstige Vermögenswerte mit einer Restlauzeit von über einem Jahr zusammen.

45 | Leasinggeschäfte

Finanzierungsleasing aus Sicht der BAWAG Group als Leasinggeber

Forderungen aus Finanzierungsleasing-Verträgen werden in der Bilanz als "Forderungen an Kunden" ausgewiesen.

Die BAWAG Group verleast im Rahmen von Finanzierungsleasing sowohl Mobilien als auch Immobilien.

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung des Bruttoinvestitionswertes auf den Barwert, gegliedert nach Restlaufzeiten für alle laufenden Leasingverträge (ohne offene Posten):

31.12.2018
in Mio. €
Bis 1 Jahr 1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
Gesamtbetrag der ausstehenden Leasingraten
(Bruttoinvestitionswert)
421 707 60 1.188
Noch nicht realisierte Finanzerträge 23 33 2 58
Forderungen aus Finanzierungsleasing
(Nettoinvestitionswert)
398 674 58 1.130
31.12.2017
in Mio. €
Bis 1 Jahr 1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
Gesamtbetrag der ausstehenden Leasingraten
(Bruttoinvestitionswert)
833 390 2 1.225
Noch nicht realisierte Finanzerträge 35 29 64
Forderungen aus Finanzierungsleasing
(Nettoinvestitionswert)
798 361 2 1.161

Am 31. Dezember 2018 betragen die nicht garantierten Restwerte 30 Mio. € (2017: 31 Mio. €).

Es waren keine Wertberichtigungen für uneinbringliche Mindestleasingzahlungen zu buchen € (2017: 0,0 Mio. €).

Operating Leases aus Sicht der BAWAG Group als Mieter

Der Konzern mietet den größten Teil seiner Büros und Filialen über verschiedene Mietverträge. Die vom Konzern abgeschlossenen Operating-Lease-Verhältnisse wurden zu geschäftsüblichen Konditionen getätigt und enthalten in der Regel Preisanpassungsklauseln, welche den Marktkonditionen für Geschäftsliegenschaften entsprechen. Aus diesen Operating-Lease-Verhältnissen ergeben sich keine Restriktionen für zukünftige Dividendenzahlungen oder für Fremdkapitalaufnahmen durch den Konzern.

Künftige Mindestmietzahlungen aus den Operating-Lease-Verhältnissen

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Künftige Mindestmietzahlungen
bis 1 Jahr 20 20
1 bis 5 Jahre 51 45
länger als 5 Jahre 125 136
Künftige Mindestmietzahlungen insgesamt1) 196 201
abzüglich Mieteinnahmen aus Weitervermietung (Mindestbetrag) 1 1
Nettomindestmietzahlungen 195 200
Geleistete Zahlungen aus Mietverhältnissen -26 -23
Erhaltene Zahlungen aus Untermietverhältnissen 1 1

1) Künftige Brutto-Mindestmietzahlungen betragen 233 Mio. € (2017: 242 Mio. €).

46 | Derivative Finanztransaktionen

Derivative Finanztransaktionen zum 31. Dezember 2018

Nominalbeträge/Restlaufzeit1) Marktwerte1)
31.12.2018
in Mio. €
Bis 1 Jahr 1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe Positiv Negativ
Zinsderivate 6.483 17.683 15.350 39.516 722 -256
davon Zinsswaps Bankbuch 5.264 15.819 13.469 34.552 593 -176
Zinssatzoptionen Bankbuch 155 400 509 1.064 11 -29
Zinsswaps Handelsbuch 768 1.127 1.151 3.046 101 -44
Zinssatzoptionen Handelsbuch 296 337 221 854 17 -7
Wechselkursverträge 2.859 2.493 1.310 6.662 27 -145
davon Währungsswaps Bankbuch 675 2.341 1.310 4.326 15 -133
Devisentermine und Optionen
Bankbuch
2.172 151 2.323 12 -12
Währungsswaps Handelsbuch
Devisentermine und Optionen
Handelsbuch
12 1 0 13 0 0
sonstige Derivate Wertpapierbezogene Geschäfte und 16 37 32 85 3 -4
davon wertpapierbezogene und
sonstige Derivate Bankbuch
16 37 32 85 3 -4
Summe 9.358 20.213 16.692 46.263 752 -405
davon Bankbuchgeschäfte 8.282 18.748 15.320 42.350 634 -354
Handelsbuchgeschäfte 1.076 1.465 1.372 3.913 118 -51

1) In den Derivaten Bankbuch sind Derivate in Fair-Value-Hedge-Beziehungen und Cashflow-Hedge-Beziehungen enthalten.

Die obere Tabelle enthält folgende Beträge für Fair-Value-Hedges und Cashflow-Hedges:

Nominalbeträge/Restlaufzeit Marktwerte
31.12.2018
in Mio. €
Bis 1 Jahr 1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe Positiv Negativ
Zinsderivate Fair-Value-Hedge
– Zinsrisiko
1.651 7.082 8.436 17.169 383 -45
Wechselkursverträge Cashflow-Hedge –
FX Risiko
623 1.806 933 3.362 18 -59
Summe 2.274 8.888 9.369 20.531 401 -104
Nominalbeträge

Derivative Finanztransaktionen zum 31. Dezember 2017

31.12.2017
in Mio. €
Nominalbeträge/Restlaufzeit1) Marktwerte1)
Bis 1 Jahr 1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe Positiv Negativ
Zinsderivate 7.207 17.392 15.971 40.570 888 -346
davon Zinsswaps Bankbuch 5.989 14.402 14.422 34.813 712 -254
Zinssatzoptionen Bankbuch 115 543 204 862 35 -30
Zinstermingeschäft Bankbuch
Zinsswaps Handelsbuch 672 1.808 1.120 3.601 124 -46
Zinssatzoptionen Handelsbuch 431 639 225 1.294 17 -16
Zinstermingeschäft
Handelsbuch
Wechselkursverträge 3.321 2.764 1.342 7.427 82 -88
davon Währungsswaps Bankbuch 323 2.611 1.342 4.276 50 -81
Devisentermine und Optionen
Bankbuch
2.599 143 2.742 30 -5
Währungsswaps Handelsbuch
Devisentermine und Optionen
Handelsbuch
399 10 409 2 -2
Wertpapierbezogene Geschäfte und
sonstige Derivate
8 48 37 92 5 -5
davon wertpapierbezogene und
sonstige Derivate Bankbuch
8 48 37 92 5 -5
Summe 10.536 20.204 17.350 48.089 975 -439
davon Bankbuchgeschäfte 9.034 17.747 16.005 42.785 832 -375
Handelsbuchgeschäfte 1.502 2.457 1.345 5.304 143 -64

1) In den Derivaten Bankbuch sind Derivate in Fair-Value-Hedge-Beziehungen und Cashflow-Hedge-Beziehungen enthalten.

47 | Liste konsolidierter Tochterunternehmen

31.12.2018 31.12.2017
Banken
BAWAG P.S.K. AG, Wien V 100,00% V 100,00%
BAWAG P.S.K. Wohnbaubank Aktiengesellschaft, Wien V 100,00% V 100,00%
DEUTSCHER RING Bausparkasse AG, Hamburg V 100,00%
easybank AG, Wien V 100,00% V 100,00%
IMMO-BANK Aktiengesellschaft, Wien V 100,00% V 100,00%
start:bausparkasse AG, Wien V 100,00% V 100,00%
Südwestbank Aktiengesellschaft, Stuttgart V 100,00% V 100,00%
Real Estate
BAWAG P.S.K. IMMOBILIEN GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
BPI Holding GmbH & Co KG., Wien V 100,00% V 100,00%
R & B Leasinggesellschaft m.b.H., Wien V 100,00% V 100,00%
RVG Realitätenverwertungsgesellschaft m.b.H., Wien V 100,00% V 100,00%
SWBI Darmstadt 1 GmbH, Stuttgart V 100,00% V 100,00%
SWBI Mainz 1 GmbH, Stuttgart V 100,00% V 100,00%
SWBI München 1 GmbH, Stuttgart V 100,00% V 100,00%
SWBI Stuttgart 1 GmbH, Stuttgart V 100,00% V 100,00%
SWBI Stuttgart 2 GmbH, Stuttgart V 100,00% V 100,00%
SWBI Stuttgart 3 GmbH, Stuttgart V 100,00% V 100,00%
Leasing
ACP IT-Finanzierungs GmbH, Wien V 75,00% V 75,00%
BAWAG P.S.K. IMMOBILIENLEASING GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
BAWAG P.S.K. Kommerzleasing GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
BAWAG P.S.K. LEASING GmbH & Co. MOBILIENLEASING KG., Wien V 100,00% V 100,00%
BAWAG P.S.K. LEASING Holding GmbH, Wien (vormals: BAWAG P.S.K.
LEASING GmbH)
V 100,00% V 100,00%
BAWAG P.S.K. MOBILIENLEASING GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
CVG Immobilien GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
easyleasing GmbH, Wien (vormals: VB Leasing Finanzierungsgesellschaft
m.b.H.)
V 100,00% V 100,00%
HBV Holding und Beteiligungsverwaltung GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
KLB Baulandentwicklung GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
Leasing-west GmbH, Kiefersfelden 100,00% V 100,00%
M. Sittikus Str. 10 Errichtungs GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
P.S.K. IMMOBILIENLEASING GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
RF 17 BAWAG Immobilienleasing GmbH, Wien V 100,00%
RF fünfzehn BAWAG Mobilien-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien V 100,00% V 100,00%
RF zwölf BAWAG Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien V 100,00% V 100,00%
START Immobilienleasing GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
31.12.2018 31.12.2017
Sonstige Nichtbanken
AUSTWEST ANSTALT GmbH, Triesen V 100,00%
BAWAG P.S.K. Datendienst Gesellschaft m.b.H., Wien V 100,00%
BAWAG P.S.K. Versicherung Aktiengesellschaft, Wien E 25,00% E 25,00%
BV Vermögensverwaltung GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
E2E Kreditmanagement GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
E2E Service Center Holding GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
E2E Transaktionsmanagement GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
FCT Pearl, Pantin V 100,00% V 100,00%
Feldspar 2016-1 Mortgage Holding Limited, London1) V 0,00% V 0,00%
Feldspar 2016-1 PLC, London1) V 0,00% V 0,00%
MF BAWAG Blocker LLC, Wilmington 100,00%
Pa-Zweiundsechzigste WT Beteiligungsverwaltungs GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
PSA Payment Services Austria GmbH, Wien E 20,82% E 20,82%
P.S.K. Beteiligungsverwaltung GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
SWB Immowert GmbH, Stuttgart V 100,00% V 100,00%

V … Vollkonsolidierung, E … Equity-Methode

1) Da der Zweck dieser Gesellschaften die Bereitstellung von liquiden Mitteln und die Refinanzierung der BAWAG P.S.K. ist und die BAWAG P.S.K. alle Verträge gestaltet und bestimmt, sind diese Gesellschaften gemäß IFRS 10 zu konsolidieren.

Wesentliche Tochterunternehmen werden gemäß IFRS 10 voll konsolidiert, während wesentliche assoziierte Unternehmen nach IAS 28 at-equity konsolidiert werden.

Tochterunternehmen sind Unternehmen, für welche die BAWAG Group Beherrschung gemäß IFRS 10 ausübt. Beherrschung liegt vor, wenn die BAWAG Group variablen Rückflüssen aus ihrer Beziehung zu einem Tochterunternehmen ausgesetzt ist und sie gleichzeitig über die Fähigkeit verfügt, diese Rückflüsse durch ihre Entscheidungsmacht über das Tochterunternehmen zu beeinflussen.

Assoziierte Unternehmen nach IAS 28 sind alle Unternehmen, auf die die BAWAG Group maßgeblichen Einfluss ausübt, diese aber nicht beherrscht oder gemeinschaftlich führt. Dies ist grundsätzlich der Fall, wenn die BAWAG Group zwischen 20% und 50% der Stimmrechte hält.

Die Klassifizierung, ob ein Tochterunternehmen/assoziiertes Unternehmen wesentlich ist, wird einmal jährlich überprüft.

48 | Liste wegen Unwesentlichkeit nicht konsolidierter Tochter- und assoziierter Unternehmen

31.12.2018 31.12.2017
Real Estate
N & M Immobilienentwicklungs GmbH, Wien 100,00%
ROMAX Immobilien GmbH, Wien 100,00% 100,00%
Leasing
BAWAG Leasing & fleet s.r.o., Prag 100,00% 100,00%
BAWAG Leasing s.r.o., Bratislava 100,00% 100,00%
Fides Leasing GmbH, Wien 50,00% 50,00%
Gara RPK Grundstücksverwaltungsgesellschaft m.b.H., Wien 100,00% 100,00%
HFE alpha Handels-GmbH, Vienna 50,00% 50,00%
Kommunalleasing GmbH, Wien 50,00% 50,00%
PT Immobilienleasing GmbH, Wien 100,00% 100,00%
Realplan Beta Liegenschaftsverwaltung Gesellschaft m.b.H., Wien 50,00%
RF sechs BAWAG P.S.K. LEASING GmbH & Co. KG., Wien 100,00% 100,00%
Sonstige Nichtbanken
AUSTWEST ANSTALT GmbH, Triesen 100,00%
Athena Burgenland Beteiligungen AG, Eisenstadt 38,30% 38,30%
Athena Wien Beteiligungen GmbH in Liqu., Wien 50,00% 50,00%
AUSTOST ANSTALT, Balzers 100,00% 100,00%
BAWAG Education Trust Corp., Wilmington 100,00%
BAWAG Finance Malta Ltd., Sliema 100,00% 100,00%
BAWAG P.S.K. Datendienst Gesellschaft m.b.H., Wien 100,00%
BAWAG P.S.K. Deutschland Holding GmbH, Stuttgart 100,00% 100,00%
BAWAG P.S.K. Equity Finance Limited, St. Helier 100,00% 100,00%
easy green energy GmbH, Wien 49,00% 49,00%
easy green energy GmbH & Co KG, Wien 49,00% 49,00%
Einlagensicherung der Banken und Bankiers Gesellschaft m.b.H., Wien 35,92% 36,03%
ESG Entwicklungsgesellschaft mbH., Stuttgart 100,00% 100,00%
FlexSi Finanz Vermittlungsgesellschaft m.b.H. 100,00%
GemeloLux S.A., Luxemburg 100,00% 100,00%
MF BAWAG Blocker LLC, Wilmington 100,00%
OMNITEC Informationstechnologie-Systemservice GmbH, Wien 50,00% 50,00%
SWB Treuhand GmbH, Stuttgart 100,00% 100,00%
Tresides Asset Management GmbH, Stuttgart 51,00%
TwinLux Value Invest S.A., Luxemburg 100,00% 100,00%
Vertiva Family Office GmbH, Stuttgart 100,00% 52,50%

49 | Assoziierte Unternehmen, die aufgrund von Unwesentlichkeit nicht at-equity bewertet werden

Die folgende Übersicht zeigt wesentliche finanzielle Eckdaten von nicht konsolidierten, assoziierten Unternehmen:

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Kumulierte Bilanzsumme 246 261
Kumuliertes Eigenkapital 9 9
Kumuliertes Jahresergebnis 2 2

Die in obiger Tabelle dargestellten Beträge basieren auf den letzten verfügbaren Abschlüssen der entsprechenden Gesellschaften, welche nach den jeweils anwendbaren Rechnungslegungsvorschriften erstellt wurden. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Abschlusses der BAWAG Group zum 31. Dezember 2018 lagen für einen Großteil der betroffenen Gesellschaften Abschlüsse zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 vor (Vorjahr: 31. Dezember 2016).

Wir möchten darauf hinweisen, dass die obige Tabelle nicht den ökonomischen Anteil an den assoziierten Unternehmen widerspiegelt. Der durchschnittliche ökonomische Anteil beträgt 47% (2017: 47%).

Bezüglich weiterer Details verweisen wir auf Note 34 "Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen".

50 | Anteile an assoziierten Unternehmen

Die in dieser Angabe enthaltenen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Die BAWAG Group beinhaltet zwei Unternehmen, die at-equity einbezogen werden: BAWAG P.S.K. Versicherung AG, Wien, und PSA Payment Services Austria GmbH,

Wien. In untenstehender Tabelle ist eine zusammengefasste Finanzinformation zu den Anteilen des Konzerns an assoziierten Unternehmen enthalten, die im Vergleich zur Bilanzsumme und zum Gewinn oder Verlust als unwesentlich gesehen werden:

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Summe der Beteiligungsbuchwerte an assoziierten Unternehmen 45 44
Summe der Anteile am Gewinn oder Verlust 5,1 4,1
Summe der Anteile am sonstigen Ergebnis -0,9 -0,2
Summe der Anteile am Gesamtergebnis 4,2 3,9

51 | Anteile an nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen

Strukturierte Unternehmen sind derart ausgestaltet, dass Stimmrechte oder vergleichbare Rechte nicht der dominierende Faktor für die Bestimmung der Beherrschung der Einheit sind. Dies ist etwa der Fall, wenn sich Stimmrechte lediglich auf die Verwaltungsaufgaben beziehen und die relevanten Aktivitäten durch vertragliche Vereinbarungen gesteuert werden. Ein strukturiertes Unternehmen zeichnet sich oftmals durch einige oder alle der folgenden Merkmale aus:

  • Beschränkte Tätigkeiten
  • Eng und genau definierter Zweck
  • Unzureichendes Eigenkapital
  • Finanzierung in Form zahlreicher vertraglich verknüpfter Instrumente für Investoren, um Kredit- oder andere Risiken (Tranchen) zu bündeln

Die Einheiten, die Gegenstand dieser Anhangangabe sind, werden nicht konsolidiert, da der Konzern keine Beherrschung über Stimmrechte, Verträge, Finanzierungsvereinbarungen oder andere Mittel hat. Das Exposure der BAWAG Group gegenüber nicht konsolidierten strukturierten Einheiten umfasst Leasingunternehmen, welche Spezialleasing betreiben und von der BAWAG Group finanziert werden.

Die Art der Geschäftsaktivitäten einer strukturierten Einheit bestimmt deren Größe. Bei den sonstigen strukturierten Beteiligungen bestimmt die Bilanzsumme der Einheiten in Höhe von 92 Mio. € (2017: 98 Mio. €) die Größe der strukturierten Unternehmen. Bei den Angaben zu den Verbriefungen ist dies der Nennwert der ausgegebenen Wertpapiere in Höhe von 957 Mio. € (2017: 713 Mio. €).

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die die Anteile an nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen betreffen, sowie die Erträge aus diesen strukturierten Einheiten. Die Höchstexponierung in Bezug auf Verluste entspricht den mit den strukturierten Einheiten verbundenen Vermögenswerten. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist auf Investments in CLOs zurückzuführen.

ın Min
in Mio. € 2018 2017
Buchwert der Vermögenswerte in Verbindung mit Anteilen an strukturierten Unternehmen 1.002 761
in der Bilanz ausgewiesen unter Zu fortgeführten Anschaffungskosten 1.002 761
Buchwert der Verbindlichkeiten in Verbindung mit Anteilen an strukturierten Unternehmen 0 0
Erträge 7,0 6,9
Zinserträge 7,0 6,9
Während der Berichtsperiode erlittener Verlust 0 0
Maximal möglicher Verlust 1.002 761

Die BAWAG Group hat weder im abgelaufenen Geschäftsjahr ein nicht konsolidiertes strukturiertes Unternehmen

finanziell oder anderweitig unterstützt noch hat sie gegenwärtig die Absicht dazu.

52 | Überleitung IAS 39 auf IFRS 9

Überleitung der Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von IAS 39 zu IFRS 9 vor Wertberichtigungen am 1. Jänner 2018

in Mio. € (i) IAS 39-Buchwert
31. Dezember 2017
(ii)
Umklassifizierungen (iii) Umwertungen
(iv) = (i) + (ii) + (iii)
IFRS 9-Buchwert
1. Jänner 2018
(v) = (iii)
Auswirkung auf die
Gewinnrücklagen
am 1. Jänner 2018
vor Steuern
Buchwert 31.12.2017 IAS 39 ‒ erfolgswirksam verpflichtend
zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte, Handelsaktiva, Sicherungsderivate
1.423 1.423
Zugänge:
Von "zur Veräußerung verfügbar" (IAS 39) –
Eigenkapitalinstrumente
28 28
Von "zur Veräußerung verfügbar" (IAS 39) – erforderliche
Umklassifizierung - Schuldtitel
130 130
Von "fortgeführten Anschaffungskosten" (IAS 39) – erforderliche
Umklassifizierung – Forderungen Kunden
189 1 190 1
Abgänge:
Zu "fortgeführten Anschaffungskosten" (IFRS 9) – Änderungen aus
eingebetteten Derivaten
-19 -19 -19
Gesamte Änderung bei erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewerteten Vermögenswerten
1.423 347 -18 1.751 -18
Buchwert 31.12.2017 IAS 39 – zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
4.408 4.408
Abgänge:
Zu "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" (IFRS
9) – erforderliche Umklassifizierung – Eigenkapitalinstrumente
-28 -28
Zu "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" –
erforderliche Umklassifizierung – Schuldtitel
-130 -130
Zu "fortgeführten Anschaffungskosten" – Schuldtitel -117 -117
Gesamte Änderung bei im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden
Zeitwert bewerteten Vermögenswerten
4.408 -275 4.133
Buchwert 31.12.2017 IAS 39 – Barreserve, Kredite und
Forderungen, bis zur Endfälligkeít gehaltene Finanzinvestitionen
39.196 39.196
Zugänge:
Von "zur Veräußerung verfügbar" (IAS 39) – Schuldtitel 117 -4 113 -4
Von "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" (IAS
39) – Änderungen aus eingebetteten Derivaten
10 10 10
Abgänge:
Zu "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" –
erforderliche Umklassifizierung – Forderungen Kunden
-189 -189
Gesamte Änderung finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten
Anschaffungskosten
39.196 -72 6 39.131 6
Summe der finanziellen Vermögenswerte, Reklassifizierungen
und Neubewertungen am 1. Jänner 2018
45.027 -12 45.015 -12
in Mio. € (i) IAS 39-
Buchwert 31.
Dezember 2017
(ii)
Umklassifizierun
gen
(iii)
Umwertungen
(iv) = (i) + (ii) +
(iii)
IFRS 9-Buchwert
1. Januar 2018
Auswirkung auf
die
Gewinnrücklagen
am 1. Januar
2018 vor Steuern
Buchwert 31.12.2017 IAS 39 – erfolgswirksam verpflichtend zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten,
Handelspassiva, Sicherungsderivate, Bewertungsanpassungen für gegen
Zinsrisiken abgesicherte Portfolien
1.281 1.281
Zugänge:
Von "fortgeführten Anschaffungskosten" (IAS 39) – Fair Value Option am
1. Jänner 2018 ausgeübt
331 82 414 -82
Gesamte Änderung zu finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
1.281 331 82 1.695 -82
Buchwert 31.12.2017 IAS 39 – finanzielle Verbindlichkeiten zu
"fortgeführten Anschaffungskosten"
39.894 39.894
Abgänge:
Zu "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" (IFRS 9) – Fair
Value Option am 1. Jänner 2018 ausgeübt
-331 -331
Gesamte Änderung bei finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
39.894 -331 39.563
Summe der finanziellen Verbindlichkeiten, Reklassifizierungen und
Neubewertungen am 1. Jänner 2018
41.175 82 41.257 -82

(v) = (iii)

in Mio. €

Bewertungskategorie IAS 39 Buchwert IAS 39 Bewertungskategorie IFRS 9 Buchwert IFRS 9
vor Bewertung
Bewertung
IFRS 9
Buchwert IFRS 9
Kredite und Forderungen 36.922 Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
39.124 6 39.131
Bis zur Endfälligkeit
gehaltene Finanzinvestitionen
2.274 Im sonstigen Ergebnis
ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte ‒
Unternehmen mit
Beteiligungsverhältnis und
andere
Eigenkapitalinstrumente
72 72
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
4.408 Im sonstigen Ergebnis
ausgewiesene zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte ‒
Schuldververschreibungen
und andere festverzinsliche
Wertpapiere
4.061 4.061
Erfolgswirksam freiwillig zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
448 Erfolgswirksam freiwillig zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
310 310
Handelsaktiva 458 Erfolgswirksam verpflichtend
zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
943 -18 924
Sicherungsderivate 517 Sicherungsderivate 517 517
Finanzielle Vermögenswerte 45.027 45.027 -12 45.015

in Mio. €

Bewertungskategorie IAS 39 Buchwert IAS 39 Bewertungskategorie IFRS 9 Buchwert IFRS 9
vor Bewertung
Bewertung
IFRS 9
Buchwert IFRS 9
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
726 Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
1.057 82 1.140
Handelspassiva 345 Handelspassiva 345 345
Finanzielle Verbindlichkeiten
zu fortgeführten
Anschaffungskosten
39.894 Finanzielle Verbindlichkeiten
zu fortgeführten
Anschaffungskosten
39.563 39.563
Bewertungsanpassungen für
gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
116 Bewertungsanpassungen für
gegen Zinsrisiken abgesicherte
Portfolien
116 116
Sicherungsderivate 94 Sicherungsderivate 94 94
Finanzielle Verbindlichkeiten 41.175 41.175 82 41.257

Überleitung der Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von IAS 39 zu IFRS 9 am 1. Jänner 2018 nach Klassen

in Mio. €
Klasse Bewertungskategorie IAS 39 Bewertungskategorie IFRS 9 Buchwert
IAS 39
Umklas
sifizie
rungen
Umwer
tungen
Buch
wert
IFRS 9
Barreserve Kredite und Forderungen Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
1.180 1.180
Forderungen an
Kreditinstitute
Kredite und Forderungen Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
3.660 3.660
Forderungen an Kunden Kredite und Forderungen Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
30.793 -189 10 30.615
Erfolgswirksam freiwillig zum
beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
Erfolgswirksam freiwillig zum
beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
128 128
Erfolgswirksam verpflichtend zum
beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
189 1 190
Schuldtitel Erfolgswirksam freiwillig zum
beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
Erfolgswirksam freiwillig zum
beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
52 130 182
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
Im sonstigen Ergebnis
ausgewiesene zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte ‒
Schuldververschreibungen und
andere festverzinsliche Wertpapiere
4.308 -247 4.061
Bis zur Endfälligkeit gehaltene
Finanzinvestitionen
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
2.274 2.274
Kredite und Forderungen Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
1.289 117 -4 1.402
Erfolgswirksam verpflichtend zum
beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
Eigenkapitalinstrumente Available-for-sale financial assets Im sonstigen Ergebnis
ausgewiesene zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte ‒ Unternehmen
mit Beteiligungsverhältnis und
andere Eigenkapitalinstrumente
100 -28 72
Erfolgswirksam freiwillig zum
beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
Erfolgswirksam verpflichtend zum
beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
268 28 296
Derivate des
Handelsbuchs
Handelsaktiva Handelsaktiva 143 143
Derivate des Bankbuchs Handelsaktiva Handelsaktiva 315 -19 296
Sicherungsderivate Sicherungsderivate 517 517
Finanzielle
Vermögenswerte
45.027 -12 45.015
in Mio. €
Klasse Bewertungskategorie IAS 39 Bewertungskategorie IFRS 9 Buchwert
IAS 39
Umklas
sifizie
rungen
Umwer
tungen
Buchwert
IFRS 9
Begebene
Schuldverschrei
bungen,
Nachrang- und
Ergänzungskapi
tal
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
726 331 82 1.140
Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Financial liabilities at amortized cost 4.938 -331 4.607
Derivate des
Handelsbuchs
Handelspassiva Handelspassiva 64 64
Derivate des
Bankbuchs
Handelspassiva Handelspassiva 281 281
Sicherungsderivate Sicherungsderivate 94 94
Verbindlichkeiten
gegenüber
Kreditinstituten
Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten
4.009 4.009
Verbindlichkeiten
gegenüber
Kunden
Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten
30.947 30.947
Bewertungsanpassungen für gegen
Zinsrisiken abgesicherte Portfolien
Bewertungsanpassungen für gegen
Zinsrisiken abgesicherte Portfolien
116 116
Finanzielle
Verbindlichkeiten
41.175 82 41.257

Die folgende Tabelle stellt den FV und den FV-Verlust der Finanzinstrumente dar, der entstanden wäre, wenn diese Finanzinstrumente nicht von der Kategorie "im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewertet" auf "zu fortgeführten Anschaffungskosten" umklassifiziert worden wären:

FV-Verlust, der entstanden wäre, wenn die Finanzinstrumente
nicht umklassifiziert worden wären
in Mio. € Beizulegender Zeitwert zum
31. Dezember 2018
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
bewertet
Im sonstigen Ergebnis zum
beizulegenden Zeitwert
bewertet
Finanzielle Vermögenswerte zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Zugänge:
Von "zur Veräußerung verfügbar" (IAS
39) – Schuldtitel
59 -1

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der Vorsorgen für Kreditrisiken für finanzielle Vermögenswerte nach IAS 39 und Rückstellungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien in Übereinstimmung mit IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen zum 31. Dezember 2017 auf die Eröffnungssalden für erwartete Kreditverluste in Übereinstimmung mit IFRS 9 zum 1. Jänner 2018:

in Mio. € 31. Dezember 2017 Umklassifizierungen Umwertungen 1. Jänner 2018
Kredite und Forderungen und bis zur
Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen nach
IAS 39/Finanzielle Vermögensgegenstände zu
fortgeführten Anschaffungskosten nach IFRS 9
254 69 323
Zur Veräußerung verfügbare Schuldtitel nach
IAS 39/Erfolgsneutral zum beizulegenden
Zeitwert bewertete Schuldtitel
6 6
Forderungen aus Finanzierungsleasing 22 2 24
Kreditrisikovorsorge für finanzielle
Vermögenswerte
276 77 353
Rückstellungen für Kreditzusagen,
Bürgschaften und Garantien
20 -2 18
Summe 296 75 371

RISIKOBERICHT

Vorjahreszahlen wurden angepasst. Für Details verweisen wir auf das Kapitel Fehlerkorrekturen gem. IAS 8.41.

Die Funktionen des operativen und strategischen Risikomanagements und die relevanten Gremien der BAWAG Group sind verantwortlich für die Identifikation, Quantifizierung, Limitierung, Überwachung und Steuerung jener Risiken, denen der Konzern ausgesetzt ist. Auf allen organisatorischen Ebenen besteht eine strikte Trennung in Markt und Marktfolge.

Die Risikostrategie und der Risikoappetit werden vom Gesamtvorstand jährlich festgelegt. Alle Grundsätze des Risikomanagements, die definierten Limits für alle materiellen Risiken sowie die etablierten Verfahren für deren Überwachung sind in Risikohandbüchern und Arbeitsrichtlinien festgehalten. Der Gesamtvorstand wird laufend und proaktiv über die Gesamtrisikosituation informiert. Das monatliche Risikoreporting basiert auf klar definierten Risikokennzahlen. Es umfasst alle für die Säulen I und II relevanten Themen sowie Non-Financial- und zusätzlich relevante, spezifische Risikothemen. Vierteljährlich werden die Risikoberichte an die Kontroll- und Leitungsgremien des Aufsichtsrats übermittelt.

Die risikopolitischen Vorgaben werden fortwährend im Hinblick auf Anpassungen in der Geschäftsstrategie, geänderte regulatorische Anforderungen wie auch sich verändernde Marktbedingungen überprüft. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf möglichen Anpassungsbedarf im Rahmen der Expansionsstrategie des Konzerns gelegt.

Die Umsetzung der risikopolitischen Vorgaben erfolgt durch folgende Bereiche:

  • Strategisches Risikomanagement
  • Markt- & Liquiditätsrisiko-Controlling
  • Commercial Risk Management
  • Retail Risk Management
  • Non-Financial Risk Management & Regulatory Compliance

Auf jährlicher Basis werden im Rahmen eines Risk Self Assessment (RSA) die Risikosituation der BAWAG Group sowie das Risikomanagement der einzelnen Risikokategorien quantitativ und qualitativ bewertet, d.h. dass alle in Zusammenhang mit der Umsetzung der Geschäftsstrategie stehenden Risiken im Rahmen des RSAs hinsichtlich ihres Ausmaßes und Einflusses auf die BAWAG Group sowie der Abdeckung durch bestehende Risikomanagementverfahren evaluiert werden. Die Quantifizierung dieser Risiken fließt in die ökonomische Risikotragfähigkeitsrechnung ein.

Die folgenden Risiken inklusive deren Subrisiken werden in der BAWAG Group als wesentlich eingestuft:

  • Kreditrisiko
  • Marktrisiko
  • Liquiditätsrisiko
  • Non-Financial Risk
  • Sonstige Risiken

Die wesentlichen Risiken der BAWAG Group werden im Folgenden beschrieben.

53 | Internes Kapitaladäquanzverfahren (ICAAP) und Stress Testing

Die ökonomische Risikotragfähigkeit der BAWAG Group, welche die quantifizierten Risiken der verfügbaren Deckungsmasse gegenüberstellt, wird monatlich beurteilt. Die Risikoquantifizierung erfolgt auf Basis eines Konfidenzniveaus von 99,9%, welches die Wahrscheinlichkeit angibt, mit der potenzielle Verluste das Ausmaß der Risikoquantifizierung nicht überschreiten werden. Für alle definierten Limitkategorien und Steuerungsportfolios werden im Rahmen der Risikostrategie Limite festgelegt, deren Einhaltung monatlich im Portfolio Steering Committee (PSC) überwacht wird. Bei Erreichen definierter "Warnschwellen" bzw. der Überschreitung von Limiten werden Eskalationsprozesse angestoßen.

In Zusammenhang mit der Beurteilung der Risikotragfähigkeit werden zunächst die einzelnen Risikoarten quantifiziert, zum Gesamtbankrisiko aggregiert und in einem weiteren Schritt der Deckungsmasse des Konzerns gegenübergestellt. Dabei werden folgende Risikoarten berücksichtigt und quantifiziert:

Kreditrisiko: Die Quantifizierung erfolgt durch Anwendung des IRB-Ansatzes für alle Portfolio-Segmente. Zusätzliche Kapitalpositionen werden für Kreditrisikokonzentrationen im Zusammenhang mit Krediten an große Kunden bzw. an Gruppen verbundener Kunden, für das fremdwährungsinduzierte Kreditrisiko sowie das Risiko aus regulatorisch nicht unterlegungspflichtigen Kreditlinien vorgehalten.

  • Marktrisiko: Als relevante Marktrisiken des Konzerns wurden das Zinsrisiko im Bankbuch sowie das Credit-Spread-Risiko identifiziert. Die Zinsänderungsrisiken werden mit Value-at-Risk-Modellen gemessen. Für Credit-Spread-Risiken kommt ein szenariobasierter Ansatz zur Anwendung. Die Aggregation des Zinsrisikos im Bankbuch und des Credit-Spread-Risikos erfolgt unter Berücksichtigung von konservativen Korrelationsannahmen. Vereinfachte Bewertungsmodelle werden für andere Marktrisiken, wie Fremdwährungsrisiko, Risiko alternativer Investments (funds / hedge funds) und Marktrisiko im Handelsbuch, verwendet.
  • Liquiditätsrisiko: Strukturelle Liquiditätsrisiken werden auf der Grundlage aktueller Liquiditätslücken unter Anwendung angenommener potenzieller Spreadverschlechterungen im Zusammenhang mit einer fiktiven Spread-Ausweitung am Markt quantifiziert. Vereinfachte Bewertungsmodelle werden für das Marktliquiditätsrisiko im Bankbuch und das Basis-Spread-Risiko verwendet. Sämtliche Liquiditätsrisiken werden im Markt- & Liquiditätsrisiko-Controlling quantifiziert und operativ in Treasury Services & Markets gesteuert.
  • Non-Financial Risk: Diese Risikokategorie inkludiert das operationelle Risiko (einschließlich des Compliance-Risikos), welches über ein Value-at-Risk-Modell quantifiziert wird, wie auch das Reputationsrisiko, quantifiziert mittels eines vereinfachten Bewertungsmodells.
  • Sonstige Risiken: Dazu zählen das Beteiligungsrisiko, makroökonomische Risiko, strategische Risiko sowie das Eigenkapitalrisiko. Während für die Quantifizierung des Beteiligungsrisikos ein PD/LGD-Ansatz, basierend auf IFRS-Buchwerten, zur Anwendung gelangt, wird für das makroökonomische Risiko Kapital in Höhe eines auf Ex-

54 | Kreditrisiko

Als Kreditrisiko wird die Gefahr verstanden, dass ein Vertragspartner einer Finanztransaktion seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.

Im Rahmen des operativen Kreditrisikomanagements besteht eine funktionale Spezialisierung für die Kundensegmente Kommerz- und Institutionelle Kunden (Commercial pertenbasis quantifizierten Wertes gehalten. Für alle anderen erwähnten sonstigen Risiken wird das erforderliche ökonomische Kapital mittels vereinfachter Bewertungsmodelle quantifiziert.

Die Risikotragfähigkeitsrechnung wird dem Vorstand im Enterprise Risk Meeting (ERM) auf monatlicher Basis zur Kenntnisnahme vorgelegt.

Der ICAAP-Stresstest ist vollständig im gruppenweiten strategischen Risikomanagement, Kapitalmanagement und in die Planungsprozesse der BAWAG Group integriert. Die Methodik und Resultate von internen und/oder externen Stresstests werden periodisch im Stress Testing Committee (STC) erörtert und dargelegt. Darüber hinaus werden die Ergebnisse des ICAAP-Stresstests direkt an das ERM berichtet. Das ERM ist für die Bewertung der Ergebnisse zuständig, um, falls notwendig, Korrekturmaßnahmen bezüglich des Risikoappetits oder der Geschäftsstrategie zu definieren.

Die Abhängigkeiten zwischen den internen Stresstests und der Kapitalsteuerung sind formal im Rahmen der internen Risiko- und Kapital-Governance definiert.

Die im Rahmen der Eigenkapitalplanung festgelegten und vom Capital Management Meeting monatlich überwachten Kapitalquoten dienen als Vergleichsgröße für die Stresstests. Der Kapitalnotfallplan wird zur Umsetzung von Maßnahmen in extremen Stressszenarien herangezogen. Im Rahmen der internen Stresstests bewertet das Senior Management, ob die Kapitalquoten unter Stress über den Recovery Levels bleiben. Ein Verstoß gegen die Einhaltung der Recovery Levels muss entweder fundiert begründet werden oder es sind Maßnahmen zur adäquaten Verbesserung der Kapitalausstattung zu treffen, um die Kapitalquoten auch in einem Stressszenario über den Recovery Levels zu halten.

Risk Management) sowie Privat- und Geschäftskunden (Retail Risk Management). Das Credit Approval Committee (CAC), ein spezielles Gremium auf Vorstandsebene, ist für die Bewilligung von Kreditanträgen im Rahmen der Befugnisse, die in der Kompetenz- und Pouvoirordnung festgelegt sind, verantwortlich. Die Berechnung und Aggregation der einzelnen Risikoindikatoren für das monatliche Reporting erfolgt in einem einheitlichen Prozess in der Verantwortung des Bereichs Strategisches Risikomanagement.

Neben klar definierten Kreditvergaberichtlinien für Privatund Geschäftskunden erfolgt die Bonitätseinschätzung über automatisierte Scoringverfahren. Diese bestehen aus einem Antragsscoring, das auf statistischen Modellen beruht, sowie einem Verhaltensscoring, dem die Kontogestion des Kunden zugrunde liegt. Zusätzlich werden externe Informationen (wie z.B. Wirtschaftsauskunftei) berücksichtigt. Auf dieser Basis wird eine monatlich aktualisierte Bonitätseinschätzung der Kunden erstellt.

Neben der Bonitätsbeurteilung werden auch der erwartete Verlust bei Ausfall (LGD) sowie die erwartete Ausnutzung des Off-Balance-Exposures zum Ausfallszeitpunkt (Credit Conversion Factor, CCF) für Privat- und Geschäftskunden geschätzt. Die Schätzung, welche auf historischen Daten des beobachteten Kundenverhaltens basiert, wird anhand unterschiedlicher statistischer Methoden und Modelle berechnet.

Vor Übernahme neuer kommerzieller Risiken bzw. der Ausweitung bestehender Positionen erfolgt eine Bonitätsanalyse der Kreditnehmer auf Basis eines dem Kundensegment entsprechenden internen Ratingverfahrens. Dabei stützen sich die Ratingverfahren grundsätzlich auf ein breites Spektrum quantitativer und qualitativer Faktoren. Die auf diese Weise ermittelte Risikoeinstufung wird auf einer einheitlichen Masterskala abgebildet und jedem Kunden als individuell geschätzte Ausfallswahrscheinlichkeit zugeordnet.

Um Risikokonzentrationen auf Kunden- und Kundengruppenebene aufzuzeigen, werden Limite für die Forderungshöhen definiert, überwacht und regelmäßig an Vorstand und Aufsichtsrat berichtet.

Die BAWAG Group hat als IRB-Bankengruppe hohe Standards in Bezug auf Kreditrisikoprozesse und -methoden definiert. Das Augenmerk der Risikoorganisation liegt vor allem auf der ständigen Weiterentwicklung der Risikoquantifizierungsmethoden. Für alle Subportfolien gelten spezifische Standards, die regelmäßig überwacht und validiert werden. Durch die zentrale Struktur und Ausrichtung der BAWAG Group können neue regulatorische Risikovorschriften oder eine veränderte Marktsituation in den Risikomanagementstrategien kurzfristig abgebildet werden. Die nachfolgenden Kapitel geben einen Überblick über die Struktur und die Portfolioqualität in den einzelnen Segmenten.

Kreditportfolio und Wertpapiere je Geschäftssegment

31.12.2018
in Mio. €
BAWAG
P.S.K. Retail easygroup
International
Business
DACH
Corporates
& Public
Sector
Südwest
bank
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Gesamt
portfolio
Kreditportfolio 9.455 5.622 6.115 5.435 3.727 3.854 904 35.112
Wertpapiere 4 139 112 49 6.335 5 6.644
Außerbilanzielle
Geschäfte
976 3.080 1.190 381 837 469 654 7.589
Summe 10.431 8.706 7.444 5.928 4.613 10.658 1.563 49.345
davon besichert1) 6.372 5.063 2.860 645 2.947 47 321 18.255
davon NPL
(Bruttosicht)2)
202 169 38 64 107 255 835

1) Sicherheiten beinhalten private und gewerbliche Immobilien, Garantien, Lebensversicherungen etc.

2) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3.

Die NPLs zum 31.12.2018 ohne IFRS-3-Effekt wären für Südwestbank wie folgt: NPL 147 Mio. € und Summe 875 Mio. €.

31.12.2017
in Mio. €
BAWAG
P.S.K. Retail easygroup
International
Business
DACH
Corporates
& Public
Sector
Südwest
bank
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Gesamt
portfolio
Kreditportfolio 9.370 5.884 4.831 6.536 4.124 3.456 381 34.581
Wertpapiere 3 323 162 59 7.641 3 8.191
Außerbilanzielle
Geschäfte
1.097 3.121 205 463 1.381 255 1.107 7.628
Summe 10.467 9.008 5.359 7.159 5.564 11.352 1.491 50.400
davon besichert1) 6.380 5.188 2.390 1.009 3.722 57 404 19.150
davon NPL
(Bruttosicht)2)
251 172 50 97 91 255 917

1) Sicherheiten beinhalten private und gewerbliche Immobilien, Garantien, Lebensversicherungen etc.

2) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3.

Die NPLs zum 31.12.2017 ohne IFRS-3-Effekt wären für Südwestbank wie folgt: NPL 187 Mio. € und Summe 1.013 Mio. €.

Die untenstehende Tabelle stellt die Überleitung von den Buchwerten aus Krediten und Forderungen zum Risikobericht und zum Segmentbericht dar.

Note 15 Note 12, 13 Risikosicht Segmentbericht
31.12.2018
in Mio. €
Zu fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Kredite &
Wertpapiere
FVPL & FVOCI
Summe Kredite
und Wertpapiere
Sonstige Aktiva Summe Aktiva
BAWAG P.S.K. Retail 9.327 128 9.455 92 9.547
easygroup 5.623 4 5.626 55 5.682
International Business 6.213 41 6.254 29 6.284
DACH Corporates & Public
Sector
5.373 174 5.547 34 5.581
Südwestbank 3.720 56 3.776 45 3.821
Treasury Services & Markets 7.175 3.014 10.189 2 10.192
Corporate Center 903 6 909 2.683 3.591
Summe 38.334 3.423 41.756 2.940 44.698
Note 15 Note 12, 13 Risikosicht Segmentbericht
31.12.2017
in Mio. €
Kredite und
Forderungen
(K&F)
Kredite,
Wertpapiere,
Investment Fonds
(nicht Teil der
K&F)
Summe Kredite
und Wertpapiere
Sonstige Aktiva Summe Aktiva
BAWAG P.S.K. Retail 9.370 0 9.370 132 9.502
easygroup 5.885 3 5.887 50 5.938
International Business 4.963 190 5.154 21 5.174
DACH Corporates & Public
Sector
6.536 162 6.698 27 6.725
Südwestbank 4.124 59 4.183 0 4.183
Treasury Services & Markets 4.488 6.608 11.096 41 11.137
Corporate Center 376 7 384 3.017 3.397
Summe 35.742 7.030 42.772 3.289 46.056

Geografische Verteilung des Kredit- und Wertpapierportfolios

Gemäß der Strategie der BAWAG Group, sich auf stabile Regionen und Währungen zu konzentrieren, verteilen sich 96% (2017: 98%) des Kreditportfolios1) und 86% (2017:

86%) des Wertpapierportfolios2) auf Westeuropa und Nordamerika.

196 1) Dies beinhaltet u.a. Österreich mit 58% (Dez 2017: 58%), Deutschland mit 16% (Dez 2017: 19%), Großbritannien mit 7% (Dez 2017: 8%), die Vereinigten Staaten mit 5% (Dez 2017: 5%) und Frankreich mit 3% (Dez 2017: 4%).

2) Dies beinhaltet u.a. Österreich mit 11% (Dez 2017: 9%), Großbritannien mit 10% (Dez 2017: 13%), Frankreich mit 10% (Dez 2017: 7%), die Vereinigten Staaten mit 7% (Dez 2017: 10%) und Deutschland mit 6% (Dez 2017: 10%).

Kreditportfolio und Wertpapiere nach Währungen

Konsistent mit der strategischen Ausrichtung der BAWAG Group ist der überwiegende Anteil der Finanzierungen in EUR, der im Jahr 2018 weiter anstieg. Die folgende

Tabelle zeigt die Verteilung des Kreditportfolios und der Wertpapiere.

Buchwert in %
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
EUR 35.747 36.295 85,6% 84,9%
USD 2.238 2.215 5,4% 5,2%
CHF 2.120 1.525 5,1% 3,6%
GBP 1.407 2.545 3,4% 5,9%
Sonstige 244 192 0,6% 0,4%
Summe 41.756 42.772 100,0% 100,0%

Übersicht der Kreditqualität: Kredite, Wertberichtigungen, überfällige Forderungen und Sicherheiten

Die folgende Tabelle zeigt Verzugstage, NPL Ratios und die Besicherung des Kreditportfolios. Das niedrige Risikoprofil spiegelt sich in der niedrigen NPL Ratio, im niedrigen Volumen an überfälligen Forderungen und der guten

Wertberichtigungs- und Besicherungsquote über das gesamte Portfolio wider. Mehr als 81% (2017: 81%) des Gesamtportfolios können einem Investment-Grade-Rating zugeordnet werden, dies entspricht einem externen Rating zwischen AAA und BBB.

Buchwert1) in %
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Kredite und Forderungen (brutto) 38.601 36.018 100,0% 100,0%
Wertberichtigungen 267 276 0,7% 0,8%
davon ECL/IBNR 72 45 0,2% 0,1%
Kredite und Forderungen (netto) 38.334 35.742 99,3% 99,2%
NPL Ratio2)4) 1,7% 1,8%
NPL LLP coverage ratio3)4) 31,8% 33,9%
NPL coverage ratio (collateral + LLP)3)4) 79,2% 77,7%

Zusätzliche Informationen:

Gesamte überfällige, nicht wertberichtigte
Forderungen5)
317 229 0,8% 0,6%
1–30 Tage 198 86 0,5% 0,2%
30–60 Tage 23 23 0,1% 0,1%
60–90 Tage 15 17 0,0% 0,0%
90–180 Tage 11 8 0,0% 0,0%
mehr als 180 Tage 70 95 0,2% 0,3%

1) Wertpapiere sind nicht enthalten, da das Wertpapierportfolio weder Verzugstage noch Zeichen, die auf einen Ausfall hindeuten, aufweist.

2) In den NPLs ist die Stadt Linz enthalten.

3) Die NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote und die NPL-Besicherungsquote (Sicherheiten + Wertberichtigungen) enthalten die Stadt Linz nicht.

4) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3. Ohne IFRS-3-Effekt wären die Kennzahlen zum 31.12.2018 wie folgt: NPL Ratio 1,8% (2017: 2,0%), NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote 36,3%

(2017: 42,4%), NPL-Besicherungsquote (Sicherheiten + Wertberichtigungen) 80,6% (2017: 84,1%).

5) Südwestbank aufgrund des IFRS-3-Effekts in den Zahlen für 2017 nicht inkludiert.

Die folgende Tabelle zeigt die Verzugstage und die NPL Ratio aufgegliedert in die Segmente BAWAG P.S.K. Retail, easygroup, International Business, DACH Corporates & Public Sector sowie Südwestbank.

31.12.2018
in Mio. €
BAWAG P.S.K.
Retail
easygroup International
Business
DACH Corporates
& Public Sector
Südwestbank
Summe 9.455 5.626 6.254 5.547 3.776
1–30 Tage 0,5% 0,2% 0,0% 3,3%
30–60 Tage 0,1% 0,2% 0,0%
60–90 Tage 0,1% 0,1% 0,0%
NPL Ratio1) 1,9% 1,9% 0,5% 1,1% 2,3%
NPL-Wertberichtigung
Besicherungsquote1)
41,1% 22,9% 42,0% 31,9% 24,7%
NPL-Besicherungsquote
(Sicherheiten +
Wertberichtigungen)1)
75,3% 92,8% 56,6% 75,6% 75,3%

1) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3.

Die NPL Ratio und die Besicherungsquoten der Südwestbank zum 31.12.2018 ohne IFRS-3-Effekt wären wie folgt: NPL Ratio 3,2%, NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote 45,5%, NPL-Besicherungsquote (Sicherheiten + Wertberichtigungen) 82,1%.

31.12.2017
in Mio. €
BAWAG P.S.K.
Retail
easygroup International
Business
DACH Corporates
& Public Sector
Südwestbank
Summe 9.370 5.887 5.154 6.698 4.183
1–30 Tage 0,5% 0,2% 1,0% 0,3% 0,5%
30–60 Tage 0,2% 0,1% 0,1%
60–90 Tage 0,1% 0,1% 0,1%
NPL Ratio1) 2,4% 1,9% 0,9% 1,4% 1,6%
NPL-Wertberichtigung
Besicherungsquote1)
52,2% 18,9% 34,1% 38,6%
NPL-Besicherungsquote
(Sicherheiten +
Wertberichtigungen)1)
78,7% 92,3% 44,7% 78,6% 58,1%

1) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3.

Die NPL Ratio und die Besicherungsquoten der Südwestbank zum 31.12.2017 ohne IFRS-3-Effekt wären wie folgt: NPL Ratio 3,3%, NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote 51,2%, NPL-Besicherungsquote (Sicherheiten + Wertberichtigungen) 93,6%.

In der folgenden Tabelle findet sich die Verteilung der Ratings für das Portfolio, welches weder in Verzug noch wertberichtigt ist. Das Risikoprofil ist stabil auf niedrigem Niveau.

31.12.2018
in %
Gesamt
portfolio
BAWAG
P.S.K. Retail
easygroup International
Business
DACH
Corporates &
Public Sector
Südwestbank
Ratingklasse 1 19,9% 0,0% 1,3% 35,2%
Ratingklasse 2 7,4% 5,9% 1,6% 0,0% 22,8% 0,3%
Ratingklasse 3 13,2% 21,1% 15,4% 3,8% 13,7% 12,3%
Ratingklasse 4 32,2% 35,2% 45,3% 62,1% 18,0% 47,2%
Ratingklasse 5 20,1% 30,5% 26,8% 30,8% 8,2% 35,5%
Ratingklasse 6 2,7% 5,7% 3,9% 2,6% 1,8% 2,9%
Ratingklasse 7 4,4% 1,7% 5,8% 0,8% 0,4% 1,8%
31.12.2017
in %
Gesamt
portfolio
BAWAG
P.S.K. Retail
easygroup International
Business
DACH
Corporates &
Public Sector
Südwestbank
Ratingklasse 1 14,4% 0,0% 1,1% 35,7%
Ratingklasse 2 4,5% 1,6% 1,4% 19,4% 0,1%
Ratingklasse 3 13,4% 24,8% 12,2% 1,8% 13,0% 10,6%
Ratingklasse 4 32,5% 29,9% 27,7% 66,3% 16,5% 49,4%
Ratingklasse 5 28,7% 32,7% 50,8% 29,9% 11,2% 36,0%
Ratingklasse 6 4,3% 8,7% 4,0% 1,3% 3,7% 3,4%
Ratingklasse 7 2,2% 2,3% 2,9% 0,7% 0,5% 0,5%

Die Ratingklassen entsprechen einem externen Moody's-Rating wie folgt: Ratingklasse 1 entspricht Moody's-Rating Aaa – Aa2, Ratingklasse 2 wie Aa3 – A1, Ratingklasse 3

wie A2 – A3, Ratingklasse 4 wie Baa1 – Baa3, Ratingklasse 5 wie Ba1 – B1, Ratingklasse 6 wie B2 – Caa2, Ratingklasse 7 wie Caa3.

Sicherheiten

Die Geschäftsstrategie der BAWAG Group ist es, Sicherheiten zur Absicherung eines Kredits hereinzunehmen, wann immer dies möglich ist. Sicherheiten dienen als wesentliche Unterstützung für die Kreditvergabe und verlustmindernd beim Ausfall des Schuldners, wobei beim Entscheidungsprozess die Leistbarkeit für den Kreditnehmer jedenfalls im Vordergrund steht.

Alle angenommenen Sicherheiten sind im Konzern-Sicherheitenkatalog festgehalten, wo auch die Grundlagen für die Bewertung und Neubewertung von Sicherheiten definiert sind. Hier wird neben allen grundsätzlich akzeptierten Kombinationen von Gütern (Eigenschaften des Wirtschaftsguts) und Sicherheiten (Rechtstitel der Bank) auch definiert, welcher Wert (Marktwert, Nominalwert etc.) heranzuziehen ist. Das Enterprise Risk Management Komitee entscheidet, welche Sicherheiten – unter Berücksichtigung der entsprechenden Haircuts – kreditrisikomindernd herangezogen werden dürfen.

Folgende Sicherheiten werden akzeptiert:

  • Wohnimmobilien und gewerblich genutzte Immobilien
  • Sonstige Kreditsicherheiten: Fahrzeuge und sonstige physische Sicherheiten, Verpfändung oder Abtretung von Lebensversicherungen
  • Finanzgarantien: finanzielle Sicherheiten, Wertpapiere und Bareinlagen beim eigenen Institut
  • Kreditverbesserungen: Garantien und Mitverpflichtungen

Um kreditrisikomindernd angerechnet werden zu dürfen, müssen Sicherheiten alle gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllen. Ebenfalls sind Anforderungen aus gruppenweiten, internen Policies zu berücksichtigen. Anlassbezogen, jedoch zumindest jährlich, erfolgt eine Überarbeitung und Abnahme der entsprechenden Dokumente durch das Enterprise Risk Management Komitee. Allfällige Ausnahmen zu den internen Regelungen müssen begründet, gesondert beantragt und explizit genehmigt werden.

Um eine einheitliche Immobilienbewertung im Gesamtkonzern zu gewährleisten, erfolgen alle Immobilienbewertungen möglichst zentral. Immobilienbewertungen werden nur von fachkundigen Gutachtern vorgenommen, die nicht in den Kreditentscheidungsprozess involviert sind. IT unterstützte automatische Bewertungen von Wohnimmobilien wird von unabhängigen, internen Gutachtern bestätigt. Gewerbliche Immobilien werden von einem vom Kreditgenehmigungsprozess unabhängigen Sachverständigen bewertet.

Für die Daten der Sicherheitentabelle wurde der Verkehrs-/ Marktwert aller verfügbaren Sicherheiten herangezogen und um die internen Haircuts reduziert. Bei Immobilien werden anschließend die Vorlasten abgezogen und der Wert durch den Hypothekenbetrag gedeckelt.

Die folgende Tabelle enthält die Aufteilung der Sicherheiten nach Kategorien. Hier zeigt sich ein starker Fokus auf Immobilien.

31.12.2018
in %
Gesamt
portfolio
BAWAG
P.S.K. Retail
easygroup International
Business
DACH
Corporates &
Public Sector
Südwestbank
Immobilien 78,7% 92,4% 63,2% 99,8% 33,7% 87,0%
davon private Immobilien 71,8% 97,3% 95,3% 10,4% 42,3% 52,6%
davon gewerbliche Immobilien 28,2% 2,7% 4,7% 89,6% 57,7% 47,4%
Garantien 11,7% 1,7% 17,2% 64,8% 0,8%
Sonstige Kreditsicherheiten 6,5% 0,1% 17,4% 0,2% 0,3% 9,7%
Finanzielle Sicherheiten 3,1% 5,9% 2,2% 1,2% 2,5%
31.12.2017
in %
Gesamt
portfolio
BAWAG
P.S.K. Retail
easygroup International
Business
DACH
Corporates &
Public Sector
Südwestbank
Immobilien 77,5% 93,0% 65,8% 99,8% 39,9% 83,2%
davon private Immobilien 73,8% 97,1% 99,7% 43,2% 56,0%
davon gewerbliche Immobilien 26,2% 2,9% 0,3% 100,0% 56,8% 44,0%
Garantien 10,4% 0,4% 9,5% 58,3% 1,6%
Sonstige Sicherheiten 9,1% 0,2% 23,0% 0,2% 0,5% 12,6%
Finanzielle Sicherheiten 3,0% 6,4% 1,7% 1,3% 2,6%

Erhaltene Sicherheiten für das NPL-Portfolio

31.12.2018
in Mio. €
NPL-Exposure Pfandrechtliche
Kreditsicherheiten
Sonstige
Kreditsicherheiten Finanzgarantien
Kredit
verbesserungen
Kreditportfolio 814 339 85 10 104
Wertpapiere 1 2 3
Außerbilanzielle Geschäfte 21 10 22 0 9
Summe 835 349 109 13 116
31.12.2017
in Mio. €
NPL-Exposure Pfandrechtliche
Kreditsicherheiten
Sonstige
Kreditsicherheiten Finanzgarantien
Kredit
verbesserungen
Kreditportfolio 810 312 33 5 57
Wertpapiere 1 2 3
Außerbilanzielle Geschäfte 107 79 78 3 66
Summe 917 391 112 10 126

Erwarteter Kreditverlust

In der BAWAG Group werden seit 1. Jänner 2018 für nicht ausgefallene Kredite Vorsorgen gemäß dem IFRS-9- Standard gebildet. Ihre Höhe bestimmt sich für jede Forderung anhand des erwarteten ökonomischen Kreditverlustes über die nächsten 12 Monate oder, bei signifikanten Kreditverschlechterungen, anhand des erwarteten ökonomischen Kreditverlustes über die restliche Kreditlaufzeit. Den Ausgangspunkt für die IFRS-9-Schätzer bilden die IRB-Modelle, korrigiert um die enthaltenen Konservativitätsabschläge und ergänzt um die Point-in-Time(PiT)-Schätzer.

Die BAWAG Group verwendet Through-the-Cycle(TTC)- und Point-in-Time-Modelle zur Bestimmung der IFRS-9- Parameter. Monatlich prognostizierte Makrovariablen (zukunftsorientierte Informationen) werden in die Berechnung der PiT-Komponente der Parametermodelle einbezogen.

In der BAWAG Group weisen 15,1% des gesamten Exposures aufgrund vollständiger Besicherung keine ECLs auf. Davon sind 14,9% im Lending und 0,2% in der Off-Balance.

Überleitungsrechnung der Buchwerte je Stufe

31.12.2018
in Mio. €
Eröffnungs
bilanz
Erhöhungen
aufgrund von
Originierung
und Erwerb
Rückgänge
aufgrund von
Aus
buchungen
Änderungen
aufgrund
eines
veränderten
Ausfallrisikos
(netto)
Schlussbilanz
Buchwerte von Vermögenswerten ohne Erhöhung
des Kreditrisikos seit der erstmaligen Erfassung
(Stufe 1 ohne POCI)
40.245 13.679 -14.530 -150 39.244
Kreditportfolio 32.223 11.414 -10.642 -110 32.885
Wertpapiere 8.022 2.265 -3.888 -40 6.359
Buchwerte seit Ersterfassung, aber nicht
bonitätsinduziert (Stufe 2 ohne POCI)
1.836 568 -591 71 1.884
Kreditportfolio 1.682 477 -591 31 1.599
Wertpapiere 154 91 40 285
Buchwerte wertberichtigter Finanzinstrumente
(Stufe 3 ohne POCI)
600 21 -97 90 614
Kreditportfolio 586 21 -83 90 614
Wertpapiere 14 -14
POCI Summe 91 -77 14
Kreditportfolio 91 -77 14
Wertpapiere

Überleitungsrechnung des ECL je Stufe

Die Reduzierung der ECL im Jahresverlauf 2018 ist auf eine kontinuierliche Verbesserung der zugrunde liegenden Risikomodelle sowie eine Qualitätsverbesserung der Kreditengagements zurückzuführen.

31.12.2018
in Mio. €
Eröffnungs
bilanz
Erhöhungen
aufgrund von
Originierung
und Erwerb
Rückgänge
aufgrund von
Aus
buchungen
Änderungen
an
existierenden
Buchwerten
Schlussbilanz
Risikozuschläge (ECL) auf Vermögenswerte ohne
Erhöhung des Kreditrisikos seit der erstmaligen
Erfassung (Stufe 1 ohne POCI)
68 25 -10 -33 50
Kreditportfolio 54 20 -10 -26 38
Wertpapiere 8 0 -0 -3 5
Außerbilanzielle Geschäfte 6 5 -0 -4 7
Risikozuschläge (ECL) seit Ersterfassung, aber
nicht bonitätsinduziert (Stufe 2 ohne POCI)
51 10 -8 -19 34
Kreditportfolio 50 10 -8 -20 32
Wertpapiere 0 0 1 2
Außerbilanzielle Geschäfte 1 0 -0 -0 0
Wertberichtigungen für Finanzinstrumente
(Stufe 3 ohne POCI)
241 18 -90 44 213
Kreditportfolio 230 18 -97 41 192
Wertpapiere
Außerbilanzielle Geschäfte 11 7 3 21
POCI Summe 11 -11 4 4
Kreditportfolio 11 -11 4 4
Wertpapiere
Außerbilanzielle Geschäfte

Entwicklung der Risikovorsorge (IAS 39)

Einzel- und Pauschalwert
berichtigung
Portfoliowertberichtigung
in Mio. € Forderungen an
Kreditinstitute
Forderungen an
Kunden
Forderungen an
Kreditinstitute
Forderungen an
Kunden
Summe
Stand 01.01.2017 151 54 205
Zugänge
Änderungen
Konsolidierungskreis
5 6 11
Über die GuV gebildete
Vorsorgen
121 121
Abgänge
Änderungen
Konsolidierungskreis
Bestimmungsgemäße
Verwendung
-18 -18
Über die GuV aufgelöste
Vorsorgen
-27 -15 -42
Unwinding-Effekte gemäß
IAS 39
-1 -1
Umgliederungen
Stand 31.12.2017 231 45 276

Veränderung des ECL nach Finanzinstrumenten

31.12.2018
in Mio. €
Von Stufe 1 auf
Stufe 2
Von Stufe 1 auf
Stufe 3
Von Stufe 2 auf
Stufe 1
Von Stufe 2 auf
Stufe 3
Von Stufe 3 auf
Stufe 1
Von Stufe 3 auf
Stufe 2
Kreditportfolio 13 45 0 24 0 0
Wertpapiere 2 0 0 0 0 0
Außerbilanzielle
Geschäfte
0 0 0 0
Total 15 45 0 24 0 0

Verteilung der Buchwerte je ECL-Stufe und Rating

31.12.2018
in Mio. €
Rating
klasse 1
Rating
klasse 2
Rating
klasse 3
Rating
klasse 4
Rating
klasse 5
Rating
klasse 6
Rating
klasse 7
Rating
klasse 8
Gesamt
portfolio
Buchwerte von
Vermögenswerten ohne
Erhöhung des Kreditrisikos
seit der erstmaligen
Erfassung (Stufe 1 ohne
POCI)
8.573 3.067 5.435 12.779 7.473 857 1.060 39.244
Kreditportfolio 5.818 1.881 4.461 12.192 7.368 857 305 32.885
Wertpapiere 2.755 1.186 974 587 105 0 755 6.359
Buchwerte seit
Ersterfassung, aber nicht
bonitätsinduziert (Stufe 2
ohne POCI)
13 8 13 319 755 275 501 1.884
Kreditportfolio 13 8 13 319 755 275 216 1.599
Wertpapiere 285 285
Buchwerte wertberichtigter
Finanzinstrumente (Stufe 3
ohne POCI)
614 614
Kreditportfolio 614 614
Wertpapiere
POCI Summe 14 14
Kreditportfolio 14 14
Wertpapiere
Summe 8.585 3.075 5.448 13.098 8.228 1.133 1.561 628 41.756

Wertberichtigte Kredite

In der BAWAG Group werden seit 1. Jänner 2018 für Kredite, bei welchen anzunehmen ist, dass die bestehenden Ansprüche nicht vollständig rückgeführt werden, gemäß dem IFRS-9-Standard Vorsorgen für Wertminderungsverluste gebildet. Die Hauptkomponenten im Rahmen der Wertberichtigung werden im Folgenden dargestellt. Die als NPL ausgewiesenen Volumina umfassen alle Forderungen an als ausgefallen klassifizierte Kunden bzw. an solche Kunden, für die spezifische Risikovorsorgen gebildet wurden.

Automatische Einzelwertberichtigungen

Wertberichtigungen werden automatisch im Kernbankensystem für standardisierte Produkte im Fall unbezahlter Salden gebildet. Dies tritt bei fortdauerndem Girokontooder Kreditratenzahlungsverzug von 90 Tagen sowie bei Klagseröffnung ein.

Manuelle Einzelwertberichtigungen

Für ausfallgefährdete Forderungen, die nicht der automatischen Einzelwertberichtigung unterliegen, ist immer ein sogenannter Impairmenttest zur Bestimmung eines möglichen Wertberichtigungsbedarfs durchzuführen. Über eine Wertminderung wird nach eingehender Analyse auf individueller Basis entschieden und Wertberichtigungen werden manuell gebildet.

Ausgefallene Forderungen (NPLs)

Als notleidende Forderungen (non-performing loans – NPLs) sind in Übereinstimmung mit Artikel 178 CRR sämtliche ausgefallene Kundenkreditexposures definiert (interne Risikoklasse 8).

"Forbearance"-Maßnahmen

Forbearance-Maßnahmen können zur Anwendung kommen, wenn Kunden aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nicht in der Lage sind, den vereinbarten Vertragsbedingungen nachzukommen. Die BAWAG Group verfügt hierbei über klar festgelegte und transparente Prozesse, in deren Rahmen Vertragsanpassungen vorgenommen werden können. In Abhängigkeit vom Kundensegment umfasst der Maßnahmenkatalog die zeitlich befristete Stundung oder Reduzierung von Zinszahlungen oder Kapitalraten, die Restrukturierung von Kapitalfazilitäten oder sonstige Forbearance-Maßnahmen. In Ausnahmefällen werden permanente Reduzierungen des Zinssatzes gewährt.

Stundungs- und Refinanzierungsmaßnahmen dienen zur effektiven Risikoreduzierung und Ausfallvermeidung bei ausfallgefährdeten Krediten, sofern erwartet wird, dass damit ein Ausfall verhindert werden kann. Jedoch werden diese Maßnahmen keinesfalls dafür benutzt, einen unausweichlichen Ausfall zu verschieben oder das Ausmaß des Kreditrisikos aus gestundeten Forderungen zu verschleiern.

Durch zeitlich und im Umfang abgestimmte Zugeständnisse in Form von Vertragsanpassungen unterstützt die BAWAG Group Kunden in Zahlungsschwierigkeiten. Sofern diese unterstützenden Maßnahmen ohne Erfolg bleiben, werden Forderungen an Kunden in Übereinstimmung mit aufsichtsund bilanzrechtlichen Standards als notleidend klassifiziert. Für Kunden bzw. für eine Gruppe verbundener Kunden, für die ein Ausfall identifiziert wird, werden entsprechend den internen Prozessen Wertberichtigungen gebucht.

Für Reportingzwecke sowie für die interne Risikosteuerung verfügt die BAWAG Group über Prozesse und Methoden in Anwendung regulatorischer Standards1) zur Identifikation von Forderungen, für die Stundungs- bzw. sonstige Forbearance-Maßnahmen gewährt wurden. Diese werden als "Forborne" gekennzeichnet.

Sicherheiten und Bewertung von Wohn- und Gewerbeimmobilien

Im Konzern-Sicherheitenkatalog sind alle akzeptierten Sicherheiten aufgelistet. Für jede Sicherheitenart sind passende Haircuts definiert.

Die Wertermittlung für Wohnimmobilien im Inland erfolgt ausschließlich durch die zentrale Fachgruppe Bewertung Immobilien nach einer standardisierten Methode unter Zuhilfenahme eines Bewertungstools. Die turnusmäßige Überprüfung bzw. Aktualisierung der Wohnimmobilienwerte erfolgt automationsgestützt auf Basis des Immobilienpreisindex des Fachverbands der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich für österreichische Objekte, auf der Basis des Halifax-House-Price-Index für Wohnimmobilien in Großbritannien sowie durch MAC (MeilleursAgents.com) für die französischen Wohnimmobilien.

Gewerbeimmobilien werden von Sachverständigen in der zentralen Fachgruppe Bewertung Gewerbeimmobilien oder von ausgewählten externen Gutachtern im Auftrag des Konzerns bzw. eines Konsortialpartners individuell nach erfolgter Vor-Ort-Besichtigung und voller Befundaufnahme bewertet.

Sondergestion und Betreibung

Die Organisationseinheiten für Sondergestion und Betreibung (Retail/Non-Retail) verantworten die umfassende Gestion und Restrukturierung oder Abwicklung von ausfallsgefährdeten und ausgefallenen Kreditengagements. Vorrangige Ziele sind die Minimierung von Verlusten sowie die Realisierung eines maximalen Betreibungserlöses.

Früherkennung

Kunden, die aus unterschiedlichen Gründen (z.B. durch Bonitätsverschlechterung, signifikanter Rückgang des Aktienkurses, Anstieg des CDS-Spreads, negative Pressemeldungen/Ad-hoc-Publizität, unübliche Risikokonzentration etc.) definierte Frühwarnsignale auslösen, werden auf die Watch List genommen und in weiterer Folge im Watch Loan Committee, welches durch Mitglieder der relevanten Marktund Marktfolgeorganisation besetzt ist, besprochen. Dieses Gremium arbeitet Maßnahmen zur Risikominderung auf Einzelfallebene aus und sorgt für eine konsequente Überwachung aller Exposures mit erhöhter Ausfallwahrscheinlichkeit.

BAWAG P.S.K. Retail und easygroup

Das Portfolio im Segment BAWAG P.S.K. Retail setzt sich aus 69% Hypothekarkrediten (2017: 68%), 26% Konsumfinanzierungen (2017: 26%) und 5% Small-Business-Finanzierungen (2017: 6%) zusammen. Die Portfolien Hypothekarkredite (59%; 2017: 57%) und Small Business (49%; 2017: 37%) weisen aufgrund des hohen Sicherheitenanteils sehr niedrige LTVs auf. Wie in der Retailstrategie vorgegeben wurde Neugeschäft vorwiegend im Konsumfinanzierungs- und Hypothekarkreditgeschäft erzielt.

Das Portfolio im Segment easygroup setzt sich aus 64% Hypothekarkrediten (2017: 64%), 20% Konsumfinanzierungen (2017: 22%), 15% KFZ-Leasing (2017: 14%) und 1% Small-Business-Finanzierungen (2017: 1%) zusammen. Neugeschäft wurde ebenfalls vorwiegend bei Konsumkreditfinanzierungen erzielt.

Hierbei sichern detaillierte Vergaberichtlinien, welche insbesondere auf den Verschuldungsgrad des Kunden und dessen Rückzahlungsfähigkeit abzielen, die hohe Qualität des Portfolios. Darüber hinaus wird besonderer Wert auf die Betrugserkennung durch ausgefeilte Techniken und solide Prozesse gelegt, um den Zufluss von betrügerischem Neugeschäft proaktiv zu verhindern.

Das Neukundengeschäft wird im Rahmen des Risikoappetits der Bank durch klare Kreditrichtlinien gesteuert. Entscheidungen am Point of Sale werden auf Basis automatisierter Scoring-Systeme, in spezifischen Fällen durch die Risikoabteilung getroffen. Der Fokus in diesem Portfolio liegt auf Einhaltung der Richtlinien und der Sicherstellung einer hohen Datenqualität zum Zeitpunkt des Antrags. Ein zentrales Monitoring dient der laufenden Qualitätssicherung und Aufrechterhaltung der Kreditvergabedisziplin.

Für das Bestandskundengeschäft ist die umfassende Portfoliosteuerung (z.B. Monitoring von Portfoliotrends, Berichterstattung krimineller Aktivitäten, Default-type-Analysen, NPL-Sanierung, Anpassung der Vergaberichtlinien) ein Schlüsselfaktor zur proaktiven Steuerung des Risikos im Retailgeschäft der BAWAG Group.

Demzufolge sind gut definierte Richtlinien, Prozesse und analytische Tools in diesem dynamischen Geschäft wesentlich. Im Einzelnen werden folgende Entwicklungen laufend überwacht:

  • Performance der Scorekarten: Bewilligungsrate und manuelle Entscheidungen
  • Entwicklung der Kreditwürdigkeit und Besicherung
  • Performance der Erkennung von Betrugsfällen
  • Entwicklung der Risikoklassenverteilung und Risikokonzentration
  • Entwicklung von Rückständen und Überfälligkeiten (z.B. Vintage- und Flow-Rate-Analysen)
  • Entwicklung ausgefallener Kredite
  • Entwicklung der Verlustraten und Risikokosten

Die Ergebnisse der Analyse werden dem Vorstand und den relevanten Entscheidungsträgern kontinuierlich zur Kenntnis gebracht. Dieser Prozess sichert einerseits den regelmäßigen und einheitlichen Informationsfluss und ermöglicht der BAWAG Group andererseits unmittelbares Reagieren auf veränderte Risikoparameter und Marktgegebenheiten.

Kreditportfolio und Wertpapiere nach Produktgruppen

Buchwert NPL
Ratio
NPL
Besicherungs
quote
LTV
BAWAG P.S.K. Retail
in Mio. €
31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2018 31.12.2018
Hypothekarkredite 6.508 6.343 1,1% 90,5% 59,0%
Konsumfinanzierungen 2.447 2.432 2,9% 57,1% n.a.
Small-Business
Finanzierungen
500 595 4,9% 87,8% 48,5%
Summe 9.455 9.370 1,9% 75,3% 57,3%
Buchwert NPL
Ratio
NPL
Besicherungs
quote
LTV
easygroup
in Mio. €
31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2018 31.12.2018
Hypothekarkredite 3.601 3.768 2,8% 93,9% 41,6%
Konsumfinanzierungen 1.146 1.285 1,3% 93,0% n.a.
Auto Leasing 837 796 0,9% 88,9% n.a.
Small-Business
Finanzierungen
42 38 1,5% 87,4% n.a.
Summe 5.626 5.887 1,9% 92,8% 41,6%

Die NPL Ratio des BAWAG P.S.K.-Retail-Portfolios änderte sich im Vergleich zum Vorjahr von 2,4% auf 1,9%. Die NPL-Besicherungsquote von 75,3% (2017: 78,7%) und der LTV von 57,3% (2017: 53,8%) untermauern das Risikoprofil dieses Portfolios.

Das Hypothekarkreditportfolio im Segment BAWAG P.S.K. Retail zeichnet sich durch übliche LTVs, eine niedrige NPL Ratio, ausreichend konservative Wertberichtigungen sowie eine gute regionale Diversifizierung aus. Die durchschnittliche gewichtete Laufzeit beträgt weniger als 23 Jahre (2017: 22 Jahre) und umfasst Forderungen in EUR und CHF. Die auf CHF lautenden Hypothekenforderungen betragen zum Stichtag 31. Dezember 2018 1,1 Mrd. € (31.12.2017: 1,2 Mrd. €). Seit dem Auslaufen des Produktangebotes im Jahr 2008 verringerte sich das Volumen um mehr als 1,3 Mrd. CHF bzw. fast 50%. Dieser Teil des

Portfolios wird laufend reduziert und/oder in EUR-Darlehen gewandelt. Spezielle Initiativen der Marktbereiche und des Risikomanagements wurden in den letzten Jahren durchgeführt, um CHF-Forderungen in EUR-Kredite zu konvertieren. Der LTV des CHF-Portfolios zu Jahresende 2018 betrug 70% (2017: 69%).

Das Konsumfinanzierungsgeschäft besteht aus nicht besicherten "KreditBox Schnell"-Krediten und Online-Krediten, Kreditlinien sowie kleinvolumigem Leasinggeschäft (KFZ-Leasing, Immobilien- und Anlagenleasing). Das Risikomanagement unterstützt das Wachstum in diesem Kernsegment durch kontinuierliche Weiterentwicklung von robusten Scorekarten und Kreditprozessen. Die durchschnittliche gewichtete Laufzeit dieses Portfolios beträgt knapp über sieben Jahre.

Die Forderungen an Small-Business-Kunden werden proaktiv überwacht, um gegebenenfalls Problemkredite schnell zu identifizieren und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Die NPL Ratio des Segments easygroup beträgt 1,9% (2017: 1,9%). Die NPL-Besicherungsquote beträgt 92,8% (2017: 92,3%) und der LTV 41,6% (2017: 37,7%).

Die durchschnittliche gewichtete Laufzeit im akquirierten britischen, hypothekarisch besicherten Retailportfolio liegt bei 13 Jahren, der LTV bei 46% (2017: 49%). Die durchschnittliche gewichtete Laufzeit im 2016 akquirierten französischen Retailportfolio beträgt zehn Jahre bei einem LTV von 25% (2017: 24%).

Die NPL Ratios und NPL-Besicherungsquoten in beiden Segmenten deuten auf ein stabiles und risikoarmes Portfolio hin. Es wurde die Strategie weiterverfolgt, notleidende Kreditportfolien konsequent zu bearbeiten, um niedrige NPL-Stände sicherzustellen und sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Zusätzlich wurden die Früherkennungs-, Collection- und Betreibungsprozesse im Hinblick auf eine erfolgreiche Rückführung der Kredite aus abwicklungstechnischer und Risikosicht weiter verbessert.

Gestundete Forderungen nach Produkten

Konsum
finanzierungen
Hypothekarkredite Small-Business
Finanzierungen
Summe
BAWAG P.S.K. Retail
in Mio. €
31.12.
2018
31.12.
2017
31.12.
2018
31.12.
2017
31.12.
2018
31.12.
2017
31.12.
2018
31.12.
2017
Gestundete
Forderungen
83 123 63 65 10 15 156 203
davon non
performing
16 35 10 10 2 4 28 49
Wertberichtigung 7 24 2 3 2 1 10 28
Sicherheiten 2 4 55 56 9 11 66 71
Konsum
finanzierungen
Hypothekarkredite KFZ-Leasing Small-Business
Finanzierungen
Summe
easygroup
in Mio. €
31.12.
2018
31.12.
2017
31.12.
2018
31.12.
2017
31.12.
2018
31.12.
2017
31.12.
2018
31.12.
2017
31.12.
2018
31.12.
2017
Gestundete
Forderungen
17 12 116 133 0 0 1 1 134 146
davon non
performing
4 4 27 38 0 0 1 32 42
Wertberichtigung 2 1 2 2 0 4 3
Sicherheiten 7 6 107 123 0 0 1 1 115 130

Verzugstage

Eine Überwachung des Portfolios in Bezug auf Verzugstage erfolgt laufend. Ziel ist es, eine ehestmögliche Kontaktaufnahme mit dem Kunden sicherzustellen, um etwaige nachteilige Folgen für das Portfolio vorzeitig abwenden und dem Kunden gegebenenfalls Finanzierungsalternativen aufzeigen zu können.

Im Segment BAWAG P.S.K. Retail weisen über 98,6% (2017: 98,2%) der Forderungen keine Verzugstage auf. Im Segment easygroup weisen 98,2% (2017: 96,2%) keine Verzugstage auf. Insgesamt belegen das geringe Verzugstagevolumen, die stabilen Vintages und die produktspezifischen Scorecard-Ergebnisse die hohe Kreditqualität des Portfolios.

Hypothekarkredite Konsum
finanzierungen
Small-Business
Finanzierungen
BAWAG P.S.K. Retail
in Mio. €
31.12.
2018
31.12.
2017
31.12.
2018
31.12.
2017
31.12.
2018
31.12.
2017
Summe 6.508 6.343 2.447 2.432 500 595
1–30 Tage 0,1% 0,1% 1,5% 1,5% 0,4% 0,7%
30–60 Tage 0,0% 0,0% 0,3% 0,5% 0,1% 0,5%
60–90 Tage 0,0% 0,0% 0,2% 0,4% 0,0% 0,1%
Hypothekarkredite Konsum
finanzierungen
KFZ-Leasing Small-Business
Finanzierungen
easygroup
in Mio. €
31.12.
2018
31.12.
2017
31.12.
2018
31.12.
2017
31.12.
2018
31.12.
2017
31.12.
2018
31.12.
2017
Summe 3.601 3.768 1.146 1.285 837 796 42 38
1–30 Tage 0,2% 0,3% 0,2% 0,3% 0,3% 0,5% 0,7% 3,6%
30–60 Tage 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,3% 0,2% 1,8% 0,7%
60–90 Tage 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,2% 1,0%

Verteilung Retail-Aktiva nach Regionen in Österreich

Buchwert in % NPL Ratio NPL
Besicherungs
quote
BAWAG P.S.K. Retail
in Mio. €
31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2018
Wien 2.620 2.652 27,7% 28,3% 2,3% 67,4%
Niederösterreich 2.143 2.103 22,7% 22,4% 1,7% 80,3%
Steiermark 1.796 1.781 19,0% 19,0% 1,2% 79,7%
Oberösterreich 821 735 8,7% 7,8% 1,9% 78,8%
Kärnten 613 624 6,5% 6,7% 1,9% 79,3%
Tirol/Vorarlberg 587 615 6,2% 6,6% 3,3% 79,0%
Salzburg 473 460 5,0% 4,9% 1,5% 72,5%
Burgenland 402 400 4,3% 4,3% 1,5% 79,8%
Gesamtportfolio 9.455 9.370 100,0% 100,0% 1,9% 75,3%
Buchwert in % NPL Ratio NPL
Besicherungs
quote
easygroup
in Mio. €
31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2018
Wien 936 703 16,6% 11,9% 1,0% 87,1%
Niederösterreich 840 855 14,9% 7,8% 0,9% 89,3%
Steiermark 470 327 8,4% 5,6% 0,6% 85,0%
Oberösterreich 438 458 7,8% 14,5% 0,5% 85,3%
Tirol/Vorarlberg 356 477 6,3% 8,1% 0,8% 87,1%
Kärnten 278 257 4,9% 4,5% 0,9% 87,6%
Salzburg 198 184 3,5% 3,1% 0,6% 87,6%
Burgenland 71 72 1,3% 1,2% 0,9% 83,8%
Portfolio Österreich 3.587 3.333 63,8% 56,7% 0,8% 87,1%
Großbritannien 1.167 1.427 20,8% 24,2% 4,1% 90,8%
Frankreich 872 1.127 15,5% 19,1% 5,9% 97,5%
Gesamtportfolio 5.626 5.887 100,0% 100,0% 1,9% 92,8%

Das Portfolio BAWAG P.S.K. Retail zeichnet sich durch gute regionale Streuung über ganz Österreich aus, wobei mehr als zwei Drittel des gesamten Volumens auf wirtschaftlich starke Regionen entfallen (Wien, Niederösterreich und Steiermark). Das Volumen des Portfolios easygroup in

Österreich entfällt hauptsächlich auf die Regionen Wien, Niederösterreich und Steiermark. Das internationale Hypothekarportfolio enthält Portfolios in Großbritannien und Frankreich.

International Business und DACH Corporates & Public Sector

Buchwert NPL Ratio NPL
Besicherungs
quote
Investment Grade
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2018 31.12.2018
DACH Corporates & Public
Sector
5.547 6.698 1,1% 71,2% 86,6%
International Business 6.254 5.154 0,5% 56,6% 63,7%
IB Corporates 2.568 2.371 0,5% 96,6% 57,6%
IB Real Estate 3.686 2.783 0,5% 36,1% 66,8%
Summe 11.801 11.852 0,8% 65,8% 73,8%

Die Segmente International Business und DACH Corporates & Public Sector umfassen internationales Geschäft sowie Unternehmen in der DACH-Region und die öffentliche Hand und zeichnen sich durch proaktives Risikomanagement, diszipliniertes Wachstum in stabilen westlichen Wirtschaftsräumen und durch Beibehaltung eines disziplinierten Ansatzes zum risikoadjustierten Pricing aus. 73,8% der Forderungen in diesen Portfolios befinden sich in sehr guten Bonitätsbereichen (Investment Grade, 2017: 76,4%). Der Anteil an notleidenden Krediten verbesserte sich von 1,2% auf 0,8%. Von den notleidenden Krediten sind 65,8% des Volumens besichert und wertberichtigt (2017: 65,6%).

Wesentliche Kreditentscheidungen werden vom Credit Approval Committee (CAC), einem speziellen Gremium auf Vorstandsebene, getroffen. Jede Kreditentscheidung wird

gemäß den Richtlinien der BAWAG Group streng geprüft, diskutiert und in Abstimmung gebracht. Die Risikomanager verfügen über umfangreiche fachliche Kenntnisse in allen relevanten Segmenten, sowohl im österreichischen als auch im internationalen Geschäft. Bis zu bestimmten Pouvoirgrenzen werden Kreditentscheidungen auch von Risikomanagern getroffen.

Das internationale Firmenkundengeschäft ist zumeist durch ein moderates (Net) Debt/EBITDA-Verhältnis von <4,0x sowie ein sehr gutes Risiko/Ertrags-Profil gekennzeichnet. Das internationale Immobilienkreditportfolio verfügt über einen durchschnittlichen LTV von weniger als 55% (2017: 60%) und eine sehr gute Diversifizierung nach Ländern und Assetklassen.

Gestundete Forderungen

DACH Corporates &
Public Sector
International Business Summe
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Gestundete Forderungen 50 64 55 93 105 157
davon non-performing 40 34 13 52 53 86
Wertberichtigung 10 7 7 19 17 26
Sicherheiten 25 39 6 5 31 45

Risikokonzentrationen im Kreditportfolio

In den Geschäftssegmenten International Business und DACH Corporates & Public Sector ist die Portfoliosteuerung im Hinblick auf Risikokonzentrationen ein zentraler Bestandteil des Risikomanagements. Risikokonzentrationen

ergeben sich aus hohen Exposures in einzelnen Kundenengagements oder aus großen Gesamtexposures in bestimmten Branchen, Ländern oder Fremdwährungen.

Verteilung des Kreditportfolios und der Wertpapiere nach Währungen

Buchwert in %
DACH Corporates & Public Sector
in Mio. €
31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
EUR 5.241 6.339 94,5% 94,6%
CHF 188 220 3,4% 3,3%
USD 70 99 1,3% 1,5%
GBP 33 18 0,6% 0,3%
Sonstige 15 22 0,3% 0,3%
Summe 5.547 6.698 100,0% 100,0%
Buchwert in %
International Business
in Mio. €
31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
EUR 3.230 2.133 51,6% 41,4%
USD 1.957 1.853 31,3% 36,0%
GBP 877 1.038 14,0% 20,1%
Sonstige 190 130 3,1% 2,5%
Summe 6.254 5.154 100,0% 100,0%

Risikokonzentrationen nach Branchen

Buchwert in %
DACH Corporates & Public Sector
in Mio. €
31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Nationalstaaten 1.914 2.267 34,5% 33,8%
Öffentlicher Sektor 1.179 1.347 21,3% 20,1%
Immobilien 640 945 11,5% 14,1%
Einzelhandel – Lebensmittel 345 366 6,2% 5,5%
Telekommunikation 218 205 3,9% 3,1%
Automobilindustrie 169 190 3,0% 2,8%
B–2–C-Produkte 151 172 2,7% 2,6%
Engineering & B–2–B 130 118 2,3% 1,8%
Kasinos & Freizeiteinrichtungen 96 110 1,7% 1,6%
Banken 95 137 1,7% 2,1%
Holz & Papier 80 93 1,4% 1,4%
Rohstoffe 62 71 1,1% 1,1%
Dienstleistungen 61 82 1,1% 1,2%
Social Housing 60 143 1,1% 2,1%
Bauwirtschaft & Materialien 54 49 1,0% 0,7%
Leasing 52 62 0,9% 0,9%
Medien 46 80 0,8% 1,2%
Pharmazie & Gesundheitsvorsorge 45 64 0,8% 1,0%
Getränke, Lebensmittel & Tabakwaren 40 46 0,7% 0,7%
Hotels 37 42 0,7% 0,6%
Nichtregierungsorganisationen 34 41 0,6% 0,6%
Versorgungsunternehmen 22 30 0,4% 0,4%
Transport 12 10 0,2% 0,2%
Investmentfonds 3 2 0,1% 0,0%
Chemische Industrie 2 6 0,0% 0,1%
Portfoliofinanzierungen 0 20 0,0% 0,3%
Summe 5.547 6.698 100,0% 100,0%
Buchwert in %
International Business
in Mio. €
31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Immobilienfinanzierungen 3.686 2.783
Firmenkundengeschäft 2.568 2.371
Dienstleistungen 751 730 29,2% 30,8%
Pharmazie & Gesundheitsvorsorge 542 381 21,1% 16,1%
Investmentfonds 363 373 14,1% 15,7%
Hotels, Kasinos & Freizeiteinrichtungen 211 58 8,2% 2,5%
Telekommunikation & Elektronik 181 17 7,0% 0,7%
B–2–C-Produkte 149 225 5,8% 9,5%
Engineering & B–2–B 131 69 5,1% 2,9%
Getränke, Lebensmittel & Tabakwaren 74 110 2,9% 4,7%
Rohstoffe 51 78 2,0% 3,3%
Transport 39 58 1,5% 2,4%
Portfoliofinanzierungen 33 0 1,3% 0,0%
Automobilindustrie 28 53 1,1% 2,2%
Holz & Papier 15 30 0,6% 1,3%
Chemische Industrie 0 84 0,0% 3,6%
Einzelhandel - Lebensmittel 0 60 0,0% 2,5%
Immobilien 0 45 0,0% 1,9%
Summe 6.254 5.154 100,0% 100,0%

Südwestbank

Die nachfolgenden Abschnitte geben einen Überblick über die Struktur und die Qualität des Südwestbank-Portfolios in den einzelnen Segmenten.

Retail & SME Corporates & Institutional
Clients
Summe
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Kreditportfolio 1.617 1.625 2.110 2.499 3.727 4.124
Wertpapiere1) 49 59 49 59
Außerbilanzielle Geschäfte 244 377 593 1.004 836 1.381
Summe 1.861 2.002 2.752 3.562 4.613 5.564
davon besichert2) 1.509 1.630 1.438 2.090 2.947 3.720
davon NPL (Bruttosicht)3) 23 15 84 76 107 91

1) Wertpapiere in Treasury Services & Markets Portfolio enthalten.

2) Sicherheiten beinhalten private und gewerbliche Immobilien, Garantien, Lebensversicherungen etc.

3) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3.

Die NPLs zum 31.12.2018 ohne IFRS-3-Effekt wären wie folgt: Retail & SME 32 Mio. € (2017: 26 Mio. €), Corporates & Institutional Clients 115 Mio. € (2017: 161 Mio. €), in Summe 147 Mio. € (2017: 187 Mio. €).

Übersicht der Kreditqualität

Buchwert1) in %
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Kredite und Forderungen (brutto) 3.772 4.124 100,0% 100,0%
Wertberichtigungen 45
davon ECL 20
Kredite und Forderungen (netto) 3.727 4.124 98,8% 100,0%
NPL Ratio2) 2,3% 1,6%
NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote2) 24,7%
NPL-Besicherungsquote (Sicherheiten +
Wertberichtigungen)2)
75,3% 58,1%

1) Wertpapiere sind nicht enthalten, da das Wertpapierportfolio weder Verzugstage noch Zeichen, die auf einen Ausfall hindeuten, aufweist.

2) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3.

Die NPL Ratio und die Besicherungsquoten zum 31.12.2018 ohne IFRS-3-Effekt wären wie folgt: NPL Ratio 3,2% (2017: 3,3%), NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote 45,5% (2017: 51,2%), NPL-Besicherungsquote (Sicherheiten + Wertberichtigungen) 82,1% (2017: 93,6%).

Buchwert1) NPL Ratio1)2) NPL
Besicherungs
quote2)
LTV
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2018 31.12.2018
Retail & SME 1.617 1.625 1,2% 83,1% 51,6%
Corporates & Institutional
Clients
2.110 2.499 3,0% 73,2% 71,7%
Summe 3.727 4.124 2,3% 75,3% 59,9%

1) Wertpapiere sind nicht enthalten, da das Wertpapierportfolio weder Verzugstage noch Zeichen, die auf einen Ausfall hindeuten, aufweist.

2) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3.

Die NPL Ratio und die Besicherungsquoten zum 31.12.2018 ohne IFRS-3-Effekt wären wie folgt:

Retail & SME: NPL Ratio 1,7% (2017: 1,3%), NPL-Besicherungsquote 88,1% (2017: 89,6%),

Corporates & Institutional Clients: NPL Ratio 4,1% (2017: 4,4%), NPL-Besicherungsquote 80,4% (2017: 94,3%),

Summe: NPL Ratio 3,2% (2017: 3,3%), NPL-Besicherungsquote 82,1% (2017: 93,6%).

Gestundete Forderungen

Retail & SME Corporates & Institutional
Clients
Summe
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Gestundete Forderungen 6 9 30 51 36 60
davon non-performing 1 2 3 23 4 25
Wertberichtigung 0 3 3
Sicherheiten 5 9 24 39 29 48

Risikokonzentrationen im Kreditportfolio

Die Rahmenbedingungen für das Management von Konzentrationsrisiken basieren auf den Vorgaben des Senior Managements der BAWAG Group im Einklang mit den Regularien und Empfehlungen nationaler und internationaler Institutionen der Bankenregulierung. Konzentrationsrisiken werden gemanagt, limitiert, gesteuert und auf monatlicher Basis an den Gesamtvorstand berichtet.

Die Grundsätze und methodischen Rahmenbedingungen für die Messung und Überwachung dieser Kreditrisikokonzentrationen sind in Risikohandbüchern und Leitlinien beschrieben. Für Länder, Branchen, Währungen und Kundengruppen sind entsprechende Limite und Warnschwellen festgelegt, die einen integralen Bestandteil der Gesamtbankrisikosteuerung darstellen.

Die Quantifizierung des Konzentrationsrisikos auf der Ebene einzelner Kreditnehmer bzw. Gruppen verbundener Kunden sowie im Zusammenhang mit Konzentrationen bezüglich Branchen, Ländern und Währungen erfolgt auf der Basis von alloziertem ökonomischem Kapital. Für Länder, Branchen, Währungen und Kundengruppen sind entsprechende Limite und Warnschwellen festgelegt, die ein integraler Bestandteil des Gesamtrisikomanagements der BAWAG Group sind. Die methodische Grundlage bilden adaptierte risikogewichtete Aktiva gemäß IRB. Die Überwachung aller Limite erfolgt zeitnah und in Übereinstimmung mit dem geschätzten Risikopotenzial.

Geografische Verteilung des Kredit- und Wertpapierportfolios

Buchwert in %
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Deutschland 3.476 4.010 92,1% 95,9%
Luxemburg 231 0 6,1%
Schweiz 28 36 0,7% 0,9%
Türkei 14 7 0,4% 0,2%
Frankreich 1 51 0,0% 1,2%
Sonstige 26 79 0,7% 1,9%
Summe 3.776 4.183 100,0% 100,0%

Kredit- und Wertpapierportfolio nach Währungen

Buchwert in %
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
EUR 3.774 4.164 99,9% 99,5%
USD 1 2
CHF 1 17 0,1% 0,5%
Sonstige
Summe 3.776 4.183 100,0% 100,0%

Risikokonzentrationen nach Branchen

Buchwert in %
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Immobilien 751 751 34,8% 29,4%
Bauwirtschaft & Materialien 359 360 16,6% 14,1%
Getränke, Lebensmittel & Tabakwaren 302 363 14,0% 14,2%
Banken 230 287 10,7% 11,2%
Rohstoffe 191 211 8,8% 8,3%
B–2–C-Produkte 97 164 4,5% 6,4%
Dienstleistungen 80 151 3,7% 5,9%
Versicherungen 43 59 2,0% 2,3%
Hotels 24 26 1,1% 1,0%
Transport 18 19 0,8% 0,7%
Pharmazie & Gesundheitsvorsorge 17 28 0,8% 1,1%
Holz & Papier 15 21 0,7% 0,8%
Medien 15 91 0,7% 3,6%
Kasinos & Freizeiteinrichtungen 9 12 0,4% 0,5%
Leasing 6 9 0,3% 0,4%
Öffentlicher Sektor 2 5 0,1% 0,2%
Bergbau & Metall 0 1 0,0% 0,0%
Summe 2.159 2.558 100,0% 100,0%

Treasury Services & Markets

Buchwert1) Investment Grade
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Banken 4.115 5.154 95,3% 98,5%
Staaten 778 992 100,0% 97,7%
CLOs 957 714 100,0% 100,0%
Sonstige 485 781 82,4% 86,6%
Summe 6.335 7.641 95,6% 97,4%

1) Nur Investment-Buch.

Treasury Services & Markets ist als Service Center für die Kunden, Tochterunternehmen und Partner des Konzerns für die Ausführung von Geschäften am Kapitalmarkt wie ALM, Marktdurchführung sowie für selektive Investmentaktivitäten zuständig.

Das Investmentportfolio enthielt 95,6% Investment-Grade-Wertpapiere (2017: 97,4%), 87% davon waren in der Ratingkategorie A oder höher eingestuft (2017: 87%). Zum 31. Dezember 2018 hatte Treasury Services & Markets im Wertpapierportfolio kein direktes Exposure gegenüber China,

Russland, Ungarn und Südosteuropa. Das direkte Exposure gegenüber Großbritannien konzentriert sich auf international breit diversifizierte Emittenten mit solider Kreditqualität. Das Exposure gegenüber Südeuropa bleibt weiterhin moderat und beschränkt sich auf liquide Anleihen bekannter Emittenten mit kürzeren Laufzeiten. Die Zusammenstellung des Investmentportfolios reflektiert unsere Strategie, hohe Kreditqualität, kurze Laufzeiten und starke Liquidität beizubehalten, um bei Minimierung der Fair-Value-Volatilität ein steigendes Zinsergebnis zu generieren.

Verteilung des Kreditportfolios und der Wertpapiere nach Währungen

Buchwert in %
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
EUR 9.960 10.812 97,7% 97,4%
USD 201 242 2,0% 2,2%
Sonstige 28 42 0,3% 0,4%
Summe 10.189 11.096 100,0% 100,0%

Corporate Center

Das Corporate Center umfasst alle andernorts nicht zugehörigen Posten im Zusammenhang mit Konzern-Supportfunktionen für den gesamten Konzern, Bilanzpositionen wie z.B. Marktwerte der Derivate sowie Ergebnisse von Tochterunternehmen und Beteiligungen. Regulatorische Aufwendungen (mit Ausnahme der Beiträge zur Einlagensicherung) und Unternehmenssteuern sind ebenfalls dem Corporate Center zugeordnet. Das Corporate Center ist auf Nicht-Business-Positionen fokussiert.

Beteiligungsrisiko

Das Beteiligungsrisiko umfasst mögliche Marktwertveränderungen von nicht konsolidierten Beteiligungsgesellschaften, mögliche Abschreibungserfordernisse des Beteiligungsansatzes sowie eine geringe Profitabilität der nicht konsolidierten Beteiligungsunternehmen. Nicht unter das Beteiligungsrisiko fallen konsolidierte operative Konzerntöchter, da deren Risiken differenziert nach den spezifischen Risikoarten ermittelt werden und daher bereits unter diesen berücksichtigt sind. Im Dezember 2018 betrug das ökonomische Kapital für das Beteiligungsrisiko 26 Mio. € (Dez. 2017: 26 Mio. €).

Der jährlich durchgeführte Wertminderungstest dient zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze im Portfolio der BAWAG Group. Die Wertminderungstests werden hauptsächlich auf der Basis der von den Geschäftsleitern der einzelnen Gesellschaften erstellten Planrechnungen (Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzvorschau, Cashflow-Planung) zukünftiger Perioden erstellt. Die aus den Planrechnungen ermittelten Ergebnisse werden mit risikoadjustierten Diskontierungszinssätzen abgezinst. Der anteilige Unternehmenswert, basierend auf dem Beteiligungsausmaß der BAWAG Group, wird mit dem Beteiligungsbuchwert verglichen.

Abweichend von der oben dargestellten Vorgehensweise gibt es vereinfachte Verfahren bei Kleinstbeteiligungen bzw. wenn der Buchwert durch das anteilige Eigenkapital oder durch sonstige Wertindikatoren, wie z.B. bei Immobiliengesellschaften durch den Substanzwert, gedeckt ist. Das Ergebnis des Wertminderungstests wird vom Kreditrisikomanagement bestätigt.

55 | Marktrisiko

Das Marktrisiko ist definiert als Risiko eines Verlustes infolge offener Risikopositionen am Markt und einer ungünstigen Entwicklung der Marktrisikofaktoren (Zinssätze, Wechselkurse, Aktienkurse, Volatilitäten, Credit Spreads). Ein Marktrisiko kann im Zusammenhang mit Trading- und Nicht-Trading-Aktivitäten auftreten.

Die Hauptkomponenten des Marktrisikos der BAWAG Group sind Zinsrisiko und Credit-Spread-Risiko. Beide Risikoarten werden auf Basis eines Sensitivitäts- und eines Value-atRisk-Ansatzes (VaR) sowie von Szenarienrechnungen gemessen und überwacht. Die bilanzielle Behandlung der Positionen wird zusätzlich in den Risikoreports berücksichtigt.

Im Handelsbuch erfolgt die Überwachung im Rahmen des ICAAP mittels VaR auf Basis des parametrischen Ansatzes. Für die regulatorische Eigenmittelunterlegung wird der Standardansatz herangezogen. Der regulatorische Kapitalbedarf des Handelsbuches für das spezifische Risiko wird nach dem gesetzlichen Standardverfahren berechnet.

Marktrisiko im Handelsbuch

Die Strategie, die Eigenhandelsaktivitäten einzustellen, führte auch im Jahr 2018 zu einer weiteren Reduktion der Derivate-Volumina innerhalb des Handelsbuches. Im Jahr 2018 betrug der VaR des Handelsbuches durchschnittlich -0,44 Mio. € (2017: durchschnittlich -0,45 Mio. €) und der VaR zum 31. Dezember 2018 -0,39 Mio. € (31. Dezember

2017: -0,45 Mio. €) auf Basis eines Konfidenzintervalls von 99% und einer Haltefrist von einem Tag.

Für die interne Risikoüberwachung und -steuerung wird der Value-at-Risk-Ansatz verwendet. Die VaR-Limite werden des Weiteren durch Sensitivitätslimite und Worst-Case-Limite ergänzt.

Die folgende Tabelle zeigt den VaR im Handelsbuch auf Basis eines Konfidenzintervalls von 99% und einer Haltefrist von einem Tag.

VaR im Handelsbuch

in Tsd. € 31.12.2018 31.12.2017
Durchschnittlicher VaR -435 -447
VaR zum Stichtag -391 -450

Marktrisiko im Bankbuch

Die wesentlichen Komponenten des Marktrisikos der BAWAG Group resultieren aus Zinsrisiko und Credit-Spread-Risiko.

Zinsrisiko im Bankbuch

Das Zinsrisiko im Bankbuch ist der potenzielle Verlust, der sich aus Nettoveränderungen der Vermögenswerte und der künftigen Entwicklung des Nettozinsertrags infolge von ungünstigen Zinsentwicklungen ergibt.

Das Strategische Asset Liability Committee (SALCO) hat dem Bereich Treasury & Markets Zinsrisiko-Limite zugeteilt, um das Zinsänderungsrisiko im Sinne eines optimalen Risk/Return-Verhältnisses auf Konzernebene zu steuern. Der Bereich Markt- und Liquiditätsrisiko-Controlling berichtet in Teilen täglich bzw. auf Konzernebene monatlich an das SALCO über die Limitausnützung und die Verteilung der Risiken.

Die durch das SALCO vorgegebene Zielzinsrisikostruktur wird durch den Bereich Treasury & Markets implementiert. Die BAWAG Group verwendet Zinssteuerungsderivate zur:

  • Umsetzung der Zinsrisikostrategie im Rahmen der durch das SALCO definierten Vorgaben und Limite
  • Steuerung der Sensitivität des Bewertungsergebnisses und der Neubewertungsrücklage

Absicherung der ökonomischen Risikoposition unter Berücksichtigung der bilanziellen Abbildung

Die BAWAG Group wendet Hedge Accounting gemäß IAS 39 an. Derzeit werden folgende Fair-Value-Hedge-Accounting-Methoden zur bilanziellen Abbildung der Absicherung des Zinsänderungsrisikos angewendet:

  • Micro Fair Value Hedge: Absicherung des Zinsänderungssrisikos von festverzinslichen Finanzinstrumenten der Aktiv- und Passivseite
  • Portfolio Fair Value Hedge ("EU-Carve-out"): Anwendung auf Teilportfolien an täglich fälligen Sichteinlagen, die nach Ableitung eines Bodensatzes langfristig zur Verfügung stehen

Zinsderivate, die nicht im Rahmen einer Hedge-Accounting-Beziehung gewidmet sind, werden zum Fair Value bilanziert.

Das Zinsrisiko wird anhand von Sensitivitäten basierend auf dem PVBP-Konzept gemessen. Der PVBP, der aus der Duration zinsbringender Finanzinstrumente abgeleitet ist, gibt die Veränderung des Nettobarwerts infolge einer parallelen Verschiebung der Zinskurven um einen Basispunkt nach oben (0,01%) an. Die folgende Tabelle stellt die Zinsrisikosensitivitäten des Konzerns zum 31. Dezember 2018 anhand des PVBP-Konzepts dar:

Zinssensitivität

31.12.2018
in Tsd. €
<1J 1J–3J 3J–5J 5J–7J 7J–10J >10J Summe
EUR -243 -351 -239 -204 -32 -242 -1.311
USD 20 17 2 -16 -5 -1 17
CHF 4 -8 0 4 -5 -9 -15
GBP 20 14 1 0 1 4 39
Sonstige
Währungen
-1 -5 -14 -1 0 0 -21
Summe -200 -332 -251 -217 -42 -250 -1.291
31.12.2017
in Tsd. €
<1J 1J–3J 3J–5J 5J–7J 7J–10J >10J Summe
EUR -366 -315 0 -82 156 -233 -839
USD 19 28 10 1 9 -1 66
CHF -11 -6 -4 23 -12 -22 -31
GBP 25 15 -11 -10 2 -2 19
Sonstige
Währungen
-5 -7 -5 -1 -1 0 -18
Summe -337 -284 -10 -68 154 -259 -804

Die durch Zinsänderungen bedingten Auswirkungen von Marktwertänderungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie auf das Eigenkapital werden separat berechnet, limitiert und beobachtet. Die Sensitivität der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte beträgt zum 31. Dezember 2018 +242 Tsd. € (vgl. Jahresdurchschnitt 2018: 75 Tsd. € bzw. per 31. Dezember 2017: -156 Tsd. €). Für die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte beträgt die Sensitivität -311 Tsd. € (31. Dezember 2017: -359 Tsd. €).

Im Rahmen des Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) wird monatlich eine VaR-Berechnung auf Konzernebene durchgeführt.

Credit-Spread-Risiko im Bankbuch

Unter Credit-Spread-Risiko im Bankbuch wird das Risiko von fallenden Barwerten von Wertpapieren und Derivaten aufgrund einer Veränderung der Credit Spreads verstanden. Die Risikomanagement-Modelle in diesem Risikofaktor werden kontinuierlich weiterentwickelt. Das Credit-Spread-Risiko wird anhand von Sensitivitäten (PVBP-Konzept) gemessen. Der Credit Spread PVBP gibt die Veränderung des Nettobarwertes infolge einer parallelen Verschiebung der Credit Spreads um einen Basispunkt (0,01%) nach oben an. Die folgende Tabelle zeigt die gesamte Credit-Spread-Sensitivität der BAWAG Group sowie die Aufteilung nach den für die Gewinn- und Verlustrechnung und das sonstige Gesamtergebnis relevanten Bilanzkategorien:

Credit-Spread-Sensitivität

in Tsd. € 31.12.2018 31.12.2017
Gesamtportfolio -3.023 -2.839
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte -184 73
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte -1.075 -1.743
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen & Kredite und Forderungen -1.764 -1.070

Darüber hinaus werden monatlich die Risikokenngrößen Value-at-Risk und Expected Shortfall berechnet sowie Szenariorechnungen durchgeführt.

Das Credit-Spread-Risiko wird auf Gesamtkonzernebene auch im Rahmen des ICAAP berücksichtigt bzw. limitiert und ist Bestandteil der bankweiten Stresstests.

Alle eingesetzten Modelle werden laufend kalibriert und zumindest jährlich durch Überprüfung der Annahmen und Backtestingverfahren validiert.

Fremdwährungsrisiko im Bankbuch

Die Höhe der offenen Fremdwährungspositionen im Bankbuch des Konzerns wird durch konservative Limite beschränkt, wodurch ein geringes Fremdwährungsrisiko im Bankbuch sichergestellt wird. Die Einhaltung der Limite wird täglich überwacht. Fremdwährungsrisiken, die aus den zukünftigen Margen resultieren, werden durch die Anwendung des Cashflow-Hedge mitigiert. Aktuell wird dieser für die Margen-Cashflows in GBP und USD angewendet.

Folgende Tabelle stellt Sensitivitäten aus Fremdwährungen auf Basis der offenen Devisenposition dar. Aus Fremdwährungen resultiert für das Bewertungsergebnis keine signifikante Risikoposition.

in Tsd. € USD GBP CHF Sonstige
Fremdwährungen
FX-Veränderung (in %) -10 10 -10 10 -10 10 -10 10
Einfluss -735 735 307 -307 -1.612 1.612 477 -477

Konzentrationsrisiken

Alle wesentlichen Risikofaktoren werden über VaR-Modelle/Szenarioanalysen und Stresstests abgedeckt, die auf alle Handels- und Bankbuchpositionen angewendet werden. Instabilitäten der Korrelationen, die zu einer Überschätzung der Diversifikationseffekte führen können, werden dadurch berücksichtigt, dass nur Korrelationen innerhalb ausgewählter Risikofaktoren (Zinsen, Wechsel-

56 | Liquiditätsrisiko

Liquiditätsrisiko ist das Risiko, Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt ihrer Fälligkeit nicht nachkommen (dispositives Liquiditätsrisiko) oder diese Verpflichtungen nur mit höheren Refinanzierungskosten (strukturelles Liquiditätsrisiko) erfüllen zu können. Zum Liquiditätsrisiko gehört ferner das Risiko, dass Transaktionen nicht geschlossen oder verkauft werden können oder dies aufgrund unzureichender Markttiefe oder aufgrund von Marktunterbrechungen (Marktliquiditätsrisiko) nur mit Verlust möglich ist. Das Ziel des Liquiditätsrisikomanagements der BAWAG Group besteht darin, sicherzustellen, dass der Konzern seinen Verpflichtungen jederzeit nachkommen kann, und das Liquiditätsrisiko innerhalb des Risikoappetits zu steuern.

kurse, Volatilitäten) sowie (nach umfassender empirischer Analyse) auch zwischen Zinsrisiko im Bankbuch und Credit-Spread-Risiko berücksichtigt werden, darüber hinaus aber keine Diversifikation angenommen wird. Stresstest-Ergebnisse werden ebenso in verschiedene Risikofaktoren unterteilt, errechnet, berichtet und limitiert, um Korrelationen innerhalb eines Risikofaktors identifizieren zu können.

Liquiditätsrisikomanagement

Im Einklang mit dem Supervisory Review and Evaluation Process (SREP) der EZB hat die BAWAG Group einen jährlichen Prozess zur Beurteilung der internen Liquiditätsadäquanz (ILAAP) implementiert, der die Grundlage für die konzernweite Messung, Steuerung und Überwachung von Liquiditätsrisiken bildet.

Der Vorstand legt die Liquiditätsrisikostrategie sowie den allgemeinen Liquiditätsrisikoappetit fest und überprüft und genehmigt mindestens einmal jährlich den ILAAP sowie die konzernweiten Limite und die Fundingspläne.

Das wichtigste Entscheidungsgremium im Zusammenhang mit Liquiditätsrisiken ist das Strategic Asset Liability Committee (SALCO), in dem alle Vorstandsmitglieder vertreten sind. Das SALCO wird mindestens einmal im Monat über die Leistung im Vergleich zu den Risikokennzahlen informiert.

Treasury & Markets ist beauftragt, die Liquiditäts- und Finanzierungsposition zu steuern. Der Bereich Markt- und Liquiditätsrisiko-Controlling fungiert als unabhängige Risikokontrollfunktion und ist für die Überprüfung des ILAAP-Rahmens verantwortlich.

Liquiditätsstrategie

Einlagen von Retail- und Firmenkunden bilden seit Jahren den Kern der Refinanzierungsstrategie der BAWAG Group und werden auch in Zukunft die wichtigste Refinanzierungsquelle der Bilanz darstellen. Ergänzt wird die Einlagenbasis durch diversifizierte Kapitalmarktrefinanzierungen. Die BAWAG Group hat dabei unbesicherte Anleihen, fundierte Bankschuldverschreibungen, die mit Hypotheken und Darlehen an Gebietskörperschaften besichert sind, sowie RMBS emittiert.

Liquiditätssteuerung

Die Steuerung der Liquiditätsposition erfolgt auf Konzernebene.

Die kurzfristige Steuerung basiert auf einer täglich erstellten 30-Tage-Liquiditätsvorschau, die ein genaues Monitoring und das Management der kurzfristigen Liquiditätsposition ermöglicht.

Für die mittelfristige Steuerung wird monatlich eine Liquiditätsvorschau für die nächsten 15 Monate erstellt und an das SALCO berichtet. Im Rahmen des Prognoseprozesses, der Szenarioanalysen für geplante Maßnahmen und Annahmen zum Kundenverhalten berücksichtigt, wird die Entwicklung aller wichtigen Liquiditätsrisikokennzahlen auf Grundlage der zugrunde liegenden Geschäftspläne prognostiziert, um die Einhaltung des allgemeinen Risikoappetits sicherzustellen.

Die langfristige Steuerung der Liquidität wird im Rahmen des jährlichen Planungsprozesses für die kommenden fünf Jahre durchgeführt. Zusätzlich werden strategische Maßnahmen während des Jahres analysiert.

Liquiditäts-Stresstests

Liquiditäts-Stresstests und Szenarioanalysen werden angewendet, um die Liquiditätsrisikoposition der BAWAG Group zu bewerten, die Risikolimite festzulegen und die Liquiditätspuffer zu kalibrieren. Sie ergänzen das operative Liquiditätsmanagement und die mittel- bis langfristige Liquiditätsstrategie.

Stresstests werden sowohl auf Konzern- als auch auf Tochterunternehmensebene durchgeführt und decken Szenarien ab, die sich in Länge und Schweregrad unterscheiden (systemischer Stress, idiosynkratischer Stress, kombinierter Stress). Die Ergebnisse der Stresstests werden monatlich an das SALCO berichtet.

Steuerung des Liquiditätspuffers

Die BAWAG Group hält einen Liquiditätspuffer, um unerwartete Liquiditätsabflüsse in einem Stressszenario abzudecken. Der Liquiditätspuffer stellt daher eine vorbeugende Maßnahme gegen das Liquiditätsrisiko dar. Der Liquiditätspuffer besteht aus einem Portfolio liquider Aktiva, mit dem in Stresssituationen liquide Mittel generiert werden können, um die Illiquidität der Bank zu verhindern. Der Liquiditätspuffer der BAWAG Group beinhaltet nur Vermögenswerte, die innerhalb von 30 Tagen mit niedrigem Ausführungsrisiko liquidiert werden können. Die Marktliquidität des Liquiditätspuffers wird regelmäßig überprüft.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des Liquiditätspuffers auf Basis von Marktwerten unbelasteter Aktiva nach Berücksichtigung eines komponentenspezifischen Haircuts.

Zusammensetzung des Liquiditätspuffers

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Bei der Notenbank eingelieferte Kreditforderungen 4.363 3.430
Für Kreditgeschäfte des Eurosystems zugelassene Wertpapiere 4.405 5.121
Sonstige für Kreditgeschäfte des Eurosystems zugelassene Aktiva 209 702
Kurzfristiger Liquiditätspuffer 8.977 9.253
Sonstige marktfähige Wertpapiere 1.307 1.487
Summe 10.284 10.741

Fälligkeitsanalyse der vertraglichen undiskontierten Cashflows der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

31.12.2018
in Mio. €
Nominal
Bruttozugang/
-abgang
Weniger als 1
Monat
1 bis 3
Monate
3 Monate bis
1 Jahr
1 bis 5 Jahre Mehr als
5 Jahre
Nichtderivate Verbindlichkeiten
Einlagen von Banken -4.335 -410 -446 -252 -2.482 -745
Einlagen von Kunden -30.708 -25.914 -390 -542 -1.781 -2.081
Ausgegebene
Schuldverschreibungen
-5.051 -69 -30 -702 -2.483 -1.767
Zwischensumme -40.094 -26.393 -867 -1.496 -6.746 -4.592
Derivate Verbindlichkeiten -540 -8 -35 -112 -307 -79
Sonstige außerbilanzielle
Verbindlichkeiten
-2.178 -2.178 0 0 0 0
Summe -42.812 -28.579 -901 -1.608 -7.053 -4.670
31.12.2017
in Mio. €
Nominal
Bruttozugang/
-abgang
Weniger als 1
Monat
1 bis 3
Monate
3 Monate bis
1 Jahr
1 bis 5 Jahre Mehr als
5 Jahre
Nichtderivate Verbindlichkeiten
Einlagen von Banken -4.150 -631 -53 -91 -2.794 -581
Einlagen von Kunden -31.453 -26.753 -256 -893 -1.738 -1.813
Ausgegebene
Schuldverschreibungen
-6.260 -229 -118 -353 -3.133 -2.427
Zwischensumme -41.863 -27.613 -427 -1.337 -7.665 -4.821
Derivate Verbindlichkeiten -461 -2 -11 -74 -225 -152
Sonstige außerbilanzielle
Verbindlichkeiten
-1.514 -1.514 0 0 0 0
Summe -43.838 -29.130 -439 -1.410 -7.889 -4.973

Die obige Tabelle zeigt die konsolidierten nominellen (nicht diskontierten) Cashflows inklusive Zinszahlungen aus Finanzverbindlichkeiten. Als Basis der Zuordnung in das entsprechende Laufzeitband dienen die vertraglichen Fälligkeiten. Die täglich fälligen Sichteinlagen wurden gesamthaft dem ersten Laufzeitband zugeordnet. Bei Kündigungsrechten wurde das Laufzeitende auf den Tag des nächsten Kündigungstermins bezogen.

Die BAWAG Group behält im Liquiditätsmanagement ihren konservativen Ansatz bei, was sich in einer starken Liquidity Coverage Ratio (LCR) von 179% zum Ende 2018 widerspiegelt. Die BAWAG Group übertrifft damit signifikant die regulatorischen LCR-Anforderungen.

Das Jahr 2018 war durch eine solide Liquiditätsausstattung sowie stabile Kernrefinanzierungsquellen und eine ausgewogene Finanzierungsstruktur geprägt. Die Funding-Strategie ist weiterhin auf Privatkundeneinlagen fokussiert.

Neben der starken Einlagenbasis hat die BAWAG Group im April 2018 zusätzliche AT1-Schuldverschreibungen mit einem Nennbetrag von € 300 Mio. begeben. Darüber hinaus wurde im Juli 2018 ein Rückkaufangebot für nachrangige Tier-2-Notes in Höhe von 300 Mio. € von rund 90% der Inhaber angenommen. Diese Maßnahmen stellen wichtige Schritte in den gesamten Kapitaloptimierungsmaßnahmen der BAWAG Group dar.

57 | Non-Financial Risk

Die BAWAG Group verwendet zur Berechnung der regulatorischen Eigenmittelanforderungen für operationelle Risiken auf Konzernebene weiterhin den Standardansatz gemäß Artikel 317 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013. Die tatsächlich realisierten Verluste des operationellen Risikos sind jedoch signifikant niedriger als die gemäß Standardansatz berechneten regulatorischen Eigenmittel. Die RWAs des operationellen Risikos werden auf Basis der jeweiligen Erträge den Segmenten zugeordnet.

Für die Zwecke der internen ökonomischen Kapitalsteuerung (ICAAP) wird mittels eines statistischen Modells, basierend auf den Verlusten und Risikopotentialen anhand der durchgeführten Risk Control Self Assessments (RCSAs) aus operationellen Risiken, der VaR berechnet.

Die Verluste aus operationellen Risiken werden in einer zentral verwalteten, webbasierten Datenbank innerhalb eindeutig definierter Regeln und Prozesse gesammelt.

Key-Risk-Indikatoren (KRI) sind als zusätzliches Steuerungsinstrument implementiert, um negative Entwicklungen bzw. Änderungen des Risikoprofils in Unternehmensprozessen bzw. Unternehmensbereichen identifizieren und zeitgerecht prognostizieren zu können. Jeder KRI wird mittels eines Ampelsystems bewertet (Rot/Gelb/Grün). Für KRIs mit Status Rot ist die Definition und Umsetzung geeigneter Maßnahmen verpflichtend.

Die RSCAs stellen neben einem empfängerorientierten Berichtswesen ein weiteres Instrument für das Management operationeller Risiken dar. Innerhalb eines einheitlichen

Rahmens identifizieren und bewerten alle Bereiche und Tochterunternehmen jährlich ihre wesentlichen operationellen Risiken und die Wirksamkeit der Kontrollen. Dies beinhaltet die Bewertung individueller Kontrollen und die Schätzung der Wahrscheinlichkeit und des Ausmaßes von Verlusten aus den einzelnen Risiken. Übersteigt das Risikopotenzial ein definiertes Limit, ist die Umsetzung geeigneter Maßnahmen verpflichtend vorgesehen.

Die Identifikation und Bewertung der potentiellen Risiken und Maßnahmen bei Ad-hoc-Themen erfolgt durch klar definierte Prozesse insbesondere für Auslagerungen und Produkteinführungen.

Durch den Bereich Non-Financial Risk Management & Regulatory Compliance wird zudem eine gesamthafte und integrierte Steuerung aller nichtfinanziellen Risiken sichergestellt. Potenzielle neue oder erhöhte Risiken (wie z.B. Cyberrisiko, Integrationsrisiko, Reputationsrisiko, Compliance-Risiko) können frühzeitig adressiert und mitigiert sowie Synergien bei der Vermeidung von Risiken optimal genutzt werden. Im eigens eingerichteten Non-Financial Risk Committee (NFRC) wird dem Vorstand monatlich über aktuelle Entwicklungen berichtet.

Eine klare Organisationsstruktur und Kompetenzregelungen bilden die Basis zur Verringerung von operationellen Risiken. Zudem tragen ein konsistentes Regelwerk und ein risikoadäquates internes Kontrollsystem (einschließlich computergestützter Kontrollen) zur Steuerung des operationellen und nichtfinanziellen Risikos der BAWAG Group bei.

ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ÖSTERREICHISCHEM RECHT

58 | Treuhandvermögen

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Treuhandvermögen 135 82
Forderungen an Kreditinstitute 0
Forderungen an Kunden 135 82
Treuhandverbindlichkeiten 157 83
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 151 7
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 6 76

59 | Wertpapieraufgliederung nach BWG

Nachstehende Tabelle gliedert die Wertpapiere gemäß § 64 Abs. 1 Z 10 und Z 11 BWG zum 31. Dezember 2018 (Werte nach IFRS).

in Mio. € Nicht
börsenotiert
Gesamt Zu fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Andere
Bewertungen
BAWAG Group
Summe 2018
Schuldverschreibungen und
andere festverzinste
Wertpapiere
1.436 5.046 2.590 2.456 6.482
Aktien und andere nicht
festverzinste Wertpapiere
54 108 108 162
Unternehmen mit
Beteiligungsverhältnis und
sonstige Anteile
103 103
Anteile an nicht konsolidierten
verbundenen Unternehmen
18 18
Summe Wertpapiere 1.611 5.154 2.590 2.564 6.765

Die in der Tabelle ausgewiesenen Wertpapiere sind im Wesentlichen dem Anlagevermögen zuzurechnen.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Bilanzwert und dem niedrigeren Rückzahlungsbetrag lt. § 56 Abs. 2 BWG betrug 27 Mio. € (2017: 50 Mio. €). Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Bilanzwert und dem höheren Rückzahlungsbetrag lt. § 56 Abs. 3 BWG betrug 8 Mio. € (2017: 9 Mio. €).

Im Jahr 2019 werden 792 Mio. € an eigenen Emissionen und 506 Mio. € an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren aufgrund des Laufzeitendes zur Tilgung fällig.

Ergänzungs- und Nachrangkapitalverbindlichkeiten werden großteils in verbriefter Form als Wertpapier begeben. Die Wertpapiere sind alle endfällig. Ergänzungs- und Nachrangkapitalanleihen werden über das österreichische und deutsche Privatkundenpublikum aufgenommen und an heimische und internationale Großinvestoren verkauft.

Der durchschnittliche gewichtete Nominalzinssatz von Ergänzungs- und Nachrangkapitalanleihen per 31. Dezember 2018 beträgt 6,84% (2017: 6,76%) und die durchschnittliche Restlaufzeit liegt bei 4,6 Jahren (2017: 5,6 Jahre).

60 | Erhaltene Sicherheiten

Die BAWAG Group hat aus ihren Geschäftsbeziehungen verschiedene Arten von Sicherheiten erhalten. Zur Verringerung des Kreditrisikos aus derivativen Geschäften hat die

Bank Sicherheiten (Collateral Deals) in Höhe von 398 Mio. € (2017: 495 Mio. €) erhalten sowie Sicherheiten (Collateral Deals) in Höhe von 34 Mio. € (2017: 59 Mio. €) geleistet.

Gesicherte
bilanzierte
Gesicherte
außerbilanzielle
Summe
7 7
181 543 724
9 9
803 5 808
10.287 73 10.360
1.752 7 1.759
3 3
146 1 147
13.188 629 13.817
Forderungen Forderungen

61 | Personalstand

Kopfzahl – Angestellte

31.12.2018 31.12.2017
Stichtagsbezogene Mitarbeiteranzahl 4.141 4.079
Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 4.108 3.469

Vollzeitkräfte – Angestellte

31.12.2018 31.12.2017
Stichtagsbezogene Mitarbeiteranzahl 3.474 3.437
Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 3.439 2.894
Anzahl aktiver Mitarbeiter1) 2.999 2.959

1) Exklusive Mitarbeitern in jeglicher Form von Karenz und Mitarbeitern, die eine Vereinbarung im Rahmen eines Sozialplanes eingegangen sind.

62 | Niederlassungen

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Name der Niederlassung BAWAG P.S.K.
International
BAWAG P.S.K.
International
Geschäftsbereich International
Business
International
Business
Sitzstaat Großbritannien Großbritannien
Nettozinsertrag 0,0 0,0
Betriebserträge1) 59,3 34,8
Anzahl der Mitarbeiter auf Vollzeitbasis 30 22
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag vor Steuern1) 29,7 15,7
Abgegrenzte Steuern vom Einkommen 5,8 3,0
Erhaltene öffentliche Beihilfen 0 0

1) BAWAG P.S.K. International: die Erträge werden auf Basis von internen Transferpreisen berechnet.

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Name der Niederlassung easybank Filiale
Deutschland
easybank Filiale
Deutschland
Geschäftsbereich easygroup easygroup
Sitzstaat Deutschland Deutschland
Nettozinsertrag 0,0 0,0
Betriebserträge 0,0 0,0
Anzahl der Mitarbeiter auf Vollzeitbasis 5 5
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag vor Steuern -2,7 -1,7
Abgegrenzte Steuern vom Einkommen 0,0 0,0
Erhaltene öffentliche Beihilfen 0 0

Die easybank-Filiale Deutschland hat ihre Geschäftstätigkeit zum 31. Dezember 2018 eingestellt.

63 | Handelsbuch

Die BAWAG Group führt ein Wertpapierhandelsbuch, dessen Volumen sich wie folgt zusammensetzt:

in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017
Derivate im Handelsbuch (Nominale) 3.913 4.921
Handelsbuch Volumen 3.913 4.921

64 | Geografische Märkte

Die Bruttoerträge der BAWAG Group zeigen folgende regionale Gliederung nach IFRS 8:

in Mio. € Inland Westeuropa Mittel- und
Osteuropa
Nordamerika Übrige Welt Summe
Zinsen und ähnliche Erträge 593,9 405,6 7,4 98,5 36,0 1.141,4
Erträge aus Wertpapieren
und Beteiligungen
2,7 5,9 0,0 0,0 0,0 8,6
Provisionserträge 328,0 43,5 0,7 0,4 0,3 372,9
Gewinne und Verluste aus
finanziellen Vermögens
werten und Schulden
17,3 2,2 0,0 0,0 0,0 19,5
Sonstige betriebliche Erträge 62,4 1,7 0,0 0,0 0,0 64,1

65 | Sonstige erforderliche Angaben nach BWG und UGB samt Vergütungspolitik

Der Bilanzansatz der Grundstücke und Gebäude beinhaltet einen Buchwert der Grundstücke in Höhe von 174 Mio. € (2017: 177 Mio. €).

Die Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen betragen für das dem Jahr 2018 folgende Jahr voraussichtlich 29 Mio. € (2017: 26 Mio. €), für die kommenden fünf Jahre 107 Mio. € (2017: 98 Mio. €).

In der Bilanz zum 31. Dezember 2018 werden abgegrenzte Zinsen für Ergänzungskapitalanleihen in Höhe von 0 Mio. € (2017: 0 Mio. €) ausgewiesen.

Die Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten betragen 32 Mio. € (2017: 33 Mio. €).

Die Aufwendungen für den Konzernabschlussprüfer im laufenden Geschäftsjahr betragen 2,4 Mio. € (2017: 2,0 Mio. €) und umfassen Aufwendungen für Abschlussprüfungen in Höhe von 2,2 Mio. € (2017: 1,7 Mio. €), für Steuerberatung in Höhe von 0,1 Mio. € (2017: 0,0 Mio. €) sowie für sonstige Beratungsleistungen in Höhe von 0,1 Mio. € (2017: 0,3 Mio. €).

Die Gesamtkapitalrentabilität gemäß § 64 Abs. 1 Z 19 BWG beträgt zum 31. Dezember 2018 0,98% (2017: 1,01%).

Die BAWAG Group hat als Medium für die Offenlegung gemäß § 65 BWG und der Offenlegungsverordnung das Internet gewählt. Die Offenlegung ist auf der Website der BAWAG Group unter https://www.bawaggroup.com/Finanzergebnisse dargestellt.

Vergütungspolitik

In der BAWAG Group AG und der BAWAG P.S.K. AG besteht ein Nominierungs- und Vergütungsausschuss, der als Ausschuss des Aufsichtsrats eingerichtet ist. Der Nominierungs- und Vergütungsausschuss legt die Vergütungspolitik fest, überprüft deren Umsetzung und berichtet in regelmäßigen Abständen über seine Tätigkeit an den gesamten Aufsichtsrat. Ihm gehören der Aufsichtsratsvorsitzende, der auch den Vorsitz im Ausschuss hat, sowie fünf weitere Aufsichtsratsmitglieder, davon zwei Mitglieder des Zentralbetriebsrats, an.

Für die BAWAG Group AG und die BAWAG P.S.K. AG wurde im Nominierungs- und Vergütungsausschuss eine Vergütungsrichtlinie beschlossen, die die Mitglieder des Vorstands und die Beschäftigten des Konzerns betrifft und die Grundsätze der CRD-IV-EU-Richtlinie, der EBA-Leitlinie für eine solide Vergütungspolitik und der diesbezüglichen Bankwesengesetz-Novelle berücksichtigt.

Für jene Mitarbeiter, deren Tätigkeit sich wesentlich auf das Risikoprofil der Bank auswirkt (identified staff), wird in der Vergütungsrichtlinie eine Vergütungspolitik festgelegt, die mit einem wirksamen Risikomanagement vereinbar ist. Sie ist darauf ausgerichtet, die Zielsetzungen der Mitarbeiter an die langfristigen Interessen der Bank anzupassen und ein angemessenes Verhältnis der fixen und variablen Gehaltsbestandteile zu gewährleisten. Dabei wurde die gesetzliche

Regelung berücksichtigt, wonach neben der Geschäftsleitung auch Risikokäufer, Mitarbeiter mit Kontrollfunktion und Mitarbeiter, die derselben Vergütungsgruppe wie die Geschäftsleitung und Risikokäufer angehören und deren Tätigkeit sich wesentlich auf das Risikoprofil der Bank auswirkt, umfasst sind.

In Entsprechung der oben erwähnten rechtlichen Rahmenbedingungen werden für die identified staff bei einer entsprechenden Höhe der variablen Vergütung die Auszahlung über mindestens fünf Jahre verteilt und ein Anteil von zumindest 50% in Aktien der BAWAG Group AG gewährt. Für ausgewählte Personen aus der Gruppe der identified staff wurde unter Beachtung der regulatorischen Rahmenbedingungen ein Long Term Incentive Program implementiert, das zu 100% in Aktien der BAWAG Group AG, unter der Voraussetzung eines langfristigen Unternehmenserfolges, gewährt wird.

Das jährliche Budget für variable Gehaltsbestandteile richtet sich nach dem Erreichungsgrad des budgetierten Ergebnisses der Bank.

Die Genehmigung von allfälligen vom Vorstand vorgeschlagenen Bonusausschüttungen an Vorstände und Mitarbeiter wird im Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten unter Berücksichtigung der Marktsituation und -entwicklung, der Angemessenheit von Bonuszahlungen, der Risikoentwicklung sowie der Stärkung der Eigenkapitalbasis getroffen.

Die vorgegebenen Rahmenbedingungen wurden in der Vergütungsrichtlinie folgendermaßen berücksichtigt:

  • Risikoadäquanz, indem die variable Vergütung nicht zum Eingehen unangemessener Risiken verleiten darf;
  • Nachhaltigkeit; das bedeutet, dass der Erfolg einer längerfristigen Beurteilung unterliegt. Daher werden Teile des Bonus auf fünf Jahre verteilt ausgezahlt. Die Auszahlung der rückgestellten Teile unterliegt strengen Kriterien des Bankerfolgs;
  • Angemessenheit von Entgelten und deren Marktadäquanz, wobei auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen fixer und variabler Vergütung geachtet wird.

Bei der variablen Vergütung werden sowohl der Erfolg des Einzelnen (in quantitativer und qualitativer Hinsicht) als auch der Erfolg der jeweiligen organisatorischen Einheit und der Bankerfolg berücksichtigt.

Für individuelle Angelegenheiten der Vergütung der Vorstandsmitglieder ist unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen des Arbeitsverfassungsgesetzes ein Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten eingerichtet.

66 | Eigenmittel der BAWAG P.S.K. AG (Einzelinstitut)

Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung der Eigenmittel der BAWAG P.S.K. AG unter Berücksichtigung von Übergangsbestimmungen zum 31. Dezember 2018 und 2017 gemäß CRR.

31.12.2018 31.12.2017
250 250
2.276 2.275
-122 -107
-30 -38
2.374 2.380
300 0
111 448
-22 -22
4 36
0 -4
93 458
2.767 2.838

67 | Zeitpunkt der Freigabe zur Veröffentlichung

Der vorliegende Konzernabschluss wurde von der Geschäftsführung am 11. März 2019 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

68 | Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Closing des Erwerbs der Zahnärztekasse AG

Am 1. März 2019 gab die BAWAG P.S.K. den erfolgreichen Abschluss des Erwerbs der Zahnärztekasse AG bekannt, einem der langfristig etablierten Marktführer im Schweizer Dental-Factoring-Markt mit Sitz in Wädenswil, Schweiz.

Änderung des Firmennamens DEUTSCHER RING BAUSPARKASSE AG

Mit Wirkung zum 4. Januar 2019 wurde der Firmenname der DEUTSCHER RING BAUSPARKASSE AG in start:bausparkasse AG geändert.

  1. März 2019

Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands

Stefan Barth

Mitglied des Vorstands

David O'Leary Mitglied des Vorstands

Andrew Wise Mitglied des Vorstands

Sat Shah Mitglied des Vorstands

ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER

"Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist."

  1. März 2019

Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands

Stefan Barth Mitglied des Vorstands

David O'Leary Mitglied des Vorstands

Andrew Wise Mitglied des Vorstands

Sat Shah Mitglied des Vorstands

ORGANE DER BAWAG GROUP AG

VORSTAND DER BAWAG GROUP AG PER 31.12.2018

Anas ABUZAAKOUK

Vorsitzender des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017

Stefan BARTH

Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017

David O'LEARY

Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017

Sat SHAH

Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017

Enver SIRUCIC

Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017

Andrew WISE

Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017

AUFSICHTSRAT DER BAWAG GROUP AG PER 31.12.2018

Vorsitzender

Pieter KORTEWEG

(Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG seit 15.9.2017, Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis auf Widerruf)

Vorsitzender-Stellvertreter

Christopher BRODY

(Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2022 Beschluss fasst)

Egbert FLEISCHER

(Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2022 Beschluss fasst)

Mitglieder

Kim FENNEBRESQUE

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2022 Beschluss fasst)

Frederick HADDAD

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis auf Widerruf)

Adam ROSMARIN

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2022 Beschluss fasst)

Vom Betriebsrat delegiert

Ingrid STREIBEL-ZARFL (seit 25.10.2017)

Beatrix PRÖLL (seit 25.10.2017)

Verena SPITZ (seit 25.10.2017)

AUSSCHÜSSE DER BAWAG GROUP AG PER 31.12.2018

Risiko- und Kreditausschuss

Christopher BRODY Vorsitzender

Frederick HADDAD Vorsitzender-Stellvertreter

Egbert FLEISCHER

Adam ROSMARIN

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Beatrix PRÖLL vom Betriebsrat delegiert

Prüfungs- und Complianceausschuss

Adam ROSMARIN Vorsitzender

Kim FENNEBRESQUE Vorsitzender-Stellvertreter

Egbert FLEISCHER

Frederick HADDAD

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Verena SPITZ vom Betriebsrat delegiert

Nominierungs- und Vergütungsausschuss

Pieter KORTEWEG Vorsitzender

Kim FENNEBRESQUE Vorsitzender-Stellvertreter Christopher BRODY

Egbert FLEISCHER

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Beatrix PRÖLL vom Betriebsrat delegiert

Related Parties Special Audit Committee

Christopher BRODY Vorsitzender

Adam ROSMARIN Vorsitzender-Stellvertreter

Kim FENNEBRESQUE

Egbert FLEISCHER

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Beatrix PRÖLL vom Betriebsrat delegiert

Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten

Pieter KORTEWEG Vorsitzender

Kim FENNEBRESQUE Vorsitzender-Stellvertreter

Christopher BRODY

Egbert FLEISCHER

Frederick HADDAD

BESTÄTIGUNGSVERMERK

BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der BAWAG Group AG, Wien, und ihrer Tochtergesellschaften ("der Konzern") bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung / Gesamtergebnisrechnung, der Konzerngeldflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind und den zusätzlichen Anforderungen der §§ 245a UGB sowie 59a BWG.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschluss¬prüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens-, bank- und berufsrechtlichen Vor¬schriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte (Kernprüfungssachverhalte) sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Im Rahmen der Prüfung wurden folgende dieser Sachverhalte identifiziert:

  • Werthaltigkeit der Kredite und Forderungen an Kunden
  • Bewertung der Ansprüche und Vorsorgen aus dem Rechtsstreit mit der Stadt Linz
  • Erstmaliger Ansatz von Vermögenswerten und Schulden im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses

Werthaltigkeit der Kredite und Forderungen an Kunden

Das Risiko für den Abschluss

Die Kredite und Forderungen an Kunden werden in der Bilanz mit einem Betrag von 30,5 Mrd. € ausgewiesen und verteilen sich im Wesentlichen auf die Kundensegmente "BAWAG Group Retail", "DACH Corporates & Public Sector", "easygroup" sowie "International Business".

Der Vorstand beschreibt die Vorgehensweise bei der Ermittlung der Risikovorsorgen im Anhang zum Konzernabschluss in Note 1 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" Abschnitt "Risikovorsorge (bis 31. Dezember 2017)", "Wertminderung" sowie im Abschnitt "Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten". Die Aufgliederung der Kredite und Forderungen sowie der Risikovorsorgen ist in Note 15 "Zu fortgeführten Anschaffungskosten" dargestellt.

Die Bank überprüft im Rahmen der Kreditüberwachung, ob Kreditausfälle vorliegen und damit Einzelrisikovorsorgen zu bilden sind. Dies beinhaltet auch die Einschätzung, ob Kunden die vertraglich vereinbarten Rückflüsse in voller Höhe leisten können.

Die Berechnung der Risikovorsorge für ausgefallene, individuell bedeutsame Kunden basiert auf einer Analyse der erwarteten szenariogewichteten zukünftigen Rückflüsse. Diese Analyse ist von der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des jeweiligen Kunden, der Bewertung von Kreditsicherheiten sowie der Schätzung der Höhe und des Zeitpunkts der daraus abgeleiteten Rückflüsse beeinflusst.

Für ausgefallene, individuell nicht bedeutsame Kunden führt die Bank eine automatische Berechnung der Einzelrisikovorsorge auf Basis gemeinsamer Risikomerkmale wie unbezahlter Raten und fortdauernder Girokonto-Limitüberziehung durch. Diese automatische Einzelrisikovorsorge wird in Abhängigkeit der Verzugstage oder eines Rechtsfall-Ereignisses und entsprechender pauschaler Vorsorgeprozentsätze gebildet. Die im Bewertungsmodell hinterlegten Parameter basieren auf statistischen Annahmen.

Bei allen anderen Forderungen wird für erwartete Kreditverluste ("expected credit losses" – "ECL") eine Wertberichtigung gebildet. Dabei wird grundätzlich der 12- Monats-ECL (Stufe 1) verwendet. Bei einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (Stufe 2) wird der ECL auf Basis der Gesamt¬laufzeit berechnet.

Bei der Ermittlung der ECL sind umfangreiche Schätzungen und Annahmen erforderlich. Diese umfassen ratingbasierte Ausfallswahrscheinlichkeiten und Verlustquoten, die gegenwartsbezogene und zukunftsgerichtete Informationen berücksichtigen.

Das Risiko für den Konzernabschluss ergibt sich daraus, dass dass dem Stufentransfer und der Ermittlung der Wertberichtigungen in bedeutendem Ausmaß Schätzungen und Annahmen zugrunde liegen, aus denen sich Ermessensspielräume und Schätzungsunsicherheiten hinsichtlich der Höhe der Kreditrisikovorsorge ergeben.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben die bestehende Dokumentation der Prozesse zur Vergabe, Überwachung und Risikovorsorgenbildung von Kundenkrediten analysiert sowie kritisch hinterfragt, ob diese Prozesse geeignet sind, drohende Kreditausfälle zu identifizieren und die Werthaltigkeit der Kundenforderungen angemessen abzubilden. Wir haben darüber hinaus die Prozessabläufe sowie wesentliche Kontrollen durch Einsichtnahme in die EDV Systeme erhoben und die Schlüsselkontrollen auf deren Ausgestaltung und Implementierung, sowie im Rahmen einer Stichprobe auf deren Effektivität getestet.

Wir haben auf Basis einer Stichprobe an Krediten aus unterschiedlichen Portfolien untersucht, ob Indikatoren für Kreditausfälle bestehen. Die Auswahl der Stichprobe erfolgte risikoorientiert unter besonderer Berücksichtigung von Ratingstufen und Branchen mit höherem Ausfallsrisiko

sowie nach statistischen Verfahren. Bei Ausfällen – bezogen auf aushaftende Blankoobligi – von individuell signifikanten Krediten wurden in Stichproben die von der Bank getroffenen Annahmen hinsichtlich Schlüssigkeit, Konsistenz und Widerspruchsfreiheit untersucht.

Bei allen anderen Forderungen, deren Wertberichtigung auf Basis des ECL berechnet wurde, haben wir die Methodendokumentationen der Bank auf Konsistenz mit den Vorgaben des IFRS 9 analysiert. Weiters haben wir auf Basis bankinterner Validierungen die Modelle und die darin verwendeten Parameter dahingehend beurteilt, ob diese geeignet sind, Vorsorgen in angemessener Höhe zu ermitteln. Wir haben die Angemessenheit der Ausfallswahrscheinlichkeiten auf Basis von 12 Monaten und der Gesamtlaufzeit und Verlustquoten beurteilt. Dabei wurden insbesondere die Angemessenheit der verwendeten statistischen Modelle und Parameter sowie die mathematischen Funktionsweisen beurteilt. Zusätzlich wurden die Auswahl und Bemessung von zukunftsgerichteten Schätzungen und Szenarien analysiert und deren Berücksichtigung in Stufenzuordnung und Parameterschätzung überprüft. Die rechnerische Richtigkeit der Vorsorgen haben wir in Stichproben überprüft. Bei diesen Prüfungshandlungen haben wir unsere Finanzmathematiker sowie Financial Risk Management Experten als Spezialisten eingebunden. Weiteres wurden einzelne automatische Kontrollen der dem Berechnungsmodell zugrunde liegenden IT-Systeme auf ihre Wirksamkeit beurteilt. Hierzu wurden interne IT-Spezialisten herangezogen.

Abschließend haben wir beurteilt, ob die Angaben zur Bewertung der Kundenforderungen im Anhang zum Konzernabschluss angemessen sind.

Bewertung der Ansprüche und Vorsorgen aus dem Rechtsstreit mit der Stadt Linz

Das Risiko für den Abschluss

Im Konzernanhang unter Note 1 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten – Stadt Linz" beschreibt der Vorstand den bisherigen Verlauf des Rechtsstreits betreffend ein Schweizer Franken-Swap-Geschäft mit der Stadt Linz und die damit verbundenen Schätzunsicherheiten.

Seit November 2011 befindet sich die BAWAG P.S.K. mit der Stadt Linz in einem Rechtsstreit im Zusammenhang mit diesem Geschäft. Die Stadt Linz hat am Handelsgericht Wien gegen die BAWAG P.S.K. Klage auf Zahlung von 30,6 Mio CHF eingebracht. Die BAWAG P.S.K. brachte eine (Wider-)Klage gegen die Stadt Linz zur Durchsetzung ihrer vertraglichen Ansprüche in Höhe von 417,7 Mio. € ein.

Der Anspruch gegen die Stadt Linz ist in den Forderungen an Kunden ausgewiesen und besteht in Höhe des Marktwerts aus der Schließung des Derivatgeschäfts zum Schließungszeitpunkt unter Berücksichtigung von laufenden Bewertungsanpassungen für mit diesem Geschäft verbundene Risiken, deren betragliche Höhe vom Management eingeschätzt wird. Diese Einschätzungen betreffen die Verfahrensdauer und -kosten sowie den Verfahrensausgang, insbesondere hinsichtlich eines schuldhaften Handelns einer der Parteien, und die Annahmen zur Höhe etwaiger Schadenersatzansprüche. Für die Beurteilung des Forderungswerts und der damit verbundenen Unsicherheitsfaktoren stützt sich das Management auf Gutachten und Einschätzungen von externen Rechtsberatern, die mit der rechtlichen Vertretung betraut wurden sowie Stellungnahmen der internen Rechtsabteilung und Analysen der gerichtlichen Gutachten.

Das Risiko für den Abschluss ergibt sich aus der Einschätzung der oben angeführten Faktoren, insbesondere der Erfolgsaussichten aus den laufenden Verfahren, sowie der Höhe und Zeitpunkt von aus dem Verfahrensausgang zustehenden Zahlungen. Das Verfahren erfährt zudem erhöhtes öffentliches und politisches Interesse. Der bereits mehrjährige Prozess ist erstinstanzlich noch nicht entschieden worden. Daraus ergeben sich Schätzunsicherheiten hinsichtlich der Bewertung der Ansprüche und Vorsorgen aus dem Rechtsstreit mit der Stadt Linz.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben im Rahmen unserer Prüfung untersucht, ob die Bewertung der Forderung gegenŸber der Stadt Linz sowie getroffene Vorsorgen in Zusammenhang mit dem Rechtsstreit ordnungsgemäß ermittelt wurden und die in Zusammenhang mit diesem Rechtsstreit getroffenen Schätzungen angemessen sind.

Wir haben uns kritisch mit den Einschätzungen des Vorstands und der bankinternen und externen Spezialisten auseinandergesetzt sowie Stellungnahmen der mit dem Rechtsstreit betrauten Rechtsanwaltskanzleien eingeholt. Hierbei haben wir analysiert, ob die für die Stichtagsbewertung der Forderung getroffenen Annahmen mit den aktuellen Einschätzungen zum Verfahrensstand konsistent sind. Zur Analyse der Stellungnahmen der bankinternen und externen Rechtsexperten haben wir unsere Rechtsexperten eingebunden.

Abschließend haben wir beurteilt, ob die im Anhang unter "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten – Stadt Linz" dargestellten Angaben zutreffen und angemessen sind.

Erstmaliger Ansatz von Vermögenswerten und Schulden im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses

Das Risiko für den Konzernabschluss

Die Bank erwarb am 4. September 2018 (Erwerbszeitpunkt) 100% der Anteile an der Deutscher Ring Bausparkasse AG, Deutschland, zu einem Kaufpreis von 1 €. Die Bank beschreibt diese Transaktion im Konzernanhang unter Note 35 "Wesentliche Änderungen im Beteiligungsportfolio". Darüberhinaus wird unter Note 1 "Bilanzierungsund Bewertungs-methoden" Abschnitt "Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten" die Vorgangsweise bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte beschrieben.

Im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierte erworbene Vermögensgegenstände und übernommene Schulden sind mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt anzusetzen. Die Wertansätze basieren auf den vom Management getroffenen Planungen und Annahmen sowie den eingesetzten Bewertungsmodellen. Die Schätzungen und Ermessensentscheidun¬gen des Managements umfassen insbesondere die Bewer¬tung der Forderungen und Verbind¬lichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten.

Das Risiko für den Konzernabschluss ergibt sich aus dem Ansatz und der Bewertung der identifizierten erworbenen Vermögensgegenstände und übernommenen Schulden im Rahmen der Kaufpreisallokation, welche im hohen Maße auf Schätzungen und Ermessenspielräumen beruhen.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben durch Analyse des Erwerbsvertrages beurteilt, ob die Kriterien für eine Be¬herrschung der Deutscher Ring Bausparkasse AG, Deutschland, zum Erwerbszeitpunkt erfüllt sind und damit ein Unternehmenserwerb vorliegt.

Wir haben die von der Bank getroffenen Annahmen und Planungen sowie Bewertungsmodelle zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der einzelnen Posten unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten beurteilt. Hierbei haben wir analysiert, ob die Planwerte und zugrunde liegenden Annahmen widerspruchsfrei und schlüssig sind und die verwendeten Diskontierungssätze in einer angemessenen Bandbreite zu öffentlich verfügbaren Informationen und Marktdaten stehen. Weiters haben wir die mathematische Funktionsweise der Modelle und damit einhergehend in Stichproben die rechnerische Richtigkeit der beizulegenden Zeitwerte nachvollzogen.

Abschließend haben wir beurteilt, ob die Angaben im Konzernanhang zu dieser Akquisition angemessen sind.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind und den zusätzlichen Anforderungen der §§ 245a UGB sowie 59a BWG ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hin¬reichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrüge¬risches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit

dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.

  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erheb¬liche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit auf¬werfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen An¬gaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unange¬messen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungs¬nachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Ge-

schäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.

  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftiger¬weise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftiger¬weise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschrif¬ten darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Ein¬klang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahres- bzw Konzernabschluss, den Lage- bzw Konzernlagebericht und die diesbezüglichen Bestätigungsvermerke.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Konzernabschluss oder mit unserem während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO

Wir wurden von der Generalversammlung am 2. August 2017 als Abschlussprüfer gewählt und am 2. Oktober 2017 vom Aufsichtsrat mit der Konzernabschlussprüfung der BAWAG Group AG beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015 Konzernabschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von den Konzernunternehmen gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Bernhard Mechtler.

BAWAG GROUP KONZERN-GESCHÄFTSBERICHT 2018

Wien, am 11. März 2019

KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Bernhard Mechtler Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

DEFINITIONEN

Key Performance
Indicator
Definition / Berechnung Erläuterung
Außerbilanzielle
Geschäfte
CCF-gewichtete außerbilanzielle
Geschäfte
Die außerbilanziellen Geschäfte im Risikobericht sind CCF
gewichtet.
Buchwert je Aktie Eigenkapital (exkl. AT1-Kapital) /
im Umlauf befindliche Aktien am
Ende der Periode
Der Buchwert je Aktie entspricht der Summe des den Eigentümern
des Mutterunternehmens zurechenbaren Eigenkapitals (exkl. AT1-
Kapital) dividiert durch die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen
Aktien am Ende der Periode
Buchwert je Aktie
abzgl. immaterieller
Vermögenswerte
Eigenkapital abzgl. immaterieller
Vermögenswerte (exkl. AT1-
Kapital) / im Umlauf befindliche
Aktien am Ende der Periode
Der Buchwert je Aktie abzgl. Immaterieller Vermögenswerte
entspricht der Summe des den Eigentümern des
Mutterunternehmens zurechenbaren Eigenkapitals (exkl. AT1-
Kapital) abzgl. immaterieller Vermögenswerte dividiert durch die
Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien am Ende der
Periode
Common Equity
Tier 1 (CET1)
Kapital
Basierend auf regulatorischen
Werten nach IFRS CRR (BAWAG
Group), exkl. in den
Übergangsphasen anrechenbarer
Kapitalbestandteile (fully loaded)
Die Definition und Berechnung des Common Equity Tier 1 Kapitals
erfolgt gemäß CRR. Es weist die höchste Kapitalqualität auf und
umfasst daher nur jene Kapitalinstrumente, die der Bank
uneingeschränkt und unmittelbar zur sofortigen Deckung von
Risiken oder Verlusten zur Verfügung stehen. Je höher das CET1
Kapital der Bank, desto höher ist die Belastbarkeit der Bank gegen
Risiken und Verluste.
Common Equity
Tier 1 (CET1)
Quote
Common Equity Tier 1 (CET1)
Kapital / risikogewichtete Aktiva
Die CET1 Quote ist eine der wichtigsten regulatorischen
Kennzahlen und zeigt die Kapitalstärke einer Bank, als Maßstab,
finanziellem Stress standzuhalten. Die Kennzahl wird vom
Management laufend überwacht, um die Einhaltung der
aufsichtsrechtlichen Mindesterfordernisse zu gewährleisten. Vor der
Nutzung neuer Geschäftsmöglichkeiten wird deren Auswirkung auf
die CET1 Quote bemessen.
Cost/Income Ratio
(CIR)
Operative Aufwendungen /
operative Erträge
Die Cost/Income Ratio zeigt die operativen Aufwendungen im
Verhältnis zu den operativen Erträgen und vermittelt ein klares Bild
über die operative Effizienz der Bank. Die BAWAG Group
verwendet diese Kennzahl als Effizienzmaßstab zur Steuerung der
Bank und zur einfachen Vergleichbarkeit der Effizienz mit anderen
Finanzinstituten.
Durchschnittliche
zinstragende Aktiva
Zinstragende Aktiva per
Monatsende / Anzahl der Monate
Durchschnitt der zinstragenden Aktiva per Monatsende innerhalb
eines Quartals bzw. am Jahresende; wird verwendet zur
Berechnung von Nettozinsmarge und Risikokostenquote (siehe
Kennzahlen unten)
Eigenkapital Eigenkapital, das den Eigentümern
des Mutterunternehmens
zurechenbar ist
Eigenkapital wie im Konzernabschluss dargestellt
Eigenkapital abzgl.
immaterieller
Vermögenswerte
Eigenkapital, vermindert um den
Buchwert der immateriellen
Vermögenswerte
Das Eigenkapital abzgl. immaterieller Vermögenswerte ist ein
weiterer Indikator für die Tragfähigkeit von Banken und ermöglicht
die Vergleichbarkeit der Banken in Bezug auf das Eigenkapital
ohne immaterielle Vermögenswerte. Es wird bei der Berechnung
des Return on Tangible Equity im Nenner verwendet (siehe unten).
Gesamtkapital Basierend auf regulatorischen
Werten nach IFRS CRR
(BAWAG Group), exkl. in den
Übergangsphasen anrechenbarer
Kapitalbestandteile (fully loaded)
Das Gesamtkapital und die Gesamtkapitalquote sind regulatorische
Kennzahlen, welche auf dem CET1 Kapital, erweitert um weitere
Instrumente (z.B. Additional Tier 1 und Tier 2), die nicht unter die
enge Definition von Common Equity Tier 1 fallen, basieren. Die
Gesamtkapitalquote wird vom Management laufend überwacht, um
Gesamtkapitalquote Gesamtkapital / risikogewichtete
Aktiva
die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Mindesterfordernisse zu
gewährleisten. Allerdings ist das CET1 Kapital von größerer Be
deutung, da es auch Basis für aufsichtsrechtliche Mindesterforder
nisse wie z.B. die SREP-Anforderung darstellt. Daher orientiert sich
die BAWAG Group stärker am CET1 Kapital und der CET1 Quote.
Jahresüberschuss
vor Steuern je Aktie
(Jahresüberschuss vor Steuern
abzügl. AT1-Kupon nach Steuern)
/ gewichtete durchschnittliche
Anzahl der Aktien im Umlauf
Der Jahresüberschuss vor Steuern (abzügl. AT1-Kupon nach
Steuern) je Aktie ist der Anteil jeder einzelnen Aktie am
Periodengewinn vor Steuern (abzügl. AT1-Kupon nach Steuern)
Kundenkredite Kundenkredite zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Der Buchwert der Kundenkredite, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanziert werden.
Leverage Ratio Tier 1 Kapital / Gesamtexposure
(Berechnung nach CRR)
Die Leverage Ratio ist eine aufsichtsrechtliche Kenngröße und
drückt das Verhältnis zwischen dem Tier 1 Kapital und dem
Gesamtexposure aus. Das Gesamtexposure beinhaltet sowohl
bilanzielle als auch bestimmte außerbilanzielle Posten; hierbei
erfolgt keine Risikogewichtung. Sie zeigt den Verschuldungsgrad
der Bank. Je höher die Kennzahl, desto geringer der
Verschuldungsgrad und desto höher die Wahrscheinlichkeit für der
Bank, negativen Schocks standhalten zu können.
Liquidity Coverage
Ratio (LCR)
Liquide Aktiva / Netto-Liquiditäts
abflüsse (Berechnung nach CRR)
Die Liquidity Coverage Ratio ist eine aufsichtsrechtliche Kennzahl,
die vorsieht, dass Banken angemessene Liquiditätspuffer im Sinne
von ausreichend hochliquiden Aktiva halten, um kurzfristige
Schwankungen unter Stressbedingungen abdecken zu können.
Dabei muss die Bank einem möglichen Ungleichgewicht zwischen
Liquiditätszuflüssen und -abflüssen unter Stressbedingungen
während 30 Tagen standhalten können. Die Kennzahl wird vom
Management der Bank laufend überwacht, um die
aufsichtsrechtlichen Mindesterfordernisse und kurzfristigen
Liquiditätsanforderungen zu erfüllen.
Loan-to-Value Ratio
(LTV)
Hypothekarkredite / Marktwert der
Sicherheiten
Die Loan-to-Value Ratio berechnet das Verhältnis der
Hypothekarkredite zu den Verkehrs- oder Marktwerten der
zugehörigen belehnten Liegenschaften.
Marktkapitalisierung Schlusskurs multipliziert mit der
Anzahl der im Umlauf befindlichen
Aktien am Ende der Periode
Die Marktkapitalisierung bezieht sich auf den Marktwert des
Eigenkapitals, basierend auf der Anzahl der sich im Umlauf
befindlichen Aktien und dem Schlusskurs am Ende der Periode
Nettogewinn Periodengewinn nach Steuern,
der den Eigentümern des
Mutterunternehmens
zurechenbar ist
Diese Kenngröße für Rentabilität zeigt den Periodengewinn nach
Steuern in absoluten Zahlen für die jeweilige Periode gemäß des
Konzernabschlusses, der zur Gewinnverteilung an die Eigentümer
verfügbar ist.
Nettogewinn je
Aktie
(Nettogewinn abzügl. AT1-Kupon
nach Steuer) / gewichtete
durchschnittliche Anzahl der Aktien
im Umlauf
Der Nettogewinn je Aktie ist der Anteil jeder einzelnen Aktie am
Nettogewinn abzügl. AT1-Kupon nach Steuern.
Nettozinsmarge Nettozinsertrag / durchschnittliche
zinstragende Aktiva
Die Nettozinsmarge ist eine Erfolgskennzahl, bei welcher der
Zinsertrag aus Krediten und anderen Aktiva in einer Periode abzgl.
des Zinsaufwandes für Einlagen und sonstige Verbindlichkeiten
durch die durchschnittlichen zinstragenden Aktiva dividiert wird.
Die Kennzahl wird zum externen Vergleich mit anderen Banken
sowie als internes Maß zur Rentabilität von Produkten und
Segmenten verwendet.
NPL Ratio Non-Performing Loans (NPLs) /
Exposure
Die NPL Ratio ist eine ökonomische Kennzahl zur Darstellung des als
notleidend klassifizierten Kreditrisikoexposures im Verhältnis zum
Gesamtkreditrisikoexposure. Die Kennzahl spiegelt die Qualität des
Kreditportfolios und des Kreditrisikomanagements der Gruppe wider.
NPL
Besicherungsquote
Risikovorsorgen und Sicherheiten /
notleidende Kredite;
Gesamtdeckungsquote
Die NPL-Besicherungsquote zeigt das Verhältnis der
Wertberichtigungen/Risikovorsorgen und Sicherheiten zu den
notleidenden Krediten.
NPL
Wertberichtigung
Besicherungsquote
Risikovorsorgen / notleidende
Kredite; Deckungsquote
Die NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote zeigt die Relation der
Wertberichtigungen/Risikovorsorgen zu den notleidenden Krediten.
Operatives Ergebnis Operative Erträge, vermindert um
operative Aufwendungen und die
regulatorischen Aufwendungen
Wie im jeweiligen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung
dargestellt
Operative Erträge Summe aus operativen
Kernerträgen, Gewinnen und
Verlusten aus Finanzinstrumenten
und den sonstigen betrieblichen
Erträgen und Aufwendungen
Wie im jeweiligen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung
dargestellt
Operative
Kernerträge
Summe aus Nettozinsertrag und
Provisionsüberschuss
Die operativen Kernerträge setzen sich aus den Einzelposten
Nettozinsertrag und Provisionsüberschuss zusammen und zeigen
den Erfolg der Bank in ihren Kernaktivitäten.
Price/Book Ratio Marktkapitalisierung / Eigenkapital
abzügl. AT1-Kapital
Die Price/Book Ratio zeigt den Marktwert des Eigenkapitals im
Verhältnis zum Buchwert des Eigenkapitals in der Bilanz abzügl.
AT1-Kapital am Ende der Periode
Price/Tangible Book
Ratio
Marktkapitalisierung / Eigenkapital
abzügl. AT1-Kapital und abzgl.
immaterieller Vermögenswerte
Die Price/Tangible Book Ratio zeigt den Marktwert des
Eigenkapitals im Verhältnis zum Buchwert des Eigenkapitals
abzügl. AT1-Kapital und abzgl. immaterieller Vermögenswerte am
Ende der Periode
Return on Equity
Nettogewinn / durchschnittliches
Eigenkapital abzgl. AT1-Kapital;
durchschnittliches Eigenkapital
berechnet auf Basis 1. Jänner
2018 gemäß IFRS 9
Diese Kennzahlen stellen Messgrößen für die Ertragskraft der Bank für
das Management und Investoren dar. Es wird der Nettogewinn aus
der Gewinn- und Verlustrechnung entweder zu Eigenkapital oder
Aktiva in Beziehung gesetzt. Der Return on Equity bzw. Return on
Tangible Equity zeigt die Effizienz der Bank in Bezug auf das von den
Return on Equity
(@12% CET1)
Return on Equity, berechnet auf
Basis einer CET1 Quote (fully
loaded) von 12%;
durchschnittliches Eigenkapital
berechnet auf Basis 1. Jänner
2018 gemäß IFRS 9
Eigentümern investierte Kapital und dementsprechend den Erfolg
ihres Investments. Die "Return on…"-Kennzahlen vereinfachen die
Vergleichbarkeit der Rentabilität zwischen Banken. Die Zuteilung des
Eigenkapitals auf die Segmente basiert auf einem internen Modell
unter Berücksichtigung der risikogewichteten Aktiva und der
Bilanzsumme.
Return on Tangible
Equity (RoTE)
Nettogewinn / durchschnittliches
Eigenkapital abzgl. immaterieller
Vermögenswerte und abzgl. AT1-
Kapital; durchschnittliches
Eigenkapital berechnet auf Basis
1. Jänner 2018 gemäß IFRS 9
RoTE (@12% CET1) Return on Tangible Equity,
berechnet auf Basis einer CET1
Quote (fully loaded) von 12%;
durchschnittliches Eigenkapital
berechnet auf Basis 1. Jänner
2018 gemäß IFRS 9
Risikogewichtete
Aktiva
Basierend auf regulatorischen
Werten nach IFRS CRR (BAWAG
Group, fully loaded)
Die Berechnung der risikogewichteten Aktiva ist in der CRR definiert.
Der Wert beschreibt den absoluten Betrag des Risikos einer Bank
und beinhaltet sowohl bilanzielle als auch außerbilanzielle Positionen.
Bei der Berechnung kann die Bank risikomindernde Elemente (z.B.
Sicherheiten) berücksichtigen und muss die aufsichtsrechtliche
Risikogewichtung für jede Position in Abhängigkeit vom (externen)
Rating der Gegenpartei bzw. des Kunden festlegen. Risikogewichtete
Aktiva stehen im Nenner der Formel für die Berechnung der CET1
Quote (siehe oben). "Fully Loaded" bedeutet die Vollanwendung der
CRR ohne Übergangsbestimmungen.
Risikokosten /
Zinstragende Aktiva;
(Risikokostenquote)
Risikokosten (Rückstellungen und
Kreditrisikovorsorgen,
außerplanmäßige Abschreibungen
sowie operationelles Risiko) /
durchschnittliche zinstragende
Diese Quote ist eine Kennzahl für die Qualität des Kreditrisiko
managements und des Kreditportfolios. Sie zeigt die Risikokosten in
einer Periode im Verhältnis zu den durchschnittlichen
zinstragenden Aktiva und ermöglicht ein Benchmarking mit
anderen Banken. Gründe für geringe Risikokosten können hohe
Aktiva) Sicherheiten und/oder eine laufende Überwachung der Ratings der
Kunden sein. Daraus ergibt sich, dass es nur zu geringen
Kreditausfällen kommt und nur ein geringer Bedarf für
Wertberichtigungen besteht.
RWA Density Risikogewichtete Aktiva /
Bilanzsumme
Die RWA Density ist eine Kennzahl für die durchschnittliche
"Risikogewichtung" der Bilanz einer Bank, also die gesamten
risikogewichteten Aktiva (siehe oben) im Verhältnis zur
Bilanzsumme. Die Kennzahl zeigt die durchschnittliche
Risikogewichtung der Aktiva basierend auf den aufsichts
rechtlichen Risikogewichtungen, welche durch die Qualität der
Aktiva, das Besicherungsniveau bzw. die angewandten Methoden
zur Einschätzung der Risikogewichte beeinflusst werden.
Value at Risk
(VaR)
Risikomaß für das Exposure Methode zur Quantifizierung von Risiken, welche die potenziell
maximal möglichen zukünftigen Verluste misst, die sich innerhalb
eines vorgegebenen Zeitraums und mit einer bestimmten
Wahrscheinlichkeit ereignen können
Zinstragende Aktiva Finanzielle Vermögenswerte +
Vermögenswerte zu fortgeführten
Anschaffungskosten –
Vermögenswerte bei
Zentralbanken
Die zinstragenden Aktiva ergeben sich aus der Summe der
finanziellen Vermögenswerte und der Vermögenswerte zu
fortgeführten Anschaffungskosten vermindert um Vermögenswerte
bei Zentralbanken.

GLOSSAR

Assoziierte
Unternehmen
Unternehmen, auf deren Geschäfts- oder Finanzpolitik ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird und
die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden.
Backtesting Verfahren zur Überprüfung der prognostizierten VaR-Werte mittels Vergleich mit den tatsächlich
eingetretenen Ergebnissen.
Bankbuch Alle bilanziellen und außerbilanziellen risikotragenden Positionen einer Bankbilanz, die nicht dem
Handelsbuch zugeordnet werden.
Branchen
klassifizierung
Zuteilung auf einzelne Branchen gemäß interner Branchenkennzeichnung
Cash Flow Hedge Ein Cash Flow Hedge ist die Absicherung gegen das Risiko schwankender Zahlungsströme, das ein
bestimmtes mit einem bilanzierten Vermögenswert bzw. einer bilanzierten Verbindlichkeit oder dem mit
einer erwarteten und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion verbundenes
Risiko zurückzuführen ist und Auswirkungen auf das Periodenergebnis haben könnte.
CDS Credit Default Swap; Finanzinstrument, welches Kreditrisiken im Zusammenhang mit z.B. Darlehen
oder Wertpapieren verbrieft.
CLO Collateralized Loan Obligation; Wertpapiere, die mittels eines Pools von Kreditforderungen besichert sind.
Cross Selling Aktiver Verkauf von sich ergänzenden Produkten und Dienstleistungen an Bestandskunden.
CRR Capital Requirements Regulation; Verordnung (EU) Nr. 575/2013 des Europäischen Parlaments und
des Rates vom 26. Juni 2013 über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen
und zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 646/2012 Text von Bedeutung für den EWR.
Derivate Finanzinstrumente, deren Wert vom Wert eines zugrundeliegenden Basiswertes abhängt (z.B. Aktien,
Anleihen, etc.). Die wichtigsten Derivate sind Futures, Optionen und Swaps.
Erwarteter
Kreditverlust
Entsprechend den Vorgaben von IFRS 9 muss eine Bank den erwarteten Kreditverlust (Expected Credit
Loss, ECL) anhand wahrscheinlichkeitsgewichteter zukünftiger Cash-flows und Verluste bestimmen. Der
ECL ist im Wesentlichen als Differenz zwischen den Zahlungsströmen, die der Bank aus den
Vertragsbedingungen eines Finanzinstruments zustehen, und den erwarteten Zahlungsströmen (unter
Berücksichtigung von Ausfallwahrscheinlichkeiten und erwarteten Verlustraten) definiert.
Fair Value Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag für
den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt wurde.
Fair Value Hedge Vornehmlich festverzinste Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten werden hierbei mittels Derivaten
gegen Änderungen des Fair Values abgesichert.
Futures Standardisierte, börsengehandelte Terminkontrakte, bei welchen zu einem bestimmten Zeitpunkt ein
Handelsobjekt zu einem im Vorhinein festgesetzten Kurs geliefert oder abgenommen werden muss.
Hedge Accounting Bilanzierungstechnik, welche zum Ziel hat den Einfluss von gegensätzlichen Wertentwicklungen eines
Sicherungsgeschäfts und eines Grundgeschäfts auf die Gewinn- und Verlustrechnung zu minimieren.
Hedging Absicherung gegen das Risiko von ungünstigen Zins- und Kursentwicklungen
IBNR Vorsorge für eingetretene und noch nicht erkannte Verluste.
ICAAP Internal Capital Adequacy Assessment Process; Bankinternes Verfahren zur Sicherstellung einer
adäquaten Eigenkapitalausstattung für die Abdeckung aller wesentlichen Risikoarten.
Investment
Properties
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, die in erster Linie der Erzielung von Mieteinnahmen dienen.
Loss identification
period (LIP)
Der Zeitraum vom Ausfall des Kreditnehmers bis zur Wahrnehmung dieses Ausfalls in der Bank.
Monte-Carlo
Simulation
Numerische Methode zur Lösung mathematischer Probleme durch Modellierung von Zufallsgrößen.
Option Das Recht einen zugrundeliegenden Referenzwert zu einem vorher festgelegten Preis innerhalb einer
festgelegten Frist oder zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put).
OTC Over-the-Counter; Handel mit nicht standardisierten Finanzinstrumenten, welcher nicht über eine
Börse, sondern direkt zwischen den Marktteilnehmern durchgeführt wird.
Swap Finanzinstrument, welches dem Austausch von Zahlungsströmen zwischen zwei Vertragspartnern dient.

GESCHÄFTSBERICHT NACH UGB 2018

251 LAGEBERICHT

  • 252 Wirtschaftliche Entwicklungen
  • 253 Ergebnis- und Bilanzanalyse
  • 255 Risikomanagement
  • 255 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem
  • 258 Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechte
  • 263 Corporate Social Responsibility
  • 263 Forschung und Entwicklung
  • 264 Ausblick und Ziele

266 EINZELABSCHLUSS

  • 267 Bilanz
  • 268 Gewinn- und Verlustrechnung
  • 269 Anhang
  • 277 Organe der BAWAG Group AG
  • 280 Anlage
  • 281 Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

282 BESTÄTIGUNGSVERMERK

Lagebericht

WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGEN

Makroökonomische Trends

In Österreich blieben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2018 solide. Das Wachstum des österreichischen realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreichte ca. 2,7% und übertraf damit klar das Wachstum in Deutschland und der gesamten Eurozone. Das relativ hohe Wirtschaftswachstum erfolgte auf einer breiten Basis und wurde von einer zunehmenden Investitionstätigkeit, solidem Wachstum im privaten Konsum sowie einer Erholung der Auslandsnachfrage getragen. Der private Konsum wurde durch Bevölkerungswachstum, sinkende Arbeitslosigkeit, Wachstum der Reallöhne und eine stabile Sparquote begünstigt. Sowohl die Unternehmen als auch die privaten Haushalte zeigten sich weiterhin finanziell solide. Vor dem Hintergrund steigender Einnahmen schlossen die Staatsfinanzen das Jahr 2018 mit einem relativ ausgeglichenen Budget. Die Staatsverschuldung sank auf ein Niveau von unter 76% des BIP und dürfte weiter sinken.

Im Laufe des Jahres 2018 überschritt die Bevölkerung der DACH-Region die 100-Millionen-Marke. Die DACH-Region umfasst einen Markt mit einem BIP von mehr als 4 Billionen €, der einen gemeinsamen Sprach- und Kulturraum darstellt, ein BIP pro Kopf deutlich über dem Durchschnitt der Eurozone aufweist und über einen soliden Arbeitsmarkt und gesunde Staatsfinanzen verfügt. Das BIP-Wachstum erreichte 2018 in Deutschland 1,5%, beeinflusst durch die Abschwächung des internationalen Handels und Unsicherheiten bezüglich des Automobilsektors. Am Arbeitsmarkt herrscht Vollbeschäftigung. Die Staatsfinanzen liefern Überschüsse, wodurch beträchtliche Kapazitäten vorhanden sind, das Wachstum zu unterstützen.

Marktentwicklung

Das dynamische wirtschaftliche Umfeld führte 2018 zu einer soliden Kreditnachfrage österreichischer privater Haushalte. Das aushaftende Volumen an Krediten zur Finanzierung von Wohnungseigentum erhöhte sich parallel zur inländischen Immobilienpreisentwicklung und glich einen leichten Rückgang bei Krediten mit anderem Finanzierungszweck aus. Die Immobilienpreise stiegen weiter an, wobei sich die Dynamik weiterhin von Wohnungen in Wien zu Einfamilienhäusern im übrigen Österreich verlagerte.

Trotz des Niedrigzinsumfelds erhöhten sich die Einlagen österreichischer Haushalte. Mit der zunehmenden Investitionstätigkeit ging eine steigende Kreditnachfrage österreichischer Unternehmen einher. Die Anzahl der Filialen österreichischer Banken reduzierte sich 2018 abermals. Seit 2012 wurde eine von fünf Filialen geschlossen. Die aggregierte Bilanzsumme des österreichischen Bankensektors stieg, getrieben durch einen Anstieg bei Kundenfinanzierungen und bei Kundeneinlagen.

Trotz vier Leitzinsanhebungen in den USA und einer Reduktion der Maßnahmen zur geldpolitischen Lockerung durch die EZB mit Jahresende 2018 blieb das globale Liquiditätsumfeld üppig und das Zinsniveau verharrte 2018 auf tiefem Niveau. Politische Risiken und Anzeichen eines sich verlangsamenden globalen Wachstumsumfelds lösten erhöhte Volatilität und erhöhte Risikoprämien an den Finanzmärkten aus, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2018.

Ausblick

Sowohl strukturelle als auch zyklische Faktoren stützen weiterhin die positiven Aussichten für die österreichische und die deutsche Wirtschaft im Jahr 2019. Das Kreditwachstum ist nachhaltig und wird durch die zugrunde liegenden makroökonomischen Entwicklungen gut unterstützt. Automatisierung und Digitalisierung werden die bestehenden Trends zu höherer operativer Effizienz und einem verbesserten Kundenerlebnis im Bankensektor weiter vorantreiben. In den USA befinden sich Leitzinsen nahe an der adäquaten Neutralrate, während die EZB ihren Zinsanhebungszyklus noch nicht begonnen hat. Im Laufe des Jahres 2019 wird voraussichtlich beim EZB-Einlagesatz die erste Zinsanhebung seit 2011 stattfinden. Der Hauptrefinanzierungszinssatz dürfte jedoch erst in der zweiten Jahreshälfte 2019 geringfügig angehoben werden. Euro-Geldmarktsätze dürften sich damit über weite Teile des Jahres 2019 im negativen Bereich befinden.

Aufgrund der soliden Finanzlage der privaten Haushalte und Unternehmen wird mit einer weiterhin moderaten Ausfallsquote gerechnet. Mit ihrem Fokus auf das österreichische Retailgeschäft und auf die Geschäftstätigkeit in Deutschland sowie ausgewählte entwickelte Märkte ist die BAWAG Group gut positioniert, um vom günstigen konjunkturellen Umfeld zu profitieren.

ERGEBNIS- UND BILANZANALYSE

Die Bilanzsumme stieg im Geschäftsjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 733 Mio. € auf 4.807 Mio. € an. Dieser Anstieg resultiert vor allem aus der Emission einer AT1Anleihe sowie der Aktivierung einer höheren phasengleichen Gewinnausschüttung.

Aktiva

Bilanz Anteil in % Bilanz Anteil in %
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 Veränderung
Finanzanlagen 4.141 86% 3.841 94% 300 40,9%
Forderungen gegenüber
verbundenen Unternehmen
534 11% 228 6% 306 41,7%
Guthaben bei Kreditinstituten 127 3% 1 0% 126 17,2%
Sonstige Forderungen 5 0% 3 0% 1 0,2%
Total 4.807 100% 4.074 100% 733 100%

Im April 2018 emittierte die BAWAG Group eine Anleihe im Nominale von 300 Mio. €, welche die Kriterien für die Berücksichtigung als zusätzliches Kernkapital (AT1-Kapital) erfüllt. Der erzielte Emissionserlös wurde der BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft in Form einer Ausleihung, welche ebenfalls die Kriterien für die Berücksichtigung als

zusätzliches Kernkapital erfüllt, weitergegeben. Dementsprechend erhöhten sich die Finanzanlagen im Jahr 2018 um 300 Mio.€.

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen die phasengleiche Ausschüttung für 2018 von der BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft.

Passiva

Bilanz Anteil in % Bilanz Anteil in %
in Mio. € 31.12.2018 31.12.2017 Veränderung
Eigenkapital 4.492 93,5% 4.055 99,6% 437 59,6%
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
0,0% 12 0,3% -12 -1,7%
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
1 0,0% 1 0,0% -0 0,0%
Rückstellungen und sonstige
Verbindlichkeiten
314 6,5% 5 0,1% 309 42,1%
Total 4.807 100% 4.074 100% 733 100%

Der Anstieg der Passiva gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Emission einer AT1-Anleihe mit einem Nominale von 300 Mio. € sowie der Erhöhung des Eigenkapitals um 437 Mio. €. Die Veränderung des Eigenkapitals umfasst den Jahresgewinn für 2018 in Höhe von 541 Mio. € zuzüglich der Erhöhung der Kapitalrücklagen um 2 Mio. € abzüglich der in 2018 ausgezahlten Dividende in Höhe von 58 Mio. € und abzüglich der Kosten für den Rückkauf eigener Anteile in Höhe von 48 Mio.€.

Aufgliederung der Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. € 2018 2017 Veränderung
Umsatzerlöse 12 12
Sonstige betriebliche Erträge 0 9 -9
Personalaufwendungen -14 -45 32
sonstige betriebliche Aufwendungen -14 -16 3
Betriebserfolg -15 -53 38
Zuschreibungen auf Finanzanlagen 853 -853
Nettozinsergebnis 0 0 0
Beteiligungserträge 534 284 250
Eigenkapitalrentabilität 12,1% 30,8% -18,6%
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 519 1.084 -566
Steuern 22 -0 22
Jahresergebnis nach Steuern 541 1.084 -544
Rücklagenbewegung -52 52
Jahresgewinn 541 1.033 -492

Die Umsatzerlöse betreffen weiterverrechnete Kosten der BAWAG Group AG. In den sonstigen betrieblichen Erträgen werden 2017 an die Promotoria Sacher Holding B.V. weiterverrechnete Aufwendungen aus dem Börsengang ausgewiesen.

Die Reduktion der Personalaufwendungen resultiert aus den Einmalaufwendungen aus dem langfristigen Incentivierungsprogramm 2017.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen für Beratungsleistungen enthalten. 2017 umfasst

dieser Posten auch weiterverrechnete Aufwendungen aus dem Börsengang.

Die Zuschreibungen auf Finanzanlagen im Jahr 2017 betreffen die Aufwertungen der Beteiligungen an der BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft und an der Pa-Zweiundsechzigste WT Beteiligungsverwaltungs GmbH.

Die Beteiligungserträge beinhalten die phasengleiche Ausschüttung der BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft, welche sich im Jahr 2018 auf 536 Mio. € erhöhte.

RISIKOMANAGEMENT

BETEILIGUNGSRISIKO

Das Beteiligungsrisiko umfasst mögliche Marktwertveränderungen von Beteiligungsgesellschaften, mögliche Abschreibungserfordernisse des Beteiligungsansatzes sowie eine geringe Profitabilität der Beteiligungsunternehmen.

Der jährlich zum Bilanzstichtag durchgeführte Wertminderungstest dient zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze. Basis des Wertminderungstests ist die von den Geschäftsleitern der einzelnen Gesellschaften erstellten Planrechnungen (Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzvorschau, Cashflow-Planung) zukünftiger Perioden. Die aus den Planrechnungen ermittelten Ergebnisse werden mit risikoadjustierten Diskontierungszinssätzen abgezinst. Der anteilige Unternehmenswert basierend auf dem Beteiligungsausmaß wird mit dem Beteiligungsbuchwert verglichen.

INTERNES KONTROLL- UND RISIKO-MANAGEMENTSYSTEM

EINLEITUNG

Unter dem "Internen Kontrollsystem" (IKS) werden alle von der Geschäftsleitung vorgegebenen und in der BAWAG Group ausgeführten Prozesse verstanden, durch die

  • die Wirksamkeit und Effizienz der betrieblichen Tätigkeit (hierzu gehört auch der Schutz des Vermögens vor Verlusten durch Schäden und Malversationen),
  • die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und
  • die Einhaltung der für die BAWAG Group maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften

überwacht und kontrolliert werden.

Das Risikomanagementsystem umfasst alle Prozesse, die dazu dienen, Risiken zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten sowie Maßnahmen zu ergreifen, die verhindern, dass das Erreichen der Unternehmensziele durch Risiken, die schlagend werden, beeinträchtigt wird.

Nach dem international anerkannten COSO-Rahmenwerk zur Gestaltung von Risikomanagementsystemen und den EBA-Leitlinien zur internen Governance (EBA/GL/2017/11) ist das IKS als Bestandteil eines unternehmensweiten Risikomanagementsystems zu verstehen. Dazu gehören auch das Management und die Kontrolle von Risiken, welche die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung betreffen.

Die inhaltliche Ausgestaltung (Konzeption, Umsetzung, laufende Anpassung und Weiterentwicklung) des IKS und des Risikomanagementsystems sowie die Einrichtung dieser Systeme und Prozesse nach vorhandenen Anforderungen und Bedürfnissen und unter Berücksichtigung der Unternehmensstrategie, des Geschäftsumfangs und anderer wichtiger wirtschaftlicher und organisatorischer Aspekte unterliegen der Verantwortung der Unternehmensleitung der BAWAG Group.

MERKMALE DES INTERNEN KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS

Kontrollumfeld

Der Code of Conduct der BAWAG Group beinhaltet die Unternehmenswerte, welche für alle Mitarbeiter der BAWAG Gruppe gelten. Der Code of Conduct basiert auf den Leitlinien Respekt und Teamwork, Kundenfokus und Reputation sowie Integrität und Compliance.

Der bewusste Umgang mit Compliance-Themen sowie eine nachhaltige Risikokultur ermöglichen eine schnelle Identifikation der Risiken und eine gut durchdachte Entscheidungsfindung im Umgang mit vorhandenen Regelungen. Der Kern unserer Risikokultur sind interne Regelungen und vor allem eine offene Kommunikation untereinander, um ein möglichst breites Bewusstsein aller Mitarbeiter für

sämtliche Risiken, mit denen die BAWAG Group konfrontiert ist, zu schaffen.

Zusätzlich werden in der Richtlinie für das interne Kontrollsystem klare Vorgaben für alle Mitarbeiter der BAWAG Gruppe gesetzt und das IKS wird als die Gesamtheit aller systematisch gestalteten prozessualen, technischen, baulichen oder organisatorischen Grundsätze, Verfahren und (Überwachungs-)maß-nahmen im Unternehmen definiert. Darin enthalten sind die jeweiligen organisatorischen Richtlinien des gesamten operativen Managements sowie die festgelegten Kontrollmechanismen und Überwachungsaufgaben des unmittelbaren Prozessverantwortlichen.

Der Bereich Bilanzen der BAWAG P.S.K. AG ist für das Rechnungswesen der BAWAG Group zuständig. Neu erworbene Tochtergesellschaften verfügen teilweise über eigene Rechnungswesenabteilungen, die in enger Abstimmung mit dem Bereich Bilanzen arbeiten. Die Zuständigkeiten des Bereichs Bilanzen umfassen im Wesentlichen die Erstellung der Einzelund Konzernjahres- und Konzernzwischenabschlüsse sowie der Jahresabschlüsse aller inländischen Tochtergesellschaften, die Finanzbuchhaltung und die Konzernverrechnung, Steuern sowie das aufsichtsrechtliche Meldewesen der inländischen Bankentöchter.

Dem Bereich Bilanzen obliegen die Regelungskompetenz zu allen Fragen des Rechnungswesens sowie die fachliche Anordnungsbefugnis zur Sicherstellung der Anwendung konzerneinheitlicher Standards. Zur Unterstützung der operativen Umsetzung wurden Konzernrichtlinien erstellt. Diese Richtlinien gelten für alle konsolidierten Tochtergesellschaften. Bei allen übrigen Beteiligungen wird die Einhaltung dieser Grundlagen und Standards soweit wie möglich durchund umgesetzt.

Risikobeurteilung und Kontrollmaßnahmen

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem der BAWAG Group beinhaltet Arbeitsanweisungen und Prozesse

  • zur korrekten und angemessenen Dokumentation von Geschäftsvorfällen einschließlich der Verwendung des Vermögens des Konzerns,
  • zur Aufzeichnung aller für die Erstellung von Jahresabschlüssen notwendigen Informationen und
  • zur Verhinderung nicht genehmigter Anschaffungen oder Veräußerungen, die eine wesentliche Auswirkung auf die Jahresabschlüsse haben könnten.

Der Bereich Bilanzen ist in die Aufbau- und Ablauforganisation der BAWAG Gruppe eingebunden. So erfolgt die Erfassung von Kunden- und Geschäftsdaten im Allgemeinen bereits in Markt- und Abwicklungsbereichen, Ergänzungen erfolgen durch Risikobereiche. Diese Daten, soweit für das Rechnungswesen relevant, werden weitgehend automatisch in die Rechnungswesen-IT-Systeme der BA-WAG Group übertragen. Dabei übernimmt der Bereich Bilanzen zum einen Kontrolltätigkeiten, die eine richtige Behandlung dieser automatisch übertragenen Daten unter den jeweiligen Bilanzierungsregeln gewährleisten sollen, und führt zum anderen die Buchungs- und sonstigen für die Abschlusserstellung notwendigen Tätigkeiten durch.

Das Rechnungswesen der BAWAG Group AG, der BAWAG P.S.K. AG und der wesentlichen inländischen Tochtergesellschaften wird in SAP New GL geführt. Die Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfolgt in SAP-ECCS, das die Werte der Einzelabschlüsse der konsolidierten Gesellschaften über Schnittstellen erhält. Die Rechnungswesen- sowie alle vorgelagerten Systeme sind durch Zugriffsberechtigungen und automatische sowie zwingend im Prozess vorgesehene manuelle Kontrollschritte geschützt.

Information und Kommunikation

Der Aufsichtsrat wird mindestens vierteljährlich mit einem umfassenden Bericht über die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie weitere Finanz- und Risikodaten informiert. Der Vorstand erhält diese Informationen in regelmäßigen, deutlich detaillierteren Berichten, die monatlich oder in noch kürzeren Intervallen erstellt werden.

Überwachung

Zur Eingrenzung bzw. Beseitigung operationeller Risiken und Kontrollschwächen wird jährlich eine Risikoidentifikation in Form eines Risk Control Self Assessments (RCSA) durchgeführt. Maßnahmen zur Risikominimierung werden hinsichtlich der Umsetzung seitens der Abteilung Operationelles Risiko und IKS proaktiv überwacht. Schadensfälle werden darüber hinaus gesondert erfasst und regelmäßig berichtet.

Events und Schadensfälle werden auch zur Ableitung von erforderlichen Verbesserungen der Systeme und Kontrollen genutzt.

Die Innenrevision des Konzerns führt regelmäßig rechnungswesenbezogene Prüfungen durch, deren Feststellungen ebenfalls zu laufenden Verbesserungen des internen Kontrollund des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess verwendet werden.

KAPITAL-, ANTEILS-, STIMM- UND KONTROLLRECHTE

Das Grundkapital der BAWAG Group AG betrug zum 31.12.2018 100.000.000 € und war in 100.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt, die zu gleichen Teilen am Grundkapital der BAWAG Group AG beteiligt sind. Zum 31.12.2018 hielt die BAWAG Group AG 1.205.107 eigene Aktien.

Die Satzung der BAWAG Group AG enthält keine Beschränkungen betreffend Stimmrechte oder Übertragung von Aktien. Ungeachtet dessen haben bestimmte Aktionäre der BAWAG Group AG Entherrschungsverträge abgeschlossen, bei denen auch die BAWAG Group AG Partei ist:

  • BAWAG Group AG und (i) Promontoria Holding 212 B.V., (ii) Promontoria Holding 213 B.V., (iii) Promontoria Holding 214 B.V. (zwischenzeitlich auf Promontoria Holding 213 B.V. verschmolzen), (iv) Promontoria Holding 215 B.V. und Promontoria Holding 216 B.V. (zwischenzeitlich auf Promontoria Holding 213 B.V. verschmolzen) (gemeinsam die "Cerberus-Aktionäre") haben einen Entherrschungsvertrag mit Wirksamkeit ab dem Listing der Aktien der BAWAG Group AG an der Wiener Börse (den "Cerberus-Entherrschungsvertrag") abgeschlossen. Die Cerberus-Aktionäre gehören bzw. werden kontrolliert von mehreren Fonds und Accounts unter dem Management von Cerberus Capital Management LP ("Cerberus") und mit ihr verbundenen Gesellschaften. Die Cerberus-Aktionäre haben sich im Cerberus-Entherrschungsvertrag gegenüber der BAWAG Group AG verpflichtet
  • in Bezug auf (i) die Wahl und Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern, (ii) jedwedes Misstrauensvotum und (iii) Geschäftsführungsmaßnahmen, die der Hauptversammlung der BAWAG Group AG zur Beschlussfassung vorgelegt werden, ihre Stimmrechte nur mit maximal der Anzahl von Stimmrechten auszuüben, die der Zahl der bei der Hauptversammlung vertretenen Stimmrechte der übrigen Aktionäre abzüglich 10.000 Stimmen entspricht, und
  • nicht für die Bestellung (Wahl) von Aufsichtsratsmitgliedern der BAWAG Group AG zu stimmen, die nicht unabhängig von Cerberus und GoldenTree Asset Management LP ("GoldenTree") sind (die Entsendungsrechte von Cerberus und GoldenTree, wie in der Satzung der BAWAG Group AG festgelegt, bleiben durch diese Bestimmung unberührt).

Darüber hinaus verpflichteten sich die Cerberus-Aktionäre, dass, wenn Aktien der BAWAG Group AG von einem Cerberus-Aktionär an eine verbundene Gesellschaft oder eine andere Gesellschaft, die von Cerberus

kontrolliert wird, übertragen werden, dies nur vorgenommen werden darf, wenn der Erwerber dem Entherrschungsvertrag beitritt und sich in gleichem Umfang und für dieselbe Dauer wie der Veräußerer dazu verpflichtet (und selbige Verpflichtung bis zur Beendigung des Entherrschungsvertrags an jedweden künftigen von Cerberus kontrollierten Erwerber weitergibt).

  • BAWAG Group AG und (i) GoldenTree HoldCo Lux 1 S.à r.l., (ii) GoldenTree HoldCo Lux 2 S.à. r.l., (iii) GoldenTree HoldCo Lux 3 S.à r.l., (iv) GoldenTree Asset Management Dutch BV, (v) GN3 SIP LP und (vi) Stichting PGGM Depositary (zusammen die "GoldenTree-Aktionäre") haben einen Entherrschungsvertrag mit Wirksamkeit ab dem Listing der Aktien der BAWAG Group AG (den "GoldenTree-Entherrschungsvertrag") abgeschlossen. Die GoldenTree Aktionäre gehören bzw. werden kontrolliert von mehreren Fonds und Accounts, die bzw. deren Anteile an der BAWAG Group AG Gegenstand eines Vermögensverwaltungsvertrags mit GoldenTree und mit ihr verbundenen Gesellschaften sind. Die GoldenTree-Aktionäre haben sich gegenüber der BAWAG Group AG verpflichtet
  • in Bezug auf (i) die Wahl und Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern, (ii) jedwedes Misstrauensvotum und (iii) Geschäftsführungsmaßnahmen, die der Hauptversammlung der BAWAG Group AG zur Beschlussfassung vorgelegt werden, ihre Stimmrechte nur mit maximal der Anzahl von Stimmrechten auszuüben, die der Zahl der bei der Hauptversammlung vertretenen Stimmrechte der übrigen Gesellschafter abzüglich 10.000 Stimmen entspricht, und
  • nicht für die Bestellung (Wahl) von Aufsichtsratsmitgliedern der BAWAG Group AG zu stimmen, die nicht unabhängig von GoldenTree und Cerberus sind (die Entsendungsrechte von Cerberus und GoldenTree, wie in der Satzung der BAWAG Group AG festgelegt, bleiben durch diese Bestimmung unberührt).

Die oben beschriebene vereinbarte Beschränkung der Stimmrechtsausübung gilt nur, wenn und soweit die GoldenTree-Aktionäre bei einer Hauptversammlung so viele Stimmrechte auf sich vereinen, dass sie zusammengerechnet der größte vertretene Einzelaktionär wären (wobei die Cerberus-Aktionäre zusammen als Einzelaktionär in diesem Sinne gelten).

Darüber hinaus verpflichteten sich die GoldenTree-Aktionäre, dass, wenn Aktien der BAWAG Group AG von einem GoldenTree-Aktionär an eine verbundene Gesellschaft oder eine andere Gesellschaft, die von GoldenTree kontrolliert wird, übertragen werden, dies nur vorgenommen werden darf, wenn der Erwerber dem Entherrschungsvertrag beitritt und sich in gleichem Umfang und für dieselbe Dauer wie der Veräußerer dazu verpflichtet (und selbige Verpflichtung bis zur Beendigung des Entherrschungsvertrags an jedweden künftigen von GoldenTree kontrollierten Erwerber weitergibt).

  • Im Cerberus-Entherrschungsvertrag verpflichteten sich die Cerberus-Aktionäre (i) sich nicht mit GoldenTree-Aktionären oder GoldenTree über die Ausübung des Stimmrechts in der Hauptversammlung abzustimmen, (ii) die Zusammensetzung eines Organs oder ein Aufsichtsratsmitglied nicht zu beeinflussen mit Ausnahme der Ausübung von (a) den im Zusammenhang mit den Entsendungsrechten der Promontoria Holding 212 B.V. gewährten Rechten, (b) Rechten im Zusammenhang mit der Teilnahme an der Hauptversammlung und (c) den Stimmrechten in Übereinstimmung mit dem Cerberus-Entherrschungsvertrag und (iii) für die Aufhebung des Entsendungsrechts der Promontoria Holding 212 B.V. zu stimmen, wenn die maximale Beteiligung der Cerberus-Gesellschafter für mindestens vier aufeinanderfolgende Wochen unter 20% des Grundkapitals der BAWAG Group AG fällt (und auch für die Abschaffung der Entsendungsrechte der GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. unter entsprechenden Umständen zu stimmen).
  • Im GoldenTree-Entherrschungsvertrag verpflichteten sich die GoldenTree-Aktionäre (i) sich nicht mit Cerberus-Aktionären oder Cerberus über die Ausübung des Stimmrechts in der Hauptversammlung abzustimmen, (ii) die Zusammensetzung eines Organs oder ein Aufsichtsratsmitglied nicht zu beeinflussen mit Ausnahme der Ausübung von (a) den im Zusammenhang mit den Entsendungsrechten der GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. gewährten Rechten, (b) Rechten im Zusammenhang mit der Teilnahme an der Hauptversammlung und (c) den Stimmrechten in Übereinstimmung mit dem Cerberus-Entherrschungsvertrag und (iii) für die Aufhebung des Entsendungsrechts der GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. zu stimmen, wenn die maximale Beteiligung der GoldenTree Gesellschafter für mindestens vier aufeinanderfolgende Wochen unter 20% des Grundkapitals der BAWAG Group AG fällt (und auch für die Abschaffung der Entsendungsrechte der Promontoria Holding 212 B.V. unter entsprechenden Umständen zu stimmen).

Im Rahmen des Underwriting Agreements haben sich die Cerberus-Aktionäre, die GoldenTree-Aktionäre, die Promontoria Sacher Holding B.V. und bestimmte Minderheitsaktionäre gegenüber den Underwritern verpflichtet, während eines bestimmten Zeitraums bestimmte Aktientransaktionen nicht durchzuführen oder sich an bestimmten Maßnahmen betreffend das Grundkapital der BAWAG Group AG, die nachfolgend erläutert werden, nicht zu beteiligen, ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Goldman Sachs International und Morgan Stanley einzuholen, welche nicht unbillig verweigert oder verzögert werden darf und bestimmten Ausnahmen unterliegt. Die Behalteverpflichtung begann am Tag des Underwriting Agreements zu laufen und endet (i) bei den Cerberus-Aktionären und den GoldenTree-Aktionären 450 Tage nach dem ersten Handelstag der Aktien der BAWAG Group AG im amtlichen Handel. Basierend auf Informationen der BAWAG Group AG zum 31.12.2018 hielten die (i) Cerberus Aktionäre zusammen 35.098.312 Aktien der BAWAG Group AG, was einem Anteil von 35,10% am Grundkapital der BAWAG Group AG (Promontoria Holding 212 B.V.: 12,90%, Promontoria Holding 213 B.V.: 11,10%, Promontoria Holding 215 B.V.: 11,10%) entspricht und (ii) GoldenTree Aktionäre zusammen 25.688.389 Aktien der BAWAG Group AG, was einem Anteil am Grundkapital der BAWAG Group AG von 25,69% entspricht, wobei keiner der GoldenTree Aktionäre Aktien hielt, die mindestens 10% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entsprachen. Mit Wirksamkeit vom 21.2.2019 verringerte sich der Aktienbesitz der (i) Promontoria Holding 215 B.V. auf eine Anzahl von Aktien, die einem Anteil von 11,08% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht, (ii) Promontoria Holding 213 B.V. auf eine Anzahl von Aktien, die einem Anteil von 11,05% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht, und (iii) Promontoria Holding 212 B.V. auf eine Anzahl von Aktien, die einem Anteil von 12,87% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht. Dementsprechend verringerte sich der aggregierte Aktienbesitz der Cerberus-Aktionäre auf eine Anzahl von Aktien, die einem Anteil von 34,99% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht.

Gemäß Satzung der BAWAG Group AG hat Promontoria Sacher Holding B.V. das Recht, zwei Aufsichtsratsmitglieder gemäß §88 Aktiengesetz (AktG) zu entsenden, sofern sie eine direkte Beteiligung von zumindest einer Aktie an der BAWAG Group AG hält. Wenn Promontoria Sacher Holding B.V. zumindest eine Aktie an Promontoria Holding 212 B.V überträgt, wird auch das Recht, ein Aufsichtsratsmitglied zu entsenden, auf die Promontoria Holding 212 B.V. übertragen. Wenn Promontoria Sacher Holding B.V. zumindest eine Aktie an GoldenTree Holdco Lux 2

S.à.r.l. überträgt, wird das Recht, ein Aufsichtsratsmitglied zu entsenden, auch an GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. übertragen. Das bedeutet, dass Promontoria Sacher Holding B.V. nicht mehr berechtigt ist, Aufsichtsratsmitglieder zu entsenden, soweit diese Rechte auf Promontoria Holding 212 B.V. und/oder GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. übertragen wurden. Promontoria Holding 212 B.V. und/oder GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. haben jeweils das Recht, gemäß §88 AktG ein Aufsichtsratsmitglied zu entsenden, solange der betreffende Aktionär eine direkte Beteiligung von zumindest einer Aktie an der BAWAG Group AG hält. Promontoria Sacher Holding B.V. hat im Oktober 2017 ihre Rechte zur Entsendung von zwei Aufsichtsratsmitgliedern an die Promontoria Holding 212 B.V. bzw. GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. übertragen.

Es gibt keine Stimmrechte aus Beteiligungen der Arbeitnehmer am Grundkapital.

Gemäß §7 der Satzung müssen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG bestimmte persönliche Voraussetzungen erfüllen, um wählbar zu sein.

  • Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats müssen ausreichend fachlich und persönlich qualifiziert sein und die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen. Bei der Wahl der Vorstandsmitglieder ist auf eine fachlich ausgewogene Zusammensetzung und deren Unabhängigkeit zu achten.
  • Folgende Personen sind unbeschadet weitergehender gesetzlicher Bestimmungen von der Mitgliedschaft im Vorstand und im Aufsichtsrat der BAWAG Group AG ausgeschlossen:
  • Arbeitnehmer der BAWAG Group AG, ausgenommen die gemäß Arbeitsverfassungsgesetz (ArbVG) in den Aufsichtsrat entsendeten Arbeitnehmervertreter;
  • Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter österreichischer Kreditinstitute, die nicht der BAWAG P.S.K Gruppe angehören, sowie Personen, die mit mehr als 5% am stimmberechtigten Kapital österreichischer Kreditinstitute außerhalb der BAWAG P.S.K. Gruppe beteiligt sind, es sei denn, diese Kreditinstitute oder diese Personen sind selbst mit zumindest 2% am stimmberechtigten Kapital der Gesellschaft beteiligt;
  • Personen, die mit einem Mitglied des Vorstands, des Aufsichtsrats oder einem Arbeitnehmer der BAWAG Group AG in gerader Linie ersten Grades verwandt oder verschwägert sind, sowie der Ehegatte eines Mitglieds des Vorstands oder des Aufsichtsrats (während

dieser Ausschlussgrund nur für die Mitglieder des Vorstands und die gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats gilt);

  • Personen, die nach §13 Abs. 1–6 (Gewerbeordnung, GewO) von der Ausübung des Gewerbes ausgeschlossen sind.

Gemäß §10.6 Nr. 1 der Satzung der BAWAG Group AG beschließt die Hauptversammlung, soweit das Gesetz nicht zwingend eine andere Mehrheit vorsieht, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals.

Im Hinblick auf die Berechtigung des Vorstands zur Ausgabe oder zum Erwerb von Aktien gilt Folgendes:

  • Der Vorstand wird gemäß §5 Nr. 7 der Satzung der BAWAG Group AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren nach dem Tag der Beschlussfassung, also bis zum 15.09.2022, – auch in mehreren Tranchen – gegen Barund/oder Sacheinlagen um bis zu 50.000.000 € durch Ausgabe von bis zu 50.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen und die Preisbedingungen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzulegen (genehmigtes Kapital 2017).
  • Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital 2017 ausgegebenen neuen Aktien wird ausgeschlossen, wenn und soweit diese Ermächtigung durch Ausgabe von Aktien gegen Bareinzahlung in Höhe von insgesamt bis zu 10% des Grundkapitals im Rahmen der Ausgabe neuer Aktien der BAWAG Group AG ausgenutzt wird, um (i) vom Bezugsrecht der Aktionäre Spitzenbeträge auszuschließen, die bei ungünstigem Umtauschverhältnis entstehen können, und/oder (ii) die Ausübung von Mehrzuteilungsoptionen (Greenshoe-Optionen), die den emittierenden Banken gewährt werden, zu erfüllen.

Ferner ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht in folgenden Fällen auszuschließen:

  • in dem Umfang, in dem es erforderlich ist, Inhabern von durch die BAWAG Group AG oder ihren Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) ausgegebenen oder noch auszugebenden Schuldverschreibungen (einschließlich Genussrechten) mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. einer Wandlungspflicht ein

Bezugsrecht einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung des Wandlungs- oder Optionsrechts oder nach Erfüllung einer entsprechenden Wandlungspflicht zustünde;

  • Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der BAWAG Group AG oder ihrer Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms oder eines Aktienoptionsprogramms;
  • bei Erhöhung des Grundkapitals gegen Sacheinlagen, sofern die Kapitalerhöhung zum Zwecke des (auch mittelbaren) Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögenswerten im Zusammenhang mit einem Akquisitionsprojekt erfolgt;
  • Durchführung einer sogenannten "scrip dividend", in deren Rahmen Aktionären der BAWAG Group AG angeboten wird, ihren Dividendenanspruch (ganz oder teilweise) als Sacheinlage gegen Ausgabe neuer Aktien der BAWAG Group AG aus dem genehmigten Kapital 2017 einzubringen;
  • bei Kapitalerhöhungen gegen Barzahlung, wenn die Ausübung dieser Ermächtigung am Ausübungstag nach den jeweils geltenden gesetzlichen Vorschriften sachlich gerechtfertigt ist. Die unter Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund dieser Ermächtigung ausgegebenen Aktien dürfen zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens insgesamt 10% des Grundkapitals der BAWAG Group AG oder, falls dieser Wert niedriger ist, zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung nicht überschreiten. Gemäß §§65 Abs. 1b, 170 Abs. 2, §153 Abs. 4 AktG vermindert sich diese Höchstgrenze von 10% des Grundkapitals um den anteiligen Betrag des Grundkapitals, der auf die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals 2017 von der BAWAG Group AG veräußerten und übertragenen eigenen Aktien der BAWAG Group AG entfällt, unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre. Zusätzlich wird die Höchstgrenze um den anteiligen Betrag des Grundkapitals vermindert, der auf diejenigen Aktien entfällt, die zur Deckung von Schuldtiteln (einschließlich Genussrechten) mit Wandlungs- oder Optionsrechten oder einer Wandlungspflicht zu gewähren sind, soweit solche Schuldverschreibungen (einschließlich Genussrechtskapital) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals 2017 unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß §153 Abs. 4 AktG ausgegeben werden.
  • Die Hauptversammlung hat am 15.09.2017 beschlossen, den Vorstand gemäß §65 Abs. 1 Z 8 und Abs. 1a

und 1b AktG, vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, zum Erwerb eigener Aktien für einen Zeitraum von 30 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung zu ermächtigen. Laut der Ermächtigung darf die beim Erwerb von Aktien zu zahlende Gegenleistung nicht niedriger als 1 € sein und nicht mehr als 20% über dem volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten 20 Handelstage vor dem jeweiligen Kauf liegen. Der Vorstand ist ermächtigt, die Rückkaufsbedingungen festzulegen, wobei der Vorstand (jeweils) den entsprechenden Vorstandsbeschluss und das entsprechende Rückkaufprogramm einschließlich der Dauer gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zu veröffentlichen hat.

Der Vorstand kann die Ermächtigung einmal oder mehrmals im Rahmen der gesetzlichen Höchstgrenzen der eigenen Aktien ausüben, sofern der prozentuale Anteil des Grundkapitals der BAWAG Group AG an den von der BAWAG Group AG erworbenen Aktien aufgrund der Ermächtigung oder sonstwie zu keinem Zeitpunkt 10% des Grundkapitals beträgt. Eine wiederholte Ausübung der Ermächtigung ist zulässig. Bei der Berechnung der 10%-Schwelle müssen die von der BAWAG Group AG gehaltenen Aktien sowie die von Tochtergesellschaften oder Dritten für Rechnung der BAWAG Group AG oder einer Tochtergesellschaft nach §66 AktG erworbenen Aktien der BAWAG Group AG sowie als Pfand genommene Aktien nach §65b AktG berücksichtigt werden. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und für einen oder mehrere Zwecke von der BAWAG Group AG, von einem Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder von Dritten, die im Namen der BAWAG Group AG handeln, ausgeübt werden.

Der Erwerb kann nach den gesetzlichen Vorschriften nach freiem Ermessen des Vorstands über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot oder mit Zustimmung des Aufsichtsrats in anderer gesetzlich zulässiger, angemessener Weise erfolgen, insbesondere auch unter Ausschluss der Andienungsrechte der Aktionäre (umgekehrter Ausschluss der Bezugsrechte) sowie unter Einsatz von Eigenkapitalderivaten. Der Handel mit eigenen Aktien ist als Kaufzweck ausgeschlossen.

Laut Ermächtigung darf der Vorstand die erworbenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrats über die Börse oder ein öffentliches Angebot veräußern und die Verkaufsbedingungen festlegen. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrats ganz oder teilweise einzuziehen.

Die Hauptversammlung hat am 15.09.2017 ebenfalls beschlossen, den Vorstand für die Dauer von fünf Jahren ab dem Tag der Beschlussfassung gemäß §65 Abs. 1b AktG zu ermächtigen, mit Zustimmung des Aufsichtsrats einen Beschluss über die Veräußerung eigener Aktien unter Verwendung einer anderen gesetzlich zulässigen Veräußerungsmethode als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen etwaigen Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre zu fassen und die Verkaufsbedingungen festzulegen.

Es liegen keine bedeutenden Vereinbarungen vor (oder müssen gemäß §243a Abs. 1 Z. 8 UGB offengelegt werden), bei denen die BAWAG Group AG Vertragspartei ist, die aufgrund eines durch Übernahmeangebot erfolgten Kontrollwechsels in der BAWAG Group AG in Kraft treten, sich ändern oder beendet werden.

Es bestehen keine Schad- und Klagloshaltungsvereinbarungen zwischen der BAWAG Group AG und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern, die im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots wirksam werden würden.

CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY

Ein besonderes Anliegen der BAWAG Group ist es, Corporate Social Responsibility (CSR) zu leben und umzusetzen. Für Unternehmen ist es notwendig und wichtig, die Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen zu finden.

CSR-REPORTING

Für die BAWAG Group AG als Einzelunternehmen ist §243b UGB nicht anwendbar, da weniger als 500 Mitarbeiter beschäftigt werden. Die BAWAG Group veröffentlicht einen gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht nach

§267a UGB welcher auf der Website der BAWAG Group unter https://www.bawaggroup.com/CSR abgerufen werden kann.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

In der BAWAG Group werden keine Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten nach §243 UGB durchgeführt.

AUSBLICK UND ZIELE

Die europäische Bankenlandschaft befindet sich derzeit stark im Umbruch und ist mit mehreren Herausforderungen wie dem aktuellen Niedrigzinsumfeld, anhaltendem Preisdruck, erhöhten regulatorischen Anforderungen, neuen Marktteilnehmern in Form von Fintechs und einem raschen technologischen Wandel konfrontiert.

Wir sind zuversichtlich, die BAWAG Gruppe so positioniert zu haben, dass sie diese Herausforderungen erfolgreich meistern kann, um ihr Geschäft weiter auszubauen – unter gleichzeitiger Beibehaltung eines niedrigen Risikoprofils und

einer soliden Eigenkapitalausstattung. Dies wird durch günstige makroökonomische Wachstumsperspektiven für die DACH-Region unterstützt, zumal für die Periode 2019–2020 ein BIP-Wachstum von rund 1-2% prognostiziert wird.

Aufgrund unserer starken operativen Performance im Jahr 2018 haben wir unsere ursprünglichen 3-jährigen Konzernziele für die Jahre 2018 bis 2020 angepasst. Im Wesentlichen haben wir unsere Ziele um ein Jahr nach vorne gezogen:

Unsere Ziele für 2019 und 2020 (basierend auf Konzernzahlen) lauten wie folgt:

Ziele 2019 2020
Ergebnis vor Steuern (Wachstum) >6% >6%
Ergebnis vor Steuern (Absolutbetrag) >600 Mio. € >640 Mio. €
Cost/Income Ratio <43% <40%
Return on Tangible Equity 15–20% 15–20%
Common Equity Tier 1 Quote (fully loaded) 12–13% 12–13%
Gewinn je Aktie vor Steuern1) >6,00 € >6,40 €
Nettogewinn je Aktie1) >4,50 € >4,80 €

1) Vor Abzug des AT1-Kupons; vor Kapitalmaßnahmen.

In Bezug auf Kapitalaufbau und Ausschüttungen an die Aktionäre streben wir eine jährliche Dividendenzahlung in Höhe von 50% des den Aktionären zurechenbaren konsolidierten Nettogewinns nach IFRS an und werden zusätzliches Überschusskapital für Investitionen in organisches Wachstum sowie die Umsetzung ergebnissteigernder Akquisitionen in Übereinstimmung mit unserem RoTE-Ziel verwenden. Soweit das Überschusskapital nicht für organisches Wachstum und M&A zum Einsatz kommt, werden wir es auf Basis einer jährlichen Prüfung an die Aktionäre in Form von Aktienrückkäufen ausschütten.

Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende in Höhe von 2,18 € je Aktie (215 Mio. €) auszuschütten (bezogen auf die am 28. Februar 2019 ausstehenden Aktien) und evaluiert aktiv Aktienrückkauf-Optionen.

Unsere anhaltend starken operativen Konzernergebnisse im Jahr 2018 bestätigen erneut, dass die BAWAG Group gut aufgestellt ist, in einem wettbewerbsintensiven europäischen Bankenumfeld erfolgreich zu bestehen. Wir werden unsere auf die DACH-Region ausgerichtete Strategie, die sich durch ihr geringes Risiko auszeichnet, beibehalten und unseren Kunden weiterhin einfach verständliche, transparente und erstklassige Produkte und Dienstleistungen anbieten.

  1. März 2019

Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands

Stefan Barth Mitglied des Vorstands

David O'Leary Mitglied des Vorstands

Andrew Wise Mitglied des Vorstands

Sat Shah Mitglied des Vorstands

Einzelabschluss

BILANZ

Aktiva

in € in Tsd. €
31.12.2018 31.12.2017
A. Anlagevermögen
I. Sachanlagen
1. Betriebs- und Geschäftsausstattung 0,00 0
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.841.188.479,68 3.841.188
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 300.000.000,00 0
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Sonstige Forderungen 538.256.919,83 231.189
davon verbundene Unternehmen 533.966.046,55 228.041
II. Guthaben bei Kreditinstituten 126.940.178,92 1.180
C. Rechnungsabgrenzungsposten 320.756,84 0
Summe der Aktiva 4.806.706.335,27 4.073.557

Passiva

in € in Tsd. €
31.12.2018 31.12.2017
A. Eigenkapital
I. Grundkapital 100.000.000,00 100.000
Nennbetrag Aktien im Eigenbestand -1.205.107,00 98.794.893,00
II. Kapitalrücklagen
1. nicht gebundene 1.059.599.935,07 1.103.857
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 10.000.000,00
2. andere Rücklagen 41.600.000,00 51.600
IV. Bilanzgewinn 3.282.219.411,72 2.799.979
davon Gewinnvortrag 2.741.679.483,32 1.818.991
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 0,00
2. sonstige Rückstellungen 130.000,00 323
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 301.947.513,81
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,00 12.272
davon BAWAG P.S.K. 0,00 12.272
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 94.163,29 54
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
702.363,33 849
5. Sonstige Verbindlichkeiten 11.618.055,05 4.623
davon aus Steuern 1.819.156,84 1.298
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 121.932,19 55
Summe der Passiva 4.806.706.335,27 4.073.557

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

in € in Tsd. €
2018 2017
1. Umsatzerlöse 11.933.791,74
2. Sonstige betriebliche Erträge
a) übrige 150.000,00 8.742
3. Personalaufwand
a) Gehälter -11.417.973,91 -32.014
b) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen
an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
-1.574.441,95 -10.396
c) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene
Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige
Abgaben und Pflichtbeiträge
-826.418,34 -2.913
4. Abschreibungen
a) auf Sachanlagen 0,00 -3
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) übrige -13.647.169,35 -16.439
6. Betriebsergebnis -15.382.211,81 -53.023
7. Erträge aus Beteiligungen
davon aus verbundenen Unternehmen 533.979.300,00 284.424
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 10.653.509,37 2.008
davon BAWAG P.S.K. 10.653.509,37 15
9. Erträge aus Zuschreibungen zu Finanzanlagen 0,00 853.188
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -10.367.569,04 -2.173
davon BAWAG P.S.K. -132.762,41 -2.173
11. Finanzergebnis 534.265.240,33 1.137.447
12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 518.883.028,52 1.084.424
13. Steuern vom Einkommen 21.656.899,88 -236
14. Jahresüberschuss 540.539.928,40 1.084.188
15. Rücklagenbewegung 0,00 -51.600
16. Jahresgewinn 540.539.928,40 1.032.588
17. Gewinnvortrag 2.741.679.483,32 1.818.991
18. Abschlagszahlung gemäß § 54a AktG 0,00 -51.600
19. Bilanzgewinn 3.282.219.411,72 2.799.979

BAWAG Group AG

Der Vorstand

Abuzaakouk e.h. Barth e.h. O'Leary e.h. Shah e.h. Sirucic e.h.. Wise e.h.

ANHANG

ALLGEMEINES

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuchs in der geltenden Fassung unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Die Gesellschaft gilt im Geschäftsjahr als große Kapitalgesellschaft.

Die BAWAG Group AG ist das oberste Mutterunternehmen, welches einen Konzernabschluss erstellt. Der Konzernabschluss der BAWAG Group AG wird nach International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Dieser Konzernabschluss wird im Internet veröffentlicht (www.bawaggroup.com/Finanzergebnisse) und liegt am Sitz der BAWAG Group AG in Wien auf.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten.

Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und die Fortführung des Unternehmens unterstellt.

Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.

Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres wurden unabhängig vom Zeitpunkt der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss berücksichtigt.

Die Eröffnungsbilanz entspricht der Schlussbilanz des vorhergehenden Geschäftsjahres.

Die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden auch bei der Aufstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag (Niederstwertprinzip) ausgewiesen.

Einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis haben die Bewertung des Finanzanlagevermögens und die damit verbundenen Einschätzungen der Bewertungsparameter, vor allem die Schätzunsicherheiten bei Planungsrechnungen. Der jährlich zum Bilanzstichtag durchgeführte Impairmenttest dient zur Überprüfung der Werthaltigkeit und möglicher Abschreibungserfordernisse des Beteiligungsansatzes. Basis des Impairmenttests sind die vom Vorstand der BAWAG P.S.K. AG für den Konzern erstellten Planrechnungen zukünftiger Perioden. Die aus den Planrechnungen ermittelten "Free-Cashflows" werden mit risikoadjustierten Diskontierungszinssätzen abgezinst. Die Summe der auf den Bewertungsstichtag abgezinsten Free-Cashflows aus der Detailplanungsphase und der Phase der ewigen Rente bildet den ermittelten Unternehmenswert. Am Markt beobachtbare Kurse werden bei der Bestimmung des Unternehmenswertes zur Plausibilisierung berücksichtigt. Der Unternehmenswert wird dem Buchwert der Beteiligung gegenübergestellt. Eine allfällige Unterdeckung des Unternehmenswertes wird durch eine Abschreibung des Buchwertes der Beteiligung korrigiert. Eine allfällige Überdeckung des Unternehmenswertes führt zu einer Zuschreibung der Beteiligung bis maximal zu den Anschaffungskosten.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nennbetrag angesetzt.

Falls erforderlich, wurden Wertberichtigungen für erkennbare Einzelrisiken und Pauschalvorsorgen erfasst.

Soweit erforderlich, wurde die spätere Fälligkeit durch Abzinsung berücksichtigt.

Der Nennbetrag von eigenen Aktien wird offen vom Nennkapital abgezogen. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennbetrag und den Anschaffungskosten wird mit der nicht gebundenen Kapitalrücklage verrechnet. Nach der Veräußerung oder Weitergabe der Aktien entfällt der Abzug vom Nennbetrag. Ein den Nennbetrag übersteigender Differenzbetrag wird mit den Rücklagen verrechnet.

Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt gemäß § 198 Abs. 9 UGB nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode. Zur Berechnung werden jene lokalen Steuersätze herangezogen, die zum Zeitpunkt der Erstellung des Abschlusses rechtlich verbindlich sind.

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten resultieren aus unterschiedlichen Wertansätzen bilanzierter Vermögenswerte oder Verpflichtungen nach UGB und deren jeweiligen steuerlichen Wertansätzen. Dies führt in der Zukunft voraussichtlich zu Ertragsteuerbelastungs- oder entlastungseffekten (temporäre Unterschiede). Für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge werden keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Abzinsungen für latente Steuern werden nicht vorgenommen.

Mit Ausnahme der steuerlichen Verlustvorträge bestehen zum Stichtag keine temporären Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und den steuerrechtlichen Werten. Dementsprechend werden keine latenten Steuern bilanziert.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in der nach vorsichtiger unternehmerischer Beurteilung erforderlichen Höhe.

Anteilsbasierte Vergütungen

Als Entlohnung für die geleistete Arbeit erhalten die Mitarbeiter des Konzerns (einschließlich der Führungskräfte) eine anteilsbasierte Vergütung in Form von Eigenkapitalinstrumenten (sog. Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente). Bei der Bilanzierung orientiert sich die BAWAG P.S.K. an der AFRAC-Stellungnahme 3 "Die Behandlung anteilsbasierter Vergütungen in UGB-Abschlüssen".

Die Kosten von Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente werden unter Anwendung eines geeigneten Bewertungsmodells mit dem beizulegenden Zeitwert zu dem Zeitpunkt bewertet, zu dem die Gewährung erfolgt.

Diese Kosten werden, zusammen mit einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals (andere Kapitalrücklage), über den Zeitraum, in dem die Dienst- und gegebenenfalls die Leistungsbedingungen (beim aktuellen Programm nicht relevant) erfüllt werden (Erdienungszeitraum), in den Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer erfasst. Die an jedem Abschlussstichtag bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübungsmöglichkeit ausgewiesenen kumulierten Aufwendungen aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente reflektieren den bereits abgelaufenen Teil des Erdienungszeitraums sowie die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die nach bestmöglicher Schätzung des Konzerns mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich zugeteilt werden. Der im Periodenergebnis erfasste Ertrag oder Aufwand entspricht der Entwicklung der zu Beginn und am Ende des Berichtszeitraums erfassten kumulierten Aufwendungen.

Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Vergütungsvereinbarungen zum Gewährungszeitpunkt werden dienst- und marktunabhängige Leistungsbedingungen nicht berücksichtigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bedingungen erfüllt werden, wird jedoch im Rahmen der bestmöglichen Schätzung des Konzerns in Bezug auf die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich zugeteilt werden, beurteilt. Marktabhängige Leistungsbedingungen werden im beizulegenden Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt berücksichtigt. Alle anderen mit einer Vergütungsvereinbarung verbundenen Ausübungsbedingungen – aber ohne eine damit zusammenhängende Dienstzeitbedingung – werden als Nicht-Ausübungsbedingungen angesehen. Nicht-Ausübungsbedingungen werden im beizulegenden Zeitwert einer Vergütungsvereinbarung berücksichtigt und führen zu einer sofortigen aufwandswirksamen Erfassung einer Vergütungsvereinbarung, sofern nicht auch Dienstund/oder Leistungsbedingungen bestehen.

Wenn Vergütungsvereinbarungen eine Markt- oder Nicht-Ausübungsbedingung beinhalten, werden die Transaktionen unabhängig davon, ob die Markt- oder Nicht-Ausübungsbedingung erfüllt ist, als zugeteilt betrachtet, vorausgesetzt, dass alle sonstigen Leistungs- und Dienstbedingungen erfüllt sind.

Werden die Bedingungen einer Vergütungsvereinbarung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente geändert, so werden Aufwendungen mindestens in der Höhe des beizulegenden Zeitwerts der nicht geänderten Vergütungsvereinbarung zum Gewährungsdatum erfasst, sofern die ursprünglichen Bedingungen der Vergütungsvereinbarung erfüllt werden. Die BAWAG Group erfasst außerdem die Auswirkungen von Änderungen (bewertet zum Zeitpunkt der Änderung), die den gesamten beizulegenden Zeitwert der anteilsbasierten Vergütung erhöhen oder mit einem anderen Nutzen für den Arbeitnehmer verbunden sind. Wird eine Vergütungsvereinbarung vom Unternehmen oder der Gegenpartei annulliert, dann

wird jedes verbleibende Element des beizulegenden Zeitwerts der Vergütungsvereinbarung sofort ergebniswirksam erfasst.

Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt.

Die Umrechnung der Aktiva und Passiva in Fremdwährungen erfolgte mit dem Devisenkurs des Entstehungstages oder jenem Devisenkurs zum Bilanzstichtag, der zum niedrigeren (Aktiva) bzw. höheren (Passiva) Euro-Ergebnis führt, soweit

dies zur Wahrung des Niederstwert- bzw. Höchstwertprinzips erforderlich ist.

Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten

Einen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse haben die Bewertung von Beteiligungen und die damit verbundenen Einschätzungen der Bewertungsparameter, vor allem zur zukünftigen Ertrags- und Zinsentwicklung.

ANGABEN ZUR ERLÄUTERUNG DER BILANZ

Anlagevermögen

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2007 folgende Beteiligung an verbundenen Unternehmen erworben:

in € Firmensitz Buchmäßiges
Eigenkapital
Anteil in % Jahresüberschuss
/-fehlbetrag
Vorliegender
Jahresabschluss
per
BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit
und Wirtschaft und
Österreichische
Postsparkasse
Aktiengesellschaft
Wien 3.364.537.932,95 99,6 536.099.481,79 31.12.2018

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2006 folgende Beteiligung an verbundenen Unternehmen erworben:

in € Firmensitz Buchmäßiges
Eigenkapital
Anteil in % Jahresüberschuss
/-fehlbetrag
Vorliegender
Jahresabschluss
per
Pa-Zweiundsechzigste WT
Beteiligungsverwaltungs
GmbH
Wien 18.871.391,22 100,0 2.021.314,76 31.12.2018

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen die phasengleiche Dividende der BAWAG P.S.K. AG.

einer steuerlichen Unternehmensgruppe für sich selbst sowie für alle Gruppengesellschaften gegenüber dem Finanzamt geltend macht. Die Kapitalertragssteuerbeträge verteilen sich auf folgende Kalenderjahre:

In den sonstigen Forderungen sind Kapitalertragsteuerbeträge enthalten, die die Gesellschaft als Gruppenträger

in € 2018 2017 Summe
886.957,86 947.151,38 1.834.109,24

Die auf die Gruppenmitglieder entfallenden Beträge sind entsprechend unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen.

Sämtliche Forderungen weisen eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr auf.

Verbindlichkeiten

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 56.028,68 € (Vorjahr: 0 Tausend €) sowie sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von € 646.334,65 (Vorjahr: 849 Tausend €) enthalten.

Der Betrag in Höhe von € 646.334,65 (Vorjahr: 849 Tausend €) betrifft Kapitalertragsteuerbeträge 2017 und 2018, die die Gesellschaft als Gruppenträger einer steuerlichen Unternehmensgruppe für die Gruppenmitglieder gegenüber dem Finanzamt geltend macht.

In den sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 11.618.055,05 € (Vorjahr: 4.623 Tausend €) sind Verbindlichkeiten in Höhe von 9.632.662,96 € (Vorjahr: 0 Tausend €) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr enthalten. Ferner sind darin Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen in Höhe von 6.159.592,12 € (Vorjahr: 0 Tausend €) enthalten.

Zusätzliches Kernkapital

Im April 2018 hat die BAWAG Group AG eine Emission über 300 Mio. € begeben, welche die Kriterien für die Berücksichtigung als zusätzliches Kernkapital (AT1-Kapital) erfüllt. Diese Verbindlichkeit wird im Passivposten 4 unter Anleihen ausgewiesen.

Art 52 (1) lit n CRR sieht die Verlusttragung für Finanzinstrumente des zusätzlichen Kernkapitals vor (Herabschreibung oder Wandlung bei Eintritt eines Auslöseereignisses). Das zusätzliche Kernkapital der BAWAG Group sieht eine Herabschreibung des Kapitals vor, wenn die harte Kernkapitalquote der BAWAG Group (konsolidiert) unter 5,125% sinkt.

Der Kupon der Additional-Tier-1-Verbindlichkeit wurde mit 5,00% festgesetzt. Die Laufzeit ist unbefristet, eine vorzeitige Kündigung ist erstmals im Mai 2025 möglich.

Da das zusätzliche Kernkapital nicht in vollem Umfang an den Verlusten der Gesellschaft teilnimmt, wird das Kapital nach UGB als Fremdkapital klassifiziert. Kuponzahlungen werden im Zinsaufwand ausgewiesen.

ANGABEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen Verrechnungen mit Konzernunternehmen. Darin enthalten ist die Verrechnung aller Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Begebung einer Emission an die BAWAG P.S.K. erfolgt sind.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind hauptsächlich Beraterhonorare sowie Aufwendungen, die im

Zusammenhang mit der Begebung einer Emission entstanden sind, enthalten.

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen zur Gänze Ausschüttungen der BAWAG P.S.K. AG, welche im laufenden Geschäftsjahr phasengleich vereinnahmt wurden.

SONSTIGE ANGABEN

Angaben zum Eigenkapital

Grundkapital

Die Gesellschaft verfügt über ein Grundkapital in Höhe von 100 Mio. €. Die Anzahl der Stückaktien beträgt 100.000.000 Stück. Zum 31. Dezember 2018 hält die BAWAG Group AG 1.205.107 Stück eigene Aktien.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand wurde gemäß § 5 Nr. 7 der Satzung der BAWAG Group AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren nach dem Tag der Beschlussfassung, also bis zum 15.09.2022 – auch in mehreren Tranchen – gegen Bar- und / oder Sacheinlagen um bis zu 50.000.000 € durch Ausgabe von bis zu 50.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien, zu erhöhen, und die Preisbedingungen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzulegen (genehmigtes Kapital 2017).

Dividenden

Der Vorstand hat beschlossen, der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividendenausschüttung von 215.200 Tausend € (Vorjahr: 58.300 Tausend €) vorzuschlagen.

Der ausschüttungsfähige Betrag, bestehend aus Jahresgewinn, Gewinnvortrag und freien Gewinnrücklagen abzüglich Ausschüttungssperren, beläuft auf 3.277.207 Tausend € (Vorjahr: 2.851.579 Tausend €). Dieser Wert berücksichtigt keine Ausschüttungsbeschränkungen, die sich aufgrund von regulatorischen Vorschriften ergeben.

Angaben über die steuerliche Unternehmensgruppe

Mit Wirkung 1.1.2010 wurde eine Steuergruppe gemäß § 9 KStG mit der BAWAG Group AG (vormals BAWAG Holding GmbH) als Gruppenträger und derzeit 24 inländischen Gruppenmitgliedern, unter anderem der BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft, gebildet. Eine Steuerumlagevereinbarung wurde abgeschlossen, die für die Ermittlung der Steuerumlagen die Verteilungsmethode vorsah.

Im Jahr 2017 wurde mit Wirkung 1. Jänner 2018 zwischen dem Gruppenträger und den einzelnen Steuergruppenmitgliedern eine neue Steuerumlagevereinbarung abgeschlossen. Für die Ermittlung der Steuerumlagen wurde die Belastungsmethode gewählt. Diese Methode fingiert die steuerliche Selbständigkeit des einzelnen Gruppenmitglieds. Das Gruppenmitglied wird verpflichtet, unabhängig vom gesamten Gruppenergebnis eine Steuerumlage in Höhe des jeweils geltenden Körperschaftsteuersatzes vom steuerlichen Gewinn zu entrichten. Ein interner Verlustvortrag für an den Gruppenträger übertragene steuerliche Verluste wird hierbei berücksichtigt bzw. evident gehalten. Sofern der Gruppenträger eine Mindestkörperschaftsteuer zu tragen hat, wird dafür keine Steuerumlage verrechnet. Ein Schlussausgleich hat bei Beendigung der Steuergruppe oder bei Ausscheiden eines Gruppenmitglieds für noch nicht vergütete steuerliche Verluste zu erfolgen.

Weiters wurde in der neuen Gruppen- und Steuerumlagevereinbarung festgelegt, dass der Gruppenträger auf die Nachverrechnung von Steuerumlagen für Zeiträume vor dem 1.1.2018 verzichtet. Interne Verlustvorträge aus Zeiträumen vor dem 1.1.2018 werden fortgeführt.

Angaben zu Mitarbeitern und Organen

Der Personalstand betrug 2018 im Jahresdurchschnitt 9 Mitarbeiter (Vorjahr: 4), die alle in einem Angestelltenverhältnis stehen. Der Bestand an aktiven, auf Vollzeitkräfte umgerechneten Mitarbeitern beträgt per 31. Dezember 2018 9 (Vorjahr: 2).

Im Posten Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sind keine Aufwendungen für Abfertigungen enthalten.

Der Aufwand für die Bezüge des aktiven Vorstands (inklusive abgegrenzten und noch nicht ausbezahlten Bonus und Pensionskassenbeiträgen) betrug im abgelaufenen Jahr 1.978 Tausend € (Vorjahr: 613 Tausend €).

Jedes Konzernunternehmen trägt die anteilige Vergütung des jeweiligen Mitglieds des Vorstands.

Die Aufsichtsratsvergütungen beliefen sich auf 442 Tausend € (Vorjahr: 92 Tausend €).

Für das Jahr 2018 ist eine Bonuszahlung in Höhe von 6,6 Mio. € für den Vorstand vorgesehen, für welche in den Büchern der BAWAG P.S.K. Vorsorgen getroffen wurden (2017: 0,0 Mio. €). Unter Beachtung der regulatorischen Rahmenbedingungen wurde für den Vorstand ein langfristiges Incentivierungsprogramm, das zu 100% in Aktien der BAWAG Group AG besteht und an den langfristigen Unternehmenserfolg geknüpft ist, implementiert.

Zum 31. Dezember 2018 bestanden bei allen Vorständen vertragliche Regelungen, die Beitragszahlungen für eine Pensionsvorsorge vorsehen.

Den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden keine Vorschüsse und Kredite gewährt. Überdies wurden für die Geschäftsführung keine Haftungen übernommen.

Langfristiges Incentivierungsprogramm (Long Term Incentive Program – LTIP)

Die BAWAG Group hat ein langfristiges Incentivierungsprogramm (Long Term Incentive Program – LTIP) für die Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der obersten Führungsebene sowie ausgewählte Berater eingeführt. Durch LTIP sollen die Interessen der Begünstigten eng mit jenen der Eigentümer verbunden werden. Dies soll erreicht werden, indem der Bonus und Teile der Beratungsentgelte

in Form von Stammaktien der BAWAG Group AG gewährt werden. Die Übertragung der Aktien an die Begünstigten hängt dabei von der Erfüllung bestimmter Voraussetzungen ab. LTIP stellt eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten dar und wird in Übereinstimmung mit der AFRAC-STN 3 bilanziert.

Die Anzahl der Aktien wurde Anfang 2018 von der BAWAG Group AG festgelegt und basiert auf der Einschätzung der individuellen Leistungen im Jahr 2017 (und den Vorjahren).

Der Rechtsanspruch der einzelnen Begünstigten hängt für 75% der Aktien von der Erreichung eines Leistungsziels ab, welches auf dem durchschnittlichen Ergebnis vor Steuern je Aktie (pre-tax EPS) im Zeitraum 2018 bis 2020 basiert. Die Beurteilung erfolgt zu Beginn des Jahres 2021. Abhängig vom erreichten durchschnittlichen Ergebnis vor Steuern je Aktie der BAWAG Group AG werden zwischen 0% und 100% dieser Aktien tatsächlich zugeteilt ("Teil 1"). Der Rechtsanspruch für Teil 1 hängt nur vom erreichten Ergebnis vor Steuern je Aktie ab, zusätzliche Dienstbedingungen bestehen nicht.

25% der Aktien jedes Begünstigten sind an eine Leistungsbedingung gebunden ("Teil 2"): der Rechtsanspruch auf diese Aktien entsteht nur, wenn der Begünstigte bis März 2022 und 2023 durchgehend im Konzern beschäftigt ist. Die Ansprüche verfallen, wenn der Begünstigte sein Beschäftigungsverhältnis beendet oder entlassen wird. Sofern der Begünstigte aus einem Good-Leaver-Grund ausscheidet und nach österreichischem Arbeitsrecht kein Mitglied des Vorstands ist, erfolgt eine anteilige Zuteilung.

Nach Ablauf des regulatorischen Aufschubs (dies umfasst auch Beschränkungen bei Dividendenzahlungen) ist eine Sperrfrist von einem Jahr vorgesehen. Für Mitglieder des Vorstands besteht für 50% der Aktien eine Sperrfrist bis zum Ende ihres Mandats.

Nach Erfüllung der Ausübungsbedingungen erhalten die Begünstigten des LTIP die Aktien der BAWAG Group AG, ohne hierfür eine weitere Zahlung leisten zu müssen.

Das Programm umfasst auch die Möglichkeit einer Netto-Abrechnung, welche die BAWAG Group berechtigt, jene Anzahl an Aktien zurückzubehalten, die erforderlich ist, um eine entstehende Steuerschuld zu begleichen. Das Recht besteht nicht, wenn der Begünstigte den erforderlichen Betrag an den Arbeitgeber zahlt.

Anzahl der
Aktien
Beizulegender
Zeitwert in Mio. €
Beizulegender
Zeitwert je Aktie
Gewährt am 18. Jänner 2018 945.386 33,9 35,84
Davon im Rahmen von Teil 1 des LTIP-Programms zugeteilt 709.040 25,4 35,84

Die folgende Tabelle zeigt die Aktien, welche im Jänner 2018 zugeteilt wurden, sowie die Bewertung zum 31.12.2018:

Die folgende Tabelle zeigt eine Zusammenfassung der zugeteilten Aktien je Gruppe von Begünstigten:

Begünstigte Anzahl der Aktien,
die im Rahmen von
Teil 1 des LTIP
Programms gewährt
wurden
Anzahl der Aktien,
die im Rahmen von
Teil 2 des LTIP
Programms gewährt
wurden
Maximale Anzahl
der Aktien, die
tatsächlich zugeteilt
werden
Minimale Anzahl an
Aktien, die
tatsächlich zugeteilt
werden
Anzahl der Aktien,
die zum Zeitpunkt
der Gewährung
tatsächlich zugeteilt
wurden
Mitglieder des Vorstands der
Gesellschaft
Anas Abuzaakouk 169.880 56.626 226.506 0 0
Stefan Barth 60.497 20.166 80.663 0 0
David O'Leary 108.395 36.131 144.526 0 0
Sat Shah 136.979 45.660 182.639 0 0
Enver Sirucic 60.497 20.166 80.663 0 0
Andrew Wise 124.573 41.524 166.097 0 0
Leitende Angestellte des
Unternehmens und seiner
Tochtergesellschaften
0 0 0 0 0
Andere 48.219 16.073 64.292 0 0
Summe 709.040 236.346 945.386 0 0

Bewertung

Die BAWAG Group verwendet den beizulegenden Zeitwert der gewährten Eigenkapitalinstrumente, um den Wert der von den Mitarbeitern erhaltenen Leistungen zu bestimmen.

Der beizulegende Zeitwert der Eigenkapitalinstrumente zum Gewährungszeitpunkt basiert auf beobachtbaren Marktpreisen der BAWAG Group AG Aktie. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wurden keine Anpassungen für erwartete Dividenden und Dividendenbeschränkungen vorgenommen.

Für Teil 1 des LTIP-Programms wurden Markt- und Nichtausübungsbedingungen durch die Schätzung der Wahrscheinlichkeit, dass die geplanten Ergebnisse je Aktie erreicht werden, berücksichtigt. Die Wahrscheinlichkeit wurde mit 100% angenommen.

Dienstbedingungen, wie sie in Teil 2 des LTIP-Programms vereinbart wurden, werden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum Gewährungszeitpunkt nicht berücksichtigt. Diese werden durch Anpassung der Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die in die Bewertung der Transaktion einfließen, berücksichtigt. Die BAWAG Group erwartet, dass alle Begünstigten die Dienstbedingungen erfüllen werden.

Im Jahresabschluss erfasste Beträge

Die Leistungen, die für eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten erbracht werden, werden im Zeitraum der Leistungserbringung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zeitgleich kommt es zu einer Erhöhung im Eigenkapital.

Mit der Gewährung von Teil 1 des LTIP-Programms ist keine weitere Leistungsbedingung verbunden und der Aufwand wird dementsprechend sofort erfasst.

Wenngleich der Zeitpunkt der Gewährung des LTIP-Programms Anfang 2018 war, stellt die aktienbasierte Vergütung einen Bonus für 2017 erbrachte Leistungen dar. Dementsprechend werden Aufwendungen und die Erhöhung im Eigenkapital im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 basierend auf dem beizulegenden Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt erfasst. Die Begünstigten wurden im Dezember 2017 über das Programm und ihre Einbeziehung darin informiert.

Für Teil 2 werden die Aufwendungen linear verteilt während des Erdienungszeitraums unter Anwendung der modifizierten Grant-Date-Methode erfasst. Diese Methode sieht eine Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Eigenkapitalinstrumente zum Gewährungszeitpunkt vor, wobei eine fortlaufende Anpassung für Instrumente, die nicht tatsächlich zugeteilt werden, erfolgt. Im Jahresabschluss 2018 wurden die anteiligen Aufwendungen für Teil 2 des LTIP-Programms erfasst, da dieser Teil den Leistungsperioden 2018 bis 2022 zuzuordnen ist.

Die folgenden Beträge wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung der jeweiligen Periode erfasst:

in Mio. € 2018 2017
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten 2,6 36,4
davon betreffend
Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft 2,6 33,9
Leitende Angestellte des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaften 0 0
Andere 0 2,5

Jährliches Bonusprogramm

Annual Bonus Awards werden ausgewählten Mitarbeitern gewährt. Der Zielbonus dieser Gruppe orientiert sich am jährlichen Ergebnis und definierten externen Zielgrößen. Sofern der individuelle Bonus eine bestimmte Grenze überschreitet, werden 50% (Vorjahr: 20%) des Bonus in bar ausbezahlt und 50% (Vorjahr: 80%) in Form von Aktien der BAWAG Group AG vergütet. Aktien, die den Begünstigten tatsächlich zugeteilt werden, stellen eine aktienbasierte Vergütung mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten dar. Die Aktien der BAWAG Group AG werden dazu von der BAWAG Group AG am Kapitalmarkt erworben und die Tochterunternehmen ersetzen die Kosten des Rückkaufs. Im Jahr 2018 wurden für die in 2017 erbrachten Leistungen 55.025 Aktien der BAWAG Group AG an Mitarbeiter im Konzern gewährt. Davon wurden 22.600 Aktien mit einem Ankaufswert von 894 Tausend € bereits an den Treuhänder der Mitarbeiter übertragen. An Mitarbeiter der BAWAG Group AG wurden 535 Aktien mit einem Ankaufswert von 21 Tausend € übertragen.

Der Aktienbonus für Leistungen des Jahres 2018 wurde formal nicht an die ausgewählten Mitarbeiter kommuniziert. Alle erwarteten Bonuszuteilungen für diese Mitarbeiter, die für im Jahr 2018 erbrachte Leistungen gewährt werden, wurden im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 durch Erfassung einer Rückstellung berücksichtigt.

Mitarbeiterbeteiligung

Im Jahr 2018 wurde ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm beschlossen. Im Rahmen dieses Programms erhielten alle Mitarbeiter der BAWAG Gruppe in Österreich, die nicht am LTIP teilnahmen, 23 Aktien der BAWAG Group AG. Insgesamt wurden 57.293 Stück Aktien an die Mitarbeiter der BAWAG Gruppe übertragen. Die Kosten für den Rückkauf wurden von den jeweiligen Konzerngesellschaften getragen. Mitarbeiter der BAWAG Group AG erhielten 23 Aktien mit einem Ankaufswert von 1 Tausend €.

Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Es sind keine relevanten Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten.

ORGANE DER BAWAG GROUP AG

VORSTAND DER BAWAG GROUP AG PER 31.12.2018

Anas ABUZAAKOUK

Vorsitzender des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017

Stefan BARTH

Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017

David O'LEARY

Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017

Sat SHAH

Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017

Enver SIRUCIC

Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017

Andrew WISE

Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017

AUFSICHTSRAT DER BAWAG GROUP AG PER 31.12.2018

Vorsitzender

Pieter KORTEWEG

Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG seit 15.9.2017, Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis auf Widerruf

Vorsitzender-Stellvertreter

Christopher BRODY

Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2022 Beschluss fasst

Egbert FLEISCHER

Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2022 Beschluss fasst

Mitglieder

Kim FENNEBRESQUE

Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2022 Beschluss fasst

Frederick HADDAD

Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis auf Widerruf

Adam ROSMARIN

Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2022 Beschluss fasst

Vom Betriebsrat delegiert

Ingrid STREIBEL-ZARFL seit 25.10.2017

Beatrix PRÖLL seit 25.10.2017

Verena SPITZ seit 25.10.2017

AUSSCHÜSSE DER BAWAG GROUP AG PER 31.12.2018

Risiko- und Kreditausschuss

Christopher BRODY Vorsitzender

Frederick HADDAD Vorsitzender-Stellvertreter

Egbert FLEISCHER

Adam ROSMARIN

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Beatrix PRÖLL vom Betriebsrat delegiert

Prüfungs- und Complianceausschuss

Adam ROSMARIN Vorsitzender

Kim FENNEBRESQUE Vorsitzender-Stellvertreter

Egbert FLEISCHER

Frederick HADDAD

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Verena SPITZ vom Betriebsrat delegiert

Nominierungs- und Vergütungsausschuss

Pieter KORTEWEG Vorsitzender

Kim FENNEBRESQUE Vorsitzender-Stellvertreter Christopher BRODY

Egbert FLEISCHER

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Beatrix PRÖLL vom Betriebsrat delegiert

Related Parties Special Audit Committee

Christopher BRODY Vorsitzender

Adam ROSMARIN Vorsitzender-Stellvertreter

Kim FENNEBRESQUE

Egbert FLEISCHER

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Beatrix PRÖLL vom Betriebsrat delegiert

Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten

Pieter KORTEWEG Vorsitzender

Kim FENNEBRESQUE Vorsitzender-Stellvertreter

Christopher BRODY

Egbert FLEISCHER

Frederick HADDAD

ANLAGE

Anlagenspiegel

Entwicklung Anschaffungs- und Herstellungskosten
in € Stand 01.01.2018 Zugang Abgang Stand
31.12.2018
I. Sachanlagen
1. Betriebs- und Geschäftsausstattung 0 0 0 0
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.841.188.445 0 0 3.841.188.445
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 300.000.000 0 300.000.000
Summe Anlagenspiegel 3.841.188.445 300.000.000 0 4.141.188.445
Entwicklung der Abschreibungen Buchwerte
in € Stand
01.01.2018
Zugang Abgang Zuschreibung Stand
31.12.2018
Stand
31.12.2018
Stand
31.12.2017
I. Sachanlagen
1. Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
0 0 0 0 0 0 0
II. Finanzanlagen
1. Anteile an
verbundenen
Unternehmen
0 0 0 0 0 3.841.188.445 3.841.188.445
2. Ausleihungen
an verbundene
Unternehmen
0 0 0 0 0 300.000.000 0
Summe
Anlagenspiegel
0 0 0 0 0 4.141.188.445 3.841.188.445

ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER

"Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf,

das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist."

  1. März 2019

Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands

Stefan Barth Mitglied des Vorstands

David O'Leary Mitglied des Vorstands

Andrew Wise Mitglied des Vorstands

Sat Shah Mitglied des Vorstands

BESTÄTIGUNGSVERMERK

BERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der BAWAG Group AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Im Rahmen der Prüfung wurde folgender Sachverhalt identifiziert:

Werthaltigkeit von Anteilen an verbundenen Unternehmen

Das Risiko für den Abschluss

Anteile an verbundenen Unternehmen stellen bei der BAWAG Group AG mit insgesamt rund 3.841 Mio. € einen wesentlichen Bilanzposten dar. Die Bank hält hierbei als wesentlichste Beteiligung den 99,62%igen Anteil an der BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft ("BAWAG P.S.K.").

Der Vorstand beschreibt den Beteiligungsmanagement-Prozess und die Vorgehensweise bei der Werthaltigkeitsprüfung von Anteilen an verbundenen Unternehmen unter "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" im Anhang sowie im Abschnitt "Beteiligungsrisiko" des Risikoberichts im Lagebericht.

Die Gesellschaft überprüft unter Heranziehung des beizulegenden Wertes der Beteiligung, ob Anhaltspunkte für eine dauernde Wertminderung vorliegen.

Für die Ermittlung des beizulegenden Wertes werden interne Unternehmensbewertungen herangezogen. Die Unternehmenswertermittlungen beruhen primär auf Annahmen und Schätzungen hinsichtlich der künftigen Geschäftsentwicklung und daraus ableitbare Rückflüsse an den Eigentümer, im Besonderen in Form von Dividenden. Diese basieren auf den seitens der Organe der BAWAG P.S.K. genehmigten Planzahlen. Die verwendeten Diskontierungsfaktoren werden von den Finanz- und Kapitalmärkten abgeleitet und können von zukünftig sich ändernden marktbezogenen, wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen beeinflusst werden.

Die Bewertung ist somit innerhalb gewisser Bandbreiten ermessensbehaftet und mit Schätzungsunsicherheiten verbunden und beinhaltet damit ein mögliches Risiko der Fehldarstellung im Abschluss.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben das Bewertungsmodell, die Planungsannahmen und die Bewertungsparameter unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten überprüft. Dabei wurde das verwendete Bewertungsmodell nachvollzogen und beurteilt, ob es geeignet ist, den Unternehmenswert angemessen zu ermitteln. Die im Modell verwendeten Bewertungsparameter – vorrangig die Zinssatzkomponenten – wurden evaluiert. Dabei wurden die bei der Bestimmung des Zinssatzes herangezogenen Annahmen durch Abgleich mit marktund branchenspezifischen Richtwerten auf Angemessenheit beurteilt. Zur Überprüfung der Planungstreue hinsichtlich der Annahmen im Detailplanungshorizont wurde ein Backtesting vorgenommen. Dabei wurden die im Bewertungsmodell der Vorjahre verwendeten Cash Flows mit den Ist-Werten bzw. aktuell verwendeten Planungswerten abgeglichen und in Hinblick auf ihre Schlüssigkeit beurteilt. Die rechnerische Ermittlung der Unternehmenswerte wurde nachvollzogen. Die Höhe der Unternehmenswerte wurde mit Marktdaten und öffentlich verfügbaren Informationen (insbesondere dem Börsenkurs der BAWAG Group AG)– somit primär branchenspezifisch abgeleiteten Marktdaten – verglichen.

Abschließend wurde beurteilt, ob die Angaben im Anhang zum Jahresabschluss und im Lagebericht zur Werthaltigkeit von Anteilen an verbundenen Unternehmen angemessen sind.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sach-verhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.

  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.

  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den diesbezüglichen Bestätigungsvermerk.

Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Jahresabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen we-

Wien, am 11. März 2019

KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungsund Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Bernhard Mechtler

Wirtschaftsprüfer

sentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO

Wir wurden von der Generalversammlung mit Beschluss vom 2. August 2017 als Abschlussprüfer gewählt und mit 2. Oktober 2017 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Bernhard Mechtler.

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

BAWAG GROUP JAHRESFINANZBERICHT 2018

IMPRESSUM

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