Annual Report • Mar 22, 2019
Annual Report
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| Konzerngewinn- und -verlustrechnung 33 | |
|---|---|
| Konzerngesamtergebnisrechnung34 | |
| Konzerngeld lussrechnung35 | |
| Konzernbilanz36 | |
| Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung37 | |
| Konzernanhang38 | |
| Bestätigungsvermerk (Konzernabschluss; Konzernlagebericht) 115 | |
| Jahresabschluss Semperit AG Holding 121 | |
| Lagebericht Semperit AG Holding 145 | |
| Bestätigungsvermerk (Jahresabschluss; Lagebericht) 160 | |
| Erklärung der gesetzlichen Vertreter 165 | |
| Impressum und Kontakt 166 |
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine im Jänner 2019 veröffentlichten Wachstumsprognosen für das Jahr 2019 im Vergleich zur Version vom Oktober 2018 weiter verringert. Das globale Wirtschaftswachstum (3,5% für 2019 statt bisher 3,7%) wird immer noch als solide im Vergleich mit dem Beginn dieses Jahrzehnts gesehen, hat jedoch offenbar seinen Höhepunkt erreicht. Für das Jahr 2019 liegt die Prognose für die Schwellen- und Entwicklungsländer nun bei 4,5% (bisher 4,7%), gefolgt von den USA mit 2,5% (unverändert) und der Eurozone mit 1,6% (bisher 1,9%).
Die Wachstumserwartungen für die Eurozone fallen damit geringer aus als bei dem im Oktober 2018 veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick des IWF. Für die drei großen Volkswirtschaften der Eurozone, also Deutschland, Frankreich und Italien, wurden die Prognosen weiter reduziert. Die Konjunktur steuert damit auf unruhiges Fahrwasser zu.
Die neuen Unsicherheiten gegenüber dem bisherigen Ausblick ergeben sich unter anderem in protektionistischen Handlungen einzelner Staaten, wie zum Beispiel aus den Erhöhungen von Zöllen in den USA und China, der schwächeren Konjunkturlage in Deutschland sowie einer gedämpften Nachfragesituation in Italien aufgrund der Bedenken über den Staatshaushalt. Zusätzlich lasten der Brexit sowie ein weiterer Rückgang des Wachstums in China auf der Weltwirtschaft.
Für die Gummi-Industrie sind die Märkte für Naturkautschuk / Naturlatex, Synthesekautschuk / Syntheselatex, Ruß, Drähte sowie einer Vielzahl von Chemikalien von großer Relevanz. Die Entwicklung dieser Märkte ist im Naturkautschukbereich unter anderem von den Produktionsbedingungen sowie im Synthesekautschuk- und Rußbereich vom Anbieterverhalten und von den durch Rohöl dominierten Basisrohstoffkosten beeinflusst. Die Nachfrageseite wird vor allem durch den Hauptabnehmer von Kautschukprodukten, die Reifen- bzw. Automobilindustrie, beeinflusst.
Bei einigen Rohstoffen, unter anderem Syntheselatex (Nitril), Ruß und EPDM-Kautschuke zeigte sich eine teilweise eingeschränkte Verfügbarkeit.
Seit dem dritten Quartal 2017 zeigte sich bei den Preisindizes für Naturkautschuk und Naturlatex sowie Syntheselatex und Synthesekautschuk eine Seitwärtsbewegung, die sich im Geschäftsjahr 2018 fortsetzte. In der Betrachtung der Durchschnittswerte lagen die Preisindizes des Jahres 2018 unter den Durchschnittswerten des Vorjahres. Hierbei ist zu beachten, dass das erste Halbjahr 2017 von erhöhten Preisen geprägt war, die im zweiten Halbjahr 2017 nachgaben.
Etwas differenziert war die Entwicklung für diejenigen Rohstoffe, die hauptsächlich im Sektor Industrie verwendet werden. Der Füllstoff Ruß ist für alle drei Segmente des Sektors Industrie von Relevanz. Der Preisindex für diesen Rohstoff stieg seit dem dritten Quartal 2017 kontinuierlich bis zum Ende des dritten Quartals 2018 an, korrigierte im vierten Quartal 2018 kurz nach unten und begann anschließend wieder zu steigen. Im Durchschnitt des Jahres 2018 lagen die Preise für Ruß daher über dem Durchschnitt des Jahres 2017.
Die Preise für Drähte, die vor allem in den Segmenten Semperflex und Sempertrans Verwendung finden, stiegen im Vergleich der Durchschnittswerte des Jahres 2018 mit dem Vorjahr an.
Die Semperit Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2018 eine Umsatzsteigerung auf 878,5 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Sektor Medizin verzeichnete einen Rückgang von 7,6%. Demgegenüber konnte der Sektor Industrie den Umsatz um 5,6% steigern (Details zur Entwicklung der Sektoren und Segmente siehe Seite 8). Die Steigerung im Sektor Industrie war vor allem von einem Anstieg im Segment Semperflex geprägt. Der Rückgang des Umsatzes im Sektor Medizin, also dem Segment Sempermed, beruht vorwiegend auf einem Rückgang der abgesetzten Mengen.
Die Umsatzverteilung verschob sich daher zugunsten des Sektors Industrie. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte der Sektor Industrie 65% der Umsatzerlöse der Semperit Gruppe, der Sektor Medizin 35% (Geschäftsjahr 2017: 61% zu 39%).
Im Geschäftsjahr 2018 erfolgte eine Verringerung des Bestands an eigenen Erzeugnissen um 3,7 Mio. EUR gegenüber einer Erhöhung von 14,8 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2017.
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Geschäftsjahr 2018 bei 5,4 Mio. EUR. Der um den positiven Sondereffekt (aus der vorjährigen Joint Venture Transaktion, siehe weiter unten) bereinigte Wert im Geschäftsjahr 2017 betrug 4,9 Mio. EUR, der ausgewiesene Wert belief sich auf 92,4 Mio. EUR. Darin sind rund 88 Mio. EUR positive Sondereffekte im Zusammenhang mit der Beendigung fast aller gemeinsamen Geschäftsaktivitäten mit dem thailändischen Joint Venture Partner, der Sri Trang Agro-Industry Public Co Ltd. Gruppe, ("Joint Venture Transaktion") enthalten. Davon wurden im Geschäftsjahr 2017 rund 78 Mio. EUR im Segment Sempermed und rund 10 Mio. EUR im Segment Corporate Center als sonstige betriebliche Erträge erfasst. Diesen positiven Sondereffekten standen im Geschäftsjahr 2017 transaktionsbezogene Aufwendungen für Rechts- und Beratungskosten von rund 3 Mio. EUR gegenüber, die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst wurden. Neben dem positiven Sondereffekt aus der Joint Venture Transaktion ergaben sich im Geschäftsjahr 2017 auch negative Sondereffekte, unter anderem aus der Schließung des Sempertrans-Werkes in Frankreich, der Wertanpassung für bereits kapitalisierte IT-Kosten sowie der Aufwand in Zusammenhang mit der steuerlichen Betriebsprüfung für Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung). In Summe betrug der EBITDA-wirksam erfasste positive Sondereffekt im Geschäftsjahr 2017 rund 65 Mio. EUR, der EBIT-wirksame positive Sondereffekt belief sich auf rund 38 Mio. EUR.
Der Materialaufwand ging im Geschäftsjahr 2018 um 29,0 Mio. EUR oder 5,4% auf 512,3 Mio. EUR zurück. Die Veränderung ist vor allem auf den Rückgang der abgesetzten Mengen im Segment Sempermed zurückzuführen.
Der Personalaufwand sank im Geschäftsjahr 2018 auf 178,0 Mio. EUR (–4,6%). Im Vergleich der beiden Perioden ist zu beachten, dass im Geschäftsjahr 2017 einmalige Aufwendungen für eine Sondervergütung an Mitarbeiter, Zahlungen an ausgeschiedene Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter sowie die Schließung des Sempertrans Werkes in Frankreich erfasst wurden.
Umsatzverteilung nach Segmenten 2018 (2017) Umsatzverteilung nach Regionen 2018 (2017)
Der Posten "Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen" mit 0,5 Mio. EUR (2017: 0,5 Mio. EUR) beinhaltete den Beitrag der verhältnismäßig kleinen Gesellschaft Synergy Health Allershausen GmbH, welche in Deutschland für das Segment Sempermed die Operationshandschuhe sterilisiert.
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stieg von 35,8 Mio. EUR (bereinigter Wert für das Geschäftsjahr 2017) auf 50,3 Mio. EUR (um den negativen Sondereffekt von 3,9 Mio. EUR aus der Schließung des Sempertrans-Standortes in China bereinigter Wert für das Geschäftsjahr 2018). Die bereinigte EBITDA-Marge stieg von 4,1% auf 5,7%. Das ausgewiesene EBITDA lag im Geschäftsjahr 2018 bei 46,4 Mio. EUR, im Geschäftsjahr 2017 bei 100,2 Mio. EUR.
Die Abschreibungen verringerten sich auf 34,1 Mio. EUR (–6,7%), unter anderem aufgrund der Wertminderung im Segment Sempermed. Im Geschäftsjahr 2018 wurden Wertminderungen von in Summe 60,0 Mio. EUR erfasst. Im Wesentlichen entfielen davon 55,8 Mio. EUR auf das Segment Sempermed sowie 4,1 Mio. EUR auf das Segment Sempertrans (siehe Konzernanhang Punkt 2.1 Segmentberichterstattung sowie Punkt 3.2 Sachanlagen).
Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) stieg von –0,8 Mio. EUR (bereinigter Wert für das Geschäftsjahr 2017) auf 15,4 Mio. EUR (bereinigter Wert für das Geschäftsjahr 2018). Das EBIT des Geschäftsjahres 2018 wurde um die negativen Sondereffekte des Wertminderungsbedarfs im Segment Sempermed im ersten Halbjahr 2018 von 55,2 Mio. EUR (siehe Konzernanhang Punkt 3.2 Sachanlagen) und von 7,8 Mio. EUR aus der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in China (siehe Konzernanhang Punkt 3.2 Sachanlagen) bereinigt. Die bereinigte EBIT-Marge stieg von –0,1% im Geschäftsjahr 2017 auf 1,7% im Geschäftsjahr 2018. Das ausgewiesene EBIT lag bei 37,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2017 und bei –47,7 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018.
| in Mio. EUR | 2018 | 2017 Veränderung | Veränderung in Mio. EUR |
|
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 878,5 | 874,2 | +0,5% | +4,3 |
| EBITDA bereinigt1) | 50,3 | 35,8 | +40,6% | +14,5 |
| EBITDA-Marge bereinigt | 5,7% | 4,1% | +1,6 PP | – |
| EBITDA | 46,4 | 100,2 | –53,7% | –53,8 |
| EBITDA-Marge | 5,3% | 11,5% | –6,2 PP | – |
| EBIT bereinigt2) | 15,4 | –0,8 | – | +16,2 |
| EBIT-Marge bereinigt | 1,7% | –0,1% | +1,8 PP | – |
| EBIT | –47,7 | 37,6 | – | –85,3 |
| EBIT-Marge | –5,4% | 4,3% | –9,7 PP | – |
| Ergebnis nach Steuern bereinigt3) | –17,3 | –43,3 | –60,0% | +26,0 |
| Ergebnis nach Steuern3) | –80,4 | –26,3 | >100% | –54,1 |
| Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
80,8 | 74,5 | +8,6% | +6,4 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 6.773 | 6.838 | –1,0% | –66 |
1) Das EBITDA für das Geschäftsjahr 2018 wurde um den Sondereffekt aus der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in China von 3,9 Mio. EUR bereinigt.
Das EBITDA für das Geschäftsjahr 2017 wurde um den positiven Sondereffekt der Joint Venture Transaktion von rund 85 Mio. EUR und um die negativen Sondereffekte der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in Frankreich mit 11,4 Mio. EUR, den Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) mit 5,4 Mio. EUR und die Wertanpassung IT Kosten mit 3,6 Mio. EUR
bereinigt. 2) Das EBIT für das Geschäftsjahr 2018 wurde um die Wertminderung im Segment Sempermed von 55,2 Mio. EUR (im August 2018) und um den Sondereffekt aus der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in China von 7,8 Mio. EUR bereinigt. Das EBIT für das Geschäftsjahr 2017 wurde um den positiven Sondereffekt der Joint Venture Transaktion mit rund 85 Mio. EUR und um die
negativen Sondereffekte der Wertminderung im Segment Sempermed mit 26,0 Mio. EUR, die Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in Frankreich mit 11,4 Mio. EUR, den Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) mit 5,4 Mio. EUR und die Wertanpassung IT Kosten mit 3,6 Mio. EUR bereinigt. 3) Das Ergebnis nach Steuern für das Geschäftsjahr 2018 wurde um die angeführte Wertminderung im Segment Sempermed von 55,2 Mio. EUR
und um den Sondereffekt aus der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in China von 7,8 Mio. EUR bereinigt.
Das Ergebnis nach Steuern für das Geschäftsjahr 2017 wurde um den positiven Sondereffekt der Joint Venture Transaktion von rund 85 Mio. EUR und um die negativen Sondereffekte der Wertminderung im Segment Sempermed mit 26,0 Mio. EUR, des negativen
Steuereffekts von rund 21 Mio. EUR, die Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in Frankreich mit 11,4 Mio. EUR, den Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) mit 5,4 Mio. EUR und die Wertanpassung IT Kosten mit 3,6 Mio. EUR bereinigt.
Das negative Finanzergebnis belief sich im Geschäftsjahr 2018 auf 15,6 Mio. EUR nach 25,5 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2017. Die Finanzierungserträge, in denen vor allem die Erträge aus Bankguthaben enthalten sind, lagen mit 1,2 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 1,3 Mio. EUR. Die Finanzierungsaufwendungen (vor allem Zins-Aufwendungen für Darlehen und Kredite) betrugen im Geschäftsjahr 2018 9,2 Mio. EUR und lagen damit unter dem Wert des Vorjahres in Höhe von 15,0 Mio. EUR.
Der Posten "Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis" lag im Geschäftsjahr 2018 mit 4,3 Mio. EUR unter dem Vorjahr mit 5,3 Mio. EUR. Er beinhaltet seit Anfang des zweiten Quartals 2017 nur mehr zwei Gesellschaften: Semperflex Asia Corp. Ltd., die in Thailand Hydraulikschläuche herstellt und deren Anteile weiterhin gemeinsam mit dem Joint Venture Partner Sri Trang gehalten werden, sowie Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. in China im Segment Sempertrans. Das negative sonstige Finanzergebnis lag mit 3,3 Mio. EUR unter dem Vorjahr mit 6,5 Mio. EUR. In diesem Posten ist vor allem der Saldo aus Fremdwährungskursgewinnen- und -verlusten enthalten. In beiden Vergleichsperioden überwogen die Fremdwährungskursverluste.
Der Aufwand für Ertragsteuern ging um 21,2 Mio. EUR auf 17,1 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018 zurück. Im Geschäftsjahr 2017 waren in dieser Position Sondereffekte im Zusammenhang mit der Joint Venture Transaktion enthalten.
In Summe ergab sich ein bereinigtes Ergebnis nach Steuern von –17,3 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018 (Bereinigung um 55,2 Mio. EUR Wertminderung im Segment Sempermed aus dem ersten Halbjahr 2018 und 7,8 Mio. EUR aus der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in China) im Vergleich zum bereinigten Wert von –43,3 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2017 (Bereinigung um die im Absatz zu "Sonstige betriebliche Erträge" angeführten und in Summe positiven Sondereffekte von rund 38 Mio. EUR abzüglich des negativen Steuereffekts von rund 21 Mio. EUR). Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug im Geschäftsjahr 2018 –1,07 EUR nach –2,11 EUR im Geschäftsjahr 2017 (bereinigt). Der ausgewiesene Wert für das Ergebnis nach Steuern für das Geschäftsjahr 2018 lag bei –80,4 Mio. EUR und für das Geschäftsjahr 2017 bei –26,3 Mio. EUR. Die ausgewiesenen Werte für das Ergebnis je Aktie betrugen –4,13 EUR nach –1,25 EUR im Geschäftsjahr 2017.
Die Dividendenpolitik von Semperit lautet grundsätzlich: Rund 50% des Ergebnisses nach Steuern werden an die Aktionäre ausgeschüttet – unter der Voraussetzung, dass sich die Geschäftsentwicklung erfolgreich fortsetzt und keine außergewöhnlichen Umstände eintreten. Aufgrund des negativen Ergebnisses nach Steuern im Geschäftsjahr 2018 und der Fortsetzung des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses wird keine Dividenden-Ausschüttung an die Aktionäre vorgeschlagen (für das Geschäftsjahr 2017 wurde auch keine Dividende ausgeschüttet). Die Semperit AG Holding besitzt zum 31. Dezember 2018 keine eigenen Aktien.
Die Bilanzsumme ging im Vergleich 31. Dezember 2018 zum 31. Dezember 2017 um 9,9% auf 768,8 Mio. EUR zurück. Auf der Aktivseite lag dies im Wesentlichen an einem Rückgang der Zahlungsmittel und des Postens Sachanlagen (vor allem bedingt durch die erfolgte Wertminderung im Segment Sempermed).
Auf der Passivseite veränderten sich im Wesentlichen vier Posten: das Eigenkapital wurde positiv durch die im März 2018 erfolgte Aufnahme von 130 Mio. EUR aus dem Hybridkapital beeinflusst. Dem stand eine Verringerung der Gewinnrücklagen um fast 80 Mio. EUR als Ergebnis des rückläufigen Ergebnisses nach Steuern gegenüber.
Der Posten Finanzverbindlichkeiten verringerten sich vor allem als Resultat der Rückführung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (50,0 Mio. EUR) und von mehreren Schuldscheindarlehen (46,2 Mio. EUR) um mehr als 90 Mio. EUR. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen nahmen ebenfalls um mehr als 40 Mio. EUR ab.
Das Trade Working Capital (Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) stieg seit Jahresende 2017 von 152,4 Mio. EUR auf 184,3 Mio. EUR und lag damit bei 21,0% des Umsatzes (Jahresende 2017: 17,4%). Die Veränderung resultierte im Wesentlichen aus rückläufigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (–38,9%), der Vorräte (–5,8%) und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (–1,9%).
Die liquiden Mittel lagen per 31. Dezember 2018 bei 121,5 Mio. EUR und damit unter dem Niveau per Jahresende 2017 mit 165,5 Mio. EUR. Der Grund hierfür war unter anderem die Rückführung von Finanzverbindlichkeiten, dem die Aufnahme der Mittel aus dem Hybridkapital gegenüberstanden. Zur Optimierung der liquiden Mittel wurde für ausgewählte Gesellschaften der Semperit Gruppe ein Euro Cash Pool implementiert.
Per 31. Dezember 2018 lag das Eigenkapital (ohne nicht beherrschende Anteile) der Semperit Gruppe mit 329,5 Mio. EUR um 51,0 Mio. EUR über dem Wert zum Jahresende 2017 mit 278,5 Mio. EUR. Die Veränderung resultierte im Wesentlichen aus der Aufnahme von Mitteln aus dem Hybridkapital sowie der Verringerung der Gewinnrücklage als Ergebnis des rückläufigen Ergebnisses nach Steuern.
Per 31. Dezember 2018 wird eine Eigenkapitalquote von 42,9% ausgewiesen (Jahresende 2017: 32,6%). Der ausgewiesene Wert für die Eigenkapitalrentabilität für das Geschäftsjahr 2018 lag bei –24,2% (2017: –9,2%). Diese berechnet sich aus dem Ergebnis nach Steuern (exkl. Vergütung aus dem Hybridkapital) von –79,6 Mio. EUR (2017: –25,7 Mio. EUR) bezogen auf das auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Eigenkapital mit 329,5 Mio. EUR (2017: 278,5 Mio. EUR). Die bereinigte Eigenkapitalrentabilität lag bei –4,2% für das Geschäftsjahr 2018 nach –15,6% für das Geschäftsjahr 2017. Die Berechnung basiert auf dem bereinigten Ergebnis nach Steuern von –17,3 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2018 (2017: –43,3 Mio. EUR).
Das Fremdkapital verringerte sich auf 438,4 Mio. EUR im Vergleich zum Jahresende 2017 mit 572,9 Mio. EUR, ein Rückgang von 134,5 Mio. EUR.
Die Finanzverbindlichkeiten (darin sind vor allem die Verbindlichkeiten aus den Schuldscheindarlehen und gegenüber Kreditinstituten enthalten) lagen per 31. Dezember 2018 bei 234,2 Mio. EUR nach 326,6 Mio. EUR per Jahresende 2017. Unter Einrechnung der liquiden Mittel von 121,5 Mio. EUR (Jahresende 2017: 165,5 Mio. EUR) ergab sich daher eine Nettoverschuldung von 112,7 Mio. EUR per 31. Dezember 2018 (Nettoverschuldung zu Jahresende 2017: 161,1 Mio. EUR). Die Kennzahl Net Debt / EBITDA (Nettoverschuldung zu EBITDA) betrug per 31. Dezember 2018 damit 2,43 (Jahresende 2017: 1,61).
Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen stiegen auf 13,4 Mio. EUR (2017: 13,3 Mio. EUR) und betrafen überwiegend die Gesellschaft Semperflex Asia Corp. Ltd. Die Rückstellungen inklusive Sozialkapital beliefen sich auf 69,3 Mio. EUR und lagen damit unter dem Wert zu Jahresende 2017 mit 76,0 Mio. EUR. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sanken auf 67,7 Mio. EUR (Jahresende 2017: 110,9 Mio. EUR) und sind im Trade Working Capital berücksichtigt. Die übrigen Verbindlichkeiten (sonstige Verbindlichkeiten, latente Steuern, laufende Ertragsteuern und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten) stiegen auf 53,7 Mio. EUR nach 46,1 Mio. EUR.
Am 12. Dezember 2017 hat der Vorstand der Semperit AG Holding einen Vertrag über eine Hybridkapital-Linie in Höhe von bis zu 150 Mio. EUR mit der B & C Holding GmbH, einer 100% Tochtergesellschaft des Kernaktionärs B & C Industrieholding GmbH, unterzeichnet. Das Hybridkapital ist bilanzrechtlich nach den Vorschriften der IFRS als Eigenkapital zu qualifizieren. Im März 2018 erfolgte eine Aufnahme von 130,0 Mio. EUR aus dem Hybridkapital. Weitere Details siehe Konzernanhang Punkt 5.2 Hybridkapital.
Der Cashflow aus dem Ergebnis betrug im Geschäftsjahr 2018 37,4 Mio. EUR nach 39,5 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2017. Die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2017 wurden angepasst, siehe Konzernanhang Punkt 1.6 Änderungen von Vergleichsinformationen. Einem geringeren Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2018 standen höhere Abschreibungen und Wertminderungen gegenüber. Der Cashflow des Geschäftsjahres 2017 war auch noch von der Joint Venture Transaktion beeinflusst.
Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit sank im Geschäftsjahr 2018 auf 10,2 Mio. EUR (2017: 64,1 Mio. EUR), unter anderem bedingt durch die Veränderungen der Vorräte, der Veränderung der Forderungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, ferner der sonstigen Verbindlichkeiten und kurzfristigen Rückstellungen.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2018 bei –76,9 Mio. EUR und damit über dem Vorjahreswert von 70,5 Mio. EUR, der durch die Einzahlungen aus der Joint Venture Transaktion positiv war.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit mit 22,1 Mio. EUR war im Geschäftsjahr 2018 trotz der Rückführung von Finanzverbindlichkeiten durch die Einzahlung aus der Aufnahme von Mitteln aus dem Hybridkapital in Summe positiv beeinflusst. Der Wert im Geschäftsjahr 2017 war mit –154,9 Mio. EUR aufgrund der Tilgungen von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie aufgrund der Auszahlungen für den Erwerb von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen negativ.
Die zahlungswirksamen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lagen im Geschäftsjahr 2018 mit 80,8 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau mit 74,5 Mio. EUR. Die Investitionsschwerpunkte bildeten Erweiterungs- und Verbesserungsinvestitionen in den Segmenten Semperflex (Erweiterung der Hydraulikschlauchproduktion am Standort Odry, Tschechien) sowie Sempertrans (vor allem zur Erweiterung des Mischbetriebes und einer zusätzlichen Presse für Fördergurte in Bełchatów, Polen).
Bezüglich der Angaben zu den Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen wird auf den Konzernanhang verwiesen.
Eine Zweigniederlassung besteht in der Triester Bundesstraße 26, 2632 Wimpassing, Österreich.
Der Corporate Governance Bericht ist im Internet unter www.semperitgroup.com/ir, Menüpunkt Corporate Governance, abrufbar. Der Direktlink zu dem Berichten lautet:
www.semperitgroup.com/ir/corporate-governance/corporate-governance-berichte.
Der Sektor Industrie (Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform) entwickelte sich differenziert: allen voran konnte Semperflex, gefolgt von Semperform den Umsatz steigern, bei Sempertrans war ein Rückgang zu verzeichnen. In Summe stieg der Umsatz des Sektors von 537,0 Mio. EUR um 5,6% auf 567,0 Mio. EUR.
Aufgrund der positiven Entwicklung in den Segmenten ist die Profitabilität im Sektor Industrie in Summe gestiegen. Das EBITDA stieg um 66,1% auf 71,3 Mio. EUR, das EBIT um 98,7% auf 44,6 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 8,0% auf 12,6%, die EBIT-Marge von 4,2% auf 7,9%. Dazu beigetragen haben auch die Initiativen aus dem Restrukturierung- und Transformationsprogramm.
In der Betrachtung des absoluten EBITDA-Beitrages kam der weitaus größte Anteil aus dem Segment Semperflex, gefolgt von Semperform und Sempertrans.
| in Mio. EUR | 2018 Veränderung | 2017 | |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 567,0 | +5,6% | 537,0 |
| EBITDA bereinigt1) | 75,2 | +30,6% | 57,6 |
| EBITDA-Marge bereinigt | 13,3% | +2,5 PP | 10,7% |
| EBITDA | 71,3 | +66,1% | 42,9 |
| EBITDA-Marge | 12,6% | +4,6 PP | 8,0% |
| EBIT bereinigt2) | 52,4 | 41,4% | 37,1 |
| EBIT-Marge bereinigt | 9,2% | +2,3 PP | 6,9% |
| EBIT | 44,6 | +98,7% | 22,4 |
| EBIT-Marge | 7,9% | +3,7 PP | 4,2% |
| Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 67,0 | +38,2% | 48,5 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 3.654 | +0,2% | 3.648 |
1) Das EBITDA für das Geschäftsjahr 2018 wurde um den Sondereffekt aus der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in China von 3,9 Mio. EUR bereinigt.
Das EBITDA für das Geschäftsjahr 2017 wurde um die Sondereffekte der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in Frankreich mit 11,4 Mio. EUR und den Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) mit 3,3 Mio. EUR bereinigt. 2) Das EBIT für das Geschäftsjahr 2018 wurde um den Sondereffekt aus der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in China von
7,8 Mio. EUR bereinigt. Das EBIT für das Geschäftsjahr 2017 wurde um die Sondereffekte der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in Frankreich mit
11,4 Mio. EUR und den Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) mit 3,3 Mio. EUR bereinigt.
Das Segment Semperflex konnte durch eine in Summe höhere Produktions- und Vertriebsleistung den Umsatz um 11,6% erhöhen. Dazu trug auch die im November 2018 abgeschlossene Erweiterung der Produktionskapazitäten für Hydraulikschläuche am Standort Odry, Tschechische Republik, bei. Die Profitabilität verbesserte sich ebenfalls, die EBITDA-Marge für das Geschäftsjahr 2018 lag bei 21,3% (2017: 19,6%), die EBIT-Marge bei 16,7% (2017: 15,4%).
Aufgrund der guten Auftragslage waren die Kapazitäten dementsprechend ausgelastet. Die Nachfrage am Weltmarkt hat sich allerdings abgekühlt. Dies zeigt sich auch in einem rückläufigen Auftrags-Eingang.
Die Business Unit Hydraulikschläuche erzielte in Europa, den USA und China gute Vertriebs- und Umsatzerfolge, auch aufgrund der neu zur Verfügung stehenden Kapazitäten. Der Umsatz der Industrieschläuche erhöhte sich aufgrund von Kundenakquisitionen innerhalb und außerhalb Europas ebenfalls.
Im Zuge der strategischen Fokussierung auf die Großserienproduktion von qualitativ hochwertigen und anspruchsvollen Hydraulik- und Industrieschläuchen wurde der Produktionsstandort in Rovigo, Norditalien, an eine italienische Industrie-Gruppe verkauft.
Der Umsatz sank aufgrund des rückläufigen Volumens im Vergleich des Geschäftsjahres 2018 mit dem Vorjahr um 0,8%. Die Gründe dafür lagen vor allem in einem verstärkten Fokus auf Profitabilität.
Die für die Herstellung relevanten Rohstoffpreise stiegen teilweise seit mehreren Quartalen, vor allem bei Drähten für Stahlseilkarkassen. Diese Steigerungen konnten nur zeitverzögert an die Kunden weitergegeben werden.
Das Restrukturierungs- und Transformationsprogramm führte Sempertrans im Geschäftsjahr 2018 auf Basis der bereinigten Werte aus der Verlustzone. Zu dem Programm zählte unter anderem der Umbau des Sempertrans-Managements, eine verbesserte Orderqualität sowie eine weitere Optimierung der Fertigungsabläufe am Standort Bełchatów, Polen. In den ausgewiesenen Werten für das Geschäftsjahr 2018 wurde ein positives EBITDA sowie ein negatives EBIT verzeichnet. Die ausgewiesene Profitabilität war durch die Schließungskosten für den Produktionsstandort in China belastet.
Die Ausweitung der Mischkapazitäten am Standort Bełchatów, Polen, wurde abgeschlossen.
Das Segment Semperform verzeichnete eine Umsatzerhöhung – die Nachfrage im Bereich Infrastruktur war gut, in der Bauindustrie schwächte sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr 2018 ab, mit unterschiedlichen Auswirkungen auf den Absatz der einzelnen Business Units.
Im Vergleich des Geschäftsjahres 2018 mit dem Vorjahr war ein Anstieg bei Umsatz (+3,9%), EBITDA (+13,8%) und EBIT (+20,4%) zu verzeichnen. Die Profitabilität stieg ebenfalls: die EBITDA-Marge betrug 11,4% (2017: 10,4%), die EBIT-Marge 6,9% (2017: 5,9%). Die Verbesserung war unter anderem den im Rahmen des Restrukturierungs- und Transformationsprogramms gesetzten Maßnahmen in der Lieferkette (Supply Chain), Operations und Vertrieb zu verdanken.
Zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit wurden unter anderem folgende Maßnahmen im Jahr 2018 erfolgreich umgesetzt: erhöhte Liefertreue (on-time-delivery), verbesserter Servicelevel in der Orderabwicklung und ein schnelleres After Sales Management.
| in Mio. EUR | 2018 Veränderung | 2017 | |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 230,0 | +11,6% | 206,1 |
| EBITDA | 48,9 | +21,0% | 40,4 |
| EBITDA-Marge | 21,3% | +1,7 PP | 19,6% |
| EBIT | 38,4 | +21,0% | 31,8 |
| EBIT-Marge | 16,7% | +1,3 PP | 15,4% |
| Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 33,5 | +11,3% | 30,1 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 1.776 | +2,5% | 1.732 |
| in Mio. EUR | 2018 Veränderung | 2017 | |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 144,8 | –0,8% | 146,0 |
| EBITDA bereinigt1) | 4,4 | – | –5,3 |
| EBITDA-Marge bereinigt | 3,0% | +6,7 PP | –3,6% |
| EBITDA | 0,5 | – | –16,7 |
| EBITDA-Marge | 0,4% | +11,9 PP | –11,5% |
| EBIT bereinigt2) | 0,7 | – | –8,9 |
| EBIT-Marge bereinigt | 0,5% | +6,6 PP | –6,1% |
| EBIT | –7,1 | –65,2% | –20,3 |
| EBIT-Marge | –4,9% | +9,0 PP | –13,9% |
| Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 21,6 | >100% | 5,9 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 878 | –11,4% | 991 |
1) Das EBITDA für das Geschäftsjahr 2018 wurde um den Sondereffekt aus der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in China von 3,9 Mio. EUR bereinigt.
Das EBITDA für das Geschäftsjahr 2017 wurde um den Sondereffekt der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in Frankreich mit 11,4 Mio. EUR bereinigt. 2) Das EBIT für das Geschäftsjahr 2018 wurde um den Sondereffekt aus der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in China von
7,8 Mio. EUR bereinigt. Das EBIT für das Geschäftsjahr 2017 wurde um den Sondereffekt der Schließung des Sempertrans-Produktionsstandortes in Frankreich mit
in Mio. EUR 2018 Veränderung 2017 Umsatzerlöse 192,2 +3,9% 185,0 EBITDA 21,9 +13,8% 19,2 EBITDA-Marge 11,4% +1,0 PP 10,4% EBIT 13,2 +20,4% 11,0 EBIT-Marge 6,9% +1,0 PP 5,9% Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 11,9 –4,8% 12,5 Mitarbeiter (Stichtag) 1.000 +8,2% 925
11,4 Mio. EUR.
Die Entwicklung des Segments Sempermed war durch den sich verstärkenden Wettbewerbs- und Preisdruck, vor allem in Nordamerika, gekennzeichnet sowie dem Fokus auf den Verkauf von Handschuhen aus eigener Produktion und damit einem zurückgehenden Vertrieb von Handelsware. Dies führte zu einer rückläufigen Absatz- und Umsatzentwicklung.
Der Absatz von Untersuchungs- und Schutzhandschuhen, die hauptsächlich in Nordamerika und Europa vertrieben werden, lag unter der Vorjahresperiode. Der Absatz von Operationshandschuhen, die im Stammwerk in Wimpassing, Österreich, produziert werden, lag unter dem hohen Niveau des Vorjahres.
Der Ausbau der neuen Anlage und damit die Erweiterung der eigenen Produktionskapazitäten für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe in Malaysia wurden abgeschlossen und befindet sich in der Optimierungsphase.
In Summe war die Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2018 durch den Wettbewerbs- und Preisdruck, die vorübergehend eingeschränkte Verfügbarkeit von Syntheselatex (Nitril), durch Produktionsineffizienzen sowie einem Anstieg des Gaspreises geprägt. Das ausgewiesene EBITDA lag im Geschäftsjahr 2018 bei –3,9 Mio. EUR nach 77,9 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2017. Neben der laufenden Abschreibung gab es im Geschäftsjahr 2018 eine Wertminderung von 55,8 Mio. EUR, im Geschäftsjahr 2017 von 26,0 Mio. EUR. Das ausgewiesene EBIT lag damit bei –69,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018 nach 38,0 Mio. EUR im Vorjahr.
Im Geschäftsjahr 2018 lag das EBITDA bei –3,9 Mio. EUR (keine Bereinigung für das EBITDA im Geschäftsjahr 2018) gegenüber dem bereinigten Wert für das Geschäftsjahr 2017 von 1,8 Mio. EUR (Bereinigung um den positiven Sondereffekt aus der Joint Venture Transaktion von rund 78 Mio. EUR als Ergebnis der Auflösung des Joint Ventures zur Handschuhproduktion in Thailand sowie dem negativen Sondereffekt durch den Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung mit 2,0 Mio. EUR)).
Dass um die Wertminderung in Zusammenhang mit dem Impairment-Test im ersten Halbjahr 2018 von 55,2 Mio. EUR bereinigte EBIT lag für das Geschäftsjahr 2018 bei –14,3 Mio. EUR. Im Geschäftsjahr 2017 lag das bereinigte EBIT bei –12,1 Mio. EUR (Bereinigung um den positiven Sondereffekt der Joint Venture Transaktion mit rund 78 Mio. EUR und um die negativen Sondereffekte der Wertminderung im Segment Sempermed mit 26,0 Mio. EUR und um den Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) mit 2,0 Mio. EUR.
| in Mio. EUR | 2018 Veränderung | 2017 | |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 311,5 | –7,6% | 337,1 |
| EBITDA bereinigt1) | –3,9 | – | 1,8 |
| EBITDA-Marge bereinigt | –1,3% | –1,8 PP | 0,5% |
| EBITDA | –3,9 | – | 77,9 |
| EBITDA-Marge | –1,3% | –24,4 PP | 23,1% |
| EBIT bereinigt2) | –14,3 | +18,4% | –12,1 |
| EBIT-Marge bereinigt | –4,6% | –1,0 PP | –3,6% |
| EBIT | –69,6 | – | 38,0 |
| EBIT-Marge | –22,3% | –33,6 PP | 11,3% |
| Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 12,7 | –49,7% | 25,3 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 2.979 | –2,4% | 3.051 |
1) Das EBITDA für das Geschäftsjahr 2017 wurde um den positiven Sondereffekt der Joint Venture Transaktion von rund 78 Mio. EUR und den negativen Sondereffekt durch den Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) mit 2,0 Mio. EUR
bereinigt. 2) Das EBIT für das Geschäftsjahr 2018 wurde um die Wertminderung im Segment Sempermed von 55,2 Mio. EUR bereinigt. Das EBIT für das Geschäftsjahr 2017 wurde um den positiven Sondereffekt der Joint Venture Transaktion mit rund 78 Mio. EUR und um die negativen Sondereffekte der Wertminderung im Segment Sempermed mit 26,0 Mio. EUR und um den Aufwand im Zuge der Steuerprüfung Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung) mit 2,0 Mio. EUR bereinigt.
Als internationales Industrieunternehmen mit einer Erfolgsgeschichte von 195 Jahren ist es für Semperit entscheidend, Trends im Auge zu behalten, Innovationen voranzutreiben und gleichzeitig mit der angemessenen unternehmerischen Verantwortung zu handeln. Neben wirtschaftlichen Anforderungen stellt sich Semperit zunehmend ökologischen Fragestellungen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Mit quantitativen Zielsetzungen in den wesentlichen Themenbereichen
hat Semperit im Geschäftsjahr 2018 einen großen Schritt bei der sukzessiven Verankerung der Nachhaltigkeitsthematik gemacht. Auf Basis entsprechender Aktivitäten wird Semperit in den nächsten Jahren an der Erreichung dieser Ziele arbeiten. Auf diese Weise wird untermauert, dass Nachhaltigkeit als wichtiger Beitragsleister zum langfristigen Unternehmenserfolg gesehen wird.
Nähere Details sowie die entsprechenden nicht-finanziellen Kennzahlen und Informationen finden Sie – dem NaDiVeG (Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzt) entsprechend – im separaten Nachhaltigkeitsbericht 2018 der Semperit Gruppe. Abrufbar unter: www.semperitgroup.com/ nachhaltigkeit.
Der Personalstand per 31. Dezember 2018 lag mit 6.773 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um –1,0% unter dem Niveau zum 31. Dezember 2017. In den Segmenten Semperflex und Semperform stieg die Mitarbeiterzahl, in Sempermed und Sempertrans sank sie im Periodenvergleich. In der Betrachtung nach Segmenten sind rund 45% aller Mitarbeiter im Segment Sempermed beschäftigt. Im Segment Semperflex arbeiten rund 25%, im Segment Sempertrans und Semperform jeweils weniger als rund 15%.
| 2018 | Struktur | Veränderung 2018 zu 2017 |
2017 | |
|---|---|---|---|---|
| Semperflex | 1.776 | 26,2% | +2,5% | 1.732 |
| Sempertrans | 878 | 13,0% | –11,4% | 991 |
| Semperform | 1.000 | 14,8% | +8,2% | 925 |
| Sempermed | 2.979 | 44,0% | –2,4% | 3.051 |
| Corporate Center | 140 | 2,1% | –0,1% | 140 |
| Gesamt | 6.773 | 100,0% | –1,0% | 6.838 |
| davon in Österreich | 896 | 13,2% | +6,5% | 841 |
| davon Semperit AG Holding | 136 | 2,0% | +14,5% | 119 |
Seit 195 Jahren ist Semperit erfolgreich in der kautschukverarbeitenden Industrie tätig. Um über solch einen langen Zeitraum zu bestehen, braucht es Innovationskraft. Es braucht Pioniergeist und die Motivation Werkstoffe, Produkte sowie Prozesse zu erforschen, zu verstehen und hinsichtlich verschiedenster Kriterien zu optimieren. Dabei gilt es zu jeder Zeit, Markttrends und entsprechende Kundenwünsche zu erkennen und darauf zu reagieren.
Das Forschungs- & Entwicklungs-Team (F&E-Team) der Semperit Gruppe arbeitet kontinuierlich an der Entwicklung innovativer Werkstoffe und Produkte sowie der Verbesserung von Fertigungsprozessen. Themen wie die Ressourcen- und Energieeffizienz in der Produktion sowie die Gesundheits- und Umweltverträglichkeit in der Produktanwendung stehen bei der Forschungs- und Entwicklungsarbeit immer an oberster Stelle. Im Geschäftsjahr 2018 betrugen die Ausgaben im Bereich Forschung und Entwicklung rund 14,0 Mio. EUR (14,2 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2017) und damit rund 1,6% des Umsatzes.
Semperit verfügt über ein konzernweit implementiertes Innovationsmanagement, welches das Herzstück aller F&E-Tätigkeiten ist. Dabei stehen die systematische Identifikation von Potenzialen, die Auswahl passender Ideen sowie ein erfolgreiches Projektmanagement im Vordergrund. Ziel ist es, Entwicklungen kontrolliert voranzutreiben und die Innovationskraft nachhaltig zu sichern. Ein weiterer Bestandteil ist die Risikoanalyse, welche dazu dient, mögliche Auswirkungen der Produkte auf Menschen und Umwelt abzuschätzen, sowie etwaige Risiken entlang der Wertschöpfungskette früh zu erkennen und zu adressieren.
Das F&E-Team mit seinen 247 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2018 (267 im Geschäftsjahr 2017) gliedert sich in einen zentralen und mehrere dezentrale Bereiche. Der zentrale Bereich, der teilweise im F&E Zentrum in Wimpassing lokalisiert ist, beschäftigt sich neben Grundlagenprojekten auch mit der Materialentwicklung und der zentralen Prozessentwicklung sowie mit der Steuerungsfunktion der gruppenweiten Aktivitäten. Der dezentrale Teil auf Segment-Ebene arbeitet gezielt an Produkt- und Prozessoptimierungen – oft in enger Zusammenarbeit mit Kunden – und wird durch die Produkt- und Prozessentwicklungsteams der unterschiedlichen Business Units gebildet. Neben der Zentrale in Wimpassing betreibt Semperit sieben weitere Forschungsstandorte.
Mag. Patrick Prügger, Dr. Veit Sorger und Dr. Felix Strohbichler haben ihre Aufsichtsratsmandate am 25. April 2018 (Datum der Hauptversammlung) niedergelegt. In der Hauptversammlung am 25. April 2018 wurden Dr. Christoph Kollatz, Dr. Felix Fremerey und Mag. Christoph Trentini neu in den Aufsichtsrat gewählt. Dr. Walter Koppensteiner und Dr. Klaus Erkes wurden als Aufsichtsräte wiedergewählt. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurde Dr. Christoph Kollatz zum Nachfolger von Dr. Veit Sorger als Vorsitzender des Aufsichtsrates gewählt. Dr. Stefan Fida wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt.
Der Aufsichtsrat der Semperit AG Holding hat am 10. September 2018 dem Ersuchen von Dipl.- Ing. Dipl.-Kfm. Michele Melchiorre, COO und Verantwortlicher im Vorstand für den Sektor Medizin, zugestimmt, seinen Vorstandsvertrag zu beenden. Bis zur Neubesetzung der Vorstandsposition übernehmen Semperit-Aufsichtsrat Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey und Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Füllenbach interimistisch die Vorstandsressorts, die bisher von Michele Melchiorre wahrgenommen wurden. Das Aufsichtsratsmandat von Herrn Fremerey ruht in dieser Übergangsphase.
Das Grundkapital der Semperit AG Holding betrug zum 31. Dezember 2018 21.358.996,53 EUR und war auf 20.573.434 Stück nennbetragslose, in jeder Hinsicht gleichberechtigte Stammaktien aufgeteilt.
Es gibt keine über die allgemeinen Bestimmungen des Aktienrechts hinausgehenden Beschränkungen der Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffend.
Die B & C Semperit Holding GmbH war direkt per 31. Dezember 2018 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt und ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding. Die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH.
Es wurden keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten ausgegeben.
Arbeitnehmer, die in Besitz von Aktien sind, üben ihr Stimmrecht bei der Hauptversammlung aus.
Der Vorstand besteht aus bis zu fünf Personen. Mitglieder des Vorstandes werden vom Aufsichtsrat für einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren bestellt. Wiederbestellungen, jeweils für höchstens fünf Jahre, sind zulässig.
Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats gilt gemäß Satzung Folgendes: Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet. Jedoch scheidet alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung aus der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mindestens zwei Mitglieder aus dem Aufsichtsrat aus, wobei Aufsichtsratsmitglieder, die seit der letzten Hauptversammlung aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden sind oder ihr Amt mit Wirkung zum Ablauf der jeweiligen Hauptversammlung niederlegen, auf diese Zahl anzurechnen.
Im Übrigen werden die Ausscheidenden wie folgt bestimmt: In erster Linie scheiden diejenigen Mitglieder aus, deren Funktionsperiode abläuft. Trifft dies nicht auf mindestens so viele Mitglieder zu, dass, zusammengerechnet mit anderen Mitgliedern, die seit der letzten Hauptversammlung ausgeschieden sind oder ihr Amt zum Ablauf der jeweiligen Hauptversammlung niedergelegt haben, zwei Mitglieder bestimmt werden können, scheiden diejenigen Mitglieder aus, die in ihrer Funktionsperiode am längsten im Amt sind. Ist die Zahl der hiernach für das Ausscheiden in Betracht kommenden Mitglieder größer als erforderlich, entscheidet unter diesen Mitgliedern das Los. Das Los entscheidet auch dann, wenn nach den vorstehenden Vorschriften die Ausscheidenden noch nicht bestimmt sind. Die Ausscheidenden sind sofort wieder wählbar.
Scheidet ein gewähltes Mitglied während seiner Amtsdauer aus dem Aufsichtsrat aus, so ist eine Ersatzwahl nur dann unverzüglich vorzunehmen, wenn die Zahl der gewählten Aufsichtsratsmitglieder unter drei sinkt. Ersatzwahlen erfolgen auf den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds, falls die Hauptversammlung bei der Wahl nichts anderes beschließt. Wird ein Mitglied des Aufsichtsrats durch eine außerordentliche Hauptversammlung gewählt, gilt sein erstes Amtsjahr mit dem Schluss der nächsten ordentlichen Hauptversammlung als beendet.
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist ohne Angaben von Gründen durch schriftliche Erklärung an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats zurücklegen.
1 Die Nummerierung in diesem Kapitel bezieht sich auf die in § 243a Abs. 1 UGB genannten Ziffern.
Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend eine größere Mehrheit vorschreibt. In Fällen, in denen eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, beschließt sie mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals, soweit nicht das Gesetz zwingend eine größere Kapitalmehrheit vorschreibt.
Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2018 zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zum gesetzlich höchst zulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals für die Dauer von 30 Monaten ab Beschlussfassung in der Hauptversammlung gem. § 65 Abs. 1 Z 8 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt. In der gleichen Hauptversammlung wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1b AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen allfälligen Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrecht) der Aktionäre zu beschließen. Es besteht derzeit kein Aktien-Rückkaufprogramm, die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.
Im Rahmen bestimmter Finanzierungsverträge bestehen Vereinbarungen hinsichtlich Kontrollwechsel bei Übernahmen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB.
Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.
Die Risikopolitik der Semperit Gruppe entspricht dem Bestreben, Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten und den Unternehmenswert der Semperit Gruppe damit langfristig zu steigern. Neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse (Compliance) und der Arbeitssicherheit soll auch das Risikobewusstsein gesteigert werden und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, sollen in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung einfließen.
Dabei steuert Semperit angemessene Risiken und versucht, unangemessene Risiken zu reduzieren oder zu vermeiden. Das konzernweite Risikomanagement der Semperit Gruppe ist integraler Bestandteil der Planung und Umsetzung der Geschäftsstrategien von Semperit, wobei die Risikopolitik durch den Vorstand vorgegeben wird. Entsprechend der Organisation und Verantwortungshierarchien sind alle Semperit-Gesellschaften dazu verpflichtet, dem vorgegebenen Risikomanagementprozess zu folgen und diesen umzusetzen. Das Enterprise Risk Management ist organisatorisch in der Abteilung Group Risk Management & Assurance eingeordnet.
Semperit bedient sich einer Reihe aufeinander abgestimmter Risikomanagement- und Kontrollsysteme, welche die Semperit Gruppe dabei unterstützen, Entwicklungen, die den Fortbestand des Geschäfts gefährden können, frühzeitig zu erkennen. Das größte Gewicht haben dabei konzernweite Prozesse und Entwicklungen, die dazu dienen, potenzielle Risiken möglichst lange vor wesentlichen Geschäftsentscheidungen abzuschätzen. Das interne Berichtswesen ermöglicht es, solche Risiken im Geschäftsverlauf genauer zu überwachen.
Das Risikomanagement der Semperit Gruppe basiert auf einem umfassenden Enterprise-Risk-Management- (ERM-) Ansatz, der in die Unternehmensorganisation integriert ist. Der ERM-Ansatz basiert dabei auf einem weltweit anerkannten Rahmenkonzept des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO), dem "Enterprise Risk Management – Integrated Framework" (2004). Der ERM-Prozess zielt auf eine frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken ab, die das Erreichen strategischer, operativer, finanzieller und Compliancerelevanter Ziele des Unternehmens im wesentlichen Maß beeinflussen können.
Entlang eines strukturierten Prozesses, der sowohl Elemente des Bottom-up als auch des Topdown-Ansatzes kombiniert, werden Risiken identifiziert und bewertet. Der Berichtszeitraum im Rahmen des ERM-Ansatzes beträgt üblicherweise ein Jahr, in Ausnahmefällen länger (zum Beispiel für Forschung & Entwicklung). Mit der Umstellung auf einen fünfjährigen Risikobetrachtungszeitraum wurde begonnen. Das ERM basiert auf einem Nettoprinzip, bei dem Risiken adressiert werden, die nach Durchführung bestehender (Kontroll-) Maßnahmen verbleiben. Falls Risiken bereits in der Planung, im Budget, in der Prognose oder im Konzernabschluss berücksichtigt wurden, werden diese nicht mehr als Risiken aufgezeigt. Ausschließlich jene möglichen Abweichungen zu den Geschäftszielen, die noch nicht in irgendeiner Form finanziell berücksichtigt wurden, werden als Risiken dargestellt. Der Umsetzungsfortschritt der risikoreduzierenden Maßnahmen wird regelmäßig nachverfolgt.
Die Abteilung Group Risk Management & Assurance übernimmt die zentrale Koordination, Moderation und Überwachung des strukturierten Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern. Relevante Risiken werden aus verschiedenen Perspektiven priorisiert und später ihre Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Der Bottom-up-Identifizierungs- und Priorisierungsprozess wird durch Workshops mit dem jeweiligen Management der Semperit-Gesellschaften unterstützt. Dieses Top-down-Element stellt sicher, dass potenzielle neue Risiken auf Managementebene zur Diskussion gestellt und danach, bei Relevanz, in die Berichterstattung aufgenommen werden. Diese Risiken werden mit der Segmentleitung (top-down) diskutiert und abgestimmt. Die Einzelberichterstattung erfolgt sofort nach Besuch der jeweiligen Semperit-Gesellschaften. Mindestens einmal jährlich erfolgt eine umfassende Risikoberichterstattung der Einzelrisiken samt Aggregation an den Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat. Der reguläre Berichterstattungsprozess wird durch einen Ad-hoc-Berichterstattungsprozess ergänzt, um kritische Themen rechtzeitig zu eskalieren.
Zur Überwachung des ERM-Prozesses und um die Integration und Vereinheitlichung bestehender Kontrollaktivitäten in Einklang mit den rechtlichen und operativen Anforderungen weiter voranzutreiben, hat der Vorstand das Risikomanagement Board eingerichtet. Dieses Board setzt sich aus CEO, CFO und Head of Group Risk Management & Assurance zusammen. Bei Bedarf werden weitere Vorstandsmitglieder hinzugezogen und Risiken besprochen. Darüber hinaus werden die Top-Risiken quartalsweise im Executive Committee einem Monitoring unterzogen.
Die Abteilung Group Risk Management & Assurance wird von den einzelnen Semperit-Gesellschaften im Prozess unterstützt. Das Update über die Maßnahmen erfolgt weitestgehend direkt über die Risikoverantwortlichen (Risk Owner). Maßnahmen zur Risikoreduktion werden auch in Form von externen Versicherungsabschlüssen umgesetzt (siehe auch "Versicherbare Risiken").
Die für das Risikomanagement rechtlichen Rahmenbedingungen und Grundsätze sind in der Risk Management Guideline festgehalten.
Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. hat die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems von Semperit für das Geschäftsjahr gemäß C-Regel 83 des Österreichischen Corporate Governance Kodex geprüft und bestätigt.
Die globale wirtschaftliche Entwicklung mit ihren regional stark unterschiedlichen Ausprägungen stellt Semperit als international tätige Unternehmensgruppe laufend vor neue Herausforderungen. Semperit ist in Ländern aktiv, in denen unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschen. Ebenso befinden sich die Länder in unterschiedlichen Phasen politischer, rechtsstaatlicher sowie sozialer Entwicklung. Der Erfolg der zwei Sektoren bzw. der vier operativen Segmente von Semperit ist aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung unterschiedlich stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation abhängig. Semperit ist dementsprechenden Risiken ausgesetzt.
Eine Einschätzung zu den allgemeinen Marktrisiken sowie der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft erfolgt in den entsprechenden Kapiteln des Lageberichts.
Nachstehend werden ausgewählte Einzelrisiken erläutert. Zusätzlich zu den hier angeführten Risiken bestehen möglicherweise weitere strategische, operative, finanzwirtschaftliche, compliancerelevante, arbeitssicherheitstechnische, gesundheits- und umweltbezogene (SHE) sowie sonstige externe Risiken, die Semperit aktuell noch nicht bekannt oder bewusst sind. Bei Eintritt eines oder mehrerer bekannter oder unbekannter Risiken besteht die Möglichkeit erheblicher nachteiliger Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie Reputation der Semperit Gruppe.
Semperit befindet sich in einem Restrukturierungs- und Transformationsprozess. Dies beinhaltet Kostensenkungsinitiativen, Restrukturierung einzelner Segmente, Evaluierung des Portfolios von Semperit sowie Anpassungen im Produktionsfootprint. Das nur bedingt vorhandene Management-Informationssystem sowie das teilweise Fehlen von Strukturen und standardisierten Prozessen führt zu Risiken der Unternehmenssteuerung aufgrund ungenügender Daten und nicht stabiler Prozesse und damit zu möglichen falschen Entscheidungen.
Es besteht das Risiko, dass die getroffenen Maßnahmen zeitlich länger dauern und mit höheren Kosten verbunden sind, sodass ihr tatsächlicher Nutzen geringer ist als ursprünglich geschätzt, diese später wirken als angenommen oder ihre Wirkung zur Gänze ausbleibt. Die Profitabilität von Semperit wird jedenfalls durch die tatsächlich erzielten Einsparungen und die Fähigkeit der Semperit Gruppe beeinflusst, diese fortlaufenden Projekte nachhaltig umzusetzen.
Wie auch andere internationale Konzerne ist die Semperit als börsennotiertes Unternehmen dem Risiko von feindlichen Übernahmeversuchen ausgesetzt, wodurch die Umsetzung der Strategie und des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses behindert werden könnte und sich damit negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe ergeben könnten.
Die Märkte, in denen Semperit agiert, sind infolge der Einführung innovativer und disruptiver Technologien signifikanten Änderungen unterworfen. Auf dem Gebiet der Digitalisierung (Industrie 4.0) gibt es Risiken der Substitution von existierenden Produkten sowie neuer Geschäftsmodelle. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Mitbewerber aufgrund schnellerer Time-to-Market-Strategien ihre Produkte und Lösungen früher auf den Markt bringen können als Semperit. Die Entwicklung der Ergebnisse hängt stark von der Fähigkeit ab, Änderungen in Märkten zu antizipieren, sich entsprechend anzupassen sowie die Kosten für die Herstellung der Produkte zu senken. Die Einführung neuer Produkte und Technologien erfordert ein starkes Engagement in Forschung und Entwicklung, das mit einem beträchtlichen Einsatz finanzieller Mittel verbunden ist und nicht immer erfolgreich ist. Dies könnte zu einem negativen Einfluss auf die Ertragslage führen, wenn Investitionen nicht den erwarteten Erfolg bringen beziehungsweise nicht die erwartete Marktakzeptanz finden. Bestehende Patente und andere Rechte am geistigen Eigentum der Semperit Gruppe können nicht verhindern, dass Mitbewerber selbst Produkte entwickeln und verkaufen, die Semperit-Produkten sehr ähnlich sind.
Es besteht ein inhärentes Risiko für die Semperit Gruppe, Markttrends nicht rechtzeitig zu erkennen oder nicht flexibel genug zu sein, die Semperit-Produkte und Produktionen zeitgerecht an Marktänderungen anzupassen. Dies könnte eine nicht wettbewerbsfähige Kostenposition und einen wesentlichen negativen Effekt auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe zur Folge haben.
Die Ordnung der Semperit Gruppe in Form einer Matrixorganisation ist global noch nicht vollständig ausgereift und beinhaltet potenzielle Prozessüberlappungen, Inflexibilitäten und Ineffizienzen. Entscheidungswege als Reaktion auf marktbedingte oder krisenhafte Entwicklungen sind potenziell mit dem Risiko einer zeitlichen Verzögerung oder anderen Ineffizienzen behaftet. Die Steuerungssysteme sowie die Messung von Schlüsselkennzahlen gegenüber internen und externen Benchmarks ist noch weiter zu entwickeln. Aufgrund der dadurch eingeschränkten Transparenz könnten Fehlentscheidungen getroffen werden. Des Weiteren besteht ein potenzielles Risiko, Wettbewerbsvorteile zu verlieren oder neue nicht generieren zu können.
Die Semperit Gruppe investiert in bestehende Standorte zum Beispiel mittels Errichtung neuer Gebäude, Anschaffung neuer Maschinen und Ersatzinvestitionen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass Akquisitionen neuer Unternehmen oder Desinvestitionen (Verkauf, Schließung) bestehender Unternehmensteile getätigt werden. Im Zuge solcher Investitionen und Desinvestitionen besteht unter anderem das Risiko von Fehleinschätzungen und von entstandenen Altlasten jeglicher Art.
Die Wertschöpfungskette von Semperit umfasst alle Stufen beginnend von Forschung und Entwicklung über die Steuerung der Versorgungskette (Supply Chain Management) und der Produktion bis hin zu Marketing und Vertrieb. Insbesondere können entlang der Wertschöpfungskette Engpässe bei der Rohstoffversorgung entstehen sowie Produktionsunterbrechungen, Ausschuss, Qualitätsmängel bei Produkten / Verpackung / Lagerung / Auslieferung auftreten und zu Mehrkosten, Lieferengpässen bzw. -verzögerungen führen. Des Weiteren können sich daraus Reputationsschäden und Verluste von Aufträgen sowie potenzielle Produkthaftungs-, Arbeitssicherheits-, regulatorische und Umweltrisiken ergeben, welche sich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe auswirken können.
Die Ertragslage von Semperit hängt von einer zuverlässigen und effektiven Steuerung unserer Versorgungskette für Rohstoffe und Mischungen ab. Kapazitätsbeschränkungen und Lieferengpässe könnten zu Zeitverzögerungen und zusätzlichen Kosten führen. Bei der Versorgung mit Rohstoffen und Energie ist Semperit zur Gänze, bei Mischungen zum Teil auf externe Lieferanten angewiesen. Dies reduziert die mittelbaren Möglichkeiten der Einflussnahme auf Produktivität, Qualitätssicherung, Liefertermine und Kosten und erhöht das Risiko, nicht rechtzeitig und angemessen auf sich verändernde Situationen reagieren zu können.
Engpässe oder Verzögerungen bei der Versorgung könnten die Geschäftsaktivitäten der Semperit Gruppe erheblich schädigen. Unerwartete Preissteigerungen von Rohmaterialien und Komponenten zum Beispiel aufgrund von Marktengpässen könnten sich ebenfalls negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe auswirken. Des Weiteren könnte Semperit mit dem Risiko von Verzögerungen und Unterbrechungen der Versorgungskette als Auswirkungen von Katastrophen konfrontiert werden, insbesondere wenn es nicht gelingt, alternative Zulieferquellen zu erschließen. Falls Semperit nicht in der Lage ist, ausreichende Sicherheit entlang der Beschaffungskette zu erlangen, könnte auch die Reputation von Semperit beeinträchtigt werden.
Zur Herstellung seiner Produkte kauft Semperit unter anderem große Mengen an Rohstoffen wie Kautschuk (Natur- und Synthesekautschuk), Chemikalien, Füllstoffe (z. B. Ruß) und Festigkeitsträger aus Textil und Stahl sowie Energie (Gas, Strom) ein. Diese Rohstoffe unterliegen größeren Preisschwankungen. Preiserhöhungen könnten in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktsituation nur in Teilen beziehungsweise mit Zeitverzug an Kunden weitergegeben werden, weshalb ein Anstieg der Rohstoffpreise zu einer Ergebnisbelastung führen kann. In einigen Bereichen bestehen auch monopolistische und oligopolistische Versorgungssituationen bei Rohstoff- und Chemielieferanten bzw. bei Energie- und Wasserversorgern hat Semperit eine eingeschränkte Verhandlungsoption.
Darüber hinaus ist das Segment Sempermed zu einem wesentlichen Teil von der Versorgung mit Fertigprodukten durch Dritte abhängig.
Ein Engpass von (einzelnen) Rohstoffen oder Fertigprodukten oder Beschränkungen von Importen (z.B. Stahldraht aus China) oder Ausfall eines wesentlichen Lieferanten kann zu einem massiven Produktionsverlust und zu einer starken negativen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe führen.
Innerhalb des Semperit-Maschinenparks gibt es (teilweise überaltete) Anlagen, die für die Produktion von wesentlicher Bedeutung sind und für die es keinen adäquaten Ersatz gibt. Ein wesentlicher Ausfall einer solchen Maschine würde zu einem (teilweisen) Produktionsausfall und zu negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe führen.
Qualitätsprobleme können bei Semperit-Produkten auftreten, die aus der Entwicklung oder Produktion dieser Produkte resultieren. Trotz aller Bemühungen kann das Risiko von Betriebsstörungen, Unfällen, Unterauslastung von Produktionsstandorten, limitierter Verfügbarkeit von Produktions-, Bewegungs- und Lagerflächen nicht ausgeschlossen werden. Die angeführten Risiken können zu Lieferverzögerungen und in weiterer Folge zu einem möglichen Verlust von Kunden führen, mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe.
Der überwiegende Teil der Produktions- und Steuerungssysteme sowie Serviceleistungen ist von einer funktionierenden und störungsfreien IT-Landschaft abhängig. Der Ausfall von wesentlichen Servern und Produktionssteuerungseinheiten, ERP-Systemen, Nichtverfügbarkeiten sowie unautorisiertes Eindringen in IT-Netzwerke (Cyber-Crime) können zu einem Verlust von nicht mehr aufholbaren Produktionsmengen, zu Qualitätsbeeinträchtigung oder Lieferverzögerungen führen und damit nachteilig für Semperit sein. Wie andere multinationale Unternehmen ist auch Semperit Ziel von Cyber-Angriffen. Diese könnten möglicherweise zur Offenlegung, Verfälschung, Spionage oder zum Verlust von Informationen, Missbrauch von Informationssystemen oder zu Produktfehlern, Produktionsausfällen und Lieferengpässen führen, mit negativen Auswirkungen auf die Reputation und Wettbewerbsfähigkeit der Semperit Gruppe.
Ein zusätzliches Risiko sind selbst entwickelte IT-Systeme und eine große Vielfalt an unterschiedlichen Systemen in Anwendung, die ein hohes Maß an manuellen Eingriffen erfordern, wodurch Datenqualität und Prozesse beeinträchtigt sein können. Die Rückverfolgbarkeit von produzierten Gütern könnte aufgrund fehlerhafter und inexistenter Systeme nicht gewährleistet sein.
Die unsachgemäße/nicht den gesetzlichen Vorschriften (insbesondere DSGVO) entsprechende Handhabung von schützenswerten/vertraulichen Daten kann ebenfalls ein Risiko darstellen.
Semperit benötigt fortwährend hoch qualifizierte Mitarbeiter. Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter ist in den Regionen, in denen Semperit geschäftlich tätig ist, weiterhin intensiv. Einige Semperit Standorte befinden sich in Regionen mit anhaltend niedriger Arbeitslosigkeit und konstant hoher Nachfrage nach qualifizierten Facharbeitern. Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung von Semperit wird wesentlich davon bestimmt, dass entsprechend qualifizierte Fach- und Führungskräfte an den einzelnen Standorten rekrutiert, integriert, weiterentwickelt und dauerhaft gehalten werden können. Der Abgang von Schlüsselpersonen muss durch rechtzeitig ausgebildete interne Nachfolger aufgefangen werden. Sollte dies nicht gelingen, ist das Risiko einer Verschlechterung der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe gegeben.
Ein Arbeitskräftemangel bzw. Beschränkungen bei der Aufnahme von Gastarbeitern oder beim Outsourcing, staatliche Mindestlohnregime, Streiks oder Abfluss/unbefugte Weitergabe von Knowhow können zu einer Beeinträchtigung der Produktion sowie Einschränkungen in anderen Unternehmensbereichen führen und damit ebenfalls die Produktivität sowie die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage belasten.
Wie nach IFRS 7.31 gefordert, erfolgt eine ausführliche Darstellung der finanzwirtschaftlichen Risiken im Konzernanhang unter Punkt 11 Risikomanagement. Nachstehend findet sich eine Zusammenfassung und Interpretation.
Kapitalrisiko bezeichnet das Risiko des in Investitionen gebündelten Kapitals. Liquiditätsrisiko (auch Refinanzierungsrisiko) bezeichnet das Risiko, benötigte Zahlungsmittel für allfällige Zahlungen nicht oder nur zu erhöhten Refinanzierungskosten beschaffen zu können. Finanzierungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass Finanzierungsinstrumente nicht oder nicht im benötigten Umfang zur Verfügung stehen und dadurch Zahlungsstörungen oder gar Insolvenz drohen.
Ziel des Kapitalmanagements in der Semperit Gruppe ist die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Ermöglichung einer wachstumsorientierten organischen und anorganischen Investitionstätigkeit und eine darauf abgestimmte Dividendenpolitik.
Das Risiko aus dem Kapitalmanagement lässt sich in Marktrisiken und Unternehmensrisiken unterteilen.
Marktrisiken, denen die Semperit Gruppe unterliegt, sind unter anderem politische und wirtschaftliche Entwicklungen, die einen negativen Einfluss auf die weltweiten Finanzmärkte haben. Das können zum Beispiel restriktive Regulierungen des Finanzsektors oder der Politik der Zentralbanken, die begrenzte Verfügbarkeit von Finanzmitteln, die geänderte Bonität und Handlungsfähigkeit von Banken bzw. anderen Geldgebern, Änderungen von Zinssätzen oder Beschränkungen bei der Nutzung von Finanzinstrumenten sein, die unseren Handlungsspielraum im Zusammenhang mit der Aufnahme von Finanzierungen beeinflussen bzw. die unsere Finanzierungskosten und Einlagekonditionen verschlechtern.
Weiters ist die Semperit Gruppe im Kapitalmanagement auch Unternehmensrisiken ausgesetzt. Beispielsweise kann eine Verschlechterung der eigenen Bonität dazu führen, dass sich die Aufnahme von Finanzmitteln verteuert oder Kreditgeber keine weiteren Finanzierungen gewähren. Auch kann eine Erhöhung der Kreditrisikoaufschläge aufgrund von Unsicherheit und Risikoaversion an den Finanzmärkten zu einer negativen Veränderung der Marktwerte der finanziellen Vermögenswerte führen. Im Zusammenhang mit Kreditverträgen und Schuldscheindarlehen bestehen übliche Kreditvertragsklauseln ("Covenants"), deren Nicht-Erfüllung bis zu einer Kündigung durch die Geldgeber führen kann. Des Weiteren existieren Vereinbarungen mit Joint Venture Partnern, woraus sich Einschränkungen auf die freie Verfügbarkeit der jeweiligen liquiden Mittel ergeben.
Die Risiken aus dem Kapitalmanagement können unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage signifikant negative beeinflussen.
Fremdwährungsrisiken kann man generell in Transaktions- und Translationsrisiken einteilen. Ein Transaktionsrisiko besteht bei Forderungen oder Verbindlichkeiten in einer Fremdwährung, deren Wert sich durch Wechselkursschwankungen verändern kann. Das Translationsrisiko bezieht sich auf mögliche Wertschwankungen eines Vermögenswerts infolge von Wechselkursänderungen und entsteht bei der Konsolidierung von Tochterunternehmen, welche nicht in EUR abschließen. Aufgrund der internationalen Handelsbeziehungen sowie der weltweit bestehenden Tochterunternehmen, ist die Semperit Gruppe beiden Risiken ausgesetzt.
Transaktionsrisiken bestehen in allen Tochterunternehmen, die zum Beispiel Rohstoffe in einer anderen als der funktionalen Währung einkaufen bzw. Produkte in einer anderen als der funktionalen Währung verkaufen. Die wesentlichen Währungen in diesem Zusammenhang sind US-Dollar, Tschechische Krone, Polnische Zloty und Malaysische Ringgit. Im Konzernanhang ist unter Punkt 11 Risikomanagement/Fremdwährungsrisikomanagement eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach den wesentlichen Währungen sowie diejenigen Währungspaare angeführt, welche gegenüber dem Euro und dem US-Dollar bestehen und ein wesentliches Währungsänderungsrisiko beinhalten. Das Translationsrisiko besteht in der Semperit Gruppe immer dort wo eine Konsolidierung von Jahresabschlüssen in unterschiedlichen Währungen stattfindet.
Darüber hinaus gibt es in manchen Ländern Kapitalverkehrskontrollen, die die Semperit Gruppe in ihrer Handlungsfreiheit einschränken. So schränken einige Nationalbanken den Handel mit Währungen und Sicherungsinstrumenten ein.
Die Risiken aus dem Fremdwährungsrisikomanagement können unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage signifikant negative beeinflussen.
Zinsrisiken ergeben sich aus der Veränderung von Zinssätzen, sowohl bei variabel als auch bei fix verzinsten Finanzierungen, in Form des Zinsänderungsrisikos bzw. des Barwertrisikos.
Die externen Finanzierungen der Semperit Gruppe sind teilweise variabel und teilweise fix verzinst. Interne Finanzierungen werden in der Regel festverzinslich an Tochterunternehmen gewährt. Bei einem Anstieg der variablen Zinsen führt dies zu einem erhöhten Zinsaufwand. Dem Barwertrisiko ist die Semperit Gruppe ausgesetzt, wenn die fixen Marktzinsen fallen. Einzelne Risikopositionen wurden im Geschäftsjahr 2018 mittels derivativer Finanzinstrumente abgesichert, siehe dazu Konzernanhang Punkt 11 Risikomanagement / Zinsrisikomanagement.
Die Risiken aus dem Zinsrisikomanagement können unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage signifikant negativ beeinflussen.
Die Semperit Gruppe unterliegt dem Ausfallsrisiko in Bezug auf Forderungen gegenüber Kunden. Falls sich die Bonität der Semperit Kunden verschlechtert, steigt das Ausfallsrisiko. Der Ausfall eines wesentlichen Geschäftspartners könnte negative Folgen für unsere Forderungen und für unser Ergebnis haben. Aufgrund eines gestiegenen Kontrahentenrisikos könnten sich die Kosten zur Sicherung von Kreditrisiken erhöhen.
Ebenfalls bestehen Ausfallrisiken in Bezug auf die Guthaben, die Semperit bei Banken hält. Diese Guthaben sind nicht oder nur teilweise über Einlagensicherungsfonds abgesichert und im Falle eines Konkurses einzelner Banken oder einer erneuten Banken- und/oder Finanzmarktkrise kann es dazu kommen, dass Semperit nicht oder nur teilweise oder nur mit Verzögerung auf diese Liquidität oder auf Kreditlinien zugreifen kann.
Im Falle von Wertverlusten von an Semperit übertragenen Sicherheiten bestehen weitere Risiken.
Die Risiken aus dem Ausfall von Kunden und Banken können unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage signifikant negativ beeinflussen.
Die Gesellschaften der Semperit Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokaler Steuergesetzgebung unterworfen und müssen sowohl Ertragssteuern als auch andere (lokale) Steuern und Gebühren abführen. Änderungen der Steuergesetze und -regelungen in diesen Jurisdiktionen könnten zu höheren Steueraufwendungen führen. Ebenso ist ein negativer Einfluss auf die Steuerforderungen und verbindlichkeiten der Semperit Gruppe sowie auf die latenten Steuern möglich. Steuerlich nicht genutzte Verlustvorträge könnten Gegenstand von steuerlichen Betriebsprüfungen sein und zum Teil hinterfragt werden. Zudem könnte die Unsicherheit im steuerlichen Umfeld mancher Regionen die Möglichkeiten einschränken, eigene Rechte durchzusetzen. Die Semperit Gruppe und ihre lokalen Gesellschaften unterliegen regelmäßigen Steuerprüfungen von Finanzbehörden mit möglichen negativen Feststellungen.
Bei Eintritt eines oder mehrerer der oben genannten Ereignisse ist von einer negativen Auswirkung auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auszugehen.
Ein Tochterunternehmen der Semperit Gruppe führt derzeit Steuerverfahren zu Verkehrssteuern (die Abgabe-PIS/COFINS) für die Veranlagungsjahre 2008 bis 2010 in Brasilien, bei denen das Management für die Importabgabe (Import-PIS/COFINS) unverändert davon ausgeht, dass das Erfordernis einer Rückstellungsbildung erfüllt ist (siehe Erläuterung 7.2. Sonstige Rückstellungen/Übrige Rückstellungen im Konzernanhang). Für die Wiederverkaufsabgabe (Wiederverkaufs-PIS/COFINS) wurde im Geschäftsjahr 2017 eine Kaution für die weitere Behandlung des Falles in den gerichtlichen Verfahrensinstanzen gelegt. Der Rückstellung steht daher eine entsprechende Forderung aus etwaigen Erstattungsansprüchen gegenüber. Für die Veranlagungsjahre 2011 und 2012 geht das Management davon aus, dass eine Verjährung eingetreten ist (siehe dazu 7.2. Sonstige Rückstellungen/Übrige Rückstellungen im Konzernanhang).
Semperit unterhält Geschäftsaktivitäten mit Kunden und Lieferanten auch in Ländern wie Russland oder Ukraine, China, die Export- und Importkontrollregulierungen oder anderen Formen von Handelsbeschränkungen (zum Beispiel durch die USA und die EU) unterliegen. Neue oder ausgeweitete Sanktionen in Ländern, in denen Semperit geschäftlich tätig ist, könnten zu einer Einschränkung der bestehenden Geschäftsaktivitäten in diesen Ländern oder indirekt in anderen Ländern führen. Zudem könnte Semperit aufgrund der Beendigung unserer Geschäfte in Ländern, die Sanktionen unterliegen, Ansprüchen oder anderen Maßnahmen von Kunden ausgesetzt sein.
Bei Geschäftsaktivitäten in Schwellenländern bestehen verschiedene Risiken wie Unruhen, Gesundheitsrisiken, kulturelle Unterschiede, zum Beispiel bei Arbeitsverhältnissen und Geschäftspraktiken, Volatilität des Bruttoinlandsprodukts, wirtschaftliche und staatliche Instabilität und Rechtsunsicherheit, die mögliche Verstaatlichung von Privatvermögen sowie die Auferlegung von Währungsbeschränkungen und strengere Umweltauflagen.
Zukünftige Verfahren gegen Semperit hinsichtlich Korruptions- oder Kartellvorwürfen sowie andere Gesetzesverletzungen betreffend könnten zu straf- oder zivilrechtlichen Bußgeldern führen sowie zu Strafen, Sanktionen, gerichtlichen Verfügungen bezüglich künftigen Verhaltens, Gewinnabschöpfungen, zum Ausschluss von der direkten oder indirekten Teilnahme an bestimmten Geschäften, zum Verlust von Gewerbekonzessionen oder zu anderen Restriktionen und Rechtsfolgen. Ein Teil der Geschäftstätigkeit von Semperit entfällt auf Unternehmen in staatlichem Besitz. Anhängige und mögliche künftige Ermittlungen zu Korruptions-, Kartell- oder Vorwürfen betreffend andere Gesetzesverletzungen könnten nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfte der Semperit Gruppe haben bis hin zum Ausschluss von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Aufträgen. Darüber hinaus könnten solche Ermittlungen auch zur Aufhebung bestehender Verträge sowie Auftrags- und Kundenverlust führen und Verfahren gegen Semperit eingeleitet werden.
Entwicklungen in laufenden oder potenziellen künftigen Ermittlungen, etwa die Reaktion auf behördliche Ersuchen und die Zusammenarbeit mit den Behörden, könnte die Aufmerksamkeit und die Ressourcen des Managements von anderen Geschäftsangelegenheiten ablenken.
Ein Tochterunternehmen ist in ein wettbewerbsrechtliches Verfahren involviert. Das Verfahren befindet sich derzeit in einem Stadium, in dem der Ausgang nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Verfahren wird in Abstimmung mit lokalen Spezialisten vor der Behörde abgewickelt. Das Tochterunternehmen kooperiert mit den zuständigen Behörden und sichert ihre volle Unterstützung zu. Für die erwarteten Kosten und das entsprechende Risiko wurde nach Einschätzung der Semperit Gruppe mit einer Rückstellung entsprechend vorgesorgt.
Semperit ist und wird auch künftig im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit unterschiedlichen Rechtsstreitigkeiten oder Verfahren konfrontiert. Diese können insbesondere dazu führen, dass Semperit die Zahlung von Schadensersatz, Strafschadensersatz, die Erfüllung anderer Ansprüche sowie straf- oder zivilrechtliche Sanktionen, Geldbußen oder Vorteilsabschöpfungen auferlegt werden. Zudem können hieraus in Einzelfällen formelle oder informelle Ausschlüsse bei Ausschreibungen oder der Entzug oder Verlust der Gewerbe- oder Betriebserlaubnis resultieren. Ferner können weitere Rechtsstreitigkeiten eingeleitet oder bestehende Rechtsstreitigkeiten ausgeweitet werden. Geltend gemachte Ansprüche aus Rechtsstreitigkeiten unterliegen grundsätzlich einer Verzinsung.
In einigen dieser Rechtsstreitigkeiten könnten negative Entscheidungen für Semperit ergehen, die wesentliche Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben können.
Für Semperit sind die asiatischen Märkte von großer Bedeutung. Diese sind Rechtssystemen mit regelmäßigen Änderungen unterworfen, die auf die Geschäfts-, Vermögens-, Ergebnis-, Finanz und Ertragslage der Semperit Gruppe negative Auswirkungen haben könnten.
Gegenwärtige oder künftige arbeitssicherheitstechnische, umwelt- und gesundheitsbezogene oder sonstige staatliche Regulierungen oder deren Änderung könnten eine Anpassung der operativen Tätigkeiten der Semperit Gruppe erfordern und zu einer erheblichen Steigerung der operativen Kosten führen. Darüber hinaus bestehen Risiken eines möglichen arbeitssicherheitstechnischen, umwelt- und gesundheitsbezogenen Zwischenfalls, auch beim Handling mit gefährlichen Substanzen, ebenso wie einer Nichteinhaltung umweltrechtlicher, gesundheitsbezogener oder arbeitssicherheitstechnischer Regelungen, die in der Folge zu ernsthaften Unfällen, Reputationsverlust und rechtlichen Konsequenzen führen könnten. Semperit könnten aus Umweltschäden Verluste entstehen, die über die Versicherungssummen hinausgehen oder nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind, und solche Verluste könnten die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen.
Es könnten Risiken bestehen, gegen bestehende CSR-Bestimmungen der lokalen Gesetzgebungen in den jeweiligen Ländern zu verstoßen, die uns zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt sind. Daraus könnten, neben Belastungen der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens, auch Reputationsschäden und Kundenverluste entstehen.
Der bestehende Versicherungsschutz bewahrt Semperit nicht vor etwaigen Reputationsschäden. Außerdem kann Semperit aus Rechtsstreitigkeiten Verluste erleiden, die über die Versicherungssumme hinausgehen oder nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind.
Feuer-, Elementarereignisse und Naturkatastrophen bergen ein signifikantes Verlustpotenzial für Semperit, dass trotz des bestehenden Versicherungsprogramms möglicherweise nicht zur Gänze Deckung finden könnte.
Schließlich kann nicht gewährleistet werden, dass Semperit auch künftig adäquaten Versicherungsschutz zu wirtschaftlich angemessenen Bedingungen erhält.
Die weltweiten Märkte für unsere Produkte sind hinsichtlich Preisbildung, Produkt- und Servicequalität, Produktentwicklungs- und Einführungszeiten, Kundenservice und Finanzierungsbedingungen sowie Verschiebungen beim Marktbedarf hochgradig wettbewerbsintensiv. Semperit ist mit starken Mitbewerbern, zum Teil auch aus Schwellenländern, konfrontiert, die eine günstigere Kostenstruktur aufweisen. Einige Branchen, in denen Semperit tätig ist, durchlaufen Konsolidierungen, die zu einer Verstärkung des Wettbewerbs sowie einer Veränderung der relativen Marktposition der Semperit Gruppe führen könnten. Darüber hinaus ist festzustellen, dass auch Lieferanten zunehmend zu ernsten Mitbewerbern für Semperit werden.
Aus Sicht von Semperit besteht aktuell ein hohes Maß an Unsicherheit in Bezug auf die künftige Entwicklung der Weltwirtschaft. Ein Risiko resultiert zum Beispiel aus dem Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit). Dies könnte die Geschäftsunsicherheit erhöhen und Risiken für die Finanzmärkte darstellen. Das Investitionsklima könnte wegen politischer Verwerfungen, weiterer Unabhängigkeitsbestrebungen in Ländern der Europäischen Union oder wegen nachhaltiger Erfolge protektionistischer, EU- und wirtschaftsfeindlicher Parteien und Politik einbrechen.
Eine weitere Verschärfung des USA-China-Konflikts sowie USA-Russland könnte negative Auswirkungen auf den Geschäftserfolg der Semperit Gruppe haben.
Eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Asien oder sogar ein Zusammenbruch des chinesischen Immobilienmarkts, des Bankensektors oder des Aktienmarkts stellen weitere erhebliche Risiken dar.
Ein terroristischer Angriff oder eine Reihe solcher Angriffe in großen Volkswirtschaften könnte die globale Wirtschaftstätigkeit herabsetzen und das Geschäftsklima einbrechen lassen. Weitere Risiken liegen in politischen Spannungen etwa in Syrien, der Türkei, Ukraine, Russland, Iran und Ägypten.
Falls die aktuelle Konjunkturerholung wieder zum Erliegen kommen sollte und Semperit nicht in der Lage ist, Produktions- und Kostenstrukturen in geeignetem Maße anzupassen, besteht das Risiko negativer Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Semperit. Beispielsweise könnten sich die Finanzierungsmöglichkeiten unserer Kunden verschlechtern. Das wiederum könnte zur Folge haben, dass sich Kaufabsichten bezüglich unserer Produkte ändern, verzögern oder fallen gelassen werden beziehungsweise Einkäufe oder Verträge, die bereits begonnen wurden, nicht zu Ende geführt werden. Zudem könnten die Margen der Semperit-Produkte infolge ungünstiger Marktbedingungen stärker fallen, als von Semperit gegenwärtig vorhersehbar. Des Weiteren könnten sich vertraglich festgelegte Zahlungsbedingungen nachteilig verändern, was zu negativen Auswirkungen auf unsere Finanzsituation führen könnte.
Das interne Kontrollsystem von Semperit verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Group Risk Management & Assurance gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. Für die Implementierung und Überwachung des IKS und des Risikomanagementsystems ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig. Bereichsübergreifende, konzernweit gültige Rahmenbedingungen und Regelungen werden vom Vorstand der Semperit AG Holding vorgegeben. Um die nachhaltige Implementierung dieser Rahmenbedingungen und Regelungen sicherzustellen, werden regelmäßige Follow-up-Audits an den Standorten und in der Zentrale durchgeführt.
Folgende Grundsätze bilden das Fundament des IKS:
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts sind keine Risiken im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung erkennbar, die isoliert oder in ihrem Zusammenspiel den Fortbestand der Semperit Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit adäquate Versicherungen abgeschlossen.
Die Eckpunkte des bestehenden internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess können wie folgt zusammengefasst werden:
Der Semperit-Vorstand führt den eingeschlagenen Restrukturierungs- und Transformationsprozess mit aller Konsequenz weiter. Fortlaufende und potenziell neue Maßnahmen zur Erhöhung der Rentabilität und Verringerung der Komplexität stehen unverändert ganz oben auf der Agenda des Vorstands.
Der Fokus der Restrukturierungsmaßnahmen liegt klar auf dem Segment Sempermed, an dessen Turnaround weiterhin intensiv gearbeitet wird. Im Sektor Industrie sind die Fortschritte klar erkennbar, laufende und weitere Initiative werden umgesetzt. Semperit fokussiert sich insbesondere im Sektor Industrie zunächst auf organisches Wachstum und wird sich im Laufe des Jahres auch sukzessive mit anorganischen Wachstumsüberlegungen beschäftigen.
Da Semperit derzeit über ausreichende Kapazitäten in der Produktion und im Mischbetrieb verfügt, sind für das Jahr 2019 Investitionsausgaben (CAPEX, inkl. Instandhaltung) von nur mehr rund 40 Mio. EUR geplant. Im Geschäftsjahr 2018 lag dieser Wert aufgrund umfangreicher Erweiterungsinvestitionen, die noch in den vorhergehenden Jahren eingeleitet wurden, bei 81 Mio. EUR und war damit doppelt so hoch. Damit soll auch dem Ziel eines ausgeglichenen beziehungsweise positiven Free Cashflows im Geschäftsjahr 2019 nähergekommen werden.
Eine erhöhte Finanzdisziplin wird durch schrittweise Kostenoptimierung und die Verringerung der Nettoverschuldung durchgesetzt, wobei unser Fokus auf Value Management liegt und der Free Cashflow dabei eine wichtige Steuerungsgröße in unserer Finanzplanung darstellt.
Seit dem Start des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses hat der Vorstand signifikante Potenziale zur Ergebnisverbesserung identifiziert und entsprechende Umsetzungsmaßnahmen in die Wege geleitet. Der Abschluss der Transformation der Semperit Gruppe ist für Ende 2020 geplant. Ab diesem Zeitpunkt soll die Semperit Gruppe als zentrale Steuerungsgröße eine EBITDA-Marge von rund 10% (Run Rate 2021) erzielen.
Dieser Ausblick entspricht den Einschätzungen des Vorstands am 21. März 2019 und berücksichtigt keine Auswirkungen von möglichen Akquisitionen, Veräußerungen oder sonstigen nicht vorhersehbaren strukturellen und konjunkturellen Änderungen im weiteren Jahresverlauf 2019. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse und Ergebnisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.
Wien, am 21. März 2019
Der Vorstand
Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender
Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzvorstand
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Mitglied des Vorstands
Konzernabschluss
| in TEUR | Anhang | 2018 | 20171) |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 2.2 | 878.482 | 874.181 |
| Veränderungen des Bestandes an Erzeugnissen | –3.665 | 14.785 | |
| Aktivierte Eigenleistungen | 2.744 | 4.116 | |
| Betriebsleistung | 877.561 | 893.082 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 2.3 | 5.409 | 92.440 |
| Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen | 2.4 | –512.266 | –541.293 |
| Personalaufwand | 2.5 | –178.018 | –186.521 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 2.6 | –146.787 | –157.968 |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen | 10.3 | 530 | 453 |
| EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) | 46.428 | 100.193 | |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 3.1, 3.2 | –34.146 | –36.593 |
| Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 3.1, 3.2 | –59.969 | –25.976 |
| EBIT (Betriebsergebnis) | –47.687 | 37.625 | |
| Finanzierungserträge | 2.7 | 1.158 | 1.257 |
| Finanzierungsaufwendungen | 2.7 | –9.179 | –14.965 |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | 6.1 | –4.251 | –5.326 |
| Sonstiges Finanzergebnis | 2.7 | –3.298 | –6.495 |
| Finanzergebnis | –15.571 | –25.529 | |
| Ergebnis vor Steuern | –63.258 | 12.096 | |
| Ertragsteuern | 2.8 | –17.104 | –38.351 |
| Ergebnis nach Steuern | –80.362 | –26.255 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis – aus Stammaktien | 2.9 | –84.971 | –25.657 |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis – aus Hybridkapital | 2.9 | 5.327 | 0 |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | 2.9 | –719 | –598 |
| Das Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert) 2) | 2.9 | –4,13 | –1,25 |
1) Die Vergleichszahlen wurden angepasst (siehe Kapitel 1.6).
2) Das Ergebnis je Aktie bezieht sich nur auf die Stammaktionäre der Semperit AG Holding (exkl. Vergütungen aus dem Hybridkapital).
| in TEUR | Anhang | 2018 | 2017 |
|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | –80.362 | –26.255 | |
| Sonstige Ergebnisse, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden | –396 | 548 | |
| Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen | 7.1 | –180 | 1.472 |
| davon Bewertungsgewinne / -verluste der Periode | –180 | 1.472 | |
| Darauf entfallende Ertragsteuer | 9 | –215 | –925 |
| Sonstige Ergebnisse, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam werden | 679 | –11.389 | |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 0 | –123 | |
| davon Bewertungsgewinne / -verluste der Periode | 0 | –123 | |
| Cashflow Hedges | –352 | –66 | |
| davon Bewertungsgewinne / -verluste der Periode | 11 | –1.221 | 262 |
| davon Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode | 869 | –328 | |
| Sonstiges Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen / zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten |
0 | –14.033 | |
| davon Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode | 0 | –14.033 | |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 896 | 2.801 | |
| davon Währungsumrechnungsgewinne / -verluste der Periode | 896 | 2.801 | |
| Darauf entfallende Ertragsteuer | 9 | 135 | 32 |
| Sonstiges Ergebnis gesamt | 283 | –10.841 | |
| Gesamtergebnis | –80.079 | –37.096 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis – aus Stammaktien |
–84.763 | –36.449 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis – aus Hybridkapital |
5.327 | 0 | |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Gesamtergebnis | –644 | –647 |
| in TEUR | Anhang | 2018 | 20171) |
|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | –63.258 | 12.096 | |
| Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von Sachanlagen | |||
| und immateriellen Vermögenswerten | 3.1, 3.2 | 94.115 | 62.568 |
| Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen (einschließlich lang- und kurzfristiger Wertpapiere und Finanzveranlagungen) |
790 | 5.109 | |
| Veränderung langfristiger Rückstellungen | 7 | 1 | –6.325 |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen | 10.3 | –530 | –453 |
| Erhaltene Dividenden von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten (Joint Ventures) |
0 | 47.751 | |
| Erhaltene Dividenden von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen | 10.3 | 0 | 938 |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | 6.1 | 4.251 | 5.326 |
| Ergebnis aus dem Abgang von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten und aus der Tilgung von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
0 | –75.000 | |
| Zinsergebnis (inklusive Wertpapiererträge) | 6.189 | 7.299 | |
| Gezahlte Ertragsteuern | 2.8 | –7.655 | –19.768 |
| Sonstige unbare Aufwendungen bzw. Erträge | 3.545 | 0 | |
| Cashflow aus dem Ergebnis | 37.448 | 39.541 | |
| Veränderung Vorräte | 4.1 | 8.710 | –21.631 |
| Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 4.2 | 2.102 | 15.267 |
| Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte | 3.3, 6.5, 8.1 | –923 | 6.213 |
| Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.3 | –37.693 | –583 |
| Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und kurzfristiger Rückstellungen | 6.3, 7, 8.2 | –950 | 26.235 |
| Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen der Posten des Nettoumlaufvermögens | 1.475 | –919 | |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 10.170 | 64.123 | |
| Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten | 1.584 | 317 | |
| Einzahlungen aus dem Abgang von kurz- und langfristigen Wertpapieren und Finanzveranlagungen |
2 | 6 | |
| Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | –80.847 | –74.475 | |
| Einzahlung aus der Veräußerung von Tochterunternehmen | 10.1 | 1.174 | 0 |
| Einzahlungen aus dem Abgang von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten | 0 | 168.627 | |
| Steuern im Zusammenhang mit dem Abgang von zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten |
0 | –25.078 | |
| Erhaltene Zinsen | 1.154 | 1.123 | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –76.933 | 70.520 | |
| Einzahlungen aus kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten | 6.2 | 891 | 0 |
| Tilgung von kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten | 6.2 | –96.304 | –86.161 |
| Dividende an die Aktionäre der Semperit AG Holding | 5.1 | 0 | –14.401 |
| Dividenden an nicht beherrschende Anteile an Tochterunternehmen | 5.3, 6.1 | –4.932 | –19.979 |
| Auszahlungen für den Erwerb von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen von Tochterunternehmen |
6.1 | 0 | –25.842 |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen | 5.3 | –46 | –39 |
| Einzahlungen aus Hybridkapital | 5.2 | 130.000 | 0 |
| Gezahlte Zinsen | –7.538 | –8.477 | |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 22.071 | –154.899 | |
| Nettoveränderung liquider Mittel | –44.692 | –20.256 | |
| Währungsdifferenzen | 711 | –4.422 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode | 165.530 | 190.208 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode | 6.6 | 121.549 | 165.530 |
1) Die Vergleichszahlen wurden angepasst (siehe Kapitel 1.6).
| in TEUR | Anhang | 31.12.2018 | 31.12.20171) |
|---|---|---|---|
| VERMÖGENSWERTE | |||
| Langfristiges Vermögen | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | 3.1 | 11.935 | 17.513 |
| Sachanlagen | 3.2 | 335.363 | 347.348 |
| Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen | 10.3 | 2.653 | 2.124 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 3.3 | 7.653 | 13.298 |
| Sonstige Vermögenswerte | 8.1 | 6.946 | 10.875 |
| Latente Steuern | 9 | 4.364 | 8.164 |
| 368.914 | 399.322 | ||
| Kurzfristiges Vermögen | |||
| Vorräte | 4.1 | 150.425 | 159.736 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 4.2 | 101.645 | 103.577 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 6.5 | 7.702 | 2.373 |
| Sonstige Vermögenswerte | 8.1 | 14.017 | 15.165 |
| Forderungen aus laufenden Ertragsteuern | 4.555 | 7.509 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 6.6 | 121.549 | 165.530 |
| 399.893 | 453.891 | ||
| VERMÖGENSWERTE | 768.807 | 853.212 | |
| EIGENKAPITAL UND SCHULDEN | |||
| Eigenkapital | |||
| Grundkapital | 5.1 | 21.359 | 21.359 |
| Kapitalrücklagen | 5.1 | 21.503 | 21.503 |
| Hybridkapital | 5.2 | 130.000 | 0 |
| Gewinnrücklagen | 5.1 | 164.630 | 244.464 |
| Währungsumrechnungsrücklage | –7.999 | –8.820 | |
| Eigenkapital der Aktionäre der Semperit AG Holding | 329.494 | 278.506 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 5.3 | 904 | 1.784 |
| 330.398 | 280.291 | ||
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |||
| Rückstellungen | 7 | 48.173 | 48.652 |
| Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen | 6.1 | 13.376 | 13.276 |
| Finanzverbindlichkeiten | 6.2 | 213.301 | 305.478 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.3 | 2.017 | 936 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 8.2 | 561 | 701 |
| Latente Steuern | 9 | 7.120 | 5.218 |
| 284.548 | 374.261 | ||
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |||
| Rückstellungen | 7 | 21.151 | 27.359 |
| Finanzverbindlichkeiten | 6.2 | 20.933 | 21.120 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.3 | 67.746 | 110.913 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.3 | 19.935 | 17.076 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 8.2 | 21.478 | 20.631 |
| Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern | 2.619 | 1.562 | |
| 153.861 | 198.660 | ||
| EIGENKAPITAL UND SCHULDEN | 768.807 | 853.212 |
1) Die Vergleichszahlen wurden angepasst (siehe Kapitel 1.6).
| in TEUR | Anhang | Grund kapital |
Kapital rücklagen |
Hybrid kapital |
Gewinn rücklagen1) |
Währungs umrech nungs rücklage2) |
Summe | Nicht beherr schende Anteile |
Summe Eigen kapital |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2017 | 21.359 | 21.503 | 0 | 284.079 | 2.363 | 329.304 | 1.675 | 330.979 | |
| Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | –25.657 | 0 | –25.657 | –598 | –26.255 | |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 390 | –11.183 | –10.792 | –49 | –10.841 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | –25.266 | –11.183 | –36.449 | –647 | –37.096 | |
| Dividende | 0 | 0 | 0 | –14.401 | 0 | –14.401 | 0 | –14.401 | |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen |
5.3 | 0 | 0 | 0 | 53 | 0 | 53 | –92 | –39 |
| Sonstiges | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 848 | 849 | |
| Stand 31.12.2017 | 21.359 | 21.503 | 0 | 244.464 | –8.820 | 278.506 | 1.784 | 280.291 | |
| Stand 01.01.2018 | 21.359 | 21.503 | 0 | 244.464 | –8.820 | 278.506 | 1.784 | 280.291 | |
| Erstanpassung aus IFRS 9 |
1.5 | 0 | 0 | 0 | 422 | 0 | 422 | 0 | 422 |
| Angepasster Stand 01.01.2018 |
21.359 | 21.503 | 0 | 244.886 | –8.820 | 278.928 | 1.784 | 280.712 | |
| Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | –79.644 | 0 | –79.644 | –719 | –80.362 | |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | –613 | 821 | 208 | 75 | 283 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | –80.257 | 821 | –79.435 | –644 | –80.079 | |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen |
5.3 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | –47 | –46 |
| Aufnahme von Hybridkapital |
5.2 | 0 | 0 | 130.000 | 0 | 0 | 130.000 | 0 | 130.000 |
| Stand 31.12.2018 | 21.359 | 21.503 | 130.000 | 164.630 | –7.999 | 329.494 | 904 | 330.398 |
1) Darin sind zum 1. Januar 2017 Rücklagen enthalten, die den als zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten zuzuordnen sind. 2) Darin sind zum 1. Januar 2017 Währungsumrechnungsrücklagen enthalten, die den als zur Veräußerung gehaltenen langfristigen
Vermögenswerten zuzuordnen sind.
Die Semperit Aktiengesellschaft Holding (in der Folge Semperit AG Holding), eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht, ist ein börsennotierter, international tätiger Industriekonzern mit Sitz in 1031 Wien, Modecenterstraße 22, der in den Sektoren Medizin und Industrie hochspezialisierte Produkte aus Kautschuk entwickelt, produziert und vertreibt. Die B & C Semperit Holding GmbH ist die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Semperit AG Holding und die B & C Privatstiftung ist die oberste beherrschende Rechtsträgerin. Die Geschäftsaktivitäten sind in die vier Geschäftssegmente Sempermed, Semperflex, Sempertrans und Semperform aufgeteilt. Weiterführende Informationen zu den Geschäftssegmenten sind in Kapitel 2.1 enthalten.
Die Struktur des Konzernabschlusses der Semperit Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2018 angepasst. Den Anlass für die Anpassungen bildete die Initiative "Better Communication in Financial Reporting" des International Accounting Standards Board (IASB). Die Initiative verfolgt das Ziel die Kommunikation entscheidungsrelevanter Finanzinformationen effektiver und übersichtlich aufbereitet zu gestalten.
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, sowie in Übereinstimmung mit § 245a UGB aufgestellt. Das Geschäftsjahr umfasst den Zeitraum vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember.
Die Berichtswährung ist der Euro, wobei die Zahlen auf Tausend gerundet sind, wenn nicht ausdrücklich Abweichendes angegeben ist. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Der Konzernabschluss wurde mit Ausnahme der Bewertung von bestimmten Finanzinstrumenten sowie Rückstellungen und latenter Steuern auf Grundlage der fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten aufgestellt. Wertpapiere sowie derivative Finanzinstrumente und verbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die einzelnen Stufen in der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte sind wie folgt definiert:
Im Geschäftsjahr 2018 erfolgten keine Umgliederungen von Finanzinstrumenten zwischen den einzelnen Stufen.
Der Betrag von Rückstellungen entspricht der bestmöglichen Schätzung der Ausgaben, die zur Erfüllung der Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich sind. Voraussichtlich realisierbare latente Steuern werden ausgehend vom Nominalbetrag bestehender temporärer Differenzen zwischen IFRS und steuerlichen Bilanzansätzen auf Basis des voraussichtlich zur Anwendung kommenden Steuersatzes ermittelt.
Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und die Abschlüsse der vom Konzern beherrschten Tochterunternehmen. Die Abschlüsse von Tochterunternehmen sind im Konzernabschluss ab dem Zeitpunkt enthalten, an dem die Beherrschung beginnt und bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Beherrschung endet. Ebenso werden in den Konzernabschluss die Ergebnisbestandteile von nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen ab dem Zeitpunkt, an dem maßgeblicher Einfluss vorliegt oder gemeinschaftliche Führung ausgeübt wird, und bis zu dem Zeitpunkt, zu dem dies endet, einbezogen.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Aufrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung am Tochterunternehmen und des auf die Beteiligung entfallenden Eigenkapitals des betreffenden Tochterunternehmens. Im Zuge der Schuldenkonsolidierung werden Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises aufgerechnet. Im Rahmen der Aufwands- und Ertragseliminierung werden sämtliche Aufwendungen und Erträge aus konzerninternen Transaktionen, wie zum Beispiel Lieferungen und Leistungen, Konzernfinanzierungen oder Gewinnausschüttungen, aufgerechnet. Des Weiteren werden Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen eliminiert.
Für nähere Ausführungen bezüglich Konsolidierungskreis siehe Kapitel 10.1.
Vermögenswerte und Schulden einschließlich eines Geschäfts- oder Firmenwerts von in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag, die Posten der Konzerngewinn- und -verlustrechnung und des sonstigen Ergebnisses werden mit einem durchschnittlichen Devisenmittelkurs des Geschäftsjahres umgerechnet. Aus dieser Umrechnung der Abschlüsse der Tochterunternehmen resultierende Währungsdifferenzen werden im Konzernabschluss über das sonstige Ergebnis in der Währungsumrechnungsrücklage erfasst und bei Veräußerung oder sonstigem Abgang der betreffenden Tochterunternehmen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.
Bei einigen Tochtergesellschaften liegen gemäß IAS 21 gemischte Faktoren und Indikatoren zur Festlegung der funktionalen Währung vor. Bei den folgenden Tochterunternehmen überwiegen entsprechend der Ermessensentscheidung des Semperit-Managements die Attribute, die zu einer von der Landeswährung abweichenden funktionalen Währung führen:
Bei Semperflex Optimit s.r.o., Tschechische Republik und Sempertrans Belchatów sp. Z.o., Polen führt die Beurteilung der Indikatoren zur Festlegung der funktionalen Währung zur Verwendung der Landeswährung als funktionale Währung.
Die in den IFRS vorgegebenen Rechnungslegungsmethoden räumen den Anwendern der Standards diverse implizite und explizite Wahlrechte ein. Die Anwendung der Rechnungslegungsmethoden unterliegt daher verschiedenen Ermessensausübungen des Managements, die die Beträge im Abschluss erheblich beeinflussen können. Folgende Ermessenentscheidungen des Semperit-Managements haben wesentlichen Einfluss auf den vorliegenden Abschluss:
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert vom Semperit-Management zu treffende Einschätzungen und Annahmen über künftige Entwicklungen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung von bilanzierten Vermögenswerten und Schulden, die Angaben zu sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von während des Geschäftsjahres erzielten Erträgen und aufgelaufenen Aufwendungen auswirken. Die tatsächlich realisierten Beträge können von den auf Basis der getroffenen Einschätzungen und Annahmen angesetzten Beträgen abweichen. Die Einschätzungen und die zugrundeliegenden Annahmen werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Es wurden folgende Schätzungen getroffen, nähere Erläuterungen zu den einzelnen Schätzungen finden sich beim jeweiligen Posten:
Folgende geänderte Standards und Interpretationen wurden im Geschäftsjahr 2018 erstmals angewendet:
| Erstmals anwendbare Standards und Interpretationen | Inkrafttreten | Endorsement | Wesentliche Aus wirkungen auf die Semperit Gruppe: |
|
|---|---|---|---|---|
| Neue Standards und Interpretationen | ||||
| IFRS 9 | Finanzinstrumente | 1. Jänner 2018 | 22. November 2016 | ja |
| IFRS 15 | Erlöse aus Verträgen mit Kunden Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte |
1. Jänner 2018 | 22. September 2016 | ja |
| IFRIC 22 | Gegenleistungen | 1. Jänner 2018 | 28. März 2018 | nein |
| Geänderte Standards | ||||
| IFRS 15 | Klarstellung zu IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden Klassifizierung und Bewertung von Transaktionen anteilsbasierter |
1. Jänner 2018 | 31. Oktober 2017 | nein |
| IFRS 2 | Vergütung Versicherungsverträge in Bezug auf die erstmalige Anwendung von |
1. Jänner 2018 | 26. Februar 2018 | nein |
| IFRS 4 | IFRS 9 | 1. Jänner 2018 | 3. November 2017 | nein |
| IAS 40 | Übertragungen von als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien | 1. Jänner 2018 | 14. März 2018 | nein |
| Diverse | Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2014-2016 | 1. Jänner 2018 | 7. Februar 2018 | nein |
Im Juli 2014 veröffentlichte das IASB den Standard IFRS 9 Finanzinstrumente, welcher erstmals in der Berichtsperiode eines am 1. Jänner 2018 oder danach beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden ist und IAS 39 ersetzt. IFRS 9 regelt die Bilanzierung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten hinsichtlich Ansatz, Bewertung und Ausbuchung sowie die Bilanzierung von Sicherungsinstrumenten. Die Änderungen des IFRS 9 betreffen drei Bereiche: Klassifizierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte sowie die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen.
IFRS 9 sieht auch ein neues Klassifizierungsmodell für Vermögenswerte vor. Die Klassifizierung erfolgt beim erstmaligen Ansatz, zum einen anhand der Charakteristika der mit den finanziellen Vermögenswerten einhergehenden Cashflows (Zahlungsstrombedingungen) und zum anderen aufgrund des Geschäftsmodells des Unternehmens für die Verwaltung seiner finanziellen Vermögenswerte (Geschäftsmodellbedingungen). In Abhängigkeit davon ergibt sich eine Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. zum beizulegenden Zeitwert (erfolgsneutral oder erfolgswirksam). Zum 1. Jänner 2018 erfolgte daher in der Semperit Gruppe eine Klassifizierung der Vermögenswerte entsprechend den neuen Kategorien.
Ab dem 1. Jänner 2018 werden die Fondsanteile gemäß IFRS 9 neu klassifiziert. Durch diese neue Klassifizierung werden die Fondsanteile nun nicht mehr erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert, sondern erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Aufgrund dieser neuen Klassifizierung wird die Neubewertungsrücklage zum 1. Jänner 2018 in Höhe von 117 TEUR innerhalb des Eigenkapitals zur Gänze in die anderen Gewinnrücklagen umgegliedert (siehe Kapitel 5.1). Aus der Bewertung der Fondsanteile zum beizulegenden Zeitwert wurden im Geschäftsjahr 2018 unrealisierte Verluste in Höhe von 169 TEUR erfolgswirksam erfasst, die bei weiterer Anwendung des IAS 39 im sonstigen Ergebnis erfasst worden wären. Bei den finanziellen Verbindlichkeiten ergaben sich keine Umstellungseffekte aus der Erstanwendung des IFRS 9.
Aufgrund der Änderungen des IFRS 9 ergibt sich ein neues dreistufiges Wertminderungsmodell für finanzielle Vermögenswerte. Gemäß diesem allgemeinen Ansatz müssen Unternehmen eine Risikovorsorge für erwartete Kreditausfälle basierend auf zwei Schritten erfassen: Für Finanzinstrumente deren Kreditrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat und die nicht schon zu Beginn als wertgemindert eingestuft wurden, hat ein Unternehmen eine Risikovorsorge in Höhe der Kreditausfälle zu erfassen, deren Eintritt innerhalb der nächsten zwölf Monate erwartet wird. Für Finanzinstrumente, bei denen sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, hat ein Unternehmen eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditausfälle zu erfassen. Dies ist unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Leasingforderungen und vertragliche Vermögenswerte erlaubt IFRS 9 die Anwendung eines vereinfachten Wertminderungsmodells, bei dem die Wertminderung stets in Höhe des über die Restlaufzeit des Finanzinstruments erwarteten Kreditverlustes bestimmt wird. Dieses Wahlrecht wird von der Semperit Gruppe auch in Anspruch genommen. Dazu wurden die Zahlungsausfälle in den vergangenen vier Geschäftsjahren je Segment und regional differenziert analysiert und darauf aufbauend eine Wertminderungsmatrix auf der Basis von Zeitbändern erstellt (siehe Kapitel 4.2). Für alle anderen finanziellen Vermögenswerte (insbesondere Bankeinlagen und Kautionsforderungen) wird das dreistufige Wertminderungsmodell angewendet.
Die Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich vom 31. Dezember 2017 auf den 1. Jänner 2018 durch die Erstanwendung von IFRS 9 um 581 TEUR reduziert. Dieser Unterschiedsbetrag wurde im Eigenkapital erfasst.
Die Vorschriften für Sicherungsbeziehungen nach IFRS 9 beinhalten weiterhin die gleichen Arten von Hedge Accounting wie nach IAS 39, sodass sich die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen im Vergleich zum 31. Dezember 2017 nicht geändert hat. Die in der Semperit Gruppe zum 31. Dezember 2017 gebildeten Sicherungsbeziehungen (Cashflow Hedges bzw. Fair Value Hedges) wurden in Übereinstimmung mit den Übergangsbestimmungen ab dem 1. Jänner 2018 unverändert fortgeführt. Die betroffenen Sicherungsbeziehungen sind sowohl im Rahmen des IAS 39 als auch des IFRS 9 als effektiv einzustufen.
Aus der Erstanwendung von IFRS 9 ergeben sich für die Eröffnungsbilanzwerte zum 1. Jänner 2018 folgende Werte und Anpassungsbeträge:
| in TEUR | 31.12.2017 | Anpassung IFRS 9 |
01.01.2018 |
|---|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
6.376 | –6.376 | 0 |
| Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
0 | 6.376 | 6.376 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 103.577 | 581 | 104.158 |
| Vermögenswerte | 109.953 | 581 | 110.534 |
| Eigenkapital | |||
| Neubewertungsrücklage | 117 | –117 | 0 |
| Andere Gewinnrücklagen | 244.347 | 538 | 244.886 |
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |||
| Latente Steuern | 5.218 | 159 | 5.377 |
| Eigenkapital und Schulden | 249.682 | 581 | 250.263 |
Die Auswirkungen aus der Anwendung von IFRS 9 auf die Gewinnrücklagen zum 1. Jänner 2018 stellen sich wie folgt dar:
| in TEUR | Neubewer tungs rücklage |
Andere Gewinn rücklagen |
|---|---|---|
| Gewinnrücklagen zum 31.12.2017 (wie berichtet) | 117 | 244.347 |
| Umgliederung langfristiger Wertpapiere von AFS1) in die Kategorie FVPL2) | –117 | 117 |
| Anpassung der Wertminderungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
0 | 581 |
| Anpassung der latenten Steuern | 0 | –159 |
| Gewinnrücklagen zum 1.1.2018 | 0 | 244.886 |
1) AFS (Available for Sale – Zur Veräußerung verfügbar)
2) FVPL (Fair Value through Profit and Loss – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert)
Die Auswirkungen der neuen Klassifizierungsvorschriften des IFRS 9 auf die finanziellen Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten der Semperit Gruppe können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.
| in TEUR | Klassifizierung nach IAS 391) |
Klassifizierung nach IFRS 92) |
Buchwert nach IAS 39 zum 31.12.2017 |
Buchwert nach IFRS 9 zum 01.01.2018 |
|---|---|---|---|---|
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | diverse | diverse | 13.297 | 13.297 |
| Langfristige Derivate mit positivem beizulegendem Zeitwert | HFT | FVPL | 5.610 | 5.610 |
| Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere | AFS | FVPL | 6.376 | 6.376 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | LAR | AC | 1.311 | 1.311 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | LAR | AC | 103.577 | 104.158 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | diverse | diverse | 2.373 | 2.373 |
| Kurzfristige Derivate mit positivem beizulegendem Zeitwert | HFT | FVPL | 95 | 95 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | LAR | AC | 2.279 | 2.279 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | LAR | AC | 165.530 | 165.530 |
| Finanzverbindlichkeiten | AC | AC | 326.598 | 326.598 |
| Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
AC | AC | 13.276 | 13.276 |
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | AC | AC | 936 | 936 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | AC | AC | 110.913 | 110.913 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | diverse | diverse | 17.076 | 17.076 |
| Kurzfristige Derivate mit negativen Marktwert | HFT | FVPL | 908 | 908 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | LAR | AC | 16.168 | 16.168 |
1) HFT (Held for Trading – Zu Handelszwecke gehalten); AFS (Available for Sale – Zu Veräußerung verfügbar); LAR (Loans and Receivables –
Kredite und Forderungen); AC (At Cost – Zur fortgeführten Anschaffungskosten) 2) FVPL (Fair Value through Profit and Loss – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert); FVOCI (Fair Value through OCI – Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert); AC (At Cost – Zu fortgeführten Anschaffungskosten)
IFRS 15 ersetzt die Inhalte des IAS 18 Umsatzerlöse und des IAS 11 Fertigungsaufträge sowie die dazugehörigen Interpretationen. Die Semperit Gruppe hat die Regelungen des IFRS 15 unter Anwendung des modifizierten retrospektiven Ansatzes mit 1. Jänner 2018 umgesetzt. Dieser würde grundsätzlich eine Erfassung des kumulierten Umstellungseffekts im Eigenkapital ohne Anpassung des Vorjahres vorsehen; der kumulierte Umstellungseffekt war jedoch unwesentlich. Die Erstanwendung von IFRS 15 ergab für die Semperit Gruppe lediglich eine Ausweisänderung innerhalb der kurzfristigen Schulden, da zu erwartende Vertragsstrafen bislang als Rückstellungen erfasst wurden, sie nunmehr allerdings als variable Gegenleistung und daher als Verbindlichkeit zu erfassen sind. Aus diesem Titel standen zum 31. Dezember 2018 insgesamt 1.237 TEUR (zum 1.1.2018: 1.099 TEUR) zu Buche. Im Geschäftsjahr 2018 führte die Umsatzerlösrealisierung gemäß IFRS 15 zu allesamt unwesentlichen Auswirkungen bei der Bilanzierung von Werkzeugkosten, Produktretouren, umfangreichen Garantieoder Gewährleistungszusagen (Service Type Warranties) und Provisionen für langfristige Lieferverträge. Die Standardänderung an IFRS 15 betrifft lediglich eine unwesentliche Klarstellung.
| Künftig anwendbare Standards und Interpretationen | Inkrafttreten | Endorsement | Voraussichtliche Aus wirkungen auf die Semperit Gruppe: |
|
|---|---|---|---|---|
| Neue Standards und Interpretationen1) | ||||
| IFRS 16 | Leasingverträge | 1. Jänner 2019 | 31. Oktober 2017 | ja |
| IFRS 17 | Versicherungsverträge | 1. Jänner 2021 | offen | nein |
| IFRIC 23 | Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung | 1. Jänner 2019 | 23. Oktober 2018 | nein |
| Geänderte Standards | ||||
| IFRS 9 | Änderungen zu Finanzinstrumente | 1. Jänner 2019 | 22. März 2018 | nein |
| IAS 28 | Änderungen zu Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen |
1. Jänner 2019 | 8. Februar 2019 | nein |
| IAS 19 | Änderungen zu Leistungen an Arbeitnehmer | 1. Jänner 2019 | offen | nein2) |
| IFRS 3 | Änderungen zu Unternehmenszusammenschlüsse | 1. Jänner 2020 | offen | nein2) |
| IAS 1/8 | Änderungen zur Definition der Wesentlichkeit | 1. Jänner 2020 | offen | nein |
| Diverse | Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2015-2017 | 1. Jänner 2019 | offen | nein |
| Diverse | Empfehlungen zum Rahmenkonzept | 1. Jänner 2020 | offen | nein |
1) EU Endorsement Status Report vom 20. Februar 2019.
2) Derzeit kein Anwendungsfall.
IFRS 16 wird ab dem 1. Jänner 2019 die bestehenden Regeln zur Bilanzierung von Leasingverträgen (insbesondere leasingnehmerseitig) ersetzen. Der neue Standard unterscheidet leasingnehmerseitig nicht mehr zwischen operativem und Finanzierungsleasing. Bis auf wenige Ausnahmen werden alle Leasingverhältnisse und die damit verbundenen Rechte und Verpflichtungen in der Bilanz des Leasingnehmers zu erfassen sein. Dies wird zu einem Anstieg von Vermögenswerten und Schulden führen, was höhere Abschreibungen und Zinsaufwendungen bedingen wird; der Miet- und Leasingaufwand wird sich dagegen reduzieren. EBITDA und EBIT werden sich folglich durch die Erstanwendung von IFRS 16 verbessern. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit wird sich ebenfalls verbessern, da Miet- und Leasingzahlungen zu Zins- und Tilgungszahlungen werden und diese zukünftig dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sein werden.
Die Semperit Gruppe wendet IFRS 16 nicht vorzeitig an. Es wird der modifizierte retrospektive Ansatz für die Erstanwendung gewählt werden, ohne eine Anpassung des Vorjahres vorzunehmen. Die Passivierung der Leasingverbindlichkeiten wird zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen erfolgen; der Ansatz der Nutzungsrechte erfolgt in der Höhe der zu erfassenden Leasingverbindlichkeit. Die Semperit Gruppe wird das in IFRS 16 vorgesehene Wahlrecht, die Regeln zur Leasingbilanzierung nicht auf Leasingverträge mit kurzfristiger (d.h. unter 12-monatiger) Laufzeit, über Leasingobjekte von geringem Wert und über immaterielle Vermögenswerte anzuwenden, ausüben. Die Semperit Gruppe verfügt über rund 260 Leasingverträge; rund 48% davon betreffen Leasingverträge mit kurzfristiger Laufzeit und Leasingobjekte von geringem Wert. Die Semperit Gruppe ist dabei insbesondere Leasingnehmer in Bezug auf Nutzungsrechte an Grundstücken und Gebäuden, Büroausstattungen und Kraftfahrzeugen.
Für die ansatzpflichtigen Leasingverträge wird die Semperit Gruppe Nutzungsrechte (Right of Use Assets) als Teil des Sachanlagevermögens aktivieren und die Leasingverbindlichkeiten als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ansetzen. Die größten Effekte aus der Aktivierung der Miet- und Leasingverhältnisse resultieren aus Verträgen für Büro- und Lagergebäude sowie Maschinen und Fahrzeuge. Mit 1. Jänner 2019 werden zusätzlich rund 5,5 Mio. EUR in den Grundstücken und Bauten sowie rund 2,0 Mio. EUR in den anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung aktiviert. Die Leasingverbindlichkeiten in der Semperit Gruppe werden zum 1. Jänner 2019 rund 7,5 Mio. EUR betragen. Die Semperit Gruppe erwartet, dass IFRS 16 keine Auswirkung auf ihre Fähigkeit hat, Kreditvertragsklauseln (Covenants) einzuhalten.
Für den Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung wurden für die Berechnung der Barwerte der Leasingverbindlichkeiten Grenzfremdkapitalzinssätze ermittelt. Pro Land und Laufzeit der jeweiligen Leasingverträge wurde ein Basiszinssatz herangezogen, der um einen Credit Spread und eine Länderrisikoprämie erhöht wurde.
Die Semperit Gruppe nimmt das Wahlrecht, jene Leasingverträge deren Laufzeit innerhalb von 12 Monaten nach dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung endet so zu bilanzieren wie kurzfristige Leasingverhältnisse, in Anspruch. Direkt zurechenbare Kosten im Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung werden nicht berücksichtigt.
Des Weiteren bestehen zum Bilanzstichtag in der Semperit Gruppe bei zwei Konzernunternehmen Finanzierungsleasingverträge, die ab 1. Jänner 2019 gemäß IFRS 16 ausgewiesen werden. Der Barwert der Leasingzahlungen aus Finanzierungsleasing beträgt zum 31. Dezember 2018 70 TEUR. Nutzungsrechte an Grundstücken in Asien, für die keine weiteren Leasingzahlungen mehr anfallen, werden ab 1. Jänner 2019 ebenfalls gemäß IFRS 16 ausgewiesen.
Im Zuge der Umgestaltung des Konzernabschlusses der Semperit Gruppe (siehe Kapitel 1.1) wurde für das Finanzergebnis eine besser geeignete Darstellungsform gewählt. Die Finanzierungserträge und -aufwendungen werden in der Konzerngewinn- und verlustrechnung nun separat vom sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen. Die Anhangsangaben wurden dahingehend adaptiert (siehe Kapitel 2.7).
| in TEUR | 2017 wie berichtet |
Netto Fremdwährungs ergebnis |
Sonstige Anpassungen |
2017 angepasst |
|---|---|---|---|---|
| Finanzierungserträge (ehemals: Finanzerträge) |
33.058 | –31.801 | 0 | 1.257 |
| Finanzierungsaufwendungen (ehemals: Finanzaufwendungen) | –53.261 | 37.706 | 590 | –14.965 |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | –5.326 | 0 | 0 | –5.326 |
| Sonstiges Finanzergebnis | - | –5.905 | –590 | –6.495 |
| davon Netto-Fremdwährungsergebnis | - | –5.095 | 0 | –5.095 |
| davon sonstige Aufwendungen aus der Anpassung von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen in Folge einer Kapitalmaßnahme |
- | 0 | –372 | –372 |
| davon Nettoergebnis aus den Bewertungskategorien FVPL und FV Sicherungsinstrumente |
- | –810 | –67 | –877 |
| davon Sonstiges | - | 0 | –150 | –150 |
| Finanzergebnis | –25.529 | 0 | 0 | –25.529 |
Die sonstigen Anpassungen umfassen die Umgliederung des Nettoergebnisses aus Finanzinstrumenten, sonstige Aufwendungen aus der Anpassung von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen in Folge einer Kapitalmaßnahme sowie der übrigen sonstigen Finanzaufwendungen.
Im Zuge der Umgestaltung des Konzernabschlusses der Semperit Gruppe (siehe Kapitel 1.1) wurde für die Konzerngeldflussrechnung eine komprimiertere Darstellungsform gewählt, die eine konsistentere Ableitung des Free Cashflows ermöglicht. Die gezahlten Zinsen wurden gemäß IAS 7 in den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit umgegliedert; die erhaltenen Zinsen wurden in den Cashflow aus der Investitionstätigkeit umgegliedert. Diese Anpassungen erfolgten auch rückwirkend für das Vorjahr.
Im Anlagespiegel für Sachanlagen (siehe Kapitel 3.2) werden künftig keine geleisteten Anzahlungen mehr dargestellt. Die geleisteten Anzahlungen auf Sachanlagen werden demnach nicht mehr in den immateriellen Vermögenswerten bzw. Sachanlagen ausgewiesen, sondern sind nunmehr Bestandteil der sonstigen langfristigen Vermögenswerte. Die Vergleichszahlen wurden in der Konzernbilanz sowie im Konzernanlagespiegel dementsprechend mittels Umgliederung angepasst.
Die Effekte der Umgliederungen auf die Konzernbilanz sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
| in TEUR | 31.12.2017 wie berichtet |
Umgliederung der geleisteten Anzahlungen auf Sachanlagen |
31.12.2017 angepasst |
|---|---|---|---|
| Langfristiges Vermögen | |||
| Sachanlagen | 356.040 | –8.693 | 347.348 |
| Sonstige Vermögenswerte | 2.183 | 8.693 | 10.875 |
Weitere Änderungen von Vergleichsinformationen betreffen die thematische Zusammenfassung von Konzernbilanzposten, um die Lesbarkeit der Konzernbilanz zu erleichtern. Konkret wurden in der Konzernbilanz die Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen und die sonstigen Rückstellungen zu Rückstellungen zusammengefasst und die Schuldscheindarlehen und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zu Finanzverbindlichkeiten. Die Aufgliederung erfolgt nunmehr in Kapitel 7 bzw. Kapitel 6.2.
| in TEUR | 31.12.2017 wie berichtet |
Umglied erungen |
31.12.2017 angepasst |
|---|---|---|---|
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |||
| Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen | 35.815 | –35.815 | - |
| Sonstige Rückstellungen | 12.837 | –12.837 | - |
| Rückstellungen | - | 48.652 | 48.652 |
| Schuldscheindarlehen | 254.168 | –254.168 | - |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 51.310 | –51.310 | - |
| Finanzverbindlichkeiten | - | 305.478 | 305.478 |
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |||
| Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen | 2.489 | –2.489 | - |
| Sonstige Rückstellungen | 24.870 | –24.870 | - |
| Rückstellungen | - | 27.359 | 27.359 |
| Schuldscheindarlehen | 15.542 | –15.542 | - |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 5.578 | –5.578 | - |
| Finanzverbindlichkeiten | - | 21.120 | 21.120 |
Im Zuge der Umgestaltung des Konzernabschlusses der Semperit Gruppe (siehe Kapitel 1.1) wurde für die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung eine komprimiertere Darstellungsform gewählt. Die Unterpositionen der Gewinnrücklagen werden in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung in Summe dargestellt. Eine Aufgliederung der Gewinnrücklagen erfolgt im Anhang (siehe Kapitel 5.1).
Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß IFRS 8 nach der internen Berichterstattung an den Vorstand der Semperit AG Holding als verantwortliche Unternehmensinstanz (Chief Operating Decision Maker), die über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet.
Die Segmente wurden auf Basis von Produktgruppen festgelegt. Sie werden getrennt gesteuert und entsprechen den Geschäftsbereichen der Semperit Gruppe. Die Semperit Gruppe hat somit vier berichtspflichtige Segmente:
Die bei der Ableitung der Segmentzahlen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind ident mit den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Semperit Gruppe. Das Segmentergebnis ist das EBITDA. Es ist jenes Ergebnis, das an den Vorstand für Zwecke der Ressourcenallokation und der Erfolgsmessung berichtet wird. Als Kennzahlen des Segmentvermögens werden das Trade Working capital und die Zugänge zu den Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten an den Vorstand berichtet.
Nach dem Zeitablauf bemessene Lizenzerträge werden ebenso wie Mieterträge zeitanteilig linear über die Vertragslaufzeit verteilt erfasst. Lizenzerträge, die nach anderen Schlüsseln bemessen werden, werden entsprechend den zugrundeliegenden Schlüsseln bemessen und erfasst.
Die Segmentierung nach Geschäftsbereichen stellt auf die interne Steuerung und Berichterstattung ab.
| 2018 in TEUR | Semper med |
Semper flex |
Semper trans |
Semper form |
Corporate Center |
Konzern eliminie rungen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 311.461 | 230.048 | 144.762 | 192.211 | 0 | 878.482 | |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen |
530 | 0 | 0 | 0 | 0 | 530 | |
| EBITDA | –3.914 | 48.911 | 517 | 21.895 | –20.476 | –505 | 46.428 |
| EBIT | –69.565 | 38.444 | –7.066 | 13.213 | –22.207 | –505 | –47.687 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
–9.869 | –10.421 | –3.467 | –8.659 | –1.730 | –34.146 | |
| Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten |
–55.783 | –46 | –4.116 | –24 | 0 | –59.969 | |
| Trade Working Capital | 65.370 | 56.985 | 30.915 | 34.374 | –3.318 | 184.325 | |
| Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten |
12.423 | 30.069 | 26.850 | 10.698 | 1.046 | 81.086 | |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 2.979 | 1.776 | 878 | 1.000 | 140 | 6.773 | |
Die Wertminderungen in den Segmenten Sempermed und Sempertrans werden in Kapitel 3.1 bzw. 3.2 erläutert.
| 2017 in TEUR | Semper med |
Semper flex |
Semper trans |
Semper form |
Corporate Center |
Konzern eliminie rungen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 337.134 | 206.052 | 145.958 | 185.038 | 0 | 0 | 874.181 |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen |
453 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 453 |
| EBITDA | 77.868 | 40.415 | –16.713 | 19.242 | –20.080 | –539 | 100.193 |
| EBIT | 38.022 | 31.782 | –20.322 | 10.978 | –22.295 | –539 | 37.625 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
–13.870 | –8.633 | –3.609 | –8.265 | –2.215 | 0 | –36.593 |
| Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten |
–25.976 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –25.976 |
| Trade Working Capital | 51.044 | 44.152 | 33.585 | 27.881 | –4.262 | 152.400 | |
| Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten |
23.414 | 30.615 | 7.478 | 12.336 | 428 | 0 | 74.271 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 3.051 | 1.732 | 991 | 925 | 140 | 0 | 6.838 |
Gesellschaften, die im Produktions- und Vertriebsbereich in mehreren Segmenten tätig sind, werden bezüglich ihrer Erträge und Aufwendungen segmentgerecht geteilt und zugeordnet, sodass keine weiteren Eliminierungen erforderlich sind. Das Corporate Center besteht aus der nicht operativ tätigen Semperit AG Holding sowie aus jenen Teilen einer Managementgesellschaft in China und einer Servicegesellschaft in Singapur, die dem Corporate Center zugeordnet sind. Zusätzlich werden gewisse Corporate-Center-Leistungen von operativ tätigen Gesellschaften erbracht. Weiterverrechnungen und Zuordnungen von Corporate-Center-Kosten sind soweit möglich bereits den Segmenten zugewiesen.
Das EBITDA in der Summenspalte entspricht jenem in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung der Semperit Gruppe; die Überleitungsrechnung auf das Ergebnis vor Ertragsteuern kann daher der Konzerngewinn- und -verlustrechnung entnommen werden.
Das Trade Working Capital setzt sich aus den Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zusammen (siehe auch Kapitel 4).
Die Konzernaktivitäten werden hauptsächlich in Europa, Asien und Amerika betrieben. In Übereinstimmung mit IFRS 8 werden die Angaben zu den Umsatzerlösen nach den Standorten der Kunden und jene zum langfristigen Vermögen und zu den Zugängen zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten auf Basis der jeweiligen Standorte der Gesellschaften des Semperit Konzerns dargestellt. Im langfristen Vermögen sind keine aktiven latenten Steuern, Wertpapiere oder Anteile an Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen enthalten. Soweit möglich, wurden Konsolidierungsbuchungen den entsprechenden Regionen zugeteilt.
Die Semperit Gruppe erzielt mit keinem externen Kunden mehr als 10% des Umsatzes.
| 2018 | 2017 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Langfristiges Vermögen |
Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögens werten |
Umsatzerlöse | Langfristiges Vermögen |
Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögens werten |
Umsatzerlöse |
| Österreich | 44.672 | 5.795 | 36.795 | 59.243 | 8.358 | 35.336 |
| EU ohne Österreich | 218.705 | 61.282 | 524.551 | 187.109 | 42.019 | 495.601 |
| Summe EU | 263.377 | 67.077 | 561.346 | 246.352 | 50.378 | 530.937 |
| Restliches Europa | 0 | 0 | 57.805 | 0 | 0 | 69.067 |
| Summe Europa | 263.377 | 67.077 | 619.151 | 246.352 | 50.378 | 600.004 |
| Asien | 88.186 | 13.514 | 95.732 | 134.944 | 23.768 | 99.742 |
| Amerika | 4.142 | 493 | 132.141 | 1.359 | 124 | 153.110 |
| Rest der Welt | 3 | 1 | 31.457 | 3 | 1 | 21.326 |
| Gruppe | 355.708 | 81.086 | 878.482 | 382.658 | 74.271 | 874.181 |
Umsatzerlöse werden mit den den Leistungsverpflichtungen zugeordneten Transaktionspreisen erfasst, wobei Minderungen für vereinbarte Rabatte, Boni, Skonti und ähnliche Erlösschmälerungen sowie Vertragsstrafen und voraussichtliche Rücklieferungen vorgenommen werden.
Diese Erlösschmälerungen basieren auf vertraglichen Vereinbarungen. Bei der Schätzung der variablen Preiskomponenten werden alle vorliegenden Informationen und Erfahrungswerte berücksichtigt. Dabei wird in der Regel jener Betrag als Transaktionspreisminderung abgegrenzt, der auf Basis von Vereinbarungen bzw. Erfahrungswerten wahrscheinlich geltend gemacht werden wird. Diese Schätzung wird regelmäßig aktualisiert.
Für potenzielle Rücklieferungen und erwartete Rückzahlungen wird eine Rückerstattungsverbindlichkeit auf Basis der Verträge bzw. Erfahrungswerte der letzten drei Jahre gebildet. Vermögenswerte aus Rückerhaltungsansprüchen (Refund Assets) werden mit dem originären Buchwert abzüglich erwarteter Kosten für den Rückerhalt der Produkte angesetzt und sind in den Vorräten ausgewiesen.
Der vereinbarte Transaktionspreis wird in der Regel mit Auslieferung abgerechnet. Umsatzerlöse aus Lieferungen sind grundsätzlich mit Übertragung der Verfügungsgewalt auf den Kunden gemäß dem für die Warenlieferung vereinbarten Incoterm zu erfassen. Die üblicherweise gewährten Zahlungsziele betragen 14 bis 90 Tage.
Etwaige Zinserträge werden unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung zeitanteilig erfasst. Im Geschäftsjahr 2018 wurden keine Erlöse aus Verträgen generiert, die eine wesentliche Finanzierungskomponente enthalten. Erlöse aus Vertragserfüllungskosten wie beispielsweise Werkzeugkosten werden verteilt über ihre Nutzungsdauer realisiert.
Bei manchen Verträgen handelt es sich um Mehr-Komponenten-Verträge, die neben dem Verkauf von bestimmten Produkten auch zusätzliche Leistungsverpflichtungen wie beispielsweise Serviceleistungen beinhalten. Gemäß IFRS 15 wird die Gegenleistung auf die Komponenten entsprechend der relativen Einzelveräußerungspreise aufgeteilt.
Vertraglich vereinbarte Gewährleistungen, die eine eigenständige und abgrenzbare Leistungsverpflichtung darstellen werden ab der Übertragung der Verfügungsmacht des verkauften Produkts anteilig über den Gewährleistungszeitraum realisiert.
Vertragserfüllungskosten bestehen in Form von Werkzeugkosten, welche gemäß den Bestimmungen des IAS 16 Sachanlagen aktiviert und abgeschrieben werden.
Vertragsanbahnungskosten werden nur bei einer Vertragsdauer von über 12 Monaten aktiviert. Im Geschäftsjahr 2018 gab es hierfür keinen Anwendungsfall.
Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden gliedern sich nach Segmenten und geografischen Regionen wie folgt:
| in TEUR | Sempermed | Semperflex | Sempertrans | Semperform | Gruppe |
|---|---|---|---|---|---|
| 2018 | |||||
| Westeuropa | 162.365 | 135.056 | 50.470 | 135.734 | 483.625 |
| Osteuropa | 35.639 | 46.093 | 28.628 | 25.166 | 135.527 |
| Nordamerika | 67.074 | 23.820 | 10.759 | 9.664 | 111.317 |
| Mittel- und Südamerika | 9.415 | 1.745 | 8.453 | 1.211 | 20.824 |
| Afrika | 1.950 | 2.195 | 7.139 | 214 | 11.498 |
| Asien | 31.478 | 18.445 | 25.693 | 20.116 | 95.732 |
| Australien | 3.539 | 2.696 | 13.618 | 106 | 19.959 |
| Umsatzerlöse 1) | 311.461 | 230.048 | 144.762 | 192.211 | 878.482 |
| Umsatzerlöse | 337.134 | 206.052 | 145.958 | 185.038 | 874.181 |
|---|---|---|---|---|---|
| Australien | 3.733 | 1.899 | 7.071 | 159 | 12.862 |
| Asien | 26.304 | 17.399 | 36.175 | 19.864 | 99.742 |
| Afrika | 1.732 | 991 | 5.097 | 643 | 8.464 |
| Mittel- und Südamerika | 13.342 | 3.289 | 9.471 | 1.116 | 27.217 |
| Nordamerika | 95.734 | 19.286 | 3.061 | 7.811 | 125.892 |
| Osteuropa | 39.943 | 44.138 | 38.942 | 25.974 | 148.996 |
| Westeuropa | 156.345 | 119.050 | 46.140 | 129.472 | 451.007 |
| 2017 |
1) gemäß IFRS 15
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Schadensvergütungen | 1.474 | 401 |
| Forschungsprämie | 720 | 799 |
| Verkauf von Neben- und Abfallprodukten | 506 | 687 |
| Mieterträge | 201 | 269 |
| Sonstiger Ertrag aus der Veräußerung der SSC inkl. Umgliederung von Währungsumrechnungsgewinne / -verluste in der Gewinn / Verlust der Periode |
0 | 78.109 |
| Sonstiger Ertrag abzüglich beglichener Forderung aus der Abgeltung ICC Verfahren |
0 | 9.441 |
| Übrige | 2.509 | 2.733 |
| Summe | 5.409 | 92.440 |
Im Geschäftsjahr 2017 ist ein Einmaleffekt in sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst, der auf die Beendigung fast aller gemeinsamer Geschäftsaktivitäten mit dem thailändischen Joint-Venture-Partner Sri Trang Agro-Industry Public Co Ltd. im ersten Quartal 2017 zurückzuführen ist (siehe Kapitel 10.1). In den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen Erträge aus dem Verkauf flexibler Verpackungen sowie aus der Rückerstattung von Vorsteuern enthalten.
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Materialaufwand | 453.189 | 490.087 |
| Aufwendungen für Energie | 51.509 | 44.142 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | 7.568 | 7.063 |
| Summe | 512.266 | 541.293 |
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Löhne | 66.769 | 62.433 |
| Gehälter | 72.922 | 80.329 |
| Aufwendungen für Abfertigungen | 2.434 | 8.897 |
| Aufwendungen für Altersversorgung | 972 | 1.003 |
| Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge |
30.339 | 29.837 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 4.582 | 4.023 |
| Summe | 178.018 | 186.521 |
Im Geschäftsjahr 2017 sind einmalige Aufwendungen für eine Sondervergütung an Mitarbeiter, Zahlungen an ausgeschiedene Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter sowie die Schließung des Sempertrans Werkes in Frankreich berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2018 betrugen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung rund 14.000 TEUR (Vorjahr: 14.200 TEUR); diese entfallen insbesondere auf Personalaufwendungen. Im Personalaufwand sind auch Aufwendungen für Leihpersonal enthalten. Im Geschäftsjahr 2018 betrug die durchschnittliche Anzahl des Leihpersonals 783 Mitarbeiter (Vorjahr: 892). Der Abfertigungs- und Pensionsaufwand für leitende Angestellte beläuft sich im Geschäftsjahr 2018 insgesamt auf 56 TEUR (Vorjahr: 55 TEUR).
Im Inland betrug die durchschnittliche Anzahl 866 Mitarbeiter (Vorjahr: 836). Der durchschnittliche Personalstand der Semperit Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| Arbeiter | 5.091 | 4.989 |
| Angestellte | 1.700 | 1.729 |
| Summe | 6.791 | 6.718 |
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Instandhaltung und fremde Leistungen | 41.075 | 42.845 |
| Ausgangsfrachten | 30.967 | 31.272 |
| Rechts-, Beratungs- und Prüfungsaufwand | 25.278 | 20.979 |
| Reise- und Fahrtaufwand | 7.586 | 8.608 |
| Provisions- und Werbeaufwand | 5.897 | 6.846 |
| Miet- und Leasingaufwand | 5.630 | 5.641 |
| Versicherungsprämien | 4.790 | 4.336 |
| Sonstige Steuern | 3.347 | 4.427 |
| Software-Lizenzaufwand | 2.833 | 1.924 |
| Reklamationskosten | 2.827 | 2.103 |
| Abfallentsorgung | 2.059 | 2.932 |
| Energiekosten nicht für die Produktion | 1.417 | 1.359 |
| Kommunikation | 1.395 | 2.151 |
| Fortbildungsaufwendungen | 1.322 | 1.218 |
| Wertberichtigungen | 1.179 | 1.171 |
| Gebühren, Beiträge, Spenden | 1.136 | 1.486 |
| Büromaterial | 1.127 | 1.067 |
| Bankspesen und Absicherungskosten | 650 | 678 |
| Aufwand aus der Entkonsolidierung | 287 | 0 |
| Übrige | 5.983 | 16.929 |
| Summe | 146.787 | 157.968 |
Der Beratungsaufwand beinhaltet in beiden Geschäftsjahren die Inanspruchnahme von Interimsmanagern und die Durchführung von Projekten im Rahmen des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses. Im Vorjahr waren zudem Rechts- und Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit der Beendigung der Joint-Venture-Transaktion enthalten.
Zudem wurden im Vorjahr als Ergebnis aus der Betriebsprüfung der Jahre 2011-2014 in den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen zum einen Wertberichtigungen in Höhe von 1.757 TEUR abgebildet und zum anderen Vorsorgen für die Rückzahlung der Energieabgabenrückvergütung für die Jahre 2011-2014 in Höhe von 3.256 TEUR getroffen. Für das Verfahren bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) wurde im Vorjahr eine Rückstellung in Höhe von 1.600 TEUR gebildet. Für die Zusammensetzung des Ergebnisses aus der Entkonsolidierung siehe Kapitel 10.1.
In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Kosten im Zusammenhang mit der Schließung des chinesischen Produktionsstandortes in Höhe von 1.799 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) enthalten (siehe Kapitel 3.2). In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Vorjahres sind Aufwendungen in Höhe von 3.636 TEUR aufgrund einer geänderten Einschätzung über die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten einer ERP-Software sowie 1.155 TEUR aus der Ausbuchung technischer Anlagen in Zusammenhang mit der Schließung der französischen Produktionsstätte von Sempertrans in Argenteuil, Frankreich, enthalten.
Für die im Geschäftsjahr 2018 erbrachten Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. sowie der Gesellschaften des weltweiten Ernst & Young-Netzwerks sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Prüfung des Konzernabschlusses und damit zusammenhängende Bestätigungsleistungen |
969 | 980 |
| davon Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. | 396 | 414 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 113 | 35 |
| Sonstige Leistungen | 121 | 175 |
| Summe | 1.203 | 1.190 |
Die Semperit Gruppe mietet vor allem Lager- und Büroräumlichkeiten im Rahmen von operativen Leasingverhältnissen. Der daraus resultierende Aufwand ist in dem Miet- und Leasingaufwand enthalten. Ein Großteil der Leasingverhältnisse hat eine Restlaufzeit von weniger als fünf Jahren. Die Verträge sind normalerweise derart gestaltet, dass eine Verlängerung möglich ist. Eine Kaufoption zu Marktwerten ist bei einzelnen Verträgen vorgesehen. Bei einigen Leasingverträgen ist eine Kündigungsoption vorhanden.
Daneben werden bedarfsbezogene Firmenfahrzeuge, IT-Equipment sowie Maschinen und Bürogeräte geleast. Die Restlaufzeit der Verträge zum Stichtag beträgt im Wesentlichen weniger als fünf Jahre. Einzelne Verträge sehen eine Verlängerungsoption und / oder eine Kaufoption zu Marktwerten am Ende der Vertragslaufzeit vor.
Die künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Miet- und Leasingverhältnissen bestehen zum Bilanzstichtag in folgendem Umfang:
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Im folgenden Jahr | 2.776 | 2.741 |
| In den folgenden 2 bis 5 Jahren | 5.685 | 5.168 |
| Über 5 Jahre | 655 | 734 |
Der Miet- und Leasingaufwand aus Operating-Leasingverträgen belief sich im Geschäftsjahr 2018 auf 5.630 TEUR (Vorjahr: 5.641 TEUR).
| in TEUR | 2018 | 20171) |
|---|---|---|
| Finanzierungserträge | ||
| Erträge aus Wertpapieren | 88 | 83 |
| Zinserträge | 1.070 | 1.174 |
| 1.158 | 1.257 | |
| Finanzierungsaufwendungen | ||
| Tilgungsaufwendungen für die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen im Rahmen der Joint-Venture-Transaktion |
0 | –4.223 |
| Zinsaufwand | –9.179 | –10.742 |
| –9.179 | –14.965 | |
| Sonstiges Finanzergebnis | ||
| Netto-Fremdwährungsergebnis | –1.743 | –5.095 |
| Sonstige Aufwendungen aus der Anpassung von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen in Folge einer Kapitalmaßnahme |
0 | –372 |
| Nettoergebnis aus den Bewertungskategorien FVPL und FV – Sicherungsinstrumente |
–621 | –877 |
| Sonstiges | –935 | –150 |
| –3.298 | –6.495 | |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | –4.251 | –5.326 |
| Finanzergebnis | –15.571 | –25.529 |
1) Die Vergleichszahlen wurden angepasst (siehe Kapitel 1.6).
Das Nettoergebnis von finanziellen Vermögenswerten aus der Bewertungskategorie AC (At cost) setzt sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Zinserträge | 1.070 | 1.174 |
| Wertberichtigungen | –1.179 | –2.151 |
| Netto-Fremdwährungsergebnis | 2.176 | –6.559 |
| Nettoergebnis aus der Bewertungskategorie AC (at cost) | 2.067 | –7.536 |
Die Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaffungskosten sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Darin sind auch Auflösungen von aufwandswirksam erfassten Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaffungskosten enthalten.
Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten der Bewertungskategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL) setzt sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Erträge aus Devisengeschäften | 1.574 | 979 |
| Aufwendungen aus Devisengeschäften | –1.159 | –1.789 |
| Erträge / Verluste aus der Bewertung und dem Abgang von Wertpapieren | –185 | 0 |
| Nettoergebnis aus der Bewertungskategorie FVPL (Fair Value through Profit and Loss) |
230 | –810 |
| in TEUR | 2018 | 2017 |
| Cashflow Hedges – Reklassifizierung vom OCI inkl. Aufwand aus der Hedge | ||
| Rücklage | –869 | 0 |
| Cashflow Hedges – ineffektiver Teil von Änderungen des beizulegenden | ||
| Zeitwertes | 18 | –67 |
| Nettoergebnis aus der Bewertungskategorie FV – Sicherungsinstrument | –851 | –67 |
Von den im Finanzergebnis enthaltenen Zinsaufwendungen entfallen 9.179 TEUR (Vorjahr: 9.713 TEUR) auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten. Bei den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen repräsentiert der in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung erfasste Ergebnisanteil in Höhe von 4.251 TEUR (Vorjahr: 5.326 TEUR) den Effektivzinsaufwand.
Das Netto-Fremdwährungsergebnis aus finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten beträgt -5.116 TEUR (Vorjahr: 3.074 TEUR). Der Zinsaufwand im Finanzergebnis entspricht im Wesentlichen dem Effektivzinsaufwand aus finanziellen Verbindlichkeiten der Bewertungskategorie AC (at cost).
Der für das Geschäftsjahr ausgewiesene Steueraufwand umfasst die für die einzelnen Gesellschaften aus dem steuerpflichtigen Einkommen und dem im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersatz errechneten laufenden Steuern sowie latenten Steuern.
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Laufender Steueraufwand (+) / Steuerertrag (-) | ||
| für die laufende Periode | 13.218 | 40.833 |
| für Vorperioden | –1.625 | 802 |
| Summe laufender Steueraufwand / Steuerertrag | 11.593 | 41.635 |
| Latenter Steueraufwand (+) / Steuerertrag (-) | ||
| aus der Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen | –11.815 | –8.003 |
| aus der Wertberichtigung von steuerlichen Verlustvorträgen und temporären | ||
| Differenzen | 30.260 | 30.860 |
| sonstige latente Steuereffekte | –12.934 | –26.141 |
| Summe latenter Steueraufwand / Steuerertrag | 5.511 | –3.284 |
| Summe | 17.104 | 38.351 |
Die sonstigen latenten Steuereffekte umfassen hauptsächlich die im aktuellen Geschäftsjahr entstandenen Verlustvorträge und Veränderungen der latenten Steueransprüche auf nutzbare Steuergutschriften und Steuerbegünstigungen, sowie latente Steuern für Vorperioden.
Für Informationen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, der Ergebnisüberleitung sowie Details zu latenten Steuern wird auf Kapitel 9 verwiesen.
| in EUR | 2018 | 2017 | |
|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | in EUR | –80.362.194 | –26.255.037 |
| Aus Hybridkapital auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis |
in EUR | –5.327.292 | 0 |
| Auf nicht beherrschende Anteile entfallenes Ergebnis | in EUR | 718.519 | 598.305 |
| Auf Stammaktien entfallendes Ergebnis | in EUR | –84.970.967 | –25.656.732 |
| Durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien | in Stück | 20.573.434 | 20.573.434 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) | in EUR | –4,13 | –1,25 |
Zum 31. Dezember 2017 sowie zum 31. Dezember 2018 waren keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen.
Bei dem aus Hybridkapital auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallenden Ergebnis handelt es sich um die periodengerecht abgegrenzten "Zinsen" auf das Hybridkapital. Grundsätzlich hat die Semperit AG Holding keine "Zinsen" auf das Hybridkapital zu bezahlen. Zahlungen, welche gemäß IFRS wie Dividendenzahlungen behandelt werden würden, haben jedoch insbesondere zu erfolgen, wenn Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet werden oder das Semperit-Management sich zu einer freiwilligen Zahlung von "Zinsen" entschließt.
Der operative Cashflow wird unter Anwendung der indirekten Methode erstellt. Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit basieren auf einer direkten Ermittlung. Erhaltene Zinsen werden im Cashflow aus der Investitionstätigkeit dargestellt, gezahlte Zinsen im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (siehe Kapitel 1.6).
Die zahlungswirksamen Investitionen enthalten Ausgaben des Vorjahres in Höhe von 14.725 TEUR (Vorjahr: 15.724 TEUR), die im Geschäftsjahr 2018 zahlungswirksam wurden.
Die in der Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen (siehe Kapitel 3.1 und 3.2) ausgewiesenen Zugänge in Höhe von gesamt 81.086 TEUR (Vorjahr: 74.271 TEUR) beinhalten Ausgaben in Höhe von 9.750 TEUR (Vorjahr: 14.684 TEUR), die im Geschäftsjahr 2018 noch zu keinem Abfluss liquider Mittel führten.
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte dienten vor allem der Kapazitätserweiterungen im den Werken in Odry, Tschechien (Segment Semperflex) und Belchatow, Polen (Segmente Sempertrans und Semperform).
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthält Auszahlungen in Höhe von 46.191 TEUR aus der Rückführung von zwei Schuldscheindarlehen (Vorjahr: 0 TEUR).
Für eine Darstellung des Cash-Effekt aus der Joint-Venture-Transaktion des Vorjahres wird auf Kapitel 10.1 verwiesen.
| Finanz verbindlich keiten |
Verbindlich keiten aus kündbaren nicht beherr schenden Anteilen |
Derivative Finanz verbindlich keiten |
Effekte aus dem Eigenkapital |
Sonstiges | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| 420.782 | 51.824 | 171 | 30 | 472.807 | |
| –94.609 | –45.821 | 0 | –14.401 | –68 | –154.899 |
| –8.281 | –270 | 0 | 0 | –1 | –8.551 |
| 0 | 0 | 737 | 0 | 0 | 737 |
| 8.705 | 7.542 | 0 | 0 | 0 | 16.247 |
| 326.598 | 13.276 | 908 | 326.341 | ||
| 326.598 | 13.276 | 908 | 326.341 | ||
| –103.021 | –4.742 | 0 | 129.810 | 24 | 22.071 |
| 3.180 | 591 | 0 | 0 | 0 | 3.771 |
| 0 | 0 | 819 | 0 | 0 | 819 |
| 7.477 | 4.251 | 0 | 0 | 0 | 11.728 |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungsaktivitäten |
Stand 31.12.2018 234.233 13.376 1.727 364.730
1) Die Vergleichszahlen wurden angepasst (siehe Kapitel 1.6).
Die Effekte aus dem Eigenkapital enthalten im Vorjahr die Dividendenzahlung und im Geschäftsjahr 2018 die Aufnahme des Hybridkapitals sowie gezahlte Dividenden an nicht beherreschenden Gesellschaftern.
Im Posten Sonstiges sind in der Veränderung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit der Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen von Tochterunternehmen und die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing enthalten.
Die sonstigen Veränderungen beinhalten Zinsaufwendungen und den Anteil am Ergebnis nach Steuern von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen.
Für eine Darstellung des Einflusses der vorjährigen Joint-Venture-Transaktion auf die Geldflussrechnung siehe Kapitel 10.1.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, die in der Folge planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden, angesetzt. Die angenommene Nutzungsdauer liegt in der Regel innerhalb der Bandbreite von einem bis zehn Jahren. Bei der Festlegung von Nutzungsdauern sind Annahmen und Einschätzungen zu treffen.
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden zu Herstellungskosten angesetzt. In Bezug auf die planmäßige Abschreibung gilt das zu den erworbenen immateriellen Vermögenswerten Ausgeführte sinngemäß. Die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen Software und aktivierungsfähige Forschungs- und Entwicklungskosten.
Bei im Wege eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen und gesondert von einem allfälligen Geschäfts- oder Firmenwert angesetzten immateriellen Vermögenswerten stellt der diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegende Zeitwert die Anschaffungskosten dar. In Bezug auf die planmäßige Abschreibung gilt das zu den erworbenen immateriellen Vermögenswerten Ausgeführte sinngemäß.
Die Semperit Technische Produkte Gesellschaft m. b. H. und die Semperflex Optimit s.r.o. unterliegen den jeweiligen Emissionszertifikatsgesetzen in Österreich und der Tschechischen Republik und erhalten Emissionszertifikate unentgeltlich von der öffentlichen Hand zugeteilt. Die Emissionszertifikate werden in der Bilanz mit einem Anschaffungskostenwert von null angesetzt (Nettomethode). Verkäufe erfolgten wie auch im Vorjahr nicht.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen von Umständen, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, auf Wertminderung überprüft, vorausgesetzt es liegen gemäß IAS 36 keine Umstände vor, die ein Entfallen der jährlichen Werthaltigkeitsprüfung gestatten.
In der Semperit Gruppe stellen die Segmente die niedrigste Ebene (zahlungsmittelgenerierende Einheiten, ZGE) dar, auf der Geschäfts- oder Firmenwerte für interne Managementzwecke überwacht werden.
Etwaige Wertaufholungen sind in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung in den Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte enthalten.
Die ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte verteilen sich auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wie folgt:
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Segment Semperflex | 1.677 | 1.693 |
| Segment Sempertrans | 71 | 71 |
| Summe | 1.749 | 1.765 |
Die Reduktion des ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwertes ist auf die Entkonsolidierung der Semperflex Roiter S.r.l, Rovigo, Italien zurückzuführen (siehe Kapitel 10.1).
Für die Werthaltigkeitsprüfung der in den Segmenten Semperflex und Sempertrans bestehenden Firmenwerte ermittelte das Management den erzielbaren Betrag jeweils zum 30. September 2018. Im Geschäftsjahr 2017 ist gemäß IAS 36 die Ermittlung des erzielbaren Betrages für das Segment Semperflex unterblieben, da die Wahrscheinlichkeit, dass der erzielbare Betrag niedriger als der aktuelle Buchwert sein würde, äußerst gering war. Aufgrund der Kapazitätserweiterung im Werk in Odry, Tschechien im Geschäftsjahr 2018 hat sich die Zusammensetzung des Segmentvermögens geändert, wodurch eine Werthaltigkeitsprüfung durchzuführen war und keine Bezugnahme auf frühere Werthaltigkeitsprüfungen mehr erfolgen konnte. Der erzielbare Betrag wurde als Nutzungswert berechnet. Die Berechnung erfolgte basierend auf der jüngsten Mittelfristplanung anhand aktualisierter Cashflow-Prognosen von 30. September 2018 bis Ende des Jahres 2021, die sowohl den Status quo des laufenden Restrukturierungs- und Transformationsprozesses als auch die zu beobachtenden Unwägbarkeiten der Geschäftsentwicklung berücksichtigten. Die Cashflows nach dem Geschäftsjahr 2021 wurden mit einer nachhaltigen Wachstumsrate von 0,75% (Vorjahr Sempertrans: 1,00%; Vorjahr Semperflex: n/a) extrapoliert. Die Wachstumsrate reflektierte den Wettbewerbs- und Preisdruck am Markt sowie ein moderat angenommenes Marktwachstum. Als Kapitalisierungszinssatz wurden die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital, WACC) unter Anwendung des Capital Asset Pricing Models ermittelt. Hierbei wurde für den Sektor Industrie (Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform) eine einheitliche Gruppe von Vergleichsunternehmen (Peer Group) unterstellt. Die Peer Group verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um ein Unternehmen, da dieses nicht mehr börsenotiert ist. Der Kapitalisierungszinssatz vor Steuern, der für das Segment Semperflex ermittelt wurde, liegt bei 10,9% und jener für das Segment Sempertrans liegt bei 10,4% (Vorjahr: 11,1%). Der Kapitalisierungszinssatz nach Steuern beträgt für beide Segmente 8,8% (Vorjahr: 8,8%).
Die wesentlichen Annahmen, die bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags der Segmente Semperflex bzw. Sempertrans verwendet wurden, beziehen sich auf die zukünftige Entwicklung der EBITDA-Marge angesichts des laufenden Restrukturierungs- und Transformationsprozesses. In der Detailplanungsphase erfolgte annahmengemäß eine schrittweise Verbesserung der Marge, um in der Rentenphase (d.h. ab dem Jahr 2022) eine EBITDA-Marge von rund 11,8% für das Segment Sempertrans bzw. 19,1% für das Segment Semperflex zu erzielen. Im Segment Semperflex lag das Rentabilitätsniveau (Return on Invested Capital, ROIC) nachhaltig deutlich über dem WACC. Der Planung lagen dabei zunächst die Annahmen des Managements zur Entwicklung der Märkte, der Marktanteile des Segmente Semperflex und Sempertrans und zu strategischen Produkt- und Kundeninitiativen zugrunde. Zusätzlich wurden geplante ergebnisverbessernde Maßnahmen aus dem laufenden Restrukturierungs- und Transformationsprozess berücksichtigt, die allerdings in Abhängigkeit von ihrem Umsetzungsgrad mit empirisch beobachteten Abschmelzraten versehen wurden. Geplante ergebnisverbessernde Maßnahmen, die eine Kapazitätserweiterung oder Infrastrukturverbesserung erfordern, und einen geringen Umsetzungsgrad aufweisen, wurden bei der Ermittlung des Nutzungswerts nicht berücksichtigt. Die Veränderungen des Trade Working Capitals wurden umsatzabhängig geplant und beruhen auf einem dreijährigen Durchschnitt. Die Sachanlageninvestitionen wirken in beiden Segmenten kapazitätserhaltend; sie entsprechen in etwa den geplanten Abschreibungen.
Die Werthaltigkeit des angesetzten Geschäfts- oder Firmenwertes hat sich im Rahmen der Durchführung der Werthaltigkeitsprüfung für die Segmente Semperflex und Sempertrans bestätigt.
Für das Segment Semperform, das keinen Geschäfts- oder Firmenwert oder immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer beinhaltet, war keine Werthaltigkeitsprüfung durchzuführen.
Neben den Geschäfts- oder Firmenwerten verfügte die Semperit Gruppe über keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer.
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
| in TEUR | Software Lizenzen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte |
Geschäfts oder Firmenwert |
Immaterielle Vermögens werte in Entwicklung |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- / Herstellungskosten | ||||
| Stand 01.01.2017 | 50.707 | 44.812 | 4.749 | 100.268 |
| Währungsdifferenzen | –281 | –914 | 2 | –1.193 |
| Zugänge | 325 | 0 | 336 | 661 |
| Abgänge | –2.839 | 0 | –3.636 | –6.475 |
| Umbuchungen | 154 | 0 | –14 | 140 |
| Stand 31.12.2017 | 48.067 | 43.898 | 1.437 | 93.402 |
| Währungsdifferenzen | 265 | 50 | 0 | 315 |
| Zugänge | 889 | 0 | 570 | 1.459 |
| Abgänge | –358 | 0 | 0 | –358 |
| Abgänge aus dem Konsolidierungskreis | –203 | –16 | 0 | –219 |
| Umbuchungen | 723 | 0 | –593 | 130 |
| Stand 31.12.2018 | 49.383 | 43.932 | 1.413 | 94.729 |
| Abschreibungen / Wertminderungen / Wertaufholungen Stand 01.01.2017 |
29.887 | 16.985 | 0 | 46.872 |
| Währungsdifferenzen | –65 | 0 | 0 | –65 |
| Abschreibungen | 6.768 | 0 | 0 | 6.768 |
| Wertminderungen | 0 | 25.149 | 0 | 25.149 |
| Abgänge | –2.838 | 0 | 0 | –2.838 |
| Umbuchungen | 3 | 0 | 0 | 3 |
| Stand 31.12.2017 | 33.755 | 42.134 | 0 | 75.888 |
| Währungsdifferenzen | 192 | 50 | 0 | 242 |
| Abschreibungen | 5.494 | 0 | 0 | 5.494 |
| Wertminderungen | 1.454 | 0 | 0 | 1.454 |
| Abgänge | –105 | 0 | 0 | –105 |
| Abgänge aus dem Konsolidierungskreis | –182 | 0 | 0 | –182 |
| Umbuchungen | 2 | 0 | 0 | 2 |
| Stand 31.12.2018 | 40.610 | 42.184 | 0 | 82.794 |
| Buchwerte | ||||
| Buchwert 01.01.2017 | 20.820 | 27.827 | 4.749 | 53.396 |
| Buchwert 31.12.2017 | 14.312 | 1.764 | 1.437 | 17.513 |
| Buchwert 31.12.2018 | 8.773 | 1.749 | 1.413 | 11.935 |
Die Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte entfallen im Geschäftsjahr 2018 zu 1.446 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) auf Software, Lizenzen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte des Segments Sempermed und zu 0 TEUR auf Geschäfts- und Firmenwerte (Vorjahr: 25.149 TEUR). Wertminderungen auf immaterielle Vermögenwerte fielen im Segment Sempertrans (Schließung der chinesischen Produktionsstätte siehe Kapitel 3.2) in Höhe von 8 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) an.
Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen bewertet
Die Abschreibung erfolgt, indem die Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich ihrer erwarteten Restwerte linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer verteilt werden. Bei der Festlegung der Nutzungsdauern waren Annahmen und Einschätzungen zu treffen, die an jedem Abschlussstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Die angenommenen voraussichtlichen Nutzungsdauern je Sachanlagenkategorie liegen in den folgenden Bandbreiten:
| in TEUR | Nutzungsdauer in Jahren |
|---|---|
| Grundstücke | unendlich |
| Betriebsgebäude und sonstige betriebliche Baulichkeiten | 10–50 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 2–30 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2–25 |
| Fahrzeuge | 5–10 |
Sachanlagen werden bei einem Anzeichen auf Wertminderung dahingehend überprüft ob der Buchwert des Vermögenswertes bzw. der betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit den erzielbaren Betrag gemäß IAS 36 übersteigt. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag wird eine entsprechende Wertminderung erfasst. Die Beurteilung der Werthaltigkeit und Ermittlung des erzielbaren Betrages unterliegen wesentlichen Annahmen und Ermessensentscheidungen. Dies betrifft insbesondere Annahmen zur Unternehmensplanung, zu künftigen Inflations- und Wachstumsraten sowie Währungskursen, zum Kapitalkostensatz zur Abzinsung künftiger Cashflows, sowie zur erwartenden wirtschaftlichen Entwicklung jeder einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheit.
Wertaufholungen sind in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung in den Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte enthalten. In den Geschäftsjahren 2018 und 2017 erfolgten keine Wertaufholungen.
Die Ergebnisse des Segments Sempermed waren im zweiten Quartal 2018 rückläufig: Am Markt waren Anhaltspunkte für einen sich verstärkenden Wettbewerbs- und Preisdruck beobachtbar. Zusätzlich belasten Gaspreiserhöhungen, eine Verknappung des Rohstoffs Nitril (Nitrile Butadiene Rubber, NBR) sowie damit in Zusammenhang stehende Produktionsineffizienzen die aktuelle Geschäftsentwicklung. Darüber hinaus waren die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital, WACC) von 7,13% (vor Steuern: 8,12%) zum 30. Juni 2017 auf 7,65% (vor Steuern: 8,93%) zum 30. Juni 2018 angestiegen; maßgeblich dafür waren die gestiegene Marktrisikoprämie und der Betafaktor.
Vor diesem Hintergrund ermittelte das Semperit-Management den erzielbaren Betrag für die zahlungsmittelgenerierende Einheit des Segments Sempermed zum 30. Juni 2018. Der erzielbare Betrag wurde als Nutzungswert berechnet. Die Berechnung erfolgte basierend auf der jüngsten Mittelfristplanung anhand aktualisierter Cashflow-Prognosen für 5 Jahre ab Ende des Jahres 2018, die sowohl den Status quo des laufenden Restrukturierungs- und Transformationsprozesses als auch die zu beobachtenden Unwägbarkeiten der Geschäftsentwicklung berücksichtigen. Die Cashflows nach dem fünfjährigen Zeitraum wurden mit einer nachhaltigen Wachstumsrate von 0,75% (30. Juni 2017: 0,75%) extrapoliert. Die Wachstumsrate reflektierte den Wettbewerbs- und Preisdruck am Markt sowie ein moderat angenommenes Marktwachstum.
Die wesentlichen Annahmen, die bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags des Segments Sempermed verwendet wurden, beziehen sich auf die zukünftige Entwicklung der EBITDA-Marge angesichts des laufenden Restrukturierungs- und Transformationsprozesses und der zu beobachtenden Unwägbarkeiten der Geschäftsentwicklung. In der Detailplanungsphase erfolgt annahmengemäß eine schrittweise Verbesserung der Marge, um in der Rentenphase (d.h. ab dem Jahr 2024) eine EBITDA-Marge von rund 9% zu erzielen. In der Rentenphase orientiert sich das Rentabilitätsniveau (Return on Invested Capital, ROIC) des Segments Sempermed am unteren Ende der Peer Group und am WACC. Der Planung liegen dabei zunächst die Annahmen des Managements zur Entwicklung der Märkte, der Marktanteile des Segments Sempermed und zu strategischen Produkt- und Kundeninitiativen zugrunde. Zusätzlich werden geplante ergebnisverbessernde Maßnahmen aus dem laufenden Restrukturierungs- und Transformationsprozess berücksichtigt, die allerdings in Abhängigkeit von ihrem Umsetzungsgrad mit empirisch beobachteten Abschmelzraten versehen werden. Geplante ergebnisverbessernde Maßnahmen, die eine Kapazitätserweiterung oder Infrastrukturverbesserung erfordern, und einen geringen Umsetzungsgrad aufweisen, wurden bei der Ermittlung des Nutzungswerts nicht berücksichtigt. Den in der Vergangenheit und aktuell zu beobachtenden Unwägbarkeiten der Geschäftsentwicklung des Segments Sempermed wird durch Planungsabschläge, die aus der Unternehmenshistorie abgeleitet worden sind und sich mit dem Fortschreiten der Restrukturierung und Transformation fast gänzlich reduzieren, entsprechend Rechnung getragen. Die Veränderungen des Trade Working Capitals wurden umsatzabhängig geplant und beruhen auf einem dreijährigen Durchschnitt. Die Sachanlageninvestitionen wirken kapazitätserhaltend und wurden bis 2022 explizit und danach mit 4,5% vom Umsatz und abgeleitet aus der Peer Group geplant; sie entsprechen in etwa den geplanten Abschreibungen.
Zum 30. Juni 2018 betrug der erzielbare Betrag für die zahlungsmittelgenerierende Einheit des Segments Sempermed 126.532 TEUR und lag damit unter dem Buchwert zum Bilanzstichtag in Höhe von 182.312 TEUR (davon Trade Working Capital: 69.075 TEUR). Der daraus resultierende Wertminderungsbedarf zum 30. Juni 2018 in Höhe von 55.780 TEUR wurde wie folgt auf das langfristige Segmentvermögen alloziert, in den funktionalen Währungen jener Tochterunternehmen, die dem Segment Sempermed zugehörig sind, erfasst und mit den jeweiligen durchschnittlichen Devisenmittelkursen in Euro umgerechnet:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Geschäfts- oder Firmenwert | 0 | –25.149 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | –1.446 | 0 |
| Sachanlagen | –53.794 | –827 |
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 0 | 0 |
| Wertminderungsaufwand | –55.241 | –25.976 |
| Währungsumrechnungsdifferenz im OCI | –539 | 46 |
| Wertminderung auf Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte zum | ||
| 30.06.2018 bzw. zum 30.06.2017 | –55.780 | –25.930 |
Zum 31. Dezember 2018 lagen keine Anhaltspunkte für eine erneute Wertminderung des Segments Sempermed vor.
| in TEUR | Grundstücke und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grund |
Technische Anlagen und Maschinen |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Anlagen in Bau1) | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- / Herstellungskosten | |||||
| Stand 01.01.2017 | 175.015 | 443.248 | 73.141 | 33.194 | 724.599 |
| Währungsdifferenzen | 1.266 | 2.594 | 32 | 521 | 4.412 |
| Zugänge 1) | 7.445 | 43.009 | 5.065 | 18.090 | 73.610 |
| Abgänge | –214 | –15.672 | –2.035 | –57 | –17.978 |
| Umbuchungen 1) | 1.784 | 32.857 | 39 | –34.820 | –140 |
| Stand 31.12.2017 | 185.296 | 506.035 | 76.243 | 16.929 | 784.503 |
| Währungsdifferenzen | –134 | 81 | 509 | –388 | 68 |
| Zugänge | 8.280 | 35.520 | 4.022 | 31.805 | 79.627 |
| Abgänge | –1.226 | –8.653 | –2.062 | –216 | –12.156 |
| Abgänge aus dem Konsolidierungskreis | –2.249 | –4.131 | –1.039 | 0 | –7.419 |
| Umbuchungen | 2.709 | 15.862 | 191 | –18.890 | –128 |
| Stand 31.12.2018 | 192.677 | 544.714 | 77.864 | 29.239 | 844.495 |
| Abschreibungen / Wertminderungen / Wertaufholungen Stand 01.01.2017 |
78.073 | 289.054 | 52.987 | 0 | 420.114 |
| Währungsdifferenzen Abschreibungen |
859 3.772 |
1.561 21.296 |
161 4.783 |
0 –38 |
2.581 29.813 |
| Wertminderungen | 12 | 827 | 0 | 0 | 838 |
| Abgänge | –198 | –14.162 | –1.828 | 0 | –16.188 |
| Umbuchungen | 7 | 0 | –10 | 0 | –3 |
| Stand 31.12.2017 | 82.524 | 298.576 | 56.094 | –38 | 437.156 |
| Währungsdifferenzen | –117 | 85 | 341 | –3 | 306 |
| Abschreibungen | 3.712 | 20.481 | 4.459 | 0 | 28.652 |
| Wertminderungen | 13.504 | 39.046 | 5.460 | 505 | 58.515 |
| Abgänge | –67 | –8.030 | –1.917 | –23 | –10.037 |
| Abgänge aus dem Konsolidierungskreis | –959 | –3.567 | –934 | 0 | –5.460 |
| Umbuchungen | 0 | 477 | –477 | 0 | 0 |
| Stand 31.12.2018 | 98.597 | 347.066 | 63.027 | 441 | 509.132 |
| Buchwerte | |||||
| Buchwert 01.01.2017 | 96.942 | 154.195 | 20.154 | 33.194 | 304.485 |
| Buchwert 31.12.2017 | 102.772 | 207.460 | 20.149 | 16.967 | 347.348 |
| Buchwert 31.12.2018 | 94.079 | 197.648 | 14.838 | 28.798 | 335.363 |
1) Die Vergleichszahlen wurden angepasst (siehe Kapitel 1.6).
Von dem für Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund, ausgewiesenen Buchwert entfallen 7.894 TEUR (Vorjahr: 10.196 TEUR) auf Grund und Boden (Grundwert). Die Abgänge aus dem Konsolidierungskreis betreffen zur Gänze die Semperflex Roiter S.r.l, Rovigo, Italien (siehe Kapitel 10.1).
Im Geschäftsjahr 2018 wurden Fremdkapitalkosten als Bestandteil der Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten in Höhe von 210 TEUR (Vorjahr: 108 TEUR) aktiviert. Der zugrundeliegende Finanzierungskostensatz lag bei 1,8% (Vorjahr: 2,4%).
Im Geschäftsjahr 2018 waren Wertminderungen für Sachanlagen im Ausmaß von 54.337 TEUR (Vorjahr: 838 TEUR) für das Segment Sempermed erforderlich. Davon entfielen 53.794 TEUR auf die Sachanlagen ausgenommen Grund und Boden im Zuge des oben beschriebenen Werthaltigkeitstests des Segments Sempermed. Des Weiteren wurden einzelne Sachanlagen in Höhe von 542 TEUR im Segment Sempermed und in Höhe von 168 TEUR im Segment Sempertrans wertgemindert. Die übrigen Wertminderungen im Segment Sempertrans in Höhe von 3.941 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) betrafen vor allem technische Anlagen und Maschinen infolge der Schließung des chinesischen Produktionsstandortes.
Zum 31. Dezember 2018 und 31. Dezember 2017 werden keine Sachanlagen als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing verpfändet.
Zum 31. Dezember 2018 bestehen vertragliche Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 15.987 TEUR (Vorjahr: 53.547 TEUR).
Im Juni 2018 hat der Vorstand der Semperit AG Holding mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, die Fördergurtproduktion im Werk der Semperit Gruppe im chinesischen Taierzhuang stillzulegen und die dazugehörige Produktionsgesellschaft, Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. (SBB) zu liquidieren. Die Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. ist vollkonsolidiert; die staatsnahe chinesische Shandong Wang Chao Coal & Electricity Group Co., Ltd ist derzeit mit 16,1% daran beteiligt. Der Minderheitenanteil ist in den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen erfasst. Die Produktion wurde unmittelbar eingestellt. Für die rund 120 Mitarbeiter wurden entsprechende Sozialmaßnahmen erarbeitet; die Auszahlung der Abfindungen ist zwischenzeitlich im Wesentlichen erfolgt.
Die Stilllegung des Werks ist Teil des laufenden Restrukturierungs- und Transformationsprozesses der Semperit Gruppe und belastete das Ergebnis im Geschäftsjahr 2018 folgendermaßen:
| Summe | 7.815 |
|---|---|
| Materialaufwand) | 664 |
| Wertminderungen und Verkaufsverluste von Vorräten (in der Bestandsveränderung bzw. im | |
| Kosten für Sozialpläne (im Personalaufwand; davon 396 TEUR zum 31.12.2018 noch rückgestellt) | 1.403 |
| noch rückgestellt) | 1.799 |
| Restrukturierungskosten (im sonstigen betrieblichen Aufwand; davon 853 TEUR zum 31.12.2018 | |
| Wertminderungen immaterieller Vermögensgegenstände und technischer Anlagen | 3.949 |
| in TEUR | 2018 |
Etwaige Erstattungsansprüche in Höhe von 268 TEUR ergeben sich aus dem Joint-Venture-Vertrag mit der Shandong Wang Chao Coal & Electricity Group Co., Ltd und stellen aus der Sicht des Managements nicht bilanzierungsfähige Eventualforderungen dar; sie blieben zum 31. Dezember 2018 bilanziell außer Ansatz.
Die Abwicklung der Gesellschaft obliegt dem Liquidationskommittee, bestehend aus Vertretern der Semperit Gruppe und der Shandong Wang Chao Coal & Electricity Group Co., Ltd. Die Distriktregierung stellt die Rechtmäßigkeit des Verfahrensablaufs sicher. Mit der Käufersuche für die Sachanlagen und bestimmte Vorratsbestände wurde aktiv begonnen. Die eingeschränkte Wiederverwertbarkeit der Werkanlagen und ausstehende finale Gremienentscheidungen zum Verkauf stehen zum 31. Dezember 2018 einer Einstufung des langfristigen Vermögens als zur Veräußerung gehalten entgegen.
Das Ergebnis im Geschäftsjahr 2017 wurde durch Einsparungs- und Restrukturierungsmaßnahmen in Bezug auf die Tochtergesellschaft Sempertrans France Belting Technology S.A.S. in Höhe von 11.398 TEUR belastet. Für zusätzliche Informationen wird auf Kapitel 7.2 verwiesen.
Die Buchwerte der langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
||
| Fondsanteile, Aktien, andere Wertpapiere | 6.188 | 6.376 |
| Derivate | 240 | 5.610 |
| 6.429 | 11.986 | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
||
| Darlehen an assoziierte Unternehmen | 563 | 563 |
| Forderungen gegenüber Personal | 20 | 28 |
| Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | 641 | 721 |
| 1.224 | 1.311 | |
| Summe | 7.653 | 13.297 |
Bei den Fondsanteilen handelt es sich um 97.500 Stück Anteile (Vorjahr: 97.500 Stück Anteile) am PIA TopRent, einem Anleihenfonds, der zur Deckung von Pensionsrückstellungen geeignet ist und überwiegend in fest- und variabel verzinsliche Staatsanleihen in der Euro-Zone veranlagt.
Die Forderungen gegenüber Personal beinhalten im Wesentlichen Vorschüsse an Mitarbeiter.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte gegliedert nach den Bewertungskategorien gemäß IFRS 9.
| in TEUR | Bewertungskategorie IFRS 91) |
Stufe | Anhang | Buchwert 31.12.2018 |
Buchwert 31.12.2017 |
|---|---|---|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | – | 4.2 | 101.645 | 103.577 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 3.3, 6.5 | ||||
| Wertpapiere | FVPL | 1 | 6.188 | 6.376 | |
| Darlehen an assoziierte Unternehmen | AC | – | 563 | 563 | |
| Derivative Finanzinstrumente | FVPL | 2 | 4.211 | 5.076 | |
| Derivative Finanzinstrumente | FV – Sicherungs instrument |
2 | 263 | 629 | |
| Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | AC | – | 4.129 | 3.028 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 6.6 | ||||
| Kassenbestand, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten | – | – | 121.549 | 165.530 |
1) FVPL (Fair Value through Profit and Loss – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert); FVOCI (Fair Value through OCI – Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert); AC (At Cost – Zu fortgeführten Anschaffungskosten)
In den übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten sind Forderungen gegenüber Personal und sonstige Forderungen enthalten (siehe Kapitel 3.3 und 6.5).
Der Ansatz und die Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte aufgrund eines marktüblichen Kaufs bzw. Verkaufs erfolgen zum Erfüllungstag. Die beizulegenden Zeitwerte der Wertpapiere werden anhand von öffentlich zugänglichen Kursen ermittelt.
Bei den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Devisentermingeschäfte, einen Cross Currency Swap und einen Zinsfloor.
Bei den als Sicherungsinstrument designierten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Devisentermingeschäfte und Cross Currency Swaps, die wiederum mit Zinsfloors unterlegt sind.
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Devisentermingeschäfte und der Cross Currency Swaps erfolgt mittels anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle. Dabei werden zukünftige Zahlungsströme anhand der zum Bilanzstichtag veröffentlichten Zinsstrukturkurven simuliert. Zusätzlich wird beim Buchwert eine Kreditrisikoanpassung der jeweiligen Gegenpartei vorgenommen. Dabei werden positive Exposures mit dem Ausfallsrisiko der Gegenpartei und negative Exposures mit dem eigenen Ausfallsrisiko bewertet.
Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken werden neben operativen Maßnahmen einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte, eingesetzt. Die Bewertung erfolgt mit dem aktuellen Marktwert. Der Marktwert entspricht jenem Wert, den die jeweilige Gesellschaft bei Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde oder zahlen müsste. Positive Marktwerte zum Bilanzstichtag werden unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten und negative Marktwerte unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sollten die Voraussetzungen für Hedge Accounting gegeben sein, wird dieses überwiegend angewendet. Je nach dem ob es sich dabei um einen Cashflow Hedge oder einen Fair Value Hedge handelt, erfolgt die Erfassung wie unten beschrieben.
Zur Absicherung von Zinsrisiken werden vereinzelt derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Sofern die von IFRS 9 geforderten prospektiven Effektivitätsmessungen, sowie die Dokumentation der Hedgingstrategie erfüllt werden, werden die derivativen Finanzinstrumente entweder als Cashflow Hedge oder als Fair Value Hedge bilanziert.
Als Sicherungsinstrumente designierte Derivate werden mit dem aktuellen Marktwert bilanziert. Bei Cashflow Hedges erfolgt die Erfassung unrealisierter Gewinne und Verluste für den effektiven Teil (gem. Effektivitätsmessung) im sonstigen Ergebnis. Der ineffektive Teil wird erfolgswirksam im Gewinn oder Verlust der Periode als sonstiges Finanzergebnis erfasst. Sobald das abgesicherte Geschäft realisiert wird (z.B. Zinszahlung), wird der im sonstigen Ergebnis erfasste Betrag in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliedert. Bei Fair Value Hedges erfolgt die Erfassung der Ergebnisse sofort ergebniswirksam in dem sonstigen Finanzergebnis der Konzerngewinn- und -verlustrechnung.
Langfristige finanzielle Vermögenswerte, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden Bei allen finanziellen Vermögenswerten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, entsprechen die Buchwerte annähernd dem beizulegenden Zeitwert.
Das Trade Working Capital setzt sich aus den Vorräten, den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zusammen.
Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert zu bewerten, wobei bei der Ermittlung der Nettoveräußerungswerte insbesondere auch den Verwertungsrisiken in Bezug auf veraltete Bestände oder Überbestände Rechnung getragen wird. Die Einsatzermittlung erfolgt grundsätzlich mithilfe des gleitenden Durchschnittspreisverfahrens. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen von Vorräten werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 43.877 | 47.805 |
| Unfertige Erzeugnisse | 23.137 | 24.569 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 83.234 | 86.380 |
| Rückerhaltungsansprüche | 19 | 0 |
| Geleistete Anzahlungen | 158 | 455 |
| Noch nicht abrechenbare Leistungen | 0 | 526 |
| Summe | 150.425 | 159.736 |
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Vorräte | ||
| davon zu Anschaffungs- / Herstellungskosten | 116.823 | 123.766 |
| davon zum Nettoveräußerungswert | 33.603 | 35.970 |
| Summe | 150.425 | 159.736 |
Bei der Ermittlung der Nettoveräußerungswerte im Rahmen der Vorratsbewertung zum Bilanzstichtag werden einerseits konkrete Kundenverträge bzw., wenn solche nicht vorliegen, vorhande Listenpreise herangezogen; andererseits sind Einschätzungen des jeweiligen Segment-Managements in Bezug auf die erzielbaren Preise und die Marktentwicklungen erforderlich. Diese werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst. Die aufwandswirksam erfassten Wertberichtigungen auf Vorräte betrugen im laufenden Jahr 5.416 TEUR (Vorjahr: 4.067 TEUR).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – sie stammen im Wesentlichen aus Umsatzerlösen mit Kunden der Semperit-Gruppe – sind gemäß IFRS 9 der Kategorie AC (At Cost – zu fortgeführten Anschaffungskosten) zuzurechnen und werden deshalb zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich der erwarteten Ausfälle bewertet.
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Wert | Wert | |||||
| in TEUR | Brutto | berichtigung | Netto | Brutto | berichtigung | Netto |
| Nicht fällige Forderungen | 79.641 | –209 | 79.433 | 84.928 | –220 | 84.708 |
| Bis zu 30 Tage überfällig | 14.108 | –100 | 14.007 | 13.295 | –109 | 13.186 |
| Mehr als 30 bis zu 90 Tage überfällig | 5.700 | –272 | 5.428 | 4.065 | –239 | 3.826 |
| Mehr als 90 Tage überfällig | 6.540 | –3.763 | 2.777 | 5.089 | –3.232 | 1.857 |
| Summe | 105.989 | –4.344 | 101.645 | 107.377 | –3.800 | 103.577 |
Die fälligen, aber nicht wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen zum 31. Dezember 2018 insgesamt 18.744 TEUR (Vorjahr: 17.347 TEUR).
Die Bewertung der Bonität erfolgt nach internen Bewertungsrichtlinien. Zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfes wurden in der Semperit Gruppe im Zuge der Umstellung auf IFRS 9 die Ausfälle der letzten vier Jahre nach Segmenten evaluiert und darauf aufbauend eine Wertminderungsmatrix auf der Basis von Zeitbändern erstellt. Die üblicherweise gewährten Zahlungsziele betragen 14 bis 90 Tage. Aufgrund der Analyse der Vergangenheit konnte ein erhöhtes Ausfallsrisiko bei Forderungen, die über 90 Tage überfällig sind, nicht festgestellt werden. Eine Überfälligkeit über 90 Tage wird daher nicht als Indikator für ein eingetretenes Ausfallsereignis, das eine Zuordnung zur Stufe 3 des Wertminderungsmodells gemäß IFRS 9 bedeuten würde, angesehen.
Für einen wesentlichen Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (86,2%; Vorjahr 72,4%) bestehen Kreditversicherungen. Diese Versicherungen sehen einen Selbstbehalt im Schadensfall vor. Bei derartigen Forderungen wird als erwarteter Kreditverlust maximal der Selbstbehalt wertberichtigt.
Basierend auf Erfahrungswerten erfolgt – in Bezug auf Forderungen, die nicht kreditversichert sind, bzw. in Bezug auf den Selbstbehalt bei kreditversicherten Forderungen eine Forderungswertberichtigung gemäß den Ausfallsrisiko-Klassen der Wertminderungsmatrix (Stufe 2 des Wertminderungsmodells gemäß IFRS 9).
Forderungen die aufgrund einer individuellen Einschätzung der betreffenden Kunden der Stufe 3 des Wertminderungsmodells gemäß IFRS 9 zugeordnet werden, werden zusätzlich auf den voraussichtlich einbringlichen Betrag abgeschrieben.
Die überfälligen Forderungen sind im Wesentlichen durch Kreditversicherungen gedeckt, da alle Tochtergesellschaften mit wesentlichen Forderungsvolumina kreditversichert sind. In Bezug auf die nicht kreditversicherten Forderungen bzw. in Bezug auf den Selbstbehalt kreditversicherter Forderungen besteht keine nennenswerte Konzentration des Kreditrisikos, da die Kunden breit gestreut sind.
Die jeweiligen Ausfallsrisiko-Klassen sind der folgenden Wertminderungsmatrix zu entnehmen:
| 31.12.2018 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Nicht fällig | 1-30 Tage | 31-90 Tage | >90 Tage | |
| Semperflex | 0.00-0.13% | 0.07-1.07% | 0.28-4.01% | 0.9-11.17% |
| Sempermed | 0.00-1.51% | 0.02-5.20% | 0.04-10.31% | 0.09-20.08% |
| Semperform | 0,02% | 0.14-0.30% | 0.81-1.39% | 3.62-5.90% |
| Sempertrans | 0.00-0.44% | 0.03-0.97% | 0.06-2.09% | 0.14-9.71% |
Die Bandbreiten ergeben sich aus den geografischen Regionen in denen der Umsatz erzielt wird. Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im Regelfall indirekt über Wertberichtigungskonten erfasst. Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2018 | 2017 | |||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | über Laufzeit erwarteter Kreditverlust auf Portfolioebene, wertberichtigt (Stufe 2) |
über Laufzeit erwarteter Kreditverlust auf Einzelebene, wertberichtigt (Stufe 3) |
Summe | nach IAS39 |
| Stand 31.12. | 973 | 2.827 | 3.800 | 3.399 |
| Anpassung IFRS 9 | –581 | 0 | –581 | – |
| Stand 01.01. | 392 | 2.827 | 3.219 | 3.399 |
| Auflösung | –231 | –71 | –301 | –592 |
| Währungsdifferenz | –2 | 81 | 79 | –254 |
| Wegen Uneinbringlichkeit abgeschriebene Beträge |
0 | –11 | –11 | –225 |
| Zuführung | 142 | 1.216 | 1.358 | 1.472 |
| Stand 31.12. | 301 | 4.042 | 4.344 | 3.800 |
Als uneinbringlich festgestellte Forderungen werden, wenn der Forderungsverlust endgültig feststeht, unter Verwendung von zuvor derart gebildeten Wertberichtigungen ausgebucht. Im Geschäftsjahr 2018 wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 133 TEUR (Vorjahr: 1.357 TEUR), die nicht wertberichtigt waren ausgebucht.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind gemäß IFRS 9 der Kategorie AC (At Cost – zu fortgeführten Anschaffungskosten) zuzurechnen und werden deshalb zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Der Buchwert der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betrug zum 31. Dezember 2018 67.746 TEUR (Vorjahr: 110.913 TEUR).
Das Grundkapital der Semperit AG Holding beträgt zum 31. Dezember 2018 unverändert zum Vorjahr 21.358.997 EUR. Es ist zerlegt in 20.573.434 Stück voll eingezahlte nennbetragslose Stammaktien, von denen jede am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt ist. Sie tragen jeweils ein Stimmrecht und sind dividendenberechtigt.
Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2018 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in den kommenden fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um 50% oder bis zu 10.286.716 Stück neuer Stückaktien zu erhöhen. Ebenso wurde der Vorstand ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen zu begeben. Damit kann ein Umtausch- oder Bezugsrecht bzw. eine Umtausch- oder Bezugspflicht auf bis zu 10.286.716 Stückaktien (50% der bestehenden Aktien) der Gesellschaft verbunden werden.
Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2018 zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zum gesetzlich höchst zulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals für die Dauer von 30 Monaten ab Beschlussfassung in der Hauptversammlung gemäß § 65 Abs. 1 Z 8 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt. In der gleichen Hauptversammlung wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1b AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen allfälligen Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrecht) der Aktionäre zu beschließen. Es besteht derzeit kein Aktien-Rückkaufprogramm, die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.
Die Kapitalrücklagen resultieren im Wesentlichen aus dem bei der Ausgabe von Aktien über den anteiligen Betrag des Grundkapitals hinaus erzielten Betrag (Agio). Von den Kapitalrücklagen sind wie im Vorjahr Rücklagen in Höhe von 21.503 TEUR gebunden. Sie dürfen nur zum Ausgleich eines ansonsten im unternehmensrechtlichen Jahresabschluss der Semperit AG Holding auszuweisenden Bilanzverlusts aufgelöst werden, soweit freie Rücklagen zur Abdeckung nicht zur Verfügung stehen.
Die Aufteilung der Gewinnrücklagen stellt sich wie folgt dar:
| in TEUR | Erwirtschaftete Ergebnisse |
Neubewer tungsrücklage |
Hedge Rücklage | IAS 19 Rücklage | Summe Gewinn rücklagen |
|---|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2017 | 295.169 | 209 | –11 | –11.288 | 284.079 |
| Ergebnis nach Steuern | –25.657 | 0 | 0 | 0 | –25.657 |
| Sonstiges Ergebnis | –92 | –65 | 548 | 390 | |
| Gesamtergebnis | –25.657 | –92 | –65 | 548 | –25.266 |
| Dividende | –14.401 | 0 | 0 | 0 | –14.401 |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen | 53 | 0 | 0 | 0 | 53 |
| Stand 31.12.2017 | 255.164 | 117 | –76 | –10.740 | 244.464 |
| Stand 01.01.2018 | 255.164 | 117 | –76 | –10.740 | 244.464 |
| Erstanpassung aus IFRS 9 | 538 | –117 | 0 | 0 | 422 |
| Angepasster Stand 01.01.2018 | 255.702 | 0 | –76 | –10.740 | 244.886 |
| Ergebnis nach Steuern | –79.644 | 0 | 0 | 0 | –79.644 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | –217 | –396 | –613 |
| Gesamtergebnis | –79.644 | 0 | –217 | –396 | –80.257 |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 |
| Stand 31.12.2018 | 176.060 | 0 | –293 | –11.136 | 164.630 |
Die erwirtschafteten Ergebnisse enthalten die gesetzliche Rücklage der Semperit AG Holding, die nur zum Ausgleich eines ansonsten in ihrem unternehmensrechtlichen Jahresabschluss auszuweisenden Bilanzverlustes aufgelöst werden darf, wobei der Auflösung zum Verlustausgleich nicht entgegensteht, dass freie Rücklagen zum Verlustausgleich zur Verfügung stehen.
Die Neubewertungsrücklage enthielt gemäß IAS 39 die kumulierten Zeitwertänderungen von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten bis zur Ausbuchung oder Wertminderung der Vermögenswerte. Mit der Erstanwendung von IFRS 9 werden die bisher als zur Veräußerung verfügbaren klassifizierten finanziellen Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die daraus resultierenden Effekte sind dem Kapitel 1.5 zu entnehmen.
Die Hedge-Rücklage umfasst den Teil der kumulierten Nettoveränderungen des beizulegenden Zeitwertes von zur Absicherung von Zahlungsströmen (Cashflow Hedge) verwendeten Sicherungsinstrumenten bis zur späteren Erfassung der abgesicherten Zahlungsströme oder Grundgeschäfte im Gewinn oder Verlust.
In der IAS 19 Rücklage sind die Effekte der Neubewertungen aus leistungsorientierten Plänen aus Abfertigungen und Pensionen (IAS 19) enthalten.
In der Währungsumrechnungsrücklage werden aus der Umrechnung der Abschlüsse der Tochterunternehmen von der funktionalen Währung auf Euro resultierende Umrechnungsdifferenzen bis zur Veräußerung oder bis zum sonstigen Abgang der betreffenden Tochterunternehmen erfasst.
Am 12. Dezember 2017 wurde vom Vorstand der Semperit AG Holding ein Vertrag über Hybridkapital in Höhe von bis zu 150.000 TEUR mit der B & C Holding GmbH, einer 100% Tochtergesellschaft der B & C Industrieholding GmbH, unterzeichnet. Der vereinbarte Zinssatz beträgt 5,25% p.a., die Bereitstellungsgebühr 1,75% p.a. Der Aufwand aus der Bereitstellungsgebühr wird im sonstigen Finanzergebnis erfasst. Bei dem Hybridkapital handelt es sich um eine nachrangige Finanzierung mit unbegrenzter Laufzeit, die von der Semperit Gruppe bis 31. Dezember 2018 bei Bedarf in mehreren Tranchen ausgenutzt werden konnte. Im Dezember 2018 wurde die Hybridkapitallinie bis 31. Dezember 2019 verlängert. Ein Rückzahlungs- oder Wandlungsrecht des Gläubigers ist nicht vorgesehen. Der Semperit AG Holding bleibt das Recht vorbehalten, jeweils zum Quartalsende eine Rückzahlung von 5.000 TEUR oder einem Vielfachen dessen zuzüglich anteiliger "Zinsen" zu tätigen. Im März 2018 erfolgte eine Einzahlung von 130.000 TEUR aus dem Hybridkapital.
Aufgrund der Vertragsbedingungen erfolgt der Ausweis des Hybridkapitals gemäß IAS 32 als Eigenkapital. Durch die Kategorisierung des Hybridkapitals als Eigenkapital werden entsprechende Vergütungen analog zu Ausschüttungen an die Gesellschafter behandelt. Die Zahlung der "Zinsen" wird beispielsweise durch Dividendenzahlungen ausgelöst und wird als solche mit erfolgtem Dividendenbeschluss im Eigenkapital erfasst.
Die nicht beherrschenden Anteile sowie das auf sie entfallende Ergebnis nach Steuern bzw. Gesamtergebnis betreffen im Geschäftsjahr 2018 die Gesellschaft Latexx Partners Berhad (Anteil 98,85%) und deren Tochterunternehmen sowie FormTech Engineering (M) Sdn Bhd (Anteil 69,88%). Des Weiteren wurden im Geschäftsjahr 2018 Dividenden in Höhe von 190 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) an die nicht beherrschenden Anteile der FormTech Engineering (M) Sdn Bhd ausgeschüttet.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden weitere Anteile an der Latexx Partners Berhad in Höhe von 47 TEUR (Vorjahr: 39 TEUR) erworben.
Zur Ausschüttung an die Aktionäre steht der Bilanzgewinn der Semperit AG Holding zur Verfügung.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 erwirtschaftete die Semperit AG Holding einen Bilanzverlust, wodurch keine Dividendenausschüttung möglich ist. Im Vorjahr betrug der Bilanzgewinn der Semperit AG Holding 12 TEUR. Der Vorstand schlug vor, keine Dividende auszuschütten.
Die Semperit AG Holding besitzt zum 31. Dezember 2018 ebenso wie zum 31. Dezember 2017 keine eigenen Aktien.
Die Nettoverschuldung setzt sich aus den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen, Finanzverbindlichkeiten, sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten, sonstigen finanziellen Vermögenswerten (kurzfristig) sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zusammen.
Als Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen werden Minderheitsanteile am Nettovermögen der Tochterunternehmen ausgewiesen, wenn den betreffenden Gesellschaftern ein unbedingtes Kündigungsrecht oder ein Kündigungsrecht zusteht, das an Bedingungen geknüpft ist, deren Eintritt bzw. Nichteintritt nicht im Machtbereich der Semperit Gruppe liegt, oder wenn die Gesellschaft, an der der nicht beherrschende Anteil gehalten wird, befristet ist.
Die Ersterfassung der Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Da die Folgebewertung derartiger Verpflichtungen in den IFRS nicht geregelt ist, wird – analog der dargestellten Möglichkeit in IDW RS HFA 45 – der bei der Erstbewertung der Verbindlichkeit angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag aufgelaufenen Gewinnanteil erhöht oder um einen aufgelaufenen Verlustanteil vermindert, wobei dieser Gewinn- oder Verlustanteil auch den Anteil am sonstigen Ergebnis umfasst. Darüber hinaus werden allenfalls direkt im Eigenkapital erfasste Beträge in die Bemessung der Verbindlichkeit einbezogen. Gewinnausschüttungen an die Inhaber nicht beherrschender Anteile vermindern die Verbindlichkeit. Die im Rahmen der Folgebewertung erfassten Beträge werden im Gewinn oder Verlust erfasst und stellen Finanzierungsaufwand dar, der gesondert als auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis ausgewiesen wird.
Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der kündbaren nicht beherrschenden Anteile der SAC (Stufe 3) wurden die anteiligen bewertungsrelevanten Cashflows aus der jüngsten Mittelfristplanung abgeleitet. Der Detailplanungszeitraum erstreckt sich bis zum Ende des Jahres 2023. Die anteiligen bewertungsrelevanten Cashflows nach dem Geschäftsjahr 2023 wurden mit einer nachhaltigen Wachstumsrate von 0,75% extrapoliert. Die Wachstumsrate reflektierte den Wettbewerbs- und Preisdruck am Markt sowie ein moderat angenommenes Marktwachstum. Als Kapitalisierungszinssatz wurden die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital, WACC) unter Anwendung des Capital Asset Pricing Models ermittelt. Der Kapitalisierungszinssatz nach Steuern liegt bei 8,6%. Die wesentlichen Annahmen, die bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes verwendet wurden, beziehen sich insbesondere auf die marktabhängige zukünftige Entwicklung der EBITDA-Marge.
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der kündbaren nicht beherrschenden Anteile an der SBB (Stufe 3) erfolgte anhand eines Schätzers des anteiligen zu erwartenden Liquidationserlöses und entspricht näherungsweise dem anteiligen buchmäßigen Eigenkapital.
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Buchwert 01.01. | 13.276 | 51.825 |
| Ausschüttungen | –4.743 | –19.979 |
| Anteil am Ergebnis nach Steuern | 4.251 | 5.326 |
| Währungsdifferenzen | 591 | –270 |
| Sonstige Veränderungen | 0 | 71 |
| Buchwert 31.12. | 13.376 | 13.276 |
| davon Semperflex Asia Corp. Ltd., Thailand (SAC) | 12.583 | 11.157 |
| davon Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd., China (SBB) | 793 | 2.119 |
| Beizulegender Zeitwert zum 31.12. | 55.476 | n/a |
Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen entwickelten sich wie folgt:
| in TEUR | 31.12.2018 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
31.12.2017 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Schuldscheindarlehen | 226.492 | 212.106 | 14.386 | 269.710 | 254.168 | 15.542 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 7.742 | 1.195 | 6.547 | 56.888 | 51.310 | 5.578 |
| Summe | 234.233 | 213.301 | 20.933 | 326.598 | 305.478 | 21.120 |
Sowohl die Schuldscheindarlehen als auch die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden im Rahmen der Ersterfassung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten angesetzt. Im Rahmen der Folgebewertung werden sie gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Eine Ausbuchung erfolgt, wenn und soweit die zugrundeliegende Verpflichtung erfüllt oder gekündigt wurde oder ausgelaufen ist.
In den Jahren 2013 bis 2016 wurden von der Semperit AG Holding mehrere teils fix, teils variabel verzinste Schuldscheindarlehen sowohl in EUR als auch in den Fremdwährungen US-Dollar, Polnische Zloty und Tschechische Kronen begeben. Das Gesamtvolumen belief sich auf 344.466 TEUR; im Jahr 2015 erfolgten Rückführungen variabel verzinster Tranchen aus 2013 in Höhe von 72.000 TEUR.
Die derzeitigen Tranchen haben Laufzeiten von fünf, sieben, zehn und fünfzehn Jahren in EUR sowie von drei, fünf und sieben Jahren in den Fremdwährungen. Das derzeitige Gesamtnominale beläuft sich auf 225.033 TEUR (Vorjahr: 272.466 TEUR), davon entfallen rund 53% auf EUR und rund 47% auf die drei Fremdwährungen. Im Juli 2018 wurden 13.500 TEUR an Schuldscheindarlehen in EUR fällig und termingerecht zurückgeführt. Zusätzlich wurden im November 2018 37.000 TUSD (das entspricht 32.691 TEUR) an Schuldscheindarlehen in US-Dollar vorzeitig zurückgeführt.
Zum 31. Dezember 2018 sind abgegrenzte Zinsen in der Höhe von 1.816 TEUR (Vorjahr: 2.049 TEUR) als kurzfristige Verbindlichkeit ausgewiesen. Der Unterschied zwischen Buchwert exklusive Zinsen (Clean Price) und dem Nominale ergibt sich aus den Transaktionskosten der Emissionen, welche über die Laufzeit der einzelnen Tranchen der Schuldscheindarlehen entsprechend der Effektivzinsmethode verteilt werden.
Zur Absicherung von Finanzierungen, welche an Tochterunternehmen in Fremdwährungen vergeben wurden, hat die Semperit AG Holding Cross Currency Swaps abgeschlossen. Sofern die Voraussetzungen für Hedge Accounting erfüllt sind, wird auch Hedge Accounting angewendet. Für zusätzliche Informationen siehe Kapitel 11 (Zinsrisikomanagement und Fremdwährungsrisikomanagement).
| Effektivver zinsung |
Währung | Nominale in Lokal währung |
Buchwert in TEUR |
Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|
| 1,77%–3,65% | EUR | 119.500 | 120.642 | 119.290 | 1.351 |
| 1,29% | CZK | 180.000 | 7.005 | 6.991 | 14 |
| 2,45%–2,50% | CZK | 360.000 | 14.042 | 6.992 | 7.050 |
| 3,04%–3,24% | PLN | 142.000 | 33.044 | 27.389 | 5.655 |
| 4,06% | USD | 59.000 | 51.758 | 51.443 | 315 |
| 226.492 | 212.106 | 14.386 | |||
31.12.2017
| Effektivver zinsung |
Währung | Nominale in Lokal währung |
Buchwert in TEUR |
Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Fix verzinstes Schuldscheindarlehen | 1.77%–3,65% | EUR | 133.000 | 134.224 | 119.240 | 14.984 |
| Fix verzinstes Schuldscheindarlehen | 1,29% | CZK | 180.000 | 7.056 | 7.042 | 14 |
| Variabel verzinstes Schuldscheindarlehen | 1,23%–1,28% | CZK | 360.000 | 14.114 | 14.086 | 27 |
| Variabel verzinstes Schuldscheindarlehen | 3,06%–3,26% | PLN | 142.000 | 34.097 | 33.926 | 171 |
| Variabel verzinstes Schuldscheindarlehen | 2,89% | USD | 96.000 | 80.220 | 79.873 | 346 |
| Summe | 269.710 | 254.168 | 15.542 |
Im Dezember 2014 wurde ein Rahmenkreditvertrag über ursprünglich 250.000 TEUR, welche im Geschäftsjahr 2017 auf 200.000 TEUR angepasst wurden, mit einem Bankenkonsortium bestehend aus sechs Kreditinstituten abgeschlossen. Dabei hat eine Tranche, welche im Geschäftsjahr 2017 von 100.000 TEUR auf 50.000 TEUR angepasst wurde, eine Laufzeit von fünf Jahren. Die weitere Tranche in Höhe von 150.000 TEUR hat eine Laufzeit von sieben Jahren (ursprüngliche Laufzeit fünf Jahre mit zwei Verlängerungsoptionen um jeweils ein Jahr, wovon beide Optionen schon gezogen wurden). Mit dem im März 2018 zur Verfügung gestellten Hybridkapital wurde ein Rahmenkredit in Höhe von 50.000 TEUR zurückgeführt; dieser steht somit nicht mehr zur Verfügung. Zum Bilanzstichtag ist vom Rahmenkredit ein Betrag von 0 TEUR (Vorjahr: 50.000 TEUR) ausgenützt.
| Effektivver zinsung |
Währung | Nominale in Lokal währung |
Buchwert in TEUR |
Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Variabel verzinste Verbindlichkeiten gegenüber | 0,0 – 4,1% | TEUR | 2.000 | 1.315 | 1.195 | 120 |
| Kreditinstituten | 4,0 – 6,0% | TMYR | 42.100 | 6.427 | 0 | 6.427 |
| Summe | 7.742 | 1.195 | 6.547 |
| Effektivver zinsung |
Währung | Nominale in Lokal währung |
Buchwert in TEUR |
Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Variabel verzinste Verbindlichkeiten gegenüber | 1,0 – 4,1% | TEUR | 102.000 | 51.428 | 51.310 | 118 |
| Kreditinstituten | 3,0 – 6,0% | TMYR | 42.100 | 5.460 | 0 | 5.460 |
| Summe | 56.888 | 51.310 | 5.578 |
31.12.2017
Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden mit Ausnahme der Derivate nach der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte siehe Kapitel 6.4).
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern (inkl. Bonifikationen und Provisionen) werden zum Barwert des erwarteten Auszahlungsbetrags erfasst, sofern diese bereits erbrachte Dienstleistungen betreffen.
| in TEUR | 31.12.2018 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
31.12.2017 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Verkaufsanreize und Vertragsstrafen | 6.838 | 0 | 6.838 | 0 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern | 5.543 | 25 | 5.518 | 5.068 | 25 | 5.043 |
| Derivate | 1.727 | 1.284 | 443 | 908 | 0 | 908 |
| Abgegrenzte Provisionen | 1.006 | 0 | 1.006 | 1.111 | 0 | 1.111 |
| Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern von Tochterunternehmen |
126 | 0 | 126 | 0 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing | 70 | 42 | 29 | 0 | 0 | 0 |
| Abgegrenzte Bonifikationen | 0 | 0 | 0 | 2.745 | 0 | 2.745 |
| Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.642 | 666 | 5.976 | 8.180 | 911 | 7.269 |
| Summe | 21.952 | 2.017 | 19.935 | 18.012 | 936 | 17.076 |
Die übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind insbesondere Abgrenzungen enthalten.
| in TEUR | Bewertungskategorie IFRS 9 1) |
Stufe | Anhang | Buchwert 31.12.2018 |
Buchwert 31.12.2017 |
|---|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
AC | – | 6.1 | 13.376 | 13.276 |
| Schuldscheindarlehen | AC | 3 | 6.2 | 226.492 | 269.710 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | AC | – | 6.2 | 7.742 | 56.888 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | AC | – | 4.3 | 67.746 | 110.913 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.3 | ||||
| Derivative Finanzverbindlichkeiten | FVPL | 2 | 241 | 845 | |
| Derivative Finanzverbindlichkeiten | FV – Sicherungs instrument |
2 | 1.486 | 62 | |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing | AC | – | 70 | 0 | |
| Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | AC | – | 20.155 | 17.104 |
1) FVPL (Fair Value through Profit and Loss – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert); FVOCI (Fair Value through OCI – Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert); AC (At Cost – Zu fortgeführten Anschaffungskosten)
Bei den zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten handelt es sich um derivative Finanzinstrumente. Bei den derivativen Finanzinstrumenten (freistehende Finanzinstrumente) handelt es sich um Devisentermingeschäfte, einen Cross Currency Swap und einen Zinsfloor. Bei den derivativen Finanzinstrumenten die für Sicherungszwecke gehalten werden, handelt es sich um Cross Currency Swaps, die wiederum mit Zinsfloors unterlegt sind.
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Devisentermingeschäfte und der Cross Currency Swaps erfolgt mittels anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle. Dabei werden zukünftige Zahlungsströme anhand der zum Bilanzstichtag veröffentlichten Zinsstrukturkurven simuliert. Zusätzlich wird beim Buchwert eine Kreditrisikoanpassung der jeweiligen Gegenpartei vorgenommen. Dabei werden positive Exposures mit dem Ausfallrisiko der Gegenpartei und negative Exposures mit dem eigenen Ausfallsrisiko bewertet.
Bei allen finanziellen Verbindlichkeiten mit Ausnahme der im Folgenden angegebenen sowie den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen (siehe Kapitel 6.1) entsprechen die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten. Hinsichtlich der Bewertung von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt vorhanden ist, werden finanzmathematische Bewertungsverfahren herangezogen. Die Bestimmung der dem beizulegenden Zeitwert zugrunde gelegten, bewertungsrelevanten Parametern beruht zum Teil auf zukunftsbezogenen Annahmen.
| in TEUR | Bewertungskate gorie IFRS 91) |
Beizulegender Zeitwert 31.12.2018 |
Beizulegender Zeitwert 31.12.2017 |
|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten | |||
| Schuldscheindarlehen | AC | 220.026 | 281.728 |
1) AC (At cost – Zu fortgeführten Anschaffungskosten)
Beim Schuldscheindarlehen wurde der beizulegende Zeitwert durch Diskontierung der vertraglichen Zahlungsströme mit aktuellen Zinssätzen ermittelt. Die Vergleichszinssätze zum Bilanzstichtag wurden dabei aus den laufzeitkonformen Kapitalmarktrenditen abgeleitet und um am Markt beobachtbare aktuelle Risiko- und Liquiditätskosten angepasst. Der Ableitung der Vergleichszinssätze liegt eine aktuelle Einschätzung des Ratings der Semperit Gruppe durch das Management zugrunde. Der Unterschied zwischen Buchwert und Zeitwert ergibt sich einerseits aufgrund der seit der Emission der Schuldscheindarlehen deutlich gesunkenen Refinanzierungskosten der Banken (als Bestandteil der Finanzierungskosten von Unternehmensfinanzierungen über Banken) durch die Maßnahmen der EZB wie beispielsweise mittelfristige Refinanzierungstender für Banken zum Zinssatz von aktuell 0,00% p.a. und der im Zuge der Quantitative Leasing-Maßnahmen der EZB deutlich gesunkenen Risikoaufschläge und andererseits durch die positive Ausgestaltung einiger Vertragsklauseln des Schuldscheindarlehens zugunsten der Semperit, welche gegenüber einem Standarddarlehen abweichen.
Unter den kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten werden ausschließlich Finanzinstrumente im Anwendungsbereich des IFRS 9 ausgewiesen. Die Zuordnung der Vermögenswerte zu den jeweiligen Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 ist in Kapitel 3.3. ersichtlich. Für Angaben zu den beizulegenden Zeitwerten und sonstige weiterführende Informationen siehe Kapitel 3.3. Für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, ist eine Wertminderung zu berücksichtigen (siehe Kapitel 4.2). In Bezug auf Derivate, die im Rahmen einer Hedge-Beziehung gehalten werden, siehe Kapitel 11 (Zinsrisikomanagement und Fremdwährungsrisikomanagement).
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
||
| Derivate | 4.234 | 95 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
||
| Forderungen gegenüber Personal | 344 | 433 |
| Abgrenzungen | 1.846 | 1.000 |
| Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | 1.277 | 846 |
| 3.467 | 2.279 | |
| Summe | 7.702 | 2.373 |
Die übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten gesperrte Finanzmittel in Höhe von 364 TEUR (Vorjahr: 660 TEUR).
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Kassabestand | 24 | 38 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 121.526 | 165.493 |
| Summe | 121.549 | 165.530 |
Die Bindungsdauer sämtlicher kurzfristiger Finanzveranlagungen betrug zum Zeitpunkt der Veranlagung weniger als drei Monate.
Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen werden die Kosten für die Erbringung der Versorgungsleistung unter Anwendung des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Anwartschaftsbarwertverfahren bzw. Projected Unit Credit Method) ermittelt, wobei zu jedem Bilanzstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Sämtliche Neubewertungsergebnisse von Planvermögen und Verpflichtungen, insbesondere versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, werden gemäß IAS 19 erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.
Die Rückstellung in der Bilanz für die gemäß einem Versorgungsplan zu erbringenden Leistungen entspricht dem Barwert der von den Dienstnehmern bis zum Bilanzstichtag erworbenen Leistungsansprüche abzüglich des Zeitwerts, der einem allfälligen der Deckung der Verpflichtung dienenden Planvermögen zum Bilanzstichtag beizulegen ist.
Aufgrund des im Jahr 1997 verabschiedeten Pensionsstatuts der österreichischen Gesellschaften werden vor dem 1. Jänner 1991 eingetretenen Mitarbeitern Betriebspensionen in Form eines fixen Betrags, dessen Höhe von der Anzahl der geleisteten Dienstjahre abhängig ist, gewährt. Anspruchsberechtigt nach diesem Statut sind nunmehr nur noch pensionierte ehemalige Mitarbeiter oder Hinterbliebene von ehemaligen Mitarbeitern. Die Verpflichtungen gemäß diesem Statut sind nicht durch Planvermögen gedeckt.
Mehreren ehemaligen Vorstandsmitgliedern wurden einzelvertraglich Pensionszusagen gewährt. Auch diese Verpflichtungen sind nicht durch Planvermögen gedeckt.
Abhängig von der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit haben im Wesentlichen Dienstnehmer in Österreich, Frankreich, Indien, Polen und Thailand aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung insbesondere bei Pensionsantritt.
Bei den anlässlich des Pensionsantritts fälligen Leistungen handelt es sich demnach um nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses fällige Vergütungen im Sinne von IAS 19. Die diesbezüglichen Verpflichtungen sind nicht durch Planvermögen gedeckt.
Die wichtigsten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar. Die Zinssätze wurden in den einzelnen Ländern je nach Leistungsplan differenziert ermittelt.
| Zinssatz p.a. in % | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Österreich – Pensionen | 1,60% / 1,80% | 1,40% / 1,60% |
| Österreich – Abfertigungen | 1,80% | 1,70% / 1,80% |
| Deutschland – Pensionen | 1,80% / 1,90% | 1,60% |
| Übrige Länder – Abfertigungen: | ||
| Frankreich | 1,90% –2,1% | 1,80% –2,0% |
| Italien | n/a | 1,90% |
| Polen | 3,00% | 3,25% |
| Indien | 7,40% | 7,40% |
| Thailand | 1,73% –4,38% | 1,46% –3,97% |
Die Entgeltsteigerungen wurden in den einzelnen Ländern je nach Leistungsplan und gegebenenfalls nach Arbeitern und Angestellten differenziert ermittelt.
| Entgeltsteigerungen p.a. in % | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Österreich – Pensionen | 0% / 1,75% | 0% / 1,75% |
| Österreich – Abfertigungen | 3,00% | 3,50% / 4,00% |
| Deutschland – Pensionen | 1,80% / 3,40% | 1,80% / 2,30% |
| Übrige Länder – Abfertigungen: | ||
| Frankreich | 2,00% / 2,50% | 2,20% |
| Italien | n/a | 1,50% |
| Polen | 2,00% | 2,00% |
| Indien | 5,00% / 12,00% | 5,00% / 12,00% |
| Thailand | 3,00% / 5,00% | 3,00% / 5,00% |
Fluktuationsabschläge wurden abhängig von der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit der Mitarbeiter berücksichtigt.
| Fluktuationsabschläge p.a. in % | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Österreich – Pensionen | 0,00% | 0,00% |
| Österreich – Abfertigungen | 0,00% –2,5% | 0,00% –2,08% |
| Deutschland – Pensionen | 0,00% | 0,00% |
| Übrige Länder – Abfertigungen: | ||
| Frankreich | 0,00% –7,00% | 0,00% –7,00% |
| Italien | n/a | 5,00% |
| Polen | 5,25% | 5,12% |
| Indien | 2,00% | 2,00% |
| Thailand | 0,00% –30,00% | 0,00% –30,00% |
Das Pensionsantrittsalter wurde entweder entsprechend der individuellen Regelung des jeweiligen Plans oder, wenn eine solche nicht vorhanden ist, mit dem frühestmöglichen Pensionsantrittsalter entsprechend den lokalen gesetzlichen Vorschriften angesetzt.
Es wurden die folgenden biometrischen Rechnungsgrundlagen und Annahmen verwendet:
Die Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | Gesamt 31.12.2018 |
Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
Gesamt 31.12.2017 |
Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Rückstellungen für Pensionen | 17.827 | 16.208 | 1.619 | 18.448 | 16.783 | 1.665 |
| Rückstellungen für Abfertigungen | 18.689 | 17.177 | 1.512 | 19.857 | 19.032 | 825 |
| Summe | 36.516 | 33.385 | 3.131 | 38.305 | 35.815 | 2.489 |
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Barwert der gedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen | 3.440 | 3.586 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens | –293 | –503 |
| Unterdeckung | 3.147 | 3.083 |
| Barwert der ungedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen | 14.680 | 15.365 |
| Rückstellungen für Pensionen per 31.12. | 17.827 | 18.448 |
Der Barwert der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen hat sich wie folgt entwickelt:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 01.01. | 18.951 | 20.314 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 10 | 21 |
| Zinsaufwand | 294 | 271 |
| Summe der Aufwendungen für Pensionen | 303 | 292 |
| Neubewertungen | 506 | 30 |
| Auszahlungen / Übertragungen | –1.640 | –1.685 |
| Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 31.12. | 18.120 | 18.951 |
Die in den Tabellen ausgewiesenen Aufwendungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als Aufwendungen für Altersversorgung im Personalaufwand erfasst (siehe Erläuterung 2.5).
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Barmittel | 28 | 247 |
| Sonstige Forderungen | 265 | 255 |
| Zeitwert des Planvermögens per 31.12. | 293 | 503 |
Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Zeitwert des Planvermögens per 01.01. | 503 | 691 |
| Zinserträge aus Planvermögen | 2 | 1 |
| Neubewertungen des Planvermögens | 5 | 20 |
| Auszahlungen / Übertragungen | –217 | –210 |
| Zeitwert des Planvermögens per 31.12. | 293 | 503 |
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 01.01. | 19.857 | 23.055 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 348 | 561 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | 31 | 0 |
| Planänderung aufgrund Restrukturierung | 0 | –1.089 |
| Zinsaufwand | 341 | 381 |
| Summe der Aufwendungen für Abfertigungen | 721 | –147 |
| Neubewertungen | –320 | –1.482 |
| Auszahlungen | –797 | –1.552 |
| Fremdwährungsdifferenzen | 4 | –17 |
| Änderungen des Konsolidierungskreises | –776 | 0 |
| Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 31.12. | 18.689 | 19.857 |
Die Planänderung aufgrund einer Restrukturierung steht im Zusammenhang mit der Ankündigung der eingeleiteten Einsparungs- und Restrukturierungsmaßnahmen eines Tochterunternehmens in Frankreich (siehe Kapitel 7.2).
Die gemäß IAS 19 im sonstigen Ergebnis erfassten Neubewertungen setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Pensionen | ||
| Neubewertungen der Verpflichtungen | ||
| Aus der Änderung demographischer Annahmen | –248 | 0 |
| Aus der Änderung finanzieller Annahmen | 328 | 415 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | –586 | –445 |
| –506 | –30 | |
| Neubewertungen des Planvermögens | 5 | 20 |
| Summe Pensionen | –500 | –10 |
| Abfertigungen | ||
| Neubewertungen der Verpflichtungen | ||
| Aus der Änderung demographischer Annahmen | –296 | 123 |
| Aus der Änderung finanzieller Annahmen | 1.115 | 293 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | –499 | 1.066 |
| Summe Abfertigungen | 320 | 1.482 |
| Neubewertungen Gesamt | –180 | 1.472 |
Im sonstigen Ergebnis aus erfassten Neubewertungen ist im Geschäftsjahr 2018 ein Aufwand aus der Änderung der österreichischen Sterbetafeln (AVÖ 2018-P ANG) in Höhe von 881 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) enthalten.
Für Pensions- und Abfertigungspläne wurden Sensitivitätsanalysen hinsichtlich der Auswirkung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen durchgeführt. Die Berechnung der Sensitivitäten erfolgte unter Zugrundelegung jener versicherungsmathematischen Annahmen, die auch für die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen zur Anwendung kommen. Die übrigen Parameter blieben jeweils unverändert.
Die Veränderungen dieser Parameter um jeweils einen Prozentpunkt wirken sich auf den Barwert der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 18.120 TEUR (Vorjahr: 18.951 TEUR) und für den Barwert der Abfertigungsverpflichtungen in Höhe von 18.689 TEUR (Vorjahr: 19.857 TEUR) wie folgt aus:
| Barwert der Verpflichtung | (DBO) 31.12.2018 | Barwert der Verpflichtung (DBO) 31.12.2017 |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Veränderung des Parameters |
Zunahme Parameter |
Abnahme Parameter |
Zunahme Parameter |
Abnahme Parameter |
| Pensionen | |||||
| Zinssatz | +/–1 Prozentpunkt |
16.566 | 19.966 | 17.289 | 20.937 |
| Entgeltsteigerungen | +/–1 Prozentpunkt |
19.114 | 17.277 | 20.384 | 18.074 |
| Lebenserwartung | +/–1 Jahr | 19.059 | 17.192 | 19.774 | 18.136 |
| Abfertigungen | |||||
| Zinssatz | +/–1 Prozentpunkt |
16.876 | 20.816 | 17.905 | 22.150 |
| Entgeltsteigerungen | +/–1 Prozentpunkt |
20.675 | 16.952 | 21.947 | 18.034 |
Die durchschnittlich gewichtete Laufzeit (Duration) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren stellt sich wie folgt dar:
| Durchschnittliche gewichtete Laufzeit (Duration) | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Österreich – Pensionen | 9,3 | 9,6 |
| Österreich – Abfertigungen | 10,8 | 11,1 |
| Deutschland – Pensionen | 10,0 | 10,2 |
| Übrige Länder – Abfertigungen: | ||
| Frankreich | 15,4 | 15,5 |
| Italien | n/a | 13,2 |
| Polen | 19,5 | 10,4 |
| Indien | 10,5 | 9,7 |
| Thailand | 13,7 | 15,0 |
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Abfertigungen | ||
| Bis zu 1 Jahr | 1.512 | 825 |
| 1 bis 5 Jahre | 4.251 | 4.639 |
| 6 bis 10 Jahre | 5.755 | 6.064 |
| Über 10 Jahre | 15.851 | 17.820 |
| Pensionen | ||
| Bis zu 1 Jahr | 1.619 | 1.665 |
| 1 bis 5 Jahre | 6.148 | 6.320 |
| 6 bis 10 Jahre | 4.552 | 4.620 |
| Über 10 Jahre | 8.197 | 8.382 |
Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeiten der erwarteten Leistungsauszahlungen:
Beiträge zu beitragsorientierten Versorgungsplänen werden dann als Aufwand erfasst, wenn die Mitarbeiter die Arbeitsleistung erbracht haben, die das Unternehmen zur Beitragsleistung verpflichtet.
Die Semperit AG Holding ist verpflichtet, für alle aktiven Vorstandsmitglieder Beiträge an eine Pensionskasse zu leisten. Jährlich wird 1/14 des jeweiligen fixen Bezuges bzw. ein vertraglich vereinbarter Fixbetrag in die APK Pensionskasse AG einbezahlt. Im Geschäftsjahr 2018 ist für diese Beiträge ein Aufwand von 95 TEUR (Vorjahr: 105 TEUR) angefallen.
Einem ehemaligen Vorstandsmitglied und ausgewählten leitenden Angestellten wurden in der Vergangenheit Pensionszusagen gewährt, die durch Rückdeckungsversicherungen bei der Generali Versicherung AG gedeckt sind, wobei der Pensionsanspruch jeweils dem rückgedeckten Betrag entspricht. Im Geschäftsjahr 2018 ist für diese Beiträge ein Aufwand von 308 TEUR (Vorjahr: 344 TEUR) angefallen.
Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis österreichischem Recht unterliegt und die nach dem 31. Dezember 2002 in das Dienstverhältnis eingetreten sind, erwerben keine Abfertigungsansprüche gegenüber dem jeweiligen Dienstgeber. Für diese Mitarbeiter und für alle aktiven Vorstandsmitglieder waren Beiträge in Höhe von 1,53% (Vorjahr 1,53%) des Lohns bzw. Gehalts an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. Im Geschäftsjahr 2018 ist für diese Beiträge ein Aufwand von insgesamt 582 TEUR (Vorjahr: 574 TEUR) angefallen.
Für Mitarbeiter in den USA werden Beiträge in Höhe eines festgelegten Prozentsatzes des Jahresgehalts an eine Pensionskasse geleistet. Im Geschäftsjahr 2018 ist für diese Beiträge ein Aufwand von 107 TEUR (Vorjahr: 119 TEUR) angefallen.
Für Mitarbeiter in Singapur werden Beiträge in Höhe eines festgelegten Prozentsatzes des Jahresgehalts an eine Pensionskasse geleistet. Im Geschäftsjahr 2018 ist für diese Beiträge ein Aufwand von 105 TEUR (Vorjahr: 140 TEUR) angefallen.
Die Mitarbeiter des Konzerns gehören zudem den länderspezifischen, staatlichen Pensionsplänen an, die in der Regel im Umlageverfahren finanziert werden. Die Verpflichtung der Gruppe beschränkt sich darauf, die Beiträge bei Fälligkeit zu entrichten. Eine rechtliche oder faktische Verpflichtung zu künftigen Leistungen besteht nicht.
Die Buchwerte der sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 31.12.2018 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
31.12.2017 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Jubiläumsgelder | 4.066 | 3.824 | 241 | 4.097 | 3.864 | 233 |
| Gewährleistungen | 6.097 | 1.310 | 4.786 | 5.334 | 1.396 | 3.937 |
| Prämien- und sonstige Personalrückstellungen | 9.686 | 471 | 9.214 | 9.977 | 594 | 9.383 |
| Übrige | 12.960 | 9.182 | 3.778 | 18.299 | 6.983 | 11.316 |
| Summe | 32.808 | 14.788 | 18.020 | 37.707 | 12.837 | 24.870 |
Die sonstigen Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:
| in TEUR | 01.01.2018 | Änder ungen des Konsoli dierungs kreises |
Währungs differenzen |
Auflösung | Verbrauch | Zuführung | Aufzinsung | 31.12.2018 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Jubiläumsgelder | 4.097 | 0 | 0 | –28 | –238 | 235 | 0 | 4.066 |
| Gewährleistungen | 5.334 | 0 | –30 | –740 | –414 | 1.947 | 0 | 6.097 |
| Prämien- und sonstige Personalrückstellungen |
9.977 | –3 | 28 | –691 | –8.898 | 9.273 | 0 | 9.686 |
| Übrige | 18.299 | –9 | –755 | –361 | –12.122 | 7.699 | 209 | 12.960 |
| Summe | 37.707 | –13 | –757 | –1.820 | –21.672 | 19.154 | 209 | 32.808 |
Rückstellungen werden mit dem Barwert des erwarteten Erfüllungsbetrags gemäß der bestmöglichen Schätzung des Managements der ungewissen Verpflichtung unter Berücksichtigung unvermeidbarer, mit vielen Ereignissen und Umständen verbundener Risiken und Unsicherheiten sowie künftiger Ereignisse – sofern ausreichend objektive substanzielle Hinweise auf deren Eintritt vorliegen – angesetzt.
Sofern davon ausgegangen werden kann, dass der für die Erfüllung erforderliche Betrag zur Gänze oder teilweise durch einen Dritten erstattet wird, wird dieser Rückerstattungsanspruch aktiviert, wenn und soweit diese Erstattung so gut wie sicher ist und ihr Betrag zuverlässig geschätzt werden kann.
Die Zeitpunkte der erwarteten Zahlungsströme der sonstigen Rückstellungen entsprechen im Wesentlichen den oben genannten Fristigkeiten, außer im Falle der Rückstellung für Jubiläumsgelder ergeben sich erwarteten Zahlungsströme zum 31. Dezember 2018 von 243 TEUR (Vorjahr: 241 TEUR) innerhalb eines Jahres und von 8.956 TEUR (Vorjahr 9.529 TEUR) über einem Jahr.
Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden unter Anwendung der Projected Unit Credit Method gemäß IAS 19 basierend auf einer versicherungsmathematischen Bewertung ermittelt. Neubewertungen (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden im Gewinn oder Verlust der Periode als Personalaufwand erfasst.
Die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden für Mitarbeiter in Österreich, Deutschland und der Tschechischen Republik gebildet, denen aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen bei langjähriger Betriebszugehörigkeit Jubiläumsgelder zustehen. Die Bewertung erfolgte im Wesentlichen unter Zugrundelegung jener versicherungsmathematischen Annahmen, die auch für die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen zur Anwendung kommen.
Die durchschnittlich gewichtete Laufzeit des Barwertes der Jubiläumsgeldverpflichtungen beträgt rund 9 Jahre (Vorjahr: 10 Jahre). Die Sensitivitätsanalysen hinsichtlich der Auswirkung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen wurden durchgeführt. Daraus ergeben sich folgende Auswirkungen auf den Barwert der Rückstellungen für Jubiläumsgelder:
| Barwert der Verpflichtung | (DBO) 31.12.2018 | Barwert der Verpflichtung (DBO) 31.12.2017 |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Veränderung des Parameters |
Zunahme Parameter |
Abnahme Parameter |
Zunahme Parameter |
Abnahme Parameter |
|
| Zinssatz | +/–1 Prozentpunkt | 3.734 | 4.455 | 3.742 | 4.516 | |
| Entgeltsteigerungen | +/–1 Prozentpunkt | 4.366 | 3.803 | 4.424 | 3.813 |
Die Rückstellungen für Gewährleistungen basiert zu einem wesentlichen Teil auf einer Einzelbeurteilung der Risiken. Zusätzlich wird auf Portfoliobasis und auf Erfahrungswerten basierend, vom Umsatz des letzten Geschäftsjahres ausgehend, eine Rückstellung gebildet. Da der Inanspruchnahme lang dauernde Verhandlungen und auch Rechtsstreitigkeiten vorausgehen können, ist der Zeitpunkt der tatsächlichen Inanspruchnahme ungewiss.
In den übrigen sonstigen Rückstellungen ist eine Rückstellung für Steuerverfahren zu Verkehrssteuern in Brasilien betreffend die Veranlagungsjahre 2008 bis 2010 in Höhe von 6.768 TEUR (Vorjahr: 4.144 TEUR) enthalten. Die Abgabe (PIS/COFINS) wird beim Import und beim Wiederverkauf von Waren in Brasilien eingehoben.
Hinsichtlich der Import-PIS/COFINS gibt es im langwierigen administrativen Instanzenzug Hinweise auf eine letztendlich positive Erledigung. Bis zur letztinstanzlichen Entscheidung geht das Management aufgrund von Rechtsunsicherheiten jedoch bis auf Weiteres unverändert davon aus, dass die Abgabe geschuldet wird. Für die Wiederverkaufs-PIS/COFINS wurde im Geschäftsjahr 2017 nach erfolglosen Rechtsmitteln im Verwaltungsverfahren eine Kaution für die weitere Behandlung des Falles in den gerichtlichen Verfahrensinstanzen gelegt. Der Rückstellung in Höhe 2.892 TEUR steht eine entsprechende Forderung aus etwaigen Erstattungsansprüchen gegenüber. Des Weiteren wurden erwartete Verfahrenskosten in Zusammenhang mit den Steuerverfahren in Brasilien in Höhe von 1.250 TEUR (Vorjahr: 1.546 TEUR) rückgestellt. Für die Veranlagungsjahre 2011 und 2012 geht das Management davon aus, dass eine Verjährung eingetreten ist.
Bedingt durch die im abgelaufenen Geschäftsjahr beschlossene Schließung des chinesischen Produktionsstandortes Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. wurden 1.239 TEUR im Wesentlichen für Beraterkosten für den Abschluss des Restrukturierungsprozesses rückgestellt (siehe dazu Kapitel 3.2).
Im Zusammenhang mit der Schließung des Werkes der Tochtergesellschaft Sempertrans France Belting Technology S.A.S. in Argenteuil, Frankreich, sind in den übrigen Rückstellungen nach wie vor 1.592 TEUR (Vorjahr: 8.939 TEUR) enthalten.
Ein Tochterunternehmen ist in ein wettbewerbsrechtliches Verfahren involviert. Das Verfahren befindet sich derzeit in einem Stadium, in dem der Ausgang nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Verfahren wird in Abstimmung mit lokalen Spezialisten vor der Behörde abgewickelt. Das Tochterunternehmen kooperiert mit den zuständigen Behörden und sichert ihre volle Unterstützung zu. Das Semperit-Management geht davon aus, dass aus diesem Verfahren mit keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe zu rechnen ist. Für die erwarteten Kosten und das entsprechende Risiko wurde gemäß der Einschätzung der Semperit Gruppe mit einer Rückstellung in Höhe des wahrscheinlichsten Betrages entsprechend vorgesorgt. Ein allfälliger Anpassungsbedarf wird periodisch neu beurteilt.
Detaillierte Angaben zu den konkreten finanziellen Auswirkungen würden die Position der Semperit Gruppe bei der Durchsetzung ihrer Interessen in den laufenden Rechtsstreitigkeiten ernsthaft beeinträchtigen, weshalb diese in Anwendung von IAS 37.92 unterblieben sind.
| in TEUR | 31.12.2018 | Davon langfristig |
Davon | kurzfristig 31.12.2017 1) | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Abgegrenzte Aufwendungen | 5.265 | 401 | 4.863 | 6.938 | 1.667 | 5.271 |
| Geleistete Anzahlungen | 3.683 | 3.325 | 359 | 9.673 | 8.693 | 980 |
| Forderungen aus Steuern | 11.117 | 3.160 | 7.957 | 8.484 | 456 | 8.028 |
| Sonstige nicht-finanzielle Forderungen | 897 | 60 | 837 | 946 | 60 | 886 |
| Summe | 20.963 | 6.946 | 14.017 | 26.041 | 10.875 | 15.165 |
1) Die langfristigen geleisteten Anzahlungen des Vorjahres wurden angepasst (siehe Kapitel 1.6).
Die langfristigen geleisteten Anzahlungen entfallen zur Gänze auf Anzahlungen für Sachanlagen.
| in TEUR | 31.12.2018 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
31.12.2017 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Steuern und im Rahmen der sozialen Sicherheit |
9.799 | 0 | 9.799 | 12.047 | 0 | 12.047 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 4.848 | 0 | 4.848 | 1.794 | 0 | 1.794 |
| Abgegrenzte Erträge | 23 | 22 | 1 | 166 | 153 | 13 |
| Nicht konsumierte Urlaube und Zeitsalden | 5.797 | 200 | 5.597 | 5.947 | 290 | 5.657 |
| Übrige sonstige Verbindlichkeiten | 1.572 | 339 | 1.232 | 1.380 | 258 | 1.122 |
| Summe | 22.040 | 561 | 21.478 | 21.333 | 701 | 20.631 |
Die Vertragsverbindlichkeiten im Wert von 4.745 TEUR (VJ: 1.489 TEUR) sind gänzlich im Geschäftsjahr 2018 entstanden. Der Vorjahreswert wurde als Umsatzerlös realisiert.
Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern auf den in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung ausgewiesenen Aufwand an Ertragsteuern stellt sich wie folgt dar:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | –63.258 | 12.096 |
| Steuerbelastung / -ertrag (–/+) zu 25% | 15.815 | –3.024 |
| Abweichende ausländische Steuersätze | 2.345 | –715 |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen | 132 | –121 |
| Sonstiger Ertrag aus der Veräußerung der SSC | 0 | 19.527 |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | –1.063 | –1.331 |
| Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen | –3.239 | –6.298 |
| Nicht steuerbare Erträge, Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge | 334 | 1.006 |
| In künftigen Perioden nutzbare Steuergutschriften und Steuerbegünstigungen | 0 | 5.963 |
| Minderung des laufenden Steueraufwandes aufgrund Verwertung bisher nicht angesetzter Verlustvorträge |
950 | 0 |
| Nicht angesetzte latente Steueransprüche auf im Geschäftsjahr neu entstandene Verlustvorträge und temporäre Differenzen |
–13.463 | –19.569 |
| Wertberichtigung von latenten Steueransprüchen aus in Vorjahren entstandenen und angesetzten Verlustvorträgen oder temporären Differenzen |
–17.747 | –11.290 |
| Veränderung der Outside-Basis-Differenzen | –767 | 14.437 |
| Steuereffekte auf Beteiligungsab – und zuschreibungen von vollkonsolidierten Unternehmen |
–90 | 3.632 |
| Steuerlich nicht abzugsfähige Firmenwertabschreibung | 0 | –6.195 |
| Quellensteuern | –2.719 | –32.321 |
| Steuern für Vorperioden | 1.625 | –802 |
| Sonstige | 782 | –1.250 |
| Ertragsteuern laut Konzerngewinn- und -verlustrechnung | –17.104 | –38.351 |
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | –63.258 | 12.096 |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | 4.251 | 5.326 |
| Summe | –59.007 | 17.422 |
| Ertragsteuern laut Konzerngewinn- und -verlustrechnung | 17.104 | 38.351 |
| Effektivsteuersatz in % | 29,4% | 220,1% |
Die Verringerung der latenten Steuern aus nutzbaren Steuergutschriften und Steuerabsetzbeträgen wird im Posten "Wertberichtigung von latenten Steueransprüchen aus in Vorjahren entstandenen und angesetzten Verlustvorträgen oder temporären Differenzen" ausgewiesen.
Der Ertrag aus Steuern für Vorperioden resultiert im Wesentlichen aus der Auflösung einer Rückstellung für ein durch Fristablauf beendetes Verfahren der Tochtergesellschaft Latexx Partners Berhad, Malaysia mit den malaysischen Steuerbehörden.
Nach temporären Differenzen setzen sich die in der Bilanz erfassten latenten Steuern wie folgt zusammen:
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Aktive latente Steuern |
Passive latente Steuern |
Aktive latente Steuern |
Passive latente Steuern |
| Immaterielle Vermögenswerte | 1.424 | 228 | 1.143 | 647 |
| Sachanlagen | 2.962 | 5.516 | 527 | 15.344 |
| Wertpapiere und finanzielle Veranlagungen | 12 | 20 | 3.361 | 257 |
| Vorräte | 2.821 | 0 | 2.551 | 1 |
| Forderungen | 1.520 | 3.466 | 469 | 7.278 |
| Sonstige Vermögenswerte | 31 | 1.125 | 430 | 90 |
| Personalrückstellungen | 5.405 | 0 | 6.219 | 455 |
| Sonstige Rückstellungen | 1.256 | 0 | 2.970 | 0 |
| Lieferverbindlichkeiten | 63 | 22 | 38 | 45 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 790 | 1.938 | 1.050 | 3.878 |
| Temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen / zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten (Outside-Basis-Differenzen) |
0 | 1.842 | 0 | 1.075 |
| Steuerliche Verlustvorträge und noch nicht genutzte Steuergutschriften |
66.399 | n/a | 54.554 | n/a |
| Summe aktive / passive latente Steuern | 82.685 | 14.157 | 73.311 | 29.070 |
| Wertberichtigung für aktive latente Steuern | –71.284 | n/a | –41.295 | n/a |
| Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern | –7.037 | –7.037 | –23.852 | –23.852 |
| Aktive latente Steuern | 4.364 | 8.164 | ||
| Passive latente Steuern | 7.120 | 5.218 |
Die Wertberichtigung für aktive latente Steuern in Höhe von 71.284 TEUR (Vorjahr: 41.295 TEUR) umfasst die Wertberichtigung für aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen in Höhe von 11.952 TEUR (Vorjahr: 11.487 TEUR) sowie die Wertberichtigung für aktive latente Steuern auf Verlustvorträge und nicht genutzten Steuergutschriften in Höhe von 59.333 TEUR (Vorjahr: 29.808 TEUR). Die Wertberichtigung enthält auch im jeweiligen Geschäftsjahr entstandene, nicht angesetzte aktive latente Steuern.
Von den Wertberichtigungen für aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen und Verlustvorträge entfallen insgesamt 25.591 TEUR (Vorjahr: 20.637 TEUR) auf die Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG, deren Gruppenträgerin die Semperit AG Holding ist. Aufgrund der Verlusthistorie der österreichischen Steuergruppe in der näheren Vergangenheit sind die Anforderungen, welche die IFRS an die Verlässlichkeit der Steuerplanung stellen, erhöht. Eine Bilanzierung von (nicht durch passive latente Steuern gedeckte) aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen und Verlustvorträge erfordert zusätzliche substanzielle Hinweise, dass in den nachfolgenden Geschäftsjahren steuerliche Ergebnisse zur voraussichtlichen Steuerentlastung herangezogen werden können. Angesichts der der Verlusthistorie der österreichischen Steuergruppe in der näheren Vergangenheit und der Restrukturierungs- und Transformationsphase, in der sich die Semperit Gruppe bis voraussichtlich 2020 befindet, sind daher die aktiven latenten Steuern der österreichischen Steuergruppe nicht ansatzfähig. Gleiches gilt insbesondere für die steuerlichen Verlustvorträge und noch nicht genutzten Steuergutschriften in Malaysia und Singapur.
Aktive und passive latente Steuern ein und desselben Steuersubjekts werden saldiert, wenn sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden, und ein Recht auf Aufrechnung laufender Steuerschulden mit laufenden Steuererstattungsansprüchen besteht. Die in Österreich gemäß § 9 KStG gebildete Steuergruppe wird dabei als ein Steuersubjekt betrachtet. In Deutschland besteht eine körperschaftsteuerliche Organschaft zwischen Semperit Profiles Deggendorf GmbH und Semperit Profiles Leeser GmbH.
Von der Veränderung der in der Bilanz erfassten latenten Steuern sind -5.511 TEUR (Vorjahr 2.946 TEUR) im Steueraufwand und -192 TEUR (Vorjahr -1.348 TEUR) im sonstigen Ergebnis enthalten.
Die im sonstigen Ergebnis der Periode erfassten latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Erstanpassung aus IFRS 9 | ||
| Erstanpassung aus IFRS 9 | 57 | n/a |
| Sonstige Ergebnisse, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden |
||
| Auf Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen (IAS 19) entfallende latente Steuern |
–215 | –925 |
| Sonstige Ergebnisse, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam werden |
||
| Auf zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte entfallende latente Steuern |
n/a | 31 |
| Auf Cashflow Hedges entfallende latente Steuern | 135 | 1 |
| Währungsdifferenzen, die auf latente Steuern entfallen | –168 | –456 |
| –33 | –424 | |
| Summe | –192 | –1.348 |
Die auf Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen (IAS 19) entfallenden latenten Steuern, die im sonstigen Ergebnis des Geschäftsjahres enthalten sind, wurden unter der Berücksichtigung einer Fristigkeitsanalyse von Wertberichtigungseffekten beeinflusst.
Zum Bilanzstichtag bestehen weitere abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 47.989 TEUR (Vorjahr: 43.489 TEUR) sowie steuerliche Verlustvorträge und noch nicht genutzte steuerliche Verluste in Höhe von 178.097 TEUR (Vorjahr: 128.665 TEUR), für die keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden. Von diesen nicht genutzten steuerlichen Verlusten verfallen 11.894 TEUR (Vorjahr: 15.768 TEUR) innerhalb der nächsten fünf Jahren. Die restlichen Verluste und abzugsfähigen temporären Differenzen sind im Wesentlichen zeitlich unbeschränkt verwertbar.
Die aktiven latenten Steuern enthalten solche für Steuerjurisdiktionen, in denen im laufenden Jahr oder im Vorjahr steuerliche Verluste entstanden sind, welche die passiven latenten Steuern der betroffenen Gesellschaften um insgesamt 2.968 TEUR (Vorjahr: 6.526 TEUR) überstiegen. Der Ansatz aktiver latenter Steuern erfolgte aufgrund der Tatsache, dass mit ausreichend positiven steuerlichen Ergebnissen in den kommenden Jahren gerechnet wird.
Darüber hinaus bestehen zu versteuernde temporäre Differenzen in Höhe von 66.224 TEUR (Vorjahr: 114.415 TEUR) und abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 150.161 TEUR (Vorjahr: 177.063 TEUR) in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen für die passive latente Steuern von 16.500 TEUR (Vorjahr: 27.619 TEUR) und aktive latente Steuern in Höhe von 29.106 TEUR (Vorjahr: 35.480 TEUR) welche nicht angesetzt wurden, da das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz zu steuern und es zum Bilanzstichtag wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht auflösen werden.
Tochterunternehmen, über die Beherrschung gemäß IFRS 10 ausgeübt wird, werden mittels Vollkonsolidierung einbezogen. Beteiligungsunternehmen, an denen ein maßgeblicher Einfluss besteht werden als Anteile an assoziierten Unternehmen gemäß der Equity-Methode bilanziert.
Der Konsolidierungskreis der Semperit AG Holding hat sich im Geschäftsjahr 2018 wie folgt entwickelt:
| Vollkonsolidierte Unternehmen |
Assoziierte Unternehmen |
Gemeinschafts unternehmen |
|
|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2018 | 47 | 1 | 0 |
| Entkonsolidierungen | 3 | 0 | 0 |
| Stand 31.12.2018 | 44 | 1 | 0 |
Die Entkonsolidierungen beziehen sich auf den Verkauf der Semperflex Roiter S.r.l, Rovigo, Italien und auf die Liquidationen der PA 82 WT Holding GmbH, Wien, Österreich sowie der Worldmed Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia.
| Vollkonsolidierte Unternehmen |
Assoziierte Unternehmen |
Gemeinschafts unternehmen |
||
|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2017 | 48 | 1 | 1 | |
| Entkonsolidierung | 0 | 0 | 1 | |
| Verschmelzung | 1 | 0 | 0 | |
| Stand 31.12.2017 | 47 | 1 | 0 |
Im Vorjahr haben Semperit und die thailändische Sri Trang Agro-Industry Public Co Ltd. Gruppe (Sri Trang) einen Vertrag zur Beendigung fast aller gemeinsamen Geschäftsaktivitäten unterzeichnet und im Zuge dieser Transaktion die Siam Sempermed Corporation Ltd (SSC) an Sri Trang verkauft. Durch den Vertrag wurde die Siam Sempermed Corporation Ltd (SSC) an Sri Trang verkauft und im Gegenzug übernahm Semperit bei folgenden Joint-Venture-Gesellschaften den jeweiligen Anteil von Sri Trang:
Die Beendigung der Joint Venture Transaktion führte in der Konzern- und Verlustrechnung ohne Berücksichtigung von Beratungskosten zu folgenden wesentlichen Einmaleffekten:
| in TEUR | 2017 |
|---|---|
| Sonstiger Ertrag aus der Veräußerung der SSC inkl. Umgliederung von | |
| Währungsumrechnungsgewinne / – verluste in der Gewinn / Verlust der Periode | 78.109 |
| Sonstiger Ertrag aus der Abgeltung ICC Verfahren | 14.044 |
| Beglichene Forderungen durch Abgeltung ICC Verfahren | –4.603 |
| Stempelabgabe | –169 |
| Effekt auf das Betriebsergebnis (EBIT) | 87.381 |
| Verlust aus der Abgeltung kündbarer nicht beherrschender Anteile | –4.224 |
| Effekt auf das Ergebnis vor Steuern | 83.158 |
| Quellensteuern aus der Veräußerung SSC und Dividenden SSC/SAC | –16.061 |
| Effekt auf das Ergebnis nach Steuern | 67.097 |
In der Konzerngeldflussrechnung schlug sich die Joint-Venture-Transaktion mit einem positiven Einmaleffekt in Höhe von 160.324 TEUR nieder, davon entfallen 56.667 TEUR auf den Cashflow aus dem Ergebnis, 143.549 TEUR auf den Cashflow aus der Investitionstätigkeit und –39.892 TEUR negativer Effekt auf den Cashflow der Finanzierungstätigkeit.
Die Entkonsolidierungen im Geschäftsjahr 2018 betreffen im Wesentlichen den Verkauf der Semperflex Roiter S.r.l, Rovigo, Italien mit Wirkung vom 28. Dezember 2018. Weiters wurden die PA 82 WT Holding GmbH, Wien, Österreich und die Worldmed Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia liquidiert.
Die Effekte aus der Entkonsolidierung der Semperflex Roiter S.r.l, Rovigo, Italien sind in nachfolgender Tabelle dargestellt:
| in TEUR | 31.12.2018 |
|---|---|
| Langfristiges Vermögen | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 21 |
| Sachanlagen | 1.960 |
| 1.980 | |
| Kurzfristiges Vermögen | |
| Vorräte | 600 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 410 |
| Sonstige Vermögenswerte | 257 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 1.324 |
| 2.591 | |
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |
| Rückstellungen | 706 |
| Latente Steuern | 15 |
| 721 | |
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |
| Rückstellungen | 13 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 637 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 431 |
| 1.080 | |
| Veräußertes Nettovermögen | 2.770 |
| Abgehender Firmenwert im Segment Semperflex | 16 |
| Veräußertes Nettovermögen inkl. abgegangenen Firmenwert | 2.786 |
| 2018 | |
|---|---|
| In liquiden Mitteln erhaltene Gegenleistung | 2.726 |
| Abzüglich Veräußerungskosten | –227 |
| Abzüglich veräußertes Nettovermögen | –2.786 |
| Ergebnis aus der Entkonsolidierung | –287 |
| In liquiden Mitteln erhaltene Gegenleistung abzüglich Veräußerungskosten | 2.499 |
| Abzüglich veräußerter Bestand an liquiden Mitteln | –1.324 |
| Nettozufluss an liquiden Mitteln | 1.175 |
Vom Firmenwert für das Segment Semperflex gehen 16 TEUR mit der Entkonsolidierung der Semperflex Roiter S.r.l. Rovigo, Italien ab. Der Firmenwert wurde im Verhältnis der erzielbaren Beträge zwischen Semperflex Roiter S.r.l. Rovigo, Italien (Kaufpreis) und dem restlichen Segment der Semperflex aufgeteilt. Für den verbleibenden Firmenwert im Segment Semperflex siehe Kapitel 3.1.
Das Ergebnis aus der Entkonsolidierung sowie des Nettozuflusses an liquiden Mitteln entfallen im Wesentlichen auf den Verkauf der Semperflex Roiter S.r.l, Rovigo, Italien.
Das Entkonsolidierungsergebnis ist im sonstigen betrieblichen Aufwand (siehe Kapitel 2.6) enthalten.
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Nenn kapital in Tsd. |
Direkter Anteil in % |
Konzern anteil in % |
Nenn kapital in Tsd. |
Direkter Anteil in % |
Konzern anteil in % |
|
| Europa | |||||||
| Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien, Österreich |
EUR | 21.359 | 21.359 | ||||
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H., Wien, Österreich |
EUR | 61.701 | 100,00 | 100,00 | 10.901 | 100,00 | 100,00 |
| Semperit Import & Services GmbH, Wien, Österreich |
EUR | 36 | 100,00 | 100,00 | 36 | 100,00 | 100,00 |
| PA 82 WT Holding GmbH, Wien, Österreich | EUR | 0 | 0,00 | 0,00 | 3) 35 |
100,00 | 100,00 |
| Semperflex Rivalit GmbH, Waldböckelheim, Deutschland |
EUR | 1.281 | 100,00 | 100,00 | 1.281 | 100,00 | 100,00 |
| Semperit Profiles Deggendorf GmbH, Deggendorf, Deutschland |
EUR | 11.050 | 100,00 | 100,00 | 11.050 | 100,00 | 100,00 |
| Semperit Profiles Leeser GmbH, Hückelhoven, Deutschland |
EUR | 81 | 100,00 | 100,00 | 81 | 100,00 | 100,00 |
| Semperit Profiles Leeser Verwaltungs GmbH, Deutschland |
EUR | 25 | 100,00 | 100,00 | 25 | 100,00 | 100,00 |
| Semperit (France) S.A.R.L., Levallois Perret, Frankreich |
EUR | 495 | 100,00 | 100,00 | 495 | 100,00 | 100,00 |
| Sempertrans France Belting Technology S.A.S., Argenteuil, Frankreich |
EUR | 10.165 | 100,00 | 100,00 | 3.165 | 100,00 | 100,00 |
| Sempertrans Maintenance France Nord S.A.S., Argenteuil, Frankreich |
EUR | 176 | 100,00 | 100,00 | 176 | 100,00 | 100,00 |
| Semperit Industrial Products Ltd., Birmingham, Großbritannien |
GBP | 150 | 100,00 | 100,00 | 150 | 100,00 | 100,00 |
| Semperflex Roiter S.r.l., Rovigo, Italien | EUR | 0 | 0,00 | 0,00 | 3) 750 |
100,00 | 100,00 |
| Sempertrans Bełchatów Sp. z o.o., Bełchatów, Polen |
PLN | 7.301 | 100,00 | 100,00 | 7.301 | 100,00 | 100,00 |
| Carlona Sp. z o.o., Warschau, Polen | PLN | 66.394 | 100,00 | 100,00 | 66.394 | 100,00 | 100,00 |
| Semperflex Optimit s.r.o., Odry, Tschechische Republik |
CZK | 470.318 | 100,00 | 100,00 | 470.318 | 100,00 | 100,00 |
| Semperflex A.H. s.r.o., Odry, Tschechische Republik |
CZK | 100 | 100,00 | 100,00 | 100 | 100,00 | 100,00 |
| Elastomer Technology Kmenta s.r.o., Husava, Tschechische Republik |
CZK | 2.848 | 75,00 | 75,00 | 2) 2.848 |
75,00 | 2) 75,00 |
| Sempermed Kft., Sopron, Ungarn | EUR | 3.680 | 100,00 | 100,00 | 3.680 | 100,00 | 100,00 |
| Semperform Kft., Sopron, Ungarn | HUF | 243.000 | 100,00 | 100,00 | 243.000 | 100,00 | 100,00 |
| Sempermed Magyarország Kft., Budapest, Ungarn |
HUF | 3.000 | 100,00 | 100,00 | 3.000 | 100,00 | 100,00 |
| Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Wien, Österreich |
EUR | 3.136 | 100,00 | 100,00 | 36 | 100,00 | 100,00 |
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Nenn kapital in Tsd. |
Direkter Anteil in % |
Konzern anteil in % |
Nenn kapital in Tsd. |
Direkter Anteil in % |
Konzern anteil in % |
||
| Amerika | ||||||||
| Sempermed Brasil Promoção de Vendas Ltda., Piracicaba, Brasilien |
BRL | 12.547 | 100,00 | 100,00 | 12.547 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperit Brasil Produtos Tècnicos Ltda., Sao Paulo, Brasilien |
BRL | 641 | 100,00 | 100,00 | 641 | 100,00 | 100,00 | |
| Sempermed USA Inc., Clearwater, Florida, USA |
USD | 4.000 | 100,00 | 100,00 | 4.000 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperit Industrial Products Inc., Fair Lawn, New Jersey, USA |
USD | 1 | 100,00 | 100,00 | 1 | 100,00 | 100,00 | |
| Sempertrans North America Investments Corp., Atlanta, USA |
USD | 9.000 | 100,00 | 100,00 | 0,001 | 100,00 | 100,00 | |
| Sempertrans USA, LLC, Atlanta, USA | USD | 0 | 100,00 | 100,00 | 0 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperit Productos Técnicos SpA, Santiago de Chile, Chile |
CLP | 46.000 | 100,00 | 100,00 | 46.000 | 100,00 | 100,00 | |
| Asien | ||||||||
| Semperflex Shanghai Ltd., Shanghai, China | USD | 15.000 | 100,00 | 100,00 | 15.000 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd., Shanghai, China |
USD | 2.000 | 100,00 | 100,00 | 2.000 | 100,00 | 100,00 | |
| Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd., Shandong, China |
EUR | 24.800 | 83,87 | 83,87 1) | 24.800 | 83,87 | 83,87 | 1) |
| Shanghai Semperit Rubber & Plastic Products Co. Ltd., Shanghai, China |
EUR | 2.471 | 100,00 | 100,00 | 2.471 | 100,00 | 100,00 | |
| Shanghai Sempermed Glove Sales Co Ltd., Shanghai, China |
USD | 1.000 | 100,00 | 100,00 | 1.000 | 100,00 | 100,00 | |
| Shanghai Changning Sempermed Glove Trading Co. Ltd., Shanghai, China |
USD | 310 | 100,00 | 100,00 | 310 | 100,00 | 100,00 | |
| Sempertrans India Pte. Ltd., Roha, Maharashtra, Indien |
INR | 662.769 | 100,00 | 100,00 | 262.769 | 100,00 | 100,00 | |
| FormTech Engineering (M) Sdn Bhd, Nilai, Malaysia |
MYR | 8.300 | 69,88 | 69,88 | 8.300 | 69,88 | 69,88 | |
| Latexx Partners Berhad, Kamunting, Malaysia | MYR | 256.150 | 98,85 | 98,85 | 137.886 | 98,63 | 98,63 | |
| Latexx Manpower Services Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
MYR | 0,002 | 100,00 | 98,85 | 0,002 | 100,00 | 98,63 | |
| Latexx Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
MYR | 121.264 | 100,00 | 98,85 | 3.000 | 100,00 | 98,63 | |
| Medtexx Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
MYR | 5.000 | 100,00 | 98,85 | 5.000 | 100,00 | 98,63 | |
| Total Glove Company Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
MYR | 10 | 50,01 | 49,43 | 10 | 50,01 | 49,32 | |
| Worldmed Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
MYR | 0 | 0,00 | 0,00 3) | 500 | 100,00 | 98,63 | |
| Semperit Engineering Technology Asia Sdn Bhd, Penang, Malaysia |
MYR | 600 | 100,00 | 100,00 | 600 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperit Industrial Products Singapore Pte Ltd., Singapur |
USD | 665 | 100,00 | 100,00 | 665 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperit Investments Asia Pte Ltd., Singapur | EUR | 209.000 | 100,00 | 100,00 | 159.000 | 100,00 | 100,00 | |
| Sempermed Singapore Pte Ltd., Singapur | USD | 13.360 | 100,00 | 100,00 | 13.360 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperflex Asia Corp. Ltd., Hat Yai, Thailand | THB | 380.000 | 50,00 | 50,00 1) | 380.000 | 50,00 | 50,00 | 1) |
1) Anteile der anderen Gesellschafter werden als kündbare nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. 2) Aufgrund von Unwesentlichkeit nicht konsolidiert.
3) Entkonsolidiert.
In Bezug auf die Semperflex Asia Corp. Ltd. (SAC) beträgt der Kapital- und Stimmrechtsanteil der Semperit Gruppe 50%. Das Management der Semperit Gruppe unterzog bzw. unterzieht die Beteiligung an der SAC laufend einer Analyse, ob eine Beherrschung im Sinne von IFRS 10 vorliegt und eine Vollkonsolidierung daher geboten ist. Basierend auf den vergangenen bzw. aktuellen Analysen kommt das Management der Semperit Gruppe zum 31. Dezember 2018 unverändert zu dem Schluss, dass die SAC als vollkonsolidiertes Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der Semperit Gruppe einzubeziehen ist. Die Basis für diese Ermessensentscheidung bilden die zugrundeliegenden Verträge, die Analyse der maßgeblichen Tätigkeiten sowie die faktischen Umstände. Die folgenden wesentlichen Punkte wurden dabei gewürdigt:
Der 50%ige Minderheitenanteil an der SAC wird im Konzernabschluss als kündbarer nicht beherrsch der Anteil ausgewiesen.
Es bestehen keine für die Semperit wesentlichen nicht beherrschende Anteile (siehe Kapitel 5.3). Die Minderheitenanteile an der Semperflex Asia Corp. Ltd. (SAC) und an der Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. (SBB) sind als kündbare nicht beherrschte Anteile in den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen (siehe Kapitel 6.1) dargestellt.
Die Anteile der Semperit Gruppe an nach der Equity-Methode bilanzierten Vermögenswerten umfassen nur Anteile an assoziierten Unternehmen.
| Nennkapital | Konzern | ||
|---|---|---|---|
| Ausland | Währung | in Tsd. | anteil in % |
| Synergy Health Allershausen GmbH, Allershausen, Deutschland | EUR | 512 | 37,5 |
Die Entwicklung der Anteile an der Synergy Health Allershausen GmbH stellt sich wie folgt dar:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Stand 01.01. | 2.124 | 2.608 |
| Anteiliges Periodenergebnis | 530 | 453 |
| Dividenden | 0 | –938 |
| Stand 31.12. | 2.653 | 2.124 |
Der Bilanzstichtag des Unternehmens ist der 31. März. Die Fortschreibung bis zum 31. Dezember erfolgt auf Basis der internen Berichterstattung der Gesellschaft, die für den Konzernabschluss der Semperit Gruppe entsprechend übergeleitet wird.
Gegenüber dem assoziierten Unternehmen bestehen zum 31. Dezember 2018 folgende Vermögenswerte und Schulden bzw. sind im abgelaufenen Geschäftsjahr folgende Erträge und Aufwendungen angefallen:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 105 | 293 |
| Finanzerträge | 6 | 6 |
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 563 | 563 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4 | 25 |
Das Darlehen an assoziierte Unternehmen in Höhe von 563 TEUR (Vorjahr: 563 TEUR) betrifft die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene Synergy Health Allershausen GmbH, Allershausen, Deutschland, und ist per 31. Dezember 2018 mit einem marktüblichen Zinssatz von 1,12% (Vorjahr: 1,12%) verzinst.
Die globale wirtschaftliche Entwicklung mit ihren regional stark unterschiedlichen Ausprägungen stellt Semperit als international tätige Unternehmensgruppe laufend vor neue Herausforderungen. Die Semperit Gruppe ist in Ländern aktiv, in denen unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschen. Ebenso befinden sich die Länder in unterschiedlichen Phasen politischer, rechtsstaatlicher sowie sozialer Entwicklung. Der Erfolg der zwei Sektoren und vier operativen Segmente der Semperit Gruppe ist aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung unterschiedlich stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation abhängig. Die Semperit Gruppe ist dementsprechenden Risiken ausgesetzt.
Aufgrund der internationalen Handelsbeziehungen in unterschiedlichen Fremdwährungen ist die Semperit Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken bestehen in allen Konzerngesellschaften, die z.B. Rohstoffe in Fremdwährung einkaufen bzw. Produkte in anderer Währung verkaufen. Die wesentlichen Währungen in diesem Zusammenhang sind US-Dollar, Chinesische Renminbi, Tschechische Krone, Polnische Zloty und Malaysische Ringgit.
In der Semperit Gruppe werden derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken eingesetzt. Die Risikomanagementstrategie zur Sicherung von Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken ist im langfristigen wie auch im kurzfristigen Bereich einzelfall- und projektbezogen. Dabei spielen Kosten-Nutzen/Risiko-Überlegungen eine entscheidende Rolle. Im langfristigen Bereich werden Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken aus Konzernbzw. konzerninternen Finanzierung teilweise mittels Cross Currency Swaps, die als Sicherungsgeschäfte bilanziert werden, abgesichert. Die Bedingungen von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument stimmen dabei im Wesentlichen überein (Critical Terms Match); die Ineffektivitäten der Sicherungsbeziehungen sind unwesentlich. Im kurzfristigen Bereich werden Fremdwährungsänderungsrisiken, die beispielsweise aus erwarteten Kunden-, Investitions- und Dividendenzahlungen resultieren, zum Teil durch Devisentermingeschäfte, die als freistehende Derivate bilanziert werden, abgesichert.
Die Ziele des Kapitalmanagements sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Ermöglichung einer wachstumsorientierten organischen und anorganischen Investitionstätigkeit und eine darauf abgestimmte Dividendenpolitik. Im Zusammenhang mit Kreditverträgen bestehen übliche Klauseln (Covenants), die bei Nicht-Erfüllung bis hin zu einer Kündigung seitens der Banken / Geldgeber sowie zu einer Verschlechterung der Bonitätseinschätzung der Semperit Gruppe durch Rating-Agenturen und einer damit einhergehenden negativen Belastung auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen können.
Aus der Sicht des Kapitalrisikomanagements setzt sich das Gesamtkapital der Semperit Gruppe aus dem Eigenkapital einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen, dem Hybridkapital, den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen und der in den Covenants definierten Nettofinanzverschuldung zusammen.
Zur Ermittlung der Nettofinanzverschuldung werden den zinstragenden Finanzverbindlichkeiten (Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing) der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wertpapiere gegenübergestellt.
Zum 31. Dezember 2018 beträgt die Nettofinanzverschuldung 106.566 TEUR. Zum 31. Dezember 2017 verzeichnete die Semperit Gruppe eine Nettofinanzverschuldung in Höhe von 154.692 TEUR.
Die Gruppe unterliegt keinen gesetzlichen Vorgaben bezogen auf Mindesteigenkapital, Mindesteigenkapitalquote oder maximalen Verschuldungsgrad.
Die Gruppe unterliegt bezüglich des Konzernabschlusses bestimmten kreditvertraglichen Vorgaben, diese betreffen Mindesteigenkapitalquote und maximalen Verschuldungsgrad. Zum 31. Dezember 2018 werden die entsprechenden Vorgaben eingehalten.
Im Falle einer Schieflage einzelner Banken oder einer erneuten Banken- und/oder Finanzmarktkrise bestehen Ausfallrisiken in Bezug auf die Guthaben welche die Semperit Gruppe bei Banken hält. Diese Guthaben sind nicht oder nur teilweise über Einlagensicherungsfonds abgesichert. Des Weiteren betreibt die Semperit Gruppe geschäftliche Aktivitäten in Ländern mit Kapitalverkehrskontrollen oder es existieren Vereinbarungen mit Joint-Venture-Partnern. In Ländern in denen der Transfer liquider Mittel eingeschränkt ist, versucht Semperit den vor Ort gehaltenen Betrag auf das operativ notwendige Minimum zu begrenzen. Die angeführten Risiken können zu einer Belastung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage durch Einschränkungen auf die freie Verfügbarkeit liquider Mittel oder den Zugriff auf Kreditlinien führen.
Im Rahmen des Liquiditätsrisikomanagements werden zusätzlich zur laufenden Liquiditätsplanung die bestehenden Kreditvertragsklauseln (Covenants) überwacht sowie Ziehungsmöglichkeiten (aus dem Rahmenkreditvertrag und der Hybridkapital-Linie) und Reserveliquidität vorgehalten. Darüber hinaus erfolgte im Geschäftsjahr 2018 die Einführung eines Cash Pools in Euro für wesentliche Konzernunternehmen.
Die Fristigkeiten der undiskontierten vertraglichen Cashflows aus finanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:
| in TEUR | Gesamt | Bis 1 Monat |
2 bis 3 Monate |
4 bis 12 Monate |
1 bis 5 Jahre |
Über 5 Jahre |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Schuldscheindarlehen | 250.529 | 0 | 0 | 13.528 | 190.902 | 46.100 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 7.982 | 2.931 | 3.529 | 87 | 751 | 683 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
67.746 | 45.310 | 18.354 | 2.359 | 1.395 | 327 |
| Verkaufsanreize und Vertragsstrafen | 6.838 | 1.727 | 1.099 | 1.134 | 2.877 | 0 |
| Derivate | 35.530 | 0 | 0 | 6.369 | 29.161 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing | 71 | 18 | 3 | 8 | 42 | 0 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 13.036 | 7.105 | 1.676 | 4.192 | 31 | 32 |
Die oben angeführten Derivate enthalten undiskontierte Cashflows in Höhe von 35.505 TEUR aus den beiden Cross Currency Swaps zur Absicherung des Schuldscheindarlehens in polnischen Zloty (4 bis 12 Monate 6.344 TEUR und 1 bis 5 Jahre 29.161 TEUR). Diesen Geldabflüssen stehen Einzahlungen aus den Cross Currency Swaps in Höhe von 35.520 TEUR gegenüber (4 bis 12 Monate 6.442 TEUR und 1 bis 5 Jahre 29.078 TEUR).
| in TEUR | Gesamt | Bis 1 Monat |
2 bis 3 Monate |
4 bis 12 Monate |
1 bis 5 Jahre |
Über 5 Jahre |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Schuldscheindarlehen | 297.975 | 0 | 0 | 20.100 | 211.051 | 66.824 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 57.122 | 2.859 | 2.635 | 84 | 50.725 | 819 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
111.925 | 56.783 | 51.798 | 2.619 | 388 | 337 |
| Derivate | 908 | 33 | 338 | 537 | 0 | 0 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 15.132 | 6.875 | 5.608 | 2.146 | 471 | 32 |
Kreditrisiken ergeben sich, wenn die Gegenpartei einer Transaktion ihren Verpflichtungen nicht nachkommt und dadurch ein finanzieller Schaden für den Konzern entsteht. Die Vertragspartner der Semperit Gruppe sind zum überwiegenden Teil Banken mit guter Bonität. Zur Minimierung des Ausfallrisikos bestehen zudem definierte maximale Anlagebeträge je Vertragspartner.
Darüber hinaus wird das Ausfallrisiko weitreichend durch Kreditversicherungen sowie fallweise durch Sicherheiten von Banken begrenzt (siehe Kapitel 4.2). Die Ausbuchung dubioser Forderungen erfolgt erst nach Abwicklung. Bei Überschreiten von Kreditlimits oder im Falle von Zahlungsverzug sind Liefersperren vorgesehen, die nur unter bestimmten Voraussetzungen von in den Konzernrichtlinien festgelegten zuständigen Personen wieder aufgehoben werden können. Da Bonitätsrisiken auch für Finanzpartner mit bester Bonität entstehen, wird die Entwicklung auf den Finanzmärkten laufend beobachtet und die Kreditlimits werden entsprechend angepasst.
Das Ausfallrisiko bei nicht kreditversicherten Forderungen gegenüber Kunden ist als gering zu bewerten, da die Bonität der Abnehmer laufend überprüft wird und die breite Streuung der Kundenstruktur keine Risikokonzentration auf einzelne Kunden zulässt. Das Ausfallsrisiko wird jedenfalls als signifikant erhöht angenommen, wenn Bonitätsbeeinträchtigungen aufgrund Eintreten eines Konkurses oder Beginn eines Insolvenzverfahrens vorliegen. Ein Ausfall wird dann angenommen, wenn eine Einbringung nicht mehr für realistisch erachtet wird und ein Zahlungseingang daher nicht mehr zu erwarten ist. Im Geschäftsjahr gab es zwei neue Insolvenzfälle mit einem Gesamtnominale der Forderungen in Höhe von 369 TEUR. Die Forderungen sind zum 31.12.2018 vollumfänglich abgeschrieben.
Das Ausfallrisiko aus liquiden Mitteln ist gering, da die Vertragsparteien zum überwiegenden Teil Banken mit sehr guten Kreditratings von internationalen Kreditratingagenturen sind. Zur weiteren Risikominimierung bestehen definierte Maximalbeträge je Vertragspartner.
Bei finanziellen Vermögenswerten wird das Kreditausfallrisiko durch Wertberichtigungen berücksichtigt.
Das maximale Ausfallrisiko des Konzerns in den entsprechenden Bewertungskategorien beläuft sich auf:
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Darlehen an assoziierte Unternehmen | 563 | 563 |
| Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | 4.122 | 3.017 |
| Derivate Finanzinstrumente | 4.474 | 5.705 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Wertpapiere | 6.188 | 6.376 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 22.525 | 28.140 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 121.549 | 165.530 |
Im Rahmen des Geschäftsbetriebs werden Betriebsmittel, Investitionen und Akquisitionen unter anderem mit Fremdkapital finanziert und zum Teil variabel verzinst. In Abhängigkeit von der Entwicklung von Zinssätzen könnten Sicherungsgeschäfte die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage signifikant beeinflussen.
Das Risiko bei fix verzinsten Finanzinstrumenten besteht darin, dass eine negative Marktwertanpassung aufgrund von geänderten Zinsen erfolgt. Bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten besteht das Risiko darin, dass Cashflow Schwankungen negative Auswirkungen auf den Zahlungsmittelbestand und auf die Planbarkeit von Zahlungsflüssen haben können.
Für in malaysischen Ringgit begebene Finanzierungen an ein Tochterunternehmen bestehen Cross Currency Swaps, die zum Teil als Cashflow Hedges und zum Teil als freistehendes Derivat bilanziert werden. Für die Cashflow Hedges ist das gesicherte Grundgeschäft ist ein konzerninterner monetärer Posten, der in der Konsolidierung bis auf die Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung eliminiert wird. Mit diesen Cross Currency Swaps wurde einerseits die variable Refinanzierung in eine fixe Verzinsung umgewandelt; andererseits wurde der Wechselkurs zwischen Euro und malaysischen Ringgit fixiert. Diese Cross Currency Swaps werden sowohl als Cashflow Hedges (in puncto der Zinsrisiken) als auch als Fair Value Hedges (in puncto der Wechselkursrisiken) klassifiziert, sofern die Voraussetzungen für Hedge Accounting vorliegen. Zu diesen Cross Currency Swaps gibt es Zinsfloors. Zum 31. Dezember 2018 betrug der Stand der diesbezüglichen Hedge Rücklage −74 TEUR (Vorjahr: 11 TEUR). Im sonstigen Ergebnis des Geschäftsjahres 2018 waren daraus Bewertungsgewinne in Höhe von 140 TEUR und Umgliederungen in das sonstige Finanzergebnis in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung in Höhe von −226 TEUR enthalten. Das Ausmaß der im sonstigen Finanzergebnis erfassten Ineffektivität ist unwesentlich. Den Fair Value Hedge betreffend, betrug im Geschäftsjahr 2018 die Differenz zwischen der Wertänderung des konzerninternen monetären Postens aus der Währungsumrechnung und der Wertänderung des synthetischen EUR/MYR-Fremdwährungs-Swaps 20 TEUR (Vorjahr: −80 TEUR). Die Differenz wurde im sonstigen Finanzergebnis erfasst.
Für das in polnischen Zloty begebene Schuldscheindarlehen wurden im Geschäftsjahr 2018 zur Absicherung zwei Cross Currency Swaps abgeschlossen. Mit diesen Cross Currency Swaps werden alle zukünftigen Cashflows, das heißt sowohl Zins- als auch Tilgungszahlungen, abgesichert. Diese beiden Cross Currency Swaps werden als Cashflow Hedge klassifiziert und zum Fair Value bilanziert. Zum 31. Dezember 2018 betrug der Stand der diesbezüglichen Hedge Rücklage −329 TEUR. Im sonstigen Ergebnis des Geschäftsjahres 2018 waren daraus Bewertungsverluste in Höhe von 1.362 TEUR und Umgliederungen in das sonstige Finanzergebnis in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung in Höhe von 1.032 TEUR enthalten. Das Ausmaß der im sonstigen Finanzergebnis erfassten Ineffektivität ist unwesentlich.
Der derzeitige Bestand der Zinsrisiken leitet sich aus den zinstragenden Finanzinstrumenten zum Bilanzstichtag ab. Das Zinsprofil der verzinslichen Finanzinstrumente des Konzerns stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Fix verzinst | Variabel verzinst |
Fix verzinst | ||
| Finanzielle Vermögenswerte | 9.969 | 77.192 | 137 | 92.626 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 127.773 | 106.657 | 139.775 | 184.774 |
Bei der Zinsrisiko-Sensitivitätsanalyse steht das Risiko von variabel verzinsten Finanzinstrumenten im Vordergrund. Dabei wird angenommen, dass die zum Stichtag bestehenden variabel verzinsten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ein ganzes Jahr lang ausstehend sind. Bei der Analyse wird eine Erhöhung sowie eine Minderung der Zinssätze um 100 Basispunkte simuliert.
Daraus ergeben sich folgende Auswirkungen auf das Finanzergebnis:
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Sensitivität bei Zinsänderung um | Sensitivität bei Zinsänderung um | |||||
| in TEUR | Bestand | +100 Basispunkte |
–100 Basispunkte1) |
Bestand | +100 Basispunkte |
–100 Basispunkte1) |
| Variabel verzinste finanzielle Vermögenswerte | 77.192 | 772 | –141 | 92.626 | 926 | –60 |
| Variabel verzinste finanzielle Verbindlichkeiten | 106.657 | –1.067 | 1.067 | 184.774 | –1.848 | 1.848 |
1) Bei Zinsen unter 1% werden keine Negativzinsen berücksichtigt.
Aufgrund der internationalen Handelsbeziehungen in unterschiedlichen Fremdwährungen ist die Semperit Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken bestehen in allen Konzerngesellschaften, die z.B. Rohstoffe in Fremdwährung einkaufen bzw. Produkte in anderer Währung verkaufen. Die wesentlichen Währungen in diesem Zusammenhang sind US-Dollar, Tschechische Krone, Polnische Zloty, Chinesischer Renminbi und Malaysische Ringgit.
Aus der Umrechnung ausländischer Abschlüsse in die Berichtswährung Euro entstehen Währungsumrechnungsdifferenzen (Translationsrisiko), welche in Höhe von 896 TEUR (Vorjahr: -11.232 TEUR) im sonstigen Ergebnis erfasst wurden, darin sind nicht beherrschende Anteile in Höhe von 75 TEUR (Vorjahr: -49 TEUR), sowie Währungsdifferenzen aus Gemeinschaftsunternehmen / zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) enthalten.
Im Geschäftsjahr 2018 veränderte sich die Währungsumrechnungsrücklage von -8.820 TEUR auf -7.999 TEUR. Im Vorjahr veränderte sich die Währungsumrechnungsrücklage von 2.363TEUR auf -8.220 TEUR. Die Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten von nicht in der Eurozone ansässigen Tochterunternehmen und der Beitrag dieser Tochterunternehmen zum Ergebnis der Gruppe sind wesentlich von den Euro-Wechselkursen der funktionalen Währungen dieser Tochterunternehmen abhängig. Das Translationsrisiko bleibt im Rahmen der folgenden Angaben gem. IFRS 7 unberücksichtigt.
Die folgende Aufgliederung der Umsatzerlöse der Semperit Gruppe nach den wesentlichsten Währungen (in % des Gesamtumsatzes) zeigt, dass im Geschäftsjahr 2018 36,2% (Vorjahr: 38,1%) der Umsätze in Fremdwährungen erzielt wurden.
| in % des Gesamtumsatzes der Gruppe | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| EUR | 63,8% | 61,9% |
| USD | 26,4% | 30,1% |
| CNY | 3,3% | 3,1% |
| INR | 1,6% | 1,5% |
| GBP | 2,6% | 1,1% |
| CZK | 0,1% | 0,6% |
| MYR | 0,8% | 0,4% |
| THB | 0,2% | 0,3% |
| Sonstige | 1,3% | 1,0% |
Ein bedeutender Teil der Ergebnisse des Konzerns wird von Tochterunternehmen erzielt, die ihren Sitz nicht in der Eurozone haben.
Das Finanzmanagement ist bestrebt, Fremdwährungsrisiken durch die Steuerung der Zahlungsströme nach Möglichkeit zu vermeiden.
Die nachstehende Tabelle zeigt die zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos erworbenen derivativen Finanzinstrumente nach Gesellschaft, Art des Termingeschäfts und gesicherter Währung. Es handelt sich dabei um Terminverkäufe und Cross Currency Swaps.
| 31.12.2018 | Land | Sicherungsart | Währung | Sicherungs betrag 1) |
Sicherungs kurs 2) |
Beizu legender Zeitwert in TEUR 31.12.2018 |
Bandbreite der Rest laufzeiten in Tagen |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Semperflex Asia Corp. Ltd., Hat Yai, Thailand |
Thailand | Devisentermin geschäft |
EUR | 1.161.268 | 37,93 | 16 | 110-186 |
| Latexx Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
Malaysia | Devisentermin geschäft |
USD | 15.000.000 | 4,21 | –199 | 135 |
| Semperit Investments Asia Pte Ldt., Singapur |
Singapur | Devisentermin geschäft |
EUR | 456.000 | 1,20 | –18 | 2-58 |
| Semperit Investments Asia Pte Ldt., Singapur |
Singapur | Cross Currency Swap |
EUR/MYR | 30.000.000/ 141.150.000 |
4,71 | 32 | 350 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap 3) |
EUR/PLN | 28.291.256/ 118.000.000 |
4,17 | –1.284 | 1.039 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap 3) |
EUR/PLN | 5.754.153/ 24.000.000 |
4,17 | –202 | 308 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap 3) |
EUR/MYR | 1.749.973/ 8.000.000 |
4,57 | 23 | 88 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap 3) |
EUR/MYR | 6.625.881/ 30.000.000 |
4,53 | 240 | 1.186 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap |
EUR/MYR | 25.641.026/ 100.000.000 |
3,90 | 4.163 | 354 |
1) Dabei handelt es sich um den Gesamtbetrag aller zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente. 2) Dabei handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittskurs, der sich aus den zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen
Finanzinstrumenten errechnet. 3) Hedge Accounting angewendet.
Im Geschäftsjahr 2018 wurde der effektive Teil der Cashflow Hedges in Höhe von -1.221 TEUR im sonstigen Ergebnis erfasst und 869 TEUR in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliedert. Zum 31. Dezember 2018 beträgt die Cashflow Hedge Reserve aus diesen Devisentermingeschäften -403 TEUR (Vorjahr: 62 TEUR).
| 31.12.2017 | Land | Sicherungsart | Währung | Sicherungs betrag 1) |
Sicherungs kurs 2) |
Beizu legender Zeitwert in TEUR 31.12.2017 |
Bandbreite der Rest laufzeiten in Tagen |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Semperflex Asia Corp. Ltd., Hat Yai, Thailand |
Thailand | Devisentermin geschäft |
EUR | 2.993.933 | 39,05 | –20 | 163-184 |
| Semperflex Asia Corp. Ltd., Hat Yai, Thailand |
Thailand | Devisentermin geschäft |
USD | 8.070.278 | 33,05 | 95 | 36-172 |
| Latexx Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
Malaysia | Devisentermin geschäft |
USD | 38.500.000 | 5,20 | –763 | 75-165 |
| Semperit Investments Asia Pte Ldt., Singapur |
Singapur | Devisentermin geschäft 3) |
GBP | 1.721.026 | 1,31 | –62 | 16-134 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap 3) |
EUR/MYR | 6.562.397/ 30.000.000 |
4,57 | 257 | 453 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap 3) |
EUR/MYR | 6.625.881/ 30.000.000 |
4,53 | 372 | 1.551 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap 3) |
EUR/MYR | 25.641.026/ 100.000.000 |
3,90 | 4.981 | 719 |
1) Dabei handelt es sich um den Gesamtbetrag aller zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente. 2) Dabei handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittskurs, der sich aus den zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumenten errechnet. 3) Hedge Accounting angewendet.
Die Derivate der Semperflex Asia Corp. Ltd., der Semperit Investments Asia Pte Ldt. und der Latexx Manufacturing Sdn Bhd werden als sonstige finanzielle Vermögenswerte – derivative Finanzinstrumente (freistehende Finanzinstrumente) und nicht als Sicherungsgeschäfte bilanziert. Die beizulegenden Zeitwerte werden in der Konzernbilanz als Sonstige finanzielle Vermögenswerte bzw. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die restlichen angeführten Derivate werden als Sicherungsgeschäfte bilanziert und ebenfalls als Sonstige finanzielle Vermögenswerte bzw. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz ausgewiesen.
Für das Fremdwährungsrisiko werden Sensitivitätsanalysen für die Stichtagsbewertung der von der funktionalen Währung abweichenden monetären Posten erstellt. Dabei werden die Ergebnisauswirkungen aufgrund hypothetischer Wechselkursänderungen pro Währungspaar dargestellt. Als Basis werden die zum Stichtag vorhandenen Forderungen und Verbindlichkeiten der jeweiligen Währungspaare sowie die Devisenderivate berücksichtigt. Bei der Schwankungsbreite der Kurse wurde keine einheitliche Veränderung angenommen, sondern aufgrund der historischen unterjährigen Schwankungen wurden passende Schwankungsbreiten pro Währungspaar ermittelt.
Folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen von Auf- und Abwertungen der wichtigsten Währungen gegenüber dem Euro.
| 2018 | 2017 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Errechnete Schwankungs breite |
Ergebnis auswirkung Kurs steigerung |
Ergebnis auswirkung Kursabfall |
Errechnete Schwankung sbreite |
Ergebnis auswirkung Kurs steigerung |
Ergebnis auswirkung Kursabfall |
|
| Veränderung Währung zu EUR | in % | in TEUR | in TEUR | in % | in TEUR | in TEUR |
| USD | 6% | 3.621 | –3.621 | 8% | 13.557 | –13.557 |
| THB | 3% | 85 | –85 | 4% | –658 | 658 |
| PLN | 3% | –576 | 576 | 2% | 617 | –617 |
| CZK | 2% | –725 | 725 | 4% | –860 | 860 |
| HUF | 4% | 71 | –71 | 2% | 29 | –29 |
| GBP | 2% | 28 | –28 | 4% | 44 | –44 |
| CNY | 4% | 52 | –52 | 5% | 177 | –177 |
| INR | 5% | –14 | 14 | 8% | –360 | 360 |
| MYR | 2% | –753 | 753 | 5% | –7.122 | 7.122 |
| CHF | 3% | 4 | –4 | 6% | 16 | –16 |
| 2018 | 2017 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Errechnete Schwankungs breite |
Ergebnis auswirkung Kurs steigerung |
Ergebnis auswirkung Kurs abfall |
Errechnete Schwankungs breite |
Ergebnis auswirkung Kurs steigerung |
Ergebnis auswirkung Kurs abfall |
|
| Veränderung Währung zu USD | in % | in TEUR | in TEUR | in % | in TEUR | in TEUR |
| THB | 4% | 269 | –269 | 5% | 263 | –263 |
| PLN | 8% | 453 | –453 | 11% | 881 | –881 |
| CZK | 7% | 81 | –81 | 14% | 111 | –111 |
| HUF | 9% | –188 | 188 | 10% | –232 | 232 |
| GBP | 7% | 188 | –188 | 7% | 237 | –237 |
| CNY | 7% | 94 | –94 | 4% | 123 | –123 |
| INR | 9% | –49 | 49 | 4% | –16 | 16 |
| MYR | 5% | –2.542 | 2.542 | 6% | –1.318 | 1.318 |
| AUD | 7% | –74 | 74 | 5% | –48 | 48 |
| SGD | 4% | 21 | –21 | 4% | 23 | –23 |
Salden und Transaktionen zwischen der Semperit AG Holding und ihren Tochterunternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.
Die B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding und die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH. Die B & C Privatstiftung und ihre Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen sind gemäß IAS 24 der Semperit Gruppe nahestehende Unternehmen bzw. Personen.
Zu den der Semperit Gruppe nahestehenden Personen zählen die Vorstandsmitglieder und die Mitglieder des Aufsichtsrats der Semperit AG Holding, die Geschäftsführer und die Mitglieder eines Aufsichtsrats aller Gesellschaften, die unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich an der Semperit AG Holding beteiligt sind, und schließlich die Mitglieder des Vorstands der B & C Privatstiftung und die nahen Angehörigen dieser Vorstandsmitglieder, Aufsichtsratsmitglieder und Geschäftsführer.
Die Bezüge der Vorstandsmitglieder und die Aufsichtsratsvergütungen sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
| 2018 | 2017 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Aufsichtsräte | Vorstände | Summe Aufsichtsräte | Vorstände | Summe | |
| Kurzfristig fällige Leistungen | 518 | 1.977 | 2.495 | 489 | 4.448 | 4.937 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
0 | 124 | 124 | 0 | 714 | 714 |
| Summe | 518 | 2.101 | 2.619 | 489 | 5.163 | 5.651 |
Die Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses betreffen im Geschäftsjahr 2018 die Zahlungen an die Mitarbeiter-Vorsorgekasse (MVK) und an die APK Pensionskasse AG. Im Geschäftsjahr 2017 betreffen die zusätzlichen Leistungen Zahlungen an Herrn Ehrenfeldner. Ehemaligen Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen wurden im Geschäftsjahr 2018 insgesamt 642 TEUR (Vorjahr: 636 TEUR) ausbezahlt.
Die Aufsichtsratsvergütung besteht aus einer Basisvergütung, einer Vergütung für die Mitgliedschaft pro Ausschuss und einem Anwesenheitsgeld pro Sitzung.
Salden und Transaktionen mit assoziierten Unternehmen werden in Kapitel 10.3. näher erläutert.
Mit nachfolgenden sonstigen nahestehenden Unternehmen bestehen folgende Transaktionen: Mit der unit-it GmbH wurden im Geschäftsjahr 2018 Geschäfte im Ausmaß von 605 TEUR (Vorjahr: 480 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen die Wartung von SAP-Lizenzen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum 31. Dezember 2018 bestehen keine offenen Verbindlichkeiten (Vorjahr: 0 TEUR) gegenüber der Gesellschaft.
Mit der Grohs Hofer Rechtsanwälte GmbH & Co KG wurden im Geschäftsjahr 2018 Geschäfte im Ausmaß von 16 TEUR (Vorjahr: 1.251 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen rechtliche Beratungsleistungen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum 31. Dezember 2018 bestehen offene Verbindlichkeiten gegenüber dieser Gesellschaft in Höhe von 3 TEUR (Vorjahr: 5 TEUR).
Mit der B & C Industrieholding GmbH wurden im Geschäftsjahr 2018 Geschäfte im Ausmaß von 43 TEUR (Vorjahr: 98 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen Management- und sonstige Dienstleistungen sowie Weiterverrechnungen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum 31. Dezember 2018 bestehen Verbindlichkeiten und noch nicht abgerechnete Leistungen im Ausmaß von 39 TEUR (Vorjahr: 35 TEUR) gegenüber dieser Gesellschaft.
Mit der B & C Holding GmbH wurden im Geschäftsjahr 2018 Geschäfte im Ausmaß von 886 TEUR (Vorjahr: 146 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen die Bereitstellungsprovision für die Hybridkapitallinie (siehe Kapitel 5.2.). Diese Transaktion wurde zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum 31. Dezember 2018 bestehen Verbindlichkeiten im Ausmaß von 0 TEUR (Vorjahr: 146 TEUR) gegenüber dieser Gesellschaft.
Weitere Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen und mit anderen nahestehenden Unternehmen bzw. Personen bestehen nur in geringfügigem Umfang und werden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt.
Es bestehen Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen aufgrund von Miet- und Leasingverhältnissen sowie Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen aufgrund verbindlich kontrahierter Investitionsprojekte von Sachanlagen (siehe Kapitel 3.2).
Verschiedene Konzerngesellschaften sind in einzelnen Fällen beklagte Partei, in denen die Kläger behaupten, durch Produkte der beklagten Partei Schäden erlitten zu haben. Die Semperit Gruppe weist diese Ansprüche durchwegs als nicht gerechtfertigt zurück. Keines der Verfahren befindet sich derzeit in einem Stadium, in dem der Ausgang mit beträchtlichen Unsicherheit behaftet ist. Das Semperit-Management geht davon aus, dass aus diesen Verfahren auch aufgrund des bestehenden Versicherungsschutzes mit keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit-Gruppe zu rechnen ist.
Für alle Rechtsstreitigkeiten, für die Rückstellungen gebildet wurden, siehe Kapitel 7.2.
Nach dem erfolgreichen Closing der Joint Venture Transaktion im März 2017 wurden alle zwischen der Semperit Gruppe einerseits und der Sri Trang Agro-Industry Public Co. Ltd. Gruppe bzw. Siam Sempermed Corporation Ltd. (SSC, nunmehr Sri Trang Gloves (Thailand) Co. Ltd.) andererseits anhängigen Schiedsgerichtsverfahren einvernehmlich beigelegt. Auch die Verfahren vor thailändischen Gerichten sind bis zum dritten Quartal 2017 als Folge des erfolgreichen Closings der Joint Venture Transaktion beigelegt worden.
Im Oktober 2015 hatte die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) aufgrund eines Antrags von Sri-Trang-Gesellschaften, die Joint-Venture-Partner von Semperit in der SSC waren, ein Verfahren gegen Semperit und diese Sri-Trang-Gesellschaften beim Kartellgericht in Wien eingeleitet. Das Verfahren betrifft die exklusiven Vertriebsrechte in Europa.
Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat im September 2017 entschieden, dass die frühere Exklusivitätsregelung für den Vertrieb und die Vermarktung von Handschuhen durch Semperit in Europa, welche in der ehemaligen Joint-Venture-Gesellschaft in Thailand produziert wurden, nicht mit dem Wettbewerbsrecht konform war und entschieden, den Europäischen Gerichtshof nicht mit dieser Sache zu befassen.
Im ersten Quartal 2018 haben Gespräche mit der BWB über ein Settlement der offen gebliebenen Frage einer Geldbuße stattgefunden, um ein weiteres langwieriges Verfahren zu vermeiden und das Kartellgericht hat in Folge im Juli 2018 über den Antrag der BWB entschieden und ein Bußgeld von 1,6 Mio. Euro festgesetzt. Dieser Betrag wurde auf Basis des rechtskräftigen Beschlusses bereits bezahlt; auf der Basis einer Schätzung war dafür in entsprechender Höhe im Vorjahr bereits vorgesorgt. Im vierten Quartal 2018 wurde das Bußgeld beglichen.
Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 21. März 2019 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.
Wien, am 21. März 2019
Der Vorstand
Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender
Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzvorstand
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Mitglied des Vorstands
Bericht zum Konzernabschluss
Wir haben den Konzernabschluss der
und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzerngeldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
1) Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Titel Risiko
Adressierung im Rahmen der Abschlussprüfung
Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
Im Juni 2018 wurden Indikatoren identifiziert, die auf eine Wertminderung in der CGU Sempermed hindeuteten. Auf Basis des zum 30. Juni 2018 durchgeführten Werthaltigkeitstests wurden 55,8 MEUR der CGU Sempermed wertgemindert. Dabei entfielen 1,5 MEUR auf immaterielle Vermögenswerte und 54,3 MEUR auf Sachanlagen.
Im Rahmen des Werthaltigkeitstests, welcher unter Anwendung von Discounted Cashflow Berechnungen durchgeführt wird, sind wesentliche Annahmen und Schätzungen hinsichtlich zukünftiger Cashflows und Diskontierungssätze zu treffen. Das wesentliche Risiko besteht in der Schätzung dieser zukünftigen Cashflows und des Diskontierungssatzes.
Die entsprechenden Angaben der Semperit-Gruppe über die Wertminderung sind in den Anhangsangaben "3.1 Immaterielle Vermögenswerte" und "3.2 Sachanlagen" enthalten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter ver¬antwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellun¬gen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hin¬reichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Dar¬stellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehler¬hafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.
In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald diese vorhanden sind und abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Konzernabschluss stehen, oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 25. April 2018 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 5. Juni 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2012 Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Hans-Erich Sorli.
Wien, am 21. März 2019
Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.
Mag. Stefan Uher eh Wirtschaftsprüfer
Mag. Hans-Erich Sorli eh Wirtschaftsprüfer
| AKTIVA | 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
|---|---|---|---|
| EUR | TEUR | ||
| A. Anlagevermögen | |||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| 1. Konzessionen, Rechte | 2.935.048,96 | 5.318 | |
| 2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau | 299.289,41 | 526 | |
| 3.234.338,37 | 5.844 | ||
| II. Sachanlagen | |||
| 1. Bauten auf fremden Grund | 117.298,42 | 157 | |
| 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 469.641,71 | 595 | |
| 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau | 9.717,51 | 0 | |
| 596.657,64 | 752 | ||
| III. Finanzanlagen | |||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 118.126.894,97 | 37.509 | |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 167.170.121,17 | 120.301 | |
| 3. Wertpapiere des Anlagevermögens | 4.595.072,16 | 4.640 | |
| 289.892.088,30 | 162.450 | ||
| B. Umlaufvermögen | 293.723.084,31 | 169.045 | |
| I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | |||
| 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen | 114.305.579,14 | 203.478 | |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | |||
| 2. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 3.104.305,02 | 1.837 | |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | |||
| 117.409.884,16 | 205.315 | ||
| II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 50.248.018,09 | 47.998 | |
| 167.657.902,25 | 253.313 | ||
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 1.298.903,45 | 1.130 | |
| 462.679.890,01 | 423.488 |
| PASSIVA | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| A. Eigenkapital | ||
| I. Eingefordertes und eingezahltes Grundkapital | 21.358.996,53 | 21.359 |
| Übernommenes Grundkapital 21.358.996,53 EUR (Vorjahr: 21.359 TEUR) | ||
| II. Kapitalrücklagen | ||
| 1. Gebundene | 21.503.186,70 | 21.503 |
| 2. Nicht gebundene | 36.336,42 | 36 |
| III. Gewinnrücklagen | ||
| 1. Gesetzliche Rücklage | 999.251,47 | 999 |
| 2. Andere (freie) Rücklagen | 29.400.000,00 | 29.400 |
| IV. Bilanzgewinn/-verlust | –6.307.462,19 | 12 |
| davon Gewinnvortrag: 12.403,32 EUR (Vorjahr: 146 TEUR) | ||
| 66.990.308,93 | 73.310 | |
| B. Hybridkapital | ||
| 1. Hybridkapital | 135.327.291,65 | 0 |
| 135.327.291,65 | 0 | |
| C. Rückstellungen | ||
| 1. Rückstellungen für Abfertigungen | 1.523.959,90 | 1.596 |
| 2. Rückstellungen für Pensionen | 11.235.595,11 | 11.546 |
| 3. Sonstige Rückstellungen | 6.727.357,72 | 7.024 |
| 19.486.912,73 | 20.167 | |
| D. Verbindlichkeiten | ||
| 1. Schuldscheindarlehen | 229.822.331,30 | 277.473 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 14.666.434,22 EUR (Vorjahr: 15.555 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 215.155.897,08 EUR (Vorjahr: 261.918 TEUR) | ||
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 4.774,00 | 50.006 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 4.774,00 EUR (Vorjahr: 6 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 50.000 TEUR) | ||
| 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.171.473,64 | 1.939 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 1.171.473,64 EUR (Vorjahr: 1.939 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 9.546.719,33 | 138 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 9.546.719,33 EUR (Vorjahr: 138 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| 5. Sonstige Verbindlichkeiten | 330.078,43 | 455 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 330.078,43 EUR (Vorjahr: 455 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| davon aus Steuern 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 273.210,47 EUR (Vorjahr: 232 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 273.210,47 EUR (Vorjahr: 232 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| Summe Verbindlichkeiten | 240.875.376,70 | 330.011 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 25.719.479,62 EUR (Vorjahr: 18.093 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 215.155.897,08 EUR (Vorjahr: 311.918 TEUR) |
||
| 462.679.890,01 | 423.488 |
| Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2018 bis zum 31.12.2018 | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| 1. Umsatzerlöse | 36.740.856,00 | 27.946 |
| 2. Sonstige betriebliche Erträge | ||
| a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen | 102,00 | 1 |
| b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 485.572,12 | 737 |
| c) Übrige | 4.975.438,46 | 1.850 |
| 5.461.112,58 | 2.588 | |
| 3. Personalaufwand | ||
| a) Gehälter | –15.015.795,51 | –16.520 |
| b) soziale Aufwendungen | –4.175.482,79 | –3.658 |
| davon Aufwendungen für Altersversorgung 963.392,03 EUR (Vorjahr: 300 TEUR) | ||
| aa) Aufwendungen für Abfertigung und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 186.227,97 EUR (Vorjahr: 251 TEUR) |
||
| bb) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 2.946.624,89 EUR (Vorjahr: 3.023 TEUR) |
||
| –19.191.278,30 | –20.178 | |
| 4. Abschreibungen | ||
| a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | –3.528.689,21 | –3.434 |
| davon außerplanmäßige Abschreibung 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| b) auf Forderungen, soweit diese die im Unternehmen üblichen Abschreibungen überschreiten | 0,00 | –4.128 |
| –3.528.689,21 | –7.562 | |
| 5. Sonstige betriebliche Aufwendungen | ||
| a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 15 fallen | –5.273,94 | –4 |
| b) Übrige | –39.478.221,04 | –37.133 |
| 6. Zwischensumme aus Z 1 bis Z 5 (Betriebserfolg) | –20.001.493,91 | –34.344 |
| 7. Erträge aus Beteiligungen | 0,00 | 60.000 |
| davon aus verbundenen Unternehmen 0,00 EUR (Vorjahr: 60.000 TEUR) | ||
| 8. Erträge aus anderen Wertpapieren | 58.166,62 | 58 |
| davon aus verbundenen Unternehmen 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| 9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 29.246.915,30 | 23.010 |
| davon aus Zuschreibungen 3.514.762,59 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| davon aus verbundenen Unternehmen 21.463.527,09 EUR (Vorjahr: 11.616 TEUR) | ||
| 10. Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen | 9.531.835,20 | 0 |
| 11. Aufwendungen aus Finanzanlagen | –3.892.276,01 | –21.038 |
| davon Abschreibungen 3.892.276,01 EUR (Vorjahr: 21.038 TEUR) | ||
| davon aus verbundenen Unternehmen 3.847.658,59 EUR (Vorjahr: 21.019 TEUR) | ||
| 12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | –22.239.774,10 | –30.221 |
| davon betreffend verbundene Unternehmen 3.778.944,60 EUR (Vorjahr: 14.913 TEUR) | ||
| davon Abschreibungen auf kurzfristige Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen, soweit diese die im Unternehmen üblichen Abschreibungen überschreiten 0,00 EUR (Vorjahr: 3.497 TEUR) |
||
| 13. Zwischensumme aus Z 7 bis Z 12 (Finanzerfolg) | 12.704.867,01 | 31.810 |
| 14. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Z 6 und Z 13) | –7.296.626,90 | –2.534 |
| 15. Steuern vom Einkommen und Ertrag | 976.761,39 | –700 |
| davon latente Steuern 0,00 EUR (Vorjahr: –3.259 TEUR) | ||
| 16. Jahresfehlbetrag | –6.319.865,51 | –3.234 |
| 17. Auflösung von Gewinnrücklagen | 0,00 | 3.100 |
| 18. Jahresverlust | –6.319.865,51 | –134 |
| 19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 12.403,32 | 146 |
| 20. Bilanzverlust/-gewinn | –6.307.462,19 | 12 |
Der vorliegende Jahresabschluss der Semperit AG Holding wurde nach den Vorschriften des UGB in der zum Bilanzstichtag geltenden Fassung unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, erstellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Des Weiteren wurde bei der Bewertung davon ausgegangen, dass das Unternehmen fortgeführt wird.
Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Erkennbare Risiken und drohende Verluste, die im Geschäftsjahr oder früher entstanden sind, wurden berücksichtigt, selbst wenn diese Umstände erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind.
Der Jahresabschluss wurde in Euro (EUR) erstellt. Die zahlenmäßige Darstellung im Anhang erfolgt in Tausend Euro (TEUR). Aufgrund der Darstellung in TEUR kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, nach der linearen Abschreibungsmethode bewertet. Die angenommene Nutzungsdauer liegt jeweils innerhalb der Bandbreite von 4 bis 10 Jahren.
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. In die Herstellungskosten werden neben Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten sowie soziale Aufwendungen im Sinn des § 203 Abs. 3 UGB einbezogen.
Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen, wobei je Anlagengruppe im Wesentlichen folgende Nutzungsdauer bzw. eine Nutzungsdauer innerhalb der folgenden Bandbreite zugrunde gelegt wurde:
| Nutzungsdauer in Jahren |
Abschreibungssatz in % |
|
|---|---|---|
| Bauten auf fremdem Grund | 10 | 10 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3-10 | 10-33 |
In Anlehnung an die steuerrechtlichen Bestimmungen wird für Zugänge im ersten Halbjahr eine volle Jahresabschreibung, für Zugänge im zweiten Halbjahr eine halbe Jahresabschreibung vorgenommen.
Geringwertige Vermögensgegenstände, das sind abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten von maximal 400 EUR, werden im Zugangsjahr zur Gänze abgeschrieben.
Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Bei nachhaltigen und wesentlichen Wertminderungen werden niedrigere Werte angesetzt. Die Beteiligungsbewertung erfolgt anhand der Discounted-Cashflow Methode unter Berücksichtigung der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC).
Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen zur Berücksichtigung von Wertminderungen, die voraussichtlich von Dauer sind, bewertet. Die Bewertungsergebnisse von Finanzanlagen in fremden Währungen werden ebenfalls unter den Abschreibungen dargestellt. Die Abschreibung erfolgt gegebenenfalls auf den beizulegenden Zeitwert.
Die Bewertung der Ausleihungen an verbundene Unternehmen wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen bzw. Aufwendungen aus Finanzanlagen dargestellt. Als Ausleihungen sind jene Forderungen definiert, deren Laufzeit zum Zeitpunkt der Begebung länger als ein Jahr ist.
Wertpapiere des Anlagevermögens werden mit dem Anschaffungskurs oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert bewertet.
Forderungen werden zum Nennwert angesetzt und in der Bilanz detailliert angeführt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken werden Forderungen mit einem risikoangepassten Wert angesetzt.
Zuschreibungen bzw. Abschreibungen von Forderungen aus operativer Tätigkeit werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten sonstige betriebliche Erträge bzw. sonstige betriebliche Aufwendungen dargestellt. Überschreiten die Abschreibungen von Forderungen aus operativer Tätigkeit die im Unternehmen übliche Höhe, erfolgt der Ausweis unter dem Posten Abschreibungen.
Die Bewertung von kurzfristigen Forderungen aus Finanzierungen, mit einer Laufzeit zum Zeitpunkt der Begebung von weniger als einem Jahr, werden in dem Posten sonstige Zinsen und ähnliche Erträge bzw. Zinsen und ähnliche Aufwendungen dargestellt.
Forderungen in Fremdwährungen werden zum Buchkurs des Entstehungstages, maximal aber zum Devisengeldkurs zum Bilanzstichtag, umgerechnet.
Das Fremdwährungsrisiko wird in Einzelfällen durch Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und den Kauf von Fremdwährungsoptionen abgesichert.
Periodenübergreifende Rechnungsbeträge, die über den Bilanzstichtag hinausreichen, werden gemäß den geltenden Bilanzierungsrichtlinien abgegrenzt.
Rückstellungen werden für die gesetzlichen und vertraglichen Abfertigungs- und Pensionsansprüche ebenso wie für die kollektivvertraglichen Jubiläumsgeldansprüche der Mitarbeiter gebildet. Der Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurden die biometrischen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018-P für Angestellte zugrunde gelegt.
| Abfertigung Jährliche Fluktuation nach Dienstalter |
Jubiläumsgeld Jährliche Fluktuation nach Dienstalter |
|||
|---|---|---|---|---|
| volle Dienstjahre | in Prozent | volle Dienstjahre | in Prozent | |
| 0 bis 4 | 0,00% | 0 bis 4 | 9,60% | |
| 5 bis 9 | 0,00% | 5 bis 9 | 7,60% | |
| 10 bis 14 | 0,86% | 10 bis 14 | 5,70% | |
| 15 bis 19 | 2,16% | 15 bis 19 | 2,60% | |
| 20 bis 24 | 2,50% | 20 bis 24 | 2,50% | |
| 25 bis 34 | 1,08% | 25 bis 34 | 1,30% | |
| 35 bis 39 | 0,60% | 35 bis 39 | 0,60% | |
| 40 bis 99 | 0,00% | 40 bis 99 | 0,00% | |
Die Rückstellungen für Abfertigungen, die Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen sowie die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden nach der "Projected Unit Credit Method" gemäß den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IAS 19) unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 2,0% (Vorjahr: 1,8%) für Jubiläumsgelder, 1,8% (Vorjahr: 1,8%) für Abfertigungen, 1,8% (Vorjahr: 1,6%) für Pensionen und eines Gehaltstrends von 3,0% (Vorjahr: 4,0%) berechnet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze angesetzt und als Aufwand bzw. Ertrag erfasst. Die im Geschäftsjahr angefallenen versicherungsmathematischen Verluste belaufen sich auf 445 TEUR (Vorjahr: versicherungsmathematische Gewinne von 176 TEUR) und sind hauptsächlich auf die Veränderung des Rechnungszinssatzes von 1,6% auf 1,8% bei Pensionen bzw. die Veränderung der Fluktuationsparameter und die geänderten biometrischen Rechnungsgrundlagen zurückzuführen. Diese und der Zinsaufwand werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter Personalaufwand ausgewiesen.
Die Änderungen der biometrischen Rechnungsgrundlagen für Abfertigungen, Pensionen und Jubiläumsgelder von der Tafel AVÖ 2008-P für Angestellte auf die neue Tafel AVÖ 2018-P für Angestellte ergeben einen Aufwand von 194 TEUR, der sofort ergebniswirksam erfasst wurde.
Die Verteilung des Dienstzeitaufwandes für Abfertigungen erfolgt vom Eintritt ins Unternehmen bis zu dem Zeitpunkt, ab dem weitere Arbeitsleistungen nicht mehr zu einer Erhöhung der Anwartschaft führen.
Die Pensionsverpflichtungen ergeben sich aus schriftlichen Einzelverträgen mit ehemaligen Vorstandsmitgliedern und leitenden Angestellten, die sich alle bereits im Ruhestand befinden. Des Weiteren wurde im Jahr 1997 ein Pensionsstatut verabschiedet, wonach die Gesellschaft verpflichtet ist, an vor dem 1. Jänner 1991 eingetretene und aktive Mitarbeiter, die zu diesem Zeitpunkt bestimmte Parameter erfüllt hatten, Betriebspensionen zu gewähren. Für diese Verpflichtungen wurde ebenfalls vorgesorgt. Für die Pensionszusagen dienten die Tafeln AVÖ 2018-P für Angestellte als biometrische Rechnungsgrundlagen. Die Alterspension gebührt ab Vollendung des 65. Lebensjahres. Für alle Leistungen existiert eine Wartezeit von 15 Dienstjahren ab Eintritt. Alle anspruchsberechtigten Personen befinden sich bereits im Ruhestand.
Sonstige Rückstellungen betreffen im Wesentlichen den Personalbereich und noch ausstehende Eingangsrechnungen. Sie werden in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und der Höhe nach noch nicht feststehende Verbindlichkeiten. Die langfristigen Rückstellungen werden unter Berücksichtigung ihrer Fristigkeit mit einem Zinssatz von 2,0% abgezinst.
Verbindlichkeiten werden mit der bestmöglichen Schätzung ihres Erfüllungsbetrags unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet, wenn dieser über dem Buchkurs liegt.
Im Jahresabschluss wird das Temporary-Konzept angewendet. Dieses ist bilanzorientiert und geht von Differenzen unternehmensrechtlicher und steuerrechtlicher Wertansätze aus, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich umkehren. Latente Steuern werden grundsätzlich als Aufwand oder Ertrag im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert und entweder als eigener Aktivposten oder als Rückstellung ausgewiesen.
Latente Steuern sind nicht zu berücksichtigen, soweit sie aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- Firmenwerts, aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenwerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall entstehen, der keine Umgründung oder Übernahme ist, und wenn zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst ist. Weiters nicht zu berücksichtigen sind latente Steuern in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen, wenn das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen zu steuern, und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflösen wird.
Bei Aktivierung latenter Steuern gemäß § 198 Abs. 9 UGB dürfen außerdem Gewinne nur ausgeschüttet werden, soweit die danach verbleibenden jederzeit auflösbaren Rücklagen zuzüglich eines Gewinnvortrags und abzüglich eines Verlustvortrags dem aktivierten Betrag mindestens entsprechen.
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden nicht angesetzt.
Die Entwicklung der einzelnen Posten des in der Bilanz ausgewiesenen Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten werden in Beilage 1 "Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2018" dargestellt.
Die in Bezug auf die Anteile an verbundenen Unternehmen erforderlichen Angaben werden in Beilage 2 "Stand der Anteile an verbundenen Unternehmen" dargestellt.
Die geleisteten Anzahlungen und Anlagen in Bau betreffen im Wesentlichen Lizenzen und Nutzungsrechte.
Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen (geleaste Wirtschaftsgüter) ergaben sich folgende finanzielle Verpflichtungen:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Auf das Geschäftsjahr folgendes Jahr | 706 | 677 |
| Auf das Geschäftsjahr folgende 5 Jahre | 3.176 | 2.486 |
In den Ausleihungen sind Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen in der Höhe von 167.170 TEUR (Vorjahr: 120.301 TEUR) enthalten. Es wurden Ausleihungen in Höhe von 56.003 TEUR ausbezahlt und in der Höhe von 14.617 TEUR zurückbezahlt. Ausleihungen mit Restlaufzeit von bis zu einem Jahr bestehen im Ausmaß von 83.767 TEUR (Vorjahr: 11.018 TEUR).
| Währung | Nominale in Tausend |
Buchwert in TEUR |
Endfälligkeit | ||
|---|---|---|---|---|---|
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | variabel verzinst | MYR | 8.000 | 1.472 | 29.03.2019 |
| Semperflex Optimit s.r.o. | variabel verzinst | CZK | 180.000 | 6.661 | 28.10.2019 |
| Sempertrans France Belting Technology S.A.S. | variabel verzinst | EUR | 5.000 | 5.000 | 01.12.2019 |
| Semperit Profiles Deggendorf GmbH | variabel verzinst | EUR | 15.000 | 15.000 | 20.12.2019 |
| Semperflex Optimit s.r.o. | variabel verzinst | EUR | 7.500 | 7.500 | 20.12.2019 |
| Sempertrans Belchatow Sp.z o.o. | variabel verzinst | EUR | 27.000 | 27.000 | 20.12.2019 |
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | variabel verzinst | MYR | 100.000 | 21.134 | 20.12.2019 |
| Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Österreich | variabel verzinst | EUR | 130 | 130 | 17.04.2020 |
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | variabel verzinst | EUR | 19.000 | 19.000 | 01.07.2020 |
| Sempertrans USA, LLC | variabel verzinst | USD | 5.000 | 0 | 15.11.2020 |
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | variabel verzinst | USD | 4.900 | 4.261 | 16.11.2020 |
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | variabel verzinst | EUR | 4.200 | 4.200 | 08.12.2020 |
| Semperflex Optimit s.r.o. | variabel verzinst | EUR | 11.400 | 11.400 | 15.12.2020 |
| Sempertrans USA, LLC | variabel verzinst | USD | 1.200 | 0 | 08.01.2021 |
| Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Österreich | variabel verzinst | USD | 5.000 | 4.284 | 23.04.2021 |
| Semperflex Optimit s.r.o. | variabel verzinst | CZK | 180.000 | 6.661 | 28.10.2021 |
| Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Österreich | variabel verzinst | EUR | 7.500 | 7.500 | 17.12.2021 |
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | variabel verzinst | MYR | 30.000 | 6.626 | 31.03.2022 |
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | variabel verzinst | EUR | 8.000 | 8.000 | 04.05.2022 |
| Semperflex Optimit s.r.o. | variabel verzinst | CZK | 180.000 | 6.661 | 28.10.2023 |
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | variabel verzinst | EUR | 4.680 | 4.680 | 20.12.2023 |
| Summe | 167.170 |
Zur Absicherung einer in malaysischen Ringgit begebenen Finanzierung an die Semperit Technische Produkte GmbH., die in den Ausleihungen dargestellt ist, wurde seitens der Semperit AG Holding im April 2015 ein Cross Currency Swap abgeschlossen. Mit dem Cross Currency Swap wird einerseits die variable Refinanzierung in eine fixe Verzinsung umgewandelt, andererseits wurde der Wechselkurs zwischen Euro und malaysischen Ringgit fixiert. Die Bewertung wurde mit der anerkannten finanzmathematischen Dollar-Offset Methode durchgeführt, die Effektivitätsmessung erfolgte mit der Methode der hypothetischen Derivate.
Der beizulegende Zeitwert dieses Cross Currency Swap beträgt zum 31.12.2018 4.163 TEUR; dieser positive Wert wurde in der Bilanz nicht angesetzt.
Im März und August 2016 wurden zwei weitere Cross Currency Swaps mit einer Laufzeit von 3 und 5 Jahren abgeschlossen; diese dienen zur Absicherung weiterer an die Semperit Technische Produkte GmbH in malaysischen Ringgit begebenen Finanzierungen. Die Finanzierung und die Swaps aus 2016 werden als Bewertungseinheit dargestellt. Der beizulegende Zeitwert der Derivate beträgt 263 TEUR (Vorjahr: 629 TEUR). Auf Grund der positiven Bewertung des Derivates wurden die negativen Fremdwährungseffekte in Höhe von 340 TEUR (Vorjahr: 445 TEUR) in der Bilanz nicht angesetzt. Es wurde eine Drohverlustrückstellung in Höhe von 140 TEUR (Vorjahr: 209 TEUR) angesetzt.
Im Mai 2018 wurde zwei weitere Cross Currency Swaps mit einer Laufzeit von 1 und 3 Jahren abgeschlossen; diese dienen zur Absicherung der Schuldscheindarlehen in polnischen Zloty. Die Finanzierung und die Swaps werden als Bewertungseinheit dargestellt. Der negative Zeitwert der Derivate beträgt 1.486 TEUR. Als Drohverlustrückstellung wurde der ineffektive Teil des Derivats in Höhe von 127 TEUR rückgestellt.
Die Abschreibung beträgt im Geschäftsjahr 2018 45 TEUR (Vorjahr: 18 TEUR). Die Wertpapiere des Anlagevermögens stehen zu ihren Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Zeitwert zu Buche.
In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 13.768 TEUR (Vorjahr: 10.216 TEUR), Forderungen aus Zinsabgrenzungen für Ausleihungen in Höhe von 1.599 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR), Forderungen aus Gewinnausschüttungen in der Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 60.000 TEUR), Forderungen aus der Steuerumlage in der Höhe von 2.423 TEUR (Vorjahr: 19.946 TEUR) gegenüber der Semperit Technische Produkte GmbH und Forderungen aus dem Cash-Pool von 66 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) enthalten. Des Weiteren sind kurzfristige Darlehen in Höhe von 96.450 TEUR (Vorjahr: 113.317 TEUR) enthalten.
In den sonstigen Forderungen sind im Wesentlichen Finanzamtsforderungen in Höhe von 3.016 TEUR (Vorjahr: 1.725 TEUR) enthalten. In den sonstigen Forderungen sind Erträge im Ausmaß von 1.556 TEUR (Vorjahr: 1.732 TEUR) enthalten, die erst in den Folgejahren zahlungswirksam werden.
In den aktiven Rechnungsabgrenzungen in Höhe von 1.299 TEUR (Vorjahr: 1.130 TEUR) sind überwiegend Versicherungsabgrenzungen und verschiedene im Voraus bezahlte Aufwendungen enthalten.
Die aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen betragen zum 31.12.2018 0 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR). - Angesichts der Verlusthistorie der Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG, deren Gruppenträgerin die Semperit AG Holding ist, und der Restrukturierungs- und Transformationsphase, in der sich die Semperit Gruppe bis 2020 befindet, sind die an die Verlässlichkeit der Steuerplanung zu stellenden Anforderungen erhöht. Die Werthaltigkeit der aktiven Steuerlatenzen als Ergebnis der Gesamtdifferenzenbetrachtung konnte daher im Geschäftsjahr 2018 nicht bestätigt werden. Um die Werthaltigkeit von aktiven Steuerlatenzen als Ergebnis der Gesamtdifferenzenbetrachtung bestätigen zu können, ist es notwendig, dass in den nachfolgenden Geschäftsjahren mit hinreichender Wahrscheinlichkeit steuerliche Ergebnisse zur voraussichtlichen Steuerentlastung herangezogen werden können. Die an die Steuerplanung zu stellenden Anforderungen variieren – etwa in Abhängigkeit von der Ergebnissituation und der Länge des Zeitraums zum voraussichtlichen Differenzenausgleich. Wesentliche Differenzen unter Berücksichtigung eines Steuersatzes von 25% ergeben sich aus den Personalrückstellungen, offenen Siebentelabschreibungen auf Beteiligungen und Geldbeschaffungskosten.
Das Grundkapital beträgt EUR 21.358.997 (Vorjahr: 21.359 TEUR) und ist auf 20.573.434 Stück Stammaktien (Stückaktien) aufgeteilt, von denen jede am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt ist und ein Stimmrecht gewährt.
Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2018 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in den kommenden fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu 10.679.497 EUR durch Ausgabe von bis zu 10.286.717 Stück neuer auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen. Ebenso wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen in mehreren Tranchen bis längstens 25. April 2023 zu begeben. Damit kann ein Umtausch- oder Bezugsrecht bzw. eine Umtausch- oder Bezugspflicht auf bis zu 10.286.717 Stückaktien der Gesellschaft verbunden werden.
Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2018 zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zum gesetzlich höchst zulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals für die Dauer von 30 Monaten ab Beschlussfassung in der Hauptversammlung gem. § 65 Abs. 1 Z 8 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt. Weiters wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1b AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen allfälligen Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrecht) der Aktionäre zu beschließen. Es besteht derzeit kein Aktienrückkaufprogramm; die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| 1. Bilanzgewinn zu Jahresbeginn | 12 | 14.549 |
| 2. Dividende | 0 | –14.402 |
| 3. Jahresfehlbetrag | –6.320 | –3.234 |
| 4. Auflösung Freie Gewinnrücklage | 0 | 3.100 |
| Bilanzverlust/-gewinn zum Jahresende | –6.307 | 12 |
Im Dezember 2017 hat der Vorstand der Semperit AG Holding einen Vertrag über eine Hybridkapital-Linie in Höhe von bis zu 150.000 TEUR mit der B & C Holding GmbH, eines 100%igen Tochterunternehmens des Kernaktionärs B & C Industrieholding GmbH, unterzeichnet.
Das Hybridkapital ist im unternehmensrechtlichen Jahresabschluss der Semperit AG Holding dem Fremdkapital zuzuordnen, da nach den Kriterien des Fachgutachtens KFS/RL 13 nicht alle Kriterien für Eigenkapital erfüllt sind.
Der vereinbarte Zinssatz beträgt 5,25%; die Bereitstellungsgebühr 1,75%. Bei der Hybridkapital-Linie handelt es sich um eine nachrangige Verbindlichkeit mit unbegrenzter Laufzeit, die von der Semperit AG Holding bis 31.12.2019 bei Bedarf in mehreren Tranchen gezogen werden kann. Ein Rückzahlungs- oder Wandlungsrecht des Gläubigers ist nicht vorgesehen. Das Hybridkapital weist sowohl Merkmale von Eigen- als auch Fremdkapital auf, ist bilanzrechtlich allerdings nach den Vorschriften des UGB als Fremdkapital zu qualifizieren. Im März 2018 erfolgte eine Einzahlung von 130.000 TEUR. Im Geschäftsjahr 2018 erfolgte eine Zinsabgrenzung in Höhe von 5.327 TEUR; es erfolgte keine Zinszahlung. Die Bereitstellungsprovision in Höhe von 886 TEUR wurde beglichen.
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| 1. Rückstellungen für Abfertigungen | 1.524 | 1.596 |
| 2. Rückstellungen für Pensionen | 11.236 | 11.546 |
| 3. Sonstige Rückstellungen | 6.727 | 7.025 |
| Summe | 19.487 | 20.167 |
Zum 31. Dezember 2018 waren die für die Bedeckung der Pensionsrückstellung erforderlichen Wertpapiere in ausreichender Höhe vorhanden; der Deckungswert für das Geschäftsjahr 2018 betrug 5.283 TEUR (Vorjahr: 5.283 TEUR). Nähere Informationen zu den sonstigen Rückstellungen werden im beiliegenden Rückstellungsspiegel dargestellt (Beilage 3).
Die Reduzierung der sonstigen Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus Rückstellungen im Zusammenhang mit Projekten der Restrukturierungs- und Transformationsphase.
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| 1. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen | 229.822 | 277.473 |
| davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 14.666 | 15.555 |
| davon mit Restlaufzeit von 1-5 Jahren | 177.156 | 199.773 |
| davon mit Restlaufzeit über 5 Jahre | 38.000 | 62.145 |
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 5 | 50.006 |
| davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 5 | 6 |
| davon mit Restlaufzeit von 1-5 Jahren | 0 | 50.000 |
| 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.170 | 1.939 |
| davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 1.170 | 1.939 |
| 4. Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen | 9.547 | 138 |
| davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 9.547 | 138 |
| 5. Sonstige Verbindlichkeiten | 330 | 455 |
| davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 330 | 455 |
| Summe | 240.875 | 330.011 |
| davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 25.719 | 18.093 |
| davon mit Restlaufzeit von 1-5 Jahren | 177.156 | 249.773 |
| davon mit Restlaufzeit über 5 Jahre | 38.000 | 62.145 |
Im Geschäftsjahr 2018 wurden Schuldscheindarlehen in Höhe von 13.500 TEUR rückgeführt und 37.000 TUSD vorzeitig getilgt. Im Jahr 2018 wurden Zinsen auf Schuldscheindarlehen in der Höhe von 7.234 TEUR (Vorjahr: 6.933 TEUR) bezahlt. Zum 31. Dezember 2018 sind abgegrenzte Zinsen auf Schuldscheindarlehen in der Höhe von 1.819 TEUR (Vorjahr: 2.055 TEUR) als kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen.
| Zinssatz per 31.12.2018 |
Währung | Nominale in Tausend |
Buchwert in TEUR |
Endfälligkeit | |
|---|---|---|---|---|---|
| 3 Jahre variabel verzinst | 3,04% | PLN | 24.000 | 5.754 | 04.11.2019 |
| 3 Jahre variabel verzinst | 2,45% | CZK | 180.000 | 7.094 | 04.11.2019 |
| 7 Jahre fix verzinst | 3,07% | EUR | 27.500 | 27.500 | 25.07.2020 |
| 5 Jahre fix verzinst | 2,80% | USD | 9.000 | 8.112 | 04.11.2021 |
| 5 Jahre variabel verzinst | 4,06% | USD | 50.000 | 45.065 | 04.11.2021 |
| 5 Jahre variabel verzinst | 3,24% | PLN | 118.000 | 28.291 | 04.11.2021 |
| 5 Jahre variabel verzinst | 2,50% | CZK | 180.000 | 7.094 | 04.11.2021 |
| 7 Jahre fix verzinst | 1,77% | EUR | 37.000 | 37.000 | 25.07.2022 |
| 10 Jahre fix verzinst | 3,65% | EUR | 17.000 | 17.000 | 25.07.2023 |
| 7 Jahre fix verzinst | 1,29% | CZK | 180.000 | 7.094 | 04.11.2023 |
| 10 Jahre fix verzinst | 2,41% | EUR | 31.000 | 31.000 | 25.07.2025 |
| 15 Jahre fix verzinst | 3,09% | EUR | 7.000 | 7.000 | 25.07.2030 |
| Zwischensumme | 228.004 | ||||
| Zinsabgrenzung | 1.818 | ||||
| Summe Schuldscheindarlehen | 229.822 | ||||
Im Geschäftsjahr 2018 haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf Grund der Rückführung eines Kredites in Höhe von 50.000 TEUR reduziert.
Im Posten Verbindlichkeiten gegenüber verbunden Unternehmen werden 9.500 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) aus Cash Pooling ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2018 wurde mit ausgewählten verbundenen Unternehmen ein Cash Pooling implementiert.
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von 319 TEUR (Vorjahr: 454 TEUR) ausgewiesen, die erst nach dem Stichtag zahlungswirksam werden. Der wesentlichste Posten sind die Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.
Die sonstigen vertraglichen Haftungsverhältnisse in der Höhe von 7.356 TEUR (Vorjahr: 6.116 TEUR) bestehen gegenüber Dritten und sind ausschließlich zugunsten verbundener Unternehmen abgeschlossen worden. Darüber hinaus bestehen Haftungserklärungen in Bezug auf verbundene Unternehmen.
Die Umsätze beinhalten im Wesentlichen die Verrechnung von Managementkosten an Tochterunternehmen, die sich geografisch wie folgt aufgliedern:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Österreich | 7.122 | 4.712 |
| EU ohne Österreich | 16.033 | 10.787 |
| Amerika | 1.578 | 652 |
| Asien | 12.008 | 11.795 |
| Summe | 36.741 | 27.946 |
Die Veränderung der sonstigen betrieblichen Erträge resultiert im Wesentlichen aus der Auflösung einer Forderungswertberichtigung gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 4.863 TEUR (Vorjahr: 1.545 TEUR).
| Personalstand | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| per Stichtag 31.12. | 134 | 119 |
| Jahresdurchschnitt Angestellte | 122 | 115 |
Die Personenzahlen beziehen sich auf Vollzeitäquivalente (ohne Auszubildende und freigestellte Mitarbeiter), wobei Teilzeitbeschäftigte entsprechend ihrer Beschäftigungsquote einbezogen sind.
| 2018 | 2017 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Fixe Bezüge (inkl. Sach bezüge und Diäten) |
Variable kurzfristige Bezüge |
Gesamt | Fixe Bezüge (inkl. Sach bezüge und Diäten) |
Variable kurzfristige Bezüge |
Gesamt |
| Martin Füllenbach | 519 | 141 | 659 | 301 | 80 | 381 |
| Frank Gumbinger | 393 | 255 | 648 | 390 | 0 | 390 |
| Felix Fremerey | 140 | 50 | 190 | – | – | – |
| Zwischensumme aktive Vorstände (per Ende 2018) |
1.052 | 446 | 1.497 | 691 | 80 | 771 |
| Michele Melchiorre | 298 | 211 | 509 | 394 | 73 | 466 |
| Thomas Fahnemann | – | – | – | 142 | 1.720 | 1.862 |
| Johannes Schmidt-Schultes | – | – | – | 35 | 521 | 556 |
| Richard Ehrenfeldner | – | – | – | 126 | 424 | 550 |
| Declan Daly | – | – | – | 175 | 226 | 401 |
| Summe | 1.349 | 657 | 2.006 | 1.562 | 3.045 | 4.606 |
Im Geschäftsjahr 2018 beliefen sich die abgerechneten Vorstandsbezüge auf 2.006 TEUR (Vorjahr: 4.606 TEUR), wovon ein Anteil von 657 TEUR (Vorjahr: 3.045 TEUR) auf variable Anteile entfiel.
Der Abfertigungsaufwand für Vorstandsmitglieder (inkl. ehemalige Vorstandsmitglieder) beläuft sich im Geschäftsjahr auf 30 TEUR (Vorjahr: -80 TEUR), für leitende Angestellte 4 TEUR (Vorjahr: -7 TEUR), und beinhaltet auch Aufwendungen für die Mitarbeiter-Vorsorgekasse (MVK). Der Pensionsaufwand für Vorstandsmitglieder (inkl. ehemalige Vorstandsmitglieder) beläuft sich auf 705 TEUR (Vorjahr: 155 TEUR), für leitende Angestellte 43 TEUR (Vorjahr: 131 TEUR), und beinhaltet die Beitragszahlungen in Bezug auf eine Rückdeckungsversicherung an die Generali Gruppe und die Beiträge an die APK Pensionskasse AG. Der Abfertigungs- und Pensionsaufwand für die übrigen Dienstnehmer beläuft sich auf 369 TEUR (Vorjahr: 351 TEUR). Der Aufwand für Pensionen, für welche Rückstellungen bilanziert sind, beläuft sich auf 725 TEUR (Vorjahr: 41 TEUR), der Pensionsaufwand für beitragsorientierte Pläne beläuft sich auf 238 TEUR (Vorjahr: 264 TEUR). Etwaige negative Werte ergeben sich aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten.
Ehemaligen Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen wurden im Geschäftsjahr 642 TEUR (Vorjahr: 636 TEUR) ausbezahlt.
Im Geschäftsjahr wurden in Summe inkl. Vorstände, leitende Angestellte und sonstige Mitarbeiter 230 TEUR an Beiträgen an Mitarbeitervorsorgekassen entrichtet (Vorjahr: 191 TEUR).
In den Gehältern sind Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen in Höhe von -5 TEUR (Vorjahr: -23 TEUR) enthalten. Etwaige negative Werte ergeben sich aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden keine Abschreibungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an verbundenen Unternehmen (Vorjahr: 3.780 TEUR), soweit sie die üblichen Wertberichtigungen überschreiten, vorgenommen. Des Weiteren wurden keine Abschreibungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten (Vorjahr: 349 TEUR), soweit sie die üblichen Wertberichtigungen überschreiten, vorgenommen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| a) Mieten | 763 | 753 |
| b) Aufwendungen aus Konzernverrechnungen | 8.872 | 8.985 |
| c) Beratungsaufwand | 19.235 | 10.112 |
| d) Rechtskosten, Gebühren, Beiträge | 2.056 | 5.337 |
| e) Fremde Leistungen, Instandhaltung | 2.528 | 2.740 |
| f) Versicherungsprämien | 471 | 506 |
| g) Reiseaufwand | 1.043 | 1.266 |
| h) Anlagenabgänge | 260 | 3.638 |
| i) EDV Betriebskosten | 2.833 | 2.932 |
| j) Verschiedene andere Aufwendungen | 1.417 | 864 |
| Summe | 39.478 | 37.133 |
Der Aufsichtsrat erhielt im Geschäftsjahr Bezüge von 518 TEUR (Vorjahr: 489 TEUR).
Der Anstieg beim Beratungsaufwand ist auf Projekte der Restrukturierungs- und Transformationsphase zurückzuführen, welche zum Teil an die Tochterunternehmen weiterverrechnet wurden Der Rückgang der Rechtskosten ist im Wesentlichen durch die Joint-Venture-Transaktionen bedingt. Die hohen Anlagenabgänge im Jahr 2017 betrafen die geänderte Einschätzung der Verwendung einer ERP-Software bei zukünftigen Roll-Outs.
Für die im Geschäftsjahr 2018 erbrachten Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. sowie der Gesellschaften des weltweiten Ernst & Young-Netzwerks sind folgende Honorare im gesamten Semperit-Konzern als Aufwand erfasst worden:
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Prüfung des Konzernabschlusses und damit zusammenhängende Bestätigungsleistungen |
969 | 980 |
| davon Ernst&Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH | 396 | 414 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 113 | 35 |
| Sonstige Leistungen | 121 | 175 |
| Summe | 1.203 | 1.190 |
Im Geschäftsjahr 2018 gab es keine Gewinnausschüttung. Im Vorjahr handelte es sich um den Gewinnanteil der Semperit Technische Produkte GmbH in Höhe von 60.000 TEUR. Die Semperit AG Holding ist direkt zu 100% an der Semperit Technische Produkte GmbH beteiligt.
Die Zinserträge und ähnlichen Erträge in der Höhe von 29.247 TEUR (Vorjahr: 23.010 TEUR) kommen überwiegend aus den begebenen Darlehen an verbundene Unternehmen und deren Fremdwährungsbewertung sowie aus der Zuschreibung von ehemals wertberichtigten Darlehen in Höhe von 3.515 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR).
Die Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen in der Höhe von 9.532 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) setzen sich aus der Zuschreibung von ehemals wertberichtigten Ausleihungen an verbunden Unternehmen und deren Fremdwährungsbewertung in Höhe von 5.532 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) und der Zuschreibung von ehemals wertberichtigen Anteilen an verbundenen Unternehmen in der Höhe von 4.000 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) zusammen.
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Aufwendungen aus Finanzanlagen | ||
| a) Abschreibungen | 3.892 | 21.038 |
| Summe | 3.892 | 21.038 |
In 2018 gab es Aufwendungen aus Finanzanlagen aufgrund von Marktbewertungen in Höhe von 45 TEUR (Vorjahr: 815 TEUR). Es wurden Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 3.799 TEUR (Vorjahr: 10.963 TEUR) sowie Ausleihungen an verbundenen Unternehmen in Höhe von 49 TEUR (Vorjahr: 9.242 TEUR) wertberichtigt. Im Geschäftsjahr 2018 sind in den Wertberichtigungen für Ausleihungen ausschließlich Fremdwährungseffekte enthalten.
Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen in der Höhe von 22.240 TEUR (Vorjahr: 30.221 TEUR) kommen überwiegend aus den Zinsen für das begebene Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten aus Hybridkapital und Fremdwährungsbewertungen. Die Veränderung ergibt sich aus den Zinsen für Hybridkapital in Höhe von 5.327 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) sowie der Wertberichtigung von begebenen Darlehen an verbundenen Unternehmen in der Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 3.497 TEUR) und Fremdwährungsbewertungseffekten in der Höhe von 7.262 TEUR (Vorjahr: 15.834).
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich im Wesentlichen aus der Steuerumlage in Höhe von 2.143 TEUR (Vorjahr: 4.122 TEUR) sowie nicht anrechenbaren Quellensteuern in Höhe von 1.158 TEUR (Vorjahr: 779 TEUR) und der Mindestkörperschaftsteuer zusammen. Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 4.344 TEUR (Vorjahr: 4.846 TEUR) waren angesichts der erhöhten Anforderungen, die in der bestehenden Restrukturierungs- und Transformationsphase an die Steuerplanung zu stellen sind, nicht bilanzierungsfähig.
Die Gesellschaft ist Gruppenträger in einer Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG mit der Semperit Technische Produkte GmbH , der Semperit Import & Services GmbH und der Pa 82 WT Holding GmbH als Gruppenmitglieder. Die Pa82 WT Holding GmbH wurde im Geschäftsjahr 2018 liquidiert. Das steuerlich maßgebliche Ergebnis der Gruppenmitglieder wird der Gesellschaft als Gruppenträger zugerechnet. Gemäß dem mit Semperit Technische Produkte GmbH, Semperit Import & Services GmbH und Pa 82 WT Holding GmbH abgeschlossenen Gruppen- und Steuerumlagevertrag wird der dem steuerlich maßgeblichen Gewinn dieser Gruppenmitglieder zuordenbare Körperschaftsteueraufwand an diese weiterbelastet. Bei Beendigung der Gruppe oder bei Ausscheiden eines Gruppenmitgliedes aus der Gruppe nach Ablauf der Mindestdauer gemäß § 9 Abs. 10 1. Teilstrich KStG hat unter bestimmten Voraussetzungen ein Schlussausgleich zu erfolgen.
Der Jahresabschluss der Semperit AG Holding zum 31. Dezember 2018 weist einen Bilanzverlust von 6.307.462,19 EUR aus.
Die B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding und die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH. Die B & C Privatstiftung und ihre Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen sind gemäß § 238 Abs. 12 UGB der Semperit Gruppe nahestehende Unternehmen bzw. Personen. Sämtliche Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen bzw. Personen werden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt.
Der Konzernabschluss der B & C Holding Österreich GmbH ist bei der B & C Holding Österreich GmbH, Wien erhältlich. Die Semperit AG Holding, Wien, erstellt als oberstes Mutterunternehmen des Semperit-Gruppe einen Teilkonzernabschluss nach § 245a UGB.
| Erstmalige Wahl in den Aufsichtsrat |
Mandatsdauer | |
|---|---|---|
| Kapitalvertreter | ||
| Dr. Christoph Kollatz Vorsitzender |
25.04.2018 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt |
| Dr. Stefan Fida Vorsitzender-Stellvertreter |
29.04.2014 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt |
| Dr. Klaus Erkes Mitglied |
23.05.2017 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2022 beschließt |
| Dr. Felix Fremerey Mitglied |
25.04.2018 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt; |
| ruhendes Mandat ab 10.09.2018, da Wechsel in den Vorstand der Semperit AG Holding |
||
| Dr. Walter Koppensteiner Mitglied |
23.04.2012 | Bis zur Hauptversammlung die über das Geschäftsjahr 2022 beschließt |
| Mag. Petra Preining Mitglied |
23.05.2017 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2019 beschließt |
| Dr. Astrid Skala-Kuhmann Mitglied |
29.04.2014 | Bis zur Hauptversammlung die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt |
| Mag. Christoph Trentini Mitglied |
25.04.2018 | Niederlegung des Mandats am 08.05.2019 (Datum der Hauptversammlung) |
| Arbeitnehmervertreter | ||
| Mag. Sigrid Haipl | 26.03.2012 | - |
| Ing. Michaela Jagschitz | 29.04.2014 | - |
| Ing. Markus Stocker | 01.01.2017 | - |
| Mandatsdauer |
|---|
| Niederlegung des Mandats |
| am 25.04.2018 |
| Niederlegung des Mandats |
| am 25.04.2018 |
| Niederlegung des Mandats |
| am 25.04.2018 |
Michael Schwiegelhofer 08.03.2017 -
Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 21. März 2019 gab es keine weiteren angabepflichtigen Ereignisse.
Wien, am 21. März 2019
Der Vorstand
Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender
Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzvorstand
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Mitglied des Vorstands
A n s c h a f f u n g s k o s t e n
| in EUR | Stand am 01.01.2018 |
Zugänge | Um buchungen |
Abgänge | Zuschreib ungen |
Stand am 31.12.2018 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände |
||||||
| 1. Konzessionen, Rechte | 5.891.694,59 | 3.220.093,88 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 9.111.788,47 |
| 2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| 5.891.694,59 | 3.220.093,88 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 9.111.788,47 | |
| II. Sachanlagen | ||||||
| 1. Bauten auf fremden Grund | 249.990,69 | 40.786,85 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 290.777,54 |
| 2. Andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung |
1.180.213,99 | 258.454,58 | 0,00 | –149.532,61 | 0,00 | 1.289.135,96 |
| 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| 4. Geringwertige Vermögensgegenstände |
258.224,99 | 9.353,90 | 0,00 | –54.494,44 | 0,00 | 213.084,45 |
| 1.688.429,67 | 308.595,33 | 0,00 | –204.027,05 | 0,00 | 1.792.997,95 | |
| III. Finanzanlagen | ||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen |
29.597.135,55 | 3.799.001,99 | 0,00 | 0,00 | –4.000.000,00 | 29.396.137,54 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen |
14.808.605,30 | 48.656,60 | 0,00 | 0,00 | –5.531.835,20 | 9.325.426,70 |
| 3. Wertpapiere des Anlagevermögens |
34.072,15 | 44.617,42 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 78.689,57 |
| 44.439.813,00 | 3.892.276,01 | 0,00 | 0,00 | –9.531.835,20 | 38.800.253,81 | |
| 52.019.937,26 | 7.420.965,22 | 0,00 | –204.027,05 | –9.531.835,20 | 49.705.040,23 | |
| in EUR | Stand am 31.12.2018 |
Stand am 31.12.2017 |
|---|---|---|
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Konzessionen, Rechte | 2.935.048,96 | 5.317.908,90 |
| 2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau | 299.289,41 | 526.210,82 |
| 3.234.338,37 | 5.844.119,72 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Bauten auf fremden Grund | 117.298,42 | 156.547,27 |
| 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 469.641,71 | 595.174,23 |
| 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau | 9.717,51 | 126,00 |
| 4. Geringwertige Vermögensgegenstände | 0,00 | 0,00 |
| 596.657,64 | 751.847,50 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 118.126.894,97 | 37.509.284,09 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 167.170.121,17 | 120.300.533,66 |
| 3. Wertpapiere des Anlagevermögens | 4.595.072,16 | 4.639.689,58 |
| 289.892.088,30 | 162.449.507,33 | |
| 293.723.084,31 | 169.045.474,55 |
| Beteiligung | |||
|---|---|---|---|
| Währung | Nominal kapital |
in % | |
| Inlandsbeteiligungen | |||
| Semperit Technische Produkte GmbH, Wien, Österreich | EUR | 61.700.925 | 100,00 |
| Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Wien, Österreich | EUR | 3.136.336 | 100,00 |
| Auslandsbeteiligungen | |||
| Sempertrans India Pte. Ltd., Indien | INR | 662.769.000 | 99,99 |
| Sempertrans France Belting Technology S.A.S, Argenteuil, Frankreich |
EUR | 10.164.980 | 100,00 |
| Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd., Shandong, China | EUR | 24.800.000 | 83,87 |
| Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd., Shanghai, China | USD | 2.000.000 | 100,00 |
| Semperit Engineering Technology Asia Sdn Bhd, Penang, Malaysia |
MYR | 600.000 | 100,00 |
| Semperit Brasil Produtos Tècnicos Ltda., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 150.000 | 0,01 |
| Anteiliger Nennwert Fremd währung |
Buchwert 31.12.2017 |
Buchwert 31.12.2018 |
Jahresergebnis 2018 TEUR1) |
Eigenmittel 2018 TEUR1) |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Inlandsbeteiligungen | |||||
| Semperit Technische Produkte GmbH, Wien, Österreich | 61.700.925 | 22.202.278 | 83.002.278 | –18.921 | 146.028 |
| Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Wien, Österreich | 3.136.336 | 15.169.827 | 22.787.438 | –11.223 | 10.617 |
| 37.372.105 | 105.789.716 | –30.144 | 156.645 | ||
| Auslandsbeteiligungen | |||||
| Sempertrans India Pte. Ltd., Indien | 662.702.723 | 0 | 4.000.000 | –2.920 | 4.502 |
| Sempertrans France Belting Technology S.A.S, Argenteuil, Frankreich |
10.164.980 | 0 | 4.200.000 | –628 | –3.069 |
| Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd., Shandong, China | 20.800.000 | 0 | 4.000.000 | –7.388 | 5.687 |
| Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd., Shanghai, China | 2.000.000 | 0 | 0 | 50 | 303 |
| Semperit Engineering Technology Asia Sdn Bhd, Penang, Malaysia |
600.000 | 137.179 | 137.179 | –18 | 240 |
| Semperit Brasil Produtos Tècnicos Ltda., Sao Paulo, Brasilien | 15 | 0 | 0 | –1 | 0 |
| 137.179 | 12.337.179 | –10.905 | 7.663 | ||
| 37.509.284 | 118.126.895 | –41.050 | 164.308 |
1) Jahresergebnis und Eigenkapital gemäß Konzernberichtswesen
| Stand am | Stand am | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 01.01.2018 | Verwendung | Auflösung | Zuführung | 31.12.2018 |
| 1. Rückstellung für Abfertigungen | 1.596 | –48 | –96 | 71 | 1.524 |
| 2. Rückstellung für Pensionen | 11.546 | –1.036 | 0 | 725 | 11.236 |
| 3. Sonstige Rückstellungen | |||||
| Personalbereich: | |||||
| Rückstellung für Prämien | 2.529 | –2.081 | –315 | 2.343 | 2.476 |
| Nicht konsumierte Urlaube | 1.117 | –1.117 | 0 | 1.119 | 1.119 |
| Jubiläumsgelder | 191 | –16 | –28 | 24 | 171 |
| Zeitsalden | 66 | –66 | 0 | 68 | 68 |
| Sonstige Personalrückstellungen | 18 | –18 | 0 | 18 | 18 |
| 3.921 | –3.298 | –343 | 3.572 | 3.852 | |
| Sonstige: | |||||
| Rückstellung für Rechts- und Beratungsaufwand | 1.800 | –1.667 | –133 | 1.444 | 1.443 |
| Sonstige Vorsorgen | 1.304 | –1.058 | –38 | 1.224 | 1.432 |
| 3.104 | –2.725 | –171 | 2.668 | 2.875 | |
| 7.025 | –6.023 | –514 | 6.240 | 6.727 | |
| 20.167 | –7.107 | –610 | 7.036 | 19.487 |
Die Semperit AG Holding ist die geschäftsleitende Holdinggesellschaft der Semperit Gruppe und nimmt neben der finanziellen Beteiligung an den rechtlich selbständigen Tochtergesellschaften auch gewisse Führungs- und Steuerungsaufgaben wahr (Business Development, Communications & Sustainability, Human Resources, Compliance, Group Accounting, Controlling, Tax, Treasury, Investor Relations, Internal Audit, Risk Management & Assurance, Legal, IT und Procurement & Logistics).
Aus diesem Grund wird im Lagebericht der Semperit AG Holding vorwiegend auf die Semperit Gruppe eingegangen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine im Jänner 2019 veröffentlichten Wachstumsprognosen für das Jahr 2019 im Vergleich zur Version vom Oktober 2018 weiter verringert. Das globale Wirtschaftswachstum (3,5% für 2019 statt bisher 3,7%) wird immer noch als solide im Vergleich mit dem Beginn dieses Jahrzehnts gesehen, hat jedoch offenbar seinen Höhepunkt erreicht. Für das Jahr 2019 liegt die Prognose für die Schwellen- und Entwicklungsländer nun bei 4,5% (bisher 4,7%), gefolgt von den USA mit 2,5% (unverändert) und der Eurozone mit 1,6% (bisher 1,9%).
Die Wachstums-Erwartungen für die Eurozone fallen damit geringer aus als bei den im Oktober 2018 veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick des IWF. Für die drei großen Volkswirtschaften der Eurozone, also Deutschland, Frankreich und Italien wurden die Prognosen weiter reduziert. Die Konjunktur steuert damit auf unruhiges Fahrwasser zu.
Die neuen Unsicherheiten gegenüber dem bisherigen Ausblick ergeben sich unter anderem in protektionistischen Handlungen einzelner Staaten, wie z.B. aus den Erhöhungen von Zöllen in den USA und China, der schwächeren Konjunkturlage in Deutschland sowie einer gedämpften Nachfragesituation in Italien aufgrund der Bedenken über den Staatshaushalt. Zusätzlich lasten der Brexit sowie ein weiterer Rückgang des Wachstums in China auf der Weltwirtschaft.
Die Umsatzerlöse betrugen im Jahr 2018 36.741 TEUR gegenüber 27.946 TEUR im Jahr 2017 (+31,5%) und resultieren aus Konzernverrechnungen.
Der Jahresfehlbetrag belief sich im Jahr 2018 auf 6.320 TEUR nach einem Jahresfehlbetrag von 3.234 TEUR im Jahr 2017.
Die Erhöhung des Postens Anteile an verbundenen Unternehmen betrifft im Wesentlichen Kapitalerhöhungen bei zwei Beteiligungen, sowie die Zuschreibung von drei Beteiligungen. Die Erhöhung der Ausleihungen an verbundenen Unternehmen resultiert zum überwiegenden Teil aus der Begebung von neuer Darlehen an zwei Gesellschaften. Die Reduktion der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen ist auf die Rückzahlung von kurzfristigen Darlehen und die Zahlung einer Forderung aus Gewinnausschüttung zurückzuführen. Die Erhöhung der sonstigen Forderungen resultiert aus Forderungen gegenüber dem Finanzamt auf Grund einer abgeschlossenen Betriebsprüfung. Im Jahr 2018 wurden 130.000 TEUR aus der Hybridlinie gezogen. Die Reduktion bei den Schuldscheindarlehen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren aus zum Teil vorzeitigen Tilgungen. Die Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ist auf die Einführung eines Cash Pool zurückzuführen.
Es bestand im Jahr 2018 eine Zweigniederlassung in Wimpassing, Niederösterreich.
| Kennzahlen | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Gesamtkapitalrentabilität | 1,4% | 1,4% |
| Eigenkapitalrentabilität | –10,4% | –3,1% |
| Eigenkapitalquote | 14,5% | 17,3% |
| EBIT (um Zinsenergebnis bereinigtes Ergebnis vor Steuern) | –5.501 | –4.341 |
| Nettoverschuldungsgrad | 489,1% | 399,2% |
Gesamtkapitalrentabilität wird wie folgt berechnet: Ergebnis vor Steuern + Fremdkapitalzinsen in Beziehung zum durchschnittlichen Gesamtkapital.
Die Eigenkapitalrentabilität wird wie folgt berechnet: Ergebnis vor Steuern in Beziehung zum durchschnittlichen Eigenkapital.
Die Eigenkapitalquote berechnet sich als das Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital.
Der Nettoverschuldungsgrad (Gearing) wird definiert als das Verhältnis von Nettoverschuldung (verzinsliches Fremdkapital einschließlich Sozialkapital abzüglich flüssiger Mittel) zu Eigenkapital.
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit | 60.548 | –4.010 |
| Netto-Geldfluss aus Finanzierungen mit verbundenen Unternehmen | –3.884 | 104.943 |
| Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit | –81.422 | –5.889 |
| Netto-Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit | 27.008 | –99.401 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | 2.250 | –4.357 |
Die Veränderung beim Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit ergibt sich im Wesentlichen aus der Bezahlung der im Vorjahr phasengleich vereinnahmten Ausschüttung der Semperit Technische Produkte GmbH in Höhe von 60.000 TEUR (Vorjahr: 25.000 TEUR) und der im Geschäftsjahr 2018 bezahlten wesentlichen überfälligen Forderungen von verbundenen Unternehmen in Höhe 28.309 TEUR (Vorjahr: 2.813 TEUR).
Die Veränderungen beim Netto-Geldfluss aus Finanzierungen mit verbundenen Unternehmen resultiert zum überwiegenden Teil von den begebenen und rückgezahlten Ausleihungen an verbundenen Unternehmen in Summe in Höhe von -41.386 TEUR (Vorjahr: +160.449TEUR), der Implementierung eines Cash-Pools im Geschäftsjahr 2018 in Höhe von 9.435 TEUR und der Begebung und Rückzahlung von kurzfristigen Darlehen an verbundenen Unternehmen in Summe in Höhe von 28.068 TEUR (Vorjahr: -55.056 TEUR).
Der Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit veränderte sich im Wesentlichen durch die Kapitalerhöhungen und Kapitalzuschüsse an verbundenen Unternehmen in Höhe von 80.417 TEUR (Vorjahr: 5.224 TEUR).
Die Veränderung des Netto-Geldflusses aus Finanzierungstätigkeit resultiert im Wesentlichen aus der in 2017 ausbezahlten Dividende in Höhe von 14.401 TEUR im Geschäftsjahr 2018 wurde keine Dividende bezahlt, der Aufnahme des Hybridkapitals im Geschäftsjahr 2018 in Höhe von 130.000 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) und der Rückzahlung eines Kredites in Höhe von 50.000 TEUR (Vorjahr: 85.000 TEUR) und der Tilgung von Schuldscheindarlehen in Höhe von 46.191 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR).
Die Börsenkennzahlen haben sich im Geschäftsjahr 2018 wie folgt entwickelt:
| 1.1. - 31.12.2018 |
||
|---|---|---|
| Kurs zum Stichtag | in EUR | 9,96 |
| Tiefstkurs | in EUR | 9,95 |
| Höchstkurs | in EUR | 24,10 |
| Marktkapitalisierung zum Stichtag | in Mio. EUR | 204,9 |
| Anzahl der ausgegebenen Aktien | in Stk. | 20.573.434 |
| Ergebnis je Aktie1) | in EUR | –4,13 |
| Dividende je Aktie | in EUR | 0,00 |
1) Auf Aktionäre der Semperit AG Holding entfallend.
Für den Gewinnverwendungsvorschlag siehe Kapitel "Vorschlag zur Gewinnverwendung" im Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2018.
Hinsichtlich der Posten der Bilanz sowie der Gewinn und Verlustrechnung wird auf die entsprechenden Abschnitte im Jahresabschluss der Gesellschaft verwiesen.
Die Semperit AG Holding lebt als international tätiges Unternehmen ein Arbeitsklima, in welchem Leistungsorientierung und Leistungsförderung eine tragende Rolle spielen. Entsprechende Fortbildungs- und Mitarbeiterentwicklungsmaßnahmen stellen wesentliche Eckpfeiler dar. Für weitere Erläuterungen wird auf die entsprechenden Abschnitte im Nachhaltigkeitsbericht verwiesen. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Jahr 2018 betrug 122 Personen (115 Personen im Jahr 2017).
Der Bereich Forschung und Entwicklung für die Semperit Gruppe wird im Forschungszentrum Wimpassing der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m. b. H. akkordiert und gesteuert.
Die Risikopolitik der Semperit Gruppe entspricht dem Bestreben, Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten und den Unternehmenswert der Semperit Gruppe damit langfristig zu steigern. Neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse (Compliance) und der Arbeitssicherheit soll auch das Risikobewusstsein gesteigert werden und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, sollen in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung einfließen.
Dabei steuert Semperit angemessene Risiken und versucht, unangemessene Risiken zu reduzieren oder zu vermeiden. Das konzernweite Risikomanagement der Semperit Gruppe ist integraler Bestandteil der Planung und Umsetzung der Geschäftsstrategien von Semperit, wobei die Risikopolitik durch den Vorstand vorgegeben wird. Entsprechend der Organisation und Verantwortungshierarchien sind alle Semperit-Gesellschaften dazu verpflichtet, dem vorgegebenen Risikomanagementprozess zu folgen und diesen umzusetzen. Das Enterprise Risk Management ist organisatorisch in der Abteilung Group Risk Management & Assurance eingeordnet.
Semperit bedient sich einer Reihe aufeinander abgestimmter Risikomanagement- und Kontrollsysteme, welche die Semperit Gruppe dabei unterstützen, Entwicklungen, die den Fortbestand des Geschäfts gefährden können, frühzeitig zu erkennen. Das größte Gewicht haben dabei konzernweite Prozesse und Entwicklungen, die dazu dienen, potenzielle Risiken möglichst lange vor wesentlichen Geschäftsentscheidungen abzuschätzen. Das interne Berichtswesen ermöglicht es, solche Risiken im Geschäftsverlauf genauer zu überwachen.
Das Risikomanagement der Semperit Gruppe basiert auf einem umfassenden Enterprise-Risk-Management- (ERM-) Ansatz, der in die Unternehmensorganisation integriert ist. Der ERM-Ansatz basiert dabei auf einem weltweit anerkannten Rahmenkonzept des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO), dem "Enterprise Risk Management – Integrated Framework" (2004). Der ERM-Prozess zielt auf eine frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken ab, die das Erreichen strategischer, operativer, finanzieller und Compliancerelevanter Ziele des Unternehmens im wesentlichen Maß beeinflussen können.
Entlang eines strukturierten Prozesses, der sowohl Elemente des Bottom-up als auch des Topdown-Ansatzes kombiniert, werden Risiken identifiziert und bewertet. Der Berichtszeitraum im Rahmen des ERM-Ansatzes beträgt üblicherweise ein Jahr, in Ausnahmefällen länger (zum Beispiel für Forschung & Entwicklung). Mit der Umstellung auf einen fünfjährigen Risikobetrachtungszeitraum wurde begonnen. Das ERM basiert auf einem Nettoprinzip, bei dem Risiken adressiert werden, die nach Durchführung bestehender (Kontroll-) Maßnahmen verbleiben. Falls Risiken bereits in der Planung, im Budget, in der Prognose oder im Konzernabschluss berücksichtigt wurden, werden diese nicht mehr als Risiken aufgezeigt. Ausschließlich jene möglichen Abweichungen zu den Geschäftszielen, die noch nicht in irgendeiner Form finanziell berücksichtigt wurden, werden als Risiken dargestellt. Der Umsetzungsfortschritt der risikoreduzierenden Maßnahmen wird regelmäßig nachverfolgt.
Die Abteilung Group Risk Management & Assurance übernimmt die zentrale Koordination, Moderation und Überwachung des strukturierten Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern. Relevante Risiken werden aus verschiedenen Perspektiven priorisiert und später ihre Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Der Bottom-up-Identifizierungs- und Priorisierungsprozess wird durch Workshops mit dem jeweiligen Management der Semperit-Gesellschaften unterstützt. Dieses Top-down-Element stellt sicher, dass potenzielle neue Risiken auf Managementebene zur Diskussion gestellt und danach, bei Relevanz, in die Berichterstattung aufgenommen werden. Diese Risiken werden mit der Segmentleitung (top-down) diskutiert und abgestimmt. Die Einzelberichterstattung erfolgt sofort nach Besuch der jeweiligen Semperit-Gesellschaften. Mindestens einmal jährlich erfolgt eine umfassende Risikoberichterstattung der Einzelrisiken samt Aggregation an den Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat. Der reguläre Berichterstattungsprozess wird durch einen Ad-hoc-Berichterstattungsprozess ergänzt, um kritische Themen rechtzeitig zu eskalieren.
Zur Überwachung des ERM-Prozesses und um die Integration und Vereinheitlichung bestehender Kontrollaktivitäten in Einklang mit den rechtlichen und operativen Anforderungen weiter voranzutreiben, hat der Vorstand das Risikomanagement Board eingerichtet. Dieses Board setzt sich aus CEO, CFO und Head of Group Risk Management & Assurance zusammen. Bei Bedarf werden weitere Vorstandsmitglieder hinzugezogen und Risiken besprochen. Darüber hinaus werden die Top-Risiken quartalsweise im Executive Committee einem Monitoring unterzogen.
Die Abteilung Group Risk Management & Assurance wird von den einzelnen Semperit-Gesellschaften im Prozess unterstützt. Das Update über die Maßnahmen erfolgt weitestgehend direkt über die Risikoverantwortlichen (Risk Owner). Maßnahmen zur Risikoreduktion werden auch in Form von externen Versicherungsabschlüssen umgesetzt (siehe auch "Versicherbare Risiken").
Die für das Risikomanagement rechtlichen Rahmenbedingungen und Grundsätze sind in der Risk Management Guideline festgehalten.
Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. hat die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems von Semperit für das Geschäftsjahr gemäß C-Regel 83 des Österreichischen Corporate Governance Kodex geprüft und bestätigt.
Die globale wirtschaftliche Entwicklung mit ihren regional stark unterschiedlichen Ausprägungen stellt Semperit als international tätige Unternehmensgruppe laufend vor neue Herausforderungen. Semperit ist in Ländern aktiv, in denen unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschen. Ebenso befinden sich die Länder in unterschiedlichen Phasen politischer, rechtsstaatlicher sowie sozialer Entwicklung. Der Erfolg der zwei Sektoren bzw. der vier operativen Segmente von Semperit ist aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung unterschiedlich stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation abhängig. Semperit ist dementsprechenden Risiken ausgesetzt.
Eine Einschätzung zu den allgemeinen Marktrisiken sowie der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft erfolgt in den entsprechenden Kapiteln des Lageberichts.
Nachstehend werden ausgewählte Einzelrisiken erläutert. Zusätzlich zu den hier angeführten Risiken bestehen möglicherweise weitere strategische, operative, finanzwirtschaftliche, compliance-relevante, arbeitssicherheitstechnische, gesundheits- und umweltbezogene (SHE) sowie sonstige externe Risiken, die Semperit aktuell noch nicht bekannt oder bewusst sind. Bei Eintritt eines oder mehrerer bekannter oder unbekannter Risiken besteht die Möglichkeit erheblicher nachteiliger Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie Reputation der Semperit Gruppe.
Semperit befindet sich in einem Restrukturierungs- und Transformationsprozess. Dies beinhaltet Kostensenkungsinitiativen, Restrukturierung einzelner Segmente, Evaluierung des Portfolios von Semperit sowie Anpassungen im Produktionsfootprint. Das nur bedingt vorhandene Management-Informationssystem sowie das teilweise Fehlen von Strukturen und standardisierten Prozessen führt zu Risiken der Unternehmenssteuerung aufgrund ungenügender Daten und nicht stabiler Prozesse und damit zu möglichen falschen Entscheidungen.
Es besteht das Risiko, dass die getroffenen Maßnahmen zeitlich länger dauern und mit höheren Kosten verbunden sind, sodass ihr tatsächlicher Nutzen geringer ist als ursprünglich geschätzt, diese später wirken als angenommen oder ihre Wirkung zur Gänze ausbleibt. Die Profitabilität von Semperit wird jedenfalls durch die tatsächlich erzielten Einsparungen und die Fähigkeit der Semperit Gruppe beeinflusst, diese fortlaufenden Projekte nachhaltig umzusetzen.
Wie auch andere internationale Konzerne ist die Semperit als börsennotiertes Unternehmen dem Risiko von feindlichen Übernahmeversuchen ausgesetzt, wodurch die Umsetzung der Strategie und des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses behindert werden könnte und sich damit negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe ergeben könnten.
Die Märkte, in denen Semperit agiert, sind infolge der Einführung innovativer und disruptiver Technologien signifikanten Änderungen unterworfen. Auf dem Gebiet der Digitalisierung (Industrie 4.0) gibt es Risiken der Substitution von existierenden Produkten sowie neuer Geschäftsmodelle. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Mitbewerber aufgrund schnellerer Time-to-Market-Strategien ihre Produkte und Lösungen früher auf den Markt bringen können als Semperit. Die Entwicklung der Ergebnisse hängt stark von der Fähigkeit ab, Änderungen in Märkten zu antizipieren, sich entsprechend anzupassen sowie die Kosten für die Herstellung der Produkte zu senken. Die Einführung neuer Produkte und Technologien erfordert ein starkes Engagement in Forschung und Entwicklung, das mit einem beträchtlichen Einsatz finanzieller Mittel verbunden ist und nicht immer erfolgreich ist. Dies könnte zu einem negativen Einfluss auf die Ertragslage führen, wenn Investitionen nicht den erwarteten Erfolg bringen beziehungsweise nicht die erwartete Marktakzeptanz finden. Bestehende Patente und andere Rechte am geistigen Eigentum der Semperit Gruppe können nicht verhindern, dass Mitbewerber selbst Produkte entwickeln und verkaufen, die Semperit-Produkten sehr ähnlich sind.
Es besteht ein inhärentes Risiko für die Semperit Gruppe, Markttrends nicht rechtzeitig zu erkennen oder nicht flexibel genug zu sein, die Semperit-Produkte und Produktionen zeitgerecht an Marktänderungen anzupassen. Dies könnte eine nicht wettbewerbsfähige Kostenposition und einen wesentlichen negativen Effekt auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe zur Folge haben.
Die Ordnung der Semperit Gruppe in Form einer Matrixorganisation ist global noch nicht vollständig ausgereift und beinhaltet potenzielle Prozessüberlappungen, Inflexibilitäten und Ineffizienzen. Entscheidungswege als Reaktion auf marktbedingte oder krisenhafte Entwicklungen sind potenziell mit dem Risiko einer zeitlichen Verzögerung oder anderen Ineffizienzen behaftet. Die Steuerungssysteme sowie die Messung von Schlüsselkennzahlen gegenüber internen und externen Benchmarks ist noch weiter zu entwickeln. Aufgrund der dadurch eingeschränkten Transparenz könnten Fehlentscheidungen getroffen werden. Des Weiteren besteht ein potenzielles Risiko, Wettbewerbsvorteile zu verlieren oder neue nicht generieren zu können.
Der überwiegende Teil der Produktions- und Steuerungssysteme sowie Serviceleistungen ist von einer funktionierenden und störungsfreien IT-Landschaft abhängig. Der Ausfall von wesentlichen Servern und Produktionssteuerungseinheiten, ERP-Systemen, Nichtverfügbarkeiten sowie unautorisiertes Eindringen in IT-Netzwerke (Cyber-Crime) können zu einem Verlust von nicht mehr aufholbaren Produktionsmengen, zu Qualitätsbeeinträchtigung oder Lieferverzögerungen führen und damit nachteilig für Semperit sein. Wie andere multinationale Unternehmen ist auch Semperit Ziel von Cyber-Angriffen. Diese könnten möglicherweise zur Offenlegung, Verfälschung, Spionage oder zum Verlust von Informationen, Missbrauch von Informationssystemen oder zu Produktfehlern, Produktionsausfällen und Lieferengpässen führen, mit negativen Auswirkungen auf die Reputation und Wettbewerbsfähigkeit der Semperit Gruppe.
Ein zusätzliches Risiko sind selbst entwickelte IT-Systeme und eine große Vielfalt an unterschiedlichen Systemen in Anwendung, die ein hohes Maß an manuellen Eingriffen erfordern, wodurch Datenqualität und Prozesse beeinträchtigt sein können. Die Rückverfolgbarkeit von produzierten Gütern könnte aufgrund fehlerhafter und inexistenter Systeme nicht gewährleistet sein.
Die unsachgemäße/nicht den gesetzlichen Vorschriften (insbesondere DSGVO) entsprechende Handhabung von schützenswerten/vertraulichen Daten kann ebenfalls ein Risiko darstellen.
Semperit benötigt fortwährend hoch qualifizierte Mitarbeiter. Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter ist in den Regionen, in denen Semperit geschäftlich tätig ist, weiterhin intensiv. Einige Semperit Standorte befinden sich in Regionen mit anhaltend niedriger Arbeitslosigkeit und konstant hoher Nachfrage nach qualifizierten Facharbeitern. Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung von Semperit wird wesentlich davon bestimmt, dass entsprechend qualifizierte Fach- und Führungskräfte an den einzelnen Standorten rekrutiert, integriert, weiterentwickelt und dauerhaft gehalten werden können. Der Abgang von Schlüsselpersonen muss durch rechtzeitig ausgebildete interne Nachfolger aufgefangen werden. Sollte dies nicht gelingen, ist das Risiko einer Verschlechterung der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe gegeben.
Ein Arbeitskräftemangel bzw. Beschränkungen bei der Aufnahme von Gastarbeitern oder beim Outsourcing, staatliche Mindestlohnregime, Streiks oder Abfluss/unbefugte Weitergabe von Knowhow können zu einer Beeinträchtigung der Produktion sowie Einschränkungen in anderen Unternehmensbereichen führen und damit ebenfalls die Produktivität sowie die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage belasten.
Semperit unterhält Geschäftsaktivitäten mit Kunden und Lieferanten auch in Ländern wie Russland oder Ukraine, China, die Export- und Importkontrollregulierungen oder anderen Formen von Handelsbeschränkungen (zum Beispiel durch die USA und die EU) unterliegen. Neue oder ausgeweitete Sanktionen in Ländern, in denen Semperit geschäftlich tätig ist, könnten zu einer Einschränkung der bestehenden Geschäftsaktivitäten in diesen Ländern oder indirekt in anderen Ländern führen. Zudem könnte Semperit aufgrund der Beendigung unserer Geschäfte in Ländern, die Sanktionen unterliegen, Ansprüchen oder anderen Maßnahmen von Kunden ausgesetzt sein.
Bei Geschäftsaktivitäten in Schwellenländern bestehen verschiedene Risiken wie Unruhen, Gesundheitsrisiken, kulturelle Unterschiede, zum Beispiel bei Arbeitsverhältnissen und Geschäftspraktiken, Volatilität des Bruttoinlandsprodukts, wirtschaftliche und staatliche Instabilität und Rechtsunsicherheit, die mögliche Verstaatlichung von Privatvermögen sowie die Auferlegung von Währungsbeschränkungen und strengere Umweltauflagen.
Zukünftige Verfahren gegen Semperit hinsichtlich Korruptions- oder Kartellvorwürfen sowie andere Gesetzesverletzungen betreffend könnten zu straf- oder zivilrechtlichen Bußgeldern führen sowie zu Strafen, Sanktionen, gerichtlichen Verfügungen bezüglich künftigen Verhaltens, Gewinnabschöpfungen, zum Ausschluss von der direkten oder indirekten Teilnahme an bestimmten Geschäften, zum Verlust von Gewerbekonzessionen oder zu anderen Restriktionen und Rechtsfolgen. Ein Teil der Geschäftstätigkeit von Semperit entfällt auf Unternehmen in staatlichem Besitz. Anhängige und mögliche künftige Ermittlungen zu Korruptions-, Kartell- oder Vorwürfen betreffend andere Gesetzesverletzungen könnten nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfte der Semperit Gruppe haben bis hin zum Ausschluss von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Aufträgen. Darüber hinaus könnten solche Ermittlungen auch zur Aufhebung bestehender Verträge sowie Auftrags- und Kundenverlust führen und Verfahren gegen Semperit eingeleitet werden.
Entwicklungen in laufenden oder potenziellen künftigen Ermittlungen, etwa die Reaktion auf behördliche Ersuchen und die Zusammenarbeit mit den Behörden, könnte die Aufmerksamkeit und die Ressourcen des Managements von anderen Geschäftsangelegenheiten ablenken.
Ein Tochterunternehmen ist in ein wettbewerbsrechtliches Verfahren involviert. Das Verfahren befindet sich derzeit in einem Stadium, in dem der Ausgang nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Verfahren wird in Abstimmung mit lokalen Spezialisten vor der Behörde abgewickelt. Das Tochterunternehmen kooperiert mit den zuständigen Behörden und sichert ihre volle Unterstützung zu. Für die erwarteten Kosten und das entsprechende Risiko wurde nach Einschätzung der Semperit Gruppe mit einer Rückstellung entsprechend vorgesorgt.
Semperit ist und wird auch künftig im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit unterschiedlichen Rechtsstreitigkeiten oder Verfahren konfrontiert. Diese können insbesondere dazu führen, dass Semperit die Zahlung von Schadensersatz, Strafschadensersatz, die Erfüllung anderer Ansprüche sowie straf- oder zivilrechtliche Sanktionen, Geldbußen oder Vorteilsabschöpfungen auferlegt werden. Zudem können hieraus in Einzelfällen formelle oder informelle Ausschlüsse bei Ausschreibungen oder der Entzug oder Verlust der Gewerbe- oder Betriebserlaubnis resultieren. Ferner können weitere Rechtsstreitigkeiten eingeleitet oder bestehende Rechtsstreitigkeiten ausgeweitet werden. Geltend gemachte Ansprüche aus Rechtsstreitigkeiten unterliegen grundsätzlich einer Verzinsung.
In einigen dieser Rechtsstreitigkeiten könnten negative Entscheidungen für Semperit ergehen, die wesentliche Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben können.
Für Semperit sind die asiatischen Märkte von großer Bedeutung. Diese sind Rechtssystemen mit regelmäßigen Änderungen unterworfen, die auf die Geschäfts-, Vermögens-, Ergebnis-, Finanz und Ertragslage der Semperit Gruppe negative Auswirkungen haben könnten.
Gegenwärtige oder künftige arbeitssicherheitstechnische, umwelt- und gesundheitsbezogene oder sonstige staatliche Regulierungen oder deren Änderung könnten eine Anpassung der operativen Tätigkeiten der Semperit Gruppe erfordern und zu einer erheblichen Steigerung der operativen Kosten führen. Darüber hinaus bestehen Risiken eines möglichen arbeitssicherheitstechnischen, umwelt- und gesundheitsbezogenen Zwischenfalls, auch beim Handling mit gefährlichen Substanzen, ebenso wie einer Nichteinhaltung umweltrechtlicher, gesundheitsbezogener oder arbeitssicherheitstechnischer Regelungen, die in der Folge zu ernsthaften Unfällen, Reputationsverlust und rechtlichen Konsequenzen führen könnten. Semperit könnten aus Umweltschäden Verluste entstehen, die über die Versicherungssummen hinausgehen oder nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind, und solche Verluste könnten die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen.
Es könnten Risiken bestehen, gegen bestehende CSR-Bestimmungen der lokalen Gesetzgebungen in den jeweiligen Ländern zu verstoßen, die uns zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt sind. Daraus könnten, neben Belastungen der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens, auch Reputationsschäden und Kundenverluste entstehen.
Der bestehende Versicherungsschutz bewahrt Semperit nicht vor etwaigen Reputationsschäden. Außerdem kann Semperit aus Rechtsstreitigkeiten Verluste erleiden, die über die Versicherungssumme hinausgehen oder nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind.
Feuer-, Elementarereignisse und Naturkatastrophen bergen ein signifikantes Verlustpotenzial für Semperit, dass trotz des bestehenden Versicherungsprogramms möglicherweise nicht zur Gänze Deckung finden könnte.
Schließlich kann nicht gewährleistet werden, dass Semperit auch künftig adäquaten Versicherungsschutz zu wirtschaftlich angemessenen Bedingungen erhält.
Die weltweiten Märkte für unsere Produkte sind hinsichtlich Preisbildung, Produkt- und Servicequalität, Produktentwicklungs- und Einführungszeiten, Kundenservice und Finanzierungsbedingungen sowie Verschiebungen beim Marktbedarf hochgradig wettbewerbsintensiv. Semperit ist mit starken Mitbewerbern, zum Teil auch aus Schwellenländern, konfrontiert, die eine günstigere Kostenstruktur aufweisen. Einige Branchen, in denen Semperit tätig ist, durchlaufen Konsolidierungen, die zu einer Verstärkung des Wettbewerbs sowie einer Veränderung der relativen Marktposition der Semperit Gruppe führen könnten. Darüber hinaus ist festzustellen, dass auch Lieferanten zunehmend zu ernsten Mitbewerbern für Semperit werden.
Aus Sicht von Semperit besteht aktuell ein hohes Maß an Unsicherheit in Bezug auf die künftige Entwicklung der Weltwirtschaft. Ein Risiko resultiert zum Beispiel aus dem Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit). Dies könnte die Geschäftsunsicherheit erhöhen und Risiken für die Finanzmärkte darstellen. Das Investitionsklima könnte wegen politischer Verwerfungen, weiterer Unabhängigkeitsbestrebungen in Ländern der Europäischen Union oder wegen nachhaltiger Erfolge protektionistischer, EU- und wirtschaftsfeindlicher Parteien und Politik einbrechen.
Eine weitere Verschärfung des USA-China-Konflikts sowie USA-Russland könnte negative Auswirkungen auf den Geschäftserfolg der Semperit Gruppe haben.
Eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Asien oder sogar ein Zusammenbruch des chinesischen Immobilienmarkts, des Bankensektors oder des Aktienmarkts stellen weitere erhebliche Risiken dar.
Ein terroristischer Angriff oder eine Reihe solcher Angriffe in großen Volkswirtschaften könnte die globale Wirtschaftstätigkeit herabsetzen und das Geschäftsklima einbrechen lassen. Weitere Risiken liegen in politischen Spannungen etwa in Syrien, der Türkei, Ukraine, Russland, Iran und Ägypten.
Falls die aktuelle Konjunkturerholung wieder zum Erliegen kommen sollte und Semperit nicht in der Lage ist, Produktions- und Kostenstrukturen in geeignetem Maße anzupassen, besteht das Risiko negativer Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Semperit. Beispielsweise könnten sich die Finanzierungsmöglichkeiten unserer Kunden verschlechtern. Das wiederum könnte zur Folge haben, dass sich Kaufabsichten bezüglich unserer Produkte ändern, verzögern oder fallen gelassen werden beziehungsweise Einkäufe oder Verträge, die bereits begonnen wurden, nicht zu Ende geführt werden. Zudem könnten die Margen der Semperit-Produkte infolge ungünstiger Marktbedingungen stärker fallen, als von Semperit gegenwärtig vorhersehbar. Des Weiteren könnten sich vertraglich festgelegte Zahlungsbedingungen nachteilig verändern, was zu negativen Auswirkungen auf unsere Finanzsituation führen könnte.
Das interne Kontrollsystem von Semperit verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Group Risk Management & Assurance gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. Für die Implementierung und Überwachung des IKS und des Risikomanagementsystems ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig. Bereichsübergreifende, konzernweit gültige Rahmenbedingungen und Regelungen werden vom Vorstand der Semperit AG Holding vorgegeben. Um die nachhaltige Implementierung dieser Rahmenbedingungen und Regelungen sicherzustellen, werden regelmäßige Follow-up-Audits an den Standorten und in der Zentrale durchgeführt.
Folgende Grundsätze bilden das Fundament des IKS:
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts sind keine Risiken im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung erkennbar, die isoliert oder in ihrem Zusammenspiel den Fortbestand der Semperit Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit adäquate Versicherungen abgeschlossen.
Die Eckpunkte des bestehenden internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess können wie folgt zusammengefasst werden:
Als für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentliche Finanzinstrumente sind die Anteile an verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert von 118.127 TEUR zum 31. Dezember 2018 (Vorjahr: 37.509 TEUR), die Wertpapiere des Anlagevermögens mit einem Buchwert von 4.595 TEUR (Vorjahr: 4.640 TEUR) und die Forderungen und Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert von 281.475 TEUR (Vorjahr: 323.779 TEUR) zu nennen.
Im Zusammenhang mit einer Ausleihung gegenüber einem verbundenen Unternehmen bestehen drei Cross Currency Swap's, das abgesicherte Nominale beläuft sich auf 138 Mio. MYR. Des Weiteren besteht in Zusammenhang mit den Schuldscheindarlehen in polnischen Zolty zwei Cross Currency Swap's, das abgesicherte Nominale beträgt 142 Mio. PLN.
Weitere Sicherungsgeschäfte bestehen zum Bilanzstichtag nicht.
Das in Bezug auf diese Finanzinstrumente gegebene Ausfallsrisiko ist mit den in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerten begrenzt. Die Forderungen und Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen, nämlich mit 240.405 TEUR (Vorjahr: 202.165 TEUR), das Tochterunternehmen Semperit Technische Produkte GmbH.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen:
| TEUR Semperit Technische Produkte GmbH, Österreich 83.002 Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Österreich 22.787 Sempertrans Nirlon ltd., Maharashtra, Indien 4,000 Sempertrans France Belting Technology S.A.S, Frankreich 4.200 Sempertrans Best (ShanDong) Belting, Co Ltd, China 4,000 |
Buchwert |
|---|---|
Die Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen überwiegend, nämlich mit 4.595 TEUR (Vorjahr: 4.639 TEUR), den Anleihefonds PIA TopRent.
Wenngleich die Risikokonzentration insbesondere in Bezug auf die Semperit Technische Produkte GmbH mit insgesamt 240.405 TEUR sehr hoch ist, wird aufgrund der hervorragenden Bonität und der ausgezeichneten Profitabilität dieses Tochterunternehmens ein Ausfallsrisiko nicht gesehen. Auch in Bezug auf die anderen oben angeführten Anteile an Tochterunternehmen sind die Buchwerte und damit die Risikokonzentration beträchtlich, wird aber ein konkretes Ausfallsrisiko nicht gesehen. Wenn und sobald ein konkretes Ausfallsrisiko erkannt wird, werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet.
Die Buchwerte der Beteiligungen entsprechen in der Regel den historischen Anschaffungskosten, bei denen anzunehmen ist, dass sie wesentlich unter dem jeweils beizulegenden Wert liegen. Im Fall, dass der niedrigere beizuliegende Wert unter den Anschaffungskosten liegt, werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert durchgeführt.
Der beizulegende Wert unterliegt Schwankungen, die im Wesentlichen vom wirtschaftlichen Erfolg des betreffenden Tochterunternehmens, aber auch vom allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld einschließlich der Attraktivität von Alternativanlagen abhängen und beträchtlich sein können.
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind überwiegend kurzfristig, sodass kein wesentliches Preisänderungsrisiko diesbezüglich besteht.
Die Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind langfristig und variabel verzinst, sodass kein wesentliches Preisänderungsrisiko diesbezüglich besteht.
Die Verbindlichkeiten aus dem Schuldscheindarlehen in Höhe von Nominale225.033 TEUR (Vorjahr: 272.466 TEUR) umgerechnet zum Stichtagskurs sind fix und variabel verzinst.
Im Rahmen des Geschäftsbetriebs werden Betriebsmittel, Investitionen und Akquisitionen unter anderem mit Fremdkapital finanziert und zum Teil variabel verzinst. Eine Erhöhung der Zinsen kann zu einer Belastung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen.
Semperit versucht das Zinsrisiko durch verschiedene Maßnahmen, unter anderem durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen variablen und fixen Zinsvereinbarungen zu minimieren.
Die Ziele des Kapitalmanagements sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Ermöglichung einer wachstumsorientierten organischen (eigene Geschäftstätigkeit ohne Akquisitionen) und anorganischen (Akquisitionen) Investitionstätigkeit und eine darauf abgestimmte Dividendenpolitik. Im Zusammenhang mit Kreditverträgen bestehen übliche Klauseln, die bei Nicht-Erfüllung zu einer Kündigung seitens der Banken / Geldgeber führen und damit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage belasten können.
Die Semperit Gruppe hat sich vor dem Hintergrund des organischen und anorganischen Wachstumskurses intern keine fest definierte Zielkapitalstruktur gesetzt, weil unterschiedliche Kapitalstrukturen erforderlich sein könnten. Das Management ist bestrebt, nachhaltig eine solide Kapitalstruktur sicherzustellen.
Es bestehen Ausfallrisiken in Bezug auf die Guthaben die Semperit bei Banken hält. Diese Guthaben sind nicht oder nur teilweise über Einlagensicherungsfonds abgesichert und können im Falle einer Schieflage einzelner Banken oder einer erneuten Banken- und/oder Finanzmarktkrise dazu führen, dass Semperit nicht oder nur teilweise oder nur mit Verzögerung auf diese Liquidität oder auf Kreditlinien zugreifen kann.
Die Vertragspartner von Semperit sind zum überwiegenden Teil Banken mit guter Bonität. Zur Minimierung des Ausfallrisikos bestehen zudem definierte maximale Anlagebeträge je Vertragspartner.
In den Ausleihungen sind Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen in MYR , USD und CZK enthalten. Ein Teil der MYR Darlehen sind durch Cross Currency Swap's abgesichert. In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind kurzfristige USD-Darlehen enthalten. Die Bankguthaben setzen sich überwiegend aus USD und EUR zusammen. Das Volumen der Vermögenswerte, inkl. Bankguthaben und Verbindlichkeiten sind in der jeweiligen Fremdwährung bis auf die USD in etwa gleich hoch. Bei den USD sind die Vermögenswerte höher als die Verbindlichkeiten, dies kann zu einem Währungsrisiko führen. Die Schuldscheindarlehen in polnischen Zolty sind durch Cross Currency Swap's abgesichert.
Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind in überwiegend Euro denominiert und keinem signifikanten Risiko ausgesetzt.
Weitere Bilanzpositionen, die in einer anderen Währung als Euro denominiert sind, sind von untergeordneter Bedeutung, sodass sich hieraus kein signifikantes Währungsrisiko ergibt.
Das Grundkapital der Semperit AG Holding betrug zum 31. Dezember 2018 21.358.996,53 EUR und war auf 20.573.434 Stück nennbetragslose, in jeder Hinsicht gleichberechtigte Stammaktien aufgeteilt.
Es gibt keine über die allgemeinen Bestimmungen des Aktienrechts hinausgehenden Beschränkungen der Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffend.
Die B & C Semperit Holding GmbH war direkt per 31. Dezember 2018 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt und ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding. Die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH, Wien. Die FMR Co., Inc. (Fidelity Management & Research Company) hält seit 13. September 2018 mehr als 4%. Die übrigen Aktien entfallen auf den Streubesitz.
Es wurden keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten ausgegeben.
Arbeitnehmer, die in Besitz von Aktien sind, üben ihr Stimmrecht bei der Hauptversammlung aus.
Der Vorstand besteht aus bis zu fünf Personen. Mitglieder des Vorstandes werden vom Aufsichtsrat für einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren bestellt. Wiederbestellungen, jeweils für höchstens fünf Jahre, sind zulässig.
Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats gilt gemäß Satzung Folgendes: Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet. Jedoch scheidet alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung aus der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mindestens zwei Mitglieder aus dem Aufsichtsrat aus, wobei Aufsichtsratsmitglieder, die seit der letzten Hauptversammlung aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden sind oder ihr Amt mit Wirkung zum Ablauf der jeweiligen Hauptversammlung niederlegen, auf diese Zahl anzurechnen.
Im Übrigen werden die Ausscheidenden wie folgt bestimmt: In erster Linie scheiden diejenigen Mitglieder aus, deren Funktionsperiode abläuft. Trifft dies nicht auf mindestens soviele Mitglieder zu, dass, zusammengerechnet mit anderen Mitgliedern, die seit der letzten Hauptversammlung ausgeschieden sind oder ihr Amt zum Ablauf der jeweiligen Hauptversammlung niedergelegt haben, zwei Mitglieder bestimmt werden können, scheiden diejenigen Mitglieder aus, die in ihrer Funktionsperiode am längsten im Amt sind. Ist die Zahl der hiernach für das Ausscheiden in Betracht kommenden Mitglieder größer als erforderlich, entscheidet unter diesen Mitgliedern das Los. Das Los entscheidet auch dann, wenn nach den vorstehenden Vorschriften die Ausscheidenden noch nicht bestimmt sind. Die Ausscheidenden sind sofort wieder wählbar.
Scheidet ein gewähltes Mitglied während seiner Amtsdauer aus dem Aufsichtsrat aus, so ist eine Ersatzwahl nur dann unverzüglich vorzunehmen, wenn die Zahl der gewählten Aufsichtsratsmitglieder unter drei sinkt. Ersatzwahlen erfolgen auf den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds, falls die Hauptversammlung bei der Wahl nichts anderes beschließt. Wird ein Mitglied des Aufsichtsrats durch eine außerordentliche Hauptversammlung gewählt, gilt sein erstes Amtsjahr mit dem Schluss der nächsten ordentlichen Hauptversammlung als beendet.
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist ohne Angaben von Gründen durch schriftliche Erklärung an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats zurücklegen.
Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend eine größere Mehrheit vorschreibt. In Fällen, in denen eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, beschließt sie mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals, soweit nicht das Gesetz zwingend eine größere Kapitalmehrheit vorschreibt.
Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2018 zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zum gesetzlich höchst zulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals für die Dauer von 30 Monaten ab Beschlussfassung in der Hauptversammlung gem. § 65 Abs. 1 Z 8 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt. In der gleichen Hauptversammlung wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1b AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen allfälligen Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrecht) der Aktionäre zu beschließen. Es besteht derzeit kein Aktien-Rückkaufprogramm, die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.
Im Rahmen bestimmter Finanzierungsverträge bestehen Vereinbarungen hinsichtlich Kontrollwechsel bei Übernahmen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB.
Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.
Die Umsätze der Semperit AG Holding werden bedingt durch das im Geschäftsjahr 2018 weiterverrechnete Transformations- und Restrukturierungsaufwendungen voraussichtlich sinken. Der Mitarbeiterstand wird sich stabil bis leicht steigend entwickeln.
Die Entwicklung der Semperit AG Holding zur Finanzierungsschnittstelle für Konzerngesellschaften soll weiter ausgebaut werden. Damit soll der Finanzbedarf der Konzerngesellschaften abgedeckt werden.
Der Semperit-Vorstand führt den eingeschlagenen Restrukturierungs- und Transformationsprozess mit aller Konsequenz weiter. Fortlaufende und potenziell neue Maßnahmen zur Erhöhung der Rentabilität und Verringerung der Komplexität stehen unverändert ganz oben auf der Agenda des Vorstands.
Der Fokus der Restrukturierungsmaßnahmen liegt klar auf dem Segment Sempermed, an dessen Turnaround weiterhin intensiv gearbeitet wird. Im Sektor Industrie sind die Fortschritte klar erkennbar, laufende und weitere Initiative werden umgesetzt. Semperit fokussiert sich insbesondere im Sektor Industrie zunächst auf organisches Wachstum und wird sich im Laufe des Jahres auch sukzessive mit anorganischen Wachstumsüberlegungen beschäftigen.
Der Abschluss der Transformation der Semperit Gruppe ist für Ende 2020 geplant. Ab diesem Zeitpunkt soll die Semperit Gruppe als zentrale Steuerungsgröße eine EBITDA-Marge von rund 10% (Run Rate 2021) erzielen.
Wien, am 21. März 2019
Der Vorstand
Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender
Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzvorstand
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Mitglied des Vorstands
Wir haben den Jahresabschluss der
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
1 Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
Im Jahresabschluss der Semperit AG Holding zum 31. Dezember 2018 sind Anteile an verbundenen Unternehmen (TEUR 118.127), Ausleihungen an verbundene Unternehmen (TEUR 167.170) sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 114.306) in wesentlichem Umfang ausgewiesen. Im Geschäftsjahr wurden Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 3.799 außerplanmäßig abgeschrieben sowie in Höhe von TEUR 4.000 zugeschrieben. Weiters wurden Einzelwertberichtigungen zu Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (aus Lieferung und Leistung und Darlehen) in Höhe von TEUR 8.378 und zu Ausleihungen an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 5.532 aufgelöst.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Ausleihungen an und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen werden auf Hinweise auf außerplanmäßige Abschreibungen sowie Zuschreibungsbedarf überprüft. Für alle Tochtergesellschaften, bei welchen solche Hinweise vorliegen, wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Im Rahmen der Werthaltigkeitstests, welche unter Verwendung von Discounted Cashflow Berechnungen durchgeführt werden, sind wesentliche Annahmen und Schätzungen hinsichtlich zukünftiger Cashflows und Zinssätze zu treffen. Das wesentliche Risiko besteht in der Schätzung dieser zukünftigen Cashflows und der Zinssätze.
Die Angaben der Gesellschaft zu Anteilen und Ausleihungen an sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind im Jahresabschluss in den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen, in den Angaben zu den Finanzanlagen bzw. den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sowie in den Angaben zur Gewinn und Verlustrechnung in Abschnitt (2) sonstige betriebliche Erträge, (9) sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, (10) Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen und (11) Aufwendungen aus Finanzanlagen enthalten. Darüber hinaus wird auf die Angaben in "Beilage 1 - Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2018" und in "Beilage 2 – Stand der Anteile an verbundenen Unternehmen zum 31. Dezember 2018" hingewiesen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig - anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.
In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald diese vorhanden sind und abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Jahresabschluss stehen, oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 25. April 2018 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 5. Juni 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2012 Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Hans-Erich Sorli.
Wien, am 21. März 2019
Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.
Mag. Stefan Uher eh Wirtschaftsprüfer
Mag. Hans-Erich Sorli eh Wirtschaftsprüfer
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit dem österreichischen Unternehmensgesetzbuch (UGB) aufgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 der Semperit AG Holding ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
Wien, am 21. März 2019
Der Vorstand
Dr. Martin Füllenbach Vorsitzender
Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzvorstand
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Mitglied des Vorstands
| 22.03.2019 | Veröffentlichung des Jahresergebnisses 2018 | |
|---|---|---|
| Semperit AG Holding | 28.04.2019 | Nachweisstichtag Hauptversammlung |
| Modecenterstraße 22 | 08.05.2019 | Hauptversammlung, Wien |
| 1031 Wien, Österreich Tel.: +43 1 79 777-0 |
09.05.2019 | Letzter Tag, an dem Aktien mit Dividendenanspruch gekauft werden können1) |
| Fax: +43 1 79 777-600 | 10.05.2019 | Dividenden Ex-Tag1) |
| www.semperitgroup.com | 13.05.2019 | Nachweisstichtag Dividende (= Tag, an dessen Ende die anspruchsberechtigten Wertpapiere beim CSD Austria festgestellt werden)1) |
| Investor Relations Mag. Stefan Marin Tel.: +43 1 79 777-210 www.semperitgroup.com/ir |
14.05.2019 | Dividenden Zahltag1) |
| 28.05.2019 | Bericht über das 1. Quartal 2019 | |
| 14.08.2019 | Halbjahresfinanzbericht 2019 | |
| 21.11.2019 | Bericht über das 1.-3. Quartal 2019 | |
Adressen der Semperit Gruppe
www.semperitgroup.com/de/kontakt
Medieninhaber: Semperit Aktiengesellschaft Holding, Modecenterstraße 22, 1031 Wien, Österreich. Inhouse produziert mit firesys GmbH, www.firesys.de Art Direction: Martina Veratschnig
In diesem Bericht ist mit "Semperit" oder "Semperit Gruppe" der Konzern gemeint, mit "Semperit AG Holding" oder "Semperit Aktiengesellschaft Holding" wird die Muttergesellschaft (Einzelgesellschaft) bezeichnet.
Wir haben diesen Bericht mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung (Redaktionsschluss: 21. March 2019). Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden. Diese Aussagen sind erkennbar an Formulieren wie "erwarten", "wollen", "antizipieren", "beabsichtigen", "planen", "glauben", "anstreben", "einschätzen", "werden" und "vorhersagen", "ins Auge fassen" oder ähnlichen Begriffen.
Weiters kann keine Garantie für die Vollständigkeit der Inhalte gegeben werden.
Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.
Dieser Bericht wurde in deutscher und englischer Sprache verfasst. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version.
Illustrationen: www.sarahegberteiersholt.com
| 08.05.2019 | Hauptversammlung, Wien |
|---|---|
| 09.05.2019 | Letzter Tag, an dem Aktien mit Dividendenanspruch gekauft werden können1) |
| 10.05.2019 | Dividenden Ex-Tag1) |
| 13.05.2019 | Nachweisstichtag Dividende (= Tag, an dessen Ende die anspruchsberechtigten Wertpapiere beim CSD Austria festgestellt werden)1) |
| 14.05.2019 | Dividenden Zahltag1) |
| 28.05.2019 | Bericht über das 1. Quartal 2019 |
| 14.08.2019 | Halbjahresfinanzbericht 2019 |
1) Für die Hauptversammlung am 08.05.2019 wird für das Geschäftsjahr 2018 keine Dividende vorgeschlagen.
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