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Wienerberger AG

Annual Report Mar 28, 2019

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Annual Report

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Inhaltsverzeichnis

Wienerberger Konzern

Konzernlagebericht 1
Konzernabschluss 35
Erklärung des Vorstands 125
Bestätigungsvermerk 150

Wienerberger AG

Lagebericht der Wienerberger AG 135
Jahresabschluss der Wienerberger AG 150
Bestätigungsvermerk 168

Anmerkungen zum Bericht:

Operatives EBIT sowie Ergebnis je Aktie bereinigt sind um Wertminderungen / Wertaufholungen von Vermögenswerten und Firmenwertabschreibungen bereinigt. // ROCE und EVA® werden auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed berechnet. // Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.

Wirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte

Wirtschaftliches Umfeld 2018

Das globale Wirtschaftswachstum verlor im Berichtsjahr etwas an Dynamik: Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) stieg die globale Wirtschaftstätigkeit 2018 um 3,7 % (Vorjahr: 3,8 %). In Europa und Nordamerika, den Kernregionen der Wienerberger Gruppe, zeigten sich im Berichtsjahr divergierende Trends. Der IWF prognostiziert für die Euro-Zone im Vergleich zur Vorjahresperiode mit 1,8 % eine Verlangsamung des BIP-Wachstums (2017: 2,4 %). Mit Deutschland, Frankreich und Italien mussten die größten europäischen Volkswirtschaften moderatere Wachstumsraten hinnehmen. Auch in Großbritannien kam es 2018 aufgrund der großen politischen Unsicherheit mit 1,4 % zu einem schwächerem BIP-Wachstum als in der Vorjahresperiode (1,8 %). In den Volkswirtschaften Osteuropas, die ebenso zu den Kernmärkten der Wienerberger Gruppe zählen, verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum. Dennoch beläuft sich das vom IWF prognostizierte Wachstum für 2018 auf 3,8 % (Vorjahr: 6,0 %). Somit ist Osteuropa nach wie vor die am stärksten wachsende Region, in der die Wienerberger Gruppe tätig ist. Die USA hingegen konnten gemäß IWF dank höherer Konsumausgaben eine Steigerung des BIP-Wachstums verbuchen. Die Wachstumsrate verbesserte sich von 2,2 % im Vorjahr auf 2,9 %.

Die wirtschaftliche Entwicklung in unseren Kernregionen war 2018 von politischen Unsicherheiten in Europa und dem Handelsstreit zwischen den beiden volkswirtschaftlichen Großmächten USA und China geprägt. Das dominierende politische Thema Europas stellte nach wie vor die ungelöste Brexit-Thematik in Großbritannien dar. In Frankreich erhöhte sich der innenpolitische Druck auf Präsident Emmanuel Macron. Für weitere Unsicherheit sorgte der Budgetstreit in Italien und die Ankündigung der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, sich schrittweise aus der Politik zurückzuziehen. Globale Konjunktursorgen entstanden durch den Handelskonflikt zwischen China und den USA, der die gegenseitige Einführung von Strafzöllen zur Folge hatte. Während sich das Wirtschaftswachstum in China bereits verlangsamte, wirkte sich der Handelsstreit 2018 nur geringfügig auf die US-Konjunktur aus. Niedrige Arbeitslosigkeit, leicht steigende Löhne und erhebliche fiskalische Stimulierungsmaßnahmen in Form von Steuersenkungen sowie erhöhte Staatsausgaben unterstützten das Wirtschaftswachstum der Vereinigten Staaten. Allerdings deuten Vorlaufindikatoren und Prognosen bereits darauf hin, dass auch in den USA 2019 negative Auswirkungen zu erwarten sind.

Geldpolitik

Die US-amerikanische Notenbank FED setzte wie erwartet die Normalisierung der Geldpolitik fort und erhöhte ihren Leitzins im Jahr 2018 insgesamt vier Mal. Die Bandbreite befindet sich nun seit Dezember 2018 zwischen 2,25 und 2,50 %. Weiters gab die FED bekannt, dass für 2019 weitere Zinserhöhungen zu erwarten sind. Die europäische Zentralbank EZB beließ den Leitzins auch im Jahr 2018 unverändert auf dem historischen Tief von 0,00 %. Die geldpolitischen Sondermaßnahmen zum Ankauf von Vermögenswerten wurden im Dezember 2018 eingestellt. Der EZB-Rat beabsichtigt jedoch, die Mittel aus fälligen Anleihen zu reinvestieren und somit die günstigen Liquiditätsbedingungen aufrechtzuerhalten. Weiters plant die EZB, die Leitzinsen so lange auf dem aktuellen Niveau zu belassen, bis eine Annäherung der Inflationsrate nahe 2 % auf mittlere Sicht sichergestellt ist. Im Gegensatz zur Niedrigzinspolitik der EZB erhöhte die Bank of England ihren Leitzins auf 0,75 %.

Prognosen 2019

Das globale Wirtschaftswachstum für das Jahr 2019 wird laut Einschätzung des Internationalen Währungsfonds 3,5 % betragen. Sowohl in den USA als auch in der Eurozone soll es zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums um 0,4 Prozentpunkte auf 2,5 % bzw. um 0,2 Prozentpunkte auf 1,6 % kommen. Für die osteuropäischen Volkswirtschaften prognostiziert der IWF eine Abschwächung um 3,1 Prozentpunkten auf 0,7 %. Für Großbritannien wird eine Verbesserung von 0,1 Prozentpunkten auf 1,5 % in Aussicht gestellt.

Auswirkungen auf die Aktienmärkte

Nach einem starken Beginn im Börsejahr 2018 kam es bereits wenig später aufgrund zahlreicher Unsicherheitsfaktoren zu einem Anstieg der Volatilität und die Stimmung trübte sich zusehends ein. Die Ankündigung einer restriktiveren Zinspolitik seitens der FED und der Handelsstreit zwischen China und den USA trugen zu dem verschlechterten Marktsentiment bei. In Europa

führten die ungelöste Brexit-Thematik und der Budgetstreit zwischen Italien und der EU zu erhöhter politischer Unsicherheit, begleitet von enttäuschenden Konjunkturdaten. In Summe führte das deutlich zurückhaltende Marktsentiment bis zum Jahresende zu erheblichen Kursverlusten.

In den USA starteten der Dow Jones Industrial Average und der S&P 500 stark in das Börsenjahr und markierten nach einer volatilen Entwicklung ihre Höchststände gegen Ende des dritten bzw. Anfang des vierten Quartals. Beide Indizes gaben ihre positive Entwicklung jedoch wieder ab und schlossen mit Kursverlusten von -6,7 % bzw. -7,0 %. Auch die Technologiebörse NASDAQ ging nach drei starken Quartalen mit einem leichten Verlust von -1,7 % aus dem Handel. In Europa fielen die Verluste der wichtigsten Leitindizes höher aus. Der EURO STOXX 50 konnte seine anfänglichen Verluste bis Ende Mai nahezu aufholen. Im dritten Quartal verdeutlichte sich jedoch der Abwärtstrend und der Index schloss das Börsenjahr mit -14,8 %. Der britische Index FTSE 100 und der französische CAC 40 legten mit -12,4 % bzw. -11,9 % eine vergleichbar negative Performance hin. Der DAX als Leitindex der größten Volkswirtschaft Europas verbuchte mit -18,3 % die schlechteste Jahresentwicklung seit der Finanzkrise. Auch der österreichische ATX, der letztes Jahr mit 30,6 % die stärkste Kursentwicklung am europäischen Aktienmarkt verzeichnete, ging mit -19,7 % aus dem Handel.

Wohnbaumarkt in Europa

Die wesentlichen Indikatoren für die Analyse und Prognose der Wohnbautätigkeit sind Baugenehmigungen, Baubeginne und Fertigstellungen. Diese Indikatoren zeichneten im Jahr 2018 gemäß Branchenbenchmark Euroconstruct ein zufriedenstellendes Bild für Europa. Um die Aussagekraft der Euroconstruct-Prognosen zu erhöhen, stellt unsere Analyse auf gewichtete Wachstumsraten ab. Zu diesem Zweck wurden die prognostizierten Landeswachstumsraten von Euroconstruct mit den Umsatzanteilen in unserem Ziegelgeschäft gewichtet. Im Ein- und Zweifamilienwohnbau, in dem Wienerberger über sehr starke Marktpositionen verfügt, stiegen die gewichteten Baugenehmigungen um 3,0 %, die Baubeginne um 3,4 % und der nachlaufende Indikator der Baufertigstellungen um 3,2 %. Für 2019 prognostiziert Euroconstruct im Einund Zweifamiliensegment in unseren relevanten Märkten einen leichten Rückgang der Baugenehmigungen von -0,3 % und eine Steigerung der Baubeginne von 0,5 %. In Summe bestätigen diese Indikatoren die langsam voranschreitende Erholung des Wohnungsneubaus in unseren relevanten Märkten.

Die Renovierungstätigkeit im Wohnbausegment wird vorwiegend durch Statistiken zu den Renovierungsausgaben erfasst. Dieser sehr breit gefasste Indikator zeigte 2018 gemäß Euroconstruct einen gewichteten Anstieg um 2,0 %. Für unser Ziegelgeschäft ist die Renovierungstätigkeit insbesondere für die Sanierung von Steildächern relevant, die in der Regel mit einer Verbesserung der Energiebilanz einhergeht. Für 2019 prognostiziert Euroconstruct einen gewichteten Anstieg der Renovierungsausgaben um 2,3 %.

Infrastrukturmarkt in Europa

Das Jahr 2018 war erneut von einem freundlichen Umfeld für europäische Investitionsausgaben in Infrastrukturprojekte geprägt. Die folgende Analyse basiert auf umsatzgewichteten Wachstumsprognosen der Branchenbenchmark Euroconstruct für die Märkte der Division Pipes & Pavers Europe. Die gewichteten Infrastrukturausgaben sind in den relevanten Ländern Westeuropas gemäß Euroconstruct um 6,0 % gestiegen. Ein besonders starkes Wachstum wurde 2018 in den vier unter Beobachtung stehenden osteuropäischen Märkten Tschechien, Ungarn, Polen und Slowakei verzeichnet. In dieser Region stiegen die Infrastrukturausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 17,4 %. Dieses beachtliche Wachstum ist vorwiegend auf das vermehrte Abrufen von EU-geförderten Finanzierungsmitteln für Infrastrukturprojekte zurückzuführen. Betrachtet man die Summe an Infrastrukturausgaben aller für die Wienerberger Gruppe relevanten Märkte Europas, so zeigt sich ein gewichtetes Wachstum von 7,8 %.

Auch die Analyse der einzelnen Teilsegmente der gesamten Infrastrukturausgaben zeigte für Europa in 2018 ein erfreuliches Bild. Im Wassermanagement, das rund 10 % der Infrastrukturausgaben repräsentiert und das den für unser Rohrgeschäft wichtigen Markt für Frisch- und Abwassersysteme beinhaltet, stiegen die Ausgaben laut gewichteter Prognose insgesamt um 3,8 %. Das Telekommunikationssegment wies 2018 mit 3,1 % eine moderat steigende Bauleistung auf und im Segment Energie legten die Investitionen um 8,3 % deutlich zu. Der Straßenbau wies mit einem gewichteten Anstieg von 9,0 % die höchsten Wachstumsraten auf und ist mit einem Anteil von 38 % das mit Abstand bedeutendste Segment.

Wohnbaumarkt in den USA

Laut U.S. Consensus Bureau stiegen die Baubeginne in den USA im Jahr 2018 um 3,6 % auf 1,247 Mio. Wohneinheiten, während die Baufertigstellungen einen Anstieg um 3,4 % auf 1,192 Mio. Wohneinheiten zeigten. Eine interessante Dynamik war auch dieses Jahr im Bereich der Baugenehmigungen zu betrachten, welche ein Wachstum von 2,2 % auf 1,311 Mio. Wohneinheiten verbuchten. Dabei wies das Mehrfamiliensegment im Jahr 2018 einen erneuten Rückgang der Baugenehmigungen von -1,0 % auf. Die Baugenehmigungen im Einfamiliensegment hingegen überstiegen mit einem Wachstum von 4,0 % zum dritten Mal in Folge die Aktivitäten des Mehrfamilienbereichs.

Für 2019 erwartet die National Association of Home Builders (NAHB) einen Anstieg der US-Baubeginne um 2,0 % auf 1,272 Mio. Wohneinheiten. Für das Mehrfamiliensegment wird eine Zunahme von 1,4 % prognostiziert, während für das Einfamiliensegment ein Anstieg von 2,4 % erwartet wird. Auch McGraw Hill Construction – Dodge schätzt die Baubeginne für 2019 mit 1,280 Mio. Wohneinheiten ähnlich ein.

Der NAHB/Wells Fargo Housing Market Index zielt mittels monatlicher Befragung unter den Mitgliedern der NAHB darauf ab, die aktuellen Marktbedingungen sowie die Erwartungen der nächsten sechs Monate für den Verkauf von Häusern einzuschätzen. Der Index betrug im Dezember 56 Punkte und verschlechterte sich im Jahresvergleich um insgesamt 18 Punkte. Dennoch liegt der Wert über der Marke von 50, die anzeigt, dass die Mehrzahl der Befragten den Ausblick positiv einschätzt. Der S&P/Case Shiller 20-City Composite Home Price Index veranschaulicht die Wertentwicklung von Wohnimmobilien der 20 größten Städte der USA. Dieser Index setzte auch im Berichtsjahr den Aufwärtstrend der letzten Jahre fort. Die Verkaufspreise legten demnach in den letzten 12 Monaten einschließlich Dezember 2018 um 4,18 % zu.

Der Fixzinssatz für Hypothekendarlehen mit 30-jähriger Laufzeit stieg auf 4,64 % zu Jahresende 2018. Verglichen mit dem Wert zum Ultimo 2017 entspricht dies einem Anstieg von 69 Basispunkten. Trotz der Zunahme verblieb dieser wichtige Zinsindikator im historischen Vergleich auf einem moderaten Niveau.

Aufgrund der Zuwächse bei Baugenehmigungen und Baubeginnen und des positiven Trends für die Verkaufspreise von Immobilien ist mit einer Fortsetzung des Wachstums am US-Häusermarkt zu rechnen.

Quellen: IMF (World Economic Outlook, Jänner 2019), U.S. Census Bureau, Euroconstruct, NASDAQ, Freddie Mac Primary Mortgage Market Survey, McGraw Hill Construction - Dodge, NAHB, NAHB/Wells Fargo Housing Market Index, S&P/Case-Shiller 20-City Composite Home Price Index

Ergebnis- und Bilanzanalyse

Ertragslage

Die Wienerberger Gruppe erzielte 2018 erfreuliche Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis:

  • › Umsatz um 6% auf 3.305,1 Mio. € gesteigert (Vorjahr: 3.119,7 Mio. €)
  • › EBITDA um 7% auf 442,6 Mio. € erhöht (Vorjahr: 415,0 Mio. €)
  • › Organischer Anstieg des EBITDA um 15% auf 469,3 Mio. €
  • › Geschäftsentwicklung von verbesserten Durchschnittspreisen, profitablem Wachstum und kontinuierlicher Verbesserung der Kostenstruktur begünstigt
  • › Free Cashflow signifikant um 55% auf 236,5 Mio. € gesteigert (Vorjahr: 152,5 Mio. €)

Im vergangenen Jahr konnte Wienerberger den Umsatz bei stabilen Absatzmengen und deutlich verbesserten Durchschnittspreisen um 6% auf den Rekordwert von 3.305,1 Mio. € steigern (Vorjahr: 3.119,7 Mio. €). Währungseffekte belasteten den Umsatz mit 49,2 Mio. €, wobei die größten Effekte aus der Abwertung der türkischen Lira, des US-Dollar sowie der schwedischen Krone resultierten und nur teilweise durch die Aufwertung der tschechischen Krone kompensiert wurden.

Außenumsatz nach Segmenten

In der Division Clay Building Materials Europe konnte Wienerberger von einem positiven Marktumfeld unterstützt einen um 7% verbesserten Außenumsatz in Höhe von 1.918,8 Mio. € (Vorjahr: 1.787,0 Mio. €) erzielen und profitierte dabei von deutlich höheren Durchschnittspreisen bei leicht höherer Absatzmenge. Infolgedessen verbesserte sich das EBITDA im Jahresvergleich deutlich um 10% auf 357,6 Mio. € (Vorjahr: 324,3 Mio. €). Dabei konnten Umsatz und Ergebnis im osteuropäischen Geschäft trotz Kosten für Strukturanpassungen signifikant gesteigert werden. In Westeuropa stiegen Umsatz und Ergebnis ebenfalls an. Das Segmentergebnis war dabei von Kosten für Strukturanpassungen belastet, die nur teilweise durch Beiträge aus dem Verkauf nicht betriebsnotwendiger Vermögenswerte sowie Konsolidierungseffekte kompensiert wurden. In Summe steigerten wir in beiden Berichtssegmenten das bereinigte EBITDA deutlich.

Die Division Pipes & Pavers Europe erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Anstieg des Außenumsatzes um 6% auf 1.070,1 Mio. € (Vorjahr: 1.014,2 Mio. €) sowie ein deutliches EBITDA-Wachstum um 12% auf 78,2 Mio. € (Vorjahr: 69,7 Mio. €). Die einzelnen Geschäftsbereiche der Division zeigten dabei unterschiedliche Entwicklungen. Im Kunststoffrohrgeschäft konnten wir sowohl in West- als auch in Osteuropa Umsatzzuwächse erzielen. Die operativen Ergebnisse in Westeuropa lagen signifikant über dem Vergleichswert des Vorjahres. Dies war auf die Profitabilitätsverbesserung des neu ausgerichteten französischen Rohrgeschäfts, den Wegfall von Einmalkosten aus dem Vorjahr, das Wachstum im internationalen Projektgeschäft und den Ergebnisbeitrag aus Übernahmen zurückzuführen. Das osteuropäische Geschäft zeigte operativ ebenfalls eine Ergebnisverbesserung, die jedoch von negativen Fremdwährungseffekten belastet wurde. Im Bereich der Betonflächenbefestigungen konnten wir einen substanziellen Wertbeitrag durch den Verkauf der österreichischen Aktivitäten verbuchen. Im laufenden Geschäft trugen alle Kernmärkte dieser Aktivitäten aufgrund von deutlich verbesserten Absatzmengen und -preisen mit einer signifikanten Ergebnisverbesserung zum Divisionsergebnis bei. Im Geschäft mit keramischen Abwasserrohrsystemen belasteten die Kosten der eingeleiteten Strukturanpassungen in Höhe von 16,1 Mio. € das

Ergebnis. Operativ hatten die gesetzten Maßnahmen jedoch bereits wie erwartet eine deutliche Profitabilitätssteigerung zur Folge.

Die Division North America verzeichnete im abgelaufenen Jahr trotz feuchter Witterungsverhältnisse eine starke Ergebnisentwicklung. Im nordamerikanischen Ziegelgeschäft leistete der im Vorjahr übernommene Vormauerziegelproduzent aus Mississippi den erwartet starken Beitrag und wir steigerten auf Jahressicht den Absatz bei leicht verbesserten Preisen deutlich. Zusätzlich profitierten wir von dem Ergebnisbeitrag aus dem Verkauf zweier Vertriebsstandorte und erwirtschafteten trotz negativer Fremdwährungseffekte ein deutliches Ergebniswachstum. In unserem Geschäft in Kanada wirkten sich im zweiten Halbjahr Maßnahmen der Regierung zur verstärkten Regulierung des Immobilienmarktes wie erwartet dämpfend auf die Nachfrage aus und hatten einen Rückgang von Umsatz und Ergebnis zur Folge. Im Kunststoffrohrgeschäft erzielten wir infolge einer Erhöhung der Absatzpreise und niedrigerer Rohstoffkosten ein signifikantes Ergebniswachstum. Insgesamt blieb der Segmentumsatz im vergangenen Jahr aufgrund deutlich negativer Fremdwährungseffekte stabil bei 306,8 Mio. € (Vorjahr:

308,7 Mio. €), während sich das EBITDA signifikant auf 43,2 Mio. € (Vorjahr: 32,0 Mio. €) verbesserte.

Das bereinigte EBITDA der Gruppe lag mit 469,3 Mio. € um 15% über dem Vergleichswert des Vorjahres. Dieser Wert exkludiert Kosten für Strukturanpassungen in Höhe von insgesamt 55,8 Mio. €, die vorwiegend aus dem europäischen Ziegelgeschäft, dem Geschäft mit keramischen Abwasserrohren und der Planung und Umsetzung des Fast Forward 2020 Programms sowie der Gründung und Dotierung der Mitarbeiterbeteiligungsstiftung resultierten. Des Weiteren wurde das Ergebnis um negative Fremdwährungseffekte von 7,3 Mio. € bereinigt. Aus dem Verkauf nicht betriebsnotwendiger Liegenschaften, des österreichischen Flächenbefestigungsgeschäfts sowie zweier Vertriebsstandorte in den USA resultierten insgesamt 23,2 Mio. €. Darüber hinaus sind Konsolidierungseffekte von 13,2 Mio. € in diesem Wert nicht berücksichtigt. Unter Einbeziehung der beschriebenen Effekte verbesserte sich das EBITDA in der Berichtsperiode um 7% auf 442,6 Mio. € (Vorjahr: 415,0 Mio. €).

EBITDA Überleitung
in MEUR
2017 2018 Vdg. in %
EBITDA 415,0 442,6 +7
Fremdwährungseffekte - 7,3 -
Ergebnis aus dem Verkauf von nicht strategischem und nicht
betriebsnotwendigem Vermögen
-22,8 -23,2 -1
Konsolidierungskreisänderungen 2,3 -13,2 <-100
Strukturanpassungen 12,0 55,8 >100
EBITDA LFL 406,5 469,3 +15
EBITDA
in MEUR 2017 2018 Vdg. in %
Clay Building Materials Europe 324,3 357,6 +10
Pipes & Pavers Europe 69,7 78,2 +12
North America 32,0 43,2 +35
Holding & Others -11,1 -36,3 <-100
Wienerberger Gruppe 415,0 442,6 +7

Die laufenden Abschreibungen auf das Sach- und immaterielle Anlagevermögen beliefen sich auf 186,5 Mio. € (Vorjahr: 189,6 Mio. €). Darüber hinaus wurden Wertminderungen des Sachanlagevermögens und immateriellen Anlagenvermögens in Höhe von 20,7 Mio. € vorgenommen (Vorjahr: 41,5 Mio. €). Wertaufholungen beliefen sich auf 4,3 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €).

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg infolge der stark verbesserten operativen Entwicklung im Berichtsjahr um 34% auf 239,8 Mio. € (Vorjahr: 178,7 Mio. €).

Rentabilitätskennzahlen
in %
2017 2018
Bruttoergebnis zu Umsatz 32,9 35,1
Verwaltungskosten zu Umsatz 6,5 6,6
Vertriebskosten zu Umsatz 19,1 19,3
EBITDA-Marge 13,3 13,4
Operative EBIT-Marge 6,2 7,5

Finanzergebnis und Steuern

Das Finanzergebnis verringerte sich in der Berichtsperiode von -33,8 Mio. € im Vorjahr auf -44,5 Mio. €. Eine der Ursachen dafür war ein niedrigeres Nettozinsergebnis von -39,3 Mio. € (Vorjahr: -36,2 Mio. €), das neben dem Rückgang von Zinserträgen aus Sicherungsinstrumenten hauptsächlich auf gestiegene Finanzierungskosten in Fremdwährung zurückzuführen war. Darüber hinaus ging die Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen im Jahresvergleich von 4,2 Mio. € auf nunmehr 1,7 Mio. € zurück. Das sonstige Finanzergebnis war mit -6,9 Mio. € negativ

(Vorjahr: -1,9 Mio. €) und beinhaltete neben Bewertungseffekten in Höhe von -5,4 Mio. € vor allem Bankspesen in Höhe von -2,6 Mio. €, denen Dividendenerträge und sonstige Effekte von 1,0 Mio. € gegenüberstanden.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern verbesserte sich in der Berichtsperiode aufgrund der sehr starken operativen Performance um 35% auf 195,3 Mio. € (Vorjahr: 144,9 Mio. €).

Vdg. in %
+6
-3
-798,9 -854,7 -7
-92,3 -110,0 -19
59,4 54,2 -9
194,2 248,2 +28
-10,2 -12,7 -24
-6,3 0,0 >100
1,1 4,3 >100
178,7 239,8 +34
-33,8 -44,5 -32
144,9 195,3 +35
-4,2 -48,5 <-100
140,6 146,9 +4
2017
3.119,7
-2.093,7
2018
3.305,1
-2.146,3

1) inklusive at-equity Ergebnis

Ergebnis je Aktie

Der laufende Ertragsteueraufwand stieg im Berichtsjahr vor allem aufgrund der starken Ergebnisentwicklung in der Division Clay Building Materials Europe sowie der deutlichen Verbesserung der Ergebnisse im Segment Pipes & Pavers Eastern Europe auf 58,1 Mio. € (Vorjahr: 45,0 Mio. €). Dem laufenden Ertragssteueraufwand standen positive Effekte aus der Aktivierung latenter Steuern von insgesamt 9,6 Mio. € gegenüber (Vorjahr: 40,8 Mio. €), die vor allem auf die positive Ergebnisentwicklung im westeuropäischen Ziegelgeschäft sowie in Nordamerika zurückzuführen waren.

Das Ergebnis nach Ertragsteuern verbesserte sich von 140,6 Mio. € im Vorjahr auf 146,9 Mio. €. Die Gründe dafür sind in der starken Verbesserung der operativen Ergebnisse zu finden, die von einem niedrigeren Finanzergebnis sowie dem deutlich gesunkenen latenten Steuerertrag im laufenden Jahr teilweise kompensiert wurden. Das Nettoergebnis errechnet sich nach Abzug des auf Anteile in Fremdbesitz entfallenden Ergebnisses von -0,2 Mio. € (Vorjahr: +3,4 Mio. €) sowie nach Berücksichtigung des jährlichen Hybridkupons in Höhe von 13,6 Mio. (Vorjahr: 14,1 Mio. €). In Summe verbesserte sich das Nettoergebnis von 123,2 Mio. € auf 133,5 Mio. €. Unter Berücksichtigung der leicht gesunkenen gewichteten Aktienanzahl von 116,2 Mio. Stück (Vorjahr: 117,0 Mio. Stück) verbesserte sich das Ergebnis je Aktie auf 1,15 € (Vorjahr: 1,05 €).

Vermögens- und Finanzlage

Im abgelaufenen Jahr erhöhte sich die Bilanzsumme um 2% auf 3.742,9 Mio. €, was vorrangig auf den Anstieg des Anlagevermögens zurückzuführen war, während das Umlaufvermögen insgesamt leicht zurückging. Dadurch erhöhte sich der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen im Jahresvergleich leicht auf 64% (Vorjahr: 63%).

Die immateriellen Vermögenswerte und Firmenwerte waren von einem leichten Anstieg der Firmenwerte aufgrund von Zukäufen und Währungsveränderungen sowie einer Erhöhung des sonstigen immateriellen Vermögens gekennzeichnet. Das sonstige immaterielle Vermögen stieg durch den Zugang von Nutzungsrechten, die Identifikation von Markenrechten und Kundenstamm bei der Kaufpreisallokation übernommener Gesellschaften sowie den Zugang und die Aufwertung von CO2-Zertifikaten.

Der Anteil der Sachanlagen am Capital Employed betrug am Stichtag 62% und lag damit auf dem Wert des Vorjahres. Die Buchwerte der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien blieben im Jahresvergleich mit 66,6 Mio. € (Vorjahr: 65,9 Mio. €) annähernd stabil. Des Weiteren erhöhten Zugänge von Anteilen an assoziierten Unternehmen und der Anstieg langfristiger Forderungen das langfristige Vermögen. Der Anstieg aktiver latenter Steuern auf 54,1 Mio. € (Vorjahr: 44,0 Mio. €) war hauptsächlich der Aktivierung von Verlustvorträgen in den Segmenten Clay Building Materials Western Europe und North America geschuldet.

Das Working Capital (Vorräte + Nettokundenforderungen - Lieferverbindlichkeiten) erhöhte sich im abgelaufenen Jahr um 3% auf 549,5 Mio. € (Vorjahr: 534,3 Mio. €). Dieser Anstieg fällt geringer aus als das Umsatzwachstum von 6%, wodurch sich das Verhältnis des Working Capital zum Umsatz weiter verbesserte und mit 16,6% (Vorjahr: 17,1%) deutlich unter dem definierten Schwellenwert von 20% lag.

Zum Stichtag 31.12.2018 belief sich der Bestand an Zahlungsmitteln sowie an Wertpapieren und sonstigen finanziellen Vermögenswerten auf insgesamt 205,9 Mio. € (Vorjahr: 248,3 Mio. €) und lag damit um 17% unter Vorjahresniveau. Dabei gingen die liquiden Mittel geringfügig um 6,2 Mio. € zurück, während der Bestand an Wertpapieren um 36,2 Mio. € abgebaut wurde, um kurzfristige Verbindlichkeiten zurückzuführen und somit das Zinsergebnis zu optimieren. Diese Mittel sind Bestandteil einer starken Liquiditätsreserve zur Finanzierung des saisonalen Working-Capital-Bedarfs und vertraglicher Cashflows im Jahr 2019.

Das Konzerneigenkapital erhöhte sich im vergangenen Jahr um 1% auf 1.939,1 Mio. € (Vorjahr: 1.911,2 Mio. €). Diese Veränderung war einerseits auf das leicht verbesserte Ergebnis nach Ertragsteuern von 146,9 Mio. € zurückzuführen (Vorjahr: 140,6 Mio. €). Andererseits minderten die Auszahlung von Dividenden in Höhe von 34,9 Mio. €, der Abzug des Hybridkupons von 13,6 Mio. € sowie der Rückkauf eigener Aktien in Höhe von 45,0 Mio. € das Eigenkapital. Darüber hinaus gingen durch die Ausübung der Call Option auf die restlichen Anteile unserer osteuropäischen Dachaktivitäten Minderheiten in Höhe von 22,6 Mio. € zuzüglich eines Unterschiedsbetrages von 10,6 Mio. € ab, der mit den Kapitalrücklagen verrechnet wurde. Im sonstigen Gesamtergebnis wurden ein Rückgang der Hedgingreserven von 9,5 Mio. € sowie versicherungsmathematische Gewinne nach Steuern im Zusammenhang mit leistungsorientierten Pensionsplänen und Abfertigungsvorsorgen in Höhe von 12,3 Mio. € erfasst.

Die passiven latenten Steuern stiegen gegenüber dem Vorjahr leicht von 71,6 Mio. € auf 75,0 Mio. €, während sich die langfristigen Personalrückstellungen insbesondere aufgrund des Rückganges von Pensionsverpflichtungen in Großbritannien und den USA auf 136,4 Mio. € (Vorjahr: 155,0 Mio. €) verringerten. Da keine neuen leistungsorientierten Pensionszusagen abgeschlossen wurden bzw. die bestehenden Zusagen nach Möglichkeit in beitragsorientierte Zusagen umgewandelt werden, kommt es, abgesehen von Gesetzes- oder Parameteränderungen, tendenziell zu einer Verringerung der bilanzierten Pensionsverpflichtungen. Sonstige langfristige Rückstellungen, deren Hauptbestandteil Garantierückstellungen und Rekultivierungsverpflichtungen sind, erhöhten sich durch den Anstieg der Rekultivierungsrückstellungen von 76,5 Mio. € auf 83,6 Mio. €. Die kurzfristigen Rückstellungen erhöhten sich vor allem durch Dotierungen für strukturelle Anpassungen im Ziegel- und keramischen Rohrgeschäft in Deutschland auf 51,9 Mio. € (Vorjahr: 39,1 Mio. €). Der Anteil der gesamten Rückstellungen an der Bilanzsumme verblieb mit 7% auf dem Vorjahresniveau.

Die verzinslichen Verbindlichkeiten (Finanzverbindlichkeiten) stiegen um 22,8 Mio. € auf 837,5 Mio. € (Vorjahr: 814,7 Mio. €) an und enthielten Verbindlichkeiten

gegenüber Banken, Anleihezeichnern und sonstigen Dritten von 829,9 Mio. € (Vorjahr: 806,1 Mio. €) sowie Derivate mit negativen Marktwerten von 7,6 Mio. € (Vorjahr: 8,6 Mio. €). Diesen Verbindlichkeiten stehen liquide Mittel und Wertpapiere von 205,9 Mio. € (Vorjahr: 248,3 Mio. €) und zugesagte Kreditlinien in Höhe von

400,0 Mio. € gegenüber, von denen zum Bilanzstichtag 345,0 Mio. € nicht gezogen waren. Von den verzinslichen Verbindlichkeiten in Höhe von 837,5 Mio. € haben 85% (Vorjahr: 61%) langfristigen und 15% (Vorjahr: 39%) kurzfristigen Charakter.

Berechnung der Nettoverschuldung 1)
in MEUR 2017 2018 Vdg. in %
Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 492,9 709,6 +44
Kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 320,7 126,9 -60
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 1,1 1,0 -7
- Konzernforderungen und -verbindlichkeiten aus Finanzierung -20,5 -21,7 +6
- Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte -58,5 -21,1 -64
- Zahlungsmittel -169,3 -163,1 +4
Nettoverschuldung 566,4 631,6 +12

1) exklusive der Hybridanleihe 2014, welche gemäß IFRS im Eigenkapital ausgewiesen wird

Die Nettoverschuldung zum 31.12.2018 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 12% auf 631,6 Mio. € (Vorjahr: 566,4 Mio. €). Somit entsprach die Nettoverschuldung mit Jahresende 2018 einem Verschuldungsgrad von 32,6%, der leicht über dem Vorjahreswert von 29,6% zu liegen kam. Die Entschuldungsdauer lag am 31.12.2018 wie im Vorjahr bei 1,4 Jahren, die EBITDA-Zinsdeckung bei 11,3 (Vorjahr: 11,5).

Entwicklung der Nettoverschuldung (Net Debt) in MEUR

Bilanzkennzahlen 2017 2018
Capital Employed in MEUR 2.459,2 2.536,7
Nettoverschuldung in MEUR 566,4 631,6
Eigenkapitalquote in % 52,2 51,8
Verschuldungsgrad in % 29,6 32,6
Anlagendeckung in % 83,2 81,2
Working Capital zu Umsatz in % 17,1 16,6

Treasury

Das Jahr 2018 war im Treasury von zwei maßgeblichen Refinanzierungsschritten gekennzeichnet. Einerseits emittierten wir im Mai des vergangenen Jahres eine Anleihe mit einem Volumen von 250 Mio. € und einer sechsjährigen Laufzeit, um die Fälligkeiten des Jahres und die operativen Bedürfnisse der Gruppe zu decken. Die Anleihe wurde mit großem Erfolg überwiegend bei internationalen Investoren platziert und war annähernd dreifach überzeichnet. Dies erlaubte es uns, einen attraktiven Kupon von 2,00% für die Laufzeit zu fixieren.

Aufgrund der guten Marktlage entschied sich Wienerberger im vierten Quartal 2018 dazu, die im Jahr 2019 zur Refinanzierung anstehende Betriebsmittellinie von 400 Mio. € vorzeitig zu refinanzieren. Die Kreditlinie wurde beim bisher bestehenden Bankenkonsortium platziert und weist nun eine zumindest fünfjährige Laufzeit auf, wobei Wienerberger zwei Verlängerungsoptionen hat, so dass die Laufzeit bis zu sieben Jahre betragen könnte. Darüber hinaus lag die Zins- und Gebührengestaltung unter den bisher gültigen Sätzen. Die vertraglichen Einschränkungen wurden auf nur noch eine finanzielle Kennzahl (Nettoverschuldung geteilt durch EBITDA) reduziert und der einzuhaltende Wert bereits an die ab 2019 gültigen Vorgaben des IFRS 16 zu Leasingverbindlichkeiten angepasst. Daher kann diese Refinanzierung als sehr attraktiv bezeichnet werden. Die Linie wird wie bisher saisonal für den Working Capital Bedarf genutzt und mit den Cashflows der zweiten Jahreshälfte wieder zurückgeführt werden.

Der saisonale Finanzierungsbedarf des Nettoumlaufvermögens wurde über die revolvierende Kreditlinie von 400,0 Mio. € gedeckt und der Cashflow der zweiten Jahreshälfte genutzt, um die Linie zum Jahresende wieder auf einen Ausnutzungsstand von 55,0 Mio. € zurückzuführen. Das Nettozinsergebnis lag mit -39,3 Mio. € aufgrund gesunkener Zinserträge für Sicherungsinstrumente sowie gestiegener Zinsaufwendungen für Finanzierungen in Fremdwährung unter dem Vorjahreswert von -36,2 Mio. €.

Der Bestand liquider Mittel blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 163,1 Mio. € annähernd stabil (Vorjahr: 169,3 Mio. €) und bildete zusammen mit Wertpapierpositionen und der zugesagten, aber nicht ausgenützten Kreditlinie von 345,0 Mio. € die Liquiditätsreserve der Gruppe zur Sicherstellung der Liquidität der folgenden 12 Monate. Die bestehende Liquidität wird insbesondere für den saisonalen Lageraufbau im ersten Quartal sowie teilweise zur Tilgung von Fälligkeiten Verwendung finden und daher nicht längerfristig extern veranlagt. Infolgedessen besteht die Problematik der aktuellen Zinslandschaft mit teilweise negativen Zinssätzen nicht und es steht die Wirtschaftlichkeit unseres Handelns im Mittelpunkt.

Die für die Bankverträge und das Rating wichtigen Finanzkennzahlen zeigten 2018 eine stabile Entwicklung mit ausreichend Spielraum zu den extern vorgegebenen Schwellenwerten. Die Entschuldungsdauer (Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA) von 1,4 verblieb auf dem Wert des Vorjahres und der Zinsdeckungsgrad entwickelte sich mit 11,3 (EBITDA / Nettozinsaufwand) annähernd stabil (Vorjahr: 11,5).

Damit übertrafen wir das intern gesetzte Ziel, die Entschuldungsdauer am Ende des Jahres unter 2,0 zu halten, deutlich. Auch die von unserer Ratingagentur gesetzten Zielwerte zeigen, dass die Wienerberger Gruppe stark in der Ba1 Ratingklasse positioniert ist.

Treasury Kennzahlen 31.12.2017 31.12.2018 Schwellenwert
Nettoverschuldung / EBITDA 1,4 1,4 <3,50
EBITDA / Zinsergebnis 11,5 11,3 >3,75

Zum Bilanzstichtag waren 87% der Finanzverbindlichkeiten fix verzinst. Den verbleibenden 13% an variabel verzinsten Verbindlichkeiten stehen teilweise variabel verzinste Veranlagungen gegenüber, wodurch das Zinsrisiko der Gruppe zusammen mit Zinssicherungsinstrumenten in der Hauptrefinanzierungswährung Euro fast vollständig eliminiert wird. Dennoch bestehen bei Finanzierungen in Fremdwährung in eingeschränktem Ausmaß Zinsrisiken.

Fremdwährungsschwankungen schlagen sich bei Wienerberger aufgrund des lokalen Charakters des Geschäfts vorwiegend als Translationsrisiken und in einem geringeren Ausmaß als Transaktionsrisiken nieder. Trans-

Fristigkeiten der verzinslichen Finanzverbindlichkeiten

aktionsrisiken werden im Konzern vorwiegend mit Termingeschäften abgesichert. Während der Großteil der Finanzierungen in Euro denominiert ist, betrachtet Wienerberger das bilanzielle Währungsrisiko anhand der Nettorisikoposition in den wichtigsten Währungen (kanadischer Dollar, Schweizer Franken, tschechische Krone, britisches Pfund, polnischer Zloty und US-Dollar) und sichert einen Teil des Risikos auf Basis von monatlichen Sensitivitätstests mittels Zins-Währungsswaps ab. Finanzielle Forderungen an Tochterunternehmen des Konzerns in Fremdwährung werden unter Berücksichtigung ökonomischer Restriktionen mittels Zins-Währungsswaps gegen Schwankungen abgesichert und stellen auf Konzernebene Translationssicherungen dar. Zum Bilanzstichtag bestan-

Fälligkeitsstruktur der verzinslichen Finanzverbindlichkeiten

den Derivatpositionen in kanadischen Dollar, tschechischen Kronen, britischen Pfund, polnischen Zloty, US-Dollar und Schweizer Franken.

Cashflow

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg infolge der starken operativen Entwicklung und eines im Vergleich zum Vorjahr geringeren Working Capital Aufbaus auf 319,4 Mio. € (Vorjahr: 272,3 Mio. €). Dabei ist es uns gelungen, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz noch weiter zu verbessern und einen Wert von 16,6% zu erreichen (Vorjahr: 17,1%).

Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag der Zahlungsmittelabfluss für Gesamtinvestitionen zwar mit 325,1 Mio. € (Vorjahr: 206,3 Mio. €) deutlich über dem Vorjahr, wurde jedoch teilweise durch Zuflüsse aus Anlagenabgängen und Unternehmensveräußerungen von insgesamt 64,7 Mio. € kompensiert, die ebenfalls über dem Vorjahreswert von 28,8 Mio. € zu liegen kamen. Dabei beinhalteten die Investitionen neben reinen Erhaltungsinvestitionen auch Verbesserungen im Produktionsprogramm sowie externe Unternehmenskäufe und Investitionen in das Finanzanlagevermögen. Die Veräußerungserlöse aus Anlagenabgängen in Höhe von 43,8 Mio. € stammten vorwiegend aus dem Programm zur Veräußerung nicht betriebsnotwendiger Liegenschaften und beinhalteten auch Einzahlungen von im Vorjahr realisierten Liegenschaftsverkäufen. Andererseits flossen der Gruppe auch 20,9 Mio. € für den Verkauf der österreichischen Aktivitäten mit Betonflächenbefestigungen zu. Darüber hinaus umfasste der Cashflow aus der Investitionstätigkeit im abgelaufenen Jahr auch Investitionen in das Finanzanlagevermögen von 6,1 Mio. € sowie Zuflüsse aus Wertpapierverkäufen von 15,6 Mio. € und von Dividenden aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 3,0 Mio. € (Vorjahr: 6,6 Mio. €).

Insgesamt erzielte Wienerberger im Jahr 2018 einen Free Cashflow von 236,5 Mio. € (Vorjahr: 152,5 Mio. €). Dieser wurde einerseits für Wachstumsinvestitionen in Höhe von 158,9 Mio. € aufgewendet, die auch den Kauf der Minderheitsanteile an unserem osteuropäischen Dachziegelgeschäft beinhalteten. Darüber hinaus erfolgten die Ausschüttung von Dividenden von 34,9 Mio. €, Aktienrückkäufe in Höhe von 45,0 Mio. € sowie die Zahlung des Hybridkupons in Höhe von 13,6 Mio. €, wodurch der Nettocashflow einen Zahlungsmittelabfluss von 15,8 Mio. € zeigte.

Cashflow Statement
in MEUR
2017
2018 Vdg. in %
Cashflow aus dem Ergebnis
302,4
326,5 +8
Veränderung Working Capital und Sonstiges
-30,1
-7,1 +76
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
272,3
319,4 +17
Normalinvestitionen
-147,5
-166,3 -13
Wachstumsinvestitionen 1)
-58,8
-128,8 <-100
Devestitionen und Sonstiges
27,6
83,3 >100
Cashflow aus Investitionstätigkeit
-178,7
-211,7 -18
Wachstumsinvestitionen 1)
58,8
128,8 >100
Free Cashflow
152,5
236,5 +55

1) Wachstumsinvestitionen exklusive Erwerb nicht beherrschender Anteile

Investitionen

Die Gesamtinvestitionen betrugen im Berichtsjahr 325,1 Mio. € (Vorjahr: 206,3 Mio. €) und beinhalten neben Akquisitionen und Investitionen in Werkserweiterungen auch den Kauf der restlichen Anteile an unserem osteuropäischen Dachziegelgeschäft und darüber hinaus vorwiegend Normalinvestitionen. Die Abgrenzung von Wachstums- und Normalinvestitionen richtet sich danach, ob durch eine Investition neue Märkte oder Produktsegmente erschlossen oder Kapazitäten erweitert werden. Instandhaltungsinvestitionen, Investitionen für technische Neuerungen oder für Produktionsanlagen für hochwertige Produkte werden unter den Normalinvestitionen ausgewiesen.

Gesamtinvestition

in MEUR

Im Jahr 2018 fielen Wachstumsinvestitionen in Höhe von 103,2 Mio. € (Vorjahr: 43,1 Mio. €) für Akquisitionen und den Kauf von Minderheitsanteilen sowie 55,7 Mio. €

(Vorjahr: 15,7 Mio. €) für die Erweiterung von Werkskapazitäten und Verbesserungen im Produktprogramm an. Auf Normalinvestitionen entfielen im Geschäftsjahr 2018 somit 166,3 Mio. € (Vorjahr: 147,5 Mio. €) oder 89% der

Abschreibungen (Vorjahr: 78%). Von den Gesamtinvestitionen entfielen im Berichtsjahr 59% auf die Division Clay Building Materials Europe, 23% auf Pipes & Pavers Europe, 13% auf North America und 6% auf Holding & Others.

Entwicklung Anlagevermögen
in MEUR
Immaterielles Sachanlagen Finanzanlagen Gesamt
31.12.2017 690,9 1.587,5 18,4 2.296,8
Investitionen 24,2 191,6 6,1 221,9
Konsolidierungskreisänderungen 11,3 46,2 0,0 57,5
Abschreibungen und Wertminderungen -19,1 -188,0 -1,9 -209,0
Zuschreibungen 3,6 0,7 0,0 4,3
Veräußerungen 0,0 -9,1 0,0 -9,1
Währungsumrechung und Sonstiges 1,8 13,4 11,4 26,6
31.12.2018 712,7 1.642,3 34,0 2.389,0
Gesamtinvestitionen 1)
in MEUR
2017 2018 Vdg. in %
Clay Building Materials Europe 96,1 190,7 +98
Pipes & Pavers Europe 57,9 73,5 +27
North America 43,9 42,4 -4
Holding & Others 8,3 18,5 >100
Wienerberger Gruppe 206,3 325,1 +58

1) Zugänge zu Sachanlagevermögen, immateriellem Vermögen und Finanzanlagevermögen inklusive Working Capital und Konsolidierungskreisänderungen bzw. Normalinvestitionen plus Wachstumsinvestitionen

Value Management

Die langfristige und nachhaltige Schaffung von Wert für unsere Aktionäre (Shareholder Value) steht im Mittselpunkt des Wienerberger Value Managements. Zur Sicherstellung einer effizienten Kapitalallokation basiert die wertorientierte Unternehmensführung auf Rentabilitätskennzahlen, die sowohl die Wertschaffung einzelner Unternehmenseinheiten als auch der gesamten Gruppe abbilden. Unsere Spitzenkennzahl ist der Return on Capital Employed nach Steuern (ROCE nach Steuern), welcher die Nachsteuerrendite auf das aktuell im Unternehmen eingesetzte Kapital misst und eine international gängige Kennziffer für vergleichende Unternehmensanalysen ist. Zur Berechnung wird der Net Operating Profit After Tax

(NOPAT) zum durchschnittlichen verzinslichen Gesamtkapital (Capital Employed) in Beziehung gestellt.

Im Jahr 2018 erwirtschaftete Wienerberger aufgrund der starken operativen Entwicklung einen deutlichen Anstieg des EBIT operativ auf 248,2 Mio. € (Vorjahr: 194,2 Mio. €). Infolgedessen stieg der NOPAT trotz der höheren Steuerbelastung auf 188,2 Mio. € nach 180,4 Mio. € in der Vergleichsperiode des Vorjahrs. Das Capital Employed erhöhte sich im Jahresvergleich auf 2.536,7 Mio. € (Vorjahr: 2.459,2 Mio. €). In Summe verbesserte sich der ROCE nach Steuern auf 7,5% (Vorjahr: 7,3%).

Berechnung EBIT operativ und NOPAT 2017 2018
EBIT in MEUR 178,7 239,8
Wertminderungen / Wertaufholungen von Vermögenswerten in MEUR 9,2 8,4
Firmenwertabschreibungen in MEUR 6,3 0,0
EBIT operativ in MEUR 194,2 248,2
Ertragsteuern in MEUR -4,2 -48,5
Bereinigte Steuern in MEUR -9,5 -11,5
NOPAT in MEUR 180,4 188,2
Berechnung des durchschnittlichen Capital Employed 2017 2018
Eigenkapital und nicht beherrschende Anteile in MEUR 1.911,2 1.939,1
Finanzverbindlichkeiten und Finanzierungsleasing in MEUR 814,7 837,5
Konzernforderungen und -verbindlichkeiten aus Finanzierung in MEUR -20,5 -21,7
Liquide Mittel und Finanzanlagevermögen in MEUR -246,1 -218,1
Capital Employed am Stichtag in MEUR 2.459,2 2.536,7
Durchschnittliches Capital Employed in MEUR 2.459,6 2.498,0
Berechnung ROCE nach Steuern 2017 2018
NOPAT in MEUR 180,4 188,2
Durchschnittliches Capital Employed in MEUR 2.459,6 2.498,0
ROCE nach Steuern in % 7,3 7,5

4. Quartal 2018

Die Wienerberger Gruppe verzeichnete im vierten Quartal 2018 eine starke Geschäftsentwicklung:

  • › Umsatz um 7 % auf 809,7 Mio. € gesteigert
  • › Organische EBITDA Verbesserung um 14 % im Jahresvergleich

Clay Building Materials Europe

In der Division Clay Building Materials Europe verbesserte sich der Umsatz im vierten Quartal um 10 % auf 485,0 Mio. € und das EBITDA stieg um 9 % auf 89,2 Mio. €. Bereinigt um nicht operative Einmaleffekte erhöhte sich das EBITDA signifikant um 23 % auf 95,3 Mio. €.

In Osteuropa hielt die sehr positive Entwicklung der Wohnbautätigkeit in der gesamten Region an. Wir nutzten die starke Nachfrage für die weitere Verbesserung unserer Auslastung sowie für Preiserhöhungen. In Summe erhöhte sich der Umsatz im Segment Clay Building Materials Eastern Europe um 13 % auf 160,4 Mio. € und das EBITDA stieg signifikant um 24 % auf 49,0 Mio. €.

In Westeuropa zeigte sich auch im Schlussquartal ein differenziertes Bild. In Großbritannien entwickelte sich die Bauaktivität unverändert positiv auf gutem Niveau. Die große politische Unsicherheit hatte bislang noch keine merklichen Auswirkungen auf unsere Endmärkte und die Nachfrage nach Baustoffen. In Belgien und den Niederlanden profitierten wir von sehr starker Nachfrage und erzielten im vierten Quartal einen deutlichen Ergebnisanstieg. Zudem wirkten sich in den Niederlanden die erfolgreiche Integration von Wachstumsprojekten sowie die Veräußerung von Vermögenswerten positiv aus. Auch in Frankreich erwirtschafteten wir in einem herausfordernden Marktumfeld ein zufriedenstellendes Ergebnis. Im stabilen deutschen Markt für Ein- und Zweifamilienhäuser führten die laufenden Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstrukturen weiterhin zu einer Stärkung der Ertragskraft. Dennoch lag das Ergebnis infolge von Einmalkosten für die Schließung eines Standorts und der Verschlankung der Verwaltung im vierten Quartal unter der Vergleichsperiode des Vorjahres. Insgesamt verbesserte sich der Umsatz des Segments um 8 % auf 324,6 Mio. € und das EBITDA betrug 40,2 Mio. € nach 42,7 Mio. € im Vorjahr. Bereinigt um Konsolidierungseffekte, den Verkauf von Vermögenswerten und Restrukturierungskosten erzielten wir jedoch einen deutlichen Anstieg des EBITDA um 14 %.

Pipes & Pavers Europe

In der Division Pipes & Pavers Europe stieg der Umsatz im vierten Quartal um 5 % auf 250,6 Mio. €. Das EBITDA verbesserte sich von 3,5 Mio. € im Vorjahr auf 19,0 Mio. €. Das um Restrukturierungskosten und Konsolidierungseffekte bereinigte Ergebnis erhöhte sich um 11 % auf 18,9 Mio. €.

Im Segment Pipes & Pavers Western Europe zeigte das vierte Quartal eine Fortsetzung des Trends aus den ersten neun Monaten. Im Kunststoffrohrgeschäft entwickelten sich unsere Kernmärkte stabil bis leicht positiv. In diesem Umfeld profitierten wir insbesondere vom Ergebnisbeitrag des erworbenen norwegischen Spezialisten für vorisolierte Rohre und der erfolgreichen Neuausrichtung unserer Aktivitäten in Frankreich, die eine deutliche Stärkung der Ertragskraft zur Folge hatte. Im keramischen Rohrgeschäft nutzten wir die starke Nachfrage im Schlussquartal für Absatzwachstum. Zusammen mit Preissteigerungen sowie der Profitabilitätsverbesserung infolge der umgesetzten Strukturanpassungen konnten wir das Ergebnis signifikant verbessern. Insgesamt stieg der Umsatz des Segments um 5 % auf 145,2 Mio. € und das EBITDA erhöhte sich auf 12,1 Mio. € nach -2,5 Mio. € im Vorjahr. Bereinigt um Restrukturierungskosten und Konsolidierungseffekte verbesserte sich das Ergebnis um 22 %.

Im Segment Pipes & Pavers Eastern Europe zeigte unser Geschäft mit Betonflächenbefestigungen wie in den Quartalen zuvor eine sehr starke Entwicklung. Die unverändert hohe Nachfrage nutzten wir für Absatzwachstum und die Realisierung höherer Durchschnittspreise. Zusammen mit dem Ergebnisbeitrag aus erfolgreich umgesetzten Wachstumsprojekten sowie der positiven Auswirkung des Verkaufs der Aktivitäten in Österreich stieg das operative Ergebnis signifikant. Im Kunststoffrohrgeschäft profitierten wir weiterhin in Polen und Ungarn von einem Anstieg

bei EU-geförderten Infrastrukturinvestitionen. In den übrigen Märkten der Region waren unverändert keine positiven Effekte aus der Zunahme von öffentlichen Ausschreibungen für kofinanzierte Projekte zu beobachten. In unserem Geschäft in der Türkei mussten wir auch im Schlussquartal aufgrund der Abwertung der Landeswährung einen gesunkenen Ergebnisbeitrag hinnehmen. In Summe stieg der Segment-Umsatz um 5 % auf 105,4 Mio. € und das EBITDA verbesserte sich auf 6,9 Mio. € nach 6,0 Mio. € im Vorjahr.

North America

In der Division North America konnten wir im vierten Quartal nicht an die starke Performance im Schlussquartal 2017 anschließen. In den USA war die Bautätigkeit zu Jahresende sowohl im Wohnbausegment als auch im Infrastrukturbereich von sehr feuchter Witterung und einem frühen Wintereinbruch beeinträchtigt. Während es uns im US-amerikanischen Ziegelgeschäft gelungen ist, das Ergebnis annähernd zu halten, mussten wir in unseren Rohraktivitäten einen Rückgang von hohem Niveau hinnehmen. Die im Dezember abgeschlossene Übernahme eines Ziegelproduzenten in Pennsylvania bedeutet den Zugang zu attraktiven Ballungszentren im Raum New York, New Jersey und Maryland. Diese Akquisition wird ab 2019 zum Ergebnis beitragen. In Kanada hatte die Verschärfung der Immobilienmarktregulierung wie erwartet die Abkühlung der Marktaktivität von sehr hohem Niveau zur Folge und führte zu einem Ergebnisrückgang. In Summe sank der Umsatz in der Division North America um 4 % auf 71,8 Mio. € und das EBITDA ging um 17 % auf 8,8 Mio. € zurück.

Außenumsatz
in MEUR
10-12/2017 10-12/2018 Vdg. in %
Clay Building Materials Europe 442,6 485,0 +10
Clay Building Materials Eastern Europe 142,2 160,4 +13
Clay Building Materials Western Europe 300,4 324,6 +8
Pipes & Pavers Europe 238,8 250,6 +5
Pipes & Pavers Eastern Europe 100,0 105,4 +5
Pipes & Pavers Western Europe 138,8 145,2 +5
North America 74,8 71,8 -4
Holding & Others 2,2 2,3 +2
Wienerberger Gruppe 758,3 809,7 +7
EBITDA
in MEUR 10-12/2017 10-12/2018 Vdg. in %
Clay Building Materials Europe 82,2 89,2 +9
Clay Building Materials Eastern Europe 39,5 49,0 +24
Clay Building Materials Western Europe 42,7 40,2 -6
Pipes & Pavers Europe 3,5 19,0 >100
Pipes & Pavers Eastern Europe 6,0 6,9 +16
Pipes & Pavers Western Europe -2,5 12,1 >100
North America 10,6 8,8 -17
Holding & Others 3,8 -17,6 <-100
Wienerberger Gruppe 100,0 99,4 -1

Geschäftssegmente

Clay Building Materials Europe

Die Division Clay Building Materials Europe zeigte 2018 eine starke Entwicklung:

  • › Leichtes Wachstum der Wohnbauaktivität in Europa
  • › Positives Marktumfeld für Steigerung des Absatzes und Verbesserung der Durchschnittspreise genutzt
  • › Umsatz um 7% auf 1.918,8 Mio. € erhöht (Vorjahr: 1.787,0 Mio. €)
  • › EBITDA um 10% auf 357,6 Mio. € gesteigert (Vorjahr: 324,3 Mio. €)
  • › Bereinigtes EBITDA steigt vor Währungseffekten, Konsolidierungskreisänderungen, dem Verkauf von Vermögenswerten und Restrukturierungskosten signifikant um 18% auf 367,1 Mio. €
Clay Building Materials Europe 2017 2018 Vdg. in %
Außenumsatz in MEUR 1.787,0 1.918,8 +7
EBITDA in MEUR 324,3 357,6 +10
EBIT operativ in MEUR 185,0 240,4 +30
Gesamtinvestitionen in MEUR 96,1 190,7 +98
Capital Employed in MEUR 1.523,4 1.555,7 +2
Ø Mitarbeiter in FTE 10.572 10.808 +2

Ausblick 2019

Für das Jahr 2019 gehen wir von einem weiteren leichten Wachstum der europäischen Wohnbautätigkeit aus. In der Region Osteuropa rechnen wir mit einer Fortsetzung der starken Dynamik in nahezu allen Kernmärkten, wohingegen sich für Westeuropa unterschiedliche Trends abzeichnen. In Großbritannien ist die Visibilität der Marktentwicklung infolge der großen politischen Unsicherheit derzeit gering. Aufgrund des strukturellen Bedarfs an Wohnraum und der Verlängerung der Förderprogramme erwarten wir aus heutiger Sicht weiteres Wachstum. Im französischen Wohnbaumarkt gehen wir nach der Rücknahme von staatlichen Förderungen von einer anhaltend schwachen Nachfrage aus. Für die Märkte Belgien und die Niederlande, welche sich auf einem hohen Niveau befinden, rechnen wir aufgrund des positiven Umfelds im Neubausegment mit weiteren Zuwächsen. Darüber hinaus erwarten wir steigende Beiträge aus den 2018 abgeschlossenen Übernahmen von Produzenten für Fassadenlösungen in den Niederlanden. In Deutschland erwarten wir eine stabile Entwicklung im Ein- und Zweifamiliensegment. Für die Nachfrage am Renovierungsmarkt, der ein wesentlicher Treiber für das Dachgeschäft ist, sehen wir in unseren westeuropäischen Kernregionen noch keine Belebung. Die erfolgreich umgesetzten Optimierungsmaßnahmen in Deutschland und Österreich

werden sich 2019 aufgrund der Verschlankung der Kostenstruktur und der verbesserten Marktbearbeitung positiv auf das Ergebnis auswirken.

Im Rahmen unseres Fast Forward 2020 Programms arbeiten wir insbesondere an der Optimierung von Produktionsprozessen, an einer verbesserten Preis- und Sortimentspolitik und einer Zentralisierung der Beschaffung. Zusätzlich werden wir Investitionen in die Automatisierung und in Kapazitätserweiterungen tätigen. Die damit einhergehende Reduktion von Herstellkosten sowie die fortlaufende Verbesserung von Ausschussraten wird einerseits zu effizienteren Kostenstrukturen und andererseits zur Erhöhung der Qualität führen. Durch die kontinuierliche Umsetzung des Fast Forward 2020 Programms werden wir in den kommenden zwei Jahren eine erhebliche Ergebnisverbesserung erreichen.

Ab 2019 berichten wir über unsere Aktivitäten mit keramischen Baustoffen für die Gebäudehülle und das Geschäft mit Betonflächenbefestigungen in der Business Unit Wienerberger Building Solutions. In Summe erwarten wir für diese Geschäftsfelder einen höheren Absatz sowie eine Verbesserung der Durchschnittspreise und gehen infolgedessen von einer weiteren deutlichen Ergebnissteigerung aus.

Clay Building Materials Western Europe

In der Region Westeuropa verzeichneten wir im Berichtsjahr unterschiedliche regionale Entwicklungen. In Summe ist es uns 2018 gelungen, den Umsatz um 4% auf 1.272,4 Mio. € und das EBITDA um 2% auf 190,5 Mio. € zu steigern. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich deutlich um 11% auf 198,7 Mio. €.

In Großbritannien blieb die Wohnbautätigkeit trotz ungelöster Brexit-Thematik auf anhaltend gutem Niveau. Die erfreuliche Steigerung der Baubeginne im Einfamiliensegment, in dem wir über eine besonders starke Marktposition verfügen, führte zu einer hohen Nachfrage nach Vormauerziegeln in unseren Kernregionen. Diese nutzten wir sowohl für Mengen- als auch für Preissteigerungen und erwirtschafteten einen Umsatz- und Ergebnisanstieg.

Nachdem die Wohnbauaktivität Belgiens im Vorjahr aufgrund der Verknappung von PUR/PIR-Dämmstoffen hinter unseren Erwartungen geblieben war, stiegen die Baubeginne im Berichtsjahr sowohl für Ein- als auch für Zweifamilienhäuser. Die erhöhte Nachfrage nutzten wir für Mengen- und Preissteigerungen. Auch in den Niederlanden profitierten wir von einer Zunahme der Baubeginne für Ein- und Zweifamilienhäuser und wir steigerten Umsatz und EBITDA in beiden Ländern signifikant. Zusätzlich verstärkten wir durch zwei in der Berichtsperiode übernommene Produzenten für keramische Fassadenlösungen unsere Marktposition in den Niederlanden.

In Frankreich wirkte sich die Rücknahme von staatlichen Förderprogrammen nachteilig auf die Wohnbautätigkeit und die Nachfrage nach Baustoffen aus. Infolgedessen mussten wir einen Rückgang von Umsatz und Ergebnis hinnehmen.

Der Wohnbaumarkt in Deutschland entwickelte sich stabil auf gutem Niveau. Im Berichtsjahr optimierten wir unsere Marktbearbeitung, verschlankten unsere Vertriebsstrukturen und mussten infolge der daraus resultierenden Einmalkosten einen Ergebnisrückgang hinnehmen. Die umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen in der Produktion und der Verwaltung führten jedoch planmäßig zur Verbesserung von Prozessen und zu einer höheren Auslastung, wodurch wir unsere Ertragskraft nachhaltig steigern konnten.

2017 2018 Vdg. in %
in MEUR 1.272,4 +4
in MEUR 187,0 190,5 +2
in MEUR 95,0 121,4 +28
in MEUR 57,7 113,7 +97
in MEUR 1.101,3 +5
in FTE 6.121 6.262 +2
in Mio. NF 2.042 2.074 +2
in Mio. WF 1.476 1.547 +5
in Mio. m² 22,65 22,00 -3
1.224,1
1.051,7

Clay Building Materials Eastern Europe

In unseren osteuropäischen Kernmärkten setzte sich die positive Dynamik im Wohnungsneubau von Ein- und Zweifamilienhäusern im Berichtsjahr fort. Dieses starke Marktumfeld nutzten wir für die Erhöhung der Absatzmengen und der Durchschnittspreise von Hintermauerund Dachziegeln. In Summe steigerten wir sowohl den Umsatz um 15% auf 646,4 Mio. € als auch das EBITDA um 22% auf 167,1 Mio. €. Bereinigt um nicht operative Einmaleffekte stieg das EBITDA um 26% auf 168,4 Mio. €.

In Polen, dem größten Einzelmarkt der Region, führte die positive Entwicklung des Neubaumarktes insbesondere zu einer gestiegenen Nachfrage nach Hintermauerziegeln. Infolgedessen erzielten wir einen deutlichen Absatzzuwachs und steigerten zusammen mit verbesserten Durchschnittspreisen Umsatz und EBITDA signifikant.

Der österreichische Wohnbaumarkt befindet sich auf gutem Niveau und entwickelte sich stabil. Die Integration des im Vorjahr übernommenen Produzenten von Hintermauerziegeln verlief zufriedenstellend und hatte eine deutliche Absatzsteigerung zur Folge. Allerdings belasteten die Kosten für die Schließung zweier Produktionsstandorte erwartungsgemäß unser Ergebnis. Infolgedessen mussten wir trotz einer deutlichen Umsatzsteigerung einen Ergebnisrückgang hinnehmen.

In den übrigen Märkten der Region wirkte sich die starke gesamtwirtschaftliche Entwicklung positiv auf den Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern aus. Dieses Umfeld nutzten wir für die Verbesserung von Absatz und Durchschnittspreisen und wir steigerten Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr signifikant.

Clay Building Materials Eastern Europe 2017 2018 Vdg. in %
Außenumsatz
in MEUR
562,9 646,4 +15
EBITDA
in MEUR
137,3 167,1 +22
EBIT operativ
in MEUR
90,0 119,1 +32
Gesamtinvestitionen
in MEUR
38,4 77,0 >100
Capital Employed
in MEUR
471,7 454,4 -4
Ø Mitarbeiter 4.451
in FTE
4.546 +2
Absatz Hintermauerziegel
in Mio. NF
3.698 3.974 +7
Absatz Dachziegel
in Mio. m²
18,62 18,73 +1

Pipes & Pavers Europe

In der Division Pipes & Pavers Europe steigerten wir in einem gesunden Marktumfeld erfolgreich den Absatz sowie das Preisniveau und erzielten eine deutliche Steigerung von Umsatz und Ergebnis:

  • › Umsatzsteigerung um 6% auf 1.070,1 Mio. € (Vorjahr: 1.014,2 Mio. €)
  • › Erfolgreiche Umsetzung von Wachstumsprojekten und Optimierungsmaßnahmen
  • › Signifikante EBITDA-Verbesserung um 12% auf 78,2 Mio. € (Vorjahr: 69,7 Mio. €)
  • › Bereinigtes EBITDA steigt vor Währungseffekten, Konsolidierungskreisänderungen, dem Verkauf von Vermögenswerten und Restrukturierungskosten deutlich um 9% auf 91,2 Mio. €
Pipes & Pavers Europe 2017 2018 Vdg. in %
Außenumsatz in MEUR 1.014,2 1.070,1 +6
EBITDA in MEUR 69,7 78,2 +12
EBIT operativ in MEUR 20,1 29,4 +46
Gesamtinvestitionen in MEUR 57,9 73,5 +27
Capital Employed in MEUR 563,4 568,6 +1
Ø Mitarbeiter in FTE 4.210 4.182 -1

Ausblick 2019

Ab dem Jahr 2019 berichten wir über die Entwicklung unseres Kunststoffrohrgeschäfts sowie unserer Aktivitäten mit keramischen Rohren in der Business Unit Wienerberger Piping Solutions. Das Geschäft mit Betonflächenbefestigungen wird in die Business Unit Wienerberger Building Solutions umgegliedert, die der Division Clay Building Materials Europe nachfolgt.

Im Kunststoffrohrgeschäft erwarten wir eine deutliche Ergebnisverbesserung. In unseren osteuropäischen Märkten gehen wir von einem verstärkten Abruf von EU-Fördermitteln und damit von einer weiteren Zunahme bei öffentlichen Ausschreibungen für Infrastrukturprojekte aus. In Westeuropa und den nordischen Kernmärkten erwarten wir eine weitgehend stabile Entwicklung der Nachfrage, wodurch wir in Summe von einer leichten Absatzsteigerung ausgehen. Preiserhöhungen werden einen weiteren Anstieg der Rohstoffkosten abdecken. Die im Jahr 2018 abgeschlossene Übernahme eines führenden norwegischen Herstellers von vorisolierten Rohren wird einen positiven Ergebnisbeitrag leisten und unterstützt die Weiterentwicklung unseres Portfolios hin zu höherwertigen Produkten und Systemlösungen. Strategische Schwerpunkte für das Jahr 2019 sind einerseits die Umsetzung von Optimierungsprojekten im Rahmen des Fast Forward

2020 Programms sowie die Fokussierung auf drei Kerngeschäftsfelder: Gebäudelösungen, smarte Infrastruktur und Wassermanagement in der Landwirtschaft.

Für unser keramisches Rohrgeschäft gehen wir von einer deutlichen Ergebnissteigerung aus. Im europäischen Kerngeschäft erwarten wir eine leichte Erhöhung der Durchschnittspreise sowie eine Steigerung des Absatzes. Diese gründet auf Wachstum in den osteuropäischen Exportmärkten und einer stabilen Entwicklung in Westeuropa. Darüber hinaus werden wir weiterhin von der deutlichen Stärkung der Ertragskraft profitieren, die aus den 2018 erfolgreich umgesetzten Strukturmaßnahmen resultiert.

Unsere Aktivitäten mit Flächenbefestigungen aus Beton werden ab 2019 in der Business Unit Wienerberger Building Solutions ausgewiesen. Nach der starken Performance im Jahr 2018 gehen wir für 2019 von weiterem Wachstum aus. Wir werden eine positive Entwicklung der öffentlichen Nachfrage sowie von privaten Investitionen in Freiflächenlösungen für eine Absatzsteigerung und Preiserhöhungen nutzen. Darüber hinaus erwarten wir einen wesentlichen Ergebnisbeitrag aus den im Jahr 2018 umgesetzten Wachstumsprojekten. Zur Stärkung unserer Ertragskraft realisieren wir im Rahmen des Fast Forward

2020 Programms Projekte zur effizienteren Preisgestaltung und zur Optimierung von Produktionsprozessen.

Pipes & Pavers Western Europe

Im Berichtssegment Pipes & Pavers Western Europe stieg der Umsatz im Jahr 2018 um 5% auf 603,6 Mio. € (Vorjahr: 574,2 Mio. €). Das EBITDA verbesserte sich um 8% auf 34,2 Mio. €. Dabei standen im Jahresvergleich Restrukturierungskosten im keramischen Rohrgeschäft in Höhe von 16,1 Mio. € den Einmalkosten für die letztjährigen Strukturanpassungen im französischen Kunststoffrohrgeschäft in Höhe von 12,0 Mio. € gegenüber. Bereinigt um nicht operative Einmaleffekte zeigte das EBITDA eine deutliche Verbesserung um 7% auf 47,1 Mio. €.

Pipes & Pavers Western Europe 2017 2018 Vdg. in %
Außenumsatz in MEUR 574,2 603,6 +5
EBITDA in MEUR 31,8 34,2 +8
EBIT operativ in MEUR 4,7 5,2 +12
Gesamtinvestitionen in MEUR 36,8 39,9 +9
Capital Employed in MEUR 301,0 317,5 +5
Ø Mitarbeiter in FTE 1.884 1.892 0

In unseren westeuropäischen Kunststoffrohraktivitäten erzielten wir im Berichtsjahr ein deutliches Ergebniswachstum. In den Kernmärkten der Region, den nordischen Ländern sowie in den Niederlanden, entwickelte sich die Nachfrage stabil bis leicht positiv. Neben Irland, das von einem starken Anstieg der Wohnbauaktivität profitierte, zeigten sich die übrigen Märkte der Region weitgehend stabil. In diesem Umfeld ist es uns gelungen, steigende Rohstoffkosten an den Markt weiterzugeben und den Absatz, vor der Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten und der Sortimentsanpassung in Frankreich, leicht zu steigern.

Der Ergebniszuwachs war insbesondere auf drei Effekte zurückzuführen. Erstens hatte in Frankreich die Schließung eines Standorts und die Verschlankung unserer Strukturen wie erwartet eine deutliche Steigerung der Ertragskraft zur Folge. Darüber hinaus entfielen im Jahresvergleich die im vierten Quartal 2017 verbuchten Restrukturierungskosten. Zweitens zeigten die übernommenen Aktivitäten mit vorverkabelten Elektrorohren sowie mit vorisolierten Rohren eine sehr zufriedenstellende Entwicklung und trugen wesentlich zum Ergebnisanstieg bei. Drittens hatte im internationalen Projektgeschäft der Anstieg der Nachfrage einen deutlich über dem Vorjahr liegenden Ergebnisbeitrag zur Folge.

Im keramischen Rohrgeschäft entwickelte sich das Marktumfeld in Westeuropa weitgehend stabil und die osteuropäischen Exportmärkte zeigten eine Belebung der Nachfrage. Im abgelaufenen Geschäftsjahr profitierten wir von erfolgreich umgesetzten Erhöhungen der Durchschnittspreise, während der Absatz im europäischen Kerngeschäft leicht unter dem Vorjahr lag. Dieser Rückgang ist in erster Linie auf die im ersten Quartal eingeleiteten Strukturanpassungen zurückzuführen, die infolge einer Standortschließung zu einer Straffung des Produktsortiments sowie der Verwaltungsstrukturen führten. Die daraus resultierenden Kosten in Höhe von 16,1 Mio. € konnten im Berichtsjahr nicht vollständig kompensiert werden. Dennoch belegt der signifikante Anstieg der Profitabilität im zweiten Halbjahr die erfolgreiche Optimierung unserer Kostenstruktur und bestätigt unsere Zielsetzung, das Ergebnispotenzial sowie die Ertragskraft nachhaltig zu steigern.

Pipes & Pavers Eastern Europe

Im Segment Pipes & Pavers Eastern Europe stieg der Umsatz um 6% auf 466,5 Mio. € (Vorjahr: 440,0 Mio. €) und das EBITDA verbesserte sich um 16% von 37,9 Mio. € auf 43,9 Mio. €. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich um 10% auf 44,1 Mio. €.

Im osteuropäischen Kunststoffrohrgeschäft profitierten wir von einer Belebung bei EU-geförderten Infrastrukturprojekten und steigerten den Absatz. Insbesondere in Polen und Ungarn erzielten wir infolgedessen deutliche Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis. In den übrigen Märkten der Region, für die ebenfalls Fördermittel zur Kofinanzierung bereitstehen, hatte der Anstieg der Ausschreibungstätigkeit jedoch noch keine wesentliche Auswirkung auf die Geschäftsentwicklung. Der österreichische Heimatmarkt entwickelte sich stabil auf einem hohen Niveau. In der Türkei profitierten wir von einer starken Nachfrage und der erfolgreich umgesetzten Kapazitätserweiterung im Geschäft mit Bewässerungsapplikationen und erzielten ein operatives Rekordergebnis. Die signifikante Abwertung der türkischen Währung hatte jedoch einen Rückgang des Ergebnisbeitrags in der Berichtswährung zur Folge.

Unsere Aktivitäten mit Betonflächenbefestigungen zeigten im Jahr 2018 eine sehr starke Entwicklung. Wir nutzten den Anstieg privater Investitionen sowie der öffentlichen Nachfrage nach modernen Freiflächenlösungen für eine deutliche Steigerung von Absatz und Durchschnittspreisen. Darüber hinaus wurde mit dem gewinnbringenden Verkauf der österreichischen Aktivitäten ein wichtiger strategischer Meilenstein realisiert, der sich nachhaltig positiv auf die Geschäftsentwicklung auswirken wird. Einerseits ermöglichte dieser Schritt die Fokussierung auf die dynamischen osteuropäischen Kernmärkte und andererseits wurden Mittel für Investitionen freigesetzt, die für zusätzliche Kapazitäten in Wachstumsregionen sowie für die Stärkung der Positionierung als führender Anbieter im Hochwertsegment genutzt wurden. Mit dem Zukauf eines Werks in Rumänien sowie organischen Wachstumsprojekten in Kroatien und Ungarn haben wir die Grundlage für weiteres Wachstum geschaffen.

Pipes & Pavers Eastern Europe 2017 2018 Vdg. in %
Außenumsatz in MEUR 440,0 466,5 +6
EBITDA in MEUR 37,9 43,9 +16
EBIT operativ in MEUR 15,4 24,2 +57
Gesamtinvestitionen in MEUR 21,2 33,6 +59
Capital Employed in MEUR 262,4 251,1 -4
Ø Mitarbeiter in FTE 2.326 2.290 -2

North America

Die Division North America zeigte 2018 eine sehr gute Entwicklung:

  • › Deutlicher Ergebnisanstieg
  • › Starkes Wachstum des US-amerikanischen Kunststoffrohrgeschäfts
  • › Signifikanter Ergebnisbeitrag des übernommenen Vormauerziegelproduzenten in Mississippi
  • › EBITDA um 35% im Jahresvergleich gesteigert
  • › Bereinigtes EBITDA steigt vor Währungseffekten, Konsolidierungskreisänderungen und dem Verkauf von Vermögenswerten um 23% auf 38,6 Mio. €
North America 2017 2018 Vdg. in %
Außenumsatz in MEUR 308,7 306,8 -1
EBITDA in MEUR 32,0 43,2 +35
EBIT operativ in MEUR 3,0 18,1 >100
Gesamtinvestitionen in MEUR 43,9 42,4 -4
Capital Employed in MEUR 364,9 411,8 +13
Ø Mitarbeiter in FTE 1.305 1.380 +6
Absatz Vormauerziegel in Mio. WF 454 534 +18

Das US-amerikanische Ziegelgeschäft zeigte in 2018 trotz anhaltend feuchter Witterungsverhältnisse ein erfreuliches Ergebniswachstum. Der im Vorjahr übernommene Vormauerziegelproduzent in Mississippi leistete den erwartet starken Beitrag und wir steigerten auf Jahressicht den Absatz deutlich. Bei nahezu stabilen Durchschnittspreisen ist es uns gelungen, das EBITDA signifikant zu steigern. Weiters setzten wir mit der Ende 2018 abgeschlossenen Übernahme eines Vormauerziegelproduzenten in Pennsylvania unseren Konsolidierungskurs im USamerikanischen Ziegelgeschäft fort. Durch die Akquisition erweitern wir unsere Präsenz im Nordosten der USA sowie in Kanada um wichtige Absatzmärkte für hochwertige Ziegelprodukte. Unser Geschäft in Kanada war in den ersten sechs Monaten von starker Nachfrage geprägt. Im zweiten Halbjahr wirkten sich die Maßnahmen der Regierung zur verstärkten Regulierung des Immobilienmarktes wie erwartet dämpfend auf die Nachfrage aus und führten trotz Steigerung der Durchschnittspreise zu einem Rückgang von Umsatz und Ergebnis. Im US-amerikanischen Kunststoffrohrgeschäft profitierten wir vor allem von der Neupositionierung im Vertrieb und optimierten Herstellkosten. Zusammen mit verbesserten Durchschnittspreisen konnten wir unser Ergebnis im Vergleich zur Vorjahresperiode signifikant steigern.

In Summe erhöhte sich das EBITDA der Division North America um 35% auf 43,2 Mio. € (Vorjahr: 32,0 Mio. €), während das bereinigte EBITDA um 23% auf 38,6 Mio. € anstieg.

Ausblick 2019

Für das Jahr 2019 gehen wir von einer positiven Entwicklung im US-amerikanischen Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern aus, wovon wir im Ziegelgeschäft mit einer Ergebnissteigerung profitieren werden. Weiters rechnen wir mit einem starken Ergebnisbeitrag des in 2018 übernommenen Vormauerziegelproduzenten in Pennsylvania. In Kanada rechnen wir aufgrund der durch die Regierung gesetzten Maßnahmen zur Regulierung des Immobilienmarktes mit einer rückläufigen Nachfrage. Im Kunststoffrohrgeschäft stehen eine höhere Auslastung und zusätzliche Optimierungsmaßnahmen in der Produktion steigenden Rohstoffkosten gegenüber und wir gehen von einem zufriedenstellenden Ergebnis aus.

Insgesamt erwarten wir für die Division North America im Geschäftsjahr 2019 einen Anstieg von Umsatz und Ergebnis.

Holding & Others

Die Division Holding & Others umfasst neben der Konzernholding auch unser Ziegelgeschäft in Indien, das wir an einem Produktionsstandort für Hintermauerziegel im Raum Bangalore betreiben. Das indische Ziegelgeschäft hat sich 2018 operativ gut entwickelt und wir verzeichneten einen Anstieg des EBITDA. Das Ergebnis der Holdinggesellschaft lag deutlich unter dem Vorjahr. Einerseits ging der Ergebnisbeitrag aus dem Verkauf von Vermögenswerten deutlich zurück und andererseits stiegen nicht operative Einmalkosten deutlich an. Auf die Errichtung und Dotierung einer Mitarbeiterbeteiligungsstiftung sowie auf Beratungskosten und Strukturanpassungen in Zusammenhang mit der Gestaltung des Fast Forward 2020 Programms und weiteren strategischen Projekten entfielen zusammen mehr als 10 Mio. €.

Holding & Others 2017 2018 Vdg. in %
Außenumsatz in MEUR 8,6 8,3 -3
EBITDA in MEUR -11,1 -36,3 <-100
EBIT operativ in MEUR -13,9 -39,7 <-100
Gesamtinvestitionen in MEUR 8,3 18,5 >100
Capital Employed in MEUR 7,5 0,6 -92
Ø Mitarbeiter in FTE 210 226 +8

Ausblick und Ziele 2019

Marktausblick Europa

Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass sich die Wohnbauaktivität in der Mehrzahl unserer osteuropäischen Märkte weiter positiv entwickeln wird. Gleichzeitig rechnen wir in Westeuropa unverändert mit regional divergierenden Trends im Wohnungsneubau und einer stabilen Entwicklung des Renovierungssegments. In Summe erwarten wir trotz Unsicherheitsfaktoren für den europäischen Wohnbaumarkt leichtes Wachstum.

Im Infrastrukturbereich wird eine steigende Anzahl an osteuropäischen Märkten vom zunehmenden Abruf von EU-Fördermitteln für Infrastrukturprojekte profitieren. In Westeuropa und den nordischen Kernmärkten erwarten wir eine weitgehend stabile Entwicklung der Nachfrage. Die Rohstoffkosten werden weiterhin großen Schwankungen unterliegen. Darum ist es für uns von zentraler Bedeutung, die Kostenentwicklung zeitnah in unserer Preisgestaltung zu reflektieren.

Marktausblick Nordamerika

In den USA gehen wir von einer positiven Entwicklung im Wohnungsneubau aus und erwarten einen Anstieg der Nachfrage im Infrastrukturgeschäft. In Kanada rechnen wir aufgrund der durch die Regierung gesetzten Maßnahmen zur Regulierung des Immobilienmarktes mit einer rückläufigen Wohnbauaktivität.

Ziele

In Summe ist es unser Ziel das EBITDA der Wienerberger Gruppe auf 560 bis 580 Mio. € zu steigern. Diese Zielsetzung berücksichtigt eine Steigerung des Absatzes, eine Verbesserung der Durchschnittspreise über die gesamte Gruppe und positive Effekte aus Optimierungsmaßnahmen. Darüber hinaus ist darin ein positiver Effekt aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 in Höhe von rund 40 Mio. € enthalten. Demgegenüber schließt unsere Zielsetzung Beiträge aus dem Verkauf von Vermögenswerten, Währungseffekte, Konsolidierungskreisänderungen und Kosten für Strukturanpassungen nicht mit ein.

Darüber hinaus planen wir Normalinvestitionen in Höhe von rund 200 Mio. €. Diese enthalten neben Instandhaltungsinvestitionen auch Investitionen für die Entwicklung und Ausrollung innovativer Produkte, die Verbesserung der Umweltperformance und die Erhöhung der Arbeitssicherheit und -gesundheit. Der deutliche Anstieg im Jahresvergleich gründet auf der konsequenten Umsetzung des Fast Forward 2020 Programms. Für die beschleunigte Umsetzung von Optimierungsprojekten in der Produktion sind in den Normalinvestitionen rund 30 Mio. € enthalten.

Im Hinblick auf Wachstumsinvestitionen evaluieren wir derzeit eine große Anzahl attraktiver Projekte und prüfen insbesondere eine vielversprechende Pipeline möglicher Übernahmeziele auf deren Ergebnis-, Cashflowund Synergiepotenzial sowie auf strategische Entwicklungsmöglichkeiten. Während davon auszugehen ist, dass wir im Jahr 2019 eine Reihe von Wachstumsprojekten umsetzen werden, ist die Höhe der Investitionen aus heutiger Sicht noch nicht zuverlässig einzuschätzen. Wir werden zeitnah über den Fortschritt und die finanziellen Auswirkungen berichten.

Sonstige Unternehmensangaben

Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung (F&E) sind für Wienerberger von zentraler Bedeutung. Das Ziel ist durch Kosten- und Technologieführerschaft sowie durch Produktinnovationen Marktpositionen weiter auszubauen und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Die strategischen F&E-Projekte werden zentral gesteuert, während die Umsetzung in der Regel lokal erfolgt. F&E-Schwerpunktthemen sind die Optimierung von Produktionsprozessen sowie die laufende Weiterentwicklung bestehender und die Entwicklung neuer Produkte und Systemlösungen. Darüber hinaus arbeiten wir an der Digitalisierung von Prozessen und der schrittweisen Einführung von Industrie 4.0 im Bereich der Produktion. Neue Technologien werden dabei jeweils im Rahmen von F&E-Projekten auf ihre Leistungsfähigkeit und ihren Mehrwert getestet.

Um für zukunftsweisende Projekte und Ideen mit einem Fokus auf Innovation, Industrie 4.0 in der Produktion und Digitalisierung optimale Rahmenbedingungen außerhalb der bestehenden Strukturen zu schaffen, haben wir unser L.A.B. (Learn-Act-Build) eingerichtet. Dieses bietet nicht nur intern Raum für neue Entwicklungen, sondern fungiert auch als Schnittstelle für Kooperationen mit externen Partnern.

Produktionsprozesse

Die Optimierung der Produktionsprozesse und Minimierung der Energiekosten über alle Geschäftssegmente sind zentraler Bestandteil unseres gruppenweiten Optimierungsprogramms Fast Forward 2020 und stellen ein signifikantes Einsparungspotenzial dar.

Zu den Forschungsschwerpunkten in der keramischen Produktion zählen die weitere Automatisierung von Produktionsabläufen in allen Geschäftsbereichen, die Reduktion des Energieverbrauches im Trocknungs- und Brennprozess und der schonende Umgang mit Rohstoffressourcen.

Im Rohr- und Fittings-Segment steht die Optimierung der Produktionsprozesse und des Produktgewichts im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten. Ein weiterer

Fokus wird auf den erhöhten Einsatz von Recyclingmaterial gelegt, wodurch wir unseren ökologischen Fußabdruck verbessern und den Einsatz von Rohstoffen reduzieren.

Im Bereich Flächenbefestigungen aus Beton arbeiten wir an der Verbesserung der Rohstoffmischungen sowie an der Optimierung der Produktions- und Veredelungsprozesse und stellen damit eine kontinuierlich hohe Produktqualität sicher.

Produktentwicklung

Zentrales Ziel der Produktentwicklung ist die Optimierung von bautechnischen Produkteigenschaften, um den stetig steigenden Anforderungen an Baustoffe gerecht zu werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erweiterung von bestehenden und neuen Produkten um smarte bzw. digitale Funktionalitäten. Unser Ziel ist die Entwicklung von Lösungen, die eine schonende, schnelle und einfache Verarbeitung der Produkte auf der Baustelle ermöglichen und die darüber hinaus dem Kunden in der Nutzungsphase einen Mehrwert bieten. Wienerberger verfügt über mehrere Forschungszentren in Europa, die auf verschiedene Produktgruppen spezialisiert sind.

Die länderübergreifende Einführung von neuen Produkten wird zentral gesteuert und unsere Spezialisten vor Ort überwachen die Anpassung an lokale Marktgegebenheiten, um neue Entwicklungen entsprechend auf die Bedürfnisse unserer Kunden auszurichten. Auf diese Weise können Innovationen rasch und effizient in der gesamten Gruppe ausgerollt werden.

Erforschung neuer Tätigkeitsfelder

Wienerberger startete 2018 eine strategische Partnerschaft mit dem F&E-Startup Interbran, um gemeinsam neuartige und nachhaltige Hochleistungs-Dämmstoffe zu entwickeln. Die nicht-brennbaren Materialien verfügen über hervorragende wärmetechnische Eigenschaften und sind zu 100 % recyclingfähig. Durch diese Kooperation öffnet sich Wienerberger für ein völlig neues Geschäftssegment mit großem Potenzial im Dach-, Wand- und Fassadenbereich.

Wienerberger Aktie und Aktionäre

Die Wienerberger AG notiert mit nennwertlosen Stückaktien (Inhaberaktien) im Prime Market der Wiener Börse. Es existieren keine Vorzugs- oder Namensaktien und keine Einschränkungen für die Stammaktien. Das Prinzip "one share – one vote" kommt somit voll zum Tra

gen. In den USA wird die Wienerberger AG über ein ADR Level 1 Programm der Bank of New York im OTC Markt gehandelt. Mit einer Börsekapitalisierung von 2.115 Mio. € und einer Gewichtung im ATX von 5,1 % zum Jahresende 2018 zählt Wienerberger zu den größten börsenotierten Unternehmen Österreichs.

Die Wienerberger Aktie startete mit einem Kurs von 20,17 € ins Börsejahr 2018. Das generell gute Marktsentiment, unsere sehr starken Geschäftsergebnisse und die kontinuierliche Umsetzung unserer Strategie beflügelten die Aktie und wir markierten im August bei 24,06 € das Jahreshoch. Die letzten Monate waren durch einen Anstieg der Volatilität geprägt und es kam zu starken Korrekturen an den Börsen. Diesem Umfeld konnte sich die Wienerberger Aktie nicht entziehen und ging mit einer Performance von -10,8 % bei 18,00 € aus dem Handel. Allerdings zeigt der Vergleich mit der Entwicklung des Wiener Leitindex ATX von -19,7 % eine deutliche Outperformance der Wienerberger Aktie von 8,9 Prozentpunkten.

Unter Berücksichtigung der prognostizierten Geschäftsentwicklung schlägt der Vorstand der 150. o. Hauptversammlung am 6. Mai 2019 vor, eine Dividende von 50 Eurocent je Aktie auszuschütten, was einer Erhöhung um 67 % im Jahresvergleich entspricht. Mit

57,3 Mio. € beträgt die Dividendenauszahlung 26 % vom Free Cashflow nach Berücksichtigung der Kuponzahlung auf das Hybridkapital. Dies entspricht auf Grundlage des Jahresschlusskurses einer Dividendenrendite von 2,8 %.

Kennzahlen je Aktie 2017 2018 Vdg. in %
Ergebnis in EUR 1,05 1,15 +9
Ergebnis bereinigt in EUR 1,19 1,23 +4
Dividende in EUR 0,30 0,50 +67
Free Cashflow 1) in EUR 1,30 2,04 +56
Eigenkapital 2) in EUR 14,07 14,40 +2
Höchstkurs in EUR 22,45 24,06 +7
Tiefstkurs in EUR 16,85 17,57 +4
Ultimokurs in EUR 20,17 18,00 -11
Höchst KGV 21,3 21,0 -
Tiefst KGV 16,0 15,3 -
Ultimo KGV 19,2 15,7 -
Gewichtete Aktienanzahl 3) in Tsd. 116.956 116.154 -1
Ultimo Börsekapitalisierung in MEUR 2.371 2.115 -11
Ø Börseumsatz/Tag 4) in MEUR 9,9 9,5 -4

1) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit minus Investitions-Cashflow plus Wachstumsinvestitionen (exkl. Erwerb von Minderheitsanteilen) // 2) Eigenkapital inklusive nicht beherrschender Anteile, exklusive Hybridkapital // 3) bereinigt um zeitanteilig gehaltene Aktien // 4) in Doppelzählung

Aktionärsstruktur

Wienerberger ist eine reine Publikumsgesellschaft ohne Kernaktionär, deren Aktien zu 100 % im Streubesitz sind. Die Gruppe weist eine für international agierende, börsenotierte Unternehmen übliche breit gestreute Aktionärsstruktur auf. Gemäß der letzten Aktionärsstrukturerhebung im November 2018 befinden sich rund 13 % der Wienerberger Aktien im Besitz von privaten Anlegern, während die deutliche Mehrheit von institutionellen Investoren gehalten wird. Dabei kommt mehr als die Hälfte der institutionellen Anleger aus dem angelsächsischen Raum: Nordamerika (39 %) sowie Großbritannien (26 %). Der verbleibende Anteil befindet sich vorwiegend im Besitz von kontinentaleuropäischen Investoren.

Aktionärsstruktur nach Ländern (Institutionelle Investoren)

  • 1 USA 32 %
  • 2 Großbritannien 26 % 3 Frankreich 11 %
  • 4 Österreich 7 %
  • 5 Deutschland 7 %
  • 6 Kanada 7 %
  • 7 Sonstige 6 %
  • 8 Skandinavien 4 %

Eine Analyse der unterschiedlichen Anlagestrategien institutioneller Anleger zeigt, dass GARP-Investoren mit 31 % dominieren, gefolgt von wert- und wachstumsorientierten Investoren (26 % bzw. 17 %).

Aktionärsstruktur nach Investortyp (Institutionelle Anleger)

Aktionäre haben auf Grundlage der gesetzlichen Beteiligungspublizität gem. §§ 130 bis 134 BörseG folgende bedeutende Beteiligungen gemeldet: Mehr als 5 % der Wienerberger Stimmrechte kontrollieren seit 27. März 2017 FMR LLC (Fidelity) mit Sitz in den USA und seit 6. Februar 2019 Blackrock, Inc. mit Sitz in den USA. Mehr als 4 % der Wienerberger Stimmrechte kontrollieren seit 19. Dezember 2018 Marathon Asset Management LLP mit Sitz in Großbritannien und seit 27. Dezember 2018 Black Creek Investment Management Inc. mit Sitz in Kanada. Nach Abschluss eines Aktienrückkaufprogrammes am 3. Jänner 2019 und dem Einzug von einem Prozent des Grundkapitals am 18. Februar 2019 teilt sich das Grundkapital derzeit in 116.351.496 Stückaktien und der Bestand eigener Aktien beträgt 1.770.289 Stück.

Investor Relations

Durch umfassende Investor Relations Aktivitäten bemühen wir uns um nachhaltige Beziehungen und einen laufenden Austausch mit Investoren, Analysten und Banken. Zentrales Anliegen der Investor Relations ist eine laufende, offene und aktive Kommunikation zur Gewährleistung einer bestmöglichen Transparenz. Zu diesem Zweck hat Wienerberger auch im Jahr 2018 zahlreiche Roadshows durchgeführt, Investorenevents veranstaltet und an Investorenkonferenzen in Europa und den USA teilgenommen. Der Vorstand und das Investor Relations Team informierten im abgelaufenen Jahr in mehr als 650 direkten Kontakten Investoren und Analysten aus aller Welt über die wesentlichsten Kennzahlen sowie die operative und strategische Entwicklung des Unternehmens. Die Beobachtung durch eine Zahl renommierter heimischer und internationaler Investmentbanken sichert die Visibilität der Wienerberger Aktie in der Financial Community. Per Jänner 2019 wird Wienerberger von 10 Analysten gecovert.

Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten

In der 149. o. Hauptversammlung vom 14. Juni 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, im gesetzlich jeweils höchstzulässigen Ausmaß eigene Stückaktien während einer Geltungsdauer von 30 Monaten zu erwerben, rückgekaufte Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung entweder einzuziehen oder wieder zu verkaufen sowie eigene Aktien auf eine andere Weise als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern. Diese Ermächtigung ersetzt die in der 147. o. Hauptversammlung vom 12. Mai 2016 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien.

In der 148. o. Hauptversammlung vom 19. Mai 2017 wurde der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien im Ausmaß von 2 % des Grundkapitals zum Zweck der Mitarbeiterbeteiligung für einen Zeitraum von 30 Monaten zu erwerben. Ferner wurde eine Satzungsänderung beschlossen, wonach die Hauptversammlung dazu ermächtigt ist, den Bilanzgewinn ganz oder teilweise von der Verwendung auszuschließen.

In der 145. o. Hauptversammlung vom 16. Mai 2014 wurde ein genehmigtes Kapital in Höhe von 17.629.014 € (15 % des Grundkapitals) durch die Ausgabe von bis zu 17,6 Mio. neuen Stückaktien für einen Zeitraum von fünf Jahren beschlossen. Unter besonderen Voraussetzungen kann das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden. Dabei darf die Anzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 5.876.338 (5 % des Grundkapitals) nicht überschreiten.

Im Geschäftsjahr führte die Wienerberger zwei Aktienrückkaufprogramme durch. In der Periode vom 6. Dezember 2017 bis einschließlich 5. September 2018 wurden zu einem Durchschnittskurs von 21,58 € und mit einem Kapitaleinsatz von 25,9 Mio. € Aktien über die Börse zurückgekauft. Der zweite Rückkauf wurde in der Periode vom 26. November 2018 bis einschließlich 3. Jänner 2019 zu einem Durchschnittskurs von 18,73 € und mit einem Kapitaleinsatz von 22,0 Mio. € getätigt. Bei den beiden Programmen wurden insgesamt 2.375.268 Aktien erworben.

Change of Control Klauseln sind in den Vorstandsverträgen, den Vereinbarungen zu den Unternehmensund Hybridanleihen sowie in den syndizierten Krediten und Darlehen enthalten. Weitere Angaben zur Zusammensetzung des Wienerberger Kapitals, zu Aktiengattungen, zu Beschränkungen und Rechten sowie zu Befugnissen der Mitglieder des Vorstands zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf sind im Konzernanhang unter Anmerkung 29 ("Konzerneigenkapital") ab Seite 172 enthalten.

Risikomanagement

Unsere internationale Geschäftstätigkeit bringt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken mit sich. Um diesen entgegenzuwirken, streben wir danach, Risiken frühzeitig zu erkennen, ihnen durch geeignete Maßnahmen zu begegnen und Zielabweichungen so gering wie möglich zu halten. Dazu ist die Identifizierung, Analyse, Bewertung, Steuerung und Überwachung der Risiken durch die zuständigen Risikoeigner erforderlich. Zu diesem Zweck werden regelmäßig Befragungen zur Aktualisierung bestehender und Identifizierung neuer Risiken mit dem Vorstand sowie den Business Unit Managern und den Verantwortlichen der Corporate Functions durchgeführt. Anschließend werden die erhobenen Risiken in strategische oder operative Themengebiete entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingeteilt und die einzelnen Risiken den Risikoeignern zugeteilt. Die Risikobewertung wird anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichen Free Cashflow Auswirkungen für einen mittelfristigen Horizont von fünf Jahren und für einen langfristigen Zeitraum von 6 - 10 Jahren durchgeführt. Zu den Hauptrisiken des Wienerberger Konzerns zählen neben strategischen Risiken: Beschaffungs-, Produktions-, Markt- und Preisrisiken sowie finanzielle und rechtliche Risiken. Eine detaillierte Darstellung sämtlicher Risiken findet sich im Risikobericht im Anhang ab Seite 199.

Die wichtigsten Instrumente zur Risikoüberwachung und -steuerung sind der Planungs- und Controllingprozess, konzernweite Richtlinien, die laufende Berichterstattung finanzieller und nichtfinanzieller Kennzahlen sowie das Interne Kontrollsystem. Maßgeblich für die Risikobetrachtung und die Entwicklung von Maßnahmen zur Risikovermeidung und -bewältigung sind die Unterscheidung zwischen operativen und strategischen Risiken und die Berücksichtigung der dezentralen Organisationstruktur. Bei der Mehrzahl der identifizierten Risiken handelt es sich um Risiken, die im Rahmen etablierter interner Prozesse zur Unternehmenssteuerung erfasst und überwacht werden. Insbesondere werden in den lokalen Gesellschaften Risiken bewusst nur im operativen Geschäft eingegangen

und von den zuständigen Risikoeignern innerhalb der Business Units im Verhältnis zum möglichen Gewinn analysiert. Das Eingehen von Risiken außerhalb des operativen Geschäfts ist unzulässig. Ergänzend dazu werden Risiken, die unter anderem im Rahmen der Konzernfinanzierung, im IT- oder im Compliance-Bereich anfallen, nicht nur von den Business Units, sondern auch von der Holding zentral gesteuert, überwacht und abgefedert. Eine weitere Gruppe stellen wesentliche Risiken mit einer niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit dar, die laufend beobachtet und bewertet werden und auf die im Bedarfsfall zeitnah mit der Umsetzung vordefinierter Maßnahmen reagiert wird.

Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Wienerberger Risikomanagements und berichtet darüber an Aufsichtsrat und Vorstand. Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde vom Konzernabschlussprüfer 2018 kontrolliert und bestätigt.

Internes Kontrollsystem

Im Rahmen des Risikomanagements kommt dem Internen Kontrollsystem (IKS) der Wienerberger AG eine besondere Rolle zu. Das IKS basiert auf den Maßstäben des international bewährten Regelwerks für interne Kontrollsysteme (COSO) und bietet dem Management ein umfassendes Instrument, um Unsicherheiten und Risiken aus den wesentlichen Geschäftsaktivitäten zu analysieren bzw. zu vermeiden. Regelungen und Kontrollen, die konzernweite und geschäftsübergreifende Gültigkeit im IKS haben, werden vom Vorstand vorgegeben. Der dezentralen Struktur von Wienerberger entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung des IKS beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Interne Revision übernimmt dabei die Kommunikations- und Überwachungsfunktion. Regelmäßige Audits an den Standorten stellen dazu die fortwährende Implementierung des IKS sicher.

Das IKS besteht aus systematisch gestalteten Maßnahmen und Prozessen, die sich in folgende Teilbereiche gliedern:

Das Kontrollumfeld des IKS bildet die Basis für konzernweite Standardisierungs- und Vereinheitlichungsprozesse. So legt der Vorstand im Rahmen der Rechnungslegung konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Zwischenabschlüssen mittels einer Konzernrichtlinie fest. Die Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt mittels standardisierter Prozesse, wobei ein einheitlicher Konzernkontenplan zur Anwendung kommt. Der Wienerberger Konzernabschluss sowie Zwischenabschlüsse werden in Übereinstimmung mit den IFRS im Wege eines Fast Close erstellt. Die Abschlüsse aller Tochterunternehmen werden in einem zweistufigen Verfahren von den Finanz- und Controllingabteilungen der Business Units sowie der Abteilung Corporate Reporting geprüft, konsolidiert und schließlich vom Vorstand der Wienerberger AG zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Im Zuge der Kontrollaktivitäten findet jährlich ein Planungsprozess statt, der als integrierte Planung in einem Bottom-up Verfahren ausgestaltet ist. Gegenstand der Planung ist die Budgetierung von Gewinn- und Verlust, Bilanz und Cashflows des folgenden Geschäftsjahres sowie die Mittelfristplanung über einen Horizont von vier Jahren. Ein wesentliches Element des internen Kontroll- und

Risikomanagementsystems ist der monatliche Vergleich der Ist-Ergebnisse mit den periodisierten Planzahlen. Ergänzend dazu wird drei Mal jährlich von allen Tochterunternehmen eine Hochrechnung auf das erwartete Jahresergebnis vorgenommen. Ein weiteres Kontrollinstrument ist das ERP Audit Cockpit, das für rechnungslegungsbezogene IT-Systeme identifizierte Funktionstrennungskonflikte darlegt. Dabei handelt es sich um ein konzernintegriertes Software Tool zur Unterstützung des lokalen Managements bei der Durchführung, Dokumentation und Überwachung von ausstehenden Funktionstrennungskonflikten. Voraussetzung dafür ist das ERP Berechtigungskonzept, durch das Berechtigungskonflikte vermieden und klare Aufgaben- und Verantwortungsbereiche definiert werden.

Zur Risikobeurteilung und in Vorbereitung auf die internen Prüfungshandlungen wird gemeinsam mit dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats ein unter Risikogesichtspunkten abgestimmter Revisionsplan jährlich entwickelt. Darauf aufbauend prüft die Interne Revision in regelmäßigen Abständen von längstens drei Jahren jede Konzerngesellschaft auf die Einhaltung des IKS sowie operative Prozesse auf Risikoneigung und Effizienzverbesserungsmöglichkeiten. Zudem überwacht die

Interne Revision die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien und ist somit zentrales Überwachungsorgan des Internen Kontrollsystems. Des Weiteren führt die Interne Revision auf Veranlassung des Managements Ad-hoc-Prüfungen durch.

Anschließend werden die Ergebnisse sowie die sich daraus ableitenden Empfehlungen und Maßnahmen in einem Prüfbericht erfasst und dem lokalen Management, dem Business Unit Management, dem Konzernvorstand und dem Abschlussprüfer übermittelt. Im Rahmen der sonstigen Informations- und Kommunikationspflichten des IKS berichten die Interne Revision und das Corporate Reporting regelmäßig dem Prüfungsausschuss über wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsverfahren, Auswirkungen von IFRS-Neuerungen auf den Konzernabschluss, wesentliche Änderungen im Rechnungslegungsprozess und über Erkenntnisse aus dem Risikomanagement. Darüber hinaus wird dieser regelmäßig über getroffene Prüfungsfeststellungen, relevante Umsetzungsaktivitäten sowie Verbesserungsmaßnahmen für im IKS identifizierte Schwachstellen informiert.

Konzernabschluss

Inhalt

  • Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
  • Konzern-Gesamtergebnisrechnung
  • Konzern-Cashflow Statement
  • Konzernbilanz
  • Entwicklung des Konzerneigenkapitals
  • Konzernanhang
    • Allgemeine Erläuterungen
      • Grundlagen für die Aufstellung des Konzernabschlusses (1)
      • Einbezogene Unternehmen (2)
      • Unternehmenserwerbe und -veräußerungen (3)
      • Konsolidierungsmethoden (4)
      • Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze (5)
      • Annahmen und Schätzungen (6)
      • Rückwirkende Anpassungen (7) Auswirkungen neuer und geänderter Standards (8)
      • Geschäftssegmente (9)
    • Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
      • Umsatzerlöse (10)
      • Materialaufwand (11)
      • Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von Anlagen (12)
      • Personalaufwand (13)
      • Mitarbeiter (14)
      • Sonstige betriebliche Aufwendungen (15)
      • Sonstige betriebliche Erträge (16)
      • Überleitung Ergebnis nach Umsatzkosten- und Gesamtkostenverfahren (17) 67
      • Zinsergebnis und sonstiges Finanzergebnis (18)
      • Ertragsteuern (19)
      • Ergebnis je Aktie, Vorschlag für die Ergebnisverwendung (20)
    • Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung
    • Erläuterungen zum Konzern-Cashflow Statement
      • Cashflow aus Investitionstätigkeit (21)
      • Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (22)
    • Erläuterungen zur Konzernbilanz
      • Anlagevermögen (23)
      • Finanzanlagen (24)
      • Vorräte (25)
      • Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte (26)
      • Sonstige Forderungen (27)
      • Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (28)
      • Konzerneigenkapital (29)
      • Rückstellungen (30)
      • Leistungen an Arbeitnehmer (31)
      • Latente Steuern (32)
      • Verbindlichkeiten (33)
      • Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse (34)
      • Finanzinstrumente (35)
      • Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting (36)
      • Angaben zu Finanzinstrumenten (37)
    • Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
      • Währungsumrechnung (38)
    • Risikobericht
    • Sonstige Angaben

Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen (39)

  • Ereignisse nach dem Bilanzstichtag (40)
  • Erklärung des Vorstands
  • Konzernunternehmen
  • Bestätigungsvermerk

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Anmerkung in TEUR 2018 2017
(10) Umsatzerlöse 3.305.079 3.119.707
(11-13, 15-17) Herstellkosten -2.146.319 -2.093.708
Bruttoergebnis vom Umsatz 1.158.760 1.025.999
(11-13, 15-17) Vertriebskosten -637.162 -595.562
(11-13, 15-17) Verwaltungskosten -217.559 -203.322
(12, 16, 17) Sonstige betriebliche Erträge:
(12) Wertaufholungen von Vermögenswerten 4.297 1.055
Übrige 54.164 59.390
(12, 15-17) Sonstige betriebliche Aufwendungen:
(12) Wertminderungen von Vermögenswerten -12.727 -10.226
(12) Firmenwertabschreibungen 0 -6.339
Übrige -109.965 -92.323
Betriebsergebnis 239.808 178.672
(2) Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 1.701 4.209
(18) Zinsertrag 4.409 5.952
(18) Zinsaufwand -43.671 -42.103
(18) Sonstiges Finanzergebnis -6.902 -1.852
Finanzergebnis -44.463 -33.794
Ergebnis vor Ertragsteuern 195.345 144.878
(19) Ertragsteuern -48.475 -4.244
Ergebnis nach Ertragsteuern 146.870 140.634
davon Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile -237 3.402
davon auf Hybridkapitalbesitzer entfallender Anteil 13.609 14.057
davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen 133.498 123.175
(20) Ergebnis je Aktie (in EUR) 1,15 1,05
(20) Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 1,15 1,05

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Anmerkung in TEUR 2018 2017
Ergebnis nach Ertragsteuern 146.870 140.634
(38) Währungsumrechnung -372 -48.241
(38) Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
-9 64
(26) Marktwertänderungen zur Veräußerung verfügbarer Finanzinstrumente 1) 0 -740
Veränderung Hedging Rücklage -9.516 14.776
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden -9.897 -34.141
(31) Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 12.340 4.984
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste von assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
-2 155
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 12.338 5.139
Sonstiges Gesamtergebnis 2.441 -29.002
Gesamtergebnis nach Steuern 149.311 111.632
davon Gesamtergebnis der nicht beherrschenden Anteile -163 3.739
davon auf Hybridkapitalbesitzer entfallender Anteil 13.609 14.057
davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnendes
Gesamtergebnis
135.865 93.836

1) Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente bezeichnet eine Klassifizierung von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39, welche im Berichtsjahr aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 nicht mehr relevant ist.

Konzern-Cashflow Statement

Anmerkung in TEUR 2018 2017
Ergebnis vor Ertragsteuern 195.345 144.878
(12) Abschreibungen auf das Anlagevermögen 186.465 189.605
(12) Firmenwertabschreibungen 0 6.339
(12) Wertminderungen von Vermögenswerten und andere Bewertungseffekte 32.741 47.091
(12) Wertaufholungen von Vermögenswerten -4.297 -1.055
(30, 31) Veränderungen langfristiger Rückstellungen -13.409 -8.213
(2) Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen -1.701 -4.209
Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen -26.314 -25.343
(18) Zinsergebnis 39.262 36.151
Gezahlte Zinsen -38.257 -38.473
Erhaltene Zinsen 4.321 4.591
Gezahlte Ertragsteuern -47.609 -48.923
Cashflow aus dem Ergebnis 326.547 302.439
Veränderungen Vorräte -23.223 -39.987
Veränderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.713 -17.112
Veränderungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.171 16.374
Veränderungen übriges Netto-Umlaufvermögen 11.217 10.620
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 319.425 272.334
Einzahlungen aus Anlagenabgängen (inkl. Finanzanlagen) 43.847 28.799
Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen -215.847 -163.186
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -6.078 0
Dividendenausschüttungen aus assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
3.039 6.597
Veränderungen Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 15.578 -7.800
Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen -73.088 -43.128
Netto-Einzahlungen aus Unternehmensveräußerungen 20.882 0
(21) Cashflow aus Investitionstätigkeit -211.667 -178.718
(22) Einzahlungen aus der Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten 235.323 721.738
(22) Auszahlungen aus der Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten -473.586 -984.369
(22) Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten 248.851 210.929
(22) Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten -646 -6.939
(29) Gezahlte Dividende Wienerberger AG
Gezahlter Hybridkupon
-34.812
-13.609
-31.578
-29.898
(29)
(29)
Gezahlte Dividende an nicht beherrschende Anteile -120 -79
(29) Rückkauf Hybridanleihe -16 0
(29) Erwerb nicht beherrschender Anteile -30.100 0
(29) Erwerb eigener Aktien -44.996 0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -113.711 -120.196
Veränderung der Zahlungsmittel -5.953 -26.580
Einfluss von Wechselkursänderungen auf Zahlungsmittel -226 -1.177
Zahlungsmittel am Anfang der Periode 169.259 197.016
Zahlungsmittel am Ende der Periode 163.080 169.259

Konzernbilanz

Anmerkung in TEUR 31.12.2018 31.12.2017 1)
Aktiva
(23) Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte 712.719 690.897
(23) Sachanlagen 1.575.709 1.521.572
(23) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 66.569 65.918
(24) Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 22.100 11.371
(24, 27) Übrige Finanzanlagen und sonstige langfristige Forderungen 30.420 16.708
(32) Latente Steuern 54.076 44.049
Langfristiges Vermögen 2.461.593 2.350.515
(25) Vorräte 761.659 741.597
(26) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 215.838 214.277
(27) Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 4.144 2.297
(27) Sonstige kurzfristige Forderungen 92.436 98.934
(26, 36, 37) Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 42.812 79.008
Zahlungsmittel 163.080 169.259
Kurzfristiges Vermögen 1.279.969 1.305.372
(28) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 1.348 3.977
Summe Aktiva 3.742.910 3.659.864
Passiva
Gezeichnetes Kapital 117.527 117.527
Kapitalrücklagen 1.075.422 1.086.017
Hybridkapital 265.969 265.985
Gewinnrücklagen 1) 760.389 657.377
Übrige Rücklagen 1) -230.955 -234.296
Eigene Anteile -49.858 -4.862
Beherrschende Anteile 1.938.494 1.887.748
Nicht beherrschende Anteile 586 23.491
(29) Eigenkapital 1.939.080 1.911.239
(32) Latente Steuern 75.021 71.630
(31) Personalrückstellungen 136.432 154.992
(30) Sonstige langfristige Rückstellungen 83.622 76.453
(33, 35, 37) Langfristige Finanzverbindlichkeiten 710.590 493.948
(33) Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 2.793 6.023
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1.008.458 803.046
(30) Kurzfristige Rückstellungen 51.924 39.114
(33) Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 22.531 11.399
(33, 35-37) Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 126.907 320.724
(33) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 326.890 321.533
(33) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 267.120 252.809
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 795.372 945.579
Summe Passiva 3.742.910 3.659.864

1) Zum 1.1.2017 erfolgte eine rückwirkende Umgliederung zwischen Gewinnrücklagen und übrigen Rücklagen.

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

Anmerkung in TEUR Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklagen
Hybrid
kapital
Gewinn
rücklagen
Stand 31.12.2016 117.527 1.086.017 265.985 586.961
(7) Anpassungen 1) -17.546
Stand 1.1.2017 nach Anpassungen 117.527 1.086.017 265.985 569.415
Ergebnis nach Ertragsteuern 137.232
(38) Währungsumrechnung
Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
Veränderung Hedging Rücklage
Veränderung übrige Rücklagen
Gesamtergebnis 137.232
(29) Dividendenauszahlung und Hybridkupon -49.270
Stand 31.12.2017 117.527 1.086.017 265.985 657.377
(8) Anpassungen 2) 4.326
Stand 1.1.2018 nach Anpassungen 117.527 1.086.017 265.985 661.703
Ergebnis nach Ertragsteuern 147.107
(38) Währungsumrechnung
Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
Veränderung Hedging Rücklage
Veränderung übrige Rücklagen
Gesamtergebnis 147.107
(29) Dividendenauszahlung und Hybridkupon -48.421
(29) Veränderung Hybridkapital -16
(29) Abgang nicht beherrschende Anteile -10.595
(29) Veränderung eigener Anteile
Stand 31.12.2018 117.527 1.075.422 265.969 760.389

1) Zum 1.1.2017 erfolgte eine rückwirkende Umgliederung zwischen Gewinnrücklagen und übrigen Rücklagen. // 2) Aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 und IFRS 15 wurde der Anfangsbestand angepasst. // 3) AfS (available for sale) bezeichnet zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente. Hierbei handelt es sich um eine Klassifizierung von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39, welche im Berichtsjahr aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 nicht mehr relevant ist.

Übrige Rücklagen
Gesamt Nicht
beherrschende
Anteile
Beherrschende
Anteile
Eigene
Anteile
Unterschiedsbetrag
Währungsumrechnung
Hedging
Rücklage
AfS
Rücklage 3)
Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
1.848.956 19.831 1.829.125 -4.862 -186.133 48.173 -234 -84.309
0 0 17.546
1.848.956 19.831 1.829.125 -4.862 -168.587 48.173 -234 -84.309
140.634 3.402 137.232
-48.241 486 -48.727 -48.727
64 64 64
14.776 14.776 14.776
4.399 -149 4.548 -740 5.288
111.632 3.739 107.893 -48.663 14.776 -740 5.288
-49.349 -79 -49.270
1.911.239 23.491 1.887.748 -4.862 -217.250 62.949 -974 -79.021
5.300 5.300 974
1.916.539 23.491 1.893.048 -4.862 -217.250 62.949 0 -79.021
146.870 -237 147.107
-372 74 -446 -446
-9 -9 -9
-9.516 -9.516 -9.516
12.338 12.338 12.338
149.311 -163 149.474 -455 -9.516 0 12.338
-48.541 -120 -48.421
-16 -16
-33.217 -22.622 -10.595
-44.996 -44.996 -44.996
1.939.080 586 1.938.494 -49.858 -217.705 53.433 0 -66.683

Konzernanhang

Allgemeine Erläuterungen

1. Grundlagen für die Aufstellung des Konzernabschlusses

Die Wienerberger AG mit Sitz in Wien ist Muttergesellschaft eines international tätigen Baustoffkonzerns, dessen Geschäftsaktivitäten nach Maßgabe der Verantwortungsbereiche im Management in sechs Segmente eingeteilt sind: Clay Building Materials Eastern Europe, Clay Building Materials Western Europe, Pipes & Pavers Eastern Europe, Pipes & Pavers Western Europe, North America sowie Holding & Others. Die Adresse der Wienerberger AG lautet Wienerbergstraße 11, 1100 Wien, Österreich.

Der Konzernabschluss wurde in Anwendung von § 245a UGB nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. Alle für das Geschäftsjahr 2018 vom International Accounting Standard Board (IASB) verlautbarten International Financial Reporting Standards, für die eine Anwendung verpflichtend ist, wurden von Wienerberger angewendet. Die einbezogenen Abschlüsse aller wesentlichen in- und ausländischen Unternehmen wurden von unabhängigen Wirtschaftsprüfern auf ihre Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards geprüft.

Der Jahresabschluss wurde prinzipiell auf der Grundlage fortgeführter Anschaffungs- und Herstellungskosten

zum Stichtag aufgestellt. Eine Ausnahme davon bilden bestimmte Finanzinstrumente wie Derivate und Eigenkapitalinstrumente, deren Bilanzierung zu beizulegenden Zeitwerten erfolgt. Die Ermittlung latenter Steuern erfolgt nach dem Konzept temporärer Differenzen und wird an jedem Bilanzstichtag neu evaluiert. Ferner werden leistungsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) bewertet. Die Gewinnund Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren dargestellt, wobei eine Überleitung der Gesamtkosten im Anhang erfolgt.

Die Darstellung des vorliegenden Konzernabschlusses erfolgt mit wenigen, gekennzeichneten Ausnahmen in tausend Euro.

2. Einbezogene Unternehmen

Eine Übersicht über die vollkonsolidierten Tochterunternehmen, at-equity bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen, Beteiligungen, auf welche ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird, sowie Beteiligungen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht vollkonsolidiert werden, befindet sich in der Liste der Konzernunternehmen am Ende des Anhangs. Der Konsolidierungskreis der in den Wienerberger Konzern einbezogenen verbundenen Unternehmen sowie der at-equity bilanzierten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

Einbezogene Unternehmen Voll
konsolidierung
Equity
Konsolidierung
Stand 31.12.2017 150 4
im Berichtsjahr erstmals einbezogen 20 1
im Berichtsjahr fusioniert/liquidiert -13 0
Stand 31.12.2018 157 5
davon ausländische Unternehmen 135 5
davon inländische Unternehmen 22 0

Tochterunternehmen

In den Konzernabschluss 2018 waren inklusive der Wienerberger AG 22 (Vorjahr: 22) Tochterunternehmen im Inland und 135 (Vorjahr: 128) im Ausland einbezogen, die von der Wienerberger AG beherrscht wurden. Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt der Beherrschung voll konsolidiert und, wenn die Beherrschung nicht mehr gegeben ist, entkonsolidiert. Beherrschung ist nach IFRS 10 dann gegeben, wenn Wienerberger die Verfügungsgewalt über das Tochterunternehmen hat und in weiterer Folge diese dazu nutzen kann, die Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens zu bestimmen. Im Berichtsjahr wurden sechs (Vorjahr: 7) Tochterunternehmen nicht konsolidiert, die für die Vermittlung eines getreuen Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage unwesentlich sind.

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Der Konzernabschluss der Wienerberger AG umfasst zum Bilanzstichtag des Berichtsjahrs vier (Vorjahr: 3) Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen und eine (Vorjahr: 1) Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Schlagmann Poroton GmbH & Co KG, Silike keramika, spol. s.r.o. und TV Vanheede-Wienerberger sind gemäß den Kriterien des IFRS 11 als Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) zu klassifizieren, da die Führung dieser Unternehmen gemeinschaftlich mit einem gleichberechtigten Partner erfolgt. Wienerberger hält jeweils 50% der Anteile an den Joint Ventures. Ferner erwarb Wienerberger im Berichtsjahr 30 % der Anteile an Interbran Baustoff GmbH, die aufgrund der gemeinschaftlichen Führung der Gesellschafter ebenfalls als Gemeinschaftsunternehmen zu klassifizieren ist. Ein Teil des Kaufpreises ist von der Erreichung definierter Forschungs- und Entwicklungsziele über einen Zeitraum von maximal fünf Jahren abhängig und wurde aus diesem Grund als bedingte Verbindlichkeit in Höhe von 6.000 TEUR angesetzt. Folgende Angaben stellen die Werte ab dem Erwerbszeitpunkt zu 100% dar, die sich aus der Aggregation der Gemeinschaftsunternehmen ergeben:

in TEUR 2018 2017
Umsatzerlöse 94.912 88.124
EBITDA 12.625 16.227
EBIT operativ 8.314 12.314
Ergebnis nach Ertragsteuern 3.319 8.418
Gesamtergebnis nach Steuern 3.315 8.727
Aktiva Passiva
in TEUR 31.12.2018 31.12.2017 in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Langfristiges Vermögen 52.005 46.960 Eigenkapital 23.232 22.737
Kurzfristiges Vermögen 37.977 31.701 Langfristige Rückstellungen
und Verbindlichkeiten
25.037 22.582
Kurzfristige Rückstellungen
und Verbindlichkeiten
41.713 33.342
89.982 78.661 89.982 78.661

Da die Ergebnisbeiträge sowie Bilanzsummen des assoziierten Unternehmens Fornaci Giuliane S.r.l. für die Wienerberger Gruppe unwesentlich sind, unterbleibt eine detaillierte Aufgliederung der anteiligen Werte.

3. Unternehmenserwerbe und -veräußerungen

Im Jänner 2018 erwarb Wienerberger das österreichische Hintermauerziegelwerk Brenner. Im Zuge der Kaufpreisallokation wurde ein Firmenwert von

2.018 TEUR identifiziert und im operativen Berichtssegment Clay Building Materials Eastern Europe ausgewiesen.

Mit Wirkung vom 15.2.2018 wurde die Option auf den Erwerb der nicht beherrschenden Anteile an der Tondach Gleinstätten AG ausgeübt. Der Kaufpreis für die restlichen 17,81 % der Anteile betrug 30.100 TEUR und wurde im Eigenkapital als Abgang nicht beherrschender Anteile in Höhe von 22.622 TEUR ausgewiesen. Die Differenz sowie der Abgang des positiv bewerteten Derivats für die Kaufoption der nicht beherrschenden Anteile von insgesamt 10.595 TEUR wurden mit der Kapitalrücklage verrechnet.

Mitte Juni 2018 wurde Daas Baksteen, Produzent von Vormauerziegeln in den Niederlanden, erworben. Der im Zuge der Kaufpreisallokation ermittelte negative Unterschiedsbetrag von 1.164 TEUR wurde sofort ergebniswirksam im Segment Clay Building Materials Western Europe in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Im Juli des Berichtsjahres wurde die Übernahme der Isoterm AS, einem Produzenten von frostbeständigen und vorisolierten Kunststoffrohren in Norwegen, unterzeichnet. Im Zuge der Kaufpreisallokation wurde ein Firmenwert von 293 TEUR ermittelt und im operativen Berichtssegment Pipes & Pavers Western Europe ausgewiesen.

Ende Juli 2018 erfolgte die Akquisition eines Werks für Flächenbefestigungen in Rumänien, wobei ein Firmenwert von 920 TEUR identifiziert wurde. Dieser wird dem Berichtssegment Pipes & Pavers Eastern Europe zugeordnet.

Ende September 2018 wurde Deko Beheer BV, ein Produzent von Vormauerziegeln in den Niederlanden, erworben. Der im Zuge der Kaufpreisallokation ermittelte negative Unterschiedsbetrag von 882 TEUR wurde sofort ergebniswirksam im Segment Clay Building Materials

Western Europe in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Am 31.12.2018 wurde der Kauf des US-amerikanischen Vormauerziegelherstellers Watsontown Brick Company in Pennsylvania abgeschlossen, wobei die Bilanz auf Basis einer vorläufigen Kaufpreisallokation einbezogen wurde.

Für die Unternehmen, die alle zu 100 % übernommen wurden, flossen Netto-Barmittel von 65.001 TEUR. Weitere 3.150 TEUR wurden für Brenner und Deko Beheer BV als sonstige Verbindlichkeit angesetzt. Ferner erfolgte die Zahlung des restlichen Kaufpreises für das im Vorjahr übernommene Hintermauerziegelwerk in Deutschland.

Der Vertrag über den Verkauf des Geschäfts der Semmelrock Stein + Design GmbH & CoKG mit Sitz in Österreich wurde am 2.5.2018 abgeschlossen. Mit diesem Stichtag wurde der Abgang von langfristigen Vermögenswerten von 17.528 TEUR erfasst, welche im Wesentlichen Produktionsanlagen sowie ein Grundstück beinhalten. Der Abgang kurzfristiger Vermögenswerte in Höhe von 9.115 TEUR resultierte großteils aus Vorräten an den betroffenen Standorten. Verbindlichkeiten und Rückstellungen von insgesamt 8.174 TEUR wurden ebenfalls übertragen. Aus der Transaktion resultierte ein Ertrag von 2.440 TEUR, der in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurde.

Im Zeitraum 1.1.2018 bis 31.12.2018 erzielten die im Berichtsjahr erworbenen Unternehmen einen Umsatz von 69.591 TEUR und ein EBITDA von 11.330 TEUR. Seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung betrug der Umsatzbeitrag 32.612 TEUR und der EBITDA-Beitrag 5.412 TEUR. Die in den Verwaltungskosten ausgewiesenen Anschaffungsnebenkosten für diese Transaktionen beliefen sich insgesamt auf 1.231 TEUR.

Die Überleitung der Buchwerte auf die Konzernwerte stellt sich wie folgt dar:

in TEUR Buchwerte Anpassung Konzernwerte
Immaterielle Vermögenswerte 2.475 6.504 8.979
Sachanlagen und Finanzanlagen 51.890 10.903 62.793
Latente Steuern 527 -527 0
Langfristiges Vermögen 54.892 16.880 71.772
Vorräte 19.310 -643 18.667
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.823 -2 8.821
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 3.246 64 3.310
Kurzfristiges Vermögen 31.379 -581 30.798
Latente Steuern 548 3.838 4.386
Langfristige Rückstellungen 939 342 1.281
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 744 -744 0
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 0 179 179
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 2.231 3.615 5.846
Kurzfristige Rückstellungen 168 481 649
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 16.754 743 17.497
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.083 0 5.083
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 4.844 154 4.998
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 26.849 1.378 28.227
Erworbenes Reinvermögen 57.191 11.306 68.497
Positiver Unterschiedsbetrag (Firmenwert) 3.231
Negativer Unterschiedsbetrag -2.046
Zahlungsmittel -1.531
Kaufpreisverbindlichkeiten -3.150
Auszahlungen für Unternehmenserwerbe aus Vorperioden 8.087
Netto-Auszahlungen für Akquisitionen 73.088

4. Konsolidierungsmethoden

Die Kapitalkonsolidierung bei vollkonsolidierten verbundenen Unternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden im Erwerbszeitpunkt die übertragenen Gegenleistungen dem neu bewerteten Reinvermögen (Eigenkapital) des erworbenen Unternehmens gegenübergestellt. Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden werden nach IFRS 3, soweit identifizierbar, bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt; ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem neu bewerteten anteiligen Eigenkapital wird als Firmenwert im jeweiligen Segment in Landeswährung aktiviert. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden gemeinsam mit den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Geschäftsbereichen), denen sie zugeordnet sind, zumindest jährlich einem Werthaltigkeitstest (Impairment Test) unterzogen und im Falle einer Wertminderung auf den niedrigeren erzielbaren Wert abgeschrieben. Werden unterjährig Ereignisse beobachtet, die auf eine dauerhafte Wertminderung schließen lassen, so werden die betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten anlassbezogenen Werthaltigkeitstests unterzogen (siehe Anmerkung 5. Bilanzierungsund Bewertungsgrundsätze und Anmerkung 23. Anlagevermögen).

Umsatzerlöse, Erträge und Aufwendungen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Verrechnung zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr resultierende Zwischenergebnisse im Anlageund Umlaufvermögen sind eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

Für die nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen gelten die gleichen Konsolidierungsgrundsätze wie im Rahmen der Vollkonsolidierung, wobei im Falle unwesentlicher Abweichungen die lokalen Bewertungsmethoden beibehalten werden.

5. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, welche die Basis für den vorliegenden Konzernabschluss darstellen, wurden unverändert zur Vorperiode angewandt und um neue, ab dem Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendende IFRS (siehe Anmerkung 8. Auswirkungen neuer und geänderter Standards) ergänzt. Eine detaillierte Beschreibung der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wird ab Seite 193 angeführt.

6. Annahmen und Schätzungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert, dass vom Management zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Eventualschulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen.

Im Einzelnen wurden bei der von Aktuaren vorgenommenen versicherungsmathematischen Bewertung von Pensionsplänen und Abfertigungsansprüchen Annahmen über den erwarteten Abzinsungsfaktor, Gehalts- und Pensionssteigerungen, Fluktuationsraten sowie den Trend der Kosten für medizinische Versorgung getroffen. Detaillierte Angaben zu den verwendeten Parametern werden unter Anmerkung 31. Leistungen an Arbeitnehmer gemacht. Eine Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Verpflichtungen erfolgt ebendort.

Ebenso basiert die Festlegung der Nutzungsdauern von Sachanlagen auf Schätzungen, die auf Erfahrungswerten aus dem Betrieb vergleichbarer Anlagen beruhen. Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern werden auf Seite 194 angegeben.

Die Bewertung der Rückstellungen für Rekultivierung erfolgt durch die bestmögliche Schätzung des zukünftig erwarteten Rekultivierungsaufwands von Tongruben und langfristiger Diskontierungszinssätze unter Berücksichtigung der länderspezifischen Inflationsraten.

Zur Ermittlung der aktiven latenten Steuern sind Annahmen bezüglich des künftigen zu versteuernden Ergebnisses und des Zeitpunkts der Realisierung der aktiven latenten Steuern zu treffen. Da jedoch die zukünftigen Geschäftsentwicklungen unsicher sind und teilweise von der Wienerberger Gruppe nicht beeinflusst werden können, ist die Bewertung der latenten Steuern mit Unsicherheiten verbunden.

Die Wienerberger Gruppe gewährt unterschiedliche Arten von Produktgarantien in Abhängigkeit von Produktsegment und Marktgegebenheiten. Die Bilanzierung von Rückstellungen für Produktgarantien ist grundsätzlich mit Einschätzungen hinsichtlich der Schadenshäufigkeit und Schadenshöhe verbunden. Diese Einschätzungen basieren auf historischen Aufzeichnungen über die Häufigkeit und Höhe von Garantiefällen sowie der bestmöglichen Einschätzung der erwarteten Leistungen aus Garantiefällen durch das Management. Die Rückstellungen werden regelmäßig an neue Erkenntnisse angepasst.

Insbesondere bei der Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten und Anlagen werden vom Management Schätzungen und zukunftsbezogene Annahmen über die in den Planungsperioden erwarteten Einzahlungsüberschüsse und Kapitalkostensätze der Wienerberger Gruppe

sowie einzelner zahlungsmittelgenerierender Einheiten getroffen. Die vorgenommenen Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen unter der Prämisse der Unternehmensfortführung getroffen, bauen auf Erfahrungswerten auf und berücksichtigen die verbleibende Unsicherheit in einer angemessenen Weise. Um den Einfluss veränderter makroökonomischer Parameter bei der Planungsrechnung auf die Gewinn- und Verlustrechnung darzustellen, wurde eine Sensitivitätsanalyse gerechnet, welche unter Anmerkung 23. Anlagevermögen näher erläutert wird.

7. Rückwirkende Anpassungen

Wienerberger nahm im Berichtsjahr eine rückwirkende Umgliederung innerhalb des Eigenkapitals vor. Diese resultierte aus der nachträglichen Auflösung von Fremdwährungsdifferenzen vereinzelter Gesellschafterdarlehen. In der Eröffnungsbilanz der Vergleichsperiode (1.1.2017) erfolgte somit eine rückwirkende Erhöhung des Unterschiedbetrages aus der Währungsumrechnung im Eigenkapital in Höhe von 17.546 TEUR bei gleichzeitiger Reduktion der Gewinnrücklage in selber Höhe. Der Betrag spiegelt das kumulierte Ergebnis von Reklassifizierungseffekten (Recycling) aus Vorperioden wider.

8. Auswirkungen neuer und geänderter Standards

Folgende Tabelle enthält eine Übersicht neuer Standards und Interpretationen, die zum Bilanzstichtag vom IASB veröffentlicht wurden:

Standards/Interpretationen Veröffentlichung
durch das IASB
Verpflichtender
Erstanwendungs
zeitpunkt
Verbesserungen der IFRS: 2014 - 2016 Zyklus Dezember 2016 1)
1.1.2017 /
1.1.2018
IFRS 9 Finanzinstrumente Juli 2014 1.1.2018 1)
IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen Mai 2014/
September 2015
1.1.2018 1)
IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen – Klarstellung April 2016 1.1.2018 1)
IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütungen – Änderungen Juni 2016 1.1.2018 1)
IFRS 4 Versicherungsverträge – Änderungen September 2016 1.1.2018 1)
IAS 40 Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien: Änderungen Dezember 2016 1.1.2018 1)
IFRIC 22 Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte
Gegenleistungen
Dezember 2016 1.1.2018 1)
IFRS 16 Leasingverhältnisse Jänner 2016 1.1.2019 1)
IFRS 9 Finanzinstrumente – Änderungen Oktober 2017 1.1.2019 1)
IFRIC 23 Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung Juni 2017 1.1.2019 1)
IAS 28 Assoziierte Unternehmen – Änderungen Oktober 2017 1.1.2019
Verbesserungen der IFRS: 2015 - 2017 Zyklus Dezember 2017 1.1.2019
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer – Änderungen Februar 2018 1.1.2019
Rahmenkonzept Rahmenkonzept – Änderungen März 2018 1.1.2020
IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse – Änderungen Oktober 2018 1.1.2020
IAS 1, IAS 8 Definition von "wesentlich" – Änderungen Oktober 2018 1.1.2020
IFRS 17 Versicherungsverträge Mai 2017 1.1.2021

1) Verpflichtender Erstanwendungszeitpunkt gemäß EU Übernahmeverordnung

Veröffentlichte neue und geänderte Standards und Interpretationen, die von der EU übernommen wurden

Der Verbesserungszyklus 2014 - 2016 beinhaltet Klarstellungen im Zusammenhang mit Anteilen an anderen sowie an assoziierten Unternehmen gemäß IFRS 12 und IAS 28. Weiters werden bestimmte Erleichterungsbestimmungen gemäß IFRS 1 für Erstanwender gestrichen, die für Wienerberger nicht relevant sind. Die Änderungen des IFRS 12 traten am 1.1.2017, die Änderungen des IFRS 1 und IAS 28 am 1.1.2018 in Kraft.

Die neuen Standards IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen und die Klarstellungen zu IFRS 15 sowie IFRS 9 Finanzinstrumente sind erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2018 beginnen. Detaillierte Ausführungen zu den Auswirkungen dieser Standards können den Kapiteln "Erstmalige Anwendung von IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen" sowie "Erstmalige Anwendung von IFRS 9 Finanzinstrumente" entnommen werden.

Die Änderungen zu IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütungen betreffen die Berücksichtigung von Ausübungsbedingungen im Rahmen der Bewertung von anteilsbasierten Vergütungen mit Barausgleich. Anteilsbasierte Vergütungen, die einen Nettoausgleich für einzubehaltende Steuern vorsehen, werden wie anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente klassifiziert. Ferner wird die Bilanzierung einer Änderung der

Bedingungen, wenn sich durch die Änderung die Klassifizierung der Vergütung von "mit Barausgleich" zu "mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente" ändert, geregelt.

Im September 2016 wurden die Änderungen zu IFRS 4 Versicherungsverträge veröffentlicht, die die Abbildung von IFRS 9 Finanzinstrumente in Versicherungsverträgen behandeln. Diese Änderungen haben keine Relevanz für Wienerberger.

Im Dezember 2016 wurde eine Änderung zum IAS 40 veröffentlicht, die den Beginn und das Ende einer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie näher erläutert, sodass nun auch nicht fertiggestellte Immobilien unter die Regelungen des IAS 40 fallen können. Diese Änderung tritt mit 1.1.2018 in Kraft.

Weiters wurde im Dezember 2016 IFRIC 22 Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen veröffentlicht. Diese Interpretation stellt klar, dass für die Ermittlung des Wechselkurses eines nicht monetären Vermögenswerts derjenige Zeitpunkt relevant ist, zu welchem der aus der Vorauszahlung resultierende Vermögenswert erfasst wird. Diese Interpretation gilt für alle Geschäftsjahre, die nach dem 1.1.2018 beginnen.

IFRS 16 Leasingverhältnisse wurde im Jänner 2016 veröffentlicht und ersetzt IAS 17 Leasingverhältnisse, IFRIC 4 Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, SIC 15 Operating-Leasingverhältnisse – Anreize und SIC 27 Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen. Wienerberger wird den neuen Standard mit 1.1.2019 erstmals unter Verwendung der modifizierten rückwirkenden Übergangsmethode anwenden. Dabei wird der kumulierte Effekt der erstmaligen Anwendung dieses Standards in der Eröffnungsbilanz der Gewinnrücklagen berücksichtigt, wobei keine Anpassung der Vergleichsperiode 2018 erfolgt. Der neue Standard verfolgt das Ziel, dass nahezu alle Leasingverhältnisse und die damit verbundenen vertraglichen Rechte und Verpflichtungen beim Leasingnehmer in der Bilanz als Nutzungsrecht bzw. Leasingverbindlichkeit erfasst werden, wodurch in Hinkunft die Unterscheidung zwischen Operating- und Finanzierungs-Leasingverhältnissen entfällt. Folglich wird

Wienerberger für den Großteil der bislang in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Aufwendungen für Operating-Leasingverhältnisse nun eine Abschreibung für Nutzungsrechte sowie Zinsaufwendungen aus den Leasingverbindlichkeiten ansetzen.

Wienerberger prüft zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung alle bestehende Verträge, ob diese ein Leasingverhältnis gemäß IFRS 16 enthalten. Somit wird vom Wahlrecht, diesen Standard auf Verträge anzuwenden, die bislang gemäß IAS 17 und IFRIC 4 als Leasingverhältnisse eingestuft wurden, nicht Gebrauch gemacht.

Die Ausnahmeregelungen in Bezug auf kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten und Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte werden von Wienerberger angewandt werden, wodurch für diese Leasingverträge weder ein Nutzungsrecht noch eine Leasingverbindlichkeit angesetzt werden wird. Stattdessen werden die Leasingzahlungen für derartige Leasingverhältnisse weiterhin als Aufwand für Mieten, Pachten und Leasing erfasst werden.

Basierend auf den aktuell verfügbaren Informationen werden sich die Leasingverbindlichkeit um 162,5 MEUR und das Nutzungsrecht um 156,1 MEUR per 1.1.2019 erhöhen. Für einzelne Leasingverträge werden für das Nutzungsrecht fortgeführte Buchwerte ermittelt. Dabei wird unterstellt, dass IFRS 16 seit Vertragsabschluss angewandt wird. Der daraus resultierende Unterschiedsbetrag in Höhe von 6,4 MEUR (vor Berücksichtigung latenter Steuern) wird als Anpassung des Eröffnungsbilanzwerts der Gewinnrücklagen im Eigenkapital erfasst.

In Folge der Anwendung von IFRS 16 wird es zu einer Verbesserung des EBITDA und zu einem Anstieg der Abschreibung sowie des Zinsaufwands kommen. Der Cashflow aus dem Ergebnis wird sich durch den Wegfall von Miet- und Leasingaufwendungen erhöhen, jener aus Finanzierungstätigkeit aufgrund der Auszahlungen für die Tilgung der Leasingverbindlichkeit verringern. Durch den Anstieg der Leasingverbindlichkeit werden die Nettoverschuldung und der Verschuldungsgrad steigen. Die von Wienerberger mit Kreditinstituten vereinbarten Covenants wurden aufgrund IFRS 16 entsprechend neu verhandelt.

Buchwerte aus bestehenden Finanzierungsleasingverträgen werden unverändert fortgeführt. Die Aktivitäten der Wienerberger Gruppe als Leasinggeber sind nicht wesentlich.

Die Änderungen zu IFRS 9 Finanzinstrumente wurden im Oktober 2017 veröffentlicht und beinhalten eine Anpassung der Beurteilungskriterien für die Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten. Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen finanzielle Vermögenswerte mit einer negativen Vorfälligkeitsentschädigung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. Ferner wird klargestellt, dass fortgeführte Anschaffungskosten von modifizierten finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht zu einer Ausbuchung führen, unmittelbar erfolgswirksam angepasst werden müssen. Die Änderungen sind rückwirkend ab dem 1.1.2019 anzuwenden.

IFRIC 23 Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung beinhaltet ergänzende Regelungen zu IAS 12 Ertragsteuern und wurde im Juni 2017 veröffentlicht. Diese Interpretation erläutert, wie mit Unsicherheiten ertragsteuerlicher Regelungen im IFRS Abschluss umzugehen ist.

Veröffentlichte neue und geänderte Standards und Interpretationen, die noch nicht von der EU übernommen wurden

Die Änderungen an IAS 28 stellen klar, dass IFRS 9 auf langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen anzuwenden ist, deren Bilanzierung nicht nach der Equity-Methode erfolgt. Auch diese Änderungen sind mit 1.1.2019 anzuwenden, wenn sie von der EU übernommen werden.

Der Verbesserungszyklus 2015 - 2017 beinhaltet Klarstellungen in Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS 3 sowie Gemeinsamen Vereinbarungen nach IFRS 11. Im Detail wird die Neubewertung von bisher gehaltenen Anteilen bei Erlangung von Beherrschung bzw. gemeinschaftlicher Führung an einem Geschäftsbetrieb geregelt, an dem zuvor eine Beteiligung im Rahmen einer gemeinsamen Tätigkeit bestand. Weiters beinhaltet der Verbesserungszyklus Klarstellungen zu

IAS 12 Ertragsteuern betreffend ertragsteuerliche Konsequenzen von Dividendenzahlungen und IAS 23 Fremdkapitalkosten zur Bestimmung des Finanzierungskostensatzes. Vorbehaltlich der Übernahme durch die EU treten diese Änderungen mit 1.1.2019 in Kraft.

Die Änderungen zu IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer, die im Februar 2018 veröffentlicht wurden, stellen klar, dass der Dienstzeitaufwand und die Nettozinsen nach einer Plankürzung oder -änderung bzw. Abgeltung für den Rest der Periode auf Basis aktualisierter Annahmen zu berücksichtigen sind. Vorbehaltlich der Übernahme durch die EU sind die Änderungen mit 1.1.2019 anzuwenden.

Im März 2018 wurde eine neu überarbeitete Fassung des Rahmenkonzepts veröffentlicht. Dieses soll dem Abschlussersteller behilflich sein, Bilanzierungsmethoden für Transaktionen zu entwickeln, sofern keine entsprechenden Vorgaben in Standards und Interpretationen des IFRS-Regelwerks bestehen. Ferner dient es dem IASB als einheitliche konzeptionelle Basis für die Entwicklung von Standards und Interpretationen.

Die Änderungen von IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse, die im Oktober 2018 veröffentlicht wurden, sollen Unklarheiten durch eine angepasste Definition des Geschäftsbetriebs sowie zusätzliche Vorgaben und Beispiele beseitigen. Die geänderte Definition ist auf Unternehmenszusammenschlüsse anzuwenden, bei denen der Erwerbszeitpunkt am oder nach dem 1.1.2020 liegt.

Ebenfalls im Oktober 2018 wurden die Änderungen an IAS 1 und IAS 8 veröffentlicht. Diese präzisieren und vereinheitlichen die Definition der Wesentlichkeit von Abschlussinformationen. Die Änderungen treten ab dem 1.1.2020 in Kraft.

Im Mai 2017 veröffentlichte das IASB den neuen Standard IFRS 17 Versicherungsverträge, welcher IFRS 4 ablöst und die Bilanzierung von Versicherungs- und Rückversicherungsverträgen regelt. Da Wienerberger weder Versicherungs- noch Rückversicherungsverträge als Versicherungsgeber hält, hat der neue Standard keine Relevanz für den Konzernabschluss.

Erstmalige Anwendung von IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen

IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen definiert den Zeitpunkt und die Höhe der Erlösrealisierung unabhängig von unterschiedlichen Auftrags- und Leistungsarten. Um den Umsatz zu ermitteln, sieht der Standard ein fünfstufiges Prüfschema vor, nach welchem zuerst der Vertrag und die darin enthaltenen Leistungsverpflichtungen zu identifizieren sind. Nach Ermittlung des Transaktionspreises und dessen Aufteilung auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen muss in weiterer Folge der Zeitpunkt der Leistung bestimmt werden, um den Umsatz realisieren zu können.

Wienerberger hat IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen auf Basis der kumulativen Methode erstmalig angewendet. Der kumulierte Effekt aus der Erstanwendung per 1.1.2018 wurde in der Gewinnrücklage erfasst und betraf Verträge, die zum Bilanzstichtag 31.12.2017 noch nicht abgeschlossen waren. Dementsprechend erfolgte keine Anpassung der Vergleichsperiode 2017. Der in der Gewinnrücklage erfasste, eigenkapitalerhöhende Effekt belief sich auf 315 TEUR nach Steuern. Dieser resultierte zur Gänze aus der früheren Umsatzrealisierung von Produkten ohne alternativen Nutzen gemäß IFRS 15.35 lit. c).

Die nachfolgende Tabelle stellt die Auswirkungen der Erstanwendung von IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen auf die Eröffnungsbilanz per 1.1.2018 dar:

in TEUR 31.12.2017 Anpassungen
gemäß IFRS 15
1.1.2018
Aktiva
Vorräte 741.597 -739 740.858
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 214.277 1.161 215.438
Latente Steuern 44.049 -39 44.010
Passiva
Gewinnrücklagen 674.923 315 675.238
Latente Steuern 71.630 68 71.698

Nach dem neuen Standard erfolgt die Umsatzrealisierung bei Kontrollübergang auf den Kunden. Für Fertigungsaufträge gemäß IFRS 15.35 lit. c) erfolgt der Kontrollübergang bereits bei Produktion, da der Kunde bereits während des Produktionsprozesses Kontrolle an den unfertigen Erzeugnissen erwirbt. Der Umsatz aus derartigen Verträgen ist nach IFRS 15 zeitraumbezogen zu realisieren, da kundenspezifische Produkte ohne einen alternativen Nutzen gefertigt werden und Wienerberger einen durchsetzbaren Zahlungsanspruch gegenüber dem Kunden hat. Im Ziegel- und keramischen Rohrgeschäft sowie im Geschäft mit Betonflächenbefestigungen beläuft sich

die Produktionsdauer derartiger Fertigungsaufträge in der Regel auf wenige Tage bis Wochen.

Im Bereich der Kunststoffrohraktivitäten bei der Herstellung von LLLD (long-length-large-diameter) Rohren wurden Auftragserlöse und Auftragskosten bis 31.12.2017 gemäß IAS 11 entsprechend des Leistungsfortschritts erfasst. Auch nach IFRS 15 sind die Umsatzerlöse aus diesen Fertigungsaufträgen zeitraumbezogen zu realisieren, wodurch es zu keiner Änderung bei Anwendung des neuen Standards kam.

Neben dem Verkauf von Produkten erbringt Wienerberger auch Serviceleistungen an Kunden. So werden beispielsweise im Rahmen des Building Information Modeling 3D-Modelle für Gebäudeplanungen erstellt. Wienerberger erhält für die Serviceleistungen wie Lärmmessung, Landschaftsbewertung etc. im Rahmen dieser Building Information Modeling-Projekte eine Servicepauschale. Gemäß IFRS 15 sind die Erlöse aus den Building Information Modeling-Projekten zeitraumbezogen zu realisieren, da ein Vermögenswert erstellt wird, der keine alternativen Nutzungsmöglichkeiten für Wienerberger aufweist und ein Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen besteht.

Für retournierbare Paletten wurde bis 31.12.2017 am Jahresende eine Rückstellung in Höhe des Gewinnbeitrags der erwarteten Retouren gebildet, indem der Umsatz angepasst wurde. Gemäß IFRS 15 dürfen variable Gegenleistungen wie erwartete Retouren nur in jenem Umfang in den Umsatzerlösen erfasst werden, als es hochwahrscheinlich ist, dass es zu keiner signifikanten Stornierung dieser Umsatzerlöse in der Zukunft kommen wird. Retouren sind demgemäß zu schätzen und der Umsatz gegen eine Rückerstattungsverbindlichkeit in Höhe der erwarteten Zahlungen an den Kunden zu vermindern. Zeitgleich erfolgt die Erfassung eines Vermögenswerts für erwartete Retouren unter Bezugnahme auf den vorherigen Buchwert abzüglich erwarteter Kosten für den Rückerhalt sowie potenzieller Wertminderungen. Im Vergleich zur bisherigen Erfassungslogik kommt es zu einer höheren Kürzung der Umsatzerlöse, denen jedoch eine Anpassung der Herstellkosten entgegensteht. Der Bruttoausweis führt zu einer Bilanzverlängerung. Die Rückerstattungsverbindlichkeit wird unter den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten, der Vermögenswert für erwartete Retouren unter den sonstigen kurzfristigen Forderungen ausgewiesen.

Vor allem in Verträgen mit Großhändlern wurden Werbekostenzuschüsse identifiziert, die gemäß IFRS 15 als Umsatzkürzungen darzustellen sind, soweit sie nicht abgrenzbare Lieferungen und Leistungen betreffen. Dadurch kommt es zu einer Verschiebung zwischen Vertriebskosten und Umsatzerlösen und damit zu einer Ausweisänderung innerhalb der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Vergleich zu den bisher angewandten Regelungen.

In den nachfolgenden Tabellen sind die Auswirkungen dieser Änderungen auf den Konzernabschluss per 31.12.2018 dargestellt. Die Auswirkungen auf das Konzern-Cashflow Statement per 31.12.2018 betreffen eine Verschiebung zwischen Veränderungen von Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Nettoumlaufvermögen und sind unwesentlich.

1-12/2018
in TEUR
Berichtet Anpassungen
gemäß IFRS 15
Ohne
Anwendung
von IFRS 15
Umsatzerlöse 3.305.079 7.228 3.312.307
Herstellkosten -2.146.319 -4.725 -2.151.044
Bruttoergebnis vom Umsatz 1.158.760 2.503 1.161.263
Vertriebskosten -637.162 -2.699 -639.861
Betriebsergebnis 239.808 -196 239.612
Ergebnis vor Ertragsteuern 195.345 -196 195.149
Ertragsteuern -48.475 -107 -48.582
Ergebnis nach Ertragsteuern 146.870 -303 146.567
Gesamtergebnis nach Steuern 149.311 -303 149.008
31.12.2018
in TEUR
Berichtet Anpassungen
gemäß IFRS 15
Ohne
Anwendung
von IFRS 15
Latente Steuern 54.076 0 54.076
Langfristiges Vermögen 2.461.593 0 2.461.593
Vorräte 761.659 2.031 763.690
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 215.838 -2.649 213.189
Sonstige kurzfristige Forderungen 92.436 -10.215 82.221
Kurzfristiges Vermögen 1.279.969 -10.833 1.269.136
Summe Aktiva 3.742.910 -10.833 3.732.077
Gewinnrücklagen 760.389 -618 759.771
Eigenkapital 1.939.080 -618 1.938.462
Latente Steuern 75.021 0 75.021
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1.008.458 0 1.008.458
Kurzfristige Rückstellungen 51.924 2.466 54.390
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 267.120 -12.681 254.439
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 795.372 -10.215 785.157
Summe Passiva 3.742.910 -10.833 3.732.077

Erstmalige Anwendung von IFRS 9 Finanzinstrumente

Im November 2009 führte das Projekt, IAS 39 Finanzinstrumente durch IFRS 9 Finanzinstrumente zu ersetzen, zur ersten Veröffentlichung betreffend Ansatz und Bewertung von Finanzinstrumenten. Weitere Regelungen des IFRS 9 wurden in den Jahren 2010 und 2013 und die finale Fassung im Juli 2014 veröffentlicht. IFRS 9 wurde Ende 2016 von der EU übernommen und ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2018 beginnen. Wienerberger wendet die Änderungen des IFRS 9 prospektiv an, wobei Wertänderungen von finanziellen Vermögenswerten in der Eröffnungsbilanz zum 1.1.2018 in der Gewinnrücklage erfasst werden.

Folgende Tabelle stellt die Auswirkungen der Erstanwendung von IFRS 9 Finanzinstrumente auf die Eröffnungsbilanz zum 1.1.2018 dar:

in TEUR
31.12.2017
Anpassungen
gemäß IFRS 9
1.1.2018
Aktiva
Übrige Finanzanlagen und sonstige langfristige Forderungen 16.708 6.687 23.395
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 214.277 -1.724 212.553
Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 79.008 -108 78.900
Passiva
Gewinnrücklagen 674.923 4.011 678.934
Übrige Rücklagen
-251.842
974 -250.868
Latente Steuern 71.630 -130 71.500

Wesentliche Änderungen betreffen die Klassifizierung und Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten. Nach den neuen Zuordnungskriterien steht zunächst der Charakter des Finanzinstruments im Vordergrund, wonach Fremd- und Eigenkapitalinstrumente sowie Derivate unterschiedlichen Bewertungsvorgaben unterliegen. Ein weiteres Kriterium ist das Geschäftsmodell, welches dem Finanzinstrument zu Grunde liegt. Dabei ist zu definieren, ob eine Handelsabsicht besteht, ob das Finanzinstrument bis zur Fälligkeit gehalten werden soll oder ein gemischtes

Modell vorliegt. Folgende Methoden des Ansatzes und der Folgebewertung werden in Abhängigkeit der Eigenschaften des Finanzinstruments angewendet: Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung, Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Gesamtergebnis und Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Finanzinstrument Klassifizierung &
Bewertung
gemäß IAS 39
Klassifizierung &
Bewertung
gemäß IFRS 9
Buchwert
unter IAS 39 Umwertung
Buchwert
unter IFRS 9
in TEUR 31.12.2017 1.1.2018
Beteiligungen an verbundenen
Unternehmen
und sonstige Beteiligungen
Zur Veräußerung verfügbare
Finanzinstrumente zu fort
geführten Anschaffungskosten
Erfolgswirksam
zum beizulegenden
Zeitwert
7.026 6.688 13.714
Sonstige langfristige
Forderungen
Kredite und Forderungen zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
3.250 -1 3.249
Gewährte Darlehen Kredite und Forderungen zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
25.328 -108 25.220
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Kredite und Forderungen zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
214.277 -1.724 212.553
Anteile Fonds Zur Veräußerung verfügbare
Finanzinstrumente erfolgsneutral
zum beizulegenden Zeitwert
Erfolgswirksam
zum beizulegenden
Zeitwert
28.370 0 28.370
Aktien Zur Veräußerung verfügbare
Finanzinstrumente erfolgsneutral
zum beizulegenden Zeitwert
Erfolgswirksam
zum beizulegenden
Zeitwert
13 0 13
Sonstige Zur Veräußerung verfügbare
Finanzinstrumente erfolgsneutral
zum beizulegenden Zeitwert
Erfolgswirksam
zum beizulegenden
Zeitwert
832 0 832

Die Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten von IAS 39 auf IFRS 9 lässt sich wie folgt überleiten:

In der Position Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen werden langfristige nicht konsolidierte Beteiligungen sowie strategische Investitionen dargestellt. Unter IAS 39 wurden diese Finanzinstrumente der Kategorie als zur Veräußerung verfügbar zugeordnet, wobei deren Bewertung zu Anschaffungskosten erfolgte. Gemäß IFRS 9 müssen Eigenkapitalinstrumente grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, was zu einer Aufwertung im Ausmaß von 6.688 TEUR führte. Nach IFRS 9 besteht bei Halteabsicht derartiger Finanzinstrumente im Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes die Option der erfolgsneutralen Bewertung über das sonstige Gesamtergebnis für jedes einzelne Finanzinstrument. Diese Option wurde nicht in Anspruch genommen.

Die in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen Wertpapiere und sonstigen finanziellen Vermögenswerte enthalten Fondsanteile, Aktien und sonstige Finanzinstrumente, die einerseits zur kurzfristigen Veranlagung von Liquidität und andererseits zur Deckung von Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen gehalten werden. Diese Finanzinstrumente wurden unter IAS 39 zum beizulegenden Zeitwert als zur Veräußerung verfügbar eingestuft, wobei Wertschwankungen mit Ausnahme von dauerhaften Wertminderungen über das sonstige Gesamtergebnis erfasst wurden. Unter IFRS 9 werden nun Fondsanteile, Aktien und sonstigen Finanzinstrumente, die das SPPI Kriterium (solely payments of principal and interest) nicht erfüllen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert über das Finanzergebnis bewertet. Bei Wienerberger wurde kein Finanzinstrument identifiziert, welches zum 31.12.2017 zu Handelszwecken gehalten wurde.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Darlehensforderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und unterliegen gemäß dem neuen IFRS 9 erweiterten Wertminderungsbestimmungen, nach welchen neben den aktuellen nun auch zukunftsorientierte Informationen über erwartete Kreditverluste in den Ansatz und die Bewertung miteinzubeziehen sind. Die Anpassung von Lieferforderungen um erwartete Ausfälle über die Gesamtlaufzeit dieser Finanzinstrumente erfolgt unter Anwendung einer Wertminderungsmatrix, in welcher die erwarteten Ausfälle in Abhängigkeit von Überfälligkeiten mit der Eintrittswahrscheinlichkeit ökonomischer Szenarien gewichtet werden. Insgesamt führte die

erweiterte Berechnung zu einer Anpassung der Forderungen aus Lieferung und Leistung von -1.724 TEUR. Bei Darlehensforderungen gelten die allgemeinen Wertminderungsbestimmungen, wonach ein erwarteter Ausfall zunächst über die nächsten 12 Monate zu berechnen ist. Bei erheblicher Verschlechterung der Kreditwürdigkeit des Schuldners ist ein erwarteter Ausfall über die gesamte Laufzeit des Finanzinstruments zu ermitteln. Für den Bestand der Darlehensforderungen und sonstigen langfristigen Forderungen am 31.12.2017 wurde ein zusätzlicher Wertminderungsbedarf von -109 TEUR erfasst, welcher sich im Wesentlichen auf die nächsten 12 Monate bezieht.

Eine weitere wesentliche Änderung des IFRS 9 betrifft die überarbeiteten Regelungen zu Hedge Accounting. Der Nachweis der Effektivität unterliegt nicht mehr der vom Standardsetter vorgegebenen Bandbreite von 80 % - 125 % gemäß IAS 39, sondern kann vom Unternehmen qualitativ begründet werden. Die Erstanwendung von Hedge Accounting gemäß IFRS 9 bei Wienerberger erfolgte gemeinsam mit den Regelungen zur Klassifizierung und Bewertung sowie den Wertminderungsbestimmungen des IFRS 9. Durch die Umstellung gab es keinen Effekt in der Eröffnungsbilanz zum 1.1.2018.

Im Berichtsjahr beschränken sich die wesentlichen Auswirkungen der Erstanwendung des IFRS 9 auf Bewertungseffekte von übrigen Finanzanlagen des langfristigen Vermögens. Dabei handelt es sich um finanzielle Vermögenswerten, welche zuvor in der IAS 39 Kategorie "zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente" (availablefor-sale) zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wurden und nun als Eigenkapitalinstrumente zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet werden.

9. Geschäftssegmente

Die Einteilung der Geschäftssegmente und die Darstellung der Segmentergebnisse erfolgt nach dem Management Approach gemäß IFRS 8 und folgt den internen Berichten an den Vorstand der Wienerberger AG als jene verantwortliche Unternehmensinstanz (chief operating decision maker), welche über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet.

Die Geschäftstätigkeit der Wienerberger Gruppe wird nach regionalen Kriterien gesteuert, wobei durch die Segmentierung auch den unterschiedlichen Geschäftsfeldern Rechnung getragen wird. Die Division Clay Building Materials Europe fasst Hintermauer-, Vormauerund Dachziegelaktivitäten in den Segmenten Clay Building Materials Eastern Europe und Clay Building Materials Western Europe zusammen. Die Division Pipes & Pavers Europe beinhaltet die Aktivitäten des Kunststoffrohrproduzenten Pipelife, des Keramikrohrproduzenten Steinzeug-Keramo sowie des Produzenten für Betonflächenbefestigungen Semmelrock und wird in die Segmente Pipes & Pavers Eastern Europe und Pipes & Pavers Western Europe eingeteilt. Die Geschäftsaktivitäten in Nordamerika werden zusammengefasst

im Segment North America dargestellt. Das Segment Holding & Others beinhaltet hauptsächlich die Ziegelaktivitäten in Indien sowie übergeordnete Aktivitäten der Konzernzentrale.

Die Berichte an die verantwortliche Unternehmensinstanz beinhalten neben der zentralen Erfolgsgröße EBITDA, anhand der die Steuerung der Geschäftssegmente erfolgt, auch die Ergebnisgrößen Umsatz, EBIT, EBIT operativ, Zinsergebnis und Ergebnis nach Ertragsteuern, weshalb diese ebenso in der Darstellung der Geschäftssegmente enthalten sind. Die Aufteilung von Umsatz, EBITDA, EBIT, EBIT operativ, Zinsergebnis, Ertragsteuern, Ergebnis nach Ertragsteuern, Vermögen, Fremdkapital, Capital Employed sowie Gesamtinvestitionen erfolgt nach dem Sitz der Gesellschaften.

In der Überleitung der Segmentergebnisse auf das Konzernergebnis sind lediglich Eliminierungen von Umsätzen, Aufwendungen und Erträgen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Geschäftssegmenten enthalten. Wienerberger erzielt mit keinem externen Kunden mehr als 10% des Umsatzes.

Strategische Geschäftssegmente Clay Building Materials
Eastern Europe
Clay Building Materials
Western Europe
Pipes & Pavers
Eastern Europe
in TEUR 2018 2017 2018 2017 2018 2017
Außenumsatz 646.398 562.861 1.272.366 1.224.139 466.454 439.981
Innenumsatz 1) 9.627 7.192 24.827 11.733 12.760 11.544
Umsatz gesamt 656.025 570.053 1.297.193 1.235.872 479.214 451.525
EBITDA 167.088 137.322 190.463 187.020 43.940 37.881
Abschreibungen 2) -48.012 -47.351 -69.094 -91.984 -19.746 -22.441
EBIT operativ 3) 119.076 89.971 121.369 95.036 24.194 15.440
Wertminderungen / Wertaufholungen
von Vermögenswerten
-7.973 0 -4.754 -4.627 0 -5.599
Firmenwertabschreibungen 0 0 0 0 0 0
EBIT 111.103 89.971 116.615 90.409 24.194 9.841
Ergebnisübernahme von assoziierten
Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
-37 111 1.799 4.098 0 0
Anteile an assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen
1.127 1.173 8.956 10.198 0 0
Zinsergebnis -6.314 -9.954 -14.195 -23.831 -9.947 -9.382
Ertragsteuern -14.570 -12.443 -25.354 -16.938 -2.975 1.640
Ergebnis nach Ertragsteuern 88.105 66.188 74.642 50.648 10.189 1.019
Fremdkapital 472.609 318.063 961.261 870.459 224.030 224.644
Capital Employed 454.426 471.681 1.101.302 1.051.748 251.145 262.411
Vermögen 1.064.593 817.184 1.735.611 1.632.386 366.747 373.741
Zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte
311 388 887 1.590 0 0
Normalinvestitionen 35.569 30.244 59.823 54.951 18.594 18.333
Wachstumsinvestitionen 4) 41.463 8.177 53.857 2.742 15.002 2.819
Ø Mitarbeiter 4.546 4.451 6.262 6.121 2.290 2.326
Umsatz Clay Building Materials
Eastern Europe
Clay Building Materials
Western Europe
Pipes & Pavers
Eastern Europe
in TEUR 2018 2017 2018 2017 2018 2017
Österreich 99.123 86.149 128.496 140.585
Tschechien 124.414 100.589 29.721 26.957
Polen 144.271 117.674 106.446 87.834
Rumänien 61.496 58.685 21.563 17.620
Ungarn 61.799 51.404 52.464 41.427
Deutschland 234.871 233.709
Großbritannien 322.731 310.246
Belgien 208.869 204.062
Niederlande 215.659 182.399
Frankreich 164.780 165.870
Finnland 10.292 8.902
Schweden 9.176 8.292
Norwegen 11.109 11.874
USA
Sonstige Länder 155.617 148.899 95.407 99.243 127.764 125.564
Wienerberger Gruppe 646.720 563.400 1.272.894 1.224.597 466.454 439.987

1) Innenumsatz bezeichnet den Umsatz zwischen vollkonsolidierten, at-equity bilanzierten und nicht konsolidierten Konzernunternehmen. // 2) inklusive Sonderabschreibungen // 3) bereinigt um Wertminderungen, Firmenwertabschreibungen und Wertaufholungen

2018
2017
2018
2017
2018
2017
2018
2017
2018
2017
603.639
574.175
306.808
308.738
8.326
8.582
0
0
3.303.991
3.118.476
3.673
7.331
12
315
16.862
14.734
-66.673
-51.618
1.088
1.231
607.312
581.506
306.820
309.053
25.188
23.316
-66.673
-51.618
3.305.079
3.119.707
34.211
31.813
43.206
32.043
-36.282
-11.060
0
0
442.626
415.019
-27.159
-29.020
-2.882
0
-220.837
-29.019
-25.142
-3.375
0
-194.388
4.654
3.023
-13.942
0
194.182
5.192
18.064
-39.657
0
248.238
740
0
0
0
3.557
1.055
0
0
-8.430
-9.171
0
-6.339
0
0
0
0
0
0
0
-6.339
5.932
-1.685
18.064
3.023
-36.100
-12.887
0
0
239.808
178.672
0
0
0
0
-61
0
0
0
1.701
4.209
0
0
0
0
11.371
0
0
12.017
0
22.100
-7.972
-6.054
21.042
0
-36.151
-6.198
-5.651
3.043
0
-39.262
-3.035
-7.041
-363
31.980
-2.178
-1.442
0
0
-48.475
-4.244
6.025
-5.980
10.750
27.716
64.802
106.008
-107.643
-104.965
146.870
140.634
432.460
405.693
178.674
164.703
1.295.643
1.075.109
-1.760.847
-1.310.046
1.803.830
1.748.625
301.023
364.928
7.456
0
2.459.247
317.474
411.761
587
0
2.536.695
725.698
434.076
4.262.402
-4.585.623
3.659.864
723.319
471.054
4.463.258
-5.081.672
3.742.910
150
1.994
0
0
0
5
0
0
1.348
3.977
25.633
23.900
14.254
11.692
12.384
8.347
0
0
166.257
147.467
14.315
12.858
28.140
32.251
6.078
0
0
0
158.855
58.847
1.884
1.305
210
0
16.297
1.892
1.380
226
0
16.596
Pipes & Pavers
Western Europe
North America Holding & Others Überleitung 5)
Wienerberger Gruppe
Pipes & Pavers
Western Europe
North America Holding & Others Wienerberger Gruppe
2018 2017 2018 2017 2018 2017 2018 2017
290 375 227.909 227.109
154.135 127.546
250.717 205.508
83.059 76.305
114.263 92.831
43.792 43.050 278.663 276.759
10.399 10.368 333.130 320.614
94.340 73.444 303.209 277.506
89.131 86.538 304.790 268.937
32.318 49.483 197.098 215.353
69.104 65.762 79.396 74.664
89.746 91.110 98.922 99.402
120.146 105.302 131.255 117.176
277.942 277.338 277.942 277.338
54.663 49.118 28.865 31.400 8.275 8.435 470.591 462.659
603.639 574.175 306.807 308.738 8.565 8.810 3.305.079 3.119.707

4) inklusive Investitionen in übrige Finanzanlagen // 5) Die Überleitung beinhaltet Eliminierungen zwischen Konzerngesellschaften.

Produkte EBITDA Gesamtinvestitionen
in TEUR 2018 2017 2018 2017
Wand 153.883 120.376 80.807 41.693
Fassade 132.031 109.984 102.272 66.145
Dach 103.950 121.587 45.366 29.356
Flächenbefestigungen 18.953 11.966 19.734 8.647
Rohre 72.673 64.007 58.925 52.706
Sonstiges -38.864 -12.901 18.008 7.767
Wienerberger Gruppe 442.626 415.019 325.112 206.314

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

10. Umsatzerlöse

Der konsolidierte Umsatz stieg im Berichtsjahr um 6 % auf 3.305.079 TEUR, wobei sich Wechselkurseffekte mit 49.201 TEUR negativ auf die Entwicklung auswirkten. Die Umsatzerlöse beinhalten Umsätze von Fertigungsaufträgen in Höhe von 20.611 TEUR (Vorjahr: 14.240 TEUR). Die Umsatzerlöse sind nach Regionen detailliert in der Darstellung der Geschäftssegmente auf den Seiten 144 und 145 aufgegliedert.

Die Wienerberger Gruppe generiert Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Baustofflösungen für verschiedene Anwendungsbereiche. Umsatz wird zumeist realisiert, wenn die Lieferung erfolgt und somit die Kontrolle über das Produkt an den Käufer übergeht. In der Regel entspricht dies dem Zeitpunkt der Lieferung entsprechend der vereinbarten Lieferbedingungen.

Die Ware wird mit eigenen Transportmitteln oder von Wienerberger beauftragten Frächtern an den Kunden geliefert. Transporterlöse werden als Teil der Umsatzerlöse ausgewiesen, die damit zusammenhängenden Aufwendungen in den Vertriebskosten dargestellt (Bruttodarstellung).

Umsatzerlöse werden um erwartete Rückgaben sowie Kundenboni oder Skonti angepasst. Rückgabeverpflichtungen bestehen zum wesentlichen Teil aus retournierbaren Verpackungsmaterialien wie Paletten. Die Schätzung

der erwarteten Rückgaben erfolgt primär auf Basis von historischen Daten der letzten Jahre.

Im internationalen Projektgeschäft mit LLLD (longlength-large-diameter) Rohren werden Umsatzerlöse über einen Zeitraum realisiert. Auch im Ziegelbereich werden Umsatzerlöse bei einzelnen Aufträgen zeitraumbezogen erfasst. Hierbei handelt es sich beispielsweise um kundenspezifische Fertigungen oder sogenannte "Heritage"-Produkte. Der Produktionszeitraum dieser Aufträge beläuft sich jedoch meist auf nur wenige Tage bis Wochen. Der Leistungsfortschritt zum Berichtszeitraum wird mittels outputorientierter Methoden beispielsweise anhand der produzierten Menge im Verhältnis zur Gesamtmenge berechnet.

Neben dem Verkauf von Produkten erbringt Wienerberger auch Serviceleistungen an Kunden im Rahmen des Building Information Modeling. Die Umsatzbeiträge aus diesen Serviceleistungen sind derzeit nicht wesentlich.

Der Zeitraum zwischen der Übertragung der Güter bzw. Dienstleistungen auf den Käufer und der Fälligkeit der Forderung liegt in der Regel unter einem Jahr. Daher macht Wienerberger von der praktischen Erleichterungsbestimmung Gebrauch, die Umsatzerlöse nicht um eine signifikante Finanzierungskomponente zu berichtigen. Die Zahlungszeitpunkte der Forderungen richten sich nach den vereinbarten Zahlungszielen.

Die Außenumsätze nach den wichtigsten Produktgruppen stellen sich – auf die Berichtssegmente übergeleitet – wie folgt dar:

Clay Building Materials Pipes & Pavers
1-12/2018
in TEUR
Eastern
Europe
Western
Europe
Eastern
Europe
Western
Europe
North
America
Holding & Others 1) Wienerberger
Gruppe
Wand 444.646 333.952 1.611 0 18.363 7.567 806.139
Fassade 18.499 578.667 676 0 215.183 281 813.306
Dach 183.046 359.747 0 0 0 426 543.219
Flächenbefestigungen 8 0 121.370 0 503 0 121.881
Rohre 199 0 342.797 603.639 72.759 0 1.019.394
Sonstiges 0 0 0 0 0 52 52
Summe 646.398 1.272.366 466.454 603.639 306.808 8.326 3.303.991
Clay Building Materials Pipes & Pavers
1-12/2017
in TEUR
Eastern
Europe
Western
Europe
Eastern
Europe
Western
Europe
North
America
Holding &
Others 1)
Wienerberger
Gruppe
Wand 368.105 326.954 2.995 0 18.649 7.431 724.134
Fassade 20.289 526.110 745 0 212.736 694 760.574
Dach 174.304 371.075 0 0 0 311 545.690
Flächenbefestigungen 4 0 112.385 0 578 0 112.967
Rohre 159 0 323.856 574.175 76.775 0 974.965
Sonstiges 0 0 0 0 0 146 146
Summe 562.861 1.224.139 439.981 574.175 308.738 8.582 3.118.476

1) Der Bereich Holding & Others enthält die Aktivitäten in Indien.

Angaben zu künftigen Umsatzerlösen aus zum Bilanzstichtag verbleibenden Leistungsverpflichtungen unterbleiben, da Kundenverträge in der Regel innerhalb eines Jahres abgearbeitet werden. Aus demselben Grund macht Wienerberger von der praktischen Erleichterungsbestimmung Gebrauch, Vertragskosten nicht zu kapitalisieren, sondern im Aufwand zu erfassen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Provisionen, die Vertriebsmitarbeiter bei Abschluss von Kundenverträgen erhalten.

11. Materialaufwand

In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen sind Material-, Instandhaltungsaufwendungen, Handelswareneinsätze und Aufwendungen für Energie enthalten:

in TEUR 2018 2017
Materialaufwand 610.722 596.978
Instandhaltungsaufwand 127.135 126.680
Handelswareneinsatz 388.169 373.279
Energieaufwand 262.905 264.247
Gesamt 1.388.931 1.361.184

Die ausgewiesenen Aufwendungen wurden durch Bestandsveränderungen an Halb- und Fertigfabrikaten in Höhe von 52.533 TEUR (Vorjahr: 34.173 TEUR) erhöht. Darin enthalten sind Anpassungen der Herstellkosten aufgrund der Bilanzierung von Vermögenswerten aus erwarteten Retouren. Aus Aktivierungen von Eigenleistungen und anteiligen Bauzeitzinsen beim Bau von qualifizierten Vermögenswerten des Anlagevermögens resultierte ein Ertrag in Höhe von 2.829 TEUR (Vorjahr: 1.742 TEUR).

Die Materialaufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Ton, Sand, Kunststoffe, Sägespäne und weitere Zuschlagstoffe sowie Aufwendungen für den Verbrauch von Paletten und sonstigen Verpackungsmaterialien. Instandhaltungsaufwendungen betreffen den Einsatz von Instandhaltungsmaterialien und sonstigen geringwertigen Ersatzteilen sowie Dienstleistungen von Dritten.

12. Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von Anlagen

Im Berichtsjahr sind in den Herstell-, Vertriebs-, Verwaltungskosten und sonstigen betrieblichen Aufwendungen laufende Abschreibungen von 186.465 TEUR (Vorjahr: 189.605 TEUR) sowie Sonderabschreibungen gemäß IAS 36 in Folge von Werks- bzw. Linienstilllegungen in Höhe von 7.923 TEUR (Vorjahr: 31.232 TEUR) enthalten. Die im Dezember durchgeführten planmäßigen Werthaltigkeitstests (siehe Anmerkung 23. Anlagevermögen) führten zu Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten (inklusive Firmenwerten) von insgesamt 12.727 TEUR (Vorjahr: 16.565 TEUR). Wertaufholungen in Höhe von 4.297 TEUR (Vorjahr: 1.055 TEUR) resultierten im Wesentlichen aus der Bewertung von Emissionszertifikaten.

Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 2018 2017
Laufende Abschreibungen 186.465 189.605
Sonderabschreibungen 7.923 31.232
Laufende Abschreibungen und Sonderabschreibungen 194.388 220.837
Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 12.727 10.226
Firmenwertabschreibungen 0 6.339
Wertminderungen gesamt 12.727 16.565
Wertaufholungen von Vermögenswerten -4.297 -1.055
Laufende Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen 202.818 236.347

13. Personalaufwand

In den Herstell-,Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende Personalaufwendungen enthalten:

in TEUR 2018 2017
Löhne 324.910 320.879
Gehälter 299.274 277.726
Leihpersonal 28.802 25.194
Aufwendungen aus langfristigen Vergütungsprogrammen 3.214 3.312
Aufwendungen für Abfertigungen (inkl. freiwillige Abfertigungen) 20.362 5.167
Aufwendungen für Altersversorgung 18.478 18.705
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
134.759 127.259
Sonstige Sozialaufwendungen (inkl. Jubiläumsgelder) 23.702 16.278
Personalaufwand 853.501 794.520

An die Vorstandsmitglieder wurden im Geschäftsjahr 2018 fixe Gehaltsbestandteile in Höhe von 1.401 TEUR (Vorjahr: 1.290 TEUR) ausbezahlt. Ferner erwarb der Vorstand Ansprüche in Höhe von 2.474 TEUR (Vorjahr: 3.689 TEUR) aus variablen Gehaltsbestandteilen. Darin enthalten sind Aufwendungen für eine langfristige Vergütungskomponente in Höhe von 1.160 TEUR (Vorjahr: 1.290 TEUR), welche in Abhängigkeit des Erreichens von Zielvorgaben über zwei Jahre in drei gleich hohen Teilbeträgen ausbezahlt werden. Zudem erfolgten im Berichtsjahr Auszahlungen von 1.934 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) für eine zusätzliche mittelfristige variable Vergütungskomponente, die auf den Beobachtungszeitraum 2015 bis 2017 abstellte.

Die Aufwendungen für die kurzfristige variable Vergütungskomponente, die an das Erreichen von kurzfristigen finanziellen Unternehmenszielen geknüpft ist, beliefen sich auf 1.314 TEUR (Vorjahr: 1.290 TEUR).

Für im Berichtsjahr tätige Vorstandsmitglieder wurden 610 TEUR (Vorjahr: 596 TEUR) an Pensionsaufwendungen in Form von Beiträgen zu Pensionskassen (beitragsorientierte Zusagen) verbucht. Im Geschäftsjahr 2018 betrug die Dotierung der Rückstellung für gesetzliche Abfertigungsansprüche 406 TEUR (Vorjahr: 888 TEUR). An frühere Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen wurden Zahlungen von 861 TEUR (Vorjahr: 848 TEUR) geleistet.

An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2018 Bezüge von insgesamt 663 TEUR (Vorjahr: 603 TEUR) im Berichtsjahr ausbezahlt. Der Anspruch des Berichtsjahres beläuft sich auf 800 TEUR.

Haftungen für Kredite sowie Firmenkredite von Gesellschaften der Wienerberger Gruppe an Vorstände und Aufsichtsräte bestehen nicht.

14. Mitarbeiter

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer betrug:

in FTE 2018 2017
Mitarbeiter in Werken 10.992 10.962
Mitarbeiter in Verwaltung 1.499 1.507
Mitarbeiter im Vertrieb 4.105 3.828
Gesamte Mitarbeiter im Konzern 16.596 16.297
davon Lehrlinge 101 119

15. Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten:

in TEUR 2018 2017
Transportaufwendungen für Zustellungen 217.407 202.316
Aufwendungen für Dienstleistungen 125.769 113.565
Aufwendungen für interne Transporte 56.969 54.359
Aufwendungen für Mieten, Pachten und Leasing 54.362 53.292
Steuern, soweit sie nicht unter Ertragsteuern fallen 27.513 26.608
Lizenz- und Patentaufwendungen 15.875 10.166
Aufwendungen für Umweltschutzmaßnahmen 6.521 8.978
Provisionsaufwand 6.209 5.446
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen exklusive Finanzanlagen 926 1.090
Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 305 1.474
Übrige 120.590 103.537
Sonstige betriebliche Aufwendungen 632.446 580.831

Eine Überleitung der Aufwendungen nach dem Gesamtkostenverfahren zu den Aufwendungen nach dem Umsatzkostenverfahren ist auf Seite 152 dargestellt.

Die Dienstleistungsaufwendungen enthalten vor allem Aufwendungen für Reisen und Fahrten, Rechtsund sonstige Beratung, Werbung, Versicherungen sowie Telekommunikation. Die Aufwendungen für

den Abschlussprüfer und alle Mitglieder des Netzwerks des Abschlussprüfers betrugen für die Prüfung des Konzernabschlusses im Berichtsjahr 1.700 TEUR (Vorjahr: 1.636 TEUR), 283 TEUR (Vorjahr: 47 TEUR) für Bestätigungsleistungen, 40 TEUR (Vorjahr: 111 TEUR) für Steuerberatungsleistungen und 53 TEUR (Vorjahr: 2 TEUR) für sonstige Leistungen.

Der übrige sonstige Aufwand setzt sich in erster Linie aus Aufwendungen für Reklamationen sowie Forschungund Entwicklung zusammen. Im Jahr 2018 betrug der

Forschungs- und Entwicklungsaufwand 15.882 TEUR (Vorjahr: 10.980 TEUR).

16. Sonstige betriebliche Erträge

In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende sonstige betriebliche Erträge enthalten:

in TEUR 2018 2017
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen exklusive Finanzanlagen 27.110 26.433
Erträge aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen 5.348 5.359
Erträge aus Zuschüssen 1.693 1.796
Erträge aus Versicherungsansprüchen 534 659
Übrige 27.444 30.031
Sonstige betriebliche Erträge 62.129 64.278

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge sind umsatznahe Erlöse, die nicht Teil der unmittelbaren Umsatztätigkeit der Wienerberger Gruppe sind.

17. Überleitung Ergebnis nach Umsatzkostenund Gesamtkostenverfahren

In der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren werden die Aufwendungen nach einzelnen Funktionsbereichen gegliedert. Beim Gesamtkostenverfahren werden jedoch die einzelnen Aufwandsarten dargestellt und um Lagerbewegungen bei Halb- und

Fertigfabrikaten im Rahmen von Bestandsveränderungen sowie um aktivierte Eigenleistungen und anteilige Bauzeitzinsen korrigiert. Der Zusammenhang der beiden Verfahren stellt sich wie folgt dar, wobei die Bestandsveränderungen und Kostenaktivierungen, die beim Bau von qualifizierten Vermögenswerten des Anlagevermögens anfallen, bei den Materialaufwendungen gezeigt werden:

2018
in TEUR
Fracht
aufwand
Material
aufwand
Handels
wareneinsatz
Zu- und
Abschrei
bungen
Energie
aufwand
Personal
aufwand
Sonstige
Erträge
Sonstige
Aufwände
Gesamt
Herstellkosten 0 769.005 387.262 147.069 255.758 486.883 -5.079 105.421 2.146.319
Vertriebskosten 217.407 17.462 907 10.136 4.858 223.949 -3.452 165.895 637.162
Verwaltungskosten 0 1.094 0 9.925 856 142.669 -3.886 66.901 217.559
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
0 0 0 39.985 1.433 0 0 81.274 122.692
Sonstige betriebliche
Erträge
0 0 0 -4.297 0 0 -49.712 -4.452 -58.461
217.407 787.561 388.169 202.818 262.905 853.501 -62.129 415.039 3.065.271
2017
in TEUR
Fracht
aufwand
Material
aufwand
Handels
wareneinsatz
Zu- und
Abschrei
bungen
Energie
aufwand
Personal
aufwand
Sonstige
Erträge
Sonstige
Aufwände
Gesamt
Herstellkosten 0 734.183 372.217 149.752 257.171 452.815 -1.785 129.355 2.093.708
Vertriebskosten 202.316 17.427 1.062 8.142 4.199 211.283 -3.572 154.705 595.562
Verwaltungskosten 0 4.479 0 9.693 821 130.422 -4.007 61.914 203.322
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
0 0 0 69.815 2.056 0 0 37.017 108.888
Sonstige betriebliche
Erträge
0 0 0 -1.055 0 0 -54.914 -4.476 -60.445
202.316 756.089 373.279 236.347 264.247 794.520 -64.278 378.515 2.941.035

18. Zinsergebnis und sonstiges Finanzergebnis

Das Zinsergebnis und das sonstige Finanzergebnis setzen sich nach den Kategorien des IFRS 9 wie folgt zusammen:

2018
in TEUR
Gesamt Kredite und
Forderungen
AC 1)
FLAC 2) FVtPL 3) Derivate
Zinsertrag 4.409 2.974 0 8 1.427
Zinsaufwand -40.525 0 -32.694 0 -7.831
Nettozinsergebnis aus leistungsorientierten Pensions-,
Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldverpflichtungen
-3.146
Zinsergebnis -39.262 2.974 -32.694 8 -6.404
Beteiligungserträge von Dritten (Dividenden) 983 0 0 983 0
Beteiligungserträge 983 0 0 983 0
Ergebnis aus dem Abgang von Finanzinstrumenten 130 0 0 130 0
Marktbewertung Derivate -1.157 -1.157
Wertminderungen von Finanzinstrumenten -2.285 -31 0 -2.254 0
Zuschreibungen von Finanzinstrumenten 84 0 0 84 0
Kursdifferenzen -2.051
Nettoergebnis -5.279 -31 0 -2.040 -1.157
Bankspesen -2.618
Sonstiges 12
Sonstiges Finanzergebnis -6.902 -31 0 -1.057 -1.157
Gesamt -46.164 2.943 -32.694 -1.049 -7.561

1) Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten (amortized cost) // 2) Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (financial liabilities at amortized cost) // 3) Finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet werden (fair value through profit or loss)

Im Finanzergebnis wurden Wertminderungen von Darlehensforderungen in Höhe von von 31 TEUR erfasst, während Wertberichtigungen für Forderungen aus Liefe-

rungen und Leistungen in Höhe von 305 TEUR dem Betriebsergebnisses angelastet wurden.

Im Jahr 2017 setzten sich das Zinsergebnis und das sonstige Finanzergebnis nach den Kategorien des IAS 39 wie folgt zusammen:

2017
in TEUR
Gesamt Kredite und
Forderungen
FLAC 1) AfS 2) Derivate
Zinsertrag 5.952 2.919 0 307 2.726
Zinsaufwand -38.714 0 -32.234 0 -6.480
Nettozinsergebnis aus leistungsorientierten Pensions- und
Abfertigungsverpflichtungen
-3.389
Zinsergebnis -36.151 2.919 -32.234 307 -3.754
Beteiligungserträge von Dritten (Dividenden) 1.169 0 0 1.169 0
Beteiligungserträge 1.169 0 0 1.169 0
Ergebnis aus dem Abgang von Finanzinstrumenten 368 0 0 368 0
Marktbewertung Derivate 5.751 5.751
Wertminderungen von Finanzinstrumenten -59 -31 0 -28 0
Kursdifferenzen -6.672
Nettoergebnis -612 -31 0 340 5.751
Bankspesen -2.409
Sonstiges Finanzergebnis -1.852 -31 0 1.509 5.751
Gesamt -38.003 2.888 -32.234 1.816 1.997

1) Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (financial liabilities at amortized cost) // 2) Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente (available for sale)

Die Marktbewertung von Derivaten lieferte einen negativen Beitrag zum Periodenergebnis in Höhe von -1.157 TEUR (Vorjahr: positiver Beitrag von 5.751 TEUR).

19. Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind sowohl die in den einzelnen Gesellschaften gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag als auch die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen.

in TEUR 2018 2017
Laufender Steueraufwand 58.120 45.038
Latenter Steueraufwand/-ertrag -9.645 -40.794
Ertragsteuern 48.475 4.244

Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem im Jahr 2018 gültigen österreichischen Körperschaftsteuersatz von 25% (Vorjahr: 25%) und der ausgewiesenen Konzernsteuerquote stellen sich folgendermaßen dar:

in TEUR 2018 2017
Ergebnis vor Ertragsteuern 195.345 144.878
Ertragsteuern zum Steuersatz von 25 % -48.836 -36.219
Abweichende ausländische Steuersätze 14.881 11.987
Steueraufwand und -ertrag aus Vorperioden 622 972
Steuerfreie Ergebnisse von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 244 636
Veränderung von nicht angesetzten latenten Steuern -37.611 20.340
Nicht-temporäre Differenzen 21.662 -6.729
Steuersatzänderungen 563 4.769
Effektivsteuerbelastung -48.475 -4.244
Effektivsteuersatz in % 24,8 % 2,9 %

Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern gültig oder angekündigt sind. In Österreich wird ein Körperschaftsteuersatz von 25 % zugrunde gelegt.

Bei den ausländischen Gesellschaften werden die latenten Steuern auf Basis der entsprechenden länderspezifischen Steuersätze berechnet. Sie liegen im Geschäftsjahr 2018 zwischen 0 % und 30 %.

20. Ergebnis je Aktie, Vorschlag für die Ergebnisverwendung

Die Anzahl der ausgegebenen Aktien betrug zum Stichtag 117.526.764 Stück. Per 31.12.2018 wurden 2.785.628 (Vorjahr: 570.289) eigene Aktien gehalten, die für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie in Abzug gebracht werden. Daraus resultiert eine gewichtete Aktienanzahl von 116.153.998 für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie für 2018. Im Geschäftsjahr 2018 wurden 2.215.339 Stück Wienerberger Aktien im Rahmen der durch die Hauptversammlung erteilten Ermächtigung um 44.996 TEUR zurückgekauft.

in Stück 2018 2017
Ausgegebene Aktien 117.526.764 117.526.764
Eigene Aktien 2.785.628 570.289
Gewichtete Aktien 116.153.998 116.956.475

Das Ergebnis je Aktie von 1,15 EUR wird aus dem durch die gewichtete Aktienanzahl geteilten Ergebnis, das den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen ist, errechnet. Das verwässerte Ergebnis je Aktie von 1,15 EUR entspricht dem Ergebnis je Aktie für 2018.

Gemäß den Bestimmungen des Aktiengesetzes bildet der nach österreichischen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellte Einzelabschluss der Wienerberger AG zum 31.12.2018 die Grundlage für die Dividendenausschüttung.

Dieser Jahresabschluss weist einen Bilanzgewinn von 64.047.147,80 EUR aus. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn von 64.047.147,80 EUR auf das Grundkapital (Stand 13.3.2019) von 116.351.496,00 EUR eine Dividende in Höhe von 0,50 EUR je Aktie, das sind 58.175.748,00 EUR abzüglich eines anteiligen Betrags für eigene Anteile von 885.144,50 EUR somit 57.290.603,50 EUR auszuschütten und den Restgewinn von 6.756.544,30 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.

Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

In der Gesamtergebnisrechnung wird, ausgehend vom Ergebnis nach Steuern, auf das Gesamtergebnis gemäß IAS 1 übergeleitet. Dieses umfasst insbesondere den Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen und anderen langfristigen Mitarbeitervergütungen sowie die Veränderung der Hedging Reserve. Die Gesamtergebnisbestandteile werden nach Steuern ausgewiesen.

Im Berichtsjahr resultierten Differenzen aus der Währungsumrechnung vor Steuern in Höhe von -31 TEUR (Vorjahr: -52.791 TEUR) vorwiegend aus dem polnischen Zloty, der türkischen Lira sowie dem ungarischen Forint, die durch positive Veränderungen des US-Dollar nahezu kompensiert wurden. Zuvor in der Währungsrücklage ausgewiesene Differenzen in Höhe von -9.226 TEUR (Vorjahr: 181 TEUR) wurden umgegliedert und in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

.

Die Marktbewertung von Sicherungsinstrumenten reduzierte die Hedging Rücklage um -12.147 TEUR (Vorjahr: 17.223 TEUR). Davon entfielen -11.034 TEUR (Vorjahr: 15.337 TEUR) auf die Absicherung von Investitionen in ausländische Teilbetriebe und -1.113 TEUR (Vorjahr: 1.886 TEUR) auf die Absicherung zukünftiger Transaktionen (Cashflow Hedges). Im Berichtsjahr wurden zuvor im sonstigen Gesamtergebnis erfasste Marktwertänderungen von Sicherungsinstrumenten von Investitionen in ausländische Teilbetriebe (net investment hedges) in Höhe von 4.906 TEUR (Vorjahr: 238 TEUR) in die Gewinn- und

Verlustrechnung umgegliedert. Ineffektive Teile von -258 TEUR (Vorjahr: 21 TEUR) wurden im Geschäftsjahr in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Im sonstigen Gesamtergebnis wurden latente Steuern von insgesamt 373 TEUR (Vorjahr: 1.750 TEUR) erfasst. Folgende Tabelle zeigt die Zuordnung latenter Steuern zu den Bestandteilen des sonstigen Gesamtergebnisses:

in TEUR 2018 2017
Währungsumrechnung -350 4.614
Marktwertänderungen zur Veräußerung verfügbarer Finanzinstrumente - 285
Veränderung Hedging Rücklage 2.633 -2.447
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -1.910 -702
Latente Steuern im sonstigen Gesamtergebnis 373 1.750

In Summe erhöhte das Gesamtergebnis nach Steuern im Berichtszeitraum das Eigenkapital um insgesamt 149.311 TEUR (Vorjahr: 111.632 TEUR).

Erläuterungen zum Konzern-Cashflow Statement

Das Konzern-Cashflow Statement der Wienerberger Gruppe zeigt, wie sich die Zahlungsmittel im Laufe des Berichtsjahrs durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Die Zahlungsmittel (Fonds der liquiden Mittel) enthalten Kassa und Bankguthaben. Wertpapiere sowie kurzfristige Bankverbindlichkeiten zählen nicht zu den Zahlungsmitteln. Die Auswirkungen durch Akquisitionen von Gesellschaften sind dabei eliminiert und werden in der Position Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen dargestellt. Die von ausländischen Konzerngesellschaften ausgewiesenen Beträge werden grundsätzlich zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Hiervon abweichend wird die Liquidität wie in der Bilanz zum Stichtagskurs angesetzt.

21. Cashflow aus Investitionstätigkeit

Aus dem Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten resultierten Ausgaben in Höhe von 215.847 TEUR (Vorjahr: 163.186 TEUR). Davon entfallen 166.257 TEUR (Vorjahr: 147.467 TEUR) auf Normalinvestitionen, die Instandhaltung und Investitionen in

technologische Weiterentwicklung enthalten. Für Akquisitionen und Werkserweiterungen (Wachstumsinvestitionen) wurden insgesamt 122.678 TEUR (Vorjahr: 58.847 TEUR) aufgewendet. Im Finanzanlagevermögen wurden Investitionen von 6.078 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) getätigt.

Zugänge im Anlagevermögen (inklusive Finanzanlagen) in Höhe von 28.369 TEUR (Vorjahr: 8.646 TEUR) sind nicht zahlungswirksam, da sie im Wesentlichen aus der Aktivierung von Rekultivierungsverpflichtungen von Tongruben resultierten.

Die Einzahlungen aus Anlagenabgängen betrugen 43.847 TEUR (Vorjahr: 28.799 TEUR) und beinhalten Abgänge von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten. Aus den Anlagenabgängen resultierten Netto-Gewinne in Höhe von 26.314 TEUR (Vorjahr: 25.343 TEUR), wovon ein Großteil auf den Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögen in Höhe von 18.987 TEUR (Vorjahr: 22.840 TEUR) zurückzuführen ist.

Die Überleitung von Gesamtinvestitionen in Normal- und Wachstumsinvestitionen der Wienerberger Gruppe ergibt sich wie folgt:

2018 2017
215.847 163.186
73.088 43.128
6.078 0
295.013 206.314
166.257 147.467
166.257 147.467
49.590 15.719
73.088 43.128
122.678 58.847
6.078 0
128.756 58.847

22. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Die im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesenen Veränderungen der Finanzverbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

in TEUR Kurzfristige
Finanz
verbindlichkeiten
Langfristige
Finanz
verbindlichkeiten
Summe Finanz
verbindlichkeiten
Stand 31.12.2017 320.724 493.948 814.672
Einzahlungen 235.323 248.851 484.174
Auszahlungen -473.586 -646 -474.232
Veränderung Konsolidierungskreis 23.497 -5.000 18.497
Leasing 0 577 577
Abgegrenzte Zinsen und Geldbeschaffungskosten 43 -2.280 -2.237
Umgliederung Derivate -1.041 0 -1.041
Währungsumrechnungsdifferenzen und sonstige Effekte -2.901 -12 -2.913
Umgliederungen 24.848 -24.848 0
Stand 31.12.2018 126.907 710.590 837.497
in TEUR Kurzfristige
Finanz
verbindlichkeiten
Langfristige
Finanz
verbindlichkeiten
Summe Finanz
verbindlichkeiten
Stand 31.12.2016 399.924 481.434 881.358
Einzahlungen 721.738 210.929 932.667
Auszahlungen -984.369 -6.939 -991.308
Veränderung Konsolidierungskreis 510 6.836 7.346
Zinsen Hybridkapital -12.206 0 -12.206
Abgegrenzte Zinsen und Geldbeschaffungskosten -525 0 -525
Umgliederung Derivate -3.392 0 -3.392
Währungsumrechnungsdifferenzen und sonstige Effekte 156 576 732
Umgliederungen 198.888 -198.888 0
Stand 31.12.2017 320.724 493.948 814.672

Der Erwerb nicht beherrschender Anteile wird ebenfalls im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit dargestellt. Der Zahlungsmittelabfluss von 30.100 TEUR resultierte

aus dem Kauf der restlichen 17,81 % der Anteile an der Tondach Gruppe (siehe Anmerkung 29. Konzerneigenkapital).

Erläuterungen zur Konzernbilanz

23. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist auf den Seiten 166 und 167 dargestellt. Als Währungsänderungen sind jene Beträge angegeben, die sich bei den in Fremdwährung bilanzierenden Tochtergesellschaften aus der unterschiedlichen Umrechnung der Vermögenswerte mit den Wechselkursen zu Jahresbeginn und Jahresende ergeben.

Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten (Cash Generating Units – CGUs) werden bei Wienerberger

Werke gesehen, welche in weiterer Folge nach Divisionen und Regionen zu Gruppen von CGUs zusammengefasst werden. Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer, Firmenwerte und Marken, die nicht planmäßig abgeschrieben werden, sind mindestens einmal jährlich gemäß IAS 36 auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin zu untersuchen (Impairment Test), für welchen sie den Gruppen von CGUs zugeordnet werden. Deren Buchwerte stellen sich wie folgt dar:

Firmenwerte Marken
in TEUR 2018 2017 2018 2017
Clay Building Materials Eastern Europe 53.395 51.958 12.402 11.622
Clay Building Materials Western Europe 284.296 284.923 3.620 3.650
Pipes & Pavers Eastern Europe 17.023 17.076 13.891 13.891
Pipes & Pavers Western Europe 43.805 43.988 28.123 28.123
North America 89.968 86.734 3.759 2.536
Wienerberger Gruppe 488.487 484.679 61.795 59.822

Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen erworbenen Kundenstamm in Höhe von 86.861 TEUR (Vorjahr: 92.570 TEUR), erworbene Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von 61.795 TEUR (Vorjahr: 59.822 TEUR) sowie Patente und Konzessionen. Im Berichtsjahr wurden selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.093 TEUR (Vorjahr: 1.306 TEUR) aktiviert.

Wienerberger überwacht seine Firmenwerte auf Basis von 12 CGU-Gruppen.

Im Segment Clay Building Materials Western Europe wird das Ziegelgeschäft in Westeuropa durch Werke charakterisiert, die ganze Regionen anstatt einzelner Länder bedienen. Insbesondere bei der Herstellung von Dachund Vormauerziegeln erfolgt eine Optimierung der Produktion und des Produktportfolios für eine gesamte Region. Dies umfasst auch die Optimierung des Werksnetzes im Hintermauerbereich, wenngleich eine Verlieferung dieser Produkte in der Regel nur über kürzere Distanzen effizient ist im Unterschied zu jener von Dach- und Vormauerziegeln. Grenznahe Werke in Deutschland und Frankreich können jedenfalls einen Großteil des Benelux-Raums mitabdecken. Aufgrund der Verflechtungen in Westeuropa werden die Firmenwerte auf regionaler Ebene in der CGU-Gruppe Bricks and Roof Western Europe West gesteuert. Die Ausnahmen in diesem Segment bilden Italien in der CGU-Gruppe Bricks Italy, das bislang noch nicht in diese Optimierung eingebunden wurde, sowie Finnland und die baltischen Staaten in der CGU-Gruppe Bricks and Roof Western Europe Finland and Baltics, die für Exportmärkte in Osteuropa und Russland produzieren, jedoch in die Organisation Westeuropa eingebunden sind. Sämtliche Firmenwerte des Segments Clay Building Materials Western Europe entfallen auf die CGU-Gruppe Bricks and Roof Western Europe West.

Das Segment Clay Building Materials Eastern Europe besteht aus den zwei CGU-Gruppen Bricks and Roof Eastern Europe sowie Bricks Russia. Die CGU-Gruppe Bricks and Roof Eastern Europe ist durch grenzüberschreitendes Geschäft der Region und eine zunehmende Integration des Ziegel- und Dachgeschäfts charakterisiert und wird durch einheitliches Management für den Ziegelund Dachziegelbereich geführt. Die CGU-Gruppe Bricks Russia hingegen ist als eigenständige Einheit zu betrachten, die nur eingeschränkte Lieferbeziehungen mit den restlichen CGU-Gruppen Zentral-Osteuropas aufweist.

Pipes & Pavers Europe umfasst die CGU-Gruppen Pipes Pipelife West, Pipes Pipelife East, Pipes Steinzeug und Pavers Semmelrock. Das europäische Kunststoffrohrgeschäft weist einen hohen Anteil an Lieferungen zwischen den Landesgesellschaften, insbesondere bei Zubehör (Fittings) auf, das in den Niederlanden für den westeuropäischen Markt und in Polen für den osteuropäischen Markt erzeugt wird. Obwohl bei Flächenbefestigungen aus Beton eine Lieferung über längere Distanzen nur beschränkt möglich ist, werden bei Semmelrock die in der Produktion verwendeten Formen zwischen den einzelnen Produktionsstandorten im Rahmen einer überregionalen Strategie und Produktentwicklung ausgetauscht.

Im Segment North America werden die CGU-Gruppen nach Produktgruppen unterschieden: Bricks North America umfasst das nordamerikanische Ziegelgeschäft, auf welches der gesamte Firmenwert des operativen Be-

richtssegments entfällt, und Pipes Pipelife USA beinhaltet das amerikanische Kunststoffrohrgeschäft.

Die Buchwerte der den CGU-Gruppen zugerechneten Firmen- und betriebsnotwendigen Vermögenswerte werden mit dem erzielbaren Betrag verglichen und wenn nötig auf den niedrigeren errechneten Nutzungswert oder den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten abgeschrieben. Grundsätzlich werden die Nutzungswerte einer CGU-Gruppe mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens ermittelt, indem die Zahlungsströme mit einem durchschnittlichen gewichteten Gesamtkapitalkostensatz (WACC) nach Steuern abgezinst werden, um deren Barwert zu ermitteln.

Für die Ermittlung des Nutzungswerts wird der Kapitalkostensatz nach Steuern nach anerkannten finanzmathematischen Verfahren aus externen Quellen abgeleitet. Die Umrechnung der Nutzungswerte erfolgt mit dem Stichtagskurs zum Durchführungszeitpunkt des Tests. Für die Wienerberger Gruppe wurde bei den Werthaltigkeitstests ein WACC nach Steuern von 7,36% (Vorjahr: 7,10%) verwendet, wobei für sämtliche Märkte außerhalb der Eurozone mit Ausnahme von Bosnien-Herzegowina davon abweichende spezifische Kapitalkostensätze herangezogen wurden. Für die Eurozone wurde ein Kapitalkostensatz nach Steuern von 7,40% (Vorjahr: 6,96%) errechnet. Sämtliche Kapitalkostensätze wurden gemäß den Vorgaben von IAS 36 in einen WACC vor Steuern übergeleitet.

Für die Werthaltigkeitstests wurden zusammengefasst folgende Gesamtkapitalkostensätze vor Steuern und Wachstumsraten verwendet:

Vorsteuer -
Gesamtkapitalkostensatz
Wachstumsrate
in % 2018 2017 2018 2017
Bricks and Roof Eastern Europe 9,67 9,19 2,27 2,04
Bricks Russia 13,78 12,50 1,52 1,52
Clay Building Materials Eastern Europe
Bricks and Roof Western Europe West 9,81 9,23 1,68 1,68
Bricks and Roof Western Europe Finland and Baltics 6,86 7,52 1,36 2,99
Bricks Italy 9,46 8,96 0,80 0,96
Clay Building Materials Western Europe
Pavers Semmelrock 10,00 10,07 2,87 3,18
Pipes Pipelife East 12,68 10,52 2,18 2,22
Pipes & Pavers Eastern Europe
Pipes Steinzeug 11,54 10,19 1,54 1,73
Pipes Pipelife West 9,40 8,92 2,02 2,00
Pipes & Pavers Western Europe
Bricks North America 10,10 9,86 1,75 1,86
Pipes Pipelife North America 10,46 9,77 1,75 1,87
North America
Bricks India 14,62 14,90 7,68 7,87
Holding & Others
Wienerberger Gruppe 9,75 9,38 1,96 1,90

Die zukünftig erwarteten Einzahlungsüberschüsse basieren auf der jeweils aktuellsten internen Planung des Top-Managements für den Planungshorizont 2019 - 2022, wie sie von Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt wurde. Die Planung beinhaltet keine Ergebnispotenziale aus strategischen Wachstumsinvestitionen wie möglichen Unternehmensakquisitionen. Geplante Erweiterungsinvestitionen, die einzelne Produktionslinien betreffen, werden bei der Ermittlung der Nutzungswerte gemeinsam mit deren Ergebnisbeiträgen eliminiert.

Die Qualität der Planungsdaten wird laufend durch eine Abweichungsanalyse mit den aktuellen Ergebnissen überprüft und im folgenden Planungsprozess in Form von Korrekturen berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt unter Verwendung von vier Detailplanungsperioden (2019 - 2022), wobei unter der Prämisse der Unternehmensfortführung der Einzahlungsüberschuss der darauffolgenden Planungsperiode als nachhaltig erzielbar angesehen wird und als Basis für die Errechnung des Barwerts einer unendlichen Rente dient. Diesen ewigen Zahlungsströmen wird ein länderspezifisches Wachstum unterstellt, welches sich aus externen Quellen ableitet (IMF, Oktober 2018, World Economic Outlook Database). Um ein langfristiges Wachstum ermöglichen zu können, werden Gewinne für die Bereitstellung von Produktionskapazitäten thesauriert. Die Werthaltigkeitstests werden bei Wienerberger mindestens einmal jährlich im Anschluss an die Unternehmensplanung erstellt. Geben Hochrechnungen und Analysen während eines Berichtsjahrs Anlass zur Vermutung, dass wesentlich negative Abweichungen vom ursprünglichen Plan zu erwarten sind, so wird darin ein auslösendes Ereignis für die erneute Beurteilung der Werthaltigkeit der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gesehen. In diesem Fall werden die Werthaltigkeitstests auf Basis aktualisierter Planungsdaten neu gerechnet und um Stresstests erweitert. Ebenso wird bei wesentlichen Veränderungen externer Faktoren eine Aktualisierung der Werthaltigkeitstests vorgenommen.

Die wesentlichen Faktoren für den Nutzungswert sind Annahmen über zukünftige lokale Markt-, Mengenund Preisentwicklungen. Die Nutzungswertermittlung

basiert daher auf Prognosen von statistischen Ämtern und internationalen Organisationen sowie Erfahrungswerten des Managements. Die Einschätzung der Kostenstrukturen erfolgt dabei überwiegend durch eine Extrapolation von Erfahrungswerten, wobei auch makroökonomische Prognosen für die wichtigsten Produktionsfaktoren, wie Energiepreise, Preise für Kunststoffgranulate, Lohnund Gehaltstrends und dergleichen, einbezogen werden.

Die im Dezember auf Basis der aktuellsten genehmigten Mittelfristplanung für die Perioden 2019 - 2022 durchgeführten planmäßigen Werthaltigkeitstests ergaben einen Abwertungsbedarf von materiellen Vermögenswerten an vereinzelten Standorten von insgesamt 12.727 TEUR. Davon entfielen 952 TEUR auf ein Werksgelände in der Schweiz in der CGU-Gruppe Bricks and Roof Western Europe West im Segment Clay Building Materials Western Europe. Die Wertminderung resultierte insbesondere aus einem zum Jahresende um 8 Basispunkte gestiegenen WACC in Höhe von 6,33 %. Der Nutzungswert der betroffenen Anlagen belief sich auf insgesamt 72,9 MEUR. Weiters wurden Anlagen in Estland der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Bricks and Roof Western Europe Finland and Baltics im Segment Clay Building Materials Western Europe um 3.802 TEUR auf einen beizulegenden Zeitwert von 0,9 MEUR wertgemindert.

Für den Werthaltigkeitstest der CGU Gruppe Bricks Russia wurden sowohl der Nutzungswert auf Basis abezinster Zahlungsströme als auch der beizulegende Zeitwert ermittelt. Beide Werte konnten das getestete Vermögen nicht decken, weshalb eine Wertminderung der Produktionsanlagen in Höhe von 7.973 TEUR auf den beizulegenden Zeitwert in Höhe von 27,2 MEUR erfasst wurden. Der beizulegende Zeitwert leitete sich vom Börsekurs des größten Konkurrenten in Russland (LSR Group) ab, indem ein EBITDA Multiplikator von 5,2 ermittelt wurde, welcher mit einem durschnittlichen EBITDA der CGU-Gruppe Bricks Russia multipliziert wurde.

Im Werthaltigkeitstest der CGU-Gruppe Bricks North America, welche einen wesentlichen Anteil am Firmenwert der Wienerberger Gruppe trägt, wurde mit einem WACC nach Steuern von 7,85 % und mit einer Wachstumsrate von 1,75 % ein Nutzungswert errechnet, welcher den Buchwert der getesteten Vermögenswerte um 4,6 MEUR überstieg. Dieser Differenzbetrag lag deutlich unter jenem des Werthaltigkeitstests des Vorjahrs von 36 MEUR, was sowohl aus veränderten Parametern als auch aus einer deutlich konservativeren Planung resultierte. Der WACC nach Steuern lag mit 7,85 % um 21 Basispunkte über dem Vorjahreswert von 7,64 %. Gleichzeitig wurde die Wachstumprognose von 1,86 % im Vorjahr auf 1,75 % in der Berichtsperiode gesenkt. Bei der Planung der Zahlungsströme wurden durch das lokale Management einerseits eine langsamere Erholung des USamerikanischen Marktes und andererseits ein niedrigerer Einsatz von Ziegeln in einzelnen Märkten unterstellt. Da der Nutzungswert unter Berücksichtigung dieser externen und internen Faktoren nur leicht über dem Buchwert der CGU-Gruppe lag und sensitiv auf Änderungen der Inputfaktoren reagiert, wurde parallel zum Nutzungswert ein beizulegender Zeitwert ermittelt. Dieser basierte auf Daten einer vergleichbaren externen Transaktion am USamerikanischen Markt im Berichtsjahr, aus welcher ein EBITDA Multiplikator abgeleitet wurde.

Somit konnte ein beizulegender Zeitwert abzüglich Kosten des Verkaufs ermittelt werden, welcher den Buchwert der CGU-Gruppe mit rund 60 Mio. € überstieg.

Eine zusätzlich durchgeführte Sensitivitätsanalyse zeigt, wann der Nutzungswert dem Buchwert des getesteten Vermögens entsprechen würde, wenn einzelne Elemente verändert und die jeweils anderen Parameter konstant gehalten werden. Zu diesem Zweck wurden neben dem WACC nach Steuern die Deckungsbeiträge als zentraler Bestandteil der für den Nutzungswert relevanten Zahlungsströme modifiziert. Die Sensitivitätsanalyse des Deckungsbeitrages beinhaltet die wesentlichen Einflussfaktoren wie Mengen- und Preisänderungen, wobei Preisänderungen einen deutlich stärkeren Einfluss auf die Entwicklung des Nutzungswerts der CGU-Gruppe haben als Veränderungen in der geplanten Absatzmenge. Das Ergebnis dieser Analyse zeigte, dass der Nutzungswert der CGU-Gruppe Bricks North America bei einem WACC nach Steuern von 7,93 % dem Buchwert des getesteten Vermögens entsprochen hätte. Unter Anhebung des WACC nach Steuern um 100 Basispunkte auf 8,85 % würde der Nutzungswert den Buchwert der CGU-Gruppe um 46 MEUR unterschreiten. Die absoluten jährlichen Deckungsbeiträge, die sich über den Planungshorizont bei 126 MEUR einpendeln, müssten um 0,4 % reduziert werden, damit der Nutzungswert dem Buchwert entsprechen würde.

Im Anlagevermögen sind Grundwerte von 381.000 TEUR (Vorjahr: 368.266 TEUR) enthalten. Zum Stichtag bestanden Verpflichtungen zum Kauf von Sachanlagen in Höhe von 23.546 TEUR (Vorjahr: 19.505 TEUR).

Die Wienerberger Gruppe nimmt Operating-Leasingverträge im Wesentlichen für Fahrzeuge, Büroflächen, Lagerräume und Produktionsstätten in Anspruch. Daneben bestehen vereinzelt Finanzierungsleasingverträge.

Zum Bilanzstichtag sind Buchwerte in Höhe von 1.550 TEUR (Vorjahr: 1.063 TEUR) vorhanden, die überwiegend in der Kategorie Betriebs- und Geschäftsausstattung ausgewiesen werden.

in TEUR 2018 2017
Anschaffungskosten 2.320 1.697
Abschreibungen (kumuliert) 770 634
Buchwert 1.550 1.063

Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen bestehen aufgrund von unkündbaren Leasing-, Lizenz-, Miet- und Pachtverträgen Verpflichtungen in folgendem Umfang:

Im folgenden Jahr
41.204
In den folgenden zwei bis fünf Jahren
66.297
in TEUR 2018 2017
40.289
80.694
Über fünf Jahre
33.271
15.204

Zahlungen aus operativen Leasing-, Lizenz-, Miet- und Pachtverträgen betrugen 54.362 TEUR (Vorjahr: 53.292 TEUR).

In der Bilanzposition als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind Liegenschaften und Gebäude mit einem Buchwert von 66.569 TEUR (Vorjahr: 65.918 TEUR) enthalten, die nicht im laufenden Geschäftsbetrieb eingesetzt werden. Sie sind mittel- bis langfristig zur Veräußerung vorgesehen und somit als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zu qualifizieren (investment property). Die aus vergleichbaren Transaktionen abgeleiteten beizulegenden Zeitwerte dieser Vermögenswerte werden gemäß IFRS 13 der Stufe 2 der Bewertungshierarchie zugeordnet und werden mit 107.710 TEUR (Vorjahr: 100.770 TEUR) angenommen. Die Ermittlung

des beizulegenden Zeitwerts erfolgte zum Großteil anhand von externen Kaufangeboten zu den jeweiligen Liegenschaften oder orientierte sich an am Markt zugänglichen Preisen für ähnliche Liegenschaften. Im Geschäftsjahr 2018 erwirtschafteten diese Liegenschaften Miet- und sonstige Erträge von 1.762 TEUR (Vorjahr: 2.163 TEUR). Aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die während des Geschäftsjahres Mieteinnahmen erzielten, entstanden Aufwendungen in Höhe von 595 TEUR (Vorjahr: 907 TEUR), aus jenen, mit denen keine Mieteinnahmen erzielt wurden, Aufwendungen von 1.611 TEUR (Vorjahr: 1.149 TEUR). Im Jahr 2018 wurden als Finanzinvestition gehaltene Immobilien mit einem Buchwert von 7.129 TEUR (Vorjahr: 9.879 TEUR) veräußert.

Anlagenspiegel Anschaffungs- oder Herstellungskosten
in TEUR Stand
1.1.2018
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Währungs
änderungen
Zugänge Abgänge Umbu
chungen
Stand
31.12.2018
Firmenwerte 817.116 2.319 7.714 0 7.834 0 819.315
Sonstige immaterielle
Vermögenswerte
344.616 8.620 -2.217 24.200 6.525 2.043 370.737
Immaterielle Vermögenswerte
und Firmenwerte
1.161.732 10.939 5.497 24.200 14.359 2.043 1.190.052
Grundstücke und Bauten 1.305.177 17.778 -3.917 30.407 6.175 -15.249 1.328.021
Technische Anlagen und Maschinen 2.677.255 -721 -4.296 73.721 76.566 40.087
2.709.480
Betriebs- und Geschäftsausstattung 125.102 -1.619 -884 13.216 6.735 -413 128.667
Anlagen in Bau 72.986 0 -627 93.527 -34 -49.392 116.528
Sachanlagen 4.180.520 15.438 -9.724 210.871 89.442 -24.967 4.282.696
Als Finanzinvestition gehaltene
Immobilien
143.889 0 795 3.146 28.230 19.129 138.729
Immaterielle
Vermögenswerte und
Sachanlagen
5.486.141 26.377 -3.432 238.217 132.031 -3.795 5.611.477
Anlagenspiegel Anschaffungs- oder Herstellungskosten
in TEUR Stand
1.1.2017
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Währungs
änderungen
Zugänge Abgänge Umbu
chungen
Stand
31.12.2017
Firmenwerte 844.643 7.214 -34.741 0 0 0 817.116
Sonstige immaterielle
Vermögenswerte
318.228 26.184 -6.703 6.968 987 926 344.616
Immaterielle Vermögenswerte
und Firmenwerte
1.162.871 33.398 -41.444 6.968 987 926 1.161.732
Grundstücke und Bauten 1.303.765 9.474 -17.139 23.620 2.055 -12.488 1.305.177
Technische Anlagen und Maschinen 2.652.069 24.431 -47.327 62.149 62.074 48.007 2.677.255
Betriebs- und Geschäftsausstattung 116.525 118 -1.599 13.301 7.864 4.621 125.102
Anlagen in Bau 74.178 28 -1.328 62.101 688 -61.305 72.986
Sachanlagen 4.146.537 34.051 -67.393 161.171 72.681 -21.165 4.180.520
Als Finanzinvestition gehaltene
Immobilien
153.079 6 -2.299 3.693 23.291 12.701 143.889
Immaterielle
Vermögenswerte und
Sachanlagen
5.462.487 67.455 -111.136 171.832 96.959 -7.538 5.486.141

1) inklusive Sonderabschreibungen

Abschreibungen
Bilanzwert
31.12.2018
Stand
31.12.2018
Umbu
chungen
Abgänge Zuschrei
bungen
Wertmin
derungen 1)
Laufende
Abschrei
bungen
Währungs
änderungen
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Stand
1.1.2018
488.487 330.828 0 7.834 0 0 0 6.225 0 332.437
224.232 146.505 510 6.516 3.557 20 19.112 -1.129 -333 138.398
712.719 477.333 510 14.350 3.557 20 19.112 5.096 -333 470.835
732.657 595.364 -15.031 7.076 740 2.274 35.541 -2.001 -4.983 587.380
687.789 2.021.691 487 74.366 0 17.775 119.346 -1.904 -23.788 1.984.141
40.078 88.589 -1.678 6.077 0 396 11.399 -512 -1.994 87.055
115.185 1.343 1.105 0 0 73 -176 -31 0 372
1.575.709 2.706.987 -15.117 87.519 740 20.518 166.110 -4.448 -30.765 2.658.948
66.569 72.160 13.385 21.101 0 112 1.243 550 0 77.971
2.354.997 3.256.480 -1.222 122.970 4.297 20.650 186.465 1.198 -31.098 3.207.754
Abschreibungen
Stand
1.1.2017
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Währungs
änderungen
Laufende
Abschrei
bungen
Wertmin
derungen 1)
Zuschrei
bungen
Abgänge Umbu
chungen
Stand
31.12.2017
Bilanzwert
31.12.2017
347.166 0 -21.068 0 6.339 0 0 0 332.437 484.679
125.265 0 -2.710 17.490 55 1.055 696 49 138.398 206.218
472.431 0 -23.778 17.490 6.394 1.055 696 49 470.835 690.897
562.545 0 -4.316 33.698 19.760 0 1.799 -22.508 587.380 717.797
1.937.364 0 -32.439 121.337 20.283 0 61.136 -1.268 1.984.141 693.114
81.805 0 -1.115 11.589 201 0 7.057 1.632 87.055
96 0 -10 556 192 0 398 -64 372
2.581.810 0 -37.880 167.180 40.436 0 70.390 -22.208 2.658.948 1.521.572
67.346 0 -1.479 4.935 967 0 13.412 19.614 77.971
3.121.587 0 -63.137 189.605 47.797 1.055 84.498 -2.545 3.207.754 2.278.387

24. Finanzanlagen

Die Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie die übrigen Finanzanlagen stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 2018 2017
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 22.100 11.371
Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 53 39
Sonstige Beteiligungen 11.837 6.987
Übrige Finanzanlagen 11.890 7.026
Finanzanlagen 33.990 18.397

25. Vorräte

in TEUR 2018 2017
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 153.968 142.626
Unfertige Erzeugnisse 97.402 98.039
Fertige Erzeugnisse und Handelswaren 508.515 498.559
Geleistete Anzahlungen 1.774 2.373
Vorräte 761.659 741.597

Paletten werden in der Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe ausgewiesen. Zugekaufter Ton wird gemeinsam mit selbst abgebautem Ton unter den unfertigen Erzeugnissen ausgewiesen. Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von 8.428 TEUR (Vorjahr: 9.852 TEUR) wurden bei jenen Produkten verbucht, bei denen der Nettoveräußerungswert (Verkaufspreis abzüglich zuzurechnender

Vertriebs- und Verwaltungskosten) geringer als die Anschaffungs- bzw. Herstellkosten war. Zum 31.12.2018 belaufen sich die Buchwerte der auf den Nettoveräußerungswert abgewerteten Vorräte auf 55.734 TEUR (Vorjahr: 52.161 TEUR).

26. Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte Kredite und Forderungen

in TEUR 2018 2017
Gesamt Restlaufzeit
< 1 Jahr
Restlaufzeit
> 1 Jahr
Gesamt Restlaufzeit
< 1 Jahr
Restlaufzeit
> 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten
215.618 215.618 0 213.498 213.498 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Konzernunternehmen
220 220 0 779 779 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 215.838 215.838 0 214.277 214.277 0
Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit
gegenüber Konzernunternehmen 21.745 21.745 0 20.521 20.521 0
Forderungen aus Darlehen 5.358 5.358 0 4.807 4.807 0
Gewährte Darlehen 27.103 27.103 0 25.328 25.328 0
Kredite und Forderungen AC 1) 242.941 242.941 0 239.605 239.605 0

1) Kredite und Forderungen AC bezeichnet finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden (amortized cost AC).

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten Vertragsvermögenswerte in Höhe von 3.158 TEUR aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen. Sie bezeichnen einen bedingten Anspruch auf Gegenleistung für die vollständige Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen seitens Wienerberger.

Kredite und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung gewichteter erwarteter Kreditausfälle ausgewiesen. Von den Forderungen und sonstigen Vermögenswerten werden die erforderlichen Wertberichtigungen direkt abgesetzt. Verkaufte Forderungen (Factoring) werden in Übereinstimmung mit

der entsprechenden Regelung des IFRS 9 ausgebucht. Zum Stichtag 31.12.2018 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 89.453 TEUR (Vorjahr: 114.338 TEUR) an Dritte verkauft. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind mit einem Betrag von 1.505 TEUR (Vorjahr: 2.216 TEUR) wechselmäßig verbrieft.

Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit gegenüber Konzernunternehmen resultieren aus Darlehensbeziehungen gegenüber at-equity einbezogenen Gesellschaften und sonstigen Beteiligungen.

Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

2018
in TEUR
Buchwert Marktwert im Finanz
ergebnis erfasste
Marktwertänderung
Ø Effektiv
verzinsung
in %
Anteile Fonds 5.432 5.432 -346 0,15
Aktien 1 1 0 -
Sonstige 715 715 -76 -
Wertpapiere 6.148 6.148 -422
2017
in TEUR
Buchwert Marktwert im Eigen
kapital erfasste
Marktwertänderung
Ø Effektiv
verzinsung
in %
Anteile Fonds 28.370 28.370 -25 0,23
Schuldtitel von Kapitalgesellschaften 42 42 0 -
Aktien 13 13 0 -
Sonstige 790 790 0 -
Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente 29.215 29.215 -25

Wertpapiere werden zur kurzfristigen Veranlagung von Liquidität und zur Deckung von Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen gehalten und beinhalten im Wesentlichen Fondsanteile und Aktien, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. Wertschwankungen werden im Finanzergebnis erfasst. Zum Stichtag werden keine Schuldinstrumente gehalten, die über das sonstige Gesamtergebnis bewertet werden müssen. Im Vorjahr erfolgte die Bewertung dieser Instrumente unter IAS 39 erfolgneutral im sonstigen Gesamtergebnis.

Die Kategorie "finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" in Höhe von insgesamt 18.498 TEUR beinhaltet im kurzfristigen Vermögen ausgewiesene Wertpapiere in Höhe von 6.148 TEUR, Derivate von 460 TEUR sowie die im langfristigen Vermögen ausgewiesenen übrigen Finanzanlagen von 11.890 TEUR.

Derivate

in TEUR 2018 2017
Buchwert Marktwert Buchwert Marktwert
Derivate aus Cashflow Hedges 1.104 1.104 2.000 2.000
Derivate aus Net Investment Hedges 7.997 7.997 18.354 18.354
Sonstige Derivate 460 460 4.111 4.111
Derivate mit positivem Marktwert 9.561 9.561 24.465 24.465

Die Bilanzposition Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte lässt sich somit wie folgt aufgliedern:

in TEUR 2018 2017
Gewährte Darlehen 27.103 25.328
Wertpapiere 6.148 29.215
Derivate Hedge Accounting 9.101 24.054
Sonstige Derivate 460 411
Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 42.812 79.008

27. Sonstige Forderungen

in TEUR 2018 2017
Gesamt Restlaufzeit
< 1 Jahr
Restlaufzeit
> 1 Jahr
Gesamt Restlaufzeit
< 1 Jahr
Restlaufzeit
> 1 Jahr
Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 4.144 4.144 0 2.297 2.297 0
Vermögenswerte aus erwarteten Retouren 10.215 10.215 0 0 0 0
Sonstige geleistete Vorauszahlungen 18.771 17.839 932 18.781 18.371 410
Übrige sonstige Forderungen 81.980 64.382 17.598 89.835 80.563 9.272
Sonstige Forderungen 110.966 92.436 18.530 108.616 98.934 9.682

Die Vermögenswerte aus erwarteten Retouren resultieren aus der Bilanzierung von Rückgaberechten wie retournierbaren Paletten.

Die übrigen sonstigen Forderungen mit einer Restlaufzeit < 1 Jahr beinhalten im Wesentlichen Forderungen gegenüber Finanzamt und Sozialversicherungsträgern. In den übrigen langfristigen Forderungen ist eine Forderung aus dem Verkauf von Abbaurechten einer Sandgrube enthalten, die eine mittelfristige Restlaufzeit aufweist.

28. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

Anlagen mit Buchwerten in Höhe von 1.348 TEUR (Vorjahr: 3.977 TEUR) sind zur Veräußerung vorgesehen. Hierbei handelt es sich vorwiegend um Grundstücke und Gebäude permanent stillgelegter Werke, die laut Einschätzung des Managements höchstwahrscheinlich innerhalb der nächsten 12 Monate veräußert werden.

29. Konzerneigenkapital

Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals der Jahre 2018 und 2017 ist auf den Seiten 126 und 127 dargestellt.

Der Vorstand wurde in der 149. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 14.6.2018 ermächtigt, im gesetzlich jeweils höchstzulässigen Ausmaß eigene Stückaktien während der Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung zu erwerben, höchstens zum Zweifachen des Börsenkurses vom 14.6.2018 und mindestens zum Rechenwert von einem Euro pro Aktie, und rückgekaufte Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung entweder einzuziehen, wieder zu verkaufen oder eigene Aktien auf eine andere Weise als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern. Diese Ermächtigung ersetzt die in der Hauptversammlung vom 12. Mai 2016 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien.

Der Vorstand wurde in der 148. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 19.5.2017 ermächtigt, eigene Aktien im Ausmaß von 2 % des Grundkapitals zum Zweck der Mitarbeiterbeteiligung für einen Zeitraum von 30 Monaten zu erwerben. Die auf Grundlage dieses Beschlusses erworbenen Aktien dürfen um nicht weniger als einen Euro und nicht um mehr als zum Zweifachen des Börsenkurses vom 19.5.2017 pro Aktie erworben werden. Ferner wurde eine Satzungsänderung beschlossen, wonach die Hauptversammlung dazu ermächtigt ist, den Bilanzgewinn ganz oder teilweise von der Verwendung auszuschließen.

In der Hauptversammlung vom 16.5.2014 wurde ein genehmigtes Kapital im Ausmaß von 17.629.014 EUR beschlossen. Hierbei handelt es sich um die Ermächtigung für die Durchführung einer regulären Kapitalerhöhung gegen Bar- oder Sacheinlage innerhalb von fünf Jahren mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Das Grundkapital kann um maximal 17.629.014 EUR durch Ausgabe von bis zu 17.629.014 neuen auf Inhaber lautenden Stückaktien mit der Möglichkeit des Bezugsrechtsausschlusses bei Spitzenbeträgen erhöht werden. Eine Durchführung kann gegebenenfalls in mehreren Tranchen erfolgen. Die Art der Aktien, der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Grundsätzlich haben die Aktionäre das gesetzliche Bezugsrecht. Der Vorstand wurde jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in zwei besonderen Fällen auszuschließen. Erstens, für eine Kapitalerhöhung im Falle einer Sacheinlage zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen sowie zweitens bei Mehrzuteilungsoptionen im Rahmen der Platzierung neuer Aktien der Gesellschaft (Greenshoe). Dabei darf die Anzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 5.876.338 nicht überschreiten. Diese Ermächtigung gilt bis zum 25.6.2019.

Wienerberger weist per 31.12.2018 ein Konzerneigenkapital von 1.939.080 TEUR gegenüber 1.911.329 TEUR im Vorjahr aus. Das Ergebnis nach Steuern erhöhte das Eigenkapital um 146.870 TEUR (Vorjahr: 140.634 TEUR). Die anderen Bestandteile des Gesamtergebnisses nach Berücksichtigung latenter Steuern führten ebenso zu einem Anstieg des Eigenkapitals um weitere 2.441 TEUR (Vorjahr: Verminderung um -29.002 TEUR). Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme beläuft sich per 31.12.2018 auf 52% (Vorjahr: 52%), die Nettoverschuldung erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr von 566.405 TEUR auf 631.605 TEUR.

Die nicht beherrschenden Anteile beliefen sich auf 586 TEUR im Vergleich zu 23.491 TEUR im Vorjahr. Diese Reduktion resultierte im Wesentlichen aus dem Kauf der restlichen 17,81% der Anteile an der Tondach Gruppe im ersten Quartal 2018. Aus dieser Transaktion wurde eine Reduktion des Eigenkapitals von insgesamt 33.217 TEUR erfasst, wovon -22.622 TEUR auf den abgehenden nicht beherrschenden Anteil entfielen und -10.595 TEUR in der Kapitalrücklage erfasst wurden. Der Kaufpreis betrug 30.100 TEUR und weitere 3.117 TEUR entfielen auf die am Tag der Ziehung bewertete Kaufoption.

Das Grundkapital der Wienerberger AG zum 31.12.2018 beträgt 117.526.764 EUR und verteilt sich auf 117.526.764 nennwertlose Stückaktien, denen allen die gleichen Rechte zukommen. Alle Aktien sind voll einbezahlt. Im Geschäftsjahr wurde eine Dividende in Höhe von 0,30 EUR je Aktie ausbezahlt, das waren 35.258 TEUR abzüglich eines anteiligen Betrags für eigene Anteile von 446 TEUR, somit 34.812 TEUR.

Das im Eigenkapital ausgewiesene Hybridkapital bezeichnet eine Hybridanleihe, welche gegenüber allen sonstigen Gläubigern nachrangig und unbefristet ist. Sie bietet eine Fixverzinsung von 5% bis zum Jahr 2021, in dem der Emittentin erstmals ein Kündigungsrecht zusteht. Im Berichtsjahr wurde ein Teil der Hybridanleihe um 16 TEUR zurückerworben und als Reduktion des Hybridkapitals dargestellt.

Die Wienerberger AG hat mit Wirkung vom 11.2.2019 den Kupon in Höhe von 13.609 TEUR für die unter dem Hybridkapital ausgewiesene Hybridanleihe ausbezahlt.

Nach IAS 32 handelt es sich bei der Hybridanleihe 2014 um ein Eigenkapitalinstrument, weshalb die hierfür zu zahlenden Kupons als Teil der Ergebnisverwendung in der Entwicklung des Eigenkapitals gezeigt werden. Im

Berichtsjahr verminderte sich das Ergebnis je Aktie durch Kuponzinsen um 0,12 EUR.

Wienerberger hat im Berichtsjahr 2.215.339 Aktien um 44.996 TEUR erworben und als Reduktion des Eigenkapitals unter den eigenen Anteilen ausgewiesen.

Die Gewinnrücklagen von insgesamt 760.389 TEUR (Vorjahr: 657.377 TEUR) enthalten die Gewinnrücklagen der Wienerberger AG und sämtliche nicht im Rahmen der Kapitalkonsolidierung eliminierten Gewinnrücklagen von Tochterunternehmen. Das Konzernergebnis 2018 ohne Anteile anderer Gesellschafter ist innerhalb der Konzerngewinnrücklagen ausgewiesen.

In den übrigen Rücklagen werden die Bestandteile des sonstigen Gesamtergebnisses ausgewiesen. Dabei handelt es sich um versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensions- und Abfertigungsplänen, die zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden. Die anderen übrigen Rücklagen beinhalten Bestandteile des sonstigen Gesamtergebnisses, die grundsätzlich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden müssen. Die Rücklage aus Währungsumrechnung beinhaltet alle im sonstigen Gesamtergebnis erfassten Differenzen aus der Währungsumrechnung nach Steuern, wobei die Differenzen von at-equity bilanzierten Unternehmen gesondert ausgewiesen werden. In der Hedging Rücklage werden Wertänderungen von Sicherungsgeschäften abgebildet. Bei diesen Sicherungsgeschäften handelt es sich einerseits um Absicherungen der Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftseinheiten (Net Investment Hedges) und andererseits um Sicherungsgeschäfte für Transaktionen in Fremdwährungen (Cashflow Hedges).

"Change of Control"-Klauseln sind in den Vorstandsverträgen, den Vereinbarungen zu den Unternehmensanleihen 2013 und 2018, zu der Hybridanleihe 2014 sowie in mehreren syndizierten Krediten und Darlehen enthalten.

30. Rückstellungen

in TEUR 1.1.2018 Währungs
änderungen
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Auflösung Verbrauch Zuführung 31.12.2018
Garantierückstellungen 23.056 -129 137 2.075 2.947 4.214 22.256
Rekultivierungsrückstellungen 36.664 -265 179 3.889 6.873 17.165 42.981
Übrige sonstige langfristige
Rückstellungen
16.733 -9 421 638 5.245 7.123 18.385
Sonstige langfristige
Rückstellungen
76.453 -403 737 6.602 15.065 28.502 83.622
Laufende Steuerrückstellungen 1.733 -6 0 8 62 23 1.680
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 37.381 27 375 2.367 37.612 52.440 50.244
Kurzfristige Rückstellungen 39.114 21 375 2.375 37.674 52.463 51.924
Sonstige Rückstellungen 115.567 -382 1.112 8.977 52.739 80.965 135.546

Die übrigen sonstigen langfristigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen sonstige langfristige Personalrückstellungen. In den sonstigen kurzfristigen Rückstellungen werden großteils Rückstellungen für Restrukturierungen sowie sonstige kurzfristige Personalrückstellungen ausgewiesen.

31. Leistungen an Arbeitnehmer

Die Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 1.1.2018 Währungs
änderungen
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Auflösung Verbrauch Zuführung 31.12.2018
Rückstellungen für Abfertigungen 36.023 -170 -918 4.032 2.796 5.834 33.941
Rückstellungen für Pensionen 109.087 1.089 0 14.803 11.498 8.492 92.367
Jubiläumsgeldrückstellungen 9.882 -43 -58 1.421 1.409 3.173 10.124
Personalrückstellungen 154.992 876 -976 20.256 15.703 17.499 136.432

Die gesamten Verpflichtungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses belaufen sich auf 126.308 TEUR (Vorjahr: 145.110 TEUR) und lassen sich in Pensionsverpflichtungen von 92.367 TEUR (Vorjahr: 109.087 TEUR) und Abfertigungsverpflichtungen von 33.941 TEUR (Vorjahr: 36.023 TEUR) unterteilen. Die relevanten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze ist auf der Seite 197 erläutert.

Hinsichtlich der Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses unterliegt das Unternehmen unterschiedlichen Risiken, wobei neben allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken in Folge einer höheren Lebenserwartung bei Pensionen oder Zinsrisiken auch Währungsrisiken und Veranlagungsrisiken auf Kapitalmärkten zum Tragen kommen.

Pensionsverpflichtungen

Bei Wienerberger haben Arbeiter und Angestellte in den Niederlanden, Großbritannien, Skandinavien, den USA, Kanada, Deutschland, Belgien und der Schweiz sowie einzelne Personen des Managements in Österreich Pensionszusagen. Zielsetzung für künftige Pensionsregelungen sind beitragsorientierte Modelle (defined contribution). Leistungsorientierte Pensionsvereinbarungen (defined benefit) werden nach Möglichkeit in beitragsorientierte Pensionskassenmodelle umgewandelt und bisher erworbene Ansprüche an Pensionskassen übertragen. Daneben bestehen vereinzelt nicht fondsgebundene leistungsorientierte Pensionszusagen, vorwiegend an ehemalige Manager. Für die Pensionspläne bilden die geleisteten Dienstjahre die Grundlage. Die Altersversorgung der Mitarbeiter von General Shale Brick Inc. (USA) beruht auf einem fondsgebundenen leistungsorientierten Pensionsplan sowie einer nicht fondsgebundenen (Alters-)Krankenversicherung. ZZ Wancor AG (Schweiz) hat ein fondsgebundenes leistungsorientiertes Pensionsmodell mit einer ausgelagerten Pensionskassa, wobei im Falle der Zahlungsunfähigkeit der Sammelstiftung das Unternehmen einer faktischen Nachschussverpflichtung unterliegt. Die von niederländischen Mitarbeitern erworbenen Ansprüche werden im Rahmen eines beitragsorientierten Pensionsmodells überwiegend durch Beiträge in einen industrieweiten niederländischen Pensionsfonds befriedigt. In Großbritannien existiert ein beitragsorientiertes Pensionsmodell für alle Mitarbeiter. Bei den im Jahr 2004 erworbenen Gesellschaften von thebrickbusiness sowie Baggeridge im Jahr 2007 gab es leistungsorientierte Modelle. Die daraus resultierenden Verpflichtungen wurden rückgestellt. Für Mitarbeiter der Steinzeug-Keramo Gruppe existieren ebenfalls leistungsorientierte Pensionsmodelle. In der Pipelife Gruppe existieren leistungsorientierte Pensionspläne für einzelne Mitglieder des Managements in den Niederlanden, Belgien, Österreich und Deutschland.

Parameter 2018 2017
Diskontierungssatz 2,5 % 2,2 %
Erwartete Gehaltssteigerungen 0,3 % 0,2 %
Erwartete Rentensteigerungen 1,2 % 1,2 %
Durchschnittliche Fluktuationsraten 0,0 % 0,0 %
Sterbetafeln
Österreich AVÖ 2018-P AVÖ 2008-P
Deutschland Heubeck 2018 G Heubeck 2005 G
Schweiz BVG 2015 GT BVG 2015 GT
USA RP-2014 with scale MP-2017 RP-2014 with scale MP-2016
Großbritannien 105% of SAPS S2 Tables with
allowance (CMI 2017)
105% of SAPS Normal Tables
with allowance (CMI 2014)
Belgien MR-3/FR-3 MR-3/FR-3
Schweden DUS14 DUS14
Kanada CIA Composite Sector
Mortality Table
CIA Private Sector
Mortality Table
Niederlande AG Prognosetafel 2016 AG Prognosetafel 2016

Den Berechnungen liegen die folgenden gewichteten durchschnittlichen Parameter zugrunde:

Der landesspezifische Diskontierungssatz basiert auf der durchschnittlichen Verzinsung von erstrangigen, festverzinslichen Industrieanleihen mit einer Laufzeit, die der durchschnittlichen Fälligkeit der Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern entspricht.

Der gesamte Pensionsaufwand des Jahres 2018 verteilt sich auf beitragsorientierte und leistungsorientierte Pensionspläne, wobei der laufende sowie nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand und die Auswirkungen von Abgeltungen im Betriebsergebnis und der Nettozinseffekt im Zinsergebnis ausgewiesen werden.

in TEUR 2018 2017
Beitragsorientierte Pläne 13.287 16.076
Leistungsorientierte Pläne
Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche (service cost) 3.721 3.735
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 1.470 -1.106
Nettozinsaufwand 2.519 2.951
Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne 7.710 5.580
Gesamte Aufwendungen für Altersversorgung 20.997 21.656

Die Überleitung von Brutto-Pensionsverpflichtungen auf bilanzierte Netto-Pensionsverpflichtungen erfolgt durch Abzug des Marktwerts des Planvermögens. Von den Netto-Pensionsverpflichtungen stammen 9.141 TEUR (Vorjahr: 9.445 TEUR) aus der US-amerikanischen

(Alters-)Krankenversicherung. Eine Änderung des Kostentrends für medizinische Versorgungsleistungen führt zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf Zinsaufwand und leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen.

Die Zusammensetzung der Pensionsverpflichtungen und ihre Abdeckung durch Vermögen stellen sich wie folgt dar:

Brutto
Pensionsverpflichtung
Marktwert
Planvermögen
in TEUR 2018 2017 2018 2017
Wert per 1.1. 393.112 423.050 284.025 295.160
Umgliederungen 0 2.165 0 2.165
Währungsänderungen 4.971 -21.635 3.882 -15.915
Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungs
ansprüche (service cost) für leistungsorientierte Pensionspläne
3.721 3.735 0 0
Kalkulatorischer Zinsaufwand der bereits
erworbenen Ansprüche (interest cost)
8.577 8.907 0 0
Erwarteter Ertrag auf das Planvermögen 0 0 6.058 5.956
Auswirkung von Plankürzungen 0 0 0 0
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -19.202 -3.157 -5.181 5.023
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 1.470 -1.106 0 0
Auszahlungen an Rentner -15.156 -18.280 -14.847 -17.953
Einzahlungen von Mitarbeitern 1.137 1.354 1.137 1.354
Abgeltungen 0 -1.513 0 -1.513
Einzahlungen vom Arbeitgeber -479 -408 10.710 9.748
Wert per 31.12. 378.151 393.112 285.784 284.025
Marktwert Planvermögen -285.784 -284.025
Netto-Pensionsverpflichtungen 92.367 109.087
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus Pensionsplänen
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aufgrund von Änderungen der demographischen Annahmen
2.236 -670
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aufgrund von Änderungen der finanziellen Annahmen
-15.484 7.558
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aufgrund von erfahrungsbedingten Anpassungen
-5.954 -10.045
Abweichung des Ertrages auf das Planvermögen 5.181 -5.023
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+)
im sonstigen Gesamtergebnis
-14.021 -8.180

Das Planvermögen resultiert hauptsächlich aus den fondsgebundenen leistungsorientierten Pensionsmodellen in den USA, Großbritannien, der Schweiz und dem niederländischen Plan von Pipelife. Das Planvermögen

wird zu 44% (Vorjahr: 46%) in Form von Aktien, zu 47% (Vorjahr: 46%) in Form von Anleihen und zu 9% (Vorjahr: 8%) in Form von sonstigen Vermögenswerten gehalten.

Die Sensitivität der Brutto-Pensionsverpflichtung wurde getestet, indem die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen einzeln unter sonst gleichen Bedingungen verändert wurden. Ein negativer Betrag bedeutet eine Verminderung der Verpflichtung, ein positiver Wert eine Erhöhung.

Änderung der
Annahme
Anstieg der
Annahme
Verringerung der
Annahme
Sensitivität der Brutto-Pensionsverpflichtung in Basispunkten
(BP)/Jahren (J)
in TEUR in TEUR
Diskontierungssatz +/-25 BP -12.617 12.961
Gehaltssteigerungen +/-100 BP 1.865 -1.645
Fluktuation +/-100 BP -801 647
Lebenserwartung +/-1 J 13.134 -13.130

Für das Geschäftsjahr 2019 werden Zahlungen für leistungsorientierte Pensionspläne in Höhe von insgesamt 8.432 TEUR erwartet. Die gewichtete durchschnittliche Duration der Pensionsverpflichtungen beläuft sich per 31.12.2018 auf 15 Jahre (Vorjahr: 13 Jahre).

Abfertigungsverpflichtungen

Abhängig von der Dienstzugehörigkeit haben österreichische Dienstnehmer, die vor dem 1.1.2003 in das Unternehmen eingetretenen sind, aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt bzw. bei Kündigung durch den Arbeitgeber. Für diese zukünftige Verpflichtung werden Rückstellungen für Abfertigungen gebildet. Ähnliche Verpflichtungen gibt es unter anderem in Frankreich, Italien, Polen und der Türkei.

Der landesspezifische Diskontierungssatz, der für die Berechnung der Abfertigungsverpflichtungen gemäß der Projected Unit Credit Methode herangezogen wird, basiert auf derselben Zinskurve, die für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen herangezogen wird. Den Berechnungen liegen die folgenden gewichteten durchschnittlichen Parameter zugrunde:

Parameter 2018 2017
Diskontierungssatz 1,4 % 1,2 %
Erwartete Gehaltssteigerungen 2,2 % 1,8 %
Durchschnittliche Fluktuationsraten 1,3 % 1,1 %

Der laufende sowie nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand und die Auswirkung von Abgeltungen aus leistungsorientierten Abfertigungsverpflichtungen werden im Betriebsergebnis und der Nettozinseffekt im Zinsergebnis ausgewiesen.

in TEUR 2018 2017
Beitragsorientierte Pläne 1.106 1.052
Leistungsorientierte Pläne
Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche (service cost) 1.324 1.343
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -10 87
Auswirkung von Abgeltungen -329 10
Nettozinsaufwand 525 438
Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne 1.510 1.878
Aufwendungen für Abfertigungen 2.616 2.930

Die Abfertigungsverpflichtungen sind in Frankreich durch Planvermögen gedeckt. Dieses wird zu 11%

(Vorjahr: 11%) in Form von Aktien, zu 76% (Vorjahr: 77%) in Form von Anleihen und zu 13% (Vorjahr: 12%) in Form von sonstigen Vermögenswerten gehalten.

Die Zusammensetzung der Abfertigungsverpflichtungen und ihre Abdeckung durch Vermögen stellen sich wie folgt dar:

Brutto
Abfertigungsverpflichtung
Marktwert
Planvermögen
in TEUR 2018 2017 2018 2017
Wert per 1.1. 38.314 36.639 2.291 2.193
Veränderungen Konsolidierungskreis -918 0 0 0
Umgliederungen 105 -24 0 0
Währungsänderungen -170 -57 0 0
Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche
(service cost) für Abfertigungen
1.324 1.343 0 0
Kalkulatorischer Zinsaufwand der bereits
erworbenen Ansprüche (interest cost)
557 456 0 0
Erwarteter Ertrag auf das Planvermögen 0 0 32 18
Auswirkung von Abgeltungen -329 10 0 0
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -157 2.640 71 80
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -10 87 0 0
Auszahlungen -2.381 -2.780 0 0
Wert per 31.12. 36.335 38.314 2.394 2.291
Marktwert Planvermögen -2.394 -2.291
Netto-Abfertigungsverpflichtungen 33.941 36.023
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aus Abfertigungsplänen
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aufgrund von Änderungen der demographischen Annahmen
-879 1.532
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aufgrund von Änderungen der finanziellen Annahmen
69 -326
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aufgrund von erfahrungsbedingten Anpassungen
653 1.434
Abweichung des Ertrages auf das Planvermögen -71 -80
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+)
im sonstigen Gesamtergebnis
-228 2.560

Die Sensitivität der Brutto-Abfertigungsverpflichtung wurde getestet, indem die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen einzeln unter sonst gleichen

Bedingungen verändert wurden. Ein negativer Betrag bedeutet eine Verminderung der Verpflichtung, ein positiver Wert eine Erhöhung.

Änderung der
Annahme
Anstieg der
Annahme
Verringerung der
Annahme
Sensitivität der Brutto-Abfertigungsverpflichtung in Basispunkten (BP) in TEUR in TEUR
Diskontierungssatz +/-25 BP -741 1.226
Gehaltssteigerungen +/-100 BP 4.141 -3.225
Fluktuation +/-100 BP -689 717

Für das Geschäftsjahr 2019 werden Zahlungen für Abfertigungspläne in Höhe von insgesamt 951 TEUR erwartet. Die gewichtete durchschnittliche Duration der Abfertigungsverpflichtungen beläuft sich per 31.12.2018 auf 12 Jahre (Vorjahr: 11 Jahre).

32. Latente Steuern

Folgende aktive und passive latente Steuern per 31.12.2018 und 31.12.2017 resultieren aus zeitlich begrenzten Bewertungs- und Bilanzierungsunterschieden zwischen den Buchwerten des Konzernabschlusses und den entsprechenden steuerlichen Bemessungsgrundlagen:

2018 2017
Aktiva Passiva Aktiva Passiva
Immaterielle Vermögenswerte 3.602 -40.209 1.922 -35.098
Sachanlagen 13.091 -93.258 18.329 -94.474
Vorräte 3.168 -5.156 3.135 -4.844
Forderungen 10.591 -13.877 9.067 -9.315
Übrige sonstige Forderungen 56.198 -75 52.187 -20
86.650 -152.575 84.640 -143.751
Rückstellungen 27.206 -3.788 31.512 -2.967
Verbindlichkeiten 13.468 -3.433 8.039 -5.686
Erhaltene Vorauszahlungen 342 -212 437 -1.047
41.016 -7.433 39.988 -9.700
Steuerliche Verlustvorträge 427.263 387.572
Aktive/Passive latente Steuern 554.929 -160.008 512.200 -153.451
Nicht angesetzte aktive latente Steuern -415.866 -386.330
Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern
gegenüber der selben Steuerbehörde
-84.987 84.987 -81.821 81.821
Angesetzte aktive und passive latente Steuern 54.076 -75.021 44.049 -71.630

Im Konzern bestehen abzugsfähige temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge (inklusive Siebentelabschreibungen) in Höhe von insgesamt 1.669.551 TEUR (Vorjahr: 1.521.427 TEUR). Davon entfallen 250.824 TEUR (Vorjahr: 257.045 TEUR) auf abzugsfähige temporäre Differenzen, sowie

1.418.727 TEUR (Vorjahr: 1.264.382 TEUR) auf steuerliche Verlustvorträge (inklusive Siebentelabschreibungen). Es wurden dafür keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Wirksamkeit als endgültige Steuerentlastung im Rahmen der Mittelfristplanung noch nicht ausreichend gesichert ist. Das entspricht einer aktiven Latenz in Höhe von 415.866 TEUR (Vorjahr: 386.330 TEUR).

Folgende Tabelle zeigt, in welchem Zeitraum nicht angesetzte steuerliche Verlustvorträge verfallen:

in TEUR 2018 2017
Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge ≤ 5 Jahre 39.106 31.193
Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge 6 - 10 Jahre 78.099 68.633
Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge > 10 Jahre 135.811 132.808
Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge unbegrenzt 1.165.711 1.031.748
Summe nicht angesetzter Verlustvorträge 1.418.727 1.264.382

Der Betrag der nach österreichischem Steuerrecht abzugsfähigen temporären Siebentelabschreibungen in der Wienerberger AG beläuft sich auf 281.857 TEUR (Vorjahr: 239.936 TEUR). In der Bilanz wurde ebenso wie im Vorjahr für diesen Betrag kein latenter Steueranspruch angesetzt.

Am 31.12.2018 bestanden zu versteuernde Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von 199.085 TEUR (Vorjahr:

166.695 TEUR), für die gemäß IAS 12.39 keine latente Steuerschuld angesetzt wurde (outside basis differences).

33. Verbindlichkeiten

Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt prinzipiell zu fortgeführten Anschaffungskosten (financial liabilities at amortized cost). Eine Ausnahme bilden Derivate mit negativen Marktwerten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

2018
in TEUR
Gesamt Restlaufzeit
< 1 Jahr
Restlaufzeit
1-5 Jahre
Restlaufzeit
> 5 Jahre
davon
dinglich
besichert
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 836.519 126.684 419.212 290.623 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 978 223 755 0 0
Finanzverbindlichkeiten 837.497 126.907 419.967 290.623 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten
326.186 326.186 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Konzernunternehmen
704 704 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 326.890 326.890 0 0 0
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 22.531 22.531 0 0 0
Vertragsverbindlichkeiten 4.348 4.311 25 12 0
Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt
und Sozialversicherungsträgern
58.835 58.815 0 20 0
Rückerstattungsverbindlichkeiten 12.681 12.681 0 0 0
Erhaltene Vorauszahlungen 6.864 4.139 388 2.337 0
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 187.185 187.174 5 6 0
Sonstige Verbindlichkeiten 269.913 267.120 418 2.375 0
Summe Verbindlichkeiten 1.456.831 743.448 420.385 292.998 0
2017
in TEUR
Gesamt Restlaufzeit
< 1 Jahr
Restlaufzeit
1-5 Jahre
Restlaufzeit
> 5 Jahre
davon
dinglich
besichert
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 813.603 320.406 424.197 69.000 690
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 1.053 302 751 0 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit
gegenüber Konzernunternehmen
16 16 0 0 0
Finanzverbindlichkeiten 814.672 320.724 424.948 69.000 690
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten
320.905 320.905 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Konzernunternehmen
628 628 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 321.533 321.533 0 0 0
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 11.399 11.399 0 0 0
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 4.426 3.867 547 12 0
Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt
und Sozialversicherungsträgern
63.593 63.573 0 20 0
Erhaltene Vorauszahlungen 9.479 6.049 869 2.561 0
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 181.334 179.320 2.006 8 0
Sonstige Verbindlichkeiten 258.832 252.809 3.422 2.601 0
Summe Verbindlichkeiten 1.406.436 906.465 428.370 71.601 690

Die Rückerstattungsverbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen bilanzierte Rückgaberechte aus retournierbaren Paletten.

Vertragsverbindlichkeiten bezeichnen erhaltene Anzahlungen von Kunden und werden in der Bilanz im Posten sonstige Verbindlichkeiten dargestellt. Sie belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 4.348 TEUR. Die Umsatzerlöse aus diesen Aufträgen werden mit Übertragung der Güter/Dienstleistungen an den Kunden realisiert.

Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten bestehen mit 68.890 TEUR (Vorjahr: 61.925 TEUR) gegenüber Mitarbeitern und mit 97.860 TEUR (Vorjahr:

95.416 TEUR) aus Abgrenzungen von Boni und sonstigen Erlösschmälerungen gegenüber Kunden. Die erhaltenen Vorauszahlungen beinhalten 3.586 TEUR (Vorjahr: 4.123 TEUR) Subventionen und Investitionszuschüsse von Dritten, die entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen Sachanlagen ertragswirksam aufgelöst werden. Zusätzlich zu den Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern sind unter den Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt und Sozialversicherungsträgern Steuerschulden in Höhe von 34.142 TEUR (Vorjahr: 38.399 TEUR) ausgewiesen.

Unter den Finanzverbindlichkeiten sind folgende Derivate mit negativen Marktwerten enthalten:

Derivate

in TEUR 2018 2017
Derivate aus Cashflow Hedges 569 354
Derivate aus Net Investment Hedges 2.106 3.065
Sonstige Derivate 4.888 5.184
Derivate mit negativem Marktwert 7.563 8.603

Von den gesamten Verbindlichkeiten entfallen somit 1.443.268 TEUR (Vorjahr: 1.397.833 TEUR) auf Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden (financial liabilities at amortized cost), 6.000 TEUR auf eine sonstige Verbindlichkeit die

zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, 2.675 TEUR (Vorjahr: 3.419 TEUR) auf Derivate in Hedge-Beziehungen und 4.888 TEUR (Vorjahr: 5.184 TEUR) auf sonstige Derivate, welche erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Die aus den Finanzverbindlichkeiten resultierenden erwarteten Zahlungsströme stellen sich wie folgt dar:

Analyse der vertraglichen Cashflows

2018
in TEUR
Buchwert
zum 31.12.2018
Gesamt < 6 Monate 6-12 Monate 1-2 Jahre 2-5 Jahre > 5 Jahre
Anleihen 558.449 -604.000 -17.000 0 -317.000 -15.000 -255.000
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
263.722 -270.202 -98.269 -7.139 -28.484 -93.986 -42.324
Verbindlichkeiten gegenüber
Nichtbanken
7.763 -7.615 -7 -5.032 -1.547 -1.029 0
Originäre Finanzinstrumente 829.934 -881.817 -115.276 -12.171 -347.031 -110.015 -297.324
Zinsderivate 4.623 -5.648 -1.508 -63 -1.425 -2.652 0
Devisentermingeschäfte und Swaps 2.940 -6.496 -2.024 -857 -2.043 -1.572 0
Derivative Finanzinstrumente 7.563 -12.144 -3.532 -920 -3.468 -4.224 0
Buchwerte/Vertragliche Cashflows 837.497 -893.961 -118.808 -13.091 -350.499 -114.239 -297.324
2017 Buchwert
in TEUR zum 31.12.2017 Gesamt < 6 Monate 6-12 Monate 1-2 Jahre 2-5 Jahre > 5 Jahre
Anleihen 409.657 -441.250 -12.000 -105.250 -12.000 -312.000 0
Commercial Paper 10.962 -11.000 -10.000 -1.000 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
384.370 -393.709 -99.644 -93.329 -32.918 -97.860 -69.958
Verbindlichkeiten gegenüber
Nichtbanken
1.080 -1.101 -223 -158 -221 -499 0
Originäre Finanzinstrumente 806.069 -847.060 -121.867 -199.737 -45.139 -410.359 -69.958
Zinsderivate 4.789 -5.391 -1.500 -85 -1.241 -2.565 0
Devisentermingeschäfte und Swaps 3.814 -4.304 -788 -367 -1.556 -1.593 0
Derivative Finanzinstrumente 8.603 -9.695 -2.288 -452 -2.797 -4.158 0
Buchwerte/Vertragliche Cashflows 814.672 -856.755 -124.155 -200.189 -47.936 -414.517 -69.958

Die in den vorhergehenden Tabellen dargestellten Zahlungsströme beinhalten Zinszahlungen sowohl für fix als auch für variabel verzinste Finanzverbindlichkeiten.

Diese wurden auf Basis der Zinssatzfeststellung am Ende der Berichtsperiode ermittelt.

34. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse resultieren aus Verpflichtungen, die gegenüber Dritten übernommen wurden, und entfallen auf:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Garantien 21.926 16.882
Sonstige vertragliche Haftungsverpflichtungen 315 520
Haftungsverhältnisse 22.241 17.402

Bei allen unter den Eventualschulden ausgewiesenen Sachverhalten geht es um potenzielle zukünftige Verpflichtungen, bei denen das Eintreten des entsprechenden zukünftigen Ereignisses zu einer Verpflichtung führen würde, die zum Bilanzstichtag noch völlig ungewiss ist.

35. Finanzinstrumente

Die verzinslichen Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

2018 Währung Nominale Marktwert Buchwert
zum 31.12.2018
Zinssatz
effektiv
in Tsd.
Landeswährung
in TEUR in TEUR in %
Langfristige Darlehen EUR 160.000 164.014 160.000 1,02
Revolvierende Kredite TRY 776 127 128 19,80
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 9.200 9.303 9.200 4,17
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten mit fixer Verzinsung
173.444 169.328
2017 Währung Nominale Marktwert Buchwert
zum 31.12.2017
Zinssatz
effektiv
in Tsd.
Landeswährung
in TEUR in TEUR in %
Langfristige Darlehen EUR 174.200 179.072 174.200 1,18
Revolvierende Kredite EUR 493 495 493 7,59
TRY 20.500 4.497 4.509 14,72
4.992 5.002
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 64.600 64.491 64.434 0,93
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten mit fixer Verzinsung
248.555 243.636
2018 Währung Nominale Marktwert Buchwert
zum 31.12.2018
Zinssatz
effektiv
in Tsd.
Landeswährung
in TEUR in TEUR in %
Langfristige Darlehen EUR 1.250 1.231 1.250 1,75
Revolvierende Kredite EUR 55.000 54.736 55.000 0,90
TRY 65.810 10.786 10.862 24,87
65.522 65.862
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 21.632 21.713 21.632 1,95
TRY 23.798 3.928 3.928 -
USD 1.457 1.272 1.272 -
CAD 427 273 273 -
HUF 55.904 174 174 -
PLN 12 3 3 -
27.363 27.282
Derivate Diverse in EUR 286.383 7.563 7.563 -
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten mit variabler Verzinsung
101.679 101.957
2017 Währung Nominale Marktwert Buchwert
zum 31.12.2017
Zinssatz
effektiv
in Tsd.
Landeswährung
in TEUR in TEUR in %
Langfristige Darlehen EUR 20.286 20.448 20.286 1,89
Revolvierende Kredite EUR 77.000 76.924 77.000 1,20
TRY 6.580 1.444 1.447 15,50
78.368 78.447
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 36.771 36.822 36.771 1,18
TRY 18.364 4.039 4.039 -
USD 1.143 954 954 -
CAD 285 190 190 -
GBP 41 46 46 -
CZK 30 1 1 -
42.052 42.001
Derivate Diverse in EUR 250.777 8.603 8.603 -
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten mit variabler Verzinsung
149.471 149.337
2018 Währung Nominale Marktwert Buchwert
zum 31.12.2018
Zinssatz
effektiv
in Tsd.
Landeswährung
in TEUR in TEUR in %
Anleihen – fix verzinst (langfristig) EUR 550.000 587.207 546.638 3,29
Anleihen – fix verzinst (Stückzinsen) EUR 11.811 11.811 11.811 -
Langfristige Darlehen – fix verzinst EUR 330 336 329 0,75
TRY 716 118 118 30,76
Langfristige Darlehen – variabel verzinst EUR 1.500 1.500 1.500 -
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen – fix verzinst TRY 2.036 336 336 30,76
EUR 2 1 2 3,80
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen – variabel verzinst EUR 4.500 4.500 4.500 -
Leasingverbindlichkeiten (langfristig) EUR 493 492 492 0,05
NOK 1.343 144 135 4,84
DKK 627 84 84 -
BAM 85 44 44 6,66
Leasingverbindlichkeiten (kurzfristig) EUR 135 135 135 0,30
BAM 66 34 34 6,66
DKK 164 22 22 -
NOK 134 14 14 1,16
NOK 91 9 9 5,20
HUF 3.022 9 9 -
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 606.796 566.212
2017 Währung Nominale Marktwert Buchwert
zum 31.12.2017
Zinssatz
effektiv
in Tsd.
Landeswährung
in TEUR in TEUR in %
Anleihen – fix verzinst (langfristig) EUR 300.000 326.516 298.700 4,00
Anleihen – fix verzinst (kurzfristig) EUR 100.000 102.548 99.886 4,73
Anleihen – fix verzinst (Stückzinsen) EUR 11.071 11.071 11.071 -
Langfristige Darlehen – fix verzinst EUR 11 10 11 3,80
Commercial Paper – fix verzinst EUR 10.962 11.010 10.962 0,34
Leasingverbindlichkeiten (langfristig) EUR 751 751 751 0,18
Leasingverbindlichkeiten (kurzfristig) EUR 280 280 280 0,48
Leasingverbindlichkeiten (kurzfristig) HUF 6.696 22 22 1,39
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen EUR 16 16 16 -
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 452.224 421.699

Durch den Abschluss von Zinsswaps kann die Art der Verzinsung (variabel, fix) getauscht werden. Auf Seite 205 ist die Struktur der Finanzverbindlichkeiten (variable und fixe Verzinsung) inklusive der Effekte aus den Zinsswaps dargestellt.

36. Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting

Der Marktwert derivativer Finanzinstrumente entspricht jenem Wert, den die Gesellschaft bei Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde oder bezahlen müsste. Dabei werden aktuelle Marktverhältnisse, vor allem das aktuelle Zinsniveau, Währungskursrelationen und die Bonität der Kontrahenten berücksichtigt. Diese Bewertungsparameter sind am Markt beobachtbar und allen relevanten Marktteilnehmern zugänglich. Die im Abschluss enthaltenen Marktwerte derivativer Instrumente entsprechen den durch Anwendung anerkannter finanzmathematischer Methoden ermittelten Barwerten, erweitert um Anpassungen gemäß IFRS 13 (Credit Value Adjustments CVA und Debit Value Adjustments DVA).

Am Bilanzstichtag bestanden Devisentermingeschäfte, die zur Absicherung von Transaktionsrisiken für einen Zeithorizont von bis zu zwölf Monaten abgeschlossen wurden. Die gesicherten Risikopositionen dieser Sicherungsgeschäfte sind in der währungsdifferenzierten Liquiditätsplanung der Gruppe dokumentiert. Diese Derivate sind als Cashflow Hedges einer zukünftigen Transaktion klassifiziert und werden während der Laufzeit in ihrer Marktwertveränderung gegen die Hedging Reserve bewertet. Die Effektivität der Sicherung wird quartalsweise mit Hilfe der hypothetischen Derivatmethode gemessen. Der ineffektive Teil der Marktwertveränderung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet und besteht insbesondere aus den Credit und Debit Value Adjustments nach IFRS 13. Bei Fälligkeit wird die kumulierte Marktwertdifferenz aus dem sonstigen Gesamtergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

Daneben bestanden Devisenswaps, die zur Absicherung von Cash Pool- und Bankkontensalden in Fremdwährung eingesetzt werden. Da die Währungsdifferenzen der mit diesen Instrumenten gesicherten Kontensalden in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht werden, erfolgt die Abbildung der Marktwertdifferenzen der Sicherungsgeschäfte ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung. Es handelt sich um eine natürliche Sicherungsbeziehung, weshalb kein Hedge Accounting erfolgt.

Zum Stichtag bestanden zwei Zinsswaps, die zur Optimierung des Zinsaufwandes eingesetzt und über die Gewinn- und Verlustrechnung ohne Anwendung von Hedge Accounting bewertet werden.

Die eingesetzten Cross Currency Swaps sind Derivate, die die Nettoinvestitionen der Gruppe in verschiedenen Fremdwährungen (Schweizer Franken, US-Dollar, britische Pfund, kanadische Dollar, tschechische Kronen und polnische Zloty) absichern und daher als Net Investment Hedges dargestellt werden. Die Effektivität dieser Instrumente wird quartalsweise mit ihrer kumulierten Marktwertveränderung im Vergleich zur kumulierten Währungsdifferenz der gesicherten Position gemessen. Der effektive Teil der Sicherungsbeziehung wird in der Hedging Reserve gebucht, der ineffektive Teil in der Gewinn- und Verlustrechnung.

31.12.2018 31.12.2017
Währung Nominalbetrag Marktwert Währung Nominalbetrag Marktwert
in Tsd.
Landeswährung
in TEUR in Tsd.
Landeswährung
in TEUR
Devisentermingeschäfte NOK 295.282 769 GBP 51.731 802
GBP 83.950 243 NOK 137.518 695
USD 22.000 82 SEK 126.903 403
DKK 14.000 1 USD 3.500 41
CAD 1.500 1 HUF 1.701.933 14
CZK 159.862 -15 DKK 0 0
HUF 3.276.110 -35 CAD 3.000 -21
PLN 53.675 -58 CZK 120.910 -56
SEK 145.998 -76 EUR 128.197 -117
EUR 136.425 -182 PLN 36.945 -171
Zinsswaps EUR 101.250 -4.623 EUR 150.000 -3.955
Cross Currency Swaps GBP/EUR 40.000 4.722 USD/EUR 153.000 12.320
USD/EUR 78.000 1.453 GBP/EUR 73.000 4.837
PLN/EUR 60.000 965 PLN/EUR 80.000 664
CAD/EUR 10.500 286 CHF/EUR 8.000 492
CHF/EUR 8.000 185 CAD/EUR 10.500 41
CZK/EUR 780.000 -1.720 CZK/EUR 1.040.000 -3.065
Sonstige Derivate EUR 0 0 EUR 2.938 2.938
1.998 15.862

37.Angaben zu Finanzinstrumenten

Finanzinstrumente werden in drei Ebenen klassifiziert, welche die Bewertungssicherheit widerspiegeln. Wienerberger verwendet folgende Hierarchiestufen, um Finanzinstrumente, die zu beizulegenden Zeitwerten bewertet werden, einer Bewertungsmethode zuzuordnen:

  • › Stufe 1: Bewertung anhand von Marktpreisen für ein spezifisches Finanzinstrument
  • › Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf solchen Bewertungsparametern basieren, die am Markt beobachtbar sind
  • › Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten Bewertungsparametern, die nicht am Markt beobachtbar sind

Finanzinstrumente, die in der Wienerberger Gruppe regelmäßig zu beizulegenden Zeitwerten bilanziert werden, werden zum Großteil der Stufe 1 (Anteile Fonds,

Schuldtitel von Kapitalgesellschaften und Aktien, siehe Anmerkung 26. Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte) oder Stufe 2 (sonstige Finanzinstrumente und derivative Finanzinstrumente, siehe Anmerkung 36. Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting) zugerechnet. In der Berichtsperiode wurden keine Umgliederungen zwischen den jeweiligen Hierarchiestufen vorgenommen.

Sonstige Wertpapiere werden teilweise auch der Stufe 3 der Bewertungshierarchie zugeordnet. Dabei handelt es sich um Rückdeckungsversicherungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen, welche nicht mit der Rückstellung saldiert werden dürfen.

Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, welcher auf Basis zugrundeliegender Ergebnisplanungen in einem DCF Verfahren ermittelt wird. Die Bewertung erfolgt somit gemäß Stufe 3 der Bewertungshierarchie.

In den sonstigen Derivaten mit positivem Marktwert war im Vorjahr eine Kaufoption für nicht beherrschende Anteile der Tondach Gruppe in Höhe von 3.089 TEUR enthalten, welche aufgrund der in die Bewertung eingeflossener Input Faktoren der Stufe 3 zuzuordnen war. Der beizulegende Zeitwert wurde mittels Black-Scholes-Modell auf Basis des budgetierten EBITDA und des vereinbarten Multiplikationsfaktors ermittelt. In der Berichtsperiode wurde ein Bewertungsgewinn von 28 TEUR im sonstigen Finanzergebnis berücksichtigt und die Option in Höhe von 3.117 TEUR mit der Kapitalrücklage verrechnet (siehe auch Anmerkung 29. Konzerneigenkapital).

Bei der zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten sonstigen Verbindlichkeit handelt es sich um eine bedingte Kaufpreisverbindlichkeit im Zusammenhang mit dem Kauf vom 30 % der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen Interbran Baustoff GmbH. Die Verpflichtung zur Zahlung ist von der Erreichung definierter Forschungsund Entwicklungsziele abhängig und wird der Stufe 3 in der Bewertungshierarchie zugeordnet.

Folgende Tabelle stellt alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dar, die bei Wienerberger zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden:

in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Buchwert
zum 31.12.2018
Aktiva
Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige
Beteiligungen
11.890 11.890
Aktien 1 1
Anteile Fonds 5.432 5.432
Sonstige 14 701 715
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 1) 5.433 14 12.591 18.038
Derivate aus Cashflow Hedges 1.104 1.104
Derivate aus Net Investment Hedges 7.997 7.997
Sonstige Derivate 460 460
Derivate mit positivem Marktwert 9.561 9.561
Passiva
Derivate aus Cashflow Hedges 569 569
Derivate aus Net Investment Hedges 2.106 2.106
Sonstige Derivate 4.888 4.888
Derivate mit negativem Marktwert 7.563 7.563
Sonstige Verbindlichkeiten 6.000 6.000

Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

1) Aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 wurde die Klassifizierung der Finanzinstrumente angepasst.

in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Buchwert
zum 31.12.2017
Aktiva
Anteile Fonds 28.370 28.370
Schuldtitel von Kapitalgesellschaften 42 42
Aktien 13 13
Sonstige 13 777 790
Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente 28.425 13 777 29.215
Derivate aus Cashflow Hedges 2.000 2.000
Derivate aus Net Investment Hedges 18.354 18.354
Sonstige Derivate 1.022 3.089 4.111
Derivate mit positivem Marktwert 21.376 3.089 24.465
Passiva
Derivate aus Cashflow Hedges 354 354
Derivate aus Net Investment Hedges 3.065 3.065
Sonstige Derivate 5.184 5.184
Derivate mit negativem Marktwert 8.603 8.603

Die Bewertung von Finanzinstrumenten, die der Stufe 3 zuzuordnen sind, ist in folgender Tabelle dargestellt:

Beteiligungen Sonstige Wertpapiere Derivate mit positivem
Marktwert
in TEUR 2018 2017 2018 2017 2018 2017
Stand 31.12. 7.026 7.035 777 812 3.089 0
IFRS 9 Anpassung 6.687 0 0 0 0 0
Stand 1.1. 13.713 7.035 777 812 3.089 0
Zugänge 0 3 0 0 0 0
Bewertungsergebnis in der Gewinn- und
Verlustrechnung
-1.823 -12 -76 0 28 3.089
Bewertungsergebnis in der
Gesamtergebnisrechnung
0 0 0 -35 0 0
Abgänge 0 0 0 0 -3.117 0
Stand 31.12. 11.890 7.026 701 777 0 3.089

Kredite und Forderungen sowie Verbindlichkeiten werden bei Wienerberger grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, wobei bei Krediten und Forderungen ein Abschlag in Höhe der gewichteten erwarteten Ausfälle vorgenommen wird.

Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt bei Anleihen anhand von Marktpreisen (Stufe 1), während der Zeitwert von Darlehen in einem kapitalwertorientierten Bewertungsverfahren hergeleitet wird und der Stufe 2 zuzuordnen ist.

Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückerstattungsverbindlichkeiten, gewährte Darlehen sowie sonstige Forderungen und Verbindlichkeiten haben zum Großteil eine Fälligkeit von

unter einem Jahr. Die jeweiligen Buchwerte entsprechen daher weitgehend den beizulegenden Zeitwerten, weshalb sie nicht gesondert angeführt werden.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Beizulegender Zeitwert
in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Buchwert
Stufe 3
zum 31.12.2018
Aktiva
Sonstige Forderungen 13.384 13.384
Passiva
Langfristige Darlehen 165.245 161.250
Revolvierende Kredite 65.649 65.990
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 36.666 36.482
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 267.560 263.722
Anleihen 599.018 558.449
Langfristige Darlehen 1.954 1.947
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 4.837 4.838
Leasingverbindlichkeiten 987 978
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 599.018 7.778 566.212
Beizulegender Zeitwert
in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Buchwert
Stufe 3
zum 31.12.2017
Aktiva
Sonstige Forderungen 4.948 4.948
Passiva
Langfristige Darlehen 199.520 194.486
Revolvierende Kredite 83.360 83.449
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 106.543 106.435
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 389.423 384.370
Anleihen 440.135 409.657
Langfristige Darlehen 10 11
Commercial Paper 11.010 10.962
Leasingverbindlichkeiten 1.053 1.053
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen 16 16
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 440.135 12.089 421.699
Sonstige Verbindlichkeiten 1.966 1.966

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Umsatzerlöse: Bei der Erfassung der Umsatzerlöse geht Wienerberger nach dem 5-Schritte-Modell der Umsatzrealisierung gemäß IFRS 15 vor. Zu Beginn wird zuerst der Vertrag und die darin enthaltenen Leistungsverpflichtungen identifiziert. Nach Ermittlung des Transaktionspreises und dessen Aufteilung auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen wird in weiterer Folge der Zeitpunkt der Umsatzrealisierung bestimmt. Erträge aus Lieferungen und Leistungen werden realisiert, wenn die Kontrolle aus dem gelieferten Gegenstand auf den Käufer übergegangen ist. Dies erfolgt in der Regel zum Zeitpunkt der Lieferung an den Kunden.

In einzelnen Fällen wird der Umsatz bereits während der Produktion realisiert, wenn ein Vermögenswert kundenspezifisch ohne alternative Nutzungsmöglichkeit produziert wird und ein durchsetzbarer Zahlungsanspruch gegenüber dem Kunden besteht. Bei Fertigungsaufträgen erfolgt die Umsatzrealisierung auf Basis des Produktionsfortschritts und wird in der Regel mittels outputorientierter Methoden (z.B. anhand der produzierten Menge im Verhältnis zur Gesamtmenge) berechnet. Umsätze aus Serviceleistungen werden hingegen in einem inputorientierten Verfahren auf Basis der zum Stichtag angefallenen Kosten im Vergleich zu den erwarteten Gesamtkosten des Auftrags (cost-to-cost Methode) erfasst. Hierbei handelt es sich z.B. um 3D-Modelle für Gebäudeplanungen, die im Rahmen des Building Information Modelling erstellt werden. Zeichnet sich eine Kostenüberschreitung eines Auftrages über vereinbarte Erlöse ab, so ist eine Drohverlustrückstellung zu bilden.

In der Vergleichsperiode wurden Umsatzerlöse realisiert, wenn alle wesentlichen Chancen und Risiken aus dem gelieferten Gegenstand auf den Käufer übergegangen waren. Weiters mussten die Höhe der Umsatzerlöse und die im Zusammenhang mit dem Verkauf angefallenen Kosten verlässlich ermittelt werden können. Umsatzerlöse aus Fertigungsaufträgen gemäß IAS 11 wurden gemäß der Percentage-of-Completion-Methode realisiert.

Variable Gegenleistungen werden nur bis zu jener Höhe in den Umsatzerlösen erfasst, als hochwahrscheinlich ist, dass es zukünftig zu keiner signifikanten Stornierung dieser Beträge kommt. Die Darstellung der Umsatzerlöse erfolgt abzüglich von Rabatten, Skonti, Boni, Vertragsstrafen sowie Rückgaberechten. Der Ansatz variabler Gegenleistungen basiert im Wesentlichen auf historischen Daten. Auch Zahlungen an Kunden werden von den Umsatzerlösen in Abzug gebracht, so sie keine Zahlungen für eigenständig abgrenzbare Güter und Dienstleistungen darstellen.

Herstellkosten: Die Kosten der verkauften Produkte (Umsatzkosten) beinhalten direkt zurechenbare Materialund Fertigungseinzelkosten sowie anteilige Gemeinkosten der Produktionsanlagen. Weitere Bestandteile der Herstellkosten bilden aufgrund einer Unterauslastung der Anlagen nicht aktivierbare Produktionsfixkosten, Abwertungen von Vorräten sowie die Anschaffungskosten verkaufter Handelswaren.

Zuschüsse der öffentlichen Hand: Wienerberger passiviert Zuschüsse der öffentlichen Hand zu ihren beizulegenden Zeitwerten und weist deren periodenkonforme Auflösung unter den sonstigen Erträgen aus, wenn ausreichend Sicherheit besteht, dass alle Bedingungen erfüllt sind, die zum Erhalt der Zuwendungen berechtigen.

Ergebnis je Aktie: Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Konzernergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen und dem vorgesehenen Anteil für Hybridkapitalbesitzer durch die gewichtete Anzahl der ausgegebenen Aktien (abzüglich der eigenen Aktien) dividiert wird.

Immaterielle Vermögenswerte: Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden, soweit identifizierbar, mit deren Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und Wertminderungen, angesetzt. Aktivierte Marken, die zum Erwerbszeitpunkt bereits über einen langen Zeitraum etabliert sind und weiterhin fortgeführt werden, zählen bei Wienerberger zu den immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer, welche jährlichen Werthaltigkeitstests unterzogen werden.

Firmenwerte: Firmenwerte, die im Rahmen von Unternehmenserwerben entstehen, werden gemäß IFRS 3 zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet und nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal im Jahr auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin untersucht.

Sachanlagevermögen: Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare oder nutzungsbedingte (Tongruben) Abschreibungen, angesetzt. Bei selbst erstellten Anlagen werden angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, nicht jedoch Kosten der allgemeinen Verwaltung und des Vertriebs, aktiviert. Während der Bauphase von qualifizierten Vermögenswerten des Anlagevermögens werden gemäß IAS 23 die anfallenden Fremdkapitalkosten unter den

Anschaffungskosten aktiviert und über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen beinhalten bei Wienerberger auch Kosten für Produktentwicklung, Verfahrenstechnik, Verbesserung von Umweltstandards sowie Labortätigkeiten. Die Entwicklungskosten nach erfolgreicher Forschung werden in der Regel in der jeweiligen Kategorie des Anlagevermögens aktiviert.

Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagen, die in Komponenten aufgeteilt werden (Komponenten-Ansatz). Dafür werden folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern angesetzt:

Produktionsgebäude (inkl. Lagerhallen) 10 - 40 Jahre Sonstige Maschinen 4 - 30 Jahre
Verwaltungs- und Wohngebäude 40 Jahre Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 - 15 Jahre
Gebäudeinfrastruktur 4 - 40 Jahre Kundenstamm 5 - 15 Jahre
Öfen und Trockner 5 - 30 Jahre Sonstiges immaterielles Anlagevermögen 4 - 10 Jahre

Reparaturkosten, die die geplante Nutzungsdauer nicht verlängern, werden als laufender Aufwand verbucht. Die laufende Abschreibung wird ausgesetzt, wenn eine Anlage gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung vorgesehen qualifiziert wird.

Werden Anlagen verkauft oder aufgegeben, wird der Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert bzw. ein Abwertungsbedarf unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

Gemietete Sachanlagen, die aus einer wirtschaftlichen Betrachtung als Anlagenkäufe mit langfristiger Finanzierung anzusehen sind (Finanzierungsleasing), werden in Übereinstimmung mit IAS 17 (Leasingverhältnisse) zu jenen Anschaffungskosten angesetzt, die im Falle des Kaufs angefallen wären. Die Abschreibungen erfolgen über die wirtschaftliche Nutzungsdauer oder, wenn kürzer, über die Laufzeit des Leasingvertrags.

Wertminderungen von nicht finanziellen Vermögenswerten: Gemäß IAS 36 werden Vermögenswerte regelmäßig bzw. im Falle, dass Hinweise auf eine dauerhafte Wertminderung vorliegen, auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin untersucht. Diese Überprüfung folgt dem Grundsatz der Einzelbewertung, sofern dem Vermögenswert Zahlungsmittelzuflüsse zugeordnet werden können. Getestet wird der Buchwert eines Vermögenswerts, indem ihm der erzielbare Betrag gegenübergestellt wird, welcher der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert ist. Eine Wertminderung auf den erzielbaren Betrag erfolgt dann, wenn dieser unter dem Buchwert zu liegen kommt. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ist der Betrag, der durch den Verkauf eines Vermögenswerts unter Berücksichtigung der Veräußerungskosten erzielt werden würde. Der Nutzungswert wird hingegen in einem kapitalwertorientierten Verfahren als Barwert der Summe zukünftiger Zahlungsmittelzuflüsse aus einem Vermögenswert oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt.

Immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer können keine unabhängigen Zahlungsmittelzuflüsse zugeordnet werden, weshalb ihre Werthaltigkeit im Verbund einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zumindest einmal im Jahr im Rahmen des Impairment Tests gemäß IAS 36 überprüft wird.

Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn Gründe für eine Wertminderung von Sachanlagen wegfallen bzw. eine Wiederverwertbarkeit von abgewerteten Sachanlagen gegeben ist. Einmal abgeschriebene Firmenwerte werden unter Beachtung von IAS 36 nicht wieder zugeschrieben.

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und mit Ausnahme von Grundstücken linear abgeschrieben.

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen: Die Anteile an assoziierten Unternehmen, auf die Wienerberger einen maßgeblichen Einfluss ausübt (in der Regel zwischen 20% und 50% der Anteile), und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bewertet.

Vorräte: Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellkosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten. Bei der Bewertung der Vorräte kommt das gleitende Durchschnittspreisverfahren zur Anwendung. Bei der Ermittlung der Herstellkosten werden die direkt zurechenbaren Kosten und die anteiligen Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen unter Annahme einer Normalauslastung (zwischen 85% und 100% der Kapazität) einbezogen. Fremdkapitalzinsen sowie Verwaltungsund Vertriebsgemeinkosten sind nicht Bestandteil der Herstellkosten im Umlaufvermögen. Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer bzw. aus verminderter Verwertbarkeit ergeben, werden angemessene Abschläge berücksichtigt.

Rückgaberechte: Wenn Wienerberger dazu verpflichtet ist, vom Kunden retournierte Produkte wie z.B. Paletten zurückzunehmen, wird die erwartete Zahlung als Rückerstattungsverbindlichkeit bilanziert und die Umsatzerlöse um diesen Betrag verringert. Gleichzeitig wird ein Vermögenswert für das Recht, die retournierten Produkte wieder zurückzunehmen, bilanziert. Die Rückerstattungsverbindlichkeit wird in den sonstigen Verbindlichkeiten, der Ver-mögenswert für erwartete Retouren in den sonstigen Forderungen ausgewiesen. Die Schätzung der Rückgabequote stützt sich unter anderem auf historische Rückgabequoten.

Emissionszertifikate: Gemäß IAS 20 und IAS 38 bewertet Wienerberger jene Emissionszertifikate, die aufgrund der EU-Emissionshandelsrichtlinien RL 2003/87/EG und RL 2009/29/EG gratis zugeteilt wurden, mit Anschaffungskosten von null. Übersteigen die Emissionen die gratis zugeteilten Zertifikate, so erfolgt die Bewertung der fehlenden Zertifikate mit deren Marktwert am Bilanzstichtag. Entgeltlich erworbene Zertifikate werden zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktwerten am Bilanzstichtag bilanziert.

Finanzinstrumente: Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und gleichzeitig bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. IFRS 9 unterscheidet Finanzinstrumente nach ihrer Bilanzierungsmethode. Folgende Methoden des Ansatzes und der Folgebewertung werden in Abhängigkeit der Eigenschaften des Finanzinstruments angewendet: Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung (fair value through profit and loss – FVtPL), Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Gesamtergebnis (fair value through other comprehensive income – FVtOCI) und Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (at amortized cost – AC). Die anzuwendende Bewertungsmethode ist wiederum vom Charakter des Finanzinstruments (Eigenkapital- oder Schuldinstrument) und des Geschäftsmodells abhängig. Dabei ist zu definieren, ob eine Handelsabsicht besteht oder ob das Finanzinstrument bis zur Fälligkeit gehalten werden soll oder ob ein gemischtes Modell vorliegt.

Kassageschäfte von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag bilanziert. Ein finanzieller Vermögenswert wird dann ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf den Erhalt eines Cashflow daraus erloschen sind.

Kredite und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt, wobei erkennbaren Einzelrisiken durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen wird. Zusätzlich erfolgt ein Abschlag für erwartete Kreditausfälle, welche bei Forderungen für Lieferungen und Leistungen mittels Gewichtung unterschiedlicher wirtschaftlicher Szenarien berechnet wird. Langfristige zinsenlose oder unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden mit dem abgezinsten Barwert angesetzt und um erwartete Wertminderungen in Abhängigkeit der Bonität des Geschäftspartners angepasst. Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Finanzanlagen des langfristigen Vermögens werden aufgrund ihres Charakters als Eigenkapitalinstrumente erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei aus Änderungen der beizulegenden Zeitwerte resultierende Gewinne und Verluste erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst werden.

Wertpapiere, die zur kurzfristigen Veranlagung in Form von Anteilen an Fonds, Schuldtitel von Kapitalgesellschaften und Aktien gehalten werden und im kurzfristigen Vermögen ausgewiesen sind, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Wertänderungen in Abhängigkeit ihres Charakters (Eigenkapital- oder Schuldinstrument) in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstige Gesamtergebnis erfasst werden.

Der beizulegende Zeitwert ermittelt sich für börsennotierte Wertpapiere aus Börsenkursen, wohingegen nicht börsennotierte finanzielle Vermögenswerte über abgezinste Zahlungsströme in einem DCF (discounted cashflow) Modell bewertet werden. Bewertungsgewinne und -verluste werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Derivative Finanzinstrumente: Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten erfolgt ausschließlich zur Absicherung von Risiken, die aus der operativen Geschäftstätigkeit erwachsen. Devisentermingeschäfte werden zur Absicherung von Transaktionsrisiken und Zinsswaps zur Optimierung des fix bzw. variabel verzinsten Teils der finanziellen Verbindlichkeiten verwendet. Zins-Währungsswaps dienen der Absicherung von Nettoinvestitionen in

Fremdwährungsgesellschaften. Alle derivativen Finanzinstrumente werden bei Vertragsabschluss sowie am Bilanzstichtag gemäß IFRS 13 zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung des Kontrahenten-Ausfallsrisikos bewertet. Für börsennotierte Finanzinstrumente werden dazu die aktuellen Kurse herangezogen; für nicht börsennotierte Zinsinstrumente werden die beizulegenden Zeitwerte durch Abzinsung der künftigen Zahlungen unter Verwendung eines aktuellen Marktzinssatzes ermittelt. Gemäß IFRS 9 werden derivative Finanzinstrumente, die sich nicht in einer Hedge-Beziehung befinden, zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet.

Hedge Accounting: Wienerberger wendet die Vorschriften zu Sicherungsgeschäften gemäß IFRS 9 zur Absicherung von Bilanzposten (Translationsrisiko) sowie zur Absicherung zukünftiger Zahlungsströme (Transaktionsrisiko) an. Als Cashflow Hedge wird die Absicherung gegen Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme aus bilanzierten Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten bezeichnet. Die Marktbewertung der effektiven Sicherungsinstrumente erfolgt erfolgsneutral in der Hedging Reserve. Nicht effektive Anteile werden erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Ebenso erfolgt die Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb erfolgsneutral, wobei alle Wertänderungen des effektiven Anteils des eingesetzten Sicherungsinstruments unter der Hedging Reserve ausgewiesen werden. Das abgesicherte Risiko – das Ergebnis aus der Fremdwährungsumrechnung der besicherten Investition – wird im sonstigen Gesamtergebnis im Eigenkapital ausgewiesen.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte: Wienerberger verfügt über nicht betriebsnotwendige Grundstücke und Bauten, deren Nutzenzufluss über einen Verkauf geplant ist. Gemäß IFRS 5 müssen langfristige Vermögenswerte, die zur Veräußerung gehalten werden, gesondert ausgewiesen werden, wenn sie in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar sind, wobei deren Veräußerung innerhalb eines Jahres höchstwahrscheinlich abgeschlossen sein muss. Sind die Voraussetzungen erfüllt, erfolgt ein separater Ausweis in der Bilanz, wobei die Bewertung zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten erfolgt. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben.

Liquide Mittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, erhaltene Schecks, Sichtguthaben, kurzfristig realisierbare Veranlagungen sowie Termineinlagen bei Finanzinstitutionen mit einer Fristigkeit bis zu drei Monaten.

Rückstellungen für Pensionen: In der Wienerberger Gruppe gibt es beitragsorientierte und leistungsorientierte Pensionszusagen. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen (Defined Contribution Plans) bestehen nach der Zahlung der Prämien keine weiteren Verpflichtungen für den Arbeitgeber. Die Beitragszahlungen, die vom Arbeitgeber getragen werden, werden im Pensionsaufwand erfasst. Im Falle etwaiger Nachschussverpflichtungen, die von Wienerberger getragen werden, erfolgt eine Bilanzierung der Rückstellung wie bei leistungsorientierten Zusagen. Bei leistungsorientierten Pensionszusagen (Defined Benefit Plans) wird dem Mitarbeiter ein bestimmter Pensionsbetrag zugesagt. Das Risiko bezüglich der tatsächlichen Pensionsauszahlungshöhe wird bis zum Auszahlungszeitpunkt vom Unternehmen getragen. Die Rückstellungen für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) errechnet. Bei der Bewertung von Altersversorgungsleistungen finden zukünftige Renten- und Gehaltssteigerungen Berücksichtigung. Die Pensionsrückstellungen werden von unabhängigen Versicherungsmathematikern kalkuliert.

Die Pensionsrückstellungen werden mit dem Planvermögen saldiert, welches für die Abdeckung der Verpflichtungen gehalten wird. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung der latenten Steuern gemäß IAS 19 im Jahr des Entstehens im sonstigen Gesamtergebnis erfasst. Die Zinskomponente der Leistungen nach Beendigung des Dienstverhältnisses wird gesondert im Finanzergebnis ausgewiesen. Die Aufwendungen der Dotierung der Pensionsrückstellung werden den unterschiedlichen Funktionsbereichen zugeordnet.

Wegen ihres Versorgungscharakters werden jene US-amerikanischen Verpflichtungen, welche die Abgeltung von Krankheitskosten ehemaliger Mitarbeiter im Ruhestand betreffen, in der Position Pensionsrückstellungen ausgewiesen.

Rückstellungen für Abfertigungen: Abhängig von der Dienstzugehörigkeit haben österreichische Dienstnehmer aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt bzw. Kündigung durch den Arbeitgeber. Für diese zukünftige Verpflichtung werden Rückstellungen für Abfertigungen gebildet. Ähnliche Verpflichtungen gibt es unter anderem in Frankreich, Italien, Polen oder der Türkei. Die Rückstellungen für Abfertigungen werden auf Basis einer versicherungsmathematischen Berechnung nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) berechnet. Für österreichische Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnis nach dem 31.12.2002 begann, bezahlt der Arbeitgeber einen monatlichen Beitrag von 1,53% des Bruttoentgelts in eine Mitarbeitervorsorgekasse ein. Hierbei handelt es sich gemäß IAS 19 um einen beitragsorientierten Plan, die Zahlungen des Arbeitgebers werden im Abfertigungsaufwand erfasst.

Rückstellungen für Jubiläumsgelder: Einige Mitarbeiter in der Wienerberger Gruppe haben abhängig von ihrer Dienstzugehörigkeit Anspruch auf Jubiläumsgeldzahlungen. Für diese Verpflichtungen werden Rückstellungen nach der Projected Unit Credit Method berechnet. Etwaige versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste werden sofort erfolgswirksam erfasst.

Rückstellungen für Rekultivierungen: Rekultivierungsverpflichtungen für Tongruben werden beim Erwerb der Tongruben gemäß IAS 37 passiviert und gemäß IAS 16 im Zugang des Anlagemögens dargestellt. Die der Rekultivierungsverpflichtung zugrunde gelegten Annahmen richten sich im Wesentlichen nach landesspezifischen Gegebenheiten. Langfristige Rückstellungen, deren Erfüllung nach einem Zeitraum von 12 Monaten zu erwarten ist, werden abgezinst und mit ihrem Barwert bilanziert.

Rückstellungen für Garantien: Wienerberger gewährt insbesondere für Produktlösungen aus Ton Herstellergarantien, die dem Kunden zusichern, dass die betreffenden Produkte den vertraglich vereinbarten Spezifikationen entsprechen. Diese Garantien können in der Regel nicht separat erworben werden. Diese "assurance-type warranties" führen wie bisher zu einem Ansatz von Garantierückstellungen in der Bilanz gemäß IAS 37. Für die Berechnung der Garantierückstellung werden einerseits Einzelrisiken bewertet und andererseits ein Gesamtrisiko

auf Basis von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit berechnet. Eingetretene Schadensfälle werden dafür evaluiert und die Höhe potentieller Verpflichtungen mittels stochastischer Methoden abgeleitet. In der Wienerberger Gruppe werden keine "service-type warranties" mit Kunden abgeschlossen, die eine eigene Leistungsverpflichtung darstellen.

Sonstige Rückstellungen: Sonstige gegenwärtige Verpflichtungen, die aus einem vergangenen Ereignis resultieren und wahrscheinlich zu einem Ressourcenabfluss führen, jedoch hinsichtlich ihrer Fälligkeit oder Höhe ungewiss sind, werden gemäß IAS 37 zu Vollkosten passiviert und als Rückstellung ausgewiesen.

Latente Steuern: In Übereinstimmung mit IAS 12 werden alle temporären Bewertungs- und Bilanzierungsdifferenzen zwischen Steuerbilanz und IFRS-Bilanz in die Berechnung der latenten Steuern einbezogen. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung wahrscheinlich ist. Hierzu werden die geplanten operativen Geschäftsergebnisse und die Ergebniswirkung aus der Umkehr von zu versteuernden temporären Differenzen berücksichtigt. Für die Ermittlung der latenten Steuern werden – unter Beachtung des lokalen Steuersatzes des betroffenen Konzernunternehmens – die bei der Auflösung der Unterschiedsbeträge erwarteten künftigen Steuersätze angewandt. Zukünftige Steuersatzänderungen werden berücksichtigt, wenn sie zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung bereits gesetzlich beschlossen waren.

Finanzielle Verbindlichkeiten: Verbindlichkeiten werden bei Zuzählung in Höhe des tatsächlich zugeflossenen Betrags (abzüglich Transaktionskosten) erfasst. Ein Unterschiedsbetrag zwischen dem erhaltenen Betrag und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit nach der Effektivzinsmethode verteilt und im Finanzergebnis erfasst. Eine Bewertung erfolgt daher zum Restbuchwert (at amortized cost). Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Wienerberger hat bislang keinen Gebrauch vom Wahlrecht gemacht, beim erstmaligen Ansatz finanzielle Verbindlichkeiten nach IFRS 9 als erfolgswirksam zum beizulegenden Wert bewertet einzustufen.

Verrechnungspreise: Zwischen den einzelnen operativen Segmenten bestehen teilweise regionale Liefer- und Leistungsbeziehungen. Bei Warenlieferungen erfolgt die Bestimmung konzerninterner Verrechnungspreise zu marktüblichen Bedingungen nach der Wiederverkaufspreismethode. Bei konzerninternen Leistungsbeziehungen erfolgt die Verrechnung zu marktüblichen Bedingungen nach der Kostenaufschlagsmethode.

38. Währungsumrechnung

Die Jahresabschlüsse ausländischer Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Diese ist für sämtliche Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da die Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben. Alle Bilanzpositionen mit Ausnahme jener des Eigenkapitals werden mit dem Devisenmittelkurs zum 31.12.2018 umgerechnet. Firmenwerte werden als Vermögenswert in der lokalen Währung bilanziert und ebenfalls mit dem Devisenmittelkurs zum Konzernabschlussstichtag umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen konvertiert.

Nicht realisierte Währungsumrechnungsdifferenzen aus langfristigen konzerninternen Gesellschafterdarlehen werden erfolgsneutral in den Unterschiedsbetrag Währungsumrechnung eingestellt. Ebenso werden Währungsumrechnungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs innerhalb der Bilanz und dem Durchschnittskurs innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im sonstigen Gesamtergebnis ausgewiesen.

Das währungsbedingte Translationsrisiko aus USamerikanischen, kanadischen, Schweizer, britischen und aus einzelnen osteuropäischen Geschäftsaktivitäten wird durch den Abschluss von Cross Currency Swaps reduziert. Dabei wird in Höhe des abzusichernden Teils der auf Fremdwährung lautenden Vermögenswerte ein Cross Currency Swap abgeschlossen.

Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse wesentlicher Währungen haben sich wie folgt entwickelt:

Stichtagskurs Jahresdurchschnittskurs
31.12.2018 31.12.2017 2018 2017
Britische Pfund 0,89453 0,88723 0,88471 0,87667
Bulgarische Lev 1,95583 1,95583 1,95583 1,95583
Dänische Kronen 7,46730 7,44490 7,45317 7,43863
Kanadische Dollar 1,56050 1,50390 1,52936 1,46472
Kroatische Kuna 7,41250 7,44000 7,41816 7,46370
Norwegische Kronen 9,94830 9,84030 9,59749 9,32704
Polnische Zloty 4,30140 4,17700 4,26149 4,25701
Rumänische Lei 4,66350 4,65850 4,65401 4,56879
Russische Rubel 79,71530 69,39200 74,04160 65,93825
Schwedische Kronen 10,25480 9,84380 10,25826 9,63509
Schweizer Franken 1,12690 1,17020 1,15496 1,11167
Tschechische Kronen 25,72400 25,53500 25,64700 26,32578
Türkische Lira 6,05880 4,54640 5,70767 4,12063
Ungarische Forint 320,98000 310,33000 318,88969 309,19325
US-Dollar 1,14500 1,19930 1,18095 1,12968

Risikobericht

Risikopolitische Grundsätze

Die Wienerberger Gruppe ist im Rahmen ihrer multinationalen Aktivitäten mit ihren Geschäftsbereichen, Vermögenswerten und Schulden sowie geplanten unternehmerischen Entscheidungen einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln verbunden sind.

Wienerberger setzt konzernweit auf eine frühzeitige Identifikation und aktive Steuerung von Risiken des Unternehmensumfelds, indem mit dem Vorstand sowie verantwortlichen Business Unit Managern und Corporate Function Leitern regelmäßig eine Aktualisierung des bestehenden Risikokatalogs zur Identifizierung neuer Risiken durchgeführt wird. Dabei werden strategische und operative Risiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette identifiziert und deren Auswirkungen auf den Cashflow nach einem mittelfristigen (bis fünf Jahre) und langfristigen (sechs bis zehn Jahre) Zeithorizont unterschieden.

Risikosituation und operative Risiken aus Absatzmärkten

Wienerberger operiert als Baustoffhersteller in einer zyklischen Branche und zählt zur Gruppe der Spätzykliker, die dem allgemeinen Wirtschaftszyklus traditionell vergleichsweise spät folgen. Dabei ist die Gruppe von gesamtwirtschaftlichen Einflussgrößen jener Volkswirtschaften abhängig, in denen die Gruppe tätig ist, wozu insbesondere die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, die Bauaktivität im Bereich des Wohnbaus und des öffentlichen Bausektors (Infrastruktur) sowie die Renovierungsaktivität zählen. Des Weiteren beeinflussen das Konsumentenvertrauen, die Arbeitslosenrate, das langfristige Zinsniveau und die Verfügbarkeit von Krediten, die Steuergesetzgebung, Bauvorschriften und Wohnbauförderungen, Verfügbarkeit von Arbeitskräften am Bau sowie andere Faktoren, die außerhalb des Einflusses der Gruppe liegen, die Geschäftsaktivität. Die für die Geschäftstätigkeit von Wienerberger bestimmenden wirtschaftlichen Zyklen der Bauaktivität sind deutlich langfristiger als in anderen Bereichen und verlaufen in unterschiedlichen Märkten zeitlich versetzt.

Unvorteilhafte Entwicklungen einiger oder all dieser Einflussgrößen können einen negativen Einfluss auf die Nachfrage nach Produkten von Wienerberger, die abgesetzten Mengen und das Preisniveau haben. Zyklische Schwankungen der Nachfrage bergen das Risiko von Überkapazitäten, die einen erhöhten Preisdruck, eine Verringerung der Margen sowie ungedeckte Kosten in der Produktion zur Folge haben können. Der Anteil fixer Kostenbestandteile an den Gesamtkosten ist in der gesamten Baustoffindustrie und auch bei Wienerberger in Folge der Anlagenintensität hoch, womit aktives Kapazitätsmanagement ein zentrales Element der Unternehmenssteuerung darstellt. Die Produktionskapazitäten werden daher laufend analysiert und durch Maßnahmen wie temporäre oder endgültige Werksschließungen sowie Produktionsverlagerungen zu effizienteren Anlagen den Marktgegebenheiten angepasst.

Die zentral- und osteuropäischen Märkte betrachtet Wienerberger aufgrund des Nachholbedarfs im Wohnungsneubau und in der Infrastruktur langfristig als Wachstumsmärkte. Für die Wienerberger Gruppe können sich Risiken aus einer schwächeren Nachfrage und einem höheren Preisdruck in diesen Wachstumsmärkten ergeben.

Darüber hinaus stehen die Produkte von Wienerberger im Wettbewerb mit anderen Baustoffen wie Beton, Holz, Kalksandstein, Glas, Stahl oder Aluminium, wodurch sich ein Substitutionsrisiko ergibt. Mittels unserer starken Position als Qualitätsführer und durch die Entwicklung hochwertiger Produkte zielen wir darauf ab, dieses Risiko zu minimieren. Diese Weiterentwicklungen beziehen sich vor allem auf Verbesserungen der bauphysikalischen Eigenschaften sowie der Wirtschaftlichkeit.

Die Baustoffindustrie ist saisonalen Schwankungen unterworfen, wobei die abgesetzten Mengen in der Zeit von April bis Oktober deutlich über denen des restlichen Jahres liegen. Die Ertragssituation der Wienerberger Gruppe hängt, so wie jene der gesamten Baustoffindustrie, zum Teil von den Wetterbedingungen ab, mit dem Effekt, dass lange Frost- und Regenperioden durch geringe Bauaktivitäten einen spürbaren Effekt auf die Nachfrage haben.

Zur bestmöglichen Vermeidung von Ergebnisschwankungen verfolgt Wienerberger eine Strategie der geografischen Diversifizierung bei gleichzeitiger Konzentration auf das Kerngeschäft, zu welchem Lösungen für für Wand, Dach und Fassade sowie Flächenbefestigungen und Rohrsysteme zählen. Wienerberger versteht sich somit als Anbieter für Baustofflösungen im Wohnbau und im Bereich der Infrastruktur. Unsere Aktivitäten unterliegen den üblichen lokalen Marktrisiken. Erreichte Positionen müssen kontinuierlich gegenüber Mitbewerbern und Substitutionsprodukten behauptet werden. Von Seiten unserer Kunden, worunter der Baustoffhandel eine wichtige Rolle einnimmt, erwarten wir weitere Zusammenschlüsse und damit erhöhten Preisdruck. Spezifische Marktsituationen können ebenfalls negative Effekte auf das Preisniveau haben, die Wienerberger zu einer laufenden Kontrolle und gegebenenfalls zur Anpassung der Preisstrategie zwingen können.

Wienerberger verfolgt als multinationaler Konzern Geschäftsaktivitäten in Ländern, die sich in unterschiedlichen Phasen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung befinden. Somit können sich Risiken aus unvorteilhaften Änderungen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergeben. Risiken aus Änderungen der Steuergesetzgebung in den betroffenen Märkten, Risiken aus einer Änderung der Besteuerung von Energieträgern, Risiken aus einer Änderung des Arbeitsrechts, Risiken aus der Koordination der internationalen Aktivitäten durch sprachliche und kulturelle Unterschiede sowie die Begrenzung der Möglichkeit einer Repatriierung von Gewinnen und Risiken durch die Verschärfung von gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich der Nutzung von Rohstoffen, Produktstandards oder -haftungsvorschriften sowie Umwelt- und Sicherheitsstandards können ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf die Aktivitäten der Wienerberger Gruppe haben. In den Wachstumsmärkten Russland und Indien besteht zudem das Risiko der Enteignung von Produktionsanlagen ohne die Gewährung einer angemessenen Entschädigung. Weiters bestehen vor allem in diesen Märkten mögliche Steuerrisiken sowohl aus einer Änderung der Steuergesetzgebung als auch der Auslegungspraxis von geltendem Steuerrecht, die von Wienerberger aus momentaner Sicht weder nach Eintrittswahrscheinlichkeit noch nach Ausmaß quantifiziert werden können.

Die Geschäftsentwicklung im Bereich Kunststoffrohre wird wesentlich durch die Entwicklung der Rohstoffpreise, die normalerweise mit dem Erdölpreis korrelieren, beeinflusst. Synthetische Polymere stellen einen wesentlichen Teil der Produktionskosten von Kunststoffrohren dar. Die Volatilität der Rohstoffpreise hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Starke Schwankungen innerhalb eines Monats verlangen eine flexible Preispolitik, um diese Preisschwankungen zu kontrollieren bzw. gezielt an den Markt weiterzuleiten. Rasches Handeln im Preismanagement ist entscheidend, um nachhaltig profitable Ergebnisse zu sichern. Neben dem Preisrisiko besteht auch ein Risiko aus der Versorgungssicherheit mit ausreichenden Rohstoffen. Eine Unterbrechung der Versorgung zieht unweigerlich einen Ausfall der Produktion nach sich. Mit wenigen Ausnahmen gibt es für die Rohstoffversorgung alternative Lieferantenoptionen, um dem Versorgungsrisiko zu begegnen.

Beschaffungs-, Produktions-, Investitions- und Akquisitionsrisiken

Wienerberger verfügt über ein modernes und effizientes Werksnetz, sodass das Risiko von Betriebsstörungen oder technisch bedingten längeren Produktionsausfällen gering ist. Die Versorgung unserer Fabriken mit dem Rohstoff Ton ist durch ausreichende Vorkommen und langfristige Lieferverträge abgesichert.

Die Energiekosten, die beim Brennen von Ziegeln anfallen, machen einen bedeutenden Teil der Gesamtkosten von Wienerberger aus. Im Jahr 2018 betrugen die gesamten Energiekosten der Wienerberger Gruppe 262.905 TEUR (Vorjahr: 264.247 TEUR) oder 8,0% (Vorjahr: 8,5%) des Umsatzes. Diese Kosten verteilen sich zu 60% auf Erdgas, zu 33% auf Strom und zu 7% auf Sonstiges. Die Energiepreise sind von der Entwicklung an den internationalen und lokalen Märkten abhängig und Schwankungen unterworfen.

Wienerberger minimiert daher das Risiko aus Energiepreisschwankungen in liberalisierten Märkten (insgesamt rund 90% der Energiekosten) durch den Abschluss von Termingeschäften oder Fixpreisverträgen mit nationalen und internationalen Versorgern. Die Preise sind zum Teil längerfristig fixiert. In einigen wenigen osteuropäischen Ländern (insgesamt rund 10% der Energiekosten)

sind die Preise für Erdgas staatlich reguliert, und es werden jährliche Lieferverträge mit lokalen Versorgern ausgehandelt.

Wienerberger hat im Jahr 2014 für ihre europäischen Ziegelaktivitäten den Carbon Leakage Status erhalten. Durch eine neuerliche qualitative Bewertung im Jahr 2018 wurde die Ziegelindustrie auf der neuen Carbon Leakage Liste für die vierte Handelsperiode berücksichtigt. Das bedeutet, dass Wienerberger bis zum Jahr 2030 den Carbon Leakage Status behält und somit auch weiterhin einen großen Teil der benötigten CO2-Zertifikate gratis zugeteilt bekommen wird.

Neben dem Preisrisiko besteht für Wienerberger ein Risiko aus der Versorgungssicherheit mit Energie, insbesondere mit Erdgas und Elektrizität. Eine Unterbrechung der Versorgung zieht unweigerlich einen Ausfall der Produktion nach sich und kann somit einen negativen Effekt auf das Betriebsergebnis haben, wenn die Nachfrage nicht aus Lagerbeständen gedeckt werden kann.

Zur Steigerung des Wienerberger Unternehmenswerts werden neben der laufenden Optimierung (Operational Excellence) Produktinnovationen sowie interne und externe Wachstumsprojekte durchgeführt. Die zukünftige Rentabilität dieser Projekte ist in hohem Maße von der Investitionshöhe bzw. den Akquisitionspreisen sowie der Marktentwicklung abhängig. Alle Investitionsmaßnahmen müssen daher den Rentabilitätszielen für unsere Wachstumsprojekte gerecht werden. Weiters ergeben sich beim Eintritt in neue Märkte Risiken hinsichtlich Wettbewerb, Planungssicherheit, Einschätzung der politischen Lage und eines erfolgreichen, gewinnbringenden Organisationsaufbaus. Neue Projekte werden deshalb vor dem Start einer umfassenden qualitativen und quantitativen Analyse unterzogen.

Finanzielle Risiken

Aus dem operativen Geschäft ergeben sich für Wienerberger neben dem Finanzierungsrisiko auch Zinsund Währungsrisiken. Zur Begrenzung und Steuerung dieser Risiken werden neben operativen Maßnahmen einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte und Swaps, eingesetzt. Alle Absicherungen

aus Cashflow Hedges und Absicherungen der Investitionen in ausländische Teilbetriebe werden als in hohem Maße wirksam hinsichtlich der Erreichung der Kompensation der abgesicherten Risiken im Rahmen der Risikomanagementziele eingeschätzt. Es werden keine Derivate zu Spekulationszwecken gehalten.

Die Refinanzierungsmöglichkeiten von Wienerberger sind durch zahlreiche finanzielle, gesamtwirtschaftliche und sonstige Einflussgrößen bestimmt, die sich dem Einfluss des Managements der Wienerberger AG entziehen. Diese Einflussgrößen beinhalten Kreditbedingungen (Covenants) in aktuellen und zukünftigen Kreditvereinbarungen sowie die Beibehaltung des derzeitigen Ratings. Diese Covenants sehen vor, dass eine Entschuldungsdauer (Nettoverschuldung / EBITDA) von 3,5 Jahren nicht überschritten werden darf, wobei diese am 31.12.2018 bei 1,4 Jahren lag. Weiters erreichte der EBITDA Zinsdeckungsgrad (EBITDA / Nettozinsergebnis) im Berichtsjahr einen Wert von 11,3, womit er deutlich den vereinbarten Mindestwert von 3,75 übertraf. Ein Teil des Ergebnisses wird für Zinsen verwendet und steht somit nicht anderweitig zur Verfügung. Sollte sich das Rating der Gruppe verschlechtern oder Covenants nicht eingehalten werden, können die zu zahlenden Zinsen durch höhere Kreditrisikozuschläge steigen und höhere Finanzierungskosten sowie einen geringeren Cashflow nach sich ziehen. Nicht eingehaltene Covenants können auch zur Fälligstellung von Krediten führen.

Währungsrisiken

Ein bedeutender Teil der Umsatzerlöse und der Ergebnisse der Wienerberger Gruppe wird von Tochterunternehmen erwirtschaftet, die ihren Sitz nicht in der Eurozone haben. Im Berichtsjahr erzielte Wienerberger 52% der Umsätze in Fremdwährung, hauptsächlich in osteuropäischen Währungen (23%), dem britischen Pfund (10%) und dem US-Dollar (8 %). Zahlungswirksame

Währungsrisiken sind durch den lokalen Charakter des Baustoffgeschäfts unwesentlich. Zahlungsflüsse in bzw. aus dem Euro-Raum ergeben sich im Wesentlichen aus konzerninternen Dividenden- und Darlehensflüssen, Warenlieferungen und Dienstleistungen. Diese konzerninternen Zahlungsströme werden wechselkursabhängig von der Holding gesteuert.

Aufgrund der dezentralen Gesellschaftsstruktur der Wienerberger Gruppe erfolgen Kreditfinanzierungen für kurzfristige Vermögenswerte in der jeweiligen Landeswährung der lokalen Gesellschaft. Währungsrisiken im Finanzierungsbereich ergeben sich dadurch nur in sehr eingeschränktem Ausmaß, da die anfallenden Ausgangsrechnungen bei Auslandsgesellschaften zum Großteil in der jeweiligen lokalen Währung fakturiert werden und somit eine natürliche Absicherung vorliegt. Die Expositionen von finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Währungsrisiken sind in Anmerkung 35. Finanzinstrumente dargestellt.

Aus der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Konzernwährung Euro resultieren jedoch Währungsumrechnungsdifferenzen (Translationsrisiko), welche im Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung im sonstigen Konzern-Gesamtergebnis erfasst werden. Umsätze, Ergebnisse und Bilanzwerte der nicht im Euro-Raum ansässigen Gesellschaften sind daher vom jeweiligen Euro-Wechselkurs abhängig.

Die Risikostrategie von Wienerberger sieht vor, das Translationsrisiko aus den Nettoinvestitionen in ausländische Tochtergesellschaften teilweise zu besichern. Im Folgenden sind die Konzernumsätze sowie das Capital Employed, welches unter Berücksichtigung von Devisentermingeschäften und Währungsswaps berechnet ist, nach Währungen dargestellt:

Umsatz 2018 2017
in MEUR Anteil in % in MEUR Anteil in %
Euro 1.565,8 48 1.496,6 48
Osteuropäische Währungen 761,7 23 659,5 21
Britische Pfund 333,1 10 320,6 10
US-Dollar 277,9 8 277,3 9
Sonstige 366,6 11 365,7 12
Konzernumsatz 3.305,1 100 3.119,7 100
Capital Employed 2018 2017
in MEUR Anteil in % in MEUR Anteil in %
Euro 1.570,7 62 1.591,1 65
Osteuropäische Währungen 435,3 17 448,2 18
US-Dollar 288,5 11 201,4 8
Britische Pfund 53,2 2 38,0 2
Sonstige 189,0 7 180,6 7
Capital Employed nach Hedging-Effekt 2.536,7 100 2.459,3 100

Die Auswirkungen hypothetischer Wechselkursänderungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und die Konzern-Gesamtergebnisrechnung werden im Rahmen von Sensitivitätsanalysen dargestellt. Im Zuge dieser Darstellung wird am Abschlussstichtag eine Jahresvolatilität als Änderung angenommen, welche auf Basis der täglichen Kursänderung des betreffenden Wechselkurses gegenüber dem Euro berechnet wird. Währungsrisiken resultieren gemäß IFRS 7 aus Finanzinstrumenten, die monetärer Art sind und nicht in der funktionalen Währung des berichtenden Unternehmens denominiert

sind. Folglich dienen Forderungen, Verbindlichkeiten, Zahlungsmittel sowie Fremdwährungsderivate als Basis für die Berechnung der Sensitivität der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Die Sensitivität der Konzern-Gesamtergebnisrechnung bildet Differenzen langfristiger Darlehen aus der Finanzierung von Konzerngesellschaften sowie Bewertungseffekte der im sonstigen Ergebnis erfassten Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken ab. Translationsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen, die in einer anderen Währung als der Konzernwährung erstellt wurden, wurden in der Berechnung nicht berücksichtigt.

Eine Veränderung des Euro gegenüber den wichtigsten Währungen am Jahresabschlussstichtag um eine Jahresvolatilität würde die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und die Konzern-Gesamtergebnisrechnung wie folgt verändern:

Sensitivität der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

in TEUR 2018 2017
Jahres
volatilität
bei
Abwertung
des EUR
bei
Aufwertung
des EUR
Jahres
volatilität
bei
Abwertung
des EUR
bei
Aufwertung
des EUR
EUR/GBP 5,99 % 2.534 -2.534 8,15 % -65 65
EUR/USD 7,14 % 727 -727 7,14 % 278 -278
EUR/CHF 4,99 % 234 -234 4,90 % 107 -107
EUR/RUB 13,24 % 220 -220 11,95 % 41 -41
EUR/RON 2,48 % 169 -169 3,10 % 114 -114
EUR/NOK 5,49 % 168 -168 6,40 % 735 -735

Sensitivität der Konzern-Gesamtergebnisrechnung

in TEUR 2018 2017
Jahres
volatilität
bei
Abwertung
des EUR
bei
Aufwertung
des EUR
Jahres
volatilität
bei
Abwertung
des EUR
bei
Aufwertung
des EUR
EUR/GBP 5,99 % -5.893 5.893 8,15 % -4.282 4.282
EUR/RUB 13,24 % 2.648 -2.648 11,95 % 3.359 -3.359
EUR/USD 7,14 % 1.708 -1.708 7,14 % 1.403 -1.403
EUR/HUF 4,31 % 1.266 -1.266 3,65 % 1.095 -1.095
EUR/RON 2,48 % 701 -701 3,10 % 866 -866
EUR/HRK 1,67 % 348 -348 1,98 % 448 -448

Zinsrisiken

Das Zinsrisiko besteht aus zwei Komponenten: dem jeweils relevanten Wert der durchschnittlichen Laufzeit sämtlicher Finanzierungen und der Art der Verzinsung, wobei das Risiko bei fixer Verzinsung in sinkenden Zinssätzen und bei variabler Verzinsung in steigenden Zinssätzen liegt. Eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 Basispunkte nach oben hätte eine Erhöhung des Ergebnisses nach Steuern von 1,3 MEUR (Vorjahr: Erhöhung von 0,7 MEUR) und über diese Veränderung in der Gewinn- und Verlustrechnung auch eine Veränderung des Eigenkapitals in gleicher Höhe zur Folge. Eine Senkung des Zinsniveaus um 100 Basispunkte hätte eine betragsmäßig gleiche Verringerung (Vorjahr: Verringerung) des Ergebnisses nach Steuern und des Eigenkapitals bedeutet.

Die Risikopositionen der Wienerberger AG gegenüber Zinsänderungsrisiken aus Verbindlichkeiten mit fixer und variabler Verzinsung sind unten aufgegliedert.

Für die Analyse des Zinsänderungsrisikos (fixe und variable Verzinsung) werden die Finanzverbindlichkeiten (Seite 185 bis 187) um die Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) korrigiert und die kurzfristig fix verzinsten Finanzverbindlichkeiten als variabel verzinst ausgewiesen. Zur Abschätzung von Auswirkungen auf Periodenerfolg und Eigenkapital werden Sensitivitätsanalysen für fix verzinste und variabel verzinste Finanzverbindlichkeiten durchgeführt.

in TEUR 2018 2017
Fix
verzinst
Variabel
verzinst
Fix
verzinst
Variabel
verzinst
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 729.540 107.957 665.319 149.353
Umgliederung kurzfristige fix verzinste Finanzverbindlichkeiten -21.477 21.477 -175.391 175.391
Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) 101.250 -101.250 50.000 -50.000
Finanzverbindlichkeiten nach Hedging-Effekt 809.313 28.184 539.928 274.744

Kreditrisiken

Wienerberger hat bei Finanzgeschäften aufgrund interner Finanz- und Treasury-Richtlinien strenge Anforderungen an die Bonität von Finanzpartnern. Da Wienerberger nur mit Finanzpartnern zusammenarbeitet, deren Rating auf eine gute Bonität schließen lässt und Limits pro Kontrahent in Abhängigkeit seiner Bonität vergeben werden, ist das im Rahmen der Anlage liquider Mittel und Wertpapiere entstehende Kreditrisiko begrenzt. Bonitätsrisiken bestehen jedoch grundsätzlich auch für Finanzpartner mit bester Bonität, weshalb die Entwicklungen auf den Finanzmärkten von Wienerberger laufend beobachtet und die Kreditlimits entsprechend angepasst werden. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen sonstigen Forderungen (inklusive Forderungen aus laufenden Ertragsteuern) zeigen zum Bilanzstichtag gegliedert nach Regionen folgende maximale Exposition gegenüber Kreditrisiken:

Kreditrisiko 2018 2017
in MEUR Anteil in % in MEUR Anteil in %
Westeuropa 180,5 58 162,5 54
Zentral-Osteuropa 86,3 28 96,0 31
Nordamerika 29,5 9 32,0 10
Sonstige Welt 16,0 5 15,9 5
Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
übrige sonstige Forderungen
312,3 100 306,4 100
davon gegen Ausfälle versichert 179,9 177,8

Der Forderungsbestand aus Lieferungen und Leistungen besteht zum überwiegenden Teil aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Baustoffhändlern und Großkunden. Bei einer Überfälligkeit von mehr als

360 Tagen wird ein Ausfall angenommen und die Forderung zur Gänze abgeschrieben. Forderungen werden ausgebucht, wenn auf Basis einer rechtlichen Grundlage davon ausgegangen werden kann, dass keine Zahlung mehr zu erwarten ist.

Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Wertberichtigungen stellen sich wie folgt dar:

2018
in MEUR Brutto
forderung
Wert
minderung
Buchwert
Nicht fällig 177,1 -0,3 176,8
Bis 30 Tage überfällig 23,2 -0,2 23,0
31 bis 60 Tage überfällig 8,0 0,0 8,0
61 bis 90 Tage überfällig 2,4 -0,1 2,3
Mehr als 90 Tage überfällig 22,4 -16,7 5,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 233,1 -17,3 215,8

Gewährte Darlehen und sonstige langfristige Forderungen beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit gegenüber at-equity einbezogenen Gesellschaften und verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen sowie Forderungen aus dem Verkauf von Abbaurechten. Im Berichtsjahr wurden Wertminderungen im Wesentlichen für erwartete Ausfälle in den nächsten 12 Monaten berechnet, da sich die Einschätzung der Zahlungsfähigkeit der Kontrahenten nicht maßgeblich verändert hat. Ein Ausfall wird grundsätzlich auf Basis allgemein anerkannter Ratingklassen sowie extern verfügbarer oder intern ermittelter Bonitäten definiert. Zusätzlich werden weitere intern verfügbare Informationen zur Beurteilung des Ausfallsrisikos herangezogen. Am Bilanzstichtag bestand eine Forderung, für welche ein erwarteter Kreditverlust über die Restlaufzeit angenommen wurde.

Gewährte Darlehen und sonstige langfristige Forderungen lassen sich in folgende Risikoklassen einteilen:

Risikoklassen 2018
in MEUR Brutto
forderung
Wert
minderung
Buchwert
Grade 1: Geringes Risiko 32,6 0,0 32,6
Grade 2: Mittleres Risiko 7,0 -0,1 6,9
(Teil-) Ausfall 1,1 -0,8 0,3
Gewährte Darlehen und sonstige langfristige Forderungen 40,7 -0,9 39,8

Werberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie gewährten Darlehen lassen sich wie folgt überleiten:

Wertberichtigungen 2018
in MEUR Forderungen aus
Lieferungen
und Leistungen
Gewährte Darlehen
und sonstige
langfristige
Forderungen
Stand 31.12.2017 17,5 0,8
IFRS 9 Anpassung 1,7 0,1
Stand 1.1.2018 19,2 0,9
Währungsumrechnungsdifferenzen -0,1 0,0
Netto Wertminderung 0,3 0,0
Abgänge Wertberichtigungen -2,0 0,0
Stand 31.12.2018 17,3 0,9

Liquiditätsrisiken

Der Erhalt der Liquidität und die Sicherung einer gesunden finanziellen Basis stehen im Zentrum der Unternehmensstrategie von Wienerberger. Die wichtigsten Steuerungsgrößen dafür sind die Maximierung des Free Cashflow durch Kostensenkungen, aktives Working Capital Management und die Verminderung der Investitionsausgaben auf ein notwendiges Minimum.

Liquiditätsrisiken liegen insbesondere darin, dass die Einzahlungen aus Umsatzerlösen durch eine Abschwächung der Nachfrage unter den Erwartungen liegen und Maßnahmen zur Verringerung des Working Capitals sowie der zahlungsrelevanten Fixkosten (aktives Kapazitätsmanagement) nur unzureichend oder nur mit Verzögerung umgesetzt werden.

Die Steuerung der Liquidität erfolgt unter anderem auch über eine quartalsweise rollierende Liquiditätsplanung sowie durch eine laufende Analyse der Geldumschlagsdauer (Cash Conversion Cycle), die sich aus dem durchschnittlichen Lieferantenziel, der Lagerdauer von Vorräten und der Forderungsumschlagsdauer errechnet. Im Berichtsjahr betrug die Forderungsumschlagsdauer im Jahresdurchschnitt 23 Tage (Vorjahr: 23 Tage), die Vorratsumschlagsdauer 92 Tage (Vorjahr: 94 Tage) sowie die Umschlagsdauer der Lieferantenverbindlichkeiten 37 Tage (Vorjahr:

39 Tage). Dies führt wie im Vorjahr zu einer Geldumschlagsdauer von 78 Tagen.

Bezüglich Liquiditätsrisiken aus Verbindlichkeiten wird auf die Analyse der vertraglichen Cashflows auf Seite 184 verwiesen.

Rechtliche Risiken

Abhängig von der Marktstellung in einzelnen Ländern sowie der Größe von beabsichtigten Akquisitionen unterliegen Transaktionen wettbewerbsrechtlichen Genehmigungsverfahren. Dadurch könnten sich bei Akquisitionen bzw. Zusammenschlüssen Verzögerungen bzw. in einzelnen Fällen auch Untersagungen von Übernahmen ergeben. Wienerberger prüft kartellrechtliche Risiken bereits intensiv im Vorfeld mit nationalen und internationalen juristischen und betriebswirtschaftlichen Experten, um dieses Risiko zu minimieren. Eine Untersagung einer Akquisition ist bisher noch nicht vorgekommen.

Im Zusammenhang mit Liegenschaftstransaktionen in der Vergangenheit haftet die Wienerberger AG im Falle einer Kontaminierung und daraus entwachsenden Folgeschäden, die in den Zeitraum der Eigentümerschaft fallen.

Andere Risiken

Wienerberger ist in vielen Ländern von umfassenden und zunehmend verschärften Umwelt-, Gesundheitsund Sicherheitsvorschriften betroffen, wodurch Investitionen in die Einhaltung dieser Vorschriften entstehen können. Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften birgt für Wienerberger das Risiko der Verhängung von Bußgeldern, von Schadenersatzforderungen sowie das Risiko des Entzugs von Betriebsanlagengenehmigungen.

Die Werke der Wienerberger Gruppe leisten im Hinblick auf die Vermeidung von Umweltbelastungen mehr, als die derzeit gesetzlichen Auflagen vorschreiben. Verschärfte Umweltstandards stellen Wienerberger jedoch laufend vor neue Herausforderungen. Durch die Kenntnis der aktuellen gesetzlichen und vertraglichen Vorschriften sowie durch die Zusammenarbeit mit Experten und externen Beratern werden rechtliche Verpflichtungen berücksichtigt und eingehalten. Risiken aus der Rekultivierung von Tongruben sind Bestandteil des operativen Geschäfts von Wienerberger und werden laufend überwacht.

Risiken eines Ausfalls unserer zentral geführten konzernweiten Datenverarbeitung aufgrund von Elementarereignissen werden durch parallele Installation der Systeme in räumlich getrennten Rechenzentren minimiert.

Aufgrund von Krankheitsfällen, die durch Asbest verursacht wurden, sind gegen einige Baustoffunternehmen mit Präsenz in den USA Sammelklagen eingereicht wor

den. Nach Überprüfung unserer amerikanischen Aktivitäten halten wir dieses Risiko für minimal, da keine unserer Tochtergesellschaften jemals Asbestprodukte hergestellt oder gehandelt hat.

Einige ältere Gebäude der Wienerberger Gruppe bestehen zu einem bestimmtem Anteil aus Asbestprodukten. Wienerberger stellt mit äußerster Sorgfalt sicher, dass diese Produkte kein direktes Risiko gegenüber den Mitarbeitern darstellen und engagiert Spezialisten und Berater im Zeitpunkt der Entfernung derartiger Produkte.

Die Wienerberger Gruppe steht auch hinsichtlich ihrer Mitarbeiter in Konkurrenz zum Mitbewerb. Um Nachwuchsführungskräfte auszubilden und an Führungspositionen heranzuführen, hat Wienerberger Programme wie die Vertriebsakademie, den Werksleiterlehrgang und das Ready4Excellence Programm geschaffen. Dadurch, sowie durch individuelle Weiterbildungsmaßnahmen versucht Wienerberger, seine Mitarbeiter optimal auszubilden und an das Unternehmen zu binden (weitere Informationen sind im Wienerberger Nachhaltigkeitsbericht enthalten).

Im Zusammenhang mit den anhaltenden Diskussionen betreffend den Austritt von Großbritannien aus der Europäischen Union wurden alle angemessenen Maßnahmen ergriffen, um auf mögliche Konsequenzen vorbereitet zu sein.

Sonstige Angaben

39. Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Folgende Unternehmen und Personen werden als Wienerberger nahe stehend angesehen: Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sowie deren nahe Familienangehörige, assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen, nicht konsolidierte Tochterunternehmen der Wienerberger AG sowie die ANC Privatstiftung und deren Tochterunternehmen. Bestehende Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen, in denen Aufsichtsratsmitglieder der Wienerberger AG tätig sind, werden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Die Geschäftsbeziehungen zu dem Unternehmen nahe stehenden Personen, insbesondere zu Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Wienerberger AG, sind in Anmerkung 13. Personalaufwand angeführt, soweit Zahlungen aus Vorstandsverträgen und Aufsichtsratsmandaten betroffen sind.

Die ANC Privatstiftung betreibt das im Jahr 2001 von der Wienerberger AG übertragene Deponiegeschäft in Österreich und hält Vermögenswerte (insbesondere Liegenschaften und Wertpapiere) in eingeschränktem Ausmaß. Der Vorstand der ANC Privatstiftung besteht aus drei Mitgliedern, wobei zwei Mitgliedern dem Wienerberger Top Management angehören, wodurch Wienerberger Verfügungsgewalt über die Stiftung ausüben kann. Dennoch besteht gemäß IFRS 10 ein Konsolidierungsverbot, da die Aktionäre der Wienerberger AG und nicht die Gesellschaft selbst Anrecht auf schwankende Rückflüsse aus der Stiftung haben. Die Bilanzsumme der ANC Privatstiftung betrug zum Bilanzstichtag 24.759 TEUR (Vorjahr: 36.878 TEUR) und besteht im Wesentlichen aus Grundstücken und Bauten in Höhe von 8.731 TEUR (Vorjahr: 8.346 TEUR) und aus Wertpapieren und liquiden Mitteln in Höhe von 13.600 TEUR (Vorjahr: 25.943 TEUR). Zum 31.12.2018 hatte die ANC Privatstiftung Rückstellungen in Höhe von 8.348 TEUR (Vorjahr: 8.009 TEUR) und keine ausstehenden Finanzverbindlichkeiten. Am 20. Juni 2018 wurde die vom Vorstand der ANC Privatstiftung beschlossene Dividende in Höhe von 0,10 EUR pro Aktie der Wienerberger AG, das sind 11.752.676,40 EUR, ausgeschüttet.

Die Wienerberger AG und ihre Tochterunternehmen finanzieren assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen sowie nicht konsolidierte verbundene Unternehmen mit Darlehen zu marktüblichen Konditionen. Die aushaftenden Darlehensforderungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen beliefen sich zum 31.12.2018 auf 15.179 TEUR (Vorjahr: 13.236 TEUR), jene gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen auf 6.535 TEUR (Vorjahr: 7.249 TEUR). Darüber hinaus stehen am Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 96 TEUR (Vorjahr: 638 TEUR) sowie gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen in Höhe von 30 TEUR (Vorjahr: 138 TEUR) zu Buche. Im Geschäftsjahr wurden Umsatzerlöse in Höhe von 1.088 TEUR (Vorjahr: 1.233 TEUR) gegenüber Gemeinschaftsunternehmen erzielt.

Weitere Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen betreffen bezogene Tonlieferungen von 735 TEUR (Vorjahr: 436 TEUR) sowie Mietleistungen von 304 TEUR (Vorjahr: 465 TEUR) gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2018 Produkte im Wert von 696 TEUR (Vorjahr: 578 TEUR) an ein nahe stehendes Unternehmen verkauft.

40. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Bis zur Freigabe des Konzernabschlusses am 13.3.2019 wurden 159.929 Stück Wienerberger Aktien im Rahmen der durch die Hauptversammlung erteilten Ermächtigung um 2.918 TEUR zurückgekauft. Die im Zeitraum November 2018 bis 3. Jänner 2019 zurückgekauften 1.175.268 Stück Wienerberger Aktien werden eingezogen, das Verfahren wurde bereits vom Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt und die Einziehung der Aktien beantragt.

Ferner erfolgte ein anteiliger Rückkauf der Hybridanleihe in Höhe von 5.043 TEUR.

Der konsolidierte Konzernabschluss wurde vom Vorstand der Wienerberger AG am 13.3.2019 aufgestellt und dem Aufsichtsrat am 26.3.2019 zur Veröffentlichung vorgelegt.

Wien, am 13. März 2019

Der Vorstand der Wienerberger AG

Heimo Scheuch Willy Van Riet Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Bereich Finanzen

Erklärung des Vorstands

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, am 13. März 2019

Der Vorstand der Wienerberger AG

Heimo Scheuch Willy Van Riet Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Bereich Finanzen

Konzernunternehmen

Gesellschaft Sitz Stammkapital Währung Beteiligung Konsolidierungsart Anmerkung
Wienerberger International N.V. Zaltbommel 50.001 EUR 100,00% VK
Wienerberger Roof Asset Management GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK
Wienerberger Österreich GmbH Hennersdorf 5.000.000 EUR 100,00% VK
Wienerberger zRt. Budapest 2.140.000.000 HUF 100,00% VK
Wienerberger s.r.o. Cˇ eské Budeˇjovice 1 50.000.000 CZK 100,00% VK
Cihelna Kinský, spol. s r. o. Kostelec nad Orlicí 2.000.000 CZK 68,80% VK
Wienerberger eurostroj, spol. s r. o. Cˇ eské Budeˇjovice 1 32.100.000 CZK 100,00% VK
Silike keramika, spol. s r.o Cˇ eské Budeˇjovice 1 100.000 CZK 50,00% EQ
Wienerberger slovenské tehelne, spol. s r. o. Zlaté Moravce 3.319.392 EUR 100,00% VK
Wienerberger Ceramika Budowlana Sp. z o.o. Warszawa 374.324.808 PLN 100,00% VK
Handel Ceramika Budowlana Sp. z o.o. Warszawa 50.000 PLN 100,00% OK 1)
Wienerberger Ilovac d.o.o. Karlovac 8.988.000 HRK 100,00% VK
Wienerberger Cetera d.d. Karlovac 359.240 HRK 99,72% VK
IGM Ciglana d.o.o. u likvidaciji Petrinja 12.756.900 HRK 100,00% VK
WIENERBERGER Industrija opeke d.o.o. Sarajevo 2.000 BAM 100,00% VK
Wienerberger Opekarna Ormož d.o.o. Ormož 951.986 EUR 100,00% VK
Opekarna Pragersko d.o.o. Pragersko 1.022.743 EUR 100,00% VK
Wienerberger Backa d.o.o Kanjiza 651.652 EUR 100,00% VK
WIENERBERGER Sisteme de Caramizi S.R.L. Bucuresti 39.147.100 RON 100,00% VK
WZI FINANZ-S.à.r.l. Luxembourg 73.963.917 USD 100,00% VK
Wienerberger TOV Kyiv 3.000.000 UAH 100,00% VK
Semmelrock International GmbH Wien 3.000.000 EUR 100,00% VK
Semmelrock Baustoffindustrie GmbH Wien 1.000.000 EUR 100,00% VK
Semmelrock Stein + Design GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK
Semmelrock Stein + Design GmbH & CoKG Wien 100.000 EUR 100,00% VK
Semmelrock Industriebeteiligungsverwaltung GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK
Semmelrock Stein & Design Kft. Ócsa 983.100.000 HUF 100,00% VK
SEMMELROCK STEIN + DESIGN Dlazby s.r.o. Sered 3.027.286 EUR 100,00% VK
Semmelrock Stein & Design d.o.o. Ogulin 22.870.000 HRK 100,00% VK
Semmelrock Stein & Design Sp. z o.o. Kolbiel 46.000.000 PLN 100,00% VK
Semmelrock Stein + Design S.R.L. Bolintin-Vale 55.151.300 RON 100,00% VK
Semmelrock Tlakovci d.o.o. Ormož 8.763 EUR 100,00% OK 1)
Semmelrock Stein + Design Dlazby a.s. Ledcice 2.000.000 CZK 100,00% VK
Semmelrock Stein und Design EOOD Sofia 13.785.500 BGN 100,00% VK
Wienerberger GmbH Hannover 9.500.000 EUR 100,00% VK
Schlagmann Beteiligungs GmbH Zeilarn 26.000 EUR 50,00% OK 1)
Schlagmann Poroton GmbH & Co KG Zeilarn 10.300.000 EUR 50,00% EQ
Schlagmann Poroton Vertriebs GmbH Zeilarn 25.000 EUR 50,00% 2)
Tongruben Verwaltungs GmbH Hannover 26.000 EUR 100,00% OK 1)
Argeton GmbH Hannover 100.000 EUR 100,00% VK
Wienerberger Deutschland Service GmbH Hannover 1.000.000 EUR 100,00% VK
RM 2964 Vermögensverwaltungs GmbH Zeilarn 25.000 EUR 50,00% 2)
MR Erwerbs GmbH & Co. KG Zeilarn 50.000 EUR 50,00% 2)
Redbloc Elemente GmbH Plattling 25.000 EUR 15,00% 2)
Redbloc Systems Deutschland GmbH Plattling 25.000 EUR 12,50% 2)
ZZ Wancor AG Regensdorf 1.000.000 CHF 100,00% VK
Wienerberger S.p.A. Mordano 10.000.000 EUR 100,00% VK
Fornaci Giuliane S.r.l. Cormons 100.000 EUR 30,00% EQ
Gesellschaft Sitz Stammkapital Währung Beteiligung Konsolidierungsart Anmerkung
Wienerberger NV Kortrijk 47.557.745 EUR 100,00% VK
Wienerberger Asset Management NV Zonnebeke 5.240.053 EUR 100,00% VK
Deva-Kort NV Kortemark 247.894 EUR 100,00% VK
TV Vanheede-Wienerberger Kortrijk 0 EUR 50,00% EQ
Wienerberger B.V. Zaltbommel 36.778.680 EUR 100,00% VK
Van Hesteren & Janssens B.V. Zaltbommel 363.024 EUR 100,00% VK
Daas Baksteen BV Zaltbommel 22.650 EUR 100,00% VKE
Daas Baksteen Zeddam BV Zaltbommel 18.000 EUR 100,00% VKE
Daas Clickbrick BV Zaltbommel 18.000 EUR 100,00% VKE
Daas ID Wall BV Zaltbommel 1.000 EUR 100,00% VKE
Steenfabriek De Nijverheid BV Zaltbommel 163.361 EUR 100,00% VKE
Steenfabriek De Vlijt Zaltbommel 1.277.391 EUR 100,00% VKE
Steenfabriek De Volharding BV Zaltbommel 18.000 EUR 100,00% VKE
KDB Baukeramik Vertriebs-GMBH Rhede 76.694 EUR 33,33% VKE
BrickTrading Holland B.V. Zaltbommel 18.000 EUR 100,00% VK
German Brick Trading B.V. Zaltbommel 249.700 EUR 100,00% VK
Aberson B.V. Zwolle 60.000 EUR 100,00% VK
Aberson SmartBuild BV Zwolle 1 EUR 100,00% VK
DEKO Beheer BV Elst 18.000 EUR 100,00% VKE
Bricks BV Elst 15.750 EUR 100,00% VKE
Bricks GMBH Rhede 25.000 EUR 100,00% VKE
Deko Industrieel BV Elst 1.000 EUR 100,00% VKE
Deko Mobiele Steenzagerij BV Elst 10.000 EUR 100,00% VKE
Deko Produkten BV Elst 18.000 EUR 100,00% VKE
Deko Solutions BV Elst 1.000 EUR 100,00% VKE
Deko Steenzagerij BV Elst 18.000 EUR 100,00% VKE
Steinzentrale Nord Leeuwis GmbH Rellingen 52.500 EUR 100,00% VK
Wienerberger Limited Cheshire 81.120.552 GBP 100,00% VK
Galileo Brick Limited (in Liquidation) Cheshire 2.000.000 GBP 100,00% VK
Chelwood Group Unlimited (in Liquidation) Cheshire 1 GBP 100,00% VK
The Brick Business Limited (in Liquidation) Cheshire 900.002 GBP 100,00% VK
Sandtoft Roof Tiles Limited Cheshire 11.029 GBP 100,00% VK
WIENERBERGER PARTICIPATIONS SAS Achenheim 36.000.000 EUR 100,00% VK
WIENERBERGER SAS Achenheim 75.000.000 EUR 100,00% VK
Briqueterie de Rouffach SAS Rouffach 336.120 EUR 100,00% VK
Wienerberger A/S Helsinge 10.001.000 DKK 100,00% VK
Wienerberger AS Oslo 43.546.575 NOK 100,00% VK
Wienerberger AB Malmö 17.550.000 SEK 100,00% VK
General Shale Brick Inc. Johnson City 1.000 USD 100,00% VK
General Shale Building Materials, Inc. Johnson City 1.000 USD 100,00% VK
Columbus Brick Inc. Columbus 20.950 USD 100,00% VK
Watsontown Brick Company Watsontown 72.050 USD 100,00% VKE
Pipelife Jet Stream, Inc. Siloam Springs 0 USD 100,00% VK
Arriscraft Canada Inc. Halifax 18.500.000 CAD 100,00% VK
Gesellschaft Sitz Stammkapital Währung Beteiligung Konsolidierungsart Anmerkung
Wienerberger EOOD Sofia 12.500.000 BGN 100,00% VK
Uspeh AD Sofia 2.141.220 BGN 99,66% VK
OOO "Wienerberger Kirpitsch" Kiprevo 612.694.577 RUB 100,00% VK
OOO "Wienerberger Kurkachi" Kurkachi 650.036.080 RUB 100,00% VK
Wienerberger OY AB Helsinki 1.000.000 EUR 100,00% VK
Wienerberger AS Aseri 1.540.736 EUR 100,00% VK
UAB Wienerberger Statybine Keramika Sp. Z o.o. Vilnius 10.100 LTL 100,00% VK
Wienerberger India Private Limited Bangalore 990.000.000 INR 100,00% VK
WBI Industries Private Limited Chennai 1.000.000 INR 100,00% VK
PIPELIFE International GmbH Wien 29.000.000 EUR 100,00% VK 3)
PIPELIFE Austria GmbH & Co KG Wiener Neudorf 4.360.370 EUR 100,00% VK
PIPELIFE Austria GmbH Wiener Neudorf 36.337 EUR 100,00% VK
Pipelife Belgium NV Kalmthout 10.890.000 EUR 100,00% VK
Pipelife Bulgaria EOOD Botevgrad 30.000 BGN 100,00% VK
Pipelife Czech s r.o. Otrokovice 202.971.000 CZK 100,00% VK
PIPELIFE Deutschland Asset Management GmbH Bad Zwischenahn 26.000 EUR 100,00% VK
PIPELIFE Deutschland GmbH & Co. KG Bad Zwischenahn Bad Zwischenahn 5.000 EUR 100,00% VK
PIPELIFE Deutschland Verwaltungs-GmbH Bad Zwischenahn Bad Zwischenahn 5.726.469 EUR 100,00% VK
Pipelife Eesti AS Harjumaa 25.024 EUR 100,00% VK
Pipelife Finland OY Oulu 33.637 EUR 100,00% VK
Talokaivo Oy Kerava 2.000.000 EUR 100,00% VK
Pipelife France SNC Aubevoye 35.605.800 EUR 100,00% VK
Pipelife Hellas S.A. Thiva 24.089.735 EUR 100,00% VK
PIPELIFE-HRVATSKA cijevni sustavi d.o.o. Sveta Nedelja 47.171.500 HRK 100,00% VK
Pipelife Hungaria Kft. Debrecen 3.123.520.000 HUF 100,00% VK
QUALITY PLASTICS HOLDINGS LTD Cork 635.000 EUR 100,00% VK
PIPELIFE IRELAND LTD Cork 254 EUR 100,00% VK
Kenfern Investments Ltd (in Liquidation) Cork 447 EUR 100,00% OK 1)
Pipelife UK Ltd Corby 244.001 GBP 100,00% VK
Pipelife Latvia SIA Riga 426.600 EUR 100,00% VK
Pipelife Nederland B.V. Enkhuizen 11.344.505 EUR 100,00% VK
Pipelife Finance B.V. Enkhuizen 18.000 EUR 100,00% VK
Pipelife Norge AS Surnadal 50.000.000 NOK 100,00% VK
Isoterm AS Ringebu 20.000.000 NOK 100,00% VKE
Pipelife Polska S.A. Krokowa 112.243.963 PLN 100,00% VK
Pipelife Romania S.R.L. Bucuresti 7.323.115 RON 100,00% VK
Pipelife Serbia d.o.o. Beograd 168.493.895 RSD 100,00% VK
Pipelife RUS LLC Zhukov 104.458.072 RUB 100,00% VK
Pipelife Hafab AB Haparanda 3.000.000 SEK 100,00% VK
Pipelife Nordic AB Ölsremma 167.000.000 SEK 100,00% VK
Pipelife Sverige AB Ljung 3.600.000 SEK 100,00% VK
Isoterm AB Stenkullen 200.000 SEK 100,00% VKE
Pipelife Slovenija d.o.o. Trzin 843.258 EUR 100,00% VK
Pipelife Slovakia s r.o. Piestany 6.700 EUR 100,00% VK
Gesellschaft Sitz Stammkapital Währung Beteiligung Konsolidierungsart Anmerkung
Arili Plastik Sanayii A.S. Pendik/Istanbul 30.590.000 TRY 100,00% VK
PJSC Pipelife Ukraine (in Liquidation) Kyiv 30.000 USD 100,00% OK 1)
Preflexibel Invest NV Ninove 1.200.000 EUR 100,00% VK
Preflexibel NV Ninove 250.000 EUR 100,00% VK
Preflexibel France SAS Salindres 370.000 EUR 100,00% VK
Preflex France SAS Salindres 46.500 EUR 100,00% VK
Wienerberger Dach Beteiligungs GmbH Wien 500.000 ATS 100,00% VK
WIBRA Tondachziegel Beteiligungs-GmbH Wien 500.000 ATS 100,00% VK
Tondach Beteiligungs GmbH Wien 200.000 EUR 100,00% VK
TONDACH GLEINSTÄTTEN AG Gleinstätten 500.000 EUR 100,00% VK 4)
TONDACH SLOVENSKO, s.r.o. Stupava 14.937.264 EUR 100,00% VK
Wienerberger doo Kanjiza Kanjiza 605.394.000 RSD 100,00% VK
TONDACH Makedonija AD Vinica 349.460.010 MKD 100,00% VK
TONDACH BULGARIA EOOD Sofia 798.400 BGN 100,00% VK
TONDACH Cˇ eská republika s.r.o. Hranice 250.100.000 CZK 100,00% VK
TONDACH MAGYARORSZÁG ZRT. Csorna 5.000.000 HUF 100,00% VK
TONDACH ROMANIA SRL Sibiu 36.137.155 RON 100,00% VK
TONDACH BOSNA I HERCEGOVINA d.o.o. Sarajevo 200.000 BAM 80,00% VK
Wienerberger Anteilsverwaltung GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK
Tondach Holding GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK
Wienerberger Industriebeteiligungsverwaltung GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK
Wienerberger Finance Service B.V. Zaltbommel 18.151 EUR 100,00% VK
Wienerberger Finanz Service GmbH Wien 25.435.492 EUR 100,00% VK
Wienerberger West European Holding GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK
WK Services NV Kortrijk 32.226.158 EUR 100,00% VK
Dryfix GmbH Hennersdorf 35.000 EUR 100,00% VK
Interbran Baustoff GmbH Weinheim 25.000 EUR 30,00% EQE
Wienerberger Gamma Asset Management GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK
Steinzeug-Keramo GmbH Frechen 18.408.000 EUR 100,00% VK
Steinzeug - Keramo NV Hasselt 9.400.000 EUR 100,00% VK
Keramo-Wienerberger Immo NV Hasselt 14.068.558 EUR 100,00% VK
SOCIETA DEL GRES S.p.A. Sorisole 2.000.000 EUR 100,00% VK
Steinzeug Keramo s.r.o. Cˇ eské Budeˇjovice 40.000.000 CZK 100,00% VK
Steinzeug - Keramo B.V. NB Tegelen 2.722.680 EUR 100,00% VK
Steinzeug - Keramo SARL Angervilliers 38.125 EUR 100,00% VK
Steinzeug-Keramo Sp. z.o.o. Piekary Slaskie 2.000.000 PLN 100,00% VK

- VK ............... Vollkonsolidierung 1) untergeordnete Bedeutung

  • OK............... keine Konsolidierung
  • OKE............. keine Konsolidierung (erstmals)
  • VKE ............. Erstmalige Vollkonsolidierung 2) Tochtergesellschaft der Schlagmann Poroton GmbH & Co KG
  • EQ ............... At-Equity Bewertung 3) Holdinggesellschaft der Pipelife Gruppe
  • EQE ............. Erstmalige At-Equity Bewertung 4) Holdinggesellschaft der Tondach Gruppe

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der

Wienerberger AG, Wien,

und ihrer Tochterunternehmen (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Entwicklung des Konzerneigenkapitals und dem Konzern-Cashflow Statement für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS) und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der Firmenwerte

Sachverhalt und Problemstellung

Die Firmenwerte werden in der Konzernbilanz der Wienerberger AG mit 488 Mio EUR ausgewiesen. Die Buchwerte der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugerechneten Firmenwerte und betriebsnotwendigen Vermögenswerte werden mit dem erzielbaren Betrag verglichen, welcher der höhere Betrag aus errechnetem Nutzungswert oder dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ist. Wenn der erzielbare Betrag unter dem Buchwert liegt, erfolgt eine Wertminderung.

Details zu den Werthaltigkeitsprüfungen und den wesentlichen Bewertungsannahmen sind im Konzernanhang in den "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen" im Abschnitt "Wertminderungen von nicht finanziellen Vermögenswerten" und den "Allgemeinen Erläuterungen" Abschnitt 6 "Annahmen und Schätzungen" beschrieben. Die Aufteilung der Firmenwerte in einzelne zahlungsmittelgenerierende Einheiten sowie die Annahmen und die Bewertungsergebnisse sind in den "Erläuterungen zur Konzernbilanz" im Abschnitt 23 "Anlagevermögen" beschrieben.

Die zur Werthaltigkeitsüberprüfung herangezogenen Bewertungsmodelle auf Basis kapitalwertorientierter Verfahren erfordern wesentliche Schätzungen und Annahmen des Managements über die zukünftigen Zahlungsüberschüsse und Kapitalkostensätze. Geringfügige Veränderungen in den Annahmen können zu wesentlichen Abweichungen in den Ergebnissen der Wertminderungstests führen. Davon ist insbesondere die zahlungsmittelgenerierende Einheit Bricks North America betroffen, deren Nutzungswert aufgrund von Abschreibungen in den letzten Jahren sensibel auf Änderungen in den Annahmen reagiert. Das Ergebnis der Bewertung ist daher mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und der Komplexität der Bewertung haben wir diesen Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung als besonders wichtig bestimmt.

Prüferisches Vorgehen

Wir haben die im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfungen angesetzten Parameter mit unternehmensspezifischen Informationen sowie branchenspezifischen Marktdaten bzw. erwartungen aus externen und internen Datenquellen verglichen und die angewendeten Bewertungsmodelle hinsichtlich ihrer Angemessenheit beurteilt. Außerdem haben wir uns einen Überblick über den Planungsprozess verschafft und das Backtesting des Managements kritisch untersucht. Die Konsistenz der bei den Berechnungen verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse haben wir durch Abgleich der darin verwendeten Plandaten mit den vom Aufsichtsrat genehmigten Budgets beurteilt. Zur Plausibilisierung der Kapitalkosten mittels Vergleichsanalyse haben wir interne Experten hinzugezogen.

Werthaltigkeit des Sachanlagevermögens Sachverhalt und Problemstellung

Das Sachanlagevermögen mit einem Buchwert von 1.576 Mio EUR stellt 42% des ausgewiesenen Vermögens im Konzernabschluss der Wienerberger AG dar. Die Gesellschaft beurteilt einmal im Jahr oder anlassbezogen bei Vorliegen von Hinweisen über eine dauerhafte Wertminderung die Werthaltigkeit der Sachanlagen. Für Zwecke dieser Werthaltigkeitstests werden innerhalb einer Division Werke in einzelne zahlungsmittelgenerierende Einheiten auf regionaler Ebene zusammengefasst. Zusätzlich wird untersucht, ob etwaige Erfordernisse hinsichtlich Zuschreibung von Sachanlagen, die in Vorperioden außerplanmäßig abgeschrieben wurden, bestehen.

Die Vorgehensweise zur Bewertung der Sachanlagen ist im Konzernanhang in den "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen" im Abschnitt "Wertminderungen von nicht finanziellen Vermögenswerten" und in den "Allgemeinen Erläuterungen" Abschnitt 6 "Annahmen und Schätzungen"

beschrieben. Die Annahmen und die Bewertungsergebnisse sind in den "Erläuterungen zur Konzernbilanz" im Abschnitt 23 "Anlagevermögen" beschrieben.

Die Buchwerte der Sachanlagen werden mit dem erzielbaren Betrag, welcher der höhere Betrag aus Nutzungswert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ist, verglichen und, wenn nötig, auf diesen Betrag abgeschrieben. Wie auch bei der Überprüfung der Bewertung der Firmenwerte sind die Berechnungen komplex und unterliegen die zugrunde liegenden Annahmen Schätzungsunsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung und der Kapitalkostensätze. Eine Änderung der Annahmen kann signifikante Auswirkungen auf die Ergebnisse der Werthaltigkeitstests haben. Dieser Sachverhalt war daher während unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

Prüferisches Vorgehen

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung der wesentlichen Annahmen, die den Werthaltigkeitstests des Sachanlagevermögens unterliegen, ist ident zu unserer Vorgehensweise in der Prüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte. Wir verweisen dazu auf die Darstellungen im vorherigen Abschnitt.

In den Fällen, in denen statt des Nutzungswerts ein beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt wurde, haben wir diese beizulegenden Zeitwerte mit externen Gutachten abgestimmt oder die vom Management vorgenommenen Schätzungen verplausibilisiert.

Darüber hinaus haben wir die vom Vorstand durchgeführte Beurteilung, ob eine Zuschreibung von in den Vorjahren wertgeminderten Gegenständen des Sachanlagevermögens in einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sachgerecht ist, kritisch gewürdigt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im nichtfinanziellen Bericht ("Nicht finanzielle Leistung"), den wir bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erhalten haben, sowie im Geschäftsbericht (ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk), der uns in der endgültigen Fassung nach diesem Datum zur Verfügung gestellt wird.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt die sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf abgeben. Bezüglich der Informationen im Konzernlagebericht verweisen wir auf den Abschnitt "Bericht zum Konzernlagebericht".

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, die oben angeführten sonstigen Informationen zu lesen und dabei abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Konzernabschluss stehen oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir, basierend auf den Arbeiten, die wir zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erhaltenen sonstigen Informationen durchgeführt haben, zur Schlussfolgerung gelangen, dass diese sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

Wir berücksichtigen bei der Durchführung unserer Prüfung gemäß den anzuwendenden Prüfungsstandards den gesetzlichen und sonstigen regulatorischen Rechtsrahmen des Konzerns, sind aber nicht dafür verantwortlich, Verstöße des Konzerns gegen Gesetze

und andere Rechtsvorschriften zu verhindern oder aufzudecken. Das aufgrund der inhärenten Grenzen einer Abschlussprüfung bestehende unvermeidbare Risiko, dass einige wesentliche falsche Darstellungen im Abschluss möglicherweise nicht aufgedeckt werden, obwohl die Prüfung ordnungsgemäß geplant und durchgeführt wurde, ist bei Verstößen gegen sonstige Rechtsvorschriften größer. Dies unter anderem deshalb, da es viele, hauptsächlich auf die betrieblichen Aspekte eines Konzerns bezogene Gesetze und andere Rechtsvorschriften gibt, die nicht von den rechnungslegungsbezogenen Informationssystemen des Konzerns erfasst werden und diesbezügliche Verstöße mit einem Verhalten zu deren Verschleierung einhergehen können.

Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.

Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.

Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufs grundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses ge wonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 14. Juni 2018 als Abschlussprüfer für das am 31. Dezember 2018 endende Geschäftsjahr gewählt und am 26. Juni 2018 vom Aufsichtsrat mit der Durchführung der Abschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem am 31. Dezember 2017 endenden Geschäftsjahr Abschlussprüfer des Konzerns.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art 5 Abs 1 der EU-VO erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von dem Konzern gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Gerhard Marterbauer.

Wien, am 15. März 2019 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Gerhard Marterbauer Mag. Christof Wolf Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Wienerberger AG

Geschäftsverlauf 2018

Die Wienerberger AG ist Muttergesellschaft eines international tätigen Baustoffkonzerns, dessen Geschäftsaktivitäten nach Maßgabe der Verantwortungsbereiche im Management in sechs Segmente eingeteilt sind: Clay Building Materials Eastern Europe, Clay Building Materials, Western Europe, Pipes & Pavers Eastern Europe, Pipes & Pavers Western Europe, North America sowie Holding & Others. Als Konzernmutter nimmt die Wienerberger AG die Aufgaben einer Holdinggesellschaft wahr, worunter insbesondere die strategische Ausrichtung der Wienerberger Gruppe, die Steuerung der Geschäftsbereiche sowie die Corporate Functions fallen. Die Organisationsstruktur von Wienerberger sowie Informationen zur Zusammensetzung und Arbeitsweise des Vorstands der Wienerberger AG sind im Konzernlagebericht erläutert.

Wirtschaftliches Umfeld 2018

Das globale Wirtschaftswachstum verlor im Berichtsjahr etwas an Dynamik: Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) stieg die globale Wirtschaftstätigkeit 2018 um 3,7% (Vorjahr: 3,8%). In Europa und Nordamerika, den Kernregionen der Wienerberger Gruppe, zeigten sich im Berichtsjahr divergierende Trends. Der IWF prognostiziert für die Euro-Zone im Vergleich zur Vorjahresperiode mit 1,8% eine Verlangsamung des BIP-Wachstums (2017: 2,4%). Mit Deutschland, Frankreich und Italien mussten die größten europäischen Volkswirtschaften moderatere Wachstumsraten hinnehmen. Auch in Großbritannien kam es 2018 aufgrund der großen politischen Unsicherheit mit 1,4% zu einem schwächerem BIP-Wachstum als in der Vorjahresperiode (1,8%). In den Volkswirtschaften Osteuropas, die ebenso zu den Kernmärkten der Wienerberger Gruppe zählen, verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum. Dennoch beläuft sich das vom IWF prognostizierte Wachstum für 2018 auf 3,8% (Vorjahr: 6,0%). Somit ist Osteuropa nach wie vor die am stärksten wachsende Region, in der die Wienerberger Gruppe tätig ist. Die USA hingegen konnten gemäß IWF dank höherer Verbraucherpreise und rückläufigen Arbeitslosenraten eine Steigerung des BIP-Wachstums verbuchen. Die Wachstumsrate verbesserte sich von 2,2% im Vorjahr auf 2,9%.

Die wirtschaftliche Entwicklung in unseren Kernregionen war 2018 von politischen Unsicherheiten in Europa und dem Handelsstreit zwischen den beiden volkswirtschaftlichen Großmächten USA und China geprägt. Das dominierende politische Thema Europas stellte nach wie vor die ungelöste Brexit-Thematik in Großbritannien dar. In Frankreich erhöhte sich der innenpolitische Druck auf Präsident Emmanuel Macron. Für weitere Unsicherheit sorgte der Budgetstreit in Italien und die Ankündigung der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, sich schrittweise aus der Politik zurückzuziehen. Globale Konjunktursorgen entstanden durch den Handelskonflikt zwischen China und den USA, der die gegenseitige Einführung von Strafzöllen zur Folge hatte.Während sich das Wirtschaftswachstum in China bereits verlangsamte, wirkte sich der Handelsstreit 2018 nur geringfügig auf die US-Konjunktur aus. Niedrige Arbeitslosigkeit, leicht steigende Löhne und erhebliche fiskalische Stimulierungsmaßnahmen in Form von Steuersenkungen und erhöhte Staatsausgaben unterstützten das Wirtschaftswachstum der Vereinigten Staaten. Allerdings deuten Vorlaufindikatoren und Prognosen bereits darauf hin, dass auch in den USA 2019 negative Auswirkungen zu erwarten sind.

Geldpolitik

Die US-amerikanische Notenbank FED setzte wie erwartet die Normalisierung der Geldpolitik fort und erhöhte ihren Leitzins im Jahr 2018 insgesamt vier Mal. Die Bandbreite befindet sich nun seit Dezember 2018 zwischen 2,25 und 2,50%.Weiters gab die FED bekannt, dass für 2019 weitere Zinserhöhungen zu erwarten sind. Die europäische Zentralbank EZB beließ den Leitzins auch im Jahr 2018 unverändert auf dem historischen Tief von 0,00%. Die geldpolitischen Sondermaßnahmen zum Ankauf von Vermögenswerten wurden im Dezember 2018 eingestellt. Der EZB-Rat beabsichtigt jedoch, die Mittel aus fälligen Anleihen sowie Zinsrückflüsse zu reinvestieren und somit die günstigen Liquiditätsbedingungen aufrechtzuerhalten. Weiters plant die EZB, die Leitzinsen so lange wie erforderlich auf dem aktuellen Niveau zu belassen, bis eine Annäherung der Inflationsrate nahe 2% auf mittlere Sicht sichergestellt ist. Im Gegensatz zur Niedrigzinspolitik der EZB erhöhte die Bank of England ihren Leitzins auf 0,75%.

Prognosen 2019

Das globale Wirtschaftswachstum für das Jahr 2019 wird laut Einschätzung des Internationalen Währungsfonds 3,5% betragen. Sowohl in den USA als auch in der Eurozone soll es zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums um 0,4 Prozentpunkte auf 2,5% bzw. um 0,2 Prozentpunkte auf 1,6% kommen. Für die osteuropäischen Volkswirtschaften prognostiziert der IWF eine Abschwächung um 3,1 Prozentpunkte auf 0,7%. Für Großbritannien wird eine Verbesserung von 0,1 Prozentpunkten auf 1,5% in Aussicht gestellt.

Auswirkungen auf Aktienmärkte

Nach einem starken Beginn im Börsenjahr 2018 kam es bereits wenig später aufgrund zahlreicher Unsicherheitsfaktoren zu einem Anstieg der Volatilität und die Stimmung trübte sich zusehends ein. Die Ankündigung einer restriktiveren Zinspolitik seitens der FED und der Handelsstreit zwischen China und den USA trug zu dem verschlechterten Marktsentiment bei. In Europa führte die ungelöste Brexit-Thematik und der Budgetstreit zwischen Italien und der EU zu erhöhter politischer Unsicherheit, begleitet von enttäuschenden Konjunkturdaten. In Summe führte das deutlich zurückhaltende Marktsentiment bis zum Jahresende zu erheblichen Kursverlusten.

In den USA starteten der Dow Jones Industrial Average und der S&P 500 stark in das Börsenjahr und markierten nach einer volatilen Entwicklung ihre Höchststände gegen Ende des dritten bzw. Anfang des vierten Quartals. Beide Indizes gaben ihre Kursgewinne jedoch wieder ab und schlossen mit -6,7% bzw. -7,0%. Auch die Technologiebörse NASDAQ ging nach drei starken Quartalen mit einem leichten Verlust von -1,7% aus dem Handel. In Europa fielen die Verluste der wichtigsten Leitindizes höher aus. Der EURO STOXX 50 konnte seine anfänglichen Verluste bis Ende Mai nahezu aufholen. Im dritten Quartal verdeutlichte sich jedoch der Abwärtstrend und der Index schloss das Börsenjahr mit -14,8%. Der britische Index FTSE 100 und der französische CAC 40 legten mit - 12,4% bzw. -11,9% eine vergleichbar negative Performance hin. Der DAX als Leitindex der größten Volkswirtschaft Europas verbuchte mit -18,3% die schlechteste Jahresentwicklung seit der Finanzkrise. Auch der

österreichische ATX, der letztes Jahr mit 30,6% die stärkste Kursentwicklung am europäischen Aktienmarkt verzeichnete, ging mit -19,7% aus dem Handel.

Wohnbaumarkt in Europa

Die wesentlichen Indikatoren für die Analyse und Prognose der Wohnbautätigkeit sind Baugenehmigungen, Baubeginne und Fertigstellungen. Diese Indikatoren zeichneten im Jahr 2018 gemäß Branchenbenchmark Euroconstruct ein zufriedenstellendes Bild für Europa. Um die Aussagekraft der Euroconstruct-Prognosen zu erhöhen, stellt unsere Analyse auf gewichtete Wachstumsraten ab. Zu diesem Zweck wurden die prognostizierten Landeswachstumsraten von Euroconstruct mit den Umsatzanteilen in unserem Ziegelgeschäft gewichtet. Im Ein- und Zweifamilienwohnbau, in dem Wienerberger über sehr starke Marktpositionen verfügt, stiegen die gewichteten Baugenehmigungen um 3,0%, die Baubeginne um 3,4% und der nachlaufende Indikator der Baufertigstellungen um 3,2%. Für 2019 prognostiziert Euroconstruct im Ein- und Zweifamiliensegment in unseren relevanten Märkten einen leichten Rückgang der Baugenehmigungen von -0,3% und eine Steigerung der Baubeginne von 0,5%. In Summe bestätigen diese Indikatoren die langsam voranschreitende Erholung des Wohnungsneubaus in unseren relevanten Märkten.

Die Renovierungstätigkeit im Wohnbausegment wird vorwiegend durch Statistiken zu den Renovierungsausgaben erfasst. Dieser sehr breit gefasste Indikator zeigte 2018 gemäß Euroconstruct einen gewichteten Anstieg um 2,0%. Für unser Ziegelgeschäft ist die Renovierungstätigkeit insbesondere für die Sanierung von Steildächern relevant, die in der Regel mit einer Verbesserung der Energiebilanz einhergeht. Für 2019 prognostiziert Euroconstruct einen gewichteten Anstieg der Renovierungsausgaben um 2,3%.

Infrastrukturmarkt in Europa

Das Jahr 2018 war erneut von einem freundlichen Umfeld für europäische Investitionsausgaben in Infrastrukturprojekte geprägt. Die folgende Analyse basiert auf umsatzgewichteten Wachstumsprognosen der Branchenbenchmark Euroconstruct für die Märkte der Division Pipes & Pavers Europe. Die gewichteten Infrastrukturausgaben sind in den relevanten Ländern Westeuropas gemäß Euroconstruct um 6,0% gestiegen. Ein besonders starkes Wachstum wurde 2018 in den vier unter Beobachtung stehenden osteuropäischen Märkten Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei verzeichnet. In dieser Region stiegen die Infrastrukturausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 17,4%. Dieses beachtliche Wachstum ist vorwiegend auf das vermehrte Abrufen von EU-geförderten Finanzierungsmitteln für Infrastrukturprojekte zurückzuführen. Betrachtet man die Summe an Infrastrukturausgaben aller für die Wienerberger Gruppe relevanten Märkte Europas, so zeigt sich ein gewichtetes Wachstum von 7,8%.

Auch die Analyse der einzelnen Teilsegmente der gesamten Infrastrukturausgaben zeigte für Europa in 2018 ein erfreuliches Bild. Im Wassermanagement, das rund 10% der Infrastrukturausgaben repräsentiert und das den für unser Rohrgeschäft wichtigen Markt für Frisch- und Abwassersysteme beinhaltet, stiegen die Ausgaben laut gewichteter Prognose insgesamt um 3,8%. Das Telekommunikationssegment wies 2018 mit 3,1% eine moderat steigende Bauleistung auf und im Segment Energie legten die Investitionen um 8,3% deutlich zu. Der Straßenbau wies mit einem gewichteten Anstieg von 9,0% die höchsten Wachstumsraten auf, und ist mit einem Anteil von 38% das mit Abstand bedeutendste Segment.

Wohnbaumarkt in den USA

Laut U.S. Consensus Bureau stiegen die Baubeginne in den USA im Jahr 2018 um 3,6% auf 1,247 Mio. Wohneinheiten, während die Baufertigstellungen einen Anstieg um 3,4% auf 1,192 Mio. Wohneinheiten zeigten. Eine interessante Dynamik war auch dieses Jahr im Bereich der Baugenehmigungen zu betrachten, welche ein Wachstum von 2,2% auf 1,311 Mio. Wohneinheiten verbuchten. Das Mehrfamiliensegment wies im Jahr 2018 einen erneuten Rückgang der Baugenehmigungen von -1,0% auf. Die Baugenehmigungen im Einfamiliensegment hingegen überstiegen mit einem Wachstum von 4,0% zum dritten Mal in Folge die Aktivitäten des Mehrfamilienbereichs.

Für 2019 erwartet die National Association of Home Builders (NAHB) einen Anstieg der US-Baubeginne um 0,8% auf 1,268 Mio. Wohneinheiten. Während für das Mehrfamiliensegment ein Rückgang von 1,0% prognostiziert wird, erwartet die NAHB für das Einfamiliensegment einen Zuwachs von 1,5%. Auch Dodge Data & Analytics schätzt die Baubeginne für 2019 mit 1,280 Mio. Wohneinheiten ähnlich ein.

Der NAHB/Wells Fargo Housing Market Index zielt mittels monatlicher Befragung unter den Mitgliedern der NAHB darauf ab, die aktuellen Marktbedingungen sowie die Erwartungen der nächsten sechs Monate für den Verkauf von Häusern einzuschätzen. Der Index betrug im Dezember 56 Punkte und verschlechterte sich im Jahresvergleich um insgesamt 18 Punkte. Dennoch liegt der Wert über der Marke von 50, die anzeigt, dass die Mehrzahl der Befragten den Ausblick positiv einschätzt. Der S&P/Case Shiller 20-City Composite Home Price Index veranschaulicht die Wertentwicklung von Wohnimmobilien der 20 größten Städte der USA. Dieser Index setzte auch im Berichtsjahr den Aufwärtstrend der letzten Jahre fort. Die Verkaufspreise legten demnach in den in letzten 12 Monaten einschließlich Dezember 2018 um 5,03% zu.

Der Fixzinssatz für Hypothekendarlehen mit 30 jähriger Laufzeit stieg auf 4,64%. Verglichen mit dem Wert zum Ultimo 2017 entspricht dies einem Anstieg von 69 Basispunkten. Trotz der Zunahme verblieb dieser wichtige Zinsindikator im historischen Vergleich auf einem moderaten Niveau.

Aufgrund der Zuwächse bei Baugenehmigungen und Baubeginnen und des positiven Trends für die Verkaufspreise von Immobilien ist mit einer Fortsetzung des Wachstums am US-Häusermarkt zu rechnen.

Quellen: IMF (World Economic Outlook, Jänner 2019), U.S. Census Bureau, Euroconstruct, NASDAQ, Freddie Mac Primary Mortgage Market Survey, Dodge Data & Analytics, NAHB, NAHB/Wells Fargo Housing Market Index, S&P/Case-Shiller 20-City Composite Home Price Index

Umsatzerlöse der Wienerberger AG

Die Umsatzerlöse der Wienerberger AG bestehen hauptsächlich aus den an Tochtergesellschaften verrechneten Lizenzerlösen für die Verwendung von Markenrechten sowie aus Konzernumlagen für zentrale Konzerndienstleistungen (Corporate Functions).

Die von der Wienerberger AG im Geschäftsjahr 2018 erzielten Umsatzerlöse beliefen sich auf 69,9 Mio. € (Vorjahr: 59,1 Mio. €), wobei es sich vorwiegend um Lizenzerlöse für die Verwendung von Markenrechten sowie Erlöse aus IT- und Engineering-Leistungen handelt, die für Tochterunternehmen erbracht wurden.

Umsatzerlöse 2018 2017
in TEUR in TEUR
Lizenzerlöse 32.847 30.912
Headquarter Umlage 9.586 7.097
IT Erlöse 15.403 13.484
Engineering Erlöse 2.690 2.585
sonstige Erlöse 9.324 4.982
Umsatzerlöse gesamt 69.850 59.060

Das Betriebsergebnis verschlechterte sich im Jahr 2018 auf -15,8 Mio. € von -2,8 Mio. € im Vorjahr. Einerseits erhöhten sich zwar die Umsatzerlöse durch gestiegene Lizenzerlöse sowie höhere Konzernumlagen. Des Weiteren schlugen gestiegene Erträge aus Fremdwährungsgewinnen zu Buche. Diesen Erlösen standen jedoch höhere Personalaufwendungen gegenüber, in denen auch Aufwendungen für die Gründung der Mitarbeiterbeteiligungs-Privatstiftung enthalten waren. Darüber hinaus stiegen Aufwendungen für Lizenzen und Beratungskosten im Jahresvergleich an, die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen sind.

Das Finanzergebnis verbesserte sich aufgrund höherer Beteiligungserträge, sowie gesunkener Zinsaufwendungen, denen erhöhte Beteiligungsabschreibungen gegenüberstanden, auf 95,2 Mio. € (Vorjahr: 20,8 Mio. €), weshalb das Ergebnis vor Steuern von 18,1 Mio. € im Vorjahr auf 79,4 Mio. € im Jahr 2018 anstieg.

Gewinn- und Verlustrechnung 2018 2017
in TEUR in TEUR
Umsatzerlöse 69.850 59.060
aktivierte Eigenleistung 0 283
sonstige betriebliche Erträge 7.402 5.320
Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen -10.192 -10.927
Personalaufwand -39.893 -31.924
Abschreibungen -3.326 -2.927
sonstige betriebliche Aufwendungen -39.649 -21.636
Betriebsergebnis (EBIT) -15.808 -2.750
Finanzergebnis 95.225 20.804
Ergebnis vor Steuern 79.417 18.054
Steuern -19.622 20.244
Ergebnis nach Steuern 59.795 38.298

Das Finanzergebnis der Wienerberger AG setzt sich, wie für Holdinggesellschaften typisch, vorwiegend aus Beteiligungserträgen, etwaigen Bewertungseffekten aus Beteiligungen und dem Zinsergebnis zusammen. Im Jahr 2018 beliefen sich die Beteiligungserträge auf 189,6 Mio. €, und die Abschreibungen auf Beteiligungen betrugen 95,5 Mio. €. Der Nettozinsaufwand der Wienerberger AG sank im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr aufgrund niedrigerer konzerninterner Zinserträge, denen reduzierte externe Zinsaufwendungen gegenüberstanden auf -2,1 Mio. €.

Im Berichtsjahr betrug der Aufwand aus der Umlage der Steuergruppe inklusive Korrekturen der Vorjahre 14,9 Mio. €. Im Vorjahr stand ein Steuerertrag durch die laufenden und korrigierten Umlagen aus Vorjahren der Steuergruppe in Österreich von 7,0 Mio. € zu Buche. Darüber hinaus betrug der latente Steueraufwand im abgelaufenen Geschäftsjahr 4,8 Mio. € (Vorjahr: latenter Steuerertrag von 13,3 Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern belief sich im Berichtsjahr somit auf 59,8 Mio. € (Vorjahr: 38,3 Mio. €).

Bilanzentwicklung 2018 2017 Veränderung
in TEUR in TEUR in TEUR
Immaterielles Anlagevermögen 10.783 5.117 5.666
Sachanlagen 11.534 11.730 -196
Finanzanlagen 3.701.175 3.619.925 81.250
Vorräte 11.148 7.508 3.640
Forderungen und sonstiges Umlaufvermögen 208.669 239.054 -30.385
Kassa und Bankguthaben 23 47 -24
Bilanzsumme 3.943.331 3.883.381 59.950
Eigenkapital 2.314.042 2.334.056 -20.014
Rückstellungen 51.739 46.713 5.026
Verbindlichkeiten 1.577.550 1.502.612 74.938

Im Jahr 2018 stieg die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um 1,5% auf 3.943,3 Mio. € (Vorjahr: 3.883,4 Mio. €). Der Anstieg der Bilanzsumme resultierte in erster Linie aus gestiegenen Finanzanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen sowie gestiegenen Vorräten. Die Bilanzstruktur der Wienerberger AG ist, charakteristisch für eine Konzernmutter, durch einen hohen Anteil des Finanzanlagevermögens am Gesamtvermögen und durch langfristige Finanzierungskomponenten sowohl aus Eigen- als auch aus Fremdmitteln geprägt.

Der Erhöhung des Finanzanlagevermögens um 81,3 Mio. € auf 3.701,2 Mio. € begründet sich durch die Erhöhung langfristiger finanzieller konzerninterner Forderungen. Das Sachanlagevermögen und das immaterielle Anlagevermögen betragen in Summe weiterhin weniger als 1% des Gesamtvermögens. Die Forderungen und das sonstige Umlaufvermögen verminderten sich hauptsächlich durch den Rückgang konzerninterner finanzieller Forderungen auf 208,7 Mio. € (Vorjahr: 239,1 Mio. €).

Die liquiden Mittel, bestehend aus Kassa und Bankguthaben, verminderten sich um 24 T€ auf 23 T€.

Das Eigenkapital sank im Jahr 2018 aufgrund des Rückkaufs der eigenen Anteile um insgesamt 20,0 Mio. €. Aufgrund gestiegener Finanzverbindlichkeiten erhöhte sich die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr, so dass die Eigenkapitalquote leicht von 60% auf 59% sank. Die eigenen Anteile betrugen im Jahr 2018 2.785.628 Stück mit einem Nennbetrag von 2.785.628 €, was einem Anteil von 2,4% am Grundkapital entspricht. Im Jahr 2018 wurden 2.215.339 Stück mit einem Nennbetrag von 2.215.339 € zu einem durchschnittlichen Kurs von 20,31 € pro Stück erworben, der Anteil am Grundkapital lag bei 1,9%.

Die Rückstellungen stiegen im Jahr 2018 aufgrund erhöhter Abfertigungs- / Pensions- und Urlaubsrückstellungen, sowie Rückstellungen für Rechts- und Beratungsaufwand um 5,0 Mio. € auf 51,7 Mio. €. Die Verbindlichkeiten erhöhten sich im Berichtsjahr um insgesamt 74,9 Mio. €. Diese Entwicklung war einerseits auf höhere konzerninterne Verbindlichkeiten zurückzuführen, die um 20,9 Mio. € über dem Vorjahreswert lagen und im Wesentlichen auf den Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber der Wienerberger Finanz Service GmbH zurückzuführen waren. Darüber hinaus stiegen auch die externen Finanzverbindlichkeiten aufgrund der Emission einer Anleihe und nur anteiliger Rückführung von Bankverbindlichkeiten um 53,6 Mio € an. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sowie die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Mio €.

Informationen gemäß § 243a Unternehmensgesetzbuch

Gemäß § 243a UGB sind die folgenden Erläuterung anzugeben:

  • (1) Das Grundkapital der Wienerberger AG zum 31.12.2018 beträgt 117.526.764 EUR und verteilt sich auf 117.526.764 nennwertlose Stückaktien, denen alle die gleichen Rechte zukommen.
  • (2) Soweit dem Vorstand der Wienerberger AG bekannt, existieren keine Beschränkungen, die die Stimmrechte oder Übertragung von Aktien betreffen.
  • (3) Der Aktienbesitz verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren, kein Aktionär hält mehr als 10% der Anteile an der Wienerberger AG. Im Rahmen der Meldungspflicht bezüglich bedeutender Beteiligungen gemäß § 91 Börsegesetz haben wir folgende Meldungen erhalten: Mehr als 5% der Wienerberger Aktien halten seit 27. März 2017 FMR LLC (Fidelity) mit Sitz in den USA. Mehr als 4% der Wienerberger Stimmrechte kontrollieren seit 13. Dezember 2018 Black Rock, Inc. mit Sitz in den USA, seit 19. Dezember 2018 Marathon Asset Management LLP mit Sitz in Großbritannien und seit 27. Dezember 2018 Black Creek Investment Management Inc. mit Sitz in Kanada. Nach Abschluss des Rückkaufprogramms am 3. Jänner 2019 belief sich der Bestand eigener Anteile auf 2.945.557 Stück oder 2,5% der begebenen Aktien.
  • (4) Es existieren keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
  • (5) Arbeitnehmer, die Aktionäre der Wienerberger AG sind, üben ihr Stimmrecht unmittelbar und ohne Stimmrechtskontrolle aus.
  • (6) Der Vorstand besteht zum Bilanzstichtag aus zwei Personen. Als Mitglieder des Vorstands sollen nur Personen bestellt werden, die zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens ihrer Bestellung oder ihrer Wiederbestellung das 65. Lebensjahr nicht vollendet haben. Der Aufsichtsrat besteht aus mindestens drei und höchstens zehn von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern. Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das dritte Geschäftsjahr

nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet.

  • (7) In der 149. o. Hauptversammlung vom 14. Juni 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, im gesetzlich jeweils höchstzulässigen Ausmaß eigene Stückaktien während einer Geltungsdauer von 30 Monaten zu erwerben, rückgekaufte Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung entweder einzuziehen oder wieder zu verkaufen sowie eigene Aktien auf eine andere Weise als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern. Diese Ermächtigung ersetzt die in der 147. o. Hauptversammlung vom 12. Mai 2016 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien.
  • (8) Der Vorstand wurde in der 148. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 19. Mai 2017 ermächtigt, gem. § 65 Abs.1 Z4 AktG für einen Zeitraum von 30 Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung eigene Aktien im Ausmaß von 2% des Grundkapitals zum Zweck der Mitarbeiterbeteiligung zu erwerben. Ferner wurde eine Satzungsänderung beschlossen wonach die Hauptversammlung dazu ermächtigt ist, den Bilanzgewinn ganz oder teilweise von der Verwendung auszuschließen.
  • (9) Darüber hinaus wurde in der 145. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 16. Mai 2014 ein genehmigtes Kapital im Ausmaß von 15% des Grundkapitals beschlossen. Hierbei handelt es sich um die Ermächtigung zur Durchführung einer Kapitalerhöhung gegen Bar- oder Sacheinlage. Der Vorstand wurde damit wie bereits in der Vergangenheit ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren, d.h. bis zum 26. Juni 2019, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Das Grundkapital kann um maximal 17.629.014 EUR durch Ausgabe von bis zu 17.629.014 neuer, auf Inhaber oder Namen lautender Stückaktien erhöht werden. Eine Durchführung kann gegebenenfalls in mehreren Tranchen erfolgen. Die Art der Aktien, der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Grundsätzlich haben die Aktionäre das gesetzliche Bezugsrecht.
  • (10)Der Vorstand wurde jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in zwei besonderen Fällen auszuschließen. Erstens für eine Kapitalerhöhung im Falle einer Sacheinlage zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen sowie zweitens bei Mehrzuteilungsoptionen im Rahmen der Platzierung neuer Aktien der Gesellschaft (Greenshoe).
  • (11)Im Geschäftsjahr führte die Wienerberger zwei Aktienrückkaufprogramme durch. In der Periode vom 6. Dezember 2017 bis einschließlich 5. September 2018 wurden zu einem Durchschnittskurs von 21,58 € und mit einem Kapitaleinsatz von 25,9 Mio. € Aktien über die Börse zurückgekauft. Der zweite Rückkauf wurde in der Periode vom 26. November 2018 bis einschließlich 3. Jänner 2019 zu einem Durchschnittskurs von 18,73 € und mit einem Kapitaleinsatz von 22,0 Mio. € getätigt. Bei den beiden Programmen wurden insgesamt 2.375.268 Aktien erworben. Nach Abschluss der Rückkaufprogramme belief sich der Bestand eigener Aktien auf 2.945.557 Stück oder 2,5% des Grundkapitals.
  • (12)Die Vorstandsverträge, Vereinbarungen zu den Unternehmensanleihen 2013 und 2018, zu der Hybridanleihe 2014 sowie die Verträge verschiedener syndizierter Kredite und Darlehen enthalten Regelungen, die bei einem Kontrollwechsel in der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam werden ("Change of Control"-Klauseln).
  • (13)Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstandsmitgliedern infolge eines Kontrollwechsels werden wirksam, sobald ein Eigentümer in Folge des Überschreitens einer Beteiligungsschwelle von 20% ein verpflichtendes Übernahmeangebot legen muss. Die vertraglichen Regelungen sehen vor, dass in diesem Fall die Gesamtleistungen, abhängig von der Restlaufzeit des Vorstandsmandats, drei Jahresbezüge nicht überschreiten.

Risikomanagement

Unsere internationale Geschäftstätigkeit bringt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken mit sich. Um diesen entgegenzuwirken, streben wir danach, Risiken frühzeitig zu erkennen, ihnen durch geeignete Maßnahmen zu begegnen und Zielabweichungen so gering wie möglich zu halten. Dazu ist die Identifizierung, Analyse, Bewertung, Steuerung und Überwachung der Risiken durch die zuständigen Risikoeigner erforderlich. Zu diesem Zweck werden regelmäßig Befragungen zur Aktualisierung bestehender und Identifizierung neuer Risiken mit dem Vorstand sowie den Business Unit Managern und den Verantwortlichen der Corporate Functions durchgeführt. Anschließend werden die erhobenen Risiken in strategische oder operative Themengebiete entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingeteilt und die einzelnen Risiken den Risikoeignern zugeteilt. Die Risikobewertung wird anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichen Free Cashflow Auswirkungen für einen mittelfristigen Horizont von fünf Jahren und für einen langfristigen Zeitraum von 6 - 10 Jahren durchgeführt. Zu den Hauptrisiken des Wienerberger Konzerns zählen neben strategischen Risiken: Beschaffungs-, Produktions-, Markt- und Preisrisiken sowie finanzielle und rechtliche Risiken. Eine detaillierte Darstellung sämtlicher Risiken findet sich im Risikobericht im Konzernanhang ab Seite 196.

Die wichtigsten Instrumente zur Risikoüberwachung und -steuerung sind der Planungs- und Controllingprozess, konzernweite Richtlinien, die laufende Berichterstattung finanzieller und nicht finanzieller Kennzahlen sowie das Interne Kontrollsystem. Maßgeblich für die Risikobetrachtung und die Entwicklung von Maßnahmen zur Risikovermeidung und -bewältigung sind die Unterscheidung zwischen operativen und strategischen Risiken und die Berücksichtigung der dezentralen Organisationstruktur. Bei der Mehrzahl der identifizierten Risiken handelt es sich um Risiken, die im Rahmen etablierter interner Prozesse zur Unternehmenssteuerung erfasst und überwacht werden. Insbesondere werden in den lokalen Gesellschaften Risiken bewusst nur im operativen Geschäft eingegangen und von den zuständigen Risikoeignern innerhalb der

Business Units im Verhältnis zum möglichen Gewinn analysiert. Das Eingehen von Risiken außerhalb des operativen Geschäfts ist unzulässig. Ergänzend dazu werden Risiken, die unter anderem im Rahmen der Konzernfinanzierung, im IT- oder im Compliance-Bereich anfallen, nicht nur von den Business Units, sondern auch von der Holding zentral gesteuert, überwacht und abgefedert. Eine weitere Gruppe stellen wesentliche Risiken mit einer niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit dar, die laufend beobachtet und bewertet werden und auf die im Bedarfsfall zeitnah mit der Umsetzung vordefinierter Maßnahmen reagiert wird.

Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Wienerberger Risikomanagements und berichtet darüber an Aufsichtsrat und Vorstand. Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde vom Konzernabschlussprüfer 2018 kontrolliert und bestätigt.

Internes Kontrollsystem

Im Rahmen des Risikomanagements kommt dem Internen Kontrollsystem (IKS) der Wienerberger AG eine besondere Rolle zu. Das IKS basiert auf den Maßstäben des international bewährten Regelwerks für interne Kontrollsysteme (COSO) und bietet dem Management ein umfassendes Instrument, um Unsicherheiten und Risiken aus den wesentlichen Geschäftsaktivitäten zu analysieren bzw. zu vermeiden. Regelungen und Kontrollen, die konzernweite und geschäftsübergreifende Gültigkeit im IKS haben, werden vom Vorstand vorgegeben. Der dezentralen Struktur von Wienerberger entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung des IKS beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Interne Revision übernimmt dabei die Kommunikations- und Überwachungsfunktion. Regelmäßige Audits an den Standorten stellen dazu die fortwährende Implementierung des IKS sicher.

Das IKS besteht aus systematisch gestalteten Maßnahmen und Prozessen, die sich in folgende Teilbereiche gliedern:

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Das Kontrollumfeld des IKS bildet die Basis für konzernweite Standardisierungs- und Vereinheitlichungsprozesse. So legt der Vorstand im Rahmen der Rechnungslegung konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Zwischenabschlüssen mittels einer Konzernrichtlinie fest. Die Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt mittels standardisierter Prozesse, wobei ein einheitlicher Konzernkontenplan zur Anwendung kommt. Der Wienerberger Konzernabschluss sowie Zwischenabschlüsse werden in Übereinstimmung mit den IFRS im Wege eines Fast Close erstellt. Die Abschlüsse aller Tochterunternehmen werden in einem zweistufigen Verfahren von den Finanz- und Controllingabteilungen der Business Units sowie der Abteilung Corporate Reporting geprüft, konsolidiert und schließlich vom Vorstand der Wienerberger AG zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Im Zuge der Kontrollaktivitäten findet jährlich ein Planungsprozess statt, der als integrierte Planung in einem Bottom-up Verfahren ausgestaltet ist. Gegenstand der Planung ist die Budgetierung von Gewinn- und Verlust, Bilanz und Cashflows des folgenden Geschäftsjahres sowie

die Mittelfristplanung über einen Horizont von vier Jahren. Ein wesentliches Element des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist der monatliche Vergleich der Ist-Ergebnisse mit den periodisierten Planzahlen. Ergänzend dazu wird drei Mal jährlich von allen Tochterunternehmen eine Hochrechnung auf das erwartete Jahresergebnis vorgenommen. Ein weiteres Kontrollinstrument ist das ERP Audit Cockpit, das für rechnungslegungsbezogene IT-Systeme identifizierte Funktionstrennungskonflikte darlegt. Dabei handelt es sich um ein konzernintegriertes Software Tool zur Unterstützung des lokalen Managements bei der Durchführung, Dokumentation und Überwachung von ausstehenden Funktionstrennungskonflikten. Voraussetzung dafür ist das ERP Berechtigungskonzept, durch das Berechtigungskonflikte vermieden und klare Aufgaben- und Verantwortungsbereiche definiert werden.

Zur Risikobeurteilung und in Vorbereitung auf die internen Prüfungshandlungen wird gemeinsam mit dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats ein unter Risikogesichtspunkten abgestimmter Revisionsplan jährlich entwickelt. Darauf aufbauend prüft die Interne Revision in regelmäßigen Abständen von längstens drei

Jahren jede Konzerngesellschaft auf die Einhaltung des IKS sowie operative Prozesse auf Risikoneigung und Effizienzverbesserungsmöglichkeiten. Zudem überwacht die Interne Revision die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien und ist somit zentrales Überwachungsorgan des Internen Kontrollsystems. Des Weiteren führt die Interne Revision auf Veranlassung des Managements Ad-hoc-Prüfungen durch.

Anschließend werden die Ergebnisse sowie die sich daraus ableitenden Empfehlungen und Maßnahmen in einem Prüfbericht erfasst und dem lokalen Management, dem Business Unit Management, dem Konzernvorstand und dem Abschlussprüfer übermittelt. Im Rahmen der sonstigen Informations- und Kommunikationspflichten des IKS berichten die Interne Revision und das Corporate Reporting regelmäßig dem Prüfungsausschuss über wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsverfahren, Auswirkungen von IFRS-Neuerungen auf den Konzernabschluss, wesentliche Änderungen im Rechnungslegungsprozess und über Erkenntnisse aus dem Risikomanagement. Darüber hinaus wird dieser regelmäßig über getroffene Prüfungsfeststellungen, relevante Umsetzungsaktivitäten sowie Verbesserungsmaßnahmen für im IKS identifizierte Schwachstellen informiert.

Finanzinstrumente

Die Verwendung von Finanzinstrumenten ist im Anhang zum Einzelabschluss der Wienerberger AG dargestellt.

Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung (F&E) sind für Wienerberger von zentraler Bedeutung. Das Ziel ist durch Kosten- und Technologieführerschaft sowie durch Produktinnovationen Marktpositionen weiter auszubauen und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Die strategischen F&E-Projekte werden zentral gesteuert, während die Umsetzung in der Regel lokal erfolgt. F&E-Schwerpunktthemen sind die Optimierung von Produktionsprozessen sowie die laufende Weiterentwicklung bestehender und die Entwicklung neuer Produkte und Systemlösungen. Darüber hinaus arbeiten wir an der Digitalisierung von Prozessen und der schrittweisen Einführung von Industrie 4.0 im Bereich der Produktion. Neue Technologien werden dabei jeweils im Rahmen von F&E-Projekten auf ihre Leistungsfähigkeit und ihren Mehrwert getestet.

Um für zukunftsweisende Projekte und Ideen mit einem Fokus auf Innovation, Industrie 4.0 in der Produktion und Digitalisierung optimale Rahmenbedingungen außerhalb der bestehenden Strukturen zu schaffen, haben wir unser L.A.B. (Learn-Act-Build) eingerichtet. Dieses bietet nicht nur intern Raum für neue Entwicklungen, sondern fungiert auch als Schnittstelle für Kooperationen mit externen Partnern.

Produktionsprozesse

Die Optimierung der Produktionsprozesse und Minimierung der Energiekosten über alle Geschäftssegmente sind zentraler Bestandteil unseres gruppenweiten Optimierungsprogramms "Fast Forward 2020" und stellen ein signifikantes Einsparungspotenzial dar.

Zu den Forschungsschwerpunkten in der keramischen Produktion zählen die weitere Automatisierung von Produktionsabläufen in allen Geschäftsbereichen, die Reduktion des Energieverbrauches im Trocknungs- und Brennprozess und der schonende Umgang mit Rohstoffressourcen.

Im Rohr- und Fittings-Segment steht die Optimierung der Produktionsprozesse und des Produktgewichts im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten. Ein weiterer

Fokus wird auf den erhöhten Einsatz von Recyclingmaterial gelegt, wodurch wir unseren ökologischen Fußabdruck verbessern und den Einsatz von Rohstoffen reduzieren.

Im Bereich Flächenbefestigungen aus Beton arbeiten wir an der Verbesserung der Rohstoffmischungen sowie an der Optimierung der Produktions- und Veredelungsprozesse und stellen damit eine kontinuierlich hohe Produktqualität sicher.

Produktentwicklung

Zentrales Ziel der Produktentwicklung ist die Optimierung von bautechnischen Produkteigenschaften, um den stetig steigenden Anforderungen an Baustoffen gerecht zu werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erweiterung von bestehenden und neuen Produkten um smarte bzw. digitale Funktionalitäten. Unser Ziel ist die Entwicklung von Lösungen, die eine schonende, schnelle und einfache Verarbeitung der Produkte auf der Baustelle ermöglichen und die darüber hinaus dem Kunden in der Nutzungsphase einen Mehrwert bieten. Wienerberger verfügt über mehrere Forschungszentren in Europa, die auf verschiedene Produktgruppen spezialisiert sind.

Die länderübergreifende Einführung von neuen Produkten wird zentral gesteuert und unsere Spezialisten vor Ort überwachen die Anpassung an lokale Marktgegebenheiten, um neue Entwicklungen entsprechend auf die Bedürfnisse unserer Kunden auszurichten. Auf diese Weise können Innovationen rasch und effizient in der gesamten Gruppe ausgerollt werden.

Erforschung neuer Tätigkeitsfelder

Wienerberger startete 2018 eine strategische Partnerschaft mit dem F&E-Startup "Interbran", um gemeinsam neuartige und nachhaltige Hochleistungs-Dämmstoffe zu entwickeln. Die nicht-brennbaren Materialien verfügen über hervorragende wärmetechnische Eigenschaften und sind zu 100% recyclingfähig. Durch diese Kooperation öffnet sich Wienerberger für ein völlig neues Geschäftssegment mit großem Potenzial im Dach-, Wand- und Fassadenbereich.

Nachhaltigkeit, Umwelt- und Arbeitnehmerbelange

Verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln ist einer der zentralen Werte unserer Unternehmenskultur. Unser verbindliches Nachhaltigkeitsprogramm ist integraler Bestandteil der Konzernstrategie und umfasst alle Wertschöpfungsstufen des Unternehmens. Um eine einheitliche Vorgehensweise und die effiziente Umsetzung der gesetzten Maßnahmen und Ziele sicherzustellen, haben wir in der gesamten Gruppe feste Strukturen und Zuständigkeiten für das Nachhaltigkeitsmanagement verankert.

Für die Wienerberger Nachhaltigkeitsstrategie und die Festlegung der Ziele, Fristen und Maßnahmen des Nachhaltigkeitsprogrammes ist ein Sustainability Steering Committee (SSC) zuständig, das sich aus dem erweiterten Vorstand der Wienerberger Gruppe zusammensetzt (CEO und CFO der Wienerberger Gruppe, CEOs der Business Units) und als oberstes Steuergremium fungiert. Die Stabstelle Sustainability Management wird von einem Corporate Sustainability Officer (CSO) geleitet. Dieser berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden der Wienerberger AG, übernimmt die gruppenweite Koordination des Nachhaltigkeitsmanagements und erstellt die Nachhaltigkeitsberichte der Wienerberger AG. Die CEOs der Business Units sind für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in ihren Business Units verantwortlich. Sie werden darin von Nachhaltigkeitsbeauftragten unterstützt, die mit dem CSO in laufendem Austausch zum Fortschritt der Entwicklung stehen. Dadurch wird der Verantwortungs- und Einflussbereich bei der Integration unserer Nachhaltigkeitsstrategie in den jeweiligen Business Units verstärkt.

Mit dem Sustainability Group Reporting (SGR) ist ein zentrales Datenmanagement etabliert, das für die Konsolidierung aller Nachhaltigkeitskennzahlen verantwortlich ist. Diese dienen als Basis für strategische Entscheidungen in den Business Units und auf Gruppenebene.

Wienerberger veröffentlicht seit 2010 jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht, dieser stellt unser Bekenntnis zur Nachhaltigkeit auf eine verbindliche Ebene. Seit dem Berichtsjahr 2010 erfüllen alle Wienerberger Nachhaltigkeitsberichte die Anforderungen der Global Reporting Initiative (GRI). Der Fokus der Berichte liegt auf ökologischen und sozialen Aspekten unserer Tätigkeiten sowie

auf zukünftigen Maßnahmen in den Bereichen Mitarbeiter, Produktion, Produkte sowie unserem sozialen und gesellschaftlichen Engagement. In Verbindung mit dem Nachhaltigkeitsprogramm (Sustainability Roadmap 2020) stellt der Nachhaltigkeitsbericht ein wichtiges Steuerungsinstrument für Wienerberger dar, um langfristige Ziele zu erreichen.

Die aktuellen Standards der Global Reporting Initiative, Option "Kern", verlangen, dass die berichtenden Unternehmen ihre Berichterstattung verstärkt auf die wesentlichen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen sowie die Interessen ihrer Stakeholder richten. In diesem Zusammenhang wurde von Wienerberger im Jahr 2018 eine Impact- und Risikoanalyse auf Basis von produktbereichsspezifischen Wertschöpfungsketten gestartet. Bereits 2014 wurde eine umfassende interne und externe Stakeholder-Befragung mithilfe unabhängiger Experten durchgeführt und eine produktbereichsspezifische Wesentlichkeitsanalysen erstellt. Diese beleuchteten mögliche ökologische, soziale und ethische Themen unserer unternehmerischen Tätigkeit sowie deren Relevanz und stellt die Grundlage für unser Nachhaltigkeitsprogramm – die Wienerberger Sustainability Roadmap 2020 – dar.

Ausblick

Marktausblick Europa

Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass sich die Wohnbauaktivität in der Mehrzahl unserer osteuropäischen Märkte weiter positiv entwickeln wird. Gleichzeitig rechnen wir in Westeuropa unverändert mit regional divergierenden Trends im Wohnungsneubau und einer stabilen Entwicklung des Renovierungssegments. In Summe erwarten wir trotz Unsicherheitsfaktoren für den europäischen Wohnbaumarkt leichtes Wachstum.

Im Infrastrukturbereich wird eine steigende Anzahl an osteuropäischen Märkten vom zunehmenden Abruf von EU-Fördermitteln für Infrastrukturprojekte profitieren. In Westeuropa und den nordischen Kernmärkten erwarten wir eine weitgehend stabile Entwicklung der Nachfrage. Die Rohstoffkosten werden weiterhin großen Schwankungen unterliegen. Darum ist es für uns von zentraler Bedeutung, die Kostenentwicklung zeitnah in unserer Preisgestaltung zu reflektieren.

Marktausblick Nordamerika

In den USA gehen wir von einer positiven Entwicklung im Wohnungsneubau aus und erwarten einen Anstieg der Nachfrage im Infrastrukturgeschäft. In Kanada rechnen wir aufgrund der durch die Regierung gesetzten Maßnahmen zur Regulierung des Immobilienmarktes mit einer rückläufigen Wohnbauaktivität.

Ziele

In Summe ist es unser Ziel, das EBITDA der Wienerberger Gruppe auf 560 bis 580 Mio. € zu steigern. Diese Zielsetzung berücksichtigt eine Steigerung des Absatzes, eine Verbesserung der Durchschnittspreise über die gesamte Gruppe und positive Effekte aus Optimierungsmaßnahmen. Darüber hinaus erhöht sich das EBITDA aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 um rund 40 Mio. €. Demgegenüber schließt unsere Zielsetzung Beiträge aus dem Verkauf von Vermögenswerten, Währungseffekte, Konsolidierungskreisänderungen und Kosten für Strukturanpassungen nicht mit ein.

Darüber hinaus planen wir Normalinvestitionen in Höhe von rund 200 Mio. €. Diese enthalten neben Instandhaltungsinvestitionen auch Investitionen für die Entwicklung und Ausrollung innovativer Produkte, die Verbesserung der Umweltperformance und die Erhöhung der Arbeitssicherheit und -gesundheit. Der deutliche Anstieg im Jahresvergleich gründet auf der konsequenten Umsetzung des Fast Forward 2020 Programms. Für die beschleunigte Umsetzung von Optimierungsprojekten in der Produktion sind in den Normalinvestitionen rund 30 Mio. € enthalten.

Im Hinblick auf Wachstumsinvestitionen evaluieren wir derzeit eine große Anzahl attraktiver Projekte und prüfen insbesondere eine vielversprechende Pipeline möglicher Übernahmeziele auf deren Ergebnis-, Cashflowund Synergiepotenzial sowie auf strategische Entwicklungsmöglichkeiten. Während davon auszugehen ist, dass wir im Jahr 2019 eine Reihe von Wachstumsprojekten umsetzen werden, ist die Höhe der Investitionen aus heutiger Sicht noch nicht zuverlässig einzuschätzen. Wir werden zeitnah über den Fortschritt und die finanziellen Auswirkungen berichten.

Wien, am 13. März 2019

Der Vorstand

Heimo Scheuch Willy Van Riet Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands,

verantwortlich für den Bereich Finanzen

Jahresabschluss Wienerberger AG

Bilanz

AKTIVA 31.12.2018 31.12.2017
in EUR in TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus
abgeleitete Lizenzen 10.782.713 5.117
10.782.713 5.117
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf
fremdem Grund
8.280.283 8.862
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.253.395 2.868
11.533.678 11.730
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.665.905.294 2.733.814
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.024.162.044 874.653
3. Beteiligungen 6.439.623 6.440
4. Wertpapiere und Wertrechte des Anlagevermögens 4.668.078 5.018
3.701.175.039 3.619.925
3.723.491.430 3.636.772
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Fertige Erzeugnisse und Waren 11.148.397 7.508
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 98.593 581
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 0; Vorjahr: TEUR 63
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 192.209.567 205.835
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 7.500.000; Vorjahr: TEUR 8.197
3. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 1.636.501 17.662
193.944.661 224.078
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 22.579 47
205.115.636 231.634
C. Rechnungsabgrenzungsposten 6.223.914 1.725
D. Aktive latente Steuern 8.500.000 13.250
3.943.330.980 3.883.381
PASSIVA 31.12.2018 31.12.2017
in EUR in TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes, eingefordertes und einbezahltes Grundkapital 117.526.764 117.527
Eigene Anteile -2.785.628 -570
114.741.136 116.956
II. Kapitalrücklagen
1. Gebundene 1.675.118.239 1.675.118
III. Gewinnrücklagen
1. Andere Rücklagen (freie Rücklagen) 457.349.840 502.346
IV. Rücklagen für eigene Anteile (gebunden) 2.785.628 570
V. Bilanzgewinn 64.047.148 39.065
davon Gewinnvortrag: EUR 4.252.638; Vorjahr: TEUR 767
2.314.041.991 2.334.056
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 9.344.379 8.150
2. Rückstellungen für Pensionen 18.554.438 17.456
3. Steuerrückstellungen 0 3
4. Sonstige Rückstellungen 23.840.581 21.104
51.739.398 46.713
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 822.173.000 672.188
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 0; Vorjahr: TEUR 100.000
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 822.173.000 Vorjahr: TEUR 572.188
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 187.381.217 283.784
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 37.381.217 Vorjahr: TEUR 97.498
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 150.000.000 Vorjahr: TEUR 186.286
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.034.886 1.888
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 2.987.497; Vorjahr: TEUR 1.734
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 47.389; Vorjahr: TEUR 154
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 538.795.589 517.877
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 538.348.571; Vorjahr: EUR 517.447
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 447.018 Vorjahr: TEUR 429
5. Sonstige Verbindlichkeiten 26.164.898 26.876
davon aus Steuern: EUR 71.164 Vorjahr: TEUR 53
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 462.113; Vorjahr: TEUR 395
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 25.835.298; Vorjahr: TEUR 26.876
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 329.600; Vorjahr: TEUR 0
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 604.552.584; Vorjahr: TEUR 743.555
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 972.997.007; Vorjahr: TEUR 759.057
1.577.549.591 1.502.612
3.943.330.980 3.883.381

Gewinn- und Verlustrechnung

2018 2017
in EUR in TEUR
1. Umsatzerlöse 69.850.015 59.060
2. Andere aktivierte Eigenleistungen 0 283
3. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung
zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 2.531.652 3.109
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 230.868 272
c) Übrige 4.639.298 7.401.818 1.939 5.320
4. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen
a) Aufwendungen für bezogene Leistungen -10.192.166 -10.927
5. Personalaufwand
a) Gehälter -26.720.937 -24.572
b) Soziale Aufwendungen -13.172.125 -7.352
davon für Altersversorgung EUR 1.471.057; Vorjahr: TEUR 774
davon für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen EUR 1.250.999; Vorjahr: TEUR 1.904
davon für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
EUR 4.689.556; Vorjahr: TEUR 4.288 -39.893.062 -31.924
6. Abschreibungen
a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen -3.326.189 -2.927
davon außerplanmäßige Abschreibungen: EUR 0
Vorjahr: TEUR 510
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen fallen -165.729 -124
b) Übrige -39.482.803 -39.648.532 -21.512 -21.636
8. Zwischensumme aus Z 1. bis 7. (Betriebsergebnis) -15.808.116 -2.750
2018 2017
in EUR in TEUR
8. Zwischensumme aus Z 1. bis 7. (Betriebsergebnis) -15.808.116 -2.750
9. Erträge aus Beteiligungen
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 118.624.207 189.601.186 119.461
Vorjahr: TEUR 118.299
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des
Finanzanlagevermögens 42.030.893 32.880
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 41.961.893
Vorjahr: TEUR 32.799
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.601.131 5.564
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 725.726
Vorjahr: TEUR 2.460
12. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu
Finanzanlagen 3.214.357 3.549
13. Aufwendungen aus Finanzanlagen -95.505.889 -92.944
davon Abschreibungen EUR 95.505.889
Vorjahr TEUR 92.868
davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen
EUR 95.159.059; Vorjahr: TEUR 92.865
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -46.716.625 -47.705
davon betreffend verbundene Unternehmen:
EUR 6.038.450; Vorjahr: TEUR 6.301
15. Zwischensumme aus Z 9. bis 14. (Finanzergebnis) 95.225.053 20.804
16. Ergebnis vor Steuern 79.416.937 18.054
17. Steuern vom Einkommen (und vom Ertrag) -19.622.428 20.244
davon latente Steuern: Aufwand EUR 4.750.000
Vorjahr: Ertrag TEUR 13.250
davon Erträge aus Steuergutschriften und aus der Auflösung von nicht
bestimmungsgemäß verwendeten Steuerrückstellungen EUR 157.140;
Vorjahr: EUR 1.538
18. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss 59.794.509 38.298
19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 4.252.638 767
20. Bilanzgewinn 64.047.148 39.065

Anhang

Allgemeine Erläuterungen

Der vorliegende Jahresabschluss wurde aufgestellt nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung und der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln. Die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren.

Die Wienerberger AG als börsennotierte Gesellschaft erstellt einen Konzernabschluss, in den sämtliche wesentlichen Tochtergesellschaften der Wienerberger AG einbezogen werden. Der Konzernabschluss wird beim Firmenbuchgericht Wien hinterlegt. Die Wienerberger AG ist im Sinne des § 221 UGB eine große Kapitalgesellschaft.

Aufgrund der Angabe von Beträgen in ganzen EUR bzw. in TEUR kommt es zu rundungsbedingten Differenzen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Allgemeine Grundsätze

Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gehen von der Fortführung des Unternehmens aus.

1. Anlagevermögen

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßig lineare Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagengruppen.

Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibung hinausgehende wesentliche und andauernde Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Die Abschreibungen auf Anlagenzugänge im ersten bzw. zweiten Halbjahr sind mit vollen bzw. halben Jahresraten angesetzt worden. Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Jahr der Anschaffung aktiviert und voll abgeschrieben.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Bei

nachhaltigen und wesentlichen Wertminderungen werden niedrigere Werte angesetzt. Den beizulegenden Wert ermitteln wir auf Basis einer Unternehmensbewertung. Als verbundene Unternehmen werden alle Gesellschaften angesehen, die mittelbar oder unmittelbar im Mehrheitsbesitz oder unter der einheitlichen Leitung der Wienerberger AG stehen.

Wertpapiere des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskursen oder bei Vorliegen dauernder niedrigerer Börsenstichtagskurse mit diesen bewertet.

Ausleihungen an verbundene Unternehmen sind zum Nennbetrag bewertet, Ausleihungen in Fremdwährungen werden mit dem Anschaffungskurs bzw. dem niedrigeren Geldkurs am Bilanzstichtag oder gesichertem Kurs umgerechnet.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens nehmen wir dann vor, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt höchstens auf den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt.

2. Umlaufvermögen

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennbetrag bewertet, erforderliche Wertberichtigungen werden vorgenommen. Fremdwährungsforderungen werden mit Anschaffungskursen bzw. dem niedrigeren Devisen-Geldkurs am Bilanzstichtag oder gesicherten Kursen umgerechnet. Für alle erkennbaren Risiken werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet.

Emissionszertifikate werden zum Erwerbszeitpunkt mit den jeweiligen Anschaffungskosten aktiviert und in der Folge unter Beachtung des Anschaffungskostenprinzips bewertet.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens nehmen wir vor, wenn die Gründe für die Abschreibung weggefallen sind.

3. Laufende und latente Ertragsteuern

Die Position der laufenden Ertragsteuern betrifft die auf das abgeschlossene Geschäftsjahr entfallende, auf Basis der steuerlichen Vorschriften ermittelte Körperschaftssteuer.

Die Wienerberger AG hat im Geschäftsjahr 2005 die Möglichkeit der Bildung einer "Unternehmensgruppe" gemäß § 9 KStG genutzt. Die Wienerberger AG ist Gruppenträgerin einer Gruppe von 16 (Vorjahr: 16) Gruppenmitgliedern. In die Gruppe wurden ausschließlich inländische, unmittelbare und mittelbare Tochtergesellschaften einbezogen.

Vom Gruppenträger werden die vom Gruppenmitglied verursachten Körperschaftssteuerbeträge mittels Belastungsmethode überrechnet. Im Verlustfall wird die Steuerumlage gutgeschrieben, bei zukünftigen Gewinnen des Gruppenmitglieds werden die Verluste mittels Verlustverrechnung verwendet.

Die steuerlichen Ergebnisse der Gruppenmitglieder werden dabei der Wienerberger AG zugerechnet, die die resultierende gruppenweite Körperschaftsteuer an die Abgabenbehörde leistet.

Für Unterschiede zwischen unternehmensrechtlichen und den steuerrechtlichen Wertansätzen bei Vermögensgegenständen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und

Jährliche Fluktuation nach Dienstalter:

Rechnungsabgrenzungsposten, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, bilden wir in Höhe der sich insgesamt ergebenden Steuerbelastung eine Rückstellung für passive latente Steuern. Führen diese Unterschiede in Zukunft zu einer Steuerentlastung, setzen wir diese als aktive latente Steuern in der Bilanz an. Im Jahr 2018 bildeten wir eine aktive latente Steuer für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 8.500 (Vorjahr: TEUR 13.250).

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit dem aktuellen Körperschaftsteuersatz von 25% ohne Berücksichtigung einer Abzinsung.

4. Rückstellungen

Die Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden 2018 nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem laufenden Einmalprämienverfahren (Projected Unit Credit Methode) gemäß IAS 19 unter Zugrundelegung eines Pensionseintrittsalters von 65 (Männer) bzw. 65 (Frauen) Jahren und eines Rechnungszinssatzes von 1,20% (Vorjahr: 1,06%) bei der Berechnung der Abfertigungsrückstellung und 1,20% bei der Jubiläumsgeldrückstellung (Vorjahr 1,18%) berechnet. Es wird ein Gehaltstrend von 2,0% p.a. (Vorjahr 1,8% p.a.) für zukünftige Jahre und eine Fluktuation laut Tabelle in die Berechnung einbezogen.

Dienstalter 2018 2017
0 bis 2 Jahre 9,50% 9,50%
3 bis 4 Jahre 15,00% 15,00%
5 bis 14 Jahre 7,00% 7,00%
15 bis 99 Jahre 4,00 % 4,00%

Die Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen aufgrund von rechtsverbindlichen, individuellen Zusagen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem laufenden Einmalprämienverfahren (Projected Unit Credit Methode) gemäß IAS 19 unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 1,41% (Vorjahr: 1,37%) gebildet. Eine Erhöhung der liquiden Pensionen von 2,5% p.a. für zukünftige Jahre wird in die Berechnung einbezogen, es wird keine Fluktuation berücksichtigt.

Der Zinsaufwand für die Pensions-, Abfertigungsund Jubiläumsgeldrückstellung wird im Finanzergebnis ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen werden nach dem Grundsatz der kaufmännischen Vorsicht in Höhe des voraussichtlichen Anfalls gebildet. Langfristige Rückstellungen mit einem erwarteten Zahlungszeitpunkt von mehr als einem Jahr nach dem Bilanzstichtag, werden entsprechend ihrer Laufzeit mit einem marktüblichen Zinssatz abgezinst.

Aufgrund der neu veröffentlichen Sterbetafeln, kommt es bei der Pensionsrückstellung zu einem erhöhten Ergebniseffekt. Diesen Unterschiedsbetrag in Höhe von 1.665 TEUR verteilen wir gemäß der Override Verordnung vom Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz über 5 Jahre.

5. Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag, dem Nennwert bzw. dem höheren zum Bilanzstichtag beizulegenden Wert angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit Anschaffungskursen bzw. mit dem höheren Devisen-Briefkurs am Bilanzstichtag angesetzt.

Erläuterungen zur Bilanz und Gewinnund Verlustrechnung

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in einer getrennten Aufstellung (Anlage 1) dargestellt.

Die bebauten Grundstücke enthalten Grundwerte von 3 TEUR (Vorjahr: 72 TEUR).

Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind Fondsanteile im Wert von 4.560 TEUR (Vorjahr: 4.906 TEUR). Das Deckungskapital aus Rückdeckungsversicherungen für Pensionsrückstellungen beträgt 109 TEUR (Vorjahr: 112 TEUR). Zum Bilanzstichtag 31.12.2018 gibt es Ausleihungen an die Wienerberger Finanz Service GmbH, Wien in Höhe von 20.143 TEUR (Vorjahr: 106.312 TEUR) mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Am 15. Februar 2018 wurde die Wienerberger Epsilon Beteiligungs GmbH (Österreich) mit der Erklärung zur Errichtung einer Gesellschaft gegründet. Mit Generalversammlungsbeschluss vom 5. Juni 2018 der WB East European Holding B.V., Zaltbommel (Niederlande) als übertragende Gesellschaft und mit Generalversammlungsbeschluss vom 21. Juni 2018 der Wienerberger Epsilon Beteiligungs GmbH, Wien als übernehmende Gesellschaft wurde der Verschmelzungsplan der beiden Gesellschaften vom 21. Juni 2018 beschlossen.

In einem weiteren Schritt wurde die Wienerberger Epsilon Beteiligungs GmbH, Wien mit Vertrag vom 21. Juni 2018 als übertragende Gesellschaft in die Tondach Beteiligungs GmbH, Wien als übernehmende Gesellschaft verschmolzen. Da die Tondach Beteiligungs GmbH, Wien keine unmittelbare Tochtergesellschaft der Wienerberger AG ist, wurde der Zugang der Beteiligung bei der Wienerberger Anteilsverwaltung GmbH, Wien, gebucht.

Bei der Gesellschaftersitzung am 27. Juni 2018 wurde eine Kapitalherabsetzung bei der Wienerberger Asset Management N V, Zonnebeke (Belgien) in Höhe von 7.997 TEUR beschlossen.

Mit Beschluss Nr. 5 vom 28. Juni 2018 wurde ein Gesellschafterzuschuss in Höhe von 2.730 TEUR an die OOO "Wienerberger Kirpitsch", Kiprevo (Russland) beschlossen.

Mit der Verpflichtungserklärung zur Leistung von Gesellschafterzuschüssen am 5. September 2018 wurden über die Wienerberger Anteilsverwaltung GmbH, Wien die Zuschüsse an die Tondach Beteiligungs GmbH, Wien in Höhe von 10.260 TEUR, WIBRA Tondachziegel Beteiligungs-GmbH, Wien in Höhe von 9.990 TEUR und die Wienerberger Roof Asset Management GmbH, Wien in Höhe von 6.750 TEUR durchgeführt.

Am 12. Dezember 2018 wurde ein Gesellschafterzuschuss in Höhe von 2.500 TEUR zur Erhöhung der freien Reserve der Wienerberger AS, Aseri (Estland) beschlossen.

Die Anteile an der Wienerberger GmbH, Hannover (Deutschland), Wienerberger A/S, Helsinge (Dänemark), Wienerberger AS, Aseri (Estland), OOO "Wienerberger Kirpitsch", Kiprevo (Russland), OOO "Wienerberger Kurkachi", Kurkachi (Russland) und Wienerberger India Private Limited, Bangalore (Indien) wurden insgesamt um 95.159 TEUR wertberichtigt.

Die Anteile an der Wienerberger OY AB, Helsinki (Finnland) wurden um 3.000 TEUR zugeschrieben.

Beteiligungsgesellschaften der Wienerberger AG (ab 20%):

Beteiligungen für Anhang

Gesellschaft Sitz Anteil Währung Grund-
/Stammkapi
tal (in TLW)
Währung Eigenkapital
inkl. unverst.
Rückl. (in
TLW) 2018
Jahresüber
schuss/-fehlbetrag
(inTLW) 2018
Wienerberger International N.V. Zaltbommel 100,00 EUR 50 EUR 219.388 24.156
Wienerberger Finance Service B.V. Zaltbommel 100,00 EUR 18 EUR 6.474 19.934
Wienerberger NV Kortrijk 99,99 EUR 47.558 EUR 219.813 26.762
Wienerberger Asset Management NV Zonnebeke 99,96 EUR 5.238 EUR 13.448 416
WK Services NV Kortrijk 99,99 EUR 32.226 EUR 16.937 135
Wienerberger GmbH Hannover 100,00 EUR 9.500 EUR 122.431 -22.447
Steinzeug - Keramo GmbH Frechen 10,00 EUR 1.841 EUR 27.663 -14.933
Wienerberger Österreich GmbH Hennersdorf 99,9986 EUR 5.000 EUR 57.486 10.950
Wienerberger Anteilsverwaltung
GmbH
Wien 100,00 EUR 35 EUR 1.468.407 137.314
Semmelrock International GmbH Wien 100,00 EUR 3.000 EUR 104.934 3.867
Wienerberger S.p.A. Bubano di
Mordano
100,00 EUR 10.000 EUR 12.101 2.856
Wienerberger A/S Helsinge 100,00 DKK 10.001 DKK 99.875 -18.774
Wienerberger OY AB Helsinki 100,00 EUR 1.000 EUR 9.954 783
Wienerberger AS Aseri 100,00 EUR 1.541 EUR -1.920 -4.292
OOO "Wienerberger Kirpitsch" Kiprevo 100,00 RUR 612.695 RUR 335.417 -498.084
OOO "Wienerberger Kurkachi" Kurkachi 100,00 RUR 650.036 RUR 458.644 -198.197
UAB Wienerberger Statybine Keramika
sp.Z.o.o.
Vilnius 100,00 LTL 10 EUR -282 -44
Wienerberger EOOD Sofia 100,00 BGN 12.500 BGN 25.876 11.808
General Shale Building Materials Inc. Johnson City 100,00 USD 1 USD -1.625 -133
Wienerberger India Private Limited Bangalore,
Karnataka
99,99 INR 934.167 INR 1.204.507 83.343

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultierten mit 176.675 TEUR (Vorjahr: 106.980 TEUR) überwiegend aus Verrechnungs- und Finanzierungsbeziehungen.

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände enthielten Erträge in Höhe von 51 TEUR (Vorjahr: 16.697 TEUR), die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.

Es bestanden Forderungen an Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 16 TEUR (Vorjahr: 15 TEUR).

3. Aktive latente Steuern

Zum Bilanzstichtag wurden folgende abzugsfähige temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz identifiziert:

in EUR
abzugsfähige offene Siebtel Gruppenträger WBI
142.632.058
Immaterielle Vermögensgegenstände
1.946.256
Sachanlagen
403.332
Aktive Rechnungsabgrenzung
2.198.503
Unversteuerte Rücklagen
-6.625.743
Rückstellung für Abfertigungen
6.567.646
31.12.2018 31.12.2017
in TEUR
107.324
3.376
384
1.782
-6.626
5.626
Rückstellung für Pensionen
9.419.723
8.445
Sonstige Rückstellungen
1.513.557
1.462
Saldierte Temporäre Differenzen
15.423.273
14.449
Betrag Gesamtdifferenzen
158.055.331
121.773
nicht angesetzte abzugsfähige temporäre Differenzen
-15.423.273
-14.449
nicht angesetzte steuerliche Verlustvorträge
-108.632.058
-54.324
Angesetzte temporäre Differenzen und Verlustvorträge
34.000.000
53.000
Daraus resultierende latente Steuern per 31.12. (25%)
8.500.000
13.250

4. Eigenkapital

Das Grundkapital der Wienerberger AG beträgt 117.526.764,00 EUR und ist in 117.526.764 nennwertlose Stückaktien zerlegt, alle Aktien sind voll einbezahlt.

Die eigenen Aktien wurden aufgrund der Änderung gemäß RÄG 2014 mit dem Nennbetrag von 2.785.628 EUR vom Grundkapital abgesetzt.

In der 149. ordentlichen Hauptversammlung wurde beschlossen, vom Bilanzgewinn 2017 eine Dividende von 0,30 € je Stückaktie, sohin 35.258.029,20 EUR abzüglich eines anteiligen Betrages für die eigenen Anteile von 445.586,70 EUR, somit 34.812.442,50 EUR auszuschütten und den verbleibenden Betrag von 4.252.638,48 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.

Der Vorstand wurde in der 148. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 19. Mai 2017 ermächtigt, gem. § 65 Abs.1 Z4 AktG für einen Zeitraum

von 30 Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung eigene Aktien im Ausmaß von 2% des Grundkapitals

  • I. zum Zweck der direkten, unentgeltlichen oder verbilligten Übertragung dieser Aktien an Mitarbeiter im Wienerberger-Konzern und/oder
  • II. zum Zweck der unentgeltlichen oder verbilligten Übertragung dieser Aktien an einen Mitarbeiterbeteiligungsfonds nach in- oder ausländischem Recht, insbesondere an einen solchen, der ausschließlich Aktien der Wienerberger AG hält und dessen Anteilseigner Mitarbeiter im Wienerberger-Konzern sind und/oder
  • III. zum Zweck der unentgeltlichen oder verbilligten Übertragung dieser Aktien an eine Belegschaftsbeteiligungsstiftung, deren Begünstigte Mitarbeiter im Wienerberger-Konzern sind, zu erwerben.

Der Vorstand wurde in der 149. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 14. Juni 2018 ermächtigt, im gesetzlich jeweils höchstzulässigen Ausmaß eigene Stückaktien, höchstens zum Zweifachen des Börsenkurses vom 14. Juni 2018 und mindestens zum Rechenwert von einem Euro pro Aktie, während der Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung zu erwerben, und rückgekaufte Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung entweder einzuziehen, wieder zu verkaufen oder eigene Aktien auf eine andere Weise als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern. Diese Ermächtigung ersetzte die in der Hauptversammlung vom 12. Mai 2016 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien.

Darüber hinaus wurde in der 145. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 16. Mai 2014 ein genehmigtes Kapital im Ausmaß von 15% des Grundkapitals beschlossen. Hierbei handelt es sich um die Ermächtigung zur Durchführung einer Kapitalerhöhung gegen Bar- oder Sacheinlage. Der Vorstand wurde damit wie bereits in der Vergangenheit ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren, d.h. bis zum 26. Juni 2019, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Das Grundkapital kann um maximal 17.629.014 EUR durch Ausgabe von bis zu 17.629.014 neuer, auf Inhaber oder Namen lautender Stückaktien erhöht werden. Eine Durchführung kann gegebenenfalls in mehreren Tranchen erfolgen. Die Art der Aktien, der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Grundsätzlich haben die Aktionäre das gesetzliche Bezugsrecht. Der Vorstand wurde jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in zwei be-

sonderen Fällen auszuschließen. Erstens für eine Kapitalerhöhung im Falle einer Sacheinlage zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen sowie zweitens bei Mehrzuteilungsoptionen im Rahmen der Platzierung neuer Aktien der Gesellschaft (Greenshoe).

5. Rückstellungen

Die Entwicklung der Rückstellungen ist in einer getrennten Aufstellung (Anlage 2) dargestellt.

Die sonstigen Rückstellungen von 23.841 TEUR (Vorjahr: 21.104 TEUR) enthielten Rückstellungen für nicht konsumierten Urlaub von 4.122 TEUR (Vorjahr: 3.104 TEUR) und Rückstellungen für variable Gehaltsbestandteile in Höhe von 10.061 TEUR (Vorjahr: 10.755 TEUR), die in der Folgeperiode ausbezahlt werden. Für das LTI-Programm 2018 wurde eine Rückstellung von 2.880 TEUR (Vorjahr: 2.940 TEUR) gebildet.

Die übrigen Rückstellungen enthielten eine Rückstellung von 4.594 TEUR (Vorjahr 4.808 TEUR) für derivative Finanzinstrumente mit negativen Marktwerten.

6. Derivative Finanzinstrumente

Im Jahr 2018 hat die Wienerberger AG Zinsswaps zur Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken sowie bis 2017 in geringerem Umfang Zins-Währungsswaps zur Absicherung gegen Translationsrisiken eingesetzt. Der Marktwert der Zinsswaps mit einem Volumen von 100.000 TEUR (Vorjahr: 150.000 TEUR) stellte sich wie folgt dar:

Zinsswaps 2018 2017
Positive Marktwerte 0 834
Negative Marktwerte -4.594 -4.808
-4.594 -3.974

Der aktuelle Marktwert der Zins-Währungsswaps mit einem Volumen von 0 TEUR (Vorjahr: 62.536 TEUR) beträgt:

Zins-Währungs Swaps 2018 2017
Positive Marktwerte 0 7.124
Negative Marktwerte 0 0
0 7.124

Die verwendeten Bewertungen werden vom internen Treasury Management System unter Anwendung aner-

7. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren mit 536.801 TEUR (Vorjahr: 516.393 TEUR) überwiegend aus Verrechnungsbeziehungen und aus dem Kontenpooling mit der Wienerberger Finanz Service GmbH. Sämtliche langfristigen externen Finanzverbindlichkeiten (Anleihen, Bankverbindlichkeiten) der Wienerberger AG werden mit den gleichen Konditionen direkt an die Wienerberger Finanz Service GmbH weitergegeben. Diese Verrechnungsbeziehung wird bis zur Tilgung der jeweiligen externen Verbindlichkeit der Wienerberger AG Bestand haben und gleichzeitig abgebaut werden.

Im Jahr 2018 gab es Verbindlichkeiten in Höhe von 42.000 TEUR (Vorjahr: 69.000 TEUR) gegenüber Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von über fünf Jahren.

In den sonstigen Verbindlichkeiten waren Aufwendungen in Höhe von 24.211 TEUR (Vorjahr: 23.486 TEUR) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.

Von der Hybridanleihe mit einem ursprünglichen Nominalbetrag von 272.188 TEUR wurde im Jahr 2018 ein Teil in Höhe von 15 TEUR zurückgekauft, wodurch

kannter finanzmathematischer Verfahren (Mark-to-Market) berechnet und mit Daten plausibilisiert, die von den kontrahierenden Banken zur Verfügung gestellt werden.

die Verbindlichkeit per 31.12.2018 noch 272.173 TEUR betrug. Wienerberger verfügt auch für den verbleibenden Teil der Hybridanleihe über eine Call Option, die erstmals in 2021 ausgeübt werden kann. Dies bedeutet, dass die Wienerberger AG über die Rückzahlung der Hybridanleihen frei entscheiden kann. Zusätzlich ist die Hybridanleihe gegenüber allen bestehenden und zukünftigen Verbindlichkeiten nachrangig gestellt.

Die Wienerberger AG hat mit 2. Mai 2018 eine nicht konvertible, endfällige 6-jährige Anleihe mit 2% Verzinsung in der Höhe von 250.000 TEUR begeben. Mit dem Erlös dieser Anleihe wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr die im Jahr 2011 emittierte Anleihe mit einem Nominalwert von 100.000 TEUR und einem Kupon von 5,25% zur Gänze getilgt. Somit bestand am Stichtag eine Anleihenverbindlichkeit in Höhe von 250.000 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren.

Darüber hinaus besteht noch eine nicht konvertible, endfällige 7-jährige Anleihe der Wienerberger AG in der Höhe von 300.000 TEUR, die mit 18. April 2013 mit einer Verzinsung von 4% begeben wurde.

8. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:

in TEUR
in TEUR
Garantien
Kreditlinien
55.000
Nachschussverpflichtung Pensionsrückstellung
31.575
Rekultivierungsverpflichtungen
7.889
Übrige
18.248
(davon für verbundene Unternehmen)
(112.712)
(150.597)
31.12.2018 31.12.2017
77.000
53.220
5.292
15.084
112.712 150.597

Die Wienerberger AG garantiert der Wienerberger S.p.A, Italien und Wienerberger A/S, Dänemark zumindest für die nächsten 12 Monate ab dem Datum der Gesellschafterversammlung die erforderliche finanzielle Unterstützung zur Fortführung des Betriebes.

Zusätzlich zu den oben angeführten Haftungsverhältnissen bestanden Bankgarantien gegenüber Dritten bei der UniCredit Bank Austria AG in Höhe von 449 TEUR (Vorjahr: 677 TEUR).

Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen bestanden auf Grund von Leasing-, Lizenz-, Miet- und Pachtverträgen Verpflichtungen in folgendem Umfang:

2018 2017
in TEUR in TEUR
im folgenden Jahr 1.919 1.763
in den folgenden 5 Jahren 1.039 1.797

9. Umsatzerlöse

Unter den Umsatzerlösen werden Erlöse aus Leistungsbeziehungen mit Tochtergesellschaften der Wienerberger Gruppe in Höhe von 69.333 TEUR (Vorjahr: 58.777 TEUR) bzw. auch mit Gesellschaften außerhalb der Wienerberger Gruppe in Höhe von 517 TEUR (Vorjahr: 283 TEUR) ausgewiesen.

Die Umsatzerlöse mit verbundenen Unternehmen nach Regionen gegliedert, ergaben im Jahr 2018 im Inland 6.315 TEUR (Vorjahr: 5.657 TEUR ), Europa 61.391 TEUR (Vorjahr: 51.928 TEUR), Nordamerika 1.405

TEUR (Vorjahr: 962 TEUR) und Sonstige 222 TEUR (Vorjahr: 230 TEUR). Die Umsatzerlöse außerhalb der Wienerberger Gruppe waren ausschließlich im Inland.

10. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge resultierten im Wesentlichen aus Erlösen aus dem Abgang von Sachanlagevermögen, aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen, aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen, Erträge aus Kursdifferenzen sowie Weiterverrechnungen an Tochtergesellschaften.

11. Personalaufwand

Im Personalaufwand sind Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen in folgendem Ausmaß enthalten:

2018 2017
in TEUR in TEUR
Vorstände und leitende Angestellte 1.855 1.672
Andere Arbeitnehmer 867 1.006
2.722 2.678

Versicherungsmathematische Verluste von 2.400 TEUR (Vorjahr: 1.238 TEUR) wurden erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst.

In Mitarbeitervorsorgekassen für Abfertigungen wurden 228 TEUR (Vorjahr: 202 TEUR) einbezahlt. Aus der Veränderung der Pensionsrückdeckungsversicherung resultierte ein Aufwand von 4 TEUR (Vorjahr: Aufwand 24 TEUR).

In den Gehältern waren Aufwendungen in Höhe von 154 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) für Dotierung und Erträge in Höhe von 38 TEUR (Vorjahr: 204 TEUR) für Auflösung der Jubiläumsgeldrückstellung enthalten.

Im Durchschnitt des Jahres 2018 wurden 233 (Vorjahr: 213) Angestellte beschäftigt.

Der fixe Gehaltsbestandteil der Vorstandsmitglieder betrug im Geschäftsjahr 1.400.953 EUR (Vorjahr: 1.290 TEUR). Die variablen Bestandteile werden in eine kurzfristige und eine langfristige Vergütungskomponente aufgeteilt. Der 2018 erworbene Anspruch auf die kurzfristige variable Vergütungskomponente, der im Jahr 2019 ausbezahlt wird, betrug 1.314.304 EUR (Vorjahr: 1.290 TEUR). Für die langfristige Vergütungskomponente wurde ein Anspruch in 2018 in Höhe von 1.159.466 EUR (Vorjahr: 1.290 TEUR) erworben, welche in Abhängigkeit vom Erreichen der Zielvorgaben über drei Jahre in drei gleich hohen Teilbeträgen ausbezahlt wird. An frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen wurden Zahlungen von 861.162 EUR (Vorjahr: 848 TEUR) geleistet. Die Aufsichtsratsvergütung belief sich 2018 (Auszahlung im Jahr 2019) auf insgesamt 799.567 EUR (Vorjahr: 663 TEUR Auszahlung im Jahr 2018).

Im Berichtsjahr 2018 wurden dem Vorstand der Wienerberger AG aus dem LTI Programm insgesamt 68.000 (Vorjahr: 76.700) und den übrigen Teilnehmern insgesamt 30.500 virtuelle Anteile gewährt (Vorjahr: 72.000). Ab dem Jahr 2018 wurde für einen Teil der übrigen Teilnehmer anstelle des anteilsbasierten LTI Programmes ein Cash LTI Programm eingeführt. Im Jahr 2018 betrug der erworbene Anspruch des Cash LTI Programmes 670.000 EUR.

Haftungsverpflichtungen gegenüber Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats bestehen nicht, und es wurden auch keine Kredite an diese vergeben.

12. Erträge und Aufwendungen aus Beteiligungen

Gewinnausschüttungen aus verbundenen Unternehmen werden grundsätzlich mit Datum des Gewinnausschüttungsbeschlusses vereinnahmt. Im Geschäftsjahr 2018 resultierten Beteiligungserträge von verbundenen Unternehmen in Höhe von 188.624 TEUR (Vorjahr: 79.099 TEUR). In 2018 kam es zu keiner phasengleichen Ausschüttung einer Tochtergesellschaft (Vorjahr: 39.200 TEUR an die Wienerberger Anteilsverwaltung GmbH).

Im Jahr 2018 wurde eine Zuschreibung der Beteiligung Wienerberger OY AB, Helsinki (Finnland) in Höhe von 3.000 TEUR vorgenommen (Vorjahr: 0 TEUR).

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen betreffen die Abschreibungen auf Beteiligungen an der Wienerberger GmbH, Hannover (Deutschland), Wienerberger A/S, Helsinge (Dänemark), Wienerberger AS, Aseri (Estland), OOO "Wienerberger Kirpitsch", Kiprevo (Russland), OOO "Wienerberger Kurkachi", Kurkachi (Russland) und Wienerberger India Private Limited, Bangalore (Indien)

mit einem Gesamtwert in Höhe von 95.159 TEUR (Vorjahr Wienerberger GmbH, Hannover (Deutschland), Wienerberger OY AB, Helsinki (Finland), Wienerberger AS, Aseri (Estland), Wienerberger India Private Limited, Bangalore (Indien) und Wienerberger A/S, Helsinge (Dänemark) mit einem Gesamtwert in Höhe von 92.860 TEUR).

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

In diesem Posten sind Zinsaufwendungen in Höhe von insgesamt 46.717 TEUR (Vorjahr: 47.705 TEUR) enthalten, die sich aus Zinsaufwendungen gegenüber Dritten in Höhe von 40.678 TEUR (Vorjahr: 41.404 TEUR) sowie gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 6.038 TEUR (Vorjahr: 6.301 TEUR) zusammensetzen. Darüber hinaus sind Zinskomponenten aus der Abzinsung von Sozialkapitalrückstellungen in Höhe von 331 TEUR (Vorjahr: 298 TEUR) enthalten.

14. Steuern vom Einkommen und Ertrag

In ihrer Eigenschaft als Gruppenträger ist die Wienerberger AG Empfängerin von Steuerumlagen von inländischen Tochtergesellschaften. Aus positiven und negativen Steuerumlagen, die das Jahr 2018 betreffen, resultierte ein Steueraufwand von 14.308 TEUR (Vorjahr: Steuerertrag 5.810 TEUR).

Im Berichtsjahr betrug der gesamte Steueraufwand 14.872 TEUR. Darin waren die Steuerumlage 2018 und die Korrekturen aus Vorjahren enthalten. Im Vorjahr stand ein Steuerertrag von 6.994 TEUR zu Buche.

15. Honorar Abschlussprüfer

Gemäß § 237 Z 14 UGB wird auf die Aufschlüsselung der Aufwendungen für die Abschlussprüfung, für andere Bestätigungsleistungen, für Steuerberatungsleistungen und für sonstige Leistungen verzichtet. Die Angabe erfolgt im Konzernabschluss der Wienerberger AG.

16. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Bis zur Freigabe des Einzelabschlusses am 15.3.2019 wurden 159.929 Stück Wienerberger Aktien im Rahmen der durch die Hauptversammlung erteilten Ermächtigung um 2.918 TEUR zurückgekauft. Die im Zeitraum November 2018 bis 3. Jänner 2019 zurückgekauften 1.175.268

Stück Wienerberger Aktien werden eingezogen, das Verfahren wurde bereits vom Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt und die Einziehung der Aktien beantragt. Ferner erfolgte ein anteiliger Rückkauf der Hybridanleihe mit einem Nominale von 5.043 TEUR.

17. Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 64.047.148 EUR einen Betrag von 57.290.603,50 EUR auszuschütten und den verbleibenden Betrag von 6.756.544,32 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.

18. Aufsichtsrat und Vorstand der Wienerberger AG

AUFSICHTSRAT

DDr. Regina Prehofer, Vorsitzende Peter Johnson, Stellvertreter der Vorsitzenden Dr. Wilhelm Rasinger Franz-Josef Haslberger bis 14.06.2018 Christian Jourquin Dr. Myriam Meyer Caroline Grégoire Sainte Marie David Charles Davies Peter Steiner ab 14.06.2018 Claudia Schiroky *) Gerhard Seban *) Gernot Weber *)

*) vom Betriebsrat delegiert

VORSTAND

Dr. Heimo Scheuch, Vorsitzender Willy Van Riet

Der Vorstand der Wienerberger AG

Wien, am 13. März 2019

Heimo Scheuch Willy Van Riet Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands,

verantwortlich für den Bereich Finanzen

Anlage 1

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2018:

Anschaffungs- oder Herstellungkosten
in TEUR Stand am
1.1.2018
Zugänge Abgänge Stand am
31.12.2018
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen
42.799 7.484 1 50.282
42.799 7.484 1 50.282
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
10.321 0 291 10.030
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.773 1.426 441 11.758
21.094 1.426 732 21.788
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.280.419 239.510 215.259 3.304.670
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 874.653 442.098 292.589 1.024.162
3. Beteiligungen 6.440 0 0 6.440
4. Wertpapiere und Wertrechte des Anlagevermögens 5.026 0 4 5.022
4.166.538 681.608 507.852 4.340.294
4.230.431 690.518 508.585 4.412.364
zu II./1. Beb. Grundst.u.Bauten a.fr.Grund
Grundwert 72 0 69 3
Gebäudewert 1.811 0 217 1.594
1.883 0 286 1.597
Unbebaute Grundstücke 8.438 0 5 8.433
10.321 0 291 10.030
kumulierte Abschreibungen
Stand am 1.1.2018 Zugänge Zuschreibungen Abgänge Stand am
31.12.2018
Buchwert am
31.12.2018
Buchwert am
31.12.2017
37.683 1.818 0 1 39.500 10.783 5.117
37.683 1.818 0 1 39.500 10.783 5.117
1.459 498 207 0 1.750 8.280 8.862
7.905 1.009 383 25 8.506 3.253 2.868
9.364 1.507 590 25 10.256 11.534 11.730
546.605 95.159 3.000 0 638.764 2.665.906 2.733.814
0 0 0 0 0 1.024.162 874.653
0 0 0 0 0 6.440 6.440
8 346 0 0 354 4.668 5.018
546.613 95.505 3.000 0 639.118 3.701.176 3.619.925
593.660 98.830 3.590 26 688.874 3.723.491 3.636.772
0 0 0 0 0 3 72
1.436 13 207 0 1.242 352 375
1.436 13 207 0 1.242 355 447
23 485 0 0 508 7.925 8.415
1.459 498 207 0 1.750 8.280 8.862

Anlage 2

Zusammensetzung und Entwicklung der Rückstellungen im Geschäftsjahr 2018:

in TEUR Stand am
1.1.2018
Verwendung Auflösung Zuweisung Stand am
31.12.2018
1. Rückstellung für Abfertigungen 8.150 1.194 9.344
2. Rückstellung für Pensionsverpflichtungen 17.456 906 2.004 18.554
3. Steuerrückstellungen 3 3 0
4. Jubiläumsgeldrückstellungen 442 9 38 186 581
5. Urlaubsrückstellungen 3.104 320 1.339 4.122
6. Sonstige Rückstellungen
Personalrückstellungen 10.851 7.908 74 7.264 10.132
Aufsichtsratvergütungen 655 655 810 810
Rechts- und Beratungskosten 728 556 142 2.823 2.853
Übrige 5.323 389 304 713 5.343
17.558 9.509 521 11.610 19.138
Summe 46.713 10.745 562 16.333 51.740

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der

Wienerberger AG, Wien,

bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für da an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen Sachverhalt und Problemstellung

In der Wienerberger AG bestehen Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von rd. 2.666 Mio EUR, die 67,6% des ausgewiesenen Vermögens darstellen. Für sämtliche Anteile an verbundenen Unternehmen wird von der Gesellschaft beurteilt, ob Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen beizulegenden Zeitwert vorliegen. Dabei wird überprüft, ob einerseits eine wesentliche statische Unterdeckung bei der Gegenüberstellung des Beteiligungsansatzes mit dem anteiligen Eigenkapital des verbundenen Unternehmens zum Bewertungsstichtag vorliegt oder ob andererseits externe und interne Einflussfaktoren vorliegen, die eine erhebliche Wertveränderung auslösen können. Im Anlassfall wird eine Unternehmensbewertung auf Basis von diskontierten Netto-Zahlungsmittelzuflüssen ermittelt.

Nähere Ausführungen zur Beteiligungsbewertung befinden sich im Anhang in den "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" im Abschnitt "1. Anlagevermögen".

Das Bewertungsergebnis hängt in hohem Maße von den Einschätzungen des Managements über die zukünftigen Zahlungsströme sowie von den verwendeten Diskontierungszinssätzen und Wachstumsraten ab. Die Bewertung ist daher mit wesentlichen Unsicherheiten behaftet. Vor diesem Hintergrund und der Komplexität der Bewertung sowie der Bedeutung der Anteile an verbundenen Unternehmen im Jahresabschluss der Gesellschaft haben wir diesen Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung als besonders wichtig bestimmt.

Prüferisches Vorgehen

Wir haben die vom Unternehmen durchgeführte Analyse der statischen Unterdeckung sowie der sonstigen externen und internen Einflussfaktoren für sämtliche Beteiligungen an verbundenen Unternehmen nachvollzogen. Wenn ein Auslöser für eine Werthaltigkeitsprüfung vorlag, haben wir die angesetzten Parameter mit unternehmensspezifischen Informationen sowie branchenspezifischen Marktdaten bzw. Markterwartungen aus externen und internen Datenquellen verglichen und das angewendete Bewertungsmodell hinsichtlich seiner Angemessenheit beurteilt.

Zur Plausibilisierung der Kapitalkosten mittels Vergleichsanalyse haben wir interne Experten hinzugezogen.

Die bei den Berechnungen verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse und die darin verwendeten Plandaten haben wir mit den genehmigten Budgets des Managements abgeglichen.

Darüber hinaus haben wir die Beurteilung des Vorstands, ob eine Zuschreibung von in den Vorjahren wertgeminderten Beteiligungen sachgerecht ist, kritisch gewürdigt.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.

Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.

Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 14. Juni 2018 als Abschlussprüfer für das am 31. Dezember 2018 endende Geschäftsjahr gewählt und am 26. Juni 2018 vom Aufsichtsrat mit der Durchführung der Abschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem am 31. Dezember 2017 endenden Geschäftsjahr Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art 5 Abs 1 der EU-VO erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Gerhard Marterbauer.

Wien, am 15. März 2019 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Gerhard Marterbauer Mag. Christof Wolf Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Impressum

Medieninhaber (Verleger) Wienerberger AG A-1100 Wien, Wienerberg City, Wienerbergstraße 11 T +43 1 601 92 0

Für Rückfragen Vorstand: Heimo Scheuch, CEO; Willy Van Riet, CFO Investor Relations: Klaus Ofner

Geschäftsbericht und Jahresfinanzbericht 2018, veröffentlicht am 28. März 2019 und vorgelegt in der 150. o. Hauptversammlung am 6. Mai 2019 in Wien stehen auch auf der Website www.wienerberger.com zum Download zur Verfügung.

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