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Lenzing AG

Annual Report Mar 28, 2019

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Annual Report

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www.lenzing.com

Jahresfinanzbericht 2018 Lenzing Gruppe

Lagebericht 2018 4
Allgemeines Marktumfeld 4
Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe 6
Geschäftsentwicklung der Segmente 8
Investitionen 13
Forschung und Entwicklung 14
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 15
Risikobericht 18
Bericht über wesentliche Merkmale des
internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)
22
Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital 24
Ausblick 26
Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen
der Lenzing Gruppe
28
Corporate Governance Bericht 2018 32
Bericht des Aufsichtsrates 40
Konzernabschluss 2018 42
Inhalt Notes
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Konzern-Bilanz
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 42
43
44
45
46
Konzern-Kapitalflussrechnung 48
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes)
Bestätigungsvermerk
Erklärung des Vorstandes
Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe
Finanzkalender 2019
49
118
122
123
124
Einzelabschluss 2018
Lagebericht 2018
Jahresabschluss 2018
125
126
162
Bestätigungsvermerk 193

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Die konjunkturelle Stimmung trübte sich 2018 in weiten Teilen der Welt trotz einer anhaltend guten Wirtschaftsentwicklung ein. Gründe dafür waren insbesondere Handelskonflikte und wachsende geopolitische Spannungen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) forderte im Jänner 2019 in seinem World Economic Outlook eine verstärkte internationale Zusammenarbeit und rechnete für das Berichtsjahr 2018 mit einem weltweiten Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent – nach 3,8 Prozent im Jahr davor.

In den Industriestaaten schwächte sich das Wachstum im Vorjahresvergleich auf 2,3 Prozent (2017: 2,4 Prozent) geringfügig ab. Lediglich in den USA führte eine Politik der Steuerimpulse zu einer Beschleunigung der wirtschaftlichen Entwicklung. In der Eurozone verlor die Konjunktur an Schwung. Vor allem der italienische Haushaltsstreit mit der EU, die Verzögerung von Reformen in Frankreich, ein möglicher ungeordneter Brexit, die Regierungskrise in Deutschland und das politisch aufgeladene Thema der Migration belasteten das Wachstum.

Für die Schwellen- und Entwicklungsländer erwartete der IWF ebenfalls einen leichten Rückgang des Wirtschaftswachstums von 4,7 Prozent im Jahr 2017 auf 4,6 Prozent im Jahr 2018. Starke internationale Kapitalbewegungen und Turbulenzen an den Währungsmärkten infolge der weiteren Straffung der Geldpolitik in den USA bremsten die wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer. In China deutete der Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie erstmals seit 2016 wieder auf eine konjunkturelle Abkühlung hin. Infolge einer Eintrübung der Verbraucherstimmung schwächte sich auch das Wachstum der Einzelhandelsumsätze 2018 stark ab.

Weltfasermarkt2

Produktion und Nachfrage am Weltfasermarkt gestiegen

Der Weltfasermarkt war im Berichtsjahr von einem Rückgang der Baumwollernte bei gleichzeitiger Angebotsausweitung bei allen anderen Faserarten sowie einem generellen Preisrückgang von Fasermaterialien und Rohstoffen ab Herbst 2018 geprägt. Die weltweite Faserproduktion legte von 104,4 Mio. Tonnen nach vorläufigen Berechnungen um 0,5 Prozent auf 105 Mio. Tonnen zu. Der weltweite Faserverbrauch stieg um 1,2 Prozent auf 106 Mio. Tonnen.

Nach dem starken Anstieg in der Vorsaison wird trotz konstanter Anbaufläche eine Abschwächung des Baumwollangebotes in der Saison 2018/19 um 3 Prozent erwartet. Dies ist eine Folge des kontinuierlichen Preisverfalls ab Mitte 2018 sowie der Ernteausfälle in den USA und in Indien. Die Prognose für den Baumwollverbrauch sieht lediglich ein marginal geringeres Niveau vor (minus 0,3 Prozent). In Summe wird die Nachfrage nach aktuellen Schätzungen das Angebot am Baumwollmarkt im vierten Jahr hintereinander übersteigen, wodurch sich der Abbau von Lagerbeständen, insbesondere in China, weiter fortsetzen wird.

Der Markt für Cellulosefasern aus Holz setzte sein langjähriges Wachstum 2018 weiter fort. Die weltweite Produktion stieg um 3,4 Prozent auf rund 6,7 Mio. Tonnen. Dieser Anstieg ist ausschließlich auf das höhere Angebot aus Asien zurückzuführen. Strengere Umweltauflagen seitens der Regierung bremsten in den vergangenen Jahren die Produktion in China und lassen ein sukzessives Abschalten von älteren Anlagen in den kommenden Jahren erwarten. Demgegenüber standen substanzielle Erneuerungsinvestitionen und Neukapazitäten im Berichtsjahr, die seit dem 2. Halbjahr 2018 schrittweise angefahren wurden, und auch für 2019 erwartet die Branche deutliche Zusatzkapazitäten.

Fasern aus synthetischen Polymeren verzeichneten 2018 ein im Vergleich zu den Vorjahren schwächeres Wachstum der Produktionsmenge von etwas mehr als 1,5 Prozent. Das Volumen stieg auf rund 66 Mio. Tonnen. Mit Ausnahme von Acrylfasern, die das siebte Jahr in Folge einen Rückgang verzeichneten, konnten alle Fasertypen ihre positive Entwicklung fortsetzen. Die Erzeugung von Polyesterfasern stieg um etwas mehr als 1 Prozent auf

1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2019

2 Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2017 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Commitee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO)

55 Mio. Tonnen und war vor allem vom Lagerabbau in China in den ersten 8 Monaten des Jahres infolge steigender Preise geprägt. In den verbleibenden vier Monaten des Jahres 2018 war ein gegenläufiger Trend als Reaktion auf fallende Rohstoff- und Faserpreise erkennbar.

Preisrückgang bei Standardviscose

Das allgemeine Preisniveau bei Cellulosefasern aus Holz entwickelte sich in der ersten Jahreshälfte 2018 noch einigermaßen stabil. Im zweiten Halbjahr 2018 zeigte sich hingegen ein deutlicher Rückgang. Die Preise für Standardviscose gingen nach den Preisanstiegen der vergangenen Jahre teilweise aufgrund eines stark gestiegenen Angebotes und einer volatilen Nachfrageentwicklung zurück. Die Marktpreise in China fielen 2018 von 14.400 CNY/to um 5,7 Prozent auf 13.580 CNY/to. Das jahresbezogene Preisniveau von Baumwolle in China gab um 2,1 Prozent nach. Die Polyesterpreise gingen um 1,6 Prozent zurück.

1 Quelle: ICAC, CIRFS, TFY, FEB, Lenzing Estimates

2 Quelle: CCFG, Cotton Outlook

Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe

Das deutlich schwierigere Marktumfeld führte – verglichen mit den Rekordergebnissen des Vorjahres – zu einer rückläufigen Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Obwohl die hervorragenden Geschäftsergebnisse der vergangenen Jahre im Jahr 2018 nicht erreicht werden konnten, kann das Jahr 2018 angesichts des Marktumfeldes als ein sehr erfolgreiches beschrieben werden. Speziell der Erfolg der Spezialfasern unterstreicht die gewählte Strategie. Die Entwicklung der bilanziellen Kennzahlen war im Berichtszeitraum von den Kapazitätserweiterungen und leicht steigenden Fremdfinanzierungserfordernissen geprägt.

Für den Rückgang der Umsatzerlöse von EUR 2,26 Mrd. um 3,7 Prozent auf EUR 2,18 Mrd. im Jahr 2018 waren niedrigere Faserverkaufspreise und ein leichter Rückgang der Absatzmenge für Standardfasern verantwortlich. Die niedrigeren Faserverkaufspreise sind dabei primär auf Wechselkurseffekte zurückzuführen. Die Umsätze der Lenzing Gruppe mit Spezialfasern sind neuerlich gewachsen, konnten aber die Rückgänge bei Standardfasern – insbesondere bei Standardviscose – nicht gänzlich kompensieren. Die Ergebnisentwicklung wurde jedoch nicht nur durch den Umsatzrückgang, sondern zusätzlich durch gestiegene Rohstoff-, Energie- und Personalkosten beeinflusst: Das Konzern-EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)* verringerte sich dadurch von EUR 502,5 Mio. um 24 Prozent auf EUR 382 Mio. Die EBITDA-Marge* ging im Geschäftsjahr 2018 von 22,2 Prozent auf 17,6 Prozent zurück. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT)* sank im Vergleich zum Vorjahreswert von EUR 371 Mio. um 36 Prozent auf EUR 237,6 Mio. Die EBIT-Marge* verringerte sich auf 10,9 Prozent (2017: 16,4 Prozent).

Zusammengefasst stellt sich das Ergebnis der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 wie folgt dar:

Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1 EUR Mio.
Veränderung
2018 2017 Absolut Relativ
Umsatzerlöse 2.176,0 2.259,4 –83,4 –3,7 %
Bestandsveränderungen,
aktivierte Eigenleistungen und
sonstige betriebliche Erträge
149,2 112,8 36,4 32,3 %
Aufwendungen für Material und
sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
–1.297,3 –1.258,0 –39,3 3,1%
Personalaufwand –374,5 –349,4 –25,1 7,2%
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
–271,5 –262,4 –9,1 3,5%
EBITDA 382,0 502,5 –120,5 –24,0 %
Abschreibungen –147,2 –134,6 –12,7 9,4%
Erträge aus der Auflösung von
Investitionszuschüssen
2,8 3,1 –0,2 –7,3 %
EBIT 237,6 371,0 –133,4 –36,0 %
Finanzerfolg –16,0 –7,3 –8,8 120,3 %
Ergebniszuweisung und
Bewertungsergebnis an kündbare
nicht beherrschende Anteile
–22,4 –6,3 –16,1 255,7 %
EBT 199,1 357,4 –158,3 –44,3 %
Steueraufwand –50,9 –75,7 24,8 –32,7 %
Jahresüberschuss 148,2 281,7 –133,5 –47,4 %

1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.

Im Geschäftsjahr 2018 entfielen EUR 2,16 Mrd. des Konzernumsatzes auf das Segment Fasern. Das Segment Technik steuerte Außenumsatzerlöse von EUR 9,8 Mio. bei und die Umsatzerlöse im Segment Sonstige betrugen EUR 2,2 Mio.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen legten im Berichtszeitraum von EUR 1,26 Mrd. um 3,1 Prozent auf EUR 1,3 Mrd. zu. In Bezug auf den Konzernumsatz betrugen die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen im Berichtsjahr 59,6 Prozent der Umsatzerlöse (Vorjahr: 55,7 Prozent der Umsatzerlöse) und sind somit erstmals seit mehreren Jahren wieder gestiegen. Für den Anstieg der Materialkosten sorgten gestiegene Marktpreise, insbesondere für Natronlauge und Energie. Die Preise für Faserzellstoff waren bereinigt um Wechselkurseffekte niedriger als im Vorjahr.

Der Anstieg des Personalaufwandes von EUR 349,4 Mio. im Jahr 2017 um 7,2 Prozent auf EUR 374,5 Mio. im Geschäftsjahr 2018 war primär auf den Personalaufbau (von 6.488 auf 6.839 Mitarbeiter/innen) sowie Lohn- und Gehaltserhöhungen in Österreich und an anderen Standorten zurückzuführen. Gedämpft wurde der

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern Lageberichts.

Anstieg des Personalaufwandes durch die leicht gesunkenen Bonusrückstellungen für sämtliche Mitarbeiter/innen aufgrund der rückläufigen Geschäftsentwicklung. In Relation zu den Konzernumsatzerlösen lagen die Personalaufwendungen mit 17,2 Prozent über dem Wert des Vorjahres (15,5 Prozent).

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen lagen mit EUR 147,2 Mio. um 9,4 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 134,6 Mio. Der Zuwachs der Abschreibungen basiert einerseits auf dem gestiegenen Sachanlagevermögen im Zuge der Kapazitätsweiterung, unter anderem in Heiligenkreuz, und andererseits auf einer Wertminderung einzelner Anlagen aufgrund des vorübergehenden Baustopps in Mobile in Höhe von EUR 8,6 Mio.

Der Finanzerfolg war mit EUR minus 16 Mio. negativ (2017: EUR minus 7,3 Mio.). Darin enthalten sind Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit offenen Kaufpreisforderungen. Niedrigere Finanzierungskosten schwächten den Rückgang gegenüber 2017 ab. In der Ergebniszuweisung und dem Bewertungsergebnis an kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ist im Wesentlichen das Bewertungsergebnis aus dem Kauf der restlichen 30 Prozent Anteile von Lenzing (Nanjing) Fibers in Höhe von EUR minus 21,4 Mio. enthalten.

Für 2018 weist die Lenzing Gruppe ein deutlich niedrigeres Ergebnis vor Steuern (EBT)* von EUR 199,1 Mio. aus. 2017 waren es EUR 357,4 Mio. gewesen. Für Ertragssteuern fiel im Konzern ein Aufwand von EUR 50,9 Mio. an (2017: EUR 75,7 Mio.). Die Steuerquote betrug im Berichtsjahr somit 25,6 Prozent. Der Jahresüberschuss lag mit EUR 148,2 Mio. um 47,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 281,7 Mio. Das Ergebnis je Aktie fiel von EUR 10,47 auf EUR 5,61.

Das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE)* sank von 18,6 Prozent auf 10,3 Prozent. Die Eigenkapitalrentabilität (ROE)* fiel von 24,5 Prozent auf 12,9 Prozent im Geschäftsjahr 2018. Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI)* des Konzerns ging von 14,5 Prozent auf 9,3 Prozent zurück.

Anlagevermögen erhöht

Die anhaltende Investitionstätigkeit und der Lageraufbau führten per Stichtag 31. Dezember 2018 zu einem Anstieg der Bilanzsumme der Lenzing Gruppe um 5,4 Prozent auf EUR 2,63 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr (Ende 2017: EUR 2,5 Mrd.). Hervorzuheben ist dabei die Erhöhung des Sachanlagevermögens um 9,4 Prozent auf EUR 1,5 Mrd. per Ende 2018. Das bereinigte Eigenkapital* erhöhte sich im Berichtsjahr um 1,7 Prozent von EUR 1,53 Mrd. auf EUR 1,55 Mrd. In Relation zur gestiegenen Bilanzsumme sank die bereinigte Eigenkapitalquote* zum Ende des Geschäftsjahres 2018 jedoch von 61,2 Prozent auf 59 Prozent.

Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)* der Lenzing Gruppe lag mit EUR 219,4 Mio. per Ende 2018 über dem Vorjahreswert von EUR 66,8 Mio., da zur Finanzierung der Anlageinvestitionen neues Fremdkapital aufgenommen wurde. EUR 29 Mio. wurden im Berichtszeitraum zwar aus einem Schuldscheindarlehen planmäßig getilgt, jedoch nahm die Lenzing Gruppe zusätzlich neue Darlehen bei Banken auf bzw. nützte bestehende Kreditlinien stärker aus. Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA* lag per Ende 2018 bei 0,6 nach einem Wert von 0,1 per Ende 2017. Das Net Gearing* war im Vergleich zum Vorjahr (2017: 4,4 Prozent) mit 14,1 Prozent zum Stichtag ebenfalls höher. Das Trading Working Capital erhöhte sich 2018 um 7,2 Prozent auf EUR 444,4 Mio. Das Verhältnis Trading Working Capital zu annualisierten Konzernumsatzerlösen* stieg von 19,4 Prozent per Ende 2017 auf 20,6 Prozent per Ende 2018.

Brutto-Cashflow gesunken

Der Brutto-Cashflow* sank im Berichtszeitraum im Wesentlichen aufgrund der rückläufigen Ergebnisentwicklung von EUR 418,7 Mio. im Jahr 2017 auf EUR 304 Mio. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit* legte hingegen von EUR 271,1 Mio. im Jahr 2017 um 3,3 Prozent auf EUR 280 Mio. im Jahr 2018 zu. Dies ist auf eine positive Entwicklung des Working Capital zurückzuführen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Forderungen aufgrund von Factoring-Vereinbarungen (31. Dezember 2016: EUR 83,3 Mio.; 31. Dezember 2017: EUR 0 Mio.) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Zudem wurde für Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX)* im Berichtsjahr mit EUR 257,6 Mio. um 7,9 Prozent mehr aufgewendet als im Vorjahr (EUR 238,8 Mio.).

Aufgrund der anhaltend hohen Investitionstätigkeit und der Dividendenzahlung an die Aktionäre für das Rekordjahr 2017 reduzierte sich der Liquiditätsbestand der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 auf EUR 254,4 Mio. (2017: EUR 315,8 Mio.). Per Ende 2018 standen der Lenzing Gruppe darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 341,6 Mio. zur Verfügung (Ende 2017: EUR 213,8 Mio.).

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern Lageberichts.

Geschäftsentwicklung der Segmente

Segment Fasern

Das Segment Fasern bündelt sämtliche Produktionsschritte der Lenzing Gruppe von Holz über Zellstoff und Bioraffinerie-Produkte bis zu den Fasern. Die Erweiterung des Spezialfaseranteils im Sinne der sCore TEN Strategie stellte im Geschäftsjahr 2018 den Kern der Aktivitäten im Segment Fasern dar. Die gute Nachfrage nach Lenzing Fasern führte zu einer sehr hohen Auslastung der Zellstoff- und Faserproduktion.

Holz

Der mitteleuropäische Holzmarkt, der für den Holzeinkauf der Lenzing Gruppe relevant ist, war im Berichtsjahr von klimatischen und politischen Einflüssen geprägt. Sturmereignisse wie die Tiefs "Friederike" und "Vaia" warfen in deutschen, österreichischen und italienischen Wäldern mehrere Millionen Festmeter Holz zu Boden. Hohe Temperaturen, wenig Niederschlag und Dürrephasen begünstigten die Entwicklung und Vermehrung von Schädlingen. Der Borkenkäfer richtete massive Schäden in den Fichtenwäldern Mitteleuropas an. Zudem beeinflusste ein Projekt der ungarischen Regierung zur Unterstützung von bedürftigen Menschen mit Buchen-Brennholz den Markt.

Die klimatischen Anomalien führten das gesamte Jahr über zu einem hohen Angebot an Fichtenholz, wodurch Lenzing im Zellstoffwerk in Paskov über ein gut gefülltes Lager verfügte und die günstigen Einstandspreise aus dem Vorjahr fortgeschrieben werden konnten. Für das Werk in Lenzing (mit seinem hohen Bedarf an Buchenholz) bedeuteten diese Marktverzerrungen bis Oktober 2018 eine herausfordernde Angebotssituation. Durch den hohen Zwangsanfall bei Nadelholz wurde weniger Laubholz geschlagen. Um die Gesamtversorgung zu erhalten, wurden die Aktivitäten des Holzeinkaufes nach Deutschland, Frankreich, Schweiz und Polen ausgeweitet. Ende Oktober 2018 wurden durch das Sturmtief "Vaia" neben Fichtenwäldern auch Buchenbestände beschädigt. In Lenzing konnten die Lagerbestände in der Folge aufgefüllt werden. Die Preise für Buche legten im Jahresvergleich leicht zu.

Im Berichtsjahr erfolgte zudem eine Auditierung der beiden Forstzertifizierungssysteme Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification™ (PEFC™) in Lenzing und Paskov. Beiden Standorten wurde bestätigt, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC™- und FSC®-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen. Umstrittene Holzquellen konnten mit Sicherheit ausgeschlossen werden.

Bioraffinerie

Zellstoff

Der Bereich Zellstoff & Holz versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing und Paskov eigene Faserzellstoffwerke. Damit werden rund 60 Prozent des Zellstoffbedarfes der Lenzing Gruppe abgedeckt. Der Rest wird auf Basis langfristiger Verträge zugekauft.

In den beiden Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2018 insgesamt rund 566.000 Tonnen Faserzellstoff produziert. Rund 52 Prozent davon wurden in Lenzing, der Rest in Paskov produziert. Den weiteren Zellstoffbedarf deckte das Unternehmen über langfristige Partnerschaften mit seinen Lieferanten ab. Der Spotmarktpreis für Faserzellstoff in China stieg 2018 um rund 4 Prozent auf USD 931/Tonne.

Der 2016 beschlossene Ausbau der Produktionskapazitäten an beiden Produktionsstandorten sowie die Modernisierung der Anlagen im Volumen von EUR 100 Mio. wurden im Berichtsjahr weiter vorangetrieben.

Die Lenzing Gruppe und das brasilianische Unternehmen Duratex, der größte Hersteller von Holzpaneelen in der südlichen Hemisphäre, einigten sich im Berichtsjahr über die Bedingungen zur Gründung eines Joint-Ventures, um den Bau der weltweit größten Faserzellstofflinie (Single-Line-Konzept) im Bundesstaat Minas Gerais, nahe São Paulo (Brasilien), zu prüfen. Die beiden Unternehmen sicherten sich dafür einen 43.000 Hektar großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald. Die Arbeiten an den technischen Planungen sowie die Einholung der erforderlichen Genehmigungen verlaufen planmäßig.

Bioraffinerie-Produkte

Holz aus zertifizierter und kontrollierter Forstwirtschaft ist die Basis für die Erzeugung von biobasierten Materialien aus der Bioraffinerie der Lenzing Gruppe. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen zunehmend auf die biobasierten Alternativen zu herkömmlichen erdölbasierten Produkten. Das Ergebnis für alle Bioraffinerie-Produkte konnte 2018 über die Erwartungen hinaus gesteigert werden. Deren Integration in die Markenstrategie der Lenzing Gruppe unterstützt die Positionierung des Unternehmens und untermauert die Vorreiterrolle der Lenzing Gruppe in diesem zukunftsorientierten Bereich der Bioökonomie.

Energie

Die Einkaufsstrategie der Lenzing Gruppe für die Hauptkostenträger Strom und Erdgas basiert auf Spotmarktpreisen. Die Energiepreise verzeichneten 2018 einen generellen Preisanstieg. Die Preise für Erdgas und Strom stiegen im Vorjahresvergleich um mehr als 30 Prozent. Die Preise für Steinkohle legten um knapp 11 Prozent zu. Neben der geringen Wasserkrafterzeugung durch die anhaltende Trockenheit und dem vergleichsweise geringen Windaufkommen beeinflusste die im Oktober 2018 vollzogene Trennung der Strompreiszone zwischen Österreich und Deutschland die Energiepreise. Zudem wirkte sich der Preisanstieg bei CO2-Zertifikaten auf die Energiepreise aus. Auch die Ölpreise stiegen infolge der Förderbegrenzung der OPEC stark an, brachen gegen Ende des Jahres 2018 jedoch wegen unsicherer Aussichten für die globale Wirtschaft und der Verschärfung geopolitischer Spannungen ein.

Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen auch 2018 im Normalbetrieb. Am Standort Lenzing stellen erneuerbare Brennstoffe, die zu einem großen Teil aus der Bioraffinerie kommen, dank der optimalen Anlagenstruktur mit 81,7 Prozent traditionell die wichtigste Energiequelle dar. Der Einsatz von klassischen fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas lag 2018 bei 18,3 Prozent des Gesamtverbrauches. Die kontinuierliche Verbesserung und Optimierung der Anlagen und des Verbrauches wurde im Berichtsjahr konsequent fortgesetzt. Eine neue, hocheffiziente Dampfturbine wurde erfolgreich in Betrieb genommen.

Der Standort Paskov war auch im Jahr 2018 energieautark und wurde im Normalbetrieb ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen betrieben. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist. In Purwakarta (Indonesien) wurde der Betrieb der Anlagen weiter optimiert, so wurden etwa weitere Maßnahmen zur Reduktion von Schwefeldioxid-Emissionen gesetzt. Der hohe Kohlepreis in Asien im Jahr 2018 sorgte sowohl in Purwakarta als auch am Standort Nanjing (China) für anhaltend hohe Energiekosten. In Nanjing wurde die Umstellung der Energieerzeugung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel, CO2- Emissionen zu reduzieren, vorangetrieben.

Weitere Rohstoffe

Die Chemikalienpreise verzeichneten im Berichtsjahr einen erheblichen Anstieg. In Europa war dies unter anderem auf steigende Energie- und Logistikkosten sowie eine starke konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen. In Asien nahmen die Rohstoffmärkte bedingt durch das stärker schwankende Verhältnis von Angebot und Nachfrage einen volatileren Verlauf, die ebenfalls starke Konjunktur und die strengeren Umweltschutzauflagen führten aber auch hier zu einer wesentlichen Kostensteigerung.

Natronlauge

Natronlauge kommt bei der Herstellung von Zellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscosefasern. Es fällt als Kuppelprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge stiegen in Europa auch im Jahr 2018 deutlich an. Hauptursachen dafür waren der Entfall von etwa zehn Prozent der europäischen Kapazitäten per Ende des Vorjahres nach Schließung der Anlagen auf Basis des Amalgamverfahrens (unter Einsatz von Quecksilber) und damit das nicht ausgeglichene Marktverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage sowie Produktionsausfälle bei europäischen Lieferanten. In Asien kam es ebenfalls zu einem starken Preisanstieg im Berichtsjahr, wobei sich die Situation in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 wieder entspannte.

Schwefel

Schwefel ist ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Herstellung der Rohstoffe Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure, die wiederum für die Viscosefaserproduktion eingesetzt werden. Nach einem Preisrückgang in den beiden Vorjahren stiegen die europäischen Schwefelpreise 2018 wieder. Die Gründe dafür waren ungeplante Stillstände und Produktionsausfälle diverser Raffinerien. Die asiatischen Marktpreise stiegen nach einem volatilen Verlauf im Vergleich zum Vorjahr deutlich an.

Fasern

Mit der Neupositionierung ihrer Produktmarken sendete die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 eine starke Botschaft an die Konsumenten. Mit TENCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen gezielt seine Stärken zum Ausdruck. Die Sichtbarkeit der neuen Marken wurde im Berichtsjahr durch zahlreiche Auftritte und Sponsoring-Aktivitäten auf Messen und internationalen Fashion-Shows sowie durch Co-Branding-Vereinbarungen deutlich erhöht.

Die Umsatzerlöse des Segments Fasern gingen im Berichtsjahr um 3,7 Prozent auf EUR 2,17 Mrd. zurück. Im Vorjahr betrug der Umsatz EUR 2,25 Mrd. Das Segmentergebnis (EBITDA) verringerte sich gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 499,2 Mio. um 23,7 Prozent auf EUR 381 Mio. im Jahr 2018. Das Betriebsergebnis (EBIT) im Segment Fasern sank um 35,8 Prozent auf EUR 234,1 Mio. (Vorjahreswert: EUR 364,8 Mio.).

Vom reinen Faserumsatz in Höhe von EUR 1,85 Mrd. entfielen rund 71 Prozent auf Fasern für Textilien sowie rund 29 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe und New Business Areas. Absatzregionen waren: North Asia gefolgt von AMEA (Asia, Middle East & Africa) sowie Europe & Americas.

Fasern für Textilien

Fasern für Textilien werden primär unter der Marke TENCEL™ vermarktet. Die Nachfrage nach TENCEL™ Fasern blieb in allen Subsegmenten hoch – von Bekleidung über Heimtextilien & Innenausstattung hin zu Schutzbekleidung. Anhaltend positiv gestaltete sich auch das Interesse der Kunden an den wichtigsten Produkteinführungen der vergangenen Jahre. Insbesondere LENZING™ ECOVERO™ Fasern wurden dank ihrer ökologisch verträglichen Herstellung und ihrer wegweisenden Identifikationstechnologie sehr gut vom Markt angenommen.

Bekleidung

Im größten Geschäftsbereich der Lenzing Gruppe, im Segment Bekleidung, stiegen die Umsätze aus Verkäufen von Spezialfasern im Berichtsjahr weiter an. TENCEL™ Lyocell- und Modalfasern werden in puncto Nachhaltigkeit in der Modebranche immer stärker als Faser erster Wahl eingesetzt. Dies ist auf gezielte Marketingaktivitäten und eine noch klarere Orientierung an den Bedürfnissen der Partner entlang der Wertschöpfungskette bis hin zu den Modemarken zurückzuführen. Über die im Berichtsjahr lancierte Produktwebsite www.tencel.com werden erstmals auch Kollektionen bekannter Marken mit TENCEL™ Fasern beworben.

Im Marktsegment Denim setzte sich das starke Wachstum der vergangenen Jahre auch während des Berichtsjahres fort. TENCEL™ Lyocellfasern überzeugten 2018 vor allem durch ihre nachhaltige Herstellung und ihre natürlich weichen Eigenschaften. TENCEL™ Modalfasern wurden im Innerwear-Geschäft wegen ihrer besonderen Weichheit und ihres hohen Tragekomforts in körpernahen Anwendungen stark nachgefragt. LENZING™ ECOVERO™ Fasern, die eine Identifizierbarkeit über die gesamte Wertschöpfungskette gewährleisten und dadurch mehr Transparenz in der Modebranche schaffen, wurden vom Markt gut angenommen. TENCEL™ Lyocellfasern mit REFIBRA™ Technologie werden nach wie vor als bahnbrechendes Konzept der Kreislaufwirtschaft gesehen und TENCEL™ Luxe Filamente etablierten sich 2018 weiter als idealer Mischungspartner für Seide in der Haute Couture. Seit ihrer Vorstellung im Jahr 2017 wurden bereits mehrere Kollektionen mit Luxusmarken für den Einzelhandel entwickelt.

Die Gesamtfaserverkaufsmenge verringerte sich im Jahr 2018 um 2,9 Prozent auf rund 915.000 Tonnen (2017: ca. 942.000 Tonnen). Vor allem die Verkaufsmengen für Standardfasern, insbesondere Standardviscose, waren rückläufig. Die Hauptursachen waren eine Verringerung der Faserhandelsmengen, Produktmixeffekte sowie ungeplante Stillstände in der Standardviscoseproduktion. Die Verkaufsmengen für Spezialfasern legten hingegen auch im Berichtsjahr zu. Der Anteil von Spezialfasern am Konzernumsatz lag daher mit 45,5 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert von 41,8 Prozent. Der Anteil der Standardfasern verringerte sich von 44,3 Prozent auf 39,7 Prozent. Der Anteil sonstiger Geschäftsfelder erhöhte sich von 13,8 Prozent auf 14,8 Prozent im Jahr 2018.

Heimtextilien & Innenausstattung

Heimtextilien & Innenausstattung sind ein wichtiges Wachstumssegment für die Lenzing Gruppe. Kunden schätzen TENCEL™ Lyocellfasern aufgrund ihrer Festigkeit, effizienten Feuchtigkeitsaufnahme und ihres angenehmen Gefühls auf der Haut. 2018 setzte Lenzing neue Business-Development-Aktivitäten für drei Anwendungs- und Geschäftsbereiche um: für Hotellerie und Gastgewerbe durch Partnerschaften mit wichtigen Marktteilnehmern wie Wäschereien, für Teppichanwendungen und für neue Polsteranwendungen.

Arbeits- und Schutzbekleidung

Die Hochleistungsfaser LENZING™ FR löste im Berichtsjahr im Subsegment Arbeits- und Schutzbekleidung erneut eine starke Nachfrage aus. Die Lenzing Gruppe konnte 2018 insbesondere im Mittleren Osten, in China und Indien wieder starke Zuwächse verzeichnen. LENZING™ FR Fasern eignen sich wegen ihres inhärenten Feuerwiderstandes und ihres Tragekomforts sehr gut für schwer entflammbare Schutzbekleidung und tragen dazu bei, den Hitzestress für den Träger zu vermindern. Die Fasern können zudem schon bei der Herstellung spinngefärbt werden, wodurch ein Verarbeitungsschritt entfällt. Dies unterstützt die Partner dabei, ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten.

Fasern für Vliesstoffe

Der Bereich Vliesstoffe war im Geschäftsjahr 2018 zufriedenstellend. Die Nachfrage bewegte sich über alle Fasergenerationen auf hohem Niveau. Im Berichtsjahr war jedoch eine Verlagerung der Nachfrage hin zu Viscosefaser-Spezialitäten zu beobachten. Vor allem im Hygienebereich konnten die Mengen erheblich gesteigert werden.

Im Bereich der VEOCEL™ Fasern stiegen die Umsatzerlöse signifikant. Dank ihrer Hautfreundlichkeit, Geruchsneutralität und einer hohen Nassfestigkeit eignen sich VEOCEL™ Fasern besonders gut für Hygieneartikel. Positiv wirken sich auch Aspekte der Nachhaltigkeit wie die umweltverträgliche Rohstoffquelle und die Kompostierbarkeit der Fasern auf die Nachfrage aus. Mit VEOCEL™ Fasern bietet Lenzing den Grundstoff für Hygieneartikel an, die über das Abwasser entsorgt werden können. Diese "Spülbarkeit" (Flushability) wird für die Vliesstoff-Branche immer wichtiger.

In Asien gewinnen infolge des gestiegenen Haushaltseinkommens insbesondere Wisch- und Pflegetücher an Bedeutung, auch wenn Europa und die USA in dem Bereich nach wie vor die weitaus größten Märkte sind. Feuchte Toilettentücher sind ein weiterer Wachstumstreiber für VEOCEL™ Fasern. Die Marktdurchdringung nahm im Berichtsjahr weiter zu.

Eine spezifische Anwendung von VEOCEL™ Fasern im asiatischen Kosmetiksegment sind Gesichtsmasken. In den vergangenen Jahren hat sich diese Form der Gesichtspflege als Standard etabliert. Die Lenzing Gruppe positionierte sich in diesem Geschäftsfeld mit den speziell dafür entwickelten VEOCEL™ Skin Fasern hervorragend und verzeichnet ein stetig steigendes Geschäftsvolumen. Seit 2018 sind deutliche Zuwächse auch in den westlichen Industriestaaten zu verzeichnen. Sogenannte "Tuchmasken" gehören mehr und mehr zur täglichen Kosmetik-Routine.

New Business Areas

Der Anwendungsbereich der Cellulosefasern der Lenzing Gruppe ist sehr vielfältig und geht über die Bereiche Textilien und Vliesstoffe hinaus. Um einen stärkeren Fokus darauf zu setzen, wurde ein eigener Bereich aus der bestehenden Organisation etabliert. Schwerpunkt dieses Bereiches mit dem Namen "New Business Areas" ist es, neue Anwendungsfelder zu eruieren und kleinere, bereits bestehende Aktivitäten in den industriellen Anwendungen zu forcieren. Rückenwind erhalten diese Aktivitäten auch durch die wachsende Sensibilität der Kunden und Konsumenten für umweltverträgliche Produkte und Alternativen zur Vermeidung von Kunststoffen. Unterstützt wird die Marktentwicklung auch durch die Gesetzgebung, die in einigen Bereichen wie Verpackung einen kompletten Verzicht auf Kunststoffe und damit den Umstieg auf nachhaltige Produkte fördert.

Im Geschäftsjahr 2018 konnte Lenzing die Umsatzerlöse mit industriellen Anwendungen im Bereich der Energiespeichersysteme und Filtration weiter steigern. Hier überzeugen LENZING™ Lyocellfasern durch ihre Hitzebeständigkeit und durch eine hohe Filtrationseffizienz.

Im ersten Halbjahr 2018 wurde die neu gestaltete Produktmarke LENZING™ im Rahmen der Techtextil North America in Atlanta, USA, vorgestellt. Ein weiterer Erfolg ist die Partnerschaft mit dem innovativen Schuhproduzenten Allbirds und seiner im Berichtsjahr präsentierten "Tree"-Kollektion, in welcher TENCEL™ Lyocellfasern als Obermaterial verarbeitet werden. Zudem wurde Lenzing gemeinsam mit Partnern mit dem österreichischen Staatspreis "Smart Packaging" in der Kategorie B2C ausgezeichnet. Der Preis wurde im November 2018 für das Produkt "Packnatur® Mehrwegbeutel auf Holzbasis" verliehen. Der Mehrwegbeutel wird aus LENZING™ Fasern hergestellt und wurde gemeinsam mit dem Partner VPZ Verpackungszentrum GmbH entwickelt.

Co-Produkt der Faserproduktion

Die Lenzing Gruppe stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt Natriumsulfat her. Es wird in der Erzeugung von Lebensmitteln und Futtermitteln sowie in der Pharma-, Waschmittel- und Bauindustrie eingesetzt.

Die Preise für Natriumsulfat stabilisierten sich im Berichtsjahr auf hohem Niveau. Grund dafür waren geringere Produktionsmengen in China und daraus resultierende geringere Exporte nach Südamerika und Nordafrika. Die Umsatzerlöse für Natriumsulfat konnten dadurch am Standort Lenzing trotz geringerer Produktionsmengen auf vergleichbarem Niveau gehalten werden.

Segment Lenzing Technik

Lenzing Technik tritt in den Bereichen Zellstofftechnologie, sowie Filtrations- und Separationstechnik als Anbieter am Markt auf. Lenzing Technik verfügt zudem über eine mechanische Fertigung, die als Fertigungsbereich innerhalb der Lenzing Gruppe fungiert.

Im Geschäftsjahr 2018 verzeichnete Lenzing Technik Umsatzerlöse in der Höhe von EUR 42,4 Mio. nach EUR 42,3 Mio. im Geschäftsjahr 2017. Das entspricht einem Zuwachs von 0,2 Prozent. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 9,8 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 12,8 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA lag bei EUR 2,2 Mio. nach EUR 3,4 Mio. im Vorjahr. Der Personalstand der Lenzing Technik betrug zum 31. Dezember 2018 inklusive Lehrlinge 220 (Ende 2017: 210).

Filtrations- und Separationstechnik

Als Vorreiter auf dem Fachgebiet der Fest-Flüssig-Trennung beschäftigt sich dieser Unternehmensteil mit der Entwicklung und Realisierung von Lösungen kundenspezifischer Filtrationsanwendungen. Mithilfe dieser flexiblen Filtrationssysteme können die Kunden ihre Produktionsprozesse effizienter gestalten und ihre Wirtschaftlichkeit steigern. Der Bereich konnte die positive Geschäftsentwicklung der Vorjahre auch 2018 fortführen.

Zellstofftechnologie

Der Bereich Zellstofftechnologie ist in der Lenzing Gruppe das Kompetenzzentrum für die Planung und Umsetzung von Zellstoffprojekten. Dabei wird die gesamte Bandbreite an Engineering-Dienstleistungen wie die Erstellung von Machbarkeitsstudien, Projektmanagement und Projektservices sowie die Bereitstellung und Lieferung von Anlagen angeboten. Bei der strategischen Erhöhung der Zellstoffintegration der Lenzing Gruppe spielt dieser Bereich eine entscheidende Rolle.

Mechanische Fertigung

Im Bereich der mechanischen Fertigung werden Equipments für den eigenen Bereich (Zellstofftechnologie sowie Filtrations- und Separationstechnik) sowie für alle Know-how-kritischen Maschinen- und Anlagekomponenten für sämtliche Standorte der Lenzing Gruppe gefertigt. Im Berichtsjahr lag der Fokus auf dem Ausbau der Spezialfaserkapazitäten in der Lenzing Gruppe.

Segment Sonstige

Der Umsatz im Segment Sonstige stieg im Geschäftsjahr 2018 um 11,3 Prozent auf EUR 5,3 Mio. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 2,2 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 2,1 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA ging auf EUR 0,9 Mio. und das EBIT ebenfalls auf EUR 0,8 Mio. zurück.

Investitionen

Die Lenzing Gruppe tätigte im Berichtsjahr eine Reihe von Investitionen, die für die Umsetzung der sCore TEN Strategie maßgebend sind. Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) stiegen um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 257,6 Mio. Dies ist einerseits auf die Stärkung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff durch den Ausbau an den Standorten Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien), andererseits auf die Fokussierung auf das Spezialfaserwachstum durch Kapazitätserweiterungen am bestehenden Produktionsstandort Heiligenkreuz (Österreich), das Neubauprojekt in Prachinburi (Thailand) sowie die getätigten Investitionen in Mobile (USA) zurückzuführen.

Bis zum Jahr 2020 will die Lenzing Gruppe gemäß ihrer sCore TEN Strategie den Anteil an hochwertigen Spezialfasern auf 50 Prozent des Gesamtumsatzes steigern, der Anteil der Eigenversorgung mit Faserzellstoff soll sich in Richtung 75 Prozent erhöhen.

Durch den Ausbau und die Modernisierung der bestehenden Faserzellstoffwerke in Lenzing und Paskov soll die Produktionskapazität für Zellstoff um etwa 35.000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden.

Durch die Entscheidung, den Ausbau der Lyocellfaser-Kapazitäten in Mobile vor dem Hintergrund des boomenden Arbeitsmarktes in den USA und der wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen den großen Handelsblöcken vorübergehend zu stoppen, wird sich die Umsetzung des Expansionsplans bei Spezialstapelfasern verlangsamen. Um die starke Nachfrage nach Lyocellfasern bestmöglich bedienen zu können, passte die Lenzing Gruppe ihren Expansionsplan jedoch entsprechend an. Dies beinhaltet eine stärkere Fokussierung auf die Erweiterung der Lyocellfaser-Kapazitäten in Prachinburi. Die geplante Produktionsanlage mit einer Kapazität von bis zu 100.000 Tonnen soll das globale Lyocellnetzwerk der Lenzing Gruppe weiter stärken.

Die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten für Lyocellfasern in Heiligenkreuz, der neue Produktionsstart von LENZING™ ECOVERO™ Fasern am Standort Nanjing und die Investition in eine weitere Pilotanlage für TENCEL™ Luxe Filamente sind weitere wesentliche Schritte zur Erreichung des Ziels, den Anteil von Spezialfasern am Gesamtumsatz zu erhöhen. Im September 2018 gab Lenzing zudem die erfolgreiche Entwicklung der LENZING™ Web Technology bekannt, einer neuen Technologieplattform mit Fokus auf nachhaltige Vliesstoff-Produkte, durch die sich neue Marktchancen für die Branche ergeben. Nach mehrjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie Investitionen in Höhe von EUR 26 Mio. nahm Lenzing die Pilotanlage am Hauptsitz in Lenzing erfolgreich in Betrieb.

Im Juli 2018 gab die Lenzing Gruppe bekannt, bis 2022 mehr als EUR 100 Mio. in nachhaltige Fertigungstechnologien und Produktionsanlagen zu investieren. Ein Großteil der Investitionen fließt in den Ausbau der geschlossenen Produktionsprozesse und in die Modernisierung der Abwasseraufbereitungsanlagen. Darüber hinaus investiert Lenzing in die Verbesserung des Energiemix.

Im November 2018 übernahm die Lenzing Gruppe die verbleibenden 30 Prozent des staatlichen Joint-Venture-Partners NCFC an ihrer chinesischen Tochtergesellschaft Lenzing Nanjing Fibers (LNF). Die Übernahme ebnet den Weg für weitere Produktionslinien für Spezialfasern und ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung des Ziels, Lenzing Nanjing Fibers allmählich in einen Spezialfaser-Standort umzurüsten.

Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Gruppe sind im zentralen Bereich Global R&D am Standort Lenzing gebündelt. Dieser Bereich ist mit anderen Unternehmensbereichen wie Business Management, Produktion, Engineering, Business Development, Anwendungstechnik, Kundendienst und Sales sowie den einzelnen Regionen stark vernetzt. Einen intensiven Austausch gibt es auch mit den Applikations- und Innovationszentren in Hongkong und Purwakarta. Dort werden vor Ort gemeinsam mit Kunden neue Anwendungen für Fasern der Lenzing Gruppe entwickelt. Lenzing intensiviert durch diese gemeinsame Entwicklungsarbeit die globale Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette.

Per Ende 2018 waren 204 Mitarbeiter/innen im Bereich Global R&D beschäftigt. Diese arbeiteten primär an der Neu- und Weiterentwicklung von Technologien, Prozessen, Produkten und Anwendungen im Bereich holzbasierter Cellulosefasern. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E), berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), gingen bedingt durch den Abschluss wichtiger Investitionsprojekte von EUR 55,4 Mio. auf EUR 42,8 Mio. zurück. Sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Umsatz stellt die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich dennoch einen Spitzenwert dar. Die von Global R&D erbrachten Leistungen zeigen sich auch an den 1.324 Patenten und Patentanmeldungen (aus 242 Patentfamilien), welche die Lenzing Gruppe weltweit in 49 Ländern hält.

Schwerpunkte 2018

Eine große Innovation, die im Jahr 2018 vorgestellt wurde, war LENZING™ Web Technology. Dieser neu entwickelte, nachhaltige Vliesstoffbildungsprozess startet mit Faserzellstoff aus Holz. Dabei wird ein Vliesstoff erzeugt, der zu 100 Prozent aus Lyocell-Endlosfasern besteht. Die Technologie, für die 25 Patente beantragt wurden, beinhaltet einen einzigartigen Selbstbindemechanismus, bei dem sich die Filamente während der Vliesformung verbinden. Aufgrund dieses Mechanismus können Schritte in der Weiterverarbeitung eingespart werden, wodurch nicht nur einzigartige Vliesstoffe erzeugt, sondern auch Ressourcen geschont werden. Mit LENZING™ Web Technology hergestellte Vliesstoffe sind zu 100 Prozent aus der Natur und im Gegensatz zu anderen Produkten am Markt auch biologisch abbaubar.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt war die Erweiterung der REFIBRA™ Technologie. Mit dieser Technologie können Lyocellfasern hergestellt werden, die zum Teil aus Recycling-Materialien aus der Textilproduktion bestehen. Erforscht wird nun, inwieweit auch getragene Textil-Recyclingprodukte von Konsumenten für die Faserherstellung verwendet werden können.

Darüber hinaus wird die Optimierung und Verbesserung der Produktionsprozesse für die Zellstofferzeugung und die einzelnen Fasertypen weiter vorangetrieben. Die F&E-Schwerpunkte liegen hier generell auf einer Optimierung der Kreislaufwirtschaft etwa im Bereich Zellstoff sowie in der Verbesserung der stofflichen Verwertung des Rohstoffes Holz in den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe. Im Bereich der Faserentwicklung betreut der Bereich Global R&D die Weiterentwicklung der Produktionstechnologien und die Kapazitätserweiterungen für die Produktion von Lyocellfasern. Auf der Produktseite werden sowohl für Textil- als auch Vlies-Anwendungen neue Fasertypen (teils mit speziellen Funktionalitäten) entwickelt als auch Anwendungen für bestehende und neue Fasern ausgearbeitet – dies geschieht auch mit Kunden und Partnern entlang der Wertschöpfungsketten.

Innovationszentren

Ende 2018 eröffnete die Lenzing Gruppe am indonesischen Produktionsstandort Purwakarta ein neues Innovationszentrum, das Lenzing Center of Excellence, und deckt damit die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Kunden und Partner auch in Asien ab. Im neuen Lenzing Center of Excellence entwickelt Lenzing gemeinsam mit ihren Kunden vor allem neue Garne und testet auf speziellen Laborgeräten die unterschiedlichen Typen von Fasern und Garnen, während der Fokus im Applikations- und Innovationscenter in Hongkong hauptsächlich auf Innovationen vom Garn zur Mode liegt.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Nachhaltigkeit

Die Themen Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und Verantwortung für Menschen gehören zu den strategischen Grundwerten der Lenzing Gruppe. Nachhaltigkeit ist daher fest in der sCore TEN Strategie verankert. Weiterführende Informationen zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht der Lenzing Gruppe, der gleichzeitig die Nichtfinanzielle Erklärung im Sinne des §267a Unternehmensgesetzbuch darstellt.

Schwerpunkte 2018

Die Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" von Lenzing basiert auf den "3-P"-Dimensionen: People – Planet – Profit. Die Lenzing Gruppe definiert in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie sieben Kernbereiche, zu denen sie wesentliche Beiträge leistet und die einen Zusatznutzen für Mensch und Umwelt schaffen. Diese sieben Kernbereiche sind:

  • Nachhaltige Rohstoffbeschaffung
  • Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser
  • Dekarbonisierung
  • Nachhaltige Innovationen
  • Menschen fördern und befähigen
  • Partnerschaften für systemischen Wandel
  • Förderung des gesellschaftlichen Wohls

Basierend auf der Nachhaltigkeitsstrategie und den sieben Kernbereichen verfolgt die Lenzing Gruppe operative Ziele, die kurz, mittel- oder langfristig wirken. Konkret geplant ist die Reduktion von Schwefelemissionen (Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff) um 50 Prozent bis 2022, vor allem durch eine Reduktion der Schwefelemissionen am Produktionsstandort in Indonesien. Zudem ist eine Verringerung der Wasserbelastung (Chemischer Sauerstoffbedarf) um 20 Prozent bis 2022 durch Maßnahmen an den Standorten Grimsby (Großbritannien) und Purwakarta (Indonesien) geplant. Im Berichtsjahr wurde zudem ein Waldschutzund Aufforstungsprojekt in Albanien gestartet. Des Weiteren wurde 2018 mit der Bewertung der Umweltperformance der wichtigsten Lieferanten der Lenzing Gruppe begonnen. So sollen bis 2022 80 Prozent der wichtigsten Lieferanten bewertet werden. Außerdem wurde 2018 mit einer transparenten Bewertung der Produktionsstätten gemäß dem HIGG Facility Environmental Modul 3.01 gestartet. Diese Bewertung aller Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe soll im Jahr 2019 abgeschlossen werden. Um diese Ziele zu erreichen, stellte die Lenzing Gruppe 2018 ein Investitionsprogramm in Höhe von EUR 100 Mio. auf die Beine.

Die Technologien der Lenzing Gruppe sind funktionierende Beispiele für eine Kreislaufwirtschaft. Um diese in der Textilwirtschaft weiter voranzutreiben, nimmt Lenzing unter anderem an den Aktivitäten der folgenden Multi-Stakeholder-Initiativen bzw. Nichtregierungsorganisationen teil: World Economic Forum, Sustainable Apparel Coalition, Textile Exchange, Canopy, Circular Fibres Initiative (Ellen MacArthur Foundation) und Science Based Targets Initiative (World Resources Institute).

Zertifizierungsstatus in der Lenzing Gruppe

Lenzing betreibt ihre Produktionsstätten an allen Standorten nachhaltig – in wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Alle Faser- und Zellstofffabriken sind nach den Systemzertifizierungen ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 zertifiziert und schlossen im Berichtsjahr den Umstellungsaudit nach den neuen Regelwerken ISO 9001:2015, ISO 14001:2015 und OHSAS 18001:2007 erfolgreich ab. Die verantwortungsbewusste Beschaffung von Holz und Zellstoff wird durch den FSC® und gemäß dem PEFC™ zertifiziert.

ISO
9001
ISO
14001
OHSAS
18001
Lenzing (Österreich)
Heiligenkreuz (Österreich)
Grimsby (Großbritannien)
Mobile (USA)
Purwakarta (Indonesien)
Nanjing (China)
Paskov (Tschechien)

Mitarbeiter/innen

Per 31. Dezember 2018 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 6.839 Mitarbeiter/innen (nach 6.488 Ende 2017), davon 182 Lehrlinge (Ende 2017: 173). Am Hauptsitz in Lenzing waren zum Stichtag per Ende 2018 innerhalb der Lenzing AG in Summe 2.831 Mitarbeiter/innen beschäftigt (nach 2.646 per Ende 2017), davon 120 Lehrlinge (Ende 2017: 113).

1 Das Higg Facilty Environmental Module der Sustainable Apparel Coalition (SAC) ist ein Instrument zur Messung der Auswirkungen auf die umweltbezogene und soziale Nachhaltigkeit globaler Produktionsstätten.

Lenzing fördert das Potenzial und die Kompetenzen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer breiten Palette an Personalentwicklungsmaßnahmen und maßgeschneiderten Ausbildungsprogrammen. Die Gesamtausgaben für lebenslanges Lernen und die Personalentwicklung stiegen erneut von EUR 5,1 Mio. im Jahr 2017 auf EUR 5,9 Mio. im Jahr 2018. Am Standort Lenzing wird der Großteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hausintern durch das Bildungszentrum Lenzing (BZL) abgewickelt.

Aus- und Weiterbildung

Die Grundlage für alle Aus- und Weiterbildungsaktivitäten der Lenzing Gruppe bilden die sCore TEN Strategie und im Speziellen der Kulturelle Fokus und das Leadership Modell der Organisation. Im Berichtsjahr intensivierte Lenzing diese Aktivitäten und startete neue Ausbildungsprogramme. "Leaders of Tomorrow" ist ein maßgeschneidertes Entwicklungsprogramm für Produktionsmitarbeiter/innen, das eine 3-monatige Job-Rotation an den Standorten in Großbritannien, Tschechien und Indonesien vorsieht. Das Programm "sCore TEN fit" wurde mit insgesamt drei Gruppen gestartet und beinhaltet psychologische Ausbildungselemente zur Schulung von Führungskräften. Um neue Mitarbeiter/innen dabei zu unterstützen, sich bestmöglich zu integrieren und ein tieferes Verständnis für das Geschäftsmodell des Unternehmens zu erhalten, wurde am Standort Lenzing ein Onboarding- und Buddy-Programm eingeführt.

Im Berichtsjahr wurden weiters Ausbildungsprogramme, die am Standort Lenzing gut etabliert sind, global ausgerollt und an anderen Standorten eingeführt. Dazu gehören die "Global Fiber Academy", die mit dem Ziel gegründet wurde, das interdisziplinäre Wissen über Fasern sowie das Verständnis der Wertschöpfungskette zu verbessern, und die "Commercial Academy", ein Ausbildungsprogramm für Mitarbeiter/innen aus dem kaufmännischen Bereich, die ihr technisches Know-how, ihre rechtliche Kenntnisse und Verhandlungstechniken vertiefen wollen.

Für 26 hochmotivierte Nachwuchsführungskräfte der Lenzing Gruppe endete im Sommer 2018 das 16-monatige "Springboard"-Programm. In dem globalen Junior-Leadership-Programm, das 2014 erfolgreich gestartet wurde, werden die inhaltlichen Schwerpunkte auf Kultur und Veränderung, Entscheidungsfindung, Führung, internationale Kommunikation sowie virtuelle und praktische Zusammenarbeit gerichtet.

Diversität

Respekt, Diversität und Inklusion sind die Grundpfeiler der Unternehmensstrategie sCore TEN sowie integrale und unverzichtbare Bestandteile der Unternehmenskultur der Lenzing Gruppe. Das Thema Diversität spielt bei der Besetzung der Führungsebenen im Unternehmen eine zunehmend wichtige Rolle.

Sicherheit, Gesundheit und Umwelt

Im Geschäftsjahr 2018 wurden in der Lenzing Gruppe weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit ergriffen und das gruppenweite Gesundheitsmanagement weiterentwickelt. Der Bereich "Global Safety, Health and Environment" (Global SHE) arbeitet federführend mit den Mitarbeiter/innen und den Produktionsbereichen an einer Verbesserung der Kennzahlen im Bereich Sicherheit, Gesundheit und Umwelt.

Sicherheit

Der Schutz der Mitarbeiter/innen und der Schutz der Umwelt sind für die Lenzing Gruppe eine Grundvoraussetzung unternehmerischen Handelns und daher in den Unternehmenswerten der Lenzing Gruppe fest verankert. Das 2016 gestartete, mittelfristig ausgerichtete "Heartbeat for Safety"-Konzept mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Themen Sicherheit und Umweltschutz zu schärfen und die kontinuierliche Verbesserung in Bezug darauf sicherzustellen, wurde im Berichtsjahr weiter konsequent implementiert.

Einen Schwerpunkt setzte Lenzing mit dem konzernweiten Schulungs- und Diskussionsformat "Safety Walks and Talks". Seit dem Start im Jahr 2016 wurden rund 750 Führungskräfte geschult, erfolgreich Gespräche zum Thema Sicherheit zu führen. Bis Ende 2018 wurden insgesamt 12.442 "Safety Walks and Talks" durchgeführt. Zudem wurden die bestehenden Regeln zur Vermeidung von schwerwiegenden Unfällen als Folge gefährlicher Tätigkeiten, die sogenannten "Life Saving Rules", weiter harmonisiert. Im Berichtsjahr wurden zudem an allen Standorten Audits zur Überprüfung des Fremdfirmenmanagements durchgeführt und es wurde eine harmonisierte Guideline erarbeitet, die 2019 implementiert wird.

Um konzernweit einheitlich hohe Standards im Umgang mit potenziell gefährlichen Stoffen zu gewährleisten, werden die dafür notwendigen Prozesse harmonisiert. Ein entsprechendes Projekt startete 2018 und wird in den kommenden Jahren phasenweise umgesetzt. Ziel ist die sichere und bestimmungsgemäße Verwendung von gefährlichen Stoffen und Chemikalien nach einheitlichen Regeln. Im Berichtsjahr wurden zudem zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, um die hohen Standards der Lenzing Gruppe für die Sicherung von Maschinen und Anlagen aufrechtzuerhalten und weiter zu verbessern.

Die Lenzing Gruppe arbeitete eng mit der Institution of Occupational Safety and Health (IOSH) zusammen, um das renommierte Gesundheits- und Sicherheitstraining der britischen Organisation auf Lenzing zuzuschneiden und in die unterschiedlichen Standortsprachen zu übersetzen. "Leading Safely"-Kurse wurden bereits an mehreren Standorten der Lenzing Gruppe durchgeführt. Im Berichtsjahr wurden zudem die ersten "Working Safely"-Kurse gestartet. Diese beiden Kurse adressieren sowohl die ausführenden als auch die leitenden Mitarbeiter/innen im Unternehmen.

Für ein effizientes Sicherheitsmanagement ist eine lückenlose Meldung und Dokumentation aller relevanten Ereignisse (Unfälle, Beinahe-Unfälle, Beobachtungen) unerlässlich. Im Zuge der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheitsstandards ist es daher besonders wichtig, die Mitarbeiter/innen vor Ort in die einheitliche Berichterstattungsplattform "SHEARS" einzubinden und für ein entsprechendes Gefahrenbewusstsein zu sorgen.

Im Vergleich mit dem Geschäftsjahr 2017 konnte die Unfallrate 2018 trotz der umfangreichen Investitionsaktiviäten und des entsprechend höheren Verletzungsrisikos sowie des gestiegenen Personaleinsatzes konstant gehalten werden.

Gesundheit

Das Gesundheitsmanagementsystem der Lenzing Gruppe basiert auf einem Konzept, das auf die jeweiligen Gesundheits- und Sozialsysteme der Länder, in denen Lenzing tätig ist, zugeschnitten ist und einen konzeptionellen Rahmen für gezielte Investitionen in die Gesundheitsversorgung bietet. Das Unternehmen verfügt an allen Standorten über industriespezifische Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter/innen und regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien.

Im Geschäftsjahr 2018 wurde zum Zweck der Gesundheitsprävention ein gruppenweites Programm namens "Heartbeat for Health" gestartet. Ein weiterer Gesundheitsfokus lag im Berichtsjahr auf dem Thema Erste Hilfe. Um zu gewährleisten, dass alle Mitarbeiter/innen die Basismaßnahmen zur Sicherung lebenswichtiger Funktionen kennen, wurde im September an allen Standorten der Lenzing Gruppe eine Aktionswoche unter dem Motto "Saving Lives – At Work and At Home" veranstaltet.

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und den damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".

Das wirtschaftliche Umfeld wird durch zunehmende geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen den großen Handelsblöcken, stark beeinflusst. Für 2019 zeigten sich bereits erste Tendenzen einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Entwicklungen wie ein möglicher ungeordneter Brexit und das politisch aufgeladene Thema der Migration stellen zusätzliche Unsicherheitsfaktoren für die Wirtschaft dar.

Der weltweite Fasermarkt bleibt aufgrund der stark ansteigenden Faserkapazitäten im asiatischen Markt vor allem im Standardfaserbereich unter Druck. Die Lenzing Gruppe rechnet deshalb für das Geschäftsjahr 2019 mit einem anhaltend hohen Preisdruck bei Standardfasern. Die sCore TEN Strategie zielt darauf ab, die Auswirkungen dieser Entwicklung zu mindern.

Die Versorgung mit Zellstoff gilt für 2019 durch den kontinuierlichen Ausbau der bestehenden Zellstoffkapazitäten der Lenzing Gruppe sowie die ausreichende Verfügbarkeit am Weltmarkt als gesichert. Die Lenzing Gruppe erweitert die Zellstoffmengen an den Standorten Lenzing und Paskov und arbeitet an den technischen Planungen für den Bau einer neuen Anlage in Brasilien mit einer jährlichen Zellstoff-Kapazität von 450.000 Tonnen.

Rohstoffpreise für Chemikalien, insbesondere für Natronlauge und Kohlenstoffdisulfid, waren in den vergangenen Monaten weltweit auf hohem Niveau.

Auf der Währungsseite legte der US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent gegenüber dem Euro zu. Der Chinesische Yuan blieb weitgehend stabil. Eine Abwertung beider Währungen würde sich nachteilig auf das offene Währungsvolumen der Lenzing Gruppe auswirken. Das Liquiditätsrisiko kann für 2019 aufgrund der sehr stabilen Finanzstruktur als gering eingestuft werden.

In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie der Umwelt- und Haftungsrisiken, die jeweils ein hohes Schadenspotenzial beinhalten, gab es 2018 keine wesentlichen Schadensfälle.

Die Lenzing Gruppe erweiterte mit dem Ausbau der Lyocellkapazitäten in Heiligenkreuz ihre Produktionsmengen im Jahr 2018. Der vorübergehende Stopp des Ausbaus von Lyocellkapazitäten in Mobile erhöhte das Risikoprofil absatzseitig für die kommenden Jahre. Die Lenzing Gruppe richtet ihren Fokus nun auf den Bau einer Anlage für Lyocellfasern in Thailand.

Risikomanagement

Der Hauptzweck des Risikomanagements der Lenzing Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens durch eine richtige und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken. Der Vorstand der Lenzing Gruppe übernimmt dabei gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungsund Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.

Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Zusätzlich ist es auch Aufgabe des Risikomanagements, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei ihrer Risikomanagement-Strategie einen mehrstufigen Ansatz:

Risikoanalyse (nach COSO®1 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten durch. Die wesentlichen Risiken werden gemäß den internationalen COSO®-Standards erfasst und bewertet. Es werden nur Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und der Konzern-GuV dargestellt. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA oder auf die liquiden Mittel berücksichtigt. Die Risiken werden gegen den EBITDA-Plan simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt. Lenzing bedient sich dazu einer Simulationssoftware, die auch weitere KPIs wie den Value at Risk (Wert im Risiko), einen risikoadjustierten ROCE und eine Sensitivitätsanalyse errechnet.

1 Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission

Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisationsmatrix. Jedes Risiko ist einem Risikoverantwortlichen zugewiesen.

Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing Gruppe von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung auditiert und bestätigt.

Berichterstattung

Die Hauptrisiken werden in einem Bericht ausführlich dargestellt und mit dem Vorstand als auch dem Prüfungsausschuss besprochen.

Marktumfeldrisiken

Marktrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei Fasern für Textilien und in geringerem Maße auch bei Fasern für Vliesstoffe zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und synthetischen Fasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Entwicklung der Umsätze und Verkaufsmengen von Lenzing Fasern.

Diesem Risiko wirkt die Lenzing Gruppe durch einen ständig steigenden Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio sowie einer konsequenten Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie entgegen. Ziel ist, bis 2020 den Anteil der Spezialfasern auf 50 Prozent zu erhöhen sowie die Rolle als führendes Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit im Faserbereich weiter auszubauen. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Die Lenzing Gruppe setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation. Ein neues Innovationszentrum wurde im Berichtsjahr in Indonesien eröffnet.

Absatzrisiko

Die Lenzing Gruppe erzielt etwa die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei dieser Kundengruppe oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen das Unternehmen durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Die Lenzing Gruppe ist dem Risiko ausgesetzt, ihre Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn die Lenzing Gruppe nicht in der Lage wäre, ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen zurückbliebe. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produktinnovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als holzbasierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.

Gesetze und Verordnungen

Die Lenzing Gruppe ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Die Lenzing Gruppe verfügt mit "Legal Management, Intellectual Property und Compliance" über einen eigenen Unternehmensbereich der entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.

Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Gesellschaft und Ökosysteme ist es möglich, dass Regierungen oder andere Stakeholder mit einer Verschärfung der Gesetze reagieren. Dies könnte zum Beispiel durch höhere CO2- Zertifikatspreise oder neue Steuern auf CO2-Emissionen umgesetzt werden. Eine lediglich regionale Implementierung solcher Maßnahmen könnte den gesellschaftlichen Erfolg der Lenzing Gruppe negativ beeinflussen.

Markenrisiken

Es besteht das Risiko von fehlendem oder unvollständigem Schutz von geistigem Eigentum und Marken für Produkte von Lenzing. Die Lenzing Gruppe steuert diese Risiken mittels eigener Abteilungen für den Schutz von Marken und geistigem Eigentum. Darüber hinaus wird diesem Risiko mit einer neuen Markenstrategie und integrierten Prozessen Rechnung getragen.

Klimawandel und Verschmutzung der Meere

In der Bevölkerung wie in der gesamten Faserbranche wächst das Bewusstsein für Probleme durch den Klimawandel wie dem steigenden Meeresspiegel sowie der zunehmenden Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen. Ein ebenso zunehmendes globales Risiko stellt die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll und Mikroplastik dar.

Die Lenzing Gruppe hat die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft und die Ökosysteme erkannt und bietet mit ihren innnovativen und biologisch abbaubaren Produkten eine nachhaltige Alternative. Lenzing arbeitet ständig an der Festlegung klarer Nachhaltigkeitsziele und sucht kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Erhöhung ihrer Energieeffizienz sowie nach Gelegenheiten zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen oder solchen mit geringeren CO2-Emissionen.

Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung von Cellulosefasern muss die Lenzing Gruppe große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zukaufen. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, EcoVadis-basierte Nachhaltigkeitsbewertungen, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Alle Zulieferer sind außerdem verpflichtet, den Globalen Lieferanten-Verhaltenskodex von Lenzing einzuhalten. Dennoch besteht das Risiko von Verstößen mit negativen Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe und ihre Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette. Lieferkettenrisiken können sich auch aus Störungen ergeben, die durch Naturereignisse ausgelöst werden.

Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern langfristige Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus kann für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können.

Teil der sCore TEN Strategie ist, eine verstärkte Rückwärtsintegration durch den Ausbau der konzerneigenen Zellstoffproduktion zu erzielen.

Betriebliche Risiken, Umweltrisiken und Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel

Zur Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Lenzing arbeitet beständig daran, Sicherheit und Umweltstandards durch freiwillige Referenzen, wie das EU Ecolabel, zu erhöhen. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebstätten, welche zusätzlich zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.

Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten beeinflusst den geschäftlichen Erfolg und die Ziele der Lenzing Gruppe.

Produkthaftungsrisiko

Die Lenzing Gruppe vertreibt ihre Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden oder entlang der Lieferkette kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Zudem kann die Produktsicherheit durch Verschmutzung gefährdet sein, die zu Problemen in der Wertschöpfungskette wie mögliche gesundheitliche Folgen für Beschäftigte oder Kunden führen kann. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden und speziell in den USA als sehr hoch eingeschätzt werden. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen im Produktionsprozess sowie regelmäßige Qualitätskontrollen sind implementiert. Drittschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, werden in einem globalen Haftpflichtprogramm versichert.

Finanzrisiken

Für eine deaillierte Risikobeschreibung der Finanzrisiken wird auf den Konzernanhang, Note 34 bis 37, verwiesen.

Steuerrisiko

Die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Die ständige Verschärfung internationaler Verhaltensrichtlinien und Gesetze erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen und die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg durch Compliance-Verstöße erheblich gefährden. Lenzing begegnet diesem Risiko unter anderem mit dem Aufbau einer überarbeiteten konzernweiten Compliance-Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Directive" sowie einer "Antitrust Directive". Für weitere Informationen zum Thema Compliance siehe "Corporate Governance Bericht".

Personelle Risiken

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter/innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter/innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Die Lenzing Gruppe hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

Mitarbeiter/innen der Lenzing Gruppe sowie Arbeiter und Angestellte von Fremdfirmen sind in den Produktionsstätten einem Verletzungsrisiko ausgesetzt. Das Lenzing Programm "Heartbeat for Health & Safety" berücksichtigt dieses Risiko und enthält einen strategischen Ansatz für Gefahrenminderung, Vorsichtsmaßnahmen und ausgiebige Schulungen. Für mehr Informationen siehe Kapitel "Sicherheit, Gesundheit und Umwelt".

Risiken im Zusammenhang mit Großprojekten

Die Lenzing Gruppe erweitert laufend ihre Kapazitäten in zahlreichen Projekten. Unter anderem kann hier die Planung eines neuen Zellstoffwerkes in Brasilien als auch eines neuen Lyocellwerkes in Thailand erwähnt werden. Derartige Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- und Zeitüberschreitung in sich. Lenzing wirkt diesen Risiken mit einer konsequenten Planung, konsequentem Projektmanagement und laufenden Kostenkontrollen entgegen. Im Berichtsjahr wurde das Ausbauprojekt in Mobile aufgrund der steigenden Wahrscheinlichkeit höherer Handelszölle sowie einer möglichen Überschreitung der Baukosten wegen des boomenden US-Arbeitsmarktes vorübergehend gestoppt. Der Fokus hinsichtlich Erweiterung der Lyocellkapazitäten wurde nun auf das bereits angeführte Projekt in Thailand gerichtet.

Risiken aus externer Sicht und sonstiger Stakeholder

Als globales Unternehmen ist sich die Lenzing Gruppe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die im Risikobericht erwähnten Risiken beziehen sich hauptsächlich auf die Wirkung gegenüber den Vermögenswerten und Ergebnissen der Lenzing Gruppe. Als einer der Nachhaltigkeitsführer der Branche strebt die Lenzing Gruppe ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie an. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen insbesondere auch in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Betriebstätigkeit auf Anrainer der Produktionsstandorte sowie gegenüber der gesamten Gesellschaft. Aktive Stakeholder-Arbeit zur Minimierung der Risiken (Partnerschaft für systemischen Wandel) und zur Schaffung von Zusatznutzen für Mensch und Umwelt sind klare Ziele der Innovations- und Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe. Als Beispiele können hier gemeinsame Aktivitäten mit NGOs wie Canopy genannt werden. Gemeinsam mit ihren Partnern arbeitet die Lenzing Gruppe daran, die Risiken für Stakeholder zu verstehen und Lösungen zur Minimierung der Risiken zu finden. Dies erfolgt durch offene Kommunikation und Transparenz genauso wie durch die ständige Verbesserung der Technologien und nachhaltigen Praktiken.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

Finanzberichterstattung

Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern ist zentral der Bereich "Global Accounting & Tax Management" zuständig.

Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von "Global Accounting & Tax Management" unterstützt und überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates ist in das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem eingebunden. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichtes.

Der Bereich "Global Treasury", und insbesondere der Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffes auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor.

Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung "Internal Audit".

Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird von der Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Die Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt mit dem Vorstand gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung untersteht direkt dem Vorstandsvorsitzenden der Lenzing Gruppe. Im CMS werden Compliance-relevante Risiken evaluiert, Normabweichungen analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verminderung getroffen. Des Weiteren erstellt die Abteilung Compliance-relevante Richtlinien und schult Mitarbeiter/innen weltweit. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.

Die Lenzing Gruppe folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Die Abteilung "Internal Audit" ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Finanzvorstand. Sie überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich "Internal Audit" an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Gesamtvorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des internen Kontrollsystems.

Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Die Abteilung "Risikomanagement" bildet die Risken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risken des Risikoberichtes sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist Mehrheitsaktionär mit einem Anteil der Stimmrechte von 50 Prozent plus zwei Aktien. Die Oberbank hält 3,8 Prozent der Aktien. Der Streubesitz (Free Float) liegt bei 46,2 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an gemäß §65 Abs. 1 Z 8 und Abs. 1a und 1b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogrammes der Lenzing Aktie liegen.

Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen sollen ganz oder in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden können.

Weiters wurde der Vorstand der Gesellschaft für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.

Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).

Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt, (ii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (iii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 13.274.999 Aktien der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben. Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen, wobei der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Aktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln sind. Diese Ermächtigung gilt bis zum 12. April 2023.

Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).

Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt oder (ii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben.

Der Vorstand wurde darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht auf Wandelschuldverschreibungen ganz oder teilweise auszuschließen, sofern der Vorstand nach pflichtgemäßer Prüfung zu der Auffassung gelangt, dass der Ausgabebetrag der Wandelschuldverschreibungen zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages ihren nach anerkannten, insbesondere finanzmathematischen Methoden ermittelten hypothetischen Marktwert nicht unterschreitet und der Wandlungspreis bzw. der Bezugspreis (Ausgabebetrag) der Bezugsaktien, jeweils nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Stammaktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren ermittelt wird und nicht unter dem Börsenkurs der Aktien der Gesellschaft während der letzten 20 Handelstage vor dem Tag der Ankündigung der Begebung der Wandelschuldverschreibungen liegt.

Der Vorstand hat von den bestehenden Ermächtigungen in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Ausführliche Informationen über die Hauptversammlung, Beschlussvorschläge und Abstimmungsergebnisse sind auf der Internetseite der Lenzing AG abrufbar:

https://www.lenzing.com/investoren/hauptversammlung/2018/

Die 75. Ordentliche Hauptversammlung findet am 17. April 2019 im Kulturzentrum Lenzing, 4860 Lenzing, statt.

Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB

Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Ausblick

Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2019 mit einer Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3,5 Prozent. Hauptursachen dafür sind die Zunahme an protektionistischen Tendenzen und wachsende geopolitische Spannungen. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen volatil. Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2019 mit einer Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums auf

Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten ist nach wie vor positiv. Die Lagermengen für Baumwolle werden nach vorläufigen Berechnungen für 2019 wiederum leicht sinken. Der Polyestermarkt erholte sich in den vergangenen Monaten vom schwächeren Wachstum zu Beginn des Berichtsjahres. Das Preisniveau für Baumwolle und Polyester wird als stabil eingeschätzt. nistischen Tendenzen und wachsende geopolitische Spannungen. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen volatil. Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten ist nach wie vor positiv. Die Lagermengen für Baumwolle werden nach vorläufigen

Die Kapazitätserweiterungen bei der Standardviscose werden auf einem ähnlichen Niveau wie im Geschäftsjahr 2018 erwartet. Dies führt trotz guter Nachfrage zu einer Zunahme des Überangebotes, wodurch sich der Druck auf die Preise weiter erhöhen wird. Für ihr Spezialfasergeschäft geht die Lenzing Gruppe von einer Fortsetzung der positiven Entwicklung aus. markt erholte sich in den vergangenen Monaten vom schwächeren Wachstum zu Beginn des Berichtsjahres. Das Preisniveau für Baumwolle und Polyester wird als stabil eingeschätzt. Die Kapazitätserweiterungen bei der Standardviscose werden auf einem ähnlichen Niveau wie im Geschäftsjahr 2018 erwartet. Dies

Die Preise für Natronlauge in Asien haben in den vergangenen Monaten bereits deutlich nachgegeben. In Europa ist diese Entwicklung allerdings noch nicht sichtbar. In Summe erwartet Lenzing bei den Schlüsselrohstoffen keine nennenswerten, ergebnisrelevanten Veränderungen. tes, wodurch sich der Druck auf die Preise weiter erhöhen wird. Für ihr Spezialfasergeschäft geht die Lenzing Gruppe von einer Fortsetzung der positiven Entwicklung aus. Die Preise für Natronlauge in Asien haben in den vergangenen

Trotz des deutlich angespannteren Marktumfeldes bei der Standardviscose geht die Lenzing Gruppe auf Basis aktueller Währungsverhältnisse davon aus, das das Ergebnis für 2019 in etwa auf dem Niveau von 2018 liegen wird. wicklung allerdings noch nicht sichtbar. In Summe erwartet Lenzing bei den Schlüsselrohstoffen keine nennenswerten, ergebnisrelevanten Veränderungen.

Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts dieser Entwicklungen in der gewählten Unternehmensstrategie sCore TEN bestätigt. Lenzing ist in diesem Marktumfeld sehr gut positioniert und wird die Umsetzung der Strategie mit dem fokussierten Wachstum im Bereich der Spezialfasern weiterhin konsequent vorantreiben. dardviscose geht die Lenzing Gruppe auf Basis aktueller Währungsverhältnisse davon aus, das das Ergebnis für 2019 in etwa auf dem Niveau von 2018 liegen wird. Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts dieser Entwicklungen in

Lenzing, am 5. März 2019 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand Lenzing, am 5. März 2019

Dr. Stefan Doboczky, MBA

Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA

Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe

Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EUR Mio. 2018 2017 2016 2015 2014
Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA)
382,0 502,5 428,3 290,1 240,3
/ Umsatzerlöse 2.176,0 2.259,4 2.134,1 1.976,8 1.864,2
EBITDA-Marge 17,6 % 22,2 % 20,1 % 14,7 % 12,9 %
EUR Mio. 2018 2017 2016 2015 2014
Betriebsergebnis (EBIT) 237,6 371,0 296,3 151,1 21,9
/ Umsatzerlöse 2.176,0 2.259,4 2.134,1 1.976,8 1.864,2
EBIT-Marge 10,9 % 16,4 % 13,9 % 7,6 % 1,2 %

EBT

Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Brutto-Cashflow

Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Free Cashflow

Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.

EUR Mio. 2018 2017 2016 2015 2014
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 280,0 271,1 473,4 215,6 218,8
- Cashflow aus der
Investitionstätigkeit
–261,8 –218,6 –103,6 –56,5 –102,8
Netto-Zufluss aus der
Veräußerung und dem
-
Abgang von Tochterunter
nehmen und sonstigen
Unternehmenseinheiten
–0,1 –3,1 –1,4 –13,4 0,0
Erwerb von finanziellen
Vermögenswerten und
+
Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert
werden
8,0 6,5 3,5 4,9 2,3
Erlöse aus der Veräußerung/
-
Tilgung von finanziellen
Vermögenswerten
–2,6 –23,4 –5,6 –5,6 –3,5
Free Cashflow 23,5 32,6 366,3 145,0 114,8

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Liquiditätsbestand

Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 2015 2014
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
243,9 306,5 559,6 347,3 271,8
Liquide Wechsel (in den
+
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen)
10,5 9,4 10,8 8,1 8,5
Liquiditätsbestand 254,4 315,8 570,4 355,3 280,3

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 2015 2014
Vorräte 396,5 340,1 329,4 338,5 344,1
+ Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
299,6 292,8 277,4 258,9 232,8
- Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
–251,7 –218,4 –227,2 –150,0 –181,1
Trading Working Capital 444,4 414,4 379,6 447,4 395,7
EUR Mio. 2018 2017 2016 2015 2014
Zuletzt im Ist verfügbare Quartals
Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils
4. Quartal)
539,8 532,8 555,7 518,0 506,5
x 4 (= annualisierte Konzern
Umsatzerlöse)
2.159,1 2.131,1 2.222,9 2.071,8 2.026,0
Trading Working Capital zu
annualisierten Konzern
Umsatzerlösen
20,6 % 19,4 % 17,1 % 21,6 % 19,5 %

Bereinigtes Eigenkapital und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 20151 20141
Eigenkapital 1.533,9 1.507,9 1.368,5 1.198,9 1.034,5
+ Langfristige Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln
16,9 18,3 17,0 17,8 22,0
+ Kurzfristige Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln
8,4 7,9 11,9 8,0 4,6
- Anteilige latente Steuern auf
Zuschüsse aus öffentlichen
Mitteln
–6,3 –6,4 –7,0 –6,1 –6,1
Bereinigtes Eigenkapital 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9
/ Bilanzsumme 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2
Bereinigte Eigenkapitalquote 59,0% 61,2% 53,0% 50,6% 44,7%

Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBIT-DA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 2015 2014
Kurzfristige
Finanzverbindlichkeiten
166,2 127,3 249,2 172,3 192,7
+ Langfristige
Finanzverbindlichkeiten
307,6 255,3 328,3 510,9 537,0
- Liquiditätsbestand –254,4 –315,8 –570,4 –355,3 –280,3
Nettofinanzverschuldung 219,4 66,8 7,2 327,9 449,5
/ Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA)
382,0 502,5 428,3 290,1 240,3
Nettofinanzverschuldung /
EBITDA
0,6 0,1 0,0 1,1 1,9
EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 20151 20141
Nettofinanzverschuldung 219,4 66,8 7,2 327,9 449,5
/ Bereinigtes Eigenkapital 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9
Net Gearing 14,1 % 4,4 % 0,5 % 26,9 % 42,6 %

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 2015 2014
Nettofinanzverschuldung 219,4 66,8 7,2 327,9 449,5
Rückstellungen für
+
Abfertigungen und
Pensionen
103,4 105,4 108,6 96,5 102,9
Nettoverschuldung 322,8 172,2 115,8 424,5 552,5

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE)

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.

EUR Mio. 2018 2017 2016 20151 20141
Betriebsergebnis (EBIT) 237,6 371,0 296,3 151,1 21,9
Anteiliger laufender
-
Ertragsteueraufwand
(auf das EBIT)
–57,8 –79,2 –64,1 –23,8 –23,4
Betriebsergebnis (EBIT)
abzüglich anteiligem laufendem
Ertragsteueraufwand (NOPAT)
179,8 291,8 232,2 127,4 –1,5
/ Durchschnittliches Capital
Employed
1.750,3 1.571,8 1.541,0 1.578,7 1.596,1
ROCE (Ergebnis auf das
eingesetzte Kapital)
10,3 % 18,6 % 15,1 % 8,1 % –0,1 %
Anteiliger laufender
Ertragsteueraufwand (auf das EBIT)
–57,8 –79,2 –64,1 –23,8 –23,4
Anteiliger sonstiger laufender
Steueraufwand
3,5 2,5 3,0 3,4 2,7
Laufender Ertragsteueraufwand –54,3 –76,7 –61,1 –20,3 –20,7
EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 20151 20141
Bilanzsumme 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2
- Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
–251,7 –218,4 –227,2 –150,0 –181,1
- Langfristige kündbare nicht
beherrschende Anteile
0,0 –18,0 –13,0 –8,3 –7,6
- Langfristige sonstige
Verbindlichkeiten
–4,2 –3,8 –3,7 –3,1 –7,6
- Kurzfristige sonstige
Verbindlichkeiten
–46,9 –38,5 –92,5 –85,3 –90,5
- Verbindlichkeiten für
laufende Steuern
–10,4 –21,6 –25,7 –10,6 –25,2
- Steuerabgrenzung (passive
latente Steuern)
–50,4 –52,7 –52,9 –52,9 –44,8
Anteilige latente Steuern auf
-
Zuschüsse aus öffentlichen
Mitteln
–6,3 –6,4 –7,0 –6,1 –6,1
- Kurzfristige Rückstellungen –107,9 –95,7 –97,2 –69,9 –81,4
- Langfristige Rückstellungen –126,5 –131,7 –138,1 –122,7 –130,0
+ Rückstellungen für
Abfertigungen und Pensionen
103,4 105,4 108,6 96,5 102,9
- Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
–243,9 –306,5 –559,6 –347,3 –271,8
Beteiligungen, die nach der
-
Equity-Methode bilanziert
werden
–13,4 –8,4 –12,7 –25,6 –38,0
- Finanzanlagen –36,7 –36,4 –25,1 –22,8 –23,2
Stand 31.12. 1.836,3 1.664,4 1.479,2 1.602,7 1.554,7
Stand 01.01. 1.664,4 1.479,2 1.602,7 1.554,7 1.637,5
Durchschnittliches Capital
Employed
1.750,3 1.571,8 1.541,0 1.578,7 1.596,1

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 20151 20141
Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9
Bereinigtes Eigenkapital 01.01. 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6
Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
1.540,3 1.459,1 1.304,5 1.136,8 1.082,3

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. 2018 2017 2016 20151 20141
Ergebnis vor Steuern (EBT) 199,1 357,4 294,6 147,4 12,0
/ Durchschnittliches
bereinigtes Eigenkapital
1.540,3 1.459,1 1.304,5 1.136,8 1.082,3
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 12,9 % 24,5 % 22,6 % 13,0 % 1,1 %

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 20151 20141
Bilanzsumme 31.12. 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2
Bilanzsumme 01.01. 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9
Durchschnittliche Bilanzsumme 2.564,1 2.561,3 2.518,0 2.384,9 2.399,5

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. 2018 2017 2016 20151 20141
Betriebsergebnis (EBIT) 237,6 371,0 296,3 151,1 21,9
/ Durchschnittliche
Bilanzsumme
2.564,1 2.561,3 2.518,0 2.384,9 2.399,5
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 9,3 % 14,5 % 11,8 % 6,3 % 0,9 %

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.

Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.

Verpflichtungserklärung

Die Lenzing Aktiengesellschaft respektiert den ÖCGK und verpflichtete sich 2010 erstmals zur Einhaltung der dort dokumentierten Bestimmungen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig den Beschluss gefasst, den Kodex vollinhaltlich zu erfüllen. Der Kodex steht im Internet unter www.corporate-governance.at in der aktuell gültigen Fassung (Jänner 2018) zur Verfügung. Entsprechend L-Regel 60 ÖCGK hat die Lenzing Aktiengesellschaft einen Corporate Governance Bericht aufzustellen. Der Corporate Governance Bericht der Lenzing Aktiengesellschaft entspricht auch dem konsolidierten Corporate Governance Bericht der Lenzing Gruppe.

Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Homepage der Lenzing Aktiengesellschaft öffentlich zugänglich (C-Regel 61 ÖCGK). (http://www.lenzing.com/investoren/corporate-governance/ berichte.html).

Organe der Lenzing Aktiengesellschaft

Die Aufgabenverteilung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2018 stellt sich wie folgt dar:

Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA (1967)

Vorstandsvorsitzender, Chief Executive Officer Erstbestellung 01.06.2015 Ende laufende Funktionsperiode 31.12.2022

Aufgabenbereiche: Region Europe and Americas, Region AMEA, Region North Asia, Global Pulp & Wood, Global HR, Global R&D, Corporate Strategy & M&A, Legal IP & Compliance, Corporate Communications & Investor Relations, Pulp Expansion

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: keine

Robert van de Kerkhof, MBA (1964)

Mitglied des Vorstandes, Chief Commercial Officer Erstbestellung 01.05.2014 Ende laufende Funktionsperiode 31.12.2019 (Mandat wurde per 03.01.2019 bis 31.12.2023 verlängert)

Aufgabenbereiche: Global Business Management Textiles, Nonwovens and New Business Areas, Corporate Sustainability, Global Brand Management, Global Supply Chain, Commercial Innovation

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: keine

Mag. Thomas Obendrauf, MBA (1970)

Mitglied des Vorstandes, Chief Financial Officer Erstbestellung 01.03.2016 Ende laufende Funktionsperiode 28.02.2019 (Mandat wurde per 03.01.2019 bis 30.06.2022 verlängert)

Aufgabenbereiche: Global Accounting & Tax Management, Global Controlling, Global Treasury, Finance AMEA, Finance North Asia, Finance Europe and Americas, Finance Pulp & Wood, Global Purchasing, Global Process & Information Technology, Internal Audit & Risk Management

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Biocel Paskov a.s.

Dr. Heiko Arnold (1966)

Mitglied des Vorstandes, Chief Technology Officer Erstbestellung 01.05.2017 Ende laufende Funktionsperiode 30.04.2020

Aufgabenbereiche: Technology, Global Engineering, Global SHE, Global Quality Management & Technical Customer Service, Enterprise Excellence, Special Projects, Lenzing Technik

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: PT. South Pacific Viscose, Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd.

Der Vorstand führt im Rahmen des Gesetzes, der Satzung und einer vorliegenden Geschäftsordnung die Geschäfte der Lenzing Aktiengesellschaft. Die Verteilung der Geschäfte unter den einzelnen Vorstandsmitgliedern erfolgt gemäß eines der Geschäftsordnung angegliederten Geschäftsverteilungsplans. In der Geschäftsordnung ist auch die Zusammenarbeit des Vorstandes geregelt. Weiters hat sich der Vorstand auch zur vollständigen Einhaltung der Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex verpflichtet.

Aufsichtsrat

Zusammensetzung

Dr. Hanno M. Bästlein (1963)

Erstbestellung 28.04.2014 Seit 22.04.2015: Vorsitzender Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2021 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: AMAG Austria Metall AG, VA Intertrading Aktiengesellschaft (Vorsitzender), B&C Industrieholding GmbH, B&C LAG Holding GmbH

Dr. Christoph Kollatz (1960)

Erstbestellung 12.04.2018 Seit 12.04.2018: Stellvertretender Vorsitzender Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding (Vorsitzender)

Dr. Veit Sorger (1942)

Erstbestellung 04.06.2004 Seit 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Constantia Industries AG (Stellvertretender Vorsitzender), Binder+Co AG, GrECo International Holding AG

Mag. Helmut Bernkopf (1967)

Erstbestellung 23.04.2009

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Oesterreichische Entwicklungsbank AG (Vorsitzender), OeKB CSD GmbH (Stellvertretender Vorsitzender), "Österreichischer Exportfonds" GmbH (Vorsitzender) bis 27.7.2018, Acredia Versicherung AG, OeKB EH Beteiligungs- und Management AG

Dipl.-Bw. Peter Edelmann (1959)1

Erstbestellung 12.04.2018 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Orcan Energy AG, B&C Industrieholding GmbH, B&C LAG Holding GmbH

Dr. Felix Fremerey (1961)

Erstbestellung 12.04.2018 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding (ruhendes Aufsichtsratsmandat)

Dr. Franz Gasselsberger, MBA (1959)

Erstbestellung 24.04.2013 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2019 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft (Vorsitzender), BKS Bank AG, voestalpine AG, AMAG Austria Metall AG

Mag. Patrick Prügger (1975)

Erstbestellung 29.03.2011 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2019 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding bis 25.04.2018, AMAG Austria Metall AG

Dr. Astrid Skala-Kuhmann (1953)

Erstbestellung 19.04.2012 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2021 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding, B&C Industrieholding GmbH, B&C LAG Holding GmbH

Dr. Felix Strohbichler (1974)

Erstbestellung 22.04.2015 Seit 22.04.2015: Stellvertretender Vorsitzender Dr. Felix Strohbichler ist mit 12.04.2018 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding bis 25.04.2018

Dr. Josef Krenner (1952)

Erstbestellung 23.04.2009 Dr. Josef Krenner ist mit 12.04.2018 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: B&C Industrieholding GmbH, AMAG Austria Metall AG (Vorsitzender)

1) Dipl.-BW Edelmann hat im Berichtsjahr an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats nicht persönlich teilgenommen, wurde aber im Vorfeld der Sitzungen über den Geschäftsverlauf sowie über wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen informiert. Er hat sein Stimmrecht mittels der Erteilung von Stimmvollmachten ausgeübt.

Vom Betriebsrat delegierte Aufsichtsräte:

Helmut Kirchmair (1968) Erstbestellung 2015

Georg Liftinger (1961) Erstbestellung 2008

Ing. Daniela Födinger (1964) Erstbestellung 2014

Johann Schernberger (1964) Erstbestellung 2001

Herbert Brauneis (1987) Erstbestellung 2018

Unabhängigkeit (C-Regeln 53 und 54 ÖCGK)

Der Aufsichtsrat hat die Leitlinien für die Unabhängigkeit gemäß Anhang 1 des ÖCGK übernommen.

Danach haben alle Mitglieder des Aufsichtsrates erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.

Gemäß C-Regel 54 ÖCGK haben die Mitglieder des Aufsichtsrates Dr. Veit Sorger, Mag. Helmut Bernkopf und Dr. Franz Gasselsberger, MBA, erklärt, im Geschäftsjahr 2018 weder selbst Anteilseigner an der Gesellschaft mit einer Beteiligung von jeweils mehr als 10 Prozent gewesen zu sein noch die Interessen solcher Anteilseigner vertreten zu haben.

Arbeitsweise des Aufsichtsrates

Zur Erfüllung seiner Aufgabe, der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes, tritt der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft mindestens vierteljährlich zu Sitzungen zusammen. Im Berichtsjahr fanden fünf Aufsichtsratssitzungen statt (C-Regel 36). Der Aufsichtsrat hat sich vom Vorstand über den Geschäftsverlauf sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen informieren lassen, die Arbeit des Vorstandes beaufsichtigt und den Vorstand bei wesentlichen strategischen Weichenstellungen beratend begleitet. Zentrale Sitzungsinhalte waren die Entwicklung der Geschäftslage, die strategische Weiterentwicklung des Konzerns, laufende und geplante Expansionsprojekte, Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte, Personalmaßnahmen, Finanzierungsmaßnahmen sowie die Diskussion und die Genehmigung des Budgets für das Geschäftsjahr 2019.

Der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft hat im Geschäftsjahr 2018 aus seiner Mitte fünf Ausschüsse bestellt (C-Regeln 34 und 39 ÖCGK):

Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm gemäß § 92 Absatz 4a AktG zugewiesenen Aufgaben wahr. Demnach hat der Prüfungsausschuss insbesondere den Rechnungslegungsprozess zu überwachen und Empfehlungen oder Vorschläge zur Gewährleistung seiner Zuverlässigkeit zu erteilen. Weiters überwacht der Prüfungsausschuss die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, der internen Revision und des Risikomanagementsystems. Er überwacht des Weiteren die Abschlussprüfung und die Konzernabschlussprüfung, prüft und überwacht die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und genehmigt und kontrolliert die von ihm erbrachten Nichtprüfungsleistungen. Der Prüfungsausschuss prüft ferner den Jahresabschluss, bereitet dessen Feststellung vor und prüft den Vorschlag des Vorstandes für die Gewinnverteilung, den Lagebericht und den Corporate Governance Bericht. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses legt die wechselseitige Kommunikation zwischen dem Abschlussprüfer und dem Prüfungsausschuss fest (C-Regel 81 a ÖCGK). Der Ausschuss hat dem Aufsichtsrat über seine Tätigkeit zu berichten. Im Geschäftsjahr 2018 ist der Prüfungsausschuss zu drei Sitzungen zusammengetreten. Es wurde, wie in den Vorjahren insbesondere der Bereich Compliance sowie die Abarbeitung des internen Revisionsplans und der Risikobericht behandelt.

Mitglieder: Mag. Patrick Prügger (Vorsitzender, Finanzexperte), Dr. Hanno M. Bästlein, Dr. Felix Strohbichler (ausgeschieden am 12.04.2018), Dr. Franz Gasselsberger, MBA (seit 12.04.2018), Dr. Christoph Kollatz (seit 12.04.2018), Johann Schernberger, Georg Liftinger

Nominierungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Nominierungsausschuss eingerichtet. Dieser unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung neuer oder freier Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Im Geschäftsjahr 2018 hat sich der Ausschuss insbesondere mit Fragen der Nachfolgeplanung und Personalentwicklung beschäftigt sowie die Wiederbestellung von Herrn Obendrauf und Herrn van de Kerkhof vorbereitet. Es werden auch Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten an die Hauptversammlung vorbereitet. Im Geschäftsjahr 2018 haben drei Sitzungen des Nominierungsausschusses stattgefunden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger (bis 12.04.2018), Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dipl.-Bw. Peter Edelmann (seit 12.04.2018), Johann Schernberger, Georg Liftinger

Vergütungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 ÖCGK und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2018 haben drei Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung und den Zielvereinbarungen 2018 sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstandes beschäftigt haben. Weiters hat der Vergütungsausschuss den Anstellungsvertrag mit Herrn Obendrauf und Herrn van de Kerkhof verhandelt, genehmigt und für die Lenzing Aktiengesellschaft abgeschlossen.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger (bis 12.04.2018), Dipl.-Bw. Peter Edelmann (seit 12.04.2018)

Strategieausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Überprüfung der strategischen Positionierung des Unternehmens und dem Monitoring der Strategieumsetzung. 2018 hat der Vorstand vor allem strategische Optionen für den Ausbau der Zellstoff- und Faserproduktionskapazitäten, Fragen der Marktpositionierung und die Weiterentwicklung der sCore TEN Strategie mit dem Strategieausschuss diskutiert. Im Geschäftsjahr 2018 haben zwei Sitzungen stattgefunden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger, Dipl.-Bw. Peter Edelmann (seit 12.04.2018), Dr. Christoph Kollatz (seit 12.04.2018) Johann Schernberger, Georg Liftinger

Ausschuss für dringende Fälle

Der Aufsichtsrat hat einen Ausschuss für dringende Fälle eingerichtet. Dieser ist in Fällen besonderer Dringlichkeit befugt, Entscheidungen über Geschäfte zu treffen, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen. Im Geschäftsjahr 2018 haben keine Sitzungen stattgefunden.

Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Mag. Patrick Prügger (bis 12.04.2018), Dr. Christoph Kollatz (seit 12.04.2018), Johann Schernberger

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat über grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftspolitik der Gesellschaft und ihres Konzerns, sowie die künftige Entwicklung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage. Weiters berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft und ihres Konzerns im Vergleich zur Vorschaurechnung unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung. Der Vorstand und der Aufsichtsrat besprechen ebenfalls in einer separaten Strategiesitzung die langfristigen Wachstumsziele der Lenzing Gruppe.

Selbstevaluierung Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2018 eine Selbstevaluierung gemäß C-Regel 36 ÖCGK in Form eines Fragebogens, mit Schwerpunktthemen wie der Kontrollfunktion des Aufsichtsrates gegenüber dem Vorstand sowie der Einhaltung von Informationspflichten des Vorstandes an den Aufsichtsrat, durchgeführt. Das Ergebnis der Selbstevaluierung zeigt, dass die Tätigkeit des Aufsichtsrates der Lenzing AG als insgesamt gut bewertet wird. Der Aufsichtsrat hat einzelne Anregungen aus dem Selbstevaluierungsprozess aufgegriffen. Aus den Ergebnissen wurden Maßnahmen abgeleitet, welche eine weitere Effizienzsteigerung der Tätigkeiten des Aufsichtsrates gewährleisten sollen.

Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat (C-Regel 30 ÖCGK)

Die Vergütungsregelungen in den Vorstandsverträgen wurden im vergangenen Jahr überarbeitet und vereinheitlicht. Die variable Vergütung (kurz- und langfristige Boni) wird mit Wirkung zum 1. Jänner 2019 durch das überarbeitete Vergütungsmodell ersetzt.

Ziel der Überarbeitung war es, im Interesse unserer Stakeholder ambitionierte sowie relevante Ziele für den Vorstand zu definieren. Das neue Vergütungsmodell entspricht auch weiterhin allen gesetzlichen Vorgaben des AktG sowie den Empfehlungen des ÖCGK.

Die Gesamtvergütung setzt sich weiterhin aus einem laufenden fixen Bezug, einem kurzfristigen variablen (erfolgsabhängigen) Anteil ("Short-term Incentive" bzw. "STI") sowie einem langfristigen variablen (erfolgsabhängigen) Anteil ("Long-term Incentive" bzw. "LTI") zusammen.

Short-term Incentive (STI)

Der STI ist ab 1. Jänner 2019 vom Unternehmenserfolg im jeweils abgelaufenen Geschäftsjahr abhängig und berücksichtigt die finanziellen Zielgrößen Konzern-EBITDA und Konzern-RO-CE. Zusätzlich zu den finanziellen Zielgrößen erfolgt jährlich eine Beurteilung nicht-finanzieller Kriterien durch den Vergütungsausschuss, die den aus den finanziellen Zielgrößen ermittelten Bonusbetrag um 20 Prozent nach oben oder nach unten beeinflussen kann. Voraussetzung für einen Bonusanspruch ist das Erreichen eines Schwellenwertes bei zumindest einer der beiden finanziellen Zielgrößen. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des jeweiligen Geschäftsjahres in bar. Der STI kann maximal 150 Prozent des STI-Zielwerts betragen. Der STI-Zielwert ist ein absoluter Betrag. Für das Geschäftsjahr 2018 richtete sich der kurzfristige variable Anteil für den gesamten Vorstand noch nach den bisher gültigen Kriterien ROCE sowie individuellen qualitativen Zielen.

Long-term Incentive (LTI)

Der LTI wird ab 1. Jänner 2019 rollierend, d.h. in jährlichen Tranchen mit jeweils dreijährigen Bemessungszeiträumen gewährt. Zu diesem Zwecke werden die Zielgrößen Konzern-Jahresüberschuss sowie Konzern-ROCE während der Laufzeit einer Tranche gemessen. Zusätzlich wird die Kapitalmarkperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet. Hierzu wird der sog. Total Shareholder Return – also die Aktienkursentwicklung inklusive Dividendenausschüttungen – ermittelt und der Vergleichsgruppe gegenübergestellt. Voraussetzung für einen Bonusanspruch ist das Erreichen eines Schwellenwertes bei zumindest einer der drei Zielgrößen. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des dreijährigen Bemessungszeitraums in bar. Der LTI kann maximal 200 Prozent des (absoluten) LTI-Zielwertes betragen. Der LTI-Zielwert ist ein absoluter Betrag. Legt ein Vorstandsmitglied sein Vorstandsmandat vor Ablauf der

Bestellungsdauer zurück oder wird das Vorstandsmitglied aus einem wichtigen Grund im Sinne von § 75 AktG abberufen, verfallen alle Ansprüche aus laufenden LTI-Tranchen der aktuellen Vertragsperiode. Dadurch entfaltet der LTI gleichzeitig eine Bindungswirkung.

Bis zum 31. Dezember 2018 war die Zielgröße für den LTI die Steigerung des nach einer vereinbarten Formel zu berechnenden Unternehmenswertes des Lenzing Konzerns (unter Berücksichtigung des EBITDA und der Nettoverschuldung), jeweils über einen mehrjährigen Berechnungszeitraum. Bei Herrn Obendrauf und Herrn Van de Kerkhof, deren Vorstandsverträge per 1. Jänner 2019 verlängert wurden, laufen die LTI-Regelungen des Altvertrages im Jahr 2019 teilweise parallel. Bei Herrn Doboczky erfolgt aus dem Altvertrag (Periode 01.06.2015 bis 31.05.2018) noch eine Auszahlung im Jahr 2019, sofern das Mandat nicht ohne Vorliegen eines wichtigen Grundes vorzeitig zurückgelegt wird.

  • Der Maximalbonus in Höhe von 158 Prozent für Herrn Doboczky bzw. 151 Prozent für Herrn van de Kerkhof, 277 Prozent für Herrn Obendrauf und 68 Prozent für Herrn Arnold berechnet sich aus dem maximalen laufenden variablen Anteil plus dem anteiligen maximalen langfristigen Bonusanteil im Verhältnis zum laufenden fixen Jahresbezug. Ein Stock-Option-Programm oder ein Programm für die begünstigte Übertragung von Aktien besteht nicht.
  • Zudem besteht für den Vorstand ein Anspruch auf Bezahlung von Beiträgen an eine Pensionskasse, die im Geschäftsjahr 2018 TEUR 152 (2017: TEUR 132) betrugen. Davon entfallen TEUR 78 auf Herrn Doboczky, TEUR 32 auf Herrn van de Kerkhof, TEUR 21 auf Herrn Obendrauf und TEUR 21 auf Herrn Arnold.
  • Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich sinngemäß nach den gesetzlichen Vorgaben des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes.

  • Bei vorzeitiger Beendigung von Vorstandsmandaten werden die in C-Regel 27a ÖCGK festgelegten Rahmenbedingungen für vorzeitige Vertragsbeendigungen adäquat berücksichtigt.

  • Die Gesellschaft hat für Vorstandsmitglieder eine "Directors and Officers" (D&O) Versicherung, eine Unfallversicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Die unten dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2018 von insgesamt TEUR 3.333 (2017: TEUR 5.131) betreffen kurzfristig fällige Leistungen und enthalten keine Abschlagszahlungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen.

Laufende Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes der Lenzing Aktiengesellschaft (aufgewendet):

Darüber hinaus haben sich die Ansprüche aus langfristigen Bonusanteilen (andere langfristig fällige Leistungen und anteilsbasierte Vergütungen) im Geschäftsjahr 2018 um TEUR 1.940 erhöht (2017: TEUR 2.244 erhöht) sowie wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstands Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 236 (2017: TEUR 216) für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt. Die ausbezahlten Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstandes der Lenzing Aktiengesellschaft oder deren Hinterbliebene betrugen 2018 TEUR 1.033 (2017: TEUR 1.004).

Die Grundsätze der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates sind in der Satzung der Lenzing Aktiengesellschaft (§ 13) geregelt, welche auf der Homepage der Gesellschaft offengelegt ist. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wird eine jährliche Vergütung gewährt, deren Höhe mit ihren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft in Einklang steht.

Die in der Hauptversammlung vom 12. April 2018 beschlossene Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2017 betrug:

Dr. Stefan
Doboczky, MBA
Robert van de
Kerkhof, MBA
Mag. Thomas
Obendrauf, MBA
Dr. Heiko Arnold* Summe
2018 2017 2018 2017 2018 2017 2018 2017 2018 2017
Laufende Bezüge fix 778 643 437 437 397 397 398 328 2.010 1.805
Laufende Bezüge variabel 588 1.732 213 654 250 760 272 181 1.323 3.326
Summe 1.366 2.374 650 1.091 647 1.157 670 509 3.333 5.131

Laufende Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes (aufgewendet) TEUR

* Mitglied des Vorstandes seit 1. Mai 2017

  • a. für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats: EUR 90.000
  • b. für die stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats: EUR 50.000
  • c. für jedes weitere Mitglied des Aufsichtsrats: EUR 40.000
  • d. für den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses und des Strategieausschusses, sowie für den Finanzexperten, soweit dieser nicht Vorsitzender des Prüfungsausschusses ist: EUR 50.000
  • e. für den Vorsitzenden des Nominierungsausschusses und des Vergütungsausschusses: EUR 25.000
  • f. für jedes Mitglied des Prüfungsausschusses und Strategieausschusses: EUR 20.000
  • g. für jedes Mitglied des Nominierungsausschusses und des Vergütungsausschusses: EUR 10.000

Zusätzlich erhält jedes Aufsichtsratsmitglied ein Anwesenheitsgeld für jede Aufsichtsratssitzung in Höhe von EUR 1.500 sowie jedes Ausschussmitglied ein Anwesenheitsgeld in Höhe von EUR 1.500 für jede Ausschusssitzung, sofern diese nicht am selben Tag wie eine Aufsichtsratssitzung stattfand.

Daraus ergeben sich für die Mitglieder des Aufsichtsrates nachfolgend einzeln angeführte Vergütungen für 2017 (in Summe EUR 798.500), die im Geschäftsjahr 2018 ausbezahlt wurden:

Dr. Hanno M. Bästlein EUR 223.500
Dr. Veit Sorger EUR 103.500
Dr. Felix Strohbichler (ausgeschieden 12.04.2018) EUR 121.500
Mag. Helmut Bernkopf EUR 47.500
Dr. Josef Krenner EUR 46.000
Dr. Franz Gasselsberger, MBA EUR 44.500
Mag. Patrick Prügger EUR 130.000
Dr. Astrid Skala-Kuhmann EUR 82.000

Die Vergütungspolitik für das globale Top-Management im Konzern, Geschäftsführer von Tochtergesellschaften sowie "Region Managers" setzt sich aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammen. Die fixe Vergütung umfasst dabei ein attraktives marktkonformes Einkommen. Der variable Vergütungsanteil richtet sich einerseits nach der Erreichung festgelegter Finanzziele des Konzerns, andererseits auch nach der Erfüllung vereinbarter persönlicher Ziele der Führungskraft.

Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen (L-Regel 60 ÖCGK)

Die Gesellschaft achtet auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter und fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen.

Es konnte in den letzten Jahren der Frauenanteil speziell in qualifizierten Positionen stetig erhöht werden. Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehören Frau Dr. Astrid Skala-Kuhmann und Frau Ing. Daniela Födinger an. Im Jahr 2018 wurde Frau Dr. Andrea Borgards als Senior Vice President Pulp and Wood in das Executive Committee des Unternehmens berufen. Darüber hinaus wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch flexible Arbeitszeitmodelle, Heimarbeit und Elternzeit für beide Elternteile aktiv gefördert.

Compliance

Die Reputation und der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens können durch Compliance-Verstöße erheblich gefährdet werden. Die Lenzing Gruppe hat als Faserhersteller einen sehr hohen Anspruch im Nachhaltigkeitsmanagement und strebt entsprechend ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Aktionären an.

Vor diesem Hintergrund hat die Geschäftsführung ein Compliance-Management-System für die gesamte Lenzing Gruppe beschlossen, welches die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und internen Richtlinien dauerhaft gewährleisten und nachweisen soll.

Zielsetzung beim Aufbau und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems ist die Prävention und Aufdeckung von Compliance-Verstößen gegen Unternehmensinteressen, die Vermeidung von Haftungsrisiken und Reputationsschäden, die Schulung, Beratung und Absicherung von Unternehmensleitung, Führungskräften und Mitarbeitern sowie eine Effizienzsteigerung durch die Koordination bestehender Compliance-Aktivitäten.

Policies, Directives und Guidelines

Policies sind Absichtserklärungen der Lenzing AG und ihrer konsolidierten Tochtergesellschaften, die die Verhaltensstandards für alle Mitarbeiter/innen festlegen. Dazu gehören der Globale Verhaltenskodex als Leitprinzip, der Lieferantenkodex, die Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, die Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt, die Richtlinie für Nachhaltigkeit, die Quality Policy und die Holz- und Zellstoff Policy.

Richtlinien (engl. directives) definieren Verhaltensregeln, die für alle Mitarbeiter/innen verbindlich sind. Wichtige Richtlinien sind die Kartellrechts-Richtlinie, die Antibestechungs- und Antikorruptions-Richtlinie, die Whistleblower-Richtlinie, die IP Protection-Richtlinie und die Emittenten-Compliance-Richtlinie.

Leitlinien (engl. guidelines) enthalten hauptsächlich Prozessbeschreibungen sowie auf die Arbeitsprozesse ausgerichtete Handlungsanweisungen wie die sichere Handhabung von Chemikalien.

Globaler Verhaltenskodex

Zum vertieften Verständnis des Globalen Verhaltenskodex nahmen mehr als 200 Mitarbeiter/innen im Jahr 2018 an Schulungen teil. Alle Teammitglieder werden dazu ermutigt, Verstöße oder vermutete Verstöße gegen den Verhaltenskodex zeitnah zu melden.

Wichtige Richtlinien und Sonderkodizes

Richtlinie zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption

Die Richtlinie zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption (engl. Anti-Bribery and Corruption Directive – ABC) wurde im Jahr 2018 überarbeitet. Die Ausrollung der überarbeiteten Richtlinie ist für das erste Quartal 2019 geplant.

Kartellrechts-Richtlinie

Die Kartellrechts-Richtlinie liefert eine detaillierte Übersicht über die wichtigsten kartellrechtlichen Sachverhalte, um allen Mitarbeiter/innen der Lenzing Gruppe dabei zu helfen, mögliche Wettbewerbsverstöße zu identifizieren, zu verhindern und zu melden. Die Richtlinie ist in Überarbeitung.

Know-how Protection-Richtlinie

Um den wachsenden Herausforderungen des Marktumfeldes sowie geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen wie der EU-Know-how-Schutz-Richtlinie, gerecht zu werden, wurde die Know-how Protection-Richtlinie umfassend überarbeitet und in vielen Bereichen erweitert. Die Fertigstellung der revidierten Richtlinie und die gruppenweite Einführung sind für das erste Quartal 2019 geplant.

Globaler Verhaltenskodex für Zulieferer

Der Globale Verhaltenskodex für Zulieferer drückt die Erwartungen von Lenzing an das Verhalten ihrer Zulieferer hinsichtlich Arbeitersicherheit und -gesundheit, Arbeits- und Menschenrechten, Umweltschutz, Ethik und Managementpraktiken aus.

Emittenten-Compliance-Richtlinie

Die interne Richtlinie zum Thema Emittenten-Compliance wurde überarbeitet und im Oktober 2018 vom Vorstand freigegeben.

Datenschutzgrundverordnung

Die Lenzing AG hat sich intensiv auf die Einführung der Datenschutzgrundverordnung vorbereitet.

Ein firmenübergreifendes Projektteam unter der Führung des verantwortlichen Beauftragten für Datensicherheit wickelt sämtliche Agenden gebündelt ab. Alle Mitarbeiter mit IT-Zugang werden mittels E-Learning geschult. Mehr als 500 Führungskräfte erhielten bereits ein persönliches, praxisorientiertes Training. Zusätzlich wurde eine neue Stabstelle für Information Security geschaffen, die sich den zunehmenden Sicherheits- und Datenschutzthemen des Unternehmens widmet.

Whistleblowing-System

Missbräuche und Bedenken in Bezug auf unethisches, rechtswidriges oder der Unternehmensintegrität zuwiderlaufendes Verhalten können direkt über dieses System gemeldet werden. Der Prüfungsausschuss wird zweimal im Jahr über die eingegangenen Hinweise informiert. Insgesamt wurden 2018 21 Meldungen über das Whistleblowing-System registriert. Alle Meldungen wurden zielgerichtet bearbeitet.

Compliance-Schulungen

Der im Geschäftsjahr 2017 revidierte Globale Verhaltenskodex gilt für alle Teammitglieder der Lenzing Gruppe. Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter/innen der Lenzing Gruppe mit den Kodexinhalten vertraut sind, diese verstehen und im Arbeitsalltag bewusst danach leben, wurde 2016 ein internationales Schulungsprogramm entwickelt. Dieses wird seit 2017 umgesetzt.

2018 wurden Präsenzschulungen zum Thema Globaler Verhaltenskodex, Korruptionsbekämpfung und Emittenten-Compliance mit über 400 Teilnehmer/innen durchgeführt. Der Vorstand und die Mitglieder des Extended Executive Committees wurden in Workshops zu den Themen Compliance Management, Korruptionsbekämpfung und Anti-Trust geschult. Der Vorstand erhielt darüber hinaus eine Schulung zu diversen Compliance- und Haftungsthemen.

Durchsetzung

Der Compliance Officer erstattet dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zweimal im Jahr Bericht.

Im Hinblick auf mögliche Korruptionsdelikte oder Kartellrechtsverstöße wurden gegen die Lenzing Gruppe im Jahr 2018 keine behördlichen Maßnahmen ergriffen oder Rechtsansprüche geltend gemacht.

Directors' Dealings

Die Bekanntgabe von Aktienkäufen und -verkäufen von Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates erfolgt gemäß den geltenden Rechtsvorschriften (Artikel 19 Marktmissbrauchsverordnung (VERORDNUNG (EU) Nr. 596/2014). (Aktienkäufe bzw. -verkäufe werden auf der Website des Unternehmens veröffentlicht.)

Risikomanagement und Internal Audit

Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde im Berichtsjahr vom Wirtschaftsprüfer KPMG Austria GmbH gemäß C-Regel 83 ÖCGK uneingeschränkt attestiert und das Ergebnis dem Vorstand zur Kenntnis gebracht. Darüber hinaus berichtet der Leiter des Risikomanagements in den Prüfungsausschusssitzungen über die aktuellen Risiken.

Die Abteilung "Internal Audit" berichtet direkt dem Vorstand. Der Jahres-Revisionsplan wird in enger Abstimmung mit dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss festgelegt. Ebenfalls regelmäßig berichtet der Leiter des "Internal Audit" in den Prüfungsausschusssitzungen über die wesentlichen Prüfungserkenntnisse.

Externe Evaluierung

Gemäß C-Regel 62 ÖCGK hat die Gesellschaft regelmäßig, mindestens alle drei Jahre eine externe Institution mit der Evaluierung zur Einhaltung der C-Regeln des Kodex zu beauftragen. Lenzing hat PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH mit der Evaluierung des Corporate Governance Berichtes 2018 beauftragt. Als Ergebnis der Evaluierung wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing Aktiengesellschaft zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Fassung Jänner 2018) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Sämtliche Prüfberichte sind auf der Website www.lenzing.com einsehbar.

Diversitätskonzept

Respekt, Diversität und Inklusion sind integrale und unverzichtbare Bestandteile der Unternehmenskultur der Lenzing Aktiengesellschaft, die bei der Besetzung aller Funktionen berücksichtigt werden. Für die Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten an die Hauptversammlung und bei der Nominierung von Vorstandsmitgliedern wird auf eine fachliche und diversitätsbezogene Ausgewogenheit geachtet, da diese maßgeblich zur Professionalität und Effektivität der Arbeit von Aufsichtsrat und Vorstand beiträgt. Hierbei fließen neben der fachlichen und persönlichen Qualifikation auch Aspekte wie Altersstruktur, Herkunft, Geschlecht, Ausbildung und Erfahrungshintergrund ein. Im Berichtsjahr wurde bei der Besetzung frei werdender Aufsichtsratsmandate die Diversität im Aufsichtsrat weiter verbessert. Das vorliegende Diversitätskonzept für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates und des Vorstandes wurde vom Nominierungsausschuss am 19. Februar 2018 beschlossen.

Lenzing Aktiengesellschaft Lenzing, 5. März 2019

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

An die 75. ordentliche Hauptversammlung

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

das Jahr 2018 war von anhaltenden politischen Unsicherheiten und zunehmend protektionistischen Maßnahmen geprägt, welche global agierende Unternehmen in weitverzweigten Wertschöpfungsketten vor große Herausforderungen stellen. Im Marktsegment der holzbasierten Cellulosefasern sah sich die Lenzing Gruppe bedingt durch ein deutliches Kapazitätswachstum mit sinkenden Preisen für Standardviscose konfrontiert. Zusätzlich beeinflussen höhere Preise einiger Schlüsselrohstoffe sowie veränderte Wechselkurse das Ergebnis.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die Spezialitätenstrategie mit dem Start der Produktion von LENZING™ ECOVERO™ Fasern in China, der erfolgreichen 25.000-Tonnen-Erweiterung in Heiligenkreuz sowie dem Erwerb des bis dahin noch ausstehenden 30-Prozent-Anteils des chinesischen Viscosefaserwerkes Lenzing (Nanjing) Fibers konsequent weiterverfolgt. Der Bau des Lyocell-Faserwerkes in den USA wurde dagegen aufgrund des absehbaren Handelskonfliktes zwischen den USA und China sowie aufgrund des boomenden US-Arbeitsmarktes vorübergehend gestoppt, um keine unkalkulierbaren Risiken einzugehen. Diese Situation kann sich aus heutiger Sicht mittelfristig wieder normalisieren. Mit der Gründung eines Joint-Ventures in Brasilien, welches die Errichtung eines Faserzellstoffwerkes evaluiert, nähert sich die Lenzing Gruppe dem Ziel der Absicherung ihrer Rohstoffbasis.

Bei diesen vielfältigen Aktivitäten hat der Aufsichtsrat seinen nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zugewiesenen Verpflichtungen entsprechend die Aufsicht geführt, war in den grundlegenden Entscheidungen frühzeitig involviert und hat den Vorstand beratend begleitet. Der Vorstand wiederum hat den Aufsichtsrat regelmäßig anhand ausführlicher schriftlicher Berichte über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Aktiengesellschaft und der Lenzing Gruppe informiert. Darüber hinaus hat der Vorstand dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig über den Geschäftsverlauf, die Lage der Gesellschaft und wesentliche Geschäftsvorfälle Bericht erstattet. Einzelne Bereiche wurden vertiefend in den vom Aufsichtsrat eingerichteten Ausschüssen behandelt, die wiederum dem Gesamtaufsichtsrat über ihre Tätigkeiten berichtet haben.

Sitzungen des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft hat sich im Berichtsjahr in fünf Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen informieren lassen, die Arbeit des Vorstandes beaufsichtigt und den Vorstand bei wesentlichen strategischen Weichenstellungen beratend begleitet. Zentrale Sitzungsinhalte waren die Entwicklung der Geschäftslage, die strategische Weiterentwicklung des Konzerns, laufende und geplante Expansionsprojekte, Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte, Personalmaßnahmen, Finanzierungsmaßnahmen sowie die Diskussion und die Genehmigung des Budgets für das Geschäftsjahr 2019.

Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat mit der Effizienz seiner eigenen Arbeitsweise auseinandergesetzt und daraus abgeleitete Maßnahmen diskutiert und eingeleitet.

In der ordentlichen Hauptversammlung am 12. April 2018 wurden Dr. Christoph Kollatz, Dr. Felix Fremerey sowie Dipl.-Bw. Peter Edelmann neu in den Aufsichtsrat gewählt. Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dr. Veit Sorger und Dr. Hanno M. Bästlein wurden in den Aufsichtsrat wiedergewählt. Dr. Felix Strohbichler sowie Dr. Josef Krenner schieden zum 12. April 2018 aus dem Aufsichtsrat aus. Wir danken den beiden ausgeschiedenen Mitgliedern für ihre jahrelange vertrauensvolle und konstruktive Mitarbeit. Um die eingeleitete, strategische Entwicklung auch personell kontinuierlich und erfolgreich fortzuführen, wurden Mag. Thomas Obendrauf und Robert van de Kerkhof für eine weitere Vorstandsperiode gewonnen und vom Aufsichtsrat erneut bestellt.

Ausschusssitzungen

Der vom Aufsichtsrat eingerichtete Vergütungsausschuss hat sich im Berichtsjahr in drei Sitzungen schwerpunktmäßig mit der Leistungsbeurteilung und den Zielsetzungen der Vorstandsmitglieder sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstandes beschäftigt. Im Berichtsjahr wurde zudem das Vergütungsmodell überarbeitet.

Die Wiederbestellung von Mag. Thomas Obendrauf und Robert van de Kerkhof wurde verhandelt, genehmigt und abgeschlossen.

Der eingerichtete Nominierungsausschuss hat im Berichtsjahr dreimal getagt. In den Sitzungen wurden vor allem Personalentwicklungsmaßnahmen und Fragen der Nachfolgeplanung behandelt. Darüber hinaus hat der Nominierungsausschuss die Wiederbestellung von Mag. Thomas Obendrauf sowie Robert van de Kerkhof vorbereitet und dem Aufsichtsratsplenum seine Empfehlung dazu ausgesprochen.

Der Strategieausschuss ist im Berichtsjahr in zwei Sitzungen zusammengetroffen. In den Sitzungen wurde die Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie sCore TEN gemeinsam mit dem Vorstand diskutiert.

Der Prüfungsausschuss hat im Berichtsjahr dreimal getagt. Neben der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahres- und des Konzernabschlusses hat sich der Prüfungsausschuss vor allem mit der Überprüfung der Wirksamkeit der internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme, dem Bereich Compliance, der Abarbeitung des internen Revisionsplans und daraus abgeleiteter Maßnahmen sowie mit zukünftigen Schwerpunkten der internen Revision beschäftigt.

Weitere Informationen über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrates und seine Vergütung sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen.

Prüfung des Jahresabschlusses samt Lagebericht, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes

Die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Linz, hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss samt Lagebericht der Lenzing AG sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2018 geprüft. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Corporate Governance Bericht wurde von PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH, Linz, evaluiert. Es wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing AG zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Jänner 2018) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat sich intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss, dem Lagebericht und dem Konzernlagebericht, dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie dem Corporate Governance Bericht befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung hat sich der Prüfungsausschuss den Ergebnissen der Prüfung des Abschlussprüfers angeschlossen. Hierüber hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat pflichtgemäß Bericht erstattet und diesem zudem empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft zu bestellen.

Der Aufsichtsrat erklärt sich nach eigener Erörterung mit dem erstatteten Lagebericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2018, der damit gemäß § 96 Absatz 4 AktG als festgestellt gilt. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gemäß § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat berichtet gemäß § 96 Abs. 1 und 2 AktG, dass ein gesonderter nichtfinanzieller Bericht erstellt wurde und dieser geprüft wurde. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns an. Der Aufsichtsrat folgt zudem der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 75. ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 zu bestellen.

Interessenskonflikte von Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern, über die die Hauptversammlung zu informieren wäre, sind dem Aufsichtsrat gegenüber im Berichtszeitraum nicht offengelegt worden.

Dank

In den letzten fünf Jahren wurde die Lenzing AG reorganisiert, gefolgt von der Neuformulierung und dem Beginn der Umsetzung der Strategie zum Spezialitätenhersteller, die nicht nur erste Früchte trägt, sondern auch mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich belegt, dass die Lenzing den richtigen Weg eingeschlagen hat. Insbesondere die Innovationskraft unserer Mitarbeiter/innen wird auch in Zukunft tragendes Element auf dem Weg zu einem österreichisch verwurzelten, global agierenden Unternehmen sein. Auch wenn die Umsetzung durch exogene Faktoren mitunter verzögert werden kann und widrige Währungs- und Rohstoffpreise uns partiell bremsen hat die weitere konsequente Verfolgung unserer langfristig gesteckten Ziele auch im Jahr 2018 zu einem respektablen Ergebnis geführt und lässt in eine vielversprechende Zukunft blicken.

Dies ist ein guter Zeitpunkt, die Verantwortung zu übergeben und mich bei meinen Aufsichtsratskolleg/innen, unseren Mitarbeiter/ innen, der Belegschaftsvertretung und dem Vorstand für das anhaltend hohe Engagement sowie die stets von großem Vertrauen geprägte Zusammenarbeit sehr herzlich zu bedanken.

Der Lenzing und ihren Mitarbeiter/innen sowie unseren Aktionären wünsche ich weiterhin alles erdenklich Gute und verabschiede mich von Ihnen mit einem herzlichen Glück auf!

Wien, 13. März 2019

Dr. Hanno Bästlein

Allgemeine Erläuterungen 49

Note 1. Grundlagen 49
Note 2. Änderung der Rechnungslegungsmethoden 50
Note 3. Konsolidierung 54
Note 4. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögens
werte und Verbindlichkeiten, Veräußerungs
gruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche
55
Note 5. Segmentbericht 55

InhaltNotes

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 60

Note 6. Umsatzerlöse 60
Note 7. Sonstige betriebliche Erträge 60
Note 8. Aufwendungen für Material
und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
60
Note 9. Personalaufwand 61
Note 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 61
Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen
und Sachanlagen
61
Note 12. Honorare des Abschlussprüfers 62
Note 13. Ergebnis aus Beteiligungen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden
62
Note 14. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten
62
Note 15. Finanzierungskosten 62
Note 16. Ertragsteueraufwand 63
Note 17. Ergebnis je Aktie 63

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 64

Note 18. Immaterielle Anlagen 64
Note 19. Sachanlagen 68
Note 20. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
70
Note 21. Finanzanlagen 72
Note 22. Sonstige langfristige Vermögenswerte 73
Note 23. Vorräte 73
Note 24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 73
Note 25. Zeitraumbezogene Kundenaufträge 73
Note 26. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 74
Note 27. Eigenkapital 74
Note 28. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 77
Note 29. Finanzverbindlichkeiten 78
Note 30. Steuerabgrenzung (aktive und passive
latente Steuern) und laufende Steuern
79
Note 31. Rückstellungen 81
Note 32. Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen
88
Erläuterungen zur
Konzern-Kapitalflussrechnung
Note 33. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung 89
Erläuterungen zum Risikomanagement 90
Note 34. Kapitalrisikomanagement 90
Note 35. Angaben zu Finanzinstrumenten 91
Note 36. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten
sowie Fremdwährungsergebnis
97
Note 37. Finanzrisikomanagement 98

Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen 109

Note 38. Finanzierungsleasing 109
Note 39. Operating Leasing 110

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen 111

Note 40. Angaben über Geschäftsfälle mit
nahestehenden Unternehmen und Personen
sowie zu den Organen
111
Note 41. Organe der Gesellschaft 113

Sonstige Erläuterungen 114 Note 42. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken 114

Note 43. Konzernunternehmen 115
Note 44. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 117
Note 45. Freigabe des Konzernabschlusses 117

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018

TEUR
Note 2018 2017
Umsatzerlöse (6) 2.176.013 2.259.398
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 36.377 16.776
Andere aktivierte Eigenleistungen 55.652 46.062
Sonstige betriebliche Erträge (7) 57.163 49.938
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (8) –1.297.265 –1.257.960
Personalaufwand (9) –374.499 –349.371
Sonstige betriebliche Aufwendungen (10) –271.462 –262.373
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)1 381.980 502.470
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen (11) –147.241 –134.551
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen 2.842 3.066
Betriebsergebnis (EBIT)1 237.580 370.985
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (13) –1.797 4.260
Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten (14) –5.154 905
Finanzierungskosten (15) –9.097 –12.450
Finanzerfolg –16.048 –7.285
Ergebniszuweisung an und Bewertungsergebnis von kündbaren nicht
beherrschenden Anteilen
(3) –22.403 –6.298
Ergebnis vor Steuern (EBT)1 199.129 357.403
Ertragsteueraufwand (16) –50.929 –75.683
Jahresüberschuss 148.201 281.720
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 148.996 277.978
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG –795 3.741
Ergebnis je Aktie EUR EUR
Verwässert = unverwässert (17) 5,61 10,47

1) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.

EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

EBT: Ergebnis vor Steuern.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018

TEUR
Note 2018 2017
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 148.201 281.720
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen (31) 99 1.267
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
(Eigenkapitalinstrumente) – während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-
verlust aus der Neubewertung
(27) 1.148 0
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (27) –234 –304
Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
(nach Steuern)
(20) 2 –12
1.016 950
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die
während der Berichtsperiode eingetreten sind
(27) 15.077 –42.263
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – während der
Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung
(27) 0 2.981
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – Umgliederung von
Beträgen aus der Neubewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen
finanziellen Vermögenswerten
(27) 0 –263
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
(Fremdkapitalinstrumente) – während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-
verlust aus der Neubewertung
(27) –76 0
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
(Fremdkapitalinstrumente) – Umgliederung von Beträgen aus der Neubewertung
von in der Berichtsperiode abgegangenen finanziellen Vermögenswerten
(27) –9 0
Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value
Änderungen und nicht designierte Komponenten
(27) –14.231 21.493
Cashflow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung (27) 2.577 –8.533
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (27) 2.676 –3.583
Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
(nach Steuern)
(27) –220 –246
5.795 –30.413
Sonstiges Ergebnis – netto 6.811 –29.463
Gesamtergebnis 155.011 252.257
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Gesamtergebnis 154.238 252.855
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG 774 –598

Konzern-Bilanz

zum 31. Dezember 2018

TEUR
Vermögenswerte
Note
31.12.2018 31.12.2017
Immaterielle Anlagen
(18)
21.334 20.361
Sachanlagen
(19)
1.495.340 1.367.197
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
(20)
13.367 8.422
Finanzanlagen
(21)
36.679 36.442
Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern)
(30)
5.080 3.991
Forderungen aus laufenden Steuern
(30)
18.845 4.855
Sonstige langfristige Vermögenswerte
(22)
4.754 8.933
Langfristige Vermögenswerte 1.595.400 1.450.202
Vorräte
(23)
396.487 340.056
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(24,25)
299.645 292.770
Forderungen aus laufenden Steuern
(30)
3.138 227
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
(26)
92.380 107.562
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 243.865 306.455
Kurzfristige Vermögenswerte 1.035.515 1.047.069
Bilanzsumme 2.630.915 2.497.270
Eigenkapital und Verbindlichkeiten
Note
31.12.2018 31.12.2017
Grundkapital 27.574 27.574
Kapitalrücklagen 133.919 133.919
Andere Rücklagen 7.452 –1.619
Gewinnrücklagen 1.332.802 1.316.434
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.501.747 1.476.309
Anteile anderer Gesellschafter 32.178 31.570
Eigenkapital
(27)
1.533.925 1.507.879
Finanzverbindlichkeiten
(29)
307.570 255.330
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln
(28)
16.879 18.307
Steuerabgrenzung (passive latente Steuern)
(30)
50.373 52.685
Rückstellungen
(31)
126.484 131.742
Kündbare nicht beherrschende Anteile (3) 0 17.967
Sonstige Verbindlichkeiten
(32)
4.158 3.815
Langfristige Verbindlichkeiten 505.465 479.846
Finanzverbindlichkeiten
(29)
166.197 127.270
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(32)
251.721 218.433
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln
(28)
8.446 7.924
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 10.413 21.636
Rückstellungen
(31)
107.860 95.749
Sonstige Verbindlichkeiten
(32)
46.888 38.532
Kurzfristige Verbindlichkeiten 591.525 509.545
Bilanzsumme 2.630.915 2.497.270

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018

Note Grundkapital Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnungsrücklage
Stand zum 01.01.2017 27.574 133.919 67.942
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 –38.312
Gesamtergebnis 0 0 –38.312
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen
im Konsolidierungskreis
(3,27) 0 0 0
Anteilsbasierte Vergütungen (40) 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Umgliederung aufgrund der Änderung der anteilsbasierten Vergütung (40) 0 0 0
Stand zum 31.12.2017 = 01.01.2018 27.574 133.919 29.630
Erstanwendung des IFRS 9 (Finanzinstrumente)2 0 0 0
Stand zum 01.01.2018 (angepasst) 27.574 133.919 29.630
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0 0 0
Sonstiges Ergebnis – netto 0 0 13.413
Gesamtergebnis 0 0 13.413
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen
im Konsolidierungskreis
(3,27) 0 0 0
Dividenden 0 0 0
Umgliederung auf Grund der Abgeltung bzw. des Abgangs
leistungsorientierter Pläne
(40) 0 0 0
Stand zum 31.12.2018 (27) 27.574 133.919 43.043

1) Wurde im Vorjahr unter IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) als "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" klassifiziert.

2) Aufgrund der Erstanwendung des IFRS 9 (Finanzinstrumente) zum 01. Jänner 2018 ergeben sich ergebnisneutrale Eigenkapitalerhöhungen. Diese stammen im Wesentlichen aus der Umgliederung und Umwertung der bisher zu Anschaffungskosten und nun erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten Eigenkapitalinstrumente. Weitere Details sind der Note 2 zu entnehmen.

TEUR
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte1
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve und
nicht designierte
Komponenten)
Versicherungsmathe
matische Gewinne/-
Verluste
Gewinnrücklagen Anteile der Aktionäre
der Lenzing AG
Anteile anderer
Gesellschafter
Eigenkapital
2.444 –6.221 –40.661 1.151.143 1.336.141 32.395 1.368.535
0 0 0 277.978 277.978 3.741 281.720
2.039 10.057 1.092 0 –25.123 –4.340 –29.463
2.039 10.057 1.092 277.978 252.855 –598 252.257
0 0 0 –1 –1 1 0
0 0 0 743 743 0 743
0 0 0 –111.510 –111.510 –227 –111.737
0 0 0 –1.919 –1.919 0 –1.919
4.483 3.837 –39.569 1.316.434 1.476.309 31.570 1.507.879
3.978
8.461
0
3.837
0
–39.569
–26
1.316.408
3.952
1.480.261
–3
31.567
3.949
1.511.828
0 0 0 148.996 148.996 –795 148.201
798 –8.999 30 0 5.242 1.569 6.811
798 –8.999 30 148.996 154.238 774 155.011
0 0 0 –1 –1 1 0
0 0 0 –132.750 –132.750 –165 –132.915
0 0 –149 149 0 0 0
9.259 –5.163 –39.688 1.332.802 1.501.747 32.178 1.533.925

Konzern-Kapitalflussrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018

TEUR
Note 2018 2017
Jahresüberschuss 148.201 281.720
+ Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen
(11)
147.241 134.551
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen –2.842 –3.066
+/– Veränderung langfristiger Rückstellungen –2.154 –1.093
–/+ Ertrag / Aufwand aus latenten Steuern –3.392 –1.023
+/– Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden
Ertragsteuern
–27.428 –4.054
+/– Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 1.838 4.056
–/+ Sonstige unbare Erträge / Aufwendungen
(33)
42.508 7.590
Brutto-Cashflow 303.972 418.681
+/– Veränderung Vorräte –62.381 –33.900
+/– Veränderung Forderungen 6.041 –54.277
+/– Veränderung Verbindlichkeiten 32.403 –59.398
Veränderung des Working Capital –23.937 –147.576
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 280.035 271.105
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) –257.595 –238.757
Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
–8.023 –6.543
+ Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen 1.100 226
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten und
(33)
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
2.565 23.408
+ Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von
(4)
Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten
141 3.063
Cashflow aus der Investitionstätigkeit –261.812 –218.603
Ausschüttungen an Gesellschafter –132.915 –111.737
Erwerb von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen
(3)
–40.620 0
+ Investitionszuschüsse 690 1.855
+ Aufnahme von übrigen Finanzverbindlichkeiten
(33)
188.471 15.922
Rückzahlung von Anleihen und Schuldscheindarlehen
(33)
–29.000 –120.000
Rückzahlung von übrigen Finanzverbindlichkeiten
(33)
–68.586 –83.204
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit –81.960 –297.163
Veränderung der liquiden Mittel gesamt –63.737 –244.661
Liquide Mittel zu Jahresbeginn 306.455 559.599
Währungsdifferenz auf liquide Mittel 1.148 –8.483
Liquide Mittel zum Periodenende 243.865 306.455
Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashflow aus der
Betriebstätigkeit:
Zinseinzahlungen 1.846 2.058
Zinsauszahlungen 8.653 14.549
Gezahlte Ertragsteuern 82.156 80.625
Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
40 5.081

Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes)

zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018

Allgemeine Erläuterungen

Note 1. Grundlagen

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG), Sitz in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich, ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern"). Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2018 ist die B&C Gruppe, welche direkt und indirekt mit 50 Prozent plus zwei Aktien (31. Dezember 2017: 50 Prozent plus zwei Aktien) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C LAG Holding GmbH, Wien. Die mittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG, die einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Daneben ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an.

Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2018 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Bewertungsgrundlagen

Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden erfolgt überwiegend zu fortgeführten Anschaffungskosten. Davon abweichend kommen für folgende wesentliche Posten andere Bewertungsmethoden zur Anwendung:

  • Rückstellungen werden zum Barwert des erwarteten Erfüllungsbetrages bewertet.
  • Latente Steueransprüche und -schulden werden mit dem Nominalwert angesetzt und auf Basis der bestehenden temporären Differenzen zum Bilanzstichtag und des Steuersatzes zum Zeitpunkt der erwarteten Realisierung der bestehenden Differenzen ermittelt.
  • Derivative Finanzinstrumente und erfolgswirksam sowie erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Schätzungsunsicherheiten und Ermessenentscheidungen

Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.

Annahmen und Schätzungen

Die folgenden zukunftsbezogenen Annahmen und sonstigen am Bilanzstichtag bestehenden Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten können wesentliche Auswirkungen auf den vorliegenden Konzernabschluss der Lenzing Gruppe haben:

  • Firmenwerte (siehe Note 18) und Sachanlagen (siehe Note 19): Ermittlung des erzielbaren Betrages im Rahmen von Werthaltigkeitstests im Sinne des IAS 36.
  • Finanzinstrumente (siehe Note 37): Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte sowie die erwarteten Kreditverluste.
  • Rückstellungen (siehe Note 31): Ermittlung des erwarteten Erfüllungsbetrages und der Nettoschuld der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne.
  • Latente Steuern und Forderungen aus laufenden Steuern (siehe Note 30): Beurteilung der Verwertbarkeit latenter Steuererstattungsansprüche (insbesondere aus Verlustvorträgen) und Beurteilung der Werthaltigkeit von Forderungen aus laufenden Steuern.

Annahmen und Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Überlegungen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln.

Ermessensentscheidungen bei Anwendung von Rechnungslegungsmethoden

Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe folgende bedeutende Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen:

  • Verbindlichkeiten im Rahmen von Reverse Factoring-Vereinbarungen (siehe Note 32): Beurteilung des Vorliegens der Ausbuchungsvoraussetzungen im Sinne des IFRS 9 (31. Dezember 2017: IAS 39).
  • Vollkonsolidierung und Equity-Methode (siehe Note 3 und Note 43): Beurteilung des Vorliegens von Kontrolle über Tochterunternehmen, Beurteilung des Vorliegens von gemeinschaftlicher Führung bzw. maßgeblichem Einfluss.
  • Veräußerung von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (siehe Note 20): Beurteilung der Bewertung der Teilveräußerung der Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland.
  • Anhaltspunkte für Wertminderung (siehe Note 18): Beurteilung des Vorliegens von Anhaltspunkten für eine Wertminderung beziehungsweise bei wertgeminderten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Beurteilung des Eintritts von wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr.

Note 2. Änderung der Rechnungslegungsmethoden

Die Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr, mit Ausnahme der in diesem Abschnitt erläuterten Änderungen, beibehalten.

Verpflichtende Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2018 von der Lenzing Gruppe erstmalig verpflichtend anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröffent
lichung durch
das IASB
Anwen
dungspflicht
laut IASB für
Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die EU
zum
31.12.2018
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit
Kunden
28.05.2014 01.01.2018 ja
IFRS 9 Finanzinstrumente 24.07.2014 01.01.2018 ja
IFRS 15 Klarstellung von IFRS 15
Erlöse aus Verträgen mit
Kunden
12.04.2016 01.01.2018 ja
IFRS 2 Anteilsbasierte
Vergütungen:
Klarstellung der
Klassifizierung und
Bewertung von
Geschäftsvorfällen mit
anteilsbasierter
Vergütung
20.06.2016 01.01.2018 ja
IFRS 4 Anwendung von IFRS 9
Finanzinstrumente
gemeinsam mit IFRS 4
Versicherungsverträge
12.09.2016 01.01.2018 ja
IFRS 1,
IAS 28
Änderung einer Reihe
von IFRS als Ergebnis
des Verbesserungs
prozesses 2014–2016
08.12.2016 01.01.2018 ja
IFRIC 22 Währungsumrechnung
bei Anzahlungen
08.12.2016 01.01.2018 ja
IAS 40 Immobilien:
Klassifizierung noch
nicht fertiggestellter
Immobilien
08.12.2016 01.01.2018 ja

Erstanwendung IFRS 15

In der Lenzing Gruppe wurde der IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden) erstmalig mit dem am 1. Jänner 2018 beginnenden Geschäftsjahr retrospektiv angewendet. Es gibt keine wesentlichen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden betreffend Zeitpunkt und Höhe der Erfassung von Erlösen aus Kundenverträgen.

Erstanwendung IFRS 9

In der Lenzing Gruppe wurde der IFRS 9 (Finanzinstrumente) erstmalig mit dem am 1. Jänner 2018 beginnenden Geschäftsjahr angewendet. Daraus ergeben sich für den Konzernabschluss rückwirkende Anpassungen, die entsprechend den Übergangsvorschriften zum 1. Jänner 2018 berücksichtigt wurden. In der Lenzing Gruppe wird der neue Standard IFRS 9 für Hedge Accounting angewendet. Für die finanziellen Verbindlichkeiten ergaben sich keine Auswirkungen des IFRS 9.

Es wurde von der Ausnahme Gebrauch gemacht, Vergleichsinformationen für vorhergehende Perioden hinsichtlich der Änderungen der Einstufung und Bewertung (einschließlich Wertminderung) nicht anzupassen.

In der Lenzing Gruppe ergeben sich insgesamt nur unwesentliche Änderungen aufgrund der neuen Bewertungskategorien von Finanzinstrumenten. Die Überprüfung des Geschäftsmodells und der Zins- und Tilgungszahlungsströme hat ergeben, dass die finanziellen Vermögenswerte weitgehend jenen Bewertungskategorien entsprechen, wie sie bereits unter IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) gültig waren.

Ausleihungen, langfristige Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurz- und langfristig), welche das Zahlungsstromkriterium nicht erfüllen, wurden in die Kategorie "Erfolgwirksam zum beizulegenden Zeitwert" umgegeliedert.

Bei den nach IAS 39 zu Anschaffungskosten bewerteten Beteiligungen (Buchwert zum 31. Dezember 2017: EUR 1,6 Mio.) und den damit in Verbindung stehenden Derivaten (Buchwert zum 31. Dezember 2017: EUR 0,0 Mio.) erfolgte eine Umgliederung zur Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert".

Zwischen einer Beteiligung und den damit in Verbindung stehenden Derivaten wurde eine Sicherungsbeziehung als Fair Value Hedge designiert. Bei dieser Beteiligung wurde das Wahlrecht zur erfolgsneutralen Umwertung ausgeübt. Es erfolgte eine Bewertung der Beteiligung in Höhe von EUR 8,9 Mio. und eine Umwertung des Derivats in Höhe von EUR minus 3,4 Mio. sowie die Erfassung darauf entfallender latenter Steuern in Höhe von EUR minus 1,4 Mio. Für das neue Wertminderungsmodell nach IFRS 9 wird das Expected Credit Loss Modell für finanzielle Vermögenswerte verwendet. Die Ermittlung der Verlustquote auf Basis von Ausfallquoten wird für Portfolien mit ähnlichen Ausfallrisikoeigenschaften ermittelt. Die Ermittlung der Verlustquote ergibt keine wesentliche Veränderung bei der Höhe der Wertminderung, zumal auch die historischen Ausfallquoten untergeordnet sind. Zum 1. Jänner 2018 erfolgte eine unwesentliche erfolgsneutrale Erfassung eines Expected Credit Losses auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR minus 0,3 Mio sowie darauf entfallender latenter Steuern in Höhe von EUR 0,1 Mio.

Die nachfolgende Tabelle stellt die rückwirkenden Anpassungen, die entsprechend den Übergangsvorschriften von IAS 39 auf IFRS 9 zum 1. Jänner 2018 berücksichtigt wurden, dar:

Überleitungstabelle Buchwerte nach Klassen – rückwirkende Anwendung des IFRS 9 TEUR

Finanzielle Vermögenswerte Klassifizierung
nach IAS 39
Klassifizierung nach
IFRS 9
Buchwert nach
IAS 39 zum 31.12.2017
Buchwert nach
IFRS 9 zum 01.01.2018
Ausleihungen
davon Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
(Kredite und Forderungen)
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
1.364 1.364
davon Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
(Kredite und Forderungen)
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
14.732 14.732
Langfristige Wertpapiere
davon Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert –
zur Veräußerung verfügbar
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
1.728 1.728
davon Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert –
zur Veräußerung verfügbar
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
(Fremdkapitalinstrumente)
5.579 5.579
davon Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert –
zur Veräußerung verfügbar
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
(Eigenkapitalinstrumente)
11.478 11.478
Sonstige Beteiligungen Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert –
zur Veräußerung verfügbar1
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
(Eigenkapitalinstrumente)
1.562 10.532
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
(Kredite und Forderungen)
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
292.770 292.479
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
(Cashflow Hedges)
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
(Cashflow Hedges)
7.485 7.485
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
5.185 5.185
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurz- und langfristig)
davon Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
(Kredite und Forderungen)
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
5.756 5.756
davon Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
(Kredite und Forderungen)
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
21.604 21.604
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
(Kredite und Forderungen)
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
306.455 306.455
Summe finanzielle Vermögenswerte 675.697 684.375
Finanzielle Verbindlichkeiten Klassifizierung
nach IAS 39
Klassifizierung nach
IFRS 9
Buchwert nach
IAS 39 zum 31.12.2017
Buchwert nach
IFRS 9 zum 01.01.2018
Schuldscheindarlehen Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
248.568 248.568
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
97.707 97.707
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
34.473 34.473
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
218.433 218.433
Rückstellungen (kurzfristig) Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
26.509 26.509
Kündbare nicht beherrschende Anteile Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
17.967 17.967
Derivate mit negativem Marktwert (Fair Value Hedges) Zu Anschaffungskosten Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
0 3.387
Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
(Cashflow Hedges)
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
(Cashflow Hedges)
2.528 2.528
Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
1.316 1.316
Sonstige Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
4.032 4.032
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 651.533 654.920

1) Zu Anschaffungskosten bewertet.

Die übrigen neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, welche ab dem 1. Jänner 2018 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe.

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits vom IASB veröffentlichten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2018 begannen, noch nicht zwingend von der Lenzing Gruppe anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröffent
lichung
durch das
IASB
Anwen
dungspflicht
laut IASB für
Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die EU
zum
31.12.2018
IFRS 14 Regulatorische
Abgrenzungsposten
30.01.2014 01.01.2016 nein1
IFRS 10,
IAS 28
Veräußerung oder
Einbringung von
Vermögenswerten
zwischen einem Investor
und einem assoziierten
Unternehmen oder Joint
Venture
11.09.2014 unbekannt2 nein
IFRS 16 Leasingverhältnisse 13.01.2016 01.01.2019 ja
IFRS 17 Versicherungsverträge 18.05.2017 01.01.2021 nein
IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich
der ertragsteuerlichen
Behandlung
07.06.2017 01.01.2019 ja
IAS 28 Anteile an assoziierten
Unternehmen: Klarstellung
der Anwendung von
IFRS 9 auf langfristige
Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen
und Joint Ventures
12.10.2017 01.01.2019 ja
IFRS 9 Finanzinstrumente:
Klarstellung von
Vorfälligkeitsregelungen
mit negativer
Ausgleichsleistung
12.10.2017 01.01.2019 ja
Diverse Änderung einer Reihe von
IFRS als Ergebnis des
Verbesserungsprozesses
2015–2017
12.12.2017 01.01.2019 nein
IAS 19 Leistungen an
Arbeitnehmer:
Klarstellung der
Bilanzierungsvorschriften
bei Planänderungen, -
kürzungen oder -
abgeltungen
07.02.2018 01.01.2019 nein
Rahmen
konzept
Änderungen am
Rahmenkonzept
29.03.2018 01.01.2020 nein
IFRS 3 Unternehmenszusammen
schlüsse: Definition eines
Geschäftsbetriebes
22.10.2018 01.01.2020 nein
IAS 1, IAS 8 Änderungen in Definition
von wesentlich
31.10.2018 01.01.2020 nein

1) Die Europäische Kommission schlägt den Interimsstandard IFRS 14 derzeit nicht zur Übernahme in EU-Recht vor.

2) Anwendungsbeginn durch das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden nicht vorzeitig von der Lenzing Gruppe angewendet. Sie werden auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe in künftigen Geschäftsjahren voraussichtlich folgende Auswirkungen haben:

IFRS 16: Der IFRS 16 (Leasingverhältnisse) führt zu Änderungen bei der Bilanzierung von Leasingverhältnissen beim Leasingnehmer. Der Leasingnehmer hat künftig für einen Vermögenswert aus den Leasingverhältnissen ein Nutzungsrecht zu aktivieren, eine Leasingverbindlichkeit zu passivieren und beide Werte fortzuführen. Als Zinssatz wird im Erstanwendungszeitpunkt der Grenzfremdkapitalzinssatz für die entsprechende Laufzeit und Währung in der Lenzing Gruppe verwendet. Für die Folgebewertung der Leasingverbindlichkeit wird der Grenzfremdkapitalzinssatz verwendet. Der gesamte Vertragsbestand der Lenzing Gruppe wurde analysiert. Der Vertragsbestand setzt sich aus vielen Verträgen mit insgesamt eher untergeordneter Bedeutung zusammen. Die Auswahl und Implementierung einer Software zur Verwaltung und Bilanzierung der Leasingverträge für die gesamte Lenzing Gruppe wurde abgeschlossen und alle Leasingverträge wurden erfasst. Aus heutiger Sicht werden in der Lenzing Gruppe durch die Anwendung des IFRS 16 Nutzungsrechte (Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte) und Leasingverbindlichkeiten (Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten) in Höhe von ca. EUR 32 Mio. aus den bisher als Operating Leasing klassifizierten Leasingverhältnissen (siehe Note 39) per 1. Jänner 2019 erstmals bilanziert. Die daraus erfassten Nutzungsrechte werden linear über die kürzere Laufzeit aus wirtschaftlicher Nutzungsdauer und Vertragslaufzeit abgeschrieben. Darüber hinaus wird der bisher linear erfasste Leasingaufwand durch eine Abschreibung des Nutzungsrechtes und Zinsaufwand der Leasingverbindlichkeit ersetzt. Zudem wird erwartet, dass sich aufgrund der geänderten Ausweisvorschriften EBIT-DA, EBIT und Cashflow aus der Betriebstätigkeit verbessern. Es werden geänderte bzw. erweiterte Anhangangaben zur Leasingbilanzierung zu erfüllen sein. Bisher unter IAS 17 und IFRIC4 klassifizierte Finanzierungsleasingverhältnisse werden auch weiterhin als Leasingverhältnisse eingestuft. Die unwesentlichen Auswirkungen durch die Erstanwendung des neuen Leasingstandards wurde an den Aufsichtsrat kommuniziert. Es gibt Erleichterungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, deren zugrundeliegender Vermögenswert von geringem Wert ist. Diese Erleichterungen werden von der Lenzing Gruppe in Anspruch genommen. Somit erfolgt kein Bilanzansatz von kurzfristige Leasingverhältnissen und Vermögenswerten von geringem Wert. Leasingverhältnisse, deren Laufzeit innerhalb von 12 Monaten nach dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung endet, werden so bilanziert, als handle es sich um kurzfristige Leasingverhältnisse. Kündigungs- und Verlängerungsoptionen wurden bei der Einschätzung der voraussichtlichen Laufzeit der Leasingverhältnisse berücksichtigt. Das Wahlrecht, dass Leasingverträge für immaterielle Vermögenswerte nicht aktiviert werden müssen, wird in Anspruch genommen. Das Wahlrecht, das Nutzungsrecht in Höhe der Leasingverbindlichkeit abzüglich im Voraus geleisteter Leasingzahlungen anzusetzen, wird in Anspruch genommen. Im Erstanwendungszeitpunkt werden bei der Bewertung des Nutzungsrechts die anfänglichen direkten Kosten nicht berücksichtigt. Die Lenzing Gruppe wird den Standard ab dem verpflichteten Erstanwendungszeitpunkt (1. Jänner 2019) modifiziert retrospektiv anwenden.

Übrige: Es gibt eine Reihe weiterer Standards, Änderungen und Interpretationen, die jedoch entweder nicht relevant für die Gruppe sind oder keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis, das Vermögen oder die Verbindlichkeiten sowie die Cashflows der Lenzing Gruppe haben.

Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation ist grundsätzlich mit der verpflichtenden Anwendung in der EU geplant (nach dem sogenannten "Endorsement").

Freiwillige Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Es gab im Geschäftsjahr 2018 keine freiwilligen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden.

Note 3. Konsolidierung

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2018 einbezogen.

Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Entwicklung der Anzahl konsolidierter
Unternehmen (inkl. Mutterunternehmen)
2018
2017
Voll- Equity- Voll- Equity-
konsolidierung konsolidierung
Stand zum 01.01. 29 7 27 8
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 1 1 2 0
Im Berichtsjahr endkonsolidiert –2 0 0 –1
Stand zum 31.12. 28 8 29 7
Davon in Österreich 8 4 10 4
Davon im Ausland 20 4 19 3

Eine Aufstellung aller Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2018 findet sich in Note 43. Die wesentlichen Konzernunternehmen sind in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern und teilweise von Zellstoff tätig (Segment Fibers).

Die Lenzing AG beherrscht aufgrund ihrer umfassenden Mitbestimmungsrechte Vermögen am Großanlegerfonds GF 82, ein Sondervermögen gemäß § 20a öInvFG (österreichisches Investmentfondsgesetz). Der Fonds wird daher als strukturiertes Unternehmen eingestuft und vollkonsolidiert. Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere dienen insbesondere der nach § 14 öEStG (österreichisches Einkommensteuergesetz) erforderlichen steuerlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellungen aus österreichischen Pensionsplänen. Die wesentlichen, unveränderten Risiken des Fonds bestehen in den klassischen Veranlagungsrisiken (insbesondere Ausfalls- und Marktpreisrisiken). Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, dem Fonds eine Finanzhilfe oder sonstige Hilfe zu gewähren bzw. bei der Beschaffung einer Finanzhilfe behilflich zu sein.

Im Oktober 2018 hat die Lenzing Gruppe 30 Prozent der Anteile an der zuvor bereits voll konsolidierten Lenzing (Nanjing) Fibers Co. Ltd, Nanjing, China, um TEUR 40.620 erworben. Damit steigt die Beteiligung an dieser Gesellschaft von 70 Prozent auf 100 Prozent. Die kündbaren nicht beherrschenden Anteile sinken durch diese Transaktion auf TEUR 0. Das aus dieser Transaktion entstandene Bewertungsergebnis in Höhe von TEUR minus 21.436 wurde in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position Ergebniszuweisung an und Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen erfasst.

Im April 2018 wurde das Tochterunternehmen LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen. Des Weiteren wurde im April 2018 das Gemeinschaftsunternehmen LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien gegründet und at-equity in den Konsolidierungskreis aufgenommen.

Im Geschäftsjahr 2018 wurden die bisher vollkonsolidierten Tochterunternehmen ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien, Österreich und Cellulose Consulting GmbH, Wien, Österreich liquidiert und endkonsolidiert.

Im Jänner 2017 wurde die Lenzing Elyaf Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei und im August 2017 die Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.

Im Mai 2017 fand das Closing zum Verkauf der LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei statt. Es ergibt sich insgesamt ein positives Abgangsergebnis in Höhe von EUR 0,2 Mio., das im Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, ausgewiesen ist.

Konsolidierungsgrundsätze

Tochterunternehmen sind Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einfluss des Mutterunternehmens stehen. Die Lenzing Gruppe entscheidet bei jedem Erwerb von Tochterunternehmen individuell, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder auf Basis des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens erfasst werden. Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.

Die den nicht beherrschenden Gesellschaftern bestimmter Gesellschaften zurechenbaren Kapitalanteile werden als kündbare nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften kein Eigenkapital dar. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entspricht. Im Rahmen der Folgebewertung wird der bei der Erstbewertung in den Verbindlichkeiten angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag angefallenen Gewinn erhöht bzw. aufgelaufenen Verlust vermindert.

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:

Währungen Wechselkurse wichtiger 2018
2017
Einheit Währung Stichtag Durch
schnitt
Stichtag Durch
schnitt
1 EUR USD US-Dollar 1,1454 1,1815 1,1993 1,1293
1 EUR GBP Britisches
Pfund
0,9027 0,8847 0,8872 0,8761
1 EUR CZK Tschechi
sche Krone
25,7780 25,6432 25,5350 26,3272
1 EUR CNY Renminbi
Yuan
7,8778 7,8074 7,8044 7,6264
1 EUR HKD Hongkong
Dollar
8,9716 9,2599 9,3720 8,8012
1 EUR INR Indische
Rupie
80,2255 80,7277 76,6055 73,4980
1 EUR KRW Koreanische
Won
1.279,3500 1.299,2533 1.279,6100 1.275,8325
1 EUR TRY Türkische
Lira
6,0400 5,6986 4,5464 4,1214
1 EUR BRL Brasilian
ischer Real
4,4427 4,30874 - -

Note 4. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche

Geschäftsjahr 2018

Im Geschäftsjahr 2018 kam es in Zusammenhang mit den in vorhergehenden Geschäftsjahren verkauften Unternehmenseinheiten und mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 1.183 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert kein Steuerertrag/-aufwand. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR minus 1.183 Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Zahlungswirksam sind aus der Bezahlung von Earn Out-Forderungen vom Verkauf von vollkonsolidierten Tochterunternehmen aus Vorjahren Beträge in der Höhe von TEUR 141. Sie sind im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen.

Zum 31. Dezember 2018 bestehen keine zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie aufgegebene Geschäftsbereiche.

Geschäftsjahr 2017

Im Geschäftsjahr 2017 kam es in Zusammenhang mit den in vorhergehenden Geschäftsjahren verkauften Unternehmenseinheiten und mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 562 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert ein Steueraufwand in Höhe von TEUR 54. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR minus 616. Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Zahlungswirksam sind aus der Bezahlung von Earn Out-Forderungen vom Verkauf von vollkonsolidierten Tochterunternehmen aus Vorjahren Beträge in der Höhe von TEUR 2.500. Sie sind im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen.

Zum 31. Dezember 2017 bestehen keine zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie aufgegebene Geschäftsbereiche.

Note 5. Segmentbericht

In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Jedes Segment wird basierend auf den Ressortzuständigkeiten der Vorstände geführt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:

Segment Fibers

Im Segment Fibers werden botanische Cellulosefasern erzeugt und unter den Produktmarken TENCELTM, VEOCELTM und LENZINGTM vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Im Segment Fibers sind insbesondere die Bereiche Textile Fibers (Fasern für Textilien), Nonwoven Fibers (Fasern für nicht gewebte Vliesstoffe) und Pulp & Wood (Zellstoff, Holz und Biochemikalien) zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale der Cellulosefaserindustrie (Produkte, Produktionsprozesse, Kunden bzw. Vertriebsmethoden) miteinander vergleichbar sind. Die genannten Bereiche sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette (vom Rohstoff Holz über das Vorprodukt Zellstoff bis hin zur fertigen Faser) mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird insbesondere der Bereich Energy dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers aufgrund des energieintensiven Faser- und Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.

Segment Lenzing Technik

Das Segment Lenzing Technik ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst den Bereich Lenzing Technik.

Sonstige

Das Restsegment Sonstige umfasst die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing, (Ausbildung und Personalentwicklung).

Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspflichtige Segmente überschreiten würden.

Informationen über Geschäftssegmente TEUR 2018 bzw. 31.12.2018 Fibers Lenzing Technik Sonstige Segmentsumme Überleitung Konzern Umsatzerlöse von externen Kunden 2.163.994 9.805 2.214 2.176.013 0 2.176.013 Innenumsätze 4.422 32.552 3.111 40.085 –40.085 0 Umsatzerlöse gesamt 2.168.416 42.357 5.325 2.216.098 –40.085 2.176.013 EBITDA (Segmentergebnis) 381.046 2.237 901 384.184 –2.204 381.980 EBIT 234.125 1.485 848 236.458 1.122 237.580 Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen 149.763 752 53 150.567 –3.326 147.241 Davon Wertminderungen 8.711 0 0 8.711 0 8.711 Anteil am Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden –1.127 0 –671 –1.797 0 –1.797 Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 86.094 3.201 333 89.628 0 89.628 Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) 254.633 2.822 140 257.595 0 257.595 EBITDA-Marge1 17,6 % 5,3 % 16,9 % 17,3 % 17,6 % EBIT-Marge2 10,8 % 3,5 % 15,9 % 10,7 % 10,9 % Segmentvermögen 2.313.503 37.856 1.759 2.353.117 277.798 2.630.915 Segmentverbindlichkeiten 521.993 36.411 2.137 560.541 536.449 1.096.990 Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 12.213 0 1.154 13.367 0 13.367

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) TEUR

Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Überleitung Konzern
2.244.505 12.802 2.091 0 2.259.398
6.683 29.469 2.695 –38.848 0
2.251.188 42.271 4.786 –38.848 2.259.398
499.207 3.445 983 –1.164 502.470
364.769 2.806 951 2.458 370.985
137.503 640 31 –3.622 134.551
221 0 0 0 221
4.216 0 44 0 4.260
70.433 3.504 260 0 74.197
236.065 2.608 84 0 238.757
22,2 % 8,1 % 20,5 % 21,9 % 22,2 %
16,2 % 6,6 % 19,9 % 16,0 % 16,4 %
2.146.692 28.537 1.373 320.668 2.497.270
494.312 28.924 1.769 464.386 989.391
6.557 0 1.865 0 8.422
2.259.398
38.848
2.298.245
503.634
368.527
138.174
221
4.260
74.197
238.757
2.176.602
525.005
8.422

1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht). 2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

Bei den sonstigen wesentlichen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge handelt es sich um unbare Bewertungseffekte aus Rückstellungen und abgegrenzten Schulden.

Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen) herangezogen.

Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)
zum Ergebnis vor Steuern (EBT) TEUR
2018 2017
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 381.980 502.470
Segmentabschreibungen –150.567 –138.174
Konsolidierung 3.326 3.622
Erträge aus der Auflösung von
Investitionszuschüssen
2.842 3.066
Betriebsergebnis (EBIT) 237.580 370.985
Finanzerfolg –16.048 –7.285
Ergebniszuweisung an und Bewertungsergebnis von
kündbaren nicht beherrschenden Anteilen
–22.403 –6.298
Ergebnis vor Steuern (EBT) 199.129 357.403

Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellen Anlagen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentvermögen zum Konzernvermögen (entspricht der Bilanzsumme, d.h. der Summe aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. der Summe aus Eigenkapital und langund kurzfristigen Verbindlichkeiten) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment- zum Konzernvermögen TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Segmentvermögen 2.353.117 2.176.602
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
13.367 8.422
Den Segmenten nicht zugeordnete Vermögenswerte
Finanzanlagen 36.679 36.442
Aktive latente Steuern und Forderungen aus
laufenden Steuern
27.062 9.073
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 243.865 306.455
Konsolidierung –43.176 –39.724
Konzernvermögen 2.630.915 2.497.270

Die Segmentverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Verbindlichkeiten für laufende Steuern. Die Überleitungsrechnung von den Segmentverbindlichkeiten zu den Konzernverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den Segment- zu den Konzernverbindlichkeiten TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Segmentverbindlichkeiten 560.541 525.005
Den Segmenten nicht zugeordnete Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten 473.767 382.599
Passive latente Steuern und Verbindlichkeiten für
laufende Steuern
60.786 74.322
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 25.325 26.231
Konsolidierung –23.430 –18.766
Konzernverbindlichkeiten 1.096.990 989.391

Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Informationen über Produkte und Dienstleistungen

Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse von externen Kunden nach Produkten und
Dienstleistungen
TEUR
2018 2017
Botanische Cellulosefasern 1.846.729 1.958.714
Natriumsulfat und Schwarzlauge 52.050 49.119
Zellstoff, Holz, Energie und Sonstiges 269.636 243.355
Segment Fibers 2.168.416 2.251.188
Maschinen- und Anlagenbau sowie Engineering
Dienstleistungen
42.357 42.271
Segment Technik 42.357 42.271
Sonstige und Konsolidierung –34.760 –34.062
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
2.176.013 2.259.398

Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10 Prozent zu den externen Umsätzen beiträgt.

Informationen über geografische Gebiete

Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten, gegliedert nach geografischen Gebieten, stellt sich wie folgt dar:

Umsatzerlöse von externen Kunden nach geografischen Gebieten TEUR
2018 2017
Österreich 100.546 127.243
Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) 554.773 625.707
Asien 1.325.968 1.283.675
Amerika 167.945 168.973
Restliche Welt 19.184 45.591
Segment Fibers 2.168.416 2.251.188
Österreich 14.569 23.641
Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) 6.089 5.426
Asien 3.344 7.845
Amerika 18.340 5.276
Restliche Welt 15 84
Segment Lenzing Technik 42.357 42.271
Sonstige und Konsolidierung –34.760 –34.062
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
2.176.013 2.259.398

Die Umsätze werden nach dem Standort der geografischen Region der Kunden zugordnet.

Das langfristige Vermögen (ohne Finanzinstrumente und Steueransprüche; übergeleitet auf die Konzernwerte des gesamten langfristigen Vermögens) sowie das Gesamtvermögen (entspricht der Bilanzsumme) und die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX), gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:

Informationen über langfristiges Vermögen, Gesamtvermögen und CAPEX nach geografischen Gebieten TEUR

Langfristiges Vermögen Gesamtvermögen CAPEX
31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Österreich 927.262 850.610 1.274.829 1.185.531 145.081 168.703
Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) 194.522 200.447 278.181 288.509 14.294 16.294
Asien 299.758 279.956 638.241 594.807 41.606 23.417
Amerika 99.887 66.138 161.866 107.754 56.613 30.342
Zwischensumme 1.521.429 1.397.151 2.353.117 2.176.602 257.595 238.757
Überleitung auf Konzernwerte 73.971 53.051 277.798 320.668 0 0
Konzernsumme 1.595.400 1.450.202 2.630.915 2.497.270 257.595 238.757

Das Vermögen und die Investitionen werden nach dem geografischen Standort des Vermögens zugeordnet. Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe. Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2018 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Note 6. Umsatzerlöse

Die Aufgliederungen der Umsatzerlöse sind im Segmentbericht ersichtlich (siehe Note 5, insbesondere die Informationen über Produkte und Dienstleistungen sowie über geografische Gebiete).

Die Umsätze resultieren ausschließlich aus Verträgen mit Kunden im Sinne des IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden). Die Umsatzerlöse enthalten alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe resultieren.

Im Segment Fibers werden überwiegend botanische Cellulosefasern verkauft. Daneben werden unter anderem Natriumsulfat und Schwarzlauge verkauft. Die Erfassung der Erträge erfolgt zeitpunktbezogen und somit dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen wurde (somit mit Gefahrenübergang), die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zufließen wird.

Im Segment Lenzing Technik wird Maschinen- und Anlagenbau betrieben und es werden Engineering-Dienstleistungen erbracht. Ein Teil dieser Erträge resultiert aus Aufträgen von Kunden, die zeitraumbezogen realisiert werden. Aus zeitraumbezogenen Kundenaufträgen wurden im Geschäftsjahr 2018 Erlöse in Höhe von TEUR 3.113 (2017: TEUR 6.792) erzielt. Die Erträge aus solchen zeitraumbezogenen Kundenaufträgen werden nach dem Leistungsfortschritt entsprechend der Cost-to-Cost-Methode erfasst (siehe dazu Note 25). Die Cost-to-Cost Methode spiegelt den tatsächlichen Transfer der Dienstleistung am verlässlichsten wider, da auch das Management die Projektkosten zur Überwachung des Projektverlaufs heranzieht.

Da in der Lenzing Gruppe ausschließlich Leistungsverpflichtigungen mit einer Laufzeit von maximal einem Jahr bestehen, wird von der Angabe der verbleibenden Leistungsverpflichtungen abgesehen.

Die Vertragsvermögenswerte betragen zum 31. Dezember 2018 TEUR 14 und sind in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen augewiesen (siehe dazu Note 25).

Die Vertragsverbindlichkeiten setzten sich wie folgt zusammen:

Vertragsverbindlichkeiten TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Erhaltene Anzahlungen (siehe Note 32) 9.811 12.050
Abgegrenzte Schulden aus Nachlässen und Rabatten
(siehe Note 31)
3.106 1.271
Abgegrenzte Schulden aus Rückgaberechten
(siehe Note 31)
120 0
Summe 13.036 13.321

Der zum 31. Dezember 2017 in den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesene Betrag von TEUR 11.362 wurde im Geschäftsjahr 2018 als Umsatzerlöse erfasst.

Note 7. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Erträge TEUR
2018 2017
Erträge aus Ökostromvergütung 27.032 23.154
Erträge aus Leistungsverrechnungen und sonstigen
Produkten
8.074 11.294
Erträge aus der Auflösung des Passivpostens für
Emissionszertifikate sowie aus Förderungen
14.257 8.644
Mieterträge 4.070 3.967
Diverse andere Erträge 3.730 2.880
Summe 57.163 49.938

Note 8. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
TEUR
2018 2017
Material 1.147.990 1.112.348
Sonstige bezogene Herstellungsleistungen 149.274 145.611
Summe 1.297.265 1.257.960

Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure) und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.

Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt.

Note 9. Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Personalaufwand TEUR
2018 2017
Löhne und Gehälter 289.717 272.984
Aufwendungen für Abfertigungen und Abfindungen 6.203 5.721
Aufwendungen für Altersversorgung 7.043 6.213
Gesetzlicher Sozialaufwand 65.989 59.973
Sonstige Sozialaufwendungen 5.547 4.480
Summe 374.499 349.371

Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Anzahl Mitarbeiter/innen (Köpfe)

2018 2017
Durchschnittlich 6.609 6.308
Zum 31. Dezember 6.839 6.488

Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter/innen in Österreich (Köpfe)

2018 2017
Arbeiter 1.838 1.747
Angestellte 1.388 1.258
Summe 3.226 3.006

Note 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR
2018 2017
Vertriebsaufwendungen für Ausgangsfrachten 80.688 80.669
Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und
sonstige Fremdleistungen
62.048 53.358
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 21.601 21.619
Vertriebsaufwendungen für Provisionen und
Werbung
17.870 18.499
Miet- und Leasingaufwendungen 14.784 14.308
Reiseaufwendungen 11.130 10.365
Aufwendungen für Abfallentsorgung 9.566 7.531
Versicherungsaufwendungen 8.135 8.250
Gebühren, Beiträge, Spenden und Bankspesen 6.949 6.700
Fremdwährungsverluste 6.628 14.582
Anmelde- und Verteidigungskosten für Patente
und Marken
5.115 5.679
Vermögenssteuern und ähnliche Steuern 5.103 5.126
Aufwendungen für Emissionszertifikate 4.124 2.321
Aufwendungen für Lebensmittel 2.179 2.801
Verluste aus Anlagenabgängen 1.260 231
Forderungsverluste 1.152 501
Übrige 13.129 9.834
Summe 271.462 262.373

Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Der Posten Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen setzt sich wie folgt zusammen:

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen TEUR
2018 2017
Planmäßige Abschreibungen 138.530 134.331
Wertminderungen 8.711 221
Summe 147.241 134.551

Im Geschäftsjahr 2018 sind Wertminderungen in Höhe von TEUR 0 (2017: TEUR 221) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und TEUR 8.711 (2017: TEUR 0) unter den Abschreibungen auf Sachanlagen im Anlagenspiegel (siehe Note 18 und 19) erfasst. Die Wertminderungen auf immaterielle Anlagen betrafen in 2017 Entwicklungskosten aus selbst erstellten immateriellen Anlagen im Segment Fibers. Sie wurden aufgrund mangelnder technischer und wirtschaftlicher Nutzbarkeit notwendig. Die Wertminderungen auf Sachanlagen im Geschäftsjahr 2018 betrafen im Wesentlichen Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau.

Weitere Details zur Wertminderung werden in der Note 18 erläutert.

Note 12. Honorare des Abschlussprüfers

Die vereinbarten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz setzen sich wie folgt zusammen:

Vereinbarte Honorare des Abschlussprüfers
TEUR
2018 Lenzing AG Tochter
unternehmen
Summe
Prüfung der Jahresabschlüsse
(inkl. Konzernabschluss)
265 149 413
Andere Bestätigungsleistungen 104 2 105
Sonstige Leistungen 0 0 0
Summe 368 150 518
Vereinbarte Honorare des Abschlussprüfers (Vorjahr)
TEUR
2017 Lenzing AG Tochter
unternehmen
Summe
Prüfung der Jahresabschlüsse
(inkl. Konzernabschluss)
248 136 384
Andere Bestätigungsleistungen 97 0 97
Sonstige Leistungen 0 0 0
Summe 345 136 481

Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreffen vor allem Entgelte für die prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses.

Note 13. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Das Ergebnis in Höhe von TEUR minus 1.797 (2017: TEUR 4.260) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Im Geschäftsjahr 2017 ist außerdem ein nachträgliches Veräußerungsergebnis betreffend der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland in Höhe von TEUR 3.037 enthalten. Im Geschäftsjahr 2018 ist eine Wertminderung der EFB in Höhe von TEUR minus 1.339 enthalten (siehe auch Note 20).

Note 14. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten

Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:

Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerten
TEUR
2018 2017
Erträge aus lang- und kurzfristigen finanziellen
Vermögenswerten
Zinserträge aus Bankguthaben, Ausleihungen,
Forderungen sowie im Vorjahr Erträge aus zur
Veräußerung verfügbaren Wertpapieren
2.027 3.305
Zinserträge und Erträge aus dem Abgang von
Fremdkapitalinstrumenten erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert bewertet
184 0
Dividendenerträge aus gehaltenen
Eigenkapitalinstrumenten erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert bewertet
237 0
Bewertung und Erträge aus dem Abgang von
finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
0 370
Netto-Fremdwährungsgewinne aus finanziellen
Vermögenswerten
1.886 0
4.333 3.675
Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten
Bewertung von finanziellen Vermögenswerten zu
fortgeführten Anschaffungskosten
–5.426 –366
Bewertung und Verluste aus dem Abgang von
finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
–4.061 –854
Netto-Fremdwährungsverluste aus finanziellen
Vermögenswerten
0 –1.551
–9.487 –2.771
Summe –5.154 905

Note 15. Finanzierungskosten

Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzierungskosten TEUR
2018 2017
Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus
finanziellen Verbindlichkeiten
–251 1.310
Zinsaufwand aus Anleihen und
Schuldscheindarlehen
–5.490 –9.217
Zinsaufwand aus Bankkrediten, sonstige Zinsen und
ähnliche Aufwendungen
–3.356 –4.542
Summe –9.097 –12.450

Note 16. Ertragsteueraufwand

Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) ausgewiesen. Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Ertragsteueraufwand nach Herkunft TEUR
2018 2017
Laufender Ertragsteueraufwand
Österreich 33.547 43.079
Ausland 20.774 33.627
54.320 76.707
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung –3.392 –1.023
Summe 50.929 75.683
Ertragsteueraufwand nach Ursachen TEUR
2018 2017
Laufender Ertragsteueraufwand
Steueraufwand laufendes Jahr 59.362 86.379
Minderung aufgrund der Nutzung steuerlicher
Verluste
–170 –4.426
Minderung aufgrund der Nutzung von
Steuergutschriften
–4.125 –5.118
Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern –746 –128
54.320 76.707
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung
Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen –3.848 1.284
Auswirkungen von Steuersatzänderungen 14 –4.561
Veränderung der aktivierten Verlustvorträge 32 –45
Veränderung der aktivierten Steuergutschriften 1.662 3.616
Auswirkungen bisher nicht berücksichtigter
temporärer Differenzen früherer Perioden
–190 –236
Veränderung der Ansatzkorrektur auf latente
Steueransprüche (ohne Verlustvorträge)
–1.062 –1.081
–3.392 –1.023
Summe 50.929 75.683

Im Geschäftsjahr 2018 wurde eine Steuergutschrift in Tschechien in Höhe von TEUR 4.121 (2017: TEUR 5.118) geltend gemacht. 2018 wurde für die zukünftige Steuergutschrift eine aktive latente Steuer angesetzt und in Höhe von TEUR 0 (2017: TEUR 1.609) ergebniswirksam vereinnahmt, da die künftige Nutzung hinreichend sicher war.

Die Überleitung vom errechneten Ertragsteueraufwand gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 25 Prozent (31. Dezember 2017: 25 Prozent) zum effektiven Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:

Steuerüberleitungsrechnung TEUR
2018 2017
Ergebnis vor Steuern 199.129 357.403
Errechneter Ertragsteueraufwand
(25 % des Ergebnisses vor Steuern)
49.782 89.351
Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge
(insbesondere Forschungsfreibetrag)
–2.401 –2.734
Nicht abzugsfähige Aufwendungen, Quellensteuern
und ähnliche permanente Differenzen
2.394 2.948
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen
450 –821
Steuersatzunterschiede –5.704 –3.467
Steuersatzänderungen 14 –4.561
Steuerertrag aus Vorperioden –936 –154
Wechselkursdifferenzen aufgrund der Umrechnung
von Steuerposten von lokaler in funktionale Währung
3.556 433
Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge,
Steuergutschriften und temporäre Differenzen nicht
angesetzten Aktivpostens
–2.052 –7.166
Steuereffekt aus kündbaren nicht beherrschenden
Anteilen
5.601 1.574
Sonstige 226 280
Effektiver Ertragsteueraufwand 50.929 75.683

In dem Posten "Steuerertrag aus Vorperioden" ist eine Steuergutschrift von TEUR 386 (2017: Steuerverbindlichkeit von TEUR 217) aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe enthalten (siehe dazu auch Note 40).

Die Lenzing AG und die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 25 Prozent (31. Dezember 2017: 25 Prozent). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 11 Prozent und 34 Prozent (31. Dezember 2017 zwischen 16,5 Prozent und 30,9 Prozent).

Note 17. Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:

Ergebnis je Aktie TEUR
2018 2017
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie
verwendeter Anteil der Aktionäre der Lenzing AG
am Jahresüberschuss
148.996 277.978
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien
in Stück
26.550.000 26.550.000
EUR EUR
Verwässert = unverwässert 5,61 10,47

Die bislang als anteilsbasierte Vergütung erfasste Bonusvereinbarung wurde im Dezember 2017 als andere langfristige fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft (siehe dazu Note 40). Auswirkungen auf das verwässerte Ergebnis je Aktie können sich daher nicht ergeben.

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

Note 18. Immaterielle Anlagen

Entwicklung

Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der immateriellen Anlager
Entwicklung der immateriellen Anlagen
TEUR
2018 Firmenwerte Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte, Lizenzen
und ähnliche Rechte
Selbst erstellte
immaterielle
Vermögenswerte
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.2018 88.298 19.875 16.170 124.343
Währungsumrechnungsdifferenzen 3.442 –8 0 3.434
Zugänge 0 2.896 308 3.204
Abgänge 0 –402 0 –402
Stand 31.12.2018 91.740 22.361 16.478 130.579
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2018 –74.622 –15.649 –13.711 –103.982
Währungsumrechnungsdifferenzen –3.512 8 0 –3.503
Planmäßige Abschreibungen 0 –1.672 –485 –2.157
Wertminderungen 0 0 0 0
Abgänge 0 398 0 398
Stand 31.12.2018 –78.133 –16.915 –14.196 –109.245
Buchwert 01.01.2018 13.676 4.226 2.459 20.361
Buchwert 31.12.2018 13.606 5.446 2.281 21.334
Entwicklung der immateriellen Anlagen (Vorjahr)
-- -- -- ------------------------------------------------- -- -- --
Entwicklung der immateriellen Anlagen (Vorjahr) TEUR
2017 Firmenwerte Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte, Lizenzen
und ähnliche Rechte
Selbst erstellte
immaterielle
Vermögenswerte
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.2017 98.263 17.270 15.433 130.966
Währungsumrechnungsdifferenzen –9.966 –14 0 –9.980
Zugänge 0 2.901 737 3.639
Abgänge 0 –282 0 –282
Stand 31.12.2017 88.298 19.875 16.170 124.343
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2017 –84.901 –14.729 –13.038 –112.668
Währungsumrechnungsdifferenzen 10.279 14 0 10.293
Planmäßige Abschreibungen 0 –1.216 –453 –1.669
Wertminderungen 0 0 –221 –221
Abgänge 0 282 0 282
Stand 31.12.2017 –74.622 –15.649 –13.711 –103.982
Buchwert 01.01.2017 13.363 2.541 2.395 18.298
Buchwert 31.12.2017 13.676 4.226 2.459 20.361

Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für immaterielle Anlagen

Jahre
Software/Computerprogramme 3 bis 4
Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene 4 bis 25
Aus eigener Entwicklung 7 bis 15

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

Im Geschäftsjahr 2018 sind in der Lenzing Gruppe Forschungsund Entwicklungsaufwendungen nach IFRS in Höhe von TEUR 27.650 (2017: TEUR 28.282) angefallen.

Wertminderungstests für immaterielle Anlagen, Sachanlagen und zahlungsmittelgenerierende Einheiten (CGUs)

Bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 werden immaterielle Anlagen und Sachanlagen sowie die umfassenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/CGUs) auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Zum Stichtag jedes Konzernabschlusses bzw. jedes Konzernzwischenabschlusses erfolgt eine qualitativ ausgerichtete Analyse, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bestehen beziehungsweise bei wertgeminderten CGUs wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr eingetreten sind. Die Grundlage für diese Analyse folgt den Vorgaben des Managements der Lenzing AG. Sind die immateriellen Anlagen und Sachanlagen einer CGU mit Firmenwert zugeordnet, werden die immateriellen Anlagen und Sachanlagen im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests für den Firmenwert mitgeprüft. In der Lenzing Gruppe sind die CGUs insbesondere die einzelnen Produktionsstandorte.

Die Lenzing Gruppe ermittelt den erzielbaren Betrag zunächst auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten. Dieser beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wird auf Grundlage von vom Vorstand bewilligten Budgets und Cashflow-Prognosen der nächsten fünf Jahre auf Nachsteuerbasis abgeleitet. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate von 1,0 Prozent (2017: von 0,9 Prozent bis zu 1,2 Prozent) gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inflationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital/ WACC). Für die Wertminderungstests 2018 von firmenwerttragenden CGUs wurden WACCs nach Steuern zwischen 6,9 Prozent und 7,4 Prozent verwendet (2017 zwischen 7,0 Prozent und 8,0 Prozent).

Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows basieren insbesondere auf internen und externen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen (insbesondere Faser und Zellstoff) sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoffe wie Zellstoff, Holz und Energie, daneben auch Personal und Steuern) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Daneben spielen auch die angenommenen Investitionen und die Veränderungen des Working Capital eine Rolle. Diese internen Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Sie werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezifische Marktstudien und Konjunkturaussichten.

Im aktuellen Geschäftsjahr und im Geschäftsjahr 2017 wurden keine Wertminderungen gemäß IAS 36 bei CGUs erfasst.

Wertminderungstest der CGU Fiber Site China

Der Buchwert der in vorhergehenden Geschäftsjahren wertgeminderten immateriellen Anlagen und Sachanlagen der CGU Fiber Site China beträgt zum 31. Dezember 2018 TEUR 42.944 (31. Dezember 2017: TEUR 46.991). Darin berücksichtigt sind kumulierte fortgeschriebene Wertminderungen in Höhe von TEUR 25.016 (31. Dezember 2017: TEUR 31.311) aus den bisherigen durchgeführten Wertminderungstests.

Aufgrund eines Anhaltspunktes für Wertminderung gemäß IAS 36 wurde der erzielbare Betrag der CGU Fiber Site China ermittelt. Der erzielbare Betrag ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte. Die Buchwerte würden insbesondere dann steigen (fallen), wenn das geplante EBITDA, die langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente sich erhöht (verringert) oder der Abzinsungssatz (WACC) sich verringert (erhöht). Der ermittelte erzielbare Betrag würde bei einer Erhöhung (Verringerung) des geplanten EBITDA um 1 Prozent um TEUR 1.749 steigen (fallen). Bei einer Erhöhung (Verringerung) der langfristigen Wachstumsrate der ewigen Rente um 0,1 Prozent steigt der erzielbare Betrag um TEUR 1.878 bzw. fällt um TEUR 1.822. Bei einer Verringerung (Erhöhung) des Abzinsungssatzes (WACC) um 0,25 Prozent steigt der erzielbare Betrag um TEUR 6.646 bzw. fällt um TEUR 6.144.

Wertminderungstest der CGU Fiber Site Indonesia

Aufgrund eines Anhaltspunktes für Wertminderung gemäß IAS 36 wurde der erzielbare Betrag der CGU Fiber Site Indonesia ermittelt. Der erzielbare Betrag ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte.

Wertminderungstest der CGU Fiber Site USA

Der Vorstand der Lenzing AG hat beschlossen, den Bau von zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten in Mobile, Alabama, USA vorläufig zu stoppen. Die CGU Fiber Site USA wurde daraufhin auf Werthaltigkeit überprüft. Dabei wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt.

Aufgrund des Baustopps hat der Vorstand weiters evaluiert, ob sich Unsicherheiten bezüglich der künftigen Nutzbarkeit bei Wiederaufnahme des Projekts ergeben. Darauf hin wurden Anlagen in Bau identifiziert, für die sowohl der beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als auch der Nutzungswert unter dem Buchwert geschätzt wird und eine Wertminderung in Höhe von TEUR 8.623 erfasst.

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer

Die Firmenwerte sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. CGUs zugeordnet:

Firmenwerte nach Segmenten bzw. CGUs TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Segment Fibers
CGU Pulp Site Czech Republic 10.245 10.343
Übrige CGUs 3.361 3.333
Summe 13.606 13.676

Der erzielbare Betrag der im Geschäftsjahr 2018 größten firmenwerttragenden CGU – der CGU Pulp Site Czech Republic – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet. Folgende individuelle Annahmen aus den zuletzt erstellten Wertminderungstests wurden beim jährlichen Test verwendet:

Annahmen beim Impairment Test der größten firmenwerttragenden CGU

Geschäftsjahr
2018
Geschäftsjahr
2017
CGU Pulp Site Czech Republic
Durchschnittliche operative Marge im
Planungszeitraum p.a.
27,0 % 18,4 %
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,0 % 0,9 %
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,4 % 8,0 %

Der Detailplanungszeitraum der CGU Pulp Site Czech Republic beträgt fünf Jahre. Das durchschnittliche Umsatzwachstum beträgt im Detailplanungszeitraum 1,0 Prozent p. a. (2017: 1,9 Prozent p. a.).

Die vorgenommene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Pulp Site Czech Republic übersteigt den Buchwert um TEUR 369.782 (Geschäftsjahr 2017: TEUR 75.534). Die Schätzung wird für angemessen erachtet. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände können allerdings Korrekturen notwendig machen. Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien wesentlicher Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der CGU zuzüglich des Firmenwerts wäre.

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test

Wertmäßige Ausprägung der
wesentlichen Annahmen
Wertmäßige Veränderung der wesentlichen
Annahmen, bei der der erzielbare Betrag
gleich dem Buchwert wäre
CGU Pulp Site Czech Republic
Operative Marge 27,0 % minus 14,1 Prozentpunkte
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,0 % minus 25,4 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,4 % plus 9,9 Prozentpunkte

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test (Vorjahr)

Wertmäßige Ausprägung der
wesentlichen Annahmen
Wertmäßige Veränderung der wesentlichen
Annahmen, bei der der erzielbare Betrag
gleich dem Buchwert wäre
CGU Pulp Site Czech Republic
Operative Marge 18,4 % minus 3,8 Prozentpunkte
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 0,9 % minus 3,8 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 8,0 % plus 2,4 Prozentpunkte

Note 19. Sachanlagen

Entwicklung

Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Sachanlagen TEUR

2018 Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und
Maschinen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen
und Anlagen in Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.2018 546.760 2.531.057 203.264 3.281.082
Währungsumrechnungsdifferenzen 3.104 17.722 3.703 24.530
Zugänge 26.460 105.329 131.173 262.962
Abgänge –527 –22.237 –211 –22.975
Umbuchungen 18.866 95.195 –114.061 0
Stand 31.12.2018 594.664 2.727.067 223.868 3.545.599
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2018 –269.133 –1.641.168 –3.583 –1.913.884
Währungsumrechnungsdifferenzen –1.024 –11.894 210 –12.707
Planmäßige Abschreibungen –16.297 –120.075 0 –136.373
Wertminderungen 0 –89 –8.623 –8.711
Abgänge 448 20.969 0 21.417
Stand 31.12.2018 –286.007 –1.752.257 –11.996 –2.050.259
Buchwert 01.01.2018 277.627 889.889 199.681 1.367.197
Buchwert 31.12.2018 308.657 974.810 211.873 1.495.340

Entwicklung der Sachanlagen (Vorjahr) TEUR

2017 Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und
Maschinen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen
und Anlagen in Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.2017 531.845 2.508.578 76.098 3.116.521
Währungsumrechnungsdifferenzen –13.184 –61.606 –3.761 –78.551
Zugänge 26.551 51.170 176.981 254.702
Abgänge –819 –10.771 0 –11.590
Umbuchungen 2.368 43.686 –46.054 0
Stand 31.12.2017 546.760 2.531.057 203.264 3.281.082
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2017 –258.880 –1.574.905 –3.829 –1.837.614
Währungsumrechnungsdifferenzen 5.151 40.293 246 45.690
Planmäßige Abschreibungen –15.681 –116.981 0 –132.662
Wertminderungen 0 0 0 0
Abgänge 276 10.425 0 10.702
Stand 31.12.2017 –269.133 –1.641.168 –3.583 –1.913.884
Buchwert 01.01.2017 272.966 933.672 72.269 1.278.907
Buchwert 31.12.2017 277.627 889.889 199.681 1.367.197

Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für Sachanlagen

Jahre
Landnutzungsrechte 30 bis 99
Gebäude 10 bis 50
Faserproduktionslinien 10 bis 15
Energieanlagen 10 bis 25
Sonstige maschinelle Anlagen 4 bis 20
Fahrzeuge 4 bis 20
Büroeinrichtungen und sonstige Einbauten 4 bis 15
EDV-Hardware 3 bis 10

Sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von bestimmten Komponenten einer Sachanlage – gemessen an den gesamten Anschaffungs- der Herstellungskosten der Sachanlage – wesentlich, werden diese Komponenten separat bilanziert und auf ihre voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht wird. Als wesentlich wird eine Komponente dann angesehen, wenn ihre Anschaffungs- oder Herstellungskosten über einem festgelegten Schwellenwert liegen. Spätere Kosten für den Ausbau, den (teilweisen) Ersatz oder die Instandhaltung von Sachanlagen werden aktiviert, soweit sie nach dem Komponentenansatz den Ersatz von Teilen einer Einheit darstellen und die Kosten zuverlässig messbar sind. Der Buchwert einer ausgetauschten Komponente wird ausgebucht.

Alle Sachanlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (Details siehe Note 18).

Verpfändungen von Sachanlagen und andere auf Sachanlagen lastende dingliche Sicherheiten oder Verfügungsbeschränkungen

Die Sachanlagen enthalten auch Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen (vgl. dazu Note 38). Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe (siehe Note 29). Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Sachanlagen beträgt TEUR 0 (31. Dezember 2017: TEUR 215.607).

Aktivierung von Fremdkapitalkosten

Im Geschäftsjahr 2018 werden TEUR 2.569 (2017: TEUR 1.592) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 1,81 Prozent (2017: 2,5 Prozent) verwendet.

Die Lenzing Gruppe definiert qualifizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die Aktivierung erfolgt über den Posten "andere aktivierte Eigenleistungen" sowie das zugehörige Anlagenbestandskonto. Die Abschreibung erfolgt über den Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen". Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode im Finanzergebnis erfasst, in der sie anfallen.

Note 20. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, setzen sich wie folgt zusammen:

Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
TEUR
31.12.2018 31.12.2017
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) 1.629 2.871
LD Florestal S.A. (LDF) 6.834 0
PT Pura Golden Lion (PGL) 3.656 3.598
Übrige assoziierte Unternehmen 1.154 1.865
Gemeinschaftsunternehmen 93 88
Summe 13.367 8.422

Die wesentlichen Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen insbesondere die Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Zur strategischen Bedeutung der übrigen Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren Beziehungen zur Lenzing Gruppe siehe Note 40.

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR

2018 EFB Übrige assoziierte
Unternehmen
Gemeinschafts
unternehmen
Summe
Stand zum 01.01. 2.871 5.463 88 8.422
Buchwertzugang anlässlich der Erstkonsolidierung 0 7.000 0 7.000
Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
–1.339 –19 0 –1.357
Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
95 –540 5 –440
Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen und Sonstiges
2 0 0 2
Sonstiges Ergebnis – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die
während der Berichtsperiode eingetreten sind
0 –219 0 –220
Ausschüttungen 0 –40 0 –40
Stand zum 31.12. 1.629 11.645 93 13.367
Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (Vorjahr) TEUR
2017 EFB Übrige assoziierte
Unternehmen
Gemeinschafts
unternehmen
Summe
Stand zum 01.01. 7.028 5.630 79 12.737
Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
0 0 0 0
Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
854 121 8 983
Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen und Sonstiges
–12 0 0 –12
Sonstiges Ergebnis – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die
während der Berichtsperiode eingetreten sind
0 –247 1 –246
Ausschüttungen –5.000 –40 0 –5.040
Stand zum 31.12. 2.871 5.463 88 8.422

Im Dezember 2017 wurde ein nachträgliches Veräußerungsergebnis in Höhe von TEUR 3.037 aus der teilweisen Veräußerung der EFB erfasst.

Im Geschäftsjahr 2018 wurde eine Wertminderung des Beteiligungsbuchwertes der EFB in Höhe von TEUR 1.339 vorgenommen. Diese Wertminderung wurde aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft und Unsicherheiten insbesondere als Folge eines Werkbrandes nötig. Der erzielbare Betrag wurde auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt. Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der EFB sowie dem Käufer basierten insbesondere auf Informationen, Kenntnisse und internen Annahmen über die künftigen erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung.

Darüber hinaus wurde bei den ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) eine Wertminderung auf Grund des erhöhten Ausfallsrisikos in Höhe von TEUR 7.797 erfasst (siehe Note 37 Abschnitt Ausfallsrisiko). Die Buchwerte der ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) betragen per 31. Dezember 2018 insgesamt TEUR 7.643 (31. Dezember 2017: TEUR 13.028) und sind unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Sie sind bankmäßig verzinst.

Die Lenzing Gruppe besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EFB. Zusätzlich besteht ein langfristiger erfolgsabhängiger Kaufpreisbestandteil, dieser hängt von der künftigen wirtschaftlichen Ertragskraft der Gesellschaft ab und ist per 31. Dezember 2018 in Höhe von TEUR 1.959 (31. Dezember 2017: TEUR 4.371) als Barwert diskontiert und unter den sonstigen langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 13.198 (31. Dezember 2017: TEUR 19.486) eingeräumt, der im Fall von vordefinierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EFB am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2018 sowie im Vorjahr per 31. Dezember 2017 nicht ausgenützt.

Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2018 20 Prozent (31. Dezember 2017: 20 Prozent) am Kapital und an den Stimmrechten. Das Kerngeschäft der nicht börsennotierten EFB besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 40 dargestellt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der EFB nach IFRS (100 Prozent):

Zusammengefasste Finanzinformationen der EFB TEUR

31.12.2018 31.12.2017
Langfristige Vermögenswerte 76.155 85.829
Kurzfristige Vermögenswerte 66.828 59.572
Eigenkapital 28.386 27.899
Langfristige Verbindlichkeiten 56.878 58.622
Kurzfristige Verbindlichkeiten 57.719 58.881
2018 2017
Umsatzerlöse 153.743 182.046
Ergebnis vor Steuern (EBT) 564 6.693
Gesamtergebnis 487 4.213
Davon Jahresüberschuss (aus fortgeführten
Geschäftsbereichen)
476 4.272
Davon sonstiges Ergebnis (aus fortgeführten
Geschäftsbereichen)
11 –60

Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an

der EFB TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Eigenkapital 28.386 27.899
Davon:
Beteiligungsquote des Konzerns
(20 %; Vorjahr: 20 %)
5.677 5.580
Konsolidierungs- und sonstige Effekte –63 –63
Wertminderung –3.985 –2.646
Buchwert 1.629 2.871

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen Anteile an Unternehmen, bei denen ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik durch die Lenzing Gruppe ausgeübt werden kann. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei denen die Lenzing Gruppe gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt und Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung hat.

Note 21. Finanzanlagen

Die Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzanlagen TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Langfristige Wertpapiere 20.076 18.785
Sonstige Beteiligungen 7.194 1.562
Ausleihungen 9.409 16.095
Summe 36.679 36.442

Die langfristigen Wertpapiere setzen sich wie folgt zusammen:

Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen TEUR
Marktwert
31.12.2018
Marktwert
31.12.2017
Staatsanleihen 5.886 5.579
Sonstige Wertpapiere und Wertrechte
(überwiegend Aktien)
14.190 13.206
Summe 20.076 18.785

Die Lenzing Gruppe hat Eigenkapitalinstrumente mit einem beizulegenden Zeitwert von TEUR 19.772 zum 31. Dezember 2018 als "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" bewertet designiert. Die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten langfristigen Wertpapiere und sonstige Beteiligungen beinhalten Anteile an Gesellschaften mit einem Beteiligungsausmaß von weniger als 20 Prozent. Das Wahlrecht zur erfolgsneutralen Bewertung für diese Eigenkapitalinstrumente wurde aufgrund der langfristigen Halteabsicht ausgeübt. Unter den sonstigen Beteiligungen per 31. Dezember 2018 wird im Wesentlichen die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz in Höhe von TEUR 6.682 (31. Dezember 2017: TEUR 1.050) ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2018 gab es eine Dividendenausschüttungen der LP Beteiligungs & Management GmbH in Höhe von TEUR 111.

Note 22. Sonstige langfristige Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige langfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
(insbesondere aus Derivaten und sonstige finanzielle
Forderungen)
2.842 5.365
Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögens
werte (insbesondere aus sonstigen Steuern)
1.913 3.568
Summe 4.754 8.933

Note 23. Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

Vorräte TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 229.527 209.400
Unfertige Erzeugnisse 3.409 2.503
Fertige Erzeugnisse und Waren 158.125 122.658
Geleistete Anzahlungen 5.426 5.495
Summe 396.487 340.056

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung und diverse Kleinmaterialien. Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Cellulosefasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural sowie Produkte des Segments Lenzing Technik.

Im Geschäftsjahr wurden erfolgswirksam TEUR 9.683 (2017: TEUR 4.383) an Wertberichtigungen auf Vorräte gebildet. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt TEUR 254.189 (31. Dezember 2017: TEUR 155.395). Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen TEUR 1.147.990 (2017: TEUR 1.112.348). Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Vorräte beträgt TEUR 0 (31. Dezember 2017: TEUR 88.102).

Note 24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(brutto)
313.251 304.654
Wertberichtigungen –13.605 –11.884
Summe 299.645 292.770

Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft. Weitere Ausführungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Note 35 (Abschnitt "Factoring") und Note 37 (Abschnitt "Ausfallsrisiko") zu entnehmen.

Note 25. Zeitraumbezogene Kundenaufträge

Kundenaufträge mit aktivischem Saldo TEUR
2018 2017
Stand 01.01. 418 1.482
Umsatzerlöse 1.418 3.572
Erhaltene Anzahlungen –1 –1.231
Abgeschlossene Aufträge –1.821 –3.406
Stand 31.12. 14 418
Kundenaufträge mit passivischem Saldo TEUR
2018 2017
Stand 01.01. –776 –1.458
Umsatzerlöse 1.694 3.220
Erhaltene Anzahlungen –570 –744
Abgeschlossene Aufträge –538 –1.794
Stand 31.12. –190 –776

Die Voraussetzungen für eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung sind für Kundenaufträge im Segment Lenzing Technik regelmäßig gegeben, da die kundenspezifischen Produkte von der Lenzing Gruppe nicht anderweitig verwendet werden können und ein Zahlungsanspruch für die bislang erbrachten Leistungen besteht.

Kann der Leistungsfortschritt bei zeitraumbezogenen Kundenaufträgen verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode). Der Leistungsfortschritt ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-Cost-Methode).

Note 26. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Noch nicht abgerechnete Derivate
(offene Positionen)
2.359 12.370
Forderung aus Beteiligungsveräußerung 0 1.385
Verrechnung Instandhaltung 6.060 5.640
Forderungen aus Förderzusagen 3.350 3.584
Übrige 8.223 11.686
Summe 19.992 34.665
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle
Vermögenswerte
Forderungen aus sonstigen Steuern und Abgaben 53.551 59.211
Geleistete Anzahlungen 4.593 2.305
Emissionszertifikate 8.111 6.823
Rechnungsabgrenzungsposten 4.772 4.017
Übrige 1.361 540
Summe 72.389 72.896
Summe 92.380 107.562

Note 27. Eigenkapital

Grundkapital und Kapitalrücklagen

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2018 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2017: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2017: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 12. April 2023 auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.999 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Ebenfalls mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 20. April 2016 – wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von +/- 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen. Der Vorstand wurde zudem ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigung kann ganz oder teilweise und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.

Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2018 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeflossen sind.

Andere Rücklagen

Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (31. Dezember 2017: Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte), der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen.

Die auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses des Geschäftsjahres entfallenden Beträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstiges Ergebnis TEUR
2018 2017
Vor Steuern Steuereffekt Nach Steuern Vor Steuern Steuereffekt Nach Steuern
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen 15.077 0 15.077 –42.263 0 –42.263
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden –220 0 –220 –246 0 –246
Fremdwährungsumrechnungsrücklage 14.858 0 14.858 –42.509 0 –42.509
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte1
1.064 –266 798 2.718 –680 2.039
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen –11.654 2.655 –8.999 12.960 –2.903 10.057
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 0 0 0 0 0 0
Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) –11.654 2.655 –8.999 12.960 –2.903 10.057
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen 99 53 152 1.267 –304 962
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 2 0 2 –12 0 –12
Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste 101 53 155 1.255 –304 950
Summe 4.369 2.442 6.811 –25.576 –3.887 –29.463

1) Wurde im Vorjahr unter IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) als "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" klassifiziert.

Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:

Veränderungen der Hedging Reserve TEUR
2018 2017
Während der Berichtsperiode erfasste
Erträge/Aufwendungen aus Cashflow Hedges
Aus Devisentermingeschäften –14.231 21.493
–14.231 21.493
Umgliederung von Beträgen aus Cashflow
Hedges, die ergebniswirksam erfasst wurden
Aus Devisentermingeschäften 2.577 –8.718
Aus sonstigen Derivaten 0 185
2.577 –8.533
Summe –11.654 12.960

Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Devisentermingeschäften werden im Betriebsergebnis (EBIT) vor allem in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus sonstigen Derivaten werden im Finanzerfolg ausgewiesen.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

Gewinnrücklagen TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG nach
österreichischem Recht (öUGB)
488.249 470.809
Bilanzgewinn der Lenzing AG nach österreichischem
Recht (öUGB)
132.750 132.750
Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen
einschließlich der Auswirkung der Anpassung der
Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer
Tochterunternehmen von den lokalen Vorschriften
auf IFRS
711.803 712.876
Summe (ohne andere Rücklagen) 1.332.802 1.316.434

Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden.

An die Aktionäre der Lenzing AG wurden folgende Dividenden beschlossen und gezahlt:

Beschlossene und gezahlte
Dividenden der Lenzing AG
Gesamt Anzahl der
Aktien
Dividende
je Aktie
TEUR EUR
Für das Geschäftsjahr 2017 in der
ordentlichen Hauptversammlung am
12. April 2018 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 18. April 2018)
132.750 26.550.000 5,00
Für das Geschäftsjahr 2016 in der
ordentlichen Hauptversammlung am
25. April 2017 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 2. Mai 2017)
111.510 26.550.000 4,20

Für die Verteilung des Bilanzgewinnes 2018 im Jahresabschluss der Lenzing AG nach öUGB unterbreitet der Vorstand folgenden Vorschlag:

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2018 TEUR
Das Geschäftsjahr 2018 der Lenzing AG endet mit einem
Jahresgewinn nach österreichischem Recht (öUGB) von
150.190
Nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von –17.440
verbleibt ein Bilanzgewinn von 132.750
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von
EUR 5,00 je Aktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital von
EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000 Stückaktien
132.750
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 0

Die Dividende aus dem obigen Vorschlag ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wird daher zum Bilanzstichtag im Eigenkapital erfasst.

Anteile anderer Gesellschafter

Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen den Anteilsbesitz Dritter an den vollkonsolidierten Konzernunternehmen (nicht beherrschende Anteile bzw. Gesellschafter). Die Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen sind unter Note 43 im Abschnitt "vollkonsolidierte Gesellschaften" dargestellt und betreffen dort jene Unternehmen, bei denen die Lenzing Gruppe einen Anteil unter 100 Prozent besitzt und die nicht unter den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen sind.

Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2018 mit TEUR 31.648 (31. Dezember 2017: TEUR 31.019) an der PT South Pacific Viscose (SPV), Purwakarta, Indonesien, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2018 11,92 Prozent (31. Dezember 2017: 11,92 Prozent) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsenotierten SPV. Das Kerngeschäft der SPV besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern.

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der SPV nach IFRS (100 Prozent):

Zusammengefasste Finanzinformationen der SPV TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Langfristige Vermögenswerte 238.349 224.687
Kurzfristige Vermögenswerte 164.151 173.201
Eigenkapital 265.608 260.226
Davon Anteil der Aktionäre der Lenzing AG
am Eigenkapital
233.960 229.207
Davon Anteil anderer Gesellschafter
am Eigenkapital
31.648 31.019
Langfristige Verbindlichkeiten 48.966 44.134
Kurzfristige Verbindlichkeiten 87.926 93.528
2018 2017
Umsatzerlöse 450.881 499.943
Ergebnis vor Steuern (EBT) –5.284 41.011
Gesamtergebnis 5.381 –6.350
Davon Jahresüberschuss –7.880 29.937
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG
am Jahresüberschuss
–6.931 26.369
Anteil anderer Gesellschafter
am Jahresüberschuss
–949 3.569
Davon sonstiges Ergebnis 13.261 –36.287
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG
am sonstigen Ergebnis
11.680 –31.962
Anteil anderer Gesellschafter am sonstigen
Ergebnis
1.581 –4.325
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 7.777 34.087
Cashflow aus der Investitionstätigkeit –17.500 –20.568
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit –19.569 –21.994
Veränderung der liquiden Mittel –29.291 –8.476
An die nicht beherrschenden Gesellschafter
gezahlte Dividenden
0 102

Die Veränderung der Anteile anderer Gesellschafter von bereits beherrschten Tochterunternehmen durch Änderung der Beteiligungsquoten aufgrund des Erwerbs oder der Veräußerung von Anteilen durch die Lenzing Gruppe ohne Verlust der Beherrschung ist in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen und hatte folgende Auswirkungen auf die Anteile anderer Gesellschafter:

Auswirkungen des Erwerbs und der Veräußerung von weiteren
Anteilen an bereits beherrschten Tochterunternehmen
TEUR
2018 2017
Lenzing Modi Fibers India Private Limited
(2018: +0,02 %, 2017: +0,01 %)
1 1
Erhöhung (+)/Verminderung (–) nicht
beherrschender Anteile im Eigenkapital
1 1

Auf die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG entfallen insgesamt folgende Anteile am sonstigen Ergebnis:

Anteile anderer Gesellschafter am sonstigen Ergebnis TEUR
2018 2017
Posten, die nicht in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen
166 –190
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses
entfallende Ertragsteuern
–41 47
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe – Kurs
differenzen aus der Umrechnung, die während
der Berichtsperiode eingetreten sind
1.445 –4.197
Sonstiges Ergebnis – netto 1.569 –4.340

Note 28. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln

Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen.

In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 13.007 (2017: TEUR 7.197) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten resultieren. Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.

Unter den Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln sind die Emissionszertifikate zum 31. Dezember 2018 in Höhe von TEUR 6.263 enthalten (31. Dezember 2017: TEUR 5.093). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroffenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2018 insgesamt 394.144 Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt (2017: 402.651 Emissionszertifikate).

Emissionszertifikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Zum 31. Dezember 2018 wurde für eine Unterdeckung an Emissionszertifikaten mit einer Rückstellung in Höhe von TEUR 760 (31. Dezember 2017: TEUR 208) vorgesorgt.

Note 29. Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

Finanzverbindlichkeiten 31.12.2018 31.12.2017 TEUR
Währung Nominale Buchwert Durch
schnittliche
Verzinsung
in %
Währung Nominale Buchwert Durch
schnittliche
Verzinsung
in %
Schuldscheindarlehen
Fixe Verzinsung EUR 144.500 144.274 2,6 EUR 173.500 173.195 2,6
Variable Verzinsung EUR 75.500 75.405 1,2 EUR 75.500 75.373 1,2
219.679 248.568
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Darlehen:
Fixe Verzinsung EUR 54.625 54.625 1,1 EUR 0 0 0,0
Variable Verzinsung EUR 44.148 44.148 0,1 EUR 37.397 37.350 1,3
Variable Verzinsung USD 0 0 0,0 USD 23.333 19.354 3,5
Betriebsmittelkredite1
:
Variable Verzinsung EUR 72.282 72.282 0,4 EUR 0 0 0,0
Variable Verzinsung CNY 360.000 45.698 4,7 CNY 320.000 41.003 4,5
Variable Verzinsung USD 5.063 4.420 2,9 USD 0 0 0,0
221.173 97.707
Leasingverbindlichkeiten
Fixe Verzinsung EUR 1.788 1.788 4,0 EUR 1.852 1.852 4,0
1.788 1.852
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern (übrige)
Fixe Verzinsung EUR 7.794 7.794 0,8 EUR 7.820 7.820 0,8
Teilweise fixe Verzinsung EUR 19.426 19.426 0,6 EUR 24.210 24.210 0,6
Variable Verzinsung USD 3.055 2.667 3,7 USD 2.930 2.443 3,7
Variable Verzinsung BRL 5.511 1.240 6,0 BRL 0 0 0,0
31.128 34.473
Summe 473.767 382.599
Davon kurzfristig 166.197 127.270
Davon langfristig 307.570 255.330

1) Revolvierende Kreditvereinbarungen und Kontokorrentkonten

Im Geschäftsjahr 2010 hat die Lenzing Gruppe eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875 Prozent und einem Nominale von TEUR 120.000 begeben. Sie war am 27. September 2017 fällig.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing Gruppe Schuldscheine begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 200.000. Es wurden Laufzeiten von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt ca. 6 Jahre. Im Geschäftsjahr 2016 hat die Lenzing Gruppe von den bestehenden Schuldscheinen TEUR 40.500 planmäßig zurückgezahlt. Im Geschäftsjahr 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf die Refinanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von TEUR 89.500 wurden gekündigt und mit verlängerten Laufzeiten neu ausgegeben. Außerdem wurden zusätzlich Schuldscheine in Höhe von TEUR 60.500 ausgegeben. Insgesamt wurden somit TEUR 150.000 an Schuldscheinen platziert, welche eine durchschnittliche Laufzeit von 7 Jahren haben.

Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing Gruppe weitere Schuldscheine begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 29.000. Es wurde eine Laufzeit von 5 Jahren mit fixer Verzinsung vereinbart. Diese Schuldscheine hat die Lenzing Gruppe im Dezember 2018 planmäßig zurückgezahlt.

Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate. Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.

Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern.

Von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten sind TEUR 0 (31. Dezember 2017: TEUR 19.456) durch Grundpfandrechte und sonstige Sicherheiten sowie TEUR 0 (31. Dezember 2017: TEUR 0) durch Forderungen besichert. Die Kaufpreisfinanzierung der Anteile an der Lenzing Biocel Paskov a.s. und die Finanzierung von Investitionen wurden im Geschäftsjahr 2018 zurückbezahlt und somit besteht zum 31. Dezember 2018 keine Verpfändung der Aktien mehr.

Note 30. Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern) und laufende Steuern

Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latenten Steuern betrifft folgende Bilanzposten:

Aktive Steuerlatenz TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Immaterielle Anlagen 0 1
Sachanlagen 6.279 7.848
Finanzanlagen 5.282 6.634
Sonstige Vermögenswerte 14.295 9.954
Rückstellungen 16.926 17.120
Investitionszuschüsse 275 311
Sonstige Verbindlichkeiten 4.727 4.199
Verlustvorträge 3.557 2.152
Steuergutschriften 0 1.668
Aktive Steuerlatenz brutto – vor Ansatzkorrektur 51.342 49.887
Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche –14.367 –14.324
Davon auf steuerliche Verlustvorträge –3.404 –1.970
Aktive Steuerlatenz brutto 36.974 35.562
Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz –31.894 –31.571
Aktive Steuerlatenz netto 5.080 3.991
Passive Steuerlatenz TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Immaterielle Anlagen 504 451
Sachanlagen 70.869 70.809
Finanzanlagen 2.512 1.640
Sonstige Vermögenswerte 1.295 3.001
Steuerliche Sonderabschreibungen 4.837 5.543
Rückstellungen 19 0
Investitionszuschüsse 487 532
Sonstige Verbindlichkeiten 1.745 2.281
Passive Steuerlatenz brutto 82.268 84.257
Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz –31.894 –31.571
Passive Steuerlatenz netto 50.373 52.685

Zu den Steuergutschriften siehe Note 16.

Von den aktiven latenten Steuern brutto sind TEUR 15.803 (31. Dezember 2017: TEUR 12.282) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern brutto sind TEUR 1.318 (31. Dezember 2017: TEUR 4.912) innerhalb eines Jahres fällig. Die restlichen Beträge sind in mehr als einem Jahr fällig.

Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Steuerabgrenzungen TEUR
2018 2017
Stand 01.01. –48.694 –48.862
Im Gewinn oder Verlust erfasst 3.392 1.023
Im sonstigen Ergebnis erfasst 2.442 –3.887
Erstanwendung des IFRS 9 (Finanzinstrumente) –1.343 0
Währungsdifferenzen –1.090 3.031
Stand 31.12. –45.294 –48.694

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2018 steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 14.696 (31. Dezember 2017: TEUR 9.309). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:

Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Summe 14.696 9.309
Davon aktivierte Verlustvorträge 925 1.061
Davon nicht aktivierte Verlustvorträge 13.771 8.248
Möglicher Verfall von nicht aktivierten
Verlustvorträgen
Innerhalb von 1 Jahr 7.549 54
Innerhalb von 2 Jahren 1.227 5.844
Innerhalb von 3 Jahren 0 1.235
Innerhalb von 4 Jahren 143 62
Innerhalb von 5 Jahren oder länger 4.392 202
Unbeschränkt vortragsfähig 459 851

Per 31. Dezember 2018 wurden latente Steuerforderungsüberhänge von insgesamt TEUR 5.080 (31. Dezember 2017: TEUR 3.991) aktiviert, davon TEUR 33 (31. Dezember 2017: TEUR 45) in Konzerneinheiten, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben.

Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit aller steuerlicher Verlustvorträge in voller Höhe möglich, würden die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge statt TEUR 153 (31. Dezember 2017: TEUR 182) TEUR 3.557 (31. Dezember 2017: TEUR 2.152) betragen.

In den aktiven Steuerlatenzen sind in den Posten Finanzanlagen und sonstige Vermögenswerte Beträge für offene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen in Zusammenhang mit Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z. 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) entsprechend einer Bemessungsgrundlage in Höhe von TEUR 27.418 (31. Dezember 2017: TEUR 27.320) enthalten. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von TEUR 1.410 (2017: TEUR 1.672) steuerlich verwertet.

Auf temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und dem anteiligen Nettovermögen, das von Konzerngesellschaften gehalten wird, mit einer Bemessungsgrundlage von TEUR 549.784 (31. Dezember 2017: TEUR 513.474) wurden keine latenten Steuerschulden erfasst, da sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auflösen werden.

In den Forderungen aus laufenden Steuern sind Steuerguthaben aus Vorauszahlungen gegenüber ausländischen Finanzbehörden enthalten. Wenn die Werthaltigkeit wahrscheinlich ist, werden die Werte angesetzt, andernfalls wird eine Ansatzkorrektur vorgenommen.

Die steuerliche Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2017 neu strukturiert und der neue Gruppenträger ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien.

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 20. Juli 2017 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz).

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Aufgrund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Konzernabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in der Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die vom Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 25 Prozent (2017: 25 Prozent) des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 6,25 Prozent; 2017: 6,25 Prozent) der in einem Veranlagungsjahr des Gruppenträgers mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Bei der Feststellung der Höhe von tatsächlichen und latenten Steuern berücksichtigt die Lenzing Gruppe die Auswirkungen von ungewissen Steuerpositionen. Ein Ansatz von davon betroffenen Steueransprüchen erfolgt in Fällen, in denen der Anspruch hinreichend sicher ist, mit dem erwarteten Betrag der Rückerstattung. Die Steuererklärungen der Unternehmen der Lenzing Gruppe werden regelmäßig von den Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit sind entsprechende Vorsorgen für zukünftig mögliche Steuerverpflichtungen gebildet worden. Die Beurteilung ungewisser Steuerpositionen erfolgt auf Basis von Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse. Es können in der Zukunft neue Informationen zur Verfügung stehen, die die Gruppe dazu veranlassen, ihre Annahmen hinsichtlich der Angemessenheit der Steuerpositionen zu ändern. Solche Änderungen werden Auswirkungen auf den Steueraufwand in der Periode haben, in der eine solche Feststellung getroffen wird.

Die Basis für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern sind grundsätzlich – nach Abzug der passiven temporären Differenzen – die zukünftigen positiven steuerlichen Ergebnisse entsprechend den vom Vorstand genehmigten Planungen. Diese Planungen werden auch bei den Werthaltigkeitstests verwendet (Details dazu siehe insbesondere Note 18, Abschnitt "Wertminderungstests bei immateriellen Anlagen und Sachanlagen"). Bei der Beurteilung der noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften werden ergänzend die Nutzungsvoraussetzungen berücksichtigt.

Note 31. Rückstellungen

Der Posten Rückstellungen der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:

Rückstellungen TEUR
Gesamt Davon kurzfristig Davon langfristig
31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Pensionen und Abfertigungen 103.395 105.389 7.428 6.465 95.967 98.924
Jubiläumsgelder 15.047 14.588 1.135 1.042 13.912 13.546
118.442 119.977 8.563 7.507 109.879 112.470
Sonstige Rückstellungen
Garantie und Gewährleistung 627 664 627 664 0 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 11.384 12.729 1.888 1.850 9.496 10.879
Emissionszertifikate 2.608 1.938 2.608 1.938 0 0
Übrige 6.101 7.374 101 1.374 6.000 6.000
20.721 22.705 5.225 5.826 15.496 16.879
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht finanziell) 62.163 58.211 61.054 55.907 1.109 2.303
Übrige (finanziell) 33.018 26.599 33.018 26.509 0 90
95.181 84.809 94.072 82.416 1.109 2.393
Summe 234.344 227.491 107.860 95.749 126.484 131.742

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Pensionen und Abfertigungen

Die Lenzing Gruppe ist Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die unter den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen ausgewiesen sind, und beitragsorientierten Versorgungsplänen eingegangen.

Leistungsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Die Versorgungsleistungen richten sich bei den leistungsorientierten Plänen für Pensionen und Abfertigungen nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Sie erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die leistungsorientierten Pensionspläne basieren auf vertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Pensionsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Die Ansprüche entstanden im Allgemeinen nach einer Wartezeit von mindestens 10- bzw. 15-jähriger Dienstzeit. Bei den Anwartschaftsberechtigten wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig vom Geschlecht, ausgegangen. Der Plan umfasst derzeit zum Großteil bereits pensionierte Arbeitnehmer. Es bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind, und Bedeckungen der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen.

Daneben gab es auch Pensionspläne in Hongkong. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan galt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Er wurde im Wesentlichen durch Arbeitgeberbeiträge an einen externen Pensionsfonds finanziert. Die Höhe der Arbeitgeberbeiträge wurde alle drei Jahre nach einer Evaluierung der finanziellen Lage des Plans neu festgelegt. Die Ansprüche werden sofort bei Eintritt des Versorgungsfalles durch eine Einmalzahlung abgegolten. Im Geschäftsjahr wurden nach Eintritt des Versorgungsfalles bei allen verbliebenen Begünstigen die entsprechenden Ansprüche abgegolten und der Plan beendet.

Die leistungsorientierten Abfertigungspläne basieren auf gesetzlichen und kollektivvertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Abfertigungsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Nach diesem Plan haben Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung in besonderen Fällen, insbesondere bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (System "Abfertigung alt"). Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Wesentliche ähnliche leistungsorientierte Abfertigungspläne bestehen auch in Indonesien und Tschechien. Sie gelten dort für alle Arbeitnehmer unabhängig vom Eintrittsdatum. Für die leistungsorientierten Abfertigungspläne bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.

Die leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne sind im Wesentlichen mit folgenden Risiken verbunden, welche die Höhe der zu bilanzierenden Verpflichtungen beeinflussen:

  • Veranlagungsrisiko: Wenn der Ertrag aus dem Planvermögen den Abzinsungssatz unterschreitet, führt das zu einem Plandefizit und zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Zinsrisiko: Eine Senkung des Abzinsungssatzes durch geringere Anleihezinsen am Kapitalmarkt führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Gehalts- und Pensionstrend: Sollte die tatsächliche Entwicklung über den angenommenen zukünftigen Gehalts- und Pensionsentwicklungsraten liegen, führt dies zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Fluktuations- und Austrittsrisiko: Eine Verringerung der angenommenen Fluktuationsraten führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.
  • Langlebigkeitsrisiko: Ein Anstieg der Lebenserwartung der Anspruchsberechtigten führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen.

Daneben ist die Lenzing Gruppe bei diesen Plänen auch Währungsrisiken ausgesetzt.

Die Lenzing Gruppe ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Risiken aus leistungsorientierten Plänen zu reduzieren. Dazu gehören insbesondere die Ausfinanzierung der leistungsorientierten Pläne durch Planvermögen oder Bedeckung der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen, und die Abfindung von bestehenden leistungsorientierten Plänen durch Abschlagszahlungen. Zudem werden Pensions- und ähnliche Zusagen, soweit möglich und rechtlich zulässig, nur mehr in Form von beitragsorientierten Leistungszusagen abgeschlossen.

Die Ziele der Investitionspolitik sind beim Planvermögen ein optimierter Aufbau und die Deckung der bestehenden Ansprüche der betreffenden Arbeitnehmer. Die Anlagestrategien (Asset Allocations) des Planvermögens sind vertraglich geregelt. Für einen Teil der Ansprüche des österreichischen Pensionsplanes wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen und als Planvermögen dargestellt. Dabei handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung, die entsprechend dem Fälligkeitsprofil der zu Grunde liegenden Ansprüche mit dem Ziel hoher Sicherheit bei der Veranlagung vorwiegend in Schuldinstrumente investiert. Beiträge in die Versicherung werden durch die Lenzing Gruppe nicht mehr geleistet. Der Pensionsfonds zur Deckung des leistungsorientierten Plans als Planvermögen in Hongkong investierte mit dem Ziel einer mittel- bis langfristigen Performance, welche die Inflationsrate übersteigen sollte. Zur Erreichung dieses Ziels wurde vorwiegend in Eigenkapitalinstrumente investiert.

Das Planvermögen setzt sich nach Klassen von Vermögenswerten wie folgt zusammen:

Zusammensetzung des Planvermögens TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 48
Eigenkapitalinstrumente 0 1.063
Schuldinstrumente 0 231
Als Planvermögen geeignete Versicherungen 2.999 3.136
Stand 2.999 4.478

Die Fair Values der oben angeführten Eigenkapital- und Schuldinstrumente wurden auf Basis von Preisnotierungen auf einem aktiven Markt festgelegt. Der Fair Value der Versicherung wird nicht auf einem aktiven Markt festgelegt; er entspricht dem bilanzmäßigen Deckungskapital. Im Planvermögen sind keine eigenen Finanzinstrumente oder selbstgenutzte Vermögenswerte der Lenzing Gruppe enthalten. Der Fair Value der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprach dem Nominale zum Bilanzstichtag. Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen TEUR 238 (2017: TEUR 343). Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen und die Erträge aus dem Planvermögen) wird im Personalaufwand erfasst.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne p. a. in %

31.12.2018 Zinssatz Gehalts
steigerung
Pensions
steigerung
Fluktuations
abschläge
Österreich – Pensionen 1,7 2,5 0,0-3,0 0,0
Österreich –
Abfertigungen
1,7 2,5 N/A 0,0
Übrige Länder:
Indonesien 8,0 8,0 N/A 1,0-7,5
Hongkong N/A N/A N/A N/A
Tschechien 1,7 3,6 N/A 0,7
31.12.2017
Österreich – Pensionen 1,5 2,5 0,0-3,0 0,0
Österreich –
Abfertigungen
1,6 2,5 N/A 0,1-3,5
Übrige Länder:
Indonesien 6,8 8,0 N/A 1,0-7,5
Hongkong 1,8 4,0 N/A 0,0
Tschechien 1,6 3,0 N/A 0,3

Die wesentlichen Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bestehen aus Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit zumindest AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Gehaltssteigerungen, der Fluktuationsraten und des Pensionsantrittsalters verwendet.

Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne in Österreich werden die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2018 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet (31. Dezember 2017: Pagler & Pagler AVÖ 2008 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte).

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Verpflichtungen (Buchwerte) aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen setzen sich wie folgt zusammen:

In den übrigen Ländern gibt es folgende biometrische Rechnungsgrundlagen und Annahmen:

  • Indonesien: Tabel Mortalita Indonesia (TMI 2011)
  • Tschechien: AVÖ 2018-P (Pagler & Pagler)
  • Übrige: Aufgrund der geringen Anzahl der Anspruchsberechtigten wurden keine biometrischen Annahmen getroffen
Entwicklung der leistungsorientierten Pläne TEUR
Barwert der Pensions- und
Abfertigungsverpflichtung
(DBO)
Beizulegender Wert des
Planvermögens
Buchwert der
leistungsorientierten Pläne
2018 2017 2018 2017 2018 2017
Stand zum 01.01. 109.867 113.471 4.478 4.838 105.389 108.633
Dienstzeitaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand 3.631 3.755 0 0 3.631 3.755
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 –353 0 0 0 –353
Nettozinsen 2.343 2.412 57 68 2.286 2.344
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 –1 –1 1 1
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen und
Erträge für leistungsorientierte Pläne
5.974 5.814 57 67 5.917 5.747
Neubewertung der Periode
Aufgrund demografischer Annahmen 1.018 0 0 0 1.018 0
Aufgrund finanzieller Annahmen –2.322 –2.528 0 0 –2.322 –2.528
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 1.400 1.528 0 0 1.400 1.528
Aufgrund von Erträgen aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den
Zinserträgen enthalten sind
0 0 195 267 –195 –267
Im sonstigen Ergebnis erfasste Neubewertungen von leistungsorientierten
Plänen
96 –1.000 195 267 –99 –1.267
Cashflows
Aus dem Plan geleistete Zahlungen –1.608 –539 –1.608 –539 0 0
Direkte Zahlungen und Beiträge des Arbeitgebers –7.642 –5.996 15 35 –7.657 –6.031
Überschuss Zahlung aus dem Planvermögen 0 0 –153 0 153 0
Konsolidierungskreisänderung und Abgang von sonstigen
Unternehmenseinheiten
0 0 0 0 0 0
Währungsumrechnungsdifferenzen –293 –1.883 15 –190 –308 –1.693
Sonstige Überleitungspositionen –9.543 –8.418 –1.731 –693 –7.812 –7.724
Stand zum 31.12. 106.394 109.867 2.999 4.478 103.395 105.389
Davon Pensionen Österreich 24.786 26.078 2.999 3.136 21.787 22.942
Davon Abfertigungen Österreich 64.868 65.332 0 0 64.868 65.332
Davon Pensionen und Abfertigungen übrige Länder 16.740 18.457 0 1.342 16.740 17.116

Zur Beurteilung des Risikos der Veränderung versicherungsmathematischer Parameter hinsichtlich der Bewertung des Barwerts der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Sensitivitätsanalysen stellen Auswirkungen aus hypothetischen Änderungen von wesentlichen Parametern auf den Barwert der Verpflichtungen dar, die sich bei vernünftiger Betrachtungsweise am Bilanzstichtag hätten ändern können. Es wurde jeweils ein Parameter verändert, während die übrigen Parameter konstant gehalten wurden. Als Basis für die Sensitivitätsanalysen werden die Barwerte der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag vor Abzug der Planvermögen (Bruttoschuld bzw. DBO).

Die Sensitivitäten der Parameter stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen

31.12.2018 Veränderung der
Parameter
(Prozentpunkte)
Abnahme des
Parameters /
Veränderung des
Barwerts der
Verpflichtung in
TEUR
Zunahme des
Parameters /
Veränderung des
Barwerts der
Verpflichtung in
TEUR
Zinssatz 1,0 9.976 –8.603
Gehaltssteigerung 1,0 –6.552 7.426
Pensionssteigerung 1,0 –1.929 2.202

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen (Vorjahr)

31.12.2017 Veränderung der
Parameter
(Prozentpunkte)
Abnahme des
Parameters /
Veränderung des
Barwerts der
Verpflichtung in
TEUR
Zunahme des
Parameters /
Veränderung des
Barwerts der
Verpflichtung in
TEUR
Zinssatz 1,0 11.006 –9.447
Gehaltssteigerung 1,0 –7.254 8.267
Pensionssteigerung 1,0 –2.056 2.353

Die oben dargestellten Sensitivitätsanalysen stellen hypothetische Änderungen aufgrund der getroffenen Annahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen. Insbesondere können die oben isoliert veränderten Parameter in der Realität miteinander korrelieren. Der Abzug der Planvermögen wird zu einer weiteren Verringerung der Auswirkungen führen.

Die gewichteten durchschnittlichen Laufzeiten (Durationen) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren stellen sich wie folgt dar:

Gewichtete durchschnittliche Laufzeiten der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen Jahre 31.12.2018 31.12.2017 Österreich – Pensionen 9 9 Österreich – Abfertigungen 9-12 10-13 Übrige Länder: Indonesien 8 9 Hongkong - 7 Tschechien 10 9

Die Lenzing Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beiträge zum Planvermögen für die Pensions- und Abfertigungspläne in Höhe von TEUR 0 (2017: TEUR 32) anfallen werden.

Beitragsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Für beitragsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne zahlt die Lenzing Gruppe in Pensionskassen und ähnliche externe Fonds ein. Die bedeutendsten beitragsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne der Lenzing Gruppe bestehen in Österreich (System "Abfertigung neu" und einzelvertragliche Zusagen).

Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne TEUR
2018 2017
Österreich – Pensionen 1.615 1.485
Österreich – Abfertigungen 2.009 1.719
Übrige Länder 3.079 2.833
Gesamt 6.703 6.037

Rückstellungen für Jubiläumsgelder

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische und tschechische Tochterunternehmen, zu Geldzahlungen an Arbeitnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Bei österreichischen Gesellschaften besteht eine Umwandlungsoption für Mitarbeiter, das Dienstjubiläum in Zeitguthaben umwandeln zu können. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse oder einen anderen externen Fonds geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken. Die Jubiläumsgeldansprüche erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern an Arbeitnehmer (Gelder für Dienstnehmerjubiläen) sind nach IFRS als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Der Nettozinsaufwand aus Jubiläumsgeldern (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen) wird im Personalaufwand erfasst. Für die österreichischen Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz analog zu den obigen leistungsorientierten Plänen verwendet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Fluktuationsraten, und der Gehaltssteigerungen verwendet.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen der Verpflichtung für Jubiläumsgelder p. a. in %

31.12.2018 Zinssatz Gehalts
steigerungen
Fluktuations
abschläge
Österreich 1,8 2,5 1,2-4,3
Tschechien 1,0 3,6 0,7
31.12.2017
Österreich 1,6 2,5 1,2-5,7
Tschechien 0,8 3,0 0,3

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder:

Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder TEUR
2018 2017
Stand zum 01.01. 14.588 14.693
Dienstzeitaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand 803 814
Nettozinsen 226 216
Neubewertung der Periode
Aufgrund demografischer Annahmen 268 0
Aufgrund finanzieller Annahmen –302 –884
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 510 320
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
erfasste Aufwendungen und Erträge für
leistungsorientierte Pläne
1.506 465
Cashflows
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers –1.046 –574
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 3
Sonstige Überleitungspositionen –1.047 –571
Stand zum 31.12. 15.047 14.588

Sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden

Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden TEUR
2018 Stand
01.01.
Währungs
umrechnungs
differenzen
Sonstige
Umglie
derungen
Verbrauch Auflösung Dotierung Stand
31.12.
Davon
kurzfristig
Davon
langfristig
Sonstige Rückstellungen
Garantie und Gewährleistung 664 0 0 –42 –320 325 627 627 0
Drohende Verluste und sonstige
Wagnisse
12.729 0 0 –1.575 –278 5081 11.384 1.888 9.496
Emissionszertifikate 1.938 0 0 –1.938 0 2.609 2.608 2.608 0
Übrige 7.374 3 0 –922 –392 39 6.101 101 6.000
22.705 3 0 –4.476 –991 3.481 20.721 5.225 15.496
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen
(nicht finanziell)
58.211 52 0 –53.485 –796 58.182 62.163 61.054 1.109
Übrige (finanziell) 26.599 354 0 –16.165 –4.328 26.558 33.018 33.018 0
84.809 406 0 –69.649 –5.124 84.740 95.181 94.072 1.109
Summe 107.515 408 0 –74.126 –6.115 88.220 115.902 99.297 16.605

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden (Vorjahr) TEUR

2017 Stand
01.01.
Währungs
umrechnungs
differenzen
Sonstige
Umglie
derungen
Verbrauch Auflösung Dotierung Stand
31.12.
Davon
kurzfristig
Davon
langfristig
Sonstige Rückstellungen
Garantie und Gewährleistung 590 0 0 –50 –326 451 664 664 0
Drohende Verluste und sonstige
Wagnisse
15.400 0 0 –800 –2.014 1431 12.729 1.850 10.879
Emissionszertifikate 1.852 1 0 –1.785 –67 1.937 1.938 1.938 0
Übrige 17.975 –113 0 –9.034 –1.965 510 7.374 1.374 6.000
35.817 –112 0 –11.669 –4.372 3.041 22.705 5.826 16.879
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen
(nicht finanziell)
49.913 –552 1.919 –44.080 –1.747 52.757 58.211 55.907 2.303
Übrige (finanziell) 26.309 –1.626 0 –18.451 –3.759 24.125 26.599 26.509 90
76.222 –2.177 1.919 –62.530 –5.505 76.882 84.809 82.416 2.393
Summe 112.039 –2.290 1.919 –74.199 –9.877 79.923 107.515 88.242 19.272

1) Inkl. Aufzinsung TEUR 97 (2017: TEUR 143).

Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von internen und externen Sachverständigen und Experten genutzt. Die den Rückstellungen zugrunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst.

Die sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung enthalten vor allem Vorsorgen für Gewährleistungsrisiken aus dem Verkauf von mangelhaften Produkten und garantierten Verpflichtungen zugunsten Dritter. Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen und Vorsorgen für Nachforderungen aus Beschaffungsverträgen sowie für andere nachteilige Verträge. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertifikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertifikate.

Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von TEUR 6.000 (31. Dezember 2017: TEUR 6.000) und umfassen insbesondere die Vorsorge für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.

Unter dem Posten "Rückstellungen" sind auch abgegrenzte Schulden erfasst. Im Vergleich zu Rückstellungen im engeren Sinne stehen abgegrenzte Schulden in der Regel dem Grunde nach fest und sind hinsichtlich der Höhe und des Eintrittszeitpunktes nur mit einem unwesentlichen Risiko behaftet. Die abgegrenzten Schulden sind in der Entwicklung der Rückstellungen gesondert ausgewiesen.

Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeitern/innen (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).

Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem antizipierte Ertragseinbußen aus Erlösminderungen bzw. Aufwandserhöhungen aus dem Kunden- und Lieferantenverkehr (insbesondere Nachlässe und Rabatte) sowie Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.

Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen und den abgegrenzten Schulden wird der Mittelabfluss innerhalb der nächsten zwölf Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabfluss von verschiedenen Faktoren ab (insbesondere von Garantie- und Gewährleistungsfristen, Vertragslaufzeiten und anderen Ereignissen):

  • Bei den sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung wird der Mittelabfluss voraussichtlich innerhalb der nächsten zwölf Monate erwartet.
  • Bei den sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse wird der Mittelabfluss voraussichtlich folgendermaßen erwartet:

Erwarteter Mittelabfluss bei sonstigen Rückstellungen (langfristig) für drohende Verluste und sonstige Wagnisse (gerechnet vom Bilanzstichtag) TEUR

31.12.2018 31.12.2017
Im 2. Jahr 1.081 1.842
Im 3. bis 5. Jahr 3.204 3.080
Im 6. bis 10. Jahr 5.211 4.982
Darüber hinaus 0 974
Summe 9.496 10.879

Bei den übrigen sonstigen Rückstellungen (den Rechtsstreitigkeiten) ist die genaue Fälligkeit des Mittelabflusses derzeit ungewiss; die bisherigen Entwicklungen lassen darauf schließen, dass der Mittelabfluss voraussichtlich nicht in den nächsten zwölf Monaten erwartet wird.

Note 32. Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige Verbindlichkeiten TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(insbesondere aus Derivaten)
731 561
Sonstige langfristige nicht finanzielle Verbindlich
keiten (insbesondere aus Verpflichtungen aus
Altersteilzeit)
3.427 3.254
Summe sonstige Verbindlichkeiten langfristig 4.158 3.815
Sonstige kurzfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
Noch nicht abgerechnete Derivate
(offene Positionen)
11.573 3.283
Übrige 2.819 4.032
14.391 7.315
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 7.475 3.277
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten 6.160 6.268
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 5.792 6.068
Erhaltene Anzahlungen 9.811 12.050
Rechnungsabgrenzungsposten und Übrige 3.260 3.554
32.497 31.217
Summe sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig 46.888 38.532

Für Verbindlichkeiten, welche Teil von Reverse-Factoring-Vereinbarungen sind, wird untersucht, ob die ursprüngliche Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung weiterhin ausgewiesen werden muss oder ob sie aufgrund der Vereinbarung auszubuchen und eine neue finanzielle Verbindlichkeit zu erfassen ist. Maßgebend ist, ob die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung entbunden wurde. Wurde die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung nicht entbunden, wird geprüft, ob die Lenzing Gruppe durch die Reverse-Factoring-Vereinbarung eine neue Verpflichtung eingegangen ist, die zusätzlich zur Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung zu bilanzieren ist. Ist auch dies nicht der Fall, wird im Rahmen eines Barwerttests geprüft, ob es im Rahmen der Reverse-Factoring-Vereinbarung zu wesentlichen Änderungen der Vertragsbedingungen bei der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung kommt, die zu einer Ausbuchung der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung und der Einbuchung einer neuen finanziellen Verbindlichkeit führt.

Lieferanten der Lenzing Gruppe finanzieren ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Lenzing Gruppe im Rahmen von Reverse-Factoring-Vereinbarungen. Die Lieferanten dürfen dabei ihre Banken mit vorzeitigen Bezahlungen der Forderungen beauftragen. Bei den Vereinbarungen kommt es aufgrund des durchgeführten Barwerttests zu keiner wesentlichen Änderung der Vertragsbedingungen. Diese Vereinbarungen führen aus Sicht der Lenzing Gruppe weder zivilrechtlich noch nach den Vorschriften der IFRS zu einer Umqualifizierung der betroffenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten. Deshalb kommt es zu keiner Änderung im Ausweis in der Konzern-Bilanz (dort unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und Konzern-Kapitalflussrechnung (dort im Cashflow aus der Betriebstätigkeit). Zum 31. Dezember 2018 waren davon potenziell insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 133.909 (31. Dezember 2017: TEUR 107.536) betroffen.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Note 33. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Der Fonds der liquiden Mittel entspricht der Bilanzposition Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder, Schecks und kurzfristige Termineinlagen bei Banken sowie liquide kurzfristige Wertpapiere mit einer Laufzeit von weniger als drei Monaten, die nur geringfügigen Wertschwankungen unterliegen.

Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2018 die Ergebniszuweisung an und das Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von TEUR 22.276 (2017: TEUR 6.298) und die Abschreibungen auf Vorräte in Höhe von TEUR 9.683 (2017: TEUR 4.383) sowie auf Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 8.273 (2017: TEUR 366). Darüber hinaus sind in den sonstigen unbaren Erträgen bzw. Aufwendungen unrealisierte Netto-Fremdwährungsgewinne/ verluste sowie Bewertungseffekte aus Forderungen enthalten.

Aus der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH im Geschäftsjahr 2016 sind im Jahr 2017 TEUR 22.236 im Cashflow aus der Investitionstätigkeit zahlungswirksam erfasst.

Die noch nicht zahlungswirksamen Transaktionen aus dem Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen sind nicht im Cashflow aus der Investitionstätigkeit der aktuellen Periode enthalten. Im Wesentlichen sind das die noch nicht erfolgten Zahlungen an Lieferanten in Höhe von TEUR 8.571 (2017: TEUR 19.583).

Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen (siehe dazu auch Note 4).

Beim Erwerb von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen durch die Lenzing Gruppe sind Zahlungen in Höhe von TEUR 40.620 an die Gesellschafter der kündbaren nicht beherrschenden Anteile geflossen, welche im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthalten sind (siehe dazu auch Note 3).

In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten werden Bankkonten mit negativen Beständen berücksichtigt, wenn Aufrechnungsvereinbarungen bestehen (siehe Note 35).

Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten TEUR
2018 Anleihe Schuldschein
darlehen
Zwischen
summe
Anleihen und
Schuldschein
darlehen
Verbindlich
keiten gegen
über Kredit
instituten
Verbindlich
keiten gegen
über sonstigen
Darlehens
gebern
Leasing
verbindlich
keiten
Zwischen
summe
übrige Finanz
verbindlich
keiten
Summe
Stand 01.01. 0 248.568 248.568 97.707 34.473 1.852 134.031 382.599
Zahlungs Aufnahme von
Finanzverbindlichkeiten
186.037 2.434 188.471 188.471
wirksam Rückzahlung von
Finanzverbindlichkeiten
0 –29.000 –29.000 –62.475 –5.995 –116 –68.586 –97.586
Nicht Währungsumrechnungsdifferenzen 0 0 0 –244 106 0 –137 –137
zahlungs
wirksam
Auf- / Abzinsung 0 111 111 148 110 52 310 421
Sonstige Veränderungen 0 0 0 0 0 0 0 0
Stand 31.12. 0 219.679 219.679 221.173 31.128 1.788 254.089 473.767

Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr) TEUR

2017 Anleihe Schuldschein
darlehen
Zwischen
summe
Anleihen und
Schuldschein
darlehen
Verbindlich
keiten gegen
über Kredit
instituten
Verbindlich
keiten gegen
über sonstigen
Darlehens
gebern
Leasingver
bindlichkeite
n
Zwischen
summe
übrige Finanz
verbindlich
keiten
Summe
Stand 01.01. 119.922 248.457 368.379 180.504 25.875 2.756 209.134 577.513
Zahlungs
wirksam
Aufnahme von
Finanzverbindlichkeiten
0 0 0 2.297 13.625 0 15.922 15.922
Rückzahlung von
Finanzverbindlichkeiten
–120.000 0 –120.000 –78.252 –4.787 –164 –83.204 –203.204
Nicht Währungsumrechnungsdifferenzen 0 0 0 –7.148 –326 0 –7.473 –7.473
zahlungs Auf- / Abzinsung 78 111 189 306 86 75 467 656
wirksam Sonstige Veränderungen 0 0 0 0 0 –815 –815 –815
Stand 31.12. 0 248.568 248.568 97.707 34.473 1.852 134.031 382.599

Note 34. Kapitalrisikomanagement

Grundlagen

Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Bereiche bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle. Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG flexibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.

Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die anderen Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Einige Kreditverträge mit Banken enthalten außerdem Financial Covenants, die sich insbesondere auf die Höhe des Eigenkapitals, das Verhältnis zwischen Net Financial Debt und EBITDA sowie auf andere Finanzkennzahlen oder finanzielle Kriterien des Konzerns oder einzelner, teilweise zusammengefasster Konzerngesellschaften beziehen. Bei Nichteinhaltung dieser Financial Covenants können die Banken teilweise vorzeitige Rückzahlungen der Finanzverbindlichkeiten verlangen. Die Financial Covenants werden laufend vom Global Treasury überwacht und bei der Bemessung von Ausschüttungen der betroffenen Konzernunternehmen berücksichtigt. Im Berichtsjahr wurden alle diesbezüglichen Kapitalanforderungen erfüllt.

Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezember 2018 59,0 Prozent (31. Dezember 2017: 61,2 Prozent).

Das bereinigte Eigenkapital stellt sich wie folgt dar:

Bereinigtes Eigenkapital TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Eigenkapital 1.533.925 1.507.879
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (+) 25.325 26.231
Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln (–)
–6.250 –6.417
Summe 1.553.000 1.527.693

Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen.

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)

Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Nettofinanzverschuldung, da diese Kennzahl eine wesentliche Schlüsselgröße im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken ist. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.

Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Zinstragende Finanzverbindlichkeiten TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 307.570 255.330
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 166.197 127.270
Summe 473.767 382.599

Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:

Liquiditätsbestand TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 243.865 306.455
Liquide Wechsel (in den Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen)
10.530 9.367
Summe 254.395 315.822

Die Nettofinanzverschuldung absolut und im Verhältnis zum EBITDA (laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung) stellen sich wie folgt dar:

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) absolut TEUR
------------------------------------------------------ ------
31.12.2018 31.12.2017
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten 473.767 382.599
Liquiditätsbestand (–) –254.395 –315.822
Summe 219.373 66.777

Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) im Verhältnis zum EBITDA TEUR

31.12.2018 31.12.2017
EBITDA 381.980 502.470
Nettofinanzverschuldung / EBITDA 0,6 0,1

Note 35. Angaben zu Finanzinstrumenten

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte, Bewertungskategorien und Bewertungsmethoden

Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Klasse sowie auch für jede Bewertungskategorie nach IFRS 9 (31. Dezember 2017: IAS 39) dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzposten über. Da die Bilanzposten sonstige Forderungen (lang- und kurzfristig) sowie sonstige Verbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) sowohl Finanzinstrumente als auch nicht-finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten enthalten, ermöglicht die Spalte "keine Finanzinstrumente" die vollständige Überleitung auf die Bilanzposten.

Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten TEUR

Buchwert Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte
zum 31.12.2018
Zu fortge
führten
Anschaffungs
kosten
Erfolgs
wirksam zum
beizulegenden
Zeitwert
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizulegender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Fremdkapital
instrumente
Eigenkapital
instrumente
Cashflow
Hedges
Ausleihungen 9.409 9.409 9.409 1
Langfristige Wertpapiere 1.290 6.208 12.578 20.076 20.076 Stufe 1
Sonstige Beteiligungen 7.194 7.194 7.194 Stufe 3
Finanzanlagen 9.409 1.290 6.208 19.772 0 0 36.679 36.679
Forderung aus Lieferungen
und Leistungen
299.645 0 0 0 0 0 299.645 299.645 1
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges)
1.573 1.573 1.573 Stufe 2
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges,
bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst
wurde)
886 886 886 Stufe 2
Sonstige 18.416 1.959 74.302 94.676 94.676 Stufe 3
Sonstige Vermögenswerte
(lang- und kurzfristig)
18.416 2.845 0 0 1.573 74.302 97.135 97.135
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
243.865 0 0 0 0 0 243.865 243.865 1
Summe 571.335 4.135 6.208 19.772 1.573 74.302 677.324 677.324
Buchwert Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2018 Zu fortge
führten
Anschaffungs
kosten
Erfolgs
wirksam zum
beizulegenden
Zeitwert
Erfolgsneutral
zum
beizulegenden
Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizulegender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Cashflow
Hedges
Schuldscheindarlehen 219.679 219.679 227.129 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 221.173 221.173 221.694 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern 31.128 31.128 31.248 Stufe 3
Leasingverbindlichkeiten 1.788 1.788 1.788 1
Finanzverbindlichkeiten 471.980 0 0 1.788 473.767 481.858
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 251.721 0 0 0 251.721 251.721 1
Rückstellungen (kurzfristig) 33.018 0 0 74.842 107.860 107.860 1
Kündbare nicht beherrschende Anteile 0 0 0 0 0 0
Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) 7.602 7.602 7.602 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei
denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst
wurde)
4.702 4.702 4.702 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert (Fair Value Hedges) 0 0 Stufe 3
Sonstige 2.819 35.924 38.743 38.743 1
Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) 2.819 4.702 7.602 35.924 51.046 51.046
Summe 759.537 4.702 7.602 112.554 884.395 892.486

1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

Buchwert Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2017 Zu fortge
führten
Anschaffungs
kosten
(Kredite und
Forderungen)
Erfolgs
wirksam zum
beizulegenden
Zeitwert
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Zur
Veräußerung
verfügbar
Cashflow
Hedges
Ausleihungen 16.095 16.095 16.095 1
Langfristige Wertpapiere 18.785 18.785 18.785 Stufe 1
Sonstige Beteiligungen 1.5622 1.562 1.562 1
Finanzanlagen 16.095 0 20.347 0 0 36.442 36.442
Forderung aus Lieferungen und Leistungen 292.770 0 0 0 0 292.770 292.770 1
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges)
7.485 7.485 7.485 Stufe 2
Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow
Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits
ergebniswirksam erfasst wurde)
5.185 5.185 5.185 Stufe 2
Sonstige 27.360 76.464 103.824 103.824 1
Sonstige Vermögenswerte (lang- und
kurzfristig)
27.360 5.185 0 7.485 76.464 116.494 116.494
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
306.455 0 0 0 0 306.455 306.455 1
Summe 642.680 5.185 20.347 7.485 76.464 752.161 752.161
Buchwert Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2017 Zu fortge
führten An
schaffungs
kosten
Erfolgs
wirksam zum
beizulegen
den Zeitwert
Erfolgsneu
tral zum
beizulegen
den Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Cashflow
Hedges
Schuldscheindarlehen 248.568 248.568 258.083 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 97.707 97.707 97.855 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern 34.473 34.473 34.429 Stufe 3
Leasingverbindlichkeiten 1.852 1.852 1.852 1
Finanzverbindlichkeiten 380.747 0 0 1.852 382.599 392.219
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 218.433 0 0 0 218.433 218.433 1
Rückstellungen (kurzfristig) 26.509 0 0 69.241 95.749 95.749 1
Kündbare nicht beherrschende Anteile 17.967 0 0 0 17.967 17.967 1
Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) 2.528 2.528 2.528 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei
denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst
wurde)
1.316 1.316 1.316 Stufe 2
Finanzielle Garantieverträge 0 0 0
Sonstige 4.032 34.471 38.503 38.503 1
Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) 4.032 1.316 2.528 34.471 42.347 42.347
Summe 647.689 1.316 2.528 105.563 757.096 766.716

1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

2) Zu Anschaffungskosten bewertet.

Je nach Klassifizierung werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwerten angesetzt. In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Zu fortgeführten Anschaffungskosten", "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" und "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" eingesetzt. Die Bewertungskategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" wird ausschließlich für verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte verwendet.

Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Im Geschäftsjahr gab es bei Finanzinstrumenten keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der beizulegenden Zeitwerte-Hierarchie.

Die Bewertung der Finanzinstrumente wird von der Lenzing Gruppe überwacht und geprüft. Die notwendigen Marktdaten werden durch das Vier-Augen-Prinzip validiert.

Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.

Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die beizulegenden Zeitwerte der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.

Die beizulegenden Zeitwerte der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.

Die Bewertung der Beteiligungen inklusive als Sicherungsbeziehung (Fair Value Hedge) designierter Derivate werden mit Inkrafttreten von IFRS 9 von der Kategorie "zu Anschaffungskosten" zur Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" umgegliedert. Der beizulegende Zeitwert wird auf Basis eines marktbasierten Ansatzes ermittelt und ist in Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie zu kategorisieren. Das Bewertungsmodell basiert auf Marktmultiplikatoren, welche von börsennotierten Vergleichsunternehmen abgeleitet sind und um einen Abschlag in Höhe von 25 Prozent für Größe und Marktgängigkeit der Beteiligungsunternehmen angepasst werden. Der ermittelte beizulegende Zeitwert der Beteiligung würde insbesondere dann steigen (fallen), wenn das geplante EBITDA oder der Marktmultiplikator sich erhöht (verringert). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde steigen (fallen), wenn sich der Abschlag auf den Marktmultiplikator verringert (erhöht). Der ermittelte beizulegende Zeitwert des Derivates verhält sich gegenläufig hinsichtlich der genannten Parameter. Die angepassten Marktmultiplikatoren betragen zum 31. Dezember 2018 rund 5,4 und 5,8 (1. Jänner 2018: 7,6 und 8,1).

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Entwicklung der beizulegenden Zeitwerte der Beteiligungen und zugehöriger Derivate der Stufe 3:

Entwicklung beizulegender Werte der Beteiligungen und zugehöriger Derivate der Stufe 3 TEUR

2018 Beteiligungen Derivate mit
negativen
Marktwert (Fair
Value Hedges)
Stand 01.01. 10.532 –3.387
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
(Eigenkapitalinstrumente) – während der
Berichtsperiode erfasste Nettogewinn/-verlust
aus der Neubewertung
–3.339 3.387
Stand 31.12. 7.194 0

Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der Beteiligungen und der dazugehörigen Derivate folgendermaßen auswirken:

Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 für Beteiligungen und zugehörige Derivate zum 31.12.2018 TEUR

Sonstiges Ergebnis (netto)
Steigerung Rückgang
Beteiligungen Derivate mit
negativen Markt
wert (Fair Value
Hedges)
Summe Beteiligungen Derivate mit
negativen Markt
wert (Fair Value
Hedges)
Summe
EBITDA (+/–5 %) 496 0 496 –496 0 –496
Marktmultiplikator (+/–1) 1.324 –383 942 –1.324 383 –942
Veränderung Abschlag auf Marktmultiplikator (+/–10%) –331 0 –331 331 0 331

Mit Inkrafttreten von IFRS 9 werden sonstige finanzielle Vermögenswerte aus Earn-Out-Vereinbarungen von der Kategorie "zu Anschaffungskosten" zur Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" umgegliedert. Der beizulegende Zeitwert dieser sonstigen finanziellen Vermögenswerte wird auf Basis eines einkommensbasierten Ansatzes ermittelt. Er ist in Stufe 3 in der Fair Value Hierarchie zu kategorisieren. Das Bewertungsmodell basiert auf den geplanten EBITDAs, dem Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern und den Rückzahlungsmodalitäten.

Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn das EBITDA steigt (fällt). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde fallen (steigen), wenn der WACC nach Steuern steigt (fällt). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde steigen, wenn die Rückzahlung zwei Jahre früher erfolgt.

Entwicklung beizulegender Wert der sonstigen finanziellen
Vermögenswerte der Stufe 3
TEUR
2018
Stand 01.01. 5.756
Bewertungsergebnis erfasst im Finanzerfolg –3.656
Tilgung –141
Stand 31.12. 1.959

Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte folgendermaßen auswirken:

Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 für sonstige finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2018 TEUR

Finanzerfolg
Sonstige finanzielle Vermögenswerte Steigerung Rückgang
EBITDA (+/–5 %) 0,5 –0,5
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern (+/–1 %) –0,4 0,5
Rückzahlung 2 Jahre früher 0,1 n/a

Die Sensitivitäten werden ermittelt, indem die Bewertungen mit den geänderten Parametern nochmals durchgeführt werden.

Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen Finanzverbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted Cash Flow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Garantieverträge entsprechen dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpflichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.

Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Ein- und Verkäufe in der betreffenden Fremdwährung festgelegt. Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des Hedge Accounting gemäß IFRS 9 (31. Dezember 2017: IAS 39) an. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die retrospektive Sicherungswirkung bzw. Ineffektivität wird unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode durch Vergleich der periodischen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Grundgeschäfte mit den periodischen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashflow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert.

Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten entspricht dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse und Zinssätze) ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden eigene Modelle verwendet. Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch das Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde.

Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Die Lenzing Gruppe hat Aufrechnungsrahmenvereinbarungen (insbesondere Globalnettingvereinbarungen) abgeschlossen. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Verträgen von jeder Gegenpartei an einem einzelnen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in gleicher Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist.

Die nachfolgenden Tabellen enthalten Angaben über die Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz aufgrund von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen. In der Spalte "Effekt von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen" werden die Beträge ausgewiesen, die Gegenstand einer solchen Vereinbarung sind, aber die Voraussetzung für eine Aufrechnung in der Konzernbilanz nach IFRS nicht erfüllen.

Saldierung von Finanzinstrumenten TEUR

Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2018 Finanzielle
Vermögenswerte (brutto)
Bilanzierte finanzielle
Vermögenswerte (netto)
Effekt von Aufrechnungs
rahmenvereinbarungen
Nettobeträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 243.865 243.865 –2.031 241.834
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert
2.459 2.459 –1.499 960
Summe 246.324 246.324 –3.530 242.794
TEUR
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2018 Finanzielle
Verbindlichkeiten (brutto)
Bilanzierte finanzielle
Verbindlichkeiten (netto)
Effekt von Aufrechnungs
rahmenvereinbarungen
Nettobeträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 221.173 221.173 –2.031 219.142
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
12.304 12.304 –1.499 10.805
Summe 233.476 233.476 –3.530 229.946
Saldierung von Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR
Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2017 Finanzielle
Vermögenswerte (brutto)
Bilanzierte finanzielle
Vermögenswerte (netto)
Effekt von Aufrechnungs
rahmenvereinbarungen
Nettobeträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 306.455 306.455 0 306.455
Sonstige finanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert
12.670 12.670 –1.011 11.659
Summe 319.125 319.125 –1.011 318.114
TEUR
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2017 Finanzielle
Verbindlichkeiten (brutto)
Bilanzierte finanzielle
Verbindlichkeiten (netto)
Effekt von Aufrechnungs
rahmenvereinbarungen
Nettobeträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 97.707 97.707 0 97.707
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
3.844 3.844 –1.011 2.834
Summe 101.550 101.550 –1.011 100.540

Übertragung von finanziellen Vermögenswerten (Verkauf von Forderungen / Factoring)

Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2018 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 73.096 (31. Dezember 2017: TEUR 72.336). Diese sind seit dem Geschäftsjahr 2017 stillgelegt.

Note 36. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis

Zins- und Nettoergebnis

Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 (31. Dezember 2017: IAS 39) setzt sich wie folgt zusammen:

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten TEUR
------------------------------------------------ ------
2018 Aus
Zinsertrag
Aus
Zinsaufwand
Zinsergebnis Aus der Folge
bewertung
zum
beizulegenden
Zeitwert
erfolgs
wirksam
Aus der
Folge
bewertung
zum
beizulegen
den Zeitwert
erfolgsneutral
Erfolgs
neutrale
Bewertung
und
Umglieder
ung in GuV
Aus Wert
berichtigung
Aus Abgangs
ergebnis
Netto
ergebnis
(Summe)
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Vermögenswerte
1.869 0 1.869 0 0 0 –7.131 0 –5.262
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
159 0 159 –369 0 0 –2.478 –1.214 –3.903
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete
Eigenkapitalinstrumente
237 0 237 0 1.148 0 0 0 1.385
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete
Fremdkapitalinstrumente
150 0 150 0 –76 –9 0 33 99
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
0 –8.846 –8.846 0 0 0 0 0 –8.846
Summe 2.414 –8.846 –6.431 –369 1.072 –9 –9.609 –1.181 –16.526

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

2017 Aus Zinsertrag Aus
Zinsaufwand
Zinsergebnis Aus der Folge
bewertung zum
beizulegenden
Zeitwert
erfolgsneutral
Aus Wert
berichtigung
Nettoergebnis
(Summe)
Kredite und Forderungen 2.804 0 2.804 0 –1.7621 1.041
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
502 0 502 2.718 0 3.220
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
0 –13.759 –13.759 0 0 –13.759
Summe 3.305 –13.759 –10.454 2.718 –1.762 –9.498

1) inkl. Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten

Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten umfasst das Zinsergebnis (laufende Zinserträge und -aufwendungen einschließlich Fortschreibung von Agien und Disagien sowie Ausschüttungen, soweit sie nicht at-equity bewertete Unternehmen betreffen), die Bewertungsergebnisse aus der erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert sowie das Ergebnis aus Wertberichtigungen (Bildung und Auflösung von Wertberichtigungen bzw. Bewertungen) und Abgängen. Im Ergebnis aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumenten (31. Dezember 2017: zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten) sind die Ergebnisse aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und der Umgliederung in den Gewinn oder Verlust erfasst. Nicht enthalten sind Fremdwährungskursgewinne/-verluste (mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente) und Ergebnisse aus Sicherungsinstrumenten (Cashflow Hedges).

Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist in den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen.

Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumente (31. Dezember 2017: zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte) ist in der "Rücklage erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" (31. Dezember 2017: "Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte") ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 699 (2017: TEUR 1.027) für die Bereitstellung von Krediten im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.

Fremdwährungsergebnis

In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von TEUR minus 6.628 (2017: TEUR minus 14.582), im Ergebnis aus langund kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR plus 1.886 (2017: TEUR minus 1.551) und in den Finanzierungskosten in Höhe von TEUR minus 251 (2017: TEUR plus 1.310) enthalten.

Note 37. Finanzrisikomanagement

Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantifizierung aller Risikokategorien, insbesondere im Hinblick auf Risikokonzentrationen, erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.

Die finanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere USD, CNY und CZK), Rohstoffpreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren. Die erworbenen Aktien fremder Unternehmen sind als langfristige Investitionen klassifiziert und werden daher nicht als kurz- bzw. mittelfristig relevantes Marktpreisrisiko gesehen.

Ausfallsrisiko

Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zu einem großen Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen werden.

Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden individuelle Einzelwertberichtigungen gebildet, wenn Anzeichen für eine beeinträchtigte Bonität (Einzelbewertung) vorliegen und diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroffene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) sind die erwarteten Verluste untergeordnet.

Zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfes für nicht einzelwertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden in der Lenzing Gruppe die Ausfälle der letzten Jahre evaluiert. Die Analyse hat ergeben, dass nur ein unwesentliches Risiko für Forderungen mit einer gewissen Überfälligkeit besteht.

Die Verlustquoten basieren auf historischen Ausfallsquoten der letzten neun Jahre und es wird nach Gesellschaften und Überfälligkeiten unterschieden.

Bei langfristigen Fremdkapitalinstrumenten, die der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet sind, Ausleihungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten (kurzund langfristig), die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erfolgt die Berechnung des Wertminderungsbedarfes auf Basis der durchschnittlichen Ausfallsquoten. Der Wertminderungsbedarf ermittelt sich aus der Ausfallsquote je Rating für das jeweilige Finanzinstrument. Eine signifikante Änderung des Kreditrisikos wird auf Basis von Rating und Zahlungsverzug bestimmt. Die Lenzing Gruppe geht bei Instrumenten mit niedrigem Ausfallrisiko davon aus, dass sich das Ausfallrisiko seit dem ersten Ausfall nicht signifikant erhöht hat. Folglich wird für solche Instrumente stets der Zwölf-Monats-Kreditverlust erfasst. Da der erwartete Wertminderungsbedarf unwesentlich ist, wird für diese finanzielle Vermögenswerte kein erwarteter Ausfall gebucht.

Aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft und Unsicherheiten insbesondere als Folge eines Werksbrandes bei dem Käufer der EFB (einschließlich dessen Tochterunternehmen) ergibt sich ein erhöhtes Ausfallsrisiko der Forderungen gegenüber diesen Gesellschaften. Deshalb wurde die Ermittlung der Wertberichtigung für diese Ausleihungen von dem erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlust auf die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste geändert. Die erwarteten Kreditverluste wurden auf Basis der Differenz zwischen den vertraglichen Zahlungen und sämtlichen Zahlungen, die das Management voraussichtlich zukünftig erwartet, ermittelt (siehe Note 20).

Finanzielle Vermögenswerte werden als ausgefallen betrachtet, wenn sie mehr als 270 Tage überfällig sind bzw. wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seinen Verpfichtungen ohne Verwertung von Sicherheiten nachkommen kann. Dieser lange Zeitraum ergibt sich daraus, dass etwa 90 Prozent der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch eine Kreditversicherung versichert sind.

Eine direkte Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten endgültig nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten.

Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher als niedrig, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind. Die Forderungen sind zudem in einem eher geringen Ausmaß überfällig und nicht einzelwertgemindert (siehe Tabelle unten "Altersstruktur der finanziellen Forderungen"). Wesentliche Effekte für eine Veränderung der Wertberichtigungen können mögliche Zahlungsausfälle von großen Kunden sein bzw. der allgemeine Anstieg des Forderungsbestands zum Stichtag. Im Geschäftsjahr gab es keinen wesentlichen Anstieg bei den Zahlungsausfällen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. Dezember 2018 leicht angestiegen.

Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung und Überleitung der Wertberichtigungen TEUR

Erwarteter
Kreditverlust
über die
Laufzeit
(Portfolio
bewertung)
Erwarteter
Kreditverlust
über die
Laufzeit
(Einzel
bewertung)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Wertberichtigungen zum 01.01.2018 291 11.884
Transfer zu "Erwarteter Kreditverlust über
die Laufzeit"
0 –230
Verwendung 0 0
Auflösung –70 –86
Zuführung 238 1.642
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 –65
Wertberichtigungen zum 31.12.2018 459 13.146
Entwicklung und Überleitung der Wertberichtigungen TEUR
Erwarteter
Kreditverlust
über die
Laufzeit
(Einzel
bewertung)
Ausleihungen zu fortgeführten Anschaffungskosten
Wertberichtigungen zum 01.01.2018 2.422
Verwendung 0
Auflösung –19
Zuführung 5.426
Währungsumrechnungsdifferenzen 434
Wertberichtigungen zum 31.12.2018 8.263
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (lang- und kurzfristig)
Wertberichtigungen zum 01.01.2018 1.095
Verwendung –824
Auflösung 0
Zuführung 2.4781
Währungsumrechnungsdifferenzen 0
Wertberichtigungen zum 31.12.2018 2.749

1) inkl. Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten

Entwicklung der Wertberichtigungskonten (Vorjahr) TEUR

Ausleihungen Forderungen
aus Liefer
ungen und
Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Wertberichtigungen zum
01.01.2017
2.429 12.008 5.216
Verwendung 0 –566 –5.311
Auflösung –8 –283 0
Zuführung 0 864 1.1901
Währungsumrechnungsdifferenzen 1 –139 0
Wertberichtigungen zum
31.12.2017 = 01.01.2018
2.422 11.884 1.095

1) inkl. Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten

In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von TEUR 4.000 (2017: TEUR 2.750) enthalten.

Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.

Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Lieferungen und Leistungen TEUR
Altersstruktur und erwarteter Kreditverlust bei Forderungen aus
31.12.2018 Brutto
buchwert
Erwarteter
Kreditverlust
Nicht überfällig 266.612 279
Bis 30 Tage überfällig 26.265 81
Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 1.559 15
Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 336 5
Mehr als 1 Jahr überfällig 80 80
Forderungen mit beeinträchtigter Bonität
(Einzelbewertung)
18.399 0
Summe 313.251 459
Entwicklung erwarteter Kreditverlust ohne finanzielle
Vermögenswerte mit beeinträchtiger Bonität
TEUR
Stand zum 31.12.2017 0
Anpassung IFRS 9 291
Stand zum 01.01.2018 291
Veränderung 168
Stand zum 31.12.2018 459
Altersstruktur der finanziellen Forderungen TEUR
Ausleihungen Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Bruttobuchwert zum 31.12.2018 17.672 22.833
Davon zum Abschlussstichtag:
Nicht überfällig 1.766 18.125
Bis 30 Tage überfällig 0 0
Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 0 0
Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 0 0
Mehr als 1 Jahr überfällig 0 0
Davon wertgemindert 15.906 4.708
Altersstruktur der finanziellen Forderungen (Vorjahr) TEUR
Ausleihungen Forderungen
aus Liefer
ungen und
Leistungen
Sonstige
finanzielle
Forderungen
(lang- und
kurzfristig)
Buchwert zum 31.12.2017 16.095 292.770 40.030
Davon zum Abschlussstichtag:
Nicht überfällig 16.095 267.179 38.646
Bis 30 Tage überfällig 0 17.108 0
Zwischen 31 und 90 Tagen
überfällig
0 3.237 0
Zwischen 91 und 365 Tagen
überfällig
0 370 0
Mehr als 1 Jahr überfällig 0 0 0
Davon wertgemindert 0 4.877 1.385

Wertpapiere im Anwendungsbereich der Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmittelequivalente haben überwiegend ein Rating zwischen AAA und BBB.

An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen aus heutiger Sicht keine Zweifel.

Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:

Maximales Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen
Vermögenswerten
TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente
(vgl. Note 35)
603.023 675.697
Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen
durch
Erhaltene Kreditversicherungen für Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen (ohne Selbstbehalte)
–152.725 –125.048
Erhaltene Garantien für Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
–6.129 –9.330
Summe 444.169 541.319

Das maximale Ausfallsrisiko aus finanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 42 ersichtlich.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung und Mittelfristplanung vor. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird in der Lenzing Gruppe laufend überwacht.

Die Lenzing Gruppe verfügt über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 254.395 (31. Dezember 2017: TEUR 315.822) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquiden Wertpapieren sowie liquiden Wechseln (siehe Note 34). Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2018 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 341.600 (31. Dezember 2017: TEUR 213.754). Die mittel- und langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere Schuldscheindarlehen und Bankkredite. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können regelmäßig verlängert oder bei anderen Fremdkapitalgebern refinanziert werden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen der kurzfristigen Finanzierung der bezogenen Lieferungen und Leistungen. Die von den Reverse-Factoring-Vereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen; die damit verbundenen Abflüsse werden in der Liquiditätsplanung planmäßig berücksichtigt. Der Konzern beurteilt aus diesem Grund die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen eher als niedrig.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Schulden (einschließlich finanzieller Garantieverträge) setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden
TEUR
Buchwert
31.12.2018
Cashflows
2019
Cashflows
2020 bis
2023
Cashflows
ab 2024
Schuldscheindarlehen 219.679 38.632 175.398 21.337
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
221.173 127.858 81.594 16.241
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
31.128 7.090 24.585 0
Leasingverbindlichkeiten 1.788 128 319 2.175
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
251.721 251.721 0 0
Rückstellungen
(kurzfristig – finanziell)
33.018 33.018 0 0
Kündbare nicht beherrschende
Anteile
0 0 0 0
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten1
2.819 2.819 0 0
Summe 761.325 461.265 281.897 39.753
Davon:
Zinsen fix 4.387 9.221 1.745
Zinsen tlw. fix 127 200 0
Zinsen variabel 2.983 2.461 146
Tilgung 453.769 270.016 37.861

1) Bei den finanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.

Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR

Buchwert
31.12.2017
Cashflows
2018
Cashflows
2019 bis
2022
Cashflows
ab 2023
Schuldscheindarlehen 248.568 34.400 214.343 21.755
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
97.707 94.399 6.094 0
Verbindlichkeiten gegenüber
sonstigen Darlehensgebern
34.473 6.774 26.551 1.912
Leasingverbindlichkeiten 1.852 128 448 2.175
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
218.433 218.433 0 0
Rückstellungen
(kurzfristig – finanziell)
26.509 26.509 0 0
Kündbare nicht beherrschende
Anteile
17.967 0 0 17.967
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten1
4.032 4.032 0 0
Summe 649.540 384.675 247.435 43.809
Davon:
Zinsen fix 4.578 11.435 2.121
Zinsen tlw. fix 149 319 7
Zinsen variabel 3.566 3.623 0
Tilgung 376.382 232.058 41.681

1) Bei den finanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen. In der Tabelle wurden alle originären finanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente
TEUR
Buchwert
31.12.2018
Cashflows
2019
Cashflows
2020 bis
2023
Cashflows
ab 2024
Währungsderivate
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges)
1.573 1.473 100
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebnis
wirksam erfasst wurde)
886 886 0
Positiver Marktwert 2.459 2.359 100 0
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
–7.602 –6.871 –731
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebnis
wirksam erfasst wurde)
–4.702 –4.702 0
Negativer Marktwert –12.304 –11.573 –731 0
Summe –9.845 –9.214 –631 0

Die Cashflows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr) TEUR
-- -- -- ---------------------------------------------------------------- -- ------
Buchwert
31.12.2017
Cashflows
2018
Cashflows
2019 bis
2022
Cashflows
ab 2023
Währungsderivate
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges)
7.485 7.185 300
Derivate mit positivem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebnis
wirksam erfasst wurde)
5.185 5.185 0
Positiver Marktwert 12.670 12.370 300 0
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
–2.528 –1.967 –561
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebnis
wirksam erfasst wurde)
–1.316 –1.316 0
Negativer Marktwert –3.844 –3.283 –561 0
Summe 8.826 9.087 –261 0

Die Cashflows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Fremdwährungsrisiko

Aufgrund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.

Die Lenzing Gruppe betreibt einen Faserproduktionsstandort in Grimsby, Großbritannien. Aus heutiger Sicht wird von der Lenzing Gruppe erwartet, dass die durch den Brexit möglicherweise verursachte GBP-Abwertung keine wesentlichen Auswirkungen auf den Standort in Grimsby und die übrige Lenzing Gruppe haben, da der Standort Grimsby im Wesentlichen seine Umsätze nicht in GBP fakturiert. Die Aufwände des Standorts in Grimsby sind überwiegend in GBP und haben somit keinen negativen Fremdwährungseffekt. Die weitere Entwicklung und deren Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe bleibt abzuwarten.

Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/USD war zum 31. Dezember 2018 zu ca. 55 Prozent (31. Dezember 2017: ca. 55 Prozent) abgesichert. Daneben spielt der CNY eine bedeutende Rolle. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den Tabellen unten entnommen werden (insbesondere Tabellen zur "Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken").

Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Cashflow Hedge-Derivate sind Ein- und Verkäufen aus dem operativen Geschäft der nachfolgenden Geschäftsjahre in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden.

Die wesentlichen Konditionen der Zahlungen aus den Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten (insbesondere Nominale und Zahlungszeitpunkte) sind grundsätzlich identisch bzw. verhalten sich gegenläufig ("Critical Terms Match"). Deshalb schätzt der Vorstand den Ausgleich der Wertänderungen der Grundgeschäfte und der Sicherungsgeschäfte durch Änderungen des Wechselkurses bei Eingehen der Bewertungseinheit als äußerst effektiv ein. Der wirtschaftliche Zusammenhang bei den Fair Value Hedge-Derivaten für Optionen ist dadurch gewährleistet, da die Wertentwicklung von Grund- und Sicherungsgeschäften gegenläufig ist.

Die Bewertung von Grund- und Sicherungsgeschäft ist gegenläufig und daher effektiv. Risiken für Ineffektivität sind das Ausfallsrisiko eines Kontrahenten, signifikante Änderung des Kreditrisikos einer Vertragspartei der Sicherungsbeziehung oder die Änderung des Zahlungszeitpunktes des gesicherten Grundgeschäfts, Veringerung des Gesamtrechnungsbetrages oder Preises des gesicherten Grundgeschäfts. Die Risiken werden stets in ihrer Gesamtheit gesichert. Die Sicherungsquote für die abgesicherten Nominalen beträgt 100 Prozent.

Aufgrund der Umstellung der Fakturawährung in einer Tochtergesellschaft in der Lenzing Gruppe wurde die Absicherung des CNY Fremdwährungsrisikos vorzeitig beendet. Die Nominale zum Zeitpunkt der Beendigung des Hedge Accountings betrug CNY 66.830.000. Der durchschnittliche Sicherungskurs (CNY/USD) betrug 6,7778.

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale, Marktwert und Sicherungszeitraum von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken

31.12.2018
TEUR
Nominale in
TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Sicherungs
zeitraum bis
Durchschnitt
licher
Sicherungskurs
Veränderung
des beizulegen
den Zeitwerts,
der zur Be
rechnung der
Ineffektivität
verwendet
wurde
Währungsderivate
CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf CNY/CNH 807.900 0 –2.099 –2.099 06/2020 8,25 –1.557
CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf CNY/CNH 190.700 0 –846 –846 06/2020 9,15 –713
CZK-Kauf / EUR-Verkauf CZK 196.200 0 –35 –35 01/2020 26,23 15
EUR-Kauf / USD-Verkauf EUR 9.149 18 –186 –168 03/2019 1,16 –168
EUR-Verkauf / GBP-Kauf EUR 2.650 0 –36 –36 10/2019 0,90 –33
USD-Kauf / CNY-Verkauf USD 31.250 182 –399 –217 01/2020 7,06 –350
USD-Verkauf / CZK-Kauf USD 113.501 854 –1.332 –478 02/2020 22,11 –1.114
USD-Verkauf / EUR-Kauf USD 216.377 518 –2.652 –2.133 02/2020 1,18 –2.122
USD-Verkauf / GBP-Kauf USD 800 0 –18 –18 10/2019 8,24 –18
Summe 1.573 –7.602 –6.029 –6.059

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.

Nominale, Marktwert und Sicherungszeitraum von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken (Vorjahr)

31.12.2017
Nominale in TSD Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Sicherungszeitraum
bis
Währungsderivate
CNY/CNH-Verkauf / USD-Kauf CNY/CNH 69.359 0 –321 –321 06/2019
CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf CNY/CNH 646.600 11 –723 –712 06/2019
CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf CNY/CNH 145.200 20 –141 –121 06/2019
CZK-Kauf / EUR-Verkauf CZK 174.800 58 –29 29 01/2019
EUR-Verkauf / GBP-Kauf EUR 8.380 44 –43 1 01/2019
USD-Kauf / CNY-Verkauf USD 39.540 0 –1.174 –1.174 03/2019
USD-Verkauf / CZK-Kauf USD 93.500 2.569 –98 2.471 02/2019
USD-Verkauf / EUR-Kauf USD 193.294 4.589 0 4.589 07/2019
USD-Verkauf / GBP-Kauf USD 10.400 196 –1 195 12/2018
Summe 7.485 –2.528 4.957

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde

Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale und Marktwert von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde

31.12.2018
TEUR
Nominale
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Durchschnitt
licher Sicher
ungskurs
Veränderung des
beizulegenden
Zeitwerts, der
zur Berechnung
der Ineffektivität
verwendet
wurde
Währungsderivate
CNY/CNH-Verkauf / USD-Kauf CNY/CNH 11.770 3 –2 0 6,88 –1
CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf CNY/CNH 511.300 133 –2.122 –1.989 8,19 –1.877
CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf CNY/CNH 78.200 0 –408 –408 9,14 –392
CNY/CNH-Kauf / EUR-Verkauf CNY/CNH 28.400 23 0 23 7,95 21
CNY/CNH-Kauf / GBP-Verkauf CNY/CNH 12.800 8 0 8 8,78 7
USD-Kauf / CNY-Verkauf USD 17.050 562 –26 536 6,63 554
EUR-Kauf / USD-Verkauf EUR 380 0 –12 –12 1,18 –12
EUR-Verkauf / GBP-Kauf EUR 1.420 1 –17 –16 0,89 –16
CZK-Kauf / EUR-Verkauf CZK 7.600 0 –3 –3 25,60 –3
EUR-Verkauf / USD-Kauf EUR 227 7 0 7 1,18 7
USD-Verkauf / CZK-Kauf USD 10.400 0 –786 –786 20,53 –791
USD-Verkauf / EUR-Kauf USD 29.086 150 –1.233 –1.084 1,20 –1.084
USD-Verkauf / GBP-Kauf USD 1.100 0 –92 –92 1,41 –92
Summe 886 –4.702 –3.816 –3.677

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Nominale und Marktwert von Cashflow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde (Vorjahr)

31.12.2017
TEUR
Nominale
in TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Währungsderivate
CNY/CNH-Verkauf / USD-Kauf CNY/CNH 35.577 0 –388 –388
CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf CNY/CNH 613.700 635 –297 338
CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf CNY/CNH 78.800 0 –197 –197
CNY/CNH-Kauf / EUR-Verkauf CNY/CNH 60.400 0 –2 –2
CZK-Kauf / EUR-Verkauf CZK 15.000 26 0 26
USD-Kauf / CNY-Verkauf USD 5.300 0 –367 –367
EUR-Verkauf / GBP-Kauf EUR 3.360 1 –65 –64
USD-Verkauf / CZK-Kauf USD 9.600 1.223 0 1.223
USD-Verkauf / EUR-Kauf USD 56.100 3.125 0 3.125
USD-Verkauf / GBP-Kauf USD 5.390 175 0 175
Summe 5.185 –1.316 3.869

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Fair Value Hedge-Derivate für Optionen

Die Nominale der Fair Value Hedge-Derivate beträgt zum 31. Dezember 2018 TEUR 11.773 (1. Jänner 2018: TEUR 11.777). Der Marktwert der Fair Value Hedge-Derivate beträgt zum 31. Dezember 2018 TEUR 0 (1. Jänner 2018: TEUR 3.387).

Der Buchwert der Beteiligung zum 31. Dezember 2018 beträgt TEUR 6.681 (1. Jänner 2018: TEUR 6.633). Das Grundgeschäft wird unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Die Wertänderung für das Grund- und Sicherungsgeschäft, die für die Berechnung der Ineffektivität verwendet wurde, beträgt zum 31. Dezember 2018 TEUR 0 (1. Jänner 2018: TEUR 0).

Risikomanagementziel ist die Absicherung des Beteiligungswertes gegen Wertschwankungen. Zur Sicherung wird eine Put-/Call-Option eingesetzt. Die Sicherungsquote wird auf Basis der Nominalen festgelegt. Die Sicherungsinstrumente laufen bis 2021 und 2022.

Cashflow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Die Buchwerte, die Hedging Reserve sowie die Ineffektivität der als Hedging Instrumente designierten Grundgeschäfte (Einkäufe und Verkäufe) stellen sich wie folgt dar:

Angaben zu den Grundgeschäften der Cashflow Hedge
TEUR
Derivate für Fremdwährungsrisiken – Ineffektivitäten
2018
Veränderung des
beizulegenden
Ausweis in der
Zeitwerts, der zur
Konzern-Gewinn
Fremdwährungsrisiken
Ineffektivität
Berechnung der
und Verlust
Ineffektivität
rechnung
verwendet wurde
Verkäufe –9.940 0 Finanzergebnis
Einkäufe
204
0
Finanzergebnis
Summe –9.736
0
Veränderungen der Hedging Reserve TEUR
2018
Hedging
Reserve
Cost of
Hedging
Summe
Hedging Reserve zum 01.01. 4.928 0 4.928
Cashflow Hedges – in der
Berichtsperiode erfasste
Fair Value-Änderung
–14.069 –162 –14.231
Umgliederung in die Umsatzerlöse 2.657 –120 2.538
Umgliederung in die Vorräte 58 –18 39
Hedging Reserve zum 31.12. –6.426 –300 –6.727

Veränderungen der Hedging Reserve (Vorjahr) TEUR

2017
Hedging
Reserve
Hedging Reserve zum 01.01. –7.847
Cashflow Hedges – in der Berichtsperiode erfasste
Fair Value-Änderung
21.493
Umgliederung in die Umsatzerlöse –9.219
Umgliederung in die Vorräte 501
Hedging Reserve zum 31.12. 4.928

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken

Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse folgende Annahmen zu Grunde:

● Als Basis für die Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes werden die Forderungen und Verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft denominiert sind, und die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezo-

Die Sensitivitäten und die Risikopositionen für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

gen. Die Buchwerte der Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Nominalen der Derivate entsprechen dem Exposure. Für die Aggregation zum Gruppen-Exposure werden die einzelnen Exposures einheitlich gegen die Währungen USD bzw. EUR dargestellt.

● Als Basis für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft noch nicht ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Nominale der offenen Derivate entspricht dem Exposure.

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (EUR)
TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Gruppenexposure
in Bezug auf EUR
Sensitivität bei
Abwertung des
EUR um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
EUR um 10 %
Gruppenexposure
in Bezug auf EUR
Sensitivität bei
Abwertung des
EUR um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
EUR um 10 %
EUR-USD 86.056 9.562 –7.823 36.836 4.093 –3.349
EUR-GBP 194 22 –18 –877 –97 80
EUR-CNY/CNH 32.749 3.639 –2.977 12.633 1.404 –1.148
EUR-CZK –9.498 –1.055 863 –511 –57 46
EUR-HKD –3.340 –371 304 –2.165 –241 197
EUR-THB 1.799 200 –164 –18.215 –2.024 1.656
Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes
(durch Forderungen und Verbindlichkeiten)
11.996 –9.815 3.078 –2.518
Sensitivität des sonstigen Ergebnisses
(durch Cashflow Hedge-Derivate)
–24.644 20.281 –26.643 23.345
Sensitivität des Eigenkapitals –12.648 10.467 –23.565 20.826

Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (USD/GBP) TEUR

31.12.2018 31.12.2017
Gruppenexposure
in Bezug auf
USD/GBP
Sensitivität bei
Abwertung des
USD/GBP
um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
USD/GBP
um 10 %
Gruppenexposure
in Bezug auf
USD/GBP
Sensitivität bei
Abwertung des
USD/GBP
um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
USD/GBP
um 10 %
USD-IDR 511 57 –46 6.113 679 –556
USD-GBP –2.221 –247 202 –302 –34 27
USD-CNY/CNH 6.351 706 –577 14.459 1.607 –1.314
USD-CZK –20.307 –2.256 1.846 –3.664 –407 333
USD-THB –7.289 –810 663 0 0 0
USD-BRL 569 63 –52 0 0 0
GBP-CNY/CNH 5.418 602 –493 –130 –14 12
GBP-JPY 1.222 136 –111 0 0 0
Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes
(durch Forderungen und Verbindlichkeiten)
–1.750 1.431 1.831 –1.498
Sensitivität des sonstigen Ergebnisses
(durch Cashflow Hedge-Derivate)
9.536 –7.307 7.342 –5.400
Sensitivität des Eigenkapitals 7.786 –5.876 9.172 –6.898

Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses

Rohstoffpreisrisiko

Das Gaspreisrisiko wird durch Bezugsverträge physisch gesichert. Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Chemikalien, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate bzw. Finanzinstrumente, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge bei verschiedenen Lieferanten) abgesichert werden.

Zinsrisiken

Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei fix verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashflows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos und der daraus resultierenden Risikokonzentrationen erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der fix und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten.

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken

Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:

Risikoposition für Zinsrisiken TEUR

31.12.2018
Fix verzinst Teilweise fix
verzinst
Variabel verzinst Nicht verzinst Summe
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 243.865 0 243.865
Finanzanlagen1 3.644 0 0 33.035 36.679
Finanzverbindlichkeiten –208.481 –19.426 –245.860 0 –473.767
Summe –204.837 –19.426 –1.995 33.035 –193.223

Risikoposition für Zinsrisiken (Vorjahr) TEUR

31.12.2017
Fix verzinst Teilweise fix
verzinst
Variabel verzinst Nicht verzinst Summe
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 306.455 0 306.455
Finanzanlagen1 9.444 0 0 26.998 36.442
Finanzverbindlichkeiten –182.866 –24.210 –175.523 0 –382.599
Summe –173.422 –24.210 130.932 26.998 –39.702
  • Forderungen, – Verbindlichkeiten

1) Enthält unter anderem die Veranlagungen des Großanlegerfonds GF82, dessen Erträge ausgeschüttet oder thesauriert werden.

Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Zinssätzen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko der variabel verzinsten Finanzinstrumente folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität werden alle variabel verzinsten originären Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht hierbei dem Buchwert der variabel verzinsten Finanzinstrumente.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten
Finanzinstrumenten
31.12.2018 Exposure
variabel
verzinst
Sensitivität
bei Anstieg
des Zins
niveaus um
100 bps
Sensitivität
bei Abfall des
Zinsniveaus
um 100 bps1
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel
äquivalente
243.865 2.439 –2.4392
Finanzverbindlichkeiten –245.860 –2.460 1.0803
Sensitivität des Gewinnes oder
Verlustes bzw. Eigenkapitals
–1.995 –21 –1.359

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

31.12.2017 Exposure
variabel
verzinst
Sensitivität
bei Anstieg
des Zins
niveaus um
100 bps
Sensitivität
bei Abfall des
Zinsniveaus
um 100 bps1
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel
äquivalente
306.455 3.065 –3.0652
Finanzverbindlichkeiten –175.523 –1.758 1.0033
Sensitivität des Gewinnes oder
Verlustes bzw. Eigenkapitals
130.932 1.307 –2.062

1) Bei Reduktion der Basispunkte reduziert sich die Sensitivität aliquot.

2) Annahme, dass Negativzinsen bezahlt werden.

3) Verbindlichkeiten, bei denen keine negativen Zinsen berechnet werden, werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2018 der Lenzing Gruppe enthalten.

Erläuterungen zu den Leasingverhältnissen

Note 38. Finanzierungsleasing

Die Sachanlagen umfassen Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt. Diese Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen unter anderem Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet, Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über. Die Vertragslaufzeit beträgt 25 Jahre. Außerdem betreffen sie die Vereinbarungen über eine industrielle Vorkläranlage und ihre Erweiterungsinvestitionen. Nach Ablauf der Vereinbarungen kann die Anlage inklusive Grundstück gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing Gruppe übergehen. Die Vertragslaufzeit beträgt bis zu 16 Jahre.

Die Lenzing Gruppe hat derzeit kein Finanzierungsleasingverhältnis als Leasinggeber bilanziert.

Der Barwert der Mindestleasingzahlungen setzt sich wie folgt zusammen:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Finanzierungsleasing) TEUR

Der Buchwert der geleasten Anlagen stellt sich wie folgt dar:

Buchwert geleaster Anlagen Technische TEUR
2018 Grundstücke
und Bauten
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Summe
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
8 5.682 5.690
Kumulierte Abschreibungen 0 –1.677 –1.677
Buchwert 31.12.2018 8 4.005 4.013
Buchwert geleaster Anlagen (Vorjahr)
2017 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Summe
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
8 5.782 5.790
Kumulierte Abschreibungen 0 –1.286 –1.286
Buchwert 31.12.2017 8 4.496 4.504
31.12.2018 31.12.2017
< 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Summe < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Summe
Summe künftiger Mindestleasingzahlungen 128 319 2.175 2.622 128 448 2.175 2.751
Davon Zinsanteil –10 –11 –813 –834 –12 –21 –866 –899
Summe 118 308 1.361 1.788 115 427 1.309 1.852

Note 39. Operating Leasing

Lenzing Gruppe als Leasingnehmer

Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsergebnis 2018 sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 14.784 (2017: TEUR 14.308) aus Leasing-, Mietund Pachtverträgen enthalten. Sie enthalten überwiegend Mindestleasingzahlungen.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge, Waggons und Büro- und Lagerräumlichkeiten stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Operating Leasing) TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Im Folgejahr 8.537 8.378
In den folgenden 2–5 Jahren 12.648 9.769
Danach 1.250 732
Summe 22.435 18.879

Die Konditionen der wesentlichen Operating Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • EDV-Ausstattung: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu drei Jahren. Es gibt keine Preisanpassungsklauseln.
  • Fahrzeuge: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Fahrzeuge am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben und es bestehen keine Preisanpassungsklauseln.
  • Waggons: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu zwölf Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Verträge nach einer Mindestlaufzeit zu kündigen. Es gibt teilweise Preisanpassungsklauseln.
  • Büro- und Lagerräumlichkeiten: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Büro- und Lagerräumlichkeiten am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben. Es gibt teilweise Verlängerungsmöglichkeiten und Preisanpassungsklauseln.
  • Kläranlage: Die Leasingvereinbarung hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Leasingvereinbarung nach fünf Jahren um drei Jahre zu verlängern. Es besteht keine Möglichkeit, die Kläranlage am Ender der vertraglichen Laufzeit zu erwerben und es bestehen keine Preisanpassungsklauseln.

Lenzing Gruppe als Leasinggeber

Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Mindestleasingzahlungen als Leasinggeber (Operating Leasing) TEUR
31.12.2018 31.12.2017
Im Folgejahr 3.743 4.106
In den folgenden 2–5 Jahren 9.259 9.160
Danach 6.882 7.967
Summe 19.884 21.233

Der wesentlichste Leasingvertrag betrifft ein Grundstück, auf dem eine Reststoffverwertungsanlage betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

Note 40. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

Überblick

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die Unternehmen der B&C Gruppe einschließlich deren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und deren Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) sowie die nahen Familienangehörigen der Organe und unter deren Einfluss stehende Unternehmen (siehe dazu Note 1 Abschnitt "Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit" und Note 41). Die Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

Die B&C Privatstiftung wird durch einen Stiftungsvorstand geleitet. Kein Mitglied des Vorstandes der Lenzing AG hat einen Sitz im Stiftungsvorstand oder in der Geschäftsführung bzw. im Vorstand von Tochterunternehmen der B&C Privatstiftung, mit Ausnahme von Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe hat keinen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der B&C Privatstiftung.

Die Mitglieder der Organe der Lenzing AG (insbesondere des Aufsichtsrates) und der weiter oben genannten Rechtsträger sind teilweise Organe oder Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Lenzing AG gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhält. Mit Banken bestehen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen, unter anderem im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und bei den Derivaten.

Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe (siehe dazu Note 30) hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 eine Steuergutschrift von TEUR 386 (Steuerverbindlichkeit 2017: TEUR 217) ergebniswirksam verbucht. Im Jahr 2018 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Gruppe von in Summe TEUR 39.251 (2017: TEUR 50.072). Zum 31. Dezember 2018 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Forderung in Höhe von TEUR 2.391 (31. Dezember 2017: Verbindlichkeit TEUR 4.671) gegenüber der B&C Gruppe. Im Jahr 2018 wird aus der Steuerumlage ein Ertragsteueraufwand in Höhe von TEUR 32.392 (2017: TEUR 42.718) gegenüber der B&C Gruppe ausgewiesen.

Beziehungen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen

Die Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen betreffen im Wesentlichen:

Wesentliche Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH
und deren Tochterunternehmen (EFB):
Vertrieb von Fasern, Lieferung von
Zellstoff, Darlehensvergabe
Lenzing Papier GmbH (LPP): Erbringung von Infrastruktur- und
administrativen Leistungen
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH
(RVL):
Betrieb einer Reststoffverwertungs
anlage und Abnahme des erzeugten
Dampfes; Miete eines Grundstücks
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck (GSG):
Erbringung von Infrastruktur- und
administrativen Leistungen
PT. Pura Golden Lion (PGL): Darlehensverbindlichkeit
Wood Paskov s.r.o. (LWP): Erwerb von Holz
LD Florestal S.A. (LDF): Darlehensverbindlichkeit

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen TEUR

Assoziierte Unternehmen Gemeinschaftsunternehmen
2018 2017 2018 2017
Erbrachte
Lieferungen und
Leistungen sowie
sonstige Erträge
57.654 76.645 11.479 11.471
Empfangene
Lieferungen und
Leistungen sowie
sonstige
Aufwendungen
1.666 35.685 11.819 11.623
31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017
Forderungen 13.240 21.020 7 12
Verbindlichkeiten 3.927 5.347 17 7

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, wurden TEUR 1.250 Aufwand (2017: TEUR 750) an Wertberichtigungen erfolgswirksam erfasst.

Die Kelheim Fibers GmbH, Kelheim, Deutschland, ein Tochterunternehmen der nach der Equity-Methode einbezogenen EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland, hat im Geschäftsjahr 2017 ein langfristiges, ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 von der Lenzing AG erhalten. Die Verzinsung ist bankmäßig. Auf das Darlehen wurde im Geschäftsjahr

2018 eine Wertberichtigung in Höhe von TEUR 949 erfolgswirksam erfasst.

Die nach der Equity-Methode einbezogene LD Florestal S.A. Sao Paulo, Brasilien hat im Geschäftsjahr 2018 ein langfristiges ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 13.161 an das vollkonsolidierte Tochterunternehmen LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien begeben. Die Verzinsung ist bankmäßig. Das Darlehen ist in Höhe von TEUR 1.240 zum 31.12.2018 ausgenutzt.

Mit den übrigen nicht konsolidierten Tochtergesellschaften gab es in beiden Geschäftsjahren keine wesentlichen Transaktionen.

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Laufende Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes (aufgewendet) TEUR
Dr. Stefan Doboczky,
MBA
Robert van de Kerkhof,
MBA
Mag. Thomas
Obendrauf, MBA
Dr. Heiko Arnold1 Summe
2018 2017 2018 2017 2018 2017 2018 2017 2018 2017
Laufende Bezüge fix 778 643 437 437 397 397 398 328 2.010 1.805
Laufende Bezüge variabel 588 1.732 213 654 250 760 272 181 1.324 3.326
Summe 1.366 2.374 650 1.091 647 1.157 670 509 3.333 5.131

1) Mitglied des Vorstandes seit 1. Mai 2017.

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2018 von insgesamt TEUR 3.333 (2017: TEUR 5.131) betreffen kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge fix und variabel). Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes aufwandswirksam Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 236 (2017: TEUR 216) für die betriebliche Altersversorgung sowie für die betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse gewährt. Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2018 um TEUR 1.940 aufwandswirksam erhöht (2017: TEUR 1.501).

Entsprechend der für das Geschäftsjahr 2018 gültigen Verträge ist die Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil für alle Vorstandsmitglieder die Steigerung des nach einer vereinbarten Formel zu berechnenden Unternehmenswertes des Lenzing Konzerns (unter Berücksichtigung des EBITDA und der Nettoverschuldung), jeweils über einen mehrjährigen Berechnungszeitraum. Die Bonuszahlungen setzen das Erreichen von Mindestwertsteigerungen voraus und sind nach oben hin begrenzt. Wird ein durch die Gesellschaft ausgesprochenes Verlängerungsangebot nach Ablauf der aktuellen Vertragslaufzeit nicht angenommen, wird ein grundsätzlich bestehender Bonusanspruch reduziert. Die Auszahlung erfolgt in Form einer Geldleistung und wird als andere langfristig fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft.

Im Zuge der Wiederbestellung von Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA im Dezember 2017 für die Periode von 1. Juni 2018 bis 31. Dezember 2022 ("Neuvertrag") wurde die im Vorstandsvertrag über die Periode 1. Juni 2015 bis 31. Mai 2018 ("Altvertrag") vereinbarte teilweise Auszahlung in Form von Aktien in eine vollständige Barauszahlung geändert. Im Geschäftsjahr 2017 wurde wie in den Vorjahren ein Aufwand von TEUR 743 für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt werden sollte, innerhalb des Personalaufwandes als anteilbasierte Vergütung nach IFRS 2 erfasst. Die Gewinnrücklagen wurden gegenläufig um den gleichen Betrag erhöht. Die Bewertung der anteilsbasierten Vergütung erfolgte unter Berücksichtigung von Abzinsungseffekten und der Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme, jedoch ohne erwartete Dividenden. Anlässlich der Änderung in eine vollständige Barauszahlung wurde die Zusage als andere langfristig fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft, es erfolgte daher eine Ausweisumgliederung von den Gewinnrücklagen in die Rückstellungen. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteils des Altvertrages erfolgt zu 50 Prozent im Jahr 2018 und zu weiteren 50 Prozent im Jahr 2019, sofern das Mandat nicht vorzeitig zurückgelegt wird.

Bei Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA ist durch die Verlängerung des Vorstandsmandates (bis 30. Juni 2022) die Nebenbedingung zur Erfüllung des Anspruches nunmehr erreicht. Daher wurde im Abschluss zum 31. Dezember 2018 erstmalig eine Rückstellung gebildet, die Auszahlung erfolgt im Jahr 2019.

Neben der Verlängerung von Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA wurde auch das Vorstandsmandat von Herrn Robert van de Kerkhof, MBA verlängert (bis 31. Dezember 2023). Im Zuge dessen wurden die Verträge aller vier Vorstände im Jänner 2019, insbesondere hinsichtlich der Regelung der variablen Vergütungsanteile, neu verfasst. Die neue Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil setzt sich aus ausgewählten Kennzahlen der Lenzing Gruppe, jeweils über einen dreijährigen Berechnungszeitraum, zusammen. Zusätzlich wird in diesen Berechnungszeiträumen die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet. Hierzu wird der sog. Total Shareholder Return – also die Aktienkursentwicklung inklusive Dividendenausschüttung – ermittelt und der Vergleichsgruppe gegenübergestellt. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteiles erfolgt künftig in Tranchen jeweils nach Ablauf des entsprechenden Berechnungszeitraumes unabhängig einer Verlängerung des Vorstandsmandates.

Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern und Rückstellungsveränderungen) betragen 2018 TEUR 906 (2017: TEUR 789).

Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):

Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen (aufgewendet) TEUR

2018 2017
Vergütung des Vorstandes
Kurzfristig fällige Leistungen 3.333 5.131
Andere langfristig fällige Leistungen 1.940 1.501
Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
236 216
Anteilsbasierte Vergütungen 0 743
Vergütung des Vorstandes 5.509 7.592
Vergütung des Aufsichtsrates
Kurzfristig fällige Leistungen 906 789
Summe 6.415 8.381

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2018 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Erträgen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Neubewertungen im sonstigen Ergebnis in Höhe von TEUR 232 (2017: Aufwendungen in Höhe von TEUR 342) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2018 TEUR 6.152 (31. Dezember 2017: TEUR 7.133).

Note 41. Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

  • Dr. Hanno Bästlein Vorsitzender
  • Dr. Christoph Kollatz Stellvertretender Vorsitzender (seit 12. April 2018)
  • Dr. Veit Sorger
  • Stellvertretender Vorsitzender ● Dr. Felix Strohbichler
  • Stellvertretender Vorsitzender (bis 12. April 2018)
  • Mag. Helmut Bernkopf
  • Dipl.-Bw. Peter Edelmann (seit 12. April 2018)
  • Dr. Felix Fremerey (seit 12. April 2018)
  • KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA
  • Mag. Patrick Prügger
  • Dr. Astrid Skala-Kuhmann
  • Dr. Josef Krenner (bis 12. April 2018)

Vom Betriebsrat delegiert

  • Johann Schernberger Vorsitzender des Konzernbetriebsrates Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • Georg Liftinger Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses
  • Helmut Kirchmair Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • Herbert Brauneis Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 12. April 2018)
  • Ing. Daniela Födinger Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

  • Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender
  • Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer (CCO) Mitglied des Vorstandes
  • Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstandes
  • Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer (CTO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. Mai 2017)

Sonstige Erläuterungen

Note 42. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken

Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen (siehe auch Note 35) und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von TEUR 6.075 (31. Dezember 2017: TEUR 17.401) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpflichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt.

Es bestehen gewährte Kreditrahmen gegenüber Dritten in Höhe von TEUR 13.198 (31. Dezember 2017: TEUR 19.486). Diese Rahmen waren per 31. Dezember 2018 bzw. 31. Dezember 2017 nicht ausgenützt (siehe dazu auch Note 20).

Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen für ehemalige Mitarbeiter/innen von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufes. Diese Verpflichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt. Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden. Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2018 auf TEUR 50.003 (31. Dezember 2017: TEUR 123.737). In der Lenzing Gruppe bestehen langfristige Abnahmeverpflichtungen im Zusammenhang mit der Rohstoffversorgung insbesondere für Holz, Zellstoff, Chemikalien sowie Energie.

Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz (insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten). Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2018 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde.

Note 43. Konzernunternehmen

Die Lenzing Gruppe verfügt – neben der Lenzing AG – über folgende Konzernunternehmen (Aufstellung der Konzernunternehmen nach § 245a Abs. 1 in Verbindung mit § 265 Abs. 2 öUGB):

Konzernunternehmen 31.12.2018 31.12.2017
Währung Stammkapital Anteil in % Stammkapital Anteil in %
Vollkonsolidierte Gesellschaften
ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien1 EUR - - 36.336 100,00
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 2.201.000 100,00
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 6.639 100,00
BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 43.604 75,00
Cellulose Consulting GmbH, Wien1 EUR - - 36.336 100,00
LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien BRL 6.762.346 100,00 - -
Lenzing Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien CZK 280.000.000 100,00 280.000.000 100,00
Lenzing Elyaf Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei TRY 3.500.000 100,00 3.500.000 100,00
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 200.000 100,00
Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz EUR 363.364 100,00 363.364 100,00
Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 16.000.000 100,00
Lenzing Fibers Inc., Axis, USA USD 10 100,00 10 100,00
Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 25.000 100,00
Lenzing Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Korea Yuhan Hoesa, Seoul, Republik Korea KRW 280.000.000 100,00 280.000.000 100,00
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 10.000 100,00
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.166.176.090 96,46 1.159.786.090 96,44
Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China USD 64.440.000 100,00 64.440.000 70,00
Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur EUR 1.000.000 100,00 1.000.000 100,00
Lenzing Technik GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand THB 1.041.000.000 100,00 721.000.000 100,00
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 5.000 100,00
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien2 IDR 72.500.000.000 92,85 72.500.000.000 92,85
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 40.000 100,00
Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 900.000 100,00 900.000 100,00
Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing3 EUR 0 Mitgliedschaft 0 Mitgliedschaft
Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden
Assoziierte Unternehmen:
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 20,00 2.000.000 20,00
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck,
Lenzing4
EUR 1.155.336 99,90 1.155.336 99,90
LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien BRL 42.939.357 50,00 - -
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 35.000 40,00
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00 2.500.000.000 40,00
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 36.336 25,00
Gemeinschaftsunternehmen
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 36.336 50,00
Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 2.000.000 50,00 2.000.000 50,00
Nicht konsolidierte Gesellschaften:
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland5 EUR 25.000 95,00 25.000 95,00

Anmerkungen:

1) Die Liquidation der Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2018 abgeschlossen.

2) Der von der Lenzing Gruppe direkt gehaltene Anteil beträgt 88,08 Prozent (31. Dezember 2017: 88,08 Prozent). Weitere 11,92 Prozent der Anteile werden indirekt über die PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien, einem assoziierten Unternehmen der Lenzing Gruppe, gehalten. Der durchgerechnete gesamte Anteil beträgt somit 92,85 Prozent. 3) Die Lenzing Gruppe ist durch eine Mitgliedschaft beteiligt. Sie verfügt über 50 Prozent der Stimmrechte und kann die Hälfte der Vorstandsmitglieder bestellen. Nachdem gesellschaftsrechtlich alle Vermögenswerte dem jeweiligen Grundstückseigentümer zuzurechnen sind, handelt es sich um ein fiktives separates Unternehmen (eine sogenannte "Silo-Struktur"). In die Konsolidierung werden deshalb jene Vermögenswerte einbezogen, die sich auf den Grundstücken der Lenzing Gruppe befinden.

4) Die Beteiligung wird nicht als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen, obwohl die Lenzing Gruppe 99,9 Prozent der Stimmrechte an diesem Unternehmen hält. Die Lenzing Gruppe beherrscht dieses Unternehmen nach dem Gesamtbild der vorliegenden Verhältnisse nicht, da die Verfügungsgewalt eingeschränkt ist und die Renditen kaum schwanken bzw. kaum durch die Lenzing Gruppe beeinflusst werden können. Sie übt insbesondere aufgrund ihrer Vertretung in Leitungsgremien und ihrer Teilnahme an Entscheidungsprozessen einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik aus.

5) Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Nach dHGB beträgt das Eigenkapital dieser Gesellschaft laut Liquidationsbilanz zum 9. Dezember 2017 TEUR minus 22.944 (zum 9. Dezember 2016: TEUR minus 22.719). Die Lenzing Gruppe rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen. Diese Gesellschaft wird aufgrund ihrer Unwesentlichkeit aus Konzernsicht nicht konsolidiert.

Note 44. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 1. Februar 2019 kam es am Produktionsstandort in Heiligenkreuz zu einem Brand, der zu einem Stillstand der Produktionslinien führte. Derzeit wird noch an der Schadensbehebung und Wiederaufnahme der Produktion gearbeitet. Aus heutiger Einschätzung des Managements beschränkt sich der finanzielle Schaden aufgrund der erwarteten Versicherungsdeckung für Sachschäden und Betriebsunterbrechung auf den betragsmäßig untergeordneten Versicherungsselbstbehalt.

Darüber hinaus sind nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Note 45. Freigabe des Konzernabschlusses

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 5. März 2019 (Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017: 6. März 2018) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.

Lenzing, am 5. März 2019 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA

Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer

Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalentwicklung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten

"Fiber Site China" und "Fiber Site Indonesia"

Siehe Anhang Note 18 und 19.

Das Risiko für den Abschluss

Im Geschäftsjahr 2018 hat Lenzing Aktiengesellschaft Anhaltspunkte für eine Wertminderung gemäß IAS 36 "Wertminderung von Vermögenswerten" für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Fiber Site China" und "Fiber Site Indonesia" identifiziert. Der in Folge ermittelte erzielbare Betrag (Wertminderungstest) ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte.

Die Bewertung des erzielbaren Betrags von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gemäß IAS 36 erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.

Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den erzielbaren Betrag und damit den Wertansatz der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten in der Konzernbilanz und das operative Ergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben den vom Unternehmen erstellten Wertminderungstest unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten wie folgt beurteilt.

Zur Beurteilung der Angemessenheit der zugrunde gelegten internen Planungen haben wir uns ein Verständnis über den Planungsprozess verschafft und die der Bewertung zugrunde gelegten Planungsdaten mit den aktuellen vom Aufsichtsrat genehmigten Budgetzahlen sowie der vom Vorstand freigegebenen Mittelfristplanung abgeglichen.

Darüber hinaus haben wir die Annahmen über Wachstumsraten und operative Ergebnisse in Gesprächen mit den zuständigen leitenden Personen im Unternehmen erörtert und erhoben, wie die historischen Erfahrungen die Planung des Managements beeinflussen und ob externe Faktoren adäquat berücksichtigt wurden. Die Planungstreue haben wir durch Vergleich der in den Vorjahren erfolgten Planungen mit den tatsächlich eingetretenen Werten beurteilt.

Zusätzlich haben wir die Methodik der durchgeführten Wertminderungstests sowie der Ermittlung der Kapitalkostensätze nachvollzogen und beurteilt, ob sie den entsprechenden Standards entsprechen. Die zur Festlegung der Kapitalkostensätze herangezogenen Annahmen haben unsere Bewertungsspezialisten mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas überprüft.

Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Fiber Site USA"

Siehe Anhang Note 18.

Das Risiko für den Abschluss

Im September 2018 hat das Management der Lenzing Aktiengesellschaft beschlossen, den Bau von zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten in Mobile, Alabama, USA, vorläufig zu stoppen. Auf Grund dieses Ereignisses wurde die Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Fiber Site USA" überprüft. Der ermittelte erzielbare Betrag (Wertminderungstest) übersteigt den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Auf Grund des Ausbaustopps hat der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft weiters evaluiert, ob sich Unsicherheiten bezüglich der künftigen Nutzbarkeit von unter Anlagen in Bau erfassten Projektkosten bei Wiederaufnahme des Projekts ergeben. In Folge wurde der erzielbare Betrag von ausgewählten Anlagen in Bau ermittelt und eine Wertminderung in Höhe von MEUR 8,6 erfasst.

Die Bewertung des erzielbaren Betrags von Vermögenswerten und zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gemäß IAS 36 erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.

Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den erzielbaren Betrag und damit den Wertansatz von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen in der Konzernbilanz und das operative Ergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung entspricht grundsätzlich jener, die zuvor unter "Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten" beschrieben ist.

Zudem haben wir in Gesprächen mit dem Management den in der Planung vorgesehenen Zeitpunkt für die Fortsetzung des Baus der zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten an diesem Standort diskutiert und gewürdigt, ob dieser entsprechend realistisch scheint.

Zur Beurteilung der Angemessenheit der Einschätzungen des Managements zur künftigen Nutzbarkeit von unter Anlagen in Bau erfassten Projektkosten, die für den Bau von zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten angefallen sind, haben wir die Dokumentation des Managements kritisch gewürdigt. Zudem haben wir die zur Bestimmung des erzielbaren Betrags der Projektkosten getroffenen Annahmen im Rahmen von Gesprächen mit dem Management hinterfragt und auf Plausibilität überprüft.

Werthaltigkeit der Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) sowie der Forderungen gegenüber dem Käufer der EFB einschließlich dessen Tochterunternehmen Siehe Anhang Note 20. und 21.

Das Risiko für den Abschluss

Auf Grund eines Brandes im Geschäftsjahr 2018 in einem Werk der EQUI-Fibres Beteiligungs-gesellschaft mbH Gruppe ("EFB") lag ein Anhaltspunkt für Wertminderung der Beteiligung an der EFB gemäß IAS 36 vor. Zudem geht der Vorstand der Lenzing AG auf Grund dieses Ereignisses von einem erhöhten Ausfallsrisiko der Forderungen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich dessen Tochterunternehmen) seit dem erstmaligen Ansatz aus.

In Folge hat die Lenzing Aktiengesellschaft den erzielbaren Betrag gemäß IAS 36 für die Beteiligung an der EFB (Wertminderungstest) sowie den erwarteten Kreditverlust über die Laufzeit der Forderungen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich dessen Tochterunternehmen) gemäß IFRS 9 ermittelt. Dies führte zu einer Wertberichtigung der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden in Höhe von MEUR 1,3 sowie der ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) in Höhe von MEUR 7,8.

Die Bewertung des erzielbaren Betrags von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden gemäß IAS 36 erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Cashflows sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes. Die Ermittlung des erwarteten Kreditverlustes über die Laufzeit gemäß IFRS 9 erfordert zudem Einschätzungen von Ausfallswahrscheinlichkeiten und Rückzahlungen.

Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf die Bewertungsergebnisse und damit den Wertansatz der Anteile an assoziierten Unternehmen und langfristigen Forderungen in der Konzernbilanz und das Finanzergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung hinsichtlich des Werthaltigkeitstests entspricht grundsätzlich jener, die zuvor unter "Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten" beschrieben ist.

Zur Beurteilung der Angemessenheit der in den Bewertungsmodellen gemäß IFRS 9 zugrunde gelegten Annahmen über Ausfallswahrscheinlichkeiten und Rückzahlungen haben unsere Bewertungsspezialisten diese mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas überprüft. Zusätzlich haben wir in Gesprächen mit den zuständigen leitenden Personen im Unternehmen erörtert und erhoben, ob externe Faktoren und aktuelle Informationen zur wirtschaftlichen Situation der Erwerbsgesellschaft als Gruppe adäquat berücksichtigt wurden.

Zusätzlich haben wir die Methodik der durchgeführten Wertminderungstests nach IAS 36 bzw IFRS 9 sowie der Ermittlung der Kapitalkosten nachvollzogen und beurteilt, ob sie den entsprechenden Standards entsprechen.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemes-

sen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.

  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abgeben zu können. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mittei-

lung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichtes durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Konzernabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO

Wir wurden von der ordentlichen Hauptversammlung am 12. April 2018 als Abschlussprüfer gewählt und am 4. Mai 2018 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Frau Mag. Gabriele Lehner.

Linz, am 5. März 2019

KPMG Austria GmbH

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Gabriele Lehner

Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 124 (1) Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2018 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.

Lenzing, am 5. März 2019 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe

Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen

EUR Mio. 2018 2017 2016 20151 20141
Umsatzerlöse 2.176,0 2.259,4 2.134,1 1.976,8 1.864,2
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 382,0 502,5 428,3 290,1 240,3
EBITDA-Marge 17,6 % 22,2 % 20,1 % 14,7 % 12,9 %
EBIT (Betriebsergebnis) 237,6 371,0 296,3 151,1 21,9
EBIT-Marge 10,9 % 16,4 % 13,9 % 7,6 % 1,2 %
EBT (Ergebnis vor Steuern) 199,1 357,4 294,6 147,4 12,0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 148,2 281,7 229,1 128,1 –25,1
Ergebnis je Aktie in EUR 5,61 10,47 8,48 4,78 –0,92
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) 10,3 % 18,6 % 15,1 % 8,1 % –0,1 %
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 12,9 % 24,5 % 22,6 % 13,0 % 1,1 %
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 9,3 % 14,5 % 11,8 % 6,3 % 0,9 %
Cashflow-Kennzahlen
EUR Mio. 2018 2017 2016 2015 2014
Brutto-Cashflow 304,0 418,7 385,9 284,5 230,8
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 280,0 271,1 473,4 215,6 218,8
Free Cashflow 23,5 32,6 366,3 145,0 114,8
CAPEX 257,6 238,8 107,2 70,9 104,3
Liquiditätsbestand per 31.12. 254,4 315,8 570,4 355,3 280,3
Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. 341,6 213,8 217,7 190,9 198,5
Bilanzkennzahlen
EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 20151 20141
Bilanzsumme 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2
Bereinigtes Eigenkapital 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9
Bereinigte Eigenkapitalquote 59,0 % 61,2 % 53,0 % 50,6 % 44,7 %
Nettofinanzverschuldung 219,4 66,8 7,2 327,9 449,5
Nettofinanzverschuldung / EBITDA 0,6 0,1 0,0 1,1 1,9
Nettoverschuldung 322,8 172,2 115,8 424,5 552,5
Net Gearing 14,1 % 4,4 % 0,5 % 26,9 % 42,6 %
Trading Working Capital 444,4 414,4 379,6 447,4 395,7
Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen 20,6 % 19,4 % 17,1 % 21,6 % 19,5 %
Börsenkennzahlen
EUR 2018 2017 2016 2015 2014
Börsenkapitalisierung in Mio. per 31.12. 2.109,4 2.810,3 3.053,3 1.846,6 1.400,2
Aktienkurs per 31.12. 79,45 105,85 115,00 69,55 52,74
Dividende je Aktie 5,002 5,00 4,20 2,00 1,00
Mitarbeiter/innen 2018 2017 2016 2015 2014
Anzahl (Köpfe) per 31.12. 6.839 6.488 6.218 6.127 6.356

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

2) Auf Basis Gewinnausschüttungsvorschlag.

Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Geschäftsbericht und dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

Finanzkalender 2019

Veröffentlichung Finanzkalender 2019

(lt. Prime Market regulation)

Bilanzergebnisse 2018 Do, 14. März
Nachweisstichtag "Hauptversammlung" So, 7. April
75. Hauptversammlung Mi, 17. April
Ex-Dividendentag Di, 23. April
Nachweisstichtag "Dividenden" Mi, 24. April
Dividenden-Auszahlung Do, 25. April
Ergebnisse des 1. Quartals 2019 Mi, 8. Mai
Halbjahresergebnisse 2019 Mi, 7. August
Ergebnisse des 3. Quartals 2019 Mi, 6. November

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen ge macht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs, Satz und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

www.lenzing.com

Geschäftsbericht 2018 Lenzing AG

Lagebericht 2018

Lagebericht 2018 126
Allgemeines Marktumfeld 128
Weltwirtschaft 128
Weltfasermarkt 128
Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe 130
Geschäftsentwicklung der Segmente 132
Segment Fasern 132
Fasern 133
Segment Lenzing Technik 136
Segment Sonstige 136
Investitionen 137
Forschung und Entwicklung 138
Innovationszentren 138
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 139
Nachhaltigkeit 139
Mitarbeiter/innen 139
Sicherheit, Gesundheit und Umwelt 141
Geschäftsentwicklung der Lenzing AG (Einzelabschluss) 142
Bilanzstruktur und Liquidität der Lenzing AG (Einzelabschluss) 143
Kennzahlen der Lenzing AG (Einzelabschluss) 144
Kennzahlen 144
Definition der Finanzkennzahlen 145
Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen 146
Risikobericht 149
Aktuelles Risikoumfeld 149
Risikomanagement 149
Risikomanagement-Strategie 149
Marktumfeldrisiken 150
Operative Risiken 151
Finanzrisiken 151
Personelle Risiken 152
Risiken im Zusammenhang mit Großprojekten 152
Risiken aus externer Sicht und sonstiger Stakeholder 152
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems
(§ 243a Abs. 2 UGB)
153
Finanzberichterstattung 153
Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften 153
Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV 154
Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital 155
Grundkapital und Aktionärsstruktur 155
Stellung der Aktionäre 155
Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB 156
Ausblick 157
Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe 158

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Die konjunkturelle Stimmung trübte sich 2018 in weiten Teilen der Welt trotz einer anhaltend guten Wirtschaftsentwicklung ein. Gründe dafür waren insbesondere Handelskonflikte und wachsende geopolitische Spannungen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) forderte im Jänner 2019 in seinem World Economic Outlook eine verstärkte internationale Zusammenarbeit und rechnete für das Berichtsjahr 2018 mit einem weltweiten Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent – nach 3,8 Prozent im Jahr davor.

In den Industriestaaten schwächte sich das Wachstum im Vorjahresvergleich auf 2,3 Prozent (2017: 2,4 Prozent) geringfügig ab. Lediglich in den USA führte eine Politik der Steuerimpulse zu einer Beschleunigung der wirtschaftlichen Entwicklung. In der Eurozone verlor die Konjunktur an Schwung. Vor allem der italienische Haushaltsstreit mit der EU, die Verzögerung von Reformen in Frankreich, ein möglicher ungeordneter Brexit, die Regierungskrise in Deutschland und das politisch aufgeladene Thema der Migration belasteten das Wachstum.

Für die Schwellen- und Entwicklungsländer erwartete der IWF ebenfalls einen leichten Rückgang des Wirtschaftswachstums von 4,7 Prozent im Jahr 2017 auf 4,6 Prozent im Jahr 2018. Starke internationale Kapitalbewegungen und Turbulenzen an den Währungsmärkten infolge der weiteren Straffung der Geldpolitik in den USA bremsten die wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer. In China deutete der Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie erstmals seit 2016 wieder auf eine konjunkturelle Abkühlung hin. Infolge einer Eintrübung der Verbraucherstimmung schwächte sich auch das Wachstum der Einzelhandelsumsätze 2018 stark ab.

Weltfasermarkt2

Produktion und Nachfrage am Weltfasermarkt gestiegen

Der Weltfasermarkt war im Berichtsjahr von einem Rückgang der Baumwollernte bei gleichzeitiger Angebotsausweitung bei allen anderen Faserarten sowie einem generellen Preisrückgang von Fasermaterialien und Rohstoffen ab Herbst 2018 geprägt. Die weltweite Faserproduktion legte von 104,4 Mio. Tonnen nach vorläufigen Berechnungen um 0,5 Prozent auf 105 Mio. Tonnen zu. Der weltweite Faserverbrauch stieg um 1,2 Prozent auf 106 Mio. Tonnen.

Nach dem starken Anstieg in der Vorsaison wird trotz konstanter Anbaufläche eine Abschwächung des Baumwollangebotes in der Saison 2018/19 um 3 Prozent erwartet. Dies ist eine Folge des kontinuierlichen Preisverfalls ab Mitte 2018 sowie der Ernteausfälle in den USA und in Indien. Die Prognose für den Baumwollverbrauch sieht lediglich ein marginal geringeres Niveau vor (minus 0,3 Prozent). In Summe wird die Nachfrage nach aktuellen Schätzungen das Angebot am Baumwollmarkt im vierten Jahr hintereinander übersteigen, wodurch sich der Abbau von Lagerbeständen, insbesondere in China, weiter fortsetzen wird.

Der Markt für Cellulosefasern aus Holz setzte sein langjähriges Wachstum 2018 weiter fort. Die weltweite Produktion stieg um 3,4 Prozent auf rund 6,7 Mio. Tonnen. Dieser Anstieg ist ausschließlich auf das höhere Angebot aus Asien zurückzuführen. Strengere Umweltauflagen seitens der Regierung bremsten in den vergangenen Jahren die Produktion in China und lassen ein sukzessives Abschalten von älteren Anlagen in den kommenden Jahren erwarten. Demgegenüber standen substanzielle Erneuerungsinvestitionen und Neukapazitäten im Berichtsjahr, die seit dem 2. Halbjahr 2018 schrittweise angefahren wurden, und auch für 2019 erwartet die Branche deutliche Zusatzkapazitäten.

Fasern aus synthetischen Polymeren verzeichneten 2018 ein im Vergleich zu den Vorjahren schwächeres Wachstum der Produktionsmenge von etwas mehr als 1,5 Prozent. Das Volumen stieg auf rund 66 Mio. Tonnen. Mit Ausnahme von Acrylfasern, die das siebte Jahr in Folge einen Rückgang verzeichneten, konnten alle Fasertypen ihre positive Entwicklung fortsetzen. Die Erzeugung von Polyesterfasern stieg um etwas mehr als 1 Prozent auf

1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2019

2 Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2017 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Commitee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO)

55 Mio. Tonnen und war vor allem vom Lagerabbau in China in den ersten 8 Monaten des Jahres infolge steigender Preise geprägt. In den verbleibenden vier Monaten des Jahres 2018 war ein gegenläufiger Trend als Reaktion auf fallende Rohstoff- und Faserpreise erkennbar.

Preisrückgang bei Standardviscose

Das allgemeine Preisniveau bei Cellulosefasern aus Holz entwickelte sich in der ersten Jahreshälfte 2018 noch einigermaßen stabil. Im zweiten Halbjahr 2018 zeigte sich hingegen ein deutlicher Rückgang. Die Preise für Standardviscose gingen nach den Preisanstiegen der vergangenen Jahre teilweise aufgrund eines stark gestiegenen Angebotes und einer volatilen Nachfrageentwicklung zurück. Die Marktpreise in China fielen 2018 von 14.400 CNY/to um 5,7 Prozent auf 13.580 CNY/to. Das jahresbezogene Preisniveau von Baumwolle in China gab um 2,1 Prozent nach. Die Polyesterpreise gingen um 1,6 Prozent zurück.

1 Quelle: ICAC, CIRFS, TFY, FEB, Lenzing Estimates

2 Quelle: CCFG, Cotton Outlook

Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe

Das deutlich schwierigere Marktumfeld führte – verglichen mit den Rekordergebnissen des Vorjahres – zu einer rückläufigen Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Obwohl die hervorragenden Geschäftsergebnisse der vergangenen Jahre im Jahr 2018 nicht erreicht werden konnten, kann das Jahr 2018 angesichts des Marktumfeldes als ein sehr erfolgreiches beschrieben werden. Speziell der Erfolg der Spezialfasern unterstreicht die gewählte Strategie. Die Entwicklung der bilanziellen Kennzahlen war im Berichtszeitraum von den Kapazitätserweiterungen und leicht steigenden Fremdfinanzierungserfordernissen geprägt.

Für den Rückgang der Umsatzerlöse von EUR 2,26 Mrd. um 3,7 Prozent auf EUR 2,18 Mrd. im Jahr 2018 waren niedrigere Faserverkaufspreise und ein leichter Rückgang der Absatzmenge für Standardfasern verantwortlich. Die niedrigeren Faserverkaufspreise sind dabei primär auf Wechselkurseffekte zurückzuführen. Die Umsätze der Lenzing Gruppe mit Spezialfasern sind neuerlich gewachsen, konnten aber die Rückgänge bei Standardfasern – insbesondere bei Standardviscose – nicht gänzlich kompensieren. Die Ergebnisentwicklung wurde jedoch nicht nur durch den Umsatzrückgang, sondern zusätzlich durch gestiegene Rohstoff-, Energie- und Personalkosten beeinflusst: Das Konzern-EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)* verringerte sich dadurch von EUR 502,5 Mio. um 24 Prozent auf EUR 382 Mio. Die EBITDA-Marge* ging im Geschäftsjahr 2018 von 22,2 Prozent auf 17,6 Prozent zurück. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT)* sank im Vergleich zum Vorjahreswert von EUR 371 Mio. um 36 Prozent auf EUR 237,6 Mio. Die EBIT-Marge* verringerte sich auf 10,9 Prozent (2017: 16,4 Prozent).

Zusammengefasst stellt sich das Ergebnis der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 wie folgt dar:

Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1 EUR Mio.
Veränderung
2018 2017 Absolut Relativ
Umsatzerlöse 2.176,0 2.259,4 –83,4 –3,7 %
Bestandsveränderungen,
aktivierte Eigenleistungen und
sonstige betriebliche Erträge
149,2 112,8 36,4 32,3 %
Aufwendungen für Material und
sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
–1.297,3 –1.258,0 –39,3 3,1%
Personalaufwand –374,5 –349,4 –25,1 7,2%
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
–271,5 –262,4 –9,1 3,5%
EBITDA 382,0 502,5 –120,5 –24,0 %
Abschreibungen –147,2 –134,6 –12,7 9,4%
Erträge aus der Auflösung von
Investitionszuschüssen
2,8 3,1 –0,2 –7,3 %
EBIT 237,6 371,0 –133,4 –36,0 %
Finanzerfolg –16,0 –7,3 –8,8 120,3 %
Ergebniszuweisung und
Bewertungsergebnis an kündbare
nicht beherrschende Anteile
–22,4 –6,3 –16,1 255,7 %
EBT 199,1 357,4 –158,3 –44,3 %
Steueraufwand –50,9 –75,7 24,8 –32,7 %
Jahresüberschuss 148,2 281,7 –133,5 –47,4 %

1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.

Im Geschäftsjahr 2018 entfielen EUR 2,16 Mrd. des Konzernumsatzes auf das Segment Fasern. Das Segment Technik steuerte Außenumsatzerlöse von EUR 9,8 Mio. bei und die Umsatzerlöse im Segment Sonstige betrugen EUR 2,2 Mio.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen legten im Berichtszeitraum von EUR 1,26 Mrd. um 3,1 Prozent auf EUR 1,3 Mrd. zu. In Bezug auf den Konzernumsatz betrugen die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen im Berichtsjahr 59,6 Prozent der Umsatzerlöse (Vorjahr: 55,7 Prozent der Umsatzerlöse) und sind somit erstmals seit mehreren Jahren wieder gestiegen. Für den Anstieg der Materialkosten sorgten gestiegene Marktpreise, insbesondere für Natronlauge und Energie. Die Preise für Faserzellstoff waren bereinigt um Wechselkurseffekte niedriger als im Vorjahr.

Der Anstieg des Personalaufwandes von EUR 349,4 Mio. im Jahr 2017 um 7,2 Prozent auf EUR 374,5 Mio. im Geschäftsjahr 2018 war primär auf den Personalaufbau (von 6.488 auf 6.839 Mitarbeiter/innen) sowie Lohn- und Gehaltserhöhungen in Österreich und an anderen Standorten zurückzuführen. Gedämpft wurde der

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern Lageberichts.

Anstieg des Personalaufwandes durch die leicht gesunkenen Bonusrückstellungen für sämtliche Mitarbeiter/innen aufgrund der rückläufigen Geschäftsentwicklung. In Relation zu den Konzernumsatzerlösen lagen die Personalaufwendungen mit 17,2 Prozent über dem Wert des Vorjahres (15,5 Prozent).

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen lagen mit EUR 147,2 Mio. um 9,4 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 134,6 Mio. Der Zuwachs der Abschreibungen basiert einerseits auf dem gestiegenen Sachanlagevermögen im Zuge der Kapazitätsweiterung, unter anderem in Heiligenkreuz, und andererseits auf einer Wertminderung einzelner Anlagen aufgrund des vorübergehenden Baustopps in Mobile in Höhe von EUR 8,6 Mio.

Der Finanzerfolg war mit EUR minus 16 Mio. negativ (2017: EUR minus 7,3 Mio.). Darin enthalten sind Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit offenen Kaufpreisforderungen. Niedrigere Finanzierungskosten schwächten den Rückgang gegenüber 2017 ab. In der Ergebniszuweisung und dem Bewertungsergebnis an kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ist im Wesentlichen das Bewertungsergebnis aus dem Kauf der restlichen 30 Prozent Anteile von Lenzing (Nanjing) Fibers in Höhe von EUR minus 21,4 Mio. enthalten.

Für 2018 weist die Lenzing Gruppe ein deutlich niedrigeres Ergebnis vor Steuern (EBT)* von EUR 199,1 Mio. aus. 2017 waren es EUR 357,4 Mio. gewesen. Für Ertragssteuern fiel im Konzern ein Aufwand von EUR 50,9 Mio. an (2017: EUR 75,7 Mio.). Die Steuerquote betrug im Berichtsjahr somit 25,6 Prozent. Der Jahresüberschuss lag mit EUR 148,2 Mio. um 47,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 281,7 Mio. Das Ergebnis je Aktie fiel von EUR 10,47 auf EUR 5,61.

Das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE)* sank von 18,6 Prozent auf 10,3 Prozent. Die Eigenkapitalrentabilität (ROE)* fiel von 24,5 Prozent auf 12,9 Prozent im Geschäftsjahr 2018. Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI)* des Konzerns ging von 14,5 Prozent auf 9,3 Prozent zurück.

Anlagevermögen erhöht

Die anhaltende Investitionstätigkeit und der Lageraufbau führten per Stichtag 31. Dezember 2018 zu einem Anstieg der Bilanzsumme der Lenzing Gruppe um 5,4 Prozent auf EUR 2,63 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr (Ende 2017: EUR 2,5 Mrd.). Hervorzuheben ist dabei die Erhöhung des Sachanlagevermögens um 9,4 Prozent auf EUR 1,5 Mrd. per Ende 2018. Das bereinigte Eigenkapital* erhöhte sich im Berichtsjahr um 1,7 Prozent von EUR 1,53 Mrd. auf EUR 1,55 Mrd. In Relation zur gestiegenen Bilanzsumme sank die bereinigte Eigenkapitalquote* zum Ende des Geschäftsjahres 2018 jedoch von 61,2 Prozent auf 59 Prozent.

Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)* der Lenzing Gruppe lag mit EUR 219,4 Mio. per Ende 2018 über dem Vorjahreswert von EUR 66,8 Mio., da zur Finanzierung der Anlageinvestitionen neues Fremdkapital aufgenommen wurde. EUR 29 Mio. wurden im Berichtszeitraum zwar aus einem Schuldscheindarlehen planmäßig getilgt, jedoch nahm die Lenzing Gruppe zusätzlich neue Darlehen bei Banken auf bzw. nützte bestehende Kreditlinien stärker aus. Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA* lag per Ende 2018 bei 0,6 nach einem Wert von 0,1 per Ende 2017. Das Net Gearing* war im Vergleich zum Vorjahr (2017: 4,4 Prozent) mit 14,1 Prozent zum Stichtag ebenfalls höher. Das Trading Working Capital erhöhte sich 2018 um 7,2 Prozent auf EUR 444,4 Mio. Das Verhältnis Trading Working Capital zu annualisierten Konzernumsatzerlösen* stieg von 19,4 Prozent per Ende 2017 auf 20,6 Prozent per Ende 2018.

Brutto-Cashflow gesunken

Der Brutto-Cashflow* sank im Berichtszeitraum im Wesentlichen aufgrund der rückläufigen Ergebnisentwicklung von EUR 418,7 Mio. im Jahr 2017 auf EUR 304 Mio. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit* legte hingegen von EUR 271,1 Mio. im Jahr 2017 um 3,3 Prozent auf EUR 280 Mio. im Jahr 2018 zu. Dies ist auf eine positive Entwicklung des Working Capital zurückzuführen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Forderungen aufgrund von Factoring-Vereinbarungen (31. Dezember 2016: EUR 83,3 Mio.; 31. Dezember 2017: EUR 0 Mio.) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Zudem wurde für Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX)* im Berichtsjahr mit EUR 257,6 Mio. um 7,9 Prozent mehr aufgewendet als im Vorjahr (EUR 238,8 Mio.).

Aufgrund der anhaltend hohen Investitionstätigkeit und der Dividendenzahlung an die Aktionäre für das Rekordjahr 2017 reduzierte sich der Liquiditätsbestand der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 auf EUR 254,4 Mio. (2017: EUR 315,8 Mio.). Per Ende 2018 standen der Lenzing Gruppe darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 341,6 Mio. zur Verfügung (Ende 2017: EUR 213,8 Mio.).

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern Lageberichts.

Geschäftsentwicklung der Segmente

Segment Fasern

Das Segment Fasern bündelt sämtliche Produktionsschritte der Lenzing Gruppe von Holz über Zellstoff und Bioraffinerie-Produkte bis zu den Fasern. Die Erweiterung des Spezialfaseranteils im Sinne der sCore TEN Strategie stellte im Geschäftsjahr 2018 den Kern der Aktivitäten im Segment Fasern dar. Die gute Nachfrage nach Lenzing Fasern führte zu einer sehr hohen Auslastung der Zellstoff- und Faserproduktion.

Holz

Der mitteleuropäische Holzmarkt, der für den Holzeinkauf der Lenzing Gruppe relevant ist, war im Berichtsjahr von klimatischen und politischen Einflüssen geprägt. Sturmereignisse wie die Tiefs "Friederike" und "Vaia" warfen in deutschen, österreichischen und italienischen Wäldern mehrere Millionen Festmeter Holz zu Boden. Hohe Temperaturen, wenig Niederschlag und Dürrephasen begünstigten die Entwicklung und Vermehrung von Schädlingen. Der Borkenkäfer richtete massive Schäden in den Fichtenwäldern Mitteleuropas an. Zudem beeinflusste ein Projekt der ungarischen Regierung zur Unterstützung von bedürftigen Menschen mit Buchen-Brennholz den Markt.

Die klimatischen Anomalien führten das gesamte Jahr über zu einem hohen Angebot an Fichtenholz, wodurch Lenzing im Zellstoffwerk in Paskov über ein gut gefülltes Lager verfügte und die günstigen Einstandspreise aus dem Vorjahr fortgeschrieben werden konnten. Für das Werk in Lenzing (mit seinem hohen Bedarf an Buchenholz) bedeuteten diese Marktverzerrungen bis Oktober 2018 eine herausfordernde Angebotssituation. Durch den hohen Zwangsanfall bei Nadelholz wurde weniger Laubholz geschlagen. Um die Gesamtversorgung zu erhalten, wurden die Aktivitäten des Holzeinkaufes nach Deutschland, Frankreich, Schweiz und Polen ausgeweitet. Ende Oktober 2018 wurden durch das Sturmtief "Vaia" neben Fichtenwäldern auch Buchenbestände beschädigt. In Lenzing konnten die Lagerbestände in der Folge aufgefüllt werden. Die Preise für Buche legten im Jahresvergleich leicht zu.

Im Berichtsjahr erfolgte zudem eine Auditierung der beiden Forstzertifizierungssysteme Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification™ (PEFC™) in Lenzing und Paskov. Beiden Standorten wurde bestätigt, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC™- und FSC®-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen. Umstrittene Holzquellen konnten mit Sicherheit ausgeschlossen werden.

Bioraffinerie

Zellstoff

Der Bereich Zellstoff & Holz versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing und Paskov eigene Faserzellstoffwerke. Damit werden rund 60 Prozent des Zellstoffbedarfes der Lenzing Gruppe abgedeckt. Der Rest wird auf Basis langfristiger Verträge zugekauft.

In den beiden Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2018 insgesamt rund 566.000 Tonnen Faserzellstoff produziert. Rund 52 Prozent davon wurden in Lenzing, der Rest in Paskov produziert. Den weiteren Zellstoffbedarf deckte das Unternehmen über langfristige Partnerschaften mit seinen Lieferanten ab. Der Spotmarktpreis für Faserzellstoff in China stieg 2018 um rund 4 Prozent auf USD 931/Tonne.

Der 2016 beschlossene Ausbau der Produktionskapazitäten an beiden Produktionsstandorten sowie die Modernisierung der Anlagen im Volumen von EUR 100 Mio. wurden im Berichtsjahr weiter vorangetrieben.

Die Lenzing Gruppe und das brasilianische Unternehmen Duratex, der größte Hersteller von Holzpaneelen in der südlichen Hemisphäre, einigten sich im Berichtsjahr über die Bedingungen zur Gründung eines Joint-Ventures, um den Bau der weltweit größten Faserzellstofflinie (Single-Line-Konzept) im Bundesstaat Minas Gerais, nahe São Paulo (Brasilien), zu prüfen. Die beiden Unternehmen sicherten sich dafür einen 43.000 Hektar großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald. Die Arbeiten an den technischen Planungen sowie die Einholung der erforderlichen Genehmigungen verlaufen planmäßig.

Bioraffinerie-Produkte

Holz aus zertifizierter und kontrollierter Forstwirtschaft ist die Basis für die Erzeugung von biobasierten Materialien aus der Bioraffinerie der Lenzing Gruppe. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen zunehmend auf die biobasierten Alternativen zu herkömmlichen erdölbasierten Produkten. Das Ergebnis für alle Bioraffinerie-Produkte konnte 2018 über die Erwartungen hinaus gesteigert werden. Deren Integration in die Markenstrategie der Lenzing Gruppe unterstützt die Positionierung des Unternehmens und untermauert die Vorreiterrolle der Lenzing Gruppe in diesem zukunftsorientierten Bereich der Bioökonomie.

Energie

Die Einkaufsstrategie der Lenzing Gruppe für die Hauptkostenträger Strom und Erdgas basiert auf Spotmarktpreisen. Die Energiepreise verzeichneten 2018 einen generellen Preisanstieg. Die Preise für Erdgas und Strom stiegen im Vorjahresvergleich um mehr als 30 Prozent. Die Preise für Steinkohle legten um knapp 11 Prozent zu. Neben der geringen Wasserkrafterzeugung durch die anhaltende Trockenheit und dem vergleichsweise geringen Windaufkommen beeinflusste die im Oktober 2018 vollzogene Trennung der Strompreiszone zwischen Österreich und Deutschland die Energiepreise. Zudem wirkte sich der Preisanstieg bei CO2-Zertifikaten auf die Energiepreise aus. Auch die Ölpreise stiegen infolge der Förderbegrenzung der OPEC stark an, brachen gegen Ende des Jahres 2018 jedoch wegen unsicherer Aussichten für die globale Wirtschaft und der Verschärfung geopolitischer Spannungen ein.

Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen auch 2018 im Normalbetrieb. Am Standort Lenzing stellen erneuerbare Brennstoffe, die zu einem großen Teil aus der Bioraffinerie kommen, dank der optimalen Anlagenstruktur mit 81,7 Prozent traditionell die wichtigste Energiequelle dar. Der Einsatz von klassischen fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas lag 2018 bei 18,3 Prozent des Gesamtverbrauches. Die kontinuierliche Verbesserung und Optimierung der Anlagen und des Verbrauches wurde im Berichtsjahr konsequent fortgesetzt. Eine neue, hocheffiziente Dampfturbine wurde erfolgreich in Betrieb genommen.

Der Standort Paskov war auch im Jahr 2018 energieautark und wurde im Normalbetrieb ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen betrieben. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist. In Purwakarta (Indonesien) wurde der Betrieb der Anlagen weiter optimiert, so wurden etwa weitere Maßnahmen zur Reduktion von Schwefeldioxid-Emissionen gesetzt. Der hohe Kohlepreis in Asien im Jahr 2018 sorgte sowohl in Purwakarta als auch am Standort Nanjing (China) für anhaltend hohe Energiekosten. In Nanjing wurde die Umstellung der Energieerzeugung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel, CO2- Emissionen zu reduzieren, vorangetrieben.

Weitere Rohstoffe

Die Chemikalienpreise verzeichneten im Berichtsjahr einen erheblichen Anstieg. In Europa war dies unter anderem auf steigende Energie- und Logistikkosten sowie eine starke konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen. In Asien nahmen die Rohstoffmärkte bedingt durch das stärker schwankende Verhältnis von Angebot und Nachfrage einen volatileren Verlauf, die ebenfalls starke Konjunktur und die strengeren Umweltschutzauflagen führten aber auch hier zu einer wesentlichen Kostensteigerung.

Natronlauge

Natronlauge kommt bei der Herstellung von Zellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscosefasern. Es fällt als Kuppelprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge stiegen in Europa auch im Jahr 2018 deutlich an. Hauptursachen dafür waren der Entfall von etwa zehn Prozent der europäischen Kapazitäten per Ende des Vorjahres nach Schließung der Anlagen auf Basis des Amalgamverfahrens (unter Einsatz von Quecksilber) und damit das nicht ausgeglichene Marktverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage sowie Produktionsausfälle bei europäischen Lieferanten. In Asien kam es ebenfalls zu einem starken Preisanstieg im Berichtsjahr, wobei sich die Situation in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 wieder entspannte.

Schwefel

Schwefel ist ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Herstellung der Rohstoffe Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure, die wiederum für die Viscosefaserproduktion eingesetzt werden. Nach einem Preisrückgang in den beiden Vorjahren stiegen die europäischen Schwefelpreise 2018 wieder. Die Gründe dafür waren ungeplante Stillstände und Produktionsausfälle diverser Raffinerien. Die asiatischen Marktpreise stiegen nach einem volatilen Verlauf im Vergleich zum Vorjahr deutlich an.

Fasern

Mit der Neupositionierung ihrer Produktmarken sendete die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 eine starke Botschaft an die Konsumenten. Mit TENCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen gezielt seine Stärken zum Ausdruck. Die Sichtbarkeit der neuen Marken wurde im Berichtsjahr durch zahlreiche Auftritte und Sponsoring-Aktivitäten auf Messen und internationalen Fashion-Shows sowie durch Co-Branding-Vereinbarungen deutlich erhöht.

Die Umsatzerlöse des Segments Fasern gingen im Berichtsjahr um 3,7 Prozent auf EUR 2,17 Mrd. zurück. Im Vorjahr betrug der Umsatz EUR 2,25 Mrd. Das Segmentergebnis (EBITDA) verringerte sich gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 499,2 Mio. um 23,7 Prozent auf EUR 381 Mio. im Jahr 2018. Das Betriebsergebnis (EBIT) im Segment Fasern sank um 35,8 Prozent auf EUR 234,1 Mio. (Vorjahreswert: EUR 364,8 Mio.).

Vom reinen Faserumsatz in Höhe von EUR 1,85 Mrd. entfielen rund 71 Prozent auf Fasern für Textilien sowie rund 29 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe und New Business Areas. Absatzregionen waren: North Asia gefolgt von AMEA (Asia, Middle East & Africa) sowie Europe & Americas.

Fasern für Textilien

Fasern für Textilien werden primär unter der Marke TENCEL™ vermarktet. Die Nachfrage nach TENCEL™ Fasern blieb in allen Subsegmenten hoch – von Bekleidung über Heimtextilien & Innenausstattung hin zu Schutzbekleidung. Anhaltend positiv gestaltete sich auch das Interesse der Kunden an den wichtigsten Produkteinführungen der vergangenen Jahre. Insbesondere LENZING™ ECOVERO™ Fasern wurden dank ihrer ökologisch verträglichen Herstellung und ihrer wegweisenden Identifikationstechnologie sehr gut vom Markt angenommen.

Bekleidung

Im größten Geschäftsbereich der Lenzing Gruppe, im Segment Bekleidung, stiegen die Umsätze aus Verkäufen von Spezialfasern im Berichtsjahr weiter an. TENCEL™ Lyocell- und Modalfasern werden in puncto Nachhaltigkeit in der Modebranche immer stärker als Faser erster Wahl eingesetzt. Dies ist auf gezielte Marketingaktivitäten und eine noch klarere Orientierung an den Bedürfnissen der Partner entlang der Wertschöpfungskette bis hin zu den Modemarken zurückzuführen. Über die im Berichtsjahr lancierte Produktwebsite www.tencel.com werden erstmals auch Kollektionen bekannter Marken mit TENCEL™ Fasern beworben.

Im Marktsegment Denim setzte sich das starke Wachstum der vergangenen Jahre auch während des Berichtsjahres fort. TENCEL™ Lyocellfasern überzeugten 2018 vor allem durch ihre nachhaltige Herstellung und ihre natürlich weichen Eigenschaften. TENCEL™ Modalfasern wurden im Innerwear-Geschäft wegen ihrer besonderen Weichheit und ihres hohen Tragekomforts in körpernahen Anwendungen stark nachgefragt. LENZING™ ECOVERO™ Fasern, die eine Identifizierbarkeit über die gesamte Wertschöpfungskette gewährleisten und dadurch mehr Transparenz in der Modebranche schaffen, wurden vom Markt gut angenommen. TENCEL™ Lyocellfasern mit REFIBRA™ Technologie werden nach wie vor als bahnbrechendes Konzept der Kreislaufwirtschaft gesehen und TENCEL™ Luxe Filamente etablierten sich 2018 weiter als idealer Mischungspartner für Seide in der Haute Couture. Seit ihrer Vorstellung im Jahr 2017 wurden bereits mehrere Kollektionen mit Luxusmarken für den Einzelhandel entwickelt.

Die Gesamtfaserverkaufsmenge verringerte sich im Jahr 2018 um 2,9 Prozent auf rund 915.000 Tonnen (2017: ca. 942.000 Tonnen). Vor allem die Verkaufsmengen für Standardfasern, insbesondere Standardviscose, waren rückläufig. Die Hauptursachen waren eine Verringerung der Faserhandelsmengen, Produktmixeffekte sowie ungeplante Stillstände in der Standardviscoseproduktion. Die Verkaufsmengen für Spezialfasern legten hingegen auch im Berichtsjahr zu. Der Anteil von Spezialfasern am Konzernumsatz lag daher mit 45,5 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert von 41,8 Prozent. Der Anteil der Standardfasern verringerte sich von 44,3 Prozent auf 39,7 Prozent. Der Anteil sonstiger Geschäftsfelder erhöhte sich von 13,8 Prozent auf 14,8 Prozent im Jahr 2018.

Heimtextilien & Innenausstattung

Heimtextilien & Innenausstattung sind ein wichtiges Wachstumssegment für die Lenzing Gruppe. Kunden schätzen TENCEL™ Lyocellfasern aufgrund ihrer Festigkeit, effizienten Feuchtigkeitsaufnahme und ihres angenehmen Gefühls auf der Haut. 2018 setzte Lenzing neue Business-Development-Aktivitäten für drei Anwendungs- und Geschäftsbereiche um: für Hotellerie und Gastgewerbe durch Partnerschaften mit wichtigen Marktteilnehmern wie Wäschereien, für Teppichanwendungen und für neue Polsteranwendungen.

Arbeits- und Schutzbekleidung

Die Hochleistungsfaser LENZING™ FR löste im Berichtsjahr im Subsegment Arbeits- und Schutzbekleidung erneut eine starke Nachfrage aus. Die Lenzing Gruppe konnte 2018 insbesondere im Mittleren Osten, in China und Indien wieder starke Zuwächse verzeichnen. LENZING™ FR Fasern eignen sich wegen ihres inhärenten Feuerwiderstandes und ihres Tragekomforts sehr gut für schwer entflammbare Schutzbekleidung und tragen dazu bei, den Hitzestress für den Träger zu vermindern. Die Fasern können zudem schon bei der Herstellung spinngefärbt werden, wodurch ein Verarbeitungsschritt entfällt. Dies unterstützt die Partner dabei, ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten.

Fasern für Vliesstoffe

Der Bereich Vliesstoffe war im Geschäftsjahr 2018 zufriedenstellend. Die Nachfrage bewegte sich über alle Fasergenerationen auf hohem Niveau. Im Berichtsjahr war jedoch eine Verlagerung der Nachfrage hin zu Viscosefaser-Spezialitäten zu beobachten. Vor allem im Hygienebereich konnten die Mengen erheblich gesteigert werden.

Im Bereich der VEOCEL™ Fasern stiegen die Umsatzerlöse signifikant. Dank ihrer Hautfreundlichkeit, Geruchsneutralität und einer hohen Nassfestigkeit eignen sich VEOCEL™ Fasern besonders gut für Hygieneartikel. Positiv wirken sich auch Aspekte der Nachhaltigkeit wie die umweltverträgliche Rohstoffquelle und die Kompostierbarkeit der Fasern auf die Nachfrage aus. Mit VEOCEL™ Fasern bietet Lenzing den Grundstoff für Hygieneartikel an, die über das Abwasser entsorgt werden können. Diese "Spülbarkeit" (Flushability) wird für die Vliesstoff-Branche immer wichtiger.

In Asien gewinnen infolge des gestiegenen Haushaltseinkommens insbesondere Wisch- und Pflegetücher an Bedeutung, auch wenn Europa und die USA in dem Bereich nach wie vor die weitaus größten Märkte sind. Feuchte Toilettentücher sind ein weiterer Wachstumstreiber für VEOCEL™ Fasern. Die Marktdurchdringung nahm im Berichtsjahr weiter zu.

Eine spezifische Anwendung von VEOCEL™ Fasern im asiatischen Kosmetiksegment sind Gesichtsmasken. In den vergangenen Jahren hat sich diese Form der Gesichtspflege als Standard etabliert. Die Lenzing Gruppe positionierte sich in diesem Geschäftsfeld mit den speziell dafür entwickelten VEOCEL™ Skin Fasern hervorragend und verzeichnet ein stetig steigendes Geschäftsvolumen. Seit 2018 sind deutliche Zuwächse auch in den westlichen Industriestaaten zu verzeichnen. Sogenannte "Tuchmasken" gehören mehr und mehr zur täglichen Kosmetik-Routine.

New Business Areas

Der Anwendungsbereich der Cellulosefasern der Lenzing Gruppe ist sehr vielfältig und geht über die Bereiche Textilien und Vliesstoffe hinaus. Um einen stärkeren Fokus darauf zu setzen, wurde ein eigener Bereich aus der bestehenden Organisation etabliert. Schwerpunkt dieses Bereiches mit dem Namen "New Business Areas" ist es, neue Anwendungsfelder zu eruieren und kleinere, bereits bestehende Aktivitäten in den industriellen Anwendungen zu forcieren. Rückenwind erhalten diese Aktivitäten auch durch die wachsende Sensibilität der Kunden und Konsumenten für umweltverträgliche Produkte und Alternativen zur Vermeidung von Kunststoffen. Unterstützt wird die Marktentwicklung auch durch die Gesetzgebung, die in einigen Bereichen wie Verpackung einen kompletten Verzicht auf Kunststoffe und damit den Umstieg auf nachhaltige Produkte fördert.

Im Geschäftsjahr 2018 konnte Lenzing die Umsatzerlöse mit industriellen Anwendungen im Bereich der Energiespeichersysteme und Filtration weiter steigern. Hier überzeugen LENZING™ Lyocellfasern durch ihre Hitzebeständigkeit und durch eine hohe Filtrationseffizienz.

Im ersten Halbjahr 2018 wurde die neu gestaltete Produktmarke LENZING™ im Rahmen der Techtextil North America in Atlanta, USA, vorgestellt. Ein weiterer Erfolg ist die Partnerschaft mit dem innovativen Schuhproduzenten Allbirds und seiner im Berichtsjahr präsentierten "Tree"-Kollektion, in welcher TENCEL™ Lyocellfasern als Obermaterial verarbeitet werden. Zudem wurde Lenzing gemeinsam mit Partnern mit dem österreichischen Staatspreis "Smart Packaging" in der Kategorie B2C ausgezeichnet. Der Preis wurde im November 2018 für das Produkt "Packnatur® Mehrwegbeutel auf Holzbasis" verliehen. Der Mehrwegbeutel wird aus LENZING™ Fasern hergestellt und wurde gemeinsam mit dem Partner VPZ Verpackungszentrum GmbH entwickelt.

Co-Produkt der Faserproduktion

Die Lenzing Gruppe stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt Natriumsulfat her. Es wird in der Erzeugung von Lebensmitteln und Futtermitteln sowie in der Pharma-, Waschmittel- und Bauindustrie eingesetzt.

Die Preise für Natriumsulfat stabilisierten sich im Berichtsjahr auf hohem Niveau. Grund dafür waren geringere Produktionsmengen in China und daraus resultierende geringere Exporte nach Südamerika und Nordafrika. Die Umsatzerlöse für Natriumsulfat konnten dadurch am Standort Lenzing trotz geringerer Produktionsmengen auf vergleichbarem Niveau gehalten werden.

Segment Lenzing Technik

Lenzing Technik tritt in den Bereichen Zellstofftechnologie, sowie Filtrations- und Separationstechnik als Anbieter am Markt auf. Lenzing Technik verfügt zudem über eine mechanische Fertigung, die als Fertigungsbereich innerhalb der Lenzing Gruppe fungiert.

Im Geschäftsjahr 2018 verzeichnete Lenzing Technik Umsatzerlöse in der Höhe von EUR 42,4 Mio. nach EUR 42,3 Mio. im Geschäftsjahr 2017. Das entspricht einem Zuwachs von 0,2 Prozent. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 9,8 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 12,8 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA lag bei EUR 2,2 Mio. nach EUR 3,4 Mio. im Vorjahr. Der Personalstand der Lenzing Technik betrug zum 31. Dezember 2018 inklusive Lehrlinge 220 (Ende 2017: 210).

Filtrations- und Separationstechnik

Als Vorreiter auf dem Fachgebiet der Fest-Flüssig-Trennung beschäftigt sich dieser Unternehmensteil mit der Entwicklung und Realisierung von Lösungen kundenspezifischer Filtrationsanwendungen. Mithilfe dieser flexiblen Filtrationssysteme können die Kunden ihre Produktionsprozesse effizienter gestalten und ihre Wirtschaftlichkeit steigern. Der Bereich konnte die positive Geschäftsentwicklung der Vorjahre auch 2018 fortführen.

Zellstofftechnologie

Der Bereich Zellstofftechnologie ist in der Lenzing Gruppe das Kompetenzzentrum für die Planung und Umsetzung von Zellstoffprojekten. Dabei wird die gesamte Bandbreite an Engineering-Dienstleistungen wie die Erstellung von Machbarkeitsstudien, Projektmanagement und Projektservices sowie die Bereitstellung und Lieferung von Anlagen angeboten. Bei der strategischen Erhöhung der Zellstoffintegration der Lenzing Gruppe spielt dieser Bereich eine entscheidende Rolle.

Mechanische Fertigung

Im Bereich der mechanischen Fertigung werden Equipments für den eigenen Bereich (Zellstofftechnologie sowie Filtrations- und Separationstechnik) sowie für alle Know-how-kritischen Maschinen- und Anlagekomponenten für sämtliche Standorte der Lenzing Gruppe gefertigt. Im Berichtsjahr lag der Fokus auf dem Ausbau der Spezialfaserkapazitäten in der Lenzing Gruppe.

Segment Sonstige

Der Umsatz im Segment Sonstige stieg im Geschäftsjahr 2018 um 11,3 Prozent auf EUR 5,3 Mio. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 2,2 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 2,1 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA ging auf EUR 0,9 Mio. und das EBIT ebenfalls auf EUR 0,8 Mio. zurück.

Investitionen

Die Lenzing Gruppe tätigte im Berichtsjahr eine Reihe von Investitionen, die für die Umsetzung der sCore TEN Strategie maßgebend sind. Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) stiegen um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 257,6 Mio. Dies ist einerseits auf die Stärkung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff durch den Ausbau an den Standorten Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien), andererseits auf die Fokussierung auf das Spezialfaserwachstum durch Kapazitätserweiterungen am bestehenden Produktionsstandort Heiligenkreuz (Österreich), das Neubauprojekt in Prachinburi (Thailand) sowie die getätigten Investitionen in Mobile (USA) zurückzuführen.

Bis zum Jahr 2020 will die Lenzing Gruppe gemäß ihrer sCore TEN Strategie den Anteil an hochwertigen Spezialfasern auf 50 Prozent des Gesamtumsatzes steigern, der Anteil der Eigenversorgung mit Faserzellstoff soll sich in Richtung 75 Prozent erhöhen.

Durch den Ausbau und die Modernisierung der bestehenden Faserzellstoffwerke in Lenzing und Paskov soll die Produktionskapazität für Zellstoff um etwa 35.000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden.

Durch die Entscheidung, den Ausbau der Lyocellfaser-Kapazitäten in Mobile vor dem Hintergrund des boomenden Arbeitsmarktes in den USA und der wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen den großen Handelsblöcken vorübergehend zu stoppen, wird sich die Umsetzung des Expansionsplans bei Spezialstapelfasern verlangsamen. Um die starke Nachfrage nach Lyocellfasern bestmöglich bedienen zu können, passte die Lenzing Gruppe ihren Expansionsplan jedoch entsprechend an. Dies beinhaltet eine stärkere Fokussierung auf die Erweiterung der Lyocellfaser-Kapazitäten in Prachinburi. Die geplante Produktionsanlage mit einer Kapazität von bis zu 100.000 Tonnen soll das globale Lyocellnetzwerk der Lenzing Gruppe weiter stärken.

Die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten für Lyocellfasern in Heiligenkreuz, der neue Produktionsstart von LENZING™ ECOVERO™ Fasern am Standort Nanjing und die Investition in eine weitere Pilotanlage für TENCEL™ Luxe Filamente sind weitere wesentliche Schritte zur Erreichung des Ziels, den Anteil von Spezialfasern am Gesamtumsatz zu erhöhen. Im September 2018 gab Lenzing zudem die erfolgreiche Entwicklung der LENZING™ Web Technology bekannt, einer neuen Technologieplattform mit Fokus auf nachhaltige Vliesstoff-Produkte, durch die sich neue Marktchancen für die Branche ergeben. Nach mehrjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie Investitionen in Höhe von EUR 26 Mio. nahm Lenzing die Pilotanlage am Hauptsitz in Lenzing erfolgreich in Betrieb.

Im Juli 2018 gab die Lenzing Gruppe bekannt, bis 2022 mehr als EUR 100 Mio. in nachhaltige Fertigungstechnologien und Produktionsanlagen zu investieren. Ein Großteil der Investitionen fließt in den Ausbau der geschlossenen Produktionsprozesse und in die Modernisierung der Abwasseraufbereitungsanlagen. Darüber hinaus investiert Lenzing in die Verbesserung des Energiemix.

Im November 2018 übernahm die Lenzing Gruppe die verbleibenden 30 Prozent des staatlichen Joint-Venture-Partners NCFC an ihrer chinesischen Tochtergesellschaft Lenzing Nanjing Fibers (LNF). Die Übernahme ebnet den Weg für weitere Produktionslinien für Spezialfasern und ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung des Ziels, Lenzing Nanjing Fibers allmählich in einen Spezialfaser-Standort umzurüsten.

Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Gruppe sind im zentralen Bereich Global R&D am Standort Lenzing gebündelt. Dieser Bereich ist mit anderen Unternehmensbereichen wie Business Management, Produktion, Engineering, Business Development, Anwendungstechnik, Kundendienst und Sales sowie den einzelnen Regionen stark vernetzt. Einen intensiven Austausch gibt es auch mit den Applikations- und Innovationszentren in Hongkong und Purwakarta. Dort werden vor Ort gemeinsam mit Kunden neue Anwendungen für Fasern der Lenzing Gruppe entwickelt. Lenzing intensiviert durch diese gemeinsame Entwicklungsarbeit die globale Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette.

Per Ende 2018 waren 204 Mitarbeiter/innen im Bereich Global R&D beschäftigt. Diese arbeiteten primär an der Neu- und Weiterentwicklung von Technologien, Prozessen, Produkten und Anwendungen im Bereich holzbasierter Cellulosefasern. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E), berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), gingen bedingt durch den Abschluss wichtiger Investitionsprojekte von EUR 55,4 Mio. auf EUR 42,8 Mio. zurück. Sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Umsatz stellt die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich dennoch einen Spitzenwert dar. Die von Global R&D erbrachten Leistungen zeigen sich auch an den 1.324 Patenten und Patentanmeldungen (aus 242 Patentfamilien), welche die Lenzing Gruppe weltweit in 49 Ländern hält.

Schwerpunkte 2018

Eine große Innovation, die im Jahr 2018 vorgestellt wurde, war LENZING™ Web Technology. Dieser neu entwickelte, nachhaltige Vliesstoffbildungsprozess startet mit Faserzellstoff aus Holz. Dabei wird ein Vliesstoff erzeugt, der zu 100 Prozent aus Lyocell-Endlosfasern besteht. Die Technologie, für die 25 Patente beantragt wurden, beinhaltet einen einzigartigen Selbstbindemechanismus, bei dem sich die Filamente während der Vliesformung verbinden. Aufgrund dieses Mechanismus können Schritte in der Weiterverarbeitung eingespart werden, wodurch nicht nur einzigartige Vliesstoffe erzeugt, sondern auch Ressourcen geschont werden. Mit LENZING™ Web Technology hergestellte Vliesstoffe sind zu 100 Prozent aus der Natur und im Gegensatz zu anderen Produkten am Markt auch biologisch abbaubar.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt war die Erweiterung der REFIBRA™ Technologie. Mit dieser Technologie können Lyocellfasern hergestellt werden, die zum Teil aus Recycling-Materialien aus der Textilproduktion bestehen. Erforscht wird nun, inwieweit auch getragene Textil-Recyclingprodukte von Konsumenten für die Faserherstellung verwendet werden können.

Darüber hinaus wird die Optimierung und Verbesserung der Produktionsprozesse für die Zellstofferzeugung und die einzelnen Fasertypen weiter vorangetrieben. Die F&E-Schwerpunkte liegen hier generell auf einer Optimierung der Kreislaufwirtschaft etwa im Bereich Zellstoff sowie in der Verbesserung der stofflichen Verwertung des Rohstoffes Holz in den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe. Im Bereich der Faserentwicklung betreut der Bereich Global R&D die Weiterentwicklung der Produktionstechnologien und die Kapazitätserweiterungen für die Produktion von Lyocellfasern. Auf der Produktseite werden sowohl für Textil- als auch Vlies-Anwendungen neue Fasertypen (teils mit speziellen Funktionalitäten) entwickelt als auch Anwendungen für bestehende und neue Fasern ausgearbeitet – dies geschieht auch mit Kunden und Partnern entlang der Wertschöpfungsketten.

Innovationszentren

Ende 2018 eröffnete die Lenzing Gruppe am indonesischen Produktionsstandort Purwakarta ein neues Innovationszentrum, das Lenzing Center of Excellence, und deckt damit die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Kunden und Partner auch in Asien ab. Im neuen Lenzing Center of Excellence entwickelt Lenzing gemeinsam mit ihren Kunden vor allem neue Garne und testet auf speziellen Laborgeräten die unterschiedlichen Typen von Fasern und Garnen, während der Fokus im Applikations- und Innovationscenter in Hongkong hauptsächlich auf Innovationen vom Garn zur Mode liegt.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Nachhaltigkeit

Die Themen Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und Verantwortung für Menschen gehören zu den strategischen Grundwerten der Lenzing Gruppe. Nachhaltigkeit ist daher fest in der sCore TEN Strategie verankert. Weiterführende Informationen zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht der Lenzing Gruppe, der gleichzeitig die Nichtfinanzielle Erklärung im Sinne des §267a Unternehmensgesetzbuch darstellt.

Schwerpunkte 2018

Die Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" von Lenzing basiert auf den "3-P"-Dimensionen: People – Planet – Profit. Die Lenzing Gruppe definiert in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie sieben Kernbereiche, zu denen sie wesentliche Beiträge leistet und die einen Zusatznutzen für Mensch und Umwelt schaffen. Diese sieben Kernbereiche sind:

  • Nachhaltige Rohstoffbeschaffung
  • Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser
  • Dekarbonisierung
  • Nachhaltige Innovationen
  • Menschen fördern und befähigen
  • Partnerschaften für systemischen Wandel
  • Förderung des gesellschaftlichen Wohls

Basierend auf der Nachhaltigkeitsstrategie und den sieben Kernbereichen verfolgt die Lenzing Gruppe operative Ziele, die kurz, mittel- oder langfristig wirken. Konkret geplant ist die Reduktion von Schwefelemissionen (Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff) um 50 Prozent bis 2022, vor allem durch eine Reduktion der Schwefelemissionen am Produktionsstandort in Indonesien. Zudem ist eine Verringerung der Wasserbelastung (Chemischer Sauerstoffbedarf) um 20 Prozent bis 2022 durch Maßnahmen an den Standorten Grimsby (Großbritannien) und Purwakarta (Indonesien) geplant. Im Berichtsjahr wurde zudem ein Waldschutzund Aufforstungsprojekt in Albanien gestartet. Des Weiteren wurde 2018 mit der Bewertung der Umweltperformance der wichtigsten Lieferanten der Lenzing Gruppe begonnen. So sollen bis 2022 80 Prozent der wichtigsten Lieferanten bewertet werden. Außerdem wurde 2018 mit einer transparenten Bewertung der Produktionsstätten gemäß dem HIGG Facility Environmental Modul 3.01 gestartet. Diese Bewertung aller Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe soll im Jahr 2019 abgeschlossen werden. Um diese Ziele zu erreichen, stellte die Lenzing Gruppe 2018 ein Investitionsprogramm in Höhe von EUR 100 Mio. auf die Beine.

Die Technologien der Lenzing Gruppe sind funktionierende Beispiele für eine Kreislaufwirtschaft. Um diese in der Textilwirtschaft weiter voranzutreiben, nimmt Lenzing unter anderem an den Aktivitäten der folgenden Multi-Stakeholder-Initiativen bzw. Nichtregierungsorganisationen teil: World Economic Forum, Sustainable Apparel Coalition, Textile Exchange, Canopy, Circular Fibres Initiative (Ellen MacArthur Foundation) und Science Based Targets Initiative (World Resources Institute).

Zertifizierungsstatus in der Lenzing Gruppe

Lenzing betreibt ihre Produktionsstätten an allen Standorten nachhaltig – in wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Alle Faser- und Zellstofffabriken sind nach den Systemzertifizierungen ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 zertifiziert und schlossen im Berichtsjahr den Umstellungsaudit nach den neuen Regelwerken ISO 9001:2015, ISO 14001:2015 und OHSAS 18001:2007 erfolgreich ab. Die verantwortungsbewusste Beschaffung von Holz und Zellstoff wird durch den FSC® und gemäß dem PEFC™ zertifiziert.

ISO
9001
ISO
14001
OHSAS
18001
Lenzing (Österreich)
Heiligenkreuz (Österreich)
Grimsby (Großbritannien)
Mobile (USA)
Purwakarta (Indonesien)
Nanjing (China)
Paskov (Tschechien)

Mitarbeiter/innen

Per 31. Dezember 2018 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 6.839 Mitarbeiter/innen (nach 6.488 Ende 2017), davon 182 Lehrlinge (Ende 2017: 173). Am Hauptsitz in Lenzing waren zum Stichtag per Ende 2018 innerhalb der Lenzing AG in Summe 2.831 Mitarbeiter/innen beschäftigt (nach 2.646 per Ende 2017), davon 120 Lehrlinge (Ende 2017: 113).

1 Das Higg Facilty Environmental Module der Sustainable Apparel Coalition (SAC) ist ein Instrument zur Messung der Auswirkungen auf die umweltbezogene und soziale Nachhaltigkeit globaler Produktionsstätten.

Lenzing fördert das Potenzial und die Kompetenzen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer breiten Palette an Personalentwicklungsmaßnahmen und maßgeschneiderten Ausbildungsprogrammen. Die Gesamtausgaben für lebenslanges Lernen und die Personalentwicklung stiegen erneut von EUR 5,1 Mio. im Jahr 2017 auf EUR 5,9 Mio. im Jahr 2018. Am Standort Lenzing wird der Großteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hausintern durch das Bildungszentrum Lenzing (BZL) abgewickelt.

Aus- und Weiterbildung

Die Grundlage für alle Aus- und Weiterbildungsaktivitäten der Lenzing Gruppe bilden die sCore TEN Strategie und im Speziellen der Kulturelle Fokus und das Leadership Modell der Organisation. Im Berichtsjahr intensivierte Lenzing diese Aktivitäten und startete neue Ausbildungsprogramme. "Leaders of Tomorrow" ist ein maßgeschneidertes Entwicklungsprogramm für Produktionsmitarbeiter/innen, das eine 3-monatige Job-Rotation an den Standorten in Großbritannien, Tschechien und Indonesien vorsieht. Das Programm "sCore TEN fit" wurde mit insgesamt drei Gruppen gestartet und beinhaltet psychologische Ausbildungselemente zur Schulung von Führungskräften. Um neue Mitarbeiter/innen dabei zu unterstützen, sich bestmöglich zu integrieren und ein tieferes Verständnis für das Geschäftsmodell des Unternehmens zu erhalten, wurde am Standort Lenzing ein Onboarding- und Buddy-Programm eingeführt.

Im Berichtsjahr wurden weiters Ausbildungsprogramme, die am Standort Lenzing gut etabliert sind, global ausgerollt und an anderen Standorten eingeführt. Dazu gehören die "Global Fiber Academy", die mit dem Ziel gegründet wurde, das interdisziplinäre Wissen über Fasern sowie das Verständnis der Wertschöpfungskette zu verbessern, und die "Commercial Academy", ein Ausbildungsprogramm für Mitarbeiter/innen aus dem kaufmännischen Bereich, die ihr technisches Know-how, ihre rechtliche Kenntnisse und Verhandlungstechniken vertiefen wollen.

Für 26 hochmotivierte Nachwuchsführungskräfte der Lenzing Gruppe endete im Sommer 2018 das 16-monatige "Springboard"-Programm. In dem globalen Junior-Leadership-Programm, das 2014 erfolgreich gestartet wurde, werden die inhaltlichen Schwerpunkte auf Kultur und Veränderung, Entscheidungsfindung, Führung, internationale Kommunikation sowie virtuelle und praktische Zusammenarbeit gerichtet.

Diversität

Respekt, Diversität und Inklusion sind die Grundpfeiler der Unternehmensstrategie sCore TEN sowie integrale und unverzichtbare Bestandteile der Unternehmenskultur der Lenzing Gruppe. Das Thema Diversität spielt bei der Besetzung der Führungsebenen im Unternehmen eine zunehmend wichtige Rolle.

Sicherheit, Gesundheit und Umwelt

Im Geschäftsjahr 2018 wurden in der Lenzing Gruppe weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit ergriffen und das gruppenweite Gesundheitsmanagement weiterentwickelt. Der Bereich "Global Safety, Health and Environment" (Global SHE) arbeitet federführend mit den Mitarbeiter/innen und den Produktionsbereichen an einer Verbesserung der Kennzahlen im Bereich Sicherheit, Gesundheit und Umwelt.

Sicherheit

Der Schutz der Mitarbeiter/innen und der Schutz der Umwelt sind für die Lenzing Gruppe eine Grundvoraussetzung unternehmerischen Handelns und daher in den Unternehmenswerten der Lenzing Gruppe fest verankert. Das 2016 gestartete, mittelfristig ausgerichtete "Heartbeat for Safety"-Konzept mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Themen Sicherheit und Umweltschutz zu schärfen und die kontinuierliche Verbesserung in Bezug darauf sicherzustellen, wurde im Berichtsjahr weiter konsequent implementiert.

Einen Schwerpunkt setzte Lenzing mit dem konzernweiten Schulungs- und Diskussionsformat "Safety Walks and Talks". Seit dem Start im Jahr 2016 wurden rund 750 Führungskräfte geschult, erfolgreich Gespräche zum Thema Sicherheit zu führen. Bis Ende 2018 wurden insgesamt 12.442 "Safety Walks and Talks" durchgeführt. Zudem wurden die bestehenden Regeln zur Vermeidung von schwerwiegenden Unfällen als Folge gefährlicher Tätigkeiten, die sogenannten "Life Saving Rules", weiter harmonisiert. Im Berichtsjahr wurden zudem an allen Standorten Audits zur Überprüfung des Fremdfirmenmanagements durchgeführt und es wurde eine harmonisierte Guideline erarbeitet, die 2019 implementiert wird.

Um konzernweit einheitlich hohe Standards im Umgang mit potenziell gefährlichen Stoffen zu gewährleisten, werden die dafür notwendigen Prozesse harmonisiert. Ein entsprechendes Projekt startete 2018 und wird in den kommenden Jahren phasenweise umgesetzt. Ziel ist die sichere und bestimmungsgemäße Verwendung von gefährlichen Stoffen und Chemikalien nach einheitlichen Regeln. Im Berichtsjahr wurden zudem zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, um die hohen Standards der Lenzing Gruppe für die Sicherung von Maschinen und Anlagen aufrechtzuerhalten und weiter zu verbessern.

Die Lenzing Gruppe arbeitete eng mit der Institution of Occupational Safety and Health (IOSH) zusammen, um das renommierte Gesundheits- und Sicherheitstraining der britischen Organisation auf Lenzing zuzuschneiden und in die unterschiedlichen Standortsprachen zu übersetzen. "Leading Safely"-Kurse wurden bereits an mehreren Standorten der Lenzing Gruppe durchgeführt. Im Berichtsjahr wurden zudem die ersten "Working Safely"-Kurse gestartet. Diese beiden Kurse adressieren sowohl die ausführenden als auch die leitenden Mitarbeiter/innen im Unternehmen.

Für ein effizientes Sicherheitsmanagement ist eine lückenlose Meldung und Dokumentation aller relevanten Ereignisse (Unfälle, Beinahe-Unfälle, Beobachtungen) unerlässlich. Im Zuge der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheitsstandards ist es daher besonders wichtig, die Mitarbeiter/innen vor Ort in die einheitliche Berichterstattungsplattform "SHEARS" einzubinden und für ein entsprechendes Gefahrenbewusstsein zu sorgen.

Im Vergleich mit dem Geschäftsjahr 2017 konnte die Unfallrate 2018 trotz der umfangreichen Investitionsaktiviäten und des entsprechend höheren Verletzungsrisikos sowie des gestiegenen Personaleinsatzes konstant gehalten werden.

Gesundheit

Das Gesundheitsmanagementsystem der Lenzing Gruppe basiert auf einem Konzept, das auf die jeweiligen Gesundheits- und Sozialsysteme der Länder, in denen Lenzing tätig ist, zugeschnitten ist und einen konzeptionellen Rahmen für gezielte Investitionen in die Gesundheitsversorgung bietet. Das Unternehmen verfügt an allen Standorten über industriespezifische Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter/innen und regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien.

Im Geschäftsjahr 2018 wurde zum Zweck der Gesundheitsprävention ein gruppenweites Programm namens "Heartbeat for Health" gestartet. Ein weiterer Gesundheitsfokus lag im Berichtsjahr auf dem Thema Erste Hilfe. Um zu gewährleisten, dass alle Mitarbeiter/innen die Basismaßnahmen zur Sicherung lebenswichtiger Funktionen kennen, wurde im September an allen Standorten der Lenzing Gruppe eine Aktionswoche unter dem Motto "Saving Lives – At Work and At Home" veranstaltet.

Geschäftsentwicklung der Lenzing AG (Einzelabschluss)

Die Umsatzentwicklung und Rentabilität der Lenzing AG1 waren im Geschäftsjahr 2018 rückläufig. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent auf EUR 980,1 Mio. im Geschäftsjahr 2018. Positive Umsatzeffekte aus Preiserhöhungen wurden dabei durch Rückgänge bei den Verkaufsmengen kompensiert. Der Mengenrückgang wiederum ist primär auf den Wegfall von Erlösen aus einem Geschäft mit Handelswaren zurückzuführen, welches Ende 2017 ausgelaufen war. Die Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen ist etwas niedriger als im Vorjahr und beträgt EUR 6 Mio. Die aktivierten Eigenleistungen sind aufgrund der hohen Investitionstätigkeit erneut leicht gestiegen und betrugen per Ende 2018 EUR 18 Mio. nach EUR 15,7 Mio. per Ende 2017.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen lagen mit EUR 447,4 Mio. trotz gestiegener Rohstoffpreise, insbesondere für Natronlauge, unter dem Vorjahreswert von 458,8 Mio., weil mit dem Umsatz auch die Aufwände für ein Geschäft mit Handelswaren weggefallen sind.

Der Personalaufwand stieg um 8,7 Prozent von EUR 224,3 Mio. auf EUR 243,8 Mio., wobei hier sowohl der Mitarbeiteraufbau und höhere Aufwendungen aus der Kollektivvertragsrunde erhöhend wirkten. Die Bonusrückstellungen für alle Mitarbeiter/innen sind aufgrund der rückläufigen Geschäftsentwicklung des Gesamtkonzerns leicht gesunken.

Das EBITDA sank um 19 Prozent auf EUR 170,1 Mio., nach EUR 209,9 Mio. im Vorjahreszeitraum. Die EBITDA-Marge ging somit auf 17,4 Prozent zurück (2017: 20,8 Prozent).

Die Höhe der Abschreibungen lag mit EUR 65,9 Mio. um 7,7 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 61,2 Mio., da das deutlich gestiegene Sachanlagevermögen zu einer höheren Abschreibungsbasis führt. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen legten um 4,4 Prozent von EUR auf EUR 159,5 Mio. im Jahr 2018 zu.

Das Betriebsergebnis (EBIT) ging um 29,9 Prozent von EUR 148,6 Mio. auf EUR 104,1 Mio. zurück. Die EBIT-Marge sank daher ebenfalls von 14,7 Prozent ebenfalls deutlich auf 10,6 Prozent.

Erheblich gesteigert wurde das Finanzergebnis, welches von EUR 39,2 Mio. um 74,2 Prozent auf EUR 68,3 Mio. in die Höhe schnellte. Die Steigerung ist primär auf höhere Beteiligungserträge aus verbundenen Unternehmen zurückzuführen. Ein gegenläufiger Effekt war durch Abschreibungen von Ausleihungen in Höhe von EUR 5,4 Mio. zu verbuchen.

Das Ergebnis vor Steuern lag mit EUR 172,4 Mio. um 8,2 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 187,8 Mio. Nach Abzug der Steuer ergibt sich ein Jahresüberschuss von EUR 150,2 Mio. nach EUR 152 Mio. im Vorjahr. Nach einer Zuweisung zu Gewinnrücklagen lag der Bilanzgewinn der Lenzing AG im abgelaufenen Geschäftsjahr bei EUR 132,8 Mio (2017: EUR 132,8 Mio.)

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing AG werden im Wesentlichen im Kapitel Forschung und Entwicklung beschrieben.

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (CAPEX) gingen gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 130,7 Mio. auf EUR 106,6 Mio. im Jahr 2018 zurück. Der Rückgang hängt mit der Fertigstellung im Vorjahr begonnener Ausbauvorhaben am Standort Lenzing zusammen. Investitionen im Geschäftsjahr 2018 fließen unter anderem in den Ausbau und die Modernisierung des bestehenden Faserzellstoffwerks in Lenzing, sowie den Bau einer Pilotanlage für die Entwicklung der Lenzing™ Web Technology, einer neuen Technologieplattform mit Fokus auf nachhaltige Vliesstoff-Produkte.

Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) lag mit 21,9 Prozent unter dem Vorjahreswert von 24,7 Prozent. Aufgrund des gesunkenen EBIT ging auch die Gesamtkapitalrentabilität (ROI) im Jahresvergleich von 10,7 Prozent auf 7,4 Prozent zurück. Die Rentabilität auf das eingesetzte Kapital (ROCE) sank von 15,9 Prozent auf 10,1 Prozent im Jahr 2018.

1) Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.

Bilanzstruktur und Liquidität der Lenzing AG (Einzelabschluss)

Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG2 zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 lag mit EUR 798 Mio. um 2,4 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 779,6 Mio. Die bereinigte Eigenkapitalquote lag mit 54 Prozent unter dem Wert per Jahresende 2017 von 58,9 Prozent aber noch immer über dem Wert von 51,1 Prozent per Ende 2016. Die Erhöhung der Nettofinanzverschuldung von EUR 261,3 Mio. auf EUR 412,8 Mio. ist vor allem auf Kreditaufnahmen zur Finanzierung der Kapazitätserweiterungen und einen Rückgang der Nettoliquidität zurückzuführen. Das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zu EBITDA verdoppelte sich von 1,2 auf 2,4 per Ende 2018. Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen sanken auf EUR 168 Mio. nach einer planmäßigen Tilgung von EUR 29 Mio. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich von EUR 8,9 Mio. auf EUR 175,5 Mio., weil offene Kreditlinien ausgenutzt wurden und neue Bankverbindlichkeiten zur Finanzierung der Kapazitätserweiterungen aufgenommen wurden. Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sanken von EUR 29,8 Mio. auf EUR 11 Mio. Das Net Gearing erhöhte sich aufgrund der höheren Verbindlichkeiten von 33,5 Prozent auf 51,7 Prozent per Ende 2018.

Das Trading Working Capital legte von EUR 183,3 Mio. auf EUR 204,7 Mio. zu, was auf höhere Vorräte und einen Zuwachs der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen ist. Das Verhältnis Trading Working Capital zu Umsatzerlösen stieg somit von 18,2 Prozent auf 20,9 Prozent.

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit stieg von EUR 115,8 Mio. auf EUR 192,5 Mio., der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war investitionsbedingt mit EUR minus 212 Mio. deutlich höher als der Vorjahreswert von EUR minus 135,3 Mio. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit war aufgrund der Aufnahme neuer Finanzmittel minimal positiv mit EUR 0,7 Mio. (2017: EUR minus 232,3 Mio.). Die liquiden Mittel gingen von EUR 29,8 Mio. auf EUR 11 Mio. zurück. Zu Jahresende 2018 standen darüber hinaus offene, ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 318,8 Mio. zur Verfügung.

Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die Gesellschaft verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.

Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2019 gefährden könnten.

2) Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.

Kennzahlen der Lenzing AG (Einzelabschluss)

Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.

Kennzahlen

Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Umsatzerlöse 980,1 1.009,9 954,1
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 170,1 209,9 172,6
EBITDA-Marge in % 17,4 % 20,8 % 18,1 %
EBIT (Betriebsergebnis) 104,1 148,6 113,8
EBIT-Marge in % 10,6 % 14,7 % 11,9 %
Ergebnis vor Steuern 172,4 187,8 164,4
Jahresüberschuss 150,2 152,0 157,6
ROE in % 21,9 % 24,7 % 23,9 %
ROI in % 7,4% 10,7 % 8,1%
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzten Kapital) in % 10,1 % 15,9 % 13,7 %
Bilanzkennzahlen 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag 798,0 779,6 741,0
Bereinigte Eigenkapitalquote in % 54,0 % 58,9 % 51,1 %
Nettofinanzverschuldung am Bilanzstichtag 412,8 261,3 131,8
Nettofinanzverschuldung / EBITDA 2,4 1,2 0,8
Net Gearing in % am Bilanzstichtag 51,7 % 33,5 % 17,8 %
Nettoverschuldung am Bilanzstichtag 495,1 345,7 220,8
Trading Working Capital 204,7 183,3 139,8
Trading Working Capital zu Umsatzerlösen 20,9 % 18,2 % 14,7 %
Cashflow-Kennzahlen 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 192,5 115,8 207,4
Cashflow aus der Investitionstätigkeit –212,0 –135,3 –27,0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 0,7 –232,3 –100,1
Veränderung der liquiden Mittel –18,8 –251,8 80,2
Anfangsbestand liquide Mittel 29,8 281,6 201,4
Endbestand liquide Mittel 11,0 29,8 281,6
Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. 318,8 193,6 196,5
CAPEX 106,6 130,7 64,9
Börsenkennzahlen 2018 2017 2016
Grundkapital am Bilanzstichtag in EUR Mio 27,6 27,6 27,6
Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. 26.550.000 26.550.000 26.550.000
Börsenkapitalisierung in EUR Mio 2.109,4 2.810,3 3.053,3
Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR 79,45 105,85 115,00

Definition der Finanzkennzahlen

Definition und Ableitung von im Lagebericht verwendeten Finanzkennzahlen, die nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellt sind:

Bereinigtes Eigenkapital

Eigenkapital zuzüglich Zuschüsse der öffentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern.

Bereinigte Eigenkapitalquote

Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.

Bilanzsumme

Summe aus Anlage- und Umlaufvermögen sowie Rechnungsabgrenzungsposten und Aktive latente Steuern bzw. die Summe aus Eigenkapital, Zuschüsse der öffentlichen Hand, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die genaue Ableitung ist aus der Bilanz ersichtlich.

Börsenkapitalisierung bzw. Marktkapitalisierung

Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.

CAPEX

Capital expenditures; entspricht dem Erwerb von immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Wird im Cashflow dargestellt.

Capital Employed

Bilanzsumme abzüglich nicht verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, abzüglich Wertpapiere des Umlaufvermögens und abzüglich Finanzanlagen.

Cashflow

Berechnung erfolgt auf Basis des Fachgutachtens der Kammer der Wirtschaftstreuhänder KFS/BW2 über die Geldflussrechnung als Ergänzung des Jahresabschlusses und Bestandteil des Konzernabschlusses.

EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)

Earnings before interest, tax, depreciation and amortization; EBIT (Betriebsergebnis) zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen abzüglich Erträge aus der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen abzüglich Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand.

EBITDA-Marge

Prozent-Verhältnis EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) zu den Umsatzerlösen.

EBIT (Betriebsergebnis)

Earnings before interest and tax; Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.

EBIT-Marge

%-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zu den Umsatzerlösen.

Finanzergebnis

Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.

Liquide Mittel

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten.

Nettofinanzverschuldung

Net financial debt; Verzinsliches Fremdkapital ohne Sozialkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.

Nettofinanzverschuldung / EBITDA

Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA.

Net Gearing

Prozent-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.

Nettoverschuldung

Net debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.

Nicht verzinsliches Fremdkapital

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen zuzüglich sonstiger Verbindlichkeiten zuzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse der öffentlichen Hand zuzüglich Rückstellungen ohne Sozialkapital zuzüglich passiver Rechnungsabgrenzungsposten.

NOPAT

Net operating profit after tax; EBIT (Betriebsergebnis) abzüglich anteiliger Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das EBIT).

ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital)

Return on capital employed; Prozent-Verhältnis NOPAT zum durchschnittlichen Capital Employed (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).

ROE (Eigenkapitalrentabilität)

Return on equity; Prozent-Verhältnis Ergebnis vor Steuern zum durchschnittlich bereinigten Eigenkapital (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).

ROI (Gesamtkapitalrentabilität)

Return on investment; Prozent-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).

Sozialkapital

Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.

Trading Working Capital

Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen.

Trading Working Capital zu Umsatzerlösen

Prozent-Verhältnis Trading Working Capital zu den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres.

Verzinsliches Fremdkapital

Anleihen, Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, sonstige zinstragende Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus verzinslichen Darlehen und Rückstellungen für Sozialkapital.

Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen

Nachfolgend werden die zentralen Finanzkennzahlen der Lenzing AG näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet.

Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing AG vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing AG als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Aufgrund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen ermittelt und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EBITDA 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
EBIT (Betriebsergebnis) 104,1 148,6 113,8
+ Abschreibungen auf immaterielle
Gegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
66,7 61,9 59,4
- Auflösung Investitionszuschüsse
der öffentlichen Hand
–0,7 –0,6 –0,5
EBITDA 170,1 209,9 172,6
/ Umsatzerlöse 980,1 1.009,9 954,1
EBITDA-Marge in % 17,4 % 20,8 % 18,1 %
EBIT 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
EBIT (Betriebsergebnis) 104,1 148,6 113,8
/ Umsatzerlöse 980,1 1.009,9 954,1
EBIT-Marge in % 10,6 % 14,7 % 11,9 %

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen verwendet. Er wird im Cashflow dargestellt.

Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach UGB auch die Zuschüsse der öffentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

Bereinigtes Eigenkapital 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Eigenkapital 787,2 769,8 730,5
+ Zuschüsse der öffentlichen Hand 14,3 13,1 14,0
–25% anteilige Ertragsteuern –3,6 –3,3 –3,5
Bereinigtes Eigenkapital am
Bilanzstichtag
798,0 779,6 741,0
/ Bilanzsumme 1.478,8 1.323,6 1.449,2
Bereinigte Eigenkapitalquote in % 54,0 % 58,9 % 51,1 %

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE)

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing AG messen sollen.

ROCE (Ergebnis auf das
eingesetzte Kapital)
2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
EBIT (Betriebsergebnis) 104,1 148,6 113,8
- Anteilige laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag (auf das
EBIT)
–23,9 –37,5 –28,1
NOPAT 80,2 111,1 85,7
/ Durchschnittliches Capital
Employed
794,0 700,3 625,2
ROCE (Ergebnis auf das
eingesetzte Kapital)
10,1 % 15,9 % 13,7 %
Anteilige laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag (auf das
EBIT)
–23,9 –37,5 –28,1
Anteilige laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag (auf das
Finanzergebnis)
0,8 1,6 –0,5
laufende Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag
–23,1 –35,9 –28,6
Bilanzsumme 1.478,8 1.323,6 1.449,2
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
–49,1 –43,1 –42,7
- Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
(Lieferungen und Leistungen)
–13,1 –11,1 –16,4
- Sonstige Verbindlichkeiten –16,4 –16,9 –41,7
- Anteilige Ertragsteuern auf
Zuschüsse der öffentlichen
Hand
–3,6 –3,3 –3,5
- Rückstellungen –171,9 –171,6 –175,7
+ Rückstellungen für Abfertigungen
und Pensionen (Sozialkapital)
82,3 84,5 89,0
- Passiver
Rechnungsabgrenzungsposten
–0,2 –0,3 –0,5
- Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
–11,0 –29,8 –281,6
- Finanzanlagen –471,4 –368,4 –339,1
Stand 31.12. 824,4 763,7 637,0
Stand 01.01. 763,7 637,0 613,5
Durchschnittliches Capital
Employed
793,9 700,3 625,2
Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 798,0 779,6 741,0
Bereinigtes Eigenkapital 01.01. 779,6 741,0 632,2
Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
788,8 760,3 686,6
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Ergebnis vor Steuern 172,4 187,8 164,4
/ Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
788,8 760,3 686,6
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 21,9 % 24,7 % 23,9 %
Durchschnittliche Bilanzsumme 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Bilanzsumme 31.12. 1.478,8 1.323,6 1.449,2
Bilanzsumme 01.01. 1.323,6 1.449,2 1.348,5
Durchschnittliche Bilanzsumme 1.401,2 1.386,4 1.398,9
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
EBIT (Betriebsergebnis) 104,1 148,6 113,8
/ Durchschnittliche Bilanzsumme 1.401,2 1.386,4 1.398,9
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 7,4 % 10,7 % 8,1 %

Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

Nettofinanzverschuldung 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Anleihen 0,0 0,0 120,0
+ Verbindlichkeiten aus
Schuldscheindarlehen
168,0 197,0 197,0
+ Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
175,5 8,9 19,5
+ Sonstige zinstragende
Verbindlichkeiten
28,4 33,2 24,9
+ Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
(verzinsliche Darlehen)
52,0 52,0 52,0
- Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
–11,0 –29,8 –281,6
Nettofinanzverschuldung 412,8 261,3 131,8
/ EBITDA 170,1 209,9 172,6
Nettofinanzverschuldung /
EBITDA
2,4 1,2 0,8
Nettofinanzverschuldung 412,8 261,3 131,8
/ bereinigtes Eigenkapital 798,0 779,6 741,0
Net Gearing in % am
Bilanzstichtag
51,7 % 33,5 % 17,8 %
Nettoverschuldung 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Nettofinanzverschuldung 412,8 261,3 131,8
+ Rückstellungen für Abfertigungen 57,5 58,4 61,4
+ Rückstellungen für Pensionen 24,8 26,1 27,6
Nettoverschuldung am
Bilanzstichtag
495,1 345,7 220,8

Cashflow

Der Cashflow dient in der Lenzing AG zur Beurteilung der Finanzlage, insbesondere der Fähigkeit Zahlungsüberschüsse zu erwirtschaften und Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

Cashflow 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Ergebnis vor Steuern 172,4 187,8 164,4
+ Abschreibungen auf immaterielle
Gegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
66,7 61,9 59,4
+/- sonstige Überleitungen –46,6 –133,9 –16,4
Cashflow aus der
Geschäftstätigkeit
192,5 115,8 207,4
- CAPEX –106,6 –130,7 –64,9
- Auszahlungen für Finanzanlagen –110,1 –44,5 –5,4
+ Einzahlungen aus dem Abgang von
Anlagevermögen
4,8 39,9 43,3
Cashflow aus der
Investitionstätigkeit
–212,0 –135,3 –27,0
- Dividende –132,8 –111,5 –53,1
+ Investitionszuschüsse 0,7 1,5 1,1
+/- Einzahlungen/Auszahlungen von
verzinslichem Fremdkapital (ohne
Sozialkapital)
132,8 –122,3 –48,2
Cashflow aus der
Finanzierungstätigkeit
0,7 –232,3 –100,1
Veränderung der liquiden Mittel –18,8 –251,8 80,2
Anfangsbestand der liquiden Mittel 29,8 281,6 201,4
Endbestand der liquiden Mittel 11,0 29,8 281,6

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet.

Trading Working Capital 2018 2017 2016
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Vorräte 98,7 84,5 78,4
+ Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
85,7 83,4 40,2
+ Forderungen gegenüber
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
5,0 4,6 4,0
+ Forderungen gegenüber
verbundenen Unternehmen
(Lieferungen und Leistungen)
77,4 64,9 76,2
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
–49,1 –43,1 –42,7
- Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
(Lieferungen und Leistungen)
–13,1 –11,1 –16,4
Trading Working Capital 204,7 183,3 139,8
/ Umsatzerlöse 980,1 1.009,9 954,1
Trading Working Capital zu
Umsatzerlösen
20,9 % 18,2 % 14,7 %

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und den damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".

Das wirtschaftliche Umfeld wird durch zunehmende geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen den großen Handelsblöcken, stark beeinflusst. Für 2019 zeigten sich bereits erste Tendenzen einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Entwicklungen wie ein möglicher ungeordneter Brexit und das politisch aufgeladene Thema der Migration stellen zusätzliche Unsicherheitsfaktoren für die Wirtschaft dar.

Der weltweite Fasermarkt bleibt aufgrund der stark ansteigenden Faserkapazitäten im asiatischen Markt vor allem im Standardfaserbereich unter Druck. Die Lenzing Gruppe rechnet deshalb für das Geschäftsjahr 2019 mit einem anhaltend hohen Preisdruck bei Standardfasern. Die sCore TEN Strategie zielt darauf ab, die Auswirkungen dieser Entwicklung zu mindern.

Die Versorgung mit Zellstoff gilt für 2019 durch den kontinuierlichen Ausbau der bestehenden Zellstoffkapazitäten der Lenzing Gruppe sowie die ausreichende Verfügbarkeit am Weltmarkt als gesichert. Die Lenzing Gruppe erweitert die Zellstoffmengen an den Standorten Lenzing und Paskov und arbeitet an den technischen Planungen für den Bau einer neuen Anlage in Brasilien mit einer jährlichen Zellstoff-Kapazität von 450.000 Tonnen.

Rohstoffpreise für Chemikalien, insbesondere für Natronlauge und Kohlenstoffdisulfid, waren in den vergangenen Monaten weltweit auf hohem Niveau.

Auf der Währungsseite legte der US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent gegenüber dem Euro zu. Der Chinesische Yuan blieb weitgehend stabil. Eine Abwertung beider Währungen würde sich nachteilig auf das offene Währungsvolumen der Lenzing Gruppe auswirken. Das Liquiditätsrisiko kann für 2019 aufgrund der sehr stabilen Finanzstruktur als gering eingestuft werden.

In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie der Umwelt- und Haftungsrisiken, die jeweils ein hohes Schadenspotenzial beinhalten, gab es 2018 keine wesentlichen Schadensfälle.

Die Lenzing Gruppe erweiterte mit dem Ausbau der Lyocellkapazitäten in Heiligenkreuz ihre Produktionsmengen im Jahr 2018. Der vorübergehende Stopp des Ausbaus von Lyocellkapazitäten in Mobile erhöhte das Risikoprofil absatzseitig für die kommenden Jahre. Die Lenzing Gruppe richtet ihren Fokus nun auf den Bau einer Anlage für Lyocellfasern in Thailand.

Risikomanagement

Der Hauptzweck des Risikomanagements der Lenzing Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens durch eine richtige und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken. Der Vorstand der Lenzing Gruppe übernimmt dabei gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungsund Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.

Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Zusätzlich ist es auch Aufgabe des Risikomanagements, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei ihrer Risikomanagement-Strategie einen mehrstufigen Ansatz:

Risikoanalyse (nach COSO®1 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten durch. Die wesentlichen Risiken werden gemäß den internationalen COSO®-Standards erfasst und bewertet. Es werden nur Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und der Konzern-GuV dargestellt. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA oder auf die liquiden Mittel berücksichtigt. Die Risiken werden gegen den EBITDA-Plan simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt. Lenzing bedient sich dazu einer Simulationssoftware, die auch weitere KPIs wie den Value at Risk (Wert im Risiko), einen risikoadjustierten ROCE und eine Sensitivitätsanalyse errechnet.

1 Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission

Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisationsmatrix. Jedes Risiko ist einem Risikoverantwortlichen zugewiesen.

Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing Gruppe von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung auditiert und bestätigt.

Berichterstattung

Die Hauptrisiken werden in einem Bericht ausführlich dargestellt und mit dem Vorstand als auch dem Prüfungsausschuss besprochen.

Marktumfeldrisiken

Marktrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei Fasern für Textilien und in geringerem Maße auch bei Fasern für Vliesstoffe zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und synthetischen Fasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Entwicklung der Umsätze und Verkaufsmengen von Lenzing Fasern.

Diesem Risiko wirkt die Lenzing Gruppe durch einen ständig steigenden Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio sowie einer konsequenten Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie entgegen. Ziel ist, bis 2020 den Anteil der Spezialfasern auf 50 Prozent zu erhöhen sowie die Rolle als führendes Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit im Faserbereich weiter auszubauen. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Die Lenzing Gruppe setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation. Ein neues Innovationszentrum wurde im Berichtsjahr in Indonesien eröffnet.

Absatzrisiko

Die Lenzing Gruppe erzielt etwa die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei dieser Kundengruppe oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen das Unternehmen durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Die Lenzing Gruppe ist dem Risiko ausgesetzt, ihre Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn die Lenzing Gruppe nicht in der Lage wäre, ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen zurückbliebe. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produktinnovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als holzbasierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.

Gesetze und Verordnungen

Die Lenzing Gruppe ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Die Lenzing Gruppe verfügt mit "Legal Management, Intellectual Property und Compliance" über einen eigenen Unternehmensbereich der entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.

Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Gesellschaft und Ökosysteme ist es möglich, dass Regierungen oder andere Stakeholder mit einer Verschärfung der Gesetze reagieren. Dies könnte zum Beispiel durch höhere CO2- Zertifikatspreise oder neue Steuern auf CO2-Emissionen umgesetzt werden. Eine lediglich regionale Implementierung solcher Maßnahmen könnte den gesellschaftlichen Erfolg der Lenzing Gruppe negativ beeinflussen.

Markenrisiken

Es besteht das Risiko von fehlendem oder unvollständigem Schutz von geistigem Eigentum und Marken für Produkte von Lenzing. Die Lenzing Gruppe steuert diese Risiken mittels eigener Abteilungen für den Schutz von Marken und geistigem Eigentum. Darüber hinaus wird diesem Risiko mit einer neuen Markenstrategie und integrierten Prozessen Rechnung getragen.

Klimawandel und Verschmutzung der Meere

In der Bevölkerung wie in der gesamten Faserbranche wächst das Bewusstsein für Probleme durch den Klimawandel wie dem steigenden Meeresspiegel sowie der zunehmenden Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen. Ein ebenso zunehmendes globales Risiko stellt die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll und Mikroplastik dar.

Die Lenzing Gruppe hat die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft und die Ökosysteme erkannt und bietet mit ihren innnovativen und biologisch abbaubaren Produkten eine nachhaltige Alternative. Lenzing arbeitet ständig an der Festlegung klarer Nachhaltigkeitsziele und sucht kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Erhöhung ihrer Energieeffizienz sowie nach Gelegenheiten zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen oder solchen mit geringeren CO2-Emissionen.

Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung von Cellulosefasern muss die Lenzing Gruppe große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zukaufen. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, EcoVadis-basierte Nachhaltigkeitsbewertungen, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Alle Zulieferer sind außerdem verpflichtet, den Globalen Lieferanten-Verhaltenskodex von Lenzing einzuhalten. Dennoch besteht das Risiko von Verstößen mit negativen Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe und ihre Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette. Lieferkettenrisiken können sich auch aus Störungen ergeben, die durch Naturereignisse ausgelöst werden.

Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern langfristige Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus kann für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können.

Teil der sCore TEN Strategie ist, eine verstärkte Rückwärtsintegration durch den Ausbau der konzerneigenen Zellstoffproduktion zu erzielen.

Betriebliche Risiken, Umweltrisiken und Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel

Zur Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Lenzing arbeitet beständig daran, Sicherheit und Umweltstandards durch freiwillige Referenzen, wie das EU Ecolabel, zu erhöhen. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebstätten, welche zusätzlich zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.

Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten beeinflusst den geschäftlichen Erfolg und die Ziele der Lenzing Gruppe.

Produkthaftungsrisiko

Die Lenzing Gruppe vertreibt ihre Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden oder entlang der Lieferkette kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Zudem kann die Produktsicherheit durch Verschmutzung gefährdet sein, die zu Problemen in der Wertschöpfungskette wie mögliche gesundheitliche Folgen für Beschäftigte oder Kunden führen kann. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden und speziell in den USA als sehr hoch eingeschätzt werden. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen im Produktionsprozess sowie regelmäßige Qualitätskontrollen sind implementiert. Drittschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, werden in einem globalen Haftpflichtprogramm versichert.

Finanzrisiken

Für eine deaillierte Risikobeschreibung der Finanzrisiken wird auf den Konzernanhang, Note 34 bis 37, verwiesen.

Steuerrisiko

Die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Die ständige Verschärfung internationaler Verhaltensrichtlinien und Gesetze erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen und die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg durch Compliance-Verstöße erheblich gefährden. Lenzing begegnet diesem Risiko unter anderem mit dem Aufbau einer überarbeiteten konzernweiten Compliance-Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Directive" sowie einer "Antitrust Directive". Für weitere Informationen zum Thema Compliance siehe "Corporate Governance Bericht".

Personelle Risiken

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter/innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter/innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Die Lenzing Gruppe hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

Mitarbeiter/innen der Lenzing Gruppe sowie Arbeiter und Angestellte von Fremdfirmen sind in den Produktionsstätten einem Verletzungsrisiko ausgesetzt. Das Lenzing Programm "Heartbeat for Health & Safety" berücksichtigt dieses Risiko und enthält einen strategischen Ansatz für Gefahrenminderung, Vorsichtsmaßnahmen und ausgiebige Schulungen. Für mehr Informationen siehe Kapitel "Sicherheit, Gesundheit und Umwelt".

Risiken im Zusammenhang mit Großprojekten

Die Lenzing Gruppe erweitert laufend ihre Kapazitäten in zahlreichen Projekten. Unter anderem kann hier die Planung eines neuen Zellstoffwerkes in Brasilien als auch eines neuen Lyocellwerkes in Thailand erwähnt werden. Derartige Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- und Zeitüberschreitung in sich. Lenzing wirkt diesen Risiken mit einer konsequenten Planung, konsequentem Projektmanagement und laufenden Kostenkontrollen entgegen. Im Berichtsjahr wurde das Ausbauprojekt in Mobile aufgrund der steigenden Wahrscheinlichkeit höherer Handelszölle sowie einer möglichen Überschreitung der Baukosten wegen des boomenden US-Arbeitsmarktes vorübergehend gestoppt. Der Fokus hinsichtlich Erweiterung der Lyocellkapazitäten wurde nun auf das bereits angeführte Projekt in Thailand gerichtet.

Risiken aus externer Sicht und sonstiger Stakeholder

Als globales Unternehmen ist sich die Lenzing Gruppe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die im Risikobericht erwähnten Risiken beziehen sich hauptsächlich auf die Wirkung gegenüber den Vermögenswerten und Ergebnissen der Lenzing Gruppe. Als einer der Nachhaltigkeitsführer der Branche strebt die Lenzing Gruppe ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie an. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen insbesondere auch in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Betriebstätigkeit auf Anrainer der Produktionsstandorte sowie gegenüber der gesamten Gesellschaft. Aktive Stakeholder-Arbeit zur Minimierung der Risiken (Partnerschaft für systemischen Wandel) und zur Schaffung von Zusatznutzen für Mensch und Umwelt sind klare Ziele der Innovations- und Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe. Als Beispiele können hier gemeinsame Aktivitäten mit NGOs wie Canopy genannt werden. Gemeinsam mit ihren Partnern arbeitet die Lenzing Gruppe daran, die Risiken für Stakeholder zu verstehen und Lösungen zur Minimierung der Risiken zu finden. Dies erfolgt durch offene Kommunikation und Transparenz genauso wie durch die ständige Verbesserung der Technologien und nachhaltigen Praktiken.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

Finanzberichterstattung

Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern ist zentral der Bereich "Global Accounting & Tax Management" zuständig.

Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von "Global Accounting & Tax Management" unterstützt und überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates ist in das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem eingebunden. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichtes.

Der Bereich "Global Treasury", und insbesondere der Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffes auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor.

Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung "Internal Audit".

Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird von der Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Die Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt mit dem Vorstand gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung untersteht direkt dem Vorstandsvorsitzenden der Lenzing Gruppe. Im CMS werden Compliance-relevante Risiken evaluiert, Normabweichungen analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verminderung getroffen. Des Weiteren erstellt die Abteilung Compliance-relevante Richtlinien und schult Mitarbeiter/innen weltweit. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.

Die Lenzing Gruppe folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Die Abteilung "Internal Audit" ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Finanzvorstand. Sie überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich "Internal Audit" an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Gesamtvorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des internen Kontrollsystems.

Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Die Abteilung "Risikomanagement" bildet die Risken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risken des Risikoberichtes sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist Mehrheitsaktionär mit einem Anteil der Stimmrechte von 50 Prozent plus zwei Aktien. Die Oberbank hält 3,8 Prozent der Aktien. Der Streubesitz (Free Float) liegt bei 46,2 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an gemäß §65 Abs. 1 Z 8 und Abs. 1a und 1b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogrammes der Lenzing Aktie liegen.

Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen sollen ganz oder in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden können.

Weiters wurde der Vorstand der Gesellschaft für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.

Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).

Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt, (ii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (iii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 13.274.999 Aktien der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben. Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen, wobei der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Aktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln sind. Diese Ermächtigung gilt bis zum 12. April 2023.

Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).

Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt oder (ii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben.

Der Vorstand wurde darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht auf Wandelschuldverschreibungen ganz oder teilweise auszuschließen, sofern der Vorstand nach pflichtgemäßer Prüfung zu der Auffassung gelangt, dass der Ausgabebetrag der Wandelschuldverschreibungen zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages ihren nach anerkannten, insbesondere finanzmathematischen Methoden ermittelten hypothetischen Marktwert nicht unterschreitet und der Wandlungspreis bzw. der Bezugspreis (Ausgabebetrag) der Bezugsaktien, jeweils nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Stammaktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren ermittelt wird und nicht unter dem Börsenkurs der Aktien der Gesellschaft während der letzten 20 Handelstage vor dem Tag der Ankündigung der Begebung der Wandelschuldverschreibungen liegt.

Der Vorstand hat von den bestehenden Ermächtigungen in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Ausführliche Informationen über die Hauptversammlung, Beschlussvorschläge und Abstimmungsergebnisse sind auf der Internetseite der Lenzing AG abrufbar:

https://www.lenzing.com/investoren/hauptversammlung/2018/

Die 75. Ordentliche Hauptversammlung findet am 17. April 2019 im Kulturzentrum Lenzing, 4860 Lenzing, statt.

Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB

Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Ausblick

Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2019 mit einer Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3,5 Prozent. Hauptursachen dafür sind die Zunahme an protektionistischen Tendenzen und wachsende geopolitische Spannungen. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen volatil.

Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten ist nach wie vor positiv. Die Lagermengen für Baumwolle werden nach vorläufigen Berechnungen für 2019 wiederum leicht sinken. Der Polyestermarkt erholte sich in den vergangenen Monaten vom schwächeren Wachstum zu Beginn des Berichtsjahres. Das Preisniveau für Baumwolle und Polyester wird als stabil eingeschätzt.

Die Kapazitätserweiterungen bei der Standardviscose werden auf einem ähnlichen Niveau wie im Geschäftsjahr 2018 erwartet. Dies führt trotz guter Nachfrage zu einer Zunahme des Überangebotes, wodurch sich der Druck auf die Preise weiter erhöhen wird. Für ihr Spezialfasergeschäft geht die Lenzing Gruppe von einer Fortsetzung der positiven Entwicklung aus.

Die Preise für Natronlauge in Asien haben in den vergangenen Monaten bereits deutlich nachgegeben. In Europa ist diese Entwicklung allerdings noch nicht sichtbar. In Summe erwartet Lenzing bei den Schlüsselrohstoffen keine nennenswerten, ergebnisrelevanten Veränderungen.

Trotz des deutlich angespannteren Marktumfeldes bei der Standardviscose geht die Lenzing Gruppe auf Basis aktueller Währungsverhältnisse davon aus, das das Ergebnis für 2019 in etwa auf dem Niveau von 2018 liegen wird.

Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts dieser Entwicklungen in der gewählten Unternehmensstrategie sCore TEN bestätigt. Lenzing ist in diesem Marktumfeld sehr gut positioniert und wird die Umsetzung der Strategie mit dem fokussierten Wachstum im Bereich der Spezialfasern weiterhin konsequent vorantreiben.

Lenzing, am 5. März 2019 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer

Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe

Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EUR Mio. 2018 2017 2016 2015 2014
Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA)
382,0 502,5 428,3 290,1 240,3
/ Umsatzerlöse 2.176,0 2.259,4 2.134,1 1.976,8 1.864,2
EBITDA-Marge 17,6 % 22,2 % 20,1 % 14,7 % 12,9 %
EUR Mio. 2018 2017 2016 2015 2014
Betriebsergebnis (EBIT) 237,6 371,0 296,3 151,1 21,9
/ Umsatzerlöse 2.176,0 2.259,4 2.134,1 1.976,8 1.864,2
EBIT-Marge 10,9 % 16,4 % 13,9 % 7,6 % 1,2 %

EBT

Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Brutto-Cashflow

Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Free Cashflow

Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.

EUR Mio. 2018 2017 2016 2015 2014
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 280,0 271,1 473,4 215,6 218,8
- Cashflow aus der
Investitionstätigkeit
–261,8 –218,6 –103,6 –56,5 –102,8
Netto-Zufluss aus der
Veräußerung und dem
-
Abgang von Tochterunter
nehmen und sonstigen
Unternehmenseinheiten
–0,1 –3,1 –1,4 –13,4 0,0
Erwerb von finanziellen
Vermögenswerten und
+
Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert
werden
8,0 6,5 3,5 4,9 2,3
Erlöse aus der Veräußerung/
-
Tilgung von finanziellen
Vermögenswerten
–2,6 –23,4 –5,6 –5,6 –3,5
Free Cashflow 23,5 32,6 366,3 145,0 114,8

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Liquiditätsbestand

Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 2015 2014
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
243,9 306,5 559,6 347,3 271,8
Liquide Wechsel (in den
+
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen)
10,5 9,4 10,8 8,1 8,5
Liquiditätsbestand 254,4 315,8 570,4 355,3 280,3

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 2015 2014
Vorräte 396,5 340,1 329,4 338,5 344,1
+ Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
299,6 292,8 277,4 258,9 232,8
- Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
–251,7 –218,4 –227,2 –150,0 –181,1
Trading Working Capital 444,4 414,4 379,6 447,4 395,7
EUR Mio. 2018 2017 2016 2015 2014
Zuletzt im Ist verfügbare Quartals
Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils
4. Quartal)
539,8 532,8 555,7 518,0 506,5
x 4 (= annualisierte Konzern
Umsatzerlöse)
2.159,1 2.131,1 2.222,9 2.071,8 2.026,0
Trading Working Capital zu
annualisierten Konzern
Umsatzerlösen
20,6 % 19,4 % 17,1 % 21,6 % 19,5 %

Bereinigtes Eigenkapital und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 20151 20141
Eigenkapital 1.533,9 1.507,9 1.368,5 1.198,9 1.034,5
+ Langfristige Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln
16,9 18,3 17,0 17,8 22,0
+ Kurzfristige Zuschüsse aus
öffentlichen Mitteln
8,4 7,9 11,9 8,0 4,6
- Anteilige latente Steuern auf
Zuschüsse aus öffentlichen
Mitteln
–6,3 –6,4 –7,0 –6,1 –6,1
Bereinigtes Eigenkapital 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9
/ Bilanzsumme 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2
Bereinigte Eigenkapitalquote 59,0% 61,2% 53,0% 50,6% 44,7%

Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBIT-DA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 2015 2014
Kurzfristige
Finanzverbindlichkeiten
166,2 127,3 249,2 172,3 192,7
+ Langfristige
Finanzverbindlichkeiten
307,6 255,3 328,3 510,9 537,0
- Liquiditätsbestand –254,4 –315,8 –570,4 –355,3 –280,3
Nettofinanzverschuldung 219,4 66,8 7,2 327,9 449,5
/ Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA)
382,0 502,5 428,3 290,1 240,3
Nettofinanzverschuldung /
EBITDA
0,6 0,1 0,0 1,1 1,9
EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 20151 20141
Nettofinanzverschuldung 219,4 66,8 7,2 327,9 449,5
/ Bereinigtes Eigenkapital 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9
Net Gearing 14,1 % 4,4 % 0,5 % 26,9 % 42,6 %

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 2015 2014
Nettofinanzverschuldung 219,4 66,8 7,2 327,9 449,5
Rückstellungen für
+
Abfertigungen und
Pensionen
103,4 105,4 108,6 96,5 102,9
Nettoverschuldung 322,8 172,2 115,8 424,5 552,5

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE)

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.

EUR Mio. 2018 2017 2016 20151 20141
Betriebsergebnis (EBIT) 237,6 371,0 296,3 151,1 21,9
Anteiliger laufender
-
Ertragsteueraufwand
(auf das EBIT)
–57,8 –79,2 –64,1 –23,8 –23,4
Betriebsergebnis (EBIT)
abzüglich anteiligem laufendem
Ertragsteueraufwand (NOPAT)
179,8 291,8 232,2 127,4 –1,5
/ Durchschnittliches Capital
Employed
1.750,3 1.571,8 1.541,0 1.578,7 1.596,1
ROCE (Ergebnis auf das
eingesetzte Kapital)
10,3 % 18,6 % 15,1 % 8,1 % –0,1 %
Anteiliger laufender
Ertragsteueraufwand (auf das EBIT)
–57,8 –79,2 –64,1 –23,8 –23,4
Anteiliger sonstiger laufender
Steueraufwand
3,5 2,5 3,0 3,4 2,7
Laufender Ertragsteueraufwand –54,3 –76,7 –61,1 –20,3 –20,7
EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 20151 20141
Bilanzsumme 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2
- Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
–251,7 –218,4 –227,2 –150,0 –181,1
- Langfristige kündbare nicht
beherrschende Anteile
0,0 –18,0 –13,0 –8,3 –7,6
- Langfristige sonstige
Verbindlichkeiten
–4,2 –3,8 –3,7 –3,1 –7,6
- Kurzfristige sonstige
Verbindlichkeiten
–46,9 –38,5 –92,5 –85,3 –90,5
- Verbindlichkeiten für
laufende Steuern
–10,4 –21,6 –25,7 –10,6 –25,2
- Steuerabgrenzung (passive
latente Steuern)
–50,4 –52,7 –52,9 –52,9 –44,8
Anteilige latente Steuern auf
-
Zuschüsse aus öffentlichen
Mitteln
–6,3 –6,4 –7,0 –6,1 –6,1
- Kurzfristige Rückstellungen –107,9 –95,7 –97,2 –69,9 –81,4
- Langfristige Rückstellungen –126,5 –131,7 –138,1 –122,7 –130,0
+ Rückstellungen für
Abfertigungen und Pensionen
103,4 105,4 108,6 96,5 102,9
- Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
–243,9 –306,5 –559,6 –347,3 –271,8
Beteiligungen, die nach der
-
Equity-Methode bilanziert
werden
–13,4 –8,4 –12,7 –25,6 –38,0
- Finanzanlagen –36,7 –36,4 –25,1 –22,8 –23,2
Stand 31.12. 1.836,3 1.664,4 1.479,2 1.602,7 1.554,7
Stand 01.01. 1.664,4 1.479,2 1.602,7 1.554,7 1.637,5
Durchschnittliches Capital
Employed
1.750,3 1.571,8 1.541,0 1.578,7 1.596,1

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 20151 20141
Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9
Bereinigtes Eigenkapital 01.01. 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6
Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
1.540,3 1.459,1 1.304,5 1.136,8 1.082,3

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. 2018 2017 2016 20151 20141
Ergebnis vor Steuern (EBT) 199,1 357,4 294,6 147,4 12,0
/ Durchschnittliches
bereinigtes Eigenkapital
1.540,3 1.459,1 1.304,5 1.136,8 1.082,3
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 12,9 % 24,5 % 22,6 % 13,0 % 1,1 %

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. per 31.12. 2018 2017 2016 20151 20141
Bilanzsumme 31.12. 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2
Bilanzsumme 01.01. 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9
Durchschnittliche Bilanzsumme 2.564,1 2.561,3 2.518,0 2.384,9 2.399,5

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. 2018 2017 2016 20151 20141
Betriebsergebnis (EBIT) 237,6 371,0 296,3 151,1 21,9
/ Durchschnittliche
Bilanzsumme
2.564,1 2.561,3 2.518,0 2.384,9 2.399,5
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 9,3 % 14,5 % 11,8 % 6,3 % 0,9 %

abschluss 2018 Jahres-

Jahresabschluss 2018 162
Bilanz zum 31. Dezember 2018 164
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2018 166
Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2018 169
Allgemeine Angaben 169
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 169
Erläuterungen zur Bilanz 172
Aktiva 172
Passiva 174
Haftungsverhältnisse 177
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 179
Sonstige Angaben 181
Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen
und außerbilanziellen Geschäften
181
Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten 182
Organe und Arbeitnehmer/innen 183
Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes
und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG
183
Honorare des Abschlussprüfers 184
Angaben zur Gruppenbesteuerung 185
Direkte Beteiligungen zum 31.12.2018 186
Direkte Beteiligungen zum 31.12.2017 187
Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2018 187
Organe der Gesellschaft 188
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 189
Entwicklung des Anlagevermögens 190
Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand 192
Bestätigungsvermerk 193
Erklärung des Vorstandes 196

Bilanz

zum 31. Dezember 2018

Aktiva 31.12.2018 31.12.2017
A. Anlagevermögen EUR
EUR
TEUR
TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Rechte 4.548.603,59 3.817,8
2. Firmenwert 405.432,64 448,8
4.954.036,23 4.266,6
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
141.714.914,69 138.887,3
2. Technische Anlagen und Maschinen 402.866.235,98 357.446,9
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 20.937.259,32 19.789,6
4. Anlagen in Bau 73.238.228,03 73.090,7
5. Geleistete Anzahlungen 5.909.732,35 9.638,1
644.666.370,37 598.852,7
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 335.753.184,94 281.995,8
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 95.646.790,21 46.239,1
3. Beteiligungen 11.868.020,92 5.593,9
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 17.628.937,42 18.099,1
5. Sonstige Ausleihungen 10.550.386,60 16.457,4
471.447.320,09 368.385,4
1.121.067.726,69 971.504,7
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 49.808.592,02 41.502,9
2. Unfertige Erzeugnisse 716.783,95 595,9
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 48.044.595,62 42.136,4
4. Noch nicht abrechenbare Leistungen 61.954,27 166,6
5. Geleistete Anzahlungen 115.847,95 82,3
98.747.773,81 84.484,2
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 85.683.773,92 83.445,1
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0,0
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 90.702.423,80 74.031,6
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0,0
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
4.995.114,21 4.586,0
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0,0
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 45.501.309,58 56.040,7
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 39.812,03 5,0
39.812,03
226.882.621,51
5,0
218.103,4
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 11.037.631,74 29.824,6
336.668.027,06 332.412,2
C. Rechnungsabgrenzungsposten 4.077.845,52 3.575,5
D. Aktive latente Steuern 16.995.150,02 16.107,7
1.478.808.749,29 1.323.600,1
Passiva 31.12.2018 31.12.2017
A. Eigenkapital EUR
EUR
TEUR
TEUR
I. Eingefordertes, einbezahltes und gezeichnetes Grundkapital 27.574.071,43 27.574,1
II. Kapitalrücklagen
1. Gebundene 138.642.770,74 138.642,8
2. Nicht gebundene 7.000,00 7,0
III. Gewinnrücklagen
1. Freie Rücklagen 488.248.703,68 470.808,7
IV. Bilanzgewinn, davon Gewinnvortrag EUR 0,00 132.750.000,00 132.750,0
(31.12.2017: TEUR 0,0)
787.222.545,85 769.782,6
B. Zuschüsse der öffentlichen Hand 14.319.275,45 13.140,5
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 57.508.329,03 58.384,2
2. Rückstellungen für Pensionen 24.786.102,01 26.078,0
3. Steuerrückstellungen 2.016.068,98 2.018,8
4. Sonstige Rückstellungen 87.623.412,56 85.109,3
171.933.912,58 171.590,2
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 168.000.000,00 197.000,0
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 34.000.000,00 29.000,0
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 134.000.000,00 168.000,0
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 175.474.834,61 8.916,7
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 79.483.234,65 2.863,1
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 95.991.599,96 6.053,7
3. Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 28.394.719,70 33.187,6
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 6.732.751,00 5.995,2
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 21.661.968,70 27.192,4
4. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 834.482,40 1.478,3
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 834.482,40 1.478,3
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 49.087.856,68 43.123,0
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 49.087.856,68 43.123,0
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 66.924.268,73 68.262,4
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 14.078.728,41 16.228,0
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 52.845.540,32 52.034,4
7. Sonstige Verbindlichkeiten 16.399.190,30 16.859,5
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 13.442.567,30 14.019,7
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 2.956.623,00 2.839,8
davon aus Steuern EUR 415.439,00 (31.12.2017: TEUR 475,7)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
EUR 4.559.185,30 (31.12.2017: TEUR 4.712,8)
505.115.352,42 368.827,6
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 197.659.620,44 112.707,4
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 307.455.731,98 256.120,2
E. Rechnungsabgrenzungsposten 217.662,99 259,2
1.478.808.749,29 1.323.600,1

Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018

2018 2017
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 980.146.267,09 1.009.859,8
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 6.029.054,87 6.990,2
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 17.992.854,22 15.688,9
4. Sonstige betriebliche Erträge:
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen
mit Ausnahme der Finanzanlagen
28.018,30 5,7
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 888.048,64 4.404,5
c) Übrige 15.675.552,10 8.674,4
16.591.619,04 13.084,5
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand –385.978.360,57 –401.027,8
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen –61.454.148,91 –57.789,7
–447.432.509,48 –458.817,5
6. Personalaufwand:
a) Löhne –80.327.023,48 –77.538,7
b) Gehälter –104.936.449,22 –98.114,4
c) soziale Aufwendungen –58.520.469,79 –48.601,8
aa) davon Aufwendungen für Altersversorgung EUR –2.330.392,42 (2017: TEUR -1.948,0)
bb) davon Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen EUR –6.147.247,88 (2017: TEUR -1.750,4)
cc) davon Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben
und Pflichtbeiträge EUR –46.910.092,18 (2017: TEUR -42.362,9)
–243.783.942,49 –224.254,9
7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
a) Planmäßige Abschreibungen –66.680.453,08 –61.866,7
b) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand 737.875,57 648,6
–65.942.577,51 –61.218,1
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen –494.447,04 –310,4
b) Übrige –158.983.494,51 –152.390,1
–159.477.941,55 –152.700,4
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 104.122.824,19 148.632,6
2018 2017
EUR TEUR
9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) 104.122.824,19 148.632,6
10. Erträge aus Beteiligungen 75.535.385,80 42.789,6
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 75.495.000,00 (2017: TEUR 37.749,3)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2.003.957,76 1.271,6
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.578.823,07 (2017: TEUR 617,5)
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.148.478,43 962,6
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 862.061,64 (2017: TEUR 825,5)
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 2.018.935,89 4.564,2
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.998.815,29 (2017: TEUR 1.516,0)
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen –6.549.309,79 –1.249,5
a) davon Abschreibungen EUR –6.549.309,79 (2017: TEUR -391,9)
b) davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (2017: TEUR -833,5)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –5.849.096,95 –9.131,2
davon betreffend verbundene Unternehmen EUR –764.135,10 (2017: TEUR -773,7)
16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 68.308.351,14 39.207,2
17. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Ziffer 9 und Ziffer 16) 172.431.175,33 187.839,8
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –22.241.210,21 –35.875,2
a) davon laufende Steuern EUR –23.128.622,62 (2017: TEUR -34.124,7)
b) davon latente Steuern EUR 887.412,41 (2017: TEUR -1.750,5)
19. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss 150.189.965,12 151.964,7
20. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) –17.439.965,12 –19.214,7
21. Bilanzgewinn 132.750.000,00 132.750,0

Anhang zum Jahresabschluss

für das Geschäftsjahr 2018

Allgemeine Angaben

Der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) hat den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung aufgestellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2018.

Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstoffwerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.

Die Form der Darstellung wurde bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses im Vergleich zum Vorjahr beibehalten.

Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt, am Sitz der Gesellschaft in Lenzing erhältlich und auf der Homepage http://www.lenzing.com abrufbar. Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2018 ist die B&C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 50 Prozent plus zwei Aktien (31. Dezember 2017: 50 Prozent plus zwei Aktien) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre konsolidierten Unternehmen einbezogen sind, wird von der B&C Holding Österreich GmbH, Wien aufgestellt und beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Holding Österreich GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Allgemeine Grundlagen

Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt.

Das Unternehmen hat dem Vorsichtsgrundsatz Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt.

Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, werden diese bei Schätzungen berücksichtigt.

Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Geschäftsjahr 2018 beibehalten.

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände werden als Aufwand erfasst.

Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten, angemessene Teile der Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Vom Wahlrecht der Aktivierung von Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht.

Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:

Nutzungsdauer in Jahren von bis
Immaterielle Vermögensgegenstände
a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte 5 20
b) Software 4 4
c) Firmenwert 15 15
Sachanlagen
a) Gebäude
Wohngebäude 50 50
Geschäfts- und Fabriksgebäude 25 50
b) Technische Anlagen und Maschinen 10 25
c) Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
4 20

Außerplanmäßige Abschreibungen auf einen zum Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Zeitwert erfolgen, wenn die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.

Für Firmenwerte, die vor dem 1. Jänner 2016 zugegangen sind, wurde die bisherige Nutzungsdauer von 15 Jahren beibehalten. Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen wird grundsätzlich das Discounted Cash-Flow-Verfahren gemäß dem Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS/BW 1 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder herangezogen. Der beizulegende Wert bzw. der Unternehmenswert wird aus den mit den gewichteten Kapitalkosten diskontierten geschätzten künftigen Cashflows abgeleitet.

Die Cashflows werden aus den Planungen bzw. Prognosen abgeleitet und beruhen auf zukunftsbezogenen Annahmen, im Unternehmensbereich Fasern insbesondere auf Preis- und Mengenentwicklungen beim Absatz, den Produktionsmengen sowie den dazu notwendigen Kosten speziell für Rohstoffe, Energie, Personal und Steuern. Diese Daten basieren insbesondere auf internen Annahmen unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung sowie auf externen Marktannahmen aus Marktstudien oder Konjunkturaussichten. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Planjahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet.

Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model ermittelter Mischsatz aus der Fremdkapitalverzinsung und der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen Beteiligungen wider.

Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nachhaltig weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt. Beim Firmenwert unterbleibt gemäß § 208 Abs. 2 UGB die Zuschreibung.

Umlaufvermögen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag bewertet.

Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös – abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten – angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100 Prozent wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Pauschale Wertberichtigungen werden nicht gebildet.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die Abschreibung nachhaltig weggefallen sind.

Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.

Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der AF-RAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2-Emissionszertifikaten gemäß UGB" vom Dezember 2015 dargestellt. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und dem Vorjahr nicht verbrauchten Emissionszertifikate von insgesamt 909.963 Stück (31. Dezember 2017: 906.080 Stück) hatten zum 31. Dezember 2018 einen Marktwert von TEUR 6.192,6 (31. Dezember 2017: TEUR 5.033,7).

Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.

Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs. 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung auf Basis des aktuellen Körperschaftsteuersatzes von 25 Prozent gebildet. Dabei werden mangels steuerlicher Verlustvorträge keine latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme "Rückstellungen für Pensions-, Abfertigungs-, Jubiläumsgeld- und vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuches" nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie dieser in der EU anzuwenden ist, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze im Periodenaufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar.

Änderungen der oben genannten Personalrückstellungen, darunter auch die Aufwendungen aus der Aufzinsung dieser Rückstellungen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen. Übersteigen in einem Geschäftsjahr die Verminderungen insgesamt die Zuweisungen an die jeweiligen Personalrückstellungen, wird der positive Saldo im Posten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen ausgewiesen. Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen werden im Personalaufwand erfasst.

In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung erforderlich sind. Bei der Bewertung werden Rückgriffsansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt. Langfristige Rückstellungen werden mit einem marktüblichen und laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.

Fremdwährungsumrechnung

Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.

Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Fremdwährungskurse

Forderungen 31.12.2018 31.12.2017
Stichtagskurs EUR/USD 1,1454 1,1993
Durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/USD 1,1493 1,1326
Stichtagskurs EUR/CNY 7,8778 7,8044
Durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/CNY 7,9590 7,9246
Verbindlichkeiten 31.12.2018 31.12.2017
Stichtagskurs EUR/USD 1,1454 1,1993

Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH betriebenen Reststoffverwertungsanlage.

In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 252,5 (31. Dezember 2017: TEUR 277,9) enthalten. Im Geschäftsjahr 2018 und 2017 gab es keine Zugänge von immateriellen Vermögensgegenständen von verbundenen Unternehmen.

Der Firmenwert wird planmäßig, nach der linearen Methode über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die gewählte Nutzungsdauer orientiert sich an der durchschnittlichen Restlaufzeit der im Zuge der Übernahme übernommenen Verpflichtungen.

Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung der Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen:

Unternehmensbereich 2018 2017
TEUR TEUR
Fasern 50.934,6 60.378,3
Zentralbereiche (Umwelt, Information &
Kommunikation, Infrastruktur etc.)
15.674,6 26.728,6
Energie 10.380,6 3.435,6
Zellstoff 34.896,2 26.799,4
Übrige 1.447,6 18.116,0
Gesamt 113.333,6 135.457,8

Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 16.392,3 (2017: TEUR 3.923,7) und einen Buchwert von TEUR 152,0 (2017: TEUR 580,1). Im Geschäftsjahr 2018 wurde eine Anlageninventur durchgeführt.

Finanzanlagen

Die Auflistung der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende dieses Anhangs angeschlossenen Beteiligungsliste entnommen werden.

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen einen Zuschuss für den Kauf des verbleibenden 30-Prozent-Anteils der indirekten Tochtergesellschafft Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. (TEUR 40.678,6), eine Kapitalerhöhung der Lenzing (Thailand) Co., Ltd. in Höhe von TEUR 8.443,3, (2017: Gründung TEUR 18.416,3) sowie eine Kapitalerhöhung bei der neu erworbenen Gesellschaft LD Celulose SA (TEUR 1.507,3). Ebenfalls enthalten ist die Zuschreibung 2018 der Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., (TEUR 1.715,0, 2017: TEUR 900,0).

Die Zugänge bei den Beteiligungen betreffen im Wesentlichen den Kauf und eine Kapitalerhöhung der LD Florestal SA (TEUR 7.020,5)

Die Ausleihungen setzen sich wie folgt zusammen:

Ausleihungen Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
mit einer
Restlaufzeit
über 1 Jahr
TEUR TEUR TEUR
Ausleihungen an verbundene
Unternehmen
95.646,8 129,1 95.517,7
Vorjahr 46.239,1 2.635,5 43.603,7
Sonstige Ausleihungen 10.550,4 190,2 10.360,1
Vorjahr 16.457,4 215,0 16.242,4
Gesamt 106.197,2 319,4 105.877,8
Vorjahr 62.696,6 2.850,5 59.846,1

In den Sonstigen Ausleihungen sind ausstehende Kaufpreisforderungen bzw. langfristige Darlehen aus der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH im Jahr 2016 gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) in Höhe von TEUR 7.643,0 (31. Dezember 2017: TEUR 13.028,0) enthalten. Sie sind bankmäßig verzinst. Die Einbringlichkeit wurde insbesondere auf Basis der wirtschaftlichen Lage beurteilt und führte im Geschäftsjahr 2018 zu einer Abschreibung in Höhe von TEUR 5.385,0 (2017: TEUR 0,0). Die Lenzing AG besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 13.198,0 (2017: TEUR 19.486,3) eingeräumt, der im Fall von vordefinierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2018 nicht ausgenützt.

Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten den Großanlegerfonds GF82 von TEUR 8.146,0 (31. Dezember 2017: TEUR 8.479,0), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Im Geschäftsjahr wurde ein Fondsergebnis aus 2017 in Höhe von TEUR 89,0 ausgeschüttet. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes und ist per Jahresende im Wesentlichen in Euro-Anleihen veranlagt.

Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen von TEUR 2.999,3 (31. Dezember 2017: TEUR 3.136,5) betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 6.483,7 (31. Dezember 2017: TEUR 6.483,7).

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz und Zellstoff für die Faserproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Fasern und Faserzellstoff.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind TEUR 59.675,4 (31. Dezember 2017: TEUR 61.542,1) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und in Höhe von TEUR 6.129,0 (31. Dezember 2017: TEUR 9.330,0) durch Garantien besichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2018 noch zum 31. Dezember 2017 vor.

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 77.438,8 (31. Dezember 2017: TEUR 64.946,0) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 153,9 (31. Dezember 2017: TEUR 155,0) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 13.109,7 (31. Dezember 2017: TEUR 8.930,5).

Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten:

Sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände
31.12.2018 31.12.2017
TEUR TEUR
Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt 31.410,0 42.444,2
Emissionszertifikate 7.417,5 6.489,5
Abgrenzung von Kostenersätzen 987,9 940,3
An- und Vorauszahlungen 381,9 649,5
Übrige 5.304,0 5.517,1
Gesamt 45.501,3 56.040,7

In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 31.777,1 (31. Dezember 2017: TEUR 41.796,8) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Aktive latente Steuern

Die latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten gebildet:

Stand der temporären Differenzen 31.12.2018 31.12.2017
TEUR TEUR
Sachanlagen und immaterielle
Vermögensgegenstände
15.325,4 15.990,9
Finanzanlagen 21.518,4 20.247,9
Unversteuerte Rücklagen und Zuschüsse der
öfffentlichen Hand
–11.713,1 –14.502,4
Rückstellungen 42.528,8 42.246,7
Verbindlichkeiten 321,1 447,9
Betrag Gesamtdifferenzen 67.980,6 64.431,0
Daraus resultierende aktive latente Steuern
per 31.12. (25%)
16.995,2 16.107,7

Im Posten Rückstellungen sind im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Pensionen und Abfertigungen) und Jubiläumsgelder sowie Unterschiede bei den Wertansätzen von langfristigen Rückstellungen einbezogen.

Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Siebentelabschreibungen (§ 12 Abs. 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 23.245,0 (31. Dezember 2017: TEUR 21.974,5) im Posten Finanzanlagen enthalten.

Die unversteuerten Rücklagen sind entsprechend RÄG 2014 in den Gewinnrücklagen enthalten (Umgliederung per 31. Dezember 2015). Temporäre Unterschiede zum steuerrechtlichen Wertansatz führen zu passiven latenten Steuern (vor Saldierung).

Entwicklung der latenten Steuern 31.12.2018 31.12.2017
TEUR TEUR
Stand am 01.01. (aktive latente Steuern) 16.107,7 17.858,2
Erfolgswirksame Veränderung 887,4 –1.750,5
Stand am 31.12. (aktive latente Steuern) 16.995,2 16.107,7

Passiva

Eigenkapital

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2018 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2017: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2017: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 12. April 2023 auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.999 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Ebenfalls mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 20. April 2016 – wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von +/-25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen. Der Vorstand wurde zudem ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigung kann ganz oder teilweise und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.

Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2018 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Die gebundenen Kapitalrücklagen dürfen nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes verwendet werden. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus zugeflossen sind.

Die freien Gewinnrücklagen können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Zuschüsse der öffentlichen Hand

Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand einschließlich der Emissionszertifikate werden als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand ersichtlich.

Die Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird offen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen entwickeln sich wie folgt:

2018
Rückstellungen für
Stand 31.12.2017 Verbrauch Auflösung Zuführung Umgliederung Stand 31.12.2018
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Drohende Verluste 12.728,8 –1.574,5 –278,4 508,3 0,0 11.384,2
Schadensfälle 6.150,0 0,0 –150,0 0,0 0,0 6.000,0
Noch nicht abgerechnete
Lieferungen/Leistungen
5.033,6 –4.964,4 –69,1 6.072,9 0,0 6.072,9
Jubiläumsgelder 12.935,9 –971,9 0,0 1.384,6 0,0 13.348,6
Sonderzahlungen 26.403,4 –26.394,1 –5,8 25.260,0 0,0 25.263,5
Resturlaube 7.758,8 –7.714,1 0,0 10.436,0 0,0 10.480,7
Sonstige Personalaufwendungen 9.250,0 –6.450,8 –104,9 7.488,9 0,0 10.183,2
Übrige 4.848,7 –3.869,3 –398,8 4.309,7 0,0 4.890,3
Gesamt 85.109,3 –51.939,1 –1.007,0 55.460,5 0,0 87.623,4
2017
Rückstellungen für
Stand 31.12.2016 Verbrauch Auflösung Zuführung Umgliederung Stand 31.12.2017
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Drohende Verluste 15.535,5 –935,5 –2.013,7 142,5 0,0 12.728,8
Schadensfälle 6.350,0 0,0 –200,0 0,0 0,0 6.150,0
Noch nicht abgerechnete
Lieferungen/Leistungen
3.379,5 –3.283,2 –96,3 5.033,6 0,0 5.033,6
Jubiläumsgelder 13.042,2 –523,9 0,0 417,6 0,0 12.935,9
Sonderzahlungen 23.104,7 –23.104,7 0,0 26.403,4 0,0 26.403,4
Resturlaube 7.058,7 –7.058,7 0,0 7.758,8 0,0 7.758,8
Sonstige Personalaufwendungen 5.914,9 –4.389,6 –130,5 5.936,3 1.919,0 9.250,0
Übrige 10.269,7 –7.684,4 –2.060,0 4.323,3 0,0 4.848,7
Gesamt 84.655,2 –46.980,0 –4.500,5 50.015,6 1.919,0 85.109,3

Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für nachteilige Verträge und Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen.

(31. Dezember 2017: TEUR 6.000,0) für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.

Die Rückstellungen für Schadensfälle betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten. Die Rechtsstreitigkeiten umfassen insbesondere die Vorsorge in Höhe von TEUR 6.000,0 Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Prüfungs- und Beratungskosten, Nachlässe und Rabatte, Provisionen sowie die verbrauchten Emissionszertifikate.

Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:

2018 Rückstellungen für Pensionen Abfertigungen Jubiläums
gelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2017 26.078,0 58.384,2 12.935,9
Periodenaufwand 967,8 3.840,4 1.384,6
Auszahlungen –2.259,7 –4.716,3 –971,9
Rückstellung zum 31.12.2018 24.786,1 57.508,3 13.348,6
Wert nach § 14 EStG 14.770,1 35.431,6 8.317,1
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 8,3 2.045,6 688,3
Zinsaufwand 375,3 906,8 200,5
Realisierung versicherungs
mathematischer Verlust (+)
/Gewinn (-)
584,1 888,1 495,9
Periodenaufwand 967,8 3.840,4 1.384,6

Annahmen zur Berechnung der erwarteten

leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2018:
Diskontierungszinssatz 1,70 % 1,70 % 1,80 %
Pensionssteigerung 0,00/2,50/
3,00 %
- -
Gehaltssteigerung 2,50 % 2,50 % 2,50 %
Pensionseintrittsalter
Frauen/Männer/Schwerarbeiter 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre
Fluktuationsabschlag - - 0,00-4,34 %
2017 Rückstellungen für Pensionen Abfertigungen Jubiläums
gelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2016 27.608,8 61.440,3 13.042,2
Periodenaufwand 706,8 176,3 417,6
Auszahlungen –2.237,5 –3.232,4 –523,9
Rückstellung zum 31.12.2017 26.078,0 58.384,2 12.935,9
Wert nach § 14 EStG 15.525,4 36.003,6 7.972,7
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 8,5 2.325,3 698,3
Zinsaufwand 371,7 910,4 191,6
Realisierung versicherungs
mathematischer Verlust (+)
/Gewinn (-)
326,6 –3.059,5 –472,2
Periodenaufwand 706,8 176,3 417,6

Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2017:

1,50 % 1,60 % 1,60 %
0,00/2,50/
3,00 %
- -
2,50 % 2,50 % 2,50 %
- 0,00-3,47 % 0,00-4,71 %
Frauen/Männer/Schwerarbeiter 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre

Für die Berechnung der Pension-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen.

Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet.

Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne werden im Geschäftsjahr 2018 die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2018 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet (31. Dezember 2017: Pagler & Pagler AVÖ 2008 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet). Der Effekt aus der Anwendung der neuen Sterbetafeln beträgt TEUR 849,2 und wird im Geschäftsjahr 2018 vollständig in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.

Die Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Fluktuationsraten. Diese werden nach Dienstjahren gestaffelt ermittelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre. Bei der Berechnung der Rückstellungen für die leistungsorientierten Abfertigungspläne werden dabei nur Austritte mit Abfertigungsanspruch berücksichtigt.

In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.

Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer".

Mitarbeiter/innen, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53 Prozent des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt. In der Lenzing AG besteht eine Umwandlungsoption für die Mitarbeiter, das Dienstjubiläum in Zeitguthaben umwandeln zu können.

Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter/innen der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH & Co KG), Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.

Verbindlichkeiten

In den Verbindlichkeiten sind folgende Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über 5 Jahren enthalten:

Verbindlichkeiten 31.12.2018 31.12.2017
TEUR TEUR
Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 13.500,0 13.500,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 16.000,0 0,0
Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 1.353,5 3.205,9
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
7.000,0 38.000,0
Gesamt 37.853,5 54.705,9

Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen stellen sich wie folgt dar:

Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen per 31.12.2018
-- ----------------------------------------------------------- --
Fälligkeit Laufzeit Volumen Verzinsung
bis Jahre TEUR
11/19 7 34.000,0 fix
5/20 5 14.500,0 fix
5/20 5 9.000,0 variabel
11/22 10 35.000,0 fix
5/22 7 20.000,0 fix
5/22 7 42.000,0 variabel
5/25 10 13.500,0 fix
168.000,0

Im Geschäftsjahr 2018 hat die Lenzing AG von den bestehenden Schuldscheinen TEUR 29.000,0 planmäßig zurückgezahlt.

Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 203.869,6 (31. Dezember 2017: TEUR 42.104,3) sind wie im Vorjahr keine durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 13.092,5 (31. Dezember 2017: TEUR 11.076,5) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 286,9 (31. Dezember 2017: TEUR 411,6) sonstige Verrechnungen sowie TEUR 1.544,8 (31. Dezember 2017: TEUR 4.774,3) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen. Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 52.000,0 (31. Dezember 2017: TEUR 52.000,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten finanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH im Geschäftsjahr 2015 und 2012 begebenen Schuldscheinen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 16.276,1 (31. Dezember 2017: TEUR 16.568,3) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 4.909,5 (31. Dezember 2017: TEUR 5.162,2) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.

Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:

Haftungsverhältnisse 31.12.2018 31.12.2017
TEUR TEUR
Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den
Wasserreinhaltungsverband Lenzing-Lenzing AG für
den Bau der zweiten und dritten Ausbaustufe der
Abwasserreinigungsanlage
286,6 286,6
Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen 84.961,2 114.017,0
Haftungsübernahmen gegenüber Dritten 11.100,0 11.100,0
Gesamt 96.347,8 125.403,6

Die Lenzing AG hat harte Patronatserklärungen, die in ihrer Höhe unbestimmt sind, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers (Grimsby) Limited sowie die Lenzing Fibers Inc. mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus abgeschlossenen Energielieferverträgen erfüllen können. Die Patronatserklärungen können von Seiten der Lenzing AG gekündigt werden.

Des Weiteren besteht eine Garantieerklärung der Lenzing AG, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, in der sie garantiert, dass die Pulp Trading GmbH ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Liefervertrag erfüllt.

Als international tätiges Unternehmen ist die Lenzing AG einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz (insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten). Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht im Lagebericht zum 31. Dezember 2018 der Lenzing AG zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind in der Lenzing AG Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Der Umsatz setzt sich wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse nach Märkten 2018 2017
TEUR TEUR
Österreich 127.981,1 152.829,6
Europa inkl. Türkei ohne Österreich 401.732,2 428.921,5
Asien 380.700,1 358.120,0
Amerika 44.882,8 44.875,0
Sonstige 24.850,2 25.113,7
Gesamt 980.146,3 1.009.859,8
Umsatzerlöse nach Bereichen 2018 2017
TEUR TEUR
Fibers 778.193,5 808.221,6
Pulp, Energy, Sonstige 201.952,8 201.638,2
Gesamt 980.146,3 1.009.859,8

Sonstige betriebliche Erträge

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:

Übrige sonstige betriebliche Erträge 2018 2017
TEUR TEUR
Forschungs-, Lehrlings- und Bildungsprämien 4.747,4 4.371,5
Beiträge des österreichischen
Forschungsförderungsfonds
4.229,5 2.038,5
Versicherungserträge 2.561,4 0,0
Auflösung von Zuschüssen (Emissionszertifikaten) 917,1 1.243,2
Übrige 3.220,2 1.021,1
Gesamt 15.675,6 8.674,3

Personalaufwand

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für 2018 2017
TEUR TEUR
Beitragsorientierte Pläne (Pensionskassenbeiträge) 1.508,9 1.386,4
Leistungsorientierte Pläne 821,6 561,6
Gesamt 2.330,4 1.948,0

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2018 2017
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 151,6 132,1
Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene –231,9 342,1
Leitende Arbeitnehmer/innen 99,7 96,4
Andere Arbeitnehmer/innen 2.311,0 1.377,4
Gesamt 2.330,4 1.948,0

Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen (exkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) in Höhe von TEUR 652,8 (2017: TEUR 634,8) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 146,2 (2017: TEUR 145,3) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen der Rückstellung für Abfertigungen) setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für 2018 2017
TEUR TEUR
Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) 4.411,9 265,0
Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen
1.735,3 1.485,4
Gesamt 6.147,2 1.750,4

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2018 2017
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 84,0 89,5
Leitende Arbeitnehmer/innen 288,0 –380,9
Andere Arbeitnehmer/innen 5.775,2 2.041,8
Gesamt 6.147,2 1.750,4

Die Aufwendungen für Jubiläumsgelder (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2018 2017
TEUR TEUR
Löhne 218,1 –34,0
Gehälter 830,2 458,6
Soziale Aufwendungen 336,2 –7,0
Gesamt 1.384,6 417,6

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 66.680,5 (2017: TEUR 61.866,7).

Die Erträge aus der Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand vermindern die Abschreibungen in Höhe von TEUR 737,9 (2017: TEUR 648,6).

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:

Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 2018 2017
TEUR TEUR
Vertriebsaufwendungen (inkl. Werbeaufwendungen) 48.384,2 48.195,6
Instandhaltungen und Fremdleistungen 31.498,3 26.636,0
Konzernleistungen 20.666,3 18.301,8
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 16.673,3 18.210,7
Reise- und Fahrtkosten 6.905,7 6.165,8
Schulung der Belegschaft 4.891,8 4.375,4
Abfallentsorgung 4.016,1 3.414,0
Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge 3.788,8 3.623,9
Versicherungsaufwendungen 3.705,7 3.945,6
Fremdwährungsdifferenzen 948,8 4.994,3
Sonstige Aufwendungen 17.504,5 14.527,0
Gesamt 158.983,5 152.390,1

In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Miet- und Leasingaufwendungen, Aufwendungen für Patente, Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial, allgemeine Verwaltungskosten, der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche sowie Wertberichtigungen enthalten.

Finanzergebnis

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen Dividenden der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 60.000,0 (2017: TEUR 37.000,0), der Lenzing Fibers Holding GmbH von TEUR 15.000,0 (2017: TEUR 0,0) und der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH in Höhe von TEUR 495,0 (2017: TEUR 375,0). Im Vorjahr waren auch im Wesentlichen Dividendenerträge der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (2017: TEUR 5.000,0) enthalten.

In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 1.578,8 (2017: TEUR 617,5) erfasst.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 862,1 (2017: TEUR 825,5) und aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 285,5 (2017: TEUR 128,1).

Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthalten im Wesentlichen Erträge aus der Zuschreibung von verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 1.715,0 (2017: TEUR 900,0) und Fremdwährungskursgewinne aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen. Im Vorjahr waren Erträge aus dem nachträglichem Veräußerungsergebnis (2017: TEUR 3.037,0) aus dem teilweisen Verkauf der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH im Jahr 2016, Erträge aus dem Verkauf der LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi (2017: TEUR 239,5), sowie Erträge aus der Aufzinsung von Ausleihungen (2017: TEUR 376,5) enthalten.

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen Abschreibungen von Ausleihungen in Höhe von TEUR 5.385,0 sowie Abschreibungen von Beteiligungen TEUR 746,4. Im Vorjahr waren im Wesentlichen Fremdwährungsverluste aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen enthalten.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2018 2017
TEUR TEUR
Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung 32.778,0 42.501,5
Steuergutschrift vom Gruppenträger –385,8 216,8
Steuerumlagen der Gruppenmitglieder –10.825,6 –8.868,6
Steuerumlagen an Gruppenmitglieder 1.377,1 103,1
Sonstige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 185,0 171,8
Gesamt 23.128,6 34.124,7

In der Position Steuergutschrift vom Gruppenträger sind auch Beträge aus Vorperioden enthalten; dies führt im Geschäftsjahr 2018 zu einem Steuerertrag in Höhe von TEUR 385,8 (2017: Steueraufwand TEUR 216,8).

Die sonstigen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Körperschaftsteuern aus Vorperioden und ausländische Quellensteuern.

Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften

Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:

Nutzungsverpflichtungen 31.12.2018 31.12.2017
TEUR TEUR
Im Folgejahr 3.259,1 3.375,0
In den folgenden fünf Jahren 6.950,9 8.100,1

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:

Bestellobligo 31.12.2018 31.12.2017
TEUR TEUR
Bestellobligo für Investitionsvorhaben 32.859,7 27.925,8
Davon gegenüber verbundenen Unternehmen 160,7 0,0

Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeiter/innen der Lenzing Fibers (Grimsby) Ltd. hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Fibers (Grimsby) Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten.

Im Übrigen gibt es rechtlich unverbindliche Erklärungen, Tochtergesellschaften mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.

Die Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2018 TEUR 1.853,8 (31. Dezember 2017: TEUR 1.687,6).

Verkauf von Forderungen / Factoring

Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2018 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 50.000,0 (31. Dezember 2017: TEUR 50.000,0). Diese sind seit dem Geschäftsjahr 2017 stillgelegt.

Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten

Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte als Sicherungsgeschäfte ein, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:

31.12.2018
Beizulegender Zeitwert2
Art der derivativen
Finanzinstrumente
Nominale1 Sicherungs
zeitraum
positiv negativ Buchwert Bilanzposten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR
Devisentermingeschäfte
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 857.000 06/2020 149,4 –2.387,8 –381,6 übrige
Rückstellungen
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 178.500 01/2020 439,5 –2.771,4 0,0 -
CZK-Verkauf/EUR-Kauf CZK 203.800 01/2020 15,3 –24,2 0,0 -
Summe 604,2 –5.183,4 –381,6
Nettoposition –4.579,2

1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen

2) beizulegender Zeitwert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG

31.12.2017
Beizulegender Zeitwert2
Art der derivativen
Finanzinstrumente
Nominale1 Sicherungs
zeitraum
positiv negativ Buchwert Bilanzposten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR
Devisentermingeschäfte
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 843.000 06/2019 471,9 –675,1 0,0 -
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 180.100 01/2019 4.598,8 0,0 0,0 -
CZK-Verkauf/EUR-Kauf CZK 189.800 01/2019 83,7 –28,9 0,0 -
Summe 5.154,4 –704,0 0,0
Nettoposition 4.450,4

1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen

2) beizulegender Zeitwert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG

Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer und ggf. statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.

Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläufigen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften (bestehende und künftige Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten) ausgleichen.

Die Lenzing AG wendet die AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom September 2017 an.

In Anwendung dieser Stellungnahme werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken gebildet.

Liegt eine derartige Sicherungsbeziehung vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft). Außerdem werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung).

Im Jahresabschluss 2018 wurde eine Rückstellung für drohende Verluste für negative Marktwerte von Derivaten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 12 Monaten in Höhe von TEUR 381,6 (31. Dezember 2017: TEUR 0,0) gebildet. Zum 31. Dezember 2018 wurde auf eine Drohverlustrückstellung aus kurzfristigen Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 4.801,8 (31. Dezember 2017: TEUR 704,0) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläufigen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.

Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.

An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.

Organe und Arbeitnehmer/innen

Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter/innen
(Köpfe)
2018 2017
Angestellte 1.187 1.070
Arbeiter/innen 1.510 1.448
Gesamt 2.697 2.518

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Laufende Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstands (aufgewendet) TEUR

Dr. Stefan Doboczky, MBA Robert van de Kerkhof, MBA Mag. Thomas Obendrauf,
MBA
Dr. Heiko Arnold1 Summe
2018 2017 2018 2017 2018 2017 2018 2017 2018 2017
Laufende
Bezüge fix
777,9 642,6 437,2 437,2 397,2 397,3 397,5 327,9 2.009,8 1.805,1
Laufende
Bezüge variabel
588,3 1.731,8 213,0 653,8 250,2 759,5 272,0 181,3 1.323,5 3.326,4
Summe 1.366,2 2.374,4 650,2 1.091,0 647,4 1.156,8 669,5 509,3 3.333,3 5.131,4

1) Mitglied des Vorstands seit 1. März 2017.

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2018 von insgesamt TEUR 3.333,3 (2017: TEUR 5.131,4) betreffen kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge fix und variabel). Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes aufwandswirksam Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 235,7 (2017: TEUR 216,4) für die betriebliche Altersversorgung sowie für die betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse gewährt. Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2018 um TEUR 1.940,5 aufwandswirksam erhöht (2017: TEUR 1.501,2).

Entsprechend der für das Geschäftsjahr 2018 gültigen Verträge ist die Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil für alle Vorstandsmitglieder die Steigerung des nach einer vereinbarten Formel zu berechnenden Unternehmenswertes des Lenzing Konzerns (unter Berücksichtigung des EBITDA und der Nettoverschuldung), jeweils über einen mehrjährigen Berechnungszeitraum. Die Bonuszahlungen setzen das Erreichen von Mindestwertsteigerungen voraus und sind nach oben hin begrenzt. Wird ein durch die Gesellschaft ausgesprochenes Verlängerungsangebot nach Ablauf der aktuellen Vertragslaufzeit nicht angenommen, wird ein grundsätzlich bestehender Bonusanspruch reduziert. Die Auszahlung erfolgt in Form einer Geldleistung und wird als andere langfristig fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft.

Im Zuge der Wiederbestellung von Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA im Dezember 2017 für die Periode von 1. Juni 2018 bis 31. Dezember 2022 ("Neuvertrag") wurde die im Vorstandsvertrag über die Periode 1. Juni 2015 bis 31. Mai 2018 ("Altvertrag") vereinbarte teilweise Auszahlung in Form von Aktien in eine vollständige Barauszahlung geändert. Im Geschäftsjahr 2017 wurde wie in den Vorjahren ein Aufwand von TEUR 742,8 für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt werden sollte, innerhalb des Personalaufwandes als anteilbasierte Vergütung nach IFRS 2 erfasst. Die Gewinnrücklagen wurden gegenläufig um den gleichen Betrag erhöht. Die Bewertung der anteilsbasierten Vergütung erfolgte unter Berücksichtigung von Abzinsungseffekten und der Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme, jedoch ohne erwartete Dividenden. Anlässlich der Änderung in eine vollständige Barauszahlung wurde die Zusage als andere langfristig fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft, es erfolgte daher eine Ausweisumgliederung von den Gewinnrücklagen in die Rückstellungen. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteils des Altvertrages erfolgt zu 50 Prozent im Jahr 2018 und zu weiteren 50 Prozent im Jahr 2019, sofern das Mandat nicht vorzeitig zurückgelegt wird.

Bei Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA ist durch die Verlängerung des Vorstandsmandates (bis 30. Juni 2022) die Nebenbedingung zur Erfüllung des Anspruches nunmehr erreicht. Daher wurde im Abschluss zum 31. Dezember 2018 erstmalig eine Rückstellung gebildet, die Auszahlung erfolgt im Jahr 2019.

Neben der Verlängerung von Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA wurde auch das Vorstandsmandat von Herrn Robert van de Kerkhof, MBA verlängert (bis 31. Dezember 2023). Im Zuge dessen wurden die Verträge aller vier Vorstände im Jänner 2019, insbesondere hinsichtlich der Regelung der variablen Vergütungsanteile, neu verfasst. Die neue Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil setzt sich aus ausgewählten Kennzahlen der Lenzing Gruppe, jeweils über einen dreijährigen Berechnungszeitraum, zusammen. Zusätzlich wird in diesen Berechnungszeiträumen die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet. Hierzu wird der sog. Total Shareholder Return – also die Aktienkursentwicklung inklusive Dividendenausschüttung – ermittelt und der Vergleichsgruppe gegenübergestellt. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteiles erfolgt künftig in Tranchen jeweils nach Ablauf des entsprechenden Berechnungszeitraumes unabhängig einer Verlängerung des Vorstandsmandates.

Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern und Rückstellungsveränderungen) betragen 2018 TEUR 906,0 (2017: TEUR 788,7).

Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):

Vergütung des Managements in
Schlüsselpositionen (aufgewendet)
TEUR
2018 2017
Vergütung des Vorstandes
Kurzfristig fällige Leistungen 3.333,3 5.131,4
Andere langfristig fällige Leistungen 1.940,5 1.501,2
Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
235,7 216,4
Anteilsbasierte Vergütungen 0,0 742,8
Vergütung des Vorstandes 5.509,4 7.591,9
Vergütung des Aufsichtsrats
Kurzfristig fällige Leistungen 906,0 788,7
Summe 6.415,4 8.380,6

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2018 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstands der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Erträgen in der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von TEUR 231,9 (2017: Aufwendungen TEUR 342,1) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2018 TEUR 6.151,6 (31. Dezember 2017: TEUR 7.132,8).

Honorare des Abschlussprüfers

Die vereinbarten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz setzten sich wie folgt zusammen:

Vereinbarte Honorare des Abschlussprüfers 2018 2017
TEUR TEUR
Prüfung des Jahresabschlusses
(inkl. Konzernabschluss) 264,5 248,0
Andere Bestätigungsleistungen 103,8 97,0
Sonstige Leistungen 0,0 0,0
Gesamt 368,3 345,0

Angaben zur Gruppenbesteuerung

Die steuerliche Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2017 neu strukturiert und der neue Gruppenträger ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien.

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 20. Juli 2017 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG.

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Jahresabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in die Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage. Bei nachträglichen Abweichungen des Steuererfordernisses werden die Steuerverrechnungen gegenüben den Gruppenmitgliedern angepasst.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die vom Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 25 Prozent des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit 6,25 Prozent) der in einem Veranlagungsjahr des Gruppenträgers mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2018 (inklusive Beträge aus Vorperioden) eine Steuergutschrift in Höhe von TEUR 385,8 (2017: Steuerlastschrift TEUR -216,8) ergebniswirksam verbucht. Im Jahr 2018 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an den Gruppenträger in Summe von TEUR 39.250,5 (2017: TEUR 50.071,9).

Zum 31. Dezember 2018 bilanziert die Lenzing AG aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Forderung in Höhe von TEUR 2.391,2 gegenüber dem Gruppenträger. Diese wird im Bilanzposten "Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen" ausgewiesen (31. Dezember 2017: Verbindlichkeit gegenüber verbundene Unternehmen TEUR 4.671,2).

Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied, eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Die Lenzing AG ist verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2018

Beteiligung Währung Nennkapital Anteil in Prozent Eigenkapital
31.12.2018
Jahres
überschuss/
fehlbetrag
2018
TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 90.085,74 387,34
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 135,94 –0,74
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 1.065,9 624,3
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 20,00 2.041,73 –37,03
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 95,00 –22.944,33,6 n.a.6
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck,
Lenzing
EUR 1.155.336 99,90 40.378,91 3.086,11
LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien BRL 6.762.346 100,00 974,74 –587,14
LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien BRL 42.939.357 50,00 13.668,54 20,44
Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand THB 1.041.000.000 100,00 27.140,34 –627,24
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China HKD 16.000.000 100,00 4.267,94 398,54
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 16.673,14 2.348,44
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 171.339,9 13.705,3
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 123,33 17,53
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 544,84 136,24
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.000 1.166.176 96,45 6.841,94 –153,54
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 5.155,75 195,65
Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur EUR 1.000.000 100,00 326,44 264,54
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 29.028,24 146,24
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.550,13,5 253,13,5
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,272 265.607,84 –7.879,84
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 128.555,7 77.011,5
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 80,2 1,0
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 17,45 –56,65

1) 2017

2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85 Prozent.

3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 5) Vorläufig

6) Wert laut Liquidationsbilanz vom 9. Dezember 2017. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2017

Beteiligung Währung Nennkapital Anteil in Prozent Eigenkapital
31.12.2017
Jahres
überschuss/
fehlbetrag
2017
TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 88.871,44 503,54
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 136,64 –16,14
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 1.101,5 737,3
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 20,00 2.078,83 194,23
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 95,00 –22.718,83,6 n.a. 6
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck,
Lenzing
EUR 1.155.336 99,90 37.333,21 5.616,41
Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand THB 721.000.000 100,00 18.292,84 –223,74
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China HKD 16.000.000 100,00 3.364,64 399,44
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 14.460,44 2.971,34
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 130.622,9 15.192,5
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 105,83 18,53
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 385,54 111,14
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.000 1.159.786 96,44 7.243,34 –163,84
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 5.056,45 344,15
Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur EUR 1.000.000 100,00 157,34 –193,24
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 28.557,14 188,14
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.404,83,5 190,63,5
PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,272 260.226,54 29.937,14
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 111.544,2 24.460,9
RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 79,2 1,1
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 2.843,7 15,9

1) 2016

2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85 Prozent.

3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 5) Vorläufig

6) Wert laut Liquidationsbilanz vom 9. Dezember 2016. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2018

EUR
Das Geschäftsjahr 2018 endet mit einem Jahresüberschuss von 150.189.965,12
nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von –17.439.965,12
und nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2017 von 0,00
verbleibt ein Bilanzgewinn von 132.750.000,00
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes
vor:
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von
EUR 5,00 je Aktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital von
EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000 Stückaktien
132.750.000,00
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 0,00

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende in der oben angegebenen Höhe. Die Dividendenauszahlung erfolgt ab 25. April 2019 bei der

UniCredit Bank Austria AG Rothschildplatz 1 1020 Wien

Die Aktien werden ab 23. April 2019 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

  • Dr. Hanno Bästlein Vorsitzender
  • Dr. Christoph Kollatz
  • Stellvertretender Vorsitzender (seit 12. April 2018)
  • Dr. Veit Sorger
  • Stellvertretender Vorsitzender ● Dr. Felix Strohbichler
  • Stellvertretender Vorsitzender (bis 12. April 2018)
  • Mag. Helmut Bernkopf
  • Dipl.-Bw. Peter Edelmann (seit 12. April 2018)
  • Dr. Felix Fremerey (seit 12. April 2018)
  • KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA
  • Mag. Patrick Prügger
  • Dr. Astrid Skala-Kuhmann
  • Dr. Josef Krenner (bis 12. April 2018)

Vom Betriebsrat delegiert

  • Johann Schernberger Vorsitzender des Konzernbetriebsrates Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • Georg Liftinger Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses
  • Helmut Kirchmair Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • Herbert Brauneis Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 12. April 2018)
  • Ing. Daniela Födinger Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

  • Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer (CEO) Vorstandsvorsitzender
  • Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer (CCO) Mitglied des Vorstandes
  • Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer (CFO) Mitglied des Vorstandes
  • Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer (CTO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. Mai 2017)

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing AG bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 5. März 2019 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Entwicklung des Anlagevermögens

für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018

Anschaffungskosten
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
Zugänge Umbuchungen Abgänge Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
01.01.2018 2018 2018 2018 31.12.2018
I. Immaterielle Vermögensgegenstände EUR EUR EUR EUR EUR
1. Rechte 61.085.126,56 2.560.482,60 0,00 –399.367,20 63.246.241,96
2. Firmenwert 650.240,60 0,00 0,00 0,00 650.240,60
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 61.735.367,16 2.560.482,60 0,00 –399.367,20 63.896.482,56
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
a) Wohngebäude
Grundwert 3.330.897,93 0,00 0,00 0,00 3.330.897,93
Gebäudewert 3.264.502,76 0,00 0,00 0,00 3.264.502,76
b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und andere
Baulichkeiten
Grundwert 1.683.122,57 0,00 0,00 0,00 1.683.122,57
Gebäudewert 259.724.483,00 5.342.753,35 4.621.813,96 –399.179,90 269.289.870,41
c) Unbebaute Grundstücke 2.631.751,85 0,00 0,00 0,00 2.631.751,85
270.634.758,11 5.342.753,35 4.621.813,96 –399.179,90 280.200.145,52
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.356.244.708,92 38.853.202,06 56.819.957,81 –9.547.589,15 1.442.370.279,64
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 76.508.082,11 7.194.478,921 1.521.706,79 –6.046.171,711 79.178.096,11
4. Anlagen in Bau 73.090.672,49 53.472.900,20 –53.325.344,66 0,00 73.238.228,03
5. Geleistete Anzahlungen 9.638.133,90 5.909.732,35 –9.638.133,90 0,00 5.909.732,35
Summe Sachanlagen 1.786.116.355,53 110.773.066,88 0,00 –15.992.940,76 1.880.896.481,65
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 306.978.793,90 52.042.390,72 0,00 0,00 359.021.184,62
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 48.047.446,29 51.971.000,00 0,00 –2.847.156,95 97.171.289,34
3. Beteiligungen 7.591.304,26 7.020.480,37 0,00 0,00 14.611.784,63
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 19.573.152,75 0,00 0,00 –137.208,08 19.435.944,67
5. Sonstige Ausleihungen 18.885.367,26 1.232.898,66 0,00 –1.737.842,64 18.380.423,28
Summe Finanzanlagen 401.076.064,46 112.266.769,75 0,00 –4.722.207,67 508.620.626,54
2.248.927.787,16 225.600.319,23 0,00 –21.114.515,63 2.453.413.590,75

1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 1.042.825,95.

Buchwert
Abschreibungen kumuliert Abschreibungen Zuschreibungen Umbuchungen Abgänge Abschreibungen
kumuliert
Buchwert Buchwert
01.01.2018 2018 2018 2018 2018 31.12.2018 31.12.2018 31.12.2017
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
57.267.321,47 1.829.576,60 0,00 0,00 –399.259,70 58.697.638,37 4.548.603,59 3.817.805,09
201.458,58 43.349,38 0,00 0,00 0,00 244.807,96 405.432,64 448.782,02
57.468.780,05 1.872.925,98 0,00 0,00 –399.259,70 58.942.446,33 4.954.036,23 4.266.587,11
0,04 0,00 0,00 0,00 0,00 0,04 3.330.897,89 3.330.897,89
1.026.273,73 61.600,49 0,00 0,00 0,00 1.087.874,22 2.176.628,54 2.238.229,03
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.683.122,57 1.683.122,57
130.721.152,16 7.044.648,04 0,00 0,00 –368.443,63 137.397.356,57 131.892.513,84 129.003.330,84
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.631.751,85 2.631.751,85
131.747.425,93 7.106.248,53 0,00 0,00 –368.443,63 138.485.230,83 141.714.914,69 138.887.332,18
998.797.772,10 50.215.574,67 0,00 0,00 –9.509.303,11 1.039.504.043,66 402.866.235,98 357.446.936,82
56.718.477,98 7.485.703,901 0,00 0,00 –5.963.345,091 58.240.836,79 20.937.259,32 19.789.604,13
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 73.238.228,03 73.090.672,49
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 5.909.732,35 9.638.133,90
1.187.263.676,01 64.807.527,10 0,00 0,00 –15.841.091,83 1.236.230.111,28 644.666.370,37 598.852.679,52
24.982.999,68 0,00 –1.715.000,00 0,00 0,00 23.267.999,68 335.753.184,94 281.995.794,22
1.808.314,43 0,00 –283.815,29 0,00 0,00 1.524.499,14 95.646.790,21 46.239.131,87
1.997.395,95 746.367,76 0,00 0,00 0,00 2.743.763,71 11.868.020,92 5.593.908,31
1.474.007,25 333.000,00 0,00 0,00 0,00 1.807.007,25 17.628.937,42 18.099.145,50
2.427.939,17 5.426.039,25 –23.941,74 0,00 0,00 7.830.036,68 10.550.386,60 16.457.428,09
32.690.656,48 6.505.407,01 –2.022.757,03 0,00 0,00 37.173.306,46 471.447.320,09 368.385.407,99
1.277.423.112,54 73.185.860,09 –2.022.757,03 0,00 –16.240.351,53 1.332.345.864,07 1.121.067.726,69 971.504.674,62

Lenzing AG

Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand

für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018

Zuschüsse der öffentlichen Hand Stand am
01.01.2018
Zugang Abgang Auflösung Umbuchung Stand am
31.12.2018
A. Investitionszuschüsse EUR EUR EUR EUR EUR EUR
I. Investitionszuschüsse der öffentlichen
Hand
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten, einschließlich der Bauten auf
fremdem Grund
1.360.827,32 0,00 0,00 –125.793,80 0,00 1.235.033,52
2. Technische Anlagen und Maschinen 6.234.506,12 719.044,35 0,00 –527.584,50 0,00 6.425.965,97
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
511.498,30 0,00 0,00 –45.809,76 0,00 465.688,54
8.106.831,74 719.044,35 0,00 –699.188,06 0,00 8.126.688,03
II. Emissionszertifikate 5.033.715,26 3.281.422,00 –1.205.463,84 –917.086,00 0,00 6.192.587,42
13.140.547,00 4.000.466,35 –1.205.463,84 –1.616.274,06 0,00 14.319.275,45

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den Jahresabschluss der

Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing,

bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018, der Gewinnund Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) sowie der Forderungen gegenüber dem Käufer der EFB einschließlich dessen Tochterunternehmen

Siehe Anhang "Erläuterungen zur Bilanz" und "Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung"

Das Risiko für den Abschluss

Auf Grund eines Brandes im Geschäftsjahr 2018 in einem Werk der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH Gruppe ("EFB") hat die Lenzing Aktiengesellschaft die Beteiligung an der EFB sowie die Forderungen gegenüber dem Käufer der EFB einschließlich dessen Tochtergesellschaften auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Infolgedessen wurden in den Ausleihungen ausgewiesene langfristige Darlehen sowie die ausstehende Kaufpreisforderung um MEUR 5,4 wertberichtigt.

Die Bewertung von Beteiligungen erfordert Annahmen und Schätzungen, wie insbesondere die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes von Ausleihungen erfordert zudem Einschätzungen von Ausfallswahrscheinlichkeiten und Rückzahlungen. Die den Bewertungsmodellen zugrundeliegenden Annahmen sind in hohem Maß von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter abhängig.

Für den Jahresabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf die Bewertungsergebnisse und damit den Wertansatz von Beteiligungen und Ausleihungen in der Bilanz und das Finanzergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung haben können.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Zur Beurteilung der Angemessenheit der dem Beteiligungsbewertungsmodell zugrunde gelegten Planungsdaten haben wir diese anhand der aus den im Rahmen der Gesellschaftersitzungen der Beteiligungsgesellschaft zur Verfügung gestellten Unterlagen und den Gesprächen mit dem Management der Lenzing Aktiengesellschaft gewonnenen Informationen gewürdigt. Zudem haben wir die Planungsdaten mit den historischen Planungsdaten der Beteiligungsgesellschaft abgeglichen und erhoben wie die historischen Erfahrungen die Planung des Managements beeinflussen und ob externe Faktoren adäquat berücksichtigt wurden. Darüber hinaus haben wir die Methodik des durchgeführten Wertminderungstests, der Annahmen zur Festlegung der Wachstumsrate sowie der Ermittlung der Diskontierungszinssätze nachvollzogen und beurteilt, ob diese den Grundsätzen der Bewertung entsprechen.

Zur Beurteilung der Angemessenheit der in den Bewertungsmodellen der Ausleihungen zugrunde gelegten Annahmen über Ausfallswahrscheinlichkeiten und Rückzahlungen haben unsere Bewertungsspezialisten diese mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas überprüft. Zusätzlich haben wir in Gesprächen mit den zuständigen leitenden Personen im Unternehmen erörtert und erhoben ob externe Faktoren und aktuelle Informationen zur wirtschaftlichen Situation der Erwerbsgesellschaft als Gruppe adäquat berücksichtigt wurden.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

● Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Fol-

gen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichtes in Überein-stimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichtes durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den diesbezüglichen Bestätigungsvermerk.

Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Jahresabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO

Wir wurden von der ordentlichen Hauptversammlung am 12. April 2018 als Abschlussprüfer gewählt und am 4. Mai 2018 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Frau Mag. Gabriele Lehner.

Linz, am 5. März 2019

KPMG Austria GmbH

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Gabriele Lehner

Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 124 (1) Z 3 Börsegesetz

Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2018 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG vermittelt.

Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.

Lenzing, am 5. März 2019 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

www.lenzing.com

Impressum

Eigentümer & Herausgeber

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com

Projektteam Lenzing AG:

Mag. Waltraud Kaserer und Mag. Daniel Winkelmeier (beide Corporate Communications & Investor Relations)

Konzeption und Projektmanagement: Mag. Peter Schiefer (PS Kommunikation) und Dr. Ute Greutter (UKcom Finance)

Grafik:

ElectricArts Werbeagentur GmbH

Textseiten 4-31, 43-123, 128-141, 144-161, 164-196: Inhouse produziert mit FIRE.sys

Fotos:

Isaiah & Taylor Photography/Stocksy United Peter Muller/Cultura/Getty Images Lauren Parker/EyeEm/Getty Images Westend61/Ghetty Images B&C Industrieholding GmbH

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausge- schlossen werden.

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