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Polytec Holding AG

Annual Report Mar 29, 2019

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Annual Report

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JAHRESFINANZBERICHT 2018

KENNZAHLEN 2018

Kennzahlen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Einheit 2018 2017 2016 2015
Umsatz EUR Mio. 636,4 676,4 650,4 626,5
davon Personenkraftwagen EUR Mio. 387,9 434,1 425,4 420,1
davon Nutzfahrzeuge EUR Mio. 174,7 165,0 147,4 148,1
davon Non-Automotive EUR Mio. 73,8 77,3 77,6 58,3
EBITDA EUR Mio. 67,1 82,3 80,1 59,7
EBITDA-Marge (EBITDA/Umsatz) % 10,5 12,2 12,3 9,5
EBIT EUR Mio. 40,1 55,1 52,4 36,6
EBIT-Marge (EBIT/Umsatz) % 6,3 8,1 8,1 5,8
Ergebnis nach Steuern EUR Mio. 30,0 39,0 37,0 24,2
Ergebnis je Aktie EUR 1,32 1,74 1,65 1,08
Kennzahlen der Konzernbilanz Einheit 2018 2017 2016 2015
Bilanzsumme EUR Mio. 557,6 516,5 501,4 485,1
Eigenkapitalquote (Eigenkapital/Bilanzsumme) % 42,7 42,1 37,9 33,6
Investitionen in das Anlagevermögen EUR Mio. 42,6 38,4 34,4 134,4
Nettoumlaufvermögen (Net Working Capital) EUR Mio. 95,2 75,5 40,1 50,5
Nettoumlaufvermögen/Umsatz % 15,0 11,2 6,2 8,1
Durchschnittliches Capital Employed EUR Mio. 341,8 297,5 274,8 219,1
ROCE vor Steuern (EBIT/Durchschnittliches Capital Employed) % 11,7 18,5 19,1 16,7
Nettofinanzverbindlichkeiten (+)/-vermögen (-) EUR Mio. 101,8 78,7 69,9 99,1
Nettofinanzverbindlichkeiten (+)/-vermögen (-)/EBITDA - 1,52 0,96 0,87 1,66
Gearing (Nettofinanzverbindlichkeiten (+)/-vermögen (-)/Eigenkapital) - 0,43 0,36 0,37 0,61
Konzern-Cash-Flow-Kennzahlen Einheit 2018 2017 2016 2015
Cash-Flow aus dem operativen Bereich EUR Mio. 30,9 38,3 70,7 51,3
Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit EUR Mio. -39,4 -38,0 -28,8 -69,2
Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit EUR Mio. 25,2 -22,7 -20,0 -36,4
Mitarbeiter-Kennzahlen Einheit 2018 2017 2016 2015
Beschäftigte im Jahresdurchschnitt FTE1) 4.465 4.527 4.449 4.247
Beschäftigte per 31. Dezember FTE 4.315 4.522 4.427 4.223
Umsatz je Mitarbeiter TEUR 143 149 146 147

1) FTE: Vollzeitäquivalente inkl. Leiharbeiter

Kennzahlen der POLYTEC-Aktie (AT0000A00XX9) Einheit 2018 2017 2016 2015
Schlusskurs zum Jahresultimo EUR 8,38 18,50 10,39 7,66
Höchster Schlusskurs während des Jahres EUR 21,00 22,38 10,60 8,45
Tiefster Schlusskurs während des Jahres EUR 8,38 10,40 6,65 6,20
Durchschnittlicher Schlusskurs während des Jahres EUR 13,29 16,46 7,89 7,52
Marktkapitalisierung zum Jahresultimo EUR Mio. 187,1 413,1 231,9 171,0
Durchschnittlicher Tagesumsatz (Doppelzählung) Stück 93.591 83.317 35.937 45.660
Ergebnis je Aktie EUR 1,32 1,74 1,65 1,08
Dividendenvorschlag je Aktie EUR 0,40 0,45 0,40 0,30
Dividendenrendite auf Basis Durchschnittsschlusskurs % 3,0 2,7 5,1 4,0

KONZERNUMSATZ NACH KUNDEN

INHALTSVERZEICHNIS

JAHRESFINANZBERICHT ZUM 31. DEZEMBER 2018 DER POLYTEC HOLDING AG, HÖRSCHING
KONZERNABSCHLUSS ZUM 31. DEZEMBER 2018 6
Konzernlagebericht der POLYTEC Holding AG für das Geschäftsjahr 2018 6
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2018
(mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen)
24
Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2018
(mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen)
25
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018
(mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen)
26
Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2018
(mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen)
27
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für das Geschäftsjahr 2018
(mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen)
28
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2018 der POLYTEC Holding AG, Hörsching 30
A. Allgemeine Angaben 30
B. Konsolidierungsgrundsätze 34
C. Fair-Value-Bewertung 36
D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 36
E. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, zur Konzern-
Gesamtergebnisrechnung und zur Konzernbilanz
43
F. Kapitalflussrechnung 58
G. Sonstige Angaben 58
Erklärung aller gesetzlichen Vertreter gemäß § 124 Abs 1 Z 3 Börseg 2018 66
Bestätigungsvermerk 67
Aktie & Investor Relations 71
Corporate Governance 75
Bericht des Aufsichtsrats der POLYTEC Holding AG für das Geschäftsjahr 2018 81
JAHRESABSCHLUSS ZUM 31. DEZEMBER 2018 82
Bilanz zum 31. Dezember 2018 (mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen) 83
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2018 (mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen) 84
Anhang für das Geschäftsjahr 2018 der POLYTEC Holding AG, Hörsching 85
Lagebericht der POLYTEC Holding AG für das Geschäftsjahr 2018 98
Bestätigungsvermerk 113
SERVICE/IMPRESSUM 119
GLOSSAR 120

KONZERNLAGEBERICHT DER POLYTEC HOLDING AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018

1. GESCHÄFTSVERLAUF UND WIRTSCHAFTLICHE LAGE

ENTWICKLUNG IN DER AUTOMOBILBRANCHE 2018

ZULASSUNGEN NEUER PKW AUF WESENTLICHEN INTERNATIONALEN MÄRKTEN

in Stück 2018 Anteil 2017 Anteil Veränderung
China 23.256.300 41,8% 24.171.400 42,8% -3,8%
USA 17.215.200 31,0% 17.134.700 30,4% 0,5%
Europäische Union 15.158.900 27,2% 15.136.600 26,8% 0,15%
Summe der drei Hauptmärkte 55.630.400 100% 56.442.700 100% -1,4%
Weitere ausgewählte Länder
Japan 4.391.200 4.386.400 0,1%
Indien 3.394.700 3.229.100 5,1%
Brasilien 2.475.400 2.176.000 13,8%
Russland 1.800.600 1.595.700 12,8%

Die globale Automobilindustrie ist intensiven Herausforderungen und maßgeblichen Veränderungen ausgesetzt. Mobilitätstrends wie E-Mobilität, Autonomes Fahren, Connectivity und Shared Mobility fordern von den traditionellen Automobilherstellern neue Lösungen. Der politische Druck auf die Hersteller, Motoren mit deutlich geringeren Emissionswerten zu entwickeln, nimmt zu.

Vor diesem Hintergrund entwickelten sich die globalen Automobilmärkte im Jahr 2018 unterschiedlich. In den drei bedeutendsten Märkten gingen die Neuwagenzulassungen insgesamt um mehr als 0,8 Mio. Einheiten bzw. 1,4% auf 55,6 Mio. Fahrzeuge zurück. Sowohl die USA als auch die EU verzeichneten nur noch sehr geringe Zuwächse, und China entwickelte sich erstmals seit vielen Jahren rückläufig.

Japan – der weltweit viertgrößte Automobilmarkt – konnte das Vorjahresniveau halten. In Indien stiegen die PKW-Verkäufe 2018 um 5,1% auf knapp 3,4 Mio. Neuwagen. Brasilien verzeichnete ein zweistelliges Plus von 13,8%. In Russland setzte sich die Erholung des Marktes ebenfalls fort, der Anstieg der Neuwagenregistrierungen lag hier bei 12,8%.

PKW-Neuregistrierungen in China erstmals seit zwei Jahrzehnten rückläufig

Wie bereits in den Vorjahren rangierte China auch 2018 weltweit an der Spitze der PKW-Neuzulassungen. Jedoch sank das Volumen des chinesischen PKW-Marktes gegenüber 2017 um 3,8% auf knapp 23,3 Mio. Neufahrzeuge. Es handelte sich um den ersten Rückgang im größten Automarkt der Welt nach mehr als zwei Jahrzehnten kontinuierlichen Wachstums.

Marktforscher führen die Verlangsamung des Wachstums auch auf die hohe Marktsättigung in Metropolen wie Shanghai oder Beijing sowie Zulassungsbeschränkungen in vielen Städten zurück. Darüber hinaus dürfte die erwartete Einführung des GB6-Abgasteststandards Kunden davon abhalten, aktuell verfügbare und nach GB5-Norm getestete Modelle zu kaufen.

Registrierungen in den USA auf Vorjahresniveau

In den USA schloss der Markt für Light Vehicles (PKW und Light Trucks) das Jahr 2018 mit 17,2 Mio. verkauften Fahrzeugen ab, gegenüber dem Vorjahr stieg das Volumen geringfügig um rund 80.000 Einheiten bzw. 0,5%. Während der Absatz von Limousinen um 13% zurückging, blieb die hohe Nachfrage nach Geländewagen und Pick-ups weiterhin aufrecht, was ein Wachstum in diesem Segment um 8% verdeutlicht. Die absoluten US-Registrierungszahlen lagen 2018 mit mehr als 2 Mio. Einheiten weiterhin über den europäischen Neuanmeldungen.

ZULASSUNGEN NEUER PKW IN DER EUROPÄISCHEN UNION

in Stück 2018 Anteil 2017 Anteil Veränderung
Deutschland 3.435.800 22,7% 3.441.300 22,7% -0,2%
Vereinigtes Königreich 2.367.200 15,6% 2.540.600 16,8% -6,8%
Frankreich 2.173.500 14,3% 2.110.700 13,9% 3,0%
Italien 1.910.000 12,6% 1.971.400 13,0% -3,1%
Spanien 1.321.400 8,7% 1.234.900 8,2% 7,0%
Sonstige EU-Länder 3.951.000 26,1% 3.837.700 25,4% 3,0%
Europäische Union 15.158.900 100% 15.136.600 100% 0,15%

PKW-Markt in der EU noch auf hohem Vorjahresniveau

In der Europäischen Union wurden 2018 insgesamt rund 15,16 Mio. PKW neu zugelassen, etwas mehr als im Jahr zuvor (15,14 Mio.). Aufgrund der rückläufigen Nachfrage in den letzten vier Monaten stiegen die Neuzulassungen des Gesamtjahres im Vergleich zum Vorjahr lediglich um rund 22.300 Einheiten bzw. 0,15%. Trotzdem erhöhten sich die Registrierungszahlen im Jahr 2018 zum fünften Mal in Folge. Getragen wurde das Wachstum vor allem von der Nachfrage in den osteuropäischen Ländern, wo die Neuregistrierungen um 8,0% zunahmen. Gemessen an den absoluten Neuregistrierungszahlen lagen die Länder der EU auch 2018 hinter den USA auf Platz drei der großen Volumenmärkte.

Spanien wuchs mit einem Plus von 7,0% mehr als doppelt so stark wie Frankreich (+3,0%). Deutschland konnte die Vorjahreszahlen nicht mehr erreichen und entwickelte sich mit einem Minus von 0,2% leicht rückläufig, in Italien lag der Rückgang bei 3,1%.

Im Vereinigten Königreich kam es 2018 mit -6,8% zu einem deutlichen Rückgang der Registrierungszahlen. Das vom Brexit beeinträchtigte Land bildete 2018 jedoch noch immer den zweitgrößten Automarkt Europas.

Unter den mittelgroßen Ländern stach Polen mit rund 532.000 neu registrierten PKW bzw. einem Plus von 9,4% besonders hervor. In fünf der noch 28 EU-Länder legte die Nachfrage 2018 im zweistelligen Bereich zu – so etwa in Litauen (+25,4%), Rumänien (+23,1%), Kroatien (+18,7%) sowie Ungarn und Griechenland mit jeweils rund +17,5%.

ZULASSUNGEN NEUER PKW IN DER EUROPÄISCHEN UNION – NACH ANTRIEBSTECHNIK

in Stück 2018 Anteil 2017 Anteil Veränderung
Benzinbetriebene PKW 8.532.100 56,7% 7.563.700 50,3% 12,8%
Dieselbetriebene PKW 5.406.600 35,9% 6.617.100 44,0% -18,3%
Elektrisch aufladbare PKW/electric chargeable
vehicles (ECV)
301.800 2,0% 218.300 1,5% 38,2%
Hybrid-elektrisch betriebene PKW/hybrid electric
vehicles (HEV)
578.600 3,9% 426.800 2,8% 35,6%
Alternativ betriebene PKW (z. B. Flüssiggas,
Ethanol etc.)/alternatively-powered vehicles (APV)
229.400 1,5% 206.300 1,4% 11,2%
Europäische Union 15.048.500 100% 15.032.200 100% 0,11%

Neuregistrierungen von E-Fahrzeugen steigen weltweit

Laut Angaben des Center of Automotive Management (CAM) wurden 2018 weltweit 2,1 Mio. Elektroautos und Plug-In-Hybride registriert. Ihr Marktanteil stieg damit auf 2,4% aller Neuzulassungen. Treiber dieser Entwicklung ist China mit einem Anteil von rund 60% an der globalen Nachfrage. Rund 1,0 Mio. E-Autos und mehr als 200.000 elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge sind laut CAM 2018 dort verkauft worden, wodurch der Marktanteil auf 4,5% stieg. In den USA erhöhten sich die Verkäufe auf mehr als 360.000 Einheiten, was einem Marktanteil von 2,1% entspricht.

In Europa verdrängen benzinbetriebene PKW diesel-

betriebene – andere Antriebstechniken nehmen Fahrt auf In der Europäischen Union entfielen laut Statistik der European Automobile Manufacturers Association (ACEA) im Jahr 2018 mittlerweile mehr als die Hälfte aller PKW-Neuregistrierungen auf benzinbetriebene Fahrzeuge. Deren Anteil erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozentpunkte auf 56,7%, während sich der Anteil der neu registrierten dieselbetriebenen PKW um 8,1 Prozentpunkte auf 35,9% reduzierte.

7,4% der Neuregistrierungen entfielen 2018 auf Fahrzeuge mit anderen Antriebstechniken als Benzin oder Diesel und gliederten sich in 2,0% elektrisch aufladbare PKW (ECV), 3,9% hybridelektrische PKW (HEV) und 1,5% alternativ betriebene PKW (betrieben z. B. mit Flüssiggas, Ethanol etc.).

Wie schon in den Vorperioden war Italien mit 253.600 Fahrzeugen (+10,2%) auch 2018 wieder das Land mit der absolut höchsten Anmeldezahl von Fahrzeugen mit anderen Antriebstechniken. Deutschland lag mit mehr als 181.900 Fahrzeugen (+54,2%) auf Platz zwei, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit rund 141.300 Autos (+20,9%) und Frankreich mit ca. 140.500 Anmeldungen (+29,7%). Spanien verzeichnete mit etwa 108.400 Einheiten das größte Plus der fünf wesentlichen Märkte in Höhe von 59,6%. Im Nicht-EU-Land Norwegen betrug der Anteil der Fahrzeuge mit anderen Antriebstechniken 2018 bereits 60,2% bzw. 89.100 aller 147.900 Neuzulassungen.

ZULASSUNGEN NEUER NUTZFAHRZEUGE IN DER EUROPÄISCHEN UNION

in Stück 2018 Anteil 2017 Anteil Veränderung
Leichte Nutzfahrzeuge ≤3,5 t 2.058.700 82,9% 1 996.200 82,9% 3,1%
Mittelschwere Nutzfahrzeuge >3,5 t bis ≤16 t 78.200 3,1% 74.500 3,1% 5,0%
Schwere Nutzfahrzeuge >16 t 305.800 12,3% 296.500 12,3% 3,1%
Mittelschwere und schwere Busse >3,5 t 42.000 1,7% 41.500 1,7% 1,2%
Europäische Union 2.484.700 100% 2.408.700 100% 3,2%

Bei den Nutzfahrzeugen stiegen die Neuzulassungen in der EU im Verlauf des Jahres 2018 um rund 76.000 Einheiten. Dies entspricht einem Wachstum von 3,2% und damit demselben Anstieg wie im Jahr 2017. Leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen bildeten in der EU mit einem Marktanteil von mehr als 80% weiterhin das bei Weitem wichtigste Segment. Erstmals seit 2007 überschritten sie 2018 die 2-Millionen-Marke. Gegenüber dem Vorjahr wuchs das Segment um 3,1%. Im selben Umfang stiegen 2018 auch die Absatzzahlen bei schweren LKW mit mehr als 16 Tonnen.

Unter den fünf bedeutendsten europäischen Absatzmärkten verzeichnete Spanien mit 6,5% den deutlichsten Zuwachs und belegte in absoluten Zahlen mit 242.100 Fahrzeugen Platz vier. Den größten Markt für Nutzfahrzeuge bildete erneut Frankreich mit einem Wachstum von 4,9% auf 519.300 Neuzulassungen. Deutschland legte mit einem Plus von 4,6% auf 386.300 ebenfalls zu, während die Neuzulassungen im Vereinigten Königreich 2018 mit 417.200 im Vergleich zum Vorjahr um 1,9% zurückgingen. Auch Italien verzeichnete in diesem Segment einen Rückgang um 4,1%.

Quellen: Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA), European Automobile Manufacturers Association (ACEA), Automobil-Industrie, Center of Automotive Management (CAM)

2. GESCHÄFTSENTWICKLUNG UND LAGE DES KONZERNS

UMSATZ

Der Konzernumsatz der POLYTEC GROUP reduzierte sich im Geschäftsjahr 2018 gegenüber dem sehr guten Vorjahresniveau um 5,9% auf EUR 636,4 Mio. (Vorjahr: EUR 676,4 Mio.).

Die Folgen der Umstellung auf den neuen und seit September 2018 anzuwendenden Abgas- und Verbrauchsstandard WLTP verschärften sich in der zweiten Jahreshälfte. So kam es durch die reduzierte Fahrzeugproduktion bei wesentlichen Kunden der POLYTEC GROUP zu bereits erwarteten Abrufkürzungen und Umsatzeinbußen. Die Abrufe von Produkten für Diesel-PKW entwickelten sich in Folge der rückläufigen Konsumentennachfrage während des gesamten Jahres 2018 schwach.

Im Unterschied dazu entwickelte sich der Marktbereich Nutzfahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr weiter positiv und zeigte eine leichte Steigerung.

UMSATZ NACH MARKTBEREICHEN

Einheit 2018 2017 2016
Personenkraftwagen EUR Mio. 387,9 434,1 425,4
Nutzfahrzeuge EUR Mio. 174,7 165,0 147,4
Non-Automotive EUR Mio. 73,8 77,3 77,6
POLYTEC GROUP EUR Mio. 636,4 676,4 650,4

Im Marktbereich Personenkraftwagen, dem mit 61,0% (Vorjahr: 64,2%) umsatzstärksten Bereich der POLYTEC GROUP, reduzierte sich der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 10,6% auf EUR 387,9 Mio. (Vorjahr: EUR 434,1 Mio.). Die Ursachen für die zurückgegangenen Abrufzahlen bestanden einerseits in der WLTP-Umstellung, andererseits in der geringeren Nachfrage nach Diesel-PKW. Auf Basis des gesamten Konzernumsatzes der POLYTEC GROUP ergab sich ein relativer Zuwachs beim Umsatzanteil des Kunden Daimler Car (+0,6 Prozentpunkte), während sich der Umsatzanteil des Kunden Jaguar Land Rover auf Vorjahresniveau hielt. Der Anteil der Umsätze mit dem Kunden VW Car – dem PKW-Kunden mit dem höchsten Anteil am Konzernumsatz von POLYTEC – reduzierte sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozentpunkte auf 23,4%. Auch Umsatzanteile anderer PKW-Kunden, insbesondere jener der Ford Group, fielen im Vergleich zum hohen Vorjahresniveau niedriger aus.

Der Umsatz im Marktbereich Nutzfahrzeuge (27,4%, Vorjahr: 24,4%) setzte die positive Entwicklung fort und erhöhte sich gegenüber 2017 um 5,9% von EUR 165,0 Mio. auf EUR 174,7 Mio. POLYTEC erzielte Zuwächse mit all seinen Nutzfahrzeugkunden, die höchste relative Umsatzsteigerung mit VW Truck (+1,5 Prozentpunkte auf Basis des gesamten Konzernumsatzes).

Der Marktbereich Non-Automotive blieb – trotz eines Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr – mit einem Anteil von 11,6% am Konzernumsatz der POLYTEC GROUP auf dem Niveau des Vorjahres von 11,4%. In diesem Marktbereich war es 2018 zu deutlich reduzierten Abrufen seitens eines wesentlichen Non-Automotive-Kunden gekommen. Ab dem vierten Quartal verbesserte sich die Entwicklung deutlich, da der Kunde wieder die vereinbarten Mengen abrief.

UMSATZ NACH KATEGORIEN

Einheit 2018 2017 2016
Teile- und
sonstiger Umsatz
EUR Mio. 571,7 605,8 594,5
Werkzeug- und
Entwicklungsumsatz
EUR Mio. 64,7 70,6 55,9
POLYTEC GROUP EUR Mio. 636,4 676,4 650,4

Bei den Umsätzen im Serienbereich verzeichnete POLYTEC im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 5,6% auf EUR 571,7 Mio. Die Werkzeug- und Entwicklungsumsätze unterlagen zyklischen Schwankungen und reduzierten sich im Vergleich zum hohen Vorjahresniveau um 8,3% bzw. EUR 5,9 Mio. Während die Sparte Personenkraftwagen einen Rückgang verzeichnete, verlief die Entwicklung bei Nutzfahrzeugen positiv.

UMSATZ NACH REGIONEN

Einheit 2018 2017 2016
Österreich EUR Mio. 26,4 23,4 17,4
Deutschland EUR Mio. 360,3 383,1 365,9
Sonstige EU-Länder EUR Mio. 208,3 228,3 226,3
Sonstige Länder EUR Mio. 41,4 41,6 40,8
POLYTEC GROUP EUR Mio. 636,4 676,4 650,4

ERTRAGSENTWICKLUNG

KENNZAHLEN ZUR ERTRAGSLAGE

Einheit 2018 2017 2016
Umsatz EUR Mio. 636,4 676,4 650,4
EBITDA EUR Mio. 67,1 82,3 80,1
EBITDA-Marge
(EBITDA/Umsatz)
% 10,5 12,2 12,3
EBIT EUR Mio. 40,1 55,1 52,4
EBIT-Marge
(EBIT/Umsatz)
% 6,3 8,1 8,1
Ergebnis nach
Steuern
EUR Mio. 30,0 39,0 37,0
Durchschnittliches
Capital Employed
EUR Mio. 341,8 297,5 274,8
ROCE vor Steuern
(EBIT/Durchschnitt
liches Capital
Employed)
% 11,7 18,5 19,1
Ergebnis je Aktie EUR 1,32 1,74 1,65
Dividende je Aktie
(Vorschlag an die
Hauptversammlung)
EUR 0,40 0,45 0,40

ENTWICKLUNG UMSATZ UND EBITDA-MARGE

MATERIALAUFWAND

Der Materialaufwand der POLYTEC GROUP reduzierte sich entsprechend der Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2018 um EUR 20,5 Mio. von EUR 322,1 Mio. auf EUR 301,7 Mio. Die Materialquote (Materialaufwand/Umsatzerlöse) reduzierte sich – trotz gestiegener Materialpreise bei Polyamid und Polypropylen – leicht von 47,6% auf 47,4%, da die Abrufe bei materialintensiven Non-Automotive-Projekten und die Werkzeugumsätze sehr deutlich unter dem Vorjahr lagen.

PERSONALAUFWAND

Der Personalaufwand des Konzerns reduzierte sich 2018 um EUR 1,7 Mio. von EUR 219,5 Mio. auf EUR 217,8 Mio. Die Personalquote (Personalaufwand/Umsatzerlöse) blieb mit 34,2% (Vorjahr: 32,4%) – aufgrund des ebenso gesunkenen Umsatzes – nahezu auf Vorjahresniveau.

EBITDA

Das EBITDA der POLYTEC GROUP belief sich im Geschäftsjahr 2018 auf EUR 67,1 Mio. (Vorjahr: EUR 82,3 Mio.). Die EBITDA-Marge verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozentpunkte von 12,2% auf 10,5%.

ABSCHREIBUNGEN

Obwohl das Anlagevermögen stieg, blieben die Abschreibungen im Geschäftsjahr 2018 mit EUR 27,0 Mio. leicht unter dem Vorjahresniveau von EUR 27,2 Mio. Dies liegt vor allem daran, dass die Fertigstellung von wesentlichen Anlagen vorwiegend im letzten Quartal erfolgte.

EBIT

Das EBIT des Konzerns betrug im Jahr 2018 EUR 40,1 Mio. und konnte das operative Ergebnis des Vorjahres in Höhe von EUR 55,1 Mio. – es war das beste Ergebnis in der mehr als 30-jährigen Unternehmensgeschichte der POLYTEC GROUP – nicht erreichen. Die EBIT-Marge ging im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozentpunkte von 8,1% auf 6,3% zurück.

FINANZ- UND KONZERNERGEBNIS

Das Finanzergebnis stieg aufgrund des erhöhten Finanzierungsbedarfs auf EUR -3,3 Mio. (Vorjahr: EUR -3,0 Mio.), obwohl die durchschnittliche Verzinsung im Jahr 2018 geringer war als im Jahr 2017. Die Steuerquote der POLYTEC GROUP (Steueraufwendungen/Ergebnis vor Steuern) betrug im Geschäftsjahr 2018 18,4% und reduzierte sich somit gegenüber dem Vorjahr um 6,8 Prozentpunkte. Grund für diesen Rückgang ist vor allem die Erhöhung der latenten Steuern aufgrund der verbesserten Visibilität auf die vorhandenen Verlustvorträge. Das Konzernergebnis verringerte sich im Jahresvergleich um 23,9% bzw. EUR 9,1 Mio. auf EUR 29,1 Mio. (Vorjahr: EUR 38,2 Mio.). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von EUR 1,32 (Vorjahr: EUR 1,74).

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

INVESTITIONEN

Einheit 2018 2017 2016
Investitionen in das
Anlagevermögen
EUR Mio. 42,6 38,4 34,4

Die Investitionen erhöhten sich im Berichtsjahr 2018 um EUR 4,2 Mio. auf EUR 42,6 Mio. Die Investitionen konzentrierten sich insbesondere auf den mittelenglischen Standort Telford, an dem ein neues Lackierwerk errichtet wurde. Des Weiteren hat die POLYTEC GROUP vorbereitende Investitionen für ein großes Kundenprojekt im LKW-Marktbereich getätigt und Verbesserungen an Produktionsanlagen und Infrastruktur umgesetzt sowie laufende Erhaltungsinvestitionen durchgeführt.

KENNZAHLEN ZUR VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Einheit 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2016
Eigenkapital EUR Mio. 238,0 217,5 189,9
Eigenkapitalquote
(Eigenkapital/
Bilanzsumme)
% 42,7 42,1 37,9
Bilanzsumme EUR Mio. 557,6 516,5 501,4
Nettoumlaufvermögen
(Net Working Capital)1)
EUR Mio. 95,2 75,5 40,1
Nettoumlaufvermögen/
Umsatz
% 15,0 11,2 6,2

1) Nettoumlaufvermögen = Kurzfristige Vermögenswerte minus kurzfristige Verbindlichkeiten

Die Bilanzsumme des Konzerns erhöhte sich 2018 um EUR 41,2 Mio. auf EUR 557,6 Mio.

Der geringere Anteil der Erhöhung entfiel auf die Steigerung bei den immateriellen Vermögenswerten und resultierte aus den Investitionen in die Digitalisierungsoffensive der POLYTEC GROUP. Der Anstieg der Sachanlagen ergab sich primär durch die Fertigstellung des Lackierwerks am Standort Telford.

Der wesentlichere Anteil an der Ausweitung der Bilanzsumme ist auf die Steigerung des Nettoumlaufvermögens und der liquiden Mittel zurückzuführen. Das Nettoumlaufvermögen stieg begründet durch die signifikant gestiegene Projekttätigkeit von EUR 75,5 Mio. auf EUR 95,2 Mio. Wesentliche Treiber waren hier vor allem noch nicht abrechenbare bzw. nicht bezahlte Leistungen.

Die Erhöhung der liquiden Mittel um rund EUR 17 Mio. und der verzinslichen Verbindlichkeiten um rund EUR 35 Mio. lag vor allem an der Ausgabe weiterer Schuldscheindarlehen gegen Ende des Jahres 2018.

Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2018 erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresbilanzstichtag um 0,6 Prozentpunkte auf 42,7%.

Die erstmalige Anwendung von IFRS 15 führte zu Umschichtungen zwischen einzelnen Bilanzpositionen. Bezüglich dieser Änderungen verweisen wir auf die Ausführungen unter E. 13 des Konzernanhangs.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 wurden eigene Aktien im Ausmaß von 334.041 Stück (1,50% des Grundkapitals) zu einem Kurswert zum Stichtag von rund EUR 2,8 Mio. (Vorjahr: EUR 6,2 Mio.) gehalten. Der Anschaffungswert dieser Aktien lag bei EUR 1,9 Mio. Während des Geschäftsjahres 2018 hat die Gesellschaft weder eigene Aktien erworben noch verkauft.

BILANZSTRUKTUR (IN %)

Einheit 2018 2017 2016
Nettofinanz
verbindlichkeiten (+)/
-vermögen (-)
EUR Mio. 101,8 78,7 69,9
Nettofinanzverbind
lichkeiten (+)/
-vermögen (-)/EBITDA
- 1,52 0,96 0,87
Gearing (Nettofinanz
verbindlichkeiten (+)/
-vermögen (-)/
Eigenkapital)
- 0,43 0,36 0,37

Die Nettofinanzverbindlichkeiten erhöhten sich gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 im Wesentlichen durch die Begebung weiterer Schuldscheindarlehen um EUR 23,1 Mio. auf EUR 101,8 Mio. Korrespondierend dazu erhöhte sich die Kennzahl für die fiktive Schuldentilgungsdauer von 0,96 auf 1,52. Die Gearing Ratio (Verschuldungsgrad) stieg von 0,36 auf 0,43.

CASH-FLOW

Einheit 2018 2017 2016
Cash-Flow aus dem
operativen Bereich
EUR Mio. 30,9 38,3 70,7
Cash-Flow aus der
Investitionstätigkeit
EUR Mio. -39,4 -38,0 -28,8
Cash-Flow aus der
Finanzierungstätigkeit
EUR Mio. 25,2 -22,7 -20,0
Veränderung der
flüssigen Mittel
EUR Mio. 16,7 -22,4 21,9

Im Geschäftsjahr 2018 verringerte sich der Cash-Flow aus dem operativen Bereich um EUR 7,4 Mio. auf EUR 30,9 Mio. Der Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit erhöhte sich um EUR 1,4 Mio. auf EUR -39,4 Mio. Der Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit stieg durch die Begebung weiterer Schuldscheindarlehen auf EUR 25,2 Mio. (Vorjahr: EUR -22,7 Mio.). Der Endbestand der flüssigen Mittel zum Bilanzstichtag betrug EUR 73,6 Mio.

Eine Eigenkapitalquote von 42,7% und verfügbare Zahlungsmittel in Höhe von EUR 73,6 Mio. bilden ein solides Fundament für kommende Herausforderungen der POLYTEC GROUP. Mit den Schuldscheindarlehen von EUR 47,0 Mio. Ende 2018 und von EUR 28,5 Mio. Anfang 2019 ist zudem die mittelfristige Finanzierung des Unternehmens sowie eine Refinanzierung in Höhe von EUR 39,5 Mio. im September 2019 gesichert.

MITARBEITER

Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten (inklusive Leiharbeiter) der POLYTEC GROUP und ihre geografische Verteilung in den letzten drei Jahren stellten sich wie folgt dar (Personenangaben in Vollzeitäquivalenten – FTE):

Einheit 2018 2017 2016
Österreich FTE 566 539 553
Deutschland FTE 2.158 2.211 2.220
Sonstige EU-Länder FTE 1.541 1.591 1.504
Sonstige Länder FTE 200 186 172
POLYTEC GROUP FTE 4.465 4.527 4.449
Umsatz je Mitarbeiter TEUR 143 149 146

Der durchschnittliche Personalstand des Konzerns (inklusive Leiharbeiter) reduzierte sich im Jahresvergleich um 62 Personen (Vollzeitäquivalente) bzw. 1,4% auf 4.465. Der durchschnittliche Anteil an Leiharbeitskräften betrug 10,3% (Vorjahr: 11,3%). Der Umsatz je Mitarbeiter (inklusive Leiharbeiter) lag mit TEUR 143 leicht unter dem Vorjahresniveau. Zum Bilanzstichtag 2018 waren in der POLYTEC GROUP 3.965 Personen (exklusive Leiharbeiter) beschäftigt, der Personalstand reduzierte sich im Vorjahresvergleich um 81 Mitarbeiter.

3. BERICHT ÜBER DIE VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG UND DIE RISIKEN DES KONZERNS

AUSBLICK AUF DIE ENTWICKLUNG IN DER AUTOMOBILBRANCHE

Die internationalen Automobilmärkte starteten unterschiedlich in das Jahr 2019. Sowohl der europäische PKW-Markt als auch der US-Markt für Light Vehicles und der indische Markt verzeichneten im Jänner weniger Neuregistrierung als im Vergleichsmonat des Vorjahres. In Brasilien verlief der Jahresauftakt gut. Japan und Russland konnten leicht wachsen. Zu China lagen für Jänner 2019 aufgrund des chinesischen Neujahrsfestes noch keine offiziellen Zahlen vor.

Im Unterschied zum Bereich Personenkraftwagen setzten die Registrierungen von neuen Nutzfahrzeugen in der Europäischen Union ihre positive Entwicklung fort und starteten mit einem Jänner-Rekord in das Jahr 2019. Aber auch alle anderen Fahrzeugsegmente konnten wachsen. Unter den fünf bedeutendsten europäischen Absatzmärkten verzeichneten vier – Italien war die Ausnahme – deutliche Zuwächse im Vergleich zum Jänner des Vorjahres. Analysten und Experten der Automobilbranche gehen für 2019 von einem "sehr schweren Jahr" aus. Der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) erwartet einen deutlichen Rückgang der deutschen PKW-Inlandsproduktion. Die Produktion außerhalb Deutschlands hingegen werde 2019 nach Einschätzung des VDA leicht steigen.

Die größten Herausforderungen im laufenden Jahr sehen deutsche Automanager in den Auswirkungen der Dieselkrise, in strengeren Klimaschutzvorgaben sowie im Wandel hin zum Elektroauto. Vor allem der schwächelnde chinesische Automarkt bereitet der Automobilbranche Sorgen. Aus einer in Deutschland durchgeführten Studie vom Februar 2019 geht hervor, dass der Brexit, der chinesisch-amerikanische Handelsstreit sowie die sich abkühlende Konjunktur Autohersteller, Zulieferer und Händler vor große Herausforderungen stellen dürften.

Quellen: Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Automobilwoche

AUSBLICK AUF DIE ERGEBNISENTWICKLUNG DES KONZERNS

Das Management der POLYTEC GROUP geht für das Geschäftsjahr 2019 aus heutiger Sicht von einem Konzernumsatz und einem EBIT (operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern) auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2018 aus. Das Erreichen dieses Ausblicks hängt maßgeblich von erfolgreichen Verhandlungen über bestehende Forderungen gegenüber Kunden ab, die im Wesentlichen durch WLTP-bedingte Umsatzausfälle sowie erhöhte Materialpreise verursacht wurden und werden. Zudem sind für die Erreichung des Ausblicks die Auswirkungen des möglichen Brexit von Bedeutung.

4. RISIKOBERICHTERSTATTUNG UND FINANZINSTRUMENTE

Die Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen und Veränderungen. Diese ungewisse Entwicklung zeigt sich einerseits in den operativen Geschäftszahlen, andererseits in der negativen Aktienkursperformance sowohl bei Automobilherstellern als auch bei Zulieferbetrieben. Etliche Hersteller und Zulieferer – so auch die POLYTEC GROUP – mussten im Lauf des Jahres 2018 ihre Prognosen revidieren und Gewinnwarnungen herausgeben.

Die Verunsicherung der Konsumenten führte während des Jahres 2018 zu einer rückläufigen Nachfrage nach Diesel-PKW. Auch die POLYTEC GROUP verzeichnet seit Anfang 2018 schwache Abrufmengen von Produkten aus diesem Segment. Zusätzlich zeigten sich im Lauf des zweiten Quartals 2018 die Herausforderungen durch die Umstellung auf den neuen Abgasund Verbrauchsstandard WLTP. Aufgrund dieses Prüfverfahrens, das seit Anfang September 2018 in der Europäischen Union für neu zuzulassende Fahrzeuge anzuwenden ist, kam es bei Automobilherstellern zu Verzögerungen bei der Umsetzung, und manche mussten sogar die Fahrzeugproduktion temporär reduzieren. Die POLYTEC GROUP war davon transitiv betroffen und mit Abrufkürzungen und Umsatzeinbußen konfrontiert. Reduzierte Abrufe können auch weiterhin nicht ausgeschlossen werden.

Die Auswirkungen des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union, die Folgen etwaiger Einschränkungen im weltweiten Warenaustausch sowie der schwächelnde chinesische Automarkt sind aktuell nicht vollständig abzuschätzen.

Ebenso wenig kann aktuell vollständig abgeschätzt werden, ob die genannten Risiken oder etwaige weitere Risiken und Ungewissheiten künftig einen Einfluss auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung der POLYTEC GROUP haben werden. Das Management verfolgt diese Entwicklungen weiterhin sehr aufmerksam.

Bezüglich der Risikoberichterstattung verweisen wir auch auf die Ausführungen unter G. 2 des Konzernanhangs.

5. BERICHT ÜBER FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Die POLYTEC GROUP wendete im Geschäftsjahr 2018 rund EUR 12,7 Mio. für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten auf (Vorjahr: EUR 14,5 Mio.). Die Forschungskostenquote (F&E-Kosten/Umsatz) blieb – auf Basis niedrigerer Umsätze – mit 2,0% auf dem Niveau des Vorjahres von 2,1%.

Die Entwicklung neuer Produkte und Anwendungen primär für die Automotive-Industrie zählt zu den Kernkompetenzen der POLYTEC GROUP. Sie ist als strategische Säule tief im Unternehmen verwurzelt und hat in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich zum Erfolg des Konzerns beigetragen. Bei den umfangreichen und arbeitsintensiven Neu- und Weiterentwicklungen ist der Fokus stets auf die Anforderungen der langjährigen Kunden des Unternehmens gerichtet.

Die POLYTEC GROUP strebt danach, ihre Kunden frühzeitig und proaktiv mit innovativen Anwendungen und Technologiekombinationen sowie kompletten Produkt- und Fertigungskonzepten zu überzeugen und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe zu stärken. Dabei denkt das Unternehmen nicht in Technologien, sondern in Lösungen, und überzeugt bereits im Engineering mit einer beeindruckenden Wertschöpfungstiefe – von der Materialherstellung über die Konzeptentwicklung bis hin zur Simulation. Fast 200 Ingenieure entwickeln und projektieren im Konzern auf Basis umfassender Erfahrung und fundierten Fachwissens innovative Lösungen in unterschiedlichsten Bereichen der Kunststofftechnologie.

Die große Vielfalt an Materialien und Verfahren von Spritzgussüber verschiedenste Faserverbund- bis hin zu Polyurethan-Anwendungen, kombiniert mit zeitgemäßem Produktions-Know-how, ermöglicht es der POLYTEC GROUP, maßgeschneiderte Lösungen für ihre Kunden in einem adäquaten Preis-Leistungs-Verhältnis bei bester Qualität zu realisieren. Neben der Integration von immer mehr Funktionen in Kunststoffteile und der laufenden Erweiterung der Möglichkeiten zur Materialsubstitution von metallischen Werkstoffen zählt die Entwicklung neuer Materialien und Verfahren, mit denen Kunststoffteile noch leichter und stabiler gemacht werden können, zu den Kerntätigkeiten der POLYTEC GROUP.

Die Erfahrung, die POLYTEC aus der Produktion hochkomplexer Bauteile und Systeme für Fahrzeuge gewinnt, lässt sich auch für den Non-Automotive-Bereich nutzen. Dabei geht es nicht nur um Entwicklungs-, Material- und Produktions-Know-how, sondern auch um Logistik, Produktkomplexität und Operational Excellence. Das macht die Leistungen von POLYTEC vor allem für jene Kunden interessant, die Produktlösungen mit hohen Oberflächenanforderungen bzw. mit einem hohen Anspruch an Technologie, mehrstufige Prozesse in der Fertigung und komplexe logistische Lösungen suchen. Die POLYTEC GROUP verfügt dafür sowohl über die erforderliche Kompetenz wie auch über die nötigen Ressourcen.

Das Thema Elektromobilität bietet klare Chancen für die POLYTEC GROUP. Die Entwicklungsingenieure des Konzerns haben sich in den vergangenen Jahren insbesondere mit der Frage auseinandergesetzt, welche Bauteile eines Elektrofahrzeugs aus Leichtbaumaterialien gefertigt werden können. Denn angesichts der schweren Batterien für den Antrieb sollten strombetriebene Fahrzeuge überall sonst möglichst wenig Gewicht aufweisen.

Bauteile aus Kunststoff – etwa Heckdeckel, Getriebeölwannen, Batterieboxen oder komplexe Akustiklösungen – erfüllen diese Anforderung in vielen Fällen perfekt. Umgekehrt birgt der Trend in Richtung Elektromobilität für POLYTEC aber auch neue Herausforderungen: Bauteile für Elektrofahrzeuge erfordern teils gänzlich andere Lösungen als jene für Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb. So etwa im Bereich Acoustic Solutions, in dem sich die POLYTEC GROUP bei Verbrennungsmotoren in den vergangenen Jahren stark positioniert hat. Bei Elektrofahrzeugen liegt der Fokus nun nicht mehr auf der Dämmung der Motorgeräusche, sondern auf der Minimierung der Fahrt- und Abrollgeräusche. Konzepte müssen damit neu durchdacht und entwickelt werden.

6. WESENTLICHE MERKMALE DES INTERNEN KONTROLL-UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS IM HINBLICK AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS

Die Einrichtung eines angemessenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess bzw. die Finanzberichterstattung liegt in der Verantwortung des Vorstands. Durch entsprechende organisatorische Maßnahmen und Kontrollen wird sichergestellt, dass die gesetzliche Vorgabe, nach der die Eintragungen in die Bücher und die sonstigen Aufzeichnungen vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet zu erfolgen haben, erfüllt wird.

Der gesamte Prozess von der Beschaffung bis zur Zahlung unterliegt strengen Regeln und konzernweit gültigen Richtlinien, die jegliche damit im Zusammenhang stehende Risiken, etwa "CEO Fraud"-Szenarien, vermeiden sollen. Zu diesen Maßnahmen und Regeln zählen u. a. Funktionstrennungen, Unterschriftenordnungen, ausschließlich kollektive und auf wenige Personen eingeschränkte Zeichnungsermächtigungen für Zahlungen sowie systemunterstützte Prüfungen durch die verwendete Software.

Das wesentliche Management-Steuerungsinstrument ist das gruppenweit implementierte Planungs- und Berichtssystem. Darin sind insbesondere eine Mittelfristplanung mit dreijährigem Planungshorizont, eine jährliche Budgetplanung und die Monatsberichte enthalten. Die von POLYTEC GROUP Financial Services erstellte monatliche Finanzberichterstattung bildet die aktuelle Entwicklung aller Konzerngesellschaften zeitnah ab. Der Inhalt dieser Berichte ist gruppenweit vereinheitlicht und umfasst neben Gewinn- und Verlustrechnung sowie Bilanz die daraus abgeleiteten wesentlichen Kennzahlen und eine Abweichungsanalyse.

Durch das standardisierte gruppenweite Finanzberichtswesen sowie eine interne Ad-hoc-Berichterstattung über unternehmenswichtige Ereignisse wird der Vorstand laufend über alle relevanten Sachverhalte und Risiken informiert. Der Aufsichtsrat wird in zumindest einer Aufsichtsratssitzung pro Quartal über den laufenden Geschäftsgang, die operative Planung und die mittelfristige Strategie des Konzerns unterrichtet, in besonderen Fällen wird der Aufsichtsrat auch unmittelbar informiert. In den Prüfungsausschusssitzungen wird u. a. auch das interne Kontroll- und Risikomanagement behandelt.

7. ANGABEN ZU KAPITAL-, ANTEILS-, STIMM- UND KONTROLLRECHTEN UND DAMIT VERBUNDENEN VERPFLICHTUNGEN GEMÄSS § 243A UGB

Das Grundkapital der POLYTEC Holding AG betrug zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 unverändert EUR 22,3 Mio. und war in 22.329.585 auf Nennwert lautende Aktien unterteilt. Weitere Aktiengattungen bestanden nicht. Sämtliche Aktien waren zum Handel im Segment prime market der Wiener Börse zugelassen.

Einziger Aktionär mit einer Beteiligung von mehr als 10,0% des Grundkapitals war zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 die Huemer Gruppe. Sie hielt 29,04% (16,00% Huemer Holding GmbH und 13,04% Huemer Invest GmbH) des Grundkapitals der POLYTEC Holding AG. Gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 blieb der Anteilsbesitz der Friedrich Huemer, bis 31. Dezember 2018 CEO der POLYTEC GROUP, zurechenbaren Gesellschaften an der POLYTEC Holding AG unverändert. Darüber hinaus waren dem Vorstand zum Bilanzstichtag keine Aktionäre bekannt, die eine Beteiligung am Grundkapital von mehr als 10,0% hielten. Keine Inhaber von Aktien verfügen über besondere Kontrollrechte.

Während des Geschäftsjahres 2018 wurden der POLYTEC Holding AG seitens der Aktionäre drei Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 130 BörseG 2018 übermittelt:

Ende Februar 2018 teilte der Aktionär The Capital Group Companies, Inc. mit Sitz in Los Angeles (USA) der POLYTEC Holding AG mit, dass am 23. Februar 2018 eine Meldeschwelle bezüglich einer Beteiligung unterschritten wurde und der Aktionär an diesem Tag 4,37% bzw. 976.139 Aktien an der POLYTEC Holding AG hielt. Derselbe Aktionär meldete Ende März 2018 die Unterschreitung der 4%-Meldeschwelle. The Capital Group Companies, Inc. hielt nach eigener Angabe per 27. März 2018 3,92% bzw. 876.325 Aktien an der POLYTEC Holding AG. Die POLYTEC Holding AG hat zu beiden Ereignissen fristgerecht Meldungen gemäß § 135 Abs. 2 BörseG 2018 veröffentlicht.

Anfang August 2018 wurde der POLYTEC Holding AG vom Aktionär NN Group N.V., Amsterdam (Niederlande), mitgeteilt, dass am 8. August 2018 eine Meldeschwelle bezüglich einer Beteiligung überschritten wurde. Zwei verwaltete Fonds hielten zusammen 5,17% bzw. 1.155.000 Aktien an der POLYTEC Holding AG. Die POLYTEC Holding AG hat zu diesem Ereignis fristgerecht eine Meldung gemäß § 135 Abs. 2 BörseG veröffentlicht.

Darüber hinaus wurden seitens der Aktionäre keine Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 130 BörseG gemacht.

Zum 31. Dezember 2018 stellte sich die Aktionärsstruktur der POLYTEC Holding AG auf Basis der ausgegebenen 22.329.585 Aktien wie folgt dar:

Nach dem Bilanzstichtag wurden der POLYTEC Holding AG keine weiteren Änderungen von bedeutenden Beteiligungen bekanntgegeben.

EIGENGESCHÄFTE VON FÜHRUNGSKRÄFTEN

Ende August 2018 wurde die POLYTEC Holding AG informiert, dass die Duswald GmbH, eine juristische Person, die in enger Beziehung zu einer Person steht, die Führungsaufgaben bei POLYTEC wahrnimmt, nämlich Fred Duswald, Vorsitzender des Aufsichtsrats der POLYTEC Holding AG, am 28. August 2018 10.000 Stück POLYTEC-Aktien zum Preis von je EUR 11,16 gekauft hat. Die POLYTEC Holding AG hat zu diesem Ereignis fristgerecht eine Meldung über Eigengeschäfte von Führungskräften gemäß Artikel 19 MAR veröffentlicht.

EIGENE AKTIEN

Während des Geschäftsjahres 2018 hat die Gesellschaft keine eigenen Aktien erworben oder verkauft. Die POLYTEC Holding AG hielt somit am Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 unverändert 334.041 Stück eigene Aktien. Dies entspricht einem Anteil von rund 1,50% am Grundkapital.

GENEHMIGTES KAPITAL

Die Ermächtigung des Vorstands zur erneuten Schaffung eines Genehmigten Kapitals (§ 169 AktG) zur Bar- oder Sachkapitalerhöhung bis zu Nominale EUR 6.698.875,00 mit der Möglichkeit zum Bezugsrechtsausschluss und der dementsprechenden Änderung der Satzung, basierend auf dem Beschluss im Rahmen der 16. Ordentlichen Hauptversammlung vom 19. Mai 2016, ist bis zum 24. August 2019 gültig.

SONSTIGE ANGABEN

Es existiert keine Entschädigungsvereinbarung zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstands für den Fall eines Kontrollwechsels. Ebenso gibt es keine Entschädigungsvereinbarungen für die Aufsichtsratsmitglieder und Arbeitnehmer. Weitere bedeutende Vereinbarungen, auf die ein Kontrollwechsel oder ein öffentliches Übernahmeangebot eine Auswirkung hätten, bestehen nicht. Es bestehen keine Satzungsbestimmungen, die über die gesetzlichen Bestimmungen zur Ernennung von Vorstand oder Aufsichtsrat sowie zur Änderung der Satzung hinausgehende Regelungen enthalten. Die im Firmenbuch eingetragene Website der POLYTEC Holding AG lautet: www. polytec-group.com

8. NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG GEMÄSS § 267A UGB

Nichtfinanzielle Erklärung gemäß § 267a UGB und Berichterstattung in Bezug auf das österreichische Nachhaltigkeitsund Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG):

GESCHÄFTSMODELL

Die 1986 gegründete POLYTEC GROUP ist ein führender Entwickler und Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen mit 28 Standorten und ca. 4.500 Mitarbeitern weltweit. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich bietet seinen Kunden seit mehr als 30 Jahren Erfahrung und Know-how als Komplettanbieter im Bereich Spritzguss, als Spezialist für faserverstärkte Kunststoffe, als Hersteller von Originalzubehörteilen aus Kunststoff und Edelstahl sowie als maßgeblicher Entwickler individualisierter Industrielösungen aus Polyurethan und der dazu notwendigen Maschinen und Anlagen.

POLYTEC zählt renommierte Weltmarken der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie zu ihren Kunden, beliefert zunehmend aber auch Märkte außerhalb dieses Sektors. Wichtigste Erfolgskriterien sind in beiden Fällen innovative Technologien, perfekte Qualität und absolute Liefertreue kombiniert mit wettbewerbsfähigen Preisen. Sowohl im Bereich Automotive als auch im Bereich Non-Automotive bietet POLYTEC in allen Segmenten eine sehr hohe Wertschöpfungstiefe. Sie umfasst Design und Projektentwicklung ebenso wie die Herstellung von Werkzeugen und Halbzeugen für Faserverbundwerkstoffe, Bauteilsimulation und -prüfung sowie nahezu alle verfügbaren kunststoffverarbeitenden Technologien. Darüber hinaus überzeugt POLYTEC in nachgelagerten Prozessen wie Lackierung und Montage sowie Just-in-Time- oder Just-in-Sequence-Lieferung mit exzellenter Performance.

WESENTLICHKEIT

Stakeholder sind Personen oder Gruppen, die ein berechtigtes Interesse an der Entwicklung der POLYTEC GROUP haben. Das rechtzeitige Erkennen ihrer Interessen und Erwartungen führt zu wichtigen Erkenntnissen über Chancen und Risiken. Diese Erkenntnisse spielen im Handeln des Managements der POLYTEC GROUP eine bedeutende Rolle. POLYTEC hat folgende externe und interne Stakeholder identifiziert, die für die Aktivitäten des Unternehmens von Relevanz sind:

KUNDEN

  • OEMs
  • Kunden Non-Automotive

MITARBEITER

  • Vorstandsmitglieder und Führungskräfte
  • Arbeiter und Angestellte (inkl. Leasingmitarbeiter)
  • Arbeitnehmervertreter
  • Bewerbermarkt

LIEFERANTEN

  • Lieferanten für Rohstoffe, Materialien, Energie etc.
  • Subunternehmer, Zulieferer zur Leistungserbringung (z. B. Werkzeuge)
  • Anlagen- und Maschinenbauer, Gebäudeausstatter
  • Dienstleister und Berater (Wartung, IT, Recht, Fortbildungseinrichtungen)

ÖFFENTLICHER SEKTOR

  • Gesetzgeber auf den Ebenen Europäische Union, Nation, Bundesländer, Gemeinden
  • Ämter und Behörden (insbesondere für Kartell und Wettbewerb, Gewerbe, Arbeitsinspektorate, Finanz- und Steuerbehörden, Finanzmarktaufsicht)

KAPITALMARKT

  • Investoren Gründerfamilie Huemer
  • Investoren institutionelle und private Anleger
  • Debt Capital Markets
  • Börsen, Banken und Versicherungen, Wirtschaftsprüfer, Kreditschutzverbände
  • Analysten, Proxy und Ratingagenturen
  • Finanzmarktmedien

SONSTIGE STAKEHOLDER

  • Mitglieder des Aufsichtsrats
  • Medien (Fachmedien, Social Media)
  • NGOs (Umwelt, Soziales), Verbraucherschutz
  • Politik, Branchenverbände, Gewerkschaften, andere Interessenvertreter
  • Mitbewerber und andere Marktteilnehmer
  • Universitäten, Forschungseinrichtungen und Schulen
  • Anrainer

IDENTIFIZIERTE WESENTLICHE THEMEN

Abgeleitet von der Unternehmensstrategie der POLYTEC GROUP (Relevanz aus Unternehmenssicht) und unter Berücksichtigung der Stakeholder-Interessen und -Erwartungen (Relevanz aus externer Sicht) wurden folgende relevanten Themen definiert und nach Wesentlichkeit priorisiert:

  • Langfristiger wirtschaftlicher Erfolg und Wertsteigerung
  • Steigerung der Kosteneffizienz und Generierung von Wertschöpfung
  • Kontinuierliche Dividendenpolitik
  • Kundennutzen und Kundenzufriedenheit
  • Herstellung von hochwertigen, innovativen Produkten aus Kunststoff
  • Compliance
  • Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
  • Mitarbeiterentwicklung
  • Optimierung und Digitalisierung der Unternehmensprozesse
  • Effiziente Energienutzung
  • Effizienter Rohstoff- und Materialeinsatz
  • Abfallvermeidung und -reduktion

Zu diesen Themen finden sich Ausführungen in diesem Abschnitt und in anderen Teilen des Lageberichts. Zu noch nicht beschriebenen Themen befinden sich Konzepte im Ausbau.

RISIKOBERICHTERSTATTUNG

Die POLYTEC GROUP ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Risikomanagement ist für die POLYTEC GROUP ein integraler Bestandteil der Strategie und aller Geschäftsprozesse. Auch die für einen Automobilzulieferer notwendigen umfangreichen Zertifizierungen (z. B. TS ISO/16949:2002) geben hier bereits entsprechende Regelungen vor, deren Einhaltung auch durch externe Audits überwacht wird. Der Organisation der POLYTEC GROUP entsprechend, werden Risiken dezentral und marktnah vor allem im Rahmen der laufenden Geschäftsprozesse gemanagt und überwacht. Die Steuerung der finanziellen Risiken erfolgt jedoch im Wesentlichen durch die Konzernzentrale.

Folgende wesentliche Risikofelder können identifiziert werden:

Unternehmensspezifische Risiken: Zu dieser Risikogruppe zählen allgemeines Absatzmarktrisiko, Volumenrisiko, Beschaffungsmarktrisiko, Investitionsrisiko und Produktionsrisiko.

Cyber Crime: Auch die POLYTEC GROUP unterliegt vermehrt Angriffen durch Cyber-Crime-Attacken. Diese konnten bisher erfolgreich abgewehrt werden. Dennoch ist die Professionalisierung der Cyberkriminalität zu einem ernstzunehmenden Risiko im operativen Geschäft geworden. Die internen Kontrollen der POLYTEC GROUP wurden laufend verschärft und die Sensibilisierung der Mitarbeiter für dieses Thema in regelmäßigen Abständen verstärkt und laufend evaluiert.

Finanzielle Risiken: Dazu zählen Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko, Währungsrisiko und Zinsänderungsrisiko.

Bezüglich der detaillierten Risikoberichterstattung verweisen wir – zur Vermeidung von textlichen Redundanzen – auf die Ausführungen unter Punkt G. 2 des Konzernanhangs.

DAS LEITBILD DER POLYTEC GROUP

2015 wurden Ziele, Kultur und Selbstverständnis des Konzerns in einem neuen Unternehmensleitbild ausformuliert, das unter Berücksichtigung dreier strategischer Säulen die wesentlichen Handlungsfelder eines Managementprogramms für die einzelnen Geschäftseinheiten definiert. Bei der Konkretisierung der Aktivitäten, die im Rahmen dieses Managementprogramms gesetzt werden, arbeiten die Mitarbeiter der POLYTEC GROUP direkt oder indirekt mit und können auf diese Weise ihre persönlichen Beiträge zur Erfüllung einer gruppenweiten Vision leisten.

Seit Anfang 2016 gilt das neue Leitbild, das Wort für Wort die "DNA" der POLYTEC beschreibt. Es bietet allen Mitarbeitern Orientierung und dient als verbindliche Richtlinie für das Handeln der Mitarbeiter der POLYTEC GROUP in vielen wesentlichen Fragen – von Qualitäts- und Umweltzielen bis hin zu Aktivitäten, Entscheidungen und Strategien. Mit dem Leitbild verpflichtet sich die Gruppe im Besonderen zur konsequenten Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, zum offenen Dialog mit Kunden, Lieferanten, Behörden und der Öffentlichkeit sowie zur Schonung natürlicher Ressourcen. Diese Grundsätze sollen der POLYTEC GROUP den Weg in eine erfolgreiche Zukunft weisen.

UNSERE VISION

Wir sind der erste Ansprechpartner und Wunschlieferant der europäischen Industrie hinsichtlich richtungweisender Kunststofflösungen. Unsere besondere Konzentration richten wir auf den Automobilbereich.

UNSERE MISSION

Ein begeistertes POLYTEC-Team schafft nachhaltige Werte für unser Unternehmen und unsere Kunden. Wir entwickeln entlang der Wertschöpfungskette, von der ersten Idee bis hin zur Justin-Sequence-Lieferung, durchdachte Lösungen mit einem hohen Maß an Systemverständnis und übertreffen so regelmäßig Erwartungen unserer Kunden. Durch die anwendungsgerechte Nutzung zahlreicher Kunststofftechnologien erfüllen wir individuelle Anforderungen optimal. Mit einer effizienten Kostenstruktur, koordinierten Abläufen und Best-in-Class-Fertigungsund -serviceprozessen erreichen wir ein wettbewerbsfähiges Preisniveau und die nachhaltige Wertschätzung unserer Kunden.

Als international tätiges Unternehmen verbinden wir kompromisslose Finanztransparenz mit hohem Verantwortungsbewusstsein unserem gesamten Umfeld gegenüber.

UNSERE WERTE

Passion ...

Unsere Begeisterung für optimale Lösungen fließt in jeden Arbeitsschritt mit ein.

... creates ...

  • Unsere Lösungskompetenz ist an Personen gebunden. Deshalb achten wir darauf, dass sich bei uns immer der richtige Mensch an der richtigen Stelle befindet, und fordern und fördern ihn entsprechend.
  • Wir halten unseren Blick geöffnet und pflegen den Austausch. So nutzen wir Synergien innerhalb der POLYTEC GROUP intensiv und schaffen auf diese Weise Top-Technologien zu einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Wir übernehmen Verantwortung und handeln ausschließlich nach ethischen Grundsätzen. Denn wir haften auch mit unserem Gewissen für Vereinbarungen, die wir mit unseren Kunden und Partnern treffen.

... innovation

Für unsere Kunden sind wir ein kompetenter Entwicklungspartner. Wir agieren leidenschaftlich, zuverlässig und zielgerichtet.

CODE OF CONDUCT

In unserem Code of Conduct beschreiben wir unser Leitbild, welche Werte wir teilen und wie wir zusammenarbeiten wollen. Er gibt uns ein klares Zielbild für die Anwendung ethischer Normen wie Integrität, Offenheit, Ehrlichkeit und Gesetzestreue vor. Die Einhaltung aller auf die POLYTEC Holding AG und ihrer Tochtergesellschaften anwendbaren gesetzlichen Vorschriften und internen Regeln ist die Grundlage der Zusammenarbeit unserer Mitarbeiter mit Aktionären, Eigentümern, Behörden, der Öffentlichkeit, Kunden, Lieferanten, Dienstleistern, Kollegen, Mitbewerbern und sonstigen Stakeholdern.

Der Code of Conduct bildet die Grundlage für moralisch, ethisch und rechtlich einwandfreie Verhaltensweisen aller Mitarbeiter sowie Geschäftspartner der POLYTEC GROUP und ist daher wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmenskultur.

Regelungen des Code of Conduct

Verhalten im geschäftlichen Umfeld: die Einhaltung von Recht und Gesetz, der faire und freie Wettbewerb, die Beziehung zu Kunden, Mitbewerbern und Lieferanten, die Vermeidung von Interessenkonflikten und Geldwäscheprävention.

Verhalten gegenüber Kollegen und Mitarbeitern: Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung, Menschen- und Arbeitnehmerrechte sowie Gesundheit und Sicherheit.

Verhalten innerhalb der Gesellschaft: Nachhaltiger Umweltund Klimaschutz und das Auftreten in der Öffentlichkeit.

Umgang mit Informationen: Berichterstattung, vertrauliche Unternehmensinformationen, Umgang mit Insiderinformationen und kapitalmarktrelevanten Informationen sowie Datenschutz und Informationssicherheit.

Alle Mitarbeiter der POLYTEC GROUP sind aufgefordert, ihr Verhalten im Licht der in diesem Code of Conduct festgelegten Leitlinien zu überprüfen und deren Einhaltung sicherzustellen. Verstöße und Hinweise können über einen eigens eingerichteten Meldekanal gemeldet werden. Sie werden sorgfältig untersucht und absolut vertraulich behandelt.

Bezüglich der detaillierten Ausführungen im Code of Conduct verweisen wir auf ein Dokument, das auf der Website der POLYTEC GROUP, www.polytec-group.com, im Bereich Die Gruppe, Leitbild zum Download bereitgestellt ist.

COMPLIANCE – BEKÄMPFUNG VON KORRUPTION

Rechtmäßiges und hohen ethischen Standards entsprechendes Verhalten ist für die POLYTEC GROUP selbstverständlich. Compliance bedeutet dabei weit mehr als die Umsetzung geltender Regeln und Richtlinien – Compliance ist eine Frage der Unternehmenskultur. Zusätzlich zu den Inhalten der Kapitalmarkt-Compliance werden in der POLYTEC GROUP auch regelmäßig Schulungen zu den Themen Antikorruption und Kartellrecht durchgeführt. Die Mitarbeiter werden dabei einerseits für wettbewerbs- und kartellrechtlich relevante Sachverhalte und andererseits für den richtigen Umgang mit Geschenken und Einladungen sensibilisiert. Ziel ist es, Mitarbeiter und Gesellschaft vor Gesetzesverstößen zu schützen und praxisnahe Unterstützung bei der Anwendung der einschlägigen Vorschriften anzubieten. Im Berichtszeitraum wurden keine Compliance-Verstöße festgestellt.

UMWELTSCHUTZ

Als Zulieferunternehmen der Automobilindustrie bringt die POLYTEC GROUP wesentliche Lösungen zur Optimierung neuer Fahrzeuggenerationen mit ein. POLYTEC hat sich in den drei Jahrzehnten ihres Bestehens durch ihre Innovationkraft und Flexibilität einen beachtlichen Namen im Automotive-Bereich erarbeitet. Durch umfassende Forschungs- und Entwicklungstätigkeit gelingt es POLYTEC, bei den Produkten ihrer Kunden laufend Verbesserungen zu erzielen, die sich letztlich positiv auf die Umwelt auswirken. So wird durch Materialsubstitution das Gesamtgewicht von Fahrzeugen reduziert, bei manchen Bauteilen sind gegenüber Stahl Gewichtsersparnisse von bis zu 60% möglich. Das reduzierte Gewicht führt zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch und transitiv zu einem reduzierten CO2 -Ausstoß.

Die systematische Analyse der ökologischen Auswirkungen ist fixer Bestandteil des Produktentwicklungsprozesses bei POLYTEC und wird durch die Techniker des Konzerns in enger Abstimmung mit seinen Kunden durchgeführt. Die Optimierungserfolge in den Themenbereichen Gewichtsreduktion, Werkstoffsubstitution, Materialeinsparung, Lärm- und Geräuschreduktion etc. bilden – in Verbindung mit perfekter Qualität und absoluter Liefertreue – die zentralen Stärken der POLYTEC GROUP und werden von ihren Kunden hoch geschätzt.

Einerseits optimiert POLYTEC die Produkte und Dienstleistungen für ihre Kunden laufend, andererseits werden alle internen Produktionsprozesse regelmäßig durch ein abgestimmtes Umwelt-, Qualitäts- und Lean-Management-System analysiert, um den eigenen Material- und Energieverbrauch optimieren zu können. Die Verarbeitung von Kunststoffen erfordert einen hohen Aufwand an Ressourcen. Der schonende Umgang mit diesen Produktionsmitteln ist sowohl eine ökologische als auch eine ökonomische Notwendigkeit. Innerbetrieblich werden dazu die Fertigungsschritte ständig verbessert, sodass Energie eingespart und der Rohstoffverbrauch reduziert werden können. Prozesswasser und diverse Reinigungslösungen werden nahezu ausschließlich im geschlossenen Kreislauf verwendet. Bei der Verarbeitung von Lacken erfüllt POLYTEC hohe Standards hinsichtlich Innen- sowie Abluft. Sie dienen dem Schutz der Mitarbeiter und der Umwelt gleichermaßen.

Der Großteil der von POLYTEC entwickelten Teile, hochwertigen Module und multifunktionellen Kunststoffsysteme wird nach zertifizierten Entwicklungs- und Produktionsprozessen hergestellt. Die Produktionsstandorte von POLYTEC sind nach international anerkannten Umwelt- und Qualitäts-Management-Normen wie ISO 16949, ISO 14001 bzw. ISO 50001 zertifiziert und müssen darüber hinaus stets zahlreichen kundenspezifischen Standards entsprechen – Belege für das nachhaltige Engagement und die Erfolge, auf die POLYTEC im Bereich Umweltschutz verweisen kann.

Die Umweltstrategie der POLYTEC GROUP verfolgt drei Schwerpunkte: Reduktion des Rohstoffverbrauchs, Steigerung der Energieeffizienz und Forcierung von Recycling. Zu diesen Schwerpunkten hat POLYTEC in den vergangenen Jahren diverse Pilotversuche in einzelnen Werken gestartet und nach erfolgreicher Erprobung sukzessive an weiteren Standorten der Gruppe implementiert.

1. Rohstoffverbrauch reduzieren: Große Fortschritte erzielte POLYTEC in den vergangenen Jahren bei der Einsparung von Rohstoffen. Vor allem im Bereich Spritzguss kann durch die vermehrte Verwendung von Regranulaten und den Einsatz moderner Dosieranlagen Material optimal bewirtschaftet werden. Die prozessbedingt anfallenden Angussteile werden direkt an der Maschine eingemahlen und wieder dem Prozess zugeführt – und das gänzlich ohne Qualitätsverlust. Neben der Mengenreduktion hat auch die chemische Zusammensetzung der Materialien Umweltrelevanz. Bei der Lackierung kommen bei POLYTEC heute primär Wasserlacke zum Einsatz, wodurch der Verbrauch von Lösungsmitteln deutlich reduziert werden konnte.

2. Energieeffizienz steigern: Ein besonderer Ressourcen- und damit Kostenblock liegt im Bereich Energie. Um hier zu sparen, hat die POLYTEC GROUP ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Reduktion ihres Energieverbrauchs geschnürt. Durch die bisherigen Investitionen sind bereits beträchtliche energiekostensenkende Effekte erzielt worden, z. B. durch den Umstieg von Heizölverbrennung auf erdgasbetriebene Anlagen mit deutlich höherem Wirkungsgrad, Gebäudeisolierungen, den Einsatz von effizienteren Druckluftkompressoren und ähnliches mehr. Mithilfe von Energiemanagement-Systemen können einzelne Produktionsschritte auf ihre Energieeffizienz überprüft und gegebenenfalls Verbesserungsmaßnahmen daraus abgeleitet werden. Projekte zur Wärmerückgewinnung wurden bereits erfolgreich abgeschlossen, weitere Vorhaben zum umfassenden Umstieg auf LED-Beleuchtungstechnik wurden bereits angestoßen.

3. Recycling forcieren: Trotz des sparsamen Umgangs mit Rohstoffen kann Abfall nicht gänzlich vermieden werden. Umso wichtiger ist es, dass dieser unvermeidbare Abfall bestmöglich getrennt und damit – wo immer möglich – einem sinnvollen Recycling zugeführt wird. Bei POLYTEC wird sachgerechte Abfalltrennung durch ein einheitliches Farbleitsystem gefördert. Damit wird nicht nur Restabfall reduziert. Auch die Kosten für die Entsorgung fallen geringer aus.

ENERGIEEFFIZIENZSTEIGERUNG AM STANDORT HÖRSCHING

Im Werk von POLYTEC CAR STYLING in Hörsching wurde die Generalsanierung der Produktionshalle im Jahr 2018 erfolgreich abgeschlossen. Durch die Umsetzung diverser Energieeffizienzmaßnahmen, z. B. die thermische Optimierung der Gebäudehülle, konnte der Heizwärmebedarf um zwei Drittel gesenkt werden.

Darüber hinaus wurde in Hörsching die veraltete und ineffiziente Heizung durch ein modernes Flächenheizungssystem mit Deckenstrahlplatten ersetzt. Zuvor waren die Werkshallen mithilfe von Gebläse-Konvektoren beheizt worden. Dabei wurden die Gebläse von Warmwasser mit hohen Vorlauftemperaturen aus dem Heizungssystem erwärmt. Dieses alte System stellte aus mehreren Gründen keine ideale Hallenheizung dar. So führte etwa die Raumhöhe der Hallen zu einer ungünstigen Wärmeschichtung mit geringer Temperatur in Bodennähe und deutlich höheren Temperaturen unter dem Dach sowie zu höheren Transmissionswärmeverlusten.

Im Unterschied dazu stellen die neuen Flächenheizungssysteme, deren Wärmeabgabe einen hohen Strahlungsanteil aufweist, eine wesentlich effizientere Lösung dar. Es wurde eine Heizung mit wassergeführten Deckenstrahlplatten installiert, die deutlich geringere Vorlauftemperaturen erfordern und damit einen reduzierten Energiebedarf aufweisen. Die Hallengesamtfläche von rund 6.700 m2 wurde entsprechend ihrer Nutzung in mehrere Heizungsabschnitte gegliedert, wodurch unterschiedliche Wärmeniveaus eingestellt werden können. So können Sektoren, die als Lagerhallen genutzt werden, etwas weniger beheizt werden, was einen zusätzlichen Einsparungseffekt bringt.

Im Zuge der Dach- und Wandsanierung wurden in den Produktionshallen großzügige Fensterflächen und Lichtkuppeln eingebaut, durch die natürliches Tageslicht einfällt. Zudem wurde eine sensorgesteuerte LED-Beleuchtung installiert, die Beleuchtungsstärken automatisch anpasst und so stets optimale Lichtverhältnisse schafft. Bei der Lichtgestaltung im Außenbereich wurde auch auf die Lichtemissionen geachtet, wodurch die sogenannte "Lichtverschmutzung" reduziert wurde.

Im Lauf des Jahres 2018 wurde mit dem Projekt "Schleifkabinen mit energieeffizientem Umluftbetrieb" eine weitere richtungweisende Maßnahme umgesetzt. Sie führte einerseits zu verbesserten Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter im Schleifbereich und andererseits zu einem umweltfreundlicheren und energieeffizienteren Abluftsystem. Davor hatte ein Staubabsaugsystem die Luft im Handschleifbereich über im Freien liegende Filteranlagen aus dem Gebäude befördert. Dadurch entstanden in der Heizperiode erhebliche Wärmeverluste. Durch die Installation von geschlossenen Schleifkabinen mit punktueller Absaugung wird die Lärm- und Staubemission am Arbeitsplatz deutlich reduziert. Die Luft wird nun vom Arbeitsplatz direkt in eine interne Filteranlage geleitet und über ein Umluftsystem wieder in die Halle eingeblasen. Durch diese Maßnahme können jährlich rund 250.000 kWh Gas sowie 75.000 kWh Strom eingespart werden.

Ein wichtiges Ziel der Nachhaltigkeitsmaßnahmen besteht darin, den Energieverbrauch vom wirtschaftlichen Wachstum zu entkoppeln. Langfristig müssen Wege gefunden werden, um trotz gleichbleibender oder steigender Produktionsmengen den Energiebedarf deutlich zu senken. POLYTEC wird mit effektiveren Energiekonzepten dafür sorgen, den steigenden Anforderungen hinsichtlich Umwelt- und Ressourcenschonung gerecht zu werden.

ENERGIE- UND UMWELTZIELE

Auflistung ausgewählter werksübergeordneter Ziele im Energieund Umweltbereich im Zeitraum bis 2020:

Zieldefinition Bemessung Basis Kennzahl
Effizienzsteigerung Stromverbrauch/
Rohmaterialverbrauch
Jährlich um 1% Stromverbrauch zum eingesetzten Rohmaterial kWh/kg
Einhaltung des Energieeffizienz-Standards für
Gebäude Stufe D
110 kWh/m2
pro Jahr
Klimabereinigter Heizgasverbrauch zur
beheizten Fläche
kWh/m2
pro Jahr
Optimierung des Energiedatenerfassungs-Systems,
das die wesentlichen Verbraucher erfasst
Anzahl
Verbraucher
Erfasste wesentliche Verbraucher/
wesentliche Verbraucher
%
Reduktion der Umweltbelastung durch
Verringerung der Gesamtabfallmenge
Jährlich um 1% Gesamtmenge des jährlichen Abfalls in Tonnen
je eingesetzte Tonnage Rohmaterial in kg
t/kg
Reduktion der verbrauchten Menge an
umwelt- oder gesundheitsgefährdenden Stoffen
Jährlich um 10% Verbrauchsmenge der Stoffe mit Umwelt- oder
Gesundheitsgefahren
%
Senkung der Umweltbelastung durch Suche nach
umwelt- und gesundheitsfreundlicheren Stoffen
Jährlich um 10% Anzahl der Stoffe mit Umwelt- und
Gesundheitsgefahren
Anzahl

KENNZAHLEN

Die angeführten Kennzahlen umfassen die Werke aller vollkonsolidierten Unternehmen.

Energieeinsatz

in MWh 2018 2017 2016
Strom 133.337 140.139 137.268
Erdgas/Heizöl 104.842 108.072 102.139
Heizwärme 1.708 1.701 1.576
Sonstiges 1.083 3.068 2.543
POLYTEC GROUP 240.970 252.980 243.527

Der gruppenweite Energieeinsatz reduzierte sich im Geschäftsjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um rund 4,8% bzw. 12.010 MWh auf 240.970 MWh. Bezogen auf den Umsatz nahm die Quote um rund 0,5 Prozentpunkte auf 37,9% zu.

Materialeinsatz

in Tonnen 2018 2017 2016
PP – Polypropylen 23.414 28.893 29.428
PA – Polyamide 9.929 10.678 10.745
ABS – Acrylnitril
Butadien-Styrol
2.848 4.038 3.201
PUR – Polyurethan 1.995 1.607 1.085
Glasfasern 8.384 8.457 7.648
Harze 4.959 4.913 4.432
Lacke 1.004 1.003 903
Sonstiges 28.268 26.794 24.956
POLYTEC GROUP 80.801 86.383 82.398

Der gruppenweite Materialeinsatz nahm im Geschäftsjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um rund 6,5% bzw. 5.582 Tonnen auf 80.801 Tonnen ab. Bezogen auf den Umsatz nahm die Quote sehr leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 12,7% ab.

Abfallmengen

in Tonnen 2018 2017 2016
Nicht gefährliche Abfälle 7.655 7.523 7.441
Gefährliche Abfälle 1.636 2.308 1.757
POLYTEC GROUP 9.291 9.831 9.198

Die Summe der gefährlichen und nicht gefährlichen Abfälle der POLYTEC GROUP reduzierte sich im Geschäftsjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 5,5% bzw. 540 Tonnen auf 9.291 Tonnen. Bezogen auf den Umsatz blieb die Quote auf dem Vorjahresniveau von 1,5%.

MITARBEITER

Aufgrund der Internationalität der POLYTEC GROUP sind Diversität, Respekt, Chancengleichheit und Integration von Mitarbeitern aus unterschiedlichen Kulturen integrale Bestandteile der Unternehmenskultur. Jegliche Benachteiligung von Menschen, etwa aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, Alter, Religion, sexueller Orientierung oder Behinderung, wird strikt abgelehnt. Bei der Besetzung vakanter Stellen stehen Leistungsorientierung, Kenntnisse und Fertigkeiten, Chancengleichheit und Gleichbehandlung im Mittelpunkt. Die Auswahl neuer Teammitglieder erfolgt primär im Hinblick auf die bestmögliche Qualifikation und Erfahrung, die die Kandidatin bzw. der Kandidat in die POLYTEC GROUP einbringen kann.

Die POLYTEC GROUP hat im Bereich Corporate Human Resources ihre Recruiting-Prozesse an die neuen Herausforderungen im Zeitalter von Social Media angepasst, um sich selbst als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Personalentwicklung in der POLYTEC GROUP bedeutet, gerade jungen Mitarbeitern einen Vertrauensvorschuss zu geben und sie dann auf ihrem Karriereweg zu begleiten.

Programme wie das "P3 POLYPERSPECTIVE PROGRAMME", die "POLYTEC Leadership Academy" oder die "Lean Management Academy" bieten dabei vielen Mitarbeitern die notwendige Unterstützung. Neben diesen Maßnahmen ist es aber auch notwendig, neue Mitarbeiter für POLYTEC zu gewinnen. Hier steht POLYTEC im Wettbewerb um die besten Talente und unternimmt viel, um die Arbeitgebermarke "POLYTEC" zu stärken – nicht zuletzt mit dem Arbeitgeber-Slogan "PASSION FOR PEOPLE".

Social Media (z. B. XING, LinkedIn, Facebook) waren für POLYTEC auch 2018 wichtige Kanäle, über die Interessierten mit aktuellen Informationen, Fotos und Videos rund um das Thema "Karriere bei POLYTEC" ein umfassendes Bild über die Arbeitswelt bei POLYTEC vermittelt werden konnte. Der direkte Kontakt mit Bewerbern außerhalb des Internet ist wesentlich, um Talente für POLYTEC zu gewinnen. Zu diesem Zweck präsentierte sich die Unternehmensgruppe 2018 auf 13 Karrieremessen in Deutschland und Österreich und zeigte mögliche Karrierepfade und Berufsbilder auf. Diese Karrieremessen fanden an Universitäten, Fachhochschulen, mittleren Schulen oder auch an öffentlich zugänglichen Veranstaltungsorten statt. Interessierte konnten ihre Fragen direkt an Fach- und Führungskräfte von POLYTEC stellen und erhielten so unmittelbare Eindrücke. Durch das erfolgreiche Personalmarketing haben sich 2018 mehr als 5.000 Personen für Tätigkeiten bei POLYTEC beworben.

Die POLYTEC GROUP fördert die laufende Weiterbildung und Entwicklung ihrer Mitarbeiter. In der "POLYTEC Leadership Academy" (PLA) werden Führungskräfte auf Basis gruppenweiter Führungsgrundsätze zum Thema (Mitarbeiter-)Führung geschult. 2018 haben 29 Teilnehmer aus elf Standorten das Programm erfolgreich absolviert. Seit 2015 haben rund 150 Führungskräfte das modulare Qualifizierungsprogramm durchlaufen. Die Programmschwerpunkte werden laufend aktualisiert und den neuen Anforderungen angepasst. Neben der Vermittlung von Führungs-Skills schafft die PLA auch die Möglichkeit zu Networking innerhalb der POLYTEC GROUP sowie zu einem breiten Erfahrungsaustausch. Durch fortführende Maßnahmen soll sichergestellt werden, dass sich die Teilnehmer auch nach dem offiziellen Ende der Academy kontinuierlich weiterentwickeln können und bei schwierigen Fragestellungen Unterstützung erhalten.

Nach einjähriger Vorlaufzeit wurde 2018 das "P3 POLYPER-SPECTIVE PROGRAMME" ins Leben gerufen. In Kooperation mit der LIMAK, der ältesten Business School Österreichs, wird eine maßgeschneiderte General-Management-Ausbildung angeboten. Hochkarätige Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft sind als Trainer und Coaches tätig. Ziel ist es, den Teilnehmern eine breitgefächerte wirtschaftliche Ausbildung zu bieten, die es ihnen auf lange Sicht ermöglicht, Positionen im Top-Management von POLYTEC einzunehmen.

An sogenannten "POLYTEC-Mitarbeitertagen" können Mitarbeiter aus dem administrativen Bereich die Abläufe in der Produktion hautnah erleben und selbst tatkräftig anpacken. Angestellte haben dabei die Gelegenheit, während einer gesamten Schicht in der Produktion zu arbeiten und Bauteile mit eigenen Händen herzustellen und zu verpacken. Auf diese Weise werden eine höhere Wertschätzung für die eigenen Produkte und eine höhere Transparenz der internen Prozessabläufe erzielt.

POLYTEC PERFORMANCE SYSTEM (PPS)

Durch das "POLYTEC Performance System" (PPS) wird das ganzheitliche Lean-Management-Programm der POLYTEC GROUP konzernweit verbreitet und umgesetzt. Im Rahmen der "PPS-Akademie" werden Mitarbeiter in allen für ihre Aufgabenbereiche relevanten Lean-Management-Disziplinen geschult, mit dem Ziel, das tägliche Arbeiten zu vereinfachen und langfristig zu verbessern. Im Zeitraum 2016 bis einschließlich 2018 haben mehr als 300 Mitarbeiter gruppenweit an Schulungsmaßnahmen der "PPS-Akademie" teilgenommen.

Nach dem Prinzip "Gestalte mit" legt POLYTEC bei der Adaptierung bestehender und der Entwicklung neuer Schulungsmaßnahmen großen Wert auf die frühe Einbindung von Mitarbeitern. Auf diese Weise erzielt das Unternehmen hohe Akzeptanz für die Inhalte des PPS sowie die gewünschten Schulungserfolge. 2018 wurde das Schulungsspektrum um sogenannte "Refresher- und Werker-Schulungen" erweitert, die bisher starre Lernstruktur neu konzipiert und durch ein flexibles Modulsystem ersetzt.

Als Beispiel kann das Themenmodul "Standardarbeit" angeführt werden, bei dem bereits im Vorfeld auf die in Umsetzung befindliche Digitalisierung von Prozessschritten Rücksicht genommen wird. Die Arbeitsabläufe werden systematisch analysiert sowie digital abgebildet und durch die Standardisierung transparent und leicht nachvollziehbar. Die damit in Beziehung stehenden Schulungsinhalte können nun gezielt auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Mitarbeiter ausgerichtet werden.

Weitere modulare Inhalte bilden neben der allgemeinen Einführung in die PPS-Philosophie die Themen 5S, Wertschöpfung, sieben Verschwendungsarten, visuelles Management, Problemlösungstechniken, das klassische Kanban-System sowie weitere Module, die auf das Industrial Engineering und das Launch Management fokussieren.

Wie schon bisher wird das Prinzip "Mach es besser" konsequent verfolgt. Dabei wird auf positive Erfahrungen einzelner Werke systematisch zurückgegriffen, und ihre Prozessoptimierungen werden schrittweise nach Mitarbeiterschulungen an anderen Standorten umgesetzt. Durch die intensive Einbeziehung von Mitarbeitern können auch deren Verbesserungsvorschläge und Feedbacks aus den Schulungen in Abstimmung mit den Plant Lean Managern und Werkleitern in konkret anwendbare Standards übernommen werden.

ARBEITSSCHUTZZIELE

Auflistung ausgewählter werksübergeordneter Ziele im Arbeitsschutzbereich im Zeitraum bis 2020:

Zieldefinition Bemessung Basis Kennzahl
Verringerung der Häufigkeit und Schwere
meldepflichtiger Arbeitsunfälle
Jährlich um 5% Anzahl der Arbeitsausfallzeit durch Arbeitsunfälle
in Stunden
Anzahl
Reduktion der Gefahrstoffe
(giftige oder CMR-Stoffe)
Jährlich um 10% Anzahl der giftigen und CMR-Stoffe Anzahl
Erhöhung der Anzahl ergonomisch
gestalteter Arbeitsplätze
Jährlich um 10% Anteil der ergonomisch gestalteten Arbeitsplätze
an allen Arbeitsplätzen
%

KENNZAHLEN MITARBEITER

Beschäftigte
ohne Leiharbeiter
Einheit 2018 2017 2016
Kennzahlen geografische
Gliederung
(zum 31.12.)
Österreich FTE 509 486 504
Deutschland FTE 1.943 1.966 1.963
Sonstige EU-Länder FTE 1.321 1.392 1.374
Sonstige Länder FTE 192 202 168
POLYTEC GROUP FTE 3.965 4.046 4.009
Kennzahlen Geschlecht
(zum 31.12.)
Männer % 78,7 79,6 79,7
Frauen % 21,3 20,4 20,3
Kennzahlen Alter
(zum 31.12.)
<30 Jahre % 15,5 16,5 16,7
30–50 Jahre % 48,7 49,9 49,2
>50 Jahre % 35,8 33,6 34,1
Fluktuationsrate
(Jahresdurchschnitt)
% 15,0 13,5 16,4
Kennzahlen Arbeits
sicherheit (Jahreswerte)
Meldepflichtige
Arbeitsunfälle
Anzahl 112 135 103
Unfallbedingte durch
schnittliche Ausfalltage
Tage 14,6 15,4 17,6
Arbeitsunfälle mit
Todesfolge
Anzahl 0 0 0

Die in der Tabelle dargestellten Kennzahlen beziehen sich auf Beschäftigte exklusive Leiharbeiter. Werden die Leiharbeiter hinzugezählt, waren zum Bilanzstichtag 2018 in der POLYTEC GROUP insgesamt 4.315 Personen beschäftigt, der Personalstand reduzierte sich im Vorjahresvergleich um 4,6% bzw. 207 Mitarbeiter (FTE – Vollzeitäquivalente).

Die Belegschaft in der Automobilzulieferindustrie ist aufgrund der primär technischen Ausrichtung nach wie vor mehrheitlich männlich. Am 31. Dezember 2018 lag der Frauenanteil der in der POLYTEC GROUP beschäftigten Mitarbeiter (exklusive Leiharbeiter) bei 21,3% und erhöhte sich damit im Vergleich zum Bilanzstichtag des Vorjahres leicht (20,4%).

Bezüglich der Altersstruktur ist etwa die Hälfte aller Mitarbeiter der Gruppe der 30- bis 50-Jährigen zuzuordnen.

Die gruppenweite Fluktuationsrate errechnet sich wie folgt: Austritte (Arbeitnehmer- und Arbeitgeberkündigungen, einvernehmliche Regelungen sowie befristete Arbeitsverträge) dividiert durch den durchschnittlichen Personalstand der POLYTEC GROUP. 2018 lag sie bei 15,0%.

Die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle sank im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr, ebenso verkürzte sich die Ausfallzeit.

Vorbeugend wurde der Fokus auf erhöhte Bewusstseinsbildung zu den Themen Health, Safety & Environment (HSE) und auf Vorgaben hinsichtlich persönlicher Schutzausrüstung (PSA) gelegt. So werden den Mitarbeitern über die Infoscreens des "POLYTEC-Information-TV" immer wieder Beiträge zu Sicherheitsthemen vorgeführt und regelmäßige Schulungsmaßnahmen gesetzt. Zahlreiche technische Verbesserungen, wie etwa verbesserte Abluftabsauganlagen zum Schutz der Atemwege, bessere Arbeitsplatzbeleuchtung zur Schonung der Augen und vieles mehr, haben die allgemeine Arbeitsplatzsicherheit erhöht. Auch der generell erhöhte Automatisierungsgrad bei Produktionsprozessen reduziert die Gefahren bei manuellen Tätigkeiten und beugt so Arbeitsunfällen vor.

MITARBEITERGESPRÄCHE INTENSIVIERT

Das Mitarbeitergespräch ist essenzieller Bestandteil der Führungsarbeit. Führungskraft und Mitarbeiter sprechen einmal jährlich im Zeitraum Jänner bis März u. a. über die gemeinsame Zusammenarbeit im Vorjahr und die Arbeitsziele für das neue Jahr, Verbesserungsvorschläge, Problembehebung und -vermeidung, berufliche Weiterentwicklung sowie andere Aspekte.

Im Angestelltenbereich ist das Mitarbeitergespräch verpflichtend durchzuführen. Die konzernweite Durchführungsquote bei Mitarbeitergesprächen konnte in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht werden. Lag sie 2016 noch bei rund 60%, erhöhte sie sich im Jahr 2017 auf rund 84% und lag 2018 bei 88%. Im Arbeiterbereich werden Mitarbeitergespräche aktuell noch auf freiwilliger Basis geführt.

Hörsching, am 18. März 2019

Der Vorstand der POLYTEC Holding AG

Dipl.-Ing. (FH) Markus Huemer, MBA Vorstandsvorsitzender – CEO

Dkfm. Peter Haidenek Mitglied des Vorstands – CFO

Dipl.-Ing. Heiko Gabbert Mitglied des Vorstands – COO

Peter Bernscher, MBA Mitglied des Vorstands – CSO

KONZERNABSCHLUSS

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018

mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen

in TEUR Konzernanhang 2018 20171)
Umsatzerlöse E. 1 636.397 676.440
Sonstige betriebliche Erträge E. 2 7.308 4.266
Bestandsveränderung 1.786 4.872
Andere aktivierte Eigenleistungen 2.983 1.284
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen E. 3 -301.666 -322.114
Personalaufwand E. 4 -217.787 -219.502
Sonstige betriebliche Aufwendungen E. 5 -61.953 -62.943
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 67.067 82.302
Abschreibungen -26.993 -27.224
Ergebnis vor Zinsen und Steuern = operatives Ergebnis (EBIT) 40.073 55.078
Zinsergebnis -3.388 -3.152
Sonstiges Finanzergebnis 117 143
Finanzergebnis E. 6 -3.272 -3.008
Ergebnis vor Steuern 36.801 52.070
Steueraufwendungen E. 7 -6.784 -13.110
Ergebnis nach Steuern 30.017 38.960
davon Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile 897 716
davon Ergebnis der Muttergesellschaft 29.120 38.244
Ergebnis je Aktie in EUR E. 20 1,32 1,74

1) Die POLYTEC GROUP verwendet für die erstmalige Anwendung von IFRS 15 die modifizierte retrospektive Methode.

Im Rahmen dieser Methode werden die Vergleichsinformationen nicht angepasst.

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018

mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen

1.1.–31.12.2018

Nicht
beherrschende
in TEUR Konzernanhang Konzern Anteile Summe
Ergebnis nach Steuern 29.120 897 30.017
Posten, die nicht in zukünftigen Perioden
in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert (recycelt) werden
Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Verpflichtungen
352 0 352
darauf entfallende latente Steuern -85 0 -85
E. 21 267 0 267
Posten, die in zukünftigen Perioden
in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert (recycelt) werden
Währungsumrechnung -1.496 0 -1.496
-1.496 0 -1.496
Sonstiges Ergebnis nach Steuern -1.229 0 -1.229
Gesamtergebnis 27.891 897 28.788

1.1.–31.12.20171)

Nicht
beherrschende
in TEUR Konzernanhang Konzern Anteile Summe
Ergebnis nach Steuern 38.244 716 38.960
Posten, die nicht in zukünftigen Perioden
in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert (recycelt) werden
Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Verpflichtungen
-406 0 -406
darauf entfallende latente Steuern 122 0 122
E. 21 -284 0 -284
Posten, die in zukünftigen Perioden
in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert (recycelt) werden
Währungsumrechnung -1.770 0 -1.770
-1.770 0 -1.770
Sonstiges Ergebnis nach Steuern -2.054 0 -2.054
Gesamtergebnis 36.191 716 36.907

1) Die POLYTEC GROUP verwendet für die erstmalige Anwendung von IFRS 15 die modifizierte retrospektive Methode.

Im Rahmen dieser Methode werden die Vergleichsinformationen nicht angepasst.

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2018

mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen

AKTIVA

in TEUR Konzernanhang 31.12.2018 31.12.20171)
A. Langfristiges Vermögen
I. Immaterielle Vermögenswerte E. 8 5.302 3.110
II. Firmenwerte E. 8 19.180 19.180
III. Sachanlagen E. 9 245.062 232.910
IV. Sonstige langfristige Vermögenswerte 126 126
V. Latente Steueransprüche E. 10 8.225 7.674
277.895 263.000
B. Kurzfristiges Vermögen
I. Vorräte E. 11 41.632 63.278
II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen E. 12 54.036 67.035
III. Forderungen aus Fertigungsaufträgen E. 13 0 43.050
IV. Vertragsvermögenswerte aus Verträgen mit Kunden E. 13 86.491 0
V. Sonstige kurzfristige Forderungen E. 14 23.367 17.691
VI. Steuererstattungsansprüche 644 1.215
VII. Kurzfristige verzinsliche Forderungen E. 15 0 4.286
VIII. Zahlungsmittel E. 16 73.572 56.899
279.741 253.453
557.636 516.453

PASSIVA

in TEUR Konzernanhang 31.12.2018 31.12.20171)
A. Eigenkapital
I. Grundkapital 22.330 22.330
II. Kapitalrücklagen 37.563 37.563
III. Eigene Anteile -1.855 -1.855
IV. Gewinnrücklagen 184.204 163.359
V. Andere Rücklagen -11.599 -10.370
230.644 211.028
VI. Nicht beherrschende Anteile 7.363 6.465
E. 18 238.007 217.493
B. Langfristige Verbindlichkeiten
I. Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten E. 20 127.046 126.332
II. Latente Steuerverpflichtungen E. 10 5.829 3.080
III. Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern E. 21 27.447 27.278
IV. Sonstige langfristige Rückstellungen E. 22 4.430 11.863
164.753 168.552
C. Kurzfristige Verbindlichkeiten
I. Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten E. 23 48.337 13.600
II. Steuerschulden E. 24 1.622 2.758
III. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen E. 25 54.306 54.054
IV. Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen E. 13 0 4.802
V. Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden E. 13 2.382 0
VI. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten E. 26 28.597 32.9272)
VII. Kurzfristige Rückstellungen E. 27 19.634 22.2672)
154.877 130.408
557.636 516.453

1) Die POLYTEC GROUP verwendet für die erstmalige Anwendung von IFRS 15 die modifizierte retrospektive Methode.

Im Rahmen dieser Methode werden die Vergleichsinformationen nicht angepasst.

2) Vorjahr angepasst

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018

mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen

in TEUR Konzernanhang 2018 20171)
Ergebnis vor Steuern 36.801 52.070
+ Abschreibungen auf das Anlagevermögen 26.993 27.224
-(+) Zinsergebnis E. 6 3.389 3.152
+(-) Sonstige unbare Aufwendungen und Erträge
F.
-800 685
+(-) Erhöhung (Senkung) von langfristigen Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern 102 -2.446
-(+) Gewinne (Verluste) aus dem Abgang vom Anlagevermögen -224 -255
-(+) Erhöhung (Senkung) von Vorräten -6.731 -7.558
-(+) Erhöhung (Senkung) von Liefer- und sonstigen Forderungen
sowie Vertragsvermögenswerten
-5.799 -25.399
+(-) Erhöhung (Senkung) von Liefer- und sonstigen Verbindlichkeiten
sowie Vertragsverbindlichkeiten
-6.780 11.7062)
+(-) Erhöhung (Senkung) von Rückstellungen -8.910 -6.7872)
= Konzern-Cash-Flow aus der laufenden Tätigkeit 38.041 52.391
+ Erhaltene Zinsen
F.
1.342 503
- Bezahlte Zinsen -2.787 -3.597
- Steuerzahlungen -5.729 -11.020
= Konzern-Cash-Flow aus dem operativen Bereich 30.867 38.277
- Investitionen in das Anlagevermögen
F.
-42.449 -39.667
+ Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 1.013 1.695
-(+) Erhöhung (Senkung) von verzinslichen Forderungen
E. 15
2.029 0
= Konzern-Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -39.407 -37.972
+ Zuflüsse aus Darlehensfinanzierungen 0 216
+ Zuflüsse aus Schuldscheindarlehen 47.000 8.500
- Rückzahlungen aus Darlehensfinanzierungen -5.471 -6.142
- Rückzahlungen aus Immobilienkrediten -4.275 -5.376
- Abflüsse aus Finanzierungsleasingvereinbarungen -1.549 -1.499
+(-) Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten -612 -9.101
- Ausschüttungen an Dritte -9.898 -9.338
= Konzern-Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit
F.
25.195 -22.739
+(-) Konzern-Cash-Flow aus dem operativen Bereich 30.867 38.277
+(-) Konzern-Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -39.407 -37.972
+(-) Konzern-Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 25.195 -22.739
= Veränderung der Zahlungsmittel 16.654 -22.434
+(-) Einfluss von Wechselkursänderungen 19 -207
+ Anfangsbestand der Zahlungsmittel 56.899 79.540
= Endbestand der Zahlungsmittel 73.572 56.899

1) Die POLYTEC GROUP verwendet für die erstmalige Anwendung von IFRS 15 die modifizierte retrospektive Methode.

Im Rahmen dieser Methode werden die Vergleichsinformationen nicht angepasst.

2) Vorjahr angepasst

ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018

mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen

in TEUR Konzernanhang Grundkapital Kapitalrücklagen Eigene Anteile
Stand 1.1.2018 22.330 37.563 -1.855
Auswirkung durch Änderung der
Rechnungslegungsmethode:
Zeitraumbezogene Erlösrealisierung
von kundenspezifischen Erzeugnissen
(IFRS 15)
0 0 0
Angepasster Stand
1.1.2018
22.330 37.563 -1.855
Ergebnis nach Steuern 0 0 0
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 0 0 0
Gesamtergebnis 22.330 37.563 -1.855
Ausschüttung 0 0 0
Erwerb eigener Anteile 0 0 0
Stand 31.12.20181) E. 18 22.330 37.563 -1.855
in TEUR Konzernanhang Grundkapital Kapitalrücklagen Eigene Anteile
Stand 1.1.2017 22.330 37.563 -1.855
Ergebnis nach Steuern 0 0 0
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 0 0 0
Gesamtergebnis 0 0 0
Ausschüttung 0 0 0
Stand 31.12.20171) E. 18 22.330 37.563 -1.855

1) Die POLYTEC GROUP verwendet für die erstmalige Anwendung von IFRS 15 die modifizierte retrospektive Methode.

Im Rahmen dieser Methode werden die Vergleichsinformationen nicht angepasst.

Andere Rücklagen
Summe Nicht
beherrschende
Anteile
Anteile
der Aktionäre der
POLYTEC Holding AG
Rücklage
aus Währungs
umrechnung
Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Gewinnrücklagen
217.493 6.465 211.028 -5.495 -4.876 163.359
1.623 0 1.623 0 0 1.623
219.116 6.465 212.651 -5.495 -4.876 164.982
30.017 897 29.120 0 0 29.120
-1.229 0 -1.229 -1.496 267 0
247.905 7.363 240.542 -6.991 -4.609 194.102
-9.898 0 -9.898 0 0 -9.898
0 0 0 0 0 0
238.007 7.363 230.644 -6.991 -4.609 184.204
Andere Rücklagen
Summe Nicht
beherrschende
Anteile
Anteile
der Aktionäre der
POLYTEC Holding AG
Rücklage
aus Währungs
umrechnung
Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Gewinnrücklagen
189.924 6.289 183.634 -3.725 -4.592 133.913
38.960 716 38.244 0 0 38.244
-2.054 0 -2.054 -1.770 -284 0
36.907 716 36.191 -1.770 -284 38.244
-9.338 -540 -8.798 0 0 -8.798
217.493 6.465 211.028 -5.495 -4.876 163.359

KONZERNANHANG

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018 DER POLYTEC HOLDING AG, HÖRSCHING

A. ALLGEMEINE ANGABEN

Die POLYTEC GROUP ist ein international tätiger Konzern mit Schwerpunkt in der Automobil- und Kunststoffindustrie mit Sitz in Österreich. Die Gruppe ist in der Automobilindustrie als Zulieferer von Komponenten und Modulen – vorwiegend für den Bereich Motorraum und Exterieur im Großvolumensegment – sowie als Lieferant von Originalzubehör und Teilen für das Klein- und Mittelvolumensegment tätig. Darüber hinaus werden verschiedene Formteile aus Polyurethan sowie Anlagen zu deren Herstellung für andere Industrien erzeugt. Die Adresse der POLYTEC Holding AG lautet Polytec-Straße 1, 4063 Hörsching, Österreich.

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2018 der POLYTEC Holding AG (in weiterer Folge als "Konzern" oder "POLYTEC GROUP" bezeichnet) wurde in Übereinstimmung mit den Richtlinien der International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs 1 UGB erfüllt.

Der Konzernabschluss wurde von KPMG Austria GmbH geprüft. Der Vorstand hat den Konzernabschluss am 18. März 2019 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und mitzuteilen, dass er den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 billigt. Der Aufsichtsrat hat die Möglichkeit, eine Änderung des Konzernabschlusses zu veranlassen.

Die POLYTEC Holding AG hat ihren Sitz in Hörsching, Österreich, und ist in das Firmenbuch beim Landes- als Handelsgericht Linz unter der Nummer FN 197646 g eingetragen.

Bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses wurden alle Standards angewendet, deren Anwendung für das Geschäftsjahr 2018 und 2017 Pflicht war.

Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren im Geschäftsjahr 2018 erstmalig anzuwenden:

Standard Interpretation Anwendungs
pflicht lt. IASB
für Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die EU
zum 31.12.2018
IAS 40 Änderung: Übertragungen von als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 1. Jänner 2018 Ja
IFRS 1 und
IAS 28
Jährliche Verbesserungen der IFRS
(Zyklus 2014–2016)
1. Jänner 2018 Ja
IFRS 2 Änderung: Klassifizierung und Bewertung von Geschäftsvorfällen mit
anteilsbasierter Vergütung
1. Jänner 2018 Ja
IFRS 4 Änderung: Anwendung des IFRS 9 Finanzinstrumente mit
IFRS 4 Versicherungsverträge
1. Jänner 2018 Ja
IFRS 9 Finanzinstrumente 1. Jänner 2018 Ja
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden und Änderung: Klarstellung zum IFRS 15 1. Jänner 2018 Ja
IFRIC 22 Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen 1. Jänner 2018 Ja

Die erstmalige Anwendung dieser neuen bzw. überarbeiteten Standards hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der POLYTEC GROUP.

Das International Accounting Standards Board (IASB) arbeitet an zahlreichen Projekten, die sich erst auf Geschäftsjahre beginnend mit 1. Jänner 2019 auswirken werden. Die nachfolgenden, vom IASB bereits veröffentlichten aber in der EU zum Teil noch nicht verpflichtend anzuwendenden neuen, überarbeiteten bzw. ergänzten Standards und Interpretationen des IFRIC sind auch von der POLYTEC GROUP nicht vorzeitig angewendet worden und sind somit für den vorliegenden Konzernabschluss nicht relevant:

Standard Interpretation Anwendungs
pflicht lt. IASB
für Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die EU
zum 31.12.2018
Anwendungs
zeitpunkt EU
IAS 19 Planänderung, -kürzung oder -abgeltung 1. Jänner 2019 Nein
IAS 28 Langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
1. Jänner 2019 Nein
IFRS 9 Finanzielle Vermögenswerte mit einer negativen
Vorfälligkeitsentschädigung
1. Jänner 2019 Ja 1. Jänner 2019
IFRS 10,
IAS 28
Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten
zwischen einem Anleger und einem assoziierten
Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen
unbestimmt Nein
IFRS 16 Leasingverhältnisse 1. Jänner 2019 Ja 1. Jänner 2019
IFRS 17 Versicherungsverträge 1. Jänner 2021 Nein
IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen
Behandlung
1. Jänner 2019 Ja 1. Jänner 2019
IAS 12, IAS 23,
IFRS 3, IFRS 11
Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis des
Verbesserungsprozesses 2015–2017
1. Jänner 2019 Nein
IAS 1, IAS 8 Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis des
Verbesserungsprozesses 2016–2018
1. Jänner 2019 Nein
IFRS 3 Änderung der Definition eines Geschäftsbetriebs 1. Jänner 2020 Nein
IAS 1, IAS 8 Änderung der Definition von wesentlich 1. Jänner 2020 Nein
Framework Änderung der Verweise auf das Rahmenkonzept 1. Jänner 2020 Nein

IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden) führt ein fünfstufiges Modell für die Bilanzierung von Umsatzerlösen aus Verträgen mit Kunden ein. Bei Vorliegen eines Vertrags werden Umsatzerlöse in Höhe der Gegenleistung erfasst, mit der ein Unternehmen im Gegenzug für die Übertragung von Gütern oder Dienstleistungen auf einen Kunden rechnen kann. Dabei kann die vertragliche Vereinbarung zu einer zeitraum- oder zeitpunktbezogenen Erfassung führen. Die POLYTEC GROUP hat IFRS 15 für Geschäftsjahre beginnend mit 1. Jänner 2018 unter Anwendung der modifizierten retrospektiven Methode übernommen.

Für kundenbezogene Entwicklungstätigkeiten und die Erstellung von Werkzeugen wurden Umsatzerlöse bislang im Rahmen der Percentage-of-Completion-Methode gemäß IAS 11 realisiert. IFRS 15 definiert andere Kriterien für die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung, wobei der Hauptanwendungsfall die Erbringung von Leistungen ohne alternative Nutzungsmöglichkeit bei gleichzeitigem Recht auf Zahlung der bereits erbrachten Leistung ist. Bei der Vertragsanalyse wurde festgestellt, dass diese Kriterien regelmäßig erfüllt werden, sodass auch nach IFRS 15 eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung stattfindet.

Beim Verkauf von Serienprodukten wurde bisher der Umsatz bei Übergang des Eigentums und der damit einhergehenden Chancen sowie Risiken gemäß der Lieferkonditionen realisiert. Bei der Vertragsanalyse wurde festgestellt, dass ebenfalls die Kriterien für eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung erfüllt werden, da die Serienteile für OEMs grundsätzlich nur bei erfolgter Bestellung produziert werden und keine alternative Nutzungsmöglichkeit ermöglichen. Weiters besteht für die POLYTEC GROUP wiederum das Recht auf Zahlung inklusive angemessener Marge der bereits produzierten bzw. in Produktion befindlichen Artikel.

Der kumulierte Effekt der erstmaligen Anwendung wurde per 1. Jänner 2018 als Anpassung der Gewinnrücklage erfasst und resultiert aus der nunmehrigen zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung der Serienteile (TEUR 2.204). Der Steuereffekt beträgt TEUR 582, somit TEUR 1.623 nach Steuern.

Die Erstanwendung des IFRS 15 hat folgende Effekte auf den Konzernabschluss der POLYTEC GROUP:

Konzernbilanz

in TEUR
31.12.2018
Wie
berichtet
An
passungen
aufgrund
IFRS 15
Ohne
Anpassung
aufgrund
IFRS 15
Vorräte 41.632 28.286 69.918
Forderungen aus
Fertigungsaufträgen
0 55.876 55.876
Vertragsvermögenswerte
aus Verträgen mit Kunden
86.491 -86.491 0
Eigenkapital 238.007 -1.716 236.291
Latente Steuerverpflichtungen 5.829 -613 5.216
Verbindlichkeiten aus
Fertigungsaufträgen
0 -2.382 2.382
Vertragsverbindlichkeiten
aus Verträgen mit Kunden
2.382 2.382 0
Bilanzsumme 557.636 -2.329 555.307

Die Bilanzpositionen "Vertragsvermögenswerte aus Verträgen mit Kunden" bzw. "Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden" beinhalten einerseits Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten aus Werkzeugprojekten, welche vor Anwendung von IFRS 15 als "Forderungen aus Fertigungsaufträgen" bzw. "Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen" ausgewiesen wurden, und andererseits jene Serienteile, welche gemäß IFRS 15 der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung unterliegen.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

in TEUR
31.12.2018
Wie
berichtet
An
passungen
aufgrund
IFRS 15
Ohne
Anpassung
aufgrund
IFRS 15
Umsatzerlöse 636.397 -465 635.932
Bestandsveränderung 1.786 341 2.127
Ergebnis vor Steuern 36.801 -124 36.677
Steueraufwendungen -6.784 31 -6.753
Ergebnis nach Steuern 30.017 -93 29.924
Gesamtergebnis
nach Steuern
28.788 -93 28.695

Konzern-Cash-Flow

in TEUR
31.12.2018
Wie
berichtet
An
passungen
aufgrund
IFRS 15
Ohne
Anpassung
aufgrund
IFRS 15
Ergebnis vor Steuern 36.801 -124 36.677
Erhöhung (Senkung)
von Vorräten
-6.731 +107 -6.624
Erhöhung (Senkung)
von Liefer- und sonstigen
Forderungen sowie
Vertragsvermögenswerten
-5.799 +18 -5.781

Der Konzern hat IFRS 9 erstmalig zum 1. Jänner 2018 angewendet. Aufgrund der gewählten Übergangsmethode wurden die Vergleichsinformationen des Vorjahres nicht an die Anforderungen des neuen Standards angepasst. IFRS 9 enthält überarbeitete Leitlinien zur Einstufung und Bewertung von Finanzinstrumenten sowie die neuen allgemeinen Bilanzierungsvorschriften für Sicherungsgeschäfte. Des Weiteren wurde durch IFRS 9 im Bereich der Wertminderungen das Incurred-Loss-Modell zugunsten eines Expected-Credit-Loss-Modells ersetzt. Es erfolgt dadurch künftig eine Bevorsorgung der erwarteten Verluste. Er übernimmt auch die Leitlinien zur Erfassung und Ausbuchung von Finanzinstrumenten aus IAS 39. Auf den Konzernabschluss ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen, da die Strategie der POLYTEC GROUP derzeit keinen Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten vorsieht, welche eine abweichende Klassifizierung zu IAS 39 zur Folge hätte. Die Regelungen zum Hedge Accounting werden derzeit nicht angewendet, sodass sich hieraus keine Auswirkungen ergeben. Auch die Anwendung des Expected-Credit-Loss-Modells hat für die POLYTEC GROUP keine wesentlichen Auswirkungen (Effekt unter TEUR 100), da einerseits nahezu alle Forderungen einer Kreditversicherung unterliegen und andererseits die Ausfallwahrscheinlichkeit der größten Kunden deutlich unter einem Prozent liegt. Somit ergibt sich aus der Neuanwendung des IFRS kein zusätzlicher Wertminderungsaufwand. Die erstmalige Anwendung von IFRS 9 hat somit keinen Einfluss auf die gezeigten Buchwerte.

Aufgrund der Erstanwendung des IFRS 9 wurden neue Klassifizierungen für Finanzinstrumente eingeführt. Jene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Teil des Factoring-Programms sind, waren aufgrund des Geschäftsmodells "Verkaufen" in die Bewertungskategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" (FVPL) zu reklassifizieren. Aufgrund der Kurzfristigkeit sowie der guten Bonität der Forderungen ist der Buchwert als verlässlicher Näherungswert des beizulegenden Zeitwerts anzusehen. Darüber hinaus ergaben sich aufgrund der Erstanwendung weder Reklassifizierungs- noch Neubewertungsanpassungen. Die Überleitung der Kategorien stellt sich für die POLYTEC GROUP wie folgt dar:

Kategorie
IAS 39
Kategorie
IFRS 9
Aktiva
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
LaR AC
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen (Factoring)
LaR FVTL
Forderungen aus Fertigungsaufträgen/
Vertragsvermögenswerte aus Verträgen
mit Kunden
- -
Sonstige kurzfristige finanzielle
Forderungen
LaR AC
Kurzfristige verzinsliche Forderungen LaR AC
Zahlungsmittel LaR AC
Passiva
Verzinsliche Verbindlichkeiten AC AC
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
AC AC
Verbindlichkeiten aus Fertigungs
aufträgen/Vertragsverbindlichkeiten aus
Verträgen mit Kunden
- -
Derivative Finanzkontrakte HfT FVTL
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC AC

Kerngedanke des neuen IFRS 16 (Leasing) Standards ist es, beim Leasingnehmer alle Leasingverhältnisse und die damit verbundenen vertraglichen Rechte und Verpflichtungen in der Bilanz zu erfassen. Für alle Leasingverhältnisse bilanziert der Leasingnehmer eine Leasingverbindlichkeit für die Verpflichtung, künftig Leasingzahlungen vorzunehmen. Gleichzeitig aktiviert der Leasingnehmer ein Nutzungsrecht am zugrundeliegenden Vermögenswert, welches grundsätzlich dem Barwert der künftigen Leasingzahlungen zuzüglich direkt zurechenbarer Kosten entspricht. Die bisher unter IAS 17 erforderliche Unterscheidung zwischen Finanzierungs- und Operating-Leasingverträgen entfällt damit künftig für den Leasingnehmer. Beim Leasinggeber sind die Regelungen des neuen Standards dagegen ähnlich zu den bisherigen Vorschriften des IAS 17. Die Leasingverträge werden weiterhin entweder als Finanzierungsoder als Operating-Leasingverhältnisse klassifiziert. Leasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum übertragen werden, werden als Finanzierungs-Leasingverhältnisse klassifiziert, alle anderen Leasingverträge als Operating Leases. Für die Klassifizierung nach IFRS 16 wurden die Kriterien des IAS 17 übernommen.

Die POLYTEC GROUP hat die Auswirkungen auf den Konzernabschluss analysiert. Der tatsächliche Effekt aus der Erstanwendung könnte sich noch ändern und wird im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 angegeben.

Die nun verpflichtende Aktivierung von Vermögenswerten (Right-of-Use) und Schulden (Lease Liabilities) für die Operating-Leasing- und Mietverhältnisse von Büro-, Produktionsund Lagergebäuden sowie Maschinen und Fahrzeugen hat zum 1. Jänner 2019 einen Effekt von TEUR 15.151, welcher zu einer Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte und der Bilanzsumme sowie der Nettofinanzverschuldung zum Erstanwendungszeitpunkt führt. Aufgrund von Vereinfachungsbzw. Befreiungsbestimmungen des Standards, werden kurzfristige Leasingverhältnisse unter zwölf Monaten und geringwertige Leasing- bzw. Mietgegenstände nicht aktiviert. Ab Erstanwendung des Standards wird sich auch die Art der Aufwendungen in Zusammenhang mit diesen Leasing- und Mietverhältnissen ändern, da IFRS 16 die lineare Abschreibung der Nutzungsrechte und des Zinsaufwands für die Leasingverbindlichkeit ersetzt. Die Abschreibung der Nutzungsrechte wird im Geschäftsjahr 2019 voraussichtlich TEUR 4.598 und der Zinsaufwand TEUR 75 betragen.

Durch die Erfassung einer Abschreibung von Nutzungsrechten und Zinsen anstatt eines Leasingaufwands wird es zu einer Verbesserung von EBITDA und EBIT kommen. Eine detaillierte Quantifizierung ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht abschließend möglich, da eine Vielzahl von Kleinverträgen zugrunde liegt, welche bis dato noch nicht vollständig auf die Anwendbarkeit von IFRS 16 geprüft wurden. Die POLYTEC GROUP wird IFRS 16 erstmalig zum 1. Jänner 2019 unter Anwendung der modifizierten retrospektiven Methode anwenden. Demnach ist der kumulierte Effekt aus der Umstellung als Korrektur der Eröffnungsbilanz der Berichtsperiode darzustellen, ohne die Vergleichsperiode anzupassen. Die Leasingverbindlichkeiten werden mit dem Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen und die Nutzungsrechte in Höhe der erfassten Leasingverbindlichkeit angesetzt. Die POLYTEC GROUP wird den praktischen Behelf anwenden, wonach IFRS 16 auf alle vor dem 1. Jänner 2019 geschlossenen Verträge, die als Leasingverhältnisse gemäß IAS 17 und IFRIC 4 definiert waren, angewendet wird. Zusätzlich wurde auch die Ausnahmeregelung in Anspruch genommen, wonach keine anfänglichen direkten Kosten bei der Bewertung des Nutzungsrechts einbezogen werden müssen. Des Weiteren wurden Leasingverhältnisse, deren Laufzeit innerhalb von zwölf Monaten nach dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung enden, so bilanziert, als handele es sich um kurzfristige Verträge, und werden somit nicht in die Bilanz aufgenommen. Überdies wird ein einziger Abzinsungssatz für ein Portfolio ähnlicher Leasingverträge angewendet.

Im Hinblick auf die künftige Anwendung der weiteren, noch nicht in Kraft getretenen und von der POLYTEC GROUP noch nicht angewendeten Standards bzw. Interpretationen werden keine wesentlichen materiellen Änderungen von bilanzierten Vermögenswerten, Schulden oder sonstigen Angaben im Konzernabschluss erwartet.

Der Konzernabschluss ist in tausend Euro (TEUR) aufgestellt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Der vorliegende Konzernabschluss ersetzt gemäß § 245a UGB den ansonsten aufzustellenden Konzernabschluss gemäß § 244 ff UGB.

B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

1. KONSOLIDIERUNGSKREIS

Die Festlegung des Konsolidierungskreises erfolgt nach den Grundsätzen des IFRS 10 (Consolidated Financial Statements) bzw. IAS 28 (Investments in Associates). Muttergesellschaft ist die POLYTEC Holding AG, Hörsching. In den Konzernabschluss werden der Abschluss der POLYTEC Holding AG und die Abschlüsse der von der POLYTEC Holding AG beherrschten oder maßgeblich beeinflussten Unternehmen zum 31. Dezember jeden Jahres durch Voll- bzw. Equity-Konsolidierung einbezogen.

Beherrschung liegt vor, wenn das Unternehmen die Entscheidungsgewalt über die maßgebliche Tätigkeit besitzt, variable Rückflüsse aus dem Tochterunternehmen generiert sowie diese Rückflüsse durch seine Entscheidungsgewalt beeinflussen kann. Dementsprechend sind zusätzlich zur Muttergesellschaft zehn (Vorjahr: zehn) inländische und 33 (Vorjahr: 35) ausländische Tochterunternehmen einbezogen, die unter der Beherrschung der POLYTEC Holding AG stehen. Die acht (Vorjahr: sieben) nicht einbezogenen Unternehmen sind auch in Summe unwesentlich. Der Abschlussstichtag für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der 31. Dezember 2018.

Eine Übersicht über die konsolidierten Unternehmen findet sich in Abschnitt G. 6.

Die Jahresabschlüsse von Tochterunternehmen werden grundsätzlich ab dem Erwerbszeitpunkt bis zum Veräußerungszeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen. Die erstmalige Einbeziehung eines Tochterunternehmens erfolgt zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung über das Vermögen und die Geschäfte dieser Gesellschaft tatsächlich an das jeweilige Mutterunternehmen übertragen wird.

Der Konsolidierungskreis veränderte sich im Geschäftsjahr wie folgt:

Konsolidierungskreis Voll
konsolidierung
Stand 31.12.2017 45
Umgründung -1
Stand 31.12.2018 44
davon ausländische Unternehmen 33

Wie im Vorjahr wurden 2018 keine Beteiligungen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

AKQUISITIONEN

Im Jahr 2018 sowie 2017 wurden keine Akquisitionen vorgenommen.

NEUGRÜNDUNGEN UND UMSTRUKTURIERUNGEN 2018

Im Jahr 2018 wurde die POLYTEC Automotive Verwaltungs GmbH (im Vorjahr wegen Unwesentlichkeit nicht konsolidiert) auf die POLYTEC Deutschland Verwaltungs GmbH verschmolzen. Darüber hinaus kam es zu einer Anwachsung der POLYTEC Automotive GmbH & Co KG auf die POLYTEC Deutschland Verwaltungs GmbH.

Die neu gegründete Gesellschaft POLYTEC COMPOSITES South Africa (Pty) Ltd. wurde zum 31. Dezember 2018 aufgrund von Unwesentlichkeit nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

UMSTRUKTURIERUNGEN 2017

Im Jahr 2017 wurde sowohl die POLYTEC Tooling GmbH & Co KG auf die Polytec Plastics Germany GmbH & Co KG als auch die PT Plastics GmbH auf die Polytec Holding Deutschland GmbH rückwirkend zum 1. Jänner 2017 verschmolzen.

2. KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

VOLLKONSOLIDIERUNG

Für Erwerbe wurde IFRS 3 (Business Combinations) angewendet. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt demnach auf Basis der Neubewertungsmethode (Ansatz aller Vermögenswerte und Schulden zum Fair Value auch bei nicht beherrschenden Anteilen und vollständige Aufdeckung der stillen Reserven unabhängig von der Höhe der nicht beherrschenden Anteile). Dem Beteiligungsbuchwert wird das anteilige, neu bewertete Eigenkapital der Tochtergesellschaft gegenübergestellt (Purchase Accounting).

Verbleibt darüber hinaus ein Unterschiedsbetrag, wird er als Firmenwert aktiviert. Firmenwerte, die vor dem 1. Jänner 2005 entstanden sind, wurden mit dem Buchwert zum 31. Dezember 2004 festgeschrieben. Sämtliche Firmenwerte werden einem jährlichen Impairmenttest unterzogen.

Sind die Anschaffungskosten niedriger als das Nettovermögen, so wird die Differenz (passiver Unterschiedsbetrag) erfolgswirksam in der Erwerbsperiode erfasst.

Nicht beherrschende Anteile sind im Konzernabschluss entsprechend den Bestimmungen des IFRS 10 wie im Vorjahr als Teil des Konzerneigenkapitals ausgewiesen.

Alle Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge aus der Verrechnung zwischen Unternehmen des Konsolidierungskreises werden unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Wesentlichkeit eliminiert. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen werden ebenfalls ausgeschieden, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

3. WÄHRUNGSUMRECHNUNG

GESCHÄFTSTRANSAKTIONEN IN AUSLÄNDISCHER WÄHRUNG

In den einzelnen Gesellschaften der Gruppe wurden Vorgänge in ausländischen Währungen zum Kurs der Transaktion bewertet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in ausländischer Währung werden zum Umrechnungskurs am Bilanzstichtag umgewertet. Daraus resultierende Währungsdifferenzen werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

UMRECHNUNG VON EINZELABSCHLÜSSEN IN AUSLÄNDISCHER WÄHRUNG

Die funktionale Währung der außerhalb des Euro-Raums gelegenen Tochtergesellschaften ist die jeweilige Landeswährung. Vermögenswerte und Schulden ausländischer Tochtergesellschaften wurden mit dem Referenzkurs der EZB am Bilanzstichtag umgerechnet. Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurden zu Durchschnittskursen des Geschäftsjahres umgerechnet.

Währungsdifferenzen bei monetären Posten, die wirtschaftlich zu einem Bestandteil an einem ausländischen Unternehmen gehören, z. B. langfristige Forderungen und Ausleihungen, werden erfolgsneutral mit dem Konzerneigenkapital verrechnet und werden im Posten "Währungsumrechnung" erfasst.

Folgende Wechselkurse wurden verwendet:

Wechselkurs
am Bilanzstichtag
2018 2017 31.12.2018 31.12.2017
0,8859 0,8753 0,8945 0,8872
7,8125 7,6511 7,8751 7,8044
5,5556 4,1271 6,0588 4,5464
322,5806 312,5000 320,9800 310,3300
1,1781 1,1349 1,1450 1,1993
25,7069 26,2467 25,7240 25,5350
Durchschnittlicher
Wechselkurs

C. FAIR-VALUE-BEWERTUNG

Die POLYTEC GROUP bewertet Finanzinstrumente entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder mit dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert wird dabei durch jenen Preis definiert, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld bezahlt werden würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld erfolgt, entweder auf den Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld stattfindet oder auf dem vorteilhaftesten Markt, falls kein Hauptmarkt vorhanden ist. Die POLYTEC GROUP bemisst den beizulegenden Zeitwert anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln.

Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nichtfinanziellen Vermögenswerts wird die Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt, durch die höchste und beste Verwendung wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen.

Es werden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts Bewertungstechniken angewendet, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen, wobei wenn möglich beobachtbare Inputfaktoren verwendet werden.

Nach der Bedeutung der in die Bewertung einbezogenen Einflussfaktoren werden drei Stufen von Fair Values unterschieden, die verdeutlichen, inwiefern beobachtbare Marktdaten bei der Bewertung des beizulegenden Zeitwerts verfügbar sind.

Die Stufen der Fair-Value-Hierarchie und ihre Anwendung auf Vermögenswerte und Verbindlichkeiten können wie folgt beschrieben werden:

Stufe 1:

Notierte Marktpreise für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten an aktiven Märkten.

Stufe 2:

Andere Informationen als notierte Marktpreise, die direkt (z. B. Preise) oder indirekt (z. B. abgeleitet aus Preisen) beobachtbar sind.

Stufe 3:

Informationen für Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

D. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Durch konzernweit geltende Richtlinien wird dem Grundsatz der einheitlichen Bilanzierung und Bewertung Rechnung getragen. Unwesentliche Abweichungen bei den Einzelabschlüssen ausländischer Konzernunternehmen wurden beibehalten. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Konzerns ausgegangen.

1. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet und nach der linearen Methode planmäßig abgeschrieben. Die Abschreibungssätze liegen zwischen 10,0% und 50,0%.

Forschungsaufwendungen werden im Jahr ihres Entstehens als Aufwand ausgewiesen. Entwicklungskosten stellen im Regelfall ebenfalls Periodenaufwand dar. Sie sind dann zu aktivieren, wenn bestimmte Bedingungen nachweisbar und kumulativ erfüllt sind. So muss es unter anderem nachweisbar sein, dass die Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu künftigen Finanzmittelzuflüssen führt, die über die normalen Kosten hinaus auch die entsprechenden Entwicklungskosten abdecken.

2. FIRMENWERTE

Die Bewertung der Firmenwerte erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen (siehe unter D. 9 "Wertminderung").

3. SACHANLAGEN

Die Bewertung des Sachanlagevermögens erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen oder dem niedrigeren erzielbaren Marktpreis. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Methode ermittelt.

Beim abnutzbaren Sachanlagevermögen kommen bei den planmäßigen Abschreibungen folgende Sätze zur Anwendung:

in %

Gebäude und Einbauten in fremde Gebäude 2,5–20,0
Technische Anlagen und Maschinen 6,7–50,0
Betriebs- und Geschäftsausstattung 10,0–50,0

Zinsen für Fremdkapital werden nicht aktiviert, da keine wesentlichen Fremdkapitalkosten für qualifizierte Vermögenswerte angefallen sind.

4. VORRÄTE

Die Vorräte werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag bewertet. Die Ermittlung der Anschaffungsbzw. Herstellungskosten erfolgt für gleichartige Vermögenswerte nach dem gewogenen Durchschnittspreisverfahren bzw. nach ähnlichen Verfahren. In die Herstellungskosten werden nur die direkt zurechenbaren Kosten und anteilige Gemeinkosten einbezogen. Zinsen für Fremdkapital werden nicht aktiviert, da keine wesentlichen Fremdkapitalkosten für qualifizierte Vermögenswerte angefallen sind. Das Risiko aus obsoleten Vorratsbeständen wird in Form von angemessenen Abschlägen auf die Buchwerte berücksichtigt, um den Nettoveräußerungswert annähernd abzubilden.

In den Vorräten werden Kosten für Entwicklungsleistungen und Werkzeuge ausgewiesen, bei denen kein durchsetzbarer vertraglicher Anspruch auf die Vergütung besteht, die jedoch einem laufenden oder zukünftigen Serienauftrag direkt zugeordnet werden können. Diese Vertragskosten werden im Sinne des IFRS 15 (Kosten der Vertragserfüllung) aktiviert und über die Laufzeit des Projekts aufwandswirksam verteilt. In diesem Fall werden die auf den Teilepreis aufgeschlagenen Entgelte für Entwicklungsleistungen bzw. Werkzeugerstellung erst bei Lieferung der Serienprodukte als Umsatzerlöse erfasst. Wertminderungen werden vorgenommen, sofern die aktivierten Vertragskosten die erwartete Gegenleistung des Kunden übersteigen.

5. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Aktivierung der Forderungen erfolgt zu Anschaffungskosten.

Neben einer standardisierten Forderungsbewertung auf Grundlage einer Vergangenheitsanalyse und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen unter Berücksichtigung von Überfälligkeit, Länderrisiko und bestehenden Kreditversicherungen wird bei einer Einzelwertberichtigung die Wahrscheinlichkeit des Zahlungseingangs bewertet. Dabei wird insbesondere auf die Erfahrung mit den Kunden, auf deren Bonität, auf etwaige Sicherheiten sowie auf die Einbeziehung in das Factoring-Programm mit verbundener Kreditversicherung Rücksicht genommen. Erläuterungen zu den Wertberichtigungen sowie zur Korrektur in Folge von Preisdifferenzen sind in Punkt E. 12 angeführt.

6. VERTRAGSVERMÖGENSWERTE/-VERBINDLICHKEITEN AUS VERTRÄGEN MIT KUNDEN/FERTIGUNGSAUFTRÄGEN

Die Umsatz- und Ergebnisrealisierung eines Vertrags mit Kunden zur Erstellung von Werkzeug- und Entwicklungstätigkeiten erfolgt nach Maßgabe des Leistungsfortschritts (zeitraumbezogene Umsatzrealisierung), sofern keine alternative Nutzungsmöglichkeit und ein Recht auf Vergütung inklusiver angemessener Marge bestehen. Der Leistungsfortschritt am Abschlussstichtag ermittelt sich aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Kosten zu den geschätzten gesamten Kosten des jeweiligen Kundenvertrags. Veränderungen in der vertraglichen Arbeit, den Ansprüchen und den Leistungsprämien sind in dem Ausmaß enthalten, in dem ihre Höhe verlässlich bestimmt werden kann und die rechtliche Durchsetzbarkeit gegeben ist. Die Vertragsvermögenswerte werden in die Forderungen umgegliedert, wenn die Rechte vorbehaltlos werden. Dies geschieht in der Regel, wenn der Konzern eine Rechnung an den Kunden ausstellt.

Wenn das Ergebnis von Verträgen mit Kunden nicht verlässlich bestimmt werden kann, sind die Vertragserlöse nur in Höhe der angefallenen Kosten zu erfassen, die wahrscheinlich einbringlich sind. Die Kosten des jeweiligen Kundenvertrags werden in der Periode, in der sie entstehen, als Aufwand erfasst. Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Kosten die gesamten Erlöse übersteigen werden, wird der erwartete Verlust sofort als Aufwand (Rückstellung für drohende Verluste) erfasst.

Wenn die bis zum Stichtag angefallenen Vertragskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne und abzüglich ausgewiesener Verluste die Teilabrechnungen übersteigen, ist der Überschuss als Vertragsvermögenswert zu zeigen. Bei Verträgen, in denen die Teilabrechnungen die angefallenen Kosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne und abzüglich ausgewiesener Verluste übersteigen, ist der Überschuss als Vertragsverbindlichkeit auszuweisen. Erhaltene Beträge vor Erbringung der Fertigungsleistung sind in der Konzernbilanz als "Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden" erfasst. Abgerechnete Beträge für bereits erbrachte Leistungen, die noch nicht vom Kunden bezahlt wurden, sind in der Konzernbilanz im Posten "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" enthalten und werden in der Regel innerhalb kurzer Frist getilgt.

Bei Serienteilen, welche keine alternative Nutzungsmöglichkeit ermöglichen, werden ebenfalls die Kriterien für eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung erfüllt, wenn bereits eine Bestellung vorliegt.

Bezüglich der Vertragsvermögenswerte, die sich über die Vertragslaufzeit bzw. die erwarteten Abnahmemengen abbauen (Amortisationsforderungen aus Werkzeug- und Entwicklungsprojekten, Eintrittsgelder und Preisreduktionen bei laufenden Aufträgen), siehe D. 7 "Sonstige Forderungen".

Vor Anwendung des IFRS 15 wurden Werkzeug- und Entwicklungstätigkeiten wie folgt realisiert. War das Ergebnis eines Fertigungsauftrags verlässlich zu schätzen, so waren die Auftragserlöse und Auftragskosten in Verbindung mit diesem Fertigungsauftrag entsprechend dem Leistungsfortschritt am Abschlussstichtag zu erfassen. Der Leistungsfortschritt ermittelte sich aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten. Veränderungen in der vertraglichen Arbeit, den Ansprüchen und den Leistungsprämien waren in dem Ausmaß enthalten, in dem ihre Höhe verlässlich bestimmt werden konnte und ihr Erhalt als wahrscheinlich angesehen wurde.

Wenn das Ergebnis eines Fertigungsauftrags nicht verlässlich bestimmt werden konnte, waren die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten zu erfassen, die wahrscheinlich einbringlich waren. Auftragskosten wurden in der Periode, in der sie entstanden, als Aufwand erfasst.

War es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen werden, wurde der erwartete Verlust sofort als Aufwand erfasst.

Wenn die bis zum Stichtag angefallenen Auftragskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne und abzüglich ausgewiesener Verluste die Teilabrechnungen überstiegen, war der Überschuss als Fertigungsauftrag mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden zu zeigen. Bei Verträgen, in denen die Teilabrechnungen die angefallenen Auftragskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne und abzüglich ausgewiesener Verluste überstiegen, war der Überschuss als Fertigungsauftrag mit passivischem Saldo gegenüber Kunden auszuweisen. Erhaltene Beträge vor Erbringung der Fertigungsleistung waren in der Konzernbilanz als Schulden bei den erhaltenen Anzahlungen unter dem Posten "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen" erfasst. Abgerechnete Beträge für bereits erbrachte Leistungen, die noch nicht vom Kunden bezahlt wurden, waren in der Konzernbilanz im Posten "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" enthalten.

Erlöse aus dem Verkauf von Serienteilen wurden vor Anwendung der IFRS 15 zum Zeitpunkt des Übergangs der Risiken und Chancen auf den Käufer realisiert.

7. SONSTIGE FORDERUNGEN

Die sonstigen Forderungen beinhalten Vertragsvermögenswerte (Amortisationsforderungen aus bereits vom Kunden abgenommenen Werkzeug- und Entwicklungsprojekten, Eintrittsgelder und Preisreduktionen bei laufenden Aufträgen), die sich über die Vertragslaufzeit bzw. die erwarteten Abnahmemengen abbauen.

Amortisationsforderungen aus bereits vom Kunden abgenommenen Werkzeug- und Entwicklungsprojekten, bei denen Kundenvereinbarungen zur Verrechnung der Ansprüche über einen Aufschlag auf den Teilepreis vorliegen, werden aktiviert und bei Verrechnung der Serienteile bezahlt.

Eintrittsgelder zur Auftragserlangung werden aktiviert und über die Laufzeit des erlangten Kundenvertrags zurückbezahlt.

Im Falle von Preisreduktionen bei laufenden Aufträgen handelt es sich um Preisreduktionen der laufenden Serie im Zuge der Kundenbeauftragung eines Folgeprojekts. Nach Abschluss des Folgeauftrags mit dem Kunden werden die vereinbarten Preisreduktionen der laufenden Serie als vorgezogene Zahlung an den Kunden aktiviert und mit Serienstart des Folgeauftrags über dessen Laufzeit bezahlt.

Unter den sonstigen Forderungen werden – sofern vorhanden – auch jene derivativen finanziellen Vermögenswerte ausgewiesen, die einen positiven Marktwert aufweisen und als "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" klassifiziert sind.

Langfristige Forderungen werden auf Grundlage eines marktkonformen Zinssatzes mit dem Barwert angesetzt.

8. ZAHLUNGSMITTEL

Zahlungs- und sonstige kurzfristige Finanzmittel setzen sich aus dem Kassenbestand, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten zusammen.

9. WERTMINDERUNG

Firmenwerte werden zumindest jährlich kurz vor jedem Bilanzstichtag bzw. anlassbezogen einem Impairmenttest unterzogen. Bei allen anderen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen wird ein Impairmenttest dann durchgeführt, wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen.

Zu Zwecken des Impairmenttests werden in der POLYTEC GROUP die Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene, die selbständig Cash-Flows generieren, zusammengefasst (zahlungsmittelgenerierende Einheiten). Firmenwerte werden jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass diese Nutzen aus Synergien ziehen und die niedrigste konzernale Ebene der Managementüberwachung der Cash-Flows darstellen.

Die im Vorjahr ausgewiesenen CGUs Werk Hörsching und Werk Bromyard wurden nun in die CGU Car Styling überführt, da zu Beginn des Geschäftsjahres 2018 die Managementstrukturen dahingehend geändert wurden, dass die vorher eigenständig geführten Werke Hörsching, Bromyard, Telford, Komlò, Schoten und Detroit nun unter ein gemeinsames Management gestellt wurden. Die CGUs Werk Hörsching und Werk Bromyard hätten auch als Stand-alone-Einheiten keinen Wertminderungsbedarf gezeigt.

Eine Wertminderung liegt dann vor, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dem Buchwert liegt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.

Der Nutzungswert des Vermögenswerts entspricht dem Barwert der geschätzten künftigen Cash-Flows aus seiner fortgesetzten Nutzung unter Zugrundelegung eines marktüblichen und an die spezifischen Risiken des Vermögenswerts angepassten Zinssatzes vor Steuern. Die Cash-Flows werden aus aktuellen, vom Vorstand und vom Aufsichtsrat bewilligten Planungen abgeleitet. Der Ermittlung der künftigen Cash-Flows wird ein Planungshorizont von drei Jahren zugrunde gelegt. Für den Zeitraum nach diesem Planungshorizont wird basierend auf den Annahmen des dritten Jahres mit einer ewigen Rente gerechnet. Der Zinssatz, welcher für die Ermittlung der Barwerte herangezogen wird, entspricht den durchschnittlichen Kapitalkosten (Weighted Average Capital Cost) der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten.

Der Wertminderungsaufwand wird in der Höhe erfasst, in der der Buchwert des einzelnen Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Wertminderungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, welchen Firmenwerte zugeordnet sind, verringern vorrangig den Buchwert des Firmenwerts. Darüber hinausgehende Wertminderungen reduzieren anteilig die Buchwerte der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Bei Entfall der Gründe für Wertminderungen werden bei den Sachanlagen und immateriellen Anlagevermögen entsprechende Zuschreibungen bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Firmenwerte, die aufgrund einer Wertminderung einmal abgeschrieben wurden, werden nicht mehr zugeschrieben.

10. VERPFLICHTUNGEN GEGENÜBER ARBEITNEHMERN

ABFERTIGUNGSVERPFLICHTUNGEN

Aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen erhalten Mitarbeiter österreichischer Konzerngesellschaften, welche vor dem 1. Jänner 2003 eingetreten sind, im Kündigungsfall bzw. zum Pensionsantrittszeitpunkt eine einmalige Abfertigung. Diese ist von der Anzahl der Dienstjahre und von dem bei Abfertigungsanfall maßgeblichen Bezug abhängig. Für alle nach dem 31. Dezember 2002 begründeten Arbeitsverhältnisse werden Beiträge an eine betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse geleistet und als Aufwand erfasst.

Die Rückstellungen für Abfertigungen werden zum Bilanzstichtag nach der Projected-Unit-Credit-Methode unter Anwendung eines Rechnungszinssatzes von 1,70% (Vorjahr: 1,50%) und unter Berücksichtigung künftiger Bezugserhöhungen von 2,00% (Vorjahr: 2,00%) ermittelt. Es wird ein dienstzeitabhängiger Fluktuationsabschlag vorgenommen. Das angenommene Pensionsantrittsalter beträgt bei Frauen und Männern, unter Berücksichtigung von Übergangsregelungen unverändert zum Vorjahr einheitlich 62 Jahre. Die Verteilung des Dienstzeitaufwands erfolgt über die gesamte Dienstzeit vom Eintritt ins Unternehmen bis zum Erreichen des erwarteten Pensionsantrittsalters.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden gemäß IAS 19 im Jahr des Entstehens im sonstigen Ergebnis erfasst. Laufender und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen, der mit Abfertigungsrückstellungen in Zusammenhang stehende Zinsaufwand im Finanzergebnis.

PENSIONSVERPFLICHTUNGEN

Für bestimmte Mitarbeiter von deutschen Konzerngesellschaften bestehen Pensionsverpflichtungen. Die Bilanzierung dieser Verpflichtung erfolgt gemäß IAS 19. Dabei wird der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (Defined Benefit Obligation – DBO) ermittelt. Die Pensionsrückstellung wird nach der Projected-Unit-Credit-Methode ermittelt, wobei je nach Verteilung der Verpflichtungen auf Anwartschaften und flüssigen Pensionen und aufgrund der spezifischen Regelungen der einzelnen Versorgungswerke ein Rechnungszinssatz von 1,80% (Vorjahr: 1,90%) und ein Steigerungsbetrag von 2,00% (Vorjahr: 2,00%) zur Anwendung kommt. Für die versicherungsmathematischen Berechnungen werden die Richttafeln 2018G (Vorjahr: 2005G) – Dr. Klaus Heubeck herangezogen.

In den beiden operativen niederländischen Gesellschaften werden die Anwartschaften von aktiven Versorgungsanwärtern in der Form eines beitragsorientierten Pensionsplans abgewickelt. Pensionsansprüche von ehemaligen Arbeitnehmern und Leistungsempfängern ergeben sich als Prozentsatz des Jahresgehalts eines jeden Dienstjahres. Diese Leistungen werden über eine Versicherung abgewickelt und die laufende Indexierung erfolgt durch die Vorgabe des Pensionsfonds der Branche. Die Unternehmen haben die Verpflichtung zu zukünftigen Einzahlungen sofern die Erträge des Versicherers zur Finanzierung der zugesagten Leistungserhöhungen nicht ausreichen. Die daraus resultierende Pensionsrückstellung wird nach der Projected-Unit-Credit-Methode ermittelt, wobei ein Rechnungszinssatz von 1,80% (Vorjahr: 1,90%) und ein Steigerungsbetrag von 2,00% (Vorjahr: 2,00%) zur Anwendung kommt. Für die versicherungsmathematischen Berechnungen werden die Richttafeln AG2014 herangezogen.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden gemäß IAS 19 im Jahr des Entstehens im sonstigen Ergebnis erfasst. Laufender und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen, der mit Pensionsrückstellungen in Zusammenhang stehende Zinsenaufwand im Finanzergebnis.

Drei deutsche Gesellschaften der POLYTEC GROUP haben ihre leistungsorientierten Pensionszusagen an einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (Pensionskasse) ausgelagert. Die Pensionskasse unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Zu den Pensionskassenleistungen zählen Alters-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenrenten. Andere Versicherungen werden nicht abgeschlossen. In der Pensionskasse sind aktive und ausgeschiedene Mitarbeiter von 28 Unternehmensgruppen versichert. Für die Erfüllung dieser Leistungsverpflichtung haften die 28 Unternehmensgruppen solidarisch. Die Pensionskasse veranlagt die einbezahlten Beiträge und stellt die Erfüllung der Leistungszusagen sicher. Die POLYTEC GROUP kündigte per 30. Juni 2016 jegliche zukünftigen Beitragszahlungen und übernimmt zukünftige Pensionsvorsorgen in die Innenfinanzierung (Future Services). Bereits erdiente Leistungsverpflichtungen (Past Services) verbleiben weiterhin in der Pensionskasse. Aufgrund unzureichender Informationen seitens der Pensionskasse über den Status der Pensionsverpflichtungen bilanziert die POLYTEC GROUP diese gemäß IAS 19.34ff als beitragsorientierte Pläne. Zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses der Pensionskasse zum 31. Dezember 2017 weist diese ein Vermögen in Höhe von EUR 471 Mio. (Vorjahr: EUR 453 Mio.) sowie Verpflichtungen in Höhe von EUR 461 Mio. (Vorjahr: EUR 446 Mio.) und somit ein Eigenkapital in Höhe von EUR 10 Mio. (Vorjahr: EUR 7 Mio.) aus. Der Anteil der POLYTEC GROUP am Nettovermögen der Pensionskasse beträgt in etwa 7% (Vorjahr: 7%). Siehe zudem D. 18.

SONSTIGE LANGFRISTIGE VERPFLICHTUNGEN GEGENÜBER MITARBEITERN

Aufgrund kollektivvertraglicher Vereinbarungen oder Betriebsvereinbarungen sind an Mitarbeiter Jubiläumsgelder nach Maßgabe der Erreichung bestimmter Dienstjahre zu leisten. Für diese Verpflichtung wurde unter Zugrundelegung der selben Rechnungsgrößen wie bei den Pensionsverpflichtungen (mit Ausnahme des Fluktuationsabschlags) eine Vorsorge in Form einer Rückstellung gebildet.

11. STEUERN

Steuerforderungen werden mit Steuerverbindlichkeiten saldiert dargestellt, wenn diese gegenüber derselben Abgabenbehörde bestehen und eine Aufrechnungsmöglichkeit vorhanden ist.

Der Steueraufwand (die Steuergutschrift) umfasst die tatsächlichen Steuern und die latenten Steuern.

Die tatsächlichen Steuern für die einzelnen Gesellschaften errechnen sich aus dem steuerpflichtigen Einkommen der Gesellschaft und dem im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersatz.

Latente Steuern werden insbesondere für zeitlich abweichende Wertansätze in der IFRS- und der Steuerbilanz der Einzelgesellschaften sowie für Konsolidierungsvorgänge eingestellt. Ihre Ermittlung erfolgt in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der Balance-Sheet-Liability-Methode. Weiters wird der wahrscheinlich realisierbare Steuervorteil aus bestehenden Verlustvorträgen in die Ermittlung einbezogen. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge wurden insoweit gebildet, als mit einem Verbrauch innerhalb von fünf Jahren gerechnet werden kann. Der Berechnung der Steuerlatenz liegt der landesübliche Einkommensteuersatz zugrunde.

12. VERBINDLICHKEITEN

Die Bewertung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erfolgt bei Entstehen der Verbindlichkeiten in Höhe des beizulegenden Zeitwerts der erhaltenen Lieferungen und Leistungen. In der Folge werden diese Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Andere Verbindlichkeiten, insbesondere aufgenommene verzinsliche Verbindlichkeiten, werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt, sofern kein wesentlicher Unterschied zum beizulegenden Zeitwert besteht. Die Folgebewertung erfolgt mittels der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten.

13. RÜCKSTELLUNGEN

Rückstellungen werden gebildet, wenn rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Sie werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Dabei wird von dem Erfüllungsbetrag mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit ausgegangen. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Abzinsungseffekt wesentlich ist und die Abzinsungsperiode verlässlich geschätzt werden kann.

Rückstellungen für drohende Verluste und Wagnisse bestehen aus Rückstellungen für Drohverluste gemäß IAS 37 und aus Rückstellungen für unvorteilhafte Verträge gemäß IFRS 3.

Bei der Bewertung von Rückstellungen aus unvorteilhaften Verträgen im Rahmen von IFRS 3 werden die vorhandenen Margen von bestehenden Fertigungsprojekten einer marktüblichen Marge gegenübergestellt. Einer negativen Abweichung und somit bestehenden Unvorteilhaftigkeit des Projekts wird mit einer Rückstellungsbildung Rechnung getragen.

Eine Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen wird erfasst, sobald der Konzern einen detaillierten und formalen Restrukturierungsplan genehmigt hat und die Restrukturierungsmaßnahmen entweder begonnen haben oder öffentlich angekündigt wurden. Künftige betriebliche Verluste werden nicht berücksichtigt.

14. FINANZINSTRUMENTE

Finanzielle Vermögenswerte und Schulden werden in der Bilanz angesetzt, sofern die Gruppe bei einem Finanzinstrument Vertragspartei wird.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte aus den Vermögenswerten auslaufen oder die Vermögenswerte mit allen wesentlichen Rechten und Pflichten übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Marktübliche Käufe und Verkäufe von Finanzinstrumenten werden grundsätzlich zum Erfüllungstag bilanziert.

Finanzielle Vermögenswerte werden klassifiziert in:

  • a. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
  • b. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Verbindlichkeiten werden klassifiziert in:

  • a. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
  • b. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige mögliche Kategorien gemäß IFRS 9 werden nicht angewendet. Hedge Accounting wird ebenfalls nicht angewendet.

Finanzderivate werden nur zur Absicherung von Grundgeschäften abgeschlossen. Finanzderivate, die nicht dem Hedge-Accounting gemäß IFRS 9 entsprechen, werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten klassifiziert und in der Bilanz mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Dieser entspricht, sofern vorhanden, dem Marktwert oder wird anhand marktüblicher Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten ermittelt. Der beizulegende Zeitwert spiegelt den geschätzten Betrag wider, den die POLYTEC GROUP zahlen oder erhalten müsste, wenn diese Transaktion am Bilanzstichtag geschlossen werden würde. Wertveränderungen werden sofort erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

15. ERTRAGS- UND AUFWANDSREALISIERUNG

Hinsichtlich der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung siehe 6. Vertragsvermögenswerte/-verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden/Fertigungsaufträgen.

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistungen bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam.

16. FINANZERGEBNIS

Das Zinsergebnis (Aufwendungen) umfasst die für die aufgenommenen Fremdfinanzierungen und Finanzierungs-Leasinggeschäfte anfallenden Zinsen und zinsähnlichen Aufwendungen sowie die Zinskomponente der Veränderung der Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern.

Das Zinsergebnis (Erträge) beinhaltet die aus der Veranlagung von Finanzmitteln und der Investition in Finanzvermögen realisierten Zinsen, Dividenden und ähnlichen Erträge. Zinsenerträge werden zeitproportional unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung des Aktivums realisiert. Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs ausgewiesen.

Gewinne und Verluste aus der Veräußerung von Finanzvermögen, Wertminderungen aus Finanzinstrumenten, mit der Finanzierung zusammenhängende Währungskursgewinne und -verluste sowie Ergebnisse von Sicherungsgeschäften werden im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen.

17. KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

Für die Darstellung der Konzern-Kapitalflussrechnung wurde bei dem Konzern-Cash-Flow aus der Betriebstätigkeit die indirekte Methode gewählt. Der Finanzmittelfonds entspricht dem Kassenbestand und den Bankguthaben.

18. UNSICHERHEITEN BEI ERMESSENSBEURTEILUNGEN UND ANNAHMEN

Die Erstellung eines Konzernabschlusses erfordert, dass vom Management Ermessensbeurteilungen bei der Anwendung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Annahmen über die zukünftige Entwicklung getroffen werden müssen, die den Ansatz und den Wert der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die sich in der Zukunft tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen.

Bei der Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten werden vom Management Schätzungen und zukunftsbezogene Annahmen über die in den Planungsperioden erwarteten Einzahlungsüberschüsse und Kapitalkostensätze der POLYTEC GROUP sowie einzelner zahlungsmittelgenerierender Einheiten getroffen. Die vorgenommenen Schätzungen werden nach bestem Wissen unter der Annahme der Unternehmensfortführung getroffen, bauen auf Erfahrungswerten auf und berücksichtigen die verbleibende Unsicherheit in angemessener Weise. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände könnten allerdings Korrekturen notwendig machen. Das Management sieht vor allem in den kommenden Entwicklungen im Vereinigten Königreich durch die Auswirkungen der Brexit-Verhandlungen ein unwägbares Risiko, welchem durch eine deutliche Reduktion der Umsätze und Ergebnisse in der Planung Rechnung getragen wurde. Um den Einfluss der Veränderung der beim Impairmenttest verwendeten Parameter darzustellen, wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, die unter E. 8 "Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte" näher erläutert wird.

Die Umsatz- und Ergebnisrealisierung eines Vertrags mit Kunden zur Erstellung von Werkzeugen und Entwicklungstätigkeiten erfolgt nach Maßgabe des Leistungsfortschritts (zeitraumbezogene Umsatzrealisierung). Diese Realisierung basiert auf Einschätzungen, die unter Einbeziehung aller Informationen zum Bilanzstichtag getroffen werden, Änderungen nach dem Bilanzstichtag sind möglich. Diese Änderungen können zu Anpassungen von Vermögenswerten führen sowie das Ergebnis von Folgeperioden wesentlich beeinflussen.

Bei der Beurteilung der Realisierbarkeit der aktiven latenten Steuern überprüft das Management, ob es wahrscheinlich ist, dass alle latenten Steuern realisiert werden. Die endgültige Realisierbarkeit von latenten Steuern ist davon abhängig, ob in jenen Perioden steuerpflichtiges Einkommen erzielt wird, in denen die temporären Differenzen abzugsfähig werden. Wenn die Gesellschaft nicht ausreichend steuerpflichtiges Einkommen erzielt, dann könnten aktive latente Steuern aus Verlustvorträgen nicht verwertet werden und müssten wertberichtigt werden. Die Annahmen bezüglich zukünftiger Einzahlungsüberschüsse sowie hinsichtlich des zukünftigen steuerpflichtigen Ergebnisses beruhen auf den mittelfristigen Planungen der Gruppe. Erweisen sich diese als unrichtig, kann dies in Folgejahren Auswirkungen auf die genannten Vermögenswerte nach sich ziehen. Eine Sensitivitätsanalyse hat ergeben, dass ein im Vergleich zur vorliegenden Mittelfristplanung um 10% geringeres steuerpflichtiges Einkommen wie im Vorjahr keine zusätzliche Wertberichtigung der aktiven latenten Steuern aus Verlustvorträgen zur Folge hätte.

Bei der Schätzung von Nutzungsdauern wird entweder auf Erfahrungswerten aus dem Betrieb vergleichbarer Anlagen oder auf einen kürzeren erwarteten Produktlebenszyklus abgestellt.

Die von Aktuaren vorgenommene versicherungsmathematische Bewertung der Abfertigungs-, Pensions- und Jubiläumsverpflichtungen beruht auf einer Methode, bei der Parameter wie der erwartete Abzinsungsfaktor sowie erwartete Gehalts- und Pensionssteigerungen angewendet werden. Neben dem Zinsrisiko und dem Gehalts- und Pensionssteigerungsrisiko besteht auch ein Langlebigkeitsrisiko. Wenn sich die relevanten Parameter wesentlich anders entwickeln als erwartet, kann dies wesentliche Auswirkungen auf die Rückstellungen und in der Folge auf die Netto-Pensions- bzw. Abfertigungsaufwendungen der Gruppe haben. Um den Einfluss der Veränderung des bei der Ermittlung der Abfertigungs- und Pensionsverpflichtungen verwendeten Zinssatzes darzustellen, wurde eine Sensitivitätsanalyse gerechnet, die unter E. 21 "Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern" näher erläutert wird.

Aufgrund bestehender und drohender Nachschussverpflichtungen in eine Pensionskasse wurde im Konzernabschluss der POLYTEC GROUP in den sonstigen Rückstellungen eine Vorsorge in Höhe von TEUR 981 (Vorjahr: TEUR 1.818) gebildet. Dieser Betrag ergibt sich aus den zur Verfügung gestellten Informationen seitens des Managements der Pensionskasse und betrifft den voraussichtlichen zusätzlichen Liquiditätsabfluss bis zur Wiedererfüllung der selbständigen Tragfähigkeit der Pensionskasse. Der voraussichtliche Liquiditätsabfluss ergibt sich aus dem vom Management der Pensionskasse erarbeiteten Sanierungsplan, welcher von der BaFin genehmigt wurde. Sollte der Sanierungsplan scheitern, könnte sich eine Subsidiärhaftung seitens POLYTEC GROUP gegenüber dem ehemaligen Arbeitgeber ergeben. Derzeit liegen aber keine materiellen Indikatoren vor, wonach eine Subsidiärhaftung schlagend würde. Im Geschäftsjahr 2018 wurden TEUR 953 an die Pensionskasse bezahlt. Für das Geschäftsjahr 2019 wird mit einer vollständigen Tilgung gerechnet.

19. AUSWEIS

Der Ausweis der Vermögenswerte und Schulden, der Aufwendungen und Erträge, der Eigenkapitalposten sowie der Cash-Flows in der Kapitalflussrechnung wurde im Geschäftsjahr 2018 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr grundsätzlich beibehalten.

Vorsorgen für sonstige Personalaufwendungen (Tantiemen, sonstige zeitversetzte Zuschläge u. ä.) werden nicht mehr in den kurzfristigen Rückstellungen, sondern in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten dargestellt. Dies führt zu einer Anpassung der Vorjahresbeträge in Höhe von TEUR 8.508 in der Bilanz sowie zu einer Umgliederung im Cash-Flow der laufenden Tätigkeit in Höhe von TEUR 5.096. Siehe E. 27 "Kurzfristige Rückstellungen".

E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG, ZUR KONZERN-GESAMTERGEBNIS-RECHNUNG UND ZUR KONZERNBILANZ

1. UMSATZERLÖSE UND SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Eine umfassende Analyse der Berichts- und Führungsstruktur führt zu dem Ergebnis, dass die POLYTEC GROUP einen Ein-Segment-Konzern darstellt. Die Segmentberichterstattung für ein einziges berichtspflichtiges Segment beschränkt sich für das Geschäftsjahr 2018 somit auf die segmentübergreifenden Angaben gemäß IFRS 8.31 ff.

Der Konzern ist als Automobilzulieferer naturgemäß von nur wenigen großen Kunden abhängig. In den Jahren 2018 und 2017 wurde mit jeweils zwei Kundengruppen ein Anteil am Konzernumsatz von über 50% erzielt. Der Anteil der VW-Gruppe am Konzernumsatz beläuft sich auf TEUR 219.529 (Vorjahr: TEUR 229.337). Mit dem Daimler-Konzern wurden Umsatzerlöse im Ausmaß von TEUR 104.107 (Vorjahr: TEUR 103.201) erzielt. In Summe betrug der Umsatz mit den drei größten Kunden im Jahr 2018 rund 58% (Vorjahr: 56%). Aufgrund der breiten Modellund Markenaufstellung der Großkunden, die in der Regel sowohl im PKW- als auch im Nutzfahrzeugbereich tätig sind, bezieht sich die Kunden-Lieferanten-Beziehung in allen drei Fällen auf alle Geschäftsfelder, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß.

Die Verteilung des Umsatzes nach Marktbereichen stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 2018 2017
Personenkraftwagen 387.895 434.105
Nutzfahrzeuge 174.730 165.054
Non-Automotive 73.771 77.281
Gesamt 636.397 676.440

Die auf Konzernebene zu machenden Angaben zu den geografischen Bereichen (werden im Bereich der Umsatzerlöse auf Basis des Standorts der Kunden ermittelt) stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

in TEUR Außenumsätze Immaterielle
Vermögenswerte,
Firmenwerte
und Sachanlagen
2018 2017 2018 2017
Österreich 26.362 23.438 92.734 87.603
Deutschland 360.331 383.097 84.327 83.974
Großbritannien 49.804 58.373 36.331 25.792
Schweden 34.799 37.431 0 0
Sonstige EU 123.695 132.447 38.046 38.483
Sonstige Länder 41.407 41.654 18.104 19.348
Konzern 636.397 676.440 269.543 255.200

Die Verteilung der zeitraumbezogenen Umsätze nach Kategorien stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 2018 2017
Teileumsatz (Serienfertigung) und
sonstiger Umsatz
571.735 605.844
Werkzeug- und Entwicklungsumsatz 64.662 70.596
Gesamt 636.397 676.440

2. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

in TEUR 2018 2017
Erträge aus dem Abgang vom und der
Zuschreibung zum Anlagevermögen mit
Ausnahme der Finanzanlagen
143 101
Kostenerstattungen 907 610
Zuschüsse und Förderungen 119 294
Provisionen 34 230
Mieterträge 722 670
Erträge aus der Auflösung obsoleter
Vorsorgen
800 464
Nachträgliche Erträge aus
Unternehmensveräußerungen
1.979 0
Übrige Erträge 2.604 1.897
Gesamt 7.308 4.266

3. AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN

in TEUR 2018 2017
Materialaufwand 220.105 255.579
Aufwendungen für bezogene Leistungen 81.561 66.535
Gesamt 301.666 322.114

4. PERSONALAUFWAND

in TEUR 2018 2017
Löhne und Gehälter 157.191 156.221
Aufwendungen für Leasingpersonal 22.463 23.496
Gesetzlicher Sozialaufwand 30.401 29.436
Aufwendungen für Abfertigung und
Altersversorgung
5.426 3.953
Aufwendungen aus Restrukturierungen 0 4.886
Sonstiger Personalaufwand 2.307 1.510
Gesamt 217.787 219.502

Die Aufwendungen für Abfertigung und Altersversorgung beinhalten auch die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne. Diese Aufwendungen betrugen für die österreichischen Konzernunternehmen TEUR 273 (Vorjahr: TEUR 250).

Der Mitarbeiterstand der POLYTEC GROUP (inklusive Leasingpersonal) stellt sich wie folgt dar:

2018 2017
Durchschnittlich 4.465 4.527
Zum 31.12. 4.315 4.522

Der Mitarbeiterstand der POLYTEC GROUP (exklusive Leasingpersonal) stellt sich wie folgt dar:

2018 2017
Durchschnittlich 4.006 4.017
Zum 31.12. 3.965 4.046

Der durchschnittliche Mitarbeiterstand (exklusive Leasingpersonal) in der POLYTEC Holding AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der POLYTEC GROUP stellt sich wie folgt dar:

2018 2017
Arbeiter 301 310
Angestellte 198 181
Gesamt 499 491

5. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

in TEUR 2018 2017
Instandhaltungsaufwand 17.631 16.376
Sonstige Betriebsaufwendungen 11.036 11.473
Sonstige Verwaltungskosten 6.455 5.710
Ausgangsfrachten 5.624 7.263
Mietaufwendungen für Liegenschaften 3.782 4.617
Sonstige Vertriebskosten 3.572 4.115
Anderer Miet- und Leasingaufwand 4.848 4.638
IT- und Kommunikationsaufwand 4.422 4.042
Rechts- und Beratungsaufwand 4.010 3.513
Übrige sonstige betriebliche
Aufwendungen
573 1.197
Gesamt 61.953 62.943

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind folgende Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers enthalten:

in TEUR 2018 2017
Jahres- und Konzernabschlussprüfung 197 138
Sonstige Leistungen 11 8
Gesamt 208 146

6. FINANZERGEBNIS

in TEUR 2018 2017
Zinsen- und Wertpapiererträge 270 640
Zinskomponente Versorgungszusagen -466 -400
Sonstiger Zinsaufwand -3.192 -3.391
Sonstige Finanzerträge 117 143
Gesamt -3.272 -3.008

Die Zinskomponente aus Versorgungszusagen ist nicht zahlungswirksam. Alle übrigen Zinsaufwendungen und -erträge sind Großteils zahlungswirksam.

Das Nettoergebnis nach Bewertungskategorien stellt sich wie folgt dar:

in TEUR Operatives Ergebnis Finanzergebnis Ergebnis
31.12.2018 Wert
berichtigung
Währungs
umrechnung
Zinsen aus FV
Bewertung
Netto
ergebnis
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Vermögenswerte
-267 0 270 0 3
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
0 14 -3.192 0 -3.178
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL) 0 0 0 107 107
in TEUR Operatives Ergebnis Finanzergebnis
31.12.2017 Wert
berichtigung
Währungs
umrechnung
Zinsen Ergebnis
aus FV
Bewertung
Netto
ergebnis
Kredite und Forderungen -102 0 640 0 538
Finanzielle Verbindlichkeiten 0 94 -3.391 0 -3.298
Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (HfT) 0 0 0 117 117

7. STEUERAUFWENDUNGEN

in TEUR 2018 2017
Aufwendungen für laufende Steuern 5.489 6.332
davon aperiodisch -394 -196
Veränderungen latenter Steuern 1.295 6.778
davon aperiodisch -3.092 -200
Gesamt 6.784 13.110
davon aperiodisch -3.486 -396

Der Steueraufwand des Geschäftsjahres 2018 von TEUR 6.784 ist um TEUR 2.416 niedriger als der rechnerische Steueraufwand von TEUR 9.200, der sich unter Anwendung des Steuersatzes von 25% auf das Ergebnis vor Steuern von TEUR 36.801 ergeben würde.

Die Ursachen für den Unterschied zwischen rechnerischem und ausgewiesenem Steueraufwand im Konzern stellen sich folgendermaßen dar:

in TEUR 2018 2017
Ergebnis vor Steuern 36.801 52.070
davon 25% rechnerischer
Steueraufwand
9.200 13.017
Veränderung der Wertberichtigung aktiver
latenter Steuern
1.026 130
Permanente Differenzen und sonstige
Veränderungen
38 453
Differenzen aus dem Unterschied des
lokalen Steuersatzes zum Konzernsteuer
satz
6 -94
Steueraufwand der Periode 10.270 13.506
Aperiodischer Steuerertrag aus Verlust
vorträgen
-4.321 0
Aperiodischer Steueraufwand/-ertrag 835 -396
Aperiodischer Steuerertrag -3.486 -396
Ausgewiesener Steueraufwand 6.784 13.110

Der aperiodische Steuerertrag in Höhe von TEUR 4.321 resultiert aus steuerlichen Verlusten der Vergangenheit, die im Geschäftsjahr erstmals zum Ansatz kommen.

8. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND FIRMENWERTE

Die Aufgliederung der in der Konzernbilanz zusammengefassten Anlagenposten und ihre Entwicklung stellen sich wie folgt dar:

in TEUR Rechte Firmen
werte
Geleistete
Anzah
lungen Summe
Anschaffungskosten
Stand 1.1.2017 9.406 45.508 0 55.715
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Währungsdifferenzen -9 0 0 -9
Zugänge 1.010 0 742 1.752
Abgänge -100 0 0 -100
Umgliederungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2017 10.307 45.508 742 57.358
Stand 1.1.2018 10.307 45.508 742 57.358
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Währungsdifferenzen 0 0 0 0
Zugänge 1.790 0 1.983 3.773
Abgänge -53 0 0 -53
Umgliederungen 103 0 -103 0
Stand 31.12.2018 12.147 45.508 2.622 61.078
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2017 7.038 26.328 0 34.167
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Währungsdifferenzen -8 0 0 -8
Planmäßige Abschreibungen 990 0 0 990
Wertminderungen 0 0 0 0
Abgänge -81 0 0 -81
Umgliederungen 0 0 0 0
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2017 7.939 26.328 0 35.068
Stand 1.1.2018 7.939 26.328 0 35.068
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Währungsdifferenzen 3 0 0 3
Planmäßige Abschreibungen 1.578 0 0 1.578
Wertminderungen 0 0 0 0
Abgänge -53 0 0 -53
Umgliederungen 0 0 0 0
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2018 9.467 26.328 0 36.596
Buchwerte 31.12.2017 2.368 19.180 742 22.290
Buchwerte 31.12.2018 2.680 19.180 2.622 24.482

Die von der Gruppe im Geschäftsjahr getätigten Aufwendungen für Forschung & Entwicklung betrugen rund TEUR 12.669 (Vorjahr: TEUR 14.468).

WERTMINDERUNGEN

Bei den Firmenwerten ergab sich wie im Vorjahr aufgrund der durchgeführten Impairmenttests kein Wertminderungsbedarf. Ebenso waren bei den übrigen immateriellen Vermögenswerten keine Wertminderungen zu erfassen.

FIRMENWERTE

Die Firmenwerte verteilen sich auf folgende zahlungsmittelgenerierende Einheiten (CGUs):

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
CGU Car Styling 12.643 12.643
CGU Industrial 6.537 6.537
Gesamt 19.180 19.180

Der erzielbare Betrag für die firmenwerttragenden CGUs wird auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cash-Flow-Methode) bestimmt. Die dabei verwendeten grundlegenden Methoden und Annahmen werden unter D. 9 erläutert.

Folgende Annahmen wurden den Impairmenttests zugrunde gelegt:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Zeitraum Cash-Flow-Planung 3 Jahre 3 Jahre
Langfristige Wachstumsrate ewige Rente 0% 0%
Abzinsungssatz (WACC) vor Steuern –
Car Styling
11,8% 12,0%
Abzinsungssatz (WACC) vor Steuern –
Industrial
13,9% 12,1%

Eine Sensitivitätsanalyse hat ergeben, dass bei einer Reduktion der geplanten Free Cash-Flows um 10% bei ansonsten unveränderten Parametern die Buchwerte der Firmenwerte ebenfalls gedeckt sind und kein Wertminderungsbedarf besteht. Ebenso wären bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes um 1% die Buchwerte der Firmenwerte gedeckt und kein Wertminderungsbedarf gegeben.

9. SACHANLAGEN

Die Aufgliederung der in der Konzernbilanz zusammengefassten Anlagenposten und ihre Entwicklung stellen sich wie folgt dar:

Grundstücke Technische
Anlagen und
Betriebs- und
Geschäfts
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
in TEUR
Anschaffungskosten
und Gebäude Maschinen ausstattung in Bau Summe
Stand 1.1.2017 145.503 237.244 65.777 10.203 458.728
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0
Währungsdifferenzen -172 46 -40 -141 -307
Zugänge 450 6.486 4.247 25.419 36.602
Abgänge -205 -8.919 -1.056 -799 -10.979
Umgliederungen 1.498 9.983 528 -12.009 0
Stand 31.12.2017 147.074 244.840 69.456 22.673 484.044
Stand 1.1.2018 147.074 244.840 69.456 22.673 484.044
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0
Währungsdifferenzen -278 -340 -14 5 -627
Zugänge 5.350 11.453 4.900 17.151 38.854
Abgänge 0 -7.071 -7.286 -226 -14.583
Umgliederungen 12.230 13.882 582 -26.694 0
Stand 31.12.2018 164.376 262.764 67.638 12.909 507.688
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2017 21.365 163.492 49.678 0 234.535
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0
Währungsdifferenzen -47 -266 -25 0 -338
Planmäßige Abschreibungen 3.959 18.348 4.183 0 26.490
Wertminderungen 0 0 0 0 0
Abgänge -127 -8.537 -890 0 -9.554
Umgliederungen 0 0 0 0 0
Stand 31.12.2017 25.150 173.037 52.946 0 251.133
Stand 1.1.2018 25.150 173.037 52.946 0 251.133
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0
Währungsdifferenzen -137 -110 -5 0 -252
Planmäßige Abschreibungen 4.050 16.989 4.330 0 25.369
Wertminderungen 0 0 0 0 0
Abgänge 0 -6.616 -7.008 0 -13.624
Umgliederungen 0 0 0 0 0
Stand 31.12.2018 29.063 183.300 50.263 0 262.626
Buchwerte 31.12.2017 121.924 71.803 16.510 22.673 232.910
Buchwerte 31.12.2018 135.313 79.464 17.375 12.909 245.062

In den Grundstücken und Gebäuden ist ein Grundwert in Höhe von TEUR 35.220 (Vorjahr: TEUR 33.223) enthalten.

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2018 auf TEUR 14.135 (Vorjahr: TEUR 15.889).

Die zukünftigen Aufwendungen aus nicht kündbaren Operating-Leasingverhältnissen betragen zum 31. Dezember 2018 TEUR 15.907 (Vorjahr: TEUR 12.511) und sind wie folgt fällig:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Bis zu einem Jahr 5.772 4.629
Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahre 10.135 7.882
Über fünf Jahre 0 0

Sämtliche Mietaufwendungen aus Operating-Leasingverhältnissen betrugen im Geschäftsjahr TEUR 8.630 (Vorjahr: TEUR 9.255).

Im Sachanlagevermögen sind aktivierte Leasingwerte (Finance Lease) mit einem Buchwert von TEUR 191 (Vorjahr: TEUR 1.667) enthalten. Die wesentlichen Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen Produktionsanlagen. Für den überwiegenden Teil der Finanzierungsleasingverhältnisse bestehen nach Ablauf der Mindestleasingdauer Kaufoptionen.

Aus den aktivierten Leasinggütern ergeben sich Leasingverpflichtungen gegenüber Dritten in Höhe von TEUR 196 (Vorjahr: TEUR 1.745). Die angeführten Leasingverpflichtungen (Barwerte inklusive Restwertablöse) sind wie folgt fällig:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Bis zu einem Jahr 144 1.432
Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahre 52 313
Über fünf Jahre 0 0

Die den Barwerten entsprechenden Leasingzahlungen (ohne Restwertablöse) in Höhe von TEUR 125 (Vorjahr: TEUR 1.041) sind wie folgt fällig:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Bis zu einem Jahr 125 916
Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahre 0 125
Über fünf Jahre 0 0

Im Geschäftsjahr 2018 waren wie im Vorjahr keine Wertminderungen auf Sachanlagen vorzunehmen. Zuschreibungen wurden wie im Vorjahr keine vorgenommen.

Für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 15.016 (Vorjahr: TEUR 20.645) sind Sachanlagen mit einem Buchwert in Höhe von TEUR 89.514 (Vorjahr: TEUR 91.503) als Sicherheit an Banken verpfändet oder sicherungsübereignet.

10. LATENTE STEUERANSPRÜCHE/-VERPFLICHTUNGEN

Die Unterschiede zwischen den Wertansätzen in der Steuerund in der IFRS-Bilanz resultieren aus folgenden Unterschiedsbeträgen bzw. wirken sich mit folgender Steuerlatenz aus:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Aktiv Passiv Aktiv Passiv
Langfristige Vermögenswerte 1.853 2.089 3.868 2.471
Verlustvorträge 4.675 0 1.136 0
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
0 71 0 192
Forderungen Fertigungs
aufträge
0 0 0 4.070
Vertragsvermögenswerte 0 5.367 0 0
Sonstige Vermögenswerte 0 3.014 9 1.876
Pensionsrückstellung 2.698 0 2.619 0
Abfertigungsrückstellung 654 0 1.034 0
Sonstige Personal
rückstellungen
106 20 36 0
Leasingverbindlichkeit 14 0 432 0
Verbindlichkeiten Fertigungs
aufträge
0 0 813 0
Vertragsverbindlichkeiten 538 0 0 0
Sonstige Rückstellungen 2.053 0 2.873 0
Sonstige Verbindlichkeiten 364 0 490 106
Zwischensumme 12.956 10.560 13.309 8.715
Saldierung aufgrund gleicher
Steuerhoheiten
-4.731 -4.731 -5.636 -5.636
Latente Steuern laut Bilanz 8.225 5.829 7.674 3.080

Im Jahr 2018 bestanden in Konzerngesellschaften latente Steueransprüche auf temporäre Differenzen und auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 8.225 (Vorjahr: TEUR 7.674). Diese wurden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften auf Basis der aktuellen Mittelfristplanung von zukünftigen steuerlichen Gewinnen ausgegangen wird.

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2018 steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 36.772 (Vorjahr: TEUR 17.923), die sich wie folgt zusammensetzen:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Gesamt 36.772 17.923
davon aktivierte Verlustvorträge 20.407 7.435
davon unbeschränkt vortragsfähig 20.407 7.435
davon nicht aktivierte Verlustvorträge 16.364 10.488

Die Erhöhung der Verlustvorträge resultiert in Höhe von TEUR 17.282 aus steuerlichen Verlusten der Vergangenheit, die im Geschäftsjahr erstmals zum Ansatz kommen.

Für abzugsfähige steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 16.364 (Vorjahr: TEUR 10.488) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ein künftig zu versteuerndes Ergebnis, welches gegen die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste verwendet werden kann, als noch nicht ausreichend gesichert eingeschätzt wird. Dies entspricht einer aktiven Latenz in Höhe von TEUR 3.043 (Vorjahr: TEUR 2.225).

Für temporäre Unterschiede in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 26.071 (Vorjahr: TEUR 25.519) wurden gemäß IAS 12.39 keine latenten Steuerabgrenzungen gebildet, da zum 31. Dezember 2018 davon auszugehen war, dass die Unterschiede zwischen steuerlichem Beteiligungsansatz und anteiligem Eigenkapital der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen in absehbarer Zeit steuerfrei bleiben werden.

In den latenten Steuern sind erfolgsneutrale aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 1.971 (Vorjahr: TEUR 2.056) und erfolgsneutrale passive latente Steuern in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) enthalten.

11. VORRÄTE

Die Gliederung der Vorräte stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 35.330 29.537
Unfertige Erzeugnisse 5.726 17.283
Erhaltene Anzahlungen -1.340 -1.029
Fertige Erzeugnisse und Waren 282 17.228
Geleistete Anzahlungen 1.633 259
Gesamt 41.632 63.278

Die unfertigen Erzeugnisse in Höhe von TEUR 5.726 (1.1.2018: TEUR 5.742) betreffen Vertragskosten im Sinne von IFRS 15 betreffend Entwicklungsleistungen und Werkzeuge ohne Kundenvereinbarung. Es ergaben sich im Geschäftsjahr 2018 keine Wertminderungen für Vertragskosten.

Die erfolgswirksame Veränderung (Saldo aus Bildung und Auflösung) der Wertberichtigung auf Vorräte betrug im Geschäftsjahr TEUR -204 (Vorjahr: TEUR 2.441). Die Vorräte, die in der Berichtsperiode als Materialaufwand erfasst wurden, betragen TEUR 291.083 (Vorjahr: TEUR 307.619).

Bei Vorräten mit einem Buchwert in Höhe von TEUR 4.266 (Vorjahr: TEUR 4.277) wird mit einer Realisierung erst nach zwölf Monaten gerechnet.

Wie im Vorjahr wurden keine Vorräte zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten sicherungsübereignet oder verpfändet.

Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 15 wurden unfertige Erzeugnisse sowie fertige Erzeugnisse betreffend Serienfertigung zu den Vertragsvermögenswerten aus Verträgen mit Kunden umgegliedert. In Folge dessen wurde eine erfolgswirksame Wertberichtigung der Vertragsvermögenswerte in Höhe von TEUR 1.314 ebenfalls umgegliedert.

12. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die bestehenden Wertberichtigungen zu Forderungen entwickelten sich im Geschäftsjahr wie folgt:

in TEUR 2018 2017
Stand 1.1. 2.891 3.702
Verbrauch -348 -892
Auflösung -95 -288
Zuweisung 362 390
Fremdwährungsdifferenzen 0 -21
Stand 31.12. 2.810 2.891

Die Wertberichtigungen beinhalten Einzelwertberichtigungen und Preisdifferenzen (Stufe 3). Aufgrund der niedrigen Verlustquoten der Vergangenheit sind darüber hinausgehende pauschale Wertberichtigungen als vernachlässigbar anzusehen. Nach Einschätzung des Managements bestehen keine wesentlichen Unterschiede zwischen dem Buchwert und dem Marktwert der Forderungen.

FACTORING

Seit dem Geschäftsjahr 2008 bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken bzw. Factoring-Gesellschaften zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der POLYTEC GROUP über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Das mit den Forderungen verbundene Ausfallrisiko (Delkredererisiko) geht für die verkauften Forderungen regresslos an die ankaufende Bank bzw. Factoring-Gesellschaft mit erfolgtem Ankauf über.

Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2018 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 60.000 (Vorjahr: TEUR 45.000). Zum Stichtag waren Forderungen in Höhe von TEUR 27.843 (Vorjahr: TEUR 15.693) verkauft und aus dem Konzernabschluss gemäß IFRS 9 ausgebucht.

Der nicht bevorschusste Betrag wird per 31. Dezember 2018 als Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 10.540 (Vorjahr: TEUR 7.418) ausgewiesen. Aufgrund der Kurzfristigkeit sowie der guten Bonität der Forderungen ist der Buchwert als verlässlicher Näherungswert des beizulegenden Zeitwerts anzusehen.

13. VERTRAGSVERMÖGENSWERTE/-VERBINDLICHKEITEN AUS VERTRÄGEN MIT KUNDEN/FERTIGUNGSAUFTRÄGEN

Die Forderungen aus Fertigungsaufträgen und Dienstleistungsgeschäften, die gemäß IFRS 15 der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung unterliegen, werden aufgrund der Erstanwendung des IFRS 15 nun unter den Posten "Vertragsvermögenswerte" in der Bilanz ausgewiesen. Weiters enthalten die Vertragsvermögens werte nun auch jene unfertigen und fertigen Erzeugnisse, welche aufgrund der kundenspezifischen Fertigung gemäß IFRS 15 ebenfalls der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung unterliegen.

Die Vertragsvermögenswerte aus Verträgen mit Kunden unterteilen sich somit in:

in TEUR 31.12.2018 1.1.2018
Unfertige kundenspezifische Erzeugnisse
(Serienfertigung)
12.768 12.509
Fertige kundenspezifische Erzeugnisse
(Serienfertigung)
17.848 18.089
Werkzeug- und Entwicklungstätigkeit 55.876 43.050
Vertragsvermögenswerte aus
Verträgen mit Kunden
86.491 73.648

Die Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 2.382 (1. Jänner 2018: TEUR 4.802) bestehen aus erhaltenen Anzahlungen betreffend die Werkzeug- und Entwicklungstätigkeit. Der zu Beginn der Periode in den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesene Betrag von TEUR 4.802 wurde im Geschäftsjahr 2018 als Umsatzerlöse erfasst.

Wie nach IFRS 15 zulässig, werden keine Angaben zu den verbleibenden Leistungsverpflichtungen zum 31. Dezember 2018 gemacht, die eine erwartete ursprüngliche Laufzeit von einem Jahr oder weniger haben.

Aufgrund der geringen Ausfallsquoten der Vergangenheit ist das Ausfallsrisiko als vernachlässigbar anzusehen. Hinsichtlich näherer Details zu den Wertberichtigungen verweisen wir auf G. 2 Risikoberichterstattung.

Die Höhe der Vertragsvermögenswerte zum 31. Dezember 2018 wurde durch eine Wertminderung von TEUR 1.314 beeinflusst.

Bezüglich der Vertragsvermögenswerte, die sich über die Vertragslaufzeit bzw. die erwarteten Abnahmemengen abbauen (Amortisationsforderungen aus Werkzeug- und Entwicklungsprojekten, Eintrittsgelder und Preisreduktionen bei laufenden Aufträgen), siehe E. 14 Sonstige Forderungen.

Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen setzten sich wie folgt zusammen:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Bis zum Stichtag angefallene Auftrags
kosten und zugewiesene Gewinne
(abzüglich ausgewiesener Verluste)
0 115.569
Abzüglich: erhaltene Anzahlungen 0 -77.321
Im Abschluss als Forderungen bzw.
Verbindlichkeiten erfasst
0 38.248
Forderungen aus dem realisierten
Werkzeug- und Entwicklungsumsatz,
soweit sie dafür erhaltene Anzahlungen
übersteigen
0 43.050
Erhaltene Anzahlungen für Werkzeug
und Entwicklungsprojekte, soweit sie
die dafür realisierten Umsatzerlöse
übersteigen
0 -4.802
Gesamt 0 38.248

14. SONSTIGE KURZFRISTIGE FORDERUNGEN

In den Sonstigen Forderungen sind folgende Vertragsvermögenswerte enthalten:

in TEUR 31.12.2018 1.1.2018
Amortisationsforderungen 4.802 5.457
Eintrittsgelder 8.876 5.135
Preisreduktionen bei laufenden Aufträgen 3.427 1.315
Gesamt 17.105 11.907

Die Realisierung der Vertragsvermögenswerte erfolgt längstens innerhalb des dem jeweiligen Kundenauftrag zugrunde liegenden Produktionszyklus.

Darüber hinaus sind Steuerforderungen, Lieferantenboni und Kautionen in dieser Position ausgewiesen, wovon TEUR 5.433 (Vorjahr: TEUR 5.217) finanzielle Forderungen darstellen.

Aufgrund der geringen Ausfallsquoten der Vergangenheit ist das Ausfallsrisiko der Vertragsvermögenswerte und sonstigen finanziellen Forderungen als vernachlässigbar anzusehen. Es wurden keine Wertminderungen erfasst. Hinsichtlich näherer Details zu den Wertberichtigungen verweisen wir auf G. 2 Risikoberichterstattung.

15. KURZFRISTIGE VERZINSLICHE FORDERUNGEN

Die kurzfristigen verzinslichen Forderungen bestanden gegenüber Boshoku Automotive und resultierten aus dem Verkauf des Bereichs Interior-Systems. Im Laufe des Geschäftsjahres 2018 wurde das Verfahren in einem außergerichtlichen Vergleich erfolgreich beendet.

16. ZAHLUNGSMITTEL

Wesentliche Verfügungsbeschränkungen über die in diesem Posten enthaltenen Beträge waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

17. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Der zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte Buchwert der finanziellen Vermögenswerte stellt in den IFRS-9-Bewertungskategorien zum 31. Dezember 2018 und zum 31. Dezember 2017 einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. Sämtliche beizulegende Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte werden der Bewertungshierarchie Stufe 3 zugewiesen.

Die flüssigen Mittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen finanziellen Forderungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Bilanzstichtag näherungsweise – auch unter Berücksichtigung der Bonität der Vertragspartner – dem beizulegenden Zeitwert. Dem Ausfallrisiko wird durch die Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen.

18. KONZERNEIGENKAPITAL

Das Grundkapital der POLYTEC Holding AG beträgt am Bilanzstichtag TEUR 22.330 (Vorjahr: TEUR 22.330) und ist in 22.329.585 Stammaktien (Vorjahr: 22.329.585 Stammaktien) zum Nennbetrag von je EUR 1,00 zerlegt. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt.

Der Rückkauf der zum Bilanzstichtag gehaltenen eigenen Aktien im Ausmaß von 334.041 Stück (entspricht 1,5% des Grundkapitals) mit einem Anschaffungswert von TEUR 1.855 und einem Kurswert zum Stichtag von TEUR 2.799 (Vorjahr: TEUR 6.180) erfolgte zur Gänze unter Bezugnahme auf das in der Hauptversammlung vom 16. Mai 2012 sowie in der Hauptversammlung vom 14. Mai 2014 genehmigte Rückkaufprogramm.

Stückaktien Eigene Aktien In Umlauf
befindliche
Aktien
31.12.2017 22.329.585 -334.041 21.995.544
Bestandsverände
rung eigener Aktien
0 0 0
31.12.2018 22.329.585 -334.041 21.995.544

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. Mai 2016 wurde ein genehmigtes Kapital beschlossen. Der Vorstand ist berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats längstens drei Jahre ab Eintragung des genehmigten Kapitals das Grundkapital um bis zu Nominale EUR 6.698.875,00 durch Ausgabe neuer Aktien zu einem Mindestausgabebetrag von je EUR 1,00 zu erhöhen. Die Ausgabe der neuen Aktien kann auch unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erfolgen.

Die Kapitalrücklagen resultieren aus Agios im Zusammenhang mit Kapitalerhöhungen und sind somit zur Gänze gebunden.

NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE

Die nachstehende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen vor konzerninternen Eliminierungen zu sämtlichen Anteilen ohne beherrschenden Einfluss. Die Darstellung erfolgt aus Wesentlichkeitsgesichtspunkten für sämtliche Anteile ohne beherrschenden Einfluss gesammelt.

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Langfristiges Vermögen 17.558 17.211
Kurzfristiges Vermögen 10.901 8.165
Langfristige Verbindlichkeiten -611 -627
Kurzfristige Verbindlichkeiten -3.306 -3.197
Reinvermögen 24.542 21.551
Eigentumsanteil/Stimmrechte
nicht beherrschende Anteile
30% 30%
Buchwert der Anteile ohne
beherrschenden Einfluss
7.363 6.465
Anteiliger Gewinn der Anteile
ohne beherrschenden Einfluss
897 716
Anteiliges sonstiges Ergebnis der Anteile
ohne beherrschenden Einfluss
0 0
Dividenden an Anteilen
ohne beherrschenden Einfluss
0 540
in TEUR 2018 2017
Cash-Flow aus der Betriebstätigkeit 2.753 4.173
Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -1.213 -1.357
Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 197 -2.710

ANGABEN ZUM KAPITALMANAGEMENT

Ziele der Kapitalmanagementstrategie der POLYTEC GROUP sind die Sicherung des Geschäftsbetriebs, die Steigerung des Unternehmenswerts, die Schaffung einer soliden Kapitalbasis zur Finanzierung des profitablen Wachstumskurses sowie die Gewährleistung des Kapitaldienstes und attraktiver Dividendenzahlungen.

Die POLYTEC Holding AG unterliegt den Mindestkapitalerfordernissen des österreichischen Gesellschaftsrechts. Satzungsmäßige Mindestkapitalerfordernisse bestehen nicht. Dennoch sieht die Gruppe in einer ausreichenden Eigenkapitalausstattung vor allem ein wichtiges Element der Insolvenzvorsorge. Die Relation von Eigen- zu Gesamtkapital zeigt folgendes Bild:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Summe Eigenkapital 238.007 217.493
Bilanzsumme 557.636 516.453
Eigenkapitalquote 42,7% 42,1%

Kapitalmanagement bedeutet für POLYTEC GROUP eine Steuerung des Eigenkapitals und der Nettofinanzschulden. Die Nettofinanzschulden der POLYTEC GROUP werden zentral gesteuert. Die Zielsetzungen liegen dabei in der langfristigen Liquiditätssicherung, der effizienten Inanspruchnahme von Fremdfinanzierungen sowie der finanziellen Risikobegrenzung bei gleichzeitiger Optimierung von Ertrag und Kosten.

Neben der Eigenkapitalquote zieht die POLYTEC GROUP vor allem die Kennzahlen Gearing und ROCE (Return on Capital Employed) für die Überwachung ihres Kapitals heran. Die Gesamtkosten des eingesetzten Kapitals und die mit verschiedenen Arten des Kapitals verbundenen Risiken werden laufend überwacht.

Die POLYTEC GROUP strebt eine nachhaltige Eigenkapitalquote von mehr als 30% an. Nur im Fall einer strategisch bedeutsamen M&A-Transaktion wäre ein leichtes Unterschreiten dieser Eigenkapitalquote temporär akzeptabel.

Das Gearing wird definiert als Verhältnis der Netto-Finanzschulden (lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel und der verzinslichen Forderungen) zum Eigenkapital. Als Instrumente der Steuerung dienen in erster Linie die Aufnahme oder Rückführung von Finanzschulden sowie die Stärkung der Eigenkapitalbasis durch Gewinnthesaurierung oder Anpassung der Dividendenzahlungen. Das Management der POLYTEC GROUP erachtet ein Gearing Ratio von unter 1,00 für nachhaltig solide.

Das Gearing entwickelte sich wie folgt:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Finanzverbindlichkeiten1) 175.383 139.932
- Liquide Mittel 73.572 56.899
- Verzinsliche Forderungen 0 4.286
Nettofinanzverbindlichkeiten (-)/
-vermögen (+)
-101.811 -78.747
/ Buchwert Eigenkapital 238.007 217.493
Gearing 0,43 0,36

1) Lang- und kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten

Die Nettofinanzverbindlichkeiten erhöhten sich im Wesentlichen durch die Aufnahme von Schuldscheindarlehen, welche unter Anderem zur Finanzierung von Investitionen und Working Capital im Rahmen von Kundenprojekten verwendet wurden. Die gestiegenen liquiden Mittel konnten eine Erhöhung der Gearing Ratio auf den Wert von 0,43 nicht vollständig kompensieren.

Der ROCE wird definiert als Verhältnis des EBIT zum durchschnittlich eingesetzten Kapital (Capital Employed). Das eingesetzte Kapital umfasst dabei das betriebsnotwendige langfristige Vermögen (Immaterielle Vermögenswerte, Firmenwerte, Sachanlagen und sonstige langfristige Forderungen) abzüglich langfristige Rückstellungen sowie das Nettoumlaufvermögen (nicht verzinstes kurzfristiges Vermögen abzüglich nicht verzinste kurzfristige Verbindlichkeiten).

Der ROCE stellt den wichtigsten Berechnungsparameter für den Großteil der in der POLYTEC GROUP vorhandenen Management-Bonusvereinbarungen dar. Der ROCE entwickelte sich wie folgt:

in TEUR 2018 2017
Durchschnittliches Capital Employed 341.770 297.495
EBIT 40.073 55.078
Return on Capital Employed (in %) 11,7 18,5

Der angestrebte ROCE beträgt mindestens 15%.

Die Dividendenpolitik der POLYTEC GROUP orientiert sich an der Profitabilität, den strategischen Wachstumsaussichten und den Kapitalerfordernissen der Gruppe.

19. ERGEBNIS JE AKTIE UND DIVIDENDEN

Gemäß IAS 33 (Earnings per Share) ergeben sich Basic Earnings per Share durch die Division des den Stammaktionären zustehenden Periodenergebnisses (Ergebnis nach Steuern nach nicht beherrschenden Anteilen) durch die gewichtete Anzahl der während der Periode ausstehenden Stammaktien.

Einheit 2018 2017
Ergebnis nach Steuern
nach nicht beherrschenden
Anteilen
TEUR 29.120 38.244
Durchschnittliche Zahl der
ausgegebenen Stammaktien
Stück 22.329.585 22.329.585
Durchschnittlich gehaltene
eigene Aktien
Stück 334.041 334.041
Durchschnittlich im Umlauf
befindliche Aktien
Stück 21.995.544 21.995.544
Ergebnis je Aktie EUR/Stück 1,32 1,74

Das verwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis je Aktie, da sich keine Finanzinstrumente mit Verwässerungseffekt im Umlauf befinden.

Gemäß den Bestimmungen des Aktiengesetzes bildet der nach österreichischen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellte Einzelabschluss der POLYTEC Holding AG zum 31. Dezember 2018 die Grundlage für die Ausschüttung einer Dividende.

Für das Geschäftsjahr 2017 wurde in der Ordentlichen Hauptversammlung vom 16. Mai 2018 eine Dividende von EUR 0,45 je Aktie beschlossen (Zahltag am 24. Mai 2018).

Der Vorstand der POLYTEC Holding AG wird der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2018 die Ausschüttung einer Dividende von EUR 0,40 je Aktie vorschlagen.

Die Dividenden unterliegen grundsätzlich einem Kapitalertragsteuerabzug von 27,5%. Bei unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Personen ist damit die Einkommensteuer abgegolten (Endbesteuerung). Unbeschränkt steuerpflichtige Kapitalgesellschaften, die zumindest 10% des Grundkapitals halten, sind von der Kapitalertragsteuer befreit. Bei beschränkt Steuerpflichtigen sind zudem die maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen zu berücksichtigen.

20. LANGFRISTIGE VERZINSLICHE VERBINDLICHKEITEN

Diese Position enthält alle verzinslichen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und gliedert sich wie folgt:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Schuldscheindarlehen 115.739 108.261
davon mit RLZ > 5 Jahre 21.000 9.000
Bankdarlehen 11.255 17.242
davon mit RLZ > 5 Jahre 161 998
davon dinglich besichert 7.482 11.695
Andere verzinsliche Verbindlichkeiten 0 516
davon mit RLZ > 5 Jahre 0 0
Finanzielle verzinsliche
Verbindlichkeiten
126.994 126.019
Leasingverbindlichkeiten 52 313
davon mit RLZ > 5 Jahre 0 0
Gesamt 127.046 126.332

Die aushaftenden langfristigen und kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten des Konzerns gegenüber Kreditinstituten bestehen in folgenden Währungen:

in TEUR 2018 2017
Durch
schnitt
liche
Anteil
Nominal
%
verzinsung
Anteil
%
Durch
schnitt
liche
Nominal
verzinsung
EUR 99,0 1,56 98,7 1,71
GBP 1,0 2,15 1,3 2,15

Im Geschäftsjahr 2014 hat die POLYTEC GROUP ein Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 100.000. Es wurden Laufzeiten von fünf und sieben Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung vereinbart.

Im März 2017 wurde der gesamte variable Anteil des Schuldscheindarlehens 2014 in Höhe von TEUR 36.500 vorzeitig getilgt und mit Ausgabe eines neuen Schuldscheindarlehens in Höhe von TEUR 45.000 refinanziert. Die Auszahlung der Volumenerhöhung erfolgt durch Nettoausgleich in Höhe von TEUR 8.500. Es wurden wiederum vier Tranchen mit Laufzeiten von fünf und sieben Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung ausgegeben.

Anfang November 2018 wurde ein weiteres Schuldscheindarlehen von der POLYTEC GROUP in Höhe von TEUR 47.000 emittiert. Dieses besteht aus vier Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren. Bei allen Laufzeiten wurde eine variabel verzinste Tranche emittiert. Überdies wurde eine fix verzinste Tranche bei der fünfjährigen Laufzeit begeben.

Im Jänner 2019 wurde von der POLYTEC Holding AG eine Schuldscheindarlehens-Tranche mit variabler Verzinsung und einer Laufzeit von fünf Jahren in Höhe von TEUR 28.500 begeben. Die restlichen Tranchen des Schuldscheindarlehens in Höhe von TEUR 47.000 wurden bereits im November 2018 begeben.

21. VERPFLICHTUNGEN GEGENÜBER ARBEITNEHMERN

Diese Position enthält alle langfristigen Vorsorgen für Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Abfertigungsrückstellungen 3.474 3.822
Pensionsrückstellungen 21.442 21.202
Rückstellungen für Jubiläumsgelder 2.171 1.977
Sonstige langfristige Vorsorgen 361 277
Gesamt 27.447 27.278

Die zu erwartenden Zahlungen aus den Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern im Geschäftsjahr 2019 betragen TEUR 1.449.

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

Der Barwert der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen stellt sich im Zeitverlauf wie folgt dar:

in TEUR 2018 2017
Barwert
Pensionsver
pflichtungen
Plan
vermögen
Rück
stellung
Barwert
Pensionsver
pflichtungen
Plan
vermögen
Rück
stellung
Stand 1.1. 21.202 0 21.202 20.698 0 20.698
Dienstzeitaufwand 717 0 717 640 0 640
Zinsaufwand 410 0 410 344 0 344
Veränderung des Konsolidierungskreises -113 0 -113 0 0 0
Pensionszahlungen -856 0 -856 -858 0 -858
Versicherungsmathematische Gewinne
und Verluste:
Aufgrund demografischer Annahmen 18 0 18 0 0 0
Aufgrund finanzieller Annahmen 305 0 305 -393 0 -393
Aufgrund erfahrungsbedingter
Anpassungen
-241 0 -241 770 0 770
Stand 31.12. 21.442 0 21.442 21.202 0 21.202

Hinsichtlich der wesentlichen versicherungsmathematischen Parameter und der relevanten Bilanzierungsgrundsätze wird auf die Ausführungen unter Punkt D. 10 verwiesen.

Der Pensionsaufwand des Geschäftsjahres 2018 betrifft überwiegend leistungsorientierte (Defined Benefit) Pensionspläne, wobei der Dienstzeitaufwand im Personalaufwand unter den Aufwendungen für Abfertigung und Altersversorgung und der Zinsaufwand im Finanzergebnis unter Zinskomponente Versorgungszusagen ausgewiesen werden. Das versicherungsmathematische Ergebnis umfasst die Gewinne und Verluste, die aus Veränderungen bei den finanziellen und erfahrungsbedingten Annahmen entstehen.

Die durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverpflichtungen beträgt fünf bis 36 Jahre (Vorjahr: fünf bis 36 Jahre).

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Dienstzeitaufwand 717 640
Zinsaufwand 410 344
Gesamt 1.127 985

Die im sonstigen Ergebnis erfassten versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste entwickelten sich wie folgt (nach Steuern):

in TEUR 2018 2017
Versicherungsmathematischer
Gewinn (+)/Verlust (-) zum 1.1.
-4.291 -4.028
Versicherungsmathematischer
Gewinn (+)/Verlust (-) im Geschäftsjahr
-59 -262
Versicherungsmathematischer
Gewinn (+)/Verlust (-) zum 31.12.
-4.349 -4.291

Eine Änderung der Zinssätze um 25 Basispunkte hätte eine Erhöhung der Pensionsverpflichtung um TEUR 814 (Vorjahr: TEUR 750) bzw. eine Verminderung um TEUR 767 (Vorjahr: TEUR 795) zur Folge.

Die oben dargestellte Sensitivitätsanalyse stellt hypothetische Änderungen aufgrund der getroffenen Annahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen.

ABFERTIGUNGSRÜCKSTELLUNGEN

Der Barwert der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen stellt sich im Zeitverlauf wie folgt dar:

in TEUR 2018 2017
Barwert der Abfertigungs
verpflichtungen (DBO) zum 1.1.
3.822 3.887
Dienstzeitaufwand 103 -30
Zinsaufwand 56 56
Abfertigungszahlungen -73 -121
Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste:
Aufgrund demografischer Annahmen -25 10
Aufgrund finanzieller Annahmen -65 0
Aufgrund erfahrungsbedingter
Anpassungen
-344 19
Barwert der Abfertigungs
verpflichtungen (DBO) zum 31.12.
3.474 3.822

Hinsichtlich der wesentlichen versicherungsmathematischen Parameter und der relevanten Bilanzierungsgrundsätze wird auf die Ausführungen unter Punkt D. 10 verwiesen.

Der gesamte Abfertigungsaufwand des Geschäftsjahres 2018 verteilt sich auf beitragsorientierte (Defined Contributions) und leistungsorientierte (Defined Benefit) Pläne, wobei der Dienstzeitaufwand im Personalaufwand unter den Aufwendungen für Abfertigung und Altersversorgung und der Zinsenaufwand im Finanzergebnis unter Zinskomponente Versorgungszusagen ausgewiesen werden. Das versicherungsmathematische Ergebnis umfasst die Gewinne und Verluste, die aus Veränderungen bei den demografischen, finanziellen und erfahrungsbedingten Annahmen entstehen.

Die durchschnittliche Laufzeit der Abfertigungsverpflichtungen beträgt vier bis 13 Jahre (Vorjahr: fünf bis zwölf Jahre).

in TEUR 2018 2017
Beitragsorientierte Pläne
Aufwand für beitragsorientierte Pläne 273 250
Leistungsorientierte Pläne
Dienstzeitaufwand 103 -30
Zinsaufwand 56 56
Aufwand für leistungsorientierte Pläne 159 27
Aufwendungen für Abfertigungen 432 277

Die im sonstigen Ergebnis erfassten versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste entwickelten sich wie folgt (nach Steuern):

in TEUR 2018 2017
Versicherungsmathematischer
Gewinn (+)/Verlust (-) zum 1.1.
-584 -563
Versicherungsmathematischer
Gewinn (+)/Verlust (-) im Geschäftsjahr
326 -22
Versicherungsmathematischer
Gewinn (+)/Verlust (-) zum 31.12.
-259 -584

Eine Änderung der Zinssätze um 25 Basispunkte hätte eine Erhöhung der Abfertigungsverpflichtung um TEUR 82 (Vorjahr: TEUR 86) bzw. eine Verminderung um TEUR 79 (Vorjahr: TEUR 89) zur Folge.

Die oben dargestellte Sensitivitätsanalyse stellt hypothetische Änderungen aufgrund der getroffenen Annahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen.

RÜCKSTELLUNGEN FÜR JUBILÄUMSGELDER

Die Entwicklung der Rückstellung stellt sich im Zeitverlauf wie folgt dar:

in TEUR 2018 2017
Barwert der leistungorientierten
Verpflichtung =
Rückstellung für Jubiläumsgelder 2.171 1.977

Der Jubiläumsgeldaufwand des Geschäftsjahres beträgt TEUR 194 (Vorjahr: TEUR 0).

22. SONSTIGE LANGFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN

in TEUR Stand
1.1.2018
Umgliede
rungen
Zu
weisungen
Stand
31.12.2018
Drohende
Verluste und
Wagnisse
6.957 -2.527 0 4.430
Sonstige 4.906 -4.906 0 0
Gesamt 11.863 -7.433 0 4.430
in TEUR Stand
1.1.2017
Umgliede
rungen
Zu
weisungen
Stand
31.12.2017
Drohende
Verluste und
Wagnisse
10.198 -3.241 0 6.957
Sonstige 0 0 4.906 4.906
-3.241 4.906 11.863

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Vorjahr Personalvorsorgen für die geplante Schließung von Werken.

23. KURZFRISTIGE VERZINSLICHE VERBINDLICHKEITEN

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
0 613
Bankdarlehen 7.417 10.851
Andere verzinsliche Verbindlichkeiten 661 161
Verbindlichkeiten aus
Schuldscheindarlehen
40.115 545
Finanzielle kurzfristige
verzinsliche Verbindlichkeiten
48.192 12.169
Leasingverbindlichkeiten 144 1.431
Gesamt 48.337 13.600

24. STEUERSCHULDEN

Die Steuerschulden betreffen im Wesentlichen Schulden aus Körperschaft- und Gewerbeertragsteuern (oder vergleichbaren Steuern) in verschiedenen Sitzstaaten von Konzerngesellschaften. Die Schulden entwickelten sich wie folgt:

in TEUR 2018 2017
Stand 1.1. des Geschäftsjahres 2.758 6.752
Währungsdifferenzen 0 -26
Verbrauch für Steuerzahlungen -2.732 -3.761
Auflösung -26 -833
Neubildung im Geschäftsjahr 1.622 626
Stand 31.12. des Geschäftsjahres 1.622 2.758

25. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
54.306 54.054
Finanzielle Lieferverbindlichkeiten 54.306 54.054

26. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 3.048 3.094
Vorsorge ausstehende
Eingangsrechnungen
1.575 2.097
Übrige Verbindlichkeiten 3.371 3.600
Finanzielle sonstige kurzfristige
Verbindlichkeiten
7.994 8.792
Abgrenzung für nicht konsumierte Urlaube 4.930 5.511
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 5.297 5.190
Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit 1.871 1.896
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 2.590 3.029
Abgrenzung zu sonstige
Personalaufwendungen
5.915 8.508
Gesamt 28.597 32.927

Erläuterung zur Anpassung der Vorjahresbeträge in Höhe von TEUR 8.508; siehe D. 19 Ausweis.

27. KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN

in TEUR Stand
1.1.2018
Währungs
umrech
nung
Um
buchungen
Umgliede
rungen
Verbrauch Auflösung Zuweisung Stand
31.12.2018
Personalvorsorgen 01) 0 0 2.880 0 0 0 2.880
Drohende Verluste und Wagnisse 5.970 2 -1.043 2.527 7.112 737 4.351 3.958
Garantie- und Gewährleistung 1.707 0 0 0 832 339 530 1.066
Sonstige 14.590 34 106 2.026 5.584 5.023 5.581 11.730
Gesamt 22.2671) 36 -937 7.433 13.528 6.099 10.462 19.634

1) Vorjahr angepasst

in TEUR Stand
1.1.2017
Währungs
umrech
nung
Um
buchungen
Umgliede
rungen
Verbrauch Auflösung Zuweisung Stand
31.12.2017
Personalvorsorgen 6.292 -13 0 0 6.292 81 8.601 8.507
Drohende Verluste und Wagnisse 7.930 1 0 3.241 5.222 1.250 1.270 5.970
Garantie- und Gewährleistung 2.867 1 0 0 742 1.257 838 1.707
Sonstige 17.115 -66 -2.026 0 5.549 1.939 7.056 14.591
Gesamt 34.204 -77 -2.026 3.241 17.805 4.527 17.765 30.775

Die Umgliederungen betreffen den wechselnden Ausweis zwischen langfristigen und kurzfristigen Rückstellungen. Die Umbuchungen betreffen den wechselnden Ausweis zu den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Die Personalvorsorgen enthalten Restrukturierungsrückstellungen für die geplante Schließung von Werken.

Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen beinhalten unter anderem Vorsorgen für Kundenrückforderungen in Höhe von TEUR 7.884 (Vorjahr: TEUR 8.171), Rückbauverpflichtungen TEUR 1.571 (Vorjahr: TEUR 1.203) sowie Rechtsrisiken in Höhe von TEUR 877 (Vorjahr: TEUR 1.709).

28. FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Die finanziellen Verbindlichkeiten gemäß IFRS 9 beinhalten die in der Konzernbilanz ausgewiesenen langfristigen sowie kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten, die Lieferverbindlichkeiten und die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten. In den verzinslichen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen in Höhe von TEUR 196 (Vorjahr: TEUR 1.745) enthalten, welche nicht den finanziellen Verbindlichkeiten gemäß IFRS 9 zugeordnet werden.

Die finanziellen Verbindlichkeiten fallen mit Ausnahme der derivativen Finanzkontrakte in die Bewertungskategorie "Zu fortgeführte Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten". Die derivativen Finanzinstrumente werden als "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" eingestuft.

Bis auf die in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthaltenen derivativen Finanzkontrakte (Stufe 2) in Höhe von TEUR 343 (Vorjahr: TEUR 450) werden alle finanziellen Verbindlichkeiten der Bewertungskategorie Stufe 3 zugeordnet.

Die POLYTEC GROUP ermittelt den Fair Value für verzinsliche Verbindlichkeiten nur für die Angaben im Konzernanhang. Der beizulegende Zeitwert wird dabei nach anerkannten Bewertungsmethoden auf Basis einer Discounted-Cash-Flow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist der Diskontierungszinssatz, der die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) berücksichtigt. Bei finanziellen Verbindlichkeiten wird die Bonität der POLYTEC GROUP berücksichtigt. Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten (exkl. Finanzierungsleasing) der Stufe 3 weisen zum Bilanzstichtag einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 128.568 (Vorjahr: TEUR 127.976) aus, verglichen mit einem Bilanzwert in Höhe von TEUR 126.994 (Vorjahr: TEUR 126.019). Der beizulegende Zeitwert der kurzfristigen verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten (exkl. Finanzierungsleasing) ergab zum 31. Dezember 2018 einen Wert von TEUR 49.902 (Vorjahr: TEUR 13.799) gegenüber einem Bilanzwert von TEUR 48.192 (Vorjahr: TEUR 12.169). Bei den restlichen finanziellen Verbindlichkeiten der Stufe 3 stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar.

Bezüglich der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten wird auf die Risikoberichterstattung verwiesen.

F. KAPITALFLUSSRECHNUNG

NICHT ZAHLUNGSWIRKSAME GESCHÄFTSVORFÄLLE

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres hat die POLYTEC GROUP die folgenden nicht zahlungswirksamen Investitionsund Finanzierungstätigkeiten aufgenommen, die nicht in der Kapitalflussrechnung Niederschlag finden.

Die POLYTEC GROUP erwarb während des Geschäftsjahres technische Anlagen, welche noch nicht im Cash-Flow berücksichtigt wurden, da diese zum Bilanzstichtag noch nicht (vollständig) bezahlt waren. Gegengleich wurden Verbindlichkeiten aus Anlageninvestitionen getilgt, welche bereits im Jahr zuvor angeschafft wurden und somit im Cash-Flow dieses Geschäftsjahres Berücksichtigung finden. Dieser Umstand erhöht im Geschäftsjahr 2018 den Cash-Flow aus Investitionstätigkeit um TEUR 404 (Vorjahr: TEUR -861).

SONSTIGE UNBARE AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE

Die unbaren Aufwendungen und Erträge bestehen im Wesentlichen aus Währungsumrechnungsdifferenzen und unbaren Zinszahlungen.

ERHALTENE UND BEZAHLTE ZINSEN

In den erhaltenen Zinsen sind Zinszahlungen in Höhe von TEUR 1.072 (Vorjahr: TEUR 0) enthalten, welche bereits in den Vorjahren Zinserträge darstellten.

VERÄNDERUNGEN DER FINANZIELLEN VERBINDLICHKEITEN

Die Differenz zwischen der Veränderung der Buchwerte der finanziellen Verbindlichkeiten und den im Konzern-Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesenen Zahlungsflüssen resultiert aus der Fremdwährungsumrechnung in Höhe von TEUR -266 (Vorjahr: TEUR -268).

G. SONSTIGE ANGABEN

1. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die für die Bewertung am Bilanzstichtag von Bedeutung sind, wie offene Rechtsfälle oder Schadenersatzforderungen sowie andere Verpflichtungen oder Drohverluste, die gemäß IAS 10 (Contingencies and Events Occurring after the Balance Sheet Date) gebucht oder offengelegt werden müssten, sind im vorliegenden Konzernabschluss berücksichtigt.

2. RISIKOBERICHTERSTATTUNG

Die POLYTEC GROUP ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Risikomanagement ist für die POLYTEC GROUP ein integraler Bestandteil der Strategie und aller Geschäftsprozesse. Auch die für einen Automobilzulieferer notwendigen umfangreichen Zertifizierungen (z. B. IATF16949:2016 und ISO14001:2015) geben hier bereits entsprechende Regelungen vor, deren Einhaltung auch durch externe Audits überwacht wird. Der Organisation der POLYTEC GROUP entsprechend werden Risiken dezentral und marktnah vor allem im Rahmen der laufenden Geschäftsprozesse gemanagt und überwacht. Die Steuerung der finanziellen Risiken erfolgt jedoch im Wesentlichen durch die Konzernzentrale. Folgende wesentliche Risikofelder können identifiziert werden:

UNTERNEHMENSSPEZIFISCHE RISIKEN a. (Absatz-)Marktrisiko

Allgemeines Absatzmarktrisiko: Die Automobilzulieferindustrie gilt als Markt mit hohem Wettbewerb, der sich derzeit auch in einem Konsolidierungsprozess befindet. Die Absatzerfolge sind in erster Linie abhängig von der Gewinnung neuer Aufträge, die in der Regel zwei bis drei Jahre vor dem Serienanlauf erteilt werden. In dieser Phase der Auftragsakquisition ist jeder Zulieferer einem starken Konditionenwettbewerb ausgesetzt. Während des Serienlaufs ist der Zulieferer auch abhängig von der Absatzmenge des Fahrzeugs, für das er zuliefert, ohne diesen Erfolg selbst beeinflussen zu können. Weiters werden seitens der OEMs auch nach dem Serienstart laufende Qualitätskontrollen der Zulieferer betrieben, was Preisforderungen oder im Extremfall den Verlust eines Auftrags nach sich ziehen kann.

Volumenrisiko: Dies entsteht aus der Volatilität der Nachfrage bzw. aus der nicht planmäßigen Entwicklung der Stückzahlen. Aufgrund ungeplanter Stückzahlenabrufe kann es in zweierlei Hinsicht zu Problemen kommen. Bei zu hohen ungeplanten Abrufen können Kapazitätsengpässe die Folge sein, welche zu Lieferverzögerungen und somit zu Reputationsschäden führen können. Andererseits führen fehlende Abrufe zu Auslastungsproblemen, welche eine Fixkostenunterdeckung zur Folge haben können. Die POLYTEC GROUP trachtet durch einen ausgewogenen Kunden- und Auftragsmix, die Abhängigkeit von einzelnen Lieferbeziehungen so gering wie möglich zu halten.

b. Beschaffungsmarktrisiko

Wesentliches Risiko sind Schwankungen der Rohstoffpreise, die im Fall der POLYTEC GROUP als kunststoffverarbeitendem Konzern vor allem durch nachhaltige Veränderungen des Ölpreises, aber auch der Raffineriekapazitäten verursacht werden können. Diesem Risiko wird, soweit gegenüber dem Kunden durchsetzbar, mit Materialgleitpreisklauseln in den offengelegten Kalkulationen entgegengewirkt. Zum Teil erfolgt die Verhandlung von Rohstoffen und Zukaufteilen direkt durch die Kunden der POLYTEC GROUP mit dem Lieferanten. Soweit mit dem Kunden Preise nur auf Jahresfrist vereinbart sind, ist die Veränderung der Rohstoffpreise ein wichtiger Parameter in den Gesprächen für die jährliche Neufestlegung der Preise. Weiters wird versucht, durch verstärkte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten neue Rohstoffe (Naturfaserstoffe) einzusetzen.

c. Investitionsrisiko

Um die Lieferbereitschaft für die OEMs zu gewährleisten, ist von Seiten der POLYTEC GROUP ein erhebliches Investitionsvolumen notwendig, woraus sich naturgemäß ein entsprechendes Investitionsrisiko ergibt. Das Investitionsrisiko definiert sich aus der Unsicherheit hinsichtlich der Vorteilhaftigkeit einer Investition. Bei Investitionsentscheidungen unter Risiko besteht die Möglichkeit, dass die zukünftigen Einzahlungsüberschüsse bzw. Renditen eines Investitionsprojekts schwanken. Die Schwankungsanfälligkeit (Volatilität) der Einzahlungsüberschüsse beinhaltet die Gefahr geringerer Rückflüsse. Um den Infrastrukturbedürfnissen der OEMs gerecht zu werden, sind Jahre zuvor bereits großvolumige Investitionen der POLYTEC GROUP notwendig, sei es in der Anschaffung von Maschinen und Anlagen bis hin zum Bau von ganzen Produktionswerken. Bei geplanten aber nicht erhaltenen Aufträgen kommt es in Folge zu einer unbestimmten Verlängerung der Amortisationsdauer der Investition. Da es sich teilweise um produkt- oder kundenspezifische Investitionen handelt, ist auch eine alternative Verwendungsmöglichkeit teilweise nur begrenzt möglich. Daher wird mit den OEMs in der Regel ein entsprechendes Liefervolumen definiert und ein entsprechendes Investitionsrisiko auch von diesen mitgetragen.

d. Produktionsrisiko

Das Produktionsrisiko beschreibt die Gesamtheit der zu erwartenden negativen Abweichungen bei der Herstellung von Produkten. Die Produktionsrisiken in der POLYTEC GROUP betreffen im Wesentlichen Effekte, welche eine instabile oder fehlerhafte Ausbringung zur Folge haben, was wiederum zu Stückzahlschwankungen sowie Bandabrissen beim Kunden führen kann. In weiterer Konsequenz kann dies zu Lieferproblemen und somit zu Reputationsschäden beim Kunden führen. Des Weiteren werden auch Qualitätsprobleme, die wiederum zu Beeinträchtigungen der Kundenbeziehungen führen können, zu den Produktionsrisiken gezählt. Die POLYTEC GROUP minimiert dieses Risiko, indem laufende Verbesserungen im Produktionsprozess (POLYTEC Performance Systems, Digitalisierungsoffensive, etc.) erzielt, sowie laufende organisatorische Maßnahmen zur Verbesserung der Prozessqualität erarbeitet werden.

FINANZIELLE RISIKEN UND DEREN MANAGEMENT UND SENSITIVITÄT

Kreditrisiko: Aufgrund der Kundenstruktur – rund 90% des Umsatzes werden mit den OEMs oder großen Systemlieferanten erzielt – ist die POLYTEC GROUP dem Bonitätsrisiko der Automobilindustrie ausgesetzt. Die Außenstände werden laufend kritisch verfolgt und die vereinbarungsgemäße Bezahlung von Forderungen sichergestellt. Im Geschäftsjahr 2018 wurden rund 58% (Vorjahr: 56%) des Umsatzes mit den drei größten Kunden erzielt. Dies ergibt ein gewisses Klumpenkreditrisiko, das vom Management aber als unkritisch im Hinblick auf Kreditausfälle eingestuft wird. Die Abhängigkeit von wenigen Kunden ist ein Wesensmerkmal der Automobilzulieferindustrie. Als Kunde wird in diesem Zusammenhang eine Gruppe verbundener Unternehmen definiert, die durchaus auch mehrere Automobilmarken herstellen kann. Das Management setzt zukünftig auf eine höhere Diversifizierung durch die Verbreiterung der Kundenbasis im Bereich Non-Automotive.

Das Ausfallrisiko bei flüssigen Mitteln wird als gering eingeschätzt.

Trotz des allgemein als gering eingestuften Kreditrisikos entspricht das maximale theoretische Ausfallrisiko grundsätzlich den Buchwerten der einzelnen finanziellen Vermögenswerte. In Einzelfällen werden auf Basis der laufenden Debitorenüberwachung Kreditversicherungen in Anspruch genommen. Zum Stichtag besteht eine Kreditversicherungsvereinbarung, welche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 50.709 (Vorjahr: TEUR 62.612) versichert. Das theoretische Ausfallrisiko beträgt TEUR 185.928 (Vorjahr: TEUR 125.781).

Die Analyse der Bruttobuchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der Vertragsvermögenswerte sowie der sonstigen finanziellen Forderungen zum 31. Dezember stellt sich wie folgt dar:

in TEUR Überfällig, aber
nicht wertgemindert
in Tagen
31.12.2018 Brutto
betrag
Wert
berichti
gungen
bis
60
60
bis
120
120
bis
360
über
360
Forderungen
aus Lieferungen
und Leistungen
56.846 2.810 10.239 2.502 1.902 1.448
Verzinsliche
Forderungen
0 0 0 0 0 0
Vertragsver
mögenswerte
87.896 1.405 0 0 0 0
Sonstige
Forderungen
(Vertragsver
mögenswerte)
17.105 0 0 0 0 0
Sonstige
finanzielle
Forderungen
5.433 0 0 0 0 0

Die Analyse der überfälligen, nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen finanziellen Forderungen zum 31. Dezember 2017 stellt sich wie folgt dar:

in TEUR Überfällig, aber
nicht wertgemindert
in Tagen
31.12.2017 Gesamt Weder
überfällig
noch wert
gemindert
bis
60
60
bis
120
120
bis
360
über
360
Forderungen
aus Lieferungen
und Leistungen
67.035 51.833 10.332 2.172 1.376 1.322
Verzinsliche
Forderungen
4.286 0 0 0 0 4.286
Sonstige
finanzielle
Forderungen
17.125 17.125 0 0 0 0

Die Wertberichtigungen beinhalten Einzelwertberichtigungen und Preisdifferenzen. An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen keine Zweifel. Nennenswerte Risikokonzentrationen aus der Veranlagung von finanziellen Vermögenswerten bei nur einem Geschäftspartner bestehen nicht.

Liquiditätsrisiko: Die Gruppe sichert ihren Liquiditätsbedarf durch Vorhalten einer Barreserve sowie durch die vorzeitige Refinanzierung endfälliger Finanzverbindlichkeiten. Das Liquiditätsrisiko wird aktiv durch die Konzernzentrale gesteuert.

Die finanziellen Verbindlichkeiten der Gruppe (ohne Derivate) weisen auf Basis der geschlossenen Vereinbarungen folgende zu erwartende Cash-Flows auf (einschließlich Zinszahlungen zum am Bilanzstichtag vorherrschenden Zinsniveau):

in TEUR Buchwert
31.12.2018
Summe
vertrag
liche
Cash
Flows
davon
bis
1 Jahr
davon
über 1
aber
unter
5 Jahre
davon
über
5 Jahre
Schuldschein
darlehen
155.854 162.580 41.862 99.391 21.327
Bankverbindlich
keiten und
sonstige
verzinsliche
Verbindlichkeiten
19.333 20.374 8.422 11.789 163
Finanzierungs
leasing
196 199 199 0 0
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen
und Leistungen
54.306 54.306 54.306 0 0
Sonstige
kurzfristige
Verbindlichkeiten
7.651 7.651 7.651 0 0
Gesamt 237.340 245.110 112.440 111.180 21.490
in TEUR Buchwert
31.12.2017
Summe
vertrag
liche
Cash
Flows
davon
bis
1 Jahr
davon
über 1
aber
unter
5 Jahre
davon
über
5 Jahre
Schuldschein
darlehen
108.806 114.798 1.884 103.774 9.140
Bankverbindlich
keiten und
sonstige
verzinsliche
Verbindlichkeiten
29.381 26.625 10.777 14.836 1.012
Finanzierungs
leasing
1.745 1.956 1.530 426 0
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen
und Leistungen
54.054 54.054 54.054 0 0
Sonstige
kurzfristige
Verbindlichkeiten
8.343 8.343 8.343 0 0
Gesamt 202.329 205.776 76.588 119.036 10.152

Die Kontokorrentkredite werden der Gruppe bis auf Weiteres zur Verfügung gestellt und sind somit als kurzfristig eingestuft, allerdings ist eine kurzfristige Fälligstellung seitens der finanzierenden Kreditinstitute nicht zu erwarten.

Währungsrisiko: Der weitaus überwiegende Anteil der Umsätze der POLYTEC GROUP wird in Euro fakturiert, sodass das Währungsrisiko den Konzern in Summe nur in geringem Maß betrifft. Zum Teil erfolgt der Einkauf von Vorleistungen in derselben Währung wie der Verkauf, sodass sich Währungsrisiken natürlich "hedgen". Die Gruppe ist größeren Währungsrisiken in jenen Ländern ausgesetzt, in denen in Euro fakturiert, Vorleistungen aber in lokaler Währung zugekauft werden müssen. Solche Risiken bestehen etwa gegen die Tschechische Krone, den Ungarischen Forint und die Türkische Lira. Diese Risiken sind vielfach nicht Finanzinstrumenten zuzuordnen, da sie vor allem auch auf Personalkosten zurückzuführen sind. Aufgrund des Ausbaus der Produktionsaktivität im Vereinigten Königreich und der volatilen Kursschwankungen des Britischen Pfund seit der Brexit-Abstimmung, ist die POLYTEC GROUP einem verstärkten Währungsrisiko im Zusammenhang mit dem Britischen Pfund ausgesetzt. Diesem Risiko begegnet die POLYTEC GROUP bei Bedarf mit dem Einsatz von Absicherungsgeschäften, vor allem aber über Natural-Hedge-Positionen.

Die zum Bilanzstichtag bilanzierten aktiven und passiven Finanzinstrumente zeigen hinsichtlich ihrer Herkunftswährung folgende Verteilung:

in TEUR
In Euro In Fremd
währung
Summe
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
43.665 10.371 54.036
Forderungen aus
Fertigungsaufträgen
0 0 0
Sonstige Forderungen 2.696 2.737 5.433
Verzinsliche Forderungen 0 0 0
Zahlungsmittel 71.128 2.444 73.572
Gesamt 117.489 15.552 133.041
in TEUR 31.12.2018
In Euro In Fremd
währung
Summe
Langfristige verzinsliche
Verbindlichkeiten
124.732 2.314 127.046
Kurzfristige verzinsliche
Verbindlichkeiten
43.460 4.876 48.336
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
(ohne Anzahlungen)
46.910 7.395 54.306
Sonstige kurzfristige
Verbindlichkeiten
6.586 1.409 7.994
Gesamt 221.688 15.994 237.682
in TEUR 31.12.2017
In Euro In Fremd
währung
Summe
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
52.375 14.660 67.035
Forderungen aus
Fertigungsaufträgen
35.057 7.992 43.050
Sonstige Forderungen
(exkl. RAP)
14.588 2.537 17.125
Verzinsliche Forderungen 4.286 0 4.286
Zahlungsmittel 50.344 6.555 56.899
Gesamt 156.649 31.744 188.393
in TEUR 31.12.2017
In Euro In Fremd
währung
Summe
Langfristige verzinsliche
Verbindlichkeiten
126.054 278 126.332
Kurzfristige verzinsliche
Verbindlichkeiten
12.136 1.464 13.600
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
(ohne Anzahlungen)
44.036 10.018 54.054
Sonstige kurzfristige
Verbindlichkeiten
7.424 1.368 8.792
Gesamt 189.650 13.128 202.778

Die Verteilung zeigt, dass das Risiko, dem die Gruppe aus der Veränderung von Wechselkursen ausgesetzt ist, gering ist, da selbst in Summe sowohl die in Fremdwährung gehaltenen finanziellen Vermögenswerte mit 10,9% (Vorjahr: 16,9%), als auch die entsprechenden Verbindlichkeiten mit 6,7% (Vorjahr: 6,5%) nur einen geringen Teil des Gesamtvolumens ausmachen. Zudem würde eine Veränderung einer Währung sowohl Vermögenswerte als auch Schulden betreffen und daher kompensatorische Effekte aufweisen.

Ein Anstieg der Wechselkurse betreffend nicht-innerkonzernale Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um +/-10% würde zu keiner wesentlichen Auswirkung auf Ergebnis bzw. Eigenkapital führen.

Zinsänderungsrisiko: Dem Zinsänderungsrisiko begegnet die POLYTEC GROUP durch ein der langfristigen Zinsmeinung entsprechendes Portfolio von variablen und fixen Finanzierungen, wobei langfristige Finanzierungen zum überwiegenden Teil variabel verzinst sind.

Im Geschäftsjahr 2018 wurden zur Zinssicherung derivative Produkte eingesetzt. Die folgende Tabelle zeigt die beizulegenden Zeitwerte, die Nominalbeträge und die vertraglichen Restlaufzeiten der ausstehenden Derivate am Ende der Berichtsperiode:

31.12.2018 Beizulegende
Zeitwerte
pos.
neg.
Restlaufzeiten
in TEUR Nomi
nale
<1
Jahr
1–5
Jahre
>5
Jahre
Receive-Floating
Pay-Fixed-Swaps
0 343 36.500 28.000 8.500 0
Gesamt 0 343 36.500 28.000 8.500 0
31.12.2017 Beizulegende Restlaufzeiten
Zeitwerte Nomi <1 1–5 >5
in TEUR pos. neg. nale Jahr Jahre Jahre
Receive-Floating
Pay-Fixed-Swaps
0 450 36.500 0 36.500 0
Gesamt 0
450
36.500 0 36.500 0

Die in der obigen Tabelle angegebenen Zeitwerte entsprechen den Marktwerten zum Ende der Berichtsperiode. Sie wurden unter Anwendung aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken ermittelt.

Die Zinsswaps werden vierteljährlich ausgeglichen. Der variable Zinssatz der Zinsswaps basiert auf dem 6-Monats-EURIBOR. Die Differenz zwischen festen und variablen Zinsen wird netto ausgeglichen.

Die verzinslichen Verbindlichkeiten weisen zum Bilanzstichtag folgende Struktur auf:

in TEUR 31.12.2018 31.12.2017
Schuldscheindarlehen 155.854 108.806
davon fix verzinst 96.363 76.806
davon variabel verzinst 59.491 32.000
Bankverbindlichkeiten 18.672 28.705
davon fix verzinst 16.484 16.538
davon variabel verzinst 2.188 12.167
Finanzierungsleasing 196 1.745
davon fix verzinst 196 1.745
davon variabel verzinst 0 0
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten 661 677
davon fix verzinst 661 677
davon variabel verzinst 0 0
Gesamt 175.383 139.932
davon fix verzinst 113.704 95.765
davon variabel verzinst 61.679 44.167

Der weitaus überwiegende Anteil der variabel verzinsten Verbindlichkeiten ist abhängig vom 6-Monats-EURIBOR. Eine Erhöhung (Reduktion) dieses Referenzzinssatzes um 100 Basispunkte würde eine Erhöhung (Reduktion) des Zinsaufwands um rund TEUR 617 (Vorjahr: TEUR 355) bedeuten.

In den verzinslichen Forderungen sowie den Zahlungsmitteln sind variabel verzinste finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 56.103 (Vorjahr: TEUR 57.540) enthalten. Eine Erhöhung/ Reduktion des Zinssatzes um 100 Basispunkte würde eine Erhöhung/Reduktion des Zinsertrags um rund TEUR 561 (Vorjahr: TEUR 575) bedeuten.

Cyber Crime: Auch die POLYTEC GROUP unterliegt vermehrt Angriffen durch Cyber Crime-Attacken. Diese konnten bisher erfolgreich abgewehrt werden. Dennoch ist die Professionalisierung in diesem Bereich zu einem ernstzunehmenden Risikobereich im operativen Geschäft geworden. Die internen Kontrollen der POLYTEC GROUP wurden laufend verschärft sowie die Sensibilisierung der Mitarbeiter hinsichtlich dieses Themas in regelmäßigen Abständen adressiert und laufend evaluiert.

Sonstige Risiken: Sonstige wesentliche Verpflichtungen und Risiken, die im vorliegenden Konzernabschluss nicht entsprechend gewürdigt oder in den Erläuterungen angeführt wurden, sind dem Management nicht bekannt.

3. NAHESTEHENDE PERSONEN UND UNTERNEHMEN

Nahestehende Personen im Sinn von IAS 24 sind neben den Mitgliedern des Vorstands sowie des Aufsichtsrats unter anderem die IMC Verwaltungsgesellschaft mbH, Hörsching, und deren verbundene Unternehmen. Die Familie Huemer ist Alleineigentümerin der Anteile an den genannten Gesellschaften. Die Bedingungen der Geschäftsvorfälle sind marktüblich.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 stellte sich die Aktionärsstruktur auf Basis ausgegebener Aktien wie folgt dar:

Huemer Gruppe: 29,04% NN Group N.V.: 5,17% Eigene Aktien: 1,50% Verbleibender Streubesitz: 64,29%

SONSTIGE GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN

Mit der IMC Verwaltungsgesellschaft mbH, Hörsching, bestand bis zum 31. Dezember 2018 ein Werkvertrag über die Stellung eines Vorstandsmitglieds für die POLYTEC Holding AG, Hörsching. Das Werkvertragshonorar betrug im Geschäftsjahr 2018 TEUR 1.100 (Vorjahr: TEUR 1.557), wovon TEUR 480 (Vorjahr: TEUR 938) zum Bilanzstichtag noch nicht ausbezahlt wurden.

Die Transportdienstleistungen der GlobeAir AG, Hörsching, wurden im Geschäftsjahr von Mitarbeitern der POLYTEC GROUP in Anspruch genommen. Das Volumen betrug, wie im Vorjahr, unter TEUR 200.

Ein Aufsichtsratsmitglied ist Mitglied des Vorstands eines Kreditinstituts, zu dem Geschäftsbeziehungen in Form von Einlagen und Kreditgeschäften bestehen.

Im Zusammenhang mit Geschäften mit nahestehenden Personen bestehen wie im Vorjahr weder Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen noch wurden im Jahr 2018 bzw. im Vorjahr Aufwendungen für zweifelhafte oder uneinbringliche Forderungen erfasst. Garantien wurden weder gewährt noch erhalten.

4. SCHLÜSSELMANAGEMENT

Der Gesamtbetrag der Bezüge der im Geschäftsjahr 2018 als Mitglieder des Vorstands tätigen Personen betrug TEUR 2.269 (Vorjahr: TEUR 2.800) und entfällt in Höhe von TEUR 2.269 (Vorjahr: TEUR 2.800) auf kurzfristige Leistungen. Wie im Vorjahr entfielen auch im Geschäftsjahr 2018 keine Bezüge auf Leistungen nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses.

Noch nicht ausbezahlte variable Gehaltsbestandteile betreffend das Jahr 2018 sind in den kurzfristigen Personalrückstellungen bilanziert.

Es bestehen keine Stock-Option-Pläne oder ähnliche anteilsbasierte Vergütungen, welche unter IFRS 2 fallen.

Die erfassten Aufwendungen für Vergütungen an Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen im Geschäftsjahr TEUR 132 (Vorjahr: TEUR 99).

Es bestehen keine Kredite oder Vorschüsse an aktuelle oder frühere Mitglieder der Organe der Gesellschaft. Keine früheren Mitglieder der Organe der Gesellschaft erhalten Bezüge von der Gesellschaft oder einem ihrer verbundenen Unternehmen.

5. ORGANE DER POLYTEC HOLDING AG

Mitglieder des Vorstands waren während des Geschäftsjahres und zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses:

Ing. Friedrich Huemer, Wallern (Vorstandsvorsitzender bis 31. Dezember 2018)

Dipl.-Ing. (FH) Markus Huemer, MBA, Wallern (Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden bis 31. Dezember 2018; Vorstandsvorsitzender seit 1. Jänner 2019)

Dkfm. Peter Haidenek, Velden a. W.

Dipl.-Ing. Heiko Gabbert, Vechta, Deutschland (seit 1. Jänner 2019)

Dipl.-Ing. Alice Godderidge, Piberbach (bis 31. Juli 2018)

Peter Bernscher, MBA, Linz (seit 1. August 2018)

Mitglieder des Aufsichtsrats waren während des Geschäftsjahres und zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses:

Mag. Fred Duswald, Thalheim (Vorsitzender)

Manfred Helmut Trauth, Knittelsheim, Deutschland (Stellvertreter des Vorsitzenden)

Prof. Dr. Robert Büchelhofer, Starnberg, Deutschland

Dr. Viktoria Kickinger, Wien

Mag. Reinhard Schwendtbauer, Leonding

6. KONZERNUNTERNEHMEN

2018 2017
Gesellschaft Sitz der Gesellschaft Land Gesellschafter Direkter
und
Indirekter
Anteil %
Kon
solidie
rungsart1)
Direkter
und
Indirekter
Anteil %
Kon
solidie
rungsart1)
POLYTEC Anlagenfinanzierung GmbH Hörsching AUT POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC CAR STYLING Hörsching GmbH Hörsching AUT POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Car Styling UK Ltd. Bromyard GBR POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC FOHA CORPORATION Markham CAN POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
Polytec Foha Inc. Warren USA POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Car Styling Schoten N.V. Schoten BEL POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
Polytec Netherlands Holding B.V. Roosendaal NED POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
Polytec Composites NL B.V. Roosendaal NED Polytec Netherlands Holding B.V. 100,0 KV 100,0 KV
Polytec Plastics NL B.V. Putte NED Polytec Netherlands Holding B.V. 100,0 KV 100,0 KV
Polytec Hungary Kft. Komló HUN POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
Polytec Komló Kft. Komló HUN POLYTEC Hungary Kft. 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Germany GmbH Lohne GER POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
PT Composites GmbH Gochsheim GER POLYTEC Germany GmbH 100,0 KV 100,0 KV
Polytec Holding Deutschland GmbH Lohne GER PT Plastics GmbH 100,0 KV 100,0 KV
Polytec Automotive GmbH & Co KG Lohne GER Polytec Holding Deutschland GmbH 100,0 KV
Polytec Automotive Verwaltungs GmbH Lohne GER Polytec Holding Deutschland GmbH 100,0 KO
Polytec Deutschland Verwaltungs GmbH Lohne GER Polytec Holding Deutschland GmbH 100,0 KO 100,0 KO
Polytec Plastics Germany GmbH & Co KG2) Lohne GER Polytec Holding Deutschland GmbH 100,0 KV 100,0 KV
Polytec Plastics Idstein GmbH & Co KG2) Idstein GER Polytec Holding Deutschland GmbH 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Plastics Ebensee GmbH Ebensee AUT POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
Polytec Interior Zaragoza S.L. i.L. Zaragoza ESP POLYTEC Holding AG 100,0 KO 100,0 KO
POLYTEC AUTO PARTS Tianjin Co., Ltd Tianjin CHN POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
PT Beteiligungs GmbH Hörsching AUT POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Composites Beteiligungs GmbH Gochsheim GER PT Composites GmbH 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Composites Verwaltungs GmbH Gochsheim GER PT Beteiligungs GmbH 100,0 KO 100,0 KO
POLYTEC Composites Germany
GmbH & Co KG2)
Gochsheim GER POLYTEC Composites
Beteiligungs GmbH
100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Compounds GmbH & Co. KG2) Gochsheim GER POLYTEC Composites
Beteiligungs GmbH
100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Compounds
Verwaltungs GmbH
Gochsheim GER POLYTEC Composites
Beteiligungs GmbH
100,0 KO 100,0 KO
POLYTEC Industrielackierungen
GmbH & Co. KG2)
Rastatt GER POLYTEC Composites
Beteiligungs GmbH
100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Industrielackierungen
Verwaltungs GmbH
Rastatt GER POLYTEC Composites
Beteiligungs GmbH
100,0 KO 100,0 KO
POLYTEC Composites Slovakia s.r.o. Sladkovicovo SVK PT Beteiligungs GmbH 100,0 KV 100,0 KV
PT Plastik Ürünleri Sanayi ve Ticaret A.S. Aksaray TUR PT Beteiligungs GmbH 100,0 KV 100,0 KV
Polytec Composites Bohemia s.r.o. Chodová Planá CZE PT Beteiligungs GmbH 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Composites Weiden GmbH Weiden GER POLYTEC Composites
Beteiligungs GmbH
100,0 KV 100,0 KV
Newplastics, S.A. Lissabon POR POLYTEC Composites
Germany GmbH & Co KG
2,0 KOE 2,0 KOE
Ljungby Komposit AB Ljungby SWE PT Beteiligungs GmbH 25,0 KOE 25,0 KOE
POLYTEC Industrielackierung
Weiden GmbH
Waldnaab GER POLYTEC Composites
Beteiligungs GmbH
100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC COMPOSITES
South Africa (Pty) Ltd.
East London RSA PT Beteiligungs GmbH 100,0 KO
POLYTEC Industrial Plastics GmbH Bochum GER POLYTEC Holding AG 70,0 KV 70,0 KV
2018 2017
Gesellschaft Sitz der Gesellschaft Land Gesellschafter Direkter
und
Indirekter
Anteil %
Kon
solidie
rungsart1)
Direkter
und
Indirekter
Anteil %
Kon
solidie
rungsart1)
POLYTEC Elastoform GmbH Marchtrenk AUT POLYTEC Industrial Plastics GmbH 70,0 KV 70,0 KV
POLYTEC EMC Engineering GmbH Marchtrenk AUT POLYTEC Industrial Plastics GmbH 70,0 KV 70,0 KV
POLYTEC THELEN GmbH Bochum GER POLYTEC Industrial Plastics GmbH 70,0 KV 70,0 KV
POLYTEC Immobilien Holding GmbH Hörsching AUT POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV
PT Immobilien GmbH Hörsching AUT POLYTEC Immobilien Holding GmbH 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Immobilien GmbH Hörsching AUT PT Immobilien GmbH 94,5 KV 94,5 KV
POLYTEC Composites Immobilien GmbH Kraichtal GER POLYTEC Immobilien Holding GmbH 94,5 KV 94,5 KV
PPI Immobilien GmbH Ebensee AUT POLYTEC Immobilien Holding GmbH 95,0 KV 95,0 KV
POLYTEC Immobilien Deutschland GmbH Lohne GER POLYTEC Immobilien Holding GmbH 94,5 KV 94,5 KV
POLYTEC Real Estate Gayrimenkul
Limited Sirteki
Aksaray TUR POLYTEC Immobilien Holding GmbH 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Estates Slovakia s.r.o. Sladkovicovo SVK POLYTEC Immobilien Holding GmbH 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC Estates Belgium N.V. Schoten BEL POLYTEC Immobilien Holding GmbH 100,0 KV 100,0 KV
SPELAG s.r.o. Chodová Planá CZE POLYTEC Immobilien Holding GmbH 100,0 KO 100,0 KO
POLYTEC ESTATES Bohemia k.s. Chodová Planá CZE POLYTEC Immobilien Holding GmbH 100,0 KV 100,0 KV
POLYTEC ESTATES UK Ltd. Bromyard GBR POLYTEC Holding AG 100,0 KV 100,0 KV

1) KV = vollkonsolidierte Gesellschaften

KE = at-equity einbezogene Gesellschaften

KO = wegen untergeordneter Bedeutung nicht einbezogene Gesellschaften

KOE = wegen untergeordneter Bedeutung keine at-equity-Bewertung

2) Die Gesellschaften sind gemäß § 264 b des deutschen HGB von der Pflicht zur Aufstellung, Prüfung und Offenlegung eines Jahresabschlusses und Lageberichts nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften befreit

Hörsching, am 18. März 2018

Der Vorstand der POLYTEC Holding AG

Dipl.-Ing. (FH) Markus Huemer, MBA Vorstandsvorsitzender – CEO

Dkfm. Peter Haidenek Mitglied des Vorstands – CFO

Dipl.-Ing. Heiko Gabbert Mitglied des Vorstands – COO

Peter Bernscher, MBA Mitglied des Vorstands – CSO

ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER

GEMÄSS § 124 ABS 1 Z 3 BÖRSEG 2018

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Hörsching, am 18. März 2019

Der Vorstand der POLYTEC Holding AG

Dipl.-Ing. (FH) Markus Huemer, MBA Vorstandsvorsitzender – CEO Ressortzuständigkeit: M&A, Beteiligungsmanagement, Unternehmensstrategie, Corporate Communications, Einkauf, IT, Personal

Dkfm. Peter Haidenek Mitglied des Vorstands – CFO Ressortzuständigkeit: Finanzen, Controlling, Rechnungswesen, Investor Relations, Interne Revision, Recht

Dipl.-Ing. Heiko Gabbert Mitglied des Vorstands – COO Ressortzuständigkeit: Operations, Innovation, Industrial Engineering

Peter Bernscher, MBA Mitglied des Vorstands – CSO Ressortzuständigkeit: Sales, Engineering, Marketing Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

BESTÄTIGUNGSVERMERK

BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS

PRÜFUNGSURTEIL

Wir haben den Konzernabschluss der

POLYTEC Holding AG, Hörsching,

und ihrer Tochtergesellschaften ("der Konzern"), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Entwicklung des Konzerneigenkapitals für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Wir haben folgende besonders wichtige Prüfungssachverhalte identifiziert:

  • Bilanzierung und Bewertung von sowie zeitraumbezogene Umsatz- und Ergebnisrealisierung aus Verträgen mit Kunden (Werkzeug- und Entwicklungstätigkeit)
  • Werthaltigkeit der Firmenwerte

BILANZIERUNG UND BEWERTUNG VON SOWIE ZEITRAUMBEZOGENE UMSATZ- UND ERGEBNISREALISIERUNG AUS VERTRÄGEN MIT KUNDEN (WERKZEUG- UND ENTWICKLUNGSTÄTIGKEIT) Siehe Anhang Punkt D. 6, D. 15, D. 18, E. 1, E. 13.

Das Risiko für den Abschluss

Im Konzernabschluss der POLYTEC Holding AG zum 31. Dezember 2018 werden aus Verträgen mit Kunden betreffend Werkzeug- und Entwicklungstätigkeit Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 64.662, Vertragsvermögenswerte in Höhe von TEUR 55.876 und Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 2.382 ausgewiesen.

Die Umsatz- und Ergebnisrealisierung eines Vertrages mit Kunden zur Erstellung von Werkzeug- und Entwicklungstätigkeiten erfolgt nach Maßgabe des Leistungsfortschritts (zeitraumbezogene Umsatzrealisierung), sofern keine alternative Nutzungsmöglichkeit und ein Recht auf Vergütung inklusiver angemessener Marge bestehen. Der Leistungsfortschritt am Abschlussstichtag ermittelt sich aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Kosten zu den geschätzten gesamten Kosten des jeweiligen Kundenvertrages. Die Daten, die als Basis für die Bewertung eines Vertrages mit Kunden herangezogen werden, beinhalten Annahmen und Schätzungen betreffend dem erwarteten Ergebnis der Projekte sowie einzelner Projektrisiken. Das Risiko im Abschluss besteht in der unrichtigen Erfassung der Umsatzerlöse bzw der damit zusammenhängenden Aufwendungen und folglich im nicht korrekten Ansatz der Vertragsvermögenswerte und -verbindlichkeiten.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Unsere Prüfungshandlungen umfassten die Beurteilung der Ausgestaltung der internen Kontrollen im Zusammenhang mit der Bilanzierung und Bewertung von Verträgen mit Kunden betreffend Werkzeug- und Entwicklungstätigkeit sowie eine stichprobengestützte Überprüfung der erwarteten Vertragserlöse, der geplanten gesamten Kosten des jeweiligen Kundenvertrages sowie der bis zum Abschlussstichtag angefallenen Kosten einzelner Projekte unter Berücksichtigung der Vertragsgrundlagen und aktueller Projektinformationen. Darüber hinaus haben wir uns kritisch mit der internen Berichterstattung zu Projekten auseinandergesetzt um abschätzen zu können, ob alle bekannten Informationen und Risiken im Rahmen der Bilanzierung berücksichtigt wurden.

Zudem untersuchten wir, ob die erforderlichen Angaben im Anhang alle notwendigen Erläuterungen im Zusammenhang mit Verträgen mit Kunden betreffend Werkzeug- und Entwicklungstätigkeit enthalten sowie ob die wesentlichen Schätzungsunsicherheiten angemessen beschrieben sind.

WERTHALTIGKEIT DER FIRMENWERTE

Siehe Anhang Punkt D. 9, D. 18, E. 8.

Das Risiko für den Abschluss

Die Firmenwerte betragen zum 31. Dezember 2018 TEUR 19.180.

Mindestens einmal jährlich und bei Vorliegen von Anhaltspunkten auf Wertminderung werden Firmenwerte einer Werthaltigkeitsüberprüfung unterzogen. Für den Werthaltigkeitstest wird die Bewertung auf Basis von diskontierten Netto-Zahlungsmittelzuflüssen, die von zukünftigen Ergebniserwartungen abhängig sind, unter Anwendung von aus Marktdaten abgeleiteten Diskontierungszinssätzen durchgeführt.

Diese Bewertungen sind mit bedeutenden Schätzunsicherheiten insbesondere betreffend langfristiger Planungsannahmen sowie Marktunsicherheiten behaftet. Für den Abschluss besteht das Risiko einer Überbewertung der Firmenwerte.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben die der Bewertung zugrunde gelegten Ergebniserwartungen sowie Investitionen mit dem vom Vorstand aufgestellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Budget samt Mittelfristplanung abgeglichen. Um die Angemessenheit der Planungen beurteilen zu können, haben wir uns ein Verständnis über den Planungsprozess verschafft und die verwendeten Annahmen mit der historischen Entwicklung abgeglichen. Wir haben die Annahmen in Gesprächen mit dem Management erörtert und uns in diesem Zuge ein Verständnis darüber verschafft, wie historische Erfahrungen die Planung des Managements beeinflussen.

Darüber hinaus haben wir die Angemessenheit der ermittelten Diskontierungssätze sowie das Berechnungsmodell des Werthaltigkeitstests beurteilt. Wir haben kritisch gewürdigt, ob die langfristige Entwicklung des Rentabilitätsniveaus in der Rentenphase im Vergleich mit den in der Vergangenheit erzielten Ergebnissen und der Entwicklung in der Mittelfristplanung konsistent und plausibel erscheint. Diese Prüfungshandlungen haben wir unter Konsultation unserer Bewertungsspezialisten vorgenommen.

Abschließend haben wir untersucht, ob die erforderlichen Angaben im Anhang alle notwendigen Erläuterungen im Zusammenhang mit Firmenwerten enthalten sowie ob die wesentlichen Schätzungsunsicherheiten angemessen beschrieben sind.

VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN KONZERN-ABSCHLUSS

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.

  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abgeben zu können. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die

besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

BERICHT ZUM KONZERNLAGEBERICHT

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Zu der im Konzernlagebericht enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung ist es unsere Verantwortung zu prüfen, ob sie aufgestellt wurde, sie zu lesen und abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich im Widerspruch zum Konzernabschluss steht oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheint.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichtes durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald diese vorhanden sind und abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Konzernabschluss stehen oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 AP-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 16. Mai 2018 als Abschlussprüfer gewählt und am 31. Oktober 2018 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Frau Mag. Cäcilia Gruber.

Linz, am 18. März 2019

KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Cäcilia Gruber Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

AKTIE & INVESTOR RELATIONS

KURSENTWICKLUNG DER POLYTEC-AKTIE

Am 28. Dezember, dem letzten Börsehandelstag des Geschäftsjahres 2018, schloss die POLYTEC-Aktie (ISIN: AT0000A00XX9) mit einem Kurs von EUR 8,38 – es handelte sich um den tiefsten Schlusskurs des Berichtszeitraums – und lag damit um EUR 10,12 bzw. rund 54,7% unter dem Vorjahresultimo (EUR 18,50). Im Jahresmittel betrug der Aktienschlusskurs EUR 13,29 (Vorjahr: EUR 16,46), die Marktkapitalisierung zum Jahresultimo EUR 187,1 Mio. (Vorjahr: EUR 413,1 Mio.).

ATX Prime

Quelle: Wiener Börse AG, Kursdaten indiziert per 2. Jänner 2018

Die POLYTEC-Aktie startete mit dem ersten Schlusskurs von EUR 18,18 in das Börsejahr 2018. In den ersten drei Wochen stieg der Kurs und erreichte am 23. Jänner 2018 mit EUR 21,00 den höchsten Schlusskurs des Berichtszeitraums. Im Lauf des Jänners begannen sich die Rahmenbedingungen der Automobilindustrie zu verändern, und es wurde deutlich, dass auf die volkswirtschaftlich wichtige Branche große Herausforderungen und Veränderungen zukommen würden. Diese ungewisse Entwicklung wirkte sich negativ auf die operativen Geschäftszahlen von Branchenunternehmen und deren Aktienkursperformances aus. Davon betroffen waren sowohl Automobilhersteller als auch Zulieferunternehmen. Etliche Hersteller und Zulieferer – so auch die POLYTEC GROUP – mussten im Lauf des Jahres 2018 ihre Prognosen revidieren und Gewinnwarnungen herausgeben. Die Aktienkurse vieler Unternehmen reagierten dementsprechend mit deutlichen Abschlägen. Der Index STOXX® Europe 600 Automobile & Parts (SXAP) schloss das Jahr mit 439 Punkten (Vorjahr: 615) um 28,6% niedriger als das Jahr 2017. Der ATX-Prime-Index fiel im Jahresverlauf 2018 um 19,6% auf 1.387,73 Punkte.

Als Folge der Veröffentlichung des angepassten Ausblicks für das Geschäftsjahr 2018 korrigierte die POLYTEC-Aktie am 2. August 2018 um ein Minus von 9,5%. Am 10. Oktober schloss sie mit einem Kurs von EUR 9,89 und lag damit erstmals seit 7. Dezember 2016 wieder im einstelligen Bereich. Die Aktie der POLYTEC Holding AG wurde – abgesehen von temporären Erholungsphasen im Juli und September – von den bis Ende des Jahres andauernden Kurskorrekturen im gesamten Automobilsektor mitgezogen.

247 Handelstage an der Wiener Börse wurden 2018 durchschnittlich 93.591 Stück Aktien pro Tag gehandelt (Vorjahr: 83.317 Stück, jeweils Doppelzählung). Der umsatzstärkste Tag war der 30. November 2018, an dem 719.184 Stück POLYTEC-Aktien an der Börse gehandelt wurden. Dieses punktuell hohe Handelsvolumen könnte mit der Umgliederung der POLYTEC-Aktie vom MSCI World Small Cap Index in den MSCI World Micro Cap Index in Verbindung gestanden sein. Weitere bedeutende Handelstage waren der 23. Oktober mit 426.116 und der 21. September mit 343.572 Stück (jeweils Doppelzählung).

Im Vergleich zum Jahr 2017 erhöhte sich der durchschnittlich täglich gehandelte Stückumsatz 2018 um 12,3%. Während der

POLYTEC-Aktie (AT0000A00XX9) Einheit 2018 Veränderung 2017 2016 2015
Schlusskurs zum Jahresultimo EUR 8,38 -54,7% 18,50 10,39 7,66
Höchster Schlusskurs während des Jahres EUR 21,00 -6,2% 22,38 10,60 8,45
Tiefster Schlusskurs während des Jahres EUR 8,38 -19,4% 10,40 6,65 6,20
Durchschnittlicher Schlusskurs während des Jahres EUR 13,29 -19,3% 16,46 7,89 7,52
Marktkapitalisierung zum Jahresultimo EUR Mio. 187,1 -54,7% 413,1 231,9 171,0
Geldumsatz Wiener Börse (Doppelzählung) EUR Mio. 299,7 -13,9% 347,9 71,7 84,6
Stückumsatz Wiener Börse (Doppelzählung) Stück Mio. 23,1 12,1% 20,6 9,0 11,3
Stückumsatz (Tagesdurchschnitt, Doppelzählung) Stück 93.591 12,3% 83.317 35.937 45.660

Quelle: Wiener Börse AG

Anfang 2019 verzeichnete die POLYTEC-Aktie einen Kursanstieg. Am 10. Jänner 2019 erreichte sie den zweistelligen Schlusskurs von EUR 10,10. Er blieb bis zum Redaktionsschluss dieses Berichts Mitte März 2019 der höchste Schlusskurs im laufenden Geschäftsjahr.

INVESTORENKONTAKTE

Zur Sicherstellung einer umfassenden, zeitnahen und transparenten Darstellung der kapitalmarktrelevanten Informationen der POLYTEC GROUP pflegen Vorstand und Investor Relations den laufenden Kontakt zu den Aktionären. Im Geschäftsjahr 2018 hat POLYTEC in europäischen Destinationen Roadshows und Investorenmeetings durchgeführt bzw. an mehreren Investorenkonferenzen teilgenommen, um über die jeweils aktuellen Geschäftszahlen und die Entwicklung der Gesellschaft zu berichten. Ebenso wurden Investorenbesuche im Headquarter der POLYTEC GROUP in Hörsching organisiert und Werksbesichtigungen ermöglicht. Darüber hinaus wurde durch zahlreiche Telefonkonferenzen mit institutionellen und privaten Investoren sowie mit Analysten regelmäßig Dialog geführt.

Mit Wirkung 1. Jänner 2019 übergab Unternehmensgründer und Kernaktionär Friedrich Huemer seine Position als Vorstandsvorsitzender der POLYTEC Holding AG nach 32 Jahren planmäßig an seinen Sohn Markus. Im Zuge dessen wurden Vorstandsfunktionen neu besetzt und Ressortzuständigkeiten umverteilt. Aus diesem Anlass hielt das Unternehmen Ende Jänner 2019 in Linz eine Veranstaltung für institutionelle Investoren und Medienvertreter ab, um die neuen Vorstandsmitglieder vorzustellen. An der Unternehmenspräsentation nahmen rund 40 Personen teil, von denen ein Dutzend auch das Angebot der anschließenden Besichtigung des Werks von POLYTEC CAR STYLING in Hörsching nutzte.

Vorstellung des neuen Vorstandsteams Ende Jänner 2019 in Linz

DIVIDENDENPOLITIK

Die Dividendenpolitik der POLYTEC GROUP orientiert sich an der Profitabilität, den strategischen Wachstumsaussichten und den Kapitalerfordernissen der Gesellschaft. Im Geschäftsjahr 2018 belief sich der Bilanzgewinn der POLYTEC Holding AG auf EUR 139,0 Mio. (Vorjahr: 132,6 Mio.). Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der für 10. Mai 2019 einzuberufenden 19. Ordentlichen Hauptversammlung für 2018 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 0,40 je bezugsberechtigter Aktie vor. Dies entspricht einer Bruttodividende von rund EUR 8,8 Mio. (Vorjahr: EUR 9,9 Mio.). Die Ausschüttungsquote beträgt 30,3%. Damit liegt die Dividende leicht oberhalb der Bandbreite von 20% bis 30% des ausschüttbaren Ergebnisses. Auf Basis des durchschnittlichen Jahresschlusskurses von EUR 13,29 errechnet sich eine Dividendenrendite von 3,0%. Ex-Dividenden-Tag ist der 15. Mai 2019. Dividenden-Zahltag ist der 17. Mai 2019.

POLYTEC-Aktie Einheit 2018 Veränderung 2017 2016 2015
Ergebnis je Aktie EUR 1,32 -24,1% 1,74 1,65 1,08
Dividendenvorschlag je Aktie EUR 0,40 -11,1% 0,45 0,40 0,30
Dividendenrendite auf Basis Durchschnittsschlusskurs % 3,0 11,1% 2,7 5,1 4,0
Ausschüttungsquote % 30,3 17,0% 25,9 24,2 27,8

AKTIONÄRSSTRUKTUR

Das Grundkapital der POLYTEC Holding AG betrug zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 unverändert EUR 22,3 Mio. und war in 22.329.585 auf Nennwert lautende Aktien unterteilt. Die POLYTEC Holding AG hielt am Bilanzstichtag unverändert 334.041 Stück eigene Aktien. Dies entsprach einem Anteil von rund 1,50% am Grundkapital. Die Huemer Gruppe hielt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 rund 29,04% (16,0% Huemer Holding GmbH und 13,04% Huemer Invest GmbH) des Grundkapitals der POLYTEC Holding AG. Gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 blieb der Anteilsbesitz der Friedrich Huemer, bis 31. Dezember 2018 CEO der POLYTEC GROUP, zurechenbaren Gesellschaften an der POLYTEC Holding AG unverändert. Darüber hinaus waren dem Vorstand zum Bilanzstichtag keine Aktionäre bekannt, die eine Beteiligung am Grundkapital von mehr als 10,0% hielten. Keine Inhaber von Aktien verfügen über besondere Kontrollrechte.

Während des Geschäftsjahres 2018 wurden der POLYTEC Holding AG seitens der Aktionäre drei Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 130 BörseG 2018 übermittelt:

Ende Februar 2018 teilte der Aktionär The Capital Group Companies, Inc. mit Sitz in Los Angeles (USA) der POLYTEC Holding AG mit, dass am 23. Februar 2018 eine Meldeschwelle bezüglich einer Beteiligung unterschritten wurde und der Aktionär an diesem Tag 4,37% bzw. 976.139 Aktien an der POLYTEC Holding AG hielt. Derselbe Aktionär meldete Ende März 2018 die Unterschreitung der 4%-Meldeschwelle. The Capital Group Companies, Inc. hielt nach eigener Angabe per 27. März 2018 3,92% bzw. 876.325 Aktien an der POLYTEC Holding AG. Die POLYTEC Holding AG hat zu beiden Ereignissen fristgerecht Meldungen gemäß § 135 Abs. 2 BörseG 2018 veröffentlicht.

Anfang August 2018 wurde der POLYTEC Holding AG vom Aktionär NN Group N.V., Amsterdam (Niederlande), mitgeteilt, dass am 8. August 2018 eine Meldeschwelle bezüglich einer Beteiligung überschritten wurde. Zwei verwaltete Fonds hielten zusammen 5,17% bzw. 1.155.000 Aktien an der POLYTEC Holding AG. Die POLYTEC Holding AG hat zu diesem Ereignis fristgerecht eine Meldung gemäß § 135 Abs. 2 BörseG veröffentlicht.

Darüber hinaus wurden seitens der Aktionäre keine Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 130 BörseG gemacht.

Zum 31. Dezember 2018 stellte sich die Aktionärsstruktur der POLYTEC Holding AG auf Basis der ausgegebenen Aktien wie folgt dar:

GENEHMIGTES KAPITAL

Die Ermächtigung des Vorstands zur erneuten Schaffung eines Genehmigten Kapitals (§ 169 AktG) zur Bar- oder Sachkapitalerhöhung bis zu Nominale EUR 6.698.875,00 mit der Möglichkeit zum Bezugsrechtsausschluss und der dementsprechenden Änderung der Satzung, basierend auf dem Beschluss im Rahmen der 16. Ordentlichen Hauptversammlung vom 19. Mai 2016, ist bis zum 24. August 2019 gültig.

RESEARCH COVERAGE

Die Betreuung der POLYTEC GROUP durch nationale und internationale Investmentbanken ist ein wichtiger Baustein in der umfassenden Investor-Relations-Tätigkeit des Unternehmens und hat hohe Bedeutung für die Wahrnehmung der POLYTEC-Aktie bei Investoren.

Folgende Institute publizierten im Geschäftsjahr 2018 regelmäßig Berichte über die POLYTEC GROUP. Zum Redaktionsschluss dieses Berichts Mitte März 2019 lauteten die Empfehlungen und Kursziele wie in der Tabelle dargestellt. Die aktuellen Empfehlungen und Kursziele sind auf der Website des Unternehmens, www.polytec-group.com, im Bereich Investor Relations, Aktie, Analysen, abrufbar.

Institut Empfehlung Kursziel zuletzt
BAADER Helvea Equity Research Hold EUR 14,0
ERSTE Group Research Reduce EUR 11,5
M.M.Warburg Research Hold EUR 11,0
Raiffeisen CENTROBANK Research Hold EUR 9,5

DETAILS ZUR POLYTEC-AKTIE

ISIN AT0000A00XX9
Gesamtanzahl ausgegebener Aktien 22.329.585
Ticker-Symbole Wiener Börse: PYT; Bloomberg: PYT.AV; Reuters: POLV.VI; WKN: A0JL31
Aktie wird auch gehandelt in/über Berlin, Frankfurt, London, München, Stuttgart, Tradegate
Listing an der Wiener Börse prime market

Enthalten in folgenden Indizes an der Wiener Börse:

Kurzname Langname
ATX PRIME ATX Prime
ATX CPS ATX Consumer Products & Services
ATX TD ATX Top Dividend
ATX TD DSTB ATX Top Dividend Distributing
ATX TD NTR ATX Top Dividend Net Total Return
ATX TD TR ATX Top Dividend Total Return
ATX FMLY ATX Family
ATX FMLY NTR ATX Family Net Total Return
Kurzname Langname
ATX FMLY TR ATX Family Total Return
ATX PC8 ATX Prime Capped 8
ATX PC8 NTR ATX Prime Capped 8 Net Total Return
ATX PC8 TR ATX Prime Capped 8 Total Return
WBI Wiener Börse Index

Die POLYTEC-Aktie ist Teil des MSCI World Micro Cap Indexes.

UNTERNEHMENSKALENDER 2019

29. März 2019 Freitag Jahresfinanzbericht und Geschäftsbericht 2018
30. April 2019 Dienstag Nachweisstichtag "Hauptversammlung"
8. Mai 2019 Mittwoch Zwischenbericht Q1 2019
10. Mai 2019 Freitag 19. Ordentliche Hauptversammlung für Geschäftsjahr 2018, Hörsching, 10:00 Uhr
15. Mai 2019 Mittwoch Ex-Dividenden-Tag
16. Mai 2019 Donnerstag Nachweisstichtag "Dividenden" (Record date)
17. Mai 2019 Freitag Dividenden-Zahltag
7. August 2019 Mittwoch Halbjahresfinanzbericht 2019
7. November 2019 Donnerstag Zwischenbericht Q3 2019

CORPORATE GOVERNANCE

1. BEKENNTNIS ZUM ÖSTERREICHISCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX

Wesentliche Elemente einer gelebten Corporate-Governance-Kultur sind hohe Transparenz für alle Stakeholder sowie eine langfristige und nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Zu deren Umsetzung sind eine effiziente Zusammenarbeit der Organe, die Wahrung der Aktionärsinteressen sowie eine offene Unternehmenskommunikation notwendig.

Die POLYTEC Holding AG bekennt sich seit ihrem Börsegang zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex in seiner jeweils letztgültigen Fassung. Während des Geschäftsjahres 2018 war dies die Kodex-Fassung von Jänner 2018. Die Angaben und Erklärungen in diesem Corporate-Governance-Bericht gemäß § 243c und § 267b UGB basieren auf dieser Fassung. Der komplette Wortlaut des Österreichischen Corporate Governance Kodex ist auf der Website des Österreichischen Arbeitskreises für Corporate Governance (www.corporate-governance.at) abrufbar.

Die POLYTEC Holding AG erfüllt sämtliche verbindlichen L-Regeln ("Legal Requirement") sowie alle C-Regeln ("Comply or Explain") des Österreichischen Corporate Governance Kodex mit Ausnahme der C-Regel 62. Dieser Regel zufolge soll die Gesellschaft die Einhaltung der C-Regeln des Kodex regelmäßig, mindestens alle drei Jahre, durch eine externe Institution evaluieren lassen, was bislang nicht erfolgte. Die Gesellschaft begründet dies mit den damit verbundenen hohen Kosten, ist jedoch überzeugt, dass durch die intern durchgeführten Prüfungen und Maßnahmen die Einhaltung der C-Regeln und die Transparenz sichergestellt sind. Der Corporate-Governance-Bericht des Geschäftsjahres 2018 ist auf der im Firmenbuch eingetragenen Website der POLYTEC Holding AG (www.polytec-group.com) öffentlich zugänglich.

2. ORGANE DER POLYTEC HOLDING AG

VORSTAND

ORGANISATION UND ARBEITSWEISE DES VORSTANDS

Der Vorstand der POLYTEC Holding AG besteht gemäß deren Satzung aus einer, zwei, drei, vier oder fünf Personen. Die Bestellung der Vorstandsmitglieder erfolgt durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand führt die Geschäfte der Gesellschaft nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung und der vom Aufsichtsrat zu beschließenden Geschäftsordnung. In der Geschäftsordnung sind unter anderem die Zusammenarbeit untereinander, die Geschäftsverteilung im Vorstand sowie die zustimmungspflichtigen Geschäfte geregelt. Die Kompetenzverteilung des Vorstands ist bei den Funktionsbeschreibungen angegeben.

Die Mitglieder des Vorstands stehen in ständigem und engem Informationsaustausch, um den Unternehmensfortschritt zu beurteilen und die notwendigen Entscheidungen zeitnah zu treffen. Der Vorstand der POLYTEC Holding AG hält in der Regel alle zwei Wochen Vorstandssitzungen über die aktuellen Entwicklungen der einzelnen Geschäftsbereiche ab. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, mindestens vierteljährlich, über den Gang der Geschäfte einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements sowie die Lage des Unternehmens unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung im Konzern. Bei wichtigen Anlässen wird dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats unverzüglich berichtet bzw. steht dieser regelmäßig in Kontakt mit dem Vorstandsvorsitzenden, und laufend werden die Strategie, die Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement der Gesellschaft erörtert.

Alle im Geschäftsjahr 2017 amtierenden Mitglieder des Vorstands wurden in der 18. Ordentlichen Hauptversammlung am 16. Mai 2018 jeweils mit der erforderlichen Mehrheit entlastet.

VERÄNDERUNGEN IM VORSTAND DER POLYTEC HOLDING AG IM GESCHÄFTSJAHR 2018

Alice Godderidge, Mitglied des Vorstands seit 1. Jänner 2014, hat die POLYTEC Holding AG mit Wirkung zum 31. Juli 2018 in beiderseitigem Einvernehmen verlassen. Peter Bernscher wurde mit Wirkung ab dem 1. August 2018 und Heiko Gabbert mit Wirkung ab dem 1. Jänner 2019 bis jeweils zum Ablauf des 31. Dezember 2022 zum Mitglied des Vorstands und Markus Huemer, Mitglied des Vorstands seit 1. Jänner 2014, mit Wirkung zum 1. Jänner 2019 zum Vorsitzenden des Vorstands bestellt.

WÄHREND DES GESCHÄFTSJAHRES 2018 WAREN FOLGENDE PERSONEN MITGLIEDER DES VORSTANDS DER POLYTEC HOLDING AG:

Friedrich Huemer (CEO)

  • Markus Huemer (COO)
  • Peter Haidenek (CFO)

  • Geburtsjahr: 1957

  • Vorstandsvorsitzender und Gründer der POLYTEC GROUP

• Erstbestellung: Seit Gründung

  • Ende der Funktionsperiode: 31. Dezember 2018
  • Ressortzuständigkeit: M&A, Beteiligungsmanagement, Unternehmensstrategie, Corporate Communications, Recht
  • Aufsichtsratsmandat: GlobeAir AG (Vorsitzender des Aufsichtsrats)

  • Geburtsjahr: 1981

  • Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
  • Erstbestellung: 1. Jänner 2014
  • Ende der laufenden Funktionsperiode:
    1. Dezember 2022 • Ressortzuständigkeit: Business Development, Werke, Produktion,
  • Einkauf, Personal, IT • Aufsichtsratsmandat: GlobeAir AG (Mitglied

des Aufsichtsrats)

  • Geburtsjahr: 1965
  • Mitglied des Vorstands
  • Erstbestellung: 1. Februar 2011
  • Ende der laufenden Funktionsperiode: 31. Dezember 2019
  • Ressortzuständigkeit: Finanzen, Controlling, Rechnungswesen, Investor Relations, Interne Revision
  • Aufsichtsratsmandate: Keine

Peter Bernscher (CSO) – ab 1. August 2018

  • Geburtsjahr: 1968
  • Mitglied des Vorstands
  • Erstbestellung: 1. August 2018
  • Ende der laufenden Funktionsperiode: 31. Dezember 2022
  • Ressortzuständigkeit: Sales and Engineering (Vertrieb, Marketing, Entwicklung)
  • Aufsichtsratsmandate: Keine

AUFSICHTSRAT

ORGANISATION UND ARBEITSWEISE DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat berät den Vorstand bei dessen strategischen Planungen und Vorhaben. Er hat die Aufgabe, den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens zu überwachen. Grundlage für das Handeln des Aufsichtsrats sind die Gesetze und Verordnungen, wie sie für in Österreich börsenotierte Gesellschaften anzuwenden sind, insbesondere das Aktien- sowie das Börsegesetz. Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat den Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex verpflichtet. Bei den unternehmensinternen Regelungen sind primär die Satzung und die Geschäftsordnung bedeutsam. Der Aufsichtsrat besteht gemäß der Satzung der POLYTEC Holding AG aus mindestens drei und höchstens sechs von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben ihre Tätigkeit einmal jährlich einer Selbstevaluierung zu unterziehen.

Alle im Geschäftsjahr 2017 amtierenden fünf Mitglieder des Aufsichtsrats wurden in der 18. Ordentlichen Hauptversamm-

Manfred

lung am 16. Mai 2018 jeweils mit der erforderlichen Mehrheit entlastet.

WÄHREND DES GESCHÄFTSJAHRES 2018 WAREN FOLGENDE FÜNF PERSONEN MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS DER POLYTEC HOLDING AG

Fred Duswald

  • Geburtsjahr: 1967
  • Vorsitzender des Aufsichtsrats
  • Jahr der Erstbestellung: 2006
  • Ende der laufenden Funktionsperiode: Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2019
  • Aufsichtsratsmandate: Keine
  • Unabhängig

  • Geburtsjahr: 1948 • Stellvertretender Vorsitzender des

  • Aufsichtsrats • Jahr der Erstbe-
  • stellung: 2007 • Ende der laufenden Funktionsperiode: Hauptversamm-
  • lung zum Geschäftsjahr 2019
  • Aufsichtsratsmandate: Keine
  • Unabhängig

Viktoria Kickinger

  • Geburtsjahr: 1952 • Mitglied des Aufsichtsrats
  • Jahr der Erstbestellung: 2006
  • Ende der laufenden Funktionsperiode: Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2019
  • Aufsichtsratsmandate: Keine
  • Unabhängig

Robert Büchelhofer

  • Geburtsjahr: 1942 • Mitglied des Aufsichtsrats
  • Jahr der Erstbestellung: 2005
  • Ende der laufenden Funktionsperiode: Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2019
  • Aufsichtsratsmandate: Keine
  • Unabhängig

Reinhard Schwendtbauer

  • Geburtsjahr: 1972
  • Mitglied des Aufsichtsrats
  • Jahr der Erstbestellung: 2010
  • Ende der laufenden Funktionsperiode: Hauptversammlung zum
  • Geschäftsjahr 2019 • Aufsichtsratsmandate: Keine
  • Unabhängig

UNABHÄNGIGKEIT DES AUFSICHTSRATS

Ein Aufsichtsratsmitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zur Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Mitglieds zu beeinflussen. Ein Aufsichtsratsmitglied der Gesellschaft ist Mitglied des Vorstands eines Kreditinstituts, zu dem Geschäftsbeziehungen in Form von Einlagen und Kreditgeschäften bestehen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats der POLYTEC Holding AG bekennen sich zu den Kriterien der Unabhängigkeit gemäß C-Regel 53 und deklarieren sich als unabhängig. Die Anforderungen der C-Regel 54 werden erfüllt.

ZUSTIMMUNGSPFLICHTIGE GESCHÄFTE DES AUFSICHTSRATS

Im Geschäftsjahr 2018 wurden von Mitgliedern des Aufsichtsrats keine zustimmungspflichtigen Geschäfte gemäß L-Regel 48 abgeschlossen.

AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat der POLYTEC Holding AG hat entsprechend dem Aktiengesetz einen Prüfungsausschuss eingerichtet, der die planmäßigen Aufsichts- und Kontrollfunktionen wahrnimmt. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses verfügt über entsprechende Kenntnisse und praktische Erfahrung im Finanzund Rechnungswesen und in der Berichterstattung (Finanzexperte). Neben der Prüfung des Rechnungslegungsprozesses sowie des Prozesses der Abschluss- und Konzernabschlussprüfung, des Gewinnverwendungsvorschlags sowie der Planungen der Abschlussprüfung wurde insbesondere die Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems überwacht. Daneben wurde über strategische Schwerpunkte der Prüfungstätigkeit und die Arbeitsweise des Ausschusses angesichts neuer gesetzlicher Anforderungen beraten. Letztendlich oblag dem Ausschuss die Prüfung des Corporate-Governance-Berichts und der Berichterstattung in Bezug auf das österreichische Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz.

Während des Geschäftsjahres 2018 trat der Prüfungsausschuss zweimal zusammen, wobei in diesen Sitzungen der (Konzern-) Abschlussprüfer jeweils anwesend war. Insgesamt wurden vier Aufsichtsratssitzungen im Berichtszeitraum abgehalten. Darüber hinaus war die Abhaltung von weiteren Sitzungen nicht erforderlich. Eine Entscheidung wurde im Umlaufverfahren getroffen. Kein Aufsichtsratsmitglied war bei mehr als der Hälfte der Sitzungen abwesend. Neben dem verpflichtenden Prüfungsausschuss sind ein Nominierungs- und ein Risikomanagementausschuss eingerichtet.

Die Funktionen der Aufsichtsratsmitglieder in den jeweiligen Ausschüssen sind in folgender Aufstellung dargestellt:

ZUSAMMENSETZUNG DER AUSSCHÜSSE

Ausschuss Vorsitzender Mitglieder
Prüfungsausschuss Reinhard Schwendtbauer Robert Büchelhofer, Fred Duswald
Nominierungsausschuss Fred Duswald Manfred Trauth, Viktoria Kickinger
Risikomanagementausschuss Viktoria Kickinger Manfred Trauth, Fred Duswald

VERGÜTUNGSBERICHT

VORSTANDSVERGÜTUNG

Bei der Festlegung der Gesamtbezüge für die Mitglieder des Vorstands hat der Aufsichtsrat dafür zu sorgen, dass die Vergütungen in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des einzelnen Vorstandsmitglieds, zur Lage der Gesellschaft und zu der üblichen Vergütung stehen und dass langfristige Verhaltensanreize zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung berücksichtigt werden. Die Vergütung enthält fixe und variable Bestandteile. Den wichtigsten Berechnungsparameter der variablen Vergütung bildet – neben der mit dem Vorstandsmitglied individuell vereinbarten leistungsbezogenen Zielerreichung – die Entwicklung des Return on Capital Employed (ROCE – errechnet sich durch EBIT/durchschnittliches Capital Employed). Es bestehen keine Stock-Option-Pläne oder ähnliche anteilsbasierte Vergütungen, welche unter IFRS 2 fallen.

Die Gesamtvergütung aller Vorstandsmitglieder inklusive der erfolgsabhängigen Komponenten belief sich im Geschäftsjahr 2018 auf TEUR 2.269 (Vorjahr: TEUR 2.800). Noch nicht ausbezahlte variable Gehaltsbestandteile betreffend das Jahr 2018 sind in den kurzfristigen Personalrückstellungen bilanziert.

Der Vorstandsvorsitzende Friedrich Huemer war über die IMC Verwaltungsgesellschaft mbH, Hörsching, bis zum 31. Dezember 2018 auf Grundlage eines Werkvertrags für die POLYTEC Holding AG tätig. Ein System der betrieblichen Altersversorgung für Vorstandsmitglieder gibt es nicht. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 bestanden keine Kredite oder Vorschüsse an aktuelle oder frühere Mitglieder des Vorstands. Keine früheren Mitglieder des Vorstands erhalten Bezüge von der Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen.

VORSTANDSVERGÜTUNG IM GESCHÄFTSJAHR 2018

Vorstandsmitglied Fixbezug Variable Vergütung Gesamt
Friedrich Huemer1) 620 480 1.100
Markus Huemer2) 270 170 440
Peter Haidenek2) 217 60 277
Alice Godderidge2) 239 0 239
Peter Bernscher2) 113 100 213
Summe 1.459 810 2.269

Angaben in TEUR, 1) Werkvertragshonorar, 2) Bruttobezüge

AUFSICHTSRATSVERGÜTUNG

Die Höhe der Gesamtbezüge der Aufsichtsratsmitglieder wird im Rahmen der jährlichen Hauptversammlung für das jeweils abgelaufene Geschäftsjahr beschlossen. Für das Geschäftsjahr 2017 wurde im Rahmen der 18. Ordentlichen Hauptversammlung am 16. Mai 2018 eine Gesamtvergütung des Aufsichtsrats in Höhe von EUR 98.750 beschlossen. Für das Geschäftsjahr 2018 wurden als Gesamtbezüge aller Aufsichtsratsmitglieder EUR 132.000 aufwandswirksam berücksichtigt. Der Vorstand wird der für 10. Mai 2019 einzuberufenden 19. Ordentlichen Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2018 eine Gesamtvergütung in dieser Höhe vorschlagen. Die individuelle Aufteilung soll sich – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Hauptversammlung – wie folgt darstellen:

AUFSICHTSRATSVERGÜTUNG IM GESCHÄFTSJAHR 2018

Aufsichtsratsmitglied Funktion Vergütung
Fred Duswald Vorsitzender des Aufsichtsrats 35
Manfred Trauth Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats 28
Viktoria Kickinger Mitglied des Aufsichtsrats 22
Robert Büchelhofer Mitglied des Aufsichtsrats 25
Reinhard Schwendtbauer Mitglied des Aufsichtsrats 22
Summe 132

Angaben in TEUR

3. SONSTIGE ANGABEN

VERHALTENSKODEX UND COMPLIANCE

Rechtmäßiges und hohen ethischen Standards entsprechendes Verhalten ist für die POLYTEC GROUP selbstverständlich. Compliance bedeutet dabei mehr als die Umsetzung geltender Regeln und Richtlinien – Compliance ist eine Frage der Unternehmenskultur. Die Übernahme von Verantwortung und das Handeln nach ethischen Grundsätzen wurden daher unmissverständlich in die Unternehmenswerte bzw. das Leitbild der POLYTEC GROUP aufgenommen und im Verhaltenskodex festgehalten; dieser kann auf der Website des Unternehmens abgerufen werden.

Die POLYTEC Holding AG hat als börsenotierte Aktiengesellschaft weiters alle Bestimmungen zur Einhaltung der kapitalmarktrechtlichen Vorgaben zu erfüllen. Zur Vermeidung von Insidergeschäften werden Mitarbeiter und sonstige für die POLYTEC Holding AG tätige Personen laufend über das Verbot des Missbrauchs von Insiderinformationen unterrichtet, interne Richtlinien für die Informationsweitergabe im Unternehmen erlassen, deren Einhaltung überwacht und geeignete organisatorische Maßnahmen zur Verhinderung einer missbräuchlichen Verwendung oder Weitergabe von Insiderinformationen getroffen. Die damit verbundenen Aufgaben stellen einen wesentlichen Teil der Compliance-Organisation des Unternehmens dar. Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands wurden während des Berichtsjahres regelmäßig sowie umfassend über die Compliance-Aktivitäten informiert.

Zusätzlich zu den Inhalten der kapitalmarktrechtlichen Compliance werden in der POLYTEC GROUP regelmäßig auch Schulungen zu den Themen Datenschutz, Antikorruption und Kartellrecht durchgeführt. Die Mitarbeiter werden dabei einerseits für datenschutz-, wettbewerbs- und kartellrechtlich relevante Sachverhalte und andererseits für den richtigen Umgang mit Daten, Geschenken und Einladungen sensibilisiert. Ziel ist es, Mitarbeiter und Gesellschaft vor Gesetzesverstößen zu schützen und praxisnahe Unterstützung bei der Anwendung der einschlägigen Vorschriften anzubieten. Im Berichtszeitraum wurden keine Compliance-Verstöße festgestellt.

DIVERSITÄT UND FRAUENFÖRDERUNG

Die POLYTEC GROUP ist an 28 Standorten in zwölf Ländern präsent und beschäftigt rund 4.500 Mitarbeiter. Aufgrund dieser Internationalität sind Diversität, Respekt, Chancengleichheit und Integration von Mitarbeitern aus unterschiedlichen Kulturen integrale Bestandteile der Unternehmenskultur. Jegliche Benachteiligung von Menschen, etwa aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, Alter, Religion, sexueller Orientierung oder Behinderung, wird strikt abgelehnt.

Bei der Besetzung vakanter Stellen stehen Leistungsorientierung, Kenntnisse und Fertigkeiten, Chancengleichheit und Gleichbehandlung im Mittelpunkt. Die Auswahl neuer Teammitglieder erfolgt primär im Hinblick auf die bestmögliche Qualifikation und Erfahrung, die die Kandidatin bzw. der Kandidat in die POLYTEC GROUP einbringen kann.

Bei der Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern hat die Hauptversammlung auf Anforderungen im Hinblick auf die fachliche und persönliche Qualifikation sowie die fachlich ausgewogene Zusammensetzung des Aufsichtsrats zu achten. Weiters müssen Aspekte der Diversität im Hinblick auf die Vertretung beider Geschlechter, die Altersstruktur und die Internationalität angemessen berücksichtigt werden. Neu gewählte Aufsichtsratsmitglieder haben sich angemessen über Aufbau und Aktivitäten des Unternehmens sowie über die Aufgaben und Verantwortlichkeiten von Aufsichtsräten zu informieren. Seit mehr als zehn Jahren ist eine Frau Mitglied des Aufsichtsrats der POLYTEC Holding AG. Während des Geschäftsjahres 2018 war im Aufsichtsrat sohin eine von fünf Positionen durch eine Frau besetzt, dies entsprach einem Anteil von 20%. Die L-Regel 52 wird erfüllt, da der Aufsichtsrat der POLYTEC Holding AG aktuell nicht aus mindestens sechs Personen besteht.

In den Jahren 2014 bis einschließlich 2018 war im Vorstand der POLYTEC Holding AG eine Frau vertreten, was einem Frauenanteil von 25% entsprach. In der POLYTEC Holding AG lag der Frauenanteil am 31. Dezember 2018 bei rund 47,6% (Vorjahr: 45%). In den Gesellschaften der POLYTEC GROUP waren zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 rund 10% (Vorjahr: 13%) weibliche Führungskräfte in Geschäftsführungs- sowie leitenden Positionen beschäftigt. Die Belegschaft in der Automobil-Zulieferindustrie ist aufgrund der primär technischen Ausrichtung nach wie vor mehrheitlich männlich. Am 31. Dezember 2018 lag der Frauenanteil der in der POLYTEC GROUP beschäftigten Mitarbeiter (exklusive Leiharbeiter) bei 21,3% und erhöhte sich damit im Vergleich zum Bilanzstichtag des Vorjahres leicht (20,4%).

D&O-VERSICHERUNG

Für die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie für Personen mit Leitungsfunktionen in der POLYTEC GROUP bestehen D&O-Versicherungen, deren Prämien von der Gesellschaft bzw. deren Tochtergesellschaften getragen werden.

ABSCHLUSSPRÜFER

Die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Linz, wurde vom Aufsichtsrat als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer der POLYTEC Holding AG für das Geschäftsjahr 2018 vorgeschlagen. Der gestellte Antrag wurde von der 18. Ordentlichen Hauptversammlung am 16. Mai 2018 mit der erforderlichen Mehrheit angenommen. Die Aufwendungen für die Prüfungsleistungen beliefen sich im Jahr 2018 auf TEUR 208 (Vorjahr: TEUR 146). Die Untergliederung in die einzelnen Tätigkeitsbereiche ist im Anhang des Konzernabschlusses dargestellt.

VERÄNDERUNGEN NACH DEM ABSCHLUSSSTICHTAG

Zwischen dem Bilanzstichtag und dem Redaktionsschluss des Corporate-Governance-Berichts Mitte März 2019 haben sich keine Veränderungen von berichtspflichtigen Sachverhalten ergeben.

Hörsching, am 18. März 2019

Der Vorstand der POLYTEC Holding AG

Dipl.-Ing. (FH) Markus Huemer, MBA Vorstandsvorsitzender – CEO

Dkfm. Peter Haidenek Mitglied des Vorstands – CFO

Dipl.-Ing. Heiko Gabbert Mitglied des Vorstands – COO

Peter Bernscher, MBA Mitglied des Vorstands – CSO

BERICHT DES AUFSICHTSRATS DER POLYTEC HOLDING AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018

Der Vorstand der POLYTEC Holding AG hat den Aufsichtsrat und dessen Ausschüsse im abgelaufenen Geschäftsjahr regelmäßig über den Geschäftsverlauf und die Finanzsituation des Unternehmens informiert. In den Aufsichtsratssitzungen, aber auch darüber hinaus wird eine offene Kommunikation zwischen Vorstand und Aufsichtsrat gepflegt. Der Aufsichtsrat war damit stets in der Lage, die Geschäftsführung des Unternehmens fundiert zu überprüfen und den Vorstand bei grundsätzlichen Entscheidungen zu unterstützen. Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben unter Beachtung des Österreichischen Corporate Governance Kodex wahrgenommen.

Die gemäß Corporate Governance Kodex eingerichteten Ausschüsse (Prüfungs-, Nominierungs- und Risikomanagementausschuss) traten im Geschäftsjahr 2018 entsprechend den Erfordernissen zusammen. Gegenstand der Sitzungen waren im Wesentlichen die Erörterung des Geschäftsverlaufs sowie die Erörterung und Beschlussfassung zu wesentlichen Geschäftsvorfällen und Maßnahmen. Der Aufsichtsrat der POLYTEC Holding AG, bestehend aus insgesamt fünf Kapitalvertretern, bekennt sich zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats sind nach den Definitionen des Österreichischen Corporate Governance Kodex unabhängig.

Die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Linz, hat den Jahresabschluss samt Lagebericht sowie den Konzernabschluss samt Konzernlagebericht der POLYTEC Holding AG als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2018 geprüft. Der Abschlussprüfer hat dem Einzelabschluss und dem Konzernabschluss 2018 der POLYTEC Holding AG jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Auf Basis dieser Prüfung wurde unter anderem neben der Erläuterung der besonders wichtigen Prüfungssachverhalte bestätigt, dass der Jahres- und der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2018 und der Ertragslage für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr vermitteln. Entsprechend der Beurteilung des Abschlussprüfers wurde der Jahresabschluss in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften bzw. der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen nach § 245a UGB erstellt.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in seiner Sitzung vom 25. März 2019 mit dem Jahresabschluss samt Lagebericht, dem Corporate-Governance-Bericht, dem Konzernabschluss samt Konzernlagebericht und den Prüfberichten des Abschlussprüfers eingehend befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung hat sich der Prüfungsausschuss den Prüfungsergebnissen des Abschlussprüfers angeschlossen und darüber dem Aufsichtsrat Bericht erstattet.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie den Lagebericht und den Konzernlagebericht samt dem Corporate-Governance-Bericht geprüft und schließt sich dem Ergebnis der Abschluss- und Konzernabschlussprüfung an. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss 2018, der damit gemäß § 96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt ist. Der Aufsichtsrat folgt der Empfehlung des Prüfungsausschusses und schlägt der Hauptversammlung vor, die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Linz, für das Geschäftsjahr 2019 zum Abschlussprüfer zu bestellen.

Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands an, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende in Höhe von EUR 0,40 je bezugsberechtigter Aktie auszuzahlen.

Im Namen des Aufsichtsrats darf ich mich beim Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der POLYTEC GROUP für ihre Leistungen und ihren großen Einsatz im Geschäftsjahr 2018 bedanken. Den Aktionären und Kunden der POLYTEC GROUP danke ich für das entgegengebrachte Vertrauen.

Hörsching, im März 2019

Mag. Fred Duswald Vorsitzender des Aufsichtsrats

JAHRESABSCHLUSS ZUM 31. DEZEMBER 2018

Bilanz zum 31. Dezember 2018 (mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen) 83
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2018 (mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen) 84
Anhang für das Geschäftsjahr 2018 der POLYTEC Holding AG, Hörsching 85
Lagebericht der POLYTEC Holding AG für das Geschäftsjahr 2018 98
Bestätigungsvermerk 113
Service/Impressum 119
Glossar 120
Aktiva Passiva
31.12.2018
EUR
31.12.2017
TEUR
31.12.2018
EUR
31.12.2017
TEUR
A. Anlagevermögen: A. Eigenkapital:
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 4.149.808,42 1.402 I. Eingefordertes und einbezahltes Grundkapital:
II. Sachanlagen 1.618.502,57 343 1. Gezeichnetes Grundkapital 22.329.585,00 22.330
III. Finanzanlagen 165.888.593,15 159.516 2. Eigene Anteile -334.041,00 -334
171.656.904,14 161.261 21.995.544,00 21.996
B. Umlaufvermögen: II. Kapitalrücklagen (gebundene) 38.869.949,79 38.870
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände: III. Gebundene Gewinnrücklage für eigene Anteile 334.041,00 334
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 164.560,86 82 IV. Bilanzgewinn 138.997.463,31 132.624
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0 davon Gewinnvortrag 122.725.645,89 114.533
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 140.393.488,74 120.447 200.196.998,10 193.823
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 138.048.444,25 25.508 B. Rückstellungen:
3. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 670.956,93 3.836 1. Rückstellungen für Abfertigungen 274.372,59 271
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 53.900,00 55 2. Steuerrückstellungen 0,00 110
141.229.006,53 124.365 3. Sonstige Rückstellungen 2.392.481,50 2.729
II. Kassenbestand, Gut- 2.666.854,09 3.110
haben bei Kreditinstituten 47.444.878,33 23.414 Verbindlichkeiten:
C.
188.673.884,86 147.779 1. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 156.114.657,83 109.045
C. Rechnungsabgrenzungsposten 278.786,13 155 davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 40.114.657,83 545
D. Aktive latente Steuern 4.476.411,00 1.378 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 116.000.000,00 108.500
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.428.832,87 1.166
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 1.428.832,87 1.166
3. Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen 2.638.350,06 1.001
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 2.638.350,06 1.001
4. Sonstige Verbindlichkeiten 128.005,18 117
davon aus Steuern 12.361,22 10
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 112.646,08 85
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 128.005,18 117
160.309.845,94 111.328
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 44.309.845,94 2.828
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 116.000.000,00 108.500
D. Rechnungsabgrenzungsposten 1.912.288,00 2.312
365.085.986,13 310.573 365.085.986,13 310.573

83

POLYTEC Holding AG,

Hörsching

Bilanz zum 31. Dezember 2018

mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen in tausend Euro (TEUR)

POLYTEC Holding AG, Hörsching

für das Geschäftsjahr 2018 Gewinn- und Verlustrechnung

mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen in tausend Euro (TEUR)

2018
EUR
2017
TEUR
1. Umsatzerlöse 16.411.134,71 14.346
2. Sonstige betriebliche Erträge:
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen
mit Ausnahme der Finanzanlagen 13.611,93 42
b) Übrige 439.335,30 44
452.947,23 86
3. Personalaufwand:
a) Gehälter -4.910.868,21 -4.128
b) Soziale Aufwendungen -1.173.046,41 -976
ba) für Abfertigungen und Leistungen an
betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -94.724,07 -67
bb) für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -1.061.356,15 -896
-6.083.914,62 -5.104
4. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
-1.181.249,08 -522
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen:
Übrige -8.588.620,59 -7.758
6. Zwischensumme aus Z 1 bis Z 5 (Betriebsergebnis) 1.010.297,65 1.047
7. Erträge aus Beteiligungen 9.763.091,03 14.297
davon aus verbundenen Unternehmen 9.763.091,03 14.297
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4.776.941,93 3.698
davon aus verbundenen Unternehmen 4.585.858,20 3.441
9. Aufwendungen aus Finanzanlagen 0,00 -100
davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen 0,00 -100
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.537.112,74 -2.126
davon aus verbundenen Unternehmen -3.293,56 -2
11. Zwischensumme aus Z 7 bis Z 10 (Finanzergebnis) 12.002.920,22 15.768
12. Ergebnis vor Steuern 13.013.217,87 16.815
13. Steuern vom Einkommen 3.258.599,55 1.275
davon latente Steuern 3.098.573,00 -365
14. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss 16.271.817,42 18.090
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 122.725.645,89 114.533
16. Bilanzgewinn 138.997.463,31 132.624

Anhang für das Geschäftsjahr 2018 der POLYTEC Holding AG, Hörsching

I. Anwendung der unternehmensrechtlichen Vorschriften

Der vorliegende Jahresabschluss 2018 ist nach den Vorschriften des UGB aufgestellt worden.

Die Gesellschaft ist als große Kapitalgesellschaft gemäß § 221 UGB einzustufen.

Im Interesse einer klaren Darstellung wurden in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist in Staffelform nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die bisherige Form der Darstellung wurde bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.

Soweit es zur Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erforderlich ist, wurden im Anhang zusätzliche Angaben gemacht.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten.

Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt.

Die bisherigen angewandten Bewertungsmethoden wurden beibehalten.

Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, wurden diese bei Schätzungen berücksichtigt.

Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden.

Alle erkennbaren Risken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden, soweit gegen Entgelt erworben, zu Anschaffungskosten aktiviert und in längstens fünf Jahren abgeschrieben.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, abzüglich planmäßiger Abschreibungen, bewertet.

Die planmäßigen Abschreibungen werden linear unter Zugrundelegung folgender Nutzungsdauern und Abschreibungssätze berechnet:

Nutzungs- Abschrei
dauer in bungssatz
Jahren %
Technische Anlagen und Maschinen 3 - 8 12,5 - 33,3
Andere Anlagen, Betriebs
und Geschäftsausstattung 2 - 10 10,0 - 50,0

Von den Zugängen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres wird die volle Jahresabschreibung, von den Zugängen in der zweiten Hälfte wird die halbe Jahresabschreibung verrechnet.

Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit der Ansatz mit einem niedrigeren Wert erforderlich ist.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nachhaltig weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten oder, falls ihnen ein niedrigerer Wert beizulegen ist, mit diesem angesetzt, wenn die Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind.

Die Ausleihungen an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten oder, falls ihnen ein niedrigerer Zeitwert beizulegen ist, mit diesem angesetzt, wenn die Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag angesetzt. Fremdwährungsforderungen werden unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips mit dem Referenzkurs der Europäischen Zentralbank zum Bilanzstichtag bewertet. Für erkennbare Risken werden Einzelwertberichtigungen gebildet.

Für Anteile an verbundenen Unternehmen wird für den Jahresabschluss beurteilt, ob Anhaltspunkte für einen wesentlich geänderten beizulegenden Wert vorliegen. Die Beurteilung erfolgt grundsätzlich auf Basis einer Gegenüberstellung des Beteiligungsansatzes mit dem anteiligen Eigenkapital zum Stichtag, sowie bei einem Auftreten von externen oder internen Einflussfaktoren die eine erhebliche Wertminderung auslösen können. Kann eine gegebenenfalls auftretende Unterdeckung nicht durch stille Reserven in langfristigen Vermögensgegenständen kompensiert werden, wird eine Bewertung auf Basis von abgezinsten Cash-Flows durchgeführt. Die Ableitung der Cash-Flows basiert auf der vom Vorstand und vom Aufsichtsrat bewilligten Planung. Der Zinssatz wird aus aktuellen Marktdaten abgeleitet.

Die Ausleihungen an sowie die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen, die nicht über vorstehend beschriebene Bewertung auf Basis von abgezinsten Cash-Flows abgedeckt sind, werden anhand von Ergebnis- und Cash-Flow-Planungen hinsichtlich der Werthaltigkeit und dem Rückführungspotential analysiert und beurteilt.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die Abschreibung nachhaltig weggefallen sind.

Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung auf Basis des aktuellen Körperschaftsteuersatz von 25% gebildet. Dabei werden auch latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge in dem Ausmaß berücksichtigt, soweit überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis in Zukunft zur Verfügung stehen wird.

Bei der Bemessung der Rückstellungen werden entsprechend den gesetzlichen Erfordernissen alle erkennbaren Risken und drohenden Verluste berücksichtigt.

Zum 31.12.2018 wurden die Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie er in der EU anzuwenden ist, unter Anwendung des Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehaltssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze in der Periode angesetzt, in der sie anfallen. Die Aufwendungen aus der Aufzinsung sowie die Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen sind im Personalaufwand ausgewiesen.

Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2018:

Jubiläums
Abfertigungen gelder
Diskontierungszinssatz 1,7% 1,8%
Vorjahr 1,5% 1,9%
Gehaltssteigerung 2,0% 2,0%
Vorjahr 2,0% 2,0%

Es kommen die Rechnungsgrundlagen von "AVÖ 2018-P" (Vorjahr: "AVÖ 2008-P") für die Pensionsversicherung - Pagler & Pagler" sowie ein Pensionsantrittsalter von 62 Jahren unter Beachtung der Übergangsbestimmungen laut "Budgetbegleitgesetz 2011" und des "BVG Altersgrenzen" zur Anwendung. Der Unterschiedsbetrag aus der Änderung der biometrischen Rechnungsgrundlagen wurde im Geschäftsjahr zur Gänze erfolgswirksam erfasst und beträgt für die Rückstellungen für Abfertigungen EUR -2.924,76 und Rückstellungen für Jubiläumsgelder EUR 13.760,06.

In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung erforderlich sind. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst.

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden unter Berücksichtigung des Höchstwertprinzips mit dem Referenzkurs der Europäischen Zentralbank zum Bilanzstichtag bewertet.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt (vergleiche Anlage*1 zum Anhang).

Aus der Nutzung von nicht in der Bilanz ausgewiesenen Sachanlagen besteht auf Grund von langfristigen Mietverträgen für das Geschäftsjahr 2019 eine Verpflichtung von EUR 422.839,29 (Vorjahr: TEUR 414). Der Gesamtbetrag der Verpflichtungen für die nächsten 5 Jahre beträgt EUR 2.156.905,32 (Vorjahr: TEUR 2.110).

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit EUR 1.693.810,55 (Vorjahr: TEUR 2.263) Steuerumlagen, mit EUR 138.048.444,25 (Vorjahr: TEUR 117.998) Konzernfinanzierungen und mit EUR 651.233,94 (Vorjahr: TEUR 187) sonstige Verrechnungen.

Im Posten "Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände" sind Erträge in Höhe von EUR 286.473,59 (Vorjahr: TEUR 934) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Aktive latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern wurden auf Unterschiede zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz zum Bilanzstichtag für folgende Posten gebildet:

31.12.2018 31.12.2017
EUR TEUR
Beteiligungen 0,00 1.228
Langfristige Personalrückstellungen 362.532,00 90
Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 260.876,00 60
Aktivierte Verlustvorträge 17.282.236,00 0
Stand zum 31.12.2018 (31.12.2017) 17.905.644,00 1.378
Daraus resultierende aktive latente Steuern 4.476.411,00 1.378

Die aktiven latenten Steuern entwickelten sich wie folgt:

Stand am 31.12.2017 1.377.838,00
Erfolgswirksame Veränderung 3.098.573,00
Stand am 31.12.2018 4.476.411,00

Die Erhöhung der Verlustvorträge resultieren aus steuerlichen Verlusten der Vergangenheit, die im Geschäftsjahr erstmalig zum Ansatz kommen.

Grundkapital

Das Grundkapital beträgt zum 31.12.2018 EUR 22.329.585,00 und ist in 22.329.585 Stückaktien zum Nennbetrag von je EUR 1,00 zerlegt. Die Aktien lauten auf Inhaber.

Das Grundkapital der Gesellschaft blieb im Geschäftsjahr 2018 unverändert.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19.5.2016 wurde ein genehmigtes Kapital beschlossen. Der Vorstand ist berechtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats längstens drei Jahre ab Eintragung des genehmigten Kapitals das Grundkapital um bis zu Nominale EUR 6.698.875,00 durch Ausgabe neuer Aktien zu einem Mindestausgabebetrag von je EUR 1,00 zu erhöhen. Die Ausgabe der neuen Aktien kann auch unter Ausschluss des Bezugrechts der Aktionäre erfolgen.

Eigene Aktien

Mit Beschluss der 14. ordentlichen Hauptversammlung vom 14.5.2014 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals zu erwerben. Der Erwerb kann sowohl über die Börse als auch außerbörslich erfolgen.

Es wurden 334.041 Stk. (31.12.2017: 334.041 Stk.) eigene Aktien zu einem Durschnittskurs von EUR 5,55 zurückerworben. Das entspricht einem Anteil am Grundkapital von 1,5% (31.12.2017: 1,5 %) bzw. EUR 334.041,00 (31.12.2017: 334.041,00). Im Geschäftsjahr 2018 wurden keine eigenen Aktien zurückerworben. Der Vorstand ist ermächtigt, die eigenen Aktien zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck zu verwenden.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen umfassen im Wesentlichen Vorsorgen für nicht konsumierte Urlaube, Erfolgsprämien sowie ausstehende Eingangsrechnungen.

Verbindlichkeiten

Im Geschäftsjahr 2014 hatte die POLYTEC GROUP ein Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen belief sich auf TEUR 100.000. Es wurden Laufzeiten von 5 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit zum Ausgabezeitpunkt betrug ca. 6 Jahre. Am 30. März 2017 wurde der gesamte variable Anteil des Schuldscheindarlehens 2014 in Höhe von TEUR 36.500 vorzeitig getilgt und mit Ausgabe eines neuen Schuldscheindarlehens in Höhe von TEUR 45.000 refinanziert. Es wurden wiederum vier Tranchen mit Laufzeiten von 5 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung ausgegeben. Die gekündigten Tranchen wurden direkt vom Arrangeur des neuen Schuldscheindarlehens abgelöst, wodurch die POLYTEC Holding AG nur mehr den Erhöhungsbetrag erhielt.

Im Geschäftsjahr 2018 wurde ein weiteres Schuldscheindarlehen von der POLYTEC Holding AG in Höhe von TEUR 47.000 emittiert. Dieses besteht aus 3 variabel verzinsten Tranchen mit Laufzeiten von 5, 7 und 10 Jahren und einer fix verzinsten Tranche mit einer Laufzeit von 5 Jahren.

Von den Verbindlichkeiten haben EUR 21.000.000,00 (Vorjahr: TEUR 9.000) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.

Im Posten "Sonstige Verbindlichkeiten" sind Aufwendungen in Höhe von EUR 128.005,18 (Vorjahr: TEUR 117) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit EUR 1.750.165,00 (Vorjahr: TEUR 1.000) Veranlagungen bzw. Finanzierungen, mit EUR 873.460,00 (Vorjahr: TEUR 0) Steuerumlagen und mit EUR 14.725,06 (Vorjahr: TEUR 1) sonstige Verrechnungen.

Haftungsverhältnisse

31.12.2018
EUR
31.12.2017
TEUR
Haftungen gegenüber Kreditinstituten 7.085.592,00 11.477
Haftung für Leasingverpflichtungen 151.300,00 426
Haftung für Mietkaufverpflichtungen 3.810.212,49 4.873
11.047.104,49 16.776

Die Haftung für Leasingverpflichtungen betrifft die Mithaftung als zweiter Leasingnehmer. Daneben besteht eine Veritätshaftung im Zusammenhang mit Factoringverträgen einzelner Konzernunternehmen. Diese betreffen das Restrisiko einer Inanspruchnahme der Gesellschaft für den Fall, dass an Konzerngesellschaften bevorschusste, jedoch dem Grunde nach nicht gerechtfertigte Forderungen, weder beim Schuldner der Forderung noch bei der Konzerngesellschaft einbringlich sind. Per 31.12.2018 betrug die Rahmenausnutzung EUR 27.842.992,21 (Vorjahr: TEUR 15.694). Das Delkredererisiko, den Rechtsbestand der Forderung vorausgesetzt, wird von der Factoringgesellschaft getragen.

Sämtliche Haftungsverhältnisse betreffen wie im Vorjahr Risikoübernahmen von verbundenen Unternehmen.

Außerbilanzielle Geschäfte nach § 237 Z 8a UGB aus denen wesentliche Risiken oder Vorteile resultieren könnten, liegen zum Bilanzstichtag nicht vor.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

2018
EUR
2017
TEUR
Inland 4.002.281,46 3.553
Ausland 12.408.853,25 10.793
16.411.134,71 14.346

Die Umsatzerlöse enthalten im Wesentlichen Konzernumlagen sowie weiterverrechnete Aufwendungen.

Sonstige betriebliche Erträge

2018
EUR
2017
TEUR
Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen 13.611,93 42
Übrige:
Kursdifferenzen 68.995,72 3
Zuschüsse und Prämien 61.034,35 0
Eingang abgeschriebener Forderungen 63.172,22 0
Sonstige 246.133,01 41
439.335,30 44
452.947,23 86

Personalaufwand

2018
EUR
2017
TEUR
Gehälter 4.910.868,21 4.128
Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen
an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschrie
94.724,07 67
bene Sozialabgaben sowie vom Entgelt
abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
1.061.356,15 896
Sonstige Sozialaufwendungen 16.966,19 14
6.083.914,62 5.104

Von den Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen entfielen im Geschäftsjahr EUR 21.160,01 (Vorjahr: TEUR 20) auf Mitglieder des Vorstands und leitende Angestellte.

Im Posten "Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen" sind EUR 27.000,06 (Vorjahr: TEUR 10) Aufwendungen für Abfertigungen enthalten.

Im Posten Gehälter ist eine Dotierung der Rückstellung für Jubiläumsgelder in Höhe von EUR 19.746,57 (Vorjahr: Dotierung TEUR 3) enthalten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Geschäftsführungs-, Versicherungs-, Miet-, Beratungs- und Softwarewartungsaufwendungen.

Finanzergebnis

Von den Erträgen aus Beteiligungen betreffen EUR 7.000.000,00 (Vorjahr: TEUR 14.297) Gewinnausschüttungen von Tochterunternehmen und EUR 2.763.091,03 (Vorjahr: TEUR 0) eine Einlagenrückzahlung einer Tochtergesellschaft.

Steuern vom Einkommen

2018
EUR
2017
TEUR
Körperschaftsteuer:
Laufendes Jahr 520.073,47 670
Aus Vorperioden 140.250,53 -50
Steuerumlagen Gruppenbesteuerung -820.350,55 -2.261
Latente Steuern -3.098.573,00 365
-3.258.599,55 -1.275

Die Steuerumlagen betreffen inländische verbundene Unternehmen, welche in die Steuergruppe der Gesellschaft einbezogen sind.

Die Steuerumlagen werden nach der sogenannten Belastungsmethode verrechnet, wobei im Fall eines steuerlichen Gewinns das inländische Gruppenmitglied eine Steuerumlage in Höhe von 25% an den Gruppenträger zu entrichten hat. Im Fall eines steuerlichen Verlustes eines inländischen Gruppenmitglieds hat der Gruppenträger eine Ausgleichszahlung an das Gruppenmitglied zu leisten.

V. Ergänzende Angaben

Die Gesellschaft ist Mutterunternehmen des POLYTEC-Konzerns im Sinn des § 244 UGB. Der von der POLYTEC Holding AG, als oberstes Mutterunternehmen, verpflichtend aufzustellende Konzernabschluss wird beim Firmenbuch des Landes- als Handelsgerichtes Linz hinterlegt. Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer gemäß § 238 Abs 1 Z 18 UGB werden im Konzernabschluss angegeben.

Derivative Finanzinstrumente

Die Gesellschaft setzt derivative Finanzinstrumente sowohl zur Absicherung von Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken als auch zur Verbesserung des Nettozinsergebnisses der POLYTEC-Gruppe im Rahmen der Aufgaben des Konzerntreasury ein. Zum 31.12.2018 bestanden folgende derivative Finanzinstrumente.

beizulegen- beizulegen
Rückstellung der Wert Rückstellung der Wert
31.12.2017 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2018
Kategorie der Finanzinstrumente Nominale EUR EUR EUR EUR
Zinssatz-Swap EUR 28.000.000,00 305.859,54 -305.859,54 171.218,55 -171.218,55
Zinssatz-Swap EUR 8.500.000,00 143.666,46 -143.666,46 171.292,95 -171.292,95

Die beizulegenden Zeitwerte gemäß § 238 Abs 1 Z 1 lit b UGB entsprechen den rechnerischen Marktwerten am Bilanzstichtag.

Geschäfte mit nahe stehenden Personen und Unternehmen

Wesentliche Geschäfte mit nahe stehenden Personen und Unternehmen werden mit Firmen, die sich im mittelbaren oder unmittelbaren Beteiligungsbesitz von Ing. Friedrich Huemer (Vorstandsvorsitzender bis 31.12.2018) befinden, getätigt (sogenannte IMC-Gruppe). Im Wesentlichen betrifft dies die werkvertraglich geregelte Stellung. Sämtliche getätigten Geschäfte wurden zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten.

Ergebnisverwendung

Es wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von EUR 138.997.463,31 eine Dividende von EUR 0,40 je Aktie, das sind für die im Umlauf befindlichen Aktien in Summe EUR 8.798.217,60 auszuschütten und den Restbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Arbeitnehmer und Organe

.

2018 2017
Angestellte (im Jahresdurchschnitt) 56 44

Mitglieder des Vorstands waren während des Geschäftsjahres und zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses:

Herr Ing. Friedrich H u e m e r , Wallern (Vorstandsvorsitzender bis 31.12.2018) Herr DI (FH) Markus H u e m e r, MBA, Buchkirchen (stellvertretender Vorstandsvorsitzender bis 31.12.2018; Vorstandsvorsitzender seit 01.01.2019) Frau DI Alice G o d d e r i d g e, Piberbach (bis 31.07.2018) Herr Dkfm. Peter H a i d e n e k , Velden Herr Peter Bernscher, MBA, Linz (seit 01.08.2018) Herr DI Heiko Gabbert, Vechta, Deutschland (seit 01.01.2019)

Der Gesamtbetrag der Bezüge der im Geschäftsjahr 2018 als Mitglieder des Vorstands tätigen Personen betrug EUR 2.268.685,13 (Vorjahr: TEUR 2.734).

Mitglieder des Aufsichtsrats waren während des Geschäftsjahres und zum Zeitpunkt der

Herr Mag. Fred D u s w a l d , Thalheim (Vorsitzender) Herr Manfred Helmut T r a u t h , Knittelsheim, Deutschland (Stellvertreter des Vorsitzenden) Herr Prof. Dr. Robert B ü c h e l h o f e r , Starnberg, Deutschland Frau Dr. Viktoria K i c k i n g e r , Wien Herr Mag. Reinhard S c h w e n d t b a u e r , Leonding

Die erfassten Aufwendungen für Vergütungen an Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen im Geschäftsjahr EUR 132.000,00 (Vorjahr: TEUR 99).

Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2018

Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen Nettowert
Stand am
1.1.2018
EUR
Zugänge
EUR
buchungen
EUR
Um-
Abgänge
EUR
31.12.2018
Stand am
EUR
Stand am
1.1.2018
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
31.12.2018
Stand am
EUR
31.12.2018
Stand am
EUR
31.12.2017
Stand am
EUR
mögensgegenstände:
I. Immaterielle Ver
2. Geleistete Anzahlungen
1. Rechte
2.440.819,99
742.323,42
1.653.725,96
1.983.001,39
103.198,44
-103.198,44
0,00
0,00
4.197.744,39
2.622.126,37
1.781.356,59
0,00
888.705,75
0,00
0,00 0,00 2.670.062,34
0,00
1.527.682,05
2.622.126,37
659.463,40
742.323,42
3.183.143,41 3.636.727,35 0,00 0,00 6.819.870,76 1.781.356,59 888.705,75 0,00 2.670.062,34 4.149.808,42 1.401.786,82
1. Technische Anlagen
und Maschinen
II. Sachanlagen:
605.000,00 0,00 0,00 605.000,00 0,00 552.799,89 9.600,00 562.399,89 0,00 0,00 52.200,11
2. Andere Anlagen, Betriebs
und Geschäftsausstattung
1.232.395,94 1.670.592,78 0,00 144.686,84 2.758.301,88 941.385,89 282.943,33 84.529,91 1.139.799,31 1.618.502,57 291.010,05
III. Finanzanlagen: 1.837.395,94 1.670.592,78 0,00 749.686,84 2.758.301,88 1.494.185,78 292.543,33 646.929,80 1.139.799,31 1.618.502,57 343.210,16
1. Anteile an verbundenen
2. Ausleihungen an
Unternehmen
155.342.478,19 229.279,24 0,00 5.236.908,97 150.334.848,46 3.043.690,72 0,00 0,00 3.043.690,72 147.291.157,74 152.298.787,47
verbundene Unternehmen 7.217.184,34 1)
102.591,50 11.464.118,91
186.459,34 18.597.435,41 0,00 0,00 0,00 0,00 18.597.435,41 7.217.184,34
162.559.662,53 331.870,74 11.464.118,91 5.423.368,31 168.932.283,87 3.043.690,72 0,00 0,00 3.043.690,72 165.888.593,15 159.515.971,81
167.580.201,88 5.639.190,87 11.464.118,91 6.173.055,15 178.510.456,51 6.319.233,09 1.181.249,08 646.929,80 6.853.552,37 171.656.904,14 161.260.968,79

POLYTEC Holding AG, Anlage 2 Hörsching zum Anhang

Beteiligungsliste

Die Gesellschaft hält bei folgenden Unternehmen mindestens 20,0 % Anteilsbesitz, die Angaben zu Eigenmittel und Ergebnis basieren auf den vorläufigen Ergebnissen für 2018:

Kapital- Eigenkapital/ Ergebnis des
anteil Wäh- Negatives Geschäfts
Beteiligungsunternehmen % rung Eigenkapital jahres Stichtag
POLYTEC CAR STYLING EUR 6.962.447 1.007.089 31.12.2018
Hörsching GmbH, Hörsching 100,0 EUR 5.955.358 2.716.212 31.12.2017
POLYTEC FOHA INC., USD 2.933.238 526.879 31.12.2018
Warren, USA 100,0 USD 2.325.488 264.542 31.12.2017
POLYTEC FOHA CORP., CAD 801 -46.714 31.12.2018
Markham, Kanada 100,0 CAD 39.175 -79.115 31.12.2017
POLYTEC CAR STYLING UK Ltd. GBP 3.527.739 -2.033.411 31.12.2018
Bromyard, Großbritannien 100,0 GBP 5.562.160 -617.856 31.12.2017
Polytec Car Styling Schoten N.V., EUR 930.197 350.211 31.12.2018
Schoten, Belgien 100,0 EUR 579.986 -176.580 31.12.2017
Polytec Netherlands Holding B.V., EUR 43.223.864 10.531.156 31.12.2018
Roosendaal, Niederlande 100,0 EUR 45.692.708 5.860.967 31.12.2017
POLYTEC Industrial Plastics EUR 13.993.662 -4.904 31.12.2018
GmbH, Bochum, Deutschland 70,0 EUR 13.998.566 783.013 31.12.2017
PT Beteiligungs GmbH, EUR 3.151.865 2.005.193 31.12.2018
Hörsching 100,0 EUR 3.149.055 1.600.000 31.12.2017
POLYTEC Anlagenfinanzierung EUR -169.861 430.193 31.12.2018
GmbH, Hörsching 100,0 EUR -521.881 219.924 31.12.2017
POLYTEC PLASTICS Ebensee EUR 457.254 -2.599.627 31.12.2018
GmbH, Ebensee 100,0 EUR 3.056.881 640.586 31.12.2017
POLYTEC Immobilien Holding EUR 64.423.794 323.957 31.12.2018
GmbH, Hörsching 100,0 EUR 64.099.837 413.914 31.12.2017
POLYTEC AUTO PARTS Tianjin TCNY 15.185 -2.928 31.12.2018
Co., Ltd., Tianjin, China 100,0 TCNY 18.113 -8.526 31.12.2017
POLYTEC Hungary Kft., THUF 418.418 97 31.12.2018
Komlo, Ungarn 100,0 THUF 418.321 204.661 31.12.2017
POLYTEC Germany GmbH, Lohne, EUR 34.621.699 -3.079 31.12.2018
Deutschland 100,0 EUR 34.624.860 -120 31.12.2017
POLYTEC ESTATES UK Ltd., GBP 7.770.992 -205.935 31.12.2018
Bromyard, Großbritannien 100,0 GBP 7.976.927 -23.074 31.12.2017
POLYTEC Interior Zaragoza
S.L. i.L., Zaragoza, Spanien 100,0 in Liquidation

LAGEBERICHT DER POLYTEC HOLDING AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018

1. GESCHÄFTSVERLAUF UND WIRTSCHAFTLICHE LAGE

Die POLYTEC Holding AG ist die Muttergesellschaft der POLYTEC GROUP, eines international tätigen Konzerns mit Schwerpunkt in der Automobil- und Kunststoffindustrie mit Sitz in Österreich. Die Gruppe ist in der Automobilindustrie als Zulieferer von Komponenten und Modulen – vorwiegend für den Bereich Motorraum und Exterieur im Großvolumensegment – sowie als Lieferant von Originalzubehör und Teilen für das Klein- und Mittelvolumensegment tätig. Darüber hinaus werden verschiedene Formteile aus Polyurethan sowie Anlagen zu deren Herstellung für andere Industrien erzeugt. Als Konzernmutter übernimmt die POLYTEC Holding AG vor allem die Steuerung der Beteiligungen und Finanzierungen um eine bestmögliche Ressourcenallokation und ein abgestimmtes Marktverhalten zu gewährleisten. Die Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus der Erbringung zahlreicher Beratungs-, Serviceund Verwaltungsaufgaben für die Beteiligungen, darunter vor allem die Beratung in strategischen, technischen und kaufmännischen Belangen, aber auch in den Bereichen IT- und Projektmanagement, Personalführung, des Marketings und des strategischen Einkaufsverhaltens. Außerdem werden noch zahlreiche Verwaltungsaufgaben für die POLYTEC GROUP erbracht, wie IT-Dienstleistungen, Buchhaltung und Personalverrechnung.

Der langfristige Erfolg der POLYTEC Holding AG ist maßgeblich von der Entwicklung der Automobil-Branche und des POLYTEC Konzerns abhängig.

ZULASSUNGEN NEUER PKW AUF WESENTLICHEN INTERNATIONALEN MÄRKTEN
in Stück 2018 Anteil 2017 Anteil Veränderung
China 23.256.300 41,8% 24.171.400 42,8% –3,8%
USA 17.215.200 31,0% 17.134.700 30,4% 0,5%
Europäische Union 15.158.900 27,2% 15.136.600 26,8% 0,15%
Summe der drei Hauptmärkte 55.630.400 100% 56.442.700 100% –1,4%
Weitere ausgewählte Länder
Japan 4.391.200 4.386.400 0,1%
Indien 3.394.700 3.229.100 5,1%
Brasilien 2.475.400 2.176.000 13,8%
Russland 1.800.600 1.595.700 12,8%

ENTWICKLUNG IN DER AUTOMOBIL-BRANCHE 2018

Die globale Automobilindustrie ist intensiven Herausforderungen und maßgeblichen Veränderungen ausgesetzt. Mobilitätstrends wie E-Mobilität, Autonomes Fahren, Connectivity und Shared Mobility fordern von den traditionellen Automobilherstellern neue Lösungen. Der politische Druck auf die Hersteller, Motoren mit deutlich geringeren Emissionswerten zu entwickeln, nimmt zu.

Vor diesem Hintergrund entwickelten sich die globalen Automobilmärkte im Jahr 2018 unterschiedlich. In den drei bedeutendsten Märkten gingen die Neuwagenzulassungen insgesamt um mehr als 0,8 Mio. Einheiten bzw. 1,4% auf 55,6 Mio. Fahrzeuge zurück. Sowohl die USA als auch die EU verzeichneten nur noch sehr geringe Zuwächse und China entwickelte sich erstmals seit vielen Jahren rückläufig.

Japan – der weltweit viertgrößte Automobilmarkt – konnte das Vorjahresniveau halten. In Indien stiegen die PKW-Verkäufe 2018 um 5,1% auf knapp 3,4 Mio. Neuwagen. Brasilien verzeichnete ein zweistelliges Plus von 13,8%. In Russland setzte sich die Erholung des Marktes ebenfalls fort, der Anstieg der Neuwagenregistrierungen lag hier bei 12,8%.

PKW-Neuregistrierungen in China erstmals seit zwei Jahrzehnten rückläufig

Wie bereits in den Vorjahren rangierte China auch 2018 weltweit an der Spitze der PKW-Neuzulassungen. Jedoch sank das Volumen des chinesischen PKW-Marktes gegenüber 2017 um 3,8% auf knapp 23,3 Mio. Neufahrzeuge. Dies war der erste Rückgang im größten Automarkt der Welt nach mehr als zwei Jahrzehnten kontinuierlichen Wachstums.

Marktforscher führen die Verlangsamung des Wachstums auch auf die hohe Marktsättigung in Metropolen wie Shanghai oder Beijing sowie Zulassungsbeschränkungen in vielen Städten zurück. Darüber hinaus dürfte die erwartete Einführung des GB6-Abgasteststandards Kunden davon abhalten, aktuell verfügbare und nach GB5-Norm getestete Modelle zu kaufen.

Registrierungen in den USA auf Vorjahresniveau

In den USA schloss der Markt für Light Vehicles (PKW und Light Trucks) das Jahr 2018 mit 17,2 Mio. verkauften Fahrzeugen ab, gegenüber dem Vorjahr stieg das Volumen geringfügig um rund 80.000 Einheiten bzw. 0,5%. Während der Absatz von Limousinen um 13% zurückging, blieb die hohe Nachfrage nach Geländewagen und Pickups weiterhin aufrecht, was ein Wachstum in diesem Segment um 8% verdeutlicht. Die absoluten US-Registrierungszahlen lagen 2018 mit mehr als 2 Mio. Einheiten weiterhin über den europäischen Neuanmeldungen.

ZULASSUNGEN NEUER PKW IN DER EUROPÄISCHEN UNION

in Stück 2018 Anteil 2017 Anteil Veränderung
Deutschland 3.435.800 22,7% 3.441.300 22,7% –0,2%
Vereinigtes Königreich 2.367.200 15,6% 2.540.600 16,8% –6,8%
Frankreich 2.173.500 14,3% 2.110.700 13,9% 3,0%
Italien 1.910.000 12,6% 1.971.400 13,0% –3,1%
Spanien 1.321.400 8,7% 1.234.900 8,2% 7,0%
Sonstige EU-Länder 3.951.000 26,1% 3.837.700 25,4% 3,0%
EUROPÄISCHE UNION 15.158.900 100% 15.136.600 100% 0,15%

PKW-Markt in der EU noch auf hohem Vorjahresniveau

In der Europäischen Union wurden 2018 insgesamt rund 15,16 Mio. PKW neu zugelassen, leicht mehr als im Jahr zuvor (15,14 Mio.). Aufgrund der rückläufigen Nachfrage in den letzten vier Monaten stiegen die Neuzulassungen des Gesamtjahres im Vergleich zum Vorjahr lediglich um rund 22.300 Einheiten bzw. 0,15%. Trotzdem erhöhten sich die Registrierungszahlen im Jahr 2018 zum fünften Mal in Folge. Getragen wurde das Wachstum vor allem von der Nachfrage in den osteuropäischen Ländern, wo die Neuregistrierungen um 8,0% zunahmen. Gemessen an den absoluten Neuregistrierungszahlen lagen die Länder der EU auch 2018 hinter den USA auf Platz drei der großen Volumenmärkte.

Spanien wuchs mit einem Plus von 7,0% mehr als doppelt so stark wie Frankreich (+3,0%). Deutschland konnte die Vorjahreszahlen nicht mehr erreichen und entwickelte sich mit einem Minus von 0,2% leicht rückläufig, in Italien lag der Rückgang bei 3,1%.

Im Vereinigten Königreich kam es 2018 mit –6,8% zu einem deutlichen Rückgang der Registrierungszahlen. Das vom Brexit beeinträchtigte Land bildete 2018 jedoch noch immer den zweitgrößten Automarkt Europas.

Unter den mittelgroßen Ländern stach Polen mit rund 532.000 neu registrierten PKW bzw. einem Plus von 9,4% besonders hervor. In fünf der noch 28 EU-Länder legte die Nachfrage 2018 im zweistelligen Bereich zu – so etwa in Litauen (+25,4%), Rumänien (+23,1%), Kroatien (+18,7%) sowie Ungarn und Griechenland mit jeweils rund +17,5%.

ZULASSUNGEN NEUER PKW IN DER EUROPÄISCHEN UNION – NACH ANTRIEBSTECHNIK

in Stück 2018 Anteil 2017 Anteil Veränderung
Benzinbetriebene PKW 8.532.100 56,7% 7.563.700 50,3% 12,8%
Dieselbetriebene PKW 5.406.600 35,9% 6.617.100 44,0% –18,3%
Elektrisch-aufladbare PKW / Electric chargeable Vehicles (ECV) 301.800 2,0% 218.300 1,5% 38,2%
Hybrid-elektrische PKW / Hybrid Electric Vehicles (HEV) 578.600 3,9% 426.800 2,8% 35,6%
Alternativ-betriebene PKW (z.B. Flüssiggas, Ethanol, etc.) /
Alternatively-powered Vehicles (APV) 229.400 1,5% 206.300 1,4% 11,2%
EUROPÄISCHE UNION 15.048.500 100% 15.032.200 100% 0,11%

Neuregistrierungen von E-Fahrzeugen steigen weltweit

Laut Angaben des Center of Automotive Management (CAM) wurden 2018 weltweit 2,1 Mio. Elektroautos und Plug-In-Hybride registriert. Ihr Marktanteil stieg damit auf 2,4% aller Neuzulassungen. Treiber dieser Entwicklung ist China mit einem Anteil von rund 60% an der globalen Nachfrage. Rund 1,0 Mio. E-Autos und mehr als 200.000 elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge sind laut CAM 2018 dort verkauft worden, wodurch der Marktanteil auf 4,5% stieg. In den USA erhöhten sich die Verkäufe auf mehr als 360.000 Einheiten, was einem Marktanteil von 2,1% entspricht.

In Europa verdrängen benzinbetriebene PKW dieselbetriebene – andere Antriebstechniken nehmen Fahrt auf In der Europäischen Union entfielen laut Statistik der European Automobile Manufacturers Association (ACEA) im Jahr 2018 mittlerweile mehr als die Hälfte aller PKW-Neuregistrierungen auf benzinbetriebene Fahrzeuge. Deren Anteil erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozentpunkte auf 56,7%, während sich der Anteil der neu registrierten dieselbetriebenen PKW um 8,1 Prozentpunkte auf 35,9% reduzierte.

7,4% der Neuregistrierungen entfielen 2018 auf Fahrzeuge mit anderen Antriebstechniken als Benzin oder Diesel und gliederten sich in 2,0% elektrisch-aufladbare PKW (ECV), 3,9% hybrid-elektrische PKW (HEV) und 1,5% alternativbetriebene PKW (betrieben z. B. mit Flüssiggas, Ethanol etc.).

Wie schon in den Vorperioden war Italien mit 253.600 Fahrzeugen (+10,2%) auch 2018 wieder das Land mit der absolut höchsten Anmeldezahl von Fahrzeugen mit anderen Antriebstechniken. Deutschland lag mit mehr als 181.900 Fahrzeugen (+54,2%) auf Platz zwei, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit rund 141.300 Autos (+20,9%) und Frankreich mit ca. 140.500 Anmeldungen (+29,7%). Spanien verzeichnete mit etwa 108.400 Einheiten das größte Plus der fünf wesentlichen Märkte in Höhe von 59,6%. Im Nicht-EU-Land Norwegen betrug der Anteil der Fahrzeuge mit anderen Antriebstechniken 2018 bereits 60,2% bzw. 89.100 aller 147.900 Neuzulassungen.

in Stück 2018 Anteil 2017 Anteil Veränderung
Leichte Nutzfahrzeuge =3,5 t</td 2.058.700 82,9% 1 996.200 82,9% 3,1% 2.058.700 82,9% 1 996.200 82,9% 3,1%
Mittelschwere Nutzfahrzeuge >3,5 t bis =16 t</td 78.200 3,1% 74.500 3,1% 5,0% 78.200 3,1% 74.500 3,1% 5,0%
Schwere Nutzfahrzeuge >16 t 305.800 12,3% 296.500 12,3% 3,1%
Mittelschwere und schwere Busse >3,5 t 42.000 1,7% 41.500 1,7% 1,2%
EUROPÄISCHE UNION 2.484.700 100% 2.408.700 100% 3,2%

ZULASSUNGEN NEUER NUTZFAHRZEUGE IN DER EUROPÄISCHEN UNION

Bei den Nutzfahrzeugen stiegen die Neuzulassungen in der EU im Verlauf des Jahres 2018 um rund 76.000 Einheiten. Dies entspricht einem Wachstum von 3,2% und damit dem selben Anstieg wie im Jahr 2017. Leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen bildeten in der EU mit einem Marktanteil von mehr als 80% weiterhin das bei weitem wichtigste Segment. Erstmals seit 2007 überschritten sie 2018 die 2-Millionen-Marke. Gegenüber dem Vorjahr wuchs das Segment um 3,1%. Im selben Umfang stiegen 2018 auch die Absatzzahlen bei schweren LKW mit mehr als 16 Tonnen.

Unter den fünf bedeutendsten europäischen Absatzmärkten verzeichnete Spanien mit 6,5% den deutlichsten Zuwachs und belegte in absoluten Zahlen mit 242.100 Fahrzeugen Platz vier. Den größten Markt für Nutzfahrzeuge bildete erneut Frankreich mit einem Wachstum von 4,9% auf 519.300 Neuzulassungen. Deutschland legte mit einem Plus von 4,6% auf 386.300 ebenfalls zu, während die Neuzulassungen im Vereinigten Königreich 2018 mit 417.200 im Vergleich zum Vorjahr um 1,9% zurückgingen. Auch Italien verzeichnete in diesem Segment einen Rückgang um 4,1%.

Quellen: Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA), European Automobile Manufacturers Association (ACEA), Automobil-Industrie, Center of Automotive Management (CAM)

2. GESCHÄFTSENTWICKLUNG UND LAGE DES KONZERNS

Einheit 2018 2017 2016
Umsatz EUR Mio. 636,4 676,4 650,4
EBITDA EUR Mio. 67,1 82,3 80,1
EBITDA-Marge (EBITDA/Umsatz) % 10,5 12,2 12,3
EBIT EUR Mio. 40,1 55,1 52,4
EBIT-Marge (EBIT/Umsatz) % 6,3 8,1 8,1
Ergebnis nach Steuern EUR Mio. 30,0 39,0 37,0
Durchschnittliches Capital Employed EUR Mio. 341,8 297,5 274,8
ROCE vor Steuern (EBIT/Durchschnittliches Capital Employed) % 11,7 18,5 19,1
Ergebnis je Aktie EUR 1,32 1,74 1,65
Dividende je Aktie (Vorschlag an die Hauptversammlung) EUR 0,40 0,45 0,40

KENNZAHLEN DER POLYTEC GROUP

Der Konzernumsatz der POLYTEC GROUP reduzierte sich im Geschäftsjahr 2018 gegenüber dem sehr guten Vorjahresniveau um 5,9% auf EUR 636,4 Mio. (2017: EUR 676,4 Mio.). Die Folgen der Umstellung auf den neuen und seit September 2018 anzuwendenden Abgas- und Verbrauchsstandard WLTP verschärften sich in der zweiten Jahreshälfte. So kam es durch die reduzierte Fahrzeugproduktion bei wesentlichen Kunden zu den erwarteten Abrufkürzungen und Umsatzeinbußen. Die Abrufe von Produkten für Diesel-PKW entwickelten sich in Folge der rückläufigen Konsumentennachfrage während des ganzen Jahres 2018 schwach. Dadurch ist auch die Reduktion des Ergebnisses bedingt.

BILANZSTRUKTUR DER POLYTEC GROUP (IN %)

Einheit 2018 2017 2016
Nettofinanzverbindlichkeiten (+)/-vermögen (–) EUR Mio. 101,8 78,7 69,9
Nettofinanzverbindlichkeiten (+)/-vermögen (–)/EBITDA 1,52 0,96 0,87
Gearing (Nettofinanzverbindlichkeiten (+)/-vermögen (–)/Eigenkapital) 0,43 0,36 0,37

Die Nettofinanzverbindlichkeiten erhöhten sich im Wesentlichen durch die Begebung weiterer Schuldscheindarlehen gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 um EUR 23,1 Mio. auf EUR 101,8 Mio. Korrespondierend dazu erhöhte sich die Kennzahl für die fiktive Schuldentilgungsdauer von 0,96 auf 1,52. Die Gearing-Ratio (Verschuldungsgrad) stieg von 0,36 auf 0,43.

3. GESCHÄFTSENTWICKLUNG DER POLYTEC HOLDING AG

Einheit 2018 2017 2016
Umsatz EUR Mio. 16,3 14,3 12,1
EBIT EUR Mio. 1,0 1,0 1,0
EBIT-Marge (EBIT/Umsatz) % 6,1 7,0 7,3
Beteiligungsergebnis EUR Mio. 9,8 14,2 31,4
Zinsergebnis EUR Mio. 2,2 1,6 1,1
Ergebnis nach Steuern EUR Mio. 16,3 18,1 37,6
Finanzanlagen EUR Mio. 154,4 159,5 158,4
Finanzierungssaldo verbundene Unternehmen EUR Mio. 149,2 119,4 84,5
Ergebnis je Aktie EUR 0,74 0,82 1,71
Dividende je Aktie (Vorschlag an die Hauptversammlung) EUR 0,40 0,45 0,40

KENNZAHLEN DER POLYTEC HOLDING AG

Die POLYTEC Holding AG erzielte im Geschäftsjahr 2018, wie im Vorjahr, ein Betriebsergebnis in der Höhe von EUR 1,0 Mio. vorwiegend aus der Erbringung von Dienstleistungen vor allem zur Unterstützung des operativen Geschäfts der Konzerngesellschaften.

Das Beteiligungsergebnis reduzierte sich von EUR 14,2 Mio. auf EUR 9,8 Mio. (Erträge aus Beteiligungen und Erträge aus Einlagenrückzahlungen), im Wesentlichen daher, dass man auf Grund der geringen Visibilität bei den Gewinnausschüttungen aus dem Ergebnis 2017 etwas zurückhaltender war, um die finanzielle Stabilität der Tochtergesellschaften auch in Zukunft nicht zu gefährden. Das Zinsergebnis (Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen) erhöhte sich von EUR 1,6 Mio. auf EUR 2,2 Mio. vor allem aus der Erhöhung der Finanzforderungen gegenüber Tochterunternehmen.

Die Finanzierungen waren vor allem wegen erhöhtem Working-Capital-Aufbau und Investitionen notwendig, die vor allem in ein neues Projekt zur Produktion von LKW-Teilen mit Produktionsstart Anfang 2020 geflossen sind. Auch die Vorfinanzierung von Rohstoffläger als Absicherungsposition für steigende Materialpreise erforderte einen höheren Finanzmittelbedarf bei einzelnen Tochtergesellschaften.

Der Steuerertrag erhöhte sich um 2 MEUR wegen der verbesserten Visibilität auf die vorhandenen Verlustvorträge.

Die POLYTEC Holding AG erzielte somit im Geschäftsjahr 2018 einen Jahresüberschuss in Höhe von EUR 16,3 Mio. (Vorjahr: 18,1 Mio. EUR).

Einheit 2018 2017 2016
Eigenkapital EUR Mio. 200,2 193,8 184,5
Bilanzsumme EUR Mio. 365,2 310,6 293,3
Eigenkapitalqoute % 54,8 62,4 62,9

Die Bilanzsumme erhöhte sich deutlich um EUR 55 Mio., vor allem durch die Erhöhung des Finanzierungssaldos (Forderungen verbundene Unternehmen abzüglich Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen) der verbundenen Unternehmen um EUR 30,0 Mio. und durch eine erhöhte Cash-Position von EUR 47,4 Mio. (Vorjahr: EUR 23,4 Mio.). Die Finanzierung dieses Aufbaus wurde durch die Begebung weiterer Schuldscheindarlehen in Höhe von EUR 47 Mio. erreicht.

Die Immateriellen Vermögensgegenstände (EUR 4,2 Mio; Vorjahr: EUR 1,4 Mio.) und das Sachanlagevermögen (EUR 1,6 Mio.; Vorjahr: EUR 0,3 Mio.) erhöhten sich durch die umfassende Digitalisierungsoffensive die vor allem in der POLYTEC Holding AG abgebildet wird.

Der Jahresüberschuss führte – nach Berücksichtigung der Dividendenausschüttung von EUR 9,9 Mio. – zu einem Anstieg des Eigenkapitals von EUR 6,4 Mio. Die Eigenkapitalqoute ist somit weiterhin auf einem sehr soliden Niveau mit 55 % (Vorjahr: 62 %), obwohl sich die Bilanzsumme und das zu finanzierende Volumen somit um EUR 55 Mio. erhöht hat.

4. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

UMWELTSCHUTZ

Als Zulieferunternehmen der Automobilindustrie bringt die POLYTEC GROUP wesentliche Lösungen zur Optimierung neuer Fahrzeuggenerationen mit ein. POLYTEC hat sich in den drei Jahrzehnten ihres Bestehens durch ihre Innovationkraft und Flexibilität einen beachtlichen Namen im Automotive-Bereich erarbeitet. Durch umfassende Forschungs- und Entwicklungstätigkeit gelingt es POLYTEC, bei den Produkten ihrer Kunden laufend Verbesserungen zu erzielen, die sich letztlich positiv auf die Umwelt auswirken. So wird durch Materialsubstitution das Gesamtgewicht von Fahrzeugen reduziert, bei manchen Bauteilen sind gegenüber Stahl Gewichtsersparnisse von bis zu 60% möglich. Das reduzierte Gewicht führt zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch und transitiv zu einem reduzierten CO2- Ausstoß.

Die systematische Analyse der ökologischen Auswirkungen ist fixer Bestandteil des Produktentwicklungsprozesses bei POLYTEC und wird durch die Techniker des Konzerns in enger Abstimmung mit seinen Kunden durchgeführt. Die Optimierungserfolge in den Themenbereichen Gewichtsreduktion, Werkstoffsubstitution, Materialeinsparung, Lärmund Geräuschreduktion etc. bilden – in Verbindung mit perfekter Qualität und absoluter Liefertreue – die zentralen Stärken der POLYTEC GROUP und werden von ihren Kunden hoch geschätzt.

Einerseits optimiert POLYTEC die Produkte und Dienstleistungen für ihre Kunden laufend, andererseits werden alle internen Produktionsprozesse regelmäßig durch ein abgestimmtes Umwelt-, Qualitäts- und Lean-Management-System analysiert, um den eigenen Material- und Energieverbrauch optimieren zu können. Die Verarbeitung von Kunststoffen erfordert einen hohen Aufwand an Ressourcen. Der schonende Umgang mit diesen Produktionsmitteln ist sowohl eine ökologische als auch eine ökonomische Notwendigkeit. Innerbetrieblich werden dazu die Fertigungsschritte ständig verbessert, sodass Energie eingespart und der Rohstoffverbrauch reduziert werden können. Prozesswasser und diverse Reinigungslösungen werden nahezu ausschließlich im geschlossenen Kreislauf verwendet. Bei der Verarbeitung von Lacken erfüllt POLYTEC hohe Standards hinsichtlich Innen- sowie Abluft. Sie dienen dem Schutz der Mitarbeiter und der Umwelt gleichermaßen.

Der Großteil der von POLYTEC entwickelten Teile, hochwertigen Modulen und multifunktionellen Kunststoffsystemen wird nach zertifizierten Entwicklungs- und Produktionsprozessen hergestellt. Die Produktionsstandorte von POLYTEC sind nach international anerkannten Umwelt- und Qualitäts-Management-Normen wie ISO 16949, ISO 14001 bzw. ISO 50001 zertifiziert und müssen darüber hinaus stets zahlreichen kundenspezifischen Standards entsprechen – Belege für das nachhaltige Engagement und die Erfolge, auf die POLYTEC im Bereich Umweltschutz verweisen kann.

Die Umweltstrategie der POLYTEC GROUP verfolgt drei Schwerpunkte: Reduktion des Rohstoffverbrauchs, Steigerung der Energieeffizienz und Forcierung von Recycling. Zu diesen Schwerpunkten hat POLYTEC in den vergangenen Jahren diverse Pilotversuche in einzelnen Werken gestartet und nach erfolgreicher Erprobung sukzessive an weiteren Standorten der Gruppe implementiert.

1. Rohstoffverbrauch reduzieren: Große Fortschritte erzielte POLYTEC in den vergangenen Jahren bei der Einsparung von Rohstoffen. Vor allem im Bereich Spritzguss kann durch die vermehrte Verwendung von Regranulaten und den Einsatz moderner Dosieranlagen Material optimal bewirtschaftet werden. Die prozessbedingt anfallenden Angussteile werden direkt an der Maschine eingemahlen und wieder dem Prozess zugeführt – und das gänzlich ohne Qualitätsverlust. Neben der Mengenreduktion hat auch die chemische Zusammensetzung der Materialen Umweltrelevanz. Bei der Lackierung kommen bei POLYTEC heute primär Wasserlacke zum Einsatz, wodurch der Verbrauch von Lösungsmitteln deutlich reduziert werden konnte.

2. Energieeffizienz steigern: Ein besonderer Ressourcen- und damit Kostenblock liegt im Bereich Energie. Um in hier zu sparen, hat die POLYTEC GROUP ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Reduktion ihres Energieverbrauchs geschnürt. Durch die bisherigen Investitionen sind bereits beträchtliche energiekostensenkende Effekte erzielt worden, zum Beispiel durch den Umstieg von Heizölverbrennung auf erdgasbetriebene Anlagen mit deutlich höherem Wirkungsgrad, Gebäudeisolierungen, den Einsatz von effizienteren Druckluftkompressoren und ähnlichem mehr. Mithilfe von Energiemanagement-Systemen können einzelne Produktionsschritte auf ihre Energieeffizienz überprüft und gegebenenfalls Verbesserungsmaßnahmen daraus abgeleitet werden. Projekte zur Wärmerückgewinnung wurden bereits erfolgreich abgeschlossen, weitere Vorhaben zum umfassenden Umstieg auf LED-Beleuchtungstechnik wurden bereits angestoßen.

3. Recycling forcieren: Trotz des sparsamen Umgangs mit Rohstoffen kann Abfall nicht gänzlich vermieden werden. Umso wichtiger ist es, dass dieser unvermeidbare Abfall bestmöglich getrennt und damit – wo immer möglich – einem sinnvollen Recycling zugeführt wird. Bei POLYTEC wird sachgerechte Abfalltrennung durch ein einheitliches Farbleitsystem gefördert. Damit wird nicht nur Restabfall reduziert. Auch die Kosten für die Entsorgung fallen geringer aus.

MITARBEITER

Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten (inklusive Leiharbeiter) der POLYTEC GROUP und der POLYTEC Holding AG und ihre geografische Verteilung in den letzten drei Jahren stellten sich wie folgt dar (Personenangaben in Vollzeitäquivalenten – FTE):

Einheit 2018 2017 2016
Österreich FTE 566 539 553
Deutschland FTE 2.158 2.211 2.220
Sonstige EU-Länder FTE 1.541 1.591 1.504
Sonstige Länder FTE 200 186 172
POLYTEC GROUP FTE 4.465 4.527 4.449
POLYTEC Holding AG FTE 56 44 41

5. BERICHT ÜBER DIE VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG UND DIE RISIKEN

AUSBLICK AUF DIE ENTWICKLUNG IN DER AUTOMOBILBRANCHE

Die internationalen Automobilmärkte starteten unterschiedlich in das Jahr 2019. Sowohl der europäische PKW-Markt als auch der US-Markt für Light-Vehicles und der indische Markt verzeichneten im Jänner weniger Neuregistrierung als im Vergleichsmonat des Vorjahres. In Brasilien verlief der Jahresauftakt gut. Japan und Russland konnten leicht wachsen. Zu China lagen für Jänner 2019 aufgrund des chinesischen Neujahrsfestes noch keine offiziellen Zahlen vor.

Im Unterschied zum Bereich Personenkraftwagen setzten die Registrierungen von neuen Nutzfahrzeugen in der Europäischen Union ihre positive Entwicklung fort und starteten mit einem Jänner-Rekord in das Jahr 2019. Aber auch alle anderen Fahrzeugsegmente konnten wachsen. Unter den fünf bedeutendsten europäischen Absatzmärkten verzeichneten vier – Italien war die Ausnahme – deutliche Zuwächse im Vergleich zum Jänner des Vorjahres.

Analysten und Experten der Automobilbranche gehen für 2019 von einem "sehr schweren Jahr" aus. Der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) erwartet einen deutlichen Rückgang der deutschen PKW-Inlandsproduktion. Die Produktion außerhalb Deutschlands hingegen werde 2019 nach Einschätzung der VDA leicht steigen.

Die größten Herausforderungen im laufenden Jahr sehen deutsche Automanager in den Auswirkungen der Dieselkrise, in strengeren Klimaschutzvorgaben sowie im Wandel hin zum Elektroauto. Vor allem der schwächelnde chinesische Automarkt bereitet der Automobilbranche Sorgen. Aus einer in Deutschland durchgeführten Studie vom Februar 2019 geht hervor, dass der Brexit, der chinesisch-amerikanische Handelsstreit sowie die sich abkühlende Konjunktur Autohersteller, Zulieferer und Händler vor große Herausforderungen stellen dürften.

Quellen: Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Automobilwoche

AUSBLICK AUF DIE ERGEBNISENTWICKLUNG

Das Management der POLYTEC GROUP geht für das Geschäftsjahr 2019 aus heutiger Sicht von einem Konzernumsatz und einem EBIT (operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern) auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2018 aus. Das Erreichen dieses Ausblicks hängt maßgeblich von erfolgreichen Verhandlungen über bestehende Forderungen gegenüber Kunden ab, die im Wesentlichen durch WLTP-bedingte Umsatzausfälle sowie erhöhte Materialpreise verursacht wurden und werden. Zudem sind für die Erreichung des Ausblicks die Auswirkungen des möglichen Brexit von Bedeutung.

Für die POLYTEC Holding AG geht man von einem etwas steigenden Betriebsergebnis aus, da durch die Erhöhung der Serviceleistungen der Muttergesellschaft an die Töchter eine Steigerung der Konzernumlagen notwendig macht. Da Zinsergebnis wird sich trotz gestiegenem Volumen eher reduzieren, da man die günstigeren Refinanzierungskosten an die verbundenen Unternehmen weitergeben wird. Das Beteiligungsergebnis wird stark von der weiteren Entwicklung und von der Liquiditätssituation der verbundenen Unternehmen abhängen und ist daher schwer vorhersehbar.

6. RISIKOBERICHTERSTATTUNG UND FINANZINSTRUMENTE

Die Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen und Veränderungen. Diese ungewisse Entwicklung zeigt sich einerseits in den operativen Geschäftszahlen, andererseits in der negativen Aktienkursperformance, sowohl bei Automobilherstellern als auch bei Zulieferbetrieben. Etliche Hersteller und Zulieferer – so auch die POLYTEC GROUP – mussten im Laufe des Jahres 2018 ihre Prognosen revidieren und Gewinnwarnungen herausgeben.

Die Verunsicherung der Konsumenten führte während des Jahres 2018 zu einer rückläufigen Nachfrage nach Diesel-PKW. Auch die POLYTEC GROUP verzeichnet seit Anfang 2018 schwache Abrufmengen von Produkten aus diesem Segment. Zusätzlich zeigten sich im Laufe des zweiten Quartals 2018 die Herausforderungen durch die Umstellung auf den neuen Abgas- und Verbrauchsstandard WLTP. Aufgrund dieses Prüfverfahrens, das seit Anfang September 2018 in der Europäischen Union für neu zuzulassende Fahrzeuge anzuwenden ist, kam es bei Automobilherstellern zu Verzögerungen bei der Umsetzung und manche mussten sogar die Fahrzeugproduktion temporär reduzieren. Die POLYTEC GROUP war davon transitiv betroffen und mit Abrufkürzungen und Umsatzeinbußen konfrontiert. Reduzierte Abrufe können auch weiterhin nicht ausgeschlossen werden.

Die Auswirkungen des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union, die Folgen etwaiger Einschränkungen im weltweiten Warenaustausch sowie der schwächelnde chinesische Automarkt sind aktuell nicht vollständig abzuschätzen.

Ebenso wenig kann aktuell vollständig abgeschätzt werden, ob die genannten Risiken oder etwaige weitere Risiken und Ungewissheiten künftig einen Einfluss auf die Umsatz- und die Ertragsentwicklung der POLYTEC GROUP haben werden. Das Management verfolgt diese Entwicklung weiterhin sehr aufmerksam.

Unternehmensspezifische Risiken

a. (Absatz-)Marktrisiko

Allgemeines Absatzmarktrisiko: Die Automobilzulieferindustrie gilt als Markt mit hohem Wettbewerb, der sich derzeit auch in einem Konsolidierungsprozess befindet. Die Absatzerfolge sind in erster Linie abhängig von der Gewinnung neuer Aufträge, die in der Regel zwei bis drei Jahre vor dem Serienanlauf erteilt werden. In dieser Phase der Auftragsakquisition ist jeder Zulieferer einem starken Konditionenwettbewerb ausgesetzt. Während des Serienlaufs ist der Zulieferer auch abhängig von der Absatzmenge des Fahrzeugs, für das er zuliefert, ohne diesen Erfolg selbst beeinflussen zu können. Weiters wird seitens der OEM auch nach dem Serienstart laufende Qualitätskontrollen der Zulieferer betrieben, was Preisforderungen oder im Extremfall den Verlust eines Auftrags nach sich ziehen kann.

Volumenrisiko: Dies entsteht aus der Volatilität der Nachfrage bzw. aus der nicht plangemäßen Entwicklung der Stückzahlen. Aufgrund ungeplanter Stückzahlenabrufe kann es in zweierlei Hinsicht zu Problemen kommen. Bei zu hohen ungeplanten Abrufen können Kapazitätsengpässe die Folge sein, welche zu Lieferverzögerungen und somit zu Reputationsschäden führen können. Andererseits führen fehlende Abrufe zu Auslastungsproblemen, welche eine Fixkostenunterdeckung zur Folge haben können.

Die POLYTEC GROUP trachtet durch einen ausgewogenen Kunden- und Auftragsmix, die Abhängigkeit von einzelnen Lieferbeziehungen so gering wie möglich zu halten.

b. Beschaffungsmarktrisiko

Wesentliches Risiko sind Schwankungen der Rohstoffpreise, die im Fall der POLYTEC GROUP als kunststoffverarbeitendem Konzern vor allem durch nachhaltige Veränderungen des Ölpreises, aber auch der Raffineriekapazitäten verursacht werden können. Diesem Risiko wird, soweit gegenüber dem Kunden durchsetzbar, mit Materialgleitpreisklauseln in den offengelegten Kalkulationen entgegengewirkt. Zum Teil erfolgt die Verhandlung von Rohstoffen und Zukaufteilen direkt durch die Kunden der POLYTEC GROUP mit dem Lieferanten. Soweit mit dem Kunden Preise nur auf Jahresfrist vereinbart sind, ist die Veränderung der Rohstoffpreise ein wichtiger Parameter in den Gesprächen für die jährliche Neufestlegung der Preise. Weiters wird versucht, durch verstärkte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten neue Rohstoffe (Naturfaserstoffe) einzusetzen.

c. Investitionsrisiko

Um die Lieferbereitschaft für die OEMs zu gewährleisten, ist von Seiten der POLYTEC GROUP ein erhebliches Investitionsvolumen notwendig, woraus sich naturgemäß ein entsprechendes Investitionsrisiko ergibt. Das Investitionsrisiko definiert sich aus der Unsicherheit hinsichtlich der Vorteilhaftigkeit einer Investition. Bei Investitionsentscheidungen unter Risiko besteht die Möglichkeit, dass die zukünftigen Einzahlungsüberschüsse bzw. Renditen eines Investitionsprojektes schwanken. Die Schwankungsanfälligkeit (Volatilität) der Einzahlungsüberschüsse beinhaltet die Gefahr geringerer Rückflüsse.

Um den Infrastrukturbedürfnissen der OEMs gerecht zu werden, sind Jahre zuvor bereits großvolumige Investitionen der POLYTEC GROUP notwendig, sei es in der Anschaffung von Maschinen und Anlagen bis hin zum Bau von ganzen Produktionswerken. Bei geplanten aber nicht erhaltenen Aufträgen kommt es in Folge zu einer unbestimmten Verlängerung der Amortisationsdauer der Investition. Da es sich teilweise um produkt- oder kundenspezifische Investitionen handelt, ist auch eine alternative Verwendungsmöglichkeit teilweise nur begrenzt möglich. Daher wird mit den OEM in der Regel ein entsprechendes Liefervolumen definiert und ein entsprechendes Investitionsrisiko auch von diesen mitgetragen.

d. Produktionsrisiko

Das Produktionsrisiko beschreibt die Gesamtheit der zu erwartenden negativen Abweichungen bei der Herstellung von Produkten. Die Produktionsrisiken in der POLYTEC GROUP betreffen im Wesentlichen Effekte, welche eine instabile oder fehlerhafte Ausbringung zur Folge haben, was wiederum zu Stückzahlschwankungen sowie Bandabrissen beim Kunden führen kann. In weiterer Konsequenz kann dies zu Lieferproblemen und somit zu Reputationsschäden beim Kunden führen.

Des Weiteren werden auch Qualitätsprobleme, die wiederum zu Beeinträchtigungen der Kundenbeziehungen führen können, zu den Produktionsrisiken gezählt. Die POLYTEC GROUP minimiert dieses Risiko, indem laufende Verbesserungen im Produktionsprozess (POLYTEC Performance Systems, Digitalisierungsoffensive, etc.) erzielt, sowie laufende organisatorische Maßnahmen zur Verbesserung der Prozessqualität erarbeitet werden.

Finanzielle Risiken und deren Management und Sensitivität

Kreditrisiko: Aufgrund der Kundenstruktur – rund 90% des Umsatzes werden mit den OEM oder großen Systemlieferanten erzielt – ist die POLYTEC GROUP dem Bonitätsrisiko der Automobilindustrie ausgesetzt. Die Außenstände werden laufend kritisch verfolgt und die vereinbarungsgemäße Bezahlung von Forderungen sichergestellt. Im Geschäftsjahr 2018 wurden rund 58% (Vorjahr: 56%) des Umsatzes mit den drei größten Kunden erzielt. Dies ergibt ein gewisses Klumpenkreditrisiko, das vom Management aber als unkritisch im Hinblick auf Kreditausfälle eingestuft wird. Die Abhängigkeit von wenigen Kunden ist ein Wesensmerkmal der Automobilzulieferindustrie. Als Kunde wird in diesem Zusammenhang eine Gruppe verbundener Unternehmen definiert, die durchaus auch mehrere Automobilmarken herstellen kann. Das Management setzt zukünftig auf eine höhere Diversifizierung durch die Verbreiterung der Kundenbasis im Bereich Non-Automotive.

Das Ausfallrisiko bei flüssigen Mitteln wird als gering eingeschätzt.

Trotz des allgemein als gering eingestuften Kreditrisikos entspricht das maximale theoretische Ausfallrisiko grundsätzlich den Buchwerten der einzelnen finanziellen Vermögenswerte.

Liquiditätsrisiko: Die Gruppe sichert ihren Liquiditätsbedarf durch Vorhalten einer Barreserve sowie durch die vorzeitige Refinanzierung endfälliger Finanzverbindlichkeiten. Das Liquiditätsrisiko wird aktiv durch die Konzernzentrale gesteuert. Die Kontokorrentkredite werden der Gruppe bis auf weiteres zur Verfügung gestellt und sind somit als kurzfristig eingestuft, allerdings ist eine kurzfristige Fälligstellung seitens der finanzierenden Kreditinstitute nicht zu erwarten.

Währungsrisiko: Der weitaus überwiegende Anteil der Umsätze der POLYTEC GROUP wird in Euro fakturiert, sodass das Währungsrisiko den Konzern in Summe nur in geringem Maß betrifft. Zum Teil erfolgt der Einkauf von Vorleistungen in derselben Währung wie der Verkauf, sodass sich Währungsrisiken natürlich "hedgen". Die Gruppe ist größeren Währungsrisiken in jenen Ländern ausgesetzt, in denen in Euro fakturiert, Vorleistungen aber in lokaler Währung zugekauft werden müssen. Solche Risiken bestehen etwa gegen die Tschechische Krone, Ungarische Forint und Türkische Lira. Diese Risiken sind vielfach nicht Finanzinstrumenten zuzuordnen, da sie vor allem auch auf Personalkosten zurückzuführen sind. Aufgrund des Ausbaus der Produktionsaktivität im Vereinigten Königreich und der volatilen Kursschwankungen des britischen Pfund seit der Brexit-Abstimmung, ist die POLYTEC GROUP einem verstärkten Währungsrisiko im Zusammenhang mit dem britischen Pfund ausgesetzt. Diesem Risiko begegnet die POLYTEC GROUP bei Bedarf mit dem Einsatz von Absicherungsgeschäften, vor allem aber über Natural Hedge-Positionen.

Zinsänderungsrisiko: Dem Zinsänderungsrisiko begegnet die POLYTEC GROUP durch ein der langfristigen Zinsmeinung entsprechendes Portfolio von variablen und fixen Finanzierungen, wobei langfristige Finanzierungen zum überwiegenden Teil variabel verzinst sind.

Cyber Crime: Auch die POLYTEC GROUP unterliegt vermehrt Angriffen durch Cyber Crime-Attacken. Diese konnten bisher erfolgreich abgewehrt werden. Dennoch ist die Professionalisierung in diesem Bereich zu einem ernstzunehmenden Risikobereich im operativen Geschäft geworden. Die internen Kontrollen der POLYTEC GROUP wurden laufend verschärft sowie die Sensibilisierung der Mitarbeiter hinsichtlich dieses Themas in regelmäßigen Abständen adressiert und laufend evaluiert.

Sonstige Risiken: Sonstige wesentliche Verpflichtungen und Risiken, die im vorliegenden Konzernabschluss nicht entsprechend gewürdigt oder in den Erläuterungen angeführt wurden, sind dem Management nicht bekannt.

7. BERICHT ÜBER FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Die POLYTEC Holding AG koordiniert als Konzernmutter die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten der POLYTEC GROUP; die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten finden aber vorwiegend in den Tochtergesellschaften statt.

Die POLYTEC GROUP wendete im Geschäftsjahr 2018 rund EUR 12,7 Mio. für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten auf (2017: EUR 14,5 Mio.). Die Forschungskostenquote (F&E-Kosten/Umsatz) blieb – auf Basis niedrigerer Umsätze – mit 2,0% auf dem Niveau des Vorjahres von 2,1%.

Die Entwicklung neuer Produkte und Anwendungen primär für die Automotive-Industrie zählt zu den Kernkompetenzen der POLYTEC GROUP. Sie ist als strategische Säule tief im Unternehmen verwurzelt und hat in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich zum Erfolg des Konzerns beigetragen. Bei den umfangreichen und arbeitsintensiven Neuund Weiterentwicklungen ist der Fokus stets auf die Anforderungen der langjährigen Kunden des Unternehmens gerichtet.

Die POLYTEC GROUP strebt danach, ihre Kunden frühzeitig und proaktiv mit innovativen Anwendungen und Technologiekombinationen sowie kompletten Produkt- und Fertigungskonzepten zu überzeugen und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe zu stärken. Dabei denkt das Unternehmen nicht in Technologien, sondern in Lösungen, und überzeugt bereits im Engineering mit einer beeindruckenden Wertschöpfungstiefe – von der Materialherstellung über die Konzeptentwicklung bis hin zur Simulation. Fast 200 Ingenieure entwickeln und projektieren im Konzern auf Basis umfassender Erfahrung und fundierten Fachwissens innovative Lösungen in unterschiedlichsten Bereichen der Kunststofftechnologie.

Die große Vielfalt an Materialien und Verfahren von Spritzguss- über verschiedenste Faserverbund- bis hin zu Polyurethan-Anwendungen, kombiniert mit zeitgemäßem Produktions-Know-how, ermöglicht es der POLYTEC GROUP, maßgeschneiderte Lösungen für ihre Kunden in einem adäquaten Preis-Leistungs-Verhältnis bei bester Qualität zu realisieren. Neben der Integration von immer mehr Funktionen in Kunststoffteile und der laufenden Erweiterung der Möglichkeiten zur Materialsubstitution von metallischen Werkstoffen zählt die Entwicklung neuer Materialien und Verfahren, mit denen Kunststoffteile noch leichter und stabiler gemacht werden können, zu den Kerntätigkeiten der POLYTEC GROUP.

Die Erfahrung, die POLYTEC aus der Produktion hochkomplexer Bauteile und Systeme für Fahrzeuge gewinnt, lässt sich auch für den Non-Automotive-Bereich nutzen. Dabei geht es nicht nur um Entwicklungs-, Material- und Produktions-Know-how, sondern auch um Logistik, Produktkomplexität und Operational Excellence. Das macht die Leistungen von POLYTEC vor allem für jene Kunden interessant, die Produktlösungen mit hohen Oberflächenanforderungen bzw. mit einem hohen Anspruch an Technologie, mehrstufige Prozesse in der Fertigung und komplexe logistische Lösungen suchen. Die POLYTEC GROUP verfügt dafür sowohl über die erforderliche Kompetenz wie auch über die nötigen Ressourcen.

Das Thema Elektromobilität bietet klare Chancen für die POLYTEC GROUP. Die Entwicklungsingenieure des Konzerns haben sich in den vergangenen Jahren insbesondere mit der Frage auseinandergesetzt, welche Bauteile eines Elektrofahrzeugs aus Leichtbaumaterialien gefertigt werden können. Denn angesichts der schweren Batterien für den Antrieb sollten strombetriebene Fahrzeuge überall sonst möglichst wenig Gewicht aufweisen.

Bauteile aus Kunststoff – etwa Heckdeckel, Getriebeölwannen, Batterieboxen oder komplexe Akustiklösungen – erfüllen diese Anforderung in vielen Fällen perfekt. Umgekehrt birgt der Trend in Richtung Elektromobilität für POLYTEC aber auch neue Herausforderungen: Bauteile für Elektrofahrzeuge erfordern teils gänzlich andere Lösungen als jene für Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb. So etwa im Bereich Acoustic Solutions, in dem sich die POLYTEC GROUP bei Verbrennungsmotoren in den vergangenen Jahren stark positioniert hat. Bei Elektrofahrzeugen liegt der Fokus nun nicht mehr auf der Dämmung der Motorgeräusche, sondern auf der Minimierung der Fahrt- und Abrollgeräusche. Konzepte müssen damit neu durchdacht und entwickelt werden.

8. WESENTLICHE MERKMALE DES INTERNEN KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS IM HINBLICK AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS

Die Einrichtung eines angemessenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess bzw. die Finanzberichterstattung liegt in der Verantwortung des Vorstands. Durch entsprechende organisatorische Maßnahmen und Kontrollen wird sichergestellt, dass die gesetzliche Vorgabe, nach der die Eintragungen in die Bücher und die sonstigen Aufzeichnungen vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet zu erfolgen haben, erfüllt wird.

Der gesamte Prozess von der Beschaffung bis zur Zahlung unterliegt strengen Regeln und konzernweit gültigen Richtlinien, die jegliche damit im Zusammenhang stehende Risiken, etwa "CEO Fraud"-Szenarien, vermeiden sollen. Zu diesen Maßnahmen und Regeln zählen u. a. Funktionstrennungen, Unterschriftenordnungen, ausschließlich kollektive und auf wenige Personen eingeschränkte Zeichnungsermächtigungen für Zahlungen sowie systemunterstützte Prüfungen durch die verwendete Software.

Das wesentliche Management-Steuerungsinstrument ist das gruppenweit implementierte Planungs- und Berichtssystem. Darin sind insbesondere eine Mittelfristplanung mit dreijährigem Planungshorizont, eine jährliche Budgetplanung und die Monatsberichte enthalten. Die von POLYTEC GROUP Financial Services erstellte monatliche Finanzberichterstattung bildet die aktuelle Entwicklung aller Konzerngesellschaften zeitnah ab. Der Inhalt dieser Berichte ist gruppenweit vereinheitlicht und umfasst neben Gewinn- und Verlustrechnung sowie Bilanz die daraus abgeleiteten wesentlichen Kennzahlen und eine Abweichungsanalyse.

Durch das standardisierte gruppenweite Finanzberichtswesen sowie eine interne Ad-hoc-Berichterstattung über unternehmenswichtige Ereignisse wird der Vorstand laufend über alle relevanten Sachverhalte und Risiken informiert. Der Aufsichtsrat wird in zumindest einer Aufsichtsratssitzung pro Quartal über den laufenden Geschäftsgang, die operative Planung und die mittelfristige Strategie des Konzerns unterrichtet, in besonderen Fällen wird der Aufsichtsrat auch unmittelbar informiert. In den Prüfungsausschusssitzungen wird u. a. auch das interne Kontroll- und Risikomanagement behandelt.

9. ANGABEN ZU KAPITAL-, ANTEILS-, STIMM- UND KONTROLLRECHTEN UND DAMIT VERBUNDENEN VERPFLICHTUNGEN GEMÄSS § 243A UGB

Das Grundkapital der POLYTEC Holding AG betrug zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 unverändert EUR 22,3 Mio. und war in 22.329.585 auf Nennwert lautende Aktien unterteilt. Weitere Aktiengattungen bestanden nicht. Sämtliche Aktien waren zum Handel im Segment prime market der Wiener Börse zugelassen.

Einziger Aktionär mit einer Beteiligung von mehr als 10,0% des Grundkapitals war zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 die Huemer-Gruppe. Sie hielt 29,04% (16,00% Huemer Holding GmbH und 13,04% Huemer Invest GmbH) des Grundkapitals der POLYTEC Holding AG. Gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 blieb der Anteilsbesitz der Ing. Friedrich Huemer, bis 31. Dezember 2018 CEO der POLYTEC GROUP, zurechenbaren Gesellschaften an der POLYTEC Holding AG unverändert. Darüber hinaus waren dem Vorstand zum Bilanzstichtag keine Aktionäre bekannt, die eine Beteiligung am Grundkapital von mehr als 10,0% hielten. Keine Inhaber von Aktien verfügen über besondere Kontrollrechte.

Während des Geschäftsjahres 2018 wurden der POLYTEC Holding AG seitens der Aktionäre drei Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 130 BörseG 2018 übermittelt:

Ende Februar 2018 teilte der Aktionär The Capital Group Companies, Inc. mit Sitz in Los Angeles (USA) der POLYTEC Holding AG mit, dass am 23. Februar 2018 eine Meldeschwelle bezüglich einer Beteiligung unterschritten wurde und der Aktionär an diesem Tag 4,37% bzw. 976.139 Aktien an der POLYTEC Holding AG hielt. Derselbe Aktionär meldete Ende März 2018 die Unterschreitung der 4%-Meldeschwelle. The Capital Group Companies, Inc. hielt nach eigener Angabe per 27. März 2018 3,92% bzw. 876.325 Aktien an der POLYTEC Holding AG. Die POLYTEC Holding AG hat zu beiden Ereignissen fristgerecht Meldungen gemäß § 135 Abs. 2 BörseG 2018 veröffentlicht.

Anfang August 2018 wurde der POLYTEC Holding AG vom Aktionär NN Group N.V., Amsterdam (Niederlande), mitgeteilt, dass am 8. August 2018 eine Meldeschwelle bezüglich einer Beteiligung überschritten wurde. Zwei verwaltete Fonds hielten zusammen 5,17% bzw. 1.155.000 Aktien an der POLYTEC Holding AG. Die POLYTEC Holding AG hat zu diesem Ereignis fristgerecht eine Meldung gemäß § 135 Abs. 2 BörseG veröffentlicht.

Darüber hinaus wurden seitens der Aktionäre keine Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 130 BörseG gemacht.

Zum 31. Dezember 2018 stellte sich die Aktionärsstruktur der POLYTEC Holding AG auf Basis der ausgegebenen 22.329.585 Aktien wie folgt dar:

Nach dem Bilanzstichtag wurden der POLYTEC Holding AG keine weiteren Änderungen von bedeutenden Beteiligungen bekanntgegeben.

4. Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der

POLYTEC Holding AG, Hörsching,

bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der Anteile und Ausleihungen an sowie der finanziellen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen

Siehe Anhang Beilage I/4 bis I/6 sowie Anlage 1 zum Anhang.

Das Risiko für den Abschluss

Anteile und Ausleihungen an sowie finanzielle Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (Buchwert MEUR 303,9) stellen 83,3 % der ausgewiesenen Aktivposten im Jahresabschluss der POLYTEC Holding AG zum 31. Dezember 2018 dar.

Anlassbezogen werden Anteile an verbundenen Unternehmen von der Gesellschaft einer Werthaltigkeitsüberprüfung unterzogen. Auslöser einer anlassbezogenen Überprüfung ist einerseits eine wesentliche statische Unterdeckung bei der Gegenüberstellung des Beteiligungsansatzes mit dem anteiligen Eigenkapital zum Stichtag und andererseits das Vorliegen von externen oder internen Einflussfaktoren, die eine erhebliche Wertminderung auslösen können. Im Anlassfall wird, soweit nicht dokumentierte stille Reserven im langfristigen Vermögen die Unterdeckung egalisieren, die Bewertung auf Basis von diskontierten Netto-Zahlungsmittelzuflüssen, die von zukünftigen Ergebniserwartungen abhängig sind, unter Anwendung von aus Marktdaten abgeleiteten Diskontierungszinssätzen durchgeführt.

Die Ausleihungen an sowie finanziellen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen, die nicht über vorstehend beschriebene Bewertung auf Basis von diskontierten Netto-Zahlungsmittelzuflüssen abgedeckt sind, werden von der Gesellschaft anhand der Ergebnis- und Cashflow-Planungen auf Werthaltigkeit analysiert und unter Berücksichtigung von geplanten Maßnahmen zur Erzielung von Rückzahlungspotenzial bewertet.

Diese Bewertungen sind mit bedeutenden Schätzunsicherheiten insbesondere betreffend langfristiger Planungsannahmen sowie Marktunsicherheiten behaftet. Für den Abschluss besteht das Risiko einer Überbewertung der Anteile an sowie der finanziellen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben die vom Unternehmen erstellten Unterlagen zur Ermittlung einer allfälligen statischen Unterdeckung nachvollzogen und die Dokumentation, ob andere Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen, kritisch gewürdigt und mit dem Management diskutiert. Soweit stille Reserven in langfristigen Vermögensgegenständen die statische Unterdeckung egalisieren, haben wir die vorgelegten Unterlagen kritisch gewürdigt. Im Fall der Anteile an verbundenen Unternehmen hat das Unternehmen in vier Fällen anlassbezogene Werthaltigkeitsprüfungen durchgeführt. Wir haben die der Bewertung zugrunde gelegten Ergebniserwartungen sowie Investitionen mit dem vom Vorstand aufgestellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Budget samt Mittelfristplanung abgeglichen. Um die Angemessenheit der Planungen beurteilen zu können, haben wir uns ein Verständnis über den Planungsprozess verschafft und die verwendeten Annahmen mit der historischen Entwicklung abgeglichen. Wir haben die Annahmen in Gesprächen mit dem Management erörtert und uns in diesem Zuge ein Verständnis darüber verschafft, wie historische Erfahrungen die Planung des Managements beeinflussen.

Darüber hinaus haben wir die Angemessenheit der ermittelten Diskontierungssätze sowie das Berechnungsmodell des Werthaltigkeitstests beurteilt. Wir haben kritisch gewürdigt, ob die langfristige Entwicklung des Rentabilitätsniveaus in der Rentenphase im Vergleich mit den in der Vergangenheit erzielten Ergebnissen und der Entwicklung in der Mittelfristplanung konsistent und plausibel erscheint. Diese Prüfungshandlungen haben wir unter Konsultation unserer Bewertungsspezialisten vorgenommen.

Bei der Würdigung der Werthaltigkeit der Ausleihungen an sowie finanziellen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen, die nicht über vorstehend beschriebene Bewertung auf Basis diskontierter Netto-Zahlungsmittelzuflüssen abgedeckt sind, haben wir basierend auf den Ergebnis- und Cashflow-Planungen untersucht, ob Zweifel an der Einbringlichkeit bestehen. In sechs Anlassfällen haben wir die vom Management festgelegten Maßnahmen zur Wiederherstellung der Ertragskraft mit dem Management besprochen und die übermittelten Unterlagen, die zur Begründung der Maßnahmen herangezogen wurden, kritisch gewürdigt.

Abschließend haben wir untersucht, ob die Erläuterungen des Unternehmens zu den Anteilen und Ausleihungen an sowie finanziellen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen im Anhang vollständig und sachgerecht sind.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

— Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichtes durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 16. Mai 2018 als Abschlussprüfer gewählt und am 31. Oktober 2018 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Frau Mag. Cäcilia Gruber.

Linz, am 18. März 2019

SERVICE

UNTERNEHMENSKALENDER 2019

29. März 2019 Freitag Jahresfinanzbericht und Geschäftsbericht 2018
30. April 2019 Dienstag Nachweisstichtag "Hauptversammlung"
8. Mai 2019 Mittwoch Zwischenbericht Q1 2019
10. Mai 2019 Freitag 19. Ordentliche Hauptversammlung für Geschäftsjahr 2018, Hörsching, 10:00 Uhr
15. Mai 2019 Mittwoch Ex-Dividenden-Tag
16. Mai 2019 Donnerstag Nachweisstichtag "Dividenden" (Record date)
17. Mai 2019 Freitag Dividenden-Zahltag
7. August 2019 Mittwoch Halbjahresfinanzbericht 2019
7. November 2019 Donnerstag Zwischenbericht Q3 2019

INVESTOR RELATIONS

Paul Rettenbacher Tel.: +43 7221 701 292

[email protected] www.polytec-group.com

IMPRESSUM

Herausgeber: POLYTEC Holding AG Polytec-Straße 1, 4063 Hörsching, Österreich Firmenbuch: FN 197646g, Handelsgericht Linz LEI: 529900OVSOBJNXZACW81 UID: ATU49796207 Tel.: +43 7221 701 0 www.polytec-group.com

Corporate Communications: Gabriele Worf [email protected]

Beratung, Text und Gesamtkoordination: be.public Corporate & Financial Communications, Wien

Konzept und Grafik-Design: studio bleifrei, Graz

Druck: Friedrich Druck & Medien GmbH, Linz

Fotos: bildstadt GmbH, Daimler AG, e.GO Mobile AG, Martina Draper, POLYTEC GROUP, Shutterstock.com, stock.adobe.com

HINWEIS

Wir haben diesen Geschäftsbericht mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Differenzen auftreten. Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Einschätzungen und Aussagen, die wir auf Basis aller uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Diese zukunftsbezogenen Aussagen werden üblicherweise mit Begriffen wie "erwarten", "schätzen", "planen", "rechnen" etc. umschrieben. Wir weisen darauf hin, dass die tatsächlichen Gegebenheiten – und damit auch die tatsächlichen Ergebnisse – aufgrund verschiedenster Faktoren von den in diesem Bericht dargestellten Erwartungen abweichen können. Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen. Dieser Geschäftsbericht erscheint in deutscher und englischer Sprache. Die englische Übersetzung dient Informationszwecken, die deutsche Originalversion ist die einzig rechtlich verbindliche. Der Jahresfinanzbericht 2018 und der Geschäftsbericht 2018 wurden am 29. März 2019 veröffentlicht und stehen auf der Website der POLYTEC Holding AG unter www.polytec-group.com, Bereich Investor Relations, Publikationen zum Download zur Verfügung.

Redaktionsschluss: 18. März 2019

GLOSSAR

Unternehmen und Technologie
ABS Acrylnitril-Butadien-Styrol: Kunststoff, der sich zum Beschichten von Metallen eignet
BEV Battery Electric Vehicle: ausschließlich batteriebetriebenes Fahrzeug
Blasformen/Blow Moulding Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischen Kunststoffen (Leichtbau-Technologie)
Business Intelligence Verfahren und Prozesse zur systematischen Analyse durch Sammlung, Auswertung und Darstellung von Daten in
elektronischer Form
CAQ Computer-Aided Quality: Rechnerunterstützte Qualitätssicherung
Carbon-SMC SMC mit geschnittenen Kohlefasern
CEO Chief Executive Officer: Vorstandsvorsitzender, Vorstand für M&A, Beteiligungsmanagement, Unternehmensstrategie,
Corporate Communications, Einkauf, IT, Personal
CFO Chief Financial Officer: Vorstand für Finanzen, Controlling, Rechnungswesen, Investor Relations, Interne Revision, Recht
Class-A-Lackierung Lackierung sichtbarer Flächen von Teilen im Exterieur- und Interieurbereich
CMR-Stoffe Krebserzeugende, mutagene oder reproduktionstoxische Substanzen
COO Chief Operations Officer: Vorstand für Operations, Innovation, Industrial Engineering
CSO Chief Sales Officer: Vorstand für Sales, Engineering, Marketing
D-LFT Direktverfahren zur Verarbeitung langfaserverstärkter Thermoplaste zu Bauteilen mit besonders hoher Zähigkeit
Data Warehouse Für Analysezwecke optimierte zentrale Datenbank, die Daten aus mehreren, in der Regel heterogenen Quellen
zusammenführt und verdichtet
ERP Enterprise Resource Planning: Rechtzeitige und bedarfsgerechte Planung und Steuerung von Ressourcen
Fließpressen Umformverfahren auf Basis einer Druckbeanspruchung des umzuformenden Werkstückrohlings
GMT Glasmattenverstärkter Thermoplast: Werkstoffkombination aus Glasfasermatten und thermoplastischem Kunststoff
Hybridpressen Pressverfahren, in dem unterschiedliche Materialien, wie beispielsweise faserverstärkte Kunststoffe und Metall, in einem
Mischbauteil verbunden werden
In-Mould-Decoration/Coating Spezielle Form der Verzierung/Veredelung von Kunststoffteilen mit einer farbigen und abriebfesten Beschichtung.
Just-in-Sequence/JIS Rechtzeitige Lieferung eines Werkstücks in der richtigen Reihenfolge an die Montagelinie
Just-in-Time/JIT Rechtzeitige Lieferung eines Werkstücks an die Montagelinie
LFT Langfaserverstärkte Thermoplaste. Sorgen bei Bauteilen für besonders hohe Zähigkeit.
LWRT Lightweight Reinforced Thermoplastics: Leichte glasfaserverstärkte thermoplastische Mischfaservliese mit hoher
akustischer Wirksamkeit
MES Manufacturing Execution System: Systemlösung zur effizienten Steuerung der Fertigung
MHEV Mild Hybrid Electrical Vehicle: Elektrofahrzeug mit milder Hybridisierung. Ein ausschließlich elektrischer Fahrbetrieb ist
bei einem MHEV meist nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Sein Verbrennungsmotor wird daher von einem
Elektromotor lediglich unterstützt.
OEM Original Equipment Manufacturer: Originalausrüstungshersteller
PA Polyamid: Thermoplastischer Kunststoff mit hoher Festigkeit, Steifigkeit und Zähigkeit
PE Polyethylen: Thermoplastischer Kunststoff
PLM Product Lifecycle Management: Integrierte Lösung zur Abbildung des POLYTEC Produktentwicklungsprozesses (PEP) inkl.
Projektmanagement, Aufgabenmanagement & Konstruktionsdatenverwaltung
Powertrain Antriebsstrang eines Verbrennungsmotors
PP Polypropylen: Thermoplastischer Kunststoff
PPS POLYTEC Performance System: Lean-Management-Programm der POLYTEC GROUP
PUR RRIM Polyurethane Reinforced Reaction Injection Moulding
PUR/PU Polyurethan: Kunststoff bzw. Kunstharz
Unternehmen und Technologie
SAP S4/HANA Um die SAP-eigene Datenbank SAP HANA erweiterter SAP-Standard
SCR Selective catalytic reduction: Selektive katalytische Reduktion: Technik zur Reduktion von Stickoxiden in Abgasen
SMC Sheet Moulding Compound: Pressmassen aus duroplastischen Reaktionsharzen und Glasfasern zur Herstellung von
Faser-Kunststoff-Verbunden
Spritzguss Verfahren, bei dem der Werkstoff verflüssigt (plastifiziert) und unter Druck in eine Form eingespritzt wird
Sylothan Von POLYTEC entwickelte Polyurethan-Rezeptur
Tier-1-Zulieferer Direkter Zulieferer eines Originalausrüstungsherstellers
TPU Thermoplastisches Polyurethan: Dynamisch hochbelastbarer und verschleißfester Kunststoff
WLTP Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure: Weltweit einheitliches Abgastestverfahren für PKW und leichte LKW
Financials
CAD Kanadischer Dollar
Capital Employed Das eingesetzte Kapital umfasst das betriebsnotwendige langfristige Vermögen (immaterielle Vermögenswerte,
Firmenwerte, Sachanlagen, Anteile an equity-bilanzierten Unternehmen und sonstige langfristige Forderungen)
abzüglich sonstiger langfristiger Rückstellungen sowie das Nettoumlaufvermögen (nicht verzinstes kurzfristiges
Vermögen abzüglich nicht verzinster kurzfristiger Verbindlichkeiten).
CGU Cash Generating Unit: Zahlungsmittelgenerierende Einheit
CNY Chinesischer Renminbi Yuan
CZK Tschechische Krone
EBIT Operatives Ergebnis, Ergebnis vor Zinsen und Steuern
EBITDA Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
EBIT-Marge EBIT/Umsatz
Eigenkapitalquote Eigenkapital/Bilanzsumme
Free Cash-Flow Cash-Flow aus der Betriebstätigkeit abzüglich Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit
FTE Mitarbeiteranzahl in Vollzeitäquivalent
GBP Britisches Pfund
Gearing Nettofinanzverbindlichkeiten/Eigenkapital
HUF Ungarischer Forint
IAS International Accounting Standards: Rechnungslegungsgrundsätze
IFRS International Financial Reporting Standards: Rechnungslegungsgrundsätze, umfassen auch IAS-Grundsätze
ISIN AT0000A00XX9 International Securities Identification Number: Eindeutige Wertpapier-Kennnummer der POLYTEC-Aktie
Latente Steuern Bilanzposten zur Darstellung steuerlicher Bewertungsunterschiede. Bei temporären Differenzen der Konzernbilanz zur
Steuerbilanz werden aktive wie auch passive latente Steuern angesetzt, um den Steueraufwand entsprechend dem
Konzernergebnis auszuweisen.
LEI Legal Entity Identifier: Eindeutige internationale Kennnummer der POLYTEC Holding AG:
529900OVSOBJNXZACW81
Marktkapitalisierung Börsewert des Unternehmens: Anzahl der Aktien multipliziert mit einem bestimmten Aktienkurs
Nettofinanzverbindlichkeiten/
-vermögen
Lang- und kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel und
verzinslicher Forderungen
Nettoumlaufvermögen Nicht verzinstes kurzfristiges Vermögen abzüglich nicht verzinster kurzfristiger Verbindlichkeiten
RAP Rechnungsabgrenzungsposten
ROCE Return on Capital Employed: EBIT/durchschnittliches Capital Employed
TEUR Tausend Euro
TRY Türkische Lira
USD US-Dollar

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