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VERBUND AG

Annual Report Apr 9, 2019

765_10-k_2019-04-09_c70e84f4-62fa-43d7-8e6d-07b87315e0bf.pdf

Annual Report

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Nachhaltige Lösungen für Generationen. Unser Antrieb. Unsere Energie.

Integrierter VERBUND-Geschäftsbericht

Im vorliegenden Bericht fassen wir unsere jährliche Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung zusammen.

Wie nutze ich den Bericht?

Die Informationen in diesem Integrierten Bericht fokussieren auf wesentliche Aspekte in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Soziales. Ergänzende Informationen zu den hier dargestellten Inhalten finden sich

  • im "Disclosures on Management Approach" (DMA) auf www.verbund.com > Investor Relations > Finanzpublikationen,
  • im GRI Content Index auf www.verbund.com > Über VERBUND > Verantwortung > Nichtfinanzielle Informationen,
  • im NFI-Download auf www.verbund.com > Über VERBUND > Verantwortung > Nichtfinanzielle Informationen und
  • an anderen Stellen im Web, auf die gesondert verwiesen wird.

GRI-Indikatoren, SDGs und TCFD in der Marginalie weisen auf entsprechende Inhalte im Text hin.

Der Integrierte Geschäftsbericht steht Ihnen unter www.verbund.com > Investor Relations > Finanzpublikationen auch online zur Verfügung.

Bei der Summierung gerundeter Beträge und bei der Ermittlung von Prozentangaben können durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen Rundungsdifferenzen auftreten.

Gestaltungskonzept Diagramme und Tabellen

Säulen-/Balkenbreite

Breite Säulen oder Balken stellen physisch zählbare Messgrößen dar. Beispiele: MW, GWh, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Mittelbreite Säulen oder Balken stellen aggregierte Werte dar. Beispiele: Tsd. €, Mio. €, Mrd. €

Schmale Säulen oder Balken stellen Werte in Euro pro Einheit dar. Beispiele: €/Aktie, €/MWh

Linien oder Punktlinien stellen Anteile,

Quotienten oder Indizes dar.

Beispiele: Dividendenrendite in %,

Farben

  • Aktuelles Jahr
  • Neutral
  • Vorjahre
  • Planwerte
  • VERBUND
  • Hervorhebung

VERBUND ist die Gleichbehandlung von Frauen und Männern ein wichtiges Anliegen. In diesem Bericht werden daher wesentliche Teile geschlechtergerecht formuliert. Aus Gründen der Lesbarkeit wird an anderen Stellen des Berichts nur die männliche Form angeführt, stets sind aber Männer wie Frauen angesprochen

Fünf-Jahres-Vergleich

Wirtschaft

Einheit 20144 2015 2016 2017 2018
Umsatzerlöse1 Mio. € 2.880,4 2.969,6 2.795,9 2.913,2 2.847,9
EBITDA Mio. € 808,8 888,7 1.044,2 922,3 864,2
Bereinigtes EBITDA2 Mio. € 889,6 838,8 894,5 899,7 863,5
Operatives Ergebnis (EBIT) Mio. € 384,4 410,6 615,1 400,1 655,1
Operatives Ergebnis vor
Werthaltigkeitsprüfungen Mio. € 423,5 528,6 704,9 581,0 536,9
Ergebnis nach Ertragsteuern aus nicht
fortzuführenden Aktivitäten3
Mio. € 25,1
Konzernergebnis Mio. € 126,1 207,7 424,4 301,4 433,2
Bereinigtes Konzernergebnis2 Mio. € 216,0 268,9 325,9 354,5 342,2
Bilanzsumme Mio. € 12.247,3 11.763,0 11.538,2 11.283,6 11.704,8
Eigenkapital Mio. € 5.280,5 5.433,3 5.529,5 5.690,8 5.941,0
Nettoverschuldung (Net Debt) Mio. € 4.059,6 3.685,4 3.221,7 2.843,8 2.560,7
Zugänge zum Sachanlagevermögen Mio. € 412,3 269,3 255,3 231,0 292,5
Cashflow aus operativer Tätigkeit Mio. € 717,6 674,0 804,3 640,6 664,1
Free Cashflow vor Dividende Mio. € 284,7 551,4 580,7 416,1 415,3
Free Cashflow nach Dividende Mio. € – 133,6 392,7 415,7 293,5 237,2
EBITDA-Marge1 % 28,1 29,9 37,3 31,7 30,3
EBIT-Marge1 % 13,3 13,8 22,0 13,7 23,0
Return on Capital Employed (ROCE) % 3,2 3,9 5,7 4,2 6,1
Eigenkapitalrentabilität (ROE) % 3,3 4,7 8,4 5,4 8,2
Eigenkapitalquote (bereinigt) % 44,7 48,2 50,0 52,4 52,7
Nettoverschuldungsgrad % 76,9 67,8 58,3 50,0 43,1
Net Debt/EBITDA X 5,0 4,1 3,1 3,1 3,0
FFO/Net Debt (Net Debt Coverage) % 18,2 23,9 32,1 30,0 28,7
Gross Debt Coverage (FFO) % 16,1 22,8 30,4 28,1 25,7
Gross Interest Cover (FFO) X 2,8 5,2 8,7 8,1 7,3
Schlusskurs 15,30 11,86 15,18 20,15 37,24
Marktkapitalisierung Mio. € 5.313,7 4.120,4 5.272,0 6.998,7 12.937,8
Ergebnis je Aktie 0,36 0,60 1,22 0,87 1,25
Cashflow je Aktie 2,07 1,94 2,32 1,84 1,91
Buchwert je Aktie5 13,26 13,75 14,05 14,58 15,27
Kurs/Gewinn-Verhältnis (Ultimo) X 42,14 19,83 12,42 23,22 29,87
Kurs/Cashflow-Verhältnis X 7,41 6,11 6,55 10,93 19,48
Kurs/Buchwert-Verhältnis5 X 1,15 0,86 1,08 1,38 2,44
(Vorgeschlagene) Dividende je Aktie 0,29 0,35 0,29 0,42 0,42
Dividendenrendite % 1,9 3,0 1,9 2,1 1,1
Ausschüttungsquote vom Konzernergebnis % 79,9 58,5 23,7 48,4 33,7
Entity Value/EBITDA X 11,6 8,8 8,1 10,7 17,9
Ø Betriebswirtschaftlicher Personalstand 3.245 3.089 2.923 2.819 2.742
Stromabsatz GWh 50.823 51.375 55.189 58.518 58.908
Erzeugungskoeffizient (Wasser) 1,02 0,93 1,00 0,99 0,94

1 Die Berechnung wurde im Geschäftsjahr 2015 gemäß IAS 8 mit Wirkung vom 1.1.2014 retrospektiv angepasst. // 2 bereinigt um außergewöhnliche Effekte // 3 Das Ergebnis nach Ertragsteuern aus nicht fortzuführenden Aktivitäten entspricht dem Ergebnis nach Ertragsteuern, das den als "zur Veräußerung gehalten" eingestuften französischen Beteiligungen Pont-sur-Sambre Power S.A.S. und Toul Power S.A.S. bis zur Entkonsolidierung am 13.10.2014 zuzurechnen war. // 4 Für die Berechnung der Kennzahlen wurde das Ergebnis nach Ertragsteuern aus nicht fortzuführenden Aktivitäten miteinbezogen. // 5 Die Berechnung wurde im Geschäftsjahr 2017 gemäß IAS 8 retrospektiv angepasst.

Umwelt

Einheit 2014 2015 2016 2017 2018
Erzeugung Wasserkraft1 GWh 31.188 28.098 29.809 29.687 28.684
Erzeugung Windkraft GWh 8112 8822 8352 952 834
Erzeugung Wärmekraft GWh 2.031 2.259 1.351 2.227 1.611
Anteil erneuerbare Erzeugung % 94 93 96 93 95
Spezifische THG-Emissionen
(Scope 1/Gesamtstromerzeugung)3
g CO2e/kWh 52 56 31 41 34
Emissionsvermeidung durch Erzeugung
aus erneuerbaren Energieträgern4
kt CO2 25.921 24.167 25.457 23.666 22.411
Anteil ISO-14001- und
EMAS-zertifizierte Standorte5
% 92 93 93 100 100
Soziales
Einheit 2014 2015 2016 2017 2018
Arbeitsrechtlicher Personalstand6 Personen 3.265 3.098 2.952 2.819 2.784
Weiterbildung pro Mitarbeiter/-in7 Stunden 29,6 33,6 35,2 36,0 33,6
Lost Time Injury Frequency (LTIF)8 Anzahl 11,5 11,9 8,9 10,1 5,4
Frauenanteil % 17,8 17,8 17,5 17,5 17,6
Durchschnittliche Dauer der
Unternehmenszugehörigkeit9
Jahre 17,0 19,2 18,9 18,8 18,1
Fluktuationsrate10 % 2,7 2,7 2,7 2,8 2,1

1 inkl. Bezugsrechten // 2 inklusive der bis zum Verkauf zur Verfügung gestandenen Photovoltaikerzeugung in Spanien (Verkauf erfolgte Mitte Dezember 2016) // 3 Gesamtstromerzeugung inkl. Bezugsrechten ohne Berücksichtigung der erzeugten Fernwärme. Vorläufige Daten vor Prüfung // 4 Berechnung anhand des Anteils thermischer Erzeugung auf Basis ENTSO-E-Mix // 5 Standorte der vollkonsolidierten Gesellschaften, ausgenommen Windkraft, wenn die betriebsführende Gesellschaft zertifiziert ist, sowie Standorte mit <51 % VERBUND-Anteil, bei denen die Betriebsführung durch einen anderen Miteigentümer wahrgenommen wird; Stand zum 31.12. des Jahres // 6 per 31.12., ohne Vorstände und Mitarbeiter/-innen in Altersteilzeit // 7 inkl. Führungskräften und Dauerleasingkräften, exkl. Lehrlingen, Behaltefristen, an Dritte Abgestellten und Dauerkarenzen; ohne Sicherheitsunterweisungen // 8 Anzahl Arbeitsunfälle ab dem ersten Krankentag, bezogen auf eine Million Arbeitsstunden ohne Unfälle, die nur Erste-Hilfe-Leistungen erfordern. Die Grundlage für die Berechnung der Arbeitsstunden wird ab 2017 mit 1.740 Arbeitsstunden pro Jahr (vorher 1.618) branchenweit festgelegt, 2018 erstmals inkl. Fremdfirmen. // 9 Änderung der Berechnungsmethodik im Jahr 2016: Personal von zugekauften bzw. neu konsolidierten Gesellschaften wird mit Dauer der Zugehörigkeit zum zugekauften/konsolidierten Unternehmen und nicht mehr mit Zugehörigkeit zum VERBUND-Konzern berücksichtigt. // 10 ohne Pensionierungen, inkl. Abgängen in der Probezeit

GRI 102-7

Basisinformationen
Grundkapital (€) 347.415.686
Aktien (Stück) 347.415.686
Börsennotierung
Wien VER
Informationssysteme
Bloomberg VER AV
Reuters VERB.VI
ISIN AT0000746409

Kapitalmarktkalender 2019

Termin Datum
Jahresergebnis 2018 13.3.2019
Veröffentlichung Integrierter Geschäftsbericht 13.3.2019
Nachweisstichtag Hauptversammlung 20.4.2019
Hauptversammlung 30.4.2019
Ex-Dividendentag 7.5.2019
Nachweisstichtag Dividenden 8.5.2019
Dividendenzahltag 20.5.2019
Zwischenbericht Quartal 1/2019 8.5.2019
Zwischenbericht Quartale 1– 2/2019 1.8.2019
Zwischenbericht Quartale 1– 3/2019 6.11.2019

VERBUND Jahresfinanzbericht 2018

Teil 1 – Konzern 6
Konzernlagebericht ……………………………………………………………………………………………………………………………….……………… 46
Konzernabschluss ……………………………………………………………………………………………………………………………….……………… 162
Teil 2 – Mutterunternehmen 299
Lagebericht ……………………………………………………………………………………………………………………………….………………………… 307
Jahresabschluss ……………………………………………………………………………………………………………………………….………………… 351
Teil 3 – Erklärung aller gesetzlichen Vertreter 389

Teil 1 Konzern

CORPORATE GOVERNANCE BERICHT 1

Zum integrierten Bericht

Der vorliegende Integrierte VERBUND-Geschäftsbericht enthält den VERBUND-Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2018, den konsolidierten Bericht über nichtfinanzielle Informationen (NFI-Bericht) sowie den VERBUND-Konzernabschluss inkl. Anhang. Die Prinzipien des fairen Wirtschaftens von VERBUND werden im Corporate Governance Bericht angeführt. Damit umfasst dieser Integrierte Geschäftsbericht nicht nur die wirtschaftlichen und rechtlichen Informationen des Konzerns, sondern auch die darüber

hinausgehenden Aspekte der Nachhaltigkeit und ordentlichen Geschäftsgebarung. Im Bericht sind die Aktivitäten aller Gesellschaften, die im Konzernabschluss zusammengefasst sind, enthalten. Dies gilt auch für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Veränderungen innerhalb der Berichterstattung im Vergleich zur Vorjahresberichtsperiode sind in den jeweiligen Kapiteln angeführt. Wichtige Ereignisse in nicht konsolidierten Unternehmen werden ebenfalls dargestellt, um ein voll-

ständiges Bild des Unternehmens zu geben. Der Berichtszeitraum bezieht sich auf das abgeschlossene Kalenderjahr 2018. Der aktuellste vorausgehende Bericht über das Jahr 2017 erschien am 14. März 2018. Um die Aktualität zu gewährleisten, wird über besondere Ereignisse bei VERBUND nach dem 31. Dezember 2018 bis zur Freigabe zur Veröffentlichung am 14. Februar 2019 ebenfalls berichtet. Ergänzende Informationen zu Nachhaltigkeitsthemen finden sich im Dokument "Disclosures on Management Approach" (DMA) und auf unserer Webseite unter www.verbund.com > Über VERBUND > Verantwortung > Nichtfinanzielle Informationen.

Stakeholder-Interessen im Mittelpunkt der integrierten Berichterstattung

Unterschiedlichen Informationsansprüchen von Investoren, Eigentümern, Kunden, Mitarbeitern und weiteren Interessengruppen entsprechen wir mit den jeweils wesentlichen Inhalten, die wir in der VERBUND-Wesentlichkeitsmatrix zusammengefasst haben. Die Nachhaltigkeitsbeiträge für den Integrierten VERBUND-Geschäftsbericht werden jährlich auf Basis der Wesentlichkeitsanalyse nach den Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI), der VERBUND-internen Medienanalyse und wichtiger Themen aus den Stakeholder-Dialogen festgelegt.

Berichterstattung gemäß dem österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG)

Entsprechend der EU-Richtlinie 2014/95/EU zur Angabe nichtfinanzieller sowie die Diversität betreffender Informationen (NFI-Richtlinie) und deren Umsetzung in das österreichische Nachhaltigkeitsund Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) haben wir die geforderten Informationen im Kapitel "Bericht über nichtfinanzielle Informationen (NFI-Bericht)" in diesem Integrierten Geschäftsbericht zusammengefasst. Diese umfassen insbesondere Umweltbelange, Sozial- und Arbeitnehmerbelange,

die Wahrung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption. Der Abschlussprüfer prüft die Vollständigkeit des NFI-Berichts und hält das Ergebnis in einem unabhängigen Prüfungsbericht fest, der dem Aufsichtsrat im Anschluss vorgelegt wird.

Der Aufsichtsrat prüft den NFI-Bericht und berichtet darüber in der auf das Berichtsjahr folgenden Hauptversammlung.

Standards und Richtlinien

Alle Daten und Berechnungsgrundlagen dieses Integrierten Geschäftsberichts sind an nationalen und internationalen Standards sowie Leitlinien der Finanz- (u. a. den Rechnungslegungsstandards IFRS) und der Nachhaltigkeitsberichterstattung (den Global Reporting Initiative Standards und den G4 Sector GRI 102-46 GRI 102-48

GRI 102-50 GRI 102-51 GRI 102-52

Die Wesentlichkeitsanalyse ist im Kapitel "Wesentlichkeit und Stakeholder-Dialog" dargestellt

GRI 102-32

GRI 102-54 GRI 102-55 Disclosures "Electric Utilities") ausgerichtet. Dieser Bericht wurde in Übereinstimmung mit den GRI-Standards 2016: Option Kern, erstellt. Der aktuelle GRI-Inhaltsindex ist auf der VERBUND-Webseite

einsehbar. Die bei der Berechnung von Kennzahlen verwendeten Methoden, Standards und (Umrechnungs-) Faktoren sowie die getroffenen Annahmen können jederzeit im Unternehmen in den Bereichen

Investor Relations und Nachhaltigkeit nachgefragt werden. In der Marginalie dieses Berichts haben wir neben den Hinweisen auf die GRI-Angaben auch unsere Beiträge zu den jeweiligen Sustainable Development Goals (SDGs), den Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN, angeführt. Außerdem weisen wir dort auf jene Inhalte hin, mit denen wir den Empfehlungen der Task Force on Climate–related Financial Disclosures (TCFD) im Hinblick auf klimabezogene finanzielle Risiken folgen.

VERBUND ist Unterzeichner des UN Global Compact und unterstützt die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Dieser Integrierte Geschäftsbericht ist zugleich unser Fortschrittsbericht zum UN Global Compact (Communication on Progress).

Externe Prüfung

Der Konzernabschluss, der Konzernlagebericht und der NFI-Bericht werden einer ganzheitlichen externen Prüfung durch den unabhängigen Abschlussprüfer Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH unterzogen.

Sprachliche Gleichbehandlung

VERBUND ist die Gleichbehandlung von Frauen und Männern ein wichtiges Anliegen. In diesem Bericht werden daher wesentliche Teile – wie beispielsweise jene, die die VERBUND-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter betreffen – geschlechtergerecht formuliert. Aus Gründen der Lesbarkeit wird an anderen Stellen des Berichts nur die männliche Form angeführt. Stets sind aber Männer wie Frauen gemeint.

GRI 102-56 Siehe Unabhängiger Prüfungsbericht und Bestätigungsvermerk

Vorwort des Vorstands

Geschätzte Damen und Herren!

In den vergangenen Jahren setzten wir zahlreiche Maßnahmen, um unser Kerngeschäft zu stärken und die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens in einem volatilen energiewirtschaftlichen Umfeld zu verbessern. Wir bereinigten unsere Auslandsbeteiligungen und sanierten erfolgreich unseren thermischen Kraftwerkspark. Durch die Umsetzung mehrerer Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramme bzw. durch die Anpassung unseres Investitionsprogramms konnten wir einerseits die Kosten stark reduzieren und andererseits die Entschuldung unseres Unternehmens vorantreiben. So verfügt VERBUND heute über eine solide Kapitalstruktur und eine hohe strategische Flexibilität, um zukünftig Wachstumschancen wahrzunehmen.

Positive energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen. Die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen für unseren Konzern entwickelten sich im Gesamtjahr 2018 positiv. Unter anderem setzte sich die in 2017 begonnene Erholung der Großhandelspreise für Strom in Europa weiter fort. Ausschlaggebend hierfür waren vor allem die gestiegenen Preise für CO2-Zertifikate. Von diesem günstigen Marktumfeld profitierte VERBUND mit seiner kostengünstigen, umweltfreundlichen Stromerzeugung. Unser Unternehmen verfügt in einem zunehmend volatil gewordenen gesamteuropäischen Energiesystem mit seinen Speicher- und Pumpspeicherkraftwerken sowie den thermischen Kraftwerken in Mellach über flexible Erzeugungseinheiten, um die Schwankungen in der Stromerzeugung ausgleichen zu können.

Ratingagenturen und Kapitalmarkt honorierten gesetzte Maßnahmen. Die gesetzten Maßnahmen und das verbesserte energiewirtschaftliche Umfeld wurden am Kapitalmarkt und von den Ratingagenturen positiv bewertet. Dies führte im September 2018 zu zwei Ratingverbesserungen für die VERBUND AG. Moody's Investors Service erhöhte sein Rating von "Baa2/positive outlook" auf "Baa1/positive outlook". Standard & Poor's (S&P) hob sein Rating für die VERBUND AG von "BBB+/stable outlook" auf "A-/stable outlook" an. Damit zählt VERBUND wieder zu den am besten bewerteten Versorgern in Europa. Auch der Aktienmarkt honorierte die positive Entwicklung von VERBUND im vergangenen Jahr. So stieg der Aktienkurs von VERBUND im Jahr 2018 um 84,9%. Damit war unsere Aktie in einem schwierigen Aktienjahr der Top-Performer im österreichischen Börseindex ATX (Gesamtjahresentwicklung –19,7%) bzw. auch im europäischen Versorgerindex DJ STOXX Utilities (Gesamtjahresentwicklung –2,1%).

Hohe strategische Bedeutung des Kerngeschäfts. Im Jahr 2018 stärkten wir die strategische Basis für die Nutzung von Potenzialen unseres Unternehmens in der Zukunft. So werden wir unser Kerngeschäft in den kommenden Jahren unter anderem durch weitere Investitionen in unsere Wasserkraftwerke und in neue Erneuerbare stärken sowie den Netzausbau forcieren. Das aktuell vorgesehene Investitionsprogramm wird dafür erhöht. Im Handel werden wir die Stärkung der Grünstromvermarktung vorantreiben. Die Vermarktung innovativer Flexibilitätsprodukte steht ebenfalls im Fokus der zukünftigen VERBUND-Aktivitäten. Neue Geschäftsaktivitäten insbesondere im Bereich der innovativen Dienstleistungen für (Groß-)Kunden stehen ebenfalls am Plan, um den sich verändernden Kundenbedürfnissen zu entsprechen.

GRI 102-14

Zusätzliche Tätigkeitsfelder von VERBUND werden Zukunftsthemen wie beispielsweise der Einsatz von neuen Energiespeichertechnologien sein. Wenn angesichts des steigenden Strombedarfs die Dekarbonisierung vorangetrieben und die Energiewende erfolgreich umgesetzt werden soll, braucht es wirtschaftliche Energiespeicher. Der grüne Wasserstoff leistet dahingehend ebenfalls einen wesentlichen Beitrag. Zu Beginn des zweiten Quartals 2018 haben wir in diesem Zusammenhang u. a. mit dem Bau einer der weltweit größten Wasserstoffpilotanlagen vom Projektkonsortium H2FUTURE am voestalpine-Standort Linz begonnen.

Digitalisierung gewinnt stark an Bedeutung. Für die Energiezukunft spielt auch die Digitalisierung eine wichtige Rolle und zählt zu den Kernthemen von VERBUND. In diesem Zusammenhang startete VERBUND im ersten Halbjahr 2018 sein Programm "Hydropower 4.0 – Digitales Wasserkraftwerk". VERBUND prüft hierbei alle Möglichkeiten, bestehende oder noch zu entwickelnde digitale Hilfsmethoden bei der Stromerzeugung aus Wasserkraft einzusetzen. VERBUND konnte zudem mit seinem eigenentwickelten Businesskundenportal VISION ein gelungenes Beispiel für die Transformation bestehender Prozesse durch Digitalisierung in eine konkrete, innovative Anwendung mit unmittelbarem Kundennutzen präsentieren.

Globale Meilensteine bei grünen Finanzprodukten. Die Klimastrategie der österreichischen Bundesregierung sieht den weiteren Ausbau erneuerbarer Energieformen bis 2030 vor. Diesen Weg unterstützen wir mit unserem nachhaltigen Portfolio als einer der führenden Stromerzeuger aus erneuerbaren Energien in Europa und als Partner der Energiewende. Die Verantwortung gegenüber dem Klimaschutz und der Bevölkerung ist für uns seit Jahrzehnten mehr als ein Schlagwort. Die nachhaltige Finanzierung von VERBUND passt hier perfekt ins Bild. So haben wir im Quartal 1/2018 als erstes Unternehmen weltweit einen grünen Schuldschein über eine vollintegrierte, digitale Emissionsplattform begeben. Diese Transaktion umfasste ein Volumen von 100 Mio. € bei einer Laufzeit von zehn Jahren. Im Dezember 2018 folgte die Platzierung des ersten rein nach Nachhaltigkeitskriterien bewerteten syndizierten Kredits in Höhe von 500 Mio. € durch VERBUND. Es handelt sich dabei um den ersten Kredit weltweit, dessen Zinssatz über die gesamte Laufzeit nicht mehr nach dem Finanzrating, sondern nach dem Nachhaltigkeitsrating bestimmt wird. Bereits im Jahr 2014 haben wir den ersten Green Bond eines Unternehmens im deutschsprachigen Raum in Höhe von 500 Mio. € am Markt platziert.

Ergebnisentwicklung. Das VERBUND-Ergebnis für das Geschäftsjahr 2018 zeigt im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang im EBITDA von 6,3% auf 864,2 Mio. € und im Konzernergebnis einen Anstieg von 43,7% auf 433,2 Mio. €. Die Ergebnisse – insbesondere das Konzernergebnis – waren jedoch sowohl in der aktuellen Berichtsperiode als auch im Vorjahr stark von Einmaleffekten beeinflusst. Im Jahr 2018 resultierten diese Effekte insbesondere aus Wertaufholungen im Wasserkraftbereich in Österreich und Deutschland sowie im Windkraftbereich in Rumänien. Bereinigt um Einmaleffekte sank das EBITDA um 4,0% auf 863,5 Mio. €, das Konzernergebnis verringerte sich um 3,5% auf 342,2 Mio. €. Diese Entwicklung ist unter anderem auf eine schwächere Wasserführung im Berichtsjahr 2018 zurückzuführen. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,94 um 5 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahrs und um 6 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt. Bemerkenswert war dabei die extrem niedrige Wasserführung in den Quartalen 3 und 4/2018 mit einem Erzeugungskoeffizienten von 0,74 bzw. 0,86. Negativ wirkten darüber hinaus die geringeren Erlöse aus Flexibilitätsprodukten. Auch der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft war mit 29,3 €/MWh etwas niedriger als im Vorjahr (2017: 30,4 €/MWh). Positiv wirkten hingegen ein höherer Ergebnisbeitrag aus dem Segment Netz sowie die Erfolge aus den Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogrammen der letzten Jahre.

Dividende. Bei der Hauptversammlung am 30. April 2019 werden wir für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende von 0,42 € pro Aktie vorschlagen. Die Ausschüttungsquote, bezogen auf das bereinigte Konzernergebnis, beträgt 2018 somit 42,6% (bezogen auf das berichtete Konzernergebnis 33,7%).

Unser großer Dank gilt allen unseren Kundinnen und Kunden sowie allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Investoren, unseren Lieferanten und unseren Kooperationspartnern.

Lassen Sie uns gemeinsam an neuen nachhaltigen Lösungen für Generationen arbeiten! CO2-freie Stromerzeugung – unser Antrieb, unsere Energie.

Bericht des Aufsichtsrats

VERBUND, Österreichs führendem Stromunternehmen, gelang es auch im Geschäftsjahr 2018, die profitable und nachhaltige Entwicklung fortzusetzen und trotz weiterhin volatiler Marktbedingungen und einer schlechten Wasserführung erneut ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen. Der Aufsichtsrat hat diese positive Entwicklung aktiv begleitet und unterstützt.

GRI 102-26

Erfüllung der Aufgaben. Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2018 in sechs Plenarsitzungen die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben und Befugnisse wahrgenommen. Dabei betrug die Anwesenheitsrate aller Aufsichtsratsmitglieder insgesamt 91%. Der Vorsitzende hat zudem regelmäßig in wichtigen Angelegenheiten Kontakt mit den Mitgliedern des Aufsichtsrats gehalten. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung und über die Lage und die Strategie des Unternehmens, einschließlich der wesentlichen Konzerngesellschaften, sowie über die Risikolage und das Risikomanagement mündlich und schriftlich

informiert. Der Aufsichtsrat hat entsprechend der Berichterstattung des Vorstands dessen Geschäftsführung überwacht. Die Kontrolle fand in einer offenen und konstruktiven Diskussion zwischen Vorstand und Aufsichtsrat statt. Der Aufsichtsrat hat sich dabei insbesondere mit der Struktur, den Geschäftsprozessen und der Strategie des Unternehmens auseinandergesetzt. Im Zuge dessen hat er den laufenden Strategieprozess vorangetrieben und eine Neufassung der Geschäftsordnungen für Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen. Die wesentlichen Beschlussfassungen des Aufsichtsrats sind im konsolidierten Corporate Governance Bericht 2018 dargestellt. Zwischen den Sitzungen gab es regelmäßig Gespräche zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Mitgliedern des Vorstands, insbesondere dem Vorstandsvorsitzenden.

Veränderungen im Vorstand und im Aufsichtsrat. Unter den wichtigsten Entscheidungen des Aufsichtsrats im Berichtsjahr ist neben der Feststellung des Jahresabschlusses und der Genehmigung des Konzernbudgets insbesondere die Bestellung bzw. Wiederbestellung des Vorstands hervorzuheben. Der Aufsichtsrat verlängerte die Vorstandsfunktionen von Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber als CEO und Dr. Peter Kollmann als CFO. Gleichzeitig bestellte er mit Wirkung vom 1. Jänner 2019 Mag. Dr. Michael Strugl zum Mitglied und Vorsitzenden-Stellvertreter des Vorstands und Mag. Dr. Achim Kaspar zum Mitglied des Vorstands. Dr. Johann Sereinig und Dipl.-Ing. Dr. Günther Rabensteiner schieden per 31. Dezember 2018 aus dem Vorstand aus und traten in den Ruhestand. Der Aufsichtsrat dankt Dr. Johann Sereinig und Dipl.-Ing. Dr. Günther Rabensteiner für ihre langjährige erfolgreiche Tätigkeit im

Vorstand. Auch im Aufsichtsrat kam es zu zwei personellen Änderungen: In der o. HV am 23. April 2018 wurde anstelle von Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr als Kapitalvertreter Mag. Stefan Szyszkowitz in den Aufsichtsrat gewählt. Bei den Arbeitnehmervertretern wurde Doris Dangl mit Wirkung vom 5. April 2018 anstelle von Anton Aichinger in den Aufsichtsrat entsendet.

Corporate Governance Kodex, Ausschüsse des Aufsichtsrats. Als eines der führenden börsennotierten Unternehmen bekannte sich VERBUND schon früh zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex. Der Aufsichtsrat sieht sich dem Kodex verpflichtet und ist bestrebt, den Bestimmungen, die den Aufsichtsrat betreffen, konsequent zu entsprechen. In diesem Sinn werden die Regeln, welche die Zusammenarbeit des Aufsichtsrats mit dem Vorstand sowie den Aufsichtsrat selbst betreffen, grundsätzlich eingehalten.

Gemäß der Anforderung des Kodex (Regel 36) führte der Aufsichtsrat im Berichtsjahr wieder eine Selbstevaluierung seiner Tätigkeit, vor allem seiner Organisation und Arbeitsweise, durch. Die Evaluierung wurde mit einem umfangreichen schriftlichen Fragebogen, der von den Mitgliedern beantwortet wurde, vorgenommen. Der Aufsichtsrat setzte sich im Zusammenhang mit der Genehmigung von Verträgen mit Unternehmen, die einzelnen Mitgliedern nahestehen, erneut auch eingehend mit möglichen Interessenkollisionen auseinander. Dabei stellte er keine Interessenkonflikte fest, die über einzelne Sitzungen hinausgehende Maßnahmen erfordern.

Die am 23. April 2018 neu gefasste Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat sieht neben geänderten Bestimmungen für Aufsichtsratssitzungen insbesondere Neuerungen bei den Ausschüssen des Aufsichtsrats vor. So wurde der Arbeitsausschuss, der im Berichtsjahr nicht zusammentrat, aufgelöst. An seiner Stelle wurde in der Geschäftsordnung der bisher vorübergehende Strategieausschuss als ständiger Ausschuss des Aufsichtsrats eingerichtet. Dieser Strategieausschuss ist vor allem zuständig für die Abstimmung der Unternehmensstrategie mit dem Vorstand sowie für die jährliche Überprüfung der Strategie und Begleitung allfälliger Anpassungen. Im Berichtsjahr hielt der Strategieausschuss für die Begleitung der Überarbeitung der Konzernstrategie fünf Sitzungen ab.

Der Prüfungsausschuss hielt im abgelaufenen Geschäftsjahr drei Sitzungen ab. Er befasste sich dabei vor allem mit dem Halbjahresabschluss und der Vorbereitung der Beschlussfassung über den Jahresabschluss bzw. mit der Bestellung und der Arbeit des Abschlussprüfers. Darüber hinaus beschäftigte er sich eingehend mit dem Chancen- und Risikomanagement und dem Kontroll- und Revisionssystem sowie mit den Prüfungen durch die Interne Revision. Für den Prüfungsausschuss wurde in der neuen Geschäftsordnung ebenso wie für den Strategieausschuss die Anzahl der Mitglieder reduziert. Dies gilt auch für den in der Geschäftsordnung vorgesehenen Dringlichkeitsausschuss, der im Berichtsjahr nicht zusammentrat.

Entsprechend dem Corporate Governance Kodex und der Geschäftsordnung waren auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Nominierungsausschuss und ein Vergütungsausschuss des Aufsichtsrats eingerichtet. Der Vergütungsausschuss trat zu sieben Sitzungen zusammen, welche insbesondere die Zielvereinbarungen und die variablen Vergütungen des Vorstands sowie die Beendigungsvereinbarungen mit den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern und die neuen Vorstandsverträge zum Gegenstand hatten. Der Nominierungsausschuss hielt fünf Sitzungen ab, zur Vorbereitung einer Wahl in den Aufsichtsrat und zur Vorbereitung der Ausschreibung der Vorstandsmandate und der Bestellung des Vorstands im Juni 2018.

Weitere Informationen über die Zusammensetzung, die Arbeitsweise und die Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie über die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder sind dem konsolidierten Corporate Governance Bericht 2018 zu entnehmen.

Jahresabschluss und Konzernabschluss. Der Jahresabschluss mit dem Lagebericht sowie der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2018 wurden vom Abschlussprüfer, der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Abschlussprüfer hat den zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss gemäß Artikel 11 der Abschlussprüfer-VO gelegt und über das Ergebnis der Abschlussprüfung schriftlich berichtet. Er hat festgestellt, dass der Vorstand die verlangten Aufklärungen und Nachweise erbracht hat, dass Buchführung, Jahresabschluss und Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns vermitteln. Weiters hat er bestätigt, dass der Lagebericht und der Konzernlagebericht im Einklang mit dem Jahresabschluss und dem Konzernabschluss stehen.

Nach eingehender Prüfung und Erörterung im Prüfungsausschuss und im Aufsichtsrat hat der Aufsichtsrat den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss über das Geschäftsjahr 2018 gebilligt, wodurch dieser gemäß § 96 (4) Aktiengesetz festgestellt ist. Der Lagebericht des Vorstands wurde genehmigt, dem Vorschlag zur Gewinnverteilung wurde zugestimmt. Den Konzernabschluss sowie den Konzernlagebericht hat der Aufsichtsrat ebenso zustimmend zur Kenntnis genommen wie den vom Vorstand vorgelegten konsolidierten Corporate Governance Bericht und den gesonderten nichtfinanziellen Bericht. Es gab keinen Anlass zu wesentlichen Beanstandungen.

Abschließend spricht der Aufsichtsrat dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Dank für den hohen Einsatz und die erfolgreiche Arbeit im Geschäftsjahr 2018 aus. Den Aktionären, Kunden und Partnern dankt der Aufsichtsrat für ihr Vertrauen.

Wien, im März 2019

Dr. Gerhard Roiss Vorsitzender des Aufsichtsrats

16

Unternehmen und Strategie

JAHRESFINANZBERICHT – Konzern 17

Integrierte VERBUND-Unternehmensstrategie

Die bestehende VERBUND-Strategie bildet das Fundament für eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts und gliedert sich in die drei Wertschöpfungsbereiche Erneuerbare Erzeugung, Übertragung sowie kundenorientierte Energielösungen.

Die Säulen der integrierten VERBUND-Unternehmensstrategie

CO2-freier Verlässlicher Kundenorientierter
Low-Cost-Erzeuger Netzbetreiber Lösungsanbieter
Wasser- und Windkraft sind unsere
wichtigsten Erzeugungstechnologien
und bilden die Basis für die
Positionierung der Marke VERBUND
als CO2-freier Low-Cost-Erzeuger.
Zudem bildet unser Erzeugungs
portfolio die Grundlage für
notwendige Flexibilitätsprodukte, die
wir optimal auf die Bedürfnisse eines
modernen Energiemarkts ausrichten.
Unser langfristiges Ziel ist eine 100 %
CO2-freie Stromerzeugung.
Als verlässlicher und stabiler
Netzbetreiber sichern wir mit
unserem leistungsfähigen
Übertragungsnetz die Strom
versorgung Österreichs und
bekennen uns zum nationalen
Netzentwicklungsplan. Die
geografisch günstige Lage
unseres Übertragungsnetzes
im Zentrum des europäischen
Binnenmarkts unterstützt unsere
strategische Positionierung als
kompetenter Partner in
internationalen Kooperationen.
Unsere Aktivitäten im Stromhandel
dienen vorwiegend der optimierten
Vermarktung der Eigenerzeugung.
Innovative Grünstrom- und
Flexibilitätsprodukte steigern dabei
die Wertigkeit unseres Stroms.
Zudem entwickeln wir neue,
kundennahe Handelsprodukte und
bauen unsere Dienstleistungen
konsequent aus. Unsere
Endkunden erhalten sauberen
Strom und klimaneutrales Gas
sowie energienahe Angebote und
innovative Lösungen zur effizienten
Märkte Investitionsfokus
Österreich und Deutschland sind unsere geografischen Unser Geschäftsmodell ist auf profitable Asset
Kernmärkte. Investments im regulierten Bereich, auf
Effizienzsteigerungen in der Erzeugung sowie auf die
optimale Erfüllung der Bedürfnisse unserer Kunden im
verantwortungsvollen Umgang mit Energie
ausgerichtet.

Energienutzung.

Die aktuelle VERBUND-Strategie beruht auf der bestehenden Asset- und Wertschöpfungsstruktur und wird laufend an die Veränderungen im Energiemarkt angepasst.

Unternehmensziele

Auf Basis der Wesentlichkeitsanalyse und der VERBUND-Strategie wurden seitens des VERBUND-Managements folgende mittelfristige Unternehmensziele festgelegt:

GRI 102-14

Wesentliche Themen Unternehmensziele
Finanzielle Stabilität: Net Debt/EBITDA <3,0
Kapitalrentabilität: ROCE >7,0%
Wertsteigerung des Unternehmens1 Profitables Wachstum in allen Segmenten
Positionierung als effizientester Stromerzeuger in der Peergroup
Anstreben/Absichern eines Ratings im A-Bereich
Systemsicherheit im österreichischen Übertragungsnetz
Umsetzung des Netzentwicklungsplans
Sichere Stromversorgung Anbieter von Flexibilitätsprodukten für die Energiewende
Umsetzung und Weiterentwicklung von konzernweiten
Managementsystemen für Informationssicherheit und Datenschutz
Optimierte Vermarktung der Eigenerzeugung
Kundenbeziehungen Starker Ausbau energienaher Dienstleistungen
Innovative Lösungen für B2C- und B2B-Kunden
Etablierung neuer, nachhaltiger Produkte und Geschäftsmodelle
Innovation Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in der Energiewelt 2.0
Management der digitalen Transformation in der E-Wirtschaft
Klima- und umweltschonende Stromerzeugung mit Fokus auf
erneuerbare Erzeugung
Umwelt- und Naturschutz, Klimaschutz Aktive Rolle im Rahmen der Umsetzung der #mission2030 durch
nachhaltige Energieprojekte
Ausstieg aus der Stromerzeugung aus Kohle bis 2020
Verringerung der spezifischen Emissionen <10 g CO2e/kWh (Scope 1)
ISO-14001-Zertifizierung aller VERBUND-Standorte weiterführen
Dialog mit relevanten Stakeholdern Aktive und offene Kommunikation mit allen relevanten
Stakeholder-Gruppen
Lost Time Injury Frequency (LTIF): ≤5
Attraktive und sichere Arbeitsplätze: Fluktuationsrate <5%
Verantwortung für Mitarbeiter Umsetzung des Effizienzsteigerungsprogramms
38,5 Bildungsstunden pro Mitarbeiter pro Jahr
35 neue Lehrlinge pro Jahr
Frauenanteil >20%
Förderung von Diversität und Inklusion Ausgewogene Altersstruktur der Beschäftigten (Benchmark:
unselbstständig Erwerbstätige nach Altersgruppen in Österreich)
im Unternehmen Erfüllung der gesetzlich vorgegebenen Quoten für die Einstellung von
Menschen mit Behinderung (derzeit: 4% in AT, 5 % in DE)
Compliance und Transparenz Beibehaltung fairer Geschäftspraktiken und Vermeidung von Compliance
Verstößen in allen Segmenten
Gesellschaftliches Engagement Langfristiges Engagement im Sozial- und Bildungsbereich
Beschaffung Kontinuierliche Verringerung von Nachhaltigkeitsrisiken in der Lieferkette
(Arbeitsbedingungen, Umwelt, Korruption, Achtung der Menschenrechte)

1 Auf Basis bestehender Asset- und Wertschöpfungsstruktur

Investor Relations

Internationales Kapitalmarktumfeld

Der Jahresbeginn 2018 war an den internationalen Börsen von einer Phase stark steigender Kurse geprägt, auf die eine längere Periode hoher Volatilität folgte. Danach setzte eine Korrekturphase ein, die sich gegen Jahresende verstärkte. Ausschlaggebend für diese Korrekturen waren zum einen die sich eintrübenden Konjunkturerwartungen sowie zum anderen die Zinspolitik der US-Notenbank. Zusätzlich bestimmten aber auch die handelspolitischen Auseinandersetzungen und die ungeklärten Fragen rund um den Brexit die Entwicklung der Kapitalmärkte. Die USA profitierten dagegen von Steuererleichterungen und konnten dadurch im Vergleich zu anderen Handelsplätzen die Phase steigender Kurse verlängern. Trotz mehrerer historischer Höchststände schloss aber auch der US-Börsenindex Dow Jones Industrial das Jahr 2018 nicht mit einer positiven Performance ab, sondern beendete das Jahr mit einem Minus von 5,6%. Die Aktienmärkte in Europa und Japan entwickelten sich aufgrund der erwähnten globalen Herausforderungen ebenfalls deutlich schwächer, da positive Gegenimpulse wie z. B. Steuererleichterungen (wie in den USA) fehlten. Der Eurostoxx 50 verzeichnete in der Jahresbetrachtung einen Rückgang um 14,3%, und der japanische Aktienindex Nikkei 225 fiel um 12,1% gegenüber dem Vorjahr. Die Entwicklung der Emerging Markets war von der Befürchtung höherer Zinsen geprägt und bewirkte, dass der MSCI Emerging Markets Index ein Minus von 16,6% im Jahr 2018 aufwies. Die Entwicklung des ATX verlief im Gleichklang mit der globalen Kursentwicklung, wobei die Angst vor handelspolitischen Auseinandersetzungen besonders die exportorientierten Unternehmen Österreichs traf. Im Gesamtjahr 2018 fiel der österreichische Leitindex um 19,7% auf 2.745,8 Punkte.

VERBUND-Aktie

Die VERBUND-Aktie entwickelte sich 2018 deutlich positiv und entgegen dem internationalen Aktientrend. Abgesehen von einer Kurskorrektur zwischen Mitte Jänner und Anfang März stieg der Kurs der VERBUND-Aktie beinahe kontinuierlich bis zu seinem Höchststand Anfang Oktober 2018. Danach folgte eine deutliche Kurskorrektur, die bis Anfang November andauerte. Der Zeitraum bis Ende 2018 war in weiterer Folge von einer volatilen Seitwärtsbewegung geprägt. Die Aktie beendete das Geschäftsjahr 2018 jedoch mit einem Schlusskurs von 37,2 € und lag damit um beeindruckende 84,9% über dem Kurs vom 31. Dezember 2017. Damit war die VERBUND-Aktie in einem schwierigen Aktienjahr der Top-Performer im österreichischen Börsenindex ATX (Gesamtjahresperformance –19,7%) bzw. auch im europäischen Branchenindex DJ STOXX Utilities (Gesamtjahresentwicklung –2,1%). Mit einer Marktkapitalisierung von 12,9 Mrd. € zählte VERBUND zu den größten heimischen Börsenunternehmen. VERBUND gelang 2018 auch die Aufnahme in den DJ STOXX Utilities sowie in den MSCI Austria Index.

Nächste Termine:

Nachweisstichtag Hauptversammlung: 20.4.2019 Hauptversammlung: 30.4.2019 Ex-Dividendentag: 7.5.2019 Nachweisstichtag Dividenden: 8.5.2019 Dividendenzahltag: 20.5.2019 Ergebnis Quartal 1/2019: 8.5.2019

Aktienkennzahlen

Einheit 2017 2018 Veränderung
Höchstkurs 21,8 44,8 105,6%
Tiefstkurs 14,7 20,0 35,6%
Schlusskurs 20,1 37,2 84,9%
Performance % 32,8 84,9
Marktkapitalisierung Mio. € 6.998,7 12.937,8 84,9%
Gewichtung ATX % 2,5 6,2
Umsatz Wert Mio. € 1.032,5 3.803,0 268,3%
Umsatz Stück/Tag Stück 242.541 459.485 89,4%

Aktivitäten des Investor-Relations-Teams 2018

IR-Kontakt: Andreas Wollein Leiter Finanzmanagement, M&A und Investor Relations Tel.: +43 (0)50 313- 52604 E-Mail: [email protected]

Die aktive und offene Kommunikation mit Investoren, Analysten und Kleinaktionären im Rahmen von Roadshows, Conference Calls und persönlichen Gesprächen ist VERBUND ein wichtiges Anliegen. Im Jahr 2018 war das Investor-Relations-Team von VERBUND auf Roadshows in Europa und den USA und nahm an mehreren großen Investorenkonferenzen teil. Gemeinsam mit dem Vorstand traf das Team Investoren aus aller Welt. Diese wurden über die wesentlichen Kennzahlen sowie die operative und strategische Entwicklung von VERBUND informiert.

Auf der Website www.verbund.com finden sich im Bereich "Investor Relations" umfangreiche Informationen wie die Geschäfts- und Zwischenberichte, die Finanztermine und Veranstaltungen, aktuelle Aussendungen, Präsentationen und Excel-Datensheets sowie die Dokumente zu den VERBUND-Hauptversammlungen der vergangenen Jahre.

Die Bekanntheit der VERBUND-Aktie am Kapitalmarkt wird aufgrund der Beobachtung durch 13 renommierte heimische und internationale Investmentbanken fortlaufend gesichert. Folgende Investmenthäuser analysierten zum 31. Dezember 2018 unser Unternehmen:

Berenberg Bank (Lawson Steele) Commerzbank (Tanja Markloff) Concorde Securities (Gellert Gaál) Credit Suisse (Wanda Serwinovska) Deutsche Bank (Duncan Scott) Erste Group (Petr Bártek) Exane BNP Paribas (Sofia Savvantidou) HSBC (Adam Dickens) Kepler Cheuvreux (Ingo Becker) Morgan Stanley (Nicholas Ashworth) Oddo BHF (Louis Boujard) Raiffeisen Centrobank (Teresa Schinwald) Société Générale (Lueder Schumacher)

Aktuelle Ratings

Die Ratings von VERBUND zum 31. Dezember 2018 lauteten wie folgt:

  • Standard & Poor's: A–/stable outlook
  • Moody's: Baa1/positive outlook

Nähere Informationen zum Rating finden Sie im Kapitel "Finanzen" > Finanzierung

VERBUND in Nachhaltigkeitsindizes und -ratings

Im Jahr 2018 haben sich institutionelle Investoren bereits verstärkt der Dekarbonisierung ihrer Veranlagungsportfolios gewidmet. Außerdem werden im größeren Ausmaß Carbon Footprints für Investmentportfolios oder Fonds berechnet. Dieser Investmenttrend wirkt sich für VERBUND mit seinem nach-

haltigen Geschäftsmodell positiv aus. So bewertete ISS-oekom VERBUND 2018 in seinem Unternehmensrating mit der guten Gesamtnote "B". Die Empfehlung als Prime Investment für Investoren mit Nachhaltigkeitsanspruch wurde damit bestätigt. Besonders positiv wurden die VERBUND-Klimaschutzpolitik und die umfangreiche Berichterstattung

von Umweltkennzahlen durch VERBUND hervorgehoben. Sustainalytics stellte 2018 eine neue risikoorientierte ESG-Rating-Methode vor, bei der die spezifischen Nachhaltigkeitsrisiken des jeweiligen Industriesektors berücksichtigt werden. Die Gesamtbewertung ergibt sich aus einer Kombination aus externen Risk Exposures für ein Unternehmen und internen Managementansätzen zur Handhabung dieser Risiken. Der Sektor Electric Utilities weist im Vergleich mit dem Durchschnitt aller Sektoren ein höheres Risk Exposure z. B. hinsichtlich des Ressourcenverbrauchs und der Emissionen auf. Durch die effektive Anwendung der implementierten Managementansätze konnte sich VERBUND trotzdem bei der Gesamtbewertung gegenüber dem Vorjahr weiter verbessern. Mit einem ESG-Rating von 23,8/100 Punkten (Anmerkung: je niedriger, umso besser)

zählte VERBUND zu den besten 6% der bewerteten Unternehmen aus dem Electric-Utilities-Sektor. Beim 2018 aktualisierten ESG-Rating der Lieferantenbewertungsplattform EcoVadis erreichte VERBUND neuerlich den GOLD-Status und gehört damit zu den besten 5% von mehr als 50.000 bewer-

teten Unternehmen. Beim CDP-Klimarating 2018 zählte VERBUND mit einem Score von A- (Kategorie Climate Change) zu den vier besten Unternehmen in Österreich.

VERBUND – Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der größten Wasserkraft-Erzeuger Europas.

Die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer zeichnet jedes Jahr die besten Nachhaltigkeitsberichte österreichischer Unternehmen mit dem Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA) aus. VERBUND erreichte im Jahr 2018 in der Kategorie "Integrierte Geschäftsberichte" den hervorragenden zweiten Platz. Die Jury würdigte den VERBUND-Bericht 2017 für die umfassende Darstellung der ökologischen und sozialen Kennzahlen und für die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Diversity Management. Besonders positiv hervorgehoben wurde die übersichtliche Darstellung der Klimastrategie und der Auswirkungen der Geschäftstätigkeiten auf Umwelt und Gesellschaft.

VERBUND war per 31. Dezember 2018 Mitglied in folgenden Nachhaltigkeitsindizes:

  • VÖNIX (VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsindex)
  • Ethibel Sustainability Index (ESI) Excellence Europe

Siehe auch: www.voenix.at

Konsolidierter Corporate Governance Bericht

JAHRESFINANZBERICHT – Konzern 25

Konsolidierter Corporate Governance Bericht

gem. § 267b UGB

Corporate Governance – Rahmen

Die VERBUND AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit Sitz in Österreich. Der Gestaltungsrahmen für die Corporate Governance ergibt sich aus dem österreichischen und europäischen Recht, insbesondere aus dem Aktien- und Kapitalmarktrecht, dem Unternehmensgesetzbuch und den Bestimmungen über die betriebliche Mitbestimmung, der Gesellschaftssatzung und den Geschäftsordnungen für die Organe der Gesellschaft sowie schließlich aus dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK).

Bekenntnis zum Österreichischen Corporate Governance Kodex

Entsprechenserklärung

VERBUND bekennt sich vorbehaltlos zum Österreichischen Corporate Governance Kodex. Vorstand und Aufsichtsrat sehen es als vorrangige Aufgabe, allen Regeln des Kodex bestmöglich zu entsprechen und die hohen unternehmensinternen Standards zu halten und weiterzuentwickeln. Der Kodex wurde im Geschäftsjahr 2018 angewandt und nach Maßgabe der in diesem Bericht angeführten Erläuterungen eingehalten. Die aktive Umsetzung der Anforderungen des Kodex soll eine verantwortungsvolle, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichtete Leitung und Kontrolle des Unternehmens sicherstellen und ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder schaffen. Auch im Geschäftsjahr 2019 wird VERBUND die Einhaltung des Kodex in seiner Fassung vom Jänner 2018 aktiv fortsetzen. Seine möglichst lückenlose Umsetzung bildet einen wesentlichen Baustein zur Stärkung des Vertrauens der Aktionäre, Geschäftspartner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Öffentlichkeit in das Unternehmen.

Evaluierung

In Entsprechung der C-Regel 62 des ÖCGK werden die Einhaltung des Kodex und die Richtigkeit der damit verbundenen Berichterstattung regelmäßig von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer extern evaluiert. Die letzte derartige Evaluierung wurde für das Jahr 2016 von der Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. durchgeführt und resultierte in einem positiven Bericht. Die nächste Evaluierung ist für das Geschäftsjahr 2019 geplant.

Erweiterte Berichterstattung

Den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend wird ein konsolidierter Corporate Governance Bericht vorgelegt, der in wesentlichen Berichtspunkten über die börsennotierte Muttergesellschaft hinaus auch den gesamten Konzern miteinbezieht. Dabei wurde hinsichtlich der inhaltlichen Anforderungen der

Stellungnahme 22 des Austrian Financial Reporting and Auditing Committee (AFRAC) gefolgt. Der vorliegende konsolidierte Corporate Governance Bericht enthält nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben, sondern auch die vom Corporate Governance Kodex zusätzlich vorgesehenen Inhalte. Darüber hinaus sind weitere Informationen zu den einschlägigen Indikatoren der Global Reporting Initiative (GRI), des internationalen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung,

angeführt. Detaillierte Informationen über die Zusammensetzung und die Arbeitsweise des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie seiner Ausschüsse finden sich unter den Punkten "Vorstand" und "Aufsichtsrat".

Der Österreichische Corporate Governance Kodex liegt in der aktuellen Fassung vom Jänner 2018 vor und ist auf der Website des Österreichischen Arbeitskreises für Corporate Governance unter www.corporategovernance.at abrufbar

Für weitergehende Informationen zu den Organen Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung sowie zu ihrem Zusammenwirken siehe im Dokument "Disclosures on Management Approach" (DMA) auf www.verbund.com > Investor Relations > Finanzpublikationen.

Abweichungen

VERBUND befolgt die Regelungen des Österreichischen Corporate Governance Kodex einschließlich der R-Regeln annähernd lückenlos. Die Abweichungen im Geschäftsjahr 2018 sind gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben. Lediglich bei zwei C-Regeln der insgesamt 83 Regeln des Kodex gab es eine etwas abweichende Handhabung, die zum Teil aus gesetzlichen Gegebenheiten resultiert und im Folgenden im Sinne des Grundsatzes "Comply or Explain" erläutert und begründet wird:

C-Regel 2:

Das Prinzip "one share – one vote" wird bei der VERBUND-Aktie grundsätzlich eingehalten. Eine Ausnahme besteht lediglich in einer Stimmrechtsbeschränkung, die im "Bundesverfassungsgesetz, mit dem die Eigentumsverhältnisse an den Unternehmen der österreichischen Elektrizitätswirtschaft geregelt werden", und in der darauf basierenden Satzungsbestimmung verankert ist. Diese lautet: "Mit Ausnahme von Gebietskörperschaften und Unternehmungen, an denen Gebietskörperschaften mit mindestens 51% beteiligt sind, ist das Stimmrecht jedes Aktionärs in der Hauptversammlung mit 5% des Grundkapitals beschränkt."

C-Regel 45:

Die Bestimmung, wonach Aufsichtsratsmitglieder keine Organfunktionen in anderen Gesellschaften wahrnehmen dürfen, die zum Unternehmen in Wettbewerb stehen, wurde mit zwei Ausnahmen von

allen Mitgliedern des Aufsichtsrats eingehalten. Die zwei betreffenden Aufsichtsratsmitglieder üben jeweils leitende Organfunktionen in Unternehmen aus, die Aktionäre der VERBUND AG sind. Sollte bei ihnen in einem konkreten Anlassfall ein Interessenkonflikt bestehen, werden vom Vorsitzenden entsprechende Maßnahmen verfügt (wie z. B. Vorenthaltung bestimmter Unterlagen, Nichtteilnahme an Abstimmungen oder Verlassen der Sitzung). Dies war im Berichtsjahr einmal erforderlich.

Vorstand

Zusammensetzung des Vorstands

Der Vorstand setzte sich im Geschäftsjahr 2018 unverändert aus vier Mitgliedern zusammen. Da die Funktionsperiode sämtlicher Vorstandsmitglieder am 31. Dezember 2018 endete, bestellte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 13. Juni 2018 folgende Personen zu Mitgliedern des Vorstands per 1. Jänner 2019: Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber zum Vorsitzenden, Mag. Dr. Michael Strugl zum Vorsitzenden-Stellvertreter, Dr. Peter F. Kollmann und Mag. Dr. Achim Kaspar. Dr. Johann Sereinig und Dipl.-Ing. Dr. Günther Rabensteiner traten per 31. Dezember 2018 in den Ruhestand.

GRI 102-18 GRI 405-1

Der Vorstand

Name Geburtsjahr Datum der
Erstbestellung
Ende der laufenden
Funktionsperiode
Generaldirektor Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber
Vorsitzender
1956 1.1.2009 31.12.2020
Generaldirektor-Stellvertreter Dr. Johann Sereinig
Vorsitzender-Stellvertreter
1952 1.1.1994 31.12.2018
Vorstandsdirektor Dr. Peter F. Kollmann 1962 1.1.2014 31.12.2021
Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Dr. Günther
Rabensteiner
1953 1.4.2011 31.12.2018

GRI 102-25

Konzerninterne Organfunktionen von Vorstandsmitgliedern

Name Konzerngesellschaft Funktion
Dipl.-Ing. Wolfgang VERBUND Hydro Power GmbH Aufsichtsrat, Vorsitzender
Anzengruber Generalversammlung Vorsitzender
VERBUND Solutions GmbH Generalversammlung Vorsitzender
SMATRICS GmbH & Co KG Gesellschafterversammlung Vorsitzender
E-Mobility Provider Austria GmbH Generalversammlung Vors.-
Stellvertreter
Dr. Johann Sereinig Austrian Power Grid AG Aufsichtsrat Mitglied
VERBUND Hydro Power GmbH Aufsichtsrat Mitglied
VERBUND Sales GmbH Generalversammlung Vorsitzender
VERBUND Sales Deutschland GmbH Generalversammlung Vorsitzender
VERBUND Services GmbH Generalversammlung Vorsitzender
VERBUND Trading GmbH Aufsichtsrat, Vorsitzender
Generalversammlung Vorsitzender
Dr. Peter F. Kollmann Austrian Power Grid AG Aufsichtsrat Vorsitzender
VERBUND Hydro Power GmbH Aufsichtsrat Mitglied
VERBUND Services GmbH Generalversammlung Vors.-
Stellvertreter
VERBUND Thermal Power GmbH Aufsichtsrat 1. Vors.-
Stellvertreter
VERBUND Trading GmbH Aufsichtsrat, 1. Vors.-
Stellvertreter
Generalversammlung Vors.-
Stellvertreter
Dipl.-Ing. Dr. Günther Ennskraftwerke AG Aufsichtsrat 1. Vors.-
Rabensteiner Stellvertreter
VERBUND Hydro Power GmbH Aufsichtsrat 1. Vors.-
Stellvertreter
VERBUND Innkraftwerke GmbH Aufsichtsrat, Vorsitzender
Gesellschafterversammlung Vorsitzender
Grenzkraftwerke GmbH Aufsichtsrat, Vorsitzender
Generalversammlung Vorsitzender
Innwerk AG Aufsichtsrat Vorsitzender
Donaukraftwerk Jochenstein AG Aufsichtsrat Vorsitzender
Österreichisch-Bayerische Kraftwerke AG Aufsichtsrat Vorsitzender
VERBUND Thermal Power GmbH Aufsichtsrat Vorsitzender

Konzernexterne Aufsichtsratsmandate von Vorstandsmitgliedern

Name Gesellschaft
Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber Universität Salzburg (Universitätsrat) Mitglied
Dr. Johann Sereinig KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft Mitglied
FK Austria Wien AG Mitglied
APK Pensionskasse AG Mitglied
Dr. Peter F. Kollmann Telekom Austria AG Mitglied

Arbeitsweise und Geschäftsverteilung

Der Vorstand führt die Geschäfte und vertritt das Unternehmen nach außen. In der Geschäftsordnung sind die Geschäftsverteilung und die Zusammenarbeit des Vorstands geregelt. Weiters enthält sie die Informations- und Berichtspflichten des Vorstands sowie einen Katalog der Maßnahmen, die der Zustimmung durch den Aufsichtsrat bedürfen. Dazu zählen auch wesentliche Geschäftsfälle der wichtigsten Tochtergesellschaften. Die Geschäftsordnung wurde im Berichtsjahr überarbeitet und mit Wirkung vom 1. Jänner 2019 neu gefasst. Die Änderungen betrafen im Wesentlichen die Organisation der Vorstandssitzungen, die Berichterstattung an den Aufsichtsrat und die

genehmigungspflichtigen Geschäfte. Die Geschäftsverteilung des Vorstands bildet einen Bestandteil der Geschäftsordnung und legt die Aufgabenbereiche der Vorstandsmitglieder unbeschadet der Gesamtverantwortung des Vorstands fest.

Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber Vorsitzender; Corporate Development (Strategie, Innovation), Corporate &
Legal Affairs (inkl. Recht, Revision1 und Compliance), Kommunikation
New Business Solutions
Dr. Johann Sereinig Vorsitzender-Stellvertreter; Energiewirtschaft und Geschäftssteuerung,
Strategisches Personalmanagement
Trading, Sales, Services
Dr. Peter F. Kollmann Finanzmanagement, Mergers & Acquisitions und Investor Relations,
Controlling, Unternehmensrechnung und Risikomanagement
Netz
Dipl.-Ing. Dr. Günther Rabensteiner Erzeugung Wasserkraft, Wärmekraft, Windkraft/Photovoltaik
(Österreich und Ausland)
Tourismus

Geschäftsverteilung

1 Revision (Audit) und Personalausschuss wurden vom Vorsitzenden und vom Vorsitzenden-Stellvertreter gemeinsam wahrgenommen.

Vergütung für den Vorstand

Die Bezüge der Mitglieder des Vorstands betrugen in der Berichtsperiode 2018 insgesamt 5.599.347 € (Vorjahr: 4.485.156 €), darin enthalten sind 79.237 € (Vorjahr: 59.858 €) an Sachbezügen. Die sonstigen Bezüge von 828.016 € (Vorjahr: 0 €) betreffen die Urlaubsersatzleistung für die ausgeschiedenen Mitglieder des Vorstands.

Laufende Bezüge des Vorstands (inkl. variable Bezüge) in €
2017 2018
Fixe
Bezüge
Variable
Bezüge
Sonstiges Fixe
Bezüge
Variable
Bezüge
Sonstiges
Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber 827.375 499.972 0 849.770 563.457 0
Dr. Johann Sereinig 790.919 342.214 0 813.641 385.665 598.682
Dipl.-Ing. Dr. Günther
Rabensteiner 587.845 254.348 0 604.733 286.643 229.334
Dr. Peter F. Kollmann 783.585 339.040 0 806.096 382.089 0

Die Auszahlung der variablen Bezüge erfolgt im Folgejahr, da die Zielerreichung erst zum Jahresende ermittelt werden kann. In der Gesamtsumme enthalten sind daher die an die Vorstandsmitglieder in der Berichtsperiode 2018 gewährten variablen Bezüge für die Berichtsperiode 2017 sowie Nachzahlungen von Tantiemen aus 2016.

Die variablen Bezüge sind erfolgsabhängig und mit einem bestimmten Prozentsatz der jeweiligen Fixbezüge limitiert. Für die Berichtsperiode 2017 (sowie für die aktuelle Berichtsperiode 2018) betrug dieser Prozentsatz zwischen 50% und 70%. Die Höhe der erfolgsabhängigen Bezugsbestandteile richtet sich nach dem Grad der Erreichung von für das Geschäftsjahr vereinbarten Zielen. Die Zielvereinbarung beruhte in der Berichtsperiode 2017 zu 50% auf der Erreichung des Konzernergebnisses, zu 30% auf der Erreichung des Free Cashflows (dreijähriges Ziel) und zu 20% auf anderen mittelfristigen (zweijährigen, qualitativen) Zielen, wie die Abarbeitung von sog. "Altlasten" (beispielsweise die erfolgreiche Beendigung von Streitthemen wie anhängige Klagen und Schiedsverfahren) und die Optimierung und Anpassung von Strukturen, Prozessen und Geschäftsmodellen an die technologische Entwicklung (Digitalisierung) und die disruptiven Veränderungen im Wettbewerb in der Energiewirtschaft. Die Grundsätze für die Erfolgsbeteiligung des Vorstands waren gegenüber dem

Vorjahr unverändert. Die betriebliche Altersvorsorge besteht für die Mitglieder des Vorstands im Wege einer beitragsorientierten Pensionskassenregelung. In der Berichtsperiode 2018 wurden für den Vorstand Pensions-

kassenbeiträge in Höhe von 225.992 € (Vorjahr: 219.681 €) bezahlt. In Bezug auf die Ansprüche der Vorstandsmitglieder bei Beendigung ihrer Funktion kommen die gesetzlichen Regelungen unter Berücksichtigung der Anforderungen des ÖCGK (Regel 27a) zur Anwendung. In der Berichtsperiode 2018 sind 376.224 € (Vorjahr: 361.817 €) für Pensionen und 2.189.150 € (Vorjahr: 0 €) für Abfertigungen zugunsten von Anspruchsberechtigten zur Auszahlung

gelangt. Im Periodenergebnis wurden Aufwendungen für Abfertigung und Altersversorgung – dies sind Vergütungen nach Beendigung des Vertragsverhältnisses – in Höhe von 45.486 € (Vorjahr: 37.715 €) erfasst. Die im Periodenergebnis erfassten Aufwendungen für die Altersversorgung für ehemalige Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene betrugen 47.481 € (Vorjahr: 50.769 €).

An die Leitungsorgane des Konzerns und der Tochterunternehmen wurden wie im Vorjahr keine Kredite oder Vorschüsse ausbezahlt. Es gibt bei VERBUND wie im Vorjahr keine Aktienoptionsprogramme für den Vorstand oder leitende Angestellte.

Grundsätze der Vergütungspolitik in den Tochtergesellschaften

Hinsichtlich der Vergütung für die Führungskräfte (Geschäftsführer) in den Tochtergesellschaften des Konzerns gelten im Wesentlichen dieselben Grundsätze wie oben beim Vorstand dargestellt. Neben Fixbezügen kommen betraglich limitierte variable Bezüge zur Anwendung, deren Höhe von der Erreichung vereinbarter Ziele (Unternehmensziele und individuelle Ziele) abhängt. Auch in den Tochtergesellschaften besteht die betriebliche Altersvorsorge im Wege einer Pensionskassenregelung.

D&O-Versicherung

Bei VERBUND besteht eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung zugunsten der leitenden Organe. Einbezogen sind die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats und leitende Angestellte der VERBUND AG sowie alle Mitglieder des Vorstands, Aufsichtsrats, Beirats und der Geschäftsführung sowie die Prokuristen und sonstige leitende Angestellte der im Mehrheitsbesitz befindlichen Tochterunternehmen. Die Kosten werden vom Unternehmen getragen.

Aufsichtsrat

Auch der Aufsichtsrat hat sich ausdrücklich dem Österreichischen Corporate Governance Kodex verpflichtet. Damit ist der Kodex neben dem österreichischen Aktiengesetz und dem Unternehmensgesetzbuch, dem Arbeitsverfassungsgesetz, der Gesellschaftssatzung sowie den Geschäftsordnungen

für Vorstand und Aufsichtsrat zur Grundlage für das Handeln des Aufsichtsrats geworden. Die gesetzlichen Bestimmungen sehen vor, dass sich der Aufsichtsrat aus den von der Hauptversammlung gemäß den Vorgaben des Aktiengesetzes gewählten Mitgliedern (Kapitalvertreter) und aus den von der Arbeitnehmervertretung entsendeten Mitgliedern zusammensetzt.

Persönliche Angaben, Vorsitz und andere Organfunktionen

Der Aufsichtsrat wird vom Vorsitzenden geleitet. Der Vorsitzende und seine zwei Stellvertreter werden

vom Aufsichtsrat alljährlich aus seiner Mitte gewählt. Der Aufsichtsrat besteht per 31. Dezember 2018 aus insgesamt 15 Mitgliedern – zehn von der Hauptversammlung gewählten Kapitalvertretern und fünf vom Betriebsrat entsendeten Arbeitnehmer-

vertretern. In der Zusammensetzung des Aufsichtsrats kam es im Berichtsjahr zu folgenden Änderungen: In der o. HV am 23. April 2018 wurde anstelle von Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr als Kapitalvertreter Mag. Stefan Szyszkowitz in den Aufsichtsrat gewählt. Bei den Arbeitnehmervertretern wurde Doris Dangl mit Wirkung vom 5. April 2018 anstelle von Anton Aichinger in den Aufsichtsrat entsendet.

GRI 102-18 GRI 102-22 GRI 102-23

GRI 102-24

Name

Name Ende der
Geburtsjahr Datum der
Erstbestellung
laufenden
Funktionsperiode
Dr. Gerhard Roiss
Vorsitzender
Verwaltungsrat der SULZER AG Schweiz
Mitglied des Universitätsrats der Johannes Kepler Universität
Linz
1952 5.4.2017 o. HV 2020
Prof. Dr. Michael Süß
1. Vorsitzender-Stellvertreter
Aufsichtsrat der Herrenknecht AG (Mitglied) und der Oerlikon
AG (Verwaltungsratspräsident); Renova AG (Asset Director);
Süß Management Systems und Süß Film (Gesellschafter)
1963 22.4.2015 o. HV 2020
Mag. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß
2. Vorsitzender-Stellvertreterin
CEO der Fronius International GmbH;
Aufsichtsrat der Wels Betriebsansiedelungs-GmbH
(Vorsitzende); Mitglied des Board of Trustees des Institute of
Science and Technology und des Universitätsrats der Johannes
Kepler Universität Linz
1970 22.4.2015 o. HV 2020
Mag. Harald Kaszanits
Wirtschaftskammer Österreich 1963 7.4.2010 o. HV 2020
Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr
Mag. Werner Muhm
Aufsichtsrat der Wiener Städtischen Versicherung, der AWH
Beteiligungsges.m.b.H. und der KA Finanz AG; Vorstand der
Leopold Museum Privatstiftung; stv. Vorsitzender des
Kuratoriums der Österreichischen Nationalbibliothek
1953
1950
13.4.2011
22.4.2015
23.4.2018
o. HV 2020
Dr. Susanne Riess
Vorsitzende des Vorstands der Bausparkasse Wüstenrot AG;
Aufsichtsrat der Wüstenrot Versicherungs-AG (Vorsitzende),
der Wüstenrot stambena štedionica d.d., Kroatien
(Vorsitzende), der Wüstenrot životno osiguranje d.d., Kroatien
(Vorsitzende), der Wüstenrot Fundamenta-Lakáskassza Zrt.,
Ungarn (Stv. Vorsitzende), der Wüstenrot stavebná sporiteľňa
a.s., Slowakei (Stv. Vorsitzende), der Wüstenrot poisťovňa a.s.,
Slowakei (Mitglied), der SIGNA Development Selection und
Prime Selection (Mitglied), der Einlagensicherungsgesellschaft
Austria GmbH (Mitglied) und der IHAG Privatbank Zürich
(Verwaltungsratsmitglied)
1961 22.4.2015 o. HV 2020
Mag. Jürgen Roth
Geschäftsführender Gesellschafter der Tank Roth GmbH;
Aufsichtsrat der ICS Internationalisierungscenter
Steiermark GmbH (Vorsitzender) und der
ELG (Erdöl-Lagergesellschaft m.b.H.) 1973 22.4.2015 o. HV 2020
Name Ende der
Geburtsjahr Datum der
Erstbestellung
laufenden
Funktionsperiode
Mag. Stefan Szyszkowitz
Sprecher des Vorstands der EVN AG;
Aufsichtsrat der Burgenland Holding Aktiengesellschaft
(Vorsitzender), der EVN Macedonia AD (Vorsitzender), der
RAG-Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Vorsitzender), der
RAG Austria AG (Vorsitzender), der Energie Burgenland AG
(Stv. Vorsitzender), der Netz Niederösterreich GmbH
(Stv. Vorsitzender);
Aufsichtsrat der Österreichische Post AG und der
Wiener Börse AG/CEESEG AG (Mitglied) 1964 23.4.2018 o. HV 2020
Christa Wagner
Geschäftsführende Gesellschafterin der Wagner - Josko
Immobilien GmbH; Gesellschafterin der Josko Fenster und
Türen GmbH; Aufsichtsrat der Eurosun a.s. und der exceet Card
Group AG (Mitglied) 1960 7.4.2010 o. HV 2020
Dipl.-Ing. Peter Weinelt
Geschäftsführer der Wiener Stadtwerke GmbH und der
Wiener Stadtwerke Planvermögen GmbH;
Aufsichtsrat der Wien Energie GmbH (Vorsitzender), der
Wiener Netze GmbH (Vorsitzender) und der Burgenland
Holding Aktiengesellschaft (Mitglied) 1966 5.4.2017 o. HV 2020

Hinsichtlich der (Neben-)Funktionen sind Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funktionen in börsennotierten Gesellschaften und in anderen wesentlichen Gesellschaften angeführt. Soweit zutreffend, sind hauptberufliche Funktionen angegeben.

Arbeitnehmervertreter

Name Geburtsjahr Datum der
Entsendung
Anton Aichinger
Vorsitzender der Konzernvertretung der
Arbeitnehmer
1955 von 25.10.2006 bis
5.4.2018
von der Arbeitnehmer
vertretung entsendet
Kurt Christof
Zentralbetriebsratsvorsitzender
Aufsichtsrat der Stadtwerke Voitsberg GmbH
und der Sparkasse Voitsberg/Köflach
Bankaktiengesellschaft
1964 seit 8.3.2004 von der Arbeitnehmer
vertretung entsendet
Doris Dangl
Vorsitzende der Konzernvertretung der
Arbeitnehmer
1963 seit 5.4.2018 von der Arbeitnehmer
vertretung entsendet
Dr. Isabella Hönlinger
Betriebsratsvorsitzende
1971 seit 1.9.2016 von der Arbeitnehmer
vertretung entsendet
Ing. Wolfgang Liebscher
Zentralbetriebsratsvorsitzender
1966 seit 1.11.2013 von der Arbeitnehmer
vertretung entsendet
Dipl.-Ing. Hans Pfau
Betriebsratsvorsitzender
1953 seit 1.9.2016 von der Arbeitnehmer
vertretung entsendet

Die Entsendung der Arbeitnehmervertreter durch die Konzernvertretung gilt unbefristet und kann jederzeit widerrufen werden.

20% der Aufsichtsratsmitglieder sind zwischen 30 und 50 Jahre alt, 80% über 50 Jahre.

Unabhängigkeit

Der Aufsichtsrat der VERBUND AG hat im Jahr 2010 folgende Leitlinien für seine Unabhängigkeit

  • (gem. C-Regel 53 des Österreichischen Corporate Governance Kodex) festgelegt: • Das Aufsichtsratsmitglied soll in den vergangenen fünf Jahren nicht Mitglied des Vorstands oder leitender Angestellter der Gesellschaft oder eines Tochterunternehmens der Gesellschaft gewesen
  • sein. • Das Aufsichtsratsmitglied soll zu der Gesellschaft oder einem Tochterunternehmen der Gesellschaft kein Geschäftsverhältnis in einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang unterhalten oder im letzten Jahr unterhalten haben. Dies gilt auch für Geschäftsverhältnisse mit Unternehmen, an denen das Aufsichtsratsmitglied ein erhebliches wirtschaftliches Interesse hat, jedoch nicht für die Wahrnehmung von Organfunktionen im Konzern. Die Genehmigung einzelner Geschäfte durch den
  • Aufsichtsrat gemäß L-Regel 48 führt nicht automatisch zur Qualifikation als nicht unabhängig. • Das Aufsichtsratsmitglied soll in den letzten drei Jahren nicht Abschlussprüfer der Gesellschaft oder
  • Beteiligter oder Angestellter der prüfenden Prüfungsgesellschaft gewesen sein. • Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht Vorstandsmitglied in einer anderen Gesellschaft sein, in der ein
  • Vorstandsmitglied der Gesellschaft Aufsichtsratsmitglied ist. • Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht länger als 15 Jahre dem Aufsichtsrat angehören. Dies gilt nicht für Aufsichtsratsmitglieder, die Anteilseigner mit einer unternehmerischen Beteiligung sind oder die
  • Interessen eines solchen Anteilseigners vertreten. • Das Aufsichtsratsmitglied soll kein enger Familienangehöriger (direkter Nachkomme, Ehegatte, Lebensgefährte, Elternteil, Onkel, Tante, Geschwister, Nichte, Neffe) eines Vorstandsmitglieds oder von Personen sein, die sich in einer in den vorstehenden Punkten beschriebenen Position befinden.

Auf Basis dieser Leitlinien für die Unabhängigkeit (Anlage zum Österreichischen Corporate Governance Kodex) haben alle zehn Kapitalvertreter eine schriftliche Erklärung über ihre Unabhängigkeit abgegeben. Acht davon haben sich als unabhängig erklärt, zwei Aufsichtsratsmitglieder haben sich (lediglich hinsichtlich des Kriteriums "Geschäftsverhältnisse mit nahestehenden Unternehmen") als

nicht unabhängig eingestuft. Die folgenden Kapitalvertreter im Aufsichtsrat entsprechen darüber hinaus auch dem Unabhängigkeitskriterium der C-Regel 54 (Keine Vertretung eines Anteilseigners mit einer Beteiligung von mehr als 10%): Roiss, Süß, Engelbrechtsmüller-Strauß, Muhm, Riess, Roth und Wagner. Damit werden beide in den Regeln 53 und 54 des Kodex geforderten Quoten für die Unabhängigkeit erfüllt.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Das Plenum des Aufsichtsrats hielt im Geschäftsjahr 2018 sechs Sitzungen ab. Dabei betrug die Anwesenheitsrate aller Aufsichtsratsmitglieder insgesamt 91%. Ein Mitglied des Aufsichtsrats nahm an

weniger als der Hälfte der Sitzungen persönlich teil. Neben der laufenden Abstimmung der strategischen Ausrichtung des Unternehmens mit dem Vorstand sind als Tätigkeitsschwerpunkte des Aufsichtsrats im Berichtsjahr insbesondere Beschlussfassungen zu folgenden Themen zu nennen:

  • Konzern- und Jahresabschluss VERBUND AG 2017
  • Beschlussvorschläge für die Hauptversammlung
  • Vorschlag für die Gewinnverteilung gemäß § 96 (1) AktG
  • Wahl des Aufsichtsratspräsidiums und Konstituierung der Ausschüsse
  • Prüfungsauftrag an die Abschlussprüfer
  • Neufassung der Geschäftsordnungen für den Vorstand und den Aufsichtsrat
  • Fremdmittelaufnahme 100 Mio. € ("digitaler grüner Schuldschein")
  • Aufhebung des Liquidationsbeschlusses VERBUND Thermal Power GmbH & Co KG
  • Investitionspläne für Kleinkraftwerke und Effizienzsteigerungen
  • Übertragung der Kraftwerke Dürnrohr und Korneuburg im Rahmen der Gesamteinigung mit EVN
  • Gemeinschaftskraftwerk Inn: Ausübung der Put-Option
  • Bestellung von Mitgliedern des Vorstands
  • Refinanzierung syndizierter Kredit von bis zu 500 Mio. € ("Green syndicated loan")
  • Verkauf Hälfteanteil VERBUND GETEC Energiecontracting GmbH
  • Genehmigung des Konzernbudgets für 2019

(siehe auch die Tätigkeitsschwerpunkte der Ausschüsse des Aufsichtsrats)

Der Aufsichtsrat erhält jedes Jahr im Zuge der Abschlussprüfung einen gesonderten Bericht des Abschlussprüfers über die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements. Darin sind Nachhaltigkeitsrisiken ebenso berücksichtigt wie in den schriftlichen Quartalsberichten über das operative Risiko-

management, die der Aufsichtsrat in jeder seiner Sitzungen behandelt. Zusätzlich zu den Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse (siehe unten) erfolgten regelmäßig Besprechungen oder Telefonkonferenzen des Vorsitzenden mit dem Vorstandsvorsitzenden und einige Besprechungen auch mit einzelnen Vorstandsmitgliedern.

Evaluierung der Tätigkeit des Aufsichtsrats

Eine Beurteilung der Leistung des Aufsichtsrats findet jährlich in der ordentlichen Hauptversammlung statt, in der die Aktionäre über die Entlastung des Aufsichtsrats abstimmen. In der 71. HauptversammGRI 102-28

lung vom 23. April 2018 wurde allen Aufsichtsratsmitgliedern die Entlastung erteilt. Darüber hinaus evaluiert der Aufsichtsrat seine Tätigkeit, vor allem seine Organisation und Arbeitsweise, gemäß der Anforderung des Österreichischen Corporate Governance Kodex (Regel 36) auch selbst. Diese Selbstevaluierung wurde 2018 auf Basis eines umfangreichen schriftlichen Fragebogens durchgeführt.

Zusammensetzung und Arbeitsweise der Ausschüsse

Der Aufsichtsrat hat am 23. April 2018 eine Neufassung der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat beschlossen. Diese Neufassung sieht neben geänderten Bestimmungen für Aufsichtsratssitzungen (Vorbereitung, Einberufung, Beschlussfähigkeit, Sitzungsteilnahme) insbesondere Neuerungen bei den

Ausschüssen des Aufsichtsrats vor. Demnach wählt der Aufsichtsrat gemäß seiner Geschäftsordnung jährlich im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung die Mitglieder für einen Prüfungsausschuss, einen Strategieausschuss, einen Dringlichkeitsausschuss, einen Vergütungsausschuss sowie einen Nominierungsausschuss. Darüber hinaus kann er für bestimmte Vorhaben und Themenbereiche spezifische Ausschüsse dauernd

oder vorübergehend einrichten. Der bisherige Arbeitsausschuss wurde per 23. April 2018 aufgelöst. Jeder Vorsitzende eines Ausschusses hat über die Tätigkeit des von ihm geleiteten Ausschusses und über die gefassten Beschlüsse dem Aufsichtsrat zu berichten. In dringenden Fällen berichtet der Vorsitzende eines Ausschusses dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats vorweg.

Arbeitsausschuss (bis 23. April 2018)

Der Arbeitsausschuss setzte sich aus dem Vorsitzenden, seinen beiden Stellvertretern und drei weiteren Mitgliedern des Aufsichtsrats, die der Aufsichtsrat auswählte, zusammen. Hinsichtlich der Arbeitnehmervertreter galt § 92 Abs. 4 AktG.

Mitglieder des Arbeitsausschusses

Name Funktion
Dr. Gerhard Roiss Vorsitzender
Prof. Dr. Michael Süß 1. stellvertretender Vorsitzender
Mag. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß 2. stellvertretende Vorsitzende
Mag. Harald Kaszanits Mitglied
Mag. Werner Muhm Mitglied
Christa Wagner Mitglied
Anton Aichinger Arbeitnehmervertreter
Kurt Christof Arbeitnehmervertreter
Dipl.-Ing. Hans Pfau Arbeitnehmervertreter
  • Der Arbeitsausschuss • hatte die Sitzungen des Aufsichtsrats vorzubereiten und den Aufsichtsrat bei der ständigen Überwachung der Geschäftsführung unbeschadet der Rechte des Aufsichtsrats gemäß § 95 AktG zu
  • unterstützen und • war als Dringlichkeitsausschuss (Regel 39 ÖCGK) tätig.

Dem Arbeitsausschuss wurden vom Aufsichtsrat ständig bestimmte zustimmungspflichtige

Angelegenheiten übertragen. Der Arbeitsausschuss des Aufsichtsrats hielt im Geschäftsjahr 2018 keine Sitzung ab.

Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss ist gemäß § 92 Abs. 4a AktG eingerichtet und setzt sich gemäß der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat aus vier von den Aktionären gewählten Aufsichtsratsmitgliedern und zwei Arbeitnehmervertretern gemäß § 92 Abs. 4 AktG zusammen. Er wählt aus seiner Mitte den Vorsitzenden

und einen Stellvertreter. Der Prüfungsausschuss nimmt die Aufgaben gemäß § 92 Abs. 4a AktG sowie gemäß Regel 40 des ÖCGK wahr. Er verfügt über die von Gesetz und Kodex geforderte Finanzexpertin, die auch den Vorsitz führt.

Mitglieder des Prüfungsausschusses

Name Funktion
Mag. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß Vorsitzende
Dr. Gerhard Roiss stellvertretender Vorsitzender
Mag. Werner Muhm Mitglied
Christa Wagner Mitglied
Doris Dangl Arbeitnehmervertreterin
Kurt Christof Arbeitnehmervertreter

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hielt im Geschäftsjahr 2018 drei Sitzungen ab. Tätigkeits-

  • schwerpunkte des Prüfungsausschusses waren: • Vorbereitung der Beschlussfassung über den Konzernabschluss 2017 und den Jahresabschluss 2017
  • der VERBUND AG inkl. Gewinnverwendung • Vorschlag für die Wahl des Abschlussprüfers
  • Kenntnisnahme des Halbjahresabschlusses 2018
  • Überwachung der Rechnungslegungsprozesse
  • Überwachung des internen Kontrollsystems sowie des Revisions- und Risikomanagementsystems
  • Diskussion der Prüfungsschwerpunkte 2018 (Abschlussprüfer)
  • Abschlussprüfung und Nichtprüfungsleistungen
  • Kenntnisnahme der Berichte des Vorstands
  • Kenntnisnahme des Prüfprogramms und des Prüfungsberichts der Internen Revision

Strategieausschuss

In der seit 23. April 2018 geltenden Geschäftsordnung wurde der im Vorjahr temporär eingerichtete Strategieausschuss nunmehr fix verankert. Ihm gehören vier von den Aktionären gewählte Aufsichtsratsmitglieder und zwei Arbeitnehmervertreter gemäß § 92 Abs. 4 AktG an. Er wählt aus seiner Mitte

den Vorsitzenden und einen Stellvertreter. Dem Strategieausschuss obliegen die Erarbeitung einer Unternehmensstrategie zusammen mit dem Vorstand und die jährliche Überprüfung der Strategie und Begleitung allfälliger Anpassungen. Weiters die Befassung mit Themen, die im Hinblick auf wettbewerbsrechtliche Aspekte sowie Interessen-

konflikte nicht im Gesamtaufsichtsrat behandelt werden sollen. Der Strategieausschuss hielt dafür im Berichtsjahr fünf Sitzungen ab.

Name Funktion Dr. Gerhard Roiss Vorsitzender Prof. Dr. Michael Süß stellvertretender Vorsitzender Mag. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß Mitglied Mag. Harald Kaszanits Mitglied Doris Dangl Arbeitnehmervertreterin Ing. Wolfgang Liebscher Arbeitnehmervertreter

Mitglieder des Strategieausschusses

Dringlichkeitsausschuss

Der Dringlichkeitsausschuss (Regel 39 ÖCGK) ist ein Ausschuss zur Entscheidung in dringenden Fällen. Zur Entscheidung von Angelegenheiten, die in die Zuständigkeit des Dringlichkeitsausschusses fallen oder die ihm zur Entscheidung übertragen worden sind, hat der Vorsitzende die Voraussetzungen für eine rasche Entscheidung zu schaffen (verkürzte Einberufung, Videokonferenz); die Dringlichkeit ist darzulegen. Der Dringlichkeitsausschuss entscheidet in allen jenen Fällen, wo zur Erlangung wirtschaftlicher Vorteile oder zur Abwehr eines drohenden Vermögensschadens eine unverzügliche

Entscheidung des Aufsichtsrats erforderlich ist. Dem Dringlichkeitsausschuss gehören vier von den Aktionären gewählte Aufsichtsratsmitglieder sowie zwei Arbeitnehmervertreter gemäß § 92 Abs. 4 AktG an. Er wählt aus seiner Mitte den Vorsitzenden und

einen Stellvertreter. Der Ausschuss trat im Berichtsjahr nicht zusammen.

Mitglieder des Dringlichkeitsausschusses

Funktion
Vorsitzender
stellvertretender Vorsitzender
Mitglied
Mitglied
Arbeitnehmervertreterin

Vergütungsausschuss

Der Aufsichtsrat bestellt entsprechend seiner Geschäftsordnung einen Vergütungsausschuss gemäß ÖCGK, der sich aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seinen beiden Stellvertretern zusammensetzt. Diesem Ausschuss werden vom Aufsichtsrat ständig folgende Angelegenheiten übertragen:

  • Vorstandsverträge
  • Festsetzung der Vergütung der Mitglieder des Vorstands
  • Beschlussfassung über Tantiemen oder Prämien an Vorstandsmitglieder
  • Regelmäßige Überprüfung der Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder

Mitglieder des Vergütungsausschusses

Name Funktion
Dr. Gerhard Roiss Vorsitzender
Prof. Dr. Michael Süß stellvertretender Vorsitzender
Mag. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß Mitglied

Der Vergütungsausschuss verfügt mit Dr. Roiss über den in Regel 43 ÖCGK geforderten Experten. Im Geschäftsjahr 2018 fanden sieben Sitzungen des Vergütungsausschusses statt. Gegenstand der Sitzungen waren die Zielvereinbarungen und die Zielerreichung für die variablen Vergütungen des Vorstands, Beendigungsvereinbarungen mit den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern sowie die neuen Vorstandsverträge und die Festlegung der Vorstandsvergütung.

Nominierungsausschuss

Der Aufsichtsrat bestellt gemäß seiner Geschäftsordnung einen Nominierungsausschuss, dem der Vorsitzende des Aufsichtsrats sowie drei weitere von den Aktionären gewählte Aufsichtsratsmitglieder und zwei Arbeitnehmervertreter gemäß § 92 Abs. 4 AktG angehören. Den Vorsitz führt der Vorsitzende

des Aufsichtsrats, sein Stellvertreter wird durch den Ausschuss gewählt. Der Nominierungsausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung von Mandaten im Vorstand und hat die Wahl von Mitgliedern des Aufsichtsrats vorzubereiten. Er hat darauf zu achten, dass eine Nominierung zum Vorstand letztmalig vor Vollendung des 65. Lebensjahres möglich ist.

Mitglieder des Nominierungsausschusses

Name Funktion
Dr. Gerhard Roiss Vorsitzender
Mag. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß stellvertretende Vorsitzende
Dr. Susanne Riess Mitglied
Mag. Jürgen Roth Mitglied
Doris Dangl Arbeitnehmervertreterin
Ing. Wolfgang Liebscher Arbeitnehmervertreter

Der Nominierungsausschuss hielt im Geschäftsjahr 2018 fünf Sitzungen ab. Gegenstand dieser Sitzungen waren die Vorbereitung von Wahlen in den Aufsichtsrat in der o. HV 2018 sowie die Ausschreibung der Vorstandsmandate und die Vorbereitung der Bestellung des Vorstands samt der Ressortverteilung im Juni 2018.

Zustimmungspflichtige Verträge – Interessenkollisionen

Im Geschäftsjahr 2018 lagen die nachfolgenden vom Aufsichtsrat der VERBUND AG entsprechend Aktiengesetz und Österreichischem Corporate Governance Kodex (Regel 49) genehmigten Verträge bzw. Geschäftsfälle zwischen dem VERBUND-Konzern und einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern bzw. Unternehmen mit Nahebeziehungen zu Aufsichtsratsmitgliedern vor:

Aufsichtsratsmitglied Mag. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß

Die vom Aufsichtsrat im Jahr 2015 erteilte Rahmengenehmigung für die Lieferung von Wechselrichtern durch die Fronius Gruppe (über konzernfremde Zwischenhändler bzw. die 50-%-Tochter Solavolta) in Höhe von 600 Tsd. € pro Jahr sowie für die Lieferung von Kleingeräten an Gesellschaften von VERBUND von jährlich 60 Tsd. € wurde im Geschäftsjahr 2018 nur teilweise ausgenutzt. Mag. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß ist CEO der Fronius Gruppe.

Aufsichtsratsmitglied Mag. Jürgen Roth

Der Aufsichtsrat genehmigte im Jahr 2015 einen Vertrag über Stromlieferungen der VERBUND Sales GmbH (VSA) für Tankstellen der Tank Roth GmbH mit einem geschätzten Auftragsvolumen von 170 Tsd. € pro Jahr ab 2016. Der Vertrag lief bis Ende 2018. Die tatsächlichen Lieferungen 2018 lagen deutlich unter dem genehmigten Rahmen. Mag. Jürgen Roth ist geschäftsführender Gesellschafter der Tank Roth GmbH.

GRI 102-25

Aufsichtsratsmitglied Mag. Stefan Szyszkowitz (ab 23. April 2018)

Zwischen VERBUND und dem Konzern der EVN, deren Vorstandssprecher Mag. Stefan Szyszkowitz ist, besteht eine Vielzahl von teils langjährigen vertraglichen Beziehungen, die großteils bereits vor der Mitgliedschaft von Mag. Szyszkowitz im Aufsichtsrat abgeschlossen wurden. Über die Abwicklung dieser Verträge und ihren Umfang wird jährlich im Aufsichtsrat berichtet. Im Geschäftsjahr 2018 wurde auf Basis der bestehenden Verträge ein Auftragsvolumen von insgesamt 518 Tsd. € abgewickelt (ohne Geschäftsbeziehungen mit der Netztochter APG). Dies betraf im Wesentlichen Strom-, Gas- oder Netzbezüge sowie Benützungsgebühren für verschiedene Gesellschaften von VERBUND. Darüber hinaus bestehen Vereinbarungen betreffend die VERBUND Innkraftwerke GmbH sowie Vertragsbezie-

hungen über Stromlieferungen mit der e&t Energie HandelsgmbH, an der die EVN zu 45% beteiligt ist. Nach seiner bereits 2017 erteilten grundsätzlichen Zustimmung genehmigte der Aufsichtsrat 2018 die vertragliche Gesamtbereinigung zwischen VERBUND AG und VTP einerseits und EVN andererseits im Zusammenhang mit der Stilllegung der Kraftwerke Dürnrohr und Korneuburg mit Beendigung aller anhängigen Gerichtsverfahren und Zahlung eines Betrags von 12 Mio. € an EVN.

Aufsichtsratsmitglied Dipl.-Ing. Peter Weinelt

Zwischen VERBUND und dem Konzern der Wiener Stadtwerke, deren Geschäftsführer Dipl.-Ing. Peter Weinelt ist, besteht eine Vielzahl von teils langjährigen vertraglichen Beziehungen, die großteils bereits vor der Mitgliedschaft von Dipl.-Ing. Peter Weinelt im Aufsichtsrat abgeschlossen wurden. Über die Abwicklung dieser Verträge und ihren Umfang wird jährlich im Aufsichtsrat berichtet. Im Geschäftsjahr 2018 wurde auf Basis der bestehenden Verträge ein Auftragsvolumen von insgesamt 661 Tsd. € abgewickelt (ohne Geschäftsbeziehungen mit der Netztochter APG). Dies betraf im Wesentlichen Stromrechnungen und Netzgebühren sowie Betriebsführungen für Gesellschaften von VERBUND. Darüber hinaus bestehen Vereinbarungen betreffend die VERBUND Innkraftwerke GmbH sowie Vertragsbeziehungen über Stromlieferungen mit der e&t Energie HandelsgmbH, an der die Wiener Stadtwerke zu 45% beteiligt sind.

Der Aufsichtsrat befasste sich auch im Geschäftsjahr 2018 mit möglichen (anderen) Interessenkollisionen bei Aufsichtsratsmitgliedern, die sich insbesondere aus Aktivitäten bzw. Beteiligungen im Energiebereich oder an Unternehmen, die in einem Konkurrenzverhältnis zum VERBUND-Konzern stehen, ergeben könnten. Abgesehen von einer offengelegten 25%igen Beteiligung von Fronius am Grünstromanbieter aWATTar bestätigten alle Aufsichtsratsmitglieder, dass ihrerseits keine Interessenkonflikte vorliegen, die eine Meldung bzw. Offenlegung angezeigt erscheinen lassen. Nach Einschätzung des Aufsichtsrats besteht kein grundlegender Interessenkonflikt, der Maßnahmen nach sich ziehen müsste. Sollte es in Zukunft zu entsprechenden Konflikten kommen, werden rechtzeitig geeignete Maßnahmen, wie z. B. Stimmenthaltung oder Nichtteilnahme bei der Beratung und Abstim-

mung zu einzelnen Tagesordnungspunkten, zu setzen sein. Ein nach dem Rechnungshofbericht 2018 eingeholtes Gutachten bestätigt, dass seitens des Unternehmens ausreichende und angemessene Vorkehrungen getroffen wurden, damit mögliche Interessenkonflikte im Aufsichtsrat in angemessener Weise bewältigt werden.

Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder

Die Vergütungen an die Mitglieder des Aufsichtsrats (inkl. Ersatz verrechneter Spesen/Reisekosten) betrugen im Jahr 2018 insgesamt 348.934 € (Vorjahr: 380.801 €).

In der Hauptversammlung am 17. April 2013 wurde das nachstehende Vergütungsschema für die Mitglieder des Aufsichtsrats beschlossen, welches die jährliche Aufwandsentschädigung für die von der Hauptversammlung gewählten Mitglieder sowie das Sitzungsgeld (für alle Mitglieder) festlegt.

Vergütungsschema Aufsichtsrat in €
Jährliche Aufwandsentschädigung
Vorsitzende(r) 25.000
Vorsitzende(r)-Stellvertreter 15.000
Mitglied 10.000
Sitzungsgeld 500

Diese Höhe der Vergütung kommt jeweils auch für die Tätigkeit im Prüfungsausschuss, im Arbeitsausschuss (bis 23. April 2018) und im Strategieausschuss (ab 23. April 2018) zur Anwendung. Für die Tätigkeit in anderen Ausschüssen erfolgt wie bisher keine gesonderte Vergütung.

An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden keine Kredite oder Vorschüsse ausbezahlt. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats sind in die bei VERBUND bestehende D&O-Versicherung einbezogen.

Für das Geschäftsjahr 2018 wurden im Einzelnen an die Mitglieder des Aufsichtsrats folgende Vergütungen ausbezahlt:

in €
Vergütung an die Mitglieder des Aufsichtsrats
Name (ohne Titel) Jährliche Aufwandsentschädigung Sitzungsgelder
Gerhard Roiss, Vors. 65.000 7.000
Michael Süß, Vors.-Stv. 28.000 2.800
Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, Vors.-Stv. 55.000 7.000
Harald Kaszanits 23.333 5.000
Peter Layr (bis 23.4.2018) 3.333 500
Werner Muhm 23.333 4.500
Susanne Riess 10.000 3.000
Jürgen Roth 10.000 3.000
Stefan Szyszkowitz (ab 23.4.2018) 6.667 2.000
Christa Wagner 23.333 4.000
Peter Weinelt 10.000 3.000
Arbeitnehmervertreter
Anton Aichinger (bis 5.4.2018) 1.500
Kurt Christof 4.500
Doris Dangl (ab 5.4.2018) 5.500
Isabella Hönlinger 3.000
Wolfgang Liebscher 4.000
Hans Pfau 4.500

Hauptversammlung

Nähere Informationen zur Hauptversammlung sind in den "Disclosures on Management Approach" (DMA) auf www.verbund.com > Investor Relations > Finanzpublikationen abrufbar In der Hauptversammlung, die mindestens einmal jährlich stattfindet, nehmen die Aktionäre ihre Rechte wahr und üben ihr Stimmrecht aus. Dabei haben alle Aktionäre die Möglichkeit, im Rahmen ihres Auskunfts- und Antragsrechts mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat in Dialog zu treten und ihre

Stellungnahmen abzugeben bzw. ihre Anliegen vorzubringen. Zu den wichtigsten Aufgaben bzw. Kompetenzen der Hauptversammlung gehören die Entscheidung über die Gewinnverwendung, die Wahl des Aufsichtsrats, die Wahl des Abschlussprüfers, die Entlastung

des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie die Änderung der Satzung. Die Tagesordnung und die gefassten Beschlüsse der 71. o. Hauptversammlung vom 23. April 2018 sowie die Abstimmungsergebnisse können auf der Website unter www.verbund.com > Investor Relations > Hauptversammlung eingesehen werden.

Diversitätskonzept zur Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat (§ 243c Abs. 2 Z. 2a UGB)

GRI 405-1 GRI 103-2 SDG 5 Studien belegen, dass gemischte Teams bessere Ergebnisse erzielen und über eine höhere Effektivität und Innovationskraft verfügen als homogen zusammengesetzte Gruppen. Das gilt auch für die Leitungsorgane von Unternehmen. Daher sollen bei der Besetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats zusätzlich zu den allgemeinen und unternehmensspezifischen Anforderungen zur fachlichen und persönlichen Qualifikation auch die folgenden Grundsätze Anwendung finden, um die Vorteile unterschiedlicher Perspektiven für unternehmerische Entscheidungen optimal nutzen zu können:

Aufsichtsrat

Maßgebliche Aspekte einer vielfältigen Zusammensetzung des Aufsichtsrats sind das Lebensalter seiner Mitglieder und die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat, die ausgeglichene Vertretung der Geschlechter, die Internationalität sowie ein ausgewogener Ausbildungs- und Berufshintergrund der Mitglieder.

Alter: Angestrebt wird eine ausgewogene Altersstruktur der Mitglieder, wobei zwischen dem ältesten und dem jüngsten Mitglied ein Altersunterschied von mindestens 20 Jahren liegen soll, um die verschiedenen Sichtweisen der Generationen einfließen zu lassen.

Kein Mitglied soll mehr als 15 Jahre dem Aufsichtsrat angehören. Vertretung der Geschlechter: Mit dem im April des vergangenen Jahres erfolgten Wechsel im Aufsichtsrat wird die seit Jänner 2018 geltende gesetzliche Quote von 30% des im Aufsichtsrat geringer vertretenen Geschlechts (bei VERBUND also Frauen) im Aufsichtsrat der VERBUND AG (Gesamtbetrach-

tung) eingehalten. Zielsetzung ist, dass dem Beschluss der Bundesregierung aus dem Jahr 2011 entsprochen wird: In Aufsichtsräten von Bundesbeteiligungen sind bis 2018 mindestens 35% der Kapitalvertreter Frauen.

Internationalität: Dem Aufsichtsrat soll eine angemessene Anzahl von Mitgliedern angehören (mindestens drei), die einen wesentlichen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit im Ausland verbracht oder langjährige Erfahrung im internationalen Geschäft haben.

Ausbildungs- und Berufshintergrund: Angestrebt wird, dass die Aufsichtsratsmitglieder über möglichst breit gestreute Ausbildungen und Erfahrungen aus unterschiedlichen beruflichen Tätigkeiten verfügen. Im Aufsichtsrat soll ausgewiesene Kompetenz und Expertise in jedem der folgenden Bereiche

  • von mindestens einem Aufsichtsratsmitglied eingebracht werden: • Wirtschaft/Management/Finanzen/Personal/Risk Management
  • Juristische Fachkenntnisse
  • Markt/Kunden
  • Technische Fachkenntnisse/Innovation
  • Nachhaltigkeit/Umwelt/Stakeholder Management

Diese Diversitätskriterien wird der Aufsichtsrat bei seinen Vorschlägen zu den nächsten Wahlen in den Aufsichtsrat beachten. Die Funktionsperiode sämtlicher aktueller Aufsichtsratsmitglieder läuft bis zur ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2020.

Vorstand

Maßgebliche Aspekte einer vielfältigen Zusammensetzung des Vorstands sind ein ausgewogener Ausbildungs- und Berufshintergrund, die Internationalität sowie die Dauer der unveränderten Zusammensetzung.

Ausbildungs- und Berufshintergrund: Neben umfangreicher Managementerfahrung und umfassenden Branchenkenntnissen sollen Vorstandsmitglieder eine fundierte Ausbildung und einschlägige Berufserfahrung entweder im technischen oder im kaufmännisch-administrativen Bereich aufweisen. Vertretung der Geschlechter: Dem Vorstand soll mittelfristig eine Frau angehören.

Internationalität: Ein Teil der Vorstandsmitglieder soll einen wesentlichen Teil seiner beruflichen

Tätigkeit im Ausland verbracht oder langjährige Erfahrung im internationalen Geschäft haben. Dauer der Zusammensetzung: Der Vorstand soll nicht länger als zehn Jahre in unveränderter Zusammensetzung bzw. Ressortverteilung arbeiten.

Bei der Bestellung des Vorstands im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat diese Aspekte beachtet.

Maßnahmen zur Förderung von Frauen

(§ 243c Abs. 2 Z. 2 UGB)

Als nachhaltig wirtschaftender Konzern nimmt sich VERBUND gesellschaftsrelevanter Themen wie der Chancengleichheit am Arbeitsplatz an. VERBUND behandelt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleich ohne Ansehen von Geschlecht, Alter, Religion, Behinderung, Kultur, Hautfarbe, gesellschaftlicher Herkunft, sexueller Orientierung oder Nationalität. Jeder Form von Diskriminierung oder Mobbing wird entschieden entgegengetreten.

Auf eine Beteiligung von Frauen im Aufsichtsrat der VERBUND AG hat der Vorstand keinen Einfluss, da die Auswahl der Aufsichtsratsmitglieder ausschließlich in die Kompetenz der Hauptversammlung fällt bzw. von der Entsendung durch die Arbeitnehmervertretung abhängt. Mit Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, Susanne Riess und Christa Wagner sowie den Arbeitnehmervertreterinnen Doris Dangl und Isabella Hönlinger gehören dem Aufsichtsrat der VERBUND AG fünf Frauen an, das entspricht einem Frauenanteil von einem Drittel.

Per 31. Dezember 2018 sind konzernweit acht Frauen in leitenden Positionen (erste und zweite Führungsebene) beschäftigt. Somit beträgt der Frauenanteil in leitenden Positionen 9,5%. Der Frauenanteil am gesamten konzernweiten Mitarbeiterstand beträgt 17,6%. Seit 2012 übt eine weibliche Führungskraft ihre Tätigkeit in Teilzeit aus.

Um die nachhaltige Verankerung und die Weiterentwicklung des betrieblichen Diversity Managements sicherzustellen, werden sämtliche Gleichbehandlungsagenden umfassend von der Diversity und Inclusion Managerin wahrgenommen.

VERBUND fördert Frauen durch verschiedene Maßnahmen, die hier exemplarisch aufgezählt werden:

  • Im Rahmen der VERBUND-Diversitätsstrategie ist die Dimension Geschlecht eine Schwerpunkt-
  • dimension, für die Ziele und Maßnahmen vereinbart und umgesetzt werden. • Führungskräfte der ersten Führungsebene werden auch an Zielen zur Förderung der Gleichbehand-
  • lung von Frauen gemessen. • Das VERBUND-Frauennetzwerk setzt sich mit der laufenden Entwicklung einer nachhaltigen Strategie
  • zum Thema VERBUND-Frauenförderung auseinander. • VERBUND vergibt jährlich ein Stipendium an hochqualifizierte Technikstudentinnen.
  • VERBUND nimmt am Töchtertag teil, um bereits früh Schülerinnen anzusprechen und sie für die
  • spannenden technischen Berufe zu begeistern. • VERBUND hat 2018 bereits zum vierten Mal das Zertifikat "Audit berufundfamilie" erhalten.
  • VERBUND erstellt regelmäßig den Einkommensbericht zum Vergleich der Gehälter von Männern und Frauen.

GRI 405-1 Detaillierte Informationen zu den Frauenförderungsmaßnahmen finden sich im Geschäftsbericht im Kapitel "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie gesellschaftliche Verantwortung"

SDG 5

Wien, am 14. Februar 2019

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber Mag. Dr. Michael Strugl

Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands

Vorsitzender des Vorstands Stv. Vorsitzender des Vorstands

Dr. Peter F. Kollmann Mag. Dr. Achim Kaspar

Konzernlagebericht

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Der Konzernlagebericht bezieht sich auf den Konzernabschluss von VERBUND. Dieser wurde gemäß § 245a (1) UGB in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Für Links und Verweise auf externe Quellen im Konzernlagebericht wird keine Haftung übernommen.

VERBUND hat sich entschieden, anstelle einer nichtfinanziellen Erklärung im Lagebericht einen gesonderten nichtfinanziellen Bericht zu erstellen. Dieser Bericht über nichtfinanzielle Informationen (NFI-Bericht) findet sich als separates Kapitel im Anschluss an den Lagebericht.

Rahmenbedingungen

Im Geschäftsjahr 2018 erhöhten sich die Rohstoffpreise für Erdöl, Erdgas und Kohle, bevor es im Oktober 2018 zu einem Rückgang der Preise kam. Aufgrund einer befürchteten Verknappung der CO2- Zertifikate mit der 2019 startenden Marktstabilitätsreserve sind die CO2-Preise 2018 deutlich gestiegen.

Beide Entwicklungen haben zu einem Anstieg der Stromgroßhandelspreise geführt. Die Stromnachfrage ist 2018 leicht gestiegen. Die im Vergleich zu 2017 etwas höhere Stromnachfrage ab dem zweiten Quartal 2018 konnte die niedrigere Nachfrage in den Wintermonaten 2018 ausgleichen.

VERBUND begleitet seine Kunden mit Innovationskraft in ein neues Energiezeitalter.

Die klare strategische Positionierung von VERBUND als Energieunternehmen mit Fokus auf nachhaltiger erneuerbarer Energie in Verbindung mit rechtzeitig umgesetzten organisatorischen und strukturellen Maßnahmen führt VERBUND in eine ausgezeichnete Ausgangsposition für die weitere Entwicklung des Unternehmens. Herausforderungen wie u. a. die Digitalisierung, die Dekarbonisierung und die Dezentralisierung des Energiesystems bieten VERBUND eine Vielzahl von Chancen für eine weitere positive Entwicklung.

Konjunkturelle Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft in stabiler Wachstumsphase

Das stabile Wirtschaftswachstum seit Mitte 2016 setzte sich auch 2018 fort und betrug wie im Vorjahr 3,7%. Der gesamtwirtschaftliche Produktionsanstieg war in den USA weiterhin – trotz der weltweiten Handelsstreitigkeiten und des dadurch sinkenden Vertrauens von Investoren – stark. So wuchs die Wirtschaft 2018 in den USA um +2,9% und im Euroraum um +1,8%. In Japan fiel das Wirtschaftswachstum im Vergleich zu 2017 (+1,9%) mit +0,9% niedriger aus (alle Daten gemäß der Prognose des Internationalen Währungsfonds, IWF, vom Jänner 2019).

Das chinesische Wirtschaftswachstum wies mit +6,6% 2018 den niedrigsten Stand seit 2009 auf. Negativ auf das Wachstum wirkte sich vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und China aus. China versuchte mit gelockerter Geld- und Haushaltspolitik das Wachstumsniveau relativ stabil zu halten. Russland und Brasilien zeigten zwar im Vergleich geringere Wachstumsraten, diese lagen in

beiden Ländern jedoch über den Vorjahreswerten 2017. Im Euroraum stieg das Wirtschaftswachstum 2018 im Vergleich zur Vorjahresberichtsperiode um +1,8% (2017: +2,4%). In wichtigen Ländern des Euroraums belastete seit Jahresbeginn 2018 die Dämpfung der Außenhandelsaktivität die Konjunktur. Im Jahr 2018 ist die Wirtschaft in Deutschland um +1,5% gewachsen. Für 2019 gehen die IWF-Experten für Deutschland von einem BIP-Wachstum von +1,3% aus. Gründe dafür sind dem Währungsfonds zufolge ein sich abkühlendes Exportgeschäft

und eine schwächere Industrieproduktion. Im internationalen Vergleich wies Österreich 2018 eine gute Konjunktur auf. Das Wirtschaftswachstum erhöhte sich u. a. aufgrund der regen Industriekonjunktur um +2,7% (WIFO-Konjunkturprognose vom Jänner 2019). Die oben angesprochenen Unsicherheiten werden auch in Österreich das Wachstum im Jahr 2019 dämpfen. Für 2019 wird eine Wachstumsrate von rund 2,0% prognostiziert. Der Konsum der privaten Haushalte unterstützt die positive Konjunkturentwicklung weiterhin, kann aber den Nachfrageausfall im Außenhandel nicht voll kompensieren.

Energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen

Stromverbrauch in Österreich gestiegen

Österreichs Stromverbrauch stieg im Jahr 2018 nach ersten Daten der E-Control um 0,3% (gesamte

Elektrizitätsversorgung, Inlandsstromverbrauch ohne Verbrauch für Pumpspeicherung). Die Stromerzeugung aus Wasserkraft kam 2018 mit –2,2% unter dem Erzeugungsniveau von 2017 zu liegen. Im ersten Halbjahr 2018 lag die Stromerzeugung aus Wasserkraft bis auf den Monat März deutlich über den Erzeugungsmengen 2017 (+24%). Im zweiten Halbjahr 2018 war die Erzeugung aus

Wasserkraftwerken aufgrund der langen Trockenperiode um fast ein Viertel niedriger als 2017. Die Stromproduktion aus thermischen Kraftwerken lag im Jahresschnitt 2018 mit –7,0% deutlich unter den Erzeugungswerten von 2017. Lediglich im März sowie von September bis Dezember 2018

übertraf die Erzeugung die Vorjahreswerte. Auch die Erzeugung aus Windkraftanlagen lag mit –10,3% aufgrund des geringeren Winddargebots unter dem Vorjahreswert. Die "sonstige Erzeugung" erhöhte sich um 4,5%. So umfasst die "sonstige Erzeugung" die Stromproduktion aus sonstigen erneuerbaren Energieträgern (ohne Biomasse – diese fällt unter die thermische Erzeugung) sowie aus den in der Statistik noch nicht zuordenbaren Anlagen. Insgesamt lag die Stromproduktion in Österreich 2018 um 3,7% unter dem Vorjahreswert.

Sowohl die Stromimporte (–4,4%) als auch die Stromexporte (–16,2%) sanken 2018. Der Importsaldo erreichte 2018 8.947 GWh. Dies stellte ein Minus von 2.401 GWh gegenüber dem Vorjahr dar.

Ölpreis: deutlicher Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr

Das Barrel der Sorte Brent (Frontmonat) kostete 2018 knapp 72 \$/bbl gegenüber rund 55 \$/bbl im Jahr 2017. Dies entspricht einem Preisanstieg von über 30%.

Der Ölmarkt war im Jahr 2018 vor allem durch den drohenden Handelsstreit zwischen den USA und China sowie den Ausstieg der USA aus dem Iran-Abkommen und durch die angekündigten Sanktionen der USA gegenüber dem Iran geprägt. So schwankte der Preis für die Ölsorte Brent zu Beginn des Jahres lange Zeit zwischen 60 und 70 \$/bbl. Danach wirkten Produktionskürzungen der OPEC, die Ankündigung der Wiedereinführung von Sanktionen gegenüber dem Iran, gepaart mit einer ungebremsten Ölnachfrage, stützend auf den Ölpreis: Bis Ende Mai 2018 wurde dabei beinahe die Marke von 80 \$/bbl erreicht. Meldungen, wonach die OPEC gemeinsam mit Russland über eine Erhöhung ihrer Förderungen nachdenkt, sowie ein robustes Wachstum der US-Förderung und der Anstieg der US-Rohöllagerbestände führten schließlich zu einer Korrektur der Rohölpreise. Bis Mitte Juni 2018 gaben die Preise auf rund 70 \$/bbl nach. Danach zeigten sich wieder die drohenden Sanktionen gegen den Iran als preisbestimmend, der Ölpreis stieg bis Anfang Oktober auf über 85 \$/bbl. Nachdem sich die Förderkürzungen durch die Iran-Sanktionen als doch nicht so gravierend erwiesen (acht wichtige Ölabnehmer wurden von dem Verbot, iranisches Öl zu kaufen, ausgenommen) und gleichzeitig Saudi-Arabien, Russland und die USA ihre Produktion ausweiteten, kam es ab Mitte Oktober zu einem starken Rückgang der Ölpreise auf zwischenzeitlich unter 60 \$/bbl. Der Beschluss der OPEC und Russlands bezüglich Förderkürzungen führte nur kurz zu einer Stabilisierung des Ölpreises bei knapp 60 \$/bbl. Zu Jahresende 2018 gab der Ölpreis weiter nach und lag schließlich unter 55 \$/bbl.

Preisanstieg bei Gas

Am europäischen Handelspunkt NCG lagen die Spotnotierungen im Jahresdurchschnitt 2018 bei knapp 23 €/MWh und damit um gut 5 €/MWh über dem Vorjahreswert. Im Terminhandel wurden Lieferkontrakte für das kommende Jahr (NCG-Frontjahr) mit rund 21 €/MWh abgerechnet. Das sind knapp 4 €/MWh mehr, als 2017 für das NCG-Frontjahr bezahlt werden musste. Sowohl der starke Ölpreis als auch steigende Preise für LNG wirkten 2018 stützend auf die Gaspreise in Europa.

Weiterer Anstieg beim Preis für Kraftwerkskohle

In 2018 kam es gegenüber dem Vorjahr auch zu einem deutlichen Preisanstieg bei Kraftwerkskohle: Mit durchschnittlich 87 \$/t lag der Kohlepreis am Terminmarkt (ARA-Frontjahr) um mehr als 13 \$ oder fast

20% über dem Vorjahr. Auch die Kohlepreise am Spotmarkt lagen 2018 um 8% über den jahresdurchschnittlichen Notierungen des Vorjahrs. Die Kohlenotierungen haben von der allgemeinen Aufwärtsbewegung an den Rohstoffmärkten profitiert, gleichzeitig blieb die Nachfrage aus der EU, Japan und Korea hoch. Indonesien als wichtiger Exporteur blieb hingegen hinter den geplanten Kohleausfuhren zurück.

Preisentwicklung Kohle, Öl und Gas in €/MWh thermisch

EU reformiert Emissionshandel

Die Anfang 2018 vom Rat und dem EU-Parlament erzielte Einigung über eine Reform des Emissionshandelsregimes wirkte sich preisstützend am Emissionshandelsmarkt aus. Geeinigt hatte man sich auf schärfere Klimaziele für die dem Emissions Trading System der EU (EU-ETS) unterliegenden Anlagen der Energiewirtschaft und der energieintensiven Industrie. Die Menge an Treibhausgasen, die sie emittieren dürfen, soll zwischen 2021 und 2030 jährlich um 2,2% – und damit stärker als bisher – sinken. Gleichzeitig werden Verschmutzungsrechte vom Markt genommen, um das Angebot zu verknappen.

Dies führte 2018 fast zu einer Verdreifachung der CO2-Preise. Waren 2017 noch durchschnittlich knapp 6 €/t zu bezahlen, lag dieser Wert 2018 bei rund 16 €/t (Terminmarkt Frontjahr). Kurzzeitig stieg der Preis sogar auf über 25 €/t, dem folgte jedoch eine Korrektur nach unten. Erst zum Jahresende 2018 erreichte der CO2-Preis beinahe wieder diesen Wert.

Stromgroßhandelspreise stiegen stark an

Der Stromgroßhandelsmarkt 2018 war einerseits geprägt von einem starken Preisanstieg im Zuge der Preisentwicklung an den Primärenergie- und CO2-Märkten und andererseits von der Trennung der gemeinsamen Preiszone von Deutschland und Österreich ab dem 1. Oktober 2018. Die stark steigende Stromproduktion aus Windkraftanlagen im Norden Deutschlands konnte aufgrund fehlender Netzkapazitäten nicht in ausreichendem Maß nach Süden transportiert werden und führte zu unerwünschten Netzflüssen über Polen und Tschechien. Um diese unerwünschten Netzflüsse zu reduzieren, wurde von deutscher Seite eine Bewirtschaftung der deutsch-österreichischen Grenze

vorangetrieben. Der Anfang Oktober 2018 eingeführte Netzengpass zwischen Österreich und Deutschland führte erwartungsgemäß zu höheren Strompreisen in Österreich, da der relativ günstige Stromüberschuss aus deutschen Erneuerbaren nicht mehr in gewohntem Ausmaß nach Österreich geliefert werden konnte. In den ersten drei Monaten der Markttrennung (Oktober bis Dezember 2018) lag der Preis am österreichischen Spotmarkt um durchschnittlich rund 7,3 €/MWh über jenem in Deutschland. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.

Der durchschnittliche Preis am Spotmarkt der europäischen Strombörse EPEX SPOT für Grundlaststromlieferungen (Base) lag im Jahr 2018 mit 46,3 €/MWh um rund 34% über jenem des Vorjahrs (ab 1. Oktober 2018 Preise des Marktgebiets Österreich). Der Preis für Spitzenenergie (Peak) lag mit 54,0 €/MWh um 25% über dem Mittelwert von 2017. Der durchschnittliche Preis für sofortige Grundlaststromlieferungen (Base) für das Marktgebiet Deutschland (ab 1. Oktober 2018) lag bei 44,5 €/MWh, jener für Spitzenenergie (Peak) bei 52,1 €/MWh. Preistreibend wirkten hier vor allem die gestiegenen Preise von Kraftwerkskohle und CO2.

Strompreisentwicklung am Spotmarkt (Base) in €/MWh

Bis 30.9.2018 Marktgebiet Deutschland/Österreich, ab 1.10.2018 Marktgebiet Deutschland bzw. Österreich separat dargestellt, Monatsdurchschnittspreise Quelle: EPEX Spot

Die European Energy Exchange (EEX) führte vor dem Hintergrund der Spaltung der deutschösterreichischen Preiszone im ersten Halbjahr 2017 zusätzlich zur bestehenden Phelix-Produktpalette für die deutsch-österreichische Preiszone Terminprodukte für Deutschland (Phelix-DE-Futures) und

Österreich (Phelix-AT-Futures) ein. Am Terminmarkt der European Energy Exchange (EEX) wurde 2018 für das Marktgebiet Österreich Grundlast für 2019 (Frontjahr-Base) im Durchschnitt mit 46,64 €/MWh und Spitzenenergie (Frontjahr-Peak) mit 56,84 €/MWh gehandelt. Im Jahr 2017 waren für Frontjahr-Base-Kontrakte durchschnittlich 32,38 €/MWh und für Frontjahr-Peak-Kontrakte noch 40,51 €/MWh (für das gemeinsame Marktgebiet Deutschland und Österreich) zu bezahlen. Für das Marktgebiet Deutschland lagen die Preise für Frontjahr-Base 2018 im Durchschnitt bei 43,84 €/MWh und für Frontjahr-Peak bei 53,95 €/MWh. Die Gründe des Preisanstiegs sind in gestiegenen CO2-, Gas- und Kohlepreisen zu sehen.

Strompreisentwicklung am Terminmarkt (Base) in €/MWh

2014-2017 Marktgebiet Deutschland/Österreich, ab 2018 Marktgebiet Deutschland bzw. Österreich separat dargestellt, Achsenbezeichnung bezieht sich auf den Zeitraum des Handels, Lieferstellung im darauffolgenden Jahr. Monatsdurchschnittspreise Quelle: EEX

VERBUND vermarktet den Großteil der Stromerzeugung im Voraus am Terminmarkt, um kurzfristige Absatz- und Preisrisiken zu reduzieren. Die Preisentwicklung auf dem Terminmarkt im Jahr 2018 hatte nur einen untergeordneten Einfluss auf die Erlöse in der Berichtsperiode. Sie wird sich jedoch auf die Ergebnisse der Folgeperioden positiv auswirken.

Politische und regulatorische Rahmenbedingungen

2018 konnten der Rat und das EU-Parlament nach umfangreichen Verhandlungen während der öster-

reichischen Präsidentschaft die letzten noch offenen Punkte des Clean Energy Package (CEP) klären. In Österreich präsentierte die Bundesregierung ihre Klima- und Energiestrategie (#mission2030), welche die Senkung der Primärenergieintensität bis 2030 um 25–30% gegenüber 2015 und bilanziell 100% heimischen erneuerbaren Strom bis 2030 vorsieht. Neuerungen gibt es unter anderem bei den Themen Systemnutzungsentgelte und Österreichische Beteiligungs AG.

EU-Energiepolitik

"Clean Energy for all Europeans" – Verhandlungen zum Gesetzespaket abgeschlossen

Nach zweijährigen Verhandlungen der europäischen Gesetzgeber konnte die österreichische Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018 die Verhandlungen zum Clean Energy Package abschließen. Im Kern wurden damit neue Ziele für den Erneuerbaren-Ausbau und die Energieeffizienz bis 2030 festgelegt, verschiedenste Barrieren für den Energiebinnenmarkt abgebaut und Konsumenten sowie neuen

Marktakteuren der Zugang zum Energiemarkt erleichtert. Konkret soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Brutto-Endenergieverbrauch auf EU-Ebene bis 2030 32% ausmachen, im Transportbereich sollen 14% der Kraftstoffe erneuerbar sein. Bei der Energieeffizienz wurde ein indikatives (EU-weites) Einsparungsziel für 2030 von 32,5% festgelegt. Sowohl die Höhe des Erneuerbaren- als auch des Effizienzziels soll 2023 nochmals zur Diskussion gestellt und eventuell nachgeschärft werden. Die in der Governance-Verordnung festgelegten Berichtspflichten sollen die Einhaltung der Zielpfade der nationalen Energie- und Klimapläne gewährleisten. Bei Abweichung ist mit entsprechenden Maßnahmen gegenzusteuern. Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) gibt vor, Förderungen künftig grundsätzlich auszuschreiben und marktorientiert zu gestalten. Zudem gibt sie einen Rahmen für die Eigenerzeugung vor. Binnenmarktrichtlinie und -verordnung bauen Barrieren auf den Energiehandelsmärkten ab, führen Regeln für marktbasierte Kapazitätsmechanismen bei Versorgungsengpässen ein, schreiben einen neuen Prozess für die Einführung von Preiszonen vor, stärken die regionale Kooperation von Übertragungsnetzbetreibern und passen den gesetzlichen Rahmen für Verteilnetzbetreiber den geänderten Marktbedingungen an. Weiters wird ein Level Playing Field für alle Erzeugungstechnologien inklusive der Flexibilitätsinstrumente wie Speicher oder Demand Response eingeführt. Speicher sollen zukünftig weiterhin grundsätzlich von Akteuren am Markt und nur in Ausnahmefällen von regulierten Netzbetreibern betrieben werden. Außerdem wird die europäische Regulierungsbehörde ACER gestärkt.

Langfristige europäische Dekarbonisierungsstrategie "A Clean Planet for All"

Ende November 2018 wurde ein Diskussionspapier der EU-Kommission für eine neue Klimaschutzstrategie bis 2050 vorgelegt. Die Kommission spricht sich dafür aus, ab 2050 netto keine CO2-Emissionen mehr auszustoßen. Das Jahr 2019 soll dafür genutzt werden, die vorgeschlagenen Szenarien zu diskutieren. Die neue EU-Kommission wird dann nach breiter Konsultation und auf Basis der Ergebnisse des Europäischen Rats vom Mai 2019 eine finale Strategie vorlegen.

CO2-Reduktion in der Mobilität

Um den CO2-Ausstoß im Mobilitätsbereich zu reduzieren, wurden 2018 verschiedene Gesetzgebungsvorhaben verhandelt. Ab 2021 sollen neue CO2-Standards sowohl für Pkws als auch leichte und schwere Nutzfahrzeuge eingeführt werden, die zu einer signifikanten Dekarbonisierung des Verkehrssektors bis 2030 führen sollen. Mit der Clean-Vehicles-Richtlinie soll unter anderem der öffentliche Sektor angehalten werden, bei der Vergabe von Aufträgen für neue Fahrzeuge einen wesentlichen Anteil in CO2-freie Antriebsformen zu investieren.

Wasserkraft: Umweltleitlinien und Beginn der Revisionsarbeiten für die Wasserrahmenrichtlinie

Nach einem mehrjährigen Prozess wurden im Mai 2018 die Leitlinien für die Errichtung und den Betrieb von Wasserkraftprojekten in Natura-2000-Gebieten von der EU-Kommission veröffentlicht. Sie legen die bestehende Natura-2000-Gesetzgebung im Hinblick auf die Wasserkraft detaillierter aus und

haben als Ziel, die nationalen Anwendungen zu harmonisieren und Best Practices aufzuzeigen. Die Arbeiten zur Revision der Wasserrahmenrichtlinie wurden 2018 mit einer öffentlichen Konsultation gestartet, die bis März 2019 andauern soll.

Gesetzliche Neuerungen für den Energiesektor in Österreich Klima- und Energiestrategie – #mission2030

Die vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) federführend betreute Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung (#mission2030) wurde im Mai 2018 verabschiedet. Mit der Strategie wurde ein strukturierter Rahmen für die notwendigen Handlungsfelder im Bereich der Klima- und Energiepolitik vorgegeben. Es werden eine weitgehende Dekarbonisierung des Wirtschaftssystems bis 2050, die Senkung der Primärenergieintensität um 25–30% bis 2030 gegenüber 2015 und eine Deckung des Gesamtstromverbrauchs bilanziell zu 100% aus Strom aus heimischen erneuerbaren Energieträgern bis 2030 angestrebt. Die Klima- und Energiestrategie wird derzeit legistisch und regulatorisch umgesetzt. Zentrales Element im Strombereich ist das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, mit dem die Ökostromförderung neu gestaltet wird. Dazu werden insbesondere das ÖkostromG, aber auch das ElWOG und das GWG novelliert.

Standort-Entwicklungsgesetz (StEntG)

Das vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) vorgelegte Standort-

Entwicklungsgesetz wurde im Dezember 2018 im Parlament beschlossen. Mit dem StEntG soll ermöglicht werden, dass die Bundesregierung einzelnen Vorhaben, die der (Weiter-)Entwicklung des Wirtschaftsstandorts in außerordentlichem Maße dienen, das besondere öffentliche Interesse der Republik bestätigen kann. Daraus leiten sich in der Folge unterschiedliche verfahrensbeschleunigende Maßnahmen ab. Wird eine Entscheidung von der Umweltverträglichkeitsprüfungsbehörde (UVP-Behörde) nicht spätestens zwölf Monate nach Antragstellung erlassen, hat das Verwaltungsgericht aufgrund einer Säumnisbeschwerde des Projektwerbers im Genehmigungsverfahren in der Sache selbst zu entscheiden.

Änderung bei Systemnutzungsentgelten

Mit der Novelle zur Systemnutzungsentgelte-Verordnung (SNE-V-Novelle) legte die E-Control die Netztarife für 2019 fest. Hervorzuheben ist, dass es damit zu einer signifikanten Entlastung der Erzeugung bei der Tarifkomponente "Systemdienstleistungsentgelt" kommt. Grund dafür ist das Inkrafttreten der EU-Leitlinie über den Systemausgleich im Elektrizitätsversorgungsystem.

Energie-Ausbau-Gesetz (EAG)

Das BMNT hat 2018 mit den Arbeiten am neuen Energie-Ausbau-Gesetz (EAG) begonnen. Im Dezember 2018 wurde eine Punktation zum EAG mit den zentralen Elementen zum neuen Erneuerbare-Energien-Förderregime (EE-Förderregime) in Form eines Ministerratsvortrags vorgelegt. Die Vorlage des Gesetzesentwurfs erfolgt voraussichtlich im zweiten Quartal 2019. Kernstück des EAG ist die Neugestaltung der Erneuerbaren-Förderungen. Hier sollen sowohl die Vorgaben der EU-Energie- und -Umweltbeihilfeleitlinien sowie jene der Erneuerbaren-Richtlinie (RED II) einfließen, beispielsweise der Umstieg von Einspeisetarifen hin zu Marktprämien. Weiters werden mit dem EAG auch die Themenblöcke Marktdesign, Systemverantwortung sowie Sektorkopplung adressiert.

Umweltpaket des BMNT

Im Herbst 2018 wurde das sogenannte Umweltpaket (Aarhus-Beteiligungsgesetz, Bundesumwelthaftungsgesetz, B-UHG, und Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz, UVP-G) beschlossen. Das Aarhus-Beteiligungsgesetz setzt ein EuGH-Urteil zu den Verfahrensrechten anerkannter Umweltorganisationen sowie die Bestimmungen der dritten Säule der Aarhus-Konvention in drei Materiengesetzen um, u. a. im WasserrechtsG. Die Novelle des B-UHG passt die Rechtslage an ein EuGH-Erkenntnis an, womit in Zukunft die Ausnahme vom Anwendungsbereich des Umweltschadensbegriffs des B-UHG bei Schädigungen der Gewässer nur mehr dann gilt, wenn die wasserrechtliche Bewilligung in Anwendung des § 104a WRG (Ausnahme vom Verschlechterungsverbot) erteilt wurde. Das novellierte UVP-G sieht diverse verfahrensbeschleunigende Maßnahmen vor – beispielsweise die Beiziehung eines Standortanwalts und die Begrenzung der Frist für Behördenentscheidungen auf sechs Wochen. Weiters wurden Mindestkriterien für NGOs als Voraussetzung für die Erlangung einer Parteistellung festgelegt.

Netz- und Informationssystemsicherheitsgesetz (NISG)

Das NISG, das Ende 2018 beschlossen wurde, setzt die Netz- und Informationssicherheits-Richtlinie der Europäischen Union um. Das Ziel ist ein hohes Sicherheitsniveau von Netz- und Informationssystemen. Insbesondere werden nationale Koordinierungsstrukturen zur Prävention sowie zur Bewältigung von Sicherheitsvorfällen und Computernotfallteams zur Unterstützung der "Betreiber wesentlicher Dienste" – darunter fällt u. a. der Energiebereich – eingerichtet. VERBUND wird als Betreiber eines wesentlichen Diensts vom Gesetz betroffen sein und in Zukunft mit den Behörden in Fragen der Cybersicherheit eng kooperieren. VERBUND ist zudem Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Computer Emergency Response Team (CERT). Diese hat in den vergangenen Jahren ein österreichisches Energy CERT (E-CERT) aufgebaut, das künftig auch die im NISG vorgesehene Rolle eines solchen Computernotfallteams für den Energiesektor wahrnehmen soll.

Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG)

Das "Bundesgesetz, mit dem das ÖIAG-Gesetz 2000, das Bundesimmobiliengesetz und das Finanzmarktstabilitätsgesetz geändert werden" sieht eine formändernde Umwandlung der Österreichische Bundes- und Industriebeteiligungen GmbH in eine Aktiengesellschaft mit der Firmenbezeichnung Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) vor. Dieses Gesetz bringt auch eine Betrauung der ÖBAG mit der Verwaltung der Anteilsrechte des Bundes an der VERBUND AG. Die konkrete Ausgestaltung der Aufgaben der ÖBAG in Bezug auf die VERBUND AG soll durch einen Managementvertrag zwischen der Republik Österreich und der ÖBAG geregelt werden. Die Eigentumsverhältnisse an der VERBUND AG bleiben davon unberührt.

Gesetzliche Neuerungen für den Energiesektor in Deutschland

Einsetzung der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung"

Die deutsche Bundesregierung hat am 6. Juni 2018 die Einsetzung der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" beschlossen. Der Auftrag an die Kommission war, einen Kohleausstiegspfad zu erarbeiten, mit dem die kurz-, mittel- und langfristigen Klimaschutzziele erreicht werden können. Zudem sollte die Kommission Vorschläge für eine Strukturentwicklung in den betroffenen Regionen vorlegen, mit denen Wachstum und Beschäftigung gestärkt werden können. Der am 26. Jänner 2019 vorgelegte Abschlussbericht der Kommission empfiehlt der Bundesregierung einen Fahrplan zum schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038 durch einen zügigen Ausbau von Energiespeichern und Sektorkopplungstechnologien, wobei den Braunkohleregionen und Steinkohlestandorten durch Strukturhilfen eine zukunftssichere Perspektive gegeben werden soll. Außerdem soll der Umstieg von Kohle auf Gas durch eine beschleunigte Genehmigung neuer Gaskraftwerke ermöglicht werden. Die Kommission empfiehlt, die Maßnahmen durch ein regelmäßiges Monitoring zur Kontrolle der Umsetzung und der Wirksamkeit der Maßnahmen mit Blick auf die Strompreise, die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz zu begleiten.

Verordnung zur schrittweisen Einführung bundeseinheitlicher Übertragungsnetzentgelte

Die Verordnung zur schrittweisen Einführung bundeseinheitlicher Übertragungsnetzentgelte trat am 29. Juni 2018 in Kraft. Die Verordnung sieht vor, dass die Netzentgelte für die Nutzung der Übertragungsnetze schrittweise bundesweit vereinheitlicht werden. Der Umsetzungsprozess wird zum 1. Jänner 2023 abgeschlossen sein. Die Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichten im Oktober 2018 ihre Netzentgelte erstmalig für das Jahr 2019 auf Basis der neuen Regelungen. 2019 wird für 20% der Kosten der Übertragungsnetzbetreiber ein einheitliches Entgelt ermittelt.

Finanzen

Einflussfaktoren auf das Ergebnis

Großhandelspreise für Strom

VERBUND kontrahierte den Großteil der eigenen Erzeugung des Jahres 2018 bereits 2016 und 2017 am Terminmarkt. Die Preise für Frontjahr-Base erreichten 2017 im Jahresdurchschnitt 32,4 €/MWh, Frontjahr-Peak wurde 2017 mit durchschnittlich 40,5 €/MWh gehandelt. Damit lagen die Terminmarktpreise um 21,8% bzw. 20,9% über dem Vorjahresniveau. Das Preisniveau am Stromterminmarkt folgte im

Wesentlichen der Entwicklung der Gas-, Kohle- und Emissionszertifikatspreise. Am deutschen Spotmarkt lagen die Preise auf dem Großhandelsmarkt für Strom im Jahr 2018 deutlich über dem Vorjahresniveau. Die Preise für Grundlast stiegen um durchschnittlich 30,0% auf 44,5 €/MWh, jene für Spitzenlast um 22,0% auf 52,1 €/MWh. Aufgrund der Trennung der gemeinsamen Preiszone zwischen Deutschland und Österreich stellten sich ab Oktober 2018 in Österreich eigene, höhere Preise ein. Insgesamt betrug der Preis für Grundlast loco Österreich 46,3 €/MWh, für Peak 54,0 €/MWh. Im vierten Quartal 2018 lag der durchschnittliche Spotmarktpreis in Österreich um 7,3 €/MWh über dem Preis am deutschen Markt. Die Spotmarktpreise folgten 2018 vor allem der Entwicklung der Preise für Emissionszertifikate.

Futurespreise im Jahr vor der Lieferung gehandelt. Die angegebenen Jahre sind jeweils die Lieferjahre. Marktgebiet Deutschland/Österreich. Spotpreise: 1.1.2014-30.9.2018 Marktgebiet Deutschland/Österreich, ab 1.10.2018 Marktgebiet Deutschland bzw. Österreich. Durchschnittswerte. Quelle: EEX, EPEX Spot

Entwicklung der Wasserführung

Die Wasserführung der Flüsse ist für VERBUND von besonderer Bedeutung, da rund 90% des Stroms aus Wasserkraft produziert werden. Sie wird mit dem Erzeugungskoeffizienten gemessen: Der Wert 1,00 steht für den langjährigen Durchschnitt. Im Berichtsjahr 2018 lag der Erzeugungskoeffizient der Laufund Laufschwellkraftwerke mit 0,94 deutlich unter dem Niveau des langjährigen Durchschnitts und um 5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Werte der einzelnen Quartale stellten sich dabei deutlich differenzierter dar (Quartal 1: 1,17, Quartal 2: 1,03, Quartal 3: 0,74 und Quartal 4: 0,86).

Erzeugungskoeffizient (Monatsdurchschnittswerte)

Stromaufbringung und -absatz

Stromaufbringung und -absatz in TWh

Die Eigenerzeugung von VERBUND sank in den Quartalen 1–4/2018 um 1.736 GWh bzw. 5,3% gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 auf 31.130 GWh. Die Erzeugung aus Wasserkraft ging im Vergleich zur Vorjahresperiode um 1.003 GWh zurück. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,94 um 5 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahrs und um 6 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke stieg trotz des geringeren Wälzbetriebs und des geringeren Zuflusses bedingt durch die hohen Speicherstände zum 31. Dezember 2017 um 5,5% an.

Die Windkraftanlagen von VERBUND produzierten in den Quartalen 1–4/2018 – aufgrund des geringe-

ren Windaufkommens – um 118 GWh weniger Strom. Die Erzeugung aus Wärmekraft wurde in den Quartalen 1–4/2018 um 615 GWh verringert. Das Gas-Kombikraftwerk Mellach produzierte 2018 – bedingt durch den im Vergleich zum Vorjahr deutlich verminderten Einsatz für das Engpassmanagement – um 550 GWh weniger Strom. Das Steinkohlekraftwerk

Mellach hatte eine um 65 GWh geringere Erzeugung. Der Bezug von Fremdstrom für den Handel und Vertrieb stieg um 1.403 GWh. Der Fremdbezug von Strom für die Verlust- und Regelenergie stieg in der Berichtsperiode um 264 GWh.

Stromaufbringung Konzern GWh
2017 2018 Veränderung
Wasserkraft1 29.687 28.684 – 3,4%
Windkraft 952 834 – 12,4%
Wärmekraft 2.227 1.611 – 27,6%
Eigenerzeugung 32.866 31.130 – 5,3%
Fremdbezug Handel & Vertrieb 25.635 27.039 5,5%
Fremdbezug Verlust- und Regelenergie 4.763 5.026 5,5%
Stromaufbringung 63.264 63.195 – 0,1 %

1 inkl. Bezugsrechten

Der Stromabsatz von VERBUND ist in den Quartalen 1–4/2018 um 390 GWh gestiegen. Die an Endkunden gelieferten Strommengen stiegen um 596 GWh. Dabei wurde der leichte Rückgang im Inlandsgeschäft durch eine deutliche Steigerung der Abgabe an Auslandskunden mehr als ausgeglichen. Im Privatkundenbereich belief sich der Kundenstock per 31. Dezember 2018 auf rund 469.000 Strom- und Gaskunden. Der Absatz an Weiterverteiler stieg im Vergleich zum Vorjahr um 697 GWh. Hauptgrund dafür ist ein deutlicher Anstieg beim Absatz an deutsche Stadtwerke. Die Stromlieferungen an Handelsunternehmen sanken um 904 GWh. Dabei konnten Rückgänge loco Deutschland durch Steigerungen in Frankreich und Österreich nicht zur Gänze ausgeglichen werden. Der Eigenbedarf an Strom sank um 506 GWh. Diese Entwicklung ist auf den verringerten Wälzbetrieb zurückzuführen.

Stromabsatz und Eigenbedarf Konzern GWh
2017 2018 Veränderung
Endkunden 11.894 12.490 5,0%
Weiterverteiler 27.757 28.455 2,5%
Händler 18.867 17.964 – 4,8%
Stromabsatz 58.518 58.908 0,7 %
Eigenbedarf 3.651 3.145 – 13,8%
Regelenergie 1.095 1.141 4,2%
Summe aus Stromabsatz und Eigenbedarf 63.264 63.195 – 0,1 %

VERBUND setzte 2018 rund 49% des verkauften Stroms auf dem österreichischen Markt ab. Der verringerte Absatzanteil für Österreich ist vor allem auf die geänderte Positionierung österreichischer Kunden aufgrund der Preiszonentrennung zurückzuführen. Diese übernehmen den Strom loco Deutschland und transferieren ihn selbst über den Börsenhandel nach Österreich. Der deutsche Markt bildete mit rund 86% der im Ausland abgesetzten Mengen den Schwerpunkt der internationalen Handels- und Vertriebsaktivitäten.

Stromabsatz nach Ländern GWh
2017 2018 Veränderung
Österreich 31.559 28.615 – 9,3%
Deutschland 23.485 26.022 10,8%
Frankreich 2.599 3.036 16,8%
Rumänien 719 1.044 45,2%
Sonstige 156 192 22,9%
Stromabsatz 58.518 58.908 0,7 %

Ertragslage

Mio. €
2017 2018 Veränderung
922,3 864,2 – 6,3%
899,7 863,5 – 4,0%
400,1 655,1 63,7%
301,4 433,2 43,7%
354,5 342,2 – 3,5%
0,87 1,25 43,7%
0,42 0,42 0,0%

Ergebnisentwicklung

Das VERBUND-Ergebnis für das Geschäftsjahr 2018 zeigt im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang im EBITDA von 6,3% auf 864,2 Mio. € und im Konzernergebnis einen Anstieg von 43,7% auf 433,2 Mio. €. Die Ergebnisse – insbesondere das Konzernergebnis – waren jedoch sowohl in der aktuellen Berichtsperiode als auch im Vorjahr stark von Einmaleffekten beeinflusst. Im Jahr 2018 resultierten diese Effekte insbesondere aus Wertaufholungen im Wasserkraftbereich in Österreich und Deutschland sowie im Windkraftbereich in Rumänien. Diese positiven Einmaleffekte aus Werthaltigkeitsprüfungen ergaben sich aus der positiven Veränderung von energiewirtschaftlichen Parametern, v. a. aus einem Anstieg der Strompreisprognosen. Insgesamt waren 2018 im Konzernergebnis positive Einmaleffekte in Höhe von 91,0 Mio. € (2017: negative Einmaleffekte in Höhe von 53,1 Mio. €) zu verzeichnen, im EBITDA positive Einmaleffekte in Höhe von 0,8 Mio. € (2017: positive Einmaleffekte in Höhe von 22,7 Mio. €). Bereinigt um diese Einmaleffekte sank das EBITDA um 4,0% auf 863,5 Mio. €, das Konzernergebnis verringerte sich um 3,5% auf 342,2 Mio. €. Diese Entwicklung ist vor allem auf die niedrigere Wasserführung im Berichtsjahr 2018 zurückzuführen. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,94 um 5 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahrs und um 6 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt. Bemerkenswert war dabei die extrem niedrige Wasserführung in den Quartalen 3 und 4/2018 mit einem Erzeugungskoeffizienten von 0,74 bzw. 0,86. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke konnte hingegen um 5,5% gesteigert werden. Negativ wirkten darüber hinaus die geringeren Erlöse aus Flexibilitätsprodukten. Die Erlöse gingen im Vergleich zur Vorjahresberichtsperiode deutlich zurück, da das Geschäftsjahr 2017 stark von positiven Ereignissen geprägt war. Auch der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft war mit 29,3 €/MWh etwas niedriger als im Vorjahr (2017: 30,4 €/MWh). Positiv wirkten hingegen ein höherer Ergebnisbeitrag aus dem Segment Netz sowie die Erfolge aus den Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogrammen der letzten Jahre.

Dividende

In der Hauptversammlung am 30. April 2019 wird eine Dividende von 0,42 € pro Aktie für das Geschäftsjahr 2018 vorgeschlagen. Die Ausschüttungsquote bezogen auf das berichtete Konzernergebnis beträgt 2018 33,7%, bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis 42,6%. Im Jahr 2017 war eine Dividende von 0,42 € pro Aktie ausgeschüttet worden, die Ausschüttungsquote lag bei 48,4% bezogen auf das berichtete Konzernergebnis bzw. bei 41,2% bezogen auf das bereinigte Konzernergebnis.

Erlöspositionen Mio. €
2017 2018 Veränderung
Stromerlöse 2.370,2 2.189,8 – 7,6%
Netzerlöse 416,4 537,2 29,0%
Sonstige Erlöse 126,6 121,0 – 4,5%
Umsatzerlöse 2.913,2 2.847,9 – 2,2 %

Dividende je Aktie in €

Stromerlöse

Die Stromerlöse von VERBUND sanken 2018 um 180,4 Mio. € auf 2.189,8 Mio. €. Der mengenmäßige Stromabsatz ist im Vergleich zur Vorjahresperiode geringfügig um 390 GWh bzw. 0,7% gestiegen. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft ist hingegen um 1,1 €/MWh auf 29,3 €/MWh gesunken. Stromerlösmindernd wirkte insbesondere die (ergebnisneutrale) Erstanwendung von IFRS 15 – die weiterverrechneten Netzentgelte/Umlagen werden saldiert mit den entsprechenden Bezugsaufwendungen ausgewiesen (Details zur Erstanwendung von IFRS 15 sind in den Anhangangaben dargestellt).

Netzerlöse

Im Jahr 2018 sind die Netzerlöse gegenüber dem Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres um 120,8 Mio. € auf 537,2 Mio. € gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf gestiegene nationale Netzerlöse aufgrund höherer Tariferlöse zurückzuführen. Positiv wirkten darüber hinaus die gestiegenen Erlöse aus Versteigerungen von Grenzkapazitäten. Erlösrückgänge im Zusammenhang mit der Regelenergie wirkten sich hingegen negativ auf die Netzerlöse aus.

Sonstige Erlöse und sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen Erlöse sanken um 5,7 Mio. € auf 121,0 Mio. €. Höheren Erlösen aus dem Verkauf von Grünstromzertifikaten sowie aus Fernwärmelieferungen standen geringere Erlöse aus dem Gasverkauf gegenüber. Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken um 12,9 Mio. € auf 65,5 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen auf die Veräußerung von Anteilen an der SMATRICS GmbH & Co KG in der Berichtsperiode 2017 zurückzuführen. Der daraus resultierende Ertrag betrug 22,7 Mio. €.

Aufwendungen Mio. €
2017 2018 Veränderung
Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug 1.428,2 1.360,7 – 4,7%
Brennstoffeinsatz und sonstige einsatz-/umsatzabhängige
Aufwendungen 114,2 125,8 10,1%
Personalaufwand 313,6 322,8 2,9%
Sonstige betriebliche Aufwendungen 213,2 239,8 12,5%

Aufwendungen für Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug

Die Aufwendungen für den Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug sanken um 67,5 Mio. € auf 1.360,7 Mio. €. Der Fremdstrombezug für das Handels- und Vertriebsgeschäft sowie für die Verlust- und Regelenergie erhöhte sich insgesamt um 1.667 GWh. Aufwandsmindernd wirkte hingegen die (ergebnisneutrale) Erstanwendung von IFRS 15 (Details zur Erstanwendung von IFRS 15 sind in den Anhangangaben dargestellt). Insgesamt stiegen die Aufwendungen für den Strombezug gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 11,0 Mio. €. Die Aufwendungen für Netzbezug sanken im Wesentlichen aufgrund der (ergebnisneutralen) Erstanwendung von IFRS 15 um 64,0 Mio. €, die Aufwendungen für den Gasbezug waren im Berichtsjahr 2018 um 16,2 Mio. € geringer.

Brennstoffeinsatz

Der Brennstoffeinsatz und die sonstigen einsatz-/umsatzabhängigen Aufwendungen stiegen um 11,6 Mio. € auf 125,8 Mio. €. Aufwandserhöhend wirkten insbesondere die gestiegenen Aufwendungen für Emissionszertifikate aufgrund des starken Anstiegs des CO2-Preises sowie der höhere Kohleaufwand bedingt durch den gestiegenen Kohlebezugspreis. Positiv wirkte hingegen der geringere Erdgaseinsatz. Der Rückgang ist auf den verringerten Einsatz des Gas-Kombikraftwerks Mellach für Engpassmanagement (Details siehe Kapitel "Stromaufbringung und Absatz") zurückzuführen.

Personalaufwand

Der Personalaufwand 2018 stieg gegenüber dem Vorjahr um 9,2 Mio. € auf 322,8 Mio. €. Im aktiven Personalaufwand konnte der durch die Kollektivvertragserhöhung in der Höhe von 3% verursachte Mehraufwand mittels konsequenter Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen der Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramme gedämpft werden. Im Sozialkapital ergab sich aufgrund der Verwendung neuer Sterbetafeln sowie der aktualisierten Berechnung der Rückstellung für Altersteilzeit ein Mehraufwand von 5,0 Mio. €.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 26,6 Mio. € auf 239,8 Mio. €. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf gestiegene Fremdlieferungen und -leistungen (Instandhaltungen von Leitungsanlagen und Kraftwerken, insbesondere Maßnahmen zur Beseitigung von Unwetterschäden), höhere Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen sowie auf die Veränderung von Rückstellungen zurückzuführen.

EBITDA

Infolge der zuvor genannten Entwicklungen sank das EBITDA um 58,1 Mio. € bzw. 6,3% auf 864,2 Mio. €.

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sanken um 14,0 Mio. € auf 327,3 Mio. €. Dies resultierte überwiegend aus einer im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Abschreibungsbasis des Sachanlagevermögens, im Wesentlichen aufgrund von Anlagenabgängen und Wertminderungen.

Wertminderungen

Die Wertminderungen im Geschäftsjahr 2018 in Höhe von 9,0 Mio. € betrafen im Wesentlichen die Laufwasserkraftwerke Gries und Graz. Die Wertminderungen im Geschäftsjahr 2017 in Höhe von 259,1 Mio. € resultierten vor allem aus der Wertminderung des Firmenwerts der Kraftwerksgruppe Inn in Höhe von 153,8 Mio. €, der Grenzkraftwerke in Höhe von 57,7 Mio. €, der Kraftwerksgruppe Mittlere Salzach in Höhe von 21,4 Mio. € und des Fernheizkraftwerks Mellach in Höhe von 10,5 Mio. €. Weitere Details zu den Werthaltigkeitsprüfungen sind im Anhang dargestellt.

Wertaufholungen

Die Wertaufholungen in Höhe von 127,2 Mio. € resultierten vor allem aus der Wertaufholung der Grenzkraftwerke in Höhe von 55,8 Mio. €, der Kraftwerksgruppe Mittlere Salzach in Höhe von 20,6 Mio. €, der Laufwasserkraftwerke Gössendorf und Kalsdorf in Höhe von 12,5 Mio. € und der Windparks in Rumänien in Höhe von 26,5 Mio. €. Die Wertaufholungen im Geschäftsjahr 2017 in Höhe von 78,2 Mio. € betrafen zur Gänze das Gas-Kombikraftwerk Mellach. Weitere Details zu den Werthaltigkeitsprüfungen sind im Anhang dargestellt.

Finanzergebnis Mio. €
2017 2018 Veränderung
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen 27,9 28,4 1,9%
Sonstiges Beteiligungsergebnis 11,2 8,8 – 20,7%
Zinsertrag 36,0 32,1 – 10,9%
Zinsaufwand – 129,6 – 127,4 – 1,7%
Übriges Finanzergebnis 38,2 7,8 – 79,6%
Wertminderungen – 5,2 – 2,2 – 58,3%
Wertaufholungen 0,0 0,3
Finanzergebnis – 21,6 – 52,1 141,6 %

Wertaufholungen in Mio. €

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen

Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen stieg um 0,5 Mio. € auf 28,4 Mio. €. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die Ergebnisbeiträge der KELAG in Höhe von 29,9 Mio. € (2017: 28,2 Mio. €).

Zinsertrag und Zinsaufwand

Der Zinsertrag sank gegenüber 2017 um 3,9 Mio. € auf 32,1 Mio. €. Der Zinsaufwand verringerte sich um 2,2 Mio. € auf 127,4 Mio. €. Dies ist insbesondere auf den Rückgang der Zinsen für Bankkredite und Anleihen aufgrund planmäßiger und vorzeitiger Tilgungen zurückzuführen.

Übriges Finanzergebnis

Das übrige Finanzergebnis verringerte sich um 30,4 Mio. € auf 7,8 Mio. €. Dies resultierte im Wesentlichen aus der Bewertung einer Anteilsrückgabeverpflichtung (–23,9 Mio. €) sowie aus der Bewertung von Zinsabsicherungsgeschäften (–1,9 Mio. €) und dem Wegfall der Bewertung einer Inhaberposition im Zusammenhang mit dem VERBUND-Anteil am Gemeinschaftskraftwerk Inn (+4,3 Mio. €).

Wertminderungen im Finanzergebnis

Die Wertminderungen in Höhe von2,2 Mio. € (2017: 5,2 Mio. €) resultierten aus der Wertminderung der Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH. Weitere Details zu den Werthaltigkeitsprüfungen sind im Anhang dargestellt.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis verringerte sich somit von –21,6 Mio. € um 30,5 Mio. € auf –52,1 Mio. €.

Konzernergebnis

Nach Berücksichtigung eines Effektivsteuersatzes in Höhe von 21,0% und der nicht beherrschenden Anteile in Höhe von 43,1 Mio. € ergibt sich ein Konzernergebnis in Höhe von 433,2 Mio. €. Das entspricht einem Anstieg von 43,7% im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,25 € (2017: 0,87 €) bei einer Aktienstückzahl von 347.415.686. Das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis betrug 342,2 Mio. € und lag damit um 3,5% unter dem Wert der Vergleichsperiode.

Beteiligungsergebnis Inland in Mio. €

Vermögenslage

Bilanz in Mrd. €

Werte in Klammern sind Vorjahreswerte.

Konzernbilanz (Kurzfassung) Mio. €

2017 Anteil 2018 Anteil Veränderung
Langfristiges Vermögen 10.661,5 94% 10.702,7 91 % 0,4%
Kurzfristiges Vermögen 622,1 6% 1.002,1 9 % 61,1%
Aktiva 11.283,6 100 % 11.704,8 100 % 3,7 %
Eigenkapital 5.690,8 50% 5.941,0 51 % 4,4%
Langfristige Schulden 4.584,7 41% 3.968,0 34 % – 13,5%
Kurzfristige Schulden 1.008,1 9% 1.795,8 15 % 78,1%
Passiva 11.283,6 100 % 11.704,8 100 % 3,7 %

Aktiva

SDG 8

Das langfristige Vermögen von VERBUND blieb annähernd auf dem Niveau des Vorjahrs. Im Sachanlagevermögen standen Zugängen in Höhe von 292,5 Mio. € planmäßige Abschreibungen in Höhe von 320,4 Mio. € gegenüber. Werthaltigkeitsprüfungen des Sachanlagevermögens ergaben bei mehreren österreichischen und deutschen Laufwasserkraftwerken, nach Abzug allfälliger, unmittelbar damit in Zusammenhang stehender Baukostenbeiträge, insgesamt einen Zuschreibungsbedarf von 85,6 Mio. €. Bei den rumänischen Windparks führten die Werthaltigkeitsprüfungen zu einer Zuschreibung in Höhe von 26,5 Mio. €. Die wesentlichsten Zugänge zum Sachanlagevermögen betrafen Investitionen in das österreichische Übertragungsnetz sowie Erneuerungsinvestitionen in österreichische Wasserkraftwerksanlagen. Die Erhöhung des kurzfristigen Vermögens ist vor allem auf die kurz- und mittelfristige Veranlagung von liquiden Mitteln sowie auf höhere positive beizulegende Zeitwerte von derivativen Absicherungsgeschäften zurückzuführen.

Passiva

Das Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem 31. Dezember 2017 um 4,4%. Dem Periodenergebnis für 2018 standen im Wesentlichen Dividendenausschüttungen sowie Bewertungseffekte von Absicherungsgeschäften und Effekte aus der Aktualisierung von versicherungsmathematischen Gutachten zu Pensions- und pensionsähnlichen Verpflichtungen im sonstigen Ergebnis eigenkapitalmindernd gegenüber. Der Anstieg der Schulden ist im Wesentlichen auf höhere negative beizulegende Zeitwerte von derivativen Absicherungsgeschäften zurückzuführen. Darüber hinaus führte eine Ausweisänderung infolge des Fälligkeitstermins einer Anleihe zu einer Verschiebung zwischen lang- und kurzfristigen Schulden.

Finanzlage

Geldflussrechnung in Mio. €

Geldflussrechnung (Kurzfassung) Mio. €
2017 2018 Änderung
Cashflow aus operativer Tätigkeit 640,6 664,1 3,7%
Cashflow aus Investitionstätigkeit – 219,3 – 333,8 52,2%
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 420,7 – 319,6 – 24,0%
Veränderung der liquiden Mittel 0,6 10,8
Liquide Mittel am Ende der Periode 28,6 39,3 37,6%

Cashflow aus operativer Tätigkeit

Der Cashflow aus operativer Tätigkeit betrug in der Berichtsperiode 2018 664,1 Mio. € und lag damit 23,5 Mio. € über dem Vorjahreswert. Dieser Unterschied resultierte im Wesentlichen aus geringeren Auszahlungen aus dem Engpassmanagementgeschäft und höheren Erlösen aus der Netznutzung des Segments Netz. Einen gegenläufigen Effekt verursachten die höheren Ertragsteuerzahlungen und die geringeren Erlöse des Segments Erneuerbare Erzeugung infolge der niedrigeren Wasserführung (Erzeugungskoeffizient: 0,94, Vorjahr: 0,99) und des niedrigeren erzielten durchschnittlichen Absatzpreises.

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug in der Berichtsperiode 2018 –333,8 Mio. € (Vorjahr: –219,3 Mio. €). Die Veränderung im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die um 90,2 Mio. € gestiegenen Nettoauszahlungen aus Finanzanlagen und höhere Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (–52,1 Mio. €) zurückzuführen. Demgegenüber standen höhere Einzahlungen aus den Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen (+42,1 Mio. €), die im Wesentlichen aus der Abgabe des Strombezugsrechts am Gemeinschaftskraftwerk Inn resultierten.

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug in der Berichtsperiode 2018 –319,6 Mio. € und veränderte sich somit um 101,1 Mio. €. Die Veränderung ergab sich im Wesentlichen aus der Aufnahme eines digitalen, grünen Schuldscheins (100,0 Mio. €), den geringeren Tilgungen von Finanzverbindlichkeiten (46,2 Mio. €) und höheren Nettozahlungen aus Geldmarktgeschäften (10,4 Mio. €). Gegenläufig wirkten höhere gezahlte Dividenden (–55,5 Mio. €).

Kennzahlen und Financial Governance

Die wesentlichen Kennzahlen zur Darstellung der Geschäftstätigkeit von VERBUND sind: Net Debt/EBITDA und damit einhergehend die Verbesserung des Free Cashflows und der spezifischen Kosten. Die Zielsetzung der Wertschaffung misst VERBUND über den ROCE.

Net Debt/EBITDA und Free Cashflow

VERBUND strebt ein Net Debt/EBITDA von <3,0 an. Das Net Debt/EBITDA lag zum 31. Dezember 2018 bei 3,0 (2017: 3,1) und erreichte damit den Zielwert. Die Kennzahl konnte trotz niedrigerem EBITDA aufgrund der gesunkenen Nettoverschuldung geringfügig verbessert werden. Die Veränderung des EBITDA wird im Kapitel "Ertragslage" erläutert. Die Net-Debt-Reduktion resultierte im Wesentlichen aus der Reduktion der Verbindlichkeiten durch

den positiven Free Cashflow. Der Free Cashflow vor Dividende betrug zum Ende der Berichtsperiode 415,3 Mio. € (Vorjahr: 416,1 Mio. €). Höheren Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen standen im Wesentlichen Einzahlungen im Zusammenhang mit der Veräußerung der Beteiligung an der Gemeinschaftskraftwerke Inn GmbH gegenüber. Der operative Cashflow blieb im Wesentlichen auf Vorjahresniveau.

3,1 3,1 3,0

ROCE

Der ROCE zeigt die Rentabilität des im Konzern betrieblich gebundenen Vermögens. Ende 2018 betrug der ROCE 6,1% (Vorjahr: 4,2%). Der ROCE soll sich langfristig auf mehr als 7,0% belaufen. Die Berechnung der Kennzahl erfolgt durch Division des Net Operating Profit After Tax (NOPAT) durch das durch-

schnittliche Geschäftsvermögen (Capital Employed). Der NOPAT bezeichnet den operativen Gewinn vor Finanzierungskosten inklusive Beteiligungsergebnis und nach Berücksichtigung pauschaler Ertragsteuern. Am Ende des Geschäftsjahrs 2018 lag der NOPAT bei 535,6 Mio. € (Vorjahr: 368,7 Mio. €). Die Veränderung ist im Wesentlichen auf positive Ergebnisse aus Werthaltigkeitsprüfungen im operativen Bereich zurückzuführen, während im Vorjahr

die negativen Ergebnisse aus Werthaltigkeitsprüfungen im operativen Bereich den NOPAT reduzierten. Das Geschäftsvermögen (Capital Employed) entspricht dem durchschnittlichen Gesamtvermögen abzüglich der Vermögenswerte, welche nicht zur Leistungserstellung und -verwertung beitragen, und abzüglich unverzinslicher Schulden. Das durchschnittliche Capital Employed lag Ende 2018 bei 8.764,8 Mio. € (Vorjahr: 8.758,8 Mio. €). Die Konzernrendite lag im Jahr 2018 über den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) des Konzerns (derzeit 4,75%).

Nettoverschuldungsgrad

Der Nettoverschuldungsgrad ermittelt sich wie folgt:

Verzinsliche Nettoverschuldung (Kurzfassung) Mio. €
2017 2018 Veränderung
Finanzverbindlichkeiten 1.931,2 1.792,5 – 7,2%
Verzinsliche Rückstellungen 813,7 812,9 – 0,1%
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten 236,6 217,0 – 8,3%
Cross Border Leasing 45,6 32,1 – 29,5%
Liquide Mittel – 28,5 – 39,2 37,8%
Wertpapiere – 146,9 – 211,5 44,0%
Sonstige liquide Finanzaktiva – 8,0 – 43,1
Verzinsliche Nettoverschuldung 2.843,8 2.560,7 – 10,0 %
Eigenkapital 5.690,8 5.941,0 4,4 %
Nettoverschuldungsgrad (Gearing) 50,0 % 43,1 %

Finanzierung

Finanzierungsstrategie

Die Finanzierungsstrategie von VERBUND basiert in einem volatilen energiewirtschaftlichen Umfeld auf drei Säulen: 1. Absicherung der Liquidität und Sicherstellung geeigneter Liquiditätsreserven unter verstärktem Einsatz innovativer, nachhaltiger Finanzinstrumente, 2. Absicherung eines langfristig soliden Ratings sowie 3. Optimierung der Kapitalstruktur.

Absicherung der Liquidität und Sicherstellung geeigneter Liquiditätsreserven

Die jederzeitige Absicherung der Liquidität hat für VERBUND – insbesondere in einem schwierigen Marktumfeld – oberste Priorität. Per 31. Dezember 2018 verfügte VERBUND über einen ESG-linked syndizierten Kredit (Environmental Social Governance) in Höhe von 500,0 Mio. €, welcher nicht gezogen wurde. Dieser Kredit hat eine Laufzeit bis 2023 mit zusätzlich zweimaliger Verlängerungsmöglichkeit für je ein Jahr. Er wurde am 10. Dezember 2018 mit zwölf nationalen und internationalen Banken mit guter Bonität abgeschlossen. Zusätzlich standen VERBUND Ende 2018 nicht kommittierte Kreditlinien in Höhe von rund 582,0 Mio. € zur Verfügung. Diese Linien waren per 31. Dezember 2018 zur Gänze ungenutzt.

Nachhaltige Finanzierung zählt zu den Leuchtturmprojekten der österreichischen Klima- und Energiestrategie. VERBUND ist dabei Innovationstreiber.

Absicherung eines langfristig soliden Ratings

Je besser die Bonität eines Unternehmens ist, desto umfassender, einfacher und kostengünstiger ist der Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten. Ein solides Rating eröffnet VERBUND unterschiedliche Finanzierungsinstrumente – auch am Kapitalmarkt. Die Kreditwürdigkeit von VERBUND wurde zum 31. Dezember 2018 mit einem Langfristrating von "A– mit stabilem Ausblick" (Standard & Poor's/S&P) bzw. "Baa1 mit positivem Ausblick" (Moody's) bewertet. Die Ratingeinstufung bei S&P wurde im September 2018 von "BBB+" auf "A– mit stabilem Ausblick" angehoben. Moody's hob im September 2018 ebenfalls sein Rating von "Baa2" auf "Baa1" mit einem "positiven" Ausblick an. Langfristig strebt VERBUND ein solides Rating in der Kategorie A an. Daher fokussiert sich VERBUND bei der Konzernsteuerung unter anderem auf die Optimierung des Free Cashflows und auf die zwei wesentlichen ratingrelevanten Kennzahlen FFO/Net Debt und RCF/Net Debt.

Finanzierungsmaßnahmen

Hinsichtlich der Finanzierung des laufenden Investitionsprogramms und der weiteren Entschuldung des Konzerns konnte VERBUND auch 2018 auf seine starke Innenfinanzierungskraft zurückgreifen. Der operative Cashflow belief sich per 31. Dezember 2018 auf 664,1 Mio. € und der Free Cashflow vor Dividende auf 415,3 Mio. €. Im Rahmen eines aktiven Liability Managements unterzieht VERBUND seine

Stand zum 31.12.2018: S&P: A-/ stable outlook Moody's: Baa1/ positive outlook Finanzverbindlichkeiten permanent einem Monitoring, um Möglichkeiten zur Optimierung des Zins-

aufwands (z. B. durch vorzeitige Tilgungen) zu evaluieren. Neben dem 2014 begebenen ersten Green Bond im deutschsprachigen Raum in Höhe von 500,0 Mio. € (endfällig 2024, Kupon 1,5% p. a.) wurde die "grüne", nachhaltige Finanzierungsstrategie 2018 deutlich intensiviert. Im März 2018 begab VERBUND den ersten digitalen grünen Schuldschein weltweit in Höhe von 100,0 Mio. € (endfällig 2028, Kupon 1,6% p. a.), der über eine digitale Plattform begeben wurde. Zusätzlich wurde bei dem im Dezember 2018 refinanzierten syndizierten Kredit die Margenstruktur ausschließlich an das ESG-Rating (Nachhaltigkeitsrating) von VERBUND gekoppelt. Das ESG-Rating wurde von der in diesem Bereich führenden Agentur Sustainalytics ermittelt und wird jährlich überprüft. Verschlechtert sich das ESG-Rating von VERBUND, steigen die Kosten des Kredits. Verbessert sich das ESG-Rating von VERBUND, sinken die Kosten des Kredits. Das bedeutet, dass es hier eine Entkopplung vom etablierten Finanzrating gibt.

Das Fremdmittelportfolio von VERBUND setzte sich per 31. Dezember 2018 zu 78,1% aus Anleihen und

zu 21,9% aus Krediten zusammen. Die nachfolgenden Kennzahlen beziehen sich auf die reinen externen Finanzverbindlichkeiten ohne ehemalige Cross-Border-Leasing-Transaktionen, exklusive Finanzgarantien und exklusive Kommanditanteile. Der Buchwert der Finanzverbindlichkeiten von VERBUND zum 31. Dezember 2018 betrug 1.789,7 Mio. €. Davon waren 100% in Euro finanziert. 98% dieser Finanzverbindlichkeiten waren fix und 2% variabel verzinst. Für alle Verbindlichkeiten belief sich die Duration zum Stichtag 31. Dezember 2018 auf 3,3 Jahre. Die durchschnittliche Restlaufzeit betrug 3,4 Jahre. Die Effektivverzinsung lag bei 3,75%.

Tilgungen und Tilgungsstruktur

Im Geschäftsjahr 2018 wurden 252,2 Mio. € langfristige Fremdmittel getilgt. Für 2019 bestehen geplante Fälligkeiten im Ausmaß von 718,0 Mio. €. Im Jahr 2020 werden geplante Tilgungen in der Höhe von 233,5 Mio. € anfallen.

Grüne Finanzierungsmaßnahmen: Green Bond, digitaler grüner Schuldschein und ESG-linked Kredit

in Mrd. €

Finanzverbindlichkeiten

Segmentbericht

Erneuerbare Erzeugung

Im Segment Erneuerbare Erzeugung werden die Erzeugungstechnologien Wasser und Wind gebündelt.

Rund 95% des Stroms erzeugte VERBUND im Geschäftsjahr 2018 aus diesen erneuerbaren Quellen. Schon heute ist VERBUND einer der größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa. Die Wasserkraft bildet die Basis der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern und bietet viele Vorteile: Sie ist erneuerbar, sauber, zuverlässig, flexibel und liefert sowohl wertvolle Spitzen- als auch Grundlast. Wasserkraft ist zudem eine kostengünstige Form der Stromerzeugung aus regenerativen Energien. Die starke Wasserkraftbasis von VERBUND stellt einen erheblichen Wettbewerbsvorteil dar. Das Wasserkrafterzeugungsportfolio ist die Grundlage für attraktive Flexibilitätsprodukte, die VERBUND optimal auf die

Bedürfnisse eines modernen Energiemarkts ausrichtet. Die Windkraft ergänzt das erneuerbare Produktionsportfolio von VERBUND, und das Unternehmen nutzt das Potenzial der Windenergie mit einem flexiblen Kraftwerkspark optimal.

Klimafreundlicher Strom aus Erneuerbaren Energien bildet die Basis für den Erfolg von VERBUND.

Betriebswirtschaftliche Entwicklung

Kennzahlen – Segment Erneuerbare Erzeugung
Einheit 2017 2018 Veränderung
Gesamtumsatz Mio. € 965,9 903,8 – 6,4%
EBITDA Mio. € 565,0 514,5 – 8,9%
Equity-Ergebnis Mio. € 0,5 0,0
Capital Employed Mio. € 6.769,7 6.602,2 – 2,5%

Das EBITDA des Segments Erneuerbare Erzeugung sank um 50,5 Mio. € auf 514,5 Mio. €. Die Ursachen dafür waren im Wesentlichen die geringeren Erlöse infolge der niedrigeren Wasserführung (Erzeugungskoeffizient: 0,94, Vorjahr: 0,99) sowie der niedrigere erzielte durchschnittliche Strompreis. Gegenläufig wirkten geringere Netzkosten. Das Equity-Ergebnis des Segments Erneuerbare Erzeugung betraf im Wesentlichen das Ergebnis der Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH. Das Capital Employed des Segments Erneuerbare Erzeugung sank um 167,5 Mio. € auf 6.602,2 Mio. €. Die Verringerung ist im Wesentlichen auf verringerte immaterielle Vermögenswerte (Abgabe des Strombezugsrechts am Gemeinschaftskraftwerk Inn) und ein geringeres Sachanlagevermögen (planmäßige Abschreibungen übersteigen Investitionen) zurückzuführen.

Energieaufbringung

Überblick Energieerzeugung

Eigenstromerzeugung

Anzahl1 Engpass
leistung in
MW1
Regelarbeits
vermögen in
GWh
2016
Erzeugung in
GWh
2017
Erzeugung in
GWh
2018
Erzeugung in
GWh
Wasserkraft2 128 8.215 29.039 29.809 29.687 28.684
Windkraft 113 418 8354 952 834
Summe 139 8.633 29.039 30.644 30.639 29.518

1 per 31.12.2018 // 2 inkl. Bezugsrechten // 3 Anzahl bezieht sich auf die Anzahl der Windparks // 4 inkl. der bis zum Verkauf zur Verfügung gestandenen Photovoltaikerzeugung in Spanien (Verkauf erfolgte Mitte Dezember 2016)

Mit 29.518 GWh lag die Erzeugung aus erneuerbaren Energieträgern bei VERBUND im Jahr 2018 um mehr als 1 TWh unter dem Vorjahreswert von 30.639 GWh. Dies ist v. a. auf die niedrige Wasserführung im zweiten Halbjahr 2018 zurückzuführen. Die Wasserkrafterzeugung sank um 3,4% auf 28.684 GWh. Der Erzeugungskoeffizient – die Maßzahl für die Erzeugung aus Lauf- und Laufschwellkraftwerken – lag im Jahr 2018 mit 0,94 um 6% unter dem langjährigen Durchschnitt und um 5 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahrs. Die Werte der einzelnen Quartale stellten sich dabei deutlich differenzierter dar

(Quartal 1: 1,17, Quartal 2: 1,03, Quartal 3: 0,74 und Quartal 4: 0,86). In VERBUND-Windkraftanlagen lag die Erzeugung im Jahr 2018 mit 834 GWh auf dem Wert von 2016,

aber um 12,4% unter dem Vorjahreswert. Die Wasserkraftwerke von VERBUND verfügten per 31. Dezember 2018 über eine Leistung von 8.215 MW (Engpassleistung = maximale Dauerleistung). In VERBUND-Windkraftanlagen waren per 31. Dezember 2018 418 MW installiert.

Kapazitätsentwicklung 2017 bis 20201
MW
2017 2018 2019 2020
Wasserkraft2 8.215 8.215 8.222 8.206
Windkraft 418 418 418 418
Summe 8.633 8.633 8.640 8.624

1 jeweils per 31.12. jeden Jahres // 2 inkl. Bezugsrechten

Die geplante Entwicklung des VERBUND-Kraftwerksparks bis 2019 beruht auf der aktuellen Investitionsplanung und berücksichtigt die bis dahin fertiggestellten aktuellen Neubau- und Effizienzsteigerungsprojekte. Die Reduktion der Kapazität im Jahr 2020 ergibt sich aufgrund der Teilstilllegung des Kraftwerks Bösdornau nach Wiederverleihungsverfahren mit gleichzeitiger Inbetriebnahme der Unteren Tuxbachüberleitung durch welche sich das Regelarbeitsvermögen erhöht. Zusätzliche Steigerungen des Regelarbeitsvermögens und der Kapazität sind nach 2020 durch die laufenden und im Herbst 2018 genehmigten Projekte zu erwarten.

GRI EU10 GRI EU1

SDG 7

GRI EU1 GRI EU2

SDG 7

Wasserkraft

Wasserkraft – unsere starke Basis

GRI EU30

SDG 7

VERBUND-Strom aus Wasserkraft stammte 2018 aus 92 Lauf- und 22 Speicherkraftwerken. Dazu kamen Bezugsrechte an 14 Laufwasserkraftwerken der Ennskraftwerke AG. Das Regelarbeitsvermögen – die Erzeugungsmöglichkeit mit durchschnittlichem Wasserdargebot innerhalb eines Regeljahrs – belief sich auf 29.039 GWh.

Die durchschnittliche Verfügbarkeit der österreichischen Kraftwerke der VERBUND Hydro Power GmbH (Lauf- und Speicherkraftwerke) lag im Jahr 2018 bei hohen 95,1%. Dieser Verfügbarkeitswert fiel deutlich besser aus als jener im Mittel der Jahre 2013 bis 2017 (91,8%). Im Jahr 2017 waren 94,3% erzielt worden. In den letzten Jahren ist ein steter Anstieg der Anlagenverfügbarkeit zu beobachten, was auf die Optimierung der lnstandhaltungszyklen bei den Laufkraftwerken (von 6 auf 9 Jahre) ab Herbst 2014 und eine Änderung der Revisionsstrategie bei den Speicherkraftwerken ab Mitte 2015 zurückzuführen ist.

Bei den Grenzkraftwerken (Bayern/Österreich) an Inn und Donau konnte für 2018 eine gute Verfügbarkeit von 93,9% erzielt werden, da im Berichtsjahr einige Umbaumaßnahmen (vorwiegend Leittechnikumbauten) abgeschlossen werden konnten. Der Wert von 2018 lag sowohl über dem Mittelwert der letzten fünf Jahre (92,9%) als auch über dem Wert von 2017, in dem eine Verfügbarkeit von 92,5% aufgrund von vielen Umbaumaßnahmen verzeichnet worden war.

Die bayerischen Laufkraftwerke der VERBUND Innkraftwerke GmbH erreichten 2018 eine Verfügbarkeit von 91,1%. Auch wenn sich in diesem Wert noch das forcierte Leittechnikerneuerungsprogramm deutlich niederschlägt, war der Umfang der Umbaumaßnahmen 2018 bereits geringer als in den Jahren zuvor. So lag der Wert für 2018 etwas über dem Mittelwert der Jahre 2013 bis 2017 (90,9%), und auch die Verfügbarkeit 2017 mit 90,0% (Grund: viele Leittechnikumbauten) konnte übertroffen werden.

Neue Kraftwerksprojekte

Im Jahr 2018 konnte VERBUND folgende wichtige Projekte fortführen:

Laufwasserkraftwerk Gries

VERBUND und die Salzburg AG realisieren gemeinsam das Projekt zur Errichtung des neuen Salzachkraftwerks Gries. Die Arbeiten an dem seit Sommer 2016 im Bau befindlichen Kraftwerk verlaufen plangemäß und werden bis Mai 2019 abgeschlossen sein. Im Jahr 2018 wurden wesentliche Meilensteine erreicht. Es konnten sämtliche Beton- und Erdarbeiten plangemäß durchgeführt und der Ausbau der Wildbäche im Stauraum fertiggestellt werden. Die Wehranlage wurde Mitte August 2018 in Betrieb genommen, und Anfang September 2018 wurde der Aufstau finalisiert. Anfang September 2018 begann der Probebetrieb der Maschine 2, welcher Anfang Oktober 2018 erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Maschine 1 startete Anfang November 2018 mit dem Probebetrieb, der im Dezember 2018 ebenfalls erfolgreich beendet werden konnte. Der Zeitplan zur erstmaligen Stromerzeugung konnte somit um rund fünf Monate beschleunigt werden und ermöglichte eine Mehrerzeugung von rund 15 GWh.

GRI 413-1

In der baubegleitenden Öffentlichkeitsarbeit wurde besonderer Wert auf die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Land sowie auf Regionalität und Bürgernähe gelegt. Die für die Baustelle eingerichteten Plattformen wurden im Jahr 2018 in bewährter Weise genutzt, um aktuelle Informationen an die Bürger zu bringen und Informationen bei den Bürgern abzuholen. Die hohe Akzeptanz der Baustelle und des Kraftwerks durch die regionale Bevölkerung bestätigt die Vorgehensweise in der Öffentlichkeitsarbeit.

Das Salzachkraftwerk Gries erzeugte im Herbst 2018 erstmals Strom und liefert ab 2019 mit einer Jahreserzeugung von 42 GWh und einer Engpassleistung von 8,8 MW sauberen Strom aus Wasserkraft für mehr als 10.000 Haushalte.

Murkraftwerk Graz

VERBUND ist – wie die Energie Graz GmbH – mit 12,5% am Projekt Murkraftwerk Graz (Regelarbeitsvermögen von 78,9 GWh, Engpassleistung von 17,7 MW) beteiligt. Haupteigentümer ist mit 75% die Energie Steiermark AG. Die Projektabwicklung erfolgt derzeit gemäß Errichtungsvertrag durch die Energie Steiermark Green Power GmbH. Die Arbeiten am Krafthaus und an der Wehranlage sowie im Stauraum verlaufen plangemäß. Nach der für Mitte 2019 geplanten Inbetriebnahme übernimmt die VERBUND Hydro Power GmbH für zumindest 20 Jahre die Betriebsführung. Der Stakeholder-Dialog wird von unserem Projektpartner Energie Steiermark geführt.

Projekte zur Erweiterung und Effizienzsteigerung

Unterer Tuxbach

Im September 2016 wurde der Baubeschluss zur Realisierung des Erweiterungsprojekts Unterer Tuxbach gefasst. Mit einer zusätzlichen Turbinenleistung des Kleinkraftwerks Stillup von 1,7 MW und einem zusätzlichen Regelarbeitsvermögen von 74 GWh stellen die geplanten Maßnahmen eine energetische Aufwertung des bestehenden Kraftwerksparks im Zillertal ab 2019 dar. Der im Jahr 2017 begonnene Fräsvortrieb mit der Tunnelbohrmaschine in Richtung Tuxertal wurde im Juli 2018 abgeschlossen. Infolge der angetroffenen geologischen Situation (Teilabschnitte mit starken Bergwasserzutritten) sind zusätzliche Gebirgsinjektionen erforderlich. Nach erfolgreicher Montage der Tunnelbohrmaschine im Ast Zemm-Stillupp sowie nach Umbau der Förderbandanlage konnte der kontinuierliche Vortrieb in Richtung Stillupp im September 2018 gestartet werden. Die Vortriebsarbeiten am Entsander, im

Beileitungsstollen Elsbach und im Spülstollen verlaufen plangemäß. Die Bauzeit-bezogenen und kostentechnischen Auswirkungen der angetroffenen geologischen Situation und der damit verbundenen zusätzlichen Injektionen und Innenschalenabschnitte werden

zurzeit evaluiert. Aus derzeitiger Sicht wird sich die Inbetriebnahme auf 2020 verschieben. Die ökologischen Begleitmaßnahmen – wie die Errichtung von Nistkästen sowie ein zeitlich einge-

schränkter Baustellenverkehr zur Deponie Tuxer Tal – werden plangemäß durchgeführt. Seit Ausstellung der Genehmigungsbescheide und der Unterfertigung des Zillertalvertrags II, der Partnerschaftsverträge mit den Gemeinden und dem Tourismusverband sowie der Unterzeichnung einer Partnerschaftsvereinbarung zwischen VERBUND und den Stadtwerken Schwaz (diese erhalten ein jährliches Strombezugsrecht) wurde die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt. Projektbegleitend finden Informationsveranstaltungen, Presseaussendungen und Projektsprechstunden statt.

Töging

Das Projekt zur Erneuerung und Effizienzsteigerung des bestehenden Innkraftwerks Töging und der Wehranlagen Jettenbach in Bayern befindet sich seit Oktober 2015 im behördlichen Genehmigungsverfahren. Mit dem Bescheid für das Gesamtprojekt und mit der wasserrechtlichen Bewilligung wird bis Mitte 2019 gerechnet. Um den geplanten Inbetriebnahmetermin im Jahr 2022 aufgrund wirtschaftlicher Vorteile einhalten zu können, wurde im Juni 2018 parallel zum Genehmigungsverfahren ein Antrag auf Zulassung zum vorzeitigen Baubeginn und auf vorgezogene Baumaßnahmen gestellt. Das Landratsamt Weitere Informationen unter www. murkraftwerkgraz.at

GRI 413-1 SDG 15

Mühldorf hat mit Bescheid vom 12. September 2018 diese vorgezogenen Maßnahmen genehmigt. Die zuständigen Gremien haben in der Folge am 18. September 2018 den Beschluss für die vorgezogenen Baumaßnahmen und auch für das Gesamtprojekt – vorbehaltlich der tatsächlichen Gesamtgenehmi-

gung – gefasst. Mit den vorgezogenen Bauarbeiten wurde daraufhin im Oktober 2018 begonnen. Das Projekt umfasst den Neubau des Kraftwerks sowie der Wehranlage, die Erhöhung der Dichtung des Innkanals sowie Hochwasserschutzmaßnahmen im Stauraum Jettenbach und soll nach derzeitigem Plan im Jahr 2022 zu einer Erhöhung der Gesamterzeugung von 139 GWh auf 696 GWh führen. Die installierte Kraftwerksleistung soll um 32,4 MW auf 117,7 MW steigen.

Zusätzlich wird dieses Projekt von einer Vielzahl ökologischer Schutz-, Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen begleitet. Dazu zählen unter anderem: Stillgewässer als Laichhabitate und Fischlebensraum, die Wiesenentwicklung an den Dammböschungen zur Förderung der Artenvielfalt, die Herstellung von Reptilienhabitaten sowie die Strukturverbesserungen und die hydromorphologischen Verbesserungen. Für die Schlingnatter, die Zauneidechse und den dunklen Wiesenknopf-Ameisen-SDG 15

bläuling wurden bereits Maßnahmen für den dauerhaften Erhalt der ökologischen Funktion umgesetzt. Auf Basis der Vereinbarung mit dem Freistaat Bayern werden gleichzeitig zum Projekt in Zusammenarbeit mit der Wasserwirtschaft Umweltmaßnahmen in der Ausleitungsstrecke entwickelt und umgesetzt.

Zur kontinuierlichen Erläuterung des Projekts werden regelmäßig Sprechstunden angeboten, bei denen bis dato hauptsächlich Fragen zum weiteren Projektverlauf gestellt wurden. Ein verstärktes öffentliches Interesse war rund um den Baubeginn zu bemerken. GRI 413-1

Projekte zur Effizienzsteigerung

Effizienzsteigerung in Ybbs-Persenbeug

Österreichs ältestes Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug wird seit 2012 stufenweise modernisiert. Mit dem Umbau der dritten Hauptmaschine wurden die Arbeiten im Nordkraftwerk im Frühjahr 2017 abgeschlossen. Im Jahr 2018 wurden Restarbeiten am Maschinensatz 5 durchgeführt, und die Modernisierung des Südkraftwerks wurde ab Herbst 2019 vorbereitet. Nach Abschluss der Effizienzsteigerungsmaßnahmen an allen sechs Maschinensätzen werden sich das Regelarbeitsvermögen um 77 GWh und die Engpassleistung um 18 MW erhöhen.

Weitere Projekte zur Effizienzsteigerung in Vorbereitung

Neben dem bereits erwähnten Projekt in Ybbs wurde mit den Vorbereitungsarbeiten bei mehreren Effizienzsteigerungsprojekten begonnen. Technisch erforderliche Erneuerungen von Generatoren und/oder Maschinen, welche das Ende der Lebensdauer erreichen, werden dabei zum Anlass genommen, verschiedene Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ergänzend durchzuführen. In den nächsten Jahren sollen somit im Bereich der Laufwasserkraftwerke rund 66 MW an Turbinenleistung und rund 106 GWh an zusätzlichem Regelarbeitsvermögen zur Verfügung stehen. Auch das Flexibilitätsangebot im Bereich der Speicherkraftwerke soll darüber hinaus um rund 112 MW im Bereich der Turbinenleistung, um rund 288 MW im Bereich der Pumpleistung und um rund 14 GWh im Bereich des zusätzlichen Regelarbeitsvermögens erweitert werden.

Umweltmaßnahmen: Weiterhin gute Fortschritte bei der Renaturierung

Für die Umsetzung der Vorgaben aus der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) werden bei VERBUND bis 2027 Gesamtkosten von rund 280 Mio. € erwartet. Dazu kommen die laufenden Auswirkungen beim Betrieb und der Instandhaltung. Ausgewählte Aktivitäten zum Naturschutz sind auf der

VERBUND-Webseite dargestellt. Zu den umfangreichsten Einzelmaßnahmen zählten im Jahr 2018 die folgenden: die Fertigstellung der Fischwanderhilfe beim Donaukraftwerk Greifenstein im Rahmen des LIFE+ Projekts Netzwerk Donau, die Errichtung der Fischwanderhilfe am Draukraftwerk Edling und die groß angelegten Renaturierungsmaßnahmen mit naturnahen Umgehungsgewässern und weitläufigem Inselnebenarmsystem am Grenzkraftwerk Ering-Frauenstein. Am Donaukraftwerk Abwinden-Asten wurden die Arbeiten zur Herstellung der Durchgängigkeit im Rahmen von LIFE+ Netzwerk Donau begonnen. Darüber hinaus konzentrierten sich die Arbeiten auf die Planung weiterer Aufstiegshilfen an der Donau, dem Grenzinn, dem bayerischen Inn und der Drau sowie auf das Monitoring bereits errichteter Aufstiegshilfen.

In mehreren Forschungsprojekten werden offene Fragen aus den Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie untersucht. So startete Anfang 2018 das CD-Labor Sediment, in dem durch die Universität für Bodenkultur über mehrere Jahre die Möglichkeiten einer Verbesserung des Sedimenthaushalts entlang der kraftwerksbeeinflussten Fließgewässer in Österreich systematisch untersucht werden. Außerdem wird aktuell an den Auswirkungen des Fischabstiegs durch Turbinen auf den Fischbestand geforscht und die gewässerökologi-

sche Wirkung schwalldämpfender Maßnahmen an Pilotstrecken wie der Mittleren Salzach getestet. Im Rahmen der Medienarbeit und der öffentlichen Auftritte (wie dem Danube Day im Wiener Stadtpark) wurde das Engagement für Umweltthemen bei VERBUND-Kraftwerksstandorten in den Mittelpunkt gestellt. Zu bestimmten Anlässen – wie der Eröffnung der Fischwanderhilfe in Greifenstein im April 2018 oder der Projektvorstellung der Fischwanderhilfe Altenwörth im Oktober 2018 – wurden Bürgerveranstaltungen abgehalten, bei denen sich Interessierte direkt bei Fachexperten informieren konnten.

Nachhaltige Planung und Stakeholder Management

Bei allen Projekten nimmt VERBUND schon in frühen Phasen seine Verantwortung gegenüber den Menschen und der Umwelt wahr. In sämtlichen Planungs- und Umsetzungsschritten wird auf eine mög-

lichst rücksichtsvolle Bauausführung und den umweltschonenden Betrieb Wert gelegt. VERBUND setzt bei seinen Projekten zudem stark auf den Dialog mit den Bürgern. In regelmäßigen Abständen werden die Anrainer informiert, Treffen mit Bürgermeistern und Tourismusverbänden sowie Gemeinderatsinformationen werden durchgeführt. 2018 wurde an sechs ausgewählten Standorten anlässlich

von Tagen der offenen Tür und von Nachbarschaftstreffen der direkte Kontakt mit der Bevölkerung gesucht. Im laufenden Betrieb wird die Einhaltung höchster Umweltstandards durch interne und externe Auditoren regelmäßig überprüft.

Aufarbeitung der Hochwässer an Donau 2013 und Drau 2012

Im Zusammenhang mit dem Donauhochwasser 2013 sind vier zivilrechtliche Klagen in Niederösterreich gerichtsanhängig. Mit dem Urteil des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien vom 24. September 2018 wurde die Klage der Stadtgemeinde Klosterneuburg zur Gänze abgewiesen. Die gegen das Urteil eingebrachte Berufung der Stadtgemeinde ist beim Oberlandesgericht Wien anhängig. Die drei weiteren anhängigen und unterbrochenen Zivilverfahren werden fortgesetzt.

GRI EU13 Maßnahmen zum Naturschutz siehe www.verbund.com > Über VERBUND > Verantwortung > Umwelt

SDG 15

GRI 102-43 GRI 103-2

Aus dem Drauhochwasser 2012 sind wegen Schadenersatzforderungen noch insgesamt 94 Zivilverfahren in Österreich und Slowenien gerichtsanhängig. Nach der mit Beschluss des Landesgerichts Klagenfurt vom 3. Oktober 2018 endgültigen Einstellung der strafrechtlichen Ermittlungen gegen Mitarbeiter der VERBUND Hydro Power GmbH sowie gegen das Unternehmen selbst werden die unterbrochenen Verfahren nun in Österreich fortgesetzt. In Slowenien befinden sich die Verfahren im Stadium des Beweisverfahrens in erster Instanz.

Hochwasserereignis Drau 2018

Ende Oktober 2018 kam es an der Drau zu einem massiven Hochwasserereignis (HQ301). Im Einflussbereich von VERBUND konnte dieses Hochwasser auf Basis einer frühzeitigen Prognose unter Aufbringung aller technischen Möglichkeiten in den Stauräumen und durch das Rückhalten von rund 10 Mio. m3

Wasser in den Speichern der Werksgruppe Malta ohne größere Schäden für die Region abgeführt werden. Darüber hinaus wurden zusätzliche – weit über das konzipierte Maß hinausgehende – Absenkungen in den Stauräumen auf Basis von Einstweiligen Verfügungen umgesetzt. Die natürliche Abflussspitze von rund 2.100 m3/s wurde durch die nach eingehenden Analysen zusätzlich angeordnete Möglichkeit der Abpufferung auf rund 1.600 m3/s gedämpft. Lavamünd konnte daher unter diesen Rahmenbedingungen von Überflutungen verschont werden.

Die Kraftwerke waren vor Ort besetzt, die betrieblichen Maßnahmen mit den Behörden abgestimmt, und der Krisenstab in Wien war aktiv. Durch das Hochwasser kam es zu zahlreichen Schäden an Ufermauern, an der Fischwanderhilfe sowie in anderen Kraftwerksbereichen in der Größenordnung von rund 8 Mio. €. Die Sanierungsarbeiten sind im Gange, werden aber zum Teil noch weit ins Jahr 2019 hineinreichen.

Konstruktive Maßnahmen zur Reduktion der Schallemissionen beim Kraftwerk Malta-Hauptstufe

Mit dem Pumpspeicherkraftwerk Malta-Hauptstufe betreibt VERBUND seit 1979 im Kärntner Mölltal Österreichs leistungsstärkstes Wasserkraftwerk. Neben vier Turbinen verfügt das Kraftwerk auch über zwei Pumpen, deren Betrieb in bestimmten Konstellationen einen tieffrequenten Ton (75 Hz) erzeugt.

GRI 102-44 GRI 413-1 Dieser wird von der lokalen Bevölkerung zunehmend als stark störend wahrgenommen. Obwohl der Kraftwerksbetrieb konsensgemäß über alle behördlichen Genehmigungen verfügt, wurden die Anliegen einer im Jahr 2015 gegründeten Bürgerinitiative sowie der Standortgemeinden seitens VERBUND von Beginn an in Form eines konstruktiven Dialogs aufgenommen und erörtert. Im Jahr 2016 wurden schließlich unabhängige Schallmessungen durchgeführt, und darauf aufbauend wurde ein umweltmedizinisches Gutachten erstellt. Nachdem in diesem Gutachten die Notwendigkeit zur mittelfristigen Verminderung der Lärmimmissionen aufgezeigt wurde, wurden im Jahr 2017 beide Pumpen mit sogenannten Resonatoren (Schalldämpfern) ausgestattet, welche den Druckpuls (der zur

Lärmemission führt) mittels Interferenz vermindern. Im Jahr 2018 wurden Feinabstimmungen an den Resonatoren und weitere Schallmessungen durchgeführt. Die letzten Messungen haben eine Reduktion der Störfrequenz beim nächstgelegenen Anrainer um 15 bis 19 dB ergeben, was einer Reduktion der wahrgenommenen Lautstärke um rund 75%

1 Als HQ30 wird ein Hochwasserereignis bezeichnet, welches statistisch gesehen alle 30 Jahre auftritt. entspricht. Auf Basis dieser Messergebnisse wird nun ein neuerliches umweltmedizinisches Gutachten erstellt, welches für März 2019 erwartet wird.

Windkraft

Die perfekte Ergänzung zur Wasserkraft

Mit Windkraftanlagen in Österreich, Deutschland und Rumänien verfügt VERBUND über eine installierte Windkraftleistung von 418 MW. Die durchschnittliche Verfügbarkeit der Windkraftanlagen lag im Jahr

2018 bei 97,7%. In Österreich werden mittlerweile bereits 25 Windturbinen vom eigenen Personal instandgehalten. 2018 haben Vorbereitungsarbeiten für die Übernahme der Eigeninstandhaltung von weiteren 19 Windturbinen ab 2019 begonnen. In Rumänien erfolgte 2018 für den gesamten Windpark der Umstieg von einem

Vollwartungs- auf einen Teilwartungsvertrag. Außerdem entschloss sich VERBUND gemeinsam mit dem Partner Axpo Romania S.R.L., in den rumänischen Endkundenmarkt für Großkunden einzusteigen. Im Geschäftsjahr 2018 konnten dadurch fast 1 TWh und rund 330.000 Grünzertifikate geliefert bzw. transferiert werden.

Umweltmaßnahmen

In den Windparks Petronell-Carnuntum, Hollern II und Bruck-Göttlesbrunn erfolgt ein jährliches bzw. zweijährliches ornithologisches Monitoring durch einen Experten, um Auswirkungen auf das Habitat und das Brutverhalten verschiedener Vogelarten zu untersuchen. Schallemissions- und Schallimmissionsmessungen an den Windkraftanlagen nach Inbetriebnahme stellten auch 2018 sicher, dass es

zu keiner erhöhten Beeinträchtigung der Umgebung kam. Die Einführung eines Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 und die Umweltzertifizierung des Betriebs der österreichischen Windparks gewährleisten zudem, dass über den gesamten Lebenszyklus der Windkraftanlagen höchste Umweltstandards eingehalten werden.

VERBUND – ein überregionaler Themen- und Marktführer für kundenspezifische, ökologische und gleichzeitig ökonomische Energielösungen.

Stakeholder Management

VERBUND setzt auch beim Betrieb von Windparks stark auf den Dialog mit den Bürgern. Im Windpark Bruck/Leitha werden geführte Besichtigungen auf ein Windrad mit Aussichtsplattform angeboten. Das bietet Interessierten die einmalige Möglichkeit, das Thema Windenergie von einer anderen Perspektive aus zu betrachten.

Zum 125-jährigen Jubiläum des Aussichtsturms am Hochsteinchen (Deutschland) stellte VERBUND den Landesforsten Rheinland-Pfalz angrenzende Flächen des Windparks für die Festivitäten zur Verfügung und gab darüber hinaus Interessierten Einblick in die laufenden Aktivitäten.

GRI 413-1

GRI EU30 GRI EU1 SDG 7

Absatz

Im Segment Absatz sind alle Handels- und Vertriebsaktivitäten von VERBUND zusammengefasst. Durch den Handel mit Strom, Gas, Herkunftsnachweisen, CO2-Zertifikaten, Transportkapazitäten sowie innovativen Grünstrom- und Flexibilitätsprodukten hat VERBUND eine starke Präsenz auf den wichtigsten außerbörslichen Over-the-Counter-Märkten (OTC-Märkten) sowie auf den Börsenplätzen Europas. Dies stellt auch für die optimale Vermarktung der VERBUND-Erzeugung einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil dar. Das gewonnene Know-how stärkt die Position von VERBUND am Strommarkt und ermöglicht es, auf Veränderungen am Markt unmittelbar zu reagieren. VERBUND ist der führende Anbieter von Flexibilitäts- und Grünstromprodukten sowie von umfassenden Dienstleistungen für die Energie-

wirtschaft in Österreich und Deutschland. Die VERBUND-Schwerpunkte im Stromhandel liegen im optimalen Einsatz der eigenen Kraftwerke, in der bestmöglichen Vermarktung der konzerneigenen Erzeugung, in der optimalen Strombeschaffung und in der Absicherung des Vertriebs. Darüber hinaus nutzt VERBUND die sich aus der Energiewende ergebenden Wachstumschancen. Sein energiewirtschaftliches Know-how bietet VERBUND seinen Kunden in Form von neuen Produkten und Dienstleistungen an. So unterstützt VERBUND seine Kunden bei der Vermarktung ihrer Erneuerbaren-Energien-Anlagen oder bietet ihnen beispielsweise Flexibili-

tätsprodukte zur Reduzierung ihrer Ausgleichsenergierisiken an. Beim Vertrieb von Strom und Erdgas an Endkunden stehen innovative Produkte, faire Geschäftspraktiken und die Prinzipien der Nachhaltigkeit im Vordergrund. Die Kernmärkte der VERBUND-Vertriebsaktivitäten liegen in Österreich und Deutschland. VERBUND beliefert das Segment Haushalt/Landwirtschaft und Gewerbe – in welchem seine Standardlastprofilkunden gebündelt sind – in Österreich ausschließlich mit Strom aus Wasserkraft. In Deutschland beliefert VERBUND Industrieunternehmen und Weiterverteiler.

Betriebswirtschaftliche Entwicklung

Kennzahlen – Segment Absatz

Einheit 2017 2018 Veränderung
Gesamtumsatz Mio. € 2.283,5 2.091,8 – 8,4%
EBITDA Mio. € 108,0 83,4 – 22,8%
Equity-Ergebnis Mio. € 0,0 0,0
Capital Employed Mio. € 182,5 290,9 59,4%

Das EBITDA des Segments Absatz sank um 24,6 Mio. € auf 83,4 Mio. €. Die Ursachen dafür waren im Wesentlichen die geringeren Ergebnisbeiträge aus dem Regelreservegeschäft sowie die höheren Beschaffungspreise im Vertriebsgeschäft. Das Capital Employed des Segments Absatz lag um 108,3 Mio. € über dem Niveau des Vorjahrs. Ursache dafür waren im Wesentlichen Veränderungen im Working Capital.

Energiehandel und -vertrieb

Stromhandel

Wirtschaftliche Drehscheibe für den Konzern

Durch die Integration der europäischen Strommärkte und den laufenden Ausbau der erneuerbaren Energien nimmt der Stromhandel eine zentrale Bedeutung ein. Der Energiemarkt verändert sich laufend und gewinnt weiter an Dynamik. In diesem Zusammenhang werden sowohl die kurzfristige und flexible Vermarktung als auch die optimale Steuerung der Kraftwerkskapazitäten immer

wichtiger. Im Rahmen des Stromhandels bietet VERBUND als Asset Optimizer im Bereich der Energiewirtschaft eine umfassende Palette an maßgeschneiderten Produkten und Dienstleistungen an, welche laufend an die geänderten Marktanforderungen angepasst wird. Das Spektrum reicht von der Einsatzoptimierung und dem Marktzugang (Market Access) über flexible Vermarktungs- und Absicherungsangebote bis hin zu Prognosedienstleistungen und regulatorischen Services. Dabei legt VERBUND besonderen Wert darauf, seine innovativen Produkte für die unterschiedlichsten Kundenanforderungen maßzuschneidern.

Anerkannter Player am europäischen Energiemarkt

Zu den VERBUND-Kunden zählen vor allem europäische Großhandelspartner, andere Energiehandelsunternehmen sowie Weiterverteiler und Stadtwerke. Darüber hinaus gehören auch Netz- und Kraftwerksbetreiber bzw. Produzenten von Strom aus erneuerbaren Energien – insbesondere im Bereich der

Windkraft, der Photovoltaik und der Kleinwasserkraft – zum Kundenportfolio von VERBUND. Die VERBUND Trading GmbH ist ein anerkannter Player auf den europäischen Energiemärkten und gilt als verlässlicher Handelspartner mit hoher Kompetenz in den Bereichen Asset-Vermarktung und Grünstrom. Alle Handelsaktivitäten finden im Rahmen eines umfassenden, strengen und laufend aktualisierten Risikoregelwerks statt.

Optimale Vermarktung der VERBUND-Eigenerzeugung

Im Hinblick auf die dynamischen Veränderungen der Energiemärkte optimiert VERBUND seine Vermarktungsaktivitäten, um so die bestmögliche Vermarktung und Preisabsicherung der Eigenerzeugung gewährleisten zu können. Die diversifizierte Absatzstrategie wird laufend weiterentwickelt und verbessert. Die Vermarktungsstrategie richtet sich dabei unter anderem nach der Menge der Eigen-

erzeugung und folgt den saisonalen Schwankungen der Wasserführung. Die Marktnähe der VERBUND Trading GmbH ermöglicht VERBUND die laufende Analyse der Entwicklung der Fundamentaldaten und des energiewirtschaftlichen Umfelds. Dies ermöglicht ein frühzeitiges Erkennen von Marktsignalen und ein rasches Reagieren auf Markttrends zur optimalen Vermarktung. Die Entwicklung auf den Energiemärkten und an den Börsen hin zu immer kurzfristigeren Geschäften

und zu steigender Volatilität der Preise bestätigt die Richtigkeit der Strategie. Die VERBUND Trading GmbH stellt zudem die marktgetriebene Steuerung und Optimierung des Einsatzes aller VERBUND-Kraftwerke sicher. Die dafür erforderlichen präzisen Zufluss- und Wetterprognosen werden anhand von – zum Teil konzernintern – entwickelten Modellen erstellt. Hochqualifizierte Mitarbeiter bringen dafür ihr energiewirtschaftliches und meteorologisches Know-how ein. Optimierungsmodelle mit entsprechenden Strompreismodellen vervollständigen die Systemlandschaft zur bestmöglichen Asset-Vermarktung.

VERBUND-Expertise für die Vermarktung erneuerbarer Energien

VERBUND verfolgt einen ambitionierten Wachstumskurs bei der Vermarktung neuer erneuerbarer Energien für Drittanlagen. Im vergangenen Jahr startete VERBUND eine Vermarktungsoffensive mit einer attraktiven Preisgestaltung, gezielten Marketingaktivitäten und einem aktiven Kundenmanagement für das Kundensegment "Erneuerbare Energien". Dabei standen vor allem Wind- und Kleinwasserkraft, Photovoltaik und Biomasse im Fokus. Diese erfolgreichen Produkte zur Vermarktung von Drittanlagen baut VERBUND aktiv und kundenorientiert weiter aus. Die Marktanteile in Österreich und in Deutschland konnten trotz eines starken Preis- und Wettbewerbsdrucks in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert werden. In Luxemburg ist VERBUND bereits führend bei der Vermarktung von Strom aus Windkraft. Im Jahr 2018 wurden bereits mehr als 2.100 MW aus neuen erneuerbaren Energieträgern von VERBUND vermarktet, wobei die Betreiber dieser Anlagen von der energiewirtschaftlichen Expertise von VERBUND profitierten.

Grünstromvermarktung – der Klassiker

Das VERBUND-Produktportfolio umfasst auch den klassischen Handel mit Emissionszertifikaten und Herkunftsnachweisen (Grünstrom). Damit trägt VERBUND dem steigenden Bewusstsein für die Produktionsart und den Ursprung der Energie Rechnung. Diese Vorgangsweise geht mit dem Trend hin

zu erneuerbaren Energien und nachhaltigen Erzeugungstechnologien einher. So zählt VERBUND in Österreich und Deutschland zu den führenden Anbietern von zertifizierter erneuerbarer Erzeugung (Wasserkraft aus Österreich und aus Deutschland) und beliefert in diesen Märkten über 160 Stadtwerke und Weiterverteiler mit dem Premiumprodukt H2Ö. Trotz des steigenden Preisdrucks im Grünstromsegment konnte das Absatzniveau 2018 im Vergleich zum Vorjahr gehalten werden.

Dynamische Märkte erfordern die Bereitstellung von Flexibilitäten

VERBUND ist einer der führenden Anbieter von Produktionsflexibilitäten. Hochflexible Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke bieten die Möglichkeit kurzfristiger Leistungsanpassungen. Die Vermarktung erfolgt auf den Spotmärkten für Day Ahead und Intraday. Zusätzlich werden Systemdienstleistungen wie Primär-, Sekundär- und Tertiärregelung angeboten, die bei Abruf durch den Regelzonenführer APG einen kurzfristigen Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch gewährleisten. Darüber hinaus stellt VERBUND auch Kraftwerksleistung für Netzdienstleistungen wie die Blindleistungserbringung, das

Störungsmanagement und die Schwarzstartfähigkeit bereit. Gemeinsam mit dem Gas-Kombikraftwerk Mellach (GDK Mellach) werden die Pumpspeicherkraftwerke auch für das Engpassmanagement eingesetzt. Der Regelzonenführer APG fordert dazu bei den unterschiedlichen Kraftwerksbetreibern entsprechende Betriebsarten an, um ungünstige Lastflüsse im

europäischen Höchstspannungsnetz zu vermeiden bzw. auszugleichen. VERBUND bietet seinen Kunden mit dem Produkt "Virtuelles Kraftwerk" zudem die Möglichkeit, Flexibilitätslücken in ihrem Portfolio zu schließen und Portfolios gegen Strompreisschwankungen abzusichern. Virtuelle Pumpspeicher werden kundenorientiert mit definierten Pump- und Turbinenleistungen und unterschiedlichen Vorlaufzeiten in der Produktnominierung angeboten.

Darüber hinaus wurde als Reaktion auf die Herausforderungen des geänderten Umfelds im Energiemarkt bereits 2015 der Bereich des Intraday-Handels verstärkt, um kurzfristige Preisschwankungen innerhalb eines Tages bestmöglich zu nutzen.

Innovative Dienstleistungen und Produkte

VERBUND bietet seinen Partnern exzellentes und fundiertes energiewirtschaftliches Know-how in Form von unterschiedlichen Produkten und Dienstleistungen an. Dazu zählen unter anderem: der Market Access mit Börsenzugängen am Intraday-, Spot- und Terminmarkt, Prognosedienstleistungen, Bilanzgruppenmanagement, integriertes Portfoliomanagement, regulatorische Services (z. B. REMIT) oder

Gesamtpakete für das Segment Bahnstrom. Im Bereich der Energiedienstleistungen wurde von VERBUND die zentrale Kundenplattform VISION unter Einbindung des bestehenden Order-Management-Systems zur webbasierten Kommunikation mit seinen Großkunden entwickelt. VISION ermöglicht den VERBUND-Kunden nicht nur, Stromoder Gasprodukte online zu platzieren und deren Status bis zur Erfüllung in Echtzeit zu verfolgen, sondern bietet auch Module für Demand Response, FixTrades, ein kundenspezifisches DocumentCenter sowie Informationen über Marktdaten und ermöglicht so ein umfassendes Energiedatenmanagement.

Die Aktivitäten von VERBUND der jüngsten Zeit konzentrieren sich insbesondere auf die Weiterentwicklung der Digitalisierungs- und Automatisierungsstrategie für den Stromhandel. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf maßgeschneiderten Kundenlösungen wie VISION, die den gesamten Lebenszyklus einer Stromlieferung von der Anfrage über die Preisgestaltung und den Börsenzukauf bis hin zum Reporting und der Abrechnung online und in hohem Maße automatisiert abbilden.

Stromvertrieb

Kundenstamm neuerlich ausgebaut

Der Markt im Business- und Industriekundensegment blieb im Geschäftsjahr 2018 weiterhin sehr kompetitiv. Dennoch gelang es VERBUND, seine langjährigen, guten Kundenbeziehungen zu intensivieren und die führende Marktposition im österreichischen Industriekundensegment weiter auszubauen. Im Segment Business- und Industriekunden ist VERBUND mit neuen Dienstleistungen und innovativen

Produkten als erfahrener und zuverlässiger Dienstleister am Markt positioniert. Im Segment Haushalt/Landwirtschaft und Gewerbe erreichte VERBUND bei der Studie "Service-Champions 2018" die Kategorie "Gold". Im Zuge der breit angelegten Kundenbefragung zum erlebten Service wurden rund 109.000 Kundenurteile eingeholt und im Branchenvergleich der Energieversorger 17 Unternehmen geprüft. Dabei erreichte VERBUND erneut den ersten Platz und wurde Branchengewinner. Diese Auszeichnung bestätigt die Servicequalität von VERBUND. Auch in Zukunft gilt es, diese sehr guten Ergebnisse abzusichern und weiter zu verbessern.

Die Anzahl der Kunden konnte im Geschäftsjahr 2018 weiter gesteigert werden. Zum Jahresende bezogen im Segment Haushalt/Landwirtschaft und Gewerbe bereits rund 403.000 Kunden VERBUND-Strom aus 100% österreichischer Wasserkraft. Im Haushaltskundensegment betrug der Marktanteil 2018 rund 8%. Klimaneutrales Erdgas von VERBUND bezogen im Jahr 2018 im Segment Haushalt/Landwirtschaft und Gewerbe bereits rund 66.000 Kunden. Der Kundenstock konnte somit um 18%

ausgebaut werden. Verantwortlich für diesen Erfolg waren die im Frühjahr und Herbst 2018 durchgeführte Werbekampagne sowie der weitere Ausbau des Direktvertriebs mit attraktiven Neukundenangeboten. Die Erhöhung der Kundenbindung trug ebenfalls zu diesem Erfolg bei.

Endkunden in Tsd. 16 17 18 392 447 469

GRI EU3

GRI 417-1

Herkunftszertifizierung von Strom aus VERBUND-Kraftwerken

VERBUND ist Vorreiter bei der Herkunftszertifizierung von Strom. Seit 1999 lässt VERBUND als erstes österreichisches Stromunternehmen die gesamte Wasserkraftproduktion vom TÜV SÜD zertifizieren und entwickelte damit die Kennzeichnung der Stromherkunft in Österreich wesentlich mit. Mit seinem Gütesiegel bestätigt der TÜV SÜD als neutrale Institution, dass der von Endkunden oder Weiterverteilern bestellte Grünstrom in der entsprechenden Qualität und Menge in den Wasserkraftwerken von VERBUND erzeugt und ins Netz eingespeist wird.

VERBUND versorgt seine Kunden sicher mit Energie.

Die Erzeugungszertifizierung des TÜV SÜD bezieht sich auf konkrete Erzeugungsquellen. Sie garantiert dem Kunden die Herkunft des Stroms aus erneuerbaren Energien. Insgesamt 128 Wasserkraftwerke in Österreich und in Bayern erfüllen die Kriterien EE und EE+. Der Standard "Erzeugung EE" teilt sich wie folgt auf: in "allgemeine Anforderungen" an das Unternehmen des Zertifikatnehmers, in "spezielle Anforderungen" an die Produktion und Produktionserfassung der Anlagen und in "optionale Anforderungen". Letztere sind für die Zusicherung von Arbeits- und Leistungszusagen (Modul "Erzeugung EE+")

sowie für den Nachweis als Neuanlage (Modul "Erzeugung EEneu") definiert. Im Jahr 2017 lag die gesamte TÜV-SÜD-zertifizierte Wasserkraft-Erzeugung von VERBUND bei 23.813 GWh. Werte für 2018 liegen noch nicht vor, da die Berechnungen des TÜV SÜD immer im Nachhinein (zweites Quartal des Folgejahres) erfolgt. Die TÜV-SÜD-Nettoberechnung entspricht im Wesentlichen der Bruttoerzeugung aus Wasserkraft abzüglich Eigenbedarf, Servitute und Pumpaufwand.

Sauberer Strom "Danke Wasserkraft"

  • Die innovativen Produkte • H2Ö-Austrian Hydro Power aus TÜV-SÜD-zertifizierten österreichischen Wasserkraftanlagen
    • und • H2Ö-German Hydro Power aus TÜV-SÜD-zertifizierten deutschen Wasserkraftwerken

sind seit Jahren erfolgreich am Markt. Mit ihnen stellte sich VERBUND frühzeitig auf die Energiewende ein, wovon seine Kunden – Stadtwerke, Weiterverteiler, Industrie-, Gewerbe- und Haushaltskunden – bereits heute profitieren. VERBUND wird zudem auch zukünftig seine führende Rolle als Grünstromanbieter in Österreich und Deutschland weiter ausbauen.

Stromkennzeichnung in Österreich

GRI 417-1 SDG 12 Die Stromkennzeichnung in Österreich ist auf der Stromrechnung für Endkunden angegeben. Im Segment Haushalt/Landwirtschaft und Gewerbe liefert VERBUND Strom seit jeher aus 100% Wasserkraft. Seit 2017 beliefert VERBUND seine Kunden aus diesem Segment auch mit Sonnenstrom aus Photovoltaikanlagen von anderen VERBUND-Kunden. Dieser Anteil liegt jedoch gerundet unter 0,01% und ist daher in der Stromkennzeichnung nicht auszuweisen.

Der an das Segment Business und Industrie gelieferte Strom stammte im Jahr 2017 zu 100% aus erneuerbaren Energieträgern. Die eingesetzten Herkunftsnachweise stammen zu 63,13% aus Wasserkraftwerken, zu 12,30% aus Windkraftanlagen, zu 12,68% aus fester oder flüssiger Biomasse, zu 9,69% aus

Biogas und zu 2,19% aus Sonnenenergie bzw. aus sonstiger Ökoenergie. In Österreich bilden das Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz 2010 (ElWOG 2010) und die Stromkennzeichnungsverordnung die Rechtsgrundlagen der Stromkennzeichnung. Das österreichische Stromkennzeichnungsmodell ist ein nachweisbasiertes System. Allen an Endverbraucher in einem Kalenderjahr gelieferten Strommengen müssen gesetzeskonforme Nachweise zugeordnet werden ("Graustromverbot").

Stromkennzeichnung in Deutschland

In Deutschland wurden 2017 Standardlastprofilkunden (Haushalt/Landwirtschaft und Gewerbe) von

GRI 417-1

SDG 12

VERBUND ebenfalls zu 100% mit Strom aus Wasserkraft beliefert. Die Herkunft der in Deutschland von VERBUND im Jahr 2017 an Business- und Industriekunden gelieferten Strommengen setzte sich wie folgt zusammen: 39,8% erneuerbare Energien (gefördert nach dem EEG), 4,6% sonstige erneuerbare Energieträger, 2,4% sonstige fossile Energieträger, 11,7% Erdgas, 31,4% Kohle und 10,2% Kernenergie. Dieser Mix liegt darin begründet, dass die Industriekunden in Deutschland überwiegend keinen zertifizierten Strom nachfragen, weshalb der an deutsche Industriekunden gelieferte Strom den gesamtdeutschen Erzeugungsmix als Basis hat und somit neben Strom aus Windkraft und Photovoltaikanlagen auch Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken beinhaltet.

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Stromkennzeichnung sind in Deutschland in folgenden Gesetzen geregelt: im § 42 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) für den gelieferten Strom und im § 78 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) für den zwingend auszuweisenden Anteil des nach EEG geförderten Stroms.

Klimaneutrales Erdgas

VERBUND erweiterte bereits 2014 die Produktpalette für Haushaltskunden um klimaneutrales Erdgas. Somit war VERBUND einer der ersten Energiedienstleister in Österreich, der seinen Haushaltskunden

klimaneutrales Erdgas und Strom aus 100% österreichischer Wasserkraft aus einer Hand anbot. Die durch die Verwendung von Erdgas entstehenden Emissionen werden bei den klimaneutralen Erdgasprodukten durch die Förderung und den Ausbau von erneuerbaren Energien im Wasserkraftwerk Ashta in Albanien kompensiert. Eine offizielle Bestätigung dafür erfolgt durch die unabhängige

Prüfgesellschaft TÜV NORD aus Deutschland. In Summe wurden im Berichtsjahr 915 GWh Erdgas verkauft. Die Höhe der CO2-Kompensationen dafür lag bei 167 kt CO2e.

Erfolgreiche Umsetzung der Verpflichtung des Energieeffizienzgesetzes

VERBUND ist nach den Vorgaben des Energieeffizienzgesetzes seit 2015 dazu verpflichtet, eine jährliche Einsparung im Ausmaß von 0,6% der Vorjahresabsatzmenge nachzuweisen. VERBUND ist sehr frühzeitig dieser Verpflichtung nachgekommen und hat sie – wie schon in den Vorjahren – auch 2018 deutlich übererfüllt und bereits für die kommenden Jahre vorgesorgt. Die Vorreiterrolle von VERBUND in diesem Gebiet macht sich einmal mehr bezahlt. Der Schwellenwert für die Verbesserung der Energieeffizienz in Haushalten (vorgeschriebener Anteil mind. 40% der Gesamtverpflichtung) wurde durch Kooperationen

915

Gasverkäufe in GWh

GRI EU-DMA vormals EU7

mit Handelspartnern im Bereich Kühl- und Gefriergerätetausch und LED-Beleuchtung deutlich übertroffen. Auch im Bereich der Industriemaßnahmen wurden VERBUND viele Maßnahmen von VERBUND-

Industriekunden übertragen, die direkt in diesen Unternehmen gesetzt wurden. Die Kosten für Energieeffizienzmaßnahmen sind durch die günstige Beschaffung in allen Segmenten im Jahr 2018 nochmals gesunken und lagen deutlich unter der gesetzlichen Ausgleichszahlung von 20 Cent/kWh.

Kundenzufriedenheit und Kundenbeziehung

Gemeinsam die Kundenzufriedenheit und Loyalität weiter ausbauen

Die Kunden mit ihren Bedürfnissen stehen bei VERBUND stets im Mittelpunkt. Ihre Zufriedenheit mit der Marke VERBUND und dem Unternehmen ist ein wichtiges Anliegen. Ziel ist es, die Kundenzufriedenheit und -loyalität nicht nur zu messen, sondern sie auch laufend zu verbessern. Dahingehend optimiert VERBUND laufend die Qualität seines Produkt- und Serviceportfolios für Privat- und Gewerbekunden.

Mittels einer Onlinebefragung werden jährlich ca. 1.000 Privat- und Gewerbekunden von VERBUND befragt. Dabei werden die wichtigsten Leistungsmerkmale entlang der gesamten Customer Journey gemessen, wodurch VERBUND ein differenziertes Bild der Qualität seines Leistungs- und Angebotsspektrums erhält. Verdichtet werden die unterschiedlich gemessenen Zufriedenheitswerte in der wichtigsten Mess- und Steuerungsgröße von VERBUND, dem Customer Loyalty Index (CLI), der einen gewichteten Mittelwert darstellt. Dieser konnte gegenüber 2017 stabil gehalten werden und lag auch 2018 auf dem sehr guten Niveau von 75 Punkten (Skala 0 bis 100). Zudem hat VERBUND 2018 erstmals den Net Promoter Score (NPS), einen international anerkannten Standard zur Bewertung von Kundenzufriedenheit, in seine Befragung aufgenommen. Mit dem NPS kann sich VERBUND in Zukunft im internationalen Benchmark-Vergleich noch besser messen und seine Erkenntnisse zur kontinuierlichen Verbesserung in den gesamten Kundenmanagementprozess einfließen lassen.

Customer Relationship

In mehreren Schwerpunktkampagnen wurde der Kunde 2018 in den Mittelpunkt der VERBUND-Kommunikation gestellt. In der Frühjahrskampagne konnten sich VERBUND-Kunden u. a. für kostenlose Kraftwerksführungen anmelden. Im Herbst 2018 wurde der Fokus auf die Bewerbung des Kundenclubs als Zusatzservice für Bestandskunden gelegt. Im Dezember des vergangenen Jahres konnten Kunden bei der VERBUND-Weihnachtsaktion an verschiedenen Gewinnspielen teilnehmen und ihren Weihnachtsbonus einlösen. Ziel der Kampagnen war es, die emotionale Bindung an VERBUND zu stärken und Bestandskunden in der Wahl ihres Energielieferanten zu bestätigen.

Kundenbetreuung

Die kostenlose VERBUND-Serviceline 0800 210 210 steht Bestandskunden in Österreich für alle Fragen zur

Verfügung und bietet potenziellen Kunden Beratung zum Thema Strom- und Erdgasanbieterwechsel. Die VERBUND-Website www.verbund.at bietet zudem einen Überblick über das Produktportfolio, Details zum einfachen Wechsel zu VERBUND und Antworten zu häufig gestellten Fragen. Dabei stehen den Kunden u. a. leicht verständliche Erklärungsvideos zur Verfügung.

GRI 102-44

Energieberatung

In allen österreichischen Bundesländern unterstützen geprüfte Energieberater Klienten der Caritas kostenlos im Rahmen des VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas. Sie beraten dabei, wie und wodurch Energie eingespart werden kann. Mehr dazu findet sich im Kapitel "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie gesellschaftliche Verantwortung".

Zahlungsverzögerungen

VERBUND hilft bei einer Zahlungsverzögerung mit einer Vereinbarung von Ratenzahlungen, die ohne Verzugszinsen verrechnet werden. Bei Zahlungsrückständen wird der Kunde über ein dreistufiges Mahnsystem informiert, bevor es zu einer Kündigung des Energieliefervertrags aufgrund von Zahlungsverzögerungen kommt. Die Belieferung wird fortgesetzt, wenn der Kunde der Zahlungsaufforderung in

einer der Stufen nachkommt. Im Jahr 2018 musste bei 3.678 Haushalten eine Stromabschaltung vorgenommen werden. Dies entspricht einer Steigerung von 1.112 Abschaltungen im Vergleich zum Jahr 2017. Bei Gas kam es 2018 mit 1.117 Abschaltungen zu 385 Abschaltungen mehr als im Jahr 2017.

GRI EU27

Netz

Die Austrian Power Grid AG (APG) betreibt als unabhängige Netztochter von VERBUND das überregionale österreichische Stromtransportnetz. Ihre zentrale Aufgabe ist der permanente Ausgleich zwischen Stromerzeugung und -verbrauch und damit die Aufrechterhaltung des Systemgleichgewichts in jeder Sekunde. Durch den Ausbau erneuerbarer Energieträger steigen die Anforderungen an das Stromnetz stetig. Die rasche Umsetzung des APG-Netzentwicklungsplans, der den nötigen Ausbau des heimischen Stromnetzes definiert, ist daher essenziell. Zentrale Leitungsbauten wie die Salzburgleitung sind wichtige Energiewendeprojekte, deren Umsetzung eine wesentliche Voraussetzung zur Erreichung der österreichischen Klimaziele ist.

Betriebswirtschaftliche Entwicklung

Einheit 2017 2018 Veränderung
Gesamtumsatz Mio. € 787,9 902,5 14,5%
EBITDA Mio. € 158,6 242,4 52,8%
Equity-Ergebnis Mio. € 0,3 0,1
Capital Employed Mio. € 1.257,1 1.311,9 4,4%

Kennzahlen – Segment Netz

Das EBITDA des Segments Netz stieg um 83,8 Mio. € auf 242,4 Mio. €. Wesentlichste Ursachen dafür waren geringere Aufwendungen aus dem Engpassmanagement sowie ein höherer Deckungsbeitrag aus der Netznutzung. Das Capital Employed stieg im Wesentlichen aufgrund der Nettoinvestitionen in das Anlagevermögen auf 1.311,9 Mio. € an.

Technische Entwicklungen

Netzdaten APG
--------------- --
Spannungsebene Leitungen Leitungen Umspannwerke/
Trassenlänge/km Systemlänge/km Netzschaltanlagen
Freileitung
380-kV 1.156 2.583
220-kV 1.613 3.206
110-kV 660 1.175
Kabel
110-kV 3 6
Summe 3.432 6.970 64

Betriebliche Entwicklungen

Als Regelzonenführer in Österreich ist die APG dafür verantwortlich, Engpässe im Übertragungsnetz zu ermitteln und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um das nationale Übertragungsnetz sicher zu betreiben. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr waren hierfür umfangreiche netztechnische

und kraftwerksseitige Maßnahmen (Redispatch) notwendig. Die dynamischen energiewirtschaftlichen Entwicklungen in Europa –insbesondere in Verbindung mit dem voranschreitenden Ausbau von Windkraft und Photovoltaik in Deutschland bzw. Nordeuropa– führen zu massiv steigenden, weiträumigen Stromflüssen. Da der erforderliche Netzausbau aufgrund langer Behördenverfahren nicht mit diesen Entwicklungen Schritt hält, sind vermehrt Engpässe sowohl innerhalb als auch außerhalb des Netzgebiets der APG die Folge. Die oben genannten Eingriffe in den Kraftwerkspark (Redispatch) sind deshalb erforderlich, um Überlastungen der bestehenden Netzinfrastruktur zu vermeiden.

Zusätzlich wurde die Netzsituation durch die trockenheitsbedingte geringe hydraulische Erzeugung im zweiten Halbjahr 2018 sowie durch die veränderten Lastflüsse in Europa aufgrund geregelter Netzelemente (Phasenschiebertransformatoren) nördlich und südlich der österreichischen Staatsgrenze

verschärft. Die Kraftwerke in Österreich mussten 2018 zudem häufig für die Beherrschung von Netzengpässen außerhalb Österreichs – vorwiegend in Deutschland – eingesetzt werden.

Intraday-Stopps und Redispatch-Mengen

2016 2017 2018
Intraday-Stopps (in h) 4.112 5.678 3.8901
Redispatch-Mengen (in GWh) 1.727,2 4.628,02 3.461,7

1 nur Q1–3/2018; ab 1. Oktober 2018 Umstellung auf ATC (Available Transfer Capacity) // 2 nur Mengen aus Leistungserhöhungen

GRI EU4

Versorgungsunterbrechungen

2018 kam es im Netz der APG zu einer Versorgungsunterbrechung mit Auswirkungen auf Endverbraucher im Ausmaß von 23 Minuten. Die Auswirkung eines Komponentenausfalls im Übertragungsnetz der APG auf Endkunden wird anhand der "nicht gelieferten MWh" beziffert. Eine Zählung erfolgt ab dem Zeitpunkt der Nichtversorgung von Endkunden, welche eindeutig auf einen vorangegangenen Fehler

im Übertragungsnetz zurückgeführt werden kann. Im Jahr 2018 transportierte die APG rund 47.149 GWh auf Netzebene 1. Nicht geliefert werden konnten 6,1 MWh, also 0,000013% der transportierten Menge. Im Vergleich dazu: 2017 gab es eine, 2016 zwei Unterbrechungen, 2015 und 2014 kam es zu keinen Unterbrechungen.

Stromtransport und Netzverluste

GRI EU12 Weitere Informationen zum Übertragungsnetz: www.apg.at

GRI EU28 GRI EU29

Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich die Transportmenge der Netzebene 1 (380 kV und 220 kV) im Geschäftsjahr 2018 um 4,6%. Die Abgabemenge im Inland betrug 31.975 GWh. Die Regelzone APG importierte im Geschäftsjahr 2018 auf Basis der angemeldeten Fahrpläne österreichischer und internationaler Marktteilnehmer 42.515 GWh und exportierte 30.795 GWh. Dies ergab per Saldo einen Importüberhang von 11.720 GWh.

Stromtransport in TWh

Gegenüber dem Vorjahr verringerten sich die Netzverluste um 10,9%, was in erster Linie auf die um 4,6% geringere Transportmenge zurückzuführen ist. Der Anteil der Netzverluste an der transportierten Menge betrug 1,4%.

Verluste im Übertragungsnetz GRI EU12

Einheit 2016 2017 2018
Transportierte Strommenge1 GWh 45.031 49.446 47.149
Netzverluste1 GWh 636 760 677
Anteil der Netzverluste an der
transportierten Menge
% 1,41 1,54 1,44

1 Netzebene 1

Projekte und Stakeholder Management

GRI 413-1

Der Übertragungsnetzbetreiber APG ist gesetzlich verpflichtet, die Stromnetzinfrastruktur vorausschauend und für die Erfordernisse der Versorgungssicherheit und des Strommarkts zu erhalten und auszubauen.

Seit 2011 ist die APG gesetzlich verpflichtet, einen jährlich zu aktualisierenden Netzentwicklungsplan auszuarbeiten. Dieser weist aus, welche wichtigen Übertragungsinfrastrukturen in den nächsten zehn Jahren errichtet oder ausgebaut werden müssen (§ 37 ElWOG 2010). Aufgrund der langen Umsetzungszeiträume für Leitungsbauprojekte, der immer rascher steigenden Herausforderungen durch den massiven Ausbau erneuerbarer Energieträger und der Veränderungen am europäischen Strommarkt muss

die APG jedoch über den Zehn-Jahres-Horizont hinaus planen. Das Zielnetzkonzept der APG sieht die Schließung des 380-kV-Rings, eine leistungsfähige 380-kV-Achse in Westösterreich sowie starke Verbindungen zu den Nachbarstaaten vor. Damit werden wichtige Voraussetzungen für die zukünftige Netz- und Systemsicherheit, die Netzintegration der erneuerbaren

Energieträger und die Marktintegration geschaffen. Mehrere APG-Leitungsprojekte wurden seitens der Europäischen Kommission als TEN-Projekt (Trans-European Networks for Energy) sowie im Rahmen der europäischen Energieinfrastruktur-Verordnung als sogenanntes Project of Common Interest (PCI) klassifiziert und somit als besonders dringlich eingestuft. Außerdem sind die in der APG-Langfristplanung definierten Ausbau- und Netzverstärkungsprojekte als Teil des Zehn-Jahres-Netzausbauplans (Ten-Year Network Development Plan) des Verbands der Europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) europaweit abgestimmt. Der aktuelle Netzentwicklungsplan 2018 der APG basiert auf den strategischen Langfristplanungen der APG

und auf dem Ten-Year Network Development Plan 2018. Der rasche Ausbau des Stromnetzes bildet einen wesentlichen Erfolgsfaktor zum Erhalt der Versorgungs- und Systemsicherheit, aber auch für die Energiewende sowie für den integrierten europäischen Strombinnenmarkt. Der Netzentwicklungsplan 2018 der APG sieht in den nächsten zehn Jahren Investitionen in der Höhe von rund 2,5 Mrd. € vor. Mit diesen Investitionen wird jene Netzinfrastruktur

entwickelt, die Österreich zukünftig sicher mit Strom versorgt. 2018 wurden insgesamt 181,3 Mio. € in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen investiert (2017: 115,3 Mio. €). Die größten Investitionen waren:

Erweiterungsinvestitionen Mio. €
Umspannwerk Tauern: dritter 380-/220-kV-Umspanner
(nötig wegen Verzögerungen der Salzburgleitung)
7,1
Umspannwerk Ternitz: vierter 220-/110-kV-Umspanner 5,1
Umspannwerk Obersielach: dritter 380-/220-kV-Umspanner 4,3
Betriebsinvestitionen Mio. €
Ersatzneubau Umspannwerke 42,8
Generalerneuerung der 220-kV-Leitung St. Peter – Ernsthofen 41,5
Auflage TAL/HACIN-Seile 220-kV-Leitung Malta – Lienz 20,5

Zu den derzeit vorrangigen APG-Leitungsbauprojekten zählen die Salzburg-, die Deutschland- und die Weinviertelleitung sowie die Generalerneuerung der 220-kV-Leitung St. Peter – Ernsthofen.

380-kV-Salzburgleitung

Die Errichtung der 114 km langen 380-kV-Salzburgleitung zwischen den Umspannwerken Salzburg und Tauern wird einen bedeutenden Beitrag zur leistungsfähigen Verbindung der Lastzentren mit den groSDG 8

ßen (Pumpspeicher-)Kraftwerksstandorten sowie zur Integration erneuerbarer Energieträger leisten (z. B. Windkraft im Osten Österreichs). Das Fehlen starker Netzinfrastruktur, insbesondere der Salz-

burgleitung, hat zusätzlich massive Kosten für Redispatch zur Folge. Bei der Planung war größter Wert auf die Einbeziehung aller vom Projekt berührten Anrainer, Gemeinden und Stakeholder gelegt worden. Neben der persönlichen Kontaktaufnahme mit sämtlichen Grundeigentümern und Gemeinden wurden 13 Informationsveranstaltungen in den betroffenen

Bezirken abgehalten und schriftliche Anfragen beantwortet. Für die 380-kV-Salzburgleitung liegt für den oberösterreichischen Projektabschnitt bereits ein positiver rechtsgültiger Bescheid vor. Für den Salzburger Projektabschnitt erteilte die Salzburger Landesregierung mit 14. Dezember 2015 die Genehmigung (nach der Umweltverträglichkeitsprüfung in erster Instanz). Der Bescheid wurde jedoch beeinsprucht und das Verfahren ist nunmehr seit Februar 2016 beim Bundesverwaltungsgericht (BVwG) anhängig. Vom 17. bis 27. Juli 2017 fand die mündliche Verhandlung in Wien statt. Die APG erwartet dringend das Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts. Vor diesem Hintergrund hat die APG mit 11. Dezember 2018 einen Fristsetzungsantrag beim BVwG eingebracht. In weiterer Folge erlässt der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) eine Anordnung, wonach der BVwG ein Erkenntnis zu erlassen oder mitzuteilen hat, warum die Erlassung des Erkenntnisses innerhalb der gesetzlichen Frist nicht möglich war.

380-kV-Deutschlandleitung

Mit der geplanten 380-kV-Deutschlandleitung St. Peter – Staatsgrenze wird eine weitere Erhöhung und Leistungssteigerung der Kuppelkapazitäten nach Deutschland einhergehen. Eine leistungsstarke Verbindung zwischen den erneuerbaren Energieträgern in Deutschland und in Nordeuropa mit den Pumpspeicherkraftwerken in den Alpen und den Lastzentren ist ein wichtiger Baustein in der Umsetzung der (europäischen) Energiewende. Die zuständige Behörde in Oberösterreich hat die Umweltverträglichkeit der Deutschlandleitung in ihrem rechtskräftigen Genehmigungsbescheid vom Dezember 2015 festgestellt. Nach umfangreichen Abstimmungen mit dem deutschen Partner-TSO (Transmission System Operator) TenneT GmbH im vergangenen Jahr erfolgt auf österreichischer Seite im Quartal 4/2018 der Baubeginn im Umspannwerk (UW) St. Peter. Als erster Schritt wurde im UW St. Peter mit dem Bau des ersten Mastfundaments begonnen. Aufgrund des komplexen Vorhabens und der nötigen Zeit für die Planung und Errichtung der 380-kV-GIS-Anlage im UW St. Peter ist die Inbetriebnahme derzeit mit Ende 2022 geplant.

Ersatzneubau APG-Weinviertelleitung

Die Netzintegration der Windkraft im Weinviertel erfordert den Ersatzneubau der aus den 1950er-Jahren stammenden 220-kV-Leitung vom Umspannwerk Bisamberg in Richtung der windreichen Regionen des nördlichen Weinviertels. Dazu plant die APG eine leistungsfähige 380-kV-Leitung auf optimierter Trasse vom Abzweigspunkt Seyring bis zum neuen UW Zaya und eine neue 220-kV-Verbindung zur Staatsgrenze. Die alte und sanierungsbedürftige 220-kV-Leitung wird anschließend demontiert. Mit der optimierten Trassenführung und der Demontage der bestehenden Leitung werden Siedlungsräume sowie hochwertige Natur- und Vogelschutzgebiete nachhaltig entlastet. Da sich das Projekt in den letzten Jahren in der Genehmigungsphase befand, wurden im Berichtsjahr keine aktuellen Stakeholder-Aktivitäten gesetzt. In der Planungsphase 2016 sind in persönlichen Gesprächen mit Grundeigentümern sowie bei Informationsabenden in den betroffenen Gemeinden zahlreiche Verbesserungsvorschläge eingebracht worden, die zu einer Optimierung der Trasse geführt haben. Mit dem Ersatzneubau der APG-Weinviertelleitung wird somit eine deutliche Verbesserung für Mensch und

Natur in der Region erzielt werden. Im Februar 2018 wurde die Weinviertelleitung vom Land Niederösterreich in erster Instanz gemäß Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz genehmigt und somit die Umweltverträglichkeit des eingereichten Projekts bestätigt. Aufgrund einer verbliebenen Beschwerde wurde das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) zur Entscheidung angerufen. Anfang November 2018 wurde die Beschwerde seitens des BVwG als unbegründet abgewiesen, womit nun eine rechtskräftige Genehmigung vorliegt. Der Start der Projektumsetzung ist im Sommer 2019 geplant.

Generalerneuerung der 220-kV-Leitung St. Peter–Ernsthofen

Die Leitung wurde 1941 errichtet und ist aufgrund des hohen Alters stark sanierungsbedürftig. Da wesentliche Abschnitte den heutigen statischen Auslegungen von Leitungsmasten nicht mehr entsprechen, erfolgten eine Generalerneuerung und die Auflage einer modernen Beseilung auf der 111 km langen Bestandstrasse. Nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens im Jahr 2017 erfolgte ab April 2018 die Umsetzung des ersten Bauabschnitts vom UW St. Peter bis zum Mast 189 in der Gemeinde Weibern. Begleitend zu den Baumaßnahmen erfolgten umfangreiche Aktivitäten zur Projektkommunikation sowie Gespräche mit den Gemeinden und Grundeigentümern.

Nachhaltiges Trassenmanagement

Die APG richtet ihren Fokus – neben den technisch-wirtschaftlichen Kriterien – auf den Umweltschutz bei der Projektierung sowie bei der Ausführung und der Instandhaltung von Freileitungen. Dabei müssen die divergierenden Erwartungshaltungen und Anforderungen der Behörden, der Eigentümer, der Bevölkerung, verschiedener Interessengruppen (z. B. Land- und Forstwirtschaft, Umweltschutz, Jagd, Tourismus) sowie technische Anforderungen berücksichtigt werden, um flexible und integrative Ansätze für bedarfsgerechte und optimierte Lösungen zu finden.

Bereits im Jahr 1997 hat die APG das Forschungsprojekt "Ökologische und ökonomische Trasseninstandhaltung" initiiert. In diesem wurden vier Mustertrassen von unterschiedlichen Fachdisziplinen auf ihren ökologischen und sozioökonomischen Wert sowie ihre ökologische Einbindung in die Landschaft hin untersucht. Mit dem Projekt "Nachhaltiges Trassenmanagement" wurde diese Arbeit inhaltlich weiterentwickelt, räumlich auf das gesamte Übertragungsnetz der APG ausgedehnt und in die operative Trasseninstandhaltung integriert. Damit hat die APG nun bereits 20 Jahre Erfahrung mit nachhaltigem Trassenmanagement und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Nutzung von Leitungstrassen als Lebensraum für (gefährdete) Tier- und Pflanzenarten.

Entwicklung am europäischen Strommarkt

Europäische Richtlinien und Verordnungen schreiben im Bereich der Marktintegration zahlreiche Maßnahmen vor. Im letzten Jahr konnten bei der Umsetzung der Vorgaben für die Vergabe langfristiger Kapazität sowie für die Kapazitätsvergabe für den Day-Ahead- und Intraday Handel wesentliche Meilensteine erreicht werden. Die erforderlichen Maßnahmen für das Engpassmanagement an der Grenze zu Deutschland wurden zeitgerecht umgesetzt. Auch die Umsetzungsarbeiten für regelzonenüberschreitende Kooperationen zur Beschaffung und Aktivierung von Regelreserve sind voll angelaufen.

Weitere Informationen zum Thema Naturschutz finden Sie unter www.apg.at

Engpassmanagement an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich

Die Regulierungsbehörden Deutschlands (BNetzA) und Österreichs (E-Control) einigten sich am 15. Mai 2017 darauf, mit 1. Oktober 2018 ein Engpassmanagement an der gemeinsamen Grenze einzuführen. Diesem Einigungsrahmen folgend, wurden von der APG alle nötigen technischen Systeme und Prozesse adaptiert, zahlreiche Verträge angepasst sowie umfangreiche Tests und Simulationen in Abstimmung mit zahlreichen externen Projektpartnern und Marktteilnehmern durchgeführt. Da die Einigung der Regulierungsbehörden eine Eingliederung der Kapazitätsbewirtschaftung in das regional koordinierte lastflussbasierte Market Coupling der Region Central Western Europe (CWE) vorsah, mussten alle Anpassungen regional abgestimmt und auch die regulatorischen Genehmigungen aller betroffenen Länder der CWE-Region (neben Österreich und Deutschland auch Frankreich, Luxemburg, Belgien und Holland) eingeholt werden. Mit 1. Oktober 2018 konnte die geforderte Trennung der gemeinsamen Gebotszone Deutschland-Österreich planmäßig abgeschlossen werden. Die APG konnte damit die Vorgaben der regulatorischen Einigung zur Einführung einer Kapazitätsbewirtschaftung an der Grenze zu Deutschland umsetzen.

Vertragliche Absicherung von systemrelevanten Kraftwerken – Vorhalteleistung zur Engpassvermeidung (EPV)

Die Systemsicherheit im Stromnetz der APG hängt zunehmend von der Verfügbarkeit von flexibel einsetzbaren Kraftwerken im Osten Österreichs ab. Aufgrund der marktwirtschaftlich schwierigen Situation ist diese jedoch stark rückläufig und muss vertraglich abgesichert werden, um die Einsetzbarkeit für notwendige Redispatch-Abrufe zu gewährleisten. Zur mittelfristigen Absicherung der notwendigen Redispatch-Kapazitäten wurde die Verfügbarkeit der erforderlichen Kraftwerke von der APG in enger Abstimmung mit der E-Control für den Zeitraum der nächsten drei Jahre (inkl. Verlängerungsoption um zwei weitere Jahre) vertraglich sichergestellt.

Go-live der europäischen Intraday-Plattform XBID (Cross Border Intraday)

Im Rahmen des XBID-Projekts beteiligen sich neben der APG weitere 30 Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) sowie 16 Strombörsen an der Umsetzung einer zentralen europäischen Intraday-Plattform, um einen europaweit gekoppelten Intraday-Markt zu ermöglichen. Das Projekt ist im Juni 2018 erfolgreich in Betrieb gegangen und koppelt die Intraday-Märkte einer Region, die sich von Portugal nach Finnland erstreckt und für fast 70% des Stromverbrauchs der EU steht. Österreich ist aktuell über die Grenze zu Deutschland mit dem europäischen gekoppelten Intraday-Markt verbunden. Umsetzungsprojekte an den Grenzen zu Italien, Slowenien, Tschechien und Ungarn wurden bereits initiiert.

Optimierung der Regelreservebeschaffung und Öffnung des Regelreservemarkts

Die APG kooperiert mit zehn Übertragungsnetzbetreibern aus sieben Ländern im Rahmen der internationalen Primärregelreservekooperation. Außerdem besteht seit 2016 eine Sekundärregelreservekooperation mit Deutschland zur grenzüberschreitenden Optimierung des Abrufs von Sekundärregelung. Sie ist bislang in ihrer Form einzigartig in Europa. Beide Kooperationen tragen erheblich zur Kostenreduktion in der Regelzone der APG bei und erhöhen gleichzeitig das Absatzpotenzial für österreichische Marktteilnehmer. Durch diese und eine Vielzahl anderer Optimierungsmaßnahmen konnten die Kosten für Regelreserve seit dem Jahr 2014 von 203 Mio. € pro Jahr auf rund 67 Mio. € im Jahr 2018 gesenkt werden. Ebenso steht die Umsetzung eines koordinierten Abrufs von Tertiärregelenergie zwischen Österreich und Deutschland kurz vor dem Abschluss und wird den Abruf von Regelenergie

weiter optimieren. Entsprechend europäischen Vorgaben zur Integration der Regelreservemärkte sind in Zukunft zentrale europäische Plattformen zur ökonomischen Optimierung von Regelreserveabrufen umzusetzen. Die ersten Grobkonzepte der Plattformen wurden erarbeitet und Ende 2018 zur Genehmigung bei den Regulatoren eingereicht. Durch die seit Jahren bestehende internationale Kooperation kann die APG wesentliche Erfahrungen in die europäischen Projektgruppen einbringen.

Ökostromabwicklung und Windvermarktung

Um die Fehlbilanzen der Winderzeugung sowie der gesamten Regelzone der APG zu reduzieren, vermarktet die APG seit 2015 die Mengen aus den Prognoseabweichungen von Ökostrom am Intraday-Markt der EPEX Spot. Seit 2016 erfolgt die Vermarktung kontinuierlich (24/7). Dadurch konnten 2018 rund 6,5 Mio. € an direkten Einsparungen für die OeMAG-Bilanzgruppe erzielt werden. Zusätzlich führte die Windvermarktung 2018 zu weiteren, indirekten Einsparungen in Höhe von 13,5 Mio. € aufgrund geringerer Abrufe von Regelreserven. In Summe konnten damit rund 20 Mio. € für 2018 eingespart werden. Durch diese Vermarktungsaktivitäten am Intraday-Markt werden die Kosten für die Ökobilanzgruppe verringert, und gleichzeitig kann bei APG die Regelqualität verbessert werden.

REMIT-Richtlinie und Markttransparenz

Durch die Einbettung des Themas Transparenz und REMIT in die bestehende Compliance-Struktur der APG mit dazugehöriger REMIT-Richtlinie und Schulung der Mitarbeiter wird die Einhaltung der Verordnung 1227/2011 (REMIT-VO), der Verordnung 1348/2014 (REMIT-Durchführungsverordnung) und

der Verordnung 543/2013 (Transparenzverordnung-EMFIP) gewährleistet. Im Speziellen wird den Verpflichtungen aus dem Artikel 15 (REMIT-VO) für sogenannte Persons Professionally Arranging Transactions (PPATs) dahingehend Rechnung getragen, dass bei der APG eine operative Marktüberwachung mit den entsprechenden Compliance-Strukturen eingeführt wurde.

Alle sonstigen Segmente

Unter dem Sammelbegriff "Alle sonstigen Segmente" werden – mangels Überschreitung der quantitativen Schwellenwerte – die Segmente Energiedienstleistungen, Thermische Erzeugung, Services sowie Beteiligungen zusammengefasst. Im Segment Energiedienstleistungen wird über die neuen Dienstleistungen von VERBUND für den Strommarkt der Zukunft berichtet. Das Segment Thermische Erzeugung umfasst die Strom- und Wärmeerzeugung aus den Brennstoffen Kohle und Gas. Die überwiegend konzerninternen Geschäftsaktivitäten der VERBUND Services GmbH werden im Segment Services berichtet. Das Segment Beteiligungen besteht aus den nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen, die keinem anderen Segment zugeordnet wurden. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 zählte dazu ausschließlich die Beteiligung an der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft.

Betriebswirtschaftliche Entwicklung

Kennzahlen – Alle sonstigen Segmente

Einheit 2017 2018 Veränderung
Gesamtumsatz Mio. € 272,4 251,3 – 7,8%
EBITDA Mio. € 120,7 57,3 – 52,5%
Equity-Ergebnis Mio. € 27,2 28,4 4,6%
Capital Employed Mio. € 513,7 502,7 – 2,1%

Das EBITDA der sonstigen Segmente sank um 63,4 Mio. € auf 57,3 Mio. €. Ursachen dafür waren im Wesentlichen das geringere EBITDA des Segments Thermische Erzeugung und der Wegfall eines Einmaleffekts aus der Veräußerung der Anteile an der SMATRICS GmbH & Co KG. Das Equity-Ergebnis der sonstigen Segmente betraf im Wesentlichen die KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft und lag etwa auf dem Niveau des Vorjahrs. Das Capital Employed sank im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Veränderungen des Working Capitals.

Lösungen für eine zukunftsfähige Energieversorgung

Dezentral, digital, erneuerbar und vernetzt

Zur Erreichung der Klimaziele auf österreichischer und internationaler Ebene ist das volle Engagement aller Akteure zwingend notwendig. VERBUND nimmt seine zentrale Rolle als Energieunternehmen wahr und hat bereits 2014 die VERBUND Solutions GmbH (VSO) gegründet. Das Unternehmen entwickelt mit energiewirtschaftlichem Know-how und im Dialog mit Kunden maßgeschneiderte Lösungen für Gewerbe-, Industrie- und Privatkunden. Das Angebot reicht von dezentralen Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen (insbesondere Photovoltaik) über Energiespeicherung und -optimierung, Teilnahme am Regelenergiemarkt und neuen Lösungen auf Basis von grünem Wasserstoff bis in den Bereich der Elektromobilität. Der Fokus liegt dabei auf der Digitalisierung und der Dekarbonisierung mittels Elektrifizierung des Industrie- und Mobilitätssektors sowie im Bereich der Sektorkopplung.

Grüner Wasserstoff als Chance

Experten sind sich einig, dass grüner Wasserstoff in einem zunehmend erneuerbaren Energiesystem eine zentrale Rolle spielen wird – als Prozessgas, als Energieträger und als (Langzeit-)Speichermedium. Elektrolyseure, die zur Herstellung von Wasserstoff eingesetzt werden, können zusätzlich am Regelund Ausgleichsenergiemarkt genutzt werden. VERBUND ist federführend beim Thema grüner Wasserstoff in Österreich. Im Rahmen mehrerer Projekte und Kooperationen wird diese Themenführerschaft

vorangetrieben. Im Forschungsprojekt H2FUTURE wird grüner Wasserstoff für die Stahlindustrie erzeugt. Langfristig soll der Wasserstoff Koks und Kohle als Reduktionsmittel ersetzen. Der 6-MW-PEM-Elektrolyseur am voestalpine-Standort in Linz wird im Zuge des Projekts für alle drei Regelenergiemärkte präqualifiziert. 2019 startet der Testbetrieb. Das von VERBUND koordinierte Projekt wird von der EU (FCH JU) gefördert, läuft noch bis Mitte 2021 und wurde im November des abgeschlossenen Geschäftsjahrs mit dem

FCH JU Award 2018 ausgezeichnet. 2018 haben zudem die Zillertaler Verkehrsbetriebe (ZVB) entschieden, ihren Bahnbetrieb bis Ende 2022 von Diesel auf grünen Wasserstoff umzustellen. VERBUND hat mit den ZVB einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, wobei die Bereitstellung von grünem Wasserstoff direkt aus den VERBUND-Wasserkraftwerken im Zillertal erfolgen soll.

Batteriespeicher als Schlüsseltechnologie für die Energiezukunft

Die Zukunft liegt in der intelligenten Verknüpfung unterschiedlicher strombasierter Services. Mehr erneuerbare volatile Energie und mehr Elektromobilität erfordern mehr Flexibilität im Stromnetz und mehr Energiespeicher. Diese zwei Komponenten – Flexibilität und Speicherung – sind die Kernelemente, um die bislang getrennten Sektoren Energie und Mobilität miteinander zu verbinden.

VERBUND forciert die Entwicklung von neuen Dienstleistungen und Geschäftsmodellen mit und für Kunden aus Industrie, Gewerbe und Mobilität. Die Neugestaltung der Energieinfrastruktur verlangt solche neuen sektorübergreifenden Lösungen. Damit baut VERBUND die Brücke, die die beiden Sektoren mit der Industrie verbindet. Die Verknüpfung mit bestehenden Produkten der Flexibilitätsvermarktung – wie dies bereits durch den VERBUND-Power-Pool in Projekten wie etwa bei SYNERG-E im Einsatz ist – zählt ebenso dazu. Die Anwendung von Photovoltaiktechnologien für den großindustriellen Einsatz befindet sich ebenfalls im Fokus.

Flexibilität für Industrie und Mobilität

Im VERBUND-Power-Pool vermarkten Industrieunternehmen und Ökostromanbieter ihre energetischen Flexibilitäten. Der Pool bündelt das größte Portfolio von industriellen Lasten und Erzeugern sowie Ökostromanlagen in Österreich. Das Know-how aus den bestehenden Märkten verknüpft VERBUND mit einer kontinuierlichen Schärfung der Prozesse und Visionen hinsichtlich der Zukunftsmärkte. Alle Pool-Teilnehmer und das Stromnetz profitieren von dieser Konstellation. Die Mitarbeit an Forschungs- und Entwicklungsprojekten eröffnet neue Anwendungen und Geschäftsmodelle sowie neue energiewirtschaftliche Prozesse für die Energiezukunft.

Die Mobilitätswende nimmt Fahrt auf

Der E-Mobility-Provider SMATRICS, ein Joint Venture von OMV, VERBUND und Siemens, hat sich als Technologie- und Servicepartner in großen Kundenprojekten sowie als Taktgeber für die Elektromobilität und die damit verbundenen digitalen Geschäftsmodelle positioniert. Namhafte Unternehmen wie ÖBB, REWE International und ein deutscher Automobilhersteller nutzen maßgeschneiderte Ladelösungen von SMATRICS – entweder für ihren eigenen Fuhrpark oder für ihre Kunden. Diese umfassen individuell angepasste Services von der Planung und Installation über den Betrieb bis zum Nutzermanagement und der Verrechnung, auf Wunsch auch im Namen des Kunden. SMATRICS betreibt in Österreich ein flächendeckendes Ladenetz mit 450 Ladepunkten, jeweils im Umkreis von maximal 60 km. Der Strom für das Hochleistungsladenetz kommt zu 100% aus österreichischer Wasserkraft. Mehr als 250 Ladepunkte sind Schnellladepunkte mit Ladezeiten von 20 Minuten für 100 km. Mitte des Jahres 2018 wurde Österreichs erste Ultraschnellladestation für E-Autos mit 350 kW und Ladezeiten von 3 Minuten für 100 km in Wien eröffnet.

Strom aus der Kraft der Sonne

SOLAVOLTA (VERBUND-Beteiligung 50%) ist führender Full-Service-Anbieter für Photovoltaik-Eigenverbrauchsanlagen und verzeichnete 2018 bei der verkauften Leistung ein Wachstum von rund 10%. Die Kombination aus Photovoltaikanlage plus Speicher und E-Auto-Anschluss erlaubt die effiziente und günstige Nutzung selbst erzeugter Energie. 2018 wurden rund 25% der Photovoltaikanlagen in Kombination mit Speicherlösungen installiert. Im Geschäftsfeld Speicher wurde 2018 ein Absatzwachstum von 55% erreicht.

Thermische Erzeugung

VERBUND sieht sich bereits seit einigen Jahren mit sehr herausfordernden Markt- und Branchenbedingungen konfrontiert. Daher leitete VERBUND frühzeitig die zügige Restrukturierung des thermischen Kraftwerksbereichs ein und nahm den Verkauf bzw. die Schließung thermischer Kraftwerke vor. Aktuell betreibt VERBUND zwei Wärmekraftwerke und eine Heizkesselanlage am Standort Mellach/Werndorf.

Energieaufbringung

Überblick Energieerzeugung

Eigenstromerzeugung

Anzahl1 Engpassleistung in
MW1
2016
Erzeugung in
GWh
2017
Erzeugung in
GWh
2018
Erzeugung in
GWh
GDK Mellach (Erdgas) 1 848 641 1.465 915
FHKW Mellach (Steinkohle) 1 246 710 761 696
Summe 2 1.094 1.351 2.227 1.611

1 per 31.12.2018

GRI EU2

Die thermische Erzeugung sank im Berichtsjahr 2018 um 28% auf 1.611 GWh. Der Rückgang ist vor allem auf die gesunkene Erzeugung im Gas-Kombikraftwerk Mellach (–38%) zurückzuführen. Das Kohlekraftwerk Mellach hatte eine um 9% niedrigere Erzeugung. Die Fernwärmeerzeugung fiel 2018 mit 813 GWh um 14% geringer aus als in der Berichtsperiode des Vorjahrs.

Kapazitätsentwicklung

Die Engpassleistung der von VERBUND per 31. Dezember 2018 betriebenen Wärmekraftwerke – des Gas-Kombikraftwerks Mellach (GDK Mellach) und des Steinkohlekraftwerks Mellach (FHKW Mellach) – belief sich auf insgesamt 1.094 MW. Die beiden Linien des GDK Mellach werden ausschließlich im Rahmen des Engpassmanagements betrieben, was die Notwendigkeit der thermischen Kraftwerke für die Netzstützung unterstreicht. Das Gas-Kombikraftwerk Mellach sowie das Kohlekraftwerk Mellach wurden für den Zeitraum von drei Jahren (1. Oktober 2018 bis 30. September 2021) von der APG in Zusammenhang mit Engpassvermeidung (Netzreserve) kontrahiert.

Restrukturierung des thermischen Kraftwerksbereichs

Die im Jahr 2014 begonnene Restrukturierung des thermischen Bereichs wurde 2018 fortgesetzt. Mit der EVN AG konnte eine Bereinigung aller offenen Fragen im Zusammenhang mit der endgültigen Außerbetriebnahme der Kraftwerke Dürnrohr und Korneuburg erzielt werden. An den weiterhin von VERBUND durchzuführenden Stilllegungsmaßnahmen wird gearbeitet. Die Verwertung der noch im Eigentum befindlichen Flächen an den Standorten Pernegg, Korneuburg und St. Andrä wird fortgesetzt.

Die am Standort Werndorf errichtete Gaskesselanlage, die der Erfüllung des Fernwärmeliefervertrags dienen soll, wurde im November 2018 übernommen. Der Rückbau des ehemaligen Kraftwerksstandorts Neudorf-Werndorf soll im Jahr 2019 starten. Bei allen in Schließung befindlichen oder bereits geschlossenen Standorten konnten sozial verträgliche Lösungen für die VERBUND-Mitarbeiter gefunden werden.

Verfahren im Zusammenhang mit der Restrukturierung des thermischen Kraftwerksbereichs

Alle offenen Verfahren zwischen VERBUND und EVN konnten im Geschäftsjahr 2018 bereinigt werden.

Verfügbarkeit der bestehenden Wärmekraftwerke

Die durchschnittliche zeitliche Verfügbarkeit der thermischen Kraftwerke (FHKW Mellach, GDK Mellach) erreichte 2018 91,4%. Sie lag damit etwas über dem Vorjahreswert von 89,0%. Die Zuverlässigkeit betrug im Mittel 99,8% (2017: 99,0%).

Weitere Projektthemen

Die Linie 20 des GDK Mellach2 wurde bereits 2015 um einen Reduzierstationsbetrieb erweitert. Ziel ist es, die maximale Fernwärmeleistung von 230 MW bei gleichzeitig minimalem Brennstoffeinsatz auszukoppeln, wofür die Dampfturbine gebypasst wird. Der Brennstoffnutzungsgrad der Anlage steigt in diesem besonderen Betriebsfall auf knapp 91% an. 2018 wurden Änderungen an der Anlage vorgenommen, um die Ursachen für die bei der Inbetriebnahme (ab etwa 210 MW Fernwärmeleistung) festgestellten Rohrleitungsschwingungen zu beheben. Der Umbau brachte leider nicht die erwünschte Verbesserung, weshalb im November 2018 ein neuerlicher Behebungsvorschlag gemeinsam mit dem Lieferanten umgesetzt wurde. Nach einer Beobachtungsphase über die Heizsaison 2018/19 wird das Projekt Anfang 2019 zum Abschluss gebracht.

2 GDK Mellach (Gas-Dampf-Kombinationskraftwerk Mellach): Die Anlage besteht aus zwei nebeneinander angeordneten und im Wesentlichen baugleichen Kraftwerkslinien. Die Linie 10 hat als Hauptkühlsystem eine Durchlaufkühlung, die Linie 20 eine Umlaufkühlung mittels Ventilationskühltürmen.

GRI EU1

GRI EU30

Beim Projekt Gaskesselanlage Werndorf, die VERBUND für die Energie Steiermark errichtet, konnte nach Einholung aller behördlichen Bewilligungen der Baubeginn Anfang Oktober 2017 erfolgen. Der Anlagenbau startete planmäßig im Februar 2018, die Inbetriebnahme erfolgte Anfang Oktober, und der Probebetrieb konnte im November 2018 beendet werden. Seit Übernahme wird die Anlage nun kom-

merziell durch die VERBUND Thermal Power GmbH & Co KG betrieben. Für das FHKW und das GDK Mellach soll anstelle der bestehenden Vollentsalzungsanlage am Standort Werndorf eine neue Vollentsalzungsanlage am Standort Mellach errichtet werden. Die Anlage stellt einen Zubau zum Gebäude der Kühlturmzusatzwasser-Aufbereitungsanlage dar. Die erforderliche wasserrechtliche Bewilligung für den Schachtbrunnen wurde im Oktober 2018 erlangt und die Bau-

bewilligung für den Zubau im November 2018 erteilt. Die Anlage soll im Juli 2019 in Betrieb gehen. Alle am Standort anfallenden Stoffe (Flugasche, Grobasche, Gips, Kalkschlamm aus der Kühlturmzusatzwasser-Aufbereitungsanlage GDK Mellach, Linie 20) werden unverändert vollständig verwertet. Die Pressfilterkuchen der Abwasserreinigungsanlage FHKW Mellach gelten weiterhin als ausgestuft und

damit deponierbar. Im Herbst 2018 wurde das Wasserrecht zum Betrieb von Abwasserreinigungsanlagen und zur Einleitung von Abwässern für das Dampfkraftwerk Neudorf/Werndorf befristet bis 31. Dezember 2021

von der zuständigen Behörde wiederverliehen. Bei den stillgelegten Standorten wurden im Zusammenhang mit Tankdemontagen (Standort Korneuburg, Standort Neudorf/Werndorf) und mit Nachsorgearbeiten am ehemaligen Kohlelagerplatz Block 1 (Standort Dürnrohr), bei der Sodaaschedeponie St. Andrä und am Standort des demontierten

Kraftwerks Zeltweg Erhebungen, Beprobungen und Beweissicherungen durchgeführt. Die Revision der Large Combustion Plant Directive (Richtlinie für Großfeuerungsanlagen) war mit 17. August 2017 im EU-Amtsblatt veröffentlicht worden. Fristgerecht bis Mitte August 2018 wurde eine umfassende Stellungnahme zur Bestätigung der Einhaltung des Stands der Technik gemäß den neuen Vorgaben bei der Behörde eingereicht. Über den Verband Österreichs Energie wurden zudem

Stellungnahmen zu rechtlichen Themen eingebracht. In zunehmendem Ausmaß sind detaillierte – auch umweltrelevante – Jahresberichte über das nationale elektronische Internetportal (Elektronisches Datenmanagement, EDM) zu legen. Diese umfassen Emissionserklärungen, Abwasser- und Abfalldaten, Daten zur Mitverbrennung von Klärschlamm beim

FHKW Mellach sowie Jahresfrachten an fossilem und biogenem Kohlenstoffdioxid. Die Anpassung des Umweltmanagementsystems nach ISO 14001:2015 und nach den ebenfalls revidierten Anhängen I bis III der EMAS-Verordnung wurde mit einem positiven Erneuerungsaudit im Oktober 2018 bestätigt.

Emissionsrechte für Wärmekraftwerke

Im Jahr 2018 wurden für die thermischen Kraftwerke von VERBUND 1.192 kt CO2-Zertifikate im Rahmen von Auktionen oder am Markt erworben. Die gratis zugeteilten Emissionsrechte beliefen sich im Jahr 2018 auf lediglich 64 kt CO2, da in der dritten Phase des europäischen Emissionshandels nur eine geringe Gratiszuteilung für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen erfolgt.

GRI EU5 Genauere Informationen zu den CO2-Emissionen finden sich im Kapitel "Umwelt"

Kennzahlen CO2-Emissionsrechte1

Einheit 2016 2017 2018
CO2-Emissionsrechte gesamt kt CO2 1.001 1.353 1.256
davon gratis zugeteilt kt CO2 88 76 64

1 für Wärmekraftwerke der VERBUND Thermal Power GmbH & Co KG, vorläufige Werte vor Prüfung

Services

Die VERBUND Services GmbH – die Shared-Services-Gesellschaft für den Konzern – hat auch im Geschäftsjahr 2018 wesentliche strategische Maßnahmen für eine zukunftsorientierte Gesellschaft erarbeitet und umgesetzt. Im Rahmen einer umfassenden internen Analyse zur Anpassung der IT-Struktur an die Anforderungen der Digitalisierung kam es mit 1. Juli 2018 zu strukturellen Änderungen im Informatikbereich. Ziel der neuen State-of-the-Art-IT-Struktur ist ein weiteres Heranrücken der Informatik an die Anforderungen der Wertschöpfungsstufen bzw. Gesellschaften des VERBUND-Konzerns. Durch die fortschreitende Digitalisierung der Produktion und der Services werden IT und Business stärker integriert. Damit soll eine raschere Erstellung und Erweiterung von IT-Lösungen mit

Hilfe agiler Methoden gefördert werden. Um den steigenden Herausforderungen und neuen regulatorischen Anforderungen im Bereich Informationssicherheit, Cyber Security und Datenschutz gerecht zu werden, wurde ein Konzernprojekt aufgesetzt, das bis Mai 2018 umgesetzt wurde. VERBUND hat vor Inkrafttreten der EU-Datenschutzgrundverordnung am 25. Mai 2018 wesentliche Aufgaben und Maßnahmen – insbesondere die Erstellung des Verarbeitungsverzeichnisses und die Privacy Impact Assessments, Schulungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – umgesetzt und ist somit eines der führenden Unternehmen Österreichs bei der Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung.

Beteiligungen

KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft

Der Beitrag der KELAG zum Ergebnis aus den nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen in der Höhe von 29,9 Mio. € lag 2018 vor allem aufgrund des verbesserten energiewirtschaftlichen Umfelds über dem Vorjahreswert (2017: 28,2 Mio. €). Die anteilige Dividende für VERBUND für das Jahr 2018 betrug 14,1 Mio. €. VERBUND war per 31. Dezember 2018 mit 35,17% an der KELAG beteiligt.

nach der Equity-Methode

Chancen- und Risikomanagement

GRI 102-11

Seit Beginn der Liberalisierung des österreichischen Strommarkts im Geschäftsjahr 2000 ist das Chancen- und Risikomanagement bei VERBUND ein eigenständiger Bestandteil des umfassenden Steuerungskonzepts. Die VERBUND-Strukturen, -Abläufe und -Produkte werden im Rahmen des "Unternehmensweiten Risikomanagements" laufend weiterentwickelt.

Insbesondere aufgrund der – sowohl für die gesamte Energiebranche als auch für VERBUND mit Herausforderungen verbundenen – Energiewende wird das Risikomanagement laufend an die geänderten internen und externen Erfordernisse angepasst. Zudem wird seitens des VERBUND-Wirtschaftsprüfers jährlich die Funktionsfähigkeit des unternehmensweiten Risikomanagements im Vergleich mit den Empfehlungen des Referenzmodells ISO 31000:2018 bestätigt.

Weiterentwicklung

Die Arbeitsschwerpunkte in den letzten Monaten lagen insbesondere auf der Weiterentwicklung der Risk-Return-Betrachtung im Unternehmen, auf der Erarbeitung eines mehrjährigen Risikohorizonts sowie auf der Weiterentwicklung einer Risikotragfähigkeitsrechnung. Im Zuge der Entwicklung dieser Betrachtungen wurde auch das Reporting überarbeitet und erweitert. Damit umfassen die Risikomanagementagenden aktuell sowohl das Treffen von strategischen Entscheidungen, das Projektmanagement sowie die Steuerung der laufenden Geschäftstätigkeit.

Wesentliche Chancen und Risiken sowie Maßnahmen

Nachfolgende Tabelle zeigt einen Überblick über die innerhalb von VERBUND identifizierten Hauptrisiken, ihre Einordnung in Chancen und Risiken sowie mögliche Maßnahmen zur Risikominderung.

Kategorie Beschreibung/Maßnahmen Ergebnisauswirkung
Bilanzieller Effekt Chance Risiko
Wertanpassung Veränderung von Vermögenswerten (Zu-/Abschreibung von
Kraftwerksanlangen sowie Beteiligungsansätzen) und
Vorsorgen aufgrund von Änderungen des energie- und
wirtschaftlichen Umfelds (langfristige Strompreisprognose),
Kapitalkosten sowie sonstiger Berechnungsannahmen
(z. B. Restlebenserwartung, Pensionsverpflichtungen)
X X
Maßnahmen:
- Abschluss langfristiger Verträge
(Kunden, Netzstützung)
Preisrisiko Chance Risiko
Preisschwankung Abweichung zwischen erwarteten (geplanten) und
realisierten Verkaufspreisen
Maßnahmen:
- Einpreisungsstrategie
- Abschluss langfristiger Lieferverträge
- Abschluss von Optionen
X X
Kategorie Beschreibung/Maßnahmen Ergebnisauswirkung
Mengenrisiko Chance Risiko
Mengenschwankung
Wasser/ Wind
Abweichung zwischen erwarteter und tatsächlicher
Wasserführung/Windmenge – notwendiger kurzfristiger
Ein- bzw. Verkauf von Energiemengen
TCFD1 Maßnahmen:
- Ausgleich am kurzfristigen Termin- und Spotmarkt
- Wetterderivate bzw. Wetterversicherungen
X X
Deckungsbeitrags
risiko Netz
Planungsrisiko der Stromprodukte Engpassmanagement,
Verlustenergie und Regelenergie im Netzbereich
Maßnahmen:
- Diskussion/Abstimmung mit Regulierungsbehörde
- Internationale Kooperationen
X X
Flexible Produkte Schwankung des Deckungsbeitrags aus
Engpassmanagement, Regelenergie, Intraday-Handel sowie
Pump-/Wälzbetrieb unserer Speicherkraftwerke
Maßnahmen:
- Teilnahme an Ausschreibungen betreffend die
Bereitstellung von Kapazitäten für die kurzfristige sowie
die mehrjährige Stabilisierung des Netzbetriebs
X X
- Optimierungen der Handelstätigkeit
Anlagen-/Infrastrukturrisiko Chance Risiko
Anlagen-/
Infrastrukturrisiko
Mögliche Auswirkungen von Störungen, Schäden sowie
Folgeschäden bei Anlagen
Maßnahmen: X
- Instandhaltungen
- Revisionen
- Versicherungen
Rechtliches Risiko Chance Risiko
Offene
Rechtsfälle
Prozessrisiko aus diversen offenen Klagen/
Rechtsstreitigkeiten
Maßnahmen:
- Rechtsberatung X X
- Bilanzielle Vorsorgen
- Versicherungen
- Außergerichtliche Gespräche
Regulatorisches Risiko Chancen und Risiken aus geänderten politischen und
rechtlichen Rahmenbedingungen bzw. Änderungen des
regulatorischen Umfelds
X X
Maßnahmen:
- Verstärkte Zusammenarbeit mit nationalen und
internationalen Interessenvertretungen,
Verbänden und Behörden
Kategorie Beschreibung/Maßnahmen Ergebnisauswirkung
Finanzielles Risiko Chance Risiko
Kontrahentenrisiko Zahlungsausfall von Geschäftspartnern
Maßnahmen:
- Einholung aktueller Wirtschaftsauskunft
- Realisierung von bestehenden Sicherheiten
- Scoring der Geschäftspartner
- Regelmäßiges Monitoring
X
Wertpapierrisiko Kursverluste/-gewinne bei Veranlagungspositionen
(z. B. Fonds)
Maßnahmen:
- Monitoring durch regelmäßige Value-at-Risk
Ermittlungen
X X
Beteiligungsrisiko Wertverluste/-gewinne bei Beteiligungen, Abweichungen
der Gewinn-/Dividendenziele bei Beteiligungen
Maßnahmen:
- Monitoring u. Frühwarnsysteme
X X
Ratingänderungsrisiko Veränderungen im Rating bewirken niedrigere bzw. höhere
Refinanzierungskosten
Maßnahmen:
- Laufende Überwachung der relevanten Finanz
kennzahlen
X X
Zinsänderungsrisiko Steigende bzw. sinkende Zinsaufwendungen aufgrund
geänderter Marktzinsen
Maßnahmen:
- Hedginginstrumente
- Langfristige Fixzinsvereinbarungen
X X
Eventualverbindlichkeiten Finanzieller Schaden durch schlagend werdende
Eventualverbindlichkeiten (z. B. Haftungen, Garantien)
Maßnahmen:
- Selektive Vergabe von Eventualverbindlichkeiten
- Laufendes Monitoring
X
Operationales Risiko Chance Risiko
Hochwasserrisiko Mögliche Auswirkungen eines Hochwassers auf Dritte und
auf eigene Anlagen
Maßnahmen:
X
TCFD - Bauliche Schutzmaßnahmen
- Regelmäßige Schulungen und Trainings
- Versicherungen
Cyber Risk Vorsätzlicher, zielgerichteter, IT-gestützter Angriff auf Daten
und IT-Systeme. Mögliche Folgen: u. a. Kontrollverlust
(Versorgungssicherheit), Datendiebstahl
und Cyber-Erpressung
Maßnahmen:
- Interne Konzernprojekte
- Versicherungen
X
Kategorie Beschreibung/Maßnahmen Ergebnisauswirkung
Compliance-Risiko Verstöße gegen interne und externe Regelungen
(wie z. B. Finanzmarkt-Compliance und Wettbewerbs
und Kartellrecht)
Maßnahmen:
- Compliance-Schulungen, jährliche Risikoanalyse
- Definierte Prozesse, Regelungen und
Verhaltensgrundsätze zum Thema Compliance und
X
Sonstiges Risiko Kartellrecht Chance Risiko
Reputationsrisiko Negative wirtschaftliche Auswirkungen aufgrund einer
Schädigung der Reputation des Unternehmens
Maßnahmen:
- Brand Monitor
- Interne Richtlinien (Kommunikation für
Investitions- und Bauvorhaben)
X
Projektrisiko Unter-/Überschreitung von geplanten Werten betreffend
Zeit, Kosten und Qualität
X
X
Maßnahmen:
- Optimierung vertraglicher Ausgestaltungen
Strategisches Risiko Chance Risiko
Technologie-/
Innovationsrisiko
Negative/positive Auswirkungen durch technologische
Innovationen und geänderte Kundenbedürfnisse
Maßnahmen:
- Intensive Zusammenarbeit mit externen Forschungs
projekten
- Agile Anpassung an neue Technologien
- Investition in eigene Forschung und Entwicklung
X X
Strategisches Risiko
Geschäftsmodell
Negative/positive Auswirkungen auf das Geschäftsmodell
aufgrund der Änderung energiewirtschaftlicher,
klimatischer, rechtlicher oder allgemein wirtschaftlicher
Rahmenbedingungen
X X
TCFD Maßnahmen:
- Regelmäßiges Monitoring
- Durchführung regelmäßiger Strategieklausuren

1 TCFD = Task Force on Climate-related Financial Disclosures

Aktuelle Chancen- und Risikolage

Chancen und Risiken aus dem Geschäftsmodell

Da die Geschäftstätigkeit von VERBUND aufgrund seiner Investitionsstruktur auf einen langen Zeitraum ausgelegt ist, binden diese Aktivitäten hohe Finanzmittel. Die Anlagenverfügbarkeit im Netz stellt dabei einen ganz wesentlichen Faktor dar. VERBUND-Anlagen müssen zudem höchste umwelttechnische Anforderungen erfüllen. Eine erfolgreiche Realisierung von VERBUND-Projekten ist nur auf Basis einer frühzeitigen Einbindung aller Stakeholder, der Einhaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen sowie eines effektiven Projektmanagements möglich. Der Betrieb und die Erhaltung dieser über lange Jahre genutzten Vermögenswerte erfordern hochqualifizierte Mitarbeiter.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor in diesem Zusammenhang ist ein gesicherter Zugang zum Kapitalmarkt. Die Republik Österreich als mehrheitlicher Eigentümer von VERBUND sowie die kostengünstige, umweltfreundliche Wasserkrafterzeugung und das regulierte Netz werden von den Ratingagenturen als wesentliche und stabilisierende Elemente hervorgehoben.

Wetter- und klimabezogene Chancen und Risiken

GRI 201-2

SDG 13

TCFD

VERBUND – als der führende Stromerzeuger aus regenerativen Quellen – ist nicht beeinflussbaren Wetterereignissen wie Niederschlägen und Wind stark ausgeliefert, insbesondere bei den VERBUND-Speicherkraftwerken und teilweise auch bei den APG-Höchstspannungsleitungen in hochalpinen Gebieten. Der Klimawandel kann langfristig betrachtet das saisonale wie auch das jährliche Wasser- und Winddargebot beeinflussen. Auch geologische Rahmenbedingungen können sich maßgeblich verändern. So können Naturereignisse wie Hochwasser, Sturm oder Lawinen in Zukunft einen ungeplanten Ausfall von Anlagen zur Stromerzeugung oder -übertragung verursachen und auch Folgeschäden nach sich ziehen. Die Erzeugung aus Laufkraftwerken unterliegt der saisonal schwankenden Wasserführung der Flüsse und kann nur im geringen Ausmaß gesteuert werden (Schwellbetrieb). Die Speicherkraftwerke werden, abhängig vom bestehenden Wasserdargebot, netzoptimierend pro Tag, Monat oder Jahr eingesetzt. Neue Ertragschancen für VERBUND erwachsen zudem aus der Abdeckung des kurzfristigen Strombedarfs aufgrund der volatilen Erzeugung aus Wind und Photovoltaik: So können Energiemengen zusätzlich erzeugt bzw. in Pumpspeicherkraftwerken "zwischengeparkt" sowie Netze durch flexible Kraftwerksleistung stabilisiert werden. Diese flexiblen Ergebnisbeiträge hängen wesentlich von der

Häufigkeit und dem absoluten Ausmaß kurzfristiger Preisschwankungen auf den Strommärkten ab. Die zweite Jahreshälfte 2018 war besonders von Trockenheit und der damit einhergehenden geringen Wasserführung gekennzeichnet. Aufgrund des Klimawandels besteht die Gefahr, dass die Anzahl der Trockenjahre in Zukunft steigen wird. VERBUND ist sich dieser Risiken bewusst und sieht es als entscheidend für eine gesicherte Zukunft an, die langfristigen klimatischen Entwicklungen genau zu beobachten und proaktiv Maßnahmen (z. B. die Mitarbeit an Innovations- und Forschungsprojekten und gegebenenfalls die Umsetzung von aussichtsreichen Konzepten) gegen die daraus wachsenden Herausforderungen zu ergreifen.

Chancen und Risiken aus technologischer Entwicklung

Die Entwicklung hin zu zunehmender Digitalisierung zeigt sich als besondere Herausforderung und gleichzeitig als Chance für VERBUND. Moderne Informations- und Kommunikationssysteme unterstützen verstärkt die Geschäftstätigkeit von VERBUND. Den steigenden Risiken aus dem Cyberbereich für kritische Infrastruktur begegnet VERBUND mit vorbeugenden Sicherheitsstrategien, internen Richtlinien und entsprechend abgesicherten Prozessen. Ein besonders hohes Augenmerk legt VERBUND auf die Sicherheit der Leittechnik bei seinen Kraftwerken und beim Höchstspannungsnetz der APG. Der Schutz der Verwaltungsgebäude von VERBUND und der dezentralen Werke erfolgt durch bauliche Maßnahmen und elektronische Überwachungssysteme.

Chancen und Risiken aus rechtlichen/regulatorischen Entwicklungen

Die Stärkung des Emissions Trading System (ETS) durch die Europäische Union führt zu neuen Möglichkeiten, aber auch Erschwernissen. So bewirkt dieser Umbau des europäischen Energiesystems eine maßgebliche Veränderung der nicht direkt beeinflussbaren Risikofaktoren aus den Bereichen Politik, Volkswirtschaft, Energiewirtschaft sowie Soziales. Die zukünftige Energiewelt fordert von den Energieversorgungsunternehmen eine starke Anpassung ihrer Geschäftsmodelle und veränderte Investitionsentscheidungen. Diese könnten hohe Wertanpassungen (d. h. sprunghafte Veränderungen bilanzierter Vermögenswerte bzw. Schulden) zur Folge haben. Die hohe Regulierung sowie die Überkapazitäten in Europa haben die marktwirtschaftlichen Regeln der Preisbildung (Einsatz nach variablen Produktionskosten) außer Kraft gesetzt. Andererseits eröffnen sich mit dem Geschäftsmodell der energienahen Dienstleistungen neue Opportunitäten, aber auch Risiken für VERBUND. In diesem Zusammenhang sind datenschutzrechtliche Themen wie die Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung zusätzlich zu berücksichtigen.

VERBUND als verlässlicher und erfahrener Begleiter der Menschen auf ihrem Weg in eine saubere Energiezukunft.

Chancen und Risiken aus wirtschaftlicher Entwicklung

Dem Kontrahentenrisiko in Form von möglichen Leistungs- und Zahlungsausfällen seiner Geschäftspartner begegnet VERBUND durch ein effektives Finanzmanagement. Unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips werden Kontrahentenlimits zentral vergeben und überwacht. Neben den Geldflüssen aus dem operativen Geschäft verfügt VERBUND über ausreichend hohe Kreditlinien, mit denen sich liquide Mittel kurzfristig bereitstellen lassen. Langfristige Verträge wurden mit Kunden, Lieferanten sowie Miteigentümern einzelner Kraftwerke abgeschlossen. Die geänderten Rahmenbedingungen beeinflussten jedoch die Wirtschaftlichkeit einiger dieser Vereinbarungen, sodass sie in den vergangenen Jahren entsprechend adaptiert wurden. In mehreren Effizienzsteigerungsprojekten optimierte VERBUND seine internen Strukturen. Dabei kam es zu Schließungen von Standorten, zu Beendigungen von Abnahmeund Lieferverträgen sowie auch zur Umsetzung sozial verträglicher Personalprogramme. VERBUND bildet in Übereinstimmung mit den Internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) Rückstellungen für vertraglich vereinbarte Aufwendungen aus laufenden Reorganisationsprogrammen, für Pensionen und Abfertigungen sowie für den Zeitraum nach der Stilllegung von Erzeugungsanlagen (z. B. für Abbruchkosten). Eine Abweichung der aktuellen Situation von den Annahmen für die Bildung dieser Rückstellungen kann zu Ergebnisschwankungen führen. Dem möglichen Schlagendwerden gegebener Sicherheiten wird laufend gegengesteuert.

Strategische Chancen und Risiken

Der Klimawandel, Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen, technologische Entwicklungen und Änderungen im Marktumfeld können einen maßgeblichen Einfluss auf das Geschäftsmodell und die Strategie eines Unternehmens haben. Eine frühzeitige und intensive Auseinandersetzung mit TCFD

TCFD

mittelfristigen und langfristigen strategischen Risiken ist daher wichtig, um eine erfolgreiche Fortführung des Unternehmens zu gewährleisten. Die relevanten strategischen Risiken bei VERBUND werden daher laufend identifiziert und bewertet. Durch diesen proaktiven Umgang mit langfristigen Risiken können deren Auswirkungen auf das Unternehmen entsprechend limitiert bzw. Chancen für ein zusätzliches Wachstum bewusst wahrgenommen werden.

Risikotragfähigkeit

Im Jahr 2018 wurde eine verbesserte Risikotragfähigkeitsrechnung entwickelt und implementiert. Im Fokus des Risikotragfähigkeitskonzepts stehen das Rating der VERBUND AG und die damit einhergehende Liquidität des Unternehmens. VERBUND strebt langfristig ein stabiles Rating im A-Bereich an.

Ausblick – Entwicklung Folgejahr (Sensitivität)

Das geplante Konzernergebnis für 2019 verändert sich – bei sonst gleichen Annahmen – durch Variation der nachfolgend angeführten Faktoren (ausgehend vom Absicherungsstand zum 31. Dezember 2018 für Erzeugungsmengen bzw. Zinsen):

  • +/–1% Erzeugung aus Wasserkraft: +/–8,5 Mio. €
  • +/–1% Erzeugung aus Windkraft: +/–0,3 Mio. € +/–1 €/MWh Großhandelspreise Strom (Erneuerbare Erzeugung): +/–5,8 Mio. €
  • +/–1 Prozentpunkt Zinsen: –/+0,5 Mio. €

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem

Die internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme für den Rechnungslegungsprozess sind nach § 243a Abs. 2 UGB zu beschreiben. Das Interne Kontrollsystem von VERBUND umfasst sämtliche Maßnahmen zur Sicherstellung der Zuverlässigkeit, der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit dieses Prozesses sowie zur Einhaltung externer Vorschriften. Der Aufbau des Risikomanagementsystems wird im "Disclosures on Management Approach" (DMA) und die Risikolage im Kapitel "Chancen- und Risikomanagement" dieses Integrierten VERBUND-Geschäftsberichts ausführlich erläutert.

Organisatorischer Rahmen

Die Konzernführung handelt nach den im Unternehmensleitbild festgelegten Prinzipien. Der Vorstand ist für die Einrichtung und Gestaltung des gesamten Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems verantwortlich, dessen Wirksamkeit vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht wird.

Grundlagen des Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems

Der umfassende Rechnungslegungsprozess von VERBUND ist durch konzernweite Richtlinien und Vorgaben geregelt. Die Durchführung, die Kontrolle und die Überwachung der Geschäftsvorgänge sind strukturell voneinander getrennt. Dadurch wird sichergestellt, dass kein einzelner Mitarbeiter alle Prozessschritte eines Geschäftsfalls vom Beginn bis zum Ende allein durchführen kann. Eine Prüfung von Berechtigungen ist in die systemtechnische Abwicklung der Geschäfte integriert. Die Einhaltung und die Wirksamkeit dieser Kontrollen werden periodisch überprüft. Auf Basis der Prozesslandkarte von VERBUND werden Geschäftsprozesse und darin enthaltene Risiken sowie Kontrollen des Rechnungslegungsprozesses systematisch analysiert und dokumentiert. Die Dokumentation der Kontrollen, der Ablauforganisation und der Prozesslandkarte erfolgt regelmäßig im aktualisierten Prozesshandbuch. VERBUND passt seine Organisation laufend an geänderte interne sowie externe Rahmenbedingungen an.

Berichtswesen unter Einhaltung von Unbundling-Bestimmungen

Die VERBUND-Quartalsberichte und der Integrierte VERBUND-Geschäftsbericht vereinen Informationen aus dem Controlling, der Unternehmensrechnung und dem Finanz- und Risikomanagement. Alle Berichte beruhen auf konzernweit einheitlichen Erstellungs- und Bewertungsvorschriften. Der liberalisierte europäische Energiemarkt fordert die Trennung (Unbundling) des Netzes von der Erzeugung, dem Handel und dem Vertrieb bei vormals integrierten Energieversorgungsunternehmen. Die VERBUND-Tochter APG tritt seit 2012 als unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber am Markt auf. Ein externer Gleichbehandlungsbeauftragter überwacht die Einhaltung der vertraglich fixierten Unbundling-Bestimmungen.

Periodische Überwachung

Die Interne Revision prüft die Abwicklung der Geschäftsprozesse sowie das Interne Kontroll- und Risikomanagementsystem. Die einzelnen Prüfungen erfolgen auf Basis des vom VERBUND-Vorstand verabschiedeten Revisionsprogramms und werden um Sonderprüfungen ergänzt. Die Revisionsberichte umfassen Empfehlungen und Maßnahmen. Eine periodische Nachverfolgung stellt die Umsetzung vorgeschlagener Verbesserungen sicher. Als unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber verfügt die APG seit März 2012 über eine eigene Revision.

GRI 102-11 GRI 103-2

Unternehmensleitbild auf www.verbund.com > Über VERBUND > Unternehmen > Unternehmensleitbild

GRI 103-3

Aktionärsstruktur und Angaben zum Kapital

Angaben gemäß § 243a Abs. 1 UGB

  1. Das eingeforderte und eingezahlte Grundkapital der VERBUND AG setzte sich zum Bilanzstichtag

  2. Dezember 2018 wie folgt zusammen: 170.233.686 Stückaktien (Inhaberaktien Kategorie A), das sind 49% des Aktienkapitals, und 177.182.000 Stückaktien (Namensaktien Kategorie B), das sind 51% des Aktienkapitals, beurkundet durch einen beim Bundesministerium für Finanzen hinterlegten Zwischenschein zugunsten der Republik Österreich. Zum Bilanzstichtag befanden sich 347.415.686 Aktien in Umlauf. Abgesehen von der unter Punkt 2. beschriebenen Stimmrechtsbeschränkung haben alle Aktien die gleichen Rechte und Pflichten.

  3. Gemäß dem Bundesverfassungsgesetz, mit dem die Eigentumsverhältnisse an den Unternehmen der österreichischen Elektrizitätswirtschaft geregelt werden (BGBl. I 1998/143 Art. 2), sowie der darauf basierenden Satzungsbestimmung besteht die folgende Stimmrechtsbeschränkung: "Mit Ausnahme von Gebietskörperschaften und Unternehmungen, an denen Gebietskörperschaften mit mindestens 51% beteiligt sind, ist das Stimmrecht jedes Aktionärs in der Hauptversammlung mit 5% des Grundkapitals beschränkt." Weitere Beschränkungen, welche die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, sind der VERBUND AG nicht bekannt.

  4. Die Aktionärsstruktur der VERBUND AG ist wesentlich vom Mehrheitseigentum der Republik Österreich geprägt. 51% des Grundkapitals befinden sich, verfassungsrechtlich verankert, im Eigentum der Republik Österreich. Mehr als 25% des Grundkapitals sind im Eigentum eines Syndikats der Landesenergieunternehmen Wiener Stadtwerke GmbH und EVN AG. Mehr als 5% befinden sich im

GRI 102-25

  • Eigentum der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG. Weniger als 20% des Grundkapitals sind im Streubesitz.
      1. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
      1. Bei VERBUND bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungsmodelle.
      1. Entsprechend der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat ist eine Nominierung zum Vorstand letztmalig vor Vollendung des 65. Lebensjahres möglich. Gemäß dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) ist im Aufsichtsrat ein Nominierungsausschuss eingerichtet, der für den gesamten Aufsichtsrat die Bestellung von Vorstandsmitgliedern inhaltlich vorbereitet. Die Regeln des ÖCGK betreffend die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats werden seitens der VERBUND AG eingehalten. Darüber hinaus bestehen keine, nicht unmittelbar aus dem Gesetz ableitbaren, Bestimmungen hinsichtlich der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie bezüglich der Änderung der Satzung.

    1. Im Zuge einer Ermächtigung zum Aktienrückerwerb (abgelaufen mit 17. Oktober 2015) hat die Hauptversammlung mit Beschluss vom 17. April 2013 den Vorstand für die Dauer von fünf Jahren (also bis 17. April 2018) auch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung eigener Aktien als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot – auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (umgekehrtes Bezugsrecht) der Aktionäre – zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen bzw. mit Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Aufgrund des Fristenablaufs und mangels eigener Aktien ist diese Ermächtigung gegenstandslos. Darüber hinaus bestehen keine Befugnisse des Vorstands i. S. d. § 243a Abs. 1 Z. 7 UGB.
    1. Es bestehen zudem keine bedeutenden Vereinbarungen, an denen die Gesellschaft beteiligt ist, mit Regelungen, die sich auf den im § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB geregelten Sachverhalt beziehen. Im Übrigen ist ein öffentliches Übernahmeangebot aufgrund des Verfassungsgesetzes unwahrscheinlich.
    1. Entschädigungsvereinbarungen i. S. d. § 243a Abs. 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.

Der in diesem Integrierten VERBUND-Geschäftsbericht 2018 enthaltene konsolidierte Corporate Governance Bericht ist auf der VERBUND-Webseite abrufbar.

Konsolidierter Corporate Governance Bericht abrufbar unter www.verbund.com > Investor Relations > Finanzpublikationen

Innovation, Forschung und Entwicklung

Kennzahlen IF&E

Einheit 2016 2017 2018
Anzahl der IF&E-Projekte Anzahl 68 85 74
Projektvolumen gesamt1 Mio. € 139,1 179,8 177,9
davon EU-Projekte1 Mio. € 93,6 111,7 104,5
VERBUND-Anteil gesamt1 Mio. € 22,1 53,5 61,6
Jährliche VERBUND-Aufwendungen Mio. € 5,5 9,0 10,5

1 über die gesamte Laufzeit der Projekte

GRI EU-DMA, vormals EU8

SDG 7 SDG 9 SDG 12 SDG 17

In vielen Bereichen des Wirtschafts- und Privatlebens nimmt die Energiewende von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern Fahrt auf. Die Bereiche Forschung, Entwicklung und Innovation spielen dabei eine entscheidende Rolle. Auch VERBUND nimmt seine Verantwortung für eine klima- und umweltfreundliche Energiezukunft wahr und stellt den "Rohstoff" für eine All Electric Society bereit.

Verkehr elektrifizieren, Sektoren koppeln

VERBUND arbeitet weiterhin intensiv mit strategischen Partnern an europäischen und österreichischen Entwicklungs- und Innovationsprojekten. Ein besonderer Schwerpunkt in diesem Zusammenhang liegt bereits seit einigen Jahren auf der Elektrifizierung des Verkehrssektors. Dazu kommt die Entwicklung neuer Services für Industrie und Gewerbe. Mittels Sektorkopplung werden zusätzliche Potenziale zur

Gestaltung eines neuen Energiesystems gehoben. Zwei Projekte schließen an erfolgreich abgeschlossene E-Mobility-Projekte von VERBUND an. Sie tragen maßgeblich zum zügigen Ausbau der Schnellladekorridore für Elektroautos bei und stellen die Verbindung zu internationalen Ladenetzen in den Nachbarländern her. Im Rahmen von EVA+ wurde bis Ende 2018 das Schnellladenetzwerk in Österreich mit weiteren 20 Stationen verdichtet. Mittels Roamingabkommen können Kunden sowohl das österreichische SMATRICS-Netz als auch die Ladenetze in den Nachbarländern einfach nutzen.

SDG 11

Zudem setzt VERBUND auf die neueste Technologie an Ladeinfrastruktur und baut im Rahmen von ultra-E vier entsprechende Stationen in Österreich. Die erste dieser Stationen, die die neueste Generation langstreckentauglicher Elektrofahrzeuge mit bis zu 350 kW Ladeleistung bedienen kann, wurde bereits in Wien errichtet. Weitere Ladestationen folgen in Graz, Innsbruck und Salzburg. Folgeprojekte zur Umsetzung dieser europäisch vernetzten Hochleistungsladeinfrastruktur sind bereits in Planung. Damit ist das SMATRICS-Ladenetz für die neuesten E-Auto-Modelle mit noch höheren Reichweiten gerüstet.

Kopplung von Energie und Transport

Mit zunehmender Reichweite der E-Autos steigen auch die benötigten Ladeleistungen. Was die E-Mobilisten freut, ist mit großen Herausforderungen für das Stromnetz verbunden. Intelligente Lösungen sind gefordert. Im Projekt SYNERG-E installiert und betreibt VERBUND an Ultraschnellladestandorten in Österreich und Deutschland insgesamt 10 lokale Pufferspeicher, die eine Leistung von je 0,5 MW zur Verfügung stellen. Dadurch werden die Lastspitzen im Netz signifikant abgeschwächt und die Netzkosten reduziert. Die erste Pufferbatterie wurde 2018 in Wien stationiert, weitere folgen 2019 an ausgewählten Standorten. Eine besondere Herausforderung stellt das lokale Management der Batterieund Ladeinfrastruktur dar, um ein optimales Zusammenspiel der Komponenten an Ort und Stelle zu gewährleisten. Dazu testet VERBUND seit 2018 die Batterie-Akkus am neuen Teststandort im Kraftwerk Mellach.

Grüner Wasserstoff wird erprobt

Ziel des seit 2017 laufenden H2FUTURE-Projekts ist es, gemeinsam mit Industrie- und Forschungspartnern eine 6-MW-Protonen-Austausch-Membran-Elektrolyseanlage am Standort der voestalpine Linz zu errichten. 2018 wurden alle dafür notwendigen bautechnischen und genehmigungsrelevanten Vorarbeiten geleistet. Der Elektrolyseur wird 2019 angeliefert. Nach umfangreichen Tests wird die Anlage im zweiten Halbjahr 2019 in Betrieb gehen. Neben der Produktion von grünem Wasserstoff für die Stahlproduktion wird der Elektrolyseur auch zur Unterstützung des Stromnetzes eingesetzt. Im Projekt wird weiters untersucht, ob und wie sich das Konzept auf andere Industriesektoren wie Chemie,

Öl und Gas oder Düngemittel übertragen lässt. 2018 erfolgte der offizielle Start der Energie-Vorzeigeregion WIVA Power & Gas. Gemeinsam mit heimischen Partnern aus Industrie und Forschung entwickelt VERBUND Wasserstoffprojekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette. WIVA wird auf mehrere Jahre diesen Wasserstoffprojekten den organisatorischen und inhaltlichen Rahmen geben. VERBUND arbeitet dabei insbesondere an der Umsetzung von weiteren Kooperationsprojekten zum Einsatz von CO2-neutralem Wasserstoff in der Industrie.

VERBUND wird zum Enabler in einer Zeit der Digitalisierung und der neuen Speichertechnologien.

Wasserkraft: Maßnahmen zum Fischschutz und zur Fischwanderung

Im Wasserkraftbereich entwickelte VERBUND im Jahr 2018 vor allem Maßnahmen zum Fischschutz und zur Fischwanderung weiter. Zudem startete VERBUND im abgeschlossenen Geschäftsjahr ein Forschungsprojekt, das die Auswirkungen von Schlüsselreizen wie Wärme, Töne und Licht – wie sie bei Kraft-

werken auftreten – auf Fische untersucht. Erforscht wird auch, wie Fische die Aufstiegshilfen anhand von Strömungen finden. Dafür werden Drohnen mit hochauflösenden Kamera- und Videosensoren eingesetzt. Auf dieser Grundlage wird ein

Softwaretool für eine quantitative Trackinganalyse und Visualisierung von Strömungen entwickelt. Damit wird es möglich sein, das Strömungsverhalten baulicher Gegebenheiten an der Aufstiegsanlage und im Bereich von Wehranlagen exakt darzustellen. Weiters können dadurch sowohl die Betriebsweisen von Kraftwerken als auch die Fischaufstiege optimiert werden.

Windkraft: Mehrwert von Vereisungsprognosen für die Betriebsführung

Im Windkraftbereich legte VERBUND den Forschungsschwerpunkt im Jahr 2018 auf die Betriebsoptimierung unter Vereisungsbedingungen und entwickelte neue innovative Betriebskonzepte. VERBUND wertete dahingehend Vereisungsmessungen in seinem Windpark Ellern im deutschen Hunsrück aus und verifiziert diese. Der Betrieb der Rotorblattheizung wurde ebenfalls analysiert und an die vorherr-

schenden meteorologischen Standortbedingungen angepasst. Derzeit untersucht VERBUND den Mehrwert von Vereisungsprognosen für die Betriebsführung. Dabei geht es vor allem um die Vermeidung von vorhergesagten Vereisungsereignissen durch den vorzeitigen Start der Rotorblattheizung. Dies würde die Umstellung vom reaktiven Betrieb hin zum vollkommen neuen präventiven Betrieb der Rotorblattheizung nach sich ziehen. Den daraus resultierenden wirtschaftlichen Mehrwert berechnete VERBUND theoretisch mittels eines Cost-/Loss-Modells. In Zukunft wird VERBUND damit in der Lage sein, leichte Vereisungen an Rotorblättern zu verhindern und vereisungsbedingte Stillstandzeiten deutlich zu reduzieren.

Digitalisierung im Bereich Wasser- und Windkraft

Im Bereich der Wasserkraft wurden die beiden Digitalisierungsinitiativen "Digital Workforce Manage-

ment" und "Digital Hydro Power Plant" fortgesetzt. Das Projekt "Digital Workforce Management" beschäftigt sich mit der digitalen Unterstützung der administrativen und operativen Prozesse zur Umsetzung von Verbesserungspotenzialen in den bestehenden Systemen und zur Ermöglichung neuer, mobiler Arbeitsweisen. Dazu wurde im Jahr 2018 eine mobile Applikation entwickelt, welche nun getestet und an die Anforderungen des Betriebs angepasst

wird. Im Projekt "Digital Hydro Power Plant" wurden 2018 erfolgreich die Aktivitäten zur Identifizierung neuer, für die Wasserkraft geeigneter digitaler Technologien, die zukünftig zur Unterstützung im Betrieb

und letztlich zur Effizienzsteigerung eingesetzt werden können, fortgesetzt. Im Windkraftbereich wurde das Projekt zur Digitalisierung der Instandhaltung im Jahr 2018 abgeschlossen und in den operativen Betrieb übergeführt. Dadurch haben alle Servicetechniker nun die Möglichkeit, Störungsbehebungen digital via Smartphone abzuarbeiten und zu dokumentieren. Die Umsetzung weiterer Digitalisierungsmaßnahmen zur Effizienzsteigerung im Bereich der Rotorblattinspektion und der Rotorblattwinkelvermessung wurde gestartet und wird im Jahr 2019 weiterverfolgt.

Stromhandel: Verbesserung der Zuflussprognose

Die Forschungsaktivitäten im Stromhandel galten auch 2018 der Zuflussprognose. Räumlich hoch aufgelöste Vorhersagewerte sowie stochastische Optimierungsmethoden erlauben eine optimierte Bewirtschaftung der Speicher und eine bessere Beurteilung von Prognoseunsicherheiten. Dadurch lassen sich die Auswirkungen auf den Kraftwerkseinsatz sowie das Management von Hochwässern

besser einschätzen. Weitere Schwerpunkte liegen auf neuen Produkten mit erneuerbaren Energien und Zertifikaten sowie auf neuen Vermarktungsmöglichkeiten von virtuellen Pumpspeichern und Flexibilitäten. So ist der Stromhandel von VERBUND Teil der Projekte H2FUTURE und BlueBattery.

Auch im Bereich der Digitalisierung und des immer kleinteiliger werdenden Marktumfelds stellt sich der Stromhandelsbereich von VERBUND mit den Projekten Intraday-Preisprognose, Autotrader und Volery (Optimierung/Simulation einer Vielzahl dezentraler Anlagen) den Herausforderungen der Zukunft.

Ein Sicherheitssystem fürs Stromnetz

Der europäische Kraftwerkspark verändert sich: weg von großen Erzeugungseinheiten hin zu kleinen bis mittleren Anlagen für erneuerbare Energieträger. Daher spielen die Frequenzhaltung und die

Regelung im europäischen Übertragungsnetz eine immer größere Rolle. Die APG, die unabhängige Stromnetztochter von VERBUND, war 2018 mit 20 Forschungsprojekten – davon drei im internationalen Rahmen – aktiv. Dazu gehörte das Projekt FutureFlow, ein im Rahmen von Horizon 2020 gefördertes internationales Projekt mit benachbarten Übertragungsnetzbetreibern aus Südosteuropa sowie IT-Experten aus der Branche. Hauptaufgabe von FutureFlow ist die Entwicklung einer zentralen Optimierungsfunktion zum Abruf von Regelreserve und die Anpassung des Kraft-

werkseinsatzes. Ein österreichisches Projekt mit internationaler Bedeutung ist "ABS fürs Stromnetz" – analog zum automatischen Sicherheitssystem in modernen Kraftfahrzeugen. Bei diesem vom Klima- und Energiefonds geförderten Projekt arbeitet die APG gemeinsam mit dem Austrian Institute of Technology (AIT), der TU Wien und VERBUND an einem intelligenten Unterstützungssystem für den Stromnetzbetrieb. Herzstück des Projekts ist ein 1 MW/500 kWh starkes Batteriespeichersystem. Ab Juni 2019 wird die Versuchsanlage im Umspannwerk Wien-Südost zwei Jahre lang im Betrieb getestet. Ende April 2021 werden die Ergebnisse zeigen, wie schnell auf Frequenzabweichungen im Stromnetz reagiert werden kann.

Innovation aus den eigenen Reihen

Im Jahr 2018 ging das konzerninterne Pilotprojekt "Ideenkraftwerk" an den Start. In einem ersten Schritt hatten ca. 300 Mitarbeiter für rund drei Monate die Möglichkeit, ihre Ideen zu den Kampagnenthemen "Wachstum VERBUND-Konzern – Neue Lösungen, neue Märkte", "New Work – Neue Wege gehen", "VERBUND-Services der Zukunft – Nutze unser volles Potenzial" und "Re-imagine our Image: VSE-Außenwirkung weiter verbessern" einzubringen. Ziel des "Ideenkraftwerks" war es, die aktive Mit-

gestaltung durch die Mitarbeiter zu fördern und die innovativsten Ideen zur Umsetzung zu bringen. Im Juni 2018 wurden die zukunftsweisendsten Ideen prämiert. Diese Konzepte werden in der VERBUND Services GmbH (VSE) umgesetzt und in einem neuen, konzernweiten Format – VERBUND Innovation Kit 2018 – mithilfe interner und externer Experten weiterentwickelt. Das VERBUND Innovation Kit 2018 nutzt moderne Innovationsmethoden (z. B. Design Thinking und Lean Start-up), um schnell und effizient Ideen weiterzuentwickeln.

Ausblick

Die Wirtschaftswachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) für den Euroraum liegt für 2019 mit +1,6% leicht unter dem Wert von 2018 (+1,8%). Zwar geht der IWF weiterhin von einer starken privaten Nachfrage aus, die jedoch gegenüber den Vorjahren moderater ausfallen wird. Zusätzlich geht der IWF von einem sich abkühlenden Exportgeschäft und einer schwächeren Industrieproduktion aus. Weitere Unsicherheiten stellen aus Sicht des IWF die Auswirkungen des Brexits und die

Zollstreitigkeiten zwischen den USA und China dar. Österreich weist im internationalen Vergleich nach wie vor eine gute Konjunktur auf. Das Wirtschaftswachstum soll im Jahr 2019 laut WIFO-Prognose um +2% steigen. Der Konsum der privaten Haushalte unterstützt weiterhin die Konjunktur, kann aber den Nachfrageausfall im Außenhandel nicht

voll kompensieren. Im Dezember 2018 einigten sich die OPEC-Länder darauf, ab Jänner 2019 für sechs Monate die Erdölproduktion zurückzufahren. Auch zehn Nicht-OPEC-Länder beteiligen sich an der Kürzung. Im April 2019 wollen die Staaten die Maßnahmen einer Prüfung unterziehen. Die Kürzung hat bereits Anfang Jänner 2019 zu einem Anstieg des Ölpreises von rund 55 \$/bbl auf 62 \$/bbl geführt. Die Preise für NCGund Kohle-Frontjahre waren Anfang 2019 hingegen nach einem starken Anstieg während des Jahres

2018 wieder rückläufig. Die Großhandelspreise für Strom sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Derzeit bewegen sich die Preise auf einem Niveau von rund 50 € für Grundlast. Die weitere Entwicklung ist insbesondere von den CO2-Preisen und dem weiteren Verlauf der Primärenergiepreise (v. a. Kohle und Gas)

abhängig. Durch den weiteren Ausbau der volatilen erneuerbaren Energien wächst die Bedeutung des Erzeugungsportfolios von VERBUND einerseits mit seinem flexibel einsetzbaren Kraftwerkspark mit Pumpspeicherkraftwerken und dem Gas-Kombikraftwerk (GDK) Mellach und andererseits mit seinen verlässlichen Laufwasserkraftwerken. Als Inhaber und Betreiber eines der technisch führenden Übertragungsnetze in Europa nimmt die 100-%-Tochter APG eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Versorgungssicherheit ein. Mit seinen innovativen Produkten und Dienstleistungen bietet VERBUND seinen Kunden zudem schon heute Lösungen für die Energiezukunft.

Investitionsplan 2019 bis 2021

Der aktualisierte Investitionsplan von VERBUND für den Zeitraum 2019 bis 2021 sieht 1.834 Mio. € an Investitionen vor. Davon entfallen rund 875 Mio. € auf Wachstumsinvestitionen und rund 959 Mio. € auf Instandhaltungsinvestitionen. Der Großteil der Wachstumsinvestitionen fließt in den Ausbau des regulierten österreichischen Hochspannungsnetzes (rund 614 Mio. €). Zudem investiert VERBUND vor allem in ausgewählte Wasserkraftwerksprojekte sowie in die Effizienzsteigerung bestehender Kraftwerksanlagen. Zu nennen ist hier insbesondere das Laufwasserkraftwerk Töging in Deutschland. Die Investitionen betreffen die VERBUND-Heimmärkte Österreich und Deutschland. Im Geschäftsjahr 2019 plant VERBUND, insgesamt rund 528 Mio. € zu investieren – davon rund 226 Mio. € in Wachstum und rund 302 Mio. € in Instandhaltungen.

Dividende

Für das Geschäftsjahr 2018 plant VERBUND eine Dividende von 0,42 € pro Aktie auszuschütten. Die Ausschüttungsquote bezogen auf das bereinigte Konzernergebnis beträgt für 2018 somit 42,6%.

Ergebnisausblick 2019

Die Entwicklung des VERBUND-Ergebnisses hängt maßgeblich von folgenden Faktoren ab: den Großhandelspreisen für Strom, der Eigenerzeugung aus Wasserkraft und Windkraft, dem Ergebnisbeitrag der Flexibilitätsprodukte und der weiteren energiewirtschaftlichen Entwicklung. Zum 31. Dezember 2018 waren bereits rund 66% der geplanten Eigenerzeugung für das Jahr 2019 kontrahiert. Der erzielte Preis lag rund 7,6 €/MWh über dem im Jahr 2018 erzielten Absatzpreis. Für die noch nicht abgesicherten Mengen kalkuliert VERBUND mit den aktuellen Marktpreisen.

SDG 8

Investitionsplan in Mio. €

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Zwischen dem Bilanzstichtag am 31. Dezember 2018 und der Freigabe zur Veröffentlichung am 14. Februar 2019 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.

Wien, am 14. Februar 2019

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber Mag. Dr. Michael Strugl

Vorsitzender des Vorstands Stv. Vorsitzender des Vorstands

Dr. Peter F. Kollmann Mag. Dr. Achim Kaspar Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands

Bericht über nichtfinanzielle Informationen (NFI-Bericht)

JAHRESFINANZBERICHT – Konzern 119

Bericht über nichtfinanzielle Informationen

gem. § 267a UGB

GRI 102-52

Als führendes österreichisches Stromunternehmen und wichtiger Akteur am europäischen Strommarkt nimmt VERBUND seine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft sehr ernst. Bereits im Jahr 1994 erstellte VERBUND als eines der ersten Unternehmen in Österreich einen Umweltbericht und nahm damit den Trend zur Darstellung von umweltrelevanten Faktoren vorweg. Dieser jährlichen Publikation folgte 2002 der erste VERBUND-Nachhaltigkeitsbericht, der seitdem ebenfalls jährlich bis 2014 als Ergänzung zum Geschäftsbericht veröffentlicht wurde. Dem steigenden Bedarf an ganzheitlichen Unternehmensinformationen der unterschiedlichen Stakeholder-Gruppen entspricht VERBUND seit 2015 mit einem Integrierten Geschäftsbericht. Damit wird die jährliche Nachhaltigkeitsberichterstattung innerhalb des Integrierten VERBUND-Geschäftsberichts weitergeführt.

GRI 102-54

Am 6. Dezember 2016 trat das österreichische Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz in Kraft, auf Basis dessen große Unternehmen von öffentlichem Interesse ab dem Geschäftsjahr 2017 Angaben zu nichtfinanziellen Aspekten veröffentlichen müssen. VERBUND verwendet dazu das internationale Rahmenwerk der Global Reporting Initiative (GRI). So wurde auch der vorliegende Bericht in Übereinstimmung mit den GRI-Standards sowie den G4 Sector Disclosures "Electric Utilities", Option

GRI 102-45 GRI 102-50

Kern, erstellt. Die Aktivitäten aller Gesellschaften, die im Konzernabschluss zusammengefasst sind, werden in diesem Bericht dargestellt. Über wichtige Ereignisse in nicht konsolidierten Unternehmen wird ebenfalls berichtet, um ein vollständiges Bild des Unternehmens zu geben. Der Berichtszeitraum bezieht sich auf das abgeschlossene Kalenderjahr 2018.

GRI 102-56

Angaben zur Nachhaltigkeit wurden in dem im unabhängigen Prüfungsbericht angegebenen Umfang extern überprüft. Der GRI-Index auf www.verbund.com > Über VERBUND > Verantwortung > Nichtfinanzielle Informationen gibt an, an welcher Stelle die VERBUND-Nachhaltigkeitsinformationen aufzufinden sind. Auf Angaben zu Themen von geringerer Relevanz wurde in Übereinstimmung mit den GRI-Richtlinien in diesem Integrierten Geschäftsbericht verzichtet. Ergänzende Informationen zu Nachhaltigkeitsthemen finden sich im Dokument "Disclosures on Management Approach" (DMA) und auf www.verbund.com > Über VERBUND > Verantwortung > Nichtfinanzielle Informationen.

Das Geschäftsmodell von VERBUND

VERBUND ist einer der größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa. Die Wertschöpfungskette umfasst die Erzeugung, den Transport, den Handel und den Vertrieb von elektrischer Energie sowie sonstiger Energie und die Energiedienstleistungen. Den Kern des nachhaltigen Geschäftsmodells von VERBUND bildet die CO2-freie Stromerzeugung aus Wasser- und Windkraft. Details hierzu sind dem Segmentbericht zur Erneuerbaren Erzeugung zu entnehmen. Auch im Segmentbericht Netz sind wichtige Nachhaltigkeitsinformationen enthalten. Die aktuellen Projekte und Ereignisse werden kompakt dargestellt und um die Beschreibung ausgewählter Aktivitäten im Umwelt- und Sozialbereich ergänzt. Für weitere Details und Hintergrundinformationen verweisen wir auf zusätzliche Quellen in den

GRI 102-46

GRI 102-2

Marginalien. Da VERBUND in Europa tätig ist, wird Europa als eine Region bzw. als ein regulatorisches System verstanden. Die Hauptgeschäftsstandorte von VERBUND sind Österreich und Deutschland. Eine Übersichtskarte mit den eingezeichneten Kraftwerksstandorten und den Netzanlagen ist am Ende des Berichts abgebildet.

Wesentlichkeit und Stakeholder-Dialog

Wesentlichkeitsanalyse nach GRI

Zur Identifizierung der wesentlichen Themen von VERBUND wurde eine Befragung relevanter interner und externer Stakeholder-Gruppen in Österreich und Bayern durchgeführt. Die Fragen betrafen einerseits die Erwartungen der Stakeholder an den Dialog mit VERBUND und andererseits die Aktivitäten des

Unternehmens im Bereich Nachhaltigkeit. Aus der Detailanalyse aller Handlungsfelder und der Gegenüberstellung der externen und internen Sichtweise ergab sich folgende Wesentlichkeitsmatrix:

wichtig sehr wichtig Wichtigkeit für interne Stakeholder wichtig sehr wichtig Wichtigkeit für externe Stakeholder Beschaffung Förderung von Diversität und Inklusion Compliance und Transparenz Innovation Klimaschutz Umweltund Naturschutz Sichere Stromversorgung Wertsteigerung des Unternehmens Kundenbeziehungen Dialog mit Stakeholdern Gesellschaftliches Engagement Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Alle in der Abbildung dargestellten Themen wurden von den Befragten als "wichtig" bis "sehr wichtig" beurteilt. Damit stellen diese Inhalte nicht nur wesentliche Themen für die VERBUND-Kommunikation, sondern auch zentrale Angelpunkte für die interne Bearbeitung und Weiterentwicklung dar.

Die befragten Stakeholder wurden zudem gebeten, eine Gewichtung der Ziele des sogenannten energiepolitischen Dreiecks mit den Spannungsfeldern Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit/ Leistbarkeit sowie Klima- und Umweltschutz vorzunehmen. Die Versorgungssicherheit nahm dabei im Vergleich zu den beiden anderen Spannungsfeldern den höchsten Stellenwert ein. Die Wirtschaftlichkeit/Leistbarkeit des Energiesystems lag auf dem zweiten Platz, knapp gefolgt vom energiepolitischen GRI 102-46

SDG 7

Ziel des Klima- und Umweltschutzes. Bei den Gewichtungen durch einzelne Stakeholder-Gruppen zeigten sich deutliche Unterschiede – auch zwischen Österreich und Bayern. Die beschriebenen Spannungsfelder stellen eine ständige Herausforderung für die verantwortungsvolle Unternehmenssteuerung von VERBUND dar. Die gesamthafte Betrachtung des europäischen Energiesystems ist in diesem Zusammenhang für die Bewertung von nachhaltigen Handlungsoptionen ebenfalls erforderlich.

GRI 102-49

SDG 12 SDG 13 SDG 15

Die Wesentlichkeitsanalyse wird einmal jährlich von Mitgliedern des Nachhaltigkeitsarbeitsteams, die in intensivem Kontakt mit unterschiedlichen Stakeholder-Gruppen stehen, überprüft und weiter vertieft. Dabei werden auch die sich verändernden Rahmenbedingungen berücksichtigt.

Die Thematik der Diversität rückt unternehmensintern stärker in den Fokus und wird als Managementansatz mit strategischer Bedeutung weiterentwickelt. VERBUND betrachtet das Diversity Management gesamthaft und widmet sich daher grundsätzlich allen Dimensionen von Verschiedenheit. Im Sinne der Wesentlichkeit bilden die Dimensionen Alter, Behinderung und Geschlecht bei der Umsetzung von Maßnahmen den Schwerpunkt.

GRI 102-47 GRI 103-1 GRI 103-2

Im Folgenden sind die wesentlichen Themen für VERBUND und die ihnen zugeordneten SDGs sowie GRI-Angaben dargestellt. Alle wesentlichen Themen sind innerhalb der Organisation relevant.

Wesentliches
VERBUND-Thema/SDG
GRI Standards Sector
Supplements
Zusätzliche Angaben
Sichere Stromversorgung
(SDG 7, SDG 9, SDG 11)
EU1, EU2,
EU10, EU30
Risiko- und
Krisenmanagement
EU4, EU28,
EU29
Risiko- und
Krisenmanagement
Wertsteigerung des
Unternehmens
(SDG 7, SDG 8)
GRI 201: Wirtschaftliche Leistung
GRI 203: Indirekte ökonomische
Auswirkungen
EU10, EU11,
EU21
Financial Governance
Umwelt- und
Naturschutz
(SDG 6, SDG 15)
GRI 304: Biodiversität Anzahl der Fischwanderhilfen
GRI 301: Materialien
GRI 302: Energie
GRI 303: Wasser
GRI 306: Abwasser und Abfall
Anteil der ISO-14001-/
EMAS-zertifizierten Anlagen,
Umweltkosten
Klimaschutz
(SDG 13)
GRI 201: Wirtschaftliche Leistung
GRI 305: Emissionen
EU5 Emissionsvermeidung durch
erneuerbare Erzeugung
Kundenbeziehungen
(SDG 12)
GRI 102: Einbindung von
Stakeholdern
EU3, EU27
Wesentliches Sector
VERBUND-Thema/SDG GRI Standards/Unterthemen Supplements Zusätzliche Angaben
Kundenbeziehungen GRI 416: Kundengesundheit und
(SDG 12) -sicherheit
GRI 417: Marketing und
Kennzeichnung
GRI 418: Schutz der Kundendaten
Innovation
(SDG 7, SDG 9, SDG 11,
SDG 17)
Innovation, Forschung und
Entwicklung
EU-DMA,
vormals EU8
Anzahl der F&E-Projekte,
jährlicher VERBUND-Aufwand
Dialog mit Stakeholdern
(SDG 12, SDG 17)
GRI 413: Lokale Gemeinschaften
GRI 102: Einbindung von
Stakeholdern
Verantwortung für
Mitarbeiter
GRI 403: Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz
(SDG 3, SDG 4, SDG 8) GRI 102: Organisationsprofil Akademikerquote,
GRI 201: Wirtschaftliche Leistung Mitarbeiterbefragung
GRI 401: Beschäftigung
GRI 402: Arbeitnehmer-Arbeitgeber
Verhältnis
GRI 404: Aus- und Weiterbildung EU15
Beschaffung GRI 204: Beschaffungspraktiken
(SDG 12) GRI 308: Umweltbewertung der
Lieferanten
GRI 414: Soziale Bewertung der
Lieferanten
EU18
Compliance und GRI 205: Korruptionsbekämpfung
Transparenz GRI 415: Politische Einflussnahme
(SDG 16) GRI 206: Wettbewerbswidriges
Verhalten
GRI 406: Gleichbehandlung
GRI 307: Umwelt-Compliance
GRI 419: Sozioökonomische
Compliance
Förderung von Diversität GRI 405: Diversität und Chancen
und Inklusion (SDG 5,
SDG 10)
gleichheit1
Gesellschaftliches
Engagement
(SDG 1, SDG 4, SDG 11)
VERBUND-Empowerment-Fund der
Diakonie
Anzahl angeschaffter Geräte,
Anzahl durchgeführter
Beratungen
VERBUND-Stromhilfefonds der
Caritas
Anzahl unterstützter Haushalte
VERBUND-Klimaschule,
VERBUND-Stromschule
Anzahl Teilnehmer,
Anzahl Führungen

1 Bericht zu Informationen bzgl. Lohngleichheit nur im jeweiligen Jahr des Erscheinens des zweijährlichen Einkommensberichts

Nachhaltige Themen und Projekte 2018

Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen waren auch 2018 Thema bei VERBUND. Eine Nachhaltigkeitsbroschüre mit Schwerpunkt SDGs widmete sich dem Beitrag von VERBUND zu diesen UN-Zielen. Eine wertvolle Unterstützung zu SDG 7 "Bezahlbare und saubere Energie" und SDG 13 "Maßnahmen zum Klimaschutz" leistet zum Beispiel das Projekt YBBS 2020. Dabei wird das älteste Donaukraftwerk Österreichs, Ybbs-Persenbeug, rundum modernisiert. Besonders hervorzuheben ist auch das Projekt LIFE+ Traisen, das die erfolgreiche Renaturierung der Traisen-Au und die Wiederansiedlung seltener Tierarten als Ziel hat (SDG 15). Das VERBUND-Frauennetzwerk und die Initiative "FIT – Frauen in die Technik" unterstützen Geschlechtergleichheit (SDG 5) und hochwertige Bildung (SDG 4). Um die UN-Ziele zu erreichen, setzt VERBUND zudem auf erfolgreiche Partnerschaften (SDG 17), wie zum Beispiel im Rahmen der Klimaschule des Nationalparks

Hohe Tauern. Beitritt zum UN Global Compact Als sichtbares Zeichen für den Einsatz von VERBUND zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele beschloss der Vorstand den Beitritt zum UN Global Compact. Dabei handelt es sich um die weltweit größte Initiative für Nachhaltigkeit. Sie setzt sich einerseits für die Bewusstseinsbildung für die Erreichung der UN-Ziele ein und legt andererseits den Fokus auf zehn von ihr definierte Prinzipien. Diese Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Antikorruption, wurden bereits von rund 10.000 Unternehmen weltweit unterschrieben. Die

Unterzeichnung durch VERBUND erfolgte Anfang 2019. CSR-Zertifizierung Aufbauend auf der langjährigen Erfahrung von VERBUND im Nachhaltigkeitsmanagement wurde im Jahr 2018 ein CSR-Managementsystem implementiert und nach der CSR-Norm ONR 192500 extern zertifiziert. Ziel ist es, Nachhaltigkeitsthemen in allen Unternehmensbereichen systemisch zu verankern und auf Basis des Zyklus von PDCA (Plan-Do-Check-Act – Planen-Durchführen-Prüfen-Handeln) kontinuierlich zu verbessern. So werden die Nachhaltigkeitsgrundsätze

noch stärker in die Geschäftsprozesse integriert und diese Prozesse laufend überwacht und gesteuert. Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) Der Kapitalmarkt, Ratingagenturen, Investoren und Banken fordern von Unternehmen verstärkt Transparenz über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Geschäftstätigkeit. Im Mittelpunkt steht die Beurteilung der Resilienz des Geschäftsmodells gegenüber Risiken aus dem Klimawandel. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, setzt VERBUND auf die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), die 2015 vom Financial Stability Board ins Leben gerufen wurde. TCFD hat Leitlinien entwickelt, wie Unternehmen die finanziellen Auswirkungen des Klimawandels offenlegen können. In einem Workshop wurden Empfehlungen und nächste Schritte für einen mehrjährigen Implementierungsprozess ausgearbeitet, die sich darauf beziehen, wie VERBUND sukzessive klimabezogene Risiken und Chancen in die strategische und finanzielle Planung einbeziehen kann.

Auswirkungen der Geschäftstätigkeit

VERBUND bekennt sich zum Vorsorgeprinzip mit dem Ziel der Vermeidung oder Verringerung von

möglichen Gefahren für die Umwelt und die Gesundheit von Menschen, Tieren oder Pflanzen. Die nachfolgenden Tabellen geben einen Überblick über die wesentlichen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit von VERBUND sowie die Handhabung der damit verbundenen Risiken im Sinne des Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes. Dabei wurden die wesentlichen VERBUND-Themen den folgenden fünf Kategorien zugeordnet: Umweltbelange, Sozialbelange, Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Die wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen werden vom Nachhaltigkeitsarbeitsteam in regelmäßigen Abständen (mindestens jedes zweite Jahr) bewertet. Die Ergebnisse der Bewertung werden an den Nachhaltigkeitsrat berichtet. Detailliertere Informationen finden sich in den Kapiteln "Umwelt", "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie gesellschaftliche Verantwortung", "Menschenrechte" bzw. "Lieferkette".

Umweltbelange: Umwelt- und Naturschutz, Klimaschutz
Auswirkungen der
Geschäftstätigkeit
Wesentliche Umweltauswirkungen im Normalbetrieb vor allem durch Beeinflussung
von Lebensräumen durch Wasserkraftwerke in Hinblick auf Gewässermorphologie
und Biodiversität sowie bei thermischen Kraftwerken durch Emissionen in die Luft.
Wesentliche Risiken Im Normalbetrieb keine wesentlichen Risiken der Anlagen mit potenziell negativen
Auswirkungen auf die Umwelt; durch die rechtskonforme Betriebsführung der
Anlagen wird die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken so gering wie möglich
gehalten.
Handhabung der
Risiken
Zertifizierte Umweltmanagementsysteme; für Extremereignisse (starkes
Hochwasser, Erdbeben etc.) gibt es konkrete Notfallpläne und ein
Krisenmanagementteam.
Sozialbelange: Sichere Stromversorgung, Wertsteigerung des Unternehmens,
Kundenbeziehungen, Innovation, Dialog mit Stakeholdern,
gesellschaftliches Engagement
Auswirkungen der
Geschäftstätigkeit
Systemsicherheit im österreichischen Übertragungsnetz; direkt erwirtschafteter und
verteilter wirtschaftlicher Wert (Löhne und Gehälter, Steuern, Dividenden, Zinsen,
Investitionen); sichere und leistbare Produkte und Dienstleistungen für Kunden;
Berücksichtigung von Anliegen der Anspruchsgruppen; langfristiges
gesellschaftliches Engagement im Sozial- und Bildungsbereich.
Wesentliche Risiken Ausfall kritischer Infrastruktur; Risiken für Informationssicherheit, Cyber Security
und Datenschutz.
Handhabung der
Risiken
Konzernweite Organisationsstrukturen für Chancen- und Risikomanagement sowie
Krisenmanagement; Umsetzung und Weiterentwicklung von konzernweiten
Managementsystemen für Informationssicherheit und Datenschutz (ISMS/DSMS).

GRI 102-11 GRI 102-15 siehe auch Kapitel "Chancen- und Risikomanagement"

Arbeitnehmerbelange: Verantwortung für Mitarbeiter, Förderung von Diversität und Inklusion im
Unternehmen
Auswirkungen der
Geschäftstätigkeit
Leistungsorientiertes, produktives und unternehmerisches Handeln zur nachhalti
gen Absicherung des Kerngeschäfts und Nutzung neuer Geschäftschancen mit dem
Ziel der Erhaltung und idealerweise Schaffung von qualifizierten Arbeitsplätzen.
Wesentliche Risiken Durch ein umfassendes Personalmanagement und die laufende Weiterentwicklung
der hohen Arbeitssicherheitsstandards sowie durch die Erarbeitung von
sozialverträglichen Lösungen (im Fall von Stellenkürzungen) gemeinsam mit der
Belegschaftsvertretung können die Risiken gering gehalten werden.
Handhabung der
Risiken
Konzernweite Managementsysteme für Arbeitssicherheit und betriebliches
Gesundheitsmanagement; Einbindung der Arbeitnehmervertretung;
Personalentwicklung; Diversitätsstrategie und -konzept; Demografie- und
Wissensmanagement; Employer Branding.
Achtung der
Menschenrechte:
Beschaffung, Verantwortung für Mitarbeiter, Förderung von Diversität und
Inklusion im Unternehmen
Auswirkungen der
Geschäftstätigkeit
Als Unterzeichner des UN Global Compact übt VERBUND einen positiven Einfluss
auf die Geschäftspartner im In- und Ausland aus.
Wesentliche Risiken Die Aspekte "Gleichbehandlung" und "Vereinigungsfreiheit" wurden als
Menschenrechtsthemen im direkten Einflussbereich identifiziert, wobei hier keine
wesentlichen Risiken bestehen.
Durch Beratungstätigkeiten in Schwellenländern besteht das Risiko von
Menschenrechtsverletzungen durch Dritte. Risiken in der vorgelagerten Lieferkette
können nicht gänzlich ausgeschlossen werden, weshalb in der Beschaffung mit
gebührender Sorgfalt vorzugehen ist.
Handhabung der
Risiken
Verhaltenskodex gibt Gleichbehandlung vor; Sanktionen für Verstöße gegen den
Verhaltenskodex sind vorgesehen; Diversity Management fördert die
Gleichbehandlung aller Menschen; Schulungen bezüglich der Unternehmenswerte
werden durchgeführt; Hotspot-Analyse der Lieferkette; regelmäßige Evaluierung
der Konzernrichtlinien und Arbeitsanweisungen für den Bereich Beschaffung,
Geschäftspartner-Integritätsprüfung vor der Zusammenarbeit bei Projekten.
Bekämpfung von
Korruption und
Bestechung:
Compliance und Transparenz
Auswirkungen der
Geschäftstätigkeit
Die Anwendung fairer Geschäftspraktiken hat positive Auswirkungen auf die
Gesellschaft.
Wesentliche Risiken In der jährlich durchgeführten konzernweiten Compliance-Risikoerhebung werden
wesentliche Korruptionsrisiken erhoben.
Handhabung der
Risiken
Konzernweites Managementsystem für Compliance und unternehmensweites
Chancen- und Risikomanagement, Durchführung von Geschäftspartner
Integritätsprüfungen, Compliance-Schulungen.

Medienanalyse

Die wichtigsten in den Medien behandelten VERBUND-Themen ergänzen die Inhalte der Berichterstattung. Die Relevanz der einzelnen Themen wird anhand der Anzahl der Beiträge zum jeweiligen

  • inhaltlichen Schwerpunkt gemessen und ergab für 2018 nachstehendes Bild: • ÖBAG (vormals ÖBIB)-Beteiligungsportfolio soll künftig u. a. durch VERBUND erweitert werden
  • Neubesetzung des VERBUND-Vorstands ab 2019: Wolfgang Anzengruber bleibt Vorsitzender;
  • Peter Kollmann bleibt CFO; Michael Strugl und Achim Kaspar neu im Vorstand • Konzernergebnis: positive Entwicklung des Aktienkurses in 2018
  • Pilotanlage zur CO2-freien Wasserstoff-Herstellung
  • Besuch der H2FUTURE-Anlage
  • Hydrogen Initiative
  • Green Finance: Nach dem grünen, digitalen Schuldschein begibt VERBUND den weltweit ersten grünen syndizierten Kredit, dessen Preis während der Laufzeit ausschließlich nach Nachhaltigkeitskriterien
  • bestimmt wird • Neue Fischwanderhilfe beim Kraftwerk Greifenstein
  • "klima.schule": erste Online-Klimaschule von VERBUND und dem Nationalpark Hohe Tauern
  • VERBUND lädt zum 50. Geburtstag des Donaukraftwerks Wallsee-Mitterkirchen
  • Turbineninspektion beim VERBUND-Donaukraftwerk Ybbs
  • Kraftwerk Gries: erste Turbine angeliefert
  • Auswirkungen der Trennung der Strompreiszone DE-AT
  • Auswirkungen des niederschlagsarmen Sommers auf die Stromerzeugung

Festlegung der Berichtsinhalte

Aus den mithilfe relevanter Stakeholder-Gruppen definierten wesentlichen Themen mit Nachhaltigkeitsbezug, ergänzt um die in der Öffentlichkeit über die Medien diskutierten Themen, stellt VERBUND jährlich die zu berichtenden nichtfinanziellen Inhalte im Integrierten Geschäftsbericht zusammen. Die Vollständigkeit der Themenauswahl überprüft VERBUND zusätzlich anhand der vom NaDiVeG und den GRI-Standards vorgegebenen Belange bzw. Standardangaben.

Stakeholder-Dialog

Die Basis für den Unternehmenserfolg von VERBUND bilden die guten Beziehungen zu Kunden,

Mitarbeitern, Anrainern, Geschäftspartnern und Eigentümern sowie zu NGOs und zu Behörden. VERBUND bemüht sich um einen regelmäßigen Dialog mit einer möglichst großen Zahl von Anspruchsgruppen. Dabei informiert VERBUND auf verschiedenen Wegen über energie- und klimapolitische Entwicklungen, sucht den Diskurs über aktuelle und zukünftige Herausforderungen der Energiewirtschaft und bietet konstruktive Lösungsvorschläge an. Unternehmerische Entscheidungen können umso leichter zu guten Ergebnissen führen, je besser die Bedürfnisse und Erwartungen interner und externer Interessengruppen erkannt und verstanden werden.

Andererseits kann VERBUND auch Know-how in gesamtgesellschaftlich wichtige Prozesse einbringen. So nahm VERBUND im Jahr 2018 u. a. an den Verhandlungen zum europäischen Legislativpaket "Clean Energy for all Europeans" betreffend die zukünftige EU-Energiepolitik teil und beteiligte sich aktiv an der Erarbeitung einer österreichischen Energie- und Klimastrategie.

GRI 102-46

GRI 102-43 GRI 102-44 Grundlegendes zum Stakeholder Management siehe DMA

Details dazu siehe DMA, Kapitel "Unterstützung externer Initiativen"

Die Planung und Steuerung der Beziehungen zu den VERBUND-Interessengruppen erfolgt zentral in der Holding. Die operative Umsetzung der Maßnahmen findet je nach Interessengruppe in den Fachbereichen und in den Tochtergesellschaften statt.

GRI 102-43 GRI 103-2 GRI 103-3

Besonders sensibel sind Infrastrukturprojekte, die die Lebensräume von Menschen direkt berühren. Um die Qualität der Kommunikation bei diesen Projekten sicherzustellen, sind die VERBUND-Prinzipien in einer Richtlinie festgehalten. Diese Richtlinie ist bei allen öffentlichkeitswirksamen Investitions- und Bauvorhaben bzw. -projekten, die von VERBUND in Österreich oder im Ausland umgesetzt werden, sowie bei Gemeinschaftsprojekten einzuhalten. Dabei stellen die frühzeitige und ausführliche Information

der Betroffenen sowie die Einladung zu einem offenen Dialog die zentralen Elemente dar. VERBUND legt großen Wert darauf, dass die Betroffenen rechtzeitig und in allen Phasen des Projekts (Planungsphase, Umweltverträglichkeitsprüfung, Bauphase) informiert werden. So wird für jedes Projekt ein Kommunikationsfahrplan festgelegt, der von der Identifizierung der Betroffenen über den Zeitplan, die Verantwortlichkeiten bis zum Budget alle Aktivitäten hinsichtlich der Kommunikationsmaßnahmen enthält. Auch große Lieferanten und Generalunternehmer des Projekts werden in die

Projektkommunikation eingebunden. Die Kontaktperson am Standort eines Projekts für Auskünfte aller Art – von Besichtigungswünschen über Vorschläge bis zu Beschwerden – ist entweder der regional zuständige Kommunikationsmanager oder der zuständige Projektleiter, dessen Kontaktdaten in allen Medien genannt werden.

Ausgewählte Stakeholder-Aktivitäten im Jahr 2018

GRI 413-1

Im Rahmen des Stakeholder-Formats "One day at VERBUND" besuchten im Laufe des Jahres Abg.z.NR Dr. Therese Niss, MBA, Bereichssprecherin der ÖVP für Digitalisierung, Forschung und Innovation und eine Delegation der Sektion Umwelt und Wasserwirtschaft des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) den VERBUND-Hauptsitz. Dabei gab es einen Gedankenaustausch zu aktuellen

energiepolitischen und Wasserkraft-relevanten Themen. Die bereits etablierten VERBUND-Stakeholder-Formate wurden auch 2018 erfolgreich durchgeführt. Dazu zählten beispielsweise das VERBUND-Energie-Frühstück, der Energie-Club München, der Wasserkraft-

Dialog, die Parlamentarischen Dialoge, der Dialog mit Umweltorganisationen und die EU-Energieforen. Darüber hinaus veranstaltete VERBUND im November 2018 die Präsentation des World Energy Outlook 2018 der Internationalen Energieagentur mit rund 300 Vertretern aus der Wirtschaft, der Politik und der Energiebranche in Wien.

Für VERBUND stehen seine Stakeholder mit ihren Ideen und Ansprüchen im Mittelpunkt.

VERBUND steht zudem im laufenden Austausch mit betroffenen Anspruchsgruppen an seinen Standorten. Im gesamten Dialogprozess wurden in den vergangenen Jahren formaljuristische Standpunkte bewusst in den Hintergrund gerückt. Im Fokus stand die Erarbeitung von Lösungen zur Verbesserung der Situation. Der konstruktive Dialog kam auch in gemeinsamen Pressegesprächen sowie in mehreren

Bürgerinformationsveranstaltungen zum Ausdruck. Beim Bauprojekt Gemeinschaftskraftwerk Gries an der Salzach stand die Projektleitung wie im Vorjahr an Sprechtagen zur Verfügung. In Aussendungen wurde regelmäßig über den Baufortschritt informiert. Beim Genehmigungsprojekt Töging Neu am bayrischen Inn wurden nach dem gleichen Muster Sprechstunden und Bürgerinformationsveranstaltungen mit begleitender Medienarbeit durch-

geführt. Beim Pumpspeicherkraftwerk Malta (Mölltal) stand der Leiter der Werksgruppe weiterhin als direkte Ansprechperson für die Initiative der Anrainer, die sich durch Lärm belästigt fühlen, zur Verfügung. Die dortigen Schallmaßnahmen zeigen erste Verbesserungen, weitere Optimierungen sind geplant. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Kraftwerks lud VERBUND am 16. September 2018 zu einem Tag der offenen Tür mit 3.500 Besuchern ein.

Im Zuge der Fertigstellung der Fischwanderhilfe Greifenstein veranstaltete VERBUND am Standort ein Nachbarschaftsevent. Weitere Nachbarschaftsveranstaltungen fanden in den Kraftwerken Villach (Kärnten) und Kaprun (Salzburg) statt. Beim Tag der offenen Tür im Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen (6. Juni 2018) konnte VERBUND 5.500 Besucher begrüßen. Im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung präsentierte VERBUND zusammen mit der Gemeinde Kirchberg am Wagram die geplante Fischwanderhilfe beim Donaukraftwerk Altenwörth. Kombiniert wird diese Fischwanderhilfe mit Maßnahmen zur Verbesserung des Altarms Altenwörth in Kooperation mit der Gemeinde. Baubeginn ist voraussichtlich im Herbst 2019.

Interessenvertretung

VERBUND setzte sich auch 2018 intensiv mit den regulatorischen Rahmenbedingungen sowohl auf EU-

Ebene als auch in Österreich und Deutschland auseinander. Die wesentlichen Themen im Berichtsjahr neben den Bemühungen um die Aufrechterhaltung der deutsch-österreichischen Preiszone waren: die Verhandlungen zum Clean Energy Package der EU-Kommission, die Vorschläge zur Dekarbonisierung des Transports sowie zur Förderung der E-Mobilität, die Erarbeitung der österreichischen Energie- und Klimastrategie #mission2030, die Vorbereitungen für das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, das Umweltpaket des BMNT sowie das Standortentwicklungsgesetz,

das Thema Sektorkopplung sowie die Incentivierung von grünem Wasserstoff. Weitere Informationen zur Interessenvertretung, den Mitgliedschaften und der Unterstützung von externen Initiativen durch VERBUND sind im Dokument "Disclosures on Management Approach" (DMA) zu finden.

VERBUND-Positionen zu wichtigen Themen siehe unter www.verbund.com > Über VERBUND> Unternehmen > Interessenvertretung

Compliance

Compliance-Management-System, Verhaltenskodex

GRI 102-17 GRI 103-1 GRI 103-2

Der VERBUND-Verhaltenskodex ist unter www.verbund.com > Über VERBUND > Unternehmen > Unternehmensleitbild abrufbar

Weitere Informationen zum Compliance-Management-System finden sich im DMA

GRI 205-1 SDG 16

GRI 205-2

Als Ausdruck seiner Unternehmensethik hat sich VERBUND zum Ziel gesetzt, faire und transparente sowie nachhaltige Geschäftspraktiken anzuwenden. Aus diesem Grund wurde bereits vor einigen Jahren ein konzernweites Compliance-Management-System (CMS) eingerichtet, welches auf dem Verhaltenskodex von VERBUND basiert und unterstützend dazu beitragen soll, diesen umzusetzen und Vorschriften einzu-

halten. Die Compliance-Richtlinien präzisieren den Verhaltenskodex und sehen eine Compliance-Organisation für den gesamten VERBUND-Konzern vor. Diese Organisation wird von einem konzernweiten Compliance-Team mit einem hauptamtlichen Chief Compliance Officer an der Spitze getragen. Vorstand und Aufsichtsrat erhalten regelmäßig schriftliche Compliance-Berichte und bei Bedarf münd-

liche Ad-hoc-Berichte. An der Weiterentwicklung des CMS wurde auch im Geschäftsjahr 2018 aktiv gearbeitet. Dieser Prozess wurde insbesondere durch verstärkte Kommunikationsmaßnahmen, wie z. B. standardisierte Compliance-Gespräche, sowie durch einen ständigen Erfahrungsaustausch und externe Beratungen unterstützt.

Compliance-Risikoerhebung

Auch im Jahr 2018 wurde eine konzernweite systematische Compliance-Risikoerhebung durchgeführt. Als Risikoeigner waren alle Bereiche der Holding sowie die wesentlichen konsolidierten Tochtergesellschaften eingebunden. Sie bewerteten anhand eines aktualisierten standardisierten Fragebogens die Compliance-Risikofelder qualitativ nach den Kriterien Wesentlichkeit, Eintrittswahrscheinlichkeit und

Reifegrad der bestehenden Maßnahmen. Im Anschluss an die Auswertung der Ergebnisse dieser Risikoanalysen wurde unter Anwendung eines risikoorientierten Ansatzes eine Gesamtbetrachtung vorgenommen. Diese bildete die Grundlage für die Definition jener Risikofelder, für die schwerpunktmäßig konkrete, zielgerichtete Compliance-Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden, um potenzielle Schäden für das Unternehmen zu vermeiden. Die Ergebnisse der Compliance-Risikoerhebung flossen in das Konzernrisikomanagement ein. Im Zuge dessen fand im Berichtsjahr eine intensive Befassung der Unternehmensorgane mit Compliance-Risiken statt. Ein jährliches Update der Risikoerhebungen ist

vorgesehen. Auf diese Weise wurden im Jahr 2018 insbesondere auch die Korruptionsrisiken in allen Teilen des Konzerns geprüft und dokumentiert. Die Ergebnisse zeigten keine erheblichen Korruptionsrisiken für VERBUND.

Schulung, Beratung und Information

Im Vordergrund des CMS von VERBUND stehen präventive Maßnahmen. In diesem Sinn bildeten auch im Jahr 2018 Schulungen und Vorträge, zahlreiche individuelle Beratungen sowie Auskünfte zu konkreten Fragen wichtige Schwerpunkte der Compliance-Arbeit von VERBUND. Zu allen rund 320 Anfragen erteilten der Chief Compliance Officer und die Compliance-Beauftragten der Konzerngesellschaften persönlich, telefonisch oder per E-Mail Auskunft über das korrekte Verhalten. Häufigste Themen dabei waren: Einladungen, Teilnahmen an Veranstaltungen, Geschenke und andere Zuwendungen sowie die Behandlung von vertraulichen Informationen. Daran zeigte sich, wie sensibel Führungskräfte sowie

Mitarbeiter mit Compliance-Themen bei VERBUND umgehen. Um die Sicherheit im Umgang damit weiter zu stärken, wurden die Compliance-Regelungen in einem gezielten Schulungsprogramm im gesamten Konzern behandelt. Der Chief Compliance Officer hielt im Berichtsjahr 18 Präsenzschulungen ab. Neben allgemeinen Compliance-Schulungen (insbesondere für neue Mitarbeiter und neue Führungskräfte) gab es in allen Holdingbereichen und für die Vorstandsassistenz eine Reihe von Veranstaltungen zur neuen Finanzmarkt-Compliance-Richtlinie. Dabei wurde auch auf Fragen der Informationssicherheit und des Umgangs mit Unternehmensinformationen ein verstärktes Augenmerk gelegt. Zusätzlich hielten die Compliance-Beauftragten in den Tochtergesell-

schaften 51 Präsenzschulungen ab. Eine wesentliche Säule des Schulungsprogramms im Berichtsjahr bildete zudem das E-Learning-Programm im Intranet, welches zwei Compliance-Kurse zu den Themen Antikorruption und Finanzmarkt-Compliance enthält. Alle Führungskräfte des Konzerns sowie alle Mitarbeiter der Holding und aus besonders betroffenen Bereichen (z. B. dem Key Account Management, dem Handel und dem Einkauf) sind verpflichtet, jährlich die entsprechenden Onlinebefragungen zu absolvieren. Die positive Absolvierung dieser Befragungen wurde im Berichtsjahr erstmals als Compliance-Ziel in die Zielvereinbarungen aller Führungskräfte des Konzerns aufgenommen. Im Lauf des Jahres wurde weiters gemeinsam mit der Ausbildungsabteilung ein neues E-Learning-Programm erarbeitet. Die ersten Teile davon – die Kurse Compliance-Grundlagen und Antikorruption – konnten bereits zum Jahresende 2018 ausgerollt werden.

VERBUND informiert nicht nur intern sämtliche Organe und Mitarbeiter über Strategien und Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung, sondern über seine Website auch alle externen Stakeholder. An Lieferanten werden zusätzlich Compliance- und Antikorruptionsthemen über die elektronische Lieferantenplattform ASTRAS sowie in den Allgemeinen Bestellbedingungen kommuniziert.

Geschäftspartner-Integritätsprüfungen

Mit der konzernweiten Implementierung von standardisierten Geschäftspartner-Integritätsprüfungen werden bei VERBUND Integritätsrisiken aktiv gesteuert. Neben der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen steht dabei die Sicherstellung der Unternehmensreputation im Vordergrund. Bei den Integritätsprüfungen werden geeignete Informationen systematisch und effektiv gesammelt. Die Analyseergebnisse unterstützen die umfassendere Beurteilung von Geschäftspartnern. Der Prozess und die Inhalte der

Geschäftspartner-Integritätsprüfungen wurden im Berichtsjahr 2018 weiterentwickelt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr kam es zu keiner Beendigung von Verträgen mit Geschäftspartnern aufgrund von Verstößen im Zusammenhang mit Korruption.

Korruptionsprävention, Compliance-Vorfälle

Die Vermeidung von Compliance-Vorfällen ist das Ziel von VERBUND. Daher spielt die Korruptionsprävention eine wesentliche Rolle im CMS unseres Unternehmens. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr gab es aufgrund dessen auch eine umfangreiche interne Kommunikation und eine Reihe von Schulungsmaßnahmen zum Thema Korruptionsprävention. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 1.926 Personen (das sind rund 69% aller Konzernmitarbeiter inkl. Führungskräften) zum Thema Antikorruption geschult. Von den Führungskräften absolvierten 70 Personen (das sind 100%) die Schulungen. Für den GRI 205-3

Aufsichtsrat fand neben den Informationen über die Strategien und Maßnahmen zur Korruptions-

bekämpfung im Jahr 2018 keine zusätzliche Schulung statt. Bei der Umsetzung der Antikorruptionsrichtlinie achtet der Chief Compliance Officer insbesondere auf die genaue Einhaltung der Regelungen zur Annahme und Gewährung von Zuwendungen, Geschenken und Einladungen. Er überprüft, ob die vorgeschriebenen Wertgrenzen und Genehmigungsvorbehalte eingehalten und die verpflichtenden Dokumentationen geführt werden. Dabei wird er von den Beauftragten in den Konzerngesellschaften unterstützt. Im Jahr 2018 gab der Chief Compliance Officer in rund 70 Fällen die Annahme oder Gewährung von Einladungen und die Teilnahme an Veranstaltungen frei bzw. lehnte diese in einigen wenigen Fällen ab.

Fünf möglicherweise Compliance-relevante Verdachtsfälle wurden 2018 aus dem Konzern gemeldet und eingehend untersucht. Als Folge kam es in zwei Fällen zu Belehrungen, in einem anderen Fall wurde das Beschäftigungsverhältnis gelöst, in den restlichen Fällen wurden keine Verstöße festgestellt.

Im Jahr 2018 wurden weiters drei Verdachtsfälle von Diskriminierung an die Diversity und Inclusion Managerin gemeldet. In allen drei Fällen wurden die Sachverhalte geprüft. Nach Gesprächen mit den

VERBUND ist offen für den Dialog mit allen politischen Parteien und deren Organisationen. Dieser Grundsatz umfasst jedoch nicht die Unterstützung von politischen Parteien und Abgeordneten oder von Kandidaten im Wahlkampf. VERBUND leistet keine finanziellen Zuwendungen an politische Parteien,

Fälle von Korruption wurden nicht festgestellt, und es gab auch keine entsprechenden Klagen.

Betroffenen bzw. Beteiligten wurden Lösungen für die Betroffenen erarbeitet.

GRI 205-3

GRI 406-1

GRI 415-1, GRI 102-25 Weitere Informationen dazu finden sich im Corporate Governance Bericht SDG 16

Finanzmarkt-Compliance, Marktmissbrauchsrecht

politische Vorfeldorganisationen oder politische Funktionsträger.

Zur Erfüllung des EU-Marktmissbrauchs- und Insiderrechts sowie der österreichischen Bestimmungen wie insbesondere des Aktien- und Börserechts verfügt VERBUND seit vielen Jahren über ein umfangreiches Regelwerk und eine interne Organisation. Damit soll die missbräuchliche Verwendung von

Insiderinformationen verhindert werden. Nach der Aufhebung der Emittenten-Compliance-Verordnung wurde im Berichtsjahr die Konzernrichtlinie Finanzmarkt-Compliance überarbeitet und neu gefasst. Anschließend wurden die Änderungen in einem intensiven Schulungs- und Informationsprogramm kommuniziert. Auch der Vorstand und der Aufsichtsrat wurden entsprechend informiert und gleichzeitig an die Vorschriften betreffend Eigengeschäfte von Führungskräften erinnert. Mit den Konzerngesellschaften wurden neue Geheimhaltungsvereinbarungen abgeschlossen.

Legal Compliance

GRI 417-3

Aufgrund behaupteter unlauterer Werbemaßnahmen in Bezug auf eine Preisvergleichswerbung und die Werbung mit "Gratis-Strom und Gas" hat ein Mitbewerber eine Unterlassungsklage samt Antrag auf Erlassung einer Einstweiligen Verfügung beim Handelsgericht Wien gegen die VERBUND AG eingebracht. Die Klage wurde am 14. Dezember 2018 zugestellt; dagegen wurde rechtzeitig die Klagebeantwortung eingebracht.

Hinsichtlich folgender Angaben der Standards der Global Reporting Initiative gab es im Berichtsjahr keine Verfahren bzw. Verstöße oder Beschwerden bei VERBUND: GRI 206-1 (Rechtsverfahren aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten oder Kartell- und Monopolbildung), GRI 416-2 (Verstöße im Zusammenhang mit Gesundheits- und Sicherheitsauswirkungen), GRI 417-2 (Verstöße gegen Vorschriften zur Kennzeichnungspflicht), GRI 418-1 (Begründete Beschwerden über Verletzung des Datenschutzes) und GRI 419-1 (Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften im sozialen und wirtschaftlichen Bereich).

Über weitere Verfahren im Zusammenhang mit der Restrukturierung des thermischen Kraftwerksbereichs wird im Kapitel "Alle sonstigen Segmente" berichtet. Informationen über die Aufarbeitung der Hochwässer an den Flüssen Donau und Drau und über diesbezügliche Verfahren finden sich im Kapitel "Erneuerbare Erzeugung". Informationen zu GRI 307-1 (Nichteinhaltung von Umweltschutzgesetzen und -verordnungen) finden sich im Kapitel "Umwelt".

Umwelt

VERBUND verpflichtet sich in allen seinen Tätigkeitsbereichen zu einem verantwortungsvollen, nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Mit dem VERBUND-Umweltleitbild und einer konzernweit gültigen Regelung zum Umweltmanagement wird sichergestellt, dass die Anforderungen von internen und

externen Stakeholdern an ein professionelles Umweltmanagement berücksichtigt werden. Die Executive Order "Umwelt" und weitere Umweltregelungen definieren den Rahmen für die systematische Planung, Durchführung, Bewertung und Berichterstattung der Umweltleistungen von VERBUND. Die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen, national und international anerkannter Regulierungen und darüber hinausgehender unternehmenseigener Standards wird durch die im Umweltmanagement vorhandenen Strukturen, Prozesse und Verantwortlichkeiten sichergestellt. Dazu wurden ein Entscheidungsgremium auf oberster Managementebene und ein Arbeitsteam mit internen Umweltexperten

eingerichtet. Internationale Standards wie die GRI-Standards und das Greenhouse Gas Protocol bilden die Basis für die konzernweite Erhebung und Berichterstattung der VERBUND-Umweltdaten. Detailinformationen zu den dabei verwendeten Standards und Faktoren können bei VERBUND im Investor Relations- und im Nachhaltigkeitsbereich angefordert werden.

Umweltauswirkungen

Sowohl die positiven als auch die nachteiligen Umweltauswirkungen unseres Erzeugungsportfolios und unserer Tätigkeiten sind seit Beginn an zentrales Thema des VERBUND-Umweltmanagements. Mit der Umstellung auf die Revision 2015 der Norm ISO 14001 wurden die Analyse des Kontexts der Organisation sowie das risiko- und chancenbasierte Denken als ergänzende Schwerpunkte der Norm in den Fokus gerückt.

Die wesentlichen nachteiligen Umweltauswirkungen von VERBUND liegen im Normalbetrieb vor allem in zwei Bereichen: in der Beeinflussung von Lebensräumen durch die Wasserkraftwerke in Hinblick auf die Gewässermorphologie und die Biodiversität sowie bei den thermischen Kraftwerken durch Emissionen in die Luft. Dabei gehen von den VERBUND-Anlagen keine wesentlichen Risiken mit potenziell GRI 103-2 Weitere Informationen zum Managementansatz siehe DMA und unter www.verbund.com > Über VERBUND > Verantwortung > Umwelt

SDG 16

GRI 103-1 GRI 103-3

Siehe auch DMA, Kapitel "Krisenmanagement"

GRI 206-1 GRI 416-2 GRI 417-2 GRI 418-1 GRI 419-1

GRI-307-1

negativen Auswirkungen auf die Umwelt aus. Durch die rechtskonforme Betriebsführung der Anlagen hält VERBUND die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken zusätzlich so gering wie möglich. Für Extremereignisse (starkes Hochwasser, Erdbeben etc.) gibt es konkrete Notfallpläne und ein Krisenmanagementteam.

Zertifizierung von Umweltmanagementsystemen

Alle ISO-14001- Zertifikate und Umwelterklärungen unter www.verbund.com > Über VERBUND > Verantwortung > Umwelt > Umweltzertifizierungen VERBUND hat bei Erzeugungs- und Netzanlagen sowie großen Verwaltungsstandorten Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 implementiert. Im Jahr 2018 wurde die Umstellung auf die Revision 2015 der Norm konzernweit abgeschlossen. Die thermischen Erzeugungsanlagen in Mellach sind zusätzlich nach der EMAS-Verordnung validiert. Für diese Anlagen wird jährlich eine eigene Umwelterklärung auf der VERBUND-Webseite veröffentlicht. Neue Anlagen werden nach Inbetriebnahme möglichst rasch in das Umweltmanagementsystem eingebunden und beim darauffolgenden Audit in den Geltungsbereich des Zertifikats aufgenommen.

Standorte mit zertifiziertem Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 oder EMAS

Einheit 2016 2017 2018
% 93 100 100
Anzahl 187 198 198

1 Standorte der vollkonsolidierten Gesellschaften, ausgenommen Windkraft, wenn die betriebsführende Gesellschaft zertifiziert ist, sowie Standorte mit < 51 % VERBUND-Anteil, bei denen die Betriebsführung durch einen anderen Miteigentümer wahrgenommen wird; Stand zum 31.12. des Jahres

Energieeinsatz

GRI 302-1 GRI 302-3 Weitere Informationen zum Energieeinsatz siehe DMA und NFI-Download

SDG 12 SDG 13

Der Energieeinsatz aus Brenn- und Treibstoffen bei VERBUND verringerte sich im Jahr 2018 aufgrund des verminderten Einsatzes der thermischen Kraftwerke im Vergleich zu 2017 um 23%. Der Einsatz von Steinkohle in den thermischen Kraftwerken von VERBUND blieb dabei mit rund 8 Mio. Gigajoule (GJ) – das entspricht in etwa 313 Tausend Tonnen (t) – unter dem Vorjahresniveau. 2018 wurde mit 6,3 Mio. GJ in etwa ein Drittel weniger Erdgas eingesetzt als 2017 (2017: 9,9 Mio. GJ). Der Anteil des Energieeinsat-

zes aus Diesel und Benzin betrug nur 0,4% der insgesamt eingesetzten Brenn- und Treibstoffe. Der Strombezug bei VERBUND umfasst den Netzbezug für Verwaltung, Kraftwerke, Pumpen und Netzanlagen. Im Jahr 2018 wurde 15% weniger Strom für den Pump- und Wälzbetrieb und zum Ausgleich der Netzverluste als im Geschäftsjahr 2017 bezogen.

Der gesamte Energieverbrauch innerhalb von VERBUND belief sich 2018 auf 24,3 Mio. GJ. Die Energieintensität – der Energieeinsatz innerhalb des Konzerns pro erzeugter Menge Strom und Fernwärme – verbesserte sich 2018 auf 0,21 (2017: 0,25).

Materialeinsatz

An Materialien kommen bei VERBUND Hilfs- und Betriebsstoffe für die Rauchgasreinigung und die Energieerzeugung in den Kraftwerken sowie in den Netzanlagen zum Einsatz. Ein geringer Teil der eingesetzten Materialien entfällt auf den Papierverbrauch in der Verwaltung. Der gesamte Materialbedarf sank 2018 um 8%. Dieser Rückgang ist vor allem auf die verringerte thermische Erzeugung aus Erdgas zurückzuführen, obwohl im Gas-Kombikraftwerk Mellach im Vergleich zum Steinkohlekraftwerk nur geringe Mengen an Hilfs- und Betriebsstoffen eingesetzt werden.

GRI 301-1 Weitere Informationen zum Materialeinsatz siehe DMA und NFI-Download

Kennzahlen Erzeugung, Energie- und Materialeinsatz

Einheit 2016 2017 2018
Erzeugung
Stromerzeugung (netto, gesamt)1 GWh 31.995 32.866 31.130
Anteil erneuerbare Erzeugung % 96 93 95
Fernwärmeerzeugung (netto) GWh 910 943 813
Direkter Energieeinsatz2
Brenn- und Treibstoffe aus
nicht erneuerbaren Quellen gesamt GJ 12.627.730 18.589.109 14.277.037
Steinkohle GJ 8.113.591 8.665.864 7.871.731
Erdgas GJ 4.463.574 9.869.333 6.350.795
Treibstoffe (Diesel und Benzin) GJ 50.565 53.912 54.511
Brenn- und Treibstoffe aus
erneuerbaren Quellen gesamt GJ 16.509 18.121 10.327
Strom (Netzbezug)3 GJ 8.850.619 11.687.568 9.988.934
Fernwärme (Netzbezug) GJ 6.205 6.988 6.605
Energieverbrauch innerhalb des
Unternehmens gesamt GJ 21.501.062 30.301.786 24.282.903
Energieintensität – Energieeinsatz
pro erzeugter Menge Strom und
Fernwärme GWh/GWh 0,18 0,25 0,21
Einsatz Materialien gesamt t 5.658 5.874 5.429
Einsatz Hilfs- und Betriebsmittel t 5.634 5.851 5.409
Einsatz Kopierpapier t 24 23 20

1 inkl. Bezugsrechten // 2 Eigener Energieeinsatz in allen Geschäftsbereichen. Die Mengenangaben beziehen sich auf den Anlieferungszustand, d. h. bei Biomasse auf feuchtes Material. Berechnung für Brenn- und Treibstoffe erfolgt auf Basis der Heizwerte. "Brenn- und Treibstoffe aus erneuerbaren Quellen" ab 2018: nur mehr Klärschlamm, ohne biogene Anteile von Treibstoffen, diese inkludiert in "Treibstoffe"// 3 aus dem Netz bezogene Menge für Kraftwerksbetrieb, Pumpaufwand, Verwaltung und Netzverluste, d. h. Strombezug der Austrian Power Grid AG (APG) für das gesamte von der APG betriebene Übertragungsnetz (alle Netzebenen)

Treibhausgasemissionen

GRI 305-1 GRI 305-2 GRI 305-3 GRI 305-4 Mehr zu THG-Emissionen siehe DMA und NFI-Download sowie im CDP-Klimarating

SDG 3 SDG 13

TCFD

Die Erzeugung von Strom aus Wasser- und Windkraft ist frei von direkten Emissionen. VERBUND-Kunden tragen damit sowohl zur Vermeidung von Emissionen als auch zum SDG 13 "Maßnahmen zum Klima-

schutz" bei. Aufgrund des hohen Anteils erneuerbarer Energieträger an der Erzeugung (95%) zählt VERBUND zu den umweltfreundlichsten Energieunternehmen in Europa. Die Konzentration auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Reduktion und Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Entsprechend dem Klimaschutzabkommen von Paris aus 2015 wird weltweit die Reduktion der THG-Emissionen auf ein Niveau angestrebt, welches die globale Erwärmung unter 2 Grad (besser noch unter 1,5 Grad) beschränken soll. Das Ziel von VERBUND, die THG-Emissionen ausgehend vom Basisjahr 2011 (5 Mio. t CO2e) bis zum Jahr 2021 um 90% zu reduzieren, umfasst Scope 1, Scope 2 marktbasiert und Scope 3 energiebezogene Aktivitäten und Flugreisen. Dieses Ziel wurde im Oktober 2016 von der Science-Based-Targets-Initiative als wissenschaftsbasiert bestätigt – d. h. es entspricht den globalen Vorgaben.

Einheit 2016 2017 2018
Treibhausgasemissionen (absolut)1
Gesamte Treibhausgasemissionen
(Scope 1, 2 marktbasiert, 3)2
kt CO2e 1.536 2.048 1.692
Scope 1 direkte Emissionen kt CO2e 1.007 1.358 1.070
Scope 2 indirekte Emissionen
(marktbasiert)
kt CO2e 273 312 284
Scope 2 indirekte Emissionen
(standortbasiert)
kt CO2e 342 452 411
Scope 3 weitere indirekte
Emissionen
kt CO2e 255 378 338
Treibhausgasemissionen
(spezifisch)1, 3
Scope-1-Emissionen, bezogen auf
Gesamtstromerzeugung
g/kWh 31 41 34
Emissionsvermeidung durch
erneuerbare Erzeugung4
kt CO2 25.457 23.666 22.411

Kennzahlen Emissionen

1 vorläufige Daten vor ETS-Prüfung // 2 2016 und 2017: Korrektur aufgrund von Neuberechnung der marktbasierten Scope-2-Emissionen // 3 Gesamtstromerzeugung inkl. Bezugsrechten ohne Berücksichtigung der erzeugten Fernwärme // 4 Berechnung anhand des Anteils thermischer Erzeugung auf Basis ENTSO-E-Mix

Bei den direkten THG-Emissionen in Scope 1 in Höhe von 1,1 Mio. t werden alle CO2- und SF6- Mengen berücksichtigt. Diese Menge war 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 21% geringer. Den größten Anteil an den Scope-1-Emissionen hatten mit mehr als 99% die CO2-Emissionen aus dem Einsatz der Brennstoffe in thermischen Kraftwerken. Weniger als 1% wurde durch den Verbrauch von Treibstoffen im VERBUND-Fuhrpark sowie durch SF6-Emissionen aus Netzanlagen verursacht. Diese Mengen an direkten Emissionen aus Treibstoffen und SF6-Emissionen werden auch ohne den Einsatz thermischer Kraftwerke weiterhin entstehen.

Weitere geringe Mengen direkter Emissionen stammen aus der Mitverbrennung von Klärschlamm und sind daher biogenen Ursprungs. Diese biogenen Emissionen werden extra im NFI-Download berichtet. Bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energieträgern kommt es hingegen zu keinen direkten

Emissionen. Indirekte Emissionen aus dem Strombezug in Scope 2 werden ab dem Jahr 2017 gemäß GRI-Standard mit zwei unterschiedlichen Werten angegeben: mit einem standortbasierten und einem marktbasierten

Wert. Der standortbasierte Wert wird mit dem CO2-Emissionsfaktor des lokalen Stromnetzes berechnet. Dieser Wert kann sich daher nur über die Menge des bezogenen Stroms und/oder über Veränderungen in der europäischen Erzeugungslandschaft ändern. 2018 lag der standortbasierte Wert von VERBUND bei 0,41 Mio. t CO2e (2017: 0,45 Mio. t).

Der marktbasierte Wert hingegen kann durch gezielten Bezug von Strom aus der Erzeugung mit geringeren Emissionen pro bezogener kWh reduziert werden. VERBUND setzt seit mehreren Jahren für den Betrieb von Pumpspeicherkraftwerken ausschließlich Strom mit Herkunftsnachweisen aus 100% erneuerbarer Energie ein und konnte so seine marktbasierten Emissionen stark reduzieren. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Wert gleichbleibend niedrig und lag 2018 gesamt bei 0,28 Mio. t CO2e (2017: 0,31 Mio. t).

Weitere indirekte Emissionen in Scope 3 von 0,34 Mio. t CO2e (2017: 0,38 Mio. t CO2e) umfassen vor- und nachgelagerte Emissionen in der Wertschöpfungskette von VERBUND. So berichtet VERBUND Upstream-Emissionen in Scope 3 in den relevanten Kategorien "Kraftstoff- und energiebezogene Aktivitäten" (wie z. B. Upstream-Emissionen aus der Produktion und dem Transport der Brennstoffe) und "Geschäftsreisen". Bei den Downstream-Aktivitäten werden die nachgelagerten Emissionen aus der Verbrennung von Erdgas bei Kunden berichtet, die von VERBUND kompensiert werden.

VERBUND forciert klimafreundliche Technologien und fördert den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Die Gesamtsumme der THG-Emissionen (Scope 1–3, mit Scope 2 marktbasiert) sank 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 17% auf rund 1,7 Mio. t CO2e (2017: 2,0 Mio. t CO2e). Von diesem Wert entfallen 63% (1,1 Mio. t CO2e) auf THG-Emissionen in Scope 1, 17% (0,28 Mio. t CO2e) auf Scope 2 marktbasiert

und 20% (0,34 Mio. t CO2e) auf Scope 3. Das strategische Ziel von VERBUND ist es, bis 2020 die VERBUND-spezifischen direkten THG-Emissionen (Scope 1) unter10 g CO2e pro kWh Gesamtstromerzeugung zu senken. Im Jahr 2018 lag dieser Wert nur mehr bei 34 g CO2e/kWh. VERBUND liegt damit schon jetzt weit unter dem spezifischen Wert für direkte THG-Emissionen des österreichischen Produktionsmix 2017 mit 148 g CO2/kWh und noch weiter unter dem deutschen Wert mit 488 g CO2/kWh. Diese Ergebnisse zeigen, wie erfolgreich VERBUND auf seinem Weg zur Dekarbonisierung der Stromerzeugung ist.

Emissionsvermeidung durch erneuerbare Erzeugung

Durch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern bei VERBUND – anstelle der thermischen Erzeugung – wurden im Berichtsjahr 22 Mio. t CO2 vermieden. Die Berechnung erfolgte auf Basis des durchschnittlichen Emissionswerts der thermischen Erzeugung nach ENTSO-E.

Emissionen in die Luft

GRI 305-7 Weitere Informationen siehe DMA

SDG 13

Die Tabelle "Kennzahlen Emissionen" zeigt die Emissionen in die Luft aus unseren Wärmekraftwerken als absolute Werte. Der verringerte Einsatz des Gas-Dampf-Kombinationskraftwerks Mellach führte zu einer Reduktion der Emissionen von Kohlenmonoxid (CO) um etwa ein Drittel und von Stickstoffoxiden (NOx) um etwa 17%. Die Schwefeldioxid- und Staubemissionen aus dem Betrieb des Steinkohlekraftwerks Mellach blieben in vergleichbarer Höhe.

Emissionen in die Luft

Einheit 2016 2017 2018
CO t 41 84 58
SO2 t 142 129 140
NOX t 495 605 515
Staub t 6 12 14

Naturschutz und Biodiversität

Unsere Kraftwerks- und Netzanlagen liegen teilweise in Natur- oder Landschaftsschutzgebieten. Informationen zur geografischen Lage sind auf dem österreichischen und bayrischen Geodatenportal zu finden.

Aktuelle Beispiele für Investitionen in Ökologie und Artenvielfalt – wie der Bau von Fischwanderhilfen zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässern und Renaturierungsmaßnahmen an Gewässern – finden sich im Kapitel "Erneuerbare Erzeugung". Die vielfältigen bereits umgesetzten und noch geplanten Maßnahmen von VERBUND in den Bereichen Naturschutz und Biodiversität werden

auf den Webseiten der jeweiligen LIFE-Projekte und auf der VERBUND-Website beschrieben. 2018 wurden weitere Fischwanderhilfen bei den Kraftwerken Greifenstein an der Donau und Edling an der Drau in Österreich und beim Kraftwerk Wasserburg am Inn in Bayern fertiggestellt. Damit sind nun insgesamt 53 Fischwanderhilfen in Betrieb.

Kennzahlen Naturschutz und Biodiversität

Einheit 2016 2017 2018
Anlagenflächen in Schutzgebieten
Anlagenflächen in Natura- 2000-Gebieten ha 2.746 2.793 2.808
Anlagenflächen in Ramsar-Gebieten ha 620 646 646
Anlagenflächen in Nationalparks ha 68 68 68
Anlagenflächen in Naturschutzgebieten ha 1.403 1.378 1.378
Fischwanderhilfen 1 Anzahl 47 50 53

1 Korrektur der Anzahl 2016 und 2017 aufgrund geänderter Zählweise: Fischwanderhilfen, die das Querbauwerk umgehen. Nicht erfasst: Anbindungen von Nebenflüssen, Altarmen o.Ä.

Mehr zum Thema "Biodiversität" siehe DMA und unter www.verbund.com; www.life-traisen.at; www.life-netzwerkdonau.at

GRI 304-1 SDG 15

Wasserinput und -output

Die Wasserentnahmen an den VERBUND-Standorten waren im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 17% geringer. Etwa 94% der Gesamtwassermenge wurde als Kühlwasser in den VERBUND-Wärmekraftwerken verwendet. Dieser Anteil wird aus Oberflächengewässern entnommen und chemisch unverän-

dert wieder dorthin abgegeben. Details zu den weiteren Wasserabgaben aus thermischen Kraftwerken – wie angewandte Behandlungsverfahren und die Wasserqualität inklusive der Betrachtung der einzuhaltenden Grenzwerte – werden in der jährlichen Umwelterklärung veröffentlicht.

Kennzahlen Wasserinput und -output
------------------------------------ --
Einheit 2016 2017 2018
Wasserentnahme nach Quellen gesamt 1.000 m3 153.822 211.374 173.934
aus Oberflächengewässern 1.000 m3 143.423 201.973 164.261
aus Grund- und Brunnenwasser 1.000 m3 10.294 9.299 9.556
aus öffentlicher Wasserversorgung 1.000 m3 106 102 118
Wasserabgabe gesamt 1.000 m3 153.822 211.374 173.934
Abgabe von Kühlwasser aus
Wärmekraftwerken in Oberflächengewässer 1.000 m3 141.645 200.331 162.697
sonstige Wasserabgaben 1.000 m3 12.177 11.043 11.237

Abfälle und Nebenprodukte

Die insgesamt zur Behandlung oder Entsorgung übergebene Abfallmenge lag im Jahr 2018 bei ca. 63.000 t (2017: 84.000 t). Der höchste Anteil entfiel mit 55% auf nicht gefährliche Abfälle aus Projekten, die vorwiegend auf Entsorgungen im Zuge von Bautätigkeiten im Jahr 2018 zurückzuführen waren. Etwa 18% waren sonstige nicht gefährliche Abfälle aus dem laufenden Betrieb. Der Anteil der

gefährlichen Abfälle an der Gesamtabfallmenge lag wie im Vorjahr bei nur 2%. Der Anteil des Rechenguts betrug im abgeschlossenen Geschäftsjahr 26%. Diese Abfallmenge ist vor allem von der Wasserführung und den Hochwasserereignissen im Berichtszeitraum abhängig. Sie wird nicht durch den Kraftwerksbetrieb verursacht und ist von VERBUND weder zu verhindern noch zu

beeinflussen. In den Wärmekraftwerken von VERBUND fallen Reststoffe wie Asche und Gips an, die als Nebenprodukte gemäß Abfallwirtschaftsgesetz qualifiziert sind und als Sekundärrohstoffe verwertet werden. 2018 lag die Menge an Nebenprodukten mit ca. 42.000 t in etwa 17% unter dem Vorjahreswert.

GRI 303-1 GRI 303-1 EU-ADD GRI 306-1

SDG 6

GRI 306-2 GRI 306-2 EU-ADD

SDG 12

Kennzahlen Abfälle und Nebenprodukte

Einheit 2016 2017 2018
Abfälle gesamt t 103.083 84.073 63.398
Gefährliche Abfälle gesamt t 2.313 1.783 979
aus laufendem Betrieb t 823 590 599
aus Projekten t 1.490 1.193 380
Nicht gefährliche Abfälle gesamt t 75.296 58.630 46.161
aus laufendem Betrieb t 17.461 9.761 11.142
aus Projekten t 57.835 48.869 35.019
Rechengut Wasserkraftwerke t 25.475 23.660 16.258
Nebenprodukte
Reststoffe Wärmekraftwerke t 49.653 50.794 42.065

Weitere Umweltkennzahlen

GRI 307-1

SDG 16

Im Jahr 2018 wurde eine Umweltstrafe von 500 € verhängt. Grund war die Überschreitung einer Frist zur Entfernung einer widerrechtlichen Mistlagerstätte. In den Jahren 2016 und 2017 waren keine Umwelt-

strafen angefallen. Weitere Details zu den Umweltkennzahlen sind auf der VERBUND-Website im NFI-Download im Bereich Umwelt zu finden.

Weitere Umweltkennzahlen

Einheit 2016 2017 2018
Umweltkosten (gesamt) Mio. € 66,5 61,9 74,9
davon für Umweltmanagement und Vorsorge Mio. € 5,3 5,0 8,7
davon für Anlagen und Projekte Mio. € 76,5 77,0 89,6
davon Umwelterträge Mio. € – 15,3 – 20,1 – 23,3

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie gesellschaftliche Verantwortung

Ein leistungsorientiertes, produktives und unternehmerisches Handeln aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglicht die nachhaltige Absicherung des Kerngeschäfts und die Nutzung neuer Geschäftschancen von VERBUND. Ein Generationen- und Kompetenzmanagement unterstützt die Leistungsfähigkeit der VERBUND-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter ebenso wie die ganzjährigen Maßnahmen im Rahmen des Gesundheitsmanagements sowie der Personalentwicklung. Zur Vereinfachung von Prozessen werden laufend neue Digitalisierungsmaßnahmen gesetzt, wobei die Aspekte des Datenschutzes beachtet werden.

VERBUND legt großen Wert auf eine Unternehmenskultur, die das Fundament für ein konstruktives und erfolgreiches Arbeiten bildet: eine ausgewogene Work-Life-Balance, eine offene Kommunikation und eine wertschätzende Diskussionskultur. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang

auch die Themen Führungskultur und Diversität. Seit Jahrzehnten sind der Arbeitnehmerschutz und die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für VERBUND äußerst wichtige Anliegen. Als konsequenten nächsten Schritt startete VERBUND im Jahr 2018 ein umfassendes Sicherheitskulturprojekt, um seine ehrgeizigen Ziele im Bereich der Arbeitnehmersicherheit erreichen zu können.

Nachhaltiges Kostenmanagement

Die erkennbaren Verbesserungen in der Kostenstruktur bestätigen den Weg der umgesetzten Effizienzsteigerungsmaßnahmen seit 2013. Die Restrukturierungsanstrengungen bzw. Desinvestitionen im thermischen Kraftwerksbereich sowohl im ln- als auch im Ausland, die Investitionsreduktionen sowie die signifikante Stellenreduktion im Rahmen der Effizienzsteigerungsprogramme stellten notwendige Schritte dar, um die Kostenstruktur des Konzerns zu verbessern und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu

erhalten. VERBUND ist beinahe ausschließlich in Mitteleuropa – einer Region mit hohen arbeits- und sozialrechtlichen Standards – tätig. Die Beschäftigung von hoch- und höchstqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist mit entsprechenden Personalkosten verbunden. Neben den angeführten Effizienzsteigerungsprogrammen ist es für VERBUND unerlässlich, dass die bestehenden Entlohnungsstrukturen auf Betriebs- und Branchenebene modernisiert und an die Marktgegebenheiten angepasst werden. Zusätzlich zur Adaptierung der internen Richtlinien zur Gehaltsfindung beteiligte sich der Konzern auf Branchenebene federführend an der Neugestaltung des Kollektivvertrags für Elektrizitätsunternehmen in Österreich, der im Dezember 2018 vereinbart wurde und ab 1. Februar 2019 zur Anwendung kommt. Die Branche hat sich mit den Sozialpartnern auf einen fairen und gleichzeitig dem modernen Arbeitsleben angepassten Kollektivvertrag geeinigt. Eine gesamthafte Bewertung ergibt, dass durch die neuen Entgeltansätze sowohl bei den Einstiegsbezügen als auch bei den Endbezügen teilweise deutliche Reduktionen erreicht werden konnten. Die neuen, an die Formulierungen der Industrie angelehnten Tätigkeitsbeschreibungen ermöglichen eine exakter abgestufte Einreihung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und daher marktnähere Bezüge vor allem in den unteren Entgeltgruppen.

Labour Management Relations inkl. Mindestmitteilungsfristen bezüglich betrieblicher Veränderungen siehe DMA

Kennzahlen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
-- --------------------------------------------- --
Einheit 2016 2017 2018
Ø Betriebswirtschaftlicher
Personalstand Personen 2.923 2.819 2.742
Arbeitsrechtlicher Personalstand1 Personen 2.952 2.819 2.784
davon in Österreich Personen 2.582 2.464 2.429
davon in Deutschland Personen 359 344 343
davon in weiteren europäischen
Ländern Personen 11 11 12
Vollzeitbeschäftigte Personen 2.788 2.657 2.600
Teilzeitbeschäftigte Personen 164 162 184
Neuaufnahmen Personen 104 117 172
Fluktuation ohne Pensionierungen Personen 79 79 59
Fluktuationsrate ohne
Pensionierungen Prozent 2,7 2,8 2,1
Fluktuation inkl. Pensionierungen Personen 227 227 207
Fluktuationsrate inkl. Pensionierungen Prozent 7,7 8,1 7,4
Durchschnittliche Dauer der
Unternehmenszugehörigkeit2 Jahre 18,9 18,8 18,1
Akademikerquote Prozent 22,6 23,2 25,1

1 per 31.12., ohne Vorstände und Mitarbeiter/-innen in Altersteilzeit // 2 Personal von zugekauften bzw. neu konsolidierten Gesellschaften wird mit Dauer der Zugehörigkeit zum zugekauften/konsolidierten Unternehmen und nicht mehr mit Zugehörigkeit zum VERBUND-Konzern berücksichtigt.

Personalplanung und -management

VERBUND setzt auf ein modernes und nutzerfreundliches Planungs- und Reporting-Instrument für Personaldaten, das 2018 um weitere Funktionalitäten erweitert wurde und somit als State-of-the-Art-Applikation zu sehen ist. Die integrierte Personalstands- und -aufwandsplanung stellt einen einfachen und transparenten Planungsprozess sicher. Eine konsequente und straffe Personalplanung fördert den optimalen Einsatz der Ressourcen.

GRI 103-2

SDG 5 SDG 8 SDG 16

Das Personalmanagement bei VERBUND hat Richtlinienkompetenz in allen personalwirtschaftlichen Fragen des VERBUND-Konzerns. Die Schwerpunkte liegen auf den Themen Personalplanung und -entwicklung, Personalcontrolling, Recruiting, Personalmarketing und Employer Branding, Arbeitsund Sozialrecht, Vertretung des Arbeitgebers gegenüber der Arbeitnehmervertretung, Compensation and Benefits, Grundsatzfragen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge sowie Diversity und Inclusion Management.

GRI 103-3, GRI 102-8 GRI 401-1 Informationen zu Alter und Geschlecht siehe Kapitel "Diversity Management"

VERBUND prüft diese Managementansätze mit verschiedenen Verfahren wie externen Auditierungen, internen Review-Prozessen bzw. Analysen von Kennzahlen inklusive der Betrachtung von internen und externen Benchmarks. Basierend auf den Ergebnissen dieser Rückmelde- und Leistungsbeurteilungsverfahren werden die Richtlinien regelmäßig evaluiert und bei Bedarf adaptiert.

Beschäftigungsformen und Sozialleistungen

Grundsätzlich beschäftigt VERBUND Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unbefristeten Arbeitsverhältnissen. Befristete Arbeitsverträge werden nur mit sachlicher Begründung abgeschlossen (z. B. bei Karenzvertretung oder bei Zukunftsthemen wie der Digitalisierung). VERBUND strebt langfristige Dienstverhält-

nisse an und ermöglicht verschiedene Arbeitszeitmodelle wie Vollzeit, Teilzeit und Elternteilzeit. Zur Überbrückung von Kapazitätsspitzen, für Projektarbeiten und für befristete Karenzvertretungen werden auch Leiharbeitskräfte beschäftigt. Insbesondere bei abgegrenzten Bau-, Revisions- bzw. Instandhaltungsaufträgen gelten für die von VERBUND beauftragten Leiharbeitskräfte die gleichen Sicherheitsvorschriften wie für VERBUND-Personal. Diese Personen erhalten daher auch die gleichen Sicherheitsunterweisungen. Beauftragte Fremdfirmen für die Erstellung von Gewerken sind in der Arbeitsabwicklung eigenverantwortlich tätig. Sie müssen sich aber ebenfalls an die im VERBUND festgeschriebenen Sicherheitsstandards halten und werden nach VERBUND-Regeln unterwiesen. Die von Fremdfirmen erbrachten Arbeitsstunden fließen in die Berechnung der zentralen Arbeitssicherheitskennzahl ein.

VERBUND bietet allen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Reihe von freiwilligen oder kollektivvertraglich geregelten Sozialleistungen wie eine Pensionskasse, eine Krankenzusatzversiche-

rung, ein vergünstigtes Mittagessen, eine Kinderzulage und eine Gesundenuntersuchung. VERBUND bekennt sich zudem zu einer marktkonformen und leistungsgerechten Entlohnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein auf individuelle Zielvorgaben und den Unternehmenserfolg ausgerichtetes, leistungsorientiertes Entgeltmodell sorgt daher seit 2010 auf allen Ebenen für eine faire Entlohnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Stärkung der Position auf dem Arbeitsmarkt – Employer Branding

Mit der gezielten Investition in ausgewählte Employer-Branding-Maßnahmen wirkte VERBUND auch 2018 dem Risiko entgegen, seine hohe Arbeitgeberattraktivität am Arbeitsmarkt zu verlieren. VERBUND zeigte trotz eines weiterhin reduzierten Mitteleinsatzes klare Präsenz auf dem Arbeitsmarkt – beispielsweise auf Bildungs- und Karrieremessen, in Print- und Onlinemedien sowie im Social-Media-Bereich

mit Fokus auf den Zielgruppen IT-Fachkräfte und Lehrlinge. Im Jahr 2018 lagen die strategischen Schwerpunkte im Employer Branding auf der langfristigen Netzwerkpflege mit Top-Studierenden der TU-Wien und auf Frauenförderungsmaßnahmen. In diesem Zusammenhang wurden auch bestehende Maßnahmen weitergeführt. Dazu zählen u. a. die jährliche Vergabe des VERBUND-Frauenstipendiums, die Initiative "FIT – Frauen in die Technik" und "Girls! Tech up" sowie die Organisation eines Alumni-Events für alle Frauenstipendiatinnen.

Recruiting

Um darüber hinaus für interne und externe Bewerberinnen und Bewerber "Wunscharbeitgeber" der

Zukunft zu bleiben, wurde der Karriereauftritt von VERBUND auch im Jahr 2018 laufend aktualisiert. Abgeleitet von der neuen Marken- und Produktkampagne von VERBUND wurden erste Print- und Onlinestelleninserate überarbeitet und an das neue Layout angeglichen. Die 2016 implementierte Bewerberplattform stellte eine optimale Ergänzung dar. VERBUND strebt kontinuierlich danach, den hohen Professionalisierungsgrad der Recruiting-Qualität zu halten und auch in der digitalen Welt auf dem technologisch letzten Stand zu sein.

GRI 102-8

SDG 3

GRI 102-41 und EU-DMA: Vereinigungsfreiheit und Kollektivvertragsverhandlungen sowie Kapitel "Menschenrechte" GRI 401-2

Dies wurde im Berichtszeitraum mit der Verleihung des goldenen Siegels der "Career's Best Recruiters"-Studie 2018 und dem in der Kategorie "Energie" erzielten ersten Platz bzw. einer Gesamtplatzierung unter den Top 25 sowie dem 2. Platz bei den "trendence Employer Branding Awards 2018" in der Kategorie "Bestes Employer Branding in Social Media" honoriert.

Personalentwicklung

GRI 404-2 GRI 404-1

SDG 4

GRI 404-3

SDG 4

VERBUND legt großen Wert auf die Entwicklung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2018 nahm jede Mitarbeiterin bzw. jeder Mitarbeiter durchschnittlich 33,6 Stunden an Bildungsmaßnahmen teil.

Schwerpunkte der Personalentwicklung bildeten Schulungen in den Bereichen Sicherheit, Technik sowie Energiewirtschaft. Da in den Bereichen Technik und Sicherheit überwiegend Männer tätig sind, spiegelt sich dies auch in den durchschnittlichen Weiterbildungsstunden wider, die bei Männern mit

34,5 Stunden leicht über jenen der Frauen mit 30,8 Stunden liegen. Im Rahmen des internen Effizienzsteigerungsprogramms ist Weiterbildung für die sozial verträgliche Umsetzung der Maßnahmen wesentlich. Unter anderem schaffen gezielte Umschulungen neue Perspektiven für bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Einheit 2016 2017 2018
Weiterbildung pro Mitarbeiter/-in
(Gesamtbelegschaft)1 Stunden 35,2 36,0 33,6
Weiterbildung pro Mitarbeiter/-in
(ohne Führungsfunktion)
Stunden 33,6 34,4 32,0
Weiterbildung pro Führungskraft Stunden 71,2 79,2 82,4
Mitarbeitergesprächsquote Prozent 96,2 96,3 96,3
Lehrlinge, gesamt Personen 165 150 151
davon neu aufgenommen Personen 43 37 41

Kennzahlen Kompetenzentwicklung GRI 404-1

1 inkl. Führungskräften und Dauerleasingkräften, exkl. Lehrlingen, Behaltefristen, an Dritte Abgestellten und Dauerkarenzen; ohne Sicherheitsunterweisungen

E-Training – Digitalisierung von Lernlösungen GRI 404-2

Der digitale Wandel macht auch vor dem Lernen nicht halt. Wissen wird schnelllebiger, komplexer und immer unmittelbarer nachgefragt. Veränderte Bedürfnisse und Erwartungen der Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter fordern neue Lernformate. Im Projekt "Digitale Lernmedien 2.0" werden als Ergänzung zu den Präsenzveranstaltungen verstärkt auch digitale Lernmedien als Unterstützung und zur Anreicherung von Informationen eingesetzt. Die Inhalte werden nach mediendidaktischen Methoden so aufbereitet, dass die Anwenderinnen und Anwender sich leicht neues Wissen aneignen können. Die digitalen Lernmedien ersetzen teilweise

die Präsenzveranstaltungen und tragen somit zur Kosten- und Ressourceneffizienz bei. Zu Beginn der Inbetriebnahme standen bereits die E-Trainings Fit4Cyber, Fit4DSGVO und Compliance sowie Antikorruption zur Verfügung. Weitere E-Trainings – insbesondere in den Bereichen Arbeitnehmersicherheit und energiewirtschaftliches Wissen – sind in Planung. Das Angebot wird laufend erweitert.

Mit dem neuen Learning-Management-System setzt VERBUND einen weiteren Schritt zur Digitalisierung. Präsenz- und Onlineveranstaltungen werden ab 2019 in einem innovativen und modernen System verwaltet. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vereinfacht dieses integrierte System die Organisation der Personalentwicklungsmaßnahmen – von der Anmeldung über die Durchführung bis zu Wissensüberprüfungen. Führungskräfte erhalten mithilfe des Berichtswesens einen raschen Überblick

über den Status der Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Kraftwerksbetrieb unterstützt das Digitale Workforce Management die administrativen und operativen Arbeitsprozesse von Betrieb und Instandhaltung. Heterogene Prozesse werden vereinheitlicht und digitalisiert, sodass die Abläufe optimiert werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden unter anderem durch werksübergreifenden Erfahrungsaustausch aktiv eingebunden. Die Umsetzungsverantwortung liegt unmittelbar bei den Kraftwerksgruppen und stärkt somit ein neues

Führungsverständnis der Werksgruppenleiter, Betriebsingenieure und Meister. Im Rahmen des Projekts "Digitales Wasserkraftwerk" werden im Pilotkraftwerk Rabenstein neue Trends getestet. Der Schwerpunkt des Virtual-Reality-Modells soll auf der interaktiven Visualisierung der Begehung, der Planung von Instandhaltungsmaßnahmen und der Dokumentation ebenso liegen wie im Einsatz für die Aus- und Weiterbildung. Mit dem zukünftigen Einsatz von Virtual Reality in der Aus- und Weiterbildung ergeben sich einige Vorteile. So können Mitarbeiter bei schwierigen und nur selten durchgeführten Arbeiten vorab virtuell auf die Arbeit in der Praxis optimal vorbereitet werden. Zudem können Ausbildner, sei es im Betrieb oder auch in den Lehrwerkstätten, den gesamten Vorgang am Monitor mitverfolgen und unmittelbar Tipps und Hinweise geben.

Lehrlingsausbildung

Wesentliche Bereiche unseres Unternehmens stellen die Instandhaltung und der Betrieb unserer Anlagen dar. Um den sicheren Betrieb zu gewährleisten, setzt VERBUND seit 1983 als eines der ersten Unternehmen Österreichs auf eine vierjährige Doppelberufsausbildung seiner Lehrlinge (Elektrotechnik und Metalltechnik). Dabei handelt es sich um gefragte Doppelberufe mit ausgezeichneten Zukunftschancen. Ab dem zweiten Lehrjahr sind die Lehrlinge in einem der VERBUND-Kraftwerke tätig, um dort das nötige Anlagenwissen zu erwerben. Damit wird der Know-how-Transfer im technischgewerblichen Bereich gesichert.

Im Jahr 2018 hat VERBUND in Österreich und Deutschland 41 Lehrlinge neu aufgenommen. Die hohe Qualität der Lehrlingsausbildung zeigt sich vor allem bei den ausgezeichneten Erfolgen im Zuge der Lehrabschlussprüfungen.

Weiterentwicklung der Führungskultur

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Führungskräfte bei VERBUND dient der steten Verbesserung

der Führungsqualität und somit der Sicherstellung des Unternehmenserfolgs. Eine Maßnahme stellt dabei das regelmäßige Führungsfeedback dar. Im Abstand von zwei Jahren wird das Führungsverhalten aus Sicht des direkten Arbeitsumfelds (Vorgesetzte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kolleginnen und Kollegen) eingeschätzt und mit der jeweiligen Selbsteinschätzung verglichen. Diese strukturierten und ganzheitlichen Rückmeldungen geben wertvolle Hinweise für die Kompetenzentwicklung der Führungskräfte. Ziel ist es, durch Abweichungen im Selbst- und Fremdbild bzw. durch den Vergleich zur letzten Erhebung neben Stärken und Handlungsfeldern auch die persönliche Entwicklung aufzuzeigen. Daraus werden individuell angepasste, zielgenaue Maßnahmen für die einzelnen Führungskräfte abgeleitet. Im Herbst 2018 wurde der zweite Durchgang des VERBUND-Führungsfeedbacks erfolgreich abgeschlossen.

Mehr dazu unter www.verbund.com > Über VERBUND > Verantwortung > Soziales > Mehrwert für Mitarbeiter/-innen

Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben hat bei VERBUND Tradition. Im Netzwerk "Unternehmen für

Familien" zeigt VERBUND sein Engagement als familienfreundliches Unternehmen. Seit 2009 ermöglicht das Audit "berufundfamilie" eine bessere Strukturierung der Maßnahmen. Damit werden bedarfsorientiert weitere Möglichkeiten geschaffen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern. 2018 hat VERBUND dieses Audit bereits zum vierten Mal durchgeführt und das Gütesiegel für die kommenden drei Jahre erhalten. Für diese nächste Periode hat sich VERBUND zum Ziel gesetzt, die Arbeitszeiten weiter zu flexibilisieren, mobiles Arbeiten noch einfacher zu machen und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über bestehende und neue Angebote zu informieren – insbesondere zum Thema "Pflege von Angehörigen". Die regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen zeigen, dass die Zufriedenheit mit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben seit 2008 bei VERBUND laufend steigt.

Was die Welt verändern wird? Unser Antrieb. Unsere Energie

Diversity Management

SDG 10

Die 2016 festgelegte Diversity-Strategie wurde 2018 konsequent weiterverfolgt. Mit der Zertifizierung ZukunftVIELFALT® setzte VERBUND im Vorjahr einen weiteren wichtigen Schritt.

ZukunftVIELFALT® ist ein Managementkonzept zur Weiterentwicklung eines ganzheitlichen Diversity Managements sowie eine Auszeichnung für Organisationen, die ein solches implementiert haben. Ziel ist es, die Diversitätsstrategie im Konzern zu verankern und strukturiert weiterzuentwickeln. Damit

fördert VERBUND die Vielfalt im Unternehmen und stellt die Gleichbehandlung sicher. Zur Unterstützung der Führungskultur setzt VERBUND verstärkt auf Information und Einbindung der Führungskräfte. Dies hat mit Initiativen wie der Verankerung der Gleichbehandlung im Unternehmensleitbild, der Bestellung einer Gleichbehandlungsbeauftragten und einer Diversity und Inclusion Managerin, der Premium-Mitgliedschaft in der "Charta der Vielfalt" sowie der Bestellung einer Accessibility Managerin begonnen. Vor allem in den Schwerpunktdimensionen "Alter", "Geschlecht" und "Behinderung" wurden geplante Maßnahmen im Jahr 2018 umgesetzt.

Schwerpunkt "Alter"

GRI 405-1

VERBUND strebt eine ausgewogene Altersstruktur an. Das Management des demografischen Wandels soll das Wissen im Unternehmen erhalten und Leistungsträger an das Unternehmen binden.

Kennzahlen Dimension Alter – gesamt

Einheit 2016 2017 2018
Durchschnittsalter gesamt Jahre 43,9 43,8 43,4
<30 Jahre Prozent 20,7 19,0 19,2
30 – 50 Jahre Prozent 38,3 38,6 40,5
>50 Jahre Prozent 40,9 42,5 40,3

Kennzahlen Dimension Alter – Führungskräfte

Einheit 2016 2017 2018
<30 Jahre Prozent 0 0 0
30 – 50 Jahre Prozent 38,1 39,5 42,9
>50 Jahre Prozent 61,9 60,5 57,1

Im Berichtszeitraum setzte sich die bereits seit Jahren zu beobachtende demografische Entwicklung fort. Rund 7% der VERBUND-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter gehen in den nächsten fünf Jahren in Pension, in den nächsten zehn Jahren werden es 28% sein. Zum Teil werden diese Stellen im Rahmen der Effizienzsteigerungsprogramme nicht nachbesetzt. Ein erheblicher Prozentsatz der Abgänge betrifft jedoch betriebsnotwendige Stellen, die zur Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs erforderlich sind

und daher nachbesetzt werden müssen. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger gesund im Arbeitsprozess zu halten und um zu einem reibungslosen Generationenwechsel beizutragen, wird seit Jahren auf ein betriebliches Gesundheitsmanagement gesetzt. Die Initiative "Fit & Gesund bei VERBUND" soll einen gesunden Lebensstil fördern. Außerdem ermöglicht VERBUND allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über ein Employee-

Assistance-Programm kostenlose Beratung bei beruflichen oder privaten Problemen. Als erfolgskritische Personalentwicklungsmaßnahme hat VERBUND eine strukturierte Nachfolgeplanung in allen Ebenen implementiert (vom Lehrling über Führungskräfte bis hin zu Vorstandskandidatinnen und -kandidaten) mit dem Ziel, Potenziale für die langfristige Nachfolge zu sichern.

Schwerpunkt "Geschlecht"

Der Anteil von Frauen ist in einem technisch geprägten Unternehmen wie VERBUND traditionell gering. Deshalb setzt VERBUND Maßnahmen, um den aktuellen Anteil von 17,6% bis zum Jahr 2025 auf insgesamt 20% zu erhöhen – so wie auch der Frauenanteil in der Führungsebene auf 20% ansteigen soll. 2018 lag der Frauenanteil bei den Neuaufnahmen bei 20,9%.

GRI EU15 Angaben zu Pensionsverpflichtungen finden sich im Anhang

SDG 10

Kennzahlen Dimension Geschlecht

Einheit 2016 2017 2018
Männer Personen 2.434 2.327 2.293
Frauen Personen 518 492 491
Frauenanteil gesamt Prozent 17,5 17,5 17,6
Frauenanteil bei Neuaufnahmen Prozent 14,4 15,4 20,9
Frauenanteil bei Führungskräften Prozent 8,3 11,1 9,5
Frauenanteil bei Lehrlingen Prozent 6,7 5,3 3,3

Auf Basis der Ergebnisse aus der Mitarbeiterbefragung wurden auch konkrete Aktivitäten zur Frauenförderung vereinbart. Um Frauen sichtbarer zu machen, sollen insbesondere bei der Besetzung von Gremien oder Projektleiterpositionen verstärkt Frauen berücksichtigt werden. Seit 2017 werden mit den Führungskräften der ersten Managementebene Ziele zur Förderung von Frauen vereinbart, um ein

weiteres Bewusstsein für die Gleichbehandlung von Frauen zu schaffen. 2017 erklärten im Rahmen einer Befragung rund 11% der Frauen bei VERBUND, Interesse an einer Führungsposition zu haben. Um diese Zielgruppe in ihrer Entscheidung für Führungspositionen zu stärken, erfolgte 2018 mit dem Seminar "Die weiblichen Erfolgsquotienten in der Führungsverantwortung" der Startschuss zu einer Seminarreihe zum Empowerment von Frauen. Eine weitere Maßnahme ist das VERBUND-Frauennetzwerk, das die Frauen bei VERBUND unterstützt.

VERBUND ist Taktgeber für die Branche und gestaltet die Energiezukunft.

SDG 5 SDG 8

VERBUND achtet zudem auf ausgewogene Gehälter. Diese basieren auf der strikten kollektivvertraglichen Einstufung sowie auf einem leistungsorientierten Gehaltsmodell. Dennoch sind die gesellschaftspolitischen und kulturellen Themen wie vermehrte Teilzeitarbeit bei Frauen, eine geringe Anzahl von Frauen in technischen Berufen und die Schwierigkeit für Frauen, in höher bezahlte

(Führungs-)Funktionen zu gelangen, nach wie vor auch bei VERBUND erkennbar. VERBUND ist es ein Anliegen, Frauen für technische Berufe zu begeistern. Daher beteiligt sich VERBUND an mehreren Initiativen wie dem Wiener Töchtertag, FIT – Frauen in die Technik und dem amaZone-

Award. FIT – Frauen in die Technik soll das Interesse von Mädchen für technische Berufe wecken, motiviert Maturantinnen zum Technikstudium und stellt erfolgreiche Frauen in technischen Berufen als Role Models vor. Damit sollen Berührungsängste mit technischen oder naturwissenschaftlichen

Ausbildungen abgebaut werden. Seit 2009 fördert VERBUND durch die Vergabe des VERBUND-Frauenstipendiums zudem vielseitig engagierte Studentinnen bei ihrer technischen Ausbildung. Das Stipendium soll eine zusätzliche persönliche und fachliche Weiterbildung über den Uni-Alltag hinaus ermöglichen. Ein weiteres Ziel ist es, mehr technisch qualifizierte Frauen für das Unternehmen zu begeistern und sie im Idealfall als Mitarbeiterinnen zu gewinnen. 2018 feierte VERBUND das Zehn-Jahres-Jubiläum des VERBUND-Frauenstipendiums, anlässlich dessen wurde ein außerordentliches Stipendium an einen Studierenden mit Behinderung vergeben.

Schwerpunkt "Menschen mit Behinderungen"

VERBUND übernimmt soziale Verantwortung dafür, als Unternehmen für Chancengleichheit zu sorgen. Um ein sichtbares Zeichen zu setzen, ist es erklärtes Ziel von VERBUND, die Quoten gemäß Behinderteneinstellungsgesetz weiterhin zu erfüllen bzw. darüber hinaus Menschen mit Behinderung zu rekrutieren und zu beschäftigen. Das Diversity Management achtet gemeinsam mit dem Accessibility Manage-

ment auf die laufende Weiterentwicklung der Beschäftigung von Personen mit Behinderung. SO übererfüllt VERBUND die in Österreich und Deutschland gesetzlich vorgegebenen Quoten für die Einstellung von Menschen mit Behinderungen. Für VERBUND beträgt die Pflichtzahl in Österreich 104. Es wurden per 31. Dezember 2018 138 begünstigt Behinderte gemäß Behinderteneinstellungsgesetz bei VERBUND beschäftigt. In Deutschland beträgt die entsprechende Pflichtzahl 18, und es wurden

23 Menschen mit Behinderung seitens VERBUND beschäftigt. Wesentliche Aspekte für die Inklusion von Menschen mit Behinderung bei VERBUND sind der Abbau von Barrieren und die Sensibilisierung der Belegschaft durch kontinuierliche Information. Im Rahmen des Personalertags 2018 hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Personalbereichs die Gelegenheit, sich mit dem Thema Beschäftigungen von Menschen mit Behinderung auseinanderzusetzen. Haben doch gerade die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Personalbereichs eine wichtige beratende

Rolle zu diesem Thema für die Belegschaft und die Führungskräfte. Im Accessibility-Umsetzungskonzept wurden Schritte und Maßnahmen für die kommenden Jahre festgelegt, um bauliche, organisatorische und kommunikative Barrieren innerhalb von VERBUND weiter

abzubauen. In einzelnen Tochtergesellschaften gab es ebenfalls Schulungen von Führungskräften. Am Purple LightUpDay – an diesem Tag wird die Aufmerksamkeit auf die wirtschaftliche Kraft von Menschen mit Behinderung gerichtet – informierte VERBUND die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Beschäf-

tigten mit Behinderung. Im Sommer 2018 absolvierten erneut drei Personen mit Behinderung ein Ferialpraktikum bei VERBUND. Im Rahmen der Mitgliedschaft im DisAbility-Wirtschaftsforum tauscht sich VERBUND zudem mit anderen Unternehmen aus und erweitert laufend sein Wissen zur Beschäftigung von Personen mit Behinderung.

Gesundheit und Sicherheit

Äußerst wichtige Anliegen von VERBUND sind der Arbeitnehmerschutz, die Gesundheit und die Arbeitnehmersicherheit.

GRI 405-1

GRI 403-2

Einheit 2016 2017 2018
Lost Time Injury Frequency (LTIF)1 Anzahl 8,9 10,1 5,8
Lost Time Injury Frequency
(LTIF inkl. Fremdfirmen)1 Anzahl 5,4
Unfälle Anzahl 44 53 32
Unfälle (inkl. Fremdfirmen) Anzahl 43
Unfälle mit Todesfolge Anzahl 0 0 1
Unfälle mit Todesfolge
(bei Fremdfirmen) Anzahl 1 1 0
Unfallschwere2 17,2 21,5 21,0
Unfallschwere (inkl. Fremdfirmen)2 22,2
Summe unfallbedingter
Ausfallskalendertage Tage 758 1.139 671
Summe unfallbedingter Ausfalls
kalendertage (inkl. Fremdfirmen) Tage 955

Kennzahlen Arbeitssicherheit

1 Anzahl der Arbeitsunfälle ab dem ersten Krankentag, bezogen auf 1 Mio. Arbeitsstunden; ohne Unfälle, die nur Erste-Hilfe-Leistungen erfordern. Die Grundlage für die Berechnung der Arbeitsstunden wird ab 2017 mit 1.740 Arbeitsstunden pro Jahr (vorher 1.618) branchenweit festgelegt. // 2 durchschnittliche Ausfallstage je Unfall

Unfallgeschehen 2018

Die Basis für die Berechnung der Arbeitssicherheitskennzahlen bildet der arbeitsrechtliche Personalstand plus Leasingkräfte plus alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von anteilig einbezogenen Beteiligungen. Ende 2018 betrug dieser Wert 3.154 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In dieser Zahl sind 165 Leasingkräfte und die gesamten Belegschaften der Ennskraftwerke Aktiengesellschaft, der VUM Verfahren Umwelt Management GmbH, der VERBUND Tourismus GmbH, der Lestin & Co Tauch-, Bergungs- und Sprengunternehmen Gesellschaft m.b.H, der VERBUND Wind Power Austria GmbH und

der Energji Ashta Shpk enthalten. Das Unfallgeschehen 2018 entwickelte sich positiv. Es waren weniger Unfälle als 2017 zu verzeichnen,

jedoch überschattete ein tödlicher Unfall diese Entwicklung. Für die Interpretation des Unfallgeschehens müssen die absoluten Zahlen der Unfälle in Relation zum Personalstand (Unfallhäufigkeit) und zu den Ausfallstagen je Unfall (Unfallschwere) gesetzt werden. Der LTIF wird als maßgebliche Kennzahl herangezogen, um Benchmarks mit nationalen und internationalen Unternehmen zu ermöglichen. Um auch den Einsatz von Fremdfirmen bewerten zu können, erhebt VERBUND seit 2018 an allen Arbeitsstätten deren Einsatzstunden und berichtet sie in der Kennzahl "LTIF inkl. Fremdfirmen".

GRI 403-2 ADD

Die Gesamtunfallhäufigkeit von 5,4 (LTIF inkl. Fremdfirmen) zeigt im Vergleich mit anderen nationalen und internationalen Unternehmen, dass wir auf einem guten Weg sind. Aus der Analyse jedes einzelnen Unfalls im Konzern und bei beschäftigten Fremdfirmen werden Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt. Wie in den Jahren zuvor konnte auch im Jahr 2018 bei keinem Arbeitsunfall ein Fremdverschulden oder ein organisatorischer Mangel als Ursache identifiziert werden. Dies zeigt, dass die Sicherheitsstandards im Konzern sehr hoch sind und die Schutzmaßnahmen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer optimal umgesetzt werden.

Art der Verletzungen

Einheit 2016 2017 2018
Beeinträchtigung von
Sinnesfunktionen Anzahl 0 1 0
Bewusstlosigkeit, Kreislaufversagen Anzahl 1 0 0
Elektrisierung Anzahl 0 1 1
Fremdkörperverletzung Anzahl 3 1 1
Hautverletzung, Wunde Anzahl 11 10 12
Knochenbruch Anzahl 2 5 4
Mehrere Verletzungsarten Anzahl 0 2 0
Quetschung, Prellung Anzahl 14 14 10
Verbrennung, Verbrühung, Verätzung,
Erfrierung Anzahl 1 0 0
Vergiftung Anzahl 0 1 1
Verlust von Körperteilen Anzahl 0 2 1
Verstauchung, Zerrung, Verrenkung,
Bänderriss, Meniskusverletzung,
Muskelriss Anzahl 12 16 13

Unfallprävention

Die Maßnahmen zur Prävention basieren auf der Analyse der VERBUND-Arbeitsunfallstatistik. Der Schwerpunkt der jährlichen Weiterbildungsmaßnahmen 2018 lag auf Schulungen mit den folgenden Themen: Arbeiten in Behältern, Ladungssicherung, Bewegen von Lasten, praktische Übungen, Wir leben Sicherheit, VEMF-Verordnung elektromagnetischer Felder. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die praktische Umsetzbarkeit im Arbeitsalltag gelegt.

Die gesetzlich vorgesehenen Sicherheitsunterweisungen werden jedes Jahr entweder persönlich oder über E-Learning mit anschließendem Test von nahezu 100% der Belegschaft erfolgreich absolviert – so auch im Geschäftsjahr 2018.

Für den Bereich Arbeitssicherheit gibt es eine Vielzahl von internen Regelungen, die laufend aktualisiert und bei gesetzlichen Änderungen rasch angepasst werden. Diese Regelungen betreffen beispielsweise die nachfolgenden Themen: Arbeitsstoffmanagement, Unfallmeldungen und Verhalten nach Unfällen, Information und Unterweisung, Brandschutz, persönliche Schutzausrüstung, Koordinierung auf Baustellen und bei Projekten, Umgang mit Fremdfirmen sowie Koordination und Aufgaben des Arbeitsmedizinischen Dienstes. Mit diesen Regelungen soll gewährleistet werden, dass konzernweit derselbe Standard zur Verfügung steht und angewendet wird.

Sicherheitskultur

Die Umsetzung des Projekts "Wir leben Sicherheit" soll für ein erhöhtes und geschärftes Sicherheitsbewusstsein bei VERBUND sorgen. Das Ziel dieses Projekts lautet: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen gesund zur Arbeit kommen, unfallfrei arbeiten und wieder gesund nach Hause kommen. Dies soll vor allem durch die Vorbildwirkung der Führungskräfte, "Aufeinander schauen" und gegenseitiges Aufmerksammachen auf gefährliches Verhalten erreicht werden.

GRI 103-2

Um den Ist-Stand zu erheben, wurde eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse wurden mit Führungskräften tätigkeits- und abteilungsspezifische Maßnahmen erarbeitet. Im November 2018 starteten bereits erste Trainings für Führungskräfte, die bis Ende 2019 laufen werden.

VERBUND fördert Eigenverantwortung und Bewusstsein für sicheres Arbeiten.

Gesundheitsförderung bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Weitere Informationen zum Gesundheitsmanagement siehe DMA Die Initiative "Fit & Gesund bei VERBUND" soll einen gesunden Lebensstil fördern. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden motiviert, auf freiwilliger Basis etwas für ihre Gesundheit zu tun. 2018 setzte VERBUND mit dem Seminar "Bewegt und rückenfit am PC-Arbeitsplatz" und einem Sehtraining den Schwerpunkt auf gesundes Arbeiten am Büroarbeitsplatz. Vorträge zum Thema Zeit- und Stressmanagement sorgen dafür, dass die teilnehmenden Personen besser mit diesem Thema umgehen können.

Darüber hinaus waren Ernährung und Bewegung, der Umgang mit Schichtarbeit und das richtige Heben und Tragen wichtige Schwerpunkte im Gesundheitsmanagement. Der direkte Zusammenhang zwischen Gesundheit und Leistungsfähigkeit in einem sich ständig wandelnden Arbeitsumfeld wird dabei ins Bewusstsein gerufen.

Gesellschaftliche Verantwortung

SDG 1 SDG 4 SDG 17

VERBUND übernimmt Verantwortung gegenüber einer Gesellschaft, die sauber erzeugten, verlässlich verfügbaren Strom auch als Faktor der Lebensqualität wahrnimmt. In seiner gesellschaftlichen Mitverantwortung unterstützt VERBUND mehrere karitative Organisationen und stärkt das Bewusstsein von Kindern für den sorgsamen Umgang mit Energie.

Caritas und Diakonie

Energiearmut und ihre negativen Folgeerscheinungen treten dort am ehesten auf, wo Einkommen sehr niedrig und Wohnverhältnisse schlecht sind. Der VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas hilft rasch, unbürokratisch und vor allem dauerhaft durch finanzielle Soforthilfe zur Begleichung offener Stromrechnungen, professionelle Energieberatung vor Ort und gratis Austausch alter, stromfressender Elektrogeräte.

Seit Beginn des Projekts im Jahr 2009 profitierten insgesamt 4.300 Haushalte mit insgesamt 10.000 in den Haushalten lebenden Personen vom Angebot des VERBUND-Stromhilfefonds. In der neunten Periode (1. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018) wurden 500 Haushalte (die in den Sozialberatungsstellen der Caritas Hilfe suchten) an den VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas weitervermittelt.

Mehr zu den VERBUND-Initiativen mit Caritas und Diakonie unter www.verbund.com > Über VERBUND > Verantwortung > Soziales > Corporate Citizenship

SDG 11

Kennzahlen VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas

Einheit 2016 2017 2018
Überbrückungsfinanzierung Anzahl 362 350 306
52.200 50.600 44.200
Energieberatungen Anzahl 292 305 405
Ausgetauschte Geräte Anzahl 207 203 276

Weiters wurden im Jahr 2018 – mit Mitteln aus dem seit 2009 bestehenden VERBUND-Empowerment-Fund der Diakonie –744 Menschen mit Behinderung zu unterstützender Kommunikation und assistierenden Technologien beraten. 102 Menschen mit Behinderung bekamen bei der Anschaffung von Kommunikationshilfen eine direkte Unterstützung. Dafür wendete der Soforthilfefonds wie im Vorjahr rund 60.000 € auf.

Kennzahlen VERBUND-Empowerment-Fund der Diakonie

Einheit 2016 2017 2018
Einzelförderungen Personen 105 100 102
Beratungen Anzahl 725 700 744

VERBUND-Klimaschule des Nationalparks Hohe Tauern

Das Bildungsangebot von VERBUND und dem Nationalpark Hohe Tauern, das von der UNESCO als UN-Dekadenprojekt der Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet wurde, besteht seit 2010. Seit Beginn der Partnerschaft haben mehr als 24.000 Schülerinnen und Schüler vom aufsuchenden Angebot, bei dem speziell ausgebildete Ranger des Nationalparks Projektunterricht in den Schulklassen gestalten, profitiert. Das erklärte Ziel: Kompetenzen für ein bewusstes Leben vermitteln und die Auswirkungen des eigenen Handelns auf das Klima einschätzen können. Das Angebot des Projektunterrichts durch Ranger wird vorrangig in den Nationalpark-Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol angeboten. Seit 2018 steht das Bildungsangebot darüber hinaus auch online unter www.klima.schule zur Verfügung. Primäre Zielgruppe des ersten Onlineangebots für die Vermittlung von Klimaschutzkompetenz sind Lehrerinnen und Lehrer. Daher wurde bereits in der Entwicklung größter Wert auf eine möglichst einfache Integration in den Unterricht gelegt.

Die VERBUND-Stromschule macht Lust auf Technik

VERBUND unterstützt Lehrkräfte beim spannenden und interaktiven Physikunterricht durch ein vielfältiges Angebot von Physik-Lernunterlagen, gekoppelt mit Kraftwerksführungen. VERBUND unterstützt auch Führungen für Schülerinnen und Schüler im Rahmen von Unterrichtsveranstaltungen finanziell. Im Bereich der Speicherkraftwerke nutzten wie im Vorjahr rund 2.500 Schülerinnen und Schüler das Angebot für Schulführungen.

VERBUND-Klimaschule im DMA und im Web: https://klima.schule/

VERBUND-Stromschule auf der VERBUND-Website und im DMA

Menschenrechte

Grundsätze

Details zu Gleichbehandlung finden sich im Kapitel "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie gesellschaftliche Verantwortung"

GRI 103-2

SDG 1 SDG 4 SDG 10 VERBUND bekennt sich zu seiner Verantwortung, die Menschenrechte in allen Unternehmensbereichen und darüber hinaus zu wahren. Grundlage für die Due-Diligence-Prozesse bei VERBUND bezüglich der Achtung der Menschenrechte ist die ONR 192500 (Gesellschaftliche Verantwortung von Organisatio-

nen), nach der das Unternehmen 2018 erstmals zertifiziert wurde. Die CSR-Norm setzt auf den sorgfältigen Umgang mit Menschenrechten auf allen Ebenen. Zu vermeiden sind Beziehungen mit Partnern, die in Menschenrechtsverletzungen involviert sind, sowie Diskriminierungen, insbesondere von schutzbedürftigen Gruppen. Zu achten sind alle Arten von bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten. Vor allem grundlegende Arbeitsrechte und Prinzipien wie Chancengleichheit, Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen sind einzuhalten.

In diesem Sinne verpflichtet sich VERBUND diesen ONR-Empfehlungen ebenso wie den zehn Prinzipien des UN Global Compact zur Einhaltung der Menschenrechte. In der Wesentlichkeitsanalyse sind "Gleichbehandlung" und "Vereinigungsfreiheit" bereits als wesentliche Themen definiert. Mit dem neuen internationalen Geschäftszweig Hydro Consulting gewinnt das Thema bei VERBUND noch mehr Relevanz.

Menschenrechte außerhalb Europas

Das seit 2017 laufende Hydro Consulting ist ein neuer Dienstleistungsbereich von VERBUND, der auch zur Erreichung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen und der Pariser Klima-

schutzziele beiträgt. Der internationale Klimavertrag sieht freiwillige Reduktionsmaßnahmen – Nationally Determined Contributions (NDCs) – vor. Als führendes Wasserkraftunternehmen leistet VERBUND mit der Nutzung seiner Kompetenz bei erneuerbaren Energien in Entwicklungs- und Schwellenländern einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen. Bei den Vorhaben von Hydro Consulting handelt es sich um Beratungsprojekte für lokale Wasserkraftbetreiber im Sinne eines Know-how-Transfers bzw. eines Capacity Building zur Stärkung der lokalen Kompetenz zum effizienten und sicheren Anlagenbetrieb.

VERBUND ist sich bewusst, dass durch das Agieren in Ländern außerhalb Europas neue Herausforderungen im Bereich der Menschenrechte entstehen. Darum setzt sich VERBUND intensiv mit der Thematik auseinander und legt Schritte fest, um menschenrechtskonform zu handeln. Ein wesentlicher Aspekt für VERBUND ist dabei die gegenseitige Verpflichtung zu fairen Geschäftspraktiken als Voraussetzung für die Annahme der Aufträge. Geregelt ist das in der Geschäftspartner-Integritätsprüfung, die nicht nur für laufende Projekte, sondern auch für vergleichbare künftige Aktivitäten gilt. Darüber hinaus bieten die Empfehlungen des Hydropower Sustainability Assessment Protocol der International Hydro Power Association eine Richtschnur für künftige Projektentwicklungen.

Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung

Im VERBUND-Verhaltenskodex ist die Gleichbehandlung aller Menschen – ohne Ansehen von Geschlecht, Alter, Behinderung, Religion, Kultur, Hautfarbe, Bildung, gesellschaftlicher Herkunft, sexueller Orientierung oder Nationalität – festgeschrieben. VERBUND tritt jeder Form von Diskriminierung, Mobbing und sexueller Belästigung entschieden entgegen. Bei der Führungskräfteentwicklung wird besonderes

Augenmerk auf die Vermittlung dieser Werte gelegt. Seit 2011 gibt es bei VERBUND eine Gleichbehandlungsbeauftragte, und im Geschäftsjahr 2014 wurde ein Diversity und Inclusion Management eingeführt. In diesem Bereich werden alle damit zusammenhängenden Aktivitäten im Konzern gebündelt. Die Entwicklung und Implementierung der Gleichstellungsziele sowie die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen werden ebenfalls von den

verantwortlichen Personen in diesem Bereich wahrgenommen und dokumentiert. Die 2016 beschlossene Diversity-und-Inclusion-Strategie ermöglicht VERBUND eine noch strukturiertere Förderung von Diversität. Die Zertifizierung ZukunftVIELFALT® bestätigt die Implementierung eines nachhaltigen Diversity-Management-Systems bei VERBUND.

VERBUND arbeitet an einem nachhaltigen Energiesystem für die kommenden Generationen.

Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen

In Österreich stellt die Sozialpartnerschaft eine historisch gewachsene Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern dar. Sie besteht darin, dass die Arbeitgeber- und die Arbeitnehmervertreter gemeinsam wirtschafts- und sozialpolitische Maßnahmen vorbereiten und durchführen. Die

Berücksichtigung gesamtwirtschaftlicher Bedürfnisse ist dabei oberstes Gebot. Die Kollektivverträge werden von den Gewerkschaften mit den jeweiligen Arbeitgeberverbänden abgeschlossen. Durch die im Arbeitsrecht festgelegte Außenseiterwirkung unterliegen alle Beschäftigten dem Geltungsbereich der Kollektivverträge – unabhängig davon, ob sie selbst der Gewerkschaft angehören oder nicht. Der Kollektivvertrag hat besondere Wirkungen auf die Arbeitsverhältnisse innerhalb des Geltungsbereichs. Betriebsvereinbarungen und Dienstverträge müssen den Kollektivvertrag beachten und dürfen grundsätzlich keine schlechteren Regelungen treffen. Der Kollektivvertrag regelt unter anderem Mindestgehälter, Arbeitszeiten und Sonderzahlungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld). In Betrieben mit fünf oder mehr Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern kann nach den Bestimmungen des österreichischen Arbeitsrechts ein Betriebsrat gewählt werden, der die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vertritt. Analoges gilt für Deutschland, wo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Deutschen Tarifwerk unterliegen. Damit gelten vergleichbare Sozialleistungen, aber z. B. nicht das

leistungsorientierte Gehaltssystem von VERBUND. Im Arbeitsrecht sind viele Informations-, Mitwirkungs- bzw. Zustimmungsrechte des Betriebsrats sowie Mindestmitteilungsfristen bezüglich betrieblicher Veränderungen festgelegt. Diese werden bei VERBUND selbstverständlich vollinhaltlich erfüllt.

Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat findet unter anderem in den vierteljährlich stattfindenden Wirtschaftsgesprächen statt, in denen der Vorstand die Belegschaftsvertretung über die wirtschaftliche Lage, alle personalwirtschaftlichen Angelegenheiten und sonstige aktuelle Entwicklungen im Unternehmen informiert. Im Rahmen dieser Wirtschaftsgespräche können Siehe auch Kapitel "Compliance"

GRI 102-41

die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über den Betriebsrat ihre Vorschläge, Anliegen und Empfeh-

lungen an den Vorstand herantragen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind entsprechend dem Arbeitsverfassungsgesetz in den Aufsichtsräten der Aktiengesellschaften durch den Betriebsrat vertreten. So sind auch bei VERBUND ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder Belegschaftsvertreter, die in Aufsichtsratssitzungen dem Vorstand gegenübersitzen und die Anliegen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die Entscheidungen des Aufsichtsrats einfließen lassen können.

Menschenrechte in der Lieferkette

GRI 407-1 GRI 408-1 GRI 409-1 In der 2017 durchgeführten Hotspot-Analyse wurden die Nachhaltigkeitsrisiken der VERBUND-Beschaffungsgruppen evaluiert. Dabei wurde auch das Risiko bezüglich Menschenrechtsverstößen in der Lieferkette bewertet. Ergebnis der Analyse war, dass in der Sourcing-Gruppe "Batterie-Anlagen, Unterbrechungsfreie Stromversorgung, Wechselrichter/Gleichrichter" leicht erhöhte Risiken bestehen. Dafür wurden risikomindernde zusätzliche Maßnahmen festgelegt.

Lieferkette

GRI 102-9 GRI 102-10 Details zur Lieferkette und zur Lieferantenbewertung finden sich im DMA Die Betriebsführungs- und Erhaltungsmaßnahmen für bestehende Objekte und technische Anlagen prägen die Lieferkette von VERBUND. Die Hauptleistungen betreffen dabei – abhängig von den jeweils geplanten Investitions- bzw. Instandhaltungsprogrammen – das Bau- und Baunebengewerbe sowie die elektro-maschinelle Anlagentechnik. Zusätzlich werden Leistungen unter anderem in den folgenden Bereichen zugekauft: Informations- und Kommunikationstechnik, Dienstleistungen, Kommunikation und Marketing und sonstige Leistungen für Wartungen.

Die Beschaffung von Primärenergie (Kohle und Gas) für die thermische Erzeugung stellt einen weiteren Aspekt innerhalb der Lieferkette dar. Aufgrund der strategischen Ausrichtung von VERBUND auf CO2-freie Erzeugung verliert diese Produktkategorie allerdings an Bedeutung.

GRI 308-1 GRI 414-1

SDG 12

Der Großteil des Beschaffungsvolumens von VERBUND wird durch formalisierte Ausschreibungen über ein elektronisches Lieferanten- und Ausschreibungsportal abgewickelt. Im Zuge der Registrierung auf dem Portal hat jeder potenzielle Lieferant auch einen Fragebogen zu den Themen Nachhaltigkeit, Compliance, Umweltschutz und Arbeitssicherheit auszufüllen. Derzeit sind insgesamt rund 4.500 potenzielle Lieferanten auf dem Lieferantenportal hinterlegt. Im Jahr 2018 kamen ca. 200 hinzu – davon haben 51% den Fragebogen bereits beantwortet. Die vollständige Beantwortung des Fragebogens ist Voraussetzung, um an einem Ausschreibungsverfahren von VERBUND teilnehmen zu können. Im Jahr 2018 wurden weiters die Angaben und die Dokumente der A-Lieferanten geprüft. Auf fehlende bzw. mangelhafte Angaben folgten Aufforderungen seitens VERBUND zur Nachreichung bzw. Konkretisierung der Informationen.

Beschaffungsstatistik

Die Anzahl der von VERBUND beauftragten Lieferanten belief sich 2018 auf rund 4.500. VERBUND gab 86% seines Bestellumsatzes in den Kernmärkten Österreich und Deutschland in Auftrag. Die restlichen 14% wurden von Lieferanten aus anderen Ländern (vorwiegend aus dem EU-Raum) bezogen.

GRI 204-1

VERBUND als verlässlicher und erfahrener Begleiter der Menschen auf ihrem Weg in eine saubere Energiezukunft.

Insgesamt wurden 2018 Aufträge in Höhe von rund 480 Mio. € an Lieferanten in den folgenden 33 Ländern erteilt: Österreich, Deutschland, Niederlande, Slowakei, Tschechische Republik, Polen, Schweiz, Frankreich, USA, Slowenien, Großbritannien, Albanien, Italien, Kroatien, Irland, Dänemark, Spanien, Belgien, Schweden, Liechtenstein, Luxemburg, Rumänien, Bulgarien, China, Serbien, Norwegen, Griechenland, Island, Japan, Moldau, Brasilien, Kanada, Ungarn.

Beschaffungsstatistik

Einheit 2016 2017 2018
Beauftragte Lieferanten ca. Anzahl 4.000 4.500 4.500
davon Anteil in Österreich % 83 80 50
davon Anteil in Deutschland % 12 10 36
davon aus dem Rest der Welt % 5 10 14
Bestellvolumen Mio. € 252 305 480

Risiken in der Lieferkette

Im Jahr 2017 wurde bei VERBUND unter Einbeziehung externer und interner Experten eine Hotspot-Analyse zur Evaluierung der Risiken innerhalb der Lieferkette in den folgenden Bereichen durchgeführt: Arbeits- und Sicherheitsbedingungen, Korruption, Menschenrechte, Legal Compliance und Umwelt. Die daraus hervorgegangenen Erkenntnisse führten im Jahr 2018 zu einer erhöhten Sensibilisierung bezüglich der Risikothematik in den Beschaffungsvorgängen. Aufgrund der erhöhten Risikoeinstufung der Sourcing-Gruppe "Batterie-Anlagen, Unterbrechungsfreie Stromversorgung, Wechselrichter/Gleichrichter" wurde der Fokus in den Lieferantengesprächen auf Batteriezulieferer gelegt. Diese Gespräche dienten dazu, Problematiken im Nachhaltigkeits- und Risikobereich zu erörtern und risikomindernde zusätzliche Maßnahmen festzulegen.

GRI 103-2

Wien, am 14. Februar 2019

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber Mag. Dr. Michael Strugl Vorsitzender des Vorstands Stv. Vorsitzender des Vorstands

Dr. Peter F. Kollmann Mag. Dr. Achim Kaspar Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands

Unabhängiger Prüfungsbericht

Bericht über die unabhängige Prüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung

Einleitung

Wir haben Prüfungshandlungen zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit ("Limited Assurance") dahingehend durchgeführt, ob der nichtfinanzielle Bericht in Übereinstimmung mit den Berichtskriterien erstellt wurde. Die Berichtskriterien umfassen die vom Global Sustainability Standards Board (GSSB) herausgegebenen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (GRI-Standards: Option Kern) sowie die in § 267a UGB genannten Anforderungen an den Bericht.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter

Die gesetzlichen Vertreter der VERBUND AG sind verantwortlich für die Erstellung des Berichtsinhaltes in Übereinstimmung mit den Berichtskriterien sowie für die Auswahl der zu überprüfenden Angaben. Die Berichtskriterien umfassen die in den vom Global Sustainability Standards Board (GSSB) herausgegebenen GRI-Standards: Option Kern sowie die in § 267a UGB genannten Anforderungen an den Bericht.

Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines nichtfinanziellen Berichts zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Angaben ist.

Verantwortung des Prüfers

Unsere Aufgabe besteht darin, auf Basis der von uns durchgeführten Prüfungshandlungen ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit ("Limited Assurance") dahingehend abzugeben, ob die nichtfinanzielle Berichterstattung in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den Berichtskriterien erstellt wurde. Die Berichtskriterien umfassen die vom Global Sustainability Standards Board (GSSB) herausgegebenen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung GRI-Standards: Option Kern

sowie die in § 267a UGB genannten Anforderungen an den Bericht. Wir haben die Prüfungshandlungen entsprechend dem International Standard on Assurance Engagements ISAE 3000 (Revised), Assurance Engagements Other Than Audits or Reviews of Historical Financial Information, herausgegeben vom International Auditing and Assurance Standards Board

(IAASB), zur Erlangung einer begrenzten Prüfsicherheit durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit einer begrenzten Sicherheit aussagen können, dass uns keine Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den Berichtskriterien nach den GRI-Standards: Option Kern aufgestellt worden

ist sowie nicht alle in § 267a UGB geforderten Angaben enthalten sind. Bei einer Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger GRI 102-56

umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die

Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt, soweit sie für die Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit relevant sind:

  • Befragung der von der VERBUND AG genannten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hinsichtlich der
  • Nachhaltigkeitsstrategie, der Nachhaltigkeitsgrundsätze und des Nachhaltigkeitsmanagements • Befragung von Mitarbeitern zur Beurteilung der Methoden der Datengewinnung und -aufbereitung
  • sowie der internen Kontrollen • Site-Visit im Wasserkraftwerk in Freudenau
  • Abgleich der im Bericht abgebildeten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren mit den zur Verfügung
  • gestellten Dokumenten und Unterlagen • Des Weiteren erfolgten Prüfungshandlungen dahingehend, ob im konsolidierten nichtfinanziellen Bericht sämtliche gemäß § 267a UGB geforderten Informationen offengelegt werden. Eine inhaltliche Prüfung erfolgte diesbezüglich nicht.

Zusammenfassende Beurteilung

Auf Grundlage unserer Prüfungshandlungen sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der nichtfinanzielle Bericht nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den Berichtskriterien nach den GRI-Standards: Option Kern aufgestellt worden

ist. Des Weiteren sind uns auf Grundlage unserer Prüfungshandlungen keine Sachverhalte bekannt geworden, dass nicht sämtliche gemäß § 267a UGB geforderten Informationen im Bericht offengelegt worden sind.

Auftragsbedingungen

Die "Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftstreuhandberufe" (AAB 2018) vom 8.3.2000 idF vom 18.04.2018, herausgegeben von der Österreichischen Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, sind Grundlage dieses Auftrags. Unsere Haftung ist gemäß Kapitel 8 AAB 2018 auf Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit beschränkt. Im Falle grober Fahrlässigkeit beträgt die maximale Haftungssumme das Fünffache des vereinnahmten Honorars. Dieser Betrag bildet den Haftungshöchstbetrag, der nur einmal bis zu diesem Maximalbetrag ausgenutzt werden kann, dies auch, wenn es mehrere Anspruchsberechtigte gibt oder mehrere Ansprüche behauptet werden.

Wien, 14.02.2019

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

JAHRESFINANZBERICHT – Konzern 161

Konzernabschluss

Gewinn- und Verlustrechnung

von VERBUND

in Tsd. €
Nach IFRS Anhang 2017 2018
Umsatzerlöse 2.913.247 2.847.923
Stromerlöse 1 2.370.188 2.189.805
Netzerlöse 1 416.409 537.168
Sonstige Erlöse 1 126.650 120.951
Sonstige betriebliche Erträge 2 78.350 65.492
Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug 3 – 1.428.220 – 1.360.723
Brennstoffeinsatz und sonstige einsatz-/umsatzabhängige
Aufwendungen
4 – 114.200 – 125.781
Personalaufwand 5 – 313.624 – 322.834
Sonstige betriebliche Aufwendungen 6 – 213.209 – 239.831
EBITDA 922.345 864.245
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und
Sachanlagen
7 – 341.325 – 327.337
Wertminderungen1 8 – 259.125 – 8.977
Wertaufholungen1 8 78.212 127.183
Operatives Ergebnis 400.107 655.114
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen 9 27.900 28.437
Sonstiges Beteiligungsergebnis 10 11.154 8.841
Zinsertrag 11 36.035 32.090
Zinsaufwand 12 – 129.634 – 127.442
Übriges Finanzergebnis 13 38.188 7.800
Wertminderungen 14 – 5.212 – 2.175
Wertaufholungen 0 330
Finanzergebnis – 21.570 – 52.119
Ergebnis vor Ertragsteuern 378.537 602.995
Ertragsteuern 15 – 76.971 – 126.750
Periodenergebnis 301.566 476.245
Den Aktionären der VERBUND AG zuzurechnen
(Konzernergebnis)
301.440 433.177
Den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen 127 43.068
Ergebnis je Aktie in €2 16 0,87 1,25

1 Die Wertminderungen und Wertaufholungen wurden um etwaige Veränderungen von dazugehörigen abgegrenzten Baukostenbeiträgen und Zuschüssen der öffentlichen Hand gekürzt. // 2 Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie entsprechen einander.

Gesamtergebnisrechnung

von VERBUND

in Tsd. €
Nach IFRS Anhang 2017 2018
Periodenergebnis 301.566 476.245
Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten
Verpflichtungen
34 6.644 – 25.477
Bewertungen von Finanzinstrumenten 17, 33 – 6.106
Sonstige Ergebnisse aus nach der Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen
21 4.986 – 3.793
Summe der Posten, die nicht nachträglich in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert werden
11.629 – 35.375
Differenzen aus der Währungsumrechnung 17 – 3.241 – 234
Bewertungen von zur Veräußerung verfügbaren
Finanzinstrumenten
17 30.971
Bewertungen von Cashflow Hedges 17, 33 – 63.119 – 27.881
Sonstige Ergebnisse aus nach der Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen
17 213 160
Summe der Posten, die nachträglich in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert werden
– 35.175 – 27.954
Sonstiges Ergebnis vor Ertragsteuern – 23.546 – 63.330
Ertragsteuern auf Posten, die nicht nachträglich in die Gewinn
und Verlustrechnung umgegliedert werden
18 – 1.627 7.865
Ertragsteuern auf Posten, die nachträglich in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert werden
18 7.966 6.970
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern – 17.207 – 48.494
Gesamtperiodenergebnis 284.359 427.751
Den Aktionären der VERBUND AG zuzurechnen
(Konzernergebnis)
283.645 386.589
Den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen 715 41.161

Bilanz

von VERBUND

in Tsd. €
Nach IFRS Anhang 31.12.2017 31.12.2018
Langfristiges Vermögen 10.661.550 10.702.655
Immaterielle Vermögenswerte 19 675.587 644.250
Sachanlagen 20 8.871.326 8.957.118
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 21 312.975 323.290
Sonstige Beteiligungen 22, 33 137.538 130.315
Finanzanlagen und sonstige Forderungen 23, 25, 33 664.124 647.682
Kurzfristiges Vermögen 622.053 1.002.143
Vorräte 24 10.487 35.964
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige
Forderungen und Wertpapiere
25, 33 582.973 926.831
Liquide Mittel 26 28.593 39.347
Aktiva 11.283.602 11.704.798
in Tsd. €
Nach IFRS Anhang 31.12.2017 31.12.2018
Eigenkapital 5.690.827 5.941.023
Den Aktionären der VERBUND AG zuzurechnen 27 – 30 5.064.051 5.305.296
Den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen 31 626.776 635.726
Langfristige Schulden 4.584.668 3.967.971
Finanzverbindlichkeiten 32, 33 2.141.598 1.472.817
Rückstellungen 34 821.802 816.805
Latente Steuerschulden 35 558.437 634.546
Baukostenbeiträge und Zuschüsse 36 747.487 746.871
Sonstige Verbindlichkeiten 33, 37 315.344 296.932
Kurzfristige Schulden 1.008.108 1.795.804
Finanzverbindlichkeiten 32, 33 213.955 753.540
Rückstellungen 34 53.602 42.903
Laufende Steuerschulden 38 95.757 46.473
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige Verbindlichkeiten
33, 39 644.794 952.888
Passiva 11.283.602 11.704.798

Entwicklung des Eigenkapitals

von VERBUND

Nach IFRS Eingefordertes
und einge
zahltes
Grundkapital
Kapital
rücklagen
Ange
sammelte
Ergebnisse
Neu
bewertungen
der Netto
schuld aus
leistungs
orientierten
Verpflich
tungen
Anhang 27 28 29 34
Stand per 1.1.2017 347.416 954.327 3.987.214 – 273.279
Periodenergebnis 301.440
Sonstiges Ergebnis 9.599
Gesamtperiodenergebnis 301.440 9.599
Dividende – 100.751
Übrige Eigenkapitalveränderungen – 440 0
Stand per 31.12.2017 347.416 954.327 4.187.462 – 263.680
Stand per 1.1.2018 347.416 954.327 4.187.462 – 263.680
Erstmalige Anwendung von IFRS 9 49.922
Angepasster Stand per 1.1.2018 347.416 954.327 4.237.384 – 263.680
Periodenergebnis 433.177
Sonstiges Ergebnis – 21.080
Gesamtperiodenergebnis 433.177 – 21.080
Dividende – 145.915
Übrige Eigenkapitalveränderungen 765 0
Stand per 31.12.2018 347.416 954.327 4.525.411 – 284.760
in Tsd. €
Gesamt
summe
Eigenkapital
Den nicht
beherrschen
den Anteilen
zuzurech
nendes
Eigenkapital
Den
Aktionären
der
VERBUND AG
zuzurech
nendes
Eigenkapital
Bewertungen
von
Cashflow
Hedges
Bewertungen
von Finanz
instrumenten
Differenzen
aus der
Währungs
umrechnung
31 17-18, 33 30 17-18, 21-23, 33
5.529.501 647.904 4.881.597 – 160.443 30.270 – 3.908
301.566 127 301.440
– 17.207 588 – 17.795 – 47.130 22.983 – 3.246
284.359 715 283.645 – 47.130 22.983 – 3.246
– 122.593 – 21.843 – 100.751
– 440 0 – 440 0 0 0
5.690.827 626.776 5.064.051 – 207.573 53.253 – 7.154
5.690.827 626.776 5.064.051 – 207.573 53.253 – 7.154
– 236 – 42 – 194 – 50.116
5.690.591 626.734 5.063.857 – 207.573 3.137 – 7.154
476.245 43.068 433.177
– 48.494 – 1.907 – 46.587 – 20.797 – 4.418 – 293
427.751 41.161 386.589 – 20.797 – 4.418 – 293
– 178.084 – 32.169 – 145.915
765 0 765 0 0 0
5.941.023 635.726 5.305.296 – 228.370 – 1.280 – 7.447

Geldflussrechnung

von VERBUND

in Tsd. €
Nach IFRS Anhang 2017 2018
Periodenergebnis 301.566 476.245
Abschreibungen auf (gekürzt um Zuschreibungen zu)
immaterielle(n) Vermögenswerte(n) und Sachanlagen
521.622 208.440
Abschreibungen auf (gekürzt um Zuschreibungen zu)
Finanzanlagen
5.189 10.627
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen (gekürzt um erhaltene Dividenden)
– 13.685 – 16.689
Ergebnis aus dem Abgang von langfristigem Vermögen – 29.014 – 626
Veränderung der langfristigen Rückstellungen und
der latenten Steuerschulden
– 31.517 62.844
Veränderung der Baukostenbeiträge und Zuschüsse – 2.292 – 615
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge – 50.318 – 26.741
Zwischensumme 701.551 713.484
Veränderung der Vorräte – 1.674 – 25.477
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie der sonstigen Forderungen
– 2.317 – 225.838
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie der sonstigen Verbindlichkeiten
– 76.333 261.929
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen und
der laufenden Steuerschulden
19.355 – 59.983
Cashflow aus operativer Tätigkeit1 640.582 664.115

1 Im Cashflow aus operativer Tätigkeit sind 81,6 Mio. € gezahlte Ertragsteuern (Vorjahr: 34,2 Mio. €), 63,4 Mio. € gezahlte Zinsen (Vorjahr: 68,9 Mio. €), 0,2 Mio. € erhaltene Zinsen (Vorjahr: 5,3 Mio. €) und 24,0 Mio. € erhaltene Dividenden (Vorjahr: 20,2 Mio. €) enthalten.

in Tsd. €
Nach IFRS Anhang 2017 2018
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
und Sachanlagen – 243.452 – 295.557
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen
Vermögenswerten und Sachanlagen 4.670 46.741
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen – 136 – 218
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 5.369 5.273
Auszahlungen für Investitionen in nach der Equity-Methode
bilanzierte und sonstige Beteiligungen
– 2.946 0
Einzahlungen aus Abgängen vollkonsolidierter
Tochterunternehmen sowie nach der Equity-Methode
bilanzierter und sonstiger Beteiligungen 17.200 0
Auszahlungen für Investitionen in kurzfristige Finanzanlagen 0 – 200.004
Einzahlungen aus Abgängen von kurzfristigen Finanzanlagen 0 110.000
Cashflow aus Investitionstätigkeit – 219.295 – 333.765
Einzahlungen aus Geldmarktgeschäften 336 0
Auszahlungen für Geldmarktgeschäfte 0 10.695
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten
(exklusive Geldmarktgeschäfte)
0 100.000
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten
(exklusive Geldmarktgeschäfte)
– 298.397 – 252.208
Gezahlte Dividenden 40 – 122.593 – 178.084
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 420.654 – 319.596
Veränderung der liquiden Mittel 633 10.754
Liquide Mittel zum 1.1. 27.960 28.593
Veränderung der liquiden Mittel 633 10.754
Liquide Mittel zum 31.12. 28.593 39.347

Anhang von VERBUND

Die VERBUND AG mit Sitz Am Hof 6a, 1010 Wien, ist das Mutterunternehmen des national wie international tätigen Energiekonzerns VERBUND. Die VERBUND AG ist am Handelsgericht Wien unter der

Nummer FN 76023z im Firmenbuch eingetragen. VERBUND erzeugt, handelt und vertreibt Strom an Marktteilnehmer von Energiebörsen, an Händler, Energieversorgungsunternehmen, Industrieunternehmen sowie Haushalts- und Gewerbekunden. Darüber hinaus handelt und vertreibt VERBUND Gas an Marktteilnehmer von Energiebörsen, an Händler sowie Haushaltskunden und erbringt energienahe Dienstleistungen. Weiters betreibt VERBUND durch die Austrian Power Grid AG das österreichische Übertragungsnetz und hält Beteiligungen an in- und ausländischen Energieversorgungsunternehmen.

Grundsätze der Rechnungslegung

Grundlagen

Der Konzernabschluss von VERBUND wurde gemäß § 245a (1) UGB in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a (1) UGB erfüllt. Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss von VERBUND einbezogenen vollkonsolidierten Tochterunternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde.

Der Bilanzstichtag aller vollkonsolidierten Tochterunternehmen ist der 31. Dezember 2018. Der Konzernabschluss von VERBUND besteht aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Entwicklung des Eigenkapitals, Geldflussrechnung und Anhang. Mit Ausnahme des Anhangs – in diesem erfolgen Betragsangaben grundsätzlich in Millionen Euro (Mio. €) – ist der Konzern-

abschluss von VERBUND in Tausend Euro (Tsd. €) aufgestellt. Bei der Summierung gerundeter Beträge und bei der Ermittlung von Prozentangaben können durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen Rundungsdifferenzen auftreten.

Konsolidierungsmethoden

In den Konzernabschluss von VERBUND sind alle wesentlichen Unternehmen, die unter der Beherrschung der VERBUND AG stehen (Tochterunternehmen), im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Beherrschung ist gegeben, wenn die VERBUND AG schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss beginnt mit dem Zeitpunkt des Erlangens von

Beherrschung; sie endet mit deren Wegfall. Die erstmalige Einbeziehung eines Tochterunternehmens erfolgt im Erwerbsfall mithilfe der Erwerbsmethode. Es kommt dabei zu einer Erfassung und Bewertung der zum erworbenen Unternehmen gehörigen, identifizierbaren materiellen und immateriellen Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten sowie der nicht beherrschenden Anteile. Positive Unterschiedsbeträge zwischen der übertragenen Gegenleistung zuzüglich etwaiger nicht beherrschender Anteile und, im Fall sukzessiver Unternehmenserwerbe, zuzüglich einer bereits zuvor von VERBUND gehaltenen Beteiligung und des beizulegenden Zeitwerts des Nettovermögens werden als Firmenwerte bilanziert. Negative Unter-

schiedsbeträge werden sofort ergebniswirksam erfasst. Beteiligungsunternehmen, die gemeinsam mit einem Partnerunternehmen geführt werden und bei denen VERBUND Rechte am Nettovermögen des Unternehmens hat (Gemeinschaftsunternehmen), sowie Beteiligungsunternehmen, auf welche die VERBUND AG direkt oder indirekt einen maßgeblichen Einfluss ausübt (assoziierte Unternehmen), werden nach der Equity-Methode bilanziert. Die Equity-Methode ist eine Konsolidierungs- bzw. Bewertungsmethode, bei der die Beteiligung zunächst mit ihren Anschaffungskosten angesetzt wird. In der Folge wird der Beteiligungsansatz um Veränderungen des Anteils von VERBUND am Reinvermögen des Beteiligungsunternehmens angepasst; es erfolgt eine "Einzeilenkonsolidierung". Ein maßgeblicher Einfluss wird grundsätzlich angenommen, wenn der VERBUND AG direkt oder indirekt ein Stimmrechtsanteil von mindestens 20%, aber weniger als 50% zusteht. Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungsunternehmen werden mit ihrem anteiligen IFRS-Ergebnis aus einem (konsolidierten) Zwischen- oder Jahresabschluss erfasst, dessen Stichtag nicht mehr als drei Monate vor dem Bilanzstichtag von VERBUND liegt. Treten bei einem nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungsunternehmen bedeutende Ereignisse oder Geschäftsfälle zwischen diesem Stichtag und dem Bilanzstichtag von VERBUND ein, so werden entsprechende Anpassungen

berücksichtigt. Konzerninterne Geschäfte, Forderungen, Verbindlichkeiten und Zwischengewinne werden unter Berücksichtigung latenter Steuern eliminiert. Bei konzerninternen Unternehmenserwerben und Zusammenführungen von Gemeinschaftsunternehmen, sogenannten Transaktionen unter gemein-

schaftlicher Beherrschung, werden die Buchwerte des übertragenen Unternehmens fortgeführt. Wenn VERBUND bei Beteiligungsunternehmen, die gemeinsam mit einem anderen gemeinschaftlich Tätigen geführt werden, Rechte an den dem Beteiligungsunternehmen zuzurechnenden Vermögenswerten sowie Verpflichtungen für dessen Schulden hat (gemeinschaftliche Tätigkeit), bilanziert VERBUND seinen Anteil an den Vermögenswerten und Schulden bzw. Erlösen und Aufwendungen.

Eine Auflistung aller Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen von VERBUND ist im Kapitel "Konzernunternehmen" dargestellt. Der Kreis der in den Konzernabschluss von VERBUND einbezogenen Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen hat sich in der Berichtsperiode 2018 nicht geändert:

Konsolidierungskreis

Bilanzierung als
Bilanzierung
Voll nach der schaftliche
konsolidierung Equity-Methode Tätigkeit
Stand per 31.12.2017 32 8 1
Stand per 31.12.2018 32 8 1
davon inländische Unternehmen 11 8 1
davon ausländische Unternehmen 21 0 0

In den Einzelabschlüssen der Konzernunternehmen werden Geschäftsfälle in fremder Währung mit dem Kurs zum Transaktionszeitpunkt bewertet. Die Folgebewertung monetärer Bilanzposten erfolgt mit dem jeweiligen Kurs am Bilanzstichtag. Kursgewinne und -verluste werden ergebniswirksam im

übrigen Finanzergebnis erfasst. Die funktionale Währung der VERBUND AG sowie die Berichtswährung des Konzerns ist der Euro. Mit Ausnahme der rumänischen Tochterunternehmen (VERBUND Wind Power Romania SRL und VERBUND Trading Romania SRL) ist die funktionale Währung der vollkonsolidierten Tochterunternehmen ebenfalls der Euro. Für den Konzernabschluss von VERBUND werden die Jahresabschlüsse

Konsolidierungskreis

Währungsumrechnung dieser ausländischen Tochterunternehmen nach der Methode der funktionalen Währung in Euro

umgerechnet. Die funktionale Währung aller nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungsunternehmen ist

der Euro. Vermögenswerte und Schulden ausländischer Konzernunternehmen mit einer anderen funktionalen Währung als dem Euro werden mit dem zum Bilanzstichtag geltenden Devisenreferenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) bzw. mit von lokalen Nationalbanken veröffentlichten Kursen umgerechnet. Die Umrechnung von Aufwendungen und Erträgen erfolgt zu Monatsdurchschnittskursen. Stichtagsumrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital gesondert ausgewiesen.

Die der Währungsumrechnung zugrunde liegenden Wechselkurse entwickelten sich wie folgt:

Der Währungsumrechnung zugrunde liegende Wechselkurse

Land Währungs
einheit
31.12.2017
Stichtagskurs
31.12.2018
Stichtagskurs
2017
Durchschnitts
kurs
2018
Durchschnitts
kurs
Rumänien 1 € = RON 4,6585 4,6635 4,5711 4,6561

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Neu anzuwendende bzw. angewendete Bilanzierungsregeln

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses wurden alle zum 31. Dezember 2018 verpflichtend anzuwendenden International Accounting Standards (IAS), International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie all jene Interpretationen des Standing Interpretations Committee (SIC) und des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), die in den Rechtsbestand der Europäischen Union übernommen

worden sind, beachtet. In der Berichtsperiode 2018 waren die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen erstmals verpflichtend anzuwenden bzw. wurden von VERBUND frühzeitig angewendet:

Neu anzuwendende bzw. angewendete Bilanzierungsregeln

Standard bzw. Interpretation Veröffentlicht
durch
das IASB
(übernommen
von der EU)
Pflicht
zur Anwendung
für VERBUND
Wesentliche Auswirkungen
auf den Konzernabschluss
von VERBUND
IAS 40 Änderungen:
Übertragungen von als
Finanzinvestitionen
gehaltenen Immobilien
8.12.2016
(14.3.2018)
1.1.2018 Keine
IFRS 2 Änderungen:
Klassifizierung und
Bewertung von
Geschäftsvorfällen mit
anteilsbasierter Vergütung
20.6.2016
(26.2.2018)
1.1.2018 Keine
IFRS 4 Änderungen: Anwendung
von IFRS 9 mit IFRS 4
Versicherungsverträge
12.9.2016
(3.11.2017)
1.1.2018 Keine

Neu anzuwendende bzw. angewendete Bilanzierungsregeln

Standard bzw. Interpretation Veröffentlicht
durch
das IASB
(übernommen
von der EU)
Pflicht
zur Anwendung
für VERBUND
Wesentliche Auswirkungen
auf den Konzernabschluss
von VERBUND
IFRS 9 Finanzinstrumente 24.7.2014
(22.11.2016)
1.1.2018 Siehe unten
IFRS 9 Änderungen: Negative
Vorfälligkeits
entschädigungen
12.10.2017
(22.3.2018)
1.1.2019 Keine
IFRS 15 Umsatzerlöse aus
Verträgen mit Kunden
28.5.2014 und
11.9.2015
(22.9.2016)
1.1.2018 Siehe unten
IFRS 15 Klarstellungen zu IFRS 15
Umsatzerlöse aus
Verträgen mit Kunden
12.4.2016
(31.10.2017)
1.1.2018 Siehe unten
IFRIC 22 Währungsumrechnung bei
Anzahlungen
8.12.2016
(28.3.2018)
1.1.2018 Keine

Am 24. Juli 2014 veröffentlichte das IASB die endgültige Fassung von IFRS 9 und am 12. Oktober 2017 Änderungen zu IFRS 9 betreffend negative Vorfälligkeitsentschädigungen. Die neuen Bestimmungen des IFRS 9 (inkl. der Änderungen) werden seit 1. Jänner 2018 angewendet. Durch IFRS 9 wird die Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten neu geregelt. Die neuen Kategorien sehen in Abhängigkeit von der Art des Finanzinstruments bzw. des Geschäftsmodells eine Bilanzierung zu Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert (entweder über das Periodenergebnis oder das sonstige Ergebnis) vor. Ebenso neu geregelt wurde die Erfassung von Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten. Nach IFRS 9 sind Wertminderungen nach einem Expected-Credit-Losses-Modell zu erfassen. Im Vergleich zu den Regeln des IAS 39 (Incurred-Credit-Loss-Modell) sind Vorsorgen dadurch früher zu bilden. Im Bereich des Hedge Accounting wurden viele Einschränkungen des IAS 39 aufgeho-

ben und der wirtschaftliche Aspekt der Sicherungsbeziehung wurde stärker betont. Im Vergleich zu den bisher angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gibt es Abweichungen bei der Folgebewertung von gehaltenen Anteilen an Investmentfonds. Diese wurden in der Vergangenheit als Wertpapiere der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" (FAAFS) bilanziert. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts wurden damit im sonstigen Ergebnis erfasst. Nach IFRS 9 sind die gehaltenen Anteile an Investmentfonds als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" (FVPL) zu klassifizieren, weil sich die Zahlungen in Zusammenhang mit den Fonds nicht ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen zusammensetzen. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden daher im übrigen Finanzergebnis erfasst. Darüber hinaus wurden Eigenkapitalinstrumente der Kategorien "zu Anschaffungskosten gehalten" (FAAC) und "zur Veräußerung verfügbar" (FAAFS) nach IFRS 9 als "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet" (FVOCI) klassifiziert, weil diese aufgrund strategischer Überlegungen längerfristig gehalten werden. Bei diesen Eigenkapitalinstrumenten werden alle Bewertungs- und Abgangsergebnisse im sonstigen Ergebnis erfasst. Erhaltene Dividenden in Zusammenhang mit diesen Eigenkapitalinstrumenten sind jedoch weiterhin im sonstigen Beteiligungsergebnis auszuweisen. Die finanziellen Vermögenswerte der Kategorie "Kredite und Forderungen" (LAR) wurden nach IFRS 9 als "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" (AC) klassifiziert, weil sich die Zahlungen in Zusammenhang mit diesen finanziellen Vermögenswerten ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen zusammensetzen und sie zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten werden. Die Erfassung von Wertminderungen für diese finanziellen Vermögenswerte nach dem Expected-Credit-Losses-Modell hat zum 1. Jänner 2018 zu einer Verringerung des Buchwerts der Wertpapiere – bilanziell geschlossene Positionen (0,1 Mio. €), der sonstigen Ausleihungen – bilanziell geschlossene Positionen (0,1 Mio. €) und der Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen (0,0 Mio. €) geführt. Bei den übrigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten gab es keine Änderungen der Folgebewertung durch die neuen Klassifizierungsregeln des IFRS 9. Die zum 31. Dezember 2017 gebildeten Sicherungsbeziehungen (Cashflow Hedges) wurden in Übereinstimmung mit den Übergangsbestimmungen ab

dem 1. Jänner 2018 fortgeführt. Die nachfolgende Tabelle zeigt die ursprüngliche Bewertungskategorie und den Buchwert, der gemäß IAS 39 bestimmt wurde, sowie die neue Bewertungskategorie und den Buchwert, der gemäß IFRS 9 bestimmt wurde, zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung von IFRS 9:

Bewertungskategorien und Buchwerte zum 1.1.2018
in Mio. €
Bewertungs
kategorie
nach IAS 39
Bewertungs
kategorie
nach IFRS 9
Buchwert
IAS 39
Buchwert
IFRS 9
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FAAC FVOCI 0,6 0,6
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FAAC FVPL 0,3 0,3
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FAAFS FVOCI 10,8 10,8
Sonstige Beteiligungen FAAFS FVOCI 123,8 123,8
Sonstige Beteiligungen FAAC FVOCI 1,9 1,9
Wertpapiere FAAFS FVPL 138,3 138,3
Wertpapiere FAAFS FVOCI 7,5 7,5
Wertpapiere FAAC FVOCI 1,0 1,0
Wertpapiere – bilanziell geschlossene Positionen LAR AC 59,7 59,5
Sonstige Ausleihungen – bilanziell geschlossene
Positionen
LAR AC 274,9 274,7
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich –
bilanziell geschlossene Positionen
FAHFT FVPL 89,8 89,8
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen LAR AC 58,3 58,2
Sonstige Ausleihungen LAR AC 5,1 5,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LAR AC 345,7 345,7
Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen LAR AC 27,9 27,9
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen LAR AC 4,9 4,9
Sonstige Ausleihungen LAR AC 0,2 0,2
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FAHFT FVPL 104,7 104,7
Inhaberposition: Gemeinschaftskraftwerk Inn GmbH FAHFT FVPL 19,2 19,2
Liquide Mittel LAR AC 28,6 28,6
Sonstige LAR AC 44,8 44,8
Summe finanzielle Vermögenswerte 1.348,2 1.347,9
Anleihen FLAAC AC 1.395,0 1.395,0
Bewertungskategorien und Buchwerte zum 1.1.2018
in Mio. €
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und Sonstigen
FLAAC AC 533,4 533,4
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –
bilanziell geschlossene Positionen
FLAAC AC 106,3 106,3
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –
bilanziell geschlossene Positionen
FLAFVPL FVPL 318,0 318,0
Anteilsrückgabeverpflichtung FLAAC AC 78,3 78,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAAC AC 1,5 1,5
Sonstige FLAAC AC 27,0 27,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAAC AC 171,5 171,5
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FLHFT FVPL 264,0 264,0
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich FLHFT FVPL 18,6 18,6
Sonstige FLAAC AC 115,1 115,1
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 3.028,7 3.028,7

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 auf die Komponenten des Eigenkapitals:

Auswirkungen der erstmaligen Anwendung von IFRS 9
in Mio. €
Ange
sammelte
Bewertungen
von Finanz
Den
Aktionären
Den nicht
beherrschen
Gesamt
summe
Ergebnisse instrumenten der
VERBUND
AG
zuzurech
nendes
Eigenkapital
den
Anteilen
zuzurech
nendes
Eigenkapital
Eigenkapital
Reklassifizierung von gehaltenen Anteilen
an Investmentfonds von FAAFS in die
Kategorie FVPL
11,4 – 11,4 0,0 0,0 0,0
Reklassifizierung von gehaltenen
Eigenkapitalinstrumenten von
FAAFS/FAAC in die Kategorie FVOCI
38,7 – 38,7 0,0 0,0 0,0
Erfassung von Wertminderungen nach
dem Expected-Credit-Losses-Modell
– 0,2 0,0 – 0,2 0,0 – 0,2
Summe 49,9 – 50,1 – 0,2 0,0 – 0,2

Am 28. Mai 2014 veröffentlichte das IASB die endgültige Fassung von IFRS 15. Der verpflichtende Erstanwendungszeitpunkt wurde mit der Veröffentlichung vom 11. September 2015 auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2018 beginnen, verschoben. Darüber hinaus wurden am 12. April 2016 Klarstellungen zu den Regeln des IFRS 15 vorgenommen. IFRS 15 ersetzt IAS 11, IAS 18, IFRIC 13, IFRIC 15, IFRIC 18 und SIC-31. Der neue Standard sieht ein fünfstufiges Modell zur Erfassung von Erlösen vor. Zuerst sind der Vertrag/die Verträge mit einem Kunden und anschließend die eigenständigen Leistungsverpflichtungen zu identifizieren. Danach muss der Transaktionspreis bestimmt und auf die Leistungsverpflichtungen des Vertrags verteilt werden. Die Erlöserfassung erfolgt im fünften Schritt bei Erfüllung der Leistungsverpflichtung durch das Unternehmen. Bei VERBUND fällt eine große Anzahl der abgeschlossenen Verträge mit Kunden in den Anwendungsbereich von IFRS 9, weil es sich um keine sogenannten Eigenverbrauchsverträge (Own-use-Geschäfte) handelt. Diese Verträge sind grundsätzlich vom Anwendungsbereich von IFRS 15 ausgenommen. Mit der physischen Erfüllung werden sie jedoch als Umsatzerlöse im Sinne von IFRS 15 behandelt. Bei Own-use-Geschäften, bei denen VERBUND das Ausfallsrisiko für die an den Kunden verrechneten Netzgebühren und Abgaben trägt, ist es durch IFRS 15 zu einer Änderung gekommen. Da in Bezug auf diese Netzdienstleistungen das Ausfallsrisiko von VERBUND getragen wird, ergab sich nach dem Chancen-und-Risiken-Ansatz des IAS 18 eine Einstufung von VERBUND als Prinzipal – es erfolgte daher eine Umsatzrealisierung/ Bruttodarstellung. Nach IFRS 15 ist hingegen die Kontrolle über die Güter oder Dienstleistungen vor Übertragung an den Kunden bei der Beurteilung, ob eine Prinzipal- oder Agentenstellung vorliegt, entscheidend. Bei dieser Beurteilung spielt das Ausfallsrisiko keine Rolle mehr. VERBUND ist daher in Bezug auf diese Leistungen als Agent anzusehen. Das bedeutet, dass für diese Leistungen seit 1. Jänner 2018 keine Umsatzrealisierung mehr erfolgt (Nettodarstellung). Darüber hinaus haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Umfang und den Zeitpunkt der Erlösrealisierung durch die erstmalige Anwendung von IFRS 15 ergeben. Die erstmalige Anwendung von IFRS 15 wurde rückwirkend durchgeführt, wobei eine Erfassung der kumulierten Anpassungsbeträge zum Erstanwendungszeitpunkt erfolgt. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 auf den vorliegenden Konzernabschluss:

Auswirkungen der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 in Mio. €

2018
Stromerlöse – 203,4
Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug 203,4
EBITDA 0,0

Neue, aber noch nicht anzuwendende bzw. angewendete Bilanzierungsregeln Das IASB hat weiters Standards verabschiedet, die von VERBUND in der Berichtsperiode 2018 noch nicht angewendet worden sind, weil entweder die Übernahme in den Rechtsbestand der Europäischen Union noch aussteht oder sie noch nicht verpflichtend anzuwenden waren:

Neue, aber noch nicht anzuwendende bzw. angewendete Bilanzierungsregeln

Standard bzw. Interpretation Veröffentlicht
durch
das IASB
(Übernahme
durch die EU)1
Pflicht
zur Anwendung
für VERBUND
Voraussichtliche wesentliche
Auswirkungen
auf den Konzernabschluss
von VERBUND
IAS 1 und
IAS 8
Änderungen: Definition
von wesentlich
22.10.2018
(für 2019
erwartet)
1.1.2020 Keine
IAS 19 Änderungen:
Planänderungen,
-kürzungen und
Abgeltungen
7.2.2018
(für Q1/2019
erwartet)
1.1.2019 Keine
IAS 28 Änderungen: Langfristige
Anteile an assoziierten
Unternehmen und
12.10.2017
(11.2.2019)
1.1.2019 Keine

Neue, aber noch nicht anzuwendende bzw. angewendete Bilanzierungsregeln

Standard bzw. Interpretation Veröffentlicht
durch
das IASB
(Übernahme
durch die EU)1
Pflicht
zur Anwendung
für VERBUND
Voraussichtliche wesentliche
Auswirkungen
auf den Konzernabschluss
von VERBUND
Gemeinschafts
unternehmen
IFRS 3 Änderungen: Definition
eines Geschäftsbetriebs
22.10.2018
(für 2019
erwartet)
1.1.2020 In Abhängigkeit der
Ausgestaltung etwaiger
zukünftiger Transaktionen kann
es dazu kommen, dass der
Erwerb von Kraftwerken durch
einen Share Deal eher als ein
Erwerb einer Gruppe von
Vermögenswerten eingestuft
werden könnte
IFRS 16 Leasing 13.1.2016
(31.10.2017)
1.1.2019 Siehe unten
IFRS 17 Versicherungsverträge 18.5.2017
(offen)
1.1.2021 Keine
IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der
ertragsteuerlichen
Behandlung
7.6.2017
(23.10.2018)
1.1.2019 Keine
Diverse Änderungen der Verweise
auf das Rahmenkonzept
zur Rechnungslegung
29.3.2018
(für 2019
erwartet)
1.1.2020 Keine
Diverse Jährliche Verbesserungen
an den IFRS
Zyklus 2015–2017
12.12.2017
(für Q1/2019
erwartet)
1.1.2019 Keine

1 Grundlage: EU Endorsement Status Report vom 11. Februar 2019

Am 13. Jänner 2016 veröffentlichte das IASB die endgültige Fassung von IFRS 16. Dieser Standard ersetzt zukünftig IAS 17, IFRIC 4, SIC-15 und SIC-27. Der neue Standard sieht vor, dass alle Leasingverhältnisse und die damit verbundenen vertraglichen Rechte und Verpflichtungen in der Bilanz des Leasingnehmers zu erfassen sind. Im Rahmen des konzernweiten IFRS-16-Umstellungsprojekts wurde in der Berichtsperiode 2018 an der Integration einer zentralen Datenbanklösung zur Verwaltung und zukünftigen Bilanzierung von Leasingverträgen in die IT-Landschaft von VERBUND gearbeitet. Parallel dazu wurde auch eine Vertragsbeurteilung nach den Kriterien von IFRS 16 vorgenommen. Die neuen Regeln des IFRS 16 werden zu einer Bilanzverlängerung, zu geringeren sonstigen betrieblichen Aufwendungen bei gleichzeitig höheren Abschreibungen und Zinsaufwendungen sowie zu einer Verschiebung des Aufwands aus Leasingverhältnissen hin zum Beginn der jeweiligen Vertragslaufzeit führen. Die erstmalige Anwendung von IFRS 16 wird rückwirkend durchgeführt, wobei eine Erfassung der kumulierten Anpassungsbeträge zum Erstanwendungszeitpunkt erfolgt. IFRS 16 wird dabei nicht auf Vereinbarungen angewendet, die nach IAS 17 und IFRIC 4 als Vereinbarung ohne Leasingverhältnis eingestuft wurden. Auf Portfolien ähnlich ausgestalteter Leasingverhältnisse wird bei der Erstanwendung ein einziger Abzinsungssatz angewendet. Darüber hinaus wird von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, bei Leasingverhältnissen auf eine Wertminderungsprüfung zu verzichten. Stattdessen wird bewertet, ob es sich um einen belasteten Vertrag handelt und anschließend das Nutzungsrecht in Höhe der allenfalls bestehenden Rückstellung berichtigt. Leasingzahlungen für Leasingverhältnisse, deren Vertragslaufzeit zwölf Monate oder weniger beträgt oder deren Restlaufzeit zum Erstanwendungszeitpunkt zwölf Monate oder weniger beträgt, sowie für Leasingverhältnisse, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist, werden zum Teil weiterhin als Aufwand erfasst. Nach derzeitigem Kenntnisstand des so gut wie abgeschlossenen Implementierungsprojekts werden sich das Anlagevermögen und die Nettoverschuldung von VERBUND zum Erstanwendungszeitpunkt von IFRS 16 um rund 160 Mio. € erhöhen. Darüber hinaus wird sich das EBITDA der Berichtsperiode 2019 durch die erstmalige Anwendung um rund 30 Mio. € verbessern. In Bezug auf das Konzernergebnis werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet.

Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte Bei der Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses ist die übertragene Gegenleistung (zuzüglich etwaiger nicht beherrschender Anteile und einer etwaigen bereits zuvor von VERBUND gehaltenen Beteiligung) dem beizulegenden Zeitwert des übernommenen Reinvermögens gegenüberzustellen, um einen allfälligen Unterschiedsbetrag aus dem Unternehmenszusammenschluss zu ermitteln. Ist dieser positiv, so handelt es sich um einen Firmenwert; ist dieser negativ, so ist die Ermittlung der Wertansätze der Einflussgrößen auf den Unterschiedsbetrag zu überprüfen. Sofern auch nach der Überprüfung ein negativer Unterschiedsbetrag verbleibt, ist dieser ergebniswirksam zu erfassen.

Firmenwerte sind gemäß IFRS 3 nicht planmäßig abzuschreiben, sondern mindestens jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung zu unterziehen. Für diesen Zweck sind sie auf jene zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zu verteilen, die erwartungsgemäß von den infolge eines Unternehmenszusammenschlusses entstehenden Synergien profitieren werden. Diese zahlungsmittelgenerierenden Einheiten entsprechen der untersten organisatorischen Ebene, auf der das Management von VERBUND den Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht. Wenn Firmenwerte nicht ohne Willkür einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugewiesen werden können, kann diese unterste Ebene auch eine Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten umfassen. Die Werthaltigkeitsprüfung eines Firmenwerts erfolgt, indem der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit mit ihrem Buchwert einschließlich Firmenwert verglichen wird. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Unterschreitet der erzielbare Betrag den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, so ist zunächst der Firmenwert abzuschreiben; gegebenenfalls verbleibende Wertminderungen reduzieren pro rata die Buchwerte der anderen Vermögenswerte. Firmenwertabschreibungen dürfen in Folgeperioden nicht mehr rückgängig gemacht werden. Die jährliche Werthaltigkeitsprüfung der Firmenwerte auf Ebene der (Gruppe von) zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erfolgt bei VERBUND grundsätzlich aufbauend auf der Mittelfristplanung im vierten Quartal der jeweiligen Berichtsperiode. Zusätzlich zur jährlich durchzuführenden Werthaltigkeitsprüfung erfolgt zum Bilanzstichtag eines jeden Konzernzwischenabschlusses (und gegebenenfalls auch zum Ende der Berichtsperiode) eine qualitativ ausgerichtete Analyse, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bestehen. Werden dabei Anhaltspunkte für eine Wertminderung erkannt, erfolgt eine (zusätzliche) Werthaltigkeitsprüfung.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IAS 38 zu Anschaffungskosten und, sofern ihre Nutzungsdauer nicht als unbestimmbar klassifiziert wird, abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen und allfälliger Wertminderungen bewertet. Die Nutzungsdauern betragen im Wesentlichen 10 bis 20 Jahre; Software wird über vier Jahre abgeschrieben. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten angesetzt und jährlich auf ihre Werthaltigkeit überprüft, sind aber für den Konzernabschluss von VERBUND unwesentlich.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten von VERBUND betrugen in der Berichtsperiode 2018 insgesamt 10,5 Mio. € (Vorjahr: 9,0 Mio. €). Forschungskosten werden in der Berichtsperiode ihres Anfalls ergebniswirksam erfasst; Entwicklungskosten sind hingegen gemäß IAS 38 unter bestimmten Voraussetzungen als selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte zu aktivieren und in der Folge über ihre Nutzungsdauer abzuschreiben. Im Konzernabschluss von VERBUND werden Entwicklungskosten mangels Erfüllung der entsprechenden Ansatzkriterien bzw. mangels betragsmäßiger Wesentlichkeit in der Berichtsperiode ihres Anfalls ergebniswirksam erfasst. Solange immaterielle Vermögenswerte noch nicht zur Nutzung zur Verfügung stehen, ist deren Werthaltigkeit jährlich zu überprüfen.

Sachanlagen, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt werden, werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten (einschließlich aktivierungspflichtiger Rückbau- und Stilllegungskosten) abzüglich

planmäßiger linearer Abschreibungen und allfälliger Wertminderungen bewertet. Die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen umfassen neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Material- und Fertigungsgemeinkosten. Fremdkapitalkosten werden bei Vorliegen eines qualifizierten Vermögenswerts aktiviert. Gemäß den Bilanzierungsregeln von VERBUND entsteht aus einem Projekt nur dann ein qualifizierter Vermögenswert, wenn die Errichtungsdauer wesentlicher Projekte mindestens zwölf Monate beträgt. Insoweit eine spezifische Fremdfinanzierung des qualifizierten Vermögenswerts vorliegt, werden die tatsächlichen Fremdkapitalkosten (abzüglich der Veranlagungserträge aus etwaigen Zwischenveranlagungen) aktiviert. Erfolgt eine allgemeine Konzernfinanzierung, so werden die durchschnittlichen Fremdkapitalkosten aktiviert. Kommt es zu einer Kompensation der Fremdkapitalkosten in der Periode des Anfalls, wird keine Aktivierung vorgenommen. Die monatsgenau ermittelten durchschnittlichen Fremdkapitalkosten von VERBUND betrugen in der

Berichtsperiode 2018 rund 3,7% (Vorjahr: rund 3,7%). Die planmäßigen Abschreibungen der abnutzbaren Sachanlagen orientieren sich an den erwarteten Nutzungsdauern ihrer Komponenten. Im Einzelnen werden folgende Nutzungsdauern verwendet:

Nutzungsdauer in Jahren
Wohn-, Geschäfts- und Betriebsgebäude, sonstige betriebliche Baulichkeiten 10 – 50
Wasserbauten 20 – 100
Maschinelle Anlagen 10 – 80
Elektrische Anlagen 5 – 50
Leitungen 50
Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 – 10

Die erwartete Nutzungsdauer von Wasserkraftwerken wird unabhängig von den Laufzeiten wasserrechtlicher Bewilligungen bestimmt, weil davon auszugehen ist, dass diese Bewilligungen nach Ablauf wieder erteilt werden. Dies gilt aufgrund von Erfahrungswerten auch für jene bayerischen Laufwasserkraftwerke, bei denen ein Heimfallsrecht zugunsten des Freistaats Bayern besteht. Auch die erwartete Nutzungsdauer des Donaukraftwerks Jochenstein wurde unabhängig von der bestehenden Rückgabeverpflichtung von 50% der Anteile an der Donaukraftwerk Jochenstein AG im Jahr 2050 (siehe: Sonstige Verbindlichkeiten) bestimmt. Es wird nämlich erwartet, dass VERBUND auch über das Jahr 2050 hinaus Eigentümer und Betreiber des Donaukraftwerks Jochenstein sein wird.

Sachanlagen

Geleaste Vermögenswerte

Trägt VERBUND bei einem geleasten Vermögenswert alle wesentlichen Risiken und Chancen aus diesem, wird der Vermögenswert zum Barwert der Mindestleasingzahlungen (oder gegebenenfalls zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert) im langfristigen Vermögen angesetzt. In gleicher Höhe wird eine Leasingverbindlichkeit passiviert. Der Vermögenswert wird über die erwartete Nutzungsdauer oder gegebenenfalls über die kürzere Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben. Die Leasing-

verbindlichkeit wird in den Folgeperioden nach der Effektivzinssatzmethode fortgeführt. Alle übrigen Mietverträge, bei denen VERBUND als Leasingnehmer auftritt, werden als Operating-Leasingverhältnisse bilanziert. Die Leasingzahlungen werden grundsätzlich linear über die Laufzeit der Leasingverhältnisse als Ertrag bzw. Aufwand erfasst.

Werthaltigkeit von nicht finanziellen Vermögenswerten Gemäß IAS 36 wird insbesondere bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten die Werthaltigkeit der Buchwerte überprüft, wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung erkannt werden. Für Firmenwerte, immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer und immaterielle Vermögenswerte, die noch nicht zur Nutzung zur Verfügung stehen, ist zumindest jährlich eine Werthaltigkeitsprüfung durchzuführen – unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt oder nicht (siehe: Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte). Ein Vermögenswert bzw. eine zahlungsmittelgenerierende Einheit ist dann wertgemindert, wenn der Buchwert den erzielbaren Betrag des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit

übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Beizulegende Zeitwerte sind primär marktpreisorientiert zu ermitteln und können, der Bewertungshierarchie in IFRS 13 entsprechend, beispielsweise auf vorliegende bindende Kaufangebote, die sekundäre Preisbildung auf aktiven Märkten oder vergleichbare zeitnahe Transaktionen innerhalb der Branche abstellen. Ist die Anwendung marktpreisorientierter Verfahren nicht möglich, kommen kapitalwertorientierte Verfahren zur Anwendung. Gesetzt den Fall, dass kapitalwertorientierte Verfahren angewendet werden, kommt die Discounted-Cashflow-Methode (DCF-Methode) zum Einsatz. Künftige Erweiterungsinvestitionen und Restrukturierungsausgaben werden dabei in die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts einbezogen. Als Preisgerüst werden Preisnotierungen für Energiefutures herangezogen, solange ein liquider Markt existiert. Danach werden die letzten Preisnotierungen durch lineare Interpolation an die durchschnittlichen Preisprognosen zweier renommierter Informationsdienstleister in der Energiewirtschaft herangeführt. Die finanziellen Überschüsse, die im Zeitraum nach dem Ende des Vorliegens der Preisprognosen der zwei renommierten Informationsdienstleister in der Energiewirtschaft erwartet werden (= Rentenphase), werden bei einem unterstellten unendlichen Bestand eines Kraftwerksstandorts (z. B. bei Wasserkraftwerken) mittels Terminal-Value-Berechnung berücksichtigt. Dabei wird von einer Wachstumsrate der finanziellen Überschüsse in Höhe

von 2 % ausgegangen. Nutzungswerte werden im Regelfall mithilfe kapitalwertorientierter Verfahren bestimmt. Hierbei kommt die Discounted-Cashflow-Methode (DCF-Methode) zum Einsatz. Das Preisgerüst wird durch Preisnotierungen für Energiefutures und das VERBUND-Energy-Market-Model (VEMM) determiniert. Das VEMM ist ein energiewirtschaftliches Simulationswerkzeug zur Erstellung mittel- und langfristiger Strom- und Erdgaspreisszenarien für Energiemärkte. Die Cashflows werden grundsätzlich aus den aktuellen, vom Management genehmigten Mittelfristplanungen abgeleitet. Die finanziellen Überschüsse, die im Zeitraum nach dem Ende des Vorliegens der Preisprognosen des VEMM erwartet werden (= Rentenphase), werden bei einem unterstellten unendlichen Bestand eines Kraftwerksstandorts (z. B. bei Wasserkraftwerken) mittels Terminal-Value-Berechnung berücksichtigt. Dabei wird von einer Wachstumsrate der finanziellen Überschüsse in Höhe von 2 % ausgegangen. Der Diskontierungszinssatz ist ein Nach-Steuer-Zinssatz, der die gegenwärtigen Markteinschätzungen, den Zeitwert des Geldes und die spezifischen Risiken des Vermögenswerts (oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit)

widerspiegelt; die Ermittlung des entsprechenden Vor-Steuer-Zinssatzes erfolgt iterativ. Gesetzt den Fall, dass eine Wertminderung in einer Folgeperiode nicht mehr gegeben ist, ist eine ergebniswirksame Wertaufholung zu erfassen. Sowohl Wertminderungen als auch Wertaufholungen werden ergebniswirksam erfasst, in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Segmentberichterstattung als Wertminderungen bzw. Wertaufholungen ausgewiesen und im Anhang erläutert. Betreffen Wertminderungen bzw. Wertaufholungen nicht fortzuführende Aktivitäten, werden diese im Ergebnis nach Ertragsteuern aus nicht fortzuführenden Aktivitäten ausgewiesen und im Anhang erläutert.

Anteile an (mangels Wesentlichkeit) nicht konsolidierten Tochterunternehmen, nicht nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten bzw. Gemeinschaftsunternehmen sowie sonstige Beteiligungen werden gemäß IFRS 9 bilanziert. Werden diese Beteiligungen aufgrund strategischer Überlegungen längerfristig gehalten, werden sie "als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet" (FVOCI) klassifiziert. Andernfalls werden sie als "ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" (FVPL) klassifiziert. Der beizulegende Zeitwert der Beteiligungen wird in Abhängigkeit der jeweiligen Situation aus Marktnotierungen, vergleichbaren zeitnahen Transaktionen, Bewertungen nach der Discounted-

Cashflow- oder Multiplikatormethode bzw. den Anschaffungskosten abgeleitet. Die Beteiligungsbuchwerte von nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen werden gemäß IAS 28 entsprechend der Beteiligungsquote von VERBUND spiegelbildlich zu den Reinvermögensänderungen beim Beteiligungsunternehmen fortgeführt. Diese Fortführung des anteiligen Eigenkapitals erfolgt zeitversetzt um maximal ein Quartal im Nachhinein (siehe: Grundsätze der Rechnungslegung). Die Beteiligungsbuchwerte werden dabei um die VERBUND zustehenden Anteile am Periodenergebnis und am sonstigen Ergebnis sowie um Dividenden, Eliminierungen wesentlicher Zwischenergebnisse und die Fortführung von Zeitwertanpassungen aus stillen Reserven und Lasten, die anlässlich von Anteilserwerben aufgedeckt worden sind, erhöht oder vermindert. Im Beteiligungsbuchwert enthaltene Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben (siehe: Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte) und gemäß IAS 28 weder gesondert ausgewiesen noch gemäß IAS 36 jährlich auf Werthaltigkeit getestet. Wenn der Anteil von VERBUND an Verlusten einer nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligung dem Buchwert der Beteiligung entspricht bzw. diesen übersteigt, werden weitere Verluste nur in dem Umfang berücksichtigt und als Schuld angesetzt, wie rechtliche oder faktische Verpflichtungen eingegangen oder Zahlungen für die nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligung geleistet wurden. Der Buchwert der Beteiligung umfasst dabei den nach der Equity-Methode ermittelten Anteil zuzüglich sämtlicher langfristiger Anteile, die dem wirtschaftlichen Gehalt nach der Nettoinvestition in die nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligung zuzuordnen sind.

Zum Bilanzstichtag wird für Nettoinvestitionen in assoziierte und Gemeinschaftsunternehmen überprüft, ob objektive Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Wenn solche vorliegen, ist für die nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen eine Werthaltigkeitsprüfung nach Maßgabe von IAS 36

durchzuführen. Die Überprüfung der Werthaltigkeit erfolgt anhand des erzielbaren Betrags, welcher den höheren Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert darstellt. Zur

Beteiligungen

Werthaltigkeit von nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen

Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts einer Beteiligung werden in erster Linie marktpreisorientierte Verfahren und alternativ kapitalwertorientierte Verfahren verwendet. Sofern Letztgenannte angewendet werden, werden seitens VERBUND der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts die besten verfügbaren Informationen zugrunde gelegt, die ein hypothetischer Erwerber in einer Transaktion zu Marktbedingungen heranziehen würde. Zur Ermittlung des Nutzungswerts wird in der Regel der auf VERBUND entfallende anteilige Barwert der geschätzten, zukünftig vom assoziierten oder Gemeinschaftsunternehmen erzielbaren Cashflows herangezogen.

Finanzanlagen, Ausleihungen und Forderungen Finanzanlagen und Ausleihungen werden als "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" (AC) klassifiziert, wenn sich die Zahlungen in Zusammenhang mit diesen finanziellen Vermögenswerten ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen zusammensetzen und sie zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten werden. Setzen sich Zahlungen in Zusammenhang mit diesen finanziellen Vermögenswerten zwar ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen zusammen, werden sie aber zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme oder zum Verkauf gehalten, werden sie als "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet" (FVOCI) klassifiziert. Setzen sich die Zahlungen in Zusammenhang mit diesen finanziellen Vermögenswerten nicht ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen zusammen, werden sie als "ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" (FVPL) klassifiziert.

Käufe und Verkäufe von Finanzanlagen werden zum Handelstag bilanziert. Der Wertansatz von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten wird nach der Effektivzinsmethode unter Berücksichtigung etwaiger Wertminderungen (siehe: Werthaltigkeit finanzieller Vermögenswerte) ermittelt. Der Wertansatz von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten in der Bilanz ergibt sich vordergründig auf Basis von Börsenkursen (Stufe-1- Bewertungen im Sinne von IFRS 13). Sofern Preise auf aktiven Märkten nicht verfügbar sind, werden die beizulegenden Zeitwerte mithilfe anerkannter Bewertungsmodelle auf Basis von beobachtbaren Inputdaten ermittelt, die entweder direkt (auf der Basis von Marktpreisen) oder indirekt (abgeleitet von Marktpreisen) bestimmt werden (Stufe-2-Bewertungen).

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen sowie Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen werden als "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" (AC) klassifiziert und zu den Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen bilanziert (siehe: Werthaltigkeit finanzieller Vermögenswerte).

Die kurzfristigen sonstigen Forderungen enthalten im Wesentlichen Derivate und Sicherungsinstrumente aus dem Finanz- und Energiebereich sowie Zwischenveranlagungen in Form von Geldmarktgeschäften. Letztere werden als "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" (AC) klassifiziert. Die in den kurzfristigen sonstigen Forderungen enthaltenen sonstigen Vermögenswerte werden ebenfalls zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Darüber hinaus beinhalten die sonstigen kurzfristigen Forderungen die Bestände an Emissionszertifikaten (siehe: Emissionszertifikate).

Werthaltigkeit finanzieller Vermögenswerte Zu jedem Bilanzstichtag werden Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste für finanzielle Vermögenswerte, die als "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" (AC) klassifiziert wurden, bzw. für Schuldinstrumente, die als "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet" (FVOCI) klassifiziert wurden, für Forderungen aus Leasingverhältnissen, Vertragsvermögenswerte sowie für finanzielle Garantien erfasst. Die erwarteten Kreditverluste werden in mehreren Stufen berücksichtigt. Bei finanziellen Vermögenswerten, die zum Bilanzstichtag ein niedriges Kreditrisiko aufweisen, und finanziellen

Vermögenswerten, deren Kreditrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, ergibt sich die Wertberichtigung auf Basis des erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlusts (Stufe 1). Von einem niedrigen Kreditrisiko wird dabei ausgegangen, wenn das interne Rating einem externen Rating im Investment-Grade-Bereich entspricht (Standard & Poor's:> BBB–, Moody's > Baa3). Von einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos wird ausgegangen, wenn der finanzielle Vermögenswert mehr als 30 Tage überfällig ist. In diesen Fällen wird die Wertberichtigung in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste bemessen (Stufe 2). Zur Ermittlung der Höhe der zu erfassenden Wertminderungen dienen von der Ratingkategorie abhängige Ausfallswahrscheinlichkeiten und Einbringungsquoten. Die Wertberichtigung wird in Höhe des Barwerts der erwarteten Kreditverluste erfasst. Zusätzlich wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft, ob bei einem finanziellen Vermögenswert mittlerweile eine beeinträchtigte Bonität vorliegt (Stufe 3). Dies ist der Fall, wenn zum Beispiel signifikante finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten bzw. Kreditnehmers oder ein Vertragsbruch vorliegen bzw. wenn der finanzielle Vermögenswert 90 Tage überfällig ist. Die Erfassung von Zinserträgen erfolgt bei finanziellen Vermögenswerten der Stufe 1 und 2 auf Basis des Effektivzinssatzes auf den Bruttobuchwert und bei finanziellen Vermögenswerten der Stufe 3, indem der Effektivzinssatz auf die fortgeführten Anschaffungskosten angewendet wird. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerten und Forderungen aus Leasingverhältnissen wird eine vereinfachte Vorgehensweise zur Bemessung der Wertberichtigung angewandt. Bei diesen Forderungen und Vermögenswerten wird immer anhand einer Wertberichtigungstabelle eine Wertberichtigung in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste erfasst.

Die Bilanzierung von Emissionszertifikaten, die VERBUND zum Verbrauch in Zusammenhang mit dem CO2-Ausstoß thermischer Kraftwerke hält, erfolgt unter Beachtung der Bilanzierungsregeln gemäß

IAS 38, IAS 20 und IAS 37. Die Emissionszertifikate werden am Tag der Zuteilung bzw. Anschaffung zum beizulegenden Zeitwert (im Fall von unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikaten) oder zu den Anschaffungskosten (im Fall von entgeltlich erworbenen Emissionszertifikaten) bilanziert. Für unentgeltlich zugeteilte Emissionszertifikate wird in Höhe ihres beizulegenden Zeitwerts (Stufe 1) – hierfür ist grundsätzlich der Börsenkurs an der European Energy Exchange (EEX) maßgeblich – ein Passivposten für den erhaltenen Zuschuss gebildet, der anlässlich des Verbrauchs, der Abschreibung oder der Veräußerung von Emissionszertifikaten ergebniswirksam im Brennstoffeinsatz aufgelöst wird. Der CO2-Ausstoß führt zu einem "Verbrauch" von Emissionszertifikaten, der nach dem gewogenen Durchschnittspreisverfahren bewertet und ergebniswirksam im Brennstoffeinsatz erfasst wird. Die Rückgabeverpflichtung wird durch eine sonstige Verbindlichkeit in korrespondierender Höhe berücksichtigt. Bei einer Unterdeckung bildet VERBUND eine zusätzliche Rückstellung in Höhe des beizulegenden Zeitwerts der fehlenden Emissionszertifikate.

Die Bewertung von Emissionszertifikaten, die VERBUND zu Handelszwecken hält, erfolgt ergebniswirksam in den sonstigen Erlösen. Gemäß der Ausnahmeregelung für Rohstoff- und Warenhändler (Brokerage Exemption) bildet den Bewertungsmaßstab dabei der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.

Die Bewertung der Vorräte an den Primärenergieträgern Erdgas, Kohle und Heizöl sowie an Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgt zu den Anschaffungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag. Letzterer ergibt sich aus den geplanten Stromerlösen abzüglich noch anfallender

Emissionszertifikate

Vorräte

Herstellungskosten. Die Ermittlung des Einsatzes an Primärenergieträgern und an Roh-, Hilfs- und

Betriebsstoffen erfolgt nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren. Die Bewertung von Vorräten an Erdgas, die VERBUND zu Handelszwecken hält, erfolgt ergebniswirksam in den sonstigen Erlösen. Gemäß der Ausnahmeregelung für Rohstoff- und Warenhändler (Brokerage Exemption) bildet den Bewertungsmaßstab dabei der beizulegende Zeitwert (Stufe 1) abzüglich Veräußerungskosten. Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Börsenpreis für Frontmonat-Gasforwards am Central European Gas Hub (CEGH) bzw. an der NetConnect Germany (NCG).

Herkunftsnachweisbzw. Grünstromzertifikate Die Bilanzierung von gewährten Herkunftsnachweis- bzw. Grünstromzertifikaten, die von VERBUND zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden, erfolgt unter Beachtung der Bilanzierungsregeln gemäß IAS 2 und IAS 20. Die Herkunftsnachweis- bzw. Grünstromzertifikate werden bei Erwerb des Rechtsanspruchs (in der Regel Produktion von Strom in zertifizierten Kraftwerken) als Vorrat erfasst. Der Ertrag aus der Zuteilung der Zertifikate wird saldiert mit der Bestandsveränderung aus dem Abgang von Zertifikaten in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die Folgebewertung erfolgt gegebenenfalls zum niedrigeren Nettoveräußerungspreis. Die Erlöse aus dem Verkauf von Herkunftsnachweis- oder Grünstromzertifikaten werden in den sonstigen Umsatzerlösen erfasst.

"Zur Veräußerung gehaltene" Vermögenswerte und nicht fortzuführende Aktivitäten

Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen, die Vermögenswerte und Schulden umfassen, werden als "zur Veräußerung gehalten" eingestuft, wenn es höchstwahrscheinlich ist, dass sie überwiegend durch Veräußerung bzw. nicht fortgesetzte Nutzung realisiert werden. Unmittelbar vor der Einstufung als "zur Veräußerung gehalten" werden die Vermögenswerte oder Bestandteile einer Veräußerungsgruppe gemäß den sonstigen Rechnungslegungsmethoden des Konzerns neu bewertet. Danach werden die Vermögenswerte bzw. die Veräußerungsgruppen zum niedrigeren Wert aus ihrem Buchwert und beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten angesetzt.

Als nicht fortzuführende Aktivität werden Geschäftsbereiche von VERBUND bezeichnet, die (inklusive ihrer Cashflows) vom restlichen Konzern klar abgegrenzt werden können und die einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig oder geografischen Geschäftsbereich darstellen, Teil eines einzelnen abgestimmten Plans zur Veräußerung eines gesonderten wesentlichen Geschäftszweigs oder geografischen Geschäftsbereichs sind oder ein Tochterunternehmen darstellen, das ausschließlich mit der Absicht einer Weiterveräußerung erworben wurde. Eine Einstufung als nicht fortzuführende Aktivität erfolgt bei Veräußerung oder sobald der Geschäftsbereich die Kriterien für eine Einstufung als "zur Veräußerung gehalten" erfüllt, wenn dies früher der Fall ist. Wenn ein Geschäftsbereich als nicht fortzuführende Aktivität eingestuft wird, werden die Vergleichsinformationen in der Gewinn- und Verlustrechnung und der Gesamtergebnisrechnung so angepasst, als ob der Geschäftsbereich von Beginn der Vergleichsperiode an als nicht fortzuführende Aktivität eingestuft worden wäre.

Finanzverbindlichkeiten

Finanzielle Schulden werden bei Zuzählung mit ihrem beizulegenden Zeitwert (unter Einbeziehung von Transaktionskosten, die direkt der Emission zuzurechnen sind) erfasst. Dieser entspricht in der Regel dem tatsächlich zugeflossenen Betrag. Etwaige Agien, Disagien oder sonstige Unterschiede zwischen dem zugeflossenen Betrag und dem Rückzahlungsbetrag werden durch Anwendung der Effektivzinssatzmethode über die Laufzeit der Finanzierung verteilt und periodengerecht im Zinsaufwand

ausgewiesen. Einzelne Finanzverbindlichkeiten, die ursprünglich in Zusammenhang mit Cross-Border-Leasing-Transaktionen entstanden sind (siehe: Cross-Border-Leasing-Transaktionen), wurden mithilfe der sogenannten Fair-Value-Option beim erstmaligen Ansatz und bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 als "ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert" klassifiziert. Dadurch konnten Inkongruenzen, die sich andernfalls bei der Bewertung ergeben hätten, beseitigt werden (siehe: Finanzinstrumente und Risikomanagement).

Werden Netztarife durch einen Regulator auf Basis von Kosten- bzw. Erlösschätzungen festgelegt und Minder- oder Mehrkosten bzw. -erlöse aus der Vergangenheit bei der Tariffestsetzung in der Zukunft berücksichtigt, so ist der Netzbetreiber berechtigt, Mehrkosten bzw. Mindererlöse in zukünftigen Jahren von den Netznutzern im Wege höherer Tarife abgegolten zu bekommen, oder verpflichtet, Minderkosten bzw. Mehrerlöse den Netznutzern im Wege niedrigerer Tarife rückzuvergüten. Solche Ansprüche bzw. Verpflichtungen werden als regulatorische Vermögenswerte bzw. Schulden bezeichnet. Regulatorische Vermögenswerte und Schulden sind in den meisten Fällen mangels Erfüllung der allgemeinen Ansatz-

kriterien in den IFRS nicht bilanzierungsfähig. VERBUND ist mit seinem Geschäftssegment Netz einem solchen durch die Energie-Control Austria für die Regulierung der Elektrizitäts- und Erdgaswirtschaft (E-Control) regulierten Tarifregime unterworfen. Im Konzernabschluss von VERBUND werden, so die allgemeinen Ansatzkriterien in den IFRS nicht erfüllt sind, weder regulatorische Vermögenswerte aktiviert noch regulatorische Schulden passiviert.

Aufgrund von Betriebsvereinbarungen und Verträgen ist VERBUND unter bestimmten Voraussetzungen verpflichtet, Pensionszahlungen auf Endgehaltsbasis an (ehemalige) Mitarbeiter nach deren Eintreten in den Ruhestand zu leisten. Diesen leistungsorientierten Verpflichtungen steht teilweise zweckgebundenes Pensionskassenvermögen der APK Pensionskasse AG (Pensionskasse) gegenüber. Zur Absicherung von Versorgungsansprüchen aus betrieblicher Altersversorgung der Mitarbeiter der VERBUND Innkraftwerke GmbH, Innwerk AG und Grenzkraftwerke GmbH bestehen Treuhandlösungen (Contractual Trust Arrangement, CTA). Soweit die Verpflichtungen durch die Pensionskasse zu erfüllen sind, besteht eine Nachschussverpflichtung seitens VERBUND; für das CTA bestehen keine Nachschussverpflichtungen. Sowohl das Pensionskassenvermögen als auch die Treuhandlösungen werden als Planvermögen im Sinne von IAS 19 bilanziert und mit den Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf

Pensionen saldiert. Die Rückstellungen für laufende Pensionen, Anwartschaften auf Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen werden gemäß IAS 19 nach der Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) ermittelt, wobei Neubewertungen der Nettoschuld – dabei handelt es sich um versicherungsmathematische Gewinne und Verluste bzw. Erträge des Planvermögens unter Ausschluss des erwarteten Zinsertrags –

im Entstehungsjahr im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Mit Ausnahme des Nettozinsaufwands werden sämtliche Aufwendungen (und Erträge) im Zusammenhang mit diesen Verpflichtungen als Personalaufwand erfasst. Der Nettozinsaufwand wird

im Zinsaufwand ausgewiesen. Die Ermittlung der Pensionsverpflichtungen erfolgt auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten; als Rechnungsgrundlagen werden die Sterbetafeln "AVÖ 2018-P – Rechnungsgrundlagen für die Pensi-

onsversicherung" und "Heubeck-Richttafeln 2018 G" herangezogen. Die Veranlagung des Pensionskassenvermögens erfolgt unter Beachtung der Bestimmungen des Pensionskassengesetzes bzw. der entsprechenden Verordnungen der Finanzmarktaufsicht (FMA).

Regulatorische Vermögenswerte und Schulden

Pensionsverpflichtungen, pensionsähnliche Verpflichtungen, gesetzliche Abfertigungen und Altersteilzeitverpflichtungen

Die pensionsähnlichen Verpflichtungen betreffen den Arbeitgeberanteil für die nach Pensionsantritt zu leistenden Prämien zur Krankenzusatzversicherung (KZV). Die Berechnung der Rückstellungen

erfolgt analog zur Ermittlung der Pensionsrückstellungen. Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis bis zum 31. Dezember 2002 begann, erhalten auf Basis österreichischer arbeitsrechtlicher Verpflichtungen bei Kündigung durch den Arbeitgeber oder zum Pensionsantrittszeitpunkt eine einmalige Abfertigung. Die Höhe dieser Zahlung ist von der Anzahl der Dienstjahre und des bei Abfertigungsanfall maßgeblichen Bezugs abhängig. Die Bewertung dieser Verpflichtung erfolgt gemäß IAS 19 nach der PUC-Methode mit einem Ansparzeitraum von 25 Jahren,

wobei Neubewertungen der Nettoschuld sofort im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Für alle nach dem 31. Dezember 2002 in Österreich beginnenden Arbeitsverhältnisse besteht kein Direktanspruch des Arbeitnehmers mehr auf gesetzliche Abfertigung gegenüber dem Arbeitgeber. Für diese Arbeitsverträge zahlt der Arbeitgeber monatlich 1,53% des Bruttoentgelts in eine Mitarbeitervorsorgekasse, in der die Beiträge auf einem Konto des Arbeitnehmers veranlagt werden. Bei diesem Abfertigungsmodell ist der Arbeitgeber nur zur regelmäßigen Leistung der Beiträge verpflichtet; es wird daher als beitragsorientierter Plan gemäß IAS 19 bilanziert.

Im Rahmen von Altersteilzeitmodellen wird Mitarbeitern die Möglichkeit geboten, vor dem Eintritt des ASVG-Pensionsanspruchs unter Entgeltfortzahlung bis zum gesetzlich geregelten Pensionsantrittsalter aus dem Unternehmen auszuscheiden. Die Bewertung dieser Verpflichtung erfolgt gemäß IAS 19 nach der PUC-Methode, wobei Neubewertungen der Nettoschuld sofort ergebniswirksam realisiert werden. Die Bewertungsparameter entsprechen im Wesentlichen jenen für pensionsähnliche Verpflichtungen.

Die daraus zu erfassenden Aufwendungen werden im Pensionsaufwand ausgewiesen. Zum Zweck der Absicherung von Wertguthaben aus Altersteilzeitmodellen der Mitarbeiter der VERBUND Innkraftwerke GmbH und der Innwerk AG bestehen ebenfalls Treuhandlösungen (Contractual Trust Arrangement, CTA). Eine Nachschussverpflichtung besteht nicht. Das CTA wird als Planvermögen im Sinne von IAS 19 bilanziert und mit der Rückstellung für Altersteilzeit saldiert.

Gemäß IAS 37 werden Rückstellungen gebildet, wenn rechtliche und faktische Verpflichtungen gegenüber außenstehenden Dritten vorliegen, die aus vergangenen Ereignissen resultieren und deren Erfüllung wahrscheinlich zu einem zukünftigen Ressourcenabfluss führen wird. Hierzu muss die Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden können. Sofern eine solche zuverlässige Schätzung nicht möglich ist, unterbleibt die Rückstellungsbildung. Die Bewertung der Rückstellung erfolgt zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag. Der Erfüllungsbetrag stellt die bestmögliche Schätzung jener Ausgabe dar, mit der eine gegenwärtige Verpflichtung am Bilanzstichtag erfüllt oder auf einen Dritten übertragen werden könnte. Dabei werden zukünftige Kostensteigerungen, die am Bilanzstichtag Rückstellungen

absehbar und wahrscheinlich sind, berücksichtigt. Verpflichtungen, die aus dem Rückbau oder der Stilllegung von Kraftwerken resultieren, werden in der Berichtsperiode ihrer Entstehung mit ihren diskontierten Erfüllungsbeträgen als Rückstellung für Abbruchkosten passiviert; zugleich erhöhen sich grundsätzlich die Wertansätze für die Kraftwerksanlagen (siehe: Sachanlagen). In den Folgeperioden werden die aktivierten Rückbau- oder Stilllegungskosten über die (Rest-)Nutzungsdauer der Kraftwerksanlagen abgeschrieben; die Rückstellungen

werden jährlich aufgezinst. Drohverlustrückstellungen werden für erwartete Verluste aus sogenannten belasteten Verträgen gemäß IAS 37 gebildet. Sie werden in Höhe des unvermeidbaren Ressourcenabflusses angesetzt. Dies ist der geringere Betrag aus der Erfüllung des Vertrags und allfälligen Kompensationszahlungen bei Nichterfüllung. Die Erfassung von Wertminderungen auf mit dem "belasteten" Vertrag verbundene

Vermögenswerte geht jedoch der Erfassung von Drohverlustrückstellungen voraus. Langfristige Rückstellungen werden, sofern der Barwert des voraussichtlichen Erfüllungsbetrags wesentlich von dessen Nominalwert abweicht, diskontiert. Gemäß den Bilanzierungs- und Bewertungsregeln von VERBUND werden grundsätzlich sämtliche Rückstellungen, deren Erfüllung mehr als zwölf Monate in der Zukunft liegt, diskontiert. Der Diskontierungszinssatz ist ein an die schuldspezifischen Risiken angepasster Vorsteuerzinssatz. Die Aufzinsungsbeträge werden als Zinsaufwand ausgewiesen; etwaige Zinsänderungseffekte werden im operativen Ergebnis erfasst.

Die sonstigen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dies gilt auch für die Verpflichtung aus einem 20-jährigen Stromliefervertrag, die in der Berichtsperiode 2009 aus dem Erwerb der Kraftwerksgruppe Inn GmbH (nunmehr VERBUND Innkraftwerke GmbH) entstanden ist. Diese Verpflichtung wird durch periodische Verzinsung erhöht und fortschreitend in jenem Ausmaß getilgt, in dem VERBUND durch Lieferung bzw. Zeitablauf von der Stromlieferverpflichtung frei wird. Im Zuge des Erwerbs (weiterer) bayerischer Wasserkraftwerkskapazitäten erfolgte 2013 eine außerplan-

mäßige Tilgung von 60% der Verpflichtung. Ebenso wird die im Rahmen des Erwerbs (weiterer) bayerischer Wasserkraftwerkskapazitäten übernommene Verpflichtung zur unentgeltlichen Rückübertragung von 50% der Anteile an der Donaukraftwerk Jochenstein AG an den Freistaat Bayern zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Der erwartete beizulegende Zeitwert der Anteile zum Rückübertragungszeitpunkt (31. Dezember 2050) wird periodisch ermittelt und unter Anwendung des ursprünglichen Effektivzinssatzes (dieser entspricht den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten zum Erwerbszeitpunkt) diskontiert. Änderungen bezüglich des erwarteten beizulegenden Zeitwerts der Anteile werden im übrigen Finanzergebnis erfasst.

Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand mindern nicht die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Vermögenswerte, für die sie gewährt worden sind, sondern führen zur Bildung eines Passivpostens. Sie werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt, sofern hinreichend sicher ist, dass VERBUND die Voraussetzungen für die Gewährung des Zuschusses erfüllt und der Zuschuss tatsächlich gewährt werden wird. Der Passivposten wird ergebniswirksam über die erwartete Nutzungsdauer des

entsprechenden Vermögenswerts aufgelöst. Aufwands- bzw. Ertragszuschüsse der öffentlichen Hand führen ebenfalls zur Bildung eines Passivpostens, der entsprechend dem zeitlichen Anfall der dazugehörigen Aufwendungen periodengerecht aufgelöst wird.

Baukostenbeiträge, die VERBUND von Strombezugsberechtigten (insbesondere von Landesenergiegesellschaften) z. B. für Kraftwerksprojekte erhält, führen zur Bildung eines Passivpostens. Mit der Leistung des Baukostenbeitrags erhalten die Strombezugsberechtigten die Möglichkeit, im Ausmaß ihres Anteils Strom gegen Ersatz der Produktionskosten zu beziehen. Der Passivposten wird daher entweder über die Vertragsdauer oder (mangels einer solchen) über die Nutzungsdauer der Anlagen ergebniswirksam aufgelöst. Die Auflösungsbeträge werden in den Umsatzerlösen ausgewiesen.

Sonstige Verbindlichkeiten

Zuschüsse der öffentlichen Hand

Baukostenbeiträge

Cross-Border-Leasing-Transaktionen bzw. bilanziell geschlossene Positionen In den Berichtsperioden 1999 bis 2001 schloss VERBUND mehrere Cross-Border-Leasing-Transaktionen ab. Dabei wurden Kraftwerke an amerikanische Investoren verleast und gleichzeitig wieder mittels

eines Finanzierungsleasingvertrags zurückgeleast. Bei den Transaktionen war eine vollständige bilanzielle Deckung der Verpflichtungen, sowohl für die Equity-Teile als auch für die Loan-Teile, durch die entsprechende Anschaffung von Wertpapieren (Zero Coupons, Medium Term Notes) oder durch Ausleihungen an Finanzinstitute gegeben.

Mit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise im Lauf der Berichtsperiode 2008 veränderte sich das Risikoprofil der Cross-Border-Leasing-Transaktionen – im Wesentlichen durch Bonitätsverschlechterungen von Vertragsparteien (Banken und Versicherungen). Gleichzeitig erhöhte sich durch den gestiegenen Liquiditätsbedarf von amerikanischen Cross-Border-Leasing-Investoren sowie aufgrund von Einigungen dieser Investoren mit den amerikanischen Steuerbehörden hinsichtlich der anzuerkennenden Steuervorteile deren Bereitschaft, einzelne Transaktionen vorzeitig zu beenden.

In den Berichtsperioden 2009 und 2010 wurden insgesamt rund 85% des ursprünglichen Volumens an Cross-Border-Leasing-Transaktionen aufgelöst. Die letzte noch aufrechte Transaktion von VERBUND (Kraftwerk Freudenau) hat eine bilanzexterne Finanzierungsstruktur (siehe: Sonstige Verpflichtungen bzw. Ansprüche und Risiken). Für den Barwertvorteil aus dieser Transaktion wurde ein Passivposten gebildet, der über die Vertragsdauer ergebniswirksam aufgelöst wird. Der Ausweis der Auflösungs-

beträge erfolgt in den sonstigen betrieblichen Erträgen. Die Auflösung der Cross-Border-Leasing-Transaktionen erfolgte zum Teil als vollständige Auflösung, das heißt, es wurden auch alle dazugehörigen Verbindlichkeiten (A-Loans und B-Loans) und Veranlagungen rückgeführt. Zum Teil erfolgten partielle Auflösungen, bei denen die Transaktionen mit den Investoren und die dazugehörigen A-Loans rückgeführt, die bestehenden B-Loans aber von VERBUND fortgeführt wurden. Die entsprechenden B-Payment Undertaking Agreements bzw. die entsprechenden Veranlagungen wurden in der Folge daher auch weitergeführt. Die bilanzielle Deckung ist somit weiterhin gegeben. Die Bewertung der in Fremdwährung (ausschließlich US-Dollar) bestehenden Salden erfolgt zum Stichtagskurs. Aufwendungen und Erträge aus der Bewertung entsprechen einander sowohl

wertmäßig als auch valutarisch und werden gegeneinander aufgerechnet. Zur besseren Verständlichkeit werden im Anhang zum Konzernabschluss von VERBUND die aus vorzeitig beendeten Cross-Border-Leasing-Transaktionen resultierenden Finanzanlagen und -verbindlichkeiten weiterhin gesondert dargestellt; sämtliche Positionen sind mit Ausnahme der erfassten Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste bilanziell geschlossen.

Ertragsteuern

Der für die Berichtsperiode in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ertragsteueraufwand umfasst die für vollkonsolidierte Tochterunternehmen aus deren steuerpflichtigen Einkommen und dem jeweils anzuwendenden Ertragsteuersatz errechneten laufenden Ertragsteuern sowie die

Veränderungen der latenten Steuerschulden und -erstattungsansprüche. Gemäß der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode zur Steuerabgrenzung in IAS 12 werden latente Steuern für temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden im IFRS-Konzernabschluss und den steuerlichen Wertansätzen auf Ebene des Tochterunternehmens gebildet. Latente Steuerschulden und -erstattungsansprüche werden für temporäre Differenzen gebildet, die zu steuerpflichtigen oder abzugsfähigen Beträgen bei der Ermittlung von zu versteuernden Einkommen zukünftiger Berichtsperioden führen. Wahrscheinlich realisierbare Steuervorteile aus noch nicht genutzten Verlustvorträgen werden in die Ermittlung der Steuerabgrenzungen miteinbezogen. Firmenwerte, die im Rahmen der Erstkonsolidierung von Tochterunternehmen entstehen, führen zu keinen Steuerabgrenzungen; temporäre Differenzen, die aus der steuerlichen Abschreibbarkeit von Firmenwerten in Folgeperioden entstehen bzw. sich verändern, werden hingegen latenziert. Eine weitere Ausnahme von dieser umfassenden Steuerabgrenzung bilden temporäre Unterschiede in Bezug auf die Wertansätze von Beteiligungen, sofern diese nicht aus steuerwirksamen Abschreibungen

resultieren. Zur Ermittlung der Steuerabgrenzungen sind jene Ertragsteuersätze anzuwenden, die erwartungsgemäß zu dem Zeitpunkt gelten werden, zu dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich wieder ausgleichen werden. Der auf die VERBUND AG anzuwendende Körperschaftsteuersatz beträgt 25%. Von den vollkonsolidierten Tochterunternehmen wurden die folgenden Ertragsteuersätze (abhängig vom Sitzstaat) angewendet:

Ertragsteuersätze der Tochterunternehmen in %

2017 2018
Österreich 25,0 25,0
Deutschland – Personengesellschaften1 12,37 – 12,95 12,37 – 12,95
Deutschland – Kapitalgesellschaften2 24,23 – 32,98 24,23 – 32,98
Rumänien 16,0 16,0

1 Die Gewerbesteuerbelastung hängt vom jeweiligen Hebesatz ab, der je nach Gemeinde unterschiedlich ist. // 2 Der angegebene Körperschaftsteuersatz umfasst auch den Solidaritätszuschlag und die Gewerbesteuer.

Ab der Berichtsperiode 2005 hat VERBUND die vom Gesetzgeber mit dem Steuerreformgesetz 2005 eingeräumte Möglichkeit zur Bildung einer Unternehmensgruppe für steuerliche Zwecke in Anspruch genommen; der Gruppenträger ist die VERBUND AG.

In der Steuergruppe werden die Gruppenmitglieder vom Gruppenträger mit den auf sie entfallenden Körperschaftsteuerbeträgen mittels Steuerumlagen belastet. Im Verlustfall erfolgt bei inländischen Gruppenmitgliedern eine Gutschrift. Die Steuerumlagen werden nur bei wesentlichen Abweichungen im Nachhinein angepasst. Bei Verlustübernahmen von ausländischen Gruppenmitgliedern wird, sofern die Voraussetzungen für eine zukünftige Nachversteuerung voraussichtlich erfüllt werden, in Höhe der erwarteten zukünftigen Steuerzahlung eine Verbindlichkeit aus laufenden Steuerschulden erfasst. Eine

Abzinsung der erwarteten zukünftigen Steuerzahlung erfolgt nicht. Der Steuervorteil aus der Firmenwertabschreibung (§ 9 Abs. 7 KStG 1988) wird als temporäre Differenz bei Anteilen an Tochterunternehmen (Outside Basis Difference) behandelt.

Derivative Finanzinstrumente werden bei Vertragsabschluss zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Erfassung unrealisierter Bewertungsgewinne oder -verluste erfolgt grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung, sofern nicht die Voraussetzungen für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) gemäß IFRS 9 erfüllt sind. Um diese speziellen Bilanzierungsregeln anwenden zu können, muss eine wirtschaftliche Beziehung zwischen Grundgeschäft und Sicherungsgeschäft bestehen, die Auswirkungen des Ausfallsrisikos dürfen keinen dominanten Einfluss auf Wertänderungen, die sich aus dieser wirtschaftlichen Beziehung ergeben, haben, und die Sicherungsquote der Sicherungsbeziehung muss der resultierenden Sicherungsquote aus dem Volumen des von VERBUND tatsächlich gesicherten Grundgeschäfts und dem Volumen des Sicherungsinstruments, das von VERBUND zur Absicherung dieses Volumens des gesicherten Grundgeschäfts tatsächlich eingesetzt wird, entsprechen.

Derivative Finanzinstrumente

Im Fall der Bilanzierung von sogenannten Fair Value Hedges werden das derivative Sicherungsinstrument und das Grundgeschäft (hinsichtlich des abgesicherten Risikos) ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Wird ein derivatives Finanzinstrument jedoch als Sicherungsinstrument im Rahmen eines Cashflow Hedge eingesetzt, so werden die unrealisierten Gewinne oder Verluste aus dem Sicherungsinstrument zunächst im sonstigen Ergebnis bilanziert. Sie werden erst dann in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt"), wenn das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird. Werden hochwahrscheinliche zukünftige Transaktionen abgesichert und führen diese Transaktionen in späteren Perioden zum Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts oder einer finanziellen Verbindlichkeit, so sind gemäß IFRS 9 die bis zu diesem Zeitpunkt im sonstigen Ergebnis bilanzierten Beträge in jener Periode ergebniswirksam aufzulösen, in der auch der Vermögenswert oder die Verbindlichkeit das Periodenergebnis beeinflusst. Führt die Transaktion zum Ansatz von nicht finanziellen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten, werden die im sonstigen Ergebnis bilanzierten Beträge mit dem erstmaligen Wertansatz des Vermögenswerts bzw. der Verbind-

lichkeit verrechnet, was im Zugangszeitpunkt zu keinem Ergebniseffekt führt. Derivative Finanzinstrumente mit positivem beizulegendem Zeitwert sind in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und Wertpapiere, solche mit negativem beizulegendem Zeitwert in den sonstigen Finanzverbindlichkeiten oder den Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten erfasst. Sogenannte Eigenverbrauchsverträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf von VERBUND abgeschlossen und in diesem Sinn gehalten werden, werden nicht als derivative Finanzinstrumente, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert (Own Use Exemption). Falls die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung eines solchen Eigenverbrauchsvertrags höher sind als der erwartete wirtschaftliche Nutzen daraus, ist für diesen Eigenverbrauchsvertrag eine Rückstellung gemäß IAS 37 zu bilden. Kommt es jedoch bei Lieferverträgen, die bis dato Eigenverbrauchsverträge darstellten, zu einem Nettoausgleich im Sinne von IFRS 9, so sind die Befreiungsregelungen für Eigenverbrauchsverträge nicht länger anzuwenden, und die Lieferverträge sind als freistehende Derivate zu qualifizieren und ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren.

Sicherungsgeschäfte im Finanzbereich

Zur wirtschaftlichen Begrenzung und Steuerung von bestehenden Zinsänderungsrisiken werden im Finanzbereich einzelne derivative Finanzinstrumente (vor allem Devisentermingeschäfte und Zinsswaps) eingesetzt. Abgesehen von den Derivativgeschäften in Zusammenhang mit bilanziell geschlossenen Positionen (siehe: Cross-Border-Leasing-Transaktionen) wurden Zinsswaps (Swaps von variabler auf fixe Verzinsung) abgeschlossen, um das bestehende Zinsniveau oder Wertansätze auch längerfristig abzusichern. Diese Zinsswaps wurden zum Teil als Cashflow Hedges designiert (siehe: Derivative Finanzinstrumente). Jene Zinsswaps, die auf der Ebene von Tochterunternehmen konzerninterne Finanzierungen absichern, werden im Konzernabschluss von VERBUND als Derivate (Bewertungs-

kategorie: FVPL) bilanziert. Bei einzelnen bilanziell geschlossenen Positionen (siehe: Cross-Border-Leasing-Transaktionen) führen die Veranlagungen zu variablen Erträgen, denen fixe Aufwendungen gegenüberstehen. Zur Risikovermeidung wurden für die entsprechenden Finanzverbindlichkeiten Zinsswaps abgeschlossen. Diese Zinsswaps weisen ein Risikoprofil auf, das jenem der dazugehörigen Bilanzposten genau entgegengesetzt ist. Deswegen erfolgt als Ausgleich zur Zeitbewertung der Zinsswaps eine dem gesicherten Risiko entsprechende Buchwertanpassung der dazugehörigen Finanzverbindlichkeiten.

Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften ergibt sich aus den jeweiligen Kursen (Fremdwährungswechselkurse und Zinskurven) am Bilanzstichtag. Hierbei handelt es sich um Stufe-2-

Bewertungen aus der Sicht von IFRS 13. Der beizulegende Zeitwert für Zinsswaps entspricht jenem Wert, den VERBUND bei Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde bzw. zahlen müsste. Dabei werden aktuelle Marktverhältnisse, vor allem die aktuellen Zinsniveaus, Yield-Kurven und das Kreditrisiko der Vertragspartner berücksichtigt. Hierbei handelt es sich um Stufe-2-Bewertungen aus der Sicht von IFRS 13.

Im Rahmen der Bilanzierung von Cashflow Hedges setzt VERBUND derivative Finanzinstrumente zur Absicherung des Preisrisikos aus zukünftigen Absatz- und Beschaffungsgeschäften ein. Als Sicherungsinstrumente werden Forward- und Future-Kontrakte sowie Optionen als Derivate im Sinne von IFRS 9 eingesetzt. Bei derivativen Finanzinstrumenten, die als Cashflow Hedge designiert sind, wird jener Teil, der als wirksame Absicherung bestimmt wird, im sonstigen Ergebnis erfasst. Unwirksame

Teile der Absicherung werden hingegen erfolgswirksam erfasst. Nicht als Sicherungsinstrumente designierte Strom-, Gas- sowie CO2-Derivate werden dem Wholesale-Portfolio zugeordnet und zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung

bewertet. Wirksame Zeitwertänderungen von Sicherungsinstrumenten, die im Rahmen von Cashflow Hedges eingesetzt werden, werden bis zur Realisierung des Grundgeschäfts ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Liegt für eine Gegenpartei ein Rahmenvertrag mit einer Aufrechnungsvereinbarung vor, so werden für diese Gegenpartei die positiven und negativen Zeitwerte der Transaktion für den Zweck der Bilanzierung saldiert (siehe: Finanzinstrumente und Risikomanagement). In der Folge werden die Bewertungseffekte mit dem Ergebnis aus dem gesicherten Grundgeschäft verrechnet; in Summe ist

somit kein Ergebniseffekt zu erwarten. Die Erfassung von Zeitwertänderungen von (freistehenden) Strom- sowie Gasderivaten im Wholesale-Portfolio, die nicht als Sicherungsinstrumente designiert wurden, erfolgt abzüglich bereits realisierter Futures und nach Saldierung positiver und negativer Zeitwerte ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung (siehe: Finanzinstrumente und Risikomanagement).

Um die Optimierung der Eigenerzeugung bestmöglich zu gewährleisten, ist eine Präsenz von VERBUND auf den Handelsmärkten Voraussetzung. Dabei wird neben der wertschöpfungsmäßig dominanten Eigenstromvermarktung unter strikten Risikomanagementvorgaben auch ein Third-Party-Geschäft betrieben. Die Bewertung der Energiehandelskontrakte im Third-Party-Trading-Bereich (Future- und Forward-Kontrakte für Strom, Gas und CO2) erfolgt ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Das Ergebnis aus der Bewertung und Realisierung dieser derivativen Energiehandelskontrakte wird saldiert (netto) in den Stromerlösen oder in den sonstigen Erlösen (Gas und CO2) ausgewiesen.

Die beizulegenden Zeitwerte der von VERBUND eingesetzten Future- und Forward-Kontrakte können zu jedem Bilanzstichtag zuverlässig ermittelt werden, da für Future-Kontrakte entsprechende Börsenkurse an den jeweiligen Börsen (European Energy Exchange (EEX), Intercontinental Exchange (ICE), Central European Gas Hub (CEGH)) vorliegen bzw. die Bewertung von Forward-Kontrakten mit einer von Börsenkursen abgeleiteten Forward-Preiskurve unter Anwendung einer risikolosen Zinsstrukturkurve und unter Berücksichtigung des Kreditrisikos der Vertragspartner durchgeführt wird. Die Bewertung der von VERBUND eingesetzten Optionen erfolgt zu den Börsenkursen an der EEX zum jeweiligen Ultimo Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte derivativer Finanzinstrumente im Finanzbereich

Sicherungsgeschäfte im Energiebereich; Strom- und Gaskontrakte im Wholesale-Portfolio

Energiehandelskontrakte

Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten im Energiebereich

bzw. abgeleitet von diesen Börsenkursen. Bei den Bewertungen von Strom-, Gas- und CO2-Future-Kontrakten handelt es sich folglich um Stufe-1-Bewertungen gemäß IFRS 13; Bewertungen von Strom-, Gas- und CO2-Forward-Kontrakten sind grundsätzlich Stufe-2-Bewertungen. Bei börsennotierten Optionen handelt es sich um Stufe-1-Bewertungen und bei OTC-Kontrakten um Stufe-2-Bewertungen.

VERBUND erzielt Erlöse aus Verträgen mit Kunden im Wesentlichen in Zusammenhang mit der Lieferung von Strom und Gas an Marktteilnehmer von Energiebörsen, Händler, Energieversorgungsunternehmen, Industrieunternehmen sowie Haushalts- und Gewerbekunden. Darüber hinaus werden Erlöse aus Verträgen mit Kunden durch den Betrieb des österreichischen Übertragungsnetzes generiert. Bei diesen Verträgen erfolgt die Umsatzrealisierung, sobald die Kontrolle über die Güter bzw. Dienstleistungen auf den Kunden übergegangen ist, in Höhe der Gegenleistung, die VERBUND (voraussichtlich) für diese Gü-Umsatzrealisierung

ter bzw. Dienstleistungen erhält. Bei den Verträgen zur Lieferung von Strom und Gas setzt sich die erhaltene Gegenleistung in der Regel aus einem Leistungs- und einem Arbeitspreis zusammen. Während der Arbeitspreis von der bezogenen Menge an Strom und Gas abhängt, ist der Leistungspreis davon unabhängig. Die Übertragung der Kontrolle erfolgt bei diesen Verträgen über den Zeitraum der Leistungserbringung. Die Umsatzerlöse werden in jener Höhe realisiert, in der VERBUND seinen Bemühungen hinsichtlich der Lieferung von Strom und Gas nachgekommen ist (der Kunde also jederzeit Strom bzw. Gas beziehen konnte bzw. bezogen hat) und ein Recht zur Verrechnung der bereits erbrachten Leistung besteht. Bei Strom- und Gaslieferungen an Marktteilnehmer von Energiebörsen, Händler sowie Energieversorgungsunternehmen beträgt das Zahlungsziel typischerweise 20 Tage, wobei häufig Aufrechnungsvereinbarungen bestehen, die regelmäßig eine Saldierung der entsprechenden Vertragspositionen ermöglichen. Bei Strom- und Gaslieferungen an Industriekunden beträgt das Zahlungsziel typischerweise 14 bis 60 Tage, bei Gewerbekunden und bei Haushaltskunden 14 Tage. Signifikante Finanzierungskomponenten liegen daher nicht vor. Zum Teil werden bei Verträgen zur Lieferung von Strom und Gas dem Kunden auch Netzkosten in Rechnung gestellt. Da VERBUND die Kontrolle über die Netzdienstleistungen vor Übertragung an den Kunden nicht kontrolliert, ist VERBUND in Bezug auf diese

Leistungen als Agent anzusehen. Für die Netzdienstleistungen erfolgt daher keine Umsatzrealisierung. Die Leistungen von VERBUND in Zusammenhang mit dem Betrieb des österreichischen Übertragungsnetzes umfassen im Wesentlichen System-, Regel- und Ausgleichsenergie- sowie Engpassmanagement- und Redispatch-Dienstleistungen. Die erhaltene Gegenleistung für diese Leistungen in Zusammenhang mit dem Betrieb des österreichischen Übertragungsnetzes hängt überwiegend vom Strom-verbrauch der Kunden bzw. den Kosten, die für die jeweiligen Leistungen bei VERBUND entstanden sind, ab. Die Übertragung der Kontrolle erfolgt bei diesen Verträgen über den Zeitraum der Leistungserbringung. Die Umsatzerlöse werden in jener Höhe realisiert, in der VERBUND ein Recht zur Verrechnung der bereits erbrachten Leistung hat. Das Zahlungs-

ziel beträgt typischerweise 14 Tage. Signifikante Finanzierungskomponenten liegen daher nicht vor. Die Realisierungen von derivativen Finanzinstrumenten im Energiebereich, deren Hauptzweck die finale physische Energielieferung ist, werden als Erlöse aus Kundenverträgen behandelt und unter den

Umsatzerlösen dargestellt. Die Realisierungen von derivativen Finanzinstrumenten im Energiebereich, deren Hauptzweck nicht die finale physische Energielieferung, sondern die Bewirtschaftung einer Trading-Position ist, werden in den Umsatzerlösen ausgewiesen, wobei die zugrunde liegenden Umsätze und Bezugskosten miteinander verrechnet und netto dargestellt werden; dies entspricht dem Erfolg aus dem Handel (Trading) mit derivativen Finanzinstrumenten im Energiebereich.

Ermessensausübungen und zukunftsbezogene Annahmen

Die Erstellung eines IFRS-Konzernabschlusses erfordert Ermessensausübungen bei der Beurteilung, ob andere Unternehmen von VERBUND beherrscht bzw. gemeinschaftlich geführt werden oder ob VERBUND maßgeblichen Einfluss auf ein anderes Unternehmen ausüben kann bzw. ob ein Unternehmen

eine gemeinschaftliche Tätigkeit von VERBUND darstellt. Weitere Ermessensausübungen betreffen die Anwendung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die Festlegung von Annahmen über zukünftige Entwicklungen durch das Management, die den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der

Berichtsperiode wesentlich beeinflussen können. Nachfolgend werden die wesentlichsten Ermessensausübungen und zukunftsbezogenen Annahmen, die dem vorliegenden IFRS-Konzernabschluss zugrunde liegen, beschrieben.

Zur Ermittlung erzielbarer Beträge mithilfe kapitalwertorientierter Verfahren werden die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital, WACC) verwendet; diese entsprechen der durchschnittlichen gewichteten Verzinsung von Eigen- und Fremdkapital. Die Gewichtung von Eigen- und Fremdkapitalverzinsung – diese entspricht einer Kapitalstruktur zu Marktwerten – wurde

aus einer adäquaten Peergroup abgeleitet. Die Eigenkapitalverzinsung wird mithilfe des Capital-Asset-Pricing-Modells (CAPM) aus Basiszins, Marktrisikoprämie und Betafaktor bestimmt. Der Basiszins entspricht der Rendite einer de facto risikofreien und laufzeitäquivalenten Kapitalanlage und wird anhand der Zinsstrukturkurve für Staatsanleihen der Deutschen Bundesbank bestimmt ("Svensson-Methode"). Die Marktrisikoprämie entspricht jener Prämie, die ein Eigenkapitalgeber über den Basiszins hinaus für das Halten des Marktportfolios verlangt. Der Betafaktor misst die Beziehung zwischen der Kursentwicklung eines Eigenkapitaltitels und eines Gesamtmarkts; er ist damit ein Maß für dessen systematisches Risiko. Eigenkapitaltitel von Energieversorgungsunternehmen und Übertragungsnetzbetreibern zeigen grundsätzlich unterschiedliche Betafaktoren. Jene von Energieversorgungsunternehmen sind grundsätzlich

weniger volatil als der Gesamtmarkt; jene von Übertragungsnetzbetreibern sind noch stabiler. Die Fremdkapitalverzinsung vor Steuern entspricht der Rendite von am Markt gehandelten Schuld-

titeln mit äquivalentem Ausfallsrisiko und äquivalenter Laufzeit. Um das Länderrisiko entsprechend abzubilden, werden auf die Eigen- und Fremdkapitalverzinsung entsprechende Zuschläge berücksichtigt. Jedes Land zeigt ein mehr oder minder hohes Ausfallsrisiko.

Der Kapitalmarkt reflektiert dieses Ausfallsrisiko durch unterschiedliche Renditen für Staatsanleihen. Vor dem Hintergrund des volatilen Finanzmarktumfelds wird die Entwicklung der Kapitalkosten (und insbesondere der Länderrisikoprämien) kontinuierlich beobachtet.

Ermittlung der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten

Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten

Für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfungen wurden die Firmenwerte von VERBUND den folgenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet:

Firmenwerte in Mio. €
2017 2018
Geschäftssegment Erneuerbare Erzeugung 287,0 287,0
Geschäftssegment Absatz 13,0 13,0
Kraftwerksgruppe Inn 126,6 126,6
Kraftwerksgruppe Grenzkraftwerke 161,1 161,1
Firmenwert von VERBUND 587,7 587,7
Werthaltigkeitsprüfung des Firmenwerts des Geschäftssegments Erneuerbare Erzeugung
31.12.2017 31.12.2018
Gruppe von
zahlungsmittel
generierenden
Einheiten
Alle hydraulischen und windenergetischen
Erzeugungsanlagen von VERBUND
zuzüglich Firmenwert und latenter
Steuerabgrenzungsposten
Alle hydraulischen und windenergetischen
Erzeugungsanlagen von VERBUND
zuzüglich Firmenwert und latenter
Steuerabgrenzungsposten
Basis für erzielbaren
Betrag
Beizulegender Zeitwert (Stufe 3) abzüglich
Veräußerungskosten
Nutzungswert
Bewertungsverfahren Kapitalwertorientierte Sum-of-the-Parts
Bewertung (DCF-Methode)
Kapitalwertorientierte Sum-of-the-Parts
Bewertung (DCF-Methode)
Cashflow-Ableitung Planungen von VERBUND (beruhen primär
auf marktnahen Daten)
Planungen von VERBUND (beruhen primär
auf marktnahen Daten)
Mengengerüst Durchschnittlich erwartete Erzeugung der
jeweiligen Kraftwerke
Durchschnittlich erwartete Erzeugung der
jeweiligen Kraftwerke
Preisgerüst Externe Preisprognosen (siehe:
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden)
und kraftwerksspezifische Zu- bzw.
Abschläge (für bsp. den Verkauf von
Herkunftsnachweiszertifikaten)
Interne Preisprognosen (siehe:
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden)
und kraftwerksspezifische Zu- bzw.
Abschläge (für bsp. den Verkauf von
Herkunftsnachweiszertifikaten)
Planungszeitraum Detailplanungsphase: kraftwerksspezifisch
bis maximal 6 Jahre; Grobplanungsphase:
kraftwerksspezifisch bis maximal 25 Jahre;
kraftwerksspezifisch an Grobplanungsphase
anschließende Rentenphase
Detailplanungsphase: kraftwerksspezifisch
bis maximal 6 Jahre; Grobplanungsphase:
kraftwerksspezifisch bis maximal 24 Jahre;
kraftwerksspezifisch an Grobplanungsphase
anschließende Rentenphase
Wesentliche
Bewertungsannahmen
Strompreis, Diskontierungszinssatz Strompreis, Diskontierungszinssatz
Diskontierungszinssatz WACC nach Steuern: 4,75 % bis 10,50 % in
Abhängigkeit vom Standort
WACC nach Steuern: 4,75 % bis 11,50%
in Abhängigkeit vom Standort1
Wertminderung der

Periode2

1 Der iterativ ermittelte implizite Vorsteuerzinssatz betrug 5,67 % – 10,44 %. // 2 Nach Auffassung des Managements führen für möglich gehaltene Änderungen der wesentlichen Bewertungsannahmen nicht dazu, dass der Buchwert der Vermögenswerte des Geschäftssegments Erneuerbare Erzeugung zuzüglich des Firmenwerts den erzielbaren Betrag übersteigt.

Werthaltigkeitsprüfung des Firmenwerts des Geschäftssegments Absatz

31.12.2017 31.12.2018
Gruppe von
zahlungsmittel
generierenden
Einheiten
Alle Absatzaktivitäten von VERBUND
zuzüglich Firmenwert
Alle Absatzaktivitäten von VERBUND
zuzüglich Firmenwert
Basis für erzielbaren
Betrag
Nutzungswert Nutzungswert
Bewertungsverfahren Kapitalwertorientierte Sum-of-the-Parts
Bewertung (DCF-Methode)
Kapitalwertorientierte Sum-of-the-Parts
Bewertung (DCF-Methode)
Cashflow-Ableitung Planungen von VERBUND (beruhen primär
auf marktnahen Daten)
Planungen von VERBUND (beruhen primär
auf marktnahen Daten)
Mengengerüst Erwartete Handels- und Vertriebsmengen Erwartete Handels- und Vertriebsmengen
Preisgerüst Erwartete Handels- und Vertriebsmargen Erwartete Handels- und Vertriebsmargen
Planungszeitraum Detailplanungsphase von 6 Jahren und
daran anschließende Rentenphase
Detailplanungsphase von 6 Jahren und
daran anschließende Rentenphase
Wesentliche
Bewertungsannahmen
Erwartete Handels- und Absatzmengen
sowie Handels- und Absatzmargen
Erwartete Handels- und Absatzmengen
sowie Handels- und Absatzmargen
Diskontierungszinssatz WACC nach Steuern: 5,00 % WACC nach Steuern: 5,00 %1
Wertminderung der
Periode2

1 Der iterativ ermittelte implizite Vorsteuerzinssatz betrug 7,28 %. // 2 Nach Auffassung des Managements führen für möglich gehaltene Änderungen der wesentlichen Bewertungsannahmen nicht dazu, dass der Buchwert der Vermögenswerte des Geschäftssegments Absatz zuzüglich des Firmenwerts den erzielbaren Betrag übersteigt.

Werthaltigkeitsprüfung des Firmenwerts der Kraftwerksgruppe Inn

31.12.2017 31.12.2018
Gruppe von
zahlungsmittel
generierenden
Einheiten
Laufwasserkraftwerke der Kraftwerks
gruppe Inn1, die jeweils ebenfalls eine
zahlungsmittelgenerierende Einheit
darstellen, zuzüglich Firmenwert
Laufwasserkraftwerke der Kraftwerks
gruppe Inn1, die jeweils ebenfalls eine
zahlungsmittelgenerierende Einheit
darstellen, zuzüglich Firmenwert und
latenter Steuerabgrenzungsposten
Basis für erzielbaren
Betrag
Beizulegender Zeitwert (Stufe 3) abzüglich
Veräußerungskosten
Nutzungswert
Bewertungsverfahren Kapitalwertorientiert (DCF-Methode) Kapitalwertorientiert (DCF-Methode)
Cashflow-Ableitung Planungen der VERBUND Innkraftwerke
GmbH (beruhen primär auf marktnahen
Daten)
Planungen der VERBUND Innkraftwerke
GmbH (beruhen primär auf marktnahen
Daten)
Mengengerüst Dem Regelarbeitsvermögen (RAV)
entsprechende jährliche Erzeugungs
menge in Höhe von 1.856 bzw 1.975 GWh
(nach Abschluss des Erneuerungsprojekts
Töging)
Dem Regelarbeitsvermögen (RAV)
entsprechende jährliche Erzeugungs
menge in Höhe von 1.856 bzw 1.975 GWh
(nach Abschluss des Erneuerungsprojekts
Töging)

Werthaltigkeitsprüfung des Firmenwerts der Kraftwerksgruppe Inn

31.12.2017 31.12.2018
Preisgerüst Externe Preisprognosen (siehe:
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden);
Abschläge für Erzeugungscharakteristik und
das hydrologische Prognose- und
Verfügbarkeitsrisiko; Zuschlag für Mehr
erlöse aus dem Verkauf von Herkunfts
nachweiszertifikaten (abgeleitet aus Preis
notierungen); Berücksichtigung des
Wasserzinses auf Basis von Bescheiden;
Schätzung von Instandhaltungskosten
durch Fachverantwortliche
Interne Preisprognosen (siehe:
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden);
Abschläge für Erzeugungscharakteristik
und das hydrologische Prognose- und
Verfügbarkeitsrisiko; Zuschlag für Mehr
erlöse aus dem Verkauf von Herkunfts
nachweiszertifikaten (abgeleitet aus Preis
notierungen); Berücksichtigung des
Wasserzinses auf Basis von Bescheiden;
Schätzung von Instandhaltungskosten
durch Fachverantwortliche
Planungszeitraum Detailplanungsphase: 6 Jahre;
Grobplanungsphase: 17 Jahre und daran
anschließende Rentenphase
Detailplanungsphase: 6 Jahre;
Grobplanungsphase: 16 Jahre und daran
anschließende Rentenphase
Wesentliche
Bewertungsannahmen
Strompreis, Diskontierungszinssatz Strompreis, Diskontierungszinssatz
Diskontierungszinssatz WACC nach Steuern: 4,75 % WACC nach Steuern: 4,75 %2
Erzielbarer Betrag 767,7 Mio. € 1.008,7 Mio. €
Wertminderung der
Periode
153,8 Mio. €

1 Die Kraftwerksgruppe Inn setzt sich aus folgenden Laufwasserkraftwerken zusammen: Aubach, Feldkirchen, Gars, Jettenbach I, Jettenbach II, Neuötting, Perach, Rosenheim, Stammham, Teufelsbruck, Töging und Wasserburg. // 2 Der iterativ ermittelte implizite Vorsteuerzinssatz betrug 5,55 %.

Sensitivitätsanalyse für die Kraftwerksgruppe Inn 31.12.20181

Wertmäßige Ausprägung
der wesentlichen
Bewertungsannahme
Wertmäßige Veränderung,
bei der erzielbarer Betrag
gleich Buchwert wäre
Strompreis2 50,5 € pro MWh – 14,59%
Diskontierungszinssatz 4,75% +1,09 PP

1 In der Sensitivitätsanalyse wurde jeweils eine wesentliche Bewertungsannahme verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität können Änderungen der wesentlichen Bewertungsannahmen jedoch auch gleichzeitig auftreten. Dies kann zu einer Verstärkung oder zu einer (zumindest teilweisen) Neutralisierung der Auswirkungen führen. // 2 Der angegebene Strompreis bezieht sich auf das Jahr 2030. Die Sensitivitätsanalyse variiert den Strompreis konstant über die Zeit bis zum Planungshorizont.

Werthaltigkeitsprüfung des Firmenwerts der Kraftwerksgruppe Grenzkraftwerke1

31.12.2017 31.12.2018
Gruppe von
zahlungsmittel
generierenden
Einheiten
Laufwasserkraftwerke der Kraftwerks
gruppe Grenzkraftwerke2, die jeweils eine
zahlungsmittelgenerierende Einheit
darstellen, zuzüglich des Firmenwerts und
latenter Steuerabgrenzungsposten
Laufwasserkraftwerke der Kraftwerks
gruppe Grenzkraftwerke2, die jeweils eine
zahlungsmittelgenerierende Einheit
darstellen, zuzüglich des Firmenwerts und
latenter Steuerabgrenzungsposten
Basis für erzielbaren
Betrag
Beizulegender Zeitwert (Stufe 3) abzüglich
Veräußerungskosten
Nutzungswert
Bewertungsverfahren Kapitalwertorientiert (DCF-Methode) Kapitalwertorientiert (DCF-Methode)
Cashflow-Ableitung Planungen der Grenzkraftwerke GmbH
(beruhen primär auf marktnahen Daten)
Planungen der Grenzkraftwerke GmbH
(beruhen primär auf marktnahen Daten)
Mengengerüst Dem Regelarbeitsvermögen (RAV)
entsprechende jährliche Erzeugungs
menge in Höhe von 3.957 GWh
Dem Regelarbeitsvermögen (RAV)
entsprechende jährliche Erzeugungs
menge in Höhe von 3.957 GWh
Preisgerüst Externe Preisprognosen (siehe:
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden);
Abschläge für Erzeugungscharakteristik und
das hydrologische Prognose- und
Verfügbarkeitsrisiko; Zuschlag für Mehr
erlöse aus dem Verkauf von Herkunfts
nachweiszertifikaten (abgeleitet aus Preis
notierungen); Berücksichtigung des
Wasserzinses auf Basis von Bescheiden (D);
Schätzung von Instandhaltungskosten
durch Fachverantwortliche
Interne Preisprognosen (siehe:
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden);
Abschläge für Erzeugungscharakteristik
und das hydrologische Prognose- und
Verfügbarkeitsrisiko; Zuschlag für Mehr
erlöse aus dem Verkauf von Herkunfts
nachweiszertifikaten (abgeleitet aus Preis
notierungen); Berücksichtigung des
Wasserzinses auf Basis von Bescheiden (D);
Schätzung von Instandhaltungskosten
durch Fachverantwortliche
Planungszeitraum Detailplanungsphase: 6 Jahre;
Grobplanungsphase: 17 Jahre und daran
anschließende Rentenphase
Detailplanungsphase: 6 Jahre;
Grobplanungsphase: 16 Jahre und daran
anschließende Rentenphase
Wesentliche
Bewertungsannahmen
Strompreis, Diskontierungszinssatz Strompreis, Diskontierungszinssatz
Diskontierungszinssatz Österreich: WACC nach Steuern: 5,00 %
Deutschland: WACC nach Steuern: 4,75 %
Österreich: WACC nach Steuern: 5,00 %
Deutschland: WACC nach Steuern: 4,75%3
Wertminderung der
Periode4

1 Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich auf die 2. Stufe der 2-stufigen Werthaltigkeitsprüfung der Kraftwerksgruppe Grenzkraftwerke. Auf der 1. Stufe wurde die Werthaltigkeit der einzelnen Laufwasserkraftwerke getestet, und Wertaufholungen von insgesamt 55,8 Mio. € wurden erfasst (siehe: Werthaltigkeitsprüfungen von Kraftwerken). // 2 Die Kraftwerksgruppe Grenzkraftwerke setzt sich aus folgenden Kraftwerken zusammen: Braunau-Simbach, Egglfing-Obernberg, Ering-Frauenstein, Jochenstein, Nußdorf, Oberaudorf-Ebbs, Passau-Ingling und Schärding-Neuhaus. // 3 Der iterativ ermittelte implizite Vorsteuerzinssatz betrug 5,67 % – 5,71 %. // 4 Nach Auffassung des Managements führen für möglich gehaltene Änderungen der wesentlichen Bewertungsannahmen nicht dazu, dass der Buchwert der Vermögenswerte der Kraftwerksgruppe Grenzkraftwerke zuzüglich des Firmenwerts und der latenten Steuerschulden den erzielbaren Betrag übersteigt.

Werthaltigkeitsprüfungen von Kraftwerken

Werthaltigkeitsprüfungen der Laufwasserkraftwerke der Kraftwerksgruppe Grenzkraftwerke1

31.12.2017 31.12.2018
Zahlungsmittel
generierende Einheit
Laufwasserkraftwerke der
Kraftwerksgruppe Grenzkraftwerke2
, die
jeweils eine zahlungsmittelgenerierende
Einheit darstellen
Laufwasserkraftwerke der
Kraftwerksgruppe Grenzkraftwerke2, die
jeweils eine zahlungsmittelgenerierende
Einheit darstellen, zuzüglich latenter
Steuerabgrenzungsposten
Anhaltspunkte für eine
Wertminderung
Aktualisierte Strompreisprognosen sowie
aktualisierter Diskontierungszinssatz
Aktualisierte Strompreisprognosen
Basis für erzielbaren
Betrag
Beizulegender Zeitwert (Stufe 3) abzüglich
Veräußerungskosten
Nutzungswert
Bewertungsverfahren Kapitalwertorientiert (DCF-Methode) Kapitalwertorientiert (DCF-Methode)
Cashflow-Ableitung Planungen der Grenzkraftwerke GmbH
(beruhen primär auf marktnahen Daten)
Planungen der Grenzkraftwerke GmbH
(beruhen primär auf marktnahen Daten)
Mengengerüst Dem Regelarbeitsvermögen (RAV)
entsprechende jährliche Erzeugungsmenge:
Braunau-Simbach: 537 GWh, Jochenstein:
976 GWh, Nußdorf: 243 GWh, Passau
Ingling: 494 GWh, Schärding-Neuhaus:
538 GWh
Dem Regelarbeitsvermögen (RAV)
entsprechende jährliche Erzeugungsmenge:
Braunau-Simbach: 537 GWh, Jochenstein:
976 GWh, Nußdorf: 243 GWh, Passau
Ingling: 494 GWh, Schärding-Neuhaus:
538 GWh
Preisgerüst Externe Preisprognosen (siehe:
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden);
Abschläge für Erzeugungscharakteristik und
das hydrologische Prognose- und
Verfügbarkeitsrisiko; Zuschlag für
Mehrerlöse aus dem Verkauf von
Herkunftsnachweiszertifikaten (abgeleitet
aus Preisnotierungen); Berücksichtigung
des Wasserzinses auf Basis von Bescheiden
(D); Schätzung von Instandhaltungskosten
durch Fachverantwortliche
Interne Preisprognosen (siehe:
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden);
Abschläge für Erzeugungscharakteristik
und das hydrologische Prognose- und
Verfügbarkeitsrisiko; Zuschlag für
Mehrerlöse aus dem Verkauf von
Herkunftsnachweiszertifikaten (abgeleitet
aus Preisnotierungen); Berücksichtigung
des Wasserzinses auf Basis von Bescheiden
(D); Schätzung von Instandhaltungskosten
durch Fachverantwortliche
Planungszeitraum Detailplanungsphase: 6 Jahre;
Grobplanungsphase: 17 Jahre und daran
anschließende Rentenphase
Detailplanungsphase: 6 Jahre;
Grobplanungsphase: 16 Jahre und daran
anschließende Rentenphase
Wesentliche
Bewertungsannahmen
Strompreis, Diskontierungszinssatz Strompreis, Diskontierungszinssatz
Diskontierungszinssatz Österreich: WACC nach Steuern: 5,00 %
Deutschland: WACC nach Steuern: 4,75 %
Österreich: WACC nach Steuern: 5,00 %
Deutschland: WACC nach Steuern: 4,75%3
Erzielbarer Betrag Braunau-Simbach: 312,7 Mio. €,
Jochenstein: 643,7 Mio. €, Nußdorf:
151,5 Mio. €, Passau-Ingling: 330,8 Mio. €,
Schärding-Neuhaus: 350,3 Mio. €
Braunau-Simbach: 361,9 Mio. €,
Jochenstein: 675,7 Mio. €, Nußdorf:
167,2 Mio. €, Passau-Ingling: 348,3 Mio. €,
Schärding-Neuhaus: 367,4 Mio. €
Wertaufholung
(Vorjahr: Wert
minderung) der
Periode4
Braunau-Simbach: – 32,6 Mio. €,
Jochenstein: – 6,7 Mio. €, Nußdorf:
– 5,5 Mio. €, Passau-Ingling: – 5,8 Mio. €,
Schärding-Neuhaus: – 7,2 Mio. €
Braunau-Simbach: 31,4 Mio. €,
Jochenstein: 6,5 Mio. €, Nußdorf:
5,2 Mio. €, Passau-Ingling: 5,6 Mio. €,
Schärding-Neuhaus: 7,0 Mio. €

1 Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich auf die 1. Stufe der 2-stufigen Werthaltigkeitsprüfung der Kraftwerksgruppe Grenzkraftwerke. Auf der 2. Stufe wurde die Kraftwerksgruppe zuzüglich Firmenwert getestet (siehe: Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten). // 2 Die Kraftwerksgruppe Grenzkraftwerke setzt sich aus folgenden Kraftwerken zusammen: Braunau-Simbach, Egglfing-Obernberg, Ering-Frauenstein, Jochenstein, Nußdorf, Oberaudorf-Ebbs, Passau-Ingling und Schärding-Neuhaus. // 3 Der iterativ ermittelte implizite Vorsteuerzinssatz betrug 5,67 % – 5,71 %. // 4 Zum 31.12.2018 lag der erzielbare Betrag der Laufwasserkraftwerke über den fortgeschriebenen Anschaffungskosten. Es wurde daher eine Wertaufholung bis zu den fortgeschriebenen Anschaffungskosten erfasst.

Werthaltigkeitsprüfung des Windparks Rumänien1

31.12.20181
Zahlungsmittel
generierende Einheit
Windpark an der rumänischen Schwarzmeerküste (installierte Leistung: 226 MW)
Anhaltspunkte für eine
Wertminderung
Aktualisierte Strompreisprognosen und Einschätzung der Erzeugungsmenge sowie
geänderte Einschätzung hinsichtlich der Absatzmöglichkeiten von rumänischen
Grünstromzertifikaten und aktualisierter Diskontierungszinssatz
Basis für erzielbaren
Betrag
Nutzungswert
Bewertungsverfahren Kapitalwertorientiert (DCF-Methode)
Cashflow-Ableitung Planungen der VERBUND Wind Power Romania SRL (beruhen primär auf marktnahen
Daten)
Mengengerüst Jährlich erwartete Stromerzeugungsmengen von 477 GWh bzw. erwartete
Absatzmöglichkeiten von rumänischen Grünstromzertifikaten
Preisgerüst Interne Preisprognosen (siehe: Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden); Schätzung
von Instandhaltungskosten auf Basis abgeschlossener Instandhaltungsverträge
Planungszeitraum Detailplanungsphase: 6 Jahre
Grobplanungsphase: 15 Jahre
Wesentliche
Bewertungsannahmen
Strompreis, Absatzmöglichkeiten von Grünstromzertifikaten, Diskontierungszinssatz
Diskontierungszinssatz WACC nach Steuern: 9,50 %2
Erzielbarer Betrag 129,4 Mio. €
Wertaufholung der
Periode2
26,5 Mio. €

1 Zum 31.12.2017 wurde keine Wertminderung des Windparks Rumänien erfasst. // 2 Der iterativ ermittelte implizite Vorsteuerzinssatz betrug 10,44 %.

Sensitivitätsanalyse für den Windpark Rumänien 31.12.20181

Wertmäßige
Ausprägung der
wesentlichen
Bewertungs
annahme
Veränderung der
wesentlichen
Bewertungs
annahme
Auswirkungen
auf die
Buchwerte der
Vermögens
werte
+8,2 Mio. €
Strompreis2 61,9 € pro MWh ±5% – 8,2 Mio. €
Erlöse rumänische Grünstromzertifikate3 +1,2 Mio. €
5,7 Mio. € ±5% – 1,2 Mio. €
– 2,3 Mio. €
Diskontierungszinssatz 9,50% ±0,25 PP +2,4 Mio. €

1 In der Sensitivitätsanalyse wurde jeweils eine wesentliche Bewertungsannahme verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität können Änderungen der wesentlichen Bewertungsannahmen jedoch auch gleichzeitig auftreten. Dies kann zu einer Verstärkung oder zu einer (zumindest teilweisen) Neutralisierung der Auswirkungen führen. // 2 Der angegebene Strompreis bezieht sich auf das Jahr 2030. Die Sensitivitätsanalyse variiert den Strompreis konstant über die Zeit bis zum Planungshorizont. // 3 Die angegebenen Erlöse aus dem Verkauf rumänischer Grünstromzertifikate beziehen sich auf den Durchschnitt während des gesamten Planungszeitraums.

Werthaltigkeitsprüfung Kraftwerksgruppe Mittlere Salzach

31.12.2017 31.12.2018
Zahlungsmittel
generierende Einheit
Die Laufwasserkraftwerke der Flussgruppe
Mittlere Salzach1, die aufgrund des
abgestimmten Schwellverhältnisses
gemeinsam eine zahlungsmittel
generierende Einheit darstellen
Die Laufwasserkraftwerke der Flussgruppe
Mittlere Salzach1, die aufgrund des
abgestimmten Schwellverhältnisses
gemeinsam eine zahlungsmittel
generierende Einheit darstellen, zuzüglich
latenter Steuerabgrenzungsposten
Anhaltspunkte für eine
Wertminderung
Aktualisierte Strompreisprognosen sowie
aktualisierter Diskontierungszinssatz
Aktualisierte Strompreisprognosen
Basis für erzielbaren
Betrag
Beizulegender Zeitwert (Stufe 3) abzüglich
Veräußerungskosten
Nutzungswert
Bewertungsverfahren Kapitalwertorientiert (DCF-Methode) Kapitalwertorientiert (DCF-Methode)
Cashflow-Ableitung Planungen der VERBUND Hydro Power
GmbH (beruhen primär auf marktnahen
Daten)
Planungen der VERBUND Hydro Power
GmbH (beruhen primär auf marktnahen
Daten)
Mengengerüst Dem Regelarbeitsvermögen (RAV)
entsprechende jährliche Erzeugungsmenge
in Höhe von 305 GWh
Dem Regelarbeitsvermögen (RAV)
entsprechende jährliche Erzeugungsmenge
in Höhe von 305 GWh
Preisgerüst Externe Preisprognosen (siehe:
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden);
Abschläge für Erzeugungscharakteristik und
das hydrologische Prognose- und
Verfügbarkeitsrisiko; Zuschlag für
Mehrerlöse aus dem Verkauf von
Herkunftsnachweiszertifikaten (abgeleitet
aus Preisnotierungen); Schätzung von
Instandhaltungskosten durch
Fachverantwortliche
Interne Preisprognosen (siehe:
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden);
Abschläge für Erzeugungscharakteristik
und das hydrologische Prognose- und
Verfügbarkeitsrisiko; Zuschlag für
Mehrerlöse aus dem Verkauf von
Herkunftsnachweiszertifikaten (abgeleitet
aus Preisnotierungen); Schätzung von
Instandhaltungskosten durch
Fachverantwortliche
Planungszeitraum Detailplanungsphase: 6 Jahre;
Grobplanungsphase: 17 Jahre und daran
anschließende Rentenphase
Detailplanungsphase: 6 Jahre;
Grobplanungsphase: 16 Jahre und daran
anschließende Rentenphase
Wesentliche
Bewertungsannahmen
Strompreis, Diskontierungszinssatz Strompreis, Diskontierungszinssatz
Diskontierungszinssatz WACC nach Steuern: 5,00 % WACC nach Steuern: 5,00 %2
Erzielbarer Betrag 135,2 Mio. € 154,5 Mio. €
Wertaufholung
(Vorjahr: Wert
minderung) der
Periode3
– 21,4 Mio. € 21,1 Mio. €

1 Die Kraftwerksgruppe Mittlere Salzach setzt sich aus folgenden Kraftwerken zusammen: Bischofshofen, Kreuzbergmaut, St. Johann, St. Veit, Urreiting, Wallnerau-Salzachstufe, Wallnerau-Unterwasserstufe, Werfen/Pfarrwerfen. // 2 Der iterativ ermittelte implizite Vorsteuerzinssatz betrug 5,82 %. // 3 Zum 31. Dezember 2018 lag der erzielbare Betrag der Laufwasserkraftwerke über den fortgeschriebenen Anschaffungskosten. Es wurde daher eine Wertaufholung bis zu den fortgeschriebenen Anschaffungskosten erfasst. Die Wertaufholung (Vorjahr: Wertminderung) der Berichtsperiode 2018 wurde um die Veränderung von Baukostenbeiträgen in Höhe von 0,5 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) gekürzt.

Beim Gas-Kombikraftwerk Mellach waren in der Berichtsperiode 2018 weder Wertminderungen noch Wertaufholungen zu erfassen (Vorjahr: Wertaufholung nach Veränderung von abgegrenzten Zuschüssen der öffentlichen Hand in Höhe von 78,2 Mio. €). Die nachfolgende Sensitivitätsanalyse zeigt, welche Auswirkungen eine Änderung von zukunftsbezogenen Annahmen auf den Buchwert (31. Dezember 2018: 105,3 Mio. €) der zahlungsmittelgenerierenden Einheit des Gas-Kombikraftwerks Mellach hat:

Sensitivitätsanalyse für das Gas-Kombikraftwerk Mellach 31.12.20181

Wertmäßige
Ausprägung der
wesentlichen
Bewertungs
annahme
Veränderung der
wesentlichen
Bewertungs
annahme
Auswirkungen
auf die
Buchwerte der
Vermögens
werte
Clean Spark Spread2 48,4 € pro MWh ±5% +6,7 Mio. €
– 6,7 Mio. €
Diskontierungszinssatz 5,00% ±0,25 PP – 1,8 Mio. €
+1,8 Mio. €
Temporär erwartete Erlöse aus Netzreserve,
Engpassmanagement und Redispatch
– 3 ±10% +22,6 Mio. €
– 23,8 Mio. €

1 In der Sensitivitätsanalyse wurde jeweils eine wesentliche Bewertungsannahme verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität können Änderungen der wesentlichen Bewertungsannahmen jedoch auch gleichzeitig auftreten. Dies kann zu einer Verstärkung oder zu einer (zumindest teilweisen) Neutralisierung der Auswirkungen führen. // 2 Der angegebene Clean Spark Spread bezieht sich auf den Durchschnitt der Jahre 2025–2030. Die Sensitivitätsanalyse variiert den Clean Spark Spread konstant über die Zeit bis zum Planungshorizont. // 3 Die Angabe der wertmäßigen Ausprägung der temporär erwarteten Erlöse aus Netzreserve, Engpassmanagement und Redispatch unterbleibt, weil die Angabe die Lage von VERBUND bei Ausschreibungsverfahren beeinträchtigen könnte.

Sensitivitätsanalyse für das Gas-Kombikraftwerk Mellach 31.12.20171

Wertmäßige
Ausprägung der
wesentlichen
Bewertungs
annahme
Veränderung der
wesentlichen
Bewertungs
annahme
Auswirkungen
auf die
Buchwerte der
Vermögens
werte
Clean Spark Spread2 50,4 € pro MWh ±5% +10,1 Mio. €
– 10,1 Mio. €
Diskontierungszinssatz 5,00% ±0,25 PP – 2,0 Mio. €
+2,0 Mio. €
Temporär erwartete Erlöse aus Engpassmanagement und
Redispatch
– 3 ±10% +19,1 Mio. €
– 20,5 Mio. €

1 In der Sensitivitätsanalyse wurde jeweils eine wesentliche Bewertungsannahme verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität können Änderungen der wesentlichen Bewertungsannahmen jedoch auch gleichzeitig auftreten. Dies kann zu einer Verstärkung oder zu einer (zumindest teilweisen) Neutralisierung der Auswirkungen führen. // 2 Der angegebene Clean Spark Spread bezieht sich auf den Durchschnitt der Jahre 2025–2030. Die Sensitivitätsanalyse variiert den Clean Spark Spread konstant über die Zeit bis zum Planungshorizont. // 3 Die Angabe der wertmäßigen Ausprägung der temporär erwarteten Erlöse aus Netzreserve, Engpassmanagement und Redispatch unterbleibt, weil die Angabe die Lage von VERBUND bei Ausschreibungsverfahren beeinträchtigen könnte.

Bewertung von Pensionsverpflichtungen, pensionsähnlichen Verpflichtungen und gesetzlichen Abfertigungen Die Bewertung der bestehenden Vorsorgen für Pensions- und pensionsähnliche Verpflichtungen sowie Abfertigungsverpflichtungen (Buchwert zum 31. Dezember 2018: 699,4 Mio. €; Vorjahr: 694,9 Mio. €) erfolgte aufgrund von Annahmen und Schätzungen zum Bilanzstichtag. Die wesentlichen Einflussfaktoren waren dabei der Abzinsungszinssatz, das geschätzte Pensionsantrittsalter und die geschätzte Lebenserwartung sowie künftige Gehalts- bzw. Pensionserhöhungen:

Versicherungsmathematische Annahmen zu Pensionsverpflichtungen

2017 2018
Abzinsungssatz bzw. erwartete langfristige Verzinsung des Fondsvermögens 1,50% 1,75 %
Pensionssteigerungen 1 – 2% 1 –2 %
Gehaltssteigerungen 1,75% 1,75 %
Fluktuation keine keine
AVÖ 2008-P/ AVÖ 2018-P/
RT 2005 G von Heubeck-Richt
Restlebenserwartung gemäß Sterbetafel Kl. Heubeck tafeln 2018 G

Versicherungsmathematische Annahmen zu pensionsähnlichen Verpflichtungen

2017 2018
Abzinsungssatz 1,75% 2,00 %
Fluktuation (in Abhängigkeit von der Unternehmenszugehörigkeit) 0,0%– 4,0% 0,0 % – 3,3%
Trend der Zuschusszahlungen auf Basis des Spitalskostenindex 4,0%– 6,5% 3,75 % – 6,0 %
AVÖ 2008-P/ AVÖ 2018-P/
RT 2005 G von Heubeck-Richt
Restlebenserwartung gemäß Sterbetafel Kl. Heubeck tafeln 2018 G

Versicherungsmathematische Annahmen zu Abfertigungsverpflichtungen

2017 2018
Abzinsungssatz 1,50% 1,75 %
Gehaltssteigerungen 1,75% 1,75 %
Fluktuation (in Abhängigkeit von der Unternehmenszugehörigkeit) 0,0%– 4,0% 0,0 % – 3,3%
AVÖ 2008-P/ AVÖ 2018-P/
RT 2005 G von Heubeck-Richt
Restlebenserwartung gemäß Sterbetafel Kl. Heubeck tafeln 2018 G

Die bestehenden Pensionsverpflichtungen, pensionsähnlichen Verpflichtungen und gesetzlichen Abfertigungsverpflichtungen setzen VERBUND Investitions-, Zinsänderungs-, Lebenserwartungs-, Gehaltsrisiken, Preissteigerungs- und Fluktuationsrisiken aus. Investitionsrisikoreduzierend wirkt die Veranlagungsstrategie, die sich an den Vorgaben des Pensionskassengesetzes bzw. den entsprechenden Verordnungen der Finanzmarktaufsicht (FMA) orientiert. Dennoch können Veranlagungserträge, die unter der Rendite von erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen liegen, zu einer Erhöhung der Verpflichtungen führen. Ein Absinken der Rendite von erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen, ein Anstieg der Lebenserwartung, Gehaltssteigerungen und Preissteigerungen im Bereich der medizinischen Versorgung würden ebenfalls in einer Erhöhung der Verpflichtungen resultieren. Weiters ergäbe sich eine höhere Verpflichtung, wenn die zukünftige tatsächliche Fluktuationsrate unter

der aktuell angenommenen liegen würde. In den nachfolgenden Sensitivitätsanalysen für Pensions-, pensionsähnliche und Abfertigungsverpflichtungen wurden die Auswirkungen resultierend aus Änderungen wesentlicher versicherungsmathematischer Annahmen auf die Verpflichtungen dargestellt. Es wurde jeweils ein wesentlicher Einflussfaktor verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität ist es jedoch eher unwahrscheinlich, dass Veränderungen der wesentlichen Einflussfaktoren isoliert auftreten. Die Ermittlung der geänderten Verpflichtung erfolgt analog zur Ermittlung der tatsächlichen Verpflichtung nach der Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) gemäß IAS 19.

Sensitivitätsanalyse für die Nettoschuld aus Pensionsverpflichtungen 2018

Änderung der
Annahme in
Prozentpunkten
bzw. Jahren
Bei Anstieg der
Annahme
Veränderung der
Nettoschuld um
Bei Verringerung
der Annahme
Veränderung der
Nettoschuld um
Abzinsungssatz ±0,25 – 2,97% 3,13%
Pensionssteigerungen ±0,50 6,40% – 5,81%
Restlebenserwartung gemäß Sterbetafel ±1 Jahr 5,39% – 5,31%

Sensitivitätsanalyse für die pensionsähnlichen Verpflichtungen 2018

Änderung der
Annahme in
Prozentpunkten
bzw. Jahren
Bei Anstieg der
Annahme
Veränderung der
Verpflichtung um
Bei Verringerung
der Annahme
Veränderung der
Verpflichtung um
Abzinsungssatz ±0,25 – 4,02% 4,28%
Trend der Zuschusszahlungen auf Basis des
Spitalskostenindex für Neuverträge
±0,50 8,54% – 7,63%
Restlebenserwartung gemäß Sterbetafel ±1 Jahr 6,79% – 6,49%

Sensitivitätsanalyse für die Abfertigungsverpflichtungen 2018

Änderung der
Annahme in
Prozentpunkten
bzw. Jahren
Bei Anstieg der
Annahme
Veränderung der
Verpflichtung um
Bei Verringerung
der Annahme
Veränderung der
Verpflichtung um
Abzinsungssatz ±0,25 – 1,90% 1,96%
Gehaltssteigerungen ±0,50 3,93% – 3,72%
Restlebenserwartung gemäß Sterbetafel ±1 Jahr 0,07% – 0,08%

Sensitivitätsanalyse für die Nettoschuld aus Pensionsverpflichtungen 2017

Änderung der
Annahme in
Prozentpunkten
bzw. Jahren
Bei Anstieg der
Annahme
Veränderung der
Nettoschuld um
Bei Verringerung
der Annahme
Veränderung der
Nettoschuld um
Abzinsungssatz ±0,25 – 2,99% 3,16%
Pensionssteigerungen ±0,50 6,44% – 5,84%
Restlebenserwartung gemäß Sterbetafel ±1 Jahr 5,63% – 5,54%

Sensitivitätsanalyse für die pensionsähnlichen Verpflichtungen 2017

Änderung der
Annahme in
Prozentpunkten
bzw. Jahren
Bei Anstieg der
Annahme
Veränderung der
Verpflichtung um
Bei Verringerung
der Annahme
Veränderung der
Verpflichtung um
Abzinsungssatz ±0,25 – 4,21% 4,49%
Trend der Zuschusszahlungen auf Basis des
Spitalskostenindex für Neuverträge
±0,50 8,91% – 7,93%
Restlebenserwartung gemäß Sterbetafel ±1 Jahr 6,30% – 5,62%

Sensitivitätsanalyse für die Abfertigungsverpflichtungen 2017

Änderung der
Annahme in
Prozentpunkten
bzw. Jahren
Bei Anstieg der
Annahme
Veränderung der
Verpflichtung um
Bei Verringerung
der Annahme
Veränderung der
Verpflichtung um
Abzinsungssatz ±0,25 – 1,82% 1,88%
Gehaltssteigerungen ±0,50 3,71% – 3,52%
Restlebenserwartung gemäß Sterbetafel ±1 Jahr 0,06% – 0,07%

Die Bewertung der Rückstellungen für Abbruch- und Dekontaminationskosten (Buchwert zum 31. Dezember 2018: 31,1 Mio. €; Vorjahr: 39,3 Mio. €) erfolgte aufgrund von Annahmen und Schätzungen zum Bilanzstichtag. Die wesentlichen Einflussfaktoren waren dabei die erwarteten Abbruchzeitpunkte, etwaige Gutachten zur Bestimmung der Abbruch- und Dekontaminationskosten bzw. Schrotterlöse, die Valorisierung dieser Kosten und der Diskontierungszinssatz in Höhe von 2,25% (Vorjahr: 1,75%). Bewertung von Rückstellungen

Eventualverbindlichkeiten

Die in der Bilanz von VERBUND nicht erfassten Eventualverbindlichkeiten werden quartalsweise in Bezug auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit beurteilt. Ist ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen weder hinreichend wahrscheinlich, sodass eine Rückstellungsbildung geboten ist, noch unwahrscheinlich, so werden die betreffenden Verpflichtungen als Eventualverbindlichkeiten erfasst. Die Einschätzung wird von den Fachverantwortlichen unter Berücksichtigung von marktbezogenen Inputs (sofern möglich) und Gutachten (in Einzelfällen) vorgenommen.

Gemeinschaftliche Tätigkeit: Ennskraftwerke Aktiengesellschaft

Die Beteiligung an der Ennskraftwerke Aktiengesellschaft (Kapitalbeteiligung VERBUND und Energie AG Oberösterreich im Verhältnis 50:50) ist aufgrund der Sachverhalte und Umstände, dass die Tätigkeit der Ennskraftwerke Aktiengesellschaft (Ennskraft) ausschließlich auf die Belieferung der beiden Parteien mit dem produzierten Strom zu Produktionskosten (inkl. einer fixen Gewinnmarge) ausgerichtet ist und deshalb die seitens der Ennskraft eingegangenen Schulden im Wesentlichen nur durch die Zahlungsströme beglichen werden können, die ihr aus dem Verkauf des Stroms an die Parteien zufließen, als gemeinschaftliche Tätigkeit einzustufen. Dies hat zur Folge, dass die Ennskraft mit dem VERBUND zuzurechnenden Anteil an Vermögen und Schulden bzw. Erlösen und Aufwendungen in den Konzernabschluss aufgenommen wird. Maßgeblich für die Höhe des Anteils ist dabei das Verhältnis der Stromlieferungen an die beiden Parteien. Die Ennskraft besitzt und betreibt Wasserkraftwerke entlang der Enns und der Steyr. Das Verhältnis der Stromlieferungen an die beiden Parteien unterscheidet sich von Kraftwerk zu Kraftwerk. Aus Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten werden die Vermögenswerte und Schulden bzw. Erlöse und Aufwendungen der Ennskraft auf Basis des durchschnittlichen Verhältnisses der gesamten Stromlieferungen (VERBUND 62% und Energie AG Oberösterreich 38%) in den Konzernabschluss von VERBUND aufgenommen.

Segmentberichterstattung

Gemäß § 8 Abs. 3 ElWOG haben integrierte Elektrizitätsunternehmen für Erzeugungs-, Stromhandelsund Versorgungstätigkeiten, Übertragungstätigkeiten sowie Verteilungstätigkeiten gesonderte Bilanzen und Ergebnisrechnungen zu veröffentlichen. Die Segmentberichterstattung von VERBUND ist gemäß IFRS 8 jedoch an der internen Steuerung und Berichterstattung (Management Approach) auszurichten. Die Abgrenzung der Geschäftssegmente und die Berichtsinhalte entsprechen daher der internen Berichtsstruktur an den Gesamtvorstand als Hauptentscheidungsträger, wodurch sich die folgende

Abgrenzung der Geschäftssegmente ergibt: Im Segment Erneuerbare Erzeugung werden die Erzeugungstechnologien Wasser und Wind gebündelt. Das Segment Absatz umfasst alle Handels- und Vertriebsaktivitäten und das Segment Netz die Aktivitäten der Austrian Power Grid AG (APG). Im Segment Energiedienstleistungen wird über die neuen Dienstleistungen für den Strommarkt der Zukunft (z. B. Convenience Services, Energieoptimierung oder E-Mobility) berichtet. Das Segment Thermische Erzeugung umfasst die Strom- und Wärmeerzeugung der VERBUND Thermal Power GmbH & Co KG aus den Brennstoffen Kohle und Gas. Die überwiegend konzerninternen Geschäftsaktivitäten der VERBUND Services GmbH werden im Segment Services berichtet. Das Segment Beteiligungen besteht aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen, die keinem anderen Segment zugeordnet wurden. Derzeit ist dies ausschließlich

die Beteiligung an der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft. Mangels Überschreiten der quantitativen Schwellenwerte werden die Segmente Energiedienstleistungen, Thermische Erzeugung, Services und Beteiligungen in nachfolgender Segmentberichterstattung in der Kategorie "Alle sonstigen Segmente" zusammengefasst. Die Spalte Überleitung/ Konsolidierung enthält die Aktivitäten der VERBUND AG und der VERBUND Finanzierungsservice GmbH sowie nicht konsolidierte Beteiligungen, die keinem Segment zugeordnet wurden, und auf Konzernebene durchzuführende Konsolidierungen.

Zur internen Performancemessung der Geschäftssegmente wird in erster Linie das EBITDA herangezogen. Das EBITDA je Geschäftssegment entspricht der Summe der EBITDAs der in das jeweilige Geschäftssegment einbezogenen Tochterunternehmen unter Berücksichtigung intersegmentärer Umsätze und Aufwendungen. Die Transaktionen zwischen den Geschäftssegmenten werden zu

marktüblichen Bedingungen abgerechnet. Für das Geschäftssegment Beteiligungen ist ferner das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilan-

zierten Beteiligungen von Bedeutung. Die intern berichtete Vermögensgröße ist das Capital Employed. Das Capital Employed entspricht dem Gesamtvermögen eines Geschäftssegments abzüglich jener Vermögenswerte, die bei VERBUND (noch) nicht zum Prozess der Leistungserstellung und Leistungsverwertung beitragen (z.B. geleistete Anzahlungen, Anlagen in Bau, Finanzanlagen aus bilanziell geschlossenen Positionen) und abzüglich unverzinslicher Schulden.

Die anderen wesentlichen nicht zahlungswirksamen Posten, die neben den Abschreibungen auf immaterielles und Sachanlagevermögen in das operative Ergebnis eingehen, umfassen insbesondere Bewertungseffekte aus Derivaten und Sicherungsgeschäften im Energiebereich, Auflösungsbeträge aus dem Passivposten für erhaltene Baukostenbeiträge, unbare Rückstellungsveränderungen sowie etwaige Abschreibungen auf Primärenergievorräte.

Segmentabgrenzung

Erläuterung der Geschäftssegmentdaten

Die Zugänge zu immateriellem und Sachanlagevermögen umfassen Investitionen sowie Erhöhungen aufgrund etwaiger Unternehmenserwerbe. Die Zugänge zu nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen umfassen Kapitalerhöhungen sowie etwaige Anteilserwerbe.

Die Bewertung sämtlicher Geschäftssegmentdaten steht in Einklang mit den IFRS.

Geschäfts
segmentdaten
Geschäftssegmentdaten
in Mio. €
Erneuerbare
Erzeugung
Absatz Netz Alle
sonstigen
Segmente
Über
leitung/
Konso
lidierung
Summe
Konzern
2018
Außenumsatz 179,1 1.789,2 849,9 26,7 3,0 2.847,9
Innenumsatz 724,7 302,6 52,6 224,5 – 1.304,4 0,0
Gesamtumsatz 903,8 2.091,8 902,5 251,3 – 1.301,4 2.847,9
EBITDA 514,5 83,4 242,4 57,3 – 33,3 864,2
Abschreibungen – 229,9 – 1,1 – 84,1 – 11,8 – 0,4 – 327,3
Effekte aus
Werthaltigkeitsprüfungen
(operatives Ergebnis)
112,1 0,0 0,0 6,1 0,0 118,2
Andere wesentliche nicht
zahlungswirksame Posten
52,4 – 2,4 11,7 12,4 3,8 77,9
Ergebnis aus nach der
Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen
0,0 0,0 0,1 28,4 0,0 28,4
Effekte aus
Werthaltigkeitsprüfungen
(Finanzergebnis)
– 2,2 0,0 0,0 0,3 0,0 – 1,8
Capital Employed 6.602,2 290,9 1.311,9 502,7 185,2 8.892,8
davon Buchwert der nach
der Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen
2,7 0,0 1,4 319,2 0,0 323,3
Zugänge zu immateriellem
und Sachanlagevermögen
106,5 2,2 181,3 19,7 1,6 311,3
Zugänge zu nach der
Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Geschäftssegmentdaten
in Mio. €
Erneuerbare
Erzeugung
Absatz Netz Alle
sonstigen
Segmente
Über
leitung/
Konso
lidierung
Summe
Konzern
2017
Außenumsatz 177,8 1.993,5 713,7 25,0 3,3 2.913,2
Innenumsatz 788,2 290,0 74,2 247,4 – 1.399,7 0,0
Gesamtumsatz 965,9 2.283,5 787,9 272,4 – 1.396,4 2.913,2
EBITDA 565,0 108,0 158,6 120,7 – 30,0 922,3
Abschreibungen – 252,0 – 1,0 – 78,2 – 9,6 – 0,4 – 341,3
Effekte aus
Werthaltigkeitsprüfungen
(operatives Ergebnis)
– 244,1 0,0 0,0 63,1 0,0 – 180,9
Andere wesentliche nicht
zahlungswirksame Posten
45,6 – 7,4 13,1 30,0 1,8 83,1
Ergebnis aus nach der
Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen
0,5 0,0 0,3 27,2 0,0 27,9
Effekte aus
Werthaltigkeitsprüfungen
(Finanzergebnis)
– 4,1 0,0 0,0 – 1,1 0,0 – 5,2
Capital Employed 6.769,7 182,5 1.257,1 513,7 – 86,2 8.636,8
davon Buchwert der nach
der Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen
2,6 0,0 1,5 308,9 0,0 313,0
Zugänge zu immateriellem
und Sachanlagevermögen
112,8 1,2 115,3 26,4 1,3 257,0
Zugänge zu nach der
Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen
0,0 0,0 0,0 13,4 0,0 13,4

Überleitungsrechnungen

Das EBITDA in der Summenspalte entspricht jenem in der Gewinn- und Verlustrechnung von VERBUND; die Überleitungsrechnung auf das Ergebnis vor Ertragsteuern kann daher der Gewinn- und Verlustrechnung entnommen werden.

Die Überleitung vom Gesamtbetrag für das Capital Employed zur Bilanzsumme von VERBUND ergibt sich wie folgt:

Überleitungsrechnung vom Capital Employed zur Bilanzsumme in Mio. €
2017 2018
Capital Employed 8.636,8 8.892,8
Nicht im Prozess der Leistungserstellung und –verwertung
eingesetztes Vermögen
520,1 935,3
Unverzinsliche Schulden 2.126,7 1.876,7
Summe der Vermögenswerte von VERBUND 11.283,6 11.704,8

Unternehmensweite Angaben

Die unternehmensweiten Angaben umfassen gemäß IFRS 8 eine geografische Segmentberichterstattung für die Umsätze (nach Ort der Lieferung) und die langfristigen Vermögenswerte. Ferner sind Angaben zu wichtigen Kunden erforderlich. Die Angaben zu den Umsätzen sind unter (1) Umsatzerlöse im Kapitel "Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung" dargestellt. Es gibt keinen einzelnen Kunden von VERBUND, mit dem die Umsatzerlöse 10% der gesamten Umsatzerlöse erreichen oder übersteigen.

Geografische Segmentberichterstattung: langfristiges Vermögen in Mio. €
2017 2018
Immaterielles und Sachanlagevermögen 9.546,9 9.601,4
davon in Österreich 6.805,8 6.864,6
davon in Deutschland 2.641,4 2.616,5
davon in restlichen EU-Staaten 99,7 120,2
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 313,0 323,3
davon in Österreich 313,0 323,3
davon in Deutschland 0,0 0,0
davon in anderen Staaten1 0,0 0,0

1 Hierunter fällt die Beteiligung an der (österreichischen) Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH, die die Beteiligung an der albanischen Energji Ashta Shpk hält.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse nach Segmenten in Mio. €
2017
Inland
2018
Inland
2017
Ausland
2018
Ausland
2017
Summe
2018
Summe
Stromerlöse Weiterverteiler 59,3 60,9 72,0 75,4 131,3 136,3
Stromerlöse Händler 22,8 14,3 8,6 9,6 31,3 23,8
Stromerlöse – Segment Erneuerbare
Erzeugung 82,1 75,1 80,5 85,0 162,6 160,1
Stromerlöse Weiterverteiler 451,5 411,1 196,8 357,9 648,3 769,0
Stromerlöse Händler 81,6 180,4 555,3 290,4 636,9 470,8
Stromerlöse Endkunden 245,3 250,4 383,6 234,0 629,0 484,4
Stromerlöse – Segment Absatz 778,4 842,0 1.135,8 882,3 1.914,2 1.724,2
Stromerlöse Weiterverteiler 63,6 67,9 226,2 227,3 289,8 295,2
Stromerlöse Händler – 3,9 6,7 6,7 3,6 2,9 10,2
Stromerlöse – Segment Netz 59,7 74,6 232,9 230,9 292,7 305,5
Stromerlöse Weiterverteiler 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Stromerlöse Händler 0,5 0,0 0,0 0,0 0,5 0,0
Stromerlöse – Alle sonstigen
Segmente 0,5 0,0 0,0 0,0 0,5 0,0
Stromerlöse – Überleitung 0,2 0,0 0,0 0,0 0,2 0,0
Summe der Stromerlöse 920,8 991,6 1.449,3 1.198,2 2.370,2 2.189,8
Netzerlöse
Energieversorgungsunternehmen 251,7 386,2 8,0 15,1 259,8 401,3
Netzerlöse Industriekunden 12,1 10,4 0,0 0,0 12,1 10,4
Netzerlöse Übrige 43,5 25,1 101,0 100,4 144,5 125,5
Summe der Netzerlöse
– Segment Netz 307,4 421,7 109,0 115,5 416,4 537,2
Sonstige Erlöse – Segment
Erneuerbare Erzeugung
15,3 19,0
Sonstige Erlöse – Segment Absatz 79,2 65,0
Sonstige Erlöse – Segment Netz 4,6 7,2
Sonstige Erlöse
– Alle sonstigen Segmente
24,5 26,7
Sonstige Erlöse – Überleitung 3,1 3,0
Summe der sonstigen Erlöse 126,6 121,0
Summe der Umsatzerlöse 2.913,2 2.847,9

In der Berichtsperiode 2018 wurde IFRS 15 erstmalig angewendet. Dies führte dazu, dass VERBUND in Zusammenhang mit weiterverrechneten Netzentgelten/Umlagen als Agent eingestuft wurde und Stromerlöse in Höhe von 203,4 Mio. € daher saldiert mit den entsprechenden Bezugsaufwendungen ausgewiesen wurden (für weitere Details siehe: Neu anzuwendende bzw. angewendete Bilanzierungs-

regeln). In der Berichtsperiode 2018 wurden 3,8 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €) an Bewertungen von derivativen Finanzinstrumenten im Energiebereich und Realisierungen von Standard-Terminkontrakten im Tra(1) Umsatzerlöse ding-Bereich, deren Hauptzweck nicht die finale physische Energielieferung ist, als Umsatzerlös erfasst. Um die Geschäftsentwicklung zutreffender darzustellen, werden die Energiehandelsumsätze netto ausgewiesen, d. h. Realisierungen und Bewertungen werden jeweils saldiert dargestellt. Ohne diesen Nettoausweis wären die Stromerlöse (und die Strombezugsaufwendungen) der Berichtsperiode 2018 um 2.202,0 Mio. € (Vorjahr: 2.669,0 Mio. €) und sonstigen Erlöse um 2.151,3 Mio. € (Vorjahr: 1.323,9 Mio. €) höher gewesen.

Die sonstigen Erlöse setzten sich in der Berichtsperiode 2018 und im Vorjahr wie folgt zusammen:

Sonstige Erlöse in Mio. €
2017 2018
Verkauf von Gas 58,5 42,8
Verkauf von Herkunftsnachweis- bzw. Grünstromzertifikaten 24,1 34,8
Fernwärmelieferungen 17,4 20,1
Consulting- und Projektierungsleistungen sowie sonstige
Leistungsverrechnungen
13,8 13,2
Benützungs- und Betriebsführungsentgelte 6,7 7,7
Personalbeistellung 2,7 1,5
Verkauf von Abfallprodukten 1,2 0,9
Verkauf von Emissionszertifikaten 1,0 – 1,0
Übrige 1,3 0,9
Sonstige Erlöse 126,6 121,0

(2) Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge in Mio. €
2017 2018
Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen 29,4 30,6
Diverse Lieferungen und Leistungen 5,8 9,1
Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 4,6 2,2
Zeitanteilige Auflösung von Baukostenbeiträgen 3,3 2,9
Miet- und Pachterträge 2,3 2,5
(Versicherungs-)Entschädigungen 3,3 1,5
Materialverkäufe 0,6 0,2
Statuswechsel in Folge der Veräußerung von Anteilen an der
SMATRICS GmbH & Co KG
22,7 0,0
Übrige 6,4 16,5
Sonstige betriebliche Erträge 78,4 65,5
Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug in Mio. €
2017 2018
Aufwendungen für Strombezug 1.276,6 1.287,6
Aufwendungen für Gasbezug 54,5 38,3
Aufwendungen für Netzbezug (Systemnutzung) 94,7 30,8
Emissionszertifikatebezug (Handel) 1,3 – 0,2
Aufwendungen für den Bezug von Herkunftsnachweis- bzw.
Grünstromzertifikaten
1,1 4,4
Strom, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug 1.428,2 1.360,7

In der Berichtsperiode 2018 wurde IFRS 15 erstmalig angewendet. Dies führte dazu, dass VERBUND in Zusammenhang mit weiterverrechneten Netzentgelten/Umlagen als Agent eingestuft wurde und Stromerlöse in Höhe von 203,4 Mio. € saldiert mit den entsprechenden Bezugsaufwendungen ausgewiesen wurden (für weitere Details siehe: Neu anzuwendende bzw. angewendete Bilanzierungsregeln).

Brennstoffeinsatz und sonstige einsatz-/umsatzabhängige Aufwendungen in Mio. €
2017 2018
Erdgaseinsatz 71,6 62,3
Kohleeinsatz 14,9 26,1
Sonstige umsatzabhängige Aufwendungen 19,4 19,6
Entgeltlich erworbene Emissionszertifikate 7,2 16,4
Sonstige einsatzabhängige Aufwendungen 1,1 1,4
Brennstoffeinsatz und sonstige einsatz-/umsatzabhängige Aufwendungen 114,2 125,8
Personalaufwand in Mio. €
2017 2018
Löhne und Gehälter 237,7 241,2
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom
Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
53,4 54,1
Sonstige Sozialaufwendungen 3,6 3,6
Zwischensumme 294,6 298,9
Aufwendungen für Altersversorgung 14,3 18,6
Aufwendungen für Abfertigungen 4,7 5,4
Personalaufwand 313,6 322,8

Die Pensionskassenbeiträge an die beitragsorientierte Veranlagungs- und Risikogemeinschaft betrugen in der Berichtsperiode 2018 insgesamt 7,2 Mio. € (Vorjahr: 7,3 Mio. €). Die Aufwendungen für Abfertigungen enthalten insgesamt 1,7 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €) an Beiträgen an eine Mitarbeitervorsorgekasse.

(4) Brennstoffeinsatz und sonstige einsatz-/umsatzabhängige Aufwendungen

(5)

Personalaufwand

(3) Strom-, Netz-, Gasund Zertifikatebezug

(6)
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen in Mio. €
2017 2018
Instandhaltung von Kraftwerken und Leitungsanlagen durch Dritte 77,9 82,7
Sonstige Leistungen durch Dritte 17,4 26,4
Aufwendungen für EDV 14,5 15,9
Werbeaufwendungen 16,2 15,1
Kosten für beigestelltes Personal 10,1 11,7
Aufwand für Aufsicht durch die E-Control 14,0 11,6
Rechts-, Beratungs- und Prüfungsaufwendungen 7,4 11,4
Reisespesen, Fortbildung 9,2 9,1
Mieten 6,9 6,9
Gebühren 3,9 5,9
Materialaufwand für Instandhaltung und Kfz-Betrieb 6,1 5,5
Betriebskosten 5,2 4,7
Bezogene Telekommunikationsdienstleistungen 4,1 4,7
Versicherungen 3,7 3,4
Entschädigungsleistungen 2,5 3,3
Benützungsentgelte 2,7 2,9
Mitgliedsbeiträge 2,6 2,9
Konzessionsabgaben 2,7 2,7
Aufwendungen aus dem Abgang von Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerten 0,3 1,2
Auflösung von Rückstellungen – 5,2 – 1,4
Übrige 10,8 13,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen 213,2 239,8
(7)
Abschreibungen
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Mio. €
2017 2018
Abschreibungen auf Sachanlagen 335,0 320,4
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 6,3 7,0
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 341,3 327,3

auf immaterielle

Vermögenswerte und Sachanlagen

Wertminderungen und Wertaufholungen in Mio. €
2017 2018
Kraftwerke der Kraftwerksgruppe Grenzkraftwerke – 57,7 55,8
Windparks Rumänien 0,0 26,5
Kraftwerksgruppe Mittlere Salzach – 21,9 21,1
Abgegrenzte Baukostenbeiträge für die Kraftwerksgruppe Mittlere Salzach 0,6 – 0,5
Laufwasserkraftwerke Gössendorf und Kalsdorf1 0,0 13,5
Abgegrenzte Baukostenbeiträge für die Laufwasserkraftwerke Gössendorf
und Kalsdorf
0,0 – 1,0
Stillgelegte Kraftwerksanlagen und Grundstücke in Dürnrohr und
Korneuburg2
0,0 6,2
Laufwasserkraftwerk Pernegg1 – 5,9 5,7
Gas-Kombikraftwerk Mellach 80,3 0,0
Baukostenbeiträge Gas-Kombikraftwerk Mellach – 2,1 0,0
Firmenwert der Kraftwerksgruppe Inn – 153,8 0,0
Fernheizkraftwerk Mellach – 10,5 0,0
Baukostenbeiträge Murkraftwerk Graz1 0,0 – 4,3
Laufkraftwerk Gries1 – 6,2 – 5,5
Abgegrenzte Baukostenbeiträge für das Laufwasserkraftwerk Gries 1,0 0,9
Übrige – 4,6 – 0,1
Wertminderungen und Wertaufholungen – 180,9 118,2

(8) Wertminderungen und Wertaufholungen

1 In der Berichtsperiode 2018 war die Werthaltigkeit der Laufwasserkraftwerke und der Baukostenbeiträge für das Murkraftwerk Graz aufgrund aktualisierter Strompreisprognosen zu überprüfen. // 2 Anlass für die Werthaltigkeitsprüfung war die zunächst erwartete und in weiterer Folge im Quartal 3/2018 auch stattgefundene Veräußerung der Kraftwerksanlagen.

In der Berichtsperiode 2018 und im Vorjahr resultierte das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen im Wesentlichen aus dem positiven Ergebnis der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, die in den Geschäftsfeldern Strom, Gas und Wärme österreichweit, mit dem Schwerpunkt Kärnten, und international tätig ist.

in Mio. €
2017 2018
9,1 9,4
2,5 0,0
– 0,4 – 0,6
11,2 8,8

(9) Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen

(10) Sonstiges Beteiligungsergebnis

(11) Zinsertrag in Mio. €
Zinsertrag 2017 2018
Zinsen aus Finanzanlagen in Zusammenhang mit bilanziell geschlossenen
Positionen 29,3 29,8
Zinsen aus Geldmarktgeschäften 0,1 0,1
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 6,7 2,3
Zinsertrag 36,0 32,1
(12) Zinsaufwand in Mio. €
Zinsaufwand 2017 2018
Zinsen für Anleihen 50,4 49,7
Zinsen für Finanzverbindlichkeiten in Zusammenhang mit
bilanziell geschlossenen Positionen 29,3 29,8
Zinsen für sonstige Verbindlichkeiten aus Stromlieferverpflichtungen 16,6 15,9
Zinsen für Bankkredite 14,0 11,8
Nettozinsaufwand aus personalbezogenen Verpflichtungen 11,0 10,8
Zinsen für eine Anteilsrückgabeverpflichtung 6,5 4,9
Zinsen für sonstige langfristige Rückstellungen 1,7 1,6
Kommanditisten zuzurechnende Ergebnisanteile – 0,3 0,1
Gemäß IAS 23 aktivierte Fremdkapitalkosten – 5,0 – 3,2
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 5,6 6,0
Zinsaufwand 129,6 127,4
(13) Übriges Finanzergebnis in Mio. €
Übriges 2017 2018
Finanzergebnis Bewertung einer Anteilsrückgabeverpflichtung 31,7 7,8
Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen 2,5 2,4
Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten im Finanzbereich 2,9 1,0
Fremdwährungskursgewinne 0,2 0,2
Veränderung erwartete Kreditverluste 0,0 0,2
Bewertung der Inhaberposition: Gemeinschaftskraftwerk Inn GmbH – 4,3 0,0
Fremdwährungskursverluste – 0,1 – 0,1
Bewertung von nicht derivativen Finanzinstrumenten 0,0 – 6,3
Übrige 5,2 2,6
Übriges Finanzergebnis 38,2 7,8

Das Ergebnis aus der Bewertung einer Anteilsrückgabeverpflichtung betrifft die Verpflichtung zur Rückübertragung von 50% der Anteile an der Donaukraftwerk Jochenstein AG an die Bundesrepublik Deutschland bzw. an den Freistaat Bayern. Es resultiert aus der (mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz) diskontierten Änderung des beizulegenden Zeitwerts der Anteile zum 31. Dezember 2050.

Die Wertänderungen der mit bilanziell geschlossenen Positionen in Zusammenhang stehenden derivativen Finanzinstrumente und der zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewerteten Verbindlichkeiten werden grundsätzlich ebenfalls im übrigen Finanzergebnis erfasst. Die Ergebniseffekte dieser beiden Posten gleichen sich allerdings im Wesentlichen aus und wurden daher in die obige Tabelle nicht miteinbezogen.

In der Berichtsperiode 2018 und im Vorjahr betrafen die Wertminderungen im Finanzergebnis im Wesentlichen die nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligung an der Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH. Anlass für die Werthaltigkeitsprüfung in der Berichtsperiode 2018 waren die aktualisierten Strompreisprognosen sowie ein aktualisierter Diskontierungszinssatz.

Ertragsteuern in Mio. €
2017 2018
Aufwand für laufende Ertragsteuern1 68,7 22,2
Aufwand für zukünftige Nachversteuerungen von Verlustübernahmen
ausländischer Gruppenmitglieder 8,4 12,8
Veränderung latenter Ertragsteuern – 0,1 91,7
Ertragsteuern 77,0 126,8

1 Im Aufwand für laufende Ertragsteuern sind aperiodische Aufwendungen in Höhe von 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,8 Mio. €) enthalten.

Die Ursachen für den Unterschied zwischen rechnerischem und erfasstem Steueraufwand von VERBUND sind wie folgt:

Steuerüberleitungsrechnung in Mio. €
2017 2018
Rechnerischer Ertragsteueraufwand (25,0%) 94,6 150,7
Werthaltigkeitsprüfungen von nach der Equity-Methode bilanzierten und
sonstigen Beteiligungen
0,2 0,5
Abweichende Steuersätze – 6,1 – 2,9
Steuerrechtliche Firmenwertabschreibung – 2,9 – 2,9
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen – 3,4 – 3,6
Steuerfreie Beteiligungserträge – 5,8 – 5,9
Bisher noch nicht berücksichtigte latente Steuern 0,0 – 12,7
Differenzen aus sonstige Posten (jeweils <2 Mio. €) – 2,5 0,7
Ertragsteueraufwand der Periode 74,1 124,0
Aperiodischer Ertragsteueraufwand bzw. -ertrag (laufend und latent) 2,9 2,7
Erfasster Ertragsteueraufwand 77,0 126,8
Effektivsteuersatz 20,3% 21,0 %
Ermittlung des Ergebnisses je Aktie in Mio. €
2017 2018
Periodenergebnis 301,6 476,2
Den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis – 0,1 – 43,1
Konzernergebnis 301,4 433,2
Gewichteter Durchschnitt der in Umlauf befindlichen Aktienstückzahl 347.415.686 347.415.686
Ergebnis je Aktie in €1 0,87 1,25

1 Optionsrechte auf die Ausgabe neuer Aktien bzw. andere Sachverhalte, die zu Verwässerungseffekten führen könnten, bestanden nicht; unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie entsprechen daher einander.

(14) Wertminderungen

(15) Ertragsteuern

(16) Ergebnis je Aktie

Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung

(17) Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung

Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. €
2017 2018
Bewertungsergebnis im Eigenkapital – 3,2 – 0,2
Umgliederungsbetrag in die Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0
Differenzen aus der Währungsumrechnung – 3,2 – 0,2
Bewertungsergebnis im Eigenkapital 31,0
Umgliederungsbetrag in die Gewinn- und Verlustrechnung 0,0
Bewertungen von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten 31,0
Bewertungsergebnis im Eigenkapital – 153,6 – 207,3
Umgliederungsbetrag in die Gewinn- und Verlustrechnung 90,5 179,5
Verrechnung mit dem erstmaligen Wertansatz von Bilanzposten 0,0 0,0
Bewertungen von Cashflow Hedges – 63,1 – 27,9
Bewertungsergebnis im Eigenkapital 0,2 0,2
Umgliederungsbetrag in die Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0
Verrechnung mit dem erstmaligen Wertansatz von Bilanzposten 0,0 0,0
Sonstige Ergebnisse aus nach der Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen 0,2 0,2
Sonstiges Ergebnis – 35,2 – 28,0
Ertragsteuern auf das sonstige Ergebnis in Mio. €
2017
Vor
2017 2017
Nach
2018
Vor
2018 2018
Nach
Steuern Steuern Steuern Steuern Steuern Steuern
Neubewertungen der
Nettoschuld aus
leistungsorientierten
Verpflichtungen
6,6 – 1,6 5,0 – 25,5 6,3 – 19,1
Bewertungen von
Finanzinstrumenten
– 6,1 1,5 – 4,6
Sonstige Ergebnisse aus nach
der Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen
5,0 5,0 – 3,8 – 3,8
Summe der Posten, die nicht
nachträglich in die Gewinn
und Verlustrechnung
umgegliedert werden 11,6 – 1,6 10,0 – 35,4 7,9 – 27,5
Differenzen aus der
Währungsumrechnung
– 3,2 – 3,2 – 0,2 – 0,2
Bewertungen von zur
Veräußerung verfügbaren
Finanzinstrumenten
31,0 – 7,8 23,2
Bewertungen von
Cashflow Hedges
– 63,1 15,8 – 47,3 – 27,9 7,0 – 20,9
Sonstige Ergebnisse aus nach
der Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen
0,2 0,2 0,2 0,2
Summe der Posten, die
nachträglich in die Gewinn
und Verlustrechnung
umgegliedert werden – 35,2 8,0 – 27,2 – 28,0 7,0 – 21,0
Sonstiges Ergebnis – 23,5 6,3 – 17,2 – 63,3 14,8 – 48,5

(18) Ertragsteuern auf das sonstige Ergebnis

Erläuterungen zur Bilanz

(19) Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte in Mio. €
Konzessionen,
Rechte,
Lizenzen
Firmenwerte Summe
2018
Anschaffungskosten zum 1.1. 170,8 766,8 937,6
Währungsdifferenzen 0,0 0,0 0,0
Zugänge 18,8 0,0 18,8
Abgänge – 39,7 0,0 – 39,7
Umbuchungen – 1,0 0,0 – 1,0
Anschaffungskosten zum 31.12. 148,8 766,8 915,6
Kumulierte Abschreibungen zum 1.1. 82,9 179,1 262,0
Währungsdifferenzen 0,0 0,0 0,0
Abschreibungen 7,0 0,0 7,0
Wertminderungen 4,3 0,0 4,3
Wertaufholungen – 0,3 0,0 – 0,3
Abgänge – 1,7 0,0 – 1,7
Umbuchungen 0,0 0,0 0,0
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. 92,2 179,1 271,3
Nettobuchwert zum 31.12. 56,6 587,7 644,3
Nettobuchwert zum 1.1. 87,9 587,7 675,6
Immaterielle Vermögenswerte in Mio. €
Konzessionen,
Rechte,
Lizenzen
Firmenwerte Summe
2017
Anschaffungskosten zum 1.1. 148,8 766,8 915,6
Anschaffungskosten zum 1.1. 148,8 766,8 915,6
Währungsdifferenzen – 0,1 0,0 – 0,1
Zugänge 26,0 0,0 26,0
Abgänge – 3,5 0,0 – 3,5
Umbuchungen – 0,4 0,0 – 0,4
Anschaffungskosten zum 31.12. 170,8 766,8 937,6
Kumulierte Abschreibungen zum 1.1. 79,0 25,3 104,3
Währungsdifferenzen – 0,1 0,0 – 0,1
Abschreibungen 6,3 0,0 6,3
Wertminderungen 0,0 153,8 153,8
Wertaufholungen – 0,2 0,0 – 0,2
Abgänge – 2,1 0,0 – 2,1
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. 82,9 179,1 262,0
Nettobuchwert zum 31.12. 87,9 587,7 675,6
Nettobuchwert zum 1.1. 69,8 741,5 811,3
Sachanlagen in Mio. €
Grund
stücke
und
Bauten
Maschi
nelle
Anlagen
Elektri
sche
Anlagen
Leitungen Betriebs
und Ge
schäfts
aus
stattung
Anlagen
in Bau
und
Projekte
Summe
2018
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
zum 1.1.
7.791,4 4.601,4 3.699,8 1.355,9 183,9 290,4 17.922,5
Währungsdifferenzen – 0,1 – 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 – 0,4
Zugänge 14,6 13,6 55,8 26,4 11,6 170,4 292,5
Abgänge – 122,0 – 92,4 – 135,9 – 0,2 – 11,8 0,0 – 362,3
Umbuchungen 31,9 9,2 59,9 16,2 1,0 – 117,2 1,0
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
zum 31.12. 7.715,8 4.531,6 3.679,6 1.398,4 184,8 343,5 17.853,4
Kumulierte Abschreibungen
zum 1.1.
3.216,7 2.627,8 2.317,7 745,3 135,8 8,0 9.051,2
Währungsdifferenzen 0,0 – 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 – 0,2
Abschreibungen 89,9 84,6 107,0 26,6 12,3 0,0 320,4
Wertminderungen 4,4 0,5 0,6 0,0 0,0 0,0 5,6
Wertaufholungen – 60,8 – 52,7 – 14,9 – 0,1 0,0 0,0 – 128,5
Abgänge – 115,4 – 90,6 – 134,5 – 0,1 – 11,6 0,0 – 352,1
Umbuchungen 5,4 0,5 0,4 0,0 0,0 – 6,3 0,0
Kumulierte Abschreibungen
zum 31.12.
3.140,3 2.569,8 2.276,3 771,7 136,6 1,7 8.896,3
Nettobuchwert zum 31.12. 4.575,4 1.961,8 1.403,3 626,6 48,2 341,8 8.957,1

Nettobuchwert zum 1.1. 4.574,6 1.973,6 1.382,0 610,6 48,1 282,4 8.871,3

(20)

Sachanlagen

Sachanlagen in Mio. €
Grund
stücke
und
Bauten
Maschi
nelle
Anlagen
Elektri
sche
Anlagen
Leitungen Betriebs
und Ge
schäfts
aus
stattung
Anlagen
in Bau
und
Projekte
Summe
2017
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
zum 1.1. 7.759,1 4.593,7 3.639,6 1.319,7 176,4 247,3 17.735,4
Währungsdifferenzen – 1,7 – 6,8 – 0,4 0,0 0,0 0,0 – 8,9
Zugänge 25,2 11,3 37,9 9,3 10,7 136,4 231,0
Abgänge – 0,7 – 4,1 – 18,7 – 0,1 – 5,3 – 6,7 – 35,5
Umbuchungen 9,4 7,3 41,2 27,0 2,1 – 86,6 0,4
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
zum 31.12.
7.791,4 4.601,4 3.699,8 1.355,9 183,9 290,4 17.922,5
Kumulierte
Abschreibungen
zum 1.1. 3.075,7 2.571,7 2.217,0 722,7 128,9 9,2 8.724,8
Währungsdifferenzen
Abschreibungen
– 0,3
90,8
– 5,9
93,4
– 0,1
113,6
0,0
25,3
0,0
12,0
0,0
0,0
– 6,3
335,0
Wertminderungen 61,4 25,0 14,1 0,1 0,0 6,2 106,8
Wertaufholungen – 10,7 – 53,4 – 12,2 – 2,7 0,0 – 1,1 – 80,1
Abgänge – 0,1 – 3,1 – 14,5 0,0 – 5,0 – 6,4 – 29,2
Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Kumulierte
Abschreibungen
zum 31.12. 3.216,7 2.627,8 2.317,7 745,3 135,8 8,0 9.051,2
Nettobuchwert zum 31.12. 4.574,6 1.973,6 1.382,0 610,6 48,1 282,4 8.871,3
Nettobuchwert zum 1.1. 4.683,5 2.022,0 1.422,7 597,0 47,5 238,1 9.010,7
Zugänge in Mio. €
2017 2018
Generalerneuerung Umspannwerke 21,9 43,4
Generalerneuerung 220-kV-Ltg. St. Peter –Ernsthofen 4,0 41,8
Kraftwerk Mayrhofen: Erneuerung Laufräder, Untere-Tuxbach-Überleitung 18,5 21,4
Automatisierung Wasserkraftwerke 15,3 11,8
Wärmekessel Werndorf 4,0 11,8
Generalerneuerung Leitungen 15,0 21,4
Sonstige Zugänge jeweils <10,0 Mio. € 152,3 140,9
Zugänge zu den Sachanlagen 231,0 292,5

Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen in Mio. €

2017 2018
Fortgeschriebene Anschaffungskosten zum 1.1. 318,5 349,9
Zugänge 13,4 0,0
Dividenden – 14,2 – 14,2
Ergebnis aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode 27,9 28,4
Sonstiges Ergebnis aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode 4,9 – 3,6
Abgänge 0,0 – 0,1
Übrige Veränderungen 0,0 – 0,3
Fortgeschriebene Anschaffungskosten zum 31.12. 349,9 360,1
Kumulierte Wertanpassungen zum 1.1. – 52,5 – 56,6
Wertminderungen – 4,1 – 2,2
Kumulierte Wertanpassungen zum 31.12. – 56,6 – 58,8
Nettobuchwert zum 31.12. 293,3 301,3
Nettobuchwert zum 1.1. 266,0 293,3
Nettobuchwert zum 31.12. 293,3 301,3
davon nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 313,0 323,3
davon Wertminderung von langfristigen Ausleihungen – 19,6 – 21,9

(21) Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen

Im Jahr 2013 wurde der Buchwert der Beteiligung an der Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH durch die Erfassung von negativen Ergebnissen aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode und durch Wertminderungen auf null herabgemindert. VERBUND hält jedoch langfristige Ausleihungen gegenüber der Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH, die ihrem wirtschaftlichen Gehalt nach eine Erhöhung der Nettoinvestition in die Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH darstellen. In der Berichtsperiode 2018 wurde der (Rest-)Buchwert dieser langfristigen Ausleihungen durch das negative Ergebnis aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode um 0,1 Mio. € (Vorjahr: Erhöhung um 0,3 Mio. €) und durch die erfasste Wertminderung um 2,2 Mio. € (Vorjahr: Verringerung um 4,1 Mio. € durch die erfasste Wertaufholung) verringert. Eine Zusammenfassung aggregierter Finanzinformationen für die nach der Equity-Methode bilanzierten Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen ist im Kapitel "Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen von VERBUND" dargestellt.

(22)
Sonstige
Beteiligungen
Sonstige Beteiligungen in Mio. €
Anteile an nicht
konsolidierten
Tochter
unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Summe
2018
(Fortgeschriebene) Anschaffungskosten zum 1.1. 6,7 132,8 139,5
Abgänge – 0,5 0,0 – 0,5
(Fortgeschriebene) Anschaffungskosten zum 31.12. 6,2 132,8 139,0
Kumulierte Wertanpassungen zum 1.1. 5,2 – 7,1 – 2,0
Zeitbewertung im sonstigen Ergebnis 2,5 – 9,6 – 7,1
Wertaufholungen 0,3 0,0 0,3
Kumulierte Wertanpassungen zum 31.12. 8,0 – 16,6 – 8,7
Nettobuchwert zum 31.12. 14,2 116,1 130,3
Nettobuchwert zum 1.1. 11,9 125,7 137,5
Sonstige Beteiligungen in Mio. €
Anteile an nicht
konsolidierten
Tochter
unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Summe
2017
(Fortgeschriebene) Anschaffungskosten zum 1.1. 5,4 133,2 138,6
Änderung Konsolidierungskreis 1,4 0,0 1,4
Zugänge aus Anteilserwerben und -erhöhungen 0,0 1,1 1,1
Abgänge – 0,1 – 1,5 – 1,6

(Fortgeschriebene) Anschaffungskosten zum 31.12. 6,7 132,8 139,5 Kumulierte Wertanpassungen zum 1.1. – 0,1 – 23,9 – 24,0 Wertminderungen – 1,1 0,0 – 1,1 Zeitbewertung im sonstigen Ergebnis 6,3 15,3 21,5 Abgänge 0,1 1,5 1,6 Kumulierte Wertanpassungen zum 31.12. 5,2 – 7,1 – 2,0 Nettobuchwert zum 31.12. 11,9 125,7 137,5 Nettobuchwert zum 1.1. 5,3 109,3 114,6

Finanzanlagen und langfristige sonstige Forderungen in Mio. €

2017 2018
Finanzanlagen – bilanziell geschlossene Positionen 334,5 355,7
Zinsswaps – bilanziell geschlossene Positionen 89,8 78,0
Übrige Finanzanlagen und sonstige Forderungen 239,8 214,0
Summe 664,1 647,7
Finanzanlagen – Cross Border Leasing bzw. bilanziell geschlossene Positionen
Wertpapiere
(Wertrechte) aus
bilanziell
geschlossenen
Positionen
Sonstige
Ausleihungen
aus bilanziell
geschlossenen
Positionen
Summe
59,7 274,9 334,5
2,5 10,1 12,6
2,5 2,4 4,9
0,0 10,9 10,9
– 0,1 – 0,1 – 0,1
– 1,4 – 5,8 – 7,2
63,2 292,5 355,7
Finanzanlagen – Cross Border Leasing bzw. bilanziell geschlossene Positionen in Mio. €
Wertpapiere
(Wertrechte) aus
bilanziell
geschlossenen
Positionen
Sonstige
Ausleihungen
aus bilanziell
geschlossenen
Positionen
Summe
2017
Fortgeschriebene Anschaffungskosten zum 1.1. 67,1 308,0 375,1
Fremdwährungsbewertung – 8,3 – 39,5 – 47,8
Zugänge 2,4 2,3 4,7
Kapitalisierte Zinsen 0,0 10,7 10,7
Abgänge – 1,6 – 6,6 – 8,2
Fortgeschriebene Anschaffungskosten zum 31.12. 59,7 274,9 334,5

Die Wertpapiere bestanden zum 31. Dezember 2018 aus Medium Term Notes mit einem Nominale in Höhe von 69,9 Mio. \$ (Vorjahr: 69,0 Mio. \$) bzw. fortgeführten Anschaffungskosten in Höhe von

63,2 Mio. € (Vorjahr: 59,7 Mio. €). Wertpapiere in Höhe von 63,2 Mio. € (Vorjahr: 59,7 Mio. €) und Ausleihungen in Höhe von 292,5 Mio. € (Vorjahr: 274,9 Mio. €) sind verpfändet. Sowohl die Wertpapiere als auch die Ausleihungen dienen Banken zur Besicherung von Krediten.

(23) Finanzanlagen und langfristige sonstige Forderungen

Sonstige Finanzanlagen und langfristige sonstige Forderungen in Mio. €
Ausleihungen
an Beteiligungs
unternehmen
Wertpapiere
(Wertrechte)
Sonstige
Ausleihungen
Summe
2018
Anschaffungskosten zum 1.1. 77,8 145,0 5,1 228,0
Zugänge 0,0 0,0 0,1 0,1
Abgänge 0,0 0,0 0,0 0,0
Umbuchungen – 21,3 0,0 – 0,1 – 21,3
Anschaffungskosten zum 31.12. 56,6 145,0 5,2 206,8
Kumulierte Wertanpassungen
zum 1.1.
– 19,6 1,9 0,0 – 17,6
Wertminderungen 0,0 – 5,7 0,0 – 5,7
Veränderung erwartete Kreditverluste 0,0 0,0 0,0 0,0
Zeitbewertung im sonstigen Ergebnis 0,0 1,0 0,0 1,0
Ergebnis aus nach der Equity
Methode bilanzierten Beteiligungen1
– 0,1 0,0 0,0 – 0,1
Wertminderung von nach der Equity
Methode bilanzierten Beteiligungen1
– 2,2 0,0 0,0 – 2,2
Kumulierte Wertanpassungen
zum 31.12.
– 21,9 – 2,8 0,0 – 24,6
Nettobuchwert zum 31.12. 34,7 142,2 5,2 182,1
Nettobuchwert zum 1.1. 58,2 146,9 5,1 210,3
Nettobuchwert der sonstigen lang
fristigen Forderungen zum 31.12.2
109,9
Nettobuchwert der sonstigen lang
fristigen Forderungen zum 1.1.2
119,3
Nettobuchwert gesamt zum 31.12. 292,0
Nettobuchwert gesamt zum 1.1. 329,6

Bereits im Jahr 2013 wurde der Buchwert der Beteiligung an der Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH durch die Erfassung von negativen Ergebnissen aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode und durch Wertminderungen auf null herabgemindert. VERBUND hält jedoch langfristige Ausleihungen gegenüber der Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH, die ihrem wirtschaftlichen Gehalt nach eine Erhöhung der Nettoinvestition in die Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH darstellen. Negative laufende Ergebnisse und Wertminderungen reduzieren den Buchwert der Nettoinvestition, positive laufende Ergebnisse, Wertaufholungen und Gesellschafterzuschüsse erhöhen ihn hingegen. // inkl. des Buchwerts der Zinsswaps – bilanziell geschlossene Positionen

1

Sonstige Finanzanlagen und langfristige sonstige Forderungen in Mio. €
Ausleihungen
an Beteiligungs
unternehmen
Wertpapiere
(Wertrechte)
Sonstige
Ausleihungen
Summe
2017
Anschaffungskosten zum 1.1. 75,1 145,0 5,3 225,5
Zugänge 0,0 0,0 0,1 0,1
Abgänge 0,0 0,0 – 0,1 – 0,1
Umbuchungen 2,7 0,0 – 0,2 2,5
Anschaffungskosten zum 31.12. 77,8 145,0 5,1 228,0
Kumulierte Wertanpassungen
zum 1.1.
– 15,8 – 7,5 0,0 – 23,3
Zeitbewertung im sonstigen Ergebnis 0,0 9,4 0,0 9,4
Ergebnis aus nach der Equity
Methode bilanzierten Beteiligungen1
0,3 0,0 0,0 0,3
Wertaufholungen von nach der
Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen1
– 4,1 0,0 0,0 – 4,1
Kumulierte Wertanpassungen
zum 31.12.
– 19,6 1,9 0,0 – 17,6
Nettobuchwert zum 31.12. 58,2 146,9 5,1 210,3
Nettobuchwert zum 1.1. 59,3 137,5 5,3 202,2
Nettobuchwert der sonstigen lang
fristigen Forderungen zum 31.12.2
119,3
Nettobuchwert der sonstigen lang
fristigen Forderungen zum 1.1.2
137,9
Nettobuchwert gesamt zum 31.12. 329,6
Nettobuchwert gesamt zum 1.1. 340,1

1 Bereits im Jahr 2013 wurde der Buchwert der Beteiligung an der Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH durch die Erfassung von negativen Ergebnissen aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode und durch Wertminderungen auf null herabgemindert. VERBUND hält jedoch langfristige Ausleihungen gegenüber der Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH, die ihrem wirtschaftlichen Gehalt nach eine Erhöhung der Nettoinvestition in die Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH darstellen. Negative laufende Ergebnisse und Wertminderungen reduzieren den Buchwert der Nettoinvestition, positive laufende Ergebnisse, Wertaufholungen und Gesellschafterzuschüsse erhöhen ihn hingegen. // 2 inkl. des Buchwerts der Zinsswaps – bilanziell geschlossene Positionen

Die Wertpapiere in Höhe von 142,2 Mio. € (Vorjahr: 146,9 Mio. €) bestanden überwiegend aus Anteilen an Investmentfonds zur Deckung von Sozialkapitalverpflichtungen und wurden als "erfolgswirksam

zum beizulegenden Zeitwert bewertet" klassifiziert. In den langfristigen sonstigen Forderungen sind zum beizulegenden Zeitwert bewertete derivative Finanzinstrumente, die mit Finanzverbindlichkeiten aus bilanziell geschlossenen Positionen in Zusammenhang stehen, in Höhe von 78,0 Mio. € (Vorjahr: 89,8 Mio. €) enthalten.

(24)
Vorräte
Vorräte in Mio. €
2017 2018
Kohle 16,0 19,1
Erdgas 1,4 6,6
Abzüglich Wertberichtigungen – 14,8 – 7,4
Vorräte an Primärenergieträgern zu Erzeugungszwecken 2,6 18,3
Emissionszertifikate zu Handelszwecken 1,6 3,7
Bewertungen von Emissionszertifikaten zu Handelszwecken 1,5 8,2
Beizulegender Zeitwert von Emissionszertifikaten zu Handelszwecken 3,1 11,9
Herkunftsnachweis- bzw. Grünstromzertifikate 0,9 1,8
Hilfs- und Betriebsstoffe 3,9 3,9
Sonstige 0,0 0,0
Vorräte 10,5 36,0

(25) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und Wertpapiere

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und

Wertpapiere in Mio. €
2017
Langfristig
2018
Langfristig
2017
Kurzfristig
2018
Kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
0,0 0,0 345,7 394,3
Forderungen gegenüber
Beteiligungsunternehmen
0,0 0,0 27,9 29,6
Sonstige Ausleihungen 0,2 0,2
Ausleihungen an Beteiligungs
unternehmen
4,9 21,6
Sonstige Forderungen und
Vermögenswerte
119,3 109,9 204,1 481,2
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen, sonstige Forderungen
und Wertpapiere
119,3 109,9 583,0 926,8

Die sonstigen Forderungen mit einer Frist von mehr als einem Jahr wurden unter den Finanzanlagen und langfristigen sonstigen Forderungen ausgewiesen (siehe: (23) Finanzanlagen und langfristige sonstige Forderungen).

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte in Mio. €
2017
Langfristig
2018
Langfristig
2017
Kurzfristig
2018
Kurzfristig
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich 0,0 0,0 104,7 293,2
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich 89,8 78,0 0,0 0,0
Wertpapiere 0,0 0,0 0,0 69,3
Sicherstellungen im Stromhandel 0,0 0,0 32,9 37,8
Geldmarktgeschäfte 0,0 0,0 0,0 20,0
Emissionszertifikate 7,9 19,9
Forderungen aus Verrechnungen von Steuern 0,0 0,0 11,1 9,7
Inhaberposition:
Gemeinschaftskraftwerk Inn GmbH
0,0 0,0 19,2 0,0
Forderungen aus Zinsabgrenzungen 0,0 0,0 0,4 0,4
Sonstige 29,5 31,9 28,0 30,9
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 119,3 109,9 204,1 481,2
Liquide Mittel in Mio. €
2017 2018
Guthaben bei Kreditinstituten 28,5 39,3
Kassenbestand 0,1 0,0

Zahlungsmitteläquivalente im Sinne von IAS 7 dar.

Die Bindungsdauer sämtlicher kurzfristigen Finanzveranlagungen, die in den liquiden Mitteln ausgewiesen wurden, betrug zum Zeitpunkt der Veranlagung weniger als drei Monate. Die liquiden Mittel entsprechen dem Fonds der liquiden Mittel in der Geldflussrechnung; sie stellen Zahlungsmittel und

Liquide Mittel 28,6 39,3

Das Grundkapital setzt sich wie auch im Vorjahr aus 170.233.686 Stückaktien in Form von Inhaberaktien (Kategorie A) und 177.182.000 Stückaktien in Form von Namensaktien (Kategorie B) zusammen. Die Kategorie B repräsentiert 51% des Grundkapitals, beurkundet durch einen beim Bundesministerium für Finanzen hinterlegten Zwischenschein zugunsten der Republik Österreich. Das Grundkapital wurde voll eingezahlt.

In den Kapitalrücklagen wurde mit 954,3 Mio. € (Vorjahr: 954,3 Mio. €) jener Teil der Rücklagen ausgewiesen, der nicht aus dem Periodenergebnis früherer Berichtsperioden gebildet worden ist.

(26) Liquide Mittel

(27) Eingefordertes und eingezahltes Grundkapital

(28) Kapitalrücklagen

Die angesammelten Ergebnisse umfassen die thesaurierten Gewinne sowie die Effekte auf das den Aktionären der VERBUND AG zuzurechnende Eigenkapital aus der Verschiebung zwischen Gesellschafterstämmen. Von den angesammelten Ergebnissen kann jener Betrag an die Aktionäre der VERBUND AG ausgeschüttet werden, der in dem gemäß den Bilanzierungsregeln des österreichischen Unternehmensgesetzbuchs (UGB) aufgestellten Jahresabschluss der VERBUND AG als Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2018 ausgewiesen ist. Der noch nicht festgestellte Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2018 betrug 145,9 Mio. € (Vorjahr: 145,9 Mio. €). Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, eine Ausschüttung von 0,42 € pro Aktie (Vorjahr: 0,42 € pro Aktie) vorzunehmen. (29) Angesammelte Ergebnisse

(30) Rücklage für Differenzen aus der Währungsumrechnung Die Rücklage für Differenzen aus der Währungsumrechnung enthält im Wesentlichen die Währungsumrechnung der vollkonsolidierten rumänischen Tochterunternehmen VERBUND Wind Power Romania SRL und VERBUND Trading Romania SRL.

(31) Nicht beherrschende Anteile

in %
2017 2018
29,73 29,73
19,46 19,46
19,46 19,46

Die den Kommanditisten zuzurechnenden Kapitalanteile an den zehn Windpark- und zwei Infrastrukturgesellschaften im Gebiet des rheinland-pfälzischen Hunsrücks wurden gemäß IAS 32 in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten erfasst.

Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
in Mio. €
2017
Langfristig
2018
Langfristig
2017
Kurzfristig
2018
Kurzfristig
Anleihen 1.374,0 693,5 21,0 703,6
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
340,5 342,6 192,9 49,9
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Sonstigen
0,0 0,0 0,0 0,0
Kommanditisten zuzurechnende
Kapitalanteile
2,8 2,9 0,0 0,0
Zwischensumme 1.717,3 1.039,0 213,9 753,5
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten – bilanziell
geschlossene Positionen 424,3 433,9 0,0 0,0
Lang- und kurzfristige
Finanzverbindlichkeiten
2.141,6 1.472,8 213,9 753,5

(32) Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten1 in Mio. €

2017 2018
Buchwert zum 1.1. 2.230,5 1.931,2
Aufnahmen 0,0 100,0
Nettoveränderung der Geldmarktgeschäfte 0,3 10,7
Veränderung der den Kommanditisten zuzurechnenden Kapitalanteile – 0,9 0,1
Veränderung der Zinsabgrenzung – 0,3 2,7
Außerplanmäßige Tilgungen 0,0 – 66,7
Planmäßige Tilgungen – 298,4 – 185,5
Buchwert zum 31.12. 1.931,2 1.792,5
davon langfristige Schulden 1.717,3 1.039,0
davon kurzfristige Schulden 213,9 753,5

1 exklusive Finanzverbindlichkeiten aus bilanziell geschlossenen Positionen

Finanzverbindlichkeiten – bilanziell geschlossene Positionen in Mio. €
2017 2018
Buchwert zum 1.1. 489,2 424,3
Kursgewinne bzw. -verluste – 48,0 10,8
Kapitalisierung 29,3 29,8
Tilgungen bzw. Abgänge – 21,8 – 19,2
Marktwertveränderungen – 24,3 – 11,8
Buchwert zum 31.12. 424,3 433,9
davon langfristige Schulden 424,3 433,9

Zum 31. Dezember 2018 und im Vorjahr bestanden bei VERBUND keine Verbindlichkeiten mit hypo-

thekarischer Sicherstellung. Die den Kommanditisten zuzurechnenden Ergebnisanteile betrafen in der Berichtsperiode 2018 die Kommanditisten von zehn Windpark- und zwei Infrastrukturgesellschaften im Gebiet des rheinland-pfälzischen Hunsrücks.

Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 2018

Längste
Laufzeit
Emissions
volumen
Buchwert
zum 31.12.
Bis
inklusive
1 Jahr
Anleihen
Eurowährung 2024 1.540,0 1.397,1 703,7
Summe Anleihen 1.540,0 1.397,1 703,7
davon fix verzinst 2024 1.540,0 1.397,1 703,7
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Eurowährung 2037 703,8 392,5 49,9
Summe Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
703,8 392,5 49,9
davon fix verzinst 2037 500,0 338,6 26,1
davon variabel verzinst 2030 203,8 53,9 23,8
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Sonstigen
Eurowährung
2021 0,1 0,0 0,0
Summe Finanzverbindlichkeiten gegenüber Sonstigen 0,1 0,0 0,0
davon fix verzinst 2021 0,1 0,0 0,0
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –
bilanziell geschlossene Positionen1
Fremdwährungen (\$) 2030 433,9 0,0
Summe Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten – bilanziell geschlossene Positionen
433,9 0,0
davon fix verzinst 2030 433,9 0,0
Kommanditisten zuzurechnende Kapitalanteile 2,9 0,0
Gesamtsumme Finanzverbindlichkeiten 2.226,4 753,6

Bei diesen Finanzverbindlichkeiten besteht aktivseitig eine bilanzielle Deckung.

in Mio. €
Beizulegen
der Zeitwert
zum 31.12.
Gewichteter
effektiver
Zinssatz
Gewichteter
Nominal
zinssatz
Über
5 Jahre
› 4 bis
5 Jahre
› 3 bis
4 Jahre
› 2 bis
3 Jahre
› 1 bis
2 Jahre
1.458,4 4,18 % 3,59% 493,9 0,0 0,0 0,0 199,6
1.458,4 4,18 % 3,59 % 493,9 0,0 0,0 0,0 199,6
1.458,4 4,18 % 3,59% 493,9 0,0 0,0 0,0 199,6
422,5 2,36 % 2,11% 228,3 25,1 25,1 30,1 33,9
422,5 2,36 % 2,11 % 228,3 25,1 25,1 30,1 33,9
368,9 2,55 % 2,42% 212,1 22,6 22,6 27,6 27,6
53,6 1,81 % 0,20% 16,3 2,5 2,5 2,5 6,3
0,0 3,02 % 3,00% 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
0,0 3,02 % 3,00 % 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
0,0 3,02 % 3,00% 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
465,7 433,9 0,0 0,0 0,0 0,0
465,7 433,9 0,0 0,0 0,0 0,0
465,7 433,9 0,0 0,0 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0 0,0 2,9
1.156,1 25,1 25,1 30,1 236,3

Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 2017

Längste
Laufzeit
Emissions
volumen
Buchwert
zum 31.12.
Bis
inklusive
1 Jahr
Anleihen
Eurowährung 2024 1.540,0 1.395,0 21,1
Summe Anleihen 1.540,0 1.395,0 21,1
davon fix verzinst 2024 1.540,0 1.395,0 21,1
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Eurowährung 2037 888,4 533,4 192,9
Summe Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
888,4 533,4 192,9
davon fix verzinst 2037 570,0 407,0 171,8
davon variabel verzinst 2030 318,4 126,4 21,2
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Sonstigen
Eurowährung
2021 0,1 0,0 0,0
Summe Finanzverbindlichkeiten gegenüber Sonstigen 0,1 0,0 0,0
davon fix verzinst 2021 0,1 0,0 0,0
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –
bilanziell geschlossene Positionen1
Fremdwährungen (\$) 2030 424,3 0,0
Summe Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten – bilanziell geschlossene Positionen
424,3 0,0
davon fix verzinst 2030 424,3 0,0
Kommanditisten zuzurechnende Kapitalanteile 2,8 0,0
Gesamtsumme Finanzverbindlichkeiten 2.352,7 214,0

Bei diesen Finanzverbindlichkeiten besteht aktivseitig eine bilanzielle Deckung.

in Mio. €
Beizulegen
der Zeitwert
zum 31.12.
Gewichteter
effektiver
Zinssatz
Gewichteter
Nominal
zinssatz
Über
5 Jahre
› 4 bis
5 Jahre
› 3 bis
4 Jahre
› 2 bis
3 Jahre
› 1 bis
2 Jahre
1.499,2 4,18% 3,59% 492,9 0,0 0,0 199,4 681,6
1.499,2 4,18 % 3,59 % 492,9 0,0 0,0 199,4 681,6
1.499,2 4,18% 3,59% 492,9 0,0 0,0 199,4 681,6
570,0 2,54% 2,46% 182,6 33,5 38,5 42,2 43,7
570,0 2,54 % 2,46 % 182,6 33,5 38,5 42,2 43,7
442,3 3,17% 3,15% 134,7 22,6 27,6 27,6 22,6
127,7 1,43% 0,27% 47,9 10,8 10,8 14,6 21,1
0,0 3,02% 3,00% 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
0,0 3,02 % 3,00 % 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
0,0 3,02% 3,00% 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
459,3 424,3 0,0 0,0 0,0 0,0
459,3 424,3 0,0 0,0 0,0 0,0
459,3 424,3 0,0 0,0 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0 0,0 2,8
1.099,9 33,5 38,5 241,6 728,1

(33) Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien 2018
in Mio. €
Aktiva – Bilanzposten Bewertungs
kategorie nach
IFRS 9
Stufe Buchwert
zum 31.12.
Beizu
legender
Zeitwert
zum 31.12.
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FVOCI 2 12,9 12,9
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FVPL 3 0,7 0,7
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FVOCI AC 0,6 0,6
Sonstige Beteiligungen FVOCI 1 22,0 22,0
Sonstige Beteiligungen FVOCI 2 87,5 87,5
Sonstige Beteiligungen FVOCI AC 6,6 6,6
Sonstige Beteiligungen 130,3
Wertpapiere FVPL 1 132,7 132,7
Wertpapiere FVOCI 3 8,5 8,5
Wertpapiere FVOCI AC 1,0 1,0
Wertpapiere – bilanziell geschlossene Positionen AC 2 63,2 59,7
Sonstige Ausleihungen –
bilanziell geschlossene Positionen
AC 2 292,5 313,2
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich –
bilanziell geschlossene Positionen
FVPL 2 78,0 78,0
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen AC 2 34,7 36,2
Sonstige Ausleihungen AC 2 5,2 5,1
Sonstige 31,9
Sonstige Finanzanlagen und langfristige sonstige
Forderungen
647,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 394,3
Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen AC 29,6
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen AC 2 21,6 21,8
Sonstige Ausleihungen AC 2 0,2 0,2
Sonstige Ausleihungen –
bilanziell geschlossene Positionen
AC 2 0,0 0,0
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FVPL 1 10,1 10,1
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FVPL 2 283,1 283,1
Wertpapiere FVPL 1 69,3 69,3
Geldmarktgeschäfte AC 2 20,0 20,0
Emissionszertifikate 19,9
Sonstige AC 51,9
Sonstige 26,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
kurzfristige sonstige Forderungen und Wertpapiere
926,8
Liquide Mittel AC 39,3
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien 2018 in Mio. €
Aktiva – Bilanzposten Bewertungs
kategorie nach
IFRS 9
Stufe Buchwert
zum 31.12.
Beizu
legender
Zeitwert
zum 31.12.
Aggregiert nach Bewertungskategorien
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten
Anschaffungskosten AC 952,5
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet FVPL 573,8
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert bewertet FVOCI 139,2
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien 2018
in Mio. €
Passiva – Bilanzposten Bewertungs
kategorie nach
IFRS 9
Stufe Buchwert
zum 31.12.
Beizu
legender
Zeitwert
zum 31.12.
Anleihen AC 2 1.397,1 1.458,4
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und
Sonstigen
AC 2 392,5 422,5
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –
bilanziell geschlossene Positionen
AC 2 113,6 145,5
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –
bilanziell geschlossene Positionen
FVPL – D 2 320,2 320,2
Kommanditisten zuzurechnende Kapitalanteile 2,9
Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 2.226,4
Stromlieferverpflichtung 155,8
Anteilsrückgabeverpflichtung AC 3 75,4 118,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 1,3
Abgrenzungen – Cross Border Leasing 32,0
Sonstige AC 32,4
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten 296,9
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 188,0
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FVPL 2 528,8 528,8
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich FVPL 2 15,8 15,8
Sonstige AC 145,7
Sonstige 74,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten
952,9
Aggregiert nach Bewertungskategorien
Finanzielle Schulden zu fortgeführten
Anschaffungskosten
AC 2.346,1
Finanzielle Schulden ergebniswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
FVPL 544,7
Finanzielle Schulden ergebniswirksam zum
beizulegenden Zeitwert – designiert
FVPL – D 320,2
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien 2017
in Mio. €
Aktiva – Bilanzposten Bewertungs
kategorie nach
IAS 39
Level Buchwert
zum 31.12.
Beizu
legender
Zeitwert
zum 31.12.
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FAAC 1,0
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FAAFS 2 10,8 10,8
Sonstige Beteiligungen FAAFS 1 20,5 20,5
Sonstige Beteiligungen FAAFS 2 103,4 103,4
Sonstige Beteiligungen FAAC 1,9
Sonstige Beteiligungen 137,5
Wertpapiere FAAFS 1 138,3 138,3
Wertpapiere FAAFS 3 7,5 7,5
Wertpapiere FAAC 1,0
Wertpapiere – bilanziell geschlossene Positionen LAR 2 59,7 57,1
Sonstige Ausleihungen –
bilanziell geschlossene Positionen
LAR 2 274,9 304,8
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich –
bilanziell geschlossene Positionen
FAHFT 2 89,8 89,8
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen LAR 2 58,3 60,4
Sonstige Ausleihungen LAR 2 5,1 5,0
Sonstige 29,5
Sonstige Finanzanlagen und langfristige sonstige
Forderungen
664,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LAR 345,7
Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen LAR 27,9
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen LAR 2 4,9 5,1
Sonstige Ausleihungen LAR 2 0,2 0,2
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FAHFT 2 104,7 104,7
Inhaberposition: Gemeinschaftskraftwerk Inn GmbH FAHFT 3 19,2 19,2
Emissionszertifikate 7,9
Sonstige LAR 44,8
Sonstige 27,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
kurzfristige sonstige Forderungen und Wertpapiere
583,0
Liquide Mittel LAR 28,6 28,6
Aggregiert nach Bewertungskategorien
Finanzielle Vermögenswerte zu Anschaffungskosten FAAC 3,9
Kredite und Forderungen LAR 850,1
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
FAAFS 280,5
Finanzielle Vermögenswerte im Handelsbestand FAHFT 213,8
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien 2017
in Mio. €
Passiva – Bilanzposten Bewertungs
kategorie nach
IAS 39
Level Buchwert
zum 31.12.
Beizu
legender
Zeitwert
zum 31.12.
Anleihen FLAAC 2 1.395,0 1.499,2
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und
Sonstigen
FLAAC 2 533,4 570,0
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –
bilanziell geschlossene Positionen
FLAAC 2 106,3 141,3
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –
bilanziell geschlossene Positionen
FLAFVPL 2 318,0 318,0
Kommanditisten zuzurechnende Kapitalanteile 2,8
Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 2.355,5
Stromlieferverpflichtung 163,0
Anteilsrückgabeverpflichtung FLAAC 3 78,3 125,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAAC 1,5
Abgrenzungen – Cross Border Leasing 45,6
Sonstige FLAAC 27,0
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten 315,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAAC 171,5
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FLHFT 2 264,0 264,0
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich FLHFT 2 18,6 18,6
Sonstige FLAAC 115,1
Sonstige 75,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten
644,8
Aggregiert nach Bewertungskategorien
Finanzielle Schulden zu fortgeführten
Anschaffungskosten
FLAAC 2.428,2
Finanzielle Schulden ergebniswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
FLAFVPL 318,0
Finanzielle Schulden im Handelsbestand FLHFT 282,6

Für die in obiger Tabelle als FVPL (Vorjahr: FLAFVPL) klassifizierten Finanzverbindlichkeiten (aus bilanziell geschlossenen Positionen) beträgt die Differenz zwischen dem Buchwert zum 31. Dezember 2018 und dem Betrag, den VERBUND bei Fälligkeit zahlen müsste, 47,9 Mio. € (Vorjahr: 46,9 Mio. €). Die Umrechnung des Fälligkeitsbetrags erfolgte dabei zum Kurs (1 € = \$) am Bilanzstichtag in Höhe von 1,1450 (Vorjahr: 1,1993). Die derivativen Finanzinstrumente im Finanzbereich (aus bilanziell geschlossenen Positionen) können im Insolvenzfall mit den als FLAFVPL klassifizierten Finanzverbindlichkeiten (aus bilanziell geschlossenen Positionen) aufgerechnet werden (siehe: Finanzinstrumente und Risiko-

management). Von den in obiger Tabelle als FVPL klassifizierten derivativen Finanzinstrumenten im Energiebereich betreffen positive Zeitwerte in Höhe von 73,7 Mio. € (Vorjahr: 40,7 Mio. €) und negative Zeitwerte in Höhe von 370,5 Mio. € (Vorjahr: 326,7 Mio. €) als Cashflow Hedges designierte Sicherungsgeschäfte. Diese Zeitwerte sind nicht saldierte Werte; nach dem entsprechend den Bilanzierungs- und Bewertungsregeln von VERBUND vorgenommenen Inter Portfolio Netting (siehe: Finanzinstrumente und Risikomanage-

ment) sind die Cashflow Hedges nicht mehr isolierbar. Die in obiger Tabelle als FVOCI klassifizierten Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen, sonstigen Beteiligungen und Wertpapiere werden aufgrund strategischer Überlegungen längerfristig gehalten. Details zum beizulegenden Zeitwert und den Dividendenausschüttungen der einzelnen als FVOCI klassifizierten Finanzinstrumente können nachfolgender Tabelle entnommen werden:

Details zu FVOCI-Beteiligungen 2018 in Mio. €
Beizulegender
Zeitwert zum
31.12.
Dividende
Energie AG Oberösterreich 87,5 4,1
Burgenland Holding Aktiengesellschaft 22,0 1,0
Verfahren Umwelt Management GmbH 9,3 0,6
CEESEG Aktiengesellschaft 8,5 0,5
Gestionnaires de Réseau de Transport d'Électricité (HGRT) 4,8 0,6
VERBUND Tourismus GmbH 3,6 1,6
Übrige 3,5 1,0
Stufe-3-Bewertung von Finanzinstrumenten: Inhaberposition: GKI in Mio. €
2017 2018
Buchwert zum 1.1. 4,3 19,2
Bewertungsergebnis (im übrigen Finanzergebnis erfasst) – 4,3 0,0
Bewertungsergebnis (als Bewertung von Cashflow Hedges erfasst) 19,2 – 0,6
Abgänge 0,0 – 18,6
Buchwert zum 31.12. 19,2 0,0

Mit Wirkung vom 22. August 2014 veräußerte VERBUND 40% der 50%igen Beteiligung an der Gemeinschaftskraftwerk Inn GmbH an die TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG. Im Zuge dessen räumte die TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG VERBUND eine Put- und eine Call-Option ein: VERBUND konnte zwischen 1. Juni 2018 und 30. Juni 2018 seine verbliebene 10%ige Beteiligung an der Gemeinschaftskraftwerk Inn GmbH an die TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG veräußern oder seine 10%ige Beteiligung durch Erwerb von Anteilen von der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG auf 25% aufstocken. Der Ausübungspreis entsprach bei beiden Optionen den bis dahin angefallenen anteiligen Investitionskosten für das Gemeinschaftskraftwerk Inn zuzüglich einer Verzinsung. Die Put-Option wurde als Sicherungsinstrument zur Absicherung einer erwarteten und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion behandelt (Cashflow Hedge). VERBUND hat die Put-Option am 4. Juni 2018 ausgeübt und die verbliebene 10%ige Beteiligung an der Gemeinschaftskraftwerk Inn GmbH an die TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG veräußert. Der Abschluss der Transaktion (Closing) erfolgte am 19. Juli 2018.

Bewertungsverfahren und Inputfaktoren bei der Ermittlung beizulegender Zeitwerte

Stufe Finanzinstrumente Bewertungsverfahren Inputfaktoren
1 Energietermingeschäfte Marktwertorientiert An der Börse festgestellter
Abrechnungspreis
1 Wertpapiere, sonstige Beteiligung an
der Burgenland Holding AG
Marktwertorientiert Börsenpreis
2 Wertpapiere bzw. sonstige
Ausleihungen aus bilanziell
geschlossenen Positionen, langfristige
Ausleihungen, Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten, Anleihen
und sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
Kapitalwertorientiert Mit den Finanzinstrumenten
verbundene Zahlungen,
Zinsstrukturkurve, Kreditrisiko der
Vertragspartner (Credit Default Swaps
bzw. Credit-Spread-Kurven)
2 Anteile an nicht konsolidierten
Tochterunternehmen, sonstige
Beteiligungen an der Energie AG
Oberösterreich und der HGRT
Marktwertorientiert Trading Multiple, Transaktionswert
2 Nicht börsennotierte
Energietermingeschäfte
Kapitalwertorientiert Von Börsenpreisen abgeleitete Forward
Preiskurve, Zinsstrukturkurve,
Kreditrisiko der Vertragspartner
2 Übrige zum beizulegenden Zeitwert
bewertete Vermögenswerte und
Schulden im Finanzbereich
Kapitalwertorientiert Bereits fixierte oder über Forward Rates
ermittelte Cashflows, Zinsstrukturkurve,
Kreditrisiko der Vertragspartner
3 Anteilsrückgabeverpflichtung
(Verpflichtung zur Rückübertragung
von 50% der Anteile an der
Donaukraftwerk Jochenstein AG)
Kapitalwertorientiert Preisprognosen für Strom, gewichtete
durchschnittliche Nach-Steuer
Kapitalkosten
3 Wertpapiere (Anteile an der
CEESEG AG)
Kapitalwertorientiert Erwartete Gewinnausschüttungen,
Eigenkapitalkosten
AC Übrige Anteile an nicht konsolidierten
Tochterunternehmen, sonstigen
Beteiligungen und Wertpapieren
Anschaffungskosten als beste
Schätzung des beizulegenden Zeitwerts
– Liquide Mittel, Forderungen und
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen, kurzfristige sonstige
Forderungen, sonstige
Geldaufnahmen im Rahmen der
kurzfristigen Kreditfazilitäten sowie
kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten
Buchwerte als beste Schätzung des
beizulegenden Zeitwerts
Erwartete Mittelabflüsse zum 31.12.2018 in Mio. €
Fälligkeit 2019 2020 2021–2023 ab 2024
Anleihen 733,2 217,3 22,5 507,5
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 41,0 39,2 94,0 251,6
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Sonstigen 0,0 0,0 0,0 0,0
Finanzverbindlichkeiten – bilanziell geschlossene
Positionen1
20,1 23,4 58,4 449,2
Kommanditisten zuzurechnende Kapitalanteile 0,0 2,9 0,0 0,0
Mittelabflüsse aus Finanzverbindlichkeiten 794,2 282,7 174,9 1.208,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 188,0 0,3 1,2 0,1
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich 603,2 236,9 59,2 0,0
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich2 5,1 4,4 6,3 0,8
Sonstige 145,7 6,3 4,5 97,0
Mittelabflüsse aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen und aus sonstigen Verbindlichkeiten
941,9 247,9 71,3 97,9
Mittelabflüsse aus Verbindlichkeiten gemäß IFRS 7 1.736,1 530,6 246,2 1.306,2

1 Den Mittelabflüssen aus bilanziell geschlossenen Positionen stehen entsprechende Mittelzuflüsse aus dazugehörigen Finanzanlagen gegenüber. // 2 Die Mittelabflüsse von Zinsswaps werden als Nettozahlungsstrom beider Legs berücksichtigt.

Erwartete Mittelabflüsse zum 31.12.2017
2018
2019
2020–2022
ab 2023
49,7
733,2
232,3
515,0
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
196,7
47,9
124,5
200,9
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Sonstigen
0,0
0,0
0,0
0,0
Finanzverbindlichkeiten – bilanziell geschlossene
19,2
19,1
59,3
447,7
Kommanditisten zuzurechnende Kapitalanteile
0,0
2,8
0,0
0,0
Mittelabflüsse aus Finanzverbindlichkeiten
265,6
803,1
416,0
1.163,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
171,5
1,1
0,4
0,2
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich
418,9
138,4
109,5
0,0
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich2
5,8
4,9
7,3
1,4
115,1
5,1
3,1
97,1
Mittelabflüsse aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen und aus sonstigen Verbindlichkeiten
711,4
149,4
120,3
98,7
Mittelabflüsse aus Verbindlichkeiten gemäß IFRS 7
977,1
952,5
536,3
1.262,3

1 Den Mittelabflüssen aus bilanziell geschlossenen Positionen stehen entsprechende Mittelzuflüsse aus dazugehörigen Finanzanlagen gegenüber. // 2 Die Mittelabflüsse von Zinsswaps werden als Nettozahlungsstrom beider Legs berücksichtigt.

Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien

Die Nettoergebnisse gemäß IFRS 7 umfassen im Wesentlichen Wertminderungen und Wertaufholungen, Fremdwährungsgewinne und -verluste sowie realisierte Abgangsergebnisse.

Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien 2018 In Mio. €
2018
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet – 18,0
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet – designiert 1,5
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 5,6
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet 11,5
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet – 6,1
Gesamtzinsaufwendungen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten
finanziellen Verbindlichkeiten – 102,2
Gesamtzinserträge aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten
finanziellen Vermögenswerten 34,5

Die Nettoergebnisse der "Finanziellen Vermögenswerte bzw. Schulden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" resultierten zum einen aus der Bewertung derivativer Finanzinstrumente im Energiebereich (Wholesale und Trading); dieser Teil wurde im operativen Ergebnis (Stromerlöse) erfasst. Zum anderen resultierten die Nettoergebnisse aus der Bewertung der (sonstigen) derivativen und nicht–derivativen Finanzinstrumente im Finanzbereich; diese Nettoergebnisse wurden im übrigen

Finanzergebnis erfasst. Die Nettoergebnisse der "Finanziellen Vermögenswerte bzw. Schulden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet – designiert" resultierten aus der Bewertung der Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – bilanziell geschlossene Positionen. Diesen Nettoergebnissen stehen gegenläufige Nettoergebnisse von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, und Nettoergebnisse von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die zu Anschaffungskosten bewertet werden, in gleicher Höhe gegen-

über. Die Nettoergebnisse der "Finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu Anschaffungskosten bewertet" betreffen im Wesentlichen Nettoergebnisse von Finanzinstrumenten in Zusammenhang mit bilanziell geschlossenen Positionen, die im übrigen Finanzergebnis erfasst werden. Darüber hinaus sind auch Abschreibungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten, die im

operativen Ergebnis ausgewiesen werden. Die Gesamtzinsaufwendungen wurden im Zinsaufwand erfasst; die Gesamtzinserträge wurden zum Teil im Zinsertrag und zum Teil im übrigen Finanzergebnis erfasst.

Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien 2017

2017 2017
Netto
ergebnis
davon Wert
minderungen/
Wertauf
holungen
Finanzielle Vermögenswerte zu Anschaffungskosten 1,4 – 1,1
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 0,0 0,0
Kredite und Forderungen – 48,4 – 0,6
Finanzielle Schulden zu fortgeführten Anschaffungskosten 48,2
Finanzielle Schulden ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert 55,8
Finanzielle Vermögenswerte bzw. Schulden im Handelsbestand – 31,6
Gesamtzinsaufwendungen – 105,7
Gesamtzinserträge 38,6
Bewertungen im sonstigen Ergebnis1 31,0
Umgliederungen aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und
Verlustrechnung1
0,0

1 Diese Nettoergebnisse resultieren aus den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten.

Angaben zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen

Die speziellen Bilanzierungsregeln für Sicherungsbeziehungen kommen bei VERBUND zum einen bei Stromfutures und -forwards zur Anwendung. Mit diesen Sicherungsinstrumenten soll der Preis für den Verkauf der Eigenerzeugung und der Preis für den Strombezug zur Rückdeckung der Stromlieferungen an Kunden abgesichert werden. Zum anderen werden mittels Zinsswaps die künftigen Zahlungen variabel verzinster Finanzverbindlichkeiten durch einen Tausch von variablen Zinszahlungen auf fixe

Zinszahlungen abgesichert. Ziel der Absicherungen mit den Stromfutures und -forwards ist es, die aus Marktpreisschwankungen resultierende Cashflow-Volatilität zu verringern. Der Zeitpunkt und die Höhe der Absicherung zukünftiger Stromlieferungen hängt von den jeweiligen aktuellen Preisentwicklungen ab. Grundsätzlich erfolgt die Absicherung hierzu sukzessive. Entsprechend der Risikomanagementstrategie wird ein Teil des gesamten erwarteten Volumens abgesichert. Nachdem die relevanten Vertragsbedingungen (wie Laufzeit, Volumen, Preisbasis etc.) der abgeschlossenen Stromfutures und -forwards mit jenen der Grundgeschäfte in der Regel übereinstimmen, führt VERBUND eine qualitative Effektivitätsmessung durch. Hierbei kann grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass die Wertänderung der Sicherungsinstrumente die Veränderungen aus den zukünftigen Zahlungsströmen zur Gänze ausgleicht. Ausgenommen davon sind Absicherungen von Stromlieferungen auf einem vom Lieferort abweichenden Markt. Derartige Absicherungen bestehen infolge der Beschränkung des unbegrenzten Handels am deutsch-österreichischen Strommarkt ab dem 1.10.2018. Aufgrund der höheren Liquidität werden österreichische Stromlieferungen zum Großteil mit DE-Terminprodukten bzw. DE/AT-Terminprodukten abgesichert. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen den deutschen und österreichischen Preisen. Der österreichische Preis setzt sich aus dem deutschen Preis zuzüglich eines DE/AT-Spreads zusammen. Mit DE-Terminprodukten wird daher die DE-Preiskomponente von österreichischen Stromlieferungen abgesichert, weshalb auch in diesen Fällen die wesentlichen Konditionen zwischen den Sicherungsinstrumenten und den geplanten Zahlungsströmen übereinstimmen. Bei der Absicherung österreichischer oder deutscher Stromlieferungen mit den DE/AT-Mischpreisterminkontrakten wird anhand einer

Regressionsanalyse beurteilt, ob ein entsprechender Zusammenhang zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument gegeben ist. Da das gesamte Risiko einer Veränderung des Marktpreises für Strom in Bezug auf das Grundgeschäft bzw. die Komponente des Grundgeschäfts abgesichert wird, beträgt die Sicherungsquote 100%. Unwirksamkeiten der Absicherungen können aus Änderungen des Kreditrisikos der Gegenpartei und von VERBUND, zeitlichen Verschiebungen der erwarteten Stromlieferungen, einem reduzierten Volumen der erwarteten Stromlieferung sowie aus Absicherungen von Stromlieferungen mit

dem DE/AT-Mischpreisterminkontrakt resultieren. Ziel der Absicherungen mit den Zinsswaps ist es, das aus einem Anstieg der Marktzinsen einhergehende Cashflow-Risiko in Zusammenhang mit Finanzverbindlichkeiten zu verringern. Nachdem die relevanten Vertragsbedingungen (wie Laufzeit, Volumen, Marktzinssatz, etc.) der abgeschlossenen Zinsswaps mit jenen der Grundgeschäfte übereinstimmen, führt VERBUND eine qualitative Effektivitätsmessung durch. Es kann grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass die Wertänderung der Sicherungsinstrumente die Veränderungen aus den zukünftigen Zahlungsströmen zur Gänze ausgleicht. Da das gesamte Risiko eines Anstiegs der Marktzinsen in Bezug auf die variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten abgesichert wird, beträgt die Sicherungsquote 100%. Unwirksamkeiten der Absicherungen können nur aus Änderungen des

Kreditrisikos der Gegenpartei und von VERBUND resultieren. Bei den Zinsswaps kommt es halbjährlich zu Zahlungen. Der zugrunde liegende variable Marktzinssatz ist der Sechs-Monats-EURIBOR. Die durch die Zinsswaps abgesicherten künftigen Zinszahlungen werden in den folgenden acht Jahren (2019 bis 2026) eintreten und dabei entsprechend ergebniswirksam werden.

Absicherung von Cashflows – Sicherungsinstrumente 31.12.2018
in Mio. €
Buchwert Bilanzposten Nominalbetrag Änderung des
beizulegenden
Zeitwerts zur
Messung der
Ineffektivität
Stromfutures und -forwards – Absatz 0,7 Sonstige
Forderungen
1.093 GWh 0,7
Stromfutures und -forwards – Absatz – 369,8 Sonstige
Verbindlichkeiten
19.033 GWh – 260,1
Stromfutures und –forwards –
Beschaffung
73,0 Sonstige
Forderungen
– 4.406 GWh 53,9
Stromfutures und -forwards –
Beschaffung
– 0,7 Sonstige
Verbindlichkeiten
– 661 GWh – 0,7
Zinsswaps 8,9 Sonstige
Verbindlichkeiten
100,7 1,7

Absicherung von Cashflows – Grundgeschäfte 31.12.2018 in Mio. €

Änderung des
beizulegenden
Zeitwerts zur
Messung der
Ineffektivität
Stand der
Rücklage für
Bewertungen
von Cashflow
Hedges
Zukünftiger Stromabsatz 259,7 – 368,7
Zukünftiger Strombezug – 53,2 72,3
Variabel verzinste Finanzverbindlichkeiten – 1,7 – 9,0
Im sonstigen
Ergebnis
erfasste
Sicherungs
gewinne/
-verluste
Erfolgswirksam
erfasste
Unwirksamkeit
der Absicherung
Gesamtergebnis
Unwirksamkeit
Posten der
rechnung, in
dem die
erfasst wurde
Umglieder
ungen von der
Rücklage in den
Gewinn oder
Verlust
Posten der
Gesamtergebnis
rechnung, in
dem die
Umgliederung
erfasst wurde
Stromfutures und
-forwards – Absatz
– 259,4 – 0,4 Umsatzerlöse – 217,0 Umsatzerlöse
Stromfutures und
-forwards –
Beschaffung 53,2 0,0 Strombezug 21,2 Strombezug
Zinsswaps – 1,1 0,0 Finanzergebnis Übriges – 2,9 Zinsaufwand
Nominalbetrag und durchschnittlicher Preis bzw. Zinssatz zum 31.12.2018 in Mio. €
2019 2020 2021 2022 >2022
Stromfutures und -forwards – Absatz
Nominalbetrag 14.141 GWh 5.477 GWh 254 GWh 254 GWh
Durchschnittlicher abgesicherter
Preis 33,0 €/MWh 43,9 €/MWh 28,0 €/MWh 28,0 €/MWh
Stromfutures und -forwards –
Beschaffung
Nominalbetrag – 3.035 GWh – 1.494 GWh – 450 GWh – 88 GWh

Absicherung von Cashflows – Auswirkungen auf die Gesamtergebnisrechnung und Bilanz 2018 in Mio. €

Durchschnittlicher abgesicherter Preis 38,4 €/MWh 40,8 €/MWh 42,9 €/MWh 49,7 €/MWh – Zinsswaps Durchschnittlicher Nominalbetrag 93,4 78,8 64,1 49,5 18,5 Durchschnittlicher fixer Zinssatz 2,5% 2,5% 2,6% 2,6% 2,6% Lang- und kurzfristige Rückstellungen in Mio. €

(34) Lang- und kurzfristige Rückstellungen

Lang- und kurzfristige Rückstellungen
in Mio. €
2017
Langfristig
2018
Langfristig
2017
Kurzfristig
2018
Kurzfristig
Rückstellungen für Pensionen 402,6 425,4
Rückstellungen für pensionsähnliche
Verpflichtungen
156,0 146,4
Rückstellungen für Abfertigungen 136,2 127,5
Rückstellungen für Altersteilzeit 10,4 7,9 6,8 5,0
Sonstige personalbezogene
Rückstellungen
14,7 16,2 20,4 20,5
Sonstige Rückstellungen 101,9 93,3 26,4 17,4
Lang- und kurzfristige
Rückstellungen
821,8 816,8 53,6 42,9

Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen

Überleitung vom Anwartschaftsbarwert zur Rückstellung
in Mio. €
2017
Pensions
verpflichtungen
2018
Pensions
verpflichtungen
2017
Pensions
ähnliche
Verpflichtungen
2018
Pensions
ähnliche
Verpflichtungen
Anwartschaftsbarwert der durch
Fondsvermögen gedeckten
Verpflichtungen
241,6 245,9
Beizulegender Zeitwert des
Planvermögens
– 154,3 – 134,3
Nettowert der durch Fondsvermögen
gedeckten Verpflichtungen
87,3 111,6
Anwartschaftsbarwert der nicht
durch Fondsvermögen gedeckten
Verpflichtungen
315,2 313,7 156,0 146,4
Buchwert der Rückstellungen
zum 31.12.
402,6 425,4 156,0 146,4
Pensionsaufwand in Mio. €
2017
Pensions
verpflichtungen
2018
Pensions
verpflichtungen
2017
Pensions
ähnliche
Verpflichtungen
2018
Pensions
ähnliche
Verpflichtungen
Dienstzeitaufwand
(erworbene Ansprüche)
3,8 3,6 3,0 2,8
Nettozinsaufwand 6,0 5,8 2,8 2,7
Pensionsaufwand
(im Periodenergebnis erfasst)
9,8 9,4 5,8 5,5
Neubewertungen der Nettoschuld 0,4 35,5 – 7,2 – 10,8
Pensionsaufwand
(im Gesamtperiodenergebnis erfasst)
10,2 44,9 – 1,4 – 5,3
Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts
in Mio. €
2017
Pensions
verpflichtungen
2018
Pensions
verpflichtungen
2017
Pensions
ähnliche
Verpflichtungen
2018
Pensions
ähnliche
Verpflichtungen
Anwartschaftsbarwert zum 1.1. 569,8 556,8 161,7 156,0
Dienstzeitaufwand
(erworbene Ansprüche)
3,8 3,6 3,0 2,8
Pensionszahlungen bzw.
KZV-Zuschusszahlungen
(Leistungszahlungen)
– 33,8 – 33,5 – 4,3 – 4,3
Zinsaufwand 8,3 8,1 2,8 2,7
Neubewertungen aus
erfahrungsbedingten Anpassungen
8,7 3,6 – 7,2 – 5,2
Neubewertungen aus Veränderungen
bei demografischen Annahmen
0,0 38,6 0,0 10,6
Neubewertungen aus Veränderungen
bei finanziellen Annahmen
0,0 – 17,5 0,0 – 16,2
Anwartschaftsbarwert zum 31.12. 556,8 559,7 156,0 146,4

Zum 31. Dezember 2018 beträgt die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverpflichtungen 12 Jahre (Vorjahr: 13 Jahre) und die der pensionsähnlichen Verpflichtungen 18 Jahre (Vorjahr: 18 Jahre).

in Mio. €
2017
Pensions
verpflichtungen
2018
Pensions
verpflichtungen
2017
Pensions
ähnliche
Verpflichtungen
2018
Pensions
ähnliche
Verpflichtungen
154,6 154,3
0,2 0,0
– 11,1 – 11,2
2,3 2,3
8,3 – 10,9
154,3 134,3

Die VERBUND zurechenbare Veranlagungs- und Risikogemeinschaft in der Pensionskasse erzielte in der Berichtsperiode 2018 einen Verlust in Höhe von 8,6 Mio. € (Vorjahr: Gewinn in Höhe von 10,6 Mio. €). Die Deckungslücke stellt den Teil der nicht durch Planvermögen gedeckten Pensionszusagen dar; dabei handelt es sich vor allem um Direktzusagen an Pensionsbezieher. Für die Berichtsperiode 2019 werden laufende Zahlungen an die Pensionskasse zur Deckung leistungsorientierter Pläne in Höhe von 12,8 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) erwartet.

2018
Summe
41,1
45,6
6,2
7,1
100,0
kein aktiver
Markt
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0

VERBUND stimmt die allgemeinen Veranlagungsrichtlinien regelmäßig mit der APK Pensionskasse AG ab. Das Risikomanagement in der APK Pensionskasse AG orientiert sich an den Vorgaben des Pensionskassengesetzes bzw. an den entsprechenden Verordnungen der Finanzmarktaufsicht (FMA).

Rückstellungen für Abfertigungen

Zusammensetzung der Rückstellungen für Abfertigungen in Mio. €
2017 2018
Rückstellungen für gesetzliche Abfertigungen 135,7 125,7
Rückstellungen für Abfertigungen aus Sondervereinbarungen gemäß
Sozialplan 0,5 1,8
Buchwert der Rückstellungen zum 31.12. 136,2 127,5

Abfertigungsaufwand in Mio. €

2017 2018
Dienstzeitaufwand 1,2 1,0
Nettozinsaufwand 2,1 1,9
Abfertigungsaufwand (im Periodenergebnis erfasst) 3,3 2,9
Neubewertungen der Abfertigungsverpflichtung 0,1 0,6
Abfertigungsaufwand (im Gesamtperiodenergebnis erfasst) 3,4 3,5
Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts für gesetzliche Abfertigungen in Mio. €
2017 2018
Anwartschaftsbarwert zum 1.1. 144,9 135,7
Dienstzeitaufwand (erworbene Ansprüche) 1,2 1,0
Zinsaufwand 2,1 1,9
Abfertigungszahlungen (Leistungszahlungen) – 12,6 – 13,5
Neubewertungen aus erfahrungsbedingten Anpassungen 0,1 2,5
Neubewertungen aus Veränderungen bei demografischen Annahmen 0,0 0,4
Neubewertungen aus Veränderungen bei finanziellen Annahmen 0,0 – 2,3
Anwartschaftsbarwert zum 31.12. 135,7 125,7

Zum 31. Dezember 2018 beträgt die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Abfertigungsverpflichtungen 8 Jahre (Vorjahr: 8 Jahre).

Rückstellungen für Altersteilzeit

Überleitung vom Anwartschaftsbarwert zur Rückstellung in Mio. €
2017 2018
Anwartschaftsbarwert der durch Fondsvermögen gedeckten Verpflichtungen 18,7 15,2
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens – 1,4 – 2,4
Buchwert der Rückstellungen zum 31.12. 17,3 12,8
Aufwand für Altersteilzeit in Mio. €
2017 2018
Dienstzeitaufwand 0,9 0,9
Nettozinsaufwand 0,0 0,0
Neubewertungen – 2,6 1,4
Aufwand für Altersteilzeit (im Periodenergebnis erfasst) – 1,7 2,3
Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts in Mio. €
2017 2018
Anwartschaftsbarwert zum 1.1. 27,5 18,6
Dienstzeitaufwand (erworbene Ansprüche) 0,9 0,9
Nettozinsaufwand 0,0 0,0
Vorruhestandszahlungen – 7,5 – 6,8
Neubewertungen – 2,2 2,4
Anwartschaftsbarwert zum 31.12. 18,6 15,2
Entwicklung des Planvermögens in Mio. €
2017 2018
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. 1,1 1,4
Übrige Gewinne (+) bzw. Verluste (–) 0,3 1,0
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 1,4 2,4
Fondsvermögen in %
2017 2018
Anleihen 100,0 100,0
Gesamt 100,0 100,0

Sonstige personalbezogene Rückstellungen

Zusammensetzung der sonstigen personalbezogenen Rückstellungen in Mio. €
2017
Langfristig
2018
Langfristig
2017
Kurzfristig
2018
Kurzfristig
Rückstellung für Prämien aus dem
leistungsorientierten Gehaltssystem 20,3 20,4
Rückstellung für Jubiläumsgelder 8,7 10,6
Übrige 6,0 5,5 0,1 0,1
Sonstige personalbezogene
Rückstellungen
14,7 16,2 20,4 20,5
Entwicklung der sonstigen personalbezogenen Rückstellungen 2017 in Mio. €
2018
Buchwert zum 1.1. 36,1 35,1
davon langfristig 14,6 14,7
davon kurzfristig 21,6 20,4
Änderung Konsolidierungskreis – 0,2 0,0
Neubildung 16,6 19,1
Aufzinsung 0,2 0,2
Verwendung – 17,6 – 17,5
Auflösung 0,0 – 0,2
Buchwert zum 31.12. 35,1 36,7
davon langfristig 14,7 16,2
davon kurzfristig 20,4 20,5

Sonstige Rückstellungen

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen 2018 in Mio. €
Abbruch
und Dekon
tamina
tionskosten
Sonstige Summe
Buchwert zum 1.1.2018 39,3 89,0 128,2
davon langfristig 39,3 62,6 101,9
davon kurzfristig 0,0 26,4 26,4
Änderung Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0
Neubildung 0,2 13,5 13,7
Aufzinsung – 0,4 0,7 0,3
Verwendung – 6,7 – 17,1 – 23,8
Auflösung – 1,3 – 6,4 – 7,7
Währungsumrechnung 0,0 0,0 0,0
Buchwert zum 31.12.2018 31,1 79,7 110,8
davon langfristig 31,1 62,3 93,3
davon kurzfristig 0,0 17,4 17,4
Entwicklung der sonstigen Rückstellungen 2017 in Mio. €
Abbruch
und Dekon
tamina
tionskosten
Sonstige Summe
Buchwert zum 1.1.2017 26,6 106,0 132,6
davon langfristig 24,8 59,3 84,1
davon kurzfristig 1,8 46,7 48,5
Änderung Konsolidierungskreis 0,0 – 0,2 – 0,2
Neubildung 15,7 6,4 22,1
Aufzinsung 0,1 0,9 1,0
Verwendung – 0,3 – 4,6 – 4,9
Auflösung – 2,8 – 19,6 – 22,3
Währungsumrechnung 0,0 0,0 0,0
Buchwert zum 31.12.2017 39,3 89,0 128,2
davon langfristig 39,3 62,6 101,9
davon kurzfristig 0,0 26,4 26,4

(35) Latente Steuerschulden

Die Unterschiede zwischen den Steuerwerten und den Buchwerten in der IFRS-Bilanz wirken sich mit folgenden Steuerlatenzen aus:

Steuerlatenzen in Mio. €
2017 2018
Latente Steuererstattungsansprüche 417,9 393,9
davon aus Pensions- und Abfertigungsrückstellungen 114,1 115,9
davon aus Wertberichtigungen von Forderungen 34,9 20,2
davon aus Beteiligungsabschreibungen 24,4 11,5
davon aus Verlustvorträgen 88,9 103,1
davon aus der Liquidation von Tochterunternehmen 68,0 45,3
davon aus Finanzinstrumenten 62,4 73,4
davon aus sonstigen Posten 25,3 24,6
Latente Steuerschulden – 976,3 – 1.028,5
davon aus Sachanlagen (aus unterschiedlichen Nutzungsdauern,
Zeitwertanpassungen bei Kaufpreisallokationen) – 799,1 – 807,4
davon aus steuerlichen Sonderabschreibungen – 94,0 – 92,2
davon aus steuerlich abzugsfähigen Firmenwerten – 28,9 – 42,2
davon aus sonstigen Posten – 54,3 – 86,7
Latente Steuererstattungsansprüche (+) bzw. Steuerschulden (–) saldiert – 558,4 – 634,5

Die Nettoposition für latente Steuern hat sich in der Berichtsperiode 2018 und im Vorjahr wie folgt verändert:

Steuerlatenzen in Mio. € 2017 2018

Stand 1.1. – 569,2 – 558,4
Im Periodenergebnis erfasste Veränderungen 4,4 – 92,1
Im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderungen 6,3 14,8
Sonstige Veränderungen 0,0 1,2
Stand 31.12. – 558,4 – 634,5

Die im sonstigen Ergebnis erfassten Veränderungen betrafen im Wesentlichen die Bewertungen von Finanzinstrumenten, die Bewertungen von Cashflow Hedges und die Neubewertungen der Nettoschuld

aus leistungsorientierten Verpflichtungen. Zum 31. Dezember 2018 (und im Vorjahr) war davon auszugehen, dass aufgrund der derzeit geltenden steuerlichen Bestimmungen die insbesondere aus einbehaltenen Gewinnen bzw. nicht abgedeckten Verlusten resultierenden Unterschiede zwischen steuerlichem Beteiligungsansatz und anteiligem Eigenkapital (Outside Basis Differences) der in den IFRS-Konzernabschluss von VERBUND einbezogenen Tochterunternehmen, Zweigniederlassungen, assoziierten Unternehmen und gemeinsamen Vereinbarungen in absehbarer Zeit steuerfrei bleiben werden. Zum 31. Dezember 2018 wurde daher für temporäre Differenzen in Höhe von 4.022,2 Mio. € (Vorjahr: 3.841,7 Mio. €) in Zusammenhang mit diesen

Anteilen keine Steuerschuld angesetzt. Für steuerliche Verluste der VERBUND Sales Deutschland GmbH und der rumänischen Tochtergesellschaft VERBUND Wind Power Romania SRL werden keine latenten Steuererstattungsansprüche angesetzt, weil es aufgrund der Ergebnissituation nicht wahrscheinlich ist, dass in den nächsten Jahren ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die latenten Steuererstattungsansprüche verwendet werden können.

Dieser Passivposten umfasst abgegrenzte Baukostenzuschüsse, die insbesondere von Landesenergiegesellschaften (z. B. für Kraftwerksprojekte) geleistet wurden, sowie abgegrenzte Zuschüsse der öffentlichen Hand (siehe: Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden).

Baukostenbeiträge und Zuschüsse in Mio. €
2017 2018
Baukostenbeiträge 712,5 709,3
Zuschüsse der öffentlichen Hand 35,0 37,6
Baukostenbeiträge und Zuschüsse 747,5 746,9

(36) Baukostenbeiträge und Zuschüsse

Langfristige sonstige Verbindlichkeiten in Mio. €

(37) Langfristige sonstige Verbindlichkeiten

2017 2018
Stromlieferverpflichtung1 163,0 155,8
Anteilsrückgabeverpflichtung2 78,3 75,4
Abgrenzungen – Cross Border Leasing 45,6 32,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1,5 1,3
Sonstige 27,0 32,4
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten 315,3 296,9

1 Die Stromlieferverpflichtung entspricht der Sachleistungsverpflichtung aus einem 20-jährigen Stromliefervertrag, die in der Berichtsperiode 2009 als Teil der Gegenleistung für den Erwerb der Kraftwerksgruppe Inn GmbH (nunmehr VERBUND Innkraftwerke GmbH) eingegangen worden ist. // 2 Die Anteilsrückgabeverpflichtung bezieht sich auf die unentgeltliche Rückübertragung der in der Berichtsperiode 2013 neu erworbenen 50%igen Anteile an der Donaukraftwerk Jochenstein AG an die Bundesrepublik Deutschland bzw. den Freistaat Bayern mit Wirkung vom 31. Dezember 2050.

Laufende Steuerschulden in Mio. €
2017 2018
Ertragsteuern 94,7 45,4
Sonstige Steuern 1,0 1,0
Laufende Steuerschulden 95,8 46,5

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen und kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten in Mio. €
2017 2018
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich 264,0 528,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 171,5 188,0
Ausstehende Rechnungen für Investitionen 36,0 48,2
Sonstige Verbindlichkeiten für Erhaltungsaufwendungen 31,7 38,5
Sonstige personalbezogene Verbindlichkeiten 32,0 33,7
Sonstige Verbindlichkeiten aus Stromlieferungen und Netzleistungen 23,4 31,6
Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt 19,3 19,1
Verbindlichkeiten gegenüber der ECRA 7,7 16,5
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich 18,6 15,8
Stromlieferverpflichtung 7,0 7,2
Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten Tochter- und
Beteiligungsunternehmen
9,3 4,6
Verbindlichkeiten aus dem Bereich soziale Sicherheit
(unter anderem Sozialversicherungsinstitute)
4,5 4,5
Sonstige Verbindlichkeiten für Rechts-, Prüfungs- und
Beratungsaufwendungen
1,5 2,3
Sonstige 18,2 14,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und kurzfristige
sonstige Verbindlichkeiten
644,8 952,9

252

(39) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten

(38) Laufende Steuerschulden

Erläuterungen zur Geldflussrechnung

Die Geldflussrechnung von VERBUND wurde nach der indirekten Methode erstellt. Die Zusammensetzung des Fonds der liquiden Mittel ist aus den Erläuterungen zur Bilanz ersichtlich (siehe: Erläuterungen zur Bilanz).

In Zusammenhang mit Zugängen zu immateriellem und Sachanlagevermögen entstanden offene Posten an kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 48,2 Mio. € (Vorjahr: 36,0 Mio. €).

Ergänzende Informationen zum Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Mio. €
2017 2018
Gezahlte Dividenden – an nicht beherrschende Anteile – 21,8 – 32,2
Gezahlte Dividenden – an die Aktionäre der VERBUND AG – 100,8 – 145,9

Finanzinstrumente und Risikomanagement

VERBUND nutzt originäre und derivative Finanzinstrumente im Finanz- und Energiebereich auch für Zwecke des Risikomanagements.

Im Rahmen der Geschäftstätigkeit und den damit verbundenen Finanzierungstransaktionen unterliegt VERBUND umfangreichen Finanzrisiken. Diese setzen sich im Wesentlichen aus Zins- und Liquiditätsrisiken, Kontrahentenrisiken, Kursrisiken aus Wertpapieren, Währungsrisiken und dem

Risiko einer Veränderung des Ratings von VERBUND zusammen. Im Finanzbereich von VERBUND stellen daher die Identifizierung, die Analyse und die Bewertung von Risiken und Chancen sowie die Festlegung von in diesem Zusammenhang zu setzenden Maßnahmen einen Schwerpunkt dar, was im Eintrittsfall zu einer Gewinnabsicherung bzw. Schadensbegrenzung

führen kann. Für den Finanzbereich wurden eigene Regelungen im Rahmen von Konzernrichtlinien festgelegt, um die finanziellen Risiken auch entsprechend zu überwachen und zu steuern. Dies bedeutet unter anderem die Berechnung und Bewertung marktüblicher Kennzahlen hinsichtlich Zinsbindung, Währungsverteilung und Duration der Finanzverbindlichkeiten, um bei Bedarf entsprechende Maßnahmen vorschlagen und einleiten zu können. Durch eine in der Regel auf die laufende und die darauffolgende Berichtsperiode ausgerichtete Liquiditätsplanung und daraus resultierende entsprechende Veranlagungen bzw. Aufnahmen wird eine jederzeit ausreichende Liquidität sichergestellt.

Finanzinstrumente

Zu den von VERBUND gehaltenen originären Finanzinstrumenten zählen insbesondere Finanzanlagen wie Wertpapiere, Ausleihungen, Beteiligungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Guthaben bei Kreditinstituten, verbriefte und nicht verbriefte Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Nicht zahlungswirksame Transaktionen (40)

Ergänzende Informationen zum Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Finanzbereich

Die derivativen Finanzinstrumente aus dem Finanzbereich setzen sich wie folgt zusammen und sind in den angeführten Bilanzposten erfasst:

Derivative Finanzinstrumente in den sonstigen Forderungen in Mio. €
Referenzwert1 Positive Zeitwerte
31.12.2017
Positive Zeitwerte
31.12.2018
Zinsswaps – bilanziell geschlossene
Positionen (Fixzinsempfänger)
260,7 Mio. \$
(Vorjahr: 257,3 Mio. \$)
89,8 78,0
Devisentermingeschäfte 0,5 Mio. \$
(Vorjahr: 0,0 Mio. \$)
0,0 0,0

1 Der Referenzwert umfasst die Bezugsbasis der derivativen Instrumente. Die tatsächlich fließenden Beträge stellen nur einen Bruchteil dieser Werte dar.

Derivative Finanzinstrumente in den sonstigen Verbindlichkeiten in Mio. €
Referenzwert1 Negative Zeitwerte
31.12.2017
Negative Zeitwerte
31.12.2018
Zinsswaps – Hedges (Fixzinsempfänger) 100,7 Mio. €
(Vorjahr: 115,3 Mio. €)
10,6 8,9
Zinsswaps Finanzverbindlichkeiten
(ohne designierte Sicherungsbeziehung)
140,6 Mio.€
(Vorjahr: 159,0 Mio. €)
8,0 7,0

1 Der Referenzwert umfasst die Bezugsbasis der derivativen Instrumente. Die tatsächlich fließenden Beträge stellen nur einen Bruchteil dieser Werte dar.

Die angeführten derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich der wirtschaftlichen Absicherung von bestehenden Währungs- und Zinsänderungsrisiken.

Die Wertschwankungen der Zinsswaps in Zusammenhang mit bilanziell geschlossenen Positionen (siehe: Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden) dienen dem Ausgleich der Wertschwankungen der dazugehörigen Finanzverbindlichkeiten, die ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet

werden. Für variabel verzinste Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 100,7 Mio. € (Vorjahr: 115,3 Mio. €) bestehen Zinsswaps, die als Geschäft zur Absicherung von Zahlungsströmen designiert und bilanziert wurden. Für weitere Details zu diesen Zinsswaps siehe: (33) Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

gemäß IFRS 7. Zusätzlich wurden im Rahmen von (konzerninternen) Projektfinanzierungen weitere Zinsswaps (von variabler auf fixe Verzinsung) mit einem zum 31. Dezember 2018 aushaftenden Nominalbetrag in Höhe von 140,6 Mio. € (Vorjahr: 159,0 Mio. €) abgeschlossen. Diese Zinsswaps dienen zwar wirtschaftlich gesehen ebenfalls der Absicherung gegen Zinssatzsteigerungen, sind aber aus Konzernsicht als freistehende Derivate, die ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren sind, zu erfassen.

Liquiditätsrisiko

Um eine ausreichende Liquiditätsreserve sicherzustellen, wurde in der Berichtsperiode 2018 eine fünfjährige syndizierte Kreditlinie in Höhe von 500,0 Mio. € mit zweimaliger jeweils einjähriger Verlängerungsoption abgeschlossen. Die Aufnahme erfolgte im Rahmen eines internationalen Bankensyndikats über die VERBUND AG. Diese Kreditlinie wurde nicht ausgenützt. Die davor bereits bestehende syndizierte Kreditlinie über 500,0 Mio. € wurde vorzeitig gekündigt. Darüber hinaus bestehen noch Liquiditätsreserven bei den Wertpapieren und Investmentfonds.

Für die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Mittelabflüsse aus finanziellen Verbindlichkeiten gemäß IFRS 7 siehe: (33) Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7.

Kreditrisiko

Auf der Aktivseite stellen die ausgewiesenen Beträge gleichzeitig das maximale Bonitäts- und Ausfallsrisiko dar. Im Rahmen des konzernweiten Risikomanagements wird das Kontrahentenrisiko im Strom- und Netzgeschäft sowie im Finanzbereich konzerneinheitlich bewertet und überwacht. Geschäfte werden, von Bagatellbeträgen abgesehen, prinzipiell nur mit Kunden ausreichender Bonität entweder auf Basis eines externen Investment Grade Ratings einer internationalen Ratingagentur (Moody's, Standard & Poor's) oder nach einer internen Bonitätsüberprüfung, die ein Ratingäquivalent ermittelt, abgeschlossen. Dabei wird für jeden Kontrahenten ein individuelles Limit vergeben, welches konzernweit überwacht wird. Geldmarktveranlagungen werden ebenfalls nur mit Finanzpartnern mit geprüfter Bonität abgeschlossen. Auf Basis von Ausfallswahrscheinlichkeiten, die von internationalen Ratingagenturen ermittelt werden, erfolgt eine Beobachtung des gesamten Kontrahentenrisikos und des Kundenstrukturportfolios. Entspricht die Bonitätsbeurteilung oder das Rating nicht den gestellten Anforderungen – das heißt, es wird kein Investment Grade Rating erreicht –, werden Geschäfte grundsätzlich nur auf Basis einer ausreichenden Besicherung (z. B. Vorauszahlungen, Bankgarantien, Patronatserklärungen) abgeschlossen. Durch diese Kontrahentenanforderung werden Ausfallsrisiken minimiert. Eine weitere Risikoreduktion wird durch das Abschließen von Aufrechnungsvereinbarungen erreicht. Eine Ausnahme betrifft die Geschäftstätigkeit im (regulierten) Segment Netz. Dort bestehen aufgrund von Kontrahierungs- und Abschlusszwängen zum Teil auch Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen, bei denen der Schuldner die Anforderungen nicht erfüllt. Im Jahr 2017 wurde im Bereich des Endkundengeschäfts eine Kreditversicherung für Österreich und Deutschland mit 10%igem Selbstbehalt und zweijähriger Laufzeit abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2018 sind von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 36,2 Mio. € (Vorjahr: 33,7 Mio. €) durch diese Versicherung gedeckt, wobei allerdings eine Höchstdeckungsquote pro Jahr von 10,0 Mio. € besteht. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wesentlichen Finanzinstrumente mit Kreditrisiko nach Bonitätsgruppen:

Finanzinstrumente mit Kreditrisiko nach Bonitätsgruppen 2018 in Mio. €
Bonitäts
gruppe
Äquivalent
Moody's
Rating
Finanz
instrumente
– bilanziell
geschlos
sene Po
sitionen
Wert
papiere
Langfristige
und kurz
fristige
sonstige
Forde
rungen1
Forde
rungen aus
Lieferungen
und Leis
tungen
Derivate
im
Energie
bereich
Veran
lagungen
und liquide
Mittel2
A bis Aa3 236,3 0,0 0,0 16,9 11,7 0,2
B bis A3 19,0 0,0 24,7 153,1 109,0 36,6
C1–C3 bis Baa3 178,4 0,0 0,0 141,8 171,0 27,8
D1–D5 unter Baa3 0,0 0,0 0,0 1,1 1,5 0,0
Ohne Rating 0,0 211,5 113,1 81,4 0,0 0,0
Summe 433,7 211,5 137,8 394,3 293,1 64,6

1 inkl. Forderungen und Ausleihungen gegenüber Beteiligungsunternehmen // 2 Als Veranlagungen wurden in dieser Darstellung die lang- und kurzfristigen sonstigen Ausleihungen und die Geldmarkgeschäfte zusammengefasst.

Bonitäts
gruppe
Äquivalent
Moody's
Rating
Finanz
instrumente
– bilanziell
geschlos
sene Po
sitionen
Wert
papiere
Langfristige
und kurz
fristige
sonstige
Forde
rungen1
Forde
rungen aus
Lieferungen
und Leis
tungen
Derivate
im
Energie
bereich
Veran
lagungen
und liquide
Mittel2
A bis Aa3 221,1 0,0 0,0 6,6 3,9 0,1
B bis A3 18,0 0,0 0,0 97,9 70,9 22,7
C1–C3 bis Baa3 185,3 0,0 0,0 128,7 21,6 10,7
D1–D5 unter Baa3 0,0 0,0 0,0 39,4 8,4 0,0
Ohne Rating 0,0 146,9 155,1 73,2 0,0 0,4
Summe 424,4 146,9 155,1 345,7 104,7 33,9

Finanzinstrumente mit Kreditrisiko nach Bonitätsgruppen 2017 in Mio. €

inkl. Forderungen und Ausleihungen gegenüber Beteiligungsunternehmen // 2 Als Veranlagungen wurden in dieser Darstellung die lang- und kurzfristigen sonstigen Ausleihungen und die Geldmarktgeschäfte zusammengefasst.

Bei den Wertpapieren und Ausleihungen in Zusammenhang mit bilanziell geschlossenen Positionen besteht aus Sicht von VERBUND kein Kursänderungs- oder Währungsrisiko. Diese Veranlagungen erfolgten entweder währungs- und fristenkongruent oder wurden durch entsprechende Derivate den Laufzeiten, Zinsen und Währungen der entsprechenden Finanzverbindlichkeiten angepasst. Das verbleibende Risiko ist somit ein Bonitätsrisiko bzw. Ausfallsrisiko des Partners, bei dem die Veranlagungen erfolgt sind. Dieses wurde wiederum dadurch minimiert, dass nur bei Partnern mit ursprünglich erstklassiger Bonität (Gruppe A) veranlagt wurde, wobei eine laufende Beobachtung der Bonitätseinstufung und der Zahlungsfähigkeit der Geschäftspartner erfolgt, um bei drohenden Ausfällen rasch, zeitgerecht und vertragsgemäß reagieren zu können (siehe: Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; Sonstige Ver-

pflichtungen bzw. Ansprüche und Risiken). Bei den nicht eingestuften sonstigen Wertpapieren handelt es sich insbesondere um inländische Investmentfonds (Großanlegerfonds), die zur Deckung personalbezogener Rückstellungen angeschafft

wurden und Anteile an Geldmarktfonds. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ergeben sich die als "nicht geratet" ausgewiesenen Beträge einerseits aus der erfolgten Ausweitung des Endkundengeschäfts, welches zu einer großen Anzahl von Forderungen geführt hat, die im Einzelnen unter der Bagatellgrenze (< 0,1 Mio. €) liegen. Andererseits sind darin auch Forderungen enthalten, für die aufgrund besonderer Umstände

keine Bonitätseinstufung erfolgte (z. B. gesetzliche Kontrahierungszwänge). Die nachfolgende Tabelle enthält Informationen über das Ausfallsrisiko und die erfassten erwarteten Kreditverluste für Finanzinstrumente, die als "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" klassifiziert wurden, mit Ausnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen, die im Wesentlichen auch in Zusammenhang mit Lieferungen und Leistungen stehen. Bei allen Finanzinstrumenten wurde die Wertberichtigung in Höhe des erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlusts erfasst, weil ein niedriges Risiko eines Kreditausfalls besteht.

Erwartete Kreditverluste 2018 in Mio. €
Äqui
valent
Moody's
Rating
Ausfalls
wahr
schein
lichkeit
Verlust
quote
Brutto
buchwert
Wert
berich
tigung
Netto
buchwert
A bis Aa3 0,02% 0,60% 236,4 0,0 236,4
B bis A3 0,07% 0,70% 43,8 0,0 43,8
C1–C3 bis Baa3 0,12%–
0,31%
0,80% 100,5 – 0,1 100,4
Ausleihungen Teil einer Nettoinvestition1 51,6 – 21,9 29,8
Keine Erfassung von erwarteten
Kreditverlusten2
118,3
Summe 528,6

1 Die langfristigen Ausleihungen stellen ihrem wirtschaftlichen Gehalt nach eine Erhöhung der Nettoinvestition in die Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH dar (siehe: (21) Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen). // 2 Die Sicherstellungen im Energiehandel in Höhe von 37,8 Mio. € werden als Sondervermögen geführt, weshalb kein Ausfallsrisiko existiert. Bei den übrigen Finanzinstrumenten werden aufgrund der geringen Ausfallskredithöhe, der geringen Laufzeit bzw. der guten Bonität der Schuldner keine erwarteten Kreditverluste erfasst.

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen, die sich im Wesentlichen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zusammensetzen, werden die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste unter Verwendung einer Wertberichtigungsmatrix bemessen:

Erwartete Kreditverluste 2018 in Mio. €
Verlustrate Bruttobuchwert Wert
berichtigung
Nettobuchwert
Nicht überfällig 0% 410,2 0,0 410,2
1 – 30 Tage überfällig 0% 11,9 0,0 11,9
31 – 120 Tage überfällig 10 – 50% 0,7 – 0,1 0,7
>120 Tage überfällig 90% 3,8 – 2,7 1,1
Summe 426,6 – 2,7 423,9

Zinsänderungsrisiko

Die Schwankungen des Zinssatzes werden von VERBUND als wesentliches Cashflow-Risiko angesehen. Zum 31. Dezember 2018 belief sich der Anteil der Finanzverbindlichkeiten (unter Berücksichtigung der abgeschlossenen Zinsswaps), bei denen VERBUND ein entsprechendes Zinsrisiko trägt, auf 2,0 %

(Vorjahr: 6,5%). Ein Zinsanstieg um 1,0% würde bei dem zum Bilanzstichtag bestehenden Kreditportfolio inkl. der Geldmarktgeschäfte zu einem um 0,6 Mio. € p. a. (Vorjahr: 1,3 Mio. € p. a.) geringeren Ergebnis vor Ertragsteuern führen. Grundsätzlich wird versucht, durch den Einsatz von Sicherungsinstrumenten die Auswirkung von kurzfristigen Marktpreisschwankungen auf die Ertragslage weiter zu verringern. Länger andauernde negative Marktpreisveränderungen können jedoch die Ertragslage verschlechtern.

Zum 31. Dezember 2018 bestanden Zinsswaps (Nominale: 260,7 Mio. \$, Vorjahr: 257,3 Mio. \$) in Zusammenhang mit bilanziell geschlossenen Positionen. Der Zeitwert dieser Derivate bildet mit den zugehörigen Wertpapieren, Ausleihungen und Forderungen jeweils eine Mikrobewertungseinheit, die dem bilanzierten beizulegenden Zeitwert der dazugehörigen Finanzverbindlichkeit exakt entspricht. Die Zeitwertänderungen der Zinsswaps entsprechen den zinsinduzierten Wertschwankungen der gesi-

cherten und den zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzverbindlichkeiten. Zum 31. Dezember 2018 bestanden weitere Zinsswaps über einen Nominalbetrag von insgesamt 100,7 Mio. € (Vorjahr: 115,3 Mio. €). Es erfolgte dabei ein Wechsel von variabler auf fixe Verzinsung, um das bestehende niedrige Zinsniveau auch längerfristig abzusichern. Diese Zinsswaps wurden als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Cashflow Hedges gemäß IFRS 9 designiert (siehe: (33) Zusätzliche

Angaben zu Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7). Darüber hinaus bestanden Zinsswaps (von variabler auf fixe Verzinsung), welche im Rahmen von konzerninternen Projektfinanzierungen mit einem Nominale von 140,6 Mio. € (Vorjahr: 159,0 Mio. €) abgeschlossen wurden und für die aus Konzernsicht keine Sicherungsbeziehung darstellbar war (für die beizulegenden Zeitwerte der Finanzverbindlichkeiten siehe: (33) Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7). Die durchschnittliche Restlaufzeit des Gesamtportfolios beträgt 3,4 Jahre (Vorjahr: 3,7 Jahre).

Währungsänderungsrisiko

Auf der Aktivseite ergeben sich, da Lieferungen nahezu zur Gänze auf der Währungsbasis Euro abgewickelt werden, keine wesentlichen Währungsänderungsrisiken; das Gleiche gilt grundsätzlich für

die übrigen originären Finanzinstrumente. Da die Wertpapiere und Ausleihungen aus bilanziell geschlossenen Positionen sowie die dazugehörigen Verpflichtungen ausschließlich in US-Dollar denominiert sind, entsteht daraus kein Währungsänderungsrisiko.

Risiko aus Cross-Border-Leasing-Transaktionen

Mit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise im Laufe der Berichtsperiode 2008 veränderte sich für VERBUND das Risikoprofil der Cross-Border-Leasing-Transaktionen – im Wesentlichen durch Bonitätsverschlechterungen von Vertragsparteien (Banken und Versicherungen). Gleichzeitig erhöhte sich durch den gestiegenen Liquiditätsbedarf von amerikanischen Cross-Border-Leasing-Investoren sowie durch Einigungen dieser Investoren mit den amerikanischen Steuerbehörden in puncto anzuerkennender Steuervorteile deren Bereitschaft, einzelne Transaktionen vorzeitig zu beenden. VERBUND nutzte diese Möglichkeiten und konnte in den Berichtsperioden 2009 und 2010 insgesamt rund 85% des ursprünglichen Volumens an Cross-Border-Leasing-Transaktionen auflösen. Das verbleibende Transaktionsvolumen (Kraftwerk Freudenau) beträgt insgesamt rund 966,0 Mio. \$ und entspricht rund 15% der gesamten ursprünglichen Transaktionen. Der ursprünglich erzielte Nettobarwertvorteil dieser Transaktion betrug 75,9 Mio. €. Diese letzte noch aufrechte Transaktion hat eine bilanzexterne Finanzierungsstruktur. Haftungen, die allenfalls für VERBUND daraus entstehen könnten, sind zum Teil noch durch Rückhaftungen abgesichert (siehe: Sonstige Verpflichtungen bzw.

Ansprüche und Risiken). Die vorzeitigen Beendigungen von Cross-Border-Leasing-Transaktionen erfolgten zum Teil als vollständige Auflösungen, das heißt, es wurden auch alle dazugehörigen Verbindlichkeiten (A-Loans und B-Loans) und Veranlagungen rückgeführt. Zum Teil erfolgten partielle Auflösungen, bei denen die Transaktionen mit den Investoren und die zugehörigen A-Loans rückgeführt, die bestehenden B-Loans aber von VERBUND fortgeführt wurden. Die bestehenden B-Payment Undertaking Agreements bzw. die entsprechenden Veranlagungen sowie die damit in Zusammenhang stehenden Derivate (Zinsswaps, Fair Value Hedges) wurden bei diesen als partiell aufgelöst bezeichneten Transaktionen weitergeführt. Die bilanzielle Deckung ist somit weiterhin gegeben. Aufwendungen und Erträge aus der Bewertung dieser Positionen entsprechen einander wertmäßig wie valutarisch und werden gegeneinander aufge-

rechnet. Der Referenzwert der Zinsswaps beläuft sich auf 260,7 Mio. \$ (Vorjahr: 257,3 Mio. \$). Bilanziell kommt es (mangels eines gegenwärtigen Rechtsanspruchs zur Verrechnung der erfassten Beträge) zu keiner Aufrechnung der finanziellen Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die die bilanziell geschlossenen Positionen betreffen. Im Insolvenzfall können die Zinsswaps (78,0 Mio. €, Vorjahr: 89,8 Mio. €) und die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (320,2 Mio. €, Vorjahr: 318,0 Mio. €) aufgerechnet werden. Die Nettoverbindlichkeit aus diesen beiden Positionen beträgt zum 31. Dezember 2018 daher 242,2 Mio. € (Vorjahr:

228,2 Mio. €). Bis 2016 erfolgten aufgrund einer Verschlechterung des energiewirtschaftlichen Umfeldes mehrere Bonitätsherabstufungen der VERBUND AG, sodass die erforderlichen Mindestratings zum Teil unterschritten wurden. Für die zu erwartenden Aufwendungen wurden entsprechende Rückstellungen gebildet. Bereits im Vorjahr konnte allerdings aufgrund von Ratingverbesserungen ein Teil der Rückstellungen wieder aufgelöst werden. In der Berichtsperiode 2018 erfolgte eine weitere Verbesserung der Bonitätsbewertung durch die Ratingagenturen, sodass eine vollständige Neubewertung der gebildeten

Rückstellungen durchgeführt wurde und diese weitestgehend aufgelöst werden konnten. Darüber hinaus besteht weiterhin das Risiko, dass bei einer Ratingverschlechterung von veranlagenden Finanzinstituten unter einen bestimmten Schwellenwert die veranlagenden Finanzinstitute auszutauschen oder zusätzliche Sicherheiten bereitzustellen sind. Gleiches gilt bei zwei vorzeitig beendeten Transaktionen, bei denen die Finanzverbindlichkeiten fortgeführt wurden, wenn das veranlagende Finanzinstitut oder VERBUND eine bestimmte Verschlechterung im Rating erfährt. Diesfalls wären entsprechende Maßnahmen durchzuführen.

Die Ratings der Vertragsparteien bzw. das Rating von VERBUND lagen zum 31. Dezember 2018 über den vertraglich vereinbarten Schwellenwerten. Für VERBUND besteht daher derzeit kein Handlungsbedarf, einzelne Vertragspartner oder Veranlagungen auszutauschen. Dieses Risiko ist nicht zuletzt auch dadurch herabgemindert, dass zum Teil Gewährträgerhaftungen durch Gebietskörperschaften für einzelne Vertragsparteien bestehen.

Im Kerngeschäft ist VERBUND auf internationalen Energiemärkten tätig und dabei Markt-, Kontrahentenund operationalen Risiken ausgesetzt, denen entsprechende Chancen gegenüberstehen. Nachhaltiges wirtschaftliches Tätigsein auf diesen Märkten erfordert angemessene Strukturen und Prozesse sowie strikte konzerninterne Regelungen. Der Umgang mit den Marktrisiken wird durch Regelbücher und darin festgelegte Limits gemanagt. Dem Kontrahentenrisiko wird durch separate Richtlinien sowohl auf Konzern- wie auch auf Ebene der Tochterunternehmen begegnet. Für das Management der operatio-

nalen Risiken existiert ein Prozesshandbuch. Die aktuelle Ausnutzung der diversen Limits in puncto Marktrisiko (Value-at-Risk, Stresslimit, Stop-Loss- und Positionslimits) wird ebenso wie die Risikolage der (derivativen) Finanzinstrumente im

Energiebereich tagesaktuell überwacht, gesteuert und berichtet. Zum 31. Dezember 2018 setzten sich die derivativen Finanzinstrumente im Energiebereich (Stromfutures und Stromforwards sowie Optionen, Gasfutures und Gasforwards, CO2-Futures und CO2- Forwards) wie folgt zusammen:

Energiebereich

Absatz und Beschaffung (Cashflow Hedges) zum 31.12.2018
Positive
Zeitwerte
Negative
Zeitwerte
Netto
Futures 39,9 229,5 – 189,6
Forwards 33,7 141,0 – 107,2
Summe vor Netting 73,7 370,5 – 296,8
davon kurzfristig 63,0 335,6 – 272,6
davon langfristig 10,7 34,9 – 24,2
davon im sonstigen Ergebnis – 296,8
in Mio. €
Positive
Zeitwerte
Negative
Zeitwerte
Netto
228,8 19,1 209,7
279,2 418,4 – 139,2
1,0 0,3 0,6
0,1 0,8 – 0,7
509,0 438,6 70,4
352,9 302,7 50,2
156,1 135,9 20,2
107,6 168,3 – 60,7
9,7
Trading zum 31.12.2018 in Mio. €
Positive
Zeitwerte
Negative
Zeitwerte
Netto
Futures 11,2 16,5 – 5,2
Forwards 753,9 753,1 0,8
Summe vor Netting 765,1 769,6 – 4,5
davon kurzfristig 658,6 663,5 – 4,9
davon langfristig 106,5 106,1 0,4
Gesamt zum 31.12.2018 in Mio. €
Positive
Zeitwerte
Negative
Zeitwerte
Netto
Futures 279,9 265,0 14,9
Forwards 1066,8 1312,5 – 245,7
Optionen 1,0 0,3 0,6
Swaps 0,1 0,8 – 0,7
Summe vor Netting 1.347,7 1.578,6 – 230,9
Berücksichtigung von Netting-Vereinbarungen – 1.049,8 – 1.049,8 0,0
Summe nach Netting 298,0 528,8 – 230,9
EEX/ECX-Abrechnung Variation Margins zu Futures – 4,8 – 4,8
Erfasst in den sonstigen Forderungen bzw.
sonstigen Verbindlichkeiten 293,1 528,8 – 235,7

Zum 31. Dezember 2017 setzten sich die derivativen Finanzinstrumente im Energiebereich (Stromfutures und Stromforwards sowie Optionen, Gasfutures und Gasforwards, CO2-Futures und CO2- Forwards) wie folgt zusammen:

Absatz und Beschaffung (Cashflow Hedges) zum 31.12.2017 in Mio. €
--------------------------------------------------------- -----------
Positive
Zeitwerte
Negative
Zeitwerte
Netto
Futures 25,5 247,4 – 221,9
Forwards 15,2 79,2 – 64,1
Summe vor Netting 40,7 326,7 – 286,0
davon kurzfristig 33,4 283,6 – 250,1
davon langfristig 7,3 43,1 – 35,9
davon im sonstigen Ergebnis – 286,0
in Mio. €
Positive
Zeitwerte
Negative
Zeitwerte
Netto
208,4 4,6 203,8
79,6 176,6 – 97,0
1,3 0,3 1,0
1,2 1,4 – 0,2
290,5 182,9 107,5
209,8 104,5 105,3
80,6 78,4 2,2
50,3 149,3 – 99,0
8,5
Trading zum 31.12.2017 in Mio. €
Positive
Zeitwerte
Negative
Zeitwerte
Netto
Futures 14,0 14,3 – 0,3
Forwards 365,1 364,4 0,7
Summe vor Netting 379,0 378,6 0,4
davon kurzfristig 316,6 316,7 – 0,1
davon langfristig 62,4 61,9 0,5
Gesamt zum 31.12.2017 in Mio. €
Positive
Zeitwerte
Negative
Zeitwerte
Netto
Futures 247,9 266,3 – 18,5
Forwards 459,9 620,2 – 160,4
Optionen 1,3 0,3 1,0
Swaps 1,2 1,4 – 0,2
Summe vor Netting 710,2 888,2 – 178,1
Berücksichtigung von Netting-Vereinbarungen – 605,4 – 605,4 0,0
Summe nach Netting 104,7 282,8 – 178,1
EEX/ECX-Abrechnung Variation Margins zu Futures – 18,9 18,9
Erfasst in den sonstigen Forderungen bzw. sonstigen
Verbindlichkeiten
104,7 264,0 – 159,2

Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich mit positiven Zeitwerten sind in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen erfasst; solche mit negativen Zeitwerten finden sich unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten. Liegt für eine Gegenpartei ein Rahmenvertrag mit Aufrechnungsvereinbarung (Netting-Klausel) vor, so werden für diese Gegenpartei die positiven und negativen Zeitwerte der Transaktionen für die Zwecke der Rechnungslegung saldiert, weil ein Ausgleich auf Nettobasis beabsichtigt ist.

Mittels Sensitivitätsanalyse wurden die Auswirkungen von potenziellen Preisschwankungen am Strommarkt (–10,0% bis +10,0%) auf das operative Ergebnis (Wholesale-Portfolio, Trading-Portfolio) sowie auf das Eigenkapital (Cashflow Hedges) gemessen. Eine Steigerung des Marktpreises um 10,0% hätte derzeit eine Auswirkung auf das operative Ergebnis in Höhe von + 2,1 Mio. € (Vorjahr: + 2,1 Mio. €) und auf die Rücklage für Bewertungen von Cashflow Hedges im Eigenkapital (ohne Berücksichtigung latenter Steuern) in Höhe von – 81,4 Mio. € (Vorjahr: – 90,4 Mio. €). Ein Fallen des Marktpreises um 10,0 % hätte derzeit eine Auswirkung auf das operative Ergebnis in Höhe von – 2,1 Mio. € (Vorjahr: – 2,1 Mio. €) und auf die Rücklage für Bewertungen von Cashflow Hedges im Eigenkapital (ohne Berücksichtigung latenter Steuern) in Höhe von +81,4 Mio. € (Vorjahr: +90,4 Mio. €). Die durch Cashflow Hedges abgesicherten künftigen Absatz- und Beschaffungsgeschäfte werden in den folgenden vier

Jahren (2019 bis 2022) eintreten und dabei entsprechend ergebniswirksam werden. Für weitere Details zu den als Absicherung von Zahlungsströmen designierten Stromfutures und -forwards siehe: (33) Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7.

Kapitalmanagement

Ziele des Kapitalmanagements von VERBUND sind eine Absicherung der Liquidität, die Sicherstellung geeigneter Liquiditätsreserven, die Optimierung der Kapitalstruktur (bilanzielles Eigenkapital und Fremdkapital) sowie die Absicherung eines langfristigen soliden Ratings. Im Zuge des Kapitalmanagements überwacht der Vorstand regelmäßig die folgenden Kennzahlen: Net Debt/EBITDA, den Free Cashflow (vor Dividende) sowie den ROCE.

Der Konzern strebt zur Absicherung des Ratings eine Net Debt/EBITDA von <3,0, einen Free Cashflow (vor Dividende) von >250 Mio. € und einen ROCE von >7,0% an. Diese Zielwerte beruhen auf der bestehenden Asset- und Wertschöpfungsstruktur.

Net Debt/EBITDA in Mio. €
2017 2018
Net Debt 2.843,8 2.560,7
EBITDA 922,3 864,2
Net Debt/EBITDA 3,1 3,0
Free Cashflow in Mio. €
2017 2018
Cashflow aus operativer Tätigkeit 640,6 664,1
Cashflow aus Investitionstätigkeit ohne Einzahlungen und Auszahlungen aus
Investitionen bzw. Abgängen in Finanzanlagen
– 224,5 – 248,8
Free Cashflow 416,1 415,3
Return on Capital Employed (ROCE) in Mio. €
2017 2018
NOPAT 368,7 535,6
Durchschnittliches Capital Employed 8.758,8 8.764,8
Return on Capital Employed (ROCE) 4,2 % 6,1 %

Sonstige Verpflichtungen bzw. Ansprüche und Risiken

Eventualverbindlichkeiten

Zum 31. Dezember 2018 waren rund 85% des ursprünglichen Volumens an Cross-Border-Leasing-Transaktionen aufgelöst. Die letzte noch aufrechte Transaktion hat eine bilanzexterne Finanzierungsstruktur. Für den nicht getilgten Teil der Leasingverbindlichkeit aus dieser Cross-Border-Leasing-Transaktion besteht zum 31. Dezember 2018 eine subsidiäre Haftung von VERBUND in Höhe von 519,3 Mio. € (Vorjahr: 504,1 Mio. €). Von den Rückgriffsrechten gegen die Hauptschuldner sind 324,0 Mio. € (Vorjahr: 327,9 Mio. €) durch Rückhaftungen von Finanzinstituten, Strombezugsberechtigten und Gebietskörperschaften (aus Gewährträgerhaftungen) gesichert. Darüber hinaus sind 264,7 Mio. € (Vorjahr: 240,2 Mio. €) durch bilanzexterne Veranlagungen in Zero Coupons der Europäischen Investitionsbank, die auch durch eine Garantie der Financial Security Assurance Inc. (FSA) versichert sind, abgedeckt.

Anhängige Verfahren

In Zusammenhang mit dem Drau-Hochwasser 2012 wurden von mehreren Parteien Schadenersatzforderungen erhoben. Der zivilrechtlich beanspruchte Schadenersatz beläuft sich derzeit in Summe auf rund 108,5 Mio. € (Vorjahr: 109,9 Mio. €). Diese Forderungen werden von VERBUND dem Grunde und der Höhe nach bestritten. Die Angaben zu etwaigen Eventualverbindlichkeiten bzw. Rückstellungen in Zusammenhang mit diesen Schadenersatzansprüchen unterbleiben, weil damit zu rechnen ist, dass

diese Anhangangaben die Lage von VERBUND in den Verfahren ernsthaft beeinträchtigen. In Zusammenhang mit dem Verfahren zwischen VERBUND und der EVN AG (Schließung des Kraftwerksblocks am Standort Dürnrohr) konnte in der Berichtsperiode 2018 eine Bereinigung offener Themen erreicht werden. Die in der Vergangenheit gebildete Rückstellung in Höhe von 12,0 Mio. € wurde bestimmungsgemäß verwendet.

In Zusammenhang mit der in den Vorjahren beschriebenen steuerlichen Geltendmachung der Firmenwertabschreibung für die Beteiligung an der VERBUND Innkraftwerke GmbH für die Jahre 2014 bis 2023 ist die Bescheidbeschwerde gegen den Feststellungsbescheid Gruppenträger 2014 weiterhin anhängig. Der Steuervorteil für diese Jahre (Reduktion künftiger Steuerzahlungen in Höhe von 8,2 Mio. € pro Jahr) wird bei hinreichender Wahrscheinlichkeit gemäß den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von VERBUND erfasst.

Verträge und Verträge und Bestellobligo 2018
in Mio. €
Bestellobligo Verpflichtung
innerhalb eines
Jahres
Verpflichtung
länger als ein
Jahr und bis zu
zu fünf Jahre
Verpflichtung
länger als fünf
Jahre
Miet- und Leasingverträge 32,2 72,2 76,5
Bestellobligo für Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte sowie sonstige Verpflichtungen
385,2 445,0 4,4

Die Węglokoks S.A. bietet im Rahmen eines jährlich kündbaren Basisvertrags der VERBUND Thermal Power GmbH & Co KG jährlich mindestens 450.000 Tonnen Steinkohle zu verhandelbaren Preisen an. Mit der OKD A.S. besteht ebenfalls ein jährlich kündbarer Rahmenvertrag über eine zu liefernde Menge in Höhe von mindestens 600.000 Tonnen Steinkohle pro Jahr zu verhandelbaren Preisen. Für die

Lieferung in der Berichtsperiode 2019 wurden bisher bei OKD 200.000 Tonnen kontrahiert. Darüber hinaus bestehen weitere für die Geschäftstätigkeit übliche Bezugsverträge, die vor allem die Lieferung von Strom und Primärenergieträgern, aber auch Sachanlagen und Wartungs- bzw. Instandhaltungsleistungen umfassen.

Durch die Leistung von Baukostenzuschüssen für Kraftwerke an der Donau und an der Drau sowie für die Kraftwerksgruppe Malta haben Landesenergiegesellschaften (anteilige) Strombezugsrechte erworben. VERBUND ist aufgrund dieser Stromlieferverträge verpflichtet, einen Teil der in diesen Kraftwerken erzeugten Elektrizität gegen Ersatz vertraglich bestimmter buchmäßiger Aufwendungen (exklusive Abschreibungen und Zinsen) an die Landesenergiegesellschaften zu liefern.

In der Berichtsperiode 2011 konnte mit dem Freistaat Bayern eine Vereinbarung getroffen werden, das bestehende Heimfallsrecht an den Laufkraftwerken Wasserburg, Teufelsbrück und Gars in ein sogenanntes Notheimfallsrecht – dieses besteht nur für den Fall, dass VERBUND die Kraftwerke dauerhaft nicht mehr betreibt oder sie endgültig stilllegt – umzuwandeln. Im Gegenzug verpflichtete sich VERBUND dazu, bis 2021 bestimmte wasserwirtschaftliche Maßnahmen sowie Umwelt- und Infrastrukturmaß-

nahmen am bayerischen Inn vorzunehmen. Zwischen der VERBUND Thermal Power GmbH & Co KG und der Energie Steiermark Wärme GmbH besteht ein Wärmelieferungs- und Bezugsvertrag für den Fernwärmebedarf des Großraums Graz. Zur Erfüllung der daraus resultierenden Lieferverpflichtung sind Wärmeerzeugungsanlagen am Standort

Mellach berechtigt. Für Kraftwerks- und Leitungsbauten werden – dies ist typisch für die Energiewirtschaft – laufend Entschädigungszahlungen an Grundeigentümer für wirtschaftliche Nachteile geleistet. Der Barwert dieser Verpflichtungen ist für VERBUND insgesamt nicht wesentlich.

Durchschnittlicher betriebswirtschaftlicher Personalstand

2017 2018 Veränderung
Angestellte 2.664 2.597 – 67
Arbeiter 2 0 – 2
Lehrlinge 153 145 – 8
Durchschnittlicher betriebswirtschaftlicher
Personalstand1 2.819 2.742 – 77

1 Teilzeitbeschäftigte wurden arbeitszeitaliquot berücksichtigt.

Zum Bilanzstichtag hatten 61 (Vorjahr: 84) Dienstnehmer einen Treuebrief, der einen erhöhten Kündigungsschutz bietet. Die Voraussetzungen dafür waren eine zumindest 20-jährige Tätigkeit bei VERBUND und die Vollendung des 45. Lebensjahres.

Bezugsverträge

Sonstige Verpflichtungen

Durchschnittlicher betriebswirtschaftlicher Personalstand

Personalbereitstellungen

In der Berichtsperiode 2018 gab es durchschnittlich insgesamt 16 Abstellungen (Vorjahr: 16) an nicht konsolidierte Tochterunternehmen von VERBUND. Darüber hinaus waren durchschnittlich 2 (Vorjahr: 14) Dienstnehmer an die PÖYRY Austria GmbH abgestellt.

Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers

Die Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers beziehen sich auf die vollkonsolidierten Tochterunternehmen von VERBUND, die vom (Netzwerk des) Konzernabschlussprüfer(s) geprüft wurden; die entsprechenden Aufwendungen bei mangels Wesentlichkeit nicht konsolidierten Tochterunternehmen sind hierin nicht enthalten. Der Konzernabschlussprüfer von VERBUND war 2018 ebenso wie 2017 die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH.

Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers
in Tsd. €
Deloitte1
2017
Deloitte1
2018
Netzwerk
2017
Netzwerk
2018
Konzern- und
Jahresabschlussprüfungsleistungen 281,6 308,4 157,3 150,2
Sonstige Bestätigungsleistungen 51,0 95,8 1,2 0,9
Steuerberatungsleistungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Sonstige Beratungsleistungen 80,4 141,3 0,0 0,0
Gesamtaufwendungen 413,0 545,6 158,5 151,1

1 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Bei den Gemeinschaftsunternehmen von VERBUND sind die folgenden Aufwendungen für Leistungen (des (Netzwerk) des Konzernabschlussprüfers angefallen: 31,0 Tsd. € (Vorjahr: 25,4 Tsd. €) an Konzernund Jahresabschlussprüfungsleistungen (davon Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH: 31,0 Tsd. €; Vorjahr: 25,4 Tsd. €).

Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen (Related Parties) von VERBUND zählen alle Tochter-, assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen. Darüber hinaus zählen die Vorstände und Aufsichtsräte von VERBUND sowie von ihnen oder ihren nahen Angehörigen beherrschte oder maßgeblich beeinflusste Unternehmen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen. Die Republik Österreich ist aufgrund ihrer Stellung als Mehrheitsaktionärin eine nahestehende Person. Folglich gelten auch unter beherr-

schendem oder maßgeblichem Einfluss der Republik Österreich stehende Unternehmen als nahestehend. Die Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen werden zu marktüblichen Bedingungen abgerechnet. Die Geschäftstransaktionen mit nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochter-, Gemeinschafts- oder assoziierten Unternehmen werden grundsätzlich aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung nicht angeführt.

Die wesentlichen Geschäftsbeziehungen mit nach der Equity-Methode bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen wirkten sich auf die Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz von VERBUND wie folgt aus:

Geschäftsbeziehungen mit Gemeinschaftsunternehmen in Mio. €
2017 2018
Gewinn- und Verlustrechnung
Stromerlöse 2,6 0,4
Sonstige Erlöse 2,8 0,6
Sonstige betriebliche Erträge 0,3 0,3
Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug – 0,4 – 0,1
Brennstoffeinsatz und sonstige einsatz-/umsatzabhängige Aufwendungen 0,0 0,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen – 0,1 – 0,3
Zinsertrag 1,4 1,3
Zinsaufwand 0,0 0,0
Übriges Finanzergebnis 2,1 1,9
Geschäftsbeziehungen mit Gemeinschaftsunternehmen in Mio. €
31.12.2017 31.12.2018
Bilanz
Finanzanlagen und langfristige sonstige Forderungen 33,6 27,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
kurzfristige sonstige Forderungen 10,9 7,3
Baukostenbeiträge 1,0 0,9
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten 1,1 1,1

Gegenüber der Energji Ashta Shpk bestand zum 31. Dezember 2018 eine in den Finanzanlagen enthaltene langfristige Ausleihung in Höhe von 26,3 Mio. € (Vorjahr: 32,1 Mio. €) und eine sonstige kurzfristige Forderung in Höhe von 3,5 Mio. € (Vorjahr: 3,5 Mio. €). Beide dienten im Wesentlichen der Finanzierung von Errichtungsleistungen in Zusammenhang mit einer albanischen Wasserkraftwerkskonzession.

Durch die Leistung von Baukostenzuschüssen für Kraftwerke an der Donau und an der Drau sowie für die Kraftwerksgruppen Malta und Reißeck hat die KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (anteilige) Strombezugsrechte erworben. VERBUND ist aufgrund dieser Stromlieferverträge verpflichtet, einen Teil der in diesen Kraftwerken erzeugten Elektrizität gegen Ersatz vertraglich bestimmter buchmäßiger Aufwendungen (exklusive Abschreibungen und Zinsen) an die KELAG-Kärntner Elektrizitäts-

Aktiengesellschaft zu liefern. Die wesentlichen Geschäftsbeziehungen mit nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen wirkten sich auf die Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz von VERBUND wie folgt aus:

Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen

Geschäftsbeziehungen mit Gemeinschaftsunternehmen

Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen in Mio. €
2017 2018
Gewinn- und Verlustrechnung
Stromerlöse 57,8 73,6
Netzerlöse 24,7 35,9
Sonstige Erlöse – 0,4 – 0,4
Sonstige betriebliche Erträge 1,6 3,8
Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug – 11,9 – 18,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen – 0,7 – 0,6
Zinsertrag 0,2 0,2
Zinsaufwand 0,0 0,0
Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen in Mio. €
31.12.2017 31.12.2018
Bilanz
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristige sonstige
Forderungen und Wertpapiere
19,1 26,1
Baukostenbeiträge 282,0 275,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und kurzfristige sonstige
Verbindlichkeiten
0,3 0,2

Die Stromerlöse wurden mit der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (61,8 Mio. €; Vorjahr: 43,4 Mio. €) sowie mit der OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (11,8 Mio. €; Vorjahr: 14,4 Mio. €) erzielt. Den Stromerlösen standen Strombezüge von der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft in Höhe von 18,0 Mio. € (Vorjahr: 11,3 Mio. €) gegenüber. Die Netzerlöse wurden ausschließlich mit der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft erzielt. Die KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft leistete in der Berichtsperiode 2018 insgesamt Baukostenbeiträge in Höhe von 3,9 Mio. € (Vorjahr: 3,0 Mio. €).

Transaktionen mit der Republik Österreich sowie mit unter ihrem beherrschenden Einfluss stehenden Unternehmen Die Stromerlöse mit Unternehmen, die unter beherrschendem bzw. maßgeblichem Einfluss der Republik Österreich stehen, betrugen in der Berichtsperiode 2018 insgesamt 62,3 Mio. € (Vorjahr: 51,0 Mio. €). Die Stromabnehmer waren dabei im Wesentlichen die ÖBB, die OMV, die Telekom Austria und die Bundesbeschaffung GmbH. Der Strombezug von unter beherrschendem bzw. maßgeblichem Einfluss der Republik Österreich stehenden Unternehmen betrug in der Berichtsperiode 2018 insgesamt 2,9 Mio. € (Vorjahr: 16,1 Mio. €). Die Stromlieferungen erfolgten durch die ÖBB. Aus Gashandelskontrakten mit der bzw. aus Gaslieferungen durch die OMV resultierte in den sonstigen Umsatzerlösen bzw. dem Gasbezug ein Aufwand in Höhe von insgesamt 50,5 Mio. € (Vorjahr: 16,9 Mio. €). Der Aufwand von VERBUND für die Aufsicht durch E-Control betrug in der Berichtsperiode 2018 insgesamt 11,6 Mio. € (Vorjahr: 14,0 Mio. €).

Detaillierte Angaben zu den Organen der VERBUND AG sind im Corporate Governance Bericht dargestellt. Die folgenden Darstellungen konzentrieren sich auf die Bezüge der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.

Laufende Bezüge des Vorstands (inkl. variable Bezüge) in €
2017 2018
Fixe Variable Fixe Variable
Bezüge Bezüge Sonstiges Bezüge Bezüge Sonstiges
Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber 827.375 499.972 0 849.770 563.457 0
Dr. Johann Sereinig 790.919 342.214 0 813.641 385.665 598.682
Dipl.-Ing. Dr. Günther Rabensteiner 587.845 254.348 0 604.733 286.643 229.334
Dr. Peter F. Kollmann 783.585 339.040 0 806.096 382.089 0

Die Bezüge der Mitglieder des Vorstands betrugen in der Berichtsperiode 2018 insgesamt 5.599.347 € (Vorjahr: 4.485.156 €); darin enthalten sind 79.237 € (Vorjahr: 59.858 €) an Sachbezügen. Die sonstigen Bezüge von 828.016 € (Vorjahr: 0 €) betreffen die Urlaubsersatzleistung für die ausgetretenen Mitglieder

des Vorstands. Die Auszahlung der variablen Bezüge erfolgt im Folgejahr, da die Zielerreichung erst zum Jahresende ermittelt werden kann. In der Gesamtsumme enthalten sind daher die an die Vorstandsmitglieder in der Berichtsperiode 2018 gewährten variablen Bezüge für die Berichtsperiode 2017 sowie Nachzahlun-

gen von Tantiemen aus dem Jahr 2016. Die variablen Bezüge sind erfolgsabhängig und mit einem bestimmten Prozentsatz der jeweiligen Fixbezüge limitiert. Für die Berichtsperiode 2017 (sowie für die aktuelle Berichtsperiode 2018) betrug dieser Prozentsatz zwischen 50% und 70%. Die Höhe der erfolgsabhängigen Bezugsbestandteile richtet sich nach dem Grad der Erreichung von für das Geschäftsjahr vereinbarten Zielen. Die Zielvereinbarung beruhte in der Berichtsperiode 2017 zu 50% auf der Erreichung des Konzernergebnisses, zu 30% auf der Erreichung des Free Cashflows (dreijähriges Ziel) und zu 20% auf anderen mittelfristigen (zweijährigen, qualitativen) Zielen, wie der Abarbeitung sogenannter "Altlasten" (beispielsweise die erfolgreiche Beendigung von Streitthemen wie anhängiger Klagen und Schiedsverfahren) und der Optimierung und Anpassung von Strukturen, Prozessen und Geschäftsmodellen an die technologische Entwicklung (Digitalisierung) und die disruptiven Veränderungen im Wettbewerb in der Energiewirtschaft. Die Grundsätze für die Erfolgsbeteiligung des Vorstands waren gegenüber

dem Vorjahr unverändert. Die betriebliche Altersvorsorge besteht für die Mitglieder des Vorstands im Wege einer beitragsorientierten Pensionskassenregelung. In der Berichtsperiode 2018 wurden für den Vorstand Pensions-

kassenbeiträge in Höhe von 225.992 € (Vorjahr: 219.681 €) bezahlt. In Bezug auf die Ansprüche der Vorstandsmitglieder bei Beendigung ihrer Funktion kommen die gesetzlichen Regelungen unter Berücksichtigung der Anforderungen des ÖCGK (Regel 27a) zur Anwendung. In der Berichtsperiode 2018 sind 376.224 € (Vorjahr: 361.817 €) für Pensionen und 2.189.150 € (Vorjahr: 0 €) für Abfertigungen zugunsten von Anspruchsberechtigten zur Auszahlung gelangt.

Im Periodenergebnis wurden Aufwendungen für Abfertigung und Altersversorgung – dies sind Vergütungen nach Beendigung des Vertragsverhältnisses – in Höhe von 45.486 € (Vorjahr: 37.715 €) erfasst. Die im Periodenergebnis erfassten Aufwendungen für die Altersversorgung für ehemalige

Angaben zu den Organen

Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene betrugen 47.481 € (Vorjahr: 50.769 €). Darüber hinaus wurden Aufwendungen in Höhe von 657.762 € (Vorjahr: Aufwendungen in Höhe von 66.807 €)

im Zusammenhang mit Neubewertungen im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Vergütungen an die Mitglieder des Aufsichtsrats (inkl. des Ersatzes verrechneter Spesen/Reisekosten) betrugen insgesamt 348.934 € (Vorjahr: 380.801 €). An die Leitungsorgane des Konzerns und der Tochterunternehmen wurden wie im Vorjahr keine Kredite oder Vorschüsse ausbezahlt. Es gibt bei VERBUND wie im Vorjahr keine Aktienoptionsprogramme für den Vorstand oder leitende Angestellte.

Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen von VERBUND

Tochterunternehmen mit wesentlichen, nicht beherrschenden Anteilen Die nachfolgenden Tabellen zeigen Finanzinformationen in zusammengefasster Form zu jeder Tochtergesellschaft des Konzerns mit wesentlichen, nicht beherrschenden Anteilen vor konzerninternen Anpassungen:

Tochterunternehmen mit wesentlichen, nicht beherrschenden Anteilen:

Gesamtergebnisrechnung in Mio. €
VERBUND
Hydro Power
GmbH
2017
VERBUND
Innkraftwerke
GmbH
VERBUND
Hydro Power
GmbH
2018
VERBUND
Innkraftwerke
GmbH
Umsatzerlöse 654,0 72,4 617,1 72,6
Ergebnis nach Ertragsteuern aus
fortzuführenden Aktivitäten
167,7 – 109,7 212,7 9,6
Periodenergebnis 167,7 – 109,7 212,7 9,6
Beteiligungsquote der nicht
beherrschenden Anteile
19,46% 29,73% 19,46 % 29,73%
Den nicht beherrschenden Anteilen
zuzurechnendes Periodenergebnis
32,6 – 32,6 41,4 2,9
Sonstiges Ergebnis 3,3 – 0,2 – 12,5 1,2
Gesamtperiodenergebnis 171,0 – 109,9 200,2 10,8
Beteiligungsquote der nicht
beherrschenden Anteile
19,46% 29,73% 19,46 % 29,73%
Den nicht beherrschenden Anteilen
zuzurechnendes
Gesamtperiodenergebnis 33,3 – 32,7 39,0 3,2
Tochterunternehmen mit wesentlichen, nicht beherrschenden Anteilen: Bilanz in Mio. €
VERBUND
Hydro Power
GmbH
31.12.2017
VERBUND
Innkraftwerke
GmbH
VERBUND
Hydro Power
GmbH
31.12.2018
VERBUND
Innkraftwerke
GmbH
Langfristige Vermögenswerte 4.619,9 767,7 4.617,9 754,7
Kurzfristige Vermögenswerte 13,7 28,9 34,6 49,2
Langfristige Schulden – 2.383,1 – 23,5 – 2.400,3 – 25,9
Kurzfristige Schulden – 142,5 – 8,4 – 93,4 – 12,5
Nettovermögen 2.108,0 764,7 2.158,8 765,5
Beteiligungsquote der nicht
beherrschenden Anteile
19,46% 29,73% 19,46 % 29,73%
Den nicht beherrschenden Anteilen
zuzurechnendes Nettovermögen
410,3 227,4 420,2 227,6
Tochterunternehmen mit wesentlichen, nicht beherrschenden Anteilen: Cashflow
VERBUND
Hydro Power
GmbH
31.12.2017
VERBUND
Innkraftwerke
GmbH
VERBUND
Hydro Power
GmbH
31.12.2018
VERBUND
Innkraftwerke
GmbH
Cashflow aus operativer Tätigkeit 278,4 38,5 277,3 40,8
Cashflow aus Investitionstätigkeit – 79,0 – 9,4 – 72,6 – 9,4
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 199,5 – 29,1 – 204,7 – 31,4
Veränderung der liquiden Mittel 0,0 0,0 0,0 0,0
An nicht beherrschende Anteile
gezahlte Dividenden
19,5 2,4 29,2 3,0

Bei der VERBUND Innkraftwerke GmbH existiert eine Gesellschaftervereinbarung, die vorsieht, dass außer in folgenden Fällen der gesamte Jahresüberschuss als Bilanzgewinn festzustellen und an die Gesellschafter auszuschütten ist: Die Gesellschafter einigen sich einstimmig auf eine abweichende Ausschüttungsquote, die Vollausschüttung verstößt gegen gesetzliche Vorschriften, durch die Vollausschüttung wird eine Eigenkapitalquote zum jeweiligen Bilanzstichtag von 25% unterschritten, es stehen nicht ausreichend liquide Mittel zur Vollausschüttung zur Verfügung, nach der Vollausschüttung stehen nicht genügend liquide Mittel für genehmigte Investitions-, Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen bzw. Maßnahmen, die aufgrund von höherer Gewalt zu treffen sind, zur Verfügung oder es ist eine Wertaufholungsrücklage zu bilden.

Die folgenden Tabellen zeigen eine Zusammenfassung aggregierter Finanzinformationen für die nach der Equity-Methode bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen von VERBUND, getrennt nach wesentlichen und einzeln für sich genommen nicht wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen. Die Bilanzdaten der Beteiligungsunternehmen beziehen sich grundsätzlich auf den 30. September 2018 (siehe: Grundsätze der Rechnungslegung); sie beruhen auf offengelegten Abschlüssen bzw. auf von VERBUND nach bestem Wissen fortentwickelten Datengrundlagen. Die SMATRICS GmbH & Co KG wird erst seit dem 6. Dezember 2017 nach der Equity-Methode bilanziert. Da gemäß den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von VERBUND die Fortführung des anteiligen Eigenkapitals

Gemeinschaftsunternehmen

zeitversetzt um maximal ein Quartal im Nachhinein erfolgt, wurde im Vorjahr für die SMATRICS GmbH & Co KG noch kein Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierter Beteiligungen erfasst.

Einzeln wesentliche Gemeinschaftsunternehmen: Gesamtergebnisrechnung in Mio. €
Ashta
Beteiligungs
2017 Ashta
Beteiligungs
2018
verwaltung
GmbH
SMATRICS
GmbH & Co KG
verwaltung
GmbH
SMATRICS
GmbH & Co KG
Umsatzerlöse 0,2 0,1 1,7
Planmäßige Abschreibungen – 0,1 – 0,1 – 0,6
Zinserträge 10,4 10,1 0,0
Zinsaufwendungen – 6,8 – 6,5 0,0
Ertragsteuern – 0,8 – 1,9 0,0
Ergebnis nach Ertragsteuern aus
fortzuführenden Aktivitäten
0,7 – 0,3 – 3,5
Beteiligungsquote von VERBUND 50,01% 50,01 % 40,00 %
VERBUND zuzurechnendes
Periodenergebnis
0,3 – 0,1 – 1,4
Unterschiede aus der Bilanzierung
nach der Equity-Methode
0,0 0,0 0,0
Ergebnis aus nach der Equity
Methode bilanzierten
Gemeinschaftsunternehmen 0,3 – 0,1 – 1,4
Ergebnis nach Ertragsteuern aus
fortzuführenden Aktivitäten
0,7
– 0,3 – 3,5
Sonstiges Ergebnis 0,0 0,0 0,0
Gesamtperiodenergebnis 0,7 – 0,3 – 3,5
Beteiligungsquote von VERBUND 50,01% 50,01 % 40,00 %
VERBUND zuzurechnendes
Gesamtperiodenergebnis
0,3 – 0,1 – 1,4
Unterschiede aus der Bilanzierung
nach der Equity-Methode
0,0 0,0 0,0
Gesamtperiodenergebnis aus nach
der Equity-Methode bilanzierten
Gemeinschaftsunternehmen
0,3 – 0,1 – 1,4
Vom Gemeinschaftsunternehmen
erhaltene Dividende
0,0 0,0 0,0

Bei der Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH sind Ausschüttungsbeschlüsse einstimmig mit dem Joint-Venture-Partner zu fassen.

Bei der SMATRICS GmbH & Co KG sind zugewiesene Gewinnanteile nach Abdeckung allfälliger vorhandener Verluste aus Vorjahren zu 100 % auszuschütten, soweit dies rechtlich zulässig und eine Eigenkapitalquote von 30 % bei der Gesellschaft (auch nach der Ausschüttung) gegeben ist.

Einzeln nicht wesentliche Gemeinschaftsunternehmen: Gesamtergebnisrechnung
2017 2018
Ergebnis nach Ertragsteuern aus fortzuführenden Aktivitäten – 1,4 0,2
VERBUND zuzurechnendes Periodenergebnis – 0,8 0,0
Unterschiede aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode – 0,1 0,0
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten
Gemeinschaftsunternehmen
– 0,9 0,0
Ergebnis nach Ertragsteuern aus fortzuführenden Aktivitäten – 1,4 0,2
Sonstiges Ergebnis 0,0 0,0
Gesamtperiodenergebnis – 1,4 0,2
VERBUND zuzurechnendes Gesamtperiodenergebnis – 0,8 0,0
Unterschiede aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode – 0,1 – 0,1
Gesamtperiodenergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten
Gemeinschaftsunternehmen
– 0,9 0,0

Einzeln wesentliche Gemeinschaftsunternehmen: Bilanz in Mio. €

Ashta 31.12.2017
SMATRICS
GmbH & Co KG
Ashta
Beteiligungs
verwaltung
GmbH
31.12.2018
Beteiligungs
verwaltung
GmbH
SMATRICS
GmbH & Co KG
Langfristige Vermögenswerte 128,9 4,5 120,7 5,6
Kurzfristige Vermögenswerte 2,3 11,9 5,3 7,5
Langfristige Schulden – 101,3 – 1,9 – 94,8 – 1,7
Kurzfristige Schulden – 9,9 – 1,2 – 11,5 – 1,6
Nettovermögen 20,0 13,3 19,8 9,8
Beteiligungsquote von VERBUND 50,01% 40,00% 50,01 % 40,00 %
VERBUND zuzurechnendes
Nettovermögen
10,0 5,3 9,9 3,9
Unterschiede aus der Bilanzierung
nach der Equity-Methode
– 10,0 7,0 – 9,9 7,0
Buchwert des nach der Equity
Methode bilanzierten
Gemeinschaftsunternehmens 0,0 12,3 0,0 10,9

Einzeln wesentliche Gemeinschaftsunternehmen: Details zum Nettovermögen in Mio. €

Ashta
Beteiligungs
verwaltung
31.12.2017
SMATRICS
Ashta
Beteiligungs
verwaltung
31.12.2018
SMATRICS
GmbH GmbH & Co KG GmbH GmbH & Co KG
Liquide Mittel 0,7 8,2 1,2 6,1
Langfristige finanzielle Schulden 105,0 0,0 98,0 0,0
Kurzfristige finanzielle Schulden 7,7 0,0 7,6 0,0

Zwischen VERBUND und der Energji Ashta Shpk (100%iges Tochterunternehmen der Ashta Beteiligungsverwaltung GmbH) besteht bis auf Weiteres ein Cash-Management-Vertrag mit einem Rahmen von 9,0 Mio. € (Vorjahr: 9,0 Mio. €). Zum 31. Dezember 2018 waren 1,9 Mio. € (Vorjahr: 4,3 Mio. €) des Rahmens ausgenützt.

Einzeln nicht wesentliche Gemeinschaftsunternehmen: Bilanz in Mio. €
31.12.2017 31.12.2018
Nettovermögen 9,4 9,6
VERBUND zuzurechnendes Nettovermögen 3,4 3,4
Unterschiede aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode 0,9 0,8
Buchwert der nach der Equity-Methode bilanzierten
Gemeinschaftsunternehmen 4,3 4,2

Assoziierte Unternehmen

Die folgenden Tabellen zeigen eine Zusammenfassung aggregierter Finanzinformationen für die nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen von VERBUND, getrennt nach wesentlichen und einzeln für sich genommen nicht wesentlichen assoziierten Unternehmen. Die Bilanzdaten der Beteiligungsunternehmen beziehen sich grundsätzlich auf den 30. September 2018 (siehe: Grundsätze der Rechnungslegung); sie beruhen auf offengelegten Abschlüssen bzw. auf von VERBUND nach bestem Wissen fortentwickelten Datengrundlagen.

Einzeln wesentliche assoziierte Unternehmen: Gesamtergebnisrechnung
in Mio. €
2017
KELAG-Kärntner
Elektrizitäts
Aktien
gesellschaft
2018
KELAG-Kärntner
Elektrizitäts
Aktien
gesellschaft
Umsatzerlöse 1.147,5 1.160,1
Ergebnis nach Ertragsteuern aus fortzuführenden Aktivitäten 80,1 85,1
Beteiligungsquote von VERBUND 35,17% 35,17 %
VERBUND zuzurechnendes Periodenergebnis 28,2 29,9
Unterschiede aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode 0,0 0,0
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten
assoziierten Unternehmen
28,2 29,9
Ergebnis nach Ertragsteuern aus fortzuführenden Aktivitäten 80,1 85,1
Sonstiges Ergebnis 14,0 – 11,3
Gesamtperiodenergebnis 94,2 73,7
Beteiligungsquote von VERBUND 35,17% 35,17 %
VERBUND zuzurechnendes Gesamtperiodenergebnis 33,1 25,9
Unterschiede aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode 0,0 0,0
Gesamtperiodenergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten
assoziierten Unternehmen
33,1 25,9
Vom assoziierten Unternehmen erhaltene Dividende 14,1 14,1

Bei der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft sind Ausschüttungsbeschlüsse mit einfacher Mehrheit zu fassen. Die Kärntner Energieholding Beteiligungs GmbH hält 51% der Anteile an der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft und bestimmt damit deren Ausschüttungspolitik.

Einzeln nicht wesentliche assoziierte Unternehmen: Gesamtergebnisrechnung
2017 2018
Ergebnis nach Ertragsteuern aus fortzuführenden Aktivitäten 1,1 0,3
VERBUND zuzurechnendes Periodenergebnis 0,3 0,1
Unterschiede aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode 0,0 0,0
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten
assoziierten Unternehmen
0,3 0,1
Ergebnis nach Ertragsteuern aus fortzuführenden Aktivitäten 1,1 0,3
Sonstiges Ergebnis 0,0 0,0
Gesamtperiodenergebnis 1,1 0,3
VERBUND zuzurechnendes Gesamtperiodenergebnis 0,3 0,1
Unterschiede aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode 0,0 0,0
Gesamtperiodenergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten
assoziierten Unternehmen
0,3 0,1
Einzeln wesentliche assoziierte Unternehmen: Bilanz in Mio. €
31.12.2017
KELAG-Kärntner
Elektrizitäts
Aktien
gesellschaft
31.12.2018
KELAG-Kärntner
Elektrizitäts
Aktien
gesellschaft
Langfristige Vermögenswerte 1.621,3 1.623,4
Kurzfristige Vermögenswerte 338,2 359,5
Langfristige Schulden – 842,4 – 851,1
Kurzfristige Schulden – 272,1 – 252,5
Den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Eigenkapital – 7,1 – 7,7
Nettovermögen 837,8 871,6
Beteiligungsquote von VERBUND 35,17% 35,17 %
VERBUND zuzurechnendes Nettovermögen 294,6 306,5
Unterschiede aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode 0,3 0,3
Buchwert des nach der Equity-Methode bilanzierten
assoziierten Unternehmens
294,9 306,8
Einzeln nicht wesentliche assoziierte Unternehmen: Bilanz in Mio. €
31.12.2017 31.12.2018
Nettovermögen 6,0 5,8
VERBUND zuzurechnendes Nettovermögen 1,5 1,4
Unterschiede aus der Bilanzierung nach der Equity-Methode 0,0 0,0
Buchwert der nach der Equity-Methode bilanzierten
assoziierten Unternehmen 1,5 1,4

Liste der Konzernunternehmen

Die nachfolgende, gemäß § 245a (1) UGB in Verbindung mit § 265 (2) UGB erstellte Liste der Konzernunternehmen umfasst die Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen von VERBUND. In dieser Liste sind außerdem auch nicht vollkonsolidierte Tochterunternehmen, nicht nach der Equity-Methode bilanzierte Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen und sonstige Beteiligungen von VERBUND mit einem Anteil ≥ 20% enthalten.

Segment: Erneuerbare Erzeugung

Gesellschaft Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2017
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2018
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
VERBUND AG (VH)
– Teil EE
Wien VK Wien VK
Donaukraftwerk
Jochenstein
Aktiengesellschaft
Passau VK VH
VHP-IW
50,00%
50,00%
Passau VK VH
VHP-IW
50,00 %
50,00 %
Grenzkraftwerke
GmbH
Simbach VK VH
VHP-IW
50,00%
50,00%
Simbach VK VH
VHP-IW
50,00 %
50,00 %
Innwerk AG
(VHP-IW)
Stamm
ham
VK VH 100,00% Stamm
ham
VK VH 100,00 %
Österreichisch
Bayerische
Kraftwerke
Aktiengesellschaft
Simbach VK VH
VHP-IW
50,00%
50,00%
Simbach VK VH
VHP-IW
50,00 %
50,00 %
VERBUND Wind
Power Austria
GmbH (VRP-AT)
Wien VK VHP 100,00% Wien VK VHP 100,00 %
VERBUND Wind
Power Deutschland
GmbH (VRP-DE)
Wörr
stadt
VK VH 100,00% Wörr
stadt
VK VH 100,00 %
VERBUND Wind
Power Romania
SRL
Bukarest VK VH
VFS
99,98%
0,02%
Bukarest VK VH 100,00 %
Windpark
Dichtelbach GmbH
& Co. KG
Wörr
stadt
VK VH 95,00% Wörr
stadt
VK VH 95,00 %
Windpark
Dörrebach GmbH &
Co. KG
Wörr
stadt
VK VH 95,00% Wörr
stadt
VK VH 95,00 %
Windpark Eichberg
GmbH & Co. KG
Wörr
stadt
VK VH 95,00% Wörr
stadt
VK VH 95,00 %
Windpark Ellern
GmbH & Co. KG
Wörr
stadt
VK VH 95,00% Wörr
stadt
VK VH 95,00 %
Windpark Hochfels
GmbH & Co. KG
Wörr
stadt
VK VH 95,00% Wörr
stadt
VK VH 95,00 %

Segment: Erneuerbare Erzeugung

Gesellschaft Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2017
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2018
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Windpark
Rheinböllen GmbH
& Co. KG
Wörr
stadt
VK VH 95,00% Wörr
stadt
VK VH 95,00 %
Windpark
Schönborn GmbH
& Co. KG
Wörr
stadt
VK VH 95,00% Wörr
stadt
VK VH 95,00 %
Windpark
Seibersbach GmbH
& Co. KG
Wörr
stadt
VK VH 95,00% Wörr
stadt
VK VH 95,00 %
Windpark Stetten I
GmbH & Co. KG
Wörr
stadt
VK VH 95,00% Wörr
stadt
VK VH 95,00 %
Windpark
Utschenwald
GmbH & Co. KG
Wörr
stadt
VK VH 95,00% Wörr
stadt
VK VH 95,00 %
Infrastruktur
Oberheimbach I
GmbH & Co. KG
Wörr
stadt
VK VH 81,00% Wörr
stadt
VK VH 81,00 %
VERBUND Hydro
Power GmbH (VHP)
Wien VK VH 80,54% Wien VK VH 80,54 %
VERBUND
Innkraftwerke
GmbH
Töging VK VH 70,27% Töging VK VH 70,27 %
Infrastrukturgesell
schaft Bischheim
GmbH & Co. KG
Wörr
stadt
VK VH 61,26% Wörr
stadt
VK VH 61,26 %
Ennskraftwerke
Aktiengesellschaft
Steyr GT VH 50,00% Steyr GT VH 50,00 %
Ashta Beteiligungs
verwaltung GmbH
(VHP-AL-HII)
Wien EQ1 VHP 50,01% Wien EQ1 VHP 50,01 %
Energji Ashta Shpk Bushat EQ1 VHP-AL
HII
100,00% Bushat EQ1 VHP-AL
HII
100,00 %
Kraftwerk Nußdorf
Errichtungs- und
Betriebs GmbH &
Co KG
Wien EQ1 VHP 33,33% Wien EQ1 VHP 33,33 %
Kraftwerk Nußdorf
Errichtungs- und
Betriebs GmbH
Wien EQ1 VHP 33,33% Wien EQ1 VHP 33,33 %
Lestin & Co Tauch-,
Bergungs- und
Sprengunterneh
men Gesellschaft
m.b.H. (LESTIN)
Wien NK VHP 100,00% Wien NK VHP 100,00 %

Segment: Erneuerbare Erzeugung

Gesellschaft Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2017
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2018
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Lestin & Co. Tauch
und Bergungs
unternehmen
GmbH
Passau NK LESTIN 100,00% Passau NK LESTIN 100,00 %
VERBUND VHP 99,90% VHP 99,90%
Tourismus GmbH Wien NK LESTIN 0,10% Wien NK LESTIN 0,10%

Segment: Absatz

Gesellschaft Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2017
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2018
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
VERBUND AG (VH)
– Teil Absatz
Wien VK Wien VK
VERBUND Sales
GmbH (VSA)
Wien VK VH 100,00% Wien VK VH 100,00 %
VERBUND Sales
Deutschland GmbH
München VK VSA 100,00% München VK VSA 100,00 %
VERBUND Trading
GmbH (VTR)
Wien VK VH 100,00% Wien VK VH 100,00 %
VERBUND Trading
Romania S.R.L.
Bukarest VK VTR
VH
99,00%
1,00%
Bukarest VK VTR
VH
99,00 %
1,00 %
VERBUND Trading
& Sales
Deutschland GmbH
München NK VTR 100,00% München NK VTR 100,00 %
VERBUND Trading
Czech Republic
s.r.o.
Prag NK VTR 100,00% Prag NK VTR 100,00 %
VERBUND Trading
Serbia d.o.o.
Belgrad NK VTR 100,00% Belgrad NK VTR 100,00 %
smart Energy
Services GmbH
Wien NK1 VSA 50,00% Wien NK1 VSA 50,00 %

Segment: Netz

Gesellschaft Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2017
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2018
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Austrian Power
Grid AG (APG)
Wien VK VH 100,00% Wien VK VH 100,00 %
OeMAG
Abwicklungsstelle
für Ökostrom AG
Wien EQ APG 24,40% Wien EQ APG 24,40 %

Alle sonstigen Segmente: Energie-Dienstleistungen

Gesellschaft Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2017
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2018
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
VERBUND AG (VH)
– Teil Energie-DL
Wien VK Wien VK
VERBUND
Solutions GmbH
(VSO)
Wien VK VH 100,00% Wien VK VH 100,00 %
SOLAVOLTA
Energie- und
Umwelttechnik
GmbH
Sankt
Marga
rethen im
Bgld.
EQ1 VSO 50,00% Sankt
Marga
rethen im
Bgld.
EQ1 VSO 50,00 %
SMATRICS GmbH
& Co KG
Wien EQ1 VSO 40,00% Wien EQ1 VSO 40,00 %
VERBUND GETEC
Energiecontracting
GmbH
Wien EQ1 VSO 50,00% Wien EQ1 VSO 50,00 %
AQUANTO GmbH
i. L.
Unter
föhring
NK VH 100,00% Unter
föhring
NK VH 100,00 %
E-Mobility Provider
Austria GmbH
Wien NK VSO 40,00% Wien NK VSO 40,00 %

Alle sonstigen Segmente: Thermische Erzeugung

Gesellschaft Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2017
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2018
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
VERBUND Thermal
Power GmbH & Co
KG
Neudorf
ob
Wildon
VK VH 100,00%2 Neudorf
ob
Wildon
VK VH
VTP
GmbH
100,00%
0,00%2
VERBUND Thermal
Power GmbH
(VTP GmbH)
Neudorf
ob
Wildon
VK VH 100,00% Neudorf
ob
Wildon
VK VH 100,00 %

Alle sonstigen Segmente: Services

Gesellschaft Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2017
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2018
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
VERBUND Services
GmbH
Wien VK VH 100,00% Wien VK VH 100,00 %

Alle sonstigen Segmente: Beteiligungen

Gesellschaft Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2017
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2018
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
KELAG-Kärntner
Elektrizitäts
Aktiengesellschaft
Klagen
furt
EQ VH 35,17% Klagen
furt
EQ VH 35,17 %

Übrige Konzerngesellschaften

Gesellschaft Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2017
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
Sitz Kon
solidie
rungsart
Oberge
sellschaft
2018
Anteil der
Oberge
sellschaft
am
Kapital
VERBUND AG (VH)
– Teil nicht
zugeordnet
Wien VK Wien VK
VERBUND
Finanzierungs
service GmbH
Wien VK VH 100,00% Wien VK VH 100,00 %
VUM Verfahren
Umwelt Manage
ment GmbH
Klagen
furt
NK APG 100,00% Klagen
furt
NK APG 100,00 %

VK = vollkonsolidiertes Tochterunternehmen / EQ = nach der Equity-Methode bilanziertes Beteiligungsunternehmen / GT = Gemeinschaftliche Tätigkeit, anteilsmäßiger Einbezug von Vermögenswerten bzw. Schulden und Erträgen bzw. Aufwendungen / NK = wegen Unwesentlichkeit oder mangels Beherrschung bzw. maßgeblichen Einflusses nicht konsolidiertes Unternehmen

1 Gemeinschaftsunternehmen // 2 Die übrigen Kommanditisten der VERBUND Thermal Power GmbH & Co KG hielten im Vorjahr insgesamt einen Anteil <0,01 %. In der Berichtsperiode 2018 wurden diese Anteile an die VTP GmbH übertragen.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Zwischen dem Bilanzstichtag am 31. Dezember 2018 und der Freigabe zur Veröffentlichung am 14. Februar 2019 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.

Wien, am 14. Februar 2019

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber Mag. Dr. Michael Strugl Vorsitzender des Vorstands Stv. Vorsitzender des Vorstands

Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands

Dr. Peter F. Kollmann Mag. Dr. Achim Kaspar

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellte Konzernabschluss von VERBUND ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von VERBUND

vermittelt. Wir bestätigen außerdem nach bestem Wissen, dass der Konzernlagebericht von VERBUND den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von VERBUND entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen VERBUND ausgesetzt ist.

Wien, am 14. Februar 2019

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber Mag. Dr. Michael Strugl Vorsitzender des Vorstands Stv. Vorsitzender des Vorstands

Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands

Dr. Peter F. Kollmann Mag. Dr. Achim Kaspar

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Wir haben den Konzernabschluss der VERBUND AG, Wien, und ihrer Tochterunternehmen (der Konzern), bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals und der Konzern-Geldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB und den sondergesetzlichen Bestimmungen des Elektrizitätswirtschafts- und organisationsgesetzes (ElWOG).

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Firmenwerte und Wertansatz von Kraftwerksanlagen

Sachverhalt und Problemstellung

Der Konzern weist zum 31. Dezember 2018 unverändert zum Vorjahr Firmenwerte in Höhe von rd. 587,7 MEUR aus, die im Zusammenhang mit den Geschäftssegmenten Erneuerbare Erzeugung und Absatz sowie der Kraftwerksgruppe Inn und Grenzkraftwerke stehen. Die Buchwerte der Sachanlagen zum 31. Dezember 2018 betragen in Summe rd. 8.957,1 MEUR und umfassen unter anderem hydraulische, thermische und windenergetische Kraftanlagen.

Aufgrund der aktuellen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat der Konzern die Wertansätze der ausgewiesenen Firmenwerte sowie der Kraftwerksanlagen untersucht.

Die Stromgroßhandelspreise stiegen in 2018 stark an, da sie einerseits von deutlichen Preiserhöhungen an den Primärenergie- und CO2-Märkten geprägt waren und andererseits durch die Trennung der gemeinsamen Preiszone von Deutschland und Österreich ab dem 1. Oktober 2018 beeinflusst sind. Die Anfang 2018 erzielte Einigung über die Reform des Emissionshandelsregimes wirkt sich zudem preis-

Prüfungsurteil

Grundlage für das Prüfungsurteil

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

stützend am Emissionshandelsmarkt aus. In die zur Überprüfung der Wertansätze herangezogenen Bewertungsmodelle auf Basis kapitalwertorientierter Verfahren fließen zahlreiche Inputfaktoren zur Markteinschätzung ein. Aufgrund der daraus resultierenden Komplexität, der Abhängigkeit der Ergebnisse von der Einschätzung der Marktentwicklungen durch die gesetzlichen Vertreter und der Sensitivität hinsichtlich der Kapitalkosten und der wesentlichen Annahmen zur mittel- und langfristigen Strompreisentwicklung für Energiemärkte handelt es sich um einen besonders bedeutsamen Prüfungssachverhalt.

Details zu den Werthaltigkeitsprüfungen und den wesentlichen Bewertungsannahmen sind im Konzernanhang in den Kapiteln Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Ermessensausübungen und zukunftsbezogene Annahmen unter den Teilabschnitten Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten und Werthaltigkeitsprüfungen von Kraftwerken dargestellt.

Prüferisches Vorgehen

Wir haben die im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfungen angesetzten Parameter mit unternehmensspezifischen Informationen sowie relevanten Marktdaten und Markterwartungen aus externen und internen Datenquellen verglichen und die angewendeten Bewertungsmodelle

hinsichtlich ihrer Angemessenheit beurteilt. Die Veränderungen der Bewertungsparameter gegenüber dem Vorjahr durch leicht gestiegene Kapi-

talkosten sowie einen erwarteten höheren Anstieg der Strompreise wurden unsererseits nachvollzogen. Die Evaluierung der Annahmen zur mittel- und langfristigen Preisentwicklung auf den Energiemärkten wurde basierend auf den Preisnotierungen an den Strombörsen bis zum Jahr 2021 sowie darüber hinaus verfügbaren Preisprognosen unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen im energiewirtschaftlichen Umfeld vorgenommen. Zur Plausibilisierung der Kapitalkosten mittels Vergleichsanalyse haben wir interne Experten hinzugezogen. Die Konsistenz der bei den Berechnungen verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse haben wir durch Abgleich der darin verwendeten Plandaten mit den vom Aufsichtsrat genehmigten Mittelfristplanungen, vertraglichen Grundlagen sowie VERBUND-spezifischen Strompreisszenarien beurteilt.

Sonstige Rückstellungen, sonstige Verpflichtungen bzw. Ansprüche und Risiken Sachverhalt und Problemstellung

Der Konzern sieht sich im Zusammenhang mit Hochwasserereignissen weiterhin mit Schadenersatz-

forderungen in Höhe von rd. 108,5 MEUR konfrontiert. Aus unserer Sicht ist dieser Sachverhalt von besonderer Bedeutung, da Ansatz, Bewertung sowie Erläuterungen im Konzernanhang zu etwaigen daraus resultierenden Vorsorgen im wesentlichen Umfang auf Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit einer möglichen Inanspruchnahme, der Höhe möglicher Schadenersatzleistungen und der zugrunde gelegten Verfahrensdauern basieren und dadurch ein erhöhtes Risiko falscher Angaben bzw. Darstellungen in

der Rechnungslegung besteht. Details zur Entwicklung sonstiger Rückstellungen sind im Konzernanhang im Kapitel Erläuterungen zur Bilanz im Teilabschnitt Sonstige Rückstellungen dargestellt. Nähere Ausführungen zu anhängigen Verfahren werden im Konzernabschluss im Kapitel sonstige Verpflichtungen bzw. Ansprüche und Risiken beschrieben.

Prüferisches Vorgehen

Wir haben die Angemessenheit und Nachvollziehbarkeit der zugrunde gelegten Annahmen, Bewertungen sowie deren Erläuterungen im Anhang insbesondere anhand der uns vorgelegten Sachverhaltsdarstellungen, vertraglichen Grundlagen sowie eingeholten rechtlichen Expertise beurteilt und die Einhaltung der geforderten Offenlegungsverpflichtungen überprüft.

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Integrierten Geschäftsbericht und in der Ergänzung zum Integrierten Geschäftsbericht (Disclosures on Management Approach – im Folgenden kurz "DMA" genannt), ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht, den Bestätigungsvermerk und der Bericht über die unabhängige Prüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung. Der Integrierte Geschäftsbericht und die DMA werden uns voraussichtlich nach dem

Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt die sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf abgeben. Bezüglich Konzernlagebericht verweisen wir auf

den Abschnitt "Bericht zum Konzernlagebericht". In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, die oben angeführten sonstigen Informationen zu lesen und dabei abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Konzernabschluss stehen oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB und den sondergesetzlichen Bestimmungen des Elektrizitätswirtschafts- und –organisationsgesetzes (ElWOG) ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten

– falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die

Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche Sonstige Informationen

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses

getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische

Grundhaltung.

  • Darüber hinaus gilt: • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhal-
  • ten können. • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns
  • abzugeben. • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätz-
  • ten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von
  • der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer

Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutz-

maßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden mit

den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlage-

berichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss. Urteil

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt. Erklärung

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 23. April 2018 als Abschlussprüfer für das am 31. Dezember 2018 endende Geschäftsjahr gewählt und am 3. Mai 2018 vom Aufsichtsrat mit der Durchführung der Abschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem am 31. Dezember

2007 endenden Geschäftsjahr Abschlussprüfer des Konzerns. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätz-

lichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art 5 Abs 1 der EU-VO erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von dem Konzern gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Gerhard Marterbauer.

Wien, am 14. Februar 2019

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Gerhard Marterbauer Mag. Christof Wolf Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

VERBUND-Kraftwerke und APG-Netzanlagen

GLOSSAR 263

VERBUND-Kraftwerke

Netzanlagen 220/380 kV

-

Glossar

JAHRESFINANZBERICHT – Konzern 289

Glossar

ACER

Agency for the Cooperation of Energy Regulators/Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden

Arbeitsrechtlicher Personalstand (APS)

Alle arbeitsrechtlichen Dienstverhältnisse der Gesellschaft. Der APS wird zum Monatsletzten stichtagsbezogen erhoben; Berechnung nach Köpfen inklusive Karenzierungen und exklusive Vorstand, Vorruhestand und Ferialpraktikanten.

Ausrüstungsinvestitionen

Zu den Ausrüstungsinvestitionen zählen Maschinen und Geräte, Betriebs- und Geschäftsausstattungen und Fahrzeuge. Nicht dazu zählen feste Bestandteile von Bauwerken, wie Aufzüge, Heizanlagen, Rohrleitungen und Ähnliches, wohl aber fest montierte Maschinen oder Komponenten komplexer Fabrikationsanlagen.

Base (Baseload, Grundlast)

Base kennzeichnet das Lastprofil für Stromlieferungen von konstanter Leistung über 24 Stunden eines jeden Tages der Lieferperiode.

Bereinigtes EBITDA

Zu den Bereinigungen zählen Auswirkungen aus Restrukturierungsaufwendungen aus konzernweiten Einsparungsprogrammen sowie sonstige Aufwendungen und Erträge mit einmaligem bzw. seltenem Charakter im EBITDA. Darüber hinaus wird beim bereinigten EBITDA das EBITDA aus etwaigen nicht fortzuführenden Aktivitäten berücksichtigt. Das EBITDA ist unsere wichtigste interne Ergebniskennzahl und Indikator für die nachhaltige Ertragskraft unserer Geschäfte.

Bereinigtes Konzernergebnis

Zu den Bereinigungen zählen neben den Effekten, die beim bereinigten EBITDA bereinigt werden, Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen und Effekte aus Unternehmenserwerben sowie sonstige Aufwendungen und Erträge mit einmaligem bzw. seltenem Charakter (nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen). Darüber hinaus werden beim bereinigten Konzernergebnis außergewöhnliche Steuereffekte nicht berücksichtigt.

Betreibermodell

Betreibermodelle bezeichnen Public Private Partnerships, bei denen Planung, Finanzierung, Bau und eigenständiger Betrieb anlagentechnischer Infrastruktur an eine Betreibergesellschaft vergeben werden.

Bilanziell geschlossene Positionen

Bilanziell geschlossene Positionen umfassen (fortgeführte) Finanzverbindlichkeiten und dazugehörige Finanzanlagen aus vorzeitig beendeten Cross-Border-Leasing-Transaktionen; vormals wurden Finanzverbindlichkeiten aus Cross Border Leasing bzw. gegenüber der Republik Österreich sowie die dazugehörigen Veranlagungen ebenso behandelt.

Bruttoverschuldung

Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten zuzüglich verzinslicher Rückstellungen und sonstiger verzinslicher Schulden abzüglich geschlossener Positionen.

Capital Employed

Gesamtvermögen abzüglich jener Vermögenswerte, die (noch) nicht zum Prozess der Leistungserstellung und -verwertung beitragen (z. B. geleistete Anzahlungen, Anlagen in Bau, Finanzanlagen aus bilanziell geschlossenen Positionen), und abzüglich unverzinslicher Schulden.

Cashflow

Saldo aus dem Zufluss und dem Abfluss von liquiden Mitteln; setzt sich aus dem Cashflow aus der operativen Tätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und aus der Finanzierungstätigkeit zusammen.

Clean Dark Spread

Erzeugungsmarge bei Strom aus Kohlekraftwerken, die der Differenz zwischen dem Strompreis und den Brennstoffkosten (Kohle) für die Stromproduktion unter Berücksichtigung der Kosten für Emissionszertifikate entspricht.

Clean Spark Spread

Erzeugungsmarge bei Strom aus Gaskraftwerken, die der Differenz zwischen dem Strompreis und den Brennstoffkosten (Gas) für die Stromproduktion unter Berücksichtigung der Kosten für Emissionszertifikate entspricht.

Corporate Social Responsibility (CSR)

Dieses Konzept trägt zur nachhaltigen Entwicklung auf Unternehmensebene bei und bezieht ökonomische, ökologische und soziale Aspekte in das Kerngeschäft mit ein. Zudem wird auf die Auswirkungen durch die Geschäftstätigkeiten und Anforderungen der Stakeholder in allen Unternehmensprozessen geachtet.

Cross Border Leasing

Leasing über Staatsgrenzen hinweg. Leasinggeber und -nehmer haben ihren Standort in unterschiedlichen Ländern.

DMA (Disclosures on Management Approach)

Die Veröffentlichung von Managementansätzen ist eine Anforderung der Global Reporting Initiative (GRI). Sie erläutern, wie wirtschaftliche, ökologische und soziale Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit auf die als wesentlich identifizierten Aspekte gehandhabt werden. VERBUND fasst diese Prozesse und Managementsysteme in einem Dokument zusammen und veröffentlicht dieses auf der Webseite (www.verbund.com > Investor Relations > Finanzpublikationen).

Durchschnittlicher betriebswirtschaftlicher Personalstand

Berechnung nach tatsächlichen Stichtagen der Ein- und Austritte sowie dem Beschäftigungsausmaß.

Earnings before Interest and Tax (EBIT)

Operatives Ergebnis.

Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization (EBITDA)

Operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte und Effekten aus Werthaltigkeitsprüfungen.

EBIT-Marge

Earnings before Interest and Tax (EBIT) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen.

E-Control (Energie-Control Austria)

2001 wurde die Energie-Control GmbH (E-Control) gegründet. Mit 3.3.2011 wurde die E-Control in eine Anstalt öffentlichen Rechts umgewandelt (§ 2, § 43 Energie-Control-Gesetz).

Die E-Control hat die Aufgabe, die Umsetzung der Liberalisierung des österreichischen Strom- und Gasmarkts zu überwachen, zu begleiten und gegebenenfalls regulierend einzugreifen.

Eigenkapitalquote (bereinigt)

Eigenkapital im Verhältnis zum um bilanziell geschlossene Positionen bereinigten Gesamtkapital.

Eigenkapitalrentabilität (ROE)

Periodenergebnis (bereinigt um das Ergebnis aus der Auflösung von Cross-Border-Leasing-Transaktionen) im Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital.

ElWOG

Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz. Durch das ElWOG wurde die Elektrizitätsbinnenmarktrichtlinie der EU in Österreich umgesetzt.

Engpassleistung (EPL)

Die maximale Dauerleistung, die ein Kraftwerk unter Normalbedingungen abgeben kann.

Equity-Methode

Methode zur Bilanzierung von Beteiligungsunternehmen, auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, und Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures). Bei der Equity-Methode wird der Beteiligungsansatz im Grunde an die Veränderung des anteiligen Eigenkapitals des Beteiligungsunternehmens angepasst; es erfolgt eine "Einzeilenkonsolidierung". Die Veränderungen werden entweder in der Gewinnund Verlustrechnung oder im sonstigen Ergebnis (das heißt direkt im Eigenkapital) erfasst.

Erzeugungskoeffizient

Der Erzeugungskoeffizient ist der Quotient aus der tatsächlichen Stromerzeugung eines Wasserkraftwerks oder einer Reihe von Wasserkraftwerken in einem Zeitraum und der durchschnittlichen (aus historischen Wasserführungen ermittelten) Erzeugungsmöglichkeit dieses Wasserkraftwerks bzw. dieser Wasserkraftwerke im selben Zeitraum. Dieser langjährige Durchschnitt ist gleich 1. Folglich bedeutet beispielsweise ein Erzeugungskoeffizient von 1,1 eine 10%ige Mehrproduktion.

ESG-Rating

ESG steht für "Environmental, Social and Governance", also "Umwelt, Soziales und Unternehmensführung", und bezeichnet die Analyse und Bewertung von Unternehmen nach ökologischen und sozial-gesellschaftlichen Aspekten sowie der Art der Unternehmensführung im Unterschied zu einem Rating nach rein finanziellen Kennzahlen.

Fluktuationsrate

Die Fluktuationsrate ist der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Unternehmen aufgrund von Kündigung, einvernehmlicher Lösung, vorzeitigem Austritt oder Lösung während der Probezeit verlassen haben. Der Anteil wird im Verhältnis zum Mitarbeiterstand zum Bilanzstichtag berechnet.

Free Cashflow vor Dividende

Cashflow aus operativer Tätigkeit zuzüglich des Cashflows aus Investitionstätigkeit ohne Einzahlungen und Auszahlungen aus Investitionen bzw. Abgängen in Finanzanlagen; steht für Zahlungen aus der Finanzierungstätigkeit (z. B. Tilgungen von Finanzverbindlichkeiten) sowie Ein- und Auszahlungen in Finanzanlagen zur Verfügung.

Funds from Operations (FFO)

Operatives Ergebnis zuzüglich Abschreibungen, Zinsertrag und effektiver Steuern.

Gearing

Nettoverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital.

Global Reporting Initiative (GRI)

GRI entwickelt seit 1997 in internationalen partizipativen Verfahren Richtlinien und Standards für Unternehmen zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten.

Gross Debt Coverage

Verhältnis von Funds from Operations (FFO) zur Bruttoverschuldung.

Gross Interest Cover

Verhältnis von Funds from Operations (FFO) zum Zinsaufwand (inklusive Zinsen im Personalbereich).

Heizgradsummen

Summe der Heizgradtage eines bestimmten Zeitabschnitts. Als Heizgradtag HGT (auch Gradtagszahl) gilt die Temperaturdifferenz zwischen einer bestimmten konstanten Raumtemperatur und der tagesmittleren Lufttemperatur, sofern diese gleich oder unter einer angenommenen Heizgrenztemperatur liegt. Bei der Ermittlung der HGT in Österreich wird (meist) von einer Raumtemperatur von 20 °C und einer Heizgrenztemperatur von 12 °C ausgegangen.

Inter TSO Compensation (ITC)

Inter TSO Compensation (ITC) ist die Kompensation für die Kosten für Transitströme in Übertragungsnetzen.

Klimaneutrales Erdgas

Durch die Verwendung von Erdgas entstehen CO2-Emissionen bei unseren Kunden. Um Klimaneutralität zu erreichen, müssen diese Emissionen an einem anderen Ort wieder eingespart werden. VERBUND fördert daher nachhaltige, saubere Energiegewinnung, wie zum Beispiel mit dem Wasserkraftwerk Ashta in Albanien, und gleicht so die CO2-Emissionen für VERBUND-Erdgas aus. Es wird also genau die Menge an CO2 durch die nachhaltige Förderung sauberer Energiegewinnung wieder ausgeglichen, die durch die Verwendung von VERBUND-Erdgas freigesetzt wird.

NaDiVeG

Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz zur nationalen Umsetzung der EU-Richtlinie 2014/95/EU im Hinblick auf die Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen durch bestimmte große Unternehmen. Siehe auch NFI-Richtlinie.

Nettoverschuldung (Net Debt)

Bruttoverschuldung abzüglich liquider Mittel, kurzfristiger Veranlagungen und Ausleihungen sowie der Wertpapiere im kurzfristigen und langfristigen Vermögen.

NFI-Richtlinie

Die EU-Richtlinie 2014/95/EU für die Angabe von nichtfinanziellen Informationen – kurz NFI-Richtlinie – wurde von der österreichischen Bundesregierung mit dem Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) umgesetzt und gilt für Geschäftsjahre, die nach dem 31.12.2016 beginnen. Es verpflichtet große Unternehmen von öffentlichem Interesse mit mehr als 500 Mitarbeitern (u. a. börsennotierte Unternehmen, Versicherungen und Banken), eine nichtfinanzielle Erklärung in den Lagebericht aufzunehmen. Diese umfasst

Angaben zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, zur Achtung der Menschenrechte und zur Korruptionsbekämpfung. Zusätzlich haben Unternehmen, die einen Corporate Governance Bericht erstellen müssen, diesen um Angaben zum Diversitätskonzept zu erweitern.

Pay-out-Ratio

(Vorgeschlagene) Dividendenzahlung im Verhältnis zum Konzernergebnis.

Peak (Peakload, Spitzenlast)

Peak kennzeichnet das Lastprofil für Stromlieferungen von konstanter Leistung über zwölf Stunden von 8 Uhr bis 20 Uhr eines jeden Werktags der Lieferperiode.

Performance

Bezeichnet die Wertentwicklung eines Wertpapiers oder eines Portfolios, z. B. über ein Jahr.

RCF/Net Debt

Retained Cashflow (RCF): Funds from Operations (FFO) abzüglich gezahlter Dividende.

Redispatch

Der Begriff Redispatch bezeichnet die kurzfristige Änderung des Kraftwerkseinsatzes zur Vermeidung oder Behebung von Netzengpässen.

Regelarbeitsvermögen (RAV)

Durchschnittliche, aus historischen Wasserführungen ermittelte Erzeugungsmöglichkeit eines Wasserkraftwerks.

Regelreservemarkt

Regelenergie ist nötig, wenn plötzlich große Lastschwankungen – zu viel oder zu wenig Strom im Netz – auftreten. Dafür werden bestimmte Anteile der Kraftwerkskapazitäten als Reserve bereitgehalten, um das Netz rasch stabilisieren zu können. Die benötigten Kapazitäten werden vom Regelzonenführer über Marktmechanismen beschafft und die tatsächlich abgerufenen Strommengen ebenso von diesem vergütet.

Return on Capital Employed (ROCE)

Um die steuerbereinigten Zinsaufwendungen erhöhtes Periodenergebnis (Net Operating Profit after Tax, NOPAT) im Verhältnis zum durchschnittlichen Capital Employed.

Schwankungsmarge (Variation Margin)

Die Variation Margin stellt bei Futures die täglich bezahlte Gutschrift oder Lastschrift aus der Bewertung dar (d. h. die von der Börse bezahlte Bewertung). Im Gegensatz zur sogenannten Initial Margin hat die Variation Margin nicht den Charakter einer Sicherheitsleistung. Bei der Variation Margin handelt es sich, obwohl die Beträge täglich auf dem Margin-Konto gutgeschrieben bzw. belastet werden, um nicht realisierte Gewinne bzw. Verluste; die Position als solche ist nach wie vor schwebend.

Standardlastprofile Strom

Bei Stromkunden ohne registrierende Leistungsmessung werden vom Energieversorger Standardlastprofile (SLP) eingesetzt. Diese SLP ersetzen die nicht vorhandene Lastganglinie von Letztverbrauchern durch eine errechnete, hinreichend genaue Prognose der Stromabnahme im Viertelstundentakt. SLP sind repräsentative Lastprofile, die für die Kundengruppen Haushalt, Landwirtschaft und Gewerbe mit einem Stromverbrauch von bis zu 100.000 kWh im Jahr angewendet werden, bei denen jeweils ein ähnliches Abnahmeverhalten anzunehmen ist.

Sustainable Development Goals (SDGs)

Von den Mitgliedstaaten der UN erarbeitete 17 Ziele und 169 Zielsetzungen der nachhaltigen Entwicklung, gültig seit 2016 für alle Staaten weltweit. Bis Ende 2030 soll damit Armut beseitigt, die Gleichstellung von Frauen vorangetrieben, die Gesundheitsversorgung verbessert und dem Klimawandel gegengesteuert werden.

Systemnutzungstarife-Verordnung (SNT-VO)

Die Systemnutzungstarife-Verordnung bestimmte die Grundsätze für die Ermittlung und die Zuordnung der Kosten, die Kriterien für die Tarifbestimmung sowie die Tarife für die zur Netznutzung zu entrichtenden Entgelte. Die Verordnung wurde jährlich von der Energie-Control-Kommission erlassen. Seit 2012 wird die Systemnutzungsentgelte-Verordnung von der Regulierungskommission der E-Control erlassen.

Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)

TCFD wurde 2015 vom Financial Stabiliy Board ins Leben gerufen. Die Task Force wurde damit beauftragt, Empfehlungen zu entwickeln, mit denen Unternehmen ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel für den Kapitalmarkt offenlegen können. Diese Empfehlungen richten sich an vier verschiedene Bereiche (Governance, Strategie, Risikomanagement, Kennzahlen & Ziele) und haben das Ziel, klimabezogene Risiken und Chancen zu identifizieren, zu bewerten, zu steuern und darüber zu berichten.

UN Global Compact

Der Global Compact der Vereinten Nationen ist die weltweit größte Initiative zu Corporate Social Responsibility (CSR) und nachhaltiger Entwicklung. Das Ziel der weltumspannenden Bewegung aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft: Die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Als zentrales Element des UN Global Compact gelten die 10 universellen Prinzipien und die Unterstützung der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen.

Value-at-Risk (VaR)

Verfahren, das zur Berechnung des Verlustpotenzials aus Preisänderungen der Handelsposition angewandt wird. Die Berechnung dieses Verlustpotenzials, das unter Annahme einer bestimmten Wahrscheinlichkeit (z. B. 95%) angegeben wird, wird auf der Basis marktorientierter Preisänderungen vorgenommen.

Teil 2 Mutterunternehmen

Drei-Jahres-Vergleich

in Mio. €, %
2016 2017 2018
Umsatzerlöse 420,9 282,0 259,6
Ergebnis vor Zinsaufwendungen und Steuern (EBIT) 356,8 – 33,5 641,3
Ergebnis vor Steuern 267,0 – 113,8 564,7
Jahresüberschuss /-fehlbetrag 272,5 – 167,1 563,0
Bilanzgewinn 100,8 145,9 145,9
Bilanzsumme 5.473,8 4.690,7 4.915,3
Anlagevermögen 4.871,3 4.384,3 4.676,3
Investitionen in Sachanlagen 0,7 1,3 1,6
Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen 1,5 1,4 1,4
Eigenkapital 2.465,2 2.197,4 2.614,5
Umsatzrentabilität (ROS) 84,8% – 11,9% 247,1 %
Eigenkapitalrentabilität (ROE) 11,5% – 4,6% 25,7 %
Gesamtkapitalrentabilität (ROI) 6,4% – 0,6% 13,7 %
Return on Capital Employed (ROCE) 5,3% – 0,5% 10,4 %
Eigenkapitalquote 45,0% 46,8% 53,2 %
Schuldentilgungsdauer 6,5 6,3 8,5
Nettogeldfluss aus operativer Tätigkeit 126,6 281,4 178,7
Gearing 107,7% 103,9% 84,0 %
Nettoumlaufvermögen (Working Capital) – 227,7 – 140,1 – 915,8
Nettoverschuldung 2.653,8 2.283,2 2.196,8
Kurzfristige Schulden 915,4 598,2 1.091,1
Kurzfristiges Vermögen 687,8 458,1 175,2
Höchstkurs 15,8 21,8 44,8
Tiefstkurs 10,0 14,7 20,0
Letztkurs 15,2 20,1 37,2
(Vorgeschlagene) Dividende je Aktie 0,29 0,42 0,42
Dividendenrendite 1,91% 2,08% 1,13%
Betriebswirtschaftlicher Personalstand 140 123 115
Stromabgabe Konzern (GWh)1 58.855 63.264 63.195

1 inklusive Systembedarf

Organe der Gesellschaft

Vorstand

Geburtsjahr Datum der
Erstbestellung
Ende der
laufenden
Funktionsperiode
1956 1.1.2009 31.12.2020
1952 1.1.1994 31.12.2018
1964 1.1.2019 31.12.2021
1962 1.1.2014 31.12.2021
1953 1.4.2011 31.12.2018
1965 1.1.2019 31.12.2021

Aufsichtsrat

Name Geburtsjahr Datum der
Erstbestellung
Ende der
laufenden
Funktionsperiode
Dr. Gerhard Roiss
Vorsitzender
Verwaltungsrat der SULZER AG Schweiz 1952 5.4.2017 o. HV 2020
Prof. Dipl.-Ing. Dr. Michael Süß
1. Vorsitzender-Stellvertreter
Aufsichtsrat der Herrenknecht AG (Mitglied) und der
Oerlikon AG (Verwaltungsratspräsident); Renova AG
(Asset Director); Süß Management Systems und Süß
Film (Gesellschafter)
1963 22.4.2015 o. HV 2020
Mag. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß
2. Vorsitzender-Stellvertreterin
CEO der Fronius International GmbH; Aufsichtsrat der
Wels Betriebsansiedlungs-GmbH (Vorsitzende); Mitglied
des Board of Trustees des Institute of Science and
Technology und des Universitätsrats der Johannes
Kepler Universität Linz
1970 22.4.2015 o. HV 2020
Mag. Harald Kaszanits
Wirtschaftskammer Österreich 1963 7.4.2010 o. HV 2020
Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr 1953 13.4.2011 23.4.2018
Mag. Werner Muhm
Aufsichtsrat der Wiener Städtischen Versicherung, der
AWH Beteiligungsges.m.b.H., der KA Finanz AG;
Vorstand der Leopold Museum Privatstiftung; stv.
Vorsitzender des Kuratoriums der Österreichische
Nationalbibliothek
1950 22.4.2015 o. HV 2020
Name Geburtsjahr Datum der
Erstbestellung
Ende der
laufenden
Funktionsperiode
Dr. Susanne Riess
Vorsitzende des Vorstands der Bausparkasse Wüstenrot
AG; Aufsichtsrat der Wüstenrot Versicherungs-AG
(Vorsitzende), der Wüstenrot stambena štedionica d.d.,
Kroatien (Vorsitzende), der Wüstenrot životno osiguranje
d.d., Kroatien (Vorsitzende), der Wüstenrot Fundamenta
Lakáskassza Zrt., Ungarn (Stv. Vorsitzende), der
Wüstenrot stavebná sporiteľňa a.s., Slowakei (Stv.
Vorsitzende), der Wüstenrot poisťovňa a.s., Slowakei
(Mitglied), der SIGNA Development Selection und Prime
Selection (Mitglied), der Einlagensicherungsgesellschaft
Austria GmbH (Mitglied) und der IHAG Privatbank Zürich
(Verwaltungsratsmitglied)
1961 22.4.2015 o. HV 2020
Mag. Jürgen Roth
Geschäftsführender Gesellschafter der Tank Roth GmbH;
Aufsichtsrat des ICS Internationalisierungscenter
Steiermark GmbH (Vorsitzender) und der ELG (Erdöl
Lagergesellschaft m.b.H.)
1973 22.4.2015 o. HV 2020
Mag. Stefan Szyszkowitz
Sprecher des Vorstands der EVN AG; Aufsichtsrat der
Burgenland Holding Aktiengesellschaft (Vorsitzender),
der EVN Macedonia AD (Vorsitzender), der RAG
Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Vorsitzender), der RAG
Austria AG (Vorsitzender), der Energie Burgenland AG
(Stv. Vorsitzender), der Netz Niederösterreich GmbH
(Stv. Vorsitzender); Aufsichtsrat der Österreichische Post
AG und der Wiener Börse AG/CEESEG AG (Mitglied)
1964 23.4.2018 o. HV 2020
Christa Wagner
Geschäftsführende Gesellschafterin der Wagner - Josko
Immobilien GmbH; Gesellschafterin der Josko Fenster
und Türen GmbH; Aufsichtsrat der Eurosun a.s. und der
exceet Card Group AG (Mitglied)
1960 7.4.2010 o. HV 2020
Dipl.-Ing. Peter Weinelt
Geschäftsführer der Wiener Stadtwerke GmbH und der
Wiener Stadtwerke Planvermögen GmbH; Aufsichtsrat
der Wien Energie GmbH (Vorsitzender), der Wiener
Netze GmbH (Vorsitzender) und der Burgenland Holding
Aktiengesellschaft (Mitglied)
1966 5.4.2017 o. HV 2020

Hinsichtlich der (Neben-)Funktionen sind Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Gesellschaften und in anderen wesentlichen Gesellschaften angeführt. Soweit zutreffend, sind hauptberufliche Funktionen angegeben.

Arbeitnehmervertreter

Name Geburtsjahr Datum der
Erstbestellung
Anton Aichinger von der
Vorsitzender der Konzernvertretung der von 25.10.2006 bis Arbeitnehmer
Arbeitnehmer 1955 5.4.2018 vertretung entsendet
Doris Dangl von der
Vorsitzende der Konzernvertretung der Arbeitnehmer
Arbeitnehmer 1963 seit 5.4.2018 vertretung entsendet
Kurt Christof
Zentralbetriebsratsvorsitzender
Aufsichtsrat der Stadtwerke Voitsberg GmbH und von der
der Sparkasse Voitsberg/Köflach Arbeitnehmer
Bankaktiengesellschaft 1964 seit 8.3.2004 vertretung entsendet
von der
Dr. Isabella Hönlinger Arbeitnehmer
Betriebsratsvorsitzende 1971 seit 1.9.2016 vertretung entsendet
von der
Ing. Wolfgang Liebscher Arbeitnehmer
Zentralbetriebsratsvorsitzender 1966 seit 1.11.2013 vertretung entsendet
von der
Dipl.-Ing. Hans Pfau Arbeitnehmer
Betriebsratsvorsitzender 1953 seit 1.9.2016 vertretung entsendet

Die Entsendung der Arbeitnehmervertreter durch die Konzernvertretung gilt unbefristet und kann jederzeit widerrufen werden.

Bericht des Aufsichtsrats

VERBUND, Österreichs führendem Stromunternehmen, gelang es auch im Geschäftsjahr 2018, die profitable und nachhaltige Entwicklung fortzusetzen und trotz weiterhin volatiler Marktbedingungen und einer schlechten Wasserführung erneut ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen. Der Aufsichtsrat hat diese positive Entwicklung aktiv begleitet und unterstützt.

Erfüllung der Aufgaben. Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2018 in sechs Plenarsitzungen die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben und Befugnisse wahrgenommen. Dabei betrug die Anwesenheitsrate aller Aufsichtsratsmitglieder insgesamt 91%. Der Vorsitzende hat zudem regelmäßig in wichtigen Angelegenheiten Kontakt mit den Mitgliedern des Aufsichtsrats gehalten. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung und über die Lage und die Strategie des Unternehmens, einschließlich der wesentlichen Konzerngesellschaften, sowie über die Risikolage und das Risikomanagement mündlich und schriftlich

informiert. Der Aufsichtsrat hat entsprechend der Berichterstattung des Vorstands dessen Geschäftsführung überwacht. Die Kontrolle fand in einer offenen und konstruktiven Diskussion zwischen Vorstand und Aufsichtsrat statt. Der Aufsichtsrat hat sich dabei insbesondere mit der Struktur, den Geschäftsprozessen und der Strategie des Unternehmens auseinandergesetzt. Im Zuge dessen hat er den laufenden Strategieprozess vorangetrieben und eine Neufassung der Geschäftsordnungen für Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen. Die wesentlichen Beschlussfassungen des Aufsichtsrats sind im konsolidierten Corporate Governance Bericht 2018 dargestellt. Zwischen den Sitzungen gab es regelmäßig Gespräche zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Mitgliedern des Vorstands, insbesondere dem Vorstandsvorsitzenden.

Veränderungen im Vorstand und im Aufsichtsrat. Unter den wichtigsten Entscheidungen des Aufsichtsrats im Berichtsjahr ist neben der Feststellung des Jahresabschlusses und der Genehmigung des Konzernbudgets insbesondere die Bestellung bzw. Wiederbestellung des Vorstands hervorzuheben. Der Aufsichtsrat verlängerte die Vorstandsfunktionen von Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber als CEO und Dr. Peter Kollmann als CFO. Gleichzeitig bestellte er mit Wirkung vom 1. Jänner 2019 Mag. Dr. Michael Strugl zum Mitglied und Vorsitzenden-Stellvertreter des Vorstands und Mag. Dr. Achim Kaspar zum Mitglied des Vorstands. Dr. Johann Sereinig und Dipl.-Ing. Dr. Günther Rabensteiner schieden per 31. Dezember 2018 aus dem Vorstand aus und traten in den Ruhestand. Der Aufsichtsrat dankt Dr. Johann Sereinig und Dipl.-Ing. Dr. Günther Rabensteiner für ihre langjährige erfolgreiche Tätigkeit im

Vorstand. Auch im Aufsichtsrat kam es zu zwei personellen Änderungen: In der ordentlichen Hauptversammlung am 23. April 2018 wurde anstelle von Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr als Kapitalvertreter Mag. Stefan Szyszkowitz in den Aufsichtsrat gewählt. Bei den Arbeitnehmervertretern wurde Doris Dangl mit Wirkung vom 5. April 2018 anstelle von Anton Aichinger in den Aufsichtsrat entsendet.

Corporate Governance Kodex, Ausschüsse des Aufsichtsrats. Als eines der führenden börsennotierten Unternehmen bekannte sich VERBUND schon früh zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex. Der Aufsichtsrat sieht sich dem Kodex verpflichtet und ist bestrebt, den Bestimmungen, die den Aufsichtsrat betreffen, konsequent zu entsprechen. In diesem Sinn werden die Regeln, welche die Zusammenarbeit des Aufsichtsrats mit dem Vorstand sowie den Aufsichtsrat selbst betreffen, grundsätzlich eingehalten.

Gemäß der Anforderung des Kodex (Regel 36) führte der Aufsichtsrat im Berichtsjahr wieder eine Selbstevaluierung seiner Tätigkeit, vor allem seiner Organisation und Arbeitsweise, durch. Die Evaluierung wurde mit einem umfangreichen schriftlichen Fragebogen, der von den Mitgliedern beantwortet wurde, vorgenommen. Der Aufsichtsrat setzte sich im Zusammenhang mit der Genehmigung von Verträgen mit Unternehmen, die einzelnen Mitgliedern nahestehen, erneut auch eingehend mit möglichen Interessenkollisionen auseinander. Dabei stellte er keine Interessenkonflikte fest, die über einzelne

Sitzungen hinausgehende Maßnahmen erfordern. Die am 23. April 2018 neu gefasste Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat sieht neben geänderten Bestimmungen für Aufsichtsratssitzungen insbesondere Neuerungen bei den Ausschüssen des Aufsichtsrats vor. So wurde der Arbeitsausschuss, der im Berichtsjahr nicht zusammentrat, aufgelöst. An seiner Stelle wurde in der Geschäftsordnung der bisher vorübergehende Strategieausschuss als ständiger Ausschuss des Aufsichtsrats eingerichtet. Dieser Strategieausschuss ist vor allem zuständig für die Abstimmung der Unternehmensstrategie mit dem Vorstand sowie für die jährliche Überprüfung der Strategie und Begleitung allfälliger Anpassungen. Im Berichtsjahr hielt der Strategieausschuss für die

Begleitung der Überarbeitung der Konzernstrategie fünf Sitzungen ab. Der Prüfungsausschuss hielt im abgelaufenen Geschäftsjahr drei Sitzungen ab. Er befasste sich dabei vor allem mit dem Halbjahresabschluss und der Vorbereitung der Beschlussfassung über den Jahresabschluss bzw. mit der Bestellung und der Arbeit des Abschlussprüfers. Darüber hinaus beschäftigte er sich eingehend mit dem Chancen- und Risikomanagement und dem Kontroll- und Revisionssystem sowie mit den Prüfungen durch die Interne Revision. Für den Prüfungsausschuss wurde in der neuen Geschäftsordnung ebenso wie für den Strategieausschuss die Anzahl der Mitglieder reduziert. Dies gilt auch für den in der Geschäftsordnung vorgesehenen Dringlichkeitsausschuss, der im Berichtsjahr nicht zusammentrat.

Entsprechend dem Corporate Governance Kodex und der Geschäftsordnung waren auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Nominierungsausschuss und ein Vergütungsausschuss des Aufsichtsrats eingerichtet. Der Vergütungsausschuss trat zu sieben Sitzungen zusammen, welche insbesondere die Zielvereinbarungen und die variablen Vergütungen des Vorstands sowie die Beendigungsvereinbarungen mit den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern und die neuen Vorstandsverträge zum Gegenstand hatten. Der Nominierungsausschuss hielt fünf Sitzungen ab, zur Vorbereitung einer Wahl in den Aufsichtsrat und zur Vorbereitung der Ausschreibung der Vorstandsmandate und der Bestellung des

Vorstands im Juni 2018. Weitere Informationen über die Zusammensetzung, die Arbeitsweise und die Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie über die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder sind dem konsolidierten Corporate Governance Bericht 2018 zu entnehmen.

Jahresabschluss und Konzernabschluss. Der Jahresabschluss mit dem Lagebericht sowie der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2018 wurden vom Abschlussprüfer, der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Abschlussprüfer hat den zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss gemäß Artikel 11 der Abschlussprüfer-VO gelegt und über das Ergebnis der Abschlussprüfung schriftlich berichtet. Er hat festgestellt, dass der Vorstand die verlangten Aufklärungen und Nachweise erbracht hat, dass Buchführung, Jahresabschluss und Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns vermitteln. Weiters hat er bestätigt, dass der Lagebericht und der Konzernlagebericht im Einklang mit dem Jahresabschluss und dem Konzernabschluss stehen.

Nach eingehender Prüfung und Erörterung im Prüfungsausschuss und im Aufsichtsrat hat der Aufsichtsrat den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss über das Geschäftsjahr 2018 gebilligt, wodurch dieser gemäß § 96 (4) Aktiengesetz festgestellt ist. Der Lagebericht des Vorstands wurde genehmigt, dem Vorschlag zur Gewinnverteilung wurde zugestimmt. Den Konzernabschluss sowie den Konzernlagebericht hat der Aufsichtsrat ebenso zustimmend zur Kenntnis genommen wie den vom Vorstand vorgelegten konsolidierten Corporate Governance Bericht und den gesonderten nichtfinanziellen

Bericht. Es gab keinen Anlass zu wesentlichen Beanstandungen. Abschließend spricht der Aufsichtsrat dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Dank für den hohen Einsatz und die erfolgreiche Arbeit im Geschäftsjahr 2018 aus. Den Aktionären, Kunden und Partnern dankt der Aufsichtsrat für ihr Vertrauen.

Wien, im März 2019

Dr. Gerhard Roiss Vorsitzender des Aufsichtsrats Lagebericht

JAHRESFINANZBERICHT – Mutterunternehmen 307

Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage

Rahmenbedingungen

Im Geschäftsjahr 2018 erhöhten sich die Rohstoffpreise für Erdöl, Erdgas und Kohle, bevor es im Oktober 2018 zu einem Rückgang der Preise kam. Aufgrund einer befürchteten Verknappung der CO2- Zertifikate mit der 2019 startenden Marktstabilitätsreserve sind die CO2-Preise 2018 deutlich gestiegen.

Beide Entwicklungen haben zu einem Anstieg der Stromgroßhandelspreise geführt. Die Stromnachfrage ist 2018 leicht gestiegen. Die im Vergleich zu 2017 etwas höhere Stromnachfrage

ab dem zweiten Quartal 2018 konnte die niedrigere Nachfrage in den Wintermonaten 2018 ausgleichen. Die klare strategische Positionierung von VERBUND als Energieunternehmen mit Fokus auf nachhaltiger erneuerbarer Energie in Verbindung mit rechtzeitig umgesetzten organisatorischen und strukturellen Maßnahmen führt VERBUND in eine ausgezeichnete Ausgangsposition für die weitere Entwicklung des Unternehmens. Herausforderungen wie u. a. die Digitalisierung, die Dekarbonisierung und die Dezentralisierung des Energiesystems bieten VERBUND eine Vielzahl von Chancen für eine weitere positive Entwicklung.

Konjunkturelle Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft in stabiler Wachstumsphase

Das stabile Wirtschaftswachstum seit Mitte 2016 setzte sich auch 2018 fort und betrug wie im Vorjahr 3,7%. Der gesamtwirtschaftliche Produktionsanstieg war in den USA weiterhin – trotz der weltweiten Handelsstreitigkeiten und des dadurch sinkenden Vertrauens von Investoren – stark. So wuchs die Wirtschaft 2018 in den USA um +2,9% und im Euroraum um +1,8%. In Japan fiel das Wirtschaftswachstum im Vergleich zu 2017 (+1,9%) mit +0,9% niedriger aus (alle Daten gemäß der Prognose des Internatio-

nalen Währungsfonds, IWF, vom Jänner 2019). Das chinesische Wirtschaftswachstum wies mit +6,6% 2018 den niedrigsten Stand seit 2009 auf. Negativ auf das Wachstum wirkte sich vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und China aus. China versuchte mit gelockerter Geld- und Haushaltspolitik das Wachstumsniveau relativ stabil zu halten. Russland und Brasilien zeigten zwar im Vergleich geringere Wachstumsraten, diese lagen in

beiden Ländern jedoch über den Vorjahreswerten 2017. Im Euroraum stieg das Wirtschaftswachstum 2018 im Vergleich zur Vorjahresberichtsperiode um +1,8% (2017: +2,4%). In wichtigen Ländern des Euroraums belastete seit Jahresbeginn 2018 die Dämpfung der Außenhandelsaktivität die Konjunktur. Im Jahr 2018 ist die Wirtschaft in Deutschland um +1,5% gewachsen. Für 2019 gehen die IWF-Experten für Deutschland von einem BIP-Wachstum von +1,3% aus. Gründe dafür sind dem Währungsfonds zufolge ein sich abkühlendes Exportgeschäft und

eine schwächere Industrieproduktion. Im internationalen Vergleich wies Österreich 2018 eine gute Konjunktur auf. Das Wirtschaftswachstum erhöhte sich u. a. aufgrund der regen Industriekonjunktur um +2,7% (WIFO-Konjunkturprognose vom Jänner 2019). Die oben angesprochenen Unsicherheiten werden auch in Österreich das Wachstum im Jahr 2019 dämpfen. Für 2019 wird eine Wachstumsrate von rund 2,0% prognostiziert. Der Konsum der privaten Haushalte unterstützt die positive Konjunkturentwicklung weiterhin, kann aber den Nachfrageausfall im Außenhandel nicht voll kompensieren.

Energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen

Stromverbrauch in Österreich gestiegen

Österreichs Stromverbrauch stieg im Jahr 2018 nach ersten Daten der E-Control1 um 0,3% (gesamte

Elektrizitätsversorgung, Inlandsstromverbrauch ohne Verbrauch für Pumpspeicherung,). Die Stromerzeugung aus Wasserkraft kam 2018 mit –2,2% unter dem Erzeugungsniveau von 2017 zu liegen. Im ersten Halbjahr 2018 lag die Stromerzeugung aus Wasserkraft bis auf den Monat März deutlich über den Erzeugungsmengen 2017 (+24%). Im zweiten Halbjahr 2018 war die Erzeugung

aus Wasserkraftwerken aufgrund der langen Trockenperiode um fast ein Viertel niedriger als 2017. Die Stromproduktion aus thermischen Kraftwerken lag im Jahresschnitt 2018 mit – 7,0% deutlich unter den Erzeugungswerten von 2017. Lediglich im März sowie von September bis Dezember 2018

übertraf die Erzeugung die Vorjahreswerte. Auch die Erzeugung aus Windkraftanlagen lag mit –10,3% aufgrund des geringeren Winddargebots unter dem Vorjahreswert. Die "sonstige Erzeugung" erhöhte sich um 4,5%. So umfasst die "sonstige Erzeugung" die Stromproduktion aus sonstigen erneuerbaren Energieträgern (ohne Biomasse – diese fällt unter die thermische Erzeugung) sowie aus den in der Statistik noch nicht zuordenbaren Anlagen.

Insgesamt lag die Stromproduktion in Österreich 2018 um –3,7% unter dem Vorjahreswert. Sowohl die Stromimporte (–4,4%) als auch die Stromexporte (–16,2%) sanken 2018. Der Importsaldo erreichte 2018 8.947 GWh. Dies stellte ein Minus von etwa 2.401 GWh gegenüber dem Vorjahr dar.

Ölpreis: deutlicher Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr

Das Barrel der Sorte Brent (Frontmonat) kostete 2018 knapp 72 \$/bbl gegenüber rund 55 \$/bbl im Jahr

  1. Dies entspricht einem Preisanstieg von über 30%. Der Ölmarkt war im Jahr 2018 vor allem durch den drohenden Handelsstreit zwischen den USA und China sowie den Ausstieg der USA aus dem Iran-Abkommen und durch die angekündigten Sanktionen der USA gegenüber dem Iran geprägt. So schwankte der Preis für die Ölsorte Brent zu Beginn des Jahres lange Zeit zwischen 60 und 70 \$/bbl. Danach wirkten Produktionskürzungen der OPEC, die Ankündigung der Wiedereinführung von Sanktionen gegen den Iran, gepaart mit einer ungebremsten Ölnachfrage, stützend auf den Ölpreis. Bis Ende Mai 2018 wurde dabei beinahe die Marke von 80 \$/bbl erreicht. Meldungen, wonach die OPEC gemeinsam mit Russland über eine Erhöhung ihrer Förderungen nachdenkt, sowie ein robustes Wachstum der US-Förderung und der Anstieg der US-Rohöllagerbestände führten schließlich zu einer Korrektur der Rohölpreise. Bis Mitte Juni 2018 gaben die Preise auf rund 70 \$/bbl nach. Danach zeigten sich wieder die drohenden Sanktionen gegen den Iran preisbestimmend, der Ölpreis stieg bis Anfang Oktober auf über 85 \$/bbl. Nachdem sich die Förderkürzungen durch die Iran-Sanktionen als doch nicht so gravierend erwiesen (acht wichtige Ölabnehmer wurden von dem Verbot, iranisches Öl zu kaufen, ausgenommen) und gleichzeitig Saudi-Arabien, Russland und die USA ihre Produktion ausweiteten, kam es ab Mitte Oktober zu einem starken Rückgang der Ölpreise auf zwischenzeitlich unter 60 \$/bbl. Der Beschluss der OPEC und Russlands betreffend Förderkürzungen führte nur kurz zu einer Stabilisierung des Ölpreises bei knapp 60 \$/bbl. Zu Jahresende 2018 gab der Ölpreis weiter nach und lag schließlich unter 55 \$/bbl.

Preisanstieg bei Gas

Am europäischen Handelspunkt NCG lagen die Spotnotierungen im Jahresdurchschnitt 2018 bei knapp 23 €/MWh und damit um gut 5 €/MWh über dem Vorjahreswert. Im Terminhandel wurden Lieferkontrakte für das kommende Jahr (NCG-Frontjahr) mit rund 21 €/MWh abgerechnet. Das sind knapp 1 Energie-Control Austria für die Regulierung der Elektrizitäts- und Erdgaswirtschaft

4 €/MWh mehr, als 2017 für das NCG-Frontjahr bezahlt werden musste. Sowohl der starke Ölpreis als auch steigende Preise für LNG wirkten 2018 stützend auf die Gaspreise in Europa.

Weiterer Anstieg beim Preis für Kraftwerkskohle

In 2018 kam es gegenüber dem Vorjahr auch zu einem deutlichen Preisanstieg bei Kraftwerkskohle: Mit durchschnittlich 87 \$/t lag der Kohlepreis am Terminmarkt (ARA-Frontjahr) um mehr als 13 \$ oder fast

20% über dem Vorjahr. Auch die Kohlepreise am Spotmarkt lagen 2018 um 8% über den jahresdurchschnittlichen Notierungen des Vorjahrs. Die Kohlenotierungen haben von der allgemeinen Aufwärtsbewegung an den Rohstoffmärkten profitiert, gleichzeitig blieb die Nachfrage aus der EU, Japan und Korea hoch. Indonesien als wichtiger Exporteur blieb hingegen hinter den geplanten Kohleausfuhren zurück.

EU reformiert Emissionshandel

Die Anfang 2018 vom Europäischen Rat und dem EU-Parlament erzielte Einigung über eine Reform des Emissionshandelsregimes wirkte sich preisstützend am Emissionshandelsmarkt aus. Geeinigt hatte man sich auf schärfere Klimaziele für die dem Emission Trading System der EU (EU ETS) unterliegenden Anlagen der Energiewirtschaft und der energieintensiven Industrie. Die Menge an Treibhausgasen, die sie emittieren dürfen, soll zwischen 2021 und 2030 jährlich um 2,2% – und damit stärker als bisher – sinken. Gleichzeitig werden Verschmutzungsrechte vom Markt genommen, um das Angebot zu ver-

knappen. Dies führte 2018 fast zu einer Verdreifachung der CO2-Preise. Waren 2017 noch durchschnittlich knapp 6 €/t zu bezahlen, lag dieser Wert 2018 bei rund 16 €/t (Terminmarkt Frontjahr). Kurzzeitig stieg der Preis sogar auf über 25 €/t, dem folgte jedoch eine Korrektur nach unten. Erst zum Jahresende 2018 erreichte der CO2-Preis beinahe wieder diesen Wert.

Stromgroßhandelspreise stiegen stark an

Der Stromgroßhandelsmarkt 2018 war einerseits geprägt von einem starken Preisanstieg im Zuge der Preisentwicklung an den Primärenergie- und CO2-Märkten und andererseits von der Trennung der gemeinsamen Preiszone von Deutschland und Österreich ab dem 1. Oktober 2018. Die stark steigende Stromproduktion aus Windkraftanlagen im Norden Deutschlands konnte aufgrund fehlender Netzkapazitäten nicht in ausreichendem Maße nach Süden transportiert werden und führte zu unerwünschten Netzflüssen über Polen und Tschechien. Um diese unerwünschten Netzflüsse zu reduzieren, wurde von deutscher Seite eine Bewirtschaftung der deutsch-österreichischen Grenze vorangetrieben.

Der Anfang Oktober 2018 eingeführte Netzengpass zwischen Österreich und Deutschland führte erwartungsgemäß zu höheren Strompreisen in Österreich, da der relativ günstige Stromüberschuss aus deutschen Erneuerbaren nicht mehr in gewohntem Ausmaß nach Österreich geliefert werden konnte. In den ersten drei Monaten der Markttrennung (Oktober bis Dezember 2018) lag der Preis am österreichischen Spotmarkt um durchschnittlich rund 7,3 €/MWh über jenem in Deutschland. Die weitere Entwicklung

bleibt abzuwarten. Der durchschnittliche Preis am Spotmarkt der europäischen Strombörse EPEX SPOT für Grundlaststromlieferungen (Base) lag im Jahr 2018 mit 46,3 €/MWh um rund 34% über jenem des Vorjahrs (ab 1. Oktober 2018 Preise des Marktgebiets Österreich). Der Preis für Spitzenenergie (Peak) lag mit 54,0 €/MWh um 25% über dem Mittelwert von 2017. Der durchschnittliche Preis für sofortige Grundlaststromlieferungen (Base) für das Marktgebiet Deutschland (ab 1. Oktober 2018) lag bei 44,5 €/MWh, jener für Spitzenenergie (Peak) bei 52,1 €/MWh. Preistreibend wirkten hier vor allem die gestiegenen Preise von

Kraftwerkskohle und CO2. Die European Energy Exchange (EEX) führte vor dem Hintergrund der Spaltung der deutschösterreichischen Preiszone im ersten Halbjahr 2017 zusätzlich zur bestehenden Phelix-Produktpalette für die deutsch-österreichische Preiszone Terminprodukte für Deutschland (Phelix-DE-Futures) und Öster-

reich (Phelix-AT-Futures) ein. Am Terminmarkt der EEX wurde 2018 für das Marktgebiet Österreich Grundlast für 2019 (Frontjahr-Base) im Durchschnitt mit 46,64 €/MWh und Spitzenenergie (Frontjahr-Peak) mit 56,84 €/MWh gehandelt. Im Jahr 2017 waren für Frontjahr-Base-Kontrakte durchschnittlich 32,38 €/MWh und für Frontjahr-Peak-Kontrakte noch 40,51 €/MWh (für das gemeinsame Marktgebiet Deutschland und Österreich) zu bezahlen. Für das Marktgebiet Deutschland lagen die Preise für Frontjahr-Base 2018 im Durchschnitt bei 43,84 €/MWh und für Frontjahr-Peak bei 53,95 €/MWh. Die Gründe des Preisanstiegs sind in gestiegenen

CO2-, Gas- und Kohlepreisen zu sehen. VERBUND vermarktet den Großteil der Stromerzeugung im Voraus am Terminmarkt, um kurzfristige Absatz- und Preisrisiken zu reduzieren. Die Preisentwicklung auf dem Terminmarkt im Jahr 2018 hatte nur einen untergeordneten Einfluss auf die Erlöse in der Berichtsperiode. Sie wird sich jedoch auf die Ergebnisse der Folgeperioden positiv auswirken.

Politische und regulatorische Rahmenbedingungen

2018 konnten der Europäische Rat und das EU-Parlament nach umfangreichen Verhandlungen während der österreichischen Präsidentschaft die letzten noch offenen Punkte des Clean Energy Package

(CEP) klären. In Österreich präsentierte die Bundesregierung ihre Klima- und Energiestrategie (#mission2030), welche die Senkung der Primärenergieintensität bis 2030 um 25% bis 30% gegenüber dem Wert von 2015 und bilanziell 100% heimischen erneuerbaren Strom bis 2030 vorsieht. Neuerungen gibt es unter anderem bei den Themen Systemnutzungsentgelte und Österreichische Beteiligungs AG.

EU-Energiepolitik

"Clean Energy for all Europeans" – Verhandlungen zum Gesetzespaket abgeschlossen

Nach zweijährigen Verhandlungen der europäischen Gesetzgeber konnte die österreichische Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018 die Verhandlungen zum Clean Energy Package abschließen. Im Kern wurden damit neue Ziele für den Erneuerbaren-Ausbau und die Energieeffizienz bis 2030 festgelegt, verschiedenste Barrieren für den Energiebinnenmarkt abgebaut und Konsumenten sowie neuen

Marktakteuren der Zugang zum Energiemarkt erleichtert. Konkret soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch auf EU-Ebene bis 2030 32% ausmachen, im Transportbereich sollen 14% der Kraftstoffe erneuerbar sein. Bei der Energieeffizienz wurde ein indikatives (EU-weites) Einsparungsziel für 2030 von 32,5% festgelegt. Sowohl die Höhe des Erneuerbaren- als auch des Effizienzziels soll 2023 nochmals zur Diskussion gestellt und eventuell nachgeschärft werden. Die in der Governance-Verordnung festgelegten Berichtspflichten sollen die Einhaltung der Zielpfade der nationalen Energie- und Klimapläne gewährleisten. Bei Abweichung ist mit entsprechenden Maßnahmen gegenzusteuern. Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) gibt vor, Förderungen künftig grundsätzlich auszuschreiben und marktorientiert zu gestalten. Zudem gibt sie einen Rahmen für die Eigenerzeugung vor. Die Binnenmarktrichtlinie und Binnenmarktverordnung bauen Barrieren auf den Energiehandelsmärkten ab, führen Regeln für marktbasierte Kapazitätsmechanismen bei Versorgungsengpässen ein, schreiben einen neuen Prozess für die Einführung von Preiszonen vor, stärken die regionale Kooperation von Übertragungsnetzbetreibern und passen den gesetzlichen Rahmen für Verteilnetzbetreiber den geänderten Marktbedingungen an. Weiters wird ein Level-Playing-Field (gleiche Wettbewerbsbedingungen) für alle Erzeugungstechnologien inklusive Flexibilitätsinstrumente wie Speicher oder Demand Response (Bedarfssteuerung) eingeführt. Speicher sollen zukünftig weiterhin grundsätzlich von Akteuren am Markt und nur in Ausnahmefällen von regulierten Netzbetreibern betrieben werden. Außerdem wird die europäische Regulierungsbehörde ACER gestärkt.

Langfristige europäische Dekarbonisierungsstrategie "A Clean Planet for All"

Ende November 2018 wurde ein Diskussionspapier der EU-Kommission für eine neue Klimaschutzstrategie bis 2050 vorgelegt. Die Kommission spricht sich dafür aus, ab 2050 netto keine CO2-Emissionen mehr auszustoßen. Das Jahr 2019 soll dafür genutzt werden, die vorgeschlagenen Szenarien zu diskutieren. Die neue EU-Kommission wird dann nach breiter Konsultation und auf Basis der Ergebnisse des Europäischen Rats vom Mai 2019 eine finale Strategie vorlegen.

CO2-Reduktion in der Mobilität

Um den CO2-Ausstoß im Mobilitätsbereich zu reduzieren, wurden 2018 verschiedene Gesetzgebungsvorhaben verhandelt. Ab 2021 sollen neue CO2-Standards sowohl für Pkws als auch leichte und schwere Nutzfahrzeuge eingeführt werden, die zu einer signifikanten Dekarbonisierung des Verkehrssektors bis 2030 führen sollen. Mit der "Clean Vehicles-Richtlinie" soll unter anderem der öffentliche Sektor angehalten werden, bei der Vergabe von Aufträgen für neue Fahrzeuge einen wesentlichen Anteil in CO2-freie Antriebsformen zu investieren.

Wasserkraft: Umweltleitlinien und Beginn der Revisionsarbeiten für die Wasserrahmenrichtlinie

Nach einem mehrjährigen Prozess wurden im Mai 2018 die Leitlinien für die Errichtung und den Betrieb von Wasserkraftprojekten in Natura-2000-Gebieten von der EU-Kommission veröffentlicht. Sie legen die bestehende Natura-2000-Gesetzgebung im Hinblick auf die Wasserkraft detaillierter aus und haben als Ziel, die nationalen Anwendungen zu harmonisieren und Best Practices aufzuzeigen.

Die Arbeiten zur Revision der Wasserrahmenrichtlinie wurden 2018 mit einer öffentlichen Konsultation gestartet, die bis März 2019 andauern soll.

Gesetzliche Neuerungen für den Energiesektor in Österreich

Klima- und Energiestrategie – #mission2030

Die vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) federführend betreute Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung (#mission2030) wurde im Mai 2018 verabschiedet. Mit der Strategie wurde ein strukturierter Rahmen für die notwendigen Handlungsfelder im Bereich der Klima- und Energiepolitik vorgegeben. Es werden eine weitgehende Dekarbonisierung des Wirtschaftssystems bis 2050, die Senkung der Primärenergieintensität um 25% bis 30% bis 2030 gegenüber dem Wert von 2015 und eine Deckung des Gesamtstromverbrauchs bilanziell zu 100% aus Strom aus heimischen erneuerbaren Energieträgern bis 2030 angestrebt. Die Klima- und Energiestrategie wird derzeit legistisch und regulatorisch umgesetzt. Zentrales Element im Strombereich ist das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, mit dem die Ökostromförderung neu gestaltet wird. Dazu werden insbesondere das ÖkostromG, aber auch das ElWOG und das GWG novelliert.

Standort-Entwicklungsgesetz (StEntG)

Das vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) vorgelegte Standort-

Entwicklungsgesetz wurde im Dezember 2018 im Parlament beschlossen. Mit dem StEntG soll ermöglicht werden, dass die Bundesregierung einzelnen Vorhaben, die der (Weiter-) Entwicklung des Wirtschaftsstandorts in außerordentlichem Maße dienen, das besondere öffentliche Interesse der Republik bestätigen kann. Daraus leiten sich in der Folge unterschiedliche verfahrensbeschleunigende Maßnahmen ab. Wird eine Entscheidung von der Umweltverträglichkeitsprüfungsbehörde (UVP-Behörde) nicht spätestens zwölf Monate nach Antragstellung erlassen, hat das Verwaltungsgericht aufgrund einer Säumnisbeschwerde des Projektwerbers im Genehmigungsverfahren in der Sache selbst zu entscheiden.

Änderung bei Systemnutzungsentgelten

Mit der Novelle zur Systemnutzungsentgelte-Verordnung (SNE-V-Novelle) legte die E-Control die Netztarife für 2019 fest. Hervorzuheben ist, dass es damit zu einer signifikanten Entlastung der Erzeugung bei der Tarifkomponente "Systemdienstleistungsentgelt" kommt. Grund dafür ist das Inkrafttreten der EU-Leitlinie über den Systemausgleich im Elektrizitätsversorgungsystem.

Energie-Ausbau-Gesetz (EAG)

Das BMNT hat 2018 mit den Arbeiten am neuen Energie-Ausbau-Gesetz (EAG) begonnen. Im Dezember 2018 wurde eine Punktation zum EAG mit den zentralen Elementen zum neuen Erneuerbaren-Energien-Förderregime (EE-Förderregime) in Form eines Ministerratsvortrags vorgelegt. Die Vorlage des Gesetzesentwurfs erfolgt voraussichtlich im zweiten Quartal 2019. Kernstück des EAG ist die Neugestaltung der Erneuerbaren-Förderungen. Hier sollen sowohl die Vorgaben der EU-Energie- und -Umweltbeihilfeleitlinien sowie jene der Erneuerbaren-Richtlinie (RED II) einfließen, beispielsweise der Umstieg von Einspeisetarifen hin zu Marktprämien. Weiters werden mit dem EAG auch die Themenblöcke Marktdesign, Systemverantwortung sowie Sektorkopplung adressiert.

Umweltpaket des BMNT

Im Herbst 2018 wurde das sogenannte Umweltpaket (Aarhus-Beteiligungsgesetz, Bundesumwelthaftungsgesetz, B-UHG, und Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz, UVP-G) beschlossen. Das Aarhus-Beteiligungsgesetz setzt ein EuGH-Urteil zu den Verfahrensrechten anerkannter Umweltorganisationen sowie die Bestimmungen der dritten Säule der Aarhus-Konvention in drei Materiengesetzen um, u. a. im WasserrechtsG. Die Novelle des B-UHG passt die Rechtslage an ein EuGH-Erkenntnis an, womit in Zukunft die Ausnahme vom Anwendungsbereich des Umweltschadensbegriffs des B-UHG bei Schädigungen der Gewässer nur mehr dann gilt, wenn die wasserrechtliche Bewilligung in Anwendung des § 104a WRG (Ausnahme vom Verschlechterungsverbot) erteilt wurde. Das novellierte UVP-G sieht diverse verfahrensbeschleunigende Maßnahmen vor – beispielsweise die Beiziehung eines Standort-Anwalts und die Begrenzung der Frist für Behördenentscheidungen auf sechs Wochen. Weiters wurden Mindestkriterien für NGOs als Voraussetzung für die Erlangung einer Parteistellung festgelegt.

Netz- und Informationssystemsicherheitsgesetz (NISG)

Das NISG, das Ende 2018 beschlossen wurde, setzt die Netz- und Informationssicherheits-Richtlinie der Europäischen Union um. Das Ziel ist ein hohes Sicherheitsniveau von Netz- und Informationssystemen. Insbesondere werden nationale Koordinierungsstrukturen zur Prävention sowie zur Bewältigung von Sicherheitsvorfällen und Computernotfallteams zur Unterstützung der "Betreiber wesentlicher Dienste" – darunter fällt u. a. der Energiebereich – eingerichtet. VERBUND wird als Betreiber eines wesentlichen Diensts vom Gesetz betroffen sein und in Zukunft mit den Behörden in Fragen der Cybersicherheit eng kooperieren. VERBUND ist zudem Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Computer Emergency Response Team (CERT). Diese hat in den vergangenen Jahren ein österreichisches Energy CERT (E-CERT) aufgebaut, das künftig auch die im NISG vorgesehene Rolle eines solchen Computernotfallteams für den Energiesektor wahrnehmen soll.

Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG)

Das "Bundesgesetz, mit dem das ÖIAG-Gesetz 2000, das Bundesimmobiliengesetz und das Finanzmarktstabilitätsgesetz geändert werden" sieht eine formändernde Umwandlung der Österreichische Bundes- und Industriebeteiligungen GmbH in eine Aktiengesellschaft mit der Firmenbezeichnung Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) vor. Dieses Gesetz bringt auch eine Betrauung der ÖBAG mit der Verwaltung der Anteilsrechte des Bundes an der VERBUND AG. Die konkrete Ausgestaltung der Aufgaben der ÖBAG in Bezug auf die VERBUND AG soll durch einen Managementvertrag zwischen der Republik Österreich und der ÖBAG geregelt werden. Die Eigentumsverhältnisse an der VERBUND AG bleiben davon unberührt.

Gesetzliche Neuerungen für den Energiesektor in Deutschland

Einsetzung der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung"

Die deutsche Bundesregierung hat am 6. Juni 2018 die Einsetzung der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" beschlossen. Der Auftrag an die Kommission war, einen Kohleausstiegspfad zu erarbeiten, mit dem die kurz-, mittel- und langfristigen Klimaschutzziele erreicht werden können. Zudem sollte die Kommission Vorschläge für eine Strukturentwicklung in den betroffenen Regionen vorlegen, mit denen Wachstum und Beschäftigung gestärkt werden können. Der am 26. Jänner 2019 vorgelegte Abschlussbericht der Kommission empfiehlt der Bundesregierung einen Fahrplan zum schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038 durch einen zügigen Ausbau von Energiespeichern und Sektorkopplungstechnologien, wobei den Braunkohleregionen und Steinkohlestandorten durch Strukturhilfen eine zukunftssichere Perspektive gegeben werden soll. Außerdem soll der Umstieg von Kohle auf Gas durch eine beschleunigte Genehmigung neuer Gaskraftwerke ermöglicht werden. Die Kommission empfiehlt, die Maßnahmen durch ein regelmäßiges Monitoring zur Kontrolle der Umsetzung und der Wirksamkeit der Maßnahmen mit Blick auf die Strompreise, die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz zu begleiten.

Verordnung zur schrittweisen Einführung bundeseinheitlicher Übertragungsnetzentgelte

Die Verordnung zur schrittweisen Einführung bundeseinheitlicher Übertragungsnetzentgelte trat am 29. Juni 2018 in Kraft. Die Verordnung sieht vor, dass die Netzentgelte für die Nutzung der Übertragungsnetze schrittweise bundesweit vereinheitlicht werden. Der Umsetzungsprozess wird zum 1. Jänner 2023 abgeschlossen sein. Die Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichten im Oktober 2018 ihre Netzentgelte erstmalig für das Jahr 2019 auf Basis der neuen Regelungen. 2019 wird für 20% der Kosten der Übertragungsnetzbetreiber ein einheitliches Entgelt ermittelt.

Finanzen

Einflussfaktoren auf das Ergebnis

Großhandelspreise für Strom

VERBUND kontrahierte den Großteil der eigenen Erzeugung des Jahres 2018 bereits 2016 und 2017 am Terminmarkt. Die Preise für Frontjahr-Base erreichten 2017 im Jahresdurchschnitt 32,4 €/MWh, Frontjahr-Peak wurde 2017 mit durchschnittlich 40,5 €/MWh gehandelt. Damit lagen die Terminmarktpreise um 21,8% bzw. 20,9% über dem Vorjahresniveau. Das Preisniveau am Stromterminmarkt folgte im

Wesentlichen der Entwicklung der Gas-, Kohle- und Emissionszertifikatspreise. Am deutschen Spotmarkt lagen die Preise auf dem Großhandelsmarkt für Strom im Jahr 2018 deutlich über dem Vorjahresniveau. Die Preise für Grundlast stiegen um durchschnittlich 30,0% auf 44,5 €/MWh, jene für Spitzenlast um 22,0% auf 52,1 €/MWh. Aufgrund der Trennung der gemeinsamen Preiszone zwischen Deutschland und Österreich stellten sich ab Oktober 2018 in Österreich eigene, höhere Preise ein. Insgesamt betrug der Preis für Grundlast loco Österreich 46,3 €/MWh, für Peak 54,0 €/MWh. Im vierten Quartal 2018 lag der durchschnittliche Spotmarktpreis in Österreich um 7,3 €/MWh über dem Preis am deutschen Markt. Die Spotmarktpreise folgten 2018 vor allem der Entwicklung der Preise für Emissionszertifikate.

Entwicklung der Wasserführung

Die Wasserführung der Flüsse ist für VERBUND von besonderer Bedeutung, da rund 90% des Stroms aus Wasserkraft produziert werden. Sie wird mit dem Erzeugungskoeffizienten gemessen: Der Wert 1,00 steht für den langjährigen Durchschnitt. Im Geschäftsjahr 2018 lag der Erzeugungskoeffizient der Laufund Laufschwellkraftwerke mit 0,94 deutlich unter dem Niveau des langjährigen Durchschnitts und um 5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Werte der einzelnen Quartale stellten sich dabei deutlich differenziert dar (Quartal 1: 1,17, Quartal 2: 1,03, Quartal 3: 0,74 und Quartal 4: 0,86).

Stromaufbringung und -absatz

Die Eigenerzeugung von VERBUND sank in den Quartalen 1 –4/2018 um 1.736 GWh bzw. 5,3% gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 auf 31.130 GWh. Die Erzeugung aus Wasserkraft ging im Vergleich zur Vorjahresperiode um 1.003 GWh zurück. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,94 um 5 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahrs und um 6 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke stieg trotz des geringeren Wälzbetriebs und des geringeren Zuflusses bedingt durch die hohen Speicherstände zum 31. Dezember 2017 um 5,5% an.

Die Windkraftanlagen von VERBUND produzierten in den Quartalen 1–4/2018– aufgrund des geringeren Windaufkommens – um 118 GWh weniger Strom.

Die Erzeugung aus Wärmekraft wurde in den Quartalen 1–4/2018 um 615 GWh verringert. Das Gas-Kombikraftwerk Mellach produzierte 2018– bedingt durch den im Vergleich zum Vorjahr deutlich verminderten Einsatz für das Engpassmanagement – um 550 GWh weniger Strom. Das Steinkohlekraftwerk Mellach hatte eine um 65 GWh geringere Erzeugung.

Stromaufbringung Konzern in GWh
2017 2018 Veränderung
Wasserkraft1 29.687 28.684 – 3,4%
Windkraft 952 834 – 12,4%
Wärmekraft 2.227 1.611 – 27,6%
Eigenerzeugung 32.866 31.130 – 5,3%
Fremdbezug Handel 25.635 27.039 5,5%
Fremdbezug Verlust- und Regelenergie 4.763 5.026 5,5%
Stromaufbringung 63.264 63.195 – 0,1 %

Der Bezug von Fremdstrom für den Handel und Vertrieb stieg um 1.403 GWh. Der Fremdbezug von Strom für die Verlust- und Regelenergie stieg in der Berichtsperiode um 264 GWh.

1 inkl. Bezugsrechten

Der Stromabsatz von VERBUND ist in den Quartalen 1–4/2018 um 390 GWh gestiegen. Die an Endkunden gelieferten Strommengen stiegen um 596 GWh. Dabei wurde der leichte Rückgang im Inlandsgeschäft durch eine deutliche Steigerung der Abgabe an Auslandskunden mehr als ausgeglichen. Im Privatkundenbereich belief sich der Kundenstock per 31. Dezember 2018 auf rund 469.000 Strom- und Gaskunden. Der Absatz an Weiterverteiler stieg im Vergleich zum Vorjahr um 697 GWh. Hauptgrund dafür ist ein deutlicher Anstieg beim Absatz an deutsche Stadtwerke. Die Stromlieferungen an Handelsunternehmen sanken um 904 GWh. Dabei konnten Rückgänge loco Deutschland durch Steigerungen in Frankreich und Österreich nicht zur Gänze ausgeglichen werden. Der Eigenbedarf an Strom sank um 506 GWh. Diese Entwicklung ist auf den verringerten Wälzbetrieb zurückzuführen.

Stromabsatz und Eigenbedarf Konzern in GWh
2017 2018 Veränderung
Endkunden 11.894 12.490 5,0%
Weiterverteiler 27.757 28.455 2,5%
Händler 18.867 17.964 – 4,8%
Stromabsatz 58.518 58.908 0,7 %
Eigenbedarf 3.651 3.145 – 13,8%
Regelenergie 1.095 1.141 4,2%
Summe aus Stromabsatz und Eigenbedarf 63.264 63.195 – 0,1 %

VERBUND setzte 2018 rund 49% des verkauften Stroms auf dem österreichischen Markt ab. Der verringerte Absatz für Österreich ist vor allem auf die geänderte Positionierung österreichischer Kunden aufgrund der Preiszonentrennung zurückzuführen. Diese übernehmen den Strom loco Deutschland und transferieren ihn selbst über den Börsenhandel nach Österreich. Der deutsche Markt bildete mit rund 86% der im Ausland abgesetzten Mengen den Schwerpunkt der internationalen Handels- und Vertriebsaktivitäten.

Stromabsatz nach Ländern in GWh
2017 2018 Veränderung
Österreich 31.559 28.615 – 9,3%
Deutschland 23.485 26.022 10,8%
Frankreich 2.599 3.036 16,8%
Rumänien 719 1.044 45,2%
Sonstige 156 192 23,1%
Stromabsatz 58.518 58.908 0,7 %

Ertragslage

Umsatz und Ergebnis

Einheit 2017 2018
Umsatzerlöse Tsd. € 281.990,7 259.550,3
Ergebnis vor Zinsaufwendungen und Steuern (EBIT) Tsd. € – 33.524,4 641.333,9
Ergebnis vor Steuern Tsd. € – 113.750,4 564.663,4
Jahresüberschuss Tsd. € – 167.079,2 563.049,7
Bilanzgewinn Tsd. € 145.914,6 145.914,6
Eigenkapitalrentabilität (ROE) % – 4,6 25,7
Gesamtkapitalrentabilität (ROI) % – 0,6 13,7
Return on Capital Employed (ROCE) % – 0,5 10,4
Umsatzrentabilität (ROS) % – 11,9 247,1

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse aus Stromlieferungen nahmen um 13,1% oder 30.753,2 Tsd. € ab. Das ist hauptsächlich durch die mit 1. Jänner 2018 erfolgte Umstellung einer Beteiligtenverrechnung direkt durch die VERBUND Hydro Power GmbH (VHP) bedingt. Im Vorjahr befanden sich daraus noch 14.972,6 Tsd. € in den Stromerlösen. Zusätzlich lagen die durchschnittlich erzielten Terminmarktpreise für langfristig abgesicherte Mengen für das Lieferjahr 2018 unter denen für das Lieferjahr 2017. Die Erlöse aus dem Verkauf von Strom aus Bezugsrechten von Wasserkrafterzeugern lagen im Jahr 2018 aufgrund der niedrigeren Wasserführung unter denen des Vorjahrs, obwohl die Spotmarktpreise 2018 über dem Vorjahresniveau lagen. Dies führte zu geringeren Stromerlösen aus Bezugsrechten in Höhe von 28.821,6 Tsd. €.

Dem steht der Anstieg im Endkundensegment in Höhe von 13.814,0 Tsd. € gegenüber. Bei den Erlösen aus Gaslieferungen kam es zu einer Erweiterung des Kundenstocks und damit zu einer erhöhten Belieferung. Das führte zu einem Anstieg bei den Umsatzerlösen aus Gaslieferungen um 46,1%. In Summe ergab sich somit eine Reduktion der Umsatzerlöse um 22.440,4 Tsd. € bzw. 8,0%.

Aufwand für Strombezug

Der Strombezugsaufwand stieg um 4,0% von 141.969,8 Tsd. € auf 147.580,6 Tsd. €. Die Strombezüge aus den Bezugsrechten beruhen auf Kostenersatz und sind deshalb trotz geringerer Mengen annähernd zum Vorjahr gleichbleibend. Der Strombezug für das Endkundengeschäft erfolgt zu Marktpreisen und stieg deshalb im Geschäftsjahr 2018 neben gestiegener Absatzmengen sowie durch höhere Einkaufspreise. Die Umstellung einer Beteiligtenverrechnung direkt durch die VHP bedingte analog zu den Stromerlösen auch eine Reduktion der Strombezüge. Im Vorjahr befanden sich daraus noch 14.972,6 Tsd. € in den Strombezügen.

Aufwand für Gasbezug

Bedingt durch den Anstieg im Endkundengeschäft stieg der Gasbezugsaufwand um 60,7% auf 22.342,3 Tsd. €.

Personalaufwand

Der Personalaufwand stieg um 3.338,3 Tsd. € bzw. 14,1% auf 27.040,3 Tsd. €. Erhöhend wirkten sich die kollektivvertragliche Anpassung der Gehälter und Nebenkosten um 3,0% und die kollektivvertraglich vorgeschriebenen Biennien aus, vermindernd wirkte eine Reduktion beim betriebswirtschaftlichen Personalstand um 8 auf 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Aufwendungen für das Sozialkapital stiegen um 3.240,6 Tsd. €, wovon 2.207,7 Tsd. € aus der Umstellung der zugrundeliegenden Berechnungsparameter resultieren.

Sonstiger betrieblicher Aufwand

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 2.512,9 Tsd. € bzw. 7,4% auf 36.489,1 Tsd. €. Der Anstieg ist im Wesentlichen durch höhere Beratungsaufwendungen (1.428,6 Tsd. €) sowie erhöhtem Einsatz von Aushilfsarbeiten und Personalabstellungen (384,8 Tsd. €) und durch den Anstieg von konzerninternen Verrechnungen zustande gekommen.

Ergebnis vor Steuern

Auf Basis der oben beschriebenen Einflussfaktoren und des im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserten Finanzergebnisses in Höhe von 566.043,5 Tsd. € (Vorjahr: –152.553,2 Tsd. €) stieg das Ergebnis vor Steuern von –113.750,4 Tsd. € auf +564.663,4 Tsd. €. Das Finanzergebnis veränderte sich im Wesentlichen aufgrund von Zuschreibungen zu Beteiligungen in Höhe von 349.918,7 Tsd. € (Vorjahr: 27.363,6 Tsd. €). Die Beteiligungserträge sanken um 110.470,6 Tsd. € von 382.592,5 Tsd. € auf 272.121,9 Tsd. €, wovon 57.895,7 Tsd. € (Vorjahr: 215.414,7 Tsd. €) die Auflösung einer Rückstellung im Zusammenhang mit einer Beteiligung betrafen. Dem standen negative Ergebnisübernahmen in Höhe von 5.164,4 Tsd. € (Vorjahr: 0,0 Tsd. €) gegenüber. Zusätzlich gab es Abschreibungen und Vorsorgen für den Beteiligungsbereich in Höhe von 11.073,8 Tsd. € (Vorjahr: 526.037,5 Tsd. €).

Vermögenslage

Vermögenskennzahlen

Einheit 2017 2018
Anlagevermögen Tsd. € 4.384.286,2 4.676.287,1
Umlaufvermögen Tsd. € 71.070,5 64.251,7
Nettoumlaufvermögen (Working Capital) Tsd. € – 140.109,1 – 915.848,3
Nettoverschuldung (Net Debt) Tsd. € 2.283.190,1 2.196.806,2
Eigenkapital Tsd. € 2.197.351,3 2.614.486,4
Kurzfristige Schulden Tsd. € 598.230,5 1.091.066,3
Kurzfristiges Vermögen Tsd. € 458.121,4 175.218,0
Durchschnittlich eingesetztes Kapital Tsd. € 4.799.622,1 4.645.854,7
Eigenkapitalquote % 46,8 53,2

Anlagevermögen

Die immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sanken um 32.220,1 Tsd. €. Im Geschäftsjahr 2018 kam es durch den Verkauf eines Strombezugsrechts zu einem Buchwertabgang in Höhe von 35.277,8 Tsd. €. Die Zugänge betrafen vor allem ein Strombezugsrecht in Höhe von 3.214,9 Tsd. €, Betriebs- und Geschäftsausstattung und elektrische Anlagen in Höhe von 1.564,1 Tsd. € sowie Investitionen in Gebäude in Höhe von 759,2 Tsd. €. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermö-

gensgegenstände und das Sachanlagevermögen betrugen im Geschäftsjahr 1.737,0 Tsd. €. Die Position der Finanzanlagen erhöhte sich im Beteiligungsbereich um 338.873,2 Tsd. €, einerseits durch die Zuschreibungen der Ansätze an ausländischen Beteiligungen (349.882,5 Tsd. €) sowie aus der Zuschreibung einer österreichischen Beteiligung (36,4 Tsd. €), andererseits gab es Zugänge bei Beteiligungen in Höhe von 48,3 Tsd. € und den Abgang einer inländischen Beteiligung in Höhe von 20,0 Tsd. €. Bei einer

inländischen Beteiligung gab es eine Abschreibung in Höhe von 11.073,8 Tsd. €. Die sonstigen Finanzanlagen sanken in Summe um 14.652,2 Tsd. €. Den Gewährungen von Ausleihungen im Ausmaß von 367.712,8 Tsd. € standen Rückzahlungen von Ausleihungen in Höhe von 382.146,8 Tsd. € gegenüber. Der Wertansatz der Wertpapiere des Anlagevermögens verringerte sich durch Abschreibungen um 218,2 Tsd. €.

Umlaufvermögen

Der Abbau des Umlaufvermögens um 6.818,8 Tsd. € resultiert überwiegend aus dem vertraglichen Übergang der Beteiligtenverrechnung gegenüber der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft von der VERBUND AG zur VERBUND Hydro Power GmbH, wodurch per 1. Jänner 2018 auch der Forderungsstand mitübernommen wurde. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich um 4.166,4 Tsd. €. Die übrigen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen um 10.806,8 Tsd. €, wovon 4.350,6 Tsd. € die Erhöhung noch nicht fälliger Körperschaftsteuerumlagen betreffen.

Eigenkapital

Das Eigenkapital stieg aufgrund des Jahresüberschusses in Höhe von 563.049,7 Tsd. €, dem die Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2017 in Höhe von 145.914,6 Tsd. € gegenüberstand, auf 2.614.486,4 Tsd. €. Die Eigenkapitalquote stieg vorwiegend deshalb von 46,8% auf 53,2%.

Verbindlichkeiten

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten sanken um 83.256,2 Tsd. € auf 2.207.486,7 Tsd. €. Im Geschäftsjahr 2018 wurden Tilgungen bei Kreditinstituten in Höhe von 252.202,8 Tsd. € getätigt. Dem stand eine Kreditaufnahme in Höhe von 100.000,0 Tsd. € gegenüber. Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen kam es zu einem Aufbau in Höhe von 70.883,9 Tsd. € im Zuge der konzerninternen Verrechnungen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich um 2.410,9 Tsd. € auf 38.959,7 Tsd. €..

Finanzlage

Finanzierungsstrategie

Die Finanzierungsstrategie von VERBUND basiert in einem volatilen energiewirtschaftlichen Umfeld aus drei Säulen: 1. Absicherung der Liquidität und Sicherstellung geeigneter Liquiditätsreserven unter verstärktem Einsatz innovativer, nachhaltiger Finanzinstrumente, 2. Absicherung eines langfristig soliden Ratings sowie 3. Optimierung der Kapitalstruktur.

Absicherung der Liquidität und Sicherstellung geeigneter Liquiditätsreserven

Die jederzeitige Absicherung der Liquidität hat für VERBUND – insbesondere in einem schwierigen Marktumfeld – oberste Priorität. Per 31. Dezember 2018 verfügte die VERBUND AG über einen ESG (Environmental Social Governance) linked syndicated loan (syndizierten Kredit) in Höhe von 500,0 Mio. €, welcher nicht gezogen wurde. Dieser Kredit hat eine Laufzeit bis 2023 mit zusätzlich zweimaliger Verlängerungsmöglichkeit für je ein Jahr. Er wurde am 10. Dezember 2018 mit zwölf nationalen und internationalen Banken mit guter Bonität abgeschlossen. Zusätzlich standen der VERBUND AG Ende 2018 nicht kommittierte Kreditlinien in Höhe von rund 582,0 Mio. € zur Verfügung. Diese Linien waren per 31. Dezember 2018 zur Gänze ungenutzt.

Absicherung eines langfristig soliden Ratings

Je besser die Bonität eines Unternehmens ist, desto umfassender, einfacher und kostengünstiger ist der Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten. Ein solides Rating eröffnet der VERBUND AG unterschiedliche Finanzierungsinstrumente – auch am Kapitalmarkt. Die Kreditwürdigkeit der VERBUND AG wurde zum 31. Dezember 2018 mit einem Langfristrating von "A– mit stabilem Ausblick" (Standard & Poor's/S&P) bzw. "Baa1 mit positivem Ausblick" (Moody's) bewertet. Die Ratingeinstufung bei S&P wurde im September 2018 von "BBB+" auf "A– mit stabilem Ausblick" angehoben. Moody's hob im

September 2018 ebenfalls sein Rating von "Baa2" auf "Baa1" mit einem "positiven" Ausblick an. Langfristig strebt die VERBUND AG ein solides Rating in der Kategorie A an. Daher fokussiert sich VERBUND bei der Konzernsteuerung unter anderem auf die Optimierung des Free Cashflows und auf die zwei wesentlichen ratingrelevanten Kennzahlen FFO/Net Debt und RCF/Net Debt.

Finanzierungsmaßnahmen

Hinsichtlich der Finanzierung des laufenden Investitionsprogramms und der weiteren Entschuldung des Konzerns konnte die VERBUND AG auch 2018 auf ihre starke Innenfinanzierungskraft zurückgreifen. Im Rahmen eines aktiven Liability Managements unterzieht die VERBUND AG ihre Finanzverbindlichkeiten permanent einem Monitoring, um Möglichkeiten zur Optimierung des Zinsaufwands

(z. B. durch vorzeitige Tilgungen) zu evaluieren. Neben dem 2014 begebenen ersten Green Bond im deutschsprachigen Raum in Höhe von 500,0 Mio. € (endfällig 2024, Kupon 1,5% p. a.) wurde die "grüne", nachhaltige Finanzierungsstrategie in 2018 deutlich intensiviert. Im März 2018 begab die VERBUND AG den ersten digitalen grünen Schuldschein weltweit in Höhe von 100,0 Mio. € (endfällig 2028, Kupon 1,6% p. a.), der über eine digitale Plattform abgewickelt wurde. Zusätzlich wurde bei dem im Dezember 2018 refinanzierten syndizierten Kredit die Margenstruktur ausschließlich an das ESG-Rating (Nachhaltigkeitsrating) von VERBUND gekoppelt. Das ESG-Rating wurde von der in diesem Bereich führenden Agentur Sustainalytics ermittelt und wird jährlich überprüft. Verschlechtert sich das ESG-Rating von VERBUND, steigen die Kosten des Kredits. Verbessert sich das ESG-Rating von VERBUND, sinken die Kosten des Kredits. Das bedeutet, dass es hier eine Entkopplung vom etablierten Finanzrating gibt.

Einheit 2017 2018
Tsd. € 281.399,4 178.731,0
Tsd. € 179.331,3 64.265,1
Tsd. € – 460.730,5 – 243.012,3
Tsd. € – 152.553,2 566.043,5
% 103,9 84,0
Jahre 6,3 8,5

Das Finanzergebnis versbesserte sich zum Vorjahr um 718.596,8 Tsd. € auf 566.043,5 Tsd. €. Hauptverantwortlich dafür war, dass es im Geschäftsjahr zu hohen Zuschreibungen von Beteiligungen in Höhe von 349.918,7 Tsd. € (Vorjahr: 27.363,6 Tsd. €) kam, während im Geschäftsjahr 2017 noch Abschreibungen von Beteiligungen in Höhe von 526.037,5 Tsd. € (laufendes Jahr: 11.073,8 Tsd. €) zum Ansatz kamen. Im Gegensatz dazu wurden die Vorsorgen für den Beteiligungsbereich um 57.895,7 Tsd. € (Vorjahr: 215.414,8 Tsd. €) verringert. Die Beteiligungserträge aus Ausschüttungen stiegen um 47.048,5 Tsd. € auf 214.226,2 Tsd. €. Im Jahr 2018 kam es zu Verlustübernahmen in Höhe von 5.164,4 Tsd. € (Vorjahr: 0,0 Tsd. €). Im Bereich der Finanzanlagen gab es zudem Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen in Höhe von 9,2 Tsd. € (Vorjahr: 965,5 Tsd. €). Das Zinsergebnis verbesserte sich um 3.667,7 Tsd. €, während sich die Erträge aus Ausleihun-

gen um 5.655,4 Tsd. € verringerten. Der Abbau der verzinslichen Nettoverschuldung um 86.383,9 Tsd. € und der gleichzeitige Aufbau des Eigenkapitals um 417.135,1 Tsd. € führten zu einer Verringerung des Gearings um 19,9 Prozentpunkte auf 84,0%. Durch den geringeren Mittelzufluss aus dem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 269.208,5 Tsd. € (Vorjahr: 396.323,6 Tsd. €) bei gleichzeitigem geringerem Abbau der Schulden um 7,7%

(Abbau Vorjahr: 17,1%) stieg die Schuldentilgungsdauer von im Vorjahr 6,3 auf 8,5 Jahre. Die Zusammensetzung des Kassenbestands und der Guthaben bei Kreditinstituten (Fonds der flüssigen Mittel) kann der Anhangerläuterung (5) entnommen werden.

Geldflussrechnung

(1) Nettogeldfluss aus operativer Tätigkeit

Der Nettogeldfluss aus der operativen Tätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt und führte

zu einem Mittelzufluss in Höhe von 178.731,0 Tsd. € (Vorjahr: 281.399,4 Tsd. €). Die Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen Forderungen ist vor allem dem Abbau der aktiven Steuerlatenzen in Höhe von 57.083,3 Tsd. € sowie dem Abbau der sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 3.119,1 Tsd. € zu verdanken. Durch den Übergang der Strombezugsabrechnung mit einer Landesgesellschaft direkt auf die VHP sank die Forderung aus dieser um 13.524,2 Tsd. €. Die Forderungen aus Strom- und Gaslieferungen aus dem Endkundengeschäft verringerten sich um 3.911,2 Tsd. €. Der Aufbau der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 11.089,0 Tsd. € ist überwiegend durch höhere offene Steuerumlagen und

Umsatzsteuerverrechnungen als im Vorjahr verursacht. Die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen Verbindlichkeiten resultierte hauptsächlich aus dem Abbau der Verbindlichkeiten aus dem Strom- und Gasgeschäft um 5.159,5 Tsd. €. Im Bereich der sonstigen Verbindlichkeiten aus der Personalverrechnung kam es zu einem Aufbau von 1.590,0 Tsd. €. Die Verbindlichkeiten aus der Umsatzsteuer gegenüber dem

Finanzamt stiegen um 6.399,5 Tsd. €. Die Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen sowie der Steuerschulden ist vorwiegend durch die Auflösung einer Rückstellung im Zusammenhang mit einer Beteiligung in Höhe von 57.895,7 Tsd. € und den Abbau von Körperschaftsteuerrückstellungen, wobei in dieser Position die geleisteten Vorauszahlungen saldiert werden, inklusive der Vorsorge für die Nachversteuerung ausländischer Verluste in Höhe von 49.061,8 Tsd. € bedingt.

(2) Nettogeldfluss aus Investitionstätigkeit

Beim Nettogeldfluss aus Investitionstätigkeit ergab sich insgesamt ein Mittelzufluss in Höhe von 64.265,1 Tsd. € (Vorjahr: 179.331,3 Tsd. €), der insbesondere aus der Tilgung von Ausleihungen in Höhe von 382.146,8 Tsd. € und dem Verkauf eines Strombezugsrechts in Höhe von 39.014,1 Tsd. € resultiert. Dem stehen vorwiegend die Gewährungen von Ausleihungen in Höhe von 351.323,4 Tsd. € gegenüber.

Bei den Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen handelte es sich vorwiegend um Investitionen in Rechte in Höhe von 3.214,9 Tsd. €, in Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 1.457,7 Tsd. €, Investitionen in Gebäude in Höhe von 759,2 Tsd. € und in elektrische Anlagen in Höhe von 106,4 Tsd. €.

(3) Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit

Im Rahmen der für das Geschäftsjahr 2017 beschlossenen Dividendenausschüttung wurden 145.914,6 Tsd. € an die Aktionäre zur Auszahlung gebracht. Das entsprach einer Dividende von 0,42 € je Aktie. Im Rahmen des Konzernclearings kam es zu einem Mittelzufluss in Höhe von 55.105,0 Tsd. € (Vorjahr: Mittelabfluss in Höhe von 61.742,6 Tsd. €).

Im Geschäftsjahr 2018 erfolgten endfällige Tilgungen in Höhe von 138.000,0 Tsd. €, planmäßige Ratentilgungen in Höhe von 47.536,1 Tsd. € und vorgezogene Ratentilgungen in Höhe von 66.666,7 Tsd. €. Es wurde eine Kreditaufnahme in Höhe von 100.000,0 Tsd. € getätigt.

Geldflussrechnung in Tsd. €
Erläuterung 2017 2018
Jahresüberschuss/-fehlbetrag – 167.079,2 563.049,7
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und
Sachanlagen 1.727,3 1.737,0
Abschreibungen und Zuschreibungen auf Finanzanlagen 498.549,1 – 338.627,0
Ergebnis aus dem Abgang von langfristigem Vermögen – 975,3 – 3.748,3
Veränderung der langfristigen Rückstellungen und der
latenten Steuerschulden
– 2.759,8 – 743,2
Erträge aus der Auflösung von Baukostenbeiträgen – 35,1 – 35,1
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge – 4.361,3 – 4.214,1
Veränderung der Vorräte 58,5 10,7
Veränderung der Leistungsforderungen sowie der
sonstigen Forderungen1
102.573,1 66.712,0
Veränderung der Leistungsverbindlichkeiten sowie der
sonstigen Verbindlichkeiten2
23.954,2 2.284,5
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen – 170.252,3 – 107.695,4
Nettogeldfluss aus operativer Tätigkeit (1) 281.399,4 178.731,0
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen
Vermögenswerten und Sachanlagen
– 12.788,6
31,1
– 5.557,4
39.017,9
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen – 221.675,2 – 351.371,6
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 413.763,9 382.176,2
Nettogeldfluss aus Investitionstätigkeit (2) 179.331,3 64.265,1
Aufnahme von langfristigen Krediten 0,0 100.000,0
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten
(exklusive Geldmarktgeschäfte)
– 298.237,3 – 252.202,8
Ein- bzw. Auszahlungen aus der Zu- bzw. Abnahme der
Konzernclearingsalden – 61.742,6 55.105,0
Gezahlte Dividenden und Ergebnisverrechnungen – 100.750,5 – 145.914,6
Nettogeldfluss aus Finanzierungstätigkeit (3) – 460.730,5 – 243.012,3
Veränderung Kassenbestand und liquide Mittel 0,2 – 16,3
Kassenbestand und liquide Mittel per 1.1. 16,1 16,3
Kassenbestand und liquide Mittel per 31.12.3 16,3 0,0

1 inkl. aktiver Rechnungsabgrenzungsposten und aktiver latenter Steuern // 2 inkl. sonstiger passiver Rechnungsabgrenzungsposten // 3 Erläuterung im Anhang (5)

Bericht über Umwelt, Forschung, Entwicklung und Soziales

Umwelt

VERBUND verpflichtet sich in allen seinen Tätigkeitsbereichen zu einem verantwortungsvollen, nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Mit dem VERBUND-Umweltleitbild und einer konzernweit gültigen Regelung zum Umweltmanagement wird sichergestellt, dass die Anforderungen von internen und ex-

ternen Stakeholdern an ein professionelles Umweltmanagement berücksichtigt werden. Die Executive Order "Umwelt" und weitere Umweltregelungen definieren den Rahmen für die systematische Planung, Durchführung, Bewertung und Berichterstattung der Umweltleistungen von VERBUND. Die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen, national und international anerkannter Regulierungen und darüber hinausgehender unternehmenseigener Standards wird durch die im Umweltmanagement vorhandenen Strukturen, Prozesse und Verantwortlichkeiten sichergestellt. Dazu wurden ein Entscheidungsgremium auf oberster Managementebene und ein Arbeitsteam mit internen Umweltexperten

eingerichtet. Internationale Standards wie die GRI-Standards und das Greenhouse Gas Protocol bilden die Basis für die konzernweite Erhebung und Berichterstattung der VERBUND-Umweltdaten. Detailinformationen zu den dabei verwendeten Standards und Faktoren können bei VERBUND im Investor-Relations- und im Nachhaltigkeitsbereich angefordert werden.

Umweltauswirkungen

Sowohl die positiven als auch die nachteiligen Umweltauswirkungen unseres Erzeugungsportfolios und unserer Tätigkeiten sind seit Beginn an zentrales Thema des VERBUND-Umweltmanagements. Mit der Umstellung auf die Revision 2015 der Norm ISO 14001 wurden die Analyse des Kontexts der Organisation sowie das risiko- und chancenbasierte Denken als ergänzende Schwerpunkte der Norm in den

Fokus gerückt. Die wesentlichen nachteiligen Umweltauswirkungen von VERBUND liegen im Normalbetrieb vor allem in zwei Bereichen: in der Beeinflussung von Lebensräumen durch die Wasserkraftwerke in Hinblick auf die Gewässermorphologie und die Biodiversität sowie bei den thermischen Kraftwerken durch Emissionen in die Luft. Dabei gehen von den VERBUND-Anlagen keine wesentlichen Risiken mit potenziell negativen Auswirkungen auf die Umwelt aus. Durch die rechtskonforme Betriebsführung der Anlagen hält VERBUND die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken zusätzlich so gering wie möglich. Für Extremereignisse (starkes Hochwasser, Erdbeben etc.) gibt es konkrete Notfallpläne und ein Krisenmanagementteam.

Zertifizierung von Umweltmanagementsystemen

VERBUND hat bei Erzeugungs- und Netzanlagen sowie großen Verwaltungsstandorten Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 implementiert. Im Jahr 2018 wurde die Umstellung auf die Revision 2015 der Norm konzernweit abgeschlossen. Die thermischen Erzeugungsanlagen in Mellach sind zusätzlich nach der EMAS-Verordnung validiert. Für diese Anlagen wird jährlich eine eigene Umwelterklärung auf der VERBUND-Website veröffentlicht. Neue Anlagen werden nach Inbetriebnahme möglichst rasch in das Umweltmanagementsystem eingebunden und beim darauffolgenden Audit in den Geltungsbereich des Zertifikats aufgenommen.

Treibhausgasemissionen

Die Erzeugung von Strom aus Wasser- und Windkraft ist frei von direkten Emissionen. VERBUND-Kunden tragen damit sowohl zur Vermeidung von Emissionen als auch zum SDG 13 "Maßnahmen zum Klima-

schutz" bei. Aufgrund des hohen Anteils erneuerbarer Energieträger an der Erzeugung (95%) zählt VERBUND zu den umweltfreundlichsten Energieunternehmen in Europa. Die Konzentration auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Reduktion und Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Entsprechend dem Klimaschutzabkommen von Paris aus 2015 wird weltweit die Reduktion der THG-Emissionen auf ein Niveau angestrebt, welches die globale Erwärmung unter 2 Grad (besser noch unter 1,5 Grad) beschränken soll. Das Ziel von VERBUND, die THG-Emissionen ausgehend vom Basisjahr 2011 (5 Mio. t CO2e) bis zum Jahr 2021 um 90% zu reduzieren, umfasst Scope 1, Scope 2 marktbasiert und Scope 3 energiebezogene Aktivitäten und Flugreisen. Dieses Ziel wurde im Oktober 2016 von der Science-Based-Targets-Initiative als wissenschaftsbasiert bestätigt – d. h. es entspricht

den globalen Vorgaben. Die Gesamtsumme der THG-Emissionen (Scope 1–3, mit Scope 2 marktbasiert) sank 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 17% auf rund 1,7 Mio. t CO2e (2017: 2,0 Mio. t CO2e). Von diesem Wert entfallen 63% (1,1 Mio. t CO2e) auf THG-Emissionen in Scope 1, 17% (0,28 Mio. t CO2e) auf Scope 2 marktbasiert

und 20% (0,34 Mio. t CO2e) auf Scope 3. Das strategische Ziel von VERBUND ist es, bis 2020 die VERBUND-spezifischen direkten THG-Emissionen (Scope 1) unter10 g CO2e pro kWh Gesamtstromerzeugung zu senken. Im Jahr 2018 lag dieser Wert nur mehr bei 34 g CO2e/kWh. VERBUND liegt damit schon jetzt weit unter dem spezifischen Wert für direkte THG-Emissionen des österreichischen Produktionsmix 2017 mit 148 g CO2/kWh und noch weiter unter dem deutschen Wert mit 488 g CO2/kWh. Diese Ergebnisse zeigen, wie erfolgreich VERBUND auf seinem Weg zur Dekarbonisierung der Stromerzeugung ist.

Emissionsvermeidung durch erneuerbare Erzeugung

Durch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern bei VERBUND – anstelle der thermischen Erzeugung – wurden im Berichtsjahr 22 Mio. t CO2 vermieden. Die Berechnung erfolgte auf Basis des durchschnittlichen Emissionswerts der thermischen Erzeugung nach ENTSO-E.

Emissionen in die Luft

Der verringerte Einsatz des Gas-Dampf-Kombinationskraftwerks Mellach führte zu einer Reduktion der Emissionen von Kohlenmonoxid (CO) um etwa ein Drittel und von Stickstoffoxiden (NOx) um etwa 17%. Die Schwefeldioxid- und Staubemissionen aus dem Betrieb des Steinkohlekraftwerks Mellach blieben in vergleichbarer Höhe.

Naturschutz und Biodiversität

Unsere Kraftwerks- und Netzanlagen liegen teilweise in Natur- oder Landschaftsschutzgebieten. Informationen zur geografischen Lage sind auf dem österreichischen und bayerischen Geodatenportal zu

finden. Bezüglich aktueller Beispiele für Investitionen in Ökologie und Artenvielfalt – wie der Bau von Fischwanderhilfen zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässern und Renaturierungsmaßnahmen an Gewässern – verweisen wir auf das Kapitel "Erneuerbare Erzeugung" im Intergrierten Konzerngeschäftsbericht 2018. Die vielfältigen bereits umgesetzten und noch geplanten Maßnahmen von VERBUND in den Bereichen Naturschutz und Biodiversität werden auf den Webseiten der jeweiligen

LIFE-Projekte und auf der VERBUND-Website beschrieben. Im Geschäftsjahr 2018 wurden weitere Fischwanderhilfen bei den Kraftwerken Greifenstein an der Donau und Edling an der Drau in Österreich und beim Kraftwerk Wasserburg am Inn in Bayern fertiggestellt. Damit sind nun insgesamt 53 Fischwanderhilfen in Betrieb.

Bezüglich detaillierter Umweltinformationen sowie weiterer Angaben zu Erzeugung, Materialeinsatz, Energieverbrauch, Abfälle und Nebenprodukte und weiterer Umweltkennzahlen verweisen wir auf den Integrierten Konzerngeschäftsbericht 2018.

Innovation, Forschung und Entwicklung

Kennzahlen IF&E

Einheit 2016 2017 2018
Anzahl der IF&E-Projekte Anzahl 68 85 74
Projektvolumen gesamt1 Mio. € 139,1 179,8 177,9
davon EU-Projekte1 Mio. € 93,6 111,7 104,5
VERBUND-Anteil gesamt1 Mio. € 22,1 53,5 61,6
Jährliche VERBUND-Aufwendungen Mio. € 5,5 9,0 10,5

1 über die gesamte Laufzeit der Projekte

In vielen Bereichen des Wirtschafts- und Privatlebens nimmt die Energiewende von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern Fahrt auf. Die Bereiche Forschung, Entwicklung und Innovation spielen dabei eine entscheidende Rolle. Auch VERBUND nimmt seine Verantwortung für eine klima- und umweltfreundliche Energiezukunft wahr und stellt den "Rohstoff" für eine All Electric Society bereit.

Verkehr elektrifizieren, Sektoren koppeln

VERBUND arbeitet weiterhin intensiv mit strategischen Partnern an europäischen und österreichischen Entwicklungs- und Innovationsprojekten. Ein besonderer Schwerpunkt in diesem Zusammenhang liegt bereits seit einigen Jahren auf der Elektrifizierung des Verkehrssektors. Dazu kommt die Entwicklung neuer Services für Industrie und Gewerbe. Mittels Sektorkopplung werden zusätzliche Potenziale zur

Gestaltung eines neuen Energiesystems gehoben. Zwei Projekte schließen an erfolgreich abgeschlossene E-Mobility-Projekte von VERBUND an. Sie tragen maßgeblich zum zügigen Ausbau der Schnellladekorridore für Elektroautos bei und stellen die Verbindung zu internationalen Ladenetzen in den Nachbarländern her. Im Rahmen von EVA+ wurde bis Ende 2018 das Schnellladenetzwerk in Österreich mit weiteren 20 Stationen verdichtet. Mittels Roamingabkommen können Kunden sowohl das österreichische SMATRICS-Netz als auch die Ladenetze in den Nachbarländern einfach nutzen.

Zudem setzt VERBUND auf die neueste Technologie an Ladeinfrastruktur und baut im Rahmen von ultra-E vier entsprechende Stationen in Österreich. Die erste dieser Stationen, die die neueste Generation langstreckentauglicher Elektrofahrzeuge mit bis zu 350 kW Ladeleistung bedienen kann, wurde bereits in Wien errichtet. Weitere Ladestationen folgen in Graz, Innsbruck und Salzburg. Folgeprojekte zur Umsetzung dieser europäisch vernetzten Hochleistungsladeinfrastruktur sind bereits in Planung. Damit ist das SMATRICS-Ladenetz für die neuesten E-Auto-Modelle mit noch höheren Reichweiten

Kopplung von Energie und Transport

gerüstet.

Mit zunehmender Reichweite der E-Autos steigen auch die benötigten Ladeleistungen. Was die E-Mobilisten freut, ist mit großen Herausforderungen für das Stromnetz verbunden. Intelligente Lösungen sind gefordert. Im Projekt SYNERG-E installiert und betreibt VERBUND an Ultraschnellladestandorten in Österreich und Deutschland insgesamt 10 lokale Pufferspeicher, die eine Leistung von je 0,5 MW zur Verfügung stellen. Dadurch werden die Lastspitzen im Netz signifikant abgeschwächt und die Netzkosten reduziert. Die erste Pufferbatterie wurde 2018 in Wien stationiert, weitere folgen 2019 an ausgewählten Standorten. Eine besondere Herausforderung stellt das lokale Management der Batterieund Ladeinfrastruktur dar, um ein optimales Zusammenspiel der Komponenten an Ort und Stelle zu gewährleisten. Dazu testet VERBUND seit 2018 die Batterie-Akkus am neuen Teststandort im Kraftwerk Mellach.

Grüner Wasserstoff wird erprobt

Ziel des seit 2017 laufenden H2FUTURE-Projekts ist es, gemeinsam mit Industrie- und Forschungspartnern eine 6-MW-Protonen-Austausch-Membran-Elektrolyseanlage am Standort der voestalpine Linz zu errichten. 2018 wurden alle dafür notwendigen bautechnischen und genehmigungsrelevanten Vorarbeiten geleistet. Der Elektrolyseur wird 2019 angeliefert. Nach umfangreichen Tests wird die Anlage im zweiten Halbjahr 2019 in Betrieb gehen. Neben der Produktion von grünem Wasserstoff für die Stahlproduktion wird der Elektrolyseur auch zur Unterstützung des Stromnetzes eingesetzt. Im Projekt wird weiters untersucht, ob und wie sich das Konzept auf andere Industriesektoren wie Chemie,

Öl und Gas oder Düngemittel übertragen lässt. Im Jahr 2018 erfolgte der offizielle Start der Energie-Vorzeigeregion WIVA Power & Gas. Gemeinsam mit heimischen Partnern aus Industrie und Forschung entwickelt VERBUND Wasserstoffprojekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette. WIVA wird auf mehrere Jahre diesen Wasserstoffprojekten den organisatorischen und inhaltlichen Rahmen geben. VERBUND arbeitet dabei insbesondere an der Umsetzung von weiteren Kooperationsprojekten zum Einsatz von CO2-neutralem Wasserstoff in der Industrie.

Wasserkraft: Maßnahmen zum Fischschutz und zur Fischwanderung

Im Wasserkraftbereich entwickelte VERBUND im Jahr 2018 vor allem Maßnahmen zum Fischschutz und zur Fischwanderung weiter. Zudem startete VERBUND im abgeschlossenen Geschäftsjahr ein Forschungsprojekt, das die Auswirkungen von Schlüsselreizen wie Wärme, Töne und Licht – wie sie bei Kraftwerken

auftreten – auf Fische untersucht. Erforscht wird auch, wie Fische die Aufstiegshilfen anhand von Strömungen finden. Dafür werden Drohnen mit hochauflösenden Kamera- und Videosensoren eingesetzt. Auf dieser Grundlage wird ein Softwaretool für eine quantitative Trackinganalyse und Visualisierung von Strömungen entwickelt.

Damit wird es möglich sein, das Strömungsverhalten baulicher Gegebenheiten an der Aufstiegsanlage und im Bereich von Wehranlagen exakt darzustellen. Weiters können dadurch sowohl die Betriebsweisen von Kraftwerken als auch die Fischaufstiege optimiert werden.

Windkraft: Mehrwert von Vereisungsprognosen für die Betriebsführung

Im Windkraftbereich legte VERBUND den Forschungsschwerpunkt im Jahr 2018 auf die Betriebsoptimierung unter Vereisungsbedingungen und entwickelte neue, innovative Betriebskonzepte. VERBUND wertete dahingehend Vereisungsmessungen in seinem Windpark Ellern im deutschen Hunsrück aus und verifizierte diese. Der Betrieb der Rotorblattheizung wurde ebenfalls analysiert und an die vorherrschenden

meteorologischen Standortbedingungen angepasst. Derzeit untersucht VERBUND den Mehrwert von Vereisungsprognosen für die Betriebsführung. Dabei geht es vor allem um die Vermeidung von vorhergesagten Vereisungsereignissen durch den vorzeitigen Start der Rotorblattheizung. Dies würde die Umstellung vom reaktiven Betrieb hin zum vollkommen neuen präventiven Betrieb der Rotorblattheizung nach sich ziehen. Den daraus resultierenden wirtschaftlichen Mehrwert berechnete VERBUND theoretisch mittels eines Cost-/Loss-Modell. In Zukunft wird VERBUND damit in der Lage sein, leichte Vereisungen an Rotorblättern zu verhindern und vereisungsbedingte Stillstandzeiten deutlich zu reduzieren.

Digitalisierung im Bereich Wasser- und Windkraft

Im Bereich der Wasserkraft wurden die beiden Digitalisierungsinitiativen "Digital Workforce Manage-

ment" und "Digital Hydro Power Plant" fortgesetzt. Das Projekt "Digital Workforce Management" beschäftigt sich mit der digitalen Unterstützung der administrativen und operativen Prozesse zur Umsetzung von Verbesserungspotenzialen in den bestehenden Systemen und zur Ermöglichung neuer, mobiler Arbeitsweisen. Dazu wurde im Jahr 2018 eine mobile Applikation entwickelt, welche nun getestet und an die Anforderungen des Betriebs angepasst

wird. Im Projekt "Digital Hydro Power Plant" wurden 2018 erfolgreich die Aktivitäten zur Identifizierung neuer, für die Wasserkraft geeigneter digitaler Technologien, die zukünftig zur Unterstützung im

Betrieb und letztlich zur Effizienzsteigerung eingesetzt werden können, fortgesetzt. Im Windkraftbereich wurde das Projekt zur Digitalisierung der Instandhaltung im Jahr 2018 abgeschlossen und in den operativen Betrieb übergeführt. Dadurch haben alle Servicetechniker nun die Möglichkeit, Störungsbehebungen digital via Smartphone abzuarbeiten und zu dokumentieren. Die Umsetzung weiterer Digitalisierungsmaßnahmen zur Effizienzsteigerung im Bereich der Rotorblattinspektion und der Rotorblattwinkelvermessung wurde gestartet und wird im Jahr 2019 weiterverfolgt.

Stromhandel: Verbesserung der Zuflussprognose

Die Forschungsaktivitäten im Stromhandel galten auch 2018 der Zuflussprognose. Räumlich hoch aufgelöste Vorhersagewerte sowie stochastische Optimierungsmethoden erlauben eine optimierte Bewirtschaftung der Speicher und eine bessere Beurteilung von Prognoseunsicherheiten. Dadurch lassen sich die Auswirkungen auf den Kraftwerkseinsatz sowie das Management von Hochwässern besser einschätzen.

Weitere Schwerpunkte liegen auf neuen Produkten mit erneuerbaren Energien und Zertifikaten sowie auf neuen Vermarktungsmöglichkeiten von virtuellen Pumpspeichern und Flexibilitäten. So ist der Stromhandel von VERBUND Teil der Projekte H2FUTURE und BlueBattery.

Auch im Bereich der Digitalisierung und des immer kleinteiliger werdenden Marktumfelds stellt sich der Stromhandelsbereich von VERBUND mit den Projekten Intraday-Preisprognose, Autotrader und Volery (Optimierung/Simulation einer Vielzahl dezentraler Anlagen) den Herausforderungen der Zukunft.

Ein Sicherheitssystem fürs Stromnetz

Der europäische Kraftwerkspark verändert sich: weg von großen Erzeugungseinheiten hin zu kleinen bis mittleren Anlagen für erneuerbare Energieträger. Daher spielen die Frequenzhaltung und die Rege-

lung im europäischen Übertragungsnetz eine immer größere Rolle. Die Austrian Power Grid AG (APG), die unabhängige Stromnetztochter der VERBUND AG, war 2018 mit 20 Forschungsprojekten – davon drei im internationalen Rahmen – aktiv. Dazu gehörte das Projekt FutureFlow, ein im Rahmen von Horizon2020 gefördertes internationales Projekt mit benachbarten Übertragungsnetzbetreibern aus Südosteuropa sowie IT-Experten aus der Branche. Hauptaufgabe von FutureFlow sind die Entwicklung einer zentralen Optimierungsfunktion zum Abruf von Regel-

reserve und die Anpassung des Kraftwerkseinsatzes. Ein österreichisches Projekt mit internationaler Bedeutung ist "ABS fürs Stromnetz" – analog zum automatischen Sicherheitssystem in modernen Kraftfahrzeugen. Bei diesem vom Klima- und Energiefonds geförderten Projekt arbeitet die APG gemeinsam mit dem Austrian Institute of Technology (AIT), der TU Wien und VERBUND an einem intelligenten Unterstützungssystem für den Stromnetzbetrieb. Herzstück des Projekts ist ein 1 MW/500 kWh starkes Batteriespeichersystem. Ab Juni 2019 wird die Versuchsanlage im Umspannwerk Wien-Südost zwei Jahre lang im Betrieb getestet. Ende April 2021 werden die Ergebnisse zeigen, wie schnell auf Frequenzabweichungen im Stromnetz reagiert werden kann.

Innovation aus den eigenen Reihen

Im Jahr 2018 ging das konzerninterne Pilotprojekt "Ideenkraftwerk" an den Start. In einem ersten Schritt hatten ca. 300 Mitarbeiter für rund drei Monate die Möglichkeit, ihre Ideen zu den Kampagnenthemen "Wachstum VERBUND-Konzern – Neue Lösungen, neue Märkte", "New Work – Neue Wege gehen", "VER-BUND-Services der Zukunft – Nutze unser volles Potenzial" und "Re-imagine our Image: VSE-Außenwirkung weiter verbessern" einzubringen. Ziel des "Ideenkraftwerks" war es, die aktive Mitgestal-

tung durch die Mitarbeiter zu fördern und die innovativsten Ideen zur Umsetzung zu bringen. Im Juni 2018 wurden die zukunftsweisendsten Ideen prämiert. Diese Konzepte werden in der VERBUND Services GmbH (VSE) umgesetzt und in einem neuen, konzernweiten Format – VERBUND Innovation Kit 2018 – mithilfe interner und externer Experten weiterentwickelt. Das VERBUND Innovation Kit 2018 nutzt moderne Innovationsmethoden (z. B. Design Thinking und Lean Start-up), um schnell und effizient Ideen weiterzuentwickeln.

Bezüglich weiterer Informationen sowie weiterer Angaben zu Innovation, Forschung und Entwicklung verweisen wir auf den Integrierten Konzerngeschäftsbericht 2018.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie gesellschaftliche Verantwortung

Ein leistungsorientiertes, produktives und unternehmerisches Handeln aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglicht die nachhaltige Absicherung des Kerngeschäfts und die Nutzung neuer Geschäftschancen von VERBUND. Ein Generationen- und Kompetenzmanagement unterstützt die Leistungsfähigkeit der VERBUND-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter ebenso wie die ganzjährigen Maßnahmen im Rahmen des Gesundheitsmanagements sowie der Personalentwicklung. Zur Vereinfachung von Prozessen werden laufend neue Digitalisierungsmaßnahmen gesetzt, wobei die Aspekte des Daten-

schutzes beachtet werden. VERBUND legt großen Wert auf eine Unternehmenskultur, die das Fundament für ein konstruktives und erfolgreiches Arbeiten bildet: eine ausgewogene Work-Life-Balance, eine offene Kommunikation und eine wertschätzende Diskussionskultur. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang

auch die Themen Führungskultur und Diversität. Seit Jahrzehnten sind der Arbeitnehmerschutz und die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für VERBUND äußerst wichtige Anliegen. Als konsequenten nächsten Schritt startete VERBUND im Jahr 2018 ein umfassendes Sicherheitskulturprojekt, um seine ehrgeizigen Ziele im Bereich der Arbeitnehmersicherheit erreichen zu können.

Nachhaltiges Kostenmanagement

Die erkennbaren Verbesserungen in der Kostenstruktur bestätigen den Weg der umgesetzten Effizienzsteigerungsmaßnahmen seit 2013. Die Restrukturierungsanstrengungen bzw. Desinvestitionen im thermischen Kraftwerksbereich sowohl im ln- als auch im Ausland, die Investitionsreduktionen sowie die signifikante Stellenreduktion im Rahmen der Effizienzsteigerungsprogramme stellten notwendige Schritte dar, um die Kostenstruktur des Konzerns zu verbessern und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu

erhalten. VERBUND ist beinahe ausschließlich in Mitteleuropa – einer Region mit hohen arbeits- und sozialrechtlichen Standards – tätig. Die Beschäftigung von hoch und höchst qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist mit entsprechenden Personalkosten verbunden. Neben den angeführten Effizienzsteigerungsprogrammen ist es für VERBUND unerlässlich, dass die bestehenden Entlohnungsstrukturen auf Betriebs- und Branchenebene modernisiert und an die Marktgegebenheiten angepasst werden. Zusätzlich zur Adaptierung der internen Richtlinien zur Gehaltsfindung beteiligte sich der Konzern auf Branchenebene federführend an der Neugestaltung des Kollektivvertrags für Elektrizitätsunternehmen in Österreich, der im Dezember 2018 vereinbart wurde und ab 1. Februar 2019 zur Anwendung kommt. Die Branche hat sich mit den Sozialpartnern auf einen fairen und gleichzeitig dem modernen Arbeitsleben angepassten Kollektivvertrag geeinigt. Eine gesamthafte Bewertung ergibt, dass durch die neuen Entgeltansätze sowohl bei den Einstiegsbezügen als auch bei den Endbezügen teilweise deutliche Reduktionen erreicht werden konnten. Die neuen, an die Formulierungen der Industrie angelehnten Tätigkeitsbeschreibungen ermöglichen eine exakter abgestufte Einreihung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und daher marktnähere Bezüge vor allem in den unteren Entgeltgruppen.

Personalplanung und -management

VERBUND setzt auf ein modernes und nutzerfreundliches Planungs- und Reporting-Instrument für Personaldaten, das 2018 um weitere Funktionalitäten erweitert wurde und somit als State-of-the-Art-Applikation zu sehen ist. Die integrierte Personalstands- und -aufwandsplanung stellt einen einfachen und transparenten Planungsprozess sicher. Eine konsequente und straffe Personalplanung fördert den optimalen Einsatz der Ressourcen.

Das Personalmanagement bei VERBUND hat Richtlinienkompetenz in allen personalwirtschaftlichen Fragen des VERBUND-Konzerns. Die Schwerpunkte liegen auf den Themen Personalplanung und -entwicklung, Personalcontrolling, Recruiting, Personalmarketing und Employer Branding, Arbeits- und Sozialrecht, Vertretung des Arbeitgebers gegenüber der Arbeitnehmervertretung, Compensation and Benefits, Grundsatzfragen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge sowie Diversity und Inclusion Ma-

nagement. VERBUND prüft diese Managementansätze mit verschiedenen Verfahren wie externen Auditierungen, internen Review-Prozessen bzw. Analysen von Kennzahlen inklusive der Betrachtung von internen und externen Benchmarks. Basierend auf den Ergebnissen dieser Rückmelde- und Leistungsbeurteilungs-

verfahren werden die Richtlinien regelmäßig evaluiert und bei Bedarf adaptiert. Seit Jahrzehnten sind der Arbeitnehmerschutz und die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für VERBUND äußerst wichtige Anliegen. So haben wir uns bei VERBUND das Ziel gesetzt, die Arbeits-

sicherheit laufend zu verbessern. VERBUND legt großen Wert auf eine Unternehmenskultur, die das Fundament für ein konstruktives und erfolgreiches Arbeiten bildet. Auf eine ausgewogene Work-Life-Balance, eine offene Kommunikation und eine wertschätzende Diskussionskultur wird dabei geachtet. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang auch die Themen Führungskultur und Diversität.

Beschäftigungsformen und Sozialleistungen

Grundsätzlich beschäftigt VERBUND Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unbefristeten Arbeitsverhältnissen. Befristete Arbeitsverträge werden nur mit sachlicher Begründung abgeschlossen (z. B. bei Karenzvertretung oder bei Zukunftsthemen wie der Digitalisierung). VERBUND strebt langfristige Dienst-

verhältnisse an und ermöglicht verschiedene Arbeitszeitmodelle wie Vollzeit, Teilzeit und Elternteilzeit. Zur Überbrückung von Kapazitätsspitzen, für Projektarbeiten und für befristete Karenzvertretungen werden auch Leiharbeitskräfte beschäftigt. Insbesondere bei abgegrenzten Bau-, Revisions- bzw. Instandhaltungsaufträgen gelten für die von VERBUND beauftragten Leiharbeitskräfte die gleichen Sicherheitsvorschriften wie für VERBUND-Personal. Diese Personen erhalten daher auch die gleichen Sicherheitsunterweisungen. Beauftragte Fremdfirmen für die Erstellung von Gewerken sind in der Arbeitsabwicklung eigenverantwortlich tätig. Sie müssen sich aber ebenfalls an die von VERBUND festgeschriebenen Sicherheitsstandards halten und werden nach VERBUND-Regeln unterwiesen. Die von Fremdfirmen erbrachten Arbeitsstunden fließen in die Berechnung der zentralen Arbeitssicherheits-

kennzahl ein. VERBUND bietet allen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Reihe von freiwilligen oder kollektivvertraglich geregelten Sozialleistungen wie eine Pensionskasse, eine Krankenzusatzversiche-

rung, ein vergünstigtes Mittagessen, eine Kinderzulage und eine Gesundenuntersuchung. VERBUND bekennt sich zudem zu einer marktkonformen und leistungsgerechten Entlohnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein auf individuelle Zielvorgaben und den Unternehmenserfolg ausgerichtetes, leistungsorientiertes Entgeltmodell sorgt daher seit 2010 auf allen Ebenen für eine faire Entlohnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Stärkung der Position auf dem Arbeitsmarkt – Employer Branding

Mit der gezielten Investition in ausgewählte Employer-Branding-Maßnahmen wirkte VERBUND auch 2018 dem Risiko entgegen, seine hohe Arbeitgeberattraktivität am Arbeitsmarkt zu verlieren. VERBUND zeigte trotz eines weiterhin reduzierten Mitteleinsatzes klare Präsenz auf dem Arbeitsmarkt – beispielsweise auf Bildungs- und Karrieremessen, in Print- und Onlinemedien sowie im Social-Media-

Bereich mit Fokus auf den Zielgruppen IT-Fachkräfte und Lehrlinge. Im Jahr 2018 lagen die strategischen Schwerpunkte im Employer Branding auf der langfristigen Netzwerkpflege mit Top-Studierenden der TU Wien und auf Frauenförderungsmaßnahmen. In diesem Zusammenhang wurden auch bestehende Maßnahmen weitergeführt. Dazu zählen u. a. die jährliche Vergabe des VERBUND-Frauenstipendiums, die Initiative "FIT – Frauen in die Technik" und "Girls! Tech up" sowie die Organisation eines Alumni-Events für alle Frauenstipendiatinnen.

Recruiting

Um darüber hinaus für interne und externe Bewerberinnen und Bewerber "Wunscharbeitgeber" der

Zukunft zu bleiben, wurde der Karriereauftritt von VERBUND auch im Jahr 2018 laufend aktualisiert. Abgeleitet von der neuen Marken- und Produktkampagne von VERBUND wurden erste Print- und Onlinestelleninserate überarbeitet und an das neue Layout angeglichen. Die 2016 implementierte Bewerberplattform stellte eine optimale Ergänzung dar. VERBUND strebt kontinuierlich danach, den hohen Professionalisierungsgrad der Recruiting-Qualität zu halten und auch in der digitalen Welt auf dem technologisch letzten Stand zu sein.

Dies wurde im Berichtszeitraum mit der Verleihung des goldenen Siegels der "Career's Best Recruiters"-Studie 2018 und dem in der Kategorie "Energie" erzielten ersten Platz bzw. einer Gesamtplatzierung unter den Top 25 sowie dem 2. Platz bei den "trendence Employer Branding Awards 2018" in der Kategorie "Bestes Employer Branding in Social Media" honoriert.

Personalentwicklung

VERBUND legt großen Wert auf die Entwicklung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2018 nahm jede

Mitarbeiterin bzw. jeder Mitarbeiter durchschnittlich 33,6 Stunden an Bildungsmaßnahmen teil. Schwerpunkte der Personalentwicklung bildeten Schulungen in den Bereichen Sicherheit, Technik sowie Energiewirtschaft. Da in den Bereichen Technik und Sicherheit überwiegend Männer tätig sind, spiegelt sich dies auch in den durchschnittlichen Weiterbildungsstunden wider, die bei Männern mit

34,5 Stunden leicht über jenen der Frauen mit 30,8 Stunden liegen. Im Rahmen des internen Effizienzsteigerungsprogramms ist Weiterbildung für die sozial verträgliche Umsetzung der Maßnahmen wesentlich. Unter anderem schaffen gezielte Umschulungen neue Perspektiven für bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

E-Training – Digitalisierung von Lernlösungen

Der digitale Wandel macht auch vor dem Lernen nicht halt. Wissen wird schnelllebiger, komplexer und immer unmittelbarer nachgefragt. Veränderte Bedürfnisse und Erwartungen der Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter fordern neue Lernformate. Im Projekt "Digitale Lernmedien 2.0" werden als Ergänzung zu den Präsenzveranstaltungen verstärkt auch digitale Lernmedien als Unterstützung und zur Anreicherung von Informationen eingesetzt. Die Inhalte werden nach mediendidaktischen Methoden so aufbereitet, dass die Anwenderinnen und Anwender sich leicht neues Wissen aneignen können. Die digitalen Lernmedien ersetzen teilweise

die Präsenzveranstaltungen und tragen somit zur Kosten- und Ressourceneffizienz bei. Zu Beginn der Inbetriebnahme standen bereits die E-Trainings Fit4Cyber, Fit4DSGVO und Compliance sowie Antikorruption zur Verfügung. Weitere E-Trainings – insbesondere in den Bereichen Arbeitnehmersicherheit und energiewirtschaftliches Wissen – sind in Planung. Das Angebot wird laufend

erweitert. Mit dem neuen Learning-Management-System setzt VERBUND einen weiteren Schritt zur Digitalisierung. Präsenz- und Onlineveranstaltungen werden ab 2019 in einem innovativen und modernen System verwaltet. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vereinfacht dieses integrierte System die Organisation der Personalentwicklungsmaßnahmen – von der Anmeldung über die Durchführung bis zu Wissensüberprüfungen. Führungskräfte erhalten mithilfe des Berichtswesens einen raschen Über-

blick über den Status der Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Kraftwerksbetrieb unterstützt das Digital Workforce Management die administrativen und operativen Arbeitsprozesse von Betrieb und Instandhaltung. Heterogene Prozesse werden vereinheitlicht und digitalisiert, sodass die Abläufe optimiert werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden unter anderem durch werksübergreifenden Erfahrungsaustausch aktiv eingebunden. Die Umsetzungsverantwortung liegt unmittelbar bei den Kraftwerksgruppen und stärkt somit ein neues Führungsver-

ständnis der Werksgruppenleiter, Betriebsingenieure und Meister. Im Rahmen des Projekts "Digitales Wasserkraftwerk" werden im Pilotkraftwerk Rabenstein neue Trends getestet. Der Schwerpunkt des Virtual-Reality-Modells soll auf der interaktiven Visualisierung der Begehung, der Planung von Instandhaltungsmaßnahmen und der Dokumentation ebenso liegen wie im Einsatz für die Aus- und Weiterbildung. Mit dem zukünftigen Einsatz von Virtual Reality in der Aus- und Weiterbildung ergeben sich einige Vorteile. So können Mitarbeiter bei schwierigen und nur selten durchgeführten Arbeiten vorab virtuell auf die Arbeit in der Praxis optimal vorbereitet werden. Zudem können Ausbildner, sei es im Betrieb oder auch in den Lehrwerkstätten, den gesamten Vorgang am Monitor mitverfolgen und unmittelbar Tipps und Hinweise geben.

Lehrlingsausbildung

Wesentliche Bereiche unseres Unternehmens stellen die Instandhaltung und der Betrieb unserer Anlagen dar. Um den sicheren Betrieb zu gewährleisten, setzt VERBUND seit 1983 als eines der ersten Unternehmen Österreichs auf eine vierjährige Doppelberufsausbildung seiner Lehrlinge (Elektrotechnik und Metalltechnik). Dabei handelt es sich um gefragte Doppelberufe mit ausgezeichneten Zukunftschancen. Ab dem zweiten Lehrjahr sind die Lehrlinge in einem der VERBUND-Kraftwerke tätig, um dort das nötige Anlagenwissen zu erwerben. Damit wird der Know-how-Transfer im technisch-

gewerblichen Bereich gesichert. Im Jahr 2018 hat VERBUND in Österreich und Deutschland 41 Lehrlinge neu aufgenommen. Die hohe Qualität der Lehrlingsausbildung zeigt sich vor allem bei den ausgezeichneten Erfolgen im Zuge der Lehrabschlussprüfungen.

Weiterentwicklung der Führungskultur

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Führungskräfte bei VERBUND dient der steten Verbesserung

der Führungsqualität und somit der Sicherstellung des Unternehmenserfolgs. Eine Maßnahme stellt dabei das regelmäßige Führungsfeedback dar. Im Abstand von zwei Jahren wird das Führungsverhalten aus Sicht des direkten Arbeitsumfelds (Vorgesetzte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kolleginnen und Kollegen) eingeschätzt und mit der jeweiligen Selbsteinschätzung verglichen. Diese strukturierten und ganzheitlichen Rückmeldungen geben wertvolle Hinweise für die Kompetenzentwicklung der Führungskräfte. Ziel ist es, durch Abweichungen im Selbst- und Fremdbild bzw. durch den Vergleich zur letzten Erhebung neben Stärken und Handlungsfeldern auch die persönliche Entwicklung aufzuzeigen. Daraus werden individuell angepasste, zielgenaue Maßnahmen für die einzelnen Führungskräfte abgeleitet. Im Herbst 2018 wurde der zweite Durchgang des VERBUND-Führungsfeedbacks erfolgreich abgeschlossen.

Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben hat bei VERBUND Tradition. Im Netzwerk "Unternehmen für

Familien" zeigt VERBUND sein Engagement als familienfreundliches Unternehmen. Seit 2009 ermöglicht das Audit "berufundfamilie" eine bessere Strukturierung der Maßnahmen. Damit werden bedarfsorientiert weitere Möglichkeiten geschaffen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern. 2018 hat VERBUND dieses Audit bereits zum vierten Mal durchgeführt und das Gütesiegel für die kommenden drei Jahre erhalten. Für diese nächste Periode hat sich VERBUND zum Ziel gesetzt, die Arbeitszeiten weiter zu flexibilisieren, mobiles Arbeiten noch einfacher zu machen und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über bestehende und neue Angebote zu informieren – insbesondere zum Thema "Pflege von Angehörgigen". Die regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen zeigen, dass die Zufriedenheit mit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben seit 2008 bei VERBUND laufend steigt.

Diversity Management

Die 2016 festgelegte Diversity-Strategie wurde 2018 konsequent weiterverfolgt. Mit der Zertifizierung

ZukunftVIELFALT® setzte VERBUND im Vorjahr einen weiteren wichtigen Schritt. ZukunftVIELFALT® ist ein Managementkonzept zur Weiterentwicklung eines ganzheitlichen Diversity Managements sowie eine Auszeichnung für Organisationen, die ein solches implementiert haben. Ziel ist es, die Diversitätsstrategie im Konzern zu verankern und strukturiert weiterzuentwickeln. Damit

fördert VERBUND die Vielfalt im Unternehmen und stellt die Gleichbehandlung sicher. Zur Unterstützung der Führungskultur setzt VERBUND verstärkt auf Information und Einbindung der Führungskräfte. Dies hat mit Initiativen wie der Verankerung der Gleichbehandlung im Unternehmensleitbild, der Bestellung einer Gleichbehandlungsbeauftragten und einer Diversity und Inclusion-Managerin, der Premium-Mitgliedschaft in der "Charta der Vielfalt" sowie der Bestellung einer Accessibility Managerin begonnen. Vor allem in den Schwerpunktdimensionen "Alter", "Geschlecht" und "Behinderung" wurden geplante Maßnahmen im Jahr 2018 umgesetzt.

Schwerpunkt "Alter"

VERBUND strebt eine ausgewogene Altersstruktur an. Das Management des demografischen Wandels soll

das Wissen im Unternehmen erhalten und Leistungsträger an das Unternehmen binden. Im Berichtszeitraum setzte sich die bereits seit Jahren zu beobachtende demografische Entwicklung fort. Rund 7% der VERBUND-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter gehen in den nächsten fünf Jahren in Pension, in den nächsten zehn Jahren werden es 28% sein. Zum Teil werden diese Stellen im Rahmen der Effizienzsteigerungsprogramme nicht nachbesetzt. Ein erheblicher Prozentsatz der Abgänge betrifft jedoch betriebsnotwendige Stellen, die zur Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs erforderlich sind

und daher nachbesetzt werden müssen. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger gesund im Arbeitsprozess zu halten und um zu einem reibungslosen Generationenwechsel beizutragen, wird seit Jahren auf ein betriebliches Gesundheitsmanagement gesetzt. Die Initiative "Fit & Gesund bei VERBUND" soll einen gesunden Lebensstil fördern. Außerdem ermöglicht VERBUND allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über ein Employee-

Assistance-Programm kostenlose Beratung bei beruflichen oder privaten Problemen. Als erfolgskritische Personalentwicklungsmaßnahme hat VERBUND eine strukturierte Nachfolgeplanung in allen Ebenen implementiert (vom Lehrling über Führungskräfte bis hin zu Vorstandskandidatinnen und -kandidaten) mit dem Ziel, Potenziale für die langfristige Nachfolge zu sichern.

Schwerpunkt "Geschlecht"

Der Anteil von Frauen ist in einem technisch geprägten Unternehmen wie VERBUND traditionell gering. Deshalb setzt VERBUND Maßnahmen, um den aktuellen Anteil von 17,6% bis zum Jahr 2025 auf insgesamt 20% zu erhöhen – so wie auch der Frauenanteil in der Führungsebene auf 20% ansteigen soll. In

2018 lag der Frauenanteil bei den Neuaufnahmen bei 20,9%. Auf Basis der Ergebnisse aus der Mitarbeiterbefragung wurden auch konkrete Aktivitäten zur Frauenförderung vereinbart. Um Frauen sichtbarer zu machen, sollen insbesondere bei der Besetzung von Gremien oder Projektleiterpositionen verstärkt Frauen berücksichtigt werden. Seit 2017 werden mit den Führungskräften der ersten Managementebene Ziele zur Förderung von Frauen vereinbart, um ein

weiteres Bewusstsein für die Gleichbehandlung von Frauen zu schaffen. 2017 erklärten im Rahmen einer Befragung rund 11% der Frauen bei VERBUND, Interesse an einer Führungsposition zu haben. Um diese Zielgruppe in ihrer Entscheidung für Führungspositionen zu stärken, erfolgte 2018 mit dem Seminar "Die weiblichen Erfolgsquotienten in der Führungsverantwortung" der Startschuss zu einer Seminarreihe zum Empowerment von Frauen. Eine weitere Maßnahme ist das

VERBUND-Frauennetzwerk, das die Frauen bei VERBUND unterstützt. VERBUND achtet zudem auf ausgewogene Gehälter. Diese basieren auf der strikten kollektivvertraglichen Einstufung sowie auf einem leistungsorientierten Gehaltsmodell. Dennoch sind die gesellschaftspolitischen und kulturellen Themen wie vermehrte Teilzeitarbeit bei Frauen, eine geringe Anzahl von Frauen in technischen Berufen und die Schwierigkeit für Frauen, in höherbezahlte (Führungs-)

Funktionen zu gelangen, nach wie vor auch bei VERBUND erkennbar. VERBUND ist es ein Anliegen, Frauen für technische Berufe zu begeistern. Daher beteiligt sich VERBUND an mehreren Initiativen wie dem Wiener Töchtertag, FIT – Frauen in die Technik und dem amaZone-

Award. FIT – Frauen in die Technik soll das Interesse von Mädchen für technische Berufe wecken, motiviert Maturantinnen zum Technikstudium und stellt erfolgreiche Frauen in technischen Berufen als Role Models vor. Damit sollen Berührungsängste mit technischen oder naturwissenschaftlichen Ausbildungen

abgebaut werden. Seit 2009 fördert VERBUND durch die Vergabe des VERBUND-Frauenstipendiums zudem vielseitig engagierte Studentinnen bei ihrer technischen Ausbildung. Das Stipendium soll eine zusätzliche persönliche und fachliche Weiterbildung über den Uni-Alltag hinaus ermöglichen. Ein weiteres Ziel ist es, mehr technisch qualifizierte Frauen für das Unternehmen zu begeistern und sie im Idealfall als Mitarbeiterinnen zu gewinnen. 2018 feierte VERBUND das Zehn-Jahres-Jubiläum des VERBUND-Frauenstipendiums, anlässlich dessen wurde ein außerordentliches Stipendium an einen Studierenden mit Behinderung vergeben.

Schwerpunkt "Menschen mit Behinderungen"

VERBUND übernimmt soziale Verantwortung dafür, als Unternehmen für Chancengleichheit zu sorgen. Um ein sichtbares Zeichen zu setzen, ist es erklärtes Ziel von VERBUND, die Quoten gemäß Behinderteneinstellungsgesetz weiterhin zu erfüllen bzw. darüber hinaus Menschen mit Behinderung zu rekrutieren und zu beschäftigen. Das Diversity Management achtet gemeinsam mit dem Accessibility Management

auf die laufende Weiterentwicklung der Beschäftigung von Personen mit Behinderung. SO übererfüllt VERBUND die in Österreich und Deutschland gesetzlich vorgegebenen Quoten für die Einstellung von Menschen mit Behinderungen. Für VERBUND beträgt die Pflichtzahl in Österreich 104. Es wurden per 31. Dezember 2018 138 begünstigt Behinderte gemäß Behinderteneinstellungsgesetz bei VERBUND beschäftigt. In Deutschland beträgt die entsprechende Pflichtzahl 18, und es wurden

23 Menschen mit Behinderung seitens VERBUND beschäftigt. Wesentliche Aspekte für die Inklusion von Menschen mit Behinderung bei VERBUND sind der Abbau von Barrieren und die Sensibilisierung der Belegschaft durch kontinuierliche Information. Im Rahmen des "Personalertags 2018" hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Personalbereichs die Gelegenheit, sich mit dem Thema Beschäftigungen von Menschen mit Behinderung auseinanderzusetzen. Haben doch gerade die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Personalbereichs eine wichtige beratende

Rolle zu diesem Thema für die Belegschaft und die Führungskräfte. Im Accessibility-Umsetzungskonzept wurden Schritte und Maßnahmen für die kommenden Jahre festgelegt, um bauliche, organisatorische und kommunikative Barrieren innerhalb von VERBUND weiter

abzubauen. In einzelnen Tochtergesellschaften gab es ebenfalls Schulungen von Führungskräften. Am Purple LightUpDay – an diesem Tag wird die Aufmerksamkeit auf die wirtschaftliche Kraft von Menschen mit Behinderung gerichtet – informierte VERBUND die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Beschäftigten

mit Behinderung. Im Sommer 2018 absolvierten erneut drei Personen mit Behinderung ein Ferialpraktikum bei VERBUND. Im Rahmen der Mitgliedschaft im DisAbility-Wirtschaftsforum tauscht sich VERBUND zudem mit anderen Unternehmen aus und erweitert laufend sein Wissen zur Beschäftigung von Personen mit Behinderung.

Gesundheit und Sicherheit

Äußerst wichtige Anliegen von VERBUND sind der Arbeitnehmerschutz, die Gesundheit und die Arbeitnehmersicherheit.

Unfallgeschehen 2018

Die Basis für die Berechnung der Arbeitssicherheitskennzahlen bildet der arbeitsrechtliche Personalstand plus Leasingkräfte plus alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von anteilig einbezogenen Beteiligungen. Ende 2018 betrug dieser Wert 3.154 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In dieser Zahl sind 165 Leasingkräfte und die gesamten Belegschaften der Ennskraftwerke Aktiengesellschaft, der VUM Verfahren Umwelt Management GmbH, der VERBUND Tourismus GmbH, der Lestin & Co Tauch-, Bergungs- und Sprengunternehmen Gesellschaft m.b.H., der VERBUND Wind Power Austria GmbH

und der Energji Ashta Shpk enthalten. Das Unfallgeschehen 2018 entwickelte sich positiv. Es waren weniger Unfälle als 2017 zu verzeichnen,

jedoch überschattete ein tödlicher Unfall diese Entwicklung. Für die Interpretation des Unfallgeschehens müssen die absoluten Zahlen der Unfälle in Relation zum Personalstand (Unfallhäufigkeit) und zu den Ausfallstagen je Unfall (Unfallschwere) gesetzt werden. Die Lost Time Injury Frequency (LTIF) wird als maßgebliche Kennzahl herangezogen, um Benchmarks mit nationalen und internationalen Unternehmen zu ermöglichen. Um auch den Einsatz von Fremdfirmen bewerten zu können, erhebt VERBUND seit 2018 an allen Arbeitsstätten deren Einsatz-

stunden und berichtet sie in der Kennzahl "LTIF inkl. Fremdfirmen". Die Gesamtunfallhäufigkeit von 5,4 (LTIF inkl. Fremdfirmen) zeigt im Vergleich mit anderen nationalen und internationalen Unternehmen, dass wir auf einem guten Weg sind. Aus der Analyse jedes einzelnen Unfalls im Konzern und bei beschäftigten Fremdfirmen werden Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt. Wie in den Jahren zuvor konnte auch im Jahr 2018 bei keinem Arbeitsunfall ein Fremdverschulden oder ein organisatorischer Mangel als Ursache identifiziert werden. Dies zeigt, dass die Sicherheitsstandards im Konzern sehr hoch sind und die Schutzmaßnahmen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer optimal umgesetzt werden.

Unfallprävention

Die Maßnahmen zur Prävention basieren auf der Analyse der VERBUND-Arbeitsunfallstatistik. Der Schwerpunkt der jährlichen Weiterbildungsmaßnahmen 2018 lag auf Schulungen mit den folgenden Themen: Arbeiten in Behältern, Ladungssicherung, Bewegen von Lasten, praktische Übungen, Wir leben Sicherheit, VEMF-Verordnung elektromagnetischer Felder. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die

praktische Umsetzbarkeit im Arbeitsalltag gelegt. Die gesetzlich vorgesehenen Sicherheitsunterweisungen werden jedes Jahr entweder persönlich oder über E-Learning mit anschließendem Test von nahezu 100% der Belegschaft erfolgreich absolviert – so

auch im Geschäftsjahr 2018. Für den Bereich Arbeitssicherheit gibt es eine Vielzahl von internen Regelungen, die laufend aktualisiert und bei gesetzlichen Änderungen rasch angepasst werden. Diese Regelungen betreffen beispielsweise die nachfolgenden Themen: Arbeitsstoffmanagement, Unfallmeldungen und Verhalten nach Unfällen, Information und Unterweisung, Brandschutz, persönliche Schutzausrüstung, Koordinierung auf Baustellen und bei Projekten, Umgang mit Fremdfirmen sowie Koordination und Aufgaben des Arbeitsmedizinischen Dienstes. Mit diesen Regelungen soll gewährleistet werden, dass konzernweit derselbe Standard zur Verfügung steht und angewendet wird.

Sicherheitskultur

Die Umsetzung des Projekts "Wir leben Sicherheit" soll für ein erhöhtes und geschärftes Sicherheitsbewusstsein bei VERBUND sorgen. Das Ziel dieses Projekts lautet: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen gesund zur Arbeit kommen, unfallfrei arbeiten und wieder gesund nach Hause kommen. Dies soll vor allem durch die Vorbildwirkung der Führungskräfte, "Aufeinander schauen" und gegenseitiges

Aufmerksammachen auf gefährliches Verhalten erreicht werden. Um den Ist-Stand zu erheben, wurde eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse wurden mit Führungskräften tätigkeits- und abteilungsspezifische Maßnahmen erarbeitet. Im November 2018 starteten bereits erste Trainings für Führungskräfte, die bis Ende 2019 laufen werden.

Gesundheitsförderung bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Die Initiative "Fit & Gesund bei VERBUND" soll einen gesunden Lebensstil fördern. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden motiviert, auf freiwilliger Basis etwas für ihre Gesundheit zu tun. 2018 setzte VERBUND mit dem Seminar "Bewegt und rückenfit am PC-Arbeitsplatz" und einem Sehtraining den Schwerpunkt auf gesundes Arbeiten am Büroarbeitsplatz. Vorträge zum Thema Zeit- und Stressmanagement sorgen dafür,

dass die teilnehmenden Personen besser mit diesem Thema umgehen können. Darüber hinaus waren Ernährung und Bewegung, der Umgang mit Schichtarbeit und das richtige Heben und Tragen wichtige Schwerpunkte im Gesundheitsmanagement. Der direkte Zusammenhang zwischen Gesundheit und Leistungsfähigkeit in einem sich ständig wandelnden Arbeitsumfeld wird dabei ins Bewusstsein gerufen.

Gesellschaftliche Verantwortung

VERBUND übernimmt Verantwortung gegenüber einer Gesellschaft, die sauber erzeugten, verlässlich verfügbaren Strom auch als Faktor der Lebensqualität wahrnimmt. In seiner gesellschaftlichen Mitverantwortung unterstützt VERBUND mehrere karitative Organisationen und stärkt das Bewusstsein von Kindern für den sorgsamen Umgang mit Energie.

Caritas und Diakonie

Energiearmut und ihre negativen Folgeerscheinungen treten dort am ehesten auf, wo Einkommen sehr niedrig und Wohnverhältnisse schlecht sind. Der VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas hilft rasch, unbürokratisch und vor allem dauerhaft durch finanzielle Soforthilfe zur Begleichung offener Stromrechnungen, professionelle Energieberatung vor Ort und gratis Austausch alter, stromfressender Elektrogeräte.

Seit Beginn des Projekts im Jahr 2009 profitierten insgesamt 4.300 Haushalte mit insgesamt 10.000 in den Haushalten lebenden Personen vom Angebot des VERBUND-Stromhilfefonds. In der neunten Periode (1. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018) wurden 500 Haushalte (die in den Sozialberatungsstellen der

Caritas Hilfe suchten) an den VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas weitervermittelt. Weiters wurden im Jahr 2018– mit Mitteln aus dem seit 2009 bestehenden VERBUND-Empowerment-Fund der Diakonie –744 Menschen mit Behinderung zu unterstützender Kommunikation und assistierenden Technologien beraten. 102 Menschen mit Behinderung bekamen bei der Anschaffung von Kommunikationshilfen eine direkte Unterstützung. Dafür wendete der Soforthilfefonds wie im Vorjahr rund 60.000 € auf.

VERBUND-Klimaschule des Nationalparks Hohe Tauern

Das Bildungsangebot von VERBUND und dem Nationalpark Hohe Tauern, das von der UNESCO als UN-Dekadenprojekt der Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet wurde, besteht seit 2010. Seit Beginn der Partnerschaft haben mehr als 24.000 Schülerinnen und Schüler vom aufsuchenden Angebot, bei dem speziell ausgebildete Ranger des Nationalparks Projektunterricht in den Schulklassen gestalten, profitiert. Das erklärte Ziel: Kompetenzen für ein bewusstes Leben vermitteln und die Auswirkungen des eigenen Handelns auf das Klima einschätzen können. Das Angebot des Projektunterrichts durch Ranger wird vorrangig in den Nationalpark-Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol angeboten. Seit 2018 steht das Bildungsangebot darüber hinaus auch online unter www.klima.schule zur Verfügung. Primäre Zielgruppe des ersten Onlineangebots für die Vermittlung von Klimaschutzkompetenz sind Lehrerinnen und Lehrer. Daher wurde bereits in der Entwicklung größter Wert auf eine möglichst einfache Integration in den Unterricht gelegt.

Die VERBUND-Stromschule macht Lust auf Technik

VERBUND unterstützt Lehrkräfte beim spannenden und interaktiven Physikunterricht durch ein vielfältiges Angebot von Physik-Lernunterlagen, gekoppelt mit Kraftwerksführungen. VERBUND unterstützt auch Führungen für Schülerinnen und Schüler im Rahmen von Unterrichtsveranstaltungen finanziell. Im Bereich der Speicherkraftwerke nutzten wie im Vorjahr rund 2.500 Schülerinnen und Schüler das Angebot für Schulführungen.

Menschenrechte

Grundsätze

VERBUND bekennt sich zu seiner Verantwortung, die Menschenrechte in allen Unternehmensbereichen und darüber hinaus zu wahren. Grundlage für die Due-Diligence-Prozesse bei VERBUND bezüglich der Achtung der Menschenrechte ist die ONR 192500 (Gesellschaftliche Verantwortung von Organisatio-

nen), nach der das Unternehmen 2018 erstmals zertifiziert wurde. Die CSR-Norm setzt auf den sorgfältigen Umgang mit Menschenrechten auf allen Ebenen. Zu vermeiden sind Beziehungen mit Partnern, die in Menschenrechtsverletzungen involviert sind, sowie Diskriminierungen, insbesondere von schutzbedürftigen Gruppen. Zu achten sind alle Arten von bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten. Vor allem grundlegende Arbeitsrechte und Prinzipien wie Chancengleichheit, Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen sind einzuhalten. In diesem Sinne verpflichtet sich VERBUND diesen ONR-Empfehlungen ebenso wie den zehn Prinzipien des UN Global Compact zur Einhaltung der Menschenrechte. In der Wesentlichkeitsanalyse sind "Gleichbehandlung" und "Vereinigungsfreiheit" bereits als wesentliche Themen definiert. Mit dem neuen internationalen Geschäftszweig Hydro Consulting gewinnt das Thema bei VERBUND noch mehr Relevanz.

Menschenrechte außerhalb Europas

Das seit 2017 laufende Hydro Consulting ist ein neuer Dienstleistungsbereich von VERBUND, der auch zur Erreichung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen und der Pariser Klima-

schutzziele beiträgt. Der internationale Klimavertrag sieht freiwillige Reduktionsmaßnahmen – Nationally Determined Contributions (NDCs) – vor. Als führendes Wasserkraftunternehmen leistet VERBUND mit der Nutzung seiner Kompetenz bei erneuerbaren Energien in Entwicklungs- und Schwellenländern einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen. Bei den Vorhaben von Hydro Consulting handelt es sich um Beratungsprojekte für lokale Wasserkraftbetreiber im Sinne eines Know-how-Transfers bzw. eines

Capacity Building zur Stärkung der lokalen Kompetenz zum effizienten und sicheren Anlagenbetrieb. VERBUND ist sich bewusst, dass durch das Agieren in Ländern außerhalb Europas neue Herausforderungen im Bereich der Menschenrechte entstehen. Darum setzt sich VERBUND intensiv mit der Thematik auseinander und legt Schritte fest, um menschenrechtskonform zu handeln. Ein wesentlicher Aspekt für VERBUND ist dabei die gegenseitige Verpflichtung zu fairen Geschäftspraktiken als Voraussetzung für die Annahme der Aufträge. Geregelt ist das in der Geschäftspartner-Integritätsprüfung, die nicht nur für laufende Projekte, sondern auch für vergleichbare künftige Aktivitäten gilt. Darüber hinaus bieten die Empfehlungen des Hydropower Sustainability Assessment Protocol der International Hydro Power Association eine Richtschnur für künftige Projektentwicklungen.

Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung

Im VERBUND-Verhaltenskodex ist die Gleichbehandlung aller Menschen – ohne Ansehen von Geschlecht, Alter, Behinderung, Religion, Kultur, Hautfarbe, Bildung, gesellschaftlicher Herkunft, sexueller Orientierung oder Nationalität – festgeschrieben. VERBUND tritt jeder Form von Diskriminierung, Mobbing und sexueller Belästigung entschieden entgegen. Bei der Führungskräfteentwicklung wird besonderes Augenmerk auf die Vermittlung dieser Werte gelegt.

Seit 2011 gibt es bei VERBUND eine Gleichbehandlungsbeauftragte, und im Geschäftsjahr 2014 wurde ein Diversity and Inclusion Management eingeführt. In diesem Bereich werden alle damit zusammenhängenden Aktivitäten im Konzern gebündelt. Die Entwicklung und Implementierung der Gleichstellungsziele sowie die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen werden ebenfalls von den ver-

antwortlichen Personen in diesem Bereich wahrgenommen und dokumentiert. Die 2016 beschlossene Diversity-and-Inclusion-Strategie ermöglicht VERBUND eine noch strukturiertere Förderung von Diversität. Die Zertifizierung ZukunftVIELFALT® bestätigt die Implementierung eines nachhaltigen Diversity-Management-Systems bei VERBUND.

Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen

In Österreich stellt die Sozialpartnerschaft eine historisch gewachsene Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern dar. Sie besteht darin, dass die Arbeitgeber- und die Arbeitnehmervertreter gemeinsam wirtschafts- und sozialpolitische Maßnahmen vorbereiten und durchführen. Die

Berücksichtigung gesamtwirtschaftlicher Bedürfnisse ist dabei oberstes Gebot. Die Kollektivverträge werden von den Gewerkschaften mit den jeweiligen Arbeitgeberverbänden abgeschlossen. Durch die im Arbeitsrecht festgelegte Außenseiterwirkung unterliegen alle Beschäftigten dem Geltungsbereich der Kollektivverträge – unabhängig davon, ob sie selbst der Gewerkschaft angehören oder nicht. Der Kollektivvertrag hat besondere Wirkungen auf die Arbeitsverhältnisse innerhalb des Geltungsbereichs. Betriebsvereinbarungen und Dienstverträge müssen den Kollektivvertrag beachten und dürfen grundsätzlich keine schlechteren Regelungen treffen. Der Kollektivvertrag regelt unter anderem Mindestgehälter, Arbeitszeiten und Sonderzahlungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld). In Betrieben mit fünf oder mehr Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern kann nach den Bestimmungen des österreichischen Arbeitsrechts ein Betriebsrat gewählt werden, der die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vertritt. Analoges gilt für Deutschland, wo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Deutschen Tarifwerk unterliegen. Damit gelten vergleichbare Sozialleistungen, aber z. B. nicht das leistungs-

orientierte Gehaltssystem von VERBUND. Im Arbeitsrecht sind viele Informations-, Mitwirkungs- bzw. Zustimmungsrechte des Betriebsrats sowie Mindestmitteilungsfristen bezüglich betrieblicher Veränderungen festgelegt. Diese werden bei

VERBUND selbstverständlich vollinhaltlich erfüllt. Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat findet unter anderem in den vierteljährlich stattfindenden Wirtschaftsgesprächen statt, in denen der Vorstand die Belegschaftsvertretung über die wirtschaftliche Lage, alle personalwirtschaftlichen Angelegenheiten und sonstige aktuelle Entwicklungen im Unternehmen informiert. Im Rahmen dieser Wirtschaftsgespräche können die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über den Betriebsrat ihre Vorschläge, Anliegen und Empfeh-

lungen an den Vorstand herantragen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind entsprechend dem Arbeitsverfassungsgesetz in den Aufsichtsräten der Aktiengesellschaften durch den Betriebsrat vertreten. So sind auch bei VERBUND ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder Belegschaftsvertreter, die in Aufsichtsratssitzungen dem Vorstand gegenübersitzen und die Anliegen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die Entscheidungen des Aufsichtsrats einfließen lassen können.

Bezüglich weiterer Informationen sowie weiterer Angaben zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie gesellschaftlicher Verantwortung verweisen wir auf den Integrierten Konzerngeschäftsbericht 2018.

Bericht über die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten

Chancen- und Risikomanagement

Seit Beginn der Liberalisierung des österreichischen Strommarkts im Geschäftsjahr 2000 ist das Chancen- und Risikomanagement bei VERBUND ein eigenständiger Bestandteil des umfassenden Steuerungskonzepts. Die VERBUND-Strukturen, -Abläufe und -Produkte werden im Rahmen des "Unternehmenswei-

ten Risikomanagements" laufend weiterentwickelt. Insbesondere aufgrund der – sowohl für die gesamte Energiebranche als auch für VERBUND mit Herausforderungen verbundenen – Energiewende wird das Risikomanagement laufend an die geänderten internen und externen Erfordernisse angepasst. Zudem wird seitens des VERBUND-Wirtschaftsprüfers jährlich die Funktionsfähigkeit des unternehmensweiten Risikomanagements im Vergleich mit den Empfehlungen des Referenzmodells ISO 31000:2018 bestätigt.

Weiterentwicklung

Die Arbeitsschwerpunkte in den letzten Monaten lagen insbesondere auf der Weiterentwicklung der Risk-Return-Betrachtung im Unternehmen, auf der Erarbeitung eines mehrjährigen Risikohorizonts sowie auf der Weiterentwicklung einer Risikotragfähigkeitsrechnung. Im Zuge der Entwicklung dieser Betrachtungen wurde auch das Reporting überarbeitet und erweitert. Damit umfassen die Risikomanagementagenden aktuell sowohl das Treffen von strategischen Entscheidungen, das Projektmanagement sowie die Steuerung der laufenden Geschäftstätigkeit.

Aktuelle Chancen- und Risikolage

Chancen und Risiken aus dem Geschäftsmodell

Da die Geschäftstätigkeit von VERBUND aufgrund seiner Investitionsstruktur auf einen langen Zeitraum ausgelegt ist, binden diese Aktivitäten hohe Finanzmittel. Die Anlagenverfügbarkeit im Netz stellt dabei einen ganz wesentlichen Faktor dar. VERBUND-Anlagen müssen zudem höchste umwelttechnische Anforderungen erfüllen. Eine erfolgreiche Realisierung von VERBUND-Projekten ist nur auf Basis einer frühzeitigen Einbindung aller Stakeholder, der Einhaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen sowie eines effektiven Projektmanagements möglich. Der Betrieb und die Erhaltung dieser über lange

Jahre genutzten Vermögenswerte erfordern hochqualifizierte Mitarbeiter. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor in diesem Zusammenhang ist ein gesicherter Zugang zum Kapitalmarkt. Die Republik Österreich als mehrheitlicher Eigentümer von VERBUND sowie die kostengünstige, umweltfreundliche Wasserkrafterzeugung und das regulierte Netz werden von den Ratingagenturen als wesentliche und stabilisierende Elemente hervorgehoben.

Wetter- und klimabezogene Chancen und Risiken

VERBUND – als der führende Stromerzeuger aus regenerativen Quellen – ist nicht beeinflussbaren Wetterereignissen wie Niederschlägen und Wind stark ausgeliefert, insbesondere bei den VERBUND-Speicherkraftwerken und teilweise auch bei den APG-Höchstspannungsleitungen in hochalpinen Gebieten. Der Klimawandel kann langfristig betrachtet das saisonale wie auch das jährliche Wasserund Winddargebot beeinflussen. Auch geologische Rahmenbedingungen können sich maßgeblich verändern. So können Naturereignisse wie Hochwasser, Sturm oder Lawinen in Zukunft einen ungeplanten Ausfall von Anlagen zur Stromerzeugung oder -übertragung verursachen und auch Folgeschäden nach sich ziehen. Die Erzeugung aus Laufkraftwerken unterliegt der saisonal schwankenden Wasserführung der Flüsse und kann nur in geringem Ausmaß gesteuert werden (Schwellbetrieb). Die Speicherkraftwerke werden, abhängig vom bestehenden Wasserdargebot, netzoptimierend pro Tag, Monat oder Jahr eingesetzt. Neue Ertragschancen für VERBUND erwachsen zudem aus der Abdeckung des kurzfristigen Strombedarfs aufgrund der volatilen Erzeugung aus Wind und Photovoltaik: So können Energiemengen zusätzlich erzeugt bzw. in Pumpspeicherkraftwerken "zwischengeparkt" sowie Netze durch flexible Kraftwerksleistung stabilisiert werden. Diese flexiblen Ergebnisbeiträge hängen wesentlich von der Häufigkeit und dem absoluten Ausmaß kurzfristiger Preisschwankungen auf den Strom-

märkten ab. Die zweite Jahreshälfte 2018 war besonders von Trockenheit und der damit einhergehenden geringen Wasserführung gekennzeichnet. Aufgrund des Klimawandels besteht die Gefahr, dass die Anzahl der Trockenjahre in Zukunft steigen wird. VERBUND ist sich dieser Risiken bewusst und sieht es als entscheidend für eine gesicherte Zukunft an, die langfristigen klimatischen Entwicklungen genau zu beobachten und proaktiv Maßnahmen (z. B. die Mitarbeit an Innovations- und Forschungsprojekten und gegebenenfalls die Umsetzung von aussichtsreichen Konzepten) gegen die daraus wachsenden Herausforderungen zu ergreifen.

Chancen und Risiken aus technologischer Entwicklung

Die Entwicklung hin zu zunehmender Digitalisierung zeigt sich als besondere Herausforderung und gleichzeitig als Chance für VERBUND. Moderne Informations- und Kommunikationssysteme unterstützen verstärkt die Geschäftstätigkeit von VERBUND. Den steigenden Risiken aus dem Cyberbereich für kritische Infrastruktur begegnet VERBUND mit vorbeugenden Sicherheitsstrategien, internen Richtlinien und entsprechend abgesicherten Prozessen. Ein besonders hohes Augenmerk legt VERBUND auf die Sicherheit der Leittechnik bei seinen Kraftwerken und beim Höchstspannungsnetz der APG. Der Schutz der Verwaltungsgebäude von VERBUND und der dezentralen Werke erfolgt durch bauliche Maßnahmen und elektronische Überwachungssysteme.

Chancen und Risiken aus rechtlichen/regulatorischen Entwicklungen

Die Stärkung des Emissions Trading System (ETS) durch die Europäische Union führt zu neuen Möglichkeiten, aber auch Erschwernissen. So bewirkt dieser Umbau des europäischen Energiesystems eine maßgebliche Veränderung der nicht direkt beeinflussbaren Risikofaktoren aus den Bereichen Politik, Volkswirtschaft, Energiewirtschaft sowie Soziales. Die zukünftige Energiewelt fordert von den Energieversorgungsunternehmen eine starke Anpassung ihrer Geschäftsmodelle und veränderte Investitionsentscheidungen. Diese könnten hohe Wertanpassungen (d. h. sprunghafte Veränderungen bilanzierter Vermögenswerte bzw. Schulden) zur Folge haben. Die hohe Regulierung sowie die Überkapazitäten in Europa haben die marktwirtschaftlichen Regeln der Preisbildung (Einsatz nach variablen Produktionskosten) außer Kraft gesetzt. Andererseits eröffnen sich mit dem Geschäftsmodell der energienahen Dienstleistungen neue Opportunitäten aber auch Risiken für VERBUND. In diesem Zusammenhang sind datenschutzrechtliche Themen wie die Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung zusätzlich zu berücksichtigen.

Chancen und Risiken aus wirtschaftlicher Entwicklung

Dem Kontrahentenrisiko in Form von möglichen Leistungs- und Zahlungsausfällen seiner Geschäftspartner begegnet VERBUND durch ein effektives Finanzmanagement. Unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips werden Kontrahentenlimits zentral vergeben und überwacht. Neben den Geldflüssen aus dem operativen Geschäft verfügt die VERBUND AG über ausreichend hohe Kreditlinien, mit denen sich liquide Mittel kurzfristig bereitstellen lassen. Langfristige Verträge wurden mit Kunden, Lieferanten sowie Miteigentümern einzelner Kraftwerke abgeschlossen. Die geänderten Rahmenbedingungen beeinflussten jedoch die Wirtschaftlichkeit einiger dieser Vereinbarungen, sodass sie in den vergangenen Jahren entsprechend adaptiert wurden. In mehreren Effizienzsteigerungsprojekten optimierte VERBUND seine internen Strukturen. Dabei kam es zu Schließungen von Standorten, zu Beendigungen von Abnahme- und Lieferverträgen sowie auch zur Umsetzung sozial verträglicher Personalprogramme.

Strategische Chancen und Risiken

Der Klimawandel, Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen, technologische Entwicklungen und Änderungen im Marktumfeld können einen maßgeblichen Einfluss auf das Geschäftsmodell und die Strategie eines Unternehmens haben. Eine frühzeitige und intensive Auseinandersetzung mit mittelfristigen und langfristigen strategischen Risiken ist daher wichtig, um eine erfolgreiche Fortführung des Unternehmens zu gewährleisten. Die relevanten strategischen Risiken bei VERBUND werden daher laufend identifiziert und bewertet. Durch diesen proaktiven Umgang mit langfristigen Risiken können deren Auswirkungen auf das Unternehmen entsprechend limitiert bzw. Chancen für ein zusätzliches Wachstum bewusst wahrgenommen werden.

Risikotragfähigkeit

Im Jahr 2018 wurde eine verbesserte Risikotragfähigkeitsrechnung entwickelt und implementiert. Im Fokus des Risikotragfähigkeitskonzepts stehen das Rating der VERBUND AG und die damit einhergehende Liquidität des Unternehmens. VERBUND strebt langfristig ein stabiles Rating im A-Bereich an.

Finanzinstrumente

Zu den originären Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Finanzanlagen wie Wertpapiere, Ausleihungen und Beteiligungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Guthaben bei Kreditinstituten, verbriefte und nicht verbriefte Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen. Derivativgeschäfte dienen grundsätzlich ausschließlich zur wirtschaftlichen Absicherung von bestehenden Währungs- und Zinsänderungsrisiken. Die Wertschwankungen dieser Sicherungsgeschäfte werden durch die Wertschwankungen der gesicherten Geschäfte ausgeglichen. Die Wertveränderungen der Geschäfte, für die kein Hedge Accounting erfolgt, werden grundsätzlich erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Weitere Angaben zur Bilanzierung und Bewertung finden sich im Kapitel IV (2) des Anhangs.

Für das Jahr 2019 sind per 14. Februar 2019 keine Risiken zu erkennen, die für die VERBUND AG einzeln oder in Wechselwirkung mit anderen Risiken bestandsgefährdende Auswirkungen haben könnten.

Bericht über Zweigniederlassungen

Im Geschäftsjahr gab es keine Zweigniederlassungen.

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem

nach § 243a Abs. 2 UGB

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem

Die internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme für den Rechnungslegungsprozess sind nach § 243a Abs. 2 Unternehmensgesetzbuch (UGB) zu beschreiben. Das Interne Kontrollsystem von VERBUND umfasst sämtliche Maßnahmen zur Sicherstellung der Zuverlässigkeit, der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit dieses Prozesses sowie zur Einhaltung externer Vorschriften. Der Aufbau des Risikomanagementsystems wird im "Disclosures on Management Approach" (DMA) und die Risikolage im Kapitel "Chancen- und Risikomanagement" des Integrierten VERBUND-Geschäftsberichts ausführlich erläutert.

Organisatorischer Rahmen

Die Konzernführung handelt nach den im Unternehmensleitbild festgelegten Prinzipien. Der Vorstand ist für die Errichtung und Gestaltung des gesamten Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems verantwortlich, dessen Wirksamkeit vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht wird.

Grundlagen des Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems

Der umfassende Rechnungslegungsprozess von VERBUND ist durch konzernweite Richtlinien und Vorgaben geregelt. Die Durchführung, die Kontrolle und die Überwachung der Geschäftsvorgänge sind strukturell voneinander getrennt. Dadurch wird sichergestellt, dass kein einzelner Mitarbeiter alle Prozessschritte eines Geschäftsfalls vom Beginn bis zum Ende allein durchführen kann. Eine Prüfung von Berechtigungen ist in die systemtechnische Abwicklung der Geschäfte integriert. Die Einhaltung und die Wirksamkeit dieser Kontrollen werden periodisch überprüft. Auf Basis der Prozesslandkarte von VER-BUND werden Geschäftsprozesse und darin enthaltene Risiken sowie Kontrollen des Rechnungslegungsprozesses systematisch analysiert und dokumentiert. Die Dokumentation der Kontrollen, der Ablauforganisation und der Prozesslandkarte erfolgt regelmäßig im aktualisierten Prozesshandbuch. VERBUND passt seine Organisation laufend an geänderte interne sowie externe Rahmenbedingungen an.

Berichtswesen unter Einhaltung von Unbundling-Bestimmungen

Die VERBUND-Quartalsberichte und der Integrierte VERBUND-Geschäftsbericht vereinen Informationen aus dem Controlling, der Unternehmensrechnung und dem Finanz- und Risikomanagement. Alle Berichte beruhen auf konzernweit einheitlichen Erstellungs- und Bewertungsvorschriften. Der liberalisierte europäische Energiemarkt fordert die Trennung (Unbundling) des Netzes von der Erzeugung, dem Handel und dem Vertrieb bei vormals integrierten Energieversorgungsunternehmen. Die VERBUND-Tochter APG tritt seit 2012 als unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber am Markt auf. Ein externer Gleichbehandlungsbeauftragter überwacht die Einhaltung der vertraglich fixierten Unbundling-Bestimmungen.

Periodische Überwachung

Die Interne Revision prüft die Abwicklung der Geschäftsprozesse sowie das Interne Kontroll- und Risikomanagementsystem. Die einzelnen Prüfungen erfolgen auf Basis des vom VERBUND-Vorstand verabschiedeten Revisionsprogramms und werden um Sonderprüfungen ergänzt. Die Revisionsberichte umfassen Empfehlungen und Maßnahmen. Eine periodische Nachverfolgung stellt die Umsetzung vorgeschlagener Verbesserungen sicher. Als unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber verfügt die APG seit März 2012 über eine eigene Revision.

Kapital Angaben gemäß § 243a Abs. 1 UGB

  1. Das eingeforderte und eingezahlte Grundkapital der VERBUND AG setzte sich zum Bilanzstichtag

  2. Dezember 2018 wie folgt zusammen: 170.233.686 Stückaktien (Inhaberaktien Kategorie A), das sind 49% des Aktienkapitals, und 177.182.000 Stückaktien (Namensaktien Kategorie B), das sind 51% des Aktienkapitals, beurkundet durch einen beim Bundesministerium für Finanzen hinterlegten Zwischenschein zugunsten der Republik Österreich. Zum Bilanzstichtag befanden sich 347.415.686 Aktien in Umlauf. Abgesehen von der unter Punkt 2. beschriebenen Stimmrechtsbeschränkung haben alle Aktien die gleichen Rechte und Pflichten.

    1. Gemäß dem Bundesverfassungsgesetz, mit dem die Eigentumsverhältnisse an den Unternehmen der österreichischen Elektrizitätswirtschaft geregelt werden (BGBl. I 1998/143 Art. 2), sowie der darauf basierenden Satzungsbestimmung besteht die folgende Stimmrechtsbeschränkung: "Mit Ausnahme von Gebietskörperschaften und Unternehmungen, an denen Gebietskörperschaften mit mindestens 51% beteiligt sind, ist das Stimmrecht jedes Aktionärs in der Hauptversammlung mit 5% des Grundkapitals beschränkt." Weitere Beschränkungen, welche die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, sind der VERBUND AG nicht bekannt.
    1. Die Aktionärsstruktur der VERBUND AG ist wesentlich vom Mehrheitseigentum der Republik Österreich geprägt. 51% des Grundkapitals befinden sich, verfassungsrechtlich verankert, im Eigentum der Republik Österreich. Mehr als 25% des Grundkapitals sind im Eigentum eines Syndikats der Landesenergieunternehmen Wiener Stadtwerke GmbH und EVN AG. Mehr als 5% befinden sich im Eigentum der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG. Weniger als 20% des Grundkapitals sind im Streubesitz.
    1. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
    1. Bei VERBUND bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungsmodelle.
    1. Entsprechend der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat ist eine Nominierung zum Vorstand letztmalig vor Vollendung des 65. Lebensjahres möglich. Gemäß dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) ist im Aufsichtsrat ein Nominierungsausschuss eingerichtet, der für den gesamten Aufsichtsrat die Bestellung von Vorstandsmitgliedern inhaltlich vorbereitet. Die Regeln des ÖCGK betreffend die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats werden seitens der VERBUND AG eingehalten. Darüber hinaus bestehen keine nicht unmittelbar aus dem Gesetz ableitbaren Bestimmungen hinsichtlich der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie bzgl. der Änderung der Satzung.
    1. Im Zuge einer Ermächtigung zum Aktienrückerwerb (abgelaufen mit 17. Oktober 2015) hat die Hauptversammlung mit Beschluss vom 17. April 2013 den Vorstand für die Dauer von fünf Jahren (also bis 17. April 2018) auch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung eigener Aktien als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot – auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (umgekehrtes Bezugsrecht) der Aktionäre – zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen bzw. mit Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Aufgrund des Fristenablaufs und mangels eigener Aktien ist diese Ermächtigung gegenstandslos. Darüber hinaus bestehen keine Befugnisse des Vorstands i. S. d. § 243a Abs. 1 Z. 7 UGB.
    1. Es bestehen keine bedeutenden Vereinbarungen, an denen die Gesellschaft beteiligt ist, mit Regelungen, die sich auf den im § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB geregelten Sachverhalt beziehen. Im Übrigen ist ein öffentliches Übernahmeangebot aufgrund des Verfassungsgesetzes unwahrscheinlich.
    1. Entschädigungsvereinbarungen i. S. d. § 243a Abs. 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.

Der konsolidierte Corporate Governance Bericht ist im Integrierten Konzerngeschäftsbericht 2018 auf der VERBUND-Website abrufbar.

Bericht über die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens

Ausblick

Die Wirtschaftswachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) für den Euroraum liegt für 2019 mit +1,6% leicht unter dem Wert von 2018 (+1,8%). Zwar geht der IWF weiterhin von einer starken privaten Nachfrage aus, die jedoch gegenüber den Vorjahren moderater ausfallen wird. Zusätzlich geht der IWF von einem sich abkühlenden Exportgeschäft und einer schwächeren Industrieproduktion aus. Weitere Unsicherheiten stellen aus Sicht des IWF die Auswirkungen des Brexits und die Zoll-

streitigkeiten zwischen den USA und China dar. Österreich weist im internationalen Vergleich nach wie vor eine gute Konjunktur auf. Das Wirtschaftswachstum soll im Jahr 2019 laut WIFO-Prognose um +2% steigen. Der Konsum der privaten Haushalte unterstützt weiterhin die Konjunktur, kann aber den Nachfrageausfall im Außenhandel nicht

voll kompensieren. Im Dezember 2018 einigten sich die OPEC-Länder darauf, ab Jänner 2019 für sechs Monate die Erdölproduktion zurückzufahren. Auch zehn Nicht-OPEC-Länder beteiligen sich an der Kürzung. Im April 2019 wollen die Staaten die Maßnahmen einer Prüfung unterziehen. Die Kürzung hat bereits Anfang Jänner 2019 zu einem Anstieg des Ölpreises von rund 55 \$/bbl auf 62 \$/bbl geführt. Die Preise für NCGund Kohle-Frontjahre waren Anfang 2019 hingegen nach einem starken Anstieg während des Jahres

2018 wieder rückläufig. Die Großhandelspreise für Strom sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Derzeit bewegen sich die Preise auf einem Niveau von rund 50 € für Grundlast. Die weitere Entwicklung ist insbesondere von den CO2-Preisen und dem weiteren Verlauf der Primärenergiepreise (v. a. Kohle und Gas)

abhängig. Durch den weiteren Ausbau der volatilen erneuerbaren Energien wächst die Bedeutung des Erzeugungsportfolios von VERBUND einerseits mit seinem flexibel einsetzbaren Kraftwerkspark mit Pumpspeicherkraftwerken und dem Gas-Kombikraftwerk (GDK) Mellach und andererseits mit seinen verlässlichen Laufwasserkraftwerken. Als Inhaber und Betreiber eines der technisch führenden Übertragungsnetze in Europa nimmt die 100-%-Tochter APG eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Versorgungssicherheit ein. Mit seinen innovativen Produkten und Dienstleistungen bietet VERBUND seinen Kunden zudem schon heute Lösungen für die Energiezukunft.

Investitionsplan 2019 bis 2021

Der aktualisierte Investitionsplan von VERBUND für den Zeitraum 2019 bis 2021 sieht 1.834 Mio. € an Investitionen vor. Davon entfallen rund 875 Mio. € auf Wachstumsinvestitionen und rund 959 Mio. € auf Instandhaltungsinvestitionen. Der Großteil der Wachstumsinvestitionen fließt in den Ausbau des regulierten österreichischen Hochspannungsnetzes (rund 614 Mio. €). Zudem investiert VERBUND vor allem in ausgewählte Wasserkraftwerksprojekte sowie in die Effizienzsteigerung bestehender Kraftwerksanlagen. Zu nennen ist hier insbesondere das Laufwasserkraftwerk Töging in Deutschland. Die Investitionen betreffen die VERBUND-Heimmärkte Österreich und Deutschland. Im Geschäftsjahr 2019 plant VERBUND, insgesamt rund 528 Mio. € zu investieren – davon rund 226 Mio. € in Wachstum und rund 302 Mio. € in Instandhaltungen.

Dividende

Für das Geschäftsjahr 2018 plant VERBUND eine Dividende von 0,42 € pro Aktie auszuschütten. Die Ausschüttungsquote bezogen auf das bereinigte Konzernergebnis beträgt für 2018 somit 42,6%.

Ergebnisausblick 2019

Die Entwicklung des VERBUND-Ergebnisses hängt maßgeblich von folgenden Faktoren ab: den Großhandelspreisen für Strom, der Eigenerzeugung aus Wasserkraft und Windkraft, dem Ergebnisbeitrag der

Flexibilitätsprodukte und der weiteren energiewirtschaftlichen Entwicklung. Zum 31. Dezember 2018 waren bereits rund 66% der geplanten Eigenerzeugung für das Jahr 2019 kontrahiert. Der erzielte Preis lag rund 7,6 €/MWh über dem im Jahr 2018 erzielten Absatzpreis. Für die

noch nicht abgesicherten Mengen kalkuliert VERBUND mit den aktuellen Marktpreisen. Auf Basis der Vorschau zu Jahresbeginn erwartet die VERBUND AG für das Geschäftsjahr 2019 ein klar positives Ergebnis vor Steuern.

Wien, am 14. Februar 2019 Der Vorstand

Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber Mag. Dr. Michael Strugl

Vorsitzender des Vorstands Stv. Vorsitzender des Vorstands

Dr. Peter F. Kollmann Mag. Dr. Achim Kaspar Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands Jahresabschluss

LAGEBERICHT Bericht über die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens 351

Bilanz

AKTIVA in Tsd. €
Erläuterung
im Anhang
2017 2018
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände (1) 32.673,0 312,5
II. Sachanlagen 22.811,3 22.951,6
III. Finanzanlagen (2) 4.328.802,0 4.653.023,0
4.384.286,2 4.676.287,1
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte (3) 36,4 25,6
II. Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
(4) 71.017,9 64.226,1
davon mit Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,0 0,0
III. Kassenbestand (5) 16,3 0,0
71.070,5 64.251,7
C. Rechnungsabgrenzungsposten (6) 72.468,0 68.999,4
D. Aktive latente Steuern (7) 162.883,4 105.800,1
4.690.708,2 4.915.338,4
Rückgriffsrechte (8) 866.579,0 896.564,6
ab Rückhaftungen Cross Border Leasing – 390.937,2 – 391.698,2
475.641,8 504.866,4
PASSIVA in Tsd. €
Erläuterung
im Anhang
2017 2018
A. Eigenkapital
I. Eingefordertes und eingezahltes Grundkapital (9) 347.415,7 347.415,7
II. Kapitalrücklagen (10) 971.720,3 971.720,3
III. Gewinnrücklagen (11) 732.300,7 1.149.435,8
IV. Bilanzgewinn (12) 145.914,6 145.914,6
davon Gewinnvortrag 0,0 0,0
2.197.351,3 2.614.486,4
B. Rückstellungen (13) 201.332,2 92.131,9
C. Verbindlichkeiten (14) 2.290.742,8 2.207.486,7
davon mit Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 435.759,1 1.037.065,3
davon mit Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 1.854.983,7 1.170.421,4
D. Rechnungsabgrenzungsposten (15) 1.281,9 1.233,5
4.690.708,2 4.915.338,4
Eventualverbindlichkeiten (16) 866.579,0 896.564,6
ab Rückhaftungen Cross Border Leasing – 390.937,2 – 391.698,2
475.641,8 504.866,4

Gewinn- und Verlustrechnung

in Tsd. €
Erläuterung
im Anhang
2017 2018
1. Umsatzerlöse (17) 281.990,7 259.550,3
2. Sonstige betriebliche Erträge (18) 368,9 4.318,6
3. Betriebsleistung
(Zwischensumme aus Z. 1 und 2)
282.359,6 263.868,8
4. Aufwendungen für Strom-/Gas-/Netz-/
Emissionszertifikatebezug und sonstige bezogene
Herstellungs- und Dienstleistungen
– 184.151,2 – 199.982,5
5. Personalaufwand (19) – 23.702,1 – 27.040,3
6. Abschreibungen (20) – 1.727,3 – 1.737,0
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen (21) – 33.976,2 – 36.489,1
8. Betriebserfolg
(Zwischensumme aus Z. 3 bis 7)
38.802,9 – 1.380,2
9. Erträge aus Beteiligungen 382.592,5 272.121,9
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
39.881,9 34.226,5
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.781,9 2.894,1
12. Erträge aus dem Abgang von und der
Zuschreibung zu Finanzanlagen
28.453,9 349.927,9
13. Aufwendungen aus Finanzanlagen – 526.037,5 – 16.456,3
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 80.225,9 – 76.670,5
15. Finanzergebnis
(Zwischensumme aus Z. 9 bis 14)
(22) – 152.553,2 566.043,5
16. Ergebnis vor Steuern
(Zwischensumme aus Z. 8 und Z. 15)
– 113.750,4 564.663,4
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (23) – 53.328,8 – 1.613,7
18. Jahresüberschuss/-fehlbetrag – 167.079,2 563.049,7
19. Auflösung von Gewinnrücklagen 312.993,7 0,0
20. Zuweisung zu Gewinnrücklagen 0,0 – 417.135,1
21. Bilanzgewinn 145.914,6 145.914,6

Entwicklung des Anlagevermögens

Stand
1.1.2018
Zugänge Abgänge Umbuchungen
I. Immaterielle
Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte,
Strombezugsrechte,
Benützungsentgelte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie daraus
abgeleitete Lizenzen 353.008,6 3.234,1 349.233,1 0,0
353.008,6 3.234,1 349.233,1 0,0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten, einschließlich
der Bauten auf fremdem Grund
a. mit Wohngebäuden 77,6 0,0 0,0 0,0
b. mit Betriebsgebäuden und
anderen Baulichkeiten
27.363,9 759,2 0,0 0,0
2. Elektrische Anlagen 6.109,5 106,4 10,5 20,5
3. Betriebs- und
Geschäftsausstattung
20.355,3 696,0 146,9 0,0
4. Geleistete Anzahlungen und
Anlagen in Bau
20,5 0,0 0,0 – 20,5
53.926,8 1.561,6 157,4 0,0
Sachanlagen und immaterielle
Vermögensgegenstände
406.935,4 4.795,7 349.390,5 0,0
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen
Unternehmen
3.581.948,5 48,3 3,8 0,0
2. Ausleihungen an verbundene
Unternehmen
1.457.088,5 351.317,6 378.628,9 16.389,5
3. Beteiligungen 282.663,0 0,0 20,0 0,0
4. Ausleihungen an Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis
besteht
65.000,0 0,0 0,0 0,0
5. Wertpapiere (Wertrechte) des
Anlagevermögens 8.384,8 0,0 0,0 0,0
6. Sonstige Ausleihungen 55.163,2
5.450.247,9
5,7
351.371,6
3.517,8
382.170,5
0,0
16.389,5
Anlagevermögen 5.857.183,3 356.167,4 731.561,0 16.389,5
in Tsd. €
Stand
31.12.2018
Kumulierte
Abschreibungen
31.12.2018
Restbuchwert
31.12.2018
Kumulierte
Abschreibungen
31.12.2017
Restbuchwert
31.12.2017
7.009,6 6.697,1 312,5 320.335,6 32.673,0
7.009,6 6.697,1 312,5 320.335,6 32.673,0
77,6 77,6 0,0 77,6 0,0
28.123,0 19.150,7 8.972,3 18.700,6 8.663,3
6.225,9 3.973,7 2.252,2 3.579,5 2.530,0
20.904,4 9.177,4 11.727,1 8.757,8 11.597,5
0,0 0,0 0,0 0,0 20,5
55.331,0 32.379,4 22.951,6 31.115,5 22.811,3
62.340,6 39.076,5 23.264,2 351.451,1 55.484,3
3.581.993,0 759.120,6 2.822.872,4 1.109.006,6 2.472.941,8
1.446.166,7 0,0 1.446.166,7 0,0 1.457.088,5
282.643,0 23.206,2 259.436,8 12.168,9 270.494,1
65.000,0 0,0 65.000,0 0,0 65.000,0
8.384,8 488,6 7.896,1 270,4 8.114,3
51.651,1 0,0 51.651,1 0,0 55.163,2
5.435.838,4 782.815,4 4.653.023,0 1.121.445,9 4.328.802,0
5.498.179,0 821.891,9 4.676.287,1 1.472.897,0 4.384.286,2

Entwicklung der Abschreibungen des Anlagevermögens

Kumulierte
Abschreibungen
1.1.2018
Zugänge aus
planmäßigen
Abschreibungen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte, Strombezugsrechte,
Benützungsentgelte und ähnliche Rechte und Vorteile
sowie daraus abgeleitete Lizenzen 320.335,6 316,7
320.335,6 316,7
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
a. mit Wohngebäuden 77,6 0,0
b. mit Betriebsgebäuden und anderen Baulichkeiten 18.700,6 450,1
2. Elektrische Anlagen 3.579,5 404,2
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung 8.757,8 566,0
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0,0 0,0
31.115,5 1.420,3
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 351.451,1 1.737,0
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.109.006,6 0,0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,0 0,0
3. Beteiligungen 12.168,9 0,0
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
0,0 0,0
5. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 270,4 0,0
6. Sonstige Ausleihungen 0,0 0,0
1.121.445,9 0,0
Anlagevermögen 1.472.897,0 1.737,0
in Tsd. €
Zugänge aus
außerplanmäßigen
Abschreibungen
Abgänge Zuschreibungen Umbuchungen Kumulierte
Abschreibungen
31.12.2018
0,0 313.955,3 0,0 0,0 6.697,1
0,0 313.955,3 0,0 0,0 6.697,1
0,0 0,0 0,0 0,0 77,6
0,0 0,0 0,0 0,0 19.150,7
0,0 10,0 0,0 0,0 3.973,7
0,0 146,4 0,0 0,0 9.177,4
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
0,0 156,4 0,0 0,0 32.379,4
0,0 314.111,7 0,0 0,0 39.076,5
0,0 3,8 349.882,3 0,0 759.120,6
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
11.073,8 0,0 36,4 0,0 23.206,2
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
218,2 0,0 0,0 0,0 488,6
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
11.292,0 3,8 349.918,7 0,0 782.815,4
11.292,0 314.115,4 349.918,7 0,0 821.891,9

Fristigkeitenspiegel 2018

in Tsd. €
bis zu 1 Jahr mehr als 1 Jahr mehr als 5 Jahre Restlaufzeit zum 31.12.2018
Summe
Ausleihungen
1. Ausleihungen an verbundene
Unternehmen
57.312,8 329.570,5 1.059.283,4 1.446.166,7
2. Ausleihungen an Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis
besteht 45.000,0 20.000,0 0,0 65.000,0
3. Sonstige Ausleihungen 3.519,0 48.130,9 1,2 51.651,1
105.831,8 397.701,4 1.059.284,6 1.562.817,7
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
27.619,5 0,0 0,0 27.619,5
2. Forderungen gegenüber
verbundenen Unternehmen
35.842,4 0,0 0,0 35.842,4
3. Forderungen gegenüber
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 95,0 0,0 0,0 95,0
4. Sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände
669,2 0,0 0,0 669,2
64.226,1 0,0 0,0 64.226,1
Verbindlichkeiten
1. Anleihen 707.938,5 200.450,9 627.823,0 1.536.212,4
2. Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
38.703,9 113.870,5 228.226,3 380.800,7
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
38.956,2 3,5 0,0 38.959,7
4. Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
242.213,5 0,0 0,0 242.213,5
5. Sonstige Verbindlichkeiten 9.253,2 47,2 0,0 9.300,4
1.037.065,3 314.372,1 856.049,3 2.207.486,7

Fristigkeitenspiegel 2017

in Tsd. €
Restlaufzeit zum 31.12.2017
bis zu 1 Jahr mehr als 1 Jahr mehr als 5 Jahre Summe
Ausleihungen
1. Ausleihungen an verbundene
Unternehmen
378.628,9 350.405,4 728.054,2 1.457.088,5
2. Ausleihungen an Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis
besteht 0,0 65.000,0 0,0 65.000,0
3. Sonstige Ausleihungen 3.536,7 51.625,1 1,3 55.163,2
382.165,7 467.030,5 728.055,5 1.577.251,7
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
31.785,9 0,0 0,0 31.785,9
2. Forderungen gegenüber
verbundenen Unternehmen
25.035,6 0,0 0,0 25.035,6
3. Forderungen gegenüber
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 13.671,3 0,0 0,0 13.671,3
4. Sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände
525,2 0,0 0,0 525,2
71.017,9 0,0 0,0 71.017,9
Verbindlichkeiten
1. Anleihen 26.699,2 887.339,4 627.823,0 1.541.861,5
2. Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 192.429,4 157.372,1 182.445,8 532.247,3
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
41.367,0 3,5 0,0 41.370,5
4. Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
171.329,6 0,0 0,0 171.329,6
5. Sonstige Verbindlichkeiten 3.934,0 0,0 0,0 3.934,0
435.759,1 1.044.714,9 810.268,8 2.290.742,8

Anhang zum Jahresabschluss

JAHRESFINANZBERICHT – Mutterunternehmen 361

Anhang – Erläuterungen

I. Allgemeine Erläuterungen

Der vorliegende Jahresabschluss wurde in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Unter-

nehmensgesetzbuchs (UGB) in der geltenden Fassung erstellt. Im Interesse einer klaren Darstellung werden in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert erläutert. Der Ausweis der einzelnen Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurde in Form und Inhalt entspre-

chend den konzerneinheitlichen Erfordernissen von VERBUND vorgenommen. Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung, die weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr einen Betrag aufwiesen, wurden gemäß § 223 Abs. 7 UGB nicht angeführt. Die Postenbezeichnungen wurden gemäß § 223 Abs. 4 UGB auf die tatsächlichen Inhalte verkürzt bzw. erweitert, soweit dies zur Aufstellung eines klaren und übersichtlichen Jahresabschlusses zweckmäßig erschien.

Werden im Vergleich zum Vorjahr Änderungen im Ausweis vorgenommen oder sind die Vorjahresbeträge nicht vergleichbar, so werden die Vorjahresbeträge gemäß § 223 Abs. 2 UGB angepasst und in

der entsprechenden Position erläutert. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens

zu vermitteln, aufgestellt. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten, dem Vorsichtsprinzip wurde Rechnung getragen. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Anlagevermögen

Die Bewertung des abnutzbaren Anlagevermögens erfolgt grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstel-

lungskosten abzüglich der planmäßigen Abschreibungen. Bei Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen, die im Wirtschaftsjahr länger als sechs Monate genutzt werden, erfolgt die Abschreibung mit einer vollen Jahresrate, bei solchen, die

kürzer als sechs Monate genutzt werden, mit einer halben Jahresrate. Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet und –soweit

abnutzbar – entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. In den Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen sind neben den Einzelkosten auch angemessene mittelbar zurechenbare Material- und Fertigungsgemeinkosten aktiviert. Auf die Ausübung des Bewertungswahlrechts hinsichtlich Einbeziehung der sozialen Aufwendungen, Abfertigungen und betrieblichen Altersversorgung im Sinne des § 203 Abs. 3 UGB sowie die Aktivierung der Fremdkapitalzinsen (§ 203 Abs. 4 UGB) wird verzichtet. Die geringwertigen Vermögensgegenstände werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben und im Folgejahr als Anlagenabgang dargestellt.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten bzw. mit den ihnen beizulegenden niedrigeren Werten angesetzt. Die Ermittlung der beizulegenden Werte wird in Abhängigkeit der jeweiligen Situation aus Marktnotierungen, vergleichbaren zeitnahen Transaktionen, Bewertungen nach der Discounted-Cashflow- oder Multiplikatormethode abgeleitet. Bei Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode (DCF-Methode) wird das Preisgerüst durch Preisnotierungen für Energiefutures und langfristige Strompreisprognosen determiniert. Der Diskontierungszinssatz ist ein Nachsteuerzinssatz, der die gegenwärtigen Markteinschätzungen, den Zeitwert des Geldes und die spezifischen Risiken der Beteiligung widerspiegelt. Wertpapiere und Wertrechte des Anlagevermögens sind mit den Anschaffungskosten bzw. mit den ihnen beizulegenden niedrigeren Zeitwerten

bewertet. Verzinsliche Ausleihungen werden mit ihrem Nennwert bilanziert. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden Abschreibungen vorgenommen. Forderungen mit einer Laufzeit von mehr

als einem Jahr werden als Ausleihungen im Finanzanlagevermögen ausgewiesen. Für die unterlassenen Zuschreibungen aus Vorjahren wurde im Jahr 2016 steuerrechtlich eine Zuschreibungsrücklage gemäß § 124b Z. 270 lit. a Einkommensteuergesetz (EStG) gebildet, die gemäß

§ 906 Abs. 32 UGB in der Position der passiven Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert wird. Der Katalog über die einheitlichen Abschreibungssätze bei VERBUND sieht im Wesentlichen folgende Abschreibungssätze vor:

Abschreibungssatz in % Nutzungsdauer in Jahren
Immaterielle Vermögensgegenstände
Rechte an Telekomanlagen 10 10
Rechte an Softwareprodukten 25 4
Sonstige Rechte 5 20
Bauten
Wohn- und Geschäftsgebäude 2 bzw. 3 33,3 bzw. 50
Betriebsgebäude 3 33,3
Technische Anlagen und Maschinen
Maschinelle Anlagen 4 bzw. 5 20 bzw. 25
Elektrische Anlagen 5 20
Telekomanlagen 10 10
Betriebs- und Geschäftsausstattung 10 – 25 4 – 10

Noch nicht abrechenbare Leistungen sind zu Herstellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen die Material- und Fertigungseinzelkosten sowie angemessene mittelbar zurechenbare Material- und Fertigungsgemeinkosten. Auf die Ausübung des Bewertungswahlrechts hinsichtlich der Einbeziehung von sozialen Aufwendungen sowie Fremdkapitalzinsen (§ 203 Abs. 3 und 4 UGB) wird verzichtet.

Die Bewertung der nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren erfassten Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips.

Umlaufvermögen

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bewertet, soweit nicht im Falle erkennbarer Einzelrisiken ein niedrigerer Zeitwert anzusetzen ist. Forderungen in Fremdwährungen sind mit dem Devisenmittelkurs zum Zeitpunkt ihres Entstehens bzw. zum niedrigeren Devisenreferenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) des Bilanzstichtags (sofern nicht anderweitig kursgesichert)

bewertet. Auf Fremdwährung lautende Guthaben bei Kreditinstituten sind ebenso mit dem Devisenreferenzkurs der EZB unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Soweit in Folgejahren Steuerentlastungen zu erwarten sind, werden gemäß § 198 Abs. 9 UGB seit dem Geschäftsjahr 2004 Abgrenzungsposten für latente Steuern auf der Aktivseite der Bilanz gebildet, wobei die auf die Gruppenmitglieder entfallenden Steuerlatenzen entsprechend den Steuerumlagen beim laufenden Ergebnis in deren Bilanz ausgewiesen sind. Vom Wahlrecht zur Bildung einer Steuerlatenz Aktive latente Steuern

auf Verlustvorträge wird ab dem Geschäftsjahr 2016 Gebrauch gemacht. Dieser Abgrenzungsposten resultiert aus Unterschieden zwischen der Unternehmens- und Steuerbilanz bei Posten, deren Aufwandsbelastung erst in Zukunft steuerlich verrechenbar sein wird. Der zugrundeliegende Steuersatz beträgt für in Österreich anfallende Steuern 25% und für in Deutschland anfallende Steuern 15,83%.

Rückstellungen

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken, die einem bereits abgeschlossenen Geschäftsjahr zuzuordnen sind, und umfassen jene Beträge, die nach bestmöglicher Schätzung des Erfüllungsbetrags notwendig waren. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit

einem marktüblichen Zinssatz abgezinst. Die Rückstellungen für Abfertigungen sind unter Zugrundelegung der in der internationalen Rechnungslegung üblichen Projected-Unit-Credit-Methode im vollen versicherungsmathematischen Ausmaß dotiert. Der Ansparzeitraum bei den Abfertigungsrückstellungen beträgt 25 Jahre. Für alle nach dem 31. Dezember 2002 beginnenden Arbeitsverhältnisse besteht kein Direktanspruch des Arbeitnehmers auf gesetzliche Abfertigung gegen den Arbeitgeber. Für diese Arbeitsverträge zahlt der Arbeitgeber monatlich 1,53% des Entgelts in eine Mitarbeitervorsorgekasse, in der die Beiträge auf einem Konto des Arbeitnehmers veranlagt werden. Über die gesetzlichen Ansprüche hinausgehende Bestimmungen des EVU-Kollektivvertrags werden in den Rückstellungen für Abfertigungen berück-

sichtigt. Aufgrund von Betriebsvereinbarungen und Verträgen besteht die Verpflichtung, an Mitarbeiter unter bestimmten Voraussetzungen nach deren Eintreten in den Ruhestand Pensionszahlungen zu leisten. Diesen leistungsorientierten Verpflichtungen steht teilweise für diesen Zweck gebundenes Pensionskassenvermögen der APK Pensionskasse AG gegenüber. Die gemäß der in der internationalen Rechnungslegung üblichen Projected-Unit-Credit-Methode ermittelte Rückstellung wird mit dem Pensionskassenvermögen saldiert ausgewiesen. Soweit diese leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen durch die APK Pensionskasse AG zu erfüllen sind, besteht eine Nachschussverpflichtung vonseiten des Arbeitge-

bers. Die Rückstellungen für laufende Pensionen, Anwartschaften auf Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen werden nach der Projected-Unit-Credit-Methode ermittelt. Der Zinsaufwand wird, wie

international üblich, im Finanzergebnis ausgewiesen. Als Rechnungsgrundlagen werden die aktualisierten "AVÖ 2018-P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung" herangezogen.

Den Berechnungen zum 31. Dezember 2018 und 2017 liegen die folgenden Annahmen zugrunde:

in %
2017 2018
Zinssatz:
Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen 1,50 bzw. 1,75 1,75 bzw. 2,00
Abfertigungen 1,50 1,75
Trend:
Pensionssteigerungen 1,75 1,75
Gehaltssteigerungen 1,75 1,75
Zuschusszahlungen zu pensionsähnlichen Verpflichtungen – Altverträge 6,50 6,00
Zuschusszahlungen zu pensionsähnlichen Verpflichtungen – Neuverträge 4,00 3,75
Fluktuation 0,00 – 3,30 0,00 – 3,30
Pensionsalter Frauen 56,5 – 65 J. 56,5 – 65 J.
Pensionsalter Männer 61,5 – 65 J. 61,5 – 65 J.
Erwartete langfristige Verzinsung des Fondsvermögens 1,50 1,75

Für die erwartete Rendite des Planvermögens wird derselbe Zinssatz herangezogen, der für die Berechnung der dazugehörigen Rückstellung verwendet wird. Die Abzinsungssätze werden sowohl entsprechend den Restlaufzeiten der Verpflichtungen als auch äquivalent zu dem darin enthaltenen

Bestand (Aktive und Pensionisten) differenziert. Die Auswirkungen der Parameteränderungen sind im Personalaufwand dargestellt.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zum Devisenreferenzkurs der EZB des Bilanzstichtags – sofern dieser über dem Entstehungskurs liegt –

bewertet. Verbindlichkeiten aus Fremdwährungsanleihen und -krediten werden zu dem am Bilanzstichtag gültigen Devisenreferenzkurs der EZB bewertet, sofern dieser über dem Entstehungskurs liegt. Das Ergebnis dieser Bewertung wird unter den entsprechenden Verbindlichkeiten ausgewiesen. Disagios bzw. Geldbeschaffungskosten und Bereitstellungsprovisionen wurden in den Geschäftsjahren 1994 und 2014 aktiviert und werden planmäßig getilgt. Die im Zuge der Verschmelzung der VERBUND International Finance GmbH im Geschäftsjahr 2014 übernommenen Disagios und Geldbeschaffungskosten werden bei den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen und getilgt.

In den passiven Rechnungsabgrenzungsposten wurde im Jahr 2016 steuerrechtlich eine Zuschreibungsrücklage gemäß § 124b Z. 270 lit. a EStG gebildet, die gemäß § 906 Abs. 32 UGB in der Position der passiven Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen wird.

Bei einzelnen externen Finanzierungen wurden zur Absicherung des Zahlungsstroms Zinsswaps (variabel auf fix) abgeschlossen. Für konzerninterne Absicherungen von Zahlungsströmen und Wertansätzen wurden ebenfalls einzelne Zinsswaps vereinbart (variabel auf fix).

Verbindlichkeiten

Rechnungsabgrenzungsposten

Derivative Finanzinstrumente

Steuern vom Einkommen

Erläuterungen zu Aktiva Die VERBUND AG ist Gruppenträger im Sinne des § 9 Abs. 8 Körperschaftsteuergesetz (KStG) 1988. Vom Gruppenträger werden an die Gruppenmitglieder die von diesen verursachten Körperschaftsteuerbeträge mittels Steuerumlagen belastet (Steuerumlagesatz 25%) bzw. im Verlustfall gutgeschrieben (Steuerumlagesatz im Ausmaß von 25%, 20% bzw. 15% abhängig vom voraussichtlichen Zeitpunkt zukünftiger Gewinne des Gruppenmitglieds). Durch die Verrechnung von Steuerumlagen erfolgt eine Kürzung bzw. Erhöhung des Steueraufwands in der Gewinn- und Verlustrechnung des Gruppenträgers. Bei nachträglichen Abweichungen werden die Steuerverrechnungen gegenüber den Gruppenmitgliedern nur bei Wesentlichkeit angepasst.

III. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

A. Anlagevermögen

Details siehe gesonderte Aufstellung "Entwicklung des Anlagevermögens". Der Grundwert der Grundstücke beträgt 3.340,7 Tsd. € (Vorjahr: 3.340,7 Tsd. €).

(1) I. Immaterielle Vermögensgegenstände

Der Restbuchwert der von verbundenen Unternehmen erworbenen Benützungsrechte an Anlagen beträgt 286,4 Tsd. € (Vorjahr: 572,9 Tsd. €).

(2) III. Finanzanlagen

Die Angaben gemäß § 238 Abs. 1 Z. 4 UGB sind in einer gesonderten Aufstellung "Angaben zu den Beteiligungen gemäß § 238 Abs. 1 Z. 4 UGB" dargestellt.

Die Entwicklung und Struktur der Beteiligungen, Ausleihungen und der Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens ist der gesonderten Anlage "Entwicklung des Anlagevermögens" zu entnehmen.

Ausleihungen Details siehe gesonderte Aufstellung "Fristigkeitenspiegel".

Beim Ausweis der konzerninternen Beziehungen im Zusammenhang mit dem Cross Border Leasing der VERBUND Hydro Power GmbH (VHP) kam es im Geschäftsjahr zu einer Verschiebung in Höhe von 16.389,4 Tsd. € (Stand 31. Dezember 2017) vom Konzernclearing zu den Ausleihungen

an verbundene Unternehmen (Restlaufzeit größer 5 Jahre). Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens Diese bestehen überwiegend aus österreichischen Investmentfondsanteilen und Anleihen. Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind in Höhe von 0,0 Tsd. € (Vorjahr: 0,0 Tsd. €) verpfändet.

B. Umlaufvermögen

(3) I. Vorräte
(3) I. Vorräte in Tsd. €
2017 2018
Handelswaren 36,4 25,6

(4) II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Details siehe gesonderte Aufstellung "Fristigkeitenspiegel".

In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen 689,1 Tsd. € (Vorjahr: 349,4 Tsd. €) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und 35.153,3 Tsd. € (Vorjahr: 24.686,2 Tsd. €)

sonstige Forderungen. In den Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen 14,1 Tsd. € (Vorjahr: 13.590,8 Tsd. €) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und 80,8 Tsd. € (Vorjahr: 80,4 Tsd. €) sonstige Forderungen.

in Tsd. €
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 2017 2018
Zinsabgrenzungen und Provisionen aus Anleihen und Darlehen 393,3 373,2
Finanzämter 16,4 35,1
Personalverrechnung 4,3 5,3
Geleistete Anzahlungen 1,9 1,9
Sonstige 109,3 253,7
525,2 669,2
(5) III. Kassenbestand in Tsd. €
2017 2018
Kassenbestand 16,3 0,0
(6) C. Rechnungsabgrenzungsposten 2017 in Tsd. €
2018
Strombezugsakontierungen 21.963,1 20.516,9
Disagio, Begebungs- und Bereitstellungskosten bei Anleihen und
langfristigen Krediten 6.540,7 6.191,1
Sonstige 43.964,3
72.468,0
42.291,4
68.999,4
(7) D. Aktive latente Steuern 2017 in Tsd. €
2018
Sozialkapital 6.236,0 6.430,1
Wertansätze Sachanlagevermögen – 5,5 – 10,3
Steuerliche Sonderabschreibungen – 273,6 – 254,8
Verlustvortrag 0,0 656,2
Sonstige 156.926,4 98.978,9
Latente Steuererstattungsansprüche (+) bzw. Steuerschulden (–) saldiert 162.883,4 105.800,1

Die aktive Steuerlatenz resultiert aus Unterschieden zwischen den unternehmensrechtlichen und steuerlichen Ergebnissen bei Posten, deren Aufwandsbe- oder -entlastung erst in Zukunft steuerlich

verrechenbar sein wird. Der Berechnung wurde ein Steuersatz von 15,83% bzw. 25% zugrunde gelegt. Die sonstigen Steuerlatenzen betreffen Unterschiede im unternehmensrechtlichen und steuerrechtlichen Ansatz bei Geldbeschaffungskosten, langfristigen Rückstellungen und im Beteiligungsbereich.

(8) Rückgriffsrechte

Die Rückgriffsrechte betragen insgesamt 896.564,6 Tsd. € (Vorjahr: 866.579,0 Tsd. €). Neben den Rückgriffsrechten gegenüber Konzernunternehmen bestehen vorwiegend Rückgriffsrechte gegenüber Finanzinstituten, Landesgesellschaften und Gebietskörperschaften aus den bei der VERBUND Hydro Power GmbH abgeschlossenen Cross-Border-Leasing-Transaktionen in Höhe von 391.698,2 Tsd. € (Vorjahr: 390.937,2 Tsd. €). Siehe: (16) Eventualverbindlichkeiten.

A. Eigenkapital Erläuterungen

zu Passiva

(9) I. Eingefordertes und eingezahltes Grundkapital

Zum Bilanzstichtag befinden sich 347.415.686 Aktien im Umlauf.

Zusammensetzung Stück Anteil
Inhaberaktien Kategorie A 170.233.686 49%
Namensaktien Kategorie B 177.182.000 51%

beurkundet durch Zwischenschein zugunsten der Republik Österreich (hinterlegt beim Bundesministerium für Finanzen)

Im Zuge einer Ermächtigung zum Aktienrückerwerb (abgelaufen mit 17. Oktober 2015) hat die Hauptversammlung mit Beschluss vom 17. April 2013 den Vorstand für die Dauer von fünf Jahren (also bis 17. April 2018) auch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung eigener Aktien als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot – auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (umgekehrtes Bezugsrecht) der Aktionäre – zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen bzw. mit Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Auf-

grund des Fristenablaufs und mangels eigener Aktien ist diese Ermächtigung gegenstandslos. Es bestehen keine wechselseitigen Beteiligungen gemäß § 241 Z. 6 UGB.

(10) II. Kapitalrücklagen

Die Kapitalrücklagen bestehen zur Gänze aus gebundenen Kapitalrücklagen. Die gebundenen Kapitalrücklagen und die gesetzliche Gewinnrücklage ergeben in Summe 991.604,3 Tsd. €, das sind mehr als 10% des Grundkapitals.

(11) III. Gewinnrücklagen in Tsd. €
2017 2018
Gesetzliche Rücklage 19.884,0 19.884,0
Freie Rücklagen 712.416,7 1.129.551,8
732.300,7 1.149.435,8
(12) IV. Bilanzgewinn in Tsd. €
Zum 31.12.2017 145.914,6
Ausschüttung – 145.914,6
Gewinnvortrag 0,0
Jahresgewinn 563.049,7
Rücklagenveränderungen – 417.135,1
Zum 31.12.2018 145.914,6

(13) B. Rückstellungen

1. Rückstellungen für Abfertigungen in Tsd. €
2017 2018
Deckungskapital aufgrund versicherungsmathematischer Berechnung 8.322,3 5.802,3
Versteuerter Teil der Rückstellungen 8.322,3 5.802,3

Im Jahr 2002 wurde die Rückstellung gemäß § 14 EStG auf eine als versteuert geltende Rücklage steuerfrei übertragen (§ 124b Z. 68 EStG).

2. Rückstellungen für Pensionen in Tsd. €
2017 2018
Pensionsrückstellung 29.654,4 31.337,8
davon pensionsähnliche Verpflichtungen 6.472,1 6.129,9
3. Steuerrückstellungen in Tsd. €
2017 2018
Körperschaftsteuer (inklusive Vorperioden) 93.333,6 44.271,8
Sonstige Steuerrückstellungen
956,4
1.010,6
94.290,0 45.282,4
4. Sonstige Rückstellungen in Tsd. €
2017 2018
Noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen 2.640,9 1.980,6
Sonstige 57.895,7 2,0
60.536,6 1.982,6

In den Rückstellungen betreffen 0,0 Tsd. € (Vorjahr: 57.895,7 Tsd. €) verbundene Unternehmen. Der Vorjahresbetrag betraf die Ausstattungsverpflichtung der VERBUND AG im Zusammenhang mit der Abwicklung der Liquidation der VERBUND Thermal Power GmbH & Co KG. Der Liquidationsstatus wurde aufgrund des Fortsetzungsbeschlusses im April 2018 aufgehoben.

in Tsd. €
Sonstige personalbezogene Rückstellungen 2017 2018
Prämien 3.940,9 3.647,5
Nicht konsumierte Urlaube 2.767,6 2.130,7
Urlaubszuschüsse 616,6 701,9
Sterbegeld 507,2 496,9
Zeitguthaben 98,8 105,9
Vorpensionen 165,5 92,0
Sonstige 432,2 551,7
8.528,8 7.726,8

(14) C. Verbindlichkeiten

Details siehe gesonderte Aufstellung "Fristigkeitenspiegel". In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen 241.510,5 Tsd. € (Vorjahr: 170.016,0 Tsd. €) Finanzverbindlichkeiten sowie 703,1 Tsd. € (Vorjahr: 1.313,6 Tsd. €) sonstige

Verbindlichkeiten. Beim Ausweis der konzerninternen Beziehungen im Zusammenhang mit dem Cross Border Leasing der VHP kam es im Geschäftsjahr zu einer Verschiebung in Höhe von 16.389,4 Tsd. € (Stand 31. Dezember 2017) vom Konzernclearing zu den Ausleihungen an verbundene Unternehmen (Restlaufzeit größer als 5 Jahre).

in Tsd. €
Sonstige Verbindlichkeiten 2017 2018
Aus Steuern 1.959,9 7.267,8
Personalverrechnung 338,7 42,1
Im Rahmen der sozialen Sicherheit 288,0 252,6
Aus Finanzierungsbeiträgen 243,4 516,0
Sonstige 1.104,0 1.221,9
3.934,0 9.300,4
(15) D. Rechnungsabgrenzungsposten in Tsd. €
2017 2018
Baukostenbeiträge 666,6 631,5
Zuschreibungsrücklage 508,5 508,5
Aus dem Stromgeschäft 93,4 80,0
Sonstige 13,4 13,4
1.281,9 1.233,5

In den Rechnungsabgrenzungsposten betreffen 0,0 Tsd. € (Vorjahr: 0,0 Tsd. €) verbundene Unternehmen.

(16) Eventualverbindlichkeiten

Bei den unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um Patronatserklärungen und Haftungen für Tochtergesellschaften im Rahmen der zentralen Finanzierung durch die VERBUND AG sowie um sonstige Haftungsübernahmen exklusive der Eventualverbindlichkeiten in Zusammenhang mit Cross-Border-Leasing-Transaktionen in Höhe von insgesamt 21.478,3 Tsd. € (Vorjahr: 27.924,0 Tsd. €). Von diesen betreffen 21.474,8 Tsd. € (Vorjahr: 27.920,5 Tsd. €) verbundene Unternehmen und 0,0 Tsd. € (Vorjahr: 0,0 Tsd. €) Unternehmen, mit

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. Die Tochtergesellschaft VERBUND Hydro Power GmbH (VHP) hat in den Geschäftsjahren 1999 bis 2001 mehrere Cross-Border-Leasing-Transaktionen abgeschlossen. Die in der Bilanz der VHP ausgewiesenen Werte notieren zur Gänze in USD. Bei allen Transaktionen ist eine vollständige bilanzielle Deckung der Verpflichtungen durch die entsprechende Anschaffung von Wertpapieren oder durch

Ausleihungen an Finanzinstitutionen gegeben. Beginnend im Jahr 2009 und in der Berichtsperiode 2010 wurden, auch im Zuge der Finanzmarktkrise, rund 85% des ursprünglichen Volumens der Transaktionen wieder aufgelöst. Die letzte noch verbleibende Transaktion (Kraftwerk Freudenau) hat eine bilanzexterne Finanzierungsstruktur. Die Auflösung der Transaktionen erfolgte zum Teil als vollständige Auflösung, das heißt, es wurden auch alle dazugehörigen Verbindlichkeiten getilgt. Zum Teil erfolgten partielle Auflösungen, bei denen die Transaktionen mit den Investoren und die dazugehörigen A-Loans rückgeführt, die bestehenden B-Loans sowie die ent-

sprechenden Veranlagungen aber von der VHP fortgeführt werden. Die VERBUND AG hat im Zusammenhang mit diesen Cross-Border-Leasing-Transaktionen Garantieerklärungen für die VHP abgegeben, welche im Wesentlichen für die nicht aufgelöste Transaktion sowie für die an die VHP übertragenen Verbindlichkeiten weiterhin in Höhe von insgesamt 875.086,2 Tsd. € (Vorjahr: 838.655,1 Tsd. €) bestehen. Von den Rückgriffsrechten gegen die Hauptschuldner sind 391.698,2 Tsd. € (Vorjahr: 390.937,2 Tsd. €) durch Rückhaftungen von Finanzinstituten, Landesgesellschaften und Gebietskörperschaften (aus Gewährträgerhaftung) gesichert. Diese Rückhaftungen sind unter den gesamten Rückgriffsrechten (siehe Erläuterung 8) ausgewiesen. Als Eventualverbindlichkeiten aus Cross-Border-Leasing-Transaktionen nach Abzug dieser Rückhaftungen verbleiben somit insgesamt

483.388,0 Tsd. € (Vorjahr: 447.717,8 Tsd. €). In den Verträgen mit den Kreditgebern bzw. mit dem Eigenkapitalinvestor sind für den Garanten

Mindestratings vorgesehen. Bis 2016 erfolgten aufgrund einer Verschlechterung des energiewirtschaftlichen Umfelds zahlreiche Bonitätsherabstufungen der VERBUND AG, sodass die erforderlichen Mindestratings zum Teil unterschritten wurden. Für die zu erwartenden Aufwendungen wurden entsprechende Rückstellungen bei der VHP gebildet. Bereits im Geschäftsjahr 2017 konnte aufgrund von Ratingverbesserungen ein Teil der Rückstellungen wieder aufgelöst werden. Im Berichtsjahr erfolgte eine weitere Verbesserung der Bonitätsbewertung durch die Ratingagenturen, sodass eine vollständige Neubewertung der gebildeten Rück-

stellungen bei der VHP durchgeführt wurde und diese weitestgehend aufgelöst werden konnten. Darüber hinaus besteht weiterhin das Risiko, dass bei einer Ratingverschlechterung von veranlagenden Finanzinstituten unter einen bestimmten Schwellenwert die veranlagenden Finanzinstitute auszutauschen oder zusätzliche Sicherheiten durch die VHP bereitzustellen sind. Gleiches gilt bei zwei vorzeitig beendeten Transaktionen, bei denen die Finanzverbindlichkeiten fortgeführt wurden, wenn das veranlagende Finanzinstitut oder die VERBUND AG eine bestimmte Verschlechterung im Rating erfährt.

Die Ratings der Vertragspartner bzw. das Rating der VERBUND AG lagen zum 31. Dezember 2018 mit Ausnahme des oben beschriebenen Sachverhalts über den vertraglich vereinbarten Schwellenwerten. Für die VERBUND AG bzw. die VHP besteht daher derzeit kein Handlungsbedarf, einzelne Vertragspartner oder Veranlagungen auszutauschen. Dieses Risiko ist nicht zuletzt auch dadurch herabgemindert, dass zum Teil Gewährträgerhaftungen durch Gebietskörperschaften für einzelne Vertragsparteien beste-

hen. Im Zuge der Umstrukturierungen des Telekombereichs bei VERBUND wurden Haftungen gegenüber der ehemaligen tele.ring Telekom Service GmbH und der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft übernommen.

(17) 1. Umsatzerlöse in Tsd. €
2017 2018
Erlöse aus Stromlieferungen
Inland Energieversorgungsunternehmen 35.650,1 19.852,8
Industrie- und Endkunden 84.263,1 93.688,1
Sonstige Kunden 114.474,0 90.093,2
234.387,1 203.634,0
Netztarifverrechnung; Benützungs- und Betriebsführungsentgelte 3.064,9 3.022,2
Sonstige Erlöse (inkl. Gashandel) 44.538,7 52.894,1
281.990,7 259.550,3
(18) 2. Sonstige betriebliche Erträge in Tsd. €
2017 2018
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen
mit Ausnahme der Finanzanlagen 10,4 3.793,4
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 18,9 7,2
c) Übrige 339,6 517,9
368,9 4.318,6

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(19) 5. Personalaufwand in Tsd. €
2017 2018
a) Gehälter 18.944,1 18.423,7
b) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen
Abfertigungszahlungen 1.118,2 3.174,9
Beitragszahlungen Mitarbeitervorsorgekasse 159,2 160,3
Veränderung der Abfertigungsrückstellung – 1.144,0 – 2.632,5
Aufwendungen/Erträge Übernahmen/Übertritte Konzern 378,9 223,1
512,4 925,8
c) Aufwendungen für Altersversorgung
Vorpensionen und Pensionszahlungen 2.270,3 2.266,0
Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche
Verpflichtungen
– 2.214,3 1.244,4
Aufwendungen/Erträge Übernahmen/Übertritte Konzern 97,2 292,2
Veränderung der Rückstellungen für Vorpensionen – 126,1 – 73,8
Pensionskassenbeiträge 858,7 811,2
885,8 4.539,9
d) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom
Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
3.158,8 2.950,8
e) Sonstige Sozialaufwendungen 201,0 200,1
23.702,1 27.040,3

Die Auswirkung der Änderung der angepassten Sterbetafeln verursachte im Geschäftsjahr einen Aufwand in Höhe von 3.696,7 Tsd. €, dem ein positiver Effekt aus den Zinssatzänderungen in Höhe von 1.488,9 Tsd. € gegenüberstand. Das Ergebnis der Parameteränderungen wurde im Geschäftsjahr in voller Höhe bilanziert.

(20) 6. Abschreibungen in Tsd. €
2017 2018
a) Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
Planmäßige Abschreibungen 1.667,6 1.699,8
Sofortabschreibung geringwertiger Vermögensgegenstände
gemäß § 13 EStG
59,7 37,2
1.727,3 1.737,0
(21) 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen in Tsd. €
2017 2018
a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen fallen 182,6 105,3
b) Übrige
Werbungs- und Markterschließungskosten 10.271,0 10.328,4
Übriger Verwaltungsaufwand für Administration 5.422,0 4.832,2
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 3.227,4 4.656,0
Betriebskosten für Baulichkeiten, Mieten und Leasing 3.168,7 3.218,3
IT-Support, EDV 2.380,8 2.523,0
Aushilfsarbeiten und Personalabstellungen 608,7 993,5
Mitgliedsbeiträge 709,1 778,4
Aus- und Weiterbildung 476,9 552,3
Telekomleistungen, Datendienste 549,1 545,0
Sonstige 6.979,9 7.956,6
33.793,6 36.383,8
33.976,2 36.489,1
(22) 15. Finanzergebnis 2017 in Tsd. €
2018
Erträge aus Beteiligungen
aus verbundenen Unternehmen 363.811,7 252.209,6
davon aus Gewinngemeinschaften 14.762,4 10.150,9
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des
Finanzanlagevermögens
aus verbundenen Unternehmen 37.480,1 31.904,7
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
aus verbundenen Unternehmen 2.427,5 2.782,1
Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen
Abgang von Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,0 0,0
Zuschreibung zu Anteilen an verbundenen Unternehmen 12.080,9 349.882,3
Aufwendungen aus Finanzanlagen
Abschreibungen verbundene Unternehmen 526.037,5 0,0
Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen 0,0 5.164,4
davon aus Gewinngemeinschaften 0,0 5.164,4
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon Zinsenkomponente für langfristige Personalrückstellungen 610,8 565,9
aus verbundenen Unternehmen 17.308,0 16.238,8

(23) 17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Tsd. €

2017 2018
Steuern vom Einkommen der Unternehmensgruppe 57.072,3 21.697,4
davon an Gruppenmitglieder weiterbelastet1 – 82.098,5 – 79.665,5
Aufwand für künftige Nachversteuerungen von Verlustübernahmen
ausländischer Gruppenmitglieder
12.346,3 12.404,0
Nachträge/Gutschriften aus Vorperioden – 36,5 – 9.905,4
Veränderung latenter Steuern2 66.045,2 57.083,3
53.328,8 1.613,7

1 Steuerumlagesatz 15 % bzw. 25 % // 2 Steuersatz 15,83 % bzw. 25 %

IV. Sonstige Angaben

in Tsd. €
Wesentliche Posten Gesamtverpflichtung 2019 2019 – 2023
Miet- und Leasingverträge, Versicherungen und
Sonstige 1 3.048,1 14.097,1
Bestellobligo 4.434,6 3.733,7 4.434,6
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1 25,2 125,1

1. Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen

1 Die Gesamtverpflichtung ist aufgrund unbestimmter Vertragsdauer betragsmäßig nicht ermittelbar.

Mit der Ennskraftwerke Aktiengesellschaft besteht ein Strombereitstellungsvertrag, wonach die in ihren Kraftwerken erzeugte Energie abzüglich der Strombezugsrechte anderer beteiligter Partner an die VERBUND AG gegen Ersatz der buchmäßigen Aufwendungen zuzüglich einer angemessenen Verzinsung

des Eigenkapitals zu liefern ist. Mit der Österreichisch-Bayerische Kraftwerke Aktiengesellschaft und der Donaukraftwerk Jochenstein Aktiengesellschaft bestehen Stromlieferverträge, wonach die Hälfte der in deren Kraftwerken erzeugten Energie an die VERBUND AG gegen Ersatz der buchmäßigen Aufwendungen zuzüglich einer angemes-

senen Verzinsung des Eigenkapitals zu liefern ist. Gemäß einem Stromliefervertrag ist die Innwerk AG verpflichtet, die Hälfte der erzeugten Energie der Kraftwerke Ering und Obernberg der VERBUND AG zu den um den vereinbarten Gewinnzuschlag

erhöhten Selbstkosten zu liefern. Mit der VERBUND Services GmbH besteht ein Vertrag für die Verrechnung von Dienstleistungen in den Bereichen Informatik, Beschaffung, Finanzbuchhaltung, Personalverrechnung, Telekommuni-

kation sowie administrative Services. Mit der VERBUND Finanzierungsservice GmbH besteht ein Vertrag für die Verrechnung von Dienst-

leistungen bezüglich Zahlungsverkehrsabwicklung und Cash Management. Im Segment Absatz bestehen Auftragsverträge mit der VERBUND Trading GmbH und der VERBUND

Sales GmbH. Aufgrund von Betriebsvereinbarungen und Verträgen besteht die Verpflichtung, an Mitarbeiter unter bestimmten Voraussetzungen nach deren Eintreten in den Ruhestand Pensionszahlungen zu leisten. Soweit diese Pensionsverpflichtungen durch die APK Pensionskasse AG zu erfüllen sind, besteht eine Nachschussverpflichtung vonseiten des Arbeitgebers. Aufgrund der Entwicklung auf den Finanzmärkten wurde von der APK Pensionskasse AG zur Abdeckung leistungsorientierter Pensionsverpflichtungen eine

Nachschussverpflichtung in Höhe von 1.108,9 Tsd. € (Vorjahr: 0,0 Tsd. €) gemeldet. Die VERBUND AG hat sich gegenüber der VERBUND Thermal Power GmbH & Co KG verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass die Gesellschaft so mit finanziellen Mitteln ausgestattet wird, dass diese ihren Verbindlichkeiten fristgerecht nachkommen kann. Die Verpflichtung ist auf einen Betrag von maximal 250,0 Mio. € begrenzt und kann erstmals zum 31. Dezember 2025 gekündigt werden.

2. Angaben zu

Finanzinstrumenten

Finanzbereich

Für variabel verzinste Finanzverbindlichkeiten mit einem zum 31. Dezember 2018 aushaftenden Nominalbetrag in Höhe von 100.687,5 Tsd. € (Vorjahr: 115.312,5 Tsd. €) bestehen Sicherungsgeschäfte zur Absicherung gegen Zinssatzsteigerungen. Diese Zinssicherungsgeschäfte bilden eine Bewertungseinheit mit den zugrunde liegenden Krediten. Da eine dokumentierte Sicherungsstrategie und eine ausführliche Hedge-Dokumentation vorliegen sowie laufend Effektivitätsmessungen vorgenommen werden, kann eine gesonderte Bilanzierung einer Drohverlustrückstellung für negative Zeitwerte in Höhe von 8.885,4 Tsd. € (Vorjahr: 10.628,9 Tsd. €) unterbleiben. Die durch diese Sicherungsgeschäfte abgesicherten künftigen Zinszahlungen werden in den folgenden acht Jahren (2019 bis 2026) eintreten

und dabei entsprechend ergebniswirksam werden. Zur Vermeidung von Schwankungen der künftigen Zins-Cashflows von an Konzernunternehmen gewährten Ausleihungen mit variabler Zinsvereinbarung in Höhe von insgesamt nominale 140.600,0 Tsd. € (Vorjahr: 159.025,0 Tsd. €) wurden Ende 2012 und im ersten Halbjahr 2013 mit Kreditinstituten Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Gleichzeitig wurden die aushaftenden Kreditverträge mit den an diesem Absicherungsgeschäft beteiligten Konzernunternehmen auf die mit dem jeweiligen Kreditinstitut vertraglich fixierte Fixzinskondition umgestellt. Da auch hier eine dokumentierte Sicherungsstrategie und eine ausführliche Hedge-Dokumentation vorliegen sowie laufend Effektivitätsmessungen vorgenommen werden, darf auf eine gesonderte Bilanzierung einer Drohverlustrückstellung für negative Zeitwerte verzichtet werden. Die Stichtagsbewertung dieser Geschäfte ergab zum 31. Dezember 2018 einen negativen Zeitwert in Höhe von 6.963,5 Tsd. € (Vorjahr: 7.968,0 Tsd. €).

3. Personalstand

4. Aufwand für Abfertigungen und Pensionen

Durchschnitt 2017 2018
Angestellte 123 115
in Tsd. €
2017 2018
Vorstandsmitglieder, ausgeschiedene Vorstandsmitglieder und
deren Hinterbliebene1 736,8 3.542,1
Andere Arbeitnehmer1 661,4 1.923,6
1.398,2 5.465,7

1 Die Vorjahreswerte wurden angepasst (Vorjahr: 155,3 bzw. 1.242,9 Tsd. €)

Die betriebliche Altersversorgung besteht für die Mitglieder des Vorstands im Wege einer beitragsorientierten Pensionskassenregelung. Im Geschäftsjahr 2018 wurden für den Vorstand Pensionskassenbeiträge in der Höhe von 225.992 € (Vorjahr: 219.681 €) bezahlt.

In Bezug auf die Ansprüche der Vorstandsmitglieder bei Beendigung ihrer Funktion kommen die gesetzlichen Regelungen unter Berücksichtigung der Anforderungen des ÖCGK (Regel 27a) zur Anwendung. Im Geschäftsjahr 2018 sind 376.226 € (Vorjahr: 361.817 €) für Pensionen und 2.189.150 € (Vorjahr:

0 €) für Abfertigungen zugunsten von Anspruchsberechtigten zur Auszahlung gelangt. Die Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung (Vergütung nach Beendigung des Vertragsverhältnisses) betrugen 256.551 € (Vorjahr: 4.718 €). Die Aufwendungen für Altersversorgung für ehemalige Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene betrugen 494.178 € (Vorjahr: 150.573 €).

Die Angaben über die Organe der Gesellschaft (Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder) sind vor dem Lagebericht angeführt.

Vergütung für den Vorstand in € Name Fixe Bezüge Variable Bezüge1 Sonstiges Gesamt

Dr. Peter F. Kollmann 806.096 382.089 1.188.185

5. Organe der Gesellschaft

Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber 849.770 563.457 1.413.227
Dr. Johann Sereinig 813.641 385.665 598.682 1.797.988
Dipl.-Ing. Dr. Günther Rabensteiner 604.733 286.643 229.334 1.120.710

1 Die Auszahlung der variablen Bezüge erfolgt im Folgejahr, da die Zielerreichung erst zum Jahresende ermittelt werden kann. Dargestellt sind daher die an die Vorstandsmitglieder in der Berichtsperiode 2017 gewährten variablen Bezüge für die Berichtsperiode 2016.

Die Bezüge der vier Mitglieder des Vorstands betrugen im Jahr 2018 insgesamt 5.599.347 € (Vorjahr: 4.485.156 €), darin enthalten 79.237 € (Vorjahr: 59.858 €) an Sachbezügen. Die sonstigen Bezüge von 828.016 € (Vorjahr: 0 €) betreffen die Urlaubsersatzleistung für die ausgetretenen Mitglieder des

Vorstands. Die variablen Bezüge sind erfolgsabhängig und mit einem bestimmten Prozentsatz der jeweiligen Fixbezüge limitiert. Für das Geschäftsjahr 2017 (sowie für das aktuelle Geschäftsjahr 2018) betrug dieser Prozentsatz zwischen 50% und 70%. Die Höhe der erfolgsabhängigen Bezugsbestandteile richtet sich nach dem Grad der Erreichung von für das Geschäftsjahr vereinbarten Zielen. Die Zielvereinbarung beruhte im Geschäftsjahr 2017 zu 50% auf der Erreichung des Konzernergebnisses, zu 30% auf der Erreichung des Free Cashflows (dreijähriges Ziel) und zu 20% auf anderen mittelfristigen (zweijährigen, qualitativen) Zielen, wie der Abarbeitung sogenannter Altlasten (beispielsweise der Beendigung von Streitthemen wie anhängiger Klagen und Schiedsverfahren) und der Optimierung und Anpassung von Strukturen, Prozessen und Geschäftsmodellen an die technische Entwicklung (Digitalisierung) und die disruptive Veränderung im Wettbewerb in der Energiewirtschaft. Die Grundsätze für die Erfolgs-

beteiligung des Vorstands waren gegenüber dem Vorjahr unverändert. An die Leitungsorgane des Konzerns und deren Tochterunternehmen wurden wie im Vorjahr keine Kredite oder Vorschüsse ausbezahlt. Es gibt bei VERBUND wie im Vorjahr keine Aktienoptions-

programme für den Vorstand oder leitende Angestellte. Die Vergütungen der Mitglieder des Aufsichtsrats (inklusive Ersatz verrechneter Spesen/Reisekosten) betrugen insgesamt 348.934 € (Vorjahr: 380.801 €).

Vergütungsschema für Aufsichtsratsmitglieder (gemäß Regel 51 des Österreichischen Corporate Governance Kodex):

in €
2017 2018
Vorsitzender 25.000 25.000
Vorsitzender-Stellvertreter (zwei) 15.000 15.000
Mitglieder 10.000 10.000
Sitzungsgeld 500 500

Diese Regelung findet analog auch für den Arbeitsausschuss und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats Anwendung.

Zustimmungspflichtige Verträge mit Aufsichtsratsmitgliedern bzw. mit Unternehmen, die einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrats nahestehen (gemäß Regel 49 des Österreichischen Corporate Governance

Kodex): Im Geschäftsjahr 2018 wurden keine nicht fremdüblichen Verträge mit Aufsichtsratsmitgliedern bzw. Unternehmen, die einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrats nahestehen, abgeschlossen. Es wurden Leistungen für verschiedene Konzerngesellschaften von VERBUND erbracht, diese Verträge wurden vom Aufsichtsrat genehmigt.

Die VERBUND AG ist das konsolidierungspflichtige Mutterunternehmen von VERBUND. Gemäß § 238 Abs. 1 Z. 18 UGB nimmt die Gesellschaft die Befreiung von den Angaben zu den Aufwendungen

für den Abschlussprüfer in Anspruch. Mit der VERBUND Finanzierungsservice GmbH, der VERBUND Services GmbH, der VERBUND Sales GmbH, der VERBUND Solutions GmbH und der VERBUND Trading GmbH bestehen Ergebnisabführungsverträge.

VERBUND hat die bereits bestehende Aufteilung in Geschäftsfelder (formales Unbundling) im Geschäftsjahr 1999 durch ein rechtliches Unbundling ergänzt, d. h. durch die weitere Errichtung von gesellschafts-

rechtlich eigenständigen Unternehmen mit getrennten Geschäftsleitungen und Rechnungswesen. Geschäfte im Sinne des § 8 Abs. 3 Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz (ElWOG) werden insbesondere mit folgenden Gesellschaften getätigt:

Stromlieferungen Ennskraftwerke Aktiengesellschaft, Innwerk AG, Österreichisch-Bayerische Kraftwerke Aktiengesellschaft, Donaukraftwerk Jochenstein Aktiengesellschaft, KELAG-Kärntner Elektrizitäts-

Aktiengesellschaft Strom-/Gasvertrieb VERBUND Trading GmbH, VERBUND Sales GmbH

Telekommunikation VERBUND Services GmbH

Dienstleistungen VERBUND Services GmbH

Finanzierung VERBUND Finanzierungsservice GmbH

Personalabstellungen VERBUND Hydro Power GmbH, VERBUND Trading GmbH, VERBUND Services GmbH, VERBUND Sales GmbH

6. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

7. Konzernbeziehungen

8. Angaben gemäß § 8 Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz Der Vorstand stellt den Antrag (gemäß § 96 Abs. 1 AktG), zulasten des verteilungsfähigen Bilanzgewinns des Geschäftsjahrs 2018 auf die 347.415.686 Stückaktien eine Dividende von 0,42 € pro Aktie, das sind in Summe 145.914.588,12 €, auszuschütten.

Zwischen dem Bilanzstichtag am 31. Dezember 2018 und der Freigabe zur Veröffentlichung am 14. Februar 2019 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.

Ergebnis der Stromkennzeichnung Anteil 2018
kWh
Wasserkraft 100,0% 1.584.011.586
Sonnenenergie 0,0% 36.944
Summe der in Österreich an Endkunden für deren eigene Verwendung
abgegebenen Strommenge
100,0% 1.584.048.530

100% der für die Stromkennzeichnung verwendeten Herkunftsnachweise stammen aus Österreich.

Umweltauswirkung der Stromproduktion für die an Endkunden für
deren eigene Verwendung abgegebene Strommenge
2018
Radioaktiver Abfall mg/kWh 0,0
CO2-Emissionen g/kWh 0,0

Wien, am 14. Februar 2019 Der Vorstand

Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber Vorsitzender des Vorstands

Mag. Dr. Michael Strugl Stv. Vorsitzender des Vorstands

Dr. Peter F. Kollmann Mitglied des Vorstands Mag. Dr. Achim Kaspar Mitglied des Vorstands

9. Gewinnverwendungsvorschlag

10. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

11. Angaben gem. § 78 Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz

Angaben zu den Beteiligungen

gemäß § 238 Abs. 1 Z. 4 UGB

in Tsd. €
Sitz Kapitalanteil
in % per
31.12.2018
Letzter
Jahres
abschluss
(+)
(–)
Jahresüber
schuss/
-fehlbetrag
Eigenkapital1
Verbundene Unternehmen
konsolidiert2
Austrian Power Grid AG Wien 100,00 2018 + 38.741,4 460.163,1
Innwerk AG Stammham 100,00 2018 + 17.865,8 145.631,9
VERBUND
Finanzierungsservice GmbH
Wien 100,00 2018 198,6 218,1
VERBUND Sales GmbH Wien 100,00 2018 + 1.991,1 10.353,9
VERBUND Services GmbH Wien 100,00 2018 + 8.159,7 7.420,6
VERBUND Solutions GmbH Wien 100,00 2018 4.965,8 11.933,5
VERBUND Thermal Power
GmbH
Neudorf ob
Wildon
100,00 2018 + 843,9 7.282,9
VERBUND Trading GmbH Wien 100,00 2018 + 45.828,2 255.453,9
VERBUND Wind Power
Deutschland GmbH
Wörrstadt 100,00 2018 + 12,3 43,5
VERBUND Thermal Power
GmbH & Co KG
Neudorf ob
Wildon
99,99 2108 + 87.911,8 30.016,1
VERBUND Wind Power
Romania S.R.L.3, 4
Bukarest 99,98 2018 2.255,6 116.017,7
Windpark Dichtelbach GmbH &
Co. KG
Wörrstadt 95,00 2018 + 91,7 2.921,1
Windpark Dörrebach GmbH &
Co. KG
Wörrstadt 95,00 2018 + 181,1 3.232,5
Windpark Eichberg GmbH &
Co. KG
Wörrstadt 95,00 2018 18,3 4.644,1
Windpark Ellern GmbH & Co.
KG
Wörrstadt 95,00 2018 222,0 5.058,0
Windpark Hochfels GmbH &
Co. KG
Wörrstadt 95,00 2018 + 55,9 3.347,8
Windpark Rheinböllen GmbH &
Co. KG
Wörrstadt 95,00 2018 55,2 4.607,3
Windpark Schönborn GmbH &
Co. KG
Wörrstadt 95,00 2018 86,8 4.575,6
Windpark Seibersbach GmbH &
Co. KG
Wörrstadt 95,00 2018 + 297,5 4.997,7
Windpark Stetten I GmbH & Co.
KG
Wörrstadt 95,00 2018 125,6 4.275,5
Windpark Utschenwald GmbH
& Co. KG
Wörrstadt 95,00 2018 + 61,0 1.620,1
Infrastruktur Oberheimbach I
GmbH & Co. KG
Wörrstadt 81,00 2018 18,2 50,0
VERBUND Hydro Power GmbH Wien 80,54 2018 + 158.111,2 1.563.131,5
VERBUND Innkraftwerke
GmbH
Töging 70,27 2018 + 5.924,4 291.512,2
in Tsd. €
Sitz Kapitalanteil
in % per
31.12.2018
Letzter
Jahres
abschluss
(+)
(–)
Jahresüber
schuss/
-fehlbetrag
Eigenkapital1
Infrastrukturgesellschaft
Bischheim GmbH & Co. KG
Wörrstadt 61,26 2018 0,0 43,4
Donaukraftwerk Jochenstein
Aktiengesellschaft
Passau 50,00 2018 + 833,2 15.752,6
Grenzkraftwerke Gesellschaft
mit beschränkter Haftung
Simbach 50,00 2018 + 2.330,1 13.293,3
Österreichisch-Bayerische
Kraftwerke Aktiengesellschaft
Simbach 50,00 2018 + 3.248,9 58.255,2
Verbundene Unternehmen
nicht konsolidiert
AQUANTO GmbH in Liqu. München 100,00 2017 2.101,5 53,6
Assoziierte Unternehmen
Ennskraftwerke
Aktiengesellschaft5
Steyr 50,00 2018 + 392,3 26.669,2
KELAG-Kärntner Elektrizitäts
Aktiengesellschaft6
Klagenfurt 35,17 2017 + 65.670,5 833.285,8

1 Eigenkapitalbegriff entsprechend § 224 Abs. 3 lit. A UGB oder lokalem Recht // 2 Vollkonsolidierung gemäß § 253–261 UGB // 3 Jahresabschluss nach lokalem Recht //

4 Werte wurden mit dem Stichtagskurs umgerechnet // 5 Konsolidierung "at equity" gemäß § 263–264 UGB // 6 anteilsmäßige Konsolidierung gemäß § 262 UGB

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der VERBUND AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen des Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetzes (ElWOG).

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Wertansätze der Anteile an verbundenen Unternehmen

Sachverhalt und Problemstellung

Die VERBUND AG weist zum 31. Dezember 2018 Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von rund 2.822,9 Mio. € aus. Aufgrund der aktuellen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat die

Gesellschaft die Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze untersucht. Die Stromgroßhandelspreise stiegen in 2018 stark an, da sie einerseits von deutlichen Preiserhöhungen an den Primärenergie- und CO2-Märkten geprägt waren und andererseits durch die Trennung der gemeinsamen Preiszone von Deutschland und Österreich ab dem 1. Oktober 2018 beeinflusst sind. Die Anfang 2018 erzielte Einigung über die Reform des Emissionshandelsregimes wirkt sich zudem preisstützend am Emissionshandelsmarkt aus. In die zur Überprüfung der Wertansätze herangezogenen Bewertungsmodelle auf Basis kapitalwertorientierter Verfahren fließen zahlreiche Inputfaktoren zur Markteinschätzung ein. Aufgrund der daraus resultierenden Komplexität, der Abhängigkeit der Ergebnisse von der Einschätzung der Marktentwicklungen durch die gesetzlichen Vertreter und der Sensitivität hinsichtlich der Kapitalkosten und der wesentlichen Annahmen zur mittel- und langfristigen Strompreisentwicklung für Energiemärkte handelt es sich um einen besonders bedeutsamen Prüfungs-

sachverhalt. Erläuterungen zu den Werthaltigkeitsprüfungen sind im Anhang im Abschnitt II Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden dargestellt

Prüferisches Vorgehen

Wir haben die im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfungen angesetzten Parameter mit unternehmensspezifischen Informationen sowie relevanten Marktdaten und Markterwartungen aus externen und internen Datenquellen verglichen und die angewendeten Bewertungsmodelle hinsichtlich ihrer

Angemessenheit beurteilt. Die Veränderungen der Bewertungsparameter gegenüber dem Vorjahr durch leicht gestiegene Kapitalkosten sowie einen erwarteten, höheren Anstieg der Strompreise wurden unsererseits nachvollzogen.

Die Evaluierung der Annahmen zur mittel- und langfristigen Preisentwicklung auf den Energiemärkten wurde basierend auf den Preisnotierungen an den Strombörsen bis zum Jahr 2021 sowie darüber hinaus verfügbaren Preisprognosen unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen im energiewirtschaftlichen Umfeld vorgenommen. Zur Plausibilisierung der Kapitalkosten mittels Vergleichsanalyse haben wir interne Experten hinzugezogen. Die Konsistenz der bei den Berechnungen verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse haben wir durch Abgleich der darin verwendeten Plandaten mit den vom Aufsichtsrat genehmigten Mittelfristplanungen, vertraglichen Grundlagen sowie VERBUND-spezifischen Strompreisszenarien beurteilt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht und im Jahresfinanzbericht (ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den darauf erteilten Bestätigungsvermerk). Der Geschäftsbericht und der Jahresfinanzbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks

zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt die sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf abgeben. Bezüglich Lagebericht verweisen wir auf den Abschnitt

"Bericht zum Lagebericht". In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, die oben angeführten sonstigen Informationen zu lesen und dabei abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Jahresabschluss stehen oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen des Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetzes (ElWOG) ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen –

beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die

Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftli-

chen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen
  • beinhalten können. • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft
  • abzugeben. • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft
  • von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer

Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutz-

maßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen

Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in

Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 23. April 2018 als Abschlussprüfer für das am 31. Dezember 2018 endende Geschäftsjahr gewählt und am 3. Mai 2018 vom Aufsichtsrat mit der Durchführung der Abschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem am 31. Dezember 2007 endenden

Geschäftsjahr Abschlussprüfer der Gesellschaft. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätz-

lichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art 5 Abs 1 der EU-VO erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Gerhard Marterbauer.

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

Wien, am 14. Februar 2019 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Gerhard Marterbauer Mag. Christof Wolf Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Glossar

JAHRESFINANZBERICHT – Mutterunternehmen 387

Glossar

EBIT (Earnings before Interest and Tax)

Ergebnis vor Zinsaufwendungen (inkl. personalbezogener Zinsen) und Steuern.

Eigenkapitalquote

Eigenkapital im Verhältnis zum Gesamtkapital.

FFO (Funds from Operations)

Operatives Ergebnis zuzüglich Abschreibungen, Zinsertrag und effektiver Steuern.

Fiktive Schuldentilgungsdauer

Verhältnis der Schulden zum Mittelüberschuss aus dem Ergebnis nach Steuern.

Gearing

Nettoverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital.

Nettogeldfluss

Saldo aus dem Zufluss und dem Abfluss von liquiden Mitteln; wird üblicherweise gegliedert in Nettogeldflüsse aus der operativen Tätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit.

Nettoumlaufvermögen

Kurzfristiges Vermögen (inkl. kurzfristiger Ausleihungen und kurzfristiger Rechnungsabgrenzungsposten) abzüglich kurzfristiger Schulden (inkl. kurzfristiger Rechnungsabgrenzungen).

Nettoverschuldung

Zinsbelastetes Fremdkapital abzüglich liquider Mittel (inkl. Position Wertpapiere und Anteile des Umlaufvermögens), bereinigt um aktiv- und passivseitig geschlossene Positionen (z. B. bei Cross-Border-Leasing-Geschäften).

RCF (Retained Cashflow)

Funds from Operations (FFO) abzüglich gezahlter Dividende.

ROCE (Return on Capital Employed)

Ergebnis vor Zinsaufwendungen (inkl. personalbezogener Zinsen) abzüglich darauf entfallender Steuern im Verhältnis zum durchschnittlich eingesetzten Kapital.

ROE (Return on Equity)

Ergebnis vor Steuern im Verhältnis zum Eigenkapital am Beginn des Geschäftsjahrs.

ROI (Return on Investment)

Ergebnis vor Zinsaufwendungen (inkl. personalbezogener Zinsen) und Steuern im Verhältnis zum Gesamtkapital am Beginn des Geschäftsjahrs.

ROS (Return on Sales)

Ergebnis vor Zinsaufwendungen (inkl. personalbezogener Zinsen) und Steuern im Verhältnis zu den Umsatzerlösen.

Teil 3 Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

CORPORATE GOVERNANCE BERICHT 3

Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

gemäß § 124 (1) Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die

wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, im März 2019

Der Vorstand

Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber Mag. Dr. Michael Strugl

Vorsitzender des Vorstands Stv. Vorsitzender des Vorstands

Dr. Peter F. Kollmann Mag. Dr. Achim Kaspar Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands

VERBUND-Konzernstruktur

per 31.12.2018 GRI 102-45

100,00% Energji Ashta Shpk

100,00% Lestin & Co. Tauch- und Bergungsunternehmen Gesellschaft m.b.H

Vollkonsolidierung Gemeinschaftsunternehmen, Equitybewertung Nicht konsolidiert Equitybewertung Legende Anteilige Konsolidierung Ergebnis-

abfuhrvertrag

100,00% VERBUND Wind Power Deutschland GmbH
61,26% Infrastrukturgesellschaft
Bischheim GmbH & Co KG
81,00% Infrastruktur Oberheimbach I
GmbH & Co KG
95,00% Windpark Dörrebach GmbH & Co KG
95,00% Windpark Utschenwald GmbH & Co KG
95,00% Windpark Seibersbach GmbH & Co KG
95,00% Windpark Stetten I GmbH & Co KG
95,00% Windpark Schönborn GmbH & Co KG
95,00% Windpark Rheinböllen GmbH & Co KG
95,00% Windpark Hochfels GmbH & Co KG
95,00% Windpark Dichtelbach GmbH & Co KG
95,00% Windpark Eichberg GmbH & Co KG
95,00% Windpark Ellern GmbH & Co KG

* ) in Liquidation

  • **) die Gesellschaft hat gegenüber ihren Gesellschafter(n) eine anteilige Verlustabdeckungsvereinbarung
  • 1) Die VERBUND AG hält an der VERBUND Thermal Power GmbH & Co KG einen Anteil von 99,9972 % und die VERBUND Thermal Power GmbH einen Anteil von 0,0028 %.

IMPRESSUM & OFFENLEGUNG

Herausgeber: VERBUND AG Am Hof 6a, 1010 Wien

Dieser Integrierte Geschäftsbericht wurde inhouse mit firesys produziert. Diagramm- und Tabellenkonzept: Roman Griesfelder, aspektum gmbh Kreativkonzept: Brainds, Marken und Design GmbH Grafik: Jo Santos Beratung: Grayling Austria GmbH Übersetzung und Sprachberatung: ASI GmbH – Austria Sprachendienst International Produktion: Lindenau Productions GmbH

Kontakt: VERBUND AG

Am Hof 6a, 1010 Wien, Österreich Telefon: +43(0)50 313-0 Fax: +43(0)50 313-54191 E-Mail: [email protected] Homepage: www.verbund.com Firmenbuchnummer: FN 76023z Firmenbuchgericht: Handelsgericht Wien UID-Nr.: ATU14703908 DVR-Nr.: 0040771 Unternehmenssitz: Wien, Österreich

Investor Relations:

Andreas Wollein Telefon: +43 (0)50 313-52604 E-Mail: [email protected]

Konzernkommunikation:

Beate McGinn Telefon: +43 (0)50 313-53702 E-Mail: [email protected]

Aktionärsstruktur:

– Republik Österreich (51,0 %)

– Syndikat (> 25,0 %) bestehend aus EVN AG (deren Aktionäre sind: Niederösterreichische Landes-Beteiligungsholding GmbH, 51 %, EnBW Trust e.V., 30,0 %) und Wiener Stadtwerke (deren Alleingesellschafter die Stadt Wien ist)

– TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG (> 5,0 %, deren Alleinaktionär das Land Tirol ist) – Streubesitz (< 20,0 %): Zu den Eigentümern der Aktien, die sich im Streubesitz befinden, sind uns keine näheren Daten bekannt.

Hinweis zu gesetzlichen bzw. satzungsmäßigen

Stimmrechtsbeschränkungen:

Mit Ausnahme von Gebietskörperschaften und Unternehmungen, an denen Gebietskörperschaften mit mindestens 51 % beteiligt sind, ist das Stimmrecht jedes Aktionärs in der Hauptversammlung mit 5 % des Grundkapitals beschränkt.

Aufsichtsbehörde/Berufsverband:

E-Control GmbH/E-Control Kommission Bundesministerium für Finanzen Wirtschaftskammer Österreich Oesterreichs Energie

Unternehmensgegenstand:

Der Unternehmensgegenstand liegt schwerpunktmäßig in Erzeugung, Transport, Handel und Vertrieb von elektrischer Energie und sonstiger Energieträger sowie im Anbieten und Durchführen von Energiedienstleistungen.

Vorstand:

Wolfgang Anzengruber (Vorsitzender), Michael Strugl (stv. Vorsitzender), Peter F. Kollmann, Achim Kaspar

Aufsichtsrat:

Gerhard Roiss (Vorsitzender), Michael Süß (1. stv. Vorsitzender), Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß (2. stv. Vorsitzende), Harald Kaszanits, Werner Muhm, Susanne Riess, Jürgen Roth, Stefan Szyszkowitz, Christa Wagner, Peter Weinelt, Doris Dangl, Isabella Hönlinger, Kurt Christof, Wolfgang Liebscher, Hans Pfau

Besondere gesetzliche Grundlagen:

Österreichisches Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz mit den dazugehörigen Verordnungen und Ausführungsgesetzen. Die angeführten gesetzlichen Grundlagen können über das Rechtsinformationssystem des Bundeskanzleramts unter www.ris.bka.gv.at abgerufen werden.

Dieses Druckwerk wurde nach der Richtlinie "Druckerzeugnisse" des Österreichischen Umweltzeichens bei der Druckerei Bösmüller Print Management GesmbH & Co KG (UW-Nr. 779) gedruckt.

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