Earnings Release • May 14, 2003
Earnings Release
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Hamburg, den 14. Mai 2003 – Die Norddeutsche Affinerie AG (NA) konnte sich im sehr schwierigen konjunkturellen Umfeld sowie in den anhaltend schwachen Rohstoff- und Produktmärkten verhältnismäßig gut behaupten. Vom Verfall der Kupferschrottmärkte waren die Hüttenwerke Kayser AG (HK) allerdings besonders betroffen. Hier wurde mit einer operativen Neuausrichtung und mit der Fokussierung auf das zwischenzeitlich weiter optimierte moderne Recyclingaggregat Kayser-Recycling-System (KRS) reagiert.
Das Konzern-Ergebnis vor Steuern im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2002/03 betrug 8 Mio. € (Vorjahr 19 Mio. €). Es ist insbesondere von der Verlustsituation bei HK, die durch historisch niedrige Raffinierlöhne für Altkupfer entstanden ist, belastet.
Vorstand und Aufsichtsrat von HK haben am 29. April 2003 einschneidende Maßnahmen für das Unternehmen verabschiedet. Ziel ist es, die Zukunftsfähigkeit von HK zu sichern und die Schlüsselrolle des Unternehmens innerhalb des NA-Konzerns im deutschen und internationalen Recycling auszubauen.
Der Konzentrateinsatz in Hamburg hielt auch im 1. Halbjahr mit 507.000 Tonnen ein hohes Niveau (Vorjahr 474.000 Tonnen). Die verfügbare Jahreskapazität bei der Konzentratverarbeitung von 1 Mio. Tonnen wurde damit ausgelastet.
Die Produktion von Kupferkathoden im NA-Konzern an den Standorten Hamburg und Lünen lag bei 272.000 Tonnen (Vorjahr 278.000 Tonnen).
Im Segment Kupferweiterverarbeitung entwickelte sich der Geschäftsbereich Kupferprodukte stabil. Die Produktion von Stranggussformaten lag mit 105.000 Tonnen über dem Vorjahr (98.000 Tonnen); Gießwalzdraht war mit 164.000 Tonnen deutlich positiver (144.000 Tonnen). Bei Schwermetall und Prymetall konnte die Produktion auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden.

| Kennzahlen des NA-Konzerns | Geschäftsjahr 2001/02 |
1. Halbjahr 2001/02 |
1. Halbjahr 2002/03 |
|
|---|---|---|---|---|
| 12 Monate | 6 Monate | 6 Monate | ||
| Umsatz | Mio. € | 1.920 | 850 | 867 |
| Rohergebnis | Mio. € | 390 | 177 | 175 |
| Personalaufwand | Mio. € | 191 | 92 | 93 |
| Abschreibungen | Mio. € | 54 | 25 | 29 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | Mio. € | 38 | 19 | 8 |
| EBITDA | Mio. € | 103 | 48 | 42 |
| EBIT | Mio. € | 50 | 23 | 13 |
| Cashflow nach DVFA/SG | Mio. € | 72 | 35 | 32 |
| Ergebnis je Aktie | € | 0,58 | 0,26 | 0,01 |
| Investitionen | Mio. € | 45 | 24 | 12 |
| Kupfer und Kupferlegierungen | 1.000 t | 726 | 337 | 387 |
| Kupferpreis (Durchschnitt) | US\$/t | 1.525 | 1.488 | 1.607 |
| Belegschaft (Durchschnitt) | 3.612 | 3.520 | 3.491 |

Der Umsatz des NA-Konzerns konnte im 1. Halbjahr 2002/03 durch einen erhöhten Absatz von Kupferprodukten, aber auch durch zusätzliche Umsätze von Prymetall und Schwermetall, die im Vergleichszeitraum des Vorjahres mit nur einem Quartal enthalten waren, gesteigert werden. Ein Rückgang bei den Edelmetallen sowie der Entfall von Umsatzanteilen der veräußerten Tochtergesellschaften MicroMet GmbH Pulvertechnologie und Spiess-Urania Chemicals GmbH wirkten sich umsatzmindernd aus. Die Umsatzerlöse betrugen insgesamt 867 Mio.€ (Vorjahr 850 Mio. €).
Das Vorsteuerergebnis des NA-Konzerns lag bei 8 Mio. € (Vorjahr 19 Mio. €). Gemessen an den Vorjahren ist dieses Ergebnis unbefriedigend. Entscheidend hierfür waren das schlechte wirtschaftliche Umfeld und die schrottmarktbedingte Verlustsituation bei HK.
HK hatte bereits vor einiger Zeit auf die sehr angespannte Lage auf den Kupferaltmetallmärkten mit gezielten Kostensenkungsmaßnahmen reagiert. Da sich aber eine nachhaltige Erholung des Kupferpreises und der Raffinierlöhne nicht abzeichnet, waren zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit von HK einschneidende Maßnahmen zur Überwindung der strukturell bedingten Verlustsituation erforderlich. Einzelheiten hierzu haben wir in unserer Unternehmensmitteilung vom 29. April 2003 erläutert.
Die NA AG lieferte einen guten Ergebnisbeitrag, der allerdings durch rückläufige Schmelzlohneinnahmen, insbesondere bei Altkupfer, nicht den Vorjahreswert erreichte.
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation) hielt sich mit 42 Mio. € (Vorjahr 48 Mio. €) auf einem guten Niveau.
Beim EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) konnte mit 13 Mio. € nicht der Wert des Vorjahres (23 Mio. €) erreicht werden.
Der Cashflow nach DVFA/SG war nachteilig durch das niedrigere Nachsteuerergebnis beeinflusst. Mit 32 Mio. € (Vorjahr 35 Mio. €) wurde dennoch wieder ein guter Cashflow erzielt.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte waren mit 12 Mio.€ gegenüber dem Vorjahr (24 Mio.€) rückläufig. Im Vorjahr waren noch Investitionsanteile für das KRS enthalten.
Das Ergebnis pro Aktie verringerte sich von 0,26 € auf 0,01 €. Die Verringerung des Ergebnisses pro Aktie ist neben dem Ergebnisrückgang auf eine hohe Steuerquote im NA-Konzern aufgrund der nicht abzugsfähigen Verluste bei HK zurückzuführen. Die Auswirkung des HK-Verlustes wird dadurch deutlich, dass das Vorsteuer-Ergebnis pro Aktie bei 0,20 € liegt.
Der Weltkupfermarkt zeigte auch im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2002/03 keine nachhaltige Belebung. Der Kupfereinsatz in den USA und Europa war unverändert schwach, während Asien ein besseres Nachfragebild bot.
Die Kathodenbestände in den Lagerhäusern der Metallbörsen LME und COMEX bauten sich seit Kalenderjahresbeginn um rund 73.000 Tonnen ab. Angesichts ihrer absoluten Höhe von immer noch 1,15 Mio. Tonnen ist dieser Bestandsabbau jedoch marginal und als Zeichen für die anhaltende Schwäche des internationalen Kupfermarktes anzusehen.
Der LME-Kupferpreis, der Anfang Januar bei 1.545 US\$/t notierte, schwankte in den folgenden Monaten stark und überstieg mehrmals die 1.700-US\$-Marke. In der zweiten Märzhälfte fiel er jedoch stetig ab und beendete das Quartal mit 1.588 US\$/t. Im Durchschnitt der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2002/03 lag die Kupfernotierung bei 1.607 US\$/t, was 1.551 €/t entspricht.
Wegen der Abwertung des US-\$ gegenüber dem Euro ergab sich zum Quartalsende ein Kupferpreis von nur 1.456 €/t.
Der weltweite Kupfereinsatz, der 2002 mit 15,0 Mio. Tonnen nur knapp über dem des Vorjahres gelegen hatte, wird für das laufende Jahr 2003 von Marktanalysten auf 15,8 Mio. Tonnen prognostiziert. Dies entspräche einem Anstieg um 5,7 %, der fast ausschließlich auf den Bedarf im asiatischen Raum zurückzuführen ist.
Die europäische Kupfernachfrage wird nach einem Rückgang in 2002 im Jahr 2003 voraussichtlich um 4,4 % auf 4,25 Mio. Tonnen ansteigen. Damit ist allerdings das gute Nachfrageniveau der Jahre 2000 (4,38 Mio. Tonnen) und 2001 (4,30 Mio. Tonnen) noch nicht wieder erreicht.
Die Situation auf den für die NA wichtigen Rohstoffmärkten, dem Kupferkonzentratmarkt und dem Altkupfermarkt, hat sich bislang nicht verbessert.
Der Markt für Kupferkonzentrate war nach wie vor durch Produktionskürzungen großer Kupferminen und aggressive Nachfrage aus Indien und China gekennzeichnet.
Das knappe Angebot auf dem Konzentrat-Spotmarkt ließ die erzielbaren Verarbeitungsentgelte auf extrem niedrigem Niveau verharren. Davon wurden auch die Schmelzlöhne unter langfristigen Verträgen beeinflusst, mit denen wir unsere Konzentratversorgung hauptsächlich sichern.
Die Situation auf den internationalen Kupferaltmetallmärkten ist ebenfalls weiterhin angespannt. Das Altkupferangebot und die Raffinierlöhne haben in den letzten Monaten strukturell bedingt auch bei zeitweilig steigenden Kupferpreisen kaum reagiert. Diese strukturellen Veränderungen gehen auf sehr hohe Exportzölle in Russland (50 %) und Exportverbote in der Ukraine für Altkupfer zurück. Zusätzlich wird diese Situation durch das ruinöse Auftreten asiatischer, vor allem chinesischer Händler auf den europäischen und US-amerikanischen Märkten verschärft.
Komplexe Recyclingmaterialien sind dagegen gut verfügbar. Damit ist die Versorgung unseres neuen KRS in Lünen gesichert.
Im ersten Halbjahr des neuen Geschäftsjahres wurden knapp 507.000 Tonnen Konzentrate verarbeitet. Der Durchsatz liegt damit ca. 33.000 Tonnen über dem Wert des Vorjahreszeitraumes. Die Arbeiten an weiteren Optimierungsmöglichkeiten bei der Konzentratverarbeitung laufen planmäßig.
Unsere Produktion von Kupferkathoden in Hamburg lag mit knapp 188.000 Tonnen (Vorjahr 189.000 Tonnen) im Plan.
In der HK-Elektrolyse in Lünen wurden aufgrund der Entwicklungen im Altkupfermarkt mit ca. 85.000 Tonnen etwas weniger Kathoden als im entsprechenden Halbjahr des Vorjahres (89.000 Tonnen) gefertigt.
Insgesamt wurden damit im NA-Konzern 272.000 Tonnen Kathoden (Vorjahr 278.000 Tonnen) hergestellt.
Der Betrieb des KRS in Lünen wurde erfolgreich fortgeführt. Die Einsatzpalette an Materialien wurde erweitert, u. a. um Elektro- und Elektronikschrotte. Nach einer zweiwöchigen planmäßigen Anlagenüberholung im Februar wurde im März 2003 der bisher höchste Materialdurchsatz im KRS erreicht.
Das KRS lieferte bei HK einen positiven Ergebnisbeitrag, der jedoch den Verlust bei der Altmetall-/Schrottverarbeitung nicht ausgleichen konnte.
Die Anlagen zur Edelmetallerzeugung in Hamburg produzierten weiterhin auf hohem Niveau. Die Silberproduktion stieg auf 376 Tonnen (Vorjahr 360 Tonnen). Das Goldausbringen sank vorstoffbedingt auf 12 Tonnen (Vorjahr 15 Tonnen). Die Arbeiten zur Modernisierung des Edelmetallbereichs verlaufen weiterhin planmäßig.
Unsere Produktion an Schwefelsäure lag mit rund 500.000 Tonnen (Vorjahr 465.000 Tonnen) entsprechend dem guten Konzentratdurchsatz auf hohem Niveau. Die Marktentwicklung zeigt weiterhin eine für uns erfreuliche Tendenz. Wir erwarten auch in den nächsten Monaten steigende Erlöse für unsere Schwefelsäure.
Trotz einer sich abzeichnenden Verbesserung kann noch nicht von einer nachhaltigen Trendwende gesprochen werden. Nach wie vor ist eine durchgreifende Konjunkturbelebung im Halbzeugsektor nicht in Sicht. Das Geschäftsklima hatte sich, bedingt durch den Irak-Krieg, eher noch weiter verschlechtert.
In der Kabel- und Drahtindustrie hat sich der Bereich der Energiekabel saisonbedingt belebt. Auch der Sektor Kabel für den Bereich Automobile zeigt eine robuste Nachfrage, während Impulse aus dem Bereich Telekommunikation weiterhin ausbleiben.
Aufgrund des konjunkturell bedingten Nachfragerückganges und den dadurch vorhandenen Überkapazitäten in vielen Produktbereichen kam es teilweise zu deutlichen Preissenkungen.
Der NA-Konzern produzierte im 1. Halbjahr 387.000 Tonnen Kupfer und Kupferlegierungen (Vorjahr: 337.000 Tonnen). Konzernintern weiterverarbeitete Mengen sind hierbei unberücksichtigt.
In unserem Kernmarkt Europa sind derzeit hochwertige Kupferkathoden knapp. Die eigene Kathodenbasis im NA-Konzern stärkt unsere Position bei den Kunden in der Halbzeug-, Kabel- und Drahtindustrie.
Im 2. Quartal konnten wir in einem stagnierenden gesamtwirtschaftlichen Umfeld vor allem bei Gießwalzdraht Marktanteile hinzugewinnen. So konnte mit einer Produktion von 164.000 Tonnen ein erfreulicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr (144.000 Tonnen) erreicht werden.
Die Produktion von Stranggussformaten übertraf mit 105.000 Tonnen ebenfalls das Vorjahr (98.000 Tonnen).
Die Produktion bei Prymetall ist nach wie vor von dem schwachen konjunkturellen Umfeld gekennzeichnet. Im 2. Quartal konnten allerdings gegenüber den Vormonaten Steigerungen erreicht werden, und zwar vor allem im Bereich der Drahtprodukte.
Bei Prymetall befindet sich seit September 2002 das Top-Plus-Programm zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung in der Umsetzung. Wesentliche Maßnahmen in den Produktionsbereichen wurden zwischenzeitlich durchgeführt. Der Personalabbau verläuft planmäßig. Alle Maßnahmen werden bis Ende 2004 realisiert sein.
Die Produktion bei Schwermetall lag mit ca. 76.300 Tonnen (NA-Anteil) über dem Niveau des Vorjahres. Der Mengenzuwachs resultiert vor allem aus einem zeitlich befristeten Zusatzbedarf eines bedeutenden Kunden. Auch bei Schwermetall konnte das im November 2002 begonnene Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm im März abgeschlossen werden. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt – wie bei Prymetall - bis Ende 2004.

Der NA-Konzern beschäftigte im Durchschnitt 3.491 Mitarbeiter (Vorjahr 3.520). Die Mitarbeiterzahl am 31. März 2003 betrug 3.467.
Bei HK sind aufgrund der strukturell bedingten Verlustsituation einschneidende Personalanpassungen erforderlich geworden. So wird die Mitarbeiterzahl von 603 (ohne Auszubildende) im Rahmen eines Sozialplanes bis Januar 2004 zunächst auf 443 Mitarbeiter und dann sukzessive bis 2006 auf ca. 400 Mitarbeiter reduziert. Die Kosteneinsparungen durch den Personalabbau werden voraussichtlich rund 7 Mio. € pro Jahr betragen. Die Anpassungsmaßnahmen werden im laufenden Geschäftsjahr bei HK einen zusätzlichen Aufwand von ca. 3,9 Mio. € erfordern.
Auch in dem derzeit schwierigen wirtschaftlichen Umfeld bekennt sich die NA zu der Verpflichtung, einen Beitrag zur Nachwuchsförderung und zur Ausbildung junger Menschen zu leisten.
Trotz der notwendigen Personalanpassungen wird daher die Zahl der Auszubildenden bei HK bei etwa 23 gehalten. Dies entspricht einer Ausbildungsquote von über 5 %. Bei der NA AG in Hamburg wird sogar eine Ausbildungsquote von über 6 % erreicht.
Anfang April 2003 ist aufgrund der deutlich besseren Kursentwicklung der NA-Aktie im Vergleich zum CDAX die dritte Tranche des laufenden Aktienoptionsplans für das Management abgeschlossen worden. Die Führungskräfte haben ihre im Jahr 2000 erworbenen Wandelschuldverschreibungen in 341.000 neue Aktien umgetauscht.
Seit dem 24. März 2003 gehört die NA dem neuen Prime Standard-Segment der Deutschen Börse an und ist in dem auf 50 Unternehmen verkleinerten MDAX gelistet. Der neue MDAX beinhaltet Unternehmen der klassischen Branchen und stellt erhöhte Anforderungen an die Transparenz der Unternehmen gegenüber dem Kapitalmarkt.
Die Hauptversammlung der Norddeutschen Affinerie AG fand am 26. März 2003 statt. Es nahmen über 2.600 Aktionäre und Besucher teil. Auf der Hauptversammlung wurde die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,65 € je Stückaktie beschlossen.
Weiterhin wurden für die Periode 2003 bis 2008 die Aufsichtsräte gewählt bzw. bestätigt:
Die Herren Dr. Peter von Foerster, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Haußelt, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt und Dr.-Ing. Ernst J. Wortberg wurden als Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat in ihren Ämtern bestätigt. Die Herren Ulf Gänger, Mitglied des Vorstands der Hamburgischen Landesbank, Hamburg, und Rainer Grohe, ehem. Mitglied des Vorstands der VIAG Aktiengesellschaft, München, wurden neu in den Aufsichtsrat der Gesellschaft gewählt.
Durch Wahl der Arbeitnehmer nach dem Mitbestimmungsgesetz wurden die Herren Hans-Jürgen Grundmann, Gerd Körner, Günter Kroll und Gottlieb Förster in ihren Ämtern als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat bestätigt. Die Herren Rolf Schwertz, tätig als Maurer und Kesselwärter bei den Hüttenwerken Kayser, und Helmut Wirtz, Geschäftsführer der IG Metall, Stolberg, wurden neu in den Aufsichtsrat gewählt.
Die Hauptversammlung verlängerte die Ermächtigung der Gesellschaft zum Erwerb eigener Aktien bis zum 31. August 2004.
Auf der Hauptversammlung der Hüttenwerke Kayser AG am 3. April 2003 wurde der Ausschluss der Minderheitsaktionäre (= 1,73 % des Grundkapitals) gegen Gewährung einer Barabfindung beschlossen. Die Eintragung des Beschlusses in das Handelsregister ist beantragt. Der Squeeze-Out bietet die Chance, auf die strukturellen Veränderungen der Schrott- und Recyclingmärkte noch flexibler und zeitnah zu reagieren.
In der konjunkturbedingten schwierigen Lage befassen wir uns sehr intensiv mit der zukünftigen Entwicklung der NA und den Chancen, die NA noch besser zu positionieren. Wir überprüfen und überarbeiten daher zurzeit unsere Strategie Vision NA 2000 Plus.
In der Kombination von Kupfererzeugung und –weiterverarbeitung liegen unverändert die besonderen Stärken des NA-Konzerns. Hierdurch unterscheiden wir uns erheblich von unseren Wettbewerbern. Durch Konsolidierungs- und Effizienzsteigerungsschritte im gesamten Konzern werden wir diese Stärken weiter ausbauen und haben hierzu das Projekt dyNAmic inzwischen konzernübergreifend ausgestaltet.
Mit dyNAmic konnten wir bei der NA AG bereits erhebliche Wertsteigerungspotenziale erarbeiten, die wir kurz– und mittelfristig nutzen werden. Die konzernweiten Teilprojekte befinden sich bereits in der Bearbeitung bzw. in der Umsetzung.
Im Segment Kupfererzeugung zeichnen wir uns durch die besonders wettbewerbsfähige und umweltfreundliche Verarbeitung von Kupferrohstoffen aus.
Daher werden wir unser Primärkupfergeschäft und damit die Verarbeitung von Kupferkonzentraten weiter optimieren und ausbauen. Gleichzeitig werden wir unsere Abhängigkeit von den strukturell veränderten Schrottmärkten deutlich verringern und uns auf die Kupfer– und Edelmetallgewinnung aus modernen Recyclingrohstoffen konzentrieren. Die Recyclingtätigkeiten werden wir konzernübergreifend zu dem Geschäftsfeld Recycling zusammenfassen. Mit dem Kernaggregat KRS wird HK nach der Restrukturierung hierbei eine zentrale Rolle übernehmen.
Das KRS ist ein besonders effizientes und umweltfreundliches Verfahren für die Verarbeitung von modernen Recyclingrohstoffen, wie z. B. Elektronikschrott.
In der Neuorientierung des Recycling-Geschäfts spielt auch die engere Abstimmung mit der Kupferweiterverarbeitung eine wichtige Rolle. Bereits heute sind die bei der Weiterverarbeitung von Kupfer und Kupferprodukten entstehenden Reststoffe wichtige Recyclingrohstoffe für den NA-Konzern. Hier wollen wir unsere Leistungsfähigkeit als integrierter Kupferproduzent nutzen, um Stoffkreisläufe zu schließen und passende Recyclingpakete anzubieten. Schwerpunkte bilden dabei, neben den Kunden unserer Kupferprodukte, der Bereich Automotive und die Elektro- und Elektronikindustrie.
Parallel zum Ausbau der Kupfererzeugung verbessern wir auch unsere Position bei der Gewinnung von Edelmetallen aus edelmetallhaltigen Rohstoffen und Zwischenprodukten u. a. durch eine Anlagenoptimierung in Hamburg. Dieser Schritt stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit der Primärkupferverarbeitung.
Der Arbeitsschwerpunkt im Segment Kupferweiterverarbeitung ist weiterhin die optimierte Einpassung der Unternehmen Prymetall/ Schwermetall in den NA-Konzern und deren Positionsverbesserung in den Commodity- und Non-Commodity-Märkten.
Bei Prymetall konnten mit dem Projekt Euro-Copper erhebliche Effizienz- und Ergebnispotenziale identifiziert und konkrete Maßnahmen eingeleitet werden. Strategisch werden wir Prymetall zu einem führenden Nischenproduzenten von Profil- und Flachprodukten entwickeln.
Auch bei Schwermetall ist ein Effizienzsteigerungsprogramm gestartet worden, das ebenfalls erhebliche Verbesserungspotenziale aufgezeigt hat.
Unser Entwicklungsprojekt Dünnbandgießen haben wir innerhalb von zwei Jahren in der ersten Entwicklungsstufe abgeschlossen. Wir können jetzt im Dauerversuch qualitativ gute Kupferbänder für die Weiterverarbeitung herstellen. Bis zum industriellen Prozess ist es allerdings noch ein langer Weg, der mit einem entsprechenden Kapitalbedarf verbunden sein wird. Wir haben uns daher entschieden, für die Weiterentwicklung einen strategischen Partner aus der Kupferhalbzeugindustrie zu suchen.
In einer vergleichbaren Position befinden wir uns bei der Entwicklung der flexiblen CIS-Solarzelle. Auch hier haben wir die gesetzten Ziele erreicht, sind aber noch ein gutes Stück vom Verkaufsprodukt entfernt.
Der Ausblick auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung ist auch weiter mit großen Unsicherheiten behaftet.
Ob und wann die Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt, wird u. a. entscheidend von der globalen und europäischen Entwicklung bestimmt. Sollte sich die Lage in den nächsten Monaten stabilisieren, bestehen Chancen, dass die Weltwirtschaft ihre momentane Schwächephase überwindet. Doch selbst unter dieser Annahme dürften die Konjunkturaussichten für Deutschland zunächst gedämpft bleiben.
Der NA-Konzern hat in diesem schwierigen konjunkturellen Umfeld in Deutschland und Europa mit der Konzentration auf das Kerngeschäft Kupfer die Weichen für die Zukunft gestellt und erwirtschaftet positive Ergebnisse, trotz der derzeitigen Verlustsituation bei HK. Dies ist in dieser schwierigen Zeit nicht selbstverständlich.
Kupfer ist das Metall des Fortschritts: Eine Belebung der Konjunktur wird daher zu einer verstärkten Kupfernachfrage führen. Daran wird die NA sofort teilhaben.
Im Segment Kupfererzeugung streben wir unverändert an, unsere Anlagen gut auszulasten und damit unsere Kathodenproduktion auf dem hohen Niveau halten zu können. Dies sichert wie im Vorjahr die Ertragsstärke des NA-Konzerns.
Im Bereich der Rohstoffverarbeitung wird an der Kapazitätserweiterung für besonders attraktive und margenträchtige Rohstoffe gearbeitet. Ziel ist es, die Konzentratverarbeitungskapazität in Hamburg auf hohem Niveau zu nutzen und die Vorteile des KRS in Lünen bei der Verarbeitung moderner Recyclingstoffe noch besser auszuschöpfen.
Die im April eingeleiteten Maßnahmen bei HK werden wir bis zum 31. Dezember 2003 vollständig umsetzen. Es ist daher das Ziel, zum Beginn des Kalenderjahres 2004 - selbst bei Fortbestand der schlechten Kupfer- und Rohstoffmärkte - bei HK zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen.
Im Segment Kupferweiterverarbeitung erwarten wir je nach Produktgruppe unterschiedliche Entwicklungen:
Der Absatz unseres Gießwalzdrahtes erstreckt sich hauptsächlich auf Deutschland und das europäische Umland und ist daher von der dortigen konjunkturellen Entwicklung abhängig. Die wichtigste Abnehmerbranche ist die Kabelindustrie, deren Prognosen bis auf den Bereich Energiekabel zurzeit noch keinen Wachstumsschub erkennen lassen. Aus heutiger Sicht gehen wir dennoch davon aus, den Absatz aus unseren Anlagen in Hamburg und Emmerich über das Vorjahresniveau hinaus steigern zu können.
Format- und Vorwalzbandproduktion liegen auf Vorjahreshöhe. Sie werden bei einem konjunkturellen Aufschwung entsprechend anziehen. Hiervon werden auch unsere Spezialprodukte, wie sauerstofffreies Kupfer, in stärkerem Umfang profitieren.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Wirtschaftsumfeldes ist eine Prognose für das zu erwartende Geschäftsjahresergebnis der NA praktisch nicht möglich. Wir müssen daher davon ausgehen, dass sich kurzfristig keine grundsätzlichen Verbesserungen einstellen werden, aber der Tiefpunkt erreicht ist. Daher müssen wir uns, trotz erfolgreicher Gegensteuerung durch Kostensenkung und Effizienzsteigerung, auf einen deutlichen Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahr einstellen. Dennoch sehen wir uns in der Verpflichtung, für die Aktionäre der NA eine angemessene Dividende auch im Geschäftsjahr 2002/2003 zu erwirtschaften.
Diese Information enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf unseren gegenwärtigen Annahmen und Prognosen beruhen. Bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und Einflüsse können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage oder die Entwicklung von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren.
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| 1. Halbjahr 2002/2003 |
1. Halbjahr 2001/2002 |
|
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 867.210 | 850.305 |
| Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
27.356 | 8.277 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 1.473 | 1.090 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 11.169 | 9.671 |
| Materialaufwand | (732.277) | (692.748) |
| Rohergebnis | 174.931 | 176.595 |
| Personalaufwand | (92.759) | (91.733) |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögens gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
(28.618) | (24.675) |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (41.551) | (37.492) |
| Beteiligungsergebnis | 1.054 | 180 |
| Zinsergebnis | (5.503) | (4.334) |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 7.554 | 18.541 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (6.669) | (9.599) |
| Periodenüberschuss | 885 | 8.942 |
| Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis | (449) | (481) |
| Konzerngewinn | 436 | 8.461 |
1.Halbjahr 2002/03 1.Halbjahr 2001/02 1. Konzernüberschuss 885 8.942 2. Saldo aus Abschreibungen und Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 28.618 24.764 3. Veränderungen der langfristigen Rückstellungen 2.107 2.606 4. Saldo aus sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträgen -99 -1.294 5. Cashflow nach DVFA/SG 31.511 35.018 6. Veränderungen der kurzfristigen Rückstellungen -3.713 -6.117 7. Cashflow-Bewegungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 0 87 8. Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens und konsolidierten Unternehmen -2.165 -46 9. Veränderungen der Vorräte -25.841 -43.003 10. Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der übrigen Aktiva -2.652 8.840 11. Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der übrigen Passiva 7.844 25.966 12. Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 4.984 20.745 13. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens 76 272 14. Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -12.149 -23.975 15. Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen 4.730 0 16. Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen 0 -77.058 17. Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -7.343 -100.761 18. Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen 738 0 19. Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 35.648 104.114 20. Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -13.847 -17.443 21. Dividendenzahlungen der AG -21.257 0 22. Dividendenzahlungen von Tochterunternehmen an Fremde 0 -1.480 23. Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit 1.282 85.191 24. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -1.077 5.175 25. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 7.471 6.409 26. Finanzmittelfonds am Ende der Periode 6.394 11.584

| 1. Halbjahr 2002/2003 |
1. Halbjahr 2001/2002 |
|
|---|---|---|
| Kupferkathoden | 93 | 93 |
| Gießwalzdraht | 300 | 274 |
| Stranggussformate | 171 | 157 |
| Vorwalzband, Bänder und Profile | 98 | 51 |
| Edelmetalle | 147 | 167 |
| Chemikalien | 8 | 42 |
| Metallpulver | 0 | 8 |
| Zwischenprodukte und Sonstiges | 50 | 58 |
| 867 | 850 |

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