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Koenig & Bauer AG

Quarterly Report May 15, 2003

248_10-q_2003-05-15_bd4fe578-7283-4cfa-a848-07684af12365.pdf

Quarterly Report

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Unternehmensgruppe Koenig & Bauer

Konzern-Zwischenbericht 1. Quartal 2003

KBA-Konzern in Zahlen

in Mio. Euro 31.03.2003 31.03.2002
Auftragseingang 231,2 249,7
Auftragsbestand 828,1 1.052,4
Umsatzerlöse 241,2 299,5
Exportquote in % 90,0 % 83,6 %
EBIT –4,4 2,6
Ergebnis vor Steuern (EBT) –3,5 3,1
Periodenergebnis –2,0 1,2
Bilanzsumme (Vj: 31.12.) 1.232,5 1.240,6
Eigenkapital (ohne Ausschüttung; Vj: 31.12.) 469,4 467,6
Investitionen (ohne Finanzanlagen) 8,4 12,9
Abschreibungen auf Immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen 10,9 10,9
Mitarbeiter zum Bilanzstichtag 7.331 7.615
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 44,0 –7,2
Ergebnis je Aktie in € –0,12 0,08

4 Brief an die Aktionäre

6 Die Koenig & Bauer-Aktie

Lagebericht

  • Geschäftsverlauf
  • Auftragseingang/Auftragsbestand
  • Umsatzerlöse
  • Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
  • Segmentbericht
  • Bericht aus den Geschäftsbereichen
  • Bericht aus den Regionen
  • Mitarbeiter
  • Forschung und Entwicklung
  • Investitionen
  • Ausblick

Zwischenabschluss des KBA-Konzerns

  • Bilanz
  • Gewinn- und Verlustrechnung
  • Entwicklung des Eigenkapitals
  • Kapitalflussrechnung
  • Anhangsangaben
  • Finanzkalender

Sehr geehrte Aktionärinnen, Sehr geehrte Aktionäre,

alle wichtigen Kennzahlen der Koenig & Bauer-Gruppe für das erste Quartal 2003 sind ein Spiegelbild der anhaltend schwierigen Wirtschaftslage in der graphischen Industrie. Auf dem für unsere Kunden und damit auch für uns wichtigen Werbe- und Anzeigenmarkt ist noch keine Besserung in Sicht, was sich insbesondere auf die Zeitungs- und Verlagsindustrie negativ auswirkt. Angesichts der aktuellen Konjunkturdaten und -prognosen geht der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr nicht von einer signifikanten Belebung der Nachfrage aus. Nachhaltige positive Impulse erwartet KBA frühestens im Jahr 2004, wobei die weltweit führende Branchenfachmesse drupa im Mai nächsten Jahres durch die Vorstellung neuer Produkte und Prozesse die deutliche Investitionszurückhaltung der Printmedienindustrie zumindest etwas auflösen könnte.

Wie schon auf der Bilanzpressekonferenz Anfang April 2003 dargestellt, lag der Umsatz in den ersten drei Monaten mit 241,2 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert (299,5

Mio. €). Der Auftragseingang war mit 231,2 Mio. € aufgrund der geringen Investitionsneigung um 7,4 % niedriger als im ersten Quartal 2002 (249,7 Mio. €).

Durch die geringe Auslastung an den Standorten für Rollendruckmaschinen und das unbefriedigende Marktpreisniveau weist der KBA-Konzern inklusive Sonderaufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen im Berichtsquartal ein negatives Periodenergebnis von -2,0 Mio. € aus. Dennoch erwartet der Vorstand aufgrund der eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen für das Gesamtjahr weiterhin ein positives Konzernergebnis.

Reinhart Siewert Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG

Die KBA-Aktie

Die Entwicklung an den internationalen Aktienmärkten war im ersten Quartal 2003 überwiegend von den wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten des Irak-Konfliktes überschattet. Entsprechend verlor der DAX weitere 16,2 % seines Wertes und schloss am 31. März mit 2.424 Zählern. Auch der MDAX musste mit 2.770 Punkten ein Minus von 8,4 % verkraften. Der Kursverlauf der Koenig & Bauer-Aktie folgte bei teilweise geringen Umsätzen diesem Abwärtstrend und markierte am Quartalsende mit 10,70 € einen neuen Tiefststand. Dabei spielten unternehmensspezifische Entwicklungen für die Kursbildung kaum mehr eine Rolle. Erst mit der Veröffentlichung des Konzernabschlusses am 10. April und dem sich abzeichnenden Ende des Irak-Krieges setzte eine deutliche Erholung der wichtigsten Indizes und damit der KBA-Aktie ein.

Die Aktie unserer Gesellschaft konnte trotz der verhaltenen Unternehmens- und Branchenprognosen für das laufende Jahr von dem allgemeinen Stimmungsumschwung profitieren und legte bis Ende April auf 13 € zu. Allerdings repräsentiert die derzeitige Börsenbewertung nach wie vor weniger als die Hälfte des Buchwertes und spiegelt damit den substanziellen Wert von Koenig & Bauer in keinster Weise wider. Seit dem Start der neuen Indexwelt der Deutschen Börse AG am 24. März ist KBA im Segment Prime Standard in dem auf nunmehr 50 Werte verkleinerten MDAX notiert.

in % Kursverlauf der Koenig & Bauer-Aktie

Lagebericht

Geschäftsverlauf

Nach einem schwierigen Jahr 2002 erhielt das Geschäft der Druckindustrie in Deutschland und anderen wichtigen Kernmärkten in Europa und Übersee auch im ersten Quartal 2003 keine nennenswerten Impulse. Aktuell rechnet die Mehrzahl der deutschen Unternehmen nur mit einer geringen Verbesserung ihrer Lage im zweiten Halbjahr 2003. Die Branche leidet international weiterhin unter der hartnäckigen Wachstumsschwäche der Weltwirtschaft. So wurde im aktuellen Frühjahrsgutachten die Wachstumsprognose für Deutschland auf 0,5 % nach unten korrigiert. Der Internationale Währungsfonds hat ebenfalls die Wachstumsschätzungen für die führenden Industrienationen im Durchschnitt um ein halbes Prozent auf 3,2 % gesenkt. Die für unsere Kernmärkte angegebenen Wachstumsraten von 1,1 % (Eurozone) und 2,2 % (Nordamerika) reichen nicht aus, um eine grundlegende Trendwende auf dem für die Nachfrage nach Druckmaschinen mitentscheidenden Werbe- und Anzeigenmarkt herbeizuführen.

Auftragseingang /Auftragsbestand

Der Auftragseingang im ersten Quartal 2003 fiel mit 231,2 Mio. € um 7,4 % schwächer aus als im Vorjahr (2002: 249,7 Mio. €). Während im Segment Rollen- und Sondermaschinen insbesondere ein großer Auftrag für eine neue Generation superbreiter Tiefdruckanlagen stabilisierend wirkte, konnte das Geschäft mit Bogenoffsetmaschinen nicht ganz an das hohe Niveau des Vorjahreszeitraumes anschließen. Im Hinblick auf die für

2003 geplanten Umsätze müssen bei Bogen- und Rollenmaschinen noch Aufträge mit kurzfristigen Lieferterminen akquiriert werden. Vor allem im Segment Zeitungsdruck reicht das derzeitige Auftragsvolumen für 2003 noch nicht für die Realisierung unseres Umsatzzieles.

Der Auftragsbestand beträgt per 31. März 2003 im KBA-Konzern 828,1 Mio. € und blieb damit gegenüber dem Wert zum Jahresultimo 2002 (832,9 Mio. €) nahezu konstant. Dagegen weist der Vergleich mit dem Vorjahresquartal einen deutlichen Rückgang um 21,3 % (1.052,4 Mio. €) aus. Während die Auslastung im Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen auch im zweiten Quartal gut sein wird, musste die Unterauslastung bei Rollen- und Sondermaschinen bereits in den ersten drei Monaten vermehrt mit Blockkurzarbeit in den produzierenden Bereichen abgefedert werden.

Umsatzerlöse

Der Konzernumsatz lag im Zeitraum Januar bis Ende März 2003 mit 241,2 Mio. € um 19,5 % unter dem Wert der Vorjahresperiode (2002: 299,5 Mio. €). Für die Folgequartale ist in Anbetracht des avisierten Umsatzzieles von ca. 1,2 Mrd. € vor allem im Segment Rollen- und Sondermaschinen eine Zunahme der Lieferungen geplant.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2003 zeigten die Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstrukturen bereits Wirkung. So stieg das Bruttoergebnis vom Umsatz trotz der gegenüber dem Vorjahr um 58,3 Mio. € niedrigeren Auslieferungen auf 70,1 Mio. € (2002: 65,2

Mio. €). Während sich die Kosten für Vertrieb und Verwaltung auf Vorjahreshöhe bewegten, führten erheblich höhere Forschungs- und Entwicklungskosten sowie Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen zu einem deutlichen Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Per Saldo sank das Betriebsergebnis auf –4,6 Mio. € (2002: 2,6 Mio. €). Ohne Sondereffekte wäre das operative Ergebnis weitgehend ausgeglichen gewesen.

Unter Berücksichtigung des positiven Finanzsaldos von 1,1 Mio. € (2002: 0,5 Mio. €) reduzierte sich der Verlust vor Steuern auf –3,5 Mio. € (2002: 3,1 Mio. €).

Das Periodenergebnis wird inklusive latenter Steuern mit –2,0 Mio. € ausgewiesen. Der anteilige Verlust je Aktie per 31. März 2003 betrug –12 Cent (2002: +8 Cent).

Die Bilanzsumme hat sich mit 1.232,5 Mio. € zum Ende des ersten Quartals 2003 gegenüber dem Vergleichswert vom Jahresende 2002 (31. Dezember: 1.240,6 Mio. €) geringfügig um 8,1 Mio. € vermindert. Dies ist bei den Aktiva hauptsächlich auf die weitere Reduzierung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte um 53,5 Mio. € auf 403,5 Mio. € zurückzuführen, was u. a. durch einen Abbau der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 50,4 Mio. € gelang. Entsprechend stiegen die flüssigen Mittel auf 54,6 Mio. €.

Die Passivseite ist unter Berücksichtigung der geplanten Dividendenausschüttung zu 38,1 % durch Eigenkapital in Höhe von 469,4 Mio. € geprägt. Die weiteren relevanten Veränderungen der Passiva betreffen mit 15,1 Mio. € den Anstieg der Rückstellungen sowie die Reduzierung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 28,6 Mio. €. In Summe führten die bilanziellen Effekte zu einem positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 44,0 Mio. € (2002: –7,2 Mio. €). Der Free-Cashflow verbesserte sich ebenfalls zum Ende des Berichtsquartals mit 34,7 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (2002: –18,7 Mio. €) um 53,4 Mio. €.

Segmentbericht

Bericht aus den Geschäftsbereichen

Der Geschäftsverlauf im Segment Bogenoffsetmaschinen bewegte sich angesichts der anhaltend ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den ersten drei Monaten auf zufriedenstellendem Niveau. Mit 148,0 Mio. € wurden zwar 14,4 % weniger Neuaufträge als im sehr guten Vorjahr verbucht. Wir sehen allerdings keinen dauerhaft negativen Trend, da im April 2003 der Auftragseingang wieder deutlich anzog. Der Segmentumsatz erreichte mit 141,2 Mio. € annähernd die Vorjahreshöhe (2002: 143,7 Mio. €). Bedingt durch den geringeren Auftragseingang im ersten Quartal und die deutliche Umsatzsteigerung bei Bogenoffsetmaschinen im zurückliegenden Geschäftsjahr wurde der Auftragsbestand per 31. März mit 219,5 Mio. € ausgewiesen (2002: 289,6 Mio. €). Die durchschnittliche Auftragsreichweite liegt mit rund vier Monaten nach wie vor auf einem für das Seriengeschäft normalen Niveau.

Insgesamt hat sich das Geschäft mit Bogenoffsetmaschinen bei KBA im Branchenvergleich weiterhin relativ gut entwickelt.

Aufgrund der auf der Anbieterseite in einem recht schwachen Marktumfeld vorhandenen Überkapazitäten hat allerdings der Preisdruck weiter zugenommen. Der Segmentbeitrag zum Betriebsergebnis lag deshalb unter dem Vorjahreswert. Dennoch konnte erneut ein deutlich positives Ergebnis erwirtschaftet werden.

in Mio. Euro Auftragseingang-/bestand Bogenoffsetmaschinen

in Mio. Euro Umsatzerlöse Bogenoffsetmaschinen

Im längerfristig ausgerichteten Segment Rollen- und Sondermaschinen wurde aufgrund der seit nunmehr zwei Jahren anhaltenden Nachfrageschwäche mit 100,0 Mio. € im Berichtsquartal deutlich weniger ausgeliefert als im Jahr zuvor (2002: 155,8 Mio. €). Hiervon waren insbesondere Anlagen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck betroffen.

Der Auftragseingang bewegte sich angesichts der ausgeprägten Investitionszurückhaltung in der für KBA traditionell sehr bedeutenden internationalen Zeitungsindustrie mit 83,2 Mio. € auch im Berichtsquartal auf zu niedrigem Niveau (2002: 76,9 Mio. €). Aufträge für neue Zeitungsdruckrotationen der doppelbreiten Commander- und Colora-Reihen kamen aus Südkorea und der Volksrepublik China. Der Verkauf mehrerer superbreiter Tiefdruckanlagen einer neuentwickelten Generation an ein deutsches Unternehmen konnte allerdings die allgemeine Investitionsflaute bei Rollenmaschinen nur teilweise kompensieren. Das weitere Abschmelzen des Auftragsbestandes auf 608,6 Mio. € (2002: 762,8 Mio. €) ist ein Ausdruck der schwierigen Lage in der internationalen Druck- und Verlagsindustrie.

Das Segmentergebnis war aufgrund der geringen Auslastung und der deshalb eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen, die überwiegend den Bereich Rollendruckmaschinen betreffen, negativ.

Bericht aus den Regionen

Bedingt durch die im internationalen Vergleich besonders schwache Investitionsneigung im Inland stieg die Exportquote im ersten Quartal 2003 auf 90,0 % (2002: 83,6 %). Auf Deutschland entfielen lediglich 24,2 Mio. € des Gesamtumsatzes (2002: 49,1 Mio. €). Nach der Abwicklung von großen Zeitungsprojekten im Zeitraum 1999 bis 2001 rechnet KBA aufgrund der unterdurchschnittlichen Wirtschafts- und Werbeentwicklung in Deutschland für die nächsten Jahre mit einer anhaltend hohen Bedeutung der Exportmärkte.

Im Kernmarkt Europa gingen die Lieferungen auf 105,8 Mio. € gegenüber 156,9 Mio. € zurück. Die Quote lag mit 43,9 % deutlich unter dem Vorjahreswert von 52,4 %. Hauptlieferländer bei Rollenmaschinen waren im ersten Quartal England, Frankreich, Spanien und Österreich, wo neue Zeitungsanlagen und Erweiterungen aufgestellt wurden. Bei Bogenoffsetmaschinen dominierten neben steigenden Lieferungen nach Osteuropa und Russland ebenfalls die Länder der Eurozone, wobei wiederum Italien eine Spitzenposition einnahm.

Der wichtige Markt USA/Kanada erreichte in den ersten drei Monaten mit Lieferungen in Höhe von 40,0 Mio. € und einem Umsatzanteil von 16,6 % eine ähnlich große Bedeutung wie der Raum Asien/Pazifik (2002: 27,0 Mio. €). Erwähnenswert ist die Aufstellung einer neuen Commander-Telefonbuchrotation in Los Angeles.

Der Umsatz in der Region Asien/Pazifik erreichte nach der in 2002 abgeschlossenen Auslieferung des Großauftrages von Singapore Press

in % Lieferungen des Konzerns nach Regionen

Holdings (SPH) mit 53,3 Mio. € nicht das Niveau des Vorjahresquartals (2002: 61,6 Mio. €), obwohl dieser Wachstumsraum und hier insbesondere die Volksrepublik China für unser Geschäft ständig an Bedeutung gewinnen. Die Gründung einer neuen Vertriebs- und Servicegesellschaft in Australien im Vorjahr machte sich bereits in einer deutlichen Umsatzsteigerung auf dem 5. Kontinent bemerkbar, die im Laufe des Geschäftsjahres noch zulegen dürfte.

Die Vertriebsregionen Afrika und Lateinamerika haben in Summe erfreulich auf 17,9 Mio. € zugelegt (2002: 4,9 Mio. €). Hier konnte KBA bei Bogenoffsetmaschinen vor allem in Nordafrika die Marktstellung wesentlich ausbauen.

Mitarbeiter

Unter dem Einfluss der rückläufigen Auslastung hat die Belegschaft im ersten Quartal 2003 weiter abgenommen. Am Quartalsende waren im KBA-Konzern neben dem Abbau von mehr als 400 Leiharbeitsverhältnissen in 2002 mit 7.331 festen Mitarbeitern 284 Personen weniger beschäftigt als noch vor einem Jahr (2002: 7.615). Die Differenz gegenüber den im Bericht für das erste Quartal 2002 veröffentlichten Zahlen beruht auf der Übernahme von 124 zusätzlichen Mitarbeitern aus der Verschmelzung der Karat Digital Press GmbH mit der Koenig & Bauer AG. Zur weiteren Anpassung der Kapazitäten an die geringe Auslastung im Segment Rollen- und Sondermaschinen wurde Ende März ein Kostensenkungsprogramm verabschiedet, das neben der Fortführung der Kurzarbeit an den Rollenmaschinen-Standorten bis Ende September 2003 auch eine deutliche Personalreduzierung vorsieht, die bis zum Jahresende möglichst sozialverträglich umgesetzt werden soll.

Personalbestand per 31.03.

Forschung und Entwicklung

Die F&E-Tätigkeit im ersten Quartal wurde in den beiden Geschäftsbereichen Bogenoffset- und Rollendruckmaschinen bereits stark von der Entwicklung neuer Produkte bestimmt, die zur drupa 2004 ihre Premiere haben werden.

Nur wenige Tage nach Quartalsende fand bei reiff medien in Offenburg eine große Open House-Veranstaltung zur offiziellen Markteinführung der KBA Cortina statt. Dabei wurde diese wasserlos produzierende Offsetrotation einem breiten Fachpublikum als nunmehr praxisreife Maschine vorgestellt. Mit der Cortina bietet KBA als erster Hersteller ein auf die konsequente Standardisierung der Zeitungsproduktion ausgerichtetes Produktionskonzept an, das in qualitativer und wirtschaftlicher Hinsicht große Potenziale eröffnet und von dem wir in den nächsten Jahren rasch steigende Umsatzbeiträge erwarten.

Bei Bogenoffsetmaschinen stand u.a. die Übernahme der neuen Kleinformatmaschine Genius 52 von unserem Partner Metronic AG und deren Optimierung für die in diesem Jahr beginnende Serienfertigung im Werk Radebeul im Vordergrund. Daneben wurde mit der Montage der ersten Maschinen der neuen Supergroßformat-Reihen Rapida 185 und 205 begonnen, die unsere Position als Markt- und Technologieführer im großformatigen Bogenoffset weiter verstärken werden.

Investitionen

Das für 2003 geplante Investitionsvolumen wurde an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst und orientiert sich am Niveau der Abschreibungen. Entsprechend lagen die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in den ersten drei Monaten mit 8,4 Mio. € erheblich unter dem Vorjahreswert (2002: 12,9 Mio. €). Im ersten Quartal wurde die neue Fertigungshalle am Standort Würzburg weitgehend fertiggestellt und mit dem Umzug der betroffenen Fertigungsinseln sowie des Stahllagers inklusive nachgelagerter Bereiche begonnen. Bei der Modernisierung des Sachanlagevermögens standen überwiegend Ersatz- und Rationalisierungsaspekte im Vordergrund.

Ausblick

Die aktuellen Perspektiven für die Geschäftsentwicklung der Koenig & Bauer-Gruppe haben sich gegenüber den Anfang April anlässlich der Bilanzpressekonferenz getroffenen Aussagen nicht wesentlich geändert.

Allerdings deuten die jüngsten Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung der etablierten Wirtschaftsnationen auf eine weitere Verlangsamung des Wachstums hin. Einen zusätzlichen Risikofaktor für die weitere Absatzentwicklung stellt die SARS-Krise im asiatischen Raum und hier insbesondere im Hauptwachstumsmarkt Volksrepublik China dar.

In diesem instabilen Umfeld geht KBA aus aktueller Sicht weiterhin von Umsatzerlösen in der Größenordnung von ca. 1,2 Mrd. € für das Gesamtjahr 2003 aus. Dabei soll auf Konzernebene nach wie vor ein positives operatives Ergebnis erreicht werden. Eine weitere Präzisierung der Ergebnisaussage ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich.

Zur Erreichung der genannten Umsatz- und Ertragsziele müssen bei Bogenoffset- und insbesondere bei Rollenmaschinen noch kurzfristig Aufträge mit Liefertermin in 2003 gewonnen werden, was in einem von Überkapazitäten und Investitionszurückhaltung gekennzeichneten Markt schwierig ist.

Ergebnisverbesserungen sind unter diesen Rahmenbedingungen fast ausschließlich durch eine konsequente Senkung der Sach- und Personalkosten zu erzielen. Die vom Vorstand ausgearbeiteten Szenarien, die seit einigen Wochen mit der Arbeitnehmervertretung diskutiert werden, sehen u.a. neben betriebsbedingten Kündigungen auch Teilbetriebsschließungen und die eventuelle Schließung kleinerer Montagewerke vor.

Bilanz des KBA-Konzerns

Aktiva in Mio.

Anlagevermögen 31.03.2003 31.12.2002
Immaterielle Vermögenswerte 33,1 35,4
Sachanlagen 246,3 247,6
Finanzanlagen 17,7 15,5
297,1 298,5
Umlaufvermögen
Vorräte 424,1 388,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 334,0 384,4
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 69,5 72,6
Wertpapiere 13,1 13,1
Flüssige Mittel (Kasse, Bank) 54,6 44,0
895,3 902,7
Aktive latente Steuern 40,1 39,4
Bilanzsumme 1.232,5 1.240,6

Passiva in Mio. €

31.12.2002
Eigenkapital
31.03.2003
Grundkapital
41,8
81,5
Kapitalrücklage
356,1
Gewinnrücklagen
–2,0
Periodenüberschuss/-fehlbetrag
477,4
Rückstellungen
Pensionsrückstellungen
83,1
198,4
Sonstige Rückstellungen
281,5
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
104,3
219,5
Erhaltene Anzahlungen
58,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
43,1
Sonstige Verbindlichkeiten
425,3
48,3
Passive latente Steuern
Bilanzsumme
1.232,5
41,8
81,5
324,2
28,1
475,6
82,5
183,9
266,4
132,9
197,4
65,3
54,3
449,9
48,7
1.240,6
01.01. – 01.01. -
in Mio. € 31.03.2003 31.03.2002
Umsatzerlöse 241,2 299,5
Herstellkosten des Umsatzes –171,1 –234,3
Bruttoergebnis 70,1 65,2
Vertriebskosten –27,0 –26,4
Allgemeine Verwaltungskosten –26,3 –26,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge –21,4 –10,1
Betriebsergebnis –4,6 2,6
Finanzergebnis 1,1 0,5
Ergebnis vor Steuern (EBT) –3,5 3,1
Steuern 1,5 –1,9
Periodenüberschuss/-fehlbetrag –2,0 1,2

Gewinn- und Verlustrechnung des KBA-Konzerns

01.01. – 31.03.2003

Entwicklung des Eigenkapitals

in Mio.

Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklage
Gewinn
rücklagen
01.01.2002 41,6 79,9 285,1
Veränderung Gewinnrücklagen 0,0 0,0 40,0
Periodenüberschuss/-fehlbetrag 0,0 0,0 0,0
Bewertung Finanzinstrumente 0,0 0,0 0,0
Währungsänderungen/Sonstige 0,0 0,0 0,0
31.03.2002 41,6 79,9 325,1
01.01.2003 41,8 81,5 309,1
Veränderung Gewinnrücklagen 0,0 0,0 28,1
Periodenüberschuss/-fehlbetrag 0,0 0,0 0,0
Bewertung Finanzinstrumente 0,0 0,0 0,0
Währungsänderungen/Sonstige 0,0 0,0 0,0
31.03.2003 41,8 81,5 337,2
Währungs Perioden Eigenkapital
umrechnung/ überschuss/
Finanz -fehlbetrag
instrumente
6,3 40,0 452,9
0,0 –40,0 0,0
0,0 1,2 1,2
–1,1 0,0 –1,1
0,2 0,0 0,2
5,4 1,2 453,2
15,1 28,1 475,6
0,0 –28,1 0,0
0,0 –2,0 –2,0
3,4 0,0 3,4
0,4 0,0 0,4
18,9 –2,0 477,4

Kapitalflussrechnung des KBA-Konzerns

in Mio.

31.03.2003 31.03.2002
Ergebnis vor Steuern (EBT) –3,5 3,1
Abschreibungen 10,9 10,9
Sonstige zahlungsneutrale Aufwendungen
und Erträge –2,4 –0,2
Bruttocashflow 5,0 13,8
Veränderung der Vorräte, Forderungen und anderer
Aktiva 14,3 8,7
Veränderung der Rückstellungen und
Verbindlichkeiten 25,2 –28,0
Gezahlte/Erhaltene Zinsen –0,5 –1,3
Gezahlte Ertragsteuern 0,0 –0,4
Mittelveränderung aus laufender
Geschäftstätigkeit 44,0 –7,2
Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit –9,3 –11,5
Mittelveränderung aus der Finanzierungstätigkeit –24,9 –4,8
Zahlungswirksame Veränderung des
Finanzmittelbestandes 9,8 –23,5
Wechselkursbedingte Veränderung des
Finanzmittelbestandes 0,8 0,5
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 57,1 101,9
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 67,7 78,9

Erläuterungen zum Zwischenabschluss per 31. März 2003

1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Quartalsbericht der Koenig & Bauer-Gruppe wurde nach internationaler Rechnungslegung (IFRS) aufgestellt. Die im Rahmen der Veröffentlichung des IFRS-Konzernabschlusses per 31. Dezember 2002 vorgenommenen Bilanzierungs- und Bewertungsansätze wurden unverändert fortgeführt. Die Vorschriften des IAS 34 für die Zwischenberichterstattung wurden eingehalten. Der Ansatz von Ertragsteuern wurde auf Basis der landesbezogenen durchschnittlichen Ertragsteuersätze gebildet.

Im Zuge einer übersichtlichen Darstellung fand eine Zusammenfassung einzelner Positionen in der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung statt. Alle Beträge wurden in Mio. € angegeben, soweit nicht anders vermerkt.

2 Konsolidierung und Konsolidierungskreis

Im 1. Quartal 2003 wurden die restlichen Anteile der bislang at Equity konsolidierten Print Assist AG, Höri/Schweiz, erworben. Auf die weitere Einbeziehung in den KBA-Konzernabschluss wird verzichtet, da die Print Assist AG, Höri/Schweiz, durch eine Umstrukturierung ihres Geschäftsmodells für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung ist.

Die Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse erfolgt nach dem Konzept der "funktionalen Währung" mittels des modifizierten Stichtagskursverfahrens gemäß IAS 21.

3 Vergleichsinformationen

In Übereinstimmung mit IAS 1 wurden die Vergleichszahlen des Vorjahres an die geänderte Darstellung des Zwischenberichtes soweit erforderlich angepasst. Dazu wurde insbesondere der Segmentbericht nach Sparten per 31. März 2002 auf die interne Berichtsstruktur umgestellt. Eine weitere Bereinigung der Vorjahreszahlen ergibt sich aus der Fusion der Koenig & Bauer AG mit der Karat Digital Press GmbH, Radebeul.

4 Segmentbericht des KBA-Konzerns

Rollen- und Sondermaschinen Bogenoffsetmaschinen
31.03.2003 31.03.2002 31.03.2003 31.03.2002
100,0 155,8 141,2 143,7
17,7 37,0 40,3 27,1
117,7 192,8 181,5 170,8
5,8 5,9 2,6 7,0

Segmentbericht nach Sparten

Segmentbericht nach Regionen

in Mio. € 31.03.2003 31.03.2002
Deutschland 24,2 49,1
Europa 105,8 156,9
USA / Kanada 40,0 27,0
Lateinamerika / Afrika 17,9 4,9
Asien / Pazifik 53,3 61,6
Außenumsatz 241,2 299,5

5 Ergebnis je Aktie

in €
01.01. - 31.03.2003 01.01. - 31.03.2002
Ergebnis je Aktie –0,12 0,08

Das Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33 ermittelt sich aus dem anteiligen Periodenüberschuss der Stammaktionäre dividiert durch die gewichtete Anzahl der ausstehenden Stammaktien (16.071.396 Stückaktien).

6 Erläuterungen zur Bilanz

6.1 Anlagevermögen

in Mio. €

Anschaffungs
und Herstell
Kumulierte
Abschrei
Restbuch
wert
Immaterielle Vermögenswerte kosten
67,8
bung
32,4
35,4
Sachanlagen 482,5 234,9 247,6
Finanzanlagen 16,2 0,7 15,5
Anlagevermögen per 31.12.2002 566,5 268,0 298,5
Immaterielle Vermögenswerte 68,3 35,2 33,1
Sachanlagen 487,7 241,4 246,3
Finanzanlagen 18,4 0,7 17,7
Anlagevermögen per 31.03.2003 574,4 277,3 297,1

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögenswerte von 8,4 Mio. € (1. Quartal 2002: 12,9 Mio. € ) betreffen größtenteils Zugänge bei Anlagen und Maschinen sowie die Betriebsund Geschäftsausstattung.

6.2 Vorräte

in Mio. €
31.03.2003 31.12.2002
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 52,8 52,5
Unfertige Erzeugnisse 338,6 312,1
Fertige Erzeugnisse und Waren 1,5 1,7
Geleistete Anzahlungen 31,2 22,3
424,1 388,6

6.3 Rückstellungen

Die Erhöhung der Rückstellungen um 15,1 Mio. € resultiert mit 14,5 Mio. € aus sonstigen Rückstellungen.

6.4 Verbindlichkeiten

Der Rückgang der Verbindlichkeiten um 24,6 Mio. € beruht mit 28,6 Mio. € auf der Reduzierung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Die erhaltenen Anzahlungen stiegen dagegen um 22,1 Mio.€.

7 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. €

01.01. - 31.03.2003 01.01. - 31.03.2002
Materialaufwand 115,0 169,6
Personalaufwand* 91,3 97,0

Um bei der Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren eine möglichst hohe Transparenz der wichtigsten Positionen zu gewährleisten, wurden in der obigen Tabelle die wesentlichen Aufwendungen funktionsbereichsübergreifend zusammengefasst.

*gemäß Gesamtkostenverfahren

Finanzkalender

Hauptversammlung der Koenig & Bauer AG 26. Juni 2003 im Congress Centrum Würzburg

Tag der Dividendenzahlung 27. Juni 2003

Bericht zum 2. Quartal 2003 14. August 2003

Bericht zum 3. Quartal 2003 14. November 2003

Herausgeber: Koenig & Bauer AG Postfach 60 60 D-97010 Würzburg Kontakt: Investor Relations Jan Stradtmann Tel: 0931 909-6034 Fax: 0931 909-4707 E-mail: [email protected] www.kba-print.de

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