Annual / Quarterly Financial Statement • Mar 20, 2020
Annual / Quarterly Financial Statement
Open in ViewerOpens in native device viewer

Jahresfinanzbericht 2019
| Konzernlagebericht3 | |
|---|---|
| Konzerngewinn- und -verlustrechnung 33 | |
| Konzerngesamtergebnisrechnung34 | |
| Konzerngeld lussrechnung35 | |
| Konzernbilanz36 | |
| Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung37 | |
| Konzernanhang38 | |
| Bestätigungsvermerk (Konzernabschluss; Konzernlagebericht) 114 | |
| Jahresabschluss Semperit AG Holding 120 | |
| Lagebericht Semperit AG Holding 144 | |
| Bestätigungsvermerk (Jahresabschluss; Lagebericht) 159 | |
| Erklärung der gesetzlichen Vertreter 164 | |
| Impressum und Kontakt 165 |
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine im Jänner 2020 veröffentlichten Wachstumsprognosen für das Jahr 2020 im Vergleich zur Version vom Oktober 2019 weiter verringert. Während das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2019 laut Schätzung 2,9% betragen wird, soll es im Jahr 2020 nun bei 3,3% liegen, statt der im Oktober 2019 prognostizierten 3,4%. Für das Jahr 2020 liegt die Prognose für die Schwellen- und Entwicklungsländer im Jahr 2020 nun bei 4,4% (bisher 4,6%) nach 3,7% in 2019, gefolgt von den USA mit 2,0% (bisher 2,1%) nach 2,3% in 2019 und der Eurozone mit 1,3% (bisher 1,4%) nach 1,2% in 2019. Die Wachstumserwartungen für die Eurozone fallen damit im Vergleich zu dem im Oktober 2019 veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick des IWF um 0,1 Prozentpunkte geringer aus. Für die drei großen Volkswirtschaften der Eurozone, also Deutschland, Frankreich und Italien, bleiben die Prognosen der Wachstumserwartung unverändert, mit Ausnahme von Deutschland mit einer Verringerung von 0,1 Prozentpunkten.
Das Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) schreibt in seiner im Dezember 2019 veröffentlichten Prognose von einer unwahrscheinlichen gesamtwirtschaftlichen Rezession, wohl aber weiterhin von einer gespaltenen deutschen Konjunktur, da sich die Industrie nach wie vor in einer Rezession befindet. Für das Jahr 2020 rechnet der ifo mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,1%, nach 0,5% im Jahr 2019.
Zu den größten Belastungen für die globale Wirtschaftsentwicklung zählen die fortbestehenden Handelskonflikte zwischen den USA und China sowie die aktuell noch nicht einschätzbaren – aber mit signifikant zunehmender Bedeutung – wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus (SARS-CoV-2). Erste negative Auswirkungen sind bereits erkennbar, welche die Chancen des Segments Sempermed deutlich übersteigen.
Für die Gummi-Industrie sind die Märkte für Kautschuk (Natur- und Synthesekautschuk), Ruß, Drähte sowie einer Vielzahl von Chemikalien mit unterschiedlichen Märkten (weshalb auf diese hier nicht näher eingegangen wird) von großer Relevanz. Die Entwicklung dieser Märkte ist im Naturkautschukbereich unter anderem von den Wetterbedingungen sowie im Synthesekautschuk- und Rußbereich vom Anbieterverhalten und von den durch Rohöl beeinflussten Basisrohstoffkosten gekennzeichnet. Die Nachfrageseite wird teilweise durch den Hauptabnehmer von Kautschukprodukten, der Reifen- bzw. Automobilindustrie, beeinflusst.
Seit Jahresende 2018 zeigte sich bei den Preisindizes für Naturkautschuk und Naturlatex ein Anstieg. Dieser hielt kontinuierlich bis Anfang des dritten Quartals 2019 an und verringerte sich dann wieder auf das Niveau des vierten Quartals 2018. Im Vergleich lagen die Durchschnittswerte 2019 über denen des gleichen Vorjahreszeitraums.
Die Preise für Butadien, ein neben anderen wesentlicher Grundrohstoff zur Herstellung von synthetischem Gummi und synthetischem Latex, zeigten im Geschäftsjahr 2018 eine relativ starke Aufwärtsbewegung, mit Beginn des vierten Quartals 2018 gab es einen Rückgang, der in eine Seitwärtsphase überging. Die Preise für Butadien, das vor allem in den Segmenten Semperflex, Sempertrans und Sempermed als Basisrohstoff von Relevanz ist, lagen im Geschäftsjahr 2019 deutlich unter den Vorjahreswerten.
Etwas differenzierter war die Entwicklung für diejenigen Rohstoffe, die hauptsächlich im Sektor Industrie verwendet werden. Der Füllstoff Ruß ist für alle drei Segmente des Sektors Industrie von Relevanz. Der Basisrohstoff "Heavy Fuel Oil (HFO)" für Ruß stieg im Geschäftsjahr 2019 bis Ende des zweiten Quartals stark an und korrigierte dann wieder im Verlauf des dritten Quartals 2019, dem Brent Rohöl folgend. Seit Anfang des vierten Quartals 2019 hat sich die Entwicklung vom Rohölpreis etwas entkoppelt.
Die Preise für Walzdraht, ein Vorprodukt für die Drähte, die vor allem in den Segmenten Semperflex und Sempertrans Verwendung finden, lagen im Geschäftsjahr 2019 unter dem Durchschnittswert von 2018.
Die Semperit-Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatzrückgang von –4,3% auf 840,6 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr. Dabei verzeichneten beide Sektoren, Industrie und Medizin eine negative Abweichung: Der Sektor Industrie um –3,5%, der Sektor Medizin um –5,8% (Details zur Entwicklung der Sektoren und Segmente siehe Seite 41). Der Rückgang im Sektor Industrie war vor allem durch den Rückgang der Absatzmengen im Segment Semperflex beeinflusst, aber auch durch den verstärkten Fokus auf Profitabilität im Segment Sempertrans. Der Rückgang des Umsatzes im Sektor Medizin beruht vorwiegend auf eine strategisch veranlasste Reduktion des Umsatzes mit Handelsware.
Mit einem Anteil von nach wie vor 65% leistete der Sektor Industrie den größeren Beitrag im Geschäftsjahr 2019 zum Gesamtumsatz des Konzerns, während der Sektor Medizin sich unverändert für 35% verantwortlich zeigte.
Umsatzverteilung nach Segmenten 2019 (2018) Umsatzverteilung nach Regionen 2019 (2018)

Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte ein Bestandsabbau infolge des aktiven Working Capital Managements von eigenen Erzeugnissen um 15,1 Mio. EUR, während sich im Geschäftsjahr 2018 die Bestände um 3,7 Mio. EUR verringerten.
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Geschäftsjahr 2019 bei 8,0 Mio. EUR (5,4 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018). Dabei ist zu beachten, dass im ersten Quartal 2019 ein Ertrag von 1,3 Mio. EUR aus dem Verkauf von Sachanlagen von dem im Geschäftsjahr 2018 geschlossenen Sempertrans-Produktionsstandort in China enthalten ist. Zudem wurden Erträge in der Höhe von rd. 1,9 Mio. EUR aus dem Versicherungsfall nach dem Brand im indischen Sempertrans-Werk Anfang des Jahres erfasst.
Im Zuge der Überarbeitung des Konzernkontenplans wurde der Ausweis bestimmter Aufwandsarten ab dem ersten Quartal 2019 konzernweit harmonisiert. Die Vergleichswerte für 2018 wurden entsprechend angepasst (siehe Anhang 1.6).
Der Materialaufwand ging im Geschäftsjahr 2019 um 59,3 Mio. EUR oder –11,3% auf 465,7 Mio. EUR zurück. Die Veränderung ist vor allem durch den Rückgang der abgesetzten Mengen und damit geringeren Aufwand für Material und teilweise durch niedrigere Rohstoffpreise beeinflusst.
Im Vergleich zum Vorjahr (Geschäftsjahr 2018: 189,9 Mio. EUR – siehe Ausweisänderungen in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung) stieg der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2019 auf 196,7 Mio. EUR (+3,6%), unter anderem durch Lohn- und Gehaltssteigerungen, sowie einem gestiegenen durchschnittlichen Personalstand in Odry, aufgrund der Erweiterung des Semperflex-Standortes, wie auch durch verschärfte Einwanderungspolitik und eine Anhebung des Mindestlohnniveaus in Malaysia.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 106,3 Mio. EUR unter der Vorjahresperiode mit 122,2 Mio. EUR. Einerseits waren im Geschäftsjahr 2018 – gegenüber dem Geschäftsjahr 2019 – noch höhere Kosten für Berater in Zusammenhang mit der Restrukturierung und Transformation von Semperit enthalten. Andererseits enthalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen einen positiven Effekt aus der Auflösung einer Rückstellung für Steuerverfahren zu Verkehrssteuern in Brasilien aufgrund einer letztinstanzlichen Gerichtsentscheidung vom 12. November 2019 zugunsten von Semperit. Die entsprechende Rückstellungsauflösung in Höhe von 4,0 Mio. EUR wurde daher die sonstigen betrieblichen Aufwendungen kürzend erfasst (siehe Anhang 2.6).
Der Posten "Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen" mit 0,5 Mio. EUR (2018: 0,5 Mio. EUR) beinhaltet den Beitrag der verhältnismäßig kleinen Gesellschaft Synergy Health Allershausen GmbH, welche in Deutschland für das Segment Sempermed die Operationshandschuhe sterilisiert.
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stieg von 46,4 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018 auf 67,8 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2019. Bereinigt um die Sondereffekte stieg das EBITDA von 50,3 Mio. EUR letztes Jahr (exklusive negativer Sondereffekt von 3,9 Mio. EUR aus der Schließung des Sempertrans-Standortes in China) auf 63,8 Mio. EUR (exklusive positiver Sondereffekt von 4,0 Mio. EUR aus der Rückstellungsauflösung in Brasilien). Die EBITDA-Marge stieg von 5,3% auf 8,1% im Geschäftsjahr 2019 und spiegelt damit deutlich die durch den Restrukturierungs- und Transformationsprozess verbesserte Profitabilität wider (bereinigt: 7,6% gegenüber 5,7%im Vorjahr).
Im Segment Sempermed wurde aufgrund aktueller Erkenntnisse zur Wettbewerbssituation des Medizingeschäftes ein Wertminderungsbedarf per 30. September 2019 in der Höhe von 46,8 Mio. EUR festgestellt. Dieser Betrag hat sich durch Anlagenzugänge und Fremdwährungsdifferenzen im vierten Quartal verändert und lag per 31. Dezember 2019 bei 48,8 Mio. EUR (siehe Anhang 3.2). Dem gegenüber standen im Geschäftsjahr 2018 Wertminderungen in Summe von 60,0 Mio. EUR. Im Wesentlichen entfielen davon 55,8 Mio. EUR auf das Segment Sempermed sowie 4,1 Mio. EUR auf das Segment Sempertrans (siehe Konzernanhang Punkt 2.1 Segmentberichterstattung sowie Punkt 3.2 Sachanlagen). Ferner erhöhten sich in 2019 die laufenden Abschreibungen geringfügig auf 34,4 Mio. EUR (+0,8%) gegenüber 34,1 Mio. EUR in 2018 infolge des Ausbaus der Kapazität in Odry (Semperflex).
Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) verbesserte sich auf –16,5 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2019 nach –47,7 Mio. EUR im Vorjahr. Die EBIT-Marge lag bei –2,0% im Geschäftsjahr 2019 nach –5,4% im Vorjahr. Bereinigt um die Sondereffekte (2019: Rückstellungsauflösung in Höhe von 4,0 Mio. EUR und Wertminderung Sempermed in Höhe von 48,8 Mio. EUR; bzw. 2018: 7,8 Mio. EUR aus der Schließung des Sempertrans-Standortes in China und Wertminderung Sempermed von 55,2 Mio. EUR) lag das EBIT bei 28,2 Mio. EUR, gegenüber 15,4 Mio. EUR im Vorjahr; die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich auf 3,4% gegenüber 1,7%.
| in Mio. EUR | 20182) | ||
|---|---|---|---|
| 20191) | Veränderung | ||
| Umsatzerlöse | 840,6 | –4,3% | 878,5 |
| EBITDA bereinigt | 63,8 | +26,8% | 50,3 |
| EBITDA-Marge bereinigt | 7,6% | +1,9 PP | 5,7% |
| EBITDA | 67,8 | +46,1% | 46,4 |
| EBITDA-Marge | 8,1% | +2,8 PP | 5,3% |
| EBIT bereinigt | 28,2 | +83,4% | 15,4 |
| EBIT-Marge bereinigt | 3,4% | +1,7 PP | 1,7% |
| EBIT | –16,5 | –65,4% | –47,7 |
| EBIT-Marge | –2,0% | +3,4 PP | –5,4% |
| Ergebnis nach Steuern bereinigt | –0,2 | –98,9% | –17,3 |
| Ergebnis nach Steuern | –44,9 | –44,1% | –80,4 |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 31,4 | –61,3% | 81,1 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 6.902 | +1,9% | 6.773 |
1) 2019 bereinigt um den positiven Sondereffekt aus der Auflösung einer Rückstellung für das Steuerverfahren zu Verkehrssteuern in Brasilien (EBITDA, EBIT und-Ergebnis nach Steuern: EUR 4,0 Mio.), wie auch um die negative Wirkung der Wertminderungen Sempermed (EBIT und Ergebnis nach Steuern: –48,8 Mio. EUR) für das Segment
2) 2018 bereinigt um den negativen Sondereffekt aus der Schließung des Sempertrans-Standortes in China (EBITDA, EBIT und-Ergebnis nach Steuern: –3,9 EUR Mio.), wie auch um die negative Wirkung der Wertminderungen (EBITDA, EBIT und-Ergebnis nach Steuern: für das Segment Sempermed von –55,2 Mio. EUR sowie –7,8 Mio. EUR durch die Schließung des Standorts China in dem Segment Sempertrans)
Das Finanzergebnis belief sich im Geschäftsjahr 2019 auf 13,2 Mio. EUR nach 15,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018. Die Finanzierungserträge, in denen vor allem die Erträge aus Bankguthaben enthalten sind, lagen bei 0,9 Mio. EUR, unter dem Vorjahreswert. Die Finanzierungsaufwendungen (vor allem Zinsaufwendungen für Darlehen und Kredite) betrugen im Geschäftsjahr 2019 8,3 Mio. EUR und lagen damit unter dem Wert des Vorjahres in Höhe von 9,2 Mio. EUR im Wesentlichen infolge der Reduktion der Finanzverbindlichkeiten.
Der Posten "Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis" lag im Geschäftsjahr 2019 mit 4,1 Mio. EUR unter dem Vergleichswert des Vorjahres (2018: 4,3 Mio. EUR). Er beinhaltet Werte aus zwei Gesellschaften: Semperflex Asia Corp. Ltd., die in Thailand Hydraulikschläuche herstellt und deren Anteile weiterhin gemeinsam mit dem Joint Venture Partner Sri Trang gehalten werden, sowie Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. in China im Segment Sempertrans. Die zweite Gesellschaft ist in Liquidation.
Das negative Sonstige Finanzergebnis lag bei –1,7 Mio. EUR und war damit besser als im Vorjahr bei –3,3 Mio. EUR. Die Änderung resultierte vor allem aus den Fremdwährungserträgen in 2019 in Kontrast zu Verlusten im Vorjahr, die das höhere Verlustniveau aus Verlusten aus Finanzinstrumente in 2019 gegenüber 2018 mehr als kompensieren konnten.
Der Aufwand für Ertragsteuern sank um 1,8 Mio. EUR auf 15,3 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2019. Im Vorjahr waren hierin Wertminderungen von aktiven latenten Steuern enthalten. In 2019 wurden überwiegend passive latente Steuern aufgebaut.
In Summe ergab sich ein Ergebnis nach Steuern für das Geschäftsjahr 2019 von –44,9 Mio. EUR gegenüber –80,4 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2018. Das Ergebnis je Aktie betrug –2,50 EUR im Geschäftsjahr 2019 nach –4,13 EUR in der Vergleichsperiode. Bereinigt um die Sondereffekte betrug das Ergebnis nach Steuern 0,2 Mio. EUR gegenüber –17,3 Mio. EUR in der Vergleichsperiode.
Die Dividendenpolitik von Semperit lautet grundsätzlich: Rund 50% des Konzernergebnisses nach Steuern werden an die Aktionäre ausgeschüttet – unter der Voraussetzung einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung und dass keine außergewöhnlichen Umstände eintreten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete die Semperit AG Holding einen Bilanzverlust, wodurch keine Dividendenausschüttung erfolgt (für das Geschäftsjahr 2018 wurde ebenfalls keine Dividende ausgeschüttet).
Die Semperit AG Holding besitzt zum 31. Dezember 2019 keine eigenen Aktien.
Die Bilanzsumme veränderte sich im Vergleich 31. Dezember 2019 zum 31. Dezember 2018 um –67,0 Mio. EUR auf 701,8 Mio. EUR.
Änderungen auf der Aktivseite gab es einerseits durch den Anstieg der liquiden Mittel, die Investitionen in Sachanlagen und die erstmalige Erfassung von Nutzungsrechten infolge der Erstanwendung von IFRS 16. Die Vorratsbestände sanken. Gegenläufig wirkte insbesondere die Reduktion der Sachanlagen um die für das Segment Sempermed gebuchte Wertminderung.
Die Passivseite erhöhend wirkte die erstmalige Erfassung von Leasingverbindlichkeiten aus der Erstanwendung von IFRS 16; die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten blieben dennoch annähernd unverändert. Weiters erhöhten sich die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten, wie auch die Verbindlichkeiten aus Kündbaren nicht beherrschenden Anteilen. Dem steht die Reduktion des Eigenkapitals aufgrund des negativen Ergebnisses nach Steuern und Zahlungen des Hybridkupons in der Höhe von 10,5 Mio. EUR gegenüber, wie auch die Verringerung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und insbesondere der Rückgang von Finanzverbindlichkeiten aufgrund von Rückzahlungen von Schuldscheindarlehen.
Das Trade Working Capital (Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) sank seit Jahresende 2018 von 184,3 Mio. EUR auf 155,2 Mio. EUR und lag damit rollierend berechnet bei 18,5% des Umsatzes (Jahresende 2018: 21,0%). Die Veränderung resultierte im Wesentlichen aus den rückläufigen Vorräten (–18,8%) und geringeren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (–7,0%) trotz niedrigeren kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (–9,2%).
Die liquiden Mittel lagen per 31. Dezember 2019 bei 141,4 Mio. EUR und damit über dem Niveau per Jahresende 2018 mit 121,5 Mio. EUR. Der Grund hierfür war unter anderem der positive operative Cashflow, die Verringerung der Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sowie die Veränderung des Trade Working Capitals.
Per 31. Dezember 2019 lag das Eigenkapital (ohne nicht beherrschende Anteile) der Semperit-Gruppe bei 273,4 Mio. EUR, unter dem Niveau von Ende Dezember 2018 bei 329,5 Mio. EUR. Per 31. Dezember 2019 wurde daher eine Eigenkapitalquote von 39,0% errechnet (Jahresende 2018: 42,9%).
Die Eigenkapitalrentabilität für das Geschäftsjahr 2019 lag bei –16,3% (2018: –24,2%). Diese berechnet sich aus dem Ergebnis nach Steuern (exkl. nicht beherrschende Anteile) von –44,9 Mio. EUR (Geschäftsjahr 2018: –80,4 Mio. EUR) bezogen auf das auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Eigenkapital mit 273,4 Mio. EUR.
Das Fremdkapital verringerte sich auf 427,7 Mio. EUR im Vergleich zum Jahresende 2018 mit 438,4 Mio. EUR, eine Verringerung von 10,7 Mio. EUR, vor allem aufgrund der Rückzahlung von Schuldscheindarlehen und dem Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, trotz der entgegengesetzten Wirkung durch die Erfassung von Leasingverbindlichkeiten in Folge der Erstanwendung von IFRS 16.
Die Finanzverbindlichkeiten – darin sind die Verbindlichkeiten aus den Schuldscheindarlehen und gegenüber Kreditinstituten enthalten – lagen per 31. Dezember 2019 bei 214,8 Mio. EUR nach 234,2 Mio. EUR per Jahresende 2018. Unter Einrechnung der liquiden Mittel von 141,4 Mio. EUR (Jahresende 2018: 121,5 Mio. EUR) ergab sich daher eine Nettoverschuldung von 73,5 Mio. EUR per 31. Dezember 2019 (Nettoverschuldung zu Jahresende 2018: 112,7 Mio. EUR). Die Kennzahl Net Debt / EBITDA (Nettoverschuldung zu EBITDA) betrug per 31. Dezember 2019 damit 1,08 (Jahresende 2018: 2,43).
Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen stiegen auf 18,5 Mio. EUR (2018: 13,4 Mio. EUR). Die Rückstellungen inklusive Sozialkapital beliefen sich auf 67,4 Mio. EUR und lagen damit unter dem Wert zum Jahresende 2018 mit 69,3 Mio. EUR. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sanken auf 61,5 Mio. EUR (Jahresende 2018: 67,7 Mio. EUR) und sind im Trade Working Capital berücksichtigt. Die übrigen Verbindlichkeiten (sonstige Verbindlichkeiten, latente Steuern, laufende Ertragsteuern und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten) stiegen auf 65,3 Mio. EUR nach 53,7 Mio. EUR.
Am 12. Dezember 2017 hat der Vorstand der Semperit AG Holding einen Vertrag über eine Hybridkapital-Linie in Höhe von bis zu 150 Mio. EUR mit der B & C Holding GmbH, einer 100% Tochtergesellschaft des Kernaktionärs B & C Industrieholding GmbH, unterzeichnet. Das Hybridkapital ist bilanzrechtlich nach den Vorschriften der IFRS als Eigenkapital zu qualifizieren. Im März 2018 erfolgte eine Aufnahme von 130,0 Mio. EUR aus dem Hybridkapital. Ende September 2019 wurden Zinsen für das Hybridkapital (für die Periode von März 2018 bis September 2019) in der Höhe von 10,5 Mio. EUR bezahlt. Die Möglichkeit, die noch nicht gezogenen 20 Mio. EUR in Anspruch nehmen zu können wurde bis Ende 2020 verlagert. Weitere Details siehe Konzernanhang Punkt 5.2 Hybridkapital.
Der Cashflow aus dem Ergebnis betrug im Geschäftsjahr 2019 46,7 Mio. EUR nach 37,4 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018. In beiden Jahren belasteten das Ergebnis Wertminderungen, die dem Cashflow aus dem Ergebnis jeweils als nicht cash-wirksame Buchungen wieder hinzugerechnet wurden.
Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit stieg im Geschäftsjahr 2019 auf 90,2 Mio. EUR (Geschäftsjahr 2018: 10,2 Mio. EUR), neben dem verbesserten operativen Ergebnis vor allem bedingt durch den Abbau von Vorräten und die Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wie auch durch die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2019 bei –29,4 Mio. EUR und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von –76,9 Mio. EUR, vor allem aufgrund stark reduzierter Investitionstätigkeit. Der Free Cashflow war damit deutlich positiv bei 60,8 Mio. EUR (Geschäftsjahr 2018: –66,8 Mio. EUR).
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit mit –43,4 Mio. EUR lag im Geschäftsjahr 2019 unter dem Wert des Geschäftsjahres 2018 mit 22,1 Mio. EUR. Der Wert im Geschäftsjahr 2018 war vor allem aufgrund der Einzahlung aus dem Hybridkapital (130 Mio. EUR), welcher Tilgungen von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gegenüberstanden, in Summe positiv beeinflusst. Ende September 2019 wurden Zinsen für das Hybridkapital (für die Periode von März 2018 bis September 2019) in der Höhe von 10,5 Mio. EUR bezahlt – welche gemäß IFRS wie Dividendenzahlungen behandelt werden.
Die zahlungswirksamen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lagen im Geschäftsjahr 2019 bei 31,9 Mio. EUR unter dem Vorjahresniveau von 80,8 Mio. EUR. Die Schwerpunkte bildeten überwiegend kapazitätserhaltende Investitionen wie auch Verbesserungs- und Erweiterungsinvestitionen. Die größten Investitionen fanden in den in den Werken in Malaysia (9,6 Mio. EUR), Tschechien (4,9 Mio. EUR) und Polen (7,4 Mio. EUR) statt.
Bezüglich der Angaben zu den Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen wird auf den Konzernanhang verwiesen.
Eine Zweigniederlassung besteht in der Triester Bundesstraße 26, 2632 Wimpassing, Österreich.
Der Corporate Governance Bericht ist im Internet unter www.semperitgroup.com/ir, Menüpunkt Corporate Governance, abrufbar. Der Direktlink zu dem Berichten lautet:
www.semperitgroup.com/ir/corporate-governance/corporate-governance-berichte.
Die reduzierte Marktnachfrage machte sich im Sektor Industrie (Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform) bemerkbar: Während bei Semperflex und Semperform nur eine geringfügigere Reduktion des Umsatzes zu verzeichnen war, fiel bei Sempertrans der Umsatzrückgang vor allem aufgrund strategischer Umstellungen höher aus (Fokus auf Order-Book-Qualität). In Summe sank der Umsatz des Sektors von 567,0 Mio. EUR um 3,5% auf 547,2 Mio. EUR in 2019.
Die Profitabilität konnte allerdings durch die positive Wirkung der Initiativen aus dem Restrukturierungs- und Transformationsprogramm in den Segmenten der Sektor Industrie gesteigert werden. Das EBITDA nahm um +22,6% auf 87,5 Mio. EUR zu, das EBIT stieg um +36,5% auf 60,9 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 12,6% auf 16,0%, die EBIT-Marge von 7,9% auf 11,1%.
In der Betrachtung des absoluten EBITDA-Beitrages kam der weitaus größte Anteil aus dem Segment Semperflex, gefolgt von Semperform und Sempertrans.
| in Mio. EUR | 2019 Veränderung | 20181) | |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 547,2 | –3,5% | 567,0 |
| EBITDA bereinigt | 87,5 | +16,3% | 75,2 |
| EBITDA-Marge bereinigt | 16,0% | +2,7 PP | 13,3% |
| EBITDA | 87,5 | +22,6% | 71,3 |
| EBITDA-Marge | 16,0% | +3,4 PP | 12,6% |
| EBIT bereinigt | 60,9 | +16,2% | 52,4 |
| EBIT-Marge bereinigt | 11,1% | +1,9 PP | 9,2% |
| EBIT | 60,9 | +36,5% | 44,6 |
| EBIT-Marge | 11,1% | +3,2 PP | 7,9% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 22,7 | –66,4% | 67,6 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 3.602 | –1,4% | 3.654 |
1) 2018 bereinigt um den negativen Sondereffekt aus der Schließung des Sempertrans-Standortes in China (EBITDA: -3,9 Mio. EUR; EBIT: -7,8 Mio. EUR)
Das Segment Semperflex ist aktuell mit sinkender Marktnachfrage konfrontiert. Mehrheitlich gut gefüllte Kundenläger, branchenspezifische Rückgange in der Erstausrüstung und eine wachsende Unsicherheit über die kommende wirtschaftliche Entwicklung zeichnen sich hierfür verantwortlich. Diese verringerte Marktnachfrage spiegelte sich auch im rückläufigen Auftragseingang der letzten Monate wider; dies gilt für Hydraulikschläuche ebenso wie für Industrieschläuche.
Im Gegensatz zu einigen Benchmark-Unternehmen, die bereits wesentlich früher die negativen Wirkungen der Marktunsicherheit spürten, konnte aufgrund des guten, hohen Auftragsbuches zu Jahresbeginn das Umsatzniveau in den ersten drei Quartalen 2019 in etwa konstant gehalten werden. Erst ab dem vierten Quartal waren die Mengenrückgänge spürbar, damit in Summe –3,2% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Trotz der positiven Wirkung der Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung, lag das EBITDA unter dem Vorjahresniveau, wenn auch nur um –2,0%. Die EBITDA-Marge lag bei 21,5% nach 21,3% in 2018, die EBIT-Marge bei 16,2% nach 16,7% in 2018.
Die Business Unit Hydraulikschläuche erzielte in Europa, den USA und China gute Vertriebs- und Umsatzerfolge. Ebenso trifft das auf die Business Unit Industrieschläuche zu, hier sind vor allem Markterfolge in Amerika zu berichten.
Der schwierigen Marktsituation folgend sowie als Resultat des rückläufigen Auftragseinganges ist der Ausblick für die nächsten Monate und Quartale pessimistisch. Entsprechende Anpassungen der Produktionsmenge wurden bereits vorgenommen.
| in Mio. EUR | 2019 | Veränderung | 2018 |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 222,7 | –3,2% | 230,0 |
| EBITDA | 47,9 | –2,0% | 48,9 |
| EBITDA-Marge | 21,5% | +0,2 PP | 21,3% |
| EBIT | 36,0 | –6,4% | 38,4 |
| EBIT-Marge | 16,2% | –0,5 PP | 16,7% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 10,2 | –66,2% | 30,1 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 1.672 | –5,9% | 1.776 |
Das Segment Sempertrans verzeichnete einen Umsatzrückgang in 2019 gegenüber dem Vorjahr, der in erster Linie auf den verstärken Fokus auf profitable Aufträge mit höheren Margen zurückzuführen war.
Der Umsatz sank daher aufgrund des niedrigeren Volumens bei einer höheren Auftragsqualität um –7,4%. Infolge des erfolgreichen Restrukturierungs- und Transformationsprogramms konnte die Profitabilität weiter gesteigert werden: Die EBITDA-Marge lag bei 10,1% gegenüber 0,4% in 2018 (3,0% bereinigt um die Schließung des Standorts China in 2018), die EBIT-Marge betrug in 2019 6,7% gegenüber –4,9% in 2018 (Bereinigt bei 0,5% in 2018). In den ausgewiesenen Zahlen in 2019 war ein Gewinn von 1,3 Mio. EUR aus dem Verkauf von Sachanlagen aus dem im Geschäftsjahr 2018 geschlossenen Produktionsstandort in China enthalten, sowie Versicherungserträge nach dem Brandfall im Indischen Werk Anfang des Jahres von 1,9 Mio. EUR.
Für 2020 zeichnet sich aktuell infolge leicht reduzierter allgemeiner Nachfragesituation insbesondere in Europa ein leichter Druck auf die Auftragsbücher ab. Nichtsdestotrotz konnte Sempertrans mit zwei strategisch wichtigen Neuaufträgen mit zwei der weltweit wichtigsten Bergbauunternehmen seine Absatzmärkte außerhalb Europas erweitern.
| in Mio. EUR | 2019 | Veränderung | 20181) |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 134,0 | –7,4% | 144,8 |
| EBITDA bereinigt | 13,5 | >100% | 4,4 |
| EBITDA-Marge bereinigt | 10,1% | +7,1 PP | 3,0% |
| EBITDA | 13,5 | >100% | 0,5 |
| EBITDA-Marge | 10,1% | +9,7 PP | 0,4% |
| EBIT bereinigt | 8,9 | >100% | 0,7 |
| EBIT-Marge bereinigt | 6,7% | +6,2 PP | 0,5% |
| EBIT | 8,9 | – | –7,1 |
| EBIT-Marge | 6,7% | +11,6 PP | –4,9% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 4,7 | –82,4% | 26,8 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 939 | +7,0% | 878 |
1) 2018 bereinigt um den negativen Sondereffekt aus der Schließung des Sempertrans-Standortes in China (EBITDA: -3,9 Mio. EUR; EBIT: -7,8 Mio. EUR)
Die Nachfrage im Segment Semperform war im Bereich Industrie gut, jedoch im Bereich Infrastruktur und in der Bauindustrie schwächte sich die Nachfrage weiter ab – mit unterschiedlichen Auswirkungen auf den Absatz der einzelnen Business Units. Damit verschärfte sich der Kampf um Marktanteile zusätzlich und die Vergabe von Aufträgen erfolgte noch kurzfristiger.
Im Vergleich von 2019 mit dem Vorjahr blieb der Umsatz beinahe unverändert (–0,8%), während eine Steigerung des EBITDA( +18,8%) und EBIT +20,9%) zu verzeichnen war. Die Profitabilität stieg analog: die EBITDA-Marge betrug 13,6% (2018: 11,4%), die EBIT-Marge 8,4% (2018: 6,9%). Eine gute operative Umsetzung des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses lieferte damit ermutigende Rentabilitätsergebnisse.
Aktuell zeichnet sich eine Unsicherheit in den Märkten ab, wodurch auch hier gilt, den Fokus auf die weitere Markterschließung außerhalb Europas zu richten. Gleichzeitig bleiben Restrukturierungsmaßnahmen im Vordergrund. Dieser stärkere Fokus soll durch die Trennung des Segments ab 1.1.2020 in die zwei separat gesteuerten Segmente Semperseal und Semperform im Rahmen der neuen Strategie unterstützt werden.
| in Mio. EUR | 2019 | Veränderung | 2018 |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 190,6 | –0,8% | 192,2 |
| EBITDA | 26,0 | +18,8% | 21,9 |
| EBITDA-Marge | 13,6% | +2,2 PP | 11,4% |
| EBIT | 16,0 | +20,9% | 13,2 |
| EBIT-Marge | 8,4% | +1,5 PP | 6,9% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 7,8 | –26,6% | 10,7 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 990 | –1,0% | 1.000 |
Im Segment Sempermed nahm der Umsatz in 2019 um –5,8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 293,3 Mio. EUR ab. Dabei konnte das Geschäft mit Operationshandschuhen, die im Stammwerk in Wimpassing, Österreich, produziert werden, eine leichte Umsatzsteigerung gegenüber dem Niveau des Vorjahres verzeichnen. Der Absatz bei den Untersuchungs- und Schutzhandschuhen lag hingegen um 7% unter der Vorjahresperiode.
Die Geschäftsentwicklung im Jahr 2019 war durch die strategische Verschiebung der Verkaufsmengen von Handelswaren hin zur Eigenproduktion in Malaysia und einen fortgesetzten Trend zu Nitrilhandschuhen gekennzeichnet. Die Auftragslage geriet im zweiten Halbjahr zunehmend unter Druck, da aufgrund der schwierigen Markt- und Preissituation einige wesentliche Kunden ihre Lagerbestände optimierten oder die Lieferantenbasis erweitern. Aufgrund aktueller Erkenntnisse zur Wettbewerbssituation des Medizingeschäftes wurde ein Wertminderungsbedarf per 30. September 2019 festgestellt.
Durch die erfolgreichen operativen Restrukturierungsmaßnahmen konnte die Produktivität allerdings erheblich gesteigert werden, wodurch das operative Ergebnis trotz leicht negativem ersten bzw. vierten Quartal in Summe wieder ins Positive drehte. Zudem erhielt Semperit eine positive Entscheidung zum Verfahren zu Verkehrssteuern in Brasilien. Daher konnte eine Rückstellungsauflösung in der Höhe von 4,0 Mio. EUR erfasst werden. Das EBITDA lag damit in 2019 bei 5,5 Mio. EUR nach –3,9 Mio. EUR im Vorjahr. Bereinigt um den positiven Sondereffekt aus der Rückstellungsauflösung stieg das EBITDA auf 1,4 Mio. EUR in 2019 gegenüber dem negativen EBITDA des Vorjahres (–3,9 Mio EUR).
Infolge der Wertminderung in der Höhe von 48,8 EUR Mio. betrug das EBIT –50,2 Mio. EUR gegenüber –69,6 Mio. EUR im Vorjahr. Da 2018 eine höhere Wertminderung verbucht werden musste (55,2 Mio EUR) lag das bereinigte EBIT 2019 bei –5,5 Mio. EUR gegenüber –14,3 Mio. EUR im Vorjahr.
Wenngleich die operativen Kennzahlen bei Sempermed ab dem zweiten Quartal 2019 klar verbessert werden konnten, kennzeichnet den Sektor Medizin eine stark verschärfte Wettbewerbsdynamik, der kapazitätsseitige Abstand zu den Marktführern wird immer größer. Nach eingehender Prüfung verschiedener Alternativen hat der Vorstand daher Anfang 2020 beschlossen, sich vom Medizingeschäft zu trennen.
| in Mio. EUR | 20191) | Veränderung | 20182) |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 293,3 | –5,8% | 311,5 |
| EBITDA bereinigt | 1,4 | – | –3,9 |
| EBITDA-Marge bereinigt | 0,5% | +1,8 PP | –1,3% |
| EBITDA | 5,5 | – | –3,9 |
| EBITDA-Marge | 1,9% | +3,2 PP | –1,3% |
| EBIT bereinigt | –5,5 | –61,9% | –14,3 |
| EBIT-Marge bereinigt | –1,9% | +2,7 PP | –4,6% |
| EBIT | –50,2 | –27,9% | –69,6 |
| EBIT-Marge | –17,1% | +5,2 PP | –22,3% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 8,0 | –35,2% | 12,4 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 3.165 | +6,2% | 2.979 |
1) 2019 bereinigt um den positiven Sondereffekt aus der Auflösung einer Rückstellung für das Steuerverfahren zu Verkehrssteuern in Brasilien (EBITDA, EBIT: EUR 4,0 Mio.), wie auch um die negative Wirkung der Wertminderungen für das Segment Sempermed (EBIT und Ergebnis nach Steuern: –48,8 Mio. EUR)
2) 2018 bereinigt um die negative Wirkung der Wertminderung (EBITDA, EBIT: –55,2 Mio. EUR)
Für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlichte die Semperit-Gruppe ihren dritten Nachhaltigkeitsbericht. Im Zuge des Nachhaltigkeitsmanagements wurden sechs wesentliche Themen definiert: Energieeinsatz & -verbrauch, Rohstoffe & Materialeinsatz, Nachhaltigkeit in der Lieferkette, Nachhaltigkeit & Innovation, Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz und Soziale Standards & Arbeitsbedingungen. Dabei wird Compliance und Integrität als Basis für alle Handlungen angesehen. Die verschiedenen Schwerpunkte der einzelnen Bereiche werden im Nachhaltigkeitsbericht näher beschrieben. Weitere Details siehe www.semperitgroup.com/nachhaltigkeit.
Der Personalstand per 31. Dezember 2019 lag mit 6.902 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um +1,9% über dem Niveau zum 31. Dezember 2018. In den Segmenten Sempermed und Sempertrans stiegen die Mitarbeiterzahlen während in den anderen Segmenten die Mitarbeiterzahlen zurückgingen. In der Betrachtung nach Segmenten sind rund 46% aller Mitarbeiter im Segment Sempermed beschäftigt. Der Mitarbeiteranteil im Segment Semperflex beträgt rund 24%, im Segment Sempertrans arbeiten rund 14% und im Segment Semperform rund 14%.
Das Forschungs- & Entwicklungs-Team (F&E-Team) der Semperit-Gruppe arbeitet kontinuierlich an der Entwicklung innovativer Werkstoffe und Produkte sowie der Verbesserung von Fertigungsprozessen. Themen wie die Ressourcen- und Energieeffizienz, Berücksichtigungen der Lebenszyklusperspektive sowie die Gesundheits- und Umweltverträglichkeit in der Produktanwendung stehen dabei an oberster Stelle. Im Geschäftsjahr 2019 betrugen die Ausgaben im Bereich Forschung und Entwicklung unverändert rund 15,5 Mio. EUR (14,0 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018) und damit rund 1,7% des Umsatzes (1,6% im Geschäftsjahr 2018).
Das konzernweit implementierte Innovationsmanagement ist das Herzstück aller F&E-Tätigkeiten und umfasst die systematische Identifikation von Potenzialen, die Auswahl passender Ideen, die Risikoanalyse hinsichtlich der Auswirkung der Produkte auf Umwelt und Mensch sowie ein erfolgreiches Projektmanagement.
Das F&E-Team gliedert sich in einen zentralen und mehrere dezentrale Bereiche. Der zentrale Bereich, der teilweise im F&E Zentrum in Wimpassing lokalisiert ist, beschäftigt sich neben Grundlagenprojekten auch mit der Materialentwicklung und der zentralen Prozessentwicklung sowie mit der Steuerung der gruppenweiten Aktivitäten. Der dezentrale Teil auf Segment-Ebene arbeitet gezielt an Produkt- und Prozessoptimierungen – oft in enger Zusammenarbeit mit Kunden – und wird durch die Produkt- und Prozessentwicklungsteams der unterschiedlichen Business Units gebildet.
Neben der Zentrale in Wimpassing betreibt Semperit sieben weitere Forschungsstandorte. Zusätzlich werden die meisten Produktionsstätten von On-site-Labors begleitet, die die täglich anfallenden Prozesse im Bereich der Qualitätssicherung durchführen. Ergänzend zu integrierten und strukturierten Prozessen ist die Kommunikation zwischen den verschiedenen Abteilungen sowie mit wichtigen Stakeholdern wie Kunden und universitären Forschungseinrichtungen entscheidend.
Die Aufsichtsratsmandate von Dr. Christoph Kollatz und Dr. Felix Fremerey sind mit 8. Mai 2019 (Tag der Hauptversammlung) abgelaufen, Mag. Christoph Trentini hat auf eigenen Wunsch sein Mandat zum gleichen Tag niedergelegt. Das seit dem September 2018 ruhende Aufsichtsratsmandat von Dr. Felix Fremerey wurde nicht verlängert, da er im Vorstand die operative Verantwortung für das Segment Sempermed übernommen hat. In der Hauptversammlung am 8. Mai 2019 wurden Dipl.-Betriebswirt Peter Edelmann und Mag. Birgit Noggler neu wie auch Mag. Patrick Prügger erneut in den Aufsichtsrat gewählt. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates, die im Anschluss an die Hauptversammlung stattfand, wurde Dipl.-Betriebswirt Peter Edelmann zum Nachfolger von Dr. Christoph Kollatz als Vorsitzender des Aufsichtsrates gewählt. Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates blieb Dr. Stefan Fida. Mag. Birgit Noggler übernahm den Vorsitz im Prüfungsausschuss der Semperit AG Holding.
Am 9. Jänner 2020 legte Dipl.-Betriebswirt Peter Edelmann seine Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates wie auch seine Positionen in den Aufsichtsratsausschüssen der Semperit AG Holding mit sofortiger Wirkung zurück, ist aber weiterhin Mitglied des Aufsichtsrates. Neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Dr. Walter Koppensteiner, der dem Aufsichtsrat seit 2012 angehört.
Der Aufsichtsrat der Semperit AG Holding hat das Vorstandsmandat des Vorstandsvorsitzenden (CEO) Dr. Martin Füllenbach vorzeitig bis zum 31. Dezember 2023 und das Mandat des Vorstandsmitglieds Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey bis zum 30. November 2020 verlängert. Zudem gehört seit 1. Jänner 2020 Kristian Brok, MSc dem Vorstand als Technikvortand (COO) an, sein Mandat endet per 31. Dezember 2023. Der Vertrag des Finanzvorstandes (CFO) Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger wird auf eigenen Wunsch per 19. März 2020 beendet, das Mandat war ursprünglich bis zum 30. Juni 2022 verlängert worden. Frau Mag. Petra Preining wurde mit Wirkung 20. März 2020 zur interimistischen Nachfolgerin bestellt.
Das Grundkapital der Semperit AG Holding betrug zum 31. Dezember 2019 21.358.996,53 EUR und war auf 20.573.434 Stück nennbetragslose, in jeder Hinsicht gleichberechtigte Stammaktien aufgeteilt.
Es gibt keine über die allgemeinen Bestimmungen des Aktienrechts hinausgehenden Beschränkungen der Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffend.
Die B & C Semperit Holding GmbH war direkt per 31. Dezember 2019 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt und ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding. Die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit-Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH.
Es wurden keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten ausgegeben.
Arbeitnehmer, die in Besitz von Aktien sind, üben ihr Stimmrecht bei der Hauptversammlung aus.
Der Vorstand besteht aus bis zu fünf Personen. Mitglieder des Vorstandes werden vom Aufsichtsrat für einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren bestellt. Wiederbestellungen, jeweils für höchstens fünf Jahre, sind zulässig.
Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats gilt gemäß Satzung Folgendes: Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet. Jedoch scheidet alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung aus der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mindestens zwei Mitglieder aus dem Aufsichtsrat aus, wobei Aufsichtsratsmitglieder, die seit der letzten Hauptversammlung aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden sind oder ihr Amt mit Wirkung zum Ablauf der jeweiligen Hauptversammlung niederlegen, auf diese Zahl anzurechnen.
Im Übrigen werden die Ausscheidenden wie folgt bestimmt: In erster Linie scheiden diejenigen Mitglieder aus, deren Funktionsperiode abläuft. Trifft dies nicht auf mindestens so viele Mitglieder zu, dass, zusammengerechnet mit anderen Mitgliedern, die seit der letzten Hauptversammlung ausgeschieden sind oder ihr Amt zum Ablauf der jeweiligen Hauptversammlung niedergelegt haben, zwei Mitglieder bestimmt werden können, scheiden diejenigen Mitglieder aus, die in ihrer Funktionsperiode am längsten im Amt sind. Ist die Zahl der hiernach für das Ausscheiden in Betracht kommenden Mitglieder größer als erforderlich, entscheidet unter diesen Mitgliedern das Los. Das Los entscheidet auch dann, wenn nach den vorstehenden Vorschriften die Ausscheidenden noch nicht bestimmt sind. Die Ausscheidenden sind sofort wieder wählbar.
Scheidet ein gewähltes Mitglied während seiner Amtsdauer aus dem Aufsichtsrat aus, so ist eine Ersatzwahl nur dann unverzüglich vorzunehmen, wenn die Zahl der gewählten Aufsichtsratsmitglieder unter drei sinkt. Ersatzwahlen erfolgen auf den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds, falls die Hauptversammlung bei der Wahl nichts anderes beschließt. Wird ein Mitglied des Aufsichtsrats durch eine außerordentliche Hauptversammlung gewählt, gilt sein erstes Amtsjahr mit dem Schluss der nächsten ordentlichen Hauptversammlung als beendet.
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist ohne Angaben von Gründen durch schriftliche Erklärung an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats zurücklegen.
Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend eine größere Mehrheit vorschreibt. In Fällen, in denen eine
1 Die Nummerierung in diesem Kapitel bezieht sich auf die in § 243a Abs. 1 UGB genannten Ziffern.
Kapitalmehrheit erforderlich ist, beschließt sie mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals, soweit nicht das Gesetz zwingend eine größere Kapitalmehrheit vorschreibt.
Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2018 zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zum gesetzlich höchst zulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals für die Dauer von 30 Monaten ab Beschlussfassung in der Hauptversammlung gem. § 65 Abs. 1 Z 8 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt. In der gleichen Hauptversammlung wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1b AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen allfälligen Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrecht) der Aktionäre zu beschließen. Es besteht derzeit kein Aktien-Rückkaufprogramm, die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.
Im Rahmen bestimmter Finanzierungsverträge bestehen Vereinbarungen hinsichtlich Kontrollwechsel bei Übernahmen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB.
Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.
Die Risikopolitik der Semperit-Gruppe entspricht dem Bestreben, Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten und den Unternehmenswert der Semperit-Gruppe damit langfristig zu steigern. Neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse (Compliance) und der Arbeitssicherheit soll auch das Risikobewusstsein gesteigert werden und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung einfließen.
Dabei steuert Semperit Risiken, indem diese reduziert, vermieden oder transferiert werden sollen. Das konzernweite Risikomanagement der Semperit-Gruppe ist integraler Bestandteil der Planung und Umsetzung der Geschäftsstrategien von Semperit, wobei die Risikopolitik durch den Vorstand vorgegeben wird. Entsprechend der Organisation und Verantwortungshierarchien sind alle Konzernunternehmen dazu verpflichtet, dem vorgegebenen Risikomanagementprozess zu folgen und diesen umzusetzen. Das Enterprise Risk Management ist organisatorisch in der Abteilung Group Risk Management & Assurance eingeordnet.
Semperit bedient sich aufeinander abgestimmter Interner Kontroll- und Risikomanagement Systeme, die die Semperit-Gruppe dabei unterstützen, bestandsgefährdende, wesentliche Risiken und negative Überraschungen, frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren. Das größte Gewicht haben dabei konzernweite Prozesse und Entwicklungen, die dazu dienen, potenzielle Risiken möglichst lange vor wesentlichen Geschäftsentscheidungen abschätzen zu können. Das interne Berichtswesen ermöglicht es, solche Risiken im Geschäftsverlauf genauer zu überwachen.
Das Risikomanagement der Semperit-Gruppe basiert auf einem umfassenden Enterprise Risk Management (ERM-) Ansatz, der in die Unternehmensorganisation integriert ist. Der ERM-Ansatz basiert dabei auf einem weltweit anerkannten Rahmenkonzept des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO), dem "Enterprise Risk Management – Integrated Framework" (2017). Der ERM-Prozess zielt auf eine frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken ab, die das Erreichen strategischer, operativer, finanzieller, sozialer, Governance- und Compliance-relevanter, arbeitssicherheitstechnischer, gesundheits- und umweltbezogener (SHE) Ziele des Konzerns im wesentlichen Maß beeinflussen können.
Entlang eines strukturierten Prozesses, der sowohl Elemente des Bottom-up als auch des Top-down-Ansatzes kombiniert, werden Risiken identifiziert und bewertet. Im Rahmen des ERM-Ansatzes beträgt der Berichtszeitraum für die Risikoeinschätzung ein Jahr und fünf Jahre, entsprechend der Mittelfristplanung. Mit der Umstellung auf einen fünfjährigen Risikobetrachtungszeitraum wurde in 2019 begonnen. Das ERM basiert auf einem Nettoprinzip, bei dem Risiken adressiert werden, die nach Durchführung bestehender (Kontroll-) Maßnahmen verbleiben. Falls Risiken bereits im Konzernabschluss, im Budget oder in der Mittelfristplanung berücksichtigt wurden, werden diese nicht mehr als Risiken aufgezeigt. Ausschließlich jene möglichen Abweichungen zu den Geschäftszielen werden als Risiken dargestellt, die noch nicht in irgendeiner Form finanziell berücksichtigt wurden. Der Umsetzungsfortschritt der risikoreduzierenden Maßnahmen wird regelmäßig nachverfolgt.
Die Abteilung Group Risk Management & Assurance übernimmt die zentrale Koordination, Moderation und Überwachung des strukturierten Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern. Relevante Risiken werden aus verschiedenen Perspektiven priorisiert und später ihre Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Der Bottom-up-Identifizierungs- und Priorisierungsprozess wird durch Workshops mit dem jeweiligen Management der Semperit-Gesellschaften unterstützt. Dieses Bottom-up-Element stellt sicher, dass potenzielle neue Risiken auf Managementebene zur Diskussion gestellt und danach, bei Relevanz, in die Berichterstattung aufgenommen werden. Diese Risiken werden mit der Segmentleitung (top-down) diskutiert und abgestimmt. Die Einzelberichterstattung erfolgt sofort nach Besuch der jeweiligen Semperit-Gesellschaften. Mindestens einmal jährlich erfolgt eine umfassende Risikoberichterstattung der Einzelrisiken samt Aggregation an den Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat. Der reguläre Berichterstattungsprozess wird durch einen Ad-hoc-Berichterstattungsprozess ergänzt, um kritische Themen rechtzeitig zu eskalieren.
Zur Überwachung des ERM-Prozesses und um die Integration und Vereinheitlichung bestehender Kontrollaktivitäten in Einklang mit den rechtlichen und operativen Anforderungen weiter voranzutreiben, hat der Vorstand das Risikomanagement Board eingerichtet. Dieses Board setzt sich aus CEO, CFO und Head of Group Risk Management & Assurance zusammen. Bei Bedarf werden weitere Vorstandsmitglieder hinzugezogen. Darüber hinaus werden die Top-Risiken quartalsweise im Executive Committee einem Monitoring unterzogen.
Die Abteilung Group Risk Management & Assurance wird von den einzelnen Konzernunternehmen im Prozess unterstützt. Das Update über die Maßnahmen erfolgt weitestgehend direkt über die Risikoverantwortlichen (Risk und Action Owner). Maßnahmen zur Risikoreduktion werden auch in Form von externen Versicherungsabschlüssen umgesetzt (siehe auch "Versicherbare Risiken").
Die für das Risikomanagement rechtlichen Rahmenbedingungen und Grundsätze sind in der Risk Management Guideline festgehalten.
Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. hat die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems von Semperit für das Geschäftsjahr gemäß C-Regel 83 des Österreichischen Corporate Governance Kodex geprüft und bestätigt.
Die globale wirtschaftliche Entwicklung mit ihren regional stark unterschiedlichen Ausprägungen stellt die Semperit-Gruppe als international tätige Unternehmensgruppe laufend vor neue Herausforderungen. Die Semperit-Gruppe ist in Ländern aktiv, in denen unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschen. Ebenso befinden sich die Länder in unterschiedlichen Phasen politischer, rechtsstaatlicher sowie sozialer Entwicklung. Der Erfolg der zwei Sektoren bzw. der vier operativen Segmente der Semperit-Gruppe ist aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung unterschiedlich stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation abhängig. Die Semperit-Gruppe ist dementsprechenden Risiken ausgesetzt.
Eine Einschätzung zu den allgemeinen Marktrisiken sowie der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft erfolgt in den entsprechenden Kapiteln des Lageberichts.
Nachstehend werden ausgewählte Einzelrisiken erläutert. Zusätzlich zu den hier angeführten Risiken bestehen möglicherweise weitere strategische, operative, finanzielle, soziale, Governance- und Compliance-relevante, arbeitssicherheitstechnische, gesundheits- und umweltbezogene (SHE) sowie sonstige externe Risiken, die der Semperit-Gruppe aktuell noch nicht bekannt oder bewusst sind. Bei Eintritt eines oder mehrerer bekannter oder unbekannter Risiken besteht die Möglichkeit erheblicher nachteiliger Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie Reputation der Semperit-Gruppe.
Die Semperit-Gruppe befindet sich in einem Restrukturierungs- und Transformationsprozess. Dies beinhaltet Kostensenkungsinitiativen, die Restrukturierung einzelner Segmente, die Evaluierung des Portfolios der Semperit-Gruppe sowie Anpassungen im Produktionsfootprint. Das nur bedingt vorhandene Management-Informationssystem sowie das teilweise Fehlen von Strukturen und standardisierten Prozessen führt zu Risiken der Unternehmenssteuerung aufgrund ungenügender Daten und nicht stabiler Prozesse und damit zu möglichen falschen Entscheidungen.
Es besteht das Risiko, dass die getroffenen Maßnahmen zeitlich länger dauern und mit höheren Kosten verbunden sind, sodass ihr tatsächlicher Nutzen geringer ist als ursprünglich geschätzt, diese später wirken als angenommen oder ihre Wirkung zur Gänze ausbleibt. Die Profitabilität der Semperit-Gruppe wird jedenfalls durch die tatsächlich erzielten Einsparungen und die Fähigkeit der Semperit-Gruppe beeinflusst, diese fortlaufenden Projekte nachhaltig umzusetzen.
Wie auch andere internationale Konzerne ist die Semperit-Gruppe als börsennotiertes Unternehmen dem Risiko von feindlichen Übernahmeversuchen ausgesetzt, wodurch die Umsetzung der Strategie und des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses behindert werden könnte und sich damit negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe ergeben könnten.
Die Märkte, in denen die Semperit-Gruppe agiert, sind infolge der Einführung innovativer und disruptiver Technologien signifikanten Änderungen unterworfen. Auf dem Gebiet der Digitalisierung (Industrie 4.0) gibt es Risiken der Substitution von existierenden Produkten sowie neuer Geschäftsmodelle. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Mitbewerber aufgrund schnellerer Time-to-Market-Strategien ihre Produkte und Lösungen früher auf den Markt bringen können als die Semperit-Gruppe. Die Entwicklung der Ergebnisse hängt stark von der Fähigkeit ab, Änderungen in Märkten zu antizipieren, sich entsprechend anzupassen sowie die Kosten für die Herstellung der Produkte zu senken. Die Einführung neuer Produkte und Technologien erfordert ein starkes Engagement in Forschung und Entwicklung, das mit einem beträchtlichen Einsatz finanzieller Mittel verbunden ist und nicht immer erfolgreich ist. Dies könnte zu einem negativen Einfluss auf die Ertragslage führen, wenn Investitionen nicht den erwarteten Erfolg bringen beziehungsweise nicht die erwartete Marktakzeptanz finden. Bestehende Patente und andere Rechte am geistigen Eigentum der Semperit-Gruppe können nicht vollständig verhindern, dass Mitbewerber selbst Produkte entwickeln und verkaufen, die Semperit-Produkten sehr ähnlich sind.
Es besteht ein inhärentes Risiko für die Semperit-Gruppe, Markttrends nicht rechtzeitig zu erkennen oder nicht flexibel genug zu sein, die Semperit-Produkte, Produktion und Dienstleistungen zeitgerecht an Marktänderungen anzupassen. Dies könnte eine nicht wettbewerbsfähige Kostenposition und einen wesentlichen negativen Effekt auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit-Gruppe zur Folge haben.
Die Ordnung der Semperit-Gruppe in Form einer Matrixorganisation ist global noch nicht vollständig ausgereift und beinhaltet teilweise potenzielle Prozessüberlappungen, Inflexibilität und Ineffizienz. Entscheidungswege als Reaktion auf marktbedingte oder krisenhafte Entwicklungen sind potenziell mit dem Risiko einer zeitlichen Verzögerung oder anderen Ineffizienzen behaftet. Die Steuerungssysteme sowie die Messung von Schlüsselkennzahlen gegenüber internen und externen Benchmarks ist noch weiter zu entwickeln. Aufgrund der dadurch eingeschränkten Transparenz könnten Fehlentscheidungen getroffen werden. Des Weiteren besteht ein potenzielles Risiko, Wettbewerbsvorteile zu verlieren oder neue nicht generieren zu können.
Die Semperit-Gruppe investiert in bestehende Standorte zum Beispiel mittels Errichtung neuer Gebäude, Anschaffung neuer Maschinen und Ersatzinvestitionen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass Akquisitionen neuer Unternehmen oder Desinvestitionen (Verkauf, Schließung) bestehender Unternehmensteile getätigt werden. Im Zuge solcher Investitionen und Desinvestitionen bestehen unter anderem Transaktionsrisken und das Risiko von Fehleinschätzungen und von Altlasten jeglicher Art.
Darüber hinaus bestehen im Zusammenhang mit der angekündigten Trennung vom Segment Sempermed die üblichen Transaktions-, Vertrags- und Garantierisiken. Durch die Ankündigung der Trennung vom Segment Sempermed entsteht in der Belegschaft eine hohe Unsicherheit, die eventuell zu einer vermehrten Fluktuation, reduzierter Produktivität und Know-How-Verlust führen könnte.
Die Wertschöpfungskette der Semperit-Gruppe umfasst alle Stufen beginnend von Forschung und Entwicklung über die Steuerung der Versorgungskette (Supply Chain Management) und der Produktion bis hin zu Marketing und Vertrieb. Insbesondere können entlang der Wertschöpfungskette Engpässe bei der Rohstoffversorgung entstehen sowie Produktionsunterbrechungen, Ausschuss, Qualitätsmängel bei Produkten / Verpackung / Lagerung / Auslieferung auftreten und zu Mehrkosten, Lieferengpässen bzw. -verzögerungen führen. Des Weiteren können sich daraus Reputationsschäden und Verluste von Aufträgen sowie potenzielle Produkthaftungs-, Arbeitssicherheits-, Compliance- und Umweltrisiken ergeben, welche sich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit-Gruppe auswirken können.
Die Ertragslage der Semperit-Gruppe hängt von einer zuverlässigen und effektiven Steuerung der Versorgungskette für Rohstoffe und Mischungen ab. Kapazitätsbeschränkungen und Lieferengpässe könnten zu Zeitverzögerungen und zusätzlichen Kosten führen. Bei der Versorgung mit Rohstoffen und Energie ist die Semperit-Gruppe zur Gänze, bei Mischungen zum Teil auf externe Lieferanten angewiesen. Dies reduziert die mittelbaren Möglichkeiten der Einflussnahme auf Produktivität, Qualitätssicherung, Liefertermine und Kosten und erhöht das Risiko, nicht rechtzeitig und angemessen auf sich verändernde Situationen reagieren zu können. Das Coronavirus (SARS-CoV-2) könnte sich ebenfalls negativ auf die Lieferkette auswirken und zu Unterbrechungen führen, da die Semperit-Gruppe regelmäßig Rohstoffe aus unterschiedlichen Regionen weltweit und damit auch aus China bezieht.
Engpässe oder Verzögerungen bei der Versorgung könnten die Geschäftsaktivitäten der Semperit-Gruppe erheblich schädigen. Unerwartete Preissteigerungen von Rohmaterialien und Komponenten zum Beispiel aufgrund von Marktengpässen könnten sich ebenfalls negativ auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Semperit-Gruppe auswirken. Des Weiteren könnte die Semperit-Gruppe mit dem Risiko von Verzögerungen und Unterbrechungen der Versorgungskette als Auswirkungen von Katastrophen konfrontiert werden, insbesondere wenn es nicht gelingt, alternative Zulieferquellen zu erschließen. Falls die Semperit-Gruppe nicht in der Lage ist, ausreichende Sicherheit entlang der Beschaffungskette zu erlangen, könnte auch die Reputation der Semperit-Gruppe beeinträchtigt werden.
Zur Herstellung seiner Produkte kauft die Semperit-Gruppe unter anderem große Mengen an Rohstoffen wie Kautschuk (Natur- und Synthesekautschuk), Chemikalien, Füllstoffe (z. B. Ruß) und Festigkeitsträger aus Textil und Stahl sowie Energie (Gas, Strom) ein. Diese Rohstoffe unterliegen größeren Preisschwankungen. Preiserhöhungen könnten in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktsituation nur in Teilen beziehungsweise mit Zeitverzug an Kunden weitergegeben werden, weshalb ein Anstieg der Rohstoffpreise zu einer Ergebnisbelastung führen kann. In einigen Bereichen bestehen auch monopolistische und oligopolistische Versorgungssituationen bei Rohstoff- und Chemielieferanten bzw. bei Energieund Wasserversorgern, wodurch die Semperit-Gruppe eingeschränkte Verhandlungsoptionen hat.
Darüber hinaus ist das Segment Sempermed zu einem wesentlichen Teil von der Versorgung mit Fertigprodukten durch Dritte abhängig.
Ein Engpass von (einzelnen) Rohstoffen oder Fertigprodukten oder Beschränkungen von Importen (z.B. aus China) oder Ausfall eines wesentlichen Lieferanten kann zu einem massiven Produktionsverlust und zu einer starken negativen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit-Gruppe führen.
Innerhalb des Semperit-Maschinenparks gibt es (teilweise überaltete) Anlagen, die für die Produktion von wesentlicher Bedeutung sind und für die es keinen adäquaten Ersatz gibt. Ein wesentlicher Ausfall einer solchen Maschine würde zu einem (teilweisen) Produktionsausfall und zu negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit-Gruppe führen.
Qualitätsprobleme können bei Semperit-Produkten auftreten, die aus der Entwicklung oder Produktion dieser Produkte resultieren. Trotz aller Bemühungen kann das Risiko von Betriebsstörungen, Unfällen, Unterauslastung von Produktionsstandorten, limitierter Verfügbarkeit von Produktions-, Bewegungs- und Lagerflächen nicht ausgeschlossen werden. Die angeführten Risiken können zu Lieferverzögerungen und in weiterer Folge zu einem möglichen Verlust von Kunden führen, mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit-Gruppe.
Der überwiegende Teil der Produktions- und Steuerungssysteme sowie Serviceleistungen ist von einer funktionierenden und störungsfreien IT-Landschaft abhängig. Der Ausfall von wesentlichen Servern und Produktionssteuerungseinheiten, ERP-Systemen, Nichtverfügbarkeiten sowie unautorisiertes Eindringen in IT-Netzwerke (Cyber-Crime) können zu einem Verlust von nicht mehr aufholbaren Produktionsmengen, zu Qualitätsbeeinträchtigung oder Lieferverzögerungen führen und damit nachteilig für die Semperit-Gruppe sein. Wie andere multinationale Unternehmen ist auch die Semperit-Gruppe Ziel von Cyber-Angriffen. Diese könnten möglicherweise zur Offenlegung, Verfälschung, Spionage oder zum Verlust von Informationen, Missbrauch von Informationssystemen oder zu Produktfehlern, Produktionsausfällen und Lieferengpässen führen, mit negativen Auswirkungen auf die Reputation und Wettbewerbsfähigkeit und auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit-Gruppe haben.
Ein zusätzliches Risiko sind selbst entwickelte IT-Systeme und eine große Vielfalt an unterschiedlichen Systemen in Anwendung, die ein hohes Maß an manuellen Eingriffen erfordern, wodurch Datenqualität und Prozesse beeinträchtigt sein können. Die Rückverfolgbarkeit von produzierten Gütern könnte aufgrund fehlerhafter und inexistenter Systeme nicht gewährleistet sein.
Die unsachgemäße/nicht den gesetzlichen Vorschriften (insbesondere DSGVO) entsprechende Handhabung von schützenswerten/vertraulichen Daten kann ebenfalls ein Risiko darstellen.
Die Semperit-Gruppe benötigt fortwährend hoch qualifizierte Mitarbeiter. Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter ist in den Regionen, in denen das Unternhemen geschäftlich tätig ist, weiterhin intensiv. Einige Semperit-Standorte befinden sich in Regionen mit anhaltend niedriger Arbeitslosigkeit und konstant hoher Nachfrage nach qualifizierten Facharbeitern. Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Semperit-Gruppe wird wesentlich davon bestimmt, dass entsprechend qualifizierte Fachund Führungskräfte an den einzelnen Standorten rekrutiert, integriert, weiterentwickelt und dauerhaft gehalten werden können. Der Abgang von Schlüsselpersonen muss durch rechtzeitig ausgebildete interne Nachfolger aufgefangen werden. Sollte dies nicht gelingen, ist das Risiko einer Verschlechterung der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit-Gruppe gegeben.
Ein Arbeitskräftemangel bzw. Beschränkungen bei der Aufnahme von Gastarbeitern oder beim Outsourcing, staatliche Mindestlohnregime, Streiks oder Abfluss/unbefugte Weitergabe von Know-how können zu einer Beeinträchtigung der Produktion sowie Einschränkungen in anderen Unternehmensbereichen führen und damit ebenfalls die Produktivität sowie die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage belasten.
Fraud-Attacken (z.B. Email-Fraud, Fake-President-Fraud, etc.) stellen generell ein großes Risiko für Unternehmen dar. Das Nicht-Erkennen solcher Attacken oder auch das Versagen von Internen Kontrollsystemen können nicht ausgeschlossen werden und somit zu einer Verschlechterung der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beitragen.
Wie nach IFRS 7.31 gefordert, erfolgt eine ausführliche Darstellung der finanzwirtschaftlichen Risiken im Konzernanhang unter Punkt 11 Risikomanagement. Nachstehend findet sich eine Zusammenfassung und Interpretation.
Kapitalrisiko bezeichnet das Risiko des in Investitionen gebündelten Kapitals. Liquiditätsrisiko (auch Refinanzierungsrisiko) bezeichnet das Risiko, benötigte Zahlungsmittel für allfällige Zahlungen nicht oder nur zu erhöhten Refinanzierungskosten beschaffen zu können. Finanzierungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass Finanzierungsinstrumente nicht oder nicht im benötigten Umfang zur Verfügung stehen und dadurch Zahlungsstörungen oder gar Insolvenz drohen.
Ziel des Kapitalmanagements in der Semperit-Gruppe ist die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Ermöglichung einer wachstumsorientierten organischen und anorganischen Investitionstätigkeit und eine darauf abgestimmte Dividendenpolitik.
Das Risiko aus dem Kapitalmanagement lässt sich in Marktrisiken und Unternehmensrisiken unterteilen.
Marktrisiken, denen die Semperit-Gruppe unterliegt, sind unter anderem politische und wirtschaftliche Entwicklungen, die einen negativen Einfluss auf die weltweiten Finanzmärkte haben. Das können zum Beispiel restriktive Regulierungen des Finanzsektors oder der Politik der Zentralbanken, die begrenzte Verfügbarkeit von Finanzmitteln, die geänderte Bonität und Handlungsfähigkeit von Banken bzw. anderen Geldgebern, Änderungen von Zinssätzen oder Beschränkungen bei der Nutzung von Finanzinstrumenten sein, die den Handlungsspielraum des Unternehmens im Zusammenhang mit der Aufnahme von Finanzierungen beeinflussen bzw. die die Finanzierungskosten und Einlagekonditionen verschlechtern.
Weiters ist die Semperit-Gruppe im Kapitalmanagement auch Unternehmensrisiken ausgesetzt. Beispielsweise kann eine Verschlechterung der eigenen Bonität dazu führen, dass sich die Aufnahme von Finanzmitteln verteuert oder Kreditgeber keine weiteren Finanzierungen gewähren. Auch kann eine Erhöhung der Kreditrisikoaufschläge aufgrund von Unsicherheit und Risikoaversion an den Finanzmärkten zu einer negativen Veränderung der Marktwerte der finanziellen Vermögenswerte führen. Im Zusammenhang mit Kreditverträgen und Schuldscheindarlehen bestehen übliche Kreditvertragsklauseln ("Covenants"), deren Nicht-Erfüllung bis zu einer Kündigung durch die Geldgeber führen kann. Des Weiteren existieren Vereinbarungen mit Joint Venture Partnern, woraus sich Einschränkungen auf die freie Verfügbarkeit der jeweiligen liquiden Mittel ergeben.
Die Risiken aus dem Kapitalmanagement können die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens signifikant negativ beeinflussen.
Fremdwährungsrisiken kann man generell in Transaktions- und Translationsrisiken einteilen. Ein Transaktionsrisiko besteht bei Forderungen oder Verbindlichkeiten in einer Fremdwährung, deren Wert sich durch Wechselkursschwankungen verändern kann. Das Translationsrisiko bezieht sich auf mögliche Wertschwankungen eines Vermögenswerts infolge von Wechselkursänderungen und entsteht bei der Konsolidierung von Tochterunternehmen, welche nicht in EUR abschließen. Aufgrund der internationalen Handelsbeziehungen sowie der weltweit bestehenden Tochterunternehmen, ist die Semperit-Gruppe beiden Risiken ausgesetzt.
Transaktionsrisiken bestehen in allen Tochterunternehmen, die zum Beispiel Rohstoffe in einer anderen als der funktionalen Währung einkaufen bzw. Produkte in einer anderen als der funktionalen Währung verkaufen. Die wesentlichen Währungen in diesem Zusammenhang sind US-Dollar, Tschechische Krone, Polnische Zloty und Malaysische Ringgit. Im Konzernanhang ist unter Punkt 11 Risikomanagement/Fremdwährungsrisikomanagement eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach den wesentlichen Währungen sowie diejenigen Währungspaare angeführt, welche gegenüber dem Euro und dem US-Dollar bestehen und ein wesentliches Währungsänderungsrisiko beinhalten. Das Translationsrisiko besteht in der Semperit-Gruppe immer dort wo eine Konsolidierung von Jahresabschlüssen in unterschiedlichen Währungen stattfindet.
Darüber hinaus gibt es in manchen Ländern Kapitalverkehrskontrollen, die die Semperit-Gruppe in ihrer Handlungsfreiheit einschränken. So schränken einige Nationalbanken den Handel mit Währungen und Sicherungsinstrumenten ein.
Die Risiken aus dem Fremdwährungsrisikomanagement können die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit-Gruppe signifikant negativ beeinflussen.
Zinsrisiken ergeben sich aus der Veränderung von Zinssätzen, sowohl bei variabel als auch bei fix verzinsten Finanzierungen, in Form des Zinsänderungsrisikos bzw. des Barwertrisikos.
Die externen Finanzierungen der Semperit-Gruppe sind teilweise variabel und teilweise fix verzinst. Bei einem Anstieg der variablen Zinsen führt dies zu einem erhöhten Zinsaufwand. Dem Barwertrisiko ist die Semperit-Gruppe ausgesetzt, wenn die fixen Marktzinsen sinken. Einzelne Risikopositionen wurden sowohl im Geschäftsjahr wie auch 2018 mittels derivativer Finanzinstrumente abgesichert, siehe dazu Konzernanhang Punkt 11 Risikomanagement / Zinsrisikomanagement.
Die Risiken aus dem Zinsrisikomanagement können die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens signifikant negativ beeinflussen.
Die Semperit-Gruppe unterliegt dem Ausfallsrisiko in Bezug auf Forderungen gegenüber Kunden. Falls sich die Bonität der Semperit-Kunden verschlechtert, steigt das Ausfallsrisiko. Der Ausfall eines wesentlichen Geschäftspartners könnte negative Folgen für die Forderungen und für das Ergebnis der Semperit-Gruppe haben. Aufgrund eines gestiegenen Kontrahentenrisikos könnten sich die Kosten zur Sicherung von Kreditrisiken erhöhen.
Ebenfalls bestehen Ausfallrisiken in Bezug auf die Guthaben, die Semperit-Gruppe bei Banken hält. Diese Guthaben sind nicht oder nur teilweise über Einlagensicherungsfonds abgesichert. Im Falle eines Konkurses einzelner Banken oder einer erneuten Banken- und/oder Finanzmarktkrise kann es dazu kommen, dass die Semperit-Gruppe nicht oder nur teilweise oder nur mit Verzögerung auf diese Liquidität oder auf Kreditlinien zugreifen kann.
Im Falle von Wertverlusten von an die Semperit-Gruppe übertragenen Sicherheiten bestehen weitere Risiken.
Die Risiken aus dem Ausfall von Kunden und Banken können die Geschäfts-, Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Unternehmens signifikant negativ beeinflussen.
Die Konzernunternehmen der Semperit-Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokaler Steuergesetzgebung unterworfen und müssen sowohl Ertragssteuern als auch andere (lokale) Steuern und Gebühren abführen. Änderungen der Steuergesetze und -regelungen in diesen Jurisdiktionen könnten zu höheren Steueraufwendungen führen. Ebenso ist ein negativer Einfluss auf die Steuerforderungen und verbindlichkeiten der Semperit-Gruppe sowie auf die latenten Steuern möglich. Steuerlich nicht genutzte Verlustvorträge könnten Gegenstand von steuerlichen Betriebsprüfungen sein und zum Teil hinterfragt werden. Zudem könnte die Unsicherheit im steuerlichen Umfeld mancher Regionen die Möglichkeiten einschränken, eigene Rechte durchzusetzen. Die Semperit-Gruppe und ihre lokalen Gesellschaften unterliegen regelmäßigen Steuerprüfungen von Finanzbehörden mit möglichen negativen Feststellungen.
Bei Eintritt eines oder mehrerer der oben genannten Ereignisse ist von einer negativen Auswirkung auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auszugehen.
Für die Wiederverkaufsabgabe (Wiederverkaufs-PIS/COFINS) wurde im Geschäftsjahr 2017 eine Kaution für die weitere Behandlung des Falles in den gerichtlichen Verfahrensinstanzen gelegt. Der Rückstellung steht daher eine entsprechende Forderung aus etwaigen Erstattungsansprüchen gegenüber. Für die Veranlagungsjahre 2011 und 2012 geht das Management davon aus, dass eine Verjährung eingetreten ist (siehe dazu 7.2. Sonstige Rückstellungen/Übrige Rückstellungen im Konzernanhang).
Die Semperit-Gruppe unterhält Geschäftsaktivitäten mit Kunden und Lieferanten auch in Ländern wie Russland oder Ukraine, China, die Export- und Importkontrollregulierungen oder anderen Formen von Handelsbeschränkungen (zum Beispiel durch die USA und die EU) unterliegen. Neue oder ausgeweitete Sanktionen in Ländern, in denen die Semperit-Gruppe geschäftlich tätig ist, könnten zu einer Einschränkung der bestehenden Geschäftsaktivitäten in diesen Ländern oder indirekt in anderen Ländern führen. Zudem könnte die Semperit-Gruppe aufgrund der Beendigung ihrer Geschäfte in Ländern, die Sanktionen unterliegen, Ansprüchen oder anderen Maßnahmen von Kunden ausgesetzt sein.
Bei Geschäftsaktivitäten in Schwellenländern bestehen verschiedene Risiken wie Unruhen, Gesundheitsrisiken, kulturelle Unterschiede, zum Beispiel bei Arbeitsverhältnissen und Geschäftspraktiken, Volatilität des Bruttoinlandsprodukts, wirtschaftliche und staatliche Instabilität und Rechtsunsicherheit, die mögliche Verstaatlichung von Privatvermögen sowie die Auferlegung von Währungsbeschränkungen und strengere Umweltauflagen.
Aktuelle und zukünftige Verfahren gegen die Semperit-Gruppe hinsichtlich Korruptions- oder Kartellvorwürfen sowie andere Gesetzesverletzungen betreffend könnten zu straf- oder zivilrechtlichen Bußgeldern führen sowie zu Strafen, Sanktionen, gerichtlichen Verfügungen bezüglich künftigen Verhaltens, Gewinnabschöpfungen, zum Ausschluss von der direkten oder indirekten Teilnahme an bestimmten Geschäften, zum Verlust von Gewerbekonzessionen oder zu anderen Restriktionen und Rechtsfolgen. Ein Teil der Geschäftstätigkeit der Semperit-Gruppe entfällt auf Unternehmen in staatlichem Besitz. Anhängige und mögliche künftige Ermittlungen zu Korruptions-, Kartell- oder Vorwürfen betreffend andere Gesetzesverletzungen könnten nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfte der Semperit-Gruppe haben bis hin zum Ausschluss von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Aufträgen. Darüber hinaus könnten solche Ermittlungen auch zur Aufhebung bestehender Verträge sowie Auftrags- und Kundenverlust führen und Verfahren gegen die Semperit-Gruppe eingeleitet werden.
Entwicklungen in laufenden oder potenziellen künftigen Ermittlungen, etwa die Reaktion auf behördliche Ersuchen und die Zusammenarbeit mit den Behörden, könnte die Aufmerksamkeit und die Ressourcen des Managements von anderen Geschäftsangelegenheiten ablenken.
Ein Tochterunternehmen ist aktuell in ein wettbewerbsrechtliches Verfahren involviert. Das Verfahren befindet sich derzeit in einem Stadium, in dem der Ausgang nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Verfahren wird in Abstimmung mit lokalen Spezialisten vor der Behörde abgewickelt. Das Tochterunternehmen kooperiert mit den zuständigen Behörden und sichert ihre volle Unterstützung zu. Für die erwarteten Kosten und das entsprechende Risiko wurde nach Einschätzung der Semperit-Gruppe mit einer Rückstellung entsprechend vorgesorgt.
Die Semperit-Gruppe ist und wird auch künftig im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit unterschiedlichen Rechtsstreitigkeiten oder Verfahren konfrontiert. Diese können insbesondere dazu führen, dass die Semperit-Gruppe die Zahlung von Schadensersatz, Strafschadensersatz, die Erfüllung anderer Ansprüche sowie straf- oder zivilrechtliche Sanktionen, Geldbußen oder Vorteilsabschöpfungen auferlegt werden. Zudem können hieraus in Einzelfällen formelle oder informelle Ausschlüsse bei Ausschreibungen oder der Entzug oder Verlust der Gewerbe- oder Betriebserlaubnis resultieren. Ferner können weitere Rechtsstreitigkeiten eingeleitet oder bestehende Rechtsstreitigkeiten ausgeweitet werden. Geltend gemachte Ansprüche aus Rechtsstreitigkeiten unterliegen grundsätzlich einer Verzinsung.
In einigen dieser Rechtsstreitigkeiten könnten negative Entscheidungen für die Semperit-Gruppe ergehen, die wesentliche Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben können.
Für die Semperit-Gruppe sind die asiatischen Märkte von großer Bedeutung. Diese Rechtssysteme sind regelmäßigen Änderungen unterworfen, die auf die Geschäfts-, Vermögens-, Ergebnis-, Finanz und Ertragslage der Semperit-Gruppe negative Auswirkungen haben könnten.
Gegenwärtige oder künftige arbeitssicherheitstechnische, gesundheits- und umweltrelevante oder sonstige staatliche Regulierungen oder deren Änderung könnten eine Anpassung der operativen Tätigkeiten der Semperit-Gruppe erfordern und zu einer erheblichen Steigerung der operativen Kosten führen. Darüber hinaus bestehen Risiken eines möglichen arbeitssicherheitstechnischen, umwelt- und gesundheitsbezogenen Zwischenfalls, auch beim Handling mit gefährlichen Substanzen, ebenso wie einer Nichteinhaltung umweltrechtlicher, gesundheitsbezogener oder arbeitssicherheitstechnischer Regelungen, die in der Folge zu ernsthaften Unfällen, Reputationsverlust und rechtlichen Konsequenzen führen könnten. Der Semperit-Gruppe könnten aus Umweltschäden Verluste entstehen, die über die Versicherungssummen hinausgehen oder nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind, und solche Verluste könnten die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen.
Es könnten Risiken bestehen, gegen bestehende CSR-Bestimmungen der lokalen Gesetzgebungen und NGOs (Non-Governmental Organisation) in den jeweiligen Ländern zu verstoßen, die dem Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt sind. Daraus könnten, neben Belastungen der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens, auch Reputationsschäden und Kundenverluste entstehen (ausführliche Risikobeschreibung siehe auch Nachhaltigkeitsbericht).
Der bestehende Versicherungsschutz bewahrt die Semperit-Gruppe nicht vor etwaigen Reputationsschäden oder dem Eintritt von Elementarereignissen wie Feuer oder Naturkatastrophen.
Feuer-, Elementarereignisse und Naturkatastrophen bergen ein signifikantes Verlustpotenzial für die Semperit-Gruppe, das trotz des bestehenden Versicherungsprogramms möglicherweise nicht zur Gänze Deckung finden könnte. Außerdem kann das Unternehmen aus Rechtsstreitigkeiten Verluste erleiden, die über die Versicherungssumme hinausgehen oder nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind.
Schließlich kann nicht gewährleistet werden, dass die Semperit-Gruppe auch künftig adäquaten Versicherungsschutz zu wirtschaftlich angemessenen Bedingungen erhält.
Die weltweiten Märkte für die Produkte der Semperit-Gruppe sind hinsichtlich Preisbildung, Produktund Servicequalität, Produktentwicklungs- und Einführungszeiten, Kundenservice und Finanzierungsbedingungen sowie Verschiebungen beim Marktbedarf hochgradig wettbewerbsintensiv. Die Semperit-Gruppe ist mit starken Mitbewerbern, zum Teil auch aus Schwellenländern, konfrontiert, die eine günstigere Kostenstruktur aufweisen. Einige Branchen, in denen die Semperit-Gruppe tätig ist, durchlaufen Konsolidierungen, die zu einer Verstärkung des Wettbewerbs sowie einer Veränderung der relativen Marktposition der Semperit-Gruppe führen könnten. Darüber hinaus ist festzustellen, dass auch Lieferanten zunehmend zu ernsten Mitbewerbern für die Semperit-Gruppe werden.
Aus Sicht der Semperit-Gruppe besteht aktuell ein hohes Maß an Unsicherheit in Bezug auf die künftige Entwicklung der Weltwirtschaft. Es besteht ein Risiko, dass sich das Weltwirtschaftsklima, insbesondere durch die drohende globale Pandemie (Coronavirus), weiter verschlechtert und sich die Abwärtsbewegung in Asien, Europa und USA weiter fortsetzen. Eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Asien oder sogar ein Zusammenbruch des chinesischen Immobilienmarkts, des Bankensektors oder des Aktienmarkts stellen weitere erhebliche Risiken dar. Auch im Euroraum könnte sich die Abkühlung des Wirtschaftsklimas fortsetzen. Ein weiteres Risiko, resultiert aus dem Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit). Dies könnte die Geschäftsunsicherheit erhöhen und Risiken für die Finanzmärkte darstellen. Das Investitionsklima könnte wegen politischer Umwälzungen, weiterer Unabhängigkeitsbestrebungen in Ländern der Europäischen Union oder wegen nachhaltiger Erfolge protektionistischer, EU- und wirtschaftsfeindlicher Parteien und Politik einbrechen.
Eine weitere Verschärfung des Handelsstreits zwischen USA und China sowie USA und Russland und der Folgen einer Auseinandersetzung mit dem Iran könnte negative Auswirkungen auf den Geschäftserfolg der Semperit-Gruppe haben.
Ein terroristischer Angriff oder eine Reihe solcher Angriffe in großen Volkswirtschaften könnte die globale Wirtschaftstätigkeit herabsetzen und das Geschäftsklima einbrechen lassen. Weitere Risiken liegen in politischen Spannungen etwa in Syrien, der Türkei, Ukraine, Russland, Iran und Ägypten.
Falls die Semperit-Gruppe in der aktuellen Konjunkturentwicklung nicht in der Lage ist, weiter Produktions- und Kostenstrukturen in geeignetem Maße anzupassen, besteht das Risiko negativer Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. Beispielsweise könnten sich die Finanzierungsmöglichkeiten der Kunden verschlechtern. Das wiederum könnte zur Folge haben, dass sich Kaufabsichten bezüglich der Produkte des Unternehmens ändern, verzögern oder fallen gelassen werden beziehungsweise Einkäufe oder Verträge, die bereits begonnen wurden, nicht zu Ende geführt werden. Zudem könnten die Margen der Semperit-Produkte infolge ungünstiger Marktbedingungen stärker fallen, als von der Semperit-Gruppe gegenwärtig vorhersehbar. Des Weiteren könnten sich vertraglich festgelegte Zahlungsbedingungen nachteilig verändern, was zu negativen Auswirkungen auf die Finanzsituation des Unternehmens führen könnte.
Das interne Kontrollsystem der Semperit-Gruppe verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Group Risk Management & Assurance gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend verbessert und erweitert. Für die Implementierung und Überwachung des IKS und des Risikomanagementsystems ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig. Bereichsübergreifende, konzernweit gültige Rahmenbedingungen und Regelungen werden vom Vorstand der Semperit AG Holding vorgegeben. Um die nachhaltige Implementierung dieser Rahmenbedingungen und Regelungen sicherzustellen, werden regelmäßige Follow-up-Audits an den Standorten und in der Zentrale durchgeführt.
Folgende Grundsätze bilden das Fundament des IKS:
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts sind keine Risiken im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung erkennbar, die isoliert oder in ihrem Zusammenspiel den Fortbestand der Semperit-Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit und Möglichkeit adäquate Versicherungen abgeschlossen.
Die Eckpunkte des bestehenden internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess können wie folgt zusammengefasst werden:
Neben dem Monitoring der Risiken für das Unternehmen ist ein wesentlicher Bestandteil der Aufgaben der Unternehmensführung die entsprechenden Chancen rechtzeitig zu erkennen und soweit möglich, für das Unternehmen zu nutzen. Aktuell sieht das Management im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Semperit-Gruppe den Schwerpunkt der erkennbaren Potenziale im Sektor Industrie und daher in der Transformation des Unternehmens zum Industriegummi-Spezialisten. Den Sektor Industrie kennzeichnen eine deutlich höhere Rentabilität, eine erfolgreichere Performance und die Möglichkeit zur technologischen Differenzierung in regionalen und anwendungsbezogenen Nischen. Die Potenziale im Industriesektor sollen künftig durch eine deutliche Erhöhung der Kundennähe, eine marktorientiertere Ausrichtung der Gesamtorganisation, erhöhter Fokus auf Regionen, insbesondere Amerika, wie auch auf Industrien besser genutzt werden. Ziel ist es, bestehende und zukünftige Märkte schneller und effektiver bedienen zu können.
Der Vorstand hat Ende Jänner 2020 im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Semperit-Gruppe das Ziel der Transformation zum Industriegummi-Spezialisten bekanntgegeben und die Trennung vom Medizingeschäft beschlossen. Der eingeschlagene Transformationsprozess wird weiterhin konsequent weiterverfolgt. Fortlaufende und potenziell neue Maßnahmen zur Erhöhung der Rentabilität stehen unverändert ganz oben auf der Agenda des Vorstands.
Gleichzeitig ist der erhöhte Druck auf die Konjunktur deutlich spürbar. Die Abschwächung der wirtschaftlichen Entwicklung wird insbesondere im Industrie-Sektor sichtbar und wird sich – mit unterschiedlicher Intensität in den einzelnen Segmenten – vor allem im ersten Halbjahr 2020 in schwächeren Umsätzen und Ergebnissen widerspiegeln.
Im Sektor Medizin zeichnet sich zwar infolge der erfolgreichen operativen Restrukturierung der letzten Jahre eine operative Verbesserung ab, das Marktumfeld bleibt allerdings nach wie vor angespannt. Daher ist der zeitnahe Gesamtverkauf der Medizinsparte ein wesentliches Ziel des Managements. In diesem Zusammenhang können sich im Geschäftsjahr 2020 Sondereffekte bzw. -belastungen ergeben.
Erschwerend für die Einschätzung des kommenden Jahres kommt die aktuelle drohende Situation einer Pandemie durch das Coronavirus (SARS-CoV-2) hinzu. Es ist davon auszugehen, dass sich hierdurch negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft ergeben werden, deren Ausmaß zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar ist. Neben Produktionsunterbrechungen und Werksschließungen, wie Semperit das in China bereits gesehen hat, sind Disruptionen in der Lieferkette bezüglich Verfügbarkeit von Rohmaterialien, reduzierter Kundenbedarf und zur Verfügung stehende Fracht-Kapazitäten zu erwarten. Erste negative Auswirkungen für die gesamte Semperit-Gruppe sind bereits erkennbar, welche die Chancen des Segments Sempermed deutlich übersteigen. Die Semperit-Gruppe hat entsprechende Maßnahmen – wie z.B. zum Schutz der Mitarbeiter oder die teilweise Erhöhung der Sicherheitsbestände – soweit aktuell möglich bereits eingeleitet.
Vor diesem Hintergrund erwartet Semperit ein Jahr, das von größeren Herausforderungen gekennzeichnet sein wird. Dies wird sich infolge der weltweiten wirtschaftlichen Herausforderungen in niedrigeren Ergebnissen widerspiegeln. Aufgrund der hohen Unsicherheit in Bezug auf die kurzfristige wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Coronavirus (SARS-CoV-2), wird die Semperit-Gruppe frühestens im Rahmen der Veröffentlichung der Ergebnisse für Q1 2020 Schätzungen für die erwartete Umsatz- und Profitabilitätsentwicklung geben können. Für 2020 erwartet der Konzern ein CAPEX-Niveau unter 40 Mio. EUR.
Dieser Ausblick entspricht den Einschätzungen des Vorstands am 19. März 2020. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse und Ergebnisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.
Wien, am 19. März 2020
Der Vorstand
Dr. Dipl.-Kfm. Martin Füllenbach Vorsitzender
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Kristian Brok, MSc Mitglied des Vorstands Technikvorstand
Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzvorstand
2 Semperit Gruppe I Geschäftsbericht 2018 Konzernabschluss
Konzernabschluss
2 Semperit-Gruppe I Jahresfinanzbericht 2019 Konzernabschluss
| in TEUR | Anhang | 2019 | 20181) |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 2.2 | 840.568 | 878.482 |
| Veränderungen des Bestandes an Erzeugnissen | –15.121 | –3.665 | |
| Aktivierte Eigenleistungen | 2.603 | 2.744 | |
| Betriebsleistung | 828.050 | 877.561 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 2.3 | 8.020 | 5.409 |
| Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen | 1.6, 2.4 | –465.653 | –524.998 |
| Personalaufwand | 1.6, 2.5 | –196.696 | –189.916 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 1.6, 2.6 | –106.346 | –122.157 |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen | 10.3 | 462 | 530 |
| EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) | 2.1 | 67.837 | 46.428 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 3.1, 3.2 | –34.422 | –34.146 |
| Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 3.1, 3.2 | –49.898 | –59.969 |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 2.1 | –16.483 | –47.687 |
| Finanzierungserträge | 2.7 | 946 | 1.158 |
| Finanzierungsaufwendungen | 2.7 | –8.327 | –9.179 |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | 6.1 | –4.067 | –4.251 |
| Sonstiges Finanzergebnis | 2.7 | –1.712 | –3.298 |
| Finanzergebnis | –13.160 | –15.571 | |
| Ergebnis vor Steuern | –29.643 | –63.258 | |
| Ertragsteuern | 2.8 | –15.277 | –17.104 |
| Ergebnis nach Steuern | –44.920 | –80.362 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis – aus Stammaktien | 2.9 | –51.419 | –84.971 |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis – aus Hybridkapital | 2.9 | 6.938 | 5.327 |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | 2.9 | –439 | –719 |
| Das Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert)2) | 2.9 | –2,50 | –4,13 |
1) Die Vergleichszahlen wurden angepasst (siehe Kapitel 1.6).
2) Das Ergebnis je Aktie bezieht sich nur auf die Stammaktionäre der Semperit AG Holding (exkl. Vergütungen aus dem Hybridkapital).
| in TEUR | Anhang | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | –44.920 | –80.362 | |
| Sonstige Ergebnisse, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden | –1.902 | –396 | |
| Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen | 7.1 | –2.073 | –180 |
| davon Bewertungsgewinne / -verluste der Periode | –2.073 | –180 | |
| Darauf entfallende Ertragsteuer | 9 | 171 | –215 |
| Sonstige Ergebnisse, die in künftigen Perioden ergebniswirksam werden | 1.345 | 679 | |
| Cashflow Hedges | 491 | –352 | |
| davon Bewertungsgewinne / -verluste der Periode | 11 | 387 | –1.221 |
| davon Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode | 104 | 869 | |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 979 | 896 | |
| davon Währungsumrechnungsgewinne / -verluste der Periode | 979 | 896 | |
| davon Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode | 0 | 0 | |
| Darauf entfallende Ertragsteuer | 9 | –124 | 135 |
| Sonstiges Ergebnis gesamt | –557 | 283 | |
| Gesamtergebnis | –45.477 | –80.079 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis – aus Stammaktien |
–51.967 | –84.763 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis – aus Hybridkapital |
6.938 | 5.327 | |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Gesamtergebnis | –448 | –644 |
| in TEUR | Anhang | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | –29.643 | –63.258 | |
| Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von Sachanlagen | |||
| und immateriellen Vermögenswerten | 3.1, 3.2 | 84.320 | 94.115 |
| Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen | |||
| (einschließlich lang- und kurzfristiger Wertpapiere und Finanzveranlagungen) | –1.148 | 790 | |
| Veränderung langfristiger Rückstellungen | 7 | –5.163 | 1 |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen | 10.3 | –462 | –530 |
| Erhaltene Dividenden von assoziierten Unternehmen | 10.3 | 750 | 0 |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | 6.1 | 4.067 | 4.251 |
| Zinsergebnis (inklusive Wertpapiererträge) | 7.526 | 6.189 | |
| Gezahlte Ertragsteuern | 2.8 | –6.216 | –7.655 |
| Sonstige unbare Aufwendungen bzw. Erträge | –7.288 | 3.545 | |
| Cashflow aus dem Ergebnis | 46.742 | 37.448 | |
| Veränderung Vorräte | 4.1 | 34.531 | 8.710 |
| Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 4.2 | 9.829 | 2.102 |
| Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte | 3.3, 6.5, 8.1 | 2.510 | –923 |
| Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.3 | –2.826 | –37.693 |
| Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und kurzfristiger Rückstellungen | 6.3, 7, 8.2 | –610 | –950 |
| Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen der Posten des Nettoumlaufvermögens | 2.10 | – | 1.475 |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 90.176 | 10.170 | |
| Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten | 1.530 | 1.584 | |
| Einzahlungen aus dem Abgang von kurz- und langfristigen Wertpapieren und Finanzveranlagungen |
0 | 2 | |
| Auszahlungen für Zugänge in Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten | 2.10 | –31.870 | –80.847 |
| Einzahlung aus der Veräußerung von Tochterunternehmen | 0 | 1.174 | |
| Erhaltene Zinsen | 957 | 1.154 | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –29.384 | –76.933 | |
| Einzahlungen aus kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten | 0 | 891 | |
| Tilgung von kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten | 6.2 | –20.969 | –96.304 |
| Zahlungen von Leasingverbindlichkeiten | –2.668 | – | |
| Dividenden an nicht beherrschende Anteile an Tochterunternehmen | 5.3, 6.1 | –675 | –4.932 |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen | 5.3 | –6 | –46 |
| Einzahlungen aus Hybridkapital | 0 | 130.000 | |
| Zahlung von Hybridkupons | 2.9, 5.2 | –10.545 | 0 |
| Gezahlte Zinsen | –8.571 | –7.538 | |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | –43.433 | 22.071 | |
| Nettoveränderung liquider Mittel | 17.359 | –44.692 | |
| Währungsdifferenzen | 2.448 | 711 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode | 121.549 | 165.530 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode | 6.6 | 141.356 | 121.549 |
| in TEUR | Anhang | 31.12.2019 | 31.12.20181) |
|---|---|---|---|
| VERMÖGENSWERTE | |||
| Langfristiges Vermögen | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | 3.1 | 8.071 | 11.935 |
| Sachanlagen | 3.2 | 294.544 | 335.363 |
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 10.3 | 2.375 | 2.653 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 3.3 | 7.965 | 7.653 |
| Sonstige Vermögenswerte | 8.1 | 4.350 | 6.946 |
| Latente Steuern | 9 | 3.212 | 4.364 |
| 320.517 | 368.914 | ||
| Kurzfristiges Vermögen | |||
| Vorräte | 4.1 | 122.157 | 150.425 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 4.2 | 94.555 | 101.645 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 6.5 | 2.816 | 7.702 |
| Sonstige Vermögenswerte | 8.1 | 13.654 | 14.017 |
| Forderungen aus laufenden Ertragsteuern | 1.017 | 4.555 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 6.6 | 141.356 | 121.549 |
| 375.556 | 399.893 | ||
| Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte | 3.4 | 5.709 | 0 |
| 381.265 | 399.893 | ||
| VERMÖGENSWERTE | 701.782 | 768.807 | |
| EIGENKAPITAL UND SCHULDEN | |||
| Eigenkapital | |||
| Grundkapital | 5.1 | 21.359 | 21.359 |
| Kapitalrücklagen | 5.1 | 21.503 | 21.503 |
| Hybridkapital | 5.2 | 130.000 | 130.000 |
| Gewinnrücklagen | 1.6, 5.1 | 111.865 | 168.925 |
| Währungsumrechnungsrücklage | 1.6, 5.1 | –11.307 | –12.294 |
| Eigenkapital der Aktionäre der Semperit AG Holding | 273.420 | 329.494 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 5.3 | 691 | 904 |
| 274.111 | 330.398 | ||
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |||
| Rückstellungen | 7 | 45.110 | 48.173 |
| Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen | 6.1 | 18.457 | 13.376 |
| Finanzverbindlichkeiten | 6.2 | 173.763 | 213.301 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.3 | 127 | 0 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.3 | 7.073 | 2.017 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 183 | 561 | |
| Latente Steuern | 9 | 10.323 | 7.120 |
| 255.037 | 284.548 | ||
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |||
| Rückstellungen | 7 | 22.316 | 21.151 |
| Finanzverbindlichkeiten | 6.2 | 41.050 | 20.933 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.3 | 61.513 | 67.746 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.3 | 15.161 | 19.935 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 28.702 | 21.478 | |
| Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern | 3.892 | 2.619 | |
| 172.634 | 153.861 | ||
| EIGENKAPITAL UND SCHULDEN | 701.782 | 768.807 | |
1) Die Vergleichszahlen wurden angepasst (siehe Kapitel 1.6).
| in TEUR | Anhang | Grund kapital |
Kapital rücklagen |
Hybrid kapital |
Gewinn rücklagen |
Währungs umrech nungs rücklage |
Summe | Nicht beherr schende Anteile |
Summe Eigen kapital |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2018 | 21.359 | 21.503 | 0 | 244.464 | –8.820 | 278.506 | 1.784 | 280.291 | |
| Erstanpassung aus IFRS 9 | 0 | 0 | 0 | 422 | 0 | 422 | 0 | 422 | |
| Retrospektive Anpassung aus IAS 8 – Rücklagenkorrektur |
1.6 | 0 | 0 | 0 | 4.295 | –4.295 | 0 | 0 | 0 |
| Angepasster Stand | |||||||||
| 01.01.2018 | 21.359 | 21.503 | 0 | 249.180 | –13.115 | 278.928 | 1.784 | 280.712 | |
| Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | –79.644 | 0 | –79.644 | –719 | –80.362 | |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | –613 | 821 | 208 | 75 | 283 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | –80.257 | 821 | –79.435 | –644 | –80.079 | |
| Dividende | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –190 | –190 | |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen |
5.3 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | –47 | –46 |
| Aufnahme von Hybridkapital |
5.2 | 0 | 0 | 130.000 | 0 | 0 | 130.000 | 0 | 130.000 |
| Stand 31.12.2018 | 21.359 | 21.503 | 130.000 | 168.925 | –12.294 | 329.494 | 904 | 330.398 | |
| Stand 01.01.2019 | 21.359 | 21.503 | 130.000 | 168.925 | –12.294 | 329.494 | 904 | 330.398 | |
| Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | –44.481 | 0 | –44.481 | –439 | –44.920 | |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | –1.536 | 988 | –548 | –9 | –557 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | –46.017 | 988 | –45.029 | –448 | –45.477 | |
| Dividende | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –259 | –259 | |
| Zahlung von Hybridkupons |
2.9, 5.2 | 0 | 0 | 0 | –10.545 | 0 | –10.545 | 0 | –10.545 |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen |
5.3 | 0 | 0 | 0 | –499 | –1 | –500 | 494 | –6 |
| Stand 31.12.2019 | 21.359 | 21.503 | 130.000 | 111.865 | –11.307 | 273.421 | 691 | 274.111 |
Die Semperit Aktiengesellschaft Holding (in der Folge Semperit AG Holding), eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht, ist ein börsennotierter, international tätiger Industriekonzern mit Sitz in 1031 Wien, Modecenterstraße 22, der in den Sektoren Medizin und Industrie hochspezialisierte Produkte aus Kautschuk entwickelt, produziert und vertreibt. Die B&C Semperit Holding GmbH ist die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Semperit AG Holding und die B&C Privatstiftung ist die oberste beherrschende Rechtsträgerin. Die Geschäftsaktivitäten sind in die vier Geschäftssegmente Sempermed, Semperflex, Sempertrans und Semperform aufgeteilt. Für weiterführende Informationen zu den Geschäftssegmenten, siehe Kapitel 2.1.
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, sowie in Übereinstimmung mit § 245a UGB aufgestellt. Das Geschäftsjahr umfasst den Zeitraum vom 01. Jänner bis zum 31. Dezember. Der Konzernabschluss wurde am 19. März 2020 aufgestellt und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.
Die Berichtswährung ist der Euro, wobei die Zahlen auf Tausend gerundet sind, wenn nicht ausdrücklich Abweichendes angegeben ist. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Der Konzernabschluss wurde mit Ausnahme der Bewertung von bestimmten Finanzinstrumenten sowie Rückstellungen und latenter Steuern auf Grundlage der fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten aufgestellt. Wertpapiere sowie derivative Finanzinstrumente und -verbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die einzelnen Stufen in der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte sind wie folgt definiert:
Im Geschäftsjahr 2019 erfolgten keine Umgliederungen von Finanzinstrumenten zwischen den einzelnen Stufen.
Der Betrag von Rückstellungen entspricht der bestmöglichen Schätzung der Ausgaben, die zur Erfüllung der Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich sind. Voraussichtlich realisierbare latente Steuern werden ausgehend vom Nominalbetrag bestehender temporärer Differenzen zwischen IFRS- und steuerlichen Bilanzansätzen auf Basis des voraussichtlich zur Anwendung kommenden Steuersatzes ermittelt.
Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und die Abschlüsse der vom Konzern beherrschten Tochterunternehmen. Die Abschlüsse von Tochterunternehmen sind im Konzernabschluss ab dem Zeitpunkt enthalten, an dem die Beherrschung beginnt und bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Beherrschung endet. Ebenso werden in den Konzernabschluss die Ergebnisbestandteile von nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen ab dem Zeitpunkt, an dem maßgeblicher Einfluss vorliegt oder gemeinschaftliche Führung ausgeübt wird, und bis zu dem Zeitpunkt, zu dem dies endet, einbezogen.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Aufrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung am Tochterunternehmen und des auf die Beteiligung entfallenden Eigenkapitals des betreffenden Tochterunternehmens. Im Zuge der Schuldenkonsolidierung werden Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises aufgerechnet. Fremdwährungsdifferenzen werden im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen. Im Rahmen der Aufwands- und Ertragseliminierung werden sämtliche Aufwendungen und Erträge aus konzerninternen Transaktionen, wie zum aus Beispiel Lieferungen und Leistungen, Konzernfinanzierungen oder Gewinnausschüttungen, aufgerechnet. Fremdwährungsdifferenzen werden abhängig von der jeweilig zugrunde liegenden Transaktion im Materialaufwand, in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen oder im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen. Des Weiteren werden Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen eliminiert.
Für nähere Ausführungen zum Konsolidierungskreis, siehe Kapitel 10.1. bis 10.3.
Vermögenswerte und Schulden einschließlich eines Geschäfts- oder Firmenwerts von in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag, die Posten der Konzerngewinn- und -verlustrechnung und des sonstigen Ergebnisses werden mit einem durchschnittlichen Devisenmittelkurs des Geschäftsjahres umgerechnet. Aus dieser Umrechnung der Abschlüsse der Tochterunternehmen resultierende Währungsdifferenzen werden im Konzernabschluss über das sonstige Ergebnis in der Währungsumrechnungsrücklage erfasst und bei Veräußerung oder sonstigem Abgang der betreffenden Tochterunternehmen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.
Bei einigen Tochtergesellschaften liegen gemäß IAS 21 gemischte Faktoren und Indikatoren zur Festlegung der funktionalen Währung vor. Bei den folgenden Tochterunternehmen überwiegen entsprechend der Ermessensentscheidung des Managements die Attribute, die zu einer von der Landeswährung abweichenden funktionalen Währung führen:
Bei der Semperflex Optimit s.r.o., Tschechische Republik, und der Sempertrans Belchatów sp. Z.o., Polen, führt die Beurteilung der Indikatoren zur Festlegung der funktionalen Währung zur Verwendung der Landeswährung als funktionale Währung.
Die in den IFRS vorgegebenen Rechnungslegungsmethoden räumen den Anwendern der Standards diverse implizite und explizite Wahlrechte ein. Die Anwendung der Rechnungslegungsmethoden unterliegt daher verschiedenen Ermessensausübungen des Managements, die die Beträge im Abschluss erheblich beeinflussen können. Folgende Ermessenentscheidungen des Managements haben wesentlichen Einfluss auf den vorliegenden Konzernabschluss:
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert vom Management zu treffende Einschätzungen und Annahmen über künftige Entwicklungen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung von bilanzierten Vermögenswerten und Schulden, die Angaben zu sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von während des Geschäftsjahres erzielten Erträgen und aufgelaufenen Aufwendungen auswirken. Die tatsächlich realisierten Beträge können von den auf Basis der getroffenen Einschätzungen und Annahmen angesetzten Beträgen abweichen. Die Einschätzungen und die zugrundeliegenden Annahmen werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Es wurden folgende Schätzungen getroffen; nähere Erläuterungen zu den einzelnen Schätzungen finden sich beim jeweiligen Posten:
Folgende neue/geänderte Standards und Interpretationen wurden im Geschäftsjahr 2019 erstmals angewendet:
| Pflicht zur Anwendung für die Semperit |
Auswirkungen auf die Semperit |
|||
|---|---|---|---|---|
| Erstmals anwendbare Standards und Interpretationen | Gruppe | Gruppe | ||
| Neue Standards und Interpretationen | ||||
| IFRS 16 | Leasingverträge | 31. Oktober 2017 | 01. Jänner 2019 | ja |
| IFRIC 23 | Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung | 23. Oktober 2018 | 01. Jänner 2019 | nein |
| Geänderte Standards | ||||
| IFRS 9 | Änderungen zu Finanzinstrumente | 22. März 2018 | 01. Jänner 2019 | nein |
| IAS 19 | Änderungen zu Leistungen an Arbeitnehmer | 13. März 2019 | 01. Jänner 2019 | nein |
| IAS 28 | Änderungen zu Anteile an assoziierten Unternehmen und | 08. Februar 2019 | 01. Jänner 2019 | nein |
| Gemeinschaftsunternehmen | ||||
| Diverse | Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2015-2017 | 14. März 2019 | 01. Jänner 2019 | nein |
Der neue Leasingstandard IFRS 16 ersetzt die Inhalte des IAS 17 sowie die dazugehörigen Interpretationen und regelt die Grundsätze für den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis sowie Abgabepflichten bezüglich Leasingverhältnisse. Der neue Standard unterscheidet leasingnehmerseitig nicht mehr zwischen operativem und Finanzierungsleasing. Bis auf wenige Ausnahmen sind nun alle Leasingverhältnisse und die damit verbundenen Rechte und Verpflichtungen in der Bilanz des Leasingnehmers zu erfassen. Aus Sicht des Leasinggebers bleiben die Bilanzierungsvorschriften nach IFRS 16 gegenüber IAS 17 weitgehend unverändert.
Im Zeitpunkt der Bereitstellung des Leasingobjekts erfasst die Semperit-Gruppe als Leasingnehmer nun eine Leasingverbindlichkeit und einen Vermögenswert aus einem Nutzungsrecht. Die Leasingverbindlichkeit wird verzinst und durch die laufenden Zahlungen annuitätisch getilgt; das Nutzungsrecht wird linear über den kürzeren Zeitraum von Nutzungsdauer oder Vertragslaufzeit abgeschrieben. Dies führt zu einem Anstieg von Vermögenswerten und Schulden, was höhere Abschreibungen (2019: 2.756 TEUR) und Zinsaufwendungen (2019: 251 TEUR) bedingt; der Miet- und Leasingaufwand reduziert sich dagegen entsprechend. EBITDA und EBIT verbessern sich folglich durch die Erstanwendung von IFRS 16. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit verbessert sich ebenfalls, da Miet- und Leasingzahlungen zu Zins- und Tilgungszahlungen werden und diese nun dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind. Für die ansatzpflichtigen Leasingverträge aktiviert die Semperit-Gruppe Nutzungsrechte als Teil des Sachanlagevermögens und setzt Leasingverbindlichkeiten als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten an. Die Semperit-Gruppe ist dabei insbesondere Leasingnehmer in Bezug auf Nutzungsrechte an Grundstücken und Gebäuden, Büroausstattungen und Kraftfahrzeugen.
Die Semperit-Gruppe wählte den modifizierten retrospektiven Ansatz für die Erstanwendung am 01. Jänner 2019; es wurde somit keine Anpassung von Vorjahreswerten vorgenommen. Darüber hinaus wendete die Semperit-Gruppe IFRS 16 nur auf jene Verträge an, die bereits zuvor als Leasingverträge unter Anwendung von IAS 17 oder IFRIC 4 eingestuft worden sind. Verträge, die zuvor nicht als Leasingverhältnisse eingestuft worden sind, wurden entsprechend dem in IFRS 16 vorgesehenen Wahlrecht bei der Erstanwendung von IFRS 16 nicht neu beurteilt.
Die Semperit-Gruppe übt das in IFRS 16 vorgesehene Wahlrecht, die Regeln zur Leasingbilanzierung nicht auf Leasingverträge mit kurzfristiger (d.h. bis zu 12-monatiger) Laufzeit, auf Leasingobjekte von geringem Wert (d.h. bis zu einem Neuwert in Höhe von rund 5 TEUR) und auf immaterielle Vermögenswerte anzuwenden, aus. Die Semperit-Gruppe weist somit für diese Art von Verträgen keine Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten aus; Leasingzahlungen aus diesen Verträgen werden linear über die Laufzeit als Aufwand erfasst.
Das Wahlrecht, jene Leasingverträge deren Laufzeit innerhalb von 12 Monaten nach dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung endet, so zu bilanzieren wie kurzfristige Leasingverhältnisse, wird ebenfalls in Anspruch genommen. Bei allen anderen Operating-Leasingverhältnissen, bei denen die Semperit-Gruppe der Leasingnehmer ist, wird der Barwert der künftigen Leasingzahlungen als Leasingverbindlichkeit erfasst. Nutzungsrechte werden als Teil des Sachanlagevermögens in Höhe der Leasingverbindlichkeit angesetzt und um vorausgezahlte bzw. abgegrenzte Leasingzahlungen bereinigt. Anfängliche direkte Kosten wurden im Zeitpunkt der Erstanwendung bei der Bewertung des Nutzungsrechts nicht berücksichtigt. Für Leasingverbindlichkeiten, die zum 01. Jänner 2019 erstmalig angesetzt wurden, wurde ein gewichteter Durchschnittswert des Grenzfremdkapitalzinssatzes von 2,64% angewandt.
Die Auswirkungen auf die Konzernbilanz zum 01. Jänner 2019 durch die Erstanwendung von IFRS 16 stellen sich wie folgt dar:
| in TEUR | 31.12.2018 | IFRS 16 Anpassung |
01.01.2019 |
|---|---|---|---|
| Langfristiges Vermögen | |||
| Sachanlagen | 335.363 | 9.337 | 344.700 |
| davon Sachanlagen aus Finanzierungsleasingverträgen | 44 | –44 | 0 |
| davon Nutzungsrechte – Grundstücke und Bauten | 0 | 7.358 | 7.358 |
| davon Nutzungsrechte – Andere Anlagen, Fahrzeuge, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
0 | 2.023 | 2.023 |
| Kurzfristiges Vermögen | |||
| Sonstige Vermögenswerte | 14.017 | –33 | 13.984 |
| Vermögensanpassung aus der Erstanwendung von IFRS 16 | 9.303 | ||
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 2.017 | 7.555 | 9.572 |
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 19.935 | 1.748 | 21.683 |
| Leasingverbindlichkeiten aus der Erstanwendung von IFRS 16 | 9.303 |
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Überleitung der zum 31. Dezember 2018 ausgewiesenen Mindestleasingzahlungen zu der am 01. Jänner 2019 ausgewiesenen Leasingverbindlichkeit:
| in TEUR | |
|---|---|
| Verpflichtungen innerhalb eines Jahres | 2.776 |
| Verpflichtungen länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahre | 5.685 |
| Verpflichtungen länger als fünf Jahre | 655 |
| Summe Verpflichtungen aus unkündbaren Miet- und Leasingverhältnissen zum 31.12.2018 | 9.116 |
| Verpflichtungen aus hinreichend sicheren Verlängerungen bzw. Beendigungsoptionen | 2.091 |
| Verpflichtungen aus Leasingverträgen mit kurzfristiger Laufzeit | –605 |
| Verpflichtungen aus Leasingobjekten von geringem Wert | –57 |
| Summe der Verpflichtungen für die Ermittlung der Leasingverbindlichkeit | 10.545 |
| Effekt aus der Abzinsung mit den Grenzfremdkapitalzinssätzen | –1.241 |
| Leasingverbindlichkeiten aus der Erstanwendung IFRS 16 | 9.303 |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing zum 31.12.2018 | 70 |
| Verbindlichkeiten aus Leasing zum 01.01.2019 | |
Zum 31. Dezember 2019 sind Nutzungsrechte in den Sachanlagen mit 7.850 TEUR (siehe Kapitel 3.2) sowie Leasingverbindlichkeiten in den kurz- und langfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 8.606 TEUR erfasst.
Die Semperit-Gruppe hat mehrere Leasingverträge abgeschlossen, die Verlängerungs- und Kündigungsoptionen enthalten. Diese Optionen wurden vom Management ausgehandelt, um das Portfolio an Leasinggegenständen flexibel und in Einklang mit den jeweiligen Geschäftsanforderungen des Konzerns verwalten zu können. Die Beurteilung der Frage, ob die Ausübung dieser Verlängerungs- und Kündigungsoptionen hinreichend sicher ist, erfordert wesentliche Ermessensentscheidungen vonseiten des Managements (siehe Kapitel 1.4). Die folgende Tabelle zeigt die undiskontierten potenziellen künftigen Leasingzahlungen für Perioden nach dem Ausübungszeitpunkt der Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, die nicht in die Laufzeit des Leasingverhältnisses eingerechnet sind.
| in TEUR | innerhalb der nächsten 5 Jahre |
über 6 bis 10 Jahre |
Summe |
|---|---|---|---|
| Verlängerungsoptionen, die voraussichtlich nicht ausgeübt werden |
927 | 741 | 1.668 |
| Kündigungsoptionen, die voraussichtlich ausgeübt werden | 1.296 | 2.141 | 3.436 |
| Summe potenzieller zukünftiger Leasingzahlungen | 2.223 | 2.882 | 5.105 |
Folgende neue/geänderte Standards und Interpretationen werden künftig anzuwenden sein:
| Künftig anwendbare Standards und Interpretationen | Endorsement | Pflicht zur Anwendung für die Semperit Gruppe |
Auswirkungen auf die Semperit Gruppe |
|
|---|---|---|---|---|
| Neue Standards und Interpretationen | ||||
| IFRS 17 | Versicherungsverträge | offen | 01. Jänner 2021 | nein |
| Geänderte Standards | ||||
| IFRS 3 | Änderungen zu Unternehmenszusammenschlüsse: Definition eines Geschäftsbetriebs |
offen | 01. Jänner 2020 | nein |
| IAS 1/8 | Änderungen zur Definition von Wesentlichkeit | 29. November 2019 | 01. Jänner 2020 | nein |
| IAS 1 | Änderungen zu Darstellung des Abschlusses: Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig |
offen | 01. Jänner 2022 | nein |
|---|---|---|---|---|
| Diverse | Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in IFRS Standards |
29. November 2019 | 01. Jänner 2020 | nein |
| Diverse | Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 – Reform des LIBOR und anderer Referenzzinssätze (IBOR-Reform) |
15. Jänner 2020 | 01. Jänner 2020 | nein |
Im Zuge der Einführung eines neuen IFRS-Konzernkontenplans und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit die lokalen Konten pro Konzernunternehmen neu zu allokieren, wurden Ausweisunterschiede zwischen den einzelnen Konzernunternehmen der Semperit-Gruppe sichtbar. Im Geschäftsjahr 2019 wurden alle wesentlichen Verschiebungen in Bezug auf den Einsatz von Leihpersonal, den Verbrauch von Ersatzteilen und extern geleisteten Wartungen in der Gewinn- und Verlustrechnung bereinigt und somit über den Konzern hinweg einheitlich ausgewiesen; die Gewinn- und Verlustrechnung wurde dahingehend adaptiert.
Die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2018 wurden entsprechend angepasst und sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:
| in TEUR | 2018 wie berichtet |
Aufwen dungen für externes Personal |
Aufwen dungen für Verbrauch Ersatzteile |
Produktions bezogene Wartungsauf wendungen |
2018 angepasst |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsleistung | 877.561 | 0 | 0 | 0 | 877.561 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 5.409 | 0 | 0 | 0 | 5.409 |
| Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen |
–512.266 | 2.431 | –3.260 | –11.903 | –524.998 |
| Personalaufwand | –178.018 | –11.898 | –189.916 | ||
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
–146.787 | 9.468 | 3.260 | 11.903 | –122.157 |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen |
530 | 0 | 0 | 0 | 530 |
| EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) |
46.428 | 0 | 0 | 0 | 46.428 |
Die Aufwendungen für den Einsatz von Leihpersonal, welches aus wirtschaftlicher Sicht wie Mitarbeiter des Unternehmens betrachtet wird, werden im Personalaufwand ausgewiesen. Die restlichen Aufwendungen für den Einsatz von Leihpersonal werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Weiters werden Aufwendungen für den Verbrauch von produktionsbezogenen Ersatzteilen den Materialaufwendungen sowie Aufwendungen in Zusammenhang mit extern geleisteten Wartungen, welche mit der Produktion in unmittelbarem Zusammenhang stehen, den Aufwendungen für bezogene Leistungen einheitlich zugeordnet. Die restlichen Aufwendungen für Instandhaltungen und Wartungen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Die Vergleichszahlen für den Personalaufwand im Geschäftsjahr 2018 sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:
| in TEUR | 2018 wie berichtet |
Aufwen dungen für externes Personal |
2018 angepasst |
|---|---|---|---|
| Löhne | 66.769 | 10.529 | 77.298 |
| Gehälter | 72.922 | 1.369 | 74.291 |
| Aufwendungen für Abfertigungen | 2.434 | 0 | 2.434 |
| Aufwendungen für Altersversorgung | 972 | 0 | 972 |
| Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge |
30.339 | 0 | 30.339 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 4.582 | 0 | 4.582 |
| Personalaufwand | 178.018 | 11.898 | 189.916 |
Bei der Entkonsolidierung von assoziierten, Gemeinschafts- und Tochterunternehmen in fremder Währung sind die kumulierten Währungsumrechnungsdifferenzen in den Gewinn/Verlust der Periode umzugliedern. Im Zuge der Einführung einer neuen Konsolidierungslösung wurde ersichtlich, dass bei historischen Entkonsolidierungen/Abgängen (vor dem 01. Jänner 2018) diese Umgliederungen zum Teil nicht korrekt berücksichtigt worden sind. Dies führte innerhalb des Eigenkapitals zu einer betraglichen Verschiebung zwischen den Gewinnrücklagen und der Währungsumrechnungsrücklage in Höhe von 4.295 TEUR. Folglich waren im laufenden Geschäftsjahr gemäß IAS 8 die Vergleichsinformationen retrospektiv anzupassen. Da die betragliche Verschiebung zum 01. Jänner 2018 ident mit jener vom 31. Dezember 2018 und aus der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung ersichtlich ist, wurde auf die Darstellung einer sogenannten "dritten Bilanz" zum Beginn der Vergleichsperiode verzichtet.
Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß IFRS 8 nach der internen Berichterstattung an den Vorstand der Semperit AG Holding als verantwortliche Unternehmensinstanz (Chief Operating Decision Maker), die über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet.
Die Segmente wurden auf Basis von Produktgruppen festgelegt. Sie werden getrennt gesteuert und entsprechen den Geschäftsbereichen der Semperit-Gruppe. Die Semperit-Gruppe hat zum 31. Dezember 2019 somit vier berichtspflichtige Segmente:
Die bei der Ableitung der Segmentzahlen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind ident mit den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Semperit-Gruppe. Das Segmentergebnis ist das EBITDA. Es ist jenes Ergebnis, das an den Vorstand für Zwecke der Ressourcenallokation und der Erfolgsmessung berichtet wird. Als Kennzahlen des Segmentvermögens werden das Trade Working Capital und die Zugänge zu den Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten an den Vorstand berichtet.
Die Segmentierung nach Geschäftsbereichen stellt auf die interne Steuerung und Berichterstattung ab.
| 2019 in TEUR | Semper med |
Semper flex |
Semper trans |
Semper form |
Corporate Center |
Konzern eliminie rungen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 293.332 | 222.666 | 133.981 | 190.590 | 0 | 0 | 840.568 |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen |
462 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 462 |
| EBITDA | 5.471 | 47.946 | 13.507 | 26.009 | –25.250 | 155 | 67.837 |
| EBIT | –50.185 | 35.989 | 8.918 | 15.968 | –27.328 | 155 | –16.483 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
–6.878 | –11.957 | –3.469 | –10.040 | –2.078 | 0 | –34.422 |
| Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten |
–48.779 | 0 | –1.119 | 0 | 0 | 0 | –49.898 |
| Trade Working Capital | 57.211 | 43.981 | 29.198 | 28.519 | –3.711 | 0 | 155.199 |
| Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten1) |
8.048 | 10.173 | 4.723 | 7.850 | 561 | 0 | 31.355 |
1) Exklusive Nutzungsrechte gemäß IFRS 16
Die Wertminderungen in den Segmenten Sempermed und Sempertrans werden in Kapitel 3.1 bzw. 3.2 erläutert.
| 2018 in TEUR | Semper med |
Semper flex |
Semper trans |
Semper form |
Corporate Center |
Konzern eliminie rungen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 311.461 | 230.048 | 144.762 | 192.211 | 0 | 0 | 878.482 |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen |
530 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 530 |
| EBITDA | –3.914 | 48.911 | 517 | 21.895 | –20.476 | –505 | 46.428 |
| EBIT | –69.565 | 38.444 | –7.066 | 13.213 | –22.207 | –505 | –47.687 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
–9.869 | –10.421 | –3.467 | –8.659 | –1.730 | 0 | –34.146 |
| Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten |
–55.783 | –46 | –4.116 | –24 | 0 | 0 | –59.969 |
| Trade Working Capital | 65.370 | 56.985 | 30.915 | 34.374 | –3.318 | 0 | 184.325 |
| Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten |
12.423 | 30.069 | 26.850 | 10.698 | 1.046 | 0 | 81.086 |
Konzernunternehmen, die im Produktions- und/oder Vertriebsbereich in mehreren Segmenten tätig sind, werden bezüglich ihrer Erträge und Aufwendungen segmentgerecht geteilt und zugeordnet, sodass keine weiteren Eliminierungen erforderlich sind. Das Corporate Center besteht aus der nicht operativ tätigen Semperit AG Holding sowie aus jenen Teilen einer Managementgesellschaft in China und einer Servicegesellschaft in Singapur, die dem Corporate Center zugeordnet sind. Zusätzlich werden gewisse Leistungen des Corporate Centers von operativ tätigen Gesellschaften erbracht. Weiterverrechnungen und Allokationen des Corporate Centers sind, soweit möglich, bereits den Segmenten zugewiesen.
Das EBITDA in der Summenspalte entspricht jenem in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung der Semperit-Gruppe; die Überleitungsrechnung auf das Ergebnis vor Ertragsteuern kann daher der Konzerngewinn- und -verlustrechnung entnommen werden.
Das Trade Working Capital setzt sich aus den Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zusammen (siehe auch Kapitel 4).
Die Konzernaktivitäten werden hauptsächlich in Europa, Asien und Amerika betrieben. In Übereinstimmung mit IFRS 8 werden die Angaben zu den Umsatzerlösen nach den Standorten der Kunden und jene zum langfristigen Vermögen und zu den Zugängen zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten auf Basis der jeweiligen Standorte der Konzernunternehmen der Semperit-Gruppe dargestellt. Im langfristigen Vermögen sind keine aktiven latenten Steuern, Wertpapiere oder Anteile an assoziierten Unternehmen enthalten. Soweit möglich, wurden Konsolidierungsbuchungen den entsprechenden Regionen zugeteilt.
Die Semperit-Gruppe erzielt mit keinem externen Kunden mehr als 10% ihres Umsatzes.
| 2018 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Lang fristiges Vermögen |
Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögens |
werten1) Umsatzerlöse | Lang fristiges Vermögen |
Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögens werten |
Umsatzerlöse |
| Europa | 262.664 | 20.788 | 579.548 | 263.377 | 67.077 | 619.151 |
| davon EU | 262.664 | 20.788 | 523.924 | 263.377 | 67.077 | 561.346 |
| davon Österreich | 45.065 | 4.547 | 33.007 | 44.672 | 5.795 | 36.795 |
| davon EU ohne Österreich | 217.599 | 16.241 | 490.917 | 218.705 | 61.282 | 524.551 |
| davon Restliches Europa | 0 | 0 | 55.623 | 0 | 0 | 57.805 |
| Asien | 40.240 | 10.406 | 115.259 | 88.186 | 13.514 | 95.732 |
| Amerika | 5.441 | 159 | 129.885 | 4.142 | 493 | 132.141 |
| Rest der Welt | 32 | 2 | 15.876 | 3 | 1 | 31.457 |
| Gruppe | 308.376 | 31.355 | 840.568 | 355.708 | 81.086 | 878.482 |
1) Exklusive Nutzungsrechte gemäß IFRS 16
Umsatzerlöse werden mit den den Leistungsverpflichtungen zugeordneten Transaktionspreisen erfasst, wobei Minderungen für vereinbarte Rabatte, Boni, Skonti und ähnliche Erlösschmälerungen sowie Vertragsstrafen und voraussichtliche Rücklieferungen vorgenommen werden. Diese Erlösschmälerungen basieren auf vertraglichen Vereinbarungen. Bei der Schätzung der variablen Preiskomponenten werden alle vorliegenden Informationen und Erfahrungswerte berücksichtigt. Dabei wird in der Regel jener Betrag als Transaktionspreisminderung abgegrenzt, der auf Basis von Vereinbarungen bzw. Erfahrungswerten wahrscheinlich geltend gemacht werden wird; diese Schätzung wird regelmäßig aktualisiert.
Für potenzielle Rücklieferungen und erwartete Rückzahlungen wird eine Rückerstattungsverbindlichkeit (Contract Liability) auf Basis der Verträge bzw. Erfahrungswerte der letzten drei Jahre gebildet. Vermögenswerte aus Rückerhaltungsansprüchen (Refund Assets) werden mit dem originären Buchwert abzüglich erwarteter Kosten für den Rückerhalt der Produkte angesetzt und sind in den Vorräten ausgewiesen.
Der vereinbarte Transaktionspreis wird in der Regel mit Auslieferung abgerechnet. Umsatzerlöse aus Lieferungen sind grundsätzlich mit Übertragung der Verfügungsgewalt auf den Kunden gemäß dem für die Warenlieferung vereinbarten Incoterm zu erfassen. Die üblicherweise gewährten Zahlungsziele betragen 14 bis 90 Tage.
Im Geschäftsjahr 2019 wurden ebenso wie im Vorjahr keine Erlöse aus Verträgen generiert, die eine wesentliche Finanzierungskomponente enthalten.
Bei manchen Verträgen handelt es sich um Mehr-Komponenten-Verträge, die neben dem Verkauf von bestimmten Produkten auch zusätzliche Leistungsverpflichtungen wie beispielsweise Serviceleistungen beinhalten. Gemäß IFRS 15 wird die Gegenleistung auf die Komponenten entsprechend der relativen Einzelveräußerungspreise aufgeteilt.
Vertraglich vereinbarte Gewährleistungen, die eine eigenständige und abgrenzbare Leistungsverpflichtung darstellen, werden ab der Übertragung der Verfügungsmacht des verkauften Produkts anteilig über den Gewährleistungszeitraum realisiert.
Erlöse aus Vertragserfüllungskosten wie beispielsweise Werkzeugkosten werden verteilt über die Nutzungsdauer der Werkzeuge realisiert. Vertragserfüllungskosten bestehen in Form von Werkzeugkosten. Die Werkzeuge werden gemäß den Bestimmungen des IAS 16 Sachanlagen aktiviert und über eine Nutzungsdauer von einem bis zehn Jahren abgeschrieben.
Vertragsanbahnungskosten werden, wenn sie wesentlich sind, bei einer Vertragsdauer von über 12 Monaten aktiviert. Im Geschäftsjahr 2019 gab es ebenso wie im Vorjahr hierfür keinen Anwendungsfall.
| in TEUR | Sempermed | Semperflex | Sempertrans | Semperform | Gruppe |
|---|---|---|---|---|---|
| 2019 | |||||
| Westeuropa | 153.272 | 120.715 | 32.671 | 135.421 | 442.079 |
| Osteuropa | 35.139 | 46.997 | 32.540 | 22.792 | 137.469 |
| Asien | 29.444 | 21.020 | 43.788 | 21.007 | 115.259 |
| Nordamerika | 58.294 | 29.553 | 13.464 | 9.586 | 110.897 |
| Mittel- und Südamerika | 10.763 | 2.856 | 4.138 | 1.231 | 18.988 |
| Afrika | 2.565 | 1.260 | 5.671 | 462 | 9.958 |
| Australien | 3.855 | 264 | 1.709 | 91 | 5.919 |
Umsatzerlöse 293.332 222.666 133.981 190.590 840.568
Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden gliedern sich nach Segmenten und geografischen Regionen wie folgt:
| in TEUR | Sempermed | Semperflex | Sempertrans | Semperform | Gruppe |
|---|---|---|---|---|---|
| 2018 | |||||
| Westeuropa | 162.365 | 135.056 | 50.470 | 135.734 | 483.625 |
| Osteuropa | 35.639 | 46.093 | 28.628 | 25.166 | 135.527 |
| Asien | 31.478 | 18.445 | 25.693 | 20.116 | 95.732 |
| Nordamerika | 67.074 | 23.820 | 10.759 | 9.664 | 111.317 |
| Mittel- und Südamerika | 9.415 | 1.745 | 8.453 | 1.211 | 20.824 |
| Afrika | 1.950 | 2.195 | 7.139 | 214 | 11.498 |
| Australien | 3.539 | 2.696 | 13.618 | 106 | 19.959 |
| Umsatzerlöse | 311.461 | 230.048 | 144.762 | 192.211 | 878.482 |
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Schadensvergütungen | 2.899 | 1.474 |
| Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen | 1.364 | 0 |
| Verkauf von Neben- und Abfallprodukten | 473 | 506 |
| Mieterträge | 234 | 201 |
| Forschungsprämie | 704 | 720 |
| Übrige | 2.346 | 2.509 |
| Summe | 8.020 | 5.409 |
In den sonstigen betrieblichen Erträgen ist unter anderem ein Ertrag in Höhe von 1.288 TEUR aus dem Verkauf von Maschinen und technischen Anlagen des im Vorjahr geschlossenen Produktionsstandortes der Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. enthalten (siehe Kapitel 3.4).
Am 12. Februar 2019 kam es im Mischbetrieb der Sempertrans India Pte. Ltd. zu einem Brand. Betroffen waren Produktionsanlagen des Mischbetriebs sowie die dort gelagerten Vorräte. Im Geschäftsjahr 2019 betrugen die Erträge aus den daraus resultierenden Versicherungsentschädigungen insgesamt 1.898 TEUR (davon zum 31. Dezember 2019 als sonstige Forderung erfasst: 1.567 TEUR). Am 14. März 2019 kam es in der Produktion der Sempermed der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. zu einem Brand. Betroffen war eine Kettentauchanlage. Im Geschäftsjahr 2019 betrugen die Erträge aus den daraus resultierenden Versicherungsentschädigungen 404 TEUR (zum 31. Dezember 2019 vollständig bezahlt).
| in TEUR | 2019 | 20181) |
|---|---|---|
| Materialaufwand | 398.084 | 456.449 |
| Aufwendungen für Energie | 51.169 | 51.509 |
| Produktionsbezogene Wartungsaufwendungen | 9.511 | 11.903 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | 6.889 | 5.137 |
| Summe | 465.653 | 524.998 |
1) Die Vergleichszahlen wurden angepasst (siehe Kapitel 1.6).
| in TEUR | 2019 | 20181) |
|---|---|---|
| Löhne | 76.348 | 77.298 |
| Gehälter | 79.846 | 74.291 |
| Aufwendungen für Abfertigungen | 1.502 | 2.434 |
| Aufwendungen für Altersversorgung | 1.227 | 972 |
| Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge |
32.151 | 30.339 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 5.622 | 4.582 |
| Summe | 196.696 | 189.916 |
1) Die Vergleichszahlen wurden angepasst (siehe Kapitel 1.6).
Im Geschäftsjahr 2019 betrugen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung rund 15.520 TEUR (Vorjahr: 14.000 TEUR); diese entfallen insbesondere auf Personalaufwendungen. Im Personalaufwand sind auch Aufwendungen für Leihpersonal enthalten. Im Geschäftsjahr 2019 betrug die durchschnittliche Anzahl des Leihpersonals 584 Mitarbeiter (Vorjahr: 783). Der Abfertigungs- und Pensionsaufwand für leitende Angestellte beläuft sich im Geschäftsjahr 2019 insgesamt auf 72 TEUR (Vorjahr: 56 TEUR). Zu näheren Informationen betreffend der Vergütungen für Vorstandsmitglieder wird auf Kapitel 12.1 verwiesen.
Im Inland betrug die durchschnittliche Anzahl 896 Mitarbeiter (Vorjahr: 866). Der durchschnittliche Personalstand der Semperit-Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| 2019 | 2018 | |
|---|---|---|
| Arbeiter | 5.251 | 5.091 |
| Angestellte | 1.716 | 1.700 |
| Summe | 6.967 | 6.791 |
| in TEUR | 2019 | 20181) |
|---|---|---|
| Ausgangsfrachten | 31.529 | 30.967 |
| Rechts-, Beratungs- und Prüfungsaufwand | 20.575 | 25.278 |
| Instandhaltung und fremde Leistungen | 10.709 | 16.445 |
| Reise- und Fahrtaufwand | 7.379 | 7.586 |
| Provisions- und Werbeaufwand | 4.737 | 5.897 |
| Versicherungsprämien | 4.515 | 4.790 |
| Software-Lizenzaufwand | 3.049 | 2.833 |
| Reklamationskosten | 2.863 | 2.827 |
| Energiekosten nicht für die Produktion | 2.321 | 1.417 |
| Miet- und Leasingaufwand | 2.274 | 5.630 |
| Abfallentsorgung | 2.081 | 2.059 |
| Fortbildungsaufwendungen | 1.469 | 1.322 |
| Kommunikation | 1.243 | 1.395 |
| Gebühren, Beiträge, Spenden | 1.197 | 1.136 |
| Büromaterial | 1.117 | 1.127 |
| Bankspesen und Absicherungskosten | 492 | 650 |
| Wertberichtigungen | 257 | 1.179 |
| Aufwand aus der Entkonsolidierung | 0 | 287 |
| Sonstige Steuern | –1.093 | 3.347 |
| Übrige | 9.628 | 5.983 |
| Summe | 106.346 | 122.156 |
1) Die Vergleichszahlen wurden angepasst (siehe Kapitel 1.6).
Der Beratungsaufwand beinhaltet in beiden Geschäftsjahren die Durchführung von Projekten im Rahmen des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses und die Inanspruchnahme von Interimsmanagern. Im Geschäftsjahr 2019 sind hierin insbesondere auch Kosten für strategische Projekte im Zusammenhang mit der Grundsatzentscheidung zur Trennung vom Sektor Medizin und der Wachtumsstrategie "SemperGrowth200" enthalten.
Für die im Geschäftsjahr 2019 erbrachten Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. sowie der Gesellschaften des weltweiten Netzwerks von Ernst & Young sind folgende Honorare als Beratungs- und Prüfungsaufwand erfasst worden:
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Prüfung des Konzernabschlusses und damit zusammenhängende | ||
| Bestätigungsleistungen | 877 | 969 |
| davon Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. | 334 | 396 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 249 | 113 |
| Sonstige Leistungen | 101 | 121 |
| Summe | 1.227 | 1.203 |
Im Zuge der verpflichtenden erstmaligen Anwendung des IFRS 16 kam es zu einer inhaltlichen Veränderung der Miet- und Leasingaufwendungen im sonstigen betrieblichen Aufwand. Im Miet- und Leasingaufwand des Geschäftsjahre 2019 in Höhe von 2.274 TEUR sind Mietaufwendungen in Höhe von 1.559 TEUR enthalten, welche die Ansatzkriterien (z.B. identizifierter Vermögenswert) nicht erfüllen. Der Rest des Miet- und Leasingaufwands besteht aus IFRS-16-Aufwendungen und setzt sich zum einen aus Leasingverträgen mit kurzer Laufzeit in Höhe von 523 TEUR und zum anderen aus Leasingverträgen über Leasingobjekte mit geringem Wert (Small Ticket Leases) in Höhe von 192 TEUR zusammen. Für detailliertere Informationen zu Leasingverhältnissen und den damit verbundenen Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2019, siehe Kapitel 1.5.
In den sonstigen Steuern ist der Ertrag aus der Auflösung einer Rückstellung für Steuerverfahren zu Verkehrssteuern in Brasilien betreffend die Veranlagungsjahre 2008 bis 2010 enthalten. Die Abgabe (PIS/COFINS) wird beim Import und beim Wiederverkauf von Waren in Brasilien eingehoben. Hinsichtlich der Import-PIS/COFINS erging am 12. November 2019 die letztinstanzliche Entscheidung des Conselho de Administração de Recursos Fiscais (CARF) zugunsten der Semperit-Gruppe. Die entsprechende Rückstellung war dementsprechend in Höhe von 3.985 TEUR aufzulösen. Für die Wiederverkaufs-PIS/COFINS wurde im Geschäftsjahr 2017 nach erfolglosen Rechtsmitteln im Verwaltungsverfahren eine Kaution für die weitere Behandlung des Falles in den gerichtlichen Verfahrensinstanzen gelegt. Der Rückstellung in Höhe von 3.380 TEUR steht weiterhin eine entsprechende Forderung aus einer Rückerstattung der Depositleistung beim Zivilgericht gegenüber.
In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen für das Geschäftsjahr 2018 sind Kosten im Zusammenhang mit der Schließung des chinesischen Produktionsstandortes in Höhe von 1.799 TEUR enthalten (siehe Kapitel 3.2).
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Finanzierungserträge | ||
| Erträge aus Wertpapieren | 40 | 88 |
| Zinserträge | 906 | 1.070 |
| 946 | 1.158 | |
| Finanzierungsaufwendungen | ||
| Zinsaufwand | –8.327 | –9.179 |
| –8.327 | –9.179 | |
| Sonstiges Finanzergebnis | ||
| Netto-Fremdwährungsergebnis | 1.605 | –1.743 |
| Nettoergebnis aus den Bewertungskategorien FVPL und FV – Sicherungsinstrumente |
–2.973 | –621 |
| Sonstiges | –344 | –935 |
| –1.712 | –3.298 | |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | –4.067 | –4.251 |
| Finanzergebnis | –13.160 | –15.571 |
Im Zinsaufwand sind Aufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16 in Höhe von 251 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR aufgrund modifiziertem retrospektivem Ansatz, siehe Kapitel 1.5) enthalten.
Das Nettoergebnis von finanziellen Vermögenswerten aus der Bewertungskategorie AC (At cost) setzt sich wie folgt zusammen:
| Nettoergebnis aus der Bewertungskategorie AC (at cost) | –3.152 | 2.067 |
|---|---|---|
| Netto-Fremdwährungsergebnis | –3.800 | 2.176 |
| Wertberichtigungen | –257 | –1.179 |
| Zinserträge | 906 | 1.070 |
| in TEUR | 2019 | 2018 |
Die Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaffungskosten sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Darin sind auch Auflösungen von aufwandswirksam erfassten Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaffungskosten enthalten.
Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten der Bewertungskategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL) setzt sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Erträge aus Devisengeschäften | 230 | 1.574 |
| Aufwendungen aus Devisengeschäften | –3.626 | –1.159 |
| Erträge/Verluste aus der Bewertung und dem Abgang von Wertpapieren | 366 | –185 |
| Nettoergebnis aus der Bewertungskategorie FVPL (Fair Value through Profit | ||
| and Loss) | –3.031 | 230 |
| in TEUR | 2019 | 2018 |
| Cashflow Hedges – Reklassifizierung vom OCI inkl. Aufwand aus der Hedge Rücklage |
–104 | –869 |
| Cashflow Hedges – ineffektiver Teil von Änderungen des beizulegenden | ||
| Zeitwertes | 162 | 18 |
| Nettoergebnis aus der Bewertungskategorie FV – Sicherungsinstrument | 58 | –851 |
Von den im Finanzergebnis enthaltenen Zinsaufwendungen entfallen 8.327 TEUR (Vorjahr: 9.179 TEUR) auf zu fortgeführten Anschaffungskosten (Bewertungskategorie AC (At Cost)) bewertete Verbindlichkeiten. Bei den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen repräsentiert der in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung erfasste Ergebnisanteil in Höhe von 4.067 TEUR (Vorjahr: 4.251 TEUR) den Zinsaufwand.
Das Netto-Fremdwährungsergebnis aus finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten beträgt –5.180 TEUR (Vorjahr: –5.116 TEUR).
Der für das Geschäftsjahr ausgewiesene Steueraufwand umfasst die für die einzelnen Konzernunternehmen aus dem steuerpflichtigen Einkommen und dem im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersatz errechneten laufenden Steuern sowie die latenten Steuern.
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Laufender Steueraufwand (+) / Steuerertrag (–) | ||
| für die laufende Periode | 10.979 | 13.218 |
| für Vorperioden | 0 | –1.625 |
| Summe laufender Steueraufwand (+) / Steuerertrag (–) | 10.979 | 11.593 |
| Latenter Steueraufwand (+) / Steuerertrag (–) | ||
| aus der Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen | 537 | –11.815 |
| aus der Wertberichtigung von steuerlichen Verlustvorträgen und temporären | ||
| Differenzen | 18.964 | 30.260 |
| sonstige latente Steuereffekte | –15.203 | –12.934 |
| Summe latenter Steueraufwand (+) / Steuerertrag (–) | 4.298 | 5.511 |
| Summe | 15.277 | 17.104 |
Der Ertrag aus Steuern für Vorperioden im Geschäftsjahr 2018 resultiert im Wesentlichen aus der Auflösung einer Rückstellung für ein durch Fristablauf beendetes Verfahren des Tochterunternehmens Latexx Partners Berhard, Malaysia, mit den malaysische Steuerbehörden.
Die sonstigen latenten Steuereffekte umfassen hauptsächlich die im aktuellen Geschäftsjahr entstandenen Verlustvorträge und Veränderungen der latenten Steueransprüche auf nutzbare Steuergutschriften und Steuerbegünstigungen, sowie latente Steuern für Vorperioden.
Für Informationen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, der Ergebnisüberleitung sowie Details zu latenten Steuern, siehe Kapitel 9.
| in EUR | 2019 | 2018 | |
|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | in EUR | –44.920.340 | –80.362.194 |
| Aus Hybridkapital auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis |
in EUR | –6.937.561 | –5.327.292 |
| Auf nicht beherrschende Anteile entfallenes Ergebnis | in EUR | 439.197 | 718.519 |
| Auf Stammaktien entfallendes Ergebnis | in EUR | –51.418.704 | –84.970.967 |
| Durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien | in Stück | 20.573.434 | 20.573.434 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) | in EUR | –2,50 | –4,13 |
Zum 31. Dezember 2018 sowie zum 31. Dezember 2019 waren keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen.
Bei dem aus Hybridkapital auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallenden Ergebnis handelt es sich um die periodengerecht abgegrenzten "Zinsen" auf das Hybridkapital. Grundsätzlich hat die Semperit AG Holding keine "Zinsen" auf das Hybridkapital zu bezahlen. Zinszahlungen auf das Hybridkapital, welche gemäß IFRS wie Dividendenzahlungen zu behandeln sind, haben jedoch insbesondere zu erfolgen, wenn Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet werden oder das Management sich ungeachtet einer Dividendenausschüttung zur Zahlung von "Zinsen" entschließt. Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte eine Zahlung von "Zinsen" in Höhe von 10.545 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR.)
Der operative Cashflow wird unter Anwendung der indirekten Methode erstellt. Aufgrund der Einführung einer neuen Konsolidierungslösung werden die Bewertungseffekte im Trade Working Capital nun unter den sonstigen unbaren Aufwendungen bzw. Erträgen dargestellt sowie die währungsumrechnungsbedingten Veränderungen des Nettoumlaufvermögens den einzelnen Posten zugeordnet. Für die Vergleichsperiode erfolgte mangels Verfügbarkeit der Daten keine Anpassung. Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit basieren auf einer direkten Ermittlung. Erhaltene Zinsen werden im Cashflow aus der Investitionstätigkeit dargestellt, gezahlte Zinsen im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (siehe Kapitel 1.6).
Die in der Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen (siehe Kapitel 3.1 und 3.2) ausgewiesenen Zugänge in Höhe von gesamt 30.199 TEUR (Vorjahr: 81.086 TEUR) beinhalten Ausgaben in Höhe von 4.957 TEUR (Vorjahr: 9.334 TEUR), die im Geschäftsjahr 2019 noch zu keinem Abfluss liquider Mittel führten. Weiters wurden im Geschäftsjahr 2019 Anzahlungen für das Anlagevermögen in Höhe von 618 TEUR (Vorjahr: 3.324 TEUR) getätigt.
Die Schwerpunkte bildeten überwiegend kapazitätserhaltende Investitionen wie auch Verbesserungs- und Erweiterungsinvestitionen in den Werken in Malaysia (9.589 TEUR), Tschechien (4.941 TEUR) und Polen (7.445 TEUR).
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthält Auszahlungen in Höhe von 18.970 TEUR aus der Rückführung von Schuldscheindarlehen (Vorjahr: 46.191 TEUR).
| Verbindlichkeiten aus | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzierungsaktivitäten | |||||||
| in TEUR | Finanz verbindlich keiten |
Verbindlich keiten aus kündbaren nicht beherr schenden Anteilen |
Derivative Finanz verbindlich keiten |
Leasing verbindlich keiten |
Effekte aus dem Eigenkapital |
Sonstiges | Gesamt |
| Stand 01.01.2018 | 326.598 | 13.276 | 908 | – | |||
| Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit |
–103.021 | –4.742 | 0 | – | 129.810 | 24 | 22.071 |
| Effekte aus Wechselkursänderungen |
3.180 | 591 | 0 | – | 0 | 0 | 3.771 |
| Veränderung der beizulegenden Zeitwerte |
0 | 0 | 819 | – | 0 | 0 | 819 |
| Sonstige Veränderungen | 7.477 | 4.251 | 0 | – | 0 | 0 | 11.728 |
| Stand 31.12.2018 | 234.233 | 13.376 | 1.727 | – | |||
| Angepasster Stand 01.01.2019 | 234.233 | 13.376 | 1.727 | 9.304 | |||
| Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit |
–29.540 | –415 | 0 | –2.668 | –10.804 | –6 | –43.433 |
| Effekte aus Wechselkursänderungen |
1.479 | 1.402 | 0 | 13 | 0 | 0 | 2.894 |
| Veränderung der beizulegenden Zeitwerte |
0 | 0 | 176 | 0 | 0 | 0 | 176 |
| Sonstige Veränderungen | 8.640 | 4.094 | 0 | 1.957 | 0 | 0 | 14.691 |
| Stand 31.12.2019 | 214.813 | 18.457 | 1.903 | 8.606 |
Die Effekte aus dem Eigenkapital bestehen im Geschäftsjahr 2019 im Wesentlichen aus der Zahlung von "Zinsen" auf das Hybridkapital (siehe Kapitel 2.9 und 5.2) sowie wie im Vorjahr aus gezahlten Dividenden an nicht beherrschende Gesellschafter. Zusätzlich enthielten die Effekte aus dem Eigenkapital im Geschäftsjahr 2018 die Aufnahme des Hybridkapitals.
Unter Sonstiges ist im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit im Wesentlichen der Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen von Tochterunternehmen enthalten.
Die sonstigen Veränderungen beinhalten Zinsaufwendungen, den Anteil am Ergebnis nach Steuern von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen sowie unbare Zugänge und Abgänge aus Leasingverhältnissen.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, die in der Folge planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden, angesetzt. Die angenommene Nutzungsdauer liegt in der Regel in der Bandbreite von einem bis zehn Jahren. Bei der Festlegung von Nutzungsdauern sind Annahmen und Einschätzungen zu treffen.
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden zu Herstellungskosten angesetzt. In Bezug auf die planmäßige Abschreibung gilt das zu den erworbenen immateriellen Vermögenswerten Ausgeführte sinngemäß. Die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen Software und in geringem Umfang aktivierungsfähige Forschungs- und Entwicklungskosten.
Bei im Wege eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen und gesondert von einem allfälligen Geschäfts- oder Firmenwert angesetzten immateriellen Vermögenswerten stellt der diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegende Zeitwert die Anschaffungskosten dar. In Bezug auf die planmäßige Abschreibung gilt das zu den erworbenen immateriellen Vermögenswerten Ausgeführte sinngemäß.
Die Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. und die Semperflex Optimit s.r.o. unterliegen den jeweiligen Emissionszertifikatsgesetzen in Österreich und der Tschechischen Republik und erhalten Emissionszertifikate unentgeltlich von der öffentlichen Hand zugeteilt. Die Emissionszertifikate werden in der Bilanz mit einem Anschaffungskostenwert von null angesetzt (Nettomethode). Verkäufe erfolgten im Geschäftsjahr 2019 wie auch im Vorjahr nicht.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen von Umständen, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, auf ihre Werthaltigkeit hin überprüft, vorausgesetzt es liegen gemäß IAS 36 keine Umstände vor, die ein Entfallen der jährlichen Werthaltigkeitsprüfung gestatten.
In der Semperit-Gruppe stellen die Segmente die niedrigste Ebene (zahlungsmittelgenerierende Einheit, ZGE) dar, auf der Geschäfts- oder Firmenwerte für interne Managementzwecke überwacht werden.
Die ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte verteilen sich auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wie folgt:
| Summe | 1.749 | 1.749 |
|---|---|---|
| Segment Sempertrans | 71 | 71 |
| Segment Semperflex | 1.677 | 1.677 |
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Für die Werthaltigkeitsprüfung der in den Segmenten Semperflex und Sempertrans bestehenden Firmenwerte ermittelte das Management den erzielbaren Betrag jeweils zum 30. September 2019. Der erzielbare Betrag wurde als Nutzungswert berechnet. Die Berechnung erfolgte basierend auf der jüngsten Mittelfristplanung anhand aktualisierter Cashflow-Prognosen von 30. September 2019 bis Ende des Jahres 2024, die sowohl den Status quo des laufenden Restrukturierungs- und Transformationsprozesses als auch die zu beobachtenden Unwägbarkeiten der Geschäftsentwicklung berücksichtigten. Die Cashflows nach dem Geschäftsjahr 2024 wurden mit einer nachhaltigen Wachstumsrate von 0,75% (Vorjahr Sempertrans: 0,75%; Vorjahr Semperflex: 0,75%) extrapoliert. Die Wachstumsrate reflektierte den Wettbewerbs- und Preisdruck am Markt sowie ein moderat angenommenes Marktwachstum. Als Kapitalisierungszinssatz wurden die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital, WACC) unter Anwendung des Capital Asset Pricing Models ermittelt. Hierbei wurde für den Sektor Industrie (Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform) eine einheitliche Gruppe von Vergleichsunternehmen (Peer Group) unterstellt. Der Kapitalisierungszinssatz vor Steuern, der für das Segment Semperflex ermittelt wurde, liegt bei 10,6% (Vorjahr: 10,9%) und jener für das Segment Sempertrans liegt bei 10,6% (Vorjahr: 10,4%). Der Kapitalisierungszinssatz nach Steuern beträgt für beide Segmente 8,2% (Vorjahr: 8,8%).
Die wesentlichen Annahmen, die bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags der Segmente Semperflex bzw. Sempertrans verwendet wurden, beziehen sich auf die zukünftige Entwicklung der EBITDA-Marge angesichts des laufenden Restrukturierungs- und Transformationsprozesses und der zunehmenden Eintrübung der Geschäftserwartungen im Jahr 2020. In der Detailplanungsphase erfolgte annahmengemäß eine schrittweise Verbesserung der Marge, um in der Rentenphase (d.h. ab dem Jahr 2025) eine EBITDA-Marge von rund 15,2% für das Segment Sempertrans bzw. 21,1% für das Segment Semperflex zu erzielen. In den Segmenten Semperflex und Sempertrans lag das Rentabilitätsniveau (Return on Invested Capital, ROIC) am Ende der Detailplanungsphase über dem WACC. Der Planung lagen dabei zunächst die Annahmen des Managements zur Entwicklung der Märkte, der Marktanteile der Segmente Semperflex und Sempertrans und zu strategischen Produkt- und Kundeninitiativen zugrunde. Zusätzlich wurden geplante ergebnisverbessernde Maßnahmen aus dem laufenden Restrukturierungs- und Transformationsprozess berücksichtigt. Geplante ergebnisverbessernde Maßnahmen, die eine Kapazitätserweiterung oder Infrastrukturverbesserung erfordern sowie solche, welche noch nicht hinreichend konkretisiert sind, wurden bei der Ermittlung des Nutzungswerts nicht berücksichtigt. Die Veränderungen des Trade Working Capitals wurden umsatzabhängig geplant und beruhen auf einem dreijährigen Durchschnitt. Die Sachanlageninvestitionen wirken in beiden Segmenten kapazitätserhaltend; sie entsprechen in etwa den geplanten Abschreibungen.
Die Werthaltigkeit des angesetzten Geschäfts- oder Firmenwertes hat sich im Rahmen der Durchführung der Werthaltigkeitsprüfung für die Segmente Semperflex und Sempertrans bestätigt.
Für das Segment Semperform, das keinen Geschäfts- oder Firmenwert oder immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer beinhaltet, war mangels Anhaltspunkten für eine Wertminderung keine Werthaltigkeitsprüfung durchzuführen.
Neben den Geschäfts- oder Firmenwerten verfügte die Semperit-Gruppe über keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer.
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
| in TEUR | Software-Lizenzen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte |
Geschäfts- oder Firmenwert |
Immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- / Herstellungskosten | ||||
| Stand 01.01.2018 | 48.067 | 43.898 | 1.437 | 93.402 |
| Währungsdifferenzen | 265 | 50 | 0 | 315 |
| Zugänge | 889 | 0 | 570 | 1.459 |
| Abgänge | –358 | 0 | 0 | –358 |
| Abgänge aus dem Konsolidierungskreis | –203 | –16 | 0 | –219 |
| Umbuchungen | 723 | 0 | –593 | 130 |
| Stand 31.12.2018 | 49.383 | 43.932 | 1.413 | 94.729 |
| Währungsdifferenzen | 432 | 13 | 0 | 445 |
| Zugänge | 512 | 0 | 416 | 929 |
| Abgänge | –790 | 0 | –1 | –791 |
| Umbuchungen | 377 | 0 | –794 | –417 |
| Stand 31.12.2019 | 49.914 | 43.946 | 1.035 | 94.895 |
| Abschreibungen / Wertminderungen / Wertaufholungen |
||||
| Stand 01.01.2018 | 33.755 | 42.134 | 0 | 75.888 |
| Währungsdifferenzen | 192 | 50 | 0 | 242 |
| Abschreibungen | 5.494 | 0 | 0 | 5.494 |
| Wertminderungen | 1.454 | 0 | 0 | 1.454 |
| Abgänge | –105 | 0 | 0 | –105 |
| Abgänge aus dem Konsolidierungskreis | –182 | 0 | 0 | –182 |
| Umbuchungen | 2 | 0 | 0 | 2 |
| Stand 31.12.2018 | 40.610 | 42.184 | 0 | 82.794 |
| Währungsdifferenzen | 411 | 13 | 0 | 425 |
| Abschreibungen | 4.068 | 0 | 0 | 4.068 |
| Wertminderungen | 168 | 0 | 153 | 322 |
| Abgänge | –790 | 0 | 0 | –790 |
| Umbuchungen | 6 | 0 | 0 | 6 |
| Stand 31.12.2019 | 44.474 | 42.197 | 153 | 86.824 |
| Buchwerte | ||||
| Buchwert 01.01.2018 | 14.312 | 1.764 | 1.437 | 17.513 |
| Buchwert 31.12.2018 | 8.773 | 1.749 | 1.413 | 11.935 |
| Buchwert 31.12.2019 | 5.441 | 1.749 | 881 | 8.071 |
Die Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte entfallen im Geschäftsjahr 2019 zu 322 TEUR (Vorjahr: 1.446 TEUR) auf Software, Lizenzen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte des Segments Sempermed. Zu näheren Informationen betreffend Wertminderungen im Segment Sempermed wird auf Kapitel 3.2 verwiesen. Im Segment Sempertrans fielen im Geschäftsjahr 2019 keine Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte an (Vorjahr: 8 TEUR aus der Schließung der chinesischen Produktionsstätte, siehe Kapitel 3.4).
Zu näheren Informationen betreffend Erstanpassung aus IFRS 16 wird auf Kapitel 1.5 verwiesen.
Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen bewertet.
Die Abschreibung erfolgt, indem die Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich ihrer erwarteten Restwerte linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer verteilt werden. Bei der Festlegung der Nutzungsdauern waren Annahmen und Einschätzungen zu treffen, die an jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Die angenommenen voraussichtlichen Nutzungsdauern je Sachanlagenkategorie liegen in den folgenden Bandbreiten:
| Sachanlagen exkl. Nutzungsrechte | Nutzungsdauer in Jahren |
|---|---|
| Grundstücke | n/a |
| Betriebsgebäude und sonstige betriebliche Baulichkeiten | 10–50 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 2–30 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2–25 |
| Fahrzeuge | 5–10 |
Die angenommenen voraussichtlichen Nutzungsdauern der im Sachanlagevermögen enthaltenen Nutzungsrechte liegen in den folgenden Bandbreiten:
| Nutzungsrechte | Nutzungsdauer in Jahren |
|
|---|---|---|
| Grundstücke und Bauten einschließlich Bauten auf fremdem Grund | 2–13 | |
| Technische Anlagen und Maschinen | 3–5 | |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3–8 | |
| Fahrzeuge | 1–6 |
Sachanlagen werden bei einem Anzeichen auf Wertminderung dahingehend überprüft, ob der Buchwert des Vermögenswertes bzw. der betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit den erzielbaren Betrag gemäß IAS 36 übersteigt. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag wird eine entsprechende Wertminderung erfasst. Die Beurteilung der Werthaltigkeit und Ermittlung des erzielbaren Betrages unterliegen wesentlichen Schätzungen und Annahmen (siehe Kapitel 1.4). Dies betrifft insbesondere Annahmen zur Unternehmensplanung, zu künftigen Inflations- und Wachstumsraten sowie Währungskursen, zum Kapitalkostensatz zur Abzinsung künftiger Cashflows, zur erwartenden wirtschaftlichen Entwicklung jeder einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheit sowie zu den separaten erzielbaren Beträgen für einzelne Vermögenswerte als Wertuntergrenze einer etwaigen Wertminderung.
Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung wurden Nutzungsrechte und Leasingverbindichkeiten nach IFRS 16 berücksichtigt. Die Nutzungsrechte werden dem Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugerechnet. Der erzielbare Betrag als Gesamtwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit beinhaltet zum einen den Barwert der Cashflows einschließlich Mietzahlungen diskontiert mit Kapitalkosten ohne Effekte aus der Leasingbilanzierung und zum anderen den Marktwert der Leasingverbindlichkeit.
Etwaige Wertaufholungen sind in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung in den Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte enthalten.
Im 3. Quartal 2019 gab es beobachtbare Anhaltspunkte dafür, dass sich die relative Wettbewerbsposition des Segments Sempermed verschlechtert bzw. verschlechtert hat: Die Investitionsintensität der wesentlichen Wettbewerber ist durch Kapazitätsaufbau und Produktionsautomatisierung über die Erwartungen hinaus gestiegen; das Marktumfeld entwickelt sich überaus dynamisch. Obwohl das Segment Sempermed bei der Verbesserung der operativen Leistungskennzahlen schneller als geplant vorankommt, ist zu erwarten, dass Überkapazitäten am Markt und daraus resultierender Preisdruck die Profitabilität gegenüber der bisherigen Planung deutlich negativ beeinflussen werden. Vor diesem Hintergrund ermittelte das Management den erzielbaren Betrag für die zahlungsmittelgenerierende Einheit des Segments Sempermed zum 30. September 2019. Der erzielbare Betrag wurde als Nutzungswert basierend auf der jüngsten Mittelfristplanung ermittelt. In der (verlängerten) Detailplanungsphase erfolgte annahmengemäß eine Verbesserung der Marge, um in der Rentenphase (d.h. ab dem Jahr 2029) eine EBITDA-Marge von rund 3,9% für das Segmend Sempermed zu erzielen. Der Kapitalisierungszinssatz nach Steuern betrug 7,9%. Der sich ergebende Nutzungswert war beträchtlich geringer als das Trade Working Capital in Höhe von 59.005 TEUR, was eine vollumfängliche Wertminderung des langfristigen Segmentvermögens zur Folge gehabt hätte. Bei der Zuordnung des Wertminderungsaufwands dürfen jedoch separate ermittelte beizulegende Zeitwerte (abzüglich Veräußerungskosten) oder Nutzungswerte der die zahlungsmittelgenerierende Einheit bildendenden Vermögenswerte nicht unterschritten werden. Die Ermittlung dieser separaten Werte erfolgte auf der Basis folgender Annahmen und Methoden:
Die ermittelten beizulegenden Zeitwerte stellen beizulegende Zeitwerte der Stufe 3 dar. Geänderte Annahmen in Bezug auf die Einflussfaktoren der Bewertung können in Zukunft zu Ab- oder Zuschreibungsbedarfen führen. Am 28. Jänner 2020 haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, sich vom Segment Sempermed zu trennen (siehe Kapitel 2.1). Die in einer etwaigen Verkaufstransaktion realisierbaren Preise für das Segmentvermögen können von den bilanzierten Werten abweichen.
Zum 30. September 2019 betrug die Summe der erzielbaren Beträge der die zahlungsmittelgenerierende Einheit bildenden Vermögenswerte 77.348 TEUR und lag damit unter dem vorläufigen Buchwert in Höhe von 124.985 TEUR (davon Trade Working Capital, exkl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Bezug auf Anlageninvestitionen: 59.004 TEUR). Der daraus resultierende Wertminderungsbedarf zum 30. September 2019 in Höhe von 47.637 TEUR wurde auf das langfristige Segmentvermögen alloziert, in den funktionalen Währungen jener Tochterunternehmen, die dem Segment Sempermed zugehörig sind, erfasst und mit den jeweiligen durchschnittlichen Devisenmittelkursen in Euro umgerechnet. Mit den durchschnittlichen Devisenmittelkursen des Jahres 2019 resultierte daraus ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 46.763 TEUR. Angesichts der weiterhin beobachtbaren Anhaltspunkte für eine Wertminderung waren die Anlagenzugänge des 4. Quartals in Höhe von 1.922 TEUR als nicht werthaltig zu beurteilen. Weitere 94 TEUR an Wertminderungen immaterieller Vermögensgegenstände und technischer Anlagen resultieren aus der Veränderung des Devisenmittelkurses. Im Geschäftsjahr 2019 betrug der Wertminderungsaufwand damit insgesamt 48.779 TEUR (Vorjahr: 55.783 TEUR) und wurde wie folgt auf das langfristige Segmentvermögen alloziert:
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | –322 | –1.446 |
| Sachanlagen | –48.457 | –54.337 |
| Wertminderungsaufwand im Segment Sempermed | –48.779 | –55.783 |
Die Wertminderungen im Segment Sempertrans betrugen im Geschäftsjahr 2019 insgesamt 1.119 TEUR (Vorjahr: 3.949 TEUR). Davon betrafen 834 TEUR Grundstücke und Bauten der Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd., die im Zuge der Umgliederung nach IFRS 5 wertzumindern waren (siehe Kapitel 3.4). Aufgrund der im Juni 2018 vom Vorstand der Semperit AG Holding beschlossenen Stilllegung der Fördergurtproduktion bzw. Liquidation der Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. wurden im Vorjahr Wertminderungen immaterieller Vermögenswerte und technischer Anlagen in Höhe von 3.949 TEUR berücksichtigt. Die restlichen 286 TEUR an Wertminderungen des Geschäftsjahres 2019 entfielen auf eine nicht funktionsfähige Maschine im polnischen Werk und auf Brandschäden im Werk in Indien (siehe Kapitel 2.3).
Die Entwicklung der Sachanlagen stellt sich wie folgt dar:
| Grundstücke und Bauten einschließlich Bauten auf |
Technische Anlagen und |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | fremdem Grund | Maschinen | ausstattung | Anlagen in Bau | Gesamt |
| Anschaffungs- / Herstellungskosten | |||||
| Stand 01.01.2018 | 185.296 | 506.035 | 76.243 | 16.929 | 784.503 |
| Währungsdifferenzen | –134 | 81 | 509 | –388 | 68 |
| Zugänge | 8.280 | 35.520 | 4.022 | 31.805 | 79.627 |
| Abgänge | –1.226 | –8.653 | –2.062 | –216 | –12.156 |
| Abgänge aus dem Konsolidierungskreis | –2.249 | –4.131 | –1.039 | 0 | –7.419 |
| Umbuchungen | 2.709 | 15.862 | 191 | –18.890 | –128 |
| Stand 31.12.2018 | 192.677 | 544.714 | 77.864 | 29.239 | 844.495 |
| Erstanpassung aus IFRS 16 | 7.358 | 0 | 1.979 | 0 | 9.337 |
| Angepasster Stand 01.01.2019 | 200.035 | 544.714 | 79.843 | 29.239 | 853.832 |
| Währungsdifferenzen | 2.597 | 8.152 | 1.649 | 190 | 12.588 |
| Zugänge | 3.429 | 11.676 | 4.142 | 15.237 | 34.485 |
| Abgänge | –1.867 | –17.583 | –4.688 | –76 | –24.214 |
| Umgliederung zu zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten |
–10.316 | 0 | 0 | 0 | –10.316 |
| Umbuchungen | 8.719 | 23.097 | 746 | –32.145 | 416 |
| Stand 31.12.2019 | 202.597 | 570.056 | 81.692 | 12.445 | 866.790 |
| Abschreibungen / Wertminderungen / Wertaufholungen |
|||||
| Stand 01.01.2018 | 82.524 | 298.576 | 56.094 | –38 | 437.156 |
| Währungsdifferenzen | –117 | 85 | 341 | –3 | 306 |
| Abschreibungen | 3.712 | 20.481 | 4.459 | 0 | 28.652 |
| Wertminderungen | 13.504 | 39.046 | 5.460 | 505 | 58.515 |
| Abgänge | –67 | –8.030 | –1.917 | –23 | –10.037 |
| Abgänge aus dem Konsolidierungskreis | –959 | –3.567 | –934 | 0 | –5.460 |
| Umbuchungen | 0 | 477 | –477 | 0 | 0 |
| Stand 31.12.2018 | 98.597 | 347.066 | 63.027 | 441 | 509.132 |
| Erstanpassung aus IFRS 16 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Angepasster Stand 01.01.2019 | 98.597 | 347.066 | 63.027 | 441 | 509.132 |
| Währungsdifferenzen | 1.340 | 5.664 | 1.390 | 4 | 8.398 |
| Abschreibungen | 5.173 | 20.651 | 4.529 | 0 | 30.354 |
| Wertminderungen | 11.861 | 31.757 | 5.310 | 649 | 49.576 |
| Abgänge | –129 | –16.261 | –4.265 | 0 | –20.654 |
| Umgliederung zu zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten |
–4.554 | 0 | 0 | 0 | –4.554 |
| Umbuchungen | 305 | 3.047 | –3.106 | –252 | –6 |
| Stand 31.12.2019 | 112.594 | 391.925 | 66.885 | 842 | 572.246 |
| Buchwerte | |||||
| Buchwert 01.01.2018 | 102.772 | 207.460 | 20.149 | 16.967 | 347.348 |
| Buchwert 31.12.2018 | 94.079 | 197.648 | 14.838 | 28.798 | 335.363 |
| Buchwert 31.12.2019 | 90.004 | 178.131 | 14.806 | 11.604 | 294.544 |
Von dem für Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund, ausgewiesenen Buchwert entfallen 5.956 TEUR (Vorjahr: 7.894 TEUR) auf Grund und Boden (Grundwert).
Im Geschäftsjahr 2019 war der Effekt aus Aktivierung der Fremdkapitalkosten als Bestandteil der Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten unwesentlich (Vorjahr: 210 TEUR, Finanzierungssatz 1,8%).
Die in den Sachanlagen enthaltenen Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen haben sich im Geschäftsjahr 2019 wie folgt entwickelt:
| Nutzungsrechte | ||||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Grundstücke und Bauten einschließlich Bauten auf fremdem Grund |
Technische Anlagen und Maschinen |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Gesamt |
| Anschaffungs- / Herstellungskosten | ||||
| Stand 01.01.2019 | 7.358 | 0 | 1.979 | 9.337 |
| Währungsdifferenzen | 19 | 2 | 6 | 26 |
| Zugänge | 2.741 | 203 | 1.115 | 4.059 |
| Abgänge | –1.741 | 0 | –308 | –2.048 |
| Umbuchungen | –29 | 0 | 0 | –29 |
| Stand 31.12.2019 | 8.349 | 204 | 2.791 | 11.345 |
| Abschreibungen / Wertminderungen / Wertaufholungen |
||||
| Stand 01.01.2019 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsdifferenzen | 10 | 1 | 2 | 13 |
| Abschreibungen | 1.871 | 82 | 804 | 2.756 |
| Wertminderungen | 773 | 0 | 0 | 773 |
| Abgänge | –4 | 0 | –21 | –26 |
| Umbuchungen | –22 | 0 | 0 | –22 |
| Stand 31.12.2019 | 2.627 | 83 | 784 | 3.494 |
| Buchwerte | ||||
| Angepasster Stand 01.01.2019 | 7.358 | 0 | 1.979 | 9.337 |
| Buchwert 31.12.2019 | 5.722 | 122 | 2.007 | 7.850 |
Im Geschäftsjahr 2019 wurden folgende Beträge aus Leasingverhältnissen erfolgswirksam erfasst (siehe auch Kapitel 2.6 und 2.7):
| Erfolgswirksam erfasster Gesamtbetrag | |
|---|---|
| Aufwand für Leasingverhältnisse über Leasingobjekte von geringem Wert | 192 |
| Aufwand für Leasingverhältnisse mit kurzfristiger Laufzeit | 523 |
| Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten | 251 |
| Wertminderung für Nutzungsrechte | 773 |
| Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte | 2.756 |
| in TEUR | 2019 |
Die Zahlungsmittelabflüsse der Semperit-Gruppe für Leasingverhältnisse (inklusive Leasingverhältnisse mit kurzfristiger Laufzeit und Leasingverhältnisse über Leasingobjekte von geringem Wert) betrugen im Geschäftsjahr 2019 3.631 TEUR.
Zum 31. Dezember 2019 und 31. Dezember 2018 wurden keine Sachanlagen als Sicherheiten für Verbindlichkeiten verpfändet.
Zum 31. Dezember 2019 bestanden vertragliche Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 5.553 TEUR (Vorjahr: 15.987 TEUR).
Die Buchwerte der langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
||
| Fondsanteile, Aktien, andere Wertpapiere | 6.554 | 6.188 |
| Derivate | 0 | 240 |
| 6.554 | 6.429 | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
||
| Darlehen an assoziierte Unternehmen | 563 | 563 |
| Forderungen gegenüber Personal | 23 | 20 |
| Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | 825 | 641 |
| 1.411 | 1.224 | |
| Summe | 7.965 | 7.653 |
Bei den Fondsanteilen handelt es sich um 97.500 Stück Anteile (Vorjahr: 97.500 Stück Anteile) am PIA TopRent, einem Anleihenfonds, der zur Deckung von Pensionsrückstellungen geeignet ist und überwiegend in fest- und variabel verzinsliche Staatsanleihen in der Euro-Zone veranlagt.
Die Forderungen gegenüber Personal beinhalten im Wesentlichen Vorschüsse an Mitarbeiter.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte gegliedert nach den Bewertungskategorien gemäß IFRS 9.
| in TEUR | Bewertungskategorie IFRS 91) |
Stufe | Anhang | Buchwert 31.12.2019 |
Buchwert 31.12.2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | – | 4.2 | 94.555 | 101.645 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 3.3, 6.5 | ||||
| Wertpapiere | FVPL | 1 | 6.554 | 6.188 | |
| Darlehen an assoziierte Unternehmen | AC | – | 563 | 563 | |
| Derivative Finanzinstrumente | FVPL | 2 | 52 | 4.211 | |
| Derivative Finanzinstrumente | FV – Sicherungsinstrument | 2 | 0 | 263 | |
| Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | AC | – | 3.611 | 4.129 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 6.6 | ||||
| Kassenbestand, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten | AC | – | 141.356 | 121.549 |
1) FVPL (Fair Value through Profit and Loss – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert); FVOCI (Fair Value through OCI – Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert); AC (At Cost – Zu fortgeführten Anschaffungskosten)
In den übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten sind Forderungen gegenüber Personal und sonstige Forderungen enthalten (siehe Kapitel 3.3 und 6.5).
Langfristige finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden Der Ansatz und die Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte aufgrund eines marktüblichen Kaufs bzw.
Verkaufs erfolgen zum Erfüllungstag. Die beizulegenden Zeitwerte der Wertpapiere werden anhand von öffentlich zugänglichen Kursen ermittelt.
Bei den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Devisentermingeschäfte.
Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken werden neben operativen Maßnahmen einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte, eingesetzt. Die Bewertung erfolgt mit dem aktuellen Marktwert. Der Marktwert entspricht jenem Wert, den die jeweilige Gesellschaft bei Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde oder zahlen müsste. Positive Marktwerte zum Bilanzstichtag werden unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten und negative Marktwerte unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sollten die Voraussetzungen für Hedge Accounting gegeben sein, wird dieses überwiegend angewendet. Je nach dem ob es sich dabei um einen Cashflow Hedge oder einen Fair Value Hedge handelt, erfolgt die Erfassung wie unten beschrieben.
Zur Absicherung von Zinsrisiken werden vereinzelt derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Sofern die von IFRS 9 geforderten prospektiven Effektivitätsmessungen, sowie die Dokumentation der Hedgingstrategie erfüllt werden, werden die derivativen Finanzinstrumente entweder als Cashflow Hedge oder als Fair Value Hedge bilanziert.
Als Sicherungsinstrumente designierte Derivate werden mit dem aktuellen Marktwert bilanziert. Bei Cashflow Hedges erfolgt die Erfassung unrealisierter Gewinne und Verluste für den effektiven Teil (gem. Effektivitätsmessung) im sonstigen Ergebnis. Der ineffektive Teil wird erfolgswirksam im Gewinn oder Verlust der Periode als sonstiges Finanzergebnis erfasst. Sobald das abgesicherte Geschäft realisiert wird (z.B. Zinszahlung), wird der im sonstigen Ergebnis erfasste Betrag in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliedert. Bei Fair Value Hedges erfolgt die Erfassung der Ergebnisse sofort erfolgswirksam im sonstigen Finanzergebnis der Konzerngewinn- und -verlustrechnung.
Langfristige finanzielle Vermögenswerte, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden Bei allen finanziellen Vermögenswerten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, entsprechen die Buchwerte annähernd dem beizulegenden Zeitwert.
Im Geschäftsjahr 2018 wurde die Fördergurtproduktion im Werk der Semperit-Gruppe im chinesischen Taierzhuang stillgelegt. Die Abwicklung der dazugehörigen Produktionsgesellschaft, der Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd., obliegt dem Liquidationskomitee bestehend aus Vertretern der Semperit-Gruppe und dem 16,1%igen Minderheitsgesellschafter, der staatsnahen Shandong Wang Chao Coal & Electricity Group Co. Ltd. Die Distriktregierung stellt die Rechtmäßigkeit des Verfahrensablaufs sicher. Im 1. Quartal 2019 konnten die Maschinen und technischen Anlagen erfolgreich verwertet werden (siehe Kapitel 2.3). Nach dem Abtransport der Maschinen und technischen Anlagen waren die Grundstücke und Bauten der ehemaligen Produktionsgesellschaft in einem zu gängigen und üblichen Bedingungen sofort veräußerbaren Zustand und wurden daher erstmals zum 30. Juni 2019 als zur Veräußerung gehalten dargestellt. Die anlässlich der Umgliederung durchzuführende Werthaltigkeitsprüfung ergab einen Wertminderungsbedarf i.H.v. 834 TEUR, der im EBIT des Segments Sempertrans erfasst wurde (siehe Kapitel 3.2). Der Buchwert zum 31. Dezember 2019 beträgt 4.603 TEUR. Die Grundstücke und Bauten wurden im 4. Quartal 2019 versteigert. Der Versteigerungserlös entsprach de facto dem Buchwert. Der Abgang der Grundstücke und Bauten wird für das Geschäftsjahr 2020 erwartet, verzögert sich aber infolge der Coronavirus-Epidemie.
Im Geschäftsjahr 2017 wurde die Produktionstätigkeit im französischen Werk der Sempertrans France Belting Technology S.A.S. eingestellt. Nach Abschluss des Sozialplans und anderer gesetzlicher Anforderungen wurden Verwertungsmöglichkeiten für die Liegenschaft samt darauf befindlichen Gebäuden ab dem Geschäftsjahr 2018 geprüft und Angebote von Interessenten sondiert. Auf Grundlage dessen hat der Vorstand im Juli 2019 den Abschluss einer bis Oktober 2020 laufenden, an mehrere Bedingungen geknüpften Kaufoption für einen Immobilienentwickler genehmigt. Seit Vertragsabschluss wurde eine Mehrzahl wesentlicher vertraglicher Voraussetzungen erfüllt, weshalb erstmals zum 31. Dezember 2019 vom Eintritt aller Bedingungen und vom Verkauf der Liegenschaft gegen Ende der Optionslaufzeit höchstwahrscheinlich ausgegangen werden kann. Der bei Eigentumsübertragung fällige Kaufpreis liegt über dem Buchwert von 759 TEUR.
Aufgrund der geplanten Integration des Werks in Dalheim in das Werk in Hückelhoven/Baal wurde im Juli 2019 beschlossen, die entsprechenden Immobilien zu veräußern. Demzufolge wurden zwei Immobilien mit einem Buchwert von 347 TEUR erstmals zum 30. September 2019 als zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte dargestellt. Die anlässlich der Umgliederung durchzuführende Werthaltigkeitsprüfung ergab keinen Wertminderungsbedarf. Das Management geht davon aus, dass der Verkauf plangemäß innerhalb von 12 Monaten realisiert werden kann.
Die zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte der Semperit-Gruppe stellen sich wie folgt dar:
| Segment | Vermögenswert | 31.12.2019 | |
|---|---|---|---|
| Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd., Shandong, | |||
| China | Sempertrans | Grund und Boden | 1.235 |
| Bauten | 3.368 | ||
| Sempertrans France Belting Technology S.A.S., Argenteuil, | |||
| Frankreich | Sempertrans | Grund und Boden | 426 |
| Bauten | 333 | ||
| Semperit Profiles Leeser GmbH, Hückelhoven, | |||
| Deutschland | Semperform | Grund und Boden | 82 |
| Bauten | 265 | ||
| Summe | 5.709 |
Das Trade Working Capital setzt sich aus den Vorräten, den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zusammen.
Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert zu bewerten, wobei bei der Ermittlung der Nettoveräußerungswerte insbesondere auch den Verwertungsrisiken in Bezug auf veraltete Bestände oder Überbestände Rechnung getragen wird. Die Einsatzermittlung erfolgt grundsätzlich mithilfe des gleitenden Durchschnittspreisverfahrens. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen von Vorräten werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 34.545 | 43.877 |
| Unfertige Erzeugnisse | 16.778 | 23.137 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 70.503 | 83.234 |
| Rückerhaltungsansprüche | 41 | 19 |
| Geleistete Anzahlungen | 290 | 158 |
| Summe | 122.157 | 150.425 |
| Summe | 122.157 | 150.425 |
|---|---|---|
| davon zu Nettoveräußerungswerten | 55.268 | 33.603 |
| davon zu Anschaffungs- / Herstellungskosten | 66.889 | 116.823 |
| Vorräte | ||
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Bei der Ermittlung der Nettoveräußerungswerte im Rahmen der Vorratsbewertung zum Bilanzstichtag werden einerseits konkrete Kundenverträge bzw., wenn solche nicht vorliegen, vorhandene Listenpreise herangezogen; andererseits sind Einschätzungen des jeweiligen Segment-Managements in Bezug auf die erzielbaren Preise und die Marktentwicklungen erfolgt. Diese werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst. Die aufwandswirksam erfassten Wertberichtigungen auf Vorräte betrugen 1.992 TEUR (Vorjahr: 5.416 TEUR).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – sie stammen im Wesentlichen aus Umsatzerlösen mit Kunden der Semperit-Gruppe – sind gemäß IFRS 9 der Kategorie AC (At Cost – zu fortgeführten Anschaffungskosten) zuzurechnen und werden deshalb zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich der erwarteten Ausfälle bewertet.
| 31.12.2019 | 31.12.2018 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wert | Wert | ||||||
| in TEUR | Brutto | berichtigung | Netto | Brutto | berichtigung | Netto | |
| Nicht fällige Forderungen | 78.884 | –58 | 78.827 | 79.641 | –209 | 79.433 | |
| Bis zu 30 Tage überfällig | 10.921 | –5 | 10.917 | 14.108 | –100 | 14.007 | |
| Mehr als 30 bis zu 90 Tage überfällig | 2.453 | –3 | 2.451 | 5.700 | –272 | 5.428 | |
| Mehr als 90 Tage überfällig | 4.949 | –2.589 | 2.361 | 6.540 | –3.763 | 2.777 | |
| Summe | 97.208 | –2.654 | 94.555 | 105.989 | –4.344 | 101.645 |
Die Bewertung der Bonität erfolgt nach internen Bewertungsrichtlinien. Zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfes werden in der Semperit-Gruppe die Ausfälle der letzten vier Jahre nach Segmenten evaluiert und darauf aufbauend eine Wertminderungsmatrix auf der Basis von Zeitbändern erstellt. Die üblicherweise gewährten Zahlungsziele betragen 14 bis 90 Tage. Aufgrund der Analyse der Vergangenheit konnte ein erhöhtes Ausfallsrisiko bei Forderungen, die über 90 Tage überfällig sind, nicht festgestellt werden. Eine Überfälligkeit über 90 Tage wird daher nicht als Indikator für ein eingetretenes Ausfallsereignis, das eine Zuordnung zur Stufe 3 des Wertminderungsmodells gemäß IFRS 9 bedeuten würde, angesehen. Als Ausfallsereignisse sind beispielsweise eine erhebliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch Kreditratingagenturen, die Beauftragung von Inkassodienstleistungen oder die Insolvenz des Kunden anzusehen.
Für einen wesentlichen Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (86,7%; Vorjahr 86,2%) bestehen Kreditversicherungen. Diese Versicherungen sehen einen Selbstbehalt im Schadensfall vor. Bei diesen Forderungen wird als erwarteter Kreditverlust maximal der Selbstbehalt wertberichtigt.
Basierend auf Erfahrungswerten erfolgt – in Bezug auf Forderungen, die nicht kreditversichert sind, bzw. in Bezug auf den Selbstbehalt bei kreditversicherten Forderungen – eine Forderungswertberichtigung gemäß den Ausfallsrisiko-Klassen der Wertminderungsmatrix (Stufe 2 des Wertminderungsmodells gemäß IFRS 9). Forderungen die aufgrund einer individuellen Einschätzung der betreffenden Kunden der Stufe 3 des Wertminderungsmodells gemäß IFRS 9 zugeordnet werden, werden zusätzlich auf den voraussichtlich einbringlichen Betrag abgeschrieben.
Die überfälligen Forderungen sind im Wesentlichen durch Kreditversicherungen gedeckt, da alle Tochtergesellschaften mit wesentlichen Forderungsvolumina kreditversichert sind. In Bezug auf die nicht kreditversicherten Forderungen bzw. in Bezug auf den Selbstbehalt kreditversicherter Forderungen besteht keine nennenswerte Konzentration des Kreditrisikos, da die Kunden breit gestreut sind.
Die jeweiligen Ausfallsrisiko-Klassen sind der folgenden Wertminderungsmatrix zu entnehmen:
| 31.12.2019 | ||
|---|---|---|
| Nicht fällig | 1-30 Tage | 31-90 Tage | >90 Tage | |
|---|---|---|---|---|
| Semperflex | 0,00-0,13% | 0,03-1,11% | 0,28-4,01% | 0,90-11,17% |
| Sempermed | 0,00-1,51% | 0,03-5,26% | 0,04-10,65% | 0,09-20,72% |
| Semperform | 0,00-0,02% | 0,00-0,30% | 0,02-1,33% | 0,09-5,95% |
| Sempertrans | 0,00-0,06% | 0,00-0,24% | 0,00-0,39% | 0,00-0,65% |
| Nicht fällig | 1-30 Tage | 31-90 Tage | >90 Tage | |
|---|---|---|---|---|
| Semperflex | 0,00-0,13% | 0,07-1,07% | 0,28-4,01% | 0,9-11,17% |
| Sempermed | 0,00-1,51% | 0,02-5,20% | 0,04-10,31% | 0,09-20,08% |
| Semperform | 0,02% | 0,14-0,30% | 0,81-1,39% | 3,62-5,90% |
| Sempertrans | 0,00-0,44% | 0,03-0,97% | 0,06-2,09% | 0,14-9,71% |
Die Bandbreiten ergeben sich aus den geografischen Regionen, in denen der Umsatz erzielt wird. Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im Regelfall indirekt über Wertberichtigungskonten erfasst. Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:
| in TEUR | über Laufzeit erwarteter Kreditverlust auf Portfolioebene, wertberichtigt (Stufe 2) |
über Laufzeit erwarteter Kreditverlust auf Einzelebene, wertberichtigt (Stufe 3) |
Summe |
|---|---|---|---|
| Stand 31.12.2017 | 973 | 2.827 | 3.800 |
| Anpassung IFRS 9 | –581 | 0 | –581 |
| Stand 01.01.2018 | 392 | 2.827 | 3.219 |
| Auflösung | –231 | –71 | –301 |
| Währungsdifferenz | –2 | 81 | 79 |
| Wegen Uneinbringlichkeit abgeschriebene Beträge | 0 | –11 | –11 |
| Zuführung | 142 | 1.216 | 1.358 |
| Stand 31.12.2018 | 301 | 4.042 | 4.344 |
| Auflösung | –282 | –1.288 | –1.571 |
| Währungsdifferenz | 0 | 2 | 2 |
| Wegen Uneinbringlichkeit abgeschriebene Beträge | 0 | –411 | –411 |
| Zuführung | 5 | 284 | 289 |
| Stand 31.12.2019 | 24 | 2.629 | 2.654 |
Als uneinbringlich festgestellte Forderungen werden, wenn der Forderungsverlust endgültig feststeht, unter Verwendung von zuvor derart gebildeten Wertberichtigungen ausgebucht. Im Geschäftsjahr 2019
wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 10 TEUR (Vorjahr: 133 TEUR), die nicht wertberichtigt waren, ausgebucht.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind gemäß IFRS 9 der Kategorie AC (At Cost – zu fortgeführten Anschaffungskosten) zuzurechnen und werden deshalb zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Der Buchwert der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betrug zum 31. Dezember 2019 insgesamt 61.640 TEUR (Vorjahr: 67.746 TEUR).
Das Grundkapital der Semperit AG Holding beträgt zum 31. Dezember 2019 unverändert zum Vorjahr 21.358.997 EUR. Es ist zerlegt in 20.573.434 Stück voll eingezahlte nennbetragslose Stammaktien, von denen jede am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt ist. Sie tragen jeweils ein Stimmrecht und sind dividendenberechtigt.
Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2018 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in den kommenden fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um 50% oder bis zu 10.286.716 Stück neue Stückaktien zu erhöhen. Ebenso wurde der Vorstand ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen zu begeben. Damit kann ein Umtausch- oder Bezugsrecht bzw. eine Umtausch- oder Bezugspflicht auf bis zu 10.286.716 Stückaktien (50% der bestehenden Aktien) der Gesellschaft verbunden werden.
Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2018 zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zum gesetzlich höchst zulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals für die Dauer von 30 Monaten ab Beschlussfassung in der Hauptversammlung gemäß § 65 Abs. 1 Z 8 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt. In der gleichen Hauptversammlung wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1b AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen allfälligen Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrecht) der Aktionäre zu beschließen. Es besteht derzeit kein Aktienrückkaufprogramm, die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.
Die Kapitalrücklagen resultieren im Wesentlichen aus dem bei der Ausgabe von Aktien über den anteiligen Betrag des Grundkapitals hinaus erzielten Betrag (Agio). Von den Kapitalrücklagen sind zum 31. Dezember 2019 wie auch im Vorjahr Rücklagen in Höhe von 21.503 TEUR gebunden. Diese dürfen nur zum Ausgleich eines ansonsten im unternehmensrechtlichen Jahresabschluss der Semperit AG Holding auszuweisenden Bilanzverlusts aufgelöst werden, soweit freie Rücklagen zur Abdeckung nicht zur Verfügung stehen.
Die Aufteilung der Gewinnrücklagen stellt sich wie folgt dar:
| in TEUR | Erwirtschaftete Ergebnisse |
Neubewer tungsrücklage |
Hedge Rücklage | IAS-19-Rücklage | Summe Gewinn rücklagen |
|---|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2018 | 255.164 | 117 | –76 | –10.740 | 244.464 |
| Erstanpassung aus IFRS 9 | 538 | –117 | 0 | 0 | 422 |
| Retrospektive Anpassung aus IAS 8 – Rücklagenkorrektur |
4.295 | 0 | 0 | 0 | 4.295 |
| Angepasster Stand 01.01.2018 | 259.997 | 0 | –76 | –10.740 | 249.180 |
| Ergebnis nach Steuern | –79.644 | 0 | 0 | 0 | –79.644 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | –217 | –396 | –613 |
| Gesamtergebnis | –79.644 | 0 | –217 | –396 | –80.257 |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 |
| Sonstiges | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand 31.12.2018 | 180.354 | 0 | –293 | –11.136 | 168.925 |
| Stand 01.01.2019 | 180.354 | 0 | –293 | –11.136 | 168.925 |
| Ergebnis nach Steuern | –44.481 | 0 | 0 | 0 | –44.481 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 366 | –1.902 | –1.536 | |
| Gesamtergebnis | –44.481 | 0 | 366 | –1.902 | –46.017 |
| Zahlung von Hybridkupons | –10.545 | 0 | 0 | 0 | –10.545 |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen | –499 | 0 | 0 | 0 | –499 |
| Sonstiges | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand 31.12.2019 | 124.830 | 0 | 73 | –13.038 | 111.865 |
Die erwirtschafteten Ergebnisse enthalten unter anderem die gesetzliche Rücklage der Semperit AG Holding in Höhe von 999 TEUR (Vorjahr: 999 TEUR), die nur zum Ausgleich eines ansonsten in ihrem unternehmensrechtlichen Jahresabschluss auszuweisenden Bilanzverlustes aufgelöst werden darf, wobei der Auflösung zum Verlustausgleich nicht entgegensteht, dass freie Rücklagen zum Verlustausgleich zur Verfügung stehen.
Die Neubewertungsrücklage enthielt gemäß IAS 39 die kumulierten Zeitwertänderungen von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten bis zur Ausbuchung oder Wertminderung der Vermögenswerte. Seit der Erstanwendung von IFRS 9 zum 01. Jänner 2018 werden die bisher als zur Veräußerung verfügbaren klassifizierten finanziellen Vermögenswerte nun erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Die Hedge-Rücklage umfasst den Teil der kumulierten Nettoveränderungen des beizulegenden Zeitwertes von zur Absicherung von Zahlungsströmen (Cashflow Hedges) verwendeten Sicherungsinstrumenten bis zur späteren Erfassung der abgesicherten Zahlungsströme oder der Grundgeschäfte im Gewinn oder Verlust.
In der IAS-19-Rücklage sind die Effekte der Neubewertungen aus leistungsorientierten Plänen aus Abfertigungen und Pensionen enthalten.
In der Währungsumrechnungsrücklage werden aus der Umrechnung der Abschlüsse der Tochterunternehmen von der funktionalen Währung auf Euro resultierende Umrechnungsdifferenzen bis zur Veräußerung oder bis zum sonstigen Abgang der betreffenden Tochterunternehmen erfasst.
Am 12. Dezember 2017 wurde vom Vorstand der Semperit AG Holding ein Vertrag über Hybridkapital in Höhe von bis zu 150.000 TEUR mit der B&C Holding GmbH, einem 100%igen Tochterunternehmen der B&C Industrieholding GmbH, unterzeichnet. Der vereinbarte Zinssatz beträgt 5,25% p.a.; die Bereitstellungsgebühr beträgt 1,75% p.a. Der Aufwand aus der Bereitstellungsgebühr wird im sonstigen Finanzergebnis erfasst. Bei dem Hybridkapital handelt es sich um eine nachrangige Finanzierung mit unbegrenzter Laufzeit, die von der Semperit-Gruppe ursprünglich bis zum 31. Dezember 2018 bei Bedarf in mehreren Tranchen ausgenutzt werden konnte. Mittlerweile wurde die Hybridkapital-Linie bis zum 31. Dezember 2020 verlängert. Ein Rückzahlungs- oder Wandlungsrecht des Gläubigers ist nicht vorgesehen. Der Semperit AG Holding bleibt das Recht vorbehalten, jeweils zum Quartalsende eine Rückzahlung von 5.000 TEUR oder einem Vielfachen dessen zuzüglich anteiliger "Zinsen" zu tätigen. Im März 2018 erfolgte eine Einzahlung von 130.000 TEUR aus dem Hybridkapital.
Aufgrund der Vertragsbedingungen erfolgt der Ausweis des Hybridkapitals gemäß IAS 32 als Eigenkapital. Durch die Kategorisierung des Hybridkapitals als Eigenkapital werden entsprechende Vergütungen analog zu Ausschüttungen an die Gesellschafter behandelt. Die Zahlung der "Zinsen" wird beispielsweise durch Dividendenzahlungen ausgelöst und wird als solche mit erfolgtem Dividendenbeschluss im Eigenkapital erfasst. Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte eine Zahlung von "Zinsen" in Höhe von 10.545 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR.)
Die nicht beherrschenden Anteile sowie das auf sie entfallende Ergebnis nach Steuern bzw. Gesamtergebnis betreffen im Geschäftsjahr 2019 die Latexx Partners Berhad (Konzernanteil: 98,86%) sowie die FormTech Engineering (M) Sdn Bhd (Konzernanteil: 69,88%). Im Geschäftsjahr 2019 wurden Dividenden in Höhe von 259 TEUR (Vorjahr: 190 TEUR) an die nicht beherrschenden Anteile der FormTech Engineering (M) Sdn Bhd ausgeschüttet.
Im Geschäftsjahr 2019 wurden weitere 0,01% der Anteile an der Latexx Partners Berhad in Höhe von 5 TEUR (Vorjahr: 47 TEUR) um 6 TEUR erworben. Der Konzernanteil zum 31. Dezember 2019 beträgt somit 98,86% nach 98,85% zum 31. Dezember 2018.
Weiters wurden im Geschäftsjahr 2019 die restlichen Anteile an der Total Glove Company Sdn Bhd (Vorjahr: Anteil 50,01%) in Höhe von –499 TEUR um 0 TEUR erworben. Es ist geplant, die Total Glove Company Sdn Bhd in naher Zukunft zu liquidieren.
Zur Ausschüttung an die Aktionäre steht der Bilanzgewinn der Semperit AG Holding zur Verfügung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete die Semperit AG Holding einen Bilanzverlust, wodurch keine Dividendenausschüttung erfolgt. Im Vorjahr wurde ebenfalls ein Bilanzverlust erzielt.
Die Semperit AG Holding besitzt zum 31. Dezember 2019 ebenso wie zum 31. Dezember 2018 keine eigenen Aktien.
Die Nettoverschuldung setzt sich aus den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen, Finanzverbindlichkeiten, sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten, sonstigen finanziellen Vermögenswerten (kurzfristig) sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zusammen.
Als Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen werden Minderheitsanteile am Nettovermögen der Tochterunternehmen ausgewiesen, wenn den betreffenden Gesellschaftern ein unbedingtes Kündigungsrecht oder ein Kündigungsrecht zusteht, das an Bedingungen geknüpft ist, deren Eintritt bzw. Nichteintritt nicht im Machtbereich der Semperit-Gruppe liegen, oder wenn die Gesellschaft, an der der nicht beherrschende Anteil gehalten wird, befristet ist.
Die Ersterfassung der Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Da die Folgebewertung derartiger Verpflichtungen in den IFRS nicht geregelt ist, wird – analog der dargestellten Möglichkeit in IDW RS HFA 45 – der bei der Erstbewertung der Verbindlichkeit angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag aufgelaufenen Gewinnanteil erhöht oder um einen aufgelaufenen Verlustanteil vermindert, wobei dieser Gewinn- oder Verlustanteil auch den Anteil am sonstigen Ergebnis umfasst. Darüber hinaus werden allenfalls direkt im Eigenkapital erfasste Beträge in die Bemessung der Verbindlichkeit einbezogen. Gewinnausschüttungen an die Inhaber nicht beherrschender Anteile vermindern die Verbindlichkeit. Die im Rahmen der Folgebewertung erfassten Beträge werden im Gewinn oder Verlust erfasst und stellen Finanzierungsaufwand dar, der gesondert als auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis ausgewiesen wird.
Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der kündbaren nicht beherrschenden Anteile der Semperflex Asia Corp. Ltd. (Stufe 3) wurden die anteiligen bewertungsrelevanten Cashflows aus der jüngsten Mittelfristplanung abgeleitet. Der Detailplanungszeitraum erstreckt sich bis zum Ende des Jahres 2025. Die anteiligen bewertungsrelevanten Cashflows nach dem Geschäftsjahr 2025 wurden mit einer nachhaltigen Wachstumsrate von 0,75% extrapoliert. Die Wachstumsrate reflektierte den Wettbewerbs- und Preisdruck am Markt sowie ein moderat angenommenes Marktwachstum. Als Kapitalisierungszinssatz wurden die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital, WACC) unter Anwendung des Capital Asset Pricing Models ermittelt. Der Kapitalisierungszinssatz nach Steuern liegt bei 8,6%. Die wesentlichen Annahmen, die bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes verwendet wurden, beziehen sich insbesondere auf die marktabhängige zukünftige Entwicklung der EBITDA-Marge und die zunehmende Eintrübung der Geschäftserwartungen im Jahr 2020.
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der kündbaren nicht beherrschenden Anteile an der Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. (Stufe 3) erfolgte anhand eines Schätzers des anteiligen zu erwartenden Liquidationserlöses und entspricht näherungsweise dem anteiligen buchmäßigen Eigenkapital.
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Buchwert 01.01. | 13.376 | 13.276 |
| Ausschüttungen | –415 | –4.743 |
| Anteil am Ergebnis nach Steuern | 4.067 | 4.251 |
| Währungsdifferenzen | 1.402 | 591 |
| Sonstige Veränderungen | 27 | 0 |
| Buchwert 31.12. | 18.457 | 13.376 |
| davon Semperflex Asia Corp. Ltd., Thailand | 17.591 | 12.583 |
| davon Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd., China | 866 | 793 |
| Beizulegender Zeitwert zum 31.12. | 66.258 | 55.476 |
Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen entwickelten sich wie folgt:
| in TEUR | 31.12.2019 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
31.12.2018 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Schuldscheindarlehen | 208.830 | 172.689 | 36.142 | 226.492 | 212.106 | 14.386 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 5.983 | 1.075 | 4.908 | 7.742 | 1.195 | 6.547 |
| Summe | 214.813 | 173.763 | 41.050 | 234.233 | 213.301 | 20.933 |
Sowohl die Schuldscheindarlehen als auch die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden im Rahmen der Ersterfassung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten angesetzt. Im Rahmen der Folgebewertung werden sie gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Eine Ausbuchung erfolgt, wenn und soweit die zugrundeliegende Verpflichtung erfüllt oder gekündigt wurde oder ausgelaufen ist.
In den Jahren 2013 bis 2016 wurden von der Semperit AG Holding mehrere teils fix, teils variabel verzinste Schuldscheindarlehen sowohl in EUR als auch in den Fremdwährungen US-Dollar (USD), Polnische Zloty (PLN) und Tschechische Kronen (CZK) begeben. Das Gesamtvolumen belief sich auf 344.466 TEUR; im Geschäftsjahr 2015 erfolgten Rückführungen variabel verzinster Tranchen aus 2013 in Höhe von 72.000 TEUR. Im Juli 2018 wurden zudem 13.500 TEUR an Schuldscheindarlehen in Euro fällig und termingerecht zurückgeführt. Zusätzlich wurden im November 2018 37.000 TUSD (das entspricht 32.691 TEUR) an Schuldscheindarlehen in US-Dollar vorzeitig zurückgeführt. Im Geschäftsjahr 2019 erfolgten vorzeitige Rückführungen fix verzinster Tranchen aus 2013 und 2015 in Höhe von 3.500 TEUR und 3.000 TEUR.
Die derzeitigen Tranchen haben Laufzeiten von fünf, sieben, zehn und fünfzehn Jahren in EUR sowie von drei, fünf und sieben Jahren in den Fremdwährungen. Das derzeitige Gesamtnominale beläuft sich auf 213.908 TEUR (Vorjahr: 225.033 TEUR), davon entfallen rund 56% auf Euro und rund 44% auf die drei Fremdwährungen.
Zum 31. Dezember 2019 sind abgegrenzte Zinsen in Höhe von 1.160 TEUR (Vorjahr: 1.816 TEUR) als kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der Unterschied zwischen Buchwert exklusive Zinsen (Clean Price) und dem Nominale ergibt sich aus den Transaktionskosten der Emissionen, welche über die Laufzeit der einzelnen Tranchen der Schuldscheindarlehen entsprechend der Effektivzinsmethode verteilt werden.
| 31.12.2019 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Effektiv verzinsung |
Währung | Nominale in Fremd währung |
Buchwert in TEUR |
Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|
| Fix verzinstes Schuldscheindarlehen | 1,77%-3,65% | TEUR | 119.500 | 114.116 | 78.372 | 35.744 |
| Fix verzinstes Schuldscheindarlehen | 1,29% | TCZK | 180.000 | 7.094 | 7.080 | 14 |
| Variabel verzinstes Schuldscheindarlehen | 2,82% | TCZK | 180.000 | 7.119 | 7.081 | 38 |
| Variabel verzinstes Schuldscheindarlehen | 3,24% | TPLN | 118.000 | 27.762 | 27.692 | 70 |
| Variabel verzinstes Schuldscheindarlehen | 3,41% | TUSD | 59.000 | 52.739 | 52.464 | 275 |
| Summe | 208.830 | 172.689 | 36.142 |
31.12.2018
| Nominale in | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Effektiv verzinsung |
Währung | Fremd währung |
Buchwert in TEUR |
Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
||
| Fix verzinstes Schuldscheindarlehen | 1,77%-3,65% | TEUR | 119.500 | 120.642 | 119.290 | 1.351 | |
| Fix verzinstes Schuldscheindarlehen | 1,29% | TCZK | 180.000 | 7.005 | 6.991 | 14 | |
| Variabel verzinstes Schuldscheindarlehen | 2,45%-2,50% | TCZK | 360.000 | 14.042 | 6.992 | 7.050 | |
| Variabel verzinstes Schuldscheindarlehen | 3,04%-3,24% | TPLN | 142.000 | 33.044 | 27.389 | 5.655 | |
| Variabel verzinstes Schuldscheindarlehen | 4,06% | TUSD | 59.000 | 51.758 | 51.443 | 315 | |
| Summe | 226.492 | 212.106 | 14.386 |
Im Dezember 2014 wurde ein Rahmenkreditvertrag über ursprünglich 250.000 TEUR, welcher im Geschäftsjahr 2017 auf 200.000 TEUR angepasst wurde, mit einem Bankenkonsortium bestehend aus sechs Kreditinstituten abgeschlossen. Dabei hat eine Tranche, welche im Geschäftsjahr 2017 von 100.000 TEUR auf 50.000 TEUR angepasst wurde, eine Laufzeit von fünf Jahren. Die weitere Tranche in Höhe von 150.000 TEUR hat eine Laufzeit von sieben Jahren (ursprüngliche Laufzeit fünf Jahre mit zwei Verlängerungsoptionen um jeweils ein Jahr, wovon beide Optionen schon gezogen wurden). Mit dem im März 2018 zur Verfügung gestellten Hybridkapital wurde ein Rahmenkredit in Höhe von 50.000 TEUR zurückgeführt; dieser steht somit nicht mehr zur Verfügung. Zum Bilanzstichtag ist vom Rahmenkredit ein Betrag von 0 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) ausgenützt.
Darüber hinaus bestehen zum Bilanzstichtag die folgenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten:
| 31.12.2019 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Effektiv verzinsung |
Währung | Nominale in Fremd währung |
Buchwert in TEUR |
Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|
| Fix verzinste Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
4,10% | TEUR | 2.000 | 1.195 | 1.075 | 120 |
| Variabel verzinste Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
0,00% | TEUR | 0 | 7 | 0 | 7 |
| 4,0 – 6,0% | TMYR | 42.100 | 4.781 | 0 | 4.781 | |
| Summe | 5.983 | 1.075 | 4.908 |
31.12.2018
| Effektiv verzinsung |
Währung | Nominale in Fremd währung |
Buchwert in TEUR |
Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Variabel verzinste Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
0,0 – 4,1% | TEUR | 2.000 | 1.315 | 1.195 | 120 |
| 4,0 – 6,0% | TMYR | 42.100 | 6.427 | 0 | 6.427 | |
| Summe | 7.742 | 1.195 | 6.547 |
Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden mit Ausnahme der Derivate nach der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte, siehe Kapitel 6.4).
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern (inkl. Bonifikationen und Provisionen) werden zum Barwert des erwarteten Auszahlungsbetrags erfasst, sofern diese bereits erbrachte Dienstleistungen betreffen.
| in TEUR | 31.12.2019 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
31.12.2018 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Verkaufsanreize und Vertragsstrafen | 1.242 | 0 | 1.242 | 6.838 | 0 | 6.838 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern | 4.572 | 0 | 4.572 | 5.543 | 25 | 5.518 |
| Derivate | 1.903 | 725 | 1.178 | 1.727 | 1.284 | 443 |
| Abgegrenzte Provisionen | 1.622 | 0 | 1.622 | 1.006 | 0 | 1.006 |
| Darlehen von nicht beherrschenden Anteilseignern |
0 | 0 | 0 | 126 | 0 | 126 |
| Leasingverbindlichkeiten | 8.606 | 5.886 | 2.720 | 70 | 42 | 29 |
| Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 4.290 | 462 | 3.828 | 6.642 | 666 | 5.976 |
| Summe | 22.235 | 7.073 | 15.161 | 21.952 | 2.017 | 19.935 |
Den Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16 zum 31. Dezember 2019 stehen Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing zum 31. Dezember 2018 gegenüber.
| in TEUR | Bewertungskategorie IFRS 91) |
Stufe | Anhang | Buchwert 31.12.2019 |
Buchwert 31.12.2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden | |||||
| Anteilen | AC | – | 6.1 | 18.457 | 13.376 |
| Schuldscheindarlehen | AC | 3 | 6.2 | 208.830 | 226.492 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | AC | – | 6.2 | 5.983 | 7.742 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | AC | – | 4.3 | 61.640 | 67.746 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.3, 6.5 | ||||
| Derivative Finanzverbindlichkeiten | FVPL | 2 | 1.178 | 241 | |
| Derivative Finanzverbindlichkeiten | FV – Sicherungsinstrument | 2 | 725 | 1.486 | |
| Leasingverbindlichkeiten | AC | – | 8.606 | 70 | |
| Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | AC | – | 11.726 | 20.155 |
1) FVPL (Fair Value through Profit and Loss – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert); FVOCI (Fair Value through OCI – Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert); AC (At Cost – Zu fortgeführten Anschaffungskosten)
Bei den zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten handelt es sich um derivative Finanzinstrumente. Bei den derivativen Finanzinstrumenten (freistehende Finanzinstrumente) handelt es sich zum 31. Dezember 2019 um Devisentermingeschäfte. Bei den derivativen Finanzinstrumenten die für Sicherungszwecke gehalten werden, handelt es sich um einen Cross Currency Swap.
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Devisentermingeschäfte und des Cross Currency Swaps erfolgt mittels anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle. Dabei werden zukünftige Zahlungsströme anhand der zum Bilanzstichtag veröffentlichten Zinsstrukturkurven simuliert. Zusätzlich wird beim Buchwert eine Kreditrisikoanpassung der jeweiligen Gegenpartei vorgenommen. Dabei werden positive Exposures mit dem Ausfallrisiko der Gegenpartei und negative Exposures mit dem eigenen Ausfallsrisiko bewertet.
Bei allen finanziellen Verbindlichkeiten mit Ausnahme der im Folgenden angegebenen sowie den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen (siehe Kapitel 6.1) entsprechen die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten. Hinsichtlich der Bewertung von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt vorhanden ist, werden finanzmathematische Bewertungsverfahren herangezogen. Die Bestimmung der dem beizulegenden Zeitwert zugrunde gelegten, bewertungsrelevanten Parametern beruht zum Teil auf zukunftsbezogenen Annahmen.
| in TEUR | Bewertungs kategorie IFRS 91) |
Beizu legender Zeitwert 31.12.2019 |
Beizu legender Zeitwert 31.12.2018 |
Stufe | |
|---|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten | |||||
| Schuldscheindarlehen | AC | 212.461 | 220.026 | 3 |
1) AC (At cost – Zu fortgeführten Anschaffungskosten)
Bei den Schuldscheindarlehen wurde der beizulegende Zeitwert durch Diskontierung der vertraglichen Zahlungsströme mit aktuellen Zinssätzen ermittelt. Die Vergleichszinssätze zum Bilanzstichtag wurden dabei aus den laufzeitkonformen Kapitalmarktrenditen abgeleitet und um am Markt beobachtbare aktuelle Risiko- und Liquiditätskosten angepasst. Der Ableitung der Vergleichszinssätze liegt eine aktuelle Einschätzung des Ratings der Semperit-Gruppe durch das Management zugrunde. Der Unterschied zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert ergibt sich einerseits aufgrund der seit der Emission der Schuldscheindarlehen deutlich gesunkenen Refinanzierungskosten der Banken (als Bestandteil der Finanzierungskosten von Unternehmensfinanzierungen über Banken) durch die Maßnahmen der EZB wie beispielsweise mittelfristige Refinanzierungstender für Banken zum Zinssatz von aktuell 0,00% p.a. und der im Zuge der Quantitative-Easing-Maßnahmen der EZB deutlich gesunkenen Risikoaufschläge und andererseits durch die positive Ausgestaltung einiger Vertragsklauseln des Schuldscheindarlehens zugunsten der Semperit-Gruppe, welche gegenüber einem Standarddarlehen abweichen.
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
||
| Derivate | 52 | 4.234 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
||
| Forderungen gegenüber Personal | 342 | 344 |
| Abgrenzungen | 335 | 1.846 |
| Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | 2.086 | 1.277 |
| 2.763 | 3.467 | |
| Summe | 2.816 | 7.702 |
Die übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten gesperrte Finanzmittel in Höhe von 208 TEUR (Vorjahr: 364 TEUR), Mietkautionen in Höhe von 158 TEUR sowie Termineinlagen in Höhe von 147 TEUR.
Für Angaben zu den beizulegenden Zeitwerten und sonstige weiterführende Informationen, siehe Kapitel 3.3. Für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, ist gegebenenfalls eine Wertminderung zu berücksichtigen (siehe Kapitel 4.2). In Bezug auf Derivate, die im Rahmen einer Hedge-Beziehung gehalten werden, siehe Kapitel 11.
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Kassabestand | 28 | 24 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 141.040 | 121.526 |
| Kurzfristige Veranlagungen | 288 | 0 |
| Summe | 141.356 | 121.549 |
Die Bindungsdauer sämtlicher kurzfristiger Finanzveranlagungen betrug zum Zeitpunkt der Veranlagung weniger als drei Monate.
Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen werden die Kosten für die Erbringung der Versorgungsleistung unter Anwendung des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Anwartschaftsbarwertverfahren bzw. Projected Unit Credit Method) ermittelt, wobei zu jedem Bilanzstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Sämtliche Neubewertungsergebnisse von Planvermögen und Verpflichtungen, insbesondere versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, werden gemäß IAS 19 erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.
Die Rückstellung in der Bilanz für die gemäß einem Versorgungsplan zu erbringenden Leistungen entspricht dem Barwert der von den Dienstnehmern bis zum Bilanzstichtag erworbenen Leistungsansprüche abzüglich des Zeitwerts, der einem allfälligen der Deckung der Verpflichtung dienenden Planvermögen zum Bilanzstichtag beizulegen ist.
Aufgrund eines bestehenden Pensionsstatuts der Semperit AG Holding und der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. werden vor dem 01. Jänner 1991 eingetretenen Mitarbeitern Betriebspensionen in Form eines fixen Betrags, dessen Höhe von der Anzahl der geleisteten Dienstjahre abhängig ist, gewährt. Anspruchsberechtigt nach diesem Statut sind nunmehr nur noch pensionierte ehemalige Mitarbeiter oder Hinterbliebene von ehemaligen Mitarbeitern. Die Verpflichtungen aus diesem Statut sind nicht durch Planvermögen gedeckt.
Mehreren ehemaligen Vorstandsmitgliedern wurden einzelvertraglich Pensionszusagen gewährt. Auch diese Verpflichtungen sind nicht durch Planvermögen gedeckt.
Abhängig von der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit haben im Wesentlichen Dienstnehmer in Österreich, Frankreich, Indien, Polen und Thailand aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung insbesondere bei Pensionsantritt.
Bei den anlässlich des Pensionsantritts fälligen Leistungen handelt es sich demnach um nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses fällige Vergütungen im Sinne von IAS 19; die diesbezüglichen Verpflichtungen sind nicht durch Planvermögen gedeckt.
Die wichtigsten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar. Die Zinssätze wurden in den einzelnen Ländern je nach Leistungsplan differenziert ermittelt.
| Zinssatz p.a. in % | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Österreich – Pensionen | 0,80% / 0,90% | 1,60% / 1,80% |
| Österreich – Abfertigungen | 1,00% | 1,80% |
| Deutschland – Pensionen | 0,90% / 0,98% | 1,80% / 1,90% |
| Übrige Länder – Abfertigungen | ||
| Frankreich | 1,00% – 1,20% | 1,90% – 2,10% |
| Polen | 2,00% | 3,00% |
| Indien | 7,10% | 7,40% |
| Thailand | 1,24% – 2,49% | 1,73% – 4,38% |
Die Entgeltsteigerungen wurden in den einzelnen Ländern je nach Leistungsplan und gegebenenfalls nach Arbeitern und Angestellten differenziert ermittelt.
| Entgeltsteigerungen p.a. in % | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Österreich – Pensionen | 0,00% / 1,75% | 0,00% / 1,75% |
| Österreich – Abfertigungen | 3,00% | 3,00% |
| Deutschland – Pensionen | 1,80% / 3,40% | 1,80% / 3,40% |
| Übrige Länder – Abfertigungen | ||
| Frankreich | 2,00% / 2,20% / 2,50% |
2,00% / 2,50% |
| Polen | 2,00% | 2,00% |
| Indien | 0,00% / 5,00% / 12,00% |
5,00% / 12,00% |
| Thailand | 3,00% / 4,00% | 3,00% / 5,00% |
Fluktuationsabschläge wurden abhängig von der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit der Mitarbeiter berücksichtigt.
| Fluktuationsabschläge p.a. in % | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Österreich – Pensionen | 0,00% | 0,00% |
| Österreich – Abfertigungen | 0,00% – 2,50% | 0,00% – 2,50% |
| Deutschland – Pensionen | 0,00% | 0,00% |
| Übrige Länder – Abfertigungen | ||
| Frankreich | 0,00% – 7,00% | 0,00% – 7,00% |
| Polen | 5,30% | 5,25% |
| Indien | 0,00% / 2,00% / 8,00% |
2,00% |
| Thailand | 0,00% – 35,00% | 0,00% – 30,00% |
Das Pensionsantrittsalter wurde entweder entsprechend der individuellen Regelung des jeweiligen Plans oder, wenn eine solche nicht vorhanden ist, mit dem frühestmöglichen Pensionsantrittsalter entsprechend den lokalen gesetzlichen Vorschriften angesetzt.
Für die Ermittlung des Barwerts der Verpflichtungen (Defined Benefit Obligation, DBO) wurden die folgenden biometrischen Rechnungsgrundlagen und Annahmen verwendet:
Die Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | Gesamt 31.12.2019 |
Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
Gesamt 31.12.2018 |
Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Rückstellungen für Pensionen | 17.751 | 16.225 | 1.526 | 17.827 | 16.208 | 1.619 |
| Rückstellungen für Abfertigungen | 19.174 | 18.010 | 1.164 | 18.689 | 17.177 | 1.512 |
| Summe | 36.925 | 34.235 | 2.690 | 36.516 | 33.385 | 3.131 |
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Barwert der gedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen | 3.469 | 3.440 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens | –345 | –293 |
| Unterdeckung | 3.124 | 3.147 |
| Barwert der ungedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen | 14.626 | 14.680 |
| Rückstellungen für Pensionen per 31.12. | 17.751 | 17.827 |
Der Barwert der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen hat sich wie folgt entwickelt:
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 01.01. | 18.120 | 18.951 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 11 | 10 |
| Zinsaufwand | 317 | 294 |
| Summe der Aufwendungen für Pensionen | 328 | 303 |
| Neubewertungen | 1.302 | 506 |
| Auszahlungen / Übertragungen | –1.654 | –1.640 |
| Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 31.12. | 18.096 | 18.120 |
Die in den Tabellen ausgewiesenen Aufwendungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als Aufwendungen für Altersversorgung im Personalaufwand erfasst (siehe Kapitel 2.5). Das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Planvermögen setzt sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Barmittel | 80 | 28 |
| Sonstige Forderungen | 265 | 265 |
| Zeitwert des Planvermögens per 31.12. | 345 | 293 |
| Zeitwert des Planvermögens per 31.12. | 345 | 293 |
|---|---|---|
| Auszahlungen / Übertragungen | 65 | –217 |
| Neubewertungen des Planvermögens | –12 | 5 |
| Zinserträge aus Planvermögen | 0 | 2 |
| Zeitwert des Planvermögens per 01.01. | 293 | 503 |
| in TEUR | 2019 | 2018 |
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 01.01. | 18.689 | 19.857 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 325 | 348 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | 118 | 31 |
| Zinsaufwand | 350 | 341 |
| Summe der Aufwendungen für Abfertigungen | 793 | 721 |
| Neubewertungen | 759 | –320 |
| Auszahlungen | –1.107 | –797 |
| Fremdwährungsdifferenzen | 41 | 4 |
| Änderungen des Konsolidierungskreises | 0 | –776 |
| Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 31.12. | 19.174 | 18.689 |
Die gemäß IAS 19 im sonstigen Ergebnis erfassten Neubewertungen setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Pensionen | ||
| Neubewertungen der Verpflichtungen | ||
| Aus der Änderung demographischer Annahmen | –44 | –248 |
| Aus der Änderung finanzieller Annahmen | –1.466 | 328 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 208 | –586 |
| –1.302 | –506 | |
| Neubewertungen des Planvermögens | –12 | 5 |
| Summe Pensionen | –1.314 | –500 |
| Abfertigungen | ||
| Neubewertungen der Verpflichtungen | ||
| Aus der Änderung demographischer Annahmen | 565 | –296 |
| Aus der Änderung finanzieller Annahmen | –1.469 | 1.115 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 145 | –499 |
| Summe Abfertigungen | –759 | 320 |
| Neubewertungen Gesamt | –2.073 | –180 |
Im sonstigen Ergebnis aus erfassten Neubewertungen ist im Geschäftsjahr 2018 ein Aufwand aus der Änderung der österreichischen Sterbetafeln (AVÖ 2018-P ANG) in Höhe von 881 TEUR enthalten.
Für Pensions- und Abfertigungspläne wurden Sensitivitätsanalysen hinsichtlich der Auswirkung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen durchgeführt. Die Berechnung der Sensitivitäten erfolgte unter Zugrundelegung jener versicherungsmathematischen Annahmen, die auch für die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen zur Anwendung kommen, wobei ein Parameter verändert wurde. Die übrigen Parameter blieben jeweils unverändert.
Die Veränderungen dieser Parameter um jeweils einen Prozentpunkt wirken sich auf den Barwert der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 18.096 TEUR (Vorjahr: 18.120 TEUR) und für den Barwert der Abfertigungsverpflichtungen in Höhe von 19.174 TEUR (Vorjahr: 18.689 TEUR) wie folgt aus:
| in TEUR | Barwert der Verpflichtung (DBO) 31.12.2019 |
Barwert der Verpflichtung (DBO) 31.12.2018 |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| Veränderung des Parameters |
Zunahme Parameter |
Abnahme Parameter |
Zunahme Parameter |
Abnahme Parameter |
|
| Pensionen | |||||
| Zinssatz | +/– 1 Prozentpunkt | 16.478 | 20.033 | 16.566 | 19.966 |
| Entgeltsteigerungen | +/– 1 Prozentpunkt | 19.548 | 17.214 | 19.114 | 17.277 |
| Lebenserwartung | +/– 1 Jahr | 19.105 | 17.109 | 19.059 | 17.192 |
| Abfertigungen | |||||
| Zinssatz | +/– 1 Prozentpunkt | 17.478 | 21.384 | 16.876 | 20.816 |
| Entgeltsteigerungen | +/– 1 Prozentpunkt | 21.233 | 17.563 | 20.675 | 16.952 |
Die durchschnittlich gewichtete Laufzeit (Duration) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren stellt sich wie folgt dar:
| Durchschnittliche gewichtete Laufzeit (Duration) | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Österreich – Pensionen | 9,1 | 9,3 |
| Österreich – Abfertigungen | 10,5 | 10,8 |
| Deutschland – Pensionen | 9,9 | 10,0 |
| Übrige Länder – Abfertigungen | ||
| Frankreich | 13,9 | 15,4 |
| Polen | 10,5 | 10,3 |
| Indien | 8,4 | 10,5 |
| Thailand | 14,0 | 13,7 |
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Abfertigungen | ||
| Bis zu 1 Jahr | 1.164 | 1.512 |
| 1 bis 5 Jahre | 3.413 | 4.251 |
| 6 bis 10 Jahre | 6.056 | 5.755 |
| Über 10 Jahre | 15.002 | 15.851 |
| Pensionen | ||
| Bis zu 1 Jahr | 1.526 | 1.619 |
| 1 bis 5 Jahre | 5.799 | 6.148 |
| 6 bis 10 Jahre | 4.142 | 4.552 |
| Über 10 Jahre | 7.290 | 8.197 |
Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeiten der erwarteten Leistungsauszahlungen:
Beiträge zu beitragsorientierten Versorgungsplänen werden dann als Aufwand erfasst, wenn die Mitarbeiter die Arbeitsleistung erbracht haben, die das Unternehmen zur Beitragsleistung verpflichtet.
Die Semperit AG Holding ist verpflichtet, für alle aktiven Vorstandsmitglieder Beiträge an eine Pensionskasse zu leisten. Jährlich wird 1/10 des jeweiligen fixen Bezuges oder ein vertraglich vereinbarter Fixbetrag in die APK Pensionskasse AG einbezahlt. Im Geschäftsjahr 2019 ist für diese Beiträge ein Aufwand von 88 TEUR (Vorjahr: 95 TEUR) angefallen.
Einem ehemaligen Vorstandsmitglied und ausgewählten leitenden Angestellten wurden in der Vergangenheit Pensionszusagen gewährt, die durch Rückdeckungsversicherungen bei der Generali Versicherung AG gedeckt sind, wobei der Pensionsanspruch jeweils dem rückgedeckten Betrag entspricht. Im Geschäftsjahr 2019 ist für diese Beiträge in Summe ein Aufwand von 180 TEUR (Vorjahr: 308 TEUR) angefallen, welcher sich aus Aufwendungen der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. in Höhe von 109 TEUR (Vorjahr: 70 TEUR) sowie aus Aufwendungen der Semperit AG Holding in Höhe von 159 TEUR (Vorjahr: 238 TEUR) zusammensetzt.
Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis österreichischem Recht unterliegt und die nach dem 31. Dezember 2002 in das Dienstverhältnis eingetreten sind, erwerben keine Abfertigungsansprüche gegenüber dem jeweiligen Dienstgeber. Für diese Mitarbeiter und für alle aktiven Vorstandsmitglieder waren Beiträge in Höhe von 1,53% (Vorjahr 1,53%) des Lohns bzw. Gehalts an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. Im Geschäftsjahr 2019 ist für diese Beiträge ein Aufwand von insgesamt 643 TEUR (Vorjahr: 582 TEUR) angefallen.
Für Mitarbeiter in den USA werden Beiträge in Höhe eines festgelegten Prozentsatzes des Jahresgehalts an eine Pensionskasse geleistet. Im Geschäftsjahr 2019 ist für diese Beiträge ein Aufwand von 317 TEUR (Vorjahr: 107 TEUR) angefallen.
Für Mitarbeiter in Singapur werden Beiträge in Höhe eines festgelegten Prozentsatzes des Jahresgehalts an eine Pensionskasse geleistet. Im Geschäftsjahr 2019 ist für diese Beiträge ein Aufwand von 188 TEUR (Vorjahr: 105 TEUR) angefallen.
Die Mitarbeiter des Konzerns gehören zudem den länderspezifischen, staatlichen Pensionsplänen an, die in der Regel im Umlageverfahren finanziert werden. Die Verpflichtung der Gruppe beschränkt sich darauf, die Beiträge bei Fälligkeit zu entrichten. Eine rechtliche oder faktische Verpflichtung zu künftigen Leistungen besteht nicht.
Die Buchwerte der sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 31.12.2019 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
31.12.2018 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Jubiläumsgelder | 4.517 | 4.232 | 285 | 4.066 | 3.824 | 241 |
| Gewährleistungen | 6.753 | 1.291 | 5.462 | 6.097 | 1.310 | 4.786 |
| Prämien- und sonstige Personalrückstellungen | 12.936 | 216 | 12.720 | 9.686 | 471 | 9.214 |
| Übrige | 6.295 | 5.136 | 1.159 | 12.960 | 9.182 | 3.778 |
| Summe | 30.501 | 10.875 | 19.626 | 32.808 | 14.788 | 18.020 |
| Währungs | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 01.01.2019 | differenzen | Auflösung | Verbrauch | Zuführung | 31.12.2019 |
| Jubiläumsgelder | 4.066 | 1 | 0 | –232 | 683 | 4.517 |
| Gewährleistungen | 6.097 | 41 | –2.348 | –826 | 3.790 | 6.753 |
| Prämien- und sonstige Personalrückstellungen | 9.686 | 79 | –205 | –9.157 | 12.534 | 12.936 |
| Übrige | 12.960 | –25 | –5.000 | –2.797 | 1.157 | 6.295 |
| Summe | 32.808 | 96 | –7.553 | –13.013 | 18.163 | 30.501 |
Rückstellungen werden mit dem Barwert des erwarteten Erfüllungsbetrags gemäß der bestmöglichen Schätzung des Managements der ungewissen Verpflichtung unter Berücksichtigung unvermeidbarer, mit vielen Ereignissen und Umständen verbundener Risiken und Unsicherheiten sowie künftiger Ereignisse – sofern ausreichend objektive substanzielle Hinweise für deren Eintritt vorliegen – angesetzt.
Sofern davon ausgegangen werden kann, dass der für die Erfüllung erforderliche Betrag zur Gänze oder teilweise durch einen Dritten erstattet wird, wird dieser Rückerstattungsanspruch aktiviert, wenn und soweit diese Erstattung so gut wie sicher ist und ihr Betrag zuverlässig geschätzt werden kann.
Die Zeitpunkte der erwarteten Zahlungsströme der sonstigen Rückstellungen (ausgenommen Jubiläumsgelder) entsprechen im Wesentlichen den oben genannten Fristigkeiten. Für die Rückstellung für Jubiläumsgelder ergeben sich undiskontierte Zahlungsströme zum 31. Dezember 2019 von 287 TEUR (Vorjahr: 243 TEUR) innerhalb eines Jahres und von 9.070 TEUR (Vorjahr: 8.956 TEUR) über einem Jahr.
Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden unter Anwendung der Projected Unit Credit Method gemäß IAS 19 basierend auf einer versicherungsmathematischen Bewertung ermittelt. Neubewertungen (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden im Gewinn oder Verlust der Periode als Personalaufwand erfasst.
Die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden für Mitarbeiter in Österreich, Deutschland und der Tschechischen Republik gebildet, denen aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen bei langjähriger Betriebszugehörigkeit Jubiläumsgelder zustehen. Die Bewertung erfolgte im Wesentlichen unter Zugrundelegung jener versicherungsmathematischen Annahmen, die auch für die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen zur Anwendung kommen.
Die durchschnittlich gewichtete Laufzeit des Barwertes der Jubiläumsgeldverpflichtungen beträgt rund 11 Jahre (Vorjahr: 9 Jahre). Die Sensitivitätsanalysen hinsichtlich der Auswirkung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen wurden durchgeführt. Daraus ergeben sich folgende Auswirkungen auf den Barwert der Rückstellungen für Jubiläumsgelder:
| Barwert der Verpflichtung | (DBO) 31.12.2019 | Barwert der Verpflichtung (DBO) 31.12.2018 |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Veränderung des Parameters |
Zunahme Parameter |
Abnahme Parameter |
Zunahme Parameter |
Abnahme Parameter |
|
| Zinssatz | +/– 1 Prozentpunkt | 4.132 | 4.974 | 3.734 | 4.455 | |
| Entgeltsteigerungen | +/– 1 Prozentpunkt | 4.871 | 4.211 | 4.366 | 3.803 |
Die Rückstellungen für Gewährleistungen basieren zu einem wesentlichen Teil auf einer Einzelbeurteilung der Risiken. Zusätzlich wird auf Portfoliobasis und auf Erfahrungswerten basierend, vom Umsatz des letzten Geschäftsjahres ausgehend, eine Rückstellung gebildet. Da der Inanspruchnahme lang dauernde Verhandlungen und auch Rechtsstreitigkeiten vorausgehen können, ist der Zeitpunkt der tatsächlichen Inanspruchnahme ungewiss.
In den übrigen sonstigen Rückstellungen ist eine Rückstellung für Steuerverfahren zu Verkehrssteuern in Brasilien betreffend die Veranlagungsjahre 2008 bis 2010 in Höhe von 3.380 TEUR (Vorjahr: 6.768 TEUR) enthalten. Die Abgabe (PIS/COFINS) wird beim Import und beim Wiederverkauf von Waren in Brasilien eingehoben.
Hinsichtlich der Import-PIS/COFINS erging am 12. November 2019 die letztinstanzliche Entscheidung des Conselho de Administração de Recursos Fiscais (CARF) zugunsten der Semperit-Gruppe. Die entsprechende Rückstellung war in Höhe von 3.985 TEUR aufzulösen. Für die Wiederverkaufs-PIS/COFINS wurde im Geschäftsjahr 2017 nach erfolglosen Rechtsmitteln im Verwaltungsverfahren eine Kaution für die weitere Behandlung des Falles in den gerichtlichen Verfahrensinstanzen gelegt. Der Rückstellung in Höhe von 3.380 TEUR (Vorjahr: 2.892 TEUR) steht weiterhin eine entsprechende Forderung aus einer Rückerstattung der Depositleistung beim Zivilgericht gegenüber.
Des Weiteren wurden erwartete Verfahrenskosten in Zusammenhang mit den Steuerverfahren in Brasilien in Höhe von 411 TEUR (Vorjahr: 1.250 TEUR) rückgestellt. Für die Veranlagungsjahre 2011 und 2012 geht das Management davon aus, dass eine Verjährung eingetreten ist.
Bedingt durch die im Geschäftsjahr 2018 beschlossene Schließung des chinesischen Produktionsstandortes Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. wurden 260 TEUR (Vorjahr: 1.239 TEUR) für den Abschluss des Liquidationsprozesses rückgestellt.
Ein Tochterunternehmen ist in ein wettbewerbsrechtliches Verfahren involviert. Dieses langwierige Verfahren befindet sich derzeit in einem Stadium, in dem der Ausgang mit hoher Unsicherheit behaftet ist. Das Verfahren wird in Abstimmung mit lokalen Spezialisten vor der Behörde abgewickelt. Das Tochterunternehmen kooperiert mit den zuständigen Behörden und sichert seine volle Unterstützung zu. Für die erwarteten Kosten und das entsprechende Risiko wurde gemäß der Einschätzung der Semperit-Gruppe mit einer Rückstellung in Höhe des wahrscheinlichsten Betrages entsprechend vorgesorgt. Ein allfälliger Anpassungsbedarf wird periodisch neu beurteilt.
Detaillierte Angaben zu den konkreten finanziellen Auswirkungen würden die Position der Semperit-Gruppe bei der Durchsetzung ihrer Interessen in den laufenden Rechtsstreitigkeiten ernsthaft beeinträchtigen, weshalb diese in Anwendung von IAS 37.92 unterblieben sind.
| in TEUR | 31.12.2019 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
31.12.2018 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Abgegrenzte Aufwendungen | 4.617 | 127 | 4.490 | 5.265 | 401 | 4.863 |
| Geleistete Anzahlungen | 1.527 | 521 | 1.006 | 3.683 | 3.325 | 359 |
| Forderungen aus Steuern | 10.819 | 3.633 | 7.185 | 11.117 | 3.160 | 7.957 |
| Sonstige nicht-finanzielle Forderungen | 1.043 | 69 | 974 | 897 | 60 | 837 |
| Summe | 18.005 | 4.350 | 13.654 | 20.963 | 6.946 | 14.017 |
Die langfristigen geleisteten Anzahlungen entfallen im Wesentlichen auf Anzahlungen für Sachanlagen.
| in TEUR | 31.12.2019 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
31.12.2018 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Steuern und im Rahmen der sozialen Sicherheit |
9.849 | 0 | 9.849 | 9.799 | 0 | 9.799 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 11.864 | 0 | 11.864 | 4.848 | 0 | 4.848 |
| Nicht konsumierte Urlaube und Zeitsalden | 5.447 | 132 | 5.315 | 5.797 | 200 | 5.597 |
| Übrige sonstige Verbindlichkeiten | 1.725 | 51 | 1.675 | 1.595 | 361 | 1.234 |
| Summe | 28.885 | 183 | 28.702 | 22.040 | 561 | 21.478 |
Die Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von 11.864 TEUR (Vorjahr: 4.745 TEUR) sind gänzlich im Geschäftsjahr 2019 entstanden. Der Vorjahreswert wurde als Umsatzerlös realisiert.
Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern auf den in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung ausgewiesenen Aufwand an Ertragsteuern stellt sich wie folgt dar:
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | –29.643 | –63.258 |
| Steuerbelastung / -ertrag (–/+) zu 25% | 7.411 | 15.815 |
| Abweichende ausländische Steuersätze | 504 | 2.345 |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen | 116 | 132 |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | –1.017 | –1.063 |
| Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen | –3.539 | –3.239 |
| Nicht steuerbare Erträge, Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge | 358 | 334 |
| Steuerrechtlich abzugsfähige Aufwendungen für Hybridkupons | 1.730 | 1.332 |
| Minderung des laufenden Steueraufwandes aufgrund Verwertung bisher nicht angesetzter Verlustvorträge |
1.383 | 950 |
| Nicht angesetzte latente Steueransprüche auf im Geschäftsjahr neu entstandene Verlustvorträge und temporäre Differenzen |
–19.186 | –13.463 |
| Wertberichtigung von latenten Steueransprüchen aus in Vorjahren entstandenen und angesetzten Verlustvorträgen oder temporären Differenzen |
–1.161 | –17.747 |
| Veränderung der Outside-Basis-Differenzen | –3 | –767 |
| Steuereffekte auf Beteiligungsab- und zuschreibungen von vollkonsolidierten Unternehmen |
1.117 | –90 |
| Quellensteuern | –1.800 | –2.719 |
| Steuern für Vorperioden | –240 | 1.625 |
| Sonstige | –950 | –550 |
| Ertragsteuern laut Konzerngewinn- und -verlustrechnung | –15.277 | –17.104 |
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | –29.643 | –63.258 |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | 4.067 | 4.251 |
| Summe | –25.576 | –59.007 |
| Ertragsteuern laut Konzerngewinn- und -verlustrechnung | 15.277 | 17.104 |
| Effektivsteuersatz in % | –59,7% | –29,4% |
Die Verringerung der latenten Steuern aus nutzbaren Steuergutschriften und Steuerabsetzbeträgen wird im Posten "Wertberichtigung von latenten Steueransprüchen aus in Vorjahren entstandenen und angesetzten Verlustvorträgen oder temporären Differenzen" ausgewiesen.
Der Ertrag aus Steuern für Vorperioden im Geschäftsjahr 2018 resultiert im Wesentlichen aus der Auflösung einer Rückstellung für ein durch Fristablauf beendetes Verfahren des Tochterunternehmens Latexx Partners Berhard, Malaysia, mit den malaysischen Steuerbehörden.
Nach temporären Differenzen setzen sich die in der Konzernbilanz erfassten latenten Steuern wie folgt zusammen:
| 31.12.2018 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Aktive latente Steuern |
Passive latente Steuern |
Aktive latente Steuern |
Passive latente Steuern |
|
| Immaterielle Vermögenswerte | 1.297 | 19 | 1.424 | 228 | |
| Sachanlagen | 11.194 | 12.681 | 2.962 | 5.516 | |
| Wertpapiere und finanzielle Veranlagungen | 24 | 93 | 12 | 20 | |
| Vorräte | 2.570 | 59 | 2.821 | 0 | |
| Forderungen | 258 | 9.385 | 1.520 | 3.466 | |
| Sonstige Vermögenswerte | 59 | 105 | 31 | 1.125 | |
| Personalrückstellungen | 5.847 | 0 | 5.405 | 0 | |
| Sonstige Rückstellungen | 1.532 | 17 | 1.256 | 0 | |
| Lieferverbindlichkeiten | 160 | 636 | 63 | 22 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 4.608 | 829 | 790 | 1.938 | |
| Temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen (Outside-Basis-Differenzen) |
0 | 1.893 | 0 | 1.842 | |
| Steuerliche Verlustvorträge und noch nicht genutzte Steuergutschriften |
80.566 | n/a | 66.399 | n/a | |
| Summe aktive / passive latente Steuern | 108.115 | 25.717 | 82.685 | 14.157 | |
| Wertberichtigung für aktive latente Steuern | –89.508 | n/a | –71.284 | n/a | |
| Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern | –15.394 | –15.394 | –7.037 | –7.037 | |
| Aktive latente Steuern | 3.212 | 4.364 | |||
| Passive latente Steuern | 10.323 | 7.120 |
Die Wertberichtigung für aktive latente Steuern in Höhe von 89.508 TEUR (Vorjahr: 71.284 TEUR) umfasst die Wertberichtigung für aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen in Höhe von 19.657 TEUR (Vorjahr: 11.952 TEUR) sowie die Wertberichtigung für aktive latente Steuern auf Verlustvorträge und nicht genutzten Steuergutschriften in Höhe von 69.852 TEUR (Vorjahr: 59.333 TEUR). Die Wertberichtigung enthält auch im jeweiligen Geschäftsjahr entstandene, nicht angesetzte aktive latente Steuern.
Von den Wertberichtigungen für aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen und Verlustvorträge entfallen insgesamt 31.158 TEUR (Vorjahr: 25.591 TEUR) auf die Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG, deren Gruppenträgerin die Semperit AG Holding ist. Aufgrund der Verlusthistorie der österreichischen Steuergruppe in der jüngeren Vergangenheit sind die Anforderungen, welche die IFRS an die Verlässlichkeit der Steuerplanung stellen, erhöht. Eine Bilanzierung von (nicht durch passive latente Steuern gedeckte) aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen und Verlustvorträge erfordert zusätzliche substanzielle Hinweise, dass in den nachfolgenden Geschäftsjahren steuerliche Ergebnisse zur voraussichtlichen Steuerentlastung herangezogen werden können. Angesichts der der Verlusthistorie der österreichischen Steuergruppe in der jüngeren Vergangenheit, der Restrukturierungs- und Transformationsphase, in der sich die Semperit-Gruppe befindet, und angesichts der zunehmenden Eintrübung der Geschäftserwartungen im Jahr 2020 sind daher die aktiven latenten Steuern der österreichischen Steuergruppe nicht ansatzfähig. Gleiches gilt insbesondere für die steuerlichen Verlustvorträge und noch nicht genutzten Steuergutschriften in Malaysia und Singapur.
und Semperit Profiles Leeser GmbH.
Aktive und passive latente Steuern ein und desselben Steuersubjekts werden saldiert, wenn sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden, und ein Recht auf Aufrechnung laufender Steuerschulden mit laufenden Steuererstattungsansprüchen besteht. Die in Österreich gemäß § 9 KStG gebildete Steuergruppe wird dabei als ein Steuersubjekt betrachtet. In Deutsch-
Von der Veränderung der in der Bilanz erfassten latenten Steuern sind –4.298 TEUR (Vorjahr: –5.511 TEUR) im Steueraufwand und 97 TEUR (Vorjahr: –192 TEUR) im sonstigen Ergebnis enthalten.
land besteht eine körperschaftsteuerliche Organschaft zwischen Semperit Profiles Deggendorf GmbH
Die im sonstigen Ergebnis der Periode erfassten latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Erstanpassung aus IFRS 9 | ||
| Erstanpassung aus IFRS 9 | n/a | 57 |
| Sonstige Ergebnisse, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden |
||
| Auf Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen (IAS 19) entfallende latente Steuern |
171 | –215 |
| Sonstige Ergebnisse, die in künftigen Perioden ergebniswirksam werden | ||
| Auf Cashflow Hedges entfallende latente Steuern | –125 | 135 |
| Währungsdifferenzen, die auf latente Steuern entfallen | 51 | –168 |
| –74 | –33 | |
| Summe | 97 | –191 |
Latente Steuern mit einer Laufzeit von über 5 Jahren, welche aus der Neubewertung von leistungsorientierten Plänen stammen, wurden wertberichtigt.
Zum Bilanzstichtag bestehen weitere abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 80.790 TEUR (Vorjahr: 47.989 TEUR) sowie steuerliche Verlustvorträge und noch nicht genutzte steuerliche Verluste in Höhe von 190.158 TEUR (Vorjahr: 178.097 TEUR), für die keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden. Von diesen nicht genutzten steuerlichen Verlusten verfallen 15.643 TEUR (Vorjahr: 11.894 TEUR) innerhalb der nächsten fünf Jahren bzw. 34.344 TEUR (Vorjahr: 14.984 TEUR) in den nächsten sieben Jahren. Die restlichen Verluste und abzugsfähigen temporären Differenzen sind im Wesentlichen zeitlich unbeschränkt verwertbar.
Die aktiven latenten Steuern enthalten solche für Steuerjurisdiktionen, in denen im laufenden Geschäftsjahr oder im Vorjahr steuerliche Verluste entstanden sind, welche die passiven latenten Steuern der betroffenen Konzernunternehmen um insgesamt 2.000 TEUR (Vorjahr: 2.968 TEUR) überstiegen. Der Ansatz aktiver latenter Steuern erfolgte aufgrund der Tatsache, dass mit ausreichend positiven steuerlichen Ergebnissen in den kommenden Jahren gerechnet wird.
Für zu versteuernde temporäre Differenzen in Höhe von 56.938 TEUR (Vorjahr: 66.224 TEUR) in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen wurden passive latente Steuern von 9.832 TEUR (Vorjahr: 16.500 TEUR) nicht angesetzt, da das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz zu steuern und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht auflösen werden. Darüber hinaus bestehen abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 151.703 TEUR (Vorjahr: 150.161 TEUR), für die aktive latente Steuern von 29.759 TEUR (Vorjahr: 29.106 TEUR) nicht angesetzt wurden, weil es nicht wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit auflösen werden.
Tochterunternehmen, über die Beherrschung gemäß IFRS 10 ausgeübt wird, werden mittels Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der Semperit AG Holding einbezogen. Beteiligungsunternehmen, an denen ein maßgeblicher Einfluss besteht werden als Anteile an assoziierten Unternehmen gemäß der Equity-Methode bilanziert.
Der Konsolidierungskreis der Semperit AG Holding hat sich im Geschäftsjahr 2019 wie folgt entwickelt:
| Voll konsolidierte Unternehmen |
Assoziierte Unternehmen |
|
|---|---|---|
| Stand 01.01.2019 | 44 | 1 |
| Erst-/Entkonsolidierungen | 0 | 0 |
| Stand 31.12.2019 | 44 | 1 |
| Voll konsolidierte Unternehmen |
Assoziierte Unternehmen |
|
|---|---|---|
| Stand 01.01.2018 | 47 | 1 |
| Entkonsolidierungen | 3 | 0 |
| Stand 31.12.2018 | 44 | 1 |
Die Entkonsolidierungen im Geschäftsjahr 2018 betreffen im Wesentlichen den Verkauf der Semperflex Roiter S.r.l, Rovigo, Italien, mit Wirkung vom 28. Dezember 2018. Weiters wurden die PA 82 WT Holding GmbH, Wien, Österreich und die Worldmed Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia, liquidiert.
Die Effekte aus der Entkonsolidierung der Semperflex Roiter S.r.l, Rovigo, Italien, für das Geschäftsjahr 2018 sind in nachfolgenden Tabellen dargestellt:
| in TEUR | 2018 |
|---|---|
| In liquiden Mitteln erhaltene Gegenleistung | 2.726 |
| Abzüglich Veräußerungskosten | –227 |
| Abzüglich veräußertes Nettovermögen (davon abgehender Firmenwert im Segment Semperflex in Höhe von 16 TEUR |
–2.786 |
| Ergebnis aus der Entkonsolidierung | –287 |
| in TEUR | 2018 |
| In liquiden Mitteln erhaltene Gegenleistung abzüglich Veräußerungskosten | 2.499 |
| Abzüglich veräußerter Bestand an liquiden Mitteln | –1.324 |
| Nettozufluss an liquiden Mitteln | 1.175 |
Das Entkonsolidierungsergebnis ist im sonstigen betrieblichen Aufwand des Vorjahres enthalten.
| 31.12.2019 | 31.12.2018 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Nenn kapital in Tsd. |
Direkter Anteil in % |
Konzern anteil in % |
Nenn kapital in Tsd. |
Direkter Anteil in % |
Konzern anteil in % |
||
| Europa | ||||||||
| Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien, Österreich |
EUR | 21.359 | 21.359 | |||||
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H., Wien, Österreich |
EUR | 61.701 | 100,00 | 100,00 | 61.701 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperit Import & Services GmbH, Wien, Österreich |
EUR | 36 | 100,00 | 100,00 | 36 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperflex Rivalit GmbH, Waldböckelheim, Deutschland |
EUR | 1.281 | 100,00 | 100,00 | 1.281 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperit Profiles Deggendorf GmbH, Deggendorf, Deutschland |
EUR | 11.050 | 100,00 | 100,00 | 11.050 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperit Profiles Leeser GmbH, Hückelhoven, Deutschland |
EUR | 81 | 100,00 | 100,00 | 81 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperit Profiles Leeser Verwaltungs GmbH, Deutschland |
EUR | 25 | 100,00 | 100,00 | 25 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperit (France) S.A.R.L., Levallois Perret, Frankreich |
EUR | 495 | 100,00 | 100,00 | 495 | 100,00 | 100,00 | |
| Sempertrans France Belting Technology S.A.S., Argenteuil, Frankreich |
EUR | 2.542 | 100,00 | 100,00 | 10.165 | 100,00 | 100,00 | |
| Sempertrans Maintenance France Nord S.A.S., Argenteuil, Frankreich |
EUR | 176 | 100,00 | 100,00 | 176 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperit Industrial Products Ltd., Birmingham, Großbritannien |
GBP | 150 | 100,00 | 100,00 | 150 | 100,00 | 100,00 | |
| Sempertrans Bełchatów Sp. z o.o., Bełchatów, Polen |
PLN | 7.301 | 100,00 | 100,00 | 7.301 | 100,00 | 100,00 | |
| Carlona Sp. z o.o., Warschau, Polen | PLN | 66.394 | 100,00 | 100,00 | 66.394 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperflex Optimit s.r.o., Odry, Tschechische Republik |
CZK | 470.318 | 100,00 | 100,00 | 470.318 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperflex A.H. s.r.o., Odry, Tschechische Republik |
CZK | 100 | 100,00 | 100,00 | 100 | 100,00 | 100,00 | |
| Elastomer Technology Kmenta s.r.o., Husava, Tschechische Republik |
CZK | 2.848 | 87,50 | 87,50 | 2) | 2.848 | 75,00 | 2) 75,00 |
| Sempermed Kft., Sopron, Ungarn | EUR | 3.680 | 100,00 | 100,00 | 3.680 | 100,00 | 100,00 | |
| Semperform Kft., Sopron, Ungarn | HUF | 243.000 | 100,00 | 100,00 | 243.000 | 100,00 | 100,00 | |
| Sempermed Magyarország Kft., Budapest, Ungarn |
HUF | 3.000 | 100,00 | 100,00 | 3.000 | 100,00 | 100,00 | |
| Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Wien, Österreich |
EUR | 3.136 | 100,00 | 100,00 | 3.136 | 100,00 | 100,00 |
| 31.12.2018 31.12.2019 |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Nenn kapital in Tsd. |
Direkter Anteil in % |
Konzern anteil in % |
Nenn kapital in Tsd. |
Direkter Anteil in % |
Konzern anteil in % |
|
| Amerika | |||||||
| Sempermed Brasil Promoção de Vendas Ltda., Piracicaba, Brasilien |
BRL | 15.247 | 100,00 | 100,00 | 12.547 | 100,00 | 100,00 |
| Semperit Brasil Produtos Tècnicos Ltda., Sao Paulo, Brasilien |
BRL | 641 | 100,00 | 100,00 | 641 | 100,00 | 100,00 |
| Sempermed USA Inc., Clearwater, Florida, USA |
USD | 4.000 | 100,00 | 100,00 | 4.000 | 100,00 | 100,00 |
| Semperit Industrial Products Inc., Fair Lawn, New Jersey, USA |
USD | 1 | 100,00 | 100,00 | 1 | 100,00 | 100,00 |
| Sempertrans North America Investments Corp., Atlanta, USA |
USD | 9.000 | 100,00 | 100,00 | 9.000 | 100,00 | 100,00 |
| Sempertrans USA, LLC, Atlanta, USA | USD | 0 | 100,00 | 100,00 | 0 | 100,00 | 100,00 |
| Semperit Productos Técnicos SpA, Santiago de Chile, Chile |
CLP | 46.000 | 100,00 | 100,00 | 46.000 | 100,00 | 100,00 |
| Asien | |||||||
| Semperflex Shanghai Ltd., Shanghai, China | USD | 15.000 | 100,00 | 100,00 | 15.000 | 100,00 | 100,00 |
| Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd., Shanghai, China |
USD | 2.570 | 100,00 | 100,00 | 2.000 | 100,00 | 100,00 |
| Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd., Shandong, China |
EUR | 24.800 | 83,87 | 1) 83,87 |
24.800 | 83,87 | 1) 83,87 |
| Shanghai Semperit Rubber & Plastic Products Co. Ltd., Shanghai, China |
EUR | 2.471 | 100,00 | 100,00 | 2.471 | 100,00 | 100,00 |
| Shanghai Sempermed Glove Sales Co Ltd., Shanghai, China |
USD | 0 | 100,00 | 3) 100,00 |
1.000 | 100,00 | 100,00 |
| Shanghai Changning Sempermed Glove Trading Co. Ltd., Shanghai, China |
USD | 2.305 | 100,00 | 100,00 | 310 | 100,00 | 100,00 |
| Sempertrans India Pte. Ltd., Roha, Maharashtra, Indien |
INR | 662.769 | 100,00 | 100,00 | 662.769 | 100,00 | 100,00 |
| FormTech Engineering (M) Sdn Bhd, Nilai, Malaysia |
MYR | 8.300 | 69,88 | 69,88 | 8.300 | 69,88 | 69,88 |
| Latexx Partners Berhad, Kamunting, Malaysia | MYR | 256.150 | 98,86 | 98,86 | 256.150 | 98,85 | 98,85 |
| Latexx Manpower Services Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
MYR | 6.378 | 100,00 | 98,85 | 0,002 | 100,00 | 98,85 |
| Latexx Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
MYR | 223.421 | 100,00 | 98,85 | 121.264 | 100,00 | 98,85 |
| Medtexx Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
MYR | 5.000 | 100,00 | 98,85 | 5.000 | 100,00 | 98,85 |
| Total Glove Company Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
MYR | 4.575 | 100,00 | 100,00 | 10 | 50,01 | 49,43 |
| Semperit Engineering Technology Asia Sdn Bhd, Penang, Malaysia |
MYR | 600 | 100,00 | 100,00 | 600 | 100,00 | 100,00 |
| Semperit Industrial Products Singapore Pte Ltd., Singapur |
USD | 665 | 100,00 | 100,00 | 665 | 100,00 | 100,00 |
| Semperit Investments Asia Pte Ltd., Singapur | EUR | 319.800 | 100,00 | 100,00 | 209.000 | 100,00 | 100,00 |
| Sempermed Singapore Pte Ltd., Singapur | USD | 14.540 | 100,00 | 100,00 | 13.360 | 100,00 | 100,00 |
| Semperflex Asia Corp. Ltd., Hat Yai, Thailand | THB | 380.000 | 50,00 | 1) 50,00 |
380.000 | 50,00 | 1) 50,00 |
1) Die Anteile der anderen Gesellschafter werden als kündbare nicht beherrschende Anteile ausgewiesen.
2) Aufgrund von Unwesentlichkeit nicht konsolidiert.
3) In Liquidation.
In Bezug auf die Semperflex Asia Corp. Ltd. (SAC) beträgt der Kapital- und Stimmrechtsanteil der Semperit-Gruppe 50%. Das Management der Semperit-Gruppe unterzog bzw. unterzieht die Beteiligung an der SAC laufend einer Analyse, ob eine Beherrschung im Sinne von IFRS 10 vorliegt und eine Vollkonsolidierung daher gerechtfertigt ist. Basierend auf den vergangenen bzw. aktuellen Analysen kommt das Management der Semperit-Gruppe zum 31. Dezember 2019 unverändert zu dem Schluss, dass die SAC als vollkonsolidiertes Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der Semperit-Gruppe einzubeziehen ist. Die Basis für diese Ermessensentscheidung bilden die zugrundeliegenden Verträge, die Analyse der maßgeblichen Tätigkeiten sowie die faktischen Umstände. Die folgenden wesentlichen Punkte wurden dabei gewürdigt:
Es bestehen keine für die Semperit-Gruppe wesentlichen nicht beherrschende Anteile (siehe Kapitel 5.3). Die Minderheitenanteile an der Semperflex Asia Corp. Ltd. (SAC) und an der Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. (SBB) sind als kündbare nicht beherrschte Anteile in den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen (siehe Kapitel 6.1) dargestellt.
Die Anteile der Semperit-Gruppe an nach der Equity-Methode bilanzierten Vermögenswerten umfassen nur Anteile an assoziierten Unternehmen.
| Ausland | Währung | Nennkapital in Tsd. |
Konzern anteil in % |
|---|---|---|---|
| Synergy Health Allershausen GmbH, Allershausen, Deutschland | EUR | 512 | 37,5 |
Die Entwicklung der Anteile an der Synergy Health Allershausen GmbH stellt sich wie folgt dar:
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Stand 01.01. | 2.653 | 2.124 |
| Anteiliges Periodenergebnis | 462 | 530 |
| Dividenden | –750 | 0 |
| Stand 31.12. | 2.366 | 2.653 |
Der Bilanzstichtag des Unternehmens ist der 31. März. Die Fortschreibung bis zum 31. Dezember erfolgt auf Basis der internen Berichterstattung der Gesellschaft, die für den Konzernabschluss der Semperit-Gruppe entsprechend übergeleitet wird.
Gegenüber dem assoziierten Unternehmen bestehen zum 31. Dezember 2019 folgende Vermögenswerte und Schulden bzw. sind im abgelaufenen Geschäftsjahr und im Vorjahr folgende Erträge und Aufwendungen angefallen:
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 84 | 105 |
| Finanzerträge | 6 | 6 |
| 31.12.2019 | 31.12.2018 | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 563 | 563 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 16 | 4 |
Das als sonstiger finanzieller Vermögenswert ausgewiesene Darlehen an assoziierte Unternehmen in Höhe von 563 TEUR (Vorjahr: 563 TEUR) betrifft die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene Synergy Health Allershausen GmbH, Allershausen, Deutschland, und ist per 31. Dezember 2019 mit einem marktüblichen Zinssatz von 1,12% (Vorjahr: 1,12%) verzinst.
Die globale wirtschaftliche Entwicklung mit ihren regional stark unterschiedlichen Ausprägungen stellt die Semperit-Gruppe als international tätige Unternehmensgruppe laufend vor neue Herausforderungen. Die Semperit-Gruppe ist in Ländern aktiv, in denen unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschen. Ebenso befinden sich die Länder in unterschiedlichen Phasen politischer, rechtsstaatlicher sowie sozialer Entwicklung. Der Erfolg der zwei Sektoren und vier operativen Segmente der Semperit-Gruppe ist aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung unterschiedlich stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation abhängig. Die Semperit-Gruppe ist dementsprechenden Risiken ausgesetzt.
Aufgrund der internationalen Handelsbeziehungen in unterschiedlichen Fremdwährungen ist die Semperit-Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken bestehen in allen Konzernunternehmen, die z.B. Rohstoffe in Fremdwährung einkaufen bzw. Produkte in anderer Währung verkaufen. Die wesentlichen Währungen in diesem Zusammenhang sind US-Dollar (USD), Chinesische Renminbi (CNY), Tschechische Krone (CZK), Polnische Zloty (PLN) und Malaysische Ringgit (MYR).
In der Semperit-Gruppe werden derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken eingesetzt. Die Risikomanagementstrategie zur Sicherung von Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken ist im langfristigen wie auch im kurzfristigen Bereich einzelfall- und projektbezogen. Dabei spielen Kosten-Nutzen/Risiko-Überlegungen eine entscheidende Rolle. Im langfristigen Bereich werden Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken aus Konzern- bzw. konzerninternen Finanzierung teilweise mittels Cross Currency Swaps, die als Sicherungsgeschäfte bilanziert werden, abgesichert. Die Bedingungen von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument stimmen dabei im Wesentlichen überein (Critical Terms Match); die Ineffektivitäten der Sicherungsbeziehungen sind unwesentlich. Im kurzfristigen Bereich werden Fremdwährungsänderungsrisiken, die beispielsweise aus erwarteten Kunden-, Investitions- und Dividendenzahlungen resultieren, zum Teil durch Devisentermingeschäfte, die als freistehende Derivate bilanziert werden, abgesichert.
Die Ziele des Kapitalmanagements sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Ermöglichung einer wachstumsorientierten organischen und gegebenenfalls anorganischen Investitionstätigkeit entsprechend der Wachstumsstrategie "SemperGrowth200" und eine darauf abgestimmte Dividendenpolitik. Im Zusammenhang mit Kreditverträgen bestehen übliche Klauseln (Covenants), die bei Nicht-Erfüllung bis hin zu einer Kündigung seitens der Geldgeber sowie zu einer Verschlechterung der Bonitätseinschätzung der Semperit-Gruppe durch Ratingagenturen und einer damit einhergehenden negativen Belastung auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen können.
Aus der Sicht des Kapitalrisikomanagements setzt sich das Gesamtkapital der Semperit-Gruppe aus dem Eigenkapital einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen, dem Hybridkapital, den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen und der in den Covenants definierten Nettofinanzverschuldung zusammen.
Die Semperit-Gruppe unterliegt keinen gesetzlichen Vorgaben bezogen auf Mindesteigenkapital, Mindesteigenkapitalquote oder maximalen Verschuldungsgrad; sie unterliegt allerdings bestimmten kreditvertraglichen Vorgaben. Diese betreffen eine Mindesteigenkapitalquote und einen maximalen Verschuldungsgrad. Zum 31. Dezember 2019 wie auch zum 31. Dezember 2018 wurden die entsprechenden Covenants eingehalten.
Im Rahmen des Liquiditätsrisikomanagements werden zusätzlich zur laufenden Liquiditätsplanung die bestehenden Covenants überwacht sowie Ziehungsmöglichkeiten (aus dem Rahmenkreditvertrag und der Hybridkapital-Linie) und Reserveliquidität vorgehalten. Darüber hinaus erfolgte im Geschäftsjahr 2019 die Einführung eines Cash Pools in Euro für wesentliche Konzernunternehmen.
Die Fristigkeiten der undiskontierten vertraglichen Cashflows aus finanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:
| 31.12.2019 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Gesamt | Bis 1 Monat |
2 bis 3 Monate |
4 bis 12 Monate |
1 bis 5 Jahre |
Über 5 Jahre |
| Schuldscheindarlehen | 216.850 | 0 | 0 | 33.047 | 143.759 | 40.045 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 6.380 | 3.046 | 2.169 | 91 | 551 | 524 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
61.640 | 35.667 | 25.061 | 785 | 0 | 127 |
| Verkaufsanreize und Vertragsstrafen | 1.242 | 5 | 38 | 1.199 | 0 | 0 |
| Derivate | 29.355 | 0 | 0 | 524 | 28.832 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 9.182 | 243 | 513 | 2.128 | 5.111 | 1.186 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 12.425 | 4.308 | 4.214 | 3.756 | 148 | 0 |
Die oben angeführten Derivate betreffen undiskontierte Cashflows aus dem Cross Currency Swap zur Absicherung des Schuldscheindarlehens in Polnischen Zloty (PLN). Den Geldabflüssen stehen Einzahlungen aus dem Cross Currency Swap in Höhe von 28.391 TEUR gegenüber (4 bis 12 Monate 696 TEUR und 1 bis 5 Jahre 27.695 TEUR).
| 31.12.2018 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Gesamt | Bis 1 Monat |
2 bis 3 Monate |
4 bis 12 Monate |
1 bis 5 Jahre |
Über 5 Jahre |
| Schuldscheindarlehen | 250.529 | 0 | 0 | 13.528 | 190.902 | 46.100 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 7.982 | 2.931 | 3.529 | 87 | 751 | 683 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
67.746 | 45.310 | 18.354 | 2.359 | 1.395 | 327 |
| Verkaufsanreize und Vertragsstrafen | 6.838 | 1.727 | 1.099 | 1.134 | 2.877 | 0 |
| Derivate | 35.530 | 0 | 0 | 6.369 | 29.161 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing | 71 | 18 | 3 | 8 | 42 | 0 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 13.036 | 7.105 | 1.676 | 4.192 | 31 | 32 |
Kreditrisiken ergeben sich, wenn Waren an Kunden auf Kredit verkauft werden. Das Risiko entsteht, sobald auf die versendete Ware kein Zugriff mehr durch die Semperit-Gruppe besteht; bei maßgeschneiderten Waren hingegen schon vor der Produktion. Um die Risiken zu mindern, werden einerseits die Kunden durch Wirtschaftsauskünfte vorerst geprüft und die Forderungen zudem zu einem sehr hohen Anteil durch Kreditversicherungen geschützt.
Laut Kreditrichtlinie der Semperit-Gruppe muss jeder auf Kredit bediente Kunde über ein genehmigtes Kreditlimit verfügen. Bei Überschreiten des Limits oder im Falle von Zahlungsverzug sind Liefersperren vorgesehen, die nur unter bestimmten Voraussetzungen von in den Konzernrichtlinien festgelegten zuständigen Personen wieder aufgehoben werden können. Die Bonitätsrisiken der Kunden werden auch bei bester Bonität laufend beobachtet und die Kreditlimits entsprechend angepasst.
Somit ist das Ausfallsrisiko bei nicht kreditversicherten Forderungen gegenüber Kunden als gering zu bewerten, da die Kreditwürdigkeit der Abnehmer kontinuierlich überprüft wird und die breite Streuung der Kundenstruktur keine Risikokonzentration auf einzelne Kunden zulässt. Das Ausfallsrisiko wird jedenfalls als signifikant erhöht angenommen, wenn Bonitätsbeeinträchtigungen aufgrund des Eintretens eines Konkurses oder des Beginns eines Insolvenzverfahrens vorliegen. Ein Ausfall wird dann angenommen, wenn eine Einbringung nicht mehr für realistisch erachtet wird und ein Zahlungseingang daher nicht mehr zu erwarten ist. Daraus ergaben sich im Geschäftsjahr 2019 in Summe Ausbuchungen in Höhe von 91 TEUR (Vorjahr: 369 TEUR).
Im Falle einer Schieflage einzelner Banken oder einer erneuten Banken- und/oder Finanzmarktkrise bestehen Ausfallrisiken in Bezug auf die Guthaben, welche die Semperit-Gruppe bei Banken hält. Diese Guthaben sind nicht oder nur teilweise über Einlagensicherungsfonds abgesichert. Des Weiteren betreibt die Semperit-Gruppe geschäftliche Aktivitäten in Ländern mit Kapitalverkehrskontrollen oder es existieren beschränkende Vereinbarungen mit Joint-Venture-Partnern bzw. nicht beherrschenden Anteilseignern. In Ländern in denen der Transfer liquider Mittel eingeschränkt ist, versucht Semperit den vor Ort gehaltenen Betrag auf das operativ notwendige Minimum zu begrenzen. Die angeführten Risiken können zu einer Belastung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage durch Einschränkungen auf die freie Verfügbarkeit liquider Mittel oder den Zugriff auf Kreditlinien führen.
Bei finanziellen Vermögenswerten wird das Kreditausfallrisiko durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Das maximale Ausfallrisiko des Konzerns in den entsprechenden Bewertungskategorien –dieses ermittelt sich anhand des Risikos eines Totalausfalls aller Schuldner (exklusive der Kreditversicherungen) – beläuft sich auf:
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Derivate Finanzinstrumente | 52 | 4.474 |
| Darlehen an assoziierte Unternehmen | 563 | 563 |
| Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | 3.611 | 4.122 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Wertpapiere | 6.554 | 6.188 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 21.920 | 22.525 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 141.356 | 121.549 |
Im Rahmen des Geschäftsbetriebs werden Betriebsmittel, Investitionen und Akquisitionen unter anderem mit Fremdkapital, das zum Teil variabel verzinst ist, finanziert. In Abhängigkeit von der Entwicklung von Zinssätzen könnten Sicherungsgeschäfte die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage signifikant beeinflussen.
Das Risiko bei fix verzinsten Finanzinstrumenten besteht darin, dass eine negative Marktwertanpassung aufgrund von geänderten Zinsen erfolgt. Bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten besteht das Risiko darin, dass Schwankungen des Cashflows negative Auswirkungen auf den Zahlungsmittelbestand und auf die Planbarkeit von Zahlungsflüssen haben können.
Für in Malaysischen Ringgit (MYR) begebene Finanzierungen an ein Tochterunternehmen bestanden Cross Currency Swaps, die zum Teil als Cashflow Hedges und zum Teil als freistehendes Derivat bilanziert wurden. Zu diesen Cross Currency Swaps gab es Zinsfloors. Diese Finanzierungen wurden im Geschäftsjahr 2019 rückgeführt; dementsprechend wurden die Cross Currency Swaps aufgelöst. Die diesbezügliche Hedge-Rücklage wurde in Höhe von 74 TEUR in das sonstige Finanzergebnis in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliedert.
Für das in Polnischen Zloty (PLN) begebene Schuldscheindarlehen wurden im Geschäftsjahr 2018 zur Absicherung zwei Cross Currency Swaps abgeschlossen. Mit diesen Cross Currency Swaps werden alle zukünftigen Cashflows, das heißt sowohl Zins- als auch Tilgungszahlungen, abgesichert. Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte die planmäßige Rückführung der 3-jährigen Tranche dieses Schuldscheindarlehens. Durch die Rückführung wurde auch ein Cross Currency Swap planmäßig beendet. Die diesbezügliche Hedge-Rücklage wurde in Höhe von 30 TEUR in das sonstige Finanzergebnis in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliedert. Der verbleibende Cross Currency Swap wurde als Cashflow Hedge klassifiziert und zum Fair Value bilanziert. Zum 31. Dezember 2019 betrug der Stand der diesbezüglichen Hedge-Rücklage 97 TEUR (Vorjahr: –329 TEUR). Im sonstigen Ergebnis des Geschäftsjahres 2019 waren daraus Bewertungsverluste in Höhe von 387 TEUR (Vorjahr: 1.362 TEUR) und Umgliederungen in das sonstige Finanzergebnis in der Konzerngewinnund -verlustrechnung in Höhe von 30 TEUR (Vorjahr: 1.032 TEUR) enthalten. Das Ausmaß der im sonstigen Finanzergebnis erfassten Ineffektivität ist unwesentlich.
Im Geschäftsjahr 2019 verrechneten Banken ihren Kunden zusehends Negativzinsen für Bankguthaben bzw. kurzfristige Veranlagungen, insbesondere in Euro oder sie senkten die Limits, bis zu denen keine Negativzinsen verrechnet werden. Durch die Verteilung der Bankguthaben innerhalb der Limits und die Rückführung von Finanzschulden steuert das Management aktiv das Negativzinsrisiko.
Der derzeitige Bestand der Zinsrisiken leitet sich aus den zinstragenden Finanzinstrumenten zum Bilanzstichtag ab. Das Zinsprofil der verzinslichen Finanzinstrumente des Konzerns stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2019 | 31.12.2018 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | fix verzinst | variabel verzinst |
fix verzinst | variabel verzinst |
|
| Finanzielle Vermögenswerte | 37.249 | 104.994 | 9.969 | 77.192 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 122.405 | 92.409 | 127.773 | 106.657 |
Bei der Zinsrisiko-Sensitivitätsanalyse steht das Risiko von variabel verzinsten Finanzinstrumenten im Vordergrund. Dabei wird angenommen, dass die zum Bilanzstichtag bestehenden variabel verzinsten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ein ganzes Jahr lang ausstehend sind. Bei der Sensitivitätsanalyse wird eine Erhöhung sowie eine Minderung der Zinssätze um 100 Basispunkte simuliert. Daraus ergeben sich folgende Auswirkungen auf das Finanzergebnis:
| 31.12.2019 | 31.12.2018 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Sensitivität bei Zinsänderung um | Sensitivität bei Zinsänderung um | |||||
| in TEUR | Bestand | +100 Basispunkte |
–100 Basispunkte1) |
Bestand | +100 Basispunkte |
–100 Basispunkte1) |
| Variabel verzinste finanzielle Vermögenswerte | 104.994 | 1.050 | –38 | 77.192 | 772 | –141 |
| Variabel verzinste finanzielle Verbindlichkeiten | 92.409 | –924 | 924 | 106.657 | –1.067 | 1.067 |
1) Bei Zinsen unter 1% werden keine Negativzinsen berücksichtigt.
Aufgrund der internationalen Handelsbeziehungen in unterschiedlichen Fremdwährungen ist die Semperit-Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Transaktionsrisiken bestehen in allen Konzernunternehmen, die z.B. Rohstoffe in Fremdwährung einkaufen bzw. Produkte in anderer Währung verkaufen. Die wesentlichen Währungen in diesem Zusammenhang sind US-Dollar (USD), Tschechische Krone (CZK), Polnische Zloty (PLN), Chinesischer Renminbi (CNY) und Malaysische Ringgit (MYR).
Aus der Umrechnung ausländischer Abschlüsse in die Berichtswährung Euro entstehen Währungsumrechnungsdifferenzen (Translationsrisiko), welche in Höhe von 983 TEUR (Vorjahr: 896 TEUR) im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. Davon entfallen –9 TEUR (Vorjahr: 75 TEUR) auf nicht beherrschende Anteile.
Die Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten von nicht in der Eurozone ansässigen Tochterunternehmen und der Beitrag dieser Tochterunternehmen zum Ergebnis der Gruppe sind wesentlich von den Entwicklungen der Euro-Wechselkursen der funktionalen Währungen dieser Tochterunternehmen abhängig; das Translationsrisiko bleibt im Rahmen der folgenden Angaben gem. IFRS 7 unberücksichtigt.
Die folgende Aufgliederung der Umsatzerlöse der Semperit-Gruppe nach den wesentlichen Währungen (in % des Gesamtumsatzes) zeigt, dass im Geschäftsjahr 2019 insgesamt 40,4% (Vorjahr: 36,2%) der Umsätze in Fremdwährungen erzielt wurden.
| in % des Gesamtumsatzes der Semperit-Gruppe | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| EUR | 59,6% | 63,8% |
| USD | 27,0% | 26,4% |
| CNY | 3,2% | 3,3% |
| INR | 2,1% | 1,6% |
| GBP | 3,7% | 2,6% |
| PLN | 2,5% | 0,1% |
| CZK | 0,1% | 0,1% |
| MYR | 0,6% | 0,8% |
| THB | 0,2% | 0,2% |
| Sonstige | 1,0% | 1,2% |
Ein bedeutender Teil des Ergebnisses der Semperit-Gruppe wird von Tochterunternehmen erzielt, die ihren Sitz nicht in der Eurozone haben (siehe Kapitel 10.2).
Das Finanzmanagement ist bestrebt, Fremdwährungsrisiken durch die Steuerung der Zahlungsströme nach Möglichkeit zu vermeiden. Die nachstehende Tabelle zeigt die zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos erworbenen derivativen Finanzinstrumente nach Konzernunternehmen, Art des Sicherungsgeschäfts und gesicherter Währung. Es handelt sich dabei um Terminverkäufe und Cross Currency Swaps.
| 31.12.2019 | Land | Sicherungsart | Währung | Sicherungs betrag1) |
Sicherungs kurs2) |
Beizu legender Zeitwert in TEUR 31.12.2019 |
Bandbreite der Rest laufzeiten in Tagen |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Semperflex Asia Corp. Ltd., Hat | Devisentermin | ||||||
| Yai, Thailand | Thailand | geschäft | EUR | 1.240.000 | 34,0119 | 5 | 43-161 |
| Semperflex Asia Corp. Ltd., Hat | Devisentermin | ||||||
| Yai, Thailand | Thailand | geschäft | USD | 4.890.213 | 30,3890 | 45 | 45-157 |
| Latexx Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
Malaysia | Devisentermin geschäft |
USD | 65.000.000 | 4,1970 | –986 | 325 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Latexx Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
Malaysia | Devisentermin geschäft |
EUR | 15.000.000 | 4,6675 | –105 | 129 |
| Semperit Investments Asia Pte Ldt., Singapur |
Singapur | Devisentermin geschäft |
GBP | 3.181.000 | 1,2822 | –85 | 15-106 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap3) |
EUR/PLN | 28.291.256 / 118.000.000 |
4,1709 | –725 | 674 |
1) Dabei handelt es sich um den Gesamtbetrag aller zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente.
2) Dabei handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittskurs, der sich aus den zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen
Finanzinstrumenten errechnet. 3) Auf diese Sicherungsbeziehung wird Hedge Accounting angewendet.
Im Geschäftsjahr 2019 wurde der effektive Teil der Cashflow Hedges in Höhe von 387 TEUR (Vorjahr: –1.221 TEUR) im sonstigen Ergebnis erfasst und 104 TEUR (Vorjahr: 869 TEUR) wurden in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliedert. Zum 31. Dezember 2019 beträgt die Cashflow Hedge Reserve aus diesen Devisentermingeschäften 73 TEUR (Vorjahr: –293 TEUR).
| 31.12.2018 | Land | Sicherungs art |
Währung | Sicherungs betrag1) |
Sicherungs kurs2) |
Beizu legender Zeitwert in TEUR 31.12.2018 |
Bandbreite der Rest laufzeiten in Tagen |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Semperflex Asia Corp. Ltd., Hat | Devisentermin | ||||||
| Yai, Thailand | Thailand | geschäft | EUR | 1.161.268 | 37,93 | 16 | 110-186 |
| Latexx Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia |
Malaysia | Devisentermin geschäft |
USD | 15.000.000 | 4,21 | –199 | 135 |
| Semperit Investments Asia Pte Ldt., Singapur |
Singapur | Devisentermin geschäft |
EUR | 456.000 | 1,20 | –18 | 2-58 |
| Semperit Investments Asia Pte Ldt., Singapur |
Singapur | Cross Currency Swap |
EUR/MYR | 30.000.000 / 141.150.000 |
4,71 | 32 | 350 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap3) |
EUR/PLN | 28.291.256 / 118.000.000 |
4,17 | –1.284 | 1.039 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap3) |
EUR/PLN | 5.754.153 / 24.000.000 |
4,17 | –202 | 308 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap3) |
EUR/MYR | 1.749.973 / 8.000.000 |
4,57 | 23 | 88 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap3) |
EUR/MYR | 6.625.881 / 30.000.000 |
4,53 | 240 | 1.186 |
| Semperit AG Holding | Österreich | Cross Currency Swap |
EUR/MYR | 25.641.026 / 100.000.000 |
3,90 | 4.163 | 354 |
1) Dabei handelt es sich um den Gesamtbetrag aller zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente.
2) Dabei handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittskurs, der sich aus den zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen
Finanzinstrumenten errechnet.
3) Auf diese Sicherungsbeziehung wird Hedge Accounting angewendet.
Die Derivate der Semperflex Asia Corp. Ltd., der Semperit Investments Asia Pte Ldt. und der Latexx Manufacturing Sdn Bhd werden als sonstige finanzielle Vermögenswerte – derivative Finanzinstrumente (freistehende Finanzinstrumente) – und nicht als Sicherungsgeschäfte bilanziert. Die beizulegenden Zeitwerte werden in der Konzernbilanz als sonstige finanzielle Vermögenswerte bzw. sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die restlichen angeführten Derivate werden als Sicherungsgeschäfte bilanziert und ebenfalls als sonstige finanzielle Vermögenswerte bzw. sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz ausgewiesen.
Für das Fremdwährungsrisiko werden Sensitivitätsanalysen für die Stichtagsbewertung der von der funktionalen Währung abweichenden monetären Posten erstellt. Dabei werden die
Ergebnisauswirkungen aufgrund hypothetischer Wechselkursänderungen pro Währungspaar dargestellt. Als Basis werden die zum Stichtag vorhandenen Forderungen und Verbindlichkeiten der jeweiligen Währungspaare sowie die Devisenderivate berücksichtigt. Bei der Schwankungsbreite der Fremdwährungskurse wurde keine einheitliche Veränderung angenommen, sondern aufgrund der historischen unterjährigen Schwankungen wurden passende Schwankungsbreiten pro Währungspaar ermittelt.
Folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen von Auf- und Abwertungen der wichtigsten Fremdwährungen gegenüber dem Euro.
| 2019 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Errechnete Schwankungs breite |
Ergebnis auswirkung Kurs steigerung |
Ergebnis auswirkung Kursabfall |
Errechnete Schwankungs breite |
Ergebnis auswirkung Kurs steigerung |
Ergebnis auswirkung Kursabfall |
||
| Veränderung Währung zu EUR | in % | in TEUR | in TEUR | in % | in TEUR | in TEUR | |
| USD | 2% | 376 | –376 | 6% | 3.621 | –3.621 | |
| THB | 6% | –10 | 10 | 3% | 85 | –85 | |
| PLN | 2% | –343 | 343 | 3% | –576 | 576 | |
| CZK | 1% | –333 | 333 | 2% | –725 | 725 | |
| HUF | 3% | 59 | –59 | 4% | 71 | –71 | |
| GBP | 5% | 8 | –8 | 2% | 28 | –28 | |
| CNY | 3% | 13 | –13 | 4% | 52 | –52 | |
| INR | 3% | –2 | 2 | 5% | –14 | 14 | |
| MYR | 2% | –2.332 | 2.332 | 2% | –753 | 753 | |
| CHF | 3% | 3 | –3 | 3% | 4.204 | –4.204 |
| 2019 | 2018 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Errechnete Schwankungs breite |
Ergebnis auswirkung Kurs steigerung |
Ergebnis auswirkung Kursabfall |
Errechnete Schwankungs breite |
Ergebnis auswirkung Kurs steigerung |
Ergebnis auswirkung Kursabfall |
|
| in % | in TEUR | in TEUR | in % | in TEUR | in TEUR | |
| 4% | –99 | 99 | 4% | 269 | –269 | |
| 3% | 182 | –182 | 8% | 453 | –453 | |
| 3% | –81 | |||||
| 6% | 0 | 0 | 9% | –188 | 188 | |
| 5% | –188 | |||||
| –94 | ||||||
| 49 | ||||||
| 2% | –8.730 | 8.730 | 5% | –2.542 | 2.542 | |
| 4% | –69 | 69 | 7% | –74 | 74 | |
| 2% | –1 | 1 | 4% | 21 | –21 | |
| 4% 3% |
9 –129 88 3 |
–9 129 –88 –3 |
7% 7% 7% 9% |
81 188 94 –49 |
Salden und Transaktionen zwischen der Semperit AG Holding und ihren Tochterunternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert. Salden und Transaktionen mit assoziierten Unternehmen werden in Kapitel 10.3 näher erläutert.
Die B&C Semperit Holding GmbH ist die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Semperit AG Holding und die B&C Privatstiftung ist die oberste beherrschende Rechtsträgerin. Mittelbar mehrheitlich beteiligte Gesellschafterin, die einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit-Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Holding Österreich GmbH. Die B&C Privatstiftung und ihre Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen sind gemäß IAS 24 der Semperit-Gruppe nahestehende Unternehmen bzw. Personen.
Zu den der Semperit-Gruppe nahestehenden Personen zählen die Vorstandsmitglieder und die Mitglieder des Aufsichtsrats der Semperit AG Holding, die Geschäftsführer und die Mitglieder eines Aufsichtsrats aller Gesellschaften, die unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich an der Semperit AG Holding beteiligt sind, und schließlich die Mitglieder des Vorstands der B&C Privatstiftung und die nahen Angehörigen dieser Vorstandsmitglieder, Aufsichtsratsmitglieder und Geschäftsführer.
Die Bezüge der Vorstandsmitglieder und die Aufsichtsratsvergütungen sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
| 2019 | 2018 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Aufsichtsräte | Vorstände | Summe | Aufsichtsräte | Vorstände | Summe |
| Kurzfristig fällige Leistungen | 873 | 2.365 | 3.238 | 518 | 1.977 | 2.495 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
0 | 124 | 124 | 0 | 124 | 124 |
| Summe | 873 | 2.489 | 3.362 | 518 | 2.101 | 2.619 |
Die Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses betreffen im Geschäftsjahr 2019 die Zahlungen an die Mitarbeiter-Vorsorgekasse (MVK) und an die APK Pensionskasse AG. Ehemaligen Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen wurden im Geschäftsjahr 2019 insgesamt 654 TEUR (Vorjahr: 642 TEUR) ausbezahlt.
Die Hauptversammlung hat am 08. Mai 2019 die Vergütungsstruktur und Vergütungshöhe für den Aufsichtsrat für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 sowie erstmalig für das Geschäftsjahr 2019 beschlossen. Die Aufsichtsratsvergütung besteht aus einer Basisvergütung, einer Vergütung für die Mitgliedschaft pro Ausschuss und einem Anwesenheitsgeld pro Sitzung. In Summe wurden im Geschäftsjahr 2019 für das Jahr 2018 Vergütungen in Höhe von 430 TEUR und für das Jahr 2019 Vergütungen von 443 TEUR (Vorjahr: 518 TEUR für das Jahr 2017) an den Aufsichtsrat ausbezahlt.
Mit nachfolgenden sonstigen nahestehenden Unternehmen erfolgten folgende Transaktionen/bestanden zum Bilanzstichtag folgende Salden: Mit der unit-it GmbH wurden im Geschäftsjahr 2019 Geschäfte im Ausmaß von 651 TEUR (Vorjahr: 605 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen die Wartung von SAP-Lizenzen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum 31. Dezember 2019 bestehen keine offenen Verbindlichkeiten (Vorjahr: 0 TEUR) gegenüber der unit-it GmbH.
Mit der Grohs Hofer Rechtsanwälte GmbH & Co KG wurden im Geschäftsjahr 2019 Geschäfte im Ausmaß von 73 TEUR (Vorjahr: 16 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen rechtliche Beratungsleistungen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum 31. Dezember 2019 bestehen offene Verbindlichkeiten gegenüber der Grohs Hofer Rechtsanwälte GmbH & Co KG in Höhe von 28 TEUR (Vorjahr: 3 TEUR).
Mit der B&C Industrieholding GmbH wurden im Geschäftsjahr 2019 Geschäfte im Ausmaß von 49 TEUR (Vorjahr: 43 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen Management- und sonstige Dienstleistungen sowie Weiterverrechnungen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum 31. Dezember 2019 bestehen Verbindlichkeiten und noch nicht abgerechnete Leistungen im Ausmaß von 22 TEUR (Vorjahr: 39 TEUR) gegenüber der B&C Industrieholding GmbH.
Mit der B&C Holding GmbH wurden im Geschäftsjahr 2019 Geschäfte im Ausmaß von 355 TEUR (Vorjahr: 886 TEUR) getätigt. Diese Geschäfte betreffen die Bereitstellungsprovision für die Hybridkapital-Linie (siehe Kapitel 5.2). Diese Transaktion wurde zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte eine Zahlung von "Zinsen" (Zahlung von Hybridkupons) in Höhe von 10.545 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR). Zum 31. Dezember 2019 bestehen keine offenen Verbindlichkeiten (Vorjahr: 0 TEUR) gegenüber der B&C Holding GmbH.
Weitere Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen und mit anderen nahestehenden Unternehmen bzw. Personen bestehen nur in geringfügigem Umfang und werden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt.
Es bestehen Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen aufgrund von Miet- und Leasingverhältnissen, die nicht gemäß IFRS 16 bilanziert werden, sowie Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen aufgrund verbindlich kontrahierter Investitionsprojekte von Sachanlagen (siehe Kapitel 3.2).
Verschiedene Konzernunternehmen sind in einzelnen Fällen beklagte Partei, in denen die Kläger behaupten, durch Produkte der beklagten Partei Schäden erlitten zu haben. Die Semperit-Gruppe weist diese Ansprüche durchwegs als nicht gerechtfertigt zurück. Das Management geht davon aus, dass aus diesen Verfahren auch aufgrund des bestehenden Versicherungsschutzes mit keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit-Gruppe zu rechnen ist. Für alle Rechtsstreitigkeiten, für die Rückstellungen gebildet wurden, siehe Kapitel 7.2.
Im Jänner 2020 wurden zwei fix verzinste Tranchen eines Schuldscheindarlehens aus 2013 in Höhe von 3.000 TEUR und 4.000 TEUR vorzeitig zurückgeführt (zu Schuldscheindarlehen, siehe Kapitel 6.2).
Am 28. Jänner 2020 haben Vorstand und Aufsichtsrat der Semperit AG Holding beschlossen, sich vom Segment Sempermed zu trennen (siehe Kapitel 2.1).
Die Löschung des sich in Liquidation befindlichen Konzernunternehmens Shanghai Sempermed Glove Sales Co., Ltd. wurde am 19. Februar 2020 im Firmenbuch eingetragen.
Wien, am 19. März 2020
Der Vorstand
Dr. Dipl.-Kfm. Martin Füllenbach Vorsitzender
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Kristian Brok, MSc Mitglied des Vorstands Technikvorstand
Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzvorstand
Wir haben den Konzernabschluss der
und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzerngeldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
Im September 2019 wurden Indikatoren identifiziert, die auf eine Wertminderung im Segment (= ZGE) Sempermed hindeuteten. Auf Basis des zum 30. September 2019 durchgeführten Werthaltigkeitstests
Risiko
1) Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
wurden im Geschäftsjahr 48,8 MEUR im Segment Sempermed wertgemindert. Dabei entfielen 0,3 MEUR auf immaterielle Vermögenswerte und 48,5 MEUR auf Sachanlagen.
Im Rahmen des Werthaltigkeitstests, welcher auf Basis des Nutzungswertes unter Anwendung von Discounted Cashflow Berechnungen durchgeführt wird, sind wesentliche Annahmen und Schätzungen hinsichtlich zukünftiger Cashflows und Diskontierungssätze zu treffen. Das wesentliche Risiko besteht in der Schätzung der zukünftigen Cashflows. Zusätzlich wurden unter Einhaltung des IAS 36.105 durch Beauftragung von externen Sachverständigen Nettoveräußerungswerte der wesentlichen Vermögenswerte des Segmentes ermittelt. Hier besteht das wesentliche Risiko in der Schätzung der in den Gutachten herangezogenen Bewertungsparametern.
Die entsprechenden Angaben der Semperit-Gruppe über die Wertminderung sind in den Anhangsangaben "3.1 Immaterielle Vermögenswerte" und "3.2 Sachanlagen" enthalten.
Um dieses Risiko zu adressieren, haben wir die Annahmen und Schätzungen des Managements kritisch hinterfragt und dabei unter anderem die folgenden Prüfungshandlungen durchgeführt:
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Adressierung im Rahmen der Abschlussprüfung
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht (ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk), welche uns vor dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt wurden und sonstige Informationen, welche uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt werden. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.
In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Konzernabschluss gibt oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheint. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten zu den sonstigen Informationen, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 8. Mai 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 5. August 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit 2012 Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Stefan Uher.
Wien, am 19. März 2020
Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.
Mag. Stefan Uher eh Wirtschaftsprüfer
ppa Mag. Martina Geisler eh Wirtschaftsprüfer
0 Semperit Gruppe I Jahresfinanzbericht 2017 Konzernabschluss und Konzernanhang
| AKTIVA | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| A. ANLAGEVERMÖGEN | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Konzessionen, Rechte | 1.406.888,49 | 2.935 |
| 2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau | 144.042,92 | 299 |
| 1.550.931,41 | 3.234 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Bauten auf fremdem Grund | 80.703,18 | 117 |
| 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 408.351,46 | 470 |
| 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau | 540,55 | 10 |
| 489.595,19 | 597 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 235.146.862,97 | 118.127 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 77.466.097,70 | 167.170 |
| 3. Wertpapiere des Anlagevermögens | 4.668.371,10 | 4.595 |
| 317.281.331,77 | 289.892 | |
| Summe A. Anlagevermögen | 319.321.858,37 | 293.723 |
| B. UMLAUFVERMÖGEN | ||
| I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen | 52.788.027,14 | 114.306 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| 2. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 1.795.408,30 | 3.104 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| 54.583.435,44 | 117.410 | |
| II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 71.634.703,66 | 50.248 |
| Summe B. Umlaufvermögen | 126.218.139,10 | 167.658 |
| C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN | 1.437.523,26 | 1.299 |
| AKTIVA Summe | 446.977.520,73 | 462.680 |
| PASSIVA | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| A. EIGENKAPITAL | ||
| I. Eingefordertes und eingezahltes Grundkapital | 21.358.996,53 | 21.359 |
| Übernommenes Grundkapital 21.358.996,53 EUR (Vorjahr: 21.359 TEUR) | ||
| II. Kapitalrücklagen | ||
| 1. Gebundene | 21.503.186,70 | 21.503 |
| 2. Nicht gebundene | 36.336,42 | 36 |
| III. Gewinnrücklagen | ||
| 1. Gesetzliche Rücklage | 999.251,47 | 999 |
| 2. Andere (freie) Rücklagen | 29.400.000,00 | 29.400 |
| IV. Bilanzverlust | –1.751.862,41 | –6.307 |
| davon Verlustvortrag: -6.307.462,19 EUR (Vorjahr: Gewinnvortrag 12 TEUR) | ||
| Summe A. Eigenkapital | 71.545.908,71 | 66.990 |
| B. HYBRIDKAPITAL | ||
| 1. Hybridkapital | 131.720.273,96 | 135.327 |
| Summe B. Hybridkapital | 131.720.273,96 | 135.327 |
| C. RÜCKSTELLUNGEN | ||
| 1. Rückstellungen für Abfertigungen | 1.577.071,78 | 1.524 |
| 2. Rückstellungen für Pensionen | 11.142.211,90 | 11.236 |
| 3. Sonstige Rückstellungen | 8.624.690,84 | 6.727 |
| Summe C. Rückstellungen | 21.343.974,52 | 19.487 |
| D. VERBINDLICHKEITEN | ||
| 1. Schuldscheindarlehen | 210.488.428,58 | 229.822 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 36.166.787,50 EUR (Vorjahr: 14.666 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 174.321.641,08 EUR (Vorjahr: 215.156 TEUR) | ||
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 7.350,00 | 5 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 7.350,00 EUR (Vorjahr: 5 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0,00 TEUR) | ||
| 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 774.045,30 | 1.171 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 774.045,30 EUR (Vorjahr: 1.171 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 10.761.274,34 | 9.547 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 10.761.274,34 EUR (Vorjahr: 9.547 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| 5. Sonstige Verbindlichkeiten | 336.265,32 | 330 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 336.265,32 EUR (Vorjahr: 330 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| davon aus Steuern 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 278.069,71 EUR (Vorjahr: 273 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 278.069,71 EUR (Vorjahr: 273 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| Summe D. Verbindlichkeiten | 222.367.363,54 | 240.875 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 48.045.722,46 EUR (Vorjahr: 25.719 TEUR) | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 174.321.641,08 EUR (Vorjahr: 215.156 EUR) | ||
| PASSIVA Summe | 446.977.520,73 | 462.680 |
| Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2019 bis zum 31.12.2019 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| 1. Umsatzerlöse | 26.153.868,75 | 36.741 |
| 2. Sonstige betriebliche Erträge | ||
| a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen | 116,00 | 0 |
| b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 558.805,91 | 486 |
| c) Übrige | 1.408.352,93 | 4.975 |
| 3. Personalaufwand | ||
| a) Gehälter | –17.695.548,81 | –15.016 |
| b) soziale Aufwendungen | –4.746.877,38 | –4.175 |
| davon Aufwendungen für Altersversorgung 1.083.295,17 EUR (Vorjahr: 963 TEUR) | ||
| aa) Aufwendungen für Abfertigung und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 274.436,70 EUR (Vorjahr: 186 TEUR) |
||
| bb) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 3.297.323,60 EUR (Vorjahr: 2.947 TEUR) |
||
| 4. Abschreibungen | ||
| a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | –2.300.043,71 | –3.529 |
| 5. Sonstige betriebliche Aufwendungen | ||
| a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 15 fallen | –560.337,67 | –5 |
| b) Übrige | –33.309.221,79 | –39.478 |
| 6. Zwischensumme aus Z 1 bis Z 5 (Betriebserfolg) | –30.490.885,77 | –20.001 |
| 7. Erträge aus Beteiligungen | 40.000.000,00 | 0 |
| davon aus verbundenen Unternehmen 40.000.000,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| 8. Erträge aus anderen Wertpapieren | 29.091,24 | 58 |
| davon aus verbundenen Unternehmen 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| 9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 19.879.427,19 | 29.247 |
| davon aus Zuschreibungen 0,00 EUR (Vorjahr: 3.515 TEUR) | ||
| davon aus verbundenen Unternehmen 13.994.202,06 EUR (Vorjahr: 21.464 TEUR) | ||
| 10. Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen | 12.485.400,34 | 9.532 |
| 11. Aufwendungen aus Finanzanlagen | –3.900.049,46 | –3.892 |
| davon Abschreibungen 3.900.049,46 EUR (Vorjahr: 3.892 TEUR) | ||
| davon aus verbundenen Unternehmen 3.900.000,00 EUR (Vorjahr: 3.848 TEUR) | ||
| 12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | –31.881.717,40 | –22.240 |
| davon betreffend verbundene Unternehmen 15.629.376,72 EUR (Vorjahr: 3.779 TEUR) | ||
| davon Abschreibungen auf kurzfristige Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen, soweit diese die im Unternehmen üblichen Abschreibungen überschreiten 11.000.000,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) |
||
| 13. Zwischensumme aus Z 7 bis Z 12 (Finanzerfolg) | 36.612.151,91 | 12.705 |
| 14. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Z 6 und Z 13) | 6.121.266,14 | –7.297 |
| 15. Steuern vom Einkommen und Ertrag | –1.565.666,36 | 977 |
| davon latente Steuern 0,00 EUR (Vorjahr: 0 TEUR) | ||
| 16. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss/-fehlbetrag | 4.555.599,78 | –6.320 |
| 17. Verlust-/Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | –6.307.462,19 | 12 |
| 18. Bilanzverlust | –1.751.862,41 | –6.307 |
Der vorliegende Jahresabschluss der Semperit AG Holding wurde nach den Vorschriften des UGB in der zum Bilanzstichtag geltenden Fassung unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, erstellt.
Der Jahresabschluss wurde in Euro (EUR) erstellt. Die zahlenmäßige Darstellung im Anhang erfolgt in Tausend Euro (TEUR). Aufgrund der Darstellung in TEUR kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet.
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. In die Herstellungskosten werden neben Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten sowie soziale Aufwendungen im Sinn des § 203 Abs. 3 UGB einbezogen.
Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen, wobei je Anlagengruppe im Wesentlichen folgende Nutzungsdauer bzw. eine Nutzungsdauer in der folgenden Bandbreite zugrunde gelegt wurde:
| Nutzungsdauer in Jahren |
Abschreibungssatz in % |
|
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 3-10 | 10-33 |
| Bauten auf fremdem Grund | 10 | 10 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3-10 | 10-33 |
In Anlehnung an die steuerrechtlichen Bestimmungen wird für Zugänge im ersten Halbjahr eine volle Jahresabschreibung, für Zugänge im zweiten Halbjahr eine halbe Jahresabschreibung vorgenommen.
Geringwertige Vermögensgegenstände, das sind abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten von maximal 400 EUR, werden im Zugangsjahr zur Gänze abgeschrieben. Ab 2019 wird der Abgang der geringwertigen Vermögensgegenstände im Anlagespiegel nach 3 Jahren gezeigt.
Anteile an verbundenen Unternehmen und Ausleihungen an verbundene Unternehmen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Bei nachhaltigen und wesentlichen Wertminderungen werden niedrigere Werte angesetzt. Die Bewertung erfolgt anhand der Discounted-Cashflow-Methode unter Berücksichtigung der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) beziehungsweise anhand der Net-Asset-Value-Methode. Die Bewertungsergebnisse und die Bewertung in fremden Währungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen bzw. Aufwendungen aus Finanzanlagen dargestellt. Als Ausleihungen werden jene Forderungen definiert, deren Laufzeit zum Zeitpunkt der Begebung länger als ein Jahr ist.
Wertpapiere des Anlagevermögens werden mit dem Anschaffungskurs oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert bewertet.
Forderungen werden zum Nennwert angesetzt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken werden Forderungen mit einem risikoangepassten Wert angesetzt.
Zuschreibungen bzw. Abschreibungen von Forderungen aus operativer Tätigkeit werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten sonstige betriebliche Erträge bzw. sonstige betriebliche Aufwendungen dargestellt. Überschreiten die Abschreibungen von Forderungen aus operativer Tätigkeit eine im Unternehmen übliche Höhe, erfolgt der Ausweis unter dem Posten Abschreibungen.
Die Bewertung von kurzfristigen Forderungen aus Finanzierungen, mit einer Laufzeit zum Zeitpunkt der Begebung von weniger als einem Jahr, werden in dem Posten sonstige Zinsen und ähnliche Erträge bzw. Zinsen und ähnliche Aufwendungen dargestellt.
Forderungen in Fremdwährungen werden zum Buchkurs des Entstehungstages, maximal aber zum Devisengeldkurs zum Bilanzstichtag, umgerechnet.
Das Fremdwährungsrisiko wird in Einzelfällen durch Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und den Kauf von Fremdwährungsoptionen abgesichert.
Periodenübergreifende Rechnungsbeträge, die über den Bilanzstichtag hinausreichen, werden gemäß den geltenden Bilanzierungsrichtlinien abgegrenzt.
Rückstellungen werden für die gesetzlichen und vertraglichen Abfertigungs- und Pensionsansprüche ebenso wie für die kollektivvertraglichen Jubiläumsgeldansprüche der Mitarbeiter gebildet. Der Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurden die biometrischen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018-P für Angestellte zugrunde gelegt.
Folgende Fluktuationswahrscheinlichkeiten wurden aus den Mitarbeiterdaten von statistisch erhoben:
| Dienstalter | Wahrscheinlichkeit |
|---|---|
| 0 bis 4 | 9,60% |
| 5 bis 9 | 7,60% |
| 10 bis 14 | 5,70% |
| 15 bis 19 | 2,60% |
| 20 bis 24 | 2,50% |
| 25 bis 34 | 1,30% |
| 35 bis 39 | 0,60% |
| 40 bis 99 | 0,00% |
Jährliche Fluktuation nach Dienstalter
Die Rückstellungen für Abfertigungen, die Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen sowie die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden nach der "Projected Unit Credit Method" gemäß den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IAS 19) unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 1,1% (Vorjahr: 2,0%) für Jubiläumsgelder, 1,0% (Vorjahr: 1,8%) für Abfertigungen, 0,9% (Vorjahr: 1,8%) für Pensionen und eines Gehaltstrends von 3,0% (Vorjahr: 3,0%) berechnet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze angesetzt und als Aufwand bzw. Ertrag erfasst. Die im Geschäftsjahr angefallenen versicherungsmathematischen Verluste belaufen sich auf 712 TEUR (Vorjahr: 445 TEUR) und sind hauptsächlich auf die Veränderung des Rechnungszinssatzes von 1,8% auf 0,9% bei Pensionen zurückzuführen. Diese und der Zinsaufwand werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen.
Die Verteilung des Dienstzeitaufwandes für Abfertigungen erfolgt vom Eintritt ins Unternehmen bis zu dem Zeitpunkt, ab dem weitere Arbeitsleistungen nicht mehr zu einer Erhöhung der Anwartschaft führen.
Die Pensionsverpflichtungen ergeben sich aus schriftlichen Einzelverträgen mit ehemaligen Vorstandsmitgliedern und leitenden Angestellten, die sich alle bereits im Ruhestand befinden. Des Weiteren besteht ein Pensionsstatut, wonach die Gesellschaft verpflichtet ist, an vor dem 1. Jänner 1991 eingetretene und aktive Mitarbeiter, die zu diesem Zeitpunkt bestimmte Parameter erfüllt hatten, Betriebspensionen zu gewähren. Für diese Verpflichtungen wurde ebenfalls vorgesorgt. Für die Pensionszusagen dienten die Tafeln AVÖ 2018-P für Angestellte als biometrische Rechnungsgrundlagen. Die Alterspension gebührt ab Vollendung des 65. Lebensjahres. Für alle Leistungen existiert eine Wartezeit von 15 Dienstjahren ab Eintritt. Alle anspruchsberechtigten Personen befinden sich bereits im Ruhestand.
Sonstige Rückstellungen betreffen im Wesentlichen den Personalbereich und noch ausstehende Eingangsrechnungen. Sie werden in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und der Höhe nach noch nicht feststehende Verbindlichkeiten. Die langfristigen Rückstellungen werden unter Berücksichtigung ihrer Fristigkeit mit einem Zinssatz von 1,1% (Vorjahr: 2,0%) abgezinst.
Verbindlichkeiten werden mit der bestmöglichen Schätzung ihres Erfüllungsbetrags unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet, wenn dieser über dem Buchkurs liegt.
Im Jahresabschluss wird das Temporary-Konzept angewendet. Dieses ist bilanzorientiert und geht von Differenzen unternehmensrechtlicher und steuerrechtlicher Wertansätze aus, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich umkehren. Latente Steuern werden als Aufwand oder Ertrag im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert und entweder als eigener Aktivposten oder als Rückstellung ausgewiesen.
Latente Steuern sind nicht zu berücksichtigen, soweit sie aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- Firmenwerts, aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenwerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall entstehen, der keine Umgründung oder Übernahme ist, und wenn zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst ist. Weiters nicht zu berücksichtigen sind latente Steuern in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen, wenn das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen zu steuern, und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflösen wird. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden nicht angesetzt.
Bei Aktivierung latenter Steuern gemäß § 198 Abs. 9 UGB dürfen außerdem Gewinne nur ausgeschüttet werden, soweit die danach verbleibenden jederzeit auflösbaren Rücklagen zuzüglich eines Gewinnvortrags und abzüglich eines Verlustvortrags dem aktivierten Betrag mindestens entsprechen.
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten werden in Beilage 1 "Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2019" dargestellt.
Die in Bezug auf die Anteile an verbundenen Unternehmen erforderlichen Angaben werden in Beilage 2 "Stand der Anteile an verbundenen Unternehmen" dargestellt.
Die geleisteten Anzahlungen und Anlagen in Bau betreffen im Wesentlichen Lizenzen und Nutzungsrechte.
Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen (geleaste Wirtschaftsgüter) ergeben sich folgende finanzielle Verpflichtungen:
| in TEUR | |||
|---|---|---|---|
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Auf das Geschäftsjahr folgendes Jahr | 741 | 706 |
| Auf das Geschäftsjahr folgende 5 Jahre | 3.225 | 3.176 |
In den Ausleihungen sind Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen in der Höhe von 77.466 TEUR (Vorjahr: 167.170 TEUR) enthalten. Im Jahr 2019 wurden keine neuen Ausleihungen ausbezahlt. Es wurden Ausleihungen in der Höhe von 99.029 TEUR zurückbezahlt; dabei wurden Ausleihungen in Höhe von 17.500 TEUR, 1.000 TUSD und 30.000 TMYR vorzeitig getilgt. Ausleihungen mit Restlaufzeit von bis zu einem Jahr bestehen im Ausmaß von 33.166 TEUR (Vorjahr: 83.767 TEUR).
Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen setzen sich zum 31. Dezember 2019 wie folgt zusammen:
| Währung | Nominale in Tausend |
Buchwert in TEUR |
Endfälligkeit | ||
|---|---|---|---|---|---|
| Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Österreich | fix verzinst | EUR | 130 | 130 | 17.04.2020 |
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | fix verzinst | EUR | 8.000 | 8.000 | 01.07.2020 |
| Sempertrans USA, LLC | fix verzinst | USD | 3.800 | 3.230 | 15.11.2020 |
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | fix verzinst | USD | 3.900 | 3.406 | 16.11.2020 |
| Sempertrans France Belting Technology S.A.S. | fix verzinst | EUR | 2.800 | 2.800 | 04.12.2020 |
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | fix verzinst | EUR | 4.200 | 4.200 | 08.12.2020 |
| Semperflex Optimit s.r.o. | fix verzinst | EUR | 11.400 | 11.400 | 15.12.2020 |
| Sempertrans USA, LLC | fix verzinst | USD | 1.200 | 1.013 | 08.01.2021 |
| Semperit Profiles Deggendorf GmbH | fix verzinst | EUR | 12.000 | 12.000 | 29.01.2021 |
| Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Österreich | fix verzinst | USD | 5.000 | 4.285 | 23.04.2021 |
| Semperflex Optimit s.r.o. | variabel verzinst | CZK | 180.000 | 6.661 | 28.10.2021 |
| Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Österreich | fix verzinst | EUR | 1.000 | 1.000 | 17.12.2021 |
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | fix verzinst | EUR | 8.000 | 8.000 | 04.05.2022 |
| Semperflex Optimit s.r.o. | fix verzinst | CZK | 180.000 | 6.661 | 28.10.2023 |
| Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H. | fix verzinst | EUR | 4.680 | 4.680 | 20.12.2023 |
| Summe | 77.466 |
Im Geschäftsjahr 2019 wurden alle begebenen Finanzierungen in MYR wie auch die zugehörigen Absicherungen durch Cross Currency Swaps rückgeführt. Aus der vorzeitigen Rückführung ergab sich ein Aufwand in Höhe von 153 TEUR. Ein Schuldscheindarlehen in PLN ist ausgelaufen und dessen Besicherung durch Cross Currency Swap wurde ebenfalls rückgeführt. Zum Stichtag 31.12.2019 besteht ein Cross Currency Swap zur Absicherung des verbleibenden Schuldscheindarlehens in PLN. Die Finanzierung und der Swap werden als Bewertungseinheit dargestellt. Der negative Zeitwert des Derivats beträgt 725 TEUR. Als Drohverlustrückstellung wurde der ineffektive Teil des Derivats in Höhe von 83 TEUR (Vorjahr 127 TEUR) rückgestellt. Aufgrund der bestehenden effektiven Sicherungsbeziehung wird das Schuldscheindarlehen in PLN zum gesicherten Kurs bilanziert.
Die Zuschreibung beträgt im Geschäftsjahr 2019 insgesamt 73 TEUR (Vorjahr: Abschreibung von 45 TEUR). Die Wertpapiere des Anlagevermögens stehen zu ihren Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Zeitwert zu Buche.
Die Forderungen gegenüber verbunden Unternehmen setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 5.278 | 13.768 |
| Forderungen aus Zinsabgrenzungen für Ausleihungen | 908 | 1.599 |
| Forderungen aus Gewinnausschüttungen | 5.000 | 0 |
| Forderungen aus Steuerumlagen | 1.842 | 2.423 |
| Forderungen aus dem Cash Pool | 2.534 | 66 |
| Forderungen aus kurzfristigen Darlehen und deren Zinsabgrenzung | 37.226 | 96.450 |
| Summe | 52.788 | 114.306 |
In den sonstigen Forderungen sind im Wesentlichen Finanzamtsforderungen in Höhe von 413 TEUR (Vorjahr: 3.016 TEUR) und eine Forderung gegenüber Versicherungen in Höhe von 1.255 TEUR enthalten. In den sonstigen Forderungen sind Erträge im Ausmaß von 1.255 TEUR (Vorjahr: 1.556 TEUR) enthalten, die erst in den Folgejahren zahlungswirksam werden.
In den aktiven Rechnungsabgrenzungen in Höhe von 1.438 TEUR (Vorjahr: 1.299 TEUR) sind überwiegend Versicherungsabgrenzungen und verschiedene im Voraus bezahlte Aufwendungen enthalten.
Die aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen betragen zum 31.12.2019 0 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR). Angesichts der Verlusthistorie der Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG, deren Gruppenträgerin die Semperit AG Holding ist, und der Restrukturierungs- und Transformationsphase, in der sich die Semperit Gruppe befindet, sind die an die Verlässlichkeit der Steuerplanung zu stellenden Anforderungen erhöht. Die Werthaltigkeit der aktiven Steuerlatenzen als Ergebnis der Gesamtdifferenzenbetrachtung konnte daher im Geschäftsjahr 2019 nicht bestätigt werden. Um die Werthaltigkeit von aktiven Steuerlatenzen als Ergebnis der Gesamtdifferenzenbetrachtung bestätigen zu können, ist es notwendig, dass in den nachfolgenden Geschäftsjahren mit hinreichender Wahrscheinlichkeit steuerliche Ergebnisse zur voraussichtlichen Steuerentlastung herangezogen werden können. Die an die Steuerplanung zu stellenden Anforderungen variieren – etwa in Abhängigkeit von der Ergebnissituation und der Länge des Zeitraums zum voraussichtlichen Differenzenausgleich. Wesentliche Differenzen unter Berücksichtigung eines Steuersatzes von 25% ergeben sich aus den Personalrückstellungen und offenen Siebentelabschreibungen auf Beteiligungen.
Das Grundkapital beträgt EUR 21.358.997 (Vorjahr: 21.359 TEUR) und ist auf 20.573.434 Stück Stammaktien (Stückaktien) aufgeteilt, von denen jede am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt ist und ein Stimmrecht gewährt.
Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2018 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in den kommenden fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu 10.679.497 EUR durch Ausgabe von bis zu 10.286.716 Stück neuer auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen. Ebenso wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen in mehreren Tranchen bis längstens 25. April 2023 zu begeben. Damit kann ein Umtausch- oder Bezugsrecht bzw. eine Umtausch- oder Bezugspflicht auf bis zu 10.286.716 Stückaktien der Gesellschaft verbunden werden.
Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2018 zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zum gesetzlich höchst zulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals für die Dauer von 30 Monaten ab Beschlussfassung in der Hauptversammlung gem. § 65 Abs. 1 Z 8 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt. Weiters wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1b AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen allfälligen Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrecht) der Aktionäre zu beschließen. Es besteht derzeit kein Aktienrückkaufprogramm; die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.
| Bilanzverlust zum Jahresende | –1.752 | –6.307 |
|---|---|---|
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag | 4.556 | –6.320 |
| Dividende | 0 | 0 |
| Bilanzverlust/-gewinn zu Jahresbeginn | –6.307 | 12 |
| in TEUR | 2019 | 2018 |
Im Dezember 2017 hat der Vorstand der Semperit AG Holding einen Vertrag über eine Hybridkapital-Linie in Höhe von bis zu 150.000 TEUR mit der B & C Holding GmbH, eines 100%igen Tochterunternehmens des Kernaktionärs B & C Industrieholding GmbH, unterzeichnet.
Das Hybridkapital ist im unternehmensrechtlichen Jahresabschluss der Semperit AG Holding dem Fremdkapital zuzuordnen, da nach den Kriterien des Fachgutachtens KFS/RL 13 nicht alle Kriterien für Eigenkapital erfüllt sind.
Der vereinbarte Zinssatz beträgt 5,25%; die Bereitstellungsgebühr 1,75%. Bei der Hybridkapital-Linie handelt es sich um eine nachrangige Verbindlichkeit mit unbegrenzter Laufzeit, die von der Semperit AG Holding bis 31.12.2020 bei Bedarf in mehreren Tranchen gezogen werden kann. Ein Rückzahlungs- oder Wandlungsrecht des Gläubigers ist nicht vorgesehen. Das Hybridkapital weist sowohl Merkmale von Eigen- als auch Fremdkapital auf, ist bilanzrechtlich allerdings nach den Vorschriften des UGB als Fremdkapital zu qualifizieren. Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte eine Zinszahlung in Höhe von 10.545 TEUR. Die Zinsabgrenzung zum Stichtag 31.12.2019 beträgt 1.720 TEUR (Vorjahr: 5.327 TEUR). Die Bereitstellungsprovision in Höhe von 355 TEUR (Vorjahr: 886 TEUR) wurde beglichen.
| Summe | 21.344 | 19.487 |
|---|---|---|
| 3. Sonstige Rückstellungen | 8.625 | 6.727 |
| 2. Rückstellungen für Pensionen | 11.142 | 11.236 |
| 1. Rückstellungen für Abfertigungen | 1.577 | 1.524 |
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
Zum 31. Dezember 2019 waren die für die Bedeckung der Pensionsrückstellung erforderlichen Wertpapiere in ausreichender Höhe vorhanden; der Deckungswert für das Geschäftsjahr 2019 betrug 5.283 TEUR (Vorjahr: 5.283 TEUR). Nähere Informationen zu den sonstigen Rückstellungen werden im beiliegenden Rückstellungsspiegel dargestellt (Beilage 3).
Die Erhöhung der sonstigen Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus Rückstellungen im Zusammenhang mit strategischen Projekten und Rückstellungen für Prämien.
| in TEUR | 31.12.2019 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| 1. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen | 210.488 | 229.822 |
| davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 36.167 | 14.666 |
| davon mit Restlaufzeit von 1-5 Jahren | 136.321 | 177.156 |
| davon mit Restlaufzeit über 5 Jahre | 38.000 | 38.000 |
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 7 | 5 |
| davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 7 | 5 |
| davon mit Restlaufzeit von 1-5 Jahren | 0 | 0 |
| 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 774 | 1.170 |
| davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 774 | 1.170 |
| 4. Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen | 10.761 | 9.547 |
| davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 10.761 | 9.547 |
| 5. Sonstige Verbindlichkeiten | 336 | 330 |
| davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 336 | 330 |
| Summe | 222.367 | 240.875 |
| davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr | 48.046 | 25.719 |
| davon mit Restlaufzeit von 1-5 Jahren | 136.321 | 177.156 |
| davon mit Restlaufzeit über 5 Jahre | 38.000 | 38.000 |
Im Geschäftsjahr 2019 wurden Schuldscheindarlehen in Höhe von 6.500 TEUR vorzeitig rückgeführt sowie 24.000 TPLN und 180.000 TCZK mit Fälligkeit getilgt. Im Jahr 2019 wurden Zinsen auf Schuldscheindarlehen in der Höhe von 6.129 TEUR (Vorjahr: 7.234 TEUR) bezahlt. Zum 31. Dezember 2019 sind abgegrenzte Zinsen auf Schuldscheindarlehen in der Höhe von 1.666 TEUR (Vorjahr: 1.819 TEUR) als kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen.
| Zinssatz per 31.12.2019 |
Währung | Nominale in Tausend |
Buchwert in TEUR |
Endfälligkeit | |
|---|---|---|---|---|---|
| 7 Jahre fix verzinst | 3,07% | EUR | 27.500 | 27.500 | 24.07.2020 |
| 5 Jahre fix verzinst | 2,80% | USD | 9.000 | 8.112 | 04.11.2021 |
| 5 Jahre variabel verzinst | 3,41% | USD | 50.000 | 45.065 | 04.11.2021 |
| 5 Jahre variabel verzinst | 3,24% | PLN | 118.000 | 28.291 | 04.11.2021 |
| 5 Jahre variabel verzinst | 3,41% | CZK | 180.000 | 7.177 | 04.11.2021 |
| 7 Jahre fix verzinst | 1,77% | EUR | 34.000 | 34.000 | 25.07.2022 |
| 10 Jahre fix verzinst | 3,65% | EUR | 13.500 | 13.500 | 25.07.2023 |
| 7 Jahre fix verzinst | 1,29% | CZK | 180.000 | 7.177 | 04.11.2023 |
| 10 Jahre fix verzinst | 2,41% | EUR | 31.000 | 31.000 | 25.07.2025 |
| 15 Jahre fix verzinst | 3,09% | EUR | 7.000 | 7.000 | 25.07.2030 |
| Zwischensumme | 208.822 | ||||
| Zinsabgrenzung | 1.666 | ||||
| Summe Schuldscheindarlehen | 210.488 |
Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen zum 31. Dezember 2019 setzen sich wie folgt zusammen:
Im Posten Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden 10.702 TEUR (Vorjahr: 9.500 TEUR) aus Cash Pooling ausgewiesen.
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von 325 TEUR (Vorjahr: 319 TEUR) ausgewiesen, die erst nach dem Stichtag zahlungswirksam werden. Die wesentlichsten Posten sind die Verbindlichkeiten gegenüber Finanzamt und die Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.
Die sonstigen vertraglichen Haftungsverhältnisse in der Höhe von 28.276 TEUR (Vorjahr: 7.356 TEUR) bestehen gegenüber Dritten und sind ausschließlich zugunsten verbundener Unternehmen abgeschlossen worden. Darüber hinaus bestehen Haftungserklärungen in Bezug auf verbundene Unternehmen.
Die Umsätze beinhalten im Wesentlichen die Verrechnung von Dienstleistungen der Zentralfunktionen, sowie Segmentdienstleistungen an Tochterunternehmen, die sich geografisch wie folgt aufgliedern:
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Österreich | 4.838 | 7.122 |
| EU ohne Österreich | 11.541 | 16.033 |
| Amerika | 1.277 | 1.578 |
| Asien | 8.498 | 12.008 |
| Summe | 26.154 | 36.741 |
Im Geschäftsjahr 2019 gab es eine Auflösung von Forderungswertberichtigungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 54 TEUR (Vorjahr: 4.863 TEUR). Die Erträge aus Versicherungsvergütung belaufen sich auf 1.301 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR).
| Personalstand | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| per Stichtag 31.12. | 133 | 134 |
| Jahresdurchschnitt Angestellte | 128 | 122 |
Die Personenzahlen beziehen sich auf Vollzeitäquivalente (ohne Auszubildende und freigestellte Mitarbeiter), wobei Teilzeitbeschäftigte entsprechend ihrer Beschäftigungsquote einbezogen sind. Die an den Vorstand abgerechneten Bezüge setzen sich wie folgt zusammen:
| 2019 | 2018 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Fixe Bezüge (inkl. Sach bezüge und Diäten)1 |
Variable kurzfristige und lang-fristige Bezüge |
Gesamt | Fixe Bezüge (inkl. Sach bezüge und Diäten)1 |
Variable kurzfristige Bezüge |
Gesamt |
| Martin Füllenbach | 526 | 624 | 1.150 | 519 | 141 | 659 |
| Frank Gumbinger | 420 | 353 | 773 | 393 | 255 | 648 |
| Felix Fremerey | 448 | 31 | 479 | 140 | 50 | 190 |
| Zwischensumme aktive Vorstände (per Ende 2019) |
1.394 | 1.008 | 2.402 | 1.052 | 446 | 1.497 |
| Michele Melchiorre | – | – | – | 298 | 211 | 509 |
| Summe | 1.394 | 1.008 | 2.402 | 1.349 | 657 | 2.006 |
1 In der Spalte Fixe Bezüge sind die Beiträge für die Mitarbeitervorsorgekasse enthalten.
Der Abfertigungsaufwand für Vorstandsmitglieder (inkl. ehemalige Vorstandsmitglieder) beläuft sich im Geschäftsjahr auf 36 TEUR (Vorjahr: 30 TEUR), für leitende Angestellte 1 TEUR (Vorjahr: 4 TEUR), und beinhaltet auch Aufwendungen für die Mitarbeiter-Vorsorgekasse (MVK). Der Pensionsaufwand für Vorstandsmitglieder (inkl. ehemalige Vorstandsmitglieder) beläuft sich auf 869 TEUR (Vorjahr: 705 TEUR), für leitende Angestellte 58 TEUR (Vorjahr: 43 TEUR), und beinhaltet die Beitragszahlungen in Bezug auf eine Rückdeckungsversicherung an die Generali Gruppe und die Beiträge an die APK Pensionskasse AG. Der Abfertigungs- und Pensionsaufwand für die übrigen Dienstnehmer beläuft sich auf 394 TEUR (Vorjahr: 369 TEUR). Der Aufwand für Pensionen, für welche Rückstellungen bilanziert sind, beläuft sich auf 922 TEUR (Vorjahr: 725 TEUR), der Pensionsaufwand für beitragsorientierte Pläne beläuft sich auf 162 TEUR (Vorjahr: 238 TEUR).
Ehemaligen Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen wurden im Geschäftsjahr 654 TEUR (Vorjahr: 642 TEUR) ausbezahlt.
Im Geschäftsjahr wurden in Summe inkl. Vorstände, leitende Angestellte und sonstige Mitarbeiter 228 TEUR an Beiträgen an Mitarbeitervorsorgekassen entrichtet (Vorjahr: 230 TEUR).
In den Gehältern sind Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen in Höhe von 53 TEUR (Vorjahr: –5 TEUR) enthalten. Etwaige negative Werte ergeben sich aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten.
Die Abschreibungen belaufen sich im Geschäftsjahr 2019 auf 2.300 TEUR (Vorjahr: 3.529 TEUR). Die Veränderung ist im Wesentlichen auf das Ende der Nutzungsdauer von immateriellen Vermögensgegenständen zurückzuführen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| a) Mieten | 726 | 763 |
| b) Aufwendungen aus Konzernverrechnungen | 8.923 | 8.872 |
| c) Beratungsaufwand | 12.503 | 19.235 |
| d) Rechtskosten, Gebühren, Beiträge | 2.314 | 2.056 |
| e) Fremde Leistungen, Instandhaltung | 2.733 | 2.528 |
| f) Versicherungsprämien | 464 | 471 |
| g) Reiseaufwand | 1.142 | 1.043 |
| h) Anlagenabgänge | 0 | 260 |
| i) EDV Betriebskosten | 3.049 | 2.833 |
| j) Verschiedene andere Aufwendungen | 1.455 | 1.417 |
| Summe | 33.309 | 39.478 |
Der Aufsichtsrat erhielt im Geschäftsjahr 2019 Bezüge für das Geschäftsjahr 2018 in Höhe von 430 TEUR (Vorjahr: 518 TEUR). In der ordentlichen Hauptversammlung vom 8. Mai 2019 wurde folgende neue Abrechnungsmodalität beschlossen: 50% mit Ablauf des 2. Quartals 2019, 25% mit Ablauf des 3. Quartals 2019, 25% mit Ablauf des 4. Quartals 2019. Für das Geschäftsjahr 2019 wurden dementsprechend 443 TEUR an Bezügen ausbezahlt.
Der verminderte Beratungsaufwand ist auf den Abschluss von Projekten im Zusammenhang mit der Restrukturierungs- und Transformationsphase zurückzuführen.
Für die im Geschäftsjahr 2019 erbrachten Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. sowie der Gesellschaften des weltweiten Ernst & Young-Netzwerks sind folgende Honorare im gesamten Semperit-Konzern als Aufwand erfasst worden:
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Prüfung des Konzernabschlusses und damit zusammenhängende Bestätigungsleistungen |
877 | 969 |
| davon Ernst&Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH | 334 | 396 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 249 | 113 |
| Sonstige Leistungen | 101 | 121 |
| Summe | 1.227 | 1.203 |
Im Geschäftsjahr 2019 gab es eine Gewinnausschüttung von der Semperit Technische Produkte GmbH in Höhe von 40.000 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR), wovon 35.000 TEUR bis zum 31. Dezember 2019 geflossen sind.
Die Zinserträge und ähnlichen Erträge in der Höhe von 19.879 TEUR (Vorjahr: 29.247 TEUR) kommen überwiegend aus den begebenen Darlehen an verbundene Unternehmen und aus deren Fremdwährungsbewertung. Zuschreibungen von ehemals wertberichtigten Darlehen gab es im Geschäftsjahr 2019 keine (Vorjahr: 3.515 TEUR).
Die Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen in der Höhe von 12.485 TEUR (Vorjahr: 9.532 TEUR) setzen sich im Wesentlichen aus der Zuschreibung von ehemals wertberichtigten Ausleihungen an verbunden Unternehmen und aus deren Fremdwährungsbewertung in Höhe von 4.243 TEUR (Vorjahr: 5.532 TEUR), der Zuschreibung von ehemals wertberichtigen Anteilen an verbundenen Unternehmen in der Höhe von 3.087 TEUR (Vorjahr: 4.000 TEUR) und Fremdwährungseffekten in Höhe von 5.084 TEUR (Vorjahr 0 TEUR) zusammen.
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Aufwendungen aus Finanzanlagen | ||
| Abschreibungen | 3.900 | 3.892 |
| Summe | 3.900 | 3.892 |
In 2019 kam es bei den Wertpapieren des Anlagevermögens zu keinen wesentlichen Aufwendungen aufgrund von Marktbewertungen (Vorjahr: 45 TEUR). Es wurden Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 3.900 TEUR (Vorjahr: 3.799 TEUR) wertberichtigt. Auf Ausleihungen an verbundenen Unternehmen gab es keine Wertberichtigungen (Vorjahr: 49 TEUR).
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in der Höhe von 31.882 TEUR (Vorjahr: 22.240 TEUR) kamen überwiegend aus den Zinsen für begebene Schuldscheindarlehen, aus Zinsen für Verbindlichkeiten aus Hybridkapital, aus der Wertberichtigung von begebenen Darlehen und aus Fremdwährungsbewertungen. Die Veränderung ergibt sich aus der Wertberichtigung von begebenen Darlehen an verbundenen Unternehmen in der Höhe von 11.000 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) und Fremdwährungsbewertungseffekten in der Höhe von 6.048 TEUR (Vorjahr: 7.262).
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich im Wesentlichen aus der Steuerumlage der Semperit Technische Produkte GmbH in Höhe von 987 TEUR (Vorjahr: 2.143 TEUR) sowie nicht anrechenbaren Quellensteuern in Höhe von 572 TEUR (Vorjahr: 1.158 TEUR) und der Mindestkörperschaftsteuer zusammen. Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 4.624 TEUR (Vorjahr: 4.344 TEUR) waren angesichts der erhöhten Anforderungen, die in der Restrukturierungs- und Transformationsphase an die Steuerplanung zu stellen sind, nicht bilanzierungsfähig.
Die Gesellschaft ist Gruppenträger in einer Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG mit der Semperit Technische Produkte GmbH und der im Geschäftsjahr 2019 in die Gruppe aufgenommenen Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH. Die Semperit Import & Services GmbH ist im Geschäftsjahr 2019 aus der Unternehmensgruppe ausgeschieden. Das steuerlich maßgebliche Ergebnis der Gruppenmitglieder wird der Gesellschaft als Gruppenträger zugerechnet. Gemäß dem mit Semperit Technische Produkte GmbH und Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH abgeschlossenen Gruppen- und Steuerumlagevertrag wird der dem steuerlich maßgeblichen Gewinn dieser Gruppenmitglieder zuordenbare Körperschaftsteueraufwand an diese weiterbelastet. Bei Beendigung der Gruppe oder bei Ausscheiden eines Gruppenmitgliedes aus der Gruppe nach Ablauf der Mindestdauer gemäß § 9 Abs. 10 1. Teilstrich KStG hat unter bestimmten Voraussetzungen ein Schlussausgleich zu erfolgen.
Der Jahresabschluss der Semperit AG Holding zum 31. Dezember 2019 weist einen Bilanzverlust von 1.752 EUR aus. Der Bilanzverlust wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Die B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding und die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH. Die B & C Privatstiftung und ihre Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen sind gemäß § 238 Abs. 12 UGB der Semperit Gruppe nahestehende Unternehmen bzw. Personen. Sämtliche Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen bzw. Personen werden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt.
Der Konzernabschluss der B & C Holding Österreich GmbH ist bei der B & C Holding Österreich GmbH, Wien erhältlich. Die Semperit AG Holding, Wien, erstellt als oberstes Mutterunternehmen der Semperit Gruppe einen Teilkonzernabschluss nach § 245a UGB.
| Geburtsjahr | Erstmalige Wahl in den Aufsichtsrat |
Mandatsdauer | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Kapitalvertreter | |||||
| Dr. Walter Koppensteiner Vorsitzender |
1959 | 23.04.2012 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2022 beschließt |
||
| Dr. Stefan Fida Vorsitzender-Stellvertreter |
1979 | 29.04.2014 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt |
||
| Dipl.-Bw. Peter Edelmann Mitglied |
1959 | 08.05.2019 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2021 beschließt |
||
| Dr. Klaus Friedrich Erkes Mitglied |
1958 | 23.05.2017 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2022 beschließt |
||
| Mag. Birgit Noggler Mitglied |
1974 | 08.05.2019 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt |
||
| Mag. Petra Preining Mitglied |
1973 | 23.05.2017 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2019 beschließt |
||
| Mag. Patrick Prügger Mitglied |
1975 | 14.04.2011 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2021 beschließt |
||
| Dr. Astrid Skala-Kuhmann Mitglied |
1953 | 29.04.2014 | Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt |
||
| Arbeitnehmervertreter | |||||
| Mag. Sigrid Haipl | 1960 | 26.03.2012 | – | ||
| Ing. Michaela Jagschitz | 1961 | 29.04.2014 | – | ||
| Michael Schwiegelhofer | 1975 | 08.03.2017 | – | ||
| Ing. Markus Stocker | 1979 | 01.01.2017 | – |
| Geburtsjahr | Erstmalige Wahl in den Aufsichtsrat |
Mandatsdauer | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Kapitalvertreter | |||||
| Dr. Felix Fremerey Mitglied |
1961 | 25.04.2018 | Niederlegung des Mandats am 08.05.2019 |
||
| Dr. Christoph Kollatz Vorsitzender |
1960 | 25.04.2018 | Niederlegung des Mandats am 08.05.2019 |
||
| Mag. Christoph Trentini Mitglied |
1968 | 25.04.2018 | Niederlegung des Mandats am 08.05.2019 |
Im Jänner 2020 wurden zwei fix verzinste Tranchen eines Schuldscheindarlehens aus 2013 in Höhe von 3.000 TEUR und 4.000 TEUR vorzeitig zurückgeführt.
Wien, am 19. März 2020
Der Vorstand
Dr. Dipl.-Kfm. Martin Füllenbach Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Vorsitzender Finanzvorstand
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Kristian Brok, MSc Mitglied des Vorstands Technikvorstand
| Zugänge buchungen |
Um | Stand am |
|---|---|---|
| Abgänge | 31.12.2019 | |
| 12.507.131,36 | ||
| 144.042,92 | ||
| 12.651.174,28 | ||
| 706.380,78 | ||
| 1.568.203,92 | ||
| 540,55 | ||
| 45.765,48 | ||
| 2.320.890,73 | ||
| 265.356.375,27 | ||
| 77.466.097,70 | ||
| 4.673.761,73 | ||
| 347.496.234,70 | ||
| 362.468.299,71 | ||
| 193.025,80 144.042,92 337.068,72 0,00 160.314,58 540,55 13.924,34 174.779,47 117.833.342,76 0,00 0,00 117.833.342,76 118.345.190,95 |
299.289,41 –32.021,28 –299.289,41 0,00 0,00 –32.021,28 298.304,82 0,00 –288.587,31 –62.301,02 –9.717,51 0,00 0,00 –181.243,31 0,00 –243.544,33 0,00 0,00 0,00 –99.029.450,17 0,00 0,00 0,00 –99.029.450,17 0,00 –99.305.015,78 |
| in EUR | Stand am 01.01.2019 |
Zugänge | Um buchungen |
Abgänge | Zuschreib ungen |
Stand am 31.12.2019 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände |
||||||
| 1. Konzessionen, Rechte | 9.111.788,47 | 2.020.475,68 | 0,00 | –32.021,28 | 0,00 | 11.100.242,87 |
| 2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
0,00 | 0,00 | ||||
| 9.111.788,47 | 2.020.475,68 | 0,00 | –32.021,28 | 0,00 | 11.100.242,87 | |
| II. Sachanlagen | ||||||
| 1. Bauten auf fremdem Grund | 290.777,54 | 42.132,76 | 292.767,30 | 0,00 | 0,00 | 625.677,60 |
| 2. Andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung |
1.289.135,96 | 223.510,93 | –292.767,30 | –60.027,13 | 0,00 | 1.159.852,46 |
| 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| 4. Geringwertige Vermögensgegenstände |
213.084,45 | 13.924,34 | 0,00 | –181.243,31 | 0,00 | 45.765,48 |
| 1.792.997,95 | 279.568,03 | 0,00 | –241.270,44 | 0,00 | 1.831.295,54 | |
| III. Finanzanlagen | ||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen |
29.396.137,54 | 3.900.000,00 | 0,00 | 0,00 | –3.086.625,24 | 30.209.512,30 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen |
9.325.426,70 | 0,00 | 0,00 | –5.083.599,94 | –4.241.826,76 | 0,00 |
| 3. Wertpapiere des Anlagevermögens |
78.689,57 | 49,46 | 0,00 | 0,00 | –73.348,40 | 5.390,63 |
| 38.800.253,81 | 3.900.049,46 | 0,00 | –5.083.599,94 | –7.401.800,40 | 30.214.902,93 | |
| 49.705.040,23 | 6.200.093,17 | 0,00 | –5.356.891,66 | –7.401.800,40 | 43.146.441,34 | |
B u c h w e r t e
| in EUR | Stand am 31.12.2019 |
Stand am 31.12.2018 |
|---|---|---|
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Konzessionen, Rechte | 1.406.888,49 | 2.935.048,96 |
| 2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau | 144.042,92 | 299.289,41 |
| 1.550.931,41 | 3.234.338,37 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Bauten auf fremdem Grund | 80.703,18 | 117.298,42 |
| 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 408.351,46 | 469.641,71 |
| 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau | 540,55 | 9.717,51 |
| 4. Geringwertige Vermögensgegenstände | 0,00 | 0,00 |
| 489.595,19 | 596.657,64 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 235.146.862,97 | 118.126.894,97 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 77.466.097,70 | 167.170.121,17 |
| 3. Wertpapiere des Anlagevermögens | 4.668.371,10 | 4.595.072,16 |
| 317.281.331,77 | 289.892.088,30 | |
| 319.321.858,37 | 293.723.084,31 |
| Währung | Nominal kapital |
Beteiligung in % |
|
|---|---|---|---|
| Inlandsbeteiligungen | |||
| Semperit Technische Produkte GmbH, Wien, Österreich | EUR | 61.700.925 | 100,00 |
| Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Wien, Österreich | EUR | 3.136.336 | 100,00 |
| Auslandsbeteiligungen | |||
| Sempertrans India Pte. Ltd., Indien | INR | 662.769.000 | 99,99 |
| Sempertrans France Belting Technology S.A.S, Argenteuil, Frankreich | |||
| EUR | 2.542.316 | 100,00 | |
| Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd., Shandong, China | EUR | 24.800.000 | 83,87 |
| Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd., Shanghai, China | USD | 2.570.000 | 100,00 |
| Semperit Engineering Technology Asia Sdn Bhd, Penang, Malaysia | |||
| MYR | 600.000 | 100,00 | |
| Semperit Brasil Produtos Tècnicos Ltda., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 640.501 | 0,01 |
| Anteiliger Nennwert Fremd währung |
Buchwert 31.12.2018 |
Buchwert 31.12.2019 |
Jahresergebnis 2019 TEUR1) |
Eigenmittel 2019 TEUR1) |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Inlandsbeteiligungen | |||||
| Semperit Technische Produkte GmbH, Wien, Österreich | 61.700.925 | 83.002.278 | 193.802.278 | –53.675 | 162.349 |
| Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH, Wien, Österreich | 3.136.336 | 22.787.438 | 23.107.438 | 10.060 | 20.998 |
| 105.789.716 | 216.909.716 | –43.615 | 183.347 | ||
| Auslandsbeteiligungen | |||||
| Sempertrans India Pte. Ltd., Indien | 662.702.723 | 4.000.000 | 6.300.000 | 1.348 | 5.851 |
| Sempertrans France Belting Technology S.A.S, Argenteuil, Frankreich |
2.542.316 | 4.200.000 | 6.499.968 | –664 | 2.479 |
| Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd., Shandong, China | 20.800.000 | 4.000.000 | 4.500.000 | –145 | 5.584 |
| Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd., Shanghai, China | 2.570.000 | 0 | 800.000 | 47 | 868 |
| Semperit Engineering Technology Asia Sdn Bhd, Penang, Malaysia |
600.000 | 137.179 | 137.179 | 205 | 454 |
| Semperit Brasil Produtos Tècnicos Ltda., Sao Paulo, Brasilien | 64 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 12.337.179 | 18.237.147 | 791 | 15.236 | ||
| 118.126.895 | 235.146.863 | –42.824 | 198.583 |
1) Jahresergebnis und Eigenkapital gemäß Konzernberichtswesen
| Stand am | Stand am 31.12.2019 |
|||
|---|---|---|---|---|
| 1.524 | 0 | 0 | 53 | 1.577 |
| 11.142 | ||||
| 3.917 | ||||
| 1.289 | ||||
| 171 | 0 | 0 | 53 | 224 |
| 68 | –68 | 0 | 63 | 63 |
| 18 | –17 | –1 | 13 | 13 |
| 3.852 | –3.574 | –107 | 5.335 | 5.506 |
| 1.443 | –1.051 | –392 | 2.517 | 2.517 |
| 1.432 | –1.288 | –60 | 518 | 602 |
| 2.875 | –2.339 | –452 | 3.035 | 3.119 |
| 6.727 | –5.913 | –559 | 8.370 | 8.625 |
| 19.487 | –6.928 | –561 | 9.346 | 21.344 |
| 01.01.2019 11.236 2.476 1.119 |
Verwendung –1.015 –2.370 –1.119 |
Auflösung –2 –106 0 |
Zuführung 923 3.917 1.289 |
Die Semperit AG Holding ist die geschäftsleitende Holdinggesellschaft der Semperit Gruppe und nimmt neben der finanziellen Beteiligung an den rechtlich selbständigen Tochterunternehmen auch gewisse Führungs- und Steuerungsaufgaben wahr (Business Development, Communications & Sustainability, Human Resources, Compliance, Group Accounting, Controlling, Tax, Treasury, Investor Relations, Internal Audit, Risk Management & Assurance, Legal, IT und Procurement & Logistics).
Aus diesem Grund wird im Lagebericht der Semperit AG Holding vorwiegend auf die Semperit Gruppe eingegangen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine im Jänner 2020 veröffentlichten Wachstumsprognosen für das Jahr 2020 im Vergleich zur Version vom Oktober 2019 weiter verringert. Während das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2019 laut Schätzung 2,9% betragen wird, soll es im Jahr 2020 nun bei 3,3% liegen, statt der im Oktober 2019 prognostizierten 3,4%. Für das Jahr 2020 liegt die Prognose für die Schwellen- und Entwicklungsländer im Jahr 2020 nun bei 4,4% (bisher 4,6%) nach 3,7% in 2019, gefolgt von den USA mit 2,0% (bisher 2,1%) nach 2,3% in 2019 und der Eurozone mit 1,3% (bisher 1,4%) nach 1,2% in 2019. Die Wachstumserwartungen für die Eurozone fallen damit im Vergleich zu dem im Oktober 2019 veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick des IWF um 0,1 Prozentpunkte geringer aus. Für die drei großen Volkswirtschaften der Eurozone, also Deutschland, Frankreich und Italien, bleiben die Prognosen der Wachstumserwartung unverändert, mit Ausnahme von Deutschland mit einer Verringerung von 0,1 Prozentpunkten.
Das Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) schreibt in seiner im Dezember 2019 veröffentlichten Prognose von einer unwahrscheinlichen gesamtwirtschaftlichen Rezession, wohl aber weiterhin von einer gespaltenen deutschen Konjunktur, da sich die Industrie nach wie vor in einer Rezession befindet. Für das Jahr 2020 rechnet der ifo mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,1%, nach 0,5% im Jahr 2019.
Zu den größten Belastungen für die globale Wirtschaftsentwicklung zählen die fortbestehenden Handelskonflikte zwischen den USA und China sowie die aktuell noch nicht einschätzbaren – aber mit signifikant zunehmender Bedeutung – wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus (SARS-CoV-2). Erste negative Auswirkungen sind bereits erkennbar, welche die Chancen des Segments Sempermed deutlich übersteigen.
Die Umsatzerlöse betrugen im Jahr 2019 insgesamt 26.154 TEUR gegenüber 36.741 TEUR im Jahr 2018 (–28,8%) und resultieren aus Konzernverrechnungen. Die Veränderung ist im Wesentlichen auf die im Vorjahr verrechneten Kosten im Zusammenhang mit der Restrukturierungs- und Transformationsphase zurückzuführen.
Der Jahresüberschuss belief sich im Jahr 2019 auf 4.556 TEUR nach einem Jahresfehlbetrag von 6.320 TEUR im Jahr 2018.
Die Veränderung des Postens Anteile an verbundenen Unternehmen betrifft Kapitalerhöhungen der Sempertrans France Belting Technology S.A.S. und der Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd.. Des Weiteren wurden Gesellschafterzuschüsse an die Semperit Technische Produkte GmbH und die Sempertrans Conveyor Belt Solutions GmbH begeben. Außerdem erfolgten Zuschreibungen der Anteile an verbundenen Unternehmen an der Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd., der Sempertrans India Pte. Ltd. und der Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd., sowie eine Abschreibung an der Sempertrans France Belting Technology S.A.S.. Die Verminderung der Ausleihungen an verbundenen Unternehmen resultiert zum überwiegenden Teil aus der Rückführung von Darlehen. Die Reduktion der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen ist auf die Rückzahlung von kurzfristigen Darlehen sowie die Wertberichtigung eines kurzfristigen Darlehens gegenüber der Latexx Manufacturing Sdn Bdh zurückzuführen. Die Verminderung der sonstigen Forderungen resultiert aus der Rückzahlung von Forderungen gegenüber dem Finanzamt aus einer abgeschlossenen Betriebsprüfung. Des Weiteren besteht eine Forderung aus Versicherungsvergütungen. Die Reduktion bei den Schuldscheindarlehen resultiert aus zum Teil vorzeitigen Tilgungen. Die Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ist auf den bestehenden Cash Pool zurückzuführen.
Es bestand im Jahr 2019 eine Zweigniederlassung in Wimpassing, Niederösterreich.
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Gesamtkapitalrentabilität | 4,4% | 1,4% |
| Eigenkapitalrentabilität | 8,8% | –10,4% |
| Eigenkapitalquote | 16,0% | 14,5% |
| EBIT (um Zinsenergebnis bereinigtes Ergebnis vor Steuern) | 8.731 | –5.501 |
| Nettoverschuldungsgrad | 396,0% | 489,1% |
Die Gesamtkapitalrentabilität wird wie folgt berechnet: Ergebnis vor Steuern plus Fremdkapitalzinsen in Beziehung zum durchschnittlichen Gesamtkapital. Die Eigenkapitalrentabilität wird wie folgt berechnet: Ergebnis vor Steuern in Beziehung zum durchschnittlichen Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote berechnet sich als das Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital. Der Nettoverschuldungsgrad (Gearing) wird definiert als das Verhältnis von Nettoverschuldung (verzinsliches Fremdkapital einschließlich Sozialkapital abzüglich flüssiger Mittel) zu Eigenkapital.
| in TEUR | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit | 25.395 | 60.548 |
| Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit zur Finanzierung verbundener Unternehmen | 32.183 | –84.300 |
| Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit | –603 | –1.006 |
| Netto-Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit | –35.588 | 27.008 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | 21.387 | 2.250 |
Die Veränderung beim Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit ergibt sich im Wesentlichen aus der Bezahlung einer vereinnahmten Ausschüttung der Semperit Technische Produkte GmbH in Höhe von 35.000 TEUR (Vorjahr: 60.000 TEUR).
Die Veränderung beim Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit zur Finanzierung verbundener Unternehmen resultiert aus Kapitalerhöhungen und Kapitalzuschüssen an verbundene Unternehmen in Höhe von –117.833 TEUR (Vorjahr: –80.417 TEUR), aus der Rückzahlung von Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 98.502 TEUR (Vorjahr: –41.386 TEUR), der Begebung und Rückzahlung von kurzfristigen Darlehen an verbundene Unternehmen in Höhe von 52.781 TEUR (Vorjahr: 28.068 TEUR) und der Veränderung des Cash-Pools in Höhe von –1.267 TEUR (Vorjahr: 9.435 TEUR).
Der Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit veränderte sich im Wesentlichen durch Auszahlungen für Anlagenzugänge in Höhe von –605 TEUR (Vorjahr: –1.007 TEUR).
Die Veränderung des Netto-Geldflusses aus Finanzierungstätigkeit resultiert im Wesentlichen aus der Zahlung der Zinsen für das im Jahr 2018 aufgenommene Hybridkapital in Höhe von –10.545 TEUR und der Tilgung von Schuldscheindarlehen in Höhe von –18.825 TEUR (Vorjahr: –46.191 TEUR).
Die Börsenkennzahlen haben sich im Geschäftsjahr 2019 wie folgt entwickelt:
| 1.1. - 31.12.2019 |
Veränderung | 1.1. - 31.12.2018 |
||
|---|---|---|---|---|
| Kurs zum Stichtag | in EUR | 11,14 | +11,8% | 9,96 |
| Tiefstkurs | in EUR | 10,22 | +2,7% | 9,95 |
| Höchstkurs | in EUR | 14,38 | –40,3% | 24,10 |
| Marktkapitalisierung zum Stichtag | in Mio. EUR | 229,2 | +11,8% | 204,9 |
| Anzahl der ausgegebenen Aktien | in Stk. | 20.573.434 | – | 20.573.434 |
| Ergebnis je Aktie1) | in EUR | –2,48 | –40,1% | –4,13 |
| Dividende je Aktie | in EUR | 0,00 | – | 0,00 |
| Durchschnittlicher Börsenumsatz / Tag2) | in TEUR | 153 | –45,5% | 281 |
| Durchschnittlich gehandelte Aktien pro Tag2) | in Stk. | 12.213 | –28,6% | 17.103 |
1) Auf Aktionäre der Semperit AG Holding entfallend.
2) in Einzelzählung
Für den Gewinnverwendungsvorschlag siehe Kapitel "Vorschlag zur Gewinnverwendung" im Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019.
Hinsichtlich der Posten der Bilanz sowie der Gewinn und Verlustrechnung wird auf die entsprechenden Abschnitte im Jahresabschluss der Gesellschaft verwiesen.
Die Semperit AG Holding lebt als international tätiges Unternehmen ein Arbeitsklima, in welchem Leistungsorientierung und Leistungsförderung eine tragende Rolle spielen. Entsprechende Fortbildungs- und Mitarbeiterentwicklungsmaßnahmen stellen wesentliche Eckpfeiler dar. Für weitere Erläuterungen wird auf die entsprechenden Abschnitte im Nachhaltigkeitsbericht verwiesen. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Jahr 2019 betrug 128 Personen (122 Personen im Jahr 2018).
Der Bereich Forschung und Entwicklung wird im Forschungszentrum Wimpassing der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m. b. H., ein 100%iges Tochterunternehmen der Semperit AG Holding, akkordiert und gesteuert.
Die Risikopolitik der Semperit Gruppe entspricht dem Bestreben, Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten und den Unternehmenswert der Semperit Gruppe damit langfristig zu steigern. Neben der Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse (Compliance) und der Arbeitssicherheit soll auch das Risikobewusstsein gesteigert werden und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, in die operative Arbeit und strategische Unternehmensentwicklung einfließen.
Dabei steuert Semperit Risiken, indem diese reduziert, vermieden oder transferiert werden sollen. Das konzernweite Risikomanagement der Semperit Gruppe ist integraler Bestandteil der Planung und Umsetzung der Geschäftsstrategien von Semperit, wobei die Risikopolitik durch den Vorstand vorgegeben wird. Entsprechend der Organisation und Verantwortungshierarchien sind alle Konzernunternehmen dazu verpflichtet, dem vorgegebenen Risikomanagementprozess zu folgen und diesen umzusetzen. Das Enterprise Risk Management ist organisatorisch in der Abteilung Group Risk Management & Assurance eingeordnet.
Semperit bedient sich aufeinander abgestimmter Interner Kontroll- und Risikomanagement Systeme, die die Semperit Gruppe dabei unterstützen, bestandsgefährdende, wesentliche Risiken und negative Überraschungen, frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren. Das größte Gewicht haben dabei konzernweite Prozesse und Entwicklungen, die dazu dienen, potenzielle Risiken möglichst lange vor wesentlichen Geschäftsentscheidungen abschätzen zu können. Das interne Berichtswesen ermöglicht es, solche Risiken im Geschäftsverlauf genauer zu überwachen.
Das Risikomanagement der Semperit Gruppe basiert auf einem umfassenden Enterprise Risk Management (ERM-) Ansatz, der in die Unternehmensorganisation integriert ist. Der ERM-Ansatz basiert dabei auf einem weltweit anerkannten Rahmenkonzept des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO), dem "Enterprise Risk Management – Integrated Framework" (2017). Der ERM-Prozess zielt auf eine frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken ab, die das Erreichen strategischer, operativer, finanzieller, sozialer, Governance- und Compliance-relevanter, arbeitssicherheitstechnischer, gesundheits- und umweltbezogener (SHE) Ziele des Konzerns im wesentlichen Maß beeinflussen können.
Entlang eines strukturierten Prozesses, der sowohl Elemente des Bottom-up als auch des Top-down-Ansatzes kombiniert, werden Risiken identifiziert und bewertet. Im Rahmen des ERM-Ansatzes beträgt der Berichtszeitraum für die Risikoeinschätzung ein Jahr und fünf Jahre, entsprechend der Mittelfristplanung. Mit der Umstellung auf einen fünfjährigen Risikobetrachtungszeitraum wurde in 2019 begonnen. Das ERM basiert auf einem Nettoprinzip, bei dem Risiken adressiert werden, die nach Durchführung bestehender (Kontroll-) Maßnahmen verbleiben. Falls Risiken bereits im Konzernabschluss, im Budget oder in der Mittelfristplanung berücksichtigt wurden, werden diese nicht mehr als Risiken aufgezeigt. Ausschließlich jene möglichen Abweichungen zu den Geschäftszielen werden als Risiken dargestellt, die noch nicht in irgendeiner Form finanziell berücksichtigt wurden. Der Umsetzungsfortschritt der risikoreduzierenden Maßnahmen wird regelmäßig nachverfolgt.
Die Abteilung Group Risk Management & Assurance übernimmt die zentrale Koordination, Moderation und Überwachung des strukturierten Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern. Relevante Risiken werden aus verschiedenen Perspektiven priorisiert und später ihre Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Der Bottom-up-Identifizierungs- und Priorisierungsprozess wird durch Workshops mit dem jeweiligen Management der Semperit-Gesellschaften unterstützt. Dieses Bottom-up-Element stellt sicher, dass potenzielle neue Risiken auf Managementebene zur Diskussion gestellt und danach, bei Relevanz, in die Berichterstattung aufgenommen werden. Diese Risiken werden mit der Segmentleitung (top-down) diskutiert und abgestimmt. Die Einzelberichterstattung erfolgt sofort nach Besuch der jeweiligen Semperit-Gesellschaften. Mindestens einmal jährlich erfolgt eine umfassende Risikoberichterstattung der Einzelrisiken samt Aggregation an den Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat. Der reguläre Berichterstattungsprozess wird durch einen Ad-hoc-Berichterstattungsprozess ergänzt, um kritische Themen rechtzeitig zu eskalieren.
Zur Überwachung des ERM-Prozesses und um die Integration und Vereinheitlichung bestehender Kontrollaktivitäten in Einklang mit den rechtlichen und operativen Anforderungen weiter voranzutreiben, hat der Vorstand das Risikomanagement Board eingerichtet. Dieses Board setzt sich aus CEO, CFO und Head of Group Risk Management & Assurance zusammen. Bei Bedarf werden weitere Vorstandsmitglieder hinzugezogen. Darüber hinaus werden die Top-Risiken quartalsweise im Executive Committee einem Monitoring unterzogen.
Die Abteilung Group Risk Management & Assurance wird von den einzelnen Konzernunternehmen im Prozess unterstützt. Das Update über die Maßnahmen erfolgt weitestgehend direkt über die Risikoverantwortlichen (Risk und Action Owner). Maßnahmen zur Risikoreduktion werden auch in Form von externen Versicherungsabschlüssen umgesetzt (siehe auch "Versicherbare Risiken").
Die für das Risikomanagement rechtlichen Rahmenbedingungen und Grundsätze sind in der Risk Management Guideline festgehalten.
Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. hat die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems von Semperit für das Geschäftsjahr gemäß C-Regel 83 des Österreichischen Corporate Governance Kodex geprüft und bestätigt.
Die globale wirtschaftliche Entwicklung mit ihren regional stark unterschiedlichen Ausprägungen stellt die Semperit Gruppe als international tätige Unternehmensgruppe laufend vor neue Herausforderungen. Die Semperit Gruppe ist in Ländern aktiv, in denen unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschen. Ebenso befinden sich die Länder in unterschiedlichen Phasen politischer, rechtsstaatlicher sowie sozialer Entwicklung. Der Erfolg der zwei Sektoren bzw. der vier operativen Segmente der Semperit Gruppe ist aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung unterschiedlich stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation abhängig. Die Semperit Gruppe ist dementsprechenden Risiken ausgesetzt.
Eine Einschätzung zu den allgemeinen Marktrisiken sowie der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft erfolgt in den entsprechenden Kapiteln des Lageberichts.
Nachstehend werden ausgewählte Einzelrisiken erläutert. Zusätzlich zu den hier angeführten Risiken bestehen möglicherweise weitere strategische, operative, finanzielle, soziale, Governance- und Compliance-relevante, arbeitssicherheitstechnische, gesundheits- und umweltbezogene (SHE) sowie sonstige externe Risiken, die der Semperit Gruppe aktuell noch nicht bekannt oder bewusst sind. Bei Eintritt eines oder mehrerer bekannter oder unbekannter Risiken besteht die Möglichkeit erheblicher nachteiliger Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie Reputation der Semperit Gruppe.
Die Semperit Gruppe befindet sich in einem Restrukturierungs- und Transformationsprozess. Dies beinhaltet Kostensenkungsinitiativen, die Restrukturierung einzelner Segmente, die Evaluierung des Portfolios der Semperit Gruppe sowie Anpassungen im Produktionsfootprint. Das nur bedingt vorhandene Management-Informationssystem sowie das teilweise Fehlen von Strukturen und standardisierten Prozessen führt zu Risiken der Unternehmenssteuerung aufgrund ungenügender Daten und nicht stabiler Prozesse und damit zu möglichen falschen Entscheidungen.
Es besteht das Risiko, dass die getroffenen Maßnahmen zeitlich länger dauern und mit höheren Kosten verbunden sind, sodass ihr tatsächlicher Nutzen geringer ist als ursprünglich geschätzt, diese später wirken als angenommen oder ihre Wirkung zur Gänze ausbleibt. Die Profitabilität der Semperit
Gruppe wird jedenfalls durch die tatsächlich erzielten Einsparungen und die Fähigkeit der Semperit Gruppe beeinflusst, diese fortlaufenden Projekte nachhaltig umzusetzen.
Wie auch andere internationale Konzerne ist die Semperit Gruppe als börsennotiertes Unternehmen dem Risiko von feindlichen Übernahmeversuchen ausgesetzt, wodurch die Umsetzung der Strategie und des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses behindert werden könnte und sich damit negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe ergeben könnten.
Die Märkte, in denen die Semperit Gruppe agiert, sind infolge der Einführung innovativer und disruptiver Technologien signifikanten Änderungen unterworfen. Auf dem Gebiet der Digitalisierung (Industrie 4.0) gibt es Risiken der Substitution von existierenden Produkten sowie neuer Geschäftsmodelle. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Mitbewerber aufgrund schnellerer Time-to-Market-Strategien ihre Produkte und Lösungen früher auf den Markt bringen können als die Semperit Gruppe. Die Entwicklung der Ergebnisse hängt stark von der Fähigkeit ab, Änderungen in Märkten zu antizipieren, sich entsprechend anzupassen sowie die Kosten für die Herstellung der Produkte zu senken. Die Einführung neuer Produkte und Technologien erfordert ein starkes Engagement in Forschung und Entwicklung, das mit einem beträchtlichen Einsatz finanzieller Mittel verbunden ist und nicht immer erfolgreich ist. Dies könnte zu einem negativen Einfluss auf die Ertragslage führen, wenn Investitionen nicht den erwarteten Erfolg bringen beziehungsweise nicht die erwartete Marktakzeptanz finden. Bestehende Patente und andere Rechte am geistigen Eigentum der Semperit Gruppe können nicht vollständig verhindern, dass Mitbewerber selbst Produkte entwickeln und verkaufen, die Semperit-Produkten sehr ähnlich sind.
Es besteht ein inhärentes Risiko für die Semperit Gruppe, Markttrends nicht rechtzeitig zu erkennen oder nicht flexibel genug zu sein, die Semperit-Produkte, Produktion und Dienstleistungen zeitgerecht an Marktänderungen anzupassen. Dies könnte eine nicht wettbewerbsfähige Kostenposition und einen wesentlichen negativen Effekt auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe zur Folge haben.
Die Ordnung der Semperit Gruppe in Form einer Matrixorganisation ist global noch nicht vollständig ausgereift und beinhaltet teilweise potenzielle Prozessüberlappungen, Inflexibilität und Ineffizienz. Entscheidungswege als Reaktion auf marktbedingte oder krisenhafte Entwicklungen sind potenziell mit dem Risiko einer zeitlichen Verzögerung oder anderen Ineffizienzen behaftet. Die Steuerungssysteme sowie die Messung von Schlüsselkennzahlen gegenüber internen und externen Benchmarks ist noch weiter zu entwickeln. Aufgrund der dadurch eingeschränkten Transparenz könnten Fehlentscheidungen getroffen werden. Des Weiteren besteht ein potenzielles Risiko, Wettbewerbsvorteile zu verlieren oder neue nicht generieren zu können.
Der überwiegende Teil der Produktions- und Steuerungssysteme sowie Serviceleistungen ist von einer funktionierenden und störungsfreien IT-Landschaft abhängig. Der Ausfall von wesentlichen Servern und Produktionssteuerungseinheiten, ERP-Systemen, Nichtverfügbarkeiten sowie unautorisiertes Eindringen in IT-Netzwerke (Cyber-Crime) können zu einem Verlust von nicht mehr aufholbaren Produktionsmengen, zu Qualitätsbeeinträchtigung oder Lieferverzögerungen führen und damit nachteilig für die Semperit Gruppe sein. Wie andere multinationale Unternehmen ist auch die Semperit Gruppe Ziel von Cyber-Angriffen. Diese könnten möglicherweise zur Offenlegung, Verfälschung, Spionage oder zum Verlust von Informationen, Missbrauch von Informationssystemen oder zu Produktfehlern, Produktionsausfällen und Lieferengpässen führen, mit negativen Auswirkungen auf die Reputation und Wettbewerbsfähigkeit und auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe haben.
Ein zusätzliches Risiko sind selbst entwickelte IT-Systeme und eine große Vielfalt an unterschiedlichen Systemen in Anwendung, die ein hohes Maß an manuellen Eingriffen erfordern, wodurch Datenqualität und Prozesse beeinträchtigt sein können. Die Rückverfolgbarkeit von produzierten Gütern könnte aufgrund fehlerhafter und inexistenter Systeme nicht gewährleistet sein.
Die unsachgemäße/nicht den gesetzlichen Vorschriften (insbesondere DSGVO) entsprechende Handhabung von schützenswerten/vertraulichen Daten kann ebenfalls ein Risiko darstellen.
Die Semperit Gruppe benötigt fortwährend hoch qualifizierte Mitarbeiter. Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter ist in den Regionen, in denen das Unternhemen geschäftlich tätig ist, weiterhin intensiv. Einige Semperit-Standorte befinden sich in Regionen mit anhaltend niedriger Arbeitslosigkeit und konstant hoher Nachfrage nach qualifizierten Facharbeitern. Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Semperit Gruppe wird wesentlich davon bestimmt, dass entsprechend qualifizierte Fachund Führungskräfte an den einzelnen Standorten rekrutiert, integriert, weiterentwickelt und dauerhaft gehalten werden können. Der Abgang von Schlüsselpersonen muss durch rechtzeitig ausgebildete interne Nachfolger aufgefangen werden. Sollte dies nicht gelingen, ist das Risiko einer Verschlechterung der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe gegeben.
Ein Arbeitskräftemangel bzw. Beschränkungen bei der Aufnahme von Gastarbeitern oder beim Outsourcing, staatliche Mindestlohnregime, Streiks oder Abfluss/unbefugte Weitergabe von Know-how können zu einer Beeinträchtigung der Produktion sowie Einschränkungen in anderen Unternehmensbereichen führen und damit ebenfalls die Produktivität sowie die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage belasten.
Fraud-Attacken (z.B. Email-Fraud, Fake-President-Fraud, etc.) stellen generell ein großes Risiko für Unternehmen dar. Das Nicht-Erkennen solcher Attacken oder auch das Versagen von Internen Kontrollsystemen können nicht ausgeschlossen werden und somit zu einer Verschlechterung der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beitragen.
Die Semperit Gruppe unterhält Geschäftsaktivitäten mit Kunden und Lieferanten auch in Ländern wie Russland oder Ukraine, China, die Export- und Importkontrollregulierungen oder anderen Formen von Handelsbeschränkungen (zum Beispiel durch die USA und die EU) unterliegen. Neue oder ausgeweitete Sanktionen in Ländern, in denen die Semperit Gruppe geschäftlich tätig ist, könnten zu einer Einschränkung der bestehenden Geschäftsaktivitäten in diesen Ländern oder indirekt in anderen Ländern führen. Zudem könnte die Semperit Gruppe aufgrund der Beendigung ihrer Geschäfte in Ländern, die Sanktionen unterliegen, Ansprüchen oder anderen Maßnahmen von Kunden ausgesetzt sein.
Bei Geschäftsaktivitäten in Schwellenländern bestehen verschiedene Risiken wie Unruhen, Gesundheitsrisiken, kulturelle Unterschiede, zum Beispiel bei Arbeitsverhältnissen und Geschäftspraktiken, Volatilität des Bruttoinlandsprodukts, wirtschaftliche und staatliche Instabilität und Rechtsunsicherheit, die mögliche Verstaatlichung von Privatvermögen sowie die Auferlegung von Währungsbeschränkungen und strengere Umweltauflagen.
Aktuelle und zukünftige Verfahren gegen die Semperit Gruppe hinsichtlich Korruptions- oder Kartellvorwürfen sowie andere Gesetzesverletzungen betreffend könnten zu straf- oder zivilrechtlichen Bußgeldern führen sowie zu Strafen, Sanktionen, gerichtlichen Verfügungen bezüglich künftigen Verhaltens, Gewinnabschöpfungen, zum Ausschluss von der direkten oder indirekten Teilnahme an bestimmten Geschäften, zum Verlust von Gewerbekonzessionen oder zu anderen Restriktionen und Rechtsfolgen. Ein Teil der Geschäftstätigkeit der Semperit Gruppe entfällt auf Unternehmen in staatlichem Besitz. Anhängige und mögliche künftige Ermittlungen zu Korruptions-, Kartell- oder Vorwürfen betreffend andere Gesetzesverletzungen könnten nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfte der Semperit Gruppe haben bis hin zum Ausschluss von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Aufträgen. Darüber hinaus könnten solche Ermittlungen auch zur Aufhebung bestehender Verträge sowie Auftrags- und Kundenverlust führen und Verfahren gegen die Semperit Gruppe eingeleitet werden.
Entwicklungen in laufenden oder potenziellen künftigen Ermittlungen, etwa die Reaktion auf behördliche Ersuchen und die Zusammenarbeit mit den Behörden, könnte die Aufmerksamkeit und die Ressourcen des Managements von anderen Geschäftsangelegenheiten ablenken.
Ein Tochterunternehmen ist aktuell in ein wettbewerbsrechtliches Verfahren involviert. Das Verfahren befindet sich derzeit in einem Stadium, in dem der Ausgang nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Verfahren wird in Abstimmung mit lokalen Spezialisten vor der Behörde abgewickelt. Das Tochterunternehmen kooperiert mit den zuständigen Behörden und sichert ihre volle Unterstützung zu. Für die erwarteten Kosten und das entsprechende Risiko wurde nach Einschätzung der Semperit Gruppe mit einer Rückstellung entsprechend vorgesorgt.
Die Semperit Gruppe ist und wird auch künftig im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit unterschiedlichen Rechtsstreitigkeiten oder Verfahren konfrontiert. Diese können insbesondere dazu führen, dass die Semperit Gruppe die Zahlung von Schadensersatz, Strafschadensersatz, die Erfüllung anderer Ansprüche sowie straf- oder zivilrechtliche Sanktionen, Geldbußen oder Vorteilsabschöpfungen auferlegt werden. Zudem können hieraus in Einzelfällen formelle oder informelle Ausschlüsse bei Ausschreibungen oder der Entzug oder Verlust der Gewerbe- oder Betriebserlaubnis resultieren. Ferner können weitere Rechtsstreitigkeiten eingeleitet oder bestehende Rechtsstreitigkeiten ausgeweitet werden. Geltend gemachte Ansprüche aus Rechtsstreitigkeiten unterliegen grundsätzlich einer Verzinsung.
In einigen dieser Rechtsstreitigkeiten könnten negative Entscheidungen für die Semperit Gruppe ergehen, die wesentliche Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben können.
Für die Semperit Gruppe sind die asiatischen Märkte von großer Bedeutung. Diese Rechtssysteme sind regelmäßigen Änderungen unterworfen, die auf die Geschäfts-, Vermögens-, Ergebnis-, Finanz und Ertragslage der Semperit Gruppe negative Auswirkungen haben könnten.
Gegenwärtige oder künftige arbeitssicherheitstechnische, gesundheits- und umweltrelevante oder sonstige staatliche Regulierungen oder deren Änderung könnten eine Anpassung der operativen Tätigkeiten der Semperit Gruppe erfordern und zu einer erheblichen Steigerung der operativen Kosten führen. Darüber hinaus bestehen Risiken eines möglichen arbeitssicherheitstechnischen, umwelt- und gesundheitsbezogenen Zwischenfalls, auch beim Handling mit gefährlichen Substanzen, ebenso wie einer Nichteinhaltung umweltrechtlicher, gesundheitsbezogener oder arbeitssicherheitstechnischer Regelungen, die in der Folge zu ernsthaften Unfällen, Reputationsverlust und rechtlichen Konsequenzen führen könnten. Der Semperit Gruppe könnten aus Umweltschäden Verluste entstehen, die über die Versicherungssummen hinausgehen oder nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind, und solche Verluste könnten die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen.
Es könnten Risiken bestehen, gegen bestehende CSR-Bestimmungen der lokalen Gesetzgebungen und NGOs (Non-Governmental Organisation) in den jeweiligen Ländern zu verstoßen, die dem Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt sind. Daraus könnten, neben Belastungen der Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens, auch Reputationsschäden und Kundenverluste entstehen (ausführliche Risikobeschreibung siehe auch Nachhaltigkeitsbericht).
Der bestehende Versicherungsschutz bewahrt die Semperit Gruppe nicht vor etwaigen Reputationsschäden oder dem Eintritt von Elementarereignissen wie Feuer oder Naturkatastrophen.
Feuer-, Elementarereignisse und Naturkatastrophen bergen ein signifikantes Verlustpotenzial für die Semperit Gruppe, das trotz des bestehenden Versicherungsprogramms möglicherweise nicht zur Gänze Deckung finden könnte. Außerdem kann das Unternehmen aus Rechtsstreitigkeiten Verluste erleiden, die über die Versicherungssumme hinausgehen oder nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind.
Schließlich kann nicht gewährleistet werden, dass die Semperit Gruppe auch künftig adäquaten Versicherungsschutz zu wirtschaftlich angemessenen Bedingungen erhält.
Die weltweiten Märkte für die Produkte der Semperit Gruppe sind hinsichtlich Preisbildung, Produktund Servicequalität, Produktentwicklungs- und Einführungszeiten, Kundenservice und Finanzierungsbedingungen sowie Verschiebungen beim Marktbedarf hochgradig wettbewerbsintensiv. Die Semperit Gruppe ist mit starken Mitbewerbern, zum Teil auch aus Schwellenländern, konfrontiert, die eine günstigere Kostenstruktur aufweisen. Einige Branchen, in denen die Semperit Gruppe tätig ist, durchlaufen Konsolidierungen, die zu einer Verstärkung des Wettbewerbs sowie einer Veränderung der relativen Marktposition der Semperit Gruppe führen könnten. Darüber hinaus ist festzustellen, dass auch Lieferanten zunehmend zu ernsten Mitbewerbern für die Semperit Gruppe werden.
Aus Sicht der Semperit Gruppe besteht aktuell ein hohes Maß an Unsicherheit in Bezug auf die künftige Entwicklung der Weltwirtschaft. Es besteht ein Risiko, dass sich das Weltwirtschaftsklima, insbesondere durch die drohende globale Pandemie (Coronavirus), weiter verschlechtert und sich die Abwärtsbewegung in Asien, Europa und USA weiter fortsetzen. Eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Asien oder sogar ein Zusammenbruch des chinesischen Immobilienmarkts, des Bankensektors oder des Aktienmarkts stellen weitere erhebliche Risiken dar. Auch im Euroraum könnte sich die Abkühlung des Wirtschaftsklimas fortsetzen. Ein weiteres Risiko, resultiert aus dem Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit). Dies könnte die Geschäftsunsicherheit erhöhen und Risiken für die Finanzmärkte darstellen. Das Investitionsklima könnte wegen politischer Umwälzungen, weiterer Unabhängigkeitsbestrebungen in Ländern der Europäischen Union oder wegen nachhaltiger Erfolge protektionistischer, EU- und wirtschaftsfeindlicher Parteien und Politik einbrechen.
Eine weitere Verschärfung des Handelsstreits zwischen USA und China sowie USA und Russland und der Folgen einer Auseinandersetzung mit dem Iran könnte negative Auswirkungen auf den Geschäftserfolg der Semperit Gruppe haben.
Ein terroristischer Angriff oder eine Reihe solcher Angriffe in großen Volkswirtschaften könnte die globale Wirtschaftstätigkeit herabsetzen und das Geschäftsklima einbrechen lassen. Weitere Risiken liegen in politischen Spannungen etwa in Syrien, der Türkei, Ukraine, Russland, Iran und Ägypten.
Falls die Semperit Gruppe in der aktuellen Konjunkturentwicklung nicht in der Lage ist, weiter Produktions- und Kostenstrukturen in geeignetem Maße anzupassen, besteht das Risiko negativer Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. Beispielsweise könnten sich die Finanzierungsmöglichkeiten der Kunden verschlechtern. Das wiederum könnte zur Folge haben, dass sich Kaufabsichten bezüglich der Produkte des Unternehmens ändern, verzögern oder fallen gelassen werden beziehungsweise Einkäufe oder Verträge, die bereits begonnen wurden, nicht zu Ende geführt werden. Zudem könnten die Margen der Semperit-Produkte infolge ungünstiger Marktbedingungen stärker fallen, als von der Semperit Gruppe gegenwärtig vorhersehbar. Des Weiteren könnten sich vertraglich festgelegte Zahlungsbedingungen nachteilig verändern, was zu negativen Auswirkungen auf die Finanzsituation des Unternehmens führen könnte.
Neben dem Monitoring der Risiken für das Unternehmen ist ein wesentlicher Bestandteil der Aufgaben der Unternehmensführung die entsprechenden Chancen rechtzeitig zu erkennen und soweit möglich, für das Unternehmen zu nutzen. Aktuell sieht das Management im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Semperit Gruppe den Schwerpunkt der erkennbaren Potenziale im Sektor Industrie und daher in der Transformation des Unternehmens zum Industriegummi-Spezialisten. Den Sektor Industrie kennzeichnen eine deutlich höhere Rentabilität, eine erfolgreichere Performance und die Möglichkeit zur technologischen Differenzierung in regionalen und anwendungsbezogenen Nischen. Die Potenziale im Industriesektor sollen künftig durch eine deutliche Erhöhung der Kundennähe, eine marktorientiertere Ausrichtung der Gesamtorganisation, erhöhter Fokus auf Regionen, insbesondere Amerika, wie auch auf Industrien besser genutzt werden. Ziel ist es, bestehende und zukünftige Märkte schneller und effektiver bedienen zu können.
Das interne Kontrollsystem der Semperit Gruppe verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Group Risk Management & Assurance gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend verbessert und erweitert. Für die Implementierung und Überwachung des IKS und des Risikomanagementsystems ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig. Bereichsübergreifende, konzernweit gültige Rahmenbedingungen und Regelungen werden vom Vorstand der Semperit AG Holding vorgegeben. Um die nachhaltige Implementierung dieser Rahmenbedingungen und Regelungen sicherzustellen, werden regelmäßige Follow-up-Audits an den Standorten und in der Zentrale durchgeführt.
Folgende Grundsätze bilden das Fundament des IKS:
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts sind keine Risiken im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung erkennbar, die isoliert oder in ihrem Zusammenspiel den Fortbestand der Semperit Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit und Möglichkeit adäquate Versicherungen abgeschlossen.
Die Eckpunkte des bestehenden internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess können wie folgt zusammengefasst werden:
Als für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentliche Finanzinstrumente sind die Anteile an verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert von 235.147 TEUR zum 31. Dezember 2019 (Vorjahr: 118.127 TEUR), die Wertpapiere des Anlagevermögens mit einem Buchwert von 4.668 TEUR (Vorjahr: 4.595 TEUR) und die Forderungen und Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert von insgesamt 130.254 TEUR (Vorjahr: 281.475 TEUR) zu nennen.
Es besteht in Zusammenhang mit dem Schuldscheindarlehen in PLN ein Cross Currency Swap; das abgesicherte Nominale beträgt 118 Mio. PLN. Die Finanzierung und der Swap werden als Bewertungseinheit dargestellt. Es wurde eine Drohverlustrückstellung für den ineffektiven Anteil in Höhe von 83 TEUR bilanziert.
Weitere Sicherungsgeschäfte bestehen zum Bilanzstichtag nicht.
Das in Bezug auf diese Finanzinstrumente gegebene Ausfallsrisiko ist mit den in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerten begrenzt. Im Fall, dass der niedrigere beizuliegende Wert unter den Anschaffungskosten liegt, werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert durchgeführt. Der beizulegende Wert unterliegt Schwankungen, die im Wesentlichen vom wirtschaftlichen Erfolg des betreffenden Tochterunternehmens, aber auch vom allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld einschließlich der Attraktivität von Alternativanlagen abhängen und beträchtlich sein können. Die Anteile an verbunden Unternehmen, Forderungen und Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen, nämlich mit 238.518 TEUR (Vorjahr: 240.405 TEUR), das 100%ige Tochterunternehmen Semperit Technische Produkte GmbH.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen:
| Buchwert 31.12.2019 |
Buchwert 31.12.2018 |
|---|---|
| 83.002 | |
| 22.787 | |
| 4.000 | |
| 4.200 | |
| 4.500 | 4.000 |
| 193.802 23.107 6.300 6.500 |
Die Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen überwiegend, nämlich mit 4.668 TEUR (Vorjahr: 4.595 TEUR), den Anleihefonds Amundi GF Euro Rent.
Wenngleich die Risikokonzentration insbesondere in Bezug auf die Semperit Technische Produkte GmbH mit insgesamt 238.518 TEUR sehr hoch ist, wird aufgrund der Bonität und der Profitabilität dieses Tochterunternehmens ein Ausfallsrisiko nicht gesehen. Auch in Bezug auf die anderen oben angeführten Anteile an Tochterunternehmen wird kein konkretes Ausfallsrisiko gesehen. Wenn und sobald ein konkretes Ausfallsrisiko erkannt wird, werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet.
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind überwiegend kurzfristig, sodass kein wesentliches Zinsänderungsrisiko diesbezüglich besteht.
Die Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind überwiegend fix verzinst. Bei den variabel verzinsten Ausleihungen besteht ein Zinsänderungsrisiko.
Die Verbindlichkeiten aus dem Schuldscheindarlehen in Höhe von Nominale 207.408 TEUR (Vorjahr: 225.033 TEUR) umgerechnet zum Stichtagskurs sind teilweise fix und teilweise variabel verzinst.
Im Rahmen des Geschäftsbetriebs werden Betriebsmittel und Investitionen unter anderem mit Fremdkapital finanziert und zum Teil variabel verzinst. Eine Erhöhung der Zinsen kann zu einer Belastung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen.
Die Ziele des Kapitalmanagements sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Ermöglichung einer wachstumsorientierten organischen (eigene Geschäftstätigkeit ohne Akquisitionen) und anorganischen (Akquisitionen) Investitionstätigkeit und eine darauf abgestimmte Dividendenpolitik. Im Zusammenhang mit Kreditverträgen bestehen übliche Klauseln, die bei Nicht-Erfüllung zu einer Kündigung bzw. einer Zinserhöhung seitens der Geldgeber führen und damit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage belasten können.
Die Semperit Gruppe hat sich vor dem Hintergrund der Wachstumsstrategie "SemperGrowth200" eine Zielkapitalstruktur gegeben, die sich an den Kreditvertragsklauseln (Covenants) orientiert.
Es bestehen Liquiditätsrisiken in Bezug auf die Guthaben die Semperit bei Banken hält. Diese Guthaben sind nicht oder nur teilweise über Einlagensicherungsfonds abgesichert und können im Falle einer Schieflage einzelner Banken oder einer erneuten Banken- und/oder Finanzmarktkrise dazu führen, dass Semperit nicht oder nur teilweise oder nur mit Verzögerung auf diese Liquidität oder auf Kreditlinien zugreifen kann.
Die Vertragspartner von Semperit sind zum überwiegenden Teil Banken mit guter Bonität. Zur Minimierung des Ausfallrisikos bestehen zudem definierte maximale Anlagebeträge je Vertragspartner.
In den Ausleihungen sind Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen in USD und CZK enthalten. In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind kurzfristige Darlehen in USD enthalten. Die Bankguthaben setzen sich überwiegend aus USD und EUR zusammen. Das Volumen der Vermögenswerte, inkl. Bankguthaben und Verbindlichkeiten sind in der jeweiligen Fremdwährung bis auf die USD in etwa gleich hoch. Bei den USD sind die Vermögenswerte niedriger als die Verbindlichkeiten, dies kann zu einem Währungsrisiko führen. Das Schuldscheindarlehen in PLN ist durch einen Cross Currency Swap abgesichert.
Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind in überwiegend Euro denominiert und keinem signifikanten Risiko ausgesetzt.
Weitere Bilanzpositionen, die in einer anderen Währung als Euro denominiert sind, sind von untergeordneter Bedeutung, sodass sich hieraus kein signifikantes Währungsrisiko ergibt.
Das Grundkapital der Semperit AG Holding betrug zum 31. Dezember 2019 21.358.996,53 EUR und war auf 20.573.434 Stück nennbetragslose, in jeder Hinsicht gleichberechtigte Stammaktien aufgeteilt.
Es gibt keine über die allgemeinen Bestimmungen des Aktienrechts hinausgehenden Beschränkungen der Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffend.
Die B & C Semperit Holding GmbH war direkt per 31. Dezember 2019 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt und ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding. Die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH.
Es wurden keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten ausgegeben.
Arbeitnehmer, die in Besitz von Aktien sind, üben ihr Stimmrecht bei der Hauptversammlung aus.
Der Vorstand besteht aus bis zu fünf Personen. Mitglieder des Vorstandes werden vom Aufsichtsrat für einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren bestellt. Wiederbestellungen, jeweils für höchstens fünf Jahre, sind zulässig.
Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats gilt gemäß Satzung Folgendes: Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet. Jedoch scheidet alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung aus der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mindestens zwei Mitglieder aus dem Aufsichtsrat aus, wobei Aufsichtsratsmitglieder, die seit der letzten Hauptversammlung aus dem Aufsichtsrat
1 Die Nummerierung in diesem Kapitel bezieht sich auf die in § 243a Abs. 1 UGB genannten Ziffern.
ausgeschieden sind oder ihr Amt mit Wirkung zum Ablauf der jeweiligen Hauptversammlung niederlegen, auf diese Zahl anzurechnen.
Im Übrigen werden die Ausscheidenden wie folgt bestimmt: In erster Linie scheiden diejenigen Mitglieder aus, deren Funktionsperiode abläuft. Trifft dies nicht auf mindestens so viele Mitglieder zu, dass, zusammengerechnet mit anderen Mitgliedern, die seit der letzten Hauptversammlung ausgeschieden sind oder ihr Amt zum Ablauf der jeweiligen Hauptversammlung niedergelegt haben, zwei Mitglieder bestimmt werden können, scheiden diejenigen Mitglieder aus, die in ihrer Funktionsperiode am längsten im Amt sind. Ist die Zahl der hiernach für das Ausscheiden in Betracht kommenden Mitglieder größer als erforderlich, entscheidet unter diesen Mitgliedern das Los. Das Los entscheidet auch dann, wenn nach den vorstehenden Vorschriften die Ausscheidenden noch nicht bestimmt sind. Die Ausscheidenden sind sofort wieder wählbar.
Scheidet ein gewähltes Mitglied während seiner Amtsdauer aus dem Aufsichtsrat aus, so ist eine Ersatzwahl nur dann unverzüglich vorzunehmen, wenn die Zahl der gewählten Aufsichtsratsmitglieder unter drei sinkt. Ersatzwahlen erfolgen auf den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds, falls die Hauptversammlung bei der Wahl nichts anderes beschließt. Wird ein Mitglied des Aufsichtsrats durch eine außerordentliche Hauptversammlung gewählt, gilt sein erstes Amtsjahr mit dem Schluss der nächsten ordentlichen Hauptversammlung als beendet.
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist ohne Angaben von Gründen durch schriftliche Erklärung an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats zurücklegen.
Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend eine größere Mehrheit vorschreibt. In Fällen, in denen eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, beschließt sie mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals, soweit nicht das Gesetz zwingend eine größere Kapitalmehrheit vorschreibt.
Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2018 zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zum gesetzlich höchst zulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals für die Dauer von 30 Monaten ab Beschlussfassung in der Hauptversammlung gem. § 65 Abs. 1 Z 8 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt. In der gleichen Hauptversammlung wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß § 65 Abs. 1b AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen allfälligen Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrecht) der Aktionäre zu beschließen. Es besteht derzeit kein Aktien-Rückkaufprogramm, die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.
Im Rahmen bestimmter Finanzierungsverträge bestehen Vereinbarungen hinsichtlich Kontrollwechsel bei Übernahmen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB.
Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.
Der Vorstand hat Ende Jänner 2020 im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Semperit-Gruppe das Ziel der Transformation zum Industriegummi-Spezialisten bekanntgegeben und die Trennung vom Medizingeschäft beschlossen. Der eingeschlagene Transformationsprozess wird weiterhin konsequent weiterverfolgt. Fortlaufende und potenziell neue Maßnahmen zur Erhöhung der Rentabilität stehen unverändert ganz oben auf der Agenda des Vorstands.
Die Umsätze der Semperit AG Holding werden bedingt durch die Trennung vom Medizingeschäft sinken. Der Mitarbeiterstand wird sich stabil entwickeln.
Wien, am 19. März 2020
Der Vorstand
Dr. Dipl.-Kfm. Martin Füllenbach Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Vorsitzender Finanzvorstand
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Kristian Brok, MSc Mitglied des Vorstands Technikvorstand
Wir haben den Jahresabschluss der
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft .
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2019 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen .
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab .
1 Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Nachfolgend stellen wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:
Im Jahresabschluss der Semperit AG Holding zum 31. Dezember 2019 sind Anteile an verbundenen Unternehmen (TEUR 235.147), Ausleihungen an verbundene Unternehmen (TEUR 77.466) sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 52.788) in wesentlichem Umfang ausgewiesen. Im Geschäftsjahr wurden Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 3.900 außerplanmäßig abgeschrieben sowie in Höhe von TEUR 3.087 zugeschrieben. Weiters wurden Einzelwertberichtigungen zu Forderungen an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 11.000 gebildet sowie in Höhe von TEUR 54 aufgelöst. Darüber hinaus wurden Einzelwertberichtigungen auf Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 4.243 aufgelöst.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Ausleihungen an und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen werden auf Hinweise auf außerplanmäßige Abschreibungen sowie Zuschreibungsbedarf überprüft. Für alle Tochtergesellschaften, bei welchen solche Hinweise vorliegen, wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Im Rahmen der Werthaltigkeitstests, welche grundsätzlich unter Verwendung von Discounted Cashflow Berechnungen durchgeführt werden, sind wesentliche Annahmen und Schätzungen hinsichtlich zukünftiger Cashflows und Zinssätze zu treffen. Das wesentliche Risiko besteht in der Schätzung dieser zukünftigen Cashflows und der Zinssätze. Der Buchwert des Eigenkapitals der jeweiligen Tochtergesellschaft wird als Näherungswert des Liquidationswertes als Bewertungsuntergrenze herangezogen.
Die Angaben der Gesellschaft zu Anteilen und Ausleihungen an sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind im Jahresabschluss in den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen, in den Angaben zu den Finanzanlagen bzw. den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sowie in den Angaben zur Gewinn und Verlustrechnung in Abschnitt (2) Sonstige betriebliche Erträge, (10) Erträge aus der Zuschreibung zu Finanzanlagen, (11) Aufwendungen aus Finanzanlagen sowie (12) Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten. Darüber hinaus wird auf die Angaben in "Beilage 1 - Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2019" und in "Beilage 2 – Stand der Anteile an verbundenen Unternehmen zum 31. Dezember 2019" hingewiesen.
Um dieses Risiko zu adressieren, haben wir die Annahmen und Schätzungen des Managements kritisch hinterfragt und dabei unter anderem die folgenden Prüfungshandlungen durchgeführt:
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig - anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie da-für, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Ab-schlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Dar-stellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften .
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss..
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Jahresfinanzbericht (ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk), welche uns vor dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt wurden. Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung da-rauf ab.
In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Jahresabschluss gibt oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheint. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten zu den sonstigen Informationen, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 8. Mai 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 5. August 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2012 Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Stefan Uher.
Wien, am 19. März 2020
Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.
ppa Mag. Martina Geisler eh Wirtschaftsprüferin
Mag. Stefan Uher eh Wirtschaftsprüfer
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgeblichen Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 der Semperit AG Holding ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
Wien, am 19. März 2020
Der Vorstand
Dr. Dipl.-Kfm. Martin Füllenbach Vorsitzender
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Kristian Brok, MSc Mitglied des Vorstands Technikvorstand
Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger Finanzvorstand
Modecenterstraße 22 1031 Wien, Österreich Tel.: +43 1 79 777-0 Fax: +43 1 79 777-600 www.semperitgroup.com
Mag. Judit Helenyi Tel.: +43 1 79 777-310 www.semperitgroup.com/ir
www.semperitgroup.com/de/kontakt
Medieninhaber: Semperit Aktiengesellschaft Holding, Modecenterstraße 22, 1031 Wien, Österreich. Inhouse produziert mit firesys GmbH, www.firesys.de
In diesem Bericht ist mit "Semperit" oder "Semperit Gruppe" der Konzern gemeint, mit "Semperit AG Holding" oder "Semperit Aktiengesellschaft Holding" wird die Muttergesellschaft (Einzelgesellschaft) bezeichnet.
Wir haben diesen Bericht mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung (Redaktionsschluss: Wien, am 19. März 2020). Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden. Diese Aussagen sind erkennbar an Formulieren wie "erwarten", "wollen", "antizipieren", "beabsichtigen", "planen", "glauben", "anstreben", "einschätzen", "werden" und "vorhersagen", "ins Auge fassen" oder ähnlichen Begriffen.
Weiters kann keine Garantie für die Vollständigkeit der Inhalte gegeben werden.
Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.
Dieser Bericht wurde in deutscher und englischer Sprache verfasst. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version.
| 20.03.2020 | Veröffentlichung des Jahresergebnisses 2019 | |
|---|---|---|
| 20.05.2020 | Bericht über das 1. Quartal 2020 | |
| 12.07.2020 | Nachweisstichtag Hauptversammlung | |
| 22.07.2020 | Hauptversammlung, Wien | |
| 24.07.2020 | Dividenden Ex-Tag1) | |
| 27.07.2020 | Nachweisstichtag Dividende (= Tag, an dessen Ende die anspruchsberechtigten Wertpapiere beim CSD Austria festgestellt werden)1) |
|
| 28.07.2020 | Dividenden Zahltag1) | |
| 14.08.2020 | Halbjahresfinanzbericht 2020 | |
| 19.11.2020 | Bericht über das 1.-3. Quartal 2020 |
1) Für die Hauptversammlung am 22.07.2020 wird für das Geschäftsjahr 2019 keine Dividende vorgeschlagen.

www.semperitgroup.com
Annual Report 2019
Have a question? We'll get back to you promptly.