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Wienerberger AG

Annual Report Mar 30, 2020

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Annual Report

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2019 | JAHRESFINANZBERICHT GEM. § 124 BÖRSEGESETZ

Jahresfinanzbericht gem. § 124 Börsegesetz Inhaltsverzeichnis

Wienerberger Konzern

Wienerberger AG

1 Konzernlagebericht

30 Konzernabschluss

__

__

__

__

113 Erklärung des Vorstands

118 Bestätigungsvermerk

123 Lagebericht der Wienerberger AG

__

__

139 Jahresabschluss der Wienerberger AG

xx Bestätigungsvermerk __

Wirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte

Wirtschaftliches Umfeld 2019 Das globale Wirtschaftswachstum verlor im Berichtsjahr erneut an Dynamik: Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) stieg die globale Wirtschaftstätigkeit 2019 um 2,9% (Vorjahr: 3,6%). In Europa und Nordamerika, den Kernregionen der Wienerberger Gruppe, zeigten sich im Berichtsjahr divergierende Trends. Der IWF prognostizierte für die Euro-Zone mit 1,2% eine weiter voranschreitende Verlangsamung des BIP-Wachstums (2018: 1,9%) im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die deutsche Volkswirtschaft wies eine deutlich niedrigere Wachstumsrate von 0,5% auf. Auch Italien lag mit 0,2% unter dem Durchschnitt der Eurozone. Die Entwicklung Frankreichs bewegte sich mit 1,3% auf dem Niveau der Eurozone. Die Wachstumsprognose für Großbritannien blieb trotz politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten stabil bei 1,3%. In den Volkswirtschaften Osteuropas, die ebenso zu den Kernmärkten der Wienerberger Gruppe zählen, verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum. Dennoch belief sich das vom IWF prognostizierte Wachstum für 2019 auf 1,8 % (Vorjahr: 3,1%). Damit blieb Osteuropa die am stärksten wachsende Region Europas. Die USA konnten gemäß IWF an das starke Vorjahr (2,9%) aufgrund des neu eingeschlagenen moderaten finanzpolitischen Kurses sowie der abnehmenden geldpolitischen Stützung nicht ganz anknüpfen, wiesen aber dennoch ein solides Wachstum von 2,3% auf.

Die politische und wirtschaftliche Situation in unseren Kernmärkten war weiterhin von unterschiedlichsten Entwicklungen beeinflusst. Ein Spannungsfeld des vorhergehenden Berichtsjahres waren die Unsicherheiten rund um den Brexit. Die Europäische Union und Großbritannien haben sich im Zuge des Berichtsjahres auf ein Austrittsabkommen geeinigt und beenden damit die Angst vor einem No Deal Brexit. Durch vorgezogene Neuwahlen des britischen Parlaments erlangte Premierminister Boris Johnson die absolute Mehrheit und verkündete, dass die von ihm aufgestellte Regierung ein Mandat erhalten habe, den Brexit auf Basis der getroffenen Abkommen final abzuschließen.

Nachdem der Handelskonflikt zwischen den USA und China im Berichtsjahr immer weiter eskalierte, kam es zum Jahresende zu einem Wendepunkt. Beide Staaten konnten sich auf erste Details eines Handelsabkommens verständigen und damit eine weitere Erhöhung der Strafzölle abwenden. Wirtschaftswachstum, getrieben durch hohen Inlandskonsum, historisch niedrige Arbeitslosenquote und eine leicht steigende Inflation zeigten ein positives Bild der Gesamtwirtschaftslage der USA. Protektionistische Handelspolitik und schwächere Exportzahlen werden nach Einschätzungen von IWF und Weltbank die Wirtschaftslage in den USA zunehmend trüben.

Das wirtschaftliche Wachstum der Eurozone blieb weiterhin auf niedrigem Niveau. Hauptursache dafür war die eher verhaltene Industrieproduktion. Die Einführung des neuen Emissionsstandards Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure (WLTP) für Autos beeinträchtigte die gesamte Automobilindustrie massiv. Dies hatte insbesondere Auswirkungen auf Deutschland. Aber auch alle anderen großen Volkswirtschaften der Eurozone litten unter der verhaltenen Industrieproduktion und der schwächelnden Kaufkraft. Besonders intensiv war im Jahr 2019 der Diskurs rund um den Klimawandel. Regionen, die direkt durch Wetterereignisse wie Extremtemperaturen, Hurricanes und Waldbrände betroffen waren, hatten schwere humanitäre Kosten zu tragen. Die Europäische Union hat mit dem europäischen Grünen Deal ein umfangreiches Maßnahmenpaket verabschiedet, um auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren. Mit dem Ziel, die gesamte Wirtschaft der EU nachhaltiger zu gestalten, ist dieser Plan die Basis für weitreichende Veränderungen in allen Wirtschaftsbereichen.

Geldpolitik Die US-amerikanische Notenbank FED führte in 2019 die Senkung des Leitzinses in drei Zinsschritten durch, um eine Abschwächung der Wirtschaft zu verhindern. Der Leitzins wurde bei der letzten Sitzung im Dezember im Zielkorridor von 1,50% - 1,75% unverändert belassen. Die europäische Zentralbank EZB blieb bei ihrem Kurs der lockeren Geldpolitik und beließ den Leitzins auch im Jahr 2019 unverändert auf dem historischen Tief von 0,00%. Grund dafür waren weiterhin die Bestrebungen, die europäische Wirtschaft anzukurbeln. Zusätzlich wurde ein Maßnahmenpaket verabschiedet, welches monatliche Anleihekäufe im Wert von 20 Milliarden Euro vorsieht. Mario Draghi verabschiedete sich nach achtjähriger Amtszeit als Notenbankchef. Christine Lagarde wurde als Nachfolgerin berufen. Die Bank of England hielt ihren Leitzins konstant bei 0,75%.

Aktienmärkte 2019 war ein bewegtes, letztendlich aber erfolgreiches Jahr für die globalen Aktienmärkte. Insbesondere die erste Jahreshälfte war geprägt von stetiger Unsicherheit und hoher Volatilität. Die Unsicherheiten im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit, befeuert durch regelmäßige Mitteilungen Donald Trumps auf Twitter, ließen die Börsen nicht ruhen. Rezessionsängste, wachsender Populismus und Brexit sind Beispiele für weitere Faktoren, die die Märkte in Bewegung hielten. In der zweiten Jahreshälfte begann sich die Lage langsam zu stabilisieren. Spätestens im letzten Quartal durften sich die Marktteilnehmer über ein sehr positives Marktsentiment freuen. Nahezu alle wichtigen Leitindizes konnten das vergangene Jahr mit einem zweistelligen Zuwachs beenden.

Die äußerst positive Entwicklung der Aktienmärkte in den USA war geprägt von der starken Performance auf Seite der Unternehmen sowie der Stützung durch Zentralbankmaßnahmen. Zu Jahresende schloss der Dow Jones Industrial Average mit einem Kursplus von 22,3%. Der S&P 500 ging mit 28,9% und der Leitindex der Technologiebörse NASDAQ mit 38,0%, dem historisch höchsten Wert der letzten 10 Jahre, aus dem Handel. Auch die Börsen in Europa profitierten von der expansiven Geldpolitik der europäischen Zentralbank. Der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 verzeichnete in der ersten Jahreshälfte zwar zwei Einbrüche, konnte diese aber vollständig ausgleichen und schloss das Börsenjahr mit einem Plus von 24,8%. Der französische CAC 40 steigerte seinen Wert um 26,4% und erreichte mit dieser Entwicklung seinen Höchststand der letzten 20 Jahre. Trotz der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit konnte der FTSE 100 eine Performance von 12,1% vorweisen. Der DAX als Leitindex der größten Volkswirtschaft Europas, Deutschland, verzeichnete mit einem Anstieg von 25,5% den größten Jahresgewinn seit 2013. Der österreichische ATX verzeichnete im Berichtsjahr einen Gewinn von 16,1%.

Wohnbaumarkt in Europa Grundlage der nachfolgenden Analyse sind Daten von Euroconstruct mit Stand November 2019. Die wesentlichen Indikatoren für die Analyse und Prognose der Wohnbautätigkeit sind Baugenehmigungen, Baubeginne und Fertigstellungen. Euroconstruct bewertete die Gesamtsituation des europäischen Wohnungsbaus des vergangenen Jahres als solide. Um die Aussagekraft der vorliegenden Prognosen an die Wienerberger AG zu erhöhen, stellt unsere Analyse auf gewichtete Wachstumsraten ab. Zu diesem Zweck wurden die prognostizierten Landeswachstumsraten von Euroconstruct mit den Umsatzanteilen in unserem Ziegelgeschäft gewichtet.

Im Ein- und Zweifamilienwohnbau, in dem Wienerberger über sehr starke Marktpositionen verfügt, sanken die gewichteten Baugenehmigungen um -1,5%. Unsere Erfahrung zeigt, dass der Zeitraum zwischen erteilten Baugenehmigungen und tatsächlichem Baustart immer länger wird und die Aussagekraft dieser Größe sukzessive abnimmt. Bei den Baubeginnen zeigte sich ein leichter Rückgang von -0,7%. Die Baufertigstellungen, ein nachlaufender Indikator, wiesen in 2019 ein Wachstum von 3,1% auf.

Ein weiterer relevanter Indikator für die Geschäftsentwicklung der Wienerberger ist die Renovierungstätigkeit im Wohnbausegment. Die Renovierungsausgaben des Jahres 2019 zeigten in unseren Kernmärkten ein leichtes Wachstum von 1,6%.

Infrastrukturmarkt in Europa Das Jahr 2019 war erneut von einem freundlichen Umfeld für europäische Investitionsausgaben in Infrastrukturprojekte geprägt. Die folgende Analyse basiert auf umsatzgewichteten Wachstumsprognosen der Branchenbenchmark Euroconstruct mit dem Stand November 2019 für die Business Unit Wienerberger Piping Solutions. Die gewichteten Infrastrukturausgaben sind in den relevanten Ländern Westeuropas gemäß Euroconstruct um 3,9% gestiegen. Ein besonders starkes Wachstum wurde 2019 in den vier unter Beobachtung stehenden osteuropäischen Märkten Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei verzeichnet und der Trend des Vorjahres weiter fortgesetzt. In dieser Region stiegen die Infrastrukturausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 11,6%. Dieses beachtliche Wachstum ist vorwiegend auf das vermehrte Abrufen von EU-geförderten Finanzierungsmitteln für Infrastrukturprojekte zurückzuführen. Betrachtet man die

Summe an Infrastrukturausgaben aller für die Wienerberger Gruppe relevanten Märkte Europas, so zeigte sich ein gewichtetes Wachstum von 5,3%.

Die Analyse der einzelnen Teilsegmente der gesamten. Infrastrukturausgaben zeigten ein weiteres positives Jahr für Europa. Die Investitionen für den Bereich Energie wuchsen in 2019 um 7,2 % und sind damit das Segment mit dem höchsten Wachstum. Die Infrastrukturinvestitionen im gesamten Bereich Transport stiegen um weitere 5,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Investitionen in Telekommunikation wiesen Steigerungen von 2,7 % auf. Der Straßenbau verzeichnete einen gewichteten Anstieg von 4,6% auf und ist mit einem Anteil von 34% das bedeutendste Segment.

Wohnbaumarkt in den USA Die Entwicklung des Wohnbaumarktes in den USA zeigte ein positives Bild für das Berichtsjahr. In 2019 stiegen die Baugenehmigungen laut U.S. Census um 3,9%. Dabei wiesen die Mehrfamilienhäuser ein Wachstum von 10,8% auf, während sich der Neubau von Einfamilienhäusern stabil im Vergleich zum Vorjahr entwickelte. Die Baubeginne stiegen um 3,2% auf 1,29 Mio. Wohneinheiten. Das Mehrfamiliensegment wies mit 7,8% einen stärkeren Anstieg im Gegensatz zum Einfamiliensegment mit 1,4% auf. Die Baufertigstellungen zeigten einen Anstieg von 5,6% auf 1,25 Mio. Einheiten. In diesem Segment dominierte die Fertigstellung von Einfamilienhäusern mit 7,4% gegenüber den Mehrfamilienhäusern mit 1,0%.

Gemäß National Association of Home Builders (NAHB) stiegen die US-Baubeginne in 2019 um 3,3 % auf 1,29 Mio. Wohneinheiten. Dabei stiegen sowohl das Einfamiliensegment um 1,4 % als auch das Mehrfamiliensegment um 7,8 %.

Der NAHB/Wells Fargo Housing Market Index zielt mittels monatlicher Befragung unter den Mitgliedern der NAHB darauf ab, die aktuellen Marktbedingungen sowie die Erwartungen der nächsten sechs Monate für den Verkauf von Häusern einzuschätzen. Der Index betrug im Dezember 76 Punkte und verbessert sich im Jahresvergleich um insgesamt 20 Punkte. Ein Wert über 50 ist ein

Indikator dafür, dass die Mehrzahl der Befragten den Ausblick positiv einschätzt. Der S&P/Case Shiller 20-City Composite Home Price Index veranschaulicht die Wertentwicklung von Wohnimmobilien der 20 größten Städte der USA. Dieser Index setzte auch im Berichtsjahr den Aufwärtstrend der letzten Jahre fort. Die Verkaufspreise legten im Berichtsjahr bis November 2019 um 2,3% zu.

Der Fixzinssatz für Hypothekendarlehen mit 30 jähriger Laufzeit sank zum Jahresende auf 3,72%, einen historisch niedrigen Wert. Verglichen mit 2019 entspricht dies einer Verringerung um 92 Basispunkte.

Volkswirtschaftlicher Ausblick 2020 Bedingt durch den Ausbruch des Coronavirus legte die OECD Anfang März 2020 neue Prognosen zum Wirtschaftswachstum vor. Demnach verlangsamt sich das prognostizierte Weltwirtschaftswachstum für 2020 von ursprünglich 2,9 % auf 2,4 %. In den USA soll sich das Wachstum von 2,3 % in 2019 auf 1,9 % in 2020 verringern. Das Wachstum der Wirtschaftsleistung der Eurozone soll von 1,2 % auf 0,8 % sinken. Großbritannien soll 2020 mit 0,8 % wachsen, was eine Abschwächung von 0,6 Prozentpunkten darstellt. Für Osteuropa wurden keine adaptierten Werte publiziert. Das Wachstum in dieser Region wird wahrscheinlich unter der ursprünglichen IWF Prognose von 2,6 % liegen. Als Reaktion auf die Ausbreitung des Virus entschied sich die amerikanische Notenbank FED im Zuge von zwei Zinssenkungen im März 2020 den Leitzins in die Bandbreite zwischen 0,00 % und 0,25 % zu senken sowie den Ankauf von Anleihen signifikant zu steigern. Die weiteren Zentralbanken signalisierten zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts ebenfalls ihre Bereitschaft, aktiv zu werden.

Die Auswirkungen des Coronavirus auf den Jahresabschluss 2020 können aktuell noch nicht beurteilt werden, unter diesem Vorbehalt wurden auch die angegebenen Prognosen erstellt.

Quellen: IMF World Economic Outlook vom 10/19 und 01/20, OECD Interim Economic assessment 03/20, U.S. Census Bureau, Euroconstruct, NASDAQ, Freddie Mac Primary Mortgage Market Survey, NAHB, NAHB/Wells Fargo Housing Market Index, S&P/Case-Shiller 20-City Composite Home Price Index

Ergebnis- und Bilanzanalyse

Ertragslage

Die Wienerberger Gruppe erzielte 2019 deutliche Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis:

  • › Umsatz um 5% auf 3.466,3 Mio. € gesteigert (Vorjahr: 3.305,1 Mio. €)
  • › EBITDA um 38% auf 610,0 Mio. € signifikant erhöht (Vorjahr: 442,6 Mio. €)
  • › Organischer Anstieg des EBITDA inkl. IFRS 16 Leasingverhältnisse um 24% auf 587,5 Mio. €
  • › Verbesserter Produktmix und starke Beiträge unseres Fast Forward Effizienzsteigerungsprogramms trieben die Geschäftsentwicklung
  • › Free Cashflow um 5% auf 286,0 Mio. € gesteigert (Vorjahr: 272,5 Mio. €)

Im vergangenen Jahr konnte Wienerberger den Umsatz bei leicht niedrigeren Absatzmengen, verbessertem Produktmix und deutlich höheren Durchschnittspreisen zur Abdeckung der Kosteninflation auf 3.466,3 Mio. € steigern, womit der Rekordwert des Vorjahres erneut übertroffen wurde (Vorjahr: 3.305,1 Mio. €). Währungseffekte erhöhten den Umsatz geringfügig um 4,4 Mio. €, wobei die größten Effekte aus der Aufwertung des US-Dollar und des britischen Pfund resultierten, während die schwedische Krone, die türkische Lira, die norwegische Krone und der ungarische Forint abwerteten.

Das EBITDA LFL der Wienerberger Gruppe stieg in der Berichtsperiode signifikant um 24% auf 587,5 Mio. € (Vorjahr: 475,3 Mio. €). Diese erhebliche Steigerung erzielten wir vorwiegend durch eine Verbesserung des Produktmix und der konsequenten Umsetzung unserer Preisstrategie, wodurch die steigende Kosteninflation vollständig kompensiert wurde. Darüber hinaus führte eine schneller als geplante Implementierung von Fast Forward Projekten zu einem Ergebnisbeitrag von rund 50 Mio. € (Vorjahr: 20 Mio. €).

Im EBITDA LFL ist erstmalig der Effekt von IFRS 16 Leasingverhältnisse in Höhe von 46,5 Mio. € enthalten. Darüber hinaus exkludiert dieser Wert Konsolidierungsbeiträge akquirierter Unternehmen in Höhe von 13,7 Mio. €, Erträge aus dem Verkauf nicht betriebsnotwendiger Liegenschaften in Höhe von 7,6 Mio. € und den Ergebniseffekt des Verkaufs eines Werksstandortes in Deutschland von 1,1 Mio. €. Die Kosten für Strukturanpassungen fielen für das Gesamtjahr insgesamt geringer als im Laufe des Jahres erwartet aus. Positive Fremdwährungseffekte von 0,1 Mio. € beeinflussten das Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr nur unwesentlich.

Unter Einbeziehung der beschriebenen Effekte verbesserte sich das EBITDA in der Berichtsperiode um 38% auf 610,0 Mio. € (Vorjahr: 442,6 Mio. €).

Vdg. in %
351,9 +33
54,0 +82
36,7 +18
+38
2019
468,6
98,2
43,2
610,0
2018
442,6

Anmerkung: Die Aktivitäten der Holdinggesellschaften wurden ab dem Geschäftsjahr 2019 auf Basis des Capital Employed auf die Business Units aufgeteilt und hinzugerechnet. Die Vorjahreszahlen wurden für den Geschäftsbericht 2019 entsprechend angepasst.

EBITDA Überleitung
in MEUR
EBITDA 2019 2018
442,6
Vdg. in %
+38
Fremdwährungseffekte 610,0 - -
Konsolidierungskreisänderungen -0,1 - -
Ergebnis aus dem Verkauf von nicht strategischem und nicht betriebsnotwendigem
Vermögen
-13,7 -23,2 +62
Strukturanpassungen -8,7 55,8 -100
EBITDA LFL 0,0
587,5
475,3 +24

Die laufenden Abschreibungen auf das Sachund immaterielle Anlagevermögen stiegen um 28 % auf 239,0 Mio. €, wobei dieser Anstieg hauptsächlich auf die erstmalige Anwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse zurückzuführen war (Vorjahr: 186,5 Mio. €). Darüber hinaus wurden Wertminderungen des Sachanlagevermögens in Höhe von 9,2 Mio. € vorgenommen (Vorjahr: 20,7 Mio. €). Wertaufholungen beliefen sich auf 0,9 Mio. € (Vorjahr: 4,3 Mio. €). Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg im Berichtsjahr infolge der stark verbesserten operativen Entwicklung um 51% auf 362,7 Mio. € (Vorjahr: 239,8 Mio. €).

Rentabilitätskennzahlen
in %
Bruttoergebnis zu Umsatz 2019 2018
35,1
Verwaltungskosten zu Umsatz 36,2 6,6
Vertriebskosten zu Umsatz 6,6 19,3
EBITDA-Marge 1) 19,0 13,4
Operative EBIT-Marge 1) 17,6
10,5
7,5

1) Beinhaltet den Effekt der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse

Finanzergebnis und Steuern

Das Finanzergebnis verringerte sich in der Berichtsperiode von -44,5 Mio. € im Vorjahr auf -47,4 Mio. €. Dabei konnte das Nettozinsergebnis von -39,3 Mio. € durch effizientes Finanzmanagement auf dem Vorjahresniveau gehalten werden (Vorjahr: -39,3 Mio. €), obwohl sich der Zinsaufwand im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse um 3,6 Mio. € erhöhte. Die Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen stieg im Jahresvergleich von

1,7 Mio. € auf nunmehr 3,6 Mio. €. Das sonstige Finanzergebnis war mit -11,6 Mio. € negativ (Vorjahr: -6,9 Mio. €) und beinhaltete Fremdwährungsverluste von 8,3 Mio. €, negative Bewertungseffekte in Höhe von 1,6 Mio. € und Bankspesen in Höhe von -2,7 Mio. €. Diesen standen Dividendenerträge und Gewinne aus dem Abgang einer Finanzbeteiligung von 1,0 Mio. € gegenüber. Das Ergebnis vor Ertragsteuern verbesserte sich in der Berichtsperiode aufgrund der sehr starken operativen Performance um 61% auf 315,3 Mio. € (Vorjahr: 195,3 Mio. €).

Gewinn- und Verlustrechnung
in MEUR
Umsatzerlöse 2019 2018
3.305,1
Vdg. in %
+5
Herstellkosten 3.466,3 -2.146,3 -3
Vertriebs- und Verwaltungskosten -2.211,5 -854,7 -4
Sonstige betriebliche Aufwendungen -885,1 -110,0 +50
Sonstige betriebliche Erträge -55,2 54,2 -11
48,1
Operatives Betriebsergebnis (EBIT operativ)
Wertminderungen von Vermögenswerten
362,7 248,2
-12,7
+46
>100
Wertaufholungen von Vermögenswerten 0,0 4,3 -100
0,0
Betriebsergebnis (EBIT)
Finanzergebnis 1)
362,7 239,8
-44,5
+51
-7
-47,4
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
315,3 195,3
-48,5
+61
-8
Ergebnis nach Steuern -52,5
262,8
146,9 +79

1) inklusive at-equity Ergebnis

Der Ertragssteueraufwand stieg in der Berichtsperiode von 48,5 Mio. € im Vorjahr auf 52,5 Mio. €, wobei der laufende Ertragssteueraufwand vor allem aufgrund der starken Ergebnisentwicklung in den Business Units Wienerberger Building Solutions und Wienerberger Piping Solutions auf 59,5 Mio. € anstieg (Vorjahr: 58,1 Mio. €). Dem laufenden Ertragssteueraufwand standen Effekte aus der Aktivierung latenter Steuern von insgesamt 7,0 Mio. € gegenüber (Vorjahr: 9,6 Mio. €), die vor allem auf die Aktivierung von Verlustvorträgen in Nordamerika zurückzuführen waren.

Das Ergebnis nach Ertragsteuern verbesserte sich signifikant von 146,9 Mio. € im Vorjahr auf 262,8 Mio. €. Die Gründe dafür sind in der starken Verbesserung der operativen Ergebnisse zu finden, die teilweise von einem leicht niedrigeren Finanzergebnis sowie dem geringfügig höheren Steueraufwand im laufenden Jahr kompensiert wurden. Das Nettoergebnis errechnet sich nach Abzug des auf Anteile in Fremdbesitz entfallenden Ergebnisses von 0,5 Mio. € (Vorjahr: -0,2 Mio. €) sowie nach Berücksichtigung des jährlichen Hybridkupons in Höhe von 13,1 Mio. € (Vorjahr: 13,6 Mio. €). In Summe verbesserte sich das Nettoergebnis von 133,5 Mio. € auf 249,1 Mio. €. Unter Berücksichtigung der leicht gesunkenen gewichteten Aktienanzahl von 114,3 Mio. Stück (Vorjahr: 116,2 Mio. Stück) steigerte sich das Ergebnis je Aktie signifikant auf 2,18 € (Vorjahr: 1,15 €).

Vermögens- und Finanzlage

Im abgelaufenen Jahr erhöhte sich die Bilanzsumme um 10% auf 4.132,6 Mio. € (Vorjahr: 3.742,9 Mio. €), was vorrangig auf den Anstieg des Anlagevermögens durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse sowie den Anstieg der immateriellen Vermögens- und Firmenwerte zurückzuführen war. Das Umlaufvermögen erhöhte sich ebenfalls leicht, wofür primär der gestiegene Vorratsbestand verantwortlich war. Dadurch erhöhte sich

der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen im Jahresvergleich auf 66% (Vorjahr: 64%).

Die immateriellen Vermögenswerte waren von einem leichten Anstieg der Firmenwerte aufgrund von Zukäufen und Währungsänderungen sowie einer Erhöhung des sonstigen immateriellen Vermögens gekennzeichnet. Das sonstige immaterielle Vermögen stieg einerseits durch den Zugang von Nutzungsrechten und Softwarelizenzen sowie den Zukauf von CO2-Zertifikaten. Darüber hinaus führte die Identifikation von Markenrechten und Kundenstamm bei der Kaufpreisallokation übernommener Gesellschaften zu einer Erhöhung dieser Bilanzposition.

Der Anteil der Sachanlagen am Capital Employed betrug am Stichtag 65% und lag primär aufgrund der erstmalig ausgewiesenen Nutzungsrechte gemäß IFRS 16 Leasingverhältnisse sowie dem Zugang von Sachanlagen aus Konsolidierungskreisänderungen über dem Wert des Vorjahres (Vorjahr 62%). Die Buchwerte der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien gingen im Jahresvergleich aufgrund der erfolgten Veräußerungen im Geschäftsjahr auf 57,8 Mio. € (Vorjahr: 66,6 Mio. €) zurück. Des Weiteren erhöhten sich die Anteile an assoziierten Unternehmen, während die langfristigen Forderungen zurückgingen.

Das Working Capital (Vorräte + Nettokundenforderungen - Lieferverbindlichkeiten) erhöhte sich im abgelaufenen Jahr um 7% auf 586,0 Mio. € (Vorjahr: 549,5 Mio. €). Dieser Anstieg war einerseits den getätigten Akquisitionen geschuldet, auf der anderen Seite akzeptierten wir bewusst den leichten Anstieg um die Lieferfähigkeit der Gruppe im ersten Quartal des Folgejahres sicherzustellen und mögliche temporäre Verzögerungen beim Import von Konzernware nach Großbritannien infolge des Brexit abzufedern. Im Ergebnis stieg das Verhältnis des Working Capital zum Umsatz nur geringfügig auf 16,9% (Vorjahr: 16,6%) und lag somit weiterhin deutlich unter dem definierten Schwellenwert von 20%.

Zum Stichtag 31.12.2019 belief sich der Bestand an Zahlungsmitteln sowie an Wertpapieren und sonstigen finanziellen Vermögenswerten auf insgesamt 165,1 Mio. € (Vorjahr: 205,9 Mio. €) und lag damit um 20% unter Vorjahresniveau. Dabei reduzierten wir die liquiden Mittel um 34,3 Mio. € und den Bestand an Wertpapieren um 6,5 Mio. €, um kurzfristige Verbindlichkeiten zurückzuführen und somit das Zinsergebnis zu optimieren. Die liquiden Mittel sind Bestandteil einer starken Liquiditätsreserve zur Finanzierung des saisonalen Working Capital-Bedarfs und vertraglicher Cashflows im Jahr 2020.

Das Konzerneigenkapital erhöhte sich im vergangenen Jahr um 7% auf 2.076,8 Mio. € (Vorjahr: 1.939,1 Mio. €). Diese Veränderung war einerseits auf das signifikant verbesserte Ergebnis nach Ertragsteuern von 262,8 Mio. € zurückzuführen (Vorjahr: 146,9 Mio. €). Andererseits minderten die Auszahlung von Dividenden in Höhe von 57,5 Mio. €, der Abzug des Hybridkupons von 14,3 Mio. € sowie der Rückkauf eigener Aktien in Höhe von 29,5 Mio. € und von Hybridkapital von 27,1 Mio. € das Eigenkapital. Mit 18.2.2019 wurden 1.175.268 der im Vorjahr zurückgekauften Aktien eingezogen, wodurch sich das Stammkapital um 1,2 Mio. € auf 116,4 Mio. € und die Kapitalrücklagen um 16,5 Mio. € auf 1.058,9 Mio. € verringerten. Die eigenen Aktien erhöhten sich insgesamt auf 61,7 Mio. €, wobei der in 2019 durchgeführte Aktienrückkauf von 29,5 Mio. € erhöhend und der Einzug von Aktien in Höhe von 17,7 Mio. € verringernd wirkte. Im sonstigen Gesamtergebnis wurden ein Anstieg der Währungsrücklagen von 31,7 Mio. €, ein Rückgang der Hedgingreserven von 6,6 Mio. € sowie versicherungsmathematische Verluste nach Steuern im Zusammenhang mit leistungsorientierten Pensionsplänen und Abfertigungsvorsorgen in Höhe von 16,6 Mio. € erfasst.

Die passiven latenten Steuern blieben mit 76,9 Mio. € annähernd auf dem Vorjahreswert von 75,0 Mio. €, während sich die langfristigen Personalrückstellungen insbesondere aufgrund der Erhöhung der Pensionsverpflichtungen in den USA und der Schweiz aufgrund von versicherungsmathematischen Verlusten sowie Währungseffekten auf 150,7 Mio. € (Vorjahr: 136,4 Mio. €) erhöhten. Da keine neuen leistungsorientierten Pensionszusagen abgeschlossen wurden bzw. die bestehenden Zusagen nach Möglichkeit in beitragsorientierte Zusagen umgewandelt werden, kommt es aber, abgesehen von Gesetzes- oder Parameteränderungen, tendenziell zu einer Verringerung der bilanzierten Pensionsverpflichtungen. Sonstige langfristige Rückstellungen, deren Hauptbestandteil Garantierückstellungen und Rekultivierungsverpflichtungen sind, erhöhten sich primär durch den Anstieg der Rekultivierungsrückstellungen von 83,6 Mio. € auf 90,9 Mio. €. Während die kurzfristigen Restrukturierungsrückstellungen des Vorjahres zum Großteil verbraucht wurden, erhöhten sich die kurzfristigen Personalrückstellungen aufgrund von Bonusvereinbarungen. Insgesamt verringerten sich die kurzfristigen Rückstellungen jedoch deutlich auf 38,1 Mio. € (Vorjahr: 51,9 Mio. €). Der Anteil der gesamten Rückstellungen an der Bilanzsumme verblieb mit 7% auf dem Vorjahresniveau.

Die verzinslichen Verbindlichkeiten (Finanzverbindlichkeiten) stiegen um 199,0 Mio. € auf 1.036,5 Mio. € (Vorjahr: 837,5 Mio. €), wobei dieser Anstieg hauptsächlich auf die erstmalige Anwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse zurückzuführen war, wodurch die Finanzverbindlichkeiten um 215,0 Mio. € anstiegen. Des Weiteren wies dieser Bilanzposten verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Banken, Anleihezeichnern und sonstigen Dritten von 810,5 Mio. € (Vorjahr: 829,9 Mio. €) sowie Derivate mit negativen Marktwerten von 11,0 Mio. € (Vorjahr: 7,6 Mio. €) aus. Diesen verzinslichen Verbindlichkeiten standen liquide Mittel und Wertpapiere von in Summe 165,1 Mio. € (Vorjahr: 205,9 Mio. €) sowie zugesagte Kreditlinien in Höhe von 400,0 Mio. € gegenüber, von denen zum Bilanzstichtag 360,0 Mio. € nicht gezogen waren. Von den verzinslichen Verbindlichkeiten in Höhe von 1.036,5 Mio. € haben 44% (Vorjahr: 85%) langfristigen und 56% (Vorjahr: 15%) kurzfristigen Charakter.

Berechnung der Nettoverschuldung 1)
in MEUR
Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 2019 2018
709,6
Vdg. in %
-49
Kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 361,2 126,9 >100
Leasingverbindlichkeiten 460,2 1,0 >100
- Konzernforderungen und -verbindlichkeiten aus Finanzierung 215,0 -21,7 -2
- Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte -21,3 -21,1 -29
- Zahlungsmittel -15,0 -163,1 +21
Nettoverschuldung -128,8
871,4
631,6 +38

1) exklusive der Hybridanleihe 2014, welche gemäß IFRS im Eigenkapital ausgewiesen wird

Die Nettoverschuldung zum 31.12.2019 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 38 % auf 871,4 Mio. € (Vorjahr: 631,6 Mio. €) und entsprach damit einem Verschuldungsgrad von 42,0 %, der über dem Vorjahreswert von 32,6 % zu liegen kam. Der Anstieg der Nettoverschuldung war primär auf

die erstmalige Anwendung des IFRS 16 Leasingverhältnisse zurückzuführen, wodurch die finanziellen Verbindlichkeiten um 215,0 Mio. € anstiegen. Aufgrund der starken Ergebnisverbesserung lag die Entschuldungsdauer am 31.12.2019 dennoch wie im Vorjahr bei 1,4 Jahren.

2018
2.536,7
631,6
51,8
32,6
81,2
16,6
in MEUR
in MEUR
in %
in %
in %
in %
2019
2.912,2
871,4
50,3
42,0
75,9
16,9

Treasury

Die Treasury Aktivitäten des Jahres 2019 waren auf die Optimierung der Liquiditätssteuerung und der Finanzierungskosten ausgerichtet. Dabei wurden sowohl der übliche saisonale Liquiditätsbedarf als auch die vorgenommenen Wachstumsschritte sowie Aktien- und Hybridrückkäufe über verfügbare liquide Mittel sowie über die im Vorjahr neu abgeschlossene Betriebsmittellinie und die Emission attraktiv verzinster Commercial Paper gedeckt. Durch das effiziente Liquiditätsmanagement steuerten wir den Bestand liquider Mittel im Jahresverlauf aus und konnten somit die Balance zwischen einer soliden Liquiditätsausstattung und der Vermeidung von Negativzinsen finden, die neben dem Euroraum in zahlreichen anderen Währungen zu beobachten waren. Im Ergebnis konnte das Nettozinsergebnis mit -39,3 Mio. € stabil gehalten werden, obwohl der Zinsaufwand aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 Leasing im Geschäftsjahr um 3,6 Mio. € über dem Vorjahr zu liegen kam.

Neben der Dividende von 57,3 Mio. € führte Wienerberger von September bis Ende November 2019 einen Rückkauf von einem Prozent der ausstehenden Aktien (Rückkauf von 1.163.514 Aktien) durch, wodurch zusätzlich 29,5 Mio. € an die Aktionäre retourniert werden konnten. Darüber hinaus führten wir auch einen teilweisen Rückkauf der ausständigen Hybridanleihe in Höhe von 27,1 Mio. € mit dem Ziel der Optimierung der Kapitalstruktur durch. Sowohl die zurückgekauften Aktien als auch Hybridanleihen werden eingezogen.

Auf der Finanzierungsseite setzten wir unsere proaktive Finanzierungspolitik konsequent um und nützten das gute Marktumfeld im letzten Quartal des Jahres für die frühzeitige Sicherung der Refinanzierung der im April 2020 auslaufenden 4%-Unternehmensanleihe von

300 Mio. €. Um den Cashflow optimal einzusetzen, refinanzierten wir daher nur 170 Mio. € mit dem Ziel, die restliche Tilgung aus dem Bestand liquider Mittel darzustellen. Die Refinanzierung wurde mit einem Syndikat bestehender Bankpartner zu äußerst attraktiven Konditionen von unter 1% Gesamtverzinsung und einer Laufzeit von 8 Jahren umgesetzt, wodurch die Finanzierungskosten auf Jahresbasis um rund 10 Mio. € gesenkt werden können. Dabei setzten wir erstmalig auf eine Finanzierung mit Nachhaltigkeitskomponente, indem die Verzinsung des Darlehens neben den üblichen Finanzkennzahlen unmittelbar an die Entwicklung des Nachhaltigkeitsratings der Gruppe gebunden wurde, das von Ecovadis, einer international anerkannten Ratingagentur im Nachhaltigkeitsbereich, erstellt wird. Damit setzte Wienerberger ein starkes Signal, sich in allen Unternehmensbereichen zur Nachhaltigkeit zu bekennen.

Der Bestand liquider Mittel lag mit 128,8 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 163,1 Mio. €) und bildete zusammen mit Wertpapierpositionen und der zugesagten, aber nicht ausgenützten Kreditlinie von 360,0 Mio. € die Liquiditätsreserve der Gruppe zur Sicherstellung der Liquidität der folgenden 12 Monate. Die bestehende Liquidität wird insbesondere für den saisonalen Lageraufbau im ersten Quartal sowie teilweise zur Tilgung von Fälligkeiten Verwendung finden und daher nicht längerfristig extern veranlagt. Infolgedessen beeinflusst die Problematik der aktuellen Zinslandschaft mit teilweise negativen Zinssätzen die Wienerberger Gruppe nicht.

Die für die Bankverträge und das Rating wichtigen Finanzkennzahlen zeigten 2019 eine stabile Entwicklung mit ausreichend Spielraum zu den extern vorgegebenen

Schwellenwerten. Die Entschuldungsdauer (Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA) von 1,4 Jahre verblieb auf dem Wert des Vorjahres. Unter Berücksichtigung eines möglichen Rückkaufs der Hybridanleihe durch Wienerberger im Jahr 2021 und der damit einhergehenden Gliederung des Hybridkapitals als Finanzverbindlichkeit hätte die Entschuldungsdauer am Stichtag 1,8 Jahre betragen.

Damit übertrafen wir das intern gesetzte Ziel, die Entschuldungsdauer am Ende des Jahres unter 2,5 Jahre zu halten, deutlich. Auch die von unserer Ratingagentur Moody's gesetzten Zielwerte zeigen, dass die Wienerberger Gruppe stark in der Ba1 Ratingklasse positioniert ist.

Treasury Kennzahlen 31.12.2019 31.12.2018
Nettoverschuldung / EBITDA 1,4
EBITDA / Zinsergebnis 1,4 11,3
15,5

Zum Bilanzstichtag waren 48% der Finanzverbindlichkeiten fix verzinst, wobei in dieser Betrachtung die Finanzverbindlichkeiten gemäß IFRS 16 Leasingverhältnisse nicht berücksichtigt werden. Den restlichen 52% an variabel verzinsten Verbindlichkeiten stehen teilweise variabel verzinste Veranlagungen gegenüber, wodurch das Zinsrisiko der Gruppe zusammen mit Zinssicherungsinstrumenten in der Hauptrefinanzierungswährung Euro reduziert wird.

Fremdwährungsschwankungen schlagen sich bei Wienerberger aufgrund des lokalen Charakters des Geschäfts vorwiegend als Translationsrisiken und in einem geringeren Ausmaß als Transaktionsrisiken nieder. Transaktionsrisiken werden im Konzern vorwiegend mit Termingeschäften abgesichert. Während der Großteil der Finanzierungen in Euro denominiert ist, betrachtet Wienerberger das bilanzielle Währungsrisiko anhand der Nettorisikoposition in den wichtigsten Währungen (kanadischer Dollar, Schweizer Franken, Tschechische Krone, britisches Pfund, polnischer Zloty und US-Dollar) und sichert einen Teil des Risikos auf Basis von monatlichen Sensitivitätstests mittels Zins-Währungsswaps ab. Finanzielle Forderungen an Tochterunternehmen des Konzerns in Fremdwährung werden unter Berücksichtigung ökonomischer Restriktionen mittels Zins-Währungsswaps gegen Schwankungen abgesichert und stellen auf Konzernebene Translationssicherungen dar. Zum Bilanzstichtag bestanden Derivatpositionen in kanadischen Dollar, tschechischen Kronen, britischen Pfund, polnischen Zloty, US-Dollar und Schweizer Franken.

Cashflow

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg infolge der starken operativen Entwicklung trotz eines im Vergleich zum Vorjahr stärkeren Working Capital Aufbaus und höherer gezahlter Steuern auf 429,8 Mio. € (Vorjahr: 319,4 Mio. €).

Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag der Zahlungsmittelabfluss für Gesamtinvestitionen mit 255,5 Mio. € (Vorjahr: 215,8 Mio. €) über dem Niveau des Vorjahres und wurde teilweise durch Zuflüsse aus Anlagenabgängen von 39,1 Mio. € kompensiert, die leicht unter dem Vorjahreswert von 43,8 Mio. € zu liegen kamen. Dabei beinhalteten die Investitionen neben Instandhaltungsinvestitionen und Investitionen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit und -gesundheit auch Investitionen in Optimierungsprojekte, Werkserweiterungen sowie Digitalisierung. Externe Unternehmenskäufe

schlugen sich mit 47,9 Mio. €. im Cashflow nieder. Die Veräußerungserlöse aus Anlagenabgängen in Höhe von 39,1 Mio. € stammten einerseits aus der Veräußerung nicht strategischer und nicht betriebsnotwendiger Liegenschaften und andererseits aus sonstigen Anlagenabgängen. In 2019 flossen der Gruppe keine Dividenden aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen zu (Vorjahr: 3,0 Mio. €).

Insgesamt konnte Wienerberger im Jahr 2019 einen im Vergleich zum Vorjahr erhöhten Free Cashflow von

286,0 Mio. € erwirtschaften (Vorjahr: 272,5 Mio. €). Dieser wurde einerseits für Spezialinvestitionen von 115,4 Mio. € und Akquisitionen in Höhe von 47,9 Mio. € aufgewendet. Darüber hinaus erfolgten die Ausschüttung von Dividenden von 57,5 Mio. € und Aktienrückkäufe in Höhe von 29,5 Mio. €. Für die Zahlung des Hybridkupons und einen anteiligen Rückkauf von Hybridanleihen flossen insgesamt 41,4 Mio. € ab, wodurch der Nettocashflow einen Zahlungsmittelabfluss von 5,6 Mio. € zeigte.

Cashflow Statement
in MEUR
2019 2018 Vdg. in %
Cashflow aus dem Ergebnis
Veränderung Working Capital und Sonstiges
476,7 326,5
-7,1
+46
<-100
-46,9
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Maintenance Capex
429,8 319,4
-130,3
+35
-8
Special Capex -140,1 -85,6 -35
M&A -115,4 -79,2 +40
Devestitionen und Sonstiges -47,9 83,3 -53
39,3
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Special Capex und M&A
-264,1 -211,7
164,8
-25
-1
Leasing Zahlungen 163,3 0,0 <-100
Free Cashflow -42,9
286,0
272,5 +5

Investitionen

Die Gesamtinvestitionen betrugen im Berichtsjahr 255,5 Mio. € (Vorjahr: 215,8 Mio. €) und beinhalten neben Investitionen in Werkserweiterungen und Verbesserungsmaßnahmen vorwiegend Instandhaltungsinvestitionen und Investitionen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit und -gesundheit. Im Jahr 2019 fielen Spezialinvestitionen in Höhe von 115,4 Mio. € (Vorjahr: 85,6 Mio. €) für die Verbesserung und Erweiterung unserer Werke sowie Weiterentwicklungen des Produktportfolios an. Auf Instandhaltungsinvestitionen entfielen im Geschäftsjahr 2019 somit 140,1 Mio. € (Vorjahr: 130,3 Mio. €) oder 56% der Abschreibungen (Vorjahr: 67%). Von den Gesamtinvestitionen entfielen im Berichtsjahr 69% auf die Division Wienerberger Building

Solutions, 23% auf Wienerberger Piping Solutions und 8 % auf North America.

Entwicklung Anlagevermögen
in MEUR
Immaterielles Sachanlagen Finanzanlagen Gesamt
31.12.2018
Investitionen
712,7
30,4
1.642,3
225,1
34,0
0,0
2.389,0
Konsolidierungskreisänderungen 33,0 27,6 0,0 255,5
Abschreibungen und Wertminderungen -23,6 -224,6 -1,5 60,6
Zuschreibungen 0,0 0,9 0,0 -249,7
Veräußerungen -0,4 -24,7 0,0 0,9
Währungsumrechung und Sonstiges 8,3 293,9 3,5 -25,1
31.12.2019 760,4 1.940,5 36,0 305,6
2.736,9
Gesamtinvestitionen 1)
in MEUR
2019 2018 Vdg. in %
Wienerberger Building Solutions 147,1 +19
Wienerberger Piping Solutions 175,6 50,7 +14
North America 57,9 18,1 +22
Wienerberger Gruppe 22,0
255,5
215,8 +18

1) Zugänge zu Sachanlagevermögen und immateriellem Vermögen

Value Management

Im Mittelpunkt des Wienerberger Value Managements stehen neben der langfristigen und nachhaltigen Schaffung von Werten für unsere Aktionäre auch ökologische und soziale Aspekte sowie das Wohl der Mitarbeiter, die den langfristigen Erfolg des Unternehmens sichern sollen. Über den Fortschritt unserer nicht-finanziellen (NFI) Leistungen berichten wir in unserem separaten NFI Report.

Die wertorientierte Unternehmensführung von Wienerberger beruht auf unserer Spitzenkennzahl Return on Capital Employed (ROCE nach Steuern). Diese Kennzahl misst die Nachsteuerrendite auf das aktuell im Unternehmen eingesetzte Kapital und bildet sowohl die Wertschaffung einzelner Unternehmenseinheiten als auch der gesamten Gruppe ab. Zur Berechnung wird der Net Operating Profit After Tax (NOPAT) zum durchschnittlichen verzinslichen Gesamtkapital (Capital Employed) in Beziehung gestellt. Wienerberger hat sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig den ROCE über 10% nachhaltig zu übertreffen.

Im Jahr 2019 wurde dieses Ziel zum ersten Mal seit Jahren erreicht. Wienerberger erwirtschaftete aufgrund der starken operativen Entwicklung einen deutlichen Anstieg des operativen EBIT auf 362,7 Mio. € (Vorjahr: 248,2 Mio. €). Infolgedessen stieg der NOPAT auf 297,4 Mio. € nach 188,2 Mio. € in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich im Jahresvergleich auf 2.802,2 Mio. €, wobei darin auch die Effekte der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse abgebildet sind (Vorjahr: 2.498,0 Mio. €). In Summe verbesserte sich der ROCE

dadurch auf 10,6% (Vorjahr: 7,5%), und überschreitet somit das mittelfristige Ziel von über 10%.

Zusätzlich zur Analyse der Rentabilität des eingesetzten Kapitals auf Gruppenebene erstellen wir regelmäßig Analysen der Profitabilität sämtlicher Unternehmensbereiche und überprüfen somit das gesamte Portfolio. Im Rahmen dieser Analyse wurden Unternehmensbereiche mit einem Umsatz von rund 350 Mio. € identifiziert, bei denen Verbesserungspotenziale bestehen. Wienerberger hat sich klar zum Ziel gesetzt, den Wert dieser Geschäftsbereiche zu steigern und bedient sich dabei der folgenden strategischen Alternativen:

  • 1) Verbesserung der Profitabilität im Zuge des Fast Forward Programms
  • 2) M&A zur Neupositionierung des Geschäftsbereichs
  • 3) Veräußerung des Geschäftsbereichs, wenn eine sorgfältige Analyse ergibt, dass die ersten beiden Alternativen nicht den erwarteten Ertrag bringen werden

In 2019 wurden wichtige Schritte zur Portfolioverbesserung getätigt. So konnten wir unsere Position durch die Akquisition zweier Vormauerziegelproduzenten in Dänemark stärken und somit den operativen Ergebnisbeitrag steigern. Die im Vorjahr getätigten strukturellen Anpassungen im österreichischen Geschäft der Wienerberger Building Solutions zeigten die erwarteten Ergebnisverbesserungen. Im Rohrbereich wurden im Zuge des Fast Forward Programms das französische Kunststoffrohrgeschäft sowie das keramische Rohrgeschäft erfolgreich saniert.

Berechnung EBIT operativ und NOPAT 2019 2018
in MEUR
EBIT
Wertminderungen / Wertaufholung von Vermögenswerten
in MEUR 362,7 239,8
8,4
in MEUR 0,0
EBIT operativ
Ertragsteuern
in MEUR 362,7 248,2
-48,5
Bereinigte Steuern in MEUR -52,5 -11,5
NOPAT in MEUR -12,7
297,4
188,2
2018
1.939,1
837,5
-21,7
-218,1
2.802,2 2.536,7
2.498,0
in MEUR
in MEUR
in MEUR
in MEUR
in MEUR
in MEUR
2019
2.076,8
1.036,5
-21,3
-179,8
2.912,2
Berechnung ROCE 2019 2018
NOPAT in MEUR 188,2
Durchschnittliches Capital Employed in MEUR 297,4 2.498,0
in % 2.802,2 7,5
ROCE 10,6

4. Quartal 2019

Die Wienerberger Gruppe konnte trotz herausfordernder Marktbedingungen im vierten Quartal 2019 das starke Umsatzniveau des Vorjahres halten und das EBITDA LFL signifikant verbessern:

  • › Umsatz stabil mit 810,1 Mio. € (Vorjahr: 809,7 Mio. €)
  • › EBITDA LFL signifikant um 13% auf 130,8 Mio. € gesteigert (Vorjahr: 115,4 Mio. €)

Wienerberger Building Solutions In der Business Unit Wienerberger Building Solutions entwickelte sich die Nachfrage im vierten Quartal stabil bis leicht sinkend in einzelnen Märkten. In diesem Umfeld blieb der Umsatz stabil bei 519,2 Mio. € (Vorjahr: 516,1 Mio. €) und das EBITDA stieg um 41% auf 116,1 Mio. € (Vorjahr: 82,4 Mio. €). Diesen Zuwachs trotz starker Basis im vierten Quartal 2018 - konnten wir vorrangig durch die erfolgreiche Verbesserung des Produktmix generieren. Die konsequente Umsetzung von Optimierungsmaßnahmen im Rahmen unseres Fast Forward Programms führte zu einer schneller als geplanten Implementierung einzelner Projekte. Bereinigt um Währungs-, Konsolidierungs-, und Restrukturierungseffekte sowie um den Beitrag aus Liegenschaftsverkäufen steigerten wir unser EBITDA LFL signifikant um 11% auf 106,3 Mio. €.

In Zentraleuropa verhielt sich die Nachfrage stabil auf einem hohen Niveau. Nach erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen zur Optimierung der Kostenstruktur und einer Neuausrichtung des Vertriebs zur besseren Marktbearbeitung in 2018, zeigten die Entwicklungen in Österreich nun die erwarteten Ergebnisverbesserungen. In Osteuropa verzeichneten wir im Vergleich zum sehr hohen Niveau des Vorjahresquartals eine leicht gesunkene Nachfrage. Durch weitere Maßnahmen zur Produktmixverbesserung und der konsequenten Umsetzung unserer Preisstrategie zur Abdeckung der Kosteninflation konnten wir trotz einer schwächeren Nachfrage den Umsatz in der Region weiter steigern.

In Westeuropa zeigte sich auch im Schlussquartal ein differenziertes Bild. Großbritannien war geprägt von politischer und ökonomischer Unsicherheit. Trotz dieses Umfelds konnten wir durch die erfolgreiche Erweiterung unseres Produktportfolios und durch die Übernahme eines Spezialisten für Dachzubehör sowohl unsere Umsätze als auch unseren Ergebnisbeitrag signifikant steigern. In Belgien verbesserten wir in einem stabilen Marktumfeld durch neue innovative Produkte unseren EBITDA Beitrag erheblich. In Frankreich glichen wir die gedämpfte Nachfrage aufgrund der Rücknahme von staatlichen Wohnbauförderungsprogrammen teilweise mit Effizienzsteigerungen und strukturellen Kostenanpassungen aus. In den Niederlanden führte die aufgrund von Emissionsgesetzen eingeschränkte Vergabe von Baugenehmigungen zu einem Ergebnisrückgang im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres.

Wienerberger Piping Solutions In der Business Unit Wienerberger Piping Solutions zeigte die konsequente Umsetzung der wertschaffenden Wachstumsstrategie mit Fokus auf innovative und margenstärkere Produkte eine signifikante Ergebnisverbesserung. Durch den strategischen Fokus auf Wachstumsmärkte und den bewussten Austritt aus weniger profitablen Segmenten reduzierte sich der Umsatz um 4% auf 212,9 Mio. € im vierten Quartal 2019 (Vorjahr: 221,8 Mio. €) während das EBITDA um 78% auf 19,9 Mio. € (Vorjahr: 11,2 Mio. €) anstieg. Das um Währungs-, Konsolidierungs- und Restrukturierungseffekte bereinigte EBITDA verbesserte sich signifikant um 47% auf 18,7 Mio. €.

Die starke Entwicklung beruht vorrangig auf der erfolgreichen Erhöhung des Umsatzanteils hochwertiger und innovativer Lösungen. Durch wertschaffende Akquisitionen in unserem In-House Geschäft erweiterten wir unser Portfolio mit Elektroinstallationen und -zubehör und erzielten eine starke Ergebnisverbesserung mit gleichzeitiger Steigerung der Profitabilität. In Osteuropa profitierten wir weiterhin von EU-geförderten Infrastrukturprojekten und erzielten eine signifikante Ergebnissteigerung. Im keramischen Rohrbereich sowie im französischen Kunststoffrohrgeschäft zeigten zudem die erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen der letzten Quartale eine nachhaltige Verbesserung und der Ergebnisbeitrag konnte erheblich gesteigert werden.

North America In der Business Unit North America entwickelte sich die Nachfrage im vierten Quartal stabil aufgrund günstiger Wetterbedingungen. Der Umsatz konnte in allen Geschäftsbereichen gegenüber der Vorperiode gesteigert werden. Die positive Ergebnisentwicklung war vorrangig getrieben durch die im Dezember 2018 abgeschlossene Übernahme eines Ziegelproduzenten in Pennsylvania, welche uns neue Marktzugänge zu attraktiven Ballungszentren eröffnete. Auch in Kanada profitierten die Geschäftsentwicklungen von einem milderen Wetter im Vergleich zum vierten Quartal der Vorperiode, was eine deutliche Ergebnisverbesserung zur Folge hatte.

In Summe konnten wir durch die Erweiterung unseres Produktportfolios sowie Preiserhöhungen zur Abdeckung der Kosteninflation trotz steigendem Wettbewerbsdruck den Umsatz um 9% auf 78,1 Mio. € (Vorjahr: 71,8 Mio. €) steigern. Das EBITDA verbesserte sich um 30% auf 7,6 Mio. € (Vorjahr: 5,9 Mio. €). Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte sowie dem Beitrag aus Liegenschaftsverkäufen blieb das EBITDA LFL mit 5,8 Mio. € annähernd stabil.

Wienerberger Gruppe 143,6 99,4 +44
North America 7,6 5,9 +30
Wienerberger Piping Solutions 19,9 11,2 +78
Wienerberger Building Solutions 116,1 82,4 +41
EBITDA
in MEUR
10-12/2019 10-12/2018 Vdg. in %
Wienerberger Gruppe 810,1 809,7 0
North America 78,1 71,8 +9
Wienerberger Piping Solutions 212,9 221,8 -4
Wienerberger Building Solutions 519,2 516,1 +1
Außenumsatz
in MEUR
10-12/2019 10-12/2018 Vdg. in %

Anmerkung: Die Aktivitäten der Holdinggesellschaften wurden ab dem Geschäftsjahr 2019 auf Basis des Capital Employed auf die Business Units aufgeteilt und hinzugerechnet. Die Vorjahreszahlen wurden für den Geschäftsbericht 2019 entsprechend angepasst.

Geschäftssegmente

Wienerberger Building Solutions

Die Business Unit Wienerberger Building Solutions zeigte im Jahr 2019 in einem weitestgehend flachen Marktumfeld eine äußerst starke Entwicklung:

  • › Deutliche Umsatzsteigerung um 6% auf 2.170,6 Mio. € (Vorjahr: 2.050,7 Mio. €)
  • › EBITDA LFL verbessert sich signifikant um 23% auf 455,4 Mio. € (Vorjahr: 369,1 Mio. €)
  • › Umsetzung von Fast Forward Projekten schreitet schneller voran als geplant
  • › Positiver EBITDA-Effekt von 29,3 Mio. € durch erstmalige Anwendung von IFRS 16

Seit 2019 berichten wir in der Business Unit Wienerberger Building Solutions über unser Geschäft mit keramischen Lösungen für die Gebäudehülle und unsere Aktivitäten mit Betonflächenbefestigungen.

Die Business Unit Wienerberger Building Solutions erwirtschaftete im Jahr 2019 trotz des weitestgehend flachen Marktumfelds ein hervorragendes Ergebnis. Nach dem witterungsbedingt frühen Start in die Bausaison normalisierte sich die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte im Rahmen unserer Erwartungen. Durch die Steigerung des Umsatzanteils höherwertiger Produkte erzielten wir eine Profitabilitätssteigerung und deckten die Kosteninflation mit verbesserten Durchschnittspreisen erfolgreich ab. Die Umsetzung des Fast Forward Programms schreitet schneller voran als geplant und konnte bereits in 2019 einen höheren Beitrag leisten.

In Großbritannien blieb die Wohnbauaktivität in unseren Kernregionen trotz großer politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit während der ersten neun Monate auf stabilem Niveau und nahm im vierten Quartal leicht ab. In diesem Umfeld erhöhten wir die Durchschnittspreise zur Abdeckung der Kosteninflation und konnten Umsatz und Ergebnis signifikant steigern. Einen zufriedenstellenden Ergebnisbeitrag leistete der im ersten Halbjahr übernommene Spezialist für Dachzubehör. Durch diese Akquisition bauen wir unsere Position als Vollanbieter von Dachsystemen weiter aus und verfolgen konsequent unser Ziel, den Anteil an der Gebäudehülle weiter zu erhöhen.

Basierend auf den niederländischen Emissionsgesetzen, schränkte die Regierung vorwiegend ab dem zweiten Halbjahr 2019 die Genehmigung von Neubauprojekten ein. Trotz des starken Ergebnisbeitrags der in 2018 übernommenen Hersteller von Vormauerziegeln mussten wir

durch den regulatorisch bedingten Nachfragerückgang eine Ergebnisverminderung hinnehmen. Im belgischen Wohnbaumarkt verzeichneten wir eine stabile Nachfrage. Durch unseren Fokus auf Produktinnovationen und die Erhöhung des Umsatzanteils an hochwertigen Lösungen konnten wir unser Ergebnis weiter steigern.

In Österreich zeigte sich die Wohnbautätigkeit stabil auf hohem Niveau. Die im Vorjahr durchgeführten Optimierungsmaßnahmen zur Verschlankung der Kostenstruktur und Verbesserung der Marktbearbeitung führten zu einer starken Ergebnissteigerung. In Frankreich wirkte sich die Rücknahme von staatlichen Wohnbauförderungsprogrammen dämpfend auf die Nachfrage aus. In diesem herausfordernden Markt konnten wir uns dennoch gut behaupten und erzielten eine leichte Ergebnisverbesserung.

Mit der Übernahme zweier Vormauerziegelproduzenten und einer Vertriebsgesellschaft in Dänemark setzten wir im vierten Quartal wesentliche Wachstumsschritte zur Stärkung unserer Positionen im attraktiven nordischen Fassadenmarkt und generierten bereits in den ersten zwei Monaten seit Konsolidierung einen starken Ergebnisbeitrag.

In unseren osteuropäischen Kernmärkten begünstigten das Wirtschaftswachstum und die niedrige Arbeitslosigkeit den Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern. Die gestiegene Nachfrage nach Lösungen für die Gebäudehülle und der Fokus auf neue und innovative Produkte führte zu einem signifikanten Wachstum von Umsatz und Ergebnis.

Ebenso zeigten unsere Aktivitäten mit Betonflächenbefestigungen eine sehr erfreuliche Entwicklung. Sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich, gestützt

durch das vermehrte Abrufen von EU-Fördergeldern für Infrastrukturprojekte, verzeichneten wir einen Anstieg der Nachfrage nach modernen Freiflächenlösungen. In diesem positiven Umfeld erzielten wir in Kombination mit der Erhöhung des Umsatzanteils hochwertiger Produkte und unserem zusätzlichen Fokus auf das Projektgeschäft eine signifikante Ergebnissteigerung.

In Summe ist es uns im Jahr 2019 gelungen, den Umsatz um 6% auf 2.170,6 Mio. € zu steigern und das EBITDA um 33% auf 468,6 Mio. € zu erhöhen. Darin enthalten ist ein positiver Effekt in Höhe von 29,3 Mio. € aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 sowie der Entfall von Strukturanpassungskosten aus der Vergleichsperiode des Vorjahres in Höhe von 36,1 Mio. €. Das EBITDA LFL verbesserte sich in 2019 signifikant um 23% auf 455,4 Mio. €.

Wienerberger Building Solutions 2019 2018 Vdg. in %
Außenumsatz in MEUR 2.050,7 +6
EBITDA LFL 1) in MEUR 2.170,6 369,1 +23
EBITDA in MEUR 455,4 351,9 +33
EBIT in MEUR 468,6 212,0 +45
Gesamtinvestitionen in MEUR 307,9 147,1 +19
Capital Employed in MEUR 1.656,1 +16
Ø Mitarbeiter in FTE 11.912 +5
175,6
1.927,7
12.466

1) Enthält einen positiven Ergebniseffekt aus der Erstanwendung von IFRS 16 in Höhe von 29,3 Mio. €

Anmerkung: Die Aktivitäten der Holdinggesellschaften wurden ab dem Geschäftsjahr 2019 auf Basis des Capital Employed auf die Business Units aufgeteilt und hinzugerechnet. Die Vorjahreszahlen wurden für den Geschäftsbericht 2019 entsprechend angepasst.

Wienerberger Piping Solutions

In der Business Unit Wienerberger Piping Solutions konnten wir in einem stabilen Marktumfeld durch innovative Produkte den Umsatz in 2019 weiter steigern und das Ergebnis signifikant verbessern:

  • › Umsatzwachstum um 1% auf 959,4 Mio. € (Vorjahr: 946,4 Mio. €)
  • › EBITDA LFL steigt signifikant um 43% auf 100,0 Mio. € (Vorjahr: 70,1 Mio. €)
  • › Verbesserter Produktmix und optimierte Kostenstruktur als starke Ergebnistreiber
  • › Positiver EBITDA-Effekt in Höhe von 14,1 Mio. € durch erstmalige Anwendung von IFRS 16

Die Business Unit Wienerberger Piping Solutions umfasst seit Jahresbeginn unser europäisches Kunststoffrohrgeschäft sowie unsere keramischen Rohraktivitäten.

In unserem Kunststoffrohrgeschäft erwirtschafteten wir in einem stabilen Marktumfeld deutliche Ergebniszuwächse in 2019. Dies ist durch einen starken Fokus auf innovative und hochwertige Produktlösungen und die Umsetzung von Optimierungsprojekten im Rahmen unseres Fast Forward Programms gelungen. Darüber hinaus konnten wir durch eine proaktive Preisgestaltung die Kosteninflation erfolgreich abdecken.

In unserem In-House Geschäft mit Elektro- und Heizungsinstallationen sowie Wasserversorgungsleitungen erzielten wir im Jahresvergleich ein signifikantes Wachstum. Der im Frühjahr übernommene belgische Hersteller von Zubehör für Elektroinstallationen, dessen Integration sehr zufriedenstellend vorangeschritten ist, leistete einen starken Beitrag. In Osteuropa verzeichneten wir insbesondere im Bereich Infrastrukturlösungen und Wassermanagement, unterstützt von EU-geförderten Infrastrukturprojekten und einer positiven Baukonjunktur, eine steigende Nachfrage. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir dadurch deutliche Ergebniszuwächse erwirtschaften. Im internationalen Projektgeschäft mit Spezialrohren nutzten wir eine steigende Nachfrage im Energiesektor für eine starke Ergebnisverbesserung.

Die regionalen Entwicklungen zeigten eine stabile Fortsetzung der wesentlichen Trends während des Jahres 2019 und bestätigten unsere Markterwartungen. In unseren nordischen Kernmärkten sahen wir eine stabile Marktentwicklung auf hohem Niveau und konnten unser Ergebnis weiter ausbauen. In den Niederlanden kompensierten wir einen regulatorisch bedingten Rückgang von

Gasaktivitäten durch den weiteren Ausbau des Elektrogeschäfts und verbuchten eine starke Ergebnisverbesserung.

In Österreich konnten wir in einem von steigendem Wettbewerbsdruck gekennzeichneten Markt den Umsatz erhöhen und das Ergebnis durch die Umsetzung von Effizienzsteigerungsmaßnahmen weiter verbessern. Im vergleichsweise kleinen Kunststoffrohrgeschäft in Deutschland wurde im Zuge des dritten Quartals die strategische Entscheidung getroffen, den Fokus auf profitable Applikationen im In-House Bereich und Wassermanagement zu legen. Die daraus resultierenden Restrukturierungskosten von 2,8 Mio. € wurden im dritten Quartal berücksichtigt. Die starke Ergebnisverbesserung in der Region Osteuropa realisierten wir vorwiegend in den Märkten Ungarn, Tschechien und Polen, aber auch in Südosteuropa konnten wir, getrieben durch EU-geförderte Infrastrukturprojekte, das Ergebnis wesentlich verbessern.

Im Wachstumsmarkt Türkei konnten wir in einem anspruchsvollen Umfeld die gute Profitabilität durch unser hochwertiges Produktportfolio halten. Das Ergebnis wurde jedoch in der Berichtsperiode von der Abwertung der Landeswährung negativ beeinflusst.

Im keramischen Rohrgeschäft entwickelte sich das Marktumfeld in Westeuropa weitgehend stabil und die osteuropäischen Exportmärkte zeigten eine Belebung der Nachfrage im Infrastrukturbereich. Die im zweiten Halbjahr 2018 erfolgreich abgeschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen lieferten in der Berichtsperiode eine nachhaltige Ergebnisverbesserung und wirkten sich deutlich positiv auf die Profitabilität aus. Zusammen mit weiteren Maßnahmen zur Steigerung des Anteils an Zubehör sowie einer aktiven Preispolitik zur Abdeckung der Kosteninflation konnte das operative Ergebnis deutlich verbessert werden.

In Summe stieg der Umsatz der Business Unit im Jahr 2019 leicht um 1% auf 959,4 Mio. €. Durch verstärkten Fokus auf innovative und höher-margige Produkte konnte das EBITDA jedoch signifikant um 82% auf 98,2 Mio. € gesteigert werden. Darin enthalten ist ein positiver Effekt in Höhe von 14,1 Mio. € aus der Erstanwendung von IFRS 16. Darüber hinaus entfielen im Jahresvergleich Strukturanpassungskosten aus 2018 in Höhe von 18,0 Mio. €. Das EBITDA LFL zeigte im Jahresvergleich einen signifikanten Anstieg um 43% auf 100,0 Mio. €.

Wienerberger Piping Solutions 2019 2018 Vdg. in %
Außenumsatz in MEUR 946,4 +1
EBITDA LFL 1) in MEUR 959,4 70,1 +43
EBITDA in MEUR 100,0 54,0 +82
EBIT in MEUR 98,2 16,2 >100
Gesamtinvestitionen in MEUR 46,4 50,7 +14
Capital Employed in MEUR 57,9 469,6 +18
Ø Mitarbeiter in FTE 553,6
3.318
3.285 +1

1) Enthält einen positiven Ergebniseffekt aus der Erstanwendung von IFRS 16 in Höhe von 14,1 Mio. €

Anmerkung: Die Aktivitäten der Holdinggesellschaften wurden ab dem Geschäftsjahr 2019 auf Basis des Capital Employed auf die Business Units aufgeteilt und hinzugerechnet. Die Vorjahreszahlen wurden für den Geschäftsbericht 2019 entsprechend angepasst.

North America

Die Division North America zeigte 2019 in einem herausfordernden Marktumfeld eine sehr gute Entwicklung:

  • › Umsatz steigt um 9% auf 335,7 Mio. € (Vorjahr: 306,8 Mio. €)
  • › EBITDA wächst signifikant um 18% auf 43,2 Mio. € (Vorjahr: 36,7 Mio. €)
  • › Regulierungsbedingter Marktrückgang in Kanada und wetterbedingte Verzögerungen im Rohrgeschäft
  • › Starker Ergebnisbeitrag des Ende 2018 übernommenen Vormauerziegelproduzenten in Pennsylvania
  • › Positiver EBITDA-Effekt in der Höhe von 3,1 Mio. € durch erstmalige Anwendung von IFRS 16

Im US-amerikanischen Ziegelgeschäft normalisierte sich die Nachfrage im Rahmen der Erwartungen, nachdem zu Jahresbeginn ungünstige Witterungsbedingungen zu Verzögerungen geführt hatten. Trotz der herausfordernden Wettbewerbsstruktur ist es uns gelungen, unser Ergebnis deutlich zu steigern. Dies ist vor allem auf den erwarteten starken Ergebnisbeitrag des in 2018 übernommenen Vormauerziegelproduzenten zurückzuführen, wodurch wir unsere Präsenz im Nordosten der USA sowie in Kanada um wichtige Absatzmärkte erweitern konnten. Zusätzlich konnten durch die konsequente Implementierung von Fast Forward Projekten weitere Effizienzsteigerungen erzielt werden. Im kanadischen Fassadengeschäft wirkten sich im gesamten Jahresverlauf die Regierungsmaßnahmen zur verstärkten Regulierung des Immobilienmarktes dämpfend auf die Nachfrage aus. Trotz Verbesserung der Marktstimmung und der Stabilisierung von Vorlaufindikatoren während der zweiten Jahreshälfte konnten bisher

keine wesentlichen Aufholeffekte verzeichnet werden. Insgesamt mussten wir trotz positiver Ergebnisbeiträge aus der Umsetzung von Automatisierungsprojekten einen Ergebnisrückgang hinnehmen. Im nordamerikanischen Kunststoffrohrgeschäft setzten wir Maßnahmen zur Performancesteigerung in den Bereichen Produktion und Vertrieb erfolgreich um und erzielten erfreuliche Ergebnisbeiträge mit Spezialrohren. Dennoch konnten wir nach witterungsbedingten Projektverzögerungen im ersten Halbjahr das Rekordergebnis des Vorjahres nicht wiederholen.

In Summe steigerten wir in der Business Unit North America den Umsatz um 9% auf 335,7 Mio. € und das EBITDA um 18% auf 43,2 Mio. €. Das um Konsolidierungsbeiträge, Währungseffekte und Liegenschaftsverkäufe bereinigte EBITDA LFL belief sich auf 32,1 Mio. € (Vorjahr: 36,1 Mio. €).

North America 2019 2018 Vdg. in %
Außenumsatz in MEUR 306,8 +9
EBITDA LFL 1) in MEUR 335,7 36,1 -11
EBITDA in MEUR 32,1 36,7 +18
EBIT in MEUR 43,2 11,7 -28
Gesamtinvestitionen in MEUR 8,3 18,1 +22
Capital Employed in MEUR 22,0 411,0 +5
Ø Mitarbeiter in FTE 430,9
1.450
1.399 +4

1) Enthält einen positiven Ergebniseffekt aus der Erstanwendung von IFRS 16 in Höhe von 3,1 Mio. €

Anmerkung: Die Aktivitäten der Holdinggesellschaften wurden ab dem Geschäftsjahr 2019 auf Basis des Capital Employed auf die Business Units aufgeteilt und hinzugerechnet. Die Vorjahreszahlen wurden für den Geschäftsbericht 2019 entsprechend angepasst.

Ausblick 2020

2019 hat klar gezeigt, dass wir durch die konsequente Umsetzung unserer wertschaffenden Wachstumsstrategie trotz flacher Märkte unser Portfolio weiter ausbauen und die Profitabilität der Gruppe signifikant verbessern konnten.

Das gut angelaufene Geschäftsjahr 2020 nahm durch die Ausbreitung des Coronavirus eine dramatische Wendung. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichts 2019 können die wirtschaftlichen Auswirkungen der globalen Coronavirus-Pandemie auf unser aktuelles Geschäftsjahr noch nicht zuverlässig eingeschätzt werden. In diesen herausfordernden Zeiten bekennt sich Wienerberger zu einer nachhaltigen Performance des Unternehmens und wird alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sich auf die sich rasch ändernden Marktentwicklungen einzustellen.

Wienerberger ist für die schwierige Wirtschaftsperiode gut aufgestellt. Wir werden unsere Optimierungsmaßnahmen im Rahmen des Fast Forward Programms, die erfolgreich zum EBITDA der Wienerberger Gruppe beitragen werden, weiter vorantreiben. Darüber hinaus ermöglicht uns unsere starke Bilanz und Liquiditätsposition aus einer Position der Stärke heraus zu agieren.

Wir werden die Entwicklungen in all unseren Kernmärkten kontinuierlich verfolgen und können auf-grund unserer starken lokalen Präsenz kritische Entscheidungsgrundlagen rasch und in Echtzeit beurteilen. Wienerberger wird darüber hinaus Kostenstrukturen und Investitionen in diesen schwierigen Zeiten überprüfen und sicherstellen, dass die Strategie voll und ganz mit den sich verändernden Marktbedingungen abgestimmt ist. Gemäß der zu erwartenden Nachfragreduktion in den einzelnen Märkten werden wir die Produktion rasch und vorausschauend anpassen, wo nötig auch in Form von temporären Werksschließungen.

Aufgrund der Ausnahmesituation in diesem Geschäftsjahr werden wir unsere Investoren laufend mit einer transparenten Kommunikation über jüngste Ereignisse in unseren Märkten und im Unternehmen informieren.

Sonstige Unternehmensangaben

Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung (F&E) sind für Wienerberger von zentraler Bedeutung. Unser Ziel ist durch Ressourceneffizienz sowie im Sinne der Kreislaufwirtschaft sicherzustellen, dass alle von Wienerberger hergestellten Produkte vollständig recycelbar sind. Das erreichen wir durch Kosten- und Technologieführerschaft sowie durch den Ausbau von Produktinnovationen und F&E-Investitionen. Wir arbeiten stets daran, dass alle unsere Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus einen positiven Beitrag zur Dekarbonisierung leisten und somit den CO2-Fußabdruck gruppenweit verringern.

Die strategischen F&E-Projekte werden zentral gesteuert, während die Umsetzung in der Regel lokal erfolgt. Neue Technologien werden dabei jeweils im Rahmen von F&E-Projekten auf ihre Leistungsfähigkeit und ihren Mehrwert getestet. Um für zukunftsweisende Projekte und Ideen mit einem Fokus auf Innovation, Industrie 4.0 in der Produktion und Digitalisierung optimale Rahmenbedingungen unabhängig von bestehenden Strukturen zu schaffen, haben wir unser L.A.B. (Learn-Act-Build) eingerichtet. Dieses bietet nicht nur intern Raum für neue Entwicklungen, sondern fungiert auch als Schnittstelle für Kooperationen mit externen Partnern. Gelungene Ideen werden über unsere kommerziellen Plattformen schnell in der gesamten Gruppe ausgerollt.

Produktionsprozesse Die Optimierung der Produktionsprozesse und Minimierung der Energiekosten über alle Geschäftssegmente sind zentraler Bestandteil unseres gruppenweiten Optimierungsprogramms "Fast Forward" und stellen ein signifikantes Einsparungspotenzial dar.

Zu den Forschungsschwerpunkten in der keramischen Produktion zählen die weitere Automatisierung von Produktionsabläufen in allen Geschäftsbereichen, die Reduktion des Energieverbrauches im Trocknungs- und Brennprozess und der schonende Umgang mit Rohstoffressourcen. Im Zuge unserer fortlaufenden Bestrebungen, wurde das Werk in Uttendorf (Oberösterreich) zu einem Demo-Werk umgerüstet. Mit Hilfe der innovativen Hochtemperatur-Wärmepumpe ist es uns gelungen, den thermischen Energiebedarf signifikant zu reduzieren.

Im Rohr- und Fittings-Segment legen wir Fokus auf den erhöhten Einsatz recycelter Rohmaterialien sowie die Optimierung des Produktgewichts. Mit Hilfe unserer Plattform "Ideas & More" motivieren wir unsere Mitarbeiter zum aktiven Mitwirken und Einbringen von Ideen, in dem wir systematisch nach Optimierungsvorschlägen in der Produktion suchen.

Im Bereich Flächenbefestigungen aus Beton arbeiten wir an der Optimierung der Produktions- und Veredelungsprozesse und stellen damit eine kontinuierlich hohe Produktqualität sicher. Zusätzlich werden unterschiedliche Lösungsansätze für neue nachhaltige Rohstoffmischungen und der damit verbundenen Zementreduktion, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, verfolgt.

Produktentwicklung Zentrales Ziel der Produktentwicklung ist die Optimierung von bautechnischen Produkteigenschaften, um den stetig steigenden Anforderungen an Baustoffen gerecht zu werden. Mit energieeffizienten Baustofflösungen tragen wir zum Umweltschutz bei und fördern durch ein optimiertes Raumklima gesundes Wohnen. So konnten wir bereits den ersten klimapositiven Ziegel in Deutschland auf den Markt bringen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erweiterung von bestehenden und neuen Produkten um smarte bzw. digitale Funktionalitäten. Unser Ziel ist die Entwicklung von Lösungen, die eine schonende, schnelle und einfache Verarbeitung der Produkte auf der Baustelle ermöglichen und die darüber hinaus dem Kunden in der Nutzungsphase einen Mehrwert bieten. Wienerberger verfügt über mehrere Forschungszentren in Europa, die auf verschiedene Produktgruppen spezialisiert sind.

Erforschung neuer Tätigkeitsfelder Wienerberger hat die strategische Partnerschaft mit der Interbran Gruppe zur Entwicklung von neuartigen und nachhaltigen Hochleistungs-Dämmstoffen fortgesetzt. Die Forschung und Entwicklung konzentriert sich auf nichtbrennbare mineralische Dämmmaterialien auf Perlite-Basis. Die Marktreife dieser Produkte wird im Wesentlichen für das Jahr 2020 erwartet. Wienerberger sieht durch diese Kooperation die Möglichkeit, ein neues Geschäftssegment für die Bereiche Dach, Wand und Fassade zu erschließen.

Wienerberger Aktie und Aktionäre

Die Wienerberger AG notiert mit nennwertlosen Stückaktien (Inhaberaktien) im Prime Market der Wiener Börse. Es existieren keine Vorzugs- oder Namensaktien und keine Einschränkungen für die Stammaktien. Das Prinzip "one share – one vote" kommt somit voll zum

Tragen. In den USA wird die Wienerberger AG über ein ADR Level 1 Programm der Bank of New York im OTC Markt gehandelt. Mit einer Börsekapitalisierung von 3.074 Mio. € und einer Gewichtung im ATX von 6,2% zum Jahresende 2019 zählt Wienerberger zu den größten börsennotierten Unternehmen Österreichs.

Die Wienerberger Aktie startete mit einem Kurs von 18,00 € ins Börsenjahr 2019. Das Marktsentiment des ersten Halbjahrs war geprägt von hoher Volatilität. Dennoch konnte sich die Wienerberger Aktie in diesem Umfeld gut behaupten und stieg bis zum Ultimo der ersten Jahreshälfte um 21% auf 21,70 €. Die verbesserte Marktstimmung des zweiten Halbjahres in Kombination mit unseren starken Geschäftsergebnissen beflügelten die Aktie. Folglich gingen wir zum Kurs von 26,42 € und einer erfreulichen Jahresperformance von +46,8% aus dem Handel. Der Vergleich mit der Entwicklung des Wiener Leitindex ATX von 16,1% zeigt eine signifikante Outperformance der Wienerberger Aktie von 30,7 Prozentpunkten. Unter Berücksichtigung der prognostizierten Geschäftsentwicklung schlägt der Vorstand der 151. o. Hauptversammlung am 5. Mai 2020 vor, eine Dividende von 60 Eurocent je Aktie auszuschütten, was einer Erhöhung um 20% im Jahresvergleich entspricht. Mit 68,0 Mio. € beträgt die Dividendenauszahlung 23,8% vom Free Cashflow nach Berücksichtigung der Tilgungen von Leasingzahlungen. Auf Grundlage des Jahresschlusskurses von 26,42 € errechnet sich eine Dividendenrendite von 2,3%.

Kennzahlen je Aktie 2019 2018 Vdg. in %
Ergebnis in EUR 1,15 +90
Ergebnis bereinigt in EUR 2,18 1,23 +77
Dividende in EUR 2,18 0,50 +20
Free Cashflow 1) in EUR 0,60 2,04 +23
Eigenkapital 2) in EUR 2,50 14,40 +11
Höchstkurs in EUR 16,06 24,06 +11
Tiefstkurs in EUR 26,82 17,57 +3
Ultimokurs in EUR 18,10 18,00 +47
Höchst KGV 26,42 21,0 -
Tiefst KGV 12,3 15,3 -
Ultimo KGV 8,3 15,7 -
Gewichtete Aktienanzahl 3) in Tsd. 12,1 116.154 -2
Ultimo Börsekapitalisierung in MEUR 114.320 2.115 +45
Ø Börseumsatz/Tag 4) in MEUR 3.074
7,9
9,5 -16

1) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vermindert um Investitions-Cashflow und Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten und zuzüglich Special Capex und Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen // 2) Eigenkapital inklusive nicht beherrschender Anteile, exklusive Hybridkapital // 3) Bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien // 4) in Doppelzählung

Aktionärsstruktur Wienerberger ist eine reine Publikumsgesellschaft ohne Kernaktionär, deren Aktien zu 100% im Streubesitz sind. Die Gruppe weist eine für international agierende, börsennotierte Unternehmen übliche breit gestreute Aktionärsstruktur auf. Gemäß der letzten Aktionärsstrukturerhebung im November 2019 befinden sich rund 14% der Wienerberger Aktien im Besitz von privaten Anlegern. Die deutliche Mehrheit wird von institutionellen Investoren gehalten, wobei 37% auf Nordamerika und 26% auf Großbritannien entfallen. Der verbleibende Anteil befindet sich vorwiegend im Besitz von kontinentaleuropäischen Investoren.

Eine Analyse der unterschiedlichen Anlagestrategien institutioneller Anleger zeigt, dass GARP-Investoren mit 28% dominieren, gefolgt von wert- und indexorientierten Investoren (23% bzw. 21%).

Aktionäre haben per Jahresultimo auf Grundlage der gesetzlichen Beteiligungspublizität gem. §§ 130 bis 134 BörseG folgende bedeutende Beteiligungen gemeldet: Mehr als 5% der Wienerberger Stimmrechte kontrollierten seit 27. März 2017 FMR LLC (Fidelity) mit Sitz in den USA. Mehr als 4 % der Wienerberger Stimmrechte kontrollierten seit 19. April 2019 Teachers Insurance and

Annuity Association mit Sitz in den USA und seit 1. Oktober 2019 Marathon Asset Management LLP mit Sitz in Großbritannien. Nach dem Einzug von 1.163.514 eigenen Aktien am 18. Februar 2020 teilt sich das Grundkapital der Wienerberger AG in 115.187.982 Stückaktien auf und der Bestand eigener Aktien beträgt 1.782.043 Stück.

Investor Relations Durch umfassende Investor Relations Aktivitäten bemühen wir uns um nachhaltige Beziehungen zu und einen laufenden Austausch mit Investoren, Analysten und Banken. Zentrales Anliegen der Investor Relations ist eine laufende, offene und aktive Kommunikation zur Gewährleistung einer bestmöglichen Transparenz. Zu diesem Zweck hat Wienerberger auch im Jahr 2019 zahlreiche Roadshows durchgeführt, Investorenevents veranstaltet und an Investorenkonferenzen in Europa und den USA teilgenommen. Der Vorstand und das Investor Relations Team informierten im abgelaufenen Jahr in mehr als 500 direkten Kontakten Investoren und Analysten aus aller Welt über die wesentlichsten Kennzahlen, die operative und strategische Entwicklung des Unternehmens sowie aktuelle Themen im ESG-Bereich (Environmental, Social und Governance). Die Beobachtung durch eine Zahl renommierter heimischer und internationaler Investmentbanken sichert die Visibilität der Wienerberger Aktie in der Financial Community. Per Februar 2020 wird Wienerberger von 11 Analysten gecovert.

Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kon-

trollrechten In der 150. o. Hauptversammlung vom 6. Mai 2019 wurde ein genehmigtes Kapital in Höhe von 17.452.724 Mio. € (15% des Grundkapitals) durch die Ausgabe von bis zu 17.452.724 neuen Stückaktien für einen Zeitraum von fünf Jahren beschlossen. Unter besonderen Voraussetzungen kann das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden. Dabei darf die Anzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 5.817.574 (5% des Grundkapitals) nicht überschreiten.

In der 149. o. Hauptversammlung vom 14. Juni 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, im gesetzlich jeweils höchstzulässigen Ausmaß eigene Stückaktien während

einer Geltungsdauer von 30 Monaten zu erwerben, rückgekaufte Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung entweder einzuziehen oder wieder zu verkaufen sowie eigene Aktien auf eine andere Weise als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern. Diese Ermächtigung ersetzt die in der 147. o. Hauptversammlung vom 12. Mai 2016 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien.

In der 148. o. Hauptversammlung vom 19. Mai 2017 wurde der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien im Ausmaß von 2% des Grundkapitals zum Zweck der Mitarbeiterbeteiligung für einen Zeitraum von 30 Monaten zu erwerben.

Im Geschäftsjahr führte die Wienerberger in der Periode vom 10. September 2019 bis 29. November 2019 ein Aktienrückkaufprogramm durch. Hierbei wurden zu einem Durchschnittskurs von 22,54 € insgesamt 1.163.514 Mio. Aktien über die Börse zurückgekauft. Im Geschäftsjahr 2018 erstreckte sich ein Aktienrückkaufsprogramm vom 26. November 2018 bis einschließlich 3. Jänner 2019. Berücksichtigt man die zwei Handelstage vom Jänner 2019, so erwarb die Wienerberger im Geschäftsjahr 2019 insgesamt 1.275.563 eigene Aktien mit einem Kapitaleinsatz von 28,3 Mio. €.

Change of Control Klauseln sind in den Vorstandsverträgen, den Vereinbarungen zu den Unternehmensund Hybridanleihen sowie in den syndizierten Krediten und Darlehen enthalten. Weitere Angaben zur Zusammensetzung des Wienerberger Kapitals, zu Aktiengattungen, zu Beschränkungen und Rechten sowie zu Befugnissen der Mitglieder des Vorstands zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf sind im Konzernanhang unter Anmerkung 28 ("Konzerneigenkapital") sowie ab Seite 42 enthalten.

Risikomanagement und internes Kontrollsystem

Unsere internationale Geschäftstätigkeit bringt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken mit sich. Daher hat Wienerberger ein starkes Risikomanagementsystem etabliert, das vorhandene Risiken aufzeigt und in einem strukturierten Prozess durch Vermeidung, Auslagerung oder Limitierung Risiken begegnet. Dabei werden nur operative Risiken bewusst in Kauf genommen, das Eingehen von Risiken außerhalb des operativen Geschäfts ist unzulässig.

Im Rahmen des Risikomanagements kommt dem Internen Kontrollsystem (IKS) der Wienerberger AG eine besondere Rolle zu. Das IKS basiert auf den Maßstäben des international bewährten Regelwerks für interne Kontrollsysteme (COSO) und bietet dem Management ein umfassendes Instrument, um Unsicherheiten und Risiken aus den wesentlichen Geschäftsaktivitäten zu analysieren bzw. zu vermeiden. Regelungen und Kontrollen, die konzernweite und geschäftsübergreifende Gültigkeit im IKS haben, werden vom Vorstand vorgegeben. Der dezentralen Struktur von Wienerberger entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung des IKS beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Interne Revision übernimmt dabei die Kommunikations- und Überwachungsfunktion. Regelmäßige Audits an den Standorten stellen dazu die fortwährende Einhaltung des IKS sicher.

Das IKS besteht aus systematisch gestalteten Maßnahmen und Prozessen, die sich in folgende Teilbereiche gliedern:

Kontrollumfeld

  • › Konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen
  • › Standardisierte Prozesse
  • › Einheitlicher Kontenplan und Berichtswesen
  • › Compliance Management System

Das Kontrollumfeld bildet die Basis für konzernweite Standardisierungs- und Vereinheitlichungsprozesse. So legt der Vorstand im Rahmen der Rechnungslegung konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Zwischenabschlüssen mittels einer Konzernrichtlinie fest. Die Erfassung der

Geschäftsfälle erfolgt mittels standardisierter Prozesse, wobei ein einheitlicher Konzernkonten-plan zur Anwendung kommt. Der Wienerberger Konzernabschluss sowie Zwischenabschlüsse werden in Übereinstimmung mit den IFRS im Zuge eines Fast Close erstellt. Die Abschlüsse aller Tochterunternehmen werden in einem zweistufigen Verfahren von den Finanz- und Controllingabteilungen der Business Units sowie der Abteilung Corporate Reporting geprüft, konsolidiert und schließlich vom Vorstand der Wienerberger AG zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Das Wienerberger Compliance Management System besteht aus Regelungen, die die Mitarbeiter bei der Einhaltung ethischer und rechtlicher Standards von Wienerberger unterstützen. Es gilt für alle Mitarbeiter, die für Wienerberger tätig sind. Wenn die nationale Gesetzgebung strengere Regeln vorschreibt, haben diese Vorrang. Da klare Regeln zur Vermeidung von Fehlverhalten unerlässlich sind, hat Wienerberger Richtlinien zu den Themen Anti-Bestechung, Anti-Korruption, Kartellrecht, Exportkontrolle (Sanktionslisten), Kapitalmarktvorschriften und Datenschutz implementiert. Das Compliance Management System wird laufend an die gesetzlichen Änderungen angepasst. Die Richtlinien werden regelmäßig an alle betroffenen Mitarbeiter kommuniziert. Schulungen werden durchgeführt und dokumentiert. Zusätzlich wurden auf Konzernebene Kontrollen eingeführt, um das lokale Management in verschiedenen Compliance-Fragen zu unterstützen und zu fördern. Die Einhaltung der geltenden Vorschriften und Richtlinien wird von der Internen Revision kontinuierlich überwacht.

Risikobeurteilung

  • › Unternehmensweites Risikomanagement
  • › Regelmäßige Risikoberichterstattung
  • › Jährlicher Revisionsplan in Abstimmung mit Vorstand und Aufsichtsrat

Um den unternehmensweiten Risiken entgegenzuwirken, streben wir danach, Risiken frühzeitig zu erkennen, ihnen durch geeignete Maßnahmen zu begegnen und Zielabweichungen so gering wie möglich zu halten. In unseren erfahrenen, internationalen Teams werden zuständige Risikoeigner mit der

  • › Identifizierung
  • › Analyse
  • › Bewertung
  • › und der Steuerung sowie Überwachung

der Risiken beauftragt. Zu diesem Zweck werden regelmäßig Befragungen zur Aktualisierung bestehender und Identifizierung neuer Risiken mit dem Vorstand sowie den Business Unit Managern und den Verantwortlichen der Corporate Functions durchgeführt. Die erhobenen Risiken werden anschließend in strategische oder operative Themengebiete entlang der gesamten Wertschöpfungskette

eingeteilt und den Risikoeignern zugeteilt. Die Risikobewertung wird anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichen Free Cashflow Auswirkungen für einen mittelfristigen Horizont von fünf Jahren und für einen Zeitraum von sechs bis zehn Jahren durchgeführt. Zu den Hauptrisiken des Wienerberger Konzerns zählen neben strategischen Risiken: Beschaffungs-, Produktions-, Markt- und Preisrisiken sowie finanzielle und rechtliche Risiken. Eine detaillierte Darstellung sämtlicher Risiken findet sich im Risikobericht im Anhang ab Seite 108. Die wichtigsten Instrumente zur Risikoüberwachung und -steuerung sind der Planungs- und Controllingprozess, konzernweite Richtlinien, die laufende Berichterstattung finanzieller und nicht finanzieller Kennzahlen und die Risikostreuung durch unseren Portfolioansatz.

Bei der Mehrzahl der identifizierten Risiken handelt es sich um solche, die im Rahmen etablierter interner Prozesse zur Unternehmenssteuerung erfasst und überwacht werden. Insbesondere werden in den lokalen Gesellschaften Risiken bewusst nur im operativen Geschäft eingegangen und von den zuständigen Risikoeignern innerhalb der Business Units im Verhältnis zum möglichen Gewinn analysiert. Ergänzend dazu werden Risiken, die unter anderem im Rahmen der Konzernfinanzierung, der Beschaffung im IT- oder im Compliance-Bereich entstehen, nicht nur von den Business Units, sondern auch zentral von der Holding gesteuert, überwacht und abgefedert. Eine weitere Gruppe stellen wesentliche Risiken mit einer niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit dar, die laufend beobachtet und bewertet werden und auf die im Bedarfsfall zeitnah mit der Umsetzung vordefinierter Maßnahmen reagiert wird.

Internal Audit erstellt jährlich einen Revisionsplan, der mit dem Vorstand abgestimmt und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zur Kenntnis gebracht wird. Während des Jahres berichtet Internal Audit dem Vorstand und Prüfungsausschuss regelmäßig über die durchgeführten Prüfungen und deren Ergebnisse sowie den Umsetzungsstand der Erkenntnisse.

Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Wienerberger Risikomanagements und berichtet darüber an Aufsichtsrat und Vorstand. Die

Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde vom Konzernabschlussprüfer 2019 kontrolliert und bestätigt.

Kontrollaktivitäten

  • › Standardisierter und integrierter Planungsprozess
  • › ERP Audit Cockpit
  • › ERP Berechtigungskonzept

Im Zuge der Kontrollaktivitäten findet jährlich ein Planungsprozess statt, der als integrierte Planung in einem Bottom-up Verfahren ausgestaltet ist. Gegenstand der Planung ist die Budgetierung von Gewinn- und Verlust, Bilanz und Cashflows des folgenden Geschäftsjahres sowie die Mittelfristplanung über einen Horizont von insgesamt vier Jahren. Ein wesentliches Element des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist der monatliche Vergleich der Ist-Ergebnisse mit den periodisierten Planzahlen. Ergänzend dazu wird drei Mal jährlich von allen Tochterunternehmen eine Hochrechnung auf das erwartete Jahresergebnis vorgenommen.

Um das interne Kontrollsystem zu stärken, zu formalisieren und zu dokumentieren, wurde eine Risiko- und Kontrollmatrix mit mehr als 150 Kontrollen, aufgeschlüsselt in ca. 20 Haupt- und mehr als 60 Unterprozesse, entwickelt und eingeführt. Das lokale Management bewertet und dokumentiert jährlich den Implementierungsstatus ausgewählter Schlüsselkontrollen. Die Interne Revision überprüft diese Selbstbewertungen regelmäßig und bewertet den Reifegrad der jeweiligen Schlüsselkontrollen.

Ein weiteres Kontrollinstrument ist das Identity- und Access Management System, dass u.a. rechnungslegungsbezogene Funktionstrennungskonflikte darlegt. Dabei handelt es sich um eine konzernintegrierte Software zur Unterstützung des lokalen Managements bei der Durchführung, Dokumentation und Überwachung von ausstehenden Funktionstrennungskonflikten. Durch das konzernweit definierte ERP Berechtigungskonzept werden Berechtigungskonflikte vermieden und klare Aufgabenund Verantwortungsbereiche definiert. Zudem überprüft das Identity- und Access Management System, ob Zugriffe auf kritische ERP Prozesse noch der aktuellen Verantwortung von internen und externen Mitarbeitern entsprechen.

Überwachung

  • › Risiko- und prozessorientierte Revision
  • › Ad-hoc Revision

In Abstimmung mit dem Revisionsplan prüft die Interne Revision in regelmäßigen Abständen jede Konzerngesellschaft auf die Einhaltung des IKS sowie operative Prozesse auf Risikoneigung und

Effizienzverbesserungsmöglichkeiten. Zudem überwacht die Interne Revision die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien und ist somit zentrales Überwachungsorgan des Internen Kontrollsystems.

Zusätzlich zu den Risiko- und Prozessorientierten Revisionen führt die Interne Revision auf Veranlassung des Managements Ad-hoc- und Sonderprüfungen durch.

Information und Kommunikation

  • › Berichte hinsichtlich Schwachstellenanalyse und Effizienzsteigerung
  • › Bericht zu Betrugsfällen

Die Ergebnisse sowie die sich daraus ableitenden Empfehlungen und Maßnahmen werden in einem Prüfbericht erfasst und dem lokalen Management, dem Business Unit Management, dem Konzernvorstand und dem Abschlussprüfer übermittelt. Im Rahmen der sonstigen Informations- und Kommunikationspflichten des IKS berichten die Interne Revision und das Corporate Reporting regelmäßig dem Prüfungsausschuss über wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsverfahren, Auswirkungen von IFRS-Neuerungen auf den Konzernabschluss, wesentliche Änderungen im Rechnungslegungsprozess und über Erkenntnisse aus dem Risikomanagement. Darüber hinaus wird dieser regelmäßig über getroffene Prüfungsfeststellungen, relevante Umsetzungsaktivitäten sowie Verbesserungsmaßnahmen für im IKS identifizierte Schwachstellen informiert.

Konzernabschluss

32 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

33 Konzern-Gesamtergebnisrechnung

__

__

__

__

__

34 Konzern-Cashflow Statement

45 Konzernbilanz

36 Entwicklung des Konzerneigenkapitals

38 Konzernanhang 38 Allgemeine Erläuterungen

38 Grundlagen für die Aufstellung des Konzernabschlusses (1)

38 Einbezogene Unternehmen (2)

40 Unternehmenserwerbe und -veräußerungen (3)

42 Konsolidierungsmethoden (4)

42 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze (5)

42 Annahmen und Schätzungen (6)

43 Auswirkungen neuer und geänderter Standards (7)

47 Geschäftssegmente (8) 50

Erläuterungen zur Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung

50 Umsatzerlöse (9)

52 Materialaufwand (10)

52 Abschreibungen, Wert minderungen und Wertaufholungen von Anlagen (11)

53 Personalaufwand (12)

54 Mitarbeiter (13)

54 Sonstige betriebliche Aufwendungen (14)

55 Sonstige betriebliche Erträge (15)

56 Überleitung Ergebnis nach Umsatzkosten- und Gesamtkostenverfahren (16)

57 Zinsergebnis und sonstiges Finanzergebnis (17)

58 Ertragsteuern (18)

59

Ergebnis je Aktie, Vorschlag für die Ergebnisverwendung (19)

60 Erläuterungen zur

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

61

Erläuterungen zum Konzern-Cashflow Statement

61 Cashflow aus Investitionstätigkeit (20)

62 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (21)

63

Erläuterungen zur Konzernbilanz

63 Anlagevermögen (22)

70 Finanzanlagen (23)

70 Vorräte (24)

71 Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte (25)

73 Sonstige Forderungen (26)

74 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (27)

74 Konzerneigenkapital (28)

76 Rückstellungen (29)

76 Leistungen an Arbeitnehmer (30)

82 Latente Steuern (31)

83 Verbindlichkeiten (32)

87 Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse (33)

87 Finanzinstrumente (34)

90 Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting (35)

91 Angaben zu Finanzinstrumenten (36)

95 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

101 Währungsumrechnung (37)

102 Risikobericht

111 Sonstige Angaben

111 Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen (38)

112 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag (39)

113 Erklärung des Vorstands

114 Konzernunternehmen

118 Bestätigungsvermerk

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

in TEUR
Anmerkung
2019 2018
Umsatzerlöse
(9)
3.466.283 3.305.079
Herstellkosten
(10-12, 14-16)
-2.211.524 -2.146.319
Bruttoergebnis vom Umsatz 1.254.759 1.158.760
Vertriebskosten
(10-12, 14-16)
-637.162
Verwaltungskosten
(10-12, 14-16)
-657.658 -217.559
Sonstige betriebliche Erträge:
(11, 15, 16)
-227.426
Wertaufholungen von Vermögenswerten
(11)
4.297
Übrige 0 54.164
Sonstige betriebliche Aufwendungen:
(11, 14, 16)
48.136
Wertminderungen von Vermögenswerten
(11)
-12.727
Übrige 0 -109.965
-55.160
Betriebsergebnis
Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
(2)
362.651 239.808
1.701
Zinsertrag
(17)
3.567 4.409
Zinsaufwand
(17)
2.686 -43.671
Sonstiges Finanzergebnis
(17)
-42.015 -6.902
-11.619
Finanzergebnis -47.381 -44.463
Ergebnis vor Ertragsteuern
Ertragsteuern
(18)
315.270 195.345
-48.475
-52.507
Ergebnis nach Ertragsteuern
davon Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile
262.763 146.870
-237
davon auf Hybridkapitalbesitzer entfallender Anteil 517 13.609
13.147
davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen 249.099 133.498
(19)
Ergebnis je Aktie (in EUR)
(19)
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR)
2,18
2,18
1,15
1,15

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

in TEUR
Anmerkung
2019
2018
Ergebnis nach Ertragsteuern
262.763
146.870
Währungsumrechnung
-372
(37)
31.712
Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen
(37)
und Gemeinschaftsunternehmen
-9
17
Veränderung Hedging Rücklage
-9.516
-6.598
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
25.131
-9.897
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
12.340
(30)
-16.244
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste von assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
-2
-402
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
-16.646
12.338
Sonstiges Gesamtergebnis
8.485
2.441
Gesamtergebnis nach Steuern
271.248
149.311
davon Gesamtergebnis der nicht beherrschenden Anteile
-163
525
davon auf Hybridkapitalbesitzer entfallender Anteil
13.609
13.147
davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnendes
Gesamtergebnis 257.576 135.865

Konzern-Cashflow Statement

in TEUR
Anmerkung Ergebnis vor Ertragsteuern 2019 2018
195.345
(11) Abschreibungen auf das Anlagevermögen 315.270
238.987
186.465
(11) Wertminderungen von Vermögenswerten und andere Bewertungseffekte
(11) Wertaufholungen von Vermögenswerten
(29, 30) Veränderungen langfristiger Rückstellungen -852 -13.409
(2) Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen -15.893 -1.701
Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen -3.567 -26.314
(17) Zinsergebnis -13.096 39.262
Gezahlte Zinsen 39.329
-36.477
-38.257
Erhaltene Zinsen 1.465 4.321
Gezahlte Ertragsteuern -65.432 -47.609
Cashflow aus dem Ergebnis 476.718 326.547
Veränderungen Vorräte -56.706 -23.223
Veränderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9.453 2.713
Veränderungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.401 2.171
Veränderungen übriges Netto-Umlaufvermögen -1.084 11.217
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 429.782 319.425
Einzahlungen aus Anlagenabgängen (inkl. Finanzanlagen) 39.056 43.847
Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen -255.465 -215.847
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
Dividendenausschüttungen aus assoziierten Unternehmen
0 -6.078
und Gemeinschaftsunternehmen 3.039
Veränderungen Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 15.578
Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen 667 -73.088
Netto-Einzahlungen aus Unternehmensveräußerungen -47.876 20.882
(20) Cashflow aus Investitionstätigkeit -473
-264.091
-211.667
(21) Einzahlungen aus der Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten 436.458 235.323
(21) Auszahlungen aus der Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten -467.015 -473.586
(21) Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten 1.077 248.851
(21) Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten -489 -646
(21) Auszahlungen aus der Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen -42.918 0
(28) Gezahlte Dividende Wienerberger AG -57.291 -34.812
(28) Gezahlter Hybridkupon -14.284 -13.609
(28) Gezahlte Dividende an nicht beherrschende Anteile -219 -120
(28) Rückkauf Hybridanleihe -27.086 -16
(28) Erwerb nicht beherrschender Anteile 0 -30.100
(28) Erwerb eigener Aktien -29.478 -44.996
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -201.245 -113.711
Veränderung der Zahlungsmittel -35.554 -5.953
Einfluss von Wechselkursänderungen auf Zahlungsmittel 1.229 -226
Zahlungsmittel am Anfang der Periode 163.080 169.259
Zahlungsmittel am Ende der Periode 128.755 163.080

Konzernbilanz

in TEUR
Anmerkung 31.12.2019 31.12.2018
(22) Aktiva
Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte
712.719
(22) Sachanlagen 760.379 1.575.709
(22) 1.882.634
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
(23) 57.832
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
(23, 26) Übrige Finanzanlagen und sonstige langfristige Forderungen 25.641 30.420
(31) Latente Steuern 26.483 54.076
58.745
Langfristiges Vermögen 2.811.714 2.461.593
(24) Vorräte 827.566 761.659
(25) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 221.586 215.838
(26) Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 12.182 4.144
(26) Sonstige kurzfristige Forderungen 91.507 92.436
(25, 35, 36) Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 36.317 42.812
Zahlungsmittel 128.755 163.080
Kurzfristiges Vermögen 1.317.913 1.279.969
(27) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 2.958 1.348
Summe Aktiva 4.132.585 3.742.910
Passiva
Gezeichnetes Kapital
117.527
Kapitalrücklagen 116.352 1.075.422
Hybridkapital 1.058.946 265.969
Gewinnrücklagen 241.008 760.389
Übrige Rücklagen 943.851 -230.955
Eigene Anteile -222.478 -49.858
-61.685
Beherrschende Anteile
Nicht beherrschende Anteile
2.075.994 1.938.494
586
(28) Eigenkapital 835
2.076.829
1.939.080
(31) Latente Steuern 75.021
(30) Personalrückstellungen 76.917 136.432
(29) Sonstige langfristige Rückstellungen 150.684 83.622
(32, 34, 36) Langfristige Finanzverbindlichkeiten 90.870 710.590
(32) Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 576.246 2.793
3.085
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 897.802 1.008.458
(29) Kurzfristige Rückstellungen 51.924
(32) Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 38.113 22.531
(32, 34-36) Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 25.516 126.907
(32) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 460.211 326.890
(32) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 336.422 267.120
297.692
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Summe Passiva
1.157.954
4.132.585
795.372
3.742.910

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

in TEUR Gezeichnetes Kapital Hybrid Gewinn
Anmerkung Kapital rücklagen kapital rücklagen
Stand 31.12.2017
Anpassungen 1)
117.527 1.086.017 265.985 657.377
4.326
Stand 1.1.2018 nach Anpassungen
Ergebnis nach Ertragsteuern
117.527 1.086.017 265.985 661.703
147.107
(37) Währungsumrechnung
(37) Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
Veränderung Hedging Rücklage
Veränderung übrige Rücklagen
(28) Gesamtergebnis
Dividendenauszahlung und Hybridkupon
147.107
-48.421
(28) Veränderung Hybridkapital -16
(28) Abgang nicht beherrschende Anteile -10.595
(28) Veränderung eigener Anteile
Stand 31.12.2018 117.527 1.075.422 265.969 760.389
(7) Anpassungen 2) -5.084
Stand 1.1.2019 nach Anpassungen 117.527 1.075.422 265.969 755.305
Ergebnis nach Ertragsteuern 262.246
(37) Währungsumrechnung
(37) Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
Veränderung Hedging Rücklage
Veränderung übrige Rücklagen
(28) Gesamtergebnis
Dividendenauszahlung und Hybridkupon
262.246
-71.575
(28) Veränderung Hybridkapital -24.961 -2.125
(28) Abgang nicht beherrschende Anteile
(28) Veränderung eigener Anteile
(28) Einzug eigener Anteile -1.175 -16.476
Stand 31.12.2019 116.352 1.058.946 241.008 943.851

1) Aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 und IFRS 15 wurde der Anfangsbestand angepasst. // 2) Aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 wurde der Anfangsbestand angepasst. // 3) AfS (available for sale) bezeichnet zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente. Hierbei handelt es sich um eine Klassifizierung von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39, welche aufgrund der Anwendung von IFRS 9 nicht mehr relevant ist.

Übrige Rücklagen
Gesamt Nicht
beherrschende
Anteile
Beherrschende
Anteile
Eigene
Anteile
Unterschiedsbetrag
Währungsumrechnung
Hedging
Rücklage
AfS
Rücklage 3)
Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
1.911.239 23.491 1.887.748 -4.862 -217.250 62.949 -974 -79.021
5.300 5.300 974
1.916.539 23.491
-237
1.893.048 -4.862 -217.250 62.949 0 -79.021
146.870 74 147.107 -446
-372 -446
-9 -9 -9
-9.516 -9.516 -9.516
12.338 12.338 12.338
149.311 -163 149.474 -455 -9.516 0 12.338
-48.541 -120 -48.421
-16 -16
-33.217 -22.622 -10.595
-44.996 -44.996 -44.996
1.939.080 586 1.938.494 -49.858 -217.705 53.433 0 -66.683
-5.084 -5.084
1.933.996 586 1.933.410 -49.858 -217.705 53.433 0 -66.683
262.763 517 262.246
31.712 8 31.704 31.704
17
17 17 -6.598
-6.598 -6.598 -16.646
-16.646 -16.646
271.248 525
-219
270.723 31.721 -6.598 0 -16.646
-71.794 -71.575
-27.086 -57 -27.086
-57 0 -29.478
-29.478 -29.478 17.651
0 835 0
2.076.829 2.075.994 -61.685 -185.984 46.835 0 -83.329

Konzernanhang

Allgemeine Erläuterungen

1. Grundlagen für die Aufstellung des

Konzernabschlusses Die Wienerberger AG mit Sitz in Wien ist Muttergesellschaft eines international tätigen Baustoffkonzerns, dessen Geschäftsaktivitäten nach Maßgabe der Verantwortungsbereiche im Management in drei Segmente eingeteilt sind: Wienerberger Building Solutions, Wienerberger Piping Solutions und North America. Die Adresse der Wienerberger AG lautet Wienerbergerplatz 1, 1100 Wien, Österreich.

Der Konzernabschluss wurde in Anwendung von § 245a UGB nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag vom International Accounting Standard Board (IASB) verlautbarten International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. Die einbezogenen Abschlüsse aller wesentlichen in- und ausländischen Unternehmen wurden von unabhängigen Wirtschaftsprüfern auf ihre Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards geprüft.

Der Jahresabschluss wurde prinzipiell auf der Grundlage fortgeführter Anschaffungs- und Herstellungskosten zum Stichtag aufgestellt. Eine Ausnahme davon bilden bestimmte Finanzinstrumente wie Derivate und Eigenkapitalinstrumente, deren Bilanzierung zu beizulegenden Zeitwerten erfolgt. Die Ermittlung latenter Steuern erfolgt nach dem Konzept temporärer Differenzen und wird an jedem Bilanzstichtag neu evaluiert. Ferner werden leistungsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) bewertet. Die Gewinnund Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren dargestellt, wobei eine Überleitung der Gesamtkosten im Anhang erfolgt.

Die Darstellung des vorliegenden Konzernabschlusses erfolgt mit wenigen, gekennzeichneten Ausnahmen in tausend Euro.

2. Einbezogene Unternehmen Eine Übersicht über die vollkonsolidierten Tochterunternehmen, at-equity bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen, Beteiligungen, auf welche ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird, sowie Beteiligungen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht vollkonsolidiert werden, befindet sich in der Liste der Konzernunternehmen am Ende des Anhangs. Der Konsolidierungskreis der in den Wienerberger Konzern einbezogenen verbundenen Unternehmen sowie der at-equity bilanzierten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

Einbezogene Unternehmen Voll
konsolidierung
Equity
Konsolidierung
Stand 31.12.2018
Wechsel Einbeziehungsart
157
-1
5
1
im Berichtsjahr erstmals einbezogen 18 0
im Berichtsjahr fusioniert/liquidiert -12 0
Stand 31.12.2019
davon ausländische Unternehmen
162
140
6
6
davon inländische Unternehmen 22 0

Tochterunternehmen

In den Konzernabschluss 2019 waren inklusive der Wienerberger AG 22 (Vorjahr: 22) Tochterunternehmen im Inland und 140 (Vorjahr: 135) im Ausland einbezogen, die von der Wienerberger AG beherrscht wurden. Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt der Beherrschung voll konsolidiert und, wenn die Beherrschung nicht mehr gegeben ist, entkonsolidiert. Beherrschung ist nach IFRS 10 dann gegeben, wenn Wienerberger die Verfügungsgewalt über das Tochterunternehmen hat und in weiterer Folge diese dazu nutzen kann, die Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens zu bestimmen. Im Berichtsjahr wurden fünf (Vorjahr: 6) Tochterunternehmen nicht konsolidiert, die für die Vermittlung eines getreuen Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage unwesentlich sind.

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Der Konzernabschluss der Wienerberger AG umfasst zum Bilanzstichtag des Berichtsjahrs fünf (Vorjahr: 4) Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen und eine (Vorjahr: 1) Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen,

die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Schlagmann Poroton GmbH & Co KG, Silike keramika, spol. s.r.o. und TV Vanheede-Wienerberger sind gemäß den Kriterien des IFRS 11 als Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) zu klassifizieren, da die Führung dieser Unternehmen gemeinschaftlich mit einem gleichberechtigten Partner erfolgt. Wienerberger hält jeweils 50 % der Anteile an diesen Joint Ventures. Weiters hält Wienerberger 30 % der Anteile an Interbran Baustoff GmbH, welche aufgrund der gemeinschaftlichen Führung der Gesellschafter ebenfalls als Gemeinschaftsunternehmen zu klassifizieren ist. Mit Wirkung vom 31.12.2019 wurde die Einbeziehungsart des vollkonsolidierten Tochterunternehmens TONDACH BOSNA I HERCEGOVINA d.o.o. auf die Equity-Methode umgestellt. Obwohl Wienerberger 80 % der Anteile hält, liegt nun eine gemeinschaftliche Führung vor. Die Beteiligung wurde zum beizulegenden Zeitwert bilanziert und der Gewinn aus der Entkonsolidierung von 1.269 TEUR in den sonstigen betrieblichen Erträgen dargestellt. Folgende Angaben stellen die Werte zu 100% dar, die sich aus der Aggregation der Gemeinschaftsunternehmen ergeben:

in TEUR 2019 2018
Umsatzerlöse 94.912
EBITDA 97.102 12.625
EBIT 17.288 8.314
Ergebnis nach Ertragsteuern 11.871 3.319
Gesamtergebnis nach Steuern 6.978 3.315
6.173
Aktiva Passiva
in TEUR 31.12.2019 31.12.2018 in TEUR 31.12.2019 31.12.2018
Langfristiges Vermögen 52.005 Eigenkapital 23.232
Kurzfristiges Vermögen 63.535 37.977 Langfristige Rückstellungen
und Verbindlichkeiten
29.603 25.037
42.700 Kurzfristige Rückstellungen
und Verbindlichkeiten
31.161 41.713
106.235 89.982 45.471
106.235
89.982

Da die Ergebnisbeiträge sowie Bilanzsummen des assoziierten Unternehmens Fornaci Giuliane S.r.l. für

die Wienerberger Gruppe unwesentlich sind, unterbleibt eine detaillierte Aufgliederung der anteiligen Werte.

3. Unternehmenserwerbe und -veräußerungen Im Jahr 2019 erfolgte eine Anpassung der Aufteilung des Kaufpreises für erworbene Vermögenswerte und Verbinlichkeiten für den bereits am 31.12.2018 erworbenen US-amerikanischen Vormauerziegelhersteller Watsontown Brick Company in Pennsylvania. Im Zuge der Kaufpreisaufteilung wurde ein negativer Unterschiedsbetrag von 3.072 TEUR ermittelt und im sonstigen betrieblichen Ertrag ausgewiesen. Watsontown Brick Company ist in das operative Berichtssegment North Ameria integriert. Der negative Unterschiedsbetrag ist im Wesentlichen auf die Identifizierung von immateriellen Vermögenswerten wie Marke, Technologie und Kundenstamm zurückzuführen.

Im April 2019 erwarb Wienerberger die BPD Gruppe zu 100 %, einen britischen Dachzubehörspezialisten. Im Zuge der Kaufpreisallokation wurde ein Firmenwert von 3.895 TEUR identifiziert, welcher die Erweiterung unserer Produktpalette als Vollanbieter von Dachsystemlösungen widerspiegelt. Dieser wird im operativen Berichtssegment Wienerberger Building Solutions ausgewiesen.

Ebenfalls im April 2019 erfolgte die Akquisition von 100 % der Anteile an Reddy S.A., einem belgischen Spezialhersteller für Elektrozubehör. Der im Zuge der Kaufpreisallokation ermittelte negative Unterschiedsbetrag von 40 TEUR wurde sofort ergebniswirksam im operativen Segment Wienerberger Piping Solutions in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Am 7.11.2019 wurde der Kauf von 85 % der Anteile an den dänischen Ziegelproduzenten Vesterled

Teglvaerk A/S und Helligsø Teglvaerk A/S sowie die Vertriebsgesellschaft Egernsund Tegl a.m.b.a. zur Stärkung unserer Position in den nordischen Fassadenmärkten abgeschlossen. Die Bilanzen wurden auf Basis einer vorläufigen Kaufpreisallokation einbezogen, wobei ein Firmenwert von 10.611 TEUR angesetzt wurde. Die Einbeziehung in die Wienerberger Konzernbilanz erfolgt zu 100 %, da dem Verkäufer eine Verkaufsoption über 15 % der Anteile gewährt wurde, die als sonstige verzinsliche Verbindlichkeit in den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen wurde. Die Option kann seitens des Verkäufers frühestens im Jahr 2023 ausgeübt werden, wobei der Preis auf Basis des EBITDA des vorangehenden Jahres und eines vereinbarten Multiplikators zu ermitteln ist.

Für die im Berichtsjahr durchgeführten Unternehmenserwerbe flossen insgesamt Netto-Barmittel von 46.446 TEUR. Kaufpreisverbindlichkeiten von 11.851 TEUR wurden in den übrigen verzinslichen Verbindlichkeiten erfasst. Ferner erfolgte die Zahlung von Kaufpreisverbindlichkeiten für vergangene Akquisitionen in Höhe von 1.430 TEUR.

Im Zeitraum 1.1.2019 bis 31.12.2019 erzielten die im Berichtsjahr erworbenen Unternehmen einen Umsatz von 110.339 TEUR und ein EBITDA von 13.411 TEUR. Seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung betrugen der Umsatz 29.815 TEUR und das EBITDA 4.870 TEUR. Die in den Verwaltungskosten ausgewiesenen Anschaffungsnebenkosten für diese Transaktionen beliefen sich insgesamt auf 1.711 TEUR.

Die Überleitung der Buchwerte auf die Konzernwerte stellt sich wie folgt dar:

in TEUR Buchwerte Anpassung Konzernwerte
Immaterielle Vermögenswerte 0 18.600
Sachanlagen und Finanzanlagen 16.662 11.063 18.600
27.725
Langfristiges Vermögen
Vorräte
16.662
13.032
29.663
1.052
46.325
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.854 -569 14.084
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 15.236 -222 14.285
15.014
Kurzfristiges Vermögen
Latente Steuern
43.122
1.005
261
8.919
43.383
Langfristige Rückstellungen 1.822 68 9.924
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 409 0 1.890
409
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Kurzfristige Rückstellungen
3.236
3.871
8.987
-695
12.223
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 619 5.078 3.176
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.773 1.166 5.697
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 8.754 -4.466 6.939
4.288
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 19.017 1.083 20.100
Erworbenes Reinvermögen
Positiver Unterschiedsbetrag (Firmenwert)
37.531 19.854 57.385
Negativer Unterschiedsbetrag 14.506
Zahlungsmittel -3.112
Kaufpreisverbindlichkeiten -10.482
Auszahlungen für Unternehmenserwerbe aus Vorperioden -11.851
Netto-Auszahlungen für Akquisitionen 1.430
47.876

4. Konsolidierungsmethoden Die Kapitalkonsolidierung bei vollkonsolidierten verbundenen Unternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden im Erwerbszeitpunkt die übertragenen Gegenleistungen dem neu bewerteten Reinvermögen (Eigenkapital) des erworbenen Unternehmens gegenübergestellt. Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden werden nach IFRS 3, soweit identifizierbar, bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt; ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem neu bewerteten anteiligen Eigenkapital wird als Firmenwert im jeweiligen Segment in Landeswährung aktiviert. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden gemeinsam mit den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Geschäftsbereichen), denen sie zugeordnet sind, zumindest jährlich einem Werthaltigkeitstest (Impairment Test) unterzogen und im Falle einer Wertminderung auf den niedrigeren erzielbaren Wert abgeschrieben. Werden unterjährig Ereignisse beobachtet, die auf eine dauerhafte Wertminderung schließen lassen, so werden die betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten anlassbezogenen Werthaltigkeitstests unterzogen (siehe Anmerkung 5. Bilanzierungsund Bewertungsgrundsätze und Anmerkung 22. Anlagevermögen).

Umsatzerlöse, Erträge und Aufwendungen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Verrechnung zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr resultierende Zwischenergebnisse im Anlageund Umlaufvermögen sind eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

Für die nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen gelten die gleichen Konsolidierungsgrundsätze wie im Rahmen der Vollkonsolidierung, wobei im Falle unwesentlicher Abweichungen die lokalen Bewertungsmethoden beibehalten werden.

5. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, welche die Basis für den vorliegenden Konzernabschluss darstellen, wurden unverändert zur Vorperiode angewandt und um neue, ab dem Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendende IFRS (siehe Anmerkung 7. Auswirkungen neuer und geänderter Standards) ergänzt. Eine detaillierte Beschreibung der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wird ab Seite 103 angeführt.

6. Annahmen und Schätzungen Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert, dass vom Management zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Eventualschulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen.

Im Einzelnen wurden bei der von Aktuaren vorgenommenen versicherungsmathematischen Bewertung von Pensionsplänen und Abfertigungsansprüchen Annahmen über den erwarteten Abzinsungsfaktor, Gehalts- und Pensionssteigerungen, Fluktuationsraten sowie den Trend der Kosten für medizinische Versorgung getroffen. Detaillierte Angaben zu den verwendeten Parametern werden unter Anmerkung 30. Leistungen an Arbeitnehmer gemacht. Eine Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Verpflichtungen erfolgt ebendort.

Ebenso basiert die Festlegung der Nutzungsdauern von Sachanlagen auf Schätzungen, die auf Erfahrungswerten aus dem Betrieb vergleichbarer Anlagen beruhen. Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern werden auf Seite 104 angegeben.

Die Bewertung der Rückstellungen für Rekultivierung erfolgt durch die bestmögliche Schätzung des zukünftig erwarteten Rekultivierungsaufwands von Tongruben und langfristiger Diskontierungszinssätze unter Berücksichtigung der länderspezifischen Inflationsraten.

Zur Ermittlung der aktiven latenten Steuern sind Annahmen bezüglich des künftigen zu versteuernden Ergebnisses und des Zeitpunkts der Realisierung der aktiven latenten Steuern zu treffen. Da jedoch die zukünftigen Geschäftsentwicklungen unsicher sind und teilweise von der Wienerberger Gruppe nicht beeinflusst werden können, ist die Bewertung der latenten Steuern mit Unsicherheiten verbunden.

Die Wienerberger Gruppe gewährt unterschiedliche Arten von Produktgarantien in Abhängigkeit von Produktsegment und Marktgegebenheiten. Die Bilanzierung von Rückstellungen für Produktgarantien ist grundsätzlich mit Einschätzungen hinsichtlich der Schadenshäufigkeit und Schadenshöhe verbunden. Diese Einschätzungen basieren auf historischen Aufzeichnungen über die Häufigkeit und Höhe von Garantiefällen sowie der bestmöglichen Einschätzung der erwarteten Leistungen aus Garantiefällen durch das Management. Die Rückstellungen werden

regelmäßig an neue Erkenntnisse angepasst.

Insbesondere bei der Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten und Anlagen werden vom Management Schätzungen und zukunftsbezogene Annahmen über die in den Planungsperioden erwarteten Einzahlungsüberschüsse und Kapitalkostensätze der Wienerberger Gruppe sowie einzelner zahlungsmittelgenerierender Einheiten getroffen. Die vorgenommenen Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen unter der Prämisse der Unternehmensfortführung getroffen, bauen auf Erfahrungswerten auf und berücksichtigen die verbleibende Unsicherheit in einer angemessenen Weise. Um den Einfluss veränderter makroökonomischer Parameter bei der Planungsrechnung auf die Gewinn- und Verlustrechnung darzustellen, wurde eine Sensitivitätsanalyse gerechnet, welche unter Anmerkung 22. Anlagevermögen näher erläutert wird.

7. Auswirkungen neuer und geänderter Standards Folgende Tabelle enthält eine Übersicht neuer Standards und Interpretationen, die zum Bilanzstichtag vom IASB veröffentlicht wurden:

Standards/Interpretationen Veröffentlichung
durch das IASB
Verpflichtender
Erstanwendungs
zeitpunkt
IFRS 16 Leasingverhältnisse Jänner 2016 1.1.2019 1)
IFRS 9 Vorfälligkeitsregelung mit negativer Ausgleichsleistung –
Änderungen
Oktober 2017 1.1.2019 1)
IFRIC 23 Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung Juni 2017 1.1.2019 1)
IAS 28 Assoziierte Unternehmen – Änderungen Oktober 2017 1.1.2019 1)
Verbesserungen der IFRS 2015 - 2017 Zyklus Dezember 2017 1.1.2019 1)
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer – Änderungen Februar 2018 1.1.2019 1)
Rahmenkonzept Rahmenkonzept – Änderungen März 2018 1.1.2020 1)
IAS 1, IAS 8 Definition von "wesentlich" – Änderungen Oktober 2018 1.1.2020 1)
IFRS 9, IAS 39, IFRS 7 IBOR Reform – Änderungen September 2019 1.1.2020
IFRS 3 Definition eines Geschäftsbetriebs – Änderungen Oktober 2018 1.1.2020
IFRS 17 Versicherungsverträge Mai 2017 1.1.2021

1) Verpflichtender Erstanwendungszeitpunkt gemäß EU Übernahmeverordnung

Veröffentlichte neue und geänderte Standards und Interpretationen, die von der EU übernommen wurden

Der neue Standard IFRS 16 Leasingverhältnisse ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2019 beginnen. Detaillierte Ausführungen zu den Auswirkungen können dem Kapitel "Erstmalige Anwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse" entnommen werden.

Die Änderungen zu IFRS 9 Finanzinstrumente wurden im Oktober 2017 veröffentlicht und beinhalten eine Anpassung der Beurteilungskriterien für die Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten. Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen finanzielle Vermögenswerte mit einer negativen Vorfälligkeitsentschädigung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. Ferner wird klargestellt, dass fortgeführte Anschaffungskosten von modifizierten finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht zu einer Ausbuchung führen, unmittelbar erfolgswirksam angepasst werden müssen. Die Änderungen sind rückwirkend ab dem 1.1.2019 anzuwenden.

IFRIC 23 Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung beinhaltet ergänzende Regelungen zu IAS 12 Ertragsteuern und wurde im Juni 2017 veröffentlicht. Diese Interpretation erläutert, wie mit Unsicherheiten ertragsteuerlicher Regelungen im IFRS Abschluss umzugehen ist.

Die Änderungen an IAS 28 stellen klar, dass IFRS 9 auf langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen anzuwenden ist, deren Bilanzierung nicht nach der Equity-Methode erfolgt. Auch diese Änderungen sind mit 1.1.2019 anzuwenden.

Der Verbesserungszyklus 2015 - 2017 beinhaltet Klarstellungen in Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS 3 sowie Gemeinsamen Vereinbarungen nach IFRS 11. Im Detail wird die Neubewertung von bisher gehaltenen Anteilen bei Erlangung von Beherrschung bzw. gemeinschaftlicher Führung an einem Geschäftsbetrieb geregelt, an dem zuvor eine Beteiligung im Rahmen einer gemeinsamen Tätigkeit bestand. Weiters beinhaltet der Verbesserungszyklus Klarstellungen zu

IAS 12 Ertragsteuern betreffend ertragsteuerliche Konsequenzen von Dividendenzahlungen und zu IAS 23 Fremdkapitalkosten zur Bestimmung des Finanzierungskostensatzes. Diese Änderungen treten mit 1.1.2019 in Kraft.

Die Änderungen zu IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer, die im Februar 2018 veröffentlicht wurden, stellen klar, dass nach einer Plankürzung oder -änderung bzw. Abgeltung der Dienstzeitaufwand und die Nettozinsen für den Rest der Periode auf Basis aktualisierter Annahmen zu berücksichtigen sind. Die Änderungen sind mit 1.1.2019 anzuwenden.

Im März 2018 wurde eine neu überarbeitete Fassung des Rahmenkonzepts veröffentlicht. Dieses soll dem Abschlussersteller behilflich sein, Bilanzierungsmethoden für Transaktionen zu entwickeln, sofern keine entsprechenden Vorgaben in Standards und Interpretationen des IFRS-Regelwerks bestehen. Ferner dient es dem IASB als einheitliche konzeptionelle Basis für die Entwicklung von Standards und Interpretationen.

Im Oktober 2018 wurden die Änderungen an IAS 1 und IAS 8 veröffentlicht. Diese präzisieren und vereinheitlichen die Definition der Wesentlichkeit von Abschlussinformationen. Die Änderungen treten ab dem 1.1.2020 in Kraft.

Veröffentlichte neue und geänderte Standards und Interpretationen, die noch nicht von der EU übernommen wurden

Die im September 2019 veröffentlichten Änderungen zu IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 betreffen Erleichterungen der Bilanzierung von Hedge Accounting Vorschriften im Zusammenhang mit der IBOR Reform.

Die Änderungen von IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse, die im Oktober 2018 veröffentlicht wurden, sollen Unklarheiten durch eine angepasste Definition des Geschäftsbetriebs beseitigen. Die geänderte Definition ist auf Unternehmenszusammenschlüsse anzuwenden, bei denen der Erwerbszeitpunkt am oder nach dem 1.1.2020 liegt.

Im Mai 2017 veröffentlichte das IASB den neuen Standard IFRS 17 Versicherungsverträge, welcher IFRS 4 ablöst und die Bilanzierung von Versicherungs- und Rückversicherungsverträgen regelt. Da Wienerberger weder Versicherungs- noch Rückversicherungsverträge als Versicherungsgeber hält, hat der neue Standard keine Relevanz für den Konzernabschluss.

Erstmalige Anwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse

IFRS 16 Leasingverhältnisse wurde im Jänner 2016 veröffentlicht und ersetzt IAS 17 Leasingverhältnisse, IFRIC 4 Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, SIC 15 Operating-Leasingverhältnisse – Anreize und SIC 27 Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen. Wienerberger hat den neuen Standard mit 1.1.2019 erstmals unter Verwendung der modifiziert rückwirkenden Übergangsmethode angewendet. Dabei wurde der kumulierte Effekt der erstmaligen Anwendung dieses Standards in der Eröffnungsbilanz der Gewinnrücklagen berücksichtigt, wobei keine Anpassung der Vergleichsperiode 2018 erfolgte. Der neue Standard verfolgt das Ziel, dass nahezu alle Leasingverhältnisse und die damit verbundenen vertraglichen Rechte und Verpflichtungen beim Leasingnehmer in der Bilanz als Nutzungsrecht bzw. Leasingverbindlichkeit erfasst werden, wodurch in Hinkunft die Unterscheidung zwischen Operating- und Finanzierungs-Leasingverhältnissen entfällt. Folglich hat Wienerberger für den Großteil der bislang in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Aufwendungen für Operating-Leasingverhältnisse nun eine Abschreibung für Nutzungsrechte sowie Zinsaufwendungen aus den Leasingverbindlichkeiten angesetzt. Wienerberger least überwiegend Fahrzeuge, Büroflächen, Lagerhallen, Produktionsstandorte und Verkaufsräume. Die Aktivitäten als Leasinggeber sind nicht wesentlich.

Für einen Großteil der Anlageklassen wurde von der Anwendungserleichterung Gebrauch gemacht, Leasingund Nichtleasingkomponenten als eine Einheit zu bilanzieren. Lediglich bei Verträgen für Grundstücke und Bauten werden Nichtleasingkomponenten von Leasingkomponenten getrennt und somit bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit bzw. des Nutzungsrechts ausgeschlossen.

Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten und Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte werden entsprechend der Anwendungserleichterung weiterhin linear als Aufwand für Mieten und Leasing über den Zeitraum des jeweiligen Leasingvertrages erfasst.

Zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung wurde die Leasingverbindlichkeit unter Verwendung des Grenzfremdkapitalzinssatzes mit dem Barwert der restlichen Leasingzahlungen angesetzt. Die Buchwerte der bislang gemäß IAS 17 als Finanzierungsleasingverhältnisse klassifizierten Verträge wurden fortgeführt. Bei Anwendung der modifiziert rückwirkenden Übergangsmethode kann der Leasingnehmer wählen, ob Ausnahme- und Erleichterungsregelungen bei der Umstellung genutzt werden sollen. Bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 nahm Wienerberger als Leasingnehmer folgende praktische Wahlrechte bzw. Erleichterungen in Anspruch:

  • › Das Nutzungsrecht wurde großteils in Höhe der Leasingverbindlichkeit bewertet und um abgegrenzte Leasingzahlungen angepasst. Einzelne Leasingverträge wurden jedoch mit jenem Buchwert bilanziert, der sich bei Anwendung von IFRS 16 seit Beginn des Leasingverhältnisses ergeben hätte.
  • › Verzicht auf Einbeziehung der anfänglichen direkten Kosten bei der Bewertung des Nutzungsrechts
  • › Nachträgliche Berücksichtigung des aktuellen Wissensstandes bei der Bestimmung der Laufzeit aufgrund Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen
  • › Verzicht auf eine Wertminderungsprüfung der erstmalig erfassten Nutzungsrechte zum Erstanwendungszeitpunkt von IFRS 16. Stattdessen hat Wienerberger unmittelbar vor dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung gemäß IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen evaluiert, ob es sich bei den Leasingverhältnissen um belastende Verträge handelt.

Die nachfolgende Tabelle stellt die Auswirkungen der Erstanwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse auf die Eröffnungsbilanz per 1.1.2019 dar, wobei in der Konzernbilanz Nutzungsrechte unter den Sachanlagen und Leasingverbindlichkeiten unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen wurden.

in TEUR 31.12.2018 Anpassungen
gemäß IFRS 16
1.1.2019
Aktiva
Grundstücke und Bauten
732.657 95.181
Technische Anlagen und Maschinen 687.789 6.399 827.838
Betriebs- und Geschäftsausstattung 40.078 52.683 694.188
Anlagen in Bau 115.185 0 92.761
Sachanlagen 1.575.709 154.263 115.185
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 22.100 -15 1.729.972
Latente Steuern 54.076 35 22.085
Sonstige kurzfristige Forderungen 92.436 -123 54.111
92.313
Passiva
Gewinnrücklagen
760.389 -5.084
Latente Steuern 75.021 -1.247 755.305
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 710.590 123.691 73.774
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 126.907 36.800 834.281
163.707

Die nachfolgende Tabelle stellt die Überleitung der zum 31.12.2018 ausgewiesenen Verpflichtung aus unkündbaren operativen Leasingverhältnissen zu der am 1.1.2019 erfassten Leasingverbindlichkeit dar. Der gewichtete durchschnittliche Grenzfremdkapitalzinssatz für die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten zum 1.1.2019 betrug 2,14 %.

Verpflichtung aus unkündbaren operativen Leasingverhältnissen zum 31.12.2018 1)
187.364
Ansatzbefreiung für geringwertige Wirtschaftsgüter
1.1.2019
Ansatzbefreiung für kurzfristige Leasingverträge -3.751
Anpassung aufgrund unterschiedlicher Behandlung von Kündigungs-, Verlängerungs- und Kaufoptionen sowie um
bereits abgeschlossene aber noch nicht begonnene Leasingverhältnisse
-1.151
4.256
Leasingverbindlichkeiten vor Abzinsung
186.718
Leasingverbindlichkeiten abgezinst mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz zum Zeitpunkt der Erstanwendung
160.491
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing zum 31.12.2018
Leasingverbindlichkeiten zum 1.1.2019
161.469
978

1) Anpassung um Verpflichtungen für bereits abgeschlossene aber noch nicht begonnene Leasingverhältnisse

8. Geschäftssegmente Die Einteilung der Geschäftssegmente und die Darstellung der Segmentergebnisse erfolgt nach dem Management Approach gemäß IFRS 8 und folgt den internen Berichten an den Vorstand der Wienerberger AG als jene verantwortliche Unternehmensinstanz (chief operating decision maker), welche über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet.

Wienerberger hat im Berichtsjahr die interne Organisationsstruktur und die Zusammensetzung der berichtspflichtigen Segmente geändert, wobei die Vergleichsperiode entsprechend angepasst wurde. Die Geschäftstätigkeit der Wienerberger Gruppe wird nach unterschiedlichen Geschäftsfeldern und Regionen gesteuert. Im Segment Wienerberger Building Solutions berichten wir über unser Geschäft mit keramischen Lösungen für die Gebäudehülle und unsere Aktivitäten mit Betonflächenbefestigungen. Das Segment Wienerberger Piping Solutions umfasst unser europäisches Kunststoffrohrgeschäft sowie unsere keramischen Rohraktivitäten. Die Geschäftstätigkeiten in Nordamerika werden zusammengefasst im Segment North America dargestellt. Die Aktivitäten der Holdinggesellschaften werden auf Basis des Capital Employed der Geschäftsfelder aufgeteilt und den Segmenten hinzugerechnet.

Die Berichte an die verantwortliche Unternehmensinstanz beinhalten neben der zentralen Erfolgsgröße

EBITDA, anhand der die Steuerung der Geschäftssegmente erfolgt, auch die Ergebnisgrößen Umsatz, EBIT, EBIT operativ, Zinsergebnis und Ergebnis nach Ertragsteuern, weshalb diese ebenso in der Darstellung der Geschäftssegmente enthalten sind. Die Aufteilung von Umsatz, EBITDA, EBIT, EBIT operativ, Zinsergebnis, Ertragsteuern, Ergebnis nach Ertragsteuern, Vermögen, Fremdkapital, Capital Employed sowie Gesamtinvestitionen erfolgt nach dem Sitz der Gesellschaften.

Die Definition der Gesamtinvestitionen wurde im Berichtsjahr geändert, wobei die Vergleichsperiode angepasst wurde. Investitionen, die der Erhaltung der industriellen Basis dienen, werden unter "Maintenance Capex" dargestellt, während Investitionen für Erweiterung und Optimierung sowie für die Entwicklung neuer Produkte und für Digitalisierung unter "Special Capex" zusammengefasst werden.

In der Überleitung der Segmentergebnisse auf das Konzernergebnis sind lediglich Eliminierungen von Umsätzen, Aufwendungen und Erträgen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Geschäftssegmenten enthalten.

Wienerberger erzielt mit keinem externen Kunden mehr als 10% des Umsatzes.

Strategische Geschäftssegmente Wienerberger
Building Solutions
Wienerberger
Piping Solutions
in TEUR 2019 2018 2019 2018
Außenumsatz 2.050.729 946.447
Innenumsatz 1) 2.170.570 1.145 959.358 105
Umsatz gesamt 952 2.051.874 118 946.552
EBITDA 2.171.522 351.944 959.476 53.985
Abschreibungen 2) 468.625 -129.619 98.198 -39.233
EBIT operativ 3) -160.737 222.325 -51.780 14.752
Wertminderungen / Wertaufholungen von Vermögenswerten 307.888 -10.347 46.418 1.416
EBIT 0 211.978 0 16.168
Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen
307.888 1.722 46.418 -11
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 3.608 18.014 -22 2.283
Zinsergebnis 21.596 -21.736 2.261 -11.932
Ertragsteuern -20.886 -43.727 -12.586 -4.109
Ergebnis nach Ertragsteuern -49.041 142.193 -8.850 -751
Fremdkapital 236.733 1.237.152 23.066 449.368
Capital Employed 1.446.131 1.656.052 469.916 469.639
Vermögen 1.927.662 2.589.917 553.593 776.024
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 2.905.564 1.198 826.805 150
Maintenance Capex 2.958 85.207 0 31.550
Special Capex 100.732 61.906 28.713 19.131
Ø Mitarbeiter in FTE 74.824 11.912 29.190 3.285
12.466 3.318
Umsatz Wienerberger
Building Solutions
Wienerberger
Piping Solutions
in TEUR 2019 2018 2019 2018
Großbritannien 322.731 10.399
Niederlande 374.998 215.659 11.193 89.131
USA 230.032 115.064
Belgien 208.869 94.340
Deutschland 214.956 234.871 87.930 43.792
Polen 226.281 192.396 36.693 58.321
Österreich 198.059 104.597 60.624 123.304
Frankreich 103.803 164.780 131.825 32.318
Tschechien 162.102 132.870 33.346 21.265
Ungarn 136.897 77.763 22.270 36.500
Norwegen 87.237 11.109 42.581 120.146
Rumänien 11.997 78.253 107.081 4.806
Schweden 94.193 9.176 7.320 89.746
Finnland 9.615 10.292 89.840 69.104
Sonstige Länder 11.286 288.451 68.829 153.275
Wienerberger Gruppe 309.777
2.171.233
2.051.817 144.762
959.358
946.447

1) Innenumsatz bezeichnet den Umsatz zwischen vollkonsolidierten, at-equity bilanzierten und nicht konsolidierten Konzernunternehmen. // 2) inklusive Sonderabschreibungen // 3) bereinigt um Wertminderungen, Firmenwertabschreibungen und Wertaufholungen

North America Konzerneliminierungen Wienerberger Gruppe
2019 2018 2019 2018 2019 2018
306.815 0 3.303.991
335.692 12 0 -174 3.465.620 1.088
3 306.827 -410 -174 663 3.305.079
335.695 36.697 -410 0 3.466.283 442.626
43.157 -25.536 0 0 609.980 -194.388
-34.812 11.161 0 0 -247.329 248.238
8.345 501 0 0 362.651 -8.430
0 11.662 0 0 0 239.808
8.345 0 362.651
-19 -10 0 0 3.567 1.701
1.784 1.803 0 0 25.641 22.100
-5.594 0 -39.262
-5.857 -639 0 0 -39.329 -48.475
5.384 3.706 0 1.722 -52.507 146.870
5.395 184.582 -2.431 -67.272 262.763 1.803.830
210.009 411.004 -70.300 0 2.055.756 2.536.695
430.910 470.338 0 -93.369 2.912.165 3.742.910
496.565 0 -96.349 0 4.132.585 1.348
0 13.498 0 0 2.958 130.255
10.636 4.555 0 0 140.081 85.592
11.370 1.399 0 0 115.384 16.596
1.450 0 17.234
North America Wienerberger Gruppe
2019 2018 2019 2018
333.130
386.191 304.790
277.942 345.096 277.942
310.392 310.392 303.209
302.886 278.663
262.974 250.717
258.683 227.901
235.628 197.098
195.448
159.167
154.135
114.263
129.818 131.255
119.078 83.059
101.513 98.922
99.455 79.396
25.300 28.873 80.115
479.839
470.599
335.692 306.815 3.466.283 3.305.079

4) Im Berichtsjahr wurde die Zuordnung von Investitionen zu Investitionskategorien geändert. Die Vergleichsperiode wurde entsprechend angepasst.

EBITDA Gesamtinvestitionen 1)
Produkte
in TEUR
2019 2018 2019 2018
Wand 153.883 52.427
Fassade 204.292 132.031 68.781 54.503
Dach 163.399 103.950 55.080 31.707
Flächenbefestigungen 136.047 18.953 32.968 14.442
Rohre 28.350 72.673 14.683 50.837
Sonstiges 114.539 -38.864 58.944 11.931
-36.647 25.009
Wienerberger Gruppe 609.980 442.626 255.465 215.847

1) Im Berichtsjahr wurde die Zuordnung von Investitionen zu Investitionskategorien geändert. Die Vergleichsperiode wurde entsprechend angepasst.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

9. Umsatzerlöse Der konsolidierte Umsatz stieg im Berichtsjahr um 5 % auf 3.466.283 TEUR, wobei sich Wechselkurseffekte mit 4.447 TEUR positiv auf die Entwicklung auswirkten. Die Umsatzerlöse beinhalten Umsätze von Fertigungsaufträgen in Höhe von 5.639 TEUR (Vorjahr: 20.611 TEUR). Die Umsatzerlöse sind nach Regionen detailliert in der Darstellung der Geschäftssegmente auf den Seiten 56 und 57 aufgegliedert.

Die Wienerberger Gruppe generiert Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Baustofflösungen für verschiedene Anwendungsbereiche. Umsatz wird zumeist realisiert, wenn die Lieferung erfolgt und somit die Kontrolle über das Produkt an den Käufer übergeht. In der Regel entspricht dies dem Zeitpunkt der Lieferung entsprechend den vereinbarten Lieferbedingungen.

Die Ware wird mit eigenen Transportmitteln oder von Wienerberger beauftragten Frächtern an den Kunden geliefert. Transporterlöse werden als Teil der Umsatzerlöse ausgewiesen, die damit zusammenhängenden Aufwendungen in den Vertriebskosten dargestellt (Bruttodarstellung).

Umsatzerlöse werden um erwartete Rückgaben sowie Kundenboni oder Skonti angepasst. Rückgabeverpflichtungen bestehen zum wesentlichen Teil aus retournierbaren Verpackungsmaterialien wie Paletten. Die Schätzung

der erwarteten Rückgaben erfolgt primär auf Basis von historischen Daten der letzten Jahre.

Im internationalen Projektgeschäft mit LLLD (longlength-large-diameter) Rohren werden Umsatzerlöse über einen Zeitraum realisiert. Auch im Ziegelbereich werden Umsatzerlöse bei einzelnen Aufträgen zeitraumbezogen erfasst. Hierbei handelt es sich beispielsweise um kundenspezifische Fertigungen oder sogenannte "Heritage"-Produkte. Der Produktionszeitraum dieser Aufträge beläuft sich jedoch meist auf nur wenige Tage bis Wochen. Der Leistungsfortschritt zum Berichtszeitraum wird mittels outputorientierter Methoden beispielsweise anhand der produzierten Menge im Verhältnis zur Gesamtmenge berechnet.

Neben dem Verkauf von Produkten erbringt Wienerberger auch Serviceleistungen an Kunden im Rahmen des Building Information Modeling. Die Umsatzbeiträge aus diesen Serviceleistungen sind derzeit nicht wesentlich.

Der Zeitraum zwischen der Übertragung der Güter bzw. Dienstleistungen auf den Käufer und der Fälligkeit der Forderung liegt in der Regel unter einem Jahr. Daher macht Wienerberger von der praktischen Erleichterungsbestimmung Gebrauch, die Umsatzerlöse nicht um eine signifikante Finanzierungskomponente zu berichtigen. Die Zahlungszeitpunkte der Forderungen richten sich nach den vereinbarten Zahlungszielen.

Die Außenumsätze nach den wichtigsten Produktgruppen stellen sich – auf die Berichtssegmente übergeleitet – wie folgt dar:

1-12/2019
in TEUR
Wienerberger
Building Solutions
Wienerberger
Piping Solutions
North
America
Wienerberger
Gruppe
Wand 808.713 0 21.071
Fassade 651.749 0 237.448 829.784
Dach 585.479 0 0 889.197
Flächenbefestigungen 124.482 0 485 585.479
Rohre 122 959.351 76.682 124.967
Sonstiges 25 7 6 1.036.155
Summe 2.170.570 959.358 335.692 38
3.465.620
1-12/2018
in TEUR
Wienerberger
Building Solutions
Wienerberger
Piping Solutions
North
America
Wienerberger
Gruppe
Wand 787.776 0 18.363
Fassade 598.123 0 215.183 806.139
Dach 543.219 0 0 813.306
Flächenbefestigungen 121.378 0 503 543.219
Rohre 199 946.436 72.759 121.881
Sonstiges 34 11 7 1.019.394
Summe 2.050.729 946.447 306.815 52
3.303.991

Angaben zu künftigen Umsatzerlösen aus zum Bilanzstichtag verbleibenden Leistungsverpflichtungen unterbleiben, da Kundenverträge in der Regel innerhalb eines Jahres abgearbeitet werden. Aus demselben Grund macht Wienerberger von der praktischen Erleichterungsbestimmung Gebrauch, Vertragskosten nicht zu kapitalisieren, sondern im Aufwand zu erfassen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Provisionen, die Vertriebsmitarbeiter bei Abschluss von Kundenverträgen erhalten.

10. Materialaufwand In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen sind Material-, Instandhaltungsaufwendungen, Handelswareneinsätze und Aufwendungen für Energie enthalten:

in TEUR 2019 2018
Materialaufwand 610.722
Instandhaltungsaufwand 606.867 127.135
Handelswareneinsatz 133.683 388.169
Energieaufwand 402.958 262.905
276.223
Gesamt 1.419.731 1.388.931

Die ausgewiesenen Aufwendungen wurden durch Bestandsveränderungen an Halb- und Fertigfabrikaten in Höhe von 37.096 TEUR (Vorjahr: 52.533 TEUR) erhöht. Darin enthalten sind Anpassungen der Herstellkosten aufgrund der Bilanzierung von Vermögenswerten aus erwarteten Retouren. Aus Aktivierungen von Eigenleistungen und anteiligen Bauzeitzinsen beim Bau von qualifizierten Vermögenswerten des Anlagevermögens resultierte ein Ertrag in Höhe von 4.394 TEUR (Vorjahr: 2.829 TEUR).

Die Materialaufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Ton, Sand, Kunststoffe, Sägespäne und weitere Zuschlagstoffe sowie Aufwendungen für den Verbrauch von Paletten und sonstigen Verpackungsmaterialien. Instandhaltungsaufwendungen betreffen den Einsatz von Instandhaltungsmaterialien und sonstigen

geringwertigen Ersatzteilen sowie Dienstleistungen von Dritten.

11. Abschreibungen, Wertminderungen und

Wertaufholungen von Anlagen Im Berichtsjahr sind in den Herstell-, Vertriebs-, Verwaltungskosten und sonstigen betrieblichen Aufwendungen laufende Abschreibungen von 238.987 TEUR (Vorjahr: 186.465 TEUR) sowie Sonderabschreibungen gemäß IAS 36 in Folge von Werks- bzw. Linienstilllegungen in Höhe von 9.194 TEUR (Vorjahr: 7.923 TEUR) enthalten. Die im Dezember durchgeführten planmäßigen Werthaltigkeitstests (siehe Anmerkung 22. Anlagevermögen) führten zu keinenWertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten (Vorjahr: 12.727 TEUR). Im Jahr 2019 gab es Wertaufholungen in Höhe von 852 TEUR (Vorjahr: 4.297 TEUR).

Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 2019 2018
Laufende Abschreibungen
Sonderabschreibungen
238.987 186.465
7.923
9.194
Laufende Abschreibungen und Sonderabschreibungen
Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
248.181 194.388
12.727
0
Wertminderungen gesamt 0 12.727
Wertaufholungen von Vermögenswerten
Laufende Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen
-852
247.329
-4.297
202.818

12. Personalaufwand In den Herstell-,Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende Personalaufwendungen enthalten:

in TEUR
2019
2018
Löhne 324.910
338.278
Gehälter
299.274
321.945
Leihpersonal
28.802
34.505
Aufwendungen aus langfristigen Vergütungsprogrammen
3.214
3.540
Aufwendungen für Abfertigungen (inkl. freiwillige Abfertigungen)
20.362
3.813
Aufwendungen für Altersversorgung
18.478
17.622
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
134.759
138.402
Sonstige Sozialaufwendungen (inkl. Jubiläumsgelder)
23.702
22.772
Personalaufwand
880.877
853.501

An die Vorstandsmitglieder wurden im Geschäftsjahr 2019 fixe Gehaltsbestandteile in Höhe von 1.695 TEUR (Vorjahr: 1.401 TEUR) ausbezahlt. Ferner erwarb der Vorstand Ansprüche in Höhe von 3.524 TEUR (Vorjahr: 2.474 TEUR) aus variablen Gehaltsbestandteilen. Darin enthalten sind Aufwendungen für eine langfristige Vergütungskomponente in Höhe von 1.883 TEUR (Vorjahr: 1.160 TEUR), welche in Abhängigkeit des Erreichens von Zielvorgaben über zwei Jahre in drei gleich hohen Teilbeträgen ausbezahlt werden.

Die Aufwendungen für die kurzfristige variable Vergütungskomponente, die an das Erreichen von kurzfristigen finanziellen Unternehmenszielen geknüpft ist, beliefen sich auf 1.641 TEUR (Vorjahr: 1.314 TEUR).

Für im Berichtsjahr tätige Vorstandsmitglieder wurden 659 TEUR (Vorjahr: 610 TEUR) an Pensionsaufwendungen in Form von Beiträgen zu Pensionskassen (beitragsorientierte Zusagen) verbucht. Im Geschäftsjahr 2019 betrug die Dotierung der Rückstellung für gesetzliche Abfertigungsansprüche 318 TEUR (Vorjahr: 406 TEUR). An frühere Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen wurden Zahlungen von 878 TEUR (Vorjahr: 861 TEUR) geleistet.

An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden im Berichtsjahr Bezüge von insgesamt 800 TEUR (Vorjahr: 663 TEUR) ausbezahlt. Der Anspruch des Berichtsjahres beläuft sich auf 690 TEUR.

Haftungen für Kredite sowie Firmenkredite von Gesellschaften der Wienerberger Gruppe an Vorstände und Aufsichtsräte bestehen nicht.

13. Mitarbeiter

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer betrug:

in FTE 2019 2018
Mitarbeiter in Werken 10.992
Mitarbeiter im Vertrieb 11.197 4.105
Mitarbeiter in der Verwaltung 4.369 1.499
1.668
Gesamte Mitarbeiter im Konzern
davon Lehrlinge
17.234 16.596
101
106

14. Sonstige betriebliche Aufwendungen In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten:

in TEUR 2019 2018
Transportaufwendungen für Zustellungen 217.407
Aufwendungen für Dienstleistungen 218.530 125.769
Aufwendungen für interne Transporte 126.309 56.969
Aufwendungen für Mieten und Leasing 50.909 54.362
Steuern, soweit sie nicht unter Ertragsteuern fallen 10.857 27.513
Lizenz- und Patentaufwendungen 26.527 15.875
Aufwendungen für Umweltschutzmaßnahmen 19.456 6.521
Provisionsaufwand 13.394 6.209
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen exklusive Finanzanlagen 6.199 926
Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.415 305
Übrige 859 120.590
Sonstige betriebliche Aufwendungen 97.934
572.389
632.446

Eine Überleitung der Aufwendungen nach dem Gesamtkostenverfahren zu den Aufwendungen nach dem Umsatzkostenverfahren ist auf Seite 64 dargestellt.

Die Dienstleistungsaufwendungen enthalten vor allem Aufwendungen für Reisen und Fahrten, Rechtsund sonstige Beratung, Werbung, Versicherungen sowie Telekommunikation. Die Aufwendungen für

den Abschlussprüfer und alle Mitglieder des Netzwerks des Abschlussprüfers betrugen für die Prüfung des Konzernabschlusses im Berichtsjahr 1.892 TEUR (Vorjahr: 1.700 TEUR), 44 TEUR (Vorjahr: 283 TEUR) für Bestätigungsleistungen, 55 TEUR (Vorjahr: 40 TEUR) für Steuerberatungsleistungen und 36 TEUR (Vorjahr: 53 TEUR) für sonstige Leistungen.

Der übrige sonstige Aufwand setzt sich in erster Linie aus Aufwendungen für Reklamationen sowie Forschung und Entwicklung zusammen. Im Jahr 2019 betrug der Forschungs- und Entwicklungsaufwand 17.455 TEUR (Vorjahr: 15.882 TEUR).

Die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen dargestellten Aufwendungen für Mieten und Leasing setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2019
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse
Aufwendungen für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert 3.991
Aufwendungen für variable Leasingzahlungen 1.430
Aufwendungen für sonstige Leasingzahlungen 81
Aufwendungen für Mieten und Leasing 5.355
10.857

Die Aufwendungen für sonstige Leasingzahlungen beinhalten im Wesentlichen Nichtleasingkomponenten bei Verträgen für Grundstücke und Bauten und sonstige Mietund Leasingzahlungen, die nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 16 fallen.

15. Sonstige betriebliche Erträge In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende sonstige betriebliche Erträge enthalten:

in TEUR 2019 2018
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen exklusive Finanzanlagen 27.110
Erträge aus Miet- und Leasingverträgen 14.117 5.348
Erträge aus Zuschüssen 5.233 1.693
Erträge aus Versicherungsansprüchen 1.939 534
Übrige 459 27.444
Sonstige betriebliche Erträge 27.648
49.396
62.129

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge sind umsatznahe Erlöse, die nicht Teil der unmittelbaren Umsatztätigkeit der Wienerberger Gruppe sind.

16. Überleitung Ergebnis nach Umsatzkosten-

und Gesamtkostenverfahren In der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren werden die Aufwendungen nach einzelnen Funktionsbereichen gegliedert. Beim Gesamtkostenverfahren werden jedoch die einzelnen Aufwandsarten dargestellt und um Lagerbewegungen bei Halb- und

Fertigfabrikaten im Rahmen von Bestandsveränderungen sowie um aktivierte Eigenleistungen und anteilige Bauzeitzinsen korrigiert. Der Zusammenhang der beiden Verfahren stellt sich wie folgt dar, wobei die Bestandsveränderungen und Kostenaktivierungen, die beim Bau von qualifizierten Vermögenswerten des Anlagevermögens anfallen, bei den Materialaufwendungen gezeigt werden:

2019
in TEUR
Fracht
aufwand
Material
aufwand
Handels
wareneinsatz
Zu- und
Abschrei
bungen
Energie
aufwand
Personal
aufwand
Sonstige
Erträge
Sonstige
Aufwände
Gesamt
Herstellkosten 0 752.830 401.752 169.609 269.149 501.323 -3.870 120.731
Vertriebskosten 218.530 19.279 1.206 34.702 4.808 240.320 -4.203 143.016 2.211.524
Verwaltungskosten 0 1.143 0 19.295 890 139.234 -5.518 72.382 657.658
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
0 0 0 23.723 1.376 0 0 30.061 227.426
Sonstige betriebliche
Erträge
0 0 0 0 0 0 -35.805 -12.331 55.160
218.530 773.252 402.958 247.329 276.223 880.877 -49.396 -48.136
353.859 3.103.632
2018
in TEUR
Fracht
aufwand
Material
aufwand
Handels
wareneinsatz
Zu- und
Abschrei
bungen
Energie
aufwand
Personal
aufwand
Sonstige
Erträge
Sonstige
Aufwände
Gesamt
Herstellkosten 0 769.005 387.262 147.069 255.758 486.883 -5.079 105.421
Vertriebskosten 217.407 17.462 907 10.136 4.858 223.949 -3.452 165.895 2.146.319
Verwaltungskosten 0 1.094 0 9.925 856 142.669 -3.886 66.901 637.162
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
0 0 0 39.985 1.433 0 0 81.274 217.559
Sonstige betriebliche
Erträge
0 0 0 -4.297 0 0 -49.712 -4.452 122.692
217.407 787.561 388.169 202.818 262.905 853.501 -62.129 -58.461
415.039 3.065.271

17. Zinsergebnis und sonstiges Finanzergebnis Das Zinsergebnis und das sonstige Finanzergebnis setzen sich nach den Kategorien des IFRS 9 wie folgt zusammen:

Kredite und
Forderungen
2.614 0 0 Derivate
72
0 -30.562 0 -4.844
0 -3.573 0 0
0 0 606 -4.772
0
0 0 394 0
0
0 0 0 -496
-42 0 -1.545 0
0 0 435 0
-496
-496
-5.268
Gesamt
2.686
-35.406
-3.573
-3.036
-39.329
606
606
394
-496
-1.587
435
-8.277
-9.531
-2.711
17
-11.619
-50.948
AC 1)
2.614
0
-42
-42
2.572
FLAC 2)
-34.135
0
0
0
-34.135
FVtPL 3)
0
606
-716
-110
-110

1) Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten (amortized cost) // 2) Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (financial liabilities at amortized cost) // 3) Finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet werden (fair value through profit or loss)

Im Finanzergebnis wurden Wertminderungen von Darlehensforderungen in Höhe von 42 TEUR (Vorjahr: 31 TEUR) erfasst, während Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 859 TEUR (Vorjahr: 305 TEUR) im Betriebsergebnis berücksichtigt wurden.

Die Marktbewertung von Derivaten lieferte einen negativen Beitrag zum Periodenergebnis in Höhe von -496 TEUR (Vorjahr: -1.157 TEUR).

2018
in TEUR
Gesamt Kredite und
Forderungen
AC 1)
FLAC 2) FVtPL 3) Derivate
Zinsertrag 2.974 0 8 1.427
Zinsaufwand 4.409 0 -32.694 0 -7.831
Nettozinsergebnis aus leistungsorientierten Pensions-,
Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldverpflichtungen
-40.525
-3.146
Zinsergebnis
Beteiligungserträge von Dritten (Dividenden)
-39.262 2.974
0
-32.694
0
8
983
-6.404
0
983
Beteiligungserträge
Ergebnis aus dem Abgang von Finanzinstrumenten
983 0
0
0
0
983
130
0
0
Marktbewertung Derivate 130 0 0 0 -1.157
Wertminderungen von Finanzinstrumenten -1.157 -31 0 -2.254 0
Zuschreibung von Finanzinstrumenten -2.285 0 0 84 0
Kursdifferenzen 84
-2.051
Nettoergebnis
Bankspesen
-5.279 -31 0 -2.040 -1.157
Sonstiges -2.618
12
Sonstiges Finanzergebnis
Gesamt
-6.902
-46.164
-31
2.943
0
-32.694
-1.057
-1.049
-1.157
-7.561

1) Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten (amortized cost) // 2) Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (financial liabilities at amortized cost) // 3) Finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet werden (fair value through profit or loss)

18. Ertragsteuern Als Ertragsteuern sind sowohl die in den einzelnen Gesellschaften gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag als auch die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen.

in TEUR 2019 2018
Laufender Steueraufwand 58.120
Latenter Steueraufwand/-ertrag 59.495 -9.645
-6.988
Ertragsteuern 52.507 48.475

Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem im Jahr 2019 gültigen österreichischen Körperschaftsteuersatz von 25 % (Vorjahr: 25%) und der ausgewiesenen Konzernsteuerquote stellen sich folgendermaßen dar:

in TEUR 2019 2018
Ergebnis vor Ertragsteuern
Ertragsteuern zum Steuersatz von 25 %
315.270 195.345
-48.836
Abweichende ausländische Steuersätze -78.818 14.881
Steueraufwand und -ertrag aus Vorperioden 18.870 622
Steuerfreie Ergebnisse von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 4.944 244
Veränderung von nicht angesetzten latenten Steuern 524 -37.611
Nicht-temporäre Differenzen 21.190 21.662
Steuersatzänderungen -21.643 563
2.426
Effektivsteuerbelastung
Effektivsteuersatz in %
-52.507
16,7%
-48.475
24,8%

Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern gültig oder angekündigt sind. In Österreich wird ein Körperschaftsteuersatz von 25 % zugrunde gelegt.

Bei den ausländischen Gesellschaften werden die latenten Steuern auf Basis der entsprechenden länderspezifischen Steuersätze berechnet. Sie liegen im Geschäftsjahr 2019 zwischen 0 % und 30 %.

19. Ergebnis je Aktie, Vorschlag für die

Ergebnisverwendung Die Anzahl der ausgegebenen Aktien betrug zum Stichtag 116.351.496 Stück. Per 31.12.2019 wurden 2.933.803 (Vorjahr: 2.785.628) eigene Aktien gehalten, die für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie in Abzug gebracht werden. Daraus resultiert eine gewichtete Aktienanzahl von 114.320.351 für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie für 2019. Von den erworbenen eigenen Aktien wurden 1.175.268 Stück per 18.2.2019 eingezogen. Im Geschäftsjahr 2019 wurden 1.323.443 Stück Wienerberger Aktien im Rahmen der durch die Hauptversammlung erteilten Ermächtigung um 29.478 TEUR zurückgekauft. Am 18.2.2020 wurden 1.163.514 Aktien eingezogen, wodurch sich das Grundkapital auf 115.187.982,00 EUR verringert.

in Stück 2019 2018
Ausgegebene Aktien 117.526.764
Eigene Aktien 116.351.496 2.785.628
Gewichtete Aktien 2.933.803 116.153.998
114.320.351

Das Ergebnis je Aktie von 2,18 EUR wird aus dem durch die gewichtete Aktienanzahl geteilten Ergebnis, das den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen ist, errechnet. Das verwässerte Ergebnis je Aktie von 2,18 EUR entspricht dem Ergebnis je Aktie für 2019.

Gemäß den Bestimmungen des Aktiengesetzes bildet der nach österreichischen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellte Einzelabschluss der Wienerberger AG zum 31.12.2019 die Grundlage für die Dividendenausschüttung.

Dieser Jahresabschluss weist einen Bilanzgewinn von 69.089.603,81 EUR aus. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn von 69.089.603,81 EUR auf das Grundkapital (Stand 19.3.2020) von 115.187.982,00 EUR eine Dividende in Höhe von 0,60 EUR je Aktie, das sind 69.112.789,20 EUR abzüglich eines anteiligen Betrags für eigene Anteile von 1.062.173,40 EUR somit 68.050.615,80 EUR auszuschütten und den Restgewinn von 1.038.988,01 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.

Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

In der Gesamtergebnisrechnung wird, ausgehend vom Ergebnis nach Steuern, auf das Gesamtergebnis gemäß IAS 1 übergeleitet. Dieses umfasst insbesondere den Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen und anderen langfristigen Mitarbeitervergütungen sowie die Veränderung der Hedging Reserve. Die Gesamtergebnisbestandteile werden nach Steuern ausgewiesen.

Vor Berücksichtigung latenter Steuern resultierten im Berichtsjahr Differenzen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 33.960 TEUR (Vorjahr: -31 TEUR) vorwiegend aus dem britischen Pfund, dem russischen Rubel und dem US-Dollar. Zuvor in der Währungsrücklage ausgewiesene Differenzen in Höhe von -8.026 TEUR (Vorjahr: -9.226 TEUR) wurden umgegliedert und in der Gewinnund Verlustrechnung erfasst.

Die Marktbewertung von Sicherungsinstrumenten reduzierte die Hedging Rücklage vor latenten Steuern um -9.814 TEUR (Vorjahr: -12.147 TEUR). Davon entfielen -3.846 TEUR (Vorjahr: -11.034 TEUR) auf die Absicherung von Investitionen in ausländische Teilbetriebe und -5.968 TEUR (Vorjahr: -1.113 TEUR) auf die Absicherung zukünftiger Transaktionen (Cashflow Hedges). Im Berichtsjahr wurden zuvor im sonstigen Gesamtergebnis erfasste Marktwertänderungen von Sicherungsinstrumenten von Investitionen in ausländische Teilbetriebe (net investment hedges) in Höhe von 259 TEUR (Vorjahr: 4.906 TEUR) in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Ineffektive Teile von 1.223 TEUR (Vorjahr: -258 TEUR) wurden im Geschäftsjahr in der Gewinnund Verlustrechnung erfasst.

Im sonstigen Gesamtergebnis wurden latente Steuern von insgesamt 3.588 TEUR (Vorjahr: 373 TEUR) erfasst. Folgende Tabelle zeigt die Zuordnung latenter Steuern zu den Bestandteilen des sonstigen Gesamtergebnisses:

in TEUR 2019 2018
Währungsumrechnung -350
Veränderung Hedging Rücklage -2.231 2.633
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 3.215 -1.910
2.604 373
Latente Steuern im sonstigen Gesamtergebnis 3.588

In Summe erhöhte das Gesamtergebnis nach Steuern im Berichtszeitraum das Eigenkapital um insgesamt 271.248 TEUR (Vorjahr: 149.311 TEUR).

Erläuterungen zum Konzern-Cashflow Statement

Das Konzern-Cashflow Statement der Wienerberger Gruppe zeigt, wie sich die Zahlungsmittel im Laufe des Berichtsjahrs durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Die Zahlungsmittel (Fonds der liquiden Mittel) enthalten Kassa und Bankguthaben. Wertpapiere sowie kurzfristige Bankverbindlichkeiten zählen nicht zu den Zahlungsmitteln. Die Auswirkungen durch Akquisitionen von Gesellschaften sind dabei eliminiert und werden in der Position Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen dargestellt. Die von ausländischen Konzerngesellschaften ausgewiesenen Beträge werden grundsätzlich zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Hiervon abweichend wird die Liquidität wie in der Bilanz zum Stichtagskurs angesetzt.

20. Cashflow aus Investitionstätigkeit Aus dem Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten resultierten Ausgaben in Höhe von 255.465 TEUR (Vorjahr: 215.847 TEUR). Davon entfallen 140.081 TEUR (Vorjahr: 130.255 TEUR) auf Instandhaltungsinvestitionen (Maintenance Capex). Für Werkserweiterungen und Innovationen (Special Capex) wurden insgesamt 115.384 TEUR (Vorjahr: 85.592 TEUR) aufgewendet. Für Akquisitionen (M&A) und Investitionen in das Finanzanlagevermögen flossen 47.876 TEUR (Vorjahr: 79.166 TEUR).

Zugänge im Anlagevermögen (inklusive Finanzanlagen) in Höhe von 127.806 TEUR (Vorjahr: 28.369 TEUR) sind nicht zahlungswirksam, da sie im Wesentlichen aus der Aktivierung von Nutzungsrechten und Rekultivierungsverpflichtungen von Tongruben resultierten.

Die Einzahlungen aus Anlagenabgängen betrugen 39.056 TEUR (Vorjahr: 43.847 TEUR) und beinhalten Abgänge von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten. Aus den Anlagenabgängen resultierten Netto-Gewinne in Höhe von 11.433 TEUR (Vorjahr: 26.314 TEUR), wovon ein Großteil auf den Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögen in Höhe von 7.636 TEUR (Vorjahr: 18.987 TEUR) zurückzuführen ist.

Die Überleitung von Gesamtinvestitionen in Maintenance und Special Capex sowie Auszahlungen für Unternehmenserwerbe (M&A) der Wienerberger Gruppe ergibt sich wie folgt:

Special Capex und M&A
163.260
164.758
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 6.078
0
Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen
47.876
73.088
Auszahlungen für Werkserweiterungen und Innovationen (Special Capex)
115.384
85.592
Maintenance Capex
140.081
130.255
140.081
Auszahlungen für Instandhaltungsinvestitionen 130.255
Gesamtinvestitionen inklusive Finanzanlagen
303.341
295.013
0
47.876
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
6.078
255.465
Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen
73.088
Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen 215.847
in TEUR 2018 1)
2019

1) Im Berichtsjahr wurde die Zuordnung von Investitionen zu Investitionskategorien geändert. Die Vergleichsperiode wurde entsprechend angepasst.

21. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Die Veränderung der Finanzverbindlichkeiten laut Bilanz resultiert einerseits aus den Ein- und Auszahlungen, die im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit dargestellt werden und andererseits aus nicht zahlungswirksamen Veränderungen:

in TEUR Kurzfristige
Finanz
verbindlichkeiten
Langfristige
Finanz
verbindlichkeiten
Summe Finanz
verbindlichkeiten
Stand 31.12.2018
Anpassungen gemäß IFRS 16
126.907
36.800
710.590
123.691
837.497
160.491
Stand 1.1.2019
Einzahlungen
163.707
436.458
834.281
1.077
997.988
437.535
Auszahlungen -467.015 -489 -467.504
Tilgung von Leasingverbindlichkeiten -42.918 0 -42.918
Neue und angepasste Leasingverträge 0 92.396 92.396
Veränderung Konsolidierungskreis 4.776 11.118 15.894
Abgegrenzte Zinsen und Geldbeschaffungskosten -1.186 819 -367
Veränderung Derivate 3.396 0 3.396
Währungsumrechnungsdifferenzen und sonstige Effekte 37 0 37
Umgliederungen 362.956 -362.956 0
Stand 31.12.2019 460.211 576.246 1.036.457
in TEUR Kurzfristige
Finanz
verbindlichkeiten
Langfristige
Finanz
verbindlichkeiten
Summe Finanz
verbindlichkeiten
Stand 31.12.2017
Einzahlungen
320.724
235.323
493.948
248.851
814.672
484.174
Auszahlungen -473.586 -646 -474.232
Tilgung von Leasingverbindlichkeiten 0 577 577
Veränderung Konsolidierungskreis 23.497 -5.000 18.497
Abgegrenzte Zinsen und Geldbeschaffungskosten 43 -2.280 -2.237
Veränderung Derivate -1.041 0 -1.041
Währungsumrechnungsdifferenzen und sonstige Effekte -2.901 -12 -2.913
Umgliederungen 24.848 -24.848 0
Stand 31.12.2018 126.907 710.590 837.497

Erläuterungen zur Konzernbilanz

22. Anlagevermögen Die Entwicklung des Anlagevermögens ist auf den Seiten 76 und 77 dargestellt. Als Währungsänderungen sind jene Beträge angegeben, die sich bei den in Fremdwährung bilanzierenden Tochtergesellschaften aus der unterschiedlichen Umrechnung der Vermögenswerte mit den Wechselkursen zu Jahresbeginn und Jahresende ergeben.

Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten (Cash Generating Units – CGUs) werden bei Wienerberger

Werke gesehen, welche in weiterer Folge nach Divisionen und Regionen zu Gruppen von CGUs zusammengefasst werden. Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer, Firmenwerte und Marken, die nicht planmäßig abgeschrieben werden, sind mindestens einmal jährlich gemäß IAS 36 auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin zu untersuchen (Impairment Test), für welchen sie den Gruppen von CGUs zugeordnet werden. Deren Buchwerte stellen sich wie folgt dar:

Firmenwerte Marken
in TEUR 2019 2018 2019 2018
Wienerberger Building Solutions 343.967 16.022
Wienerberger Piping Solutions 362.448 54.552 13.347 42.014
North America 54.454 89.968 47.111 3.759
92.202 3.936
Wienerberger Gruppe 509.104 488.487 64.394 61.795

Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen erworbenen Kundenstamm in Höhe von 88.199 TEUR (Vorjahr: 86.861 TEUR), erworbene Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von 64.394 TEUR (Vorjahr: 61.795 TEUR) sowie CO2 Zertifikate, Patente und Konzessionen. Im Berichtsjahr wurden selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.487 TEUR (Vorjahr: 1.093 TEUR) aktiviert.

Wienerberger überwacht seine Firmenwerte auf Basis von 12 CGU-Gruppen.

Im Segment Wienerberger Building Solutions wird das Ziegelgeschäft durch Werke charakterisiert, die ganze Regionen anstatt einzelner Länder bedienen. Insbesondere bei der Herstellung von Dach- und Vormauerziegeln erfolgt eine Optimierung der Produktion und des Produktportfolios für eine gesamte Region. Dies umfasst auch die Optimierung des Werksnetzes im Hintermauerbereich, wenngleich eine Lieferung dieser Produkte in der Regel nur über kürzere Distanzen effizient ist im Unterschied zu jener von Dach- und Vormauerziegeln. Grenznahe Werke in Deutschland und Frankreich können jedenfalls einen Großteil des Benelux-Raums mitabdecken. Aufgrund der Verflechtungen in Westeuropa werden die Firmenwerte auf regionaler Ebene in der CGU-Gruppe Bricks and Roof Western Europe West gesteuert. Die Ausnahmen in diesem Segment bilden Italien in der CGU-Gruppe Bricks Italy, das bislang noch nicht in diese Optimierung eingebunden wurde, sowie Finnland und die baltischen Staaten in der CGU-Gruppe Bricks and Roof Western Europe Finland and Baltics, die für Exportmärkte in Osteuropa und Russland produzieren. Die CGU-Gruppe Bricks and Roof Eastern Europe ist durch grenzüberschreitendes Geschäft der Region und eine zunehmende Integration des Ziegel- und Dachgeschäfts charakterisiert und wird durch einheitliches Management für den Ziegelund Dachziegelbereich geführt. Die CGU-Gruppe Bricks Russia hingegen ist als eigenständige Einheit zu betrachten, die nur eingeschränkte Lieferbeziehungen mit den restlichen CGU-Gruppen Zentral-Osteuropas aufweist. Das im Segment Wienerberger Building Solutions integrierte Geschäft mit Flächenbefestigungen (CGU Gruppe Pavers Semmelrock) verwendet im Rahmen einer überregionalen Strategie und Produktentwicklung Formen für die Produktion von Betonsteinen zwischen den einzelnen Produktionsstandorten, wenngleich bei Produkten aus Beton eine Lieferung über längere Distanzen nur beschränkt möglich ist.

Das Segment Wienerberger Piping Solutions umfasst die CGU-Gruppen Pipes Pipelife West, Pipes Pipelife East sowie Pipes Steinzeug. Das europäische Kunststoffrohrgeschäft weist einen hohen Anteil an Lieferungen zwischen den Landesgesellschaften, insbesondere bei Zubehör (Fittings) auf, das in den Niederlanden für den westeuropäischen Markt und in Polen für den osteuropäischen Markt erzeugt wird.

Im Segment North America werden die CGU-Gruppen nach Produktgruppen unterschieden: Bricks North America umfasst das nordamerikanische Ziegelgeschäft, auf welches der gesamte Firmenwert des operativen Berichtssegments entfällt, und Pipes Pipelife USA beinhaltet das amerikanische Kunststoffrohrgeschäft.

Die Buchwerte der den CGU-Gruppen zugerechneten Firmen- und betriebsnotwendigen Vermögenswerte werden mit dem erzielbaren Betrag verglichen und wenn nötig auf den niedrigeren errechneten Nutzungswert oder den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten abgeschrieben. Grundsätzlich werden die Nutzungswerte einer CGU-Gruppe mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens ermittelt, indem die Zahlungsströme mit einem durchschnittlichen gewichteten Gesamtkapitalkostensatz (WACC) nach Steuern abgezinst werden, um deren Barwert zu ermitteln.

Für die Ermittlung des Nutzungswerts wird der Kapitalkostensatz nach Steuern nach anerkannten finanzmathematischen Verfahren aus externen Quellen abgeleitet. Die Umrechnung der Nutzungswerte erfolgt mit dem Stichtagskurs zum Durchführungszeitpunkt des Tests. Für die Wienerberger Gruppe wurde bei den Werthaltigkeitstests ein WACC nach Steuern von 7,21% (Vorjahr: 7,36%) verwendet, wobei für sämtliche Märkte außerhalb der Eurozone mit Ausnahme von Bosnien-Herzegowina davon abweichende spezifische Kapitalkostensätze herangezogen wurden. Für die Eurozone wurde ein Kapitalkostensatz nach Steuern von 7,19% (Vorjahr: 7,40%) errechnet. Sämtliche Kapitalkostensätze wurden gemäß den Vorgaben von IAS 36 in einen WACC vor Steuern übergeleitet.

Für die Werthaltigkeitstests wurden zusammengefasst folgende Gesamtkapitalkostensätze vor Steuern und Wachstumsraten verwendet:

Vorsteuer -
Gesamtkapitalkostensatz
Wachstumsrate
in % 2019 2018 2019 2018
Wienerberger Building Solutions
Bricks and Roof Eastern Europe
9,67 2,27
Bricks Russia 10,10 13,78 2,80 1,52
Bricks and Roof Western Europe West 12,73 9,81 1,75 1,68
Bricks Finland and Baltics 9,54 6,86 1,40 1,36
Bricks Italy 9,11 9,46 0,42 0,80
Bricks India 9,45 14,62 0,29 7,68
Pavers Semmelrock 12,77 10,00 7,08 2,87
10,50 2,90
Wienerberger Piping Solutions
Pipes Pipelife East
12,68 2,18
Pipes Pipelife West 12,54 9,40 2,25 2,02
Pipes Steinzeug Group 8,82 11,54 1,84 1,54
10,02 1,39
North America
Bricks North America
10,10 1,75
Pipes North America 8,71 10,46 1,80 1,75
Wienerberger Gruppe 9,34
9,78
9,75 1,84
2,00
1,96

Die zukünftig erwarteten Einzahlungsüberschüsse basieren auf der jeweils aktuellsten internen Planung des Top-Managements für den Planungshorizont 2020 - 2023, wie sie von Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt wurde. Die Planung beinhaltet keine Ergebnispotenziale aus strategischen Wachstumsinvestitionen wie möglichen Unternehmensakquisitionen (Mergers & Acquisitions). Geplante Investitionen für Erweiterungen und Innovationen, die einzelne Produktionslinien betreffen, werden bei der Ermittlung der Nutzungswerte gemeinsam mit deren Ergebnisbeiträgen eliminiert.

Die Qualität der Planungsdaten wird laufend durch eine Abweichungsanalyse mit den aktuellen Ergebnissen überprüft und im folgenden Planungsprozess in Form von Korrekturen berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt unter Verwendung von vier Detailplanungsperioden (2020 - 2023), wobei unter der Prämisse der Unternehmensfortführung der Einzahlungsüberschuss der darauffolgenden Planungsperiode als nachhaltig erzielbar angesehen wird und als Basis für die Errechnung des Barwerts einer unendlichen Rente dient. Diesen ewigen Zahlungsströmen wird ein länderspezifisches Wachstum unterstellt, welches sich aus externen Quellen ableitet (IMF, Oktober

2019, World Economic Outlook Database). Um ein langfristiges Wachstum ermöglichen zu können, werden Gewinne für die Bereitstellung von Produktionskapazitäten thesauriert. Die Werthaltigkeitstests werden bei Wienerberger mindestens einmal jährlich im Anschluss an die Unternehmensplanung erstellt. Geben Hochrechnungen und Analysen während eines Berichtsjahrs Anlass zur Vermutung, dass wesentlich negative Abweichungen vom ursprünglichen Plan zu erwarten sind, so wird darin ein auslösendes Ereignis für die erneute Beurteilung der Werthaltigkeit der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gesehen. In diesem Fall werden die Werthaltigkeitstests auf Basis aktualisierter Planungsdaten neu gerechnet und um Stresstests erweitert. Ebenso wird bei wesentlichen Veränderungen externer Faktoren eine Aktualisierung der Werthaltigkeitstests vorgenommen.

Die wesentlichen Faktoren für den Nutzungswert sind Annahmen über zukünftige lokale Markt-, Mengenund Preisentwicklungen. Die Nutzungswertermittlung basiert daher auf Prognosen von statistischen Ämtern und internationalen Organisationen sowie Erfahrungswerten des Managements. Die Einschätzung der Kostenstrukturen erfolgt dabei überwiegend durch eine Extrapolation von Erfahrungswerten, wobei auch makroökonomische Prognosen für die wichtigsten Produktionsfaktoren, wie Energiepreise, Preise für Kunststoffgranulate, Lohnund Gehaltstrends und dergleichen, einbezogen werden.

Im Werthaltigkeitstest der CGU-Gruppe Bricks North America, welche einen wesentlichen Anteil am Firmenwert der Wienerberger Gruppe trägt, wurde mit einem WACC nach Steuern von 6,86 % und mit einer Wachstumsrate von 1,80 % ein Nutzungswert errechnet, welcher den Buchwert der getesteten Vermögenswerte um 7,4 MEUR überstieg. Dieser Differenzbetrag lag geringfügig über jenem des Werthaltigkeitstests des Vorjahrs (Vorjahr: 4,6 MEUR). Da der Nutzungswert unter Berücksichtigung dieser externen und internen Faktoren nur leicht über dem Buchwert der CGU-Gruppe lag und sensitiv auf Änderungen der Inputfaktoren reagiert, wurde parallel zum Nutzungswert ein beizulegender Zeitwert ermittelt. Dieser basierte einerseits auf beobachtbaren Börsenkursen vergleichbarer Unternehmen und andererseits auf Daten einer vergleichbaren externen Transaktion am US-amerikanischen Markt im Berichtsjahr und in den Vorjahren, aus welcher ein EBITDA Multiplikator abgeleitet wurde. Somit konnte ein beizulegender Zeitwert abzüglich Kosten des Verkaufs ermittelt werden, welcher den Buchwert der CGU-Gruppe mit rund 6,4 MEUR überstieg.

Eine zusätzlich durchgeführte Sensitivitätsanalyse zeigt, wann der Nutzungswert dem Buchwert des getesteten Vermögens entsprechen würde, wenn einzelne Elemente verändert und die jeweils anderen Parameter konstant gehalten werden. Zu diesem Zweck wurden neben dem WACC nach Steuern die Deckungsbeiträge als zentraler Bestandteil der für den Nutzungswert relevanten Zahlungsströme modifiziert. Die Sensitivitätsanalyse des Deckungsbeitrages beinhaltet die wesentlichen Einflussfaktoren wie Mengen- und Preisänderungen, wobei Preisänderungen einen deutlich stärkeren Einfluss auf die Entwicklung des Nutzungswerts der CGU-Gruppe haben als Veränderungen in der geplanten Absatzmenge. Das Ergebnis dieser Analyse zeigte, dass der Nutzungswert der CGU-Gruppe Bricks North America bei einem WACC nach Steuern von 6,96 % dem Buchwert des getesteten Vermögens entsprochen hätte. Unter Anhebung des WACC nach Steuern um 100 Basispunkte auf 7,86 % würde der Nutzungswert den Buchwert der CGU-Gruppe um 55 MEUR unterschreiten. Die absoluten jährlichen Deckungsbeiträge, die sich über den Planungshorizont bei 112 MEUR einpendeln, müssten um 0,6 % reduziert werden, damit der Nutzungswert dem Buchwert entsprechen würde.

Im Anlagevermögen sind Grundwerte von 408.433 TEUR (Vorjahr: 381.000 TEUR) enthalten. Zum Stichtag bestanden Verpflichtungen zum Kauf von Sachanlagen in Höhe von 22.391 TEUR (Vorjahr: 23.546 TEUR).

In der Bilanzposition als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind Liegenschaften und Gebäude mit einem Buchwert von 57.832 TEUR (Vorjahr: 66.569 TEUR) enthalten, die nicht im laufenden Geschäftsbetrieb eingesetzt werden. Sie sind mittel- bis langfristig zur Veräußerung vorgesehen und somit als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zu qualifizieren (investment property). Die aus vergleichbaren Transaktionen abgeleiteten beizulegenden Zeitwerte dieser Vermögenswerte werden gemäß IFRS 13 der Stufe 2 der Bewertungshierarchie zugeordnet und werden mit 101.216 TEUR

(Vorjahr: 107.710 TEUR) angenommen. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgte zum Großteil anhand von externen Kaufangeboten zu den jeweiligen Liegenschaften oder orientierte sich an am Markt zugäng-lichen Preisen für ähnliche Liegenschaften. Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschafteten diese Liegenschaften Miet- und sonstige Erträge von 1.468 TEUR (Vorjahr: 1.762 TEUR). Aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die während des Geschäftsjahres Mieteinnahmen erzielten, entstanden Aufwendungen in Höhe von 726 TEUR (Vorjahr: 595 TEUR), aus jenen, mit denen keine Mieteinnahmen erzielt wurden, Aufwendungen von 1.405 TEUR (Vorjahr: 1.611 TEUR). Im Jahr 2019 wurden als Finanzinvestition gehaltene Immobilien mit einem Buchwert von 10.859 TEUR (Vorjahr: 7.129 TEUR) veräußert.

Leasingverhältnisse

Die Veränderung der in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte für Leasing stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 1.1.2019 1) Währungs
änderungen
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Zugänge Laufende
Abschrei
bungen
Abgänge 31.12.2019
Grundstücke und Bauten 95.240 966 3.404 62.604 15.088 5.151
Technische Anlagen und Maschinen 7.420 3 89 2.987 3.220 230 141.975
Betriebs- und Geschäftsausstattung 53.153 423 466 33.069 26.268 1.289 7.049
Nutzungsrechte Leasing 155.813 1.392 3.959 98.660 44.576 6.670 59.554
208.578

1) Der Stand per 1.1.2019 beinhaltet die zum 31.12.2018 bilanzierten Nutzungsrechte im Rahmen des Finanzierungsleasings und die aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse per 1.1.2019 erfassten Nutzungsrechte.

Wienerberger mietet überwiegend Fahrzeuge, Büroflächen, Lagerhallen, Produktionsstandorte und Verkaufsräume. Die Leasingverträge werden individuell ausgehandelt und beinhalten unterschiedliche Konditionen. Betriebs- und Geschäftsausstattung umfasst auch den gemieteten Fuhrpark. Die Zugänge bei Grundstücke und Bauten beinhalten im Wesentlichen neu abgeschlossene und verlängerte Verträge für Büroräumlichkeiten und Lagerflächen.

Details zur Leasingverbindlichkeit inkl. Fälligkeitsanalyse sind in Anmerkung 32. Verbindlichkeiten dargestellt, die Aufgliederung der verbleibenden Aufwendungen für Mieten und Leasing in Anmerkung 14. Sonstige betriebliche Aufwendungen.

Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Anlagenspiegel
in TEUR
Stand
1.1.20191)
Veränderung
Konsolidie
Währungs Umbu Stand
Firmenwerte 819.315 rungskreis
14.506
änderungen
10.565
Zugänge
0
Abgänge
0
chungen
0
31.12.2019
Sonstige immaterielle
Vermögenswerte
370.737 18.367 2.673 30.440 1.419 673 844.386
Immaterielle Vermögenswerte
und Firmenwerte
1.190.052 32.873 13.238 30.440 1.419 673 421.471
1.265.857
Grundstücke und Bauten 1.423.202 19.982 14.436 98.597 18.421 -697
Technische Anlagen und Maschinen 2.715.879 6.692 23.992 103.950 84.913 81.117 1.537.099
Betriebs- und Geschäftsausstattung 181.350 441 1.573 54.015 11.234 4.935 2.846.717
Anlagen in Bau 116.528 254 422 93.570 575 -102.592 231.080
Sachanlagen 4.436.959 27.369 40.423 350.132 115.143 -17.237 107.607
4.722.503
Als Finanzinvestition gehaltene
Immobilien
138.729 -15 1.273 261 20.653 10.601 130.196
Immaterielle
Vermögenswerte und
Sachanlagen
5.765.740 60.227 54.934 380.833 137.215 -5.963 6.118.556
Stand Veränderung
Konsolidie
Währungs Umbu Stand
31.12.2018
817.116 2.319 7.714 0 7.834 0
344.616 8.620 -2.217 24.200 6.525 2.043 819.315
1.161.732 10.939 5.497 24.200 14.359 2.043 370.737
1.190.052
1.305.177 17.778 -3.917 30.407 6.175 -15.249
2.677.255 -721 -4.296 73.721 76.566 40.087 1.328.021
125.102 -1.619 -884 13.216 6.735 -413 2.709.480
72.986 0 -627 93.527 -34 -49.392 128.667
4.180.520 15.438 -9.724 210.871 89.442 -24.967 116.528
4.282.696
143.889 0 795 3.146 28.230 19.129 138.729
5.486.141 -3.432 238.217 132.031 -3.795 5.611.477
1.1.2018 rungskreis
26.377
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
änderungen
Zugänge Abgänge chungen

1) beinhaltet die per 1.1.2019 erfassten Nutzungsrechte aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse // 2) inklusive Sonderabschreibungen

Stand
1.1.2019
Abschreibungen
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Währungs
änderungen
Laufende
Abschrei
bungen
Wertmin
derungen 2)
Zuschrei
bungen
Abgänge Umbu
chungen
Stand
31.12.2019
Bilanzwert
31.12.2019
330.828 0 4.454 0 0 0 0 0 335.282 509.104
146.505 -175 1.543 23.030 533 0 1.033 -207 170.196 251.275
477.333 -175 5.997 23.030 533 0 1.033 -207 505.478 760.379
595.364 -31 5.343 50.119 3.655 852 10.116 -11.582
2.021.691 -2 18.302 123.994 4.062 0 82.645 -616 631.900 905.199
88.589 -180 808 40.896 238 0 8.533 45 2.084.786 761.931
1.343 0 -11 0 0 0 0 -12 121.863 109.217
2.706.987 -213 24.442 215.009 7.955 852 101.294 -12.165 1.320
2.839.869
106.287
1.882.634
72.160 -2 793 948 706 0 9.794 7.553 72.364 57.832
3.256.480 -390 31.232 238.987 9.194 852 112.121 -4.819 3.417.711 2.700.845
Abschreibungen
Stand
1.1.2018
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Währungs
änderungen
Laufende
Abschrei
bungen
Wertmin
derungen 2)
Zuschrei
bungen
Abgänge Umbu
chungen
Stand
31.12.2018
Bilanzwert
31.12.2018
332.437 0 6.225 0 0 0 7.834 0
138.398 -333 -1.129 19.112 20 3.557 6.516 510 330.828
146.505
488.487
224.232
470.835 -333 5.096 19.112 20 3.557 14.350 510 477.333 712.719
587.380 -4.983 -2.001 35.541 2.274 740 7.076 -15.031
1.984.141 -23.788 -1.904 119.346 17.775 0 74.366 487 595.364 732.657
87.055 -1.994 -512 11.399 396 0 6.077 -1.678 2.021.691 687.789
372 0 -31 -176 73 0 0 1.105 88.589 40.078
1.343 115.185
2.658.948 -30.765 -4.448 166.110 20.518 740 87.519 -15.117 2.706.987 1.575.709
77.971 0 550 1.243 112 0 21.101 13.385 72.160 66.569
3.207.754 -31.098 1.198 186.465 20.650 4.297 122.970 -1.222 3.256.480 2.354.997

23. Finanzanlagen Die Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie die übrigen Finanzanlagen stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 2019 2018
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Beteiligungen an verbundenen Unternehmen
25.641 22.100
53
Sonstige Beteiligungen 53 11.837
10.355
Übrige Finanzanlagen
Finanzanlagen
10.408
36.049
11.890
33.990

24. Vorräte

in TEUR 2019 2018
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 153.968
Unfertige Erzeugnisse 174.769 97.402
Fertige Erzeugnisse und Handelswaren 105.202 508.515
Geleistete Anzahlungen 544.326 1.774
Vorräte 3.269
827.566
761.659

Paletten werden in der Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe ausgewiesen. Zugekaufter Ton wird gemeinsam mit selbst abgebautem Ton unter den unfertigen Erzeugnissen ausgewiesen. Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von 5.282 TEUR (Vorjahr: 8.428 TEUR) wurden bei jenen Produkten verbucht, bei denen der Nettoveräußerungswert (Verkaufspreis abzüglich zuzurechnender

Vertriebs- und Verwaltungskosten) geringer als die Anschaffungs- bzw. Herstellkosten war. Zum 31.12.2019 belaufen sich die Buchwerte der auf den Nettoveräußerungswert abgewerteten Vorräte auf 52.074 TEUR (Vorjahr: 55.734 TEUR).

25. Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte Kredite und Forderungen

in TEUR
Gesamt 2019
Restlaufzeit
Restlaufzeit Gesamt 2018
Restlaufzeit
Restlaufzeit
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten
< 1 Jahr > 1 Jahr 215.618 < 1 Jahr
215.618
> 1 Jahr
0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Konzernunternehmen
211.210 211.210 0 220 220 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10.376
221.586
10.376
221.586
0
0
215.838 215.838 0
Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit
gegenüber Konzernunternehmen
21.745 21.745 0
Forderungen aus Darlehen 21.323 21.323 0 5.358 5.358 0
5.106 5.106 0
Gewährte Darlehen
Kredite und Forderungen AC 1)
26.429
248.015
26.429
248.015
0
0
27.103
242.941
27.103
242.941
0
0

1) Kredite und Forderungen AC bezeichnet finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden (amortized cost AC).

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten Vertragsvermögenswerte in Höhe von 2.379 TEUR (Vorjahr: 3.158 TEUR) aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen. Sie bezeichnen einen bedingten Anspruch auf Gegenleistung für die vollständige Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen seitens Wienerberger.

Kredite und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung gewichteter erwarteter Kreditausfälle ausgewiesen. Von den Forderungen und sonstigen Vermögenswerten werden die erforderlichen Wertberichtigungen direkt abgesetzt. Verkaufte

Forderungen (Factoring) werden in Übereinstimmung mit der entsprechenden Regelung des IFRS 9 ausgebucht. Zum Stichtag 31.12.2019 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 106.132 TEUR (Vorjahr: 89.453 TEUR) an Dritte verkauft. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind mit einem Betrag von 2.193 TEUR (Vorjahr: 1.505 TEUR) wechselmäßig verbrieft.

Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit gegenüber Konzernunternehmen resultieren aus Darlehensbeziehungen gegenüber at-equity einbezogenen Gesellschaften und sonstigen Beteiligungen.

2019
in TEUR
Buchwert Marktwert im Finanz
ergebnis erfasste
Marktwertänderung
Ø Effektiv
verzinsung
in %
Anteile Fonds 5.851 371 0,20
Aktien 5.851 358 0 -
Sonstige 358 680 0 -
680
Wertpapiere 6.889 6.889 371

Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

2018
in TEUR
Buchwert Marktwert im Finanz
ergebnis erfasste
Marktwertänderung
Ø Effektiv
verzinsung
in %
Anteile Fonds 5.432 -346 0,15
Aktien 5.432 1 0 -
Sonstige 1 715 -76 -
Wertpapiere 715
6.148
6.148 -422

Wertpapiere werden zur kurzfristigen Veranlagung von Liquidität und zur Deckung von Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen gehalten und beinhalten im Wesentlichen Fondsanteile und Aktien, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. Wertschwankungen werden im Finanzergebnis erfasst. Zum Stichtag werden keine Schuldinstrumente gehalten, die über das sonstige Gesamtergebnis bewertet werden müssen.

Die Kategorie "finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" in Höhe von insgesamt 17.501 TEUR (Vorjahr: 18.498 TEUR) beinhaltet im kurzfristigen Vermögen ausgewiesene Wertpapiere in Höhe von 6.889 TEUR (Vorjahr: 6.148 TEUR), Derivate von 204 TEUR (Vorjahr: 460 TEUR) sowie die im langfristigen Vermögen ausgewiesenen übrigen Finanzanlagen von 10.408 TEUR (Vorjahr: 11.890 TEUR).

Derivate

in TEUR 2019 2018
Buchwert Marktwert Buchwert Marktwert
Derivate aus Cashflow Hedges 1.104 1.104
Derivate aus Net Investment Hedges 429 429 7.997 7.997
Sonstige Derivate 2.366 2.366 460 460
204 204
Derivate mit positivem Marktwert 2.999 2.999 9.561 9.561

Die Bilanzposition Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte lässt sich somit wie folgt aufgliedern:

in TEUR 2019 2018
Gewährte Darlehen 27.103
Wertpapiere 26.429 6.148
Derivate Hedge Accounting 6.889 9.101
Sonstige Derivate 2.795 460
Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 204
36.317
42.812

26. Sonstige Forderungen

Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit
> 1 Jahr
10.215 10.215 0
0
18.771 17.839 932
81.980 64.382 17.598
107.582 91.507 16.075 110.966 18.530
Gesamt
12.182
8.423
16.635
82.524
2019
< 1 Jahr
12.182
8.423
15.467
67.617
> 1 Jahr
0
0
1.168
14.907
Gesamt
4.144
2018
< 1 Jahr
4.144
92.436

Die Vermögenswerte aus erwarteten Retouren resultieren aus der Bilanzierung von Rückgaberechten wie retournierbaren Paletten.

Die übrigen sonstigen Forderungen mit einer Restlaufzeit < 1 Jahr beinhalten im Wesentlichen Forderungen gegenüber Finanzamt und Sozialversicherungsträgern. In den übrigen langfristigen Forderungen ist eine Forderung aus dem Verkauf von Abbaurechten einer Sandgrube enthalten, die eine mittelfristige Restlaufzeit aufweist.

27. Zur Veräußerung gehaltene langfristige

Vermögenswerte Anlagen mit Buchwerten in Höhe von 2.958 TEUR (Vorjahr: 1.348 TEUR) sind zur Veräußerung vorgesehen. Hierbei handelt es sich vorwiegend um Grundstücke und Gebäude permanent stillgelegter Werke, die laut Einschätzung des Managements höchstwahrscheinlich innerhalb der nächsten 12 Monate veräußert werden.

28. Konzerneigenkapital Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals der Jahre 2019 und 2018 ist auf den Seiten 44 und 45 dargestellt.

In der 150. ordentlichen Hauptversammlung vom 6.5.2019 wurde ein genehmigtes Kapital im Ausmaß von 17.452.724 EUR beschlossen. Hierbei handelt es sich um die Ermächtigung für die Durchführung einer regulären Kapitalerhöhung gegen Bar- oder Sacheinlage innerhalb von fünf Jahren mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Das Grundkapital kann um maximal 17.452.724 EUR durch Ausgabe von bis zu 17.452.724 neuen auf Inhaber lautenden Stückaktien mit der Möglichkeit des Bezugsrechtsausschlusses bei Spitzenbeträgen erhöht werden. Eine Durchführung kann gegebenenfalls in mehreren Tranchen erfolgen. Die Art der Aktien, der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Grundsätzlich haben die Aktionäre das gesetzliche Bezugsrecht. Der Vorstand wurde jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der A4ktionäre in zwei besonderen Fällen auszuschließen. Erstens, für eine Kapitalerhöhung im Falle einer Sacheinlage zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen sowie zweitens bei Mehrzuteilungsoptionen im Rahmen der Platzierung neuer Aktien der Gesellschaft (Greenshoe). Dabei darf die Anzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 5.817.574 nicht überschreiten.

Der Vorstand wurde in der 149. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 14.6.2018 ermächtigt, im gesetzlich jeweils höchstzulässigen Ausmaß eigene Stückaktien während der Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung zu erwerben, höchstens zum Zweifachen des Börsenkurses vom 14.6.2018 und mindestens zum Rechenwert von einem Euro pro Aktie, und rückgekaufte Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung entweder einzuziehen, wieder zu verkaufen oder eigene Aktien auf eine andere Weise als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern. Diese Ermächtigung ersetzt die in der Hauptversammlung vom 12. Mai 2016 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien.

Der Vorstand wurde in der 148. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 19.5.2017 ermächtigt, eigene Aktien im Ausmaß von 2 % des Grundkapitals zum Zweck der Mitarbeiterbeteiligung für einen Zeitraum von 30 Monaten zu erwerben. Die auf Grundlage dieses Beschlusses erworbenen Aktien dürfen um nicht weniger als einen Euro und nicht um mehr als zum Zweifachen des Börsenkurses vom 19.5.2017 pro Aktie erworben werden. Ferner wurde eine Satzungsänderung beschlossen, wonach die Hauptversammlung dazu ermächtigt ist, den Bilanzgewinn ganz oder teilweise von der Verwendung auszuschließen.

Wienerberger weist per 31.12.2019 ein Konzerneigenkapital von 2.076.829 TEUR gegenüber 1.939.080 TEUR im Vorjahr aus. Das Ergebnis nach Steuern erhöhte das Eigenkapital um 262.763 TEUR (Vorjahr: 146.870 TEUR). Die anderen Bestandteile des Gesamtergebnisses nach Berücksichtigung latenter Steuern führten ebenso zu einem Anstieg des Eigenkapitals um weitere 8.485 TEUR (Vorjahr: Anstieg um 2.441 TEUR). Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme beläuft sich per 31.12.2019 auf 50 % (Vorjahr: 52%), die Nettoverschuldung erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr von 631.605 TEUR auf 871.385 TEUR.

Die nicht beherrschenden Anteile beliefen sich auf 835 TEUR im Vergleich zu 586 TEUR im Vorjahr.

Das Grundkapital der Wienerberger AG zum 31.12.2019 beträgt 116.351.496 EUR und verteilt sich auf 116.351.496 nennwertlose Stückaktien, denen allen die gleichen Rechte zukommen. Alle Aktien sind voll einbezahlt. Im Geschäftsjahr wurde eine Dividende in Höhe von 0,50 EUR je Aktie ausbezahlt, das waren 58.176 TEUR abzüglich eines anteiligen Betrags für eigene Anteile von 885 TEUR, somit 57.291 TEUR.

Das im Eigenkapital ausgewiesene Hybridkapital bezeichnet eine Hybridanleihe, welche gegenüber allen sonstigen Gläubigern nachrangig und unbefristet ist. Sie bietet eine Fixverzinsung von 5% bis zum Jahr 2021, in dem der Emittentin erstmals ein Kündigungsrecht zusteht. Im Berichtsjahr wurde ein Teil der Hybridanleihe mit einer Nominale von 25.543 TEUR zurückerworben. Die angefallenen Transaktionskosten von 25 TEUR wurden als Abzug vom Eigenkapital berücksichtigt.

Die Wienerberger AG hat im Berichtsjahr einen Kupon in Höhe von 14.284 TEUR für die unter dem Hybridkapital ausgewiesene Hybridanleihe ausbezahlt.

Nach IAS 32 handelt es sich bei der Hybridanleihe 2014 um ein Eigenkapitalinstrument, weshalb die hierfür zu zahlenden Kupons als Teil der Ergebnisverwendung in der Entwicklung des Eigenkapitals gezeigt werden. Im Berichtsjahr verminderte sich das Ergebnis je Aktie durch Kuponzinsen um 0,12 EUR.

Wienerberger hat im Berichtsjahr 1.323.443 Stück Aktien um 29.478 TEUR erworben und als Reduktion des Eigenkapitals unter den eigenen Anteilen ausgewiesen. Transaktionskosten von 331 TEUR wurden als Abzug vom Eigenkapital berücksichtigt. Von den erworbenen eigenen Aktien wurden 1.175.268 Stück per 18.2.2019 eingezogen und führten zu einer Kapitalherabsetzung des gezeichneten Kapitals von 1.175 TEUR und einer Reduktion der Kapitalrücklagen von 16.476 TEUR zum Bilanzstichtag.

Die Gewinnrücklagen von insgesamt 943.851 TEUR (Vorjahr: 760.389 TEUR) enthalten die Gewinnrücklagen der Wienerberger AG und sämtliche nicht im Rahmen der Kapitalkonsolidierung eliminierten Gewinnrücklagen von Tochterunternehmen. Das Konzernergebnis 2019 ohne Anteile anderer Gesellschafter ist innerhalb der Konzerngewinnrücklagen ausgewiesen.

In den übrigen Rücklagen werden die Bestandteile des sonstigen Gesamtergebnisses ausgewiesen. Dabei handelt es sich um versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensions- und Abfertigungsplänen, die zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden. Die anderen übrigen Rücklagen beinhalten Bestandteile des sonstigen Gesamtergebnisses, die grundsätzlich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden müssen. Die Rücklage aus Währungsumrechnung beinhaltet alle im sonstigen Gesamtergebnis erfassten Differenzen aus der Währungsumrechnung nach Steuern, wobei die Differenzen von at-equity bilanzierten Unternehmen gesondert ausgewiesen werden. In der Hedging Rücklage werden Wertänderungen von Sicherungsgeschäften abgebildet. Bei diesen Sicherungsgeschäften handelt es sich einerseits um Absicherungen der Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftseinheiten (Net Investment Hedges) und andererseits um Sicherungsgeschäfte für Transaktionen in Fremdwährungen (Cashflow Hedges).

"Change of Control"-Klauseln sind in den Vorstandsverträgen, den Vereinbarungen zu den Unternehmensanleihen 2013 und 2018, zu der Hybridanleihe 2014 sowie in mehreren syndizierten Krediten und Darlehen enthalten.

29.
Rückstellungen
in TEUR 1.1.2019 Währungs
änderungen
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Auflösung Verbrauch Zuführung 31.12.2019
Garantierückstellungen 22.256 150 0 5.476 2.397 5.895
Rekultivierungsrückstellungen 42.981 866 73 2.050 5.500 16.792 20.428
Übrige sonstige langfristige
Rückstellungen
18.385 48 1.695 1.180 6.774 5.106 53.162
Sonstige langfristige 17.280
Rückstellungen
Steuerrückstellungen
83.622
1.680
1.064
3
1.768
0
8.706
22
14.671
0
27.793
139
90.870
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 50.244 69 3.128 7.826 40.831 31.529 1.800
36.313
Kurzfristige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
51.924
135.546
72
1.136
3.128
4.896
7.848
16.554
40.831
55.502
31.668
59.461
38.113
128.983

Die übrigen sonstigen langfristigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen sonstige langfristige Personalrückstellungen. In den sonstigen kurzfristigen Rückstellungen werden großteils Rückstellungen für Restrukturierungen sowie sonstige kurzfristige Personalrückstellungen ausgewiesen.

30. Leistungen an Arbeitnehmer Die Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer stellen sich wie folgt dar:

Währungs Veränderung
Konsolidie
31.12.2019
33.941 -25 0 1.076 5.929 6.325
92.367 1.749 0 737 9.594 22.086 33.236
10.124 28 125 128 1.459 2.887 105.871
1.752 125 1.941 31.298 11.577
150.684
1.1.2019
136.432
änderungen rungskreis Auflösung Verbrauch
16.982
Zuführung

Die gesamten Verpflichtungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses belaufen sich auf 139.107 TEUR (Vorjahr: 126.308 TEUR) und lassen sich in Pensionsverpflichtungen von 105.871 TEUR (Vorjahr: 92.367 TEUR) und Abfertigungsverpflichtungen von 33.236 TEUR (Vorjahr: 33.941 TEUR) unterteilen. Die relevanten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sind auf den Seiten 107 und 108 erläutert.

Hinsichtlich der Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses unterliegt das Unternehmen unterschiedlichen Risiken, wobei neben allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken in Folge einer höheren Lebenserwartung bei Pensionen oder Zinsrisiken auch Währungsrisiken und Veranlagungsrisiken auf Kapitalmärkten zum Tragen kommen.

Pensionsverpflichtungen

Bei Wienerberger haben Arbeiter und Angestellte in den Niederlanden, Großbritannien, Skandinavien, den USA, Kanada, Deutschland, Belgien und der Schweiz sowie einzelne Personen des Managements in Österreich Pensionszusagen. Zielsetzung für künftige Pensionsregelungen sind beitragsorientierte Modelle (defined contribution). Leistungsorientierte Pensionsvereinbarungen (defined benefit) werden nach Möglichkeit in beitragsorientierte Pensionskassenmodelle umgewandelt und bisher erworbene Ansprüche an Pensionskassen übertragen. Daneben bestehen vereinzelt nicht fondsgebundene leistungsorientierte Pensionszusagen, vorwiegend an ehemalige Manager. Für die Pensionspläne bilden die geleisteten Dienstjahre die Grundlage. Die Altersversorgung der Mitarbeiter von General Shale Brick Inc. (USA) beruht auf einem fondsgebundenen leistungsorientierten Pensionsplan sowie einer nicht fondsgebundenen (Alters-)Krankenversicherung. ZZ Wancor AG (Schweiz) hat ein fondsgebundenes leistungsorientiertes Pensionsmodell mit einer ausgelagerten Pensionskassa, wobei im Falle der Zahlungsunfähigkeit der Sammelstiftung das Unternehmen einer faktischen Nachschussverpflichtung unterliegt. Die von niederländischen Mitarbeitern erworbenen Ansprüche werden im Rahmen eines beitragsorientierten Pensionsmodells überwiegend durch Beiträge in einen industrieweiten niederländischen Pensionsfonds befriedigt. In Großbritannien existiert ein beitragsorientiertes Pensionsmodell für alle Mitarbeiter. Bei den im Jahr 2004 erworbenen Gesellschaften von thebrickbusiness sowie Baggeridge im Jahr 2007 gab es leistungsorientierte Modelle. Die daraus resultierenden Verpflichtungen wurden rückgestellt. Für Mitarbeiter der Steinzeug-Keramo Gruppe existieren ebenfalls leistungsorientierte Pensionsmodelle. In der Pipelife Gruppe existieren leistungsorientierte Pensionspläne für einzelne Mitglieder des Managements in den Niederlanden, Belgien, Österreich und Deutschland.

Den Berechnungen liegen die folgenden gewichteten durchschnittlichen Parameter zugrunde:

Parameter 2019 2018
Diskontierungssatz 2,5 %
Erwartete Gehaltssteigerungen 1,5 % 0,3 %
Erwartete Rentensteigerungen 0,3 % 1,2 %
Durchschnittliche Fluktuationsraten 1,0 % 0,0 %
Sterbetafeln 0,0 %
Österreich AVÖ 2018-P
Deutschland AVÖ 2018-P Heubeck 2018 G
Schweiz Heubeck 2018 G BVG 2015 GT
USA BVG 2015 GT
Pri.A-2012 Fully Generational
RP-2014 with scale MP-2017
Großbritannien with Scale MP 2019
105% of SAPS S2 Tables with
105% of SAPS S2 Tables with
allowance (CMI 2017)
Belgien allowance (CMI 2017) MR-3/FR-3
Schweden MR-3/FR-3 DUS14
Kanada DUS14
CIA Composite Sector
CIA Composite Sector
Mortality Table
Niederlande Mortality Table
AG Prognosetafel 2016
AG Prognosetafel 2016

Der landesspezifische Diskontierungssatz basiert auf der durchschnittlichen Verzinsung von erstrangigen, festverzinslichen Industrieanleihen mit einer Laufzeit, die der durchschnittlichen Fälligkeit der Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern entspricht.

Der gesamte Pensionsaufwand des Jahres 2019 verteilt sich auf beitragsorientierte und leistungsorientierte Pensionspläne, wobei der laufende sowie nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand und die Auswirkungen von Abgeltungen im Betriebsergebnis und der Nettozinseffekt im Zinsergebnis ausgewiesen werden.

in TEUR 2019 2018
Beitragsorientierte Pläne 14.894 13.287
Leistungsorientierte Pläne
Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche (service cost)
3.721
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 3.471 1.470
Auswirkung von Plankürzungen und Abgeltungen 0 0
Nettozinsaufwand -743 2.519
2.415
Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne
Gesamte Aufwendungen für Altersversorgung
5.143
20.037
7.710
20.997

Die Überleitung von Brutto-Pensionsverpflichtungen auf bilanzierte Netto-Pensionsverpflichtungen erfolgt durch Abzug des Marktwerts des Planvermögens. Von den Netto-Pensionsverpflichtungen stammen 9.776 TEUR (Vorjahr: 9.141 TEUR) aus der US-amerikanischen

(Alters-)Krankenversicherung. Eine Änderung des Kostentrends für medizinische Versorgungsleistungen führt zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf Zinsaufwand und leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen.

Die Zusammensetzung der Pensionsverpflichtungen und ihre Abdeckung durch Vermögen stellen sich wie folgt dar:

Brutto
Pensionsverpflichtung
Marktwert
Planvermögen
in TEUR 2019 2018 2019 2018
Wert per 1.1.
Währungsänderungen
378.151 393.112
4.971
285.784 284.025
3.882
Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungs
ansprüche (service cost) für leistungsorientierte Pensionspläne
10.445 3.721 8.696 0
Kalkulatorischer Zinsaufwand der bereits
erworbenen Ansprüche (interest cost)
3.471 8.577 0 0
Erwarteter Ertrag auf das Planvermögen 9.297 0 0 6.058
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 0 -19.202 6.882 -5.181
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 43.958 1.470 27.637 0
Auszahlungen an Rentner 0 -15.156 0 -14.847
Einzahlungen von Mitarbeitern -18.873 1.137 -18.573 1.137
Abgeltungen 1.169 0 1.169 0
Einzahlungen vom Arbeitgeber -1.660 -479 -918 10.710
-385 9.025
Wert per 31.12.
Marktwert Planvermögen
425.573 378.151
-285.784
319.702 285.784
-319.702
Netto-Pensionsverpflichtungen 105.871 92.367
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus Pensionsplänen
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aufgrund von Änderungen der demographischen Annahmen
2.236
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aufgrund von Änderungen der finanziellen Annahmen
-725 -15.484
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aufgrund von erfahrungsbedingten Anpassungen
59.211 -5.954
Abweichung des Ertrages auf das Planvermögen -14.528 5.181
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+)
im sonstigen Gesamtergebnis
-27.637
16.321
-14.021

Das Planvermögen resultiert hauptsächlich aus den fondsgebundenen leistungsorientierten Pensionsmodellen in den USA, Großbritannien, der Schweiz und dem niederländischen Plan von Pipelife. Das Planvermögen

wird zu 42% (Vorjahr: 44%) in Form von Aktien, zu 50% (Vorjahr: 47%) in Form von Anleihen und zu 8% (Vorjahr: 9%) in Form von sonstigen Vermögenswerten gehalten.

Die Sensitivität der Brutto-Pensionsverpflichtung wurde getestet, indem die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen einzeln unter sonst gleichen Bedingungen verändert wurden. Ein negativer Betrag bedeutet eine Verminderung der Verpflichtung, ein positiver Wert eine Erhöhung.

Änderung der Anstieg der Verringerung der
Sensitivität der Brutto-Pensionsverpflichtung Annahme
in Basispunkten
(BP)/Jahren (J)
Annahme
in TEUR
Annahme
in TEUR
Diskontierungssatz +/-25 BP -14.517 16.359
Gehaltssteigerungen +/-100 BP 1.641 -1.362
Fluktuation +/-100 BP -986 813
Lebenserwartung +/-1 J 16.422 -15.172

Für das Geschäftsjahr 2020 werden Zahlungen für leistungsorientierte Pensionspläne in Höhe von insgesamt 12.621 TEUR erwartet. Die gewichtete durchschnittliche Duration der Pensionsverpflichtungen beläuft sich per 31.12.2019 auf 15 Jahre (Vorjahr: 15 Jahre).

Abfertigungsverpflichtungen

Abhängig von der Dienstzugehörigkeit haben österreichische Dienstnehmer, die vor dem 1.1.2003 in das Unternehmen eingetretenen sind, aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt bzw. bei Kündigung durch den Arbeitgeber. Für diese zukünftige Verpflichtung werden Rückstellungen für Abfertigungen gebildet. Ähnliche Verpflichtungen gibt es unter anderem in Frankreich, Italien, Polen und der Türkei.

Der landesspezifische Diskontierungssatz, der für die Berechnung der Abfertigungsverpflichtungen gemäß der Projected Unit Credit Methode herangezogen wird, basiert auf derselben Zinskurve, die für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen herangezogen wird. Den Berechnungen liegen die folgenden gewichteten durchschnittlichen Parameter zugrunde:

Parameter 2019 2018
Diskontierungssatz 1,4 %
Erwartete Gehaltssteigerungen 0,5 % 2,2 %
Durchschnittliche Fluktuationsraten 2,0 % 1,3 %
1,5 %

Der laufende sowie nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand und die Auswirkung von Abgeltungen aus leistungsorientierten Abfertigungsverpflichtungen werden im Betriebsergebnis und der Nettozinseffekt im Zinsergebnis ausgewiesen.

in TEUR 2019 2018
Beitragsorientierte Pläne 1.214 1.106
Leistungsorientierte Pläne
Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche (service cost)
1.324
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 1.257 -10
Auswirkung von Abgeltungen -63 -329
Nettozinsaufwand 5 525
512
Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne
Aufwendungen für Abfertigungen
1.711
2.925
1.510
2.616

Die Abfertigungsverpflichtungen sind in Frankreich durch Planvermögen gedeckt. Dieses wird zu 11%

(Vorjahr: 11%) in Form von Aktien, zu 74% (Vorjahr: 76%) in Form von Anleihen und zu 15% (Vorjahr: 13%) in Form von sonstigen Vermögenswerten gehalten.

Die Zusammensetzung der Abfertigungsverpflichtungen und ihre Abdeckung durch Vermögen stellen sich wie folgt dar:

Brutto
Abfertigungsverpflichtung
Marktwert
Planvermögen
in TEUR 2019 2018 2019 2018
Wert per 1.1.
Veränderungen Konsolidierungskreis
36.335 38.314
-918
2.394 2.291
0
Umgliederungen 0 105 0 0
Währungsänderungen 0 -170 0 0
Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche
(service cost) für Abfertigungen
-25 1.324 0 0
Kalkulatorischer Zinsaufwand der bereits
erworbenen Ansprüche (interest cost)
1.257 557 0 0
Erwarteter Ertrag auf das Planvermögen 548 0 0 32
Auswirkung von Abgeltungen 0 -329 36 0
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 5 -157 0 71
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 2.599 -10 72 0
Auszahlungen -63 -2.381 0 0
-4.918 0
Wert per 31.12.
Marktwert Planvermögen
35.738 36.335
-2.394
2.502 2.394
-2.502
Netto-Abfertigungsverpflichtungen
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
33.236 33.941
aus Abfertigungsplänen
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aufgrund von Änderungen der demographischen Annahmen
-879
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aufgrund von Änderungen der finanziellen Annahmen
-728 69
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aufgrund von erfahrungsbedingten Anpassungen
3.080 653
Abweichung des Ertrages auf das Planvermögen 247 -71
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+)
im sonstigen Gesamtergebnis
-72
2.527
-228

Die Sensitivität der Brutto-Abfertigungsverpflichtung wurde getestet, indem die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen einzeln unter sonst gleichen

Bedingungen verändert wurden. Ein negativer Betrag bedeutet eine Verminderung der Verpflichtung, ein positiver Wert eine Erhöhung.

Änderung der Anstieg der Verringerung der
Sensitivität der Brutto-Abfertigungsverpflichtung Annahme
in Basispunkten (BP)
Annahme
in TEUR
Annahme
in TEUR
Diskontierungssatz +/-25 BP -370 1.940
Gehaltssteigerungen +/-100 BP 4.655 -2.863
Fluktuation +/-100 BP -688 644

Für das Geschäftsjahr 2020 werden Zahlungen für Abfertigungspläne in Höhe von insgesamt 704 TEUR erwartet. Die gewichtete durchschnittliche Duration der Abfertigungsverpflichtungen beläuft sich per 31.12.2019 auf 12 Jahre (Vorjahr: 12 Jahre).

31. Latente Steuern Folgende aktive und passive latente Steuern per 31.12.2019 und 31.12.2018 resultieren aus zeitlich begrenzten Bewertungs- und Bilanzierungsunterschieden zwischen den Buchwerten des Konzernabschlusses und den entsprechenden steuerlichen Bemessungsgrundlagen:

in TEUR 2019 2018
Passiva
Immaterielle Vermögenswerte 3.602 -40.209
Sachanlagen 13.091 -93.258
Vorräte 3.168 -5.156
Forderungen 10.591 -13.877
Übrige sonstige Forderungen 56.198 -75
Rückstellungen 27.206 -152.575
-3.788
Verbindlichkeiten 13.468 -3.433
Erhaltene Vorauszahlungen 342 -212
Aktiva
Passiva
Aktiva
2.340
-48.327
7.616
-136.760
3.238
-5.508
11.697
-22.055
55.210
-21
80.101
-212.671
86.650
29.081
-1.531
65.454
-7.599
590
-210
95.125
-9.340
41.016
427.263
424.778
600.004
-222.011
554.929
-415.866
-396.165
-84.987
-145.094
145.094
58.745
-76.917
54.076
Steuerliche Verlustvorträge -7.433
Aktive/Passive latente Steuern
Nicht angesetzte aktive latente Steuern
-160.008
Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern
gegenüber der selben Steuerbehörde
84.987
Angesetzte aktive und passive latente Steuern -75.021

Im Konzern bestehen abzugsfähige temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge (inklusive Siebentelabschreibungen) in Höhe von insgesamt 1.554.559 TEUR (Vorjahr: 1.669.551 TEUR). Davon entfallen 203.032 TEUR (Vorjahr: 250.824 TEUR) auf abzugsfähige temporäre Differenzen, sowie

1.351.527 TEUR (Vorjahr: 1.418.727 TEUR) auf steuerliche Verlustvorträge (inklusive Siebentelabschreibungen). Es wurden dafür keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Wirksamkeit als endgültige Steuerentlastung im Rahmen der Mittelfristplanung noch nicht ausreichend gesichert ist. Das entspricht einer aktiven Latenz in Höhe von 396.165 TEUR (Vorjahr: 415.866 TEUR).

Folgende Tabelle zeigt, in welchem Zeitraum nicht angesetzte steuerliche Verlustvorträge verfallen:

in TEUR 2019 2018
Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge ≤ 5 Jahre 39.106
Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge 6 - 10 Jahre 32.098 78.099
Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge > 10 Jahre 83.287 135.811
Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge unbegrenzt 23.525 1.165.711
Summe nicht angesetzter Verlustvorträge 1.212.617
1.351.527
1.418.727

Der Betrag der nach österreichischem Steuerrecht abzugsfähigen temporären Siebentelabschreibungen in der Wienerberger AG beläuft sich auf 187.905 TEUR (Vorjahr: 281.857 TEUR). In der Bilanz wurde ebenso wie im Vorjahr für diesen Betrag kein latenter Steueranspruch angesetzt.

Am 31.12.2019 bestanden zu versteuernde Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von 220.045 TEUR (Vorjahr:

199.085 TEUR), für die gemäß IAS 12.39 keine latente Steuerschuld angesetzt wurde (outside basis differences).

32. Verbindlichkeiten Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt prinzipiell zu fortgeführten Anschaffungskosten (financial liabilities at amortized cost). Eine Ausnahme bilden Derivate mit negativen Marktwerten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

2019
in TEUR
Gesamt Restlaufzeit
< 1 Jahr
Restlaufzeit
1-5 Jahre
Restlaufzeit
> 5 Jahre
davon
dinglich
besichert
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 420.974 397.762 2.682 1.250
Leasingverbindlichkeiten 821.418 39.237 80.806 94.996 0
215.039
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten
1.036.457 460.211
335.627
478.568
0
97.678
0
1.250
0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Konzernunternehmen
335.627 795 0 0 0
795
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 336.422 336.422 0 0 0
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern
Vertragsverbindlichkeiten
25.516 25.516
10.259
0
36
0
12
0
0
Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt
und Sozialversicherungsträgern
10.307 63.474 0 0 0
Rückerstattungsverbindlichkeiten 63.474 10.816 0 0 0
Erhaltene Vorauszahlungen 10.816 6.369 698 2.207 0
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 9.274 206.774 132 0 0
206.906
Sonstige Verbindlichkeiten
Summe Verbindlichkeiten
300.777
1.699.172
297.692
1.119.841
866
479.434
2.219
99.897
0
1.250
2018
in TEUR
Gesamt Restlaufzeit
< 1 Jahr
Restlaufzeit
1-5 Jahre
Restlaufzeit
> 5 Jahre
davon
dinglich
besichert
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 126.684 419.212 290.623 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 836.519 223 755 0 0
978
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten
837.497 126.907
326.186
419.967
0
290.623
0
0
0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Konzernunternehmen
326.186 704 0 0 0
704
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 326.890 326.890 0 0 0
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern
Vertragsverbindlichkeiten
22.531 22.531
4.311
0
25
0
12
0
0
Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt
und Sozialversicherungsträgern
4.348 58.815 0 20 0
Rückerstattungsverbindlichkeiten 58.835 12.681 0 0 0
Erhaltene Vorauszahlungen 12.681 4.139 388 2.337 0
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 6.864 187.174 5 6 0
187.185
Sonstige Verbindlichkeiten
Summe Verbindlichkeiten
269.913
1.456.831
267.120
743.448
418
420.385
2.375
292.998
0
0

Zum Bilanzstichtag bereits abgeschlossene aber noch nicht begonnene Leasingverhältnisse wurden bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit nicht berücksichtigt. Diese bereits getroffenen Vereinbarungen werden auf Basis der zum Stichtag verfügbaren Informationen Nutzungsrecht und Leasingverbindlichkeit im Folgejahr um rund 2.313 TEUR erhöhen. Der gesamte Zahlungsmittelabfluss für Leasingverhältnisse betrug 46.491 TEUR.

Die Rückerstattungsverbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen bilanzierte Rückgaberechte aus retournierbaren Paletten.

Vertragsverbindlichkeiten bezeichnen erhaltene Anzahlungen von Kunden und werden in der Bilanz im Posten sonstige Verbindlichkeiten dargestellt. Sie belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 10.307 TEUR (Vorjahr: 4.348 TEUR). Die Umsatzerlöse aus diesen Aufträgen

werden mit Übertragung der Güter/Dienstleistungen an den Kunden realisiert.

Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten bestehen mit 72.155 TEUR (Vorjahr: 68.890 TEUR) gegenüber Mitarbeitern und mit 106.886 TEUR (Vorjahr: 97.860 TEUR) aus Abgrenzungen von Boni und sonstigen Erlösschmälerungen gegenüber Kunden. Die erhaltenen Vorauszahlungen beinhalten 4.295 TEUR (Vorjahr: 3.586 TEUR) Subventionen und Investitionszuschüsse von Dritten, die entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen Sachanlagen ertragswirksam aufgelöst werden. Zusätzlich zu den Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern sind unter den Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt und Sozialversicherungsträgern Steuerschulden in Höhe von 39.179 TEUR (Vorjahr: 34.142 TEUR) ausgewiesen.

Unter den Finanzverbindlichkeiten sind folgende Derivate mit negativen Marktwerten enthalten:

Derivate

in TEUR 2019 2018
Derivate aus Cashflow Hedges 569
Derivate aus Net Investment Hedges 5.715 2.106
Sonstige Derivate 3.396 4.888
1.848
Derivate mit negativem Marktwert 10.959 7.563

Von den gesamten Verbindlichkeiten entfallen somit 1.672.777 TEUR (Vorjahr: 1.443.268 TEUR) auf Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden (financial liabilities at amortized cost), 15.436 TEUR (Vorjahr: 6.000 TEUR) auf sonstige

Finanzverbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, 9.111 TEUR (Vorjahr: 2.675 TEUR) auf Derivate in Hedge-Beziehungen und 1.848 TEUR (Vorjahr: 4.888 TEUR) auf sonstige Derivate, welche erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Die aus den Finanzverbindlichkeiten resultierenden erwarteten Zahlungsströme stellen sich wie folgt dar:

Analyse der vertraglichen Cashflows

2019
in TEUR
Buchwert
zum 31.12.2019
Gesamt < 6 Monate 6-12 Monate 1-2 Jahre 2-5 Jahre > 5 Jahre
Anleihen 559.473 -317.000 0 -5.000 -265.000 0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
232.389 -587.000 -98.506 -664 -28.254 -107.880 -2.943
Leasingverbindlichkeiten 215.039 -238.247 -23.043 -19.955 -32.914 -57.063 -126.258
Verbindlichkeiten gegenüber
Nichtbanken
18.597 -259.233
-18.902
-1.502 -387 -5.173 -11.840 0
Originäre Finanzinstrumente 1.025.498 -1.103.382 -440.051 -21.006 -71.341 -441.783 -129.201
Zinsderivate 9.111 -2.936 -1.379 -872 -5.133 0
Devisentermingeschäfte und Swaps 1.848 -10.320 -5.317 -3.122 0 0 0
-8.439
Derivative Finanzinstrumente
Buchwerte/Vertragliche Cashflows
10.959
1.036.457
-18.759
-1.122.141
-8.253
-448.304
-4.501
-25.507
-872
-72.213
-5.133
-446.916
0
-129.201
2018
in TEUR
Buchwert
zum 31.12.2018
Gesamt < 6 Monate 6-12 Monate 1-2 Jahre 2-5 Jahre > 5 Jahre
Anleihen 558.449 -17.000 0 -317.000 -15.000 -255.000
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
263.722 -604.000 -98.269 -7.139 -28.484 -93.986 -42.324
Verbindlichkeiten gegenüber
Nichtbanken
7.763 -270.202 -7 -5.032 -1.547 -1.029 0
Originäre Finanzinstrumente 829.934 -7.615
-881.817
-115.276 -12.171 -347.031 -110.015 -297.324
Zinsderivate 4.623 -1.508 -63 -1.425 -2.652 0
Devisentermingeschäfte und Swaps 2.940 -5.648 -2.024 -857 -2.043 -1.572 0
-6.496
Derivative Finanzinstrumente
Buchwerte/Vertragliche Cashflows
7.563
837.497
-12.144
-893.961
-3.532
-118.808
-920
-13.091
-3.468
-350.499
-4.224
-114.239
0
-297.324

Die in den vorhergehenden Tabellen dargestellten Zahlungsströme beinhalten Zinszahlungen sowohl für fix als auch für variabel verzinste Finanzverbindlichkeiten.

Diese wurden auf Basis der Zinssatzfeststellung am Ende der Berichtsperiode ermittelt.

33. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse Haftungsverhältnisse resultieren aus Verpflichtungen, die gegenüber Dritten übernommen wurden, und entfallen auf:

in TEUR 31.12.2019 31.12.2018
Garantien 21.926
Sonstige vertragliche Haftungsverpflichtungen 14.198 315
2.052
Haftungsverhältnisse 16.250 22.241

Bei allen unter den Eventualschulden ausgewiesenen Sachverhalten geht es um potenzielle zukünftige Verpflichtungen, bei denen das Eintreten des entsprechenden zukünftigen Ereignisses zu einer Verpflichtung führen würde, die zum Bilanzstichtag noch völlig ungewiss ist.

34. Finanzinstrumente Die verzinslichen Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

2019 Währung Nominale Marktwert Buchwert
zum 31.12.2019
Zinssatz
effektiv
in Tsd.
Landeswährung in TEUR in TEUR in %
Langfristige Darlehen EUR 133.207 137.005 0,94
Revolvierende Kredite TRY 61.600 9.179 133.207 11,39
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 35.116 35.663 9.216 0,88
Finanzverbindlichkeiten gegenüber 35.116
Kreditinstituten mit fixer Verzinsung 181.847 177.539
2018 Währung Nominale Marktwert Buchwert
zum 31.12.2018
Zinssatz
effektiv
in Tsd.
Landeswährung
in TEUR in TEUR in %
Langfristige Darlehen EUR 160.000 164.014 1,02
Revolvierende Kredite TRY 776 127 160.000 19,80
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 9.200 9.303 128 4,17
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten mit fixer Verzinsung
173.444 9.200
169.328
2019 Währung Nominale Marktwert Buchwert
zum 31.12.2019
Zinssatz
effektiv
in Tsd. in TEUR in TEUR in %
Landeswährung
Langfristige Darlehen EUR 1.250 1.497 1.250 1,75
DKK 10.697 1.553 1.432 2,16
Revolvierende Kredite EUR 40.000 3.050
39.921
2.682 0,80
TRY 26.500 3.946 40.000 10,56
3.965
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 4.084 43.867
4.097
43.965 1,51
TRY 12.262 1.834 4.084 -
DKK 9.080 1.215 1.834 -
CAD 442 303 1.215 -
USD 856 762 303 -
PLN 18 4 762 -
CHF 1 1 4 -
1
Derivate Diverse in EUR 309.692 8.216 8.203 -
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten mit variabler Verzinsung
10.959
66.092
10.959
65.809
2018 Währung Nominale Marktwert Buchwert
zum 31.12.2018
Zinssatz
effektiv
in Tsd.
Landeswährung
in TEUR in TEUR in %
Langfristige Darlehen EUR 1.250 1,75
Revolvierende Kredite EUR 55.000 1.231
54.736
1.250 0,90
TRY 65.810 10.786 55.000 24,87
10.862
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 21.632 65.522
21.713
65.862 1,95
TRY 23.798 3.928 21.632 -
USD 1.457 1.272 3.928 -
CAD 427 273 1.272 -
HUF 55.904 174 273 -
PLN 12 3 174 -
3
Derivate Diverse in EUR 286.383 27.363 27.282 -
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten mit variabler Verzinsung
7.563
101.679
7.563
101.957
2019 Währung Nominale Marktwert Buchwert
zum 31.12.2019
Zinssatz
effektiv
in Tsd.
Landeswährung
in TEUR in TEUR in %
Anleihen – fix verzinst (langfristig) EUR 250.000 273.735 2,21
Anleihen – fix verzinst (kurzfristig) EUR 300.000 302.690 247.843 4,03
Anleihen – fix verzinst (Stückzinsen) EUR 11.779 11.779 299.851 -
Langfristige Darlehen – fix verzinst EUR 441 453 0,75
DKK 17.446 2.335 -
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen – fix verzinst TRY 2.036 305 30,76
DKK 600 80 -
Leasingverbindlichkeiten (langfristig) diverse 175.802 -
Leasingverbindlichkeiten (kurzfristig) diverse 39.237 -
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit diverse 15.436
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 11.779
441
2.335
305
80
175.802
39.237
15.436
793.109
Buchwert Zinssatz
effektiv
in Tsd. in %
3,29
EUR 11.811 11.811 -
EUR 330 336 0,75
TRY 716 118 30,76
TRY 2.036 336 30,76
EUR 2 1 3,80
diverse 755 -
diverse 223 -
diverse 6.000
Währung
EUR
Nominale
Landeswährung
550.000
Marktwert
in TEUR
587.207
zum 31.12.2018
in TEUR
546.638
11.811
329
118
336
2
755
223
6.000
566.212

Durch den Abschluss von Zinsswaps kann die Art der Verzinsung (variabel, fix) getauscht werden. Auf Seite 115 ist die Struktur der Finanzverbindlichkeiten (variable

und fixe Verzinsung) inklusive der Effekte aus den Zinsswaps dargestellt.

35. Derivative Finanzinstrumente und

Hedge Accounting Der Marktwert derivativer Finanzinstrumente entspricht jenem Wert, den die Gesellschaft bei Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde oder bezahlen müsste. Dabei werden aktuelle Marktverhältnisse, vor allem das aktuelle Zinsniveau, Währungskursrelationen und die Bonität der Kontrahenten berücksichtigt. Diese Bewertungsparameter sind am Markt beobachtbar und allen relevanten Marktteilnehmern zugänglich. Die im Abschluss enthaltenen Marktwerte derivativer Instrumente entsprechen den durch Anwendung anerkannter finanzmathematischer Methoden ermittelten Barwerten, erweitert um Anpassungen gemäß IFRS 13 (Credit Value Adjustments CVA und Debit Value Adjustments DVA).

Am Bilanzstichtag bestanden Devisentermingeschäfte, die zur Absicherung von Transaktionsrisiken für einen Zeithorizont von bis zu zwölf Monaten abgeschlossen wurden. Die gesicherten Risikopositionen dieser Sicherungsgeschäfte sind in der währungsdifferenzierten Liquiditätsplanung der Gruppe dokumentiert. Diese Derivate sind als Cashflow Hedges einer zukünftigen Transaktion klassifiziert und werden während der Laufzeit in ihrer Marktwertveränderung gegen die Hedging Reserve bewertet. Die Effektivität der Sicherung wird quartalsweise mit Hilfe der hypothetischen Derivatmethode gemessen. Der ineffektive Teil der Marktwertveränderung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet und besteht insbesondere aus den Credit und Debit Value

Adjustments nach IFRS 13. Bei Fälligkeit wird die kumulierte Marktwertdifferenz aus dem sonstigen Gesamtergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

Daneben bestanden Devisenswaps, die zur Absicherung von Cash Pool- und Bankkontensalden in Fremdwährung eingesetzt werden. Da die Währungsdifferenzen der mit diesen Instrumenten gesicherten Kontensalden in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht werden, erfolgt die Abbildung der Marktwertdifferenzen der Sicherungsgeschäfte ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung. Es handelt sich um eine natürliche Sicherungsbeziehung, weshalb kein Hedge Accounting erfolgt.

Zum Stichtag wurde ein Zinsswap zur Optimierung des Zinsaufwandes eingesetzt und über die Gewinn- und Verlustrechnung ohne Anwendung von Hedge Accounting bewertet.

Die eingesetzten Cross Currency Swaps sind Derivate, die die Nettoinvestitionen der Gruppe in verschiedenen Fremdwährungen (Schweizer Franken, US-Dollar, britische Pfund, kanadische Dollar, tschechische Kronen und polnische Zloty) absichern und daher als Net Investment Hedges dargestellt werden. Die Effektivität dieser Instrumente wird zumindest quartalsweise mit ihrer kumulierten Marktwertveränderung im Vergleich zur kumulierten Währungsdifferenz der gesicherten Position gemessen, welche durch ein hypothetisches Derivat repräsentiert wird. Der effektive Teil der Sicherungsbeziehung wird in der Hedging Reserve gebucht, der ineffektive Teil in der Gewinn- und Verlustrechnung.

31.12.2019 31.12.2018
Währung Nominalbetrag
in Tsd.
Marktwert Währung Nominalbetrag
in Tsd.
Marktwert
Landeswährung in TEUR Landeswährung in TEUR
Devisentermingeschäfte NOK NOK 295.282 769
GBP 67.460 -57 GBP 83.950 243
USD 109.168 -6.504 USD 22.000 82
DKK 0 0 DKK 14.000 1
CAD 90.000 0 CAD 1.500 1
CZK 0 0 CZK 159.862 -15
HUF 127.618 -76 HUF 3.276.110 -35
PLN 2.711.763 56 PLN 53.675 -58
SEK 38.661 -180 SEK 145.998 -76
EUR 112.053 -240 EUR 136.425 -182
Zinsswaps EUR 140.690 -198 EUR 101.250 -4.623
Cross Currency Swaps GBP/EUR 68.000 268 GBP/EUR 40.000 4.722
USD/EUR -40.000 -1.406 USD/EUR 78.000 1.453
PLN/EUR -108.000 1.591 PLN/EUR 60.000 965
CAD/EUR -60.000 138 CAD/EUR 10.500 286
CHF/EUR -7.000 -60 CHF/EUR 8.000 185
CZK/EUR -8.000 -25 CZK/EUR 780.000 -1.720
-780.000 -1.267
-7.960 1.998

36. Angaben zu Finanzinstrumenten Finanzinstrumente werden in drei Ebenen klassifiziert, welche die Bewertungssicherheit widerspiegeln. Wienerberger verwendet folgende Hierarchiestufen, um Finanzinstrumente, die zu beizulegenden Zeitwerten bewertet werden, einer Bewertungsmethode zuzuordnen:

  • › Stufe 1: Bewertung anhand von Marktpreisen für ein spezifisches Finanzinstrument
  • › Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf solchen Bewertungsparametern basieren, die am Markt beobachtbar sind
  • › Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten Bewertungsparametern, die nicht am Markt beobachtbar sind

Finanzinstrumente, die in der Wienerberger Gruppe regelmäßig zu beizulegenden Zeitwerten bilanziert werden, werden zum Großteil der Stufe 1 (Anteile Fonds, Schuldtitel von Kapitalgesellschaften und Aktien, siehe

Anmerkung 25. Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte) oder Stufe 2 (sonstige Finanzinstrumente und derivative Finanzinstrumente, siehe Anmerkung 35. Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting) zugerechnet. In der Berichtsperiode wurden keine Umgliederungen zwischen den jeweiligen Hierarchiestufen vorgenommen.

Sonstige Wertpapiere werden teilweise auch der Stufe 3 der Bewertungshierarchie zugeordnet. Dabei handelt es sich um Rückdeckungsversicherungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen, welche nicht mit der Rückstellung saldiert werden dürfen.

Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, welcher auf Basis zugrundeliegender Ergebnisplanungen in einem DCF Verfahren ermittelt wird. Die Bewertung erfolgt somit gemäß Stufe 3 der Bewertungshierarchie.

Bei den zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten sonstigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Kauf von Unternehmensanteilen. Darin enthalten ist eine Verbindlichkeit von 6.000 TEUR für 30 % der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen Interbran Baustoff GmbH. Die Verpflichtung zur Zahlung ist von der Erreichung definierter Forschungs- und Entwicklungsziele abhängig und wird der Stufe 3 in der Bewertungshierarchie zugeordnet. Weitere 9.436 TEUR entfallen auf eine

Put Option der nicht beherrschenden Anteile und eine bedingte Kaufpreisverbindlichkeit im Zusammenhang mit dem Unternehmenserwerb an Vesterled Teglvaerk A/S, Helligsø Teglvaerk A/S sowie Egernsund Tegl a.m.b.a. Der Wert der Verkaufsoption wurde auf Basis des budgetierten EBITDA und eines definierten Multiplikationsfaktors ermittelt, weshalb die Verbindlichkeit der Stufe 3 in der Bewertungshierarchie zugeordnet wurde.

Folgende Tabelle stellt alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dar, die bei Wienerberger zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden:

Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

in TEUR Buchwert
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 zum 31.12.2019
Aktiva
Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige
Beteiligungen
10.408
Aktien 358 10.408
Anteile Fonds 5.851 358
Sonstige 14 666 5.851
680
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Derivate aus Cashflow Hedges
6.209 14
429
11.074 17.297
Derivate aus Net Investment Hedges 2.366 429
Sonstige Derivate 204 2.366
Derivate mit positivem Marktwert 2.999 204
2.999
Passiva
Derivate aus Cashflow Hedges
5.715
Derivate aus Net Investment Hedges 3.396 5.715
Sonstige Derivate 1.848 3.396
1.848
Derivate mit negativem Marktwert
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit
10.959 15.436 10.959
15.436
in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Buchwert
zum 31.12.2018
Aktiva
Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige
Beteiligungen
11.890
Aktien 1 11.890
Anteile Fonds 5.432 1
Sonstige 14 701 5.432
715
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Derivate aus Cashflow Hedges
5.433 14
1.104
12.591 18.038
Derivate aus Net Investment Hedges 7.997 1.104
Sonstige Derivate 460 7.997
460
Derivate mit positivem Marktwert 9.561 9.561
Passiva
Derivate aus Cashflow Hedges
569
Derivate aus Net Investment Hedges 2.106 569
Sonstige Derivate 4.888 2.106
4.888
Derivate mit negativem Marktwert
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit
7.563 6.000 7.563
6.000

Die Bewertung von Finanzinstrumenten, die der Stufe 3 zuzuordnen sind, ist in folgender Tabelle dargestellt:

Beteiligungen Sonstige Wertpapiere Bedingte
Kaufpreisverbindlichkeit
in TEUR 2019 2018 2019 2018 2019 2018
Stand 1.1.
Zugänge
11.890 13.713
0
701 777
0
6.000 0
6.000
Bewertungsergebnis in der
Gewinn- und Verlustrechnung
0 -1.823 0 -76 9.436 0
-1.482 -35 0
Stand 31.12. 10.408 11.890 666 701 15.436 6.000

Kredite und Forderungen sowie Verbindlichkeiten werden bei Wienerberger grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, wobei bei Krediten und Forderungen ein Abschlag in Höhe der gewichteten erwarteten Ausfälle vorgenommen wird. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt bei Anleihen anhand von Marktpreisen (Stufe 1), während der Zeitwert von Darlehen in einem kapitalwertorientierten Bewertungsverfahren hergeleitet wird und der Stufe 2 zuzuordnen ist.

Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückerstattungsverbindlichkeiten, gewährte Darlehen sowie sonstige Forderungen und Verbindlichkeiten haben zum Großteil eine Fälligkeit von unter einem Jahr. Die jeweiligen Buchwerte entsprechen daher weitgehend den beizulegenden Zeitwerten, weshalb sie nicht gesondert angeführt werden.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

in TEUR
Stufe 1 Beizulegender Zeitwert
Stufe 2
Buchwert
Stufe 3
zum 31.12.2019
Aktiva
Sonstige Forderungen
11.432 11.432
Passiva
Langfristige Darlehen
140.055
Revolvierende Kredite 53.046 135.889
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 43.879 53.181
43.319
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Anleihen
588.204 236.980 232.389
Langfristige Darlehen 2.788 559.473
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 385 2.776
Leasingverbindlichkeiten 215.039 385
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 588.204 218.212 215.039
777.673
in TEUR Stufe 1 Beizulegender Zeitwert
Stufe 2
Buchwert
Stufe 3
zum 31.12.2018
Aktiva
Sonstige Forderungen
13.384 13.384
Passiva
Langfristige Darlehen
165.245
Revolvierende Kredite 65.649 161.250
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 36.666 65.990
36.482
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Anleihen
599.018 267.560 263.722
Langfristige Darlehen 454 558.449
Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 337 447
Leasingverbindlichkeiten 987 338
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 599.018 1.778 978
560.212

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Umsatzerlöse: Erträge aus Lieferungen und Leistungen werden realisiert, wenn die Kontrolle aus dem gelieferten Gegenstand auf den Käufer übergegangen ist. Bei Wienerberger erfolgt dies in der Regel zum Zeitpunkt der Lieferung an den Kunden.

In einzelnen Fällen wird der Umsatz bereits während der Produktion realisiert, wenn ein Vermögenswert kundenspezifisch ohne alternative Nutzungsmöglichkeit produziert wird und ein durchsetzbarer Zahlungsanspruch gegenüber dem Kunden besteht. Bei Fertigungsaufträgen erfolgt die Umsatzrealisierung auf Basis des Produktionsfortschritts und wird in der Regel mittels outputorientierter Methoden (z.B. anhand der produzierten Menge im Verhältnis zur Gesamtmenge) berechnet. Umsätze aus Serviceleistungen werden hingegen in einem inputorientierten Verfahren auf Basis der zum Stichtag angefallenen Kosten im Vergleich zu den erwarteten Gesamtkosten des Auftrags (cost-to-cost Methode) erfasst. Hierbei handelt es sich z.B. um 3D-Modelle für Gebäudeplanungen, die im Rahmen des Building Information Modelling erstellt werden. Zeichnet sich eine Kostenüberschreitung eines Auftrages über vereinbarte Erlöse ab, so ist eine Drohverlustrückstellung zu bilden.

Variable Gegenleistungen werden nur bis zu jener Höhe in den Umsatzerlösen erfasst, als hochwahrscheinlich ist, dass es zukünftig zu keiner signifikanten Stornierung dieser Beträge kommt. Die Darstellung der Umsatzerlöse erfolgt abzüglich von Rabatten, Skonti, Boni, Vertragsstrafen sowie Rückgaberechten. Der Ansatz variabler Gegenleistungen basiert im Wesentlichen auf historischen Daten. Auch Zahlungen an Kunden werden von den Umsatzerlösen in Abzug gebracht, so sie keine Zahlungen für eigenständig abgrenzbare Güter und Dienstleistungen darstellen.

Herstellkosten: Die Kosten der verkauften Produkte (Umsatzkosten) beinhalten direkt zurechenbare Materialund Fertigungseinzelkosten sowie anteilige Gemeinkosten der Produktionsanlagen. Weitere Bestandteile der Herstellkosten bilden aufgrund einer Unterauslastung der Anlagen nicht aktivierbare Produktionsfixkosten, Abwertungen von Vorräten sowie die Anschaffungskosten verkaufter Handelswaren.

Zuschüsse der öffentlichen Hand: Wienerberger passiviert Zuschüsse der öffentlichen Hand zu ihren beizulegenden Zeitwerten und weist deren periodenkonforme Auflösung unter den sonstigen Erträgen aus, wenn ausreichend Sicherheit besteht, dass alle Bedingungen erfüllt sind, die zum Erhalt der Zuwendungen berechtigen.

Ergebnis je Aktie: Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Konzernergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen und dem vorgesehenen Anteil für Hybridkapitalbesitzer durch die gewichtete Anzahl der ausgegebenen Aktien (abzüglich der eigenen Aktien) dividiert wird.

Immaterielle Vermögenswerte: Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden, soweit identifizierbar, mit deren Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und Wertminderungen, angesetzt. Aktivierte Marken, die zum Erwerbszeitpunkt bereits über einen langen Zeitraum etabliert sind und weiterhin fortgeführt werden, zählen bei Wienerberger zu den immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer, welche jährlichen Werthaltigkeitstests unterzogen werden.

Firmenwerte: Firmenwerte, die im Rahmen von Unternehmenserwerben entstehen, werden gemäß IFRS 3 zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet und nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal im Jahr auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin untersucht.

Sachanlagevermögen: Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare oder nutzungsbedingte (Tongruben) Abschreibungen, angesetzt. Bei selbst erstellten Anlagen werden angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, nicht jedoch Kosten der allgemeinen Verwaltung und des Vertriebs, aktiviert. Während der Bauphase von qualifizierten Vermögenswerten des Anlagevermögens werden gemäß IAS 23 die anfallenden Fremdkapitalkosten unter den Anschaffungskosten aktiviert und über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen beinhalten bei Wienerberger auch Kosten für Produktentwicklung, Verfahrenstechnik, Verbesserung von Umweltstandards sowie Labortätigkeiten.

Die Entwicklungskosten werden, sofern sie die Ansatzkriterien von IAS 38 erfüllen, in der jeweiligen Kategorie des Anlagevermögens aktiviert.

Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagen, die in Komponenten aufgeteilt werden (Komponenten-Ansatz). Dafür werden folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern angesetzt:

Produktionsgebäude (inkl. Lagerhallen) 10 - 40 Jahre Sonstige Maschinen 4 - 30 Jahre
Verwaltungs- und Wohngebäude 40 Jahre Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 - 15 Jahre
Gebäudeinfrastruktur 4 - 40 Jahre Kundenstamm 5 - 15 Jahre
Öfen und Trockner 5 - 30 Jahre Sonstiges immaterielles Anlagevermögen 4 - 10 Jahre

Reparaturkosten, die die geplante Nutzungsdauer nicht verlängern, werden als laufender Aufwand verbucht. Die laufende Abschreibung wird ausgesetzt, wenn eine Anlage gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung vorgesehen qualifiziert wird.

Werden Anlagen verkauft oder aufgegeben, wird der Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert bzw. ein Abwertungsbedarf unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

Leasingverhältnisse: Wienerberger hat IFRS 16 Leasingverhältnisse mit 1.1.2019 erstmals unter Verwendung der modifiziert rückwirkenden Übergangsmethode angewendet, wobei keine Anpassung der Vergleichsperiode 2018 erfolgte. Der neue Standard verfolgt das Ziel, dass nahezu alle Leasingverhältnisse und die damit verbundenen vertraglichen Rechte und Verpflichtungen beim Leasingnehmer in der Bilanz erfasst werden. Wienerberger beurteilt als Leasingnehmer bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet und erfasst am Bereitstellungsdatum den Barwert der Leasingzahlungen als Leasingverbindlichkeit. Die Leasingzahlungen umfassen:

  • › feste Zahlungen (einschließlich de facto festen Zahlungen, abzüglich erhaltener Leasinganreize)
  • › variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind
  • › Beträge, die aufgrund einer Restwertgarantie voraussichtlich zu zahlen sind
  • › den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn der Konzern hinreichend sicher ist, diese auszuüben
  • › Strafzahlungen für eine vorzeitige Kündigung des Leasingverhältnisses, es sei denn, der Konzern ist hinreichend sicher, nicht vorzeitig zu kündigen.

Sofern verlässlich bestimmbar, werden die Zahlungen mit dem Zinssatz abgezinst, die dem Leasingverhältnis zugrunde liegen. Wenn sich dieser – wie bei der überwiegenden Anzahl der Verträge – nicht ermitteln lässt, verwendet Wienerberger seinen Grenzfremdkapitalzinssatz. Zur Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes geht Wienerberger von den Interbank-Basiszinssätzen für die jeweilige Vertragswährung aus und berücksichtigt zusätzlich die Bonität und geographische Lage des jeweiligen Leasingnehmers (Tochterunternehmen), die Vertragslaufzeit und die Art des Vermögensgegenstandes.

Das als Vermögenswert bilanzierte Nutzungsrecht entspricht im Zugangszeitpunkt der Leasingverbindlichkeit, erhöht um anfängliche direkte Kosten, geleistete Vorauszahlungen, erwarteter Rückbauverpflichtungen und abzüglich erhaltener Zahlungen aufgrund von Leasinganreizen.

Für einen Großteil der Anlageklassen wurde von der Anwendungserleichterung Gebrauch gemacht, Leasingund Nichtleasingkomponenten als eine Einheit zu bilanzieren. Lediglich bei Verträgen für Grundstücke und Bauten werden Nichtleasingkomponenten von Leasingkomponenten getrennt und somit bei der Bewertung der

Leasingverbindlichkeit bzw. des Nutzungsrechts ausgeschlossen.

Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten und Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte werden entsprechend der Anwendungserleichterung weiterhin linear als Aufwand für Mieten und Leasing über den Zeitraum des jeweiligen Leasingvertrages erfasst.

Um die operative Flexibilität zu gewährleisten beinhalten insbesondere Verträge mit Immobilien häufig Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, vereinzelt auch unbefristete Laufzeiten mit Kündigungsmöglichkeiten. Wienerberger berücksichtigt bei der Bestimmung der Laufzeit sämtliche vertragliche und wirtschaftliche Faktoren.

Die Aktivitäten des Konzerns als Leasinggeber sind nicht wesentlich.

In der Vergleichsperiode wurden gemietete Sachanlagen, die aus einer wirtschaftlichen Betrachtung als Anlagenkäufe mit langfristiger Finanzierung anzusehen waren (Finanzierungsleasing), in Übereinstimmung mit IAS 17 Leasingverhältnisse zu jenen Anschaffungskosten angesetzt, die im Falle des Kaufs angefallen wären. Die Abschreibung erfolgte über die wirtschaftliche Nutzungsdauer oder, wenn kürzer, über die Laufzeit des Leasingvertrags.

Wertminderungen von nicht finanziellen Vermögenswerten: Gemäß IAS 36 werden Vermögenswerte regelmäßig bzw. im Falle, dass Hinweise auf eine dauerhafte Wertminderung vorliegen, auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin untersucht. Diese Überprüfung folgt dem Grundsatz der Einzelbewertung, sofern dem Vermögenswert Zahlungsmittelzuflüsse zugeordnet werden können. Getestet wird der Buchwert eines Vermögenswerts, indem ihm der erzielbare Betrag gegenübergestellt wird, welcher der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert ist. Eine Wertminderung auf den erzielbaren Betrag erfolgt dann, wenn dieser unter dem Buchwert zu liegen kommt. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ist der Betrag, der durch den Verkauf eines Vermögenswerts

unter Berücksichtigung der Veräußerungskosten erzielt werden würde. Der Nutzungswert wird hingegen in einem kapitalwertorientierten Verfahren als Barwert der Summe zukünftiger Zahlungsmittelzuflüsse aus einem Vermögenswert oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt.

Immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer können keine unabhängigen Zahlungsmittelzuflüsse zugeordnet werden, weshalb ihre Werthaltigkeit im Verbund einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zumindest einmal im Jahr im Rahmen des Impairment Tests gemäß IAS 36 überprüft wird.

Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn Gründe für eine Wertminderung von Sachanlagen wegfallen bzw. eine Wiederverwertbarkeit von abgewerteten Sachanlagen gegeben ist. Einmal abgeschriebene Firmenwerte werden unter Beachtung von IAS 36 nicht wieder zugeschrieben.

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und mit Ausnahme von Grundstücken linear abgeschrieben.

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen: Die Anteile an assoziierten Unternehmen, auf die Wienerberger einen maßgeblichen Einfluss ausübt (in der Regel zwischen 20% und 50% der Anteile), und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bewertet.

Vorräte: Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellkosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten. Bei der Bewertung der Vorräte kommt das gleitende Durchschnittspreisverfahren zur Anwendung. Bei der Ermittlung der Herstellkosten werden die direkt zurechenbaren Kosten und die anteiligen Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen unter Annahme einer Normalauslastung (zwischen 85% und 100% der Kapazität) einbezogen. Fremdkapitalzinsen sowie Verwaltungsund Vertriebsgemeinkosten sind nicht Bestandteil der Herstellkosten im Umlaufvermögen. Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer bzw. aus verminderter Verwertbarkeit ergeben, werden angemessene Abschläge berücksichtigt.

Rückgaberechte: Wenn Wienerberger dazu verpflichtet ist, vom Kunden retournierte Produkte wie z.B. Paletten zurückzunehmen, werden die erwartete Zahlung als Rückerstattungsverbindlichkeit bilanziert und die Umsatzerlöse um diesen Betrag verringert. Gleichzeitig wird ein Vermögenswert für das Recht, die retournierten Produkte wieder zurückzunehmen, bilanziert. Die Rückerstattungsverbindlichkeit wird in den sonstigen Verbindlichkeiten, der Vermögenswert für erwartete Retouren in den sonstigen Forderungen ausgewiesen. Die Schätzung der Rückgabequote stützt sich unter anderem auf historische Rückgabequoten.

Emissionszertifikate: Gemäß IAS 20 und IAS 38 bewertet Wienerberger jene Emissionszertifikate, die aufgrund der EU-Emissionshandelsrichtlinien RL 2003/87/EG und RL 2009/29/EG gratis zugeteilt wurden, mit Anschaffungskosten von null. Übersteigen die Emissionen die gratis zugeteilten Zertifikate, so wird eine Rückstellung bilanziert. Entgeltlich erworbene Zertifikate werden zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktwerten am Bilanzstichtag bilanziert.

Kassageschäfte von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag bilanziert. Ein finanzieller Vermögenswert wird dann ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf den Erhalt eines Cashflow daraus erloschen sind.

Kredite und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt, wobei erkennbaren Einzelrisiken durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen wird. Zusätzlich erfolgt ein Abschlag für erwartete Kreditausfälle, welche bei Forderungen für Lieferungen und Leistungen mittels Gewichtung unterschiedlicher wirtschaftlicher Szenarien berechnet wird. Langfristige zinsenlose oder unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden mit dem abgezinsten Barwert angesetzt und um erwartete Wertminderungen in Abhängigkeit der Bonität des Geschäftspartners angepasst. Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Finanzanlagen des langfristigen Vermögens werden aufgrund ihres Charakters als Eigenkapitalinstrumente gemäß IFRS 9 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

bewertet, wobei aus Änderungen der beizulegenden Zeitwerte resultierende Gewinne und Verluste erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst werden.

Wertpapiere, die zur kurzfristigen Veranlagung in Form von Anteilen an Fonds, Schuldtitel von Kapitalgesellschaften und Aktien gehalten werden und im kurzfristigen Vermögen ausgewiesen sind, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Wertänderungen in Abhängigkeit ihres Charakters (Eigenkapital- oder Schuldinstrument) in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstige Gesamtergebnis erfasst werden.Der beizulegende Zeitwert ermittelt sich für börsennotierte Wertpapiere aus Börsenkursen, wohingegen nicht börsennotierte finanzielle Vermögenswerte über abgezinste Zahlungsströme in einem DCF (discounted cashflow) Modell bewertet werden. Bewertungsgewinne und -verluste werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Derivative Finanzinstrumente: Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten erfolgt ausschließlich zur Absicherung von Risiken, die aus der operativen Geschäftstätigkeit erwachsen. Devisentermingeschäfte werden zur Absicherung von Transaktionsrisiken und Zinsswaps zur Optimierung des fix bzw. variabel verzinsten Teils der finanziellen Verbindlichkeiten verwendet. Zins-Währungsswaps dienen der Absicherung von Nettoinvestitionen in Fremdwährungsgesellschaften. Alle derivativen Finanzinstrumente werden bei Vertragsabschluss sowie am Bilanzstichtag gemäß IFRS 13 zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung des Kontrahenten-Ausfallsrisikos bewertet. Für börsennotierte Finanzinstrumente werden dazu die aktuellen Kurse herangezogen; für nicht börsennotierte Zinsinstrumente werden die beizulegenden Zeitwerte durch Abzinsung der künftigen Zahlungen unter Verwendung eines aktuellen Marktzinssatzes ermittelt. Gemäß IFRS 9 werden derivative Finanzinstrumente, die sich nicht in einer Hedge-Beziehung befinden, zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet.

Hedge Accounting: Wienerberger wendet die Vorschriften zu Sicherungsgeschäften gemäß IFRS 9 zur Absicherung von Bilanzposten (Translationsrisiko) sowie zur Absicherung zukünftiger Zahlungsströme (Transaktionsrisiko) an. Als Cashflow Hedge wird die Absicherung gegen Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme aus bilanzierten Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten bezeichnet. Die Marktbewertung der effektiven Sicherungsinstrumente erfolgt erfolgsneutral in der Hedging Reserve. Nicht effektive Anteile werden erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Ebenso erfolgt die Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb erfolgsneutral, wobei alle Wertänderungen des effektiven Anteils des eingesetzten Sicherungsinstruments unter der Hedging Reserve ausgewiesen werden. Das abgesicherte Risiko – das Ergebnis aus der Fremdwährungsumrechnung der besicherten Investition – wird im sonstigen Gesamtergebnis im Eigenkapital ausgewiesen.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte: Wienerberger verfügt über nicht betriebsnotwendige Grundstücke und Bauten, deren Nutzenzufluss über einen Verkauf geplant ist. Gemäß IFRS 5 müssen langfristige Vermögenswerte, die zur Veräußerung gehalten werden, gesondert ausgewiesen werden, wenn sie in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar sind, wobei deren Veräußerung innerhalb eines Jahres höchstwahrscheinlich abgeschlossen sein muss. Sind die Voraussetzungen erfüllt, erfolgt ein separater Ausweis in der Bilanz, wobei die Bewertung zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten erfolgt. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben.

Liquide Mittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, erhaltene Schecks, Sichtguthaben, kurzfristig realisierbare Veranlagungen sowie Termineinlagen bei Finanzinstitutionen mit einer Fristigkeit von bis zu drei Monaten.

Rückstellungen für Pensionen: In der Wienerberger Gruppe gibt es beitragsorientierte und leistungsorientierte Pensionszusagen. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen (Defined Contribution Plans) bestehen nach der Zahlung der Prämien keine weiteren Verpflichtungen für den Arbeitgeber. Die Beitragszahlungen, die vom Arbeitgeber getragen werden, werden im Pensionsaufwand erfasst. Im Falle etwaiger Nachschussverpflichtungen, die von Wienerberger getragen werden, erfolgt eine Bilanzierung der Rückstellung wie bei leistungsorientierten Zusagen.

Bei leistungsorientierten Pensionszusagen (Defined Benefit Plans) wird dem Mitarbeiter ein bestimmter Pensionsbetrag zugesagt. Das Risiko bezüglich der tatsächlichen Pensionsauszahlungshöhe wird bis zum Auszahlungszeitpunkt vom Unternehmen getragen. Die Rückstellungen für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) errechnet. Bei der Bewertung von Altersversorgungsleistungen finden zukünftige Renten- und Gehaltssteigerungen Berücksichtigung. Die Pensionsrückstellungen werden von unabhängigen Versicherungsmathematikern kalkuliert.

Die Pensionsrückstellungen werden mit dem Planvermögen saldiert, welches für die Abdeckung der Verpflichtungen gehalten wird. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung der latenten Steuern gemäß IAS 19 im Jahr des Entstehens im sonstigen Gesamtergebnis erfasst. Die Zinskomponente der Leistungen nach Beendigung des Dienstverhältnisses wird gesondert im Finanzergebnis ausgewiesen. Die Aufwendungen der Dotierung der Pensionsrückstellung werden den unterschiedlichen Funktionsbereichen zugeordnet.

Wegen ihres Versorgungscharakters werden jene US-amerikanischen Verpflichtungen, welche die Abgeltung von Krankheitskosten ehemaliger Mitarbeiter im Ruhestand betreffen, in der Position Pensionsrückstellungen ausgewiesen.

Rückstellungen für Abfertigungen: Abhängig von der Dienstzugehörigkeit haben österreichische Dienstnehmer aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt bzw. Kündigung durch den Arbeitgeber. Für diese zukünftige Verpflichtung werden Rückstellungen für Abfertigungen gebildet. Ähnliche Verpflichtungen gibt es unter anderem in Frankreich, Italien, Polen oder der Türkei. Die Rückstellungen für Abfertigungen werden auf Basis einer versicherungsmathematischen Berechnung nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) berechnet. Für österreichische Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnis nach dem 31.12.2002 begann, bezahlt der Arbeitgeber einen monatlichen Beitrag von 1,53% des Bruttoentgelts in eine Mitarbeitervorsorgekasse ein. Hierbei handelt es sich gemäß

IAS 19 um einen beitragsorientierten Plan, die Zahlungen des Arbeitgebers werden im Abfertigungsaufwand erfasst.

Rückstellungen für Jubiläumsgelder: Einige Mitarbeiter in der Wienerberger Gruppe haben abhängig von ihrer Dienstzugehörigkeit Anspruch auf Jubiläumsgeldzahlungen. Für diese Verpflichtungen werden Rückstellungen nach der Projected Unit Credit Method berechnet. Etwaige versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste werden sofort erfolgswirksam erfasst.

Rückstellungen für Rekultivierungen: Rekultivierungsverpflichtungen für Tongruben werden beim Erwerb der Tongruben gemäß IAS 37 passiviert und gemäß IAS 16 im Zugang des Anlagemögens dargestellt. Die der Rekultivierungsverpflichtung zugrunde gelegten Annahmen richten sich im Wesentlichen nach landesspezifischen Gegebenheiten. Langfristige Rückstellungen, deren Erfüllung nach einem Zeitraum von 12 Monaten zu erwarten ist, werden abgezinst und mit ihrem Barwert bilanziert.

Rückstellungen für Garantien: Wienerberger gewährt insbesondere für Produktlösungen aus Ton Herstellergarantien, die dem Kunden zusichern, dass die betreffenden Produkte den vertraglich vereinbarten Spezifikationen entsprechen. Diese Garantien können in der Regel nicht separat erworben werden. Diese "assurance-type warranties" führen wie bisher zu einem Ansatz von Garantierückstellungen in der Bilanz gemäß IAS 37. Für die Berechnung der Garantierückstellung werden einerseits Einzelrisiken bewertet und andererseits ein Gesamtrisiko auf Basis von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit berechnet. Eingetretene Schadensfälle werden dafür evaluiert und die Höhe potentieller Verpflichtungen mittels stochastischer Methoden abgeleitet. In der Wienerberger Gruppe werden keine "service-type warranties" mit Kunden abgeschlossen, die eine eigene Leistungsverpflichtung darstellen.

Sonstige Rückstellungen: Sonstige gegenwärtige Verpflichtungen, die aus einem vergangenen Ereignis resultieren und wahrscheinlich zu einem Ressourcenabfluss führen, jedoch hinsichtlich ihrer Fälligkeit oder Höhe ungewiss sind, werden gemäß IAS 37 zu Vollkosten passiviert und als Rückstellung ausgewiesen.

Latente Steuern: In Übereinstimmung mit IAS 12 werden alle temporären Bewertungs- und Bilanzierungsdifferenzen zwischen Steuerbilanz und IFRS-Bilanz in die Berechnung der latenten Steuern einbezogen. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung wahrscheinlich ist. Hierzu werden die geplanten operativen Geschäftsergebnisse und die Ergebniswirkung aus der Umkehr von zu versteuernden temporären Differenzen berücksichtigt. Für die Ermittlung der latenten Steuern werden – unter Beachtung des lokalen Steuersatzes des betroffenen Konzernunternehmens – die bei der Auflösung der Unterschiedsbeträge erwarteten künftigen Steuersätze angewandt. Zukünftige Steuersatzänderungen werden berücksichtigt, wenn sie zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung bereits gesetzlich beschlossen waren.

Finanzielle Verbindlichkeiten: Verbindlichkeiten werden bei Zuzählung in Höhe des tatsächlich zugeflossenen Betrags (abzüglich Transaktionskosten) erfasst. Ein Unterschiedsbetrag zwischen dem erhaltenen Betrag und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit nach der Effektivzinsmethode verteilt und im Finanzergebnis erfasst. Eine Bewertung erfolgt daher zum Restbuchwert (at amortized cost). Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Wienerberger hat bislang keinen Gebrauch vom Wahlrecht gemacht, beim erstmaligen Ansatz finanzielle Verbindlichkeiten nach IFRS 9 als erfolgswirksam zum beizulegenden Wert bewertet einzustufen.

Verrechnungspreise: Zwischen den einzelnen operativen Segmenten bestehen teilweise regionale Liefer- und Leistungsbeziehungen. Bei Warenlieferungen erfolgt die Bestimmung konzerninterner Verrechnungspreise zu marktüblichen Bedingungen nach der Wiederverkaufspreismethode. Bei konzerninternen Leistungsbeziehungen erfolgt die Verrechnung zu marktüblichen Bedingungen nach der Kostenaufschlagsmethode.

37. Währungsumrechnung Die Jahresabschlüsse ausländischer Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Diese ist für sämtliche Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da die Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben. Alle Bilanzpositionen mit Ausnahme jener des Eigenkapitals werden mit dem Devisenmittelkurs zum 31.12.2019 umgerechnet. Firmenwerte werden als Vermögenswert in der lokalen Währung bilanziert und ebenfalls mit dem Devisenmittelkurs zum Konzernabschlussstichtag umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen konvertiert.

Nicht realisierte Währungsumrechnungsdifferenzen aus langfristigen konzerninternen Gesellschafterdarlehen werden erfolgsneutral in den Unterschiedsbetrag Währungsumrechnung eingestellt. Ebenso werden Währungsumrechnungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs innerhalb der Bilanz und dem Durchschnittskurs innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im sonstigen Gesamtergebnis ausgewiesen.

Das währungsbedingte Translationsrisiko aus USamerikanischen, kanadischen, Schweizer, britischen und aus einzelnen osteuropäischen Geschäftsaktivitäten wird durch den Abschluss von Cross Currency Swaps reduziert. Dabei wird in Höhe des abzusichernden Teils der auf Fremdwährung lautenden Vermögenswerte ein Cross Currency Swap abgeschlossen.

Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse wesentlicher Währungen haben sich wie folgt entwickelt:

Stichtagskurs Jahresdurchschnittskurs
31.12.2019 31.12.2018 2019 2018
Britische Pfund 0,89453 0,88471
Bulgarische Lev 0,85080 1,95583 0,87777 1,95583
Dänische Kronen 1,95583 7,46730 1,95583 7,45317
Kanadische Dollar 7,47150 1,56050 7,46606 1,52936
Kroatische Kuna 1,45980 7,41250 1,48548 7,41816
Norwegische Kronen 7,43950 9,94830 7,41796 9,59749
Polnische Zloty 9,86380 4,30140 9,85109 4,26149
Rumänische Lei 4,25680 4,66350 4,29762 4,65401
Russische Rubel 4,78300 79,71530 4,74535 74,04160
Schwedische Kronen 69,95630 10,25480 72,45534 10,25826
Schweizer Franken 10,44680 1,12690 10,58908 1,15496
Tschechische Kronen 1,08540 25,72400 1,11245 25,64700
Türkische Lira 25,40800 6,05880 25,67045 5,70767
Ungarische Forint 6,68430 320,98000 6,35777 318,88969
US-Dollar 330,53000
1,12340
1,14500 325,29675
1,11947
1,18095

Risikobericht

Risikopolitische Grundsätze Die Wienerberger Gruppe ist im Rahmen ihrer multinationalen Aktivitäten mit ihren Geschäftsbereichen, Vermögenswerten und Schulden sowie geplanten unternehmerischen Entscheidungen einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln verbunden sind.

Wienerberger setzt konzernweit auf eine frühzeitige Identifikation und aktive Steuerung von Risiken des Unternehmensumfelds, indem mit dem Vorstand sowie verantwortlichen Business Unit Managern und Corporate Function Leitern regelmäßig eine Aktualisierung des bestehenden Risikokatalogs zur Identifizierung neuer Risiken durchgeführt wird. Dabei werden strategische und operative Risiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette identifiziert und deren Auswirkungen auf den Cashflow nach einem mittelfristigen (bis fünf Jahre) und langfristigen (sechs bis zehn Jahre) Zeithorizont unterschieden.

Risikosituation und operative Risiken aus

Absatzmärkten Wienerberger operiert als Baustoffhersteller in einer zyklischen Branche und zählt zur Gruppe der Spätzykliker, die dem allgemeinen Wirtschaftszyklus traditionell vergleichsweise spät folgen. Dabei ist die Gruppe von gesamtwirtschaftlichen Einflussgrößen jener Volkswirtschaften abhängig, in denen die Gruppe tätig ist, wozu insbesondere die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, die Bauaktivität im Bereich des Wohnbaus und des öffentlichen Bausektors (Infrastruktur) sowie die Renovierungsaktivität zählen. Des Weiteren beeinflussen das Konsumentenvertrauen, die Arbeitslosenrate, das langfristige Zinsniveau und die Verfügbarkeit von Krediten, die Steuergesetzgebung, Bauvorschriften und Wohnbauförderungen, Verfügbarkeit von Arbeitskräften am Bau sowie andere Faktoren, die außerhalb des Einflusses der Gruppe liegen, die Geschäftsaktivität. Die für die Geschäftstätigkeit von Wienerberger bestimmenden wirtschaftlichen Zyklen der Bauaktivität sind deutlich langfristiger als in anderen Bereichen und verlaufen in unterschiedlichen Märkten zeitlich versetzt.

Unvorteilhafte Entwicklungen einiger oder all dieser Einflussgrößen können einen negativen Einfluss auf die Nachfrage nach Produkten von Wienerberger, die abgesetzten Mengen und das Preisniveau haben. Zyklische Schwankungen der Nachfrage bergen das Risiko von Überkapazitäten, die einen erhöhten Preisdruck, eine Verringerung der Margen sowie ungedeckte Kosten in der Produktion zur Folge haben können. Der Anteil fixer Kostenbestandteile an den Gesamtkosten ist in der gesamten Baustoffindustrie und auch bei Wienerberger in Folge der Anlagenintensität hoch, womit aktives Kapazitätsmanagement ein zentrales Element der Unternehmenssteuerung darstellt. Die Produktionskapazitäten werden daher laufend analysiert und durch Maßnahmen wie temporäre oder endgültige Werksschließungen sowie Produktionsverlagerungen zu effizienteren Anlagen den Marktgegebenheiten angepasst.

Die zentral- und osteuropäischen Märkte betrachtet Wienerberger aufgrund des Nachholbedarfs im Wohnungsneubau und in der Infrastruktur langfristig als Wachstumsmärkte. Für die Wienerberger Gruppe können sich Risiken aus einer schwächeren Nachfrage und einem höheren Preisdruck in diesen Wachstumsmärkten ergeben.

Darüber hinaus stehen die Produkte von Wienerberger im Wettbewerb mit anderen Baustoffen wie Beton, Holz, Kalksandstein, Glas, Stahl oder Aluminium, wodurch sich ein Substitutionsrisiko ergibt. Mittels unserer starken Position als Qualitätsführer und durch die Entwicklung hochwertiger Produkte zielen wir darauf ab, dieses Risiko zu minimieren. Diese Weiterentwicklungen beziehen sich vor allem auf Verbesserungen der bauphysikalischen Eigenschaften sowie der Wirtschaftlichkeit.

Die Baustoffindustrie ist saisonalen Schwankungen unterworfen, wobei die abgesetzten Mengen in der Zeit von April bis Oktober deutlich über denen des restlichen Jahres liegen. Die Ertragssituation der Wienerberger Gruppe hängt, so wie jene der gesamten Baustoffindustrie, zum Teil von den Wetterbedingungen ab, mit dem Effekt, dass lange Frost- und Regenperioden durch geringe Bauaktivitäten einen spürbaren Effekt auf die Nachfrage haben.

Zur bestmöglichen Vermeidung von Ergebnisschwankungen verfolgt Wienerberger eine Strategie der geografischen Diversifizierung bei gleichzeitiger Konzentration auf das Kerngeschäft, zu welchem Lösungen für Wand, Dach und Fassade sowie Flächenbefestigungen und Rohrsysteme zählen. Wienerberger versteht sich somit als Anbieter für Baustofflösungen im Wohnbau und im Bereich der Infrastruktur. Unsere Aktivitäten unterliegen den üblichen lokalen Marktrisiken. Erreichte Positionen müssen kontinuierlich gegenüber Mitbewerbern und Substitutionsprodukten behauptet werden. Von Seiten unserer Kunden, worunter der Baustoffhandel eine wichtige Rolle einnimmt, erwarten wir weitere Zusammenschlüsse und damit erhöhten Preisdruck. Spezifische Marktsituationen können ebenfalls negative Effekte auf das Preisniveau haben, die Wienerberger zu einer laufenden Kontrolle und gegebenenfalls zur Anpassung der Preisstrategie zwingen können.

Wienerberger verfolgt als multinationaler Konzern Geschäftsaktivitäten in Ländern, die sich in unterschiedlichen Phasen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung befinden. Somit können sich Risiken aus unvorteilhaften Änderungen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergeben. Risiken aus Änderungen der Steuergesetzgebung in den betroffenen Märkten, Risiken aus einer Änderung der Besteuerung von Energieträgern, Risiken aus einer Änderung des Arbeitsrechts, Risiken aus der Koordination der internationalen Aktivitäten durch sprachliche und kulturelle Unterschiede sowie die Begrenzung der Möglichkeit einer Repatriierung von Gewinnen und Risiken durch die Verschärfung von gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich der Nutzung von Rohstoffen, Produktstandards oder -haftungsvorschriften sowie Umwelt- und Sicherheitsstandards können ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf die Aktivitäten der Wienerberger Gruppe haben. In den Wachstumsmärkten Russland und Indien besteht zudem das Risiko der Enteignung von Produktionsanlagen ohne die Gewährung einer angemessenen Entschädigung. Weiters bestehen vor allem in diesen Märkten mögliche Steuerrisiken sowohl aus einer Änderung der Steuergesetzgebung als auch der Auslegungspraxis von geltendem Steuerrecht, die von Wienerberger aus momentaner Sicht weder nach Eintrittswahrscheinlichkeit noch nach Ausmaß quantifiziert werden können.

Die Geschäftsentwicklung im Bereich Kunststoffrohre wird wesentlich durch die Entwicklung der Rohstoffpreise, die normalerweise mit dem Erdölpreis korrelieren, beeinflusst. Synthetische Polymere stellen einen wesentlichen Teil der Produktionskosten von Kunststoffrohren dar. Die Volatilität der Rohstoffpreise hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Starke Schwankungen innerhalb eines Monats verlangen eine flexible Preispolitik, um diese Preisschwankungen zu kontrollieren bzw. gezielt an den Markt weiterzuleiten. Rasches Handeln im Preismanagement ist entscheidend, um nachhaltig profitable Ergebnisse zu sichern. Neben dem Preisrisiko besteht auch ein Risiko aus der Versorgungssicherheit mit ausreichenden Rohstoffen. Eine Unterbrechung der Versorgung zieht unweigerlich einen Ausfall der Produktion nach sich. Mit wenigen Ausnahmen gibt es für die Rohstoffversorgung alternative Lieferantenoptionen, um dem Versorgungsrisiko zu begegnen.

Beschaffungs-, Produktions-, Investitions- und

Akquisitionsrisiken Wienerberger verfügt über ein modernes und effizientes Werksnetz, sodass das Risiko von Betriebsstörungen oder technisch bedingten längeren Produktionsausfällen gering ist. Die Versorgung unserer Fabriken mit dem Rohstoff Ton ist durch ausreichende Vorkommen und langfristige Lieferverträge abgesichert.

Die Energiekosten, die beim Brennen von Ziegeln anfallen, machen einen bedeutenden Teil der Gesamtkosten von Wienerberger aus. Im Jahr 2019 betrugen die gesamten Energiekosten der Wienerberger Gruppe 276.223 TEUR (Vorjahr: 262.905 TEUR) oder 8,0 % (Vorjahr: 8,0%) des Umsatzes. Diese Kosten verteilen sich zu 60% auf Erdgas, zu 33% auf Strom und zu 7% auf Sonstiges. Die Energiepreise sind von der Entwicklung an den internationalen und lokalen Märkten abhängig und Schwankungen unterworfen.

Wienerberger minimiert daher das Risiko aus Energiepreisschwankungen in liberalisierten Märkten (insgesamt rund 90% der Energiekosten) durch den Abschluss von Termingeschäften oder Fixpreisverträgen mit nationalen und internationalen Versorgern. Die Preise sind zum Teil längerfristig und mittelfristig fixiert. In einigen wenigen osteuropäischen Ländern (insgesamt rund 10% der

Energiekosten) sind die Preise für Erdgas staatlich reguliert, und es werden jährliche Lieferverträge mit lokalen Versorgern ausgehandelt.

Wienerberger hat im Jahr 2014 für ihre europäischen Ziegelaktivitäten den Carbon Leakage Status erhalten. Durch eine neuerliche qualitative Bewertung im Jahr 2018 wurde die Ziegelindustrie auf der neuen Carbon Leakage Liste für die vierte Handelsperiode berücksichtigt. Das bedeutet, dass Wienerberger bis zum Jahr 2030 den Carbon Leakage Status behält und somit auch weiterhin einen großen Teil der benötigten CO2-Zertifikate gratis zugeteilt bekommen wird.

Neben dem Preisrisiko besteht für Wienerberger ein Risiko aus der Versorgungssicherheit mit Energie, insbesondere mit Erdgas und Elektrizität. Eine Unterbrechung der Versorgung zieht unweigerlich einen Ausfall der Produktion nach sich und kann somit einen negativen Effekt auf das Betriebsergebnis haben, wenn die Nachfrage nicht aus Lagerbeständen gedeckt werden kann.

Zur Steigerung des Wienerberger Unternehmenswerts werden neben der laufenden Optimierung (Operational Excellence) Produktinnovationen sowie interne und externe Wachstumsprojekte durchgeführt. Die zukünftige Rentabilität dieser Projekte ist in hohem Maße von der Investitionshöhe bzw. den Akquisitionspreisen sowie der Marktentwicklung abhängig. Alle Investitionsmaßnahmen müssen daher den Rentabilitätszielen für unsere Wachstumsprojekte gerecht werden. Weiters ergeben sich beim Eintritt in neue Märkte Risiken hinsichtlich Wettbewerb, Planungssicherheit, Einschätzung der politischen Lage und eines erfolgreichen, gewinnbringenden Organisationsaufbaus. Neue Projekte werden deshalb vor dem Start einer umfassenden qualitativen und quantitativen Analyse unterzogen.

Finanzielle Risiken Aus dem operativen Geschäft ergeben sich für Wienerberger neben dem Finanzierungsrisiko auch Zinsund Währungsrisiken. Zur Begrenzung und Steuerung dieser Risiken werden neben operativen Maßnahmen einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte und Swaps, eingesetzt. Alle Absicherungen

aus Cashflow Hedges und Absicherungen der Investitionen in ausländische Teilbetriebe werden als in hohem Maße wirksam hinsichtlich der Erreichung der Kompensation der abgesicherten Risiken im Rahmen der Risikomanagementziele eingeschätzt. Es werden keine Derivate zu Spekulationszwecken gehalten.

Die Refinanzierungsmöglichkeiten von Wienerberger sind durch zahlreiche finanzielle, gesamtwirtschaftliche und sonstige Einflussgrößen bestimmt, die sich dem Einfluss des Managements der Wienerberger AG entziehen. Diese Einflussgrößen beinhalten Kreditbedingungen (Covenants) in aktuellen und zukünftigen Kreditvereinbarungen sowie die Beibehaltung des derzeitigen Ratings. Diese Covenants sehen vor, dass eine Entschuldungsdauer (Nettoverschuldung / EBITDA) von 3,9 Jahren nicht überschritten werden darf, wobei diese am 31.12.2019 bei 1,4 Jahren lag. Ein Teil des Ergebnisses wird für Zinsen verwendet und steht somit nicht anderweitig zur Verfügung. Sollte sich das Rating der Gruppe verschlechtern oder Covenants nicht eingehalten werden, können die zu zahlenden Zinsen durch höhere Kreditrisikozuschläge steigen und höhere Finanzierungskosten sowie einen geringeren Cashflow nach sich ziehen. Nicht eingehaltene Covenants können auch zur Fälligstellung von Krediten führen.

Währungsrisiken

Ein bedeutender Teil der Umsatzerlöse und der Ergebnisse der Wienerberger Gruppe wird von Tochterunternehmen erwirtschaftet, die ihren Sitz nicht in der Eurozone haben. Im Berichtsjahr erzielte Wienerberger 53% der Umsätze in Fremdwährung, hauptsächlich in osteuropäischen Währungen (23%), dem britischen Pfund (11%) und dem US-Dollar (9 %). Zahlungswirksame Währungsrisiken sind durch den lokalen Charakter des Baustoffgeschäfts unwesentlich. Zahlungsflüsse in bzw. aus dem Euro-Raum ergeben sich im Wesentlichen aus konzerninternen Dividenden- und Darlehensflüssen, Warenlieferungen und Dienstleistungen. Diese konzerninternen Zahlungsströme werden wechselkursabhängig von der Holding gesteuert.

Aufgrund der dezentralen Gesellschaftsstruktur der Wienerberger Gruppe erfolgen Kreditfinanzierungen für kurzfristige Vermögenswerte in der jeweiligen Landeswährung der lokalen Gesellschaft. Währungsrisiken im Finanzierungsbereich ergeben sich dadurch nur in sehr eingeschränktem Ausmaß, da die anfallenden Ausgangsrechnungen bei Auslandsgesellschaften zum Großteil in der jeweiligen lokalen Währung fakturiert werden und somit eine natürliche Absicherung vorliegt. Die Expositionen von finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Währungsrisiken sind in Anmerkung 34. Finanzinstrumente dargestellt.

Aus der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Konzernwährung Euro resultieren jedoch Währungsumrechnungsdifferenzen (Translationsrisiko), welche im Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung im sonstigen Konzern-Gesamtergebnis erfasst werden. Umsätze, Ergebnisse und Bilanzwerte der nicht im Euro-Raum ansässigen Gesellschaften sind daher vom jeweiligen Euro-Wechselkurs abhängig.

Die Risikostrategie von Wienerberger sieht vor, das Translationsrisiko aus den Nettoinvestitionen in ausländische Tochtergesellschaften teilweise zu besichern. Im Folgenden sind die Konzernumsätze sowie das Capital Employed, welches unter Berücksichtigung von Devisentermingeschäften und Währungsswaps berechnet ist, nach Währungen dargestellt:

Umsatz 2019 2018
in MEUR Anteil in % in MEUR Anteil in %
Euro 1.565,8 48
Osteuropäische Währungen 1.603,9 47 761,7 23
Britische Pfund 811,5 23 333,1 10
US-Dollar 386,2 11 277,9 8
Sonstige 310,4 9 366,6 11
Konzernumsatz 354,3
3.466,3
10
100
3.305,1 100
in MEUR Anteil in % in MEUR Anteil in %
1.570,7 62
435,3 17
288,5 11
53,2 2
189,0 7
100
2019
1.821,3
478,6
283,6
80,3
248,4
2.912,2
62
16
10
3
9
100
2018
2.536,7

Die Auswirkungen hypothetischer Wechselkursänderungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und die Konzern-Gesamtergebnisrechnung werden im Rahmen von Sensitivitätsanalysen dargestellt. Im Zuge dieser Darstellung wird am Abschlussstichtag eine Jahresvolatilität als Änderung angenommen, welche auf Basis der täglichen Kursänderung des betreffenden Wechselkurses gegenüber dem Euro berechnet wird. Währungsrisiken resultieren gemäß IFRS 7 aus Finanzinstrumenten, die monetärer Art sind und nicht in der funktionalen Währung des berichtenden Unternehmens denominiert sind. Folglich dienen Forderungen, Verbindlichkeiten, Zahlungsmittel sowie Fremdwährungsderivate als Basis für die Berechnung der Sensitivität der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Die Sensitivität der Konzern-Gesamtergebnisrechnung bildet Differenzen langfristiger Darlehen aus der Finanzierung von Konzerngesellschaften sowie Bewertungseffekte der im sonstigen Ergebnis erfassten

Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken ab. Translationsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen, die in einer anderen Währung als der Konzernwährung erstellt wurden, wurden in der Berechnung nicht berücksichtigt.

Eine Veränderung des Euro gegenüber den wichtigsten Währungen am Jahresabschlussstichtag um eine Jahresvolatilität würde die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und die Konzern-Gesamtergebnisrechnung wie folgt verändern:

Sensitivität der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
in TEUR 2019 2018
Jahres
volatilität
bei
Abwertung
des EUR
bei
Aufwertung
des EUR
Jahres
volatilität
bei
Abwertung
des EUR
bei
Aufwertung
des EUR
EUR/NOK 5,49 % 168 -168
EUR/PLN 5,85 % 453 -453 4,86 % 123 -123
EUR/RUB 3,49 % 449 -449 13,24 % 220 -220
EUR/HUF 7,84 % 335 -335 4,31 % -25 25
EUR/SEK 4,41 % 291 -291 6,31 % -107 107
EUR/CHF 5,11 %
3,84 %
289
217
-289
-217
4,99 % 234 -234
Sensitivität der Konzern-Gesamtergebnisrechnung
in TEUR
Jahres
volatilität
2019
bei
Abwertung
bei
Aufwertung
Jahres
volatilität
2018
bei
Abwertung
bei
Aufwertung
EUR/GBP des EUR des EUR 5,99 % des EUR
-5.893
des EUR
5.893
EUR/NOK 7,52 % -7.333 7.333 5,49 % 89 -89
EUR/RUB 5,85 % 1.325 -1.325 13,24 % 2.648 -2.648
EUR/USD 7,84 % 1.255 -1.255 7,14 % 1.708 -1.708
EUR/RON 4,72 % 1.224 -1.224 2,48 % 701 -701
EUR/HUF 2,53 %
4,41 %
430
404
-430
-404
4,31 % 1.266 -1.266

Zinsrisiken

Das Zinsrisiko besteht aus zwei Komponenten: dem jeweils relevanten Wert der durchschnittlichen Laufzeit sämtlicher Finanzierungen und der Art der Verzinsung, wobei das Risiko bei fixer Verzinsung in sinkenden Zinssätzen und bei variabler Verzinsung in steigenden Zinssätzen liegt. Eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 Basispunkte nach oben hätte eine Erhöhung des Ergebnisses nach Steuern von 0,5 MEUR (Vorjahr: Erhöhung von 1,3 MEUR) und über diese Veränderung in der Gewinn- und Verlustrechnung auch eine Veränderung des Eigenkapitals in gleicher Höhe zur Folge. Eine Senkung

des Zinsniveaus um 100 Basispunkte hätte eine betragsmäßig gleiche Verringerung (Vorjahr: Verringerung) des Ergebnisses nach Steuern und des Eigenkapitals bedeutet.

Die Risikopositionen der Wienerberger AG gegenüber Zinsänderungsrisiken aus Verbindlichkeiten mit fixer und variabler Verzinsung sind unten aufgegliedert.

Für die Analyse des Zinsänderungsrisikos (fixe und variable Verzinsung) werden die Finanzverbindlichkeiten (Seite 95 bis 97) um die Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) korrigiert und die kurzfristig fix verzinsten Finanzverbindlichkeiten als variabel verzinst ausgewiesen. Zur Abschätzung von Auswirkungen auf Periodenerfolg und Eigenkapital werden Sensitivitätsanalysen für fix verzinste und variabel verzinste Finanzverbindlichkeiten durchgeführt.

in TEUR 2019 2018
Fix
verzinst
Variabel
verzinst
Fix
verzinst
Variabel
verzinst
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 729.540 107.957
Umgliederung kurzfristige fix verzinste Finanzverbindlichkeiten 964.648 71.809 -21.477 21.477
Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) -356.347 356.347 101.250 -101.250
Finanzverbindlichkeiten nach Hedging-Effekt 0
608.301
0
428.156
809.313 28.184

Kreditrisiken

Wienerberger hat bei Finanzgeschäften aufgrund interner Finanz- und Treasury-Richtlinien strenge Anforderungen an die Bonität von Finanzpartnern. Da Wienerberger nur mit Finanzpartnern zusammenarbeitet, deren Rating auf eine gute Bonität schließen lässt und Limits pro Kontrahent in Abhängigkeit seiner Bonität vergeben werden, ist das im Rahmen der Anlage liquider Mittel und Wertpapiere entstehende Kreditrisiko begrenzt. Bonitätsrisiken bestehen jedoch grundsätzlich auch für Finanzpartner mit bester Bonität, weshalb die Entwicklungen auf den Finanzmärkten von Wienerberger laufend beobachtet und die Kreditlimits entsprechend angepasst werden. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen sonstigen Forderungen (inklusive Forderungen aus laufenden Ertragsteuern) zeigen zum Bilanzstichtag gegliedert nach Regionen folgende maximale Exposition gegenüber Kreditrisiken:

Kreditrisiko 2019 2018
in MEUR Anteil in % in MEUR Anteil in %
Westeuropa 180,5 58
Zentral-Osteuropa 193,0 59 86,3 28
Nordamerika 87,9 27 29,5 9
Sonstige Welt 31,8 10 16,0 5
Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und 12,0 4
übrige sonstige Forderungen
davon gegen Ausfälle versichert
324,7
175,2
100 312,3
179,9
100

Der Forderungsbestand aus Lieferungen und Leistungen besteht zum überwiegenden Teil aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Baustoffhändlern und Großkunden. Bei einer Überfälligkeit von mehr als

360 Tagen wird ein Ausfall angenommen und die Forderung zur Gänze abgeschrieben. Forderungen werden ausgebucht, wenn auf Basis einer rechtlichen Grundlage davon ausgegangen werden kann, dass keine Zahlung mehr zu erwarten ist.

Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Wertberichtigungen stellen sich wie folgt dar:

in MEUR Brutto
forderung
2019
Wert
minderung
Buchwert Brutto
forderung
2018
Wert
minderung
Buchwert
Nicht fällig 177,1 -0,3 176,8
Bis 30 Tage überfällig 172,6 -0,6 172,0 23,2 -0,2 23,0
31 bis 60 Tage überfällig 33,0 -0,4 32,6 8,0 0,0 8,0
61 bis 90 Tage überfällig 6,4 -0,3 6,1 2,4 -0,1 2,3
Mehr als 90 Tage überfällig 2,6 -0,4 2,2 22,4 -16,7 5,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 24,1
238,7
-15,4
-17,1
8,7
221,6
233,1 -17,3 215,8

Gewährte Darlehen und sonstige langfristige Forderungen beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit gegenüber at-equity einbezogenen Gesellschaften und verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen sowie Forderungen aus dem Verkauf von Abbaurechten. Im Berichtsjahr wurden Wertminderungen im Wesentlichen für erwartete Ausfälle in den nächsten 12 Monaten berechnet, da sich die Einschätzung der Zahlungsfähigkeit der Kontrahenten nicht maßgeblich verändert hat. Ein Ausfall wird grundsätzlich auf Basis allgemein anerkannter Ratingklassen sowie extern verfügbarer oder intern ermittelter Bonitäten definiert. Zusätzlich werden weitere intern verfügbare Informationen zur Beurteilung des Ausfallsrisikos herangezogen. Am Bilanzstichtag bestand eine Forderung, für welche ein erwarteter Kreditverlust über die Restlaufzeit angenommen wurde.

Gewährte Darlehen und sonstige langfristige Forderungen lassen sich in folgende Risikoklassen einteilen:

Brutto Wert Brutto Wert
32,6 0,0 Buchwert
32,6
7,0 -0,1 6,9
1,1 -0,8 0,3
39,8
forderung
29,1
7,8
1,0
37,9
2019
minderung
0,0
0,0
-0,8
-0,8
Buchwert
29,1
7,8
0,2
37,1
forderung
40,7
2018
minderung
-0,9

Werberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie gewährten Darlehen lassen sich wie folgt überleiten:

Wertberichtigungen
in MEUR
2019
Forderungen aus
Lieferungen
und Leistungen
Darlehen und
langfristige
Forderungen
2018
Forderungen aus
Lieferungen
und Leistungen
Darlehen und
langfristige
Forderungen
Stand 1.1.
Währungsumrechnung
17,3 0,9 19,2
-0,1
0,9
0,0
Netto Wertminderung 0,0 0,0 0,3 0,0
Abgänge Wertberichtigungen 0,9 0,0 -2,0 0,0
Stand 31.12. -1,1
17,1
0,0
0,9
17,3 0,9

Liquiditätsrisiken

Der Erhalt der Liquidität und die Sicherung einer gesunden finanziellen Basis stehen im Zentrum der Unternehmensstrategie von Wienerberger. Die wichtigsten Steuerungsgrößen dafür sind die Maximierung des Free Cashflow durch Kostensenkungen, aktives Working Capital Management und die Verminderung der Investitionsausgaben auf ein notwendiges Minimum.

Liquiditätsrisiken liegen insbesondere darin, dass die Einzahlungen aus Umsatzerlösen durch eine Abschwächung der Nachfrage unter den Erwartungen liegen und Maßnahmen zur Verringerung des Working Capitals sowie der zahlungsrelevanten Fixkosten (aktives Kapazitätsmanagement) nur unzureichend oder nur mit Verzögerung umgesetzt werden.

Die Steuerung der Liquidität erfolgt unter anderem auch über eine quartalsweise rollierende Liquiditätsplanung sowie durch eine laufende Analyse der Geldumschlagsdauer (Cash Conversion Cycle), die sich aus dem durchschnittlichen Lieferantenziel, der Lagerdauer von Vorräten und der Forderungsumschlagsdauer errechnet. Im Berichtsjahr betrug die Forderungsumschlagsdauer im Jahresdurchschnitt 23 Tage (Vorjahr: 23 Tage), die Vorratsumschlagsdauer 91 Tage (Vorjahr: 92 Tage) sowie die Umschlagsdauer der Lieferantenverbindlichkeiten 37 Tage (Vorjahr: 37 Tage). Dies führt zu einer Geldumschlagsdauer von 77 Tagen (Vorjahr: 78 Tage).

Bezüglich Liquiditätsrisiken aus Verbindlichkeiten wird auf die Analyse der vertraglichen Cashflows auf Seite 94 verwiesen.

Rechtliche Risiken Abhängig von der Marktstellung in einzelnen Ländern sowie der Größe von beabsichtigten Akquisitionen unterliegen Transaktionen wettbewerbsrechtlichen Genehmigungsverfahren. Dadurch könnten sich bei Akquisitionen bzw. Zusammenschlüssen Verzögerungen bzw. in einzelnen Fällen auch Untersagungen von Übernahmen ergeben. Wienerberger prüft kartellrechtliche Risiken bereits intensiv im Vorfeld mit nationalen und internationalen juristischen und betriebswirtschaftlichen Experten, um dieses Risiko zu minimieren. Eine Untersagung einer Akquisition ist bisher noch nicht vorgekommen.

Im Zusammenhang mit Liegenschaftstransaktionen in der Vergangenheit haftet die Wienerberger AG im Falle einer Kontaminierung und daraus entwachsenden Folgeschäden, die in den Zeitraum der Eigentümerschaft fallen.

Andere Risiken Wienerberger ist in vielen Ländern von umfassenden und zunehmend verschärften Umwelt-, Gesundheitsund Sicherheitsvorschriften betroffen, wodurch Investitionen in die Einhaltung dieser Vorschriften entstehen können. Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften birgt für Wienerberger das Risiko der Verhängung von Bußgeldern, von Schadenersatzforderungen sowie das Risiko des Entzugs von Betriebsanlagengenehmigungen.

Die Werke der Wienerberger Gruppe leisten im Hinblick auf die Vermeidung von Umweltbelastungen mehr, als die derzeit gesetzlichen Auflagen vorschreiben. Verschärfte Umweltstandards stellen Wienerberger jedoch laufend vor neue Herausforderungen. Durch die Kenntnis der aktuellen gesetzlichen und vertraglichen Vorschriften sowie durch die Zusammenarbeit mit Experten und externen Beratern werden rechtliche Verpflichtungen berücksichtigt und eingehalten. Risiken aus der Rekultivierung von Tongruben sind Bestandteil des operativen Geschäfts von Wienerberger und werden laufend überwacht.

Risiken eines Ausfalls unserer zentral geführten konzernweiten Datenverarbeitung aufgrund von Elementarereignissen werden durch parallele Installation der Systeme in räumlich getrennten Rechenzentren minimiert.

Aufgrund von Krankheitsfällen, die durch Asbest verursacht wurden, sind gegen einige Baustoffunternehmen mit Präsenz in den USA Sammelklagen eingereicht worden. Nach Überprüfung unserer amerikanischen Aktivitäten halten wir dieses Risiko für minimal, da keine unserer Tochtergesellschaften jemals Asbestprodukte hergestellt oder gehandelt hat.

Einige ältere Gebäude der Wienerberger Gruppe bestehen zu einem bestimmtem Anteil aus Asbestprodukten. Wienerberger stellt mit äußerster Sorgfalt sicher, dass

diese Produkte kein direktes Risiko gegenüber den Mitarbeitern darstellen und engagiert Spezialisten und Berater im Zeitpunkt der Entfernung derartiger Produkte.

Die Wienerberger Gruppe steht auch hinsichtlich ihrer Mitarbeiter in Konkurrenz zum Mitbewerb. Um Nachwuchsführungskräfte auszubilden und an Führungspositionen heranzuführen, hat Wienerberger Programme wie die Vertriebsakademie, den Werksleiterlehrgang und das Ready4Excellence Programm geschaffen. Dadurch, sowie durch individuelle Weiterbildungsmaßnahmen versucht Wienerberger, seine Mitarbeiter optimal auszubilden und an das Unternehmen zu binden (weitere Informationen sind im Wienerberger Nachhaltigkeitsbericht enthalten).

Nach Unterzeichnung des Austrittsabkommens von Großbritannien aus der Europäischen Union am 31. Jänner 2020 startete die Übergangsphase bis Ende 2020, in welcher ein Handelsabkommen neu festzulegen sein wird. Bereits vor dem Brexit wurden alle relevanten Maßnahmen ergriffen, um auf mögliche Konsequenzen vorbereitet zu sein.

Wie die weltwirtschaftliche Entwicklung durch die globale Verbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) mittel- bis langfristig beeinträchtigt werden wird, ist aktuell nicht abzusehen. Dieser exogene Faktor könnte sich weiter ausbreiten und auch unsere Produktionsstätten betreffen sowie Auswirkung auf die Nachfrage in den entsprechenden Absatzmärkten haben. Eine genaue Abschätzung der Tragweite dieser Pandemie sowie auf den Jahresabschluss 2020 ist aktuell nicht möglich. Unter diesem Vorbehalt wurden die Prognosen im vorliegenden Bericht erstellt.

Sonstige Angaben

38. Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden

Unternehmen und Personen Folgende Unternehmen und Personen werden als Wienerberger nahe stehend angesehen: Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sowie deren nahe Familienangehörige, assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen, nicht konsolidierte Tochterunternehmen der Wienerberger AG sowie die ANC Privatstiftung und deren Tochterunternehmen. Bestehende Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen, in denen Aufsichtsratsmitglieder der Wienerberger AG tätig sind, werden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Die Geschäftsbeziehungen zu dem Unternehmen nahe stehenden Personen, insbesondere zu Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Wienerberger AG, sind in Anmerkung 12. Personalaufwand angeführt, soweit Zahlungen aus Vorstandsverträgen und Aufsichtsratsmandaten betroffen sind.

Die ANC Privatstiftung betreibt das im Jahr 2001 von der Wienerberger AG übertragene Deponiegeschäft in Österreich und hält Vermögenswerte (insbesondere Liegenschaften und Wertpapiere) in eingeschränktem Ausmaß. Der Vorstand der ANC Privatstiftung besteht aus drei Mitgliedern, wobei zwei Mitglieder dem Wienerberger Top Management angehören, wodurch Wienerberger Verfügungsgewalt über die Stiftung ausüben kann. Dennoch besteht gemäß IFRS 10 ein Konsolidierungsverbot, da die Aktionäre der Wienerberger AG und nicht die Gesellschaft selbst Anrecht auf schwankende Rückflüsse aus der Stiftung haben. Die Bilanzsumme der ANC Privatstiftung betrug zum Bilanzstichtag 26.269 TEUR (Vorjahr: 24.759 TEUR) und besteht im Wesentlichen aus Grundstücken und Bauten in Höhe von

8.840 TEUR (Vorjahr: 8.731 TEUR) und aus Wertpapieren und liquiden Mitteln in Höhe von 14.522 TEUR (Vorjahr: 13.600 TEUR). Zum 31.12.2019 hatte die ANC Privatstiftung Rückstellungen in Höhe von 9.431 TEUR (Vorjahr: 8.348 TEUR) und keine ausstehenden Finanzverbindlichkeiten.

Die Wienerberger AG und ihre Tochterunternehmen finanzieren assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen sowie nicht konsolidierte verbundene Unternehmen mit Darlehen zu marktüblichen Konditionen. Die aushaftenden Darlehensforderungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen beliefen sich zum 31.12.2019 auf 14.891 TEUR (Vorjahr: 15.179 TEUR), jene gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen auf 6.412 TEUR (Vorjahr: 6.535 TEUR). Darüber hinaus stehen am Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 10.260 TEUR (Vorjahr: 96 TEUR), welche den Verkauf von Anlagen beinhalten, sowie gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen in Höhe von 14 TEUR (Vorjahr: 30 TEUR) zu Buche. Im Geschäftsjahr wurden Umsatzerlöse in Höhe von 664 TEUR (Vorjahr: 1.088 TEUR) gegenüber Gemeinschaftsunternehmen erzielt.

Weitere Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen betreffen bezogene Tonlieferungen von 612 TEUR (Vorjahr: 735 TEUR) sowie Mietleistungen von 317 TEUR (Vorjahr: 304 TEUR) gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2019 Produkte im Wert von 735 TEUR (Vorjahr: 696 TEUR) an ein nahe stehendes Unternehmen verkauft.

39. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Bis zur Freigabe des Konzernabschlusses am 19.3.2020 wurden 1.163.514 Stück Wienerberger Aktien eingezogen. Zudem wurde ein Teil der Hybridanleihe mit einer Nominale von 24.400 TEUR um 25.463 TEUR zurückerworben.

Die globale Verbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) im ersten Quartal 2020 führte zu teilweise erheblichen Maßnahmen der Regierungen in Europa zur Eindämmung der Pandemie. Die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Weltwirtschaft sowie auf den Jahresabschluss 2020 sind derzeit nicht abschätzbar. Unter diesem Vorbehalt wurden die Prognosen im vorliegenden Bericht erstellt.

Der konsolidierte Konzernabschluss wurde vom Vorstand der Wienerberger AG am 19.3.2020 aufgestellt und dem Aufsichtsrat am 26.3.2020 zur Veröffentlichung vorgelegt.

Wien, am 19. März 2020

Der Vorstand der Wienerberger AG

Heimo Scheuch Vorsitzender des Vorstands

Carlo Crosetto

Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Bereich Finanzen

Solveig Menard-Galli

Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Bereich Performance & Digitalisierung

Erklärung des Vorstands

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, am 19. März 2020

Der Vorstand der Wienerberger AG

Heimo Scheuch Vorsitzender des Vorstands

Carlo Crosetto Mitglied des Vorstands,

verantwortlich für den Bereich Finanzen

Solveig Menard-Galli

Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Bereich Optimierung & Performance

Konzernunternehmen

Gesellschaft Sitz Stammkapital Währung Beteiligung Konsolidierungsart Anmerkung
Wienerberger International N.V. Zaltbommel 50.001 EUR 100,00% VK
Wienerberger Roof Asset Management GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK
Wienerberger Österreich GmbH Hennersdorf 5.000.000 EUR 100,00% VK
Wienerberger zRt. Budapest 5.000.000 HUF 100,00% VK
Wienerberger s.r.o. Cˇ eské Budeˇjovice 1 50.000.000 CZK 100,00% VK
Cihelna Kinský, spol. s r. o. Kostelec nad Orlicí 2.000.000 CZK 68,80% VK
Wienerberger eurostroj, spol. s r. o. Cˇ eské Budeˇjovice 1 32.100.000 CZK 100,00% VK
Silike keramika, spol. s r.o Cˇ eské Budeˇjovice 1 100.000 CZK 50,00% EQ
Wienerberger s.r.o. Zlaté Moravce 3.319.392 EUR 100,00% VK
Wienerberger Ceramika Budowlana Sp. z o.o. Warszawa 374.324.808 PLN 100,00% VK
Handel Ceramika Budowlana Sp. z o.o. Warszawa 50.000 PLN 100,00% OK 1)
Wienerberger d.o.o. Karlovac 8.988.000 HRK 100,00% VK
Wienerberger-Cetera d.d. u likvidaciji Karlovac 359.240 HRK 99,72% VK
IGM Ciglana d.o.o. u likvidaciji Petrinja 12.756.900 HRK 100,00% VK
Wienerberger d.o.o. Sarajevo 2.000 BAM 100,00% VK
Wienerberger Opekarna Ormož d.o.o. Križevci pri Ljutomeru 951.986 EUR 100,00% VK
Opekarna Pragersko d.o.o. Pragersko 1.022.743 EUR 100,00% VK
Wienerberger Backa d.o.o Kanjiza 651.652 EUR 100,00% VK
WIENERBERGER S.R.L. Bucuresti 39.147.100 RON 100,00% VK
Wienerberger TOV Kyiv 3.000.000 UAH 100,00% VK
Semmelrock International GmbH Wien 3.000.000 EUR 100,00% VK
Semmelrock Baustoffindustrie GmbH Wien 1.000.000 EUR 100,00% VK
Semmelrock Stein + Design GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK
Semmelrock Stein + Design GmbH & CoKG Wien 100.000 EUR 100,00% VK
Semmelrock Industriebeteiligungsverwaltung GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK
Semmelrock Stein & Design Kft. Ócsa 983.100.000 HUF 100,00% VK
SEMMELROCK STEIN + DESIGN Dlazby s.r.o. Sered 3.027.286 EUR 100,00% VK
Semmelrock Stein & Design d.o.o. Ogulin 22.870.000 HRK 100,00% VK
Semmelrock Stein & Design Sp. z o.o. Kolbiel 46.000.000 PLN 100,00% VK
Semmelrock Stein + Design S.R.L. Bolintin-Vale 58.151.300 RON 100,00% VK
Semmelrock Tlakovci d.o.o. Ormož 8.763 EUR 100,00% OK 1)
Semmelrock Stein + Design Dlazby s.r.o. Ledcice 2.000.000 CZK 100,00% VK
Semmelrock Stein und Design EOOD Sofia 11.500.000 BGN 100,00% VK
Wienerberger GmbH Hannover 9.500.000 EUR 100,00% VK
Schlagmann Beteiligungs GmbH Zeilarn 26.000 EUR 50,00% OK 1)
Schlagmann Poroton GmbH & Co KG Zeilarn 10.300.000 EUR 50,00% EQ
Schlagmann Poroton Vertriebs GmbH Zeilarn 25.000 EUR 50,00% 4)
Tongruben Verwaltungs GmbH Hannover 26.000 EUR 100,00% OK 1)
Argeton GmbH Hannover 100.000 EUR 100,00% VK
Wienerberger Deutschland Service GmbH Hannover 1.000.000 EUR 100,00% VK
RM 2964 Vermögensverwaltungs GmbH Zeilarn 25.000 EUR 50,00% 4)
MR Erwerbs GmbH & Co. KG Zeilarn 50.000 EUR 50,00% 4)
Redbloc Elemente GmbH Plattling 25.000 EUR 15,00% 4)
Redbloc Systems Deutschland GmbH Plattling 25.000 EUR 12,50% 4)
ZZ Wancor AG Regensdorf 1.000.000 CHF 100,00% VK
Wienerberger S.p.A. Mordano 10.000.000 EUR 100,00% VK
Fornaci Giuliane S.r.l. (in liquidation) Cormons 100.000 EUR 30,00% EQ

w

w

Gesellschaft Sitz Stammkapital Währung Beteiligung Konsolidierungsart Anmerkung
Wienerberger NV Kortrijk 47.557.745 EUR 100,00% VK
Wienerberger Asset Management NV Zonnebeke 5.240.053 EUR 100,00% VK
Deva-Kort NV Kortemark 247.894 EUR 100,00% VK
TV Vanheede-Wienerberger Kortrijk 0 EUR 50,00% EQ
Wienerberger B.V. Zaltbommel 36.778.680 EUR 100,00% VK
Van Hesteren & Janssens B.V. Zaltbommel 363.024 EUR 100,00% VK
KDB Baukeramik Vertriebs-GMBH Rhede 76.694 EUR 33,33% VK
BrickTrading Holland B.V. Zaltbommel 18.000 EUR 100,00% VK
German Brick Trading B.V. Zaltbommel 249.700 EUR 100,00% VK
Aberson B.V. Zwolle 60.000 EUR 100,00% VK
Aberson SmartBuild BV Zwolle 1 EUR 100,00% VK
DEKO Beheer BV Elst 18.000 EUR 100,00% VK
Bricks BV Elst 15.750 EUR 100,00% VK
Bricks GBMH Rhede 25.000 EUR 100,00% VK
Deko Industrieel BV Elst 1.000 EUR 100,00% VK
Deko Mobiele Steenzagerij BV Elst 10.000 EUR 100,00% VK
Deko Produkten BV Elst 18.000 EUR 100,00% VK
Deko Solutions BV Elst 1.000 EUR 100,00% VK
Deko Steenzagerij BV Elst 18.000 EUR 100,00% VK
Steinzentrale Nord Leeuwis GmbH Rellingen 52.500 EUR 100,00% VK
Wienerberger Limited Cheadle 81.120.552 GBP 100,00% VK
Galileo Brick Limited (in Liquidation) Cheadle 2.000.000 GBP 100,00% VK
Chelwood Group Unlimited (in Liquidation) Cheadle 1 GBP 100,00% VK
The Brick Business Limited (in Liquidation) Cheadle 900.002 GBP 100,00% VK
Sandtoft Roof Tiles Limited Cheadle 11.029 GBP 100,00% VK
BDP Holdings Limited Sale 336.785 GBP 100,00% VKE
Building Product Design Limited Sale 612.720 GBP 100,00% VKE
Glidevale Limited Sale 84 GBP 100,00% VKE
Passivent Limited Sale 1 GBP 100,00% VKE
Kingfisher Louvre Systems Limited Sale 10.000 GBP 100,00% VKE
Z-Led Limited Sale 1 GBP 100,00% VKE
Willan Building Services Limited Sale 20.000 GBP 100,00% VKE
Glidevale Building and Products Limited Sale 68 GBP 100,00% VKE
BPD Manufacturing Solutions Limited Sale 100 GBP 100,00% VKE
Co2nserve Limited Sale 46.998 GBP 100,00% VKE
Protect Membranes Limited Sale 200 GBP 100,00% VKE
Richmond GmbH Königswinter 25.000 EUR 100,00% VKE
Richmond Building Products Group Limited Dublin 418.996 EUR 100,00% VKE
WIENERBERGER PARTICIPATIONS SAS Achenheim 36.000.000 EUR 100,00% VK
WIENERBERGER SAS Achenheim 75.000.000 EUR 100,00% VK
Briqueterie de Rouffach SAS Rouffach 336.120 EUR 100,00% VK
Wienerberger A/S Helsinge 11.765.882 DKK 85,00% VK
Wienerberger AS Oslo 43.546.575 NOK 85,00% VK
Wienerberger AB Malmö 17.550.000 SEK 85,00% VK
Vesterled Teglvaerk A/S Sonderborg 1.600.000 DKK 85,00% VKE
Helligso Teglvaerk A/S Hurup 850.000 DKK 85,00% VKE
Egernsund Tegl a.m.b.a. Egernsund 9.000.000 DKK 85,00% VKE
A/S Bachmanns Teglvaerk Sonderborg 1.000.000 DKK 85,00% VKE
Gesellschaft Sitz Stammkapital Währung Beteiligung Konsolidierungsart Anmerkung
General Shale Brick Inc. Johnson City 1.000 USD 100,00% VK
General Shale Building Materials, Inc. Johnson City 1.000 USD 100,00% VK
Columbus Brick Inc. Columbus 20.950 USD 100,00% VK
Watsontown Brick Company Watsontown 72.050 USD 100,00% VK
Pipelife Jet Stream, Inc. Siloam Springs 0 USD 100,00% VK
Arriscraft Canada Inc. Halifax 18.500.000 CAD 100,00% VK
Wienerberger EOOD Sofia 12.500.000 BGN 100,00% VK
Uspeh AD Sofia 2.141.220 BGN 99,66% VK
OOO "Wienerberger Kirpitsch" Kiprevo 612.694.577 RUB 100,00% VK
OOO "Wienerberger Kurkachi" Kurkachi 650.036.080 RUB 100,00% VK
Wienerberger OY AB Helsinki 1.000.000 EUR 100,00% VK
Wienerberger AS Aseri 1.540.736 EUR 100,00% VK
UAB Wienerberger Statybine Keramika Sp. Z o.o. Vilnius 10.100 LTL 100,00% VK
Wienerberger India Private Limited Bangalore 990.000.000 INR 100,00% VK
WBI Industries Private Limited Chennai 1.000.000 INR 100,00% VK
PIPELIFE International GmbH Wien 29.000.000 EUR 100,00% VK 2)
PIPELIFE Austria GmbH & Co KG Wiener Neudorf 4.360.370 EUR 100,00% VK
PIPELIFE Austria GmbH Wiener Neudorf 36.337 EUR 100,00% VK
Pipelife Belgium NV Kalmthout 10.890.000 EUR 100,00% VK
Pipelife Bulgaria EOOD Botevgrad 30.000 BGN 100,00% VK
Pipelife Czech s r.o. Otrokovice 202.971.000 CZK 100,00% VK
PIPELIFE Deutschland Asset Management GmbH Bad Zwischenahn 26.000 EUR 100,00% VK
PIPELIFE Deutschland GmbH & Co. KG Bad Zwischenahn Bad Zwischenahn 5.000 EUR 100,00% VK
PIPELIFE Deutschland Verwaltungs-GmbH Bad Zwischenahn Bad Zwischenahn 5.726.469 EUR 100,00% VK
Pipelife Eesti AS Harjumaa 25.024 EUR 100,00% VK
Pipelife Finland OY Oulu 33.637 EUR 100,00% VK
Talokaivo Oy Kerava 2.000.000 EUR 100,00% VK
Pipelife France SNC Aubevoye 35.605.800 EUR 100,00% VK
Pipelife Hellas S.A. Thiva 24.089.735 EUR 100,00% VK
PIPELIFE-HRVATSKA cijevni sustavi d.o.o. Sveta Nedelja 47.171.500 HRK 100,00% VK
Pipelife Hungaria Kft. Debrecen 3.123.520.000 HUF 100,00% VK
QUALITY PLASTICS HOLDINGS LTD Cork 635.000 EUR 100,00% VK
PIPELIFE IRELAND LTD Cork 254 EUR 100,00% VK
Kenfern Investments Ltd (in Liquidation) Cork 447 EUR 100,00% OK 1)
Pipelife UK Ltd Corby 244.001 GBP 100,00% VK
Pipelife Latvia SIA Riga 426.600 EUR 100,00% VK
Pipelife Nederland B.V. Enkhuizen 11.344.505 EUR 100,00% VK
Pipelife Finance B.V. Enkhuizen 18.000 EUR 100,00% VK
Pipelife Norge AS Surnadal 50.000.000 NOK 100,00% VK
Pipelife Polska S.A. Krokowa 112.243.963 PLN 100,00% VK
Pipelife Romania S.R.L. Bucuresti 7.323.115 RON 100,00% VK
Pipelife Serbia d.o.o. Beograd 168.493.895 RSD 100,00% VK
Pipelife RUS LLC Zhukov 104.458.072 RUB 100,00% VK
Pipelife Hafab AB Haparanda 3.000.000 SEK 100,00% VK
VKE
3)
EQE

VK ............... Vollkonsolidierung 1) untergeordnete Bedeutung VKE ............. Erstmalige Vollkonsolidierung 2) Holdinggesellschaft der Pipelife-Gruppe EQ ............... Equitybewertung 3) Holdinggesellschaft der Gleinstätten-Gruppe OK............... keine Konsolidierung

OKE............. keine Konsolidierung (erstmals)

EQE ............. Erstmalige Equitybewertung 4) Tochtergesellschaft der Schlagmann Poroton GmbH & Co KG

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der

Wienerberger AG, Wien,

und ihrer Tochterunternehmen (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Entwicklung des Konzerneigenkapitals und dem Konzern-Cashflow-Statement für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2019 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS) und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der Firmenwerte Sachverhalt und Problemstellung

Die Firmenwerte werden in der Konzernbilanz der Wienerberger AG mit 509 Mio EUR ausgewiesen. Die Buchwerte der den Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten zugerechneten Firmenwerte und betriebsnotwendigen Vermögenswerte werden mit dem erzielbaren Betrag verglichen, welcher der höhere Betrag aus errechnetem Nutzungswert oder dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ist. Wenn der erzielbare Betrag unter dem Buchwert liegt, erfolgt eine entsprechende Abschreibung. Die Bestimmung der Nutzungswerte erfordert wesentliche Schätzungen und Annahmen des Managements über die zukünftigen Zahlungsüberschüsse und Kapitalkostensätze. Geringfügige Veränderungen in den Annahmen können zu wesentlichen Abweichungen in den Ergebnissen der Wertminderungstests führen. Davon ist insbesondere die zahlungsmittelgenerierende Einheit Bricks North America betroffen, da dieser ein wesentlicher Goodwill zugeordnet ist und deren Buchwert gemäß dem vom Management durchgeführten Werthaltigkeitstest nur knapp durch den erzielbaren Betrag gedeckt ist.

Allgemeine Grundsätze zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten sind im Konzernanhang in den "Allgemeinen Erläuterungen" im Abschnitt 6 "Annahmen und Schätzungen" beschrieben. Die Aufteilung der Firmenwerte auf die einzelnen Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten, die Details zur Bewertungsmethode und zu den wesentlichen Bewertungsannahmen sowie die Bewertungsergebnisse sind im Konzernanhang in den "Erläuterungen zur Konzernbilanz" im Abschnitt 22 "Anlagevermögen" beschrieben.

In die zur Werthaltigkeitsüberprüfung herangezogenen Bewertungsmodelle auf Basis kapitalwertorientierter Verfahren fließen zahlreiche Inputfaktoren zur Markteinschätzung ein. Bei ungünstigen Abweichungen der künftigen Entwicklung von den Annahmen besteht das Risiko einer Überbewertung der Firmenwerte. Aufgrund der Komplexität des Bewertungsmodells und der Abhängigkeit der Ergebnisse von der Ein schätzung der Inputfaktoren durch die gesetzlichen Vertreter war dieser Sachverhalt während unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

Prüferisches Vorgehen

Wir haben die im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfungen angesetzten Parameter mit unternehmensspezifischen Informationen sowie branchenspezifischen Marktdaten bzw. erwartungen aus externen und internen Datenquellen verglichen und die angewendeten Bewertungsmodelle hinsichtlich ihrer Angemessenheit beurteilt. Außerdem haben wir uns einen Überblick über den Planungsprozess verschafft und den vom Management durchgeführten Rückvergleich des Budgets und des Business Plans kritisch untersucht.

Zur Plausibilisierung der Kapitalkosten mittels Vergleichanalyse haben wir interne Experten hinzugezogen.

In den Fällen, in denen für die Beurteilung der Werthaltigkeit des Firmenwerts der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten herangezogen wird, haben wir zur Plausibiliserung der getroffenen Annahmen ebenfalls interne Experten hinzugezogen.

Die zur Ermittlung der zukünftigen Zahlungsmittelflüsse herangezogenen Plandaten haben wir mit den vom Aufsichtsrat genehmigten Budgets abgeglichen.

Werthaltigkeit des Sachanlagevermögens

Sachverhalt und Problemstellung

Das Sachanlagevermögen mit einem Buchwert von 1.883 Mio EUR stellt 46% des ausgewiesenen Vermögens im Konzernabschluss der Wienerberger AG dar. Die Gesellschaft beurteilt einmal im Jahr oder anlassbezogen bei Vorliegen von Hinweisen, dass eine dauerhafte Wertminderung vorliegen könnte, die Werthaltigkeit der Sachanlagen. Für Zwecke dieser Werthaltigkeitstests werden innerhalb einer Division Werke zu Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten zusammengefasst.

Allgemeine Grundsätze zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Anlagen sind im Konzernanhang in den "Allgemeinen Erläuterungen" im Abschnitt 6 "Annahmen und Schätzungen" beschrieben. Die Details zur Bewertungsmethode und zu den wesentlichen Bewertungsannahmen sowie die Bewertungsergebnisse sind im Konzernanhang in den "Erläuterungen zur Konzernbilanz" im Abschnitt 22 "Anlagevermögen" beschrieben.

Die Buchwerte der Sachanlagen werden mit dem erzielbaren Betrag, welcher der höhere Betrag aus Nutzungswert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ist, verglichen und, wenn nötig, auf diesen Betrag abgeschrieben. Wie bei der Überprüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte sind die Berechnungen komplex und die zugrundeliegenden Annahmen unterliegen Schätzungsunsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Zahlungsmittelüberschüsse und der Ermittlung der Kapitalkostensätze. Eine Änderung der Annahmen kann signifikante Auswirkungen auf die Ergebnisse der Werthaltigkeitstests haben. Dieser Sachverhalt war daher während unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

Prüferisches Vorgehen

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung der wesentlichen Annahmen, die den Werthaltigkeitstests des Sachanlagevermögens unterliegen, ist ident zu unserer Vorgehensweise in der Prüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte. Wir verweisen dazu auf die Darstellungen im vorherigen Abschnitt

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Den konsolidierten Corporate Governance Bericht und den konsolidierten nichtfinanziellen Bericht ("Nichtfinanzielle Leistung") haben wir bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erhalten. Die restlichen Bestandteile des Geschäftsberichts werden uns nach diesem Datum zur Verfügung gestellt.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt die sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf abgeben. Bezüglich der Informationen im Konzernlagebericht verweisen wir auf den Abschnitt "Bericht zum Konzernlagebericht".

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, die oben angeführten sonstigen Informationen zu lesen und dabei abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Konzernabschluss stehen oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir, basierend auf den Arbeiten, die wir zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erhaltenen sonstigen Informationen durchgeführt haben, zur Schlussfolgerung gelangen, dass diese sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.

Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.

Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 6. Mai 2019 als Abschlussprüfer für das am 31. Dezember 2019 endende Geschäftsjahr gewählt und am 17. Juni 2019 vom Aufsichtsrat mit der Durchführung der Abschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem am 31. Dezember 2017 endenden Geschäftsjahr Abschlussprüfer des Konzerns.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art 5 Abs 1 der EU-VO erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von dem Konzern gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Gerhard Marterbauer.

Wien, am 16. März 2020

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Gerhard Marterbauer Mag. Christof Wolf
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Geschäftsverlauf 2019

Die Wienerberger AG ist Muttergesellschaft eines international tätigen Baustoffkonzerns, dessen Geschäftsaktivitäten nach Maßgabe der Verantwortungsbereiche im Management in drei Segmente eingeteilt sind: Wienerberger Building Solutions, Wienerberger Piping Solutions und North America, wobei die Holdingkosten anteilig auf die drei Segmente umgelegt werden. Als Konzernmutter nimmt die Wienerberger AG die Aufgaben einer Holdinggesellschaft wahr, worunter insbesondere die strategische Ausrichtung der Wienerberger Gruppe, die Steuerung der Geschäftsbereiche sowie die Corporate Functions fallen. Die Organisationsstruktur von Wienerberger sowie Informationen zur Zusammensetzung und Arbeitsweise des Vorstands der Wienerberger AG sind im Konzernlagebericht erläutert.

Wirtschaftliches Umfeld 2019

Das globale Wirtschaftswachstum verlor im Berichtsjahr erneut an Dynamik: Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) stieg die globale Wirtschaftstätigkeit 2019 um 2,9% (Vorjahr: 3,6%). In Europa und Nordamerika, den Kernregionen der Wienerberger Gruppe, zeigten sich im Berichtsjahr divergierende Trends. Der IWF prognostizierte für die Euro-Zone mit 1,2% eine weiter voranschreitende Verlangsamung des BIP-Wachstums (2018: 1,9%) im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die deutsche Volkswirtschaft wies eine deutlich niedrigere Wachstumsrate von 0,5% auf. Auch Italien lag mit 0,2% unter dem Durchschnitt der Eurozone. Die Entwicklung Frankreichs bewegte sich mit 1,3% auf dem Niveau der Eurozone. Die Wachstumsprognose für Großbritannien blieb trotz politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten stabil bei 1,3%. In den Volkswirtschaften Osteuropas, die ebenso zu den Kernmärkten der Wienerberger Gruppe zählen, verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum. Dennoch belief sich das vom IWF prognostizierte Wachstum für 2019 auf 1,8% (Vorjahr: 3,1%). Damit blieb Osteuropa die am stärksten wachsende Region Europas. Die USA konnten gemäß IWF an das starke Vorjahr (2,9%) aufgrund des neu eingeschlagenen moderaten finanzpolitischen Kurses sowie der abnehmenden geldpolitischen Stützung nicht ganz anknüpfen, wiesen aber dennoch ein solides Wachstum von 2,3% auf.

Die politische und wirtschaftliche Situation in unseren Kernmärkten war weiterhin von unterschiedlichsten

Entwicklungen beeinflusst. Ein Spannungsfeld des vorhergehenden Berichtsjahres waren die Unsicherheiten rund um den Brexit. Die Europäische Union und Großbritannien haben sich im Zuge des Berichtsjahres auf ein Austrittsabkommen geeinigt und beenden damit die Angst vor einem No Deal Brexit. Durch vorgezogene Neuwahlen des britischen Parlaments erlangte Premierminister Boris Johnson die absolute Mehrheit und verkündete, dass die von ihm aufgestellte Regierung ein Mandat erhalten habe, den Brexit auf Basis der getroffenen Abkommen final abzuschließen.

Nachdem der Handelskonflikt zwischen den USA und China im Berichtsjahr immer weiter eskalierte, kam es zum Jahresende zu einem Wendepunkt. Beide Staaten konnten sich auf erste Details eines Handelsabkommens verständigen und damit eine weitere Erhöhung der Strafzölle abwenden. Wirtschaftswachstum, getrieben durch hohen Inlandskonsum, historisch niedrige Arbeitslosenquote und eine leicht steigende Inflation zeigten ein positives Bild der Gesamtwirtschaftslage der USA. Protektionistische Handelspolitik und schwächere Exportzahlen werden nach Einschätzungen von IWF und Weltbank die Wirtschaftslage in den USA zunehmend trüben.

Das wirtschaftliche Wachstum der Eurozone blieb weiterhin auf niedrigem Niveau. Hauptursache dafür war die eher verhaltene Industrieproduktion. Die Einführung des neuen Emissionsstandards Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure (WLTP) für Autos beeinträchtigte die gesamte Automobilindustrie massiv. Dies hatte insbesondere Auswirkungen auf Deutschland. Aber auch alle anderen großen Volkswirtschaften der Eurozone litten unter der verhaltenen Industrieproduktion und der schwächelnden Kaufkraft. Besonders intensiv war im Jahr 2019 der Diskurs rund um den Klimawandel. Regionen, die direkt durch Wetterereignisse wie Extremtemperaturen, Hurricanes und Waldbrände betroffen waren, hatten schwere humanitäre Kosten zu tragen. Die Europäische Union hat mit dem europäischen Grünen Deal ein umfangreiches Maßnahmenpaket verabschiedet, um auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren. Mit dem Ziel, die gesamte Wirtschaft der EU nachhaltiger zu gestalten, ist dieser Plan die Basis für weitreichende Veränderungen in allen Wirtschaftsbereichen.

Geldpolitik

Die US-amerikanische Notenbank FED führte in 2019 die Senkung des Leitzinses in drei Zinsschritten durch, um eine Abschwächung der Wirtschaft zu verhindern. Der Leitzins wurde bei der letzten Sitzung im Dezember im Zielkorridor von 1,50% - 1,75% unverändert belassen. Die europäische Zentralbank EZB blieb bei ihrem Kurs der lockeren Geldpolitik und beließ den Leitzins auch im Jahr 2019 unverändert auf dem historischen Tief von 0,00%. Grund dafür waren weiterhin die Bestrebungen, die europäische Wirtschaft anzukurbeln. Zusätzlich wurde ein Maßnahmenpaket verabschiedet, welches monatliche Anleihekäufe im Wert von 20 Milliarden Euro vorsieht. Mario Draghi verabschiedete sich nach achtjähriger Amtszeit als Notenbankchef. Christine Lagarde wurde als Nachfolgerin berufen. Die Bank of England hielt ihren Leitzins konstant bei 0,75%.

Aktienmärkte

2019 war ein bewegtes, letztendlich aber erfolgreiches Jahr für die globalen Aktienmärkte. Insbesondere die erste Jahreshälfte war geprägt von stetiger Unsicherheit und hoher Volatilität. Die Unsicherheiten im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit, befeuert durch regelmäßige Mitteilungen Donald Trumps auf Twitter, ließen die Börsen nicht ruhen. Rezessionsängste, wachsender Populismus und Brexit sind Beispiele für weitere Faktoren, die die Märkte in Bewegung hielten. In der zweiten Jahreshälfte begann sich die Lage langsam zu stabilisieren. Spätestens im letzten Quartal durften sich die Marktteilnehmer über ein sehr positives Marktsentiment freuen. Nahezu alle wichtigen Leitindizes konnten das vergangene Jahr mit einem zweistelligen Zuwachs beenden.

Die äußerst positive Entwicklung der Aktienmärkte in den USA war geprägt von der starken Performance auf Seite der Unternehmen sowie der Stützung durch Zentralbankmaßnahmen. Zu Jahresende schloss der Dow Jones Industrial Average mit einem Kursplus von 22,3%. Der S&P 500 ging mit 28,9% und der Leitindex der Technologiebörse NASDAQ mit 38,0%, dem historisch höchsten Wert der letzten 10 Jahre, aus dem Handel. Auch die Börsen in Europa profitierten von der expansiven Geldpolitik der europäischen Zentralbank. Der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 verzeichnete in der ersten Jahreshälfte zwar zwei Einbrüche, konnte diese aber vollständig ausgleichen

und schloss das Börsenjahr mit einem Plus von 24,8%. Der französische CAC 40 steigerte seinen Wert um 26,4% und erreichte mit dieser Entwicklung seinen Höchststand der letzten 20 Jahre. Trotz der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit konnte der FTSE 100 eine Performance von 12,1% vorweisen. Der DAX als Leitindex der größten Volkswirtschaft Europas, Deutschland, verzeichnete mit einem Anstieg von 25,5% den größten Jahresgewinn seit 2013. Der österreichische ATX verzeichnete im Berichtsjahr einen Gewinn von 16,1%.

Wohnbaumarkt in Europa

Grundlage der nachfolgenden Analyse sind Daten von Euroconstruct mit Stand November 2019. Die wesentlichen Indikatoren für die Analyse und Prognose der Wohnbautätigkeit sind Baugenehmigungen, Baubeginne und Fertigstellungen. Euroconstruct bewertete die Gesamtsituation des europäischen Wohnungsbaus des vergangenen Jahres als solide. Um die Aussagekraft der vorliegenden Prognosen an die Wienerberger AG zu erhöhen, stellt unsere Analyse auf gewichtete Wachstumsraten ab. Zu diesem Zweck wurden die prognostizierten Landeswachstumsraten von Euroconstruct mit den Umsatzanteilen in unserem Ziegelgeschäft gewichtet.

Im Ein- und Zweifamilienwohnbau, in dem Wienerberger über sehr starke Marktpositionen verfügt, sanken die gewichteten Baugenehmigungen um -1,5%. Unsere Erfahrung zeigt, dass der Zeitraum zwischen erteilten Baugenehmigungen und tatsächlichem Baustart immer länger wird und die Aussagekraft dieser Größe sukzessive abnimmt. Bei den Baubeginnen zeigte sich ein leichter Rückgang von -0,7%. Die Baufertigstellungen, ein nachlaufender Indikator, wiesen in 2019 ein Wachstum von 3,1% auf.

Ein weiterer relevanter Indikator für die Geschäftsentwicklung der Wienerberger ist die Renovierungstätigkeit im Wohnbausegment. Die Renovierungsausgaben des Jahres 2019 zeigten in unseren Kernmärkten ein leichtes Wachstum von 1,6%.

Infrastrukturmarkt in Europa

Das Jahr 2019 war erneut von einem freundlichen Umfeld für europäische Investitionsausgaben in Infrastrukturprojekte geprägt. Die folgende Analyse basiert auf umsatzgewichteten Wachstumsprognosen der Branchenbenchmark Euroconstruct mit dem Stand November 2019 für die Business Unit Wienerberger Piping Solutions. Die gewichteten Infrastrukturausgaben sind in den relevanten Ländern Westeuropas gemäß Euroconstruct um 3,9% gestiegen. Ein besonders starkes Wachstum wurde 2019 in den vier unter Beobachtung stehenden osteuropäischen Märkten Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei verzeichnet und der Trend des Vorjahres weiter fortgesetzt. In dieser Region stiegen die Infrastrukturausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 11,6%. Dieses beachtliche Wachstum ist vorwiegend auf das vermehrte Abrufen von EU-geförderten Finanzierungsmitteln für Infrastrukturprojekte zurückzuführen. Betrachtet man die Summe an Infrastrukturausgaben aller für die Wienerberger Gruppe relevanten Märkte Europas, so zeigte sich ein gewichtetes Wachstum von 5,3%.

Die Analyse der einzelnen Teilsegmente der gesamten. Infrastrukturausgaben zeigten ein weiteres positives Jahr für Europa. Die Investitionen für den Bereich Energie wuchsen in 2019 um 7,2 % und sind damit das Segment mit dem höchsten Wachstum. Die Infrastrukturinvestitionen im gesamten Bereich Transport stiegen um weitere 5,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Investitionen in Telekommunikation wiesen Steigerungen von 2,7 % auf. Der Straßenbau verzeichnete einen gewichteten Anstieg von 4,6% auf und ist mit einem Anteil von 34% das bedeutendste Segment.

Wohnbaumarkt in den USA

Die Entwicklung des Wohnbaumarktes in den USA zeigte ein positives Bild für das Berichtsjahr. In 2019 stiegen die Baugenehmigungen laut U.S. Census um 3,9%. Dabei wiesen die Mehrfamilienhäuser ein Wachstum von 10,8% auf, während sich der Neubau von Einfamilienhäusern stabil im Vergleich zum Vorjahr entwickelte. Die Baubeginne stiegen um 3,2% auf 1,29 Mio. Wohneinheiten. Das Mehrfamiliensegment wies mit 7,8% einen stärkeren Anstieg im Gegensatz zum Einfamiliensegment mit 1,4% auf. Die Baufertigstellungen zeigten einen Anstieg von 5,6% auf 1,25 Mio. Einheiten. In diesem Segment dominierte die Fertigstellung von Einfamilienhäusern mit 7,4% gegenüber den Mehrfamilienhäusern mit 1,0%.

Gemäß National Association of Home Builders (NAHB) stiegen die US-Baubeginne in 2019 um 3,3 % auf 1,29 Mio. Wohneinheiten. Dabei stiegen sowohl das Einfamiliensegment um 1,4 % als auch das Mehrfamiliensegment um 7,8 %.

Der NAHB/Wells Fargo Housing Market Index zielt mittels monatlicher Befragung unter den Mitgliedern der NAHB darauf ab, die aktuellen Marktbedingungen sowie die Erwartungen der nächsten sechs Monate für den Verkauf von Häusern einzuschätzen. Der Index betrug im Dezember 76 Punkte und verbessert sich im Jahresvergleich um insgesamt 20 Punkte. Ein Wert über 50 ist ein Indikator dafür, dass die Mehrzahl der Befragten den Ausblick positiv einschätzt. Der S&P/Case Shiller 20-City Composite Home Price Index veranschaulicht die Wertentwicklung von Wohnimmobilien der 20 größten Städte der USA. Dieser Index setzte auch im Berichtsjahr den Aufwärtstrend der letzten Jahre fort. Die Verkaufspreise legten im Berichtsjahr bis November 2019 um 2,3% zu.

Der Fixzinssatz für Hypothekendarlehen mit 30 jähriger Laufzeit sank zum Jahresende auf 3,72%, einen historisch niedrigen Wert. Verglichen mit 2019 entspricht dies einer Verringerung um 92 Basispunkte.

Volkswirtschaftlicher Ausblick 2020

Bedingt durch den Ausbruch des Coronavirus legte die OECD Anfang März 2020 neue Prognosen zum Wirtschaftswachstum vor. Demnach verlangsamt sich das prognostizierte Weltwirtschaftswachstum für 2020 von ursprünglich 2,9 % auf 2,4 %. In den USA soll sich das Wachstum von 2,3 % in 2019 auf 1,9 % in 2020 verringern. Das Wachstum der Wirtschaftsleistung der Eurozone soll von 1,2 % auf 0,8 % sinken. Großbritannien soll 2020 mit 0,8 % wachsen, was eine Abschwächung von 0,6 Prozentpunkten darstellt. Für Osteuropa wurden keine adaptierten Werte publiziert. Das Wachstum in dieser Region wird wahrscheinlich unter der ursprünglichen IWF Prognose von 2,6 % liegen. Als Reaktion auf die Ausbreitung des Virus entschied sich die amerikanische Notenbank FED im Zuge von zwei Zinssenkungen im März 2020 den Leitzins in die Bandbreite zwischen 0,00 % und 0,25 % zu senken sowie den Ankauf von Anleihen signifikant zu steigern. Die weiteren Zentralbanken signalisierten zum

Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts ebenfalls ihre Bereitschaft, aktiv zu werden.

Die Auswirkungen des Coronavirus auf den Jahresabschluss 2020 können aktuell noch nicht beurteilt werden, unter diesem Vorbehalt wurden auch die angegebenen Prognosen erstellt.

Quellen: IMF World Economic Outlook vom 10/19 und 01/20, OECD Interim Economic assessment 03/20, U.S. Census Bureau, Euroconstruct, NASDAQ, Freddie Mac Primary Mortgage Market Survey, NAHB, NAHB/Wells Fargo Housing Market Index, S&P/Case-Shiller 20-City Composite Home Price

Umsatzerlöse der Wienerberger AG

Die Umsatzerlöse der Wienerberger AG bestehen hauptsächlich aus den an Tochtergesellschaften verrechneten Lizenzerlösen für die Verwendung von Markenrechten sowie aus Konzernumlagen für zentrale Konzerndienstleistungen (Corporate Functions).

Die von der Wienerberger AG im Geschäftsjahr 2019 erzielten Umsatzerlöse beliefen sich auf 77,4 Mio. € (Vorjahr: 69,9 Mio. €), wobei es sich vorwiegend um Lizenzerlöse für die Verwendung von Markenrechten sowie Erlöse aus IT- und Engineering-Leistungen handelt, die für Tochterunternehmen erbracht wurden.

Umsatzerlöse 2019 2018
in TEUR in TEUR
Lizenzerlöse 35.531 32.847
Headquarter Umlage 13.767 9.586
IT Erlöse 17.926 15.403
Engineering Erlöse 2.499 2.690
sonstige Erlöse 7.698 9.324
Umsatzerlöse gesamt 77.421 69.850

Dabei erhöhten sich die Umsatzerlöse um 7,6 Mio. € durch verstärkte Weiterverrechnung von Lizenzen, Holdingkosten und IT Aufwendungen, während sich die sonstigen betrieblichen Erträge aufgrund geringerer Fremdwährungserträge um 3,5 Mio. € verringerten. Der Personalaufwand sowie die Abschreibungen erhöhten sich um 1,6 Mio. € bzw. 2,4 Mio. €. Demgegenüber verminderten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen zum Vorjahr nur unwesentlich um 0,6 Mio. €. Insgesamt verbesserte sich somit das Betriebsergebnis im Jahr 2019 leicht von -15,8 Mio. € im Vorjahr auf -14,8 Mio. €.

Im Finanzergebnis verminderten sich die Beteiligungserträge sowie Zinserträge im Jahresvergleich. Demgegenüber sanken auch die Abschreibungen auf Beteiligungen und die Zinsaufwendungen deutlich, wodurch das Finanzergebnis insgesamt auf 89,0 Mio. € zurückging (Vorjahr: 95,2 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern sank dementsprechend von 79,4 Mio. € im Vorjahr auf 74,2 Mio. € im Jahr 2019.

Gewinn- und Verlustrechnung 2019 2018
in TEUR in TEUR
Umsatzerlöse 77.421 69.850
aktivierte Eigenleistung 0 0
sonstige betriebliche Erträge 3.939 7.402
Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen -9.836 -10.192
Personalaufwand -41.536 -39.893
Abschreibungen -5.684 -3.326
sonstige betriebliche Aufwendungen -39.072 -39.649
Betriebsergebnis (EBIT) -14.768 -15.808
Finanzergebnis 89.000 95.225
Ergebnis vor Steuern 74.232 79.417
Steuern -11.899 -19.622
Ergebnis nach Steuern 62.333 59.795

Das Finanzergebnis der Wienerberger AG setzt sich, wie für Holdinggesellschaften typisch, vorwiegend aus Beteiligungserträgen, etwaigen Bewertungseffekten aus Beteiligungen und dem Zinsergebnis zusammen. Im Jahr 2019 beliefen sich die Beteiligungserträge auf 89,1 Mio. €, die Abschreibungen auf Beteiligungen betrugen 3,7 Mio. €. Der Nettozinsaufwand der Wienerberger AG verbesserte im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr aufgrund deutlich niedrigerer externer Zinsaufwendungen auf -5,6 Mio. € (Vorjahr. -10,1 Mio. €).

Im Berichtsjahr betrug der Aufwand aus der Umlage der Steuergruppe inklusive Korrekturen der Vorjahre 5,7 Mio. €. Im Vorjahr stand ein Steueraufwand durch die laufenden und korrigierten Umlagen aus Vorjahren der Steuergruppe in Österreich von 14,9 Mio. € zu Buche. Darüber hinaus betrug der latente Steueraufwand im abgelaufenen Geschäftsjahr 5,8 Mio. € (Vorjahr: latenter Steueraufwand von 4,8 Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern belief sich im Berichtsjahr somit auf 62,3 Mio. € (Vorjahr:

59,8 Mio. €).

in TEUR
in TEUR
in TEUR
Immaterielles Anlagevermögen
25.705
10.783
14.922
Sachanlagen
19.379
11.534
7.845
Finanzanlagen
3.677.062
3.701.175
-24.113
Vorräte
23.041
11.148
11.893
Forderungen und sonstiges Umlaufvermögen
96.732
208.669
-111.937
Kassa und Bankguthaben
85
23
62
Bilanzsumme
3.842.003
3.943.331
-101.328
Eigenkapital
2.289.938
2.314.042
-24.105
Rückstellungen
47.083
51.739
-4.656
Verbindlichkeiten
1.504.983
1.577.550
-72.567
Bilanzentwicklung 2019 2018 Veränderung

Im Jahr 2019 sank die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um 3 % auf 3.842,0 Mio. € (Vorjahr: 3.943,3 Mio. €). Die Senkung der Bilanzsumme resultierte in erster Linie aus gesunkenen Finanzanlagen, sowie aus verminderten Forderungen und sonstigem Umlaufvermögen. Die Bilanzstruktur der Wienerberger AG ist, charakteristisch für eine Konzernmutter, durch einen hohen Anteil des Finanzanlagevermögens am Gesamtvermögen und durch langfristige Finanzierungskomponenten sowohl aus Eigen- als auch aus Fremdmitteln geprägt.

Der Verminderung des Finanzanlagevermögens um 24,0 Mio. € auf 3.677,1 Mio. € begründet sich durch die Senkung langfristiger finanzieller konzerninterner Forderungen. Das Sachanlagevermögen und das immaterielle Anlagevermögen betragen in Summe 1 % des Gesamtvermögens (Vorjahr: 0,6 %). Die Forderungen und das sonstige Umlaufvermögen verminderten sich hauptsächlich durch den Rückgang konzerninterner finanzieller Forderungen auf 96,7 Mio. € (Vorjahr: 208,7 Mio. €).

Die liquiden Mittel, bestehend aus Kassa und Bankguthaben, erhöhten sich um 62 T€ auf 85 T€.

Das Eigenkapital sank im Jahr 2019 aufgrund des Rückkaufs und Einzugs der eigenen Anteile um insgesamt 24,1 Mio. €. Aufgrund der gesunkenen Verbindlichkeiten, verminderte sich die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr, so dass die Eigenkapitalquote leicht von 59 % auf 60 % stieg. Die eigenen Anteile betrugen im Jahr 2019 2.933.803 Stück mit einem Nennbetrag von 2.933.803 €, was einem Anteil von 2,5 % am Grundkapital entspricht. Im Jahr 2019 wurden 1.323.443 Stück mit einem Nennbetrag von 1.323.443 € zu einem durchschnittlichen Kurs von 22,02 € pro Stück erworben, der Anteil am Grundkapital lag bei 1,1 %.

Die Rückstellungen sanken im Jahr 2019 aufgrund geringerer Rückstellungen für ausstehende Lieferantenrechnungen und den übrigen sonstigen langfristigen Rückstellungen um 4,7 Mio. € auf 47,1 Mio. €. Die Verbindlich-keiten verminderten sich im Berichtsjahr um insgesamt 72,6 Mio. €. Diese Entwicklung war einerseits auf niedrigere konzerninterne Verbindlichkeiten zurückzuführen, die um 29,6 Mio. € unter dem Vorjahreswert lagen und im Wesentlichen auf die Senkung der Verbindlichkeiten gegenüber der Wienerberger Finanz Service GmbH zurückzuführen waren. Darüber hinaus sanken auch die externen Finanzverbindlichkeiten aufgrund der Teilrückkäufe der Hybridanleihen und der Rückführung von Bankverbindlichkeiten um 44,9 Mio. €. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sowie die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Mio. €.

Informationen gemäß § 243a Unternehmensgesetzbuch

Gemäß § 243a UGB sind die folgenden Erläuterungen anzugeben:

  • (1) Das Grundkapital der Wienerberger AG zum 31.12.2019 beträgt 116.351.496 EUR und verteilt sich auf 116.351.496 nennwertlose Stückaktien, denen allen die gleichen Rechte zukommen.
  • (2) Soweit dem Vorstand der Wienerberger AG bekannt, existieren keine Beschränkungen, die die Stimmrechte oder Übertragung von Aktien betreffen.
  • (3) Der Aktienbesitz verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren, kein Aktionär hält mehr als 10 % der Anteile an der Wienerberger AG. Im Rahmen der Meldungspflicht bezüglich bedeutender Beteiligungen gemäß § 91 Börsegesetz haben wir zum Jahresultimo folgende Meldungen erhalten: Mehr als 5 % der Wienerberger Aktien halten seit 27. März 2017 FMR LLC (Fidelity) mit Sitz in den USA. Mehr als 4 % der Wienerberger Stimmrechte kontrollieren seit 19. April 2019 The Teachers Insurance and Annuity Association of America (TIAA) mit Sitz in den USA, seit 10. Juni 2019 Marathon Asset Management LLP mit Sitz in Großbritannien. Nach Abschluss des Rückkaufprogramms am 29. November 2019 belief sich der Bestand eigener Anteile auf 2.933.803 Stück oder 2,5 % der begebenen Aktien.
  • (4) Es existieren keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
  • (5) Arbeitnehmer, die Aktionäre der Wienerberger AG sind, üben grundsätzlich ihr Stimmrecht unmittelbar und ohne Stimmrechtskontrolle aus. Darüber hinaus haben Arbeitnehmer Anteile an der Wienerberger AG im Rahmen eines Beteiligungsprogrammes erworben und diese Aktien an eine Mitarbeiterbeteiligungsstiftung gemäß § 4d Abs. 4 EStG zur treuhändischen Verwahrung und Ausübung der Aktionärsrechte übertragen.
  • (6) Der Vorstand besteht zum Bilanzstichtag aus drei Personen. Als Mitglieder des Vorstands sollen nur Personen bestellt werden, die zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens ihrer Bestellung oder ihrer Wiederbestellung das

  • Lebensjahr nicht vollendet haben. Der Aufsichtsrat besteht aus mindestens drei und höchstens zehn von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern. Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das dritte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet. Mit Stichtag 31. Dezember 2019 ist 1 Mitglied des Vorstands ausgeschieden.

  • (7)In der 149. o. Hauptversammlung vom 14. Juni 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, im gesetzlich jeweils höchstzulässigen Ausmaß eigene Stückaktien während einer Geltungsdauer von 30 Monaten zu erwerben, rückgekaufte Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung entweder einzuziehen oder wieder zu verkaufen sowie eigene Aktien auf eine andere Weise als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern. Diese Ermächtigung ersetzt die in der 147. o. Hauptversammlung vom 12. Mai 2016 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien.

  • (8) Der Vorstand wurde in der 148. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 19. Mai 2017 ermächtigt, gem. § 65 Abs.1 Z4 AktG für einen Zeitraum von 30 Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung eigene Aktien im Ausmaß von 2 % des Grundkapitals zum Zweck der Mitarbeiterbeteiligung zu erwerben. Ferner wurde eine Satzungsänderung beschlossen wonach die Hauptversammlung dazu ermächtigt ist, den Bilanzgewinn ganz oder teilweise von der Verwendung auszuschließen.
  • (9) Darüber hinaus wurde in der 150. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 6. Mai 2019 ein genehmigtes Kapital im Ausmaß von 15 % des Grundkapitals beschlossen. Hierbei handelt es sich um die Ermächtigung zur Durchführung einer Kapitalerhöhung gegen Bar- oder Sacheinlage. Der Vorstand wurde damit wie bereits in der Vergangenheit ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Das Grundkapital kann um maximal 17.452.724,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 17.452.724 neue auf Inhaber oder Namen lautender Stückaktien erhöht

werden. Eine Durchführung kann gegebenenfalls in mehreren Tranchen erfolgen. Die Art der Aktien, der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von Kreditinstituten oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen.

  • (10) Im Geschäftsjahr führte die Wienerberger AG ein Aktienrückkaufprogramm durch. In der Periode vom 12. September bis 29. November 2019 wurden zu einem Durchschnittskurs von 22,54 € und mit einem Kapitaleinsatz von 26,2 Mio. € Aktien über die Börse zurückgekauft. Bei dem Programm wurden insgesamt 1.163.514 Aktien erworben. Nach Abschluss des Rückkaufprogramms belief sich der Bestand eigener Aktien auf 2.933.803 Stück oder 2,5 % des Grundkapitals.
  • (11) Die Vorstandsverträge, Vereinbarungen zu den Unternehmensanleihen 2013 und 2018, zu der Hybridanleihe 2014 sowie die Verträge verschiedener syndizierter Kredite und Darlehen enthalten Regelungen, die bei einem Kontrollwechsel in der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam werden ("Change of Control"-Klauseln).
  • (12) Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstandsmitgliedern infolge eines Kontrollwechsels werden wirksam, sobald ein Eigentümer in Folge des Überschreitens einer Beteiligungsschwelle von 20 % ein verpflichtendes Übernahmeangebot legen muss. Die vertraglichen Regelungen sehen vor, dass in diesem Fall die Gesamtleistungen, abhängig von der Restlaufzeit des Vorstandsmandats, drei Jahresbezüge nicht überschreiten.

Risikomanagement

Unsere internationale Geschäftstätigkeit bringt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken mit sich. Daher hat Wienerberger ein starkes Risikomanagementsystem etabliert, das vorhandene Risiken aufzeigt und in einem strukturierten Prozess durch Vermeidung, Auslagerung oder Limitierung Risiken begegnet. Dabei werden nur operative Risiken bewusst in Kauf genommen, das Eingehen von Risiken außerhalb des operativen Geschäfts ist unzulässig.

Im Rahmen des Risikomanagements kommt dem Internen Kontrollsystem (IKS) der Wienerberger AG eine besondere Rolle zu. Das IKS basiert auf den Maßstäben des international bewährten Regelwerks für interne Kontrollsysteme (COSO) und bietet dem Management ein umfassendes Instrument, um Unsicherheiten und Risiken aus den wesentlichen Geschäftsaktivitäten zu analysieren bzw. zu vermeiden. Regelungen und Kontrollen, die konzernweite und geschäftsübergreifende Gültigkeit im IKS haben, werden vom Vorstand vorgegeben. Der dezentralen Struktur von Wienerberger entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung des IKS beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Interne Revision übernimmt dabei die Kommunikations- und Überwachungsfunktion. Regelmäßige Audits an den Standorten stellen dazu die fortwährende Einhaltung des IKS sicher.

Das IKS besteht aus systematisch gestalteten Maßnahmen und Prozessen, die sich in folgende Teilbereiche gliedern:

Kontrollumfeld

  • › Konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen
  • › Standardisierte Prozesse
  • › Einheitlicher Kontenplan und Berichtswesen
  • › Compliance Management System

Das Kontrollumfeld bildet die Basis für konzernweite Standardisierungs- und Vereinheitlichungsprozesse. So legt der Vorstand im Rahmen der Rechnungslegung konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Zwischenabschlüssen mittels einer Konzernrichtlinie fest. Die Erfassung der

Geschäftsfälle erfolgt mittels standardisierter Prozesse, wobei ein einheitlicher Konzernkontenplan zur Anwendung kommt. Der Wienerberger Konzernabschluss sowie Zwischenabschlüsse werden in Übereinstimmung mit den IFRS im Zuge eines Fast Close erstellt. Die Abschlüsse aller Tochterunternehmen werden in einem zweistufigen Verfahren von den Finanz- und Controllingabteilungen der Business Units sowie der Abteilung Corporate Reporting geprüft, konsolidiert und schließlich vom Vorstand der Wienerberger AG zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Das Wienerberger Compliance Management System besteht aus Regelungen, die die Mitarbeiter bei der Einhaltung ethischer und rechtlicher Standards von Wienerberger unterstützen. Es gilt für alle Mitarbeiter, die für Wienerberger tätig sind. Wenn die nationale Gesetzgebung strengere Regeln vorschreibt, haben diese Vorrang. Da klare Regeln zur Vermeidung von Fehlverhalten unerlässlich sind, hat Wienerberger Richtlinien zu den Themen Anti-Bestechung, Anti-Korruption, Kartellrecht, Exportkontrolle (Sanktionslisten), Kapitalmarktvorschriften und Datenschutz implementiert. Das Compliance Management System wird laufend an die gesetzlichen Änderungen angepasst. Die Richtlinien werden regelmäßig an alle betroffenen Mitarbeiter kommuniziert. Schulungen werden durchgeführt und dokumentiert. Zusätzlich wurden auf Konzernebene Kontrollen eingeführt, um das lokale Management in verschiedenen Compliance-Fragen zu unterstützen und zu fördern. Die Einhaltung der geltenden Vorschriften und Richtlinien wird von der Internen Revision kontinuierlich überwacht.

Risikobeurteilung

  • › Unternehmensweites Risikomanagement
  • › Regelmäßige Risikoberichterstattung
  • › Jährlicher Revisionsplan in Abstimmung mit Vorstand und Aufsichtsrat

Um den unternehmensweiten Risiken entgegenzuwirken, streben wir danach, Risiken frühzeitig zu erkennen, ihnen durch geeignete Maßnahmen zu begegnen und Zielabweichungen so gering wie möglich zu halten. In unseren erfahrenen, internationalen Teams werden zuständige Risikoeigner mit der

  • › Identifizierung
  • › Analyse
  • › Bewertung
  • › und der Steuerung sowie Überwachung

der Risiken beauftragt. Zu diesem Zweck werden regelmäßig Befragungen zur Aktualisierung bestehender und Identifizierung neuer Risiken mit dem Vorstand sowie den Business Unit Managern und den Verantwortlichen der Corporate Functions durchgeführt. Die erhobenen Risiken werden anschließend in strategische oder operative Themengebiete entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingeteilt und den Risikoeignern zugeteilt. Die Risikobewertung wird anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichen Free Cashflow Auswirkungen für einen mittelfristigen Horizont von fünf Jahren und für einen langfristigen Zeitraum von sechs bis zehn Jahren durchgeführt. Zu den Hauptrisiken des Wienerberger Konzerns zählen neben strategischen Risiken: Beschaffungs-, Produktions-, Markt- und Preisrisiken sowie finanzielle und rechtliche Risiken. Eine detaillierte Darstellung sämtlicher Risiken findet sich im Risikobericht im Konzernanhang. Die wichtigsten Instrumente zur Risikoüberwachung und steuerung sind der Planungs- und Controllingprozess, konzernweite Richtlinien, die laufende Berichterstattung finanzieller und nicht finanzieller Kennzahlen und die Risikostreuung durch unseren Portfolioansatz.

Bei der Mehrzahl der identifizierten Risiken handelt es sich um Risiken, die im Rahmen etablierter interner Prozesse zur Unternehmenssteuerung erfasst und überwacht werden. Insbesondere werden in den lokalen Gesellschaften Risiken bewusst nur im operativen Geschäft eingegangen und von den zuständigen Risikoeignern innerhalb der Business Units im Verhältnis zum möglichen Gewinn analysiert. Ergänzend dazu werden Risiken, die unter anderem im Rahmen der Konzernfinanzierung, der Beschaffung im IT- oder im Compliance-Bereich entstehen, nicht nur von den Business Units, sondern auch zentral von der Holding gesteuert, überwacht und abgefedert. Eine weitere Gruppe stellen wesentliche Risiken mit einer niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit dar, die laufend beobachtet und bewertet werden und auf die im Bedarfsfall zeitnah mit der Umsetzung vordefinierter Maßnahmen reagiert wird.

Internal Audit erstellt jährlich einen Revisionsplan, der mit dem Vorstand abgestimmt wird und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zur Kenntnis gebracht wird. Während des Jahres berichtet Internal Audit dem Vorstand und Prüfungsausschuss regelmäßig über die durchgeführten Prüfungen und deren Ergebnisse sowie den Umsetzungsstand der Erkenntnisse.

Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Wienerberger Risikomanagements und berichtet darüber an Aufsichtsrat und Vorstand. Die

Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde vom Konzernabschlussprüfer 2019 kontrolliert und bestätigt.

Kontrollaktivitäten

  • › Standardisierter und integrierter Planungsprozess
  • › ERP Audit Cockpit
  • › ERP Berechtigungskonzept

Im Zuge der Kontrollaktivitäten findet jährlich ein Planungsprozess statt, der als integrierte Planung in einem Bottom-up Verfahren ausgestaltet ist. Gegenstand der Planung ist die Budgetierung von Gewinn- und Verlust, Bilanz und Cashflows des folgenden Geschäftsjahres sowie die Mittelfristplanung über einen Horizont von insgesamt vier Jahren. Ein wesentliches Element des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist der monatliche Vergleich der Ist-Ergebnisse mit den periodisierten Planzahlen. Ergänzend dazu wird drei Mal jährlich von allen Tochterunternehmen eine Hochrechnung auf das erwartete Jahresergebnis vorgenommen.

Um das interne Kontrollsystem zu stärken, zu formalisieren und zu dokumentieren, wurde eine Risiko- und Kontrollmatrix mit mehr als 150 Kontrollen, aufgeschlüsselt in ca. 20 Haupt- und mehr als 60 Unterprozesse, entwickelt und eingeführt. Das lokale Management bewertet und dokumentiert jährlich den Implementierungsstatus ausgewählter Schlüsselkontrollen. Die Interne Revision überprüft diese Selbstbewertungen regelmäßig und bewertet den Reifegrad der jeweiligen Schlüsselkontrollen.

Ein weiteres Kontrollinstrument ist das Identity- und Access Management System, das u.a. rechnungslegungsbezogene Funktionstrennungskonflikte darlegt. Dabei handelt es sich um eine konzernintegrierte Software zur Unterstützung des lokalen Managements bei der Durchführung, Dokumentation und Überwachung von ausstehenden Funktionstrennungskonflikten. Durch das konzernweit definierte ERP Berechtigungskonzept werden Berechtigungskonflikte vermieden und klare Aufgabenund Verantwortungsbereiche definiert. Zudem überprüft das Identity- und Access Management System, ob Zugriffe auf kritische ERP Prozesse noch der aktuellen Verantwortung von internen und externen Mitarbeitern entspricht.

Überwachung

  • › Risiko-und Prozessorientierte Revision
  • › Ad-hoc Revision

In Abstimmung mit dem Revisionsplan prüft die Interne Revision in regelmäßigen Abständen jede Konzerngesellschaft auf die Einhaltung des IKS sowie operative Prozesse auf Risikoneigung und Effizienzverbesserungsmöglichkeiten. Zudem überwacht die Interne Revision die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien und ist somit zentrales Überwachungsorgan des Internen Kontrollsystems.

Zusätzlich zu den Risiko- und Prozessorientierten Revisionen führt die Interne Revision auf Veranlassung des Managements Ad-hoc-Prüfungen durch.

Information und Kommunikation

  • › Berichte hinsichtlich Schwachstellenanalyse und Effizienzsteigerung
  • › Bericht zu Betrugsfällen

Die Ergebnisse sowie die sich daraus ableitenden Empfehlungen und Maßnahmen werden in einem Prüfbericht erfasst und dem lokalen Management, dem Business Unit Management, dem Konzernvorstand und dem Abschlussprüfer übermittelt. Im Rahmen der sonstigen Informations- und Kommunikationspflichten des IKS berichten die Interne Revision und das Corporate Reporting regelmäßig dem Prüfungsausschuss über wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsverfahren, Auswirkungen von IFRS-Neuerungen auf den Konzernabschluss, wesentliche Änderungen im Rechnungslegungsprozess und über Erkenntnisse aus dem Risikomanagement. Darüber hinaus wird dieser regelmäßig über getroffene Prüfungsfeststellungen, relevante Umsetzungsaktivitäten sowie Verbesserungsmaßnahmen für im IKS identifizierte Schwachstellen informiert.

Finanzinstrumente

Die Verwendung von Finanzinstrumenten ist im Anhang zum Einzelabschluss der Wienerberger AG dargestellt.

Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung (F&E) sind für Wienerberger von zentraler Bedeutung. Unser Ziel ist durch Ressourceneffizienz sowie im Sinne der Kreislaufwirtschaft sicherzustellen, dass alle von Wienerberger hergestellten Produkte vollständig recycelbar sind. Das erreichen wir durch Kostenund Technologieführerschaft sowie durch den Ausbau von Produktinnovationen und F&E-Investitionen. Wir arbeiten stets daran, dass alle unsere Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus einen positiven Beitrag zur Dekarbonisierung leisten und somit den CO2-Fußabdruck gruppenweit verringern.

Die strategischen F&E-Projekte werden zentral gesteuert, während die Umsetzung in der Regel lokal erfolgt. Neue Technologien werden dabei jeweils im Rahmen von F&E-Projekten auf ihre Leistungsfähigkeit und ihren Mehrwert getestet. Um für zukunftsweisende Projekte und Ideen mit einem Fokus auf Innovation, Industrie 4.0 in der Produktion und Digitalisierung optimale Rahmenbedingungen unabhängig der bestehenden Strukturen zu schaffen, haben wir unser L.A.B. (Learn-Act-Build) eingerichtet. Dieses bietet nicht nur intern Raum für neue Entwicklungen, sondern fungiert auch als Schnittstelle für Kooperationen mit externen Partnern. Gelungene Ideen werden über unsere kommerziellen Plattformen schnell in der gesamten Gruppe ausgerollt.

Produktionsprozesse

Die Optimierung der Produktionsprozesse und Minimierung der Energiekosten über alle Geschäftssegmente sind zentraler Bestandteil unseres gruppenweiten Optimierungsprogramms "Fast Forward" und stellen ein signifikantes Einsparungspotenzial dar.

Zu den Forschungsschwerpunkten in der keramischen Produktion zählen die weitere Automatisierung von Produktionsabläufen in allen Geschäftsbereichen, die Reduktion des Energieverbrauches im Trocknungs- und Brennprozess und der schonende Umgang mit Rohstoffressourcen. Im Zuge unserer fortlaufenden Bestrebungen, wurde das Werk in Uttendorf (Oberösterreich) zu einem Demo-Werk umgerüstet. Mit Hilfe der innovativen Hochtemperatur-Wärmepumpe ist es uns gelungen, den thermischen Energiebedarf signifikant zu reduzieren.

Im Rohr- und Fittings-Segment legen wir Fokus auf den erhöhten Einsatz recycelter Rohmaterialien sowie die Optimierung des Produktgewichts. Mit Hilfe unserer Plattform "Ideas & More" motivieren wir unsere Mitarbeiter zum aktiven Mitwirken und Einbringen von Ideen, in dem wir systematisch nach Optimierungsvorschlägen in der Produktion suchen.

Im Bereich Flächenbefestigungen aus Beton arbeiten wir an der Optimierung der Produktions- und Veredelungsprozesse und stellen damit eine kontinuierlich hohe Produktqualität sicher. Zusätzlich werden unterschiedliche Lösungsansätze für neue nachhaltige Rohstoffmischungen und der damit verbundenen Zementreduktion, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, verfolgt.

Produktentwicklung

Zentrales Ziel der Produktentwicklung ist die Optimierung von bautechnischen Produkteigenschaften, um den stetig steigenden Anforderungen an Baustoffen gerecht zu werden. Mit energieeffizienten Baustofflösungen tragen wir zum Umweltschutz bei und fördern durch ein optimiertes Raumklima gesundes Wohnen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erweiterung von bestehenden und neuen Produkten um smarte bzw. digitale Funktionalitäten. Unser Ziel ist die Entwicklung von Lösungen, die eine schonende, schnelle und einfache Verarbeitung der Produkte auf der Baustelle ermöglichen und die darüber hinaus dem Kunden in der Nutzungsphase einen Mehrwert bieten. Wienerberger verfügt über mehrere Forschungszentren in Europa, die auf verschiedene Produktgruppen spezialisiert sind.

Erforschung neuer Tätigkeitsfelder

Wienerberger hat die strategische Partnerschaft mit der Interbran Gruppe zur Entwicklung von neuartigen und nachhaltigen Hochleistungs-Dämmstoffen fortgesetzt. Die "Forschung und Entwicklung" konzentriert sich auf nichtbrennbare mineralische Dämmmaterialien auf Perlite-Basis. Die Marktreife dieser Produkte wird im Wesentlichen für das Jahr 2020 erwartet. Wienerberger sieht durch diese Kooperation die Möglichkeit, ein neues Geschäftssegment für die Bereiche Dach, Wand und Fassade zu erschließen.

Nachhaltigkeit, Umwelt- und Arbeitnehmerbelange

Verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln ist einer der zentralen Werte unserer Unternehmenskultur. Unser verbindliches Nachhaltigkeitsprogramm ist integraler Bestandteil der Konzernstrategie und umfasst alle Wertschöpfungsstufen des Unternehmens. Um eine einheitliche Vorgehensweise und die effiziente Umsetzung der gesetzten Maßnahmen und Ziele sicherzustellen, haben wir in der gesamten Gruppe feste Strukturen und Zuständigkeiten für das Nachhaltigkeitsmanagement verankert.

Für die Wienerberger Nachhaltigkeitsstrategie und die Festlegung der Ziele, Fristen und Maßnahmen des Nachhaltigkeitsprogrammes ist ein Sustainability Steering Committee (SSC) zuständig, das sich aus dem erweiterten Vorstand der Wienerberger Gruppe zusammensetzt (CEO und CFO der Wienerberger Gruppe, CEOs der Business Units) und als oberstes Steuergremium fungiert. Die Stabstelle Sustainability Management wird von einem Head of Corporate Sustainability geleitet. Dieser berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden der Wienerberger AG, übernimmt die gruppenweite Koordination des Nachhaltigkeitsmanagements und erstellt die Nachhaltigkeitsberichte der Wienerberger AG. Die CEOs der Business Units sind für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in ihren Business Units verantwortlich. Sie werden darin von Nachhaltigkeitsbeauftragten unterstützt, die mit dem CSO in laufendem Austausch zum Fortschritt der Entwicklung stehen. Dadurch wird der Verantwortungs- und Einflussbereich bei der Integration unserer Nachhaltigkeitsstrategie in den jeweiligen Business Units verstärkt.

Mit dem Sustainability Group Reporting (SGR) ist ein zentrales Datenmanagement etabliert, das für die Konsolidierung aller Nachhaltigkeitskennzahlen verantwortlich ist. Diese dienen als Basis für strategische Entscheidungen in den Business Units und auf Gruppenebene.

Wienerberger veröffentlicht seit 2010 jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht, dieser stellt unser Bekenntnis zur Nachhaltigkeit auf eine verbindliche Ebene. Seit dem Berichtsjahr 2010 erfüllen alle Wienerberger Nachhaltigkeitsberichte die Anforderungen der Global Reporting Initiative (GRI). Der Fokus der Berichte liegt auf ökologischen und sozialen Aspekten unserer Tätigkeiten sowie auf zukünftigen Maßnahmen in den Bereichen Mitarbeiter, Produktion, Produkte sowie unserem sozialen und gesellschaftlichen Engagement. In Verbindung mit dem Nachhaltigkeitsprogramm (Sustainability Roadmap 2020) stellt der Nachhaltigkeitsbericht ein wichtiges Steuerungsinstrument für Wienerberger dar, um langfristige Ziele zu erreichen.

Die aktuellen Standards der Global Reporting Initiative, Option "Kern", verlangen, dass die berichtenden Unternehmen ihre Berichterstattung verstärkt auf die wesentlichen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen sowie die Interessen ihrer Stakeholder richten. In diesem Zusammenhang wurde von Wienerberger im Jahr 2018 eine Impact- und Risikoanalyse auf Basis von produktbereichsspezifischen Wertschöpfungsketten gestartet. Bereits 2014 wurde eine umfassende interne und externe Stakeholder-Befragung mithilfe unabhängiger Experten durchgeführt und eine produktbereichsspezifische Wesentlichkeitsanalyse erstellt. Diese beleuchtete mögliche ökologische, soziale und ethische Themen unserer unternehmerischen Tätigkeit sowie deren Relevanz und stellt die Grundlage für unser Nachhaltigkeitsprogramm – die Wienerberger Sustainability Roadmap 2020 – dar.

Ausblick 2020

2019 hat klar gezeigt, dass wir durch die konsequente Umsetzung unserer wertschaffenden Wachstumsstrategie trotz flacher Märkte unser Portfolio weiter ausbauen und die Profitabilität der Gruppe signifikant verbessern konnten.

Das gut angelaufene Geschäftsjahr 2020 nahm durch die Ausbreitung des Coronavirus eine dramatische Wendung. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichts 2019 können die wirtschaftlichen Auswirkungen der globalen Coronavirus-Pandemie auf unser aktuelles Geschäftsjahr noch nicht zuverlässig eingeschätzt werden. In diesen herausfordernden Zeiten bekennt sich Wienerberger zu einer nachhaltigen Performance des Unternehmens und wird alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sich auf die sich rasch ändernden Marktentwicklungen einzustellen.

Wienerberger ist für die schwierige Wirtschaftsperiode gut aufgestellt. Wir werden unsere Optimierungsmaßnahmen im Rahmen des Fast Forward Programms, die erfolgreich zum EBITDA der Wienerberger Gruppe beitragen werden, weiter vorantreiben. Darüber hinaus ermöglicht

uns unsere starke Bilanz und Liquiditätsposition aus einer Position der Stärke heraus zu agieren.

Wir werden die Entwicklungen in all unseren Kernmärkten kontinuierlich verfolgen und können aufgrund unseres starken lokalen Präsenz kritische Entscheidungsgrundlagen rasch und in Echtzeit beurteilen. Wienerberger wird darüber hinaus Kostenstrukturen und Investitionen in diesen schwierigen Zeiten überprüfen und sicherstellen, dass die Strategie voll und ganz mit den sich verändernden Marktbedingungen abgestimmt ist. Gemäß der zu erwartenden Nachfragreduktion in den einzelnen Märkten werden wir die Produktion rasch und vorausschauend anpassen, wo nötig auch in Form von temporären Werksschließungen.

Aufgrund der Ausnahmesituation in diesem Geschäftsjahr werden wir unsere Investoren laufend mit einer transparenten Kommunikation über jüngste Ereignisse in unseren Märkten und Unternehmen informieren

Wien, am 19. März 2020 Der Vorstand der Wienerberger AG

Heimo Scheuch Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, CEO

Carlo Crosetto Mitglied des Vorstands der Wienerberger AG, CFO

Solveig Menard-Galli Mitglied des Vorstands der Wienerberger AG, CPO

Jahresabschluss Wienerberger AG

Bilanz
AKTIVA 31.12.2019
in EUR
31.12.2018
in TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie
daraus abgeleitete Lizenzen 25.704.905 10.783
25.704.905 10.783
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf
fremdem Grund
8.280
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.748.940 3.253
6.629.798
19.378.737
11.534
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.665.905
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 2.676.106.108 1.024.162
3. Beteiligungen 989.495.036 6.440
4. Wertpapiere und Wertrechte des Anlagevermögens 6.439.623 4.668
5.021.058 3.701.175
3.677.061.824
3.722.145.466 3.723.491
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Fertige Erzeugnisse und Waren 23.041.004 11.148
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17.382 99
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 83.243.389 192.210
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 0
Vorjahr: TEUR 7.500
3. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 6.543.019 1.637
89.803.789 193.945
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 23
84.955
112.929.748
205.116
C. Rechnungsabgrenzungsposten 4.177.475 6.224
D. Aktive latente Steuern 2.750.000 8.500
3.842.002.689 3.943.331
PASSIVA 31.12.2019
in EUR
31.12.2018
in TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes, eingefordertes und einbezahltes Grundkapital 116.351.496 117.527
Eigene Anteile -2.933.803 -2.786
113.417.693 114.741
II. Kapitalrücklagen
1. Gebundene 1.676.293.507 1.675.118
III. Gewinnrücklagen
1. Andere Rücklagen (freie Rücklagen) 428.202.902 457.350
IV. Rücklage für eigene Anteile (gebunden) 2.933.803 2.786
V. Bilanzgewinn 69.089.604 64.047
davon Gewinnvortrag: EUR 6.756.544;
Vorjahr: TEUR 4.253
2.289.937.509 2.314.042
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 9.344
2. Rückstellungen für Pensionen 8.159.463 18.554
3. Sonstige Rückstellungen 20.028.216 23.841
18.895.359
47.083.039 51.739
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 796.630.000 822.173
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 300.000.000; Vorjahr: TEUR 0
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 496.630.000; Vorjahr: TEUR 822.173
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 168.000.133 187.381
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 35.000.133; Vorjahr: TEUR 37.381
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 133.000.000; Vorjahr: TEUR 150.000
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.068.514 3.035
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 7.068.514; Vorjahr: TEUR 2.987
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 0; Vorjahr: TEUR 47
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 509.240.692 538.796
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 509.240.692; Vorjahr: TEUR 538.349
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 0; Vorjahr: TEUR 447
5. Sonstige Verbindlichkeiten 24.042.802 26.165
davon aus Steuern: EUR 82.134; Vorjahr: TEUR 71
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 512.120; Vorjahr: TEUR 462
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 23.602.102; Vorjahr: TEUR 25.835
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 440.700; Vorjahr: TEUR 330
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 874.911.442; Vorjahr: TEUR 604.553
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 630.070.700; Vorjahr: TEUR 972.997
1.504.982.142 1.577.550
3.842.002.689 3.943.331

Gewinn- und Verlustrechnung

2019
in EUR 2018
in TEUR
1. Umsatzerlöse 69.850
2. Sonstige betriebliche Erträge 77.421.176
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung
zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 2.532
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 1.596.701 231
c) Übrige 967.441 4.639 7.402
3. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen 1.374.833 3.938.974
a) Aufwendungen für bezogene Leistungen -10.192
4. Personalaufwand -9.836.181
a) Gehälter -26.721
b) Soziale Aufwendungen -30.845.961 -13.172
davon für Altersversorgung EUR 3.630.461; Vorjahr: TEUR 1.471 -10.690.099
davon für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen EUR 973.044; Vorjahr: TEUR 1.251
davon für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
EUR 5.560.946; Vorjahr: TEUR 4.690 -39.893
5. Abschreibungen -41.536.059
a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen -3.326
davon außerplanmäßige Abschreibungen: EUR 113.971; -5.684.327
Vorjahr: TEUR 0
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen
fallen
-166
b) Übrige -79.732 -39.483 -39.649
7. Zwischensumme aus Z 1. bis 6. (Betriebsergebnis) -38.992.115 -39.071.847
-14.768.264
-15.808
2019 2018
in EUR in TEUR
7. Zwischensumme aus Z 1. bis 6. (Betriebsergebnis)
8. Erträge aus Beteiligungen
-14.768.264 -15.808
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 88.524.206; 189.601
Vorjahr: TEUR 188.624 89.129.706
9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des
Finanzanlagevermögens 42.031
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 40.678.239; 40.747.239
Vorjahr: TEUR 41.962
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.601
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 8.254; 80.937
Vorjahr: TEUR 726
11. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu
Finanzanlagen 3.214
12. Aufwendungen aus Finanzanlagen 2.655.660 -95.506
davon Abschreibungen EUR 3.700.000; -5.218.343
Vorjahr TEUR 95.506
davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen
EUR 3.700.000; Vorjahr: TEUR 95.159
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -38.394.742 -46.717
davon betreffend verbundene Unternehmen:
EUR 4.215.685; Vorjahr: TEUR 6.038
14. Zwischensumme aus Z 8. bis 13. (Finanzergebnis) 89.000.456 95.225
15. Ergebnis vor Steuern
16. Steuern vom Einkommen (und vom Ertrag)
74.232.191 79.417
-19.622
davon latente Steuern: Aufwand EUR 5.750.000; -11.899.132
Vorjahr: Aufwand TEUR 4.750
davon Erträge aus Steuergutschriften und aus der Auflösung von nicht
bestimmungsgemäß verwendeten Steuerrückstellungen EUR 102.247;
Vorjahr: TEUR 157
17. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss
18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
62.333.060 59.795
4.253
19. Bilanzgewinn 6.756.544
69.089.604
64.047

Anhang

Allgemeine Erläuterungen

Der vorliegende Jahresabschluss wurde aufgestellt nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung und der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln. Die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren.

Die Wienerberger AG als börsennotierte Gesellschaft erstellt einen Konzernabschluss, in den sämtliche wesentlichen Tochtergesellschaften der Wienerberger AG einbezogen werden. Der Konzernabschluss wird beim Firmenbuchgericht Wien hinterlegt. Die Wienerberger AG ist im Sinne des § 221 UGB eine große Kapitalgesellschaft.

Aufgrund der Angabe von Beträgen in ganzen EUR bzw. in TEUR kommt es zu rundungsbedingten Differenzen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Allgemeine Grundsätze Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gehen von der Fortführung des Unternehmens aus.

1. Anlagevermögen Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßig lineare Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagengruppen.

Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibung hinausgehende wesentliche und andauernde Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Die Abschreibungen auf Anlagenzugänge im ersten bzw. zweiten Halbjahr sind mit vollen bzw. halben Jahresraten angesetzt worden. Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Jahr der Anschaffung aktiviert und voll abgeschrieben.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Bei nachhaltigen und wesentlichen Wertminderungen werden niedrigere Werte angesetzt. Den beizulegenden Wert

ermitteln wir auf Basis einer Unternehmensbewertung. Als verbundene Unternehmen werden alle Gesellschaften angesehen, die mittelbar oder unmittelbar im Mehrheitsbesitz oder unter der einheitlichen Leitung der Wienerberger AG stehen.

Wertpapiere des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskursen oder bei Vorliegen dauernder niedrigerer Börsenstichtagskurse mit diesen bewertet.

Ausleihungen an verbundene Unternehmen sind zum Nennbetrag bewertet, Ausleihungen in Fremdwährungen werden mit dem Anschaffungskurs bzw. dem niedrigeren Geldkurs am Bilanzstichtag oder gesichertem Kurs umgerechnet.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens nehmen wir dann vor, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt höchstens auf den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt.

2. Umlaufvermögen Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennbetrag bewertet, erforderliche Wertberichtigungen werden vorgenommen. Fremdwährungsforderungen werden mit Anschaffungskursen bzw. dem niedrigeren Devisen-Geldkurs am Bilanzstichtag oder gesicherten Kursen umgerechnet. Für alle erkennbaren Risiken werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet.

Emissionszertifikate werden zum Erwerbszeitpunkt mit den jeweiligen Anschaffungskosten aktiviert und in der Folge unter Beachtung des Anschaffungskostenprinzips bewertet.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens nehmen wir vor, wenn die Gründe für die Abschreibung weggefallen sind.

3. Laufende und latente Ertragsteuern Die Position der laufenden Ertragsteuern betrifft die auf das abgeschlossene Geschäftsjahr entfallende, auf Basis der steuerlichen Vorschriften ermittelte Körperschaftsteuer.

Die Wienerberger AG hat im Geschäftsjahr 2005 die Möglichkeit der Bildung einer "Unternehmensgruppe" gemäß § 9 KStG genutzt. Die Wienerberger AG ist Gruppenträgerin einer Gruppe von 16 (Vorjahr: 16) Gruppenmitgliedern. In die Gruppe wurden ausschließlich inländische, unmittelbare und mittelbare Tochtergesellschaften einbezogen.

Vom Gruppenträger werden die vom Gruppenmitglied verursachten Körperschaftsteuerbeträge mittels Belastungsmethode überrechnet. Im Verlustfall wird die Steuerumlage gutgeschrieben, bei zukünftigen Gewinnen des Gruppenmitglieds werden die Verluste mittels Verlustverrechnung verwendet.

Die steuerlichen Ergebnisse der Gruppenmitglieder werden dabei der Wienerberger AG zugerechnet, die die resultierende gruppenweite Körperschaftsteuer an die Abgabenbehörde leistet.

Für Unterschiede zwischen unternehmensrechtlichen und den steuerrechtlichen Wertansätzen bei Vermögensgegenständen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, bilden wir in Höhe

Jährliche Fluktuation nach Dienstalter:

der sich insgesamt ergebenden Steuerbelastung eine Rückstellung für passive latente Steuern. Führen diese Unterschiede in Zukunft zu einer Steuerentlastung, setzen wir diese als aktive latente Steuern in der Bilanz an. Im Jahr 2019 bildeten wir eine aktive latente Steuer für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 2.750 (Vorjahr: TEUR 8.500).

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit dem aktuellen Körperschaftsteuersatz von 25% ohne Berücksichtigung einer Abzinsung.

4. Rückstellungen Die Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden 2019 nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem laufenden Einmalprämienverfahren (Projected Unit Credit Methode) gemäß IAS 19 unter Zugrundelegung eines Pensionseintrittsalters von 65 (Männer) bzw. 65 (Frauen) Jahren und eines Rechnungszinssatzes von 0,34 % (Vorjahr: 1,20 %) bei der Berechnung der Abfertigungsrückstellung und 0,14 % bei der Jubiläumsgeldrückstellung (Vorjahr 1,20 %) berechnet. Es wird ein Gehaltstrend von 1,8 % p.a. (Vorjahr 2,0 % p.a.) für zukünftige Jahre und eine Fluktuation laut Tabelle in die Berechnung einbezogen.

Dienstalter 2019 2018
0 bis 2 Jahre 9,50%
3 bis 4 Jahre 9,50% 15,00%
5 bis 14 Jahre 15,00% 7,00%
15 bis 99 Jahre 7,00% 4,00%
4,00%

Die Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen aufgrund von rechtsverbindlichen, individuellen Zusagen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem laufenden Einmalprämienverfahren (Projected Unit Credit Methode) gemäß IAS 19 unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 0,44 % (Vorjahr: 1,41 %) gebildet. Eine Erhöhung der liquiden Pensionen von 2,5 % p.a. für zukünftige Jahre wird in die Berechnung einbezogen, es wird keine Fluktuation berücksichtigt.

Der Zinsaufwand für die Pensions-, Abfertigungsund Jubiläumsgeldrückstellung wird im Finanzergebnis ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen werden nach dem Grundsatz der kaufmännischen Vorsicht in Höhe des voraussichtlichen Anfalls gebildet. Langfristige Rückstellungen mit einem erwarteten Zahlungszeitpunkt von mehr als einem Jahr nach dem Bilanzstichtag, werden entsprechend ihrer Laufzeit mit einem marktüblichen Zinssatz abgezinst.

Aufgrund der in 2018 neu veröffentlichen Sterbetafeln, kam es bei der Pensionsrückstellung zu einem erhöhten Ergebniseffekt. Dieser Unterschiedsbetrag in Höhe von 1.665 TEUR wurde gemäß der Override Verordnung vom Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung über 5 Jahre verteilt, Stand per 31.12.2019 war 999 TEUR.

5. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag, dem Nennwert bzw. dem höheren zum Bilanzstichtag beizulegenden Wert angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit Anschaffungskursen bzw. mit dem höheren Devisen-Briefkurs am Bilanzstichtag angesetzt.

Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in einer getrennten Aufstellung (Anlage 1) dargestellt.

Die bebauten Grundstücke enthalten Grundwerte von 3 TEUR (Vorjahr: 3 TEUR).

Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind Fondsanteile im Wert von 4.914 TEUR (Vorjahr: 4.560 TEUR). Das Deckungskapital aus Rückdeckungsversicherungen für Pensionsrückstellungen beträgt 107 TEUR (Vorjahr: 109 TEUR). Zum Bilanzstichtag 31.12.2019 gibt es Ausleihungen an die Wienerberger Finanz Service GmbH,

Wien in Höhe von 308.459 TEUR (Vorjahr: 20.143 TEUR) mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Im Jahr 2019 erhöhte sich der Beteiligungsansatz an der Wienerberger S.p.A., Italien aufgrund einer Kapitalerhöhung aus dem Forderungsverzicht vom 15. April 2019 eines Teils des Gesellschafterdarlehens.

Mit Einbringungsvertrag vom 1. Oktober 2019 wurde die Beteiligung an der Wienerberger A/S, Dänemark von der Wienerberger AG an die Wienerberger West European Holding GmbH, Wien übergeben. Da die Wienerberger West European Holding GmbH, Wien keine unmittelbare Tochtergesellschaft der Wienerberger AG ist, wurde der Zugang der Beteiligung bei der Wienerberger Anteilsverwaltung GmbH, Wien gebucht.

Mit Beschluss Nr. 78 vom 16. Oktober 2019 wurde ein Gesellschafterzuschuss in Höhe von 3.100 TEUR an die OOO "Wienerberger Kirpitsch", Kiprevo (Russland) beschlossen.

Die Anteile an der OOO "Wienerberger Kirpitsch", Kiprevo (Russland), und der OOO "Wienerberger Kurkachi", Kurkachi (Russland) wurden insgesamt um 3.700 TEUR wertberichtigt.

Die Anteile an der Wienerberger OY AB, Helsinki (Finnland) wurden um 2.301 TEUR zugeschrieben.

Beteiligungsgesellschaften der Wienerberger AG (ab 20%):

Beteiligungen für Anhang
Gesellschaft
Sitz Anteil Währung Grund-/
Stammkapital
(in TLW)
Währung Eigenkapital
inkl. unverst.
Rückl. (in TLW)
Jahresüber
schuss/- fehl
betrag (in TLW)
Wienerberger International N.V. Zaltbommel 100,00 EUR 50 EUR 193.910 25.022
Wienerberger Finance Service B.V. Zaltbommel 100,00 EUR 18 EUR 10.017 9.940
Wienerberger NV Kortrijk 99,99 EUR 47.558 EUR 211.542 27.525
Wienerberger Asset Management
NV
Zonnebeke 99,96 EUR 5.238 EUR 14.495 1.047
WK Services NV Kortrijk 99,99 EUR 32.226 EUR 17.029 92
Wienerberger GmbH Hannover 100,00 EUR 9.500 EUR 126.515 6.805
Wienerberger Österreich GmbH Hennersdorf 99,9986 EUR 5.000 EUR 54.906 -1.581
Wienerberger Anteilsverwaltung
GmbH
Wien 100,00 EUR 35 EUR 1.524.440 -3.029
Semmelrock International GmbH Wien 100,00 EUR 3.000 EUR 129.285 24.486
Wienerberger S.p.A. Bubano di
Mordano
100,00 EUR 10.000 EUR 19.856 -661
Wienerberger OY AB Helsinki 100,00 EUR 1.000 EUR 11.080 1.128
Wienerberger AS Aseri 100,00 EUR 1.541 EUR -681 1.239
OOO "Wienerberger Kirpitsch" Kiprevo 100,00 RUR 612.695 RUR 532.495 -22.922
OOO "Wienerberger Kurkachi" Kurkachi 100,00 RUR 650.036 RUR 498.272 39.629
UAB Wienerberger Statybine
Keramika sp.Z.o.o.
Vilnius 100,00 LTL 10 EUR -423 -141
Wienerberger EOOD Sofia 100,00 BGN 12.500 BGN 28.436 13.628
General Shale Building Materials
Inc.
Johnson
City
100,00 USD 1 USD -1.791 -166
Wienerberger India Private Limited Bangalore, Karnataka 99,99 INR 934.167 INR 1.358.562 154.117

2. Forderungen und sonstige

Vermögensgegenstände Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultierten mit 68.059 TEUR (Vorjahr: 176.675 TEUR) überwiegend aus Verrechnungs- und Finanzierungsbeziehungen.

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände enthielten Erträge in Höhe von 1.516 TEUR (Vorjahr: 51 TEUR), die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.

Es bestanden Forderungen an Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 16 TEUR (Vorjahr: 16 TEUR)

3. Aktive latente Steuern Zum Bilanzstichtag wurden folgende abzugsfähige temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz identifiziert:

31.12.2019 31.12.2018
in EUR in TEUR
abzugsfähige offene Siebtel Gruppenträger WBI 142.632
Immaterielle Vermögensgegenstände 110.057.647 1.946
Sachanlagen 1.389.506 403
Aktive Rechnungsabgrenzung 505.311 2.199
Unversteuerte Rücklagen 1.894.816 -6.626
Rückstellung für Abfertigungen -6.021.613 6.568
Rückstellung für Pensionen 5.419.543 9.420
Sonstige Rückstellungen 10.841.335 1.514
1.098.723
Saldierte Temporäre Differenzen 15.127.621 15.423
Betrag Gesamtdifferenzen 125.185.268 158.055
nicht angesetzte abzugsfähige temporäre Differenzen -15.127.621 -15.423
nicht angesetzte steuerliche Verlustvorträge -99.057.647 -108.632
Angesetzte temporäre Differenzen und Verlustvorträge
Daraus resultierende latente Steuern per 31.12. (25%)
11.000.000
2.750.000
34.000
8.500

4. Eigenkapital Das Grundkapital der Wienerberger AG beträgt 116.351.496 EUR und ist in 116.351.496 nennwertlose Stückaktien zerlegt, alle Aktien sind voll einbezahlt.

Aufgrund des Vorstandsbeschlusses und der Zustimmung des Aufsichtsrats vom 9. Jänner 2019 und der Bestätigung vom 18. Februar 2019 durch die OeKB CSD GmbH, verminderte sich das Grundkapital um 1.175.268 EUR, das sind 1.175.268 nennwertlose Stückaktien.

Die eigenen Aktien wurden aufgrund der Änderung gemäß RÄG 2014 mit dem Nennbetrag von 2.933.803 EUR vom Grundkapital abgesetzt.

In der 150. ordentlichen Hauptversammlung wurde beschlossen, vom Bilanzgewinn 2018 in Höhe von 64.047.147,82 EUR eine Dividende von 0,50 € je Stückaktie, sohin 58.175.748,00 EUR abzüglich eines anteiligen Betrages für die eigenen Anteile von 885.144,50 EUR, somit 57.290.603,50 EUR auszuschütten und den verbleibenden Betrag von 6.756.544,32 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.

Der Vorstand wurde in der 148. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 19. Mai 2017 ermächtigt, gem. § 65 Abs.1 Z4 AktG für einen Zeitraum von 30 Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung eigene Aktien im Ausmaß von 2 % des Grundkapitals

  • I. zum Zweck der direkten, unentgeltlichen oder verbilligten Übertragung dieser Aktien an Mitarbeiter im Wienerberger-Konzern und/oder
  • II. zum Zweck der unentgeltlichen oder verbilligten Übertragung dieser Aktien an einen Mitarbeiterbeteiligungsfonds nach in- oder ausländischem Recht, insbesondere an einen solchen, der ausschließlich Aktien der Wienerberger AG hält und dessen Anteilseigner Mitarbeiter im Wienerberger-Konzern sind und/oder
  • III. zum Zweck der unentgeltlichen oder verbilligten Übertragung dieser Aktien an eine Belegschaftsbeteiligungsstiftung, deren Begünstigte Mitarbeiter im Wienerberger-Konzern sind, zu erwerben.

Der Vorstand wurde in der 149. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 14. Juni 2018 ermächtigt, im gesetzlich jeweils höchstzulässigen Ausmaß eigene Stückaktien, höchstens zum Zweifachen des Börsenkurses vom 14. Juni 2018 und mindestens zum Rechenwert von einem Euro pro Aktie, während der Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung zu erwerben, und rückgekaufte Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung entweder einzuziehen, wieder zu verkaufen oder eigene Aktien auf eine andere Weise als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern. Diese Ermächtigung ersetzte die in der Hauptversammlung vom 12. Mai 2016 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien.

5. Rückstellungen Die Entwicklung der Rückstellungen ist in einer getrennten Aufstellung (Anlage 2) dargestellt.

Die sonstigen Rückstellungen von 18.895 TEUR (Vorjahr: 23.841 TEUR) enthielten Rückstellungen für nicht konsumierten Urlaub von 4.040 TEUR (Vorjahr: 4.122 TEUR) und Rückstellungen für variable Gehaltsbestandteile in Höhe von 11.781 TEUR (Vorjahr: 10.061 TEUR), die in der Folgeperiode ausbezahlt werden. Für das LTI-Programm 2019 (Long-term incentive Programm) wurde eine Rückstellung von 3.225 TEUR (Vorjahr: 2.880 TEUR) gebildet.

Die übrigen Rückstellungen enthielten eine Rückstellung von 0 TEUR (Vorjahr 4.594 TEUR) für derivative Finanzinstrumente mit negativen Marktwerten.

6. Derivative Finanzinstrumente Im Jahr 2019 hat die Wienerberger AG einen Zinsswap zur Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken mit einem Volumen von 100.000 TEUR und einem negativen Marktwert von 4.594 TEUR aufgelöst.

Zinsswaps 2019 2018
Positive Marktwerte 0
Negative Marktwerte 295 -4.594
0
295 -4.594

Die verwendeten Bewertungen werden vom internen Treasury Management System unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer Verfahren (Mark-toMarket) berechnet und mit Daten plausibilisiert, die von den kontrahierenden Banken zur Verfügung gestellt werden.

7. Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren mit 508.415 TEUR (Vorjahr: 536.801 TEUR) überwiegend aus Verrechnungsbeziehungen und aus dem Kontenpooling mit der Wienerberger Finanz Service GmbH. Sämtliche langfristigen externen Finanzverbindlichkeiten (Anleihen, Bankverbindlichkeiten) der Wienerberger AG werden mit den gleichen Konditionen direkt an die Wienerberger Finanz Service GmbH weitergegeben. Diese Verrechnungsbeziehung wird bis zur Tilgung der jeweiligen externen Verbindlichkeit der Wienerberger AG Bestand haben und gleichzeitig abgebaut werden.

Im Jahr 2019 gab es keine Verbindlichkeiten (Vorjahr: 42.000 TEUR) gegenüber Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von über fünf Jahren.

In den sonstigen Verbindlichkeiten waren Aufwendungen in Höhe von 23.109 TEUR (Vorjahr: 24.211 TEUR) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.

Von der Hybridanleihe mit einem ursprünglichen Nominalbetrag von 272.188 TEUR wurde im Jahr 2019 ein Teil in Höhe von 25.543 TEUR (Vorjahr: 15 TEUR) zurückgekauft, wodurch die Verbindlichkeit per 31.12.2019 noch 246.630 TEUR (Vorjahr: 272.173 TEUR) betrug. Wienerberger verfügt für den verbleibenden Teil der Hybridanleihe über eine Call Option, die erstmals in 2021 ausgeübt werden kann. Dies bedeutet, dass die Wienerberger AG über die Rückzahlung der Hybridanleihen frei entscheiden kann. Zusätzlich ist die Hybridanleihe gegenüber allen bestehenden und zukünftigen Verbindlichkeiten nachrangig gestellt.

Die Wienerberger AG hat mit 2. Mai 2018 eine nicht konvertible, endfällige 6-jährige Anleihe mit 2 % Verzinsung in der Höhe von 250.000 TEUR begeben. Somit bestand am Stichtag keine Anleiheverbindlichkeit (Vorjahr: 250.000 TEUR) mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren.

Darüber hinaus besteht noch eine nicht konvertible, endfällige 7-jährige Anleihe der Wienerberger AG in der Höhe von 300.000 TEUR, die mit 18. April 2013 mit einer Verzinsung von 4% begeben wurde und im Jahr 2020 zur Gänze getilgt werden wird.

8. Eventualverbindlichkeiten und

Haftungsverhältnisse Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:

31.12.2019 31.12.2018
in TEUR in TEUR
Garantien
Kreditlinien 55.000
Nachschussverpflichtung Pensionsrückstellung 40.000 31.575
Rekultivierungsverpflichtungen 31.575 7.889
Übrige 7.909 18.248
(davon für verbundene Unternehmen) 17.868
(97.352)
(112.712)
97.352 112.712

Zusätzlich zu den oben angeführten Haftungsverhältnissen bestanden Bankgarantien gegenüber Dritten bei der UniCredit Bank Austria AG in Höhe von 382 TEUR (Vorjahr: 449 TEUR).

Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen bestanden auf Grund von Leasing-, Lizenz-, Miet- und Pachtverträgen Verpflichtungen in folgendem Umfang:

2019 2018
in TEUR in TEUR
im folgenden Jahr 1.919
in den folgenden 5 Jahren 3.523 1.039
12.442

Die Mietverpflichtungen in den folgenden 5 Jahren waren in 2018 aufgrund der Beendigung des Mietverhältnisses für das Büro im Vienna Twin Tower niedriger als im folgenden Jahr, die Mietverpflichtung für das neue Büro "Wienerberger Haus" wurde noch nicht berücksichtigt.

9. Umsatzerlöse Unter den Umsatzerlösen werden Erlöse aus Leistungsbeziehungen mit Tochtergesellschaften der Wienerberger Gruppe in Höhe von 77.142 TEUR (Vorjahr: 69.333 TEUR) bzw. auch mit Gesellschaften außerhalb der Wienerberger Gruppe in Höhe von 279 TEUR (Vorjahr: 517 TEUR) ausgewiesen.

Die Umsatzerlöse mit verbundenen Unternehmen nach Regionen gegliedert, ergaben im Jahr 2019 im Inland 8.260 TEUR (Vorjahr: 6.315 TEUR), Europa 67.438 TEUR (Vorjahr: 61.391 TEUR), Nordamerika 1.170 TEUR (Vorjahr: 1.405 TEUR) und Sonstige 275 TEUR (Vorjahr: 222 TEUR).

Die Umsatzerlöse außerhalb der Wienerberger Gruppe waren ausschließlich im Inland.

10. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge resultierten im Wesentlichen aus Erlösen aus dem Abgang von Sachanlagevermögen, aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen, Erträge aus Weiterverrechnungen an Tochtergesellschaften sowie aus Rückerstattung von Forschungskosten und Lieferantenboni.

11. Personalaufwand Im Personalaufwand sind Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen in folgendem Ausmaß enthalten:

2019 2018
in TEUR in TEUR
Vorstände und leitende Angestellte 1.855
Andere Arbeitnehmer 3.594 867
1.009
4.604 2.722

Versicherungsmathematische Verluste von 2.459 TEUR (Vorjahr: 2.400 TEUR) wurden erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst.

In Mitarbeitervorsorgekassen für Abfertigungen wurden 303 TEUR (Vorjahr: 228 TEUR) einbezahlt. Aus der Veränderung der Pensionsrückdeckungsversicherung resultierte ein Ertrag von 2 TEUR (Vorjahr: Aufwand 4 TEUR).

In den Gehältern waren Aufwendungen in Höhe von 128 TEUR (Vorjahr: 154 TEUR) für Dotierung und Erträge in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 38 TEUR) für Auflösung der Jubiläumsgeldrückstellung enthalten.

Im Durchschnitt des Jahres 2019 wurden 290 (Vorjahr: 233) Angestellte beschäftigt.

Der fixe Gehaltsbestandteil der Vorstandsmitglieder betrug im Geschäftsjahr 1.694.610 EUR (Vorjahr: 1.401 TEUR). Die variablen Bestandteile werden in eine kurzfristige und eine langfristige Vergütungskomponente aufgeteilt. Der 2019 erworbene Anspruch auf die kurzfristige variable Vergütungskomponente, der im Jahr 2020 ausbezahlt wird, betrug 1.640.625 EUR (Vorjahr: 1.314 TEUR). Für die langfristige Vergütungskomponente wurde ein Anspruch in 2019 in Höhe von 1.883.418 EUR (Vorjahr: 1.159 TEUR) erworben, welche in Abhängigkeit vom Erreichen der Zielvorgaben über drei Jahre in drei gleich hohen Teilbeträgen ausbezahlt wird. Mit 31.12.2019 ist ein Mitglied des Vorstandes ausgeschieden und erhielt eine Abfertigungszahlung in Höhe von 1.254.284 EUR. An frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen wurden Zahlungen von 877.860 EUR (Vorjahr: 861 TEUR) geleistet. Die Aufsichtsratsvergütung belief sich 2019 (Auszahlung im Jahr 2020) auf insgesamt 696.436 EUR (Vorjahr: 800 TEUR Auszahlung im Jahr 2019).

Im Berichtsjahr 2019 wurden dem Vorstand der Wienerberger AG aus dem LTI Programm insgesamt 83.519 (Vorjahr: 68.000) und den übrigen Teilnehmern insgesamt 28.000 virtuelle Anteile gewährt (Vorjahr: 30.500). Ab dem Jahr 2018 wurde für einen Teil der übrigen Teilnehmer anstelle des anteilsbasierten LTI Programmes ein Cash LTI Programm eingeführt. Im Jahr 2019 betrug der erworbene Anspruch des Cash LTI Programmes 2.118.485 EUR (Vorjahr: 670 TEUR).

Haftungsverpflichtungen gegenüber Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats bestehen nicht, und es wurden auch keine Kredite an diese vergeben.

12. Erträge und Aufwendungen aus Beteiligungen Gewinnausschüttungen aus verbundenen Unternehmen werden grundsätzlich mit Datum des Gewinnausschüttungsbeschlusses vereinnahmt. Im Geschäftsjahr 2019 resultierten Beteiligungserträge von verbundenen Unternehmen in Höhe von 88.524 TEUR (Vorjahr: 188.624 TEUR).

Im Jahr 2019 wurde eine Zuschreibung der Beteiligung Wienerberger OY AB, Helsinki (Finnland) in Höhe von 2.301 TEUR vorgenommen (Vorjahr: 3.000 TEUR).

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen betreffen die Abschreibungen auf Beteiligungen an der OOO "Wienerberger Kirpitsch", Kiprevo (Russland) und , OOO "Wienerberger Kurkachi", Kurkachi (Russland) mit einem Gesamtwert in Höhe von 3.700 TEUR (Vorjahr: Wienerberger GmbH, Hannover (Deutschland), Wienerberger A/S, Helsinge (Dänemark), Wienerberger AS, Aseri (Estland), OOO "Wienerberger Kirpitsch", Kiprevo (Russland), OOO "Wienerberger Kurkachi", Kurkachi (Russland) und Wienerberger India Private Limited, Bangalore (Indien) mit einem Gesamtwert in Höhe von 95.159 TEUR).

13. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

Im Wesentlichen besteht diese Position aus Zinserträgen von Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 32.678 TEUR (Vorjahr: 33.962 TEUR). Darüber hinaus sind Zinserträge aus Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von 69 TEUR (Vorjahr: 69 TEUR) enthalten.

In dieser Position ist weiters ein Ertrag aus der Auflösung einer Wertberichtigung aufgrund der Teilrückzahlung des konzerninternen Darlehens in Höhe von 8.000 TEUR (Vorjahr: 8.000 TEUR) enthalten.

14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen In diesem Posten sind Zinsaufwendungen in Höhe von insgesamt 38.395 TEUR (Vorjahr: 46.717 TEUR) enthalten, die sich aus Zinsaufwendungen gegenüber Dritten in Höhe von 34.179 TEUR (Vorjahr: 40.678 TEUR) sowie gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 4.216 TEUR (Vorjahr: 6.038 TEUR) zusammensetzen. Darüber hinaus sind Zinskomponenten aus der Abzinsung von Sozialkapitalrückstellungen in Höhe von 379 TEUR (Vorjahr: 331 TEUR) enthalten.

15. Steuern vom Einkommen und Ertrag In ihrer Eigenschaft als Gruppenträgerin ist die Wienerberger AG Empfängerin von Steuerumlagen von inländischen Tochtergesellschaften. Aus positiven und negativen Steuerumlagen, die das Jahr 2019 betreffen, resultierte ein Steueraufwand von 5.843 TEUR (Vorjahr: Steueraufwand 14.308 TEUR).

Im Berichtsjahr betrug der gesamte laufende Steueraufwand 6.149 TEUR. Darin waren die Steuerumlage 2019 und die Korrekturen aus Vorjahren enthalten. Im Vorjahr stand ebenfalls ein Steueraufwand von 14.872 TEUR zu Buche. Darüber hinaus wurde im Steuerergebnis ein latenter Steueraufwand von 5.750 TEUR (Vorjahr: 4.750 TEUR) erfasst.

16. Honorar Abschlussprüfer Gemäß § 238 Abs 1 Z 18 UGB wird auf die Aufschlüsselung der Aufwendungen für die Abschlussprüfung, für andere Bestätigungsleistungen, für Steuerberatungsleistungen und für sonstige Leistungen verzichtet. Die Angabe erfolgt im Konzernabschluss der Wienerberger AG.

17. Wesentliche Ereignisse nach dem

Bilanzstichtag Die im Zeitraum September bis November 2019 zurückgekauften 1.163.514 Stück Wienerberger Aktien werden eingezogen, das Verfahren wurde bereits vom Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt und die Einziehung der Aktien beantragt, der Einzug erfolgt mit Stichtag 18. Februar 2020.

Ferner erfolgte ein anteiliger Rückkauf der Hybridanleihe mit einem Nominale von 24.400 TEUR.

Am 7. Februar 2020 wurde ein Nachstiftungsbetrag an die Wienerberger Mitarbeiterbeteiligungs-Privatstiftung in Höhe von 1.000 TEUR überwiesen.

Wie die weltwirtschaftliche Entwicklung durch die globale Verbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) mittel- bis langfristig beeinträchtigt werden wird, ist aktuell nicht abzusehen. Dieser exogene Faktor könnte sich weiter ausbreiten und auch unsere Produktionsstätten betreffen sowie Auswirkungen auf die Nachfrage in den entsprechenden Absatzmärkten haben. Eine genaue Abschätzung der Tragweite dieser Pandemie sowie auf die den Jahresabschluss 2020 ist aktuell nicht möglich. Unter diesem Vorbehalt wurden die Prognosen im vorliegenden Bericht erstellt.

18. Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 69.089.604 EUR einen Betrag von 68.050.616 EUR auszuschütten und den verbleibenden Betrag von 1.038.988 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.

19. Aufsichtsrat und Vorstand der Wienerberger AG

AUFSICHTSRAT

DDr. Regina Prehofer, Vorsitzende bis 10.10.2019 Peter Johnson, Vorsitzender ab 10.10.2019 Peter Steiner 1. Stellvertreter des Vorsitzenden Caroline Grégoire Sainte Marie 2. Stellvertreterin des Vorsitzenden Dr. Wilhelm Rasinger bis 06.05.2019 Christian Jourquin Dr. Myriam Meyer David Charles Davies Oswald Schmid ab 06.05.2019 Claudia Schiroky *) Gerhard Seban *) Gernot Weber *) bis 06.05.2019 Wolfgang Wallner *) ab 06.05.2019

Wien, am 19. März 2020 Der Vorstand der Wienerberger AG

*) vom Betriebsrat delegiert Heimo Scheuch Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, CEO

Carlo Crosetto Mitglied des Vorstands der Wienerberger AG, CFO

Solveig Menard-Galli Mitglied des Vorstands der Wienerberger AG, CPO

VORSTAND

Dr. Heimo Scheuch, Vorsitzender Willy Van Riet bis 31.12.2019 Solveig Menard-Galli ab 01.06.2019 Carlo Crosetto ab 01.03.2020

Anlage 1

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2019:

Anschaffungs- oder Herstellungskosten
in TEUR Stand am
1.1.2019
Zugänge Um
buchungen
Abgänge Stand am
31.12.2019
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen
50.283 18.639 0 289 68.633
50.283 18.639 0 289 68.633
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
10.030 4.481 297 3 14.805
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 11.759 5.616 -297 572 16.504
21.788 10.097 0 575 31.310
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.304.670 11.600 0 0 3.316.269
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.024.162 199.988 0 234.655 989.495
3. Beteiligungen 6.440 0 0 0 6.440
4. Wertpapiere und Wertrechte des Anlagevermögens 5.023 0 0 2 5.021
4.340.294
4.412.365
211.588
240.324
0
0
234.656
235.521
4.317.226
4.417.168
zu II./1. Beb. Grundst.u.Bauten a.fr.Grund
Grundwert 3 0 0 0 3
Gebäudewert 1.594 4.481 297 0 6.373
Unbebaute Grundstücke 1.597
8.432
4.481
0
297
0
0
3
6.376
8.430
10.030 4.481 297 3 14.805
kumulierte Abschreibungen
Buchwert am
31.12.2018
Buchwert am
31.12.2019
Stand am
31.12.2019
Abgänge Zuschrei
bungen
Umbu-chungen Zugänge Stand am 1.1.2019
10.783 25.705 42.928 4 0 3.432 39.500
10.783 25.705 42.928 4 0 3.432 39.500
8.280 12.749 2.056 2 0 309 1.749
3.253 6.630 9.875 574 0 1.944 8.505
11.534 19.379 11.931 576 0 2.253 10.255
2.665.905 2.676.106 640.163 0 2.301 0 3.700 638.764
1.024.162 989.495 0 0 0 0 0
6.440 6.440 0 0 0 0 0
4.668 5.021 0 0 355 0 355
3.701.175
3.723.492
3.677.062
3.722.146
640.163
695.022
0
580
2.656
2.656
3.700
9.384
639.119
688.874
3 3 0 0 0 0 0
353 4.999 1.373 0 0 132 1.241
356 5.002 1.373 0 0 132 1.241
7.924 7.747 683 2 0 177 508
8.280 12.749 2.056 2 0 309 1.749

Anlage 2

Zusammensetzung und Entwicklung der Rückstellungen im Geschäftsjahr 2019:

in TEUR Stand am
1.1.2019
Verwendung Auflösung Zuweisung Stand am
31.12.2019
1. Rückstellung für Abfertigungen 9.344 2.721 1.536 8.159
2. Rückstellung für Pensionsverpflichtungen 18.554 924 2.398 20.028
3. Jubiläumsgeldrückstellungen 581 51 192 721
4. Urlaubsrückstellungen 4.122 911 828 4.040
5. Sonstige Rückstellungen
Personalrückstellungen 10.132 6.921 83 8.682 11.810
Aufsichtsratvergütungen 810 800 10 710 710
Rechts- und Beratungskosten 2.853 2.112 741 866 866
Übrige 5.343 5.074 250 729 747
Summe 19.138
51.739
14.907
19.514
1.085
1.085
10.988
15.942
14.134
47.083

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der

Wienerberger AG, Wien,

bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2019 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung

des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen Sachverhalt und Problemstellung

In der Wienerberger AG bestehen Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von rd. 2.676 Mio EUR, die 69,7% des ausgewiesenen Vermögens darstellen. Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Gemäß den Ausführungen zur Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen im Anhang ("Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden", Abschnitt "1. Anlagevermögen") wird der beizulegende Wert auf Basis einer Unternehmensbewertung ermittelt.

Das Bewertungsergebnis hängt in hohem Maße von den Einschätzungen des Managements über die zukünftigen Zahlungsströme sowie von den verwendeten Diskontierungszinssätzen ab. Die Bewertung ist daher mit wesentlichen Unsicherheiten behaftet. Vor diesem Hintergrund und der Komplexität der Bewertung sowie der Bedeutung der Anteile an verbundenen Unternehmen im Jahresabschluss der Gesellschaft haben wir diesen Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung als besonders wichtig bestimmt.

Prüferisches Vorgehen

Wir haben die vom Unternehmen durchgeführte Analyse der Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen nachvollzogen. Wir haben die in der Werthaltigkeitsprüfung angesetzten Parameter mit unternehmensspezifischen Informationen sowie branchenspezifischen Marktdaten bzw. Markterwartungen aus externen und internen Datenquellen verglichen und das angewendete Bewertungsmodell hinsichtlich seiner Angemessenheit beurteilt. Außerdem haben wir uns einen Überblick über den Planungsprozess verschafft und den vom Management durchgeführten Rückvergleich des Budgets und des Business-Plans kritisch untersucht.

Zur Plausibilisierung der Kapitalkosten mittels Vergleichsanalyse haben wir interne Experten hinzugezogen.

Die bei den Berechnungen verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse und die darin verwendeten Plandaten haben wir mit den vom Aufsichtsrat genehmigten Budgets abgeglichen.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.

Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.

Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 6. Mai 2019 als Abschlussprüfer für das am 31. Dezember 2019 endende Geschäftsjahr gewählt und am 17. Juni 2019 vom Aufsichtsrat mit der Durchführung der Abschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem am 31. Dezember 2017 endenden Geschäftsjahr Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art 5 Abs 1 der EU-VO erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Gerhard Marterbauer.

Wien, am 23. März 2020 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Gerhard Marterbauer Wirtschaftsprüfer

Mag. Christof Wolf Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Impressum

Medieninhaber (Verleger) Wienerberger AG A-1100 Wien, Wienerbergerplatz 1 T +43 1 601 92 0

Für Rückfragen: Heimo Scheuch, CEO Solveig Menard-Galli, CPO Carlo Crosetto, CFO Investor Relations: Anna Maria Grausgruber

Geschäftsbericht und Jahresfinanzbericht 2019, veröffentlicht am 30.03.2020 und vorgelegt in der 151.o. Hauptversammlung in Wien stehen auch auf der Webseite www.wienerberger.com zum Download zur Verfügung.

www.wienerberger.com

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