Quarterly Report • Jul 28, 2020
Quarterly Report
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| Erfolgsrechnung (in Mio. €) |
Q2 2020 |
Q2 2019 |
Veränderung (%) |
Jan-Jun 2020 |
Jan-Jun 2019 |
Veränderung (%) |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Nettozinsertrag | 227,8 | 220,6 | 3,3 | 447,7 | 435,1 | 2,9 |
| Provisionsüberschuss | 55,8 | 70,0 | -20,3 | 127,7 | 142,6 | -10,4 |
| Operative Kernerträge | 283,6 | 290,6 | -2,4 | 575,4 | 577,7 | -0,4 |
| Sonstige Erträge1) | 0,6 | 22,4 | -97,3 | 4,4 | 33,6 | -86,9 |
| Operative Erträge | 284,2 | 313,0 | -9,2 | 579,8 | 611,3 | -5,2 |
| Operative Aufwendungen | -124,7 | -136,0 | -8,3 | -249,6 | -262,3 | -4,8 |
| Ergebnis vor Risikokosten | 159,5 | 177,0 | -9,9 | 330,2 | 349,0 | -5,4 |
| Regulatorische Aufwendungen | -2,5 | -2,9 | -13,8 | -38,8 | -37,1 | 4,6 |
| Risikokosten | -74,6 | -15,3 | >100 | -129,6 | -27,2 | >100 |
| Periodengewinn vor Steuern | 80,8 | 160,0 | -49,5 | 161,3 | 287,1 | -43,8 |
| Steuern vom Einkommen | -19,3 | -38,3 | -49,6 | -38,6 | -68,5 | -43,6 |
| Nettogewinn | 61,2 | 121,7 | -49,7 | 122,3 | 218,6 | -44,1 |
| Aktienbezogene Kennzahlen | Q2 2020 |
Q2 2019 |
Veränderung (%) |
Jan-Jun 2020 |
Jan-Jun 2019 |
Veränderung (%) |
| Periodengewinn vor Steuern je Aktie (in €)2) |
0,92 | 1,62 | -43,4 | 1,83 | 2,90 | -37,0 |
| Nettogewinn je Aktie (in €)2) | 0,70 | 1,23 | -43,3 | 1,39 | 2,21 | -37,1 |
| Buchwert je Aktie (in €) | 38,28 | 36,23 | 5,7 | 38,28 | 36,23 | 5,7 |
| Buchwert je Aktie abzgl. immaterieller Vermögenswerte (in €) |
31,96 | 30,45 | 4,9 | 31,96 | 30,45 | 4,9 |
| Im Umlauf befindliche Aktien am Ende der Periode |
87.937.130 | 98.794.893 | -11,0 | 87.937.130 | 98.794.893 | -11,0 |
| Erfolgskennzahlen (Werte auf Jahresbasis) |
Q2 2020 |
Q2 2019 |
Veränderung (%Pkt.) |
Jan-Jun 2020 |
Jan-Jun 2019 |
Veränderung (%Pkt.) |
| Return on Common Equity3) | 7,4% | 13,7% | -6,3 | 7,3% | 12,5% | -5,2 |
| Return on Tangible Common Equity3) | 8,9% | 16,2% | -7,3 | 8,8% | 14,6% | -5,8 |
| Nettozinsmarge | 2,27% | 2,30% | -0,03 | 2,28% | 2,28% | 0,00 |
| Cost/Income Ratio | 43,9% | 43,5% | 0,4 | 43,0% | 42,9% | 0,1 |
| Risikokosten / zinstragende Aktiva | 0,74% | 0,16% | 0,58 | 0,66% | 0,14% | 0,52 |
| Bilanz | Jun | Dez | Veränderung | Jun | Veränderung | |
| (in Mio. €) | 2020 | 2019 | (%) | 2019 | (%) | |
| Bilanzsumme | 51.278 | 45.662 | 12,3 | 44.463 | 15,3 | |
| Zinstragende Vermögenswerte | 40.505 | 36.841 | 9,9 | 38.226 | 6,0 | |
| Kundenkredite | 31.372 | 30.467 | 3,0 | 31.062 | 1,0 | |
| Kundeneinlagen und eigene Emissionen | 35.858 | 35.827 | 0,1 | 35.286 | 1,6 | |
| Eigenkapital3 | 3.366 | 3.297 | 2,1 | 3.579 | -6,0 | |
| Eigenkapital abzgl. immaterieller Vermögenswerte3 | 2.811 | 2.728 | 3,0 | 3.009 | -6,6 | |
| Risikogewichtete Aktiva | 20.750 | 20.385 | 1,8 | 20.727 | 0,1 | |
| Bilanzkennzahlen | Jun 2020 |
Dez 2019 |
Veränderung (%Pkt.) |
Jun 2019 |
Veränderung (%Pkt.) |
|
| Common Equity Tier 1 Quote (fully loaded) | 13,4% | 13,3% | 0,1 | 14,6% | -1,2 | |
| Gesamtkapitalquote (fully loaded) | 17,0% | 17,0% | 0,0 | 18,4% | -1,4 | |
| Leverage Ratio (fully loaded) | 5,9% | 6,5% | -0,6 | 7,4% | -1,5 | |
| Liquidity Coverage Ratio (LCR) | 209% | 146% | 63 | 148% | 61 | |
| NPL Ratio | 1,6% | 1,7% | -0,1 | 1,8% | -0,2 |
2 1) Die Position "Sonstige Erträge" beinhaltet Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten inkl. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen. 2) Vor Abzug des AT1-Kupons
3) Exkl. AT1-Kapital und Dividende (2019 und interim Halbjahr 2020).
Anmerkung: Definitionen und Details zur angewandten Berechnungsmethodik siehe Kapitel "Definitionen" auf den Seiten 94-96.
Bestimmte der in diesem Bericht enthaltenen Aussagen können Darstellungen von oder Aussagen über zukünftige Annahmen oder Erwartungen sein, die auf gegenwärtigen Annahmen und der gegenwärtigen Sicht des Managements beruhen, und bekannte und unbekannte Risiken und Ungewissheiten beinhalten, die zu beträchtlichen Abweichungen von den tatsächlichen Ergebnissen, Leistungen oder Ereignissen führen können.
Zwischenergebnisse der BAWAG Group sind typischerweise nicht indikativ für die zu erwartenden Jahresergebnisse. Tatsächliche Ergebnisse können von den prognostizierten wesentlich abweichen und berichtete Ergebnisse sollten nicht als Hinweis auf zukünftige Entwicklungen betrachtet werden.
Weder die BAWAG Group selbst noch irgendeines ihrer verbundenen Unternehmen sowie deren Berater oder Vertreter haften in irgendeiner Art und Weise (fahrlässig oder anderweitig) für irgendwelche Schäden jeglicher Art oder für Verluste, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Berichts oder der enthaltenen Inhalte oder anderweitig in Zusammenhang mit diesem Dokument entstehen.
Dieser Bericht stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zum Kauf oder Verkauf oder zur Zeichnung irgendwelcher Wertpapiere dar und seine Inhalte oder Teile davon dürfen keine Grundlage oder Vertrauensbasis irgendeines Vertrags oder irgendeiner Verpflichtung bilden.
Die in diesem Bericht enthaltenen Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten.
Sämtliche in diesem Bericht verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.
die erste Jahreshälfte 2020 war vom Ausbruch von COVID-19 geprägt, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Anfang März zur Pandemie erklärt wurde. Unsere Gedanken und Gebete gelten all jenen Menschen - Familien, Angehörigen der Gesundheitsdienste, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an vorderster Front - die in unseren lokalen Märkten und weltweit von der COVID-19 Krise am stärksten betroffen sind.
Die COVID-19 Krise hat eine noch nie dagewesene Volatilität der Märkte und eine seit der Finanzkrise nicht mehr erlebte Unsicherheit ausgelöst. Dies hat zu unterschiedlichen Reaktionen, mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, von Regierungen auf der ganzen Welt geführt. In der DACH-Region haben die Regierungen größte Anstrengungen zur Stützung der Wirtschaft unternommen und durch umfangreiche Konjunkturpakete ihre finanzwirtschaftliche Stärke und ihre finanziellen Möglichkeiten unter Beweis gestellt. Österreich, welches unser Kernland und unsere Basis ist, hat früher als die meisten Länder bereits Mitte März einen Lockdown verhängt, der alle Unternehmen mit Ausnahme der kritischen Infrastruktur betraf. Ebenso war Österreich unter den ersten Ländern, die eine allmähliche Lockerung der Einschränkungen zuließen und die Wirtschaft bereits einen Monat nach Beginn des Lockdowns wieder hochzufahren begannen.
Die BAWAG Group begegnete der Krise aus einer Position der Stärke, nachdem ein jahrelanger Transformationsprozess sie in die Lage versetzt hatte, auch wirtschaftlich schwierige Zeiten zu bewältigen. Unsere Kapitalposition ist stark, die Refinanzierungs- und Liquiditätssituation ist solide, und wir verfügen über eine effiziente Plattform, die vor COVID-19 Renditen im 15%-Bereich generierte. Somit haben wir ausreichend Spielraum, um unsere Kunden und die lokale Wirtschaft zu unterstützen, unser Geschäft zu schützen und weiter zu wachsen.
Wir haben in der ersten Jahreshälfte 2020 solide Ergebnisse erwirtschaftete mit einem Nettogewinn von 122 Mio. € und einem - nach Normalisierung der am Jahresanfang verbuchten regulatorischen Belastungen - Return on Tangible Common Equity von 9,8%. Die zugrunde liegende operative Performance vor Risikokosten blieb solide mit einem Gewinn vor Steuern von 330 Mio. €; der Rückgang um 5 % gegenüber dem Vorjahr war durch niedrigere Erträge bedingt, welchen auch niedrigere Aufwendungen gegenüberstanden. Die Erträge, insbesondere die Provisionserträge, wurden durch die Lockdown-Maßnahmen - vor allem im zweiten Quartal, welches wir als Tiefststand für das Geschäft betrachten - negativ beeinflusst. Dank unserer konsequenten Kostendisziplin betrug die Cost/Income Ratio in der ersten Jahreshälfte 43%. Angesichts der sich verschlechternden gesamtwirtschaftlichen Lage und zur Bildung entsprechender Vorsorgen für die zu beobachtende Zunahme der Zahlungsstundungen auf Grund von COVID-19 wurde im ersten Halbjahr 2020 eine zusätzliche Vorsorge von rund 65 Mio. € gebildet. Diese basiert auf dem negativsten der von der EZB veröffentlichten Szenarien mit einem BIP-Rückgang im Euroraum von 12,6% im Jahr 2020 und einer BIP-Erholung von 3,3% in 2021. Wir gehen bei der Bildung von Vorsorgen von einem extrem konservativen Standpunkt aus - wir planen für das Schlimmste und hoffen auf das Beste.
Die CET1 Quote betrug mit Ende Juni 2020 13,4% nach Abzug der vorgemerkten Dividende von 291 Mio. € bestehend aus der Dividende für das Gesamtjahr 2019 und der Dividendenabgrenzung für das erste Halbjahr 2020. Wir beabsichtigen, unsere Dividenden vorbehaltlich der aufsichtsrechtlichen Zustimmung auszuschütten. Wir haben volles Verständnis für die Position des Regulators zu Kapitalausschüttungen im Lichte der COVID-19 Krise. Wir sind geduldig, in der Hoffnung, dass auch unsere Investoren diese Geduld aufbringen, und warten auf weitere Richtlinien.
Unser Segment Retail & SME erwirtschaftete in der ersten Jahreshälfte einen Gewinn vor Steuern von 164 Mio. € und einen Return on Tangible Common Equity von 19,8%. Während wir auf die krisenbedingten Bedürfnisse unserer Kunden eingingen, haben wir weiter an unseren strategischen Initiativen gearbeitet. Einen wichtigen Schritt zur Vereinfachung unseres Betriebs konnten wir in der ersten Jahreshälfte abschließen, indem wir die Vertriebsschienen und Marken unseres österreichischen Bankgeschäfts in einer Organisation zusammengeführt haben. In Deutschland verfolgen wir weiterhin unsere auf Wachstum und Rentabilität ausgerichteten Initiativen durch den Aufbau einer starken Front-End-Organisation für alle Schlüsselprodukte und Vertriebsschienen, während wir durch Einsatz zentraler Funktionen ein reibungsloses Kundenerlebnis bieten und gleichzeitig gruppenweite Synergien nutzen. Insgesamt stellen wir fest, dass Privatkunden ebenso wie Unternehmen mit äußerster Vorsicht reagieren. Dies hat sich auf die Nachfrage nach Konsumkrediten ausgewirkt und die Konsumausgaben gedämpft. Wir beobachten jedoch bereits eine beginnende Normalisierung des Konsumverhaltens.
Das Segment Corporates & Public erwirtschaftete in der ersten Jahreshälfte 2020 einen Vorsteuergewinn von 50 Mio. € und einen Return on Tangible Common Equity von 8,7%. COVID-19 führte zu einer gedämpften Nachfrage nach traditioneller gewerblicher Immobilienfinanzierung und Portfolio-Finanzierung. Wir sehen jedoch gute Chancen bei Transaktionen mit dem öffentlichen Sektor und im Bereich der idiosynkratischen Unternehmensfinanzierung. Wir bleiben diszipliniert bei der Kreditvergabe, konzentrieren uns auf risikoadäquate Erträge und vermeiden eine sture Ausrichtung auf Volumenwachstum. Dieser Ansatz hat sich vor COVID-19 bewährt und wird nach wie vor ein Leitprinzip unserer Kreditvergabe sein.
Angesichts einer nie zuvor erlebten Krise haben wir Maßnahmen gesetzt, um die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten, unsere Kunden und unser lokales Umfeld zu unterstützen, und unser Geschäft vor Schaden zu bewahren. Alle unsere Filialen in Österreich und Deutschland blieben während des Lockdowns in unseren Märkten geöffnet, wobei 75 % unserer Mitarbeiter von zu Hause arbeiteten. Wir haben die Möglichkeit der Telearbeit auf freiwilliger Basis bis Jahresende verlängert und beabsichtigen, sie permanent im Rahmen unserer betrieblichen Tätigkeit zu verankern. Wir sind stolz darauf, sagen zu können, dass wir auch keine staatlichen Hilfen, Arbeitnehmerzuschuss- oder Sonderhilfeprogramme beansprucht haben, da diese für jene bestimmt sind, die diese Hilfe am Dringendsten benötigen.
Im Hinblick auf das gesamte wirtschaftliche Umfeld und die krisenbedingten Herausforderungen hat der Vorstand freiwillig auf potentielle Boni für 2020 verzichtet, nachdem wir bereits einen Bonusverzicht für 2019 ausgesprochen hatten. Außerdem haben wir eine Sonderprämie für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingerichtet, die an vorderster Front unsere Kunden in dieser herausfordernden Zeit unterstützen. Nähere Informationen über unsere COVID-19 Maßnahmen für Mitarbeiter und Kunden sowie unser lokales Umfeld finden Sie auf unserer Website unter
dem Menüpunkt ESG Information (https://www.bawaggroup.com/BAWAGGROUP/IR/DE/ESG).
Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Ereignisse der letzten drei Monate unser Geschäft für immer verändern werden. Dies ist die Zukunft, der wir entgegengehen, und die Erfahrung der letzten drei Monate wird sich als Katalysator für beschleunigte Veränderungen in unserer gesamten Organisation erweisen. Dies gilt für unsere Kundenbeziehungen, für die Umsetzung digitaler End-to-End-Prozesse, für eine vermehrt datengesteuerte Entscheidungsfindung und eine gezielte Fokussierung auf Einfachheit und Standardisierung in der Gruppe. Unser Führungsteam arbeitet bereits fast ein halbes Jahrzehnt gemeinsam an der Transformation der Gruppe und treibt unermüdlich einen ständigen Wandel voran. Wir werden uns weiterhin auf jene Dinge konzentrieren, die wir steuern können, proaktiv und entschlossen vorgehen, und vor den bevorstehenden Veränderungen nicht zurückschrecken.
Mein Stolz darauf, wie das Unternehmen in den letzten Monaten zusammengerückt ist, um einen reibungslosen Betrieb zu sichern, umsetzungsorientiert zu agieren und vor allem die Erwartungen unserer Kunden und lokalen Gemeinschaften zu erfüllen, könnte nicht größer sein. Wir werden die Volkswirtschaften, in denen wir tätig sind, weiterhin unterstützen und gleichzeitig durch einen vorsichtigen und konservativen Ansatz unser Geschäft schützen, um weiteres Wachstum zu ermöglichen.
Anas Abuzaakouk CEO und Vorstandsvorsitzender der BAWAG Group AG
Konzern-Halbjahreslagebericht
Die Aktienmärkte in Europa und den USA wurden durch die globale COVID-19 Pandemie sowie die damit verbundenen Hilfestellungen in Form von expansiver Geld- und Fiskalpolitik beeinflusst. Nach einer abrupten Aktienpreiskorrektur im ersten Quartal 2020, erholten sich Preise im zweiten Quartal wieder. Der Euro Stoxx Banks, ein Teilindex des Euro Stoxx 600 und der Referenzindex für Banken, die in der Eurozone tätig sind, sank in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 um 34% gegenüber Jahresende 2019.
Die finanzielle Leistung des Unternehmenssektors beginnt die ersten Auswirkungen der Pandemie und des damit verbundenen Lockdowns widerzuspiegeln. Der Gewinn pro Aktie des Euro Stoxx 600, des Euro Stoxx Banks und des S&P 500 sanken in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020.
Bei sinkenden Gewinnen und einem in Relation dazu ausgeprägterem Preisrückgang sanken die Bewertungsmetriken der meisten Indizes in Europa während Bewertungsmetriken in den Vereinigten Staaten dank einer stabilen Preisentwicklung gegenüber dem Jahresende 2019 anstiegen. Während sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Euro Stoxx 600 und des Euro Stoxx Banks auf 18,8 bzw. 12,1 reduzierte, stieg das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 auf 22,2 per Juni 2020 an.
Die globalen Liquiditätsbedingungen blieben üppig, und die Zinssätze waren auch in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 niedrig. In den Vereinigten Staaten wurden Zinssenkungen durchgeführt und in Europa zusätzliche quantitative Lockerungsmaßnahmen der EZB angekündigt und eingeführt.
Die Aktie der BAWAG Group AG schloss die ersten sechs Monate des Jahres 2020 mit einem Kurs von 30,74 € gegenüber 40,60 € zum Jahresende 2019. Im gleichen Zeitraum lag der Höchstkurs bei 44,22 € und der Tiefstkurs bei 20,34 €. Die Aktie der BAWAG Group AG verzeichnete
einen Rückgang von -24% gegenüber einer Gesamtrendite von -34% für den Euro Stoxx Banks. Die Aktie der BAWAG Group AG entwickelte sich damit besser als der Vergleichsindex für Banken in der Eurozone.
Nach den Emissionen von hypothekarisch-besicherten Covered Bonds im Gesamtvolumen von 1,0 Mrd. € in 2019 emittierte die BAWAG P.S.K. erfolgreich einen hypothekarisch-besicherten Covered-Bond im Jänner 2020 mit 500 Mio. €, was den soliden Zugang zu langfristigen Finanzierungen zu attraktiven Konditionen widerspiegelt.
Im ersten Halbjahr nahmen Mitglieder des Vorstands mit dem Investor Relations Team an Konferenzen teil und hielten Roadshows im Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten, Frankreich und Österreich ab. Seit dem Ausbruch von COVID-19 fanden Konferenzen und Meetings
ausschließlich virtuell statt. Das Team besuchte 8 Konferenzen und organisierte nach Veröffentlichung der Quartalsergebnisse Roadshows. Als Konsequenz der COVID-19 Krise nahmen Mitglieder des Vorstands auch an Telefonkonferenzen mit Investoren und Analysten teil, um Updates zur aktuellen Situation zu geben. Die Themen fokussierten sich primär auf die Qualität der Aktiva, die Entwicklung der Risikokosten, die Profitabilität vor Risikokosten, Kapitalausschüttungen und die getroffenen Maßnahmen in Bezug auf COVID-19.
Weltweit setzten Regierungen im Kampf gegen die COVID-19 Pandemie Maßnahmen um, die das wirtschaftliche und soziale Leben in weiten Teilen der Welt dämpften und zu nachteiligen Folgen für das Wachstumsumfeld führten. Zusätzlich dazu führte die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Situation zu einer signifikanten Eintrübung der Marktstimmung in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020. Die Europäische Zentralbank, die US Federal Reserve und die Bank of England haben zusätzliche expansive geldpolitische Maßnahmen umgesetzt, wie etwa Zinssenkungen, Wertpapierankäufe und umfangreiche Liquiditätsfazilitäten für Geschäftsbanken. Darüber hinaus setzten Regierungen Hilfsmaßnahmen für die am stärksten betroffenen Sektoren um.
Staaten mit relativ ausgeglichenen Staatsfinanzen und insgesamt moderater Staatsverschuldung vor Ausbruch der Pandemie reagierten rasch, um die nationale Wirtschaft zu unterstützen. Beispielsweise wurden in Österreich und in Deutschland substanzielle Stimuluspakete im Umfang von 13% des BIP in Österreich und ungefähr 30% des BIP in Deutschland verabschiedet.
Der Lockdown in Österreich von 15. März bis 14. April hatte signifikante Auswirkungen auf die meisten makroökonomischen Kennzahlen. Das österreichische Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im ersten Quartal 2020 gegenüber dem vierten Quartal 2019 um 2,6%, was einen weniger schwerwiegenden Wachstumseinbruch als in der Eurozone darstellt, wo das BIP um 3,6% gegenüber dem vierten Quartal 2019 sank. Freizeitaktivitäten, der Tourismus, die Gastronomie und der Einzelhandel waren vom Lockdown am stärksten getroffen, während die Bauwirtschaft sich relativ stabil entwickelte. Die Aktivitäten im verarbeitenden Gewerbe gingen aufgrund der Beeinträchtigung des internationalen Handels zurück.
Die Zahl der Arbeitslosen erreichte im April 2020 ihren Höhepunkt mit mehr als einer halben Million Arbeitslosen, erholte sich jedoch im Mai wieder. Die von der Regierung finanzierte Kurzarbeitsinitiative wurde von bis zu 1,4 Millionen Menschen in Anspruch genommen, die eine nahezu
vollzeitäquivalente Entschädigung erhielten. Mit Juli sank die Zahl an Begünstigten unter diesem Programm deutlich unter einer halben Million Personen. Die Arbeitslosigkeit von derzeit 5,4% (Mai 2020, Eurostat Definition) wird im Jahresdurchschnitt 2020 mit 6,8% prognostiziert.
In Deutschland sank das BIP im ersten Quartal 2020 um 2,2% gegenüber dem vierten Quartal 2019. Die unsichere Situation im internationalen Handel führte zu einem starken Rückgang bei Anlageninvestitionen.
Das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld führte zu einem Rückgang der Nachfrage an Konsumkrediten der privaten Haushalte auf dem österreichischen Kreditmarkt. Das ausstehende Volumen ging gegenüber dem Jahresende 2019 um 5%1) zurück, das Neugeschäft reduzierte sich im Vergleich zum Niveau vor COVID-19. Die Einlagen der österreichischen Haushalte stiegen während der COVID-19 Pandemie trotz des Niedrigzinsumfelds an.
Die Nachfrage nach Unternehmensfinanzierungen entwickelte sich stabil bis ansteigend, wobei ein Anstieg in der Nachfrage an kurzfristigen Unternehmensfinanzierungen zu verzeichnen war.
Die noch nie dagewesene Krisensituation bedingt einen sehr unsicheren Wirtschaftsausblick, was sich in häufigen Prognoserevisionen und in sich deutlich unterscheidenden Prognosen zwischen einzelnen Instituten ausdrückt. Die Szenarien der großen Prognoseinstitute deuten jedoch für 2020 auf einen stärkeren Wirtschaftseinbruch im Vergleich zur globalen Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008/09 hin. Die EZB geht in ihrem Basisszenario für 2020 von einem Wachstumseinbruch von 8,7% in der Eurozone aus und sieht ein Risiko eines Einbruchs von 12,6% bei einer länger andauernden Pandemie und einer zweiten Welle an Infektionen. Im Vergleich: 2009 sank das BIP der Eurozone um 4,5%, jenes in Deutschland sank um 5,7% und jenes in Österreich um 3,8%.
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihre direkte Aufsicht über signifikante Kreditinstitute der Eurozone, einschließlich der BAWAG Group, im Rahmen des einheitlichen Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism - SSM) fort. Die Aufsichtsprioritäten im Jahr 2020 sind die Weiterführung der Bilanzsanierung (einschließlich Folgemaßnahmen zum NPL-Leitfaden, Folgemaßnahmen zu auf internen Ratings basierenden Modellen und Handelsrisiken und Bewertung von Vermögenswerten), die Stärkung der künftigen Widerstandsfähigkeit (Qualität der Kreditvergaberichtlinien und der Engagements (z. B. Immobilien- und Leveraged Finance), Kapital- und Liquiditätssteuerung, ICAAP und ILAAP sowie weitere Integration in den SREP, Tragfähigkeit des Geschäftsmodells, IT- und Cyberrisiken, EU-weite (zweijährige) und/oder EZB-weite Stresstests sowie Governance) sowie andere Themen wie die Folgearbeit zu den Brexit-Vorbereitungen.
Aufgrund des Austritts des Vereinigten Königreichs (UK) aus der Europäischen Union (EU) bestehen nicht nur auf den Finanzmärkten Unsicherheiten über den zukünftigen Status des Vereinigten Königreichs, sondern auch innerhalb des regulatorischen Umfelds. Um die Auswirkungen des Brexit auf die Geschäftstätigkeit im Vereinigten Königreich zu beurteilen und potenzielle Risiken zu reflektieren, hat die BAWAG Group ein Brexit-Team eingerichtet, das von externen Beratern in Österreich und im Vereinigten Königreich unterstützt wird.
Das Vereinigte Königreich verließ die EU am 31. Jänner 2020, wobei eine Übergangsperiode anfing. Während der Übergangszeit gilt im Vereinigten Königreich weiterhin EU-Recht sowie die grenzüberschreitende Niederlassungs- bzw. Dienstleistungsfreiheit. Das so genannte "Temporary Permissions Regime" (TPR) ermöglicht es relevanten Kreditinstituten, die in das Vereinigte Königreich passporten, weiterhin im Vereinigten Königreich tätig zu sein, wenn die Niederlassung- bzw. Dienstleistungsfreiheit am Ende der Übergangsperiode wegfällt. Die Übergangsperiode soll am 31. Dezember 2020 enden. Gemäß dem Rücknahmeabkommen kann die Periode jedoch bis Ende 2022 verlängert werden. Es wird erwartet, dass die Regelung für maximal 3 Jahre in Kraft sein wird; innerhalb dieser Zeit müssen Kreditinstitute, falls erforderlich, um eine Zulassung oder Konzession im Vereinigten Königreich ansuchen. Die BAWAG Group beantragte bereits das TPR und die zuständigen Behörden im Vereinigten Königreich - PRA und FCA - bestätigten das TPR für die BAWAG Group. Aufgrund der Größe der britischen Zweigstelle der BAWAG Group und der
Tatsache, dass die Geschäftsaktivitäten im Vereinigten Königreich von der Zweigstelle als Agent für die BAWAG P.S.K. durchgeführt werden, werden auch die Auswirkungen ohne TPR nur geringe organisatorische Auswirkungen haben.
Im November 2016 veröffentlichte die Europäische Kommission das sogenannte Bankenpaket mit Änderungen der CRR (so genannte CRR II oder Verordnung (EU) 2019/876), CRD IV (so genannte CRD V oder Richtlinie (EU) 2019/878) und BRRD (so genannte BRRD II oder Richtlinie (EU) 2019/879). Die Verhandlungen über die Vorschläge zwischen dem Europäischen Rat, dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission begannen im Juli 2018 und wurden bis Mitte 2019 abgeschlossen. Das Bankenpaket wurde im Amtsblatt der EU veröffentlicht und ist teilweise seit Juni 2019 anwendbar. Zu den Änderungen des CRR und der CRD gehören die Einführung der Leverage Ratio, der NSFR, eines überarbeiteten KMU-Förderfaktors und Änderungen des Pufferregimes. Während Teile der CRR II bereits anwendbar sind, gelten andere Kapitel ab dem 28. Juni 2021. Die CRD V hingegen muss von allen EU-Mitgliedstaaten bis zum 28. Dezember 2020 umgesetzt werden. Während die bereits geltenden Teile von der BAWAG Gruppe umgesetzt wurden, haben wir eine Gap-Analyse abgeschlossen und erwarten von den weiteren Änderungen nur geringfügige Auswirkungen.
Aufgrund der globalen COVID-19 Pandemie und der wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Bankensektor veröffentlichte die EZB am 27. März 2020 Empfehlungen zur Dividendenausschüttung während der Coronavirus-Pandemie. In der Kommunikation der EZB stand: "ECB asks banks not to pay dividends or buy back shares during the COVID-19 pandemic". Die Mitteilung betrifft Dividenden für 2019 und 2020 sowie Aktienrückkäufe bis mindestens 1. Oktober 2020. Die EZB erklärt außerdem, dass sie die Situation nach dem 1. Oktober 2020 weiter bewerten werde.
Weiters hat die Europäische Kommission im April 2020 eine Verordnung zur Änderung der CRR vorgeschlagen und im Juni finalisiert. Das Paket soll die Banken dazu ermutigen, die Flexibilität, die im Aufsichts- und Rechnungslegungsrahmen der EU verankert ist, voll auszuschöpfen, so dass die Banken Bürger und Unternehmen während der Pandemie durch die Bereitstellung von Finanzmitteln voll unterstützen können. Die gezielten Änderungen in dieser Verordnung betreffen unter anderem:
Darüber hinaus hat das Aufsichtsorgan des Basler Ausschusses, die Gruppe der Zentralbankpräsidenten und Leiter der Bankenaufsicht (Group of Central Bank Governors and Heads of Supervision - GHOS), eine Reihe von Maßnahmen gebilligt, die den Banken und Aufsichtsbehörden zusätzliche operative Kapazitäten zur Verfügung stellen sollen, damit sie auf die unmittelbaren Prioritäten der Finanzstabilität reagieren können, die sich aus den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf das globale Bankensystem ergeben. Die von der GHOS gebilligten Maßnahmen umfassen die folgenden Änderungen hinsichtlich des Zeitplans für die Umsetzung der noch ausstehenden Basel-III-Standards:
Im Juni 2019 startete die EBA eine Konsultation zu den Richtlinien zur Kreditvergabe und -überwachung in der EU. Die Richtlinien wurden im Mai 2020 fertiggestellt und gelten ab dem 30. Juni 2021. Die Richtlinien legen die internen Governance-Regelungen für die Gewährung und Überwachung von Kreditfazilitäten während ihres gesamten Lebenszyklus fest. Die Richtlinien gelten für die Risikomanagementpraktiken, -politiken, -prozesse und -verfahren für die Kreditvergabe und die Überwachung von Kreditengagements sowie für deren Integration in den allgemeinen Management- und Risikomanagementrahmen.
Am 24. Juni 2020 veröffentlichte die EBA den finalen Entwurf eines umfassenden ITS zu den Säule-3- Offenlegungen von Kreditinstituten und einen überarbeiteten endgültigen ITS-Entwurf zum aufsichtlichen Berichtswesen. Die Offenlegungs-ITS setzen die durch die CRR 2 eingeführten neuen Anforderungen um und zielen darauf ab, die Marktdisziplin zu stärken, indem sie die Konsistenz und Vergleichbarkeit der Offenlegung von Kreditinstituten erhöhen. Der aktualisierte Berichterstattungsrahmen spiegelt ebenfalls die Änderungen der CRR 2 wider und führt neue Berichterstattungsanforderungen zur NSFR und zum Gegenparteikreditrisiko ein.
In ihrer 24. Sitzung am 15. Juni 2020 konzentrierte sich das österreichische Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) auf die Auswirkungen der COVID-19 Krise auf die Finanzmarktstabilität in Österreich und beschloss, die Empfehlungen zu strukturellen makroprudenziellen Kapitalpuffern zu aktualisieren. Darüber hinaus empfahl der Ausschuss, den antizyklischen Kapitalpuffer bei 0% zu belassen. Mit der Einführung der neuen CRD V werden ab Ende 2020 systemische Risikopuffer und O-SII-Puffer addiert. Bis Jahresende gilt der höhere der beiden Puffer. In ihrer Empfehlung zu den Pufferanforderungen ab Ende 2020 hat das Gremium jedoch dem hohen Maß an Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Krise Rechnung getragen. Daher bleiben die Gesamtpufferanforderungen im Wesentlichen unverändert.
Wir werden weiterhin die proaktiv die bevorstehenden regulatorischen Änderungen auf regelmäßiger Basis beobachten und implementieren und diese in unseren Geschäftsplanen entsprechend berücksichtigen. Aufgrund der starken Kapitalposition und des profitablen Geschäftsmodells sieht sich die BAWAG Group gut vorbereitet hinsichtlich bevorstehender Anforderungen.
| Gewinn- und Verlustrechnung | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | Q2 2020 |
Q2 2019 |
Veränderung (%) |
Jan-Jun 2020 |
Jan-Jun 2019 |
Veränderung (%) |
| Zinserträge | 275,0 | 286,3 | -3,9 | 559,0 | 575,3 | -2,8 |
| Zinsaufwendungen | -49,4 | -67,8 | -27,1 | -113,5 | -142,6 | -20,4 |
| Dividendenerträge | 2,2 | 2,1 | 4,8 | 2,2 | 2,4 | -8,3 |
| Nettozinsertrag | 227,8 | 220,6 | 3,3 | 447,7 | 435,1 | 2,9 |
| Provisionserträge | 73,2 | 93,0 | -21,3 | 165,3 | 186,6 | -11,4 |
| Provisionsaufwendungen | -17,4 | -23,0 | -24,3 | -37,6 | -44,0 | -14,5 |
| Provisionsüberschuss | 55,8 | 70,0 | -20,3 | 127,7 | 142,6 | -10,4 |
| Operative Kernerträge | 283,6 | 290,6 | -2,4 | 575,4 | 577,7 | -0,4 |
| Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten und sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen1) |
0,6 | 22,4 | -97,3 | 4,4 | 33,6 | -86,9 |
| Operative Erträge | 284,2 | 313,0 | -9,2 | 579,8 | 611,3 | -5,2 |
| Operative Aufwendungen1) | -124,7 | -136,0 | -8,3 | -249,6 | -262,3 | -4,8 |
| Ergebnis vor Risikokosten | 159,5 | 177,0 | -9,9 | 330,2 | 349,0 | -5,4 |
| Regulatorische Aufwendungen | -2,5 | -2,9 | -13,8 | -38,8 | -37,1 | 4,6 |
| Operatives Ergebnis | 157,0 | 174,1 | -9,8 | 291,3 | 311,9 | -6,6 |
| Risikokosten | -74,6 | -15,3 | >100 | -129,6 | -27,2 | >100 |
| Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen |
-1,6 | 1,2 | - | -0,4 | 2,4 | - |
| Periodengewinn vor Steuern | 80,8 | 160,0 | -49,5 | 161,3 | 287,1 | -43,8 |
| Steuern vom Einkommen | -19,3 | -38,3 | -49,6 | -38,6 | -68,5 | -43,6 |
| Periodengewinn nach Steuern | 61,5 | 121,7 | -49,5 | 122,7 | 218,6 | -43,9 |
| Nicht beherrschende Anteile | -0,3 | 0,0 | >-100 | -0,3 | 0,0 | >-100 |
| Nettogewinn | 61,2 | 121,7 | -49,7 | 122,3 | 218,6 | -44,1 |
1) Gemäß IFRS umfasst die Position "Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" auch regulatorische Aufwendungen in Höhe von 36,3 Mio. € für das erste Halbjahr 2020. Die Position "Operative Aufwendungen" enthält ebenfalls regulatorische Aufwendungen in Höhe von 2,5 Mio. € für das erste Halbjahr 2020. Das Management der BAWAG Group betrachtet regulatorische Aufwendungen jedoch als gesonderten Aufwandsposten. Dementsprechend werden diese im konsolidierten Zwischenlagebericht separat unter den Aufwendungen dargestellt.
Der Periodengewinn nach Steuern ging im ersten Halbjahr 2020 um 95,9 Mio. € bzw. 43,9% auf 122,7 Mio. € zurück. Diese Entwicklung erklärt sich hauptsächlich durch höhere Risikokosten, die primär den Aufbau von Vorsorgen (ECL) aufgrund des geänderten makroökonomischen Umfelds durch COVID-19 adressieren.
Der Nettozinsertrag stieg im ersten Halbjahr 2020 um 12,6 Mio. € bzw. 2,9% auf 447,7 Mio. €. Die Steigerung basiert auf höheren zinstragenden Aktiva.
Der Provisionsüberschuss sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 14,9 Mio. € bzw. 10,4%.
Der Posten Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten und sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen sank im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 29,2 Mio. € auf 4,4 Mio. €.
Die operativen Aufwendungen sanken als Folge der laufenden Kostenoptimierung und Maßnahmen zur Zentralisierung im ersten Halbjahr 2020 um 4,8% auf 249,6 Mio. €.
Die Risikokosten stiegen im ersten Halbjahr 2020 um 102,4 Mio. € auf 129,6 Mio. € primär aufgrund des durch COVID-19 verursachten grundlegend geänderten makroökonomischen Ausblicks. Die EZB prognostiziert für die BIP Entwicklung einen Rückgang von bis zu 12,6% (im schlechtesten Fall) für 2020 und einen Anstieg von 3,3% im Jahr 2021.
Um die verschlechterten makroökonomischen Rahmenbedingungen abzubilden und umsichtige Risikovorsorgen für den Aufbau der Stundungen unserer Kunden zu berücksichtigen, wurde eine zusätzliche Vorsorge (ECL) in der
Höhe von rund 65 Mio. € über die Segmente hinweg gebildet wurden.
Die Steuern vom Einkommen betrugen im ersten Halbjahr 2020 38,6 Mio. €.
| in Mio. € | Jun 2020 |
Dez 2019 |
Veränderung (%) |
Jun 2019 |
Veränderung (%) |
|---|---|---|---|---|---|
| Barreserve | 843 | 1.424 | -40,8 | 803 | 5,0 |
| Finanzielle Vermögenswerte | |||||
| Handelsbestand | 375 | 353 | 6,2 | 409 | -8,3 |
| Zum Zeitwert über die GuV geführt | 811 | 740 | 9,6 | 537 | 51,0 |
| Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
5.140 | 3.631 | 41,6 | 3.069 | 67,5 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 42.135 | 37.556 | 12,2 | 37.631 | 12,0 |
| Kunden | 31.372 | 30.467 | 3,0 | 31.062 | 1,0 |
| Schuldtitel | 2.500 | 1.369 | 82,6 | 2.955 | -15,4 |
| Kreditinstitute | 8.263 | 5.720 | 44,5 | 3.614 | >100 |
| Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien |
17 | 5 | >100 | 4 | >100 |
| Sicherungsderivate | 423 | 397 | 6,5 | 494 | -14,4 |
| Sachanlagen | 501 | 707 | -29,1 | 637 | -21,4 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 555 | 569 | -2,5 | 569 | -2,5 |
| Steueransprüche für laufende Steuern | 13 | 15 | -13,3 | 12 | 8,3 |
| Steueransprüche für latente Steuern | 7 | 8 | -12,5 | 26 | -73,1 |
| Sonstige Vermögenswerte | 260 | 257 | 1,2 | 272 | -4,4 |
| Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte |
198 | - | - | - | - |
| Bilanzsumme | 51.278 | 45.662 | 12,3 | 44.463 | 15,3 |
Die Position Barreserve sank um 581 Mio. € bzw. 40,8% auf 843 Mio. €.
Die Position im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte stieg aufgrund des Kaufs hochqualitativer Wertpapiere um 1.509 Mio. € bzw. 41,6%.
Die Position zu fortgeführten Anschaffungskosten verzeichnete im Vergleich zum Jahresende 2019 einen Anstieg von 4.579 Mio. € bzw. 12,2% und betrug zum 30. Juni 2020 42.135 Mio. €. Diese Steigerung reflektiert im Wesentlichen höhere Forderungen gegenüber Zentralbanken, zurückzuführen auf die Inanspruchnahme des TLTRO III. Kundenvolumina stiegen um 3,0%, zurückzuführen auf die positive Entwicklung der Retail-Wohnbaukredite, des Bereichs der kommerziellen Immobilienkredite und der Kredite an Kunden der öffentlichen Hand. Dies kompensierte rückläufige Volumina von Kommerz- und Konsumkrediten, deren Absatz durch COVID-19 beeinträchtigt waren. Der Anstieg der Position Schuldtitel ist auf die vermehrte Investition in hochqualitative Anleihen zurückzuführen.
Die Position Sachanlagen sank aufgrund der Umklassifizierung (IFRS 5) von Immobilien in die Position zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte im Vergleich zum Jahresende 2019 um 206 Mio. € auf 501 Mio. € zum 30. Juni 2020.
| in Mio. € | Jun 2020 |
Dez 2019 |
Veränderung (%) |
Jun 2019 |
Veränderung (%) |
|---|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten | 47.319 | 41.834 | 13,1 | 40.477 | 16,9 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |||||
| Zum Zeitwert über die GuV geführt | 332 | 369 | -10,0 | 515 | -35,5 |
| Handelsbestand | 355 | 334 | 6,3 | 348 | 2,0 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 43.504 | 38.543 | 12,9 | 37.696 | 15,4 |
| Kunden | 30.249 | 30.378 | -0,4 | 30.089 | 0,5 |
| Eigene Emissionen | 5.277 | 5.080 | 3,9 | 4.682 | 12,7 |
| Kreditinstitute | 7.978 | 3.085 | >100 | 2.925 | >100 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten aus Vermögensübertragungen |
918 | 729 | 25,9 | 99 | >100 |
| Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien |
387 | 337 | 14,8 | 390 | -0,8 |
| Sicherungsderivate | 61 | 116 | -47,4 | 39 | 56,4 |
| Rückstellungen | 457 | 480 | -4,8 | 476 | -4,0 |
| Steuerschulden für laufende Steuern | 44 | 34 | 29,4 | 18 | >100 |
| Steuerschulden für latente Steuern | 78 | 54 | 44,4 | 16 | >100 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 1.183 | 838 | 41,2 | 880 | 34,4 |
| Gesamtkapital | 3.959 | 3.828 | 3,4 | 3.986 | -0,7 |
| Eigenkapital, das den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar ist |
3.657 | 3.527 | 3,7 | 3.688 | -0,8 |
| AT1-Kapital | 297 | 297 | – | 297 | – |
| Nicht beherrschende Anteile | 4 | 4 | 0,0 | 1 | >100 |
| Summe Passiva | 51.278 | 45.662 | 12,3 | 44.463 | 15,3 |
Anschaffungskosten stiegen zum 30. Juni 2020 im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 4.961 Mio. € bzw. 12,9% auf 43.504 Mio. €. Im Juni 2020 nahmen wir am TLTRO III Programm teil und zogen den maximalen Betrag von 5,8 Mrd. €. Gleichzeitig zahlten wir den TLTRO II in der Höhe von 0,6 Mrd. € zurück. Des Weiteren begaben wir im
Jänner 2020 einen hypothekarisch-besicherte Covered Bond in Höhe von 500 Mio. €.
Das Gesamtkapital inklusive des Additional-Tier-1-Kapitals betrug zum 30. Juni 2020 3.959 Mio. €. Diese Position inkludiert auch die vorgemerkte Dividende für das Geschäftsjahr 2019 in der Höhe von 230 Mio. €, welche auf Empfehlung der EZB bisher nicht ausgezahlt wurde.
Die Beibehaltung einer starken Kapitalausstattung stellt für die BAWAG Group eine wichtige strategische Priorität dar. Wir haben uns das Ziel gesetzt, eine CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von 13,0% beizubehalten. Diese Zielkapitalquote berücksichtigt die regulatorischen Kapitalanforderungen und ist so kalibriert, dass ein konservativer Abstand zu den von der Aufsicht vorgegebenen Mindestkapitalanforderungen besteht.
Ursprünglich betrug die im Rahmen des SREP für die BAWAG Group festgesetzte CET1 Mindestkapitalquote für 2020 10,19% (basierend auf einer Säule-1-Anforderung von 4,50%, einer Säule-2-Anforderung von 2,0%, einem Kapitalerhaltungspuffer von 2,50%, einem Systemrisikopuffer von 1,0% sowie einem anti-zyklischem Puffer von 0,19%). Als Teil der Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen von COVID-19 zog die Europäische Zentralbank, die für Anfang 2021 geplante Änderung der Kapitalzusammensetzung der Säule-2-Anforderung, auf das erste Halbjahr 2020 vor. Zur Erfüllung der Säule-2- Anforderung von 2,0% können 0,875% Additional Tier 1 und Tier 2 Kapital verwendet werden. Zusätzlich hoben viele Länder ihren anti-zyklischen Puffer aufgrund der COVID-19 Situation auf. Dies führte zu einer Reduktion der regulatorischen CET1 Mindestkapitalquote auf 9,13% (basierend auf einer Säule-1-Anforderung von 4,50%, einer Säule-2-Anforderung von 1,125%, einem Kapitalerhaltungspuffer von 2,50%, einem Systemrisikopuffer von 1,0% sowie einem anti-zyklischem Puffer von 0,008%1 ) sobald die Säule-2-Anforderung durch Additional Tier 1 / Tier 2 Kapital gedeckt ist.
Zusätzlich zu dieser Mindestanforderung wurde im SREP für 2020 von der Aufsicht eine Säule-2-Empfehlung ("Pillar 2 Guidance") von 1% vorgegeben. Die Aufsicht erwartet damit von der BAWAG Group die Einhaltung einer CET1 Quote von 11,0% oder 10,13% (9,13% SREP Mindestanforderung plus 1% Säule-2-Empfehlung).
Das österreichische Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) hat in seiner Sitzung am 15. Juni 2020 empfohlen, dass die Kapitalpufferanforderung bis Ende 2022 unverändert bleiben soll. Es hätte potentiell zu einer Verdoppelung der Puffer kommen können, da die CRD V vorschreibt, dass der Systemrisikopuffer und der Systemrelevante InstitutePuffer additiv zu berechnen sind. Um die effektive Kapitalanforderung unverändert zu belassen, schlägt das FMSG vor, die Puffer zu halbieren.
Die zum 30. Juni 2020 erreichten Kapitalquoten (unter Vollanwendung der CRR) von 13,4% (CET1), 14,8% (Tier 1) bzw. 17,0% (Gesamtkapital) übertreffen sowohl die regulatorischen Mindestanforderungen als auch die Zielkapitalquote in beträchtlichem Ausmaß. Diese Kapitalquoten berücksichtigen bereits den Abzug der Dividende von 230 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2019 sowie den aliquoten Abzug der Dividende für 2020 basierend auf einer Ausschüttungsquote von 50%. Gemäß der EZB-Empfehlung, Kapitalausschüttungen zu verschieben bis weitere Vorgaben erfolgt sind, haben wir unsere Hauptversammlung auf den 30. Oktober 2020 verschoben. Diese Verschiebung ermöglicht uns zusätzliche Klarheit über die Konsequenzen von COVID-19 zu gewinnen und eine sorgfältige Beurteilung weiterer formaler Vorgaben oder Empfehlungen der EZB oder Regierungsbehörden vorzunehmen.
Der ausschüttungsfähige Höchstbetrag, basierend auf den Kapitalquoten zum 30. Juni 2020 (unter Vollanwendung der CRR) und unter Berücksichtigung der regulatorischen Kapitalanforderungen für 2020 (Säule-1- Anforderungen, Säule-2-Anforderung und Kapitalpufferanforderungen), beträgt 725 Mio. € (nach Berücksichtigung der Dividende von 230 Mio. EUR für 2019 und 61 Mio. EUR für das erste Halbjahr 2020). Der MDA Trigger liegt bei 9,9%.
Unsere starke Kapitalausstattung schafft die Möglichkeit, die Realwirtschaft in Österreich, Deutschland, der Schweiz sowie in den anderen Märkten, in denen wir tätig sind, während der COVID-19 Pandemie zu unterstützen sowie die Voraussetzung für zukünftiges Wachstum sowie unsere Kapitalausschüttungsstrategie. Die BAWAG Group strebt eine jährliche Dividendenausschüttung von 50% des Nettogewinns an. Wir beabsichtigen zusätzlich verfügbares Kapital, das die CET1 Zielkapitalquote übersteigt, in organisches Wachstum zu investieren und gewinnsteigernde M&A-Transaktionen zu verfolgen, die unserem RoTCE-Ziel entsprechen. Wir sind unserer Zielsetzung verpflichtet, überschüssiges Kapital, das nicht in organisches Wachstum und M&A Transaktionen investiert wird, auf Basis einer jährlichen Evaluierung über Aktienrückkäufe und/oder Sonderdividenden an unsere Aktionäre auszuschütten.
Per 30. Juni 2020 betrug der Liquiditätspuffer (inkl. sonstiger marktfähiger Wertpapiere) 11,4 Mrd. €. Das Liquidity Coverage Ratio lag bei 209%.
Im zweiten Quartal 2019 erhielt die BAWAG Group die erste formelle MREL-Entscheidung vom Single Resolution Board ("SRB"). Die MREL-Anforderung wurde darin mit 11,94% der gesamten Verbindlichkeiten und Eigenmittel ("TLOF") festgelegt und ist auf konsolidierter Ebene der BAWAG P.S.K. AG anzuwenden. Die Entscheidung basiert auf einer Single Pointof-Entry-Strategie mit BAWAG P.S.K. AG als Abwicklungseinheit. Diese MREL-Anforderung wurde so kalibriert, dass sie ca. 25,6% der RWA) entspricht. Die MREL-Entscheidung beinhaltet kein Nachrangigkeitserfordernis.
Per 31. Dezember 2019 verfügte die BAWAG über MRELfähige Instrumente von 13,7% der TLOF (oder 30,2% der RWA), und erfüllte damit die MREL-Anforderung auf Basis der zu diesem Zeitpunkt gültigen MREL-Entscheidung.
Im Februar 2020 erhielt die BAWAG Group eine neue MREL-Entscheidung von den Aufsichtsbehörden. Die neue MREL-Entscheidung gibt eine MREL-Anforderung in Höhe von 11,93% von TLOF vor, was ca. 25,7% der RWA2 entspricht. Wie von uns erwartet, beinhaltet die neue Entscheidung ein Nachrangigkeitserfordernis in Höhe von 8,19% von TLOF oder ca. 17,6% der RWA, und wendet den sogenannten "Hybrid Approach" an. Der "Hybrid Approach" beschränkt die MREL Anrechenbarkeit auf direkt von der BAWAG P.S.K. AG (d.h. der Abwicklungseinheit) emittierte Instrumente3 .
Die neue MREL-Entscheidung tritt anstelle der bisherigen MREL-Entscheidung vom zweiten Quartal 2019. Die MREL-Anforderungen müssen ab dem 30. Juni 2023 erfüllt werden. Es wurden derzeit keine verbindlichen Zwischenziele während der Übergangsperiode vorgegeben.
Basierend auf den Finanzergebnissen per 30. Juni 2020 und unter Anwendung des "Hybrid Approach" wären zusätzliche MREL-Instrumente in Höhe von 0,9 Mrd. EUR erforderlich um die MREL Anforderung von 25,7% der RWA zu erfüllen (diese Anforderung ist erst ab dem 30. Juni 2023 verbindlich). Die nächste MREL Entscheidung wird für das erste Quartal 2021 erwartet, und wird auf dem regulatorischen Rahmenwerk gem. CRRII / BRRDII und der neuen MREL Policy des SRB basieren, welche Zwischenziele enthalten könnte. Die zukünftige MREL Anforderung wird als Prozentsatz der RWA ausgedrückt werden.
| Q2 | Q1 | Q4 | Q3 | Q2 | |
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | 2020 | 2020 | 2019 | 2019 | 2019 |
| Nettozinsertrag | 227,8 | 219,9 | 223,9 | 220,0 | 220,6 |
| Provisionsüberschuss | 55,8 | 71,9 | 70,0 | 70,8 | 70,0 |
| Operative Kernerträge | 283,6 | 291,8 | 293,9 | 290,8 | 290,6 |
| Operative Erträge | 284,2 | 295,6 | 314,3 | 314,9 | 313,0 |
| Operative Aufwendungen | -124,7 | -125,0 | -133,9 | -133,4 | -136,0 |
| Ergebnis vor Risikokosten | 159,5 | 170,6 | 180,4 | 181,5 | 177,0 |
| Risikokosten | -74,6 | -55,0 | -25,0 | -17,1 | -15,3 |
| Periodengewinn vor Steuern | 80,8 | 80,5 | 153,8 | 163,5 | 160,0 |
| Steuern vom Einkommen | -19,3 | -19,3 | -37,4 | -39,1 | -38,3 |
| Nettogewinn | 61,2 | 61,2 | 116,1 | 124,4 | 121,7 |
| (Werte auf Jahresbasis) | |||||
| Return on Common Equity1) | 7,4% | 7,5% | 13,4% | 13,8% | 13,7% |
| Return on Tangible Common Equity1) | 8,9% | 9,1% | 16,0% | 16,4% | 16,2% |
| Nettozinsmarge | 2,27% | 2,32% | 2,36% | 2,28% | 2,30% |
| Cost/Income Ratio | 43,9% | 42,3% | 42,6% | 42,4% | 43,5% |
| Risikokosten / zinstragende Aktiva | 0,74% | 0,58% | 0,27% | 0,18% | 0,16% |
| Steuerquote | 23,9% | 24,0% | 24,3% | 23,9% | 23,9% |
1) Exkl. AT1-Kapital und Dividende (2019 und interim Halbjahr 2020).
Anmerkung: Definitionen und Details zur angewandten Berechnungsmethodik siehe Kapitel "Definitionen" auf den Seiten 94-96.
Ziel der BAWAG Group ist es, durch ein regional angepasstes Geschäftsmodell eine der führenden Retail- und KMU-Banken in der DACH-Region zu werden. Dabei setzten wir auf einfache und effiziente Prozesse, digitale Innovation, Datenanalytik und Partnerschaften, um allen unseren Kunden jederzeit und überall die bestmöglichen Bankdienstleistungen anzubieten. Durch zentralisiertes Management auf Gruppenebene bündeln wir unsere Stärken in der DACH-Region als Teil unserer Strategie zur Steigerung der operativen Exzellenz, zur Schaffung von Kosteneffizienz und zur Vermittlung eines verbesserten Kundenerlebnisses.
Das österreichische Retail & SME-Geschäft betreut 2,3 Millionen Privatkunden und KMUs über ein zentral gesteuertes Filialnetz sowie über Online- und Mobile-Vertriebsschienen, die von unserem Customer Care Center unterstützt und durch langfristige strategische Partnerschaften mit dem Einzelhandel ergänzt werden. Auf der Basis einer starken und landesweit bekannten Marke bieten wir als eine der führenden Omnikanal-Banken Österreichs über unser Vertriebsnetz leicht verständliche und sichere Produkte und erstklassige Beratungsleistungen an.
Unsere Hauptmarken beruhen auf einander ergänzenden Servicemodellen und Kundengruppen. In marktführender Position bieten wir unseren Kunden ein "High-Touch"- Beratungserlebnis, kombiniert mit modernster Analytik und digitalen Angeboten. easybank ist die führende Direktbank-Marke Österreichs mit dem landesweit höchsten Net Promoter Score (Recommender Award). Unsere Stärke beruht auf unserem Anteil an Primärbankbeziehungen, die es uns ermöglichen, die Bedürfnisse unserer Kunden zu verstehen und für sie Bankprodukte und Services für das tägliche Leben über verschiedene Schienen bereitzustellen. Wir nützen unsere Kompetenz in diesem Bereich zentral und agieren durch Vereinheitlichung unserer Ressourcen und Prozesse in großem Maßstab.
Unser Hauptaugenmerk gilt der effizienten und einfachen Bereitstellung von Kernprodukten im Bereich Kredit und Sparen sowohl über unser Filialnetz als auch über Partnerschaften mit führenden Einzelhändlern. Über Partner und mit Hilfe der entsprechenden Technologie bieten wir den Konsumenten Finanzprodukte dort an, wo der Bedarf entsteht. Finanzdienstleistungen unterliegen einem ständigen Transformationsprozess und spielen eine immer wichtigere Rolle
im Kundenerlebnis; dies gibt uns die Chance, unseren Kunden durch Mobile Banking, Online-Beratung und Partnerschaften ihr finanzielles Leben zu erleichtern und den nahtlosen Zugriff zu unseren Produkten anzubieten.
Unser österreichisches Retail- und KMU-Geschäft ist nach wie vor darauf ausgerichtet, unseren Kunden Produkte und Services in der von ihnen erwarteten Qualität anzubieten, wobei wir die differenzierten Wertansprüche unserer verschiedenen Marken bewahren und gleichzeitig als Gruppe gegenüber unseren 2,3 Millionen Kunden auf dem österreichischen Markt auftreten. Dies bedeutet eine verstärkte Fokussierung auf Beratung, modernste Datenanalytik, zusätzliche Einzelhandelspartnerschaften, Investitionen in Plattformen für das Kreditgeschäft und den Einsatz von Technologie in allen unseren Prozessen, um die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser zu erfüllen.
Im internationalen Retail- und KMU-Geschäft liegt unser Fokus auf dem Aufbau einer internationalen Präsenz innerhalb der DACH-Region und in ausgewählten anderen, hochentwickelten westlichen Märkten. Unsere Strategie ist darauf ausgerichtet, Retail- und KMU-Kunden eine Handvoll, ihrem Bedarf entsprechenden Produkten anzubieten und durch Einsatz unserer digitalen Fähigkeiten ein nahtloses Kundenerlebnis zu gewährleisten. Unsere Produkte werden über verschiedene Kanäle angeboten, wobei mittlerweile bereits unsere Direktvertriebsschienen vorrangig genützt werden. Unser Ziel ist es, eine hocheffiziente Plattform zu schaffen, digitale Angebote auszurollen, durch Partnerschaften zu wachsen und mit unserer Übernahmekompetenz Marktnischen zu erobern. Wachstum im Kerngeschäft wird vorrangig über digitale Schienen, durch vermehrte Sonderfinanzierungen und auf dem Wege von verschiedenen Partnerschaften und Plattformen erfolgen.
In der ersten Jahreshälfte 2020 erwirtschaftete das Segment Retail & SME einen Vorsteuergewinn von 164 Mio. € und einen Return on Tangible Common Equity von 19,8%; die Cost/Income Ratio lag bei 40%. Während wir prompt auf die Bedürfnisse unserer Kunden in der COVID-19 Krise eingingen, arbeiteten wir weiter an der Umsetzung unserer strategischen Initiativen in Österreich und im internationalen Geschäft, das auf unseren Plattformen in Deutschland verankert ist.
Das erste Halbjahr 2020 war eine Zeit signifikanter Veränderungen, in der wir uns mit unseren neu gestalteten Filialen präsentierten und unser Filialnetz vermehrt auf Beratungsleistungen für unsere Kunden ausrichteten.
Wir starteten das Jahr mit einem aus 2019 anhaltenden Momentum in unseren Kernprodukten wie Wohnbaufinanzierung und Wertpapiere. Das Volumen an Wohnbaukrediten zeigte im ersten Quartal eine signifikante Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Das Neugeschäft bei Wertpapieren stieg ebenfalls an. Trotz eines Marktrückgangs um fast 13% blieb das Konsumkreditvolumen gegenüber dem Vorjahr relativ stabil. Dies wurde durch Cross-Selling an unsere Primärbankkunden ermöglicht, zu denen wir langfristige Beziehungen unterhalten und deren Transaktionsverhalten wir gut kennen.
Ebenfalls im ersten Quartal erreichten wir bei der Transformation unseres Filialnetzes unter der Bezeichnung Concept 21 einen wesentlichen Meilenstein, wodurch die Gesamtzahl der Filialen auf 88 (gegenüber 142 im Jahr 2018) reduziert und das Kundenerlebnis signifikant verbessert wurde. Bereits mit Jahresende 2019 verfügten wir über ein völlig unabhängiges, von der Österreichischen Post getrenntes Filialnetz. Wir haben die Zuordnung aller Kunden an die Standorte unseres neuen Filialnetzes dank unserer flächendeckenden Präsenz und unserer Maßnahmen zur Kundenbindung mit minimaler Störung des Geschäftsverlaufs abgeschlossen. Außerdem haben wir ungefähr 200 neue Kundenbetreuer rekrutiert und 27 neue Filialen mit völlig umgestaltetem Design eröffnet. Im Jahresvergleich ist es uns bereits im ersten Quartal gelungen, die Produktivität pro Vollzeitmitarbeiter um 5 % zu steigern. Dank des so erzielten Effizienzgewinns sind wir in der Lage, weiter in unser Filialnetz zu investieren und durch attraktivere Filialen, digitale Angebote und essentielle Partnerschaften neue Kunden zu gewinnen.
In der ersten Jahreshälfte 2020 haben wir einen weiteren kritischen Schritt in Richtung Vereinfachung unseres Betriebs vollzogen, indem wir unsere österreichischen Bankmarken und Vertriebsschienen in einer Organisation zusammengeführt haben. So können wir unsere besten Ressourcen in Produktteams zusammenfassen, die verschiedene Vertriebsschienen und Kundengruppen betreuen. Dies bildet die Grundlage für die Vereinfachung unserer Produkte und der Customer Journey und trägt zur Steigerung der Effizienz unseres Geschäfts in Österreich
bei. Wir werden die unterschiedlichen Wertversprechen unserer verschiedenen österreichischen Marken beibehalten und gleichzeitig die Fähigkeiten der BAWAG Group bestmöglich einsetzen.
Die durch COVID-19 ausgelöste Gesundheitskrise hatte im zweiten Quartal 2020 eine signifikante Auswirkung auf unser Geschäft. Unsere Anstrengungen galten in erster Linie dem Wohlergehen und der Betreuung unserer Kunden unter diesen schwierigen Umständen.
In einer für Kunden und Mitarbeiter herausfordernden Zeit haben wir im Filialnetz alles getan, um unseren Kunden in vielfacher Art beizustehen und auch unsere an der Kundenfront tätigen Mitarbeiter zu unterstützen. Durch unsere Reaktion auf die Gesundheitskrise konnten wir uns von anderen Marktteilnehmern abheben.
Unsere Filialen waren in der Zeit des Lockdowns zu 100% geöffnet. Auch unser in Österreich angesiedeltes Customer Care Call Center war voll besetzt und die Wartezeiten für unsere Kunden waren die kürzesten im Vergleich zur Konkurrenz. Wir haben für unsere Kunden einen vereinfachten Online-Prozess für die Beantragung von Zahlungsstundungen eingeführt und sofortigen Zugriff zu staatlichen Garantieprogrammen für unsere antragsberechtigten KMU-Kunden bereitgestellt. Bis Ende des ersten Halbjahrs hatten wir Zahlungsstundungen von 7% unserer gesamten Retail & SME Aktiva per 30. Juni 2020. Während unsere Kundenbasis durch eine starke Konzentration von Privatkunden gekennzeichnet ist, haben wir in führender Position unsere 30.000 KMU-Kunden in Österreich mit 54 Mio. € Überbrückungsdarlehen und Garantien unterstützt.
Unseren Mitarbeitern, die während des Lockdowns an der Kundenfront tätig waren, haben wir Bonuszahlungen von bis zu 1.000 € gewährt. Der Bonus war als Beitrag zu den Kosten der Familienbetreuung sowie zu Fahrtkosten und anderen Ausgaben gedacht; gleichzeitig wollten wir damit unsere Wertschätzung für das Engagement der Mitarbeiter zum Wohle unserer Kunden zum Ausdruck bringen.
Das zweite Quartal erbrachte den Beweis für die Resilienz unserer Teams und die Anpassungsfähigkeit unseres Geschäftsmodells, dank derer wir uns auf die Bedürfnisse unserer Kunden konzentrieren und 100%ige Verfügbarkeit gewährleisten konnten.
In der Zeit der Krise haben wir viele unserer Kunden angerufen, um uns zu vergewissern, dass sie mit dem Zugang zu Bankdienstleistungen über die verschiedenen Schienen vertraut sind. Bei Schlüsselprodukten haben wir auch die Möglichkeit telefonischer Transaktionen angeboten. Die Zahl der monatlichen Online-Transaktionen stiegen um 20% gegenüber dem Vorjahr, während die mobilen Log-ins um 7% stiegen.
Jetzt wo die Wirtschaft und das Kundengeschäft allmählich wieder in Gang kommen, beobachten wir eine Veränderung im Kundenverhalten. Das Interesse an Veranlagungsprodukten hat zugenommen, ein Trend, der voraussichtlich andauern wird, da sich Kunden einen finanziellen Polster für die Zukunft schaffen wollen. Außerdem hat die konstant gebliebene Wohnbauaktivität den Hypothekarmarkt unterstützt. Unsere Strategie der Neupositionierung unseres Filialnetzes durch Concept 21 mit Fokus auf erstklassige Produktberatung förderte diese Veränderung im Kundenverhalten.
Während die Wertpapierumsätze unsere Provisionserträge im Berichtszeitraum steigerten, wurde diese positive Entwicklung von negativen Entwicklungen in anderen Bereichen überlagert. Ermessensausgaben im Konsumbereich gingen im zweiten Quartal 2020 signifikant zurück mit entsprechender Auswirkung auf Provisionseinnahmen aus dem Kreditkartengeschäft. Wir verzeichneten ein durch weniger Auslandsreisen bedingtes, niedrigeres Transaktionsniveau (-31% gegenüber Q2 2019) und insgesamt geringere Konsumausgaben; dies hatte einen Rückgang bei den Provisionseinnahmen zur Folge.
Der wirtschaftliche Einbruch bewirkte eine reduzierte Nachfrage nach Konsumkrediten, wodurch auch die Provisionseinnahmen aus Kreditversicherungsprodukten zurückgingen.
Dennoch waren die Resilienz unserer Kundenbasis und die Flexibilität unseres Geschäftsmodells für uns durchaus ermutigend. Die Transformation des Geschäfts der BAWAG P.S.K. in Richtung High-Tech und High-Touch Advisory ging in der Berichtsperiode weiter und wir erwarten eine Fortsetzung dieser Trends.
Das Hauptaugenmerk unserer Direktbank-Marke easybank lag in der ersten Jahreshälfte 2020 weiterhin auf Digitalisierungsmaßnahmen, Effizienzsteigerung und Kundenzufriedenheit. Zum zehnten Mal in Folge wurde die easybank vom FMVÖ mit dem Recommender Award ausgezeichnet, ein Beleg für die Stärke der digitalen Marke und das hohe Maß an Kundentreue. Diese Auszeichnung ergeht an die Bank mit dem höchsten Net Promoter Score. easybank konnte ihre führende Position nicht nur als die am häufigsten empfohlene Direktbank-Marke Österreichs, sondern auch als die Marke mit dem höchsten Net Promoter Score aller Finanzdienstleister in Österreich halten. Mit dem Direktbankmodell und der rein digitalen Nutzerbasis stellt die easybank eine ideale Ergänzung der Beratungstätigkeit der BAWAG P.S.K. dar, indem sie andere Kundengruppen bedient und deren Erwartungen über ihre eigenen Vertriebsschienen und unter einer anderen Marke erfüllt. Die Skalierbarkeit dieser Beziehung ist dadurch gewährleistet, dass die Leistungen des Middle und Back Office sowie die den Kernprodukten zugrunde liegenden Technologien angeglichen und auf maximale Effizienz ausgerichtet sind. Wir werden weiterhin zusätzliche Chancen und Möglichkeiten evaluieren, die uns unser österreichischer Markenmix bietet.
Unsere internationale Retail & KMU-Plattform ist auf die Marktnische der Sonderfinanzierungen in entwickelten Märkten fokussiert. Während wir unsere Präsenz sowohl durch organisches Wachstum als auch durch Übernahmen ausweiten, sind wir in Deutschland nach wie vor am stärksten vertreten. Da wir in einem übermäßig mit Banken versorgten Markt tätig sind, konzentrieren wir uns auf Nischenbereiche, strategische Partnerschaften und ein durch hohe Effizienz gewährleistetes Kundenerlebnis. Dank dieser Strategie können wir in diesen Märkten Renditen im 15%-Bereich generieren.
Insgesamt verzeichneten wir im internationalen Geschäft des Segments Retail & SME trotz der COVID-19 Krise ein starkes erstes Halbjahr. Wir arbeiten weiter am Aufbau einer starken Front-End-Organisation und nützen gruppenweite Synergien, um unseren Kunden ein reibungsloses Bankerlebnis zu bieten. Wir haben die durch COVID-19 bedingte Verlangsamung genützt, um verschiedene Prioritäten nicht kommerzieller Art voranzutreiben, damit wir noch stärker dastehen als zuvor, sobald sich die Märkte normalisieren. Unsere Teams haben die Integration aller unserer Übernahmen schneller als geplant erfolgreich abgeschlossen, Entwicklungen im Bereich Digitalisierung rasch vorangetrieben und Prozesse im Sinne eines verbesserten Kundenerlebnisses zentralisiert. So wurden zum Beispiel unsere Go-to-Market-Strategie und unsere Plattformen für die Wohnbaukreditvergabe in Deutschland und den Niederlanden verbessert. Wir sind gut positioniert, um in diesem Bereich in der zweiten Jahreshälfte 2020 und darüber hinaus weiter zu expandieren. Strategische Partnerschaften zur Erweiterung unseres Vertriebspotentials sind uns nach wie vor wichtig. In der ersten Jahreshälfte 2020 haben wir 4 neue Partnerschaften unterzeichnet, wodurch unsere Finanzierungslösungen nun gemeinsam mit den Partnerprodukten angeboten werden. Durch diese Partnerschaften gewinnen alle Beteiligten - die Kunden, unsere Partner und die BAWAG. Wir gehen davon aus, zusätzliche strategischen Partnerschaften in den kommenden Quartalen einzugehen.
Wir bauen unsere internationale Multi-Kanal-Plattform weiter aus, von den Filialen über Makler und Partner bis hin zu digitalen Produkten. Dazu setzen wir auf eine Kombination der folgenden Aspekte:
In Österreich werden wir weiterhin an der Umsetzung unserer langfristigen Strategie arbeiten, indem wir die Stärke unserer verschiedenen Marken und Vertriebsschienen ebenso wie unsere Kundenbeziehungen und unsere datenbasierte Kundenanalytik einsetzen, um Mehrwert zu schaffen und unsere Kunden in ihrem finanziellen Leben bedarfsgerecht zu unterstützen. Wir werden unsere herausragende Expertise für alle Marken nützen und über die verschiedenen Servicemodelle unseren Marktanteil in Österreich weiter steigern, während wir im Sinne einer erhöhten Kosteneffizienz Synergien technologischer und operativer Art heben.
Wir werden unsere Performance in spezifischen Produktkategorien weiter steigern, z.B. bei Hypotheken und Wertpapieren, da wir hier angesichts steigender Nachfrage die Möglichkeit sehen, vertiefte Geschäftsbeziehungen zu unserer bestehenden Kundenbasis zu entwickeln. Dies bedeutet nicht nur eine wesentliche Wachstumschance, sondern auch eine Möglichkeit, die hohe Qualität unserer Vertriebsmitarbeiter voll und ganz zum Wohl unserer Kunden und deren Finanzen einzusetzen.
Im Verhalten unserer Kunden haben wir beobachtet, dass diese dazu neigen, sich einen finanziellen Polster für die Zukunft zu schaffen, auf das Risiko zu achten, ertragreichere Sparprodukte zu wählen und in Wohnungseigentum zu investieren. Diese Trends haben sich im Zuge der Entspannung der Gesundheitskrise im zweiten Quartal beschleunigt und wir sind überzeugt, dass wir dank unserer Fokussierung auf solide Finanzen, Beratung und alternative Vertriebsschienen für diese Zukunft gut vorbereitet sind.
Indem wir unser Hauptaugenmerk darauf richten, auf allen Vertriebsschienen ein herausragendes Kundenerlebnis zu bieten, entwickeln wir uns zu einer konsolidierten, digital integrierten Plattform, die alle Kundenbedürfnisse erfüllt. Bei der Neukundengewinnung setzen wir insbesondere auf die Auswirkungen unserer Partnerschaften mit führenden österreichischen Einzelhändlern. Diese Partnerschaften sind auf unsere Wachstumsbereiche im Konsumkreditsegment und im Geschäft mit KMUs ausgerichtet. Wir beabsichtigen, auch im kommenden Jahr weitere Kooperationen einzugehen. In Deutschland werden wir vielfältige Integrationsinitiativen vorantreiben, um eine konzentrierte Retail- und KMU-Plattform zu schaffen, auf der wir spezifische Produkte bereitstellen, unsere digitale Marktpräsenz und unsere Stärken gruppenweit ausbauen und durch Partnerschaften wachsen. Gleichzeitig werden wir weiterhin strategische Übernahmemöglichkeiten im In- und Ausland prüfen, die zu unserer Retail & SME-Strategie passen und mit einem RoTCE von über 15% den Ertragserwartungen unserer Gruppe entsprechen.
| Ertragszahlen (in Mio. €) |
Q2 2020 |
Q2 2019 |
Vdg. (%) |
Jan-Jun 2020 |
Jan-Jun 2019 |
Vdg. (%) |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Nettozinsertrag | 166,2 | 156,8 | 6,0 | 334,3 | 303,7 | 10,1 |
| Provisionsüberschuss | 47,7 | 60,5 | -21,2 | 109,4 | 122,0 | -10,3 |
| Operative Kernerträge | 213,8 | 217,2 | -1,6 | 443,7 | 425,8 | 4,2 |
| Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten | 1,4 | 0,0 | >100 | 3,3 | 0,0 | >100 |
| Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen | 0,3 | 0,3 | 0,0 | 0,9 | 0,7 | 28,6 |
| Operative Erträge | 215,6 | 217,5 | -0,9 | 447,9 | 426,4 | 5,0 |
| Operative Aufwendungen | -90,0 | -98,2 | -8,4 | -180,1 | -185,3 | -2,8 |
| Ergebnis vor Risikokosten | 125,6 | 119,3 | 5,3 | 267,8 | 241,1 | 11,1 |
| Regulatorische Aufwendungen | -0,7 | -0,8 | -12,5 | -25,9 | -24,0 | 7,9 |
| Risikokosten | -35,7 | -17,0 | >100 | -77,9 | -32,2 | >100 |
| Periodengewinn vor Steuern | 89,1 | 101,4 | -12,1 | 164,0 | 184,9 | -11,3 |
| Steuern vom Einkommen | -22,3 | -25,4 | -12,2 | -41,0 | -46,2 | -11,3 |
| Nettogewinn | 66,8 | 76,1 | -12,2 | 123,0 | 138,7 | -11,3 |
| Kennzahlen | Q2 2020 |
Q2 2019 |
Vdg. (%Pkt.) |
Jan-Jun 2020 |
Jan-Jun 2019 |
Vdg. (%Pkt.) |
| Return on Tangible Common Equity | 22,1% | 23,5% | -1,4 | 19,8% | 21,3% | -1,5 |
| Nettozinsmarge | 3,62% | 3,65% | -0,03 | 3,65% | 3,59% | 0,06 |
| Cost/Income Ratio | 41,7% | 45,1% | -3,4 | 40,2% | 43,5% | -3,3 |
| Risikokosten / zinstragende Aktiva | 0,78% | 0,40% | 0,38 | 0,85% | 0,38% | 0,47 |
| NPL Ratio | 2,1% | 1,9% | 0,2 | 2,1% | 1,9% | 0,2 |
| NPE Ratio | 2,4% | 2,2% | 0,2 | 2,4% | 2,2% | 0,2 |
| Geschäftsvolumina (in Mio. €) |
Jun 2020 |
Dez 2019 |
Vdg. (%) |
Jun 2019 |
Vdg. (%) |
|
| Aktiva | 18.493 | 18.155 | 1,9 | 17.446 | 6,0 | |
| Risikogewichtete Aktiva | 8.409 | 8.623 | -2,5 | 8.235 | 2,1 | |
| Kundeneinlagen | 24.878 | 24.848 | 0,1 | 24.348 | 2,2 | |
| Eigene Emissionen | 3.597 | 3.249 | 10,7 | 3.330 | 8,0 |
Die operativen Erträge stiegen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 5,0%, primär aufgrund des verbesserten Nettozinsertrags (+10,1%). Dieser wurde durch die Akquisitionen (Zahnärztekasse AG, Health Coevo AG und BFL Leasing GmbH) im ersten Halbjahr 2019 positiv beeinflusst. Obwohl alle unsere Filialen während des Lockdowns geöffnet hatten, verzeichneten wir als Direktfolge ein deutlich geringeres Beratungs- und Transaktionsgeschäft, wo besonders das zweite Quartal den Tiefpunkt der Aktivität darstellt.
Die operativen Aufwendungen sanken aufgrund weiterer effizienzsteigernder Maßnahmen um 2,8% auf 180,1 Mio. €. Der Anstieg der regulatorischen Aufwendungen resultiert aus Beiträgen zum Einlagensicherungsfonds.
Die Risikokosten inkludieren im ersten Halbjahr 2020 den Aufbau einer Vorsorge (ECL) für COVID-19 Effekte, um verschlechterte makroökonomische Rahmenbedingungen sowie eine umsichtige Risikovorsorge für den Aufbau von Stundungen der Kunden zu berücksichtigen.
Das Segment erzielte einen Nettogewinn von 123,0 Mio. € und einen Return on Tangible Common Equity von 19,8% im ersten Halbjahr 2020.
Die Aktiva stiegen im Vergleich zum Jahresende 2019 aufgrund der Wohnbau-Produkte unserer Plattformen und Kooperationspartner um 1,9%.
Die Kundeneinlagen stiegen im Vergleich zum Jahresende 2019 aufgrund höherer Einlagen auf Girokonten um 0,1%.
Die eigenen Emissionen enthalten eine Emission eines hypothekarisch besicherten Covered Bond in der Höhe von 500 Mio. € im Jänner 2020.
Das Segment Corporates & Public ist auf das in- und ausländische Kreditgeschäft, das Einlagengeschäft und den Zahlungsverkehr ausgerichtet. Der Bereich der Unternehmensfinanzierung umfasst die DACH-Region ebenso wie das internationale Finanzierungsgeschäft mit besonderer Ausrichtung auf hochentwickelte und etablierte Märkte in Westeuropa und den USA. Unser Fokus liegt hauptsächlich auf vorrangig besicherte Kredite an starke Sponsoren von Cashflow generierenden Unternehmen und Vermögenswerten. Im Geschäft mit dem öffentlichen Sektor wollen wir unsere Marktposition in Österreich und unser Cash Management Geschäft halten. Dazu richten wir unser Augenmerk auf den Zahlungsverkehr mit bestehenden Spitzenkunden, die Akquisition von Neukunden für unser Zahlungsverkehrsgeschäft mit Fokus auf spezifische Tenderverfahren, und das Cross-Selling an bestehende Kreditnehmer. Außerdem haben wir im öffentlichen Sektor eine Originate-to-Sell-Plattform geschaffen, mit dem Fokus auf langfristige Investoren.
Das Segment Corporates & Public erwirtschaftete in der ersten Jahreshälfte 2020 einen Vorsteuergewinn von 49,9 Mio. € und einen Return on Tangible Common Equity von 8,7% bei einer Cost/Income-Ratio von 30,0%. Unser Hauptaugenmerk galt nach wie vor der Kreditvergabe in ausgewählten, entwickelten Märkten. Die Erträge blieben insgesamt weitgehend stabil, wobei der Schwerpunkt auf risikoadäquaten Erträgen lag. Wir sehen gute Chancen im Geschäft mit dem inländischen öffentlichen Sektor und bei idiosynkratischen Unternehmensfinanzierungen, spüren aber nach wie vor in diesem Bereich einen erheblichen Preisdruck.
Der Ausbruch der COVID-19 Krise hatte eine gedämpfte Nachfrage nach gewerblicher Immobilienfinanzierung und Portfolio-Finanzierung zur Folge. Bereits laufende Transaktionen wurde erstmal angehalten und die Nachfrage unserer Kunden nach neuen Krediten kam zum Stillstand.
Koordinierte Maßnahmen der verschiedenen Zentralbanken bewirkten eine Stabilisierung der Märkte und hatten zur Folge, dass sich Kunden wieder für neue Anlagemöglichkeiten interessierten. Die Art der Transaktionen hat sich jedoch geändert und sind von Natur aus mehr idiosynkratisch. Wir hoffen, dass auch die Finanzierung gewerblicher Immobilien und von Portfolien im zweiten Halbjahr 2020 mit dem beginnenden Handel von Vermögenswerten wieder anziehen wird, obwohl die Aktivitäten in diesem Bereich bis heute noch immer stark reduziert sind.
Obwohl einige unserer Kunden während der Krise unter erhöhten finanziellen Druck kamen, waren wir insgesamt von ihrer bisherigen Reaktion positiv überrascht. Wir beobachten die Performance unseres Portfolios sehr aufmerksam und sind vorsichtig optimistisch, dass dieses nur minimal unter Druck gerät.
Für den Rest des Jahres 2020 rechnen wir mit einer soliden Pipeline vielfältiger Möglichkeiten, einschließlich einer positiven Entwicklung des Geschäfts mit dem öffentlichen Sektor. Der Wettbewerb um defensive Transaktionen von hoher Qualität bleibt jedoch unverändert hoch. Wir werden weiterhin auf risikoadäquate Erträge achten, Disziplin bei der Kreditvergabe wahren, geduldig bleiben und uns nie zur Jagd nach Volumen verleiten lassen.
| Ertragszahlen (in Mio. €) |
Q2 2020 |
Q2 2019 |
Vdg. (%) |
Jan-Jun 2020 |
Jan-Jun 2019 |
Vdg. (%) |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Nettozinsertrag | 59,5 | 61,3 | -2,9 | 117,9 | 126,0 | -6,4 |
| Provisionsüberschuss | 8,9 | 10,1 | -11,9 | 19,6 | 21,6 | -9,3 |
| Operative Kernerträge | 68,4 | 71,4 | -4,2 | 137,5 | 147,7 | -6,9 |
| Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten | 0,2 | -0,3 | - | 1,8 | 0,0 | >100 |
| Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Operative Erträge | 68,7 | 71,0 | -3,2 | 139,3 | 147,7 | -5,7 |
| Operative Aufwendungen | -20,5 | -25,7 | -20,2 | -41,8 | -52,8 | -20,8 |
| Ergebnis vor Risikokosten | 48,2 | 45,3 | 6,4 | 97,5 | 94,9 | 2,7 |
| Regulatorische Aufwendungen | -1,0 | -1,4 | 28,6 | -7,5 | -8,5 | 11,8 |
| Risikokosten | -28,3 | 3,8 | - | -40,2 | 8,4 | - |
| Periodengewinn vor Steuern | 18,9 | 47,7 | -60,4 | 49,9 | 94,8 | -47,4 |
| Steuern vom Einkommen | -4,7 | -11,9 | -60,5 | -12,5 | -23,7 | -47,3 |
| Nettogewinn | 14,2 | 35,8 | -60,3 | 37,4 | 71,1 | -47,4 |
| Kennzahlen | Q2 2020 |
Q2 2019 |
Vdg. (%Pkt.) |
Jan-Jun 2020 |
Jan-Jun 2019 |
Vdg. (%Pkt.) |
| Return on Tangible Common Equity | 6,7% | 13,6% | -6,9 | 8,7% | 13,2% | -4,5 |
| Nettozinsmarge | 1,70% | 1,69% | 0,01 | 1,71% | 1,76% | -0,05 |
| Cost/Income Ratio | 29,8% | 36,2% | -6,4 | 30,0% | 35,7% | -5,7 |
| Risikokosten / zinstragende Aktiva | 0,81% | -0,10% | - | 0,58% | -0,12% | - |
| NPL Ratio | 1,1% | 1,2% | -0,1 | 1,1% | 1,2% | -0,1 |
| NPE Ratio | 1,3% | 1,3% | 0,0 | 1,3% | 1,3% | 0,0 |
| Geschäftsvolumina (in Mio. €) |
Jun 2020 |
Dez 2019 |
Vdg. (%) |
Jun 2019 |
Vdg. (%) |
|
| Aktiva | 13.902 | 13.141 | 5,8 | 14.196 | -2,1 | |
| Risikogewichtete Aktiva | 7.652 | 7.932 | -3,5 | 8.523 | -10,2 | |
| Kundeneinlagen (inkl. sonstiger Refinanzierung) und eigene Emissionen |
12.182 | 7.118 | 71,1 | 7.375 | 65,2 |
Die operativen Erträge sanken im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 5,7% auf 139,3 Mio. €. Der Haupttreiber für diese Entwicklung ist das niedrigere Volumen im Kommerzkundengeschäft.
Die operativen Aufwendungen sanken aufgrund niedrigerer Personalkosten und diverser Effizienzmaßnahmen um 20,8% auf 41,8 Mio. €.
Die Risikokosten inkludieren die Bildung einer Einzelwertberichtigung für Engagements in der Öl-&-Gas-Branche in der
Höhe von 16 Mio. € sowie die Bildung von Vorsorgen (ECL) im Zusammenhang des geänderten makroökonomischen Ausblicks.
Das Segment erzielte einen Nettogewinn von 37,4 Mio. € und einen Return on Tangible Common Equity von 8,7%.
Die Aktiva stiegen im Vergleich zum Jahresende 2019 um 5,8% auf 13,9 Mrd. €.
Die Verbindlichkeiten betrugen 12,2 Mrd. €
.
Das Corporate Center enthält zentrale Funktionen für die BAWAG Group. Die Gewinn- und Verlustrechnung umfasst daher das Ergebnis des Fund Transfer Pricing (FTP) als Ergebnis der Asset & Liability Management Funktion, projektbezogene Betriebsausgaben und andere einmalige Posten. Die Bilanz enthält hauptsächlich unverzinsliche Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eigenkapital.
Das Treasury verfolgte weiterhin die Strategie, das Anlageportfolio zwischen langfristigen Investitionen in qualitativ hochwertige Wertpapiere auszugleichen und gleichzeitig unser Portfolio weiterhin zu konsolidieren und zu verkaufen, um Umschichtungen in Kundenkredite oder andere Bilanzstrategien zu ermöglichen. Die im ersten Quartal 2020 günstigen Bedingungen wurden genützt, um Teile der liquiden Mittel in hochqualitative Anleihen von Banken und
Unternehmen zu investieren. Die Gesamtzusammensetzung des Portfolios spiegelt unsere Strategie wider, eine hohe Kreditqualität, eine kurz-/mittelfristige Duration und eine starke Liquidität im Wertpapierportfolio aufrechtzuerhalten, um die Erzielung eines zusätzlichen Nettozinsertrags auszugleichen und gleichzeitig die Volatilität des Fair Value zu minimieren.
Per Ende Juni 2020 belief sich das Portfolio auf 7,1 Mrd. € und die Liquiditätsreserve auf 7,6 Mrd. €. Die durchschnittliche Laufzeit des Anlageportfolios betrug vier Jahre und umfasste 97% der Wertpapiere mit Investment-Grade-Rating, von denen 76% in der Kategorie A oder höher geratet waren. Zum 30. Juni 2020 hatte das Portfolio kein direktes Engagement in China, Russland, Mittel- und Osteuropa oder Südosteuropa. Das Engagement in Südeuropa ist nach wie vor moderat und umfasst kürzer laufende, liquide Anleihen bekannter Emittenten.
| Ertragszahlen (in Mio. €) |
Q2 2020 |
Q2 2019 |
Vdg. (%) |
Jan-Jun 2020 |
Jan-Jun 2019 |
Vdg. (%) |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Nettozinsertrag | 2,0 | 2,5 | -20,0 | -4,5 | 5,4 | - |
| Provisionsüberschuss | -0,7 | -0,5 | -40,0 | -1,3 | -1,0 | -30,0 |
| Operative Kernerträge | 1,3 | 2,1 | -38,1 | -5,9 | 4,3 | - |
| Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten | -13,3 | 18,7 | - | -27,0 | 28,1 | - |
| Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen | 12,0 | 3,8 | >100 | 25,4 | 4,8 | >100 |
| Operative Erträge | 0,0 | 24,5 | >-100 | -7,5 | 37,2 | - |
| Operative Aufwendungen | -14,2 | -12,0 | 18,3 | -27,8 | -24,3 | 14,4 |
| Ergebnis vor Risikokosten | -14,2 | 12,5 | - | -35,3 | 12,9 | - |
| Regulatorische Aufwendungen | -0,7 | -0,7 | 0,0 | -5,4 | -4,6 | -17,4 |
| Risikokosten | -10,6 | -2,1 | >100 | -11,6 | -3,4 | >100 |
| Periodengewinn vor Steuern | -27,2 | 10,9 | - | -52,6 | 7,4 | - |
| Steuern vom Einkommen | 7,7 | -1,0 | - | 14,9 | 1,4 | >-100 |
| Nettogewinn | -19,9 | 9,9 | - | -38,0 | 8,8 | - |
| Geschäftsvolumina (in Mio. €) |
Jun 2020 |
Dez 2019 |
Vdg. (%) |
Jun 2019 |
Vdg. (%) |
|
| Aktiva | 18.882 | 14.366 | 31,4 | 12.821 | 47,3 | |
| Risikogewichtete Aktiva | 4.689 | 3.829 | 22,5 | 3.968 | 18,2 | |
| Eigenkapital | 3.663 | 3.594 | 1,9 | 3.877 | -5,5 | |
| Eigene Emissionen und sonstige Verbindlichkeiten | 6.957 | 6.853 | 1,5 | 5.533 | 25,7 | |
Die operativen Erträge wiesen einen Verlust von -7,5 Mio. € auf, der hauptsächlich auf Verluste aus Finanzinstrumenten zurück zu führen ist.
Die Aktiva (inkl. der Liquiditätsreserve) sind im Vergleich zum Jahresende 2019 – vor allem aufgrund der Investition von überschüssiger Liquidität in Anleihen und der höheren Liquiditätsreserve durch die Teilnahme am TLTRO III – um 31,4% im Vergleich zum Jahresende 2019 gestiegen.
Die operativen Aufwendungen stiegen leicht auf 27,8 Mio. €.
Hinsichtlich der Erläuterungen der finanziellen und rechtlichen Risiken in der BAWAG Group sowie der Ziele und
Methoden im Risikomanagement verweisen wir auf die Angaben im Anhang (Notes).
Das zugrundeliegende Geschäft blieb in den ersten sechs Monaten 2020 mit einem starken Ergebnis vor Risikokosten solide. Um dem sich verschlechternden makroökonomischen Umfeld entgegenzuwirken und um dem beobachteten Anstieg der Zahlungsaufschübe von Kunden aufgrund von COVID-19 vorzubeugen, wurden zusätzliche Vorsorgen (ECL) gebildet, die die ungünstigsten Wirtschaftsprognosen der Europäischen Zentralbank für die Eurozone widerspiegeln.
Es wird erwartet, dass das zugrunde liegende Geschäft für den Rest des Jahres solide bleibt, während wir bei der Bildung von Vorsorgen weiterhin vorsichtig handeln werden. Die von Österreich und Deutschland ergriffenen finanzpolitischen Maßnahmen haben die Realwirtschaft unterstützt und bis dato die Auswirkungen von COVID-19
auf den breiteren Markt gemildert. Während alle Filialen während der Pandemie geöffnet blieben, führten die Lockdown-Maßnahmen zu einem geringeren Beratungs- und Transaktionsgeschäft, wobei das zweite Quartal einen Tiefpunkt der Aktivität darstellte. Insgesamt besteht nach wie vor Ungewissheit über den Umfang und die Dauer von COVID-19 in den Märkten, in denen wir tätig sind, und letztlich auf unser Geschäft. Wir werden die Entwicklungen genau beobachten und werden daran arbeiten, dies im Laufe des Jahres bestmöglich zu adressieren. Der Ausblick für das Jahr 2020 basiert auf der im Juni veröffentlichten makroökonomischen Prognose der EZB, die von einem BIP-Rückgang von 12,6% in einem ungünstigen Szenario im Jahr 2020 und einer BIP-Erholung von 3,3% in einem ungünstigen Szenario im Jahr 2021 ausgeht.
| Nettozinsertrag | Anstieg um bis zu 3% |
|---|---|
| Provisionsüberschuss | Rückgang um 10 bis 15% |
| Sonstige betriebliche Erträge | Gleichbleibend zu H1 '20 |
| Operative Aufwendungen | Rückgang um ~5% |
| Risikokosten | H2 '20 niedriger als H1 '20 |
| Return on Tangible Common Equity | Zielgröße ~ 10% |
Unsere mittelfristigen Ziele (in einem normalisierten Umfeld) sind wie folgt:
| Return on Tangible Common Equity | >15% |
|---|---|
| Cost/Income Ratio | <40% |
In Bezug auf Kapitalaufbau und Ausschüttungen an die Aktionäre streben wir eine jährliche Dividendenausschüttung in Höhe von 50% des Nettogewinns an und werden zusätzliches Überschusskapital für Investitionen in organisches Wachstum sowie die Umsetzung ergebnissteigernder Akquisitionen in Übereinstimmung mit unserem konzernweiten RoTCE-Ziel verwenden. Soweit das Überschusskapital nicht für organisches Wachstum und M&A zum Einsatz kommt, werden wir es auf Basis einer jährlichen Prüfung an die Aktionäre in Form von Aktienrückkäufen und/oder Sonderdividenden ausschütten.
Der Vorstand hat weiterhin die Dividende für das Gesamtjahr 2019 in Höhe von 230 Mio. € sowie die Dividenden-
.
abgrenzung für das erste Halbjahr von 61 Mio. € in Abzug gebracht. Daher wurden insgesamt 291 Mio. € von unserem CET1-Kapital abgezogen. In Übereinstimmung mit der EZB-Empfehlung bezüglich der Verschiebung von Kapitalausschüttungen, bis weitere Leitlinien vorgelegt werden, haben wir die Hauptversammlung auf den 30. Oktober 2020 verschoben. Diese Verschiebung wird es uns ermöglichen, mehr Klarheit über die Folgen von COVID-19 zu erlangen und eine ordnungsgemäße Beurteilung aller weiteren formellen Leitlinien oder Empfehlungen der EZB oder von Regierungsstellen zu ermöglichen.
Konzern-Halbjahresabschluss
| in Mio. € | [Notes] | Jan–Jun 2020 | Jan–Jun 2019 |
|---|---|---|---|
| Zinserträge | 559,0 | 575,3 | |
| davon mittels Effektivzinsmethode ermittelt | 430,9 | 444,4 | |
| Zinsaufwendungen | -113,5 | -142,6 | |
| Dividendenerträge | 2,2 | 2,4 | |
| Nettozinsertrag | [1] | 447,7 | 435,1 |
| Provisionserträge | 165,3 | 186,6 | |
| Provisionsaufwendungen | -37,6 | -44,0 | |
| Provisionsüberschuss | [2] | 127,7 | 142,6 |
| Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden |
[3] | -21,9 | 28,2 |
| davon Gewinne aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden |
0,0 | 38,8 | |
| davon Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden |
-0,8 | -0,3 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 74,7 | 24,0 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -84,8 | -53,6 | |
| Operative Aufwendungen | [4] | -252,2 | -264,4 |
| davon Verwaltungsaufwand | -212,1 | -228,4 | |
| davon planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
-40,1 | -36,0 | |
| Risikokosten | [5] | -129,6 | -27,2 |
| davon gemäß IFRS 9 | -127,9 | -25,2 | |
| Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen | -0,3 | 2,4 | |
| Periodengewinn vor Steuern | 161,3 | 287,1 | |
| Steuern vom Einkommen | -38,6 | -68,5 | |
| Periodengewinn nach Steuern | 122,7 | 218,6 | |
| davon den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar | 0,3 | 0,0 | |
| davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar | 122,3 | 218,6 |
Die Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" umfasst nach IFRS auch regulatorische Aufwendungen (Bankenabgabe und die Aufwendungen für das Einlagensicherungssystem und den Einheitlichen Abwicklungsfonds (Single Resolution Fund)) in Höhe von 36,3 Mio. € (Jan–Jun 2019: 35,0 Mio. €). Die in dieser Position enthaltene Bankenabgabe beträgt im ersten Halbjahr 2020 2,6 Mio. €. Im ersten Halbjahr 2019 belief sich diese auf 2,4 Mio. €.
Die Position "Verwaltungsaufwand" enthält ebenfalls regulatorische Aufwendungen (Nationale Regulatoren- und
EZB-Aufsichtsgebühren) in Höhe von 2,5 Mio. € (Jan–Jun 2019: 2,1 Mio. €). Das Management der Bank betrachtet regulatorische Aufwendungen jedoch als gesonderten Aufwandsposten. Dementsprechend werden diese im Konzern-Halbjahreslagebericht separat unter den Aufwendungen dargestellt.
Die Gewinne bzw. Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, resultieren aus dem Verkauf von Finanzinstrumenten an Dritte.
| Jan–Jun 2020 | Jan–Jun 2019 | |
|---|---|---|
| Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis (in Mio. €) | 122,3 | 218,6 |
| AT1-Kupon (in Mio. €) | -7,5 | -7,5 |
| Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis nach Abzug des AT1-Kupons (in Mio. €) |
114,8 | 211,1 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf | 87.937.130 | 98.794.893 |
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 1,31 | 2,14 |
| Gewichtete durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf | 88.155.251 | 98.860.852 |
| Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 1,30 | 2,11 |
| Jan–Jun 2020 | Jan–Jun 2019 | |
|---|---|---|
| Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis (in Mio. €) | 122,3 | 218,6 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf | 87.937.130 | 98.794.893 |
| Ergebnis nach Steuern je Aktie | 1,39 | 2,21 |
| Jan–Jun 2020 | Jan–Jun 2019 | |
|---|---|---|
| Im Umlauf befindliche Aktien am Anfang der Periode | 87.937.130 | 98.794.893 |
| Im Umlauf befindliche Aktien am Ende der Periode | 87.937.130 | 98.794.893 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf | 87.937.130 | 98.794.893 |
| Gewichtete durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf | 88.155.251 | 98.860.852 |
Das Ergebnis je Aktie stellt das den Stammaktionären des Mutterunternehmens zurechenbare Periodenergebnis der gewichteten durchschnittlichen Zahl der in der Berichtsperiode im Umlauf gewesenen Stammaktien gegenüber. Ein Teil
der in den Vorperioden zurückgekauften Aktien wird für einen Teil unseres langfristigen Incentivierungsprogramms verwendet, das nur eine Dienstbedingung hat. Für diese Aktien wurde ein potenzieller Verwässerungseffekt gerechnet.
| in Mio. € | [Notes] | Jan–Jun 2020 | Jan–Jun 2019 |
|---|---|---|---|
| Periodengewinn nach Steuern | 122,7 | 218,6 | |
| Sonstiges Ergebnis | |||
| Posten, bei denen keine Umgliederung in den Gewinn/Verlust | |||
| möglich ist | |||
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Plänen |
-1,1 | -19,0 | |
| Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete Aktien und andere Eigenkapitalinstrumente |
-38,3 | 7,4 | |
| Änderung des Credit Spreads von finanziellen Verbindlichkeiten | 3,0 | 0,2 | |
| Latente Steuern auf Posten, welche nicht umgegliedert werden können |
9,0 | 3,1 | |
| Summe der Posten, bei denen keine Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist |
-27,4 | -8,3 | |
| Posten, bei denen eine Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist |
|||
| Währungsumrechnung | 1,8 | 1,3 | |
| Absicherung einer Nettoinvestition in ausländische Geschäftsbetriebe nach Steuern |
-1,7 | -1,0 | |
| Cashflow-Hedge-Rücklage | 15,8 | -0,8 | |
| Davon in den Gewinn (-) oder Verlust (+) umgegliedert1) | 2,5 | 1,3 | |
| Im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene Schuldinstrumente |
37,8 | 26,5 | |
| Davon in den Gewinn (-) oder Verlust (+) umgegliedert | -9,4 | -3,1 | |
| Latente Steuern auf Posten, welche umgegliedert werden können |
-13,3 | -7,1 | |
| Summe der Posten, bei denen eine Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist |
40,4 | 18,9 | |
| Sonstiges Ergebnis | 13,0 | 10,6 | |
| Gesamtergebnis nach Steuern | 135,7 | 229,2 | |
| davon den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar | 0,3 | 0,0 | |
| davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar | 135,4 | 229,2 |
1) In den Nettozinsertrag.
| in Mio. € | [Notes] | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|---|
| Barreserve | 843 | 1.424 | |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
[7] | 811 | 740 |
| Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
[6] | 5.140 | 3.631 |
| Handelsaktiva | [8] | 375 | 353 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | [9] | 42.135 | 37.556 |
| Kunden | 31.372 | 30.467 | |
| Kreditinstitute | 8.263 | 5.720 | |
| Wertpapiere | 2.500 | 1.369 | |
| Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien |
17 | 5 | |
| Sicherungsderivate | 423 | 397 | |
| Sachanlagen | [10] | 351 | 396 |
| Vermietete Grundstücke und Gebäude | [10] | 150 | 311 |
| Geschäfts- und Firmenwerte | [11] | 94 | 94 |
| Markennamen und Kundenstöcke | [11] | 262 | 274 |
| Software und andere immaterielle Vermögenswerte | [11] | 199 | 201 |
| Steueransprüche für laufende Steuern | 13 | 15 | |
| Steueransprüche für latente Steuern | [12] | 7 | 8 |
| At-equity bewertete Beteiligungen | 42 | 48 | |
| Sonstige Vermögenswerte | 218 | 209 | |
| Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte | [13] | 198 | – |
| Summe Aktiva | 51.278 | 45.662 |
Die Posten "Geschäfts- und Firmenwerte", "Markennamen und Kundenstöcke" und "Software und andere immaterielle Vermögenswerte" werden in Note 21 dieses Halbjahresfinanzberichts in dem Posten "Immaterielle Vermögenswerte" zusammengefasst. Details zum Posten "Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte" befinden sich in Note 13.
| in Mio. € | [Notes] | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten | 47.319 | 41.834 | |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
[14] | 332 | 369 |
| Handelspassiva | [15] | 355 | 334 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten | [16] | 43.504 | 38.543 |
| Kunden | 30.249 | 30.378 | |
| Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital |
5.277 | 5.080 | |
| Kreditinstitute | 7.978 | 3.085 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten aus Vermögensübertragungen | 918 | 729 | |
| Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien |
387 | 337 | |
| Sicherungsderivate | 61 | 116 | |
| Rückstellungen | [17] | 457 | 480 |
| Steuerschulden für laufende Steuern | 44 | 34 | |
| Steuerschulden für latente Steuern | 78 | 54 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 1.183 | 838 | |
| Gesamtkapital | 3.959 | 3.828 | |
| Eigenkapital, den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar (ex AT1-Kapital) |
3.657 | 3.527 | |
| AT1-Kapital | 297 | 297 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 4 | 4 | |
| Summe Passiva | 51.278 | 45.662 |
| in Mio. € | Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklagen |
Andere begebene Eigenkapital instrumente |
Gewinnrück lagen (retained earnings) |
Cashflow Hedge Rücklage nach Steuern |
Versiche rungsma thematische Gewinne/ Verluste nach Steuern |
Im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene Schuldins trumente nach Steuern ohne At-equity Gesellschaften |
Im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesene Schuldins trumente nach Steuern aus At-equity Gesellschaften |
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegen den Zeitwert bewertete Aktien und andere Eigenkapital instrumente nach Steuern |
Änderung des Credit Spreads von finanziellen Verbindlich keiten nach Steuern |
Absicherung einer Nettoinves tition in ausländische Geschäfts betriebe nach Steuern |
Währungs umrechnung |
Eigenkapital, den Eigentümern des Mutterunter nehmens zurechenbar (ex AT1- Kapital) |
Nicht beherr schende Anteile |
Eigenkapital inkl. nicht beherr schender Anteile |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2019 | 99 | 1.151 | 298 | 2.603 | -8 | -82 | -11 | 1 | 5 | -52 | – | – | 4.004 | 1 | 4.005 |
| Transaktionen mit Eigentümern |
– | -26 | – | -215 | – | – | – | – | – | – | – | – | -241 | – | -241 |
| Dividenden | – | – | – | -215 | – | – | – | – | – | – | – | – | -215 | – | -215 |
| Anteilsbasierte Vergütungen |
– | -26 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | -26 | – | -26 |
| AT1-Kapital | – | – | 0 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | 0 | – | – |
| AT1-Kupon | – | – | – | -8 | – | – | – | – | – | – | – | – | -8 | – | -8 |
| Änderung Konsolidierungskreis |
– | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | 0 | – |
| Gesamtergebnis | – | – | – | 219 | 0 1) |
-14 | 192) | – | 6 | 0 | -1 | 1 | 229 | 0 | 229 |
| Stand 30.06.2019 | 99 | 1.125 | 298 | 2.600 | -8 | -96 | 8 | 1 | 11 | -52 | -1 | 1 | 3.985 | 1 | 3.986 |
| Stand 01.01.2020 | 88 | 1.126 | 298 | 2.444 | -17 | -104 | 29 | 4 | 11 | -54 | 2 | -3 | 3.824 | 4 | 3.828 |
| Transaktionen mit Eigentümern |
– | 2 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | 2 | – | 2 |
| Dividenden | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
| Anteilsbasierte Vergütungen |
– | 2 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | 2 | – | 2 |
| AT1-Kapital | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
| AT1-Kupon | – | – | – | -8 | – | – | – | – | – | – | – | – | -8 | – | -8 |
| Änderung Konsolidierungskreis |
– | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | 0 | 0 |
| Gesamtergebnis | – | – | – | 122 | 121) | -1 | 292) | – | -28 | 2 | -2 | 2 | 135 | 0 | 136 |
| Stand 30.06.2020 | 88 | 1.128 | 298 | 2.559 | -5 | -105 | 58 | 4 | -17 | -52 | 0 | -1 | 3.955 | 4 | 3.959 |
1) Davon in den Gewinn oder Verlust umgegliedert: +1,9 Mio. € (H1 2019: +1,0 Mio. €). 2) Davon in den Gewinn oder Verlust umgegliedert: -6,7 Mio. € (H1 2019: -2,4 Mio. €)
Diese Tabelle kann Rundungsdifferenzen enthalten.
| in Mio. € | Jan-Jun 2020 | Jan–Jun 2019 |
|---|---|---|
| Jahresüberschuss (nach Steuern, vor nicht beherrschenden Anteilen) | 122 | 219 |
| Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und Überleitung auf den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit |
-223 | -392 |
| Veränderungen des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile |
1.781 | -1.167 |
| Erhaltene Zinsen | 538 | 600 |
| Gezahlte Zinsen | -133 | -142 |
| Erhaltene Dividenden | 8 | 6 |
| Ertragsteuerzahlungen | -12 | -9 |
| Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit | 2.081 | -885 |
| Einzahlungen aus der Veräußerung von assoziierten Unternehmen | 0 | 9 |
| Einzahlungen aus der Veräußerung von | ||
| Finanzanlagen | 504 | 1.427 |
| Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten | 3 | 3 |
| Auszahlungen für den Erwerb von | ||
| Finanzanlagen | -3.114 | -848 |
| Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten | -15 | -16 |
| Erwerb von Tochterunternehmen (abzüglich erworbener Zahlungsmittel) | 0 | -118 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -2.622 | 457 |
| Dividendenzahlungen | 0 | -215 |
| AT1-Kupon | -8 | -8 |
| Auszahlungen aus Leasingverbindlichkeiten | -12 | -11 |
| Einzahlungen / Auszahlungen aus nachrangigen Verbindlichkeiten (inklusive erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteter Verbindlichkeiten) |
-20 | 396 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -40 | 162 |
| Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode | 1.424 | 1.069 |
| Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit | 2.081 | -885 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -2.622 | 457 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -40 | 162 |
| Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode | 843 | 803 |
Der verkürzte Konzern-Halbjahresabschluss der BAWAG Group per 30. Juni 2020 wurde in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRIC/SIC) erstellt, soweit diese von der EU übernommen wurden.
Der vorliegende Konzern-Halbjahresabschluss zum 30. Juni 2020 steht im Einklang mit IAS 34 ("Zwischenberichte").
Die bei der Erstellung des Konzern-Halbjahresabschlusses angewandten Bilanzierungsmethoden stimmen mit jenen des Konzern-Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2019 bis auf folgende Ausnahme überein: Die im Jahresabschluss 2019 berücksichtigte Änderung der Bewertungsmethode bei vermieteten Grundstücken und Gebäuden (IAS 40) wurde bei den H1 2019 Vergleichszahlen nicht berücksichtigt, da eine Anpassung nur unwesentliche Auswirkungen auf die Vergleichszahlen gehabt hätte.
Der Konzern-Halbjahresabschluss enthält Werte, die zulässigerweise unter Verwendung von Schätzungen und Annahmen ermittelt wurden. Die verwendeten Schätzungen und Annahmen basieren auf historischen Erfahrungen und anderen Faktoren wie Planungen, Erwartungen und Prognosen zukünftiger Ereignisse auf Basis des derzeitigen Wissensstandes. Die Schätzungen und Beurteilungen selbst sowie die zugrunde liegenden Beurteilungsfaktoren und Schätzverfahren werden regelmäßig überprüft und mit den tatsächlich eingetretenen Ereignissen abgeglichen. In Bezug auf COVID-19 verweisen wir auf den Aufzählungspunkt zu IFRS 9.
Des Weiteren unterliegen folgende Sachverhalte der Einschätzung durch das Management:
künftigen Cashflows des Kreditnehmers, mögliche Wertminderungen von Krediten und die Bildung von Rückstellungen für außerbilanzielle Verpflichtungen im Kreditgeschäft. Im Hinblick auf die derzeitige COVID-19 Pandemie sind Einschätzungen hinsichtlich der Bewertung einzelner finanzieller Vermögenswerte, der Festlegung der Transferlogik von Finanzinstrumenten von Stage 1 zu Stage 2, makroökonomischer Annahmen zur Festlegung der zukunftsgerichteten Informationen im Zuge der Kalkulation der erwarteten Kreditverluste sowie der Annahmen über die erwarteten Cashflows für ausfallsgefährdete Kredite basierend auf den aktuellsten uns vorliegenden Beobachtungen. Die langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die wirtschaftliche Entwicklung, die Entwicklung des Arbeitsmarktes und anderer branchenspezifischer Märkte sowie die innerhalb und außerhalb staatlicher oder branchenspezifischer Moratorien gewährten Zahlungsbefreiungen können sich im Nachhinein als über- oder unterschätzt erweisen. Bezüglich Details zu quantitativen Effekten von COVID-19 zum 30. Juni 2020 verweisen wir auf die Angaben im Risikobericht.
die Ermittlung der Fair Values von nicht börsenotierten Finanzinstrumenten, bei denen einige für das Bewertungsmodell benötigte Paramater nicht am Markt beobachtbar sind (Level 3).
Der Konzern umfasst zum 30. Juni 2020 insgesamt 62 (31. Dezember 2019: 62) vollkonsolidierte Unternehmen und 2 (31. Dezember 2019: 2) Unternehmen, die at-equity einbezogen werden, im In- und Ausland.
Aufgrund der Größe der britischen Filiale der BAWAG P.S.K. und der Tatsache, dass die Geschäftsaktivitäten im Vereinigten Königreich von der Filiale als Bevollmächtigte (Agent) der BAWAG P.S.K. durchgeführt werden, werden sich selbst die Effekte eines "Hard Brexit" nur geringfügig auf die Organisation auswirken. Das London Clearing House, über welches einige Sicherungsderivate der BAWAG Group abgeschlossen wurden, hat weiterhin bis Ende des Jahres 2020 den Status eines zentralen Kontrahenten (CCP) behalten. Für weitere Informationen verweisen wir auf den Konzern-Geschäftsbericht 2019.
Die BAWAG Group hat im Juni 2020 am TLTRO III mit 5,8 Mrd. € teilgenommen. Die Gelder werden zum Teil zur Refinanzierung des existierenden EZB-Fundings, inklusive vollständiger Rückzahlung vom ausstehenden TLTRO II, verwendet.
Der Halbjahresfinanzbericht per 30. Juni 2020 wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer unterzogen.
Die nachstehend angeführten Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten.
Aufgrund des Umstands, dass seit Ende 2019 keine berichtenswerten Veränderungen eingetreten sind, verweisen wir auf die diesbezüglichen Angaben im Anhang (Notes) des Konzern-Geschäftsberichts 2019.
Die Finanzmarktaufsicht untersagte der Commerzialbank Mattersburg im Burgenland Aktiengesellschaft mit 14. Juli 2020 den weiteren Geschäftsbetrieb. Mit einer Abwicklung der Bank ist zu rechnen und gesicherte Einlagen werden
von der Einlagensicherung Austria ausgezahlt. Die finanzielle Auswirkung auf die BAWAG Group ist noch nicht abschätzbar. Die BAWAG Group hat kein direktes Exposure gegenüber der Commerzialbank Mattersburg im Burgenland Aktiengesellschaft.
| in Mio. € | Jan–Jun 2020 | Jan–Jun 2019 |
|---|---|---|
| Zinserträge | 559,0 | 575,3 |
| Zinsaufwendungen | -113,5 | -142,6 |
| Dividendenerträge | 2,2 | 2,4 |
| Nettozinsertrag | 447,7 | 435,1 |
| Jan–Jun 2020 in Mio. € |
Retail & SME | Corporates & Public |
Treasury | Corporate Center BAWAG Group | |
|---|---|---|---|---|---|
| Provisionserträge | 141,9 | 23,1 | 0,1 | 0,2 | 165,3 |
| Zahlungsverkehr | 92,2 | 14,8 | 0,1 | 0,2 | 107,3 |
| Kreditgeschäft | 11,5 | 1,7 | – | – | 13,2 |
| Wertpapier- und Depotgeschäft | 23,6 | 5,7 | – | – | 29,3 |
| Sonstige | 14,6 | 0,9 | – | – | 15,5 |
| Provisionsaufwendungen | -32,5 | -3,5 | – | -1,6 | -37,6 |
| Zahlungsverkehr | -28,6 | -0,3 | – | – | -28,9 |
| Kreditgeschäft | -2,8 | -0,5 | – | – | -3,3 |
| Wertpapier- und Depotgeschäft | 0,0 | -2,0 | – | -1,5 | -3,5 |
| Sonstige | -1,1 | -0,7 | – | -0,1 | -1,9 |
| Provisionsüberschuss | 109,4 | 19,6 | 0,1 | -1,4 | 127,7 |
| Jan–Jun 2019 in Mio. € |
Retail & SME | Corporates & Public |
Treasury | Corporate Center BAWAG Group | |
|---|---|---|---|---|---|
| Provisionserträge | 164,4 | 22,1 | 0,1 | – | 186,6 |
| Zahlungsverkehr | 110,1 | 15,1 | – | – | 125,2 |
| Kreditgeschäft | 15,8 | 2,0 | – | – | 17,8 |
| Wertpapier- und Depotgeschäft | 25,4 | 1,9 | 0,1 | – | 27,4 |
| Sonstige | 13,1 | 3,1 | – | – | 16,2 |
| Provisionsaufwendungen | -42,4 | -0,5 | – | -1,1 | -44,0 |
| Zahlungsverkehr | -32,8 | 0,0 | – | – | -32,8 |
| Kreditgeschäft | -3,6 | -0,4 | – | – | -4,0 |
| Wertpapier- und Depotgeschäft | -1,9 | -0,1 | – | -1,0 | -3,0 |
| Sonstige | -4,1 | – | – | -0,1 | -4,2 |
| Provisionsüberschuss | 122,0 | 21,7 | – | -1,1 | 142,6 |
Im Provisionsüberschuss ist ein Betrag aus Treuhandgeschäften in Höhe von 1,4 Mio. € (H1 2019: 1,1 Mio. €) enthalten. Erträge und Aufwendungen aus dem Zahlungsverkehr und aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft werden hauptsächlich zeitpunktbezogen erfasst. Erträge und
Aufwendungen aus dem Kreditgeschäft werden hauptsächlich zeitraumbezogen erfasst. Sonstige Erträge und Aufwendungen werden unter Verwendung einer Mischung aus zeitpunktbezogen und zeitraumbezogen erfasst.
| in Mio. € | Jan–Jun 2020 | Jan–Jun 2019 |
|---|---|---|
| Realisierte Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren | 8,8 | 38,6 |
| Verluste aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert | -30,7 | -14,9 |
| Gewinne aus der Bilanzierung von Fair-Value-Hedges | 4,0 | 2,9 |
| Sonstige | -4,0 | 1,6 |
| Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden | -21,9 | 28,2 |
Die Veränderungen aus dem beizulegenden Zeitwert der Sicherungsinstrumente werden in der Gesamtergebnisrechnung unter "Cashflow-Hedge-Rücklage" gezeigt. Hätte die BAWAG Group im ersten Halbjahr 2020 die Bestimmungen des Cashflow Hedge nicht angewandt, wäre ein
Gewinn von 15,8 Mio. € (H1 2019: Verlust von 0,8 Mio. €) in der Gewinn- und Verlustrechnung unter "Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" ausgewiesen worden.
| in Mio. € | Jan–Jun 2020 | Jan–Jun 2019 |
|---|---|---|
| Personalaufwand | -138,2 | -150,8 |
| Sonstiger Verwaltungsaufwand | -73,9 | -77,6 |
| Verwaltungsaufwand | -212,1 | -228,4 |
| Planmäßige Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen | -40,1 | -36,0 |
| Operative Aufwendungen | -252,2 | -264,4 |
| in Mio. € | Jan–Jun 2020 | Jan–Jun 2019 |
|---|---|---|
| Erfolgswirksame Veränderungen von Risikovorsorgen für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert sind |
-115,3 | -31,6 |
| Stage 1 | -17,6 | 4,7 |
| Stage 2 | -36,9 | 10,3 |
| Stage 3 | -60,8 | -46,6 |
| Erfolgswirksame Veränderungen von Rückstellungen für Kreditrisiken | -1,4 | 6,2 |
| Stage 1 | -2,2 | 2,2 |
| Stage 2 | -2,0 | – |
| Stage 3 | 2,8 | 4,0 |
| Veränderung von Risikovorsorgen für finanzielle Vermögenswerte, die im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden |
-3,6 | 0,1 |
| Stage 1 | -3,7 | 0,1 |
| Stage 2 | 0,1 | – |
| Rückstellungen und Aufwendungen für operationelles Risiko | -1,7 | -2,3 |
| Wertberichtigungen von nicht finanziellen Vermögenswerten | -7,6 | – |
| Sonstige Rückstellungen | – | 0,4 |
| Risikokosten | -129,6 | -27,2 |
Bezüglich Details zu den erwarteten Kreditverlusten wird auf den Risikobericht verwiesen. Die Wertberichtigungen von nicht finanziellen Vermögenswerten im ersten Halbjahr 2020 betreffen außerplanmäßige Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten. Details dazu befinden sich in Note 11.
| in Mio. € | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|
| Schuldtitel | 4.904 | 3.425 |
| Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere | 4.904 | 3.425 |
| Schuldverschreibungen anderer Emittenten | 4.818 | 3.263 |
| Schuldtitel öffentlicher Stellen | 86 | 162 |
| Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und andere Eigenkapitalinstrumente | 236 | 206 |
| AT1-Kapital | 169 | 126 |
| Anteile an nicht konsolidierten beherrschten Unternehmen | 18 | 8 |
| Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis | 10 | 11 |
| Sonstige Anteile | 39 | 61 |
| Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
5.140 | 3.631 |
| in Mio. € | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|
| Erfolgswirksam freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
95 | 100 |
| Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
716 | 640 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | 811 | 740 |
| in Mio. € | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|
| Derivate des Bankbuchs | 375 | 353 |
| Währungsbezogene Derivate | 33 | 11 |
| Zinsbezogene Derivate | 342 | 342 |
| Handelsaktiva | 375 | 353 |
Die folgende Aufstellung zeigt die Zusammensetzung der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten" nach den Segmenten des Konzerns.
| Summe | 42.443 | -53 | -53 | -202 | 42.135 |
|---|---|---|---|---|---|
| Corporate Center | 489 | 0 | 0 | -1 | 488 |
| Treasury | 10.422 | 0 | 0 | 0 | 10.422 |
| Corporates & Public | 13.345 | -19 | -21 | -60 | 13.245 |
| Retail & SME | 18.187 | -34 | -32 | -141 | 17.980 |
| Jun 2020 in Mio. € |
Buchwert vor Abzug der Wertberichtigungen |
Wertberichtigungen Stage 1 |
Wertberichtigungen Stage 2 |
Wertberichtigungen Stage 3 |
Nettobuchwert |
| Dez 2019 in Mio. € |
Buchwert vor Abzug der Wertberichtigungen |
Wertberichtigungen Stage 1 |
Wertberichtigungen Stage 2 |
Wertberichtigungen Stage 3 |
Nettobuchwert |
|---|---|---|---|---|---|
| Retail & SME | 17.903 | -15 | -9 | -135 | 17.744 |
| Corporates & Public | 12.737 | -15 | -7 | -42 | 12.673 |
| Treasury | 5.985 | -2 | 0 | 0 | 5.983 |
| Corporate Center | 1.156 | 0 | 0 | 0 | 1.156 |
| Summe | 37.781 | -32 | -16 | -177 | 37.556 |
In der folgenden Tabelle wird die Verteilung der zum Stichtag bestehenden Forderungen an Kunden nach Kreditarten dargestellt:
| in Mio. € | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|
| Kredite | 27.596 | 26.954 |
| Girobereich | 1.296 | 1.466 |
| Finanzierungsleasing | 1.759 | 1.744 |
| Barvorlagen | 136 | 160 |
| Geldmarktgeschäfte | 585 | 143 |
| Forderungen an Kunden | 31.372 | 30.467 |
| in Mio. € | Buchwert 31.12. 2019 |
Anschaff ungskos ten 01.01. 2020 |
Verände rung Konsoli dierungs kreis Anschaff ungskos ten |
Verände rung Währungs umrech nung |
Zugänge | Abgänge | Umgliede rung zu Zur Veräuße rung gehaltene langfriste Vermö genswerte |
Abschrei bungen kumuliert |
Buchwert 30.06. 2020 |
Zuschrei bungen (+) und Abschrei bungen (-) Geschäfts jahr |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Sachanlagen | 396 | 561 | – | – | 14 | -11 | -37 | -176 | 351 | -19 |
| Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude |
58 | 87 | – | 0 | 0 | 0 | -37 | -30 | 20 | -1 |
| Betriebs- und Geschäftsaus stattung |
86 | 199 | – | 0 | 4 | -7 | – | -111 | 85 | -6 |
| Anlagen in Bau |
4 | 4 | – | – | 6 | 0 | – | – | 10 | – |
| Nutzungs rechte nach IFRS 16 |
248 | 271 | – | 0 | 4 | -4 | – | -35 | 236 | -12 |
| in Mio. € Vermietete Grundstücke und Gebäude |
311 | – | -11 | 11 | – | – | – | -161 | 150 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12. 2019 |
Änderung Konsolidie rungskreis |
Verände rung Währungs umrech nung |
Verände rung Bewertung zum beizule genden Zeitwert nach IAS 40 |
Zugänge | Abgänge | Umgliede rungen |
Umgliede rung zu Zur Veräußer ung gehaltene langfriste Vermö genswerte |
Buchwert 30.06.2020 |
Im ersten Halbjahr 2020 wurden vermietete Grundstücke und Gebäude in Deutschland mit einem Buchwert von 161 Mio. € sowie eine betrieblich genutzte Immobilie mit einem Buchwert von 37 Mio. € in die Bilanzposition zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte umgegliedert. Die entsprechenden Beschlüsse wurden gefasst und ein Makler beauftragt. Im Zuge dessen wurden für die gemäß
IFRS 5 umgegliederten vermieteten Grundstücke und Gebäude externe Bewertungsgutachten eingeholt bzw. für die betrieblich genutzte Immobilie, die zu Anschaffungskosten bilanziert wird, haben wir uns vergewissert, dass der beizulegende Zeitwert abzüglich der direkt in Zusammenhang stehenden Veräußerungskosten den Buchwert deckt.
| Buchwert 31.12. 2018 |
Anschaf fungskos ten 01.01. 2019 |
Verände rung Konsoli dierungs kreis Anschaf fungskos ten |
Verände rung Währungs umrech nung |
Zugänge | Abgänge Umgliede rungen |
Abschrei bungen kumuliert |
Buchwert 31.12. 2019 |
Zuschrei bungen (+) und Abschrei bungen (-) Geschäfts jahr |
||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € Sachanlagen |
116 | 506 | 10 | – | 66 | -35 | 14 | -165 | 396 | -36 |
| Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude |
64 | 77 | 0 | 0 | 0 | -4 | 14 | -29 | 58 | -1 |
| Betriebs- und Geschäftsauss tattung |
35 | 155 | 2 | 0 | 47 | -21 | 16 | -113 | 86 | -12 |
| Anlagen in Bau |
17 | 17 | – | – | 3 | 0 | -16 | – | 4 | – |
| Nutzungsrecht e nach IFRS 16 |
– | 257 | 8 | 0 | 16 | -10 | – | -23 | 248 | -23 |
| Vermietete Grundstücke und Gebäude |
118 | 181 | 6 | 9 | 1 | -6 | 2 | – | 311 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12. 2018 |
Änderung Konsoli dierungs kreis |
Verände rung Währungs umrech nung |
Verände rung Bewertung zum beizule genden Zeitwert nach IAS 40 |
Zugänge | Abgänge | Umgliede rungen |
Umgliede rung zu Zur Veräuße rung gehaltene langfriste Vermö genswerte |
Buchwert 31.12.2019 |
Der Markenname "BAWAG P.S.K." mit einem Buchwert von 114 Mio. € (2019: 114 Mio. €), die Kundenbeziehungen von Konzernunternehmen mit einem Buchwert von 136 Mio. € (2019: 148 Mio. €) und Software und andere immaterielle Vermögenswerte mit einem Buchwert von 199 Mio.
€ (2019: 201 Mio. €) gehören zu den wesentlichsten immateriellen Vermögenswerten des Konzerns. Der Buchwert der Kundenbeziehungen wird linear pro rata temporis abgeschrieben.
| in Mio. € | Buchwert 31.12.2019 |
Anschaffun gskosten 01.01.2020 |
Verände rung Konsoli dierungs kreis Anschaf fungskosten |
Zugänge | Abgänge | Umgliede rungen |
Abschrei bungen kumuliert |
Buchwert 30.06.2020 |
Zuschrei bungen (+) und Abschrei bungen (-) Geschäfts jahr |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschäfts- und Firmenwerte |
94 | 624 | – | – | – | – | -530 | 94 | – |
| Markennamen und Kundenstöcke |
274 | 475 | – | – | – | – | -213 | 262 | -12 |
| Software und andere immaterielle Vermögenswerte |
201 | 579 | – | 17 | -2 | – | -395 | 199 | – |
| Software und andere immaterielle Vermögensgegenstände |
192 | 555 | – | 13 | -2 | 2 | -380 | 188 | -19 |
| davon erworben | 130 | 482 | – | 6 | -2 | 1 | -363 | 124 | -13 |
| davon selbsterstellt | 62 | 73 | – | 7 | – | 1 | -17 | 64 | -6 |
| Immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung |
9 | 9 | – | 4 | 0 | -2 | – | 11 | – |
| davon erworben | 3 | 3 | – | 1 | – | -1 | – | 3 | – |
| davon selbsterstellt | 6 | 6 | – | 3 | – | -1 | – | 8 | – |
| Rechte und Ablösezahlungen |
– | 15 | – | – | – | – | -15 | – | – |
| in Mio. € | Buchwert 31.12.2018 |
Anschaf fungskosten 01.01.2019 |
Verände rung Konsoli dierungs kreis Anschaf fungskosten |
Zugänge | Abgänge | Umgliede rungen |
Abschrei bungen kumuliert |
Buchwert 31.12.2019 |
Zuschrei bungen (+) und Abschrei bungen (-) Geschäfts jahr |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschäfts- und Firmenwerte |
59 | 624 | – | 35 | – | – | -565 | 94 | – |
| Markennamen und Kundenstöcke |
264 | 456 | – | 19 | – | – | -201 | 274 | -9 |
| Software und andere immaterielle Vermögenswerte |
182 | 533 | 6 | 60 | -20 | – | -378 | 201 | -34 |
| Software und andere immaterielle Vermögensgegenstände |
157 | 493 | 2 | 55 | -19 | 24 | -363 | 192 | -34 |
| davon erworben | 111 | 445 | 2 | 37 | -18 | 16 | -352 | 130 | -24 |
| davon selbsterstellt | 46 | 48 | 0 | 18 | -1 | 8 | -11 | 62 | -10 |
| Immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung |
25 | 25 | 4 | 5 | -1 | -24 | – | 9 | – |
| davon erworben | 17 | 17 | – | 3 | -1 | -16 | – | 3 | – |
| davon selbsterstellt | 8 | 8 | 4 | 2 | 0 | -8 | – | 6 | – |
| Rechte und Ablösezahlungen |
– | 15 | – | – | – | – | -15 | – | – |
Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen immateriellen Vermögenswerte mit ihrem jeweiligen Buchwert und ihrer Restnutzungsdauer:
| Immaterielle Vermögenswerte | Buchwert per 30.06.2020 in Mio. € |
Restnutzungsdauer | Buchwert per 31.12.2019 in Mio. € |
|---|---|---|---|
| Summe Firmenwerte | 94 | 94 | |
| davon: Firmenwert easybank Franchise |
59 | Unbegrenzt | 59 |
| davon: Firmenwert Zahnärztekasse | 21 | Unbegrenzt | 20 |
| davon: Firmenwert Health Coevo | 15 | Unbegrenzt | 15 |
| Summe Markennamen | 126 | 126 | |
| davon: Markenname BAWAG P.S.K. | 114 | Unbegrenzt | 114 |
| Summe Kundenbeziehungen | 136 | 148 | |
| davon: Kundenbeziehungen BAWAG P.S.K. |
101 | 10–19 Jahre | 104 |
| davon: Kundenbeziehungen start:bausparkasse Österreich |
8 | 16 Jahre | 15 |
| davon: Kundenbeziehungen IMMO BANK |
2 | 16 Jahre | 3 |
| Summe sonstige immaterielle Vermögensgegenstände |
199 | 201 | |
| davon: Kernbankensystem für das Geschäft in Österreich (Allegro) |
43 | 13 Jahre | 44 |
Markennamen haben eine unbegrenzte Nutzungsdauer und werden daher am Ende jedes Jahres bzw. wenn ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, basierend auf dem aktuellen Businessplan, auf einen außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf untersucht.
Wenn der Buchwert des Markennamens höher ist als der erzielbare Betrag (die BAWAG Group verwendet den Nutzungswert der Marke als erzielbaren Betrag), wird eine außerplanmäßige Abschreibung erfasst. Der erzielbare Betrag wird mittels einer modifizierten Methode der Lizenzpreisanalogie ermittelt.
Cashflow-Prognosen basieren auf einem 5-Jahres-Geschäftsplan und einer ewigen Wachstumsrate von 1,0% nach dieser Periode. Der Abzinsungssatz nach Steuern beträgt 9,49% (2019: 8,57%).
Zum 30. Juni 2020 ergaben die Impairmenttests der Marken einen Wertberichtigungsbedarf von 0,1 Mio. € (2019: 0,0 Mio €).
Kundenbeziehungen wurden mittels Vergleich der geplanten Entwicklung der Kundenanzahl bzw. des Kundenvolumens mit den tatsächlichen Zahlen auf Anhaltspunkte für eine Wertminderung untersucht. Lag die Kundenanzahl unter den Erwartungen, so wurde der Nutzungswert für die betreffende Kundenbeziehung unter Berücksichtigung eines überarbeiteten Kundenbindungsplans, aktueller Cashflow-Prognosen und Abzinsungssätze berechnet.
Die Planwerte sind auf COVID-19 Auswirkungen überprüft worden. Dies wurde in den Cashflow-Prognosen berücksichtigt. Für die Kundenbeziehungen der start:bausparkasse Österreich (-6,7 Mio. €) und der IMMO-BANK (-0,8 Mio. €) wurden Wertminderungen gebucht. Die für die Wertminderungstests verwendeten Diskontierungssätze betrugen 15,41% für die start:bausparkasse Österreich (ursprünglicher Diskontierungssatz: 12,94%) und 15,01% für die
IMMO-BANK (ursprünglicher Diskontierungssatz: 12,97%). Beide Kundenbeziehungen sind Teil des Segments Corporate Center. Die Planungszeiträume, sowohl bei der start:bausparkasse Österreich, als auch bei der IMMO-Bank, wurden bis 2056 angenommen. Die ursprüngliche Bewertung wurde von einem externen Berater vorgenommen; der Wertminderungstest wurde intern durchgeführt.
Zum Zweck der Überprüfung auf Wertminderung ist folgenden CGUs des Konzerns ein Geschäfts- oder Firmenwert wie folgt zugeordnet worden:
| in Mio. € | 30.06.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| easybank Franchise, Wien | 59 | 59 |
| Zahnärztekasse AG, Wädenswil | 20 | 20 |
| Health Coevo AG, Hamburg | 15 | 15 |
| Geschäfts- und Firmenwerte | 94 | 94 |
Die wesentlichen Annahmen, die bei der Schätzung des erzielbaren Betrags verwendet wurden, werden nachstehend dargelegt. Die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung der zukünftigen Entwicklungen in den relevanten Branchen dar und basieren auf Werten von externen und internen Quellen.
Das derzeitige Marktumfeld ist durch Unsicherheiten aufgrund der COVID-19 Krise gekennzeichnet, insbesondere im Hinblick auf die Finanzmärkte, weil die vollen Auswirkungen noch nicht abschließend bewertet werden können. Es besteht weiter große Unsicherheit, wie sich die COVID-19 Pandemie weiter entwickeln wird, sowohl was die Dauer der Pandemie als auch was das Ausmaß der wirtschaftlichen Erholung im Geschäftsjahr 2020 betrifft.
Die Planwerte sind aufgrund der COVID-19 Auswirkungen mit höherer Unsicherheit behaftet, was jedoch in den Cashflow-Prognosen berücksichtigt wurde. Diese Prognosen berücksichtigen die aktuellsten Forecasts, einschließlich der beobachteten und erwarteten Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Rentabilität der betreffenden CGUs. Bei der Planung der Ergebnisse der kommenden 5 Jahre gehen wir von einem negativen Effekt aufgrund der COVID-19 Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 aus. Für die Folgejahre erwarten wir eine Rückkehr auf das ursprünglich geplante Niveau.
| in % | 30.06.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Abzinsungssatz vor Steuern easybank Franchise, Wien | 12,6% | 11,2% |
| Abzinsungssatz vor Steuern Zahnärztekasse AG, Wädenswil | 11,3% | 10,7% |
| Abzinsungssatz vor Steuern Health Coevo AG, Hamburg | 12,1% | 10,8% |
| Geplante Gewinnwachstumsrate (2019: Durchschnitt der nächsten 5 Jahre; 2020: Durchschnitt der Jahre 2022-2025) easybank Franchise, Wien |
-4,2% | -2,7% |
| Geplante Gewinnwachstumsrate (2019: Durchschnitt der nächsten 5 Jahre; 2020: Durchschnitt der Jahre 2022-2025) Zahnärztekasse AG, Wädenswil |
4,5% | 0,1% |
| Geplante Gewinnwachstumsrate (2019: Durchschnitt der nächsten 5 Jahre; 2020: Durchschnitt der Jahre 2022-2025) Health Coevo AG, Hamburg |
7,4% | 5,6% |
| Nachhaltige Wachstumsrate easybank Franchise, Wien | 1,0% | 1,0% |
| Nachhaltige Wachstumsrate Zahnärztekasse AG, Wädenswil | 0,5% | 0,5% |
| Nachhaltige Wachstumsrate Health Coevo AG, Hamburg | 1,0% | 1,0% |
Der Abzinsungssatz stellt eine Vor-Steuer-Größe dar, die auf Grundlage von branchendurchschnittlichen Eigenkapitalrenditen geschätzt wurde. Als risikoloser Zinssatz dient hierfür der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte Zinssatz für Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 30 Jahren. Dieser Abzinsungssatz wird bereinigt um einen
Risikozuschlag, der das erhöhte allgemeine Risiko einer Eigenkapitalinvestition und das spezifische Risiko der einzelnen CGU widerspiegelt.
Die Cashflow-Prognosen basieren auf den von der Geschäftsführung geplanten Jahresgewinnen der nächsten 5 Jahre und einer ewigen Wachstumsrate danach. Die nachhaltige Wachstumsrate wurde basierend auf der Schätzung der langfristigen durchschnittlichen jährlichen Gewinnwachstumsrate ermittelt, die mit der Annahme, die ein Marktteilnehmer treffen würde, übereinstimmt. Um das
Wachstum angemessen mit Eigenkapital zu unterlegen, wurden bei der Bewertung sowohl in der Planperiode als auch bei der Berechnung des Fortführungswertes Gewinnthesaurierungen berücksichtigt.
Um die Stabilität der Werthaltigkeitsprüfung der Firmenwerte zu testen, wurde basierend auf den oben angeführten Prämissen eine Sensitivitätsanalyse vorgenommen. Dabei wurden für diese Analyse die Veränderung des Diskontierungssatzes und die Verminderung des Wachstums der Ergebnisse als relevante Parameter ausgewählt. Die nachstehend angeführte Übersicht veranschaulicht, um welches Ausmaß sich der Diskontierungssatz erhöhen bzw. das Wachstum nach 2021 verringern könnte, ohne dass der Fair Value der Zahlungsmittel generierenden Einheiten unter den jeweiligen Buchwert (Eigenkapital zuzüglich Firmenwert) absinkt.
| Veränderung Diskontierungs satz (in %Pkt.) |
Veränderung Wachstum nach 2021 (in %) |
|
|---|---|---|
| easybank Franchise, Wien | 2,93 | -1,88% |
| Zahnärztekasse AG, Wädenswil | 4,36 | -10,47% |
| Health Coevo AG, Hamburg | 2,42 | -7,90% |
| Veränderung Diskontierungs satz (in %Pkt.) |
Veränderung Wachstum nach 2020 (in %) |
|
|---|---|---|
| easybank Franchise, Wien | 3,36 | -2,33% |
| Zahnärztekasse AG, Wädenswil | 5,66 | -14,30% |
| Health Coevo AG, Hamburg | 7,09 | -15,79% |
Die Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten, die Teil einer at-equity bilanzierten Beteiligung sind, erfolgt nach den gleichen Prinzipien wie bei vollkonsolidierten Unternehmen.
Im Zusammenhang mit COVID-19 wurden die Planungsrechnungen angepasst und der Firmenwert eines at-equity einbezogenen Unternehmens wurde im ersten Halbjahr 2020 um 1 Mio. € außerplanmäßig abgeschrieben.
Der zugrundeliegende Abzinsungssatz vor Steuern beträgt 11,8% (Vorjahr: 11,2%) und die nachhaltige Wachstumsrate nach der Detailplanungsphase wurde mit 1,0% (Vorjahr: 1,0%) angenommen. Bei der Planung der Ergebnisse während der Detailplanungsphase wurde der erwartete negative Effekt aufgrund der COVID-19 Pandemie berücksichtigt.
Die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten ergeben sich aufgrund von temporären Differenzen zwischen dem Buchwert nach IFRS und dem steuerrechtlichen Ansatz folgender Bilanzposten:
| in Mio. € | 30.06.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | 24 | 30 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten | 187 | 168 |
| Rückstellungen | 61 | 57 |
| Verlustvorträge | 19 | 39 |
| Sonstige | 5 | 5 |
| Latente Steueransprüche | 296 | 299 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | 10 | 10 |
| Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
33 | 25 |
| Finanzielle Vermögenswerte zu "fortgeführten Anschaffungskosten" | 55 | 53 |
| Handelsaktiva | 33 | 33 |
| Sicherungsderivate | 142 | 129 |
| Selbsterstellte immaterielle Wirtschaftsgüter | 2 | 16 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 80 | 69 |
| Sachanlagen | 12 | 10 |
| Latente Steuerverpflichtungen | 367 | 345 |
| Saldierter aktiver/passiver Bilanzansatz latenter Steuern | -71 | -46 |
| Aktive latente Steuern in der Bilanz ausgewiesen1) | 7 | 8 |
| Passive latente Steuern in der Bilanz ausgewiesen | 78 | 54 |
1) Entspricht den aktiven latenten Steuern von drei Unternehmen, die nicht Teil der Steuergruppe waren.
Pro Konzerngesellschaft wurden aktive und passive Steuerlatenzen gegenüber derselben lokalen Steuerbehörde saldiert und unter Steuerforderungen oder Steuerverbindlichkeiten ausgewiesen.
Sowohl latente Steueransprüche als auch latente Steuerverpflichtungen haben eine Restlaufzeit von über einem Jahr.
COVID-19 hat keine Auswirkungen auf die Verwertbarkeit der steuerlichen Verlustvorträge der BAWAG Group.
Im ersten Halbjahr 2020 beschloss die BAWAG Group bestimmte Immobilien des Teilkonzerns Südwestbank zu verkaufen. Nach entsprechenden Beschlüssen wurde ein Makler für den Verkaufsprozess beauftragt. Der Verkaufsprozess wird voraussichtlich innerhalb eines Jahres abgeschlossen. Da die Kriterien nach IFRS 5 erfüllt waren, wurden die betreffenden Immobilien als zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte klassifiziert. Sie umfassen als Finanzinvestition gehaltene Immobilien in Höhe von 161 Mio. €, die zum beizulegenden Zeitwert gemäß IAS 40 bilanziert werden und eine betrieblich genutzte Immobilie mit einem Buchwert von 37 Mio. €, die nach dem Anschaffungskostenmodell gemäß IAS 16 bewertet wird. Die zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte werden im Segment Corporate Center ausgewiesen.
Gemäß IFRS 5.15 muss ein Unternehmen einen langfristigen Vermögenswert, der als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird, zum niedrigeren Wert aus Buchwert und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewerten. Unmittelbar vor der erstmaligen Klassifizierung der Immobilien als "zu Veräußerung gehalten" wurden die Buchwerte der Vermögensgegenstände in Übereinstimmung mit den anwendbaren IFRS ermittelt. Da der Buchwert der zu Anschaffungskosten bilanzierten betrieblich genutzten Immobilie unter dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten liegt, wurde keine Wertminderung festgestellt. Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die als Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte ausgewiesen und die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, stiegen um 19,1 Mio. € (abzüglich Veräußerungskosten), die gemäß IAS 40 in den sonstigen betrieblichen Erträgen berücksichtigt wurden.
| in Mio. € | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|
| Begebene Schuldverschreibungen und andere verbriefte Verbindlichkeiten | 220 | 233 |
| Nachrang- und Ergänzungskapital | 106 | 130 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | 6 | 6 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten | 332 | 369 |
| in Mio. € | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|
| Derivate des Handelsbuchs | – | 0 |
| Derivate des Bankbuchs | 355 | 334 |
| Handelspassiva | 355 | 334 |
| in Mio. € | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 7.978 | 3.085 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | 30.249 | 30.378 |
| Spareinlagen – fix verzinst | 643 | 713 |
| Spareinlagen – variabel verzinst | 6.138 | 6.488 |
| Anlagekonten | 5.993 | 5.905 |
| Giroeinlagen – Retailkunden | 11.380 | 10.212 |
| Giroeinlagen – Firmenkunden | 2.785 | 4.020 |
| Sonstige Einlagen1) | 3.310 | 3.040 |
| Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital | 5.277 | 5.080 |
| Begebene Schuldverschreibungen und andere verbriefte Verbindlichkeiten | 4.784 | 4.220 |
| Nachrang- und Ergänzungskapital | 493 | 860 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten | 43.504 | 38.543 |
1) Primär Termineinlagen.
| in Mio. € | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|
| Sozialkapitalrückstellungen | 384 | 396 |
| Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften | 37 | 37 |
| Andere Rückstellungen inklusive Rechtsrisiken | 36 | 47 |
| Rückstellungen | 457 | 480 |
Rückstellungen für Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen sowie für Jubiläumsgelder werden gemäß IAS 19 nach der Projected Unit Credit Method (dem Anwartschaftsbarwertverfahren) ermittelt. Es wurde ein Rechenzinssatz von 1,00% verwendet (31. Dezember 2019:
1,00%). Versicherungsmathematische Anpassungen führten zu einem Nettoaufwand in Höhe von 0,9 Mio. € im sonstigen Ergebnis und einem Nettoertrag von 0,2 Mio. € im Periodengewinn.
Im Folgenden werden die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen dargestellt:
| Jun 2020 in Mio. € |
Mutterunter nehmen |
Unternehmen, unter deren ge meinschaftlicher Führung oder maßgeblichem Einfluss das Unternehmen steht |
Verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen |
Assoziierte Unternehmen |
Joint Ventures | Sonstige Beteiligungen |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Forderungen an Kunden | – | – | 39 | 1 | 71 | 0 |
| Nicht ausgenützte Kreditrahmen | – | – | 5 | 23 | 34 | – |
| Wertpapiere und Beteiligungen | – | – | – | 25 | – | – |
| Sonstige Aktiva (inkl. Derivaten) | – | – | 6 | – | – | – |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | – | – | 4 | 93 | 0 | 0 |
| Sonstige Passiva (inkl. Derivaten) | – | – | – | 0 | – | – |
| Gegebene Garantien | – | – | – | – | 1 | – |
| Zinserträge | – | – | 0,3 | 0,0 | 0,1 | – |
| Zinsaufwendungen | – | – | 0,0 | 0,7 | 0,0 | 0,0 |
| Gebühren und Aufwendungen | – | – | 0,0 | 2,4 | 0,0 | 0,0 |
| Dez 2019 in Mio. € |
Mutterunter nehmen |
Unternehmen, unter deren ge meinschaftlicher Führung oder maßgeblichem Einfluss das Unternehmen steht |
Verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen |
Assoziierte Unternehmen |
Joint Ventures | Sonstige Beteiligungen |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Forderungen an Kunden | – | – | 38 | 1 | 73 | – |
| Nicht ausgenützte Kreditrahmen | – | – | 4 | 22 | 33 | – |
| Wertpapiere und Beteiligungen | – | – | – | 24 | – | – |
| Sonstige Aktiva (inkl. Derivaten) | – | – | 6 | – | – | – |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | – | – | 5 | 90 | 1 | 0 |
| Sonstige Passiva (inkl. Derivaten) | – | – | – | 0 | – | – |
| Gegebene Garantien | – | – | – | – | 1 | – |
| Zinserträge | – | 32,7 | 0,9 | 0,3 | 0,2 | – |
| Zinsaufwendungen | – | 5,1 | 0,0 | 1,5 | 0,0 | 0,0 |
| Gebühren und Aufwendungen | – | – | 0,0 | 8,2 | 0,0 | 0,0 |
| Jun 2019 in Mio. € |
Mutterunter nehmen |
Unternehmen, unter deren ge meinschaftlicher Führung oder maßgeblichem Einfluss das Unternehmen steht |
Verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen |
Assoziierte Unternehmen |
Joint Ventures | Sonstige Beteiligungen |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Forderungen an Kunden | – | 1.019 | 47 | 1 | 76 | – |
| Nicht ausgenützte Kreditrahmen | – | 254 | 4 | 23 | 32 | – |
| Wertpapiere und Beteiligungen | – | 35 | – | 24 | – | – |
| Sonstige Aktiva (inkl. Derivaten) | – | – | 6 | – | – | – |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | – | 1 | 7 | 95 | 0 | 0 |
| Sonstige Passiva (inkl. Derivaten) | – | – | – | 1 | – | – |
| Gegebene Garantien | – | – | – | – | 1 | – |
| Zinserträge | – | 20,4 | 0,4 | 0,1 | 0,1 | – |
| Zinsaufwendungen | – | 2,7 | 0,0 | 0,8 | 0,0 | 0,0 |
| Gebühren und Aufwendungen | – | – | 0,0 | 4,2 | 0,0 | 0,0 |
Nachstehend werden die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen und deren Familienangehörigen dargestellt, wobei es sich bei den Konditionen um branchenund konzernübliche Mitarbeiterkonditionen bzw. fremdübliche Marktkonditionen handelt.
| Key-Management des Unternehmens |
Sonstige nahestehende Personen |
Key-Management des Unternehmens |
Sonstige nahestehende Personen |
|
|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | 30.06.2020 | 30.06.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2019 |
| Giroeinlagen | 5 | 5 | 4 | 4 |
| Spareinlagen | 0 | 4 | 0 | 3 |
| Ausleihungen | 3 | 6 | 3 | 6 |
| Bauspareinlagen | – | 0 | – | – |
| Leasing | – | 0 | – | 0 |
| Wertpapiere | 1 | 0 | 0 | 0 |
| Zinserträge | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,1 |
| Zinsaufwendungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Key-Management des Unternehmens |
Sonstige nahestehende Personen |
Key-Management des Unternehmens |
Sonstige nahestehende Personen |
|
|---|---|---|---|---|
| Anzahl der Aktien | 30.06.2020 | 30.06.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2019 |
| Aktien der BAWAG Group AG | 1.453.411 | 78.477 | 111.923 | 3.073 |
Grundlage für die Segmentierung ist die am 30. Juni 2020 gültige Konzernstruktur.
In der Segmentberichterstattung spiegeln sich die Resultate der in die BAWAG Group eingebundenen operativen Geschäftssegmente wider. Als Grundlage für die nachfolgenden Segmentinformationen dient IFRS 8 "Operating Segments", der dem "Management-Ansatz" folgt. Die Segmentinformationen werden auf Basis des internen Berichtswesens bestimmt, das dem Vorstand dazu dient, die Leistung der Segmente zu beurteilen und Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen auf die Segmente zu treffen.
Die Aufspaltung des Zinsüberschusses und dessen Allokation auf die Segmente in der Managementberichterstattung beruhen auf den Grundsätzen der Marktzinsmethode unter zusätzlicher Berücksichtigung verrechneter Liquiditätskosten und -prämien. Dieser Methodik folgend wird unterstellt, dass Aktiv- und Passivpositionen über entsprechend fristenkongruente Geschäfte am Geld- und Kapitalmarkt refinanziert und demgemäß zinsrisikolos gestellt werden. Die aktive Steuerung des Zinsrisikos erfolgt im Aktiv-/ Passiv-Management und wird erfolgsmäßig im Corporate Center dargestellt. Die restlichen Erlöskomponenten und die direkt zurechenbaren Kosten werden verursachungsgerecht den jeweiligen Unternehmensbereichen zugerechnet. Die Overheadkosten werden mittels Verteilungsschlüssel auf die einzelnen Segmente verteilt. Regulatorische Aufwendungen werden ebenso auf Basis verschiedener Inputparameter auf die Segmente verteilt.
Die BAWAG Group wird im Rahmen der folgenden vier Geschäfts- und Berichtssegmente gesteuert:
Retail & SME – hierunter fallen Spar-, Zahlungsverkehrs-, Karten- und Finanzierungsprodukte, Anlage- und Versicherungsprodukte für unsere inländischen Privatkunden, KMU-Finanzierungen einschließlich unserer Aktivitäten im Bereich des sozialen Wohnbaus sowie Wohnbaubankanleihen und eigene Emissionen, die mit Retailkrediten besichert sind. Weiters umfasst das Segment unsere Direktbankmarke easybank mit einer vollständigen Online-Produktpalette, z.B. Sparen, Zahlungsverkehr, Karten- und Kreditgeschäft für Privatkunden und KMUs. Privat - und KMU - Kunden der Südwestbank (inkl. Qlick) sowie das Factoring Geschäft in Deutschland und der Schweiz sind ebenso in diesem Segment berücksichtigt. Weiters fallen unser KFZ-, Mobilien- und Immobilienleasinggeschäft, Bauspardarlehen und -einlagen sowie das Kreditgeschäft mit internationalen privaten Kreditnehmern, eigene Emissionen, die mit einem internationalen Portfolio an Wohnbaukrediten gedeckt sind, darunter.
Unsere Segmente sind auf unsere Geschäftsstrategie hin ausgerichtet und orientieren sich am Ziel, die Ergebnisse unserer Geschäftseinheiten und der gesamten Bank transparent auszuweisen. Dazu gehört auch die Minimierung finanzieller Auswirkungen und Aktivitäten im Corporate Center.
| Jan-Jun 2020 in Mio. € |
Retail & SME | Corporates & Public |
Treasury | Corporate Center |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettozinsertrag | 334,3 | 117,9 | 24,1 | -28,6 | 447,7 |
| Provisionsüberschuss | 109,4 | 19,6 | 0,1 | -1,4 | 127,7 |
| Operative Kernerträge | 443,7 | 137,5 | 24,2 | -30,0 | 575,4 |
| Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten | 3,3 | 1,8 | -0,7 | -26,3 | -21,9 |
| Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen | 0,9 | 0,0 | 0,0 | 25,4 | 26,3 |
| Operative Erträge | 447,9 | 139,3 | 23,5 | -30,9 | 579,8 |
| Operative Aufwendungen | -180,1 | -41,8 | -14,2 | -13,5 | -249,6 |
| Ergebnis vor Risikokosten | 267,8 | 97,5 | 9,3 | -44,4 | 330,2 |
| Regulatorische Aufwendungen | -25,9 | -7,5 | -5,4 | 0,0 | -38,8 |
| Risikokosten | -77,9 | -40,2 | -2,0 | -9,5 | -129,6 |
| Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen | – | – | – | -0,4 | -0,4 |
| Periodengewinn vor Steuern | 164,0 | 49,9 | 1,9 | -54,5 | 161,3 |
| Steuern vom Einkommen | -41,0 | -12,5 | -0,5 | 15,4 | -38,6 |
| Periodengewinn nach Steuern | 123,0 | 37,4 | 1,4 | -39,1 | 122,7 |
| Nicht beherrschende Anteile | – | – | – | -0,3 | -0,3 |
| Nettogewinn | 123,0 | 37,4 | 1,4 | -39,5 | 122,3 |
| Geschäftsvolumina | |||||
| Aktiva | 18.493 | 13.902 | 16.184 | 2.699 | 51.278 |
| Verbindlichkeiten | 28.475 | 12.182 | 4.559 | 6.062 | 51.278 |
| Risikogewichtete Aktiva | 8.409 | 7.652 | 2.681 | 2.008 | 20.750 |
| Jan-Jun 2019 in Mio. € |
Retail & SME | Corporates & Public |
Treasury | Corporate Center |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettozinsertrag | 303,7 | 126,0 | 23,6 | -18,2 | 435,1 |
| Provisionsüberschuss | 122,0 | 21,6 | 0,1 | -1,1 | 142,6 |
| Operative Kernerträge | 425,8 | 147,7 | 23,7 | -19,5 | 577,7 |
| Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten | 0,0 | 0,0 | 42,0 | -13,8 | 28,2 |
| Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen | 0,7 | 0,0 | 0,0 | 4,7 | 5,4 |
| Operative Erträge | 426,4 | 147,7 | 65,7 | -28,5 | 611,3 |
| Operative Aufwendungen | -185,3 | -52,8 | -17,2 | -7,0 | -262,3 |
| Ergebnis vor Risikokosten | 241,1 | 94,9 | 48,5 | -35,5 | 349,0 |
| Regulatorische Aufwendungen | -24,0 | -8,5 | -4,6 | 0,0 | -37,1 |
| Risikokosten | -32,2 | 8,4 | 0,3 | -3,7 | -27,2 |
| Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen | – | – | – | 2,4 | 2,4 |
| Periodengewinn vor Steuern | 184,9 | 94,8 | 44,3 | -36,9 | 287,1 |
| Steuern vom Einkommen | -46,2 | -23,7 | -11,1 | 12,5 | -68,5 |
| Periodengewinn nach Steuern | 138,7 | 71,1 | 33,2 | -24,4 | 218,6 |
| Nicht beherrschende Anteile | – | – | – | 0,0 | 0,0 |
| Nettogewinn | 138,7 | 71,1 | 33,2 | -24,4 | 218,6 |
| Geschäftsvolumina | |||||
| Aktiva | 17.446 | 14.196 | 9.177 | 3.644 | 44.463 |
| Verbindlichkeiten | 27.678 | 7.375 | 3.501 | 5.909 | 44.463 |
| Risikogewichtete Aktiva | 8.235 | 8.523 | 1.748 | 2.221 | 20.727 |
Da die interne und externe Berichterstattung der BAWAG Group vollständig harmonisiert ist, gibt es keine unterschiedlichen Bewertungen der Gewinne oder Verluste der berichtspflichtigen Segmente. Aus diesem Grund wird in der Segmenttabelle keine separate Spalte mit einer Überleitungsrechnung dargestellt.
Die unten angeführten Tabellen stellen die Geschäftssegmente in einer geografischen Verteilung, basierend auf der risikomäßigen Zuordnung der Einzelkunden zu einem Land, dar. Kundengruppen werden nicht aggregiert und einem einzelnen Land zugeordnet (z.B. dem Land der Muttergesellschaft), sondern auf Einzelgesellschaftsebene den jeweiligen Ländern zugeteilt.
Als österreichische Bank erwirtschaftet die BAWAG Group 63% ihrer operativen Kernerträge in Österreich. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt – unterstützt durch die deutschen und schweizer Tochtergesellschaften und das Kommerzkundengeschäft – in der DACH-Region.
Die folgenden Tabellen zeigen die operativen Kernerträge pro Segment und Geografie:
| Jan-Jun 2020 in Mio. € |
Retail & SME | Corporates & Public |
Treasury | Corporate Center |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|
| DACH | 419,3 | 57,0 | 3,7 | -33,1 | 446,9 |
| davon Österreich | 355,4 | 37,6 | 1,5 | -30,5 | 364,0 |
| davon Deutschland/Schweiz | 63,9 | 19,4 | 2,2 | -2,6 | 82,9 |
| Westeuropa/USA | 24,4 | 80,5 | 20,5 | 3,1 | 128,5 |
| Summe | 443,7 | 137,5 | 24,2 | -30,0 | 575,4 |
| Jan-Jun 2019 in Mio. € |
Retail & SME | Corporates & Public |
Treasury | Corporate Center |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|
| DACH | 402,8 | 65,9 | 10,9 | -19,5 | 460,1 |
| davon Österreich | 361,9 | 39,9 | 9,7 | -18,1 | 393,4 |
| davon Deutschland/Schweiz | 40,9 | 26,0 | 1,2 | -1,3 | 66,8 |
| Westeuropa/USA | 23,0 | 81,8 | 12,8 | 0,0 | 117,6 |
| Summe | 425,8 | 147,7 | 23,7 | -19,5 | 577,7 |
Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen und die operativen Aufwendungen können wie folgt auf die konsolidierte Gewinn- und Verlustrechnung übergeleitet werden:
| in Mio. € | Jan–Jun 2020 | Jan–Jun 2019 |
|---|---|---|
| Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen gemäß Segmentbericht | 26,3 | 5,4 |
| Regulatorische Aufwendungen | -36,3 | -35,0 |
| Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen gemäß konsolidierter Gewinn und Verlustrechnung |
-10,1 | -29,6 |
| in Mio. € | Jan–Jun 2020 | Jan–Jun 2019 |
|---|---|---|
| Operative Aufwendungen gemäß Segmentbericht | -249,6 | -262,3 |
| Regulatorische Aufwendungen | -2,5 | -2,1 |
| Operative Aufwendungen gemäß konsolidierter Gewinn- und Verlustrechnung | -252,2 | -264,4 |
Die regulatorischen Meldungen erfolgen auf Ebene der BA-WAG Group. Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung der BAWAG Group inklusive Übergangsregelungen
und deren Eigenmittelerfordernis zum 30. Juni 2020 und zum 31. Dezember 2019 gemäß CRR mit IFRS-Werten und auf Basis des CRR-Konsolidierungskreises.
| in Mio. € | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|
| Stammkapital und Rücklagen (inklusive Fonds für allgemeine Bankrisiken)1) | 3.325 | 3.382 |
| Abzug immaterielle Vermögenswerte | -495 | -491 |
| Sonstiges Ergebnis | -125 | -123 |
| Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge | -84 | -71 |
| Prudent valuation, aus der Zeitwertbilanzierung resultierende nicht realisierte Gewinne, Gewinne aus zum Zeitwert bilanzierten Verbindlichkeiten, die aus Veränderungen der eigenen Bonität resultieren, Cashflow-Hedge-Rücklage |
10 | 12 |
| Von der künftigen Rentabilität abhängige latente Steueransprüche, ausgenommen diejenigen, die aus temporären Differenzen resultieren |
-1 | -4 |
| Abzug nicht wesentliche Beteiligungen | -2 | – |
| Hartes Kernkapital | 2.628 | 2.705 |
| Als zusätzliches Kernkapital anrechenbare Kapitalinstrumente | 300 | 300 |
| Abzug nicht wesentliche Beteiligungen | -5 | – |
| Zusätzliches Kernkapital | 295 | 300 |
| Tier I | 2.923 | 3.005 |
| Ergänzungs- und Nachrangkapital | 475 | 484 |
| Ergänzungskapital mit Übergangsbetimmungen | 1 | 3 |
| Überschuss IRB-Risikovorsorge | – | 0 |
| Abzug wesentliche Beteiligungen, Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge | -25 | -24 |
| Ergänzungskapital – Tier II | 451 | 463 |
| Anrechenbare Eigenmittel (Total Capital) | 3.375 | 3.468 |
1) In dieser Position wurde eine Dividende für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe 229,5 Mio. €, entsprechend der Dividenden-Policy der BAWAG Group, abgezogen.
| in Mio. € | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|
| Kreditrisiko | 18.726 | 18.258 |
| Marktrisiko | 0 | 0 |
| Operationelles Risiko | 2.024 | 1.983 |
| Eigenmittelanforderung (risikogewichtete Aktiva) | 20.750 | 20.241 |
| Jun 2020 | Dez 2019 | |
|---|---|---|
| Common Equity Tier I Quote, bezogen auf das Gesamtrisiko | 13,4% | 13,3% |
| Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko | 17,0% | 17,0% |
| Jun 2020 | Dez 2019 | |
|---|---|---|
| Common Equity Tier I Quote, bezogen auf das Gesamtrisiko (exkl. Zwischengewinn) | 12,7% | 11,8% |
| Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (exkl. Zwischengewinn) | 16,3% | 15,6% |
| Common Equity Tier I Quote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn) | 13,4% | 13,4% |
| Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn) | 17,0% | 17,1% |
Die folgenden Tabellen zeigen einen Vergleich der Buchwerte und Fair Values (beizulegende Zeitwerte) der einzelnen Bilanzposten:
| Buchwert | Fair Value | Buchwert | Fair Value | |
|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | Jun 2020 | Jun 2020 | Dez 2019 | Dez 2019 |
| Aktiva | ||||
| Barreserve | 843 | 843 | 1.424 | 1.424 |
| Erfolgswirksam freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
95 | 95 | 100 | 100 |
| Forderungen an Kunden | 95 | 95 | 100 | 100 |
| Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
716 | 716 | 640 | 640 |
| Forderungen an Kunden | 199 | 199 | 239 | 239 |
| Wertpapiere | 447 | 447 | 325 | 325 |
| Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und andere Eigenkapitalinstrumente |
70 | 70 | 76 | 76 |
| Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
5.140 | 5.140 | 3.631 | 3.631 |
| Schuldtitel | 4.904 | 4.904 | 3.425 | 3.425 |
| Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und andere Eigenkapitalinstrumente |
236 | 236 | 206 | 206 |
| Handelsaktiva | 375 | 375 | 353 | 353 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 42.135 | 42.490 | 37.556 | 37.834 |
| Kunden | 31.372 | 31.700 | 30.467 | 30.736 |
| Kreditinstitute | 8.263 | 8.265 | 5.720 | 5.722 |
| Wertpapiere | 2.500 | 2.525 | 1.369 | 1.376 |
| Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien |
17 | 17 | 5 | 5 |
| Sicherungsderivate | 423 | 423 | 397 | 397 |
| Sachanlagen | 351 | n/a | 396 | n/a |
| Vermietete Grundstücke und Gebäude | 150 | 150 | 311 | 311 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 555 | n/a | 569 | n/a |
| Sonstige Vermögenswerte | 280 | n/a | 280 | n/a |
| Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte |
198 | 204 | – | – |
| Summe Aktiva | 51.278 | 45.662 |
| Buchwert | Fair Value | Buchwert | Fair Value | |
|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | Jun 2020 | Jun 2020 | Dez 2019 | Dez 2019 |
| Passiva | ||||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
332 | 332 | 369 | 369 |
| Begebene Schuldverschreibungen und andere verbriefte Verbindlichkeiten |
220 | 220 | 233 | 233 |
| Nachrang- und Ergänzungskapital | 106 | 106 | 130 | 130 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | 6 | 6 | 6 | 6 |
| Handelspassiva | 355 | 355 | 334 | 334 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten |
43.504 | 43.537 | 38.543 | 38.621 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 7.978 | 7.999 | 3.085 | 3.104 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | 30.249 | 30.266 | 30.378 | 30.419 |
| Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital |
5.277 | 5.272 | 5.080 | 5.098 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten aus Vermögensübertragungen |
918 | 918 | 729 | 729 |
| Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien |
387 | 387 | 337 | 337 |
| Sicherungsderivate | 61 | 61 | 116 | 116 |
| Rückstellungen | 457 | n/a | 480 | n/a |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 1.305 | n/a | 926 | n/a |
| Eigenkapital | 3.954 | n/a | 3.824 | n/a |
| Nicht beherrschende Anteile | 4 | n/a | 4 | n/a |
| Summe Passiva | 51.278 | 45.662 |
Der beizulegende Zeitwert von wesentlichen vermieteten Grundstücken und Gebäuden basiert auf externen und internen Bewertungen. Bezüglich Details zur Umklassifizierung eines Teils der vermieteten Grundstücke und Gebäude in Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte verweisen wir auf Note 13. Bei den sonstigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. Auf eine Angabe zum beizulegenden Zeitwert wurde daher verzichtet.
Zur Bestimmung des Fair Value von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden marktübliche Bewertungsmethoden verwendet. In Bezug auf Level 3 Aktiva und Passiva, für die nicht beobachtbare Bewertungsparameter zur Bewertung verwendet werden, führt die aktuelle COVID-19 Situation zu einer erhöhten Unsicherheit in Bezug auf die Messung des Fair Value dieser Positionen.
Die folgende Tabelle zeigt eine Analyse der Fair Values der bilanzierten Finanzinstrumente und der vermieteten Grundstücke und Gebäude auf Basis der im IFRS 13 definierten Fair-Value-Hierarchie. Die Aufgliederung umfasst die folgenden Gruppen:
Diese Kategorie beinhaltet die Mehrzahl der OTC-Derivatkontrakte, Unternehmensanleihen und Anleihen, bei denen kein öffentlich zugänglicher Kurs vorliegt, sowie einen Großteil der emittierten, zum Fair Value klassifizierten Schuldtitel des Konzerns.
Zur Bewertung von zum Fair Value bewerteten Kundenforderungen kommen marktübliche Bewertungsmodelle zum Einsatz, z. B. Discounted-Cashflow- und Standardoptionspreismodelle. Marktparameter wie Zinssätze, Wechselkurse oder Volatilitäten werden als Input für das Bewertungsmodell zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts verwendet. Die zur Bestimmung des reinen Zeitwerts verwendeten Diskontierungskurven enthalten nur Instrumente, die kein oder nur ein geringes Ausfallrisiko, wie zum Beispiel Swapsätze, aufweisen. Spread-Kurven, die die Refinanzierungskosten des zugrundeliegenden Schuldners widerspiegeln, werden entweder von ausstehenden Refinanzierungsinstrumenten, unterschieden nach Seniorität (besicherte, unbesicherte oder nachrangige Refinanzierungen), oder Benchmark-Zinskurven (z. B. Indizes) abgeleitet.
Bei linearen, derivativen Finanzinstrumenten, die keine optionalen Komponenten beinhalten (wie z.B. Interest Rate Swaps, Devisentermingeschäfte), wird ebenso die Barwertmethode angewandt (Abzinsung zukünftiger Cashflows mit der entsprechenden Swapkurve, wobei bei Derivaten, mit deren Counterparty ein Credit Support Annex (CSA) besteht, die OIS/EONIA-Swapkurve Basis der Diskontierung ist).
Für optionale Instrumente werden marktübliche Optionspreismodelle wie Black Scholes (Swaptions, Caps, Floors), Bachelier (Caps, Floors und Swaptions in Währungen mit negativen Zinsen), Garman-Kohlhagen (Währungsoptionen) sowie das Hull-White-Modell (Swaps mit mehrfachen Kündigungsrechten) verwendet, die in den Front-Office-Systemen konsistent implementiert und angewandt werden.
Die den Modellen zugrunde liegenden Parameter (Zinskurven, Volatilitäten, FX-Kurse) werden unabhängig von den Treasury-Abteilungen vom Bereich Marktrisiko in die Front-Office-Systeme übertragen, wodurch eine Trennung von Markt und Marktfolge sichergestellt ist.
Bei komplexeren Derivaten, die zu Hedge-Zwecken abgeschlossen wurden und back to back geschlossen sind, wird auf eine externe Bewertung zurückgegriffen, die vom Bereich Marktrisiko eingeholt und zur korrekten Weiterverarbeitung in die Systeme übertragen wird.
Zur Evaluierung der Spreads der Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert gewidmeten eigenen Emissionen werden marktübliche Anbieter wie Bloomberg und Markit herangezogen. Auf Basis der Termstructure der österreichischen Bankensektorkurve sowie der Quotes der internationalen BAWAG P.S.K.-Emissionen werden eine Seniorunsecured- sowie eine LT2-Spreadkurve ermittelt. Für fundierte Bankschuldverschreibungen wird die Spreadkurve direkt aus den Quotes mehrerer BAWAG P.S.K.- Benchmark-Anleihen ermittelt. Die Wertpapierkurse der BAWAG P.S.K.-Emissionen errechnen sich dann durch Diskontierung der um den Spread adaptierten Swapkurve. Im ersten Halbjahr 2020 betrug der Anteil der Fair-Value-Änderung der eigenen Emissionen des BAWAG Group-Konzerns, der sich nur aufgrund von Bonitätsveränderungen ergeben hat, +2,7 Mio. € (2019: -1,1 Mio. €). Diese ist definiert als das Produkt des Creditspreadbasispunktwertes mit der jeweiligen Spreadveränderung, ergänzt um den Pull-to-Par-Effekt. Zum 30. Juni 2020 betrug die kumulierte Fair-Value-Änderung, die auf Bonitätsveränderungen zurückzuführen ist, +1,4 Mio. € (2019: -1,6 Mio. €).
Bei einer Verengung des Credit Spreads um einen Basispunkt würde sich eine Bewertungsveränderung von -0,05 Mio. € (2019: -0,1 Mio. €) ergeben.
Der Anteil der kumulierten Fair-Value-Änderung von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen, der sich nur aufgrund von Bonitätsveränderungen ergeben hat, betrug zum 30. Juni 2020 -1,1 Mio. € (2019: 0,0 Mio. €) und wird als Änderung vom Spread zwischen AT-Bund-Kurve und €-Swapkurve in der beobachteten Periode definiert. Der Anteil der entsprechenden jährlichen Fair-Value-Änderung beträgt -1,1 Mio. € (zum 31. Dezember 2019: -2,9 Mio. €).
Bei einer Verengung des Credit Spreads um einen Basispunkt würde sich eine Bewertungsveränderung von -0,06 Mio. € ergeben (2019: -0,06 Mio. €).
Level 3: Im Rahmen der Bewertung werden nicht extern beobachtbare Inputfaktoren verwendet, die einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Marktwerts haben. Dies betrifft vorwiegend illiquide Fonds der Südwestbank sowie Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank, IMMO-BANK und Südwestbank. Kredite und Forderungen und finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten werden mittels Discounted-Cashflow-Methode mit einer um den Credit Spread angepassten Swapkurve bewertet. Außerdem betrifft dies auch die Anteile an nicht konsolidierten Beteiligungen, die entweder erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert oder im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.
Bezüglich der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von wesentlichen vermieteten Grundstücken und Gebäuden wird auf die Angaben auf S. 64 verwiesen.
Für die Bestimmung des Credit Value Adjustment (CVA) für Bonitätsrisiken von OTC-Derivaten werden Nettingeffekte auf Kundenebene innerhalb von Geschäften selben Typs und selber Währung berücksichtigt.
Zur Ermittlung des Fair Value der Beteiligungen wurden die geplanten möglichen Ausschüttungen mit dem jeweils der Beteiligung zugrunde liegenden risikogewichteten und markt-bezogenen Diskontierungssatz nach Steuern abgezinst.
Diese Prognosen berücksichtigen die aktuellsten Forecasts, einschließlich der beobachteten und erwarteten Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Rentabilität der betreffenden Unternehmen.
Zur Bewertung der Beteiligungsunternehmen wurden die geplanten möglichen Dividenden herangezogen und für die Barwertermittlung mit dem jeweils zugrunde liegenden risikogewichteten und marktbezogenen Diskontierungssatz nach Steuern abgezinst.
Der für die Bewertung herangezogene Planungshorizont beläuft sich im Regelfall auf fünf Jahre. Die zugrunde gelegten langfristigen Wachstumsraten liegen bei Going-Concern-Betrachtung bei 1,0%. Soweit erforderlich, wurden entsprechende unternehmensspezifische Gewinnthesaurierungen im Rahmen der Ermittlung des Continuing Values und der detaillierten Planungsphase berücksichtigt.
Der Diskontierungssatz nach Steuern setzt sich aus den Komponenten risikoloser Basiszinssatz, länderspezifische Marktrisikoprämie sowie Betafaktor zusammen. Zum 30. Juni 2020 werden folgende Werte herangezogen:
den Banken mit Schwerpunkt Retail-Geschäft herangezogen. Als Quelle dient hierfür Bloomberg. Für die Peer Group qualifizie-ren sich nur Banken mit einem R² (Determinationskoef-fizient) von zumindest 0,15 und / oder einem Wert für den t-Test (Hypothesentest) von zumindest 1,98. Der Betafaktor für Börsen beträgt 0,86.
Unter Zugrundelegung der oben angeführten Prämissen wurde im Berichtszeittraum für die Beteiligungen ein Fair Value gemäß IFRS 13 errechnet.
Im ersten Halbjahr 2020 wurden Fair Value Änderungen in Höhe von -25,8 Mio. € im sonstigen Ergebnis erfasst und -3,2 Mio. € in der Gewinn- und Verlustrechnung.
| Jun 2020 in Mio. € |
Level 1 | Level 2 | Level 3 | Summe |
|---|---|---|---|---|
| Aktiva | ||||
| Erfolgswirksam freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
– | 95 | – | 95 |
| Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
30 | 97 | 589 | 716 |
| Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
4.728 | 345 | 67 | 5.140 |
| Schuldtitel | 4.559 | 345 | 1 | 4.905 |
| Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und andere Eigenkapitalinstrumente |
169 | – | 66 | 235 |
| Handelsaktiva | 0 | 375 | – | 375 |
| Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien |
0 | 17 | – | 17 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 1.013 | 8.646 | 32.831 | 42.490 |
| Sicherungsderivate | – | 423 | – | 423 |
| Vermietete Grundstücke und Gebäude | – | – | 150 | 150 |
| Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte |
– | – | 204 | 204 |
| Summe Aktiva | 5.771 | 9.998 | 33.841 | 49.610 |
| Passiva | ||||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
– | 148 | 184 | 332 |
| Begebene Schuldverschreibungen und andere verbriefte Verbindlichkeiten |
– | 36 | 184 | 220 |
| Nachrang- und Ergänzungskapital | – | 106 | – | 106 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | – | 6 | – | 6 |
| Handelspassiva | – | 355 | – | 355 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten |
– | 12.283 | 31.254 | 43.537 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten aus Vermögensübertragungen |
– | 918 | – | 918 |
| Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien |
– | 387 | – | 387 |
| Sicherungsderivate | – | 61 | – | 61 |
| Summe Passiva | – | 14.152 | 31.438 | 45.590 |
| Dez 2019 in Mio. € |
Level 1 | Level 2 | Level 3 | Summe | |
|---|---|---|---|---|---|
| Aktiva | |||||
| Erfolgswirksam freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
– | 100 | – | 100 | |
| Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
29 | 100 | 511 | 640 | |
| Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
3.492 | 58 | 81 | 3.631 | |
| Schuldtitel | 3.366 | 58 | 1 | 3.425 | |
| Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und andere Eigenkapitalinstrumente |
126 | – | 80 | 206 | |
| Handelsaktiva | 0 | 353 | – | 353 | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 180 | 5.606 | 32.048 | 37.834 | |
| Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien |
– | 5 | – | 5 | |
| Sicherungsderivate | – | 397 | – | 397 | |
| Vermietete Grundstücke und Gebäude | – | – | 311 | 311 | |
| Summe Aktiva | 3.701 | 6.619 | 32.951 | 43.271 | |
| Passiva | |||||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
– | 174 | 195 | 369 | |
| Begebene Schuldverschreibungen und andere verbriefte Verbindlichkeiten |
– | 38 | 195 | 233 | |
| Nachrang- und Ergänzungskapital | – | 130 | – | 130 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | – | 6 | – | 6 | |
| Handelspassiva | – | 334 | – | 334 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten |
– | 6.637 | 31.984 | 38.621 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten aus Vermögensübertragungen |
– | 729 | – | 729 | |
| Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte Portfolien |
– | 337 | – | 337 | |
| Sicherungsderivate | – | 116 | – | 116 | |
| Summe Passiva | – | 8.327 | 32.179 | 40.506 | |
Im ersten Halbjahr 2020 gab es keine Bewegungen von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wertpapieren zwischen Level 1 und Level 2 (31. Dezember 2019: Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert
bewertete Wertpapiere mit einem Buchwert von 68 Mio. € wurden aufgrund eines liquideren Marktes von Level 2 auf Level 1 umgegliedert).
Die dem Level 3 zugeordneten, zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente haben sich wie folgt entwickelt:
| Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
|||||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
Schuldtitel | Unternehmen mit Beteiligungsver hältnis und andere Eigenkapitalinstru mente |
Finanzielle Verbindlichkeiten |
| Stand 01.01.2020 | 511 | – | 1 | 80 | 195 |
| Bewertungsgewinne (Verluste) im Konzernüberschuss |
|||||
| von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode gehalten werden |
-1 | – | 0 | – | -3 |
| von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode nicht mehr gehalten werden |
0 | – | – | – | – |
| Bewertungsgewinne/-verluste im Sonstigen Ergebnis |
|||||
| von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode gehalten werden |
– | – | 0 | -26 | 0 |
| von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode nicht mehr gehalten werden |
– | – | – | – | – |
| Käufe/Zugänge | 134 | – | 0 | 12 | 0 |
| Tilgungen | -17 | – | – | – | -8 |
| Verkäufe | -38 | – | – | 0 | 0 |
| Währungsumrechnung | 0 | – | – | 0 | – |
| Änderung Konsolidierungskreis | 0 | – | – | 0 | 0 |
| Übertragungen zu/aus anderen Levels |
– | – | – | – | – |
| Stand 30.06.2020 | 589 | – | 1 | 66 | 184 |
| zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
|||||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
Schuldtitel | Unternehmen mit Beteiligungsver hältnis und andere Eigenkapitalinstru mente |
Finanzielle Verbindlichkeiten |
| Stand 01.01.2019 | 226 | – | 1 | 90 | 260 |
| Bewertungsgewinne (Verluste) im Konzernüberschuss |
|||||
| von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode gehalten werden |
-4 | – | 0 | 0 | -6 |
| von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode nicht mehr gehalten werden |
2 | – | 0 | – | – |
| Bewertungsgewinne/-verluste im Sonstigen Ergebnis |
|||||
| von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode gehalten werden |
– | – | 0 | 0 | 2 |
| von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode nicht mehr gehalten werden |
– | – | – | – | – |
| Käufe/Zugänge | 569 | – | 0 | 31 | – |
| Tilgungen | -273 | – | 0 | – | -61 |
| Verkäufe | -42 | – | – | -9 | – |
| Währungsumrechnung | 0 | – | – | -1 | – |
| Änderung Konsolidierungskreis | – | – | – | 2 | – |
| Korrektur redaktioneller Fehler | 33 | – | – | -33 | – |
| Übertragungen zu/aus anderen Levels |
– | – | – | – | – |
| Stand 31.12.2019 | 511 | – | 1 | 80 | 195 |
Die Bewertungen (inklusive der Parametrisierungen der beobachtbaren Parameter) erfolgen durch einen vom Markt unabhängigen Marktfolgebereich innerhalb des Risikoressorts auf monatlicher Basis. Aufgetretene Änderungen werden, soweit möglich, mit am Markt beobachtbaren Referenzen verglichen und plausibilisiert.
Der wesentliche, nicht direkt beobachtbare Inputfaktor bei den Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank und der IMMO-BANK ist der Spread-Aufschlag auf die Swapkurve, der zur Bestimmung der Risk-Adjusted Discount Curve herangezogen wird. Der Fair Value ermittelt sich in weiterer Folge durch Diskontierung der zukünftigen Cashflows mit
der Risk-Adjusted Discount Curve. Der Brutto-Spread-Aufschlag für Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank ist laufzeitabhängig und beträgt aktuell für 5 Jahre 117 Basispunkte (Mid) (31. Dezember 2019: 100 Basispunkte). Für Emissionen der IMMO-BANK hängen die Spreads vom Rang und der Fälligkeit ab.
Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene
Grundsätzlich ist der angeführte Inputparameter von der generellen Marktentwicklung der Credit Spreads innerhalb des Bankensektors bzw. im Detail von der Bonitätsentwicklung der Wohnbaubanken abhängig, wobei eine Ausweitung der Spreads eine positive Auswirkung hat.
Fair-Value-Kredite werden grundsätzlich über die Discounted-Cashflow-Methode (DCF) bewertet. Sind Ober- oder Untergrenzen oder einfache Kündigungsoptionen vorhanden, werden diese mittels Bachelier-Modell abgebildet. Der Discountfaktor, welcher in der DCF verwendet wird, setzt sich aus mehreren Parametern zusammen: der Funding-Kurve (abgeleitet aus einer Peergroup europäischer Banken mit demselben Rating wie die BAWAG P.S.K.) und einer kundenspezifischen Credit-Spread-Kurve (abgeleitet je nach Verfügbarkeit aus CDS- oder CDS-Markit-Sektor-Kurve; bei Retail und KMU aus intern abgeleiteter Ausfallswahrscheinlichkeit), welche um den jeweiligen Besicherungsgrad angepasst wird.
Bei den Fonds der Südwestbank, die nicht zeitnah zu den veröffentlichten Net Asset Values veräußert werden konnten, kommt als nicht direkt beobachtbarer Inputfaktor ein Abschlag zur Anwendung, der dem zu erwartenden Verkaufskurs Rechnung trägt. Der Fair Value ermittelt sich in weiterer Folge als Differenz des Net Asset Values und dieses Liquiditätsabschlags. Der Ausweis erfolgt unter Erfolgswirksam verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte.
Der beizulegende Zeitwert von zwei nicht gehandelten Investmentfonds basiert auf den vom Fondsmanager bereitgestellten Marktpreisnotierungen.
Bei Immobilienfonds werden die zugrundeliegenden Investitionen mindestens jährlich von einem unabhängigen, vom Fondsmanager beauftragten Gutachter bewertet, der Net Asset Value (NAV) wird mindestens vierteljährlich ermittelt. Der Net Asset Value des Investmentfonds entspricht dem Überschuss des Wertes der Vermögenswerte des Investmentfonds über den Wert seiner Verbindlichkeiten.
Fonds, die in Kreditportfolios investieren, werden von einem unabhängigen externen Experten auf der Grundlage einer DCF-Methode bewertet, die eigene Ausfall- und Vorauszahlungsmodelle verwendet, um die erwarteten Cashflows abzuleiten, die zu einem Marktzinssatz diskontiert werden. Das Modell verwendet Kredit- und Leistungsindikatoren sowie makroökonomische Indikatoren, um die Cashflows für jeden Kreditpool, segmentiert nach Herkunft, Alter, Unterklasse und Laufzeit, zu prognostizieren. Der Fondswert wird auf monatlicher Basis berechnet.
Die Jahresabschlüsse des Fonds werden nach lokalen Vorschriften erstellt. Es erfolgt eine jährliche Prüfung der Fonds durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer, um die Richtigkeit der oben genannten Angaben zu gewährleisten.
Für die Bewertung eines signifikanten Teils der Eigenkapitalinstrumente werden die Dividend-Discount-Methode sowie die Discounted-Earnings-Methode verwendet. Ein kleinerer Teil wird auf Basis externer Preisangaben oder des anteiligen Eigenkapitals bewertet.
Erwartete Dividenden und Erträge sowie externe Preisindikationen berücksichtigen die aktuellsten Forecasts, einschließlich der beobachteten und erwarteten Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Rentabilität der betreffenden Unternehmen.
Wenn der Wert eines Finanzinstruments von nicht beobachtbaren Parametern abhängt, können diese Parameter aus einer Bandbreite von alternativen Parametrisierungen gewählt werden. Die aktuelle COVID-19 Situation zu einer erhöhten Unsicherheit in Bezug auf nicht beobachtbare Parameter und die Messung des Fair Value dieser Positionen. Verbindlichkeiten in Level 3, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, betreffen Emissionen der BA-WAG P.S.K. Wohnbaubank und der IMMO-BANK. Die BAWAG Group hatte zum 30. Juni 2020 zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte in Level 3 in Höhe von 656 Mio. € im Bestand (31. Dezember 2019: 592 Mio. €).
Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der Eigenen Emissionen um 20 Basispunkte erhöht, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 30. Juni 2020 um 0,3 Mio. € (31. Dezember 2019: 0,5 Mio. €) verbessert. Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der eigenen Emissionen um 20 Basispunkte vermindert, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 30. Juni 2020 um 0,3 Mio. € (31. Dezember 2019: 0,5 Mio. €) verschlechtert.
Der Anteil der kumulierten Fair-Value-Änderung von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen, der sich nur aufgrund von Bonitätsveränderungen ergeben hat, beträgt zum 30. Juni 2020 +1,0 Mio. € (2019: +1,6 Mio. €) und wird als Änderung vom Spread zwischen AT-Bund-Kurve und €-Swapkurve in der beobachteten Periode definiert. Der Anteil der entsprechenden jährlichen Fair-Value-Änderung beträgt -0,6 Mio. € (zum 31. Dezember 2019: +0,4 Mio. €).
Bei einer Verengung des Credit Spreads um einen Basispunkt würde sich eine Bewertungsveränderung von +0,1 Mio. € ergeben (2019: +0,07 Mio. €).
Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der Kredite um 100 Basispunkte erhöht, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 30. Juni 2020 um 7,3 Mio. € (31. Dezember 2019: 7,6 Mio. €) verschlechtert. Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der Kredite um 100 Basispunkte vermindert, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 30. Juni 2020 um 8,2 Mio. € (31. Dezember 2019: 8,5 Mio. €) verbessert.
Wenn man den Liquiditätsabschlag der Fonds der Südwestbank um 10 Prozentpunkte erhöht, hätte sich das Bewertungsergebnis zum 30. Juni 2020 um 1,4 Mio. € (31. Dezember 2019: 1,9 Mio. €) verschlechtert. Wenn man den Liquiditätsabschlag der Fonds der Südwestbank um 10 Prozentpunkte vermindert, hätte sich das Bewertungsergebnis zum 30. Juni 2020 um 1,4 Mio. € (31. Dezember 2019: 1,9 Mio. €) verbessert.
Für die Bewertung eines Teils der Eigenkapitalinstrumente sind die wesentlichen Inputparameter der Diskontierungsfaktor, Dividendenerträge bzw. Erträge und auch (möglicherweise) notwendige Kapitalmaßnahmen. Wenn der Diskontierungsfaktor um 100 Basispunkte sinkt, würde der beizulegende Zeitwert um 4,6 Mio. € steigen (davon 3,1 Mio. € FVTOCI und 1,5 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2019: um 7,0 Mio. €; davon 5,0 Mio. € FVTOCI und 2,0 Mio. € FVTPL); steigt der Diskontierungsfaktor um 100 Basispunkte, würde der beizulegende Zeitwert um 3,6 Mio. € sinken (davon 2,4 Mio. € FVTOCI und 1,2 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2019: um 5,2 Mio. €; davon 3,7 Mio. € FVTOCI und 1,5 Mio. € FVTPL). Wenn die Veränderung der Dividendenerträge bzw. Nettogewinne dort wo anwendbar um 20% steigt, würde der beizulegende Zeitwert dieses Finanzvermögens um 0,6 Mio. € steigen (davon 0,4 Mio. € FVTOCI und 0,2 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2019: um 1,3 Mio. €; davon 1,0 Mio. € FVTOCI und 0,3 Mio. € FVTPL); wenn die Veränderung der Dividendenerträge bzw. Nettogewinne dort wo anwendbar um 20% fällt, würde der
beizulegende Zeitwert um 0,6 Mio. € fallen (davon 0,4 Mio. € FVTOCI und 0,2 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2019: um 1,2 Mio. €; davon 0,9 Mio. € FVTOCI und 0,3 Mio. € FVTPL).
Ein Teil der Eigenkapitalinstrumente wird auf Basis externer Preisangaben bewertet. Wenn diese Indikationen um 10% niedriger wären, würde der beizulegende Zeitwert dieses Teils um 9,6 Mio. € fallen (davon 4,1 Mio. € FVTOCI und 5,5 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2019: um 9,7 Mio. €; davon 5,1 Mio. € FVTOCI und 4,6 Mio. € FVTPL). Wären diese Indikationen um 10% höher, würde sich der beizulegende Zeitwert dieses Teils um 9,6 Mio. € erhöhen (davon 4,1 Mio. € FVTOCI und 5,5 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2019: um 9,7 Mio. €; davon 5,1 Mio. € FVTOCI und 4,6 Mio. € FVTPL).
Der kleinste Teil wird auf Basis des anteiligen Eigenkapitals bewertet. Wäre das Eigenkapital um 10% niedriger, würde dies zu einem Rückgang um 1,0 Mio. € (davon 0,6 Mio. € FVTOCI und 0,4 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2019: um 0,9 Mio. €; davon 0,3 Mio. € FVTOCI und 0,6 Mio. € FVTPL) bzw. bei einem um 10% höheren Eigenkapital zu einem Anstieg um 1,0 Mio. € führen (davon 0,6 Mio. € FVTOCI und 0,4 Mio. € FVTPL) (31. Dezember 2019: um 0,9 Mio. €; davon 0,3 Mio. € FVTOCI und 0,6 Mio. € FVTPL).
Der beizulegende Zeitwert von zwei nicht gehandelten Investmentfonds basiert auf den vom Fondsmanager bereitgestellten Marktpreisnotierungen. Der eine Fonds hat, basierend auf der aktuellen Portfolioallokation, eine erwartete Zinssensitivität von etwa -1,8 Mio. € bei einem Anstieg der Zinssätze um 100 Basispunkte und eine Credit-Spread-Sensitivität von -2,1 Mio. € bei einer Ausweitung der Credit Spreads um 100 Basispunkte (und umgekehrt).
Für den anderen Fonds gilt: wenn der angegebene Marktwert um 10% steigen würde, würde der Konzern einen Gewinn von 15,2 Mio. € in der Gewinn- und Verlustrechnung ausweisen. Wenn der angegebene Marktwert um 10% sinken würde, würde der Konzern einen Verlust von 15,2 Mio. € in der Gewinn- und Verlustrechnung verbuchen.
IFRS 9.B5.1.2A besagt, dass der beizulegende Zeitwert beim erstmaligen Ansatz normalerweise dem Transaktionspreis entspricht. Stellt das Unternehmen fest, dass zwischen dem beizulegenden Zeitwert beim erstmaligen Ansatz und dem Transaktionspreis eine Differenz besteht und der beizulegende Zeitwert nicht auf einer Bewertungstechnik basiert, die nur Daten aus beobachtbaren Märkten verwendet, so wird der Buchwert des Finanzinstruments beim erstmaligen Ansatz angepasst. Wenn der beizulegende Zeitwert eines Kreditportfolios nicht dem Transaktionspreis entspricht, so muss der erstmalige Ansatz zum beizulegenden Zeitwert erfolgen, allerdings angepasst um einen etwaigen Day 1 gain oder loss. Dies führt somit zu einem Buchwert des Kreditportfolios, der dem Transaktionspreis entspricht.
Im Fall des Kaufes von drei Kreditportfolien waren die Marktzinssätze zum Transaktionsdatum niedriger als zum Zeitpunkt der Preisverhandlungen. In allen Fällen wollte sich der Verkäufer aus dem entsprechenden Geschäftsfeld zurückziehen. Der Erstansatz der übernommenen Kredite und Forderungen erfolgte zum beizulegenden Zeitwert mittels DCF-Methode unter Berücksichtigung aktueller Marktbedingungen zum Erwerbszeitpunkt. Da der beizulegende Zeitwert und daher
auch der Day 1 gain weder auf einer Marktpreisnotierung noch auf der Grundlage einer Bewertungstechnik basieren, die nur Daten aus beobachtbaren Märkten verwendet, darf der Day 1 gain nicht sofort realisiert, sondern muss abgegrenzt werden. Diese abgegrenzte Differenz darf nur in dem Umfang als Gewinn oder Verlust angesetzt werden, in dem sie aus einer Veränderung eines Faktors (einschließlich des Faktors Zeit) entsteht, den Marktteilnehmer bei einer Preisfestlegung beachten würden. In IFRS 9 finden sich keine Angaben darüber, wie diese Differenz nachfolgend zu bemessen ist.
Die IFRS liefern keine Hinweise hinsichtlich der Darstellung der Amortisierung von Day 1 profits. Da der Day 1 profit systematisch verteilt wird, ist die BAWAG Group der Ansicht, dass die regelmäßige Amortisation im Ertrag einem Zinsertrag ähnelt. Aus ökonomischer Sicht erzielt die BAWAG Group höhere Margen auf die erworbenen Kredite. Demzufolge weist die BAWAG Group die systematische Amortisation der Day 1 profits unter dem Posten Zinserträge aus.
Die folgenden Differenzen werden in den nächsten Jahren in den Erträgen erfasst:
| in Mio. € | Jan–Jun 2020 | Jan–Dez 2019 |
|---|---|---|
| Stand zu Beginn der Periode | 36 | 55 |
| Neue Transaktionen | – | – |
| Beträge, die in der Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wurden | -6 | -19 |
| Währungseffekte | 0 | 0 |
| Stand am Ende der Periode | 30 | 36 |
| in Mio. € | Jun 2020 | Dez 2019 |
|---|---|---|
| Von Kunden nicht ausgenützte Kreditrahmen | 7.085 | 7.485 |
| hievon jederzeit fristlos kündbar | 5.586 | 5.769 |
| hievon nicht fristlos kündbar | 1.499 | 1.716 |
Aufgrund des Erwerbs der Südwestbank hat sich die BAWAG Group gemäß § 5 Absatz 10 des Statuts für den Einlagensicherungsfonds verpflichtet, den Bundesverband deutscher Banken e. V., Berlin von etwaigen Verlusten frei-zustellen, die durch Maßnahmen zugunsten von im Mehrheitsbesitz der BAWAG Group stehenden oder von durch sie beherrschten Kreditinstituten anfallen. Die Gruppe erwartet aus heutiger Sicht keine Zahlungen aus diesem Titel.
Die Funktionen des operativen und strategischen Risikomanagements und die relevanten Gremien der BAWAG Group sind verantwortlich für die Identifikation, Quantifizierung, Limitierung, Überwachung und Steuerung jener Risiken, denen der Konzern ausgesetzt ist. Auf allen organisatorischen Ebenen besteht eine strikte Trennung in Markt und Marktfolge.
Die Risikostrategie und der Risikoappetit werden vom Gesamtvorstand jährlich festgelegt. Alle Grundsätze des Risikomanagements, die definierten Limits für alle materiellen Risiken sowie die etablierten Verfahren für deren Überwachung sind in Risikohandbüchern und Arbeitsrichtlinien festgehalten. Der Gesamtvorstand wird laufend und proaktiv über die Gesamtrisikosituation inklusive täglicher COVID-19 Reports informiert. Das monatliche Risikoreporting basiert auf klar definierten Risikokennzahlen. Es umfasst alle für die Säulen I und II relevanten Themen sowie non-financial Risikoinhalte und zusätzlich relevante, spezifische Risikothemen. Vierteljährlich werden die Risikoberichte an die Kontroll- und Leitungsgremien des Aufsichtsrats übermittelt.
Die risikopolitischen Vorgaben werden fortwährend oder ad hoc im Fall außergewöhnlicher Umstände im Hinblick auf Anpassungen in der Geschäftsstrategie, geänderte regulatorische Anforderungen wie auch sich verändernde Marktbedingungen überprüft. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf möglichen Anpassungsbedarf im Rahmen der Expansionsstrategie der BAWAG Group gelegt. Darüber hinaus hat die BAWAG Group die ICAAP-Anforderungen gemäß den EZB-Vorgaben bereits seit 2019 implementiert, die sowohl eine normative als auch eine ökonomische Perspektive beinhalten.
Die Umsetzung der risikopolitischen Vorgaben erfolgt durch folgende Bereiche:
Die ökonomische Perspektive der BAWAG Group, welche die quantifizierten Risiken der verfügbaren Deckungsmasse gegenüberstellt, wird quartalsweise gemäß Budget evaluiert (dynamische Anpassung). Die Risikoquantifizierung erfolgt auf Basis eines Konfidenzniveaus von 99,9%, welches die Wahrscheinlichkeit angibt, mit der potenzielle Verluste das Ausmaß der Risikoquantifizierung nicht überschreiten werden. Für alle definierten Limitkategorien und Portfolien werden im Rahmen der Risikostrategie Limite entspre-
Auf jährlicher Basis wird im Rahmen eines Risk Self Assessment (RSA) die Risikosituation der BAWAG Group quantitativ und qualitativ bewertet, d.h. dass alle im Zusammenhang mit der Umsetzung der Geschäftsstrategie stehenden Risiken im Rahmen des RSAs hinsichtlich ihres Ausmaßes sowie ihrer Materialität und ihres Einflusses auf die BAWAG Group evaluiert werden. Während im Rahmen der ökonomischen Perspektive alle materiellen und immateriellen Risikoarten berücksichtigt werden, ist die normative Perspektive limitiert auf materielle Risiken sowie Risiken der Säule I (Kreditrisiko, Marktrisiko und Operationelles Risiko).
Die folgenden Risiken inklusive deren Subrisiken werden in der BAWAG Group berücksichtigt:
Die Risiken der BAWAG Group werden im Folgenden hinsichtlich ihrer Berücksichtigung im Rahmen der normativen und der ökonomischen Perspektive beschrieben.
chend den Budgetzahlen (dynamische Anpassung) festgelegt, deren Einhaltung bzw. tatsächliche Auslastung monatlich im Portfolio Steering Committee (PSC) überwacht wird. Bei Erreichen definierter "Warnschwellen" bzw. der Überschreitung von Limiten werden Eskalationsprozesse angestoßen.
In Zusammenhang mit der Beurteilung der Risikotragfähigkeit werden zunächst die einzelnen Risikoarten quantifiziert, zum Gesamtbankrisiko aggregiert und in einem weiteren Schritt der Deckungsmasse des Konzerns gegenübergestellt. Dabei werden folgende Risikoarten berücksichtigt und quantifiziert:
Die Risikotragfähigkeitsrechnung wird dem Vorstand im Enterprise Risk Meeting (ERM) auf monatlicher Basis vorgelegt.
Die normative Perspektive ist ebenso vollständig im gruppenweiten strategischen Risikomanagement, Kapitalmanagement und in die Planungsprozesse der BAWAG Group integriert.
Im Rahmen der normativen Perspektive werden sowohl die Risiken der Säule I als auch die als materiell klassifizierten Risiken quantifiziert und diese entsprechend kapitalseitig (RWA) oder im Rahmen der GuV berücksichtigt:
Stresstests sind vollständig im gruppenweiten strategischen Risikomanagement, im Kapitalmanagement und in die Planungsprozesse der BAWAG Group integriert.
Die Methodik und die Resultate der beiden ICAAP-Perspektiven sowie der Stresstests werden quartalsweise im ICAAP & Stress Testing Committee (ISTC) besprochen und in weiterer Folge an das ERM berichtet. Das ERM ist für die Beurteilung der Ergebnisse verantwortlich, um, falls notwendig, Korrekturmaßnahmen bezüglich des Risikoappetits oder der Geschäftsstrategie zu definieren.
Die Abhängigkeiten zwischen den beiden ICAAP-Perspektiven, den Stresstests und der Kapitalsteuerung sind formal im Rahmen der internen Risiko- und Kapital-Governance definiert.
Die im Rahmen der Eigenkapitalplanung festgelegten und vom Capital Management Meeting monatlich überwachten Kapitalquoten dienen als Vergleichsgröße für die normative Perspektive sowie für Stresstests. Der Kapitalnotfallplan wurde ausgearbeitet, um extreme Stressszenarien zu berücksichtigen. Im Rahmen der normativen Perspektive sowie der Stresstests bewertet das Senior Management, ob die Kapitalquoten unter Stress über den Recovery Levels
Als Kreditrisiko wird die Gefahr verstanden, dass ein Vertragspartner einer Finanztransaktion seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.
Im Rahmen des Kreditrisikomanagements besteht eine funktionale Spezialisierung für die Kundensegmente Kommerzund Institutionelle Kunden (Commercial Risk Management) sowie Privat- und Geschäftskunden (Retail Risk Management). Das Credit Approval Committee (CAC), ein spezielles Gremium auf Vorstandsebene, ist für die Bewilligung von Kreditanträgen im Rahmen der Befugnisse, die in der Kompetenz- und Pouvoirordnung festgelegt sind, verantwortlich. Die Berechnung und Aggregation der einzelnen Risikoindikatoren für das monatliche Reporting erfolgt in einem einheitlichen Prozess in der Verantwortung des Bereichs Risk Controlling.
Neben klar definierten Kreditvergaberichtlinien für Privatund Geschäftskunden erfolgt die Bonitätseinschätzung über automatisierte Scoringverfahren. Diese bestehen aus einem Antragsscoring, das auf statistischen Modellen beruht, sowie einem Verhaltensscoring, dem die Kontogestion des Kunden zugrunde liegt. Zusätzlich werden externe Informationen (wie z.B. Wirtschaftsauskunftei) berücksichtigt. Auf dieser Basis wird eine monatlich aktualisierte Bonitätseinschätzung der Kunden erstellt.
Neben der Bonitätsbeurteilung werden auch der erwartete Verlust bei Ausfall (LGD) sowie die erwartete Ausnutzung des Off-Balance-Exposures zum Ausfallszeitpunkt (Credit Conversion Factor, CCF) für Privat- und Geschäftskunden geschätzt. Die Schätzung, welche auf historischen Daten des beobachteten Kundenverhaltens basiert, wird anhand qualifizierter statistischer Methoden und Modelle berechnet.
Vor Übernahme neuer kommerzieller Risiken bzw. der Ausweitung bestehender Positionen erfolgt eine Bonitätsanalyse der Kreditnehmer auf Basis eines dem Kundensegment entsprechenden internen Ratingverfahrens. Dabei stützen sich die Ratingverfahren grundsätzlich auf ein breites Spektrum quantitativer und qualitativer Faktoren. Die auf
bleiben. Eine Überschreitung der Recovery Levels muss ausführlich begründet werden, oder es sind Maßnahmen zur adäquaten Verbesserung der Kapitalausstattung zu treffen, um die Kapitalquoten auch in einem Stressszenario über den Recovery Levels zu halten.
diese Weise ermittelte Risikoeinstufung wird auf einer einheitlichen Masterskala abgebildet und jedem Kunden als individuell geschätzte Ausfallswahrscheinlichkeit zugeordnet.
Um Risikokonzentrationen auf Kunden- und Kundengruppenebene aufzuzeigen, werden monatlich Limite für die Forderungshöhen definiert, überwacht und berichtet.
Die BAWAG Group hat als IRB-Bankengruppe hohe Standards in Bezug auf Kreditrisikoprozesse und -methoden definiert. Das Augenmerk der Risikoorganisation liegt vor allem auf der ständigen Weiterentwicklung der Risikoquantifizierungsmethoden. Für alle Subportfolien gelten spezifische Standards, die regelmäßig überwacht und validiert werden. Basierend auf der zentralen Struktur und Ausrichtung der BAWAG Group können neue regulatorische Risikovorschriften oder eine veränderte Marktsituation in den Risikomanagementstrategien schnell und ganzheitlich abgebildet werden. Die nachfolgenden Kapitel geben einen Überblick über die Struktur und die Portfolioqualität in den einzelnen Segmenten.
Die Geschäfts- und Risikostrategie der BAWAG Group konzentriert sich auf den Erhalt eines niedrigen Risikoprofils mit Fokus auf entwickelte Wirtschaftsregionen, starke Kapitalausstattung, niedrigen Verschuldungsgrad sowie ein nachhaltiges Wachstum, welches auf risikoadäquaten Renditen beruht.
Das Segment Retail & SME konzentriert sich auf die primären Bank- und Sparbeziehungen für den Kundenstamm. Die direkte Beziehung zu den Kunden ermöglicht einen tieferen Einblick in das Kundenverhalten, um dem Kunden zielgerecht die Kernfinanzprodukte einschließlich Verbraucher-, Hypothekar- und KMU-Kredite anbieten zu können. Die Kreditvergabestandards und -prozesse werden durch automatisierte und dynamische Genehmigungsmodelle umgesetzt. Sie werden aus Gründen der Konsistenz und Steuerung über alle Vertriebskanäle hinweg angewandt.
Das Retail & SME-Segment beinhaltet weiters die Marken easybank und PayLife, die start:bausparkasse in Österreich und Deutschland, das KFZ- und Mobilien-Leasinggeschäft sowie das Portfolio westeuropäischer Wohnbaukredite.
Die BAWAG Gruppe hat mehrere kleine Betriebsplattformen mit ergänzenden Finanzierungsmöglichkeiten integriert, die in Deutschland und der Schweiz für Wachstum gesorgt haben, wie Leasing und zahnmedizinisches Factoring. Obwohl diese Akquisitionen nur von geringer Größe sind, dienen sie als etablierte Finanzierungsplattformen, um die Reichweite der BAWAG Gruppe zu erweitern und die Kernkompetenz der Kreditprodukte plattformübergreifend zu nutzen.
Die Risikopolitik der BAWAG Group und ihrer Tochtergesellschaften ist weiterhin durch einen konservativen bzw. niedrigen Risikoappetit mit Schwerpunkt auf risikoadjustierte Erträge gekennzeichnet. Die Risikosysteme, angepasst an spezielle Gegebenheiten des Leasinggeschäfts, sind Teil der Risikoarchitektur der BAWAG Group.
Im Zusammenhang mit COVID-19 hat die BAWAG Group eine Reihe von proaktiven Maßnahmen gesetzt, um negative Auswirkungen auf das Kreditrisiko im Segment Retail & SME zu reduzieren:
Adaptierung der Kreditprozesse (Überbrückungskredite für KMUs) im Zusammenhang mit den COVID-19 Maßnahmen der Bundesregierung
Adaptierung der Stundungprozesse im Zusammenhang mit den COVID-19 Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung
Das Segment Corporates & Public ist durch proaktives Risikomanagement, disziplinierte Kreditvergabe in entwickelten Märkten und die Beibehaltung eines disziplinierten, risikoadjustierten Pricings charakterisiert. Dementsprechend werden Positionen mit nachteiligem Risikoprofil (sogenannte "Watch Loans") im Rahmen des Frühwarnprozesses aktiv bearbeitet und reduziert.
Bezüglich COVID-19 wurden verschiedenste Maßnahmen ergriffen, insbesondere um einerseits die staatlichen Maßnahmen mittels Vergabe von Überbrückungskrediten und Stundungen entsprechend zu unterstützen als auch mögliche Verschlechterungen der Performance von Kunden durch enges Monitoring und aktive Steuerung des Portfolios rasch zu identifizieren. Das Reporting samt regelmäßiger Information des Managements wurde entsprechend erweitert.
Treasury ist als Service Center für unsere Kunden, Tochterunternehmen und Partner für die Ausführung von Geschäften am Kapitalmarkt sowie für selektive Investmentaktivitäten der BAWAG Group zuständig. Der Fokus der Veranlagungsstrategie liegt weiterhin auf besicherten und unbesicherten Anleihen in Westeuropa und den Vereinigten Staaten mit Investment-Grade-Rating und auf ausgewählten Staatsanleihen. Ergänzend investiert die Bank auch selektiv in strukturierte Kreditprodukte (CLOs) der Bonitäten AAA und AA, welche einen hohen Grad an Diversifikation in Bezug auf Länder und Industrien aufweisen.
Im Corporate Center sind in erster Linie positive Marktwerte aus Derivaten und Nicht-Kernbeteiligungen enthalten.
| 30.06.2020 in Mio. € |
Retail & SME | Corporates & Public |
Treasury | Corporate Center |
Gesamt portfolio |
|---|---|---|---|---|---|
| Kreditportfolio | 18.084 | 13.074 | 8.254 | 530 | 39.942 |
| Wertpapiere | 203 | 727 | 7.087 | – | 8.017 |
| Außerbilanzielle Geschäfte | 3.990 | 1.451 | 1.472 | 1.209 | 8.123 |
| Summe | 22.277 | 15.252 | 16.814 | 1.739 | 56.082 |
| davon besichert1) | 13.254 | 4.488 | 58 | 634 | 18.434 |
| davon NPE (Bruttosicht) | 526 | 199 | – | 256 | 981 |
| davon NPL (Bruttosicht) | 457 | 172 | – | 256 | 884 |
1) Ökonomische Sicht – alle Sicherheitenarten werden angewendet.
| 31.12.2019 in Mio. € |
Retail & SME | Corporates & Public |
Treasury | Corporate Center |
Gesamt portfolio |
|---|---|---|---|---|---|
| Kreditportfolio | 17.862 | 12.718 | 4.821 | 1.156 | 36.557 |
| Wertpapiere | 134 | 358 | 4.734 | 0 | 5.226 |
| Außerbilanzielle Geschäfte | 3.676 | 1.688 | 31 | 2.006 | 7.401 |
| Summe | 21.672 | 14.764 | 9.586 | 3.162 | 49.184 |
| davon besichert1) | 12.737 | 4.810 | 12 | 568 | 18.127 |
| davon NPE (Bruttosicht) | 467 | 239 | – | 257 | 962 |
| davon NPL (Bruttosicht) | 422 | 154 | – | 257 | 833 |
1) Ökonomische Sicht – alle Sicherheitenarten werden angewendet.
Die untenstehende Tabelle stellt die Überleitung von den Buchwerten aus Krediten und Forderungen zum Risikobericht und zum Segmentbericht dar.
| Note 9 | Risikosicht | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2020 in Mio. € |
Zu fortgeführten Anschaffungs kosten |
Kredite & Wertpapiere FVPL & FVOCI |
Summe Kredite und Wertpapiere |
Sonstige Aktiva | Summe Aktiva | |
| Retail & SME | 17.980 | 307 | 18.287 | 206 | 18.493 | |
| Corporates & Public | 13.245 | 557 | 13.802 | 100 | 13.902 | |
| Treasury | 10.421 | 4.920 | 15.341 | 843 | 16.184 | |
| Corporate Center | 489 | 40 | 529 | 2.170 | 2.699 | |
| Summe | 42.135 | 5.824 | 47.959 | 3.318 | 51.278 |
| Note 9 | Risikosicht | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2019 in Mio. € |
Zu fortgeführten Anschaffungs kosten |
Kredite & Wertpapiere FVPL & FVOCI |
Summe Kredite und Wertpapiere |
Sonstige Aktiva | Summe Aktiva | |
| Retail & SME | 17.744 | 252 | 17.996 | 159 | 18.155 | |
| Corporates & Public | 12.673 | 403 | 13.076 | 65 | 13.141 | |
| Treasury | 5.983 | 3.572 | 9.555 | 519 | 10.074 | |
| Corporate Center | 1.156 | – | 1.156 | 3.136 | 4.292 | |
| Summe | 37.556 | 4.227 | 41.783 | 3.879 | 45.662 |
Gemäß der Strategie der BAWAG Group, sich auf stabile Regionen und Währungen zu konzentrieren, verteilen sich 96% (31.12.2019: 96%) des Kreditportfolios1) und 90%
(31.12.2019: 88%) des Wertpapierportfolios2) auf Westeuropa und Nordamerika.
1) Dies beinhaltet u.a. Österreich mit 61% (Dez 2019: 57%), Deutschland mit 16% (Dez 2019: 17%), Vereinigtes Königreich mit 6% (Dez 2019: 7%), die Vereinigten Staaten mit 6% (Dez 2019: 6%) und Frankreich mit 2% (Dez 2019: 3%).
2) Dies beinhaltet u.a. die Vereinigten Staaten mit 18% (Dez 2019: 7%), Vereinigtes Königreich mit 13% (Dez 2019: 11%), Österreich mit 10% (Dez 2019: 11%), Frankreich mit 9% (Dez 2019: 10%) und Deutschland mit 5% (Dez 2019: 6%).
| Buchwert | in % | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Corporates & Public in Mio. € |
30.06.2020 | 31.12.2019 | 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| Immobilien | 5.183 | 5.147 | 37,6% | 39,4% | |
| Öffentlicher Sektor | 4.364 | 3.532 | 31,6% | 27,0% | |
| Dienstleistungen | 884 | 763 | 6,4% | 5,8% | |
| Nahrungsmittel & Getränke | 847 | 807 | 6,1% | 6,2% | |
| Gesundheitswesen | 457 | 444 | 3,3% | 3,4% | |
| Engineering und B–2–B | 348 | 369 | 2,5% | 2,8% | |
| Kreditfinanzierungen | 308 | 390 | 2,2% | 3,0% | |
| B–2–C-Produkte | 263 | 289 | 1,9% | 2,2% | |
| Pharmazeutika | 268 | 136 | 1,9% | 1,0% | |
| Telekommunikation | 192 | 196 | 1,4% | 1,5% | |
| Sonstige | 688 | 1.003 | 5,0% | 7,7% | |
| Summe | 13.802 | 13.076 | 100,0% | 100,0% |
interne Branchensegmentierung wird verwendet
| Buchwert | in % | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | 30.06.2020 | 31.12.2019 | 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| EUR | 41.260 | 35.963 | 86,1% | 86,1% | |
| USD | 3.594 | 2.366 | 7,5% | 5,7% | |
| GBP | 1.635 | 1.809 | 3,4% | 4,3% | |
| CHF | 1.164 | 1.338 | 2,4% | 3,2% | |
| Sonstige | 306 | 307 | 0,6% | 0,7% | |
| Summe | 47.959 | 41.783 | 100,0% | 100,0% |
| Buchwert1) | in % | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | 30.06.2020 | 31.12.2019 | 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten (brutto) | 42.440 | 37.781 | 100,0% | 100,0% | |
| Wertberichtigungen | 306 | 225 | 0,7% | 0,6% | |
| davon ECL | 106 | 48 | 0,2% | 0,1% | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten (netto) | 42.135 | 37.556 | 99,3% | 99,4% | |
| NPE Ratio2) | – | – | 1,7% | 2,0% | |
| NPL Ratio2) | – | – | 1,6% | 1,7% | |
| NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote | – | – | 35,7% | 32,6% | |
| NPL-Besicherungsquote (Sicherheiten + Wertberichtigungen) |
– | – | 79,0% | 75,1% | |
| Zusätzliche Informationen: | |||||
| Gesamte überfällige, nicht wertberichtigte Forderungen |
336 | 337 | 0,8% | 0,9% | |
| 1–30 Tage | 117 | 203 | 0,3% | 0,5% | |
| 31–60 Tage | 36 | 32 | 0,1% | 0,1% | |
| 61–90 Tage | 24 | 18 | 0,1% | 0,1% | |
| 91–180 Tage | 60 | 11 | 0,1% | 0,0% | |
| mehr als 180 Tage | 98 | 73 | 0,2% | 0,2% |
1) Wertpapiere sind nicht enthalten, da das Wertpapierportfolio weder Verzugstage noch Zeichen, die auf einen Ausfall hindeut en, aufweist. 2) Enthält die Stadt Linz.
| 30.06.2020 in Mio. € |
NPL Exposure | Pfandrechtliche Kreditsicherheiten |
Sonstige Kreditsicherheiten Finanzgarantien |
Bonitäts verbesserungen |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Kreditportfolio | 873 | 221 | 9 | 20 | 14 |
| Wertpapiere | – | 0 | – | – | – |
| Außerbilanzielle Geschäfte | 11 | 6 | 0 | 1 | 0 |
| Summe | 884 | 227 | 10 | 21 | 15 |
| 31.12.2019 in Mio. € |
NPL Exposure | Pfandrechtliche Kreditsicherheiten |
Sonstige Kreditsicherheiten Finanzgarantien |
Bonitäts verbesserungen |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Kreditportfolio | 822 | 211 | 10 | 22 | 16 |
| Wertpapiere | – | 1 | – | – | – |
| Außerbilanzielle Geschäfte | 11 | 6 | 1 | 0 | 0 |
| Summe | 833 | 218 | 11 | 22 | 16 |
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Buchwerte von den Zahlungsmoratorien, die in der ersten Jahreshälfte 2020 zur Unterstützung der von COVID-19
betroffenen Retail & SME und Corporate & Public Kunden gewährt wurden.
| 30.06.2020 in Mio. € |
Retail & SME | Corporates & Public |
|---|---|---|
| Privates Moratorium | 320 | – |
| Gesetzliches Moratorium | 684 | 56 |
| Sonstiges Moratorium | 137 | 64 |
| Summe | 1.141 | 120 |
Die als privat und gesetzlich ausgewiesenen Moratorien fallen unter die EBA-Definition eines legislativen oder nicht-legislativen Moratoriums. Hinweis: Retail & SME entspricht 6,2% der gesamten Aktiva des Segments. Zusätzlich waren zum 30.6. 0,6% an Anträgen in Bearbeitung und wurden mittlerweile genehmigt.
Ab 1. Januar 2018 berechnet die BAWAG Gruppe Wertberichtigungen für nicht wertgeminderte Forderungen gemäß IFRS 9. Der erwartete Kreditverlust (Expected Credit Loss - ECL) über die nächsten 12 Monate oder über die Restlaufzeit der Forderung bestimmt die Wertberichtigung für jede nicht wertgeminderte Forderung. IRB-Modelle bilden die Grundlage für die Schätzungen nach IFRS 9, um Point-in-Time (PiT)-Schätzungen zu erstellen. Die BAWAG Gruppe verwendet für die Bestimmung der IFRS 9-Parameter Through-the-cycle (TTC) und Point-in-Time-Modelle. Monatlich prognostizierte makroökonomische Variablen (vorausschauende Informationen) fließen in die Berechnung der PiT-Komponente der Parametermodelle ein.
Zusätzlich zu den quantitativen Risikomodellen wendet die BAWAG Gruppe für die Berechnung der ECL-Wertberichtigungen Expertenschätzungen an. Der Grad der berücksichtigten Schätzungen hängt von den Modellergebnissen, der Wesentlichkeit und den verfügbaren Informationen ab und bezieht Faktoren ein, die von den Modellen nicht erfasst werden.
Diese Expertenschätzungen wurden auch für COVID-19 bezogene Effekte im ersten und zweiten Quartal 2020 herangezogen. Anpassungen von Modellergebnissen wurden durch eine Top-Down-Szenarioanalyse in Kombination mit einer Bottom-Up-Kundenanalyse von unbesicherten Privat- und KMU-Kunden, Firmenkunden und Finanzinstituten ermittelt. Quantitative und qualitative Indikatoren wurden verwendet, um einen signifikanten Anstieg des Kreditrisikos festzustellen. Zu diesen Anpassungen gehören Stage Transfers ausgewählter Firmenkunden und Finanzinstitute auf der Grundlage einer Analyse idiosynkratischer Risikofaktoren und erwartete zusätzliche Rückstellungsanforderungen für unbesicherte Privatkunden- und KMU-Engagements, für die derzeit ein Zahlungsmoratorium gilt.
Im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie haben Regierungen und Banken Maßnahmen wie Zahlungsmoratorien eingeführt, um Unternehmen und Privatkunden zu unterstützen. Für Kunden, die im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie einen Zahlungsaufschub in Anspruch genommen haben und unter die EBA-Definition eines legislativen oder nicht-legislativen Moratoriums fallen, hat die Bank davon abgesehen, diese Kunden als Forborne einzustufen und damit automatisch einen Transfer in Stage 2 mit erhöhten ECL-Wertberichtigungen auszulösen.
Die BAWAG Gruppe hat einen szenariogewichteten Ansatz zur Bewertung der erwarteten Kreditverluste für Kreditrisiken entwickelt, der auf einer Reihe von makroökonomischen Parametern basiert, die alle Portfoliotypen betreffen wie z.B:
Die Arbeitslosenquote und die Renditen langfristiger staatlicher Benchmark-Anleihen werden ebenfalls in die IFRS 9- Modelle und -szenarien einbezogen. Für die monatlichen ECL-Berechnungen werden verschiedene wirtschaftliche Szenarien und Wahrscheinlichkeiten zugewiesen (Basisszenario mit 32,5% Wahrscheinlichkeit, pessimistisches Szenario mit 37,5% Wahrscheinlichkeit und optimistisches Szenario mit 30% Wahrscheinlichkeit), um ein stabiles Niveau des ECL sicherzustellen.
Die angewendeten Szenarien und Wahrscheinlichkeitsgewichtungen haben sich im zweiten Quartal 2020 infolge der revidierten Wirtschaftsaussichten infolge der COVID-19 Pandemie erheblich geändert. Die BAWAG Gruppe hat beschlossen, hinsichtlich der makroökonomischen Variablen, die zur Bestimmung der erwarteten Kreditverluste herangezogen werden, eine konservative Herangehensweise zu wählen, um dem hohen Grad an Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung der COVID-19 Pandemie, der Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Erholung und möglichen Rückschlägen durch eine zweite Welle von COVID-19 Infektionen Rechnung zu tragen. Die makroökonomischen Variablen, die für die Berechnungen des
ECL für das zweite Quartal verwendet wurden, wurden von den "Eurosystem staff macroeconomic projections" der EZB (veröffentlicht von der Europäischen Zentralbank am 4. Juni 2020) abgeleitet, wobei die BAWAG-Gruppe einen Wirtschaftsausblick verwendet, der mit dem adversen Szenario der EZB (Rückgang des BIP bis zu 12,6% im Jahr 2020 für den Euroraum, Erholung des BIP um 3,3% für 2021 bzw. 3,8% für 2022) vergleichbar ist. Das Szenario wurde mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% gewichtet (d.h. das milde und das Basisszenario der EZB wurden nicht berücksichtigt). Dieses negative Szenario geht von einem starken Wiederaufflammen der Infektionen, einer Verlängerung der strengen Eindämmungsmaßnahmen bis Mitte 2021 und einer wirtschaftlichen Erholung aus, die sich erheblich verzögert. Für Länder außerhalb des Euroraums wurden konsistente Annahmen mit dem adversen Szenario der EZB verwendet.
Zum 30. Juni 2020 weisen in der BAWAG Group 17,1% (31.12.2019: 18,5%) des gesamten Exposures aufgrund vollständiger Besicherung keine ECLs auf. Davon sind 17,0% (31.12.2019: 18,4%) dem Lending und 0,1% (31.12.2019: 0,1%) dem Off-Balance zuzurechnen.
| in Mio. € | Eröffnungs bilanz 31.12.2019 |
Erhöhungen aufgrund von Originierung und Erwerb |
Rückgänge aufgrund von Ausbuchung |
Änderungen an existierenden Buchwerten |
Schlussbilanz 30.06.2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Buchwerte für Wertberichtigungen der Stufe 1 (ohne POCI) |
37.728 | 5.849 | -3.480 | 1.602 | 41.699 |
| Kreditportfolio | 32.962 | 3.642 | -3.156 | 800 | 34.248 |
| Wertpapiere | 4.766 | 2.207 | -324 | 802 | 7.451 |
| Buchwerte für Wertberichtigungen der Stufe 2 (ohne POCI) |
1.170 | 254 | -156 | 1.568 | 2.836 |
| Kreditportfolio | 1.113 | 254 | -156 | 1.625 | 2.835 |
| Wertpapiere | 57 | – | – | -57 | 1 |
| Buchwerte für Wertberichtigungen der Stufe 3 (ohne POCI) |
644 | 11 | -24 | 31 | 662 |
| Kreditportfolio | 644 | 11 | -24 | 31 | 662 |
| Wertpapiere | – | – | – | – | – |
| POCI Summe | 4 | – | – | -1 | 3 |
| Kreditportfolio | 4 | – | – | -1 | 3 |
| Wertpapiere | – | – | – | – | – |
Eine Aktualisierung der Werte der Eröffnungsbilanz wurde vorgenommen, um nur die für die Bilanz relevanten IFRS9-Buchwerte auszuweisen.
| in Mio. € | Eröffnungs bilanz 31.12.2019 |
Erhöhungen aufgrund von Originierung und Erwerb |
Rückgänge aufgrund von Ausbuchung |
Änderungen an existierenden Buchwerten |
Schlussbilanz 30.06.2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Wertberichtigungen Stufe 1 (ohne POCI) | 39 | 15 | -7 | 20 | 67 |
| Kreditportfolio | 35 | 10 | -5 | 11 | 51 |
| Wertpapiere | 2 | 5 | -1 | 2 | 8 |
| Außerbilanzielle Geschäfte | 2 | 0 | -1 | 7 | 8 |
| Wertberichtigungen Stufe 2 (ohne POCI) | 17 | 5 | -3 | 37 | 56 |
| Kreditportfolio | 15 | 5 | -4 | 37 | 53 |
| Wertpapiere | 2 | 0 | – | -3 | 0 |
| Außerbilanzielle Geschäfte | 0 | 0 | 0 | 3 | 3 |
| Wertberichtigungen Stufe 3 (ohne POCI) | 205 | 3 | (22) | 40 | 226 |
| Kreditportfolio | 174 | 2 | (20) | 43 | 199 |
| Wertpapiere | – | – | – | – | – |
| Außerbilanzielle Geschäfte | 31 | 1 | (2) | (3) | 27 |
| POCI Summe | 3 | – | – | (0) | 3 |
| Kreditportfolio | 3 | – | – | (0) | 3 |
| Wertpapiere | – | – | – | – | – |
| Außerbilanzielle Geschäfte | – | – | – | – | – |
| 30.06.2020 in Mio. € |
Von Stufe 1 auf Stufe 2 |
Von Stufe 1 auf Stufe 3 |
Von Stufe 2 auf Stufe 1 |
Von Stufe 2 auf Stufe 3 |
Von Stufe 3 auf Stufe 1 |
Von Stufe 3 auf Stufe 2 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Kreditportfolio | 31 | 16 | 0 | 21 | 3 | 0 |
| Wertpapiere | – | – | 0 | – | – | – |
| Außerbilanzielle Geschäfte |
2 | – | 0 | – | 0 | 0 |
| Summe | 33 | 16 | 0 | 21 | 3 | 0 |
| 30.06.2020 in Mio. € |
Rating klasse 1 |
Rating klasse 2 |
Rating klasse 3 |
Rating klasse 4 |
Rating klasse 5 |
Rating klasse 6 |
Rating klasse 7 |
Rating klasse 8 |
Gesamt portfolio |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwerte für Wertberichtigungen der Stufe 1 (ohne POCI) |
13.833 | 2.896 | 4.487 | 13.313 | 6.468 | 622 | 81 | – | 41.699 |
| Kreditportfolio | 9.384 | 1.843 | 3.387 | 12.533 | 6.420 | 622 | 60 | – | 34.248 |
| Wertpapiere | 4.449 | 1.053 | 1.100 | 780 | 48 | – | 21 | – | 7.451 |
| Buchwerte für Wertberichtigungen der Stufe 2 (ohne POCI) |
1 | 2 | 22 | 249 | 1.701 | 502 | 360 | – | 2.836 |
| Kreditportfolio | 1 | 2 | 22 | 249 | 1.701 | 501 | 360 | – | 2.835 |
| Wertpapiere | – | – | – | – | – | 1 | – | – | 1 |
| Buchwerte für Wertberichtigungen der Stufe 3 (ohne POCI) |
– | – | – | – | – | – | – | 662 | 662 |
| Kreditportfolio | – | – | – | – | – | – | – | 662 | 662 |
| Wertpapiere | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
| POCI Summe | – | – | – | – | – | – | – | 3 | 3 |
| Kreditportfolio | – | – | – | – | – | – | – | 3 | 3 |
| Wertpapiere | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
| Summe | 13.833 | 2.898 | 4.509 | 13.562 | 8.169 | 1.123 | 441 | 665 | 45.200 |
| 31.12.2019 in Mio. € |
Rating klasse 1 |
Rating klasse 2 |
Rating klasse 3 |
Rating klasse 4 |
Rating klasse 5 |
Rating klasse 6 |
Rating klasse 7 |
Rating klasse 8 |
Gesamt portfolio |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwerte für Wertberichtigungen der Stufe 1 (ohne POCI) |
9.425 | 2.348 | 4.442 | 12.318 | 8.103 | 910 | 183 | – | 37.728 |
| Kreditportfolio | 6.433 | 1.817 | 3.886 | 11.692 | 8.076 | 910 | 148 | – | 32.962 |
| Wertpapiere | 2.992 | 531 | 556 | 626 | 27 | – | 35 | – | 4.766 |
| Buchwerte für Wertberichtigungen der Stufe 2 (ohne POCI) |
1 | 36 | 15 | 167 | 427 | 303 | 221 | – | 1.170 |
| Kreditportfolio | 1 | 36 | 15 | 167 | 370 | 303 | 221 | – | 1.113 |
| Wertpapiere | – | – | – | – | 57 | – | – | – | 57 |
| Buchwerte für Wertberichtigungen der Stufe 3 (ohne POCI) |
– | – | – | – | – | – | – | 644 | 644 |
| Kreditportfolio | – | – | – | – | – | – | – | 644 | 644 |
| Wertpapiere | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
| POCI Summe | – | – | – | – | – | – | – | 4 | 4 |
| Kreditportfolio | – | – | – | – | – | – | – | 4 | 4 |
| Wertpapiere | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
| Summe | 9.425 | 2.383 | 4.457 | 12.484 | 8.530 | 1.213 | 404 | 648 | 39.546 |
Eine Aktualisierung der Werte der Schlussbilanz 2019 wurde vorgenommen, um nur die für die Bilanz relevanten IFRS9-Buchwerte auszuweisen.
In der BAWAG Group werden seit 1. Jänner 2018 für Kredite, bei welchen anzunehmen ist, dass die bestehenden Ansprüche nicht vollständig rückgeführt werden, gemäß dem IFRS-9-Standard Vorsorgen für Wertminderungsverluste gebildet. Die Hauptkomponenten im Rahmen der Wertberichtigung werden im Folgenden dargestellt. Die als NPL ausgewiesenen Volumina umfassen alle Forderungen an als ausgefallen klassifizierte Kunden bzw. an solche Kunden, für die spezifische Risikovorsorgen gebildet wurden.
Wertberichtigungen werden identifiziert und automatisch im Kernbankensystem für standardisierte Produkte im Fall unbezahlter Salden gebildet. Dies tritt bei fortdauerndem Girokonto- oder Kreditratenzahlungsverzug von 90 Tagen sowie bei Klagseröffnung ein.
Für ausfallgefährdete Forderungen, die nicht der automatischen Einzelwertberichtigung unterliegen, ist immer ein sogenannter Impairmenttest zur Bestimmung eines möglichen Wertberichtigungsbedarfs durchzuführen. Über eine Wertminderung wird nach eingehender Analyse auf individueller Basis entschieden und Wertberichtigungen werden manuell gebildet.
Die Ausfallmarkierung wird gemäß Artikel 178 CRR (interne Risikoklasse 8) für alle ausgefallenen Kundenkreditrisikopositionen und für alle Forborne-Konten, die mehr als 30 Tage auf Kontoebene überfällig sind, gesetzt.
Als notleidende Forderungen (non-performing loans – NPLs) sind in Übereinstimmung mit Artikel 178 CRR sämtliche ausgefallene Kundenexposures definiert (interne Risikoklasse 8).
Forbearance-Maßnahmen können zur Anwendung kommen, wenn Kunden aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nicht in der Lage sind, den vereinbarten Vertragsbedingungen nachzukommen. Die BAWAG-Group verfügt hierbei über klar festgelegte und transparente Prozesse, in deren Rahmen Vertragsanpassungen vorgenommen werden können. In Abhängigkeit vom Kundensegment umfasst der Maßnahmenkatalog die zeitlich befristete Stundung oder Reduzierung von Zinszahlungen oder Kapitalraten, die Restrukturierung von Kreditfazilitäten oder sonstige Forbearance-Maßnahmen. In Ausnahmefällen werden zeitlich begrenzte oder permanente Reduzierungen des Zinssatzes gewährt.
Stundungs- und Refinanzierungsmaßnahmen dienen zur effektiven Risikoreduzierung und Ausfallvermeidung bei ausfallgefährdeten Krediten, sofern erwartet wird, dass damit ein Ausfall verhindert werden kann. Jedoch werden diese Maßnahmen keinesfalls dafür benutzt, einen unausweichlichen Ausfall zu verschieben oder das Ausmaß des Kreditrisikos aus gestundeten Forderungen zu verschleiern.
Durch zeitlich und im Umfang abgestimmte Zugeständnisse in Form von Vertragsanpassungen unterstützt die BAWAG Group Kunden in Zahlungsschwierigkeiten. Sofern diese unterstützenden Maßnahmen ohne Erfolg bleiben, werden Forderungen an Kunden in Übereinstimmung mit aufsichtsund bilanzrechtlichen Standards als ausgefallen klassifiziert.
Für Reportingzwecke sowie für die interne Risikosteuerung verfügt die BAWAG-Group über Prozesse und Methoden in Anwendung regulatorischer Standards1) zur Identifikation von Forderungen, für die Stundungs- bzw. sonstigen Forbearance-Maßnahmen gewährt wurden. Diese werden als "Forborne" gekennzeichnet.
Für Kunden, die im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie von einem Zahlungsaufschub Gebrauch gemacht haben, der unter die EBA-Definition eines legislativen oder nicht-legislativen Moratoriums fällt, hat die Bank davon abgesehen, diese Kunden als forborne einzustufen.
Das Marktrisiko ist definiert als Risiko eines Verlustes infolge offener Risikopositionen und einer ungünstigen Entwicklung der Marktrisikofaktoren (Zinssätze, Wechselkurse, Aktienkurse, Volatilitäten, Credit Spreads). Ein Marktrisiko kann in Zusammenhang mit Trading- und Nicht-Trading-Aktivitäten auftreten.
Die wesentlichen Komponenten des Marktrisikos der BA-WAG Group resultieren aus Zinsrisiko und Credit-Spread-Risiko im Bankbuch.
Beide Marktrisikoarten werden auf Basis eines Sensitivitätsund eines Value-at-Risk-Ansatzes (VaR) sowie über Szenarienrechnungen gemessen und überwacht. Die bilanzielle Behandlung der Positionen wird zusätzlich in den Reportingkonzepten berücksichtigt.
Das Zinsrisiko im Bankbuch ist der potenzielle Verlust, der sich aus Nettoveränderungen der Vermögenswerte und der künftigen Entwicklung des Nettozinsertrags infolge von ungünstigen Zinsentwicklungen ergibt.
Das Strategische Asset Liability Committee (SALCO) hat dem Bereich Treasury & Markets Zinsrisiko-Limite zugeteilt, um das Zinsänderungsrisiko im Sinne eines optimalen Risk/Return-Verhältnisses auf Konzernebene zu steuern. Der Bereich Risikocontrolling berichtet in Teilen täglich bzw. auf Konzernebene monatlich an das SALCO über die Limitausnützung und die Verteilung der Risiken.
Die durch das Strategische Asset Liability Committee (SALCO) vorgegebene Zielzinsrisikostruktur wird durch den Bereich Treasury & Markets implementiert. Die BAWAG Group verwendet Zinssteuerungsderivate zur:
Die BAWAG Group wendet Hedge Accounting gemäß IAS 39 an. Derzeit werden folgende Fair-Value-Hedge-Accounting-Methoden zur bilanziellen Abbildung der Absicherung des Zinsänderungsrisikos angewendet:
Zinsderivate, die nicht im Rahmen einer Hedge-Accounting-Beziehung gewidmet sind, werden zum Fair Value bilanziert.
Das Zinsrisiko wird anhand von Sensitivitäten basierend auf dem PVBP-Konzept gemessen. Der PVBP (present value of basis point), der aus der Duration zinstragender Finanzinstrumente abgeleitet ist, gibt die Veränderung des Nettobarwerts infolge einer parallelen Verschiebung der Zinskurven um einen Basispunkt nach oben (0,01%) an.
Die folgende Tabelle stellt die Zinsrisikosensitivitäten der BAWAG Group sowie die Aufteilung nach den für die Gewinn- und Verlustrechnung relevanten Bilanzkategorien zum 30. Juni 2020 anhand des PVBP-Konzepts dar:
| Summe | 25 | 352 | -277 | -107 | 705 | 333 | 1.031 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Sonstige Währungen | -1 | -14 | -10 | 0 | 0 | 0 | -25 |
| GBP | 12 | -3 | -9 | -1 | 1 | 1 | 0 |
| CHF | 3 | -1 | 9 | -7 | -8 | -11 | -16 |
| USD | 27 | -91 | -71 | -15 | 50 | 0 | -101 |
| EUR | -16 | 462 | -196 | -84 | 663 | 344 | 1.173 |
| 30.06.2020 in Tsd. € |
<1J | 1J-3J | 3J-5J | 5J-7J | 7J-10J | >10J | Summe |
| Summe | 106 | 427 | -157 | -94 | 304 | 36 | 622 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Sonstige Währungen | 2 | -10 | -8 | -1 | 0 | 0 | -16 |
| GBP | 14 | 5 | -6 | 15 | 1 | 2 | 31 |
| CHF | 3 | -8 | 13 | -13 | -8 | -11 | -24 |
| USD | 0 | -4 | -5 | 0 | -5 | -5 | -20 |
| EUR | 87 | 444 | -150 | -96 | 317 | 50 | 651 |
| 31.12.2019 in Tsd. € |
<1J | 1J-3J | 3J-5J | 5J-7J | 7J-10J | >10J | Summe |
Unter Credit-Spread-Risiko im Bankbuch wird das Risiko einer Barwertänderung von Wertpapieren und Derivaten aufgrund einer Veränderung der Credit Spreads verstanden. Die Risikomanagement-Modelle in diesem Risikofaktor werden kontinuierlich weiterentwickelt. Das Credit-Spread-Risiko wird anhand von Sensitivitäten (PVBP-Konzept) gemessen. Der Credit Spread PVBP gibt die Veränderung des Nettobarwertes infolge einer parallelen Verschiebung der Credit Spreads um einen Basispunkt (0,01%) nach oben an. Die folgende Tabelle zeigt die gesamte Credit-Spread-Sensitivität der BAWAG Group sowie die Aufteilung nach den für die Gewinn- und Verlustrechnung und das sonstige Gesamtergebnis relevanten Bilanzkategorien:
| in Tsd. € | 30.06.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Gesamtportfolio | -3.477 | -2.136 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | -201 | -162 |
| Im sonstigen Ergebnis ausgewiesene zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
-2.224 | -1.341 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte | -1.052 | -633 |
Die BAWAG Group hat ihre Eigenhandelsaktivitäten seit dem Jahr 2012 weitgehend eingestellt.
Liquiditätsrisiko ist das Risiko, Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt ihrer Fälligkeit nicht nachkommen zu können (dispositives Liquiditätsrisiko) oder diese Verpflichtungen nur mit höheren Refinanzierungskosten (strukturelles Liquiditätsrisiko) erfüllen zu können. Zum Liquiditätsrisiko gehört ferner das Risiko, dass Transaktionen nicht geschlossen oder verkauft werden können oder dies aufgrund unzureichender Markttiefe oder aufgrund von Marktunterbrechungen (Marktliquiditätsrisiko) nur mit Verlust möglich ist. Das Ziel des Liquiditätsrisikomanagements der Gruppe besteht darin, sicherzustellen, dass die Gruppe ihren Verpflichtungen jederzeit nachkommen kann, und das Liquiditätsrisiko innerhalb des Risikoappetits zu steuern.
Einlagen von Retail- und Firmenkunden bilden seit Jahren den Kern der Refinanzierungsstrategie und werden auch in Zukunft die wichtigste Refinanzierungsquelle der Bilanz darstellen. Ergänzt wird die Einlagenbasis durch diversifizierte Kapitalmarktrefinanzierungen. Die Gruppe hat dabei unbesicherte Anleihen, fundierte Bankschuldverschreibungen, die mit Hypotheken und Darlehen an Gebietskörperschaften besichert sind, sowie RMBS emittiert.
Das erste Halbjahr 2020 war weiter von einer soliden Liquiditätsausstattung durch stabile Kernrefinanzierungsquellen und einer ausgewogenen Finanzierungsstruktur geprägt, wobei die Retailkunden weiterhin den Großteil der Refinanzierung zur Verfügung stellen. Erhöhte Liquiditätsabflüsse, die zu Beginn des Lock-down im Zusammenhang mit der COVID-19 Krise beobachtet wurden, haben sich vollständig erholt, und die Kundeneinlagen liegen über dem Vorkrisenniveau. Die risikobewusste Strategie der Bank in den letzten Jahren, nur in begrenztem Umfang zugesagte KreditfazilitäDerzeit sind gruppenweit keine Eigenhandelsaktivitäten geplant.
ten zu gewähren, hat dazu geführt, dass keine erhöhte Inanspruchnahme von Kreditlinien beobachtet werden konnte.
Mit dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie hat die Bank eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um ihre Liquiditätssituation jederzeit zu bewerten und gegebenenfalls rechtzeitig Maßnahmen zur Verbesserung der Liquiditätsposition zu ergreifen. Zu den getroffenen Maßnahmen gehören eine häufigere Überwachung der Intraday-Liquidität, die Überwachung von Bargeldtransaktionen (Geldautomaten und Filialnetz), eine erweiterte Berichterstattung über das Liquiditätsrisiko an den Vorstand und die Aufsichtsbehörden sowie die Mobilisierung ungenutzter Sicherheiten zur Stärkung des Liquiditätspuffers der Bank.
Um ihre Liquiditätsposition zu optimieren und der Realwirtschaft Liquidität zur Verfügung zu stellen, hat sich die BA-WAG Gruppe am TLTRO III der EZB mit einem Betrag von 5,8 Mrd. € beteiligt. Im Jänner 2020 platzierte die Bank zudem erfolgreich eine hypothekarisch besicherte Anleihe in Höhe von 500 Mio. €, was erneut den starken Kapitalmarktzugang der BAWAG Gruppe und die positive Wahrnehmung bei den Investoren unter Beweis stellte.
Die Liquiditätskennzahl LCR (Liquidity Coverage Ratio) hat sich, ausgehend von einem Niveau von 146% per Jahresende 2019, auf 209% zum 30. Juni 2020 verbessert, was vor allem auf die allgemein verbesserte Liquiditätsposition sowie die Ziehung des TLTRO III zurückzuführen ist. Derzeit verfügt die Bank über einen Liquiditätspuffer aus Bargeld und unbelasteten notenbankfähigen Sicherheiten in Höhe von 8,6 Mrd. €.
Die BAWAG Group verwendet zur Berechnung der regulatorischen Eigenmittelanforderungen für operationelle Risiken auf Konzernebene den Standardansatz gemäß Artikel 317 CRR. Die tatsächlich realisierten Verluste des operationellen Risikos sind jedoch signifikant niedriger als die gemäß Standardansatz berechneten regulatorischen Eigenmittel. Die RWAs des operationellen Risikos werden auf Basis der jeweiligen Erträge den Segmenten zugeordnet.
Für ICAAP-Zwecke wird mittels eines standardisierten Modells die normative und ökonomische Persepektive für operationelle Risiken berechnet. Die Quantifizierung in der ökonomischen Perspektive basiert auf dem Standardansatz für OpRisk (SMA), gemäß der Definition in Basel III Finalisierung der Post-Krisen-Reformen. Der SMA wird auf der Grundlage des Geschäftsindikators, der Geschäftsindikatorkomponente und des internen Verlustmultiplikators berechnet. Die verwendete Berechnungsmethode wird exakt gemäß den Richtlinien angewendet und deckt den erwarteten und unerwarteten Verlust ab. Die normative Sichtweise basiert auf den GuV-Auswirkungen und qualitativen Szenarien auf der Grundlage der historischen OpRisk-Verluste und der Berücksichtigung der Geschäftsstrategie.
Die Verluste aus operationellen Risiken werden in einer zentral verwalteten, webbasierten Datenbank innerhalb eindeutig definierter Regeln und Prozesse gesammelt.
Key-Risk-Indikatoren (KRI) sind als zusätzliches Steuerungsinstrument implementiert, um negative Entwicklungen bzw. Änderungen des Risikoprofils in Unternehmensprozessen bzw. Unternehmensbereichen identifizieren und zeitgerecht prognostizieren zu können. Jeder KRI wird mittels eines Ampelsystems bewertet (Rot/Gelb/Grün). Für KRIs mit Status Rot ist die Definition und Umsetzung geeigneter Maßnahmen verpflichtend.
§ 39 Abs. 6 BWG verpflichtet Kreditinstitute im Hinblick auf Compliance-Prozesse zur schriftlichen Festlegung von angemessenen Grundsätzen und Verfahren, die darauf ausgelegt sind, Risiken einer etwaigen Missachtung von Vorschriften aufzudecken und auf ein Mindestmaß zu beschränken ("BWG Compliance").
Mittels RCSA-Framework identifizieren und bewerten alle Bereiche und Tochterunternehmen innerhalb eines einheitlichen Rahmens jährlich ihre wesentlichen Prozesse, operationellen Risiken, die Risiken einer etwaigen Missachtung von regulatorischen Vorschriften und die Wirksamkeit der Kontrollen. Dies beinhaltet die Bewertung individueller Kontrollen und die Schätzung der Wahrscheinlichkeit und des Ausmaßes von potentiellen Verlusten aus den einzelnen Risiken. Übersteigt das Risikopotenzial ein definiertes Limit, ist die Umsetzung geeigneter Maßnahmen verpflichtend vorgesehen.
Die Identifikation und Bewertung der potentiellen Risiken und Maßnahmen bei Ad-hoc-Themen erfolgt durch klar
definierte Prozesse insbesondere für Auslagerungen und Produkteinführungen.
Im Non-Financial Risk und ESG Committee (NFR & ESGC) wird dem Vorstand regelmäßig über aktuelle Entwicklungen berichtet.
Eine klare Organisationsstruktur und Kompetenzregelungen bilden die Basis zum Management von operationellen Risiken. Zudem tragen ein konsistentes Regelwerk und ein risikoadäquates internes Kontrollsystem (einschließlich computergestützter Kontrollen) zur Steuerung des operationellen Risikos der BAWAG Group bei.
Die BAWAG Group hat mit einem integrierten Maßnahmenplan auf die aktuelle Situation im Zusammenhang mit COVID-19 reagiert.
Maßnahmen, die seit Beginn der COVID-19 Krise im Unternehmen gesetzt wurden:
Die Maßnahmen werden von einer Task Force in enger Abstimmung mit dem Vorstand der BAWAG Group laufend evaluiert und in Einklang mit den aktuellen Maßnahmen und regulatorischen Vorschriften gebracht.
Das Reputationsrisiko ist definiert als der potentielle Imageschaden oder Schaden des Ansehens der Bank in der interessierten Öffentlichkeit (Kapitalgeber/Kreditgeber, Mitarbeiter, Kunden, Presse etc.) hinsichtlich Kompetenz, Integrität und Zuverlässigkeit. Die expertengestützte Quantifizierung wird hauptsächlich durch Vermutungen über den Verlust von Zinsdifferenzerträgen und mögliche alternative Refinanzierungskosten bei sinkenden Einlagen der Kunden im Rahmen des Liquiditätsrisikos getrieben. Das Reputationsrisiko wird zusätzlich mit der Governance und dem Rahmen des nicht-finanziellen Risikomanagements (z.B. innerhalb des NFR & ESG-Ausschusses) betrachtet und behandelt.
BAWAG Group vermeidet das Auftreten von Reputationsrisiken aktiv durch eine solide Risikomanagementkultur, die kontinuierliche Verbesserung des Risikomanagements und die Einhaltung interner und externer Vorschriften. Darüber hinaus hat die Gruppe ein solides Beschwerdemanagement eingerichtet und verfolgt aufmerksam potentielle Betrugsfälle und andere operationelle Risikoereignisse, die die öffentliche Wahrnehmung beeinträchtigen könnten. Das Reputationsrisiko wird als nicht wesentlich betrachtet.
Das Beteiligungsrisiko umfasst mögliche Marktwertveränderungen von nicht konsolidierten Beteiligungsgesellschaften, mögliche Abschreibungserfordernisse des Beteiligungsansatzes sowie eine geringe Profitabilität der nicht konsolidierten Beteiligungsunternehmen. Nicht unter das Beteiligungsrisiko fallen konsolidierte operative Konzerntöchter, da deren Risiken differenziert nach den spezifischen Risikoarten ermittelt werden und daher bereits unter diesen berücksichtigt sind. Das Beteiligungsrisiko wird als nicht wesentlich klassifiziert.
Der jährlich durchgeführte Wertminderungstest dient zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze im Portfolio der BAWAG Group. Die Wertminderungstests werden hauptsächlich auf der Basis der von den Geschäftsleitern der einzelnen Gesellschaften erstellten Planrechnungen (Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzvorschau, Cashflow-Planung) zukünftiger Perioden erstellt. Die aus den Planrechnungen ermittelten Ergebnisse werden mit risikoadjustierten Diskontierungszinssätzen abgezinst. Der anteilige Unternehmenswert, basierend auf dem Beteiligungsausmaß der BAWAG Group, wird mit dem Beteiligungsbuchwert verglichen.
Abweichend von der oben dargestellten Vorgehensweise gibt es vereinfachte Verfahren bei Kleinstbeteiligungen bzw. wenn der Buchwert durch das anteilige Eigenkapital oder durch sonstige Wertindikatoren, wie z.B. bei Immobiliengesellschaften durch den Substanzwert, gedeckt ist. Das Ergebnis des Wertminderungstests wird vom Kreditrisikomanagement bestätigt.
Unter dem strategischen Risiko versteht man das Risiko, dass sich die Geschäftsstrategie auf falsche Märkte konzentriert oder die Entwicklung der Märkte hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die BAWAG Group verfügt über eine klar definierte und gut positionierte Geschäftsstrategie, deren Kernelement das Privatkundengeschäft innerhalb der DACH-Region, unterstützt durch Firmenkundengeschäft und Exposures gegenüber der öffentlichen Hand, darstellt. Ebenso verfügt die Bank über aushaftende Forderungen in Westeuropa und Nordamerika. Im Zusammenhang mit den von der Bank erworbenen internationalen Hypothekarkreditportfolien sieht die Bank kein strategisches Risiko, da detaillierte Due-Dilligence-Prozesse zur Anpassung an die Geschäfts- und Risikostrategie der BA-WAG Group durchgeführt wurden und hinsichtlich dieses spezifischen Portfolios kein Neugeschäft geplant ist. Aufgrund enger Überwachungstätigkeiten und laufender Berichtserstattung sowie der Einleitung entsprechender Gegenmaßnahmen bei negativer Geschäftsentwicklung wird diese Risikoart als nicht wesentlich eingestuft.
"Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzern-Halbjahresabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, und dass der Konzern-Halbjahreslagebericht ein möglichst getreues Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzern-Halbjahresabschluss und bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres vermittelt."
Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands
Enver Sirucic Mitglied des Vorstands
Stefan Barth Mitglied des Vorstands
David O'Leary Mitglied des Vorstands
Andrew Wise Mitglied des Vorstands
Sat Shah Mitglied des Vorstands
| Key Performance Indicator |
Definition / Berechnung | Erläuterung |
|---|---|---|
| Außerbilanzielle Geschäfte |
CCF-gewichtete außerbilanzielle Geschäfte |
Die außerbilanziellen Geschäfte im Risikobericht sind CCF gewichtet. |
| Buchwert je Aktie | Eigenkapital (exkl. AT1-Kapital und Dividende)/ im Umlauf befindliche Aktien |
Der Buchwert je Aktie entspricht der Summe des den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbaren Eigenkapitals (exkl. AT1- Kapital und Dividende) dividiert durch die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien am Ende der Periode |
| Common Equity Tier 1 (CET1) Kapital |
Basierend auf regulatorischen Werten nach IFRS CRR (BAWAG Group), exkl. in den Übergangsphasen anrechenbarer Kapitalbestandteile (fully loaded) |
Die Definition und Berechnung des Common Equity Tier 1 Kapitals erfolgt gemäß CRR. Es weist die höchste Kapitalqualität auf und umfasst daher nur jene Kapitalinstrumente, die der Bank uneingeschränkt und unmittelbar zur sofortigen Deckung von Risiken oder Verlusten zur Verfügung stehen. Je höher das CET1 Kapital der Bank, desto höher ist die Belastbarkeit der Bank gegen Risiken und Verluste. |
| Common Equity Tier 1 (CET1) Quote |
Common Equity Tier 1 (CET1) Kapital / risikogewichtete Aktiva |
Die CET1 Quote ist eine der wichtigsten regulatorischen Kennzahlen und zeigt die Kapitalstärke einer Bank, als Maßstab, finanziellem Stress standzuhalten. Die Kennzahl wird vom Management laufend überwacht, um die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Mindesterfordernisse zu gewährleisten. Vor der Nutzung neuer Geschäftsmöglichkeiten wird deren Auswirkung auf die CET1 Quote bemessen. |
| Cost/Income Ratio (CIR) |
Operative Aufwendungen / operative Erträge |
Die Cost/Income Ratio zeigt die operativen Aufwendungen im Verhältnis zu den operativen Erträgen und vermittelt ein klares Bild über die operative Effizienz der Bank. Die BAWAG Group verwendet diese Kennzahl als Effizienzmaßstab zur Steuerung der Bank und zur einfachen Vergleichbarkeit der Effizienz mit anderen Finanzinstituten. |
| Durchschnittliche zinstragende Aktiva |
Zinstragende Aktiva per Monatsende / Anzahl der Monate |
Durchschnitt der zinstragenden Aktiva per Monatsende innerhalb eines Quartals bzw. am Jahresende; wird verwendet zur Berechnung von Nettozinsmarge und Risikokostenquote (siehe Kennzahlen) |
| Eigenkapital | Eigenkapital, das den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar ist |
Eigenkapital wie im Konzernabschluss dargestellt |
| Eigenkapital abzgl. immaterieller Vermögenswerte |
Eigenkapital, vermindert um den Buchwert der immateriellen Vermögenswerte |
Das Eigenkapital abzgl. immaterieller Vermögenswerte ist ein weiterer Indikator für die Tragfähigkeit von Banken und ermöglicht die Vergleichbarkeit der Banken in Bezug auf das Eigenkapital ohne immaterielle Vermögenswerte. Es wird bei der Berechnung des Return on Tangible Common Equity im Nenner verwendet (siehe Kennzahl). |
| Gesamtkapital | Basierend auf regulatorischen Werten nach IFRS CRR (BAWAG Group), exkl. in den Übergangsphasen anrechenbarer Kapitalbestandteile (fully loaded) |
Das Gesamtkapital und die Gesamtkapitalquote sind regulatorische Kennzahlen, welche auf dem CET1 Kapital, erweitert um weitere Instrumente (z.B. Additional Tier 1 und Tier 2), die nicht unter die enge Definition von Common Equity Tier 1 fallen, basieren. Die Gesamtkapitalquote wird vom Management laufend überwacht, um |
| Gesamtkapitalquote Gesamtkapital / risikogewichtete Aktiva |
die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Mindesterfordernisse zu gewährleisten. Allerdings ist das CET1 Kapital von größerer Be deutung, da es auch Basis für aufsichtsrechtliche Mindesterforder nisse wie z.B. die SREP-Anforderung darstellt. Daher orientiert sich die BAWAG Group stärker am CET1 Kapital und der CET1 Quote. |
| Kundenkredite | Kundenkredite zu fortgeführten Anschaffungskosten |
Der Buchwert der Kundenkredite, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden. |
|---|---|---|
| Leverage Ratio | Tier 1 Kapital / Gesamtexposure (Berechnung nach CRR) |
Die Leverage Ratio ist eine aufsichtsrechtliche Kenngröße und drückt das Verhältnis zwischen dem Tier 1 Kapital und dem Gesamtexposure aus. Das Gesamtexposure beinhaltet sowohl bilanzielle als auch bestimmte außerbilanzielle Posten; hierbei erfolgt keine Risikogewichtung. Sie zeigt den Verschuldungsgrad der Bank. Je höher die Kennzahl, desto geringer der Verschuldungsgrad und desto höher die Wahrscheinlichkeit für der Bank, negativen Schocks standhalten zu können. |
| Liquidity Coverage Ratio (LCR) |
Liquide Aktiva / Netto-Liquiditäts abflüsse (Berechnung nach CRR) |
Die Liquidity Coverage Ratio ist eine aufsichtsrechtliche Kennzahl, die vorsieht, dass Banken angemessene Liquiditätspuffer im Sinne von ausreichend hochliquiden Aktiva halten, um kurzfristige Schwankungen unter Stressbedingungen abdecken zu können. Dabei muss die Bank einem möglichen Ungleichgewicht zwischen Liquiditätszuflüssen und -abflüssen unter Stressbedingungen während 30 Tagen standhalten können. Die Kennzahl wird vom Management der Bank laufend überwacht, um die aufsichtsrechtlichen Mindesterfordernisse und kurzfristigen Liquiditätsanforderungen zu erfüllen. |
| Nettogewinn | Periodengewinn nach Steuern, der den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar ist |
Diese Kenngröße für Rentabilität zeigt den Periodengewinn nach Steuern in absoluten Zahlen für die jeweilige Periode gemäß dem Konzernabschluss, der zur Gewinnverteilung an die Eigentümer verfügbar ist. |
| Nettogewinn je Aktie |
Nettogewinn / gewichtete durchschnittliche verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf |
Der Nettogewinn je Aktie ist der Anteil jeder einzelnen Aktie (verwässert) am Nettogewinn nach Steuern. |
| Nettozinsmarge | Nettozinsertrag / durchschnittliche zinstragende Aktiva |
Die Nettozinsmarge ist eine Erfolgskennzahl, bei welcher der Zinsertrag aus Krediten und anderen Aktiva in einer Periode abzgl. des Zinsaufwandes für Einlagen und sonstige Verbindlichkeiten durch die durchschnittlichen zinstragenden Aktiva dividiert wird. Die Kennzahl wird zum externen Vergleich mit anderen Banken sowie als internes Maß zur Rentabilität von Produkten und Segmenten verwendet. |
| NPL Ratio | Non-Performing Loans (NPLs) / Exposure |
Die NPL Ratio ist eine ökonomische Kennzahl zur Darstellung des als notleidend klassifizierten Kreditengagements im Verhältnis zum Gesamtkreditrisikoexposure (bilanzielle und außerbilanzielle Forderungen). Die Kennzahl spiegelt die Qualität des Kreditportfolios und des Kreditrisikomanagements der Gruppe wider. |
| NPE Ratio | Non-Performing Loan Exposure (NPEs) / Exposure |
Die NPE Ratio ist eine ökonomische Kennzahl zur Darstellung des als notleidend klassifizierten Kreditrisikoexposures (NPEs) im Verhältnis zum Gesamtkreditrisikoexposure. Exposure umfasst sowohl bilanzielle und außerbilanzielle Forderungen. |
| NPL Besicherungsquote |
Risikovorsorgen, Reserven und Sicherheiten / notleidende Kredite; Gesamtdeckungsquote |
Die NPL-Besicherungsquote zeigt das Verhältnis der Wertberichtigungen, Reserven und Sicherheiten zu den notleidenden Krediten. |
| NPL Wertberichtigung Besicherungsquote |
Risikovorsorgen und Reserven / notleidende Kredite; Deckungsquote |
Die NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote zeigt die Relation der Wertberichtigungen und Reserven zu den notleidenden Krediten. |
| Operatives Ergebnis Operative Erträge, vermindert um operative Aufwendungen und die regulatorischen Aufwendungen |
Wie im jeweiligen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt |
|
| Operative Erträge | Summe aus operativen Kernerträgen, Gewinnen und Verlusten aus Finanzinstrumenten und den sonstigen betrieblichen |
Wie im jeweiligen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt |
| Erträgen und Aufwendungen | ||
|---|---|---|
| Operative Kernerträge |
Summe aus Nettozinsertrag und Provisionsüberschuss |
Die operativen Kernerträge setzen sich aus den Einzelposten Nettozinsertrag und Provisionsüberschuss zusammen und zeigen den Erfolg der Bank in ihren Kernaktivitäten. |
| Return on Common Equity (RoCE) |
Nettogewinn / durchschnittliches Eigenkapital abzgl. AT1-Kapital und abzgl. Dividende |
Diese Kennzahlen stellen Messgrößen für die Ertragskraft der Bank für das Management und Investoren dar. Es wird der Nettogewinn aus der Gewinn- und Verlustrechnung entweder zu Eigenkapital oder zu |
| Return on Tangible Common Equity (RoTCE) |
Nettogewinn / durchschnittliches Eigenkapital abzgl. immaterieller Vermögenswerte, abzgl. AT1- Kapital und abzgl. Dividende |
Aktiva in Beziehung gesetzt. Der Return on Common Equity bzw. Return on Tangible Common Equity zeigt die Effizienz der Bank in Bezug auf das von den Eigentümern investierte Kapital und dementsprechend den Erfolg ihres Investments. Die "Return on…"- Kennzahlen vereinfachen die Vergleichbarkeit der Rentabilität zwischen Banken. Die Zuteilung des Eigenkapitals auf die Segmente basiert auf einem internen Modell unter Berücksichtigung der risikogewichteten Aktiva und der Bilanzsumme. |
| Risikogewichtete Aktiva |
Basierend auf regulatorischen Werten nach IFRS CRR (BAWAG Group, fully loaded) |
Die Berechnung der risikogewichteten Aktiva ist in der CRR definiert. Der Wert beschreibt den absoluten Betrag des Risikos einer Bank und beinhaltet sowohl bilanzielle als auch außerbilanzielle Positionen. Bei der Berechnung kann die Bank risikomindernde Elemente (z.B. Sicherheiten) berücksichtigen und muss die aufsichtsrechtliche Risikogewichtung für jede Position in Abhängigkeit vom (externen) Rating der Gegenpartei bzw. des Kunden festlegen. Risikogewichtete Aktiva stehen im Nenner der Formel für die Berechnung der CET1 Quote (siehe oben). "Fully Loaded" bedeutet die Vollanwendung der CRR ohne Übergangsbestimmungen. |
| Risikokosten / Zinstragende Aktiva; (Risikokostenquote) |
Risikokosten (Rückstellungen und Kreditrisikovorsorgen, außerplanmäßige Abschreibungen sowie operationelles Risiko) / durchschnittliche zinstragende Aktiva) |
Diese Quote ist eine Kennzahl für die Qualität des Kreditrisiko managements und des Kreditportfolios. Sie zeigt die Risikokosten in einer Periode im Verhältnis zu den durchschnittlichen zinstragenden Aktiva und ermöglicht ein Benchmarking mit anderen Banken. Gründe für geringe Risikokosten können hohe Sicherheiten und/oder eine laufende Überwachung der Ratings der Kunden sein. Daraus ergibt sich, dass es nur zu geringen Kreditausfällen kommt und nur ein geringer Bedarf für Wertberichtigungen besteht. |
| RWA Density | Risikogewichtete Aktiva / Bilanzsumme |
Die RWA Density ist eine Kennzahl für die durchschnittliche "Risikogewichtung" der Bilanz einer Bank, also die gesamten risikogewichteten Aktiva (siehe oben) im Verhältnis zur Bilanzsumme. Die Kennzahl zeigt die durchschnittliche Risikogewichtung der Aktiva basierend auf den aufsichts rechtlichen Risikogewichtungen, welche durch die Qualität der Aktiva, das Besicherungsniveau bzw. die angewandten Methoden zur Einschätzung der Risikogewichte beeinflusst werden. |
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie |
Nettogewinn abzüglich AT1- Kupon / gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf |
Der Nettogewinn je Aktie ist der Anteil jeder einzelnen Aktie (unverwässert) am Nettogewinn nach Steuern (abzüglich AT1- Kupon). |
| Verwässertes Ergebnis je Aktie |
Nettogewinn abzüglich AT1- Kupon / gewichtete durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf |
Der Nettogewinn je Aktie ist der Anteil jeder einzelnen Aktie (verwässert) am Nettogewinn nach Steuern (abzüglich AT1- Kupon). |
| Zinstragende Aktiva Finanzielle Vermögenswerte + Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten – Vermögenswerte bei Zentralbanken |
Die zinstragenden Aktiva ergeben sich aus der Summe der finanziellen Vermögenswerte und der Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten vermindert um Vermögenswerte bei Zentralbanken. |
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