Quarterly Report • Aug 12, 2020
Quarterly Report
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| Ertragskennzahlen | 1-6/2020 | 1-6/2019 | Vdg. in % | Ultimo 2019 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | in MEUR | 1.736,4 | -5 | 3.466,3 | |
| EBITDA LFL 1) | in MEUR | 1.641,5 | 290,1 | -12 | - |
| EBITDA | in MEUR | 255,2 | 295,7 | -11 | 610,0 |
| EBIT operativ | in MEUR | 261,9 | 181,5 | -25 | 362,7 |
| Wertminderungen von Vermögenswerten | in MEUR | 136,5 | 0,0 | <-100 | 0,0 |
| Firmenwertabschreibungen | in MEUR | -23,3 | 0,0 | <-100 | 0,0 |
| EBIT | in MEUR | -93,5 | 181,5 | -89 | 362,7 |
| Ergebnis vor Steuern | in MEUR | 19,7 | 166,7 | -95 | 315,3 |
| Nettoergebnis | in MEUR | 8,6 | 126,9 | <-100 | 249,1 |
| Ergebnis je Aktie | in EUR | -29,4 | 1,11 | <-100 | 2,18 |
| Free Cashflow 2) | in MEUR | -0,26 | -58,5 | -3 | 286,0 |
| Maintenance Capex | in MEUR | -60,0 | 46,3 | -1 | 140,1 |
| Special Capex | in MEUR | 46,1 | 36,0 | -39 | 115,4 |
| Ø Mitarbeiter | in FTE | 21,9 16.360 |
16.963 | -4 | 17.234 |
| Bilanzkennzahlen | 30.6.2020 | 31.12.2019 | Vdg. in % | |
|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital 3) | in MEUR | 2.076,8 | -10 | |
| Nettoverschuldung | in MEUR | 1.875,6 | 871,4 | +7 |
| Capital Employed | in MEUR | 928,2 | 2.912,2 | -5 |
| Bilanzsumme | in MEUR | 2.768,2 | 4.132,6 | +5 |
| Verschuldungsgrad | in % | 4.359,1 49,5 |
42,0 | - |
| Börsekennzahlen | 1-6/2020 | 1-12/2019 | Vdg. in % | |
|---|---|---|---|---|
| Höchstkurs der Aktie | in EUR | 26,82 | +5 | |
| Tiefstkurs der Aktie | in EUR | 28,26 | 18,10 | -36 |
| Ultimokurs der Aktie | in EUR | 11,59 | 26,42 | -27 |
| Gewichtete Aktienanzahl 4) | in Tsd. | 19,39 | 114.320 | -1 |
| Ultimo Börsekapitalisierung | in MEUR | 113.098 | 3.074,0 | -27 |
| 2.233,5 |
| Geschäftssegmente 1-6/2020 in MEUR und % 5) |
Wienerberger Building Solutions |
Wienerberger Piping Solutions |
North America |
Konzern eliminierungen |
Wienerberger Gruppe |
|---|---|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 1.014,4 (-6%) | 470,3 (-5%) | 154,9 (-6%) | 1.639,6 (-6%) | |
| Innenumsatz | 1,8 (>100%) | 0,1 (+80%) | 0,0 (-100%) | -0,1 | 1,9 (>100%) |
| Umsatz | 1.016,2 (-5%) | 470,4 (-5%) | 154,9 (-6%) | -0,1 | 1.641,5 (-5%) |
| EBITDA LFL 1) | 183,9 (-16%) | 54,9 (+7%) | 16,3 (-16%) | 255,2 (-12%) | |
| EBITDA | 191,0 (-14%) | 53,4 (+5%) | 17,4 (-24%) | 261,9 (-11%) | |
| EBIT operativ | 107,6 (-27%) | 26,5 (+1%) | 2,4 (-70%) | 136,5 (-25%) | |
| Capital Employed | 1.872,3 (-1%) | 583,7 (-3%) | 312,2 (-27%) | 2.768,2 (-5%) | |
| Gesamtinvestitionen | 44,8 (-25%) | 18,0 (+13%) | 5,2 (-23%) | 68,0 (-17%) | |
| Ø Mitarbeiter (in FTE) | 11.775 (-3%) | 3.265 (-1%) | 1.320 (-11%) | 16.360 (-4%) |
1) Bereinigt um Auswirkungen von Konsolidierungskreisänderungen, Fremdwährungseffekten, Veräußerungen von nicht betriebsnotwendigem Vermögen sowie Strukturanpassungen // 2) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vermindert um Investitions-Cashflow und Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten und zuzüglich Special Capex und Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen // 3) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile und Hybridkapital // 4) Bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien // 5) Veränderungsraten in % zur Vorjahresperiode in Klammer angeführt
Anmerkungen zum Bericht: Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.
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4 Ergebnis- und Bilanzanalyse
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6 2. Quartal 2020
8 Geschäftssegmente
8 Wienerberger Building Solutions
10 Wienerberger Piping Solutions
12 North America 14 Verkürzter Zwischenbericht nach IFRS
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14 Konzern-Gewinnund Verlustrechnung
14 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
15 Konzernbilanz
16 Konzern-Cashflow Statement
17 Entwicklung des Konzerneigenkapitals
18 Geschäftssegmente
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20 Verkürzter Anhang zum Zwischenbericht
33 Erklärung des Vorstands
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34 Produktionsstandorte und Marktpositionen
36 Finanzterminplan
Die Covid-19-Pandemie, weltweite Lockdowns und eine der tiefsten Wirtschaftskrisen der Weltgeschichte haben uns alle im ersten Halbjahr 2020 vor enorme Herausforderungen gestellt. Auch bei Wienerberger mussten wir rasch und umfassend auf eine bisher noch nie dagewesene Ausnahmesituation reagieren. Unsere oberste Priorität dabei war und ist, unsere Mitarbeiter und Partner sicher und gesund durch diese Krise zu bringen und unser Geschäft nachhaltig zu sichern.
Wir haben rasch reagiert, die notwendigen Schritte gesetzt und die Krise mit einem umfassenden Maßnahmenprogramm sehr gut gemeistert. Dafür will ich mich ganz besonders bei unseren weltweit über 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Denn nur durch ihren herausragenden Einsatz in diesem herausfordernden Umfeld haben wir diese Situation nicht nur überstanden, sondern sind sogar stärker geworden. Unser diverses und
erfahrenes Managementteam und unsere Organisationsstruktur haben die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells gestärkt.
Unsere Halbjahresergebnisse zeigen eindeutig, wie krisenfest wir unser Geschäft aufgestellt haben. Durch unsere Investitionen in die Digitalisierung über die letzten Jahre konnten wir selbst am Höhepunkt der Pandemie unsere Lieferketten aufrechterhalten und unsere Kunden mit Produkten und Dienstleistungen versorgen. Dadurch haben wir von dem ab Juni einsetzenden Nachholbedarf optimal profitiert. Unser Umsatz lag somit trotz Lockdowns in zahlreichen Schlüsselmärkten im ersten Halbjahr 2020 mit 1.641,5 Mio. € nur 5 % unter dem Rekordwert des Vorjahres. Auch das bereinigte EBITDA war mit 255,2 Mio. € auf einem soliden Niveau und nur 12 % unter dem Vorjahresrekord. Unsere liquiden Mittel konnten wir mit striktem Working Capital-Management und Kostendisziplin auf 413,6 Mio. € steigern, nach 128,8 Mio. € Ende 2019. Auch auf der Finanzierungsseite konnten wir unsere
Liquidität weiter ausbauen und die Finanzierungsstruktur mit einer Unternehmensanleihe im Wert von 400 Mio. € mit fünfjähriger Laufzeit und einem Kupon von 2,75 % weiter optimieren.
Diesem robusten operativen Ergebnis stehen allerdings einmalige, nicht liquiditätswirksame Wertberichtigungen, getrieben durch Covid-19, gegenüber, die bereits größtenteils im ersten Quartal 2020 verbucht wurden. Hierbei entfielen 93,5 Mio. € auf die vollständige Abschreibung des Firmenwerts in Nordamerika und 23,3 Mio. € auf Abwertungen verschiedener Sachanlagen in Russland und ausgewählten europäischen Märkten der Gruppe.
Für das restliche Jahr 2020 ist unsere Geschäftsentwicklung nur begrenzt vorhersehbar. Obwohl sich die Absatzvolumina im zweiten Quartal, getrieben durch den während des Lockdowns entstandenen Nachholbedarf, relativ rasch normalisierten, ist die Visibilität weiterhin beschränkt und gekennzeichnet von einer allgemeinen Unsicherheit. Wienerberger erwartet eine gewisse Abschwächung gegenüber dem im Juni verzeichneten hohen Niveau, sobald der Nachholbedarf von April und Mai abgebaut ist. Nach einem soliden Juli erwarten wir jedoch für das Gesamtjahr 2020 einen weniger starken Marktrückgang von -10 % (zuvor -15 %) für die gesamte Gruppe. Wienerberger sollte in der Lage sein, diese Marktentwicklungen zu übertreffen. Unter der Annahme, dass in unseren Schlüsselmärkten keine weiteren Lockdowns auftreten, die Preise stabil bleiben und Fast Forward einen Beitrag von rund 30 Mio. € leisten wird, gehen wir davon aus, das Jahr 2020 mit einem EBITDA LFL in der Größenordnung von 480-500 Mio. € abzuschließen.
Mittelfristig wollen wir aber nicht nur die Krise meistern, sondern gestärkt als Unternehmen hervorgehen und die Zukunft der Industrie aktiv gestalten. Mit unserer starken Bilanz und entsprechender Liquidität sind wir optimal für weiteres Wachstum ausgestattet und Wienerberger wird eine aktive Rolle in der weiteren Konsolidierung der Branche einnehmen. Unser Fokus liegt dabei auf Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung um unseren Kunden zukünftig ein noch breiteres Angebot an smarten und nachhaltigen Lösungen für die Gebäudehülle und Infrastruktur anbieten zu können. Unsere Vorhaben werden
auch durch staatliche Stimulusprogramme für Infrastrukturprojeke und Renovierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden unterstützt. Wienerberger ist optimal aufgestellt um von diesen positiven Grundtendenzen profitieren zu können. Wir erwirtschaften bereits heute rund 25 % unserer Umsätze im Infrastrukturbereich sowie rund 20 % bei Renovierungen und werden diese Geschäftsfelder weiter ausbauen.
Für noch stärkeres Wachstum haben wir daher auch unseren Vorstand neu ausgerichtet. Solveig Menard-Galli übernimmt als Chief Operating Officer (COO) die Leitung der Business Unit Wienerberger Building Solutions. Harald Schwarzmayr ist als COO für die Business Unit Wienerberger Piping Solutions verantwortlich. Wir erhöhen somit noch stärker die Synergien zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen und steigern unsere Innovationskraft. Gemeinsam werden wir neue Geschäftsfelder und Anwendungsgebiete erschließen und so weiteres Wachstum in den beiden Business Units ermöglichen.
Nach einem starken Start in das Geschäftsjahr 2020 ging der Konzernumsatz im ersten Halbjahr aufgrund der negativen Auswirkungen durch den Ausbruch der Covid-19 Pandemie leicht um 5% auf 1.641,5 Mio. € zurück (Vorjahr: 1.736,4 Mio. €), wobei diese Entwicklung primär von niedrigeren Absatzvolumina getrieben war. Trotz dieses krisenbedingt schwierigen Marktumfeldes ist es uns gelungen, den Produktmix mit hochwertigen Lösungen zu verbessern und unsere proaktive Preispolitik zur Abdeckung der Kosteninflation weiter umzusetzen. Konsolidierungsbeiträge erhöhten den Umsatz um 31,5 Mio. € und stammten hauptsächlich aus den im Vorjahr übernommenen Vormauerziegelaktivitäten in Dänemark sowie dem Geschäft mit Dachzubehör, das aus Großbritannien betrieben wird. Währungseffekte verringerten den Konzernumsatz um 18,6 Mio. €, wobei ein Teil der Abwertung der norwegischen Krone, des ungarischen Forint sowie des polnischen Zloty durch die Aufwertung des US Dollar und des Schweizer Franken aufgewogen wurde.
Das EBITDA LFL der Wienerberger Gruppe ging trotz eines starken Starts in das Jahr 2020 in der Berichtsperiode um 12% auf 255,2 Mio. € zurück (Vorjahr: 290,1 Mio. €). Positive Effekte aus der weiteren Umsetzung von Effizienzsteigerungsmaßnahmen im Zuge des Fast Forward Programms wurden durch die negativen Auswirkungen aufgrund von Covid-19 sowie durch die von den Regierungen verordneten Werksschließungen im zweiten Quartal gedämpft. Das Programm konnte in den ersten sechs Monaten trotz dieser Entwicklung einen erfreulichen Ergebnisbeitrag von rund 15 Mio. € liefern und damit einen Teil der negativen Ergebniseffekte, die durch Covid-19 entstanden sind (z.B. Leerstandskosten durch kurzfristige Werksstillstände), kompensieren.
Im EBITDA LFL sind Erträge aus dem Verkauf von Liegenschaften von 10,2 Mio. €, Konsolidierungsbeiträge in Höhe von 4,2 Mio. €, negative Fremdwährungseffekte von 3,6 Mio. € sowie Kosten für Strukturanpassungen von 4,2 Mio. € nicht enthalten.
Das berichtete EBITDA der Wienerberger Gruppe, welches die oben genannten Effekte beinhaltet, fiel aufgrund der Auswirkungen von Covid-19 im Vergleich zum Vorjahr um 11% von 295,7 Mio. € auf 261,9 Mio. €. Das operative Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT operativ) sank primär in Folge der operativen Entwicklung um 25% auf 136,5 Mio. € (Vorjahr: 181,5 Mio. €).
Der Ausbruch der Covid-19 Pandemie in den für uns relevanten Märkten stellte ein auslösendes Ereignis dar, das bereits im ersten Quartal gemäß den Vorgaben von IFRS zur Werthaltigkeitsprüfung des gesamten Anlagevermögens führte. Aufgrund des veränderten Marktumfelds war es notwendig, die zugrundeliegenden Annahmen zur zukünftigen Entwicklung einiger unserer Märkte entsprechend anzupassen. Die Prüfung ergab unter Berücksichtigung verschiedener Szenarien einen Abwertungsbedarf von insgesamt 116,8 Mio. €, der zum Großteil bereits im ersten Quartal 2020 verbucht wurde. Hierbei entfielen 93,5 Mio. € auf die vollständige Abschreibung des Firmenwerts in Nordamerika und 23,3 Mio. € auf Abwertungen verschiedener Sachanlagen in Russland und ausgewählten europäischen Märkten der Gruppe. Somit sank das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Jahresvergleich deutlich auf 19,7 Mio. € (Vorjahr 181,5 Mio. €).
Das Finanzergebnis verbesserte sich um 25% auf -11,1 Mio. € (Vorjahr: -14,8 Mio. €). Dabei verringerte sich der Nettozinsaufwand durch proaktiv optimierte Refinanzierungskonditionen im Jahresvergleich auf -17,5 Mio. € (Vorjahr: -19,1 Mio. €). Die Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen stieg auf 1,6 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €). Das sonstige Finanzergebnis lag mit 4,7 Mio. € ebenfalls leicht über dem Vorjahreswert von 3,6 Mio. € und beinhaltete vor allem Bewertungseffekte und Bankspesen.
Das Ergebnis vor Steuern sank aufgrund der beschriebenen Effekte signifikant auf 8,6 Mio. € (Vorjahr: 166,7 Mio. €). Der Steueraufwand von 32,2 Mio. € lag nur geringfügig unter dem Vorjahreswert von 32,9 Mio. €, wobei der laufende Steueraufwand von 25,0 Mio. € aufgrund des Rückganges des Vorsteuerergebnisses deutlich unter dem Vorjahr (31,2 Mio. €) zu liegen kam. Demgegenüber stieg jedoch der latente Steueraufwand durch den verminderten Ansatz von Verlustvorträgen im Jahresvergleich auf 7,1 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €). Das Nettoergebnis drehte mit -29,4 Mio. € ins Negative (Vorjahr: Gewinn von
126,9 Mio. €), wodurch auch das Ergebnis je Aktie auf -0,26 € zurückging (Vorjahr: 1,11 €).
Im ersten Halbjahr verringerte sich der Cashflow aus dem Ergebnis vorrangig aufgrund der negativen Effekte in Folge des Ausbruchs von Covid-19 auf 187,8 Mio. € (Vorjahr: 215,4 Mio. €). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich deutlich auf 34,6 Mio. € (Vorjahr: 5,2 Mio. €) getrieben durch unser proaktives Working Capital Management, insbesondere durch einen Abbau von Vorräten.
Durch eine konsequente Liquiditätsoptimierung flossen in den ersten sechs Monaten insgesamt nur 70,0 Mio. € (Vorjahr: 115,8 Mio. €) für Investitionen ab, wovon 46,1 Mio. € für notwendige Instandhaltungsinvestitionen (Maintenance Capex) aufgewendet wurden (Vorjahr: 46,3 Mio. €). Darüber hinaus investierte die Gruppe 21,9 Mio. € (Vorjahr: 36,0 Mio. €) in die Optimierung von Produktionsprozessen, in die Entwicklung neuer Produkte sowie in Digitalisierung (Special Capex). Für Unternehmensakquisitionen und Investitionen in das Finanzanlagevermögen flossen 2,0 Mio. € ab (Vorjahr: 33,5 Mio. €). Aus dem Verkauf von Liegenschaften und der Verwertung von sonstigem Anlagevermögen flossen 20,2 Mio. € zu (Vorjahr: 5,6 Mio. €). Darüber hinaus führten Dividendenausschüttungen von Joint Ventures zu Einzahlungen von 2,5 Mio. €. Demgegenüber flossen 48,4 Mio. € für Investitionen in Wertpapiere ab, die zum Großteil der kurzfristigen Veranlagung von liquiden Mitteln dienen.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich in der Berichtsperiode auf 348,3 Mio. € (Vorjahr: 44,2 Mio. €). Dabei lagen die Netto-Einzahlungen langfristiger Finanzverbindlichkeiten bei 710,4 Mio. € und spiegelten die Emission einer Anleihe von 400 Mio. € sowie die Aufnahme verschiedener Bankkredite im ersten Halbjahr wider, die zur laufenden Refinanzierung sowie zur Liquiditätsstärkung im Rahmen der Covid-19 Pandemie eingegangen wurden. Tilgungen kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten verminderten den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit insgesamt um 278,9 Mio. € und waren hauptsächlich auf die Rückzahlung einer Anleihe mit April 2020 zurückzuführen. Die Auszahlungen für Hybridkapital setzten sich aus 28,2 Mio. € (Vorjahr: 6,9 Mio. €) für
den anteiligen Rückkauf unserer Hybridanleihe sowie dem Hybridkupon in Höhe von 12,4 Mio. € (Vorjahr: 13,6 Mio. €) zusammen, der auch die Stückzinsen für die zurückgekauften Hybridanteile enthielt. Für Aktienrückkäufe flossen in der Berichtsperiode insgesamt 19,7 Mio. € ab (Vorjahr: 2,9 Mio. €).
In Summe stiegen somit die liquiden Mittel der Gruppe gegenüber dem Ultimo 2019 deutlich um 284,9 Mio. € auf 413,6 Mio. €.
Am Berichtsstichtag verminderte sich das Konzerneigenkapital um 201,2 Mio. €. Das Gesamtergebnis nach Steuern verminderte das Eigenkapital insgesamt um 72,7 Mio. €. Neben dem Ergebnis nach Steuern sind darin negative Differenzen aus der Währungsumrechnung von 48,0 Mio. € sowie finanzmathematische Verluste im Zusammenhang mit Pensionsansprüchen von 10,4 Mio. € enthalten, denen positive Bewertungseffekte von Absicherungsinstrumenten von 9,2 Mio. € gegenüberstanden. Die Auszahlung des Hybridkupons in Höhe von 12,4 Mio. € sowie der Rückkauf von Hybridanteilen und eigener Aktien von insgesamt 47,9 Mio. € verringerten ebenso das Konzerneigenkapital wie die Dividendenverbindlichkeit von 68,1 Mio. €, die nach dem Hauptversammlungsbeschluss vom 5. Mai 2020 erfasst wurde. Von den erworbenen eigenen Aktien wurden 1.163.514 Stück mit 18.2.2020 eingezogen. Daher fand eine Umgliederung in Höhe von 24,1 Mio. € innerhalb des Eigenkapitals von den eigenen Anteilen in das gezeichnete Kapital, die Kapitalrücklagen und in die Gewinnrücklagen statt.
Der in der Berichtsperiode ausgewiesene Anstieg der Nettoverschuldung auf 928,2 Mio. € (871,4 Mio. € zum 31.12.2019) war dem üblichen saisonalen Aufbau von Working Capital geschuldet, das jedoch mit 773,7 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 795,2 Mio. € zu liegen kam. Im Vorjahresvergleich konnte die Nettoverschuldung um 6% (982,3 Mio. € zum 30.6.2019) aufgrund eines proaktiven Working Capital Managements, restriktiver Investitionsentscheidungen, und des Verschiebens der Dividendenauszahlung auf 30.10.2020 reduziert werden.
Wienerberger erzielte im zweiten Quartal des Jahres 2020 trotz Ausbruch von Covid-19 sehr gute Ergebnisse:
Wienerberger Building Solutions In der Business Unit Wienerberger Building Solutions zeigte sich im zweiten Quartal ein divergierendes Bild in unseren Kernmärkten. Vor allem in den Monaten April und Mai waren viele Länder stark von Lockdowns aufgrund der Covid-19 Pandemie betroffen, was sich negativ auf die Ergebnisentwicklung auswirkte. In einigen westeuropäischen Ländern mussten wir aufgrund staatlich angeordneter Maßnahmen unsere Werke temporär schließen. In Osteuropa verfolgten die Regierungen weniger restriktive Strategien zur Bekämpfung der Pandemie, sodass wir unsere Produktion weitestgehend wie geplant aufrechterhalten konnten.
Ab Mitte Mai wurde unter strengen Gesundheitsund Sicherheitsmaßnahmen die Produktion in den ersten geschlossenen Werken wieder hochgefahren. Die Nachfrage nach unseren nachhaltigen Lösungen für die Gebäudehülle kehrte aufgrund von Aufholeffekten im Juni relativ rasch zurück. Dank der Anstrengungen, die in den letzten Jahren im Hinblick auf die Digitalisierung unternommen wurden, konnten wir unsere Lieferketten in allen Ländern trotz Lockdowns aufrechterhalten. Die Preiserhöhungen zur Abdeckung der Kosteninflation konnten wir weiterhin halten und somit ein solides Ergebnis erzielen. Der Umsatz der Business Unit Wienerberger Building Solutions belief sich auf 514,0 Mio. € (Vorjahr: 597,5 Mio. €). Durch kontinuierliche Optimierungsmaßnahmen über die letzten Jahre, auch im Zuge des Fast Forward Programms, konnte die operative Effizienz der Business Unit gesteigert werden, was sich in einem soliden EBITDA LFL im zweiten Quartal von 102,8 Mio. € (Vorjahr: 134,2 Mio. €) widerspiegelte.
Wienerberger Piping Solutions Auch in der Business Unit Wienerberger Piping Solutions zeigte sich im zweiten Quartal ein regional differenziertes Bild. Während die Geschäftstätigkeit im April durch staatliche Maßnahmen in allen Märkten beeinträchtigt wurde, erholten sich Nord- und Osteuropa relativ rasch und zeigten bereits im Mai wieder eine solide Nachfrage nach unseren Infrastrukturlösungen. Unsere Märkte in Westeuropa zeigten, getrieben durch die Pandemie, eine schwächere Entwicklung im Infrastruktur- und In-house Bereich, was sich nachteilig auf das Ergebnis in diesen Märkten auswirkte. Sukzessive staatliche Lockerungen im Juni führten zu einer starken Nachfrage nach unseren Lösungen, getrieben durch einen Nachholbedarf, der während des Lockdowns entstanden war. Trotz rückläufiger Volumina im Vergleich zur Vorjahresperiode und negativen Effekten aus der Abwertung von lokalen Währungen in Norwegen und Osteuropa, konnten wir durch kontinuierliche Effizienzsteigerungsmaßnahmen und Rückenwind durch sinkende Rohstoffpreise das operative Ergebnis weiter steigern und die Margen ausbauen. Im zweiten Quartal erzielte die Business Unit Wienerberger Piping Solutions somit einen Umsatz in Höhe von 249,6 Mio. € (Vorjahr: 273,1 Mio. €) und ein EBITDA LFL von 35,8 Mio. € (Vorjahr: 33,7 Mio. €).
North America In der Business Unit North America zeigte sich, ähnlich wie in Europa, ein regional differenziertes Bild. Kanada und der Nordosten der USA waren am stärksten von staatlich verordneten Lockdowns betroffen, wodurch wir unsere Werke in Ontario und Pennsylvania aufgrund dieser Maßnahmen kurzfristig schließen mussten. Die Bauaktivitäten der Staaten im Südosten konnten weiter fortgeführt werden. Daher konnten wir auch unsere Produktion weitestgehend aufrechterhalten. Ab Ende April wurde unter strengen Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen die Produktion zuerst in Pennsylvania und ab Mitte Mai in Kanada langsam wieder hochgefahren. Durch sukzessive Lockerungen der Maßnahmen kehrte die Nachfrage langsam zurück und wir konnten im Juni sowohl in den USA als auch in Kanada einen starken Aufholeffekt verzeichnen.
Im nordamerikanischen Kunststoffrohrgeschäft setzten wir unsere Optimierungsmaßnahmen im Bereich der Produktion und Vertrieb weiter erfolgreich um. Nach einem schwächeren Start in das Jahr 2020 verbesserte sich die Nachfrage nach unseren Infrastrukturlösungen im zweiten Quartal. Jedoch konnten wir wie erwartet nicht an das Quartal des Vorjahres, welches von einem starken Projektgeschäft geprägt war, anschließen. Zusätzlich
wurde diese Entwicklung durch Covid-19 bedingte Verzögerungen und unseren verstärkten Fokus auf Produkte mit höheren Margen getrieben.
Trotz dieses schwierigen Marktumfeldes konnte die Business Unit North America ein solides Ergebnis verzeichnen. Der Umsatz ging moderat um 6% auf 83,5 Mio. € zurück (Vorjahr: 89,0 Mio. €). Durch ein striktes Maßnahmenpaket mit starkem Fokus auf Kostenund Working Capital Optimierung wurde die operative Effizienz gestärkt, was sich in einem EBITDA LFL von 11,4 Mio. € (Vorjahr: 12,9 Mio. €) widerspiegelte.
| Vdg. in % | |
|---|---|
| 597,5 | -14 |
| 273,1 | -9 |
| 89,0 | -6 |
| -12 | |
| 4-6/2020 514,0 249,6 83,5 847,2 |
4-6/2019 959,5 |
| EBITDA in MEUR |
4-6/2020 | 4-6/2019 | Vdg. in % |
|---|---|---|---|
| Wienerberger Building Solutions | 136,1 | -20 | |
| Wienerberger Piping Solutions | 109,1 | 33,7 | +3 |
| North America | 34,8 | 16,0 | -25 |
| Wienerberger Gruppe | 11,9 155,8 |
185,8 | -16 |
Die Business Unit Wienerberger Building Solutions wurde nach einem starken Start in das Jahr 2020 im zweiten Quartal von Covid-19 erwartungsgemäß gebremst und konnte trotzdem ein robustes operatives Ergebnis erwirtschaften:
Die Business Unit Wienerberger Building Solutions startete mit einer guten Nachfrage in das Geschäftsjahr 2020. Covid-19 und die damit einhergehenden staatlichen Eindämmungsmaßnahmen wirkten sich besonders stark in den westlichen Kernmärkten der Business Unit aus. In einigen Ländern dieser Region mussten wir aufgrund staatlich angeordneter Maßnahmen unsere Werke temporär schließen. In Osteuropa und den nordischen Märkten verfolgten die Regierungen weniger restriktive Strategien zur Bekämpfung der Pandemie, sodass wir unsere Produktion weitestgehend aufrechterhalten konnten.
In diesem herausfordernden Umfeld haben wir sehr schnell mit einem umfassenden Maßnahmenpaket reagiert. Die Gesundheit und Sicherheit aller unserer Mitarbeiter und Partner entlang der Wertschöpfungskette hatte dabei höchste Priorität. Durch unsere kontinuierlichen Bestrebungen und Investitionen in Digitalisierung konnten wir auch am Höhepunkt der Pandemie unsere Lieferketten aufrechterhalten und unsere Kunden mit Produkten und Dienstleistungen versorgen. Durch striktes Kostenmanagement auch im Zuge des Fast Forward Programms konnte die Business Unit Wieneberberger Building Solutions ihre operative Effizienz weiter verbessern. Wir konnten Preiserhöhungen zur Abdeckung der Kosteninflation halten und mithilfe unseres aktiven Working Capital Managements unsere Vorräte weiter reduzieren. Somit erzielte die Business Unit Wienerberger Building Solutions trotz erheblicher Einschränkungen durch Covid-19 ein robustes operatives Ergebnis mit einem EBITDA LFL von 183,9 Mio. € (Vorjahr: 219,6 Mio. €).
Ab Mitte Mai konnte unter Einhaltung strenger Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen und nach den Gegebenheiten des jeweiligen Landes die Produktion wieder anlaufen. Auch die Nachfrage nach unseren intelligenten und nachhaltigen Lösungen kehrte relativ rasch zurück und profitierte vom Nachholbedarf, der während des Lockdowns entstanden war.
Großbritannien verzeichnete, anlehnend an die Trends aus dem Vorjahr, bereits vor Covid-19 eine leichte Abnahme der Wohnbautätigkeit. Aufgrund des staatlich auferlegten Lockdowns im März wurden die Arbeiten auf dem Großteil der Baustellen im Land eingestellt, was kurzfristig zu einer stark rückläufigen Nachfrage führte. Seit Mitte Juni wurde die Tätigkeit wieder fortgesetzt, wodurch wir unsere Werke sukzessive wieder hochfahren konnten. Innerhalb unserer Märkte ist Großbritannien das am stärksten von Covid-19 betroffene Land innerhalb unserer Märkte, was sich in den Ergebnissen zeigte.
In Belgien verzeichneten wir einen sehr guten Start ins Geschäftsjahr 2020. Durch besonders strenge Social Distancing Vorgaben der Regierung kam es zu einer temporären Reduktion der Arbeiten auf Baustellen. Im Rahmen dieser Umstände konnte vor allem der Dachbereich eine positive Entwicklung aufweisen, da hier die Sicherheitsvorgaben am besten eingehalten werden konnten. In den Niederlanden erwarteten wir bereits vor Covid-19 einen leichten Rückgang der Neubautätigkeit aufgrund der Einschränkung von Baugenehmigungen durch die gegebene Emissionsgesetze. Durch eine erhöhte Renovierungstätigkeit während des Lockdowns konnten wir jedoch eine gestiegene Nachfrage nach unseren Produkten für das Dach sowie nach Pflastersteinen für Infrastrukturlösungen feststellen. Diese Veränderung im Produktmix führte zu einem soliden Ergebnis.
Frankreich war eines unserer Länder, das neben Großbritannien am stärksten von der Pandemie getroffen wurde. Auch hier mussten wir unsere Werke temporär schließen und einen Nachfragerückgang hinnehmen. Dies führte im kompetitiven französischen Markt zu Rückgängen in Umsatz und Ergebnis.
Die Aktivitäten in den nordeuropäischen Märkten sowie in Deutschland waren vergleichsweise weniger stark von Regierungsmaßnahmen eingeschränkt, sodass wir unsere Tätigkeiten mit Unterstützung unserer digitalen Lieferkette weitestgehend störungsfrei fortsetzen konnten. Die Integration der im Vorjahr übernommenen Vormauerziegelproduzenten in Dänemark verlief erfolgreich und lieferte starke Ergebnisbeiträge. Durch weitere Optimierungsmaßnahmen im Zuge des deutschen Turnarounds konnten wir die Umsätze beinahe auf Vorjahresniveau halten und die Effizienz weiter steigern.
Obwohl der Lockdown in Österreich vergleichsweise kurz andauerte, sahen wir nach einem starken Nachholbedarf ein Abflachen der Nachfrage. Dies war auch getrieben durch fehlende neue Baugenehmigungen, die durch den Lockdown staatlicher Institutionen zeitweise nicht ausgestellt wurden. Im kompetitiven Markt Österreich mussten wir im ersten Halbjahr somit ein rückläufiges Ergebnis hinnehmen.
Unsere größten osteuropäischen Kernmärkte Tschechien und Polen reagierten unterschiedlich auf die unsicheren Rahmenbedingungen. Während in Polen die schwächere Nachfrage im Hintermauerbereich teilweise durch
eine gestiegene Nachfrage nach Lösungen für das Dach kompensiert werden konnte, verblieb die Nachfrage in Tschechien auf einem guten Niveau.
In Ungarn verzeichneten wir durch das Auslaufen des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Baustoffe wie erwartet eine rückläufige Nachfrage. In Rumänien und den restlichen südosteuropäischen Märkten profitierten wir nach wie vor von einem guten Nachfrageniveau, teilweise auch getrieben durch bevorstehende Wahlen.
In unseren osteuropäischen Aktivitäten mit Betonflächenbefestigungen setzten wir unsere Strategie mit Fokus auf höherwertige Produkte weiterhin konsequent um.Trotz erschwerter Rahmenbedingungen konnten wir hier ein solides Ergebnis beinahe auf Vorjahresniveau erwirtschaften.
In Summe bewies die Business Unit Wienerberger Building ihre Krisenfestigkeit. Der Umsatz lag mit 1.014,4 Mio. € nur 6% unter dem Rekordwert des Vorjahres. Das EBITDA sank aufgrund von Covid-19-Effekten um 14% auf 191,0 Mio. € (Vorjahr: 221,7 Mio. €) und das EBITDA LFL ging in der Berichtsperiode auf 183,9 Mio. € zurück (Vorjahr: 219,6 Mio. €).
| Wienerberger Building Solutions | 1-6/2020 | 1-6/2019 | Vdg. in % | |
|---|---|---|---|---|
| Außenumsatz | in MEUR | 1.074,1 | -6 | |
| EBITDA LFL 1) | in MEUR | 1.014,4 | 219,6 | -16 |
| EBITDA | in MEUR | 183,9 | 221,7 | -14 |
| EBIT operativ | in MEUR | 191,0 | 147,3 | -27 |
| Capital Employed | in MEUR | 107,6 | 1.896,3 | -1 |
| Gesamtinvestitionen | in MEUR | 1.872,3 | 59,7 | -25 |
| Ø Mitarbeiter | in FTE | 44,8 11.775 |
12.171 | -3 |
1) Bereinigt um Auswirkungen von Konsolidierungskreisänderungen, Fremdwährungseffekten, Veräußerungen von nicht betriebsnotwendigem Vermögen sowie Strukturanpassungen
Obwohl sich die Absatzvolumina im zweiten Quartal, getrieben durch den während des Lockdowns entstandenen Nachholbedarf, relativ rasch normalisierten, ist die weitere Entwicklung nach wie vor nur begrenzt vorhersehbar. Insgesamt erwarten wir eine Abschwächung der Nachfrage für die zweite Jahreshälfte, sobald der Nachholbedarf von April und Mai abgebaut ist.
Durch die auf EU und nationaler Ebene diskutierten Hilfspakete sowie den Green Deal sehen wir jedoch einen positiven mittelfristigen Trend vor allem für den Renovierungs- und Infrastrukturbereich. Mit unserer wertschaffenden Wachstumsstrategie ist die Business Unit Wienerberger Building Solutions optimal für dieses Marktumfeld positioniert.
In der Business Unit Wienerberger Piping Solutions konnten wir ungeachtet der Covid-19 Auswirkungen unsere Profitabilität weiter ausbauen und das Ergebnis trotz starkem Vorjahresniveau steigern:
Im Kunststoffrohrgeschäft erwirtschafteten wir im ersten Halbjahr 2020 ein starkes Ergebnis. Nach der witterungsbedingt sehr starken Geschäftsentwicklung im ersten Quartal wurde unser Rekordkurs Mitte März durch Covid-19 negativ beeinflusst. Vor allem die westeuropäischen Länder waren von den staatlich verordneten Lockdown-Maßnahmen besonders betroffen. Abhängig von den Gegebenheiten des Landes reagierten wir rasch mit entsprechenden Maßnahmenpaketen. Durch unsere digitalen Lieferketten konnten wir die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter und Partner entlang der Wertschöpfungskette gewährleisten und unsere Kunden durchgehend mit unseren Produktlösungen bedienen.
Trotz dieser erschwerten Rahmenbedingungen und durch die Abwertung einiger Landeswährungen konnten wir durch die konsequente Umsetzung unserer wertschaffenden Strategie, unsere kontinuierlichen Effizienzverbesserungen und Investitionen in Automatisierung die Profitabilität weiter steigern. Fallende Rohstoffpreise im zweiten Quartal hatten zusätzlich einen positiven Einfluss auf unsere Margen im Infrastrukturgeschäft. Im In-house Geschäft sahen wir vor allem eine gute Performance im Bereich Elektro, welche Rückgänge im Renovierungsgeschäft aufgrund von Kontaktbeschränkungen kompensieren konnte. In diesem Umfeld hat die Business Unit Wienerberger Piping Solutions ein starkes Ergebnis geliefert und konnte trotz eines leichten Umsatzrückgangs von 5 % das EBITDA LFL deutlich um 7 % auf 54,9 Mio. € steigern (Vorjahr 51,1 Mio. €).
Aufgrund von zunehmenden Lockerungsmaßnahmen konnten wir bereits im Mai unsere Werke sukzessive wieder hochfahren und im Juni eine starke Geschäftsentwicklung verzeichnen, die hauptsächlich durch Aufholungseffekte getrieben war.
Das Geschäft in den nordeuropäischen Märkten wies einen zufriedenstellenden Verlauf auf. Nur der für uns wichtige norwegische Markt konnte nicht an die Resultate des Vorjahres in der Berichtswährung anschließen, was primär auf die starke Abwertung der norwegischen Krone zurückzuführen war. Die vergleichsweise moderat ausgestalteten Restriktionen der dortigen Staaten halfen das Geschäft auf einem hohen Niveau aufrecht zu erhalten.
In Westeuropa führten die strikten Covid-19 Eindämmungsmaßnahmen der Regierungen zu Beeinträchtigungen unseres Geschäftsbetriebes. Daher wiesen diese Märkte ein rückläufiges Ergebnis auf. Während es im irischen und britischen Geschäft zu signifikanten Ergebnisrückgängen kam, konnte die Profitabilität im französischen und deutschen Markt verbessert werden, was vor allem auf die konsequente Umsetzung der Restrukturierungen der letzten Jahre zurückzuführen ist.
In Österreich kam es kurzfristig zur Schließung fast aller Baustellen sowie des Baustoffhandels im gesamten Land und daraus resultierend auch zur Schließung unserer Produktion. Ab Ende April nahmen wir einen Nachholbedarf wahr, der während des Lockdowns entstanden war. Infolgedessen kam es zu einer Normalisierung der Nachfrage und somit zu einer Wiederaufnahme der Produktion.
Unser Geschäft in den restlichen osteuropäischen Märkten entwickelte sich sehr zufriedenstellend, was primär auf die weitestgehend störungsfreie Fortsetzung von Infrastrukturprojekten zurückzuführen war.
Die Entwicklung im Geschäft mit keramischen Rohraktivitäten wurde von den staatlichen Lockdowns ausgebremst. Während die Nachfrage in Deutschland und Osteuropa relativ unverändert blieb, waren die für diese Produktgruppe wichtigen Absatzmärkte wie Italien, Frankreich und Belgien stark von Covid-19 Regierungsmaßnahmen betroffen. Trotzdem konnten wir unsere Preisstrategie zur Abdeckung der Kosteninflation in allen Märkten erfolgreich implementieren und nutzten die temporäre Anpassung unserer Produktionskapazität zu einer weiteren Optimierung unserer Lagerbestände.
In Summe verzeichnete die Business Unit Wienerberger Piping Solutions im ersten Halbjahr des Jahres 2020 ein sehr starkes Ergebnis. Der Umsatz ging moderat um 5 % von 497,0 Mio. € auf 470,3 Mio. € zurück. Das EBITDA LFL stieg um 7 % auf 54,9 Mio. €, was zu einer deutlichen Margenverbesserung trotz erschwerter Rahmenbedingungen führte (Vorjahr: 51,1 Mio. €).
| Wienerberger Piping Solutions | 1-6/2020 | 1-6/2019 | Vdg. in % | |
|---|---|---|---|---|
| Außenumsatz | in MEUR | 497,0 | -5 | |
| EBITDA LFL 1) | in MEUR | 470,3 | 51,1 | +7 |
| EBITDA | in MEUR | 54,9 | 51,1 | +5 |
| EBIT operativ | in MEUR | 53,4 | 26,2 | +1 |
| Capital Employed | in MEUR | 26,5 | 600,4 | -3 |
| Gesamtinvestitionen | in MEUR | 583,7 | 15,9 | +13 |
| Ø Mitarbeiter | in FTE | 18,0 3.265 |
3.312 | -1 |
1) Bereinigt um Auswirkungen von Konsolidierungskreisänderungen, Fremdwährungseffekten sowie Veräußerungen von nicht betriebsnotwendigem Vermögen
Covid-19 beeinflusste die Dynamik in einigen Märkten der Wienerberger Piping Solutions. Dennoch erwarten wir für das weitere Jahr 2020, dass große Infrastrukturprojekte weiter fortgesetzt werden können. Staatliche Stimulus Pakete für Infrastrukturinvestitionen könnten die Nachfrage nach unseren innovativen Lösungen weiter beleben. In diesem Umfeld werden wir die Weiterentwicklung unseres Sortiments hin zum Anbieter von intelligenten Systemlösungen für Wasser und Energiemanagement weiter vorantreiben.
Im In-house Segment erwarten wir kurzfristig vor allem in Westeuropa leicht rückläufige Märkte. Mittelfristig gehen wir dennoch durch die Urbanisierung von einer stärkeren Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern aus. Durch unseren Portfolioausbau zum Systemanbieter im höher-margigen In-house Geschäft werden wir neue Anwendungsgebiete erschließen und so weiteres Wachstum für die Business Unit Wienerberger Piping Solutions ermöglichen.
Die Geschäftsentwicklungen in Nordamerika waren im ersten Halbjahr zunächst von ungünstigen Wetterbedingungen und danach von Covid-19 geprägt. Trotz der schwierigen Marktbedingungen wies die Business Unit ein robustes Ergebnis auf:
Der Geschäftsverlauf der Business Unit North America war in den ersten drei Monaten zunächst dem Einfluss von ungünstigen Wetterbedingungen und ab Mitte März Covid-19 Effekten ausgesetzt. In diesem Marktumfeld reagierten wir rasch mit einem gezielten Maßnahmenpaket. Durch strikte Kostendisziplin, aktives Working Capital Management, insbesondere durch den gezielten Abbau von Vorräten, konnten wir unsere Kostenstruktur optimieren und unsere operative EBITDA Marge mit 10,8% trotz Umsatzeinbußen auf einem soliden Niveau halten. Durch den weiteren Ausbau unserer digitalen Lieferketten konnten wir auch in der Zeit des Lockdowns die Lieferung unserer Produkte gewährleisten und somit dennoch ein starkes EBITDA LFL von 16,3 Mio. € erzielen (Vorjahr: 19,3 Mio. €).
Ähnlich wie in Europa zeigte sich beim Vorgehen zur Bekämpfung der Pandemie der jeweiligen Bundesstaaten und Länder ein unterschiedlicher Ansatz.
Die kanadische Regierung und die nordöstlichen Bundesstaaten der USA wählten eine viel restriktivere Vorgehensweise als die restlichen Regionen. Infolgedessen mussten wir unsere Werke in Ontario und Pennsylvania aufgrund staatlicher Maßnahmen ab Mitte März kurzfristig schließen. Die südöstlichen Staaten der USA verfolgten eine ähnliche Strategie wie Nord- und Osteuropa: die Bauaktivitäten durften weiter fortgeführt werden und wir konnten unsere Produktion weitestgehend aufrechterhalten. Durch die landesweiten Schließungen der Behörden wurden jedoch weniger Baugenehmigungen erteilt, was
sich in einer kurzfristig geringeren Nachfrage nach unseren Lösungen widerspiegelte.
Nachdem die Lockerungsmaßnahmen ab Ende April sukzessive ausgeweitet wurden, konnten wir die Produktion, angepasst an das jeweilige neue Marktniveau, wieder hochfahren. Dadurch verbesserte sich die Nachfragesituation in den USA bereits im Mai. Im Juni konnten wir sowohl in den USA als auch in Kanada einen starken Aufholeffekt verzeichnen und die Nachfrage kehrte auf das Vorjahresniveau zurück.
Im nordamerikanischen Geschäft für Infrastrukturlösungen setzten wir die Arbeit an Maßnahmen zur Performancesteigerung in den Bereichen Produktion und Vertrieb weiter fort. Nach einem wetterbedingten schwachen Start in das Jahr 2020 und Marktspekulationen auf sinkende Rohstoffpreise erholte sich die Nachfrage im zweiten Quartal. Durch ein stärkeres Projektgeschäft im Vorjahr, unsere neue Strategie mit verstärktem Fokus auf Profitabilität gegenüber Volumen, in Kombination mit Covid-19 bedingten Projektverzögerungen konnten wir jedoch wie erwartet nicht an das Vorjahresergebnis anknüpfen.
Mithilfe unserer digitalen Lieferketten kam der Umsatz mit 154,9 Mio. € nur 6 % unter dem Vorjahr zu liegen (164,9 Mio. €). Unsere gezielten Maßnahmen führten zu einem soliden EBITDA LFL von 16,3 Mio. € (Vorjahr: 19,3 Mio. €).
| 1-6/2020 in MEUR |
1-6/2019 | Vdg. in % |
|---|---|---|
| 164,9 | -6 | |
| 154,9 in MEUR |
19,3 | -16 |
| 16,3 in MEUR |
22,8 | -24 |
| 17,4 | 8,0 | -70 |
| 430,1 | -27 | |
| 6,7 | -23 | |
| 1.480 | -11 | |
| in MEUR in MEUR in MEUR in FTE |
2,4 312,2 5,2 1.320 |
1) Bereinigt um Auswirkungen von Fremdwährungseffekten, Veräußerungen von nicht betriebsnotwendigem Vermögen sowie Strukturanpassungen
Der Ausbruch der Covid-19 Pandemie wird das Geschäftsjahr 2020 in Nordamerika auch in der zweiten Jahreshälfte prägen. Obwohl die Nachfrage nach unseren Fassadenlösungen, sowohl in den USA, als auch in Kanada auf ein gutes Niveau zurückgekehrt ist, bleibt eine limitierte Visibilität für die weiteren Entwicklungen im zweiten Halbjahr. Auch die derzeitigen politischen Unsicherheiten rund um die Präsidentschaftswahlen in den USA im November werden die Entwicklungen in der zweiten Jahreshälfte beeinflussen.
Jedoch zeigt sich trotz dieser Unsicherheiten eine positive Grundtendenz. Die derzeitige Entwicklung der Baugenehmigungen könnte zu einer langsamen Stabilisierung der Nachfrage führen, vorausgesetzt dass die Märkte nicht durch weitere Lockdowns beeinträchtigt werden. Auch die von der amerikanischen Regierung geplanten Investitionen in die Verbesserung der Infrastruktur des Landes würden sich vor allem auf unser Rohrgeschäft positiv auswirken.
| in TEUR | 4-6/2020 | 4-6/2019 | 1-6/2020 | 1-6/2019 |
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Ertragsteuern Währungsumrechnung |
79.774 | 103.682 -12.345 |
-23.582 | 133.797 7.523 |
| Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen |
4.528 | 15 | -47.906 | 12 |
| Veränderung Hedging Rücklage | 26 | 6.681 | -65 | -425 |
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung | -2.405 | 9.200 | ||
| umgegliedert werden Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste |
2.149 | -5.649 -13.409 |
-38.771 | 7.110 -13.409 |
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung | -10.374 | -10.374 | ||
| umgegliedert werden Sonstiges Gesamtergebnis 1) |
-10.374 | -13.409 | -10.374 | -13.409 |
| -8.225 | -19.058 | -49.145 | -6.299 | |
| Gesamtergebnis nach Steuern davon Gesamtergebnis der nicht beherrschenden Anteile |
71.549 | 84.624 187 |
-72.727 | 127.498 205 |
| davon auf Hybridkapitalbesitzer entfallender Anteil | -245 | 3.323 | 134 | 6.657 |
| davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnendes Gesamtergebnis |
2.762 69.032 |
81.114 | 5.691 -78.552 |
120.636 |
1) Der Ausweis der sonstigen Gesamtergebnisbestandteile erfolgt nach Steuern.
| Konzernbilanz | ||
|---|---|---|
| in TEUR | 30.6.2020 | 31.12.2019 |
| Aktiva Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte |
760.379 | |
| Sachanlagen | 644.212 | 1.882.634 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 1.805.901 | 57.832 |
| Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | 56.162 | 25.641 |
| Übrige Finanzanlagen und sonstige langfristige Forderungen | 25.199 | 26.483 |
| Latente Steuern | 25.166 | 58.745 |
| 47.935 | ||
| Langfristiges Vermögen | 2.604.575 | 2.811.714 |
| Vorräte | 827.566 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 792.589 | 221.586 |
| Forderungen aus laufenden Ertragsteuern | 360.571 | 12.182 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen | 9.309 | 91.507 |
| Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte | 68.709 | 36.317 |
| Zahlungsmittel | 106.754 | 128.755 |
| 413.643 | ||
| Kurzfristiges Vermögen | 1.751.575 | 1.317.913 |
| Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte | 2.958 | 2.958 |
| Summe Aktiva | 4.359.108 | 4.132.585 |
| Passiva Gezeichnetes Kapital |
116.352 | |
| Kapitalrücklagen | 115.188 | 1.058.946 |
| Hybridkapital | 1.036.170 | 241.008 |
| Gewinnrücklagen | 214.526 | 943.851 |
| Übrige Rücklagen | 838.075 | -222.478 |
| Eigene Anteile | -271.585 | -61.685 |
| -57.300 | ||
| Beherrschende Anteile Nicht beherrschende Anteile |
1.875.074 | 2.075.994 835 |
| 560 | ||
| Eigenkapital | 1.875.634 | 2.076.829 |
| Latente Steuern | 76.917 | |
| Personalrückstellungen | 71.846 | 150.684 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 158.090 | 90.870 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 83.919 | 576.246 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 1.285.350 | 3.085 |
| 2.936 | ||
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 1.602.141 | 897.802 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 38.113 | |
| Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern | 28.526 | 25.516 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 17.113 | 460.211 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 163.250 | 336.422 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 277.947 | 297.692 |
| 394.497 | ||
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 881.333 | 1.157.954 |
Summe Passiva 4.359.108 4.132.585
| in TEUR | ||
|---|---|---|
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 1-6/2020 | 1-6/2019 166.718 |
| Abschreibungen auf das Anlagevermögen | 8.568 | 113.282 |
| Firmenwertabschreibungen | 124.339 | 0 |
| Wertminderungen von Vermögenswerten und andere Bewertungseffekte | 93.466 | -2.178 |
| Veränderungen langfristiger Rückstellungen | 18.386 | -4.932 |
| Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | -7.297 | -691 |
| Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen | -1.615 | -3.891 |
| Zinsergebnis | -10.706 | 19.070 |
| Gezahlte Zinsen | 17.476 | -26.540 |
| Erhaltene Zinsen | -25.382 | 408 |
| Gezahlte Ertragsteuern | 184 | -45.828 |
| -29.612 | ||
| Cashflow aus dem Ergebnis | 187.807 | 215.418 |
| Veränderungen Vorräte | 15.706 | -55.925 |
| Veränderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | -145.306 | |
| Veränderungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -157.185 | -35.163 |
| Veränderungen übriges Netto-Umlaufvermögen | -51.480 | 26.140 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 39.759 34.607 |
5.164 |
| Einzahlungen aus Anlagenabgängen (inkl. Finanzanlagen) | 20.179 | 5.620 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen | -67.957 | -82.316 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen | -2.040 | 0 |
| Dividendenausschüttungen aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | 2.533 | 0 |
| Veränderungen Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte | -48.352 | -3.336 |
| Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen | 0 | -33.458 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -95.637 | -113.490 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten | 159.188 | 330.516 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten | -438.038 | -186.194 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten | 710.826 | 658 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten | -448 | -205 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | -22.899 | -19.601 |
| Gezahlte Dividende Wienerberger AG | 0 | -57.291 |
| Gezahlter Hybridkupon | -12.416 | -13.645 |
| Rückkauf Hybridanleihe | -28.234 | -6.907 |
| Gezahlte Dividende an nicht beherrschende Anteile | 0 | -219 |
| Erwerb eigener Aktien | -19.686 | -2.918 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 348.293 | 44.194 |
| Veränderung der Zahlungsmittel | 287.263 | -64.132 |
| Einfluss von Wechselkursänderungen auf Zahlungsmittel | -2.375 | 156 |
| Zahlungsmittel am Anfang der Periode | 163.080 | |
| Zahlungsmittel am Ende der Periode | 128.755 413.643 |
99.104 |
| in TEUR | Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklagen/ eigene Anteile |
Hybrid kapital |
Gewinn rücklagen |
Übrige Rücklagen |
Beherrschende Anteile |
Nicht beherrschende Anteile |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1.1.2020 Gesamtergebnis |
116.352 | 997.261 | 241.008 | 943.851 -23.754 |
-222.478 -49.107 |
2.075.994 | 835 134 |
2.076.829 |
| Dividende und Hybridkupon |
-80.139 | -72.861 | -409 | -72.727 | ||||
| Veränderung Hybridkapital |
-26.482 | -1.752 | -80.139 | -80.548 | ||||
| Veränderung eigener Anteile |
-19.686 | -28.234 | -28.234 | |||||
| Einzug eigener Anteile | -1.164 | 1.295 | -131 | -19.686 | -19.686 | |||
| Stand 30.6.2020 | 115.188 | 978.870 | 214.526 | 838.075 | -271.585 | 0 1.875.074 |
560 | 0 1.875.634 |
| in TEUR | Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklagen/ eigene Anteile |
Hybrid kapital |
Gewinn rücklagen |
Übrige Rücklagen |
Beherrschende Anteile |
Nicht beherrschende Anteile |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1.1.2019 Anpassungen 1) |
117.527 | 1.025.564 | 265.969 | 760.389 | -230.955 | 1.938.494 | 586 | 1.939.080 |
| Stand 1.1.2019 nach | -5.173 | -5.173 | -5.173 | |||||
| Anpassungen Gesamtergebnis |
117.527 | 1.025.564 | 265.969 | 755.216 133.597 |
-230.955 -6.304 |
1.933.321 | 586 205 |
1.933.907 |
| Dividende und Hybridkupon |
-70.936 | 127.293 | -219 | 127.498 | ||||
| Veränderung Hybridkapital |
-6.393 | -513 | -70.936 | -71.155 | ||||
| Veränderung eigener Anteile |
-2.918 | -6.906 | -6.906 | |||||
| Einzug eigener Anteile | -1.175 | 1.175 | -2.918 | -2.918 | ||||
| Stand 30.6.2019 | 116.352 | 1.023.821 | 259.576 | 817.364 | -237.259 | 0 1.979.854 |
572 | 0 1.980.426 |
1) Aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 wurde der Anfangsbestand angepasst.
| 1-6/2020 in TEUR |
Wienerberger Building Solutions |
Wienerberger Piping Solutions |
North America |
Konzern eliminierungen |
Wienerberger Gruppe |
|---|---|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 1.014.386 | 470.323 | 154.930 | ||
| Innenumsatz | 1.842 | 124 | 0 | -70 | 1.639.639 |
| Umsatz gesamt | 1.016.228 | 470.447 | 154.930 | -70 | 1.896 |
| EBITDA | 191.017 | 53.432 | 17.412 | 1.641.535 | |
| EBIT operativ | 107.649 | 26.459 | 2.380 | 261.861 | |
| Wertminderungen von Vermögenswerten | -17.614 | -5.697 | 0 | 136.488 | |
| Firmenwertabschreibungen | 0 | 0 | -93.466 | -23.311 | |
| EBIT | 90.035 | 20.762 | -91.086 | -93.466 | |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 63.574 | 12.615 | -99.834 | 63 | 19.711 |
| Capital Employed | 1.872.326 | 583.743 | 312.162 | -23.582 | |
| Gesamtinvestitionen | 44.753 | 18.024 | 5.180 | 2.768.231 | |
| Ø Mitarbeiter (in FTE) | 11.775 | 3.265 | 1.320 | 67.957 16.360 |
| 1-6/2019 in TEUR |
Wienerberger Building Solutions |
Wienerberger Piping Solutions |
North America |
Konzern eliminierungen |
Wienerberger Gruppe |
|---|---|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 1.074.081 | 497.033 | 164.934 | ||
| Innenumsatz | 408 | 69 | 3 | -149 | 1.736.048 |
| Umsatz gesamt | 1.074.489 | 497.102 | 164.937 | -149 | 331 |
| EBITDA | 221.725 | 51.099 | 22.834 | 1.736.379 | |
| EBIT operativ | 147.339 | 26.218 | 7.969 | 295.658 | |
| EBIT | 147.339 | 26.218 | 7.969 | 181.526 | |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 112.698 | 16.417 | 4.481 | 201 | 181.526 |
| Capital Employed | 1.896.258 | 600.426 | 430.133 | 133.797 | |
| Gesamtinvestitionen | 59.671 | 15.901 | 6.744 | 2.926.817 | |
| Ø Mitarbeiter (in FTE) | 12.171 | 3.312 | 1.480 | 82.316 16.963 |
Die Aufteilung der Umsatzerlöse nach Ländern stellt sich wie folgt dar:
| Umsatz | Wienerberger Building Solutions |
|||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 1-6/2020 | 1-6/2019 | ||
| Großbritannien | 183.601 | |||
| Niederlande | 138.775 | 118.134 | ||
| Belgien | 120.503 | 109.252 | ||
| Deutschland | 114.584 | 108.146 | ||
| Polen | 112.468 | 107.945 | ||
| Frankreich | 91.824 | 86.103 | ||
| Tschechien | 75.366 | 70.097 | ||
| Rumänien | 67.198 | 44.315 | ||
| Österreich | 48.060 | 47.387 | ||
| Sonstige Länder | 44.310 | 199.432 | ||
| Summe | 203.121 1.016.209 |
1.074.412 |
| Umsatz | Wienerberger Piping Solutions |
|
|---|---|---|
| in TEUR | 1-6/2020 | 1-6/2019 |
| Österreich | 62.974 | |
| Niederlande | 59.961 | 65.516 |
| Norwegen | 56.035 | 58.118 |
| Schweden | 51.670 | 45.393 |
| Belgien | 45.140 | 46.977 |
| Finnland | 43.121 | 31.603 |
| Polen | 37.422 | 31.058 |
| Türkei | 29.894 | 20.705 |
| Ungarn | 21.871 | 20.862 |
| Sonstige Länder | 21.057 | 113.827 |
| Summe | 104.224 470.395 |
497.033 |
| Umsatz | North America |
|
|---|---|---|
| in TEUR | 1-6/2020 | 1-6/2019 |
| USA | 152.704 | |
| Kanada | 144.899 | 12.230 |
| Summe | 10.032 154.931 |
164.934 |
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Der Zwischenbericht zum 30.6.2020 wurde nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards, Regelungen für Zwischenberichte (IAS 34) erstellt. Wesentliche Annahmen und Schätzungen, die
für den Konzernabschluss 2019 vorgenommen wurden, sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vom 31.12.2019 werden mit Ausnahme der IFRS, die ab dem 1.1.2020 verpflichtend anzuwenden sind, unverändert angewandt.
Folgende Tabelle enthält eine Übersicht neuer Standards und Interpretationen, die zum Bilanzstichtag vom IASB veröffentlicht wurden:
| Standards/ Interpretationen |
Veröffentlichung durch das IASB |
Verpflichtender Erstanwendungs zeitpunkt |
|
|---|---|---|---|
| Rahmenkonzept | Rahmenkonzept – Änderungen | März 2018 | 1.1.2020 1) |
| IFRS 3 | Definition eines Geschäftsbetriebs – Änderungen | Oktober 2018 | 1.1.2020 1) |
| IAS 1, IAS 8 | Definition von "wesentlich"– Änderungen | Oktober 2018 | 1.1.2020 1) |
| IFRS 9, IAS 39, IFRS 7 | IBOR Reform – Änderungen | September 2019 | 1.1.2020 1) |
| IFRS 17 | Versicherungsverträge | Mai 2017 | 1.1.2023 |
| IAS 1 | Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig – Änderungen |
Jänner 2020 | 1.1.2022 2) |
| IFRS 16 | Covid-19 bezogene Änderungen | Mai 2020 | 1.6.2020 |
| Verbesserungen der IFRS 2018 - 2020 | Mai 2020 | 1.1.2022 | |
| IAS 16 | Sachanlagen – Änderungen | Mai 2020 | 1.1.2022 |
| IAS 37 | Rückstellungen | Mai 2020 | 1.1.2022 |
1) Verpflichtender Erstanwendungszeitpunkt gemäß EU Übernahmeverordnung
2) Das IASB beabsichtigt die Verschiebung des Erstanwendungszeitpunkts auf 1.1.2023.
Im März 2018 wurde eine neu überarbeitete Fassung des Rahmenkonzepts veröffentlicht. Dieses soll dem Abschlussersteller behilflich sein, Bilanzierungsmethoden für Transaktionen zu entwickeln, sofern keine entsprechenden Vorgaben in Standards und Interpretationen des IFRS-Regelwerks bestehen. Ferner dient es dem IASB als einheitliche konzeptionelle Basis für die Entwicklung von Standards und Interpretationen.
Die Änderungen von IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse, die im Oktober 2018 veröffentlicht wurden, sollen Unklarheiten durch eine angepasste Definition des Geschäftsbetriebs beseitigen. Die geänderte Definition ist auf Unternehmenszusammenschlüsse anzuwenden, bei denen der Erwerbszeitpunkt am oder nach dem 1.1.2020 liegt.
Im Oktober 2018 wurden die Änderungen an IAS 1 und IAS 8 veröffentlicht. Diese präzisieren und vereinheitlichen die Definition der Wesentlichkeit von Abschlussinformationen. Die Änderungen treten ab dem 1.1.2020 in Kraft.
Die im September 2019 veröffentlichten Änderungen zu IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 betreffen Erleichterungen der Bilanzierung von Hedge Accounting Vorschriften im Zusammenhang mit der IBOR Reform.
Im Mai 2017 veröffentlichte das IASB den neuen Standard IFRS 17 Versicherungsverträge, welcher IFRS 4 ablöst und die Bilanzierung von Versicherungs- und Rückversicherungsverträgen regelt. Da Wienerberger weder Versicherungs- noch Rückversicherungsverträge als Versicherungsgeber hält, hat der neue Standard keine Relevanz für den Konzernabschluss.
Im Jänner 2020 wurden Änderungen an IAS 1 veröffentlicht. Mit diesen Änderungen wird ein allgemeingültigerer Ansatz für die Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurzfristig nach IAS 1 eingeführt, der auf den vertraglichen Vereinbarungen aufbaut, die zum Abschlussstichtag vorliegen.
Im Mai 2020 veröffentlichte das IASB Klarstellungen zu IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen, zu IAS 16 Sachanlagen sowie die Verbesserungen der IFRS 2018 - 2020 Zyklus. In IAS 37 wird definiert, welche Kosten bei einem verlustbringenden Vertrag berücksichtigt werden können. IAS 16 beinhaltet Klarstellungen, wie ein Verkauf von Produkten aus der Testphase von Anlagen bilanziell darzustellen ist. Diese Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von Wienerberger.
Die Covid-19 bezogenen Änderungen des IFRS 16 Leasingverhältnisse ermöglichen Leasingnehmern Erleichterungen bei der Bilanzierung von Änderungen der Leasingzahlungen. Somit entfällt zeitlich begrenzt die verpflichtende Beurteilung, ob es sich um eine Änderung des Leasingverhältnisses handelt. Diese Erleichterung hat keine Auswirkung auf die bilanzierten Leasingverhältnisse von Wienerberger.
Einbezogene Unternehmen In den Konzernabschluss werden alle wesentlichen in- und ausländischen Unternehmen einbezogen, bei denen die Wienerberger AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt. Schlagmann Poroton GmbH und Co KG, Silike keramika, spol. s.r.o. und TV Vanheede-Wienerberger sind gemäß den Kriterien des IFRS 11 als Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) zu klassifizieren, da die Führung dieser Unternehmen gemeinschaftlich mit einem gleichberechtigten Partner erfolgt. Sie werden daher zu 50% at-equity bilanziert. TONDACH BOSNA I HERCEGOVINA d.o.o. wird bei einer Anteilsquote von 80 % aufgrund der Stimmrechtsverhältnisse gemeinschaftlich geführt und atequity bilanziert. Ferner hält Wienerberger 30 % der Anteile an Interbran Baustoff GmbH, die aufgrund der gemeinschaftlichen Führung der Gesellschafter ebenfalls als Gemeinschaftsunternehmen zu klassifizieren ist.
Saisonalität des Geschäfts Wienerberger verkauft witterungsbedingt in den ersten und letzten Monaten des Jahres geringere Mengen als zur Jahresmitte. Diese saisonale Schwankung zeigt sich in den Relationen des ersten bzw. vierten Quartals, die grundsätzlich unter den Zahlen des zweiten und dritten Quartals liegen.
Wienerberger Hybridkapital Das Hybridkapital wird als Teil des Eigenkapitals und die Kuponzahlung in der Ergebnisverwendung der Entwicklung des Eigenkapitals ausgewiesen.
Die Hybridanleihe ist eine gegenüber allen sonstigen Gläubigern nachrangige, unbefristete Anleihe mit einem Kupon von 5% bis 9.2.2021, zu dem der Emittentin erstmals ein Kündigungsrecht zusteht.
Im Berichtszeitraum wurde ein Teil der Hybridanleihe mit einer Nominale von 27.100 TEUR zurückerworben und als Reduktion des Hybridkapitals dargestellt.
Für die ersten sechs Monate des Jahres 2020 wurden zeitaliquot abgegrenzte Kuponzinsen von 5.691 TEUR bei der Ermittlung des Ergebnisses je Aktie berücksichtigt. Dadurch verringerte sich das Ergebnis je Aktie um 0,05 EUR.
Verlustrechnung Der Konzernumsatz betrug in den ersten sechs Monaten 1.641.535 TEUR (Vorjahr: 1.736.379 TEUR) und sank damit im Vergleich zur Vorjahresperiode um 5%.
Die Außenumsätze nach den wichtigsten Produktgruppen stellen sich – auf die Berichtssegmente übergeleitet – wie folgt dar:
| 1-6/2020 in TEUR |
Wienerberger Building Solutions |
Wienerberger Piping Solutions |
North America |
Wienerberger Gruppe |
|---|---|---|---|---|
| Wand | 375.729 | 0 | 10.167 | |
| Fassade | 312.901 | 0 | 112.096 | 385.896 |
| Dach | 267.784 | 0 | 0 | 424.997 |
| Flächenbefestigungen | 57.952 | 0 | 227 | 267.784 |
| Rohre | 0 | 470.317 | 32.435 | 58.179 |
| Sonstiges | 20 | 6 | 5 | 502.752 |
| Summe | 1.014.386 | 470.323 | 154.930 | 31 1.639.639 |
| 1-6/2019 in TEUR |
Wienerberger Building Solutions |
Wienerberger Piping Solutions |
North America |
Wienerberger Gruppe |
|---|---|---|---|---|
| Wand | 413.166 | 0 | 10.291 | |
| Fassade | 331.537 | 0 | 115.568 | 423.457 |
| Dach | 269.949 | 0 | 0 | 447.105 |
| Flächenbefestigungen | 59.322 | 0 | 244 | 269.949 |
| Rohre | 83 | 497.027 | 38.825 | 59.566 |
| Sonstiges | 24 | 6 | 6 | 535.935 |
| Summe | 1.074.081 | 497.033 | 164.934 | 36 1.736.048 |
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) lag mit 261.861 TEUR unter dem Vergleichswert des Vorjahres von 295.658 TEUR. Das Betriebsergebnis belief sich auf 19.711 TEUR im Vergleich zu 181.526 TEUR im Vorjahr.
Der Ausbruch der Covid-19 Pandemie veranlasste Regierungen einiger Länder dazu, beschränkenden Maßnahmen zu ergreifen, welche sich in manchen Ländern Europas erheblich auf Produktion und Handel auswirkten.
Die dadurch in den Monaten April und Mai erzwungenen Stillstandszeiten führten zu höheren Leerkosten, welche teilweise durch finanzielle Zuschüsse abgefedert werden konnten. Im ersten Halbjahr betrugen die Kosteneinsparungen aus Zuschüssen, die teilweise direkt aber auch indirekt an Mitarbeiter geleistet wurden 13.467 TEUR. Höhere Unsicherheit im Markt führte zudem zu einer Anpassung der Bewertung von Finanzinstrumenten. Erwartete Kreditausfälle erhöhten im ersten Halbjahr Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 1.036 TEUR (Vorjahr: 232 TEUR). Zudem führte die Anpassung gemäß IFRS 13 (Credit Value Adjustment CVA und Debit Value Adjustment DVA) bei der Bewertung von Derivaten im sonstigen Finanzergebnis zu einem positiven Bewertungseffekt von 10.830 TEUR, welcher unter anderem die unterschiedlichen Risikoaufschläge bei Industrieunternehmen und Banken in Folge der Covid-19 Krise widerspiegelt.
Zum Stichtag wurden 2.922.168 eigene Aktien gehalten, die für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie in Abzug gebracht werden. Die Anzahl der gewichteten Aktien beläuft sich für den Zeitraum 1.1.2020 bis 30.6.2020 auf 113.098.461 Stück. Per 30.6.2020 betrug die Anzahl der ausgegebenen Aktien 115.187.982 Stück.
Für die ersten sechs Monate des Jahres 2020 wurden Abschreibungen für Nutzungsrechte gemäß IFRS 16 von 24.656 TEUR (Vorjahr: 20.754 TEUR) und Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten von 2.009 TEUR (Vorjahr: 1.716 TEUR) in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.
Die von der Weltgesundheitsorganisation WHO am 11. März 2020 ausgerufene Covid-19 Pandemie und ihre ökonomischen Auswirkungen auf relevante Märkte wurden als auslösendes Ereignis (triggering event) betrachtet, die Werthaltigkeit materieller und immaterieller Vermögenswerte zu testen. Die im Dezember 2019 durchgeführten Werthaltigkeitstests beinhalteten Annahmen über ein Marktumfeld, welche nach Ausbruch der Pandemie revidiert werden mussten. Davon betroffen waren sowohl den Tests zugrunde liegende Zahlungsströme als auch eine Veränderung der Zinssätze, die zur Diskontierung herangezogen wurden (WACC) um den Nutzungswert der Vermögenswerte zu ermitteln. Insgesamt wurde ein Abwertungsbedarf von 116.777 TEUR ermittelt, wovon 93.466 TEUR auf eine Wertminderung von Firmenwerten sowie 23.311 TEUR auf Wertminderungen von materiellen und immateriellen Vermögenswerten entfielen.
In der CGU-Gruppe Bricks North America wurde unter Anwendung eines WACC nach Steuern von 6,82 % (31.12.2019: 6,86 %) per 31.3.2020 ein Nutzungswert von rd. 307 MEUR ermittelt, was zu einer Wertminderung des gesamten Firmenwerts von 93.466 TEUR führte. Dabei wurden unterschiedliche Szenarien berücksichtigt, welche sowohl eine mittelfristige Erholung des Marktes als auch eine mögliche langfristige strukturelle Anpassung abbilden.
Die Wertminderungen materieller und immaterieller Vermögenswerte von insgesamt 23.311 TEUR entfielen zur Hälfte (10.145 TEUR) auf die CGU-Gruppe Bricks Russia im Segment Wienerberger Building Solutions, wobei für den erzielbaren Betrag ein beizulegender Zeitwert von 15 MEUR ermittelt wurde.
Weitere Wertminderungen von 13.166 TEUR betrafen im Wesentlichen materielle und immaterielle Vermögenswerte in verschiedenen europäischen Ländern.
Erläuterung zur Gesamtergebnisrechnung Erfolgsneutrale Währungsdifferenzen von -50.903 TEUR (Vorjahr: 8.306 TEUR) resultierten im Berichtszeitraum vor allem aus dem britischen Pfund, dem polnischen Zloty und dem ungarischen Forint. Nach Berücksichtigung latenter Steuern von 2.932 TEUR (Vorjahr: -771 TEUR) wurde ein Nettobetrag von -47.971 TEUR (Vorjahr: 7.535 TEUR) im sonstigen Gesamtergebnis ausgewiesen. Die Hedging Rücklage veränderte im Berichtszeitraum das Eigenkapital um 9.200 TEUR (Vorjahr: -425 TEUR). Darin enthalten sind latente Steuern von -3.067 TEUR (Vorjahr: 134 TEUR). Die Bewertung der Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen führte zu versicherungsmathematischen Verlusten von -10.374 TEUR (Vorjahr: -13.409 TEUR). Die darin enthaltenen latenten Steuern beliefen sich auf 1.275 TEUR (Vorjahr: 1.240 TEUR). Das Ergebnis nach Ertragsteuern verminderte das Eigenkapital in den ersten sechs Monaten um -23.582 TEUR (Vorjahr: 133.797 TEUR). Insgesamt verringerte das Gesamtergebnis nach Steuern das Eigenkapital um -72.727 TEUR (Vorjahr: 127.498 TEUR) im Berichtszeitraum.
Erläuterungen zum Konzern-Cashflow Statement Der Cashflow aus dem Ergebnis verringerte sich aufgrund der negativen Effekte in Folge des Ausbruchs der Covid-19 Pandemie auf 187.807 TEUR (Vorjahr:
215.418 TEUR). Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 34.607 TEUR (Vorjahr: 5.164 TEUR) lag um 29.443 TEUR über dem Vergleichswert der Vorjahresperiode, was auf den deutlich geringeren Working Capital Aufbau aufgrund temporärer Werksstillstände in Folge der Covid-19 Krise zurückzuführen ist.
Andere Bewertungseffekte beinhalten die Vorratsbewertung von -3.471 TEUR (Vorjahr: -1.561 TEUR) sowie die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten von 9.430 TEUR (Vorjahr: 4.590 TEUR).
Der Zahlungsmittelabfluss aus Investitionen in das Anlagevermögen (inkl. Finanzanlagen) und Akquisitionen von insgesamt 69.997 TEUR (Vorjahr: 115.774 TEUR) resultierte mit 46.084 TEUR (Vorjahr: 46.320 TEUR) aus Instandhaltungsinvestitionen (Maintenance Capex) sowie 21.873 TEUR (Vorjahr: 35.995 TEUR) aus Investitionen in Werkserweiterungen und Innovationen (Special Capex). Für Akquisitionen und Investitionen in das Finanzanlagevermögen wurden 2.040 TEUR (Vorjahr: 33.458 TEUR) aufgewendet.
Die Einzahlungen aus Anlagenabgängen betrugen 20.179 TEUR (Vorjahr: 5.620 TEUR) und beinhalten den Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Grundstücken.
Erläuterungen zur Konzernbilanz Die in den ersten sechs Monaten des Berichtsjahres getätigten Instandhaltungs- und Erweiterungsinvestitionen (exkl. Unternehmensakquisitionen) erhöhten das Anlagevermögen um 67.957 TEUR (Vorjahr: 82.316 TEUR). Die Nettoverschuldung erhöhte sich aufgrund des saisonal bedingten Anstiegs des Working Capital im Vergleich zum 31.12.2019 um 56.818 TEUR auf 928.203 TEUR.
Die in der Konzernbilanz zum 30.6.2020 ausgewiesenen Sachanlagen beinhalten Nutzungsrechte gemäß IFRS 16 von 210.501 TEUR (31.12.2019: 208.578 TEUR), die Finanzverbindlichkeiten Leasingverbindlichkeiten von 218.515 TEUR (Vorjahr: 215.039 TEUR).
In der 151. ordentlichen Hauptversammlung wurde eine Dividende von 0,60 EUR mit einer Fälligkeit am 30. Oktober 2020 pro Aktie beschlossen. Somit wurde
die Dividende von insgesamt 67.723 TEUR innerhalb der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten in der Bilanz ausgewiesen.
Am 18.2.2020 wurden 1.163.514 Aktien eingezogen, wodurch sich das Grundkapital auf 115.188 TEUR verringerte. Im Berichtsjahr wurden 1.151.879 Stück Wienerberger Aktien im Rahmen der durch die Hauptversammlung erteilten Ermächtigung um 19.686 TEUR zurückgekauft.
Zum Stichtag bestanden Verpflichtungen zum Kauf von Sachanlagen in Höhe von 24.705 TEUR (31.12.2019: 22.391 TEUR).
Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse haben sich aufgrund neuer Garantien für Dritte auf 22.685 TEUR (31.12.2019: 16.250 TEUR) erhöht.
Angaben zu Finanzinstrumenten Folgende Tabelle stellt jene finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dar, die bei Wienerberger zum beizulegenden Zeitwert bzw. zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, sowie deren Zuordnung zu den drei Hierarchiestufen der Bewertung gemäß IFRS 13. In der Berichtsperiode wurden keine Umgliederungen zwischen den Hierarchiestufen vorgenommen.
| Beizulegender Zeitwert | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert | ||||||||||
| in TEUR | Art der Bilanzierung 1) |
zum | ||||||||
| Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | 30.6.2020 | |||||||
| Aktiva Beteiligungen an verbundenen Unternehmen |
||||||||||
| und sonstige Beteiligungen | FV | 10.407 | 10.407 | |||||||
| Aktien | FV | 358 | 358 | |||||||
| Anteile Fonds | FV | 5.513 | 5.513 | |||||||
| Sonstige | FV | 15 | 638 | 653 | ||||||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | 5.871 | 15 | 11.045 | 16.931 | ||||||
| Sonstige Forderungen | AC | 11.432 | 11.432 | |||||||
| Derivate aus Cashflow Hedges | FV | 3.067 | ||||||||
| Derivate aus Net Investment Hedges | FV | 10.084 | 3.067 | |||||||
| Sonstige Derivate | FV | 3.487 | 10.084 | |||||||
| 3.487 | ||||||||||
| Derivate mit positivem Marktwert | 16.638 | 16.638 | ||||||||
| Passiva Derivate aus Cashflow Hedges |
FV | 1.026 | ||||||||
| Derivate aus Net Investment Hedges | FV | 1 | 1.026 | |||||||
| Sonstige Derivate | FV | 324 | 1 | |||||||
| 324 | ||||||||||
| Derivate mit negativem Marktwert Langfristige Darlehen |
AC | 1.351 452.404 |
1.351 | |||||||
| Revolvierende Kredite | AC | 58.082 | 450.703 | |||||||
| Kurzfristige Darlehen und Vorlagen | AC | 54.215 | 58.926 | |||||||
| 54.700 | ||||||||||
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Anleihen – langfristig |
AC | 646.891 | 564.701 | 564.329 | ||||||
| Anleihen – kurzfristig | AC | 1.592 | 643.879 | |||||||
| Langfristige Darlehen | AC | 326 | 1.592 | |||||||
| Kurzfristige Darlehen und Vorlagen | AC | 245 | 320 | |||||||
| Commercial Paper – kurzfristig | AC | 1.971 | 235 | |||||||
| Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten – langfristig | FV | 13.960 | 1.997 | |||||||
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | FV | 2.422 | 13.960 | |||||||
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken | 648.483 | 4.964 | 13.960 | 2.422 664.405 |
1) FV (Fair Value) bezeichnet zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Finanzverbindlichkeiten
AC (Amortized Cost) bezeichnet zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Finanzverbindlichkeiten
| Beizulegender Zeitwert | ||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Art der | Buchwert zum |
||||||||||
| Bilanzierung 1) | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | 31.12.2019 | ||||||||
| Aktiva Beteiligungen an verbundenen Unternehmen |
||||||||||||
| und sonstige Beteiligungen | FV | 10.408 | 10.408 | |||||||||
| Aktien | FV | 358 | ||||||||||
| Anteile Fonds | FV | 5.851 | 358 | |||||||||
| Sonstige | FV | 14 | 666 | 5.851 | ||||||||
| 680 | ||||||||||||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | 6.209 | 14 | 11.074 | 17.297 | ||||||||
| Sonstige Forderungen Derivate aus Cashflow Hedges |
AC FV |
11.432 429 |
11.432 | |||||||||
| Derivate aus Net Investment Hedges | FV | 2.366 | 429 | |||||||||
| Sonstige Derivate | FV | 204 | 2.366 | |||||||||
| Derivate mit positivem Marktwert | 2.999 | 204 2.999 |
||||||||||
| Passiva Derivate aus Cashflow Hedges |
FV | 5.715 | ||||||||||
| Derivate aus Net Investment Hedges | FV | 3.396 | 5.715 | |||||||||
| Sonstige Derivate | FV | 1.848 | 3.396 | |||||||||
| 1.848 | ||||||||||||
| Derivate mit negativem Marktwert Langfristige Darlehen |
AC | 10.959 140.055 |
10.959 | |||||||||
| Revolvierende Kredite | AC | 53.046 | 135.889 | |||||||||
| Kurzfristige Darlehen und Vorlagen | AC | 43.879 | 53.181 | |||||||||
| 43.319 | ||||||||||||
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Anleihen – langfristig |
AC | 273.735 | 236.980 | 232.389 | ||||||||
| Anleihen – kurzfristig | AC | 314.469 | 247.843 | |||||||||
| Langfristige Darlehen | AC | 453 | 311.630 | |||||||||
| Kurzfristige Darlehen und Vorlagen | AC | 305 | 441 | |||||||||
| Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten – langfristig | FV | 15.436 | 305 | |||||||||
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | AC | 2.415 | 15.436 | |||||||||
| 2.415 | ||||||||||||
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken | 588.204 | 3.173 | 15.436 | 578.070 |
1) FV (Fair Value) bezeichnet zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Finanzverbindlichkeiten AC (Amortized Cost) bezeichnet zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Finanzverbindlichkeiten
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Beteiligungen 2020 |
2019 | Sonstige Wertpapiere 2020 |
2019 | 2020 | 2019 | |
| Stand 1.1. Bewertungsergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung |
10.408 | 11.890 1.255 |
666 | 701 -39 |
15.436 | 6.000 0 |
|
| Bewertungsergebnis in der Gesamtergebnisrechnung |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Abgänge | -1 | 0 | 0 | 0 | 24 | 0 | |
| Stand 30.6. | 0 10.407 |
13.145 | -28 638 |
662 | -1.500 13.960 |
6.000 |
Die Bewertung von Finanzinstrumenten, die der Stufe 3 zuzuordnen sind, ist in folgender Tabelle dargestellt:
Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen stellen Finanzinstrumente dar, die langfristig gehalten werden. Gemäß IFRS 9 werden Eigenkapitalinstrumente zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die Bewertung dieser Finanzinstrumente erfolgt über Bewertungsparameter, die nicht am Markt beobachtbar sind, weshalb sie der Stufe 3 der Bewertungshierarchie zugeordnet werden. Die beizulegenden Zeitwerte werden in einem kapitalwertorientierten Verfahren als Barwerte der Summe zukünftiger Zahlungsmittelzuflüsse ermittelt, wobei ein Kapitalkostensatz nach Steuern herangezogen wird, welcher nach anerkannten finanzmathematischen Verfahren aus externen Quellen abgeleitet wird.
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt bei Fondsanteilen, Schuldtiteln von Kapitalgesellschaften und Aktien sowie bei von Wienerberger emittierten Anleihen marktwertorientiert über Börsenpreise (Stufe 1). Sonstige Wertpapiere beinhalten kurzfristige Veranlagungen von liquiden Mitteln, welche unter Anwendung von am Markt beobachtbaren Zinssätzen bewertet und somit
der Stufe 2 zugeordnet werden. Rückdeckungsversicherungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen, welche nicht mit der Rückstellung saldiert werden dürfen, werden großteils der Stufe 3 der Bewertungshierarchie zugeordnet und sind Teil der sonstigen Wertpapiere.
Derivate werden in einem kapitalwertorientierten Verfahren unter Verwendung am Markt beobachtbarer Inputfaktoren wie aktuelle Zinsstrukturkurven und Währungskursrelationen bewertet (Stufe 2).
Der beizulegende Zeitwert langfristiger Forderungen sowie nicht börsennotierter Finanzverbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird ebenfalls in einem kapitalwertorientierten Verfahren unter Berücksichtigung aktueller Zinsstrukturkurven ermittelt (Stufe 2). Bei sämtlichen passiv gehaltenen Finanzinstrumenten findet eine Anpassung des ermittelten beizulegenden Zeitwertes durch die Berücksichtigung des Kontrahentenrisikos statt.
Risikobericht Wienerberger setzt konzernweit auf eine frühzeitige Identifikation und aktive Steuerung von Risiken des Unternehmensumfelds, indem mit dem Vorstand sowie verantwortlichen Business Unit Managern und Corporate Function Leitern regelmäßig eine Aktualisierung des bestehenden Risikokatalogs zur Identifizierung neuer Risiken durchgeführt wird. Dabei werden strategische und operative Risiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette identifiziert und deren Cashflow Auswirkungen nach einem mittelfristigen (bis fünf Jahre) und langfristigen (sechs bis zehn Jahre) Zeithorizont unterschieden. Als wesentliche Risiken werden die Konkurrenz durch Substitutionsprodukte wie Beton, Stahl, Holz, Kalkstein, Glas oder Aluminium sowie ein damit verbundener Preisdruck identifiziert. Ebenso sieht das Management in höheren Inputkosten sowie volatilen Rohstoffpreisen für Kunststoffe weiterhin relevante Risiken.
Wienerberger überwacht die Risiken des Unternehmensumfelds im Rahmen des konzernweiten Risikomanagements laufend und steuert diese aktiv. Die Entwicklung der Baukonjunktur sowie die für die Nachfrage nach Baustoffen wesentlichen Indikatoren werden laufend beobachtet, um die Produktionskapazitäten in der Wienerberger Gruppe zeitnah an sich ändernde Marktbedingungen anpassen zu können. Das Preisniveau auf den lokalen Märkten wird laufend kontrolliert, gegebenenfalls erfolgt eine Anpassung der Preisstrategie. Dem Risiko von höheren Inputkosten begegnet Wienerberger mit der frühzeitigen Fixierung von Bezugspreisen sowie längerfristigen Lieferverträgen. Risiken aus steigenden Energiekosten werden im Rahmen einer konzernweiten Hedging-Strategie durch laufende Preisabsicherung gemindert. Im restlichen Jahr erwartet Wienerberger weiterhin Risiken aus höheren Inputkosten sowie der Unsicherheit bezüglich
der weiteren Entwicklung der Baukonjunktur und weiteren Preisdruck in einzelnen Märkten. Dem Risiko von Betriebsunterbrechungen in Folge von Covid-19 Infektionen begegnet Wienerberger mit erhöhten Hygienemaßnahmen und Arbeit im Schichtbetrieb in den Werken.
Die Geschäftsentwicklung im Bereich Kunststoffrohre wird wesentlich durch die Entwicklung der Rohstoffpreise beeinflusst. Synthetische Polymere stellen einen wesentlichen Teil der Produktionskosten von Kunststoffrohren dar. Die Volatilität der Rohstoffpreise hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Starke Schwankungen innerhalb eines Monats verlangen eine flexible Preispolitik, um diese Preisschwankungen zu kontrollieren bzw. gezielt an den Markt weiterzuleiten. Rasches Handeln im Preismanagement ist entscheidend, um nachhaltig profitable Ergebnisse zu sichern. Neben dem Preisrisiko besteht auch ein Risiko aus der Versorgungssicherheit mit ausreichend
Rohstoffen. Eine Unterbrechung der Versorgung zieht unweigerlich einen Ausfall der Produktion nach sich. Etwaigen Verknappungen am Rohstoffmarkt wird durch umfassende Maßnahmen in den Bereichen Einkauf, Produktion und Vertrieb sowie im Preismanagement entgegengewirkt.
Der Erhalt der Liquidität steht bei Wienerberger im Zentrum der Unternehmensstrategie. Neben Zahlungsmitteln von 414 MEUR und einer kurzfristigen Veranlagung von Liquidität von 50 MEUR bestehen per 30.6.2020 ungezogene kommittierte Kreditlinien von 360 MEUR, wodurch Wienerberger in der Lage ist, Risiken aus dem operativen Geschäft in Folge der Covid-19 Krise sowie fällige Verbindlichkeiten abzudecken.
Für Wienerberger bestehen rechtliche Risiken aus verschärften Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften, wobei eine Nichteinhaltung das Risiko von Bußgeldern oder Schadenersatzforderungen birgt.
nehmen und Personen Folgende Unternehmen und Personen werden als Wienerberger nahe stehend angesehen: Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sowie deren nahe stehende Familienangehörige, assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen, nicht konsolidierte Tochterunternehmen der Wienerberger AG sowie die ANC Privatstiftung und deren Tochterunternehmen. Bestehende Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen, in denen Aufsichtsratsmitglieder der Wienerberger AG tätig sind, werden grundsätzlich zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt.
Die ANC Privatstiftung betreibt das im Jahr 2001 von der Wienerberger AG übertragene Deponiegeschäft in Österreich und hält Vermögenswerte (insbesondere Liegenschaften und Wertpapiere) in eingeschränktem Ausmaß. Der Vorstand der ANC Privatstiftung besteht aus drei Mitgliedern, wobei zwei Mitglieder dem Wienerberger Top Management angehören. Dadurch kann Wienerberger Verfügungsgewalt über die Stiftung ausüben. Dennoch besteht gemäß IFRS 10 ein Konsolidierungsverbot, da die Aktionäre der Wienerberger AG und nicht die Gesellschaft selbst Anrecht auf schwankende Rückflüsse aus der Stiftung haben. Die Bilanzsumme der ANC Privatstiftung betrug zum Bilanzstichtag 27.347 TEUR (31.12.2019: 26.269 TEUR) und besteht im Wesentlichen aus Grundstücken und Bauten in Höhe von 8.580 TEUR (31.12.2019: 8.840 TEUR) und aus
Wertpapieren und liquiden Mitteln in Höhe von 16.171 TEUR (31.12.2019: 14.522 TEUR). Zum 30.6.2020 hatte die ANC Privatstiftung Rückstellungen in Höhe von 9.309 TEUR (31.12.2019: 9.431 TEUR) und keine ausstehenden Finanzverbindlichkeiten.
Die Wienerberger AG und ihre Tochterunternehmen finanzieren assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen sowie nicht konsolidierte verbundene Unternehmen mit Darlehen zu marktüblichen Konditionen. Die aushaftenden Darlehensforderungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen beliefen sich zum 30.6.2020 auf 17.024 TEUR (31.12.2019: 14.891 TEUR), jene gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen auf 5.878 TEUR (31.12.2019: 6.412 TEUR). In den ersten sechs Monaten wurden Umsatzerlöse in Höhe von 1.896 TEUR (Vorjahr: 331 TEUR) gegenüber Gemeinschaftsunternehmen erzielt.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Zwischen dem Stichtag 30.6.2020 und der Veröffentlichung am 12.8.2020 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.
Verzicht auf Prüferische Durchsicht Der vorliegende Zwischenbericht der Wienerberger AG wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer unterzogen.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernzwischenabschluss (Zwischenbericht nach IFRS) ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Zwischenlagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.
Wien, am 12. August 2020
Der Vorstand der Wienerberger AG
Heimo Scheuch Vorsitzender des Vorstands
Carlo Crosetto
Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Bereich Finanzen
Solveig Menard-Galli
Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Bereich Wienerberger Building Solutions
Harald Schwarzmayr
Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Bereich Wienerberger Piping Solutions
Wienerberger ist ein international führender Anbieter von smarten Lösungen für die gesamte Gebäudehülle und Infrastruktur. Wir sind mit insgesamt 201 Werken in 30 Ländern vertreten und über Exporte in internationalen Märkten tätig. Damit sind wir der weltweit größte
Ziegelproduzent und die Nr. 1 bei Tondachziegeln in Europa. Des Weiteren halten wir führende Positionen bei Rohrsystemen in Europa und bei Betonflächenbefestigungen in Zentral- und Osteuropa.
| 2 Arkansas* |
4 | 1 | 16 | New York* | 3 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 3 Colorado |
1 | 1 | 1 | 17 | North Carolina | 1 | 2 | 4 | ||||
| 4 Delaware* |
5 | 18 | Ohio* | 2 | ||||||||
| 5 Georgia |
1 | 1 | 1 | 19 | Oklahoma* | 6 | ||||||
| 6 Illinois |
3 | 2 | 20 | Ontario | 1 | |||||||
| 7 Indiana |
1 | 1 | 1 | 21 | Pennsylvania* | 3 | 1 | |||||
| 8 Kentucky* |
1 | 22 | South Carolina | 4 | 1 | |||||||
| 9 Louisiana* |
2 | 23 | Tennessee | 1 | 1 | 1 | 6 | |||||
| 10 Maryland* |
2 | 24 | Utah* | 2 | ||||||||
| 11 Michigan |
2 | 2 | 25 | Virginia | 1 | 1 | 1 | |||||
| 12 Mississippi |
1 | 1 | 26 | West Virginia* | 1 | |||||||
| 13 Montana |
1 | 1 | 27 | Wisconsin* | 5 | |||||||
| 14 Nebraska* |
6 | 28 | Wyoming | 1 | ||||||||
* Märkte werden aus den angrenzenden Bundesstaaten beliefert. Status Juni 2020
Die Internationalisierung von Wienerberger, ein seit 1819 bestehender Hintermauerziegel-Produzent in Wien, startete 1986 mit der Expansion in umliegende Nachbarländer. Innerhalb der nächsten Jahre diversifizierte Wienerberger sein Produktportfolio mit Kunststoffrohren und keramischen Rohren, Vormauerziegeln, Dachziegeln und Flächenbefestigungen und konnte sich damit führende Marktpositionen in Europa sichern. Heute hält Wienerberger führende Positionen mit Baustofflösungen für die gesamte Gebäudehülle und Rohrsystemen für Gebäude und Infrastruktur.
2007 hat Wienerberger zudem ein Ziegelwerk in Indien, das als Geburtsstätte der Lehmziegelarchitektur bekannt ist, errichtet, um die auch dort wachsende Nachfrage nach umweltfreundlichen Baustoffen zu bedienen.
| 1 | Belgien | 1 | 1 | 3 | 6 | 2 | 3 | 1 | 15 | Norwegen* | 3 | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2 | Bulgarien | 1 | 2 | 1 | 1 | 1 | 16 | Österreich | 1 | 1 | 7 | 2 | 1 | ||||||
| 3 | Dänemark* | 5 | 17 | Polen | 1 | 2 | 7 | 1 | 5 | 2 | |||||||||
| 4 | Deutschland | 1 | 4 | 13 | 3 | 3 | 1 | 1 | 1 | 18 | Rumänien | 1 | 1 | 4 | 3 | ||||
| 5 | Estland | 1 | 1 | 1 | 19 | Russland | 1 | 2 | 1 | ||||||||||
| 6 | Finnland* | 1 | 4 | 20 | Schweden* | 2 | 2 | ||||||||||||
| 7 | Frankreich | 2 | 4 | 4 | 1 | 3 | 2 | 21 | Schweiz | 3 | 1 | 1 | 2 | ||||||
| 8 | Griechenland | 1 | 22 | Serbien | 1 | 1 | |||||||||||||
| 9 | Großbritannien | 2 | 1 | 9 | 7 | 23 | Slowakei | 1 | 1 | 2 | 1 | ||||||||
| 10 | Irland | 1 | 24 | Slowenien | 1 | 1 | 1 | 1 | |||||||||||
| 11 | Italien | 1 | 4 | 25 | Tschechien | 1 | 1 | 7 | 3 | 1 | 2 | ||||||||
| 12 | Kroatien | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 26 | Türkei | 2 | ||||||||||
| 13 | Niederlande | 1 | 1 | 1 | 10 | 3 | 5 | 3 | 27 | Ungarn | 1 | 1 | 6 | 2 | 2 | 1 | |||
| 14 | Nordmazedonien | 1 | 1 |
9
* Im Ziegelgeschäft in den nordischen Ländern Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden, das überregional geführt wird, halten wir eine Nr. 2 Marktposition.
| 12. August 2020 | Ergebnisse zum 1. Halbjahr 2020 |
|---|---|
| 19. Oktober 2020 | Beginn der Quiet Period |
| 28. Oktober 2020 | Ex-Tag für die Dividende 2019 (lt. Beschlussfassung in der 151. o. HV am 5. Mai 2020) |
| 29. Oktober 2020 | Record Date (lt. Beschlussfassung in der 151. o. HV am 5. Mai 2020) |
| 30. Oktober 2020 | Zahltag für die Dividende 2019 (lt. Beschlussfassung in der 151. o. HV am 5. Mai 2020) |
| 05. November 2020 | Ergebnisse zum 3. Quartal 2020 |
| 25. Januar 2021 | Beginn der Quiet Period |
| 24. Februar 2021 | Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2020: |
| Ergebnispräsentation in Wien | |
| 29. März 2021 | Veröffentlichung Geschäftsbericht 2020 auf der Wienerberger Webseite |
| 21. April 2021 | Beginn der Quiet Period |
| 24. April 2021 | Nachweisstichtag für die Teilnahme an der 152. o. Hauptversammlung |
| 04. Mai 2021 | 152. o. Hauptversammlung |
| 06. Mai 2021 | Ex-Tag für die Dividende 2020 |
| 07. Mai 2021 | Nachweisstichtag für die Dividende 2020 |
| 10. Mai 2021 | Zahltag für die Dividende 2020 |
| 12. Mai 2021 | Ergebnisse zum 1. Quartal 2021 |
| Juni 2021 | Veröffentlichung Nachhaltigkeitsbericht 2020 |
| 19. Juli 2021 | Beginn der Quiet Period |
| 11. August 2021 | Ergebnisse zum 1. Halbjahr 2021: Ergebnispräsentation in Wien |
| 18. Oktober 2021 | Beginn der Quiet Period |
| 09. November 2021 | Ergebnisse zum 3. Quartal 2021 |
| Head of Investor Relations | Anna Maria Grausgruber |
|---|---|
| Aktionärstelefon | +43 1 601 92 10221 |
| [email protected] | |
| Internet | www.wienerberger.com |
| Wiener Börse | WIE |
| Thomson Reuters | WBSV.VI; WIE-VI |
| Bloomberg | WIE AV |
| Datastream | O: WNBA |
| ADR Level 1 | WBRBY |
| ISIN | AT0000831706 |
https://www.wienerberger.com/de/investoren/geschaeftsbericht-2019.html
Wienerbergplatz 1, A-1100 Wien T +43 1 601 92 0 F +43 1 601 92 10159
Vorstand: Heimo Scheuch, CEO Carlo Crosetto, CFO Solveig Menard-Galli, COO WBS Harald Schwarzmayr, COO WPS
Investor Relations: Anna Maria Grausgruber
Fotos KME Studios, Uwe Strasser
Textseiten Inhouse produziert mit firesys Der Bericht zum 1. Halbjahr 2020, veröffentlicht am 12. August 2020, steht auf der Website www.wienerberger.com zum Download zur Verfügung. Erhältlich in deutscher und englischer Sprache.
Im Interesse des Textflusses und der Lesefreundlichkeit wurde im vorliegenden Bericht durchgehend auf eine geschlechterspezifische Differenzierung verzichtet.
Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.
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