Interim / Quarterly Report • Aug 14, 2020
Interim / Quarterly Report
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| in Mio. EUR | H1 2020 | Veränderung | H1 2019 | Q2 2020 | Veränderung | Q2 2019 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 418,9 | –4,2% | 437,3 | 219,8 | –2,0% | 224,4 | 840,6 |
| EBITDA | 57,6 | +47,2% | 39,1 | 40,7 | – | 22,7 | 67,8 |
| EBITDA-Marge | 13,7% | +4,7 PP | 9,0% | 18,5% | +8,4 PP | 10,1% | 8,1% |
| EBIT | 112,2 | >100% | 20,9 | 102,5 | >100% | 13,1 | –16,5 |
| EBIT-Marge | 26,8% | +22,0 PP | 4,8% | 46,6% | +40,8 PP | 5,8% | –2,0% |
| Ergebnis nach Steuern | 101,7 | >100% | 5,8 | 103,5 | >100% | 2,6 | –44,9 |
| Ergebnis je Aktie1), in EUR | 4,73 | >100% | 0,11 | 4,90 | >100% | 0,04 | –2,50 |
| Cashflow aus dem Ergebnis | 49,6 | +57,2% | 31,5 | 35,1 | >100% | 15,5 | 46,7 |
| Eigenkapitalrentabilität2) | 55,0% | +51,6 PP | 3,4% | 112,0% | +112,4 PP | –0,4% | –16,3% |
| in Mio. EUR | 30.06.2020 | Veränderung | 30.06.2019 | 31.03.2020 | Veränderung | 31.03.2019 | 31.12.2019 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 801,0 | –1,7% | 815,1 | 706,2 | –12,8% | 810,1 | 701,8 |
| Eigenkapital | 365,8 | +8,3% | 337,7 | 265,1 | –20,8% | 334,8 | 273,4 |
| Eigenkapitalquote | 45,7% | +4,3 PP | 41,4% | 37,5% | –3,8 PP | 41,3% | 39,0% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
10,6 | –32,9% | 15,8 | 4,8 | –52.8% | 10,2 | 31,4 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 7.047 | –1,4% | 7.147 | 7.046 | +1,9% | 6.914 | 6.902 |
| in Mio. EUR | H1 2020 | Veränderung | H1 2019 | Q2 2020 | Veränderung | Q2 2019 | 2019 | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Sektor Industrie = Semperflex + Sempertrans + Semperform + Semperseal | |||||||||
| Umsatzerlöse | 249,2 | –13,9% | 289,5 | 127,6 | –13,8% | 148,0 | 547,2 | ||
| EBITDA | 44,8 | –14,9% | 52,7 | 27,1 | –3,8% | 28,2 | 87,5 | ||
| EBIT | 12,2 | –69,1% | 39,5 | 0,9 | –95,9% | 21,1 | 60,9 | ||
| Semperflex | |||||||||
| Umsatzerlöse | 98,4 | –18,6% | 120,9 | 51,5 | –13,7% | 59,7 | 222,7 | ||
| EBITDA | 23,3 | –17,9% | 28,4 | 14,0 | –3,5% | 14,5 | 47,9 | ||
| EBIT | 17,7 | –21,6% | 22,6 | 11,2 | –2,5% | 11,5 | 36,0 | ||
| Sempertrans | |||||||||
| Umsatzerlöse | 62,0 | –9,2% | 68,2 | 32,5 | –14,1% | 37,8 | 134,0 | ||
| EBITDA | 6,6 | –19,0% | 8,1 | 5,0 | –7,7% | 5,4 | 13,5 | ||
| EBIT | –15,6 | – | 5,6 | –16,1 | – | 3,8 | 8,9 | ||
| Semperform3) | |||||||||
| Umsatzerlöse | 41,8 | –11,1% | 47,0 | 21,9 | –10,9% | 24,6 | 91,1 | ||
| EBITDA | 8,4 | –4,1% | 8,8 | 5,0 | +2,8% | 4,8 | 15,6 | ||
| EBIT | 6,6 | –6,7% | 7,1 | 4,1 | +2,2% | 4,0 | 12,0 | ||
| Semperseal | |||||||||
| Umsatzerlöse | 47,1 | –11,8% | 53,4 | 21,7 | –16,1% | 25,8 | 99,5 | ||
| EBITDA | 6,4 | –11,8% | 7,3 | 3,2 | –7,0% | 3,4 | 10,4 | ||
| EBIT | 3,5 | –17,2% | 4,2 | 1,7 | –8,3% | 1,9 | 4,0 | ||
| Sektor Medizin = Sempermed | |||||||||
| Umsatzerlöse | 169,7 | +14,8% | 147,8 | 92,2 | +20,7% | 76,4 | 293,3 | ||
| EBITDA | 23,0 | – | –0,3 | 18,2 | >100% | 0,6 | 5,5 | ||
| EBIT | 110,7 | – | –4,2 | 106,4 | – | –1,4 | –50,2 |
Hinweis: Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
1) Das Ergebnis je Aktie bezieht sich nur auf die Stammaktionäre der Semperit AG Holding (exkl. Vergütungen aus dem Hybridkapital).
2) Hochgerechnet auf das Gesamtjahr
3) Die Business Units Dichtungsprofile und Elastomerplatten wurden vom Segment Semperform getrennt und ab 1. Jänner 2020 als eigenes Segment unter dem Namen Semperseal geführt.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine im Juni 2020 veröffentlichten Wachstumsprognosen für das Jahr 2020 im Vergleich zur Version vom April 2020 infolge der weltweiten Corona-Pandemie (SARS-CoV-2) deutlich verringert. Das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2020 soll statt der im April 2020 prognostizierten –3,0% laut aktueller Schätzung –4,9% in 2020 betragen (2019: 2,8%). Für das Jahr 2020 liegt die Prognose für die Schwellen- und Entwicklungsländer nun bei –3,0% (bisher –1,0%) nach 3,9% im Jahr 2019, gefolgt von den USA mit –8,0% (bisher –5,9%) nach 2,3% im Jahr 2019 und der Eurozone mit –10,2% (bisher –7,5%) nach 1,0% im Jahr 2019. Die Wachstumserwartungen für die Eurozone fallen damit im Vergleich zu dem im April 2020 veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick des IWF um 2,7 Prozentpunkte geringer aus. Auch für die drei großen Volkswirtschaften der Eurozone, also Deutschland, Frankreich und Italien, sinken die Prognosen der Wachstumserwartung für Deutschland um 0,8, für Frankreich um 5,3 und für Italien um 3,7 Prozentpunkte.1
Das Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) schreibt in seiner im Juli 2020 veröffentlichten Prognose von einer Verringerung des deutschen BIP 2020 in Größenordnungen zwischen 6 und 9%.2 Hingegen erwarten die deutschen Unternehmen laut dem ebenfalls im Juli 2020 veröffentlichten ifo Geschäftsklimaindex optimistisch, wenn auch vorsichtig, eine schrittweise Erholung der deutschen Wirtschaft in den kommenden Monaten. Auch die deutsche Bundesregierung versucht mit einem Konjunkturprogramm diese Erwartungen mit einem Volumen von 130 Mrd. EUR zu stützen. Der ifo-Präsident, Clemens Fuest, analysierte die wirtschaftliche Lage in einem Interview und sieht eine Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität nicht vor dem zweiten Halbjahr 2021.3
Bei den größten Belastungen für die globale Wirtschaftsentwicklung steht im ersten Halbjahr 2020 nach wie vor die weltweite Wirtschaftskrise, bedingt durch die Corona-Pandemie, im Vordergrund und stellt andere wirtschaftliche Faktoren, wie Handelskonflikte (USA, China) in ihren Schatten. Die Wirkung der in der zweiten Jahreshälfte 2019 beginnenden allgemeinen konjunkturellen Abkühlung lässt sich gar nicht mehr unabhängig von den Corona-Effekten erkennen. Die Auswirkungen auf die Semperit-Gruppe werden in dem Kapitel "Corona" näher erläutert.
Für die Gummi-Industrie sind die Märkte für Kautschuk (Natur- und Synthesekautschuk), Ruß, Drähte sowie einer Vielzahl von Chemikalien mit unterschiedlichen Märkten, weshalb auf diese hier nicht näher eingegangen wird, von großer Relevanz. Die Entwicklung dieser Märkte ist im Naturkautschukbereich unter anderem von den Wetterbedingungen sowie im Synthesekautschuk- und Rußbereich vom Anbieterverhalten und von den durch Rohöl beeinflussten Basisrohstoffkosten gekennzeichnet. Die Nachfrageseite wird teilweise durch den Hauptabnehmer von Kautschukprodukten, der Reifenbzw. Automobilindustrie, beeinflusst.
Im Verlauf des ersten Halbjahrs 2020 zeigte sich bei den Preisen an den relevanten Rohstoffbörsen für Naturkautschuk und Naturlatex in Asien eine Reduktion in sehr unterschiedlicher Ausprägung. Während beim Naturkautschuk ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen war, insbesondere aufgrund des zurückgegangenen Bedarfs aus der Reifenindustrie, blieben die durchschnittlichen Preise für
1) https://www.imf.org/en/Publications/WEO/Issues/2020/06/24/WEOUpdateJune2020
2) https://www.ifo.de/DocDL/sd-2020-07-ifo-vorschlaege-corona-recovery-2020-07-15.pdf, Stand 30.07.2020
3) https://www.ifo.de/node/57061, Stand 30.07.2020
Naturlatex gegenüber dem Vorquartal nahezu unverändert und zeigten ab Mai einen starken Aufwärtstrend, v.a. hervorgerufen durch eine starke Nachfrage nach Handschuhen.
Die Preise für Butadien, ein neben anderen wesentlicher Grundrohstoff zur Herstellung von synthetischem Gummi und synthetischem Latex, verzeichneten sowohl in Europa als auch in Asien ebenfalls einen Rückgang. Somit lagen die Preise für Butadien, ein relevanter Basisrohstoff in den Segmenten Semperflex, Sempertrans und Sempermed, im ersten Halbjahr 2020 unter den Vorjahreswerten des gleichen Zeitraums. Diese Tendenz drückte sich auch in niedrigeren Preisen für Festkautschuk aus, wohingegen die Preise für Nitril-Latex aufgrund der starken Nachfrage anstiegen.
Für den Füllstoff Ruß, der für alle vier Segmente des Sektors Industrie von Relevanz ist, ist die Preisentwicklung von "Heavy Fuel Oil (HFO)" relevant. Die HFO-Preise sind im Verlauf des zweiten Quartals weiter zurückgegangen, was dann auch zu niedrigeren Rußpreisen im Vergleich zum ersten Quartal geführt hat. Seit Mitte Mai sind die HFO-Preise, dem Rohöl folgend, wieder stark angestiegen. Dies wird erwartungsgemäß im Verlauf des dritten Quartals zu höheren Rußpreisen führen.
Die Preise für Walzdraht, ein Vorprodukt für die Drähte, die vor allem in den Segmenten Semperflex und Sempertrans Verwendung finden, lagen im ersten Halbjahr 2020 auf dem gleichen niedrigen Niveau wie im vierten Quartal 2019.
Die Corona-Pandemie (SARS-CoV-2) hat die wirtschaftliche Entwicklung, wie zum Beispiel infolge von Shutdowns oder Beeinträchtigungen von Lieferketten, weltweit beeinträchtigt. Die Auswirkungen von Corona auf die Semperit-Gruppe waren in den Sektoren Medizin und Industrie allerdings gegenläufig. Um die Corona-Krise bestmöglich managen zu können, hat die Semperit-Gruppe frühzeitig entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter wurden zwischen Mitte März und Mitte Mai alle Personen, die nicht in die operativen Produktionsprozesse eingebunden sind, auf Home-Office umgestellt. Hierfür wurden, ebenso wie für die Produktionsmitarbeiter, umfassende Maßnahmen zum verstärkten Schutz der Gesundheit eingeführt. Eine schrittweise Wiederaufnahme des Bürobetriebes – in zwei getrennten Teams – wurde ab der zweiten Mai-Hälfte umgesetzt. Zudem wird seit Ende Juli an allen Standorten von jedem Mitarbeiter die Körpertemperatur gemessen. Bis Ende des ersten Halbjahres 2020 waren in Summe 3 Personen an Corona erkrankt (voneinander unabhängige Fälle), keiner der Fälle zeigte einen schweren Verlauf.
In Bezug auf die allgemeine Nachfragesituation wurden erste Unsicherheiten auf den Märkten des Sektors Industrie Ende März spürbar. Im zweiten Quartal gab es in den Segmenten unterschiedliche Marktreaktionen: anfänglich wurden einerseits etwa Sicherheitsbestände aufgebaut, andererseits waren auch Schließungen bzw. Auftragsreduktionen auf Kundenseite zu beobachten – zwischenzeitlich ist die in Summe verringerte Nachfrage deutlich erkennbar. Im Sektor Medizin ist hingegen die Nachfrage infolge der Pandemie signifikant gestiegen, die Markt-Preise sind im ersten Halbjahr 2020 aufgrund der hohen Nachfrage ebenfalls merkbar gestiegen: rund 20-30% über das Durchschnittsniveau von 2019.
Die Sicherstellung der für die Produktion benötigten Rohstoffe wurde durch alternative Rohstofflieferanten gewährleistet. Im ersten Halbjahr gab es – abgesehen vom Shutdown in China im Februar und in Indien v.a. im April – keine wesentlichen Beeinträchtigungen. Im Sektor Medizin wurde infolge der erhöhten Marktdynamik die verlässliche Sicherstellung der benötigten Rohstoffmengen zunehmend herausfordernd, weshalb Mengenverschiebungen innerhalb des Lieferantenportfolios auftraten. Im Sektor Medizin kommt ebenfalls die starke Nachfrage nach dem synthetischen Rohstoff Nitril-Latex hinzu, wodurch die Sicherstellung der für die Produktion notwendigen Mengen ebenfalls zunehmend problematisch werden könnte.
Das Management hat bereits im ersten Quartal operative Gegenmaßnahmen für die Bewältigung der Corona-Krise implementiert. Diese zielen einerseits auf eine entsprechend flexible Steuerung der Produktion bei der mit Unsicherheiten behafteten Marktnachfrage ab, andererseits setzten sie einen noch strikteren Fokus auf ein adäquates Kostenniveau. Hinzu kommt die positive Wirkung der Corona-Krise auf die seit 2018 laufenden Restrukturierungsmaßnahmen: Diese sind durch Corona beschleunigt worden und können ihre positive Wirkung zum Teil frühzeitig entfalten. In Summe konnten hierdurch rd. 5% des Kostenniveaus (exklusive Material) im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass Teile dieser Maßnahmen ausschließlich durch Corona bedingt waren und sie daher keine nachhaltige Reduktion für die zukünftige Entwicklung darstellen.
Der Anfang 2018 eingeleitete Restrukturierungs- und Transformationsprozess der Semperit-Gruppe, der zu signifikanten Verbesserungen auf unterschiedlichsten Ebenen geführt hat, wurde durch die Corona-Krise weiter beschleunigt und läuft auch in Zukunft weiter: In diesem Zusammenhang wird in den kommenden Monaten der Fokus auf Kostensenkungsmaßnahmen nochmals geschärft.
Die Förderungsmaßnahmen der lokalen Regierungen und Behörden kommen zu den Bemühungen um Kostenreduktion hinzu. Weltweit haben die Regierungen auf die Corona-Krise reagiert. Im Wesentlichen sind in den Ländern, wo die Semperit-Gruppe tätig ist, einerseits Maßnahmenpakte zum Einsatz gekommen, die auf die adäquate Reduktion der Personalkosten abzielen. So wurde zum Beispiel in Österreich die Kurzarbeitsbeihilfe für rd. 140 Mitarbeiter in Anspruch genommen. Des Weiteren wurden ähnliche Modelle oder Maßnahmen zur Flexibilisierung der Arbeitszeit in Deutschland, Polen, Tschechische Republik, Frankreich und Großbritannien teilweise genutzt. Andererseits sind wesentliche Maßnahmen der Regierungen auf Stundungen von Steuerschulden für unterschiedlich lange Perioden ausgerichtet, um damit in Not geratene Unternehmen bei Liquiditätsproblemen zu unterstützen. Nur wenige dieser Maßnahmen haben eine wirkliche monetäre Auswirkung auf das Ergebnis der Semperit-Gruppe. Wenn auch die Förderungsmaßnahmen in einem geringen Ausmaß zum Einsatz kamen, die wesentlichen Einsparungspotenziale bzw. die ausschlaggebenden Gegensteuerungsmaßnahmen hat Semperit aus eigener Kraft gesetzt.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie in einer Phase der globalen Konjunkturabschwächung machte es erforderlich, sämtliche Segmente der Semperit-Gruppe auf das Vorliegen von beobachtbaren Anhaltspunkten für eine Wertveränderung des Segmentvermögens zu untersuchen. Für die Segmente Sempermed bzw. Sempertrans führte diese Untersuchung zu einem Wertaufholungs- bzw. Wertminderungsbedarf.
Die zuletzt erfolgreiche Entwicklung des Segments Sempertrans wurde durch den Ausbruch der Corona-Pandemie gebremst und in der zeitlichen Umsetzung annahmegemäß nachhaltig beeinflusst. Einerseits sank die Nachfrage nach Erzeugnissen der Bergbauindustrie infolge der rezessiven Entwicklungen in nachgelagerten Industrien (v.a. Automobil- und Bauindustrie), andererseits verringerten Suspendierungen bzw. strenge Beschränkungen bergbaulicher Aktivitäten das Angebot. Aus dem Wettbewerbs- und Preisdruck am Markt sowie aus einem moderat angenommenen Marktwachstum resultiert daher ein Wertminderungsaufwand in der Höhe von 20,0 Mio. EUR.
Gleichzeitig wurde der aktuelle Nutzwert des Segments Sempermed berechnet. In der Corona-Pandemie ist die Marktdynamik durch einen beträchtlichen Nachfrageüberhang und eine regelrechte Preisrallye gekennzeichnet, der bisherige Käufermarkt für Untersuchungs- bzw. Schutzhandschuhe wurde zu einem Verkäufermarkt. Ebenfalls positiv wirkt die operative Effizienzsteigerung infolge erfolgreicher Restrukturierungsmaßnahmen. Damit einhergehend wurde ein Wertaufholungsbedarf von 88,8 Mio. EUR festgestellt (für nähere Details siehe Anhang 3.1).
Per Saldo haben die Effekte von Corona bzw. die Bewertungen der Segmente Sempertrans und Sempermed das Ergebnis des ersten Halbjahres deutlich positiv beeinflusst. In diesem Zusammenhang wurde der entsprechend positive Ausblick für das EBITDA und das EBIT am 3. Juli 2020 in einer Ad-hoc-Mitteilung kommuniziert.
Die Lagerbestände haben sich im Laufe des ersten Halbjahres trotz eines strikten Working Capital Managements erhöht. Dies lässt sich einerseits auf die notwendigen Sicherheitsbestände, die in Krisenzeiten gewährleistet werden müssen, zurückführen. Andererseits ist es auch dem kundenseitigen Verhalten geschuldet, da aufgrund der mit Corona verbundenen Unsicherheiten geringere Mengen abgesetzt wurden. Das Management legt nach wie vor einen starken Fokus auf eine adäquate Kontrolle und Steuerung des Working Capitals – wenn auch die besonderen Umstände und notwendige Sicherheitsvorkehrungen aktuell die Bestrebungen konterkarieren.
Die Corona-Effekte hatten im ersten Halbjahr keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Liquidität des Unternehmens. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind gegenüber Ende 2019 um rd. 18% gestiegen. Die Nettoverschuldung konnte sogar mehr als halbiert werden. In Bezug auf die Aufrechterhaltung der stabilen finanziellen Position hat das Management einen starken Fokus auf die Sicherung der Liquidität bei einer gleichzeitigen Optimierung der Finanzierungsaufwendungen gesetzt.
Aktuell wird die Lage nach wie vor sehr genau beobachtet. Die internationalen Entwicklungen machen deutlich, dass die Corona-Krise noch lange nicht vorbei ist, vielmehr wird sie uns noch in den kommenden Monaten begleiten. Daher setzt die Semperit-Gruppe alles daran, die bisher erfolgreichen Maßnahmen, mit der Krise umzugehen, fortzuführen bzw. wenn notwendig auch weitere vorbereitete Maßnahmen umgehend einzusetzen – sei es zum Schutz der Gesundheit oder zur Sicherstellung der Profitabilität des Unternehmens. Durch das laufende Monitoring soll die unmittelbare und flexible Reaktionsfähigkeit gewährleistet werden.
Die Semperit-Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatzrückgang von 4,2% auf 418,9 Mio. EUR im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Sektor Industrie ging der Umsatz um 13,9% zurück, der Sektor Medizin konnte hingegen eine Steigerung von 14,8% verzeichnen (Details zur Entwicklung der Sektoren und Segmente siehe Seite 13). Der Sektor Industrie – allen voran das Segment Semperflex – war einerseits durch den bereits in 2019 einsetzenden konjunkturellen Abschwung und andererseits durch die negative Wirkung der Corona-Krise geprägt. Die Umsatzsteigerung im Sektor Medizin, also dem Segment Sempermed, beruht auf den Faktoren Anstieg der abgesetzten Mengen, die insbesondere durch die verbesserte Kapazitätsauslastung aufgrund höherer Produktionsmengen erreicht werden konnten, und auf einer außergewöhnlich hohen Nachfrage nach Handschuhen infolge der Corona-Pandemie und damit einhergehend auf der Erhöhung der Marktpreise.
Im ersten Halbjahr 2020 erzielte der Sektor Industrie 59% der Umsatzerlöse der Semperit-Gruppe, der Sektor Medizin 41%, was eine Verschiebung im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 bedeutet, als das Verhältnis bei 66% zu 34% lag.
Im ersten Halbjahr 2020 erfolgte eine Erhöhung des Bestands an eigenen Erzeugnissen um 4,9 Mio. EUR, während im ersten Halbjahr 2019 die Erhöhung 1,4 Mio. EUR betrug. Der Anstieg ist vor allem auf niedrigere Absatzmengen im Sektor Industrie durch die Corona-Krise zurückzuführen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen im ersten Halbjahr 2020 3,4 Mio. EUR. Zum Vergleich lag der Wert im ersten Halbjahr 2019 bei 4,4 Mio. EUR. Dieser beinhaltete auch einen Ertrag von 1,3 Mio. EUR aus dem Verkauf von Sachanlagen des im Geschäftsjahr 2018 geschlossenen Sempertrans Produktionsstandortes in China.
Der Materialaufwand ging im ersten Halbjahr 2020 um 30,2 Mio. EUR oder 12,1% auf 219,7 Mio. EUR zurück. Die Veränderung war zum Teil auf den Rückgang der abgesetzten Mengen im Segment Industrie – trotz höherer Produktionsmengen im Segment Sempermed – zurückzuführen; teilweise hatten niedrigere Rohstoffpreise ebenfalls einen positiven Effekt.
Der Personalaufwand stieg im ersten Halbjahr 2020 leicht, auf 103,9 Mio. EUR (+3,1%) trotz der leichten Reduktion (–1,4%) der Mitarbeiter (FTE). Die Gründe dafür waren der allgemeine Anstieg des Gehaltsniveaus, höhere Rückstellungen für Boni für das erfolgreiche Jahr 2019, wie auch Änderungen auf Vorstandsebene (statt drei nun vier Vorstände und zusätzlicher Vorstandswechsel). Gegenläufig wirkten die Kurzarbeit in Österreich (für nur rd. 140 Mitarbeiter beginnend mit Mai) sowie Modelle für eine flexible Arbeitszeit während der Krise im zweiten Quartal.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 48,2 Mio. EUR unter der Vorjahresperiode (54,5 Mio. EUR) aufgrund deutlich gesunkener Rechts- und Beratungsaufwendungen wie auch infolge geringerer Reiseaktivitäten.
Das EBITDA stieg infolge des guten Ergebnisses des Sektors Medizin nach Steigerungen der Marktpreise wie auch durch höhere Mengen aufgrund höherer Nachfrage, zusätzlich verstärkt durch die erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen von 39,1 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2019 auf 57,6 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2020. Die EBITDA-Marge stieg entsprechend von 9,0% auf 13,7%.
Die Abschreibungen verringerten sich auf 14,2 Mio. EUR (–18,2%), vor allem aufgrund der verminderten Abschreibungsbasis infolge der Wertminderung im Segment Sempermed, welche im dritten Quartal 2019 erfasst worden ist.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie in einer Phase der globalen Konjunkturabschwächung machte es erforderlich, sämtliche Segmente der Semperit-Gruppe auf das Vorliegen von beobachtbaren Anhaltspunkten für eine Wertveränderung des Segmentvermögens zu untersuchen. Für die Segmente Sempermed bzw. Sempertrans führte diese Untersuchung zu einem Wertaufholungs- (von 88,8 Mio. EUR) bzw. Wertminderungsbedarf (von 20,0 Mio. EUR). Für nähere Details siehe Anhang 3.1.
Das EBIT verbesserte sich auf 112,2 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2020 gegenüber 20,9 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2019. Die EBIT-Marge stieg von 4,8% auf 26,8%. Das um die Wertberichtigungen bereinigte EBIT lag bei 43,4 Mio. EUR, mehr als doppelt so hoch wie im ersten Halbjahr 2019. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 10,4%, ebenfalls mehr als doppelt so hoch, als in der Vergleichsperiode.
| in Mio. EUR | H1 20201) | H1 2019 | Veränderung | Veränderung in Mio. EUR |
2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 418,9 | 437,3 | –4,2% | –18,4 | 840,6 |
| EBITDA | 57,6 | 39,1 | +47,2% | +18,5 | 67,8 |
| EBITDA-Marge | 13,7% | 9,0% | +4,8 PP | – | 8,1% |
| EBIT bereinigt | 43,4 | 20,9 | >100% | +22,5 | 28,2 |
| EBIT-Marge bereinigt | 10,4% | 4,8% | +5,6 PP | – | 3,4% |
| EBIT | 112,2 | 20,9 | >100% | +91,3 | –16,5 |
| EBIT-Marge | 26,8% | 4,8% | +22,0 PP | – | –2,0% |
| Ergebnis nach Steuern bereinigt | 23,9 | 5,8 | >100% | +18,1 | –0,2 |
| Ergebnis nach Steuern | 101,7 | 5,8 | >100% | +95,9 | –44,9 |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
10,6 | 15,8 | –32,9% | –5,2 | 31,4 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 7.047 | 7.147 | –1,4% | –100 | 6.902 |
1) H1 2020: bereinigt um den positiven Sondereffekt aus der Wertaufholung im Segment Sempermed (EBIT: 88,8 Mio. EUR; Ergebnis nach Steuern Wirkung: 94,1 Mio. EUR) und um den negativen Sondereffekt der Wertminderung im Segment Sempertrans (EBIT Wirkung - 20,0 Mio. EUR; Ergebnis nach Steuern Wirkung: -16,3 Mio. EUR)
Das Finanzergebnis belief sich im ersten Halbjahr 2020 auf –8,7 Mio. EUR nach –6,6 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2019. Die Finanzierungsaufwendungen (vor allem Zinsaufwendungen für Darlehen und Kredite) betrugen im ersten Halbjahr 2020 3,2 Mio. EUR und lagen damit unter dem Wert des Vorjahres in Höhe von 4,3 Mio. EUR – infolge von Tilgungen von Schuldscheindarlehen.
Das sonstige Finanzergebnis war mit –3,6 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2020 negativ, im ersten Halbjahr 2019 lag der Wert bei –0,3 Mio. EUR. In diesem Posten ist vor allem der Saldo aus Fremdwährungskursgewinnen und -verlusten (Netto-Fremdwährungsergebnis) enthalten. Das negative Netto-Fremdwährungsergebnis ist insbesondere durch den Kursverfall von Tschechischer Krone und Polnischem Zloty im März 2020 bedingt. Dieser führte zu unrealisierten Fremdwährungsverlusten aus der Fremdwährungsbewertung konzerninterner Darlehensfinanzierungen.
Der Aufwand für Ertragsteuern ging im ersten Halbjahr 2020 um 6,7 Mio. EUR auf 1,8 Mio. EUR zurück. Der laufende Steueraufwand vom Einkommen und Ertrag stieg von 6,4 Mio. EUR auf 9,3 Mio. EUR. Gegenläufig verlief die Entwicklung der latenten Steuern. Durch die Entwicklung beim Segment Sempermed wurden Verlustvorträge bzw. nicht genutzte Steuergutschriften werthaltig. Weiters entstanden Latenzeffekte durch die Wertminderung des Segments Sempertrans. In Summe ergibt sich ein positiver Effekt von 7,4 Mio. EUR.
In Summe ergab sich ein Ergebnis nach Steuern im ersten Halbjahr 2020 von 101,7 Mio. EUR gegenüber 5,8 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2019. Das Ergebnis je Aktie betrug 4,73 EUR im ersten Halbjahr 2020 nach 0,11 EUR im ersten Halbjahr 2019. Bereinigt um die Sondereffekte lag das Ergebnis nach Steuern bei 23,9 Mio. EUR.
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Die Semperit-Gruppe verzeichnete im zweiten Quartal 2020 lediglich einen Umsatzrückgang von 2,0% auf 219,8 Mio. EUR im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum (zweites Quartal 2019: 224,4 Mio. EUR). Im Sektor Industrie ging der Umsatz im zweiten Quartal 2020 um 13,8% zurück, der Sektor Medizin konnte hingegen eine Steigerung von 20,7% verzeichnen.
Der Materialaufwand ging im zweiten Quartal 2020 um 20,2 Mio. EUR oder 15,9% auf 107,1 Mio. EUR zurück. Die Veränderung war zum größten Teil auf den Rückgang der abgesetzten Mengen im Segment Industrie aber auch auf die teilweise günstigeren Rohmaterialpreise zurückzuführen.
Der Personalaufwand stieg im zweiten Quartal 2020 auf 53,4 Mio. EUR um 4,9%. Die Gründe dafür waren der allgemeine Anstieg des Gehaltsniveaus, höhere Rückstellungen für Boni für das erfolgreiche Jahr 2019, wie auch Änderungen auf Vorstandsebene (statt drei nun vier Vorstände und zusätzlicher Vorstandswechsel). Gegenläufig wirkten die Kurzarbeit in Österreich (für nur rd. 140 Mitarbeiter beginnend mit Mai) sowie Modelle für eine flexible Arbeitszeit während der Krise im zweiten Quartal.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 21,5 Mio. EUR um 19,2% unter der Vorjahresperiode (26,6 Mio. EUR) aufgrund deutlich gesunkenen Rechts- und Beratungsaufwendungen wie auch infolge geringerer Reiseaktivitäten.
Das EBITDA konnte infolge des guten Ergebnisses des Sektors Medizin nach Steigerungen der Marktpreise wie auch durch höhere Mengen aufgrund höherer Nachfrage, zusätzlich verstärkt durch die erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen gesteigert werden. Die niedrigeren Umsätze im Sektor Industrie konnten zum Teil durch die Profitabilitätssteigerung durch die Restrukturierungsmaßnahmen und des durch die Gegenmaßnahmen wesentlich reduzierten Aufwandsniveaus im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 kompensiert werden. Das EBITDA der Gruppe stieg daher von 22,7 Mio. EUR im zweiten Quartal 2019 auf 40,7 Mio. EUR im zweiten Quartal 2020. Die EBITDA-Marge stieg entsprechend von 10,1% auf 18,5%.
Die Abschreibungen verringerten sich um 1,6 Mio. EUR, vor allem aufgrund der verminderten Abschreibungsbasis infolge der Wertminderung im Segment Sempermed, welche im dritten Quartal 2019 erfasst worden ist.
Aufgrund der im zweiten Quartal 2020 erfolgten Wertaufholung im Segment Sempermed (88,8 Mio. EUR) und der Wertminderung im Segment Sempertrans (20,0 Mio. EUR) verbesserte sich das EBIT im zweiten Quartal auf 102,5 Mio. EUR (zweites Quartal 2019: 13,1 Mio. EUR) und die EBIT-Marge auf 46,6% nach 5,8% im zweiten Quartal 2019. Das bereinigte EBIT lag ebenso insbesondere infolge der in den vergangenen Jahren gesetzten erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen wie auch durch die umgehend eingeführten Corona-Gegenmaßnehmen über dem Vorjahresniveau bei 33,6 Mio. EUR, wie auch die bereinigte EBIT-Marge bei 15,3% deutlich über dem Wert des zweiten Quartals 2019 lag.
Der Aufwand für Ertragsteuern war im Einzelquartal positiv bei 2,1 Mio. EUR gegenüber einem Steueraufwand von 5,2 Mio. EUR im zweiten Quartal 2019. Der laufende Steueraufwand vom Einkommen und Ertrag betrug 6,6 Mio. EUR. Entgegengesetzt wirkten die latenten Steuern: Durch die Entwicklung beim Segment Sempermed wurden Verlustvorträge bzw. nicht genutzte Steuergutschriften werthaltig. Weiters entstanden Latenzeffekte durch die Wertminderung des Segments Sempertrans. In Summe ergibt sich ein positiver Effekt von 8,7 Mio. EUR.
In Summe ergab sich ein Ergebnis nach Steuern im zweiten Quartal von 103,4 Mio. EUR (bereinigt 25,6 Mio. EUR) gegenüber 2,6 Mio. EUR im zweiten Quartal 2019. Das Ergebnis je Aktie betrug 4,9 EUR im zweiten Quartal 2020 nach 0,04 EUR im zweiten Quartal 2019.
| in Mio. EUR | Q2 20201) | Q2 2019 | Veränderung | Veränderung in Mio. EUR |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 219,8 | 224,4 | –2,0% | –4,5 |
| EBITDA | 40,7 | 22,7 | +79,7% | +18,1 |
| EBITDA-Marge | 18,5% | 10,1% | +8,4 PP | – |
| EBIT bereinigt | 33,6 | 13,1 | >100% | +20,6 |
| EBIT-Marge bereinigt | 15,3% | 5,8% | +9,5 PP | – |
| EBIT | 102,5 | 13,1 | >100% | +89,4 |
| EBIT-Marge | 46,6% | 5,8% | +40,8 PP | – |
| Ergebnis nach Steuern bereinigt | 25,6 | 2,6 | >100% | +23,0 |
| Ergebnis nach Steuern | 103,5 | 2,6 | >100% | +100,9 |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
5,8 | 5,6 | +3,2% | 0,2 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 7.047 | 7.147 | –1,4% | –100 |
1) Q2 2020: bereinigt um den positiven Sondereffekt aus der Wertaufholung im Segment Sempermed (EBIT: 88,8 Mio. EUR; Ergebnis nach Steuern Wirkung: 94,1 Mio. EUR) und um den negativen Sondereffekt der Wertminderung im Segment Sempertrans (EBIT Wirkung - 20,0 Mio. EUR; Ergebnis nach Steuern Wirkung: -16,3 Mio. EUR)
Die Dividendenpolitik von Semperit lautet grundsätzlich: Rund 50% des Ergebnisses nach Steuern werden an die Aktionäre ausgeschüttet – unter der Voraussetzung, dass sich die Geschäftsentwicklung erfolgreich fortsetzt und keine außergewöhnlichen Umstände eintreten. Mit der Corona-Krise liegen allerdings aktuell außergewöhnliche Umstände vor, die ein umsichtiges Handeln in Bezug auf die Liquiditätssituation des Unternehmens erfordern. Darüber hinaus ist das Dividendenpotenzial letztendlich durch den Bilanzgewinn im Einzelabschluss der Semperit AG Holding begrenzt. Für eine allfällige Dividendenentscheidung 2020 muss daher Klarheit über die finalen Corona-Effekte bestehen.
Die Bilanzsumme stieg zum 30. Juni 2020 im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 14,1% auf 801,0 Mio. EUR.
Auf der Aktivseite spiegelt sich neben gestiegenen liquiden Mitteln, höheren Forderungen und latenten Steuern insbesondere der Anstieg der Sachanlagen wider. Die Erhöhung des Sachanlagevermögens ist durch die Wertaufholung im Segment Sempermed trotz der gegenläufigen Wirkung der Wertberichtigung im Segment Sempertrans bedingt.
Auf der Passivseite erhöhten sich im Wesentlichen zwei Posten: Das Eigenkapital erhöhte sich infolge Anstiegs der Gewinnrücklagen, aber auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verzeichneten einen Anstieg. Gegenläufig wirkte die Reduktion der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten aufgrund der frühzeitigen Tilgung von Schuldscheindarlehen am Anfang des Jahres.
Das Trade Working Capital stieg seit Jahresende 2019 von 155,2 Mio. EUR auf 160,4 Mio. EUR an und lag damit bei 19,5% des Umsatzes (Jahresende 2019: 18,5%). Die Veränderung resultierte im Wesentlichen aus erhöhten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+13,7%) sowie aus den Vorräten (+4,3%) im Kontrast zur Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (+21,2%).
Die Änderung der Sachanlagen resultiert in Summe einerseits aus der Wertaufholung von 86,9 Mio. EUR im Segment Sempermed und der Wertminderung von 19,8 Mio. EUR im Segment Sempertrans.
Die latenten Steuern erhöhten sich deutlich. Durch die Entwicklung beim Segment Sempermed wurden Verlustvorträge bzw. nicht genutzte Steuergutschriften werthaltig. Weiters entstanden Latenzeffekte durch die Wertminderung des Segments Sempertrans.
Die liquiden Mittel lagen per 30. Juni 2020 bei 166,8 Mio. EUR und damit über dem Niveau per Jahresende 2019 mit 141,4 Mio. EUR. Der Anstieg resultierte aus der höheren Profitabilität – vor allem im Segment Sempermed.
Per 30. Juni 2020 stieg das Eigenkapital (ohne nicht beherrschende Anteile) der Semperit-Gruppe auf 365,8 Mio. EUR um 92,4 Mio. EUR über den Wert zum Jahresende 2019 bei 273,4 Mio. EUR. Dies war vor allem den Gewinnen des ersten Halbjahres 2020 geschuldet.
Per 30. Juni 2020 betrug die Eigenkapitalquote 45,7% (Jahresende 2019: 39,0%).
Die Eigenkapitalrentabilität für das erste Halbjahr 2020 lag bei 55,0% (im ersten Halbjahr 2019: 3,4%). Diese berechnet sich aus dem Ergebnis nach Steuern von 101,7 Mio. EUR (im ersten Halbjahr 2019: 5,7 Mio. EUR) bezogen auf das auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Eigenkapital mit 365,8 Mio. EUR (im ersten Halbjahr 2019: 337,7 Mio. EUR).
Das Fremdkapital erhöhte sich leicht auf 433,4 Mio. EUR im Vergleich zum Jahresende 2019 mit 427,7 Mio. EUR, eine Steigerung von 5,8 Mio. EUR, vor allem bedingt durch den Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (+13,0 Mio. EUR) trotz des Rückgangs der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten (–10,4 Mio. EUR).
Die Finanzverbindlichkeiten lagen per 30. Juni 2020 bei 202,5 Mio. EUR nach 214,8 Mio. EUR per Jahresende 2019. Unter Einrechnung der liquiden Mittel von 166,8 Mio. EUR (Jahresende 2019: 141,4 Mio. EUR) ergab sich daher eine Nettoverschuldung von 35,7 Mio. EUR per 30. Juni 2020 (Nettoverschuldung zu Jahresende 2019: 73,5 Mio. EUR). Die Kennzahl Net Debt / EBITDA betrug per 30. Juni 2020 damit 0,41 (Jahresende 2019: 1,08).
Die Rückstellungen inklusive Sozialkapital beliefen sich auf 62,7 Mio. EUR und lagen um 4,7 Mio. EUR unter dem Wert im Vergleich zum Jahresende 2019. Die übrigen Verbindlichkeiten (sonstige Verbindlichkeiten, latente Steuern, laufende Ertragsteuern und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten) stiegen auf 77,5 Mio. EUR nach 65,3 Mio. EUR per Ende 2019.
Die bestehende – und zur Gänze ungenützte – Kreditlinie wurde am Anfang des Jahres neu verhandelt. Es wurden Verbesserungen wesentlicher Konditionen erzielt, die Kreditlinie wurde von der Summe von 150 Mio. EUR auf 75 Mio. EUR reduziert. Als ergänzende liquiditätsstärkende Maßnahme wurde im August 2020 eine Kreditlinie in Höhe von 15,0 Mio. EUR im Rahmen des Kontrollbank-Refinanzierungsrahmens der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) abgeschlossen. Zur Optimierung der Finanzierungsaufwendungen wurde beschlossen, den noch ausständigen, nicht gezogenen Teil des Hybridkapitals in der Höhe von 20 Mio. EUR in Juli 2020 zu kündigen. Ebenfalls wurde ein Teil der Schuldscheindarlehen zuzüglich Zinsen in der Höhe von 27,5 Mio. EUR in Juli 2020 plangemäß
getilgt.
Der Cashflow aus dem Ergebnis betrug im ersten Halbjahr 2020 49,6 Mio. EUR nach 31,5 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2019 infolge des guten operativen Ergebnisses.
Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit betrug im ersten Halbjahr 2020 53,6 Mio. EUR (im ersten Halbjahr 2019: 59,4 Mio. EUR), unter anderem bedingt durch die höhere Profitabilität wie auch durch den Aufbau des Trade Working Capitals.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag im ersten Halbjahr 2020 bei –6,6 Mio. EUR und damit absolut unter dem Vorjahresvergleichswert von –19,6 Mio. EUR, vor allem aufgrund reduzierter Investitionstätigkeit, mit Fokus auf Erhaltungsinvestitionen. Der Free Cashflow war damit positiv bei 47,1 Mio. EUR, um rund 18,3% über 39,8 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2019.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit mit –19,4 Mio. EUR lag im ersten Halbjahr 2020 unter dem Wert im ersten Halbjahr 2019 bei –6,9 Mio. EUR. Der Wert im ersten Halbjahr 2020 ist vor allem bedingt durch vorzeitige Tilgungen von Schuldscheindarlehen und Rückführung von kurzfristigen Bankkrediten.
Die zahlungswirksamen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lagen im ersten Halbjahr 2020 mit 11,9 Mio. EUR unter dem Vorjahresniveau von 21,4 Mio. EUR. Die Schwerpunkte bildeten überwiegend kapazitätserhaltende Investitionen und nur zum geringeren Teil Erweiterungsinvestitionen. Die größten Investitionen fanden in Deutschland (3,7 Mio. EUR), Malaysien (2,1 Mio. EUR), Polen (2,0 Mio. EUR) Österreich (1,9 Mio. EUR) und in Tschechien (1,1 Mio. EUR) statt.
Bezüglich der Angaben zu den Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen wird auf den Konzernzwischenabschluss verwiesen.
Die Ergebnisse des Sektors Industrie werden seit Anfang 2020 in der neuen Struktur berichtet: Der Sektor besteht aus vier Segmenten (Semperflex, Sempertrans, Semperseal und Semperform), nachdem das frühere Segment Semperform in zwei separate Segmente aufgeteilt wurde: Semperseal, das sich mit Dichtungsprofilen und Elastomerplatten beschäftigt und Semperform, wo nach wie vor die Business Units Handläufe, Seilbahnringe, Skifolien und Engineered Solutions (SES) zusammengefasst sind. Der Sektor Industrie – allen voran Semperflex – wurde wie erwartet einerseits von dem seit 2019 erkennbaren konjunkturellen Abschwung, andererseits durch die Auswirkungen von Corona getroffen.
Positive Wirkung zeigten hingegen die Management -Vorkehrungen. Die geplanten Maßnahmen des laufenden Restrukturierungsprogramms sind durch die Krise beschleunigt worden. Zudem war durch die laufende Analyse auch die schnelle Reaktion des Managements unterstützt. Durch neu implementierte Gegenmaßnahmen, sowohl durch gesteigerte Kundennähe in der Krisensituation wie auch durch striktes Kostenmanagement, um der Krise entgegenzusteuern, konnten die negativen Wirkungen zum Teil aufgehoben werden.
Der Umsatz des Sektors ging daher in Summe von 289,5 EUR um 13,9% auf 249,2 Mio. EUR zurück.
Der Sektor Industrie war auf eine wirtschaftliche Abkühlung in 2020 bereits vorbereitet. Daher konnten, um der Corona bedingten Krise gegenzusteuern rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Profitabilität lag dadurch nur geringfügig unter dem Vorjahresniveau. Das EBITDA nahm zwar aufgrund des Umsatzrückgangs um 14,9% auf 44,8 Mio. EUR ab, die EBITDA-Marge blieb im ersten Halbjahr 2020 allerdings fast unverändert bei 18,0%, nach 18,2% im ersten Halbjahr 2019. Aufgrund der aktuellen Marktentwicklungen musste im Segment Sempertrans eine Wertberichtigung um 20,0 Mio. EUR vorgenommen werden (für nähere Details siehe Anhang 3.1). Das EBIT ging um 69,1% auf 12,2 Mio. EUR und die EBIT-Marge von 13,6% auf 4,9% im ersten Halbjahr 2020 zurück, das bereinigte EBIT lag bei 32,2 Mio. EUR um 18,4% unter dem Vorjahresniveau, die bereinigte EBIT-Marge lag bei 12,9%.
In der Betrachtung des absoluten EBITDA-Beitrages kam der weitaus größte Anteil aus dem Segment Semperflex, gefolgt von Semperform, Sempertrans und Semperseal.
| in Mio. EUR | H1 20201) | Veränderung | H1 2019 | Q2 20201) | Veränderung | Q2 2019 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 249,2 | –13,9% | 289,5 | 127,6 | –13,8% | 148,0 | 547,2 |
| EBITDA | 44,8 | –14,9% | 52,7 | 27,1 | –3,8% | 28,2 | 87,5 |
| EBITDA-Marge | 18,0% | –0,2 PP | 18,2% | 21,3% | +2,3 PP | 19,0% | 16,0% |
| EBIT bereinigt | 32,2 | –18,4% | 39,5 | 20,9 | –1,1% | 21,1 | 60,9 |
| EBIT-Marge bereinigt | 12,9% | –0,7 PP | 13,6% | 16,3% | +2,0 PP | 14,3% | 11,1% |
| EBIT | 12,2 | –69,1% | 39,5 | 0,9 | –95,9% | 21,1 | 60,9 |
| EBIT-Marge | 4,9% | –8,7 PP | 13,6% | 0,7% | –13,6 PP | 14,3% | 11,1% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
8,6 | –30,6% | 12,5 | 4,8 | +19,3% | 4,0 | 22,7 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 3.550 | –3,8% | 3.691 | 3.550 | –3,8% | 3.691 | 3.602 |
1) H1 und Q2 2020: bereinigt um den negativen Sondereffekt der Wertminderung im Segment Sempertrans (EBIT Wirkung -20,0 Mio. EUR)
Die allgemeine rückläufige Marktentwicklung aufgrund der seit 2019 zunehmenden konjunkturellen Abkühlung zusammen mit den negativen Effekten der Corona-Krise kennzeichneten das Ergebnis des Segments Semperflex im ersten Halbjahr 2020. Ein erster leichter Effekt der Corona-Krise war durch den zehntägigen Shutdown in China nach dem chinesischen Neujahr merkbar. Die verringerte Marktnachfrage spiegelte sich auch in einem niedrigen Auftragseingang im ersten Halbjahr bzw. auch im Auftragsbuch unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2019 wider. Dies gilt für Hydraulikschläuche ebenso wie für Industrieschläuche. Die Auslastung der Kapazitäten war entsprechend der geringeren Nachfrage niedriger als im Vorjahr. Durch die neu implementierten Corona-Gegenmaßnahmen konnten allerdings die negativen Wirkungen teilweise aufgehoben werden. Der Umsatz lag daher um –18,6% unter dem ersten Halbjahr 2019. Aufgrund der hohen Effizienz der Gegenmaßnahmen konnte die Profitabilität trotzdem in etwa konstant gehalten werden. Die EBITDA-Marge lag im ersten Halbjahr 2020 bei 23,7% (im ersten Halbjahr 2019: 23,5%), die EBIT-Marge bei 18,0% (im ersten Halbjahr 2019: 18,7%).
Das zweite Quartal spiegelt klar die erfolgreiche Umsetzung der Corona-Gegenmaßnahmen: Während der Umsatz aufgrund der niedrigeren Auftragslage um 13,7% unter dem Niveau des zweiten Quartal 2019 lag, konnte das EBITDA beinahe auf konstantem Niveau gehalten werden.
| in Mio. EUR | H1 2020 | Veränderung | H1 2019 | Q2 2020 | Veränderung | Q2 2019 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 98,4 | –18,6% | 120,9 | 51,5 | –13,7% | 59,7 | 222,7 |
| EBITDA | 23,3 | –17,9% | 28,4 | 14,0 | –3,5% | 14,5 | 47,9 |
| EBITDA-Marge | 23,7% | +0,2 PP | 23,5% | 27,2% | +2,9 PP | 24,3% | 21,5% |
| EBIT | 17,7 | –21,6% | 22,6 | 11,2 | –2,5% | 11,5 | 36,0 |
| EBIT-Marge | 18,0% | –0,7 PP | 18,7% | 21,8% | +2,6 PP | 19,2% | 16,2% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
1,2 | –82,0% | 6,6 | 0,7 | –52,8% | 1,4 | 10,2 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 1.620 | –8,9% | 1.777 | 1.620 | –8,9% | 1.777 | 1.672 |
Im Segment Sempertrans spiegelte sich einerseits der seit Ende des letzten Jahres merkbare Abschwung der Konjunktur andererseits die Unsicherheit durch die Corona-Krise. Ende März musste das Werk in Indien für rund vier Wochen aufgrund von landesweiten Corona-Maßnahmen gesperrt werden.
Die Auftragsbücher waren nach einer leichten Erholung am Anfang des Jahres durch die niedrigere Nachfrage rückläufig. Während der weltweite Bergbau von lokalen Lock Downs insbesondere im zweiten Quartal betroffen war, wurden auch die geplanten Expansionsprojekte damit einhergehend zum Teil entweder im Volumen reduziert oder verschoben. Diese Entwicklung wird das Geschäft auch noch in den kommenden Quartalen treffen. Aufgrund der angespannten Marktsituation wurde daher im Segment Sempertrans ein Wertminderungsbedarf von 20,0 Mio. EUR festgestellt (für nähere Details siehe Anhang 3.1).
Der Umsatzrückgang im ersten Halbjahr 2020 lag daher bei 9,2% aufgrund des niedrigeren Volumens infolge geringerer Nachfrage im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2019.
In den ausgewiesenen Zahlen im ersten Halbjahr 2020 war ein Gewinn von 1,3 Mio. EUR aus dem Verkauf von Sachanlagen aus dem im Geschäftsjahr 2018 geschlossenen Produktionsstandort in China enthalten. Auch das reduziert die Profitabilität leicht unter Vorjahr: Die EBITDA-Marge lag im ersten Halbjahr 2020 bei 10,6% (11,9% im ersten Halbjahr 2019). Infolge der Wertminderung wurde ein negatives EBIT ausgewiesen, die EBIT-Marge betrug daher im ersten Halbjahr 2020 –25,2% (8,2% im ersten Halbjahr 2019). Die um die Wertminderung bereinigte EBIT-Marge lag hingegen nur geringfügig unter dem Vergleichswert bei 7,1%.
Im zweiten Quartal 2020 war der Umsatzrückgang vergleichsweise höher als im ersten Quartal und lag um 14,1% unter dem Niveau des zweiten Quartals in 2019. Die EBITDA-Marge konnte trotzdem, aufgrund der unternehmensweit eingeleiteten Gegenmaßnahmen sogar leicht gesteigert werden: von 14,2% im zweiten Quartal 2019 auf 15,4% im zweiten Quartal 2020. Die ausgewiesene EBIT-Marge ist infolge der Wertminderung negativ, bereinigt liegt sie allerdings sogar über dem Niveau des Vergleichswertes aus dem Vorjahr, bei 11,9%.
| in Mio. EUR | H1 20201) | Veränderung | H1 2019 | Q2 20201) | Veränderung | Q2 2019 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 62,0 | –9,2% | 68,2 | 32,5 | –14,1% | 37,8 | 134,0 |
| EBITDA | 6,6 | –19,0% | 8,1 | 5,0 | –7,7% | 5,4 | 13,5 |
| EBITDA-Marge | 10,6% | –1,3 PP | 11,9% | 15,4% | +1,2 PP | 14,2% | 10,1% |
| EBIT bereinigt | 4,4 | –21,2% | 5,6 | 3,9 | >100% | 3,8 | 8,9 |
| EBIT-Marge bereinigt | 7,1% | –1,1 PP | 8,2% | 11,9% | +1,9 PP | 10,0% | 6,7% |
| EBIT | –15,6 | – | 5,6 | –16,1 | – | 3,8 | 8,9 |
| EBIT-Marge | –25,2% | –33,4 PP | 8,2% | –49,8% | –59,8 PP | 10,0% | 6,7% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
1,6 | +3,0% | 1,6 | 1,0 | +38,9% | 0,7 | 4,7 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 926 | +3,1% | 898 | 926 | +3,1% | 898 | 939 |
1) H1 und Q2 2020: bereinigt um den negativen Sondereffekt der Wertminderung im Segment Sempertrans (EBIT Wirkung -20,0 Mio. EUR)
Das neue, seit Anfang 2020 separat geführte Segment Semperseal verzeichnete einen Umsatzrückgang im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019, konjunkturbedingt aber insbesondere auch infolge des Corona-Krise schwächerer Nachfrage in der europäischen Bauindustrie. Die Auftragslage lag damit einhergehend unter dem ersten Halbjahr des Vorjahres. Kurzfristig höhere Auftragseingänge zur Lagersicherung der Kunden wurden infolge von Unsicherheiten durch Corona wieder reduziert, erst gegen Ende der Periode schien sich die Lage wieder etwas zu entspannen. Gleichzeitig konnten die Gegenmaßnahmen die negativen Wirkungen von Corona etwas abschwächen. Trotz der herausfordernden Umstände konnten alle Kunden durchgehend verlässlich beliefert werden.
Im Vergleich des ersten Halbjahrs 2020 mit dem ersten Halbjahr im Vorjahr war daher ein Rückgang bei Umsatz (–11,8%), zu verzeichnen. Die Profitabilität konnte infolge der Corona-Gegenmaßnahmen in etwa konstant gehalten werden: die EBITDA-Marge betrug unverändert 13,7% (erstes Halbjahr 2019: 13,7%), die EBIT-Marge 14,1% (erstes Halbjahr 2019:7,9%).
Die ersten Schritte zur regionalen Bearbeitung der nordamerikanischen Märkte haben erfreuliche Marktreaktionen gebracht. Das Expansionsprojekt wird allerdings aufgrund der auch in Amerika deutlich präsenten Corona-Krise verzögert.
Der Umsatz kam im zweiten Quartal 2020 tendenziell mehr unter Druck und lag damit um 16,1% unter dem Niveau des zweiten Quartals 2019. Infolge der Gegenmaßnahmen konnte die Profitabilität- dennoch leicht gesteigert werden. Die EBITDA-Marge lag bei 14,7% gegenüber 13,2% im der Vergleichsperiode, während die EBIT-Marge bei 8,0% gegenüber 7,3% im zweiten Quartal 2019 lag.
| in Mio. EUR | H1 2020 | Veränderung | H1 2019 | Q2 2020 | Veränderung | Q2 2019 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 47,1 | –11,8% | 53,4 | 21,7 | –16,1% | 25,8 | 99,5 |
| EBITDA | 6,4 | –11,8% | 7,3 | 3,2 | –7,0% | 3,4 | 10,4 |
| EBITDA-Marge | 13,7% | +0,0 PP | 13,7% | 14,7% | +1,4 PP | 13,2% | 10,5% |
| EBIT | 6,6 | +57,1% | 4,2 | 1,7 | –8,3% | 1,9 | 4,0 |
| EBIT-Marge | 14,1% | +6,2 PP | 7,9% | 8,0% | +0,7 PP | 7,3% | 4,0% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
4,3 | +64,8% | 2,6 | 2,0 | +85,4% | 1,1 | 4,7 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 455 | –4,7% | 477 | 455 | –4,7% | 477 | 477 |
Das Segment Semperform verzeichnete infolge reduzierter wirtschaftlicher Aktivitäten beginnend mit Ende des Vorjahres wie auch durch die Corona-Krise einen Nachfragerückgang insbesondere in der Business Unit Special Applications. Dies setzt sich in den im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Umsätzen des ersten Halbjahrs 2020 fort. Die europäischen Märkte haben sich nach Wiederaufnahme des Betriebs kundenseitig inzwischen wieder stabilisiert. Der asiatische Markt für Handläufe hat sich wieder gut erholen können während der europäische und der US Markt für Handläufe unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2019 liegen, die Visibilität in Bezug auf die kommende Entwicklung ist nach wie vor unklar aufgrund der Corona-Krise. Im Vergleich des ersten Halbjahr 2020 mit dem Vorjahr war der Umsatz um 11,1% niedriger. Dank der profitabilitätssteigernden Maßnahmen des Restrukturierungs- und Transformationsprogramms der Vorjahre und der Corona-Gegenmaßnahmen kamen die EBITDA- und EBIT-Margen noch nicht unter Druck: die EBITDA-Marge betrug 20,2% (im ersten Halbjahr 2019: 18,7%), die EBIT-Marge 15,8% (im ersten Halbjahr 2019: 15,1%).
Im zweiten Quartal verhielt sich die Umsatzentwicklung analog zum ersten Quartal und lag damit um 10,9% unter dem Vorjahresvergleich. Gleichzeitig gelang es, infolge der Gegenmaßnahmen eine Produktivitätssteigerung zu erzielen: die EBITDA-Marge lag bei 22,6% gegenüber 19,6% im zweiten Quartal 2019, wie auch die EBIT-Marge das Vorjahresniveau mit 18,5% (zweites Quartal 2019: 16,1%) übertreffen konnte.
| in Mio. EUR | H1 2020 | Veränderung | H1 2019 | Q2 2020 | Veränderung | Q2 2019 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 41,8 | –11,1% | 47,0 | 21,9 | –10,9% | 24,6 | 190,6 |
| EBITDA | 8,4 | –4,1% | 8,8 | 5,0 | +2,8% | 4,8 | 26,0 |
| EBITDA-Marge | 20,2% | +1,5 PP | 18,7% | 22,6% | +3,0 PP | 19,6% | 13,6% |
| EBIT | 6,6 | –6,7% | 7,1 | 4,1 | +2,2% | 4,0 | 16,0 |
| EBIT-Marge | 15,8% | +0,7 PP | 15,1% | 18,5% | +2,4 PP | 16,1% | 8,4% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
1,5 | –10,1% | 1,7 | 1,1 | +41,6% | 0,8 | 3,2 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 550 | +1,8% | 540 | 550 | +1,8% | 540 | 990 |
1) Die Business Units Dichtungsprofile und Elastomerplatten wurden vom Segment Semperform getrennt und ab 1. Jänner 2020 als eigenes Segment unter dem Namen Semperseal geführt.
Die Entwicklung des Segments Sempermed war im ersten Halbjahr 2020 durch zwei wesentliche Faktoren gekennzeichnet. Einerseits wurden die Produktionsmengen und die operative Effizienz infolge der erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen gesteigert. Andererseits war infolge der Corona-Pandemie die – insbesondere im zweiten Quartal – deutliche Nachfrageerhöhung sowohl nach Untersuchungs- und Schutzhandschuhen wie auch nach Operationshandschuhen bzw. auch der marktseitig getriebene Anstieg der Preisniveaus für das Ergebnis ausschlaggebend. Die Absatzmengen stiegen daher signifikant an, woraus ein Umsatzanstieg von 14,8% gegenüber dem Vorjahr resultierte.
Aufgrund der im Vergleich zu den Vorjahren geänderten Marktsituation, wurde eine Wertaufholung in der Höhe von 88,8 Mio. EUR in dem Segment Sempermed erfasst. (für nähere Details siehe Anhang 3.1)
Neben den positiven Wirkungen von Corona auf das Medizin Geschäft zeigten die Maßnahmen des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses ihre nachhaltig positiven Auswirkungen nicht nur in der Produktionsmenge und dem Umsatzanstieg, sondern auch bei der Produktivität und Profitabilität: Das EBITDA lag im ersten Halbjahr 2020 bei 23,0 Mio. EUR nach –0,3 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2019. Das EBIT betrug 110,7 Mio. EUR nach –4,2 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2019. Das um die Wertaufholung bereinigte EBIT verbesserte sich ebenfalls deutlich, auf 21,9 Mio. EUR, die bereinigte EBIT-Marge lag über dem Vorjahresniveau bei 12,9% (erstes Halbjahr 2019: –2,9%).
Das zweite Quartal 2020 ist deutlich gekennzeichnet durch die außerordentlich hohe Nachfrage infolge der Corona-Pandemie. Die Umsätze liegen um 20,7% über dem Niveau der Vergleichsperiode in 2019. Aufgrund der positiven Wirkung der Restrukturierungsmaßnahmen im Zusammenspiel mit den erhöhten Marktpreisen konnte eine EBITDA-Marge von 19,7% erreicht werden (zweites Quartal 2019: 0,8%). Die EBIT-Marge lag infolge der Wertaufholung sogar bei 115,4% im zweiten Quartal, bereinigt auch auf dem beachtlichen Niveau von 19,1% (zweites Quartal 2019: –1,9%).
| in Mio. EUR | H1 20201) | Veränderung | H1 2019 | Q2 20201) | Veränderung | Q2 2019 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 169,7 | +14,8% | 147,8 | 92,2 | +20,7% | 76,4 | 293,3 |
| EBITDA | 23,0 | – | –0,3 | 18,2 | >100% | 0,6 | 5,5 |
| EBITDA-Marge | 13,5% | +13,7 PP | –0,2% | 19,7% | +18,9 PP | 0,8% | 1,9% |
| EBIT bereinigt | 21,9 | – | –4,2 | 17,6 | – | –1,4 | –5,5 |
| EBIT-Marge bereinigt | 12,9% | +15,8 PP | –2,9% | 19,1% | +21,0 PP | –1,9% | –1,9% |
| EBIT | 110,7 | – | –4,2 | 106,4 | – | –1,4 | –50,2 |
| EBIT-Marge | 65,2% | +68,1 PP | –2,9% | 115,4% | >100 PP | –1,9% | –17,1% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
1,8 | –43,6% | 3,2 | 0,9 | –41,8% | 1,5 | 8,0 |
| Mitarbeiter (Stichtag) | 3.366 | +1,4% | 3.319 | 3.366 | +1,4% | 3.319 | 3.165 |
1) H1 und Q2 2020: bereinigt um den positiven Sondereffekt der Wertaufholung im Segment Sempermed (EBIT Wirkung 88,8 Mio. EUR)
Der Personalstand per 30. Juni 2020 lag mit 7.047 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um –1,4% unter dem Niveau zum 30. Juni 2019. In den Segmenten Semperflex und Semperseal ging die Mitarbeiterzahl zurück, in den anderen Segmenten hingegen ist die Anzahl der Mitarbeiter leicht gestiegen. In der Betrachtung nach Segmenten sind rund 48% aller Mitarbeiter im Segment Sempermed beschäftigt (im ersten Halbjahr 2019: 46%). Im Segment Semperflex arbeiten rund 23%, im Segment Sempertrans 13% und in den nun separaten Segmenten Semperform und Semperseal jeweils 8% bzw. 6% (im ersten Halbjahr 2019: Semperflex 25%, Sempertrans 13%, Semperform 8% und Semperseal 7%).
In der 131. Hauptversammlung am 22. Juli 2020 sind Mag. Patrick Prügger und Dipl.-Betriebswirt Peter Edelmann (bereits mit 24. April 2020) auf eigenen Wunsch aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Das Aufsichtsratsmandat von Mag. Petra Preining ist mit 22. Juli 2020 abgelaufen. In der Hauptversammlung am 22. Juli 2020 kam es zu Neuwahlen in den Aufsichtsrat der Semperit AG Holding von Dipl.-Ing. Herbert Ortner und Claus Möhlenkamp sowie zu einer Wiederwahl von Mag. Petra Preining. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates wurde Dr. Walter Koppensteiner, der dem Aufsichtsrat seit 2012 angehört, bestätigt.
Seit 1. Jänner 2020 gehört Kristian Brok, MSc dem Vorstand als Technikvortand (COO) an, sein Mandat endet per 31. Dezember 2023. Das Mandat des Finanzvorstandes (CFO) Dipl.-Kfm. Frank Gumbinger wurde auf eigenen Wunsch per 19. März 2020 beendet, das Mandat war ursprünglich bis zum 30. Juni 2022 verlängert worden. Frau Mag. Petra Preining wurde mit Wirkung 20. März 2020 zur interimistischen Nachfolgerin bestellt, währenddessen ruht ihr Aufsichtsratsmandat. Am 3. Juni 2020 bestellte der Aufsichtsrat der Semperit AG Holding Mag. Gabriele Schallegger per 12.10.2020 zum neuen CFO. Ihre Funktionsperiode läuft bis zum 31.10.2023.
Die rezessive Wirtschaftsentwicklung und die Effekte der Corona-Krise führen zu gegenläufigen Entwicklungen in den Sektoren Industrie und Medizin: Im Geschäft mit medizinischen Schutzhandschuhen sind seit dem Ausbruch der Corona-Krise ein deutlicher Nachfrageanstieg sowie eine kräftige Erhöhung des Preisniveaus zu beobachten. Vor diesem Hintergrund und auch angesichts der verbesserten operativen Performance werden die Ergebnisse des Sektors Medizin im laufenden Geschäftsjahr deutlich über dem Vorjahresniveau liegen.
Die sich abzeichnenden Effekte der globalen Pandemie werden als bedingt nachhaltig bewertet. Aus diesem Grund ist die strategische Grundsatzentscheidung vom 28. Jänner 2020, wonach Semperit in Zukunft auf das Geschäftsfeld Industriegummi fokussieren und sich vom Medizingeschäft trennen wird, unabhängig von den im Gefolge der Corona-Krise jüngst zu beobachtenden Entwicklungen weiter aufrecht. Die Umsetzung der Trennung vom Medizingeschäft wird sich verzögern.
Der Sektor Industrie wurde von der globalen Rezession, die sich in den vergangenen Monaten aufgrund des weltweiten Lockdowns verschärft hat, getroffen. Die Ergebnisse des Sektors Industrie im laufenden Geschäftsjahr werden daher erkennbar unter dem Vorjahresniveau liegen. Die auf absehbare Zeit positiven Effekte aus dem Medizingeschäft werden diesen Rückgang aber deutlich überkompensieren.
In Summe ist derzeit auf Basis aktueller Zahlen davon auszugehen, dass das EBITDA der Semperit-Gruppe auf Gesamtjahres-Sicht signifikant über dem Wert des Vorjahres (2019: EUR 67,8 Mio.) liegen wird. Die derzeit nicht absehbare Dauer der Corona-Krise und deren Folgen für die Weltwirtschaft erschweren dabei allerdings zuverlässige Prognosen über finanzielle Auswirkungen auf die Semperit-Gruppe.
Angesichts der dargestellten Entwicklungen wurden Anhaltspunkte geprüft und eine Wertaufholung im Segment Sempermed bzw. Wertminderung im Segment Sempertrans Ende des zweiten Quartals 2020 festgestellt. Dies berücksichtigend ist aktuell von einem EBIT der Semperit-Gruppe von EUR 110 bis 160 Mio. (2019: EUR −16,5 Mio.) für das Gesamtjahr 2020 auszugehen – insbesondere abhängig von der weiteren Entwicklung des Preisniveaus für medizinische Schutzhandschuhe und der hinreichenden Verfügbarkeit von Rohstoffen für deren Produktion. Diese Erwartungen wurden bereits am 3. Juli 2020 entsprechend in der Ad-hoc-Aussendung der Semperit-Gruppe kommuniziert.
Vor diesem Hintergrund erwartet Semperit ein zweites Halbjahr, das von signifikanten Herausforderungen gekennzeichnet sein wird. Dies wird sich in sichtbar niedrigeren Ergebnissen im Sektor Industrie widerspiegeln: Es ist damit zu rechnen, dass sich die Corona-Krise und der sich dadurch verstärkende wirtschaftliche Abschwung auf die Semperit-Gruppe erst leicht verzögert auswirken wird, deutliche Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis werden allerdings insbesondere ab dem 2. Halbjahr erwartet. Das Ergebnis im Sektor Medizin wird hingegen von den deutlich gesteigerten Nachfrage und Preissteigerungen am Markt positiv beeinflusst.
Der Anfang 2018 eingeleitete Restrukturierungs- und Transformationsprozess der Semperit-Gruppe, der zu signifikanten Verbesserungen auf unterschiedlichsten Ebenen geführt hat, wurde durch die Corona-Krise weiter beschleunigt und läuft in Zukunft weiter: In diesem Zusammenhang wird in den kommenden Monaten der Fokus auf Kostensenkungsmaßnahmen nochmals geschärft.
Die Corona Effekte hatten im ersten Halbjahr keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Liquidität des Unternehmens. In Bezug auf die Aufrechterhaltung der stabilen finanziellen Position hat das Management einen starken Fokus auf die Sicherung der Liquidität bei einer gelichzeitigen Optimierung der Finanzierungsaufwendungen gesetzt. Als ergänzende liquiditätsstärkende Maßnahme wurde im August 2020 eine Kreditlinie in Höhe von 15,0 Mio. EUR im Rahmen des Kontrollbank-Refinanzierungsrahmens der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) abgeschlossen. Zur Optimierung der Kosten für die Bereitstellung von Kreditlinien wurde beschlossen, den noch ausständigen, nicht gezogenen Teil des Hybridkapitals in der Höhe von 20 Mio. EUR in Juli 2020 zu kündigen. Ebenfalls wurde ein Teil der Schuldscheindarlehen zuzüglich Zinsen in der Höhe von 27,5 Mio. EUR in Juli 2020 plangemäß getilgt.
Aktuell wird die Lage nach wie vor sehr genau beobachtet. Unternehmensweit ist die größte Bedrohung die Ausbreitung des Virus in den Fertigungsstandorten, wodurch die Produktion wesentlich beeinträchtigt werden könnte. Im Sektor Industrie kommt das größte erkennbare Risiko aus potenziellen weiteren nachfrageseitigen Einbrüchen. Im Sektor Medizin stellt für die aktuell positive Geschäftsentwicklung eine baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffes, die die Marktdynamik einbremsen würde, wie auch potenzielle neue Markteintritte durch chinesische Mitbewerber mögliche Risiken dar. Hinzu kommt die starke Nachfrage nach dem synthetischen Rohstoff Nitril-Latex hinzu, wodurch die Sicherstellung der für die Produktion notwendigen Mengen ebenfalls zunehmend problematisch werden könnte. Durch das laufende Monitoring soll allerdings die unmittelbare und flexible Reaktionsfähigkeit gewährleistet werden.
Dieser Ausblick entspricht den Einschätzungen des Vorstands am 13. August 2020. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse und Ergebnisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.
Wien, am 13. August 2020
Der Vorstand
Dr. Dipl.-Kfm. Martin Füllenbach Vorsitzender
Mag. Petra Preining Finanzvorstand
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Mitglied des Vorstands
Kristian Brok, MSc Technikvorstand
Konzernzwischenabschluss
Konzernzwischenabschluss Semperit-Gruppe I Halbjahresfinanzbericht 2020 13
| in TEUR | Anhang | H1 2020 | H1 2019 | Q2 2020 | Q2 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 2.2 | 418.949 | 437.305 | 219.844 | 224.367 |
| Veränderungen des Bestandes an Erzeugnissen | 4.851 | 1.402 | –73 | 1.057 | |
| Aktivierte Eigenleistungen | 1.846 | 1.091 | 1.038 | 456 | |
| Betriebsleistung | 425.646 | 439.797 | 220.809 | 225.880 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 2.3 | 3.414 | 4.436 | 1.818 | 1.536 |
| Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen | –219.737 | –249.985 | –107.148 | –127.356 | |
| Personalaufwand | 2.4 | –103.878 | –100.785 | –53.420 | –50.930 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 2.5 | –48.209 | –54.496 | –21.480 | –26.593 |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen | 367 | 178 | 158 | 128 | |
| EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) | 57.603 | 39.146 | 40.737 | 22.665 | |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
–14.191 | –17.357 | –7.115 | –8.714 | |
| Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
3.1 | –20.004 | –884 | –20.004 | –884 |
| Wertaufholungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
3.1 | 88.834 | 0 | 88.834 | 0 |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 112.243 | 20.905 | 102.452 | 13.067 | |
| Finanzierungserträge | 190 | 428 | 89 | 183 | |
| Finanzierungsaufwendungen | –3.171 | –4.333 | –1.562 | –1.964 | |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | –2.101 | –2.368 | –1.274 | –1.112 | |
| Sonstiges Finanzergebnis | 2.6 | –3.621 | –293 | 1.642 | –2.385 |
| Finanzergebnis | –8.702 | –6.566 | –1.105 | –5.277 | |
| Ergebnis vor Steuern | 103.541 | 14.338 | 101.347 | 7.790 | |
| Ertragsteuern | 2.7 | –1.835 | –8.524 | 2.104 | –5.195 |
| Ergebnis nach Steuern | 101.706 | 5.815 | 103.451 | 2.594 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis – aus Stammaktien |
97.219 | 2.294 | 100.724 | 815 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis – aus Hybridkapital |
3.403 | 3.450 | 1.702 | 1.744 | |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | 1.084 | 70 | 1.025 | 35 | |
| Das Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert)1) | 4,73 | 0,11 | 4,90 | 0,04 |
1) Das Ergebnis je Aktie bezieht sich nur auf die Stammaktionäre der Semperit AG Holding (exkl. Vergütungen aus dem Hybridkapital).
| in TEUR | Anhang | H1 2020 | H1 2019 | Q2 2020 | Q2 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | 101.706 | 5.815 | 103.451 | 2.594 | |
| Sonstige Ergebnisse, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden |
7 | 96 | –10 | 48 | |
| Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| davon Bewertungsgewinne / -verluste der Periode | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Darauf entfallende Ertragsteuer | 7 | 96 | –10 | 48 | |
| Sonstige Ergebnisse, die in künftigen Perioden ergebniswirksam werden |
–8.241 | 2.928 | –1.654 | 236 | |
| Cashflow Hedges | –141 | 445 | –44 | –318 | |
| davon Bewertungsgewinne / -verluste der Periode | –1.380 | 585 | 157 | –248 | |
| davon Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode | 1.239 | –139 | –201 | –69 | |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | –8.181 | 2.545 | –1.614 | 380 | |
| davon Währungsumrechnungsgewinne / -verluste der Periode | –8.181 | 2.545 | –1.614 | 380 | |
| davon Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Darauf entfallende Ertragsteuer | 81 | –62 | 4 | 173 | |
| Sonstiges Ergebnis gesamt | –8.234 | 3.024 | –1.663 | 284 | |
| Gesamtergebnis | 93.472 | 8.839 | 101.787 | 2.878 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis – aus Stammaktien |
89.019 | 5.237 | 99.068 | 1.098 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis – aus Hybridkapital |
3.403 | 3.450 | 1.702 | 1.744 | |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Gesamtergebnis |
1.050 | 152 | 1.018 | 35 |
| in TEUR | Anhang | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | 103.541 | 14.338 | |
| Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
–54.639 | 18.241 | |
| Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen (einschließlich lang- und kurzfristiger Wertpapiere und Finanzveranlagungen) |
–104 | –1.240 | |
| Veränderung langfristiger Rückstellungen | –680 | 960 | |
| Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen | –367 | –178 | |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | 2.101 | 2.368 | |
| Zinsergebnis (inklusive Wertpapiererträge) | 2.981 | 3.537 | |
| Gezahlte Ertragsteuern | –6.444 | –4.134 | |
| Sonstige unbare Aufwendungen bzw. Erträge | 3.191 | –2.357 | |
| Cashflow aus dem Ergebnis | 49.580 | 31.535 | |
| Veränderung Vorräte | –7.800 | 5.407 | |
| Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | –14.167 | –10.792 | |
| Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte | 1.618 | 6.956 | |
| Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 15.972 | 24.269 | |
| Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und kurzfristiger Rückstellungen | 8.436 | 2.062 | |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 53.639 | 59.438 | |
| Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen | 5.182 | 1.361 | |
| Auszahlungen für Zugänge in Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten | 3.1 | –11.921 | –21.408 |
| Erhaltene Zinsen | 178 | 415 | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –6.562 | –19.633 | |
| Tilgung von kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten | 6.2 | –12.198 | –3.008 |
| Zahlungen von Leasingverbindlichkeiten | –1.497 | –1.183 | |
| Dividenden an kündbare nicht beherrschende Anteile an Tochterunternehmen | –3.987 | –407 | |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen | 5.2 | –2 | –2 |
| Gezahlte Zinsen | –1.695 | –2.308 | |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | –19.379 | –6.909 | |
| Nettoveränderung liquider Mittel | 27.699 | 32.896 | |
| Währungsdifferenzen | –2.216 | 505 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode | 141.356 | 121.549 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode | 166.840 | 154.950 |
| in TEUR | Anhang | 30.06.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|---|
| VERMÖGENSWERTE | |||
| Langfristiges Vermögen | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | 7.403 | 8.071 | |
| Sachanlagen | 3.1 | 350.085 | 294.544 |
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 3.2 | 2.742 | 2.375 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 6.1 | 7.923 | 7.965 |
| Sonstige Vermögenswerte | 2.996 | 4.350 | |
| Latente Steuern | 9.686 | 3.212 | |
| 380.834 | 320.517 | ||
| Kurzfristiges Vermögen | |||
| Vorräte | 127.409 | 122.157 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 6.1 | 107.554 | 94.555 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 6.1 | 4.660 | 2.816 |
| Sonstige Vermögenswerte | 11.880 | 13.654 | |
| Forderungen aus laufenden Ertragsteuern | 1.080 | 1.017 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 6.1 | 166.840 | 141.356 |
| 419.422 | 375.556 | ||
| Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte | 3.4 | 759 | 5.709 |
| 420.182 | 381.265 | ||
| AKTIVA | 801.016 | 701.782 | |
| EIGENKAPITAL UND SCHULDEN | |||
| Eigenkapital | |||
| Grundkapital | 21.359 | 21.359 | |
| Kapitalrücklagen | 21.503 | 21.503 | |
| Hybridkapital | 130.000 | 130.000 | |
| Gewinnrücklagen | 212.431 | 111.865 | |
| Währungsumrechnungsrücklage | –19.454 | –11.307 | |
| Eigenkapital der Aktionäre der Semperit AG Holding | 365.839 | 273.420 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 1.743 | 691 | |
| 367.581 | 274.111 | ||
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |||
| Rückstellungen | 43.537 | 45.110 | |
| Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen | 6.2 | 15.222 | 18.457 |
| Finanzverbindlichkeiten | 6.2 | 171.918 | 173.763 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 6.2 | 123 | 127 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.2 | 8.385 | 7.073 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 221 | 183 | |
| Latente Steuern | 9.107 | 10.323 | |
| 248.513 | 255.037 | ||
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | |||
| Rückstellungen | 19.143 | 22.316 | |
| Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen | 6.2 | 843 | 0 |
| Finanzverbindlichkeiten | 6.2 | 30.607 | 41.050 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 6.2 | 74.548 | 61.513 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.2 | 16.141 | 15.161 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 36.942 | 28.702 | |
| Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern | 6.699 | 3.892 | |
| 184.922 | 172.634 | ||
| PASSIVA | 801.016 | 701.782 |
| in TEUR | Anhang | Grund kapital |
Kapital rücklagen |
Hybrid kapital |
Gewinn rücklagen |
Wäh rungs umrech nungs rücklage |
Summe | Nicht beherr schende Anteile |
Summe Eigen kapital |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2019 | 21.359 | 21.503 | 130.000 | 164.630 | –7.999 | 329.493 | 904 | 330.398 | |
| Retrospektive Anpassung aus IAS 8 – Rücklagenkorrektur |
0 | 0 | 0 | 4.295 | –4.295 | 0 | 0 | 0 | |
| Angepasster Stand 01.01.2019 | 21.359 | 21.503 | 130.000 | 168.925 | –12.294 | 329.494 | 904 | 330.398 | |
| Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | 5.745 | 0 | 5.745 | 70 | 5.815 | |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 480 | 2.463 | 2.942 | 82 | 3.024 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 6.224 | 2.463 | 8.687 | 152 | 8.839 | |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen |
0 | 0 | 0 | –493 | 0 | –493 | 491 | –2 | |
| Stand 30.06.2019 | 21.359 | 21.503 | 130.000 | 174.656 | –9.831 | 337.688 | 1.548 | 339.235 | |
| Stand 01.01.2020 | 21.359 | 21.503 | 130.000 | 111.865 | –11.307 | 273.420 | 691 | 274.111 | |
| Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | 100.622 | 0 | 100.622 | 1.084 | 101.706 | |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | –53 | –8.147 | –8.200 | –34 | –8.234 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 100.569 | –8.147 | 92.422 | 1.050 | 93.472 | |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen |
0 | 0 | 0 | –3 | 0 | –3 | 1 | –2 | |
| Stand 30.06.2020 | 21.359 | 21.503 | 130.000 | 212.431 | –19.454 | 365.839 | 1.743 | 367.581 |
Der Konzernzwischenabschluss ist nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Regelungen für Zwischenberichte (IAS 34) erstellt worden.
Für nähere Informationen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Semperit-Gruppe wird auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 verwiesen, der diesbezüglich die Basis für den vorliegenden Konzernzwischenabschluss bildet.
Die Berichtswährung ist der Euro, wobei die Zahlen auf Tausend gerundet sind, sofern nicht ausdrücklich Abweichendes angegeben ist. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Der vorliegende Konzernzwischenabschluss der Semperit-Gruppe zum 30. Juni 2020 wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer unterzogen.
Folgende geänderte Standards und Interpretationen waren im ersten Halbjahr 2020 erstmals anwendbar.
| Endorsement | Pflicht zur Anwendung für die Semperit-Gruppe |
Auswirkungen auf die Semperit Gruppe |
||
|---|---|---|---|---|
| Neue Standards und Interpretationen | ||||
| keine | ||||
| Geänderte Standards | ||||
| IFRS 3 | Änderungen zu Unternehmenszusammenschlüsse: Definition eines Geschäftsbetriebs |
21. April 2020 | 01. Jänner 2020 | nein |
| IAS 1/8 | Änderungen zur Definition von Wesentlichkeit | 29. November 2019 | 01. Jänner 2020 | nein |
| Diverse | Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in IFRS Standards |
29. November 2019 | 01. Jänner 2020 | nein |
| Diverse | Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 – Reform des LIBOR und anderer Referenzzinssätze (IBOR-Reform) |
15. Jänner 2020 | 01. Jänner 2020 | nein |
Ab dem Geschäftsjahr 2020 werden die Geschäfte mit Dichtungsprofilen und Elastomerplatten getrennt vom Segment Semperform als eigenes Segment unter dem Namen Semperseal geführt. Das Segment Semperform konzentriert sich auf die Geschäfte mit Handläufen, Seilbahnringen, Schifolien und Engineered Solutions. Die Vergleichszahlen wurden entsprechend angepasst.
Am 28. Jänner 2020 haben Vorstand und Aufsichtsrat der Semperit-Gruppe beschlossen, sich vom Segment Sempermed zu trennen. Die Voraussetzungen für eine Darstellung als aufgegebener Geschäftsbereich lagen zum 30. Juni 2020 nicht vor.
| H1 2020 in TEUR | Semper med |
Semper flex |
Semper trans |
Semper seal |
Semper form |
Corporate Center |
Konzern eliminie rungen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 169.746 | 98.376 | 61.960 | 47.082 | 41.785 | 0 | 0 | 418.949 |
| EBITDA | 22.951 | 23.338 | 6.592 | 6.445 | 8.435 | –10.157 | 0 | 57.603 |
| EBIT | 110.689 | 17.704 | –15.596 | 3.488 | 6.615 | –10.657 | 0 | 112.243 |
| Trade Working Capital | 54.234 | 49.632 | 24.820 | 17.070 | 17.604 | –2.946 | 0 | 160.414 |
| Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten1) |
1.783 | 1.180 | 1.644 | 4.321 | 1.503 | 152 | 0 | 10.584 |
| H1 2019 in TEUR | Semper med |
Semper flex |
Semper trans |
Semper seal |
Semper form |
Corporate Center |
Konzern eliminie rungen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 147.844 | 120.856 | 68.231 | 53.368 | 47.006 | 0 | 0 | 437.305 |
| EBITDA | –289 | 28.439 | 8.134 | 7.310 | 8.798 | –13.391 | 145 | 39.146 |
| EBIT | –4.236 | 22.588 | 5.596 | 4.211 | 7.091 | –14.490 | 145 | 20.905 |
| Trade Working Capital | 59.600 | 56.447 | 32.420 | 13.207 | 19.891 | –3.655 | 0 | 177.909 |
| Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten1) |
3.159 | 6.567 | 1.597 | 2.622 | 1.671 | 164 | 0 | 15.779 |
1) Exklusive Nutzungsrechte gemäß IFRS 16
Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden gliedern sich nach Segmenten und geographischen Regionen wie folgt:
| in TEUR | Semper med |
Semper flex |
Semper trans |
Semper seal |
Semper form |
Gruppe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| H1 2020 | ||||||
| Westeuropa | 94.753 | 55.452 | 18.856 | 37.624 | 26.337 | 233.022 |
| Osteuropa | 18.935 | 21.313 | 11.980 | 5.860 | 3.737 | 61.825 |
| Nordamerika | 29.227 | 11.815 | 9.312 | 3.304 | 1.810 | 55.468 |
| Asien | 17.304 | 9.148 | 16.829 | 290 | 9.297 | 52.867 |
| Mittel- und Südamerika | 6.485 | 476 | 3.154 | 4 | 469 | 10.588 |
| Australien | 2.314 | 85 | 838 | 0 | 30 | 3.266 |
| Afrika | 728 | 88 | 991 | 0 | 106 | 1.913 |
| Umsatzerlöse | 169.746 | 98.376 | 61.960 | 47.082 | 41.785 | 418.949 |
| in TEUR | Semper med |
Semper flex |
Semper trans |
Semper seal |
Semper form |
Gruppe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| H1 2019 | ||||||
| Westeuropa | 79.054 | 70.973 | 19.179 | 42.882 | 30.038 | 242.127 |
| Osteuropa | 17.755 | 24.654 | 16.688 | 7.222 | 4.710 | 71.030 |
| Nordamerika | 29.795 | 12.621 | 3.465 | 3.157 | 1.896 | 50.935 |
| Asien | 14.849 | 10.805 | 23.452 | 73 | 9.547 | 58.726 |
| Mittel- und Südamerika | 3.855 | 1.239 | 2.324 | 29 | 605 | 8.053 |
| Australien | 1.340 | 87 | 1.013 | 0 | 61 | 2.502 |
| Afrika | 1.196 | 475 | 2.108 | 0 | 153 | 3.932 |
| Umsatzerlöse | 147.844 | 120.855 | 68.231 | 53.364 | 47.011 | 437.305 |
In den sonstigen betrieblichen Erträgen der Vergleichsperiode war ein Ertrag in Höhe von 1.270 TEUR aus dem Verkauf von Sachanlagen des im Jahr 2018 geschlossenen Produktionsstandortes der Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. enthalten.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von 519 TEUR (H1 2019: 0 TEUR) enthalten, welche die Semperit-Gruppe im Zuge der Corona-Krise als Unterstützungsleistungen (z.B. Kurzarbeitsbeihilfen, Zuschüsse aus Berufsförderprogrammen, etc.) für das erste Halbjahr 2020 bezogen hat. Die Zuwendungen wurden in Österreich, Deutschland, Frankreich, Malaysia und Singapur gewährt.
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Löhne | 39.079 | 39.422 |
| Gehälter | 44.034 | 41.360 |
| Aufwendungen für Abfertigungen | 779 | 728 |
| Aufwendungen für Altersversorgung | 537 | 768 |
| Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge |
16.742 | 16.458 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 2.707 | 2.048 |
| Summe | 103.878 | 100.785 |
Im Zuge der Corona-Krise wurden durch die öffentliche Hand Abgaben und Pflichtbeiträge erlassen, reduziert oder gestundet. Im ersten Halbjahr 2020 wurden insgesamt Abgaben und Pflichtbeiträge in Höhe von 237 TEUR (H1 2019: 0 TEUR) in den Ländern China und Singapur erlassen. Darüber hinaus wurden von der öffentlichen Hand Abgaben und Pflichtbeiträge in Höhe von 85 TEUR (H1 2019: 0 TEUR) in den Ländern China, Ungarn und Thailand reduziert. Weiters wurden Abgaben und Pflichtbeiträge in Höhe von 862 TEUR (H1 2019: 0 TEUR) in Tschechien bis zum dritten Quartal 2020 gestundet.
Außerdem wurden Zuwendungen der öffentlichen Hand an die Semperit-Gruppe (z.B. Kurzarbeitsbeihilfen) gewährt, welche unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurden (siehe Kapitel 2.3).
| H1 2019 | |
|---|---|
| 16.748 | 16.010 |
| 6.169 | 10.168 |
| 5.813 | 3.402 |
| 2.459 | 2.049 |
| 1.663 | 2.758 |
| 1.628 | 3.499 |
| 1.623 | 1.603 |
| 1.013 | 1.133 |
| 1.008 | 899 |
| 940 | 1.795 |
| 932 | 1.289 |
| 553 | 614 |
| 548 | 585 |
| 527 | 681 |
| 343 | 227 |
| 329 | 362 |
| 305 | 650 |
| 235 | 361 |
| 5.371 | 6.409 |
| 48.209 | 54.496 |
| H1 2020 |
Im Rechts-, Beratungs- und Prüfungsaufwand der Vergleichsperiode waren insbesondere Kosten in Zusammenhang mit strategischen Projekten enthalten.
Im ersten Halbjahr 2020 reduzierte sich der Umfang der Handelsvertretertätigkeiten aufgrund der Corona-Krise, wodurch der Provisionsaufwand sank. Weiters reduzierten sich die Reise- und Fahrtaufwendungen im ersten Halbjahr 2020 aufgrund der Corona-Krise.
In Bezug auf die Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen war aufgrund der Corona-Krise bislang keine Anpassung der Wertminderungsmatrix (Stufe 2 des Wertminderungsmodells gemäß IFRS 9) erforderlich: Im ersten Halbjahr 2020 gab es infolge der Corona-Krise keine wesentlichen Zahlungsausfälle. Für 89,0% (Vorjahr: 86,7%) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen weiterhin Kreditversicherungen. Es wurden seitens der Kreditversicherungen zwar Kreditslimits gekürzt bzw. gestrichen; dem konnte die Semperit-Gruppe allerdings durch ein effizientes Credit-Management und die Vereinbarung alternativer, sicherer Zahlungsbedingungen begegnen.
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Sonstiges Finanzergebnis | ||
| Netto-Fremdwährungsergebnis | –4.894 | –869 |
| Nettoergebnis aus den Bewertungskategorien FVPL und FV – Sicherungsinstrumente |
1.952 | 273 |
| Sonstiges | –679 | 303 |
| Summe | –3.621 | –293 |
Das negative Netto-Fremdwährungsergebnis im ersten Halbjahr 2020 ist insbesondere durch den Kursverfall von Tschechischer Krone und Polnischem Zloty im März 2020 bedingt. Dieser führte zu unrealisierten Fremdwährungsverlusten aus der Fremdwährungsbewertung konzerninterner Darlehnsfinanzierungen.
| Summe | 1.835 | 8.524 |
|---|---|---|
| Latenter Steueraufwand (+) / latenter Steuerertrag (–) | –7.460 | 2.027 |
| Laufende Ertragsteuern | 9.295 | 6.497 |
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
Die Wertaufholung im Segment Sempermed führte zu einer Neubeurteilung der Bilanzierung aktiver latenter Steuern. Zum 30. Juni 2020 wurden 5.288 TEUR an aktiven latenten Steuern angesetzt, da nunmehr damit zu rechnen ist, dass zukünftige zu versteuernde Ergebnisse in den der Sempermed zuzurechnenden Tochterunternehmen die Realisierung latenter Steueransprüche gestatten werden. Steuerliche Risiken in Zusammenhang mit der Verwertbarkeit der steuerlichen Verlustvorträge wurden durch entsprechende Abschläge berücksichtigt.
Die Wertminderung im Segment Sempertrans führte zum Entstehen von abzugsfähigen temporären Differenzen, deren Bilanzierung durch Planungsrechnungen, die hinreichende zukünftige zu versteuernde Ergebnisse zeigen, belegt werden konnte. Zum 30. Juni 2020 wurden daher 3.400 TEUR an aktiven latenten Steuern in den der Sempertrans zuzurechnenden Tochterunternehmen angesetzt.
Im Zuge der Corona-Krise wurden Steuererleichterungen, wie die Rücktragung von Verlustvorträgen, die erweiterte steuerliche Absetzbarkeit von Aufwendungen, die Priorisierung der Zahlung von Steuerrückerstattungen und die Rückzahlung bzw. die Aussetzung von Steuervorauszahlungen durch die öffentliche Hand gewährt. Diese Steuererleichterungen sind in der Semperit-Gruppe allerdings betragsmäßig von untergeordneter Bedeutung.
Im ersten Halbjahr 2020 wurden in der Semperit-Gruppe insgesamt Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 11.921 TEUR (H1 2019: 21.408 TEUR) vorgenommen. Demgegenüber wurden Sachanlagen mit einem Buchwert von 104 TEUR (H1 2019: 121 TEUR) veräußert, die zu einem Veräußerungsgewinn in Höhe von 19 TEUR (H1 2019: 1.361 TEUR) geführt haben. Zu den Veräußerungsergebnissen aus zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten, siehe Kapitel 4.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie in einer Phase der globalen Konjunkturabschwächung machte es erforderlich, sämtliche Segmente der Semperit-Gruppe auf das Vorliegen von beobachtbaren Anhaltspunkten für eine Wertveränderung des Segmentvermögens zu untersuchen. Für die Segmente Sempermed bzw. Sempertrans führte diese Untersuchung zu einem Wertaufholungs- bzw. Wertminderungsbedarf.
Das Segment Sempertrans ist in der Produktion und im Vertrieb von Transport- und Fördergurten tätig, die u.a. im Bergbau beim Abbau von Kohle, Erzen und seltenen Erdmetallen, in der Stahl- und Zementindustrie sowie im Tiefbau und in der Transportindustrie zum Einsatz kommen. Um den verschiedenen Einsatzanforderungen gerecht zu werden, verstärkt Sempertrans die Gurte entweder mit Textil- oder Stahlseilkarkassen. Der Markt für Transport- und Fördergurte gliedert sich in Ersatzgeschäfte und Neu- bzw. Expansionsprojekte. Die Wachstumsregionen dieses Marktes liegen in China, im asiatisch-pazifischen Wirtschaftsraum sowie in Afrika und Lateinamerika mit erwarteten jährlichen Wachstumsraten (pre Corona) von 3,8-5,0% bis 2025. In Bezug auf die Einsatzfelder bestehen Wachstumspotenziale insbesondere im Bergbau beim Abbau von Erzen und seltenen Erdmetallen, in der Metallindustrie sowie und in der Abfallwirtschaft beim Recycling. Das Geschäft der Sempertrans mit den Werken in Bełchatów (Polen) und Roha (Indien) war bisher vor allem auf den westeuropäischen Markt und den Kohlebergbau konzentriert. Der Restrukturierungs- und Transformationsprozess der Sempertrans in den letzten Jahren beinhaltet auch das Gewinnen von Marktanteilen in den Wachstumsregionen (exkl. China) und in den zukunftsträchtigen Einsatzfeldern für Transport- und Fördergurte. Das erfolgreiche Fortschreiten auf diesem strategischen Entwicklungspfad wurde durch den Ausbruch der Corona-Pandemie gebremst und annahmengemäß in der zeitlichen Umsetzung nachhaltig beeinflusst. Einerseits sank die Nachfrage nach Erzeugnissen der Bergbauindustrie infolge der rezessiven Entwicklungen in nachgelagerten Industrien (v.a. Automobil- und Bauindustrie); andererseits verringerten Suspendierungen bzw. strenge Beschränkungen bergbaulicher Aktivitäten das Angebot. Im zweiten Quartal 2020 waren zwischen 5% und 20% aller Minen weltweit zeitweilig gesperrt, was das Ersatzgeschäft für Transport- und Fördergurte erheblich beeinträchtigt. Die Suspendierungen und die allgemeinen Unsicherheiten in Bezug auf die Zukunft des Bergbaus hatten zur Folge, dass weltweit große EPCM-Projekte im Bergbau zeitlich verschoben wurden. Dies führte zu einer Reduktion des Auftragseingangs im ersten Halbjahr 2020 (zweiten Quartal 2020) gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von rund 32% (rund 49%). Das Gewinnen von Marktanteilen und das Eindringen in neue Einsatzfelder ist durch diese Rahmenbedingungen deutlich schwieriger geworden. Dazu kam, dass das indische Werk für 30 Arbeitstage von einem Lockdown betroffen war; weitere 4 Arbeitstage entfielen aufgrund des Zyklons im Mai 2020. Aufgrund der aktuell stark steigenden Infektionszahlen in Indien können weitere Lockdowns mit Auswirkungen auf die Produktion des Werks nicht ausgeschlossen werden. Sowohl im indischen als auch im polnischen Werk wurden die Arbeitszeitmodelle an die reduzierte Nachfrage angepasst.
Vor diesem Hintergrund ermittelte das Management der Sempertrans den erzielbaren Betrag für die zahlungsmittelgenerierende Einheit des Segments zum 30. Juni 2020. Der erzielbare Betrag wurde als Nutzungswert basierend auf aktualisierten Mittelfristplanungen mithilfe eines Discounted-Cashflow-Modells (DCF) ermittelt. Die Cashflows nach dem Jahr 2025 wurden mit einer nachhaltigen Wachstumsrate von 0,75% extrapoliert. Die Wachstumsrate reflektiert den Wettbewerbs- und Preisdruck am Markt sowie ein moderat angenommenes Marktwachstum. Als Kapitalisierungszinssatz wurden die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital, WACC) unter Anwendung des Capital Asset Pricing Models auf der Basis aktualisierter Input-Parameter ermittelt. Der Kapitalisierungszinssatz vor Steuern, der für die Sempertrans ermittelt wurde, liegt bei 10,9% (Vorjahr: 10,6%). Der Kapitalisierungszinssatz nach Steuern beträgt 8,81% (Vorjahr: 8,8%).
Die Planungen berücksichtigen das Fortschreiten auf dem geplanten strategischen Entwicklungspfad sowie den weiterhin laufenden und durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch intensivierten Restrukturierungs- und Transformationsprozess. Den Planungen liegen dabei die Annahmen des Managements der Sempertrans zur Entwicklung der Märkte, der Marktanteile und zu den strategischen Produkt- und Kundeninitiativen zugrunde. Der Historie von Abweichungen zwischen Planund Ist-Zahlen wurde im Bewertungsmodell durch Abschläge Rechnung getragen. Die Kapazität erweiternde und die Infrastruktur verbessernde Maßnahmen wurden, notwendige Investitionen in den Bereichen Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umweltschutz ausgenommen, nicht berücksichtigt. Die Sachanlageninvestitionen wirken ausschließlich kapazitätserhaltend und orientieren sich (in Prozent vom Umsatzerlös) an der industriellen Peer Group. Die Veränderungen des Trade Working Capitals wurden umsatzabhängig auf der Basis eines mehrjährigen Durchschnitts geplant und berücksichtigen geplante Verbesserungen im Working-Capital-Management.
Der durch die Corona-Pandemie erhöhten Prognoseunsicherheit wurde durch die Berücksichtigung alternativer Planungsszenarien begegnet. Allen drei Planungsszenarien liegt die Annahme zugrunde, dass die bergbaulichen Aktivitäten ab Mitte des Jahres 2021 wieder an Fahrt aufnehmen; dies wird sich allerdings erst ab dem Jahr 2022 auf die Nachfrage nach Transport- und Fördergurten auswirken. Die Planungsszenarien unterscheiden sich im Wesentlichen in den Annahmen zum Umsatzwachstum (ausgedrückt in der Compound Annual Growth Rate, CAGR) und zur Entwicklung der EBITDA-Marge bis zur Rentenphase (d.h. ab dem Jahr 2026):
| Planungsszenario | Gewichtung | CAGR Umsatz (Basis: 2019)1) |
CAGR Umsatz (Basis: 2020)1) |
EBITDA-Marge in 2026ff |
|---|---|---|---|---|
| Base Case | 50% | 3,00% | 9,80% | 11,60% |
| Downside Case | 30% | 2,00% | 8,50% | 9,10% |
| Upside Case | 20% | 3,90% | 10,90% | 13,70% |
1) Umsatzerlöse vor Abschlägen zur Berücksichtigung historischer Abweichungen zwischen Plan- und Ist-Zahlen
Zum 30. Juni 2020 betrug der über die Szenarien gewichtete erzielbare Betrag für die Sempertrans insgesamt 64.578 TEUR und lag damit unter dem Buchwert in Höhe von 84.418 TEUR (davon Trade Working Capital, exkl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Bezug auf Anlageninvestitionen: 25.807 TEUR). Der daraus resultierende Wertminderungsbedarf zum 30. Juni 2020 in Höhe von 19.840 TEUR wurde auf das wesentliche langfristige Segmentvermögen alloziert und, umgerechnet mit dem Stichtagskurs zum 30. Juni 2020, in den funktionalen Währungen jener Tochterunternehmen, die dem Segment Sempertrans zugehörig sind, erfasst. Mit den durchschnittlichen Devisenmittelkursen des ersten Halbjahres 2020, resultierte daraus ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 20.004 TEUR.
| Wertminderungsaufwand im Segment Sempertrans | 20.004 |
|---|---|
| Sachanlagen | 19.755 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 178 |
| Firmenwert | 71 |
| in TEUR | H1 2020 |
Das Segment Sempermed ist in der Produktion von Untersuchungs- und Operationshandschuhen für den medizinischen Bereich sowie von Schutzhandschuhen für den industriellen Bereich tätig. Neben dem weltweiten Vertrieb der Eigenproduktion handelt Sempermed auch mit Handschuhen anderer Produzenten. Im Vorjahr gab es beobachtbare Anhaltspunkte dafür, dass sich die relative Wettbewerbsposition der Sempermed verschlechterte bzw. verschlechtert hatte: Die Investitionsintensität der wesentlichen Wettbewerber war durch Kapazitätsaufbau und Produktionsautomatisierung über die Erwartungen hinaus gestiegen; das Marktumfeld entwickelte sich überaus dynamisch. Obwohl bei der Verbesserung der operativen Leistungskennzahlen bereits im zweiten Halbjahr 2019 deutliche Aufwärtstendenzen erkennbar waren, war zu erwarten, dass Überkapazitäten am Markt und daraus resultierender Preisdruck die Profitabilität gegenüber der bisherigen Planung deutlich und nachhaltig negativ beeinflussen würden. Deshalb wurde im dritten Quartal 2019 neuerlich eine Wertminderung auf das Segmentvermögen der Sempermed erfasst. Vor dem Hintergrund der drastisch verschärften Wettbewerbsdynamik und angesichts der Tatsache, dass der kapazitätsseitige Abstand zu den Marktführern stetig zunimmt, beschlossen der Vorstand und der Aufsichtsrat mit Wirkung vom 28. Jänner 2020 die Trennung vom Segment Sempermed. Die Umsetzung der Trennungsentscheidung verzögert sich allerdings infolge der Corona-Pandemie.
Durch die Corona-Pandemie und den dadurch enorm gestiegenen Bedarf an Schutzausrüstung sowohl im medizinischen Bereich wie auch in anderen Bereichen (z.B. in Gastronomie und Hotellerie) wurde der bisherige Käufermarkt für Untersuchungs- bzw. Schutzhandschuhe zu einem Verkäufermarkt. Im Juni 2020 wurde seitens der Malaysian Rubber Glove Manufacturers Association (MARGMA) der weltweite Bedarf für das laufende Jahr auf rund 330 Mrd. Stück an Handschuhen geschätzt (+16% gegenüber Vorjahr). Die Nachfrage würde dabei das Angebot um rund 5% übersteigen. Die Auftragsbücher sämtlicher Handschuhproduzenten sind mittlerweile auf über ein Jahr hinaus gefüllt; die Lieferzeiten sind von 30-60 Tagen auf rund 15 Monate gestiegen. Der durchschnittliche Verkaufspreis für Handschuhe (Average Selling Price, ASP) ist im Wesentlichen durch die Marktbzw. Wettbewerbsdynamik und die Schwankungen der Inputfaktorpreise (v.a. des Rohstoffpreises) bestimmt. In der Corona-Pandemie ist die Marktdynamik durch einen beträchtlichen Nachfrageüberhang und eine regelrechte Preisrallye gekennzeichnet. Sempermed ist kein Preisführer am Markt, folgt aber der Marktpreisentwicklung: In Bezug auf den Auftragseingang von Untersuchungshandschuhen (Operationshandschuhen) ist der ASP von Jänner bis Juni 2020 um rund +37% (+22%) gestiegen; weitere deutliche Preissteigerungen sind für Sempermed bereits absehbar und werden auch vom Markt erwartet. Der Stand des Auftragsbuches ist von 31. Dezember 2019 bis 30. Juni 2020 um rund 280% gestiegen. Darüber hinaus zeigen die operativen Key Performance Indicators (KPIs) der Sempermed eine sehr erfreuliche Entwicklung: Die Gesamteffizienz der Anlagen (Overall Equipment Efficiency, OEE) in Malaysia ist aktuell bei rund 90% (Vorjahr: rund 75%). Der Output in der Untersuchungshandschuhproduktion ist aufgrund geringerer ungeplanter Stillstände der Anlagen und geringerer Rüstzeiten im ersten Halbjahr 2020 um rund 20% über jenem des Vergleichszeitraums des Vorjahres; in der Operationshandschuhproduktion liegt der Output um rund 14% darüber. Die Werke zur Untersuchungshandschuhproduktion in Kamunting (Malaysia) und zur Operationshandschuhproduktion in Wimpassing (Österreich) waren in der Corona-Pandemie bisher nicht von Lockdowns betroffen.
Vor diesem Hintergrund ermittelte das Management der Sempermed den erzielbaren Betrag für die zahlungsmittelgenerierende Einheit des Segments zum 30. Juni 2020. Der erzielbare Betrag wurde als Nutzungswert basierend auf aktualisierten Mittelfristplanungen mithilfe eines Discounted-Cashflow-Modells (DCF) ermittelt. Es ist aktuell davon auszugehen, dass etwa ab Mitte des Jahres 2021 die Preisrallye der Corona-Pandemie ein Ende nehmen wird. Erwartungsgemäß werden ab dann sukzessive neue Produktionskapazitäten der Wettbewerber in Betrieb genommen werden und das Angebot wird sich der Nachfrage annähern. Es ist in der Folge mit fallenden Preisen, einem erneuten Angebotsüberhang (allerdings auf einem höheren Nachfrageniveau) sowie einer Rückkehr zum Pre-Corona-Preiseniveau im Jahr 2023 zu rechnen. Die relative Wettbewerbssituation der Sempermed wird sich annahmengemäß dann gegenüber dem 31. Dezember 2019 de facto verschlechtert darstellen. Vor dem Hintergrund des unverändert gültigen Beschlusses des Vorstands und des Aufsichtsrats zur Trennung von der Sempermed ist das Bewertungsmodell daher als endliches Modell konzipiert; an die (verkürzte) Detailplanungsphase schließt keine Rentenphase mehr an. Die Liquidationswerte wurden aus den Bilanzansätzen vom 31. Dezember 2019, welche im Wesentlichen als separate beizulegende Zeitwerte der einzelnen Vermögenswerte ermittelt worden sind, abgeleitet. Als Kapitalisierungszinssatz wurden die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital, WACC) unter Anwendung des Capital Asset Pricing Models auf der Basis aktualisierter Input-Parameter ermittelt. Die Berechnung des Nutzungswerts erfolgte nach Ertragssteuern mit einem Kapitalisierungszinssatz nach Steuern von 8,35% (Vorjahr: 7,88%). Bei einer Überleitung des Nutzungswerts in eine wertgleiche Berechnung vor Ertragssteuern ergibt sich im Wesentlichen aufgrund des Profils der bewertungsrelevanten Cashflows und der Endlichkeit des Planungszeitraums (rechnerisch) ein Kapitalisierungszinssatz vor Steuern von 24,5% (Vorjahr: 17,7%).
Die Planungen beruhen auf Produktionsmengen, die bei Untersuchungshandschuhen rund 24- 30% und bei Operationshandschuhen rund 11% über dem Output im Jahr 2019 liegen. Annahmengemäß kommt das Handelsgeschäft mit Handschuhen anderer Produzenten – Vinylhandschuhe ausgenommen – de facto zum Erliegen und nimmt erst mit der Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten durch die Wettbewerber wieder an Fahrt auf. Die Preisannahmen folgen den Marktpreiserwartungen. Der Historie von Abweichungen zwischen Plan- und Ist-Zahlen wurde im Bewertungsmodell durch diverse Abschläge Rechnung getragen. Darüber hinaus wurde das Risiko aus Lieferengpässen beim Rohstoff Nitril (Nitrile Butadiene Rubber, NBR) in der Planung der bewertungsrelevanten Cashflows explizit berücksichtigt. Die Kapazität erweiternde und die Infrastruktur verbessernde Maßnahmen wurden nicht berücksichtigt. Die Sachanlageninvestitionen beschränken sich auf das notwendige Ausmaß, um die Kapazität im endlichen Planungszeitraum zu erhalten. Die Veränderungen des Trade Working Capitals wurden umsatzabhängig bzw. produktionskostenabhängig geplant.
Der durch die Corona-Pandemie erhöhten Prognoseunsicherheit wurde durch die Berücksichtigung alternativer Planungsszenarien begegnet. Allen drei Planungsszenarien liegt die oben beschriebene Marktdynamik in der Corona-Pandemie zugrunde. Die Planungsszenarien unterscheiden sich im Wesentlichen in den Annahmen zum ASP für Untersuchungshandschuhe: Im mit 30% (20%) gewichteten Downside Case (Upside Case) beträgt dieser in den Jahren 2021 und 2022 74,7% bzw. 88,9% (111,9% bzw. 113,4%) des mit 50% gewichten Base Case.
Zum 30. Juni 2020 betrug der über die Szenarien gewichtete erzielbare Betrag für die Sempermed insgesamt knapp 200.000 TEUR und lag damit über dem Buchwert in Höhe von 70.696 TEUR (davon Trade Working Capital, exkl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Bezug auf Anlageninvestitionen: 54.771 TEUR) und auch über den fortgeschriebenen Anschaffungskosten. Der daraus resultierende Wertaufholungsbedarf zum 30. Juni 2020 in Höhe von 86.870 TEUR wurde auf das wesentliche langfristige Segmentvermögen alloziert und, umgerechnet mit dem Stichtagskurs zum 30. Juni 2020, in den funktionalen Währungen jener Tochterunternehmen, die dem Segment Sempermed zugehörig sind, erfasst. Umgerechnet mit den durchschnittlichen Devisenterminkursen des ersten Halbjahres 2020, resultierte daraus ein Ertrag aus der Wertaufholung in Höhe von 88.834 TEUR.
| Ertrag aus Wertaufholung im Segment Sempermed | 88.834 |
|---|---|
| Sachanlagen | 88.676 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 158 |
| in TEUR | H1 2020 |
Die Marktdynamik für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe wird insbesondere von der Dauer und weiteren Intensität der Corona-Pandemie abhängig sein; sie ist daher mit hohen Unsicherheiten behaftet. Erfahrungen aus früheren Pandemien zeigen jedoch, dass sich die Nachfrage nach Handschuhen zu normalisieren beginnt, sobald ein Impfstoff gegen das Virus vorliegt oder die Verbreitung des Virus signifikant abnimmt. Infolge eines gestiegenen Gesundheitsbewusstseins ist allerdings von einer gewissen Sockelwirksamkeit des Nachfrageanstiegs auszugehen. Das Angebot an Handschuhen wird jedenfalls durch neu geschaffene Produktionskapazitäten steigen. Angesichts dessen und vor dem Hintergrund des Betriebs der Produktionsanlagen an der Leistungsgrenze geht das Management der Sempermed derzeit von einer verkürzten wirtschaftlichen Nutzungsdauer des langfristigen Segmentvermögens aus. Die Auswirkungen auf die Abschreibungsbelastung und damit auf das EBIT des Geschäftsjahres 2020 und der Folgejahre können derzeit angesichts der hohen Unsicherheiten und der ausständigen Simulation in den Anlagenbuchhaltungen noch nicht hinreichend verlässlich abgeschätzt werden.
Gemäß dem aktuellen Bewertungsmodell zeigt der erzielbare Betrag der Sempermed einen stark degressiven Verlauf; dies könnte im nächsten Geschäftsjahr zu einer neuerlichen Anpassung der Buchwerte des Segmentvermögens der Sempermed führen. Die tatsächlich realisierten Beträge für das Segmentvermögen der Sempermed können allerdings – sie sind letztendlich auch vom Realisationsmodus abhängig – von den bilanzierten Wertansätzen, die auf den aktuellen Einschätzungen des Managements der Sempermed und dessen Annahmen zur zukünftigen Marktdynamik basieren, abweichen. Die bewertungsrelevanten Einschätzungen und Annahmen zur zukünftigen Marktdynamik sind fortan regelmäßig zu überprüfen und die Wertansätze sind gegebenenfalls anzupassen.
Der Buchwert der Anteile an der Synergy Health Allershausen GmbH betrug zum 30. Juni 2020 2.733 TEUR (31. Dezember 2019: 2.366 TEUR).
Im Geschäftsjahr 2017 wurde die Produktionstätigkeit im französischen Werk der Sempertrans France Belting Technology S.A.S. eingestellt. In Bezug auf die Liegenschaft samt dem darauf befindlichen Gebäude hat der Vorstand im Juli 2019 den Abschluss einer bis Oktober 2020 laufenden, an mehrere Bedingungen geknüpften Kaufoption für einen Immobilienentwickler genehmigt. Seit Vertragsabschluss wurde eine Mehrzahl wesentlicher vertraglicher Voraussetzungen erfüllt, weshalb erstmals zum 31. Dezember 2019 vom Eintritt aller Bedingungen und vom Verkauf der Liegenschaft gegen Ende der Optionslaufzeit höchstwahrscheinlich ausgegangen werden konnte. Der bei Eigentumsübertragung fällige Kaufpreis liegt über dem Buchwert von 759 TEUR. Der Abgang der Liegenschaft samt darauf befindlichen Gebäuden wird für das Geschäftsjahr 2020 erwartet, verzögert sich aber infolge der Coronavirus-Krise.
Im Geschäftsjahr 2018 wurde die Fördergurtproduktion im Werk der Semperit-Gruppe im chinesischen Taierzhuang stillgelegt. Die Abwicklung der dazugehörigen Produktionsgesellschaft, der Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd., obliegt dem Liquidationskomitee bestehend aus Vertretern der Semperit-Gruppe und dem 16,1%igen Minderheitsgesellschafter, der staatsnahen Shandong Wang Chao Coal & Electricity Group Co. Ltd. Die Distriktregierung stellt die Rechtmäßigkeit des Verfahrensablaufs sicher. Bereits im ersten Quartal 2019 konnten die Maschinen und technischen Anlagen erfolgreich verwertet werden. Nach dem Abtransport der Maschinen und technischen Anlagen waren die Grundstücke und Bauten der ehemaligen Produktionsgesellschaft in einem zu gängigen und üblichen Bedingungen sofort veräußerbaren Zustand und wurden daher erstmals zum 30. Juni 2019 als zur Veräußerung gehalten dargestellt. Die anlässlich der Umgliederung durchzuführende Werthaltigkeitsprüfung ergab einen Wertminderungsbedarf in Höhe von 855 TEUR, der im EBIT des Segments Sempertrans erfasst wurde. Die Grundstücke und Bauten wurden im vierten Quartal 2019 versteigert. Der Versteigerungserlös entsprach de facto dem Buchwert. Der Eigentumsübergang fand im zweiten Quartal 2020 statt. Der Buchwertabgang betrug 4.646 TEUR.
Aufgrund der geplanten Integration des Werks in Dalheim in das Werk in Hückelhoven/Baal wurde im Juli 2019 beschlossen, die entsprechenden Immobilien der Semperit Profiles Leeser GmbH zu veräußern. Demzufolge wurden zwei Immobilien mit einem Buchwert von insgesamt 347 TEUR erstmals zum 30. September 2019 als zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte dargestellt. Die anlässlich der Umgliederung durchzuführende Werthaltigkeitsprüfung ergab keinen Wertminderungsbedarf. Die Veräußerung der Immobilien hat im zweiten Quartal 2020 stattgefunden. Der Veräußerungsgewinn betrug 169 TEUR.
Für das Geschäftsjahr 2019 wurde im Geschäftsjahr 2020 keine Dividende ausgeschüttet. Im Vorjahr erfolgte ebenfalls keine Dividendenausschüttung.
Im ersten Halbjahr 2020 wurden weitere 0,001% (H1 2019: 0,001%) der Anteile an Latexx Partners Berhad für 1 TEUR (H1 2019: 2 TEUR) erworben. Der Konzernanteil zum 30. Juni 2020 betrug unverändert zum 31. Dezember 2019 98,86%.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte gegliedert nach den Bewertungskategorien gemäß IFRS 9.
| in TEUR | Bewertungskategorie IFRS 91) | Stufe | Buchwert 30.06.2020 |
Buchwert 31.12.2019 |
|---|---|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | – | 107.554 | 94.555 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Wertpapiere | FVPL | 1 | 6.540 | 6.554 |
| Darlehen an assoziierte Unternehmen | AC | – | 563 | 563 |
| Derivative Finanzinstrumente | FVPL | 2 | 1.933 | 52 |
| Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | AC | – | 3.547 | 3.611 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | ||||
| Kassenbestand, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten |
– | – | 166.840 | 141.356 |
1) FVPL (Fair Value through Profit and Loss – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert); AC (At Cost – Zu fortgeführten Anschaffungskosten)
Die einzelnen Stufen in der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte sind wie folgt definiert:
Stufe 1: Bewertung anhand von auf einem aktiven Markt beobachtbaren Preisen für ein spezifisches Finanzinstrument
Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf Inputfaktoren, die am Markt beobachtbar sind, basieren
Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten, nicht am Markt beobachtbaren Inputfaktoren
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente umfassen Wertpapiere und derivative Finanzinstrumente.
| in TEUR | Bewertungskategorie IFRS 91) | Beizulegender Zeitwert 30.06.2020 |
Beizulegender Zeitwert 31.12.2019 |
Stufe |
|---|---|---|---|---|
| Vermögenswerte | ||||
| Wertpapiere | FVPL | 6.540 | 6.554 | 1 |
| Derivative Finanzinstrumente | FVPL | 1.933 | 52 | 2 |
1) FVPL (Fair Value through Profit and Loss – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert)
Bei den derivativen Finanzinstrumenten (freistehende Finanzinstrumente) handelt es sich um Devisentermingeschäfte.
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Devisentermingeschäfte erfolgt mittels anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle. Dabei werden zukünftige Zahlungsströme anhand der zum Bilanzstichtag veröffentlichten Zinsstrukturkurven simuliert. Zusätzlich wird bei der Bewertung das Kreditrisiko der Vertragspartner berücksichtigt.
| in TEUR | 30.06.2020 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
31.12.2019 | Davon langfristig |
Davon kurzfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Schuldscheindarlehen | 201.321 | 170.950 | 30.372 | 208.830 | 172.689 | 36.142 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.204 | 969 | 235 | 5.983 | 1.075 | 4.908 |
| Summe | 202.525 | 171.918 | 30.607 | 214.813 | 173.763 | 41.050 |
Im Jänner 2020 wurden zwei fix verzinste Tranchen eines Schuldscheindarlehens aus 2013 mit einem Nominale von 3.000 TEUR und 4.000 TEUR vorzeitig zurückgeführt.
Im März 2020 wurde die bestehende Rahmenkreditlinie neu verhandelt, im Ergebnis abgeändert und bis 22. Dezember 2023 verlängert. Die Rahmenkreditlinie beläuft sich nun auf 75 Mio. EUR; sie ist zum 30. Juni 2020 nicht gezogen. Die neuen Regelungen sehen vor, dass Kreditvertragsklauseln nur bei Inanspruchnahme der Rahmenkreditlinie einzuhalten sind. Die Margen wurden an die aktuelle Bonitätseinstufung der Semperit-Gruppe angepasst.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte der einzelnen finanziellen Verbindlichkeiten gegliedert nach den Bewertungskategorien gemäß IFRS 9.
| in TEUR | Bewertungskategorie IFRS 91) |
Stufe | Buchwert 30.06.2020 |
Buchwert 31.12.2019 |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden | |||||
| Anteilen | AC | – | 16.064 | 18.457 | |
| Schuldscheindarlehen | AC | 3 | 201.321 | 208.830 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | AC | – | 1.204 | 5.983 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | AC | – | 74.671 | 61.640 | |
| Derivative Finanzverbindlichkeiten | FVPL | 2 | 3 | 1.178 | |
| Derivative Finanzverbindlichkeiten | FV – Sicherungsinstrument | 2 | 2.103 | 725 | |
| Leasingverbindlichkeiten | AC | – | 8.473 | 8.606 | |
| Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | AC | – | 13.947 | 11.726 | |
1) FVPL (Fair Value through Profit and Loss – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert); FVOCI (Fair Value through OCI – Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert); AC (At Cost – Zu fortgeführten Anschaffungskosten)
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente umfassen derivative Finanzinstrumente.
| in TEUR | Bewertungskategorie IFRS 91) | Beizulegender Zeitwert 30.06.2020 |
Beizulegender Zeitwert 31.12.2019 |
Stufe |
|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten | ||||
| Derivative Finanzverbindlichkeiten | FVPL | 3 | 1.178 | 2 |
| Derivative Finanzverbindlichkeiten | FV – Sicherungsinstrument | 2.103 | 725 | 2 |
Bei den derivativen Finanzinstrumenten (freistehende Finanzinstrumente) handelt es sich um Devisentermingeschäfte. Bei den derivativen Finanzinstrumenten die als Sicherungszwecke gehalten werden, handelt es sich um einen Cross Currency Swap.
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Devisentermingeschäfte bzw. des Cross Currency Swaps erfolgt mittels anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle. Dabei werden zukünftige Zahlungsströme anhand der zum Bilanzstichtag veröffentlichten Zinsstrukturkurven simuliert. Zusätzlich wird bei der Bewertung das Kreditrisiko der Vertragspartner berücksichtigt.
Bei allen finanziellen Verbindlichkeiten mit Ausnahme der im Folgenden angegebenen sowie den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen entsprechen die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten. Hinsichtlich der Bewertung von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt vorhanden ist, werden finanzmathematische Bewertungsverfahren herangezogen. Die Bestimmung der bewertungsrelevanten Parameter beruht dabei zum Teil auf zukunftsbezogenen Annahmen.
| in TEUR | Bewertungskategorie IFRS 91) | Beizulegender Zeitwert 30.06.2020 |
Beizulegender Zeitwert 31.12.2019 |
Stufe | |
|---|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten | |||||
| Schuldscheindarlehen | AC | 199.307 | 212.461 | 3 |
1) AC (At Cost – Zu fortgeführten Anschaffungskosten)
Beim Schuldscheindarlehen wurde der beizulegende Zeitwert durch Diskontierung der vertraglichen Zahlungsströme mit aktuellen Zinssätzen ermittelt. Die Vergleichszinssätze zum Bilanzstichtag wurden dabei aus den laufzeitkonformen Kapitalmarktrenditen abgeleitet und um am Markt beobachtbare aktuelle Risiko- und Liquiditätskosten angepasst. Der Ableitung der Vergleichszinssätze liegt eine aktuelle Einschätzung des Ratings der Semperit-Gruppe durch das Management zugrunde.
Zur Bewertung der Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen wird auf die Ausführungen im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 verwiesen.
Salden und Transaktionen zwischen der Semperit AG Holding und ihren Tochterunternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.
Die B & C LAG Holding GmbH ist die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Semperit AG Holding und die B & C Privatstiftung ist die oberste beherrschende Rechtsträgerin. Mittelbar mehrheitlich beteiligte Gesellschafterin, die einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit-Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Holding Österreich GmbH. Die B & C Privatstiftung und ihre Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen sind gemäß IAS 24 der Semperit-Gruppe nahestehende Unternehmen bzw. Personen.
Zu den der Semperit-Gruppe nahestehenden Personen zählen die Vorstandsmitglieder und die Mitglieder des Aufsichtsrats der Semperit AG Holding, die Geschäftsführer und die Mitglieder eines Aufsichtsrats aller Gesellschaften, die unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich an der Semperit AG Holding beteiligt sind, und schließlich die Mitglieder des Vorstands der B & C Privatstiftung und die nahen Angehörigen dieser Vorstandsmitglieder, Aufsichtsratsmitglieder und Geschäftsführer.
Die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen im ersten Halbjahr 2020 waren wie folgt:
Mit der unit-it GmbH wurden im ersten Halbjahr 2020 Aufwendungen im Ausmaß von 278 TEUR (H1 2019: 256 TEUR) erfasst. Diese Aufwendungen betreffen die Wartung von SAP-Lizenzen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum 30. Juni 2020 bestehen Verbindlichkeiten im Ausmaß von 2 TEUR (31. Dezember 2019: 0 TEUR) gegenüber der unit-it GmbH.
Mit der Grohs Hofer Rechtsanwälte GmbH & Co KG wurden im ersten Halbjahr 2020 Aufwendungen im Ausmaß von 19 TEUR (H1 2019: 44 TEUR) erfasst. Zum 30. Juni 2020 bestehen Verbindlichkeiten im Ausmaß von 25 TEUR (31. Dezember 2019: 28 TEUR) gegenüber der Grohs Hofer Rechtsanwälte GmbH & Co KG.
Mit der B & C Industrieholding GmbH wurden im ersten Halbjahr 2020 Aufwendungen im Ausmaß von 26 TEUR (H1 2019: 35 TEUR) erfasst. Diese Geschäfte betreffen Management- und sonstige Dienstleistungen sowie Mietzahlungen und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum 30. Juni 2020 bestehen keine Verbindlichkeiten (31. Dezember 2019: 22 TEUR) gegenüber der B & C Industrieholding GmbH.
Mit der B & C Holding GmbH wurden im ersten Halbjahr 2020 Aufwendungen im Ausmaß von 177 TEUR (H1 2019: 176 TEUR) erfasst. Diese Aufwendungen betreffen die Bereitstellungsprovision für die Hybridkapitallinie und wurden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Zum 30. Juni 2019 bestehen Verbindlichkeiten im Ausmaß 88 TEUR (31. Dezember 2019: 0 TEUR) gegenüber der B & C Holding GmbH. Die bis zum 30. Juni 2020 insgesamt aufgelaufenen, noch nicht bezahlten Zinsen aus dem Hybridkapital betragen 5.123 TEUR.
Aus Transaktionen mit dem assoziierten Unternehmen Synergy Health Allershausen GmbH bestehen zum 30. Juni 2020 und 31. Dezember 2019 folgende Vermögenswerte und Verbindlichkeiten bzw. sind in den ersten Halbjahren 2020 und 2019 folgende Erträge und Aufwendungen angefallen:
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 9 | 48 |
| Finanzerträge | 0 | 3 |
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 563 | 563 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 9 | 16 |
Weitere Geschäftsbeziehungen mit anderen nahestehenden Unternehmen bzw. Personen bestehen gegebenenfalls nur in unwesentlichem Umfang und werden zu üblichen Konditionen abgewickelt.
Im Juli 2020 wurde ein fix verzinstes Schuldscheindarlehen aus 2013 in Höhe von 27.500 TEUR planmäßig zurückgeführt (zu Schuldscheindarlehen, siehe Kapitel 6.2).
Am 12. Dezember 2017 hat der Vorstand der Semperit AG Holding einen Vertrag über eine Hybridkapital-Linie in Höhe von bis zu 150.000 TEUR mit der B & C Holding GmbH, einer 100% Tochtergesellschaft des Kernaktionärs B & C Industrieholding GmbH, unterzeichnet. Im März 2018 erfolgte eine Aufnahme von 130.000 TEUR aus dem Hybridkapital. Die Möglichkeit, die noch nicht gezogenen 20.000 TEUR in Anspruch nehmen zu können, wurde seitens der Semperit AG Holding mit Wirkung zum 20. Juli 2020 gekündigt.
Im August 2020 wurde eine Kreditlinie in Höhe von 15.000 TEUR im Rahmen des Kontrollbank-Refinanzierungsrahmens der Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) abgeschlossen. Die Kreditlinie steht bis auf Widerruf – jedenfalls allerdings bis 30. Juni 2021 – zur Verfügung.
Wien, am 13. August 2020
Der Vorstand
Dr. Dipl.-Kfm. Martin Füllenbach Vorsitzender
Mag. Petra Preining Finanzvorstand
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Kristian Brok, MSc Mitglied des Vorstands Technikvorstand
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Halbjahreslagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.
Wien, am 13. August 2020
Der Vorstand
Dr. Dipl.-Kfm. Martin Füllenbach Vorsitzender
Mag. Petra Preining Finanzvorstand
Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Fremerey Kristian Brok, MSc Mitglied des Vorstands Technikvorstand
Modecenterstraße 22 1031 Wien, Österreich Tel.: +43 1 79 777-0 Fax: +43 1 79 777-600 www.semperitgroup.com
Mag. Judit Helenyi Tel.: +43 1 79 777-310 www.semperitgroup.com/ir
www.semperitgroup.com/de/kontakt
Medieninhaber: Semperit Aktiengesellschaft Holding, Modecenterstraße 22, 1031 Wien, Österreich. Inhouse produziert mit firesys GmbH, www.firesys.de
In diesem Bericht ist mit "Semperit" oder "Semperit Gruppe" der Konzern gemeint, mit "Semperit AG Holding" oder "Semperit Aktiengesellschaft Holding" wird die Muttergesellschaft (Einzelgesellschaft) bezeichnet.
Wir haben diesen Bericht mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung (Redaktionsschluss: Wien, am 13. August 2020). Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden. Diese Aussagen sind erkennbar an Formulieren wie "erwarten", "wollen", "antizipieren", "beabsichtigen", "planen", "glauben", "anstreben", "einschätzen", "werden" und "vorhersagen", "ins Auge fassen" oder ähnlichen Begriffen.
Weiters kann keine Garantie für die Vollständigkeit der Inhalte gegeben werden.
Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.
Dieser Bericht wurde in deutscher und englischer Sprache verfasst. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version.
| Finanzkalender 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|
| 14.08.2020 | Halbjahresfinanzbericht 2020 |
|---|---|
| 19.11.2020 | Bericht über das 1.-3. Quartal 2020 |
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