Interim / Quarterly Report • Aug 11, 2006
Interim / Quarterly Report
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01.01. - 30.06. in Mio. €
| 2005 angepasst1) |
2006 | |
|---|---|---|
| Auftragseingang | 860,9 | 719,3 |
| Umsatzerlöse | 691,0 | 726,5 |
| Auftragsbestand zum 30.06. | 1.062,9 | 1.033,7 |
| Exportquote in % | 80,2 | 83,5 |
| Betriebsergebnis | –0,4 | 18,8 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –6,1 | 18,7 |
| Konzernergebnis | –6,6 | 12,5 |
| Bilanzsumme zum 30.06.; Vj: 31.12. | 1.396,2 | 1.434,6 |
| Eigenkapital zum 30.06.; Vj: 31.12. | 449,4 | 456,2 |
| Investitionen in immaterielle | ||
| Vermögenswerte und Sachanlagen | 12,5 | 25,3 |
| Abschreibungen auf immaterielle | ||
| Vermögenswerte und Sachanlagen | 19,8 | 20,5 |
| Mitarbeiter zum 30.06. | 7.776 | 7.9362) |
| Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit | 64,2 | 52,9 |
| Ergebnis je Aktie in € | –0,41 | 0,77 |
1) inkl. Änderungen gemäß IAS 8
2) inkl. 73 Mitarbeiter der zum Vorjahreszeitpunkt noch nicht konsolidierten Tochtergesellschaften KBA (UK) Ltd. und KBA-France SAS

Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre,
mitten im Trubel der weltweit stark beachteten Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland haben wir am 30. Juni die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres abgeschlossen. Wie bei den Halbfinal-Spielen gab es sehr erfreuliche und noch steigerungsfähige Ergebnisse. Obwohl bei KBA wie bei vielen Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus die zweite Jahreshälfte mit der üblichen Jahresend-Rallye in der Regel die stärkere ist, konnten wir bereits in den ersten sechs Monaten unseren Konzernumsatz leicht und unser Vorsteuerergebnis erheblich gegenüber 2005 verbessern.
Der Konzerngewinn vor Steuern (EBT) mit 18,7 Mio. € zum 30. Juni 2006 gegenüber einem Verlust von –6,5 Mio. € im ersten Quartal bzw. –6,1 Mio. € im ersten Halbjahr 2005 zeigt die signifikante Ertragsverbesserung. Dies ist für KBA das beste Halbjahresergebnis seit dem Jahr 2001 vor dem bekannten Konjunktureinbruch, der auch in der Druck- und Lieferindustrie tiefe Spuren hinterlassen hat. Der noch deutlich hinter unserer Jahresplanung zurückliegende Konzernumsatz ist in den ersten sechs Monaten gegenüber 2005 um 5,1 % auf 726,5 Mio. € gestiegen. Obwohl der Auftragseingang in der Berichtsperiode mit ca. 720 Mio. € den ausgesprochen starken Vorjahreswert (2005: 860,9 Mio. €) aufgrund des etwas langsamer laufenden Geschäfts bei Bogenoffset-, Tiefdruck- und Wertpapierdruckmaschinen nicht erreichte, sichert der hohe Auftragsbestand von über einer Milliarde Euro eine gute Auslastung unserer Werke im laufenden Geschäftsjahr.
Im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen konnten wir trotz sehr anspruchsvoller Rahmenbedingungen in den vergangenen drei Jahren deutliche Fortschritte bei der Verbesserung der Rendite erreichen. Derzeit gilt unser Hauptaugenmerk der nachhaltigen Kostenreduzierung im Segment Bogenoffsetmaschinen, wo wir unter den aktuellen Marktverhältnissen die angesichts vieler Anwendervorteile unserer modernen Maschinenflotte gerechtfertigte Innovationsprämie in der Preisgestaltung auch gegenüber eher konventionellen Wettbewerbsprodukten nur bedingt durchsetzen können.
Im Rahmen der schon vor Jahren eingeschlagenen Strategie, uns unter Ertragsgesichtspunkten neben den großen Kernmärkten auch in prosperierenden Marktnischen zu engagieren, hat unsere Tochtergesellschaft Bauer+Kunzi GmbH im Mai 2006 die Übernahme des Blechdruckspezialisten LTG Mailänder in Stuttgart angekündigt. Nach inzwischen erfolgter Zustimmung des Bundeskartellamts wird die Übernahme im dritten Quartal vollzogen und die neue Tochtergesellschaft KBA-MetalPrint GmbH & Co. KG mit 350 Mitarbeitern und einem Umsatz von 80 bis 90 Mio. € als führender Systemlieferant im Blechdruck entstehen.
Angesichts der bereits weitestgehend mit Aufträgen untersetzten Umsatzsteigerung im zweiten Halbjahr gehen wir weiter davon aus, dass wir unsere im Frühjahr publizierten Ziele für 2006 erreichen werden.
Albrecht Bolza-Schünemann Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG
Die Koenig & Bauer-Aktie erreichte am 11. Mai mit 30,93 € den höchsten Stand seit Anfang der 90er Jahre. Zu dieser positiven Kursentwicklung trugen vor allem das anhaltend gute Branchenklima, die optimistische Grundstimmung am deutschen Aktienmarkt, die in Finanzkreisen positiv aufgenommenen KBA-Unternehmenszahlen 2005 sowie die verbesserten Ergebniserwartungen für 2006 bei. Ab Mitte Mai kam es an den Börsen durch externe Faktoren zu mehr oder weniger starken Kursverlusten. Exportwerte waren durch die tendenziell anhaltende Dollarschwäche besonders belastet. Das KBA-Papier stand zusätzlich durch die hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Zahlen für das 1. Quartal 2006 unter Druck und schloss bei einer insgesamt volatilen Kursentwicklung Ende Juni bei 23,80 €. Damit lag die KBA-Aktie leicht unter dem Kurs von 24,20 € zum Jahresende 2005. Auch im Vergleich zum SDAX und DAX, die sich um 10,5 % bzw. 5,1 % erhöhten, entwickelte sie sich im ersten Halbjahr 2006 schwächer. Die volatile Kursentwicklung hielt im Juli an.

Die im Inland und im Euro-Raum wieder recht lebhafte Druck- und Werbekonjunktur hat im zweiten Quartal 2006 angehalten. Dabei hat die Fußball-Weltmeisterschaft im Juni wie erwartet insbesondere in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern zusätzliches Print- und Werbevolumen kreiert. Bereits im ersten Quartal hatte nach Angaben des Bundesverbands Druck und Medien (bvdm) der Wert der von den deutschen Druckbetrieben erzeugten Produkte und Dienstleistungen mit knapp 4,2 Mrd. € um 5,2 % über der Vorjahresperiode gelegen, die Brutto-Werbeeinnahmen der klassischen Medien waren im gleichen Zeitraum um 4,2 % höher als vor Jahresfrist. Da aufgrund der weiter gewachsenen Kapazität der Wettbewerb in der Branche eher noch an Intensität gewonnen hat, besteht in den Industrieländern für die im kommerziellen Verlags- und Verpackungsdruck tätigen Betriebe ein permanenter Innovations- und Investitionsdruck, ein Hauptgrund für den hohen Auftragseingang der Druckmaschinenhersteller aus dem EU-Raum und für die beachtlichen Verkaufserfolge für KBA bei Bogenoffsetmaschinen in Nordamerika in den vergangenen Monaten. Zudem werden die Druckmaschinenexporte aus Deutschland schon seit Jahren von hohen Investitionen in Wachstumszentren mit noch vergleichsweise geringer Druckleistung pro Kopf wie der Volksrepublik China bzw. von den aufgrund des sehr hohen Ölpreises zuletzt recht investitionsfreudigen Ölförderstaaten im Nahen Osten getrieben.
Die starken Wechselkursschwankungen zwischen US-Dollar und Euro und die möglichen Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten auf Energie- und Rohstoffpreise, Wechselkurse und den Welthandel insgesamt bergen allerdings Risiken für den stark exportabhängigen deutschen Maschinenbau.
Der Auftragseingang in der KBA-Gruppe belief sich im ersten Halbjahr 2006 auf 719,3 Mio. € und unterschritt den durch einige Großaufträge geprägten Vorjahres-Rekordwert von 860,9 Mio. € um 16,4 %. Ausschlaggebend dafür waren das eher schleppend ins Jahr gestartete Geschäft mit Bogenoffsetmaschinen und weniger Verkäufe in den beiden für KBA wichtigen Marktnischen Wertpapier- und Tiefdruckmaschinen nach den hohen Zuwächsen in 2005. Etwas höher als im Vorjahr waren dagegen die Bestellungen bei Akzidenz- und Zeitungsrotationen sowie im Bereich UV-Offsettechnik für Spezialanwendungen bei der Tochtergesellschaft KBA-Metronic AG.
In den ersten sechs Monaten wuchs der Konzernumsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode (691,0 Mio. €) um 5,1 % auf 726,5 Mio. €. Höhere Umsatzerlöse in den Marktsegmenten Wertpapier-, Akzidenzrollen- und Zeitungsdruck trugen zu diesem Anstieg bei. Auf der Basis der gebuchten Liefertermine liegt der Halbjahresumsatz in beiden Geschäftsbereichen noch deutlich hinter der Jahresplanung zurück.
Der Auftragsbestand zum 30.06. sichert mit 1.033,7 Mio. € (2005: 1.062,9 Mio. €) auch in der zweiten Jahreshälfte eine gute Auslastung aller Werke.

Trotz der im zweiten Quartal deutlich gestiegenen Vertragsabschlüsse im Segment Bogenoffsetmaschinen wurde aufgrund der verhaltenen Wirtschaftsentwicklung im für KBA wichtigen Absatzmarkt Italien und der zurückgegangenen Projekte im Supergroßformat der außerordentlich hohe Auftragseingang des Vorjahres nicht erreicht. Insgesamt lagen die Neubestellungen bei 364,7 Mio. € (2005: 479,1 Mio. €). Vor dem Hintergrund immer kürzerer Lieferzeiten und gewachsener Produktivitätsanforderungen liegen im Mittel- und Großformat lange Maschinen mit Bogenwendung für den mehrfarbigen Schön- und Widerdruck und Maschinen mit bis zu 15 Druck-, Lackier- und Trockenwerken für die Inline-Druckveredelung weiterhin im Trend. Unsere tschechische Tochtergesellschaft KBA-Grafitec konnte mit den kleinformatigen Anlagen der Performa-Reihe weiter zulegen und ihre Kundenbasis auch in westlichen Märkten verbreitern.
Die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2006 lagen mit 333,0 Mio. € (2005: 345,2 Mio. €) etwas unter Vorjahresniveau, wobei wir aber vom Erreichen des Jahresziels ausgehen. Hauptumsatzträger ist bereits die erst vor zwei Jahren neu vorgestellte Mittelformatmaschine Rapida 105, gefolgt von den weltweit gefragten Großformat-Baureihen Rapida 142 und 162.
Der Auftragsbestand von 343,4 Mio. € (2005: 433,7 Mio. €) Ende Juni 2006 gewährleistet in Verbindung mit dem überdurchschnittlich hohen Auftragseingang im Juli eine gute Auslastung des KBA-Werks in Radebeul bei Dresden.

Höhere Rohstoff- und Energiekosten, der anhaltende Preisdruck bei Neu- und Gebrauchtmaschinen sowie der Umsatzrückstand gegenüber der Jahresplanung belasteten das Periodenergebnis in diesem Geschäftsbereich, der aber durch ein bereits Wirkung zeigendes Programm zur Kostensenkung in der zweiten Jahreshälfte wieder profitabler werden soll.
Der Auftragseingang bei Rollen- und Sondermaschinen blieb in der Berichtsperiode mit 354,6 Mio. € um 7,1 % unter dem durch besonders hohe Bestellungen aus dem Nischenmarkt Wertpapierdruck geprägten Vorjahreswert (2005: 381,8 Mio. €). In den für das Unternehmen traditionell bedeutenden Kernmärkten Zeitungs- und Akzidenzdruck verzeichnete KBA durch größere Aufträge aus Italien, Spanien, Großbritannien, Osteuropa, China und den USA gegenüber 2005 einen Auftragszuwachs.
Der Umsatz in diesem Geschäftsbereich lag in den ersten sechs Monaten mit 393,5 Mio. € um 13,8 % über dem Vorjahr (2005: 345,8 Mio. €).
Trotz gewachsener Auslieferungen überstieg der Auftragsbestand Ende Juni mit 690,3 Mio. € den Vergleichswert (2005: 629,2 Mio. €) um 9,7 % und sichert eine gute Auslastung der Rollenstandorte bis Ende 2006.
Der Umsatzanstieg und der unter Ertragsgesichtspunkten günstigere Produktmix trugen zu einem deutlich positiven Ergebnis bei, obwohl die Preise auf einigen Beschaffungsmärkten gestiegen sind und der Preisdruck auf der Absatzseite unvermindert anhält.
| Auftragseingang/-bestand Bogenoffsetmaschinen |
Umsatzerlöse | Bogenoffsetmaschinen | |||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | 2005 2006 |
in Mio. € | 2005 | 2006 | |
| Auftragseingang | 479,1 | 364,7 | |||
| Auftragsbestand | 433,7 | 343,4 | 345,2 | 333,0 | |
Die Exportquote erhöhte sich wieder auf 83,5 % nach 80,2 % im Vorjahr, da in der Berichtsperiode zwar mehr Bogenoffsetmaschinen, aber weniger Anlagen für den Zeitungs-, Akzidenz- und Publikationstiefdruck in Deutschland installiert wurden. Entsprechend war der Umsatz im Inland mit 120,1 Mio. € um 12,0 % niedriger als im ersten Halbjahr 2005 (136,5 Mio. €).
Der größte Anteil am Konzernumsatz entfiel mit 47,9 % (2005: 46,9 %) erneut auf das übrige Europa. Zur Steigerung um 7,4 % auf 347,9 Mio. € (2005: 323,9 Mio. €) trugen beide Geschäftsbereiche bei. Neben einer großen Tiefdruckanlage für Polen wurden zahlreiche Rollenoffsetanlagen nach Spanien, Frankreich, Italien, Österreich, Finnland, in die Schweiz, Tschechische Republik und Ukraine geliefert.
Nordamerika liegt zum 30.06. mit Umsatzerlösen von 66,6 Mio. € und einer anteiligen Umsatzquote von 9,2 % noch weit zurück (2005: 101,9 Mio. €; 14,7 %). Dies wird sich aber durch den deutlichen Auftragszuwachs bei Bogenoffsetmaschinen und die Abwicklung einiger Projekte im Bereich Rollenmaschinen in der zweiten Jahreshälfte ändern.
Im Wachstumsmarkt Asien/Pazifik (inklusive Australien und Neuseeland) legte das Umsatzvolumen im Berichtszeitraum vor allem durch höhere Auslieferungen nach China auf 162,2 Mio. € (2005: 97,4 Mio. €) zu. Der Anteil am Gesamtumsatz erreichte mit 22,3 % (2005: 14,1 %) einen deutlich höheren Wert als in den letzten Jahren.

In den kleineren Märkten Lateinamerika und Afrika entsprach das Umsatzvolumen mit insgesamt 29,7 Mio. € in etwa dem Vorjahreswert von 31,3 Mio. €.
Zum 30. Juni 2006 waren in der KBA-Gruppe 7.936 Beschäftigte tätig. Darin enthalten sind 73 Mitarbeiter der zum Vorjahreszeitpunkt noch nicht konsolidierten Tochtergesellschaften KBA (UK) Ltd. und KBA-France SAS. Ohne die beiden Vertriebs- und Servicegesellschaften hat sich die Beschäftigtenzahl im Vergleich zum Vorjahr um 87 erhöht. Die Neueinstellungen erfolgten überwiegend in den österreichischen und tschechischen Werken sowie am Bogenoffsetstandort Radebeul.
Die Optimierung und marktorientierte Erweiterung unseres bestehenden, in großen Teilen noch sehr jungen und modernen Produktprogramms, neue Technologien, Aggregate und Verfahren für die Integration in die Druckmaschinen zur weiteren Steigerung der Flexibilität, Produktivität und Qualität dominierten im Berichtszeitraum die Arbeit unserer Entwicklungsingenieure. Daneben wird im


F&E-Bereich bereits intensiv an neuen Produkten gearbeitet, die KBA zum Teil erst zur internationalen Fachmesse drupa 2008 in Düsseldorf vorstellen wird.
Wie wichtig innovative Produkte mit vielen Alleinstellungsmerkmalen auf globalisierten Märkten sind, zeigt unsere hoch automatisierte Mittelformatmaschine Rapida 105, die sich trotz unserer starken Marktposition im Großformat innerhalb von gut zwei Jahren zum Hauptumsatzträger im Segment Bogenoffsetmaschinen entwickelt hat. Ein weiteres Beispiel ist die wasserlos produzierende Zeitungsrotation KBA Cortina, die mittlerweile in sieben europäischen Druckhäusern erfolgreich betrieben wird und beim zielgruppenorientierten Zeitungsdruck mit einem deutlich verringerten Personaleinsatz einzigartig kurze Umrüstzeiten erlaubt.
Unseren Ingenieuren im KBA-Werk Frankenthal ist es im zweiten Quartal gelungen, ihr großes Know-how im Illustrationstiefdruck in enger Zusammenarbeit mit einem kompetenten Pionierkunden auch in die qualitativ ausgesprochen anspruchsvolle Marktnische des Dekordrucks zu übertragen. Bei der Decopress Printing GmbH im nordrhein-westfälischen Soest produziert seit April 2006 eine KBA TR5D-Tiefdruckmaschine hochwertige Dekore für Laminat-Fußböden, Möbel u.ä. mit einer deutlich höheren Nettoleistung als bisher eingesetzte Maschinen.
Zur weiteren Effizienzsteigerung in Fertigung und Montage erfolgen im laufenden Geschäftsjahr an den Produktionsstandorten in Deutschland, Österreich und Tschechien größere Investitionen in Sachanlagen und Gebäude. In den ersten sechs Monaten beliefen sich die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen auf 25,3 Mio. € (2005: 12,5 Mio. €). Größtes Projekt ist der Neubau der Halle für die Großteilefertigung im Stammwerk Würzburg, für die Anfang August Richtfest gefeiert wurde. Die Abschreibungen lagen bei 20,5 Mio. € (2005: 19,8 Mio. €).
Aufgrund der auch im Branchenvergleich respektablen Ergebnisentwicklung im zweiten Quartal 2006 schloss die KBA-Gruppe das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres mit einem Betriebsergebnis von 18,8 Mio. € (2005: –0,4 Mio. €) ab. Die positive Ertragswende nach dem mit –6,5 Mio. € noch negativen Vorquartal wurde hauptsächlich im Segment Rollen- und Sondermaschinen realisiert, dagegen liegt der Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen auch umsatzbedingt noch deutlich hinter dem Renditeziel für 2006 zurück. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich nach Abzug des leicht negativen Finanzergebnisses von –0,1 Mio. € (2005: –5,7 Mio. €) auf 18,7 Mio. € (Vorjahr: –6,1 Mio. €). Nach Berücksichtigung der Steuern ergibt sich ein Konzernergebnis von 12,5 Mio. € (2005: –6,6 Mio. €) und ein anteiliges Ergebnis je Aktie von 77 Cent (Vorjahr: –41 Cent).
Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ist weiter erfreulich und erreichte zum Ende der Berichtsperiode 52,9 Mio. € (2005: 64,2 Mio. €). Der Mittelzufluss aus dem Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der Zunahme der Kundenanzahlungen überstieg deutlich den Abfluss aus dem Vorratsaufbau für die im zweiten Halbjahr geplante Umsatzsteigerung. Der freie Cashflow belief sich nach Berücksichtigung der Auszahlungen für Investitionen auf 32,5 Mio. € (2005: 56,5 Mio. €). Der Finanzmittelbestand lag mit 143,4 Mio. € nochmals über den 129,0 Mio. € zum Jahresultimo 2005.
Zum 30. Juni betrug die Bilanzsumme der KBA-Gruppe 1.434,6 Mio. € (31.12.2005: 1.396,2 Mio. €). Trotz der um 87,4 Mio. € reduzierten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen führten der lieferbedingte Anstieg der Vorräte (+80,2 Mio. €) und die um 16,9 Mio. € gewachsenen flüssigen Mittel zu einem leicht höheren Ausweis der Aktiva. Auf der Passivseite waren die Zunahme der sonstigen kurzfristigen Schulden (+66,7 Mio. €) aufgrund gestiegener Kundenanzahlungen und die zurückgeführten kurzfristigen Finanzschulden die wesentlichsten Veränderungen. Mit 456,2 Mio. € entspricht das Eigenkapital zum Halbjahresende 31,8 % der Bilanzsumme.
Das verbesserte Konsumklima und unzählige Publikationen im Umfeld der Fußball-Weltmeisterschaft beflügelten die Print-Nachfrage im zweiten Quartal 2006. Im Juli meldete die deutsche Druckindustrie nach Angabe des Bundesverbands Druck und Medien angesichts der beginnenden Urlaubszeit eine Abschwächung ihrer Geschäftstätigkeit mit einem verstärkten Preisdruck. Insgesamt wurde die Lage aber günstiger beurteilt als vor Jahresfrist. Trotz des saisonüblichen Rückgangs der Bestellungen aus Südeuropa registrieren die deutschen Druckmaschinenbauer weiterhin eine rege Investitionsnachfrage aus dem Ausland. Auch KBA konnte im ersten Monat des dritten Quartals neben einem sehr hohen Auftragseingang bei Bogenoffsetmaschinen einige bedeutende Aufträge im Bereich Rollen- und Sondermaschinen verbuchen.
Die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Exporteure auf den bedeutenden Dollarmärkten – dazu zählt auch die Volksrepublik China – wird in den kommenden Monaten wesentlich von der Wechselkursentwicklung beeinflusst werden. Nach einer zwischenzeitlichen Aufwertungstendenz des US-Dollar gegenüber dem Euro hat dieser Anfang August wieder deutlich an Wert verloren. Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Libanon, die anhaltend instabile Situation im Irak und zunehmend auch in Afghanistan sowie die Meinungsverschiedenheiten der westlichen Welt mit dem Iran lassen eher negative Auswirkungen auf die Energie- und Materialpreise, die Stabilität der Wechselkurse und das in den letzten Monaten gute Investitionsklima in den Ölförderstaaten des Nahen Ostens erwarten. Im Wachstumsmarkt China gibt es zusätzlich Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Importpolitik bei technischen Ausrüstungsgütern.
Trotz der mit diesen politischen Einflüssen verbundenen Gefahren für die weitere Entwicklung der Weltkonjunktur erwartet der KBA-Vorstand für das Geschäftsjahr 2006 eine Steigerung des Konzernumsatzes auf über 1,7 Mrd. € mit einer wesentlichen Ergebnisverbesserung gegenüber 2005.
| in Mio. € Aktiva |
31.12.2005 | 30.06.2006 |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | 20,0 | 18,2 |
| Sachanlagen | 250,3 | 242,5 |
| Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen | 20,9 | 24,1 |
| Latente Steueransprüche | 76,2 | 72,7 |
| 367,4 | 357,5 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Vorräte | 368,5 | 448,7 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 465,6 | 378,2 |
| Sonstige finanzielle Forderungen | 26,0 | 26,3 |
| Sonstige Vermögenswerte | 39,7 | 80,5 |
| Wertpapiere | 13,0 | 10,5 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 116,0 | 132,9 |
| 1.028,8 | 1.077,1 | |
| Bilanzsumme | 1.396,2 | 1.434,6 |
| in Mio. € Passiva |
31.12.2005 | 30.06.2006 |
| Eigenkapital | ||
| Gezeichnetes Kapital | 42,3 | 42,3 |
| Kapitalrücklage | 84,0 | 84,0 |
| Gewinnrücklagen | 323,1 | 329,9 |
| 449,4 | 456,2 | |
| Schulden | ||
| Langfristige Schulden | ||
| Rückstellungen für Pensionen | 92,1 | 93,7 |
| Sonstige Rückstellungen | 43,5 | 46,5 |
| Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 35,5 | 33,2 |
| Sonstige Schulden | 18,2 | 6,2 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten | 63,3 | 64,9 |
| 252,6 | 244,5 | |
| Kurzfristige Schulden | ||
| Sonstige Rückstellungen | 118,8 | 138,7 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 95,7 | 105,8 |
| Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 181,1 | 124,1 |
| Sonstige Schulden | 298,6 | 365,3 |
| 694,2 | 733,9 | |
| Bilanzsumme | 1.396,2 | 1.434,6 |
| in Mio. € 01.01. - 30.06. |
2005 angepasst* |
2006 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 691,0 | 726,5 |
| Herstellungskosten des Umsatzes | –535,2 | –550,9 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 155,8 | 175,6 |
| Vertriebskosten | –69,2 | –73,6 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | –43,5 | –45,7 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge | –43,5 | –37,5 |
| Betriebsergebnis | –0,4 | 18,8 |
| Finanzergebnis | –5,7 | –0,1 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –6,1 | 18,7 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | –0,5 | –6,2 |
| Konzernergebnis | –6,6 | 12,5 |
* inkl. Änderungen gemäß IAS 8
| in Mio. € 01.04. - 30.06. |
2005 angepasst* |
2006 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 379,7 | 417,1 |
| Herstellungskosten des Umsatzes | –289,9 | –306,6 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 89,8 | 110,5 |
| Vertriebskosten | –35,0 | –39,7 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | –22,2 | –21,8 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge | –26,8 | –23,7 |
| Betriebsergebnis | 5,8 | 25,3 |
| Finanzergebnis | –4,1 | –0,1 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 1,7 | 25,2 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | –1,5 | –7,4 |
| Konzernergebnis | 0,2 | 17,8 |
* inkl. Änderungen gemäß IAS 8
in Mio. €
| Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklage |
|
|---|---|---|
| 01.01.2005 (angepasst* ) |
42,2 | 83,1 |
| Gesamtergebnis der Periode | ||
| Konzernergebnis (angepasst* ) |
– | – |
| Originäre / derivate Finanzinstrumente | – | – |
| Währungsumrechnung | – | – |
| – | – | |
| Übrige Veränderungen | ||
| Dividende | – | – |
| 30.06.2005 | 42,2 | 83,1 |
| 01.01.2006 | 42,3 | 84,0 |
| Gesamtergebnis der Periode | ||
| Konzernergebnis | – | – |
| Originäre / derivate Finanzinstrumente | – | – |
| Währungsumrechnung | – | – |
| – | – | |
| Übrige Veränderungen | ||
| Dividende | – | – |
| 30.06.2006 | 42,3 | 84,0 |
* inkl. Änderungen gemäß IAS 8
| Gewinnrücklagen | ||
|---|---|---|
| Erfolgs | Andere | Gesamt |
| neutrale | ||
| Veränderung | ||
| 12,3 | 307,7 | 445,3 |
| – | –6,6 | –6,6 |
| –8,8 | – | –8,8 |
| 1,6 | – | 1,6 |
| –7,2 | –6,6 | –13,8 |
| – | –4,1 | –4,1 |
| 5,1 | 297,0 | 427,4 |
| 2,6 | 320,5 | 449,4 |
| – | 12,5 | 12,5 |
| 1,5 | – | 1,5 |
| –0,7 | – | –0,7 |
| 0,8 | 12,5 | 13,3 |
| – | –6,5 | –6,5 |
| 3,4 | 326,5 | 456,2 |
| in Mio. € 01.01. - 30.06. |
2005 | 2006 |
|---|---|---|
| angepasst* | ||
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –6,1 | 18,7 |
| Zahlungsneutrale Aufwendungen und Erträge | 30,2 | 16,9 |
| Bruttocashflow | 24,1 | 35,6 |
| Veränderung der Vorräte, Forderungen und | ||
| anderer Aktiva | –4,1 | –25,3 |
| Veränderung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 44,2 | 42,6 |
| Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit | 64,2 | 52,9 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | –7,7 | –20,4 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | –60,0 | –17,2 |
| Zahlungswirksame Veränderung des | ||
| Finanzmittelbestands | –3,5 | 15,3 |
| Wechselkursbedingte Veränderung des | ||
| Finanzmittelbestands | –0,4 | –0,9 |
| Finanzmittelbestand am Anfang der Periode | 46,1 | 129,0 |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode | 42,2 | 143,4 |
* inkl. Änderungen gemäß IAS 8
Der Quartalsbericht der Koenig & Bauer-Gruppe wurde nach internationaler Rechnungslegung (IFRS) aufgestellt. Die im Rahmen der Veröffentlichung des IFRS-Konzernabschlusses per 31. Dezember 2005 gewählten Bilanzierungs- und Bewertungsansätze wurden unverändert fortgeführt. Die Vorschriften des IAS 34 für die Zwischenberichterstattung wurden eingehalten. Der Ansatz von Ertragsteuern erfolgte auf Basis der landesbezogenen durchschnittlichen Ertragsteuersätze.
Im Zuge einer übersichtlichen Darstellung fand eine Zusammenfassung einzelner Positionen in der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung statt. Soweit nicht anders vermerkt, wurden alle Beträge in Mio. € angegeben.
Investitionszulagen der öffentlichen Hand wurden in der Vergangenheit als Erträge erfasst. In Übereinstimmung mit IAS 8 wurden die Vorjahresperioden angepasst. Dabei wurden die Zugangswerte um die Zulage gekürzt (Auswirkung zum 01.01.2005: Sachanlagen –3,8 Mio. €; Gewinnrücklagen –3,8 Mio. €). Zum 30.06.2005 änderte sich dadurch das Konzernergebnis um –1,6 Mio. € und die Sachanlagen um –1,6 Mio. €.
Die Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse erfolgt nach dem Konzept der "funktionalen Währung" mittels des modifizierten Stichtagskursverfahrens gemäß IAS 21.
Beim Konsolidierungskreis ergaben sich im 1. Halbjahr 2006 keine Veränderungen.
01.01. - 30.06. in Mio. €
| Rollen- und Sondermaschinen | Bogenoffsetmaschinen | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2005 | 2006 | 2005 | 2006 | ||
| Außenumsatz | 345,8 | 393,5 | 345,2 | 333,0 | |
| Innenumsatz | 33,3 | 64,6 | 90,6 | 121,2 | |
| Gesamtumsatz | 379,1 | 458,1 | 435,8 | 454,2 | |
| Investitionen | 6,8 | 13,4 | 5,7 | 11,9 |
| in Mio. € 01.01. - 30.06. |
2005 | 2006 |
|---|---|---|
| Deutschland | 136,5 | 120,1 |
| Übriges Europa | 323,9 | 347,9 |
| Nordamerika | 101,9 | 66,6 |
| Lateinamerika / Afrika | 31,3 | 29,7 |
| Asien / Pazifik | 97,4 | 162,2 |
| Außenumsatz | 691,0 | 726,5 |
| in € 01.01. - 30.06. |
2005 angepasst* |
2006 |
|---|---|---|
| Ergebnis je Aktie | –0,41 | 0,77 |
* inkl. Änderungen gemäß IAS 8
Das Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33 ermittelt sich aus dem anteiligen Konzernergebnis der Stammaktionäre dividiert durch die gewichtete Anzahl der ausstehenden Stammaktien (16.264.760 Stückaktien, Vorjahr: 16.214.470 Stückaktien).
in Mio. €
| Anschaffungs und Herstel lungskosten |
Kumulierte Abschrei bung |
Rest buchwert |
|
|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 73,3 | 53,3 | 20,0 |
| Sachanlagen | 539,6 | 289,3 | 250,3 |
| 31.12.2005 | 612,9 | 342,6 | 270,3 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 73,9 | 55,7 | 18,2 |
| Sachanlagen | 545,1 | 302,6 | 242,5 |
| 30.06.2006 | 619,0 | 358,3 | 260,7 |
Die Investitionen in das Sachanlagevermögen von 13,5 Mio. € (2. Quartal 2005: 8,7 Mio. €) betreffen vorwiegend die Anschaffung neuer Bearbeitungszentren und Baumaßnahmen an einer großen Produktionshalle im Werk Würzburg.
| in Mio. € | 31.12.2005 | 30.06.2006 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 53,4 | 69,6 |
| Unfertige Erzeugnisse | 307,9 | 372,0 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 7,2 | 7,1 |
| 368,5 | 448,7 |
Die Erhöhung von 22,9 Mio. € bei den kurz- und langfristigen sonstigen Rückstellungen beruht überwiegend auf Kostenabgrenzungen.
Die Finanzschulden und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten reduzierten sich um 59,3 Mio. €. Dabei wurden Kredite um 12,0 Mio. € zurückgeführt und die Verbindlichkeiten aus Derivaten aufgrund der USD-Entwicklung vermindert.
Bei den gesamten sonstigen Schulden resultiert der Anstieg um 54,7 Mio. € in erster Linie aus der Zunahme bei den erhaltenen Anzahlungen um 57,2 Mio. €.
Bericht zum 3. Quartal 2006 15. November 2006
Veröffentlichung Jahresabschluss 29. März 2007
Bericht zum 1. Quartal 2007 15. Mai 2007
Hauptversammlung der Koenig & Bauer AG 19. Juni 2007 im Congress Centrum Würzburg

Herausgeber: Koenig & Bauer AG Postfach 60 60 D-97010 Würzburg Kontakt: Investor Relations Dr. Bernd Heusinger Tel: 0931 909-4835 Fax: 0931 909-6015 E-mail: [email protected] www.kba-print.de
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