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FACC AG

Interim / Quarterly Report Aug 20, 2020

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Interim / Quarterly Report

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FACC AG Finanzbericht 1.Halbjahr 2018/19

1

Halbjahresfinanzbericht 2020

Inhalt

Ausgewählte Konzern-Kennzahlen 3
Highlights des 1. Halbjahres 4
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 4
Allgemeine Erläuterungen 4
Umsatz und Ergebnisentwicklung 5
Vermögens- und Finanzlage 7
Ausblick 7
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 8
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 9
Konzernbilanz 10
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 12
Konzern-Kapitalflussrechnung 14
Ausgewählte Anhangsangaben 15
Investor Relations 23

Ausgewählte Konzern-Kennzahlen

01.04.2019 –
30.06.2019
in Mio. EUR
01.04.2020–
30.06.2020
in Mio. EUR
01.01.2019 –
30.06.2019
in Mio. EUR
01.01.2020 –
30.06.2020
in Mio. EUR
Umsatzerlöse 189,3 98,3 394,9 292,1
davon Aerostructures 71,3 30,1 155,5 99,2
davon Engines & Nacelles 46,0 26,6 93,4 73,0
davon Interiors 71,9 41,6 145,9 119,9
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)1) 14,5 –13,5 22,2 8,7
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2) 3,1 –50,0 –5,2 –36,9
davon Aerostructures 10,4 –20,1 8,6 –13,9
davon Engines & Nacelles 0,5 –11,4 0,8 –8,3
davon Interiors –7,8 –18,4 –14,6 –14,7
EBIT-Marge 1,6% –50,8% –1,3% –12,6%
Ergebnis nach Steuern 0,3 –49,8 –5,0 –41,1
Ergebnis je Aktie (in EUR) 0,01 –1,09 –0,11 –0,90
30.06.2019
in Mio. EUR
RGJ 31.12.2019
in Mio. EUR
30.06.2020
in Mio. EUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 12,5 47,7 –2,4
Cashflow aus Investitionstätigkeit –7,2 –17,9 –9,0
30.06.2019
in Mio. EUR
31.12.2019
in Mio. EUR
30.06.2020
in Mio. EUR
Net Working Capital 176,4 156,3 177,5
Nettoverschuldung 239,1 213,3 234,4
Eigenkapitalquote 41,7% 42,7% 37,8%
Nettoverschuldung/EBITDA 3) 4,27 2,974) 3,97
Bilanzsumme 719,8 739,4 727,7
FTE FTE FTE
Personalstand (zum Stichtag) – FTE 3.447 3.371 3.307
01.04.2019 –
30.06.2019
01.04.2020 –
30.06.2020
01.01.2019 –
30.06.2019
01.01.2020 –
30.06.2020
Stückumsatz 9.448.936 6.872.808 21.883.360 20.869.278
Durchschnitt Tagesumsatz 154.901 112.669 176.479 166.954
Höchstkurs der Periode 15,1 8,5 16,3 12,9
Tiefstkurs der Periode 12,1 5,7 12,1 5,9
Schlusskurs 12,34 6,45 12,34 6,45
Periodenperformance –9,8% –13,7% –6,4% –45,3%
Marktkapitalisierung in Mio. EUR 565,0 295,3 565,0 295,3

1) Das EBITDA berechnet sich als Summe des EBIT zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen und der Amortisierung sowie Wertminderung der Vertragserfüllungskosten. 2) Das EBIT des ersten Halbjahres 2019 enthält Einmaleffekte im Zusammenhang mit der Einstellung des Programms Airbus A380 in Höhe von 11,4 Mio. EUR. Das EBIT des zweiten Quartals sowie des ersten Halbjahres 2020 enthält Einmaleffekte auf Grund von Wertminderungen und Schätzungsänderungen im Zusammenhang mit der COVID-19 Krise und den damit verbundenen Auswirkungen auf das mittelfristige Marktumfeld in Höhe von 37,4 Mio. EUR.

FACC AG Finanzbericht 1. Halbjahr 2020 3) Das Net Debt/EBITDA-Verhältnis berechnet sich aus dem Net Debt zum Berichtszeitpunkt und dem EBITDA der letzten 12 Monate und wird halbjährlich ausgewiesen. 4) Der Wert beruht auf einer Hochrechnung von 12 Monaten.

Highlights des 1. Halbjahres

  • Q1 Umsätze und Ergebnis planmäßig, Fixkostenreduktionsprogramm zeigt Wirkung
  • COVID-19 Task Force eingerichtet, Gesundheit der Belegschaft sichergestellt und Versorgung aller Kunden abgesichert
  • FACC-Standorte auf neue Markt- und Kundenanforderungen angepasst, weitere Maßnahmen definiert und in Umsetzung
  • Trotz eines schwierigen Marktumfelds wurde ein positives operatives H1/2020 EBIT erreicht
  • COVID-19 bedingte Wertminderungen von 37,4 Mio. EUR im Ergebnis verarbeitet
  • Liquidität des Unternehmens durch 60 Mio. EUR COVID-19 KRR der OeKB erhöht
  • Verbesserte Markttransparenz ermöglicht einen Ergebnisausblick für das Geschäftsjahr 2020 mit einer EBIT-Bandbreite zwischen -55 und -65 Mio. EUR (inklusive COVID-19 Einmaleffekte) sowie einer Umsatzerwartung von ca. 500-520 Mio. EUR.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Auszug aus dem IWF Report mit Status Juni 2020: Das weltweite Wachstum geht um ca. 4,9% zurück und liegt damit 1,9% unter den Erwartungen von April. Die COVID-19 Pandemie hat einen negativeren Einfluss im ersten Halbjahr als erwartet und die Erholung findet langsamer statt als zunächst angenommen. Dabei gibt es einen deutlich stärkeren Einbruch in Höhe von -8,0% in den Industrienationen (USA -8,0% und EWR -10,2%) als in den Entwicklungsmärkten. Hier ist der Rückgang mit 3,0% bedeutend schwächer als in den Industrienationen. Dabei können vereinzelte Länder wie China sogar ein Wirtschaftswachstum aufweisen (Annahme des IWF: 1,0%).

Branchenwirtschaftliche Bedingungen der Luftfahrtindustrie

Gemäß der letzten Analyse der IATA wird die Luftfahrtindustrie ca. 5 Jahre benötigen um auf das Niveau von pre-Corona zu kommen. Der Wendepunkt scheint, basierend auf den letzten Analysen, im April erreicht worden zu sein. Im Mai und Juni waren bereits leichte Verbesserungen gegenüber dem Vormonat ersichtlich. Gemessen am gesamten ersten Halbjahr beträgt der Nachfragerückgang 58,4% im Vergleich zum Vorjahr.

Während der Ausblick in der Wirtschaft bereits aufhellt, scheint das Verbrauchervertrauen noch nicht auf dem Level vor der Krise zu sein. Bedingt durch die aktuellen Veränderungen ist die Nachfrage nach Freizeit- und vor allem Geschäftsreisen revidiert worden. Das Vorkrisenniveau bezüglich RPK (Revenue Passenger Kilometers) scheint momentan frühestens 2024 erreichbar zu sein, während die 2020 RPKs bei ca. 60% von 2019 sein werden.

Auf Grund des durch Covid-19 verursachten Rückgangs des Luftverkehrsaufkommens und den Stillständen bei den Airlines konnte Airbus 196 und Boeing 20 Flugzeuge im ersten Halbjahr an seine Airline Kunden ausliefern. Beide Hersteller sind bemüht die Fertigungsraten auf einem konstanten Niveau zu halten, um die Supply Chain zu stabilisieren und dabei gleichzeitig nicht über Gebühr Flugzeuge auf Lager zu produzieren. Zudem nehmen die Airlines die momentan bestellten Flieger zögerlich oder zu späteren Auslieferterminen an.

Allgemeine Erläuterungen

Im Rahmen der 5. ordentlichen Hauptversammlung am 9. Juli 2019 wurde unter anderem die Änderung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr beschlossen. Somit ist das Jahr 2019 ein Rumpfgeschäftsjahr welches am 31. Dezember 2019 (1. März 2019 - 31. Dezember 2019) endet.

Zum Zweck der Vergleichbarkeit der Perioden werden die Vorjahresquartale an die Berichtsperioden angepasst. Die angepassten Vorjahrsperioden wurden keiner Prüfung oder prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfers unterzogen

Umsatz und Ergebnisentwicklung

Q2 2019
in Mio. EUR
Q2 2020
in Mio. EUR
Veränderung H1 2019
in Mio. EUR
H1 2020
in Mio. EUR
Veränderung
189,3 98,3 –48,0% 394,9 292,1 –26,0%
3,1 –50,0 - –5,2 –36,9 -
1,6% –50,8% - –1,3% –12,6% -
718,5 727,7 1,3% 718,5 727,7 1,3%
7,1 3,7 –48,6% 7,5 9,1 20,5%

Das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2020 (1. April - 30. Juni) ist von den beispiellosen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie geprägt. Ein weltweiter Konjunktureinbruch und die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie auf die globale Luftfahrtindustrie belasten den Umsatz und das Ergebnis im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020 erheblich.

Aufgrund der Covid-19 Pandemie und den damit verbundenen Auswirkungen auf das mittelfristige Marktumfeld wurden im zweiten Quartal 2020 Wertminderungen im Ausmaß von 37,4 Mio. EUR durchgeführt - Wertminderungen beim Firmenwert in Höhe 18,8 Mio. EUR und Sachanlagen in Höhe von 7,7 Mio. EUR sowie projektbezogene Wertminderungen und Schätzungsänderungen in Höhe von 11,0 Mio. EUR. Diese folgen der ESMA-Empfehlung vom Mai 2020 und den von COVID-19 beeinflussten makroökonomischen Auswirkungen der Pandemie auf die erwartete mittel- und langfristige wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns bzw. der CGU´s.

Die Umsatzerlöse in den ersten sechs Monaten 2020 belaufen sich auf 292,1 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2019: 394,9 Mio. EUR). Der Rückgang von 26,0% basiert im Wesentlichen auf der Corona bedingten Pandemie und des damit verbundenen Einbruchs in der Flugzeugindustrie.

Die Umsatzkosten in Relation zum Umsatz (Bruttoergebnis vom Umsatz) betrugen 94,3% (Vergleichsperiode 2019: 93,7%).

Das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in den ersten sechs Monaten 2020 -36,9 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2019: -5,2 Mio. EUR). Das EBIT des ersten Halbjahres 2019 enthält Einmaleffekte im Zusammenhang mit der Einstellung des Programms Airbus A380 in Höhe von 11,4 Mio. EUR. Das EBIT des zweiten Quartals sowie des ersten Halbjahres 2020 enthält Einmaleffekte auf Grund von Wertminderungen und Schätzungsänderungen im Zusammenhang mit der COVID-19 Krise und den damit verbundenen Auswirkungen auf das mittelfristige Marktumfeld in Höhe von 37,4 Mio. EUR. Das operative Ergebnis ohne Wertminderungen und Schätzungsänderungen betrug 0,5 Mio. EUR und war wesentlich von der reduzierten Auslastung der Werke in den Monaten Mai und Juni beeinflusst.

Für Vergütungen im Rahmen der Kurzarbeit wurde ein Betrag in Höhe 17,1 Mio. EUR berücksichtigt.

Das bereits zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 angekündigte Optimierungsprogramm zur nachhaltigen Senkungen der konzernweiten Kostenstruktur zeigt seine Wirkung und hat im ersten Halbjahr 2020 positive Effekte erwirkt.

FACC reagiert seit Bekanntwerden der Corona Krise ganzheitlich und schnell auf die Krise. Umgehend wurden die bestehenden Liquiditätsreserven durch zusätzliche Kreditlinien maßgeblich erweitert. Zudem wurden kurzfristige Bedarfe mit allen Kunden abgestimmt sowie die Materialversorgung durch eine Stabilisierung der Lieferantenkette abgesichert. Trotz erheblicher Veränderungen im gesamten CORONA Umfeld konnte die Gesundheit der gesamten Belegschaft jederzeit sichergestellt sowie alle Kundenbedarfe 100%ig abgesichert werden.

Bedingt durch stark reduzierte Marktbedarfe wurde das bereits in Umsetzung befindliche Optimierungsprogramm "F.A.C.T." mit hoher Disziplin vorangetrieben und um neue operative und strategische Themen erweitert.

Seit 30. März 2020 wird auch das Modell der Kurzarbeit für Mitarbeiter in Österreich für die Dauer von sechs Monaten angewendet.

SEGMENTBERICHT

Bedingt durch die COVID-19 Krise erfolgte ein branchenweiter Rückgang in den Bauraten, wodurch hier sämtliche Programme in allen Segmenten der FACC im zweiten Quartal einen deutlichen Rückgang im Umsatz erlitten haben.

Aerostructures

Q2 2019
in Mio. EUR
Q2 2020
in Mio. EUR
Veränderung H1 2019
in Mio. EUR
H1 2020
in Mio. EUR
Veränderung
Umsatzerlöse 71,3 30,1 –57,8% 155,5 99,2 –36,2%
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 10,4 –20,1 - 8,6 –13,9 -
EBIT-Marge 14,5% –66,7% - 5,5% –14,0% -
Vermögenswerte 311,2 300,9 –3,3% 311,2 300,9 –3,3%
Investitionen der Periode 2,6 1,7 2,8 4,0 44,7%

Die Umsatzerlöse im Segment Aerostructures betrugen in den ersten sechs Monaten 2020 99,2 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2019: 155,5 Mio. EUR).

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in den ersten sechs Monaten 2020 -13,9 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2019: 8,6 Mio. EUR).

Engines & Nacelles

Q2 2019
in Mio. EUR
Q2 2020
in Mio. EUR
Veränderung H1 2019
in Mio. EUR
H1 2020
in Mio. EUR
Veränderung
Umsatzerlöse 46,0 26,6 –42,1% 93,4 73,0 –21,9%
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 0,5 –11,4 0,8 –8,3 -
EBIT-Marge 1,2% –43,0% 0,8% –11,4% -
Vermögenswerte 157,4 147,3 –6,4% 157,4 147,3 –6,4%
Investitionen der Periode 0,8 1,4 0,9 2,5 186,1%

Die Umsatzerlöse im Segment Engines & Nacelles betrugen in den ersten sechs Monaten 2020 73,0 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2019: 93,4 Mio. EUR)

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Segment Engines & Nacelles betrug in den ersten sechs Monaten 2020 -8,3 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2019: 0,8 Mio. EUR).

Cabin Interiors

Q2 2019
in Mio. EUR
Q2 2020
in Mio. EUR
Veränderung H1 2019
in Mio. EUR
H1 2020
in Mio. EUR
Veränderung
Umsatzerlöse 71,9 41,6 –42,2% 145,9 119,9 –17,8%
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) –7,8 –18,4 - –14,6 –14,7 -
EBIT-Marge –10,9% –44,3% –10,0% –12,2%
Vermögenswerte 250,0 279,6 11,8% 250,0 279,6 11,8%
Investitionen der Periode 3,7 0,6 –82,5% 3,9 2,6 –34,0%

Die Umsatzerlöse im Segment Cabin Interiors betrugen in den ersten sechs Monaten 2020 119,9 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2019: 145,9 Mio. EUR).

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Segment Cabin Interiors betrug in den ersten sechs Monaten 2020 – 14,7 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2019: – 14,6 Mio. EUR).

Vermögens- und Finanzlage

Die Vorräte zum Ende der Berichtsperiode belaufen sich auf 138,2 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 122,8 Mio. EUR). Der Anstieg gegenüber dem Bilanzstichtag 2019 ist im Wesentlichen auf eine verpflichtende Abnahme von bereits getätigten Materialbestellungen zurückzuführen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich von 98,8 Mio. EUR auf 78,1 Mio. EUR. Auf Grund der aktuellen Situation sanken die Umsätze der jeweiligen Programme, sodass auch weniger fakturiert wurde. Dementsprechend haben sich auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 83,5 Mio. EUR auf 41,3 Mio. EUR reduziert.

Ausblick

Mit Bekanntwerden des COVID-19 Virus und den damit verbundenen globalen wirtschaftlichen Stillständen in den Monaten Februar (China) sowie März und April (restliche Welt) hat sich die kurzbzw. mittelfristige Situation im globalen Waren - und Personenverkehr drastisch verändert.

Das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2020 ist von den beispiellosen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie geprägt. Ein weltweiter Konjunktureinbruch und die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie auf die globale Luftfahrtindustrie belasten den Umsatz und das Ergebnis im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020 erheblich. Auch in den Folgeperioden 2020 wird es zu deutlichen Rückgängen im Umsatz und Ergebnis kommen.

Auf Grund der aktuellen Situation rund um die COVID-19 Krise und deren Auswirkungen auf die Luftfahrtindustrie wurden wesentliche operative und strategische Maßnahmen getroffen:

  • Die bereits vor der COVID-19 Krise gestarteten Aktivitäten zur Reduktion der Fixkosten werden intensiviert. Zusätzliche Maßnahmen, angepasst an eine neue Marktsituation, sind definiert und befinden sich in der Umsetzung.
  • Das Investitionsbudget für 2020 wurde an die angepassten Anforderungen des Marktes in reduzierter Form neu geplant. Investitionen in Neuprojekte sowie den gestarteten Forschungsprogrammen werden, mit dem Ziel weitere Marktanteile zu gewinnen, weitergeführt.
  • Die im vierten Quartal 2019 definierten Maßnahmen zur vertikalen Integration von strategischen Bauteilen und Materialen werden uneingeschränkt fortgesetzt und intensiviert.
  • Auf Grund der aktuellen Situation im Zusammenhang mit der COVID-19-Krise wurden wie bereits angekündigt, die Investitionen in den Standort Kroatien einer neuerlichen Prüfung unterzogen und nach Neubewertung der vorherrschenden Marktlage in der Ausführung und Größe angepasst. Die Umsetzung wird zeitverzögert und mit einer deutlichen Reduktion der ursprüng-

Die Investitionen in den ersten sechs Monaten 2020 belaufen sich auf 9,1 Mio. EUR (Vergleichsperiode 2019: 7,5 Mio. EUR).

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 45,8 Mio. EUR und ist voll eingezahlt. Es ist in 45.790.000 Stückaktien zu je EUR 1 eingeteilt.

Der Anstieg der sonstigen Finanzverbindlichkeiten von 26,0 Mio. EUR auf 162,7 Mio. EUR basiert im Wesentlichen auf der Refinanzierung der Anleihe sowie aus weiteren Finanzierungsinstrumenten um die Liquidität und die Funktionsfähigkeit des Unternehmens in der aktuellen Situation zu gewährleisten.

lichen Investitionssumme umgesetzt. Ausdrücklich und neuerlich festgehalten wird nach der erneuten Prüfung an der Notwendigkeit des Standortes zur mittel- und langfristigen Reduktion der Fertigungskosten.

• Um der aktuellen Marktlage Rechnung zu tragen, beschloss das Management der FACC AG die zur Verfügung stehenden Liquiditätsreserven aufzustocken und dabei auf staatlich geförderte Mittel zurückzugreifen. Der bestehende Konsortialkredit wurde per 30.06.2020 um 60 Mio. EUR aufgestockt (Covid-19 KRR der Österreichischen Kontrollbank). Alle sieben Kernbanken beteiligten sich entsprechend ihrer bestehenden Quoten.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen sowie die globale Entwicklung der COVID-19-Krise erfordert eine laufende Bewertung der Situation. Produktionskürzungen in der Luftfahrtindustrie konnten mit unseren Kunden in den letzten Monaten abgestimmt werden. Trotz der regelmäßigen Koordination der Markt- und Kundenbedarfe ist auf Grund der weiteren Entwicklung der COVID-19 Pandemie und den damit verbundenen wirtschaftspolitischen Herausforderungen eine Abschätzung des wirtschaftlichen Verlaufs im 2. Halbjahr 2020 mit verbleibenden Unsicherheiten verbunden. Eine genaue Ergebnisprognose ist COVID-19 bedingt vorerst nur in Bandbreite möglich. Auf Basis der aktuell vorliegenden Information der für FACC wesentlichen Flugzeugprogramme und der kurz- und mittelfristiger Bauraten beträgt die Umsatzerwartung für das Geschäftsjahr 2020 zwischen 500 und 520 Mio. EUR. Ergebnisseitig geht das Management von einem EBIT in einer Bandbreite von -55 bis -65 Mio. EUR aus. Darin enthalten sind auch die bereits in diesem Bericht dargestellten COVID-19 Wertminderungen und Berichtigungen in Höhe von 37 Mio. EUR sowie Kosten für den im zweiten Halbjahr 2020 angekündigten Personalabbau.

Für die Folgejahre geht das Management aus heutiger Sicht davon aus, dass das Geschäftsjahr 2021 auf dem Niveau von 2020 liegen wird. Erst mit den Folgejahren wird davon ausgegangen das sich ein erneutes Wachstum, im Rahmen der Marktentwicklung der für FACC wesentlichen Programme einstellen wird sowie zusätzlich geplante Neuprojekte für Wachstum sorgen werden.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2020 bis 30. Juni 2020

01.04.2019 –
30.06.2019
EUR'000
01.04.2020 –
30.06.2020
EUR'000
01.01.2019 –
30.06.2019
EUR'000
01.01.2020 –
30.06.2020
EUR'000
Umsatzerlöse 189.269 98.349 394.889 292.070
Umsatzkosten –172.078 –104.264 –370.112 –275.277
Bruttoergebnis vom Umsatz (Gross Profit) 17.191 –5.915 24.777 16.793
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen –275 –169 –1.251 –359
Vertriebsaufwendungen –2.434 –2.360 –4.510 –4.403
Verwaltungsaufwendungen –15.029 –10.892 –19.129 –19.616
Sonstige betriebliche Erträge 4.867 1.835 6.138 3.401
Sonstige betriebliche Aufwendungen –1.250 –32.465 –11.260 –32.717
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 3.070 –49.968 –5.234 –36.901
Finanzierungsaufwendungen –3.387 –2.784 –6.538 –5.455
Sonstiges Finanzergebnis 755 640 1.863 1.259
Finanzergebnis –2.633 –2.144 –4.676 –4.196
Ergebnis vor Steuern (EBT) 438 –52.112 –9.909 –41.097
Ertragsteuern –154 2.340 4.930 –50
Ergebnis nach Steuern 284 –49.772 –4.979 –41.147
davon Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile 5 –2 8 5
davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen 279 –49.770 –4.987 –41.152
Verwässertes (=Unverwässertes) Ergebnis je Aktie (in EUR) 0,01 –1,09 –0,11 –0,90
Ausgegebene Aktien in Stück 45.790.000 45.790.000 45.790.000 45.790.000

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2020 bis 30. Juni 2020

01.04.2019 –
30.06.2019
EUR'000
01.04.2020 –
30.06.2020
EUR'000
01.01.2019 –
30.06.2019
EUR'000
01.01.2020 –
30.06.2020
EUR'000
Ergebnis nach Steuern 284 –49.772 –4.979 –41.147
Währungsdifferenzen aus Konsolidierung –28 –33 76 –137
Cashflow Hedges 4.841 7.000 10.964 99
Steuereffekt –1.210 –1.750 –2.741 –25
Beträge, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 3.603 5.217 8.299 –62
Neubewertungseffekt Abfertigung –33 –20 –213 –39
Fair-Value-Bewertung Wertpapiere (Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert) 18 16 24 –11
Steuereffekt 4 1 47 13
Beträge, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden –11 –2 –142 –38
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 3.591 5.215 8.157 –100
Gesamtergebnis 3.875 –44.557 3.178 –41.247
davon Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile 5 –2 8 5
davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen 3.870 –44.555 3.170 –41.252

Konzernbilanz

zum 30. Juni 2020

VERMÖGENSWERTE

Stand zum
31.12.2019
EUR'000
Stand zum
30.06.2020
EUR'000
Immaterielle Vermögenswerte 22.096 4.285
Sachanlagen 181.616 171.640
Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen 109.166 98.533
Vertragsvermögenswerte 5.433 4.234
Vertragserfüllungskosten 42.665 41.741
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 472 488
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen 5.633 5.703
Derivative Finanzinstrumente 0 1.044
Sonstige Forderungen 8.838 8.973
Latente Steuern 2.465 4.653
Langfristiges Vermögen 378.384 341.294
Vorräte 122.798 138.162
Kundenbezogene Entwicklungsleistungen 8.715 8.375
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 98.824 78.100
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen 19.390 19.980
Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 407 209
Derivative Finanzinstrumente 0 1.010
Sonstige Forderungen und Rechnungsabgrenzungen 35.125 41.738
Liquide Mittel 75.790 98.836
Kurzfristiges Vermögen 361.049 386.409
Bilanzsumme 739.434 727.703

EIGENKAPITAL UND SCHULDEN

Stand zum
31.12.2019
EUR'000
Stand zum
30.06.2020
EUR'000
Grundkapital 45.790 45.790
Kapitalrücklage 221.459 221.459
Fremdwährungsumrechnungsrücklage –621 –758
Sonstige Rücklagen –4.418 –4.381
Bilanzgewinn 53.868 12.618
Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens 316.078 274.728
Nicht beherrschende Anteile 49 53
Eigenkapital 316.127 274.781
Schuldscheindarlehen 70.000 70.000
Leasingverbindlichkeiten 79.772 79.778
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 18.718 15.791
Derivative Finanzinstrumente 14 0
Investitionszuschüsse 6.494 6.899
Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern 10.657 11.199
Sonstige Verbindlichkeiten 66 66
Latente Steuerschulden 609 611
Langfristige Schulden 186.329 184.343
Anleihen 89.916 0
Leasingverbindlichkeiten 4.622 4.974
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 25.994 162.664
Derivative Finanzinstrumente 1.910 3.624
Vertragsverbindlichkeiten aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen 4.845 7.779
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 83.465 41.287
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen 4.508 8.208
Investitionszuschüsse 635 635
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 1.210 1.150
Sonstige Rückstellungen 879 1.825
Sonstige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungen 18.994 36.431
Kurzfristige Schulden 236.978 268.578
Bilanzsumme 739.434 727.703

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2020 bis 30. Juni 2020

Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar
Grundkapital
EUR'000
Kapitalrücklage
EUR'000
Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
EUR'000
Stand zum 1. Jänner 2019 45.790 221.459 –718
Ergebnis nach Steuern 0 0 0
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 0 0 76
Gesamtergebnis 0 0 76
Sonstige 0 0 0
Stand zum 30. Juni 2019 45.790 221.459 –643
Stand zum 1. Jänner 2020 45.790 221.459 –621
Ergebnis nach Steuern 0 0 0
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 0 0 –137
Gesamtergebnis 0 0 –137
Sonstige 0 0 0
Stand zum 30. Juni 2020 45.790 221.459 –758
Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar
Sonstige Rücklagen
Wertpapiere - Erfolgs
neutral zum beizu
legenden Zeitwert
EUR'000
Rücklage für
Cashflow
Hedges
EUR'000
Rücklage
IAS 19
EUR'000
Bilanzgewinn
EUR'000
Gesamt
EUR'000
Nicht
beherrschende
Anteile
EUR'000
Gesamtes
Eigenkapital
EUR'000
–12 –8.395 –3.201 42.032 296.954 30 296.984
0 0 0 –4.987 –4.987 8 –4.979
18 8.223 –160 0 8.157 0 8.157
18 8.223 –160 –4.987 3.170 8 3.177
0 0 0 116 116 0 116
6 –172 –3.361 37.160 300.240 38 300.277
9 –1.026 –3.401 53.868 316.078 49 316.127
0 0 0 –41.152 –41.152 5 –41.147
–8 75 –30 0 –100 0 –100
–8 75 –30 –41.152 –41.252 5 –41.247
0 0 0 –98 –98 0 –98
1 –951 –3.431 12.618 274.728 53 274.781

Konzern-Kapitalflussrechnung

zum 30. Juni 2020

01.01.2019 –
30.06.2019
01.01.2020 –
30.06.2020
EUR'000 EUR'000
Ergebnis vor Steuern (EBT) –9.909 –41.097
Zuzüglich Finanzergebnis 4.676 4.196
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) –5.234 –36.901
zuzüglich/abzüglich
Abschreibungen und Wertminderungen 1) 10.146 38.589
Amortisierung Vertragserfüllungskosten 10.003 4.093
Wertminderung Vertragserfüllungskosten 7.287 2.873
Wertminderung Kundenbezogene Entwicklungsleistungen 0 1.780
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen –2.386 –108
Veränderung langfristiger Rückstellungen –246 0
Veränderung Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern 696 502
Sonstige unbare Aufwendungen/Erträge –13.604 3.758
6.662 14.586
Veränderungen im Working Capital
Veränderung Vorräte und kundenbezogene Entwicklungsleistungen –4.862 –17.095
Veränderung Liefer- und sonstigen Forderungen, Rechnungsabgrenzungen, sowie Forderungen
aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen und Vertragsvermögenswerte
7.467 9.419
Veränderung Liefer- und sonstigen Verbindlichkeiten 5.659 –10.277
Veränderung kurzfristige Rückstellungen –2.761 945
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 12.165 –2.422
Erhaltene Zinsen 486 114
Gezahlte Steuern –105 –60
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 12.546 –2.368
Auszahlungen für langfristige Vermögenswerte –7.513 –9.056
Einzahlungen aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten 318 63
Cashflow aus Investitionstätigkeit –7.195 –8.993
Auszahlung aus der Tilgung der Anleihe 0 –90.000
Einzahlungen aus der Aufnahme von verzinslichen Verbindlichkeiten 71.844 166.231
Auszahlung aus der Tilgung von verzinslichen Verbindlichkeiten –34.725 –32.544
Abflüsse aus Leasingvereinbarungen –2.156 –4.021
Gezahlte Zinsen –6.319 –5.560
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 28.645 34.106
Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel 33.996 22.746
Liquide Mittel am Beginn der Periode 6.068 75.790
Bewertungseffekte aus Fremdwährungsunterschieden 1.364 300
Liquide Mittel am Ende der Periode 41.428 98.836

Ausgewählte Anhangsangaben

Zum Konzernabschluss für das 1. Halbjahr 2020

ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN

Der FACC-Konzern (nachfolgend FACC) mit Sitz in Ried im Innkreis ist ein österreichischer Konzern, der sich mit der Entwicklung, Produktion und Wartung von Flugzeugteilen befasst. Seine Hauptbetätigungsfelder bilden die Fertigung von Strukturbauteilen, wie Triebwerksverkleidungen, Flügelverkleidungen oder Steuerflächen, sowie die Fertigung von Innenausstattungen moderner Verkehrsflugzeuge, wie Gepäckablagefächer, Innenraumverkleidungen und Serviceeinheiten. Die Bauteile werden Großteils aus Verbundwerkstoffen hergestellt. FACC integriert in diese Verbundbauteile auch metallische Elemente aus Titan, hochlegierten Stählen sowie anderen Metallen und liefert sie einbaufertig an die Montagelinien ihrer Kunden.

Die FACC AG notiert seit 25. Juni 2014 an der Wiener Börse im Segment Prime Market (Amtlicher Handel).

Die FACC AG befindet sich im Konsolidierungskreis der Aviation Industry Corporation of China, Ltd. mit Sitz in Hongkong (Room 2201, 22/F, Fairmont House, 8 Cotton Tree Drive, Admiralty, Hong Kong), Firmenbuchnummer 91110000710935732K.

ZUSAMMENFASSUNG WESENTLICHER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

1. Grundlagen der Abschlusserstellung

Der Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 wurde gemäß den vom International Accounting Standard Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen der IFRS Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, unter Anwendung des IAS 34 (Zwischenberichterstattung) erstellt. Zudem wurde das ESMA Public Statement "Auswirkungen von Covid-19 auf IAS 34 Halbjahresabschlüsse" vom 20. Mai 2020 berücksichtigt.

Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss enthält nicht alle für einen zum Konzernabschluss zum Geschäftsjahresende erforderlichen Angaben und Informationen und ist daher in Verbindung mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 zu lesen.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, welche die Basis für den vorliegenden Konzern-Zwischenabschluss darstellen, stimmen mit jenen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 überein.

Der Konzern-Zwischenabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge sind, soweit nicht gesondert darauf hingewiesen wird, auf 1.000 Euro (EUR'000) gerundet, wobei rundungsbedingte Differenzen auftreten können.

Die Abschlüsse ausländischer Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet. Dies ist für sämtliche Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da die Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben.

2. Schätzungen und Ermessenspielräume

Die Erstellung des Konzern-Zwischenabschlusses erfordert, dass vom Management zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Eventualschulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen.

Schätzungen und Ermessenspielräume werden im Konzernabschluss der FACC AG zum 31. Dezember 2019 unter Note 7 - Schätzungen und Ermessenspielräume erläutert.

Aufgrund der COVID-19-Krise kam es im zweiten Quartal 2020 insbesondere bei folgenden Bereichen zu Auswirkungen auf Schätzungen und Ermessensspielräume:

  • Es wurden Anhaltspunkte auf Wertminderung gemäß IAS 36 durch die COVID-19-Krise ausgelöst, womit die Durchführung von Wertminderungstests von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Firmenwert nötig war (siehe "Erläuterungen zur Konzernbilanz").
  • Bei den Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen kam es zu Schätzungsänderungen in Bezug auf verschobene Teilelieferungen sowie gestiegener Zinssätze (siehe "Erläuterungen zur Konzernbilanz").
  • Die Beurteilung der Aktivierungsfähigkeit und Werthaltigkeit von Entwicklungsleistungen für Kunden führte aufgrund von verschobenen Teilelieferungen und gestiegener Zinssätze zu Anpassungen (siehe "Erläuterungen zur Konzernbilanz").
  • Hinsichtlich Hedge Accounting wurde die Einschätzung betreffend dem Eintritt von erwarteten Transaktionen aktualisiert. Zum 30.06.2020 werden diese weiterhin mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen und führten somit zu keinen Änderungen (siehe "Finanzielles Risikomanagement").
  • Die Covid-19-Krise führte zu einer Verschlechterung des Kreditrisikos bei Vertragspartnern und wurde in den Berechnungsmodellen für die Expected Credit Losses zum 30.06.2020 berücksichtigt und war betragsmäßig von untergeordneter Bedeutung.
  • Zudem fand eine Überprüfung der Aktivierung von latenten Steueransprüchen aus temporären Differenzen und Verlustvorträgen hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit künftiger zu

versteuernder Erträge statt. Aufgrund der bestehenden Unsicherheiten wurden zum 30.06.2020 keine aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge aus dem 1. Halbjahr 2020 gebildet.

3. Saisonalität des Geschäfts

Die Geschäftstätigkeiten des Konzerns unterliegen nur unwesentlichen saisonalen Schwankungen.

4. Konsolidierungskreis

Die in den Konzern-Zwischenabschluss einbezogenen Zwischenabschlüsse der Tochterunternehmen wurden auf den einheitlichen Konzern-Zwischenabschlussstichtag 30. Juni 2020 sowie nach IFRS, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Die Einzelabschlüsse der FACC AG und ihrer Tochterunternehmen werden unter Beachtung der einheitlich für den Konzern geltenden Ansatz- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen.

Der Konsolidierungskreis des FACC-Konzerns zum 30. Juni 2020 hat sich im Vergleich zum Konsolidierungskreis per 31. Dezember 2019 nicht verändert.

FINANZIELLES RISIKOMANAGEMENT

1. Grundsätze des finanziellen Risikomanagements

Durch seine Geschäftstätigkeit ist der FACC-Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt: dem Marktrisiko (beinhaltet das Fremdwährungsrisiko, das zinsbedingte Risiko aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts, das zinsbedingte Cashflow-Risiko und das Marktpreisrisiko), dem Kreditrisiko und dem Liquiditätsrisiko. Das übergreifende Risikomanagement des Konzerns ist auf die Unvorhersehbarkeit der Entwicklungen auf den Finanzmärkten fokussieret und zielt darauf ab, die potenziell negativen Auswirkungen auf die Finanzlage des Konzerns zu minimieren. Der Konzern nutzt derivative Finanzinstrumente, um sich gegen bestimmte Risiken abzusichern. Der Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente grundsätzlich nicht für Spekulationszwecke. Das Risikomanagement erfolgt durch die zentrale Treasury & Risk Management-Abteilung (Konzern-Treasury). Das Konzern-Treasury identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns.

2. Finanzielle Risikofaktoren

Hier sind insbesondere Wechselkurs- und Zinsrisiken zu nennen. Neben den beiden Risikogruppen existieren keine wesentlichen sonstigen Marktpreisrisiken.

3. Kontraktvolumen derivativer Finanzinstrumente und zugehörige beizulegende Zeitwerte

Die Nominalbeträge bestimmter Arten von derivativen Finanzinstrumenten dienen als Vergleichsbasis für die in der Bilanz ausgewiesenen Instrumente, zeigen jedoch nicht notwendigerweise den aktuellen beizulegenden Zeitwert und sind deshalb auch kein Maß für das Kredit- oder Marktpreisrisiko, dem der Konzern ausgesetzt ist.

4. Buchwerte und Fair Values von Finanzinstrumenten

Zu den originären Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Guthaben bei Kreditinstituten, Anleihen, Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Erfassung der Käufe und Verkäufe sämtlicher Finanzinstrumente erfolgt zum Erfüllungstag. Die Bewertung der Finanzinstrumente erfolgt zum Erwerbszeitpunkt grundsätzlich zu Anschaffungskosten, die dem beizulegenden Zeitwert zu diesem Zeitpunkt entsprechen. Die finanziellen Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die Rechte auf Zahlungen aus dem Investment erloschen sind oder übertragen wurden und der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat. Finanzielle Schulden werden ausgebucht, wenn die Verpflichtung zur Zahlung erloschen ist.

Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, getrennt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 dar.

Sie enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanziellen Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

Beizulegender Zeitwert
Buchwert
31.12.2019
EUR'000
Gesamt
31.12.2019
EUR'000
Stufe 1
EUR'000
Stufe 2
EUR'000
Stufe 3
EUR'000
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Wertpapiere (nicht notiert) 44 0 0 0 0
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen 5.633 0 0 0 0
Sonstige Forderungen 8.838 0 0 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 98.824 0 0 0 0
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen 19.390 0 0 0 0
Sonstige Forderung und Vermögenswerte 10.986 0 0 0 0
Liquide Mittel 75.790 0 0 0 0
219.506 0 0 0 0
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (im Factoring) 0 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Wertpapiere (notiert) 428 428 428 0 0
428 428 428 0 0
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzverbindlichkeiten (ohne Leasingverbindlichkeiten) 204.627 231.354 91.602 0 139.752
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 83.465 0 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen 4.508 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 10.163 0 0 0 0
302.764 231.354 91.602 0 139.752
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Derivative Finanzinstrumente 1.924 1.924 0 1.924 0
1.924 1.924 0 1.924 0
Beizulegender Zeitwert
Buchwert
30.06.2020
EUR'000
Gesamt
30.06.2020
EUR'000
Stufe 1
EUR'000
Stufe 2
EUR'000
Stufe 3
EUR'000
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Wertpapiere (nicht notiert) 71 0 0 0 0
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen 5.703 0 0 0 0
Sonstige Forderungen 8.973 0 0 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 78.100 0 0 0 0
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen 19.980 0 0 0 0
Sonstige Forderung und Vermögenswerte 11.115 0 0 0 0
Liquide Mittel 98.836 0 0 0 0
222.777 0 0 0 0
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (im Factoring) 0 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Wertpapiere (notiert) 417 417 417 0 0
417 417 417 0 0
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Derivative Finanzinstrumente 2.053 2.053 0 2.053 0
2.053 2.053 0 2.053 0
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzverbindlichkeiten (ohne Leasingverbindlichkeiten) 248.455 248.455 0 0 248.455
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 41.287 0 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen 8.208 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 15.302 0 0 0 0
313.252 248.455 0 0 248.455
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Derivative Finanzinstrumente 3.624 3.624 0 3.624 0
3.624 3.624 0 3.624 0

5. Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts

Finanzinstrumente werden in drei Ebenen klassifiziert, welche die Bewertungssicherheit widerspiegeln. FACC verwendet folgende Hierarchiestufen, um Finanzinstrumente, die zu beizulegenden Zeitwerten bewertet werden, einer Bewertungsmethode zuzuordnen:

Stufe 1: Bewertung anhand von Marktpreisen für ein spezifisches Finanzinstrument

Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf solchen Bewertungsparametern basieren, die am Markt beobachtbar sind

Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten Bewertungsparametern, die nicht am Markt beobachtbar sind

Die nachstehende Tabelle zeigt die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet wurden, sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren.

Zusammenhang zwischen

beobachtbare Input
faktoren
wesentlichen, nicht beobachtbaren
Inputfaktoren und der Bewertung
zum beizulegenden Zeitwert
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete
Finanzinstrumente
Wertpapiere (notiert) Aktueller Börsekurs am Bilanzstichtag Nicht anwendbar Nicht anwendbar
Devisentermingeschäfte Der beizulegende Zeitwert wird ermit
telt unter Anwendung notierter Ter
minkurse zum Abschlussstichtag und
Netto-Barwertberechnungen basie
rend auf Zinsstrukturkurven mit hoher
Bonität in entsprechenden Währungen.
Nicht anwendbar Nicht anwendbar
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(im Factoring)
Buchwerte als beste Schätzung des
beizulegenden Zeitwerts
Nicht anwendbar Nicht anwendbar
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete
Finanzinstrumente
Anleihen Aktueller Börsekurs am Bilanzstichtag Nicht anwendbar Nicht anwendbar
Übrige verzinsliche Verbindlichkeiten Diskontierung der Cashflows Risikoaufschlag für
eigenes Bonitätsrisiko
Nicht anwendbar

Art Bewertungstechnik Wesentliche, nicht

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die Segmentberichterstattung folgt der internen Steuerung und Berichterstattung der FACC AG. Die zentrale Erfolgsgröße, anhand derer die Steuerung der Geschäftssegmente erfolgt und die an die verantwortliche Unternehmensinstanz (Vorstand der FACC AG) berichtet wird, ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT).

Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungen, denen die Produkte dienen, wurden drei operative Segmente gebildet:

Aerostructures: Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Reparatur von Strukturbauteilen

Engines & Nacelles: Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Reparatur von Triebwerksbauteilen

Cabin Interiors: Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Reparatur von Innenausstattungen

Neben den drei operativen Segmenten umfasst das Gesamtunternehmen noch die zentralen Dienste Finanzen und Controlling, Personal, Legal, Qualitätssicherung, Forschung & Entwicklung, Kommunikation & Marketing, Einkauf und EDV (einschließlich Engineering Services). Die zentralen Dienste unterstützen die operativen Segmente im Rahmen einer Matrixorganisation bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Deren Aufwendungen und Erträge werden mittels eines festgelegten Verfahrens den drei Segmenten zugeordnet.

30.06.2019 Aerostructures Engines & Cabin Interiors Summe
EUR'000 Nacelles
EUR'000
EUR'000 EUR'000
Umsatzerlöse 155.521 93.427 145.941 394.889
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 8.624 756 –14.614 –5.234
Investitionen 2.755 877 3.881 7.513
Abschreibungen und Wertminderungen 4.336 2.583 3.227 10.146
Vermögenswerte am 30.06.2019 311.164 157.380 249.989 718.532
davon langfristige Vermögenswerte am 30.06.2019 166.874 74.856 99.722 341.451
30.06.2020 Aero
structures
EUR'000
Engines &
Nacelles
EUR'000
Cabin
Interiors
EUR'000
Summe
EUR'000
Umsatzerlöse 99.187 72.981 119.903 292.070
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) –13.934 –8.298 –14.669 –36.901
Investitionen 3.985 2.509 2.562 9.056
Abschreibungen und Wertminderungen 15.093 10.976 12.519 38.589
Vermögenswerte am 30.06.2020 300.858 147.254 279.590 727.703
davon langfristige Vermögenswerte am 30.06.2020 156.661 57.158 106.614 320.433

Im Segment Aerstructures wurden Wertminderungen im 1. Halbjahr 2020 hinsichtlich des Firmenwerts in Höhe von 10.365 TEUR, der Vertragserfüllungskosten in Höhe von 1.915 TEUR und der kundenbezogenen Entwicklungsleistungen in Höhe von 1.780 TEUR berücksichtigt. Im Segment Engines & Nacelles wurden Wertminderungen im 1. Halbjahr 2020 hinsichtlich des Firmenwerts in Höhe von 3.054 TEUR, der Sachanlagen in Höhe von 4.393 TEUR und der Vertragserfüllungskosten in Höhe von 958 TEUR berücksichtigt. Im Segment Cabin Interiors wurden Wertminderungen im 1. Halbjahr 2020 hinsichtlich des Firmenwerts in Höhe von 5.339 TEUR und der Sachanlagen in Höhe von 3.292 TEUR berücksichtigt.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GESAMTERGEB-NISRECHNUNG

Covid-19 Auswirkungen

Die Umsatzerlöse und Umsatzkosten haben sich aufgrund der stark reduzierten Stückzahlen an zu liefernden Flugzeugbauteilen reduziert.

Aufgrund von Schätzungsänderungen bei den Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen kam es zu einer Reduktion bei den Umsatzerlösen in Höhe von 6.315 TEUR.

Im zweiten Quartal 2020 wurden Wertminderungen beim Firmenwert in Höhe von 18.757 TEUR, Sachanlagen in Höhe von 7.685 TEUR, Vertragserfüllungskosten in Höhe von 2.873 TEUR und Kundenbezogenen Entwicklungsleistungen in Höhe von 1.780 TEUR bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Für Vergütungen im Rahmen der Kurzarbeit wurde ein Betrag in Höhe 17.144 TEUR berücksichtigt (davon bei den Umsatzkosten 14.615 TEUR, bei den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen 29 TEUR, bei den Vertriebsaufwendungen 1.127 TEUR und bei den Verwaltungsaufwendungen 1.373 TEUR).

Zu wesentlichen Veränderungen in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung wird zudem auf den Lagebericht verwiesen.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

Covid-19 Auswirkungen

Für den Wertminderungstest wurden alle wesentlichen Bewertungsparameter überprüft und die Mittelfristplanung adaptiert. Bei der Ableitung des WACC wurde die durch die COVID-19-Krise veränderte Situation auf den Kapitalmärkten berücksichtigt.

Aufgrund dieser Anpassungen kam es zu einer Wertminderung des Firmenwerts in Höhe von 18.757 TEUR (unter Berücksichtigung von Fremdwährungseffekten im 1. Halbjahr 2020) im zweiten Quartal 2020.

Die Entwicklung der Buchwerte stellt sich wie folgt dar:

31.12.2019
EUR'000
30.06.2020
EUR'000
Aerostructures 10.296 0
Engines & Nacelles 3.054 0
Cabin Interiors 5.335 0
18.685 0

FACC überwacht ihre Firmenwerte auf Basis von drei CGU-Gruppen die den einzelnen Segmenten entsprechen.

Die für die Ermittlung des Nutzungswertes wesentlichen Bewertungsparameter stellen sich wie folgt dar:

31.12.2019
EUR'000
30.06.2020
EUR'000
Detailplanungszeitraum (fünf bzw.
fünfeinhalb Jahre)
Umsatzwachstum (durchschnittlich) 5,05% 3,97%
EBIT-Marge (durchschnittlich) 7,60% 3,40%
Wechselkurs EUR zu USD 1,20 1,20
Wachstumsrate nach Detailplanungszeit
raum für alle CGUs
2,50% 1,50%
Diskontierungszins für alle CGUs (WACC
vor Steuern)
10,52% 10,94%

Die Sensitivitätsanalyse hat ergeben, dass sich je nach Entwicklung der wesentlichen Bewertungsparameter nachfolgende zusätzliche Wertminderungen ergeben hätten:

31.12.2019 Aero
structures
EUR'000
Engines &
Nacelles
EUR'000
Cabin
Interiors
EUR'000
Erhöhung des Diskontierungs
zinssatzes um 50 Basispunkte
0 0 8.528
Erhöhung des Wechselkurses
USD je 1 EUR um 0,05
0 0 68.787
Verringerung des EBIT
um 10,0 %
0 0 18.138
Verringerung der Wachstumsrate
auf 1,5 %
0 0 0
30.06.2020 Aero
structures
EUR'000
Engines &
Nacelles
EUR'000
Cabin
Interiors
EUR'000
Erhöhung des Diskontierungs
zinssatzes um 50 Basispunkte
15.590 5.175 12.281
Erhöhung des Wechselkurses
USD je 1 EUR um 0,05
49.855 23.656 41.322
Verringerung des EBIT
um 10,0 %
23.425 7.270 18.129

Neben der Wertminderung des Firmenwertes wurden Wertminderungen bei Sachanlagen in Höhe von 7.685 TEUR berücksichtigt.

Bei den Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen wurde aufgrund von Schätzungsänderungen eine Umsatzkorrektur in Höhe von 6.315 TEUR vorgenommen.

Bei den Vertragserfüllungskosten wurde eine Wertminderung in Höhe von 2.873 TEUR berücksichtigt und bei den Kundenbezogenen Entwicklungsleistungen wurde eine Wertminderung in Höhe von 1.780 TEUR berücksichtigt.

In den Sonstigen Forderungen und Rechnungsabgrenzungen sind Forderungen für Vergütungen im Rahmen der Kurzarbeit in Höhe von 13.034 TEUR ausgewiesen.

Im Rahmen der verfügbaren Covid-19-Hilfsprogramme der Republik Österreich beantragte die FACC Operations GmbH den Covid-19 Sonder-KRR der Österreichischen Kontrollbank. Diese Finanzierung wurde am 26. Juni 2020 unterzeichnet und am 30. Juni 2020 zur Gänze ausbezahlt. Die Finanzierung wurde in das Rahmenvertragswerk des bestehenden Konsortialkredits eingearbeitet. Alle Konsortialbanken beteiligten sich entsprechen ihrer Quoten an dieser neuen Finanzierungslinie. Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten (kurzfristig) enthalten daher einen Covid-19 Sonder-KRR der Österreichischen Kontrollbank in Höhe von 60.000 TEUR.

Die Sonstigen Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungen haben sich insbesondere durch Stundungen von Steuern und Abgaben in Höhe von 24.864 TEUR deutlich erhöht.

Sonstige Veränderungen:

Die Vorräte haben sich aufgrund der Umsatzreduktion (Aufbau von Fertigen Erzeugnissen) sowie der verpflichtenden Abnahme von bereits getätigten Materialbestellungen (Aufbau von Roh-, Hilfsund Betriebsstoffen) um 15.363 TEUR erhöht.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich vor allem durch die Reduktion der Umsatzerlöse um 20.724 TEUR reduziert.

Das Eigenkapital veränderte sich durch das laufende Ergebnis (-41.152 TEUR) auf 274.781 TEUR. Eine Dividende wurde aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung am 26. Juni 2020 für das Rumpfgeschäftsjahr 2019 nicht ausgeschüttet.

Bei den Finanzverbindlichkeiten kam es zu folgenden wesentlichen Veränderungen:

• Die Anleihe über 90.000 TEUR wurde am 24. Juni 2020 erfolgreich getilgt. Basis dafür war neben bestehenden syndizierten Kreditlinien ein im Juli 2019 emittiertes Schuldscheindarlehen über 70.000 TEUR.

Am 29. August 2018 unterzeichnete die FACC Operations GmbH einen Konsortialkredit über TEUR 225.000 mit sieben teilnehmenden Banken. Die FACC AG fungiert als Garantiegeber. Als Financial Covenant wurde Net Debt/EBITDA<3,5 definiert. Auf Grund von nachgewiesenen Auswirkungen geänderter Rechnungslegungsstandards (IFRS 15, IFRS 16) wurde mit Wirkung per 31.08.2019 der Grenzwert in Übereinkunft mit den Konsortialbanken von 3,5 auf 4,0 erhöht. Der Grenzwert wird halbjährlich getestet und beträgt zum 30.06.2020 3,97. Bei einem Überschreiten des Grenzwerts besteht weiterhin ein Kündigungsrecht der Gläubiger. Für den Herbst plant FACC Gespräche mit den Kernbanken über die temporäre Anpassung der laufenden Konsortialfinanzierung an die durch COVID-19 geänderten Rahmenbedingungen. Im 1. Halbjahr 2020 kam es zu einer weiteren Ausnutzung der bestehenden syndizierten Kreditlinien in Höhe von 70.000 TEUR.

• Ein Covid-19 Sonder-KRR der Österreichischen Kontrollbank in Höhe von 60.000 TEUR wurde zudem aufgenommen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich vor allem durch die starke Reduktion der Umsatzkosten verringert.

Zu weiteren wesentlichen Veränderungen in der Konzernbilanz wird auf den Lagebericht verwiesen.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-KAPITALFLUSS-RECHNUNG

Die Wertminderungen beim Firmenwert in Höhe von 18.757 TEUR und die Wertminderungen bei Sachlagen in Höhe von 7.685 TEUR sind im Posten "Abschreibungen und Wertminderungen" enthalten.

Im Posten "Einzahlung aus der Aufnahme von verzinslichen Verbindlichkeiten" sind im Wesentlichen die Aufnahme des Covid-19 Sonder-KRR der Österreichischen Kontrollbank in Höhe von 60.000 TEUR und eine weitere Ausnutzung der bestehenden syndizierten Kreditlinien in Höhe von 70.000 TEUR enthalten.

Zu weiteren wesentlichen Veränderungen in der Konzern-Kapitalflussrechnung wird auf den Lagebericht verwiesen.

GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Die Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen außerhalb des Konsolidierungskreises der FACC AG wurden im Zeitraum 01. Jänner 2020 bis 30. Juni 2020 zu fremdüblichen Bedingungen abgeschlossen.

Forderungen
31.12.2019
EUR'000
Verbindlichkeiten
31.12.2019
EUR'000
Umsatzerlöse
H1 2019
EUR'000
Aufwendungen
H1 2019
EUR'000
Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss auf den Konzern: 1.543 0 920 0
Gemeinschaftsunternehmen, an dem das Mutterunternehmen beteiligt ist: 23.480 4.508 16.648 13.475
25.023 4.508 17.567 13.475
Forderungen
30.06.2020
EUR'000
Verbindlichkeiten
30.06.2020
EUR'000
Umsatzerlöse
H1 2020
EUR'000
Aufwendungen
H1 2020
EUR'000
Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss auf den Konzern: 695 0 902 0
Gemeinschaftsunternehmen, an dem das Mutterunternehmen beteiligt ist: 24.988 8.208 10.423 9.653
25.683 8.208 11.324 9.653

Zusätzlich bestand mit der Maffeo Aviation Consulting, Woodinville, USA, die von einem Aufsichtsrat beherrscht wird, im Geschäftsjahr 2020 ein Consulting Agreement. Das Consulting Agreement betrug im 1. Halbjahr 2020 25 TEUR (Vorjahr: 13 TEUR), wovon 13 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) zum Zwischenbilanzstichtag 30. Juni 2019 noch nicht bezahlt wurden.

Im Zusammenhang mit Geschäften mit nahestehenden Personen bestehen wie im Vorjahr weder Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen noch wurden im 1. Halbjahr 2020 bzw. im Vorjahr Aufwendungen für zweifelhafte oder uneinbringliche Forderungen erfasst. Garantien wurden weder gewährt noch erhalten.

ERGEBNIS JE AKTIE

Die Anzahl der ausgegebenen Aktien betrug zum Zwischenbilanzstichtag 45.790.000 Stück. Da im bisherigen Geschäftsjahr keine verwässernd wirkenden potenziellen Stammaktien im Umlauf waren oder eigene Aktien gehalten wurden, entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

Das Ergebnis je Aktie von -0,90 EUR (30.06.2019: -0,11 EUR) wird aus dem durch die gewichtete Aktienanzahl geteilten Ergebnis, das den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen ist, errechnet.

EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Nach dem Zwischenbilanzstichtag 30. Juni 2020 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.

HINWEIS

Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 wurde in Übereinstimmung mit dem Regelwerk "Prime market - Abschnitt Zwischenberichte" der Wiener Börse aufgestellt.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR). Die Zahlenangaben im vorliegenden verkürzten Konzern-Zwischenabschluss erfolgen in Tausend EURO (EUR'000) sofern keine abweichende Angabe erfolgt.

Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

VERZICHT AUF PRÜFERISCHE DURCHSICHT

Der vorliegende Konzern-Zwischenabschluss wurde weder geprüft, noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen.

ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER GEMÄSS § 125 ABS. 1 BÖRSEGESETZ

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Zwischenbericht zum 30. Juni 2020 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

Weiters bestätigen wir, dass der verkürzte Lagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den Konzern-Zwischenabschluss und bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Ried im Innkreis, 20. August 2020

Robert Machtlinger Vorsitzender des Vorstands Andreas Ockel Mitglied des Vorstands Aleš Stárek Mitglied des Vorstands Yongsheng Wang Mitglied des Vorstands

BASISINFORMATIONEN ZUR FACC-AKTIE

T
Wertpapierkennnummer (ISIN) AT00000FACC2
Währung EUR
Börseplatz Wien (XETRA)
Marktsegment Prime Market (Amtlicher Handel)
Erstnotiz 25.06.2014
Emissionspreis 9,5 EUR
Zahlstelle ERSTE GROUP
Indizes ATX, ATX GP, ATX IGS, ATX Prime, WBI
Aktiengattung Stammaktien
Börsekürzel FACC
Reuters-Symbol FACC.VI
Bloomberg-Symbol FACC AV
Ausgegebene Aktien 45.790.000 Stück

AKTIONÄRSSTRUKTUR UND GRUNDKAPITAL

Das Grundkapital der FACC AG beträgt EUR 45.790.000 und ist eingeteilt in 45.790.000 Stückaktien. Die Aviation Industry Corporation of China hält über die AVIC Cabin System Co., Ltd (vormals FACC International) 55,5% der Stimmrechte an der FACC AG. Die restlichen 44,5% der Anteile befinden sich im Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren.

Die FACC AG selbst hält zum Ende der Berichtsperiode keine eigenen Aktien.

KONTAKT

Manuel Taverne Director Investor Relations Telefon +43 59 616 2819 Mobil +43 59 616 72819 [email protected]

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