AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

STRATEC SE

Annual Report Apr 4, 2007

416_10-k_2007-04-04_eea702d6-17a4-4aa2-bd5f-6d4301a59b13.pdf

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

GESCHÄFTSBERICHT 2006

Profil der STRATEC-Gruppe

Der Fokus der STRATEC-Gruppe liegt auf der Entwicklung und Produktion komplexer Analysensysteme sowie Software für die Labor-Datenverarbeitung weltweit tätiger Diagnostikunternehmen. Im Geschäftsjahr 2006 erzielte die STRATEC-Gruppe Umsatzerlöse von 68,4 Mio. Euro und ein Konzernergebnis von 7,7 Mio. Euro.

Seit dem Geschäftsjahr 2000 konnte die STRATEC-Gruppe die Umsatzerlöse im Durchschnitt jährlich um etwa 35% steigern, während das Konzernergebnis pro Jahr durchschnittlich um etwa 84% gesteigert werden konnte.

Die STRATEC-Gruppe besteht aus der börsennotierten Muttergesellschaft STRATEC Biomedical Systems AG und deren Tochtergesellschaften STRATEC Biomedical Inc., STRATEC NewGen GmbH, Robion AG und Sanguin International Ltd. sowie deren Tochtergesellschaft Sanguin International Inc.

Unter Hinzurechnung der durch einen Personaldienstleister überlassenen Arbeitskräfte hatte die STRATEC-Gruppe am 31. Dezember 2006 246 Beschäftigte. Im Jahresdurchschnitt waren 208 Mitarbeiter in der STRATEC-Gruppe beschäftigt.

Die STRATEC Biomedical Systems AG mit Sitz in Birkenfeld, Deutschland, projektiert, entwickelt und produziert vollautomatische Analysensysteme für Partner aus der klinischen Diagnostik und Biotechnologie. Diese Partner vermarkten die Systeme weltweit als Systemlösungen, in der Regel gemeinsam mit ihren Reagenzien an Laboratorien und Forschungseinrichtungen.Am Standort Überlingen, Deutschland, ist eine weitere Entwicklungseinheit ansässig.

Die Sanguin International Ltd. mit Sitz in Barton under Needwood, England, und deren Tochtergesellschaft Sanguin International Inc. mit Sitz in Hamden, Connecticut, USA, bietet FDA-zugelassene Softwarelösungen, die von Diagnostikunternehmen weltweit eingesetzt werden können. Die im März 2006 erworbene englisch-amerikanische Gesellschaft ergänzt das Produktportfolio der STRATEC-Gruppe in idealer Weise.

Die STRATEC Biomedical Inc. mit Sitz in Hamden, Connecticut, USA, unterstützt die Service- und Vertriebsaktivitäten der STRATEC-Gruppe in den USA. Die Gesellschaft zog kürzlich von Aliquippa, Pennsylvania, USA, an den Sitz der US-amerikanischen Tochtergesellschaft der im März 2006 erworbenen Sanguin International Ltd.

Die STRATEC NewGen GmbH mit Sitz in Birkenfeld, Deutschland, und Laborbetrieb in Frankfurt am Main, Deutschland, ist im Besitz weltweit exklusiver Rechte an einer patentierten Technologie für die Stabilisierung und Aufreinigung von RNA und DNA aus Krankheitserregern.Vor dem Hintergrund des sich rasant entwickelnden Marktes der molekularen Diagnostik konzentriert sich die STRATEC NewGen GmbH bei der Weiterentwicklung dieser Technologie auf die Stabilisierung von Nukleinsäuren in Probenmaterial, beispielsweise in Blutproben.

Die Robion AG mit Sitz in Neuhausen am Rheinfall, Schweiz, fokussiert sich auf Analysensysteme für die klinische Diagnostik und erweitert die bestehenden Kapazitäten der Muttergesellschaft in Deutschland.

Die Geschäftsjahre 2000 bis 2006 im Überblick (IFRS)

EBT

EBIT-Marge

EBT-Marge

Ausgelieferte Analysensysteme

Inhalt 5
Bericht des Vorstands 6
Bericht des Aufsichtsrats 8
Vorstand und Aufsichtsrat 10
Im Fokus 11
Die Aktie 17
Corporate Governance Bericht 22
Konzernlagebericht 25
Zahlen und Fakten 39
Konzern-Bilanz 40
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 42
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
. 43
Konzern-Kapitalflussrechnung 44
Konzernanhang 45
Entwicklung der langfristigen Vermögenswerte 84
Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers 86
Verteiler für Unternehmensinformationen 87
Finanzkalender
. 88
Impressum 89

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

das vergangene Geschäftsjahr war für die STRATEC-Gruppe erneut ein Rekordjahr. Die Anzahl der ausgelieferten Analysensysteme konnten wir in 2006 wie geplant kräftig steigern und die englisch-amerikanische Softwaregesellschaft Sanguin International, die wir im März 2006 übernahmen, ist inzwischen vollständig in die STRATEC-Gruppe integriert und trug bereits in 2006 zum Erfolg der Gruppe bei.

Im Geschäftsjahr 2006 konnte die STRATEC-Gruppe ihre Umsatzerlöse um 45% auf 68,4 Mio. Euro steigern. Mit 7,7 Mio. Euro lag das Konzernergebnis um 75% über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres. Bereinigt um die im Juli 2006 durchgeführte Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln bzw. der damit zusammenhängenden Ausgabe von Berichtigungsaktien errechnet sich hieraus ein um 63% gesteigertes Ergebnis je Aktie von 0,70 Euro (Vorjahr: 0,43 Euro). Im Zuge der Expansion konnten wir in 2006 zahlreiche neue Arbeitsplätze schaffen. Unter Hinzurechnung der Mitarbeiter der in 2006 übernommenen Sanguin International Ltd. und der durch einen Personaldienstleister überlassenen Arbeitskräfte, hatte die STRATEC-Gruppe am Jahresende 246 Beschäftigte.

Die STRATEC-Gruppe befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs.Während wir mit unseren für den Forschungsmarkt entwickelten Systemen im

Geschäftsjahr 2006 erste operative Umsätze erzielen konnten, lieferte die STRATEC-Gruppe den größten Teil der in 2006 produzierten Analysensysteme an ihre Partner aus dem Bereich der In-vitro-Diagnostik. Einzelne Marktsegmente der Diagnostik, beispielsweise die patientennahe Diagnostik, bei der einfach zu bedienende Testsysteme nahe am Patienten eingesetzt werden, oder im Bereich der molekularen Diagnostik, bei der Tests anhand der Messung von Parametern aus DNA und RNA durchgeführt werden, werden in der Zukunft ein über dem Gesamtmarkt der Diagnostik liegendes Wachstum aufweisen.

Auf Grund der hohen Expertise der STRATEC-Gruppe unter anderem in den genannten Marktsegmenten sehen wir uns gut positioniert, um an ihrem Wachstum partizipieren zu können. So konnten wir im Juni 2006 den Abschluss eines Exklusivvertrags zur Entwicklung einer vollautomatisierten Instrumentierung für einen der bedeutendsten Anbieter weltweit im Bereich der molekularen Diagnostik bekannt geben. Dieses und weitere in der Entwicklung befindliche Fertigungsprojekte sowie neue Entwicklungsaufgaben adressieren diese schnell wachsenden Marktsegmente. Sie stellen somit gegenwärtige und zukünftige Wachstumstreiber der STRATEC-Gruppe dar.

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, nach einer erneuten hervorragenden Unternehmensentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 16. Mai 2007 vorschlagen, eine Dividendenerhöhung um 50% auf 0,15 Euro je dividendenberechtigter STRATEC-Aktie zu beschließen.Wir danken Ihnen für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen und würden uns freuen, wenn wir Sie auf unserer Hauptversammlung in Pforzheim begrüßen dürften.

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der STRATEC AG sowie der Tochtergesellschaften haben mit großem Einsatz maßgeblich zur Entwicklung des STRATEC-Gruppe beigetragen.

Der Unternehmenswert wurde in 2006 um über 50% auf 247,7 Mio. Euro gesteigert. Der Vorstand bedankt sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den hohen persönlichen Einsatz.

Birkenfeld, im März 2007 Die Vorstände Ihrer STRATEC Biomedical Systems AG

Hermann Leistner

Marcus Wolfinger Bernd M. Steidle

Der STRATEC-Konzern setzte 2006 sein starkes und profitables Wachstum fort.Als Aufsichtsrat haben wir den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet, dessen Geschäftsführung überwacht und die Aufgaben wahrgenommen, die Gesetz, Satzung, Geschäftsordnung und Deutscher Corporate Governance Kodex vorgeben. Der Aufsichtsrat war unmittelbar in sämtlichen Entscheidungen oder Maßnahmen von grundlegender Bedeutung eingebunden, insbesondere wenn sie die Unternehmensstrategie, Gruppenangelegenheiten oder die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens und des Konzerns betrafen. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Fragen informiert.

Im Geschäftsjahr 2006 fanden vier ordentliche Sitzungen statt, in denen sich jeweils der Aufsichtsrat mit dem Risikohandbuch, der Umsatz- und Ergebnisentwicklung, der Finanzlage sowie dem Status der jeweiligen Entwicklungsprojekte des Unternehmens und des Konzerns befasste.

Die Beratungen über den Fortschritt der Integration des im März 2006 von der Gesellschaft erworbenen englisch-amerikanischen Softwareunternehmens Sanguin International Ltd. nahmen in sämtlichen Sitzungen einen besonderen Stellenwert ein.Weitere Schwerpunkte einzelner Sitzungen lagen bei der Erörterung und Billigung der Abschlüsse und Lageberichte für das Geschäftsjahr 2005, der Diskussion und

Festlegung der Tagesordnungspunkte für die anstehende Hauptversammlung sowie bei der Festlegung der Ausschüttung an die Aktionäre. Auch die Personalplanung sowie die Modernisierung der Geschäftsordnung des Vorstands vor dem Hintergrund der Gruppenrichtlinie wurden in jeweils einer Sitzung schwerpunktmäßig behandelt.

In seiner letzten Sitzung im Geschäftsjahr 2006 befasste sich der Aufsichtsrat unter anderem mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 12. Juni 2006. Zur Kontrolle der Einhaltung des Deutschen Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat die Umsetzung der Empfehlungen bei der STRATEC Biomedical Systems AG und die Effizienz der eigenen Arbeit überprüft. In Folge dessen haben Aufsichtsrat und Vorstand am 15. Dezember 2006 die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG erneuert. Sie ist auf der Internetseite des Unternehmens den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht.

Der Aufsichtsrat beauftragte gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Juni 2006 die Wirtschaftstreuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, mit der Durchführung der Prüfung des Jahresund des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2006. Der Prüfung unterlagen der nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften erstellte Jahresabschluss der STRATEC Biomedical Systems AG und der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss sowie die Lageberichte der STRATEC Biomedical Systems AG und des Konzerns.

9

Der nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht der STRATEC Biomedical Systems AG sowie der den IFRS entsprechende Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2006 wurden unter Einbeziehung der Buchführung vom Abschlussprüfer, der Wirtschaftstreuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der nach IFRS aufgestellte Konzernabschluss und der Konzernlagebericht den IFRS-Regeln, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften entspricht und der Vorstand ein den gesetzlichen Vorschriften entsprechendes wirksames Risikomanagementsystem eingeführt hat.

Die Jahresabschlüsse und Lageberichte wurden in der Aufsichtsratssitzung am 26. März 2007 in Gegenwart des Abschlussprüfers, der über seine Prüfung berichtete und alle Fragen des Aufsichtsrats beantwortete, eingehend behandelt.

Der Aufsichtsrat hat nach seiner eigenen Prüfung keine Einwände gegen die vorgelegten Abschlüsse und Lageberichte und stimmt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung dem Ergebnis der Abschlussprüfer zu. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Lagebericht sowie den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss und Konzernlagebericht der STRATEC Biomedical Systems AG für das Geschäftsjahr 2006 gebilligt.

Der Jahresabschluss der STRATEC Biomedical Systems AG ist damit festgestellt.

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat einen Vorschlag über die Gewinnverwendung unterbreitet, dem sich der Aufsichtsrat anschließt.

Im Geschäftsjahr 2006 gab es weder im Aufsichtsrat noch im Vorstand personelle Veränderungen.

Der Aufsichtsrat hat sich in seiner Sitzung am 26. März 2007 mit den Angaben und dem Bericht zu den Angaben im Konzernlagebericht gemäß §§ 289 Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB auseinandergesetzt.Auf die entsprechenden Erläuterungen im Konzernlagebericht, Kapitel 13 "Ergänzende Angaben auf Grund des Übernahmerichtlinien-Umsetzungsgesetzes vom 8. Juli 2006" wird Bezug genommen, die der Aufsichtsrat geprüft hat und sich zu Eigen macht.

Im Namen meiner Aufsichtsratskollegen danke ich den Vorständen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr hohes Engagement und die im Geschäftsjahr 2006 geleistete erfolgreiche Arbeit.

Birkenfeld, im März 2007

Für den Aufsichtsrat

Fred K. Brückner Vorsitzender

Bernd M. Steidle (54), Fred K. Brückner (64), Oberboihingen; Marburg; Vorstand für Marketing und Vertrieb Vorsitzender des Aufsichtsrats

Burkhard G.Wollny (56), Dr. Robert Siegle (39),

Hermann Leistner (61), Marcus Wolfinger (39), Birkenfeld; Remchingen; Vorsitzender des Vorstands Vorstand für Finanzen

Göppingen; Birkenfeld, Stellvertretender Mitglied des Aufsichtsrats Vorsitzender des Aufsichtsrats

IM FOKUS

Die STRATEC-Gruppe sieht sich in den wachstumsstärksten Segmenten der Diagnostik und Life-Science gut positioniert, um an deren Wachstum überdurchschnittlich partizipieren zu können.Auf den folgenden Seiten werden anhand zweier Beispiele Einblicke in die Zusammenhänge diagnostischer Marktsegmente gegeben und die Gründe für das Wachstumspotential der STRATEC-Gruppe durch die Bereitstellung von Automatisierungslösungen für diese Teilmärkte aufgezeigt.

Molekulare Diagnostik

Die molekulare Diagnostik, also die Messung von Parametern aus DNA oder RNA, ist einer der großen Wachstumsmärkte in der Invitro- Diagnostik und stellt bereits heute einen der Schwerpunkte der STRATEC-Gruppe dar.

Der Markt für molekulare Diagnostik hat heute weltweit ein Volumen von etwa 2,5 Milliarden Euro und weist eine jährliche Wachstumsrate von etwa 13 bis 15% auf. Den größten Anteil an diesem Volumen haben heute Tests für Infektionskrankheiten wie HIV oder Hepatitis C.

Die molekulare Diagnostik zeichnet sich durch eine hohe Sensitivität und die daraus resultierende frühe Erkennung einer vorhandenen Infektion aus. Während mit den klassischen Immunoassays eine Infektion erst mehrere Wochen nach der Ansteckung nachgewiesen werden kann, erlaubt der molekular-diagnostische Test die Erkennung schon nach wenigen Tagen. Die hohe Sensitivität und die damit verbundene frühere Erkennung einer vorhandenen Infektion machen die molekular-diagnostischen Tests für die Blutbank und klinische Diagnostik attraktiv. Daneben ermöglicht die hohe Empfindlichkeit dieser Verfahren auch eine quantitative Kontrolle der Viren bei Patienten die mit Virostatika behandelt werden und ist damit integraler Bestandteil beispielsweise der Therapie von HIV-Erkrankten.

Ein weiterer Vorteil der molekularen Diagnostik liegt in der besseren Differenzierbarkeit von Infektionskrankheiten. In Fällen, in denen die schwere der Erkrankung und ihr Verlauf von der genauen Art und dem Subtyp des Virus abhängt, geben molekular-diagnostische Verfahren durch so genanntes Genotyping (Genotypisierung) die Möglichkeit die Art des Virus genau zu spezifizieren, um harmlose von pathologischen Arten zu differenzieren. Dies ist zum Beispiel beim HPV-Virus der Fall. Bestimmte Arten dieses Virus sind für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich.Während sich mit klassischen immunologischen Verfahren nur generell eine Infektion nachweisen lässt, kann mit Hilfe der molekularen Diagnostik auch eine Aussage getroffen werden, ob diese Infektion potentiell einen Tumor auslösen kann.Wie sich in diesem Fall zeigt, kann die molekulare Diagnostik nicht nur Erkrankungen früher erkennen, sondern unterstützt auch völlig neue diagnostische Aussagen, die mit klassischen Methoden nicht zugänglich sind.

Gerade im Bereich des Genotypings steckt noch erhebliches Potential für weitere Entwicklungen. Dies kann wie im oben beschrieben Fall das Genotyping des Erregers sein. Ein großer Bereich ist hier die Diagnostik von so genannten Krankenhauskeimen, das heißt von Erregern, die gegen Antibiotika resistent sind, wie beispielsweise "MRSA". Die heute verwendeten Verfahren zur Bestimmung dieser Keime sind sehr zeitintensiv und stellen daher für die betroffenen Krankenhäuser eine logistische Herausforderung dar, da potentielle Keimträger, seien es Patienten oder Mitarbeiter, unter Quarantäne gehalten werden sollten bis eine eindeutige Diagnose vorliegt. Molekular-diagnostische Verfahren können hier sehr viel schneller ein Ergebnis liefern und stellen somit für den Klinikbetrieb eine erhebliche Erleichterung dar.

Geschäftsbericht 2006

Die molekular-biologische Typisierung ist auch in der Onkologie von Nutzen. Durch die genaue Typisierung von Tumoren ergeben sich schon heute Therapieansätze, die speziell auf den jeweiligen Tumortypus abgestimmt sind.

Es unterscheiden sich nicht nur Erreger und Tumore in ihrem Genotyp sondern auch Patienten. Die Genotypisierung von Patienten wird bereits heute bei der Bestimmung von Erbkrankheiten und Risikofaktoren eingesetzt. Hier verspricht sich die Forschung für die Zukunft ein noch erheblich größeres Potential. Unter dem Schlagwort "personalisierte Medizin" wird erforscht, inwieweit Menschen mit unterschiedlichem Genotyp von unterschiedlichen Therapien profitieren. Klinische Studien haben in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass Menschen mit der gleichen Erkrankung sehr unterschiedlich auf verschiedene Medikamente ansprechen und dass Präparate, die bei dem einen Patienten zu einer erheblichen Verbesserung seines Gesundheitszustandes führen, bei einem anderen Patienten ausschließlich starke Nebenwirkungen hervorrufen. Der Ansatz der personalisierten Medizin versucht nun, diese Reaktion mit genetischen Merkmalen zu korrelieren.Auf Grund der Diagnose der Krankheit und der Diagnose des Patienten kann dem behandelnden Arzt ein optimaler Therapievorschlag mit den für seinen Patienten geringstmöglichen Nebenwirkungen gemacht werden. Die hieraus entstehende Verzahnung von Pharmazeutika und labor-diagnostischen Verfahren, sowie das enorme Potential dieses Ansatzes für die Zukunft ist einer der wesentlichen Gründe dafür, dass bei den zuletzt beobachteten Verkäufen der Diagnostiksparten von Pharmakonzernen der Geschäftsbereich der molekularen Diagnostik nicht Bestandteil des Verkaufs war.

Durch das Wachstum und dem zunehmenden Erfolg der molekularen Diagnostik nimmt auch der Bedarf an adäquater Automatisierung und Instrumentierung für diese Verfahren zu. Der Markt heute teilt sich diametral auf in zwei Bereiche. Zum hoch automatisierten Screening-Bereich, in dem wenige verschiedene Parameter an einer sehr großen Menge von Proben gemessen werden, zählt beispielsweise die Bestimmung von Infektionsparametern in Blutbanken. Zum hoch spezialisierten Bereich, der im Wesentlichen manuell abgearbeitet wird, gehört unter anderem die Typisierung von Tumoren.

Es ist zu erwarten,

dass sich die beschriebenen Bereiche annähern, in dem zum einen durch neue Parameter Anwendungen aus dem Screening-Bereich auch

für die klinische Diagnostik im kleineren Durchsatzbereich relevant werden und zum anderen Genotyping sich mehr zur Routineapplikation entwickelt, so dass auch hier die Automatisierung an Bedeutung gewinnt. Mit dieser Entwicklung wird auch der Bedarf an Analysensystemen im mittleren Durchsatzbereich erheblich steigen.

Ermöglicht werden die molekular-diagnostischen Verfahren durch den Amplifikationsschritt, der einige wenige Moleküle – beispielsweise für HIV, 50 Viren in einem Milliliter Blut (entspricht etwa einem Salzkörnchen im Bodensee) – so oft kopiert, dass eine ausreichende Menge für einen einfachen Nachweis vorhanden ist. Das bekannteste Amplifikationsverfahren ist die PCR (Polymerase Chain Reaction). Daneben finden noch verschiedene andere Verfahren Anwendung, die entweder das gesuchte Molekül oder die signalgebende Komponente vervielfachen. Dieser Amplifikationsschritt, der molekular-diagnostische Verfahren erst ermöglicht, stellt gleichzeitig eine der wesentlichsten Herausforderungen für die Automatisierung dieser Methoden dar.

Da eine Verschleppung geringster Materialmengen nach der Amplifikation in Proben vor der Amplifikation zu falschen Ergebnissen führen würde, müssen Wege gefunden werden, die eine solche Verschleppung in allen Fällen zuverlässig vermeidet. Die potentielle Gefahr der Verschleppung von Probenmaterial hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass für die Probenreinigung und für die Probenvorbreitung jeweils eigene Analysensysteme entwickelt wurden. Somit konnten die Betreiber die Arbeitschritte vor der Amplifikation in einem anderen Raum durchführen als die Prozessschritte nach der Amplifikation. Diese Vorgehensweise ist praktikabel und auch weit verbreitet, hat aber den erheblichen Nachteil, dass es dem modernen "Tube-in Result-out Ansatz" nicht gerecht wird und einen erheblichen manuellen Arbeitsaufwand erzeugt. Erste Systeme, die eine vollständige Integration von molekular-diagnostischen Verfahren auf einem Gerät erlauben, sind bereits im Markt verfügbar und es ist abzusehen, dass sich dieser Ansatz durchsetzen wird.

Darüber hinaus stellen die molekular-diagnostischen Verfahren eine Vielzahl von weiteren Anforderungen und Herausforderungen an die Instrumentierung. Hierzu gehört beispielsweise die notwendige Aufreinigung der Probe und das damit verbundene Volumenproblem, in dem eine Flüssigkeitsmenge von einigen Millilitern auf wenige Mikroliter reduziert werden muss, die typischerweise benötigten hohen Inkubationstemperaturen für die Amplifikation und das damit verbundene Problem der Verdunstung der Reaktionslösungen und nicht zuletzt, die hohe Komplexität der molekular-biologischen Tests.

Die STRATEC-Gruppe hat sich insbesondere in diesem Bereich in den vergangenen Jahren eine hohe Expertise aufgebaut und bietet seinen Kunden hierfür optimale Systemlösungen an. Bei unserer Tochtergesellschaft STRATEC NewGen GmbH haben wir uns intensiv mit der Aufreinigung und Stabilisierung der Proben für molekulardiagnostische Verfahren befasst, um ein tiefes Verständnis für diesen wichtigen Arbeitsschritt zu erhalten. Im Rahmen unserer Aktivitäten im Life-Science-Bereich kommen wir in Kontakt mit Methoden, die sich entweder noch im Entwicklungsstadium befinden oder die bisher nur in Forschungsanwendungen Verwendung finden. Somit erhalten wir bereits frühzeitig den Einblick in die nächste Generation von Testsystemen. Daneben haben wir in verschiedenen Projekten für OEM-Kunden aus der In-vitro-Diagnostik Instrumentierungslösungen für die Aspekte molekular-diagnostischer Verfahren entwickelt. Aufbauend auf diesem Wissen und dem Knowhow in Instrumentierungsfragen ist es uns gelungen, Partner für die Entwicklung von voll integrierten Systemen für die molekulare Diagnostik zu finden. Mit dem verstärkten Engagement in der molekularen Diagnostik ist es uns möglich, das Produktportfolio, das wir unseren Kunden offerieren, auszubauen und unsere Position im Markt weiter zu stärken.

Multiplexing – aktuelle und künftige Rolle in der Diagnostik

Das Konzept des Multiplexing, der Parallelanalyse mehrerer Parameter (Zielanalyten) mit einem Testsystem, wird seit den 60er Jahren in der klinischen Diagnostik (beginnend mit der Elektrophorese) und im Forschungslaboratorium eingesetzt. Der Einsatz des Multiplexing war begrenzt auf Sonderfälle, da die Methoden mit hohem Arbeitsaufwand verbunden waren sowie begrenzte Empfindlichkeiten und lange Verweilzeiten aufwiesen. Mit dem Aufkommen der PCR (Polymerase Chain Reaction) in den 90igern und neuen Automatisierungstechnologien veränderte sich die Rolle des Multiplexing. PCR ermöglicht die Vervielfältigung der Zielanalyten, so dass das Vorhandensein von wenigen DNA- oder RNA-Molekülen nachgewiesen werden konnte. Dies eröffnete völlig neue Perspektiven für den erweiterten Einsatz des Multiplexing in der klinischen Diagnostik.

Die Einführung von Therapien zur Behandlung von AIDS und Hepatitis Mitte der 90iger Jahre war ein zukunftsweisendes Beispiel. Es wurde rasch offensichtlich, dass diese Viren sich veränderten (mutierten), sobald sie mit bestimmten Medikamenten behandelt wurden. Diese Mutationsänderungen machten diese Viren teilweise resistent gegen Medikamente. Um das geeignete Medikament zu finden, wurde Multiplexing eingesetzt, damit das spezifische Erbgut des Eregers identifiziert (Genotypisierung) werden kann.

Zurzeit werden mehr als 15 Produkte in klinischen Labors eingesetzt, die Multiplexing-Methoden verwenden. Neben den oben erwähnten Beispielen für HIV (dem AIDS-Virus) und HBV (dem Hepatitis-B-Virus), gibt es weitere bedeutende Produkte wie für Mukoviszidose, Human Papillomavirus (HPV – dem Virus, das Gebärmutter-

halskrebs verursachen kann), Herpes-Simplex-Viren,Tuberkulose, sowie verschiedene Krebs-Mutations-Tests. Multiplexing zeichnet sich hier insbesondere durch die Möglichkeit der für diese Fragestellungen relevanten Genotypisierung aus – beispielsweise bei der Feststellung der "Virus-Unterart". Die Liste der möglichen Anwendungen ist lang.

In den kommenden Jahren wird die Zahl der Anwendungen weiter wachsen, da

  • die Automatisierung von der Patientenproben-Entnahme bis zur Analyse weiter voranschreitet,
  • Forschungsstudien den Zusammenhang zwischen spezifischen Analyten und spezifischen Krankheiten nachweisen,
  • Forschungsstudien belegen, wie Unterschiede in der genetischen Konstitution eines Menschen den Stoffwechsel unterschiedlicher Therapien und die Wahrscheinlichkeit beeinflussen, dass sich bei Menschen ohne Behandlung bestimmte Krankheiten entwickeln.

Die beiden letztgenannten Konzepte stehen in Zusammenhang mit der so genannten personalisierten Medizin (Pharmacogenomics, der Wechselwirkung zwischen Genom und Pharmazeutik). Neue Produkte für diesen Bereich werden inzwischen in Krankenhäusern angeboten. Beispielsweise verlangen Aufsichtsbehörden seit kurzem von pharmazeutischen Firmen, dass sie in spezifischen Fällen die Etikettierung für bestimmte Medikamente ändern, weil einige Patienten auf Grund ihrer genetischen Konstitution das Medikament nicht angemessen aufnehmen oder wieder abbauen können bzw. sogar massive Nebenwirkungen entstehen.

Mit dem Fortschritt in Medizin und Wissenschaft wurde es offensichtlicher, dass viele Krankheiten mit der Wechselwirkung vielfältiger biologischer Prozesse zusammenhängen. In der Vergangenheit waren diagnostische Untersuchungen auf einzelne und diskrete Testverfahren begrenzt, mit denen man versuchte, die Wechselwirkung der verschiedenen biologischen Prozesse nachzuahmen und zu verstehen. Nun, da sich das Multiplexing weiter entwickelt, öffnet diese Technologie die Tür zur gleichzeitigen, parallelen Untersuchung der biologischen Schlüsselprozesse.

Inzwischen gibt es einige Unternehmen, die im Bereich der Proteindiagnostik, das "Multiplexing" auf den Nachweis von Proteinen (in der klassischen Diagnostik) adaptiert haben.

STRATEC hat auf der Plattform 4-PS gemeinsam mit einem Reagenzienhersteller eine neues System zur Multiplex-Analyse entwickelt, das mit Durchflusszytometrie mehrere Testparameter gleichzeitig analysiert. Dadurch wird es möglich beispielsweise fünf oder mehr Parameter gleichzeitig für die Erstellung eines Hormonspiegels für die Fertilitätsdiagnose zu ermitteln.

Nachdem die Diagnostikindustrie auf Grund der Unsicherheiten in Bezug auf die Vergütung der Parameter lange Jahre sehr zögerlich mit dem Thema "Multiplexing" umgegangen ist, deutet sich – obgleich in vielen Ländern die Vergütungsthematik nicht abschließend diskutiert ist – jetzt eine sprunghafte Entwicklung an. Diese wird getrieben durch die Möglichkeiten der Molekularbiologie, setzt sich aber auch in der Proteindiagnostik fort.

DIE AKTIE

18

Das Börsenjahr 2006

Die internationalen Aktienmärkte strebten 2006 mit nur wenigen Ausnahmen deutlich aufwärts. Eine robuste Konjunktur, erfreuliche Unternehmensmeldungen sowie zahlreiche M&A-Aktivitäten erwiesen sich als wesentliche Impulsgeber des Börsengeschehens. Die kräftigen Kursrückschläge im Mai und Juni, als Inflations- und Zinsängste und damit Befürchtungen eines globalen Wachstumseinbruchs weltweit die Börsen unter Abgabedruck gesetzt hatten, stellten nur eine kurzfristige, allerdings heftige Unterbrechung auf dem Weg nach oben dar. Der deutsche Leitindex DAX ging mit einem Plus von knapp 22% aus dem Börsenjahr 2006.Tags zuvor erreichte er den höchsten Stand seit Februar 2001. Die Indices "Technologie All Share" und "German-Entrepreneurial-Index", die als Maßstab für die Wertentwicklung der STRATEC-Aktie am geeignetsten erscheinen, legten in 2006 um 23,2% bzw. 27,9% zu.

Entwicklung der STRATEC-Aktie

Gleich zu Beginn des Börsenjahres 2006, innerhalb der ersten acht Handelstage, stieg der Kurs der STRATEC-Aktie um knapp 15%. Danach verlor sie deutlich an Boden und markierte nach einer Berg- und Talfahrt im Mai ihr Jahrestief. Das Kursniveau von Anfang Januar wurde erst Anfang Juli erneut erreicht und konnte Ende Juli, kurz vor Ausgabe der Berichtigungsaktien, nachhaltig überwunden werden.

Das zweite Börsenhalbjahr gestaltete sich für Anteilseigner von STRATEC-Aktien insgesamt Nerven schonender. Zwar blieb die Schwankungsintensität der Aktie hoch, jedoch erklomm die Aktie ein Allzeithoch nach dem anderen und beendete das Börsenjahr 2006 mit einem Plus von 47,3%.

Damit zeigte die STRATEC-Aktie im Börsenjahr 2006, wie bereits in den Jahren zuvor, eine gegenüber den Vergleichsindices weit überdurchschnittliche Wertsteigerung.

Handelbarkeit der STRATEC-Aktie und Designated Sponsoring

STRATEC-Aktien werden auf Xetra sowie an den Parkettbörsen Frankfurt, Stuttgart, München, Berlin-Bremen und Düsseldorf gehandelt. Zu den Handelsplätzen mit den größten Aktienumsätzen zählen die beiden erstgenannten.

Mit Wirkung vom 1. März 2007 erteilte die STRATEC AG der WestLB AG ein Mandat als Designated Sponsor. Die bereits sehr erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Betreuung institutioneller Investoren im In- und Ausland wird damit auf die Funktion des Betreuers im Aktienhandel ausgeweitet. Die WestLB AG ist neben der Landesbank Baden-Württemberg, die seit dem 1. Februar 2005 für die STRATEC AG als Designated Sponsor tätig ist, das zweite Institut, dessen Händler für die STRATEC-Aktie auf Xetra verbindliche Geldund Briefkurse stellen. Sie sorgen somit für zusätzliche Liquidität um temporäre Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage in der STRATEC-Aktie zu überbrücken. Beide Institute sind von der Deutsche Börse mit dem AA-Rating für die Erfüllung der hohen Anforderungen bezüglich Quotierungsdauer und Spanne zwischen Anund Verkaufspreis bei den von ihnen betreuten Werten ausgezeichnet worden. Die Mandatierung eines zweiten Designated Sponsor war notwendig geworden um der wachsenden Marktkapitalisierung und dem gestiegenen Interesse der Investoren Rechnung zu tragen sowie das Vermarktungsnetzwerk für unsere Aktie zu verbreitern.

Gemessen am einfachen Orderbuchumsatz wechselten in 2006 an den deutschen Börsen STRATEC-Aktien im Wert von 135,7 Mio. Euro (Vorjahr: 90,8 Mio. Euro) den Besitzer; dabei entfielen allein auf die Handelsplätze Xetra und Frankfurt knapp 87% (Vorjahr: 84%) dieses Volumens.

19

Geregelter Markt der Börse Stuttgart und Mittelstandssegment Gate-M

Insbesondere vor dem Hintergrund fortschreitender Regulierung des Kapitalmarktes, einer zunehmenden Internationalisierung unseres Konzerns und Aktionärsstruktur ist eine kosteneffiziente und transparente Basis der Aktiennotierung unabdingbar.

Um eine solche Basis zu erreichen, beantragten wir im Dezember 2006 die Einstellung der Notierung der STRATEC-Aktie im geregelten Markt der Börse Stuttgart. Seit dem 1. Januar 2007 notiert sie dort im Freiverkehr.

Ebenso beendeten wir die Notierung der STRATEC-Aktie im Mittelstandssegment Gate-M der Börse Stuttgart. Die Handels-, Service- und Informationsplattform konnte unsere Erwartungen nicht erfüllen.

Nach der Fokussierung auf den Börsenplatz Frankfurt, dort notiert unsere Aktie im Prime Standard, einem Teilbereich des geregelten Marktes der Frankfurter Wertpapierbörse, haben wir unsere – aus heutiger Sicht – optimale Notierungsstruktur erreicht.

Die STRATEC-Aktie im Performance-Vergleich (2006)

Die STRATEC-Aktie in Zahlen

Kennzahlen 2006 2005
Ergebnis je Aktie Euro 0,70 0,43
Dividende je Aktie Euro 0,15 0,10
Cashflow je Aktie Euro 0,86 0,52
Grundkapital Mio. Euro 11,3 11,0
Marktkapitalisierung Mio. Euro 247,7 163,6
Börsenkurse 2006 2005
Jahresschluss Euro 22,00 14,93
Jahreshoch Euro 22,50 15,66
Jahrestief Euro 11,44 5,44

Dividende

Das Geschäftjahr 2006 konnte wie erwartet mit einer kräftigen Ergebnissteigerung abgeschlossenen werden.Vor diesem Hintergrund werden Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung am 16. Mai 2007 vorschlagen, eine Dividende von 0,15 Euro je dividendenberechtigter Aktie (Vorjahr: 0,10 Euro) an die Aktionäre auszuschütten. In Summe entspräche dies, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung, einer Ausschüttung von 1,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro).

Kapitalmaßnahmen

Im Geschäftsjahr 2006 wurde eine Reihe von Kapitalmaßnahmen durchgeführt, die das Grundkapital in Summe um 7.600.107 Euro auf 11.260.246 Euro erhöhten.

Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen – Im Zuge des Erwerbs des englisch-amerikanischen Softwarehauses Sanguin International wurde das Grundkapital um 18.206 Euro gegen Ausgabe von 18.206 neuen Aktien erhöht. Die Kapitalmaßnahme wurde Ende März 2006 in das Handelsregister eingetragen.

Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln – Die von der Hauptversammlung am 23. Juni 2006 beschlossene Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln wurde im Juli 2006 in das Handelsregister eingetragen. Daraufhin erfolgte die Ausgabe der Berichtigungsaktien im Verhältnis 1 zu 2,9942188, so dass auf je eine gehaltene STRATEC-Aktie

zusätzlich jeweils 1,9942188 neue Aktien entfielen. Im Ganzen wurden 7.416.478 Berichtigungsaktien ausgegeben. Das Grundkapital erhöhte sich hierdurch um 7.416.478 Euro.

Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen – Im Geschäftsjahr 2006 übten Optionsberechtigte im Rahmen des Mitarbeiteroptionsprogramms insgesamt 82.320 Optionsrechte aus. Hieraus resultierten 165.423 neue Aktien, die das Grundkapital um 165.423 Euro erhöhten.

Am 31. Dezember 2006 betrug das Grundkapital 11.260.246 Euro, eingeteilt in 11.260.246 Inhaber-Stammaktien.

Aktionärsstruktur

Der Streubesitz (Free Float), gemäß Definition der Deutschen Börse, lag am 31. Dezember 2006 bei 56,3% (Vorjahr: 55,5%).

Unternehmenskommunikation

Die auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichtete Unternehmensstrategie unterstützt die STRATEC AG durch kontinuierliche und offene Kommunikation mit den Kapitalmarktteilnehmern. Ziel ist es, das Vertrauen der Anleger zu erhalten und neue Investoren zu gewinnen. Die STRATEC AG informiert durch ihre Investor Relations-Akivitäten Investoren,Analysten sowie Journalisten der Wirtschafts- und Finanzmedien aktiv, kontinuierlich und zeitnah über die Geschäftsentwicklung und neuesten Ereignisse der Gesellschaft.

Im Geschäftsjahr 2006 veröffentlichte die STRATEC AG sechs Pressemitteilungen, sieben Ad-hoc-Miteilungen, einen ausführlichen Geschäftsbericht und drei Zwischenberichte.Wir versendeten insgesamt 17 E-Mail-Newsletter mit denen wir auf unsere veröffentlichten Presseund Ad-hoc-Mitteilungen, über neu auf unserer Internetseite eingestellte Berichte sowie auf besondere, STRATEC AG betreffende Veranstaltungen hinwiesen.

In einer Vielzahl von Einzelgesprächen hat der Vorstand Investoren aus dem In- und Ausland das Unternehmen und dessen zugrunde liegendes Geschäftsmodell vorgestellt und ausführlich erläutert. Im Geschäftsjahr 2006 konnten wir mit Crédit Agricole Cheuvreux ein weiteres Finanzinstitut, das Analysen über die STRATEC AG veröffentlicht und wichtige Unternehmensereignisse regelmäßig kommentiert, hinzugewinnen.

Die internationale Investorenbasis konnte im Laufe des Jahres weiter ausgebaut werden. Ein Schwerpunkt der Investor Relations-Arbeit liegt auf der Gewinnung von langfristig orientierten Anlegern. So konnten insbesondere aus England und den USA neue institutionelle Investoren gewonnen werden.

Der Dialog mit Ihnen ist uns sehr wichtig. Lassen auch Sie sich über unseren Post- und/oder E-Mail-Verteiler informieren.Auf unserer Internetseite http://www.stratec-biomedical.de stehen Ihnen zusätzlich alle grundlegenden Informationen und wichtigen Neuigkeiten rund um die Uhr zur Verfügung.

Das Bundesministerium der Justiz hat im Juli 2006 die Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex im elektronischen Bundesanzeiger förmlich bekannt gemacht. Mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex sollen die in Deutschland geltenden Regeln für Unternehmensleitung und -überwachung für nationale wie internationale Investoren transparent gemacht werden, um so das Vertrauen in die Unternehmensführung deutscher Gesellschaften zu stärken.

Die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex, die so genannte Cromme-Kommission, hatte im Juni 2006 wichtige Beschlüsse zur Fortentwicklung des Kodex gefasst. Die letzten Änderungen wurden im Juni 2005 beschlossen.

Am 15. Dezember 2006 haben Vorstand und Aufsichtsrat die nachfolgende Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr 2006 zu den Empfehlungen des Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben und den Aktionären auf der Internetseite des Unternehmens dauerhaft zugänglich gemacht:

"Entsprechenserklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der STRATEC Biomedical Systems AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG

Die STRATEC Biomedical Systems AG hat den Verhaltensempfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex zur Unternehmensleitung und -überwachung in der Fassung vom 2. Juni 2005 seit der letzten Entsprechenserklärung vom 16. Dezember 2005 mit den dort genannten Abweichungen entsprochen. Die STRATEC Biomedical Systems AG wird den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 12. Juni 2006 künftig mit folgenden Ausnahmen entsprechen:

Ziffer 3.8

Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass bei Abschluss einer D&O-Versicherung für den Vorstand und Aufsichtsrat ein angemessener Selbstbehalt vereinbart werden soll.

Die Gesellschaft verzichtet auf einen Selbstbehalt bei der D&O-Versicherung für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder.Vorstand und Aufsichtsrat sind der Überzeugung, dass die Mitglieder der Gremien und der Geschäftsleitungen der Tochterunternehmen alles tun, um Schaden von der Gesellschaft abzuwenden. Die Verantwortung und Motivation, in diese Richtung zu wirken, wird nicht durch einen Selbstbehalt bei der D&O-Versicherung gefördert. Ferner hat ein möglicher Selbstbehalt auch auf die Versicherungsprämie keine Auswirkungen.

Ziffer 4.2.3

Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass der Aufsichtsrat bei den für den Vorstand als variable Vergütungskomponente dienenden Aktienoptionen und vergleichbaren Gestaltungen für außerordentliche, nicht vorhergesehene Entwicklungen eine Begrenzungsmöglichkeit (Cap) vereinbaren soll.

Der Aufsichtrat vereinbarte für die an den Vorstand ausgegebenen Aktienoptionen keine Begrenzungsmöglichkeit.Auch für die Zukunft ist dies nicht vorgesehen, da Aktienoptionen insbesondere als variables Vergütungsinstrument damit dem Risiko-/Chancen-Charakter nicht Rechnung tragen und vor allem im internationalen Vergleich nicht den beabsichtigten Anreiz schaffen würden.

Ziffer 4.2.5

Gemäß dem Gesetz über die Offenlegung der Vorstandsvergütungen vom 3.August 2005 ist die Gesamtvergütung jedes Vorstandsmitglieds, aufgeteilt nach erfolgsunabhängigen, erfolgsbezogenen und Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung, unter Namensnennung offen zu legen, soweit nicht die Hauptversammlung mit Dreiviertelmehrheit anderweitig beschlossen hat.

Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass die Offenlegung in einem Vergütungsbericht (Teil des Corporate Governance Berichts) individualisiert erfolgen soll.

Die Vergütung, aufgegliedert nach Bestandteilen, wurde bzw. wird für sämtliche Vorstandsmitglieder in Summe ausgewiesen. Die Offenlegung der Gesamtvergütung jedes Vorstandsmitglieds unterbleibt, da dies die Hauptversammlung am 23. Juni 2006 mit der erforderlichen qualifizierten Mehrheit beschlossen hat.

Nach unserer Auffassung ist für den Adressat der Information über die individualisierte Vorstandsvergütung nicht die Anreizwirkung des einzelnen Vorstandsmitglieds maßgeblich, sondern vielmehr die Anreizwirkung auf den Vorstand als kollegiales Gesamtorgan. Ferner würde eine Individualisierung der Vorstandsbezüge auf längere Sicht zu einer Ausbalancierung des Gehaltsniveaus der verschiedenen Vorstandsressorts führen, das dem Interesse der erwünschten Anreizwirkung entgegen spräche.

Ziffer 5.2, 5.3.1 und 5.3.2

Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass der Aufsichtsrat abhängig von den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens und der Anzahl seiner Mitglieder fachlich qualifizierte Ausschüsse (hier: auch Prüfungsausschuss) bilden soll. Ferner soll der Aufsichtsratsvorsitzende den Vorsitz des Ausschusses einnehmen, der die Vorstandsverträge behandelt.

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft setzt sich aus der gesetzlichen Mindestanzahl von drei Mitgliedern zusammen und bildet aufgrund seiner Größe bisher keine Ausschüsse.

Ziffer 5.4.7

Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder im Corporate Governance Bericht individualisiert, aufgegliedert nach Bestandteilen ausgewiesen werden soll.

Die Vergütung, aufgegliedert nach Bestandteilen, wurde bzw. wird für sämtliche Aufsichtsratsmitglieder in Summe ausgewiesen. Die Offenlegung der Vergütung jedes Aufsichtsratsmitglieds unterbleibt, da dies die Hauptversammlung am 23. Juni 2006 mit der erforderlichen qualifizierten Mehrheit beschlossen hat. Ferner wird den Transparenzerfordernissen dieser Kodexempfehlung weitgehend durch die Offenlegung der Zusammensetzung der Aufsichtsratsvergütung in § 13 der Satzung der Gesellschaft Rechnung getragen.

Ziffer 6.6

Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass der Besitz von Aktien der Gesellschaft oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern im Corporate Governance Bericht angegeben werden soll, wenn er direkt oder indirekt größer als 1% der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien ist. Des Weiteren empfiehlt der Deutsche Corporate Governance Kodex, dass der Gesamtbesitz getrennt nach Vorstand und Aufsichtsrat im Corporate Governance Bericht angegeben werden soll, wenn der Gesamtbesitz aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder 1% der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien übersteigt.

Vorstand und Aufsichtsrat sind der Überzeugung, dass die in den gesetzlichen Bestimmungen vorgesehenen Mitteilungspflichten ausreichen, wenn der Anteilsbesitz eines Aktionärs (hier: Organ der Gesellschaft) bestimmte Schwellenwerte überschreitet.Anteilsbesitze von Aktien der Gesellschaft oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern wurden bisher nicht und werden künftig nicht angegeben. Hiervon unberührt bleiben die Angaben, die sich aus den gesetzlichen Bestimmungen ergeben.

Ziffer 7.1.2

Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass der Konzernabschluss binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende, die Zwischenberichte binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums, öffentlich zugänglich sein sollen.

Die oben genannten Fristen zur Veröffentlichung des Konzernabschlusses und der Zwischenberichte wurden und werden teilweise nicht eingehalten, allerdings erfüllt die Gesellschaft die in der Börsenordnung für die Frankfurter Wertpapierbörse im Teilbereich des geregelten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) festgelegten Veröffentlichungsfristen von vier Monaten für den Jahresabschluss bzw. von zwei Monaten für die Zwischenberichte."

Nicht mehr aktuelle Entsprechenserklärungen zum Kodex werden auf der Internetseite des Unternehmens fünf Jahre zugänglich gehalten.

Weitere Informationen zum Corporate Governance Bericht

Weitere Informationen des Corporate Governance Berichts sind von Gesetzes wegen im vorliegenden Geschäftsbericht dargestellt.

  • Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat Wir verweisen diesbezüglich auf den Konzernanhang, Kapitel 29 "Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen" und auf den Konzernlagebericht, Kapital 8 "Grundzüge des Vergütungssystems von Vorstand und Aufsichtsrat".
  • Angaben über Aktienoptionsprogramme und ähnliche wertpapierorientierte Anreizsysteme Wir verweisen diesbezüglich auf den Konzernanhang, Kapitel 13 "Eigenkapital", Abschnitt "Aktienoptionsprogramme".
  • Directors' Dealings Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind nach § 15a WpHG gesetzlich verpflichtet, den Erwerb oder die Veräußerung von Aktien der STRATEC AG oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten offen zu legen, soweit der Wert der von dem Mitglied und ihm nahe stehenden Personen innerhalb eines Kalenderjahrs getätigten Geschäfte die Summe von 5.000 Euro erreicht oder übersteigt. Diese meldepflichtigen Wertpapiergeschäfte sind auf der Internetseite der Gesellschaft sowie auf der Internetseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht veröffentlicht.

Birkenfeld, im März 2007

STRATEC Biomedical Systems AG

Der Aufsichtsrat Der Vorstand

KONZERNLAGEBERICHT

1. Geschäftsverlauf und Ergebnis im Überblick

Durch eine weitere Umsatzsteigerung bei deutlichem Margenausbau ist das Geschäftsjahr 2006 erneut ein Rekordjahr.

  • Konzernumsatz um 45% auf 68,4 Mio. EUR gestiegen
  • EBIT um 50% auf 10,8 Mio. EUR erhöht
  • EBIT-Marge nun bei 15,8%
  • Konzernergebnis um 3,3 Mio. EUR auf 7,7 Mio. EUR gesteigert
  • Unverwässertes Ergebnis je Aktie bei 0,70 EUR nach 0,43 EUR im Vorjahr
  • Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 8,8 Mio. EUR (Vorjahr: 1,3 Mio. EUR)

Für die STRATEC-Gruppe war 2006 erneut ein Rekordjahr. Unsere anspruchsvollen und ehrgeizigen Ziele für 2006 konnten wir sogar noch übertreffen. Die beiden größten Einzelunternehmen der STRATEC-Gruppe, die STRATEC AG und die Robion AG, entwickelten sich in Umsatz und Ertrag sehr gut. Auch die Akquisition und Integration unserer englischamerikanischen Softwareentwicklungs-Tochterunternehmung Sanguin International Ltd. zeigt erste Erfolge. Die von technologischen und strategischen Überlegungen geprägte Akquisition brachte einen Umsatzbeitrag von 1,3 Mio. EUR in den ersten neun Monaten der Konsolidierung seit 1. April 2006 zum Konzernumsatz.

Auf Grund der zwingenden Vorschriften des IFRS 3 wurde der Kaufpreis für die Sanguin International Ltd. überwiegend in den immateriellen Vermögenswerten allokiert.

Im März 2006 erwarb STRATEC die Sanguin International Ltd. vor allem auf Grund technologischer Aspekte. Insbesondere durch die Kombination der Sanguin-Software mit STRATEC-Technologie, partizipieren beide Unternehmen durch ein sich ergänzendes Produktportfolio, beispielsweise durch FDAzugelassene Lösungen für das klinisch-diagnostische Laboratorium.Auch die Kundenstruktur beider Unternehmen ergänzt sich hier in idealer Weise. Ferner erzielt STRATEC durch die Übernahme Einsparungen in der Entwicklung und Planung befindlicher Analysensystemfamilien.Weitere Vorteile, insbesondere Kosteneinsparungen, liegen in der abgeschlossenen geographischen Zusammenlegung des Geschäftsbetriebs der STRATEC Biomedical Inc., Aliquippa, PA, USA, und der Sanguin International Inc., Hamden, CT, USA.

Die Robion AG wurde in den zum 31. Dezember 2006 zum zweiten Mal in konsolidierter Form erstellten Abschluss der STRATEC Biomedical Systems AG im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogen und bietet nunmehr auch aus operativer Perspektive Vorjahresvergleichsmöglichkeiten.

2. Markt und Branche

Markt und Branche: Überblick

Obgleich mit den für den Forschungsmarkt entwickelten Produkten die STRATEC-Gruppe in 2006 erstmals operative Umsätze erzielen konnte, wird der überwiegende Anteil der STRATEC-Analysensysteme in der In-vitro-Diagnostik (klinisch-diagnostischen Laboratorien, Blutbanken, etc.) eingesetzt. Die Anwender dieser Analysensysteme, beispielsweise im Krankenhauslabor, repräsentieren nicht die direkten Kunden der STRATEC-Gruppe. Unsere Kunden sind die großen Unternehmen der Diagnostikindustrie und die Forschungsabteilungen der Pharmakonzerne. Diese beliefern die genannten Endanwender in der Regel mit Reagenzien (Chemie) gemeinsam mit den Automatisierungslösungen von STRATEC. Die STRATEC-Kunden sehen ihre Kernkompetenz in der weltweiten Vermarktung der Systemlösungen. Eine strategische Neuausrichtung innerhalb dieser Kunden findet derzeit dadurch statt, dass teilweise selbst die Entwicklung und Weiterentwicklung von Testverfahren an kompetente Reagenzienentwicklungsfirmen vergeben wird (Outsourcing). Die STRATEC-Kunden positionieren sich damit zunehmend als schutzrechtshaltende Systemvermarkter.

Der Prozess der Konzentration von Umsatz aber insbesondere des Marktwachstums auf und durch die "Großen", setzte sich 2006 nicht zuletzt durch die Konsolidierung innerhalb der Diagnostikindustrie fort.

Unterschiedliche Studien prognostizierten ein Marktwachstum von 5 bis 7% für 2006. Nach Einschätzung von Spezialisten lag das Marktwachstum in 2006 am oberen Ende dieser Bandbreite.Wir gehen von einem Wachstum des Gesamtmarkts innerhalb dieser Größenordnung für die nächsten drei Jahre aus. Das Wachstum der STRATEC-Gruppe lag insbesondere durch Outsourcing von Entwicklung und Produktion der großen Diagnostika-Unternehmen an die STRATEC-Gruppe um ein Vielfaches höher als das durchschnittliche Wachstum der Branche.

In der Diagnostikbranche bestätigt sich, dass einzelne Marktsegmente ein Wachstum haben werden, das deutlich über dem Wachstum des Gesamtmarkts

liegt. Hohes Wachstum wird hier der patientennahen Diagnostik (Near Patient Testing), der Diagnostik durch eine hochsensitive Form des Nachweises von Antikörperreaktionen (Lumineszenz-Immunoassays) und insbesondere der molekularen Diagnostik zugerechnet. In allen Bereichen hat STRATEC hohe Expertisen.Aktive Fertigungsprojekte und insbesondere neue Entwicklungsanfragen und Entwicklungsaufgaben konzentrieren sich hierauf. Sie stellen somit gegenwärtige und zukünftige Wachstumstreiber der STRATEC-Gruppe dar.

Markt und Branche: Erfolgskriterien

Kundenspezifische Entwicklung – Da die STRATEC-Gruppe ihren Umsatz nahezu ausschließlich mit kundenspezifischen Lösungen erzielt, ist die Erfassung und Dokumentation der Kundenanforderungen vor der Spezifikationsphase einer der wesentlichsten Prozesse. Neben den rein physikalisch-biologischen Anforderungen sind auch andere Eigenschaften wie beispielsweise Serviceaspekte, Erweiterungsmöglichkeiten oder auch Skalierbarkeit, zu berücksichtigen. Diese entscheiden mit über den späteren Erfolg der Automatisierungslösung. Faktoren, die keine unmittelbare Zuordnung zu Projekten haben, beispielsweise Entwicklungs-, Fertigungs- oder Qualitätsmanagementprozesse, sind ein fester Bestandteil der Kundenanforderung. Die Geschäftsstrategie der Konzentration auf wenige Geschäftspartner ermöglicht es der STRATEC-Gruppe – nicht zuletzt durch einen hohen Integrationsgrad in die Geschäftsprozesse der Kunden – auf die Kundenanforderungen in hohem Maße einzugehen.

Wirtschaftlichkeit – Die Aspekte des Geschäftsmodells der STRATEC-Gruppe erlauben es den STRATEC-Kunden die Projekt- und Analysensystemkosten bereits vor Beginn eines Entwicklungsprojekts in ihrer eigenen Projektkalkulation abzubilden. So werden, nachdem die Anforderungen an eine Automatisierungslösung definiert sind, feste Preise für die Nutzung der STRATEC-Technologie und der Preis pro Analysensystem vertraglich vereinbart.

Ferner werden die Mindestabnahmemengen pro Systemfamilie fixiert. Diese Vorgehensweise sichert beiden Vertragspartnern eine hohe Planungssicherheit und eine verlässliche Kalkulationsgrundlage. Der Technologiepool, die etablierten Prozesse, das hohe Know-how, unter anderem bei der Übergabe von Entwicklungsergebnissen in die Fertigung, das etablierte Zielkostenmanagementsystem und die Fertigungstiefe bei der STRATEC-Gruppe, erlauben die Zusammenstellung eines sehr wirtschaftlichen Gesamtpakets.

Qualität der Entwicklungsergebnisse – Neben der Qualität der Ingenieursleistung und einem ausgewogenen Kompromiss zwischen preissensitiver Entwicklung und spezifischer Entwicklung, wird die Gesamtzuverlässigkeit von Analysensystemen auch durch die Komplexität des abzuarbeitenden biochemischen Prozesses beeinflusst. Qualitätsverbessernde Änderungen in der Serienproduktion erfordern aus regulatorischen Gründen oft eine erneute Überprüfung des Analyseprozesses durch den Kunden. Dies führt zwangsläufig zu Verzögerungen bei der Einführung der qualitätsbeeinflussenden Maßnahmen in die Serienproduktion.Wir sehen uns in einer guten Position den Anforderungen wie Geschwindigkeit in der Zuverlässigkeitsverbesserung,Wirtschaftlichkeit und absolute Zuverlässigkeit gerecht zu werden.

Möglichkeit des weltweiten Einsatzes – STRATEC bietet durch das Erfüllen der weltweit geforderten Normen und Prozesse den Kunden die Möglichkeit, in einem von Regularien geprägten Umfeld für Analysensysteme mit hohem Innovationsgrad sicher und schnell die Marktfreigabe erzielen zu können. Dieses Herausstellungsmerkmal ist neben einer klaren Forderung durch Kunden und Behörden auch ein Differenzierungskriterium bei der Entscheidungsfindung der Kunden in der Abwägung zwischen eigener, interner Entwicklung und Outsourcing zu STRATEC. Die STRATEC-Kompetenz in diesem Bereich wird durch regelmäßige Kundenaudits und durch Prüfungen der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA (Food & Drug Administration) bestätigt.

Markt und Branche: Die Marktposition der STRATEC-Gruppe

Die STRATEC-Gruppe konnte ihre sehr gute Wettbewerbsposition durch den Abschluss neuer Entwicklungsvereinbarungen und den Ausbau der Produktionsmengen weiter deutlich verbessern. Die sich weiter verbessernde Wettbewerbsposition gründet auf der konsequenten Umsetzung der Unternehmensstrategie in ihren wesentlichen Faktoren:

Innovationsmanagement – Die STRATEC-Gruppe greift durch die Vielzahl der erfolgreich durchgeführten Entwicklungsprojekte auf einen sehr großen Technologiepool zurück. Durch laufende Entwicklungsprojekte wird dieser ständig erweitert. Damit kann die STRATEC-Gruppe heute ein sehr breites Spektrum an diagnostischen Applikationen und Aufgaben im Forschungsbereich automatisieren. Auf dieser breiten und sicheren Basis fördert die STRATEC-Gruppe intern und extern sich bietende Innovationen und Innovations-Chancen. Neben der Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit spielen Innovation und Kreativität die maßgebliche Rolle bei der Erfüllung der Projektziele.

Projektmanagement – Die Kompetenz der STRATEC-Kunden liegt in erster Linie in der Entwicklung und Vermarktung diagnostischer Tests, wie beispielsweise Hepatitis-Tests. Um Analysensysteme erfolgreich entwickeln zu können, verfügt STRATEC als Automatisierungsspezialist über Mitarbeiter, die auf den Fachgebieten der Kunden hohe Kompetenzen vorweisen können und damit die bio-chemischen Prozesse auf die Automatisierungslösung übertragen können. Dies bedeutet, dass die STRATEC-Gruppe für Laborautomatisierung ihren Kunden alles "aus einer Hand" bieten kann und die STRATEC-Kunden sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Daher umfassen die Projekte alle Schritte, von der gemeinsamen Generierung der Produktanforderungen, über den Entwicklungsprozess, die Überleitung in die Produktion bis zur Serienfertigung und Lieferung der Analysensysteme.

Parallel hierzu bieten wir unter anderem die Weiterentwicklung der Analysensysteme inklusive aller Folgeprozesse, wie Verwaltung der Entwicklungsdokumente, Änderungs- und Reklamationsmanagement, Schulung der Kundenmitarbeiter sowie Service und Support für die Produktspezialisten unserer Kunden. Dieser besondere Leistungsumfang generiert einen hohen Wettbewerbsvorteil.

Kunden – Die STRATEC-Gruppe konzentriert sich auf die markt- und technologieführenden Unternehmen in der Diagnostik. Mit diesen Unternehmen werden strategische Allianzen geschaffen, die sich über den gesamten – vom Entwicklungsbeginn bis zur Außerdienststellung des letzten Analysensystems – bis zu 20 Jahren andauernden Entwicklungs- und Produktlebenszyklus erstrecken. Ziel der STRATEC-Gruppe ist es, neben der Gewinnung neuer marktoder technologieführender Kunden, Nachfolgeprojekte abwickeln zu können und so bereits in der Hochphase des Produktlebenszyklus mit der Entwicklung von Nachfolgesystemen beginnen zu können. Beide Ziele ließen sich auch in 2006 realisieren, so dass unsere Entwicklungsabteilungen über einen mehrjährigen Zeitraum ausgelastet sind.

Übergang von Produkten aus der Entwicklung in die Fertigung – Als einer der Erfolgsfaktoren zum Erfüllen der Forderung unseren Kunden nach kurzer "time to market" (Schnelligkeit der Markteinführung neuer Produkte), sehen wir die Verzahnung der Entwicklungs- und Fertigungsprozesse. Das frühzeitige Einbeziehen von Abteilungen der Fertigung, beispielsweise in Machbarkeitsstudien, in die Testung von Funktionsmodulen, die Prototypenproduktion und die Entwicklung von Prüfmitteln, wirken sich entwicklungsverkürzend und damit projektbeschleunigend aus.

3. Finanzlage und Investitionen

Der Cashflow konnte vor allem durch starkes Wachstum im operativen Geschäft um 70% von 5,7 Mio. EUR auf 9,7 Mio. EUR gesteigert werden. Noch deutlicher war der Anstieg beim Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit, der von 1,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 8,8 Mio. EUR im Geschäftsjahr kletterte.

Die Investitionstätigkeit führte zu Mittelabflüssen in Höhe von 6,6 Mio. EUR (Vorjahr: 3,0 Mio. EUR). Hierin enthalten waren insbesondere der Erwerb der Sanguin International Ltd. mit 3,8 Mio. EUR, die Aufstockung der Beteiligung an der CyBio AG mit 1,7 Mio. EUR sowie Ausgaben für Sachanlagen in Höhe von 0,9 Mio. EUR.

Aus der Finanzierungstätigkeit sind im Jahr 2006 insgesamt 0,3 Mio. EUR abgeflossen (Vorjahr: Zufluss in Höhe von 10,4 Mio. EUR). Darin enthalten sind die Abflüsse für die Dividendenausschüttung für das Jahr 2005 in Höhe von 1,1 Mio. EUR. Demgegenüber standen Zuflüsse in Höhe von 0,6 Mio. EUR aus der Ausgabe von Aktien aus Mitarbeiter-Optionsprogrammen sowie 0,2 Mio. EUR aus der Aufnahme von Krediten.

Die Summe aller Zu- und Abflüsse des Jahres 2006 führte zu einer Erhöhung der liquiden Mittel um 2,0 Mio. EUR auf 12,0 Mio. EUR zum 31. Dezember 2006.

4. Ertragslage

Der Umsatz der STRATEC-Gruppe konnte von 47,3 Mio. EUR auf 68,4 Mio. EUR um 45% gesteigert werden. Dies führte gemeinsam mit der moderaten Erhöhung der Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie der unfertigen Leistungen zu einer ebenso deutlichen Steigerung der Gesamtleistung von 48,4 Mio. EUR auf 69,2 Mio. EUR bzw. von 43%.

Der Anstieg des Materialaufwands von 25,1 Mio. EUR auf 37,6 Mio. EUR steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem erzielten Umsatzwachstum.

Die forcierten Entwicklungstätigkeiten und der weitere Ausbau der Fertigungskapazitäten sowie die Integration der Sanguin International Ltd. mündeten in einem Anstieg des Personalaufwands um rund 21%. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen plangemäß um rund 1,8 Mio. EUR.Wesentliche Sondereffekte traten nicht auf.

Der Anstieg bei den Abschreibungen um 0,8 Mio. EUR beruht im Wesentlichen auf den planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 0,6 Mio. EUR der bei Sanguin International Ltd. identifizierten beizulegenden Zeitwerte.

Das EBIT des Geschäftsjahres 2006 beträgt 10,8 Mio. EUR gegenüber 7,2 Mio. EUR in 2005. Damit ist es uns zum vierten Mal in Folge gelungen, das EBIT der Unternehmensgruppe um 50% oder mehr zu steigern.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich im Jahr 2006 auf 3,1 Mio. EUR gegenüber 2,5 Mio. EUR im Vorjahr. Damit stieg das Konzernergebnis um 3,3 Mio. EUR auf 7,7 Mio. EUR an.

5.Vermögens- und Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 13,5 Mio. EUR auf 57,1 Mio. EUR. Die langfristigen Vermögenswerte stiegen von 6,7 Mio. EUR auf 14,9 Mio. EUR.

Bei den immateriellen Vermögenswerten wurde nach dem Kauf der Sanguin International Ltd. erstmals ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von TEUR 897 ausgewiesen. Die deutliche Erhöhung bei den übrigen immateriellen Vermögenswerten beruht auf den identifizierten beizulegenden Zeitwerten, die ebenfalls durch den Kauf der Sanguin International Ltd. bilanziert wurden und über die kommenden Jahre abgeschrieben werden.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen erhöhten sich im Geschäftsjahr durch die beizulegende Zeitbewertung der schon vor dem Kauf der Sanguin International Ltd. bestehenden 75%-igen Beteiligung der Sanguin International Ltd. an der Sanguin International Inc. von TEUR 38 auf TEUR 329.

Durch die Aufstockung einerseits und der erfolgsneutralen Anpassung an die Zeitbewertung andererseits erhöhte sich der Bilanzwert der Beteiligung an der CyBio AG von TEUR 771 auf TEUR 2.678.

Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um 5,3 Mio. EUR auf 42,2 Mio. EUR. Die Vorräte stiegen um 15% auf 14,7 Mio. EUR. Der Anstieg im Bestand der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe um 33% auf 5,6 Mio. EUR ist im kausalen Zusammenhang mit dem Umsatzanstieg zu sehen.

Die um 15% gesunkenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei deutlich gestiegenem Umsatz resultieren aus einer Effizienzsteigerung im Forderungsmanagement sowie einem aktiven Debitorenmanagement.

Analog zum Umsatzwachstum sind auch die künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen auf 5,5 Mio. EUR gestiegen.

Die Wertpapiere wurden zu Handelszwecken erworben und weisen einen Wert von TEUR 449 aus. Das Eigenkapital stieg, insbesondere durch das Konzernergebnis in Höhe von 7,7 Mio. EUR, von 31,5 Mio. EUR auf 40,1 Mio. EUR. Das gezeichnete Kapital erhöhte sich durch die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln sowie durch die Ausübung von Aktienoptionen von 3,7 Mio. EUR auf 11,3 Mio. EUR, wodurch sich gleichzeitig die Kapitalrücklage von 15,9 Mio. EUR auf 9,9 Mio. EUR reduzierte. Das übrige Eigenkapital stieg von TEUR 93 auf TEUR 492. Zum 31. Dezember 2006 betrug die Eigenkapitalquote 70,3%.

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich um TEUR 754 während sich die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um TEUR 585 reduzierten. Die latenten Steuern stiegen insbesondere auf Grund der Zeitbewertung innerhalb der immateriellen Vermögenswerte von 0,4 Mio. EUR auf 2,2 Mio. EUR.

Im Vergleich zum Umsatzwachstum ist der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 19% sehr moderat.

Die Erhöhung der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten um 2,4 Mio. EUR ist begründet durch den Anstieg der erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen um 2,3 Mio. EUR.

6. Entwicklung

Die STRATEC-Gruppe beliefert ihre Kunden ausschließlich mit von STRATEC entwickelten, spezifischen und komplexen Analysensystemen. Der erfolgreiche Abschluss des Entwicklungsprozesses, unter Erfüllung der gemeinsam mit dem Kunden definierten Anforderungen, ist und bleibt das Kernelement und gleichzeitig das Herausstellungsmerkmal zum Erfolg des Konzerns.

Obgleich das Geschäftsmodell und die internen Prozesse STRATEC als Entwicklungshaus positionieren, sehen wir auch in 2006 die Bedingungen des IAS 38 zur Aktivierung von Entwicklungsprojekten in den immateriellen Vermögenswerten als nicht ausreichend erfüllt. Das in der Branche übliche späte Eintreten der Erfüllung der oben genannten Kriterien gibt die tatsächliche Situation mit ihrer Chancen/ Risiken-Betrachtung stichtagsgemäß wieder. Bei unmittelbarem oder mittelbarem Zusammenhang von Entwicklungen und kundespezifischen Systemlösungen erfolgt die Aktivierung wie in den Vorjahren im Bereich der unfertigen Leistungen.

Der sich in der Branche der STRATEC-Kunden weiter beschleunigende Vorgang der Konzentration auf das Kerngeschäft, der Vermarktung von Systemlösungen, bestehend aus Analysensystemen und eigenen Reagenzien (Chemie) sowie der von Großkonzernen schwer erfüllbaren Marktforderung nach kürzeren Entwicklungszeiten bringt mit sich, dass diese Global Player ihre Entwicklungen outsourcen. Hier ist zunehmend der Trend zu erkennen, dass diese Unternehmen auch Teile der eigenen Chemieentwicklung outsourcen und damit einen weiteren Schritt in Richtung "schutzrechthaltendes Vermarktungsunternehmen" gehen. Um den sich ändernden Rahmenbedingungen mit der Notwendigkeit von sich weiter verkürzenden Entwicklungszeiten gerecht zu werden, setzt die STRATEC-Gruppe ihr Systemplattformkonzept um. Dabei wird auf flexibel-kombinierbare Hard- und Softwarekonzepte (Module) zurückgegriffen.

Des Weiteren bietet das Plattformkonzept die Möglichkeit, etablierte STRATEC-Technologien in neue Marktsegmente zu diversifizieren. Dabei adressiert die Gesellschaft margenträchtige Schlüsselkunden im Rahmen ihres erfolgreichen Business-to-Business Geschäftsmodells (OEM). In den Wachstumssegmenten der klinischen Diagnostik, insbesondere in der patientennahen Diagnostik und in der molekularen Diagnostik, steht den Anforderungen nach proprietären Systemlösungen ein Plattformkonzept im Sinne der Verwendung von Modulen entgegen. Daher gehen wir bei Entwicklungen in diesen diagnostischen Marktsegmenten von einer moderaten Verlängerung der Entwicklungszeiten aus.

Im Jahr 2006 wurden zwei für das Unternehmen wichtige Entwicklungen im Bereich der molekularen Diagnostik begonnen.

7. Mitarbeiter

Mit dem starken Umsatzanstieg in 2006 ging auch eine deutliche Erhöhung der Mitarbeiterzahl einher. So wurden in der STRATEC-Gruppe im Jahr 2006 insgesamt 38 neue Arbeitsplätze geschaffen. Unter Hinzurechnung der in 2006 übernommenen Sanguin International Ltd. und der durch einen Personaldienstleister überlassenen Beschäftigten, hatte die STRATEC-Gruppe am 31. Dezember 2006 246 Beschäftigte. Die durchschnittliche Anzahl der in der STRATEC-Gruppe eingestellten Mitarbeiter (ohne Leiharbeiter) erhöhte sich auf 208 (Vorjahr: 191).

Der Personalaufwand stieg im Berichtsjahr um 21,2% auf TEUR 13.921 (Vorjahr:TEUR 11.483;Vorjahreszahl wurde auf Grund der im Anhang genannten Umgruppierung verändert). Die Erhöhung des Personalaufwands ist im Wesentlichen durch die gestiegene Mitarbeiterzahl begründet.Vor allem die Entwicklungsabteilungen wurden personell verstärkt. Der Anteil an der Gesamtleistung 2006 betrug je Beschäftigtem TEUR 300 (Vorjahr:TEUR 251).

Unsere langjährigen Mitarbeiter sind im Rahmen unseres Aktienoptionsprogramms am mit von ihnen geschaffenen Wertzuwachs der STRATEC AG beteiligt.

Nach wie vor zeigt sich unsere starke Wachstumsorientierung in der Personalstruktur. Der größte Teil des STRATEC-Teams arbeitet in den Entwicklungsabteilungen und vergrößert durch die Arbeit stetig unseren Technologiepool und entwickelt bereits heute STRATEC's Wachstumstreiber von morgen.

Herzlichen Dank sagen wir allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr stets herausragendes Engagement und ihre große Leistungsbereitschaft.

8. Grundzüge des Vergütungssystems von Vorstand und Aufsichtsrat

Vergütungssystem des Vorstands

Das Vergütungssystem für die Vorstände sieht vor:

  • eine fixe Gehaltskomponente, die anteilig monatlich bezahlt wird,
  • eine variable Komponente, die einmal jährlich in Form einer Prämie bezahlt wird und insbesondere die persönliche Leistung und die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft berücksichtigt sowie
  • Aktienoptionsprogramme gemäß Beschluss der Hauptversammlungen vom 28. Mai 2003 und 23. Juni 2006.

Eine D&O-Versicherung für den Vorstand wurde abgeschlossen.Auf einen Selbstbehalt wurde verzichtet, da der Versicherer in der Prämienbemessung keinen Selbstbehalt vorsieht.

Vergütungssystem des Aufsichtsrats

Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält neben seinen Auslagen und den Vorteilen aus einer von der Gesellschaft auf ihre Rechnung für die Mitglieder des Aufsichtsrats zu marktkonformen und angemessenen Bedingungen abgeschlossenen Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung eine fixe Vergütung. Zusätzlich erhält jedes Aufsichtratsmitglied pro Geschäftsjahr eine erfolgsabhängige Vergütung, die in Summe auf das Doppelte (2-fache) der fixen Vergütung begrenzt ist. Die variable Vergütung setzt sich wie folgt zusammen:

• EUR 500,00 pro vollendete EUR 500.000,00 "Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit" (nach IFRS)

und zusätzlich aber zu verrechnen

• EUR 500,00 pro vollendete EUR 500.000,00 "Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit". Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende erhält von der vorgenannten Vergütung das Eineinhalbfache (1,5-fache) und der Aufsichtsratsvorsitzende das Doppelte (2-fache). Ferner erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats pro Aufsichtsratssitzung für seine persönliche Teilnahme ein Sitzungsgeld. Die Gesellschaft erstattet jedem Aufsichtsratsmitglied die auf seine Vergütung entfallende Umsatzsteuer. Die fixe Vergütung ist jeweils fällig nach Ablauf des Geschäftsjahres. Die variable Vergütung ist jeweils fällig mit Billigung oder Feststellung des Jahresabschlusses.

9. Beschaffung

Auf Grund der Konzentration auf den wertschöpfungsstärksten Anteil in der Fertigung und der damit einhergehenden niedrigen Fertigungstiefe bei gleichzeitig höchster Komplexität in der Logistik bei der STRATEC-Gruppe, bezieht sich unser Beschaffungswesen im Kern auf Funktionsbaugruppen. Diese Baugruppen werden von sehr wenigen Lieferanten bezogen, die sich durch ihr Qualitätsmanagementsystem und ihre Prozessorientierung auszeichnen. Bei Teilen und Modulen mit besonderer Funktionalität oder bei Gleichteilen optimiert die STRATEC-Gruppe durch umfassende Rahmenverträge die Lieferkette.

10.Vertriebslogistik

Der Versand der Analysensysteme der STRATEC-Gruppe erfolgt an Vertriebs- und Logistikzentren der großen Diagnostik- und Pharmakonzerne, die ihrerseits die Systeme gemeinsam mit ihren Reagenzien unter eigenem Namen als Systemlösungen vermarkten. Da die Kunden der STRATEC-Gruppe ihre Länderniederlassungen und Kunden im Allgemeinen von diesen zentralen Distributionszentren selbst beliefern, stellen die regionalen Umsätze nicht die tatsächliche geographische Verteilung der endgültigen Bestimmungsorte der von der STRATEC-Gruppe produzierten Analysensysteme dar.

11. Systemmontage und Prüfung

Die Konzentration auf die komplexen und margenträchtigen Abläufe in der Fertigung bedingt spezielle Voraussetzungen in der Mitarbeiterstruktur und den räumlichen Anforderungen. So werden die Montage-, Qualitätssicherungs- und Prüfprozesse von Mitarbeitern mit hohem Qualifikations- und Ausbildungsstand teilweise in Laborumgebung durchgeführt. Diese Vorgehensweise gewährleistet einerseits die Orientierung an der Wirtschaftlichkeit bei gleichzeitiger Prüfung der produzierten Qualität in einer Umgebung, die der der Verwendungsstätten unserer Analysensysteme entspricht.

12. Risikobericht

Risikobericht : Risikomanagementsystem

Das Risikomanagementsystem, das als Risikofrüherkennungssystem etabliert ist, dient zur Analyse und Beurteilung von Risiken des Unternehmens und seines Umfelds im Sinne des § 91 Abs. 2 AktG. Die einzelnen Risikobeurteilenden generieren in vorgegebenen Zeitabständen und gegebenenfalls in Ad-hoc-Risikoberichten zu ihren Verantwortungsbereichen Berichte, die in einer systematisierten Vorgehensweise qualifiziert und quantifiziert werden. In den unterschiedlichen Aggregationsstufen wird den Entscheidungsträgern und Organen ein so genanntes Risikohandbuch als Steuerungsinstrument zur Verfügung gestellt. Somit werden die denkbaren Konsequenzen einzelner Risiken, auch über den zeitlichen Verlauf hinweg, mit der Veränderung der Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und sichtbar. Mit dem Ausbau der Konzernstrukturen innerhalb der STRATEC-Gruppe wurden die Tochterunternehmen in das bestehende Risikomanagementsystem der Muttergesellschaft einbezogen. Die jeweiligen Risiken werden in ihrer Wechselwirkung sowohl in den Einzelgesellschaften, wie auch zwischen den Konzerngesellschaften betrachtet.

Die Chancen der STRATEC-Gruppe sind durch Kooperationen mit neuen Partnern, neuen Technologien sowie steigendem Umsatz und Ertrag in sich verändernden Märkten nachhaltig positiv zu bewerten. Dennoch sollten mögliche Risiken aufgezeigt werden, unabhängig davon, ob deren Eintreten als wahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich einzustufen ist.

Faktoren, wie beispielsweise die Schnelligkeit der Entwicklung sowie die Erfüllung der regulatorischen Vorgaben und der Markterfordernisse, beeinflussen das Wachstum und den Erfolg der STRATEC-Gruppe wesentlich. Im Gegensatz dazu liegen beispielsweise die Definitionen von Marktakzeptanzkriterien oder Marketingperformance außerhalb der Kontrolle der STRATEC-Gruppe. Erprobung,Validierung, der Grad des Überschreitens der Mindestabnahmemengen und Vertriebsstruktur liegen bedingt durch unser Geschäftsmodell in der Hand der Kunden.

Risikobericht : Markt- und kundenbezogene Risiken

Im Rahmen ihres Geschäftsmodells fokussiert sich die STRATEC-Gruppe auf die Unternehmen, die in ihrem Bereich Markt- bzw.Technologieführer sind. Die daraus gelegentlich hergeleitete potentielle Abhängigkeit ist gegenseitig und somit eine symbiotische Partnerschaft. Durch die weiter wachsende Position und Reputation der STRATEC-Gruppe im Markt für Automatisierung in Laboratorien der Diagnostik und Forschung, ist STRATEC in der Lage, sich auf diejenigen Kunden zu konzentrieren, die über die oben genannten Kompetenzen nachweislich verfügen. Dies führt systembedingt zu einer Konzentration des Umsatzes auf eine begrenzte Anzahl wesentlicher Kunden.

Die STRATEC-Gruppe stellt durch interne und externe Überwachung sicher, dass keine Schutzrechte verletzt werden. Ferner sichert die Gesellschaft direkt oder indirekt ihr eigenes Know-how durch zahlreiche internationale Patente und Anmeldungen.

Den steigenden Kosten in der Entwicklung, insbesondere bei Systemen zur Automatisierung von molekular-diagnostischen Applikationen, tritt die STRATEC-Gruppe durch ein straffes Projektcontrolling in Verbindung mit einem effektiven Zielkostenmanagementsystem entgegen.Vor allem durch die Komplexität der Produktion konzentriert sich die STRATEC-Gruppe aus Wirtschaftlichkeitsgründen auf eine kleine Anzahl von Lieferanten.Vor allem der hohe Betreuungsaufwand für Logistik und für die Überwachung der Qualitätsstandards macht diese Konzentration im Lieferantenbereich notwendig. Dieses Risiko wird bewusst in Kauf genommen und durch flankierende Maßnahmen wie individuelle Vertragsgestaltungen, Bestandshaltung und regelmäßige Lieferantenaudits minimiert.

Risikobericht: Finanzinstrumente / Risikomanagement

Finanzinstrumente sind auf Vertrag basierende wirtschaftliche Vorgänge, die einen Anspruch auf Zahlungsmittel beinhalten. Hierbei wird unterschieden zwischen:

  • Originären Finanzinstrumenten wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen oder auch Finanzforderungen und Finanzschulden
  • Derivativen Finanzinstrumenten ohne Sicherungszusammenhang mit einem Basisgeschäft und
  • Derivativen Finanzinstrumenten wie Sicherungsgeschäfte, die zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen von Währungskursen und Zinssätzen eingesetzt werden.

Der Bestand der originären Finanzinstrumente ergibt sich aus der Bilanz. Dabei werden die Finanzinstrumente der Aktivseite gemäß IAS 39 in verschiedene Kategorien eingeteilt und entsprechend dieser Klassifizierung zu Anschaffungskosten oder zu Marktwerten bilanziert.

Mit Ausnahme der Beteiligungen im Finanzanlagevermögen und den Wertpapieren des Umlaufvermögens ergeben sich auf Grund der Kurzfristigkeit der Forderungen und liquiden Mittel keine wesentlichen Abweichungen zwischen Buch- und Marktwerten.

Marktwertänderungen der zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente (available-for-sale) werden bis zur Realisierung des Finanzinstruments im Eigenkapital erfasst. Sofern jedoch dauerhafte Wertminderungen vorliegen, werden diese ergebniswirksam erfasst. Marktwertänderungen der zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumente (trading) werden erfolgswirksam erfasst.

Finanzielle Risiken können grundsätzlich aus Währungsund Zinsschwankungen sowie finanzieller Abhängigkeit von einzelnen Fremdkapitalgebern erwachsen.

Währungsrisiken sind für die STRATEC-Gruppe derzeit noch von untergeordneter Bedeutung, da ein Großteil der Beschaffungsmärkte innerhalb der EURO-Zone liegt und die Konzernunternehmen ihrerseits noch im Wesentlichen in Euro fakturieren. In 2006 haben sich die Zahlungsströme von außerhalb der EURO-Zone deutlich verstärkt. Derzeit werden aus Wirtschaftlichkeitsgründen noch keine derivativen Sicherungsinstrumente zum Ausgleich von Währungsschwankungen eingesetzt.

Die Cash-Management-Verantwortlichen überprüfen in regelmäßigen Abständen, ob Währungssicherungsgeschäfte sinnvoll sein können. Das Risiko aus Währungsschwankungen nimmt auf Grund der Konzernstruktur und der Internationalisierung in der Beschaffung zu. In 2006 ergaben sich im Zusammenhang mit der Schweizer Tochtergesellschaft Robion AG sichtbare Effekte in Form von Kursdifferenzen zwischen CHF und EUR.

Zinsrisiken begegnen wir auf der Grundlage der internen Vorgaben des Risikomanagementsystems der STRATEC-Gruppe. Danach werden in Abhängigkeit von der internen Risikoeinschätzung auch Absicherungen mittels Finanzderivaten vorgenommen.

Bezüglich weiterer Details verweisen wir auf Kapitel 27 des Konzernanhangs.

Risikobericht: Sonstige Risiken

Vor dem Hintergrund des deutlichen Unternehmenswachstums wurden von den Risikobeurteilenden die folgenden potentiellen Herausforderungen herausgearbeitet:

  • Die Rekrutierung von ausreichend qualifiziertem Personal mit entsprechender Branchenerfahrung.
  • Die Erweiterung der Überwachungs- und Controllinginstrumente auf Grund des internen und externen Wachstums der Gesellschaft.
  • Die imageschädigenden Folgen von potentiellen Behördenmeldungen oder Rückrufaktionen könnten die Unternehmensentwicklung beeinflussen.

Das Risikomanagementsystem der Gesellschaft im Allgemeinen und das Risikohandbuch als zentraler Bestandteil dieses Systems im Besonderen sowie die Prozesse und Systeme zur Unternehmenssteuerung wurden und werden laufend an diese wachstumsbedingten Herausforderungen angepasst und erweitert.

13. Ergänzende Angaben auf Grund des Übernahmerichtlinien-Umsetzungsgesetzes vom 8. Juli 2006

Das Grundkapital ist in 11.260.246 Stammaktien zum Nennwert von je EUR 1,00 eingeteilt (Vorjahr: 3.660.139 Stammaktien). Die Aktien lauten auf den Inhaber. Der Vorstandvorsitzende Hermann Leistner hält zum Bilanzstichtag 14,3% am Kapital.

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands sowie die Änderung der Satzung richten sich nach den gesetzlichen Vorschriften des Aktienrechts; abweichende Satzungsbestimmungen liegen nicht vor.

Die Hauptversammlung ermächtigte die Gesellschaft am 23. Juni 2006, bis zum 22. Dezember 2007 eigene Aktien bis zu insgesamt zehn vom Hundert des Grundkapitals zu erwerben. Bis zum 31. Dezember 2006 hat die Gesellschaft von dieser Ermächtigung – mit Ausnahme des Erwerbs von 0,672 Anteilen zum Zwecke der Aktienglättung – keinen Gebrauch gemacht.

Der Vorstand ist nach § 4 Ziffer 4.5. der Satzung ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, das Grundkapital bis zum 22. Juni 2011 durch Ausgabe neuer Aktien im Nennwert von EUR 1,00 gegen Sach- oder Bareinlage einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch um höchstens EUR 5.500.000 zu erhöhen (genehmigtes Kapital); dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Unter bestimmten, in der Satzung definierten Voraussetzungen, ist der Vorstand jedoch berechtigt, das Bezugsrecht auszuschließen.

Entsprechend den Vorschriften der Satzung bestehen diverse bedingte Kapitalien in Höhe von insgesamt TEUR 1.202 per 31. Dezember 2006; bzgl. der Details verweisen wir auf die entsprechenden Erläuterungen zum Eigenkapital im Konzernanhang.

Bezüglich weiterer Angaben wird von der Inanspruchnahme der Schutzklausel des § 315 Abs. 4 Nr. 8 HGB Gebrauch gemacht.

14.Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag und voraussichtliche Entwicklung der STRATEC-Gruppe

Nachtragsbericht

Der Umzug und geographische Zusammenschluss der STRATEC Biomedical Inc. aus Aliquippa, PA, USA, zur Sanguin International Inc. nach Hamden, CT, USA, wurde vollständig abgeschlossen.

Uns sind keine Vorgänge innerhalb der STRATEC-Gruppe nach dem 31. Dezember 2006 bekannt, die einen besonderen Einfluss auf die finanzielle und wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten.

Geschäftsstrategie

Mit einer Reinvestitionsquote (Investitionen in die Forschung und Entwicklung neuer Technologien und Produkte) von nahezu 40% des Rohertrags dokumentiert die STRATEC-Gruppe fortgesetzt und uneingeschränkt ihre Eigenschaften als innovatives Entwicklungshaus.Wir positionieren uns als Entwicklungsunternehmen und konzentrieren uns dabei weiter auf die markt- bzw. technologieführenden Kunden in der Diagnostik und Life-Science sowie auf spezialisierte technische Lösungen in den jeweiligen Wachstumssegmenten mit hohem Margenpotential. Durch diese strategische Ausrichtung unter Beachtung der Optimierung unserer Ressourcenallokation, bauen wir unsere Position als führender Lieferant für Automatisierungslösungen für komplexe Applikationen in wachstumsstarken Teilsegmenten in der Diagnostik und Life-Science weiter aus.

Finanzstrategie

Die finanzielle Steuerung der STRATEC-Gruppe erfolgt aus der Zentrale in Birkenfeld, Deutschland. Die wichtigsten Ziele für das Finanzmanagement liegen dabei in einer grundsätzlich konservativen Verschuldungspolitik, einem effektiven Risikomanagement und der kurz- und mittelfristigen Bereitstellung der erforderlichen Liquidität. Diese Ziele werden überspannt von der angestrebten Optimierung unserer Finanzierungskosten. Nach dem die vorhandenen finanziellen Mittel im Jahr 2006 insbesondere durch die mit dem starken Umsatzwachstum einhergehende Umlaufkapitalbindung sehr volatil in Anspruch genommen wurden und damit langfristige Anlagestrategien schwer umsetzbar machten, gehen wir – ohne Sondereinflussfaktoren – von der kontinuierlichen Generierung von freiem Cashflow in 2007 aus.

Insgesamt ist unsere Finanzstrategie auf die Bereitstellung der notwendigen Mittel für deutliches Wachstum und einer Anlagepolitik mit ausgeglichenem Chancen/Risiko-Charakter ausgerichtet.Wir werden diese Strategie weiter fortsetzen.

Finanzderivate werden wir einsetzen, um Risiken aus dem operativen Geschäft abzusichern. Daneben setzen wir Finanzderivate zur Zinsoptimierung dort ein, wo es Finanzierungsnotwendigkeiten opportun machen und wo sie vor dem Hintergrund einer generellen Transaktion, wie beispielsweise der Umlaufkapitalfinanzierungsnotwendigkeit von Tochterunternehmungen im Ausland, stehen. Im Rahmen der Regeln der Geschäftsordnung nehmen wir dabei bewusst in Kauf, dass es unter Umständen zu Zielkonflikten zwischen dem Sicherungszusammenhang und den Bilanzierungsrichtlinien im Sinne einer cashflow-neutralen Ergebnisrelevanz kommen kann, insbesondere dann, wenn die Cashflow-Hedging-Möglichkeiten im Sinne des IAS 39 nicht greifen.

Zielsetzung 2007

Die Annahmen unserer Planung gehen von einem hohen, weiter steigendem Niveau bei den Rohstoffund Komponentenpreisen aus. Obgleich unsere Transaktionen durch langfristige Vereinbarungen mit Kunden und Lieferanten unterlegt sind, entsteht durch die steigenden Preise Margendruck, den wir durch logistische Maßnahmen ausgleichen konnten. Chancen für eine nachhaltige und deutliche Verbesserung unserer Umsatz- und Ergebnisposition sehen wir insbesondere durch unsere Innovationskraft und der strategischen Zusammenarbeit mit unseren Kunden im Zusammenhang mit der Verbesserung des gemeinsamen Produktportfolios.

Durch die Outsourcing-Notwendigkeiten unserer Kunden, bei deren Konzentration auf ihr Kerngeschäft in der Reagenzienentwicklung und -vermarktung, gehen wir davon aus, dass wir weiter deutlich schneller wachsen können als der Markt. Nach wie vor reinvestieren wir nahezu 40% unseres Rohertrags in den Entwicklungsbereich. Damit liegen wir mehr als 10% oberhalb des Durchschnitts der Benchmark. Wir gehen davon aus, dass zum Substanzerhalt, also der Versorgung des Unternehmens mit Entwicklungsergebnissen unter der Maßgabe der Umsatz- und Ertragsstabilisierung, lediglich 15% bis 20% notwendig wären.

Unsere Bestrebungen zur Margenausweitung stützen sich vor allem auf die folgenden Faktoren:

  • Produktportfolioerweiterung
  • starke Fixkostendegressionseffekte
  • sich verbreiternde Installationsbasis mit positivem Effekt auf den Umsatz mit Verbrauchsmaterialien.

Vor und nach dem Bilanzstichtag zeigen unsere Indikatoren, beispielsweise Weiterentwicklung in bestehende Projekte, eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung. Die generelle Strukturierung unserer Verträge und des genannten Abnahmevorschausystems mit den Kunden bieten uns einen guten Planungshorizont hinsichtlich der Umsatz- und Ertragsentwicklung. Obgleich die Kosten für komplexer werdende Entwicklungen und regulatorische Vorgaben steigen werden, rechnen wir in den kommenden Jahren mit deutlichem Umsatzanstieg und darüber hinaus mit einem weiteren Wachstum der operativen Marge.

Unser Innovationspotential und unser Kundenzugang sowie unsere ausgelasteten Fertigungs- und Entwicklungskapazitäten stellen eine herausragende Basis dar, um die Position und das Zahlenwerk der STRATEC-Gruppe weiter verbessern zu können um damit unsere Marktstellung als führendes Unternehmen in der Laborautomatisierung weiter auszubauen.

Birkenfeld, den 14. März 2007 STRATEC Biomedical Systems AG Der Vorstand

Hermann Leistner

Marcus Wolfinger Bernd M. Steidle

ZAHLEN UND FAKTEN

40 Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2006 der STRATEC Biomedical Systems AG

AKTIVA

31.12.2006 31.12.2006 Vorjahr
Anhang EUR EUR TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte (1)
Geschäfts- und Firmenwert 896.938,38 0
Übrige immaterielle Vermögenswerte 5.357.986,85 188
6.254.925,23 188
Sachanlagen (2) 5.574.564,86 5.688
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen (3) 328.977,71 38
Beteiligungen (4) 2.678.361,76 771
3.007.339,47 809
Übrige finanzielle Vermögenswerte (5) 25.965,75 31
14.862.795,31 6.716
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte (6)
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 5.550.724,08 4.167
Unfertige Erzeugnisse, Unfertige Leistungen 8.921.797,01 8.566
Fertige Erzeugnisse 212.575,59 0
14.685.096,68 12.733
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (7) 8.884.667,79 10.495
Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen (8) 5.516.577,53 3.116
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (9) 43.592,91 0
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (10) 686.920,57 606
15.131.758,80 14.217
Wertpapiere (11) 449.026,10 0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (12) 11.991.375,31 9.961
42.257.256,89 36.911
57.120.052,20 43.627

PASSIVA

31.12.2006 31.12.2006 Vorjahr
Anhang EUR EUR TEUR
Eigenkapital (13)
Gezeichnetes Kapital 11.260.246,00 3.660
Kapitalrücklage 9.863.611,83 15.896
Gewinnrücklagen 10.777.753,53 7.462
Konzernergebnis 7.740.796,20 4.412
Übriges Eigenkapital 491.547,11 93
40.133.954,67 31.523
Schulden
Langfristige Schulden
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (16) 2.460.053,85 1.706
Pensionsrückstellungen (14) 53.461,94 24
Latente Steuern (15) 2.240.926,62 394
4.754.442,41 2.124
Kurzfristige Schulden
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (16) 1.254.657,20 1.840
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (17) 2.933.881,51 2.463
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen (17) 55.170,45 57
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (18) 3.938.940,64 1.547
Kurzfristige Rückstellungen (19) 2.366.196,22 1.754
Steuerrückstellungen (19) 1.682.809,10 2.319
12.231.655,12 9.980
57.120.052,20 43.627

42 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 der STRATEC Biomedical Systems AG

Anhang 2006
EUR
2006
EUR
Vorjahr
TEUR
Umsatzerlöse
Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen
(20) 68.414.445,98 47.297
Erzeugnissen und unfertigen Leistungen (21) 568.624,86 864
Andere aktivierte Eigenleistungen (2) 249.962,00 254
Gesamtleistung 69.233.032,84 48.415
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
(22) 648.687,56 274
a)
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
37.042.739,45 24.287
b)
Aufwendungen für bezogene Leistungen
607.187,15 764
Personalaufwand (23) 37.649.926,60 25.051
a)
Löhne und Gehälter
11.843.398,53 9.744
b)
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und Unterstützung 2.077.196,18 1.739
13.920.594,71 11.483
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
(24) 1.816.099,29 1.032
Sonstige betriebliche Aufwendungen (25) 5.656.048,16 3.878
Ergebnis aus Gewinnabführungsverträgen (3) -5.269,51 0
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
(16) 135.642,23
151.863,42
64
267
-21.490,70 -203
Übriges Finanzergebnis (16) -25.000,00 -141
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 10.792.560,94 6.901
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (15)
a)
laufender Steueraufwand
b)
latenter Steuerertrag (Vorjahr: Steueraufwand)
3.056.457,25
-4.692,51
3.051.764,74 2.256
232
Konzernergebnis 7.740.796,20 4.413
Ergebnis je Aktie in Euro (26) 0,70 0,43
Anzahl der zugrunde gelegten Aktien 11.104.989 10.173.583
Verwässertes Ergebnis je Aktie in Euro
Anzahl der zugrunde gelegten Aktien
(26) 0,68 0,42
(verwässert) 11.398.394 10.505.656

43

Gewinnrücklagen Übriges Eigenkapital
Angaben in TEUR Gezeichnetes
Kapital
rücklage
Kapital
Kumulierte
Ergebnisse
rücklagen
Gewinn
Freie
Konzern
ergebnis
bewertung
Rücklage
für Zeit
Anteile
Eigene
umrechnung
Währungs
eigenkapital
Konzern
31. Dezember 2004 3.300 4.059 4.655 689 2.778 0 -13 0 15.468
Einstellung in die freien
Gewinnrücklagen
850 -850 0
Dividendenzahlung -660 -660
Vortrag auf neue Rechnung 1.268 -1.268 0
Kapitalerhöhung gegen Bareinlage 330 11.635 11.965
Ausgabe Bezugsaktien aus
Aktienoptionsprogrammen
30 66 96
Einstellungen auf Grund des
Aktienoptionsplans
136 136
Wertänderungsbetrag im
Rahmen der Zeitbewertung
von veräußerbaren Werten
106 106
Konzernergebnis 2005 4.413 4.413
31. Dezember 2005 3.660 15.896 5.923 1.539 4.413 106 -13 0 31.524
Dividendenzahlung -1.097 -1.097
Vortrag auf neue Rechnung 3.316 - 3.316 0
Kapitalerhöhung aus
Gesellschaftsmitteln
7.416 -7.416 0
Ausgabe Bezugsaktien aus
Aktienoptionsprogrammen
166 482 648
Einstellungen auf Grund des
Aktienoptionsplans
120 120
Unternehmenserwerb gegen
Aktien aus Sachkapitalerhöhung
(Änderung Konsolidierungskreis)
18 782 800
Wertänderungsbetrag im
Rahmen der Zeitbewertung
von veräußerbaren Werten
256 256
Währungsumrechnung 142 142
Konzernergebnis 2006 7.741 7.741
31. Dezember 2006 11.260 9.864 9.239 1.539 7.741 362 -13 142 40.134

44 Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 der STRATEC Biomedical Systems AG

Anhang TEUR
2006
TEUR
2005
I. Operativer Bereich
Konzernergebnis (nach Steuern) 7.741 4.413
Abschreibungen (24) 1.816 1.032
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (12) 252 286
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge (12) -149 0
Veränderung der Pensionsrückstellungen
Cashflow
(14) 29
9.689
-32
5.699
Veränderung der Latenten Steuern -13 93
Gewinn aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten -10 -19
Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Vermögenswerte -3.245 -7.188
Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
anderer Schulden 2.406 2.723
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 8.827 1.308
II. Investitionsbereich
Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen Vermögenswerten 25 24
Auszahlungen für Investitionen in das langfristige Konzernvermögen
Immaterielle Vermögenswerte (1) -210 -177
Sachanlagen
Finanzanlagen
(2)
(3, 4)
-899
-1.673
-2.154
-665
Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten
Tochterunternehmen abzgl. übernommener Zahlungsmittel (12) -3.824 0
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit -6.581 -2.972
III. Finanzierungsbereich
Einzahlung aus der Aufnahme
(Vorjahr:Auszahlungen aus der Tilgung) von Finanzverbindlichkeiten (16) 192 -997
Einzahlungen aus der Ausgabe von Aktien
aus Mitarbeiter-Aktienoptionsprogrammen
(Vorjahr: und aus der Kapitalerhöhung gegen Bareinlage) (13) 648 12.061
Dividendenzahlungen (13) -1.097 -660
Mittelabfluss (Vorjahr: -zufluss) aus der Finanzierungstätigkeit -257 10.404
IV. Zahlungswirksame Veränderung
des Finanzmittelbestands (Saldo I - III) 1.989 8.740
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 9.962 1.222
Veränderung des Finanzmittelbestands durch Wechselkursänderungen 40 0
Finanzmittelbestand am Ende der Periode (12) 11.991 9.962
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente laut Bilanz (12) 11.991 9.962
Im Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit sind enthalten
Saldo aus gezahlten und erhaltenen Zinsen 21 203
Saldo aus gezahlten und erhaltenen Ertragsteuern 3.850 1.170

45

I. Grundlagen und Methoden

1. Allgemeines

Die STRATEC Biomedical Systems AG (im Folgenden "STRATEC AG") projektiert, entwickelt und produziert vollautomatische Systeme für Partner aus der klinischen Diagnostik und Biotechnologie. Diese Partner vermarkten die Systeme weltweit als Systemlösungen, in der Regel gemeinsam mit ihren Reagenzien an Laboratorien und Forschungseinrichtungen. Die STRATEC AG entwickelt ihre Produkte mit eigenen patentgeschützten Technologien.

Sitz der STRATEC AG ist Birkenfeld, Deutschland. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung (so genannte "Entsprechenserklärung") zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde vom Vorstand und vom Aufsichtsrat der STRATEC AG abgegeben und ist den Aktionären am 15. Dezember 2006 dauerhaft zugänglich gemacht worden.

Die STRATEC AG ist auf Grund der Börsennotierung im Segment "Prime Standard" des geregelten Marktes der Frankfurter Wertpapierbörse nach § 315a Abs. 1 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses unter Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) verpflichtet.

Der Konzernabschluss der STRATEC AG ist in Euro aufgestellt. Die Beträge der Anhangsangaben werden, soweit nicht anders vermerkt, in Tausend Euro (TEUR) angegeben.

2. Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) und Darstellung der Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsstandards

Der von der STRATEC AG als oberstes Mutterunternehmen aufgestellte Konzernabschluss ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Dabei finden entsprechend § 315a HGB die am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) Anwendung, wie diese von der Europäischen Union angenommen wurden. Diese umfassen die zum Bilanzstichtag (31. Dezember 2006) verpflichtend anzuwendenden IAS, IFRS sowie die entsprechenden Interpretationen (SIC / IFRIC). Die Anforderungen der vorstehenden Vorschriften wurden ausnahmslos erfüllt, so dass der Konzernabschluss der STRATEC AG ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres vermittelt.

Im Dezember 2004 wurde eine Änderung von IAS 19 (Employee Benefits) veröffentlicht. Danach besteht ein Wahlrecht, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen sofort auszuweisen. Die Änderung gilt für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2006 beginnen. Im Berichtsjahr wurde von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht und die versicherungsmathematischen Verluste wurden erfolgswirksam erfasst. Die Inanspruchnahme des Wahlrechts hatte keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Im Geschäftsjahr erstmalig anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 entspricht sämtlichen im Rahmen des so genannten "Improvement"- Projektes des IASB überarbeiteten Standards. Diese wurden bereits im Vorjahr angewendet.

Daneben waren im Geschäftsjahr 2006 erstmalig folgende Standards und Interpretationen anzuwenden:

  • IFRS 6 "Erkundung und Bewertung von mineralischen Ressourcen" sowie Änderungen von IFRS 1 und IFRS 6,
  • Änderungen von IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer",
  • Änderungen von IAS 21 "Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse",
  • Änderungen von IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung":Absicherung von Zahlungsströmen für mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen konzerninternen Transaktionen,
  • Änderungen von IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung":Wahlrecht der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert,
  • Änderungen von IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" und IFRS 4 "Versicherungsverträge" – Finanzgarantien und Kreditzusagen,
  • IFRIC 4 "Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält",
  • IFRIC 5 "Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung,Wiederherstellung und Umweltsanierung",
  • IFRIC 6 "Verbindlichkeiten, die sich aus einer Teilnahme an einem spezifischen Markt ergeben – Elektro- und Elektronik-Altgeräte".

Hieraus ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Abschluss.

IFRS 8 ersetzt IAS 14 "Segmentberichterstattung". IFRS 8 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen; eine freiwillige vorzeitige Anwendung wird empfohlen. IFRS 8 "Operative Segmente" wurde im Geschäftsjahr 2006 vorzeitig freiwillig angewandt. IFRS 8 verlangt von den Unternehmen den so genannten "Management Approach" anstelle des bisherigen so genannten "Risk and Reward Approach" für Zwecke der Berichterstattung über die finanzielle Performance seiner operativen Segmente einzuführen. Die vorzeitige Anwendung von IFRS 8 führte, wie bereits unter IAS 14, zu dem Ergebnis, dass von der Gesellschaft keine Segmentberichterstattung zu erstellen ist. Folgende herausgegebene, aber noch nicht verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften des IASB wurden nicht vorzeitig angewendet:

IFRS 7 "Finanzinstrumente:Angaben"

IFRS 7 regelt die Angabepflichten über Finanzinstrumente sowohl von Industrieunternehmen als auch von Banken und ähnlichen Institutionen. IFRS 7 ersetzt IAS 30 "Angaben im Abschluss von Banken und ähnlichen Finanzinstitutionen" sowie die in IAS 32 "Finanzinstrumente:Angaben und Darstellung" enthaltenen Angabepflichten. IFRS 7 ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2007 beginnen.

Änderung von IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" Die Änderungen werden zu einer Ausweitung der Anhangangaben zum Eigenkapital führen. Die Änderung ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2007 beginnen, anzuwenden.

IFRIC 7 "Anwendung des Restatement Approach" von IAS 29 "Rechnungslegung in Hochinflationsländern" IFRIC 7 ist erstmals für das am oder nach dem 1. Januar 2007 beginnende Geschäftsjahr anzuwenden.

IFRIC 8 "Anwendungsbereich von IFRS 2" Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Mai 2006 beginnen.

IFRIC 9 "Erneute Beurteilung von eingebetteten Derivaten"

Diese Interpretation ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juni 2006 beginnen.

IFRIC 10 "Zwischenberichterstattung und Wertminderung"

Diese Interpretation ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. November 2006 beginnen.

IFRIC 11 "IFRS 2 – Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen"

Diese Interpretation ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. März 2007 beginnen.

IFRIC 12 "Dienstleistungskonzessionen" Diese Interpretation ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2008

Die STRATEC AG untersucht derzeit die Auswirkungen der neuen Standards und Interpretationen auf ihre Rechnungslegung. Nach derzeitiger vorläufiger Einschätzung sind keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu erwarten.

3. Grundlagen

beginnen.

Der Konzernabschluss ist unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt worden. Bis zur Beendigung der Aufstellung des Konzernabschlusses haben sich keine weiteren Ereignisse ergeben, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns hatten.

Der Abschluss ist grundsätzlich auf der Basis historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten aufgestellt, mit Ausnahme von derivativen Finanzinstrumenten, zur Veräußerung gehaltenen Wertpapieren und zu Handelszwecken gehaltenen Wertpapieren, welche mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet sind.

Den Jahresabschlüssen der einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Die Einzelabschlüsse der einbezogenen Unternehmen wurden auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt worden.

In der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Bilanz sind einzelne Posten zur Verbesserung der Klarheit zusammengefasst; sie werden im Anhang erläutert. Nach IAS 1 (Presentation of Financial Statements) wird beim Ausweis in der Bilanz zwischen lang- und kurzfristigen Positionen unterschieden.Als kurzfristig gelten alle Vermögenswerte und Schulden, soweit sie innerhalb der nächsten 12 Monate fällig sind. Zur Realisation innerhalb des gewöhnlichen Geschäftsverlaufs der Gesellschaft bestimmte

Vermögenswerte und Schulden gelten jedoch auch dann als kurzfristig, wenn ihre Fälligkeit mehr als 12 Monate beträgt. Im Falle der Darlehensverbindlichkeiten wird eine Trennung zwischen den innerhalb der nächsten 12 Monate fälligen Tilgungsraten (kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) und den langfristigen Anteilen (langfristige Finanzverbindlichkeiten) vorgenommen.

Die nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften auszuweisenden aktiven Rechnungsabgrenzungsposten stellen nach IFRS Vermögenswerte dar und sind deshalb in die Position "Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte" einbezogen worden. Der Vorjahresausweis wurde entsprechend angepasst. Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden dementsprechend in die Position "Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten" einbezogen.

Die Positionen der Aktiva und Passiva wurden in die Hauptgruppen lang- und kurzfristiger Vermögenswerte und Schulden unterteilt. Der Ausweis der einzelnen langfristigen Vermögenswerte sowie die Rücklagen des Konzerneigenkapitals wurden stärker zusammengefasst dargestellt mit dem Ziel einer höheren Übersichtlichkeit der bilanziellen Darstellung. Dabei wurden die in Vorjahren als sonstige Ausleihungen bei den Finanzanlagen ausgewiesenen Mitarbeiterdarlehen in die "Übrige finanzielle Vermögenswerte" einbezogen. Die in den Vorjahren in den Gewinnrücklagen einbezogene Rücklage aus der Zeitbewertung von available-for-sale-Finanzinstrumenten und die eigenen Anteile wurden in der Position "Übriges Eigenkapital" zusammengefasst. Zur Erhöhung der Transparenz erfolgt im Gegenzug in der Eigenkapitalveränderungsrechnung eine detailliertere Darstellung der einzelnen Eigenkapitalpositionen. Die Vorjahresausweise wurden entsprechend angepasst.

Die Darstellung des Cashflow aus der operativen Tätigkeit in der Kapitalflussrechnung erfolgt wie im Vorjahr nach der indirekten Methode.Abweichend zum Vorjahr sind die geleisteten Zahlungen für Zinsen und Ertragsteuern direkt unter der Kapitalflussrechnung angegeben (im Vorjahr wurden diese Angaben im Anhang gemacht).

Die in den Vorjahren in der Gewinn- und Verlustrechnung zusätzlich angegebenen "davon-Angaben" zu den Umsatzerlösen und den Bestandsveränderungen der unfertigen und fertigen Erzeugnisse wurden im Hinblick auf die in den letzten Perioden nominal gesunkenen Bedeutung der Werte nicht mehr aufrecht erhalten; die entsprechenden Angaben erfolgen ab dem Geschäftsjahr 2006 im Konzernanhang.

Der im Berichtsjahr weiter gestiegenen Bedeutung des Einsatzes von Arbeitnehmern, welche der Gesellschaft durch einen Personaldienstleister überlassen wurden (Zeitarbeit), wurde dadurch Rechnung getragen, dass die Aufwendungen hierfür innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in den Personalaufwand einbezogen werden (bisher wurden diese Aufwendungen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst). Die Vorjahresangaben wurden entsprechend angepasst. Dies führt auch zu einer verbesserten Abbildung der langfristigen Personalpolitik der Gesellschaft bezüglich der Übernahme dieser Beschäftigten in ein Festanstellungsverhältnis bei der Gesellschaft.

Im Konzernabschluss müssen in einem bestimmten Umfang Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die Auswirkungen auf die Höhe und den Ausweis der Vermögenswerte und Schulden, der Aufwendungen und Erträge sowie der Eventualverbindlichkeiten haben. Diese Annahmen und Schätzungen werden kontinuierlich überprüft.Annahmen und Schätzungen erfolgen insbesondere im Zusammenhang mit der Bewertung von gewährten Aktienoptionen zum Zeitwert, der Bewertung von originären und derivativen Finanzinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert, der Bemessung der Nutzungsdauer von langfristigen Vermögenswerten sowie grundsätzlich bei der Bewertung von Rückstellungen.

Die wesentlichen Annahmen und Parameter für die vorgenommenen Schätzungen sind im Anhang dargelegt. Die daraus resultierenden Werte können von den tatsächlichen Werten abweichen.

II. Grundlagen des Konzernabschlusses

1. Konsolidierungsmethoden

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligungen mit dem Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbs.Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden werden mit ihren Zeitwerten angesetzt. Ein aus der Kapitalkonsolidierung verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- und Firmenwert aktiviert und gemäß IFRS 3 einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen.Aufgedeckte stille Reserven und Lasten werden in den Folgejahren entsprechend der Entwicklung der korrespondierenden Vermögenswerte und Schulden fortgeführt.

Soweit im Geschäftsjahr in den Einzelabschlüssen Zuoder Abschreibungen auf Anteile der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen vorgenommen wurden, werden diese im Konzernabschluss wieder storniert. Entsprechende Zu- oder Abschreibungen wurden im Geschäftsjahr 2006 nicht vorgenommen.

Konzerninterne Gewinne und Verluste, Umsätze, Erträge und Aufwendungen sowie Forderungen und Schulden zwischen den in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen werden eliminiert.

Die ertragsteuerlichen Auswirkungen von Konsolidierungsbuchungen werden durch den Ansatz latenter Steuern berücksichtigt.

Die Anteile der nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen Gesellschaften werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter den Finanzanlagen (3) "Anteile an verbundenen Unternehmen" ausgewiesen.

2. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der STRATEC AG sind grundsätzlich alle Unternehmen einbezogen, bei denen die STRATEC AG die Möglichkeit hat, die Finanz- und Geschäftspolitik zu bestimmen (so genanntes "Control"-Verhältnis). Zu dem Zeitpunkt, zu dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht, erfolgt die erstmalige Einbeziehung.

In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2006 wurden neben der STRATEC AG die Tochtergesellschaften

  • Robion AG, Neuhausen am Rheinfall, Schweiz, und
  • Sanguin International Ltd., Barton under Needwood, England

einbezogen.

Die Tochtergesellschaft Robion AG wurde am 23. Februar 2005 gegründet. Das gezeichnete Kapital der Robion AG beträgt 100.000 CHF und ist unterteilt in 100 Namensaktien zu je 1.000 CHF. Die STRATEC AG hält 100% der Stimmrechte an der Gesellschaft. Für die Übernahme des Aktienkapitals zum 23. Februar 2005 wurden umgerechnet mit dem Kurs zum Erwerbszeitpunkt TEUR 65 ausgegeben.

Im März 2006 erwarb die STRATEC AG die Sanguin International Ltd. vor allem im Hinblick auf technologische Aspekte. Insbesondere durch die Kombination der Sanguin-Software mit STRATEC-Technologie, partizipieren beide Unternehmen durch ein sich ergänzendes Produktportfolio, beispielsweise durch FDA-zugelassene Lösungen für das klinisch-diagnostische Laboratorium. Ferner erzielt die STRATEC AG durch die Übernahme Einsparungen in der Entwicklung und Planung befindlicher Analysensystemfamilien. Weitere Vorteile, insbesondere Kosteneinsparungen, liegen in der abgeschlossenen geographischen Zusammenlegung des Geschäftsbetriebs der STRATEC Biomedical Inc.,Aliquippa, PA, USA, und der Sanguin International Inc., Hamden, CT, USA.

Die Tochtergesellschaft Sanguin International Ltd. wurde am 13. März 2006 inklusive ihrer 75%-igen Beteiligung an der Sanguin International Inc., Hamden, CT, USA, erworben. Das gezeichnete Kapital der Sanguin International Ltd. beträgt 563 GBP. Die STRATEC AG hält 100% des Stammkapitals der Gesellschaft. Die Anschaffungskosten betrugen TEUR 5.999, einschließlich TEUR 108 direkt zurechenbarer Anschaffungsnebenkosten.

TEUR
Kaufpreis 5.199
Ausgabe neuer Aktien 800
5.999

Der nicht zahlungswirksame Teil der Anschaffungskosten wurde durch Gewährung von 18.206 neuen, aus genehmigtem Kapital der STRATEC AG geschaffenen Aktien geleistet, die mit dem beizulegenden Wert in Höhe von TEUR 800 bewertet wurden. Der beizulegende Zeitwert wurde mittels des Börsenkurses zum Tauschzeitpunkt bestimmt.

Die Erstkonsolidierung erfolgte abweichend vom Tag des Übergangs der Beherrschung (13. März 2006) aus Vereinfachungsgründen zum 31. März 2006. Hieraus ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Im Einzelnen wurden folgende Vermögenswerte und Schulden, jeweils bewertet mit ihren Zeitwerten, erworben:

Buchwerte
Zeitwert Gesellschaft
TEUR TEUR
VERMÖGENSWERTE
Immaterielle Vermögenswerte 5.551 0
Sachanlagen 40 40
Finanzanlagen 262 1
Vorräte 4 4
Kundenforderungen 112 112
Sonstige Vermögenswerte und Forderungen 46 46
Liquide Mittel 1.051 1.051
SCHULDEN
Übrige Verbindlichkeiten und Steuerrückstellungen 191 191
6.875 1.063
Latente Steuern aus stillen Reserven und Lasten -1.743
5.132
Firmenwert 867
Kaufpreis gesamt 5.999

In der Kapitalflussrechnung ist der Erwerb im Bereich der Investitionstätigkeit wie folgt berücksichtigt:

TEUR
Kaufpreis (ohne Aktien aus 5.199
Sachkapitalerhöhung)
abzgl. Restkaufpreisschuld 324
abzgl. erworbene liquide Mittel 1.051
Abfluss von Zahlungsmitteln 3.824

Gemäß IFRS 3.66 ff. sind bei unterjährigen Unternehmenserwerben pro-forma-Angaben zu den Umsätzen und zum Gewinn zu machen, wie sie sich für den Konzern ergeben hätten, unter der Annahme, dass der Erwerbszeitpunkt am Beginn des Geschäftsjahres gelegen hätte, d.h., dass die Aufwendungen und Erträge der Tochtergesellschaft bereits ab dem 1. Januar 2006 in das Konzernergebnis einbezogen worden wären. Unter Berücksichtigung dieser Annahme hätten die Umsatzerlöse des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 TEUR 68.701 betragen. Eine Einbeziehung der

Sanguin International Ltd. auch für das 1. Quartal 2006 hätte unter Berücksichtigung der entsprechend höheren Konzernabschreibungen nur eine geringfügige Auswirkung auf das Konzernergebnis.

Zur Herstellung der Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr wird im Folgenden der wesentliche Einfluss der erstmaligen Einbeziehung der Sanguin International Ltd. auf einzelne Bilanzpositionen per 31. Dezember 2006 bzw. auf einzelne Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2006 dargestellt:

TEUR
Geschäfts- und Firmenwert 897
Software 5.090
Anteile an verbundenen Unternehmen 271
Steuerrückstellungen 307
Umsatzerlöse 1.261
Abschreibungen (nach Berücksichtigung
latenter Steuerertrag) 459
Personalaufwand 582
Sonstige betriebliche Aufwendungen 235

Die Einbeziehung der Sanguin International Ltd. erhöhte das Konzernergebnis 2006 um rund TEUR 313 (vor den oben genannten Abschreibungen der im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten stillen Reserven im Bereich der sonstigen immateriellen Vermögenswerte).

Nicht konsolidiert wurden drei (Vorjahr: zwei) Tochterunternehmen, da ihr Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist. Die Finanzdaten dieser Gesellschaften machen zusammen jeweils rund 1% des Konzernumsatzes, des Konzerneigenkapitals sowie der Konzernbilanzsumme aus.

Die aus der Währungsumrechnung resultierenden Unterschiedsbeträge werden im übrigen Eigenkapital ausgewiesen.

Die Wechselkurse wesentlicher Währungen gegenüber dem Euro veränderten sich wie folgt:

1 Euro Stichtagskurs Durchschnittskurs
2006 2005 2006 2005
Großbritannien GBP 0,67 0,69 0,68 0,68
USA USD 1,32 1,18 1,26 1,24
Schweiz CHF 1,61 1,56 1,57 1,55

4. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Immaterielle Vermögenswerte

3.Währungsumrechnung

In den jeweiligen Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften werden Forderungen und Verbindlichkeiten in fremden Währungen mit dem Devisenkurs am Bilanzstichtag bewertet.Aus der Umrechnung resultierende Differenzen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die Einzelabschlüsse von Konzerngesellschaften außerhalb der europäischen Währungsunion werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet.

Bei der in den Konzernabschluss der STRATEC AG einbezogenen Schweizer Tochtergesellschaft Robion AG ist der Euro die funktionale Währung (so genannte "integrierte ausländische Einheit").

Bei der englischen Tochtergesellschaft Sanguin International Ltd. findet die modifizierte Stichtagskursmethode Anwendung, da die Gesellschaft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig agiert.Vermögenswerte und Schulden werden daher zum Kurs am Bilanzstichtag, Aufwendungen und Erträge zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Das Eigenkapital wird mit dem historischen Kurs zum Erstkonsolidierungszeitpunkt umgerechnet (1 EUR = 0,6946 GBP).

Der Geschäfts- und Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern nach IFRS 3 jährlich bzw. bei Eintritt wesentlicher Ereignisse oder veränderter Verhältnisse einem Impairment-Test (Werthaltigkeitsüberprüfung) im Hinblick auf eine mögliche Wertminderung unterworfen. Sofern eine Wertminderung festgestellt wird, ist der Bilanzansatz erfolgswirksam anzupassen.

Der Geschäfts- und Firmenwert wurde für die Untersuchung der Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Sanguin-Gruppe" zugeordnet. Der Buchwert des Geschäfts- und Firmenwertes ist im Vergleich zum Gesamtbuchwert wesentlich. Der Gesamtbuchwert umfasst dabei neben dem Geschäftsund Firmenwert die im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten sonstigen immateriellen Vermögenswerte (Software) sowie die Beteiligung an der Sanguin International Inc., Hamden, USA (Finanzanlage mit direktem Bezug zur Leistungserstellung).

Der erzielbare Betrag der Einheit ist auf Basis des Nutzungswertes ermittelt worden. Die Nutzungswerte werden aus den abgeleiteten zukünftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mittels der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Die Cashflow-Planungsrechnungen betrachten einen Detailplanungshorizont von fünf Jahren.

Die Berechnung erfolgt auf Vorsteuerbasis mit einem Diskontierungssatz von 10%. Die Cashflows jenseits der Detailplanungsphase werden als ewige Rente abgebildet. Hierbei werden die Zahlungsströme des fünften Jahres und eine Wachstumsrate von 6% p.a. berücksichtigt. Die Wachstumsrate reflektiert die aus Marktstudien (Wachstumsraten 5 bis 7%) und Vergangenheitswerten abgeleiteten Einschätzungen des Vorstands.

Die Ausgangsbasis zur Wertbestimmung der Grundannahmen stellt sich wie folgt dar:

Plan-Umsätze

Basierend auf Erfahrungswerten und dem Marktpotential entsprechend den Einschätzungen des Vorstands unter Berücksichtigung von Marktstudien.

Wechselkursentwicklung EUR/USD

Es werden keine wesentlichen Auswirkungen durch Währungsschwankungen im EUR/USD-Austauschverhältnis erwartet.

Plan-Margen

In der Vergangenheit realisierte Margen unter Berücksichtigung weiterer Effizienzsteigerungen, abgeleitet aus bereits erzielten Steigerungen.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Die Nutzungsdauer der immateriellen Vermögenswerte ist begrenzt und beträgt generell drei Jahre; im Falle der mit der Sanguin International Ltd. erworbenen immateriellen Vermögenswerte drei bis acht Jahre.

Forschungs- und Entwicklungskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen. Davon ausgenommen sind gemäß IAS 38 Projektentwicklungskosten, welche die nachfolgenden Kriterien vollständig erfüllen:

  • Das Produkt oder das Verfahren ist klar und eindeutig abgegrenzt und die entsprechenden Kosten können eindeutig zugerechnet und verlässlich ermittelt werden;
  • Die technische Realisierbarkeit kann nachgewiesen werden;

  • Das Produkt oder das Verfahren wird entweder vermarktet oder für eigene Zwecke genutzt;

  • Die Vermögenswerte werden einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen generieren (z.B. es existiert ein Markt für das Produkt oder bei interner Verwendung kann der Produktnutzen für das eigene Unternehmen nachgewiesen werden);
  • Es sind hinreichende technische, finanzielle und andere Ressourcen verfügbar, um das Projekt abzuschließen.

Die Aktivierung der selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte erfolgt mit den Herstellungskosten ab erstmaliger Erfüllung oben genannter Kriterien. Die Herstellungskosten beinhalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie relevante Teile der leistungsmengenneutralen Entwicklungskosten (fertigungsbezogene Gemeinkosten). Finanzierungskosten werden nicht aktiviert. In vorherigen Buchungsperioden als Aufwand erfasste Ausgaben werden nicht nachträglich aktiviert.

Wie im Vorjahr erfolgte auch im Geschäftsjahr 2006 mangels Vorliegen sämtlicher oben genannter Voraussetzungen des IAS 38 keine Aktivierung von Entwicklungskosten. Kundenspezifische Entwicklungsleistungen werden im Bereich der Vorräte als unfertige Leistungen aktiviert.

Die Abschreibungen auf die immateriellen Vermögenswerte sind in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen" enthalten.

Sachanlagen

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen. Die Abschreibungen werden entsprechend der Nutzenabgabe der Vermögenswerte planmäßig vorgenommen. Dabei kommt größtenteils die lineare Methode zur Anwendung.

Die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen umfassen alle direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen. Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert.

Vermögenswerte bis zu einem Wert von EUR 410,00 werden unter Wesentlichkeitsgesichtspunkten im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang erfasst.

Zuschüsse für Sachinvestitionen werden bei der Aktivierung der Investitionsobjekte in Abzug gebracht. Im Rahmen von Projektförderungen erhaltene, nicht rückzahlbare Zuwendungen für bereits angefallene Entwicklungsaufwendungen werden ergebniswirksam vereinnahmt; der Ausweis erfolgt unter den sonstigen betrieblichen Erträgen (Bruttoausweis).

Leasingverhältnisse

Bei der Gesellschaft bestehen ausschließlich Operating-Leasingverhältnisse. Ein Leasingverhältnis wird als Operating-Leasingverhältnis klassifiziert, wenn im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, bei dem Leasinggeber verbleiben. Die entsprechenden Leasingzahlungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand zu erfassen (die Erfassung erfolgt unter der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen").

Impairment

Wertminderungen der immateriellen Vermögenswerte und der Sachanlagen werden zum Bilanzstichtag durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Wertminderungen liegen gemäß IAS 36 vor, wenn der "erzielbare Betrag" des Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken ist. Zu jedem Bilanzstichtag werden die Vermögenswerte mittels qualitativer Tests daraufhin überprüft, ob Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert

eines Vermögenswertes nicht erzielbar sein könnte. Der Geschäfts- und Firmenwert sowie Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jährlich mittels quantitativer Tests auf Wertminderungen hin überprüft.

Finanzielle Vermögenswerte

Die finanziellen Vermögenswerte umfassen die Finanzanlagen, ausgereichte Forderungen,Wertpapiere sowie Bankguthaben und Kassenbestände. Die finanziellen Vermögenswerte werden am Erfüllungstag zu Anschaffungskosten aktiviert. Die Folgebewertung erfolgt für ausgereichte Forderungen und Fälligkeitswerte mit den fortgeführten Anschaffungskosten. Soweit erforderlich, werden Wertberichtigungen gebildet.Available-for-sale-Finanzwerte und Trading-Werte werden mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden Zeitwert angesetzt. Bei nicht notierten Eigenkapitalinstrumenten erfolgt der Ansatz zum Zeitwert jedoch nur insofern, als dieser zuverlässig bestimmbar ist; soweit dies nicht der Fall ist, erfolgt der Ansatz solcher Instrumente hilfsweise zu den Anschaffungskosten.

Nicht realisierte Wertänderungen von available-forsale-Finanzwerten werden bis zur Veräußerung oder dem nachhaltigen Absinken des Marktwertes erfolgsneutral,Wertänderungen von Trading-Werten erfolgswirksam erfasst.

Neben den erforderlichen Einzelwertberichtigungen werden erkennbare Risiken aus dem allgemeinen Kreditrisiko durch Bildung pauschalierter Wertberichtigungen berücksichtigt.

Vorräte

Unter den Vorräten sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, nicht auftragsbezogene unfertige Erzeugnisse, fertige Erzeugnisse sowie unfertige Leistungen ausgewiesen. Die Herstellungskosten umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten für Fertigungslöhne und -material anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen sowie

produktionsbezogene Verwaltungskosten.Vertriebsgemeinkosten sowie Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert, sondern vollständig ergebniswirksam erfasst. Die Bewertung der Vorräte erfolgt jeweils zum niedrigeren Betrag aus Anschaffungs- und Herstellungskosten einerseits und dem am Bilanzstichtag erzielbaren Nettoveräußerungspreis vermindert um noch anfallende Kosten andererseits. Auf ungängige Bestände werden Wertberichtigungen vorgenommen.

Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen

Fertigungsaufträge werden gemäß IAS 11 nach dem Grad der Fertigstellung bilanziert (Percentage-of-Completion-Methode). Der aggregierte Betrag der kumulierten Anschaffungs- und Herstellungskosten und der anteilig realisierten Gewinne zum Bilanzstichtag wird in der Bilanz unter der Position "Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen" und die Bestandsveränderung der künftigen Forderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position "Umsatzerlöse" erfasst.

Rückstellungen

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren für leistungsorientierte Versorgungspläne. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird auf Grund Geringfügigkeit nicht als Zinsaufwand im Finanzergebnis ausgewiesen.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden in der Periode, in der sie entstehen, erfolgswirksam in die Bemessung der Pensionsrückstellungen einbezogen.Aktivwerte aus Planvermögen werden mit den Verpflichtungen saldiert.

Rückstellungen werden gebildet, sofern eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, ein künftiger Vermögensabfluss wahrscheinlich ist und die voraussichtliche Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden kann.

Sofern der Eintritt des Vermögensabflusses für einen über das Folgejahr hinausgehenden Zeitpunkt erwartet wird, werden die Verpflichtungen in Höhe des Barwertes passiviert.

Bei der Ermittlung der sonstigen Rückstellungen werden grundsätzlich alle Kostenbestandteile berücksichtigt, die auch in die Bewertung des Vorratsvermögens einfließen.

Latente Steuern

Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt nach der Liability-Methode (IAS 12). Latente Steuern werden auf der Ebene der Einzelabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Unternehmen für Bewertungsunterschiede zwischen den Vermögenswerten und Schulden der Steuerbilanz und dem IFRS-Abschluss gebildet, soweit die Differenzen sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich ausgleichen ("temporary differences").

Daneben werden latente Steuern auf Konzernebene berücksichtigt, wenn sich diese aus Konsolidierungsbuchungen ergeben.

Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen, wenn sie gegenüber derselben Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt bestehen. Latente Steuerverpflichtungen werden auf Grund der Gliederung der Bilanz nach Fristigkeitsgesichtspunkten als Bestandteil der langfristigen Schulden ausgewiesen.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. In Fremdwährung valutierende Verbindlichkeiten werden zum Mittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Erhaltene Anzahlungen werden zum Nennwert bilanziert.

Umsatzrealisierung

Umsatzerlöse bzw. sonstige betriebliche Erträge werden realisiert, wenn die vertraglich vereinbarte Lieferung erfolgt ist bzw. die Leistung erbracht wurde. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten ausgewiesen. Erlösschmälerungen werden im Zeitpunkt der Umsatzrealisation erfasst.

Bei auftragsbezogener Fertigung werden die Umsätze nach der Percentage-of-Completion-Methode entsprechend dem Leistungsfortschritt erfasst.

Betriebliche Aufwendungen werden periodengerecht zum Zeitpunkt ihrer Verursachung bzw. Inanspruchnahme der Leistung erfasst.

Produktbezogene Aufwendungen

Rückstellungen für Gewährleistungen werden im Zeitpunkt der Fertigstellung bzw. vollständigen Leistungserbringung auf Basis der Erfahrungswerte aus in der Vergangenheit entstandenen Aufwendungen gebildet.

Forschung und Entwicklung

Im Jahre 2006 hielt der Trend der Vorjahre, dass Entwicklungspartner erst in einer späteren Phase der Gesamtentwicklung rechtsverbindlich in die Projektentwicklung der STRATEC AG einsteigen, unverändert an. Die in der STRATEC AG bereits seit einigen Jahren praktizierte modulare Entwicklung trägt den Bedürfnissen des Marktes Rechnung.

Nach IAS 38 (Intangible Assets) sind Forschungskosten nicht aktivierungsfähig und werden bei Anfall aufwandswirksam erfasst. Entwicklungskosten werden, jedoch nur bei Vorliegen bestimmter, in IAS 38 genau bezeichneter Voraussetzungen, aktiviert.

Der Ansatz erfolgt für Prototypen bei den "Sachanlagen", für im Auftrag Dritter durchgeführter Entwicklungsprojekte beim "Vorratsvermögen" und – soweit die Voraussetzungen des IAS 38 vorliegen – bei eigenmotivierter Entwicklungstätigkeit bei den "Immateriellen Vermögenswerten".

Für die beiden letztgenannten Positionen erfolgt die Amortisation planmäßig über fünf Jahre, im Bereich der Sachanlagen über drei Jahre.

Erträge, die aus Aufwandszuschüssen für Projekte im Bereich Forschung und Entwicklung resultieren, sind in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Erträge" enthalten.

Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wird in Übereinstimmung mit den Bestimmungen von IAS 7 erstellt. Sie ist in die drei Bereiche der operativen Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit unterteilt. Sofern gemischte Geschäftsvorfälle vorliegen, wird soweit erforderlich eine Zuordnung zu mehreren Tätigkeitsbereichen vorgenommen. Die Darstellung des Cashflow aus der operativen Tätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode. Dabei werden ausgehend vom Konzernergebnis nach Steuern die zahlungsunwirksamen Ergebnisbestandteile eliminiert.

Der Finanzmittelfonds beinhaltet die liquiden Mittel bestehend aus Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten und entspricht der Bilanzposition "Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente".

Zinseinnahmen und -ausgaben werden der operativen Tätigkeit zugeordnet. Dividendenzahlungen werden im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit erfasst.

Steuerzahlungen werden insgesamt im Bereich der operativen Tätigkeit ausgewiesen, da eine Zuordnung zu einzelnen Geschäftsbereichen praktisch nicht durchführbar ist.

Cashflows ausländischer, nicht in Euro bilanzierender Tochtergesellschaften werden zu Jahresdurchschnittskursen in Euro umgerechnet.

Die Veränderungen der Bilanzpositionen, die für die Entwicklung der Kapitalflussrechnung herangezogen werden, werden um nicht zahlungswirksame Effekte aus der Währungsumrechnung und Konsolidierungskreisänderungen angepasst.Aus diesem Grund sind die Veränderungen der betreffenden Bilanzpositionen mit den entsprechenden Werten aus der veröffentlichten Konzern-Bilanz nicht unmittelbar vergleichbar.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Die Zusammensetzung und Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und Finanzanlagen wird im Einzelnen in der Entwicklung der langfristigen Vermögenswerte des STRATEC-Konzerns dargestellt (Anlage zum Konzernanhang).

(1) Immaterielle Vermögenswerte

Unter den immateriellen Vermögenswerten werden erworbene Entwicklungsleistungen, Geschäfts- und Firmenwerte, Lizenzen und Software ausgewiesen.

Geschäfts- und Firmenwert

TEUR
01.01.2006 0
Zugänge 867
Währungsumrechnung 30
31.12.2006 897

Der Geschäfts- und Firmenwert resultiert aus dem Erwerb der Tochtergesellschaft Sanguin International Ltd. Ein Wertminderungsbedarf ergab sich nicht.

Übrige immaterielle Vermögenswerte

Die Position beinhaltet im Wesentlichen die im Rahmen des Erwerbs der Tochtergesellschaft Sanguin International Ltd. identifizierten beizulegenden Zeitwerte von drei Softwareprodukten. Die jeweiligen Softwarepakete in Höhe von TEUR 3.468,TEUR 1.022 und TEUR 1.061 werden entsprechend ihrer prognostizierten Nutzungsdauern planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betragen drei, sechs und acht Jahre. Die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 641 wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position "Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen" erfasst.

Die Entwicklung der Softwarepakete stellt sich wie folgt dar:

TEUR
01.01.2006 0
Zugänge 5.551
Planmäßige Abschreibung -641
Währungsumrechnung 180
31.12.2006 5.090

Darüber hinaus erfolgte im Berichtsjahr keine weitere Aktivierung im Bereich der Entwicklungskosten.

Aufwendungen für Forschung und Projektbetreuung sowie Entwicklungsaufwendungen, die nicht die Aktivierungskriterien gemäß IAS 38 erfüllen, fielen in Höhe von TEUR 7.138 (Vorjahr:TEUR 5.120) an und sind in der Gewinn- und Verlustrechnung im Wesentlichen im "Personalaufwand" enthalten. Ferner fielen im Berichtszeitraum TEUR 603 an Beschaffungsvolumen für Materialien an, welche der Forschung und Entwicklung dienen. Diese Aufwendungen fließen in den Materialaufwand mit ein.

(2) Sachanlagen

Vermögenswerte mit Anschaffungskosten bis zu EUR 410,00 wurden vereinfachend bei Zugang voll abgeschrieben. Die Sofortabschreibung betrug TEUR 75 (Vorjahr:TEUR 33).

Investitionen in Sachanlagen entfallen im Geschäftsjahr 2006 im Wesentlichen auf:

TEUR
Pkw 73
Eigenerstellte Testanalysensysteme
und Prüfmittel 250
Werkzeuge 128
IT-Komponenten 218
Betriebs- und Geschäftsausstattung 100
Konsolidierungskreisänderungen 40

Die Position Testanalysensysteme und Prüfmittel betrifft im Wesentlichen die von der Gesellschaft eigenständig entwickelten Testsysteme und Prototypen. Die dafür aktivierten Eigenleistungen des Geschäftsjahres in Höhe von TEUR 250 (Vorjahr: TEUR 254) werden planmäßig linear entsprechend ihrer tatsächlichen Nutzenabgabe über eine voraussichtliche Nutzungsdauer von drei Jahren abgeschrieben.

Für die Sachanlagen werden durchschnittlich folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

ND in Jahren
Gebäude 25 - 33
Außenanlagen 10 - 15
Technische Anlagen und Maschinen 3 - 10
Fahrzeuge 3 - 5
Werkzeuge 4 - 5
IT-Komponenten 3 - 5
Sonstige Betriebs- und
Geschäftsausstattung 3 - 10

Auf dem Betriebsgrundstück lasten Grundschulden in Höhe von TEUR 2.000 (Vorjahr:TEUR 2.000) zur Besicherung von Bankverbindlichkeiten.

Finanzanlagen

(3) Anteile an verbundenen Unternehmen

Die Anteile an verbundenen Unternehmen setzen sich wie folgt zusammen:

Stammkapital Beteiligung
%
STRATEC NewGen GmbH,
Birkenfeld 25.000,00 EUR 100,0
STRATEC Biomedical Inc.,
Aliquippa, USA 15.000,00 USD 100,0
Sanguin International Inc.,
Hamden, USA 1.000,00 USD 75,0

Die STRATEC NewGen GmbH wurde am 2. Oktober 2002 mit einem Stammkapital von TEUR 25 gegründet und erbrachte im Berichtsjahr überwiegend Leistungen für die STRATEC AG. Zwischen der STRATEC AG und der STRATEC NewGen GmbH besteht ein Gewinnabführungsvertrag. Der daraus resultierende Beteiligungsverlust für das Geschäftsjahr 2006 in Höhe von TEUR 5 (Vorjahr:TEUR 0) ist in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position "Ergebnis aus Gewinnabführungsverträgen" ausgewiesen.

Die Finanzdaten der STRATEC NewGen GmbH stellen sich für das Geschäftsjahr 2006 wie folgt dar:

TEUR
Bilanzsumme 99
Eigenkapital 25
Jahresfehlbetrag vor Ergebnisübernahme 5

An der STRATEC Biomedical Inc. hält die STRATEC AG 15.000 Aktien mit einem Nennwert von je USD 1,00. Die Gesellschaft, die zur Unterstützung der Service- und Vertriebsaktivitäten gegründet wurde, ist seit ihrer Gründung nur geringfügig aktiv. Das Ergebnis der STRATEC AG wurde durch die Beteiligung unwesentlich beeinflusst.

Die Gesellschaft Sanguin International Inc. mit Sitz in den USA ist eine 75%-ige Tochter der im März 2006 erworbenen Sanguin International Ltd. (England). Die Gesellschaft fungiert als Service- und Vertriebsrepräsentanz der Sanguin International Ltd. in den USA. Der Beteiligungsansatz erfolgte mit dem beizulegenden Zeitwert der Anteile zum Zeitpunkt der Übernahme der Sanguin International Ltd. durch die STRATEC AG. Der entsprechende Beteiligungsansatz per 31. Dezember 2006 beträgt TEUR 290.

Die Anteile an den oben genannten Tochterunternehmen werden aus materiality-Gründen nicht im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Der Bilanzansatz erfolgt mit den Konzern-Anschaffungskosten.

Für die Ermittlung des beizulegenden Wertes zum Bilanzstichtag wurde die Kursnotierung der Anteile herangezogen, da sich die im Vorjahr noch als kritisch hoch eingestufte Volatilität des Wertes im abgelaufenen Geschäftsjahr stabilisiert hat. Eine Ableitung des beizulegenden Wertes unter Berücksichtigung investitionstheoretischer Überlegungen, wie dies im Vorjahr hilfsweise vorgenommen worden war, war daher zum Bilanzstichtag nicht mehr erforderlich.

Die Anpassungen an den beizulegenden Zeitwert werden erfolgsneutral in die Position "Übriges Eigenkapital" eingestellt.

(5) Übrige finanzielle Vermögenswerte

geführten Anschaffungskosten bewertet.

Die Position beinhaltet ein Darlehen an einen ehemaligen Mitarbeiter. Das Darlehen wird mit den fort-

(4) Beteiligungen

Der Ausweis besteht aus der im Geschäftsjahr 2006 von 4,875% auf 12,35% aufgestockten Beteiligung am Grundkapital der börsennotierten Gesellschaft CyBio AG, Jena. Die Beteiligung wurde zum Bilanzstichtag mit dem beizulegenden Wert angesetzt.

Der Bilanzansatz entwickelte sich wie folgt:

Historische
Anschaffungs
kosten
TEUR
Erfolgsneutrale
Anpassung an
Zeitbewertung
TEUR
Beizulegender
Zeitwert
TEUR
01.01.2005 0 0 0
Zugang 2005 665 106 771
31.12.2005 665 106 771
Zugang 2006 1.654 256 1.910
Abgang 2006 -3 0 -3
31.12.2006 2.316 362 2.678

(6) Vorräte

Die Bewertung der Vorräte erfolgte zum Bilanzstichtag wie im Vorjahr im Wesentlichen zu Anschaffungs- und Herstellungskosten. Im Geschäftsjahr wurden Wertminderungen in Höhe von TEUR 386 (Vorjahr:TEUR 337) ergebniswirksam erfasst. Die Wertminderungen ergaben sich in Bezug auf Gängigkeiten.

Unfertige Erzeugnisse / Unfertige Leistungen

Die Bestände gliedern sich im Einzelnen wie folgt:

31.12.2006 31.12.2005
TEUR TEUR
Unfertige Erzeugnisse 563 303
Unfertige Leistungen 8.359 8.263
8.922 8.566

Die Unfertigen Leistungen bilden die kundenspezifischen Entwicklungsprojekte ab.

Die aktivierten Entwicklungskosten der Systemplattformen und anderer Entwicklungsprojekte werden ab dem Zeitpunkt der Lieferung der ersten Seriengeräte über den voraussichtlichen Zeitraum des wirtschaftlichen Nutzens amortisiert. Dabei wird allgemein ein Zeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt.

Fertige Erzeugnisse

31.12.2006
TEUR
31.12.2005
TEUR
Fertige Erzeugnisse 213 0

Auf Grund logistischer Änderungen erfolgt der Ausweis der fertigen Erzeugnisse zum 31. Dezember 2006 erstmals als eigenständige Position. Im Vorjahr wurden die Bestände in die Position "Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe" einbezogen. Mit Bezug auf die Geringfügigkeit der Vorjahreswerte erfolgte keine Anpassung des Vorjahresausweises.

(7) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu Nennwerten vermindert um erforderliche Wertberichtigungen bilanziert.

Kreditorische Debitoren werden unter den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Neben den erforderlichen Einzelwertberichtigungen wurden die erkennbaren Risiken aus dem allgemeinen Kreditrisiko durch Bildung von pauschalierten Wertberichtigungen berücksichtigt. Die erforderlichen Wertberichtigungen betrugen TEUR 138 (Vorjahr: TEUR 145). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.

(8) Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen

Die Position "Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen" betrifft nach dem Grad der Fertigstellung bilanzierte Fertigungsaufträge (Percentage-of-Completion-Methode). Den Leistungsbeziehungen liegen Festpreisverträge zugrunde. Der Fertigstellungsgrad wird entsprechend der so genannten Cost-to-Cost-Methode ermittelt.

Der Ansatz umfasst die kumulierten Anschaffungsund Herstellungskosten der am Bilanzstichtag noch laufenden Fertigungsaufträge (TEUR 3.404) und die anteilig realisierten Gewinne (TEUR 2.112).

Erhaltene Anzahlungen auf die Fertigungsaufträge waren nicht zu berücksichtigen.

Die Fertigungsaufträge wurden im Geschäftsjahr 2006 begonnen. Ihre Fertigstellung ist in den jeweiligen vertraglichen Vereinbarungen für das Jahr 2007 terminiert.

Im Geschäftsjahr 2006 wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse aus Fertigungsaufträgen in Höhe von insgesamt TEUR 66.014 (Vorjahr: TEUR 44.051) erfasst.

(9) Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen

Der Ausweis in Höhe von TEUR 44 besteht in Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Sanguin International Ltd. (England) gegenüber der Sanguin International Inc. (USA). Die Laufzeit beträgt unter einem Jahr.

(10) Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte werden im Wesentlichen mit den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert und haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Sie beinhalten im Wesentlichen Steuererstattungsansprüche (TEUR 511; Vorjahr:TEUR 428).

Des Weiteren beinhaltet diese Position das Körperschaftsteuerguthaben gemäß § 37 Abs. 4 KStG. Dieses Steuerguthaben wird in zehn gleichmäßigen Jahresraten von 2008 bis 2017 ausbezahlt. Die Bewertung erfolgt unter Anwendung eines fristadäquaten risikolosen Zinssatz mit dem Barwert.

Daneben wurden die in den Vorjahren gesondert ausgewiesenen aktiven Rechnungsabgrenzungsposten einbezogen (TEUR 66;Vorjahr:TEUR 117). Der Vorjahresausweis wurde entsprechend angepasst.

(11) Wertpapiere

Die zu Handelszwecken gehaltenen Wertpapiere werden in Übereinstimmung mit IAS 39 (Financial Instruments: Recognition and Measurement) mit ihren Marktwerten bilanziert, diese betragen TEUR 449.

(12) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente / Cashflow

Der Finanzmittelfonds setzt sich aus den liquiden Mitteln, bestehend aus Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten, zusammen.Auf Grund der kurzen Laufzeiten waren keine Anpassungen bezüglich Zinsschwankungen zum Bilanzstichtag vorzunehmen.Aus der Umrechnung von Fremdwährungsguthaben resultierten Kursdifferenzen in Höhe von TEUR 40.

Als sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge wurden in der Kapitalflussrechnung bei der Ermittlung des operativen Cashflow im Wesentlichen folgende Aufwendungen neutralisiert:

Aufwand 2006
TEUR
2005
TEUR
Personalaufwand aus der Gewährung von
Aktienoptionsrechten 136 136
Aufwand aus der Marktbewertung von Trading-Wertpapieren 91 0
Aufwand aus der Marktbewertung von derivativen
Finanzinstrumenten 25 150
252 286
2006 2005
Ertrag TEUR TEUR
Erträge aus Kursdifferenzen von Fremdwährungsfinanzschulden 58 0
Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen 91 0
149 0

Die Angaben zum Erwerb des konsolidierten Tochterunternehmens Sanguin International Ltd. sind in Kapitel II, 2. Konsolidierungskreis zusammenfassend dargestellt.

(13) Eigenkapital

Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals ist in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Das gezeichnete Kapital der STRATEC AG beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 11.260 (Vorjahr: TEUR 3.660). Das Grundkapital ist in 11.260.246 Stammaktien zum Nennwert von je EUR 1,00 eingeteilt (Vorjahr: 3.660.139 Stammaktien). Die Anteile sind voll einbezahlt und lauten auf den Inhaber. Die STRATEC AG ist seit August 1998 börsennotiert. Die Aktien notieren seit Januar 2003 im "Prime Standard" der Frankfurter Wertpapierbörse.

Der Vorstand hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom 13. März 2006 von seiner Ermächtigung Gebrauch gemacht, eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage durch teilweise Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals durchzuführen. Im Rahmen dieser Kapitalerhöhung wurden 18.206 neue auf den Inhaber lautende Aktien im Nennwert von je

EUR 1,00 gegen Sacheinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu einem Kurs von EUR 43,94 ausgegeben.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Juni 2006 wurde das gezeichnete Kapital im Wege einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln (§§ 207 ff.AktG) durch Umwandlung eines Teilbetrags von EUR 7.416.478 der in der Jahresbilanz zum 31. Dezember 2005 ausgewiesenen Kapitalrücklage unter Ausgabe von 7.416.478 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien im Nennwert von je EUR 1,00 je Aktie an die Aktionäre erhöht.

Des Weiteren erfolgten im Geschäftsjahr 2006 diverse Kapitalerhöhungen aus bedingtem Kapital in Höhe von insgesamt TEUR 166 im Zusammenhang mit der Ausübung von Aktienoptionsrechten.

Zusammenfassend entwickelte sich das gezeichnete Kapital der STRATEC AG im Geschäftsjahr 2006 im Vergleich zum Vorjahr wie folgt:

2006 2005
TEUR TEUR
Stand zum 31.12. des Vorjahres 3.660 3.300
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln durch die Ausgabe
von Berichtigungsaktien 7.416 0
Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen im Zuge der Ausübung
von Aktienoptionen (unter entsprechender Reduzierung des
bedingten Kapitals) 166 30
Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen durch Ausgabe neuer
Aktien (unter entsprechender Reduzierung des genehmigten
Kapitals) (Erwerb Sanguin International Ltd.) 18 0
Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen durch Ausgabe neuer
Aktien (unter entsprechender Reduzierung des genehmigten
Kapitals) 0 330
Gezeichnetes Kapital am 31.12. des Geschäftsjahres 11.260 3.660

Nach teilweiser Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals ist der Vorstand nach § 4 Ziffer 4.5. der Satzung weiterhin ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, das Grundkapital bis zum 22. Juni 2011 durch Ausgabe neuer Aktien im Nennwert von EUR 1,00 gegen Sach- oder Bareinlage einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch um höchstens EUR 5.500.000 zu erhöhen (genehmigtes Kapital); dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Unter bestimmten, in der Satzung definierten Voraussetzungen, ist der Vorstand jedoch berechtigt, das Bezugsrecht auszuschließen.

Das nach § 4 Ziffer 4.6. der Satzung geschaffene bedingte Kapital I dient der Ausgabe von Bezugsaktien im Nennwert von EUR 10.750 zum 28. Juni 2006. Nach § 4 Ziffer 4.6. der Satzung besteht ein bedingtes Kapital II. Diese bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Bezugsrechten (Aktienoptionen) bis zum 1.April 2008 auf Basis des Hauptversammlungsbeschlusses vom 28. Mai 2003. Nach der Ausgabe von Bezugsaktien im Nennwert von EUR 29.894 im Zeitraum Januar bis Juni 2006 erhöhte sich das danach verbleibende bedingte Kapital durch die am 14. Juli 2006 durchgeführte Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln entsprechend auf EUR 751.818. Nach der Ausgabe von weiteren Bezugsaktien im Nennwert von insgesamt EUR 124.779 im Zeitraum vom 28. Juni bis 30. November 2006 beträgt das bedingte Kapital II zum Bilanzstichtag noch EUR 627.039. Ferner besteht nach § 4 Ziffer 4.6. der Satzung ein bedingtes Kapital III in Höhe von EUR 75.000.Auch diese bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Bezugsrechten (Aktienoptionen) durch Ausgabe von bis zu 75.000 auf den Inhaber lautenden Stammaktien im Nennwert von je EUR 1,00 bis zum 22. Juni 2011 auf Basis des Hauptversammlungsbeschlusses vom 23. Juni 2006. Des Weiteren besteht nach § 4 Ziffer 4.7. der Satzung ein bedingtes Kapital IV in Höhe von EUR 500.000. Das bedingte Kapital IV dient ausschließlich der Gewährung von bis zu 500.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien an die Inhaber oder Gläubiger von Optionsoder Wandelschuldverschreibungen, die gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Juni 2006

durch die Gesellschaft oder durch unmittelbare oder mittelbare Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften der Gesellschaft ausgegeben werden. Das bedingte Kapital beträgt somit per 31. Dezember 2006 TEUR 1.202 (Vorjahr:TEUR 291).

Die Gesellschaft hält 4.492 eigene Anteile. Die Erhöhung des Bestandes gegenüber dem Vorjahr (1.500 Stück) resultiert aus der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln am 14. Juli 2006. Dabei wurden Berichtigungsaktien im Verhältnis 1 zu 2,9942188 ausgegeben. Zur Glättung wurden 0,672 Anteile mit Anschaffungskosten von EUR 17,38 hinzu erworben.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 4. Mai 2005 wurde die Gesellschaft ermächtigt, bis zum 4. November 2006 weitere eigene Aktien bis zu insgesamt zehn vom Hundert des Grundkapitals zu erwerben.Von dieser Ermächtigung wurde kein Gebrauch gemacht. Die Hauptversammlung ermächtigte die Gesellschaft am 23. Juni 2006 ferner, bis zum 22. Dezember 2007 eigene Aktien bis zu insgesamt zehn vom Hundert des Grundkapitals zu erwerben. Bis zum 31. Dezember 2006 hat die Gesellschaft von dieser Ermächtigung – abgesehen von dem genannten Erwerb zum Zwecke der Aktienglättung – keinen Gebrauch gemacht.

Die Kapitalrücklage enthält das Aufgeld aus der Ausgabe von Aktien abzüglich der Kosten zur Eigenkapitalbeschaffung. Des Weiteren wird der als Personalaufwand erfasste Vorteil aus der Gewährung von Aktienoptionen in die Kapitalrücklage eingestellt.

Die Entwicklung der Kapitalrücklage ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse soweit diese nicht ausgeschüttet wurden sowie freie Rücklagen.

Die Gewinnrücklagen unterteilen sich danach wie folgt:

31.12.2006 31.12.2005
TEUR TEUR
Freie Gewinnrücklagen 1.539 1.539
Kumulierte Ergebnisse 9.239 5.923
10.778 7.462

Die kumulierten Ergebnisse entwickelten sich im Geschäftsjahr wie folgt:

TEUR
Kumulierte Ergebnisse 31.12.2005 5.923
Konzernergebnis 2005 4.413
Ausschüttung (Dividende für 2005) -1.097
Kumulierte Ergebnisse 31.12.2006 9.239

Das übrige Eigenkapital beinhaltet die Rücklage für Zeitbewertung, eigene Anteile und die Währungsumrechnungsrücklage.

Die Rücklage für Zeitbewertung steht im Zusammenhang mit den Wertänderungen bei veräußerbaren Finanzinstrumenten (available-for-sale), welche unmittelbar im Eigenkapital erfasst werden.

Umrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung der Einzelabschlüsse von Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden nach Berücksichtigung latenter Steuern direkt in der Währungsumrechnungsrücklage erfasst.

Gewinnverwendung

Nach dem deutschen Aktiengesetz bemessen sich die an die Aktionäre ausschüttbaren Dividenden nach dem, im nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften (HGB) aufgestellten Jahresabschluss der STRATEC AG, ausgewiesenen Bilanzgewinn.

Im Geschäftsjahr 2006 wurde für das Geschäftsjahr 2005 eine Dividende von EUR 0,30 je Aktie (insgesamt TEUR 1.097) gezahlt; dies entspricht einer Dividende in Höhe von EUR 0,10 je Aktie nach Ausgabe der Berichtigungsaktien im Juli 2006.

Der Vorstand empfiehlt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat, von dem nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften (HGB) ermittelten Bilanzgewinn der STRATEC AG in Höhe von TEUR 10.069 eine Ausschüttung in Höhe von EUR 1.688.363,10 vorzunehmen bzw. EUR 0,15 je Aktie und den verbleibenden Betrag in Höhe von TEUR 8.380 auf neue Rechnung vorzutragen. Die vorgeschlagene Dividende ist abhängig von der Genehmigung durch die Hauptversammlung und wurde nicht als Verbindlichkeit im Konzernabschluss erfasst.

Per 31. Dezember 2006 wurde durch Vorstand und Aufsichtsrat im Rahmen der Erstellung des Einzelabschlusses der STRATEC AG ein Betrag in Höhe von TEUR 2.000 aus dem Jahresergebnis 2006 in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

Aktienoptionsprogramme

Die STRATEC AG hat Aktienoptionsprogramme für Vorstandsmitglieder, Führungskräfte und Mitarbeiter eingeführt. Zum 31. Dezember 2006 bestehen drei Aktienoptionsprogramme. Ziel der Programme ist es, den Erfolg des Unternehmens dadurch zu sichern, dass die Mitarbeiter der STRATEC AG, Mitglieder der Geschäftsführungen der mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen sowie deren Mitarbeiter Aktien der Gesellschaft erwerben können. Für die Vorstandsmitglieder dienen die Aktienoptionen gleichzeitig als variable Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter. Eine Option gewährt dabei dem Inhaber der Option das Recht, eine Inhaber-Stammaktie im Nennwert von einem Euro der Gesellschaft gegen Zahlung eines Ausübungspreises zu einem späteren Zeitpunkt zu beziehen.

Die zum Bilanzstichtag ausstehenden, vor der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln vom 14. Juli 2006 gewährten Optionen, gewähren dem Inhaber das Recht, je einer Option 2,9942188 Inhaber-Stammaktien im Nennwert von einem Euro gegen Zahlung des bei der Gewährung vereinbarten Ausübungspreises zu beziehen. Die Optionen können nach Ablauf der Wartezeiten und nach Erfüllung bestimmter Erfolgsziele nur in den jeweils maßgebenden Ausübungszeiträumen ausgeübt werden. Der Ausübungspreis entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der Aktien der STRATEC AG an den fünf Handelstagen vor der jeweiligen Gewährung, mindestens aber dem auf eine Aktie entfallenen anteiligen Betrag am Grundkapital. Die erste Hälfte der Optionen kann jeweils zwei Jahre, die zweite Hälfte jeweils drei Jahre nach ihrer Gewährung ausgeübt werden.Alle gewährten Optionen verfallen nach jeweils sieben Jahren.

Für sämtliche Aktienoptionsprogramme gelten die folgenden Rahmenbedingungen bzw. Prämissen:

  • Die Ausübungspreise bzw. Bezugspreise werden jeweils im Zeitpunkt der Zusage festgelegt (Aktienkurs zum Gewährungszeitpunkt).
  • Die voraussichtliche Laufzeit beträgt für alle bisher zugeteilten Aktienoptionen zwischen 24 und 36 Monate ab dem Zeitpunkt der Zuteilung.
  • Die Ausübung der Optionsrechte ist jeweils von diversen Voraussetzungen abhängig (Einhaltung der Wartefrist, definierte Ausübungsfenster,Verhältnis des Schlusskurses bei Ablauf der Wartefrist zum Bezugskurs).

Den jeweiligen Aktienoptionsprogrammen, den Berechnungen der Fair Values mittels des so genannten Black-Scholes-Optionspreismodells sowie der Ermittlung des Personalaufwands in den einzelnen Perioden (nach Berücksichtigung der Personalfluktuation) liegen im Wesentlichen die folgenden Parameter zugrunde (die erwartete Volatilität wurde dabei jeweils aus der historischen Volatilität abgeleitet):

Aktienoptionspläne
(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10)
Gewährt im Jahr: 2002 2003 2004 2004 2005 2005 2006 2006 2006 2006
Bezugspreis je Aktie*
in EUR
2,64 3,48 9,84 11,96 26,08 39,53 42,27 15,36 20,27 20,74
Bezugspreis je Aktie
nach Kapitalerhöhung
aus Gesellschaftsmitteln
(Berichtigungsaktien)*
in EUR
0,88 1,16 3,28 3,99 8,71 13,2 14,12 15,36 20,27 20,74
Erwartete Volatilität
des Aktienkurses in %
65 65 50 50 50 50 50 50 50 50
Erwarteter Dividenden
ertrag in %
0 2,9 1 1 1 0,66 0,7 0,65 0,5 0,5
Risikofreier Zinssatz
in %
3,5 2,6 3,15 2,8 2,3 2,6 3,4 3,7 3,7 3,7
Unterstellte
Fluktuation der
Bezugsberechtigten
in %
0 0 3,5 2 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5
Zu verteilender
Personalaufwand
in TEUR
26 49 149 100 60 28 9 86 13 7

* Nach der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln vom 14. Juli 2006 (1 zu 2,9942188) werden für die oben dargestellten Bezugspreise der Pläne (1) bis (7), soweit diese zum 14. Juli 2006 noch nicht ausgeübt waren, jeweils 2,9942188 Stammaktien im Nennwert von je EUR 1,00 gewährt.

Aktienoptionsprogramm I (AOP I)

(1) Mit Vertrag vom 25. Oktober 2002 wurden, basierend auf dem Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Juli 2000, den Vorstandsmitgliedern insgesamt 21.500 Optionsrechte auf den Bezug von Aktien der STRATEC AG eingeräumt. Nach Ausübung von 10.750 Optionsrechten wurden im Geschäftsjahr 2006 10.750 Aktien ausgegeben (Vorjahr: 10.750). Das Aktienoptionsprogramm I ist danach vollständig ausgeübt.

Aktienoptionsprogramm II (AOP II)

Am 28. Mai 2003 beschloss die Hauptversammlung das Aktienoptionsprogramm II.Auf Basis dieses Beschlusses wurden die folgenden Optionsrechte zugeteilt (je ein Optionsrecht berechtigt zum Erwerb von jeweils einer STRATEC-Aktie, ab 14. Juli 2006 jeweils 2,9942188 Aktien):

(2) 1.Tranche des AOP II:

Mit Vertrag vom 29. Mai 2003 wurden 37.500 Optionsrechte an Vorstandsmitglieder und 1.500 Optionsrechte an Mitarbeiter zugeteilt. Im Geschäftsjahr 2005 wurden nach Ausübung von Optionsrechten 18.750 Aktien an Vorstände und 750 Aktien an Mitarbeiter ausgegeben. Im Geschäftsjahr 2006 wurden nach Ausübung von Optionsrechten ebenfalls 18.750 Aktien an Vorstände und 750 Aktien an Mitarbeiter ausgegeben. Die Tranche ist danach vollständig ausgeübt.

(3) 2.Tranche des AOP II:

Im April 2004 wurden 70.000 Optionsrechte an die Arbeitnehmer ausgegeben.

Vor Durchführung der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln (Berichtigungsaktien) wurden im Geschäftsjahr 2006 nach Ausübung von 10.394 Optionsrechten 10.394 Aktien an Mitarbeiter ausgegeben. Nach Durchführung der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln wurden nach Ausübung von 22.926 Optionsrechten 68.639 Aktien an Mitarbeiter ausgegeben. Danach verbleiben zum 31. Dezember 2006 insgesamt 36.680 Optionsrechte, die zum Bezug von insgesamt maximal 109.828 Aktien berechtigen.

(4) 3.Tranche des AOP II:

Im August 2004 wurden 37.500 Optionsrechte an die Vorstände der STRATEC AG ausgegeben. Im Geschäftsjahr 2006 wurden nach Ausübung von 18.750 Optionsrechten 56.140 Aktien an Vorstände ausgegeben. Danach verbleiben zum 31. Dezember 2006 insgesamt 18.750 Optionsrechte, die zum Bezug von insgesamt maximal 56.142 Aktien berechtigen.

(5) 4.Tranche des AOP II:

Im Juli 2005 wurden 11.000 Optionsrechte an die Mitarbeiter der STRATEC AG ausgegeben. Die Optionsrechte berechtigen zum Bezug von insgesamt maximal 32.936 Aktien.

Geschäftsbericht 2006

(6) 5.Tranche des AOP II:

Im Oktober 2005 wurden 3.250 Optionsrechte an die Mitarbeiter der STRATEC AG ausgegeben. Die Optionsrechte berechtigen zum Bezug von insgesamt maximal 9.731 Aktien.

(7) 6.Tranche des AOP II:

Im April 2006 wurden 1.000 Optionsrechte an die Mitarbeiter der STRATEC AG ausgegeben. Die Optionsrechte berechtigen zum Bezug von insgesamt maximal 2.994 Aktien.

Aktienoptionsprogramm III (AOP III)

Am 23. Juni 2006 beschloss die Hauptversammlung das Aktienoptionsprogramm III.Auf Basis dieses Beschlusses wurden die folgenden Optionsrechte zugeteilt (je ein Optionsrecht berechtigt zum Erwerb von jeweils einer STRATEC-Aktie):

(8) 1.Tranche des AOP III:

Mit Vertrag vom 20. Juli 2006 wurden 9.000 Optionsrechte an Vorstandsmitglieder, 370 Optionsrechte an die Geschäftsführung verbundener Unternehmen und 15.630 Optionsrechte an Mitarbeiter der STRATEC AG gewährt.

(9) 2.Tranche des AOP III:

Mit Vertrag vom 1. Oktober 2006 wurden 2.800 Optionsrechte an Mitarbeiter der STRATEC AG gewährt.

(10) 3.Tranche des AOP III:

Mit Vertrag vom 1. November 2006 wurden 1.500 Optionsrechte an Mitarbeiter der STRATEC AG gewährt.

Der Gesamtwert (zum Zeitpunkt der jeweiligen Gewährung) der bisher gewährten Aktienoptionen an Vorstände und Mitarbeiter der STRATEC AG sowie Geschäftsführung und Mitarbeiter von verbundenen Gesellschaften beträgt – unter Berücksichtigung der jeweils erwarteten Personalfluktuation – TEUR 520 (Vorjahr:TEUR 412).

Der Gesamtwert der Optionsrechte wird als Personalaufwand auf die vereinbarten Sperrfristen verteilt und führt in gleicher Höhe zu einer

Dotierung der Kapitalrücklage. Für das Geschäftsjahr 2006 ergibt sich ein Personalaufwand in Höhe von TEUR 137 (Vorjahr:TEUR 136). Eine Anpassung des zum Zeitpunkt der jeweiligen Gewährung berechneten Personalaufwands in den Folgeperioden war auf Grund konstanter bzw. geringfügiger Personalfluktuation nicht erforderlich.

Einen zusammenfassenden Überblick über die Entwicklung der Optionsrechte gibt der folgende Optionsspiegel:

Anzahl der
Optionsrechte
Durchschnittlicher
Ausübungspreis
Am 31.12.2003 ausstehend 60.500 3,21 EUR
Innerhalb des Jahres 2004
- gewährt
- ausgeübt
- verfallen
107.500
0
0
10,58 EUR
--
--
Am 31.12.2004 ausstehend 168.000 7,93 EUR
Innerhalb des Jahres 2005
- gewährt
- ausgeübt
- verfallen
14.250
30.250
0
29,15 EUR
3,18 EUR
--
Am 31.12.2005 ausstehend 152.000 10,86 EUR
Innerhalb des Jahres 2006
- gewährt
- ausgeübt
- verfallen
30.300
82.320
0
16,97 EUR
7,88 EUR
--
Am 31.12.2006 ausstehend
Am 31.12.2006 ausübbar
99.980
1.680
15,15 EUR
9,84 EUR

Der gewichtete Durchschnittsaktienkurs der in der Berichtsperiode ausgeübten Aktienoptionen beträgt EUR 17,68.

Die Bandbreite der gewichteten Ausübungspreise und der gewichtete Durchschnitt der restlichen Vertragslaufzeiten für die am Ende der Berichtsperiode ausstehenden Aktienoptionen ergibt sich aus der folgenden Tabelle:

Anzahl
Aktienoptionen
Gewichteter
Ausübungspreis
in EUR
Gewichtete
restliche
Vertragslaufzeit
in Monaten
55.430 10,56 5,4
14.250 29,15 12,7
30.300 16,97 24,4

Rückstellungen

(14) Rückstellungen für Pensionen

Zum Bilanzstichtag bestehen Versorgungs- bzw. Kapitalleistungszusagen gegenüber zwei Vorstandsmitgliedern der STRATEC AG. Die Anwartschaft auf Altersrente bzw. auf Kapitalleistung ist zahlbar ab Vollendung des 65. Lebensjahres.

Zur Absicherung der Pensionsverpflichtungen wurden Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen. Über die Höhe der entsprechenden Aktivwerte wurden versicherungsmathematische Gutachten zum Bilanzstichtag eingeholt.

Die Verpflichtungen werden unter Beachtung der Vorschriften von IAS 19 nach der Projected-Unit-Credit-Methode bewertet. Der Berechnung liegen die "Richttafeln 2005G, Heubeck-Richttafeln GmbH, Köln 2005" und ein Rechnungszinsfuß von 4,50% (Vorjahr: 4,25%) zugrunde. Für die Anwartschaft auf Altersrente wird eine Rentendynamik von 1,75% veranschlagt.Versicherungsmathematische Verluste wurden erstmals gemäß IAS 19.93 erfolgswirksam in voller Höhe erfasst. Dabei wurde aus materiality-Gesichtspunkten auch der Vortrag der nicht realisierten Verluste aus den Vorjahren berücksichtigt.

Die Pensionsverpflichtungen werden in der Bilanz saldiert mit den verpfändeten Aktivwerten der Rückdeckungsversicherungen ausgewiesen.

Die Verpflichtungen entwickelten sich wie folgt:

31.12.2006
TEUR
31.12.2005
TEUR
Anwartschaftsbarwert zu Beginn des Geschäftsjahres 249 222
Service Cost 16 16
Zinskosten 11 11
Erwarteter Anwartschaftsbarwert am Ende des
Geschäftsjahres 276 249
Tatsächlicher Anwartschaftsbarwert am Ende des
Geschäftsjahres 327 269
Versicherungsmathematischer Verlust
aus Anwartschaftsbarwert 51 20
Versicherungsmathematischer Verlust
aus Planvermögen 8 0
Kumulierte Versicherungsmathematische Verluste 59 20
Amortisation versicherungsmathematischer Verlust 59 0
In der Bilanz erfasste Bruttoschuld 327 249
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -274 -225
In der Bilanz erfasste Nettoschuld 53 24

Der gesamte in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Personal- und Zinsaufwand betrug im Geschäftsjahr TEUR 27. Der Aufwand aus der sofortigen Amortisation versicherungsmathematischer Verluste betrug TEUR 59. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Berechnung der Verpflichtungen unter Zugrundelegung alternativer Szenarien (Sensitivitätsanalyse). Dabei wurden folgende ökonomischen Annahmen angesetzt:

  • Rechnungszinsfuß von 4%
  • Rechnungszinsfuß von 5%
  • Anpassung laufender Renten in Höhe von 1,25% p.a.
  • Anpassung laufender Renten in Höhe von 2,25% p.a.
  • Rechnungszinsfuß von 4,25% und Anpassung laufender Renten in Höhe von 0%.
Parameter Anwartschaftsbarwert
2006
TEUR
Personal-/Zinsaufwand
2007
TEUR
Rechnungszins 4% 354 19
Rechnungszins 5% 303 16
Rentendynamik 1,25% 313 16
Rentendynamik 2,25% 343 18
Rechnungszins 4,25%
Rentendynamik 0%
293 16

Weitere Angaben bzgl.Vierjahresvergleich gemäß IAS 19 Tz. 120:

31.12.2006
TEUR
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
31.12.2003
TEUR
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung 327 269 222 180
beizulegender Zeitwert des Planvermögens 274 225 173 129
Überschuss Verpflichtung über Planvermögen 53 44 49 51

(15) Latente Steuern

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten alle Steuern basierend auf den steuerbaren Gewinnen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen.Andere Steuern, die nicht auf dem Einkommen basieren, werden innerhalb der "Sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen.

In der Bilanz wurde der Saldo folgender Beträge für latente Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ausgewiesen:

31.12.2006
TEUR
31.12.2005
TEUR
Latente Ertragsteuer –
Forderungen 106 59
Latente Ertragsteuer –
Verpflichtungen 2.347 453
Überhang
Verpflichtungen 2.241 394

Latente Steuern werden ermittelt nach der Liability-Methode, wonach latente Steuerauswirkungen für

zeitlich befristete Differenzen ("temporary differences") auf der Ebene der Einzelgesellschaften zwischen dem steuerlichen Wertansatz von Vermögensgegenständen und Schulden und dem Wertansatz in der Handelsbilanz (IFRS) berücksichtigt werden.

Des Weiteren ergeben sich latente Steuern aus Konsolidierungsvorgängen.

Der Betrag der latenten Steuern wird ermittelt unter Berücksichtigung der künftig gültigen, lokalen Steuersätze, d.h. der Steuersätze, die im Jahr der Realisation der Steuerlatenz Anwendung finden. Dies ist für die STRATEC AG ein Gesamtsteuersatz von 36,3%. Bei der Ermittlung der Steuersätze werden die Gewerbe- und Körperschaftsteuer sowie der Solidaritätszuschlag zur Körperschaftsteuer berücksichtigt.

Für die ausländischen Tochterunternehmen beträgt der ungewichtete durchschnittliche zugrunde gelegte Gesamtsteuersatz 21,0%.Wertberichtigungen auf im Vorjahr gebildete oder auf im Geschäftsjahr neu zu bildende latente Steuern waren nicht vorzunehmen.

Nach seiner Herkunft gliedert sich der Ertragsteueraufwand wie folgt:

2006 2005
TEUR TEUR
Ergebnis vor Ertragsteuern (konsolidiert)
- Deutschland 6.897 6.398
- Ausland 3.896 503
10.793 6.901
Tatsächliche Ertragsteuern
- Deutschland 2.460 2.255
- Ausland 596 1
3.056 2.256
Latente Steuern
- Deutschland 170 160
- Ausland -174 72
-4 232
Ertragsteueraufwand 3.052 2.488

Die Netto-Entwicklung der latenten Steuern im Berichtsjahr wird aus der folgenden Übersicht deutlich:

31.12.2006 31.12.2005
TEUR TEUR
Stand 01.01. 394 302
Zugänge aus der Konsolidierung 1.743 0
Erfolgsneutrale Veränderung 117 0
Erfolgswirksame Veränderung -13 92
Stand 31.12. 2.241 394

Die generell zeitlich befristeten Differenzen ergeben sich aus den folgenden Bilanzposten:

GuV-wirksame Erfolgsneutrale
31.12.2006 31.12.2005 Veränderung Veränderung
TEUR TEUR TEUR TEUR
Sonstige Rückstellungen 85 58 27 0
Pensionsrückstellungen 21 1 20 0
AKTIVE Latente Steuern 106 59 47 0
Immaterielle Vermögenswerte 1.528 0 -191 1.719
Sachanlagen 0 4 -4
Finanzanlagen 81 0 0 81
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen 10 29 -19
Künftige Forderungen aus
Fertigungsaufträgen 635 414 221
Vorräte 33 6 27
PASSIVE Latente Steuern 2.287 453 34 1.800
Passive Latenz aus der
Währungsumrechnung
ausländischer Gesellschaften 60 0 0 60
Passive Latente Steuern
gesamt 2.347 453 34 1.860
Saldo (Überhang)
Passive Latente Steuern 2.241 394 -13 1.860

Die erfolgswirksame Verringerung des Verpflichtungsüberhangs im Geschäftsjahr 2006 (TEUR -13;Vorjahr: Erhöhung TEUR 92) wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung als "latenter Steuerertrag" erfasst.

Aus der Verrechnung der Eigenkapitalerhöhungskosten gegen die Kapitalrücklage resultiert ein zusätzlicher latenter Steueraufwand in Höhe von TEUR 10 (Vorjahr:TEUR 140).

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom im jeweiligen Geschäftsjahr erwarteten zum jeweils ausgewiesenen Steueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird ein Gesamtsteuersatz von 36,3% zugrunde gelegt. Dieser entspricht der Gesamtsteuerbelastung der Muttergesellschaft STRATEC AG.

(-) Aufwand 2006 2005
(+) Ertrag TEUR TEUR
Konzernergebnis vor Steuern 10.793 6.901
Erwarteter Steueraufwand -3.918 -2.505
Abweichungen ausländischer Steuertarife +980 +106
Veränderungen ausländischer Steuertarife +15 0
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen -108 -25
Personalaufwand IFRS (Aktienoptionen) -49 -49
Steuerertrag aus der Aktivierung des KST-Guthabens +45 0
Sonstige -17 -16
Summe des in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen
Steueraufwands (laufend und latent) -3.052 -2.489

Nachfolgende Darstellung zeigt die Fristigkeit der zum Bilanzstichtag bilanzierten latenten Steuern.Als kurzfristig werden latente Steuern kategorisiert, wenn ihre Realisation innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag erwartet wird.

TEUR
Kurzfristige aktive latente Steuern 85
Langfristige aktive latente Steuern 21
Kurzfristige passive latente Steuern -964
Langfristige passive latente Steuern -1.383
Saldo kurzfristiger latenter Steuern -879
Saldo langfristiger latenter Steuern -1.362

(16) Finanzverbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen gegenüber Kreditinstituten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden langfristige Finanzmittel in Höhe von TEUR 1.000 zugeführt. Der gewichtete Fremdkapitalzinssatz für die langfristigen Darlehen beträgt 3,74%.

Fremdwährungsverbindlichkeiten bestanden in US-Dollar (TEUR 545) und in Schweizer Franken (TEUR 454) mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Erträge aus Währungskursdifferenzen aus Finanzverbindlichkeiten wurden in Höhe von TEUR 63 in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Zum 31. Dezember 2006 sind kurzfristige Kreditrahmen in Höhe von TEUR 3.502 (Vorjahr: TEUR 3.722) ungenutzt.

Im Geschäftsjahr wurden Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 60 (Vorjahr:TEUR 84) für kurzfristige und TEUR 92 (Vorjahr:TEUR 183) für langfristige Bankverbindlichkeiten in den Zinsaufwendungen erfasst.

Die Finanzverbindlichkeiten stellten sich zum 31. Dezember 2006 in ihrer Fälligkeit wie folgt dar:

TEUR TEUR
Fälligkeit in
2007 1.255
- davon kurzfristige Verbindlichkeiten 999
- davon kurzfristiger Anteil langfristiger Verbindlichkeiten 256
2008 194
2009 195
2010 177
2011 167
2012 und danach 1.552
3.540

Zur Besicherung von Bankdarlehen lasten Grundschulden auf dem Betriebsgrundstück in Höhe von TEUR 2.000.

Die ausgewiesenen Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den Marktwerten.

In den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ist ferner der negative Marktwert eines derivativen Finanzinstruments in Höhe von TEUR 175 (Vorjahr: TEUR 150) enthalten. Der Kontrakt läuft bis zum 6. Juli 2010. Die Veränderung des Wertes wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position "Übriges Finanzergebnis" in der Höhe von TEUR -25 erfasst.

(17) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen / Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Die Waren- und Leistungsschulden stammen überwiegend aus Lieferungen und Leistungen in den Monaten November und Dezember 2006 und sind innerhalb eines Jahres fällig.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 55 (Vorjahr:TEUR 57) bestehen gegenüber der STRATEC NewGen GmbH und resultieren aus dem laufenden Lieferungs- und Leistungsverkehr.

(18) Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

Die Bilanzierung der Verpflichtungen erfolgt mit den fortgeführten Anschaffungskosten. Sie gliedern sich wie folgt:

2006
TEUR
2005
TEUR
Verbindlichkeiten aus
Löhnen und Gehältern 4 29
Verbindlichkeiten aus Steuern 309 341
Verbindlichkeiten im Rahmen
der sozialen Sicherheit 46 252
Erhaltene Anzahlungen auf
Bestellungen 3.202 925
Übrige Verbindlichkeiten 378 0
3.939 1.547

Die Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit betreffen vor allem Sozialversicherungsbeiträge. Die Steuerverbindlichkeiten resultieren aus den Mitarbeiter-Entgeltabrechnungen.

Die erhaltenen Anzahlungen entfallen auf Zahlungen nach Erreichen technischer Meilensteine im Entwicklungsprozess für vertraglich vereinbarte Entwicklungsleistungen, die noch nicht abgeschlossen sind.

Die übrigen Verbindlichkeiten beinhalten in Höhe von TEUR 334 die Restkaufpreisverpflichtung aus dem Erwerb der Sanguin International Ltd.

(19) Kurzfristige Rückstellungen, Steuerrückstellungen

Die Entwicklung der Rückstellungen stellt sich wie folgt dar:

Veränderung
Konsolidie
Währungs
01.01.2006 rungskreis änderung Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2006
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Steuerrückstellungen 2.319 160 8 1.981 0 1.177 1.683
Personalbezogene
Verpflichtungen
Ungewisse
Verbindlichkeiten,
ausstehende
867 0 0 565 4 744 1.042
Rechnungen 359 0 0 316 7 285 321
Übrige 528 0 0 432 79 986 1.003
1.754 0 0 1.313 90 2.015 2.366

Die Steuerrückstellungen betreffen die laufenden Ertragsteuerverpflichtungen.

Die personalbezogenen Verpflichtungen betreffen im Wesentlichen rückständigen Urlaub, Berufsgenossenschaftsbeiträge sowie Mitarbeiter-Provisionen und Tantiemen.

Die übrigen Rückstellungen wurden gebildet für Gewährleistungen und Jahresabschluss- und Prüfungskosten.

V. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(20) Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die Gliederung der Umsatzerlöse nach geographischen Regionen repräsentiert die Distribution der STRATEC-Gruppe. Da die Kunden der STRATEC-Gruppe aber ihre Länderniederlassungen und Kunden im Allgemeinen von zentralen Distributionszentren aus selbst beliefern, stellen die Umsätze nicht die geographische Verteilung der endgültigen Bestimmungsorte der STRATEC-Analysensysteme dar.Wir gehen heute davon aus, dass von allen Analysensystemen, die die STRATEC-Gruppe jemals produziert hat, der überwiegende Teil außerhalb Deutschlands platziert ist;Tendenz steigend.

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach geographischen Regionen (Standort der Kunden) wie folgt (Angaben in TEUR):

Jahr Inland EU Sonstige Gesamt
2006 12.460 27.650 28.304 68.414
2005 10.851 29.182 7.264 47.297
2004 8.762 23.573 8.107 40.442

Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr lassen sich weiterhin wie folgt gliedern:

2006
TEUR
2005
TEUR
Umsätze mit Analysensystemen
und Ersatzteilen sowie andere
Umsätze, die vorwiegend aus
der Abrechnung von
Entwicklungsaufträgen,
Lizenzen und sonstigen
Dienstleistungen resultieren 66.014 46.104
Erhöhung des Bestands der
künftigen Forderungen aus
Fertigungsaufträgen 2.400 1.193
68.414 47.297

Unter Berücksichtigung von Art und Struktur des Produktportfolios, des Geschäftsmodells sowie den oben erwähnten Besonderheiten der Distributionswege ist eine Segmentberichterstattung nicht aussagefähig und liefert daher für den Bilanzadressaten keine entscheidungsrelevanten Informationen. Eine sektorale Segmentierung nach Geschäftsbereichen ist bereits auf Grund des Geschäftsmodells und des homogenen Produktportfolios (Laborautomatisierung) der STRATEC-Gruppe nicht möglich. Dies gilt unverändert auch nach dem Erwerb des Softwareunternehmens Sanguin International Ltd., da eine isolierte Betrachtung der Sanguin International Ltd. als Softwarehersteller aus Konzernsicht hinter die Integration der Produktpalette und damit des Know-how der Sanguin International Ltd. in der Laborautomatisierung zurück tritt.Aus den genannten Gründen basiert auch die interne Steuerung der Gesellschaft wie in den Vorjahren nicht auf segmentierten Informationen.

(21) Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und unfertigen Leistungen

Die Position ergibt sich im Einzelnen wie folgt:

2006
TEUR
2005
TEUR
Zugang aus Änderung des
Konsolidierungskreises 0 0
Bestandserhöhung fertige
Erzeugnisse 213 0
Bestandserhöhung
unfertige Erzeugnisse 260 158
Bestandserhöhung
unfertige Leistungen 96 706
569 864

Im Geschäftsjahr 2006 wurden außerplanmäßige Abwertungen auf Bestände der Unfertigen Leistungen in Höhe von TEUR 285 vorgenommen.

(22) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Kursdifferenzen in Höhe von TEUR 84 (Vorjahr:TEUR 36),Aufwandszuschüsse (grants related to income) in Höhe von TEUR 227 (Vorjahr:TEUR 52) und Hilfsgeschäfte (TEUR 100). Neutrale Erträge sind in Höhe von TEUR 150 enthalten, vorwiegend aus periodenfremden Erträgen. Erträge von dem verbundenen Unternehmen STRATEC NewGen GmbH sind in Höhe von TEUR 52 enthalten.

(23) Anzahl Mitarbeiter

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres konzernweit beschäftigten Arbeitnehmer (inkl. Zeitarbeit) beträgt:

2006 2005
Anzahl Anzahl
Gewerbliche Arbeitnehmer 36 41
Angestellte 166 144
Auszubildende 6 6
208 191
Durch Personaldienstleister
überlassene Arbeitnehmer 23 3
Gesamt 231 194
2006 2005
Anzahl Anzahl
Festangestellte Inland 186 186
Durch Personaldienstleister
überlassene Arbeitnehmer Inland 23 3
Ausland 22 5
Gesamt 231 191

Die Einbeziehung der durch Personaldienstleister überlassenen Arbeitnehmer in die Anzahl der Mitarbeiter steht im Zusammenhang mit der Einbeziehung des entsprechenden Aufwands in den Personalaufwand ab dem Geschäftsjahr 2006 (siehe hierzu auch die Ausführungen in Kapitel I, 3. Grundlagen).

(24) Abschreibungen

Die Abschreibungen gliedern sich wie folgt:

2006 2005
TEUR TEUR
Immaterielle Vermögenswerte,
planmäßige Abschreibung 771 188
Sachanlagen, planmäßige
Abschreibung 1.045 844
1.816 1.032

(25) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Unter diesem Posten sind im Wesentlichen Kosten der Warenabgabe und Aufwendungen der Verwaltung und des Vertriebs erfasst.

Die Position setzt sich zusammen aus:

2006 2005
TEUR TEUR
Werbe-, Reise- und Bewirtungsaufwendungen 550 349
Messeaufwendungen,Ausgangsfrachten und Verkaufsprovisionen 956 743
Fremdarbeiten 1.112 991
Rechts- und Beratungskosten 370 336
Versicherungen, Beiträge, Gebühren 262 389
Aufwendungen aus Währungsdifferenzen 189 0
Aufwendungen aus Kursverlusten 116 61
Übrige Aufwendungen 2.101 1.009
5.656 3.878

In den übrigen Aufwendungen sind im Wesentlichen Raumaufwendungen, sonstige Personalkosten, durchlaufende Kosten,Aufwendungen aus Gewährleistungsansprüchen sowie allgemeine Büro- und Verwaltungskosten enthalten.

Auf Grund der seit dem Berichtsjahr zunehmenden Bedeutung der Zeitarbeiter für die Leistungserstellung der Gesellschaft werden die Aufwendungen beim Personalaufwand erfasst.

Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Auf Grund von "Operating Leases" wurden im Geschäftsjahr TEUR 100 (Vorjahr:TEUR 122) geleistet.

(26) Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 (Earnings per Share) mittels Division des Konzernergebnisses durch die durchschnittliche Zahl der Aktien der STRATEC AG ermittelt.

Die von der STRATEC AG im Jahre 1998 zurück erworbenen eigenen Anteile werden für die Ermittlung der im Umlauf befindlichen Aktien abgezogen. Die Erhöhung der Stückzahl gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Ausgabe neuer Aktien im Wege der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln, der Sachkapitalerhöhung und der Ausübung von Aktienoptionsprogrammen. Die unterjährige Ausgabe der Aktien wird durch zeitanteilige Gewichtung berücksichtigt. Der daraus resultierende maßgebliche gewogene Durchschnitt der ausstehenden Aktien, der für die Ermittlung des (unverwässerten) Ergebnisses je Aktie herangezogen wird beträgt 11.104.989 Stück (Vorjahr: 10.173.583).

Das in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Konzernergebnis in Höhe von TEUR 7.741 (Vorjahr: TEUR 4.413) wurde nach IAS 33 unverändert der Berechnung zugrunde gelegt.

Auf Grund der zum 31. Dezember 2006 ausstehenden Optionsrechte wurde neben dem unverwässerten auch das verwässerte Ergebnis je Aktie berechnet. Hierbei wird die Ausübung aller ausstehenden, noch nicht ausgeübten Optionen unterstellt. Die Anzahl der hieraus zusätzlich zu berücksichtigenden Aktien errechnet sich aus dem Vergleich der aus der Ausübung erzielten Erlöse mit den fiktiven, bei Ausgabe junger Aktien, zu Marktkonditionen erzielbaren Erlösen.

Die unterjährige Zuteilung bzw. unterjährige Ausübung von Optionsrechten wird durch zeitanteilige Gewichtung berücksichtigt. Der daraus resultierende maßgebliche gewogene Durchschnitt der ausstehenden verwässernden Aktienzahl, der für die Ermittlung des (verwässerten) Ergebnisses je Aktie herangezogen wird beträgt 11.398.394 Stück (Vorjahr: 10.505.656 Stück).

(27) Finanzinstrumente / Risikomanagement

Finanzinstrumente sind auf Vertrag basierende wirtschaftliche Vorgänge, die einen Anspruch auf Zahlungsmittel beinhalten. Hierbei wird unterschieden zwischen:

  • Originären Finanzinstrumenten wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen oder auch Finanzforderungen und Finanzschulden,
  • Derivativen Finanzinstrumenten ohne Sicherungszusammenhang mit einem Basisgeschäft und
  • Derivativen Finanzinstrumenten wie Sicherungsgeschäfte, die zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen von Währungskursen und Zinssätzen eingesetzt werden.

Der Bestand der originären Finanzinstrumente ergibt sich aus der Bilanz. Dabei werden die Finanzinstrumente der Aktivseite gemäß IAS 39 in verschiedene Kategorien eingeteilt und entsprechend dieser Klassifizierung zu Anschaffungskosten oder zu Marktwerten bilanziert. Mit Ausnahme der Beteiligungen im Finanzanlagevermögen und den Wertpapieren des Umlaufvermögens ergeben sich auf Grund der Kurzfristigkeit der Forderungen und liquiden Mittel keine wesentlichen Abweichungen zwischen Buch- und Marktwerten.

Marktwertänderungen der zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente (available-for-sale) werden bis zur Realisierung des Finanzinstruments im Eigenkapital erfasst. Sofern jedoch dauerhafte Wertminderungen vorliegen, werden diese ergebniswirksam erfasst. Marktwertänderungen der zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumente (trading) werden erfolgswirksam erfasst.

Finanzinstrumente, die finanzielle Verpflichtungen (financial liabilities) darstellen, werden zu ihren fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt.

Der Marktwert eines originären Finanzinstruments ist der Preis, zu dem das Instrument zwischen fremden Dritten frei gehandelt werden kann. Bei Wertpapieren des Anlage- und Umlaufvermögens ergibt sich der Marktwert grundsätzlich aus den Börsenkursen.

Aus den bilanziellen Finanzinstrumenten können sich grundsätzlich folgende Risiken für die Gesellschaft ergeben:

• Währungsrisiken:

Sie bezeichnen das Risiko der Wertminderung von Finanzinstrumenten in Folge der Veränderungen der Wechselkurse. Da bei der STRATEC-Gruppe Fremdwährungspositionen, insbesondere im Bereich der Forderungen oder Schulden, nur von untergeordneter Bedeutung sind, werden keine Sicherungsmaßnahmen, beispielsweise durch den Einsatz von Derivaten, vorgenommen.

• Ausfallrisiken:

Sie bestehen darin, dass Vertragspartner ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Bei der STRATEC AG betrifft dies insbesondere Kundenforderungen. Dem Ausfallrisiko wird im Rahmen von Maßnahmen des Debitorenmanagements zum Beispiel durch Warenkreditversicherungen begegnet.

• Zinsrisiken:

Das Zinsrisiko bezeichnet das Risiko von Wertschwankungen eines Finanzinstruments auf Grund von Bewegungen des Marktzinses. In der Regel besteht das Risiko bei variabel verzinslichen Finanzforderungen und -verbindlichkeiten mit Laufzeiten von mehr als einem Jahr. Zur Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken kommen in Einzelfällen derivative Sicherungsinstrumente (beispielsweise Swaps) in Betracht.

Derivative Finanzinstrumente ohne Sicherungszusammenhang mit einem Basisgeschäft werden als Trading-Finanzinstrumente klassifiziert und mit dem Fair Value am Bilanzstichtag bewertet. Unterschiede zwischen den Anschaffungskosten und dem Fair Value werden erfolgswirksam erfasst.

Derivative Finanzinstrumente mit Sicherungszusammenhang mit einem Basisgeschäft, beispielsweise zur Absicherung gegen Währungs- und Zinsrisiken werden in Abhängigkeit davon, ob es sich um eine Absicherung des Marktwertes oder der künftigen Cashflows handelt, erfolgswirksam oder über das Eigenkapital abgebildet.

Zur Absicherung der Umlaufkapitalausstattung der Schweizer Tochtergesellschaft Robion AG wird ein Zinsswap eingesetzt. Dabei handelt es sich um einen so genannten "Leveraged-Quanto-CMS-Swap". Der negative Fair Value dieses derivativen Finanzinstruments in Höhe von TEUR 175 (Vorjahr:TEUR 150) ist in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Die angenommene, nicht zahlungswirksame Bezugsgrundlage (Nominalwert) dieses Finanzderivates, die ausschließlich der Berechnung der Zinszahlungsströme zugrunde liegt, beträgt TEUR 3.000. Da die restriktiven Voraussetzungen für den Ansatz als ein bilanziell zulässiges Sicherungsgeschäft nicht vorlagen, wurde die Wertänderung der bilanziellen Passivierung im Jahr 2006 des oben genannten negativen Marktwertes des Finanzderivats erfolgswirksam in der Position "Übriges Finanzergebnis" erfasst.Auf Grund fehlender Zahlungswirksamkeit dieser Wertminderung erfolgte die Erfassung in der Konzern-Kapitalflussrechnung im Bereich der sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen.

Die Ziele und Methoden des Umgangs der STRATEC-Gruppe mit den vorstehend aufgeführten Finanzrisiken sind Gegenstand des Risikomanagements des Konzerns. Die Grundsätze der Risikomanagementpolitik des Konzerns sind im Abschnitt "Risikobericht" des Konzernlageberichts dargestellt. Der entsprechend § 315 HGB erstellte Konzernlagebericht ist integraler Bestandteil des vorliegenden Konzernabschlusses nach IFRS.

(28) Angaben über das Honorar des Abschlussprüfers nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

Das im Geschäftsjahr als Aufwand erfasste Honorar für den Konzernabschlussprüfer gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR
Aufwand für
a) Abschlussprüfungen 75
b) Steuerberatungsleistungen 6
c) Sonstige Leistungen, die für die
STRATEC AG oder Tochterunternehmen
erbracht worden sind 47
Gesamthonorar des Abschlussprüfers 128

(29) Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Vorstand und Aufsichtsrat

Dem Vorstand der Gesellschaft gehören folgende Mitglieder an:

  • Hermann Leistner, Birkenfeld (Vorsitzender / Bereich Entwicklung) Elektrotechniker
  • Marcus Wolfinger, Remchingen (Vorstand für Finanzen) Diplom-Betriebswirt
  • Bernd M. Steidle, Oberboihingen (Vorstand für Marketing und Vertrieb) Kaufmann

Herr Hermann Leistner ist per 31. Dezember 2006 mit rund 14,3% an der Gesellschaft beteiligt.

Der Vorstandsvorsitzende Hermann Leistner und der Vorstand für Finanzen Marcus Wolfinger sind jeweils befugt, die Gesellschaft allein zu vertreten.

Zwischen dem Bilanzstichtag und der Erstellung des Konzernabschlusses ist keine Änderung in der Zusammensetzung des Vorstands eingetreten.

Die Vergütungen der Vorstandsmitglieder bestehen aus einer festen Jahresvergütung (Fixum) und einer variablen Komponente, die vom Erreichen individueller Erfolgsziele abhängig ist. Zusätzlich können Mitglieder des Vorstands an einem Aktienoptionsprogramm teilnehmen. Die Ausübung der Optionen setzt unter anderem das Erreichen von im Gewährungszeitpunkt determinierten Erfolgszielen voraus.

Gemäß Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 23. Juni 2006 kann die Veröffentlichung der individuellen Bezüge der Vorstandsmitglieder sowie die weiteren Angaben gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6a) Satz 6 bis 9 HGB unterbleiben (so genanntes "opting out"). Von diesem Recht wird im Berichtszeitraum Gebrauch gemacht. Die Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich im Berichtszeitraum auf TEUR 759 (Vorjahr:TEUR 728). Im Einzelnen setzten sich die Bezüge wie folgt zusammen:

2006 2005
TEUR TEUR
Fixum 493 504
Aktienbasierte Vergütungen 46 59
Sachbezüge 27 29
Versicherungsleistungen 57 57
Erfolgsbezogene Komponenten 136 79
Gesamtbezüge 759 728

Die kurzfristigen Gesamtbezüge betragen TEUR 713 (Vorjahr:TEUR 669).

Bei der Angabe der aktienbasierten Vergütung handelt es sich um den periodisierten rechnerischen Wert der an die Vorstandsmitglieder gewährten Aktienoptionsrechte, welcher im jeweiligen Geschäftsjahr entsprechend IFRS 2 als Personalaufwand erfasst wurde. Im Geschäftsjahr 2006 wurden dem Vorstand 9.000 Aktienoptionen zu einem Bezugspreis von EUR 15,36 und einem rechnerischen Gesamtwert in Höhe von TEUR 30 gewährt.

Die Pensionsrückstellungen für Vorstandsmitglieder sind im Konzernabschluss mit TEUR 53 (Vorjahr: TEUR 24) passiviert.

Herr Hermann Leistner ist Geschäftsführer der STRATEC NewGen GmbH, Birkenfeld. Herr Marcus Wolfinger ist Mitglied im Aufsichtsrat der CyBio AG, Jena, sowie Mitglied im Board der Sanguin International Ltd., Barton under Needwood, England.

Der Aufsichtsrat setzt sich zum Bilanzstichtag aus folgenden Personen zusammen:

  • Fred K. Brückner, Marburg (Vorsitzender) Chemieingenieur / Selbständiger Unternehmensberater
  • Dr. Robert Siegle, Birkenfeld (stellvertretender Vorsitzender) Selbständiger Rechtsanwalt
  • Burkhard G.Wollny, Göppingen Bankkaufmann
  • Dr. Juan Pedro Lorenz, Heidelberg (Ersatzmitglied)

Die Gesamtvergütung des Aufsichtsrats betrug im Berichtszeitraum TEUR 119 (Vorjahr:TEUR 62). Im Einzelnen setzen sich die Bezüge wie folgt zusammen:

2006 2005
TEUR TEUR
Fixum 36 27
Erfolgsbezogene Komponenten 72 27
Sitzungsentgelt 11 8
Kurzfristige Gesamtbezüge 119 62

Neben diesen Gesamtbezügen erhält jedes Aufsichtsratsmitglied eine Erstattung der Auslagen sowie die Vorteile aus einer von der Gesellschaft auf ihre Rechnung zu marktkonformen und angemessenen Bedingungen abgeschlossenen Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung.

Die Kanzlei des Aufsichtsratmitglieds Dr. Robert Siegle "DR.WILLE • DR.SIEGLE • ZINDER" erbrachte für die STRATEC AG im Geschäftsjahr 2006 anwaltliche Beratungsleistungen in Höhe von rund TEUR 29. Die Berechnung erfolgte zu Preisen, wie sie auch mit Dritten vereinbart würden.

Darüber hinaus bestanden keine Leistungsbeziehungen zwischen den Organmitgliedern bzw. diesen nahe stehenden Personen und den in den Konzernabschluss der STRATEC AG einbezogenen Unternehmen.

Nahe stehende Unternehmen

Da die Mitglieder der Familie Leistner einen beträchtlichen Anteil der Stimmrechte sowohl an der STRATEC Biomedical Systems AG als auch an der DITABIS Digital Biomedical Imaging Systems AG halten, handelt es sich bei der DITABIS Digital Biomedical Imaging Systems AG um ein nahe stehendes Unternehmen gemäß IAS 24. Die STRATEC AG hat im Geschäftsjahr Leistungen in Höhe von TEUR 14 (Vorjahr:TEUR 11) an die DITABIS Digital Biomedical Imaging Systems AG erbracht. Die Berechnung erfolgte zu Preisen, wie sie auch mit Dritten vereinbart würden.

Tochterunternehmen

Die STRATEC Biomedical Systems AG erzielte im Geschäftsjahr 2006 Umsatzerlöse aus dem Leistungsverkehr mit der STRATEC NewGen GmbH in Höhe von TEUR 52 (Vorjahr:TEUR 82) und bezog Leistungen in Höhe von TEUR 242 (Vorjahr: TEUR 230). Die Abrechnung erfolgt zu Marktpreisen. Aus dem Gewinnabführungsvertrag mit der STRATEC NewGen GmbH resultierte im Berichtsjahr ein Aufwand aus der Verlustübernahme in Höhe von TEUR 5. Die Sanguin International Ltd. (England) erzielte im Berichtszeitraum Umsatzerlöse aus dem Leistungsverkehr mit der Sanguin International Inc. (USA) in Höhe von TEUR 32.

Die zum Bilanzstichtag bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber den verbundenen Unternehmen sind bei den jeweiligen Bilanzpositionen vermerkt.

Sonstige nahe stehende Personen

Es bestanden keine Beziehungen zu sonstigen nahe stehenden Personen.

(30) Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen im Wesentlichen Abnahmeverpflichtungen (Rahmenverträge mit Lieferanten für Baugruppen), Operating-Leasingverträgen und Entwicklungsaufträge und ergeben sich aus der folgenden Tabelle:

2006 2005
TEUR TEUR
Restlaufzeit bis zu drei Jahren 18.811 14.035
Davon
Restlaufzeit bis zu einem Jahr 17.336 13.851

Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für Drittverbindlichkeiten bestehen nicht.

(31) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Uns sind keine Vorgänge innerhalb der STRATEC-Gruppe nach dem 31. Dezember 2006 bekannt, die einen besonderen Einfluss auf die finanzielle und wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten.

(32) Tag der Freigabe zur Veröffentlichung

Der Vorstand der STRATEC AG hat dem Aufsichtsrat den Konzernabschluss vorgelegt, der am 26. März 2007 darüber entscheiden wird.

Birkenfeld, den 14. März 2007 STRATEC Biomedical Systems AG Der Vorstand

Hermann Leistner

Marcus Wolfinger Bernd M. Steidle

Entwicklung der langfristigen Vermögenswerte für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 des STRATEC-Konzerns

Anschaffungskosten
TEUR
01.01.2006 durch Zeitbewertung
Werterhöhung
01.01.2006
Währungsdifferenzen Konsolidierungskreis
Veränderung
Zugänge durch Zeitbewertung
Werterhöhung
Abgänge Umbuchungen 31.12.2006
Immaterielle Vermögenswerte
Geschäfts- und Firmenwert
Übrige immaterielle Vermögenswerte
0
695
695
0
0
0
30
180
210
867
5.551
6.418
0
210
210
0
0
0
0
0
0
0
0
0
897
6.636
7.533
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten 4.972 0 0 0 29 0 0 0 5.001
Technische Anlagen und Maschinen 412 0 0 0 7 0 6 0 413
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
4.729 0 1 212 864 0 206 14 5.614
Geleistete Anzahlungen und Anlagen 14 0 0 0 0 0 0 -14 0
im Bau 10.127 0 1 212 900 0 212 0 11.028
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 38
665
0
106
9
0
262
0
20
1.654
0
256
0
3
0
0
329
2.678
Beteiligungen 703 106 9 262 1.674 256 3 0 3.007
Kumulierte Abschreibungen Nettobuchwerte
TEUR TEUR
01.01.2006 Währungsdifferenzen Konsolidierungskreis
Veränderung
Zuführungen Abgänge 31.12.2006 31.12.2006 31.12.2005
0 0 0 0 0 0 897 0
507 0 0 771 0 1.278 5.358 188
507 0 0 771 0 1.278 6.255 188
883 0 0 139 0 1.022 3.979 4.089
214 0 0 46 3 257 156 198
3.342 0 171 860 199 4.174 1.440 1.387
0 0 0 0 0 0 0 14
4.439 0 171 1.045 202 5.453 5.575 5.688
0 0 0 0 0 0 329 38
0 0 0 0 0 0 2.678 771
0 0 0 0 0 0 3.007 809

Wir haben den von der STRATEC Biomedical Systems Aktiengesellschaft, Birkenfeld aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Stuttgart, den 14. März 2007

Wirtschaftstreuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Thiem Ernst Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

87

Wünschen Sie zukünftig regelmäßig über die STRATEC Biomedical Systems AG informiert zu werden? Gerne nehmen wie Sie in unseren E-Mail- und/oder Postverteiler auf. Bitte kreuzen Sie entsprechend an:

Ja, bitte nehmen Sie mich in Ihren E-Mail-Verteiler auf.

Name _________
Vorname _________
E-Mail _________

Ja, bitte nehmen Sie mich in Ihren Postverteiler auf.

Firma _________
Name _________
Vorname _________
Straße _________
PLZ/Ort _________
Land _________

Bitte diese Seite kopieren und faxen an: +49 (0) 7082 7916-999

Finanzkalender 2007

04.04.2007 Veröffentlichung Konzern-/Jahresabschluss
04.04.2007 Bilanzpresse-Telefonkonferenz
17.04.2007 7. MedTech Day, Frankfurt am Main
09.05.2007 Veröffentlichung 3-Monatsbericht
16.05.2007 Hauptversammlung, Pforzheim
12.06.2007 European Small & Mid Cap Conference,
CA Cheuvreux S.A., London, England
08.08.2007 Veröffentlichung 6-Monatsbericht
07.11.2007 Veröffentlichung 9-Monatsbericht
November 2007º Deutsches Eigenkapitalforum, Frankfurt am Main
(Analystenkonferenz)

Änderungen vorbehalten

Impressum

Herausgeber STRATEC Biomedical Systems AG
Gewerbestraße 37
D-75217 Birkenfeld
Telefon:
+49 (0) 7082 7916-0
Telefax:
+49 (0) 7082 7916-999
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.stratec-biomedical.de
Kontakt André Loy
Investor Relations
Telefon:
+49 (0) 7082 7916-190
Telefax:
+49 (0) 7082 7916-999
E-Mail:
[email protected]
Marcus Wolfinger
Vorstand für Finanzen
Telefon:
+49 (0) 7082 7916-0
Telefax:
+49 (0) 7082 7916-999
E-Mail:
[email protected]
Konzeption und Gestaltung Dr. Jürgen Gauß, Straubenhardt
Text STRATEC Biomedical Systems AG, Birkenfeld
Druck Druckhaus Müller GmbH, Neuenbürg

Dieser Geschäftsbericht ist auch in englischer Sprache erhältlich.

STRATEC Biomedical Systems AG Gewerbestraße 37 D-75217 Birkenfeld Telefon: +49 (0) 7082 7916-0 Telefax: +49 (0) 7082 7916-999 E-Mail: [email protected] Internet: www.stratec-biomedical.de

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.