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Koenig & Bauer AG

Quarterly Report Nov 15, 2007

248_10-q_2007-11-15_482abbd5-6ae3-4dca-bd5c-66243dac4abc.pdf

Quarterly Report

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Konzern-Zwischenbericht 3. Quartal 2007

KBA-Konzern in Zahlen

01.01. - 30.09. in Mio. €

2006 2007
Auftragseingang 1.246,6 1.148,2
Umsatzerlöse 1.205,5 1.208,6
Auftragsbestand zum 30.09. 1.082,0 888,3
Exportquote in % 82,5 86,7
Betriebsergebnis 30,1 41,5
Ergebnis vor Steuern (EBT) 30,4 38,0
Konzernergebnis 22,4 29,8
Bilanzsumme zum 30.09.; Vj: 31.12. 1.394,2 1.420,0
Eigenkapital zum 30.09.; Vj: 31.12. 476,3 495,2
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen 34,9 32,4
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen 31,1 39,9
Mitarbeiter zum 30.09. 8.307 8.266
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 93,9 15,7
Ergebnis je Aktie in € 1,38 1,83

Brief an die Aktionäre 4 Die Koenig & Bauer-Aktie 6

Lagebericht

Markt- und Branchenentwicklung 7 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 9 Forschung und Entwicklung 12 Mitarbeiter 13 Risikobericht 13 Prognosebericht 14

Zwischenabschluss des KBA-Konzerns

Bilanz 16 Gewinn- und Verlustrechnung 17 Entwicklung des Eigenkapitals 18 Kapitalflussrechnung 20 Erläuterungen 21

Finanztermine 25

Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre,

Druckereimaschinen konnten nach der aktuellen VDMA-Statistik in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres nicht ganz dem anhaltenden Boom in anderen Fachzweigen des Maschinenbaus folgen und verzeichneten einen nominalen Rückgang beim Auftragseingang von 7 % bei einem nahezu konstanten Umsatz. Dieser Branchentrend spiegelt sich auch in den Zahlen der KBA-Gruppe für die ersten drei Quartale 2007 wider. Der Konzernumsatz lag mit 1.208,6 Mio. € leicht über der Vorjahresperiode, der Auftragseingang dagegen um rund 7 % darunter. Der Rückgang der Bestellungen im Berichtszeitraum resultiert zum einen aus der geringeren Investitionsneigung bei Anlagen für die Tiefdruck- und Zeitungsindustrie, zum anderen aber auch aus der in den Sommermonaten schwächeren Nachfrage bei Bogenoffsetmaschinen. Das anhaltend dynamische Geschäft mit Sondermaschinen konnte die Abschwächung in den großen Volumenmärkten nur teilweise kompensieren.

Im traditionell wichtigen Markt Nordamerika und in anderen hoch entwickelten Ländern Europas und Asiens bedingt der immer intensivere Wettbewerb zwischen klassischen Printmedien und elektronischen Medien um Nutzer und Werbebudgets eine Neuausrichtung der Verlags- und Druckbranche, die aktuell bei Großanlagen die Investitionstätigkeit hemmt. Hinzu kommt, dass der Investitionszyklus in Produktionsanlagen für den farbigen Zeitungsdruck vielerorts weitgehend abgeschlossen ist. Der starke Euro und Importrestriktionen

erschweren zusätzlich das Geschäft deutscher Druckmaschinenbauer in Wachstumsregionen wie China oder Indien.

Aufgrund des aktuellen Nachfrageeinbruchs und der sehr verhaltenen Marktaussichten hat der Vorstand im September 2007 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Nischensegment Publikationstiefdruckmaschinen an den italienischen Mitbewerber Cerutti verkauft. Im Gegenzug wird KBA alle Falzwerke für Tiefdruckmaschinen an Cerutti liefern. Der Verkauf der Tiefdrucksparte sowie die Neuausrichtung der Kapazitäten auf das etwas reduzierte Marktvolumen im Zeitungsdruck erfordern am Standort Frankenthal und in den anderen Produktionswerken für Rollenmaschinen eine Personalanpassung. Konkrete Zahlen möchte ich erst nennen, wenn die dafür notwendigen Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen abgeschlossen sind. Technisch ist KBA für die veränderten Anforderungen der Zeitungsindustrie hervorragend positioniert.

Im Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen wird unser Hauptaugenmerk angesichts der hochmodernen Produktpalette weiterhin der Senkung der Herstellkosten und der Verbesserung der Ertragskraft gelten. Hier wurden in den vergangenen Monaten Fortschritte erzielt. Unsere in den vergangenen Jahren vorangetriebene Präsenz in interessanten Nischenmärkten wie dem Banknotendruck, Blechdruck, der industriellen Kennzeichnungs- oder Abluftreinigungstechnik hilft dabei, die im internationalen Geschäft üblichen Schwankungen in den Kernmärkten abzufedern. Wir schließen auch für die Zukunft Akquisitionen in diese Richtung nicht aus.

Auf der Basis des in den ersten drei Quartalen erzielten Umsatzes und der im vierten Quartal anstehenden Auslieferungen halte ich weiterhin im Geschäftsjahr 2007 einen Konzernumsatz in der Größenordnung des Vorjahres (2006: 1,74 Mrd. €) für erreichbar. Für zu erwartende zusätzliche Belastungen aus der Kapazitätsanpassung an den Rollenstandorten wurde bereits Vorsorge getroffen. Aus heutiger Sicht wird sich das Vorsteuerergebnis (EBT), das nach den ersten neun Monaten mit 38,0 Mio. € (2006: 30,4 Mio. €) um etwa 25 % über dem Vorjahr lag, am Jahresende in etwa auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2006 bewegen.

Albrecht Bolza-Schünemann Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG

Die Koenig & Bauer-Aktie

Am letzten Handelstag im September 2007 schloss die Koenig & Bauer-Aktie im XETRA-Handel bei 25,25 €. Seit dem Jahresende 2006 (29,64 €) entwickelte sich das KBA-Papier bei einem insgesamt volatilen Kursverlauf unterdurchschnittlich im Vergleich zu den Indizes SDAX und DAX, die um 3 bzw. 19,2 % zulegten. Die Entwicklungen am Medienmarkt, Berichte aus der Branche und der anhaltende Aufwärtstrend des Euro trugen dazu bei, dass die besonders exportorientierte Druckmaschinenbranche von den Analysten und Anlegern etwas kritischer bewertet wird als andere Bereiche des boomenden Maschinenbaus. Diese Einschätzung hielt bis zur Drucklegung dieses Quartalsberichts an. Die KBA-Aktie und vergleichbare Papiere aus der Druckmaschinenbranche mussten bis in die erste Novemberwoche bei einem insgesamt etwas angespannten Börsenklima weitere Kursverluste hinnehmen.

Kursverlauf der Koenig & Bauer-Aktie

Lagebericht

Markt- und Branchenentwicklung

Trotz der recht robusten Konjunktur gab es in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres beachtliche Nachfrageschwankungen bei Druckmaschinen. Sehr verhalten verlief die Entwicklung in Nordamerika. Neben der Belastung des Rollengeschäfts durch die Investitionsflaute der aktuell durch Übernahmen oder die Fremdvergabe von Druckaktivitäten geprägten US-Zeitungsindustrie wirkten sich die Immobilienkrise und der schwache US-Dollar auch negativ auf den Absatz von Bogenmaschinen aus. In Lateinamerika erschwerten trotz der Wirtschaftsbelebung oft risikobehaftete Finanzierungen das Geschäft. Im Fernen Osten und in Australien wurde weniger in Großanlagen investiert als in den Vorjahren. In China wirken beachtliche Importzölle auf Bogenoffsetmaschinen zumindest vorübergehend als Investitionsbremse. Recht dynamisch war dagegen die Nachfrage aus Indien, den Öl produzierenden Ländern des Mittleren Ostens und aus dem EU-Raum. In der zweiten Jahreshälfte hat sich zudem die Investitionsneigung der deutschen Zeitungsindustrie deutlich belebt und KBA konnte entsprechend partizipieren.

Ausgesprochen schwach war nach hohen Investitionen in den Vorjahren die Projekttätigkeit in der für KBA über Jahrzehnte erfolgreichen Marktnische Illustrationstiefdruck. Immer breitere und schnellere Rollenoffsetmaschinen auf der einen sowie schrumpfende Zeitschriftenauflagen und Katalogumfänge auf der anderen Seite machen diesem industriell geprägten und von wenigen großen Anwendern beherrschten Marktsegment zu schaffen. Die auch mittelfristig eher ungünstigen Marktperspektiven haben KBA zur Abgabe dieses Bereiches an die italienische Officine Meccaniche Giovanni Cerutti S.p.A. veranlasst.

Durch das geringere Bestellvolumen in den Sommermonaten lag der Auftragseingang der KBA-Gruppe zum 30. September mit 1.148,2 Mio. € um 7,9 % unter dem Vorjahreswert (2006: 1.246,6 Mio. €). Im Segment Rollen- und Sondermaschinen unterschritten die Neuaufträge angesichts der international stark gesunkenen Vergabe von Großaufträgen mit 567,2 Mio. € das Vorjahresniveau (582,2 Mio. €) um gut 2 %. Der immer stärkere Euro und Importrestriktionen erschwerten den Absatz von Bogenoffsetmaschinen in Nordamerika, China und anderen wichtigen Exportmärkten gegenüber japanischen Wettbewerbern mit deutlichen Wechselkursvorteilen. Durch ein schwaches drittes Quartal blieb der Auftragseingang im Geschäftsbereich Bogenmaschinen mit 581,0 Mio. € um 12,6 % hinter dem sehr guten Vorjahreswert (664,4 Mio. €) zurück.

Bei einem gegenüber 2006 fast identischen Umsatz ging der Auftragsbestand im Konzern zum 30.09. auf 888,3 Mio. € (2006: 1.082,0 Mio. €) zurück, lag aber leicht über dem Stand nach sechs Monaten. Auf Rollen- und Sondermaschinen entfielen 571,1 Mio. € (2006: 668,9 Mio. €), auf Bogenmaschinen 317,2 Mio. € (Vorjahr: 413,1 Mio. €). Bei den relativ kurzfristig zu liefernden Bogenoffsetmaschinen gewährleisten die vorhandenen Aufträge die Auslastung der Werke in Radebeul und Dobruska/Tschechien für die nächsten vier Monate. Ebenfalls gut ausgelastet sind die in Marktnischen tätigen Tochtergesellschaften. Der deutlich gesunkene Auftragsbestand im längerfristig angelegten Bereich Rollendruckmaschinen führte dagegen im dritten Quartal zu einer unzureichenden Beschäftigung ˇ

an den Produktionsstandorten Frankenthal, Würzburg und Trennfeld, die sich auch noch im vierten Quartal fortsetzen wird. Mit der Nutzung flexibler Arbeitszeitregelungen, dem weitgehenden Abbau von Leiharbeitnehmern und weiterer Maßnahmen wird der Unterauslastung in den betroffenen Bereichen begegnet.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Durch Erfolge bei der Reduzierung der Herstellkosten und ein unter Margengesichtspunkten günstigeres Produktportfolio wurde im Berichtszeitraum eine positive Ertragsentwicklung mit einer Steigerung der Umsatzrendite vor Steuern auf 3,1 % nach 2,5 % im Vorjahr erreicht.

In den ersten drei Quartalen übertraf der Konzernumsatz mit 1.208,6 Mio. € den Vorjahreswert von 1.205,5 Mio. € leicht. Im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen glichen die deutlich gestiegenen Auslieferungen an Wertpapierdrucker die geringeren Umsätze mit Zeitungs- und Tiefdruckrotationen weitgehend aus. Entsprechend lag der Segmentumsatz mit 639,4 Mio. € nur knapp unter dem Vorjahreswert von 642,5 Mio. €. Im Bereich Bogenoffsetmaschinen stieg der Umsatz um 1,1 % auf 569,2 Mio. € (2006: 563,0 Mio. €). Erfreuliche Zuwächse erzielte unsere tschechische Tochtergesellschaft KBA-Grafitec mit kleinformatigen Bogenmaschinen.

Die Exportquote erhöhte sich durch einen niedrigeren Inlandsumsatz (161,1 Mio. € gegenüber 211,2 Mio. € in 2006) von 82,5 %

auf 86,7 %. Hauptgrund ist, dass in Deutschland deutlich weniger Rotationsanlagen ausgeliefert wurden als im Vorjahr. Die Lieferungen ins europäische Ausland legten dagegen um 14,2 % auf 650,8 Mio. € (2006: 569,8 Mio. €) zu. Dadurch erhöhte sich die regionale Umsatzquote im übrigen Europa von 47,3 % in 2006 auf 53,8 %. Bei einem Umsatzvolumen von 170,1 Mio. € (2006: 222,8 Mio. €) rangiert Asien/Pazifik mit einem Anteil von 14,1 % (2006: 18,5 %) vor Deutschland und Nordamerika an zweiter Stelle. Der mit 116,0 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (2006: 134,1 Mio. €) zurückgegangene Umsatz in Nordamerika reflektiert mit einem im historischen Vergleich niedrigen Anteil von 9,6 % die schon länger anhaltende Kaufzurückhaltung der nordamerikanischen Zeitungs- und Tiefdruckindustrie sowie die Belastung des Bogenoffset-Geschäfts durch den starken Euro. Durch die Auslieferung einiger Rollenmaschinen nahmen die Erlöse in Lateinamerika und Afrika deutlich auf 110,6 Mio. € bzw. 9,2 % des Konzernumsatzes zu (2006: 67,6 Mio. €; 5,6 %).

Trotz gestiegener Rohstoffpreise und Tariflöhne konnte die Bruttomarge nach 24,0 % im Vorjahreszeitraum durch einen profitableren Produktmix bei den Auslieferungen und Kostensenkungserfolge auf 28,0 % erhöht werden. Der negative Saldo bei den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen von 92,9 Mio. € (2006: 70,5 Mio. €) resultiert vornehmlich aus Vorsorgen für die Kapazitätsanpassung an den Rollenstandorten sowie gestiegenen Entwicklungskosten im Vorfeld der in 2008 stattfindenden Branchenmesse drupa. Per Saldo legte das zum Großteil im Geschäftsbereich Rollen- und

Sondermaschinen erwirtschaftete Betriebsergebnis auf 41,5 Mio. € (2006: 30,1 Mio. €) zu. Bei einem leicht negativen Finanzergebnis von –3,5 Mio. € wuchs das Ergebnis vor Steuern (EBT) auf 38,0 Mio. € (2006: 30,4 Mio. €). Nach Abzug der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ergibt sich zum 30. September 2007 ein Konzernergebnis von 29,8 Mio. € (2006: 22,4 Mio. €). Daraus errechnet sich ein anteiliges Ergebnis je Aktie von 1,83 € (2006: 1,38 €).

Finanzlage

Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit war trotz der erreichten Ergebnisverbesserung und reduzierter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (–37,5 Mio. €) mit 15,7 Mio. € deutlich niedriger als im Vorjahr (2006: 93,9 Mio. €). Hauptgründe sind die für die im letzten Quartal geplante Umsatzsteigerung stark gestiegenen Vorräte (+90,6 Mio. €) und geringere Kundenanzahlungen (–20,0 Mio. €) aufgrund des schwächeren Geschäfts mit Rollenmaschinen. Nach Auszahlungen für Investitionen war der freie Cashflow mit –6,3 Mio. € (2006: 66,0 Mio. €) leicht negativ. Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit betraf überwiegend die Dividendenzahlung und betrug 5,9 Mio. € (2006: 2,8 Mio. €). Per Saldo wird der Finanzmittelbestand zum 30.09. mit 140,5 Mio. € ausgewiesen (31.12.2006: 154,0 Mio. €).

Bei Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 80,4 Mio. € (31.12.2006: 78,8 Mio. €) war die Nettofinanzposition als Differenz zwischen Finanzmittelfonds und Bankschulden mit 60,1 Mio. € wei-

Auftragseingang/-bestand
Rollen- und Sondermaschinen
Umsatzentwicklung Rollen- und Sondermaschinen
in Mio. € 2006 2007 in Mio. € 2006 2007
Auftragsbestand
Auftragseingang
668,9
582,2
571,1
567,2
642,5 639,4

terhin deutlich positiv (Ende 2006: 75,2 Mio. €). Die Zunahme der Rückstellungen um 56,7 Mio. € auf 360,9 Mio. € ist neben der Aufstockung der Pensionsrückstellungen im Wesentlichen auf Kostenabgrenzungen und Vorsorgen für die beschlossene Kapazitätsanpassung der Rollenstandorte zurückzuführen. Das um 18,9 Mio. € auf 495,2 Mio. € gestiegene Eigenkapital deckte die Bilanzsumme zu 34,9 % ab (31.12.2006: 34,2 %).

Vermögenslage

Der Anstieg der Bilanzsumme der KBA-Gruppe zum 30.09. auf 1.420,0 Mio. € (31.12.2006: 1.394,2 Mio. €) basiert in erster Linie auf den gewachsenen Vorräten. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lagen im Berichtszeitraum bei 32,4 Mio. € (2006: 34,9 Mio. €) und konzentrierten sich hauptsächlich auf Ersatz- und Rationalisierungsmaßnahmen in der Fertigung. Im Würzburger Werk wurde im dritten Quartal mit der Installation von zwei hoch produktiven Fräszentren für Großteile begonnen.

Forschung und Entwicklung

Schon acht Monate vor der Fachmesse drupa 2008 in Düsseldorf wurden im September 2007 im Rahmen von gut besuchten Open House-Veranstaltungen im Werk Radebeul und bei der Mediengruppe

Main-Post in Würzburg wegweisende Neuentwicklungen für den Bogenoffset- und Zeitungsdruck vorgestellt.

Rund 500 Druckfachleute aus ganz Europa erlebten im KBA-Werk Radebeul die offizielle Premiere der Plattenzylinder-Direktantriebstechnik DriveTronic SPC für die Bogenoffset-Mittelformatmaschine Rapida 105. Diese bereits bei zehn Anwendern über einen längeren Zeitraum erprobte Innovation ermöglicht durch den gleichzeitigen Plattenwechsel an allen Drucktürmen und parallel ablaufende Prozesse wie Gummituchwaschen deutlich kürzere Umstellzeiten bei immer kleineren Auflagen.

Für eine noch stärker zielgruppenorientierte Produktion im Zeitungsdruck mit häufigen Auflagenwechseln bei geringerem Personaleinsatz ist auch die neue Kompaktrotation KBA Commander CT konzipiert, die am Ende des Berichtsquartals beim Pionieranwender Mediengruppe Main-Post in Würzburg etwa 200 in- und ausländischen Zeitungsfachleuten präsentiert wurde.

Mit Zielrichtung drupa 2008 arbeiteten die KBA-Entwicklungsingenieure in beiden Geschäftsbereichen mit Hochdruck an weiteren Neuentwicklungen.

Mitarbeiter

8.266 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigte die KBA-Gruppe zum 30. September 2007. Gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt (2006: 8.307) sind dies 41 Beschäftigte weniger, vor allem durch die erfolgte Schließung des US-Produktionswerkes in York, Pennsylvania. In Würzburg, Frankenthal, Radebeul, Veitshöchheim und Mödling bei Wien begannen Anfang September 119 junge Menschen mit der Ausbildung in qualifizierten Berufen.

Risikobericht

Die KBA-Gruppe verfügt über ein System der Risikoerfassung und -überwachung, das sowohl die frühzeitige Erkennung und Analyse von Gefahren als auch das rechtzeitige Ergreifen entsprechender Maßnahmen ermöglicht. Gegenüber dem Vorjahr haben sich die im Konzernbericht 2006 auf den Seiten 42 - 45 ausführlich erläuterten Unternehmensrisiken nicht signifikant verändert. Bestandsgefährdende Risiken sind nicht zu erkennen.

Prognosebericht

Trotz einer insgesamt immer noch recht stabilen Nachfrage bei Druckmaschinen waren große Rotationsanlagen in den ersten neun Monaten weniger gefragt. Neben den im Anlagenbau seit Langem bekannten Investitionszyklen deutet einiges darauf hin, dass das Internet und dessen Einflüsse auf das Informationsverhalten die Entwicklung des Druckmaschinenmarktes in einigen Segmenten auch längerfristig beeinflussen wird. Dies gilt insbesondere für den Verlagsdruck bei Zeitungen und Zeitschriften. Dort dürfte sich durch den Ausbau der Online-Aktivitäten und durch die demografische Entwicklung in hoch entwickelten Ländern wie USA, Japan und großen Teilen Westeuropas die Nachfrage für schwere Drucktechnik mittelfristig weniger dynamisch entwickeln.

Erhebliche Wachstumspotenziale für Printmedien liegen dagegen in bevölkerungsreichen Schwellenländern wie China, Indien, Brasilien, Russland, Ukraine, Türkei oder Indonesien. Aber auch dort ist das Informations- und Werbeverhalten bei steigendem Wohlstand vom verstärkten Wettbewerb zwischen Print und elektronischen Medien geprägt. Gute Perspektiven haben zielgruppenspezifische Printprodukte, Direktwerbung und Verpackungen unterschiedlichster Art, denn mehr Wohlstand bedeutet mehr Konsum und Waren werden für den Erfolg am Point-of-Sale immer aufwendiger verpackt. KBA ist als Marktführer im Bogenoffset-Großformat für den Verpackungsdruck gut aufgestellt und wird in Produktentwicklung, Kapazitätsplanung sowie beim weiteren Ausbau des internationalen Vertriebs- und Servicenetzes den oben beschriebenen Marktszenarien Rechnung tragen. Dazu gehört auch das verstärkte Engagement in nicht medienabhängigen Druckmärkten.

Die KBA-Zahlen sind weitgehend im Einklang mit der Branchenentwicklung. Bei einem bis Ende September 2007 gegenüber 2006 nahezu unveränderten Konzernumsatz litt der Auftragseingang im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen unter der Nachfragezurückhaltung der Zeitungs- und Tiefdruckindustrie. Mehr Aufträge für Spezialmaschinen und im After-Sales-Service glichen diesen Rückgang zwar weitgehend aus, trugen aber in den Produktionswerken Würzburg, Trennfeld und Frankenthal kaum zur Beschäftigung bei.

Die bei Großanlagen üblichen längeren Durchlaufzeiten führten im dritten Quartal zu erheblichen Auslastungsschwankungen in den genannten Werken. Diese Situation wird im vierten Quartal des Berichtsjahres anhalten. Mit dem von Vorstand und Aufsichtsrat im September 2007 beschlossenen Verkauf des Tiefdruckbereichs und der Anpassung der eigenen Kapazitäten an die für die nächsten Jahre erwartete verhaltenere Nachfrage im Segment Zeitungsdruck wurden die zur Sicherung der Stabilität und Ertragskraft des Unternehmens notwendigen Maßnahmen eingeleitet.

Im Bereich Bogenoffsetmaschinen stand dem unbefriedigenden Auftragseingang im dritten Quartal 2007 ein sehr hohes Bestellvolumen in der Vergleichsperiode des Vorjahres gegenüber. Wir gehen auf der Basis der verhandelten Projekte davon aus, dass sich die Bestellungen trotz der in sechs Monaten anstehenden Branchenmesse drupa wieder stabilisieren werden. Die Auslastung unseres Bogenoffsetwerkes in Radebeul ist bis in das erste Quartal 2008 gesichert. Eine gute Beschäftigung verzeichnen ebenso unsere produzierenden Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich und Tschechien.

Der geplante Jahresumsatz bei Rollendruckmaschinen für 2007 ist mit Aufträgen unterlegt und auch für das Folgejahr 2008 liegen bereits Bestellungen über gut zwei Drittel des Planumsatzes vor. Im Geschäftsbereich Bogenmaschinen erwarten wir durch vermehrte Auslieferungen bis zum Jahresende ebenfalls die Realisierung des Umsatzplans und ein positives Segmentergebnis.

Für das Gesamtjahr 2007 geht der Vorstand trotz der finanziellen Belastungen aus der Unterauslastung einiger Werke, negativen Wechselkurseinflüssen und gestiegenen Rohmaterial- und Energiepreisen nach wie vor von einem Konzernumsatz in der Größenordnung von 1,7 Mrd. € und einem Gewinn vor Steuern in Vorjahreshöhe aus.

Details zur voraussichtlichen Geschäftsentwicklung im Jahr 2008 will der Vorstand angesichts der Ungewissheiten auf den Devisen-, Energie-, Rohstoff- und Absatzmärkten erst bei der Vorlage des Geschäftsberichtes für 2007 im März 2008 bekannt geben. Dabei geht man davon aus, dass die internationale Fachmesse drupa im Mai/Juni nächsten Jahres wie in der Vergangenheit insbesondere bei Serienmaschinen einen deutlichen Nachfrageschub bringen wird.

Bilanz des KBA-Konzerns

Aktiva
in Mio. € 31.12.2006 30.09.2007
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 35,1 32,5
Sachanlagen 258,0 252,2
Finanzinvestitionen und sonstige finanzielle Forderungen 25,5 25,0
Latente Steueransprüche 65,7 56,9
384,3 366,6
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 377,6 468,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 399,8 362,3
Sonstige finanzielle Forderungen 17,8 26,4
Sonstige Vermögenswerte 58,0 56,0
Wertpapiere 8,2 8,0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 145,8 132,5
1.007,2 1.053,4
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 2,7
Bilanzsumme 1.394,2 1.420,0
Passiva
in Mio. € 31.12.2006 30.09.2007
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 42,4 42,4
Kapitalrücklage 84,9 84,9
Gewinnrücklagen 349,0 367,9
476,3 495,2
Schulden
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen 99,3 102,3
Sonstige Rückstellungen 66,2 77,9
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 39,9 35,4
Sonstige Schulden 0,6 1,2
Latente Steuerverbindlichkeiten 57,2 42,3
263,2 259,1
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen 138,7 180,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 104,3 91,1
Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 108,9 117,3
Sonstige Schulden 302,8 276,6
654,7 665,7
Bilanzsumme 1.394,2 1.420,0

Gewinn- und Verlustrechnung des KBA-Konzerns

01.01. - 30.09.
in Mio. € 2006 2007
Umsatzerlöse 1.205,5 1.208,6
Herstellungskosten des Umsatzes –916,5 –869,6
Bruttoergebnis vom Umsatz 289,0 339,0
Vertriebskosten –121,2 –132,3
Allgemeine Verwaltungskosten –67,2 –72,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge –70,5 –92,9
Betriebsergebnis 30,1 41,5
Finanzergebnis 0,3 –3,5
Ergebnis vor Steuern (EBT) 30,4 38,0
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –8,0 –8,2
Konzernergebnis 22,4 29,8

01.07. - 30.09.

in Mio. € 2006 2007
Umsatzerlöse 479,0 413,7
Herstellungskosten des Umsatzes –365,6 –271,5
Bruttoergebnis vom Umsatz 113,4 142,2
Vertriebskosten –47,6 –48,6
Allgemeine Verwaltungskosten –21,5 –24,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge –33,0 –55,3
Betriebsergebnis 11,3 14,3
Finanzergebnis 0,4 –1,9
Ergebnis vor Steuern (EBT) 11,7 12,4
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –1,8 –1,7
Konzernergebnis 9,9 10,7

Entwicklung des Eigenkapitals des KBA-Konzerns

Gezeichnetes Kapital
Kapital rücklage
in Mio. €
01.01.2006 42,3 84,0
Gesamtergebnis der Periode
Konzernergebnis
Originäre / derivate Finanzinstrumente
Währungsumrechnung
Übrige Veränderungen
Dividende
30.09.2006 42,3 84,0
01.01.2007 42,4 84,9
Gesamtergebnis der Periode
Konzernergebnis
Originäre / derivate Finanzinstrumente
Währungsumrechnung
Übrige Veränderungen
Dividende
30.09.2007 42,4 84,9
Gewinnrücklagen
Erfolgs Andere Gesamt
neutrale
Veränderung
2,6 319,1 448,0
22,4 22,4
0,7 0,7
–0,6 –0,6
0,1 22,4 22,5
–6,5 –6,5
2,7 335,0 464,0
2,1 346,9 476,3
29,8 29,8
–1,0 –1,0
–1,7 –1,7
–2,7 29,8 27,1
–8,2 –8,2
–0,6 368,5 495,2

Kapitalflussrechnung des KBA-Konzerns

01.01. - 30.09.
in Mio. € 2006 2007
Ergebnis vor Steuern (EBT) 30,4 38,0
Zahlungsneutrale Aufwendungen und Erträge 17,0 42,7
Bruttocashflow 47,4 80,7
Veränderung der Vorräte, Forderungen und
anderer Aktiva 6,9 –79,4
Veränderung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten 39,6 14,4
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit 93,9 15,7
Cashflow aus Investitionstätigkeit –27,9 –22,0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –2,8 –5,9
Zahlungswirksame Veränderung des
Finanzmittelbestands 63,2 –12,2
Wechselkursbedingte Veränderung des
Finanzmittelbestands 0,3 –1,3
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 129,0 154,0
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 192,5 140,5

Erläuterungen zum Zwischenabschluss per 30. September 2007

1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Quartalsbericht der Koenig & Bauer-Gruppe wird nach internationaler Rechnungslegung (IFRS) aufgestellt. Die im Rahmen der Veröffentlichung des IFRS-Konzernabschlusses per 31. Dezember 2006 gewählten Bilanzierungs- und Bewertungsansätze wurden unverändert fortgeführt. Die Vorschriften des IAS 34 für die Zwischenberichterstattung werden eingehalten. Der Ansatz von Ertragsteuern erfolgt auf Basis der landesbezogenen durchschnittlichen Ertragsteuersätze.

Im Zuge einer übersichtlichen Darstellung werden einzelne Posten in der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Berichtswährung ist der Euro und soweit nichts anderes erwähnt erfolgen die Angaben in Millionen Euro (Mio. €).

2 Konsolidierung und Konsolidierungskreis

Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden haben sich im laufenden Geschäftsjahr nicht geändert.

Die Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse erfolgt nach dem Konzept der "funktionalen Währung" mittels des modifizierten Stichtagskursverfahrens gemäß IAS 21.

3 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der Deutsche Bundesrat hat dem Gesetz zur Unternehmenssteuerreform 2008 am 6. Juli 2007 zugestimmt. Die zukünftig geltenden Steuersätze sind nach den Vorschriften des IAS 12 bereits im 3. Quartal 2007 für die Ermittlung der latenten Steuern heranzuziehen und haben zu einer Reduzierung der Konzernsteuerquote geführt.

4 Segmentbericht des KBA-Konzerns

4.1 Segmentbericht nach Sparten

01.01. - 30.09. Rollen- und Sondermaschinen
Bogenoffsetmaschinen
in Mio. €
2006 2007 2006 2007
Außenumsatz 642,5 639,4 563,0 569,2
Innenumsatz 101,2 129,3 233,7 192,2
Gesamtumsatz 743,7 768,7 796,7 761,4
Investitionen 17,7 13,7 17,2 18,7

4.2 Segmentbericht nach Regionen

01.01. - 30.09.
in Mio. € 2006 2007
Deutschland 211,2 161,1
Übriges Europa 569,8 650,8
Nordamerika 134,1 116,0
Asien / Pazifik 222,8 170,1
Afrika / Lateinamerika 67,6 110,6
Außenumsatz 1.205,5 1.208,6

5 Ergebnis je Aktie

01.01. - 30.09.
in € 2006 2007
Ergebnis je Aktie 1,38 1,83

Das Ergebnis je Aktie gemäß IAS 33 ermittelt sich aus dem anteiligen Konzernergebnis der Stammaktionäre dividiert durch die gewichtete Anzahl der ausstehenden Stammaktien (16.304.400 Stückaktien, Vorjahr: 16.264.760 Stückaktien).

6 Bilanz

6.1 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

in Mio. € Anschaffungs
und Herstel
lungskosten
Kumulierte
Abschrei
bung
Rest
buchwert
Immaterielle Vermögenswerte 81,5 46,4 35,1
Sachanlagen 564,0 306,0 258,0
31.12.2006 645,5 352,4 293,1
Immaterielle Vermögenswerte 74,6 42,1 32,5
Sachanlagen 585,0 332,8 252,2
30.09.2007 659,6 374,9 284,7

Die Investitionen in das Sachanlagevermögen von 30,2 Mio. € (3. Quartal 2006: 20,9 Mio. €) betreffen vorwiegend Zugänge bei Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung.

6.2 Vorräte

in Mio. € 31.12.2006 30.09.2007
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 63,1 76,3
Unfertige Erzeugnisse 288,2 366,8
Fertige Erzeugnisse und Waren 26,3 25,1
377,6 468,2

6.3 Schulden

Der Anstieg von 53,7 Mio. € bei den sonstigen Rückstellungen beruht überwiegend auf unterjährigen Abgrenzungen sowie geplanten Kostensenkungsmaßnahmen im Segment Rollen- und Sondermaschinen.

Finanztermine

Veröffentlichung Jahresabschluss 31. März 2008

Bericht zum 1. Quartal 2008 15. Mai 2008

Hauptversammlung der Koenig & Bauer AG 19. Juni 2008 im Vogel Convention Center in Würzburg

Herausgeber: Koenig & Bauer AG Postfach 60 60 D-97010 Würzburg Kontakt: Investor Relations Dr. Bernd Heusinger Tel: 0931 909-4835 Fax: 0931 909-6015 E-mail: [email protected] www.kba-print.de

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