Earnings Release • Sep 22, 2008
Earnings Release
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Ludwig Beck
Konsumschwäche? Egal. Beim Kaufhauskonzern Ludwig Beck verbraucht der Verbraucher noch
Dieter Münch versteht die Welt nicht mehr. So steigerte der Vorstand des Münchner Kaufhauskonzerns Ludwig Beck 2007 den Gewinn um 86 Prozent auf 2,6 Millionen Euro. Er zahlte seinen Aktionären eine Dividende von 30 Cent – doppelt so viel wie 2006. Und was macht die Börse? Sie straft ihn ab! Seit dem Herbst 2007 verlor das Beck-Papier ein Drittel des Wertes. "Die Wirren des Aktienmarkts lassen auch den Kurs unserer Aktie nicht unbeeindruckt", wundert sich Münch.
Zusätzliches Ertragspotenzial. Dem Betriebswirt bleibt deshalb nichts Anderes übrig, als weiter gute Zahlen zu verkünden. Und das macht er. Im ersten Halbjahr 2008 steigerte er den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 23 Prozent auf 1,3 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr geht Münch auf Grund der größten Modernisierungsoffensive in der Geschichte des Traditionsunternehmens von einem Vorsteuergewinn von acht Millionen Euro aus – elf Prozent mehr als 2007. Gleichzeitig will sich Münch von weiteren Filialen trennen, die nicht seine Renditeziele erreichen. So auch die Beck-Filiale in Regensburg, die Münch Ende September verkaufen wird. "Die Schließung ertragsschwacher Filialen sowie eine Optimierung der Kostenstruktur werden zusätzliches Ertragspotenzial generieren und das operative Ergebnis nachhaltig steigern", lobt Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe.
GBC Research erwartet 2012 einen Vorsteuergewinn von 10,93 Millionen Euro – 52 Prozent mehr als 2007.
Quelle: GBC Research
Branchenexperten errechnen für den Münchner Kaufhauskonzern einen fairen Wert von 14,71 Euro – 50 Prozent über der aktuellen Notierung.
Das Wichtigste ist für Münch jedoch die Expansion des Stammhauses am Münchner Marienplatz. "Mit unserem Kaufhaus der Sinne haben wir eine Perle geschaffen, die unsere Besucher in eine exklusive Einkaufswelt entführt", schwärmt Münch, der trotz der Konsumzurückhaltung der Deutschen ein "sehr starkes drittes Quartal" erwartet. Er ist zuversichtlich, sein Langfrist-Ziel zu erreichen. Bis 2010 will der Beck-Finanzvorstand den Gewinn zweistellig steigern – Jahr für Jahr.
"Relativ konjunkturunabhängig." Die Analysten sind davon überzeugt. "Unsere Ergebniserwartungen für das Gesamtjahr 2008 stützen wir auf die Hauptzielgruppe von Ludwig Beck, die relativ konjunkturunabhängig preisintensivere Waren einkauft", sagt Sylvia Schulz vom Analysehaus GBC Research. Durch diese eigene Beck'sche Firmenkonjunktur werde die aktuelle Eintrübung des Konsumklimas "keine nachhaltigen Auswirkungen auf das Geschäft" haben.
Die Konsumexpertin erwartet deshalb für 2012 einen Vorsteuergewinn von 10,93 Millionen Euro – 52 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. In ihrer jüngsten Studie kalkuliert sie für "Deutschlands attraktivste Konsumaktie" einen fairen Wert von 14,71 Euro. Das spricht wirklich nicht für Kaufzurückhaltung auf Seiten der Anleger.
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