Earnings Release • Nov 18, 2008
Earnings Release
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Die konjunkturelle Entwicklung hat sich im dritten Quartal weiter abgeschwächt. Die Wirtschaftsleistung zwischen Juli und September stagnierte weitgehend. Die Auswirkungen der dramatischen Situation an den Finanzmärkten sind zwar bisher noch begrenzt. Indirekt macht sich die Krise jedoch bereits durch die Abkühlung der Weltkonjunktur – insbesondere in den wichtigen Handelspartnerländern im Euroraum und in den USA – bemerkbar. Die wirtschaftliche Dynamik in den Schwellenländern ist zwar weiterhin hoch, doch auch sie dürfte sich verringern. Aufgrund der hohen Exportabhängigkeit konnte sich die anfänglich noch robuste deutsche Wirtschaft dem Abwärtstrend nicht mehr entziehen. In der aktuellen Herbstprojektion erwartet die Bundesregierung für 2008 nach wie vor einen BIP-Anstieg von real 1,7%. Das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr werde dabei von der starken gesamtwirtschaftlichen Aktivität im 1. Quartal getragen. Laut Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) werden im nächsten Jahr die vollen Auswirkungen der Finanzkrise über Deutschland hereinbrechen. Nach Meinung des IWF ist diese Krise zudem noch die schwerste seit den Dreißiger-Jahren. Als Hauptexportland könne sich ihr deshalb auch Deutschland nicht entziehen. Für das Jahr 2009 wird daher eine Stagnation prognostiziert.
Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich im September etwas abgemildert. Die Teuerungsrate lag mit 2,9% seit April erstmals wieder unter der 3% Marke. Dennoch hat der Verbraucherpreisindex im Vergleich zum Vorjahr kräftig zugelegt. Aufgrund der Abschwächung der Weltkonjunktur wird ein weiterer Rückgang der globalen Nahrungsmittelpreise sowie der Rohölpreise und somit eine Beruhigung des Preisklimas erwartet.
Anfang September teilte der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mit, dass sich das weltweite Wachstum an den Solarmärkten in diesem Jahr deutlich beschleunigt. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) rechnet für 2008 mit einer Weltmarktgröße von rund 3,6 Gigawatt. Das bedeutet ein Plus von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem 2,4 Gigawatt Solarstromleistung weltweit neu installiert wurden. Wichtige Wachstumstreiber waren bisher die rasant gestiegenen Öl- und Gaspreise, eine global steigende Nachfrage und die in immer mehr Ländern eingeführten staatlichen Förderprogramme für Solarstrom nach dem Vorbild des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Solarstrom entwickelt sich damit zunehmend zum Gigatrend bei der globalen Energieversorgung. Aber auch an den Finanzmärkten entwickelt sich Solarstrom zu einem globalen Trend. Nach einer Studie der UNEP - United Nations Environment Programme - wurden weltweit im vergangenen Jahr 28,6 Milliarden US-Dollar in Solarenergie investiert. Bei Kapitalzuflüssen aus Venture Capital und Private Equity rangiert Solarenergie erstmals auf dem ersten Rang aller erneuerbaren Energien vor den Biokraftstoffen.
Die Internationale Energie Agentur (IEA) hat Ende September in Berlin eine Analyse verschiedener Politiken zur Förderung Erneuerbarer Energien vorgestellt. Dabei appelliert die IEA an die Regierungen weltweit, den Ausbau von Wind- und Solarenergie, Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie mit effektiven Förderinstrumenten zu beschleunigen. Erneuerbare Energien könnten einen deutlich höheren Beitrag zum Klimaschutz und zur Versorgungssicherheit leisten.
Die internationale Finanzmarktkrise hat die Aktienkurse rund um den Globus einbrechen lassen. Das 3. Quartal 2008 war daher von beispiellosen Schwankungen an den Finanzmärkten gekennzeichnet. Die Spannungen auf den Geld- und Kapitalmärkten, hervorgerufen durch einen fundamentalen Vertrauensverlust vor allem im Interbankenmarkt, erforderten mehrfach umfangreiche Interventionen der Zentralbanken und staatliche Eingriffe.
Die Pleite von Lehman Brothers, die Verstaatlichung von Firmen wie AIG und Fortis und die staatlichen Rettungspläne für die Finanzmärkte beherrschten die Schlagzeilen und ließen die Kurse an nahezu allen Aktienmärkten einbrechen. Der Energiesektor gehörte zu den am meisten gebeutelten Marktbereichen, denn er litt unter der zunehmenden Angst vor weltweit nachlassendem Wachstum und damit sinkender Energienachfrage.
Sämtliche Indizes hatten zeitweise die größten Tagesverluste ihrer Geschichte zu verzeichnen. Unter dem Strich büßten im dritten Quartal 2008 der DAX rund acht Prozent und der TecDAX rund 9 Prozent ein. Seit Anfang Oktober setzt sich die Talfahrt ungebremst fort. Seit Anfang Juli mussten der DAX über 30 Prozent und der TecDAX sogar knapp 40 Prozent Verluste verzeichnen.
Börsengänge gab es im dritten Quartal nur wenige. Im Prime Standard wurde gerade einmal ein Unternehmen neu gelistet, im Entry Standard waren es zwei Unternehmen.
Im dritten Quartal 2008 hat die Capital Stage AG einen Vertrag zum Verkauf ihres 22,91% Anteils an der Profos AG geschlossen. Das Beteiligungsportfolio setzt sich daher zum 30. September 2008 aus den Beteiligungen an der BlueTec GmbH & Co. KG, der Inventux Technolgies AG und der GBA Gesellschaft für Bioanalytik Hamburg mbH zusammen.
Der Verkauf des Anteils an der Profos AG erfolgte im Rahmen der Portoliofokussierung. Die Capital Stage AG konzentriert sich als börsennotierte Private Equity Gesellschaft auf den Bereich Erneuerbare Energien / Umwelttechnologien. Die Profos AG ist ein Biotechnologieunternehmen, an dem die Capital Stage AG seit dem Jahr 2001 beteiligt war. Es war damit das letzte Investment, das außerhalb des Investitionsfokusses lag.
Die Inventux Technologies AG wurde Ende Oktober für ihre Entwicklung der mikromorphen Dünnschicht-Solarmodule auf Siliziumbasis als "Ausgewählter Ort" im Land der Ideen ausgezeichnet. Diese europaweit erstmals eingesetzte Technologie ermöglicht Kostensenkung für die Solarstromproduktion. Den Pokal und die von Bundespräsident Horst Köhler unterzeichnete Urkunde nahm Volko Löwenstein, Vorstandsvorsitzender der Inventux Technologies AG, von Christian Dallwitz, Leiter Firmenkunden Deutsche Bank Berlin, am 24. Oktober 2008 entgegen. Das 2007 gegründete Berliner Unternehmen ist damit aus 1500 "Orten", die sich an dem Wettbewerb beteiligt hatten, einer der Preisträger des bundesweit ausgetragenen Innovationswettbewerbs "365 Orte im Land der Ideen".
Der Aufbau der Produktion erfolgt weiterhin planmäßig. Darüber hinaus konnten bereits substantielle Kundenverträge abgeschlossen werden.
Ein Unternehmen der GBA Gruppe ist die GBA Fruit Analytic. Die GBA Fruit Analytic ist ein unabhängiges Hochdurchsatzlabor auf dem Hamburger Großmarkt, welches sich auf die extrem schnelle Pestizidanalytik von Frischobst und –gemüse spezialisiert hat – und damit einzigartig in Deutschland ist. Dass das Labor auch internationale Maßstäbe setzt, beweist der "Market Innovation Award" der Weltunion der Großmärkte (WUWM World Union of Wholesale Markets), den der Großmarkt Hamburg am 1. Oktober in Kopenhagen erhielt. Zusammen im Komplex mit dem SCOLAB Schülerlabor und dem Deutschen Zusatzstoffmuseum wurde die GBA Fruit Analytic damit für Leistungen auf dem Gebiet der Marktinnovationen ausgezeichnet.
Der Geschäftsverlauf der GBA entwickelt sich erfreulich. Umsatz und Ergebnis konnten zweistellig gesteigert werden.
Die BlueTec GmbH & Co. KG profitiert davon, dass sich der seit Mitte 2007 rückläufige Solarthermiemarkt seit dem Frühjahr 2008 spürbar erholt hat. Positiv auf den Gesamtmarkt hat darüber hinaus der gefallene Kupferpreis gewirkt, da aufgrund der Preisreduktion die Endprodukte günstiger und somit noch attraktiver für die Endverbraucher werden.
BlueTec rechnet für 2008 mit zweistelligen Zuwachsraten bei Umsatz und Ergebnis.
Bis zum 30. September 2008 hat die Capital Stage AG insgesamt 351 (VJ: 440) Beteiligungsangebote erhalten, aus denen bisher noch keine (VJ: 2) neue Beteiligung resultiert. Grundsätzlich wurden alle Beteiligungsanfragen in dem standardisierten Investitionsprozess der Capital Stage AG überprüft. Aus dieser großen Anzahl von Angeboten wurden 31 (VJ: 45) Angebote einer Vorprüfung unterzogen. Bei 9 (VJ: 8) Beteiligungsangeboten schloss sich hieran die detaillierte Prüfung an.
Die umfangreiche Due Diligence Prüfung, bei der wesentliche Erfolgs- und Risikoparameter des Zielunternehmens überprüft werden und die mit Einbindung externer Experten erfolgt, wurde bei 4 (VJ: 3) Unternehmen durchgeführt. Derzeit befindet sich noch ein Unternehmen in dieser Phase.
Insgesamt agiert die Capital Stage AG seit Beginn des Jahres 2008 bei Neuinvestments eher abwartend, da die Bewertungen bis Mitte des Jahres zum Teil überzogen waren.
Im dritten Quartal 2008 haben sich keine Veränderungen im Team der Capital Stage AG ergeben. Es besteht weiterhin aus sieben festen Mitarbeitern inklusive Vorstand und einer freien Mitarbeiterin.
Im dritten Quartal 2008 gab es keine Änderung in der Besetzung des Aufsichtsrats der Capital Stage AG.
Die Capital Stage AG hat in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2008 einen Konzernüberschuss in Höhe von TEUR 6.893 (IFRS) erwirtschaftet. Die sonstigen Erträge setzen sich im Wesentlichen aus der Veräußerung eines Anteils von 9,29% an der Inventux Technologies AG sowie den Erträgen aus der Wertänderung der restlichen Aktien der Inventux Technologies AG zusammen. Das Finanzergebnis setzt sich aus Zinserträgen in
Höhe von TEUR 1.421 und Erträgen aus Beteiligungen in Höhe von TEUR 58 zusammen. Dem gegenüber standen Aufwendungen für den laufenden Geschäftsbetrieb in Höhe von TEUR 728 sowie Personalkosten in Höhe von TEUR 679. Zum 30. September 2008 verfügt der Konzern über liquide Mittel in Höhe von TEUR 35.444.
Das Ergebnis der Capital Stage AG für die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2008 beträgt TEUR 1.160 (HGB). Das Ergebnis weicht vom Konzerergebnis ab, da es sich bei der ergebniswirksamen Wertänderung der restlichen Aktien der Inventux Technologies AG um eine IFRS-Anpassung handelt. Der Abschluss der Capital Stage AG wird jedoch ausschließlich nach den Vorschriften des HGB aufgestellt. Das Ergebnis ist darüber hinaus geringer als im Konzern, da sich ein Teil der liquiden Mittel in der Tochtergesellschaft CapitalStage Trade GmbH befindet und daher die aus der Geldanlage resultierenden Zinserträge mit TEUR 886 geringer, die Aufwendungen für Personal und für den laufenden Geschäftsbetrieb jedoch weitestgehend identisch mit denen des Konzerns sind.
Hamburg, im Oktober 2008
Der Vorstand
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