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Rosenbauer International AG

Annual Report (ESEF) Apr 9, 2021

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IN MIO €) ÜBER ROSENBAUER 1.044,2 KONZERNUMSATZ (IN MIO €) 57,9 EBIT (IN MIO €) Rosenbauer ist weltweit der führende Hersteller für Feuerwehr- technik im abwehrenden Brand- und Katastrophenschutz. Das Unter- nehmen entwickelt und produziert Fahrzeuge, Löschtechnik, Ausrüstung und Telematiklösungen sowie An- lagen für den vorbeugenden Brand- schutz für Kunden auf allen Kontinen- ten. Mit Produkten aus europäischer, US- amerikanischer und asiatischer Fertigung werden alle wichtigen Normen welten abgedeckt. Heute ist Rosenbauer mit seinem Service- und Vertriebsnetzwerk und 4.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern aktiv. Auf dieser Grundlage wollen wir in den kommenden Jahren weiter erfolgreich wachsen – als Qualitätsführer und mit dem Anspruch des besten Preis-Leistungs- Verhältnisses. 1 Inhalt 3 KONZERNLAGEBERICHT 4 Grundlagen des Unternehmens 10 Wirtschaftsbericht 20 Weitere rechtliche Angaben 23 Risiken und Chancen 28 Prognosebericht 33 KONZERNABSCHLUSS 112 Bestätigungsvermerk 118 Erklärung der gesetzlichen Vertreter 119 ROSENBAUER INTERNATIONAL AG 120 Lagebericht 144 Jahresabschluss 168 Bestätigungsvermerk 174 Erklärung der gesetzlichen Vertreter INHALT 2 Jahresfinanzbericht 2020Geschäftsbericht 2020 EINSATZ OHNE GEFAHR Das Rosenbauer Roboterfahrzeug hilft überall dort, wo es brenzlig wird oder die Einsatzkräfte an ihre Grenzen stoßen. Es übernimmt Logistikaufgaben, kann als Bergefahrzeug eingesetzt werden, lässt sich für die Lageer- kundung nutzen und wird mit aufgebautem Werfermodul zum Löschroboter. KONZERN- LAGEBERICHT MIO € UMSATZ 2020 1.044,2 4 Grundlagen des Unternehmens 10 Wirtschaftsbericht 20 Weitere rechtliche Angaben 23 Risiken und Chancen 28 Prognosebericht 4 Jahresfinanzbericht 2020 UNTERNEHMENSAUFSTELLUNG Weltweit führender Systemanbieter für den Brandschutz Rosenbauer ist der weltweit führende Systemanbieter für den vorbeugenden und abwehrenden Brand- und Katastrophenschutz. Die internationale Unternehmensgruppe entwickelt und produ- ziert Fahrzeuge, Löschtechnik, Ausrüstung und digitale Lösungen für Berufs-, Betriebs-, Werks- und freiwillige Feuerwehren sowie Anlagen für den vorbeugenden Brandschutz. Die börsennotierte Rosenbauer International AG mit Sitz in Leonding, Österreich, fungiert als Mutterunternehmen des Rosenbauer Konzerns. Sie ist gleichzeitig die größte Produktions- gesellschaft, die Forschungs- und Entwicklungszentrale und zeichnet für die Steuerung der Gruppe verantwortlich. Im Jahr 2020 erwirtschaftete der Rosenbauer Konzern einen Umsatz von 1.044,2 Mio €. Die einzelnen Produktgruppen haben dazu wie folgt beigetragen: Fahrzeuge 78 %, Ausrüstung 8 %, Vorbeugender Brandschutz 3 %, Customer Service 7 % und Sonstige Umsätze mit 4 %. Mit einem Weltmarktanteil von zuletzt 16 % ist Rosenbauer der führende Hersteller von Feuerwehrfahr- zeugen. Einzigartiges globales Netzwerk Der Rosenbauer Konzern betreibt 15 Produktionsstandorte in neun Ländern auf drei Kontinenten und deckt mit Produkten aus europäischer, US-amerikanischer und asiatischer Fertigung alle wichtigen Normenwelten ab. Dazu kommen eigene Vertriebs- und Servicegesellschaften in vierzehn Ländern sowie an die 220 selbstständige Handelspartner rund um den Globus. Die Vertriebsorganisation ist geografisch nach fünf Absatzregio- nen ausgerichtet: CEEU (Zentral- und Osteuropa), NISA (Nord- europa, Iberien, Südamerika und Afrika), MENA (Mittlerer Osten und Nordafrika), APAC (Asien, Pazifik, Australien, China) und NOMA (Nord- und Mittelamerika). Die Areas sind für alle Ge- schäfte in ihrer Region verantwortlich. Sie erheben die Markt- erfordernisse, initiieren die Produktentwicklungen, sind für Vertrieb und Service zuständig und betreiben einige der Produk- tionsstätten. Die Area-Organisation soll dazu beitragen, etablierte Märkte zu stärken und bisher kaum erschlossene Märkte gezielt zu entwickeln. Die Aktivitäten im Vorbeugenden Brandschutz werden in einem eigenen Segment dargestellt. Insgesamt ist Rosenbauer in rund 120 Ländern vertreten und verfügt damit über ein in der Feuerwehrbranche einzigartiges internationales Netzwerk. Nummer 1 bei Innovationen Mit seinen innovativen Produkten definiert Rosenbauer den Stand der Technik und entwickelt aktiv die Kundennachfrage. Forschung & Entwicklung haben einen dementsprechend hohen Stellenwert für den Konzern. Der Rosenbauer Innovationsprozess integriert systematisch die branchenrelevanten Megatrends, Erkenntnisse aus der Marktbeobachtung, Kundenanforderungen und Mitarbei- tervorschläge. Der Rosenbauer Konzern hält rund 220 Patente in den verschiedenen Produktbereichen. 2020 hat der Konzern 19,9 Mio € (2019: 20,2 Mio €) für For schung und Entwicklung aufgewendet. Das sind 2,6 % (2019: 3,0 %) der relevanten Nettoerlöse der Eigenproduktion. Die Aktivierungsquote betrug 32,9 % (2019: 34,4 %) und betraf Grundlagen des Unternehmens Umsatz nach Produktsegmenten 2020 7 % Customer Service 8 % Ausrüstung 3 % Vorbeugender Brandschutz 4 % Sonstige 78 % Fahrzeuge 2020 2019 2018 F&E (in Mio €) F&E-Quote 19,9 20,2 2,6 % 3,0 % 15,2 2,7 % Forschung und Entwicklung/F&E-Quote 5Grundlagen des Unternehmens Entwicklungen in Österreich und Deutschland. 52 % (2019: 53 %) der Entwicklungskosten in Höhe von 10,3 Mio € (2019: 10,8 Mio €) entfielen auf die Rosenbauer International AG, das konzern- weite Kompetenzzentrum für Kommunal- und Spezialfahrzeuge, Feuerlöschsysteme und Ausrüstung. PRODUKTE UND LEISTUNGEN Fahrzeuge Feuerwehrfahrzeuge werden in Kommunal-, Flughafen- und In- dustriefahrzeuge unterteilt sowie nach Hauptfunktionen typisiert. Rosenbauer hat in jeder Kategorie komplette Baureihen im Pro- gramm, das Portfolio umfasst Lösch- und Rüstfahrzeuge, Hilfeleistungs- und Logistikfahrzeuge, Spezial- und Sonderfahr- zeuge sowie Drehleitern und Hubrettungsbühnen. Die Produktion erfolgt in Österreich, Deutschland, Slowenien, Italien, Spanien, Russland, Saudi-Arabien, Singapur und in den USA, Endmontagen in der Schweiz, in Großbritannien und Südafrika. Rosenbauer produziert als einziger internationaler Feuerwehraus- statter alle Typen von Feuerwehrfahrzeugen sowohl nach euro- päischem (EN 1846) als auch nach US-Standard (NFPA 1901). Damit sind weite Teile der Feuerwehrwelt abgedeckt (Europa, Nord- und Südamerika, Afrika, Westasien). Fahrzeuge für China (China Compulsory Certification), Japan (TRIAS), Australien (Australian Design Rules) und Russland (GOST) werden nach länderspezifischen Normen gebaut und müssen gesondert zertifiziert werden. Feuerwehrfahrzeuge werden in der Regel auf LKW-Serienchassis aufgebaut. Da diese rund 30 % der Herstellkosten ausmachen, lässt sich mit eigenen Fahrgestellen die Wertschöpfung erhöhen. Rosenbauer baut insbesondere US-Fahrzeuge, die komplette PANTHER Baureihe und den neuen RT auf eigenen Chassis auf. Auch die in den Fahrzeugen verbaute Löschtechnik stammt überwiegend aus eigener Produktion. Das macht Rosenbauer zum Komplettanbieter und verschafft im Wettbewerb Vorteile gegen- über Aufbauherstellern, die über keine eigenen Chassis verfügen und/oder die „Herzstücke“ ihrer Fahrzeuge zukaufen müssen. Die Produktion der Löschsysteme (Einbaupumpen, Schaumzumisch- systeme, Werfer, Tragkraftspritzen) erfolgt für den gesamten Konzern am Standort Leonding. Die Beschaffung von Feuerwehrtechnik und insbesondere von Feuerwehrfahrzeugen erfolgt weltweit vorwiegend über öffentli- che Ausschreibungen. Dabei ist seit Jahren ein Trend zu Einkaufs- gemeinschaften und Sammelausschreibungen bemerkbar, der in vielen Ländern zu einem verschärften Preiswettbewerb geführt hat. Ausrüstung Rosenbauer ist auch im Ausrüstungsbereich Komplettausstatter der Feuerwehren. Strategische Schlüsselprodukte werden im Unternehmen entwickelt, im Haus bzw. bei Vertragspartnern gefertigt und als Eigenmarken vertrieben. Zu diesen gehören unter anderem Hohlstrahlrohre, Tauchpumpen, Hochleistungslüf- ter und Stromerzeuger sowie Feuerwehrhelme, Schutzanzüge, Einsatzstiefel und -handschuhe. Sie sind allesamt im obersten Qualitätssegment angesiedelt und zeichnen sich durch hohe Funktionalität, Sicherheit und Zuverlässigkeit sowie durch ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis aus. In allen Areas sind Ausrüstungsspezialisten tätig, die sich gezielt um den Verkauf der Eigenprodukte kümmern. Über die Ausstat- tung mit Ausrüstungsprodukten ist Rosenbauer kontinuierlich mit seinen Kunden in Kontakt. Vorbeugender Brandschutz Im Vorbeugenden Brandschutz beschäftigt sich Rosenbauer mit der Planung, Errichtung und Wartung von ortsfesten Lösch- anlagen. Das Angebotsspektrum umfasst sowohl wasser- als auch schaumbasierte Löschsysteme und reicht von Sprink- ler- und Sprühanlagen über Gas- und Küchenlöschanlagen bis zu Werfer löschanlagen inklusive Brandmelde- und Brand- früherkennungssystemen. Wesentliche Teile der Gewerke wie die montage fertigen Sprinklerrohrsysteme, Werfer und Druckluftschaum systeme stammen aus eigener Produktion. Darüber hinaus hat Rosenbauer halbstationäre Lösungen wie die CAFS/Pulverlöschanlage RPE Twin Agent sowie mobile Lösungen wie die trag- bzw. fahrbaren RFC POLY Löschsysteme im Sortiment. Die Betriebssicherheit der Anlagen wird durch ein umfassendes Wartungs- und Serviceangebot sichergestellt. Dieses beinhaltet die Erstellung anlagenspezifischer Wartungskonzepte und deren Ausführung durch eigens geschultes Service-Personal. Customer Service Der Customer Service ist ein strategisch wichtiges Standbein im Feuerwehrgeschäft. Er führt die erste Produktschulung bei den Kunden durch und bleibt in der Regel über den gesamten Produktlebenszyklus an ihrer Seite. Das Angebot des Customer Service umfasst neben einem fein abgestimmten Wartungs- und Servicekatalog auch eine breite Palette an Bediener- und Anwenderschulungen sowie Trainings in Fahrtechnik und Einsatztaktik auf modernsten Simulatoren. Auf Wunsch fungiert Rosenbauer als Full-Service-Provider und übernimmt das komplette Flottenmanagement. Rosenbauer betreibt rund 25 eigene Servicestandorte in allen Areas und beschäftigt ca. 150 Servicetechniker weltweit. Dazu kommen ungefähr 150 Servicepartner mit zumeist eigener 6 Jahresfinanzbericht 2020 Werkstattinfrastruktur. Damit stellt Rosenbauer international die mit Abstand größte Serviceorganisation für Feuerwehren. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit lag 2020 auf der Finalisierung der Produktneuheiten, die Rosenbauer auf der Weltleitmesse Interschutz präsentieren wollte. Der internationale Branchentreff findet üblicherweise alle fünf Jahre in Deutschland statt und wurde wegen der COVID-19-Pandemie auf 2022 verschoben. Rosenbauer hat seine Innovationen dennoch auf den Markt gebracht und diese auf regionalen Messen und in neuen virtuellen Formaten wie den Online Product Days vorge- stellt. Zu den wichtigsten Innovationen zählen der RT (Revolutionary Technology), das erste Rosenbauer Löschfahrzeug mit Elektroan- trieb, neue digitale Produkte (RTE Robot und Feuerwehrdrohnen) und Dienste (Connected Fleet), eine komplett neue Baureihe von Kommunalfahrzeugen (CT, AT, MT) mit einheitlicher Bedienung, die Drehleitern L32A-XS Flat und die Hubrettungsbühne B45 sowie das RFC Admix Variomatic Zumischsystem aus dem Be- reich Löschsysteme und das neue RTE FX Hohlstrahlrohr aus dem Bereich Ausrüstung. Löschfahrzeug mit Elektroantrieb Nach achtjähriger Entwicklungsarbeit erfolgte im Berichtsjahr die Markteinführung des ersten Rosenbauer Löschfahrzeuges mit Elektroantrieb – ein Meilenstein in der Geschichte des Unterneh- mens. Das Launch-Event im Linzer Ars Electronica Center konnte via Livestream mitverfolgt werden und fand weltweite Beachtung. Höhepunkt war die Übergabe der ersten drei Vorserienfahrzeuge an die Feuerwehren Amsterdam, Berlin und Dubai. Als Innova- tionspartner werden sie die Fahrzeuge im Regeleinsatz testen und die dabei gewonnenen Erkenntnisse für die Serienentwick- lung und -produktion zur Verfügung stellen. Mit den Prototypen wurde auch der Produktname geändert: Aus dem Concept Fire Truck (CFT) wurde der Revolutionary Techno- logy (RT). Die neue Bezeichnung unterstreicht, dass der RT keine Weiterentwicklung einer bestehenden Fahrzeugbaureihe darstellt, sondern als Ganzes neu gedacht und neu entwickelt wurde. Nicht nur die Antriebstechnik ist für ein Feuerwehrfahrzeug revolutio- när, sondern auch die Fahrzeugarchitektur und damit die komplette Aufbauphilosophie sowie die durchgängig intuitive Bedienbarkeit. So können alle Funktionen des RT, von der Beleuchtung bis zur Löschtechnik, digital gesteuert werden und es laufen alle Fäden eines Einsatzes im Fahrzeug als der Kommandozentrale zusammen. Der RT baut dafür sein eigenes abgesichertes WLAN auf und fungiert als drahtloser Steuerstand für Roboter, Drohnen und Sensorsysteme. Das Einsatzmanage- mentsystem EMEREC sorgt für die Vernetzung mit der Leitstelle, dem Rosenbauer Datencenter, dem World Wide Web und in Zukunft mit dem Internet der Dinge (IoT). Die Hochvolt-Batteriespeicher des RT liefern in der 100-kWh- Variante ausreichend Energie, um damit nicht nur den Fahrantrieb zu speisen, sondern einen kompletten Feuerwehreinsatz elektrisch abarbeiten zu können. Dies gilt sowohl für technische Einsätze als auch für kürzere Löscheinsätze, da auch die Pumpe elektrisch betrieben wird. Für längere Löscheinsätze ist im Fahrzeug ein Range Extender verbaut, der aus einem modernen 6-Zylinder-Dieselmotor und einem Stromgenerator besteht. Mit diesem Tandem wird der RT zu einem mobilen Kraftwerk, das nicht nur die Akkus automatisch wieder auflädt, wenn mehr Energie verbraucht wird, als in ihnen gespeichert ist, sondern an der Einsatzstelle auch eine Notstromversorgung sicherstellt. Rosenbauer schätzt den weltweiten Markt für den RT auf mehr als 3.200 Fahrzeuge bis 2030, wobei die Nachfrage nicht nur von kommunalen Feuerwehren, sondern auch von Flughafenbetrei- bern und Industrieunternehmen kommt und dabei teilweise der Austausch ganzer Fahrzeugflotten im Gespräch ist. In Europa könnten 2025 bereits 700 bis 800 elektrifizierte Feuerwehrfahr- zeuge im Einsatz sein. Digitale Produkte und Services Digitalisierung und Vernetzung spielen im Einsatzalltag der Feuerwehren eine immer größere Rolle. Rosenbauer hat 2020 seine Kompetenzen im neuen Bereich Digital Solutions gebündelt und sein Produktprogramm um Drohnen und Roboter ergänzt. Die Drohnen stammen vom Weltmarktführer DJI, sind mit Kameras und Sensoren bestückt und vollständig in das Rosenbauer Einsatzmanagementsystem eingebunden. Sie liefern die bislang fehlende Luftperspektive von Einsatzstellen und werden von den Feuerwehren in erster Linie zur Lageerkundung, Lokalisierung von Hotspots und Detektion von Gefahrstoffen genutzt. Das Rosen- bauer Einsatzmanagementsystem zeigt die Drohnenbilder und Sensordaten auf den Tablets und Fahrzeug-Displays der operati- ven Einheiten sowie auf den Monitoren in den Kommandozentra- len an. Der multifunktionale RTE Robot ist eine Eigenentwicklung, hat im Berichtsjahr die Serienreife erreicht und wurde erstmals im Rahmen des RT Launch-Events präsentiert. Das elektrisch angetriebene und ferngesteuerte Roboterfahrzeug kann vielseitig eingesetzt werden: Es übernimmt Logistikaufgaben, insbesondere den Transport schwerer Ausrüstung, kann mit Sensoren und Kameras bestückt zur Lageerkundung genutzt, als Bergegerät verwendet und, mit verschiedenen Werfermodulen zur Auswahl, als Löschroboter eingesetzt werden. Mit seiner standardisierten Plattform samt Schnellkupplungssystem nimmt es jede Art von Nutzlast im Normmaß einer Europalette auf und ist dadurch nicht 7Grundlagen des Unternehmens nur für Feuerwehren, sondern für jede Blaulichtorganisation interessant, die Logistikaufgaben zu erfüllen hat. Ebenfalls im Berichtsjahr fertiggestellt wurde die Entwicklung von Connected Fleet, dem Rosenbauer Fahrzeuginformationssystem auf der Basis von service4fire mit neuer Hard- und Software, neuer Benutzerschnittstelle und neuen Funktionen. Connected Fleet überwacht den technischen Zustand und die Betriebsbereit- schaft von Einsatzfahrzeugen und der in ihnen verbauten Komponenten (z.B. des RTE Robot) und meldet Störungen und andere Serviceinformationen automatisch an den Fahrzeugbetrei- ber. Zudem zeigt es in Echtzeit unter anderem die Live Position und die Betriebsmittelzustände der Fahrzeuge an und erstellt eine komplette Einsatzdokumentation. Feuerwehren haben somit jederzeit einen vollständigen Überblick über ihre Fahrzeugflotte und können diese mit Connected Fleet digital verwalten (z.B. elektronisches Fahrtenbuch). Harmonisierte Fahrzeugbaureihen Mit der Einführung neuer kommunaler Fahrzeugbaureihen fand im Berichtsjahr ein weiteres langjähriges Entwicklungsprojekt seinen Abschluss. Der CT ist die neue Kompaktklasse zwischen 3,5 und 14 t, der neue MT deckt die Gewichtsklasse ab 18 t ab, dazwi- schen ist das Premiumfahrzeug AT angesiedelt, das zwar nicht komplett neu entwickelt, aber mit den anderen beiden Baureihen harmonisiert wurde. Nicht nur im Design sprechen CT, AT und MT nun eine gemeinsame Sprache, sie verfügen auch über einheit- liche Bediensysteme. Das reduziert den Trainingsaufwand bei den Feuerwehren, erleichtert bei größeren Fuhrparks den Wechsel zwischen unterschiedlichen Fahrzeugtypen und hat in der Ersatzteilversorgung entscheidende Vorteile. Neue Löschsysteme Im Vorjahr hat Rosenbauer auch zahlreiche Neuentwicklungen aus dem Bereich Löschsysteme fertig entwickelt und eingeführt. Dazu gehören allen voran das Schaum-Druckzumischsystem RFC Admix Variomatic, die neue Generation von POLY-Löschsystemen und das RFC CAFS Cube Druckluftschaumsystem. Die Variomatic wird in kommunale Löschfahrzeuge verbaut und produziert je nach Anforderungen im Einsatz Netzmittel, Leicht-, Mittel- oder Schwerschaum. Die POLY Löschsysteme sind trag- oder fahrbare Feuerlöscher, die sich aufgrund der CAFS-Technologie ideal zur raschen und effizienten Bekämpfung von Klein- und Entstehungs- bränden eignen. Der neue CAFS Cube ist ein kompaktes All-in-one-Löschgerät für Wasser-, Schaum- und CAFS-Einsätze, das mobil genutzt und dank eigenem Motor auch in Fahrzeuge verbaut werden kann, die nicht über einen Nebenabtrieb verfügen. Darüber hinaus hat Rosenbauer im Berichtsjahr die Entwick lung der Einbaupumpe N130 abgeschlossen. Mit einer Normleis- tung von 13.000 l/min (3.500 gpm) und einer Höchstleistung von 20.000 l/min (5.285 gpm) bei 4 bar Eingangsdruck ist sie die stärkste Feuerwehrlöschpumpe von Rosenbauer und prädesti- niert für den Einbau in Industrielöschfahrzeuge. Innovatives Batteriebrandlöschsystem Angesichts der zunehmenden Elektromobilität forscht Rosenbauer seit 2018 am Thema „Hochvolt-Batteriebrand“. Nach intensiver Grundlagenforschung erfolgten im Vorjahr zahlreiche Brand- und Löschversuche mit unterschiedlichen Zelltypen und Batteriekapa - zitäten, deren wissenschaftliche Auswertung die Wirksamkeit und Effizienz des entwickelten Systems bestätigt haben. Zurzeit wird es von Lead-Kunden im Einsatzalltag getestet, bevor es Mitte des Jahres 2021 auf den Markt gebracht wird. Im Gegensatz zu allen bekannten Lösungen kann das System mit Standardlöschtechnik betrieben und ohne größeren Schulungs- aufwand von jeder Feuerwehr der Welt sofort ein-gesetzt werden. Es wird aus sicherer Entfernung bedient, verursacht keinen übermäßigen Wasserverbrauch und lässt sich überall kostengüns- tig nachrüsten. ZIELE, STRATEGIE UND STEUERUNG Als Trendsetter der Branche prägt Rosenbauer den Brand- und Katastrophenschutz durch richtungsweisende Innovationen und herausragende Produkte. Auch mit Blick auf die Zukunft verfolgt das Unternehmen den Anspruch, Vorreiter bei Weiterent- wicklungen im Bereich der Feuerwehrtechnik zu sein. Rosenbauer strebt in allen Bereichen die Spitzenposition an. Oberstes Unternehmensziel ist es, nachhaltig profitabel zu wachsen und den Wert des Unternehmens kontinuierlich zu steigern. Bei der Umsetzung dieses Führungsanspruchs profitiert Rosenbauer von den Stärken des Unternehmens:  einem resilienten Geschäftsmodell mit einem hohen Anteil öffentlicher Kunden  der globalen Präsenz und dem umfassenden Leistungsangebot als einziger Systemanbieter für den vorbeugenden und abwehrenden Brand- und Katastrophenschutz,  seiner Rolle als Innovations- und Technologieführer,  einer starken vertikalen Integration und industriellen Ferti- gungsmethoden,  dem weltweiten Ansehen der Marke Rosenbauer sowie  seinen kompetenten und engagierten Mitarbeitern. Ausgangspunkt für die unternehmerischen Entscheidungen und die Steuerung des Konzerns ist die Mittelfristplanung, die für einen Zeitraum von drei Jahren erstellt wird. Aus dieser Mittel- fristplanung werden das Investitions- und das Jahresbudget abgeleitet. Zur unterjährigen Steuerung wird monatlich das Jahresbudget für die jeweiligen Areas sowie die operativen 8 Jahresfinanzbericht 2020 Gesellschaften hinsichtlich Zielerreichung überprüft. Dabei werden unter anderem Soll-/Ist- und Vorjahresvergleiche sowie Abweichungsanalysen und Vorschaurechnungen durchgeführt. Die wichtigsten Steuerungsgrößen im Konzern sind der Umsatz und das operative Ergebnis (EBIT), die operative Marge (EBIT- Marge), der ROCE (Return on Capital Employed) sowie das Ergebnis vor Steuern. Weitere relevante Leistungs indikatoren sind der Auftragseingang und der Auftragsbestand. Rosenbauer ist sich seiner besonderen sozialen Verantwortung als Ausstatter der Feuerwehren, deren Mitglieder ein hohes gesellschaftliches Engagement zeigen, bewusst. Die Unter- nehmensgruppe berücksichtigt daher in ihrem wirtschaftlichen Handeln auch nichtfinanzielle Faktoren aus den Bereichen Umwelt, Human Resources und Compliance, legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und betreibt einen kontinuierlichen Austausch mit seinen Stakeholdern (siehe Rosenbauer Nachhaltigkeitsbericht auf www.rosenbauer.com). WIRTSCHAFTLICHES UMFELD 1 Weltwirtschaft Die Weltwirtschaft ist 2020 infolge der COVID-19-Pandemie stark eingebrochen und verzeichnete – erst zum zweiten Mal seit dem 2. Weltkrieg – ein negatives Wachstum. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) belief sich die Kontraktion auf -3,5 % und fiel damit stärker aus als in der Weltfinanzkrise 2009. Aufgrund der Lockdown-Maßnahmen ist es in allen Regionen der Welt zu erheblichen Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität gekommen. Die Lieferketten waren zeitweise gestört, es kam zu Engpässen in der Industrieproduktion und die Unterneh- men hielten sich mit Investitionen zurück. Massive, staatliche Hilfsprogramme mussten aufgelegt werden, um die wirtschaft- lichen Verwerfungen abzumildern. Auch wenn in der zweiten Jahreshälfte 2020 eine deutliche Erholung einsetzte, blieb die Weltwirtschaft im Bann der COVID-19-Pandemie. Erst die Aussicht auf verfügbare Impfstoffe hellte zum Jahresende die Stimmung auf, was sich auch in der IWF-Prognose für 2021 widerspiegelt, die mit einem globalen Wachstum von 5,5 % rechnet. Das wäre der zweithöchste Anstieg seit 40 Jahren. Allerdings betont der IWF zugleich, dass wieder- kehrende Infektionswellen und neue Virusmutationen eine relativ große Unsicherheit für die Prognose bedeuten. 1 IMF, World Economic Outlook, Update, January 20, 2021. Nordamerika Die nordamerikanische Wirtschaft konnte sich 2020 dem weltweiten Konjunkturrückgang nicht entziehen. In den USA ging die Wirtschaftsleistung um 3,4 %, in Kanada um 5,5 % zurück. Neben den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie belasteten auch die gestörten Handelsbeziehungen zu China die wirtschaft- liche Entwicklung. Nordamerika sollte 2021 aber rasch wieder aus der Krise kommen. Für die US-Wirtschaft wird ein Wachstum von 5,1 % prognostiziert, für die kanadische Wirtschaft ein Plus von 3,6 %. Mit dazu beitragen sollten die aufgelegten Konjunkturprogramme und die „neue China-Politik“ der US-Administration unter Joe Biden. Der neu gewählte US-Präsident will in den bilateralen Handelsbeziehungen einen kooperativeren Weg gehen als sein Amtsvorgänger. Europa Die europäische Wirtschaft wurde von den Folgen der Pandemie hart getroffen, allein in der Euro-Zone verzeichnete man einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 7,2 %. Die nordeuropäi- schen Länder hielten sich mit einem Minus von 3,5 bis 4,0 % relativ gut, die Wirtschaft in Frankreich, Italien und Spanien brach hingegen um 9,0 % bis 11,1 % ein, Deutschland lag mit -5,4 % im Mittelfeld. Werksschließungen und Produktionsausfälle in China belasteten bis Jahresmitte die europäischen Industriebetriebe, allen voran die deutsche Automobilindustrie. Reisebeschränkun- gen, abgesagte Messen, ein Rückgang der Binnennachfrage und die Stornierung von Aufträgen verstärkten die negativen Folgen. Für 2021 wird mit einer starken Erholung gerechnet, zumal der Welthandel schon in der zweiten Hälfte des Vorjahres wieder deutlich an Dynamik gewonnen hat. Die deutsche Wirtschaft sollte demnach um 3,5 % wachsen, Spanien sogar ein Plus von 5,9 % verbuchen können und die Eurozone um 4,2 % zulegen. Asien Die Wirtschaftsräume in Asien zeigten 2020 ein selten hetero- genes Bild. Während die chinesische Wirtschaft nach einem massiven Einbruch im ersten Quartal noch um 2,3 % im Gesamt- jahr wuchs, verzeichneten die ASEAN-5 einen Rückgang um 3,7 %, Indien sogar um 8 %. Chinas Wirtschaft wurde nach dem ersten Schock sehr schnell wieder hochgefahren. Die Produktions- betriebe liefen bereits im zweiten Quartal wieder mit voller Kapa- zität und die Exporte übertrafen in der zweiten Jahreshälfte sogar die Vorjahreszahlen. Für 2021 wird daher ein kräftiges Plus der chinesischen Wirtschaftsleistung von 8,1 % erwartet. Indien sollte sich mit einem Wachstum von 11,5 % ebenfalls stark zurück- melden, die ASEAN-5 sollten mit einem Plus von 5,2 % wieder zu gewohnten Steigerungsraten zurückkehren. 9Grundlagen des Unternehmens BRANCHENENTWICKLUNG Weltfeuerwehrmarkt Der Weltfeuerwehrmarkt hat ein jährliches Volumen 1 von rund 20.600 Fahrzeugen mit einem Gesamtwert von rund 5 Mrd €. Nicht eingerechnet sind hier Kleinfahrzeuge bis 7,5 t Gesamt- gewicht, feuerwehrtechnische Ausrüstung, Service und stationäre Anlagen. Basierend auf internen Schätzungen dürfte im Berichts- jahr das Volumen leicht gestiegen sein, zumal sich in wichtigen Märkten das Investitionsklima verbessert hat und eine gestei- gerte Nachfrage erkennbar war. Die stärksten Absatzregionen waren Europa, Nordamerika und Asien, die größten Einzelmärkte USA, China und Deutschland. Nordamerika Der nordamerikanische Feuerwehrmarkt konnte 2020 das Beschaffungsvolumen der Vorjahre nicht halten und fiel auf rund 4.000 Fahrzeuge zurück. Der Rückgang wäre noch deutlicher ausgefallen, wenn nicht Regierungsaufträge einen Teil kompen- siert hätten. Neben der Zurückhaltung bei der kommunalen Nachfrage gab es durch die rasante Ausbreitung von COVID-19 ab dem Herbst auch Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Arbeitskräften und auf die Lieferketten. Im laufenden Jahr sollte sich die Nachfragesituation wieder erholen. Offen ist dabei, wie sehr die Budgets der Kommunen durch die COVID-19-Pandemie unter Druck kommen und wann die Konjunkturpakete der neuen US-Administration wirksam werden. Auch Produktionshemmnisse sollten sich auflösen, wenn sich der Welthandel weiter stabilisiert und die Impfprogramme greifen. Europa Die europäische Feuerwehrbranche entwickelte sich 2020 regional stark unterschiedlich. In Deutschland, dem größten Einzelmarkt Europas, zogen die Beschaffungszahlen weiter an, weil neben den Kommunen auch Bund und Länder ihren Investi- tionsstau abarbeiten konnten und verschiedene Großausschrei- bungen lancierten. In einigen mittel- und osteuropäischen Ländern wurden seit Langem wieder größere Beschaffungspro- gramme gestartet, etwa in Polen und in Rumänien. In Spanien und Frankreich war die Nachfrage hingegen sehr verhalten, in Großbritannien dämpften die Brexit-Unsicherheiten das Geschäft. Der Ausblick auf 2021 folgt dem langjährigen Trend: In der D-A-CH-Region sollte sich die Branche weiterhin gut entwickeln, die Projektlandschaft in Süd- und Südosteuropa präsentiert sich nach wie vor sehr lebendig. Der französische Markt sollte wieder 1 Zuletzt verfügbare Marktdaten aus 2019. Eigene Berechnung auf Basis von Zahlen der Weltbank und der UNO sowie von Jahresberichten und Expertenschätzungen. etwas zurückkommen, während für Großbritannien im Jahr eins außerhalb der EU Prognosen schwierig bleiben. Asien Der fragmentierte, asiatische Feuerwehrmarkt wurde durch die COVID-19-Pandemie, die in der Region ihren Ausgang genommen hatte, stark in Mitleidenschaft gezogen. Vor allem die Nachfrage nach Flughafenlöschfahrzeugen ist eingebrochen. Viele Kunden in diesem Segment restrukturierten und stoppten vorübergehend ihre geplanten Investitionen. In China, dem größten Einzelmarkt Asiens, kam hinzu, dass sich die ministerielle Neuordnung des Feuerwehrwesens verzögerte und noch keine Wirksamkeit entfalten konnte. Dadurch wurde es internationalen Feuerwehrausstattern praktisch unmöglicht gemacht, sich mit geeigneten Marktstrategien darauf einzustel- len. Die Handelsbarrieren infolge des Wirtschaftskonfliktes mit den USA erschwerten zusätzlich den Marktzugang. Auch Indien stellte seine Investitionen in die Sicherheitsinfrastruktur zurück. Lediglich in Südostasien und in Japan sowie in Australien blieb die Nachfrage relativ stabil. Die für 2021 prognostizierte, kräftige Erholung der asiatischen Wirtschaft sollte auch der Feuerwehrbranche gut tun, selbst wenn die strukturellen Probleme in einigen Ländern bestehen bleiben. Mittlerer Osten Die Beschaffung in den Ländern des Mittleren Ostens wurde in den vergangenen Jahren teilweise dezentralisiert und ist dadurch kleinteiliger geworden. Gleichzeitig haben lokale Wertschöpfung und Service für die Auftraggeber in der Region an Bedeutung gewonnen. Sie fragen verstärkt umfassende Systemlösungen nach, der reine Fahrzeugkauf tritt zusehends in den Hintergrund. Nach einem Rückgang Anfang 2020 hat sich die Nachfrage ab der Jahresmitte wieder schrittweise erholt. Dabei haben sich insbesondere die Stabilisierung des Ölpreises und die politische Entspannung günstig ausgewirkt. Auch die Vorbereitungen auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar haben zu Investitionen in das Feuerwehrwesen geführt. Für 2021 wird mit einer weiteren Stabilisierung des Marktvolumens gerechnet. Sonstige Märkte In Lateinamerika und Afrika besteht nach wie vor großer Bedarf an Feuerwehrtechnik. Das zeigte sich 2020 in einer vitalen Projektlandschaft und einer überdurchschnittlichen Anzahl an Ausschreibungen. Aufgrund der angeschlagenen Wirtschaft in zahlreichen Ländern und den zusätzlichen Belastungen durch die COVID-19-Pandemie wurden viele Projekt aber wieder verscho- ben bzw. Auftragsvergaben zurückgestellt. 10 Jahresfinanzbericht 2020 GESAMTENTWICKLUNG 2020 Die globale Feuerwehrbranche hat sich 2020 in einem rückläufi- gen konjunkturellen Umfeld behauptet und voraussichtlich sogar ein leichtes Wachstum erzielt. Vor diesem Hintergrund konnte Rosenbauer sein Geschäftsvolumen abermals ausweiten. Insbesondere der Mittlere Osten, Zentral- und Osteuropa sowie Nordamerika verzeichneten höhere Auslieferungen als im Jahr davor. Das Asien-Geschäft war hingegen wegen der COVID-19- Pandemie und des Stillstands am größten Einzelmarkt China stark rückläufig. Auf den Märkten in Südamerika und Afrika herrschte ebenfalls Zurückhaltung. Der Auftragseingang präsentierte sich 2020 sehr dynamisch und schloss mit 1.007,7 Mio € auf dem Niveau des Vorjahres. Stei- gerungen bei den Beschaffungszahlen gab es in den Areas CEEU (Zentral- und Osteuropa) und NOMA (Nord- und Südamerika), während sie in der Area NISA (Nordeuropa, Iberien, Südamerika und Afrika) leicht und in der Area APAC (Asien, Pazifik, Australien, China) stark rückläufig waren. Die Area MENA zeigte sich im Vergleich zu 2019 relativ stabil. Der Auftragsbestand lag mit 1.072,1 Mio € zum 31. Dezember 2020 (2019: 1.149,5 Mio €) auf dem Niveau eines Jahreskonzernumsatzes. Ein besonderes Highlight waren die weltweiten Bestellungen für den RT (Revolutionary Technology), das erste Löschfahrzeug mit Elektroantrieb von Rosenbauer. Den Anfang machte die Berliner Feuerwehr bereits im Jahr 2019, im Berichtsjahr folgten das Los Angeles Fire Department, die Brandweer Amsterdam, die Dubai Civil Defence, die ACT (Australian Capital Territory) Emergency Services Agency und eine Reihe weiterer namhafter Kunden. UMSATZ- UND ERTRAGSENTWICKLUNG Umsatzentwicklung Der Umsatz erreichte im Jahr 2020 mit 1.044,2 Mio € (2019: 978,1 Mio €) einen neuen Rekordwert. Umsatzsteigerungen verzeichneten die Areas MENA, CEEU und NOMA, die Area NISA blieb auf Vorjahresniveau, die Area APAC fiel zurück. NISA und APAC waren dabei am stärksten von den Reisebeschränkungen und Lieferschwierigkeiten durch die COVID-19-Pandemie betroffen. Obwohl schon im ersten Halbjahr versucht wurde, mit virtuellen Fahrzeugübergaben bzw. Fahrzeugeinschulungen und -übergaben durch ermächtigte Partner vor Ort gegenzusteuern, musste eine Reihe von geplanten Auslieferungen verschoben werden. Stärkster Umsatzbringer im Konzern war mit rund 78 % (2019: 78 %) das Produktsegment Fahrzeuge. Dahinter lag der Bereich Ausrüstung, der mit einem Umsatz von 86,3 Mio € (2019: 85,1 Mio €) einen Anteil von 8 % (2019: 9 %) an den Gesamt- erlösen hatte. Der Customer Service steuerte 7 % (2019: 7 %) und Sonstige Umsätze 4 % (2019: 4 %) bei. Der Vorbeugende Brandschutz erlöste 29,1 Mio € (2019: 21,6 Mio €) und trug damit 3 % (2019: 2 %) zum Konzernumsatz bei. Der mit Abstand größte Umsatz entfiel auf die Muttergesellschaft, die Rosenbauer International AG, mit 525,9 Mio € (2019: 507,0Mio €). Mit einer Exportquote von 91 % (2019: 88 %) und Lieferungen in über 120 Länder verfügt Rosenbauer über die größte internationale Präsenz in der Feuerwehrbranche. Kostenentwicklung Die Betriebsleistung (Umsatz inklusive sonstiger Erträge, Bestandsveränderung und aktivierte Entwicklungskosten) ist im Jahresvergleich von 1.096,5 Mio € 2019 auf 1.026,1 Mio € 2020 gesunken. Dadurch reduzierten sich auch die Materialaufwendun- gen und der sonstige betriebliche Aufwand. Die Materialkosten beliefen sich auf 592,8 Mio € (2019: 674,6 Mio €), die sonstigen Aufwendungen betrugen 97,6 Mio € (2019: 103,8 Mio €). Der sonstige betriebliche Aufwand reduzierte sich zusätzlich um pandemiebedingte niedrigere Ausgaben wie zum Beispiel Reise- und Messekosten. Die Materialquote zur Betriebs- leistung betrug 57,8 % (2019: 61,5 %), die sonstigen Aufwendun- gen machten 9,5 % der Betriebsleistung (2019: 9,5 %) aus. Wirtschaftsbericht Konzernumsatz/EBIT (in Mio €) 2020 2019 2018 Konzernumsatz EBIT 1.044,2 57,9 978,1 51,9 909,4 48,8 11Wirtschaftsbericht Durch die COVID-19-Pandemie kam es zu einer niedrigeren Betriebsleistung. Trotz staatlicher Maßnahmen zur Absicherung von Arbeitsplätzen konnten die Personalaufwendungen nicht reduziert werden. Aufgrund eines höheren Personalstands und der allgemeinen Lohnsteigerung erhöhte sich der Personalauf- wand auf 250,9 Mio € (2019: 243,4 Mio €). Die Personalquote zur Betriebsleistung stieg auf 24,4 % (2019: 22,6 %). Die aktivierten Forschungs- und Entwicklungskosten, die in der Gewinn- und Verlustrechnung im Jahr 2020 ausgewiesen wurden, sanken von 7,0 Mio € auf 6,6 Mio €. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen im Berichtsjahr um 14 % von 23,7 Mio € auf 27,0 Mio €. Ertragslage Der Rosenbauer Konzern weist für das Geschäftsjahr 2020 ein EBIT von 57,9 Mio € (2019: 51,9 Mio €) aus. Der größte Teil davon, nämlich 32,5 Mio €, wurde im vierten Quartal erwirtschaf- tet. Die deutliche Ergebnisverbesserung ist dabei vor allem auf das gestiegene Umsatzvolumen und die niedrigeren betrieblichen Aufwendungen zurückzuführen. Das Finanzergebnis war mit - 6,4 Mio € negativ und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres (2019: - 6,3 Mio €). Dabei konnten im Berichtsjahr niedrigere Anteile von Gemeinschaftsunternehmen durch ebenfalls niedrigere Zinsaufwendungen kompensiert werden. Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) betrug in der Berichts- periode 51,5 Mio € (2019: 45,5 Mio €). Der ausgewiesene Steu- eraufwand belief sich auf 10,3 Mio € (2019: 10,9 Mio €), die Steuerquote lag bei 20 % (2019: 24 %). Nach Abzug der Ertrag- steuern ergibt sich ein Periodenergebnis von 41,1 Mio € (2019: 34,6 Mio €). Auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss, gehalten von den Mitgesellschaftern der Rosenbauer America, der Rosenbauer Española, der Rosenbauer Slowenien, der Rosenbauer South Africa, der Eskay Rosenbauer Brunei sowie der Rosenbauer Saudi Arabia, entfielen im Berichtsjahr 12,2 Mio € (2019: 9,2 Mio €). Auftragslage Im abgelaufenen Jahr verzeichnete der Rosenbauer Konzern einen Auftragseingang von 1.007,7 Mio € (2019: 1.073,7 Mio €). Zu- gelegt haben dabei insbesondere die Bestellungen in den Areas CEEU und NOMA, während sie in der Area MENA in etwa gleich blieben und in den Areas NISA und APAC rückläufig waren. Vor allem zum Ende des vierten Quartals erhöhte sich die Dy- namik und füllten sich die Orderbücher. Zu erwähnen sind hier beispielsweise die Aufträge von Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland) über 265 Tragkraftspritzenfahrzeuge sowie die Bestellung von 22 PANTHER durch den spanischen Flughafenbe- treiber Aena. Der Auftragsbestand lag mit 1.072,1 Mio € zum 31. Dezember 2020 (2019: 1.149,5 Mio €) auf dem Niveau des Konzernjahres- umsatzes. Auftragseingang Auftragsbestand Auftragseingang/Auftragsbestand zum 31.12. (in Mio €) 2020 2019 2018 1.007,7 1.072,1 1.073,0 1.149,5 1.107,7 1.052,3 12 Jahresfinanzbericht 2020 SEGMENTBERICHTERSTATTUNG – GESCHÄFTSSEGMENTE (NACH AREAS) Die Segmentberichterstattung erfolgt nach fünf Absatzregionen (Areas): CEEU (Zentral- und Osteuropa), NISA (Nordeuropa, Ibe- rien, Südamerika und Afrika), MENA (Mittlerer Osten und Nord- afrika), APAC (Asien, Pazifik, Australien, China) und NOMA (Nord- und Mittelamerika). Der Vorbeugende Brandschutz wird als eigenes Segment dargestellt. Area CEEU Die Area CEEU umfasst die Länder Zentral-, Ost- und Südosteuro- pas, mit der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) als historischem Heimmarkt. Zur Area CEEU gehören die Konzerngesellschaften Rosenbauer International und Rosenbauer Österreich mit Sitz in Leonding, Rosenbauer Deutschland in Luckenwalde, Rosenbauer Karlsruhe (Deutschland), Rosenbauer Slowenien in Radgona, Rosenbauer Italia in Adrian, Rosenbauer Rovereto (Italien), Rosenbauer Schweiz in Oberglatt und Rosenbauer Polska in Lomianki. Die Werke in der Area CEEU (Leonding, Neidling, Karlsruhe, Radgona und Rovereto) produzieren für alle Areas, das Werk Luckenwalde hauptsächlich für den deutschen Markt. Anfang 2020 hat Rosenbauer die Brandus GmbH in Andrian, Südtirol, übernommen und führt den ehemaligen Vertriebspartner seither als eigene Konzerngesellschaft. Als umfirmierte Rosen- bauer Italia vertreibt sie das komplette Produktportfolio in ganz Italien. Vor allem der Ausrüstungsverkauf soll intensiviert und das Servicegeschäft weiter ausgebaut werden. Im September 2020 hat Rosenbauer die neue Leiternschweißerei in Karlsruhe feierlich eröffnet. Schlüsseltechnologie ist die Schwei - ßung der Leitersätze auf modernsten, neuentwickelten Roboteranla- gen. Durch die nahezu vollständige Digitalisierung der Produktion wurde eine Fabrik der Zukunft geschaffen, die nicht nur Vorteile in Bezug auf Produktivität, Prozesssicherheit und Qualität der Endprodukte mit sich bringt, sondern auch qualifizierte Arbeits- plätze sichert. Mit der neuen Roboterfertigung ist Rosenbauer weltweit führend in der Produktionstechnologie von Drehleitern. Marktentwicklung In weiten Teilen der Area CEEU zeigten sich die Feuerwehrmärkte 2020 in guter Verfassung. In Deutschland, dem größten Einzel- markt, wurden nicht nur Ersatzbeschaffungen getätigt, sondern wurde auch in den Aufbau zusätzlicher Kapazitäten für die Waldbrand bekämpfung und für den Katastrophenschutz inves- tiert. In Polen, dem zweitgrößten Feuerwehrmarkt, stieg der Absatz von persönlicher Schutzausrüstung. In Rumänien wurden Moderni sierungsprogramme gestartet und ein erster Großtender über Hubrettungsbühnen vergeben. Auch die Feuerwehrmärkte in Österreich und der Schweiz entwickelten sich dynamisch. Der Auftragseingang in der Area lag im Berichtsjahr mit 402,7Mio€ (2019: 370,7 Mio €) klar über dem Vorjahr. Trotz diverser Projekt - verschiebungen und COVID-19-bedingter Reiserestriktionen konnten die Verkäufe in allen Produktsegmenten gesteigert werden. Geschäftsentwicklung Der Umsatz in der Area CEEU erhöhte sich 2020 auf 363,0 Mio € (2019: 343,9 Mio €) und erreichte damit einen historischen Umsatz nach Areas 2020 3 % PFP 25 % NOMA 12 % APAC 14 % MENA 35 % CEEU 11 % NISA CEEU NOMA MENA APAC NISA 13Wirtschaftsbericht Höchstwert. Der größte Anteil entfiel auf Deutschland, gefolgt von Österreich. Auch wenn der Trend zu Sammelausschreibungen anhält, sind es in der Area CEEU immer noch überwiegend Einzelfahrzeuge, die verkauft werden. Um den Aufwand für die Marktbearbeitung zu reduzieren, wurden im Berichtsjahr die Vertriebsinnendienste der Area CEEU zusammengelegt und im Außendienst wurde damit begonnen, verstärkt mit Konfiguratoren zu arbeiten. Die Area CEEU steuerte 2020 rund 35 % (2019: 35 %) zum Konzernumsatz bei. Das EBIT betrug im Berichtsjahr 19,5 Mio € (2019: 23,7 Mio €), die EBIT-Marge 5,4 % (2019: 6,9 %). Kennzahlen (in Mio €) 2018 2019 2020 Umsatz 276,2 343,9 363,0 EBIT 13,6 23,7 19,5 Auftragseingang 371,4 370,7 402,7 Auftragsbestand 303,8 312,0 366,3 Area NISA Das NISA-Vertriebsgebiet umfasst die westeuropäischen Länder vom Nordkap bis Gibraltar sowie den Großteil der afrikanischen und südamerikanischen Staaten. Zur Area NISA gehören die Konzerngesellschaften Rosenbauer Española in Madrid (Spanien), Rosenbauer South Africa in Johannesburg (Südafrika), Rosenbauer France in Meyzieu (Frankreich) und Rosenbauer UK in Meltham (Großbritannien). Das Werk Ciansa in Spanien produziert in erster Linie für den NISA-Vertrieb. Im Frühjahr 2020 hat Rosenbauer seine Tochtergesellschaft Service 18 von Chambéry nach Meyzieu verlegt und in Rosen- bauer France umbenannt. Der neue Standort fungiert als Kun- den dienstzentrum mit erweitertem Service- und Trainingsangebot und soll die Präsenz am französischen Markt stärken. Im Berichtsjahr hat Rosenbauer in Frankreich mehrere Ausschrei- bungen über Feuerwehrhelme gewonnen und hat sich in diesem Produktbereich einen beachtlichen Marktanteil gesichert. Marktentwicklung Zu Jahresbeginn zeigte sich in allen Märkten der Area NISA eine starke Zurückhaltung bei den Auftragsvergaben. Die Unsicherhei- ten aufgrund der sich ausbreitenden COVID-19-Pandemie führten zu Verschiebungen von geplanten Beschaffungen bzw. zu einer Reduktion der Stückzahlen. Während sich die europäischen NISA-Märkte im Laufe des Jahres wieder erholten und die Auftragsvergaben Ende 2020 stark zulegten, blieb die Nachfrage in Südamerika und Afrika trotz großer Projektlandschaft aufgrund der belasteten Budgetsituation weiterhin schwach. Vor diesem Hintergrund sank der Auftragseingang der Area NISA von 113,6Mio€ 2019 auf 98,9 Mio € 2020. Geschäftsentwicklung Die Area NISA erwirtschafte 2020 einen stabilen Umsatz von 114,5 Mio € (2019: 114,6 Mio €), was 11 % aller Erlöse im Konzern (2019: 12 %) entsprach. Der größte Teil davon wurde in den Märkten Nord- und Westeuropas sowie in Afrika erwirtschaf- tet. So wurden etwa im Rahmen eines mehrjährigen Großauftra- ges 7 PANTHER 6x6 an die nationale Flughafenbehörde ONDA in Marokko geliefert. Diese betreibt alle Zivilflughäfen im Land und stattet die größeren mit neuen Fahrzeugen aus. Des Weiteren gingen 20 BUFFALO nach Algerien, 13 Industrielöschfahrzeuge nach Nigeria und vier Drehleitern L56 nach Südafrika. Das EBIT der Area NISA ging wegen eines ungünstigen Produkt- mixes im Berichtsjahr auf 3,5 Mio € (2019: 4,5 Mio €) zurück, die EBIT-Marge auf 3,1 % (2019: 3,9 %). Kennzahlen (in Mio €) 2018 2019 2020 Umsatz 119,0 114,6 114,5 EBIT 3,5 4,5 3,5 Auftragseingang 104,4 113,6 98,9 Auftragsbestand 115,1 113,8 89,9 Area MENA Die Area MENA umfasst geografisch den Nahen und Mittleren Osten sowie Teile Nordafrikas. Zur Area MENA gehören die Konzerngesellschaften Rosenbauer Saudi Arabia mit Sitz in Riad (Saudi-Arabien) einschließlich der Produktionsstätte in der King Abdullah Economic City (KAEC) und die Rosenbauer MENA Trading - FZE (Dubai) mit einem Tochter- unternehmen in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate). Das Werk in der KAEC produziert ausschließlich für den MENA-Ver- trieb. Marktentwicklung Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte sich die Area MENA 2020 relativ gut behaupten. Im Gegenzug zu anderen erdölproduzierenden Ländern erholten sich Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate rasch vom historischen Einbruch des Ölpreises im April und schrieben in der zweiten Jahreshälfte wieder größere Aufträge aus. Rosenbauer konnte aufgrund seiner starken Marktpräsenz und seines gut ausgebau- ten Service-Netzwerkes überproportional davon profitieren. Das General Directorate of Civil Defense Saudi Arabia bestellte 106 Fahrzeuge, die Qatar General Directorate of Civil Defense mit Blickrichtung Fußball-WM 64 Fahrzeuge. Der Auftragseingang in der Area MENA blieb daher mit 120,7 Mio € im Berichtsjahr nur knapp unter dem Vorjahr mit 123,9 Mio € . 14 Jahresfinanzbericht 2020 Geschäftsentwicklung Der Umsatz in der Area MENA stieg 2020 deutlich auf 150,1Mio€ nach 96,6 Mio € im Vorjahr. Wesentlichen Anteil daran hatten die Auslieferung von 48 PANTHER und 20 Structural Pumper an die saudi-arabische Luftfahrtbehörde GACA sowie die Übergabe von 46 Fahrzeugen an das General Department of Civil Defence, darunter fünf PANTHER und zwei Rettungstreppen für den internationalen Flughafen. Auch das Servicegeschäft zog weiter an, da sich Rosenbauer zusehends als Full-Service-Provi- der in der Region aufstellt. Die Area MENA steuerte im Berichtsjahr 14 % (2019: 10 %) zu den Gesamterlösen des Konzerns bei. Das EBIT erreichte 16,2Mio € (2019: 3,1 Mio €), die EBIT-Marge betrug 10,8 % (2019: 3,2%). Kennzahlen (in Mio €) 2018 2019 2020 Umsatz 105,2 96,6 150,1 EBIT 8,9 3,1 16,2 Auftragseingang 140,6 123,9 120,7 Auftragsbestand 139,9 176,6 138,5 Area APAC Die Area APAC umfasst die gesamte ASEAN-Pazifik-Region, Russland, Türkei, die GUS-Staaten sowie Japan, Indien und China. Zur Area gehören die Konzerngesellschaften S.K. Rosenbauer in Singapur, Rosenbauer Australia mit Sitz in Brisbane und eine Minderheitsbeteiligung an der PA „Fire-fighting special technics“ in Moskau (Russland). Weitere Vertriebs- und Servicestandorte gibt es in China, Brunei und auf den Philippinen. Das Werk Singapur produziert Fahrzeuge für den südostasiatischen Markt, das Werk Moskau kommunale Feuerwehrfahrzeuge für Russland. Marktentwicklung Die COVID-19-Pandemie hat in der Area APAC zu einem starken Einbruch beim Auftragseingang geführt. Am größten Einzelmarkt China gab es Verzögerungen und Einschränkungen hinsichtlich des Importes von Komplettfahr zeugen. In Japan verlief die Marktentwicklung zufriedenstellend. So konnten mit 23 PANTHER so viele Flughafenlöschfahrzeuge wie noch nie in einem Jahr nach Japan verkauft werden. Starke Nachfrage kam aus Singapur und Macao, die mit Fahrzeugen aus der Produktion in Singapur beliefert werden. Auch der Ausrüstungsverkauf entwickelte sich gut: Die Feuerwehren in der Region Melbourne bestellten 1.700 Schutzhelme HEROS-titan mit einer Option auf weitere 1.900 Stück, das Tasmania Fire Service orderte 442 Helme. Insgesamt hat sich die Einführung des nach lokalen Standards zertifizierten HEROS-titan in Australien als sehr erfolgreich erwiesen. Der Auftragseingang in der Area APAC ging 2020 auf 93,6 Mio € (2019: 200,1 Mio €) zurück. Für heuer kann mit einer deutlichen Erholung gerechnet werden, das zeigt die Verbesserung der Marktentwicklung zu Jahresbeginn. Geschäftsentwicklung Der Umsatz in der Area APAC ging 2020 auf 127,0 Mio € zurück (2019: 146,4 Mio €). Der Anteil am Gesamtumsatz betrug 12 % (2019: 15 %). Das EBIT sank auf 4,4 Mio € nach 9,7 Mio € im Vorjahr, die EBIT-Marge belief sich auf 3,5 % (2019: 6,6 %). Kennzahlen (in Mio €) 2018 2019 2020 Umsatz 165,4 146,4 127,0 EBIT 13,0 9,7 4,4 Auftragseingang 193,9 200,1 93,6 Auftragsbestand 143,8 175,8 120,2 Area NOMA Die Area NOMA umfasst die USA und Kanada sowie einige Länder in Mittelamerika und der Karibik. Neben der Vertriebsgesellschaft Rosenbauer America mit Sitz in Lyons gehören die Produktions- gesellschaften Rosenbauer Minnesota und Rosenbauer Motors in Wyoming (Minnesota), Rosenbauer South Dakota in Lyons (South Dakota) und Rosenbauer Aerials in Fremont (Nebraska) zur Area. Die Feuerwehrfahrzeuge werden nach US-Norm gefertigt und überwiegend in die Vertriebsregion NOMA geliefert, gehen aber auch an Kunden in den Areas MENA, NISA und APAC. Marktentwicklung Der amerikanische Feuerwehrmarkt konnte sich 2020 dem allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld nicht entziehen und gab gegenüber dem langjährigen Schnitt um rund 10 % nach. Rosenbauer schaffte es entgegen dem Branchentrend den Auftragseingang zu erhöhen und seinen Marktanteil in den USA und Kanada um mehr als zwei Prozentpunkte auf knapp 14 % zu steigern. Wesentlichen Anteil daran hatten öffentliche Beschaffungen und Exportaufträge sowie die Erweiterung des Dealer-Netzwerkes. Drei neue Dealer konnten 2020 für Rosenbauer gewonnen werden. Sie sind in New York, New England sowie in Georgia, Alabama und Tennessee tätig, womit sich die Präsenz auf den volumenstarken Märkten der Ostküste und in den Südstaaten stark verbesserte. Die neuen Partner arbeiten seit Jahrzehnten im Feuerwehr- bzw. LKW-Geschäft und verfügen über professio- nelle Serviceorganisationen. Darüber hinaus hat Rosenbauer America für die Betreuung großer Feuerwehrflotten und den Ausrüstungsverkauf eigene Key-Account-Manager installiert, um beide Geschäftsfelder gezielt zu forcieren. 15Wirtschaftsbericht Ende 2020 ist Rosenbauer Brandschutz Deutschland in ein größeres Bürogebäude übersiedelt und hat ein neues Logistikzen- trum in unmittelbarer Nähe zur Rohrvorfertigungsanlage in Betrieb genommen. Damit wurden die Voraussetzungen für weiteres Wachstum sowie eine Optimierung der Materialversor- gung der bundesweiten Baustellen geschaffen. Marktentwicklung Der Auftragseingang im Vorbeugenden Brandschutz belief sich 2020 auf 28,7 Mio € und war damit höher als im Vorjahr (2019: 27,3 Mio €). Vor allem im letzten Quartal zog die Nachfrage nach Wasserlöschanlagen wieder etwas an und Rosenbauer konnte einige größere Sprinkleraufträge in Deutschland verbuchen. Im Hauptsegment Abfallwirtschaft war man hingegen mit schleppen- den Vergaben konfrontiert. Geschäftsentwicklung Der Umsatz im Vorbeugenden Brandschutz stieg in der Berichts- periode von zuletzt 21,2 Mio € auf 28,7 Mio €. Damit beträgt der Anteil am Gesamtumsatz 3 % (2019: 2 %). Das EBIT war mit -0,8 Mio € (2019: -1,7 Mio €) weiter negativ, was in erster Linie auf pandemiebedingte Geschäftsunterbrechungen zurückzuführen ist. Kennzahlen (in Mio €) 2018 2019 2020 Umsatz 24,2 21,2 28,7 EBIT –1,2 –1,7 – 0,8 Auftragseingang 29,2 27,3 28,7 Auftragsbestand 15,3 15,9 19,6 SEGMENTBERICHTERSTATTUNG – ANGABEN ZU GESCHÄFTSBEREICHEN (NACH PRODUKTEN) Fahrzeuge Rosenbauer produziert alle Arten von Feuerwehrfahrzeugen nach europäischen und US-amerikanischen Normen sowie in zahlrei- chen Länderstandards: Kommunal-, Flughafen- und Industriefahr- zeuge sowie Hubrettungsgeräte. Der mit Abstand größte Teil der Produktion entfiel 2020 auf Kommunalfahrzeuge, die meisten Fahrzeuge wurden für Feuerwehren in Österreich, Deutschland und den USA gefertigt. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 2.238 Fahrzeuge (2019: 2.078Fahrzeuge) ausgeliefert. Das Produktsegment war mit 816,8 Mio € (2019: 765,3 Mio €) bzw. einem Anteil von 78 % (2019: 78 %) das umsatzstärkste im Konzern. Die volumenstärks- ten Fahrzeugmärkte waren 2020 Deutschland, USA, Österreich und Saudi-Arabien. Der Auftragseingang in der Area NOMA betrug im Berichtsjahr 263,1 Mio € und lag damit 11 % über dem Vorjahr (2019: 237,4Mio €). Geschäftsentwicklung Die Area NOMA erzielte in der Berichtsperiode mit 260,9 Mio € einen Umsatz über dem Vorjahr (2019: 255,4 Mio €). Das ent- spricht einem Anteil am Konzernumsatz von 25 % (2019: 26 %). Das EBIT konnte mit 15,1 Mio € (2019: 12,6 Mio €) ebenfalls zulegen. Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 5,8 % (2019: 4,9 %). Die Produktion lief an allen US-Standorten im Jahr 2020 fast normal und auch die Lieferketten funktionierten bis auf wenige Ausnahmen gut. Erst gegen Jahresende waren einige COVID-19- Erkrankungen zu verzeichnen, was ein noch besseres Ergebnis verhinderte. Kennzahlen (in Mio €) 2018 2019 2020 Umsatz 219,5 255,4 260,9 EBIT 11,0 12,6 15,1 Auftragseingang 268,2 237,4 263,1 Auftragsbestand 334,5 355,4 337,6 Vorbeugender Brandschutz Der Vorbeugende Brandschutz beschäftigt sich mit der Planung, Errichtung und Wartung von ortsfesten Lösch- und Brandmelde- anlagen. Das Segment wird von den beiden Konzerngesellschaf- ten Rosenbauer Brandschutz mit Sitz in Leonding und Rosen- bauer Brandschutz Deutschland in Mogendorf (Deutschland) bearbeitet. Beide Gesellschaften sind als VdS- Errichterbetrieb anerkannt und nach ISO 9001 zertifiziert, was bei Ausschreibun- gen in Deutschland meist gefordert und international als Qualitätsnachweis gilt. Im April 2020 hat das Infrarot-Brandfrüherkennungssystem IGNIS3D ebenfalls die VdS-Produktanerkennung erhalten. Zum Einsatz kommt es unter anderem bei vollautomatischen Werfer- löschanlagen und wenn große Flächen geschützt werden müssen, wie beispielsweise in Abfall- und Recyclinganlagen oder in Lagerbereichen. Im Vergleich zu herkömmlichen Sprühflutanlagen können diese in Kombination mit IGNIS3D das Löschmittel zielgerichtet ausbringen, wodurch Löschwasserschäden und die damit verbundenen Kosten reduziert werden. Im September 2020 hat Rosenbauer Brandschutz das Gewerbe der Elektrotechnik eingetragen. Als Elektro-Fachbetrieb können nun alle E-Installationen, die früher fremdvergeben wurden, selbst durchgeführt werden, wodurch sich das Leistungsspektrum weiter erhöht. 16 Jahresfinanzbericht 2020 Im Fahrzeugumsatz enthalten sind auch die Löschsysteme, die zum überwiegenden Teil in den eigenen Fahrzeugen verbaut werden. Das Produktportfolio umfasst unter anderem Feuerlösch- pumpen, Pumpenanlagen und Tragkraftspritzen, Schaumzumisch- systeme, Druckluft- (CAFS) und Höchstdrucklöschsysteme, Wer- fer für Fahrzeuge und stationäre Brandschutzanlagen sowie Strahlrohre, Löscharme und Motor-Pumpenaggregate. Im Jahr 2020 hat Rosenbauer zahlreiche neue Fahrzeuge auf den Markt gebracht. Neben dem RT, dem Rosenbauer Löschfahrzeug mit Elektroantrieb, waren dies in erster Linie die Baureihen CT (Compact Technology) und MT (Modular Technology) sowie die harmonisierte AT-Linie, die Drehleiter L32A-XS Flat und die Hubrettungsbühne B45, das erste Logistikfahrzeug auf einem elektrischen Serienchassis und ein neues Waldbrandfahrzeug. Auch bei den Löschsystemen gab es Neuerungen, zum Beispiel das Schaum-Druckzumischsystem RFC Admix Variomatic, das Druckluftschaumsystem RFC CAFS Cube und die neue N130, die nunmehr stärkste Feuerlöschpumpe von Rosenbauer. Kennzahlen (in Mio €) 2018 2019 2020 Auftragseingang 872,1 860,4 783,9 Umsatz 717,6 765,3 816,8 Ausrüstung Rosenbauer stattet Einsatzkräfte von Kopf bis Fuß mit persön- licher Schutzausrüstung aus und hat an technischer Ausrüstung alles im Programm, was die Feuerwehren im Einsatz benötigen − vom Stromerzeuger bis zur komplexen Gefahrstoffausrüstung. Der Vertrieb von Eigenprodukten, die allesamt im obersten Qualitätssegment angesiedelt sind, wird weltweit forciert. Dazu gehören zum Beispiel die HEROS Feuerwehrhelme, der Schutzan- zug FIRE FLEX, Hochleistungslüfter aus der FANERGY Baureihe, NAUTILUS Tauchpumpen, RS Stromerzeuger und RLS Beleuch- tungssysteme. Neu auf den Markt gekommen sind im Vorjahr unter anderem der technische Einsatzhandschuh GLOROS T1 und das Hohlstrahlrohr RTE FX. Im Produktsegment Ausrüstung wurde 2020 ein Umsatz von 86,3Mio € (2019: 85.1 Mio €) erzielt, davon stammten über 60 % von Eigenmarken. Der Anteil am Konzernumsatz belief sich auf 8% (2019: 9 %). Vor allem das Geschäft mit dem Feuerwehrhelm HEROS-titan lief ausgezeichnet. Zahlreiche große Feuerwehrorga- nisationen in Deutschland, Frankreich, Polen, Australien und Taiwan haben sich für das Rosenbauer Top-Produkt entschieden. Kennzahlen (in Mio €) 2018 2019 2020 Auftragseingang 86,6 89,9 94,1 Umsatz 70,4 85,1 86,3 Customer Service Rosenbauer betreibt in allen Areas Servicezentren, über die der Kundendienst in der Region gesteuert wird. Rund 150 Service- techniker sind weltweit im Einsatz, weitere 150 Servicepartner vervollständigen das globale Netzwerk des Customer Service. Das Angebot des Customer Service umfasst definierte Service- pakete mit abgestuften Leistungen sowie Schulungs- und Trai- ningsprogramme. Weitere Standbeine sind das Ersatzteilgeschäft, Reparaturen und General überholungen sowie die Vermietung von Fahrzeugen und Geräten. Im Segment Customer Service ist auch das Geschäft mit digitalen Produkten und Services enthalten. Dazu gehören Drohnen und Roboter für den Feuerwehreinsatz, Simulatoren für den Trainingsbetrieb sowie das Einsatzmanage- mentsystem EMEREC und das Fahrzeug- bzw. Flottenmanage- mentsystem Connected Fleet. Der RTE Robot ist ein echtes Multifunktionsgerät und kann je nach Modulaufbau für Berge-, Logistik- sowie Löscheinsätze verwendet werden. Der Umsatz, der 2020 im Segment Customer Service erzielt wurde, betrug 72,2 Mio € (2019: 72,4 Mio €). Der Anteil am Konzernumsatz machte im Vergleich zum Vorjahr unverändert 7 % aus. Fahrzeugumsatz nach Kategorien 2020 19 % Industrie- fahrzeuge 14 % Flughafen- fahrzeuge 67 % Kommunal- fahrzeuge Gelieferte Fahrzeuge 2020 2019 2018 2.238 2.078 1.932 17Wirtschaftsbericht Kennzahlen (in Mio €) 2018 2019 2020 Auftragseingang 85,2 60,5 66,5 Umsatz 61,8 72,4 72,2 Sonstige Umsätze Die sonstigen Umsätze betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 39,8 Mio € (2019: 33,7 Mio €). Sie umfassen im Wesentlichen Fracht- und Übergabekosten und haben im Regelfall kaum Einfluss auf das Unternehmensergebnis. Kennzahlen (in Mio €) 2018 2019 2020 Auftragseingang 34,7 34,9 34,5 Umsatz 33,7 33,7 39,8 FINANZLAGE, VERMÖGENS- UND KAPITALSTRUKTUR Grundsätze des Finanzmanagements Das Rosenbauer Finanzmanagement stellt die finanziellen Ressourcen innerhalb des Konzerns zur Verfügung, sichert die finanzielle Unabhängigkeit und jederzeitige Liquidität des Unter- nehmens und überwacht sämtliche Zins- und Währungsrisiken. Zur Sicherstellung der Liquidität werden geeignete Finanzie- rungsinstrumente eingesetzt, die den Freiraum zur Finanzierung des operativen Geschäfts, von Investitionen sowie für gezieltes Wachstum gewährleisten. Das Treasury übernimmt die Sicherstellung und Steuerung der Liquidität des Konzerns, ermittelt regelmäßig die Liquiditäts- bedarfe und arbeitet dabei eng mit den operativen Einheiten zusammen. Investitionen Die Investitionen (Rechte und Sachanlagen) des Rosenbauer Konzerns waren mit 35,0 Mio € 2020 deutlich höher wie im Jahr davor (2019: 17,7 Mio €). Seit 2005 liegen die Investitionen über den Abschreibungen, der Zielsetzung eines nachhaltigen Wachstums entsprechend. Im Berichtsjahr bewegten sich die Abschreibungen (Rechte und Sachanlagen) mit 18,2 Mio € über dem Niveau des Vorjahres (2019: 17,0 Mio €). Effiziente Produktion Mit der Inbetriebnahme der neuen Auslieferungshalle im Werk II in Leonding erfolgte 2020 auch eine Neuordnung der PANTHER- Produktion und der zugehörigen Logistik. Durch die Trennung der Linienproduktion von nachgelagerten Prozessen mit Kundenbetei- ligung konnte die Effizienz in der Fahrzeugfertigung gesteigert werden. Für eine Verbesserung der Materialversorgung sorgen neu gestaltete Bereitstellungsflächen, definierte Übergabezonen und neue Belieferrouten mit Einbahnregelung. Neu geordnet wurden auch die logistischen Prozesse am Standort Mogendorf, wo Rosenbauer Brandschutz Deutschland seit 2019 eine robotergestützte Fertigung für Sprinklerrohre betreibt. Außen- und Innenlagerflächen wurden neu gestaltet, die Materialströme neu organisiert und das Warenwirtschaftssystem optimiert. Darüber hinaus wurde ein neues Bürogebäude mit mehr Platz bezogen und der frühere Standort aufgelassen. Erweiterte Kapazitäten Im österreichischen Asten betreibt Rosenbauer seit 2019 ein Logistikzentrum für Ersatzteile und für die Auslieferung von in Kisten verpackten, nicht-komplettierten Fahrzeugaufbauten (SKD- bzw. CKD-Aufträge). Dadurch konnte die logistische Infrastruktur am Stammsitz in Leonding weiter entflochten und die werksnahen Lager stärker nach den Produktionsbedarfen ausgerichtet werden. Ende 2020 hat Rosenbauer Österreich an demselben Standort mit der Errichtung eines neuen Kundenzentrums begonnen, das über eine umfangreiche Serviceinfrastruktur und einen modernen Shop verfügen wird. Insbesondere in der Modernisierung und Generalüberholung von Feuerwehrfahrzeugen (Refurbishment) wird großes Potenzial gesehen. Durch diese Übersiedlung von Leonding nach Asten werden weitere Flächen in der Konzernzent- rale frei, die künftig großteils der Produktion zur Verfügung stehen sollen. Am Standort Radgona (Slowenien) wurde im Berichtsjahr ebenfalls eine neue Logistikhalle errichtet und im ersten Quartal 2021 in Betrieb genommen. In der neuen Halle wurden entspre- chende Funktionsflächen geschaffen, darüber hinaus wurden ein Hochregallager mit 2.500 Stellplätzen und ein Routenbahnhof eingerichtet. Die Maßnahmen sind Teil eines mehrjährigen Standort-Ausbauprogramms, mit dem das geplante Wachstum von Rosenbauer Slowenien sichergestellt werden soll. Effiziente Prozesse Die Einführung von SAP S/4HANA als neues, konzernweites ERP-System schreitet weiter voran und hat im Oktober 2020 mit Investitionen Abschreibungen Investitionen/Abschreibungen (in Mio €) 2020 2019 2018 35,0 18,2 17,7 17,0 18,7 16,7 18 Jahresfinanzbericht 2020 der Erstellung des Business Blueprints für Vertriebs- und Servicegesellschaften einen weiteren Meilenstein passiert. In diesem Pflichtenheft ist definiert, welche Funktionen das System erfüllen wird und wie es aufgebaut sein muss, um die Prozesse bei Rosenbauer korrekt abzubilden. Anschließend wurden die Umsetzungsdetails für die diesjährige Ausrollung in Vertrieb und Service festgelegt. Finanzierung Bei der Finanzierung des Konzerns wird stets auf die Erhaltung einer gesicherten Liquidität geachtet. Mit der kontinuierlichen Überwachung der Bestände und der Lieferforderungen soll im Rahmen des Bilanzsummenmanagements eine Optimierung des Umlaufvermögens sichergestellt werden. Die Eigenmittel betrugen zum Jahresultimo 287,6 Mio € (2019: 253,4 Mio €). Bedingt durch eine gleichzeitig niedrigere Bilanz- summe erhöhte sich die Eigenkapitalquote auf 31,6 % (2019: 25,9%). Die lang fristigen verzinslichen Verbindlichkeiten, überwiegend Fixzins vereinbarungen, waren 2020 mit 219,7 Mio € (2019: 216,1 Mio €) praktisch stabil. Die für die gesamten verzinslichen Finanz verbindlichkeiten angefallenen Zinsen betrugen 4,8 Mio € (2019: 5,5 Mio €). Der Durchschnittszinssatz belief sich auf 1,3 % (2019: 1,5 %). Begünstigt durch das anhaltend niedrige Zinsum- feld nutzte Rosenbauer seine gute Bonität, um die Finanzierungs- kosten zu optimieren. Die Bilanzkennzahlen des Rosenbauer Konzerns spiegeln die Struktur des Geschäftes der Feuerwehrbranche wider. Aufgrund der Bemühungen zur Reduktion des Trade Working Capitals konnte die Nettoverschuldung (der Saldo aus verzins- lichen Verbindlichkeiten abzüglich Zahlungsmittel und Wert- papiere) trotz eines höheren Umsatzes auf 289,3 Mio € (2019: 342,5 Mio €) gesenkt werden. Die Gearing Ratio ging auf 100,6 % (2019: 135,1 %) zurück. Der Nettogeldfluss aus der operativen Tätigkeit stieg in 2020 deutlich auf 96,4 Mio € (2019: -26,6 Mio €). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf das höhere EBITDA und die deutliche Reduktion des Working-Capitals, insbesondere durch den Abbau von Vorratsbeständen, zurückzuführen. Kennzahlen (in Mio €) 2018 2019 2020 Capital Employed 1 498,6 603,8 656,4 ROCE 9,8 % 8,6 % 8,8 % ROE 18,4 % 18,6 % 19,0 % 1 Durchschnitt Vermögensstruktur Die finanzielle Situation des Rosenbauer Konzerns präsentiert sich weiterhin solide. Die Bilanzsumme reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr und betrug zum 31. Dezember 2020 909,5 Mio € (2019: 977,5Mio€). Das langfristige Vermögen erhöhte sich geringfügig und belief sich zum Jahresende auf 235,8 Mio € (2019: 230,5 Mio €). Die Nutzungsrechte, die seit 2019 aufgrund von IFRS 16 „Leasingver- hältnisse“ ebenfalls im langfristigen Vermögen bilanziert werden, konnten dabei auf 32,2 Mio € (2019: 37,7 Mio €) gesenkt werden. Das kurzfristige Vermögen belief sich auf 673,7 Mio € (2019: 747,0 Mio €). Bilanzstruktur im Dreijahresvergleich (in Mio €) 201820192020 2018 20202019 AKTIVA PASSIVA 179,8 224,8 368,1 475,5 234,4 277,2 253,4 237,1 394,1 257,6 53,6 61,3 226,3 276,4 Anlagevermögen Vorräte Forderungen und sonstiges Vermögen Eigenkapital Verzinsliche Verbindlichkeiten Rückstellungen Verbindlichkeiten und sonstige Schulden 287,6 58,3 309,1 254,5 231,9 417,3 260,3 19Wirtschaftsbericht Im Herbst 2020 hat Rosenbauer ein Projekt zur Optimierung des Cash Conversion Cycle gestartet, welches zum Ziel hat, das Trade Working Capital zu reduzieren. Das Projekt läuft bis Ende 2021, hat aber schon im Berichtsjahr erste positive Auswirkungen auf die Bilanzstruktur und den Cashflow aus operativer Tätigkeit gezeigt. Das Trade Working Capital verbesserte sich zum Jahresultimo auf 421,1 Mio € (2019: 467,1 Mio €). Dieser Rückgang ist vor allem auf eine deutliche Reduktion der Vorräte zurückzuführen. So sanken die Vorräte auf 417,3 Mio € (2019: 475,5 Mio €). Die kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten reduzierten sich im Berichtsjahr von 140,1 Mio € auf 56,4 Mio €. BESCHAFFUNG, LOGISTIK UND PRODUKTION Einkaufs- und Lieferantenpolitik Für den Geschäftserfolg des Rosenbauer Konzerns ist es von essenzieller Bedeutung, nur mit den besten und innovativsten Lieferanten zusammenzuarbeiten. Die Anforderungen der Feuerwehren verändern sich permanent, entsprechend flexibel müssen Rosenbauer und seine Zulieferer darauf reagieren können. Rosenbauer setzt gezielt auf eine enge und partner- schaftliche Zusammenarbeit mit seinen Zulieferern, die sorgfältig ausgewählt und laufend evaluiert werden. Gemeinsam werden Strategien zur Optimierung der Logistikkette, Verbes- serung der Kosteneffizienz, Erfüllung von Umweltaspekten bis hin zu innovativen Produktlösungen entwickelt. Ziel der inten siven Zusammenarbeit ist es unter anderem, neben der Nutzung des eigenen Wissens auch auf das Know-how, die Kreativität und die Erfahrung der Lieferanten zurückzugreifen. Hohes Zukaufsvolumen Basierend auf der hohen Materialintensität (57 % der Umsatz- erlöse) und einem damit korrespondierenden hohen Einkaufsvolu- men ist die termingerechte Versorgung der Produktion eine zentrale Herausforderung. Ein Großteil des Rosenbauer Einkaufs- volumens wird in Europa beschafft, der Rest stammt überwiegend aus den USA. Die wichtigsten Lieferanten kommen aus Öster- reich, Deutschland und den USA. Den größten Anteil am Konzern-Einkaufsvolumen haben die Fahrgestelle. Sie sind für Rosenbauer im Regelfall ein durch- laufender Posten. Fahrzeuge für den amerikanischen Markt sowie die komplette PANTHER-Reihe und der neue RT werden auf eigene Fahrgestelle aufgebaut, die bei Rosenbauer Motors in Wyoming (Minnesota) und in Leonding gefertigt werden. Durch eine konsequente Einkaufspolitik gelingt es Rosenbauer schon seit Jahren, Preisschwankungen beim Zukauf zu glätten. Rosenbauer beobachtet laufend die Preisentwicklung von Rohstoffen und reagiert auf Preisschwankungen mit einer der Situation angepassten Einkaufspolitik. Logistik und Produktion Über das Rosenbauer Supply Chain Management wird der Material- und Informationsfluss entlang der Wertschöpfungskette gesteuert. Dabei steht der Kundennutzen im Vordergrund: Transparenz über den Auftragsprozess, kurze Lieferzeiten, hohe Termintreue. Durch die laufende Optimierung des Supply Chain Managements wird versucht, die Lagerbestände nachhaltig zu senken, die Auftragsdurchlaufzeiten zu reduzieren, höchste Planungsqualität und -stabilität sicherzustellen und alle Beteiligten am Gesamtpro- zess zu synchronisieren und auf dem gleichen Informationsstand zu halten. Im Berichtsjahr wurde das Logistikmanagement vor besondere Herausforderungen gestellt. Im Zuge der COVID-19-Pandemie schlossen einige Zulieferer vorübergehend ihre Werke und so konnte auch Rosenbauer seine Produktion kurzfristig nicht voll versorgen. Als Reaktion darauf wurde die Beschaffung proaktiv forciert, wodurch die Teileversorgung rasch wieder sichergestellt und übers Gesamtjahr eine Produktionsleistung auf dem Niveau der Vorjahre erzielt werden konnte. Ebenfalls in 2020 wurde das Projekt „Logistik 2028“ gestartet, das über die Mittelfristplanung (bis 2025) um drei Jahre hinaus- reicht. In dem Projekt geht es um die gesamtheitliche Betrach- tung der Logistikachse Leonding-Neidling und deren weitere Optimierung zusammen mit einem darauf spezialisierten Partner. NACHTRAGSBERICHT Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Gesellschaft eingetreten, die zu einer Änderung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt haben. 20 Jahresfinanzbericht 2020 NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG/NACHHALTIGKEIT Nachhaltigkeitsverständnis Unter Nachhaltigkeit versteht Rosenbauer verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln für langfristigen ökonomischen Erfolg im Einklang mit Umwelt und Gesellschaft. Nachhaltig profitabel zu wachsen ist erklärtes Unternehmensziel. Dabei werden Geschäfts partner, Kunden, Mitarbeiter und sämtliche weiteren Stakeholder miteinbezogen und im direkten Dialog angesprochen. In der Rosenbauer Nachhaltigkeitsstrategie sind die zentralen Handlungsschwerpunkte festgelegt. Neben der effizienten Nutzung von Ressourcen will Rosenbauer als Technologieführer mit zukunftsorientierten Materialien Produkte schaffen, die den Kunden zum Schutz von Leben und Infrastruktur dienen. Darüber hinaus hat Rosenbauer den Anspruch, als Top-Arbeitgeber seinen Mitarbeitern eine ausgewogene Work-Life-Balance zu ermöglichen und für sie eine moderne und vor allem sichere Arbeitsumgebung zu schaffen. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist eingebettet in die Unternehmens- strategie; ihr Fundament sind die Rosenbauer Markenwerte. Aus Tradition neugierig stellt sich Rosenbauer weltweit den Herausforderungen der modernen Feuerwehren und geht selbstbewusst voran. Als ihr Partner arbeitet Rosenbauer fokussiert an Produkt- und Servicelösungen, die den Alltag der Einsatzkräfte erleichtern und vor allem sicherer machen. Der Konzern fühlt sich in seinem Handeln nicht nur an gesetzliche Bestimmungen gebunden, sondern hat eigene Regeln wie den Code of Conduct aufgestellt, die darüber hinausgehen. Nachhaltigkeitsmanagement Das Rosenbauer Nachhaltigkeitsmanagement ist organisatorisch im Bereich Corporate Communication & Investor Relations angesiedelt und berichtet an den Vorstand. Ziel des Nachhaltig- keitsmanagements ist es, in allen Geschäftsprozessen die Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu berücksichtigen und die ökonomischen mit den ökologisch-sozialen Vorstellungen des Unternehmens in Einklang zu bringen. Dabei arbeiten Nachhaltigkeitsmanagement und operative Einheiten eng zusammen. Zur Steuerung und jährlichen Überprüfung der Zielerreichung werden sowohl quantitative als auch qualitative Messinstrumente eingesetzt. Nachhaltigkeitsberichterstattung Seit dem Geschäftsjahr 2017 veröffentlicht Rosenbauer jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht, der über die Rosenbauer Website abgerufen werden kann. Außerdem wird eine Broschüre heraus- gegeben, die die wichtigsten Daten und Fakten zur Nachhaltigkeit zusammenfasst. Der Nachhaltigkeitsbericht wurde nach den „GRI-Standards“ (Global Reporting Initiative) und nach den Anforderungen des österreichischen „NaDiVeG“ (Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz) erstellt und erscheint gemäß § 267a UGB als gesonderter nichtfinanzieller Bericht. 2020 wurde der Bericht vom Aufsichtsrat geprüft und freigegeben. MITARBEITER Management der COVID-19-Pandemie Bereits zu Beginn der sich abzeichnenden COVID-19-Pandemie hat Rosenbauer in seiner Zentrale einen konzernweiten Krisen- stab eingesetzt. Dieser Krisenstab hat das globale COVID-19- Management von den frühen Reisebeschränkungen bis hin zu den Schutzmaßnahmen übernommen. Tagesaktuell wurden Maßnah- menpläne erstellt, in verschiedene Sprachen übersetzt und allen Konzerngesellschaften zur Verfügung gestellt. Die Arbeitsbedingungen an den Rosenbauer Standorten wurden so angepasst, dass das Infektionsrisiko minimiert wurde. Neben umfangreichen Möglichkeiten der Telearbeit für Büroangestellte Weitere rechtliche Angaben Beschäftigte nach Ländern 2020 12 % Rest der Welt 25 % Deutschland 22 % USA 41 % Österreich Anzahl der Beschäftigten zum 31.12. 2020 2019 2018 1572.306 1.521 3.984 3.8281552.282 1.391 3.6211412.151 1.329 Arbeiter Angestellte Lehrlinge 21Weitere rechtliche Angaben wurden Schicht- und Arbeitspläne so umgestaltet, dass notwen- dige Sicherheitsabstände eingehalten werden konnten. Das Wohl der Mitarbeiter stand bei annähernd voller Produktion immer im Vordergrund. So wurden Werksurlaube auf das Frühjahr vorver- legt und die Möglichkeit zur Kurzarbeit genutzt. Im Fall begründeter Verdachtsfälle wurden Mitarbeiter noch vor dem Vorliegen eines amtlichen Testergebnisses frühzeitig in Quarantäne geschickt, auch wenn es dafür keinen Kostenersatz gab. Auch diese Maßnahme hat dazu beigetragen, die Fallzahlen an den Standorten gering zu halten. Es wurden Pläne erarbeitet, um im Falle der Verfügbarkeit von Impfstoffen die betriebliche Infrastruktur zur Impfung der Mitarbeiter heranzuziehen. Personalpolitik Rosenbauer verfolgt eine konsequente Wachstumsstrategie, die von einem modernen Personalmanagement unterstützt wird. Wichtigste Ziele sind die Positionierung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber in der Öffentlichkeit, die Implementierung von modernen Führungsinstrumenten in den operativen Prozessen, die Förderung von Internationalität und Diversität in der Mitarbei- terstruktur sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen für eine leistungsorientierte Unternehmenskultur. Das Unternehmen legt großen Wert auf fachlich wie sozial kompetente Mitarbeiter; es unterstützt diese gezielt bei der Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten. Neben einem umfang reichen Qualifizierungsangebot gibt es spezielle Programme für die Team- und Führungskräfteentwicklung. Aufgrund der COVID-19-Pande- mie wurde der mit Ende 2017 begonnene, wachstums bedingte Personalaufbau vorerst nicht vollumfänglich weiter fortgesetzt. Zum Jahresende 2020 waren im Konzern 3.984 Mitarbeiter beschäftigt, um 4,1 % mehr als im Vorjahr. Zudem waren zum Jahresultimo 2020 insgesamt 244 Leiharbeitskräfte (2019: 341) im Konzern beschäftigt. Personalentwicklung Die Entwicklung und Qualifizierung der Mitarbeiter ist eine der wichtigsten Aufgaben des HR-Managements. Rosenbauer arbeitet laufend an der Bereitstellung eines breiten Angebots an Aus- und Weiterbildungsprogrammen. Diese umfassen vor allem technische und betriebswirtschaftliche Trainings, Seminare zur Verbesserung der Projektmanagement-Kompetenz, der Gesprächsführung und der sozialen Kompetenzen sowie Angebote zum Erlernen und zur Perfektionierung von Fremd- sprachen. Trotz der Pandemie wurden 2020 im Konzern für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen insgesamt 750 Tsd € (2019:1,0Mio€) aufgewendet. Die Trainings wurden dabei auf hybride oder virtuelle Formate umgestellt, was eine Interna- tionalisierung der Trainingsteilnehmer bei gleichzeitigen Kosten- einsparungen ermöglichte. Als Fortführung des bewährten Management-Development-Pro- gramms, das Führungskräfte aus allen Konzerngesellschaften auf ihre Führungsaufgaben vorbereiten und eine strategische Managementreserve aufbauen soll, wurde im Berichtsjahr das Rosenbauer Next-Level-Programm fortgesetzt. Ziel ist es, akademisch fundiert und praxisrelevant Management- und Leadership- Skills nachhaltig zu etablieren. Das Programm fokussiert dabei auf strategische und organisationsbezogene Themen wie Change, Digital Business, Leadership-Mindset und Controlling. Die im Jahr 2019 gestartete Rosenbauer Sales & Purchase Academy – eine Maßnahme, die die komplette Vertriebs- und Einkaufsmannschaft bestmöglich für künftige Herausforderungen wappnen soll – wurde weitergeführt. Fokussiert auf den tatsäch- lichen Verkaufs- und Einkaufsalltag wurden Themen wie Kunden- analyse, Kommunikation & Präsentation sowie Verhandlungstech- niken behandelt. In einer Art Curriculum wurden ergänzend dazu Trainings in den Bereichen Betriebswirtschaft, Recht und Persönlichkeitsentwicklung besucht. Die Lehrlingsausbildung hat bei Rosenbauer einen sehr hohen Stellenwert. 2020 standen 157 Lehrlinge in Ausbildung, die wichtigsten Lehrberufe waren Metalltechniker mit Schwerpunkt Maschinenbau, Mechatroniker und Industriekaufleute. Chancengleichheit Rosenbauer ist bestrebt, jedem Mitarbeiter die gleichen Chancen einzuräumen – unabhängig von Abstammung, Alter, Geschlecht, Kultur oder Herkunft. Die Diversität im Konzern wird konstruktiv genutzt und prägt die Unternehmenskultur. Da die Feuerwehr- branche traditionell von Männern als berufl iches Betätigungsfeld gewählt wird, setzt Rosenbauer gezielt auf Maßnahmen zur Frauenförderung. Dies beinhaltet das gesellschaftliche Engage- ment, mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern, und zeigt sich zum Beispiel in der bevorzugten Aufnahme von weiblichen Lehrlingen. So werden schon seit einigen Jahren junge Frauen in den Lehrberufen Mechatronik und Metalltechnik ausgebildet bzw. sind diese mittlerweile bereits als Produktionsmitarbeiterin- nen tätig. Ende 2020 waren 12,7 % (2019: 12,4 %) der Beschäftig- ten weiblich. 22 Jahresfinanzbericht 2020 INFORMATIONEN GEMÄSS § 243A ABS. 1 UGB Rosenbauer ist mit Stückaktien im Prime Market der Wiener Börse gelistet. Das Grundkapital der Rosenbauer International AG beträgt 13,6 Mio €, eingeteilt in 6.800.000 nennbetragslose Stückaktien, die jeweils einen anteiligen Betrag am Grundkapital von 2,0 € verbriefen. 3.665.912 Aktien lauten auf Namen und 3.134.088 sind Inhaberaktien. Jede Rosenbauer Aktie berechtigt zu einer Stimme. Die Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH (BVG) hält 51 % der Anteile an der Rosenbauer International AG. Die BVG hat die Übertragung ihrer Aktien an Dritte an eine Mehrheit von 75 % der Stimmen gebunden. Unter Beachtung der Gleichbehandlung liegen bezüglich der Stimmrechte oder der Übertragung von Aktien keine Beschränkungen vor, sofern der Anteil an Inhaber- aktien am Grundkapital der Gesellschaft zu keinem Zeitpunkt unter 40 % liegt. Ein Gesellschafter der Rosenbauer Beteiligungs- verwaltung GmbH hält indirekt durchgerechnet 11,9 % der Anteile an der Rosenbauer International AG. Es gibt keine Inhaber von Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mitarbeiter, die Aktien besitzen, üben ihre Stimmrechte direkt aus. In der Satzung der Rosenbauer International AG sind die Bestimmungen zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates festgelegt. Zum Mitglied des Vorstandes kann nur bestellt werden, wer das 65. Lebensjahr zum Zeitpunkt der Bestellung noch nicht vollendet hat. Die Bestellung einer Person zum Mitglied des Vorstandes, die zum Zeitpunkt der Bestellung das 65. Lebensjahr bereits vollendet hat, ist jedoch dann zulässig, wenn mit entsprechendem Beschluss der Hauptversammlung die Zustimmung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen erteilt wird. In den Aufsichtsrat kann nur gewählt werden, wer das 70. Lebensjahr zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht vollendet hat. Die Wahl einer Person zum Mitglied des Aufsichtsrates, die zum Zeitpunkt der Wahl das 70. Lebensjahr bereits vollendet hat, ist jedoch zulässig, wenn der entsprechende Beschluss in der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst wird. Für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebotes gibt es keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft, ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder den Mit arbeitern. Der Corporate-Governance-Bericht des Rosenbauer Konzerns ist auf der Website www.rosenbauer.com/de/at/group im Kapitel „Investor Relations“ unter „Corporate Governance“ veröffentlicht. RISIKOMANAGEMENT Rosenbauer ist in seinem unternehmerischen Handeln mit unterschiedlichen Risiken konfrontiert. Die kontinuierliche Identifizierung, Bewertung und Steuerung dieser Risiken ist integraler Bestandteil des Führungs-, Planungs- und Controlling- Prozesses. Das Risikomanagement greift auf die im Konzern vorhandenen Organisations-, Berichts- und Führungsstrukturen zurück und ergänzt diese um spezifische Elemente, die zur ordnungsgemäßen Risikobeurteilung erforderlich sind. Im Kern besteht das Rosenbauer Risikomanagement aus fünf Elementen:  der schriftlich ausformulierten Risikostrategie sowie der ergänzenden Risikopolitik,  einer definierten Organisationsstruktur mit Risiko- verantwortlichen in den einzelnen Geschäftsbereichen und operativen Einheiten sowie einem zentralen Risikokoordinator,  einer regelmäßigen Risikoerfassung und -bewertung in allen Bereichen und den Tochtergesellschaften,  der Reporting-Struktur des Konzerns und  dem Risikobericht auf Geschäftsbereichs- und Einzel- gesellschaftsebene. Systematische Überwachung Das Rosenbauer Risikomanagement ist in einem webbasierten System abgebildet und definiert einen strukturierten Prozess zur systematischen Überwachung der Geschäftsrisiken. Jährlich werden diese konzernweit erfasst bzw. aktualisiert, hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und des zu erwartenden Schadens ausmaßes analysiert sowie quantitativ oder qualitativ bewertet. Als Hilfestellung sind in einem eigenen Katalog jene Risiken zusammengefasst, die eine Bedrohung für das Unterneh- men darstellen können. Aus der Risikoanalyse werden auf operativer Ebene die erforder- lichen Kontroll- und Steuerungsmaßnahmen und die Instrumente zur Risikobewältigung abgeleitet. Verantwortlich für die Um se- tzung sind die Risikoeigner in den einzelnen Areas, Geschäftsbe- reichen und Gesellschaften. Darüber hinaus werden die Ergeb- nisse der Risikoinventur einmal jährlich an den Prüfungs- ausschuss berichtet. Im Zuge dieses Termins wird auch die generelle Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des Systems beurteilt. INTERNES KONTROLLSYSTEM Das Interne Kontrollsystem (IKS) hat die Aufgabe, die Effektivität und Effizienz der Geschäftstätigkeit zu sichern. Es besteht aus systematisch gestalteten organisatorischen Maßnahmen und Kontrollen zur Einhaltung von internen und externen Richtlinien sowie zur Abwehr von Schäden, die beispielsweise durch ungeregelte oder unrechtmäßige Handlungen verursacht werden können. Die Kontrollen sind direkt in die unternehmerischen Prozesse und Abläufe integriert. Darüber hinaus erfolgen prozessunabhängige Prüfungen der Wirksamkeit der Kontrollen durch die Interne Revision. Zielgerichtetes Kontrollumfeld Eine wichtige Basis des IKS stellen die unternehmensweit gültigen Regelungen und Richtlinien dar. Dazu kommen die im Manage- mentsystem verankerten Prozessdarstellungen und hinterlegten Arbeitsanweisungen. Im Rahmen von internen Audits wird kontrolliert, ob diese Richtlinien eingehalten und die Prozesse sauber ausgeführt werden. Die Ergebnisse werden dokumentiert, Empfehlungen abgeleitet und die operative Umsetzung wird überwacht. Einheitliche Rechnungslegung Das Kontrollumfeld des Rechnungslegungsprozesses ist durch eine klare Aufbau- und Ablauforganisation gekennzeichnet. Sämtliche Funktionen sind eindeutig Personen (zum Beispiel in Finanzbuchhaltung oder Controlling) zugeordnet. Die am Rechnungslegungsprozess beteiligten Mitarbeiter erfüllen alle fachlichen Voraussetzungen. Bei den relevanten Prozessen der Rechnungslegung wird, soweit es die Größe der jeweiligen Gesellschaft zulässt, auf ein Vier-Augen-Prinzip geachtet. Bei den verwendeten Finanzbuch haltungssystemen handelt es sich überwiegend um Standard software, die gegen unbefugte Zugriffe geschützt ist. Auf den Rechnungslegungsprozess bezogene wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sind in einem Konzernhandbuch verbindlich festgelegt. Detaillierte Finanzberichte Die Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten im Rechnungswesen wird regelmäßig anhand von Stichproben und Plausibilitätsprüfun- gen überprüft. Zudem erfolgen laufende Analysen durch das konzernweite Controlling und Treasury. Detaillierte Finanzberichte werden auf Monats- und Quartalsbasis erstellt bzw. sind täglich aktuell abrufbar, um Abweichungen in der Ertrags- und Vermö- genslage von den Planzahlen rasch identifizieren und beheben zu können. Risiken und Chancen 23Risiken und Chancen Klare Zuständigkeiten Dieses ausgeprägte Regelungs- und Berichtssystem gibt neben den prozessorientierten Rahmenbedingungen vor allem ablauf- orientierte Maßnahmen vor, die von sämtlichen betroffenen Einheiten umgesetzt werden müssen. Die operative Verantwor- tung liegt bei den jeweiligen Prozessverantwortlichen. Die Einhaltung des Rosenbauer Regelwerks wird durch die Interne Revision im Rahmen der periodischen Prüfungen der einzelnen Bereiche überwacht. ERLÄUTERUNG DER EINZELRISIKEN Umfeld- und Branchenrisiken Globale Erwärmung – Risiken und Chancen Im Jahr 2020 wurde mit Unterstützung eines externen Beraters eine Analyse der klimabezogenen Risiken und Chancen durchge- führt. Dabei wurden die Empfehlungen der Taskforce on Climate- related Financial Disclosures (TCFD) angewandt. In einem ersten Schritt wurden jene klimabezogenen Risiken und Chancen identifiziert, die für Rosenbauer potenziell finanziell relevant sein könnten. Diese wurden auf Basis einer Analyse öffentlicher Informationen vergleichbarer Unternehmen und von Erkenntnissen der Klimawissenschaft erhoben. Zusätzlich wurden in den relevanten Fachabteilungen von Rosenbauer wie etwa Risikomanagement, Einkauf oder Innovation Interviews geführt, um die Perspektiven und Erfahrungen der diversen internen Stakeholder einfließen zu lassen. Die identifizierten klimabezoge- nen Risiken und Chancen wurden in der Folge einer Bewertung hinsichtlich ihrer finanziellen Auswirkungen auf Rosenbauer und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit unterzogen. Dies wurde in enger Abstimmung mit dem Risikomanagement von Rosenbauer konzipiert und durchgeführt, um die Anschlussfähigkeit des Prozesses sowie der Ergebnisse sicherzustellen. Es ist angedacht, die Identifizierung sowie Bewertung klimabezogener Risiken und Chancen in den laufenden Risikomanagementprozess zu integrieren. Als wesentlichste klimabezogene Herausforderung wurden die physischen Klimarisiken für die Rosenbauer Produktions- und Montagestandorte identifiziert, als wesentlichste klimabezogene Chance der allgemein zunehmende Bedarf an Brandschutzpro- dukten sowie die Chancen für neue Rosenbauer Produkte und Services. Um die möglichen Auswirkungen der globalen Erwär- mung auf Rosenbauer besser zu verstehen, wurde eine Szenarien- analyse nach TCFD durchgeführt. Hierfür werden Klimaszenarien der Klimawissenschaft herangezogen und zum Unternehmen in Kontext gestellt. Weiterführende Informationen finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht 2020 von Rosenbauer ab S. 13. Rosenbauer ist Unterstützer der TCFD. Marktrisiken und -chancen Das internationale Feuerwehrgeschäft ist ein typischer Nachläu- fer und reagiert erst mit einer Verzögerung von zwölf bis 24 Monaten auf konjunkturelle Schwächen. Das liegt daran, dass die Kunden überwiegend aus dem öffentlichen Sektor kommen, ihre Beschaffungen langfristig planen und mit ihren Investitionen auch antizyklisch Impulse setzen wollen. Bei der Beurteilung marktwirtschaftlicher Risiken und Chancen orientiert sich Rosenbauer an den Annahmen führender Institutio- nen über die wirtschaftliche Entwicklung in den einzelnen Regionen und Ländern. Auch nach Elementarereignissen und Naturkatastrophen wird verstärkt in Feuerwehrtechnik investiert. Planbar sind diese Beschaffungen zwar nicht, bieten aber immer wieder zusätzliche Absatzchancen für die Feuerwehrausstatter. Rosenbauer analysiert regelmäßig die maßgeblichen Branchen- risiken und nutzt Chancen durch rasches Reagieren auf Marktver- änderungen. Die jährliche Geschäftsplanung wird aus der Mittelfristplanung abgeleitet und umfasst einen nach Regionen und Produkten gegliederten Zielkatalog, der als Steuerungsinstrument dient. So können Chancen und strategische Risiken frühzeitig erkannt werden. Zur nachhaltigen Absicherung des Wachstums verfolgt Rosenbauer eine konsequente Internationalisierungsstrategie. Mit Produktionsstätten auf drei Kontinenten und einem weltweiten Vertriebs- und Servicenetz lassen sich Absatzschwankungen in einzelnen Märkten ausgleichen. Wettbewerbs- und Preisdruck Der größte Wettbewerbs- und Preisdruck in der Feuerwehr- branche herrscht bei Kommunalfahrzeugen. Die zunehmende Zentralisierung des Beschaffungswesens bietet durch die Förderung eines fairen Wettbewerbs und transparentere Prozesse Chancen, birgt aber auch durch die Bündelung der Beschaffung das Risiko, Großaufträge zu verlieren. Rosenbauer analysiert und überwacht permanent die Markt- und Absatzentwicklung in den einzelnen Ländern bzw. Regionen/ Areas und hat für jeden Vertriebs- und Produktbereich klar definiert, wie dabei strategisch vorzugehen ist und welche Wachstumsziele verfolgt werden. Risiken infolge gesetzlicher und politischer Rahmenbedingungen Risiken, die sich für das Feuerwehrgeschäft aufgrund politisch oder rechtlich veränderter Rahmenbedingungen ergeben, können kaum abgesichert werden. Wegen der überwiegend öffentlichen Abnehmer kommt es allerdings nur in Ausnahmefällen zu Stornierungen von Aufträgen. Durch politische Krisen oder allfällige Embargobestimmungen kann der Zugang zu bestimmten Märkten vorübergehend eingeschränkt sein. 24 Jahresfinanzbericht 2020 Viele Länder haben in letzter Zeit strengere Regelungen hinsicht- lich des Einsatzes von gefährlichen Substanzen erlassen. Die Nichteinhaltung der einschlägigen Vorschriften kann mit erheblichen Strafen und Reputationsrisiken verbunden sein. Gefährliche Substanzen kommen in fluorhaltigen Löschmitteln vor. Spezielle Vorkehrungen zur Vermeidung von gefährlichen Substanzen erhöhen die Produktanforderungen. Rosenbauer begegnet den strengeren Bestimmungen mit der Entwicklung von speziellen Zumischsystemen und Werfern, die den Einsatz von fluorfreien Schaummitteln ermöglichen und damit Umwelt und Mensch schützen. In der Produktion wird gefährlichen Substanzen, die die Gesund- heit der Arbeitnehmer gefährden können, durch die laufende Überwachung der Risikoarbeitsplätze sowie durch die Einhaltung lokaler Vorschriften entgegengetreten. Betriebliche Risiken Produktionsrisiken und -chancen Die Produktionstätigkeit erfordert eine intensive Auseinander- setzung mit den Risiken entlang der Wertschöpfungskette. Im Zuge sich verkürzender Innovationszyklen kommt der Forschungs- und Entwicklungsarbeit wachsende Bedeutung zu. Die potenziellen Produktionsrisiken werden über eine Reihe von Kennzahlen (Produktivität, Montage- und Durchlaufzeiten, Produktionsstückzahlen, Qualität, Kosten etc.) permanent überwacht. Das zentrale Steuerungselement in der Fahrzeugferti- gung ist neben Kennzahlen vor Ort die „mitlaufende Kalkulation“, bei der im Soll-Ist-Vergleich die Herstellkosten jedes Einzelauftra- ges überwacht werden. Zur Abfederung von Veränderungen in der Auslastung einzelner Standorte fertigt Rosenbauer im Konzern- verbund und vergibt Fertigungsaufträge auch an externe Partner. Dadurch wird das Risiko einer Unterauslastung der Produktion im Falle eines deutlichen Marktrückganges in Grenzen gehalten. Ertragsrisiken, die sich aufgrund von externen Störungen in der Produktion ergeben können, werden durch entsprechende Produktionsausfallsversicherungen abgedeckt. Eine angemessene Versicherungsdeckung besteht auch für Risiken im Zusammen- hang mit Feuer, Explosionen und ähnlichen elemen taren Gefahren. Produktrisiken und -chancen Rosenbauer betreibt ein konsequentes Qualitätsmanagement nach ISO 9001. Dieses wird laufend auditiert und trägt wesent- lich dazu bei, weltweit eine einheitliche Produktqualität zu gewährleisten und Haftungsrisiken zu minimieren. Moderne Entwicklungsmethoden, die permanente Kontrolle und Verbesse- rung der Produktqualität sowie laufende Prozessoptimierungen tragen ebenfalls zur Verringerung von Risiken bei. Dennoch können Produktmängel nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Zur Reduzierung möglicher finanzieller Risiken wird im Konzern neben dem Risiko managementsystem auch das Instrument der Produkthaftpflichtversicherung eingesetzt. Um Produkte mit höchstmöglichem Kundennutzen anbieten zu können, betreibt Rosenbauer ein systematisches Innovationsmanagement und arbeitet in der Produktentwicklung eng mit den Feuerwehren zusammen. Ein professionelles Produktmanagement gibt die Richtung im Entwicklungsprozess vor. Im Rahmen einer Techno- logie-Roadmap werden Marktanalysen und Wirtschaftlichkeits- überlegungen miteinbezogen. Die demografische Entwicklung zieht eine Veränderung der Personalbasis der Feuerwehren nach sich und stellt damit auch die Hersteller von Feuerwehrtechnik vor neue Herausforderun- gen. Frauen und ältere Menschen werden künftig vermehrt im Feuerwehrdienst tätig sein, Technik und Ausrüstung müssen demnach so gestaltet werden, dass sie deren Bedürfnissen in der Bedienung entgegenkommen. Rosenbauer beschäftigt sich im Innovations-, Technologie- und Wissensmanagement sowie in der Produktentwicklung intensiv mit diesen Herausforderungen und bindet die Feuerwehren als Partner auch in den Entwicklungs- prozess mit ein. Beschaffungs- und Einkaufsrisiken Die Beschaffungs- und Einkaufsrisiken bestehen insbesondere in möglichen Lieferantenausfällen, Qualitätsproblemen und Preiserhöhungen. Die Standardisierung von Bauteilen und Komponenten, die Diversifizierung der Lieferantenstruktur sowie eine klare Beschaffungsstrategie je Produktgruppe wirken diesen Risiken entgegen. Um die termin- und qualitätskonforme Versorgung der Produktion sicherzustellen, werden die wichtigs- ten Zulieferpartner überwacht und die Planung und Steuerung der Lieferkette gemeinsam mit den Lieferanten laufend weiterentwi- ckelt. Dadurch kann das Risiko von Produktionsausfällen reduziert werden. So wurde im Pandemiejahr 2020 die Resilienz der Lieferkette auf die Probe gestellt und konnte dabei eine stabile Materialversor - gung von Produktion und Kunden gewährleisten. Ein entscheiden- der Baustein ist immer auch die termingerechte Verfügbarkeit von Fahrgestellen, auf die eigene Produktionsschritte aufbauen. Auch das internationale Netzwerk eigener Produktionsstätten trägt dazu bei, betriebliche Risiken zu minimieren. Zulieferrisiken aus möglichen Insolvenzen oder aus Elementarereignissen können jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Risiken im Zusammenhang mit der Rohstoff- und Energieversor- gung sind wegen der Art der Fertigung sowie der Vielzahl von Anbietern von untergeordneter Bedeutung. Rosenbauer benötigt in erster Linie Aluminium und Stahlteile. Durch eine vorausschauende Einkaufspolitik werden stabile und möglichst niedrige Einkaufs- preise abgesichert. In der Produktion wird aufgrund der überwie- genden Montagetätigkeit nur wenig Prozessenergie benötigt. 25Risiken und Chancen Informationstechnische Risiken Je vernetzter ein Unternehmen ist, umso größer ist das Cyberri- siko. Unter dem Begriff „Cyberrisiko“ werden dabei viele Einzelrisiken zusammengefasst, die aus einem potenziellen Cyber-Angriff resultieren können. Im Wesentlichen sind das die Verletzung der Vertraulichkeit von Daten (Ausspähen, Datenver- lust), die Verletzung der Integrität des IT-Systems oder der Daten (Manipulation durch Schadsoftware), die Verletzung der Verfüg- barkeit des IT-Systems oder der Daten (Unterbrechungen im internen Bereich, Ausfall von Kommunikationswegen) und Ähnliches. Damit erst gar kein Cyberrisiko schlagend wird, legt Rosenbauer großes Augenmerk auf eine sichere IT-Infrastruktur. Diesen Risiken wird durch regelmäßige Investitionen in Hard- und Software, den Einsatz von State-of-the-Art IT Security Systemen, modernen Datensicherungsmethoden sowie durch strukturierte Zugangs- und Zugriffskontrollen begegnet. Die Robustheit der Sicherheitssysteme wird zudem durch simulierte Angriffe von außen getestet. Die technischen Maßnahmen werden flankierend durch gezielte, regelmäßige IT Security und Datenschutz Awareness Trainings der Mitarbeiter unterstützt. Umweltrisiken Die Produktionstätigkeit des Rosenbauer Konzerns besteht im Wesentlichen aus Montagearbeiten und birgt daher kaum Umweltrisiken. Darüber hinaus gelten für die Prozesse klare Umweltstandards und Anweisungen, die in einem Umweltma- nagementsystem nach ISO 14001 dokumentiert sind und laufend durch interne wie externe Audits überprüft und weiterentwickelt werden. Das Energiemanagement an den österreichischen und deutschen Fertigungsstandorten ist nach ISO 50001 zertifiziert und dient als Instrument, mit dem Energiekosten und -verbräuche überprüft und Maßnahmen zur Reduktion des Ressourcen- verbrauchs abgeleitet werden. Personelle Chancen und Risiken Rosenbauer steht in einem veritablen Wettbewerb um die besten Köpfe. Der Unternehmenserfolg hängt entscheidend davon ab, wie gut es gelingt, Fachpersonal zu gewinnen, zu integrieren und an das Unternehmen zu binden. Ein leistungsorientiertes Entgeltsystem mit Beteiligung am Unternehmenserfolg sowie ein ausgeprägtes Talent-Management sind zwei der Instrumente, die Rosenbauer dabei einsetzt. Für die Personalgewinnung sorgen unter anderem ein umfassendes Praktikantenmanagement sowie Kooperationen mit Bildungsein- richtungen. Vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten tragen dazu bei, die Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Außerdem beschäftigt sich Rosenbauer intensiv mit der Nach- folgeplanung für Schlüsselpositionen im Management. Das Unternehmen nimmt die demografische Entwicklung zum Anlass, mit den Verände rungen durch eine älter werdende Belegschaft umzugehen und einen qualifizierten Fach- und Führungskräfte- nachwuchs mit entsprechender Vielfalt hinsichtlich Sprache, Gender und Internationalität zu sichern. Um Frauen für die Technik zu gewinnen, bildet Rosenbauer vermehrt weibliche Lehrlinge aus und führt diese gezielt auch an Produktionstätig- keiten heran. Rechtliche Risiken Die Rosenbauer International AG und ihre Tochtergesellschaften sind im Rahmen der Geschäftstätigkeit mit rechtlichen Verfahren, Ansprüchen und behördlichen Untersuchungen konfrontiert. Diese können unter anderem die Produktsicherheit, Händler-, Lieferanten- und weitere Vertragsbeziehungen betreffen sowie zu wettbewerbsrechtlichen Verfahren führen. 2017 wurde gegen die Rosenbauer International AG eine zivilrechtliche Klage eingereicht, die derzeit noch anhängig ist. Dafür wurde per 31. Dezember 2017 eine entsprechende Rückstellung gebildet. Im zweiten Halbjahr 2017 wurde gegen die Rosenbauer International AG eine Anzeige eingebracht, die einen im Jahr 2003 vom kroatischen Innenministeriums erteilten Auftrag betrifft. Ende 2020 wurden die Ermittlungen gegen die Rosenbauer International AG endgültig eingestellt. Im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses 2017 der Rosenbauer Deutschland GmbH wurden Unregelmäßigkeiten festgestellt. Die in diesem Zusammenhang eingeleiteten Untersuchungen konnten zum Jahresende 2018 abgeschlossen werden. Die Verfahren zur Geltendmachung von Ansprüchen auf dem Zivilrechtsweg wurden eingeleitet und sind derzeit noch offen. Compliance-Risiken wird im Rahmen des Rosenbauer Compliance- Managements begegnet . Regelmäßige Schulungen zielen darauf ab, Compliance-relevanten Verstößen vorzu beugen. Finanzielle Risiken Eine solide Finanzbasis ist für ein international tätiges Unter- nehmen von großer Bedeutung. Dank der guten Eigenmittel- ausstattung und der hervorragenden Bonität des Rosenbauer Konzerns konnten die benötigten Betriebsmittel- und Investitions- finanzierungen ohne Einschränkungen und zu sehr guten Konditionen sichergestellt werden. Hierzu wurde im Berichtsjahr nach der erfolgten Schuldscheintransaktion 2019 erstmalig ein Syndizierter Kredit (Club Deal bestehend aus 6 Hausbanken) in Höhe von 170 Mio € abgeschlossen. Die Laufzeit beträgt 3 Jahre mit zwei zusätzlichen Verlängerungsoptionen auf insgesamt 5Jahre. 26 Jahresfinanzbericht 2020 Zins- und Währungsrisiken Aus den internationalen Aktivitäten entstehen zins- und währungsbedingte Risiken, die durch den Einsatz entsprechender Sicherungsinstrumente abgedeckt werden. Dabei regelt eine konzernweit geltende Finanz- und Treasury-Richtlinie, welche Instrumente zulässig sind. Die operativen Risiken werden durch derivative Finanzinstrumente wie zum Beispiel Devisentermin- geschäfte sowie Zinssicherungsgeschäfte abgesichert. Diese Transaktionen werden ausschließlich zur Absicherung von Risiken, nicht hingegen zu Handels- oder Spekulationszwecken durchgeführt. In diesem Zusammenhang wird auf die Ausführun- gen in den Erläuternden Angaben verwiesen. Kreditrisiken Kreditrisiken, die sich aus Zahlungsausfällen ergeben können, werden gering eingeschätzt, da der überwiegende Teil der Kunden öffentliche Abnehmer sind. Bei Lieferungen in Länder mit einem erhöhten politischen oder wirtschaftlichen Risiko werden zur Absicherung staatliche und private Exportversicherungen in Anspruch genommen. Beurteilung des Gesamtrisikos Rosenbauer sieht sich gut aufgestellt, um die Anforderungen, die von den Kunden, den Märkten, vom wirtschaftlichen Umfeld und im internationalen Wettbewerb an das Unternehmen gestellt werden, auch künftig zu erfüllen. Aus der Analyse der derzeit erkennbaren Einzelrisiken ergeben sich keine Anhaltspunkte, die – für sich genommen oder in Kombination mit anderen Risiken – den Fortbestand des Konzerns gefährden könnten. Dies gilt sowohl für die Ergebnisse der abgeschlossenen wirtschaftlichen Tätigkeit als auch für Aktivitäten, die geplant oder bereits eingeleitet worden sind. 27Risiken und Chancen GESAMTWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG 1 Trotz außergewöhnlich hoher Unsicherheit durch die COVID-19 Pandemie hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seinen globalen Konjunkturausblick zuletzt leicht verbessert. Demnach soll die Weltwirtschaft 2021 um 5,5 % und 2022 um 4,2 % wachsen. Die Prognose für 2021 fällt damit um 0,3 Prozent- punkte höher aus als noch im Oktober des Vorjahres. Dahinter stehen zum einen die zusätzlichen politischen Unterstützungs- maßnahmen in einigen großen Volkswirtschaften, vor allem in den USA und in Japan, und zum anderen die Erwartung, dass die immer bessere Verfügbarkeit von Impfstoffen die wirtschaftliche Aktivität stärken wird und die kurzfristige Belastung durch steigende Infektionszahlen ausgleichen kann. Die Erholung wird gleichzeitig unvollständig und ungleichmäßig sein. Betrachtet man etwa die Gruppe der entwickelten Volkswirt- schaften näher so wird die wirtschaftliche Aktivität in den USA und in Japan schon in der zweiten Jahreshälfte 2021 wieder das Niveau von Ende 2019 erreichen. In der Eurozone und im Vereinigten Königreich wird dieser Prozess hingegen bis ins Jahr 2022 hinein dauern. Unter den Schwellen- und Entwicklungs- märkten wird sich China am schnellsten erholen, da es hier hochwirksame Eindämmungsmaßnahmen, ein umfangreiches öffentliches Investitionsprogramm und unterstützende Liquidität durch die Zentralbank gibt. Die Erholung jener Schwellenländer, die von Erdöl bzw. Tourismus abhängig sind, wird angesichts eines gedämpften Ausblicks für den Ölpreis und einer langsamen Normalisierung des grenzüberschreitenden Reiseverkehrs entsprechend länger dauern. Obwohl neue Einschränkungen im Zuge der aktuellen Infektions- welle insbesondere in Europa nahelegen, dass das Wachstum zum Jahresbeginn 2021 geringer als erwartet sein könnte, gibt es eine Reihe von Faktoren, die die Risiken für das Basisszenario günstig beeinflussen. Das sind etwa zusätzliche positive Nach- richten zu Produktion und Verteilung der COVID-19-Impfstoffe sowie zur Entwicklung und Wirksamkeit medikamentöser Therapien. Abseits der Pandemie ist darüber hinaus mit dem erfolgreichen Abschluss eines Handels- und Kooperationsabkom- mens zwischen der Europäischen Union und Großbritannien ein Schlüsselrisiko („No-Deal-Brexit“) weggefallen. 1 IMF, World Economic Outlook, Update, January 20, 2021. PERSPEKTIVEN AUF DEN ABSATZMÄRKTEN Die Feuerwehrbranche folgt der konjunkturellen Entwicklung mit einem Abstand von ein bis zwei Jahren. Die Nachfrage wird stark von Ländern mit kontinuierlichem Beschaffungswesen bestimmt. Aber auch ein erhöhtes Sicherheitsbewusstsein nach Naturkatas- trophen und anderen Elementarereignissen führt zu vermehrten Investitionen in Feuerwehrtechnik und -ausrüstung. 2021 wird die globale Feuerwehrbranche voraussichtlich eine Seitwärtsbewegung zeigen. Ausschlaggebend wird sein, ob sich die einzelnen Länder bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie für Investitions- oder Sparprogramme entscheiden. Beides wird auf nationaler Ebene diskutiert. Der nordamerikanische Markt ist sehr vielversprechend in das neue Jahr gestartet. Nach einem Volumensrückgang auf ca. 4.000 ausgelieferte Fahrzeuge im Berichtsjahr wird für 2021 eine Stabilisierung der Nachfragesituation erwartet. Große kommunale Budgets werden als Folge der COVID-19 Pandemie überprüft. Entscheidend wird sein, wie rasch die Konjunkturpakete der neuen US-Administration unter Präsident Joe Biden sowie die angekündigten Infrastrukturinvestitionen wirksam werden. Europas Feuerwehrmarkt sollte 2021 sein Wachstum fortsetzen. Die Nachfrage kommt dabei vor allem aus der D-A-CH-Region und einigen westeuropäischen Ländern, in denen es regelmäßige Ersatzbeschaffungen gibt. Die Projektlandschaft präsentiert sich dabei weiterhin sehr gut. Die Finanzierung durch die öffentliche Hand ist trotz eines starken Konjunktureinbruchs gesichert. Die privaten Zuwendungen an die Feuerwehrorganisationen sind hingegen durch die Einschränkungen aufgrund der Pandemiebe- kämpfung vielerorts gesunken, was die Anschaffung von Feuerwehrausrüstung verzögert. Auf den asiatischen Feuerwehrmärkten sollte es 2021 nach einem Rückgang im Berichtsjahr eine leichte Erholung geben. Dabei wird es jedoch dauern bis wieder die gewohnten Volumina erreicht werden. Die Ursachen dafür sind COVID-19, das gegen Ende 2019 in Asien ausgebrochen ist, und die frühen, strengen Lockdowns in der Region. Hinzu kommt der Handelsstreit zwischen China und den USA. Die Nachfrage in Russland ist wegen knapper Budgets unverändert auf einfache Produkte gerichtet, die wirtschaftlichen Probleme der Türkei haben sich weiter verschärft. Prognosebericht 28 Jahresfinanzbericht 2020 Die Länder des Mittleren Ostens sind mit einer höheren Nach- frage in das neue Jahr gestartet. Folglich wird für 2021 mit einem leichten Marktwachstum gerechnet. Hintergrund sind die Trendwende bei der Ölpreisentwicklung und die politische Entspannung zwischen Saudi-Arabien und Katar. Nordamerika Die Area NOMA hat 2020 das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt und in einem insgesamt rückläufigen Markt Kundenanteile dazugewonnen. Hierzu haben vor allem die Vereinheitlichung der Auftragsabwicklung und die Reorganisation einzelner Produktionslinien beigetragen. Definierte Aufbauten für Kommunalfahrzeuge und deren Vormontage auf eigenen Rollwagen anstatt auf den Fahrgestellen sollen helfen, die Produktivität an den Konzernstandorten weiter zu steigern. Vier Bestellungen aus Nordamerika gibt es mittlerweile für die „Revolutionary Technology“-Modellreihe (RT). Dabei sehen die Feuerwehren in den USA und in Kanada im RT nicht nur ein umweltfreundliches Feuerwehrfahrzeug, sondern wollen darüber hinaus auch den Gesundheitsschutz für ihre Einsatzkräfte durch geringere Lärm- und Schadstoffemissionen sowie durch ein Höchstmaß an Ergonomie verbessern. Des Weiteren baut die Area NOMA ihre Marketing- und Vertriebs- aktivitäten konsequent aus: Zum einen wurden neue Stellen für die Betreuung großer Städte und für den Ausrüstungsvertrieb geschaffen, zum anderen konnten drei starke Händlerpartner für das Rosenbauer Dealer-Network gewonnen werden. Diese decken künftig die Metropolregion New York – New Jersey, weite Teile des New England-Territoriums sowie die Bundesstaaten Alabama, Georgia und Tennessee ab und schließen damit weiße Flecken an der Ostküste. Europa Europa investiert konsequent in Sicherheitstechnik und in den Katastrophenschutz, wovon auch die Feuerwehrorganisationen und ihre Ausstatter profitieren. Die starke Nachfrage, insbeson- dere aus der D-A-CH-Region, lässt für 2021 abermals eine starke Entwicklung der entsprechenden Rosenbauer Vertriebsregion erwarten. Gleichzeitig präsentiert sich die Projektlandschaft in Südost- europa dynamischer, da hier auch immer wieder größere Beschaffungen zur Ausschreibung kommen. Dabei sind die Anforderungen von Land zu Land recht unterschiedlich. Die Kommunalmärkte auf dem Balkan werden erfolgreich vom Konzernstandort Ljubljana in Slowenien betreut. 2021 will Rosenbauer vor allem das Servicegeschäft weiter ausbauen, das zentral für die Kundenbeziehungen ist und zuverlässige Ergebnisbeiträge liefert. Entsprechende Investitionen vor allem in den zentraleuropäischen Ländern sind in Planung. So wird etwa Rosenbauer Österreich Mitte des Jahres an den Standort Asten übersiedeln und eine neue, gut erreichbare Anlaufstelle für Kunden eröffnen. Das neu errichtete Servicecen- ter mit 1.600 m 2 Nutzfläche wird insgesamt 12 Fahrzeugstell- plätze haben, um fünf mehr als zuvor in Leonding. Es werden ein eigener Vorfertigungsbereich, ein Waschplatz, ein Pumpenprüf- stand, ein Seilwinden- und ein Schaumprüfstand sowie eine Konservierungsbox geschaffen. Zusätzlich wird es einen neuen Rosenbauer Shop geben. Internationales Exportgeschäft Das internationale Exportgeschäft von Rosenbauer zeigt sich zum Jahresbeginn 2021 auf vielfältige Weise von der COVID-19 Pandemie betroffen. Einerseits ist die Infektionskrankheit in diesen Märkten teilweise sehr früh aufgetreten und öffentliche Ausgaben wurden in der Folge neu priorisiert, andererseits haben die eingeführten Reisebeschränkungen in Einzelfällen die Projektabwicklung erschwert. Vor allem die Nachfrage nach Flughafenlöschfahrzeugen hat sich durch den Rückgang im Flugverkehr und den Aufschub geplanter Infrastrukturinvestitionen in weiten Teilen Asiens eingebremst. Viele Flughafenbetreiber behalten unter diesen Umständen ihre Fahrzeuge länger und investieren stattdessen in Service. Lediglich in Japan und in Südkorea gab sich die Luftfahrtbranche von der anhaltenden Gesundheitskrise unbeeindruckt und tätigte im Berichtsjahr umfangreiche Neuanschaffungen. Kaum Auswirkungen durch die COVID-19-Pandemie verzeichnet hingegen das Feuerwehrgeschäft mit Singapur und seinen Nachbarländern. Hier hat sich insbesondere der Auftragseingang aus Macao und Hongkong sehr positiv entwickelt. Immer bessere Ergebnisse liefert zudem der australische Markt, wo sich Rosenbauer nach schönen Erfolgen mit Hubrettungsgeräten jetzt verstärkt dem kommunalen Segment widmen will. Für die kommunalen Fahrzeugmärkte Zentralasiens und der ASEAN-Staaten hat Rosenbauer vor einigen Jahren erfolgreich die „Efficient Technology“-Modellreihe (ET) eingeführt und durch Lokalisierung ein sehr nachhaltiges, preiswertes Produkt geschaffen. Der Stillstand des chinesischen Marktes dauert indes an. Das hat neben COVID-19 weitere Gründe: Zum einen verzögert sich die Neuordnung der ministeriellen Zuständigkeit für das Feuerwehr- wesen bzw. ist diese noch nicht wirksam. Zum anderen hat das Land neue Handelsbarrieren in Kraft gesetzt. 29Prognosebericht Die Nachfrage in den Ländern des Mittleren Ostens hat sich im Verlauf des Berichtsjahres deutlich erholt. Das belegen die zahlreichen laufenden Ausschreibungen in der Region, die Anlass zu Optimismus für 2021 geben. Die lokale Marktpräsenz hat Rosenbauer geholfen, seine Aufträge in der Region plangemäß abzuarbeiten und die COVID-19-Pandemie gut zu meistern. Im laufenden Jahr soll im Einklang mit der Kundennachfrage das Serviceangebot weiter ausgebaut werden. Auch die Märkte in Afrika und Südamerika zeigen aktuell eine hohe Ausschreibungstätigkeit, wobei sich die finalen Entschei- dungen teils stark verzögern. Die wirtschaftliche und politische Situation ist in vielen dieser Länder kritisch. Durch den Boom in west- und nordeuropäischen Märkten kann die Area NISA jedoch den ausbleibenden Auftragseingang zum Großteil kompensieren. Rosenbauer verfolgt die Entwicklung der verschiedenen Feuer- wehrmärkte sehr genau, um Absatzchancen frühzeitig nutzen zu können. Abhängig davon, welche Länder oder Regionen ein erhöhtes Beschaffungsvolumen erkennen lassen, werden die Vertriebsaktivitäten intensiviert. Zum Bilanzstichtag verfügte der Konzern über einen sehr soliden Auftragsbestand in Höhe von 1.072,1 Mio € (2019: 1.149,5 Mio €). Dieser Wert liegt über einem Jahresumsatz, wobei enthaltene Ausrüstungsprodukte und Serviceumsätze wegen der kürzeren Lieferzeiten sowie größere Fahrzeugaufträge mit Lieferzeiten von mehr als 2-3 Jahren gesondert zu betrachten sind. INNOVATIONEN UND NEUE PRODUKTE Mit seinen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verfolgt Rosenbauer das Ziel, seine internationale Wettbewerbsposition zu stärken und weiter auszubauen. Dabei beschäftigt sich der Konzern intensiv mit den weltweiten Megatrends wie etwa der globalen Erwärmung, dem demografischen Wandel, der Urbani- sierung und Digitalisierung sowie deren Auswirkungen auf die Organisation und die Technik der Feuerwehren. Im September 2020 hat Rosenbauer die „Revolutionary Techno- logy“-Modellreihe (RT; zuvor CFT) vorgestellt und damit acht Jahre Vorbereitungsarbeit für die Serienproduktion abgeschlossen. Der Ausgangspunkt für diese Produktentwicklung war die „Fire-fight- ing Trend Map“, die 2012 erstmals erstellt wurde und seither in regelmäßigen Abständen aktualisiert wird. Der RT ist keine bloße Ergänzung des bestehenden Produktportfolios von Rosenbauer sondern ein völlig neues Fahrzeugkonzept. Der hybride Antrieb ermöglicht eine grundlegend neue Architektur und setzt so neue Maßstäbe in Bezug auf Fahrdynamik und Fahrsicherheit, Ergonomie und Bedienung sowie Kommunikation und Vernetzung. In der ersten Phase kommt der RT als Löschfahrzeug für kommunale Einsatzzwecke auf den Markt. In der Folge wird das Fahrzeugkonzept weiterentwickelt und die Technologie zum Beispiel auch für Flughafenfeuerwehren zur Verfügung stehen. Rosenbauer ist eines der innovativsten Unternehmen der Feuer- wehrbranche. Mit ständig neuen und attraktiven Produkten werden Wettbewerbsvorteile erzielt und neue Wachstumschancen erschlossen. INVESTITIONEN UND KAPAZITÄTEN Das Investitionsmanagement von Rosenbauer erfasst systema- tisch sämtliche Bedarfe im Konzern und reiht diese nach Priorität. Die Investitionen des Rosenbauer Konzerns werden demnach 2021 deutlich über dem Vorjahreswert liegen und fokussieren insbesondere auf Projekte mit hohem Wirtschaftlichkeitspotenzial sowie die Fertigstellung laufender Vorhaben. So soll der Standort Radgona in Slowenien um eine neue Produktionshalle sowie eine Servicewerkstatt erweitert und am Standort Wyoming im US-Bundesstaat Minnesota eine neue Laseranlage eingerichtet werden. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt ist die Einführung eines einheitlichen, konzernweiten ERP-Systems (Enterprise Resource Planning). Dafür wurde im Berichtsjahr ein Pflichtenheft für Vertrieb und Produktion erstellt. In 2021 wird das System an ersten Vertriebsstandorten der Area CEEU implementiert sowie die Einführung an den ersten Produktionsstandorten vorbereitet. FINANZ- UND LIQUIDITÄTSLAGE Rosenbauer hat branchenbedingt einen hohen unterjährigen Finanzierungsbedarf. Das liegt zum einen an langen Durchlauf- zeiten insbesondere in der Fahrzeugproduktion, zum anderen an vergleichsweise niedrigen Kundenanzahlungen. Der Konzern wirkt diesem Umstand mit gezielten Maßnahmen entgegen, die die Optimierung der Auftragsabwicklung zum Ziel haben. Die Finanzie - rung von Rosenbauer wird über mehrere Banken und mit unter- schiedlichen Fristigkeiten sichergestellt. Die Finanzierungsstrategie des Konzerns ist nach konservativen Grundsätzen ausgerichtet und räumt einer gesicherten Liquidität sowie einer soliden Eigenmittel - ausstattung einen hohen Stellenwert ein. 30 Jahresfinanzbericht 2020 GESAMTAUSSAGE ZUR KÜNFTIGEN ENTWICKLUNG Rosenbauer hat seine Strategie in den zurückliegenden Jahren mit großer Zielstrebigkeit umgesetzt und damit die Grundlage für weiteres Wachstum geschaffen. Als führender Hersteller der internationalen Feuerwehrbranche arbeitet das Unternehmen ständig daran, noch effizienter und beweglicher zu werden. Um den unterjährigen Finanzierungsbedarf zu verringern, hat Rosenbauer im 4. Quartal 2020 ein Projekt zur Optimierung seines Cash Conversion Cycle gestartet. Ziel ist es, bis Jahres- ende 2021 die Kapitalbindungsdauer um ein Fünftel auf 145 Tage zu senken bzw. das Trade Working Capital um 80 Mio € zu reduzieren. Das Projekt umfasst die Gesellschaften Rosenbauer International, Rosenbauer Karlsruhe sowie Rosenbauer Deutsch- land und besteht aus sechs Fokusthemen vom Materialeinkauf bis hin zu den Zahlungskonditionen. Bis zum Jahresultimo 2020 konnten bereits Verbesserungen in Höhe von mehr als 30 Mio € realisiert werden. Damit verfügt Rosenbauer über solide Voraussetzungen, das Jahr 2021 trotz aller bestehenden konjunkturellen Unsicherheiten erfolgreich zu meistern. Umsatz- und Ertragslage Obwohl die Unsicherheit durch die COVID-19-Pandemie weiter hoch ist, darf ausgehend von globalen Konjunkturprognosen und eigenen Branchenbeobachtungen für 2021 mit einer Seitwärtsbe- wegung der weltweiten Feuerwehrindustrie gerechnet werden. Mit seiner breiten Diversifikation nach Produkten und Märkten, den industriellen Fertigungsmethoden, der Technologieführer- schaft und der Finanzkraft ist Rosenbauer gut aufgestellt, Risiken auszubalancieren und Chancen für das langfristige Wachstum des Konzerns zu nutzen. Die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung werden fortgeführt, wobei insbesondere das betriebsnotwendige Vermögen gesenkt werden soll. Auf der Basis eines soliden Orderbuches erwartet der Vorstand für 2021 einen stabilen Umsatz und abermals eine EBIT-Marge im Bereich von 5 %. Mögliche Geschäftsstörungen durch die COVID-19-Pandemie lassen zum jetzigen Zeitpunkt eine genauere Vorhersage nicht zu. 31Prognosebericht UMFASSEND VERNETZT Das Cockpit des RT von Rosenbauer ist eine mobile Kommandozentrale. Hier laufen alle relevanten Informationen zusammen und werden entsprechend an die Einsatzkräfte weitergeleitet. Der RT ist an das Einsatzmanagementsystem EMEREC und das Internet angebunden und baut vor Ort sein eigenes W-LAN auf. Jahresfinanzbericht 202032 33 33 19,0 % RETURN ON EQUITY 2020 68 Konzern-Bilanz 70 Konzerngewinn- und Verlustrechnung 71 Darstellung des Konzerngesamtperiodenerfolgs 72 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 74 Konzerngeldflussrechnung 76 Konzernanlagenspiegel 80 Entwicklung der Rückstellungen 82 Segmentberichterstattung 84 Erläuternde Angaben KONZERN- ABSCHLUSS Jahresfinanzbericht 202034 Konzernbilanz VERMÖGEN (in t€) Erläuterung Nr. 31.12.2019 31.12.2020 A. Langfristiges Vermögen I. Sachanlagen (D1) 147.564 157.020 II. Immaterielle Vermögenswerte (D1) 32.190 38.339 III. Nutzungsrechte (D1) 37.745 32.177 IV. Wertpapiere (D2) 818 760 V. Anteile an equity-bilanzierten Unternehmen (D3, D4) 6.433 3.622 VI. Aktive latente Steuer (D5) 5.777 3.869 230.528 235.788 B. Kurzfristiges Vermögen I. Vorräte (D6) 475.532 417.302 II. Forderungen und sonstige Vermögenswerte (D7) 220.589 236.685 III. Forderungen aus Ertragsteuern 0 676 IV. Kassenbestand und kurzfristige Finanzmittel (D8) 50.849 19.015 746.969 673.678 Summe VERMÖGEN 977.498 909.466 Konzernbilanz 35 EIGENKAPITAL UND SCHULDEN (in t€) Erläuterung Nr. 31.12.2019 31.12.2020 A. Eigenkapital I. Grundkapital (D9) 13.600 13.600 II. Kapitalrücklagen (D9) 23.703 23.703 III. Andere Rücklagen (D9) –12.128 –1.456 IV. Kumulierte Ergebnisse (D9) 195.745 218.619 Den Aktionären des Mutterunternehmens zurechenbares Eigenkapital 220.920 254.467 V. Anteile ohne beherrschenden Einfluss (D10) 32.509 33.146 Summe Eigenkapital 253.429 287.612 B. Langfristige Schulden I. Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten (D11) 216.071 219.719 II. Langfristige Leasingverbindlichkeiten 33.642 28.024 III. Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (D12) 2.886 2.036 IV. Langfristige Rückstellungen (D13) 37.342 34.093 V. Passive latente Steuer (D5) 1.550 2.195 291.490 286.067 C. Kurzfristige Schulden I. Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten (D14) 140.060 56.402 II. Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 4.345 4.975 III. Vertragsverbindlichkeiten (D15) 131.864 135.501 IV. Lieferverbindlichkeiten (D16) 68.852 49.485 V. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (D17) 71.232 65.206 VI. Steuerrückstellungen 631 7.874 VII. Sonstige Rückstellungen (D18) 15.594 16.345 432.579 335.786 Summe EIGENKAPITAL UND SCHULDEN 977.498 909.466 Jahresfinanzbericht 202036 Konzerngewinn- und Verlustrechnung in t€ Erläuterung Nr. 2019 2020 1. Umsatzerlöse (D19 978.071 1.044.173 2. Sonstige Erträge (D20) 5.419 6.714 3. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 106.108 –31.379 4. Aktivierte Entwicklungskosten (D1) 6.955 6.551 5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen –674.564 –592.789 6. Personalaufwand (D22) –243.364 –250.869 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (D1) (D23) –23.689 –26.972 8. Wertminderungen und Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (D1) 738 0 9. Sonstige Aufwendungen (D24) –103.799 –97.553 10. Operatives Ergebnis (EBIT) vor Anteil am Ergebnis an equity-bilanzierten Unternehmen 51.874 57.875 11. Finanzierungsaufwendungen (D25) –7.740 –6.572 12. Finanzerträge (D26) 1.054 738 13. Anteil am Ergebnis an equity-bilanzierten Unternehmen (D3, D4) 348 –586 14. Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 45.536 51.455 15. Ertragsteuern (D27) –10.904 –10.350 16. Periodenergebnis 34.631 41.104 davon entfallen auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss 9.191 12.170 Aktionäre des Mutterunternehmens 25.440 28.934 Durchschnittliche Zahl ausgegebener Aktien (E5) 6.800.000 6.800.000 Unverwässertes Ergebnis je Aktie (E5) 3,74 4,26 Verwässertes Ergebnis je Aktie (E5) 3,74 4,26 37 Konzerngewinn- und | Darstellung des Konzerngesamtperiodenerfolgs Darstellung des Konzern- gesamtperiodenerfolgs in t€ Erläuterung Nr. 2019 2020 Periodenergebnis 34.631 41.105 Neubewertungen gemäß IAS 19 (D13) –4.175 3.930 darauf entfallende latente Steuern 1.076 –1.007 Summe der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen, die anschließend nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden. –3.099 2.923 Gewinne / Verluste aus der Währungsumrechnung 1.758 –4.377 Gewinne / Verluste aus der Währungsumrechnung von equity-bi- lanzierten Unternehmen (D3) 577 –1.052 Gewinne / Verluste aus Cashflow Hedge (D32b) Veränderung der unrealisierten Gewinne / Verluste –3.676 3.940 darauf entfallende latente Steuern 934 –1.019 Realisierte Gewinne / Verluste 1.619 5.385 darauf entfallende latente Steuern –405 –1.346 Summe der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen, die anschließend in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind. 806 1.532 Sonstiges Ergebnis –2.293 4.455 Konzerngesamtperiodenerfolg nach Ertragsteuern 32.339 45.560 davon entfallen auf: Anteile ohne beherrschenden Einfluss 10.328 6.573 Aktionäre des Mutterunternehmens 22.011 38.987 Verlustrechnung Jahresfinanzbericht 202038 Entwicklung des Konzerneigenkapitals Den Aktionären des Mutterunternehmens zurechenbar Andere Rücklagen in t€ Erläuterung Nr. Grundkapital Kapitalrücklage Währungs- umrechnung Neubewertungen gemäß IAS 19 Hedging Rücklage kumulierte Ergebnisse Zwischensumme Anteile ohne beherrschenden Einfluss Konzern- eigenkapital Stand 01.01.2020 13.600 23.703 1.386 –9.299 –4.215 195.745 220.920 32.509 253.429 Sonstiges Ergebnis 0 0 789 2.923 6.960 –620 10.052 –5.597 4.455 Periodenergebnis 0 0 0 0 0 28.934 28.934 12.170 41.104 Konzern- gesamtperiodenerfolg 0 0 789 2.923 6.960 28.314 38.986 6.573 45.559 Ausschüttung (D9) (D10) 0 0 0 0 0 –5.440 –5.440 –5.936 –11.376 Stand 31.12.2020 13.600 23.703 2.175 –6.376 2.745 218.618 254.466 33.146 287.611 Stand 01.01.2019 13.600 23.703 188 –6.200 –2.687 179.957 208.562 28.500 237.062 Sonstiges Ergebnis 0 0 1.198 –3.099 –1.528 0 –3.430 1.137 –2.293 Periodenergebnis 0 0 0 0 0 25.440 25.440 9.191 34.631 Konzern- gesamtperiodenerfolg 0 0 1.198 –3.099 –1.528 25.440 22.011 10.328 32.339 Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss (B1) 0 0 0 0 0 –1.152 –1.152 –65 –1.218 Ausschüttung (D9) (D10) 0 0 0 0 0 –8.500 –8.500 –6.254 –14.754 Stand 31.12.2019 13.600 23.703 1.386 –9.299 –4.215 195.745 220.920 32.509 253.429 39 Entwicklung des Konzerneigenkapitals Den Aktionären des Mutterunternehmens zurechenbar Andere Rücklagen in t€ Erläuterung Nr. Grundkapital Kapitalrücklage Währungs- umrechnung Neubewertungen gemäß IAS 19 Hedging Rücklage kumulierte Ergebnisse Zwischensumme Anteile ohne beherrschenden Einfluss Konzern- eigenkapital Stand 01.01.2020 13.600 23.703 1.386 –9.299 –4.215 195.745 220.920 32.509 253.429 Sonstiges Ergebnis 0 0 789 2.923 6.960 –620 10.052 –5.597 4.455 Periodenergebnis 0 0 0 0 0 28.934 28.934 12.170 41.104 Konzern- gesamtperiodenerfolg 0 0 789 2.923 6.960 28.314 38.986 6.573 45.559 Ausschüttung (D9) (D10) 0 0 0 0 0 –5.440 –5.440 –5.936 –11.376 Stand 31.12.2020 13.600 23.703 2.175 –6.376 2.745 218.618 254.466 33.146 287.611 Stand 01.01.2019 13.600 23.703 188 –6.200 –2.687 179.957 208.562 28.500 237.062 Sonstiges Ergebnis 0 0 1.198 –3.099 –1.528 0 –3.430 1.137 –2.293 Periodenergebnis 0 0 0 0 0 25.440 25.440 9.191 34.631 Konzern- gesamtperiodenerfolg 0 0 1.198 –3.099 –1.528 25.440 22.011 10.328 32.339 Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss (B1) 0 0 0 0 0 –1.152 –1.152 –65 –1.218 Ausschüttung (D9) (D10) 0 0 0 0 0 –8.500 –8.500 –6.254 –14.754 Stand 31.12.2019 13.600 23.703 1.386 –9.299 –4.215 195.745 220.920 32.509 253.429 Jahresfinanzbericht 202040 Konzern- geldflussrechnung in t€ Erläuterung Nr. 2019 2020 Ergebnis vor Ertragsteuern 45.536 51.454 + Abschreibungen (D23) 22.951 26.972 ± Verluste / Gewinne aus equity-bilanzierten Unternehmen (D3, D4) –348 586 - / + Gewinne / Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Wertpapieren (D20) –32 543 + Zinsaufwendungen (D25) 7.366 6.572 – Zinsertrag und Wertpapiererträge (D26) –1.054 –738 ± Nicht realisier te Gewinne / Ver luste aus der Fremdwährungsumrechnung 634 –337 ± Veränderung von Vorräten (D6) –107.393 45.528 ± Veränderung von Forderungen aus Leistungen und Auftragsfertigungen (D7) –12.234 –2.246 ± Veränderung der sonstigen Forderungen –4.884 –11.375 ± Veränderung von Lieferverbindlichkeiten / Erhaltene Anzahlungen und Vertragsverbindlichkeiten 49.549 –9.903 ± Veränderung von sonstigen Verbindlichkeiten –3.594 –5.971 ± Veränderung von Rückstellungen (ohne Rückstellungen von Ertragsteuern) –5.683 883 Aus laufender Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Zahlungsmittel –9.186 101.966 – Gezahlte Zinsen –6.761 –6.357 + Erhaltene Zinsen und Wertpapiererträge 570 738 + Erhaltene Dividenden von equity-bilanzierten Unternehmen (D3, D4) 50 1.174 – Gezahlte Ertragsteuern –11.273 –1.133 Nettogeldfluss aus der operativen Tätigkeit –26.600 96.388 41 Konzern- geldflussrechnung in t€ Erläuterung Nr. 2019 2020 Nettogeldfluss aus der operativen Tätigkeit –26.600 96.388 – Auszahlungen aus dem Erwerb eines Tochterunternehmens abzüglich erworbener liquider Mittel (B1) 0 –42 – Auszahlungen aus dem Erwerb von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Wertpapieren (D28) –17.656 –35.145 + Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Wertpapieren 770 1.997 – Erträge aus der Aktivierung von Entwicklungskosten (D1) –6.955 –6.551 Nettogeldfluss aus der Investitionstätigkeit –23.840 –39.740 – Auszahlungen aus dem Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss (B1) –4.272 –280 – Gezahlte Dividenden (D9) –8.500 –5.440 – Ausbezahlte Gewinnanteile an Anteilen ohne beherrschenden Einfluss (D10) –6.254 –5.936 + Aufnahme von verzinslichen Verbindlichkeiten 263.953 176.593 – Tilgung von verzinslichen Verbindlichkeiten –165.392 –255.997 – Tilgung von Leasingverbindlichkeiten –3.910 –6.108 Nettogeldfluss aus der Finanzierungstätigkeit 75.625 –97.168 Nettoveränderung der liquiden Mittel 25.185 –40.521 + Liquide Mittel am Beginn der Periode (D8) 25.349 50.849 ± Anpassung aus der Währungsumrechnung 315 8.687 Liquide Mittel am Ende der Periode (D8) 50.849 19.015 Jahresfinanzbericht 202042 Konzernanlagenspiegel Anschaffungs- oder Herstellungskosten Kumulierte Abschreibung Netto-Buchwerte in t€ Stand am 01.01.2020 Währungs- differenzen Änderungen Konsolidie- rungskreis Zugänge Abgänge Um- buchungen Stand am 31.12.2020 Stand am 01.01.2020 Währungs- differenzen Zugänge Zuschrei- bung Abgänge Um- buchungen Stand am 31.12.2020 Stand am 31.12.2020 Stand am 31.12.2019 I. Sachanlagen 1. Bebaute Grundstücke a) Grundwert 17.313 –263 0 0 0 –2.195 14.855 33 4 2 0 0 0 38 14.817 17.280 b) Geschäfts- und Fabriksgebäude 116.034 –1.952 0 3.958 284 225 117.979 46.001 –879 3.914 0 255 0 48.780 69.199 70.033 c) Außenanlagen 8.151 0 0 1.340 24 163 9.630 5.013 –0 436 0 0 0 5.448 4.181 3.139 d) Investitionen in fremden Gebäuden 10.415 –239 0 1.072 529 182 10.900 5.084 –141 844 0 231 6 5.562 5.338 5.330 2. Unbebaute Grundstücke 8.287 0 0 0 0 2.195 10.482 0 0 0 0 0 0 0 10.482 8.287 3. Technische Anlagen und Maschinen 50.959 –1.179 81 13.043 1.728 –304 60.874 32.060 –752 4.572 0 1.316 –424 34.140 26.733 18.900 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 74.257 –606 17 11.861 2.597 714 83.645 53.114 1.099 6.834 0 2.431 418 59.035 24.610 21.143 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 3.473 –31 0 952 1.012 –1.724 1.660 21 0 0 0 21 0 0 1.660 3.453 288.889 –4.269 98 32.225 6.174 –744 310.025 141.325 –669 16.601 0 4.252 –0 153.005 157.020 147.564 II. Immaterielle Vermögenswerte 1. Rechte / Lizenzen 9.568 –8 0 2.744 308 –665 11.331 6.752 –9 1.648 0 106 –275 8.010 3.321 2.816 2. Geschäfts-(Firmen)wert 6.615 –18 0 0 0 0 6.596 1.286 0 0 0 0 0 1.286 5.311 5.329 3. Kundenstamm 6.881 –46 478 0 0 0 7.313 4.532 –14 456 0 0 0 4.974 2.339 2.349 4. Technologie 3.131 0 0 0 0 0 3.131 1.214 0 174 0 0 0 1.389 1.743 1.917 5. Entwicklungskosten 24.066 0 0 6.551 0 1.606 32.223 4.286 –0 2.045 0 0 275 6.606 25.616 19.780 6. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 0 0 8 203 0 –197 15 0 0 4 0 0 0 4 11 0 50.261 –72 486 9.498 308 744 60.609 18.070 –23 4.327 0 106 –0 22.269 38.340 32.190 III. Nutzungsrechte 42.234 –639 0 935 1.826 0 40.704 4.489 7 6.043 0 2.012 0 8.526 32.177 37.745 381.383 –4.980 584 42.658 8.308 –0 411.337 163.884 –685 26.971 0 6.370 –0 183.800 227.538 217.499 43 Konzern- anlagenspiegel Anschaffungs- oder Herstellungskosten Kumulierte Abschreibung Netto-Buchwerte in t€ Stand am 01.01.2020 Währungs- differenzen Änderungen Konsolidie- rungskreis Zugänge Abgänge Um- buchungen Stand am 31.12.2020 Stand am 01.01.2020 Währungs- differenzen Zugänge Zuschrei- bung Abgänge Um- buchungen Stand am 31.12.2020 Stand am 31.12.2020 Stand am 31.12.2019 I. Sachanlagen 1. Bebaute Grundstücke a) Grundwert 17.313 –263 0 0 0 –2.195 14.855 33 4 2 0 0 0 38 14.817 17.280 b) Geschäfts- und Fabriksgebäude 116.034 –1.952 0 3.958 284 225 117.979 46.001 –879 3.914 0 255 0 48.780 69.199 70.033 c) Außenanlagen 8.151 0 0 1.340 24 163 9.630 5.013 –0 436 0 0 0 5.448 4.181 3.139 d) Investitionen in fremden Gebäuden 10.415 –239 0 1.072 529 182 10.900 5.084 –141 844 0 231 6 5.562 5.338 5.330 2. Unbebaute Grundstücke 8.287 0 0 0 0 2.195 10.482 0 0 0 0 0 0 0 10.482 8.287 3. Technische Anlagen und Maschinen 50.959 –1.179 81 13.043 1.728 –304 60.874 32.060 –752 4.572 0 1.316 –424 34.140 26.733 18.900 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 74.257 –606 17 11.861 2.597 714 83.645 53.114 1.099 6.834 0 2.431 418 59.035 24.610 21.143 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 3.473 –31 0 952 1.012 –1.724 1.660 21 0 0 0 21 0 0 1.660 3.453 288.889 –4.269 98 32.225 6.174 –744 310.025 141.325 –669 16.601 0 4.252 –0 153.005 157.020 147.564 II. Immaterielle Vermögenswerte 1. Rechte / Lizenzen 9.568 –8 0 2.744 308 –665 11.331 6.752 –9 1.648 0 106 –275 8.010 3.321 2.816 2. Geschäfts-(Firmen)wert 6.615 –18 0 0 0 0 6.596 1.286 0 0 0 0 0 1.286 5.311 5.329 3. Kundenstamm 6.881 –46 478 0 0 0 7.313 4.532 –14 456 0 0 0 4.974 2.339 2.349 4. Technologie 3.131 0 0 0 0 0 3.131 1.214 0 174 0 0 0 1.389 1.743 1.917 5. Entwicklungskosten 24.066 0 0 6.551 0 1.606 32.223 4.286 –0 2.045 0 0 275 6.606 25.616 19.780 6. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 0 0 8 203 0 –197 15 0 0 4 0 0 0 4 11 0 50.261 –72 486 9.498 308 744 60.609 18.070 –23 4.327 0 106 –0 22.269 38.340 32.190 III. Nutzungsrechte 42.234 –639 0 935 1.826 0 40.704 4.489 7 6.043 0 2.012 0 8.526 32.177 37.745 381.383 –4.980 584 42.658 8.308 –0 411.337 163.884 –685 26.971 0 6.370 –0 183.800 227.538 217.499 Jahresfinanzbericht 202044 Anschaffungs- oder Herstellungskosten Kumulierte Abschreibung Netto-Buchwerte in t€ Stand am 01.01.2019 Währungs- differenzen Änderungen Konsolidie- rungskreis Zugänge Abgänge Um- buchungen Stand am 31.12.2019 Stand am 01.01.2019 Währungs- differenzen Zugänge Zuschrei- bung Abgänge Um- buchungen Stand am 31.12.2019 Stand am 31.12.2019 Stand am 31.12.2018 I. Sachanlagen 1. Bebaute Grundstücke a) Grundwert 17.212 101 0 0 0 0 17.313 31 0 2 0 0 0 33 17.280 17.181 b) Geschäfts- und Fabriksgebäude 106.964 777 0 952 0 7.341 116.034 40.905 435 3.949 0 0 712 46.001 70.033 66.059 c) Außenanlagen 7.470 0 0 681 0 0 8.151 4.631 0 382 0 0 0 5.013 3.139 2.840 d) Investitionen in fremden Gebäuden 8.991 77 0 1.209 158 297 10.415 4.409 34 799 0 158 0 5.084 5.330 4.582 2. Unbebaute Grundstücke 8.287 0 0 0 0 0 8.287 0 0 0 0 0 0 0 8.287 8.287 3. Technische Anlagen und Maschinen 51.620 428 0 3.656 711 –4.035 50.959 29.535 209 3.629 –128 443 –742 32.060 18.900 22.086 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 70.415 200 0 7.168 3.677 152 74.257 48.987 143 7.396 –94 3.348 30 53.114 21.143 21.428 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 4.828 7 0 2.436 43 –3.755 3.473 24 0 0 0 3 0 21 3.453 4.804 275.788 1.589 0 16.101 4.589 0 288.889 128.521 822 16.157 –222 3.953 0 141.325 147.564 147.267 II. Immaterielle Vermögenswerte 1. Rechte / Lizenzen 8.299 2 0 1.646 380 0 9.568 6.612 15 926 –516 286 0 6.752 2.816 1.688 2. Geschäfts-(Firmen)wert 6.597 18 0 0 0 0 6.615 1.286 0 0 0 0 0 1.286 5.329 5.311 3. Kundenstamm 6.837 44 0 0 0 0 6.881 4.121 7 404 0 0 0 4.532 2.349 2.716 4. Technologie 3.131 0 0 0 0 0 3.131 1.040 0 174 0 0 0 1.214 1.917 2.091 5. Entwicklungskosten 17.112 0 0 6.955 0 0 24.066 2.748 0 1.538 0 0 0 4.286 19.780 14.364 6. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 41.976 64 0 8.601 380 0 50.261 15.807 22 3.043 –516 286 0 18.070 32.190 26.170 III. Nutzungsrechte 34.999 351 0 6.884 0 0 42.234 0 0 4.489 0 0 0 4.489 37.745 0 352.763 2.003 0 31.586 4.969 0 381.383 144.328 844 23.689 –738 4.238 0 163.884 217.499 173.436 45 Anschaffungs- oder Herstellungskosten Kumulierte Abschreibung Netto-Buchwerte in t€ Stand am 01.01.2019 Währungs- differenzen Änderungen Konsolidie- rungskreis Zugänge Abgänge Um- buchungen Stand am 31.12.2019 Stand am 01.01.2019 Währungs- differenzen Zugänge Zuschrei- bung Abgänge Um- buchungen Stand am 31.12.2019 Stand am 31.12.2019 Stand am 31.12.2018 I. Sachanlagen 1. Bebaute Grundstücke a) Grundwert 17.212 101 0 0 0 0 17.313 31 0 2 0 0 0 33 17.280 17.181 b) Geschäfts- und Fabriksgebäude 106.964 777 0 952 0 7.341 116.034 40.905 435 3.949 0 0 712 46.001 70.033 66.059 c) Außenanlagen 7.470 0 0 681 0 0 8.151 4.631 0 382 0 0 0 5.013 3.139 2.840 d) Investitionen in fremden Gebäuden 8.991 77 0 1.209 158 297 10.415 4.409 34 799 0 158 0 5.084 5.330 4.582 2. Unbebaute Grundstücke 8.287 0 0 0 0 0 8.287 0 0 0 0 0 0 0 8.287 8.287 3. Technische Anlagen und Maschinen 51.620 428 0 3.656 711 –4.035 50.959 29.535 209 3.629 –128 443 –742 32.060 18.900 22.086 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 70.415 200 0 7.168 3.677 152 74.257 48.987 143 7.396 –94 3.348 30 53.114 21.143 21.428 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 4.828 7 0 2.436 43 –3.755 3.473 24 0 0 0 3 0 21 3.453 4.804 275.788 1.589 0 16.101 4.589 0 288.889 128.521 822 16.157 –222 3.953 0 141.325 147.564 147.267 II. Immaterielle Vermögenswerte 1. Rechte / Lizenzen 8.299 2 0 1.646 380 0 9.568 6.612 15 926 –516 286 0 6.752 2.816 1.688 2. Geschäfts-(Firmen)wert 6.597 18 0 0 0 0 6.615 1.286 0 0 0 0 0 1.286 5.329 5.311 3. Kundenstamm 6.837 44 0 0 0 0 6.881 4.121 7 404 0 0 0 4.532 2.349 2.716 4. Technologie 3.131 0 0 0 0 0 3.131 1.040 0 174 0 0 0 1.214 1.917 2.091 5. Entwicklungskosten 17.112 0 0 6.955 0 0 24.066 2.748 0 1.538 0 0 0 4.286 19.780 14.364 6. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 41.976 64 0 8.601 380 0 50.261 15.807 22 3.043 –516 286 0 18.070 32.190 26.170 III. Nutzungsrechte 34.999 351 0 6.884 0 0 42.234 0 0 4.489 0 0 0 4.489 37.745 0 352.763 2.003 0 31.586 4.969 0 381.383 144.328 844 23.689 –738 4.238 0 163.884 217.499 173.436 Konzern- anlagenspiegel Jahresfinanzbericht 202046 Entwicklung der Rückstellungen in t€ Stand am 01.01.2020 Währungs- differenzen Zuweisung Verbrauch Auflösung Aufzinsung Stand am 31.12.2020 kurzfristig Gewährleistungen 10.871 –295 9.030 –8.230 –329 0 11.047 Drohende Verluste 74 –2 135 –11 –61 0 135 Sonstige 4.650 –36 2.716 –1.876 –290 0 5.163 Summe kurzfristige Rückstellungen 15.594 –333 11.881 –10.117 –680 0 16.345 langfristig Rückstellung für Jubiläumsgelder 7.476 0 187 –6 –16 92 7.733 Summe langfristige Rückstellungen 4.477 0 2.010 –230 0 78 6.335 Gesamtsumme 20.071 –333 13.891 –10.347 –680 78 22.680 Die Entwicklung der Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen ist in den Erläuternden Angaben unter Punkt D.13. „Langfristige Rückstellungen“ dargestellt. 47 in t€ Stand am 01.01.2019 Währungs- differenzen Zuweisung Verbrauch Auflösung Aufzinsung Stand am 31.12.2019 kurzfristig Gewährleistungen 9.949 86 8.552 –7.227 –488 0 10.871 Drohende Verluste 142 1 36 –44 –61 0 74 Sonstige 12.333 9 2.870 –9.759 –804 0 4.649 Summe kurzfristige Rückstellungen 29.279 105 12.041 –21.426 –3.773 0 16.226 langfristig Rückstellung für Jubiläumsgelder 6.335 0 1.262 –230 0 108 7.475 Summe langfristige Rückstellungen 6.335 0 1.262 –230 0 108 7.475 Gesamtsumme 35.614 105 13.303 –21.655 –3.773 108 23.701 Die Entwicklung der Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen ist in den Erläuternden Angaben unter Punkt D.13. „Langfristige Rückstellungen“ dargestellt. Entwicklung der Rückstellungen Jahresfinanzbericht 202048 Segmentberichterstattung GESCHÄFTSSEGMENTE 2020 (in t€) Area CEEU Area NISA Area MENA Area APAC Area NOMA PFP 1 Konzern Außenumsatz 362.941 114.462 150.118 127.028 260.917 28.708 1.044.173 Operatives Ergebnis (EBIT) vor Anteil an equity-bilanzierten Unternehmen 19.484 3.478 16.236 4.374 15.080 –776 57.875 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 26.861 144 2.050 3.638 19.425 –663 51.455 Abschreibung –20.444 –745 –1.088 –330 –3.026 –1.340 –26.972 Wertminderung 0 0 0 0 0 0 0 Finanzierungs- aufwendungen –4.389 –212 –355 –264 –1.181 –172 –6.572 Finanzerträge 278 73 0 276 112 0 738 Anteil am Ergebnis an equity-bilanzierten Unternehmen 0 76 0 –662 0 0 –586 1 Preventive Fire Protection Im Jahr 2020 gab es keinen Kunden der mehr als 10 % zum Außenumsatz beigetragen hat. Die Zuordnung der Abschreibung, der Wertminderung, der Finanzierungsaufwendungen und -erträge sowie des Anteils am Ergebnis an equity-bilanzierten Unternehmen erfolgt in der obigen Darstellung nach den Standorten der Konzerngesellschaften (production-based). ANGABEN ZU GESCHÄFTSBEREICHEN Umsatz in Mio € 2019 2020 Fahrzeuge 765 817 Ausrüstung 85 86 Vorbeugender Brandschutz (PFP) 22 29 Customer Service 72 72 Sonstige 34 40 Konzern 978 1.044 49 2019 (in t€) Area CEEU Area NISA Area MENA Area APAC Area NOMA PFP 1 Konzern Außenumsatz 343.883 114.568 96.605 146.445 255.414 21.156 978.071 Operatives Ergebnis (EBIT) vor Anteil an equity-bilanzierten Unternehmen 23.689 4.466 3.076 9.692 12.633 –1.681 51.874 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 28.862 746 2.069 557 14.396 –1.095 45.536 Abschreibung –17.897 –673 –943 –307 –2.748 –1.121 –23.689 Zuschreibung 738 0 0 0 0 0 738 Finanzierungs- aufwendungen –5.936 –75 –14 –29 –1.652 –34 –7.740 Finanzerträge 828 8 0 0 215 3 1.054 Anteil am Ergebnis an equity-bilanzierten Unternehmen 0 196 0 152 0 0 348 1 Preventive Fire Protection Im Jahr 2019 gab es keinen Kunden der mehr als 10 % zum Außenumsatz beigetragen hat. Die Zuordnung der Abschreibng, der Zuschreibung, der Finanzierungsaufwendungen und -erträge sowie des Anteils am Ergebnis an equity-bilanzierten Unternehmen erfolgt in der obigen Darstellung nach den Standorten der Konzerngesellschaften (production-based). INFORMATIONEN ÜBER GEOGRAFISCHE GEBIETE Umsatz Sachanlagen Immaterielle Vermögenswerte Nutzungsrechte in t€ 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 Österreich 80.569 73.391 82.558 87.016 22.999 25.565 6.995 5.511 USA 237.804 234.874 13.449 12.259 1 1 9.297 7.564 Deutschland 236.073 232.130 25.560 30.554 7.644 10.135 18.151 14.839 Saudi Arabien 41.053 97.354 6.473 5.688 0 0 675 837 Rest der Welt 382.572 406.423 19.524 21.504 1.547 2.638 2.627 3.426 Konzern 978.071 1.044.173 147.564 157.020 32.190 38.339 37.745 32.177 Segment- berichterstattung Erläuternde Angaben A1. INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN UND GRUNDLAGEN DER ABSCHLUSSERSTELLUNG Der Rosenbauer Konzern ist eine international tätige Unternehmensgruppe mit Sitz der obersten Muttergesell- schaft, Rosenbauer International AG, in Österreich. Der Schwerpunkt umfasst die Produktion von Feuerwehr- fahrzeugen, die Entwicklung und Fertigung von Feuerlöschsystemen, die Ausrüstung von Fahrzeugen und Mannschaften sowie den vorbeugenden Brandschutz. Die Konzernzentrale befindet sich in 4060 Leonding, Paschinger Straße9er Straße 90, Österreich. Die Gesellschaft ist beim Landesgericht Linz unter der Firmenbuchnummer FN 78543 f registriert und notiert im Prime Market der Wiener Börse. Der vorliegende Konzernabschluss der Rosenbauer International AG und ihrer Tochtergesellschaften zum 31.Dezember 2020 wurde nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie von der EU übernommen wurden, erstellt und wird voraussichtlich im April 2020 durch Übermittlung vom Vorstand an den Aufsichtsrat zur Veröffentlichung freigegeben. Darüber hinaus sind die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 UGB erfüllt worden. Im Konzern erfolgen die Bilanzierung und Bewertung nach einheitlichen Kriterien und unter der Prämisse der Unternehmensfortführung. Durch die COVID-19-Krise kam es dadurch auch zu keiner anderen Einschätzung. Die Effekte der COVID-19-Krise sind untert Punkt D 29. dargestellt. Der Konzernabschluss ist in tausend Euro (t€) aufgestellt, die Werte in den Erläuternden Angaben erfolgen in tausend Euro, sofern nichts anderes angegeben ist. Durch die kaufmännische Rundung von Einzelpositionen und Prozentangaben kann es zu geringfügigen Rundungsdifferenzen kommen. Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind derivative Finanzinstrumente und zur Veräußerung verfügbare Finanzinvestitionen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden. A2. AUSWIRKUNGEN VON NEUEN RECHNUNGSLEGUNGSSTANDARDS Neue, überarbeitete bzw. ergänzte Standards Im Geschäftsjahr 2020 wurden keine neuen, überarbeiteten bzw. ergänzten Standards des IASB mit Auswirkun- gen auf den Rosenbauer Konzernabschluss erstmalig angewendet. Folgende neue, überarbeitete beziehungsweise ergänzte Standards haben keine Auswirkung auf den Konzern- abschluss der Rosenbauer International AG: A. ALLGEMEINE ANGABEN Jahresfinanzbericht 202050 Standards / Interpretationen Verpflichtende Anwendung in der EU Amendment to IFRS 16 Leases COVID-19-Related Rent Concessions (Veröffentlichung Mai 2020) 01.06.2020 Amendments to References to the Conceptual Framework in IFRS Standards (Veröffentlichung März 2018) 01.01.2020 Amendment to IFRS 3 Business Combinations (Veröffentlichung Oktober 2018) 01.01.2020 Amendments to IAS 1 and IAS 8: Definition of Material (Veröffentli- chung Oktober 2018) 01.01.2020 Amendments to IFRS 9, IAS 39 and IFRS 7: Interest Rate Benchmark Reform (Veröffentlichung September 2019) 01.01.2020 A3. KÜNFTIGE ÄNDERUNGEN DER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN DURCH NEUE RECHNUNGSLEGUNGSSTANDARDS Zum Zeitpunkt der Freigabe dieses Abschlusses zur Veröffentlichung waren neben den vom Konzern bereits angewandten Standards und Interpretationen die folgenden Standards und Interpretationen bereits veröffent- licht, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwenden beziehungsweise nicht von der Europäischen Kommission übernommen worden. Der Konzern beabsichtigt, diese neuen oder geänderten Standards ab dem Zeitpunkt des angegebenen verpflichtenden Inkrafttretens anzuwenden. Aus den Änderungen der nachfolgenden Standards/Interpretationen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Rosenbauer International AG erwartet. Verpflichtende Anwendung Standards / Interpretationen gem. IASB gem. EU-Endorsement IFRS 17 Insurance Contracts (Veröffentlichung Mai 2017), including Amendments to IFRS 17 (Veröffentlichung Juni 2020) 1. Januar 2023 noch nicht übernommen Amendment to IAS 1 Presentation of Financial Statements: Classification of Liabilities as Current or Non-current (Veröffentli- chung Jänner 2020) and Classification of Liabilities as Current or Non-current - Defferal of Effective Date (Veröffentlichung Juli 2020) 1. Januar 2023 noch nicht übernommen Amendments to IFRS 3 Business Combinations (Veröffentlichung Mai 2020) 1. Januar 2022 noch nicht übernommen Amendments to IAS 16 Property, Plant and Equipment (Veröffentli- chung Mai 2020) 1. Januar 2022 noch nicht übernommen Amendments to IAS 37 Provisions, Contingent Liabilities and Contingent Assets (Veröffentlichung Mai 2020) 1. Januar 2022 noch nicht übernommen Amendments to Annual Improvements 2018-2020 (Veröffentli- chung Mai 2020) 1. Januar 2022 noch nicht übernommen Erläuternde Angaben 51 B1. KONSOLIDIERUNGSKREIS Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind in der Aufstellung der Beteiligungsgesellschaften (siehe Punkt E3. „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“) angeführt. Tochterunternehmen Tochterunternehmen sind vom Mutterunternehmen beherrschte Beteiligungsunternehmen. Das Mutterunter- nehmen beherrscht ein Beteiligungsunternehmen, wenn es schwankenden Renditen aus seinem Engagement bei dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über die maßgeblichen Aktivitäten des Beteiligungsunternehmens zu beeinflussen. Das Mutterunternehmen nimmt eine Neubeurteilung vor, ob es ein Beteiligungsunternehmen beherrscht oder nicht, wenn Tatsachen und Umstände darauf hinweisen, dass sich eines oder mehrere der oben genannten Kriterien der Beherrschung verändert haben. Wenn das Mutterunternehmen keine Stimmrechtsmehrheit besitzt, so wird das Beteiligungsunternehmen trotzdem beherrscht, wenn es über die praktische Möglichkeit verfügt, die maßgeblichen Tätigkeiten des Beteiligungsunternehmens einseitig zu bestimmen. Bei jenen Tochterunternehmen, bei denen die Rosenbauer International AG direkt oder indirekt über nicht mehr als die Hälfte der Stimmrechte verfügt, besteht eine vertraglich abgesicherte Beherrschungsmöglichkeit. Dementsprechend sind neben dem Mutterunternehmen unter Anwendung von IFRS 10 drei inländische und 25 (Vorjahr: 24) ausländische Tochterunternehmen einbezogen, die unter der rechtlichen und faktischen Kontrolle der Rosenbauer International AG stehen. Ein Tochterunternehmen wird zu dem Zeitpunkt, an dem das Mutterunternehmen die Beherrschung erlangt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung durch das Mutterunternehmen endet, in den Konzernabschluss einbezogen. Alle einbezogenen Tochterunternehmen werden vollkonsolidiert. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (Equity-bilanzierte Unternehmen) Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Beteiligungsunternehmen, auf das das Mutterunternehmen einen maß geblichen Einfluss hat. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Unternehmens, an dem die Beteiligung gehalten wird, mitzuwirken. Dabei liegt weder Beherrschung noch gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse vor. Ein Gemeinschaftsunternehmen stellt eine Unterkategorie von gemeinsamen Vereinbarungen im Sinne des IFRS 11 dar, das von den beteiligten Parteien gemeinschaftlich geführt wird und bei dem die beteiligten Parteien ein Anrecht auf dessen Nettovermögenswerte haben. Eine gemeinschaftliche Führung setzt eine vertraglich geregelte Aufteilung der Beherrschung über die Vereinbarung voraus und liegt nur dann vor, wenn es für die Durchführung der relevanten Tätigkeiten der einstimmigen Zustimmung der beteiligten Parteien bedarf. Anteile an assoziierten Unternehmen und Anteile an Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity- Methode bilanziert und im Zuge der Erstbewertung mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. In der Folge erhöht oder verringert sich der Buchwert der Anteile entsprechend dem Anteil am Gewinn und Verlust und am sonstigen Ergebnis der equity bilanzierten Unternehmen. Der Anteil des Konzerns an Gewinnen und Verlusten der „at equity“ bilanzierten Unternehmen wird vom Zeitpunkt des Erwerbes an in der Gewinn- und Verlustrech- nung im Finanzergebnis erfasst. B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE Jahresfinanzbericht 202052 Nach der Equity-Methode werden der Anteil an dem assoziierten Unternehmen in Russland (PA “Fire-fighting special technics“ LLC.; Rosenbauer-Anteil 49 %) sowie der Anteil am Gemeinschaftsunternehmen Rosenbauer Ciansa S.L. (Rosenbauer-Anteil 50 %) bilanziert. Vollkonsolidierte Unternehmen „At equity“ konsolidierte Unternehmen 2019 2020 2019 2020 Stand am 01.01. 28 28 2 2 Aquisitionen 0 1 0 0 Stand am 31.12. 28 29 2 2 Unternehmenserwerbe und Umgründungen 2019 und 2020 Die Rosenbauer International AG hat am 30. Jänner 2020 ihren vormaligen Vertriebspartner Brandus GmbH mit Sitz in Andrian, Provinz Bozen, vollständig übernommen. Das Unternehmen firmiert mit Rosenbauer Italia S.r.l. unter einem neuen Namen. Mit der Übernahme trägt der Konzern der wachsenden Bedeutung des italienischen Feuerwehrmarktes Rechnung und schafft in einem ersten Schritt eine eigene Vertriebs- und Servicetochter speziell für Südtirol. In weiterer Folge soll von dem Standort aus die Präsenz aller Rosenbauer-Produkte und -Dienstleistungen in Italien ausgebaut werden. Die Gesellschaft wurde per 30.1.2020 aufgrund einer vorläufigen Kaufpreisaufteilung erstkonsolidiert. Die endgültige Bewertung der Kaufpreisaufteilung wurde im Dezember 2020 und somit innerhalb von zwölf Monaten ab Erwerbszeitpunkt abgeschlossen, es kam zu keinen wesentlichen Veränderungen der Kaufpreisaufteilung. Die finale Kaufpreisaufteilung stellt sich wie folgt dar: in t€ 30.01.2020 Kaufpreis in bar beglichen = Gesamtkaufpreis 140 Erworbenes Reinvermögen (100 %) 140 Firmenwert 0 in t€ 30.01.2020 Sachanlagen 98 Immaterielle Vermögenswerte 486 Langfristiges Vermögen 584 Vorräte 554 Forderungen und sonstige Vermögenswerte 243 Kassenbestand und kurzfristige Finanzmittel 98 Kurzfristiges Vermögen 895 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 310 Langfristige Rückstellungen 110 Passive latente Steuern 132 Langfristige Schulden 552 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 290 Vertragsverbindlichkeiten 48 Lieferverbindlichkeiten 364 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 85 Kurzfristige Schulden 787 Erworbenes Reinvermögen (100 %) 140 Erläuternde Angaben 53 Keine der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen war wertgemindert und die gesamten vertraglich festgelegten Forderungen sind werthaltig. Der Nettozahlungsmittelgeldfluss aus dem Erwerb stellt sich wie folgt dar: Nettogeldfluss aus der Investitonstätigkeit in t€ 2020 Kaufpreis in bar beglichen –140 abzüglich Kassenbestand und kurzfristige Finanzmittel 98 Netto-Geldfluss aus dem Erwerb –42 Darüber hinaus gab es keine weiteren Unternehmenserwerbe oder Umgründungen im Geschäftsjahr 2020. Es gab mit der Rosenbauer Brandschutz Deutschland GmbH im Jahr 2019 nur eine Unternehmensumgründung. Die Rosenbauer Brandschutz Deutschland GmbH ist aus der G&S Brandschutztechnik AG hervorgegangen, die seit vier Jahren zum Konzern gehört und erst 2018 die G&S Brandschutz, die G&S Sprinkleranlagen und die SIC Brandschutz aufgenommen hat. Erwerbe von nicht beherrschenden Anteilen 2019 und 2020 Im November 2019 erwarb der Konzern weitere 5% der Anteile an der Rosenbauer Motors LLC., Minnesota (USA) von dem bisherigen Mitgesellschafter, wodurch sich der mittelbare Beteiligungsanteil von 47,5% auf 50,0% erhöhte. Die Gegenleistung für den Erwerb der Anteile betrug 1.218 t€, davon wurden 122 t€ im Jahr 2019 und im Jahr 2020 280 t€ an ausbezahlt. Der verbleibende Restbetrag von 752 t€ wird bis spätestens September 2023 ausbezahlt. Der Buchwert der Anteile ohne beherrschenden Einfluss betrug zum Erwerbszeitpunkt 65 t€. Die Differenz zwischen Gegenleistung und Buchwert der Anteile ohne beherrschenden Einfluss wurde im Eigenkapital in den kumulierten Ergebnissen erfasst. Jahresfinanzbericht 202054 B2. KONSOLIDIERUNGSMETHODEN Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungs- kosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss bewertet der Erwerber die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden in den sonstigen Aufwendungen erfasst. Firmenwerte werden jährlich oder bei vorliegen eines wertmindernden Ereignisses einem Wert minderungstest unterzogen. Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Die Einzelabschlüsse der einbezo genen Unternehmen sind zum Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt. Alle Forderungen und Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge aus der Verrechnung zwischen Unternehmen des Konsolidierungskreises werden eliminiert. Zwischener- gebnisse aus konzerninternen Lieferungen werden ebenfalls ausgeschieden. Anteile ohne beherrschenden Einfluss stellen den Anteil des Ergebnisses und des Nettovermögens dar, der nicht dem Konzern zuzurechnen ist, da im Konzern sämtliche vorhandene Anteile ohne beherrschenden Einfluss mit dem anteiligen neubewerteten Nettovermögen angesetzt wurden (Partial-Goodwill-Methode). Anteile ohne beherrschenden Einfluss werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung und in der Konzernbilanz gesondert ausgewiesen. Der Ausweis in der Konzernbilanz erfolgt innerhalb des Eigenkapitals, getrennt vom auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallenden Eigenkapital. Der Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Dabei wird die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Buchwert des anteilig erworbenen Nettovermögens mit kumulierten Ergebnissen verrechnet. Kündbare oder befristete Eigenkapitalanteile an Tochterunternehmen mit Andienungsrechten, die von den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss gehalten werden, stellen für den Rosenbauer Konzern finanzielle Verbindlichkeiten dar. Diese werden gemäß IFRS 9 erstmalig zum beizulegenden Zeitwert des Rückkaufbetrages passiviert und in weiterer Folge gemäß IFRS 9 zu fortgeführten Anschaffungskosten zu jedem Stichtag ergebnis- wirksam folgebewertet. Sofern der Rosenbauer Konzern wirtschaftlicher Eigentümer dieser Anteile ist, erfolgt die Erstkonsolidierung als vorgezogener Erwerb, dh. die vom Andienungsrecht betroffenen Anteile werden von Beginn an dem Rosenbauer Konzern zugerechnet. Die Differenz zwischen dem auf diese Anteile entfallenden Nettovermögen und dem beizulegenden Zeitwert der entsprechenden Verbindlichkeit wird zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Die Ergebnisse der betreffenden Tochterunternehmen werden als Folge des vorgezogenen Anteilserwerbs zur Gänze dem Rosenbauer Konzern zugerechnet. Dividen- denzahlungen an die Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss werden als Aufwand im Finanzergebnis erfasst. Erläuternde Angaben 55 B3. WÄHRUNGSUMRECHNUNG Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen und in ausländischer Währung bilanzierenden Unternehmen werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Bei sämtlichen Gesellschaften ist dies die jeweilige Landeswährung, da die Gesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben. Sämtliche Vermögenswerte und Schulden werden deshalb zum jeweiligen Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bzw. die Aufwendungen und Erträge mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung bei den Vermögens- und Schuldposten gegenüber der Umrechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen der Konzernbilanz und der Konzerngewinn- und Verlustrechnung werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Die aus der Fortschreibung des Eigenkapitals entstehende Umrechnungsdifferenz im Vergleich zur Erstkonsoli- dierung wird im sonstigen Ergebnis mit den Konzernrücklagen verrechnet. Im Berichtsjahr wurden Stichtags- umrechnungsdifferenzen von -4.808 t€ (2019: 2.335 t€) im sonstigen Ergebnis eingestellt. Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse haben sich wie folgt entwickelt: Stichtagskurs Jahresdurchschnittskurs in € 31.12.2019 31.12.2020 31.12.2019 31.12.2020 100 US-Dollar 89,1663 81,4930 89,2472 87,6208 100 Schweizer Franken 92,2509 92,5754 89,8617 93,4309 100 Singapur-Dollar 66,2471 61,6599 65,4557 63,5498 100 Brunei-Dollar 66,2471 61,6599 65,4557 63,5498 100 Südafrikanische Rand 6,3492 5,5488 6,1681 5,3268 100 Saudi-Rial 23,7586 21,7085 23,7930 23,3193 100 Australischer-Dollar 62,5000 62,9089 62,1263 60,4086 100 Russische Rubel 1,4314 1,0933 1,3767 1,2100 100 Zloty 23,4742 21,9313 23,2452 22,5064 100 VAE-Dirham 24,2795 22,1631 24,3015 23,8339 100 Britische Pfund 117,6194 111,2310 113,9352 112,4587 Jahresfinanzbericht 202056 B4. FAIR-VALUE-BEWERTUNG Finanzinstrumente, wie Derivate werden wiederkehrend mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizule- gende Zeitwert ist als Preis definiert, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen beziehungsweise für die Übertragung einer Schuld bezahlt würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld erfolgt, entweder auf dem Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld stattfindet oder auf dem vorteilhaftesten Markt, falls kein Hauptmarkt vorhanden ist. Der Konzern muss Zugang zum Hauptmarkt oder zum vorteilhaftes- ten Markt haben. Rosenbauer bemisst den beizulegenden Zeitwert anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preis- bildung zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nicht finanziellen Vermögenswerts wird die Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt, durch die höchste und beste Verwen- dung wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen. Rosenbauer wendet bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen, wobei wenn möglich beobachtbare Inputfaktoren verwendet werden. Im Konzernabschluss werden folgende Hierarchien zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren verwendet:  Stufe 1: notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.  Stufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind.  Stufe 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren. Bei sämtlichen Klassen von Finanzinstrumenten außer bei den langfristigen, verzinslichen Kreditverbindlichkeiten entspricht der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert. Erläuternde Angaben 57 Durch konzernweit geltende Richtlinien wird dem Grundsatz der einheitlichen Bilanzierung und Bewertung Rechnung getragen. C1. SACHANLAGEN Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um Abschreibungen und kumulierte Wertminderungsaufwendungen, oder dem niedrigeren erzielbaren Betrag. Die Abschreibungen werden nach der linearen Methode ermittelt und erfolgen ab dem Zeitpunkt, in dem sich die Vermögenswerte im betriebsbereiten Zustand befinden. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten ergeben sich aus dem zum Erwerb oder zur Herstellung eines Vermögenswertes entrichteten Betrages an Zahlungsmitteln und Zahlungs- mitteläquivalenten oder aus dem beizulegenden Zeitwert einer anderen Entgeltform zum Zeitpunkt des Erwerbes oder der Herstellung. Folgende Abschreibungssätze kommen zur Anwendung: Fabriksgebäude und andere Baulichkeiten 3,00 % - 10,00 % Geschäftsgebäude 2,00 % - 4,00 % Technische Anlagen und Maschinen 10,00 % - 25,00 % Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10,00 % - 33,33 % Die Restbuchwerte, Abschreibungsmethode und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstich- tag überprüft und gegebenenfalls angepasst. Treten bei nicht finanziellen Vermögenswerten Hinweise für Wertminderungen auf und liegt der erzielbare Betrag - dieser entspricht dem höheren Betrag aus dem Barwert der zukünftigen Einzahlungsüberschüsse („Value in use“) oder dem Nettoveräußerungspreis („Fair value less costs of disposal“) - unter dem jeweiligen Buchwert, erfolgt gemäß IAS 36 („Impairment of Assets“) eine Wertminderung auf den erzielbaren Betrag. Wenn die Gründe für eine in Vorjahren durchgeführte Wertminderung entfallen, wird eine entsprechende Zuschreibung vorgenommen. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Kann der erzielbare Betrag für einen Vermögenswert nicht ermittelt werden, so wird der Vermögenswert im Rahmen einer Cash Generating Unit (CGU) einbezogen und einem Wertminderungstest unterzogen, wobei der Nutzungswert als erzielbarer Betrag herangezogen wird. Im Rosenbauer Konzern bilden grundsätzlich die rechtlich selbständigen Unternehmenseinheiten jeweils eine CGU. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung des letzten Wertminderungsaufwandes eine Änderung in den Schätzungen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrages herangezogen wurde. Ist dies der Fall, so wird der Buchwert des Vermögenswertes auf seinen erzielbaren Betrag erhöht. Dieser Betrag darf jedoch nicht den Buchwert übersteigen, der sich nach Berücksichtigung der Abschreibungen ergeben würde, wenn in den früheren Jahren kein Wertminderungsauf- wand für den Vermögenswert erfasst worden wäre. Eine solche Wertaufholung wird sofort im Jahresergebnis erfasst. C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE Jahresfinanzbericht 202058 C2. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Immaterielle Vermögenswerte werden mit Ausnahme von Firmenwerten nach der linearen Methode abgeschrie- ben. Folgende Abschreibungssätze kommen zur Anwendung: Rechte / Lizenzen 25,0 % - 33,3 % Kundenstamm 10,00 % Technologie 7,00 %-10,00 % Aktivierte Entwicklungskosten 10,00 % - 25,00 % Sonstige immaterielle Vermögenswerte 25,0 % - 33,33 % Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden im Fall von immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Die Abschrei- bung der immateriellen Vermögenswerte ist in der Position „Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen“ enthalten. Firmenwerte Firmenwerte gemäß IFRS 3 werden jährlich sowie bei Vorliegen von Anzeichen von Wertminderungen einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Zur Durchführung von Werthaltigkeitstests werden Firmenwerte den „Cash Generating Units“ zugeordnet, die vom Unternehmenserwerb den Erwartungen zufolge profitieren werden. Als maßgebliches Kriterium zur Qualifikation einer Erzeugungseinheit als „Cash Generating Unit“ wird deren technische und wirtschaftliche Eigenständigkeit zur Erzielung von Einnahmen herangezogen. Der Wertminde- rungsbedarf der „Cash Generating Unit“ wird durch Gegenüberstellung des bisher fortgeführten Buchwerts (inklusive des zugeordneten Firmenwerts) mit dem Nutzungswert errechnet. Der Nutzungswert wird als Barwert der zugehörigen zukünftigen Ein- und Auszahlungen aufgrund der Daten einer mittelfristigen Unternehmenspla- nung ermittelt. Nach einem Zeitraum von 3 Jahren anfallende Cashflows werden unter Verwendung des erwarteten durchschnittlichen Branchenwachstums in Höhe von 1 % (2019: 1 %) extrapoliert. Die nachfolgende Tabelle fasst Schlüsselannahmen für jede firmenwerttragende Cash Generating Unit zusammen: Zeitraum der Geldfluss- prognosen Durchschnitt- liches jährliches Umsatz- wachstum Jährliche Margen- entwicklung Diskontsatz vor Steuern 2020 Rosenbauer d.o.o. 3 Jahre 13 % Stetig steigend 9 % Rosenbauer UK plc 3 Jahre 32 % Auf Vor-Brexit-Ni- veau steigend 9 % Rosenbauer Brandschutz Deutschland (vormals G&S Gruppe) 3 Jahre 3 % moderat steigend 8 % 2019 Rosenbauer d.o.o. 3 Jahre 15 % Stetig steigend 11 % Rosenbauer UK plc 3 Jahre 17 % Stetig steigend 10 % G&S Gruppe 3 Jahre 7 % Stetig steigend 10 % Das Tochterunternehmen in Großbritannien hatte sich in jüngster Vergangenheit mit dem Brexit und der COVID-19-Thematik auseinanderzusetzen. Dies bedeutete teilweise Verzögerungen bei Ausschreibungen und Auslieferungen sowie reduzierte Service-Umsätze. Erfreulicherweise konnten auch die Kosten deutlich reduziert werden und dadurch konnte das Tochterunternehmen weiterhin positiv abschließen. Erläuternde Angaben 59 Ein Impairmenttatbestand (Triggering Event) war auf Grund der relativ hohen Überdeckung, trotz des makroöko- nomischen Umfelds, nicht zu identifizieren. Das Geschäftsumfeld scheint sich auch zu Beginn des Jahres 2021 wieder zu erholen und die Lieferketten sind stabil. Die Gesellschaft plant für die nächsten Jahre wieder ein Erreichen des Geschäftsvolumens, das vor dem Eintritt der temporären Krisen bestand. Die Annahmen bezüglich der Umsatzentwicklung bei den anderen zahlungsmittelgenerierten Einheiten basieren im Allgemeinen auf bisherigen Ergebnissen und internen Erwartungen. Die Kostentreiber und die Anlagenzu- gänge basieren auf Erfahrungswerten und internen Erwartungen. Der Abzinsungssatz wird aufgrund von aktuellen Marktdaten für vergleichbare Unternehmen im selben Industriezweig ermittelt. Bei den zugrunde gelegten Annahmen bestehen Schätzungsunsicherheiten hinsichtlich Ergebnis, Working Capital Veränderung, Investitionen und Abzinsungssatz. Eine Sensitivitätsanalyse, bei der Abzinsungssätze 50 Basispunkte höher angesetzt werden, würde zu keiner Abwertung führen. Zudem ergab die Sensitivitätsanalyse, dass bei einer Senkung der EBITs für die Jahre 2021 bis 2023 um 10%, bei gleichzeitiger Konstanz aller anderen Parameter, die Buchwerte noch immer gedeckt sind und kein Abwertungsbedarf gegeben ist. Für die Zwecke des Goodwill Impairment Tests wurden grundsätzlich die rechtlich selbstständigen Unternehmens- einheiten auf Basis der internen Überwachung des Firmenwerts als firmenwerttragende CGUs festgelegt. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte der bestehenden Firmenwerte je CGU: in t€ 31.12.2019 31.12.2020 Rosenbauer d.o.o 843 843 Rosenbauer UK plc 340 322 Rosenbauer Brandschutz Deutschland 4.146 4.146 5.329 5.311 Übersteigt der Buchwert der CGU, welcher der Firmenwert zugeordnet wurde, deren erzielbaren Betrag, wird der dieser CGU zugeordnete Firmenwert in Höhe des Differenzbetrages wertgemindert. Übersteigt der Wertminde- rungsbedarf den Buchwert des Firmenwertes, wird die darüberhinausgehende Wertminderung auf Basis der Buchwerte jedes einzelnen Vermögenswertes der CGU aufgeteilt. Dabei darf der Buchwert eines Vermögenswer- tes nicht unter einem bestimmbaren Nettoveräußerungswert oder Nutzungswert sowie unter Null wertgemindert werden. Firmenwerte, die aufgrund einer Wertminderung abgeschrieben wurden, werden gemäß IAS 36 nicht mehr zugeschrieben. Forschung und Entwicklung Forschungskosten werden im Sinne von IAS 38 („Intangible Assets“) nicht aktiviert und fließen dementsprechend unmittelbar und zur Gänze in die Gewinn- und Verlustrechnung ein. Entwicklungskosten, die auf eine wesentliche Weiterentwicklung eines Produktes oder Prozesses abzielen, werden gemäß IAS 38 nur dann aktiviert, wenn das Produkt oder der Prozess technisch und wirtschaftlich realisierbar ist, die Entwicklung vermarktbar ist und einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen generieren wird, die Aufwendungen zuverlässig bewertbar sind und Rosenbauer über ausreichende Ressourcen zur Fertigstellung des Entwicklungsprojekts verfügt. Alle übrigen Entwicklungsaufwendungen werden sofort ergebniswirksam erfasst. Aktivierte Entwicklungsaufwendungen abgeschlossener Projekte werden zu Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen ausgewiesen. Solange ein Entwicklungsprojekt nicht abgeschlossen ist, erfolgt eine jährliche Überprüfung der Werthaltigkeit der aufgelaufenen aktivierten Beträge, soweit nicht darüber hinaus zu weiteren Zeitpunkten Hinweise dafür bestehen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. Im Geschäftsjahr 2020 wurden Entwicklungskosten in Höhe von 6.551 t€ aktiviert (2019: 6.955 t€). Jahresfinanzbericht 202060 C3. WERTPAPIERE Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, wie Wertpapiere, werden am Handelstag, das heißt am Tag, an dem das Unternehmen die Verpflichtung zum Kauf des Vermögenswertes eingegangen ist, bilanziell erfasst. Marktübliche Käufe und Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben. Beim erstmaligen Ansatz werden finanzielle Vermögenswerte gemäß IFRS 9 für die Folgebewertung entweder als zu fortgeführten Anschaffungskosten, als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis oder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert. Die Klassifizierung finanzieller Vermögens- werte bei der erstmaligen Erfassung hängt dabei von den Eigenschaften der vertraglichen Cashflows der finanziellen Vermögenswerte und vom Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung seiner finanziellen Vermö- genswerte ab. Im Rosenbauer Konzern werden Wertpapiere bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet und der IFRS 9-Kategorie „Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ zugeordnet. Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wobei die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts saldiert in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Erhaltene oder gezahlte Zinsen aus Finanzinvestitionen werden als Zinserträge oder Zinsaufwendungen ausge- wiesen. Zinserträge werden zeitproportional unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung des Vermögenswerts realisiert. Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs ausgewiesen. C4. LATENTE STEUERN Latente Steuern sind auf alle zu versteuernden temporären Unterschiede zwischen dem Wert in der IFRS-Kon- zernbilanz und dem steuerlichen Wert zu bilanzieren. Ihre Ermittlung erfolgt in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der „Balance sheet liability method“. Passive latente Steuern werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, mit Ausnahme der passiven latenten Steuer aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes oder eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Jahresergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst. Weiters werden keine passiven latenten Steuern aus zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Gemein- schaftsunternehmen stehen, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende und frühere Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Tatsächliche Steuern, die sich auf Posten beziehen, die im sonstigen Ergebnis erfasst werden, sind nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im sonstigen Ergebnis erfasst. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge wurden insoweit gebildet, als mit einem Verbrauch innerhalb eines überschaubaren Zeitraums gerechnet werden kann. Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Erläuternde Angaben 61 Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht. Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Der Berechnung der tatsächlichen Steuern werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. C5. VORRÄTE Die Vorräte werden mit den Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren erzielbaren Nettoveräu- ßerungswert (Marktpreis) am Bilanzstichtag bewertet. Die Ermittlung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten erfolgt für gleichartige Vermögenswerte nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren bzw. nach ähnlichen Verfahren. In die Herstellungskosten werden nur die direkt zurechenbaren Kosten und anteiligen Gemeinkosten unter Annahme einer Normalauslastung einbezogen. Zinsen für Fremdkapital werden nicht angesetzt. C6. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden vorbehaltlich einer wesentlichen Finanzierungskompo- nente erstmalig mit dem Transaktionspreis gemäß IFRS 9 angesetzt. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer voraussichtlichen Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden abgezinst und mit ihrem Barwert erstmalig angesetzt. Die Zuordnung zu den möglichen IFRS 9-Kategorien hängt einerseits vom Geschäftsmodelltest sowie von den Eigenschaften der Zahlungsströme ab. Einige Gesellschaften des Rosenbauer Konzerns praktizieren das Geschäftsmodell „Halten und Verkaufen“ im Hinblick auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da die vertraglichen Zahlungsströme sowohl durch Kundenzahlungen als auch durch den Verkauf im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen an diverse Hausbanken vereinnahmt werden. Dies hat zur Folge, dass diese Forderun- gen aus Lieferungen und Leistungen in die Kategorie „Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis“ fallen. Die Zuordnung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu dieser Kategorie hat auf den Konzernabschluss von Rosenbauer keine wesentlichen Auswirkungen, da der Großteil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erwartungsgemäß innerhalb eines Jahres beglichen wird und aus diesem Grund davon ausgegangen wird, dass der beizulegende Zeitwert dem bisherigen Bewertungsmaßstab der fortgeführten Anschaffungskosten annähernd entspricht. Die übrigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden der Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten“ zugeordnet, da der Konzern für diese Forderungen aus Lieferungen und Leistungen das Geschäftsmodell „Halten“ anwendet. Die Folgebewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die bei ihrem erstmaligen Ansatz der Kategorie „beizulegender Zeitwert über das sonstige Ergebnis“ zugeordnet werden, erfolgt mit dem beizulegen- den Zeitwert, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen für erwartete Kreditausfälle. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die der Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten“ zugeordnet werden, werden in weiterer Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen für erwartete Kreditausfälle, ausgewiesen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Fremdwährung werden mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet. Jahresfinanzbericht 202062 Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswertes oder einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten vorliegt. Bei der Ermittlung der Wertberichtigung in Höhe der erwarteten Kreditverluste wird zwischen Forderungen mit und ohne Bonitätsbeeinträchtigung unterschieden. Eine Forderung gilt dann als bonitätsbeeinträchtigt, wenn die nachfolgenden Ereignisse eintreten:  Die Forderung ist überfällig und es gibt konkrete Anzeichen dafür, dass der Kunde seiner Schuld nicht nachkommen wird.  Ein Konkursverfahren gilt als wahrscheinlich oder wurde bereits eingeleitet.  Ausgleichsverhandlungen mit Rosenbauer wurden eingeleitet. Die Wertberichtigung wird bei Forderungen mit Bonitätsbeeinträchtigung mittels einer Einzelwertberichtigung in Höhe der Ausfallswahrscheinlichkeit gebildet. Alle anderen Forderungen sind demnach nicht bonitätsbeeinträchtigt. Der Wertberichtigungsbedarf wird bei Forderungen ohne Bonitätsbeeinträchtigung zu jedem Abschlussstichtag pauschal anhand einer Wertberichti- gungsmatrix in Höhe der erwarteten Kreditverluste ermittelt. Die Wertberichtigungsquoten werden auf der Grundlage der Überfälligkeitsdauer in Tagen bestimmt. Die Berechnung umfasst das wahrscheinlichkeitsgewich- tete Ergebnis unter Berücksichtigung des Zinseffekts sowie angemessener und belastbarer Informationen über vergangene Ereignisse, aktuelle Gegebenheiten und künftig zu erwartende wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die zum Abschlussstichtag verfügbar sind. Wertminderungen werden erfolgswirksam rückgängig gemacht, wenn der Grund für das Impairment entfällt oder eine Verbesserung vorliegt. Erst bei Insolvenz oder erfolgloser rechtlicher Geltendmachung wird die Forderung ausgebucht. Ein finanzieller Vermögenswert (bzw. ein Teil eines finanziellen Vermögenswertes oder ein Teil einer Gruppe ähnlicher finanzieller Vermögenswerte) wird dann ausgebucht, wenn eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt ist: a) Die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert sind erloschen. b) Der Konzern hat seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem finanziellen Vermögens- wert übertragen und dabei entweder im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, übertragen oder zwar im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, weder übertragen noch zurückbehal- ten, jedoch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert übertragen. Erläuternde Angaben 63 C7. KASSENBESTAND Die unter dem Posten „Kassenbestand und kurzfristige Finanzmittel“ ausgewiesenen Zahlungsmittel und -äquivalente wie Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden bei ihrem erstmaligen Ansatz für die Folgebewertung als „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ klassifiziert. Die unter dem Posten „Kassenbestand und kurzfristige Finanzmittel“ ausgewiesenen Zahlungsmittel und -äquivalente werden in Folgeperioden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und sind auf Wert- minderungen gemäß IFRS 9 zu überprüfen. Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst. Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswertes oder einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten vorliegt. Hinsichtlich der Ermittlung des Wertminderungsbedar- fes für den Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten, wendet der Konzern die Erleichterungsvorschrift des IFRS 9.5.5.10 an (Vereinfachung für Finanzinstrumente mit geringem Kreditrisiko), wonach bei Finanz- instituten mit einem Bonitätsrating der Kategorie „Investment Grade“ auf eine Überprüfung der Bonitätsver- schlechterung verzichtet wird. Die errechneten erwarteten Kreditverluste für Guthaben bei Kreditinstituten sind unwesentlich. Kassenbestand und kurzfristige Finanzmittel in Fremdwährung werden mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet. Zinserträge werden zeitproportional unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung des Vermögenswerts realisiert. C8. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND HEDGE ACCOUNTING Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden am Handelstag, das heißt am Tag, an dem das Unternehmen die Verpflichtung zum Kauf des Vermögenswertes eingegangen ist, bilanziell erfasst. Marktübliche Käufe und Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben. Der Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente wie beispielsweise Devisenterminkontrakte, um sich gegen Wechselkursrisiken abzusichern. Diese derivativen Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsab- schlusses zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden wiederum mit dem beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Derivative Finanzinstrumente werden als finanzielle Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als finanzielle Verbindlichkeiten, wenn er negativ ist. Derivate, für die das Hedge Accounting nicht anwendbar ist, werden für die Folgebewertung der IFRS 9 Kategorie „Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ zugeordnet, wobei die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts saldiert in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Im Rosenbauer Konzern werden bestimmte Sicherungsbeziehungen im Fremdwährungsbereich als Cashflow Hedges designiert. Derivative Finanzinstrumente, welche als Sicherungsinstrumente im Rahmen der Hedge- Accounting-Bestimmungen des IFRS 9 („Financial Instruments“) designiert sind, werden im sonstigen Ergebnis mit dem wirksamen Teil des beizulegenden Zeitwertes erfasst und in der Hedging Rücklage innerhalb des Eigenkapitals kumuliert. Der unwirksame Teil eines wirksamen Sicherungsinstruments wird sofort erfolgswirk- sam erfasst. Zum Zeitpunkt der Realisierung des Grundgeschäftes wird der Erfolgsbeitrag des Sicherungsge- schäftes vom Eigenkapital über das sonstige Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Wenn das Sicherungsinstrument ausläuft, verkauft, beendet oder ausgeübt wird oder die Sicherungsbeziehung nicht mehr besteht, jedoch trotzdem mit dem Eintritt der geplanten Transaktion gerechnet wird, verbleiben die bis Jahresfinanzbericht 202064 dahin aus diesem Sicherungsinstrument aufgelaufenen, nicht realisierten Gewinne/Verluste im Eigenkapital und werden gemäß obigen Erläuterungen ergebniswirksam erfasst, wenn das abgesicherte Grundgeschäft die Gewinn- und Verlustrechnung beeinflusst. Falls der Eintritt des ursprünglich abgesicherten Grundgeschäfts nicht mehr erwartet wird, werden die bis dahin innerhalb des Eigenkapitals kumulierten, nicht realisierten Gewinne und Verluste sofort ergebniswirksam erfasst. Die Sicherungspolitik sowie die zum Bilanzstichtag bestehenden Finanzinstrumente werden unter Punkt D32. „Risikomanagement“ näher erläutert. C9. LANGFRISTIGE PERSONALVERPFLICHTUNGEN Leistungsorientierte Pläne Aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen erhalten Mitarbeiter österreichischer Konzerngesellschaften mit Eintritts- datum bis 31. Dezember 2002 im Kündigungsfall bzw. zum Pensionsantrittszeitpunkt eine einmalige Abfertigung. Diese ist von der Anzahl der Dienstjahre und des bei Abfertigungsanfall maßgeblichen Bezuges abhängig. Den Leistungsverpflichtungen stehen entsprechende, nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelte Rückstellungen gegenüber. Die in der Bilanz angesetzte Rückstellung für leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) am Bilanzstichtag. Die Rückstellungen für Abfertigun- gen werden zum Bilanzstichtag einheitlich nach der „Projected unit credit method“ unter Anwendung eines Rechnungszinssatzes von 0,8 % p.a. (2019: 0,7 % p.a.) und unter Einbeziehung eines Dynamiksatzes für künftige Bezugserhöhungen von 3,0 % p.a. (2019: 4,0 % p.a.) ermittelt. Zinsaufwendungen aus Personalrückstellungen für Abfertigungen und Pensionen werden im Finanzierungsaufwand erfasst. Der Abzinsungssatz wird auf Basis der Rendite erstrangiger, festverzinslicher Industrieanleihen – mit einem Rating von AA oder besser – bestimmt. Die Laufzeit der Anleihen entspricht den voraussichtlichen Fristigkeiten der leistungsorientierten Verpflichtungen. Neben den Invalidisierungs- und Sterberaten (Basis: Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018-P für Angestellte und Pagler & Pagler für Arbeiter) und der Beendigung des Dienstverhältnisses mit dem Erreichen des Pensionsalters wurde die Fluktuationsrate abhängig von der Anzahl der vollendeten Dienstjahre zwischen 0 % und 1,47 % (2019: zwischen 0 % und 1,77 %) angesetzt. Die Berechnung basiert auf dem individuellen Pensionsantrittsalter gemäß der österreichischen Pensionsreform unter Berücksichtigung der schrittweisen Annäherung an das Pensionsan- trittsalter. Die Rückstellungsbeträge werden von einem Aktuar zum jeweiligen Abschlussstichtag in Form eines versiche- rungsmathematischen Gutachtens ermittelt. Neubewertungen werden gemäß IAS 19 bei Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen sowie für Abfertigungsverpflichtungen im sonstigen Ergebnis erfasst. Bei bestehenden Pensionszusagen, die im Rahmen von Betriebsvereinbarungen festgelegt wurden, richtet sich der Leistungsumfang nach den anrechnungsfähigen Dienstjahren in Form eines Fixbetrages pro Jahr. Dieser Fixbetrag wird auf Basis des rentenfähigen Individualeinkommens bei Pensionseintritt modifiziert. Laufende Renten unterliegen zur Wertsicherung regelmäßigen Anpassungsprüfungen. Laufende Pensionen kommen vierzehnmal jährlich zur Auszahlung. Erläuternde Angaben 65 Der Ermittlung der Pensionsverpflichtung werden folgende Parameter zugrunde gelegt: Zinssatz Bezugserhöhung Pensionserhöhung in % 2019 2020 2019 2020 2019 2020 Österreich 0,7 0,8 4,0 3,0 2,0 2,0 Deutschland 0,7 0,8 2,0 2,0 Beitragsorientierte Pläne Neben dem leistungsorientierten System gibt es für Dienstnehmer in Österreich, die ab dem 1. Januar 2003 eingetreten sind, einen beitragsorientierten Versorgungsplan. In eine Mitarbeitervorsorgekasse ist ein gesetzlich vorgeschriebener Betrag in Höhe von 1,53 % der Bruttogehaltssumme zu entrichten (2020: 1.056 t€, 2019: 956 t€), der im Personalaufwand erfasst wird. In Österreich wurden weiters 429 t€ (2019: 310 t€), in Amerika 1.396 t€ (2019: 1.363 t€) in ein Pensionssystem eingezahlt, welches einen beitragsorientierten Versorgungsplan darstellt. In Deutschland wurden Beiträge in Höhe von 3.729 t€ (2019: 3.599 t€) in das deutsche Rentenversi- cherungssystem eingezahlt, das ebenfalls einen beitragsorientierten Versorgungsplan darstellt. Da über die Beitragszahlungen hinaus keine weiteren Verpflichtungen bestehen, ergibt sich gleich wie in Österreich kein Rückstellungsbedarf. Sonstige langfristige Personalverpflichtungen Die Rückstellungen für Jubiläen werden zum Bilanzstichtag einheitlich nach der „Projected unit credit method“ unter Anwendung eines Rechnungszinssatzes von 1,0 % p.a. (2019: 1,2 % p.a.) und unter Einbeziehung eines Dynamiksatzes für künftige Bezugserhöhungen von 3,0 % p.a. (2019: 4,0 % p.a.) ermittelt. Weiters wurden neben den Invalidisierungs- und Sterberaten (Basis: Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018-P für Angestellte und Pagler & Pagler für Arbeiter) und der Beendigung des Dienstverhältnisses mit dem Erreichen des Pensionsalters Fluktua- tionsabschläge abhängig von der Anzahl der vollendeten Dienstjahre zwischen 0 % und 6,40 % berücksichtigt (2019: zwischen 0 % und 6,64 %). Die Zinsaufwendungen aus Personalrückstellungen für Jubiläumsgelder werden im Personalaufwand ausgewiesen. C10. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die übrigen langfristigen bzw. kurzfristigen Rückstellungen beinhalten alle bis zur Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken aus ungewissen Verpflichtungen aus vergangenen Ereignissen. Sie werden – sofern diese Verpflichtung wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen führen wird – mit jenem Betrag angesetzt, der sich bei sorgfältiger Prüfung des Sachverhalts als der wahrscheinlichste ergibt. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (wie zum Beispiel bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand zur Bildung der Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich der Erstattung ausgewiesen. Ist der aus der Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich, werden Rückstellungen zu einem Zinssatz vor Steuern abgezinst, der, sofern im Einzelfall erforder- lich, die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegelt. Im Falle einer Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Finanzaufwand erfasst. C11. VERBINDLICHKEITEN Finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz mit den Anschaffungskosten (entsprechen dem beizulegenden Zeitwert) angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode. Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet. Jahresfinanzbericht 202066 Finanzielle Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen werden an den Stichtagen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Gewinne und Verluste aus dieser Bewertung werden im Finanz- ergebnis erfasst. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder erloschen ist. Wird eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit desselben Kreditgebers mit substanziell anderen Vertragsbedingungen ausgetauscht oder werden die Bedingungen einer bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert, wird ein solcher Aus- tausch oder eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und Ansatz einer neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen den jeweiligen Buchwerten wird erfolgswirksam erfasst. C12. ERTRAGSREALISIERUNG Der Konzern ist in den Bereichen Verkauf von Feuerwehrfahrzeugen, Feuerlöschsystemen und Ausrüstungsge- genständen für den abwehrenden Brandschutz und dem Verkauf von stationären und mobilen Löschanlagen für den vorbeugenden Brandschutz sowie damit zusammenhängenden Aftersale-Services tätig. Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden erfasst, wenn die Verfügungsgewalt über die Güter und Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird. Die Erfassung erfolgt in Höhe der Gegenleistung, die der Konzern im Austausch für diese Güter oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. Die wesentlichen Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen im Zusammenhang mit Erlösen aus Verträgen mit Kunden werden in Anhangangabe C15 erläutert. Erlöse aus dem Verkauf von Fahrzeugen, Löschsystemen, Ausrüstungsgegenständen sowie stationäre und mobile Löschanlagen Diese Erlöse werden zu dem Zeitpunkt erfasst, zu dem die Verfügungsgewalt über den Vermögenswert auf den Kunden übergeht. Dies ist im Allgemeinen bei Lieferung der Fall; in besonderen Fällen, zum Beispiel bei verspäte- ter Abnahme durch den Kunden, können auch Bill-and-Hold-Agreements zur Anwendung kommen. Die Zahlungs- ziele sind kurzfristig und beinhalten keine Finanzierungskomponente. Sofern in dem Vertrag andere Zusagen enthalten sind, die separate Leistungsverpflichtungen darstellen, wird diesen Zusagen ein Teil des Transaktions- preises zugeordnet. (z. B. erweiterte Gewährleistungen). Rücknahmeverpflichtungen werden gemäß IFRS 15 bei der Bestimmung des Transaktionspreises als variabler Bestandteil der Gegenleistung berücksichtigt. Zu erwartende Pönalzahlungen werden als Transaktionspreisminderungen und in Folge als Umsatzminderungen dargestellt. In Anwendung der in IFRS 15 vorgesehenen Erleichterungsregelung verzichtet der Konzern darauf, die Höhe der zugesagten Gegenleistung um die Auswirkungen einer signifikanten Finanzierungskomponente anzupassen, wenn er bei Vertragsbeginn erwartet, dass die Zeitspanne zwischen der Übertragung des zugesagten Guts oder der zugesagten Dienstleistung auf den Kunden und der Bezahlung dieses Guts oder dieser Dienstleistung durch den Kunden maximal ein Jahr beträgt. Erlöse aus dem Verkauf von Aftersale-Services Der Konzern erbringt Serviceleistungen (Wartung, Kundendienst, Refurbishment), die entweder einzeln oder im Bündel gemeinsam mit dem Verkauf von Fahrzeugen, Löschsystemen, Ausrüstungsgegenständen sowie stationären und mobilen Löschanlagen an den Kunden veräußert werden. Mehrkomponentenverträge beinhalten demnach sowohl eine Dienstleistungskomponente als auch die Lieferung von Gütern. Demzufolge teilt der Konzern den Transaktionspreis der einzelnen Vertragskomponenten auf Basis der relativen Einzelveräuße- rungspreise auf und der Umsatz aus diesen Verträgen wird nicht zur Gänze zeitpunktbezogen realisiert. Die Zahlungsfrist endet in der Regel 0 bis 30 Tage nach Rechnungsdatum. Erläuternde Angaben 67 Rücknahmeverpflichtungen Nach IFRS 15 sind Rücknahmeverpflichtungen in Kundenverträgen bei der Bestimmung des Transaktionspreises als variabler Bestandteil der Gegenleistung zu berücksichtigen. Dabei verlangt IFRS 15, dass Umsatzerlöse aus Verkäufen nur in der Höhe realisiert werden dürfen, in der es erwartungsgemäß zu keiner künftigen Stornierung der Umsatzerlöse kommt. Vertragsverbindlichkeiten Eine Vertragsverbindlichkeit ist die Verpflichtung des Konzerns, Güter oder Dienstleistungen auf einen Kunden zu übertragen, für die er von diesem eine Gegenleistung erhalten (bzw. noch zu erhalten) hat. Zahlt ein Kunde eine Gegenleistung, bevor der Konzern Güter oder Dienstleistungen auf ihn überträgt, wird eine Vertragsverbindlich- keit erfasst, wenn die Zahlung geleistet oder fällig wird (je nachdem, welches von beidem früher eintritt). Vertragsverbindlichkeiten werden als Erlöse erfasst, sobald der Konzern seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt. Gewährleistung Beim Großteil der Verträge mit Kunden besteht die gesetzliche Gewährleistungsfrist des jeweiligen Landes. In Einzelfällen werden über die gesetzliche Gewährleistungsfrist hinausgehende Gewährleistungen in separaten Verträgen oder in Mehrkomponentenverträgen verkauft. Diese werden im Falle von Mehrkomponentenverträgen als separate Leistungsverpflichtung bilanziert. Vertragserlangungskosten Der Rosenbauer Konzern wendet die praktische Erleichterungsvorschrift des IFRS 15 an, Vertragserlangungs- kosten aus Verträgen mit Kunden, deren Laufzeit nicht länger als ein Jahr beträgt, im Zeitpunkt des Anfalles als Aufwand zu erfassen und daher nicht zu aktivieren. C13. ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HAND Zuschüsse der öffentlichen Hand im Zusammenhang mit Investitionen führen zu Kürzungen der Anschaffungs- und Herstellungskosten. Zuschüsse für nicht konkret zuordenbare Kosten, wie insbesondere Forschungs- und Entwick - lungskosten für nicht aktivierungsfähige Forschungs- und Entwicklungsprojekte, werden im sonstigen Ertrag erfasst. Zuschüsse, die sich auf direkt zuordenbare Kosten beziehen, wie insbesondere Kurzarbeitergeld oder Lohnnebenkostenersatz, reduzieren die korrespondierenden Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung. C14. FREMDWÄHRUNGSUMRECHNUNG Monetäre Posten in einer Fremdwährung werden zum Bilanzstichtag mit dem Kurs des Abschlussstichtages in die funktionale Währung umgerechnet. Nicht monetäre Posten, die nach dem Anschaffungskostenprinzip bilanziert wurden, werden unverändert mit dem Kurs der Erstbuchung ausgewiesen. Nicht monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig ist. Die Währungsdifferenzen aus der Umrechnung monetärer Posten werden erfolgswirksam erfasst. Hiervon ausgenommen sind Währungsdifferen- zen aus Fremdwährungskrediten, soweit sie zur Sicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb eingesetzt werden. C15. SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSSPIELRÄUME Im Konzernabschluss müssen zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die die bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen Jahresfinanzbericht 202068 am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die sich in der Zukunft tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen. Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen, die ein signifikantes Risiko in Form einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen können, werden im Folgenden erläutert: Beurteilung der Beherrschung von Tochterunternehmen sowie der gemeinschaftlichen Führung von Gemeinschaftsunternehmen Hinsichtlich der Ermessensentscheidungen und Annahmen, die im Rahmen der Einstufung von Rosenbauer Aerials als Tochterunternehmen sowie der Einstufung von Rosenbauer Ciansa als Gemeinschaftsunternehmen getroffen wurden, wird auf die Angaben in D10. und D4. verwiesen. Wertminderung von nichtfinanziellen Vermögenswerten Eine Wertminderung besteht, wenn der Buchwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag eines Vermö- genswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und Nutzungswert. Der Berechnung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten liegen verfügbare Daten aus bindenden Veräußerungsgeschäften zwischen unabhängigen Geschäftspartnern über ähnliche Vermögenswerte oder beobachtbare Marktpreise abzüglich direkt zurechenbarer Kosten für die Veräußerung des Vermögenswerts zugrunde. Zur Berechnung des Nutzungs- werts wird eine Discounted-Cashflow-Methode verwendet. Der erzielbare Betrag ist abhängig von dem im Rahmen der Discounted-Cashflow-Methode verwendeten Abzinsungssatz sowie von den erwarteten künftigen Mittelzuflüssen und der für Zwecke der Extrapolation verwendeten Wachstumsrate (Details zu den Wertminde- rungen von nicht-finanziellen Vermögenswerten sind Punkt C2. und Punkt D1. zu entnehmen). Forderungsbewertung Der Konzern nutzt eine Wertberichtigungsmatrix, um die erwarteten Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu berechnen. Die Wertberichtigungsquoten werden auf der Grundlage der Über- fälligkeitsdauer in Tagen bestimmt. Die Wertberichtigungsmatrix basiert anfänglich auf den historischen Ausfallquoten des Konzerns. Anschließend kalibriert der Konzern die Tabelle, um seine historischen Kreditausfälle an zukunftsbezogene Informationen anzupassen. Wenn beispielsweise davon ausgegangen wird, dass sich prognostizierte wirtschaftliche Rahmen- bedingungen im Laufe des kommenden Jahres verschlechtern dann werden die historischen Ausfallquoten angepasst, dies erfolgte in 2020 im Zusammenhang mit Anpassungen durch die der Corona-Krise. Zu jedem Abschlussstichtag werden die historischen Ausfallquoten aktualisiert und Änderungen der zukunftsbezogenen Schätzungen analysiert. Die Beurteilung des Zusammenhangs zwischen historischen Ausfallquoten, prognostizierten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und erwarteten Kreditausfällen stellt eine wesentliche Schätzung dar. Die Höhe der erwarteten Kreditausfälle hängt von Änderungen der Umstände und der prognostizierten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. (Details zu den Forderungen und Ausfallswahrscheinlichkeiten sind der Aufstellung unter Punkt D7. „Kurzfristige Forderungen“ zu entnehmen). Vorratsbewertung Zur Berücksichtigung des Obsoletrisikos wurde eine standardisierte Gängigkeits- bzw. Reichweitenabwertung implementiert. Bei Fertigprodukten erfolgt zudem eine systematische Überprüfung in Hinblick auf eine verlustfreie Bewertung, die im Wesentlichen von den Absatzpreiserwartungen, Währungsentwicklungen, dem Verkaufszeitpunkt und den noch zu erwartenden Kosten geprägt ist (Details siehe Punkt D6.). Erläuternde Angaben 69 Aktive latente Steuern Als Basis für die Aktivierung von aktiven latenten Steuern werden unter Zugrundelegung der von den Tochter- gesellschaften erstellten Businesspläne Steuerplanungsrechnungen herangezogen. Wird ein bestehender Verlustvortrag auf Basis dieser Zukunftsprognosen voraussichtlich nicht in einem angemessenen Zeitraum von drei bis fünf Jahren verbraucht, erfolgt keine Aktivierung dieses Verlustvortrages (Details siehe Punkt D5.). Personalrückstellungen Bei den Personalrückstellungen bedient sich der Rosenbauer Konzern versicherungsmathematischer Berechnun- gen von Aktuaren. Die Berechnungen beruhen auf Annahmen über den Abzinsungssatz sowie Erhöhungen bezüglich der Bezüge und Pensionen (Details zu den Annahmen bzw. den erfassten Beträgen zu den Personal- rückstellungen sind den Punkten C9. bzw. D13. zu entnehmen). Sonstige Rückstellungen Der rückgestellte Betrag der Gewährleistungsrückstellungen ist der Barwert der auf Basis von Erfahrungswerten durchgeführten bestmöglichen Schätzung dieser Kosten (2020: 11.047 t€; 2019: 10.871 t€). Der Konzern erwartet, den überwiegenden Teil der Rückstellungen im kommmenden Jahr abzuarbeiten bzw. zu begleichen. 2017 wurde gegen die Rosenbauer International AG eine zivilrechtliche Klage eingereicht, die derzeit noch anhängig ist. Dafür wurde per 31. Dezember 2017 eine entsprechende Rückstellung gebildet. Im zweiten Halbjahr 2017 wurde gegen die Rosenbauer International AG eine Anzeige eingebracht, die einen im Jahr 2003 vom kroatischen Innenministeriums erteilten Auftrag betrifft. Ende 2020 wurden die Ermittlungen gegen die Rosenbauer International AG endgültig eingestellt. Im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses 2017 der Rosenbauer Deutschland GmbH wurden Unregelmä- ßigkeiten festgestellt. Die in diesem Zusammenhang eingeleiteten Untersuchungen konnten zum Jahresende 2018 abgeschlossen werden. Die Verfahren zur Geltendmachung von Ansprüchen auf dem Zivilrechtsweg wurden eingeleitet und sind derzeit noch offen. Entwicklungskosten Entwicklungskosten werden entsprechend der dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethode aktiviert. Eine erstmalige Aktivierung der Kosten beruht auf der Einschätzung des Managements, dass die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist. Für Zwecke der Ermittlung der zu aktivierenden Beträge trifft das Management Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus dem Projekt, die anzuwen- denden Abzinsungssätze und den Zeitraum des Zuflusses des erwarteten zukünftigen Nutzens. Der Buchwert der aktivierten Entwicklungskosten betrug zum 31. Dezember 2020 25.616 t€ (2019: 19.780 t€) und betrifft im Wesentlichen Entwicklungsleistungen in den Bereichen Fahrzeuge, Hubrettungsgeräte und Löschsysteme. Aktivierte Entwicklungskosten, welche noch nicht planmäßig abgeschrieben werden und deren zugrunde liegenden Entwicklungsprojekte eigene zukünftige Zahlungsmittelzuflüsse generieren, werden einzeln auf Basis von Wirtschaftlichkeitsrechnungen mindestens einmal jährlich auf Wertminderung getestet. Cashflow Hedge Bei der Bilanzierung von Cashflow Hedges für zukünftige Zahlungsströme wird die Annahme getroffen, dass diese Zahlungsströme mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten werden. Jahresfinanzbericht 202070 Bilanzierung von Leasingverhältnissen IFRS 16 erfordert Einschätzungen, die die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechten beeinflussen. Diese beinhalten u.a. die Bestimmungen von Verträgen, die unter IFRS 16 fallen, die Laufzeiten der Verträge und den Grenzfremdkapitalzinssatz, der zur Abzinsung der zukünftigen Zahlungsverpflichtungen herangezogen wird. Der Grenzfremdkapitalzinssatz wird vom risikofreien Zinssatz der zugrundeliegenden Laufzeit, angepasst um das Länder-, Währungs- und Unternehmensrisiko, abgeleitet. Änderungen von Schätzungen Im Geschäftsjahr 2020 wurden keine wesentlichen Änderungen von Schätzungen vorgenommen. C16. LEASINGVERHÄLTNISSE Alle wesentlichen Einzelleasingverhältnisse beziehen sich auf Immobilien. Die Spanne der Laufzeiten dieser Verträge beläuft sich zwischen zwei und 34 Jahre. Einige Leasingverträge sehen eine Verlängerungsoption für den Leasingnehmer vor, einer erlaubt eine vorzeitige Kündigung durch den Leasingnehmer. Ein Großteil der Leasingverträge, die als Leasinggegenstand Immobilien haben, sehen eine jährliche Indexanpas- sungen vor, die sich auf lokale Indizes beziehen. Mengenmäßig beziehen sich die meisten Einzelverträge im Rosenbauer-Konzern auf Fahrzeuge. Viele dieser Verträge konnten als kurzfristig klassifiziert werden. Jene Fahrzeuge, welche in der Bilanz bilanziert wurden, haben eine Laufzeit zwischen 12 und 36 Monate. Verlängerungs- und Kündigungsoptionen Einige Leasingverhältnisse des Rosenbauer Konzerns enthalten Verlängerungs- bzw. Kündigungsoptionen für den Leasingnehmer. Am Bereitstellungsdatum wird für jede Verlängerungs- bzw. Kündigungsoption eine Einschätzung vom Konzern vorgenommen, ob die Ausübung dieser als hinreichend sicher angesehen werden kann. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt einschließlich den wirtschaftlichen Barrieren. Der Konzern bestimmt erneut, ob die Ausübung einer Verlängerungsoption hinreichend sicher ist, wenn ein signifikantes Ereignis oder eine signifikante Änderung von Umständen, das bzw. die innerhalb seiner Kontrolle liegt, eintritt. Mögliche zukünftige Mittelabflüsse in Höhe von 3.502 t€ (Vorjahr: 4.351 t€) wurden nicht in die Leasingverbind- lichkeit einbezogen, da es nicht hinreichend sicher ist, dass die Leasingverträge verlängert (oder nicht gekündigt) werden. Erläuternde Angaben 71 Allgemeine Erläuterungen zur Bilanzierung der Leasingverhältnisse Bei Vertragsbeginn beurteilt der Konzern, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Um zu beurteilen, ob ein Vertrag das Recht zur Kontrolle eines identifizierten Vermögenswertes beinhaltet, legt der Konzern die Definition eines Leasingverhält- nisses nach IFRS 16 zugrunde. Diese Methode wurde auf alle für den IFRS 16 relevanten Verträge angewendet. Geringwertige Leasinggegenstände und kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von unter zwölf Monaten werden entsprechend der Ausnahmemöglichkeit nicht aktiviert, sondern als Aufwand erfasst. Am Bereitstellungsdatum oder bei Änderung eines Vertrages, der eine Leasingkomponente enthält, teilt der Konzern das vertraglich vereinbarte Entgelt auf Basis der relevanten Einzelveräußerungspreise auf. Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern einen Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht sowie eine Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird erstmalig zu Anschaffungskosten bewertet, die der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit entsprechen, angepasst um am oder vor dem Bereitstellungsdatum geleistete Zahlungen, zuzüglich etwaiger anfänglicher direkter Kosten sowie der geschätzten Kosten zur Demontage oder Beseitigung des zugrunde liegenden Vermögenswertes oder zur Wiederherstellung des zugrunde liegenden Vermögenswertes bzw. des Standortes, an dem dieser sich befindet, abzüglich etwaiger erhaltener Leasinganreize. Anschließend wird das Nutzungsrecht vom Bereitstellungsdatum bis zum Ende des Leasingzeitraums linear abgeschrieben. Zusätzlich wird das Nutzungsrecht fortlaufend um Wertminderungen, sofern notwendig, berichtigt und um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit angepasst. Erstmalig wird die Leasingverbindlichkeit zum Barwert der am Bereitstellungsdatum noch nicht geleisteten Leasingzahlungen, abgezinst mit dem Grenzfinanzierungszinssatz des Konzerns, bewertet. Zur Ermittlung seines Grenzfremdkapitalzinssatzes erlangt der Konzern Zinssätze von externen Finanzquellen und macht bestimmte Anpassungen, um die Leasingbedingungen und die Art des Vermögenswertes zu berücksichtigen. C17. KONZERNGELDFLUSSRECHNUNG Für die Darstellung der Konzerngeldflussrechnung wurde die indirekte Methode gewählt. Der Zinsergebnis (inklusive der Zinsen aus IFRS 16) sind Bestandteil des Nettogeldfluss aus der operativen Tätigkeit. Jahresfinanzbericht 202072 Die in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einbezogenen Leasingzahlungen umfassen: – feste Zahlungen, einschließlich de facto festen Zahlungen – variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, erstmalig bewertet anhand des am Bereitstellungsdatum gültigen Indexes bzw. Zins-Satzes – Beträge, die aufgrund einer Restwertgarantie voraussichtlich zu zahlen sind, und – den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn der Konzern hinreichend sicher ist, diese auszuüben, Leasing- zahlungen für eine Verlängerungsoption, wenn der Konzern hinreichend sicher ist, diese auszuüben, sowie Strafzahlungen für eine vorzeitige Kündigung des Leasingverhältnisses, es sei denn, der Konzern ist hinrei- chend sicher, nicht vorzeitig zu kündigen. Die Leasingverbindlichkeit wird zum fortgeführten Buchwert unter Nutzung der Effektivzinsmethode bewertet. Sie wird neu bewertet, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Index- oder (Zins-)Satzänderung verändern, wenn der Konzern seine Schätzung zu den voraussichtlichen Zahlungen im Rahmen einer Restwert- garantie anpasst, wenn der Konzern seine Einschätzung über die Ausübung einer Kauf-, Verlängerungs- oder Kündigungsoption ändert oder sich eine de facto feste Leasingzahlung ändert. Bei einer solchen Neubewertung der Leasingverbindlichkeit wird eine entsprechende Anpassung des Buchwertes des Nutzungsrechtes vorgenommen bzw. wird diese erfolgswirksam vorgenommen, wenn sich der Buchwert des Nutzungsrechtes auf Null verringert hat. In der Bilanz weist der Konzern Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten als eigene Positionen aus. Erläuternde Angaben 73 D1. SACHANLAGEN UND IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND NUTZUNGSRECHTE Die Aufgliederung der in der Konzernbilanz zusammengefassten Anlageposten und ihre Entwicklung ist im Konzernanlagenspiegel dargestellt. Die Sachanlagen enthalten wie im Vorjahr keine als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien. Die Nutzungsrechte werden als eigene Position in der Bilanz dargestellt. Nachfolgend sind die Nutzungsrechte nach den Anlagenklassen aufgeschlüsselt: Anschaffungs- oder Herstellkosten Kumulierte Abschreibung Netto-Buchwerte Stand am 01.01.2020 Währungsdif- ferenzen Zugänge Abgänge Stand am 31.12.2020 Stand am 01.01.2020 Währungsdif- ferenzen Zugänge Abgänge Stand am 31.12.2020 Stand am 31.12.2019 Stand am 31.12.2020 Bebaute Grundstücke 38.451 –564 0 –1.702 36.185 3.570 3 4.906 –1.891 6.588 34.881 29.598 Unbebaute Grundstücke 708 –62 0 0 646 48 –8 46 0 86 660 560 Technische Anlagen und Maschinen 2.926 –9 926 –122 3.721 841 14 1.059 –119 1.796 2.085 1.925 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 149 –5 9 –2 151 30 –3 31 –2 56 119 95 Summe 42.234 –639 935 –1.826 40.703 4.489 7 6.043 –2.012 8.526 37.745 32.177 Zum 31. Dezember 2020 bestanden im Konzern vertragliche Verpflichtungen zum Kauf von Sachanlagen in Höhe von 3.710 t€ (2019: 3.275 t€). 2020 wurden Sachanlagen in Höhe von 6.943 t€ als Sicherheiten für Verbindlichkeiten verpfändet (2019: 6.919 t€). Es bestehen keine Beschränkungen von Verfügungsrechten. Als selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte wurden im Geschäftsjahr 2020 Entwicklungskosten in Höhe von 6.551 t€ (2019: 6.955 t€) aktiviert. D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ UND ZUR KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Jahresfinanzbericht 202074 D1. SACHANLAGEN UND IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND NUTZUNGSRECHTE Die Aufgliederung der in der Konzernbilanz zusammengefassten Anlageposten und ihre Entwicklung ist im Konzernanlagenspiegel dargestellt. Die Sachanlagen enthalten wie im Vorjahr keine als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien. Die Nutzungsrechte werden als eigene Position in der Bilanz dargestellt. Nachfolgend sind die Nutzungsrechte nach den Anlagenklassen aufgeschlüsselt: Anschaffungs- oder Herstellkosten Kumulierte Abschreibung Netto-Buchwerte Stand am 01.01.2020 Währungsdif- ferenzen Zugänge Abgänge Stand am 31.12.2020 Stand am 01.01.2020 Währungsdif- ferenzen Zugänge Abgänge Stand am 31.12.2020 Stand am 31.12.2019 Stand am 31.12.2020 Bebaute Grundstücke 38.451 –564 0 –1.702 36.185 3.570 3 4.906 –1.891 6.588 34.881 29.598 Unbebaute Grundstücke 708 –62 0 0 646 48 –8 46 0 86 660 560 Technische Anlagen und Maschinen 2.926 –9 926 –122 3.721 841 14 1.059 –119 1.796 2.085 1.925 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 149 –5 9 –2 151 30 –3 31 –2 56 119 95 Summe 42.234 –639 935 –1.826 40.703 4.489 7 6.043 –2.012 8.526 37.745 32.177 Zum 31. Dezember 2020 bestanden im Konzern vertragliche Verpflichtungen zum Kauf von Sachanlagen in Höhe von 3.710 t€ (2019: 3.275 t€). 2020 wurden Sachanlagen in Höhe von 6.943 t€ als Sicherheiten für Verbindlichkeiten verpfändet (2019: 6.919 t€). Es bestehen keine Beschränkungen von Verfügungsrechten. Als selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte wurden im Geschäftsjahr 2020 Entwicklungskosten in Höhe von 6.551 t€ (2019: 6.955 t€) aktiviert. Erläuternde Angaben 75 D2. WERTPAPIERE Die im Konzernabschluss ausgewiesenen Wertpapiere in Höhe von 760 t€ (2019: 818 t€) sind der IFRS 9-Kategorie „Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ zugeordnet. Bei den Wertpapieren handelt es sich um börsennotierte Aktien, Anleihen und Fondsanteile. D3. ANTEILE AN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN Der Konzern ist zu 49 % an einem russischen Unternehmen (PA “Fire-fighting special technics“ LLC; Russland, Moskau) beteiligt. Dieses wurde mit russischen Partnern gegründet. Ziel des assoziierten Unternehmens ist es, den russischen Markt mit hochwertig ausgerüsteten Löschfahrzeugen auszustatten. Der Anteil wird im Konzern- abschluss nach der Equity Methode bilanziert. Die zusammenfassenden Finanzinformationen des assoziierten Unternehmens sind in der nachfolgenden Tabelle angeführt. in t€ 2019 2020 Langfristiges Vermögen 245 441 Kurzfristiges Vermögen 14.044 14.133 Langfristige Schulden 0 4.465 Kurzfristige Schulden 4.612 6.125 Nettovermögen (100 %) 9.677 3.984 Anteil des Konzerns am Nettovermögen 4.742 1.952 Umsatzerlöse 13.500 3.545 Periodenergebnis (100 %) 311 –1.351 Anteil des Konzerns am Periodenergebnis 152 –662 Sonstiges Ergebnis (100 %) 1.177 –2.146 Gesamtergebnis (100 %) 1.488 –3.497 Die Überleitung von den dargestellten zusammenfassenden Finanzinformationen zum Buchwert stellt sich wie folgt dar: in t€ 2019 2020 Stand am 01.01. 4.013 4.742 Anteil am Periodenergebnis 152 –662 Ausschüttung 0 –1.076 Währungsdifferenzen 577 –1.052 Stand am 31.12. 4.742 1.952 D4. ANTEILE AN GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN Der Konzern ist zu 50 % an einem spanischen Unternehmen (Rosenbauer Ciansa S.L.) beteiligt. Dieses wurde gemeinsam mit dem Miteigentümer und Geschäftsführer der Rosenbauer Española gegründet. Das Board besteht aus insgesamt vier Mitgliedern, zwei davon werden von Rosenbauer International AG gestellt, die beiden anderen Mitglieder vom Joint Venture Partner. Dadurch besteht für Rosenbauer International AG in Jahresfinanzbericht 202076 dieser Konstellation keine Möglichkeit zur einseitigen Lenkung der maßgeblichen Tätigkeiten von Rosenbauer Ciansa S.L. Im Falle von Stimmengleichheit im Board entscheidet ein unabhängiger Unternehmensberater. Im Gesellschaftsvertrag besteht für Rosenbauer die Option weitere 12,11 % der Anteile zu erwerben. Durch die Ausübung dieser Option würde Rosenbauer keine Stimmenmehrheit im Board erlangen, da die Abstimmung im Board nach Köpfen erfolgt und nicht nach Stimmrechten. Demzufolge handelt es sich bei der Gesellschaft um ein Gemeinschaftsunternehmen im Sinne des IFRS 11. Dieser Anteil wird im Konzernabschluss nach der Equity Methode bilanziert. Das Gemeinschaftsunternehmen ist aus Konzernsicht nicht wesentlich. Entwicklung des Beteiligungsansatzes des Gemeinschaftsunternehmens in Spanien: in t€ 2019 2020 Stand am 01.01. 1.546 1.692 Anteil am Gesamtergebnis 196 76 Ausschüttung –50 –98 Stand am 31.12. 1.692 1.669 Das Gesamtergebnis des Gemeinschaftsunternehmens beinhaltet keine Positionen im sonstigen Ergebnis. D5. LATENTE STEUERABGRENZUNG Die Unterschiede zwischen den Wertansätzen in der Steuer- und in der IFRS-Konzernbilanz resultieren aus folgenden Unterschiedsbeträgen bzw. wirken sich mit folgender Steuerlatenz aus: Latente Steuer 2019 Latente Steuer 2020 in t€ Aktiv Passiv Aktiv Passiv Offene Siebtelabschreibungen gemäß § 12 (3) KStG 1.050 0 729 0 Devisentermingeschäfte, Wertpapiere (erfolgsneutral) 1.457 0 96 1.036 Devisentermingeschäfte, Wertpapiere (erfolgswirksam) 252 0 0 719 Bewertung IAS 19 über sonstiges Ergebnis 3.333 0 2.292 0 Aktivierung Entwicklungskosten 0 5.169 0 5.819 Bewertungsunterschiede der Forderungen 0 832 0 81 Zwischengewinnrealisierung 1.091 0 1.230 0 Steuerliche Sonderabschreibung 461 0 754 0 Bewertungsunterschiede der Rückstellungen und Verbindlichkeiten 5.125 1.873 5.488 310 Aktivierte Verlustvorträge 566 0 590 0 Bewertungsunterschiede Immaterielle Vermögenswerte 0 1.314 0 1.558 Leasing gemäß IFRS 16 10.240 10.168 8.274 8.093 Sonstige 28 16 56 218 Aktive / passive Steuerabgrenzung 23.601 19.374 19.508 17.833 Saldierung aktiver und passiver Steuerabgren- zungen –17.824 –17.824 –15.638 –15.638 Stand am 31.12. 5.777 1.550 3.869 2.195 Per 31. Dezember 2020 wurden auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 2.551 t€ (2019: 2.342 t€) aktive latente Steuern angesetzt, diese sind unbegrenzt nutzbar. Verlustvorträge, für die keine aktiven latenten Steuern Erläuternde Angaben 77 angesetzt wurden, da ihre Wirksamkeit als endgültige Steuerentlastung noch nicht ausreichend gesichert war, waren 2020 in Höhe von 0,1t€ vorhanden (2019: 0,0 t€). Für temporäre Differenzen in Höhe von 61.703 t€ (2019: 54.773 t€) aus Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsun- ternehmen wurden gemäß IAS 12.39 passive latente Steuern nicht angesetzt, da das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf zu steuern und sich in absehbarer Zeit diese temporären Differenzen nicht umkehren werden. In den latenten Steuern sind erfolgsneutrale aktive latente Steuern in Höhe von 2.388 t€ (Vorjahr: 4.790 t€) und erfolgsneutrale passive latente Steuern in Höhe von 1.036 t€ (Vorjahr: 0 t€) enthalten D6. VORRÄTE in t€ 31.12.2019 31.12.2020 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 149.528 83.088 Unfertige Erzeugnisse 271.966 291.475 Fertige Erzeugnisse und Waren 32.815 29.557 Waren unterwegs 16.239 6.980 Geleistete Anzahlungen 4.985 6.202 475.532 417.302 Die Vorräte haben sich durch ein konzernweites Projekt zur Optimierung des Working-Capitals reduziert. Der Betrag an Wertminderungen des laufenden Jahres ist in der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von 1.788t€ (2019: 4.265 t€) im Materialaufwand enthalten. Im laufenden Geschäftsjahr gab es wie im Vorjahr keine Wertaufholungen. Auch wurden keine Vorräte als Sicherheiten für Verbindlichkeiten verpfändet. D7. KURZFRISTIGE FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE in t€ 31.12.2019 31.12.2020 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 192.385 188.055 Forderungen aus Factoringvereinbarungen 0 710 Forderungen aus Derivaten 7 7.130 Forderungen aus sonstigen Steuern 10.465 12.222 Rechnungsabgrenzungsposten 4.976 5.835 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 12.756 22.733 220.589 236.685 Sämtliche in der obigen Tabelle angeführten kurzfristigen Forderungen sind innerhalb eines Jahres fällig. Die Wertberichtigungen der Forderungen beziehen sich ausschließlich auf die im Rahmen der kurzfristigen Forderungen erfassten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und zu einem geringen Umfang auf die Forderungen aus Factoringvereinbarungen. Die Wertminderungen des laufenden Jahres auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit und ohne Bonitätsbeeinträchtigung werden in Höhe von 665 t€ (2019: 261 t€) in den sonstigen Aufwendungen erfasst. Bei den übrigen Finanzinstrumenten sind keine Wertminderungen eingetreten. Jahresfinanzbericht 202078 Forderungen mit Bonitätsbeeinträchtigung in t€ 2019 2020 Stand Wertberichtigungen am 01.01. 1.163 1.380 Zuführungen 261 129 Verbrauch –37 –9 Auflösungen –7 –10 Stand Wertberichtigungen am 31.12. 1.380 1.490 Forderungen ohne Bonitätsbeeinträchtigung in t€ 2019 2020 Stand Wertberichtigungen am 01.01. 241 241 Zuführungen 0 536 Stand Wertberichtigungen am 31.12. 241 777 Nähere Details zur Ermittlung der Wertberichtigungen ohne Bonitätsbeeinträchtigung sind unter C6. Forderun- gen aus Lieferungen und Leistungen zu entnehmen. Im Geschäftsjahr 2020 wurden neue Factoring-Vereinbarungen abgeschlossen. Dabei wurden zum Bilanzstichtag ausgewählte Forderungen an Kreditinstitute in Höhe von 48.401 t€ (Vorjahr: 70.631 t€) verkauft. Bei den Forderungen handelt es sich um noch nicht fällige Forderungen aus Fahrzeuglieferungen, für die entsprechende Sicherheiten hinterlegt sind. Die verkauften Forderungen werden entsprechend den Regelungen des IFRS 9 aufgrund des Übergangs der Verfügungsmacht vollständig ausgebucht. Der nicht bevorschusste Betrag in Höhe von 710 t€ wird unter den Forderungen aus Factoring-Verträgen ausgewiesen. Das für die Risikobeurteilung relevanteste Risiko der verkauften Forderungen ist das Kreditausfallsrisiko, das auch als sehr gering angesehen werden kann. Dies einerseits, da es sich bei den Kunden um vorwiegend staatliche, bzw. staatsnahe Organisationen handelt und andererseits, da auf Grund der internen Richtlinien die Forderungen mit Akkreditiven oder anderen Sicherheitsinstrumenten sehr gut abgesichert sind. Rosenbauer überträgt das verbleibende Kreditausfallsrisiko der verkauften Forderungen zu 80 % an die Banken. Für das geringfügige, verbleibende 20 %ige Delkredererisiko wurde bilanziell angemessen vorgesorgt. D8. KASSENBESTAND UND KURZFRISTIGE FINANZMITTEL in t€ 31.12.2019 31.12.2020 Bankguthaben 50.736 18.920 Kassenbestand und kurzfristige Finanzmittel 113 95 50.849 19.015 Verfügungsbeschränkungen über die in diesem Posten enthaltenen Beträge waren wie im Vorjahr nicht vorhan- den. Erläuternde Angaben 79 D9. EIGENKAPITAL Das Grundkapital betrug per Ende 2020 13.600 t€ und war aufgeteilt auf 6.800.000 Stückaktien. 3.665.912 Aktien lauten auf Namen und 3.134.088 sind Inhaberaktien. Die Kapitalrücklage stammt aus den im Jahr 1994 über die Wiener Börse ausgegebenen jungen Aktien und stellt eine gebundene Kapitalrücklage dar, die nicht zur Ausschüttung zur Verfügung steht. Basis für den Vorschlag für die Gewinnverwendung ist der nach den Vorschriften des österreichischen UGB erstellte Einzelabschluss der Gesellschaft. In der Position „Andere Rücklagen“ sind der Ausgleichsposten für die Währungsumrechnung, die Neubewer- tungsrücklage, die Neubewertungen gemäß IAS 19 sowie die Hedging-Rücklage enthalten. Der Ausgleichsposten für die Währungsumrechnung enthält die aus der Fortschreibung des Eigenkapitals entstehende Umrechnungs- differenz im Vergleich zur Erstkonsolidierung. Weiters sind in dieser Position Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung bei den Vermögens- und Schuldposten gegenüber der Umrechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen der Konzernbilanz und der Konzerngewinn- und Verlustrechnung enthalten. Die Veränderung der Hedging-Rücklage ergibt sich aus der Bewertung von Devisentermingeschäften unter Zugrundelegung von IFRS 9 unter Berücksichtigung von Steuereffekten. Details zu den Rücklagen sind der „Entwicklung des Konzerneigenkapitals“ zu entnehmen. VORSCHLAG FÜR DIE GEWINNVERWENDUNG Die 28. ordentliche Hauptversammlung der Rosenbauer International AG hat am 11. Mai 2020 der vorgeschlage- nen Dividende für das Geschäftsjahr 2019 von 0,8 Euro je Aktie zugestimmt. Basis für den Vorschlag für die Gewinnverwendung für das Jahr 2020 ist der nach den Vorschriften des österrei- chischen UGB erstellte Einzelabschluss der Gesellschaft. Die Verteilung des Bilanzgewinns 2020 im Jahresab- schluss der Rosenbauer International AG nach öUGB ist wie folgt: in t€ 2019 2020 Bilanzgewinn der Rosenbauer International AG 6.928 10.350 Ausbezahlte bzw. vorgeschlagene Dividende 5.440 10.200 Vortrag auf neue Rechnung 1.488 150 Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende von 1,5 € je Aktie für 6.800.000 Stückaktien, somit eine Ausschüttung von 10.200.000 €, zu beschließen. D10. ANTEILE OHNE BEHERRSCHENDEN EINFLUSS Die nachfolgende Tabelle zeigt die zusammenfassenden Finanzinformationen zu jeder Tochtergesellschaft des Konzerns mit wesentlichen Anteilen ohne beherrschenden Einfluss vor konzerninternen Eliminierungen. Jahresfinanzbericht 202080 in t€ Rosenbauer Española S.A. Rosenbauer Saudi Arabia Ltd. Rosenbauer America, LLC. (Teilkonzern USA) 1 Rosenbauer Minnesota, LLC. Rosenbauer South Dakota, LLC. Rosenbauer Aerials, LLC. Rosenbauer Motors, LLC. Sitz Spanien, Madrid Saudi-Arabia, Riad USA, South Dakota USA, Minnesota USA, South Dakota USA, Nebraska USA, Minnesota Beteiligungsquote (=Stimmrechtsquote) der Anteile ohne beherrschenden Einfluss 37,89 % 25,00 % 50,00 % 50,00 % 50,00 % 75,00 % 50,00 % 31.12.2020 Kurzfristige Vermögens- werte 6.578 19.259 189.856 73.014 82.429 10.383 24.030 Langfristige Vermö- genswerte 3.280 7.133 12.021 4.643 5.150 502 1.726 Kurzfristige Schulden 3.228 20.890 139.320 64.123 51.363 1.913 21.921 Langfristige Schulden 2.777 1.338 7.411 2.471 3.036 0 1.904 Nettovermögen (100 %) 3.853 4.164 55.145 11.063 33.180 8.972 1.930 davon Anteile ohne beherrschenden Einfluss 1.460 1.041 29.815 5.531 16.590 6.729 965 Umsatzerlöse (100 %) 14.628 20.616 372.575 144.089 138.720 18.994 70.772 Periodenergeb- nis(100 %) 253 1.162 22.321 5.078 8.173 5.151 3.919 davon Anteile ohne beherrschenden Einfluss 96 290 12.449 2.539 4.086 3.864 1.960 Sonstiges Ergebnis (100 %) 0 –371 –5.953 –1.232 –3.487 –1.006 –228 davon Anteile ohne beherrschenden Einfluss 0 –93 –3.228 –616 –1.744 –754 –114 Gesamtergebnis (100 %) 253 790 16.369 3.846 4.686 4.146 3.691 davon Anteile ohne beherrschenden Einfluss 96 198 9.221 1.923 2.343 3.109 1.846 An Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss gezahlte Dividenden –78 0 –5.849 Nettogeldfluss aus der operativen Tätigkeit –1.032 –704 14.463 296 3.997 2.668 7.502 Nettogeldfluss aus der Investitionstätigkeit –14 –717 –1.860 –961 –465 –42 –392 Nettogeldfluss aus der Finanzierungstätig- keit –1.135 238 –9.765 1.196 –2.166 –2.646 –6.149 Nettozahlungsströme gesamt (100 %) –2.181 –1.183 2.838 531 1.366 –20 961 1 Summe der US-Gesellschaften Rosenbauer Minnesota, Rosenbauer South Dakota, Rosenbauer Aerials und Rosenbauer Motors Erläuternde Angaben 81 in t€ Rosenbauer Española S.A. Rosenbauer Saudi Arabia Ltd. Rosenbauer America, LLC. (Teilkonzern USA) 1 Rosenbauer Minnesota, LLC. Rosenbauer South Dakota, LLC. Rosenbauer Aerials, LLC. Rosenbauer Motors, LLC. Sitz Spanien, Madrid Saudi-Arabia, Riad USA, South Dakota USA, Minnesota USA, South Dakota USA, Nebraska USA, Minnesota Beteiligungsquote (=Stimmrechtsquote) der Anteile ohne beherrschenden Einfluss 37,89 % 25,00 % 50,00 % 50,00 % 50,00 % 75,00 % 50,00 % 31.12.2019 Kurzfristige Vermögens- werte 20.972 22.854 143.409 50.365 55.380 9.977 27.687 Langfristige Vermö- genswerte 3.161 6.473 13.186 4.705 5.879 655 1.947 Kurzfristige Schulden 14.103 25.952 101.441 44.607 27.379 2.102 27.352 Langfristige Schulden 6.223 0 4.123 272 0 1.030 2.821 Nettovermögen (100 %) 3.807 3.375 51.031 10.191 33.880 7.499 –539 davon Anteile ohne beherrschenden Einfluss 1.442 844 27.390 5.096 16.940 5.624 –269 Umsatzerlöse (100 %) 19.783 23.710 357.752 123.551 143.135 19.693 71.373 Periodenergeb- nis(100 %) 389 663 16.465 4.315 8.587 4.363 –799 davon Anteile ohne beherrschenden Einfluss 147 166 9.323 2.157 4.293 3.272 –400 Sonstiges Ergebnis (100 %) 0 52 937 187 622 138 –10 davon Anteile ohne beherrschenden Einfluss 0 13 503 94 311 103 –5 Gesamtergebnis (100 %) 389 715 17.403 4.502 9.209 4.501 –809 davon Anteile ohne beherrschenden Einfluss 147 179 9.827 2.251 4.604 3.376 –404 An Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss gezahlte Dividenden –95 0 –6.159 Nettogeldfluss aus der operativen Tätigkeit 1.021 1.413 15.441 2.683 6.936 4.179 1.643 Nettogeldfluss aus der Investitionstätigkeit –512 –514 –1.869 –467 –882 –78 –443 Nettogeldfluss aus der Finanzierungstätig- keit 2.378 0 –13.664 –2.197 –6.603 –3.669 –1.195 Nettozahlungsströme gesamt (100 %) 2.887 899 –92 19 –549 432 5 1 Summe der US-Gesellschaften Rosenbauer Minnesota, Rosenbauer South Dakota, Rosenbauer Aerials und Rosenbauer Motors Jahresfinanzbericht 202082 Obwohl der Konzern weniger als die Hälfte der Stimmrechte an der Rosenbauer Aerials hält, liegt kraft eines Dirimierungsrechts durch die Rosenbauer International AG Beherrschung über dieses Unternehmen vor. Rosenbauer International AG ist gemäß dem Gesellschaftsvertrag dieser Gesellschaften ermächtigt, die Hälfte der Board-Mitglieder zu wählen. Das Board trifft alle relevanten Entscheidungen und bestimmt die operative Führung, hierzu ist eine einfache Stimmenmehrheit ausreichend. Bei Stimmengleichheit im Board führt der Aufsichtsratsvorsitzende der Rosenbauer International AG bzw. dessen Stellvertreter auf Grund des vertraglichen Dirimierungsrechts die Entscheidung herbei. An konzernfremde Gesellschafter von Tochterunternehmen wurden 2020 5.936 t€ (2019: 6.254 t€) ausgeschüttet. D11. LANGFRISTIGE VERZINSLICHE VERBINDLICHKEITEN Diese Position enthält alle verzinslichen Bankverbindlichkeiten und Leasingverbindlichkeiten mit einer Restlauf- zeit von mehr als einem Jahr. Details sind der Aufstellung der Finanzverbindlichkeiten unter Punkt D32. „Risiko- management“ zu entnehmen. D12. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN Bei den langfristigen Verbindlichkeiten handelt es sich um Exportfinanzierungsverbindlichkeiten (2020: 1.045t€; 2019: 1.485 t€) sowie um sonstige langfristige Verbindlichkeiten (2020: 991 t€; 2019: 1.401t€). In den sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten sind im Jahr 2020 435 t€ enthalten, die aus dem Erwerb von Minder- heitenanteilen von einem bisherigen Mitgesellschafter der amerikanischen Gesellschaft Rosenbauer Motors LLC., Minnesota (USA) im November 2019 resultieren. Weitere Details zum Erwerb dieser Anteile sind unter Punkt B1. zu entnehmen. D13. LANGFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN a) Abfertigungsrückstellungen Abfertigungen sind einmalige Abfindungen, die aufgrund arbeitsrechtlicher Vorschriften bei Kündigung der Arbeitnehmer sowie regelmäßig bei Pensionsantritt an Mitarbeiter bezahlt werden müssen. Die Höhe richtet sich nach der Anzahl der Dienstjahre und der Höhe der Bezüge. Die Rückstellungen für Abfertigungen wurden in jenem Ausmaß gebildet, welches sich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ergab (Details der zur Berechnung herangezogenen Annahmen sind Pkt. C9. zu entnehmen). in t€ 2019 2020 Nettobarwert der Verpflichtung zum 01.01. 20.070 23.888 Umgliederung 0 663 Dienstzeitaufwand 768 1.232 Zinsaufwand 292 166 Neubewertungen 3.601 –3.921 Laufende Zahlungen –841 –1.157 Nettobarwert der Verpflichtung zum 31.12. 23.888 20.871 Die Neubewertungen betreffen in Höhe von -1.238 t€ (2019: 1.391 t€) Änderungen in erfahrungsbedingten Annahmen, in Höhe von -2.684 t€ (2019: 2.236 t€) Änderungen in finanziellen Annahmen und in Höhe von 2 t€ (2019: -26 t€) Änderungen in demographischen Annahmen. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung für das laufende Geschäftsjahr beträgt 20.871 t€ (2019: 23.888 t€). Bei der Ermittlung wurden erfahrungsbedingte Anpassungen in Höhe von -6,0 % (2019: +5,8 %) berücksichtigt. Erläuternde Angaben 83 Die Netto-Aufwendungen für Abfertigungen, die aus Leistungszusagen und Verlusten aus Planabgeltungen resultieren, setzen sich wie folgt zusammen: in t€ 2019 2020 Personalaufwendungen Dienstzeitaufwand 768 1.232 Zinsaufwendungen Zinsaufwand 292 166 Netto-Aufwendungen für Abfertigungen 1.059 1.398 Etwaige Veränderungen des Zinssatzes beruhen auf der Neueinschätzung aufgrund der geänderten wirtschaft- lichen Lage. Zum 31. Dezember 2020 beträgt die durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung aus Abfertigungen 12 Jahre (2019: 13 Jahre). In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für die Abfertigungsverpflichtungen wurden die Auswirkungen resultierend aus Änderungen wesentlicher versicherungs-mathematischer Annahmen auf die Verpflichtungen dargestellt. Es wurde jeweils ein wesentlicher Einflussfaktor verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität ist es jedoch eher unwahrscheinlich, dass diese Einflussgrößen nicht korrelieren. Veränderung des Nettobarwerts der Verpflichtung in t€ +1 % -1 % 31.12.2020 Zinssatz –2.105 2.513 Gehaltssteigerung 2.411 –2.067 Fluktuation –1.038 –33 31.12.2019 Zinssatz –2.746 3.309 Gehaltssteigerung 3.138 –2.673 Fluktuation –1.487 104 b) Pensionsrückstellungen Innerhalb des Rosenbauer Konzerns bestehen durch nationale Vorschriften oder freiwillige Vereinbarungen entstandene Vorsorgepläne für Pensionen. Dabei handelt es sich teils um leistungsorientierte und teils um beitragsorientierte Pläne (Details der zur Berechnung herangezogenen Annahmen sind Punkt C9. zu entnehmen). in t€ 2019 2020 Nettobarwert der Verpflichtung zum 01.01. 5.615 5.978 Dienstzeitaufwand 23 23 Zinsaufwand 82 41 Erfasste versicherungsmathematische Gewinne 0 –122 Neubewertungen 575 –140 Laufende Zahlungen –317 –291 Nettobarwert der Verpflichtung zum 31.12. 5.978 5.489 Die Neubewertungen betreffen in Höhe von -671 t€ (2019: 31 t€) Änderungen in erfahrungsbedingten Annah- men, in Höhe von 531 t€ (2019: 544 t€) Änderungen in finanziellen Annahmen und in Höhe von 0,0 t€ (2019: 0,0 t€) Änderungen in demographischen Annahmen. Jahresfinanzbericht 202084 Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung für das laufende Geschäftsjahr beträgt 5.489 t€ (2019: 5.978 t€). Bei der Ermittlung wurden erfahrungsbedingte Anpassungen in Höhe von -12,2 % (2019: 0,5 %) berücksichtigt. Die Netto-Aufwendungen für Pensionen, die aus Leistungszusagen resultieren, setzen sich wie folgt zusammen: in t€ 2019 2020 Personalaufwendungen Dienstzeitaufwand 23 23 Erfasste versicherungsmathematische Gewinne 0 –122 Zinsaufwendungen Zinsaufwand 82 41 Netto-Aufwendungen für Pensionen 105 –58 Etwaige Veränderungen des Zinssatzes beruhen auf der Neueinschätzung aufgrund der geänderten wirtschaft- lichen Lage. Zum 31. Dezember 2020 beträgt die durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung aus Pensionen 12 Jahre (2019: 13 Jahre). In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für die Pensionsverpflichtungen wurden die Auswirkungen resultierend aus Änderungen wesentlicher versicherungs-mathematischer Annahmen auf die Verpflichtungen dargestellt. Es wurde jeweils ein wesentlicher Einflussfaktor verändert, während die übrigen Einflussgrößen konstant gehalten wurden. In der Realität ist es jedoch eher unwahrscheinlich, dass diese Einflussgrößen nicht korrelieren. Veränderung des Nettobarwerts der Verpflichtung in t€ +1 % / Jahr -1 % / Jahr 31.12.2020 Zinssatz –605 742 Gehaltssteigerung 651 –550 Langlebigkeit 272 –266 31.12.2019 Zinssatz –667 821 Gehaltssteigerung 714 –602 Langlebigkeit 338 –333 Weiterführende Informationen zu den Personalrückstellungen sind der Beschreibung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu entnehmen. c) Übrige langfristige Rückstellungen in t€ 31.12.2019 31.12.2020 Rückstellungen für Jubiläumsgelder 7.476 7.733 7.476 7.733 Die Veränderung der unter Punkt c. angeführten langfristigen Rückstellungen für die Jahre 2020 und 2019 ist der „Entwicklung der Rückstellungen“ zu entnehmen. Erläuternde Angaben 85 D14. KURZFRISTIGE VERZINSLICHE VERBINDLICHKEITEN Diese beinhalten neben Produktions- bzw. Investitionskrediten und Leasingverbindlichkeiten auch die laufenden Kontokorrentüberziehungen zum 31. Dezember des jeweiligen Bilanzstichtages. Details sind der Aufstellung der Finanzverbindlichkeiten unter Punkt D32. „Risikomanagement“ zu entnehmen. D15. VERTRAGSVERBINDLICHKEITEN Die Vertragsverbindlichkeiten enthalten Anzahlungen von Kunden in Höhe von 118.151 t€ (2019: 117.631 t€), die überwiegend für die Lieferung von Löschfahrzeugen geleistet wurden, sowie abgegrenzte Erlöse aus Mehrkomponentenverträgen in Höhe von 17.350 t€ (2019: 14.233 t€), die sich auf zeitraumbezogene Leistungs- verpflichtungen beziehen. D16. LIEFERVERBINDLICHKEITEN Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind in Höhe von 49.092 t€ (2019: 68.852 t€) innerhalb eines Jahres und in Höhe von 393 t€ (2019: 0,0 t€) nach einem Jahr fällig. D17. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN in t€ 31.12.2019 31.12.2020 Verbindlichkeiten aus Steuern 3.529 5.697 Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit 2.573 4.108 Verbindlichkeiten aus Derivaten 5.914 534 Verbindlichkeiten aus Personalverpflichtungen 19.854 24.700 Verbindlichkeiten aus Provisionsverpflichtungen 7.576 5.463 Übrige sonstige Verbindlichkeiten 31.785 24.703 71.232 65.206 Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Gutschriften sowie Verbindlichkeiten aus ausstehenden Eingangsrechnungen. D18. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die sonstigen Rückstellungen enthalten Vorsorgen für Gewährleistungen und Risiken im Absatzbereich. Die übrigen kurzfristigen Rückstellungen für das Jahr 2020 sind der „Entwicklung der Rückstellungen“ zu entnehmen. Die Details der zur Berechnung herangezogenen Annahmen sind den Punkten C10. und C15. zu entnehmen. D19. UMSATZERLÖSE Die Umsatzerlöse betreffen im Wesentlichen Erlöse aus der Auftragsfertigung. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Produktgruppen und Areas: Jahresfinanzbericht 202086 2020 Areas Geschäftsbereiche CEEU NISA MENA APAC NOMA PFP Gesamt Fahrzeuge 261.957 89.412 121.360 107.646 236.435 0 816.810 Ausrüstung 56.354 9.651 11.306 8.680 278 0 86.269 PFP 347 28.708 29.055 Customer Service 34.984 11.988 13.082 6.510 5.648 0 72.212 Sonstige 9.298 3.412 4.371 4.191 18.555 39.827 Summe Erlöse aus Verträgen mit Kunden 362.940 114.463 150.119 127.027 260.916 28.708 1.044.173 2019 Areas Geschäftsbereiche CEEU NISA MENA APAC NOMA PFP Gesamt Fahrzeuge 249.750 86.208 74.891 123.711 230.743 0 765.303 Ausrüstung 55.556 11.640 7.789 9.591 513 0 85.089 PFP 472 0 0 0 0 21.156 21.628 Customer Service 33.036 13.472 11.375 7.598 6.911 0 72.393 Sonstige 5.069 3.248 2.550 5.545 17.247 0 33.658 Summe Erlöse aus Verträgen mit Kunden 343.882 114.568 96.605 146.445 255.414 21.156 978.071 Bezüglich der weiteren Zusammensetzung der Umsatzerlöse wird auf die Angaben zu den Produktsegmenten sowie zur Segmentberichterstattung in den Erläuternden Angaben Punkt D.30. „Segmentberichterstattung“ verwiesen. Der aggregierte Betrag des Transaktionspreises für noch nicht erfüllte Leistungsverpflichtungen beträgt zum Bilanzstichtag 1.072,1 Mio € (2019: 1.149,5 Mio €). Davon werden voraussichtlich 87% (2019: 83 %) im folgenden Geschäftsjahr als Umsatz realisiert. D20. SONSTIGE ERTRÄGE in t€ 2019 2020 Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 35 118 Aktivierte Eigenleistungen 421 224 Staatliche Zuschüsse 1.521 961 Erträge aus Rückvergütungen 578 1.006 Auflösung von Wertberichtigungen 7 71 Kursgewinne 0 565 Übrige Erträge 2.858 3.770 5.419 6.714 In den übrigen Erträgen sind insbesondere Lizenzeinnahmen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Schadenersatzleistungen enthalten. Erläuternde Angaben 87 D21. MATERIALAUFWAND in t€ 2019 2020 Materialaufwand 654.909 576.608 Sonstige bezogene Herstellungsleistungen 19.655 16.181 674.564 592.789 Die Materialaufwendungen betreffen neben den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen im Wesentlichen Fahrgestelle, metallische Komponenten für den Aufbau, Kunststoff- und Elektronikteile, sowie Ausrüstungsgegenstände und Zukaufteile. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten im Wesentlichen Leasingaufwendungen für Leasingperso- nal im betrieblichen Bereich, Energie- und Entsorgungskosten. D22. PERSONALAUFWAND UND ANGABEN ÜBER ARBEITNEHMER in t€ 2019 2020 Löhne 101.658 98.967 Gehälter 94.983 103.114 Aufwendungen für Abfertigungen und für Altersversorgung 791 1.255 Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne Mitarbeitervorsorgekasse 6.444 6.622 Aufwendungen für gesetzlich und freiwillige Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 39.489 40.912 243.364 250.869 Durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer 2019 2020 Arbeiter 2.174 2.314 Angestellte 1.347 1.464 Lehrlinge 135 142 3.656 3.920 In den Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne sind Aufwendungen für Leistungen an betriebliche Mitarbei- tervorsorgekassen in Höhe von 1.056 t€ (2019: 956 t€) enthalten D23. ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN In den Abschreibungen in Höhe von 26.971 t€ (Vorjahr: 23.689 t€) resultieren 6.043 t€ (4.489 t€) aus der Abschreibung von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16. Jahresfinanzbericht 202088 D24. SONSTIGE AUFWENDUNGEN in t€ 2019 2020 Steuern, soweit sie nicht unter Ertragsteuern fallen 973 1.034 Verwaltungsaufwand 53.971 56.012 davon aus Leasingverhältnissen über einen Vermögenswert von geringem Wert 135 479 davon aus kurzfristigen Leasingverhältnissen ausgenommen Leasingver- hältnisse von geringem Wert 738 545 Vertriebsaufwand 48.855 40.507 103.799 97.553 Dieser Posten beinhaltet Instandhaltungen, Rechts,- Prüfungs- und Beratungskosten, fremde Dienstleistungen, Aufwendungen für Veranstaltungen, Mieten und Pachten sowie die Kosten der Marketing- und Vertriebsabteilung. Die im Jahr 2020 erfolgswirksam im Aufwand erfassten Währungsdifferenzen betragen 1.023 t€ (2019: 1.555 t€). Honorar des Wirtschaftsprüfers Im Verwaltungsaufwand sind folgende Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers, der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, enthalten: in t€ 2019 2020 Konzern- und Jahresabschlussprüfung 118 103 Andere Bestätigungsleistungen 3 0 Sonstige Dienstleitungen 19 0 140 103 Im Geschäftsjahr 2020 wurde der Konzernabschlussprüfer gewechselt, der Konzernabschluss des Jahres 2019 wurde von Ernst & Young Wirtschaftprüfungsgsellschaft m.b.H., Linz geprüft. D25. FINANZIERUNGSAUFWENDUNGEN in t€ 2019 2020 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 7.366 6.365 davon aus Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16 1.123 977 davon aus Kursverlusten 604 506 Zinsen auf langfristige Personalrückstellungen 374 207 7.740 6.572 Der Zinsaufwand der langfristigen Jubiläumsgeldrückstellungen wird im Personalaufwand ausgewiesen. D26. FINANZERTRÄGE in t€ 2019 2020 Wertpapiererträge 8 0 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.046 738 davon aus Kursgewinnen 486 407 1.054 738 Erläuternde Angaben 89 D27. ERTRAGSTEUERN in t€ 2019 2020 Aufwand für laufende Ertragsteuern 9.481 11.477 davon aus Vorjahren 235 276 Veränderung latenter Ertragsteuern 1.424 –1.128 davon aufgrund von Steuersatzänderungen 0 59 10.904 10.350 Im Geschäftsjahr 2020 wurden -3.372 t€ (2019: 1.606 t€) aus der Veränderung von latenten Steuern direkt im Eigenkapital erfasst. Es besteht im RBI-Konzern eine Steuergruppe nach österreichschem Steuerrecht. Die Gruppenmutter ist die Rosenbauer International AG, Gruppenmitglieder sind die österreichischen Gesellschaften Rosenbauer Öster- reich GmbH, die Rosenbauer E-Technology Development GmbH und die Rosenbauer Brandschutz GmbH. Der Ertragssteueraufwand beträgt für alle Gruppenmitglieder 2.739 t€ (Vorjahr: 6.787 t€). Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem sich rechnerisch ergebenden Ertragsteueraufwand und dem effektiven Steueraufwand im Konzern werden in nachstehender Tabelle dargestellt. in t€ 2019 2020 Gewinn vor Ertragsteuern 45.536 51.455 davon 25 % (2019: 25 %) rechnerischer Ertragsteueraufwand 11.384 12.864 Steuerentlastung Personengesellschaften 1 –1.663 –2.234 Effekt unterschiedlicher Steuersätze –112 –694 Permanente Differenzen –809 –1 Effekt aus der Gruppenbesteuerung / Nachversteuerung 756 0 Nichtaktivierung von Verlustvorträgen 69 104 Steuern aus Vorjahren 235 276 Sonstige 1.044 34 Effektiver Steuerertrag (-) / -aufwand (+) 10.904 10.350 1 Steuern, die auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss entfallen Aus Dividendenansprüchen der Anteilseigner resultieren in den Jahren 2020 und 2019 keine steuerlichen Konsequenzen für den Konzern. D28. KONZERNGELDFLUSSRECHNUNG Die Darstellung der Konzerngeldflussrechnung erfolgt nach der indirekten Methode. Der Finanzmittelfonds umfasst ausschließlich den Kassenbestand und die Bankguthaben. Die Zinsein- und Zinsauszahlungen werden der laufenden Geschäftstätigkeit zugeordnet. Die Dividendenzahlungen werden als Teil der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2020 gab es nicht zahlungswirksame Zugänge zu immateriellen Vermögens- werten und Sachanlagen in Höhe von 28 t€ (2019: 1.178 t€). Die nicht zahlungswirksamen Zugänge zu Nutzungsrechten betrugen im Jahr 2020 1.120 t€ (2019: 6.883,9 t€). Jahresfinanzbericht 202090 Die Überleitung der zahlungswirksamen und nicht zahlungswirksamen Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit stellt sich wie folgt dar: in t€ 31.12.2020 Cashflow Wechsel- kursdiffe- renzen Sonsti- ges Aufzins- ung Leasing IFRS 16 Effekt 31.12.2019 Kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 56.401 –75.459 –9.323 0 0 0 0 141.183 Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 219.719 6.171 –1.401 0 0 0 0 214.948 Leasingverbindlichkeiten 32.999 –6.108 143 0 977 0 0 37.986 Verbindlichkeiten aus kündba- ren nicht beherrschenden Anteilen 0 0 0 0 0 0 0 0 Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss 753 –280 –42 0 0 0 0 1.075 Gesamte Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten 309.872 –75.675 –10.622 0 977 0 0 395.192 in t€ 31.12.2019 Cashflow Wechsel- kursdiffe- renzen Sonsti- ges Aufzins- ung Leasing IFRS 16 Effekt 31.12.2018 Kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 141.183 –23.981 –51 0 0 0 0 165.215 Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 214.948 122.835 0 0 0 0 0 92.114 Leasingverbindlichkeiten 37.986 –5.031 349 0 1.123 6.546 34.757 242 Verbindlichkeiten aus kündba- ren nicht beherrschenden Anteilen 0 –1.050 0 0 0 0 0 1.050 Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss 1.075 –3.222 17 1.075 0 0 0 3.205 Gesamte Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten 395.192 89.550 315 1.075 1.123 6.546 34.757 261.826 Nähere Details zu Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss sind unter Punkt B1. zu entnehmen. Die gesamten Auszahlungen aus Leasingverhältnissen, welche nach IFRS 16 bilanziert wurden, betragen im Geschäftsjahr 5.723 t€ (Vorjahr: 5.369 t€). D29. AUSWIRKUNGEN DER COVID-19-KRISE AUF DIE VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE DES KONZERNS Rosenbauer ist bisher gut durch die Krise gekommen. Die negativen Effekte konnten durch Änderungen der betrieblichen Abläufe und Anpassung der Kapazitäten gemildert werden. Eine Synchronisierung mit Lieferanten konnte gelingen und die Aufrechterhaltung der Lieferfähigkeit war zu jeder Zeit gegeben. Es kam vereinzelt zu einer späteren Umsatzrealisierung durch Verzögerungen bei den Abnahmen vor allem wegen Reisebeschränkungen. Erläuternde Angaben 91 Die Auftragseingänge waren allerdings im Jahr 2020 unter den Erwartungen, insbesondere der Auftragseingang von Flugfeldlöschfahrzeugen war rückläufig. Dies führte zu Anpassungen in den Planungen für 2021 und zu kurzfristigen Kapazitätsanpassungen. Es wird allerdings von einer zumindest mittelfristigen Erholung des Flughafensektors ausgegangen und eine Normalisierung des Geschäftsmodells erwartet. Dies führt dazu, dass aus derzeitiger Sicht keine außerplanmäßigen Abschreibungen, Wertberichtigungen oder Rückstellungen im Jahresabschluss zu bilden, bzw. alle Sicherungsbeziehungen effektiv geblieben sind. Um die negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns abfedern zu können, waren die von den Regierungen aufgelegten Hilfsprogramme hilfreich. Insbesondere die Möglichkeit der Kurzarbeit konnte wesentliche kurzfristige, wie auch langfristige negative Effekte durch die Vermeidung von auftragsbezogenen Kündigungen verhindern. COVID-19-Hilfen 2020 in t€ Beihilfen ergebnis- wirksam Sonstige Erträge 267 Löhne 3.252 Gehälter 1.950 Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 178 Verwaltungsaufwand 8 Gesamt 5.655 Die wesentlichen ertragswirksamen Zuschüsse wurden im Rahmen von arbeitsplatzsichernden Maßnahmen ausbezahlt. Die sonstigen Erträge und Verwaltungsaufwendungen betreffen diverse Hilfsprogramme zur Abdeckung von unterschiedlichen Kosten, insbesondere Fixkosten. COVID-19-Hilfen 2020 in t€ Beihilfen nicht ergebnis- wirksam Finanzverbindlichkeiten 8.420 Sonstige Verbindlichkeiten 91 Gesamt 8.511 Bei den zahlungswirksamen, aber nicht ergebniswirksamen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um staatli- che, zinsbegünstigte Liquiditätshilfen. Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen abgegrenzte Förderungen in Zusammenhang mit Investitionen. Darüber hinaus wurden umfassende kostensenkende und liquiditätssichernde Maßnahmen getroffen, darunter die Aufnahmen von zusätzlichen Linien, verstärktes Working-Capital-Management, ein vorübergehender Aufnahmestopp und Urlaubs- und Zeitausgleichsabbauprogramme. Steuerliche Begleitmaßnahmen wurden genutzt und so zinsfreie Steuerstundungen bzw. die Verschiebung von Steuerfälligkeiten genutzt. Die Maßnahmen und Hilfsprogramme haben jedoch nicht ausgereicht, um die negativen Effekte der Pandemie vollständig auszugleichen. Dennoch war die Ertrags- und Liquiditätssituation trotz der herausfordernden Zeiten stets stabil und unbedenklich, was die Stärke des Geschäftsmodells von Rosenbauer unterstreicht. Jahresfinanzbericht 202092 D30. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG Gemäß IFRS 8 („Geschäftssegmente“) sind die Segmentabgrenzung und die offenzulegenden Segmentinforma- tionen an der internen Steuerung und Berichterstattung auszurichten. Daraus ergibt sich eine Darstellung, die gemäß dem Management-Approach der internen Berichterstattung entspricht. Die Steuerung des Konzerns erfolgt von den Hauptentscheidungsträgern nach Absatzmärkten. Im internen Reporting kommt der Entwicklung der Marktsegmente besondere Bedeutung zu. Die Segmentierung basiert auf der Aufteilung der von den Hauptentscheidungsträgern festgelegten Absatzregionen („Areas“). Zusätzlich zu den nach Absatzmärkten gesteuerten Segmenten („Areas“) wird das Segment PFP („Preventive Fire Protection“) in der internen Berichter- stattung als weiteres Segment dargestellt. Die folgenden berichtspflichtigen Segmente wurden entsprechend dem internen Managementinformationssys- tem festgelegt: Area CEEU (Central und Eastern Europe), Area NISA (Northern Europe, Iberia, South America und Africa), Area MENA (Middle East und North Africa), Area APAC (Asia- Pacific), Area NOMA (North und Middle America), PFP (“Preventive Fire Protection”). Das EBIT der Areas wird von den Hauptentscheidungsträgern getrennt überwacht, um Entscheidungen über die Verteilung der Ressourcen zu fällen und um die Ertragskraft der Einheiten zu bestimmen. Die Entwicklung der Segmente wird anhand des EBIT in Übereinstimmung mit dem EBIT im Konzernabschluss bewertet. Die Ertrag- steuern werden jedoch konzerneinheitlich gesteuert und nicht den einzelnen Geschäftssegmenten zugeordnet. Die Segmentberichterstattung bezieht sich auf Umsätze und Ergebnisse, die von den einzelnen Areas sowohl am jeweiligen Absatzmarkt als auch im Export erwirtschaftet werden. Die zahlenmäßige Darstellung der Segmente kann den Tabellen „Geschäftssegmente“, „Angaben zu Geschäfts- bereichen“ und „Informationen über geografische Gebiete“ für die Jahre 2019 und 2020 entnommen werden. D31. KAPITALMANAGEMENT Als Basis für das Kapitalmanagement wird im Rosenbauer Konzern das von Eigen- und Fremdkapitalgebern zur Verfügung gestellte Kapital gesehen. Die Finanzstrategie ist darauf ausgerichtet die strategische und operative Entwicklung des Unternehmens zu unterstützen und zu fördern. Dabei soll ein Gleichgewicht zwischen Rentabilität, Liquidität und Sicherheit hergestellt werden. Es gilt die finanzielle und strategische Flexibilität zu bewahren, indem jederzeit Zugang zu Kapital und vorteilhaften Finanzierungskonditionen gewährleistet wird. Durch eine ausreichende Finanzkraft soll sowohl das operative Geschäft als auch Investitionsvorhaben ermöglicht werden. Die Interessen von Aktionäre und Fremdkapitalgeber werden in Form einer attraktiven Dividendenpolitik, einer hervorragenden Unterneh- mensbonität sowie Zuverlässigkeit und Kontinuität von Ergebnissen und Unternehmensaussagen, berücksichtigt. Die Finanzstrategie ist Bestandteil unseres Geschäftsverständnisses und Handelns und Grundlage aller wesent- lichen Planungs- und Entscheidungsprozesse. Zur Optimierung der Eigenkapitalquote dient darüber hinaus das Bilanzsummenmanagement, das mit einer kontinuierlichen Überwachung der Produktionsbestände und Lieferforderungen eine Optimierung des gebunde- nen Umlaufvermögens sicherstellt. Die Eigenkapitalquote wird als Prozentsatz von Eigenkapital zu Bilanzsumme berechnet und betrug zum Stichtag 31.12.2020 31,6 % (31.12.2019: 25,9 %). Erläuternde Angaben 93 D32. RISIKOMANAGEMENT Rosenbauer ist in seinem unternehmerischen Handeln unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Die jährlich durchgeführte Evaluierung der Konzerngesellschaften ergab, abseits der Pandemiethematik (D. 29), keine maßgeblich neuen oder bisher unerfassten Risiken. Es bestehen auf Grundlage der heute bekannten Informatio- nen keine bestandsgefährdenden Einzelrisiken. Der Rosenbauer Konzern agiert global und ist daher zwangsläu- fig Preis-, Zins- und Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Es ist Unternehmenspolitik, unter genauer Beobach- tung der vorhandenen Risikopositionen und der Marktentwicklung die vorhandenen Risiken so weit wie möglich intern auszugleichen sowie Nettopositionen ergebnisoptimal zu steuern und, wo sinnvoll, abzusichern. Zielset- zung der Absicherung des Währungsrisikos ist die Schaffung einer abgesicherten Kalkulationsbasis für die Auftragsfertigung. Einen wichtigen Bereich bei der Absicherung der Risiken stellen die Finanzinstrumente dar. Finanzinstrumente sind Verträge, die gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder zu einem Eigenkapitalinstrument führen. Gemäß IFRS 7 gehören dazu einerseits originäre Finanzinstrumente wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Finanzforderungen und Finanzschulden. Andererseits gehören dazu auch die derivativen Finanzinstrumente, die als Sicherungsgeschäfte zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen von Wechselkursen und Zinssätzen eingesetzt werden. Im Folgenden wird sowohl über originäre als auch derivative Finanzinstrumente berichtet. Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden am Handelstag, das heißt am Tag, an dem das Unternehmen die Verpflichtung zum Kauf des Vermögenswertes eingegangen ist, bilanziell erfasst. Marktübliche Käufe und Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben. Der Marktwert der flüssigen Mittel und kurzfristigen Veranlagungen, kurzfristigen Forderungen und Verbindlich- keiten entspricht aufgrund der täglichen bzw. kurzfristigen Fälligkeiten im Wesentlichen dem Buchwert. Die Wert- papiere wurden am Bilanzstichtag mit dem Marktwert von 760 t€ (2019: 818 t€) bewertet. Der Marktwert wird durch den Börsenkurs am Bilanzstichtag ermittelt. a) Kreditrisiko Das Risiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kann aufgrund der Kundenstruktur bzw. der Absicherungspolitik von Kreditrisiken als durchwegs gering eingeschätzt werden. Zudem werden alle Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, einer Bonitätsprüfung unterzogen. Auch werden die Forderungsbestände laufend überwacht, sodass der Konzern keinem wesentlichen Ausfallrisiko ausgesetzt ist. Das maximale Bonitäts- und damit Ausfallrisiko entspricht den Buchwerten. Die nachstehende Tabelle beschreibt das Kreditrisiko der finanziellen Vermögenswerte des Konzerns: 31.12.2020 in t€ 12m ECL oder Lifetime ECL Brutto- buchwert Wert- minderung Netto- buchwert Wertpapiere n/a 760 0 760 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 12m ECL 22.733 0 22.733 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Lifetime ECL 190.322 –2.267 188.055 davon mit Bonitätsbeeinträchtigung Lifetime ECL 1.918 –1.490 428 davon ohne Bonitätsbeeinträchtigung Lifetime ECL 188.404 –777 187.627 Kassenbestand und kurzfristige Finanzmittel 12m ECL 19.015 0 19.015 232.830 –2.267 230.563 Jahresfinanzbericht 202094 31.12.2019 in t€ 12m ECL oder Lifetime ECL Brutto- buchwert Wert- minderung Netto- buchwert Wertpapiere n/a 818 0 818 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 12m ECL 12.756 0 12.756 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Lifetime ECL 194.006 –1.621 192.385 davon mit Bonitätsbeeinträchtigung Lifetime ECL 1.759 –1.380 380 davon ohne Bonitätsbeeinträchtigung Lifetime ECL 192.247 –241 192.005 Kassenbestand und kurzfristige Finanzmittel 12m ECL 50.849 0 50.849 258.428 –1.621 256.807 Innerhalb der EU bestehen Forderungen größtenteils gegenüber kommunalen Rechtsträgern. Handelt es sich um privatwirtschaftliche Abnehmer minderer oder unbekannter Bonität, werden diese Forderungen über den privaten Versicherungsmarkt abgesichert. Forderungen gegenüber Kunden außerhalb der EU mit geringer Bonität – selbst bei staatlichen Abnehmern – werden mittels Dokumentenakkreditiven oder Bankgarantien besichert. Gegebenenfalls werden alternativ, aber auch kumulativ, Versicherungen bei einer der staatlichen Versicherungsgesellschaften abgeschlossen. In Österreich erfolgt dies bei der Österreichischen Kontrollbank AG. Die nachstehende Übersicht zeigt die mithilfe einer Wertberichtigungsmatrix ermittelte Ausfallrisikoposition bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des Konzerns: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Ohne Bonitätsbeeinträchtigung 2020 / in t€ nicht überfäl- lig 1 bis 90 Tage überfällig 91 bis 180 Tage überfällig mehr als 180 Tage überfällig Mit Bonitäts- beeinträch tigung Geschätzter Gesamtbrutto- buchwert bei Zahlungsverzug 68.054 80.163 13.652 26.535 1.918 Erwarteter Kreditverlust 89 125 122 442 1.490 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Ohne Bonitätsbeeinträchtigung 2019 / in t€ nicht überfäl- lig 1 bis 90 Tage überfällig 91 bis 180 Tage überfällig mehr als 180 Tage überfällig Mit Boni- täts-beein- träch tigung Geschätzter Gesamtbrutto- buchwert bei Zahlungsverzug 85.501 74.946 10.597 21.204 1.759 Erwarteter Kreditverlust 39 70 40 92 1.380 b) Marktrisiko Zinsänderungsrisiko Zins- bzw. Zinsänderungsrisiken liegen vor allem bei Verbindlichkeiten mit Laufzeiten von über einem Jahr vor. Bei den Vermögenswerten besteht ein Zinsänderungsrisiko lediglich bei den in den Finanzanlagen enthaltenen Wertpapieren. Die Wertpapiere wurden am Bilanzstichtag mit dem Marktwert bewertet. Durch regelmäßige Beobachtung der Zinsentwicklung und der daraus abzuleitenden Umschichtung der Wertpapierbestände sind die Reduktion des Zinsänderungsrisikos und eine Optimierung der Erträge möglich. Erläuternde Angaben 95 Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Banken bestehen aus Krediten für diverse Investitionen in das operative Geschäft. Länger andauernde negative Marktpreisänderungen können jedoch die Ertragslage verschlechtern. Eine Zinsänderung um +/- 1% hätte bei dem zum Stichtag vorhandenen Kreditportfolio zu einem um 992 t€ (2019: 1.341 t€) geringeren beziehungsweise um 938 t€ (2019: 1.281 t€) höheren Ergebnis und Eigenkapital geführt. Währungsänderungsrisiko Das Währungsrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows eines Finanzinstru- ments aufgrund von Änderungen der Wechselkurse Schwankungen ausgesetzt sind. Der Konzern ist vor allem im Rahmen seiner operativen Geschäftstätigkeit (wenn Umsatzerlöse und/oder Aufwendungen auf eine ausländi- sche Währung lauten) Wechselkursrisiken ausgesetzt. Zur Steuerung seines Währungsrisikos sichert der Konzern in Bezug auf erwartete Verkäufe und Käufe alle Transaktionen ab, deren Eintritt innerhalb der nächsten zwölf Monate erwartet wird. Wenn zum Zwecke der Absicherung ein Derivatgeschäft geschlossen wird, handelt der Konzern die Vertragsbedingungen so aus, dass das derivative Finanzinstrument dem abzusichernden Risiko entspricht. Bei der Absicherung erwarteter Transaktionen deckt das derivative Finanzinstrument den Risiko- zeitraum ab dem Zeitpunkt ab, zu dem Cashflows aus den Transaktionen prognostiziert sind, bis zum Zeitpunkt der Begleichung der entsprechenden auf die Fremdwährung lautenden Verbindlichkeit oder Forderung. Von dem erwarteten Fremdwährungsexposure des nächsten Geschäftsjahres wird ein Großteilmittels Devisentermin- geschäften abgesichert. Bei Wertpapieren des langfristigen Vermögens erfolgt die Veranlagung nahezu ausschließlich im eigenen Währungsraum der veranlagenden Konzerngesellschaften, weshalb hier kein Währungsrisiko besteht. Währungsrisiken im Vermögen bestehen im Wesentlichen in US-Dollar sowie in VAE Dirham, resultierend aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an internationale Kunden, aus bereits kontrahierten Verträgen sowie künftigen Transaktionen. In vielen Märkten wird in Euro fakturiert. In den Schulden bestehen mit Ausnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen keine nennenswerten Währungsrisiken, da die laufende Finanzierung des operativen Geschäftes durch die Konzerngesellschaften in der jeweils lokalen Währung erfolgt. Eventuelle Währungsrisiken aus kurzfristigen Spitzen werden selbst getragen. Neben der Absicherung durch derivative Finanzinstrumente ergibt sich eine Absicherung durch natürlich geschlossene Positionen, bei denen zum Beispiel US-Dollar-Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen US-Dollar- Forderungen gegenüberstehen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Konzernergebnisses vor Ertragsteuern (aufgrund der Änderungen von beizulegenden Zeitwerten der monetären Vermögenswerte und Schulden und der erfolgswirk- samen Devisenterminkontrakte) und des Eigenkapitals des Konzerns (aufgrund der Änderungen von beizulegen- den Zeitwerten der als Sicherungsinstrumente designierten Devisenterminkontrakte) gegenüber einer nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Wechselkursänderung der für den Konzern hauptsächlich relevanten Währungen. Alle anderen Variablen bleiben konstant. Jahresfinanzbericht 202096 Kurs- entwicklung Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern Auswirkung auf das Eigenkapital in t€ 2019 2020 2019 2020 USD +10 % 1.821 3.371 –1.721 –5.512 -10 % –1.873 –3.609 863 4.688 SGD +10 % 5 7 –365 –248 -10 % –5 –7 365 248 CHF +10 % –1 –1 366 –202 -10 % 1 1 –366 202 SAR +10 % 198 5 374 –522 -10 % –198 –383 –374 413 AED +10 % –24 17 –441 63 -10 % –1 –72 351 –73 GBP +10 % –497 –70 339 –157 -10 % 383 54 –406 124 RUB +10 % 15 –66 474 195 -10 % –15 66 –474 –195 Derivative Finanzinstrumente Zur Absicherung gegen Währungsrisiken werden derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte eingesetzt. Diese werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zunächst mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt und nachfolgend mit ihren beizulegenden Zeitwerten neu bewertet. Derivative Finanzinstrumente werden gemäß IAS 32 nur dann saldiert und als Nettobetrag in der Bilanz ausge- wiesen, wenn es einen Rechtsanspruch darauf gibt und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizu- führen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die angesetzten Finanzinstrumente, die gemäß IAS 32 saldiert werden, und deren Überleitung zum in der Bilanz ausgewiesenen Buchwert: in t€ 2019 2020 Derivative Forderungen Forderungen, brutto 111 7.130 Verbindlichkeiten, brutto saldiert –104 0 Ausgewiesener Nettobetrag 7 7.130 Derivative Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten, brutto 6.018 534 Forderungen, brutto saldiert –104 0 Ausgewiesener Nettobetrag 5.914 534 Erläuternde Angaben 97 Derivate gliedern sich gemäß IFRS 9 in folgende Kategorien: 31.12.2020 in t€ langfristig kurzfristig Derivate mit positivem beizulegenden Zeitwert Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Derivate (Forderungen und sonstige Vermögenswerte) 0 2.910 Summe 0 2.910 31.12.2020 in t€ langfristig kurzfristig Derivate mit negativem beizulegenden Zeitwert Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Derivate (Sonstige Verbindlichkeiten) 0 0 Summe 0 0 31.12.2019 in t€ langfristig kurzfristig Derivate mit positivem beizulegenden Zeitwert Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Derivate (Forderungen und sonstige Vermögenswerte) 0,0 0,0 Summe 0,0 0,0 31.12.2019 in t€ langfristig kurzfristig Derivate mit negativem beizulegenden Zeitwert Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Derivate (Sonstige Verbindlichkeiten) 0 1.065 Summe 0 1.065 Nominalwert Fair Value in t€ 2020 2020 Devisentermingeschäfte 40.504 2.910 Nominalwert Fair Value in t€ 2019 2019 Devisentermingeschäfte 20.048 –1.065 Sicherungsinstrumente Der wirtschaftliche Zusammenhang zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument wird durch Gegen- überstellung der wertbestimmenden Risikofaktoren bestimmt. Bei einer vollständigen oder einer annähernden Übereinstimmung der wesentlichen wertbestimmenden Risikofaktoren von Grundgeschäft und Sicherungs- instrument wird der Nachweis des wirtschaftlichen Zusammenhangs anhand der Critical Terms Match Methode erbracht. In allen anderen Fällen werden je nach Ausmaß der wertbestimmenden Risikofaktoren entweder Sensitivitätsanalysen oder Ausprägungen der Dollar-offset Methoden verwendet, um den wirtschaftlichen Zusammenhang nachzuweisen. Aus Abweichungen der wertbestimmenden Risikofaktoren zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument entstehen Quellen für Ineffektivität. Bei der Absicherung von Fremdwährungsrisiken stellen Terminkursabwei- chungen zwischen dem hypothetischen Derivat als Stellvertreter des Grundgeschäfts und dem Sicherungsinstru- Jahresfinanzbericht 202098 ment (Devisentermingeschäft) eine solche Ineffektivitätsquelle dar. Zusätzlich können sich aus unerwarteten zeitlichen Verschiebungen bei den geplanten Zahlungsströmen des Grundgeschäfts Ineffektivitäten ergeben. Darüber hinaus gibt es keine Quellen für Ineffektivität. Da die Basiswerte von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument stets übereinstimmen, beträgt die bilanzielle Sicherungsquote (hedge ratio) stets 1:1, sprich die designierte Menge oder das designierte Volumen des Sicherungsinstruments entspricht der designierten Menge oder dem designierten Volumen des Grundgeschäfts. Anpassungen der bilanziellen Sicherungsquote werden vorgenommen, wenn die Sicherungsquote ein Ungleich- gewicht aufweist, aus der Ineffektivität resultieren würde, die in einer mit dem Zweck des Hedge Accounting unvereinbaren Bilanzierungsfolge resultieren kann. Derivate gliedern sich gemäß IFRS 9 in folgende Kategorien: 31.12.2020 in t€ langfristig kurzfristig Wertänderung Sicherungsinstru- mente als Basis für die Berechnung der Ineffektivität Derivate mit positivem beizulegenden Zeitwert Cashflow-Hedge-Derivate (Forderungen und sonstige Vermögenswerte) 13 4.206 4.219 Summe 13 4.206 4.219 31.12.2020 in t€ langfristig kurzfristig Wertänderung Sicherungsinstru- mente als Basis für die Berechnung der Ineffektivität Derivate mit negativem beizulegenden Zeitwert Cashflow-Hedge-Derivate (Sonstige Verbindlichkeiten) 42 492 534 Summe 42 492 534 31.12.2019 in t€ langfristig kurzfristig Wertänderung Sicherungsinstru- mente als Basis für die Berechnung der Ineffektivität Derivate mit positivem beizulegenden Zeitwert Cashflow-Hedge-Derivate (Forderungen und sonstige Vermögenswerte) 0 7 7 Summe 0 7 7 31.12.2019 in t€ langfristig kurzfristig Wertänderung Sicherungsinstru- mente als Basis für die Berechnung der Ineffektivität Derivate mit negativem beizulegenden Zeitwert Cashflow-Hedge-Derivate (Sonstige Verbindlichkeiten) 152 4.698 4.849 Summe 152 4.698 4.849 Erläuternde Angaben 99 2020 Längste Laufzeit durchschn. Terminkurs Nominalwer- te in t€ Fair Value in t€ Devisentermingeschäfte USD Verkauf 30.12.2021 1,1375 44.283 3.760 USD Kauf 07.01.2021 1,2267 2.592 1 ZAR Verkauf 31.03.2021 18,5698 194 –5 AED Verkauf 31.03.2022 4,3275 495 24 HKD Verkauf 29.01.2021 9,2704 669 18 GBP Verkauf 31.03.2021 0,8766 1.643 37 SEK Verkauf 28.02.2022 10,7700 511 –33 CAD Verkauf 31.05.2022 1,3263 11.833 –422 CAD Kauf 14.04.2021 1,3181 1.110 32 QAR Verkauf 24.06.2021 4,5020 1.377 –11 AUD Verkauf 16.12.2021 1,6515 1.679 –59 PLN Verkauf 30.06.2021 4,4760 9.976 187 SAR Verkauf 17.02.2021 4,4747 5.518 155 Summe 81.878 3.685 2019 Längste Laufzeit durchschn. Terminkurs Nominalwer- te in t€ Fair Value in t€ Devisentermingeschäfte USD Verkauf 06.08.2020 1,2261 39.114 –3.326 ZAR Verkauf 01.12.2020 17,1560 4.217 –184 SEK Verkauf 28.02.2020 10,7243 1.036 –10 AED Verkauf 25.06.2020 4,5478 4.079 –390 HKD Verkauf 30.11.2020 9,3459 663 –16 GBP Verkauf 31.03.2021 0,8848 3.717 –87 SEK Verkauf 30.10.2020 1,6563 11.224 –318 CAD Kauf 15.01.2020 1,3020 –376 1 CAD Verkauf 26.05.2021 1,3245 14.262 –278 QAR Verkauf 30.09.2020 4,4310 2.758 –233 Summe 80.695 –4.842 Folgende Grundgeschäfte wurden abgesichert: 2020 Risiko in t€ Wertänderung Grundgeschäft Stand Rücklage Fremdwährungsrisiko –3.940 2.745 Zukünftige Verkaufstransaktion –3.940 2.745 2019 Risiko in t€ Wertänderung Grundgeschäft Stand Rücklage Fremdwährungsrisiko 3.676 –4.251 Zukünftige Verkaufstransaktion 3.676 –4.251 Jahresfinanzbericht 2020100 Hedging-Rücklage 2020 in t€ Währungs- derivate Effektive Wertänderung direkt im sonstigen Ergebnis (OCI) 3.940 Ineffektivität 0 Umgliederung aus dem OCI in die Gewinn- und Verlustrechnung 5.385 Davon in die Umsatzerlöse umgegliedert –5.385 Hedging-Rücklage 2019 in t€ Währungs- derivate Effektive Wertänderung direkt im sonstigen Ergebnis (OCI) –3.676 Ineffektivität –128 Umgliederung aus dem OCI in die Gewinn- und Verlustrechnung 1.619 Davon in die Umsatzerlöse umgegliedert –1.619 Die Ineffektivitäten in der oben angeführten Tabelle sind in den Finanzierungsaufwendungen enthalten. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Veränderung der Hedging-Rücklage: Fremdwährungsrisiko in t€ 2019 2020 Wert zum 1.1. –2.687 –4.215 Gewinn / Verlust des effektiven Teils aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwertes von Sicherungsinstrumenten –3.676 3.940 darauf entfallende Steuern im OCI 934 –1.019 Gewinn / Verlust der in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wurde 1.619 5.385 darauf entfallende Steuern –405 –1.346 Buchwert zum 31.12. –4.215 2.745 Die in der nachfolgenden Tabelle als Level 1 ausgewiesenen zur Veräußerung verfügbaren Finanzinvestitionen beinhalten – wie im Vorjahr – börsennotierte Aktien und Fondsanteile. Die Ermittlung des Fair Values der Devisentermingeschäfte und der Zinssicherungsgeschäfte, die als Level 2 gezeigt werden, resultieren – wie im Vorjahr – aus Bankbewertungen, denen anerkannte finanzmathematische Bewertungsmodelle zugrunde liegen (Discounted Cash-Flow Verfahren auf Basis von aktuellen Zins- und Fremdwährungsterminkurven basierend auf Interbank-Mittelkurspreisen am Abschlussstichtag). Im Jahr 2020 gab es – wie im Vorjahr – keinen Wechsel zwischen Level 1 und Level 2 beziehungsweise umgekehrt. Es erfolgte keine Änderung der Bewertungsmethode. Level 1 Level 2 in t€ 2019 2020 2019 2020 Devisentermingeschäfte ohne Sicherungsbeziehung Positiver Fair Value 0 2.910 Negativer Fair Value 1.065 0 Devisentermingeschäfte mit Sicherungsbeziehung Positiver Fair Value 7 4.220 Negativer Fair Value 4.849 534 Wertpapiere verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet Positiver Fair Value 818 760 Negativer Fair Value Erläuternde Angaben 101 c) Liquiditätsrisiko Beim Liquiditätsrisiko handelt es sich um das Risiko, fällige Verbindlichkeiten nicht fristgerecht begleichen zu können. Die Liquidität im Konzern wird durch eine entsprechende monatlich rollierende Liquiditätsplanung ermittelt und durch ausreichende mittel- und langfristige Kreditrahmen sichergestellt. Im Jahr 2020 wurde ein syndizierter Kredit mit einem Volumen von 170,0 Mio € abgeschlossen, eine Erweiterung des Volumens ist möglich. Die Laufzeit beträgt drei Jahre plus einer zweimaligen Verlängerungsoption um jeweils ein Jahr. Dadurch konnte das Fristigkeitenprofil optimiert und die Refinanzierung der bestehenden Verbindlichkei- ten abgesichert werden. Die bisherigen Schuldscheindarlehensverträge bleiben mit einem Nominalvolumen (=Buchwert) in Höhe von 150,0 Mio Euro (2019: 150,0 Mio Euro) und 10 Mio USD (2019: 10,0 Mio USD) bestehen und enthalten eine Vereinbarung zur Einhaltung einer Financial Covenant, welche eine Konzerneigenkapitalquote nach IFRS von mindestens 20 Prozent vorsieht. Die Nichteinhaltung dieser Finanzkennzahl berechtigt den Kreditgeber zur Kündigung des jeweiligen Finanzierungsvertrags. Zum Jahresende lag die Eigenkapitalquote nach IFRS mit 31,6Prozent über dem festgelegten Schwellenwert. Weiters ist in den Schuldscheindarlehensverträgen eine Step-up-Vereinbarung enthalten, welche bei Unterschreitung die Gläubiger berechtigt, höhere Zinsen zu verlangen. Die gesamten verzinslichen Finanzverbindlichkeiten betragen 276.121 t€ (2019: 356.131 t€). Der durchschnittli- che Zinssatz beträgt 1,3 % (2019: 1,5 %). Die ausgewiesenen Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den Zeitwerten. Da die Nebenkosten der in nachstehender Tabelle mit den Nominalzinssätzen angeführten Finanzver- bindlichkeiten niedrig sind, entspricht der Nominalzinssatz dem effektiven Zinssatz, wodurch sich keine Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergibt. Nachstehende Aufstellungen zeigen die Struktur der verzinslichen Finanzverbindlichkeiten per 31.Dezem- ber2020 sowie die Struktur der Lieferverbindlichkeiten und sonstigen Verbindlichkeiten. Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten in t€ 31.12.2019 31.12.2020 Zinsbindung und Fristigkeit fix kurzfristig 84.371 45.827 fix langfristig 126.972 130.809 variabel kurzfristig 55.689 10.575 variabel langfristig 89.099 88.911 Summe verzinsliche Verbindlichkeiten 356.131 276.121 Währungen € 339.617 259.064 CHF 1.384 3.463 AUD 14 148 BND 0 3 SGD 5.364 4.044 USD 9.750 9.362 ZAR 2 37 Summe verzinsliche Verbindlichkeiten 356.131 276.121 Jahresfinanzbericht 2020102 Fälligkeitsstruktur Die in der folgenden Tabelle angegebenen Werte beziehen sich auf die undiskontierten Zahlungsströme, wodurch sich Abweichungen zu den Buchwerten ergeben. in t€ Summe innerhalb eines Jahres zwischen 1 und 2 Jahren zwischen 2 und 5 Jahren über 5 Jahren Verzinsliche Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) 2020 276.121 56.402 7.074 166.638 46.007 2019 367.261 143.783 25.106 149.130 49.242 Lieferverbindlichkeiten 2020 49.485 49.092 393 0 0 2019 68.852 68.852 0 0 0 Leasingverbindlichkeit 2020 32.999 4.975 3.667 8.670 15.688 2019 37.986 4.345 3.858 7.614 22.169 Sonstige Verbindlichkeiten für Finanzinstrumente (ohne derivative Verbindlichkeiten) (kurz- und langfristig) 2020 30.723 30.167 556 0 0 2019 39.688 39.361 327 0 0 Der beizulegende Zeitwert der langfristigen, fix verzinsten Kreditverbindlichkeiten beträgt 131.031 t€ (2019: 126.511 t€). Die Inputfaktoren für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der langfristigen, fix verzinsten Verbindlichkeiten sind nach der IFRS 13 Fair Value Hierarchie der Stufe 2 zuzuordnen. Der beizulegende Zeitwert der langfristigen, fix verzinsten Kreditverbindlichkeiten wurde mit einem DCF-Verfahren unter Anwendung eines marktkonformen Diskontierungszinssatzes ermittelt. Das eigene Kreditrisiko zum 31.12.2020 und auch zum 31.12.2019 wurde als unwesentlich eingestuft. Die nachstehende Tabelle zeigt die undiskontierten Zahlungsströme aus derivativen Verbindlichkeiten. in t€ Summe innerhalb eines Jahres zwischen 1 und 2 Jahren zwischen 2 und 3 Jahren zwischen 3 und 4 Jahren zwischen 4 und 5 Jahren über 5 Jahren Derivative Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) 2020 Zufluss 16.354 14.027 2.327 0 0 0 0 Abfluss –16.888 –14.519 –2.369 0 0 0 0 Saldo –534 –492 –42 0 0 0 0 2019 Zufluss 99.690 93.148 6.041 501 0 0 0 Abfluss –105.605 –98.911 –6.183 –511 0 0 0 Saldo –5.915 –5.763 –142 –10 0 0 0 Erläuternde Angaben 103 d) Überleitung der Buchwerte nach IFRS 7 Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten nach IFRS 7: Derivative Finanzinstru- mente Verpflichtend erfolgswirk- sam zum beizulegen- den Zeitwert bewertet Erfolgsneut- ral zum beizulegen- den Zeitwert bewertet Zu fortge- führten Anschaf- fungskosten bewertet Kein Finanzinstru- ment Buchwert Erfolgswirk- sam Erfolgsneut- ral 31.12.2020 AKTIVA Sonstige langfristige Vermögenswerte 0 0 760 0 0 0 760 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 144.769 43.287 0 188.055 Forderungen aus Ertragsteuern 0 0 0 0 0 676 676 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 2.910 4.220 0 0 23.443 18.057 48.630 Kassenbestand und kurzfristige Finanzmittel 0 0 0 0 19.015 0 19.015 PASSIVA Verzinsliche langfristige Verbindlichkeiten 0 0 0 0 219.719 0 219.719 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 0 0 0 0 556 1.480 2.036 Verzinsliche kurzfristige Verbindlichkeiten 0 0 0 0 56.402 0 56.402 Lieferverbindlichkeiten 0 0 0 0 49.485 0 49.485 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 0 534 0 0 30.167 34.505 65.206 Jahresfinanzbericht 2020104 Derivative Finanzinstru- mente Verpflichtend erfolgswirk- sam zum beizulegen- den Zeitwert bewertet Erfolgsneut- ral zum beizulegen- den Zeitwert bewertet Zu fortge- führten Anschaf- fungskosten bewertet Kein Finanzinstru- ment Buchwert Erfolgswirk- sam Erfolgsneut- ral 31.12.2019 AKTIVA Sonstige langfristige Vermögenswerte 0 0 818 0 0 0 818 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 122.001 70.384 0 192.385 Forderungen aus Ertragsteuern 0 0 0 0 0 0 0 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0 7 0 0 12.756 15.441 28.204 Kassenbestand und kurzfristige Finanzmittel 0 0 0 0 50.849 0 50.849 PASSIVA Verzinsliche langfristige Verbindlichkeiten 0 0 0 0 216.071 0 216.071 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 0 0 0 0 327 2.559 2.886 Verzinsliche kurzfristige Verbindlichkeiten 0 0 0 0 140.060 0 140.060 Lieferverbindlichkeiten 0 0 0 0 68.852 0 68.852 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 1.065 4.849 0 0 39.361 25.957 71.232 e) Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien in TEUR 2019 2020 Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert –1.028 2.366 Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert –4.208 –4.437 Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten –2.805 –1.327 Summe –8.041 –3.398 In die Ermittlung des Nettoergebnisses aus Finanzinstrumenten werden Wertberichtigungen und Zuschreibun- gen, Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung, Abgangsgewinne bzw. -verluste und sonstige erfolgswirksame Änderungen von Zeitwerten von Finanzinstrumenten einbezogen. Erläuternde Angaben 105 E1. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Die COVID-19 Pandemie ist nach wie vor noch nicht überstanden, Rosenbauer ist bisher gut durch die Krise gekommen, das Jahr 2021 wird aber wahrscheinlich in der ersten Jahreshälfte noch negativ von COVID-19 beeinflusst sein. Eine Auswirkung auf die Werthaltigkeit der Bilanzansätze zum 31.12.2020 ist nicht absehbar. Neben COVID-19 sind nach dem Bilanzstichtag zum 31. Dezember 2020 keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Gesellschaft eingetreten, die zu einer Änderung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten. E2. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND HAFTUNGSVERHÄLTNISSE Die Rosenbauer International AG hat keine Haftungserklärungen zugunsten konzernfremder Dritter gegeben. Auch gibt es keine weiteren Eventualverbindlichkeiten, aus denen wesentliche Verbindlichkeiten entstehen werden. E3. ANGABEN ÜBER BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN Beteiligungsgesellschaften 2019 2020 in t€ Währungs- einheit Beteil.- Anteil 1 in % Konsoli- dierungsart Beteil.- Anteil 1 in % Konsoli- dierungsart Rosenbauer Österreich GmbH, Österreich, Leonding EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer Brandschutz GmbH, Österreich, Leonding EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer E-Technology Development GmbH, Österreich, Leonding EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer Deutschland GmbH, Deutschland, Luckenwalde EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer Management GmbH, Deutschland, Karlsruhe EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer Karlsruhe GmbH & Co. KG, Deutschland, Karlsruhe EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer France S.A.R.L., (Vorjahr: Service18 S.A.R.L.), Frankreich, Meyzieu EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer Finanzierung GmbH, Deutschland, Passau EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer Brandschutz Deutschland GmbH, Deutschland, Mogendorf EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer d.o.o., Slowenien, Radgona EUR 90 KV 90 KV Rosenbauer Rovereto S.r.l. Italien, Rovereto EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer Italia S.r.l. Italien, Andrian EUR 100 KV Rosenbauer Schweiz AG, Schweiz, Oberglatt EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer Espanola S.A., Spanien, Madrid EUR 62,11 KV 62,11 KV E. SONSTIGE ANGABEN Jahresfinanzbericht 2020106 2019 2020 in t€ Währungs- einheit Beteil.- Anteil 1 in % Konsoli- dierungsart Beteil.- Anteil 1 in % Konsoli- dierungsart Rosenbauer Ciansa S.L., Spanien, Linares EUR 50 AE 50 AE Rosenbauer Polska Sp.z. o.o., Warschau, Polen EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer Minnesota, LLC., 2) USA, Minnesota EUR 50 KV 50 KV Rosenbauer South Dakota, LLC., 2) USA, South Dakota EUR 50 KV 50 KV Rosenbauer Holdings Inc., USA, South Dakota EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer America, LLC., 2) USA, South Dakota EUR 50 KV 50 KV Rosenbauer Aerials, LLC., 2) USA, Nebraska EUR 25 KV 25 KV Rosenbauer Motors, LLC., 2) USA, Minnesota EUR 50 KV 50 KV S.K. Rosenbauer Pte. Ltd., Singapur EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer Australia Pty. Ltd., Australia, Brisbane EUR 100 KV 100 KV Eskay Rosenbauer Sdn Bhd, Brunei EUR 80 KV 80 KV Rosenbauer South Africa (Pty.) Ltd., Südafrika, Halfway House EUR 75 KV 75 KV Rosenbauer Saudi Arabia Saudi Arabien, Riad EUR 75 KV 75 KV Rosenbauer Mena Trading - FZE, Vereinigte Arabische Emirate, Dubai EUR 100 KV 100 KV Rosenbauer UK plc United Kingdom, Holmfirth EUR 100 KV 100 KV PA "Fire-fighting special technics" LLC., Russland, Moskau EUR 49 AE 49 AE 1) Mittelbarer Beteiligungsanteil 2) Dirimierungsrecht für die Rosenbauer International AG Im Folgenden werden Geschäfte mit nahestehenden Personen beschrieben; sämtliche Transaktionen wurden zu marktüblichen Konditionen durchgeführt: Gemeinschafts- unternehmen Assoziierte Unternehmen in t€ 2019 2020 2019 2020 Verkauf von Waren 2 31 2.112 1.072 Kauf von Waren 2.936 2.302 - - Forderungen - 24 151 698 Verbindlichkeiten 1.592 44 - - Darlehen 480 - - - Bei den angeführten Käufen von Waren mit Gemeinschaftsunternehmen handelt es sich insbesondere um Fahrzeug- lieferungen des spanischen Gemeinschaftsunternehmen Rosenbauer Ciansa an die spanische Tochtergesellschaft. Bei den angeführten Verkäufen von Waren mit assoziierten Unternehmen sowie den Forderungen handelt es sich insbesondere um Warenlieferungen der Muttergesellschaft an das russische Partnerunternehmen PA “Fire-fighting special technics“ LLC; Russland, Moskau). Erläuternde Angaben 107 E4. VERGÜTUNGEN VON PERSONEN IN SCHLÜSSELFUNKTIONEN Die Tantieme errechnet sich aus dem Grad der Zielerreichung des Ergebnisses vor Ertragsteuern (EBT) im jeweiligen Geschäftsjahr. Der Zielwert wird vom Aufsichtsrat für jeweils zwei Geschäftsjahre festgelegt. 2020 in t€ Fixbezug Variabler Bezug Gesamt Siegel 410 44 % 514 56 % 924 Zeller 286 59 % 200 41 % 486 Tomaschko 286 59 % 200 41 % 486 Wolf 286 59 % 200 41 % 486 Gesamt 1.268 53 % 1.114 47 % 2.382 2019 in t€ Fixbezug Variabler Bezug Gesamt Siegel 392 51 % 382 49 % 774 Zeller 250 63 % 148 37 % 398 Tomaschko 250 63 % 148 37 % 398 Wolf 250 63 % 148 37 % 398 Gesamt 1.142 58 % 826 42 % 1.968 2020 in t€ Fixbezug Variabler Bezug Gesamt Reisinger 38 52 % 35 48 % 73 Siegel 38 52 % 35 48 % 73 Matzner 28 51 % 27 49 % 55 Zehnder 23 46 % 27 54 % 50 Gesamt 127 51 % 124 49 % 251 2019 in t€ Fixbezug Variabler Bezug Gesamt Reisinger 38 54 % 32 46 % 70 Siegel 38 54 % 32 46 % 70 Matzner 28 54 % 24 46 % 52 Zehnder 23 49 % 24 51 % 47 Gesamt 127 53 % 112 47 % 239 E5. GEWINN JE AKTIE Der Gewinn je Aktie wird gemäß IAS 33 (Earnings per share) ermittelt, indem das Periodenergebnis nach Abzug von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien dividiert wird. Da im abgelaufenen Geschäftsjahr keine „verwässernd wirkenden potenziellen Stammaktien” im Umlauf waren, entspricht das „verwässerte Ergebnis je Aktie” dem „unverwässerten Ergebnis je Aktie”. Die Berechnung stellt sich wie folgt dar: 2019 2020 Periodenergebnis nach Abzug von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss in t€ 25.440 28.934 Durchschnittliche Anzahl ausgegebener Aktien in Stück 6.800.000 6.800.000 Unverwässertes Ergebnis je Aktie in € / Stück 3,74 4,26 Verwässertes Ergebnis je Aktie in € / Stück 3,74 4,26 Im Zeitraum zwischen dem Bilanzstichtag und der Aufstellung des Konzernabschlusses haben keine Transaktio- nen mit potenziellen Stammaktien stattgefunden. Aufsichtsrat Vorstand Jahresfinanzbericht 2020108 E6. ORGANE DER GESELLSCHAFT Aufsichtsrat  Christian Reisinger, Vorsitzender des Aufsichtsrates Erstbestellung: 25. Mai 2006; Ende der laufenden Funktionsperiode: Hauptversammlung im Jahr 2021  Rainer Siegel, Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates Erstbestellung: 29. Mai 2009; Ende der laufenden Funktionsperiode: Hauptversammlung im Jahr 2024  Bernhard Matzner, Mitglied des Aufsichtsrates Erstbestellung: 18. Mai 2017; Ende der laufenden Funktionsperiode: Hauptversammlung im Jahr 2022  Martin Paul Zehnder, Mitglied des Aufsichtsrates Erstbestellung: 18. Mai 2018; Ende der laufenden Funktionsperiode: Hauptversammlung im Jahr 2023 Vom Betriebsrat in den Aufsichtsrat delegiert:  Rudolf Aichinger  Alfred Greslehner (bis 23. November 2020)  Wolfgang Untersberger (seit 23. November 2020) Vorstand  Dieter Siegel, Vorsitzender des Vorstandes  Andreas Zeller, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes  Daniel Tomaschko, Mitglied des Vorstandes  Sebastian Wolf, Mitglied des Vorstandes Leonding, am 24. März 2021 Dieter Siegel Andreas Zeller Daniel Tomaschko Sebastian Wolf Erläuternde Angaben 109 NEUE PERSPEKTIVEN Drohnen eröffnen den Feuerwehren die Luftperspektive. Die „fliegenden Augen“ werden zur Lageerkundung und Scha- densfeststellung sowie bei Such- und Rettungsaktionen eingesetzt. Sie sind unter anderem in der Lage, selbst bei dichtestem Rauch die Wärmesignatur von Menschen oder Glutnestern anzuzeigen. Jahresfinanzbericht 2020110 Erläuternde Angaben 111 INFORMATIONEN 3.984 MITARBEITER 2020, + 4,1 % GGÜ, D, VJ. 112 Bestätigungsvermerk 118 Erklärung der gesetzlichen Vertreter Jahresfinanzbericht 2020112 Bestätigungsvermerk PRÜFUNGSURTEIL Wir haben den Konzernabschluss der Rosenbauer International AG, Leonding, und ihrer Tochtergesellschaften („der Konzern“), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31.Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlust- rechnung, der Darstellung des Konzerngesamtperiodenerfolgs, der Konzern-Geldflussrechnung und der Entwicklung des Konzerneigenkapitals für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzern- anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31.Dezember 2020 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des §245a UGB. GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr.537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforde- rungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. HINWEIS AUF EINEN SONSTIGEN SACHVERHALT Der Konzernabschluss der Rosenbauer International AG für das am 31.Dezember 2019 endende Geschäftsjahr wurde von einem anderen Abschlussprüfer geprüft, der am 23. März 2020 ein uneingeschränktes Prüfungsurteil zu diesem Abschluss abgegeben hat. BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermes- sen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sach- verhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sach- verhalten ab. BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS Bestätigungsvermerk 113 Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Siehe Anhang Kapitel C „Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze“, Abschnitt C.6 „Forderungen aus Liefe- rungen und Leistungen“ sowie Kapitel D „Erläuterungen zur Konzernbilanz und zur Konzerngewinn- und Verlust- rechnung“, Abschnitt D.7 „Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände“ und Abschnitt D.32 „Risikomanagement“. Das Risiko für den Abschluss Im Konzernabschluss der Rosenbauer International AG zum 31. Dezember 2020 sind Forderungen aus Liefe- rungen und Leistungen in Höhe von Mio EUR 188,1 ausgewiesen. Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswertes oder einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten vorliegt. Die Wertberichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird gemäß dem vereinfachten Modell (erwartete Kreditausfälle auf Grund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) ermittelt. Da das bisher angewendete Wertberichtigungs- modell außerordentliche Sachverhalte wie die COVID 19-Krise nicht angemessen abbilden kann, wurde von der Gesellschaft zusätzlich zum Modellergebnis eine Erhöhung des Vorsorgebetrages unter Zugrundelegung externer Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung vorgenommen. Das wesentliche Risiko besteht dabei in der korrekten Ableitung der Bewertungsmatrix für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Einbeziehung von prospektiven Faktoren sowie die Einschätzung der Zahlungs- willigkeit und Zahlungsfähigkeit von Kunden die vertraglichen Rückflüsse in voller Höhe zu leisten – insbeson- dere jene mit überfälligen Forderungen. Unsere Vorgehensweise in der Prüfung Bei der Prüfung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben wir folgende wesentliche Prüfungshandlungen durchgeführt:  Wir haben uns ein Verständnis über den Prozessablauf und den darin implementierten Kontrollen zur Überwachung der Risikovorsorge von Kundenforderungen erlangt und kritisch analysiert, ob diese Prozesse geeignet sind, Kreditausfälle zu identifizieren und die Werthaltigkeit der Kundenforderungen angemessen abzubilden.  Weiters haben wir auf Basis einer Stichprobe untersucht, ob Indikatoren für Kreditausfälle bestehen und Risikovorsorgen ausreichend gebildet wurden. Die Auswahl der Stichprobe erfolgte risikoorientiert auf Basis einer Analyse der Überfälligkeitsstruktur der Kundenforderungen zum 31. Dezember 2020.  Wir haben zudem bei Positionen, denen Ermessensentscheidungen zu Grunde liegen, Besprechungen mit dem Management durchgeführt. Dabei haben wir besonderes Augenmerk auf die ermessensbehafteten Elemente in den vertraglichen Grundlagen, den erhaltenen Dokumentationen und sonstigen interne und externe Informationen gelegt.  Weiters haben wir eine Abstattungsprüfung der Kundenforderungen zum Prüfungszeitpunkt durchgeführt, indem wir überprüft haben, für welche Kunden bereits Zahlungseingänge nachgewiesen werden konnten und somit die Werthaltigkeit der Forderungen nachgewiesen wurde.  Bei allen nicht einzelwertberichtigten Forderungen, deren Risikovorsorge auf Basis der Expected Credit Losses (Pauschalwertberichtigung) nach IFRS 9 berechnet wurde, haben wir die Ableitung der Wertberichti- gungsmatrix, die korrekte Rechenweise des Bewertungsmodells sowie der zugrunde liegenden Daten Basisdaten überprüft. Zusätzlich wurden die Auswahl und Bemessung von zukunftsgerichteten Schätzungen kritisch auf Nachvollziehbarkeit und Plausibilität gewürdigt. Jahresfinanzbericht 2020114 SONSTIGE INFORMATIONEN Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht und im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Konzern- abschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir geben keine Art der Zusicherung darauf. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstim- migkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum des Bestätigungsvermerks des Abschlussprüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des §245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen auf Grund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungs- grundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns. Bestätigungsvermerk 115 VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen auf Grund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestäti- gungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt:  Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen auf Grund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.  Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.  Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungs- methoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.  Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unterneh- menstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzern- abschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestäti- gungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.  Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.  Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil. Jahresfinanzbericht 2020116  Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.  Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltens- anforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.  Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.   BERICHT ZUM KONZERNLAGEBERICHT Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforde- rungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberich- tes durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach §243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN Bestätigungsvermerk 117 ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 AP-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 11.Mai 2020 als Abschlussprüfer gewählt und am 2.Juli 2020 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31.Dezember 2020 endende Geschäftsjahr beauftragt. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel11 der AP-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel5 Abs1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Christoph Karer. Linz, am 26.März 2021 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mag. Christoph Karer Wirtschaftsprüfer Dieses Dokument wurde qualifiziert elektronisch signiert und ist nur in dieser Fassung gültig. Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten. Jahresfinanzbericht 2020118 Erklärung der gesetzlichen Vertreter Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Leonding, am 24. März 2021 Dieter Siegel Andreas Zeller Daniel Tomaschko Sebastian Wolf CEO CSO CTO CFO Konzernfunktionen: Konzernfunktionen: Konzernfunktionen: Konzernfunktionen: Corporate Development, Area Management Preventive Fire Protection, Group Controlling, Human Resources, APAC, CEEU, MENA, Supply Chain Management, Group Accounting and Tax, Strategy, NISA und NOMA, Central Technics, Legal, Compliance & Innovation & Marketing, Sales Administration, CoC Operations Insurance, Export Finance, Group Communication, Customer Service Treasury, Investor Relations, Fire & Safety Equipment, Internal Audit, IT Product Management Erläuternde Angaben 119 120 Lagebericht 144 Jahresabschluss 168 Bestätigungsvermerk 174 Erklärung der gesetzlichen Vertreter ROSENBAUER INTERNATIONAL AG Jahresfinanzbericht 2020 120 Lagebericht WIRTSCHAFTLICHES UMFELD 1 Die Weltwirtschaft ist 2020 in Folge der COVID-19-Pandemie stark eingebrochen und verzeichnete – erst zum zweiten Mal seit dem 2. Weltkrieg – ein negatives Wachstum. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) belief sich die Kontraktion auf -3,5 % und fiel damit stärker aus als in der Weltfinanzkrise 2009. Aufgrund der Lockdown-Maßnahmen ist es in allen Regionen der Welt zu erheblichen Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität gekommen. Die Lieferketten waren zeitweise gestört, es kam zu Engpässen in der Industrieproduktion und die Unternehmen hielten sich mit Investitionen zurück. Massive, staatliche Hilfspro- gramme mussten aufgelegt werden, um die wirtschaftlichen Verwerfungen abzumildern. Auch wenn in der zweiten Jahreshälfte 2020 eine deutliche Erholung einsetzte, blieb die Weltwirtschaft im Bann der COVID-19 Pandemie. Erst die Aussicht auf verfügbare Impfstoffe hellte zum Jahresende die Stimmung auf, was sich auch in der IWF-Prognose für 2021 widerspiegelt, die mit einem globalen Wachstum von 5,5 % rechnet. Das wäre der zweithöchste Anstieg seit 40 Jahren. Allerdings betont der IWF zugleich, dass wiederkehrende Infektionswellen und neue Virusmutationen eine relativ große Unsicherheit für die Prognose bedeuten. 1 IMF, World Economic Outlook, Update, January 20, 2021. BRANCHENENTWICKLUNG 2 Weltfeuerwehrmarkt Der Weltfeuerwehrmarkt hat ein jährliches Volumen von rund 20.600 Fahrzeugen mit einem Gesamtwert von rund 5 Mrd €. Nicht eingerechnet sind hier Kleinfahrzeuge bis 7,5 t Gesamtgewicht und feuerwehrtechnische Ausrüstung. Basierend auf internen Schätzungen dürfte im Berichtsjahr das Volumen leicht gestiegen sein, zumal sich in wichtigen Märkten das Investitionsklima verbesserte und eine gesteigerte Nachfrage erkennbar war. Die stärksten Absatzregionen waren der Europa, Nordamerika und Asien, die größten Einzelmärkte USA, China und Deutschland. 2 Zuletzt verfügbare Marktdaten aus 2019. Eigene Berechnung auf Basis von Zahlen der Weltbank und der UNO sowie von Jahresberichten und Experten- schätzungen. UMSATZ-, ERTRAGS- UND AUFTRAGSENTWICKLUNG Die Rosenbauer International AG erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 525,9 Mio € (2019: 507,0Mio €). Das stärkste Umsatzsegment war mit 81 % (2019: 78 %) das Produktsegment Fahrzeuge. Der Bereich Ausrüs- tung kam auf einen Umsatz von 58,7 Mio € (2019: 60,2 Mio €), was einem Anteil von 11 % (2019: 12 %) am Gesamtumsatz entspricht. Die Umsätze Service, Ersatzteile und Sonstige beliefen sich auf 8 % (2019: 10 %). Rund 36 % (2019: 43 %) des Umsatzes bzw. 186,9 Mio € (2019: 217,7 Mio €) wurden in Europa erzielt. Im Nahen Osten wurde ein Umsatz von 143,1 Mio € bzw. 27 % (2019: 87,7 Mio € bzw. 17 %) erzielt. Die Umsätze in der Region Asien/Ozeanien reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr auf 74,3 Mio € (2019: 114,9 Mio €). Lagebericht 121 Lieferungen in sonstige Länder betrugen 121,6 Mio € (2019: 86,7 Mio €). Auftragslage Der Auftragseingang erreichte 2020 einen Wert von 395,6 Mio € (2019: 485,0 Mio €) und blieb somit – auch aufgrund einer zurückhaltenden Beschaffungspolitik aufgrund der Corona Pandemie - unter dem Vorjahr. Der Auftragsbestand betrug zum Jahresultimo 355,8 Mio € (31. Dezember 2019: 475,6 Mio). Ertragslage Der Betriebserfolg des Geschäftsjahres 2020 lag aufgrund eines höheren Umsatzvolumens im Jahr 2020 mit 15,5 Mio € deutlich über dem Vorjahr (2019: 8,8 Mio €). Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich neben der erwähnten Umsatzsteigerung auch durch erhöhte Beteiligungserträge in der Berichtsperiode auf 28,6 Mio € (2019: 15,3 Mio €). REGIONALE ENTWICKLUNG Die Segmentberichterstattung erfolgt nach fünf Absatzregionen (Areas): CEEU (Zentral- und Osteuropa), NISA (Nordeuropa, Iberien, Südamerika und Afrika), MENA (Mittlerer Osten und Nordafrika), APAC (Asien, Pazifik, Australien, China) und NOMA (Nord- und Mittelamerika). Der Vorbeugende Brandschutz wird als eigenes Segment dargestellt. AREA CEEU Die Area CEEU umfasst die Länder Zentral-, Ost- und Südosteuropas, mit der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) als historischem Heimmarkt. Zur Area CEEU gehören die Konzerngesellschaften Rosenbauer International und Rosenbauer Österreich mit Sitz in Leonding, Rosenbauer Deutschland in Luckenwalde, Rosenbauer Karlsruhe (Deutschland), Rosenbauer Slowenien in Radgona, Rosenbauer Italia in Adrian, Rosenbauer Rovereto (Italien), Rosenbauer Schweiz in Oberglatt und Rosenbauer Polska in Lomianki. Die Werke in der CEEU (Leonding, Neidling, Karlsruhe, Radgona und Rovereto) produzieren für alle Areas, das Werk Luckenwalde hauptsächlich für den deutschen Markt. Anfang 2020 hat Rosenbauer die Brandus GmbH in Andrian, Südtirol, übernommen und führt den ehemaligen Vertriebspartner seither als eigene Konzerngesellschaft. Als umfirmierte Rosenbauer Italia vertreibt sie das komplette Produktportfolio in ganz Italien. Vor allem der Ausrüstungsverkauf soll intensiviert und das Servicege- schäft weiter ausgebaut werden. Im September 2020 hat Rosenbauer die neue Leiternschweißerei in Karlsruhe feierlich eröffnet. Schlüsseltech- nologie ist die Schweißung der Leitersätze auf modernsten, neuentwickelten Roboteranlagen. Durch die nahezu vollständige Digitalisierung der Produktion wurde eine Fabrik der Zukunft geschaffen, die nicht nur Vorteile in Bezug auf Produktivität, Prozesssicherheit und Qualität der Endprodukte mit sich bringt, sondern auch qualifi- zierte Arbeitsplätze sichert. Mit der neuen Roboterfertigung ist Rosenbauer weltweit führend in der Produktions- technologie von Drehleitern. 122 Jahresfinanzbericht 2020 Marktentwicklung In weiten Teilen der CEEU zeigten sich die Feuerwehrmärkte 2020 in guter Verfassung. In Deutschland, dem größten Einzelmarkt, wurden nicht nur Ersatzbeschaffungen getätigt, sondern auch in den Aufbau zusätzlicher Kapazitäten für die Waldbrandbekämpfung und für den Katastrophenschutz investiert. In Polen, dem zweitgröß- ten Feuerwehrmarkt, stieg der Absatz von persönlicher Schutzausrüstung. In Rumänien wurden Modernisie- rungsprogramme gestartet und ein erster Großtender über Hubrettungsbühnen vergeben. Auch die Feuerwehr- märkte in Österreich und der Schweiz entwickelten sich dynamisch. Der Auftragseingang in der Area lag im Berichtsjahr mit 402,7 Mio € (2019: 370,7 Mio €) klar über dem Vorjahr. Trotz diverser Projektverschiebungen und COVID-19-bedingter Reiserestriktionen konnten die Verkäufe in allen Produktsegmenten gesteigert werden. Geschäftsentwicklung Der Umsatz in der Area CEEU erhöhte sich 2020 auf 363,0 Mio € (2019: 343,9 Mio €) und erreichte damit einen historischen Höchstwert. Der größte Anteil entfiel auf Deutschland, gefolgt von Österreich. Auch wenn der Trend zu Sammelausschreibungen anhält, sind es in der CEEU immer noch überwiegend Einzelfahrzeuge, die verkauft werden. Um den Aufwand für die Marktbearbeitung zu reduzieren, wurden im Berichtsjahr die Vertriebsinnen- dienste der CEEU zusammengelegt und im Außendienst wurde damit begonnen, verstärkt mit Konfiguratoren zu arbeiten. Die Area CEEU steuerte 2020 rund 35 % (2019: 35 %) zum Konzernumsatz bei. Das EBIT betrug im Berichtsjahr 19,5 Mio € (2019: 23,7 Mio €), die EBIT-Marge 5,4 % (2019: 6,9 %). AREA NISA Das NISA-Vertriebsgebiet umfasst die westeuropäischen Länder vom Nordkap bis Gibraltar sowie den Großteil der afrikanischen und südamerikanischen Staaten. Zur Area NISA gehören die Konzerngesellschaften Rosenbauer Española in Madrid (Spanien), Rosenbauer South Africa in Johannesburg (Südafrika), Rosenbauer France in Meyzieu (Frankreich) und Rosenbauer UK in Meltham (Großbritannien). Das Werk Ciansa in Spanien produziert in erster Linie für den NISA-Vertrieb. Im Frühjahr 2020 hat Rosenbauer seine Tochtergesellschaft Service 18 von Chambéry nach Meyzieu verlegt und in Rosenbauer France umbenannt. Der neue Standort fungiert als Kundendienstzentrum mit erweitertem Service- und Trainingsangebot und soll die Präsenz am französischen Markt stärken. Im Berichtsjahr hat Rosenbauer in Frankreich mehrere Ausschreibungen über Feuerwehrhelme gewonnen und hat sich in diesem Produktbereich einen beachtlichen Marktanteil gesichert. Marktentwicklung Zu Jahresbeginn zeigte sich in allen Märkten der NISA eine starke Zurückhaltung bei den Auftragsvergaben. Die Unsicherheiten aufgrund der sich ausbreitenden COVID-19 Pandemie führten zu Verschiebungen von geplanten Beschaffungen bzw. zu einer Reduktion der Stückzahlen. Während sich die europäischen NISA-Märkte im Laufe Lagebericht 123 des Jahres wieder erholten und die Auftragsvergaben Ende 2020 stark zulegten, blieb die Nachfrage in Südame- rika und Afrika trotz großer Projektlandschaft aufgrund der belasteten Budgetsituation weiterhin schwach. Vor diesem Hintergrund sank der Auftragseingang der Area NISA von 113,6 Mio € 2019 auf 98,9 Mio € 2020. Geschäftsentwicklung Die Area NISA erwirtschafte 2020 einen stabilen Umsatz von 114,5 Mio € (2019: 114,6 Mio €), was 11 % aller Erlöse im Konzern (2019: 12 %) entsprach. Der größte Teil davon wurde in den Märkten Nord- und Westeuropas sowie in Afrika erwirtschaftet. So wurden etwa im Rahmen eines mehrjährigen Großauftrages 7 PANTHER 6 x 6 an die nationale Flughafenbehörde ONDA in Marokko geliefert. Diese betreibt alle Zivilflughäfen im Land und stattet die größeren mit neuen Fahrzeugen aus. Weiters gingen 20 BUFFALO nach Algerien, 13 Industrielösch- fahrzeuge nach Nigeria und vier Drehleitern L56 nach Südafrika. Das EBIT der Area NISA ging wegen eines ungünstigen Produktmixes im Berichtsjahr auf 3,5 Mio € (2019: 4,5Mio€) zurück, die EBIT-Marge auf 3,1 % (2019: 3,9 %). AREA MENA Die Area MENA umfasst geografisch den Nahen und Mittleren Osten sowie Teile Nordafrikas. Zur Area MENA gehören die Konzerngesellschaften Rosenbauer Saudi Arabia mit Sitz in Riad (Saudi-Arabien) einschließlich der Produktionsstätte in der King Abdullah Economic City (KAEC) und die Rosenbauer MENA Trading - FZE (Dubai) mit einem Tochterunternehmen in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate). Das Werk in der KAEC produziert ausschließlich für den MENA-Vertrieb. Marktentwicklung Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte sich die MENA 2020 relativ gut behaupten. Im Gegenzug zu anderen erdölproduzierenden Ländern erholten sich Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate rasch vom historischen Einbruch des Ölpreises im April und schrieben in der zweiten Jahreshälfte wieder größere Aufträge aus. Rosenbauer konnte aufgrund seiner starken Marktpräsenz und seines gut ausgebauten Service-Netzwerkes überproportional davon profitieren. Die Civil Defense Saudi Arabia bestellte 106 Fahrzeuge, die Qatar Civil Defense mit Blickrichtung Fußball-WM 64 Fahrzeuge. Der Auftragseingang in der Area MENA blieb daher mit 120,7 Mio € im Berichtsjahr nur knapp unter dem Vorjahr mit 123,9 Mio €. Geschäftsentwicklung Der Umsatz in der Area MENA stieg 2020 deutlich auf 150,1 Mio € nach 96,6 Mio € im Vorjahr. Wesentlichen Anteil daran hatten die Auslieferung von 48 PANTHER und 20 Structural Pumper an die saudi-arabische Luftfahrtbehörde GACA sowie die Übergabe von 46 Fahrzeugen an die Kuwait Civil Defense, darunter fünf PANTHER und zwei Rettungstreppen für den internationalen Flughafen. Auch das Servicegeschäft zog weiter an, weil sich Rosenbauer zusehends als Full-Service-Provider in der Region aufstellt. Die Area MENA steuerte im Berichtsjahr 14 % (2019: 10 %) zu den Gesamterlösen des Konzerns bei. Das EBIT erreichte 16,2 Mio € (2019: 3,1 Mio €), die EBIT-Marge betrug 10,8 % (2019: 3,2 %). 124 Jahresfinanzbericht 2020 AREA APAC Die Area APAC umfasst die gesamte ASEAN-Pazifik-Region, Russland, Türkei, die GUS-Staaten sowie Japan, Indien und China. Zur Area gehören die Konzerngesellschaften S.K. Rosenbauer in Singapur, Rosenbauer Australia mit Sitz in Brisbane und eine Minderheitsbeteiligung an der PA „Fire-fighting special technics“ in Moskau (Russland). Weitere Vertriebs- und Servicestandorte gibt es in China, Brunei und auf den Philippinen. Das Werk Singapur produziert Fahrzeuge für den südostasiatischen Markt, das Werk Moskau kommunale Feuerwehrfahrzeuge für Russland. Marktentwicklung Die COVID-19 Pandemie hat in der Area APAC zu einem starken Einbruch beim Auftragseingang geführt. Am größten Einzelmarkt China gab es Verzögerungen und Einschränkungen hinsichtlich des Importes von Komplett- fahrzeugen. In Japan verlief die Marktentwicklung zufriedenstellend. So konnten mit 23 PANTHER so viele Flughafenlöschfahrzeuge wie noch nie in einem Jahr nach Japan verkauft werden. Starke Nachfrage kam aus Singapur und Macao, die mit Fahrzeugen aus der Produktion in Singapur beliefert werden. Auch der Ausrüs- tungsverkauf entwickelte sich gut: Die Feuerwehren in der Region Melbourne bestellten 1.700 Schutzhelme HEROS-titan mit einer Option auf weitere 1.900 Stück, das Tasmania Fire Service orderte 442 Helme. Insgesamt hat sich die Einführung des nach lokalen Standard zertifizierten HEROS-titan in Australien als sehr erfolgreich erwiesen. Der Auftragseingang in der Area APAC ging 2020 auf 93,6 Mio € (2019: 200,1 Mio €) zurück. Für heuer kann mit einer deutlichen Erholung gerechnet werden, das zeigt die Verbesserung der Marktentwicklung zu Jahresbeginn. Geschäftsentwicklung Der Umsatz in der Area APAC ging 2020 auf 127,0 Mio € zurück (2019: 146,4 Mio €). Der Anteil am Gesamtum- satz betrug 12 % (2019: 15 %). Das EBIT sank auf 4,4 Mio € nach 9,7 Mio € im Vorjahr, die EBIT-Marge belief sich auf 3,5 % (2019: 6,6 %). AREA NOMA Die Area NOMA umfasst die USA und Kanada sowie einige Länder in Mittelamerika und der Karibik. Neben der Vertriebsgesellschaft Rosenbauer America mit Sitz in Lyons gehören die Produktionsgesellschaften Rosenbauer Minnesota und Rosenbauer Motors in Wyoming (Minnesota), Rosenbauer South Dakota in Lyons (South Dakota) und Rosenbauer Aerials in Fremont (Nebraska) zur Area. Die Feuerwehrfahrzeuge werden nach US-Norm gefertigt und überwiegend in die Vertriebsregion NOMA geliefert, gehen aber auch an Kunden in den Areas MENA, NISA und APAC. Marktentwicklung Der amerikanische Feuerwehrmarkt konnte sich 2020 dem allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld nicht entziehen und gab gegenüber dem langjährigen Schnitt um rund 10 % nach. Rosenbauer schaffte es entgegen dem Branchentrend den Auftrags eingang zu erhöhen und seinen Marktanteil in den USA und Kanada um mehr als zwei Prozentpunkte auf knapp 14 % zu steigern. Wesentlichen Anteil daran hatten öffentliche Beschaffungen und Exportaufträge sowie die Erweiterung des Dealer-Netzwerkes. Lagebericht 125 Drei neue Dealer konnten 2020 für Rosenbauer gewonnen werden. Sie sind in New York, New England sowie in Georgia, Alabama und Tennessee tätig, womit sich die Präsenz auf den volumenstarken Märkten der Ostküste und in den Südstaaten stark verbesserte. Die neuen Partner arbeiten seit Jahrzehnten im Feuerwehr- bzw. LKW-Geschäft und verfügen über professionelle Serviceorganisationen. Darüber hinaus hat Rosenbauer America für die Betreuung großer Feuerwehrflotten und den Ausrüstungsverkauf eigene Key-Account-Manager installiert, um beide Geschäftsfelder gezielt zu forcieren. Der Auftragseingang in der Area NOMA betrug im Berichtsjahr 263,1 Mio € und lag damit 11 % über dem Vorjahr (2019: 237,4 Mio €). Geschäftsentwicklung Die Area NOMA erzielte in der Berichtsperiode mit 260,9 Mio € einen Umsatz über dem Vorjahr (2019: 255,4 Mio €). Das entspricht einem Anteil am Konzernumsatz von 25 % (2019: 26 %). Das EBIT konnte mit 15,1 Mio € (2019: 12,6Mio €) ebenfalls zulegen. Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 5,8 % (2019: 4,9 %). Die Produktion ist an allen US-Standorten im Jahr 2020 fast normal gelaufen und auch die Lieferketten haben bis auf wenige Ausnahmen gut funktioniert. Erst gegen Jahresende waren einige COVID-19 Erkrankungen zu verzeichnen, was ein noch besseres Ergebnis verhinderte. VORBEUGENDER BRANDSCHUTZ Der Vorbeugende Brandschutz beschäftigt sich mit der Planung, Errichtung und Wartung von ortsfesten Lösch- und Brandmeldeanlagen. Das Segment wird von den beiden Konzerngesellschaften Rosenbauer Brand- schutz mit Sitz in Leonding und Rosenbauer Brandschutz Deutschland in Mogendorf (Deutschland) bearbeitet. Beide Gesellschaften sind als VdS- Errichterbetrieb anerkannt und nach ISO 9001 zertifiziert, was bei Ausschrei- bungen in Deutschland meist gefordert und international als Qualitätsnachweis gilt. Im April 2020 hat das Infrarot-Brandfrüherkennungssystem IGNIS3D ebenfalls die VdS-Produktanerkennung erhalten. Zum Einsatz kommt es unter anderem bei vollautomatischen Werferlöschanlagen und wenn große Flächen geschützt werden müssen, wie beispielsweise in Abfall- und Recyclinganlagen oder in Lagerbereichen. Im Vergleich zu herkömmlichen Sprühflutanlagen können diese in Kombination mit IGNIS3D das Löschmittel zielgerichtet ausbringen, wodurch Löschwasserschäden und die damit verbundenen Kosten reduziert werden. Im September 2020 hat Rosenbauer Brandschutz das Gewerbe der Elektrotechnik eingetragen. Als Elektro-Fach- betrieb können nun alle E-Installationen, die früher fremdvergeben wurden, selbst durchgeführt werden, wodurch sich das Leistungsspektrum weiter erhöht. Ende 2020 ist Rosenbauer Brandschutz Deutschland in ein größeres Bürogebäude übersiedelt und hat ein neues Logistikzentrum in unmittelbarer Nähe zur Rohrvorfertigungsanlage in Betrieb genommen. Damit wurden die Voraussetzungen für weiteres Wachstum sowie eine Optimierung der Materialversorgung der bundesweiten Baustellen geschaffen. Marktentwicklung Der Auftragseingang im Vorbeugenden Brandschutz belief sich 2020 auf 28,7 Mio € und war damit höher als im Vorjahr (2019: 27,3 Mio €). Vor allem im letzten Quartal zog die Nachfrage nach Wasserlöschanlagen wieder etwas an und Rosenbauer konnte einige größere Sprinkleraufträge in Deutschland verbuchen. Im Hauptsegment Abfallwirtschaft war man hingegen mit schleppenden Vergaben konfrontiert. 126 Jahresfinanzbericht 2020 Geschäftsentwicklung Der Umsatz im Vorbeugenden Brandschutz stieg in der Berichtsperiode von zuletzt 21,2 Mio € auf 28,7 Mio €. Damit beträgt der Anteil am Gesamtumsatz 3 % (2019: 2 %). Das EBIT war mit -0,8 Mio € (2019: -1,7 Mio €) weiter negativ, was in erster Linie auf Pandemie-bedingte Geschäftsunterbrechungen zurückzuführen ist. FINANZLAGE, VERMÖGENS- UND KAPITALSTRUKTUR Branchenbedingt ist die Bilanzstruktur zum Jahresende durch ein hohes Working Capital geprägt. Dieses resultiert aus den vergleichsweise langen Durchlaufzeiten der Feuerwehrfahrzeuge, die grundsätzlich kunden- spezifisch gebaut werden. Die Bilanzsumme reduzierte sich zum 31. Dezember 2020 auf 547,1 Mio € (2019: 605,6 Mio €). Niedrigere Außenstände bei den Forderungen sowie gesunkene Vorräte waren hierfür die Hauptursache. Das Sachanlagevermögen lag mit 84,8 Mio € (2019: 80,8 Mio €) über dem Vorjahresniveau. Die Finanzanlagen betrugen 77,4 Mio € (2019: 61,4 Mio €). Das Umlaufvermögen reduzierte sich aufgrund der gesunkenen Vorräte von 141,5 Mio € (2019: 183,4 Mio €) und der reduzierten Forderungen von 229,1 Mio € (2019: 251,5 Mio €) um 18% und belief insgesamt sich auf 371,3 Mio € (2019: 453,2 Mio €). Da sich die Verbindlichkeiten ebenfalls auf 280,3 Mio € (2019: 364,2 Mio €) reduzierten, blieb das Working Capital in Summe auf dem Niveau des Vorjahres. Im abgelaufenen Geschäftsjahr beliefen sich die Eigenmittel auf 196,6 Mio € (2019: 177,4 Mio €). Durch die zusätzlich gesunkene Bilanzsumme erhöhte sich die Eigenkapitalquote deutlich auf 35,9 % (2019: 29,3 %). INVESTITIONEN Die Investitionen in das Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögensgegenstände lagen im Berichtsjahr aufgrund des mehrjährigen Modernisierungsprogramms von Werk 1 mit 17,1 Mio € deutlich über dem Niveau des Vorjahres € (2019: 5,9 Mio €). Die Abschreibungen des Sachanlagevermögens und der immateriellen Vermögensgegenstände lagen mit gesamt 9,9 Mio € ebenfalls über dem Vorjahr (2019: 8,3 Mio €). Erweiterte Kapazitäten In Asten betreibt Rosenbauer seit 2019 ein Logistikzentrum für Ersatzteile und für die Auslieferung von in Kisten verpackten, nicht-komplettierten Fahrzeugaufbauten (SKD- bzw. CKD-Aufträge). Dadurch konnte die logistische Infrastruktur am Stammsitz in Leonding weiter entflochten und die werksnahen Lager stärker nach den Produktionsbedarfen ausgerichtet werden. Ende 2020 hat Rosenbauer Österreich an demselben Standort mit der Errichtung eines neuen Kundenzentrums begonnen, das über eine umfangreiche Serviceinfrastruktur und einen modernen Shop verfügen wird. Insbeson- dere in der Modernisierung und Generalüberholung von Feuerwehrfahrzeugen (Refurbishment) wird großes Potenzial gesehen. Durch diese Übersiedlung von Leonding nach Asten werden weitere Flächen in der Konzern- zentrale frei, die künftig großteils der Produktion zur Verfügung stehen sollen. Lagebericht 127 Effiziente Prozesse Die Einführung von SAP S/4HANA als neues, konzernweites ERP-System hat im Oktober 2020 mit der Erstellung des Business Blueprints einen weiteren Meilenstein passiert. In diesem Pflichtenheft ist definiert, welche Funktionen das System erfüllen und wie es aufgebaut sein muss, um die Prozesse bei Rosenbauer korrekt abzubilden. Anschließend wurden die Umsetzungsdetails für die diesjährige Ausrollung in Vertrieb und Service festgelegt. BESCHAFFUNG, LOGISTIK UND PRODUKTION Einkaufs- und Lieferantenpolitik Für den Geschäftserfolg des Unternehmens ist es von essenzieller Bedeutung, nur mit den besten und inno- vativsten Lieferanten zusammenzuarbeiten. Die Anforderungen der Feuerwehren verändern sich permanent, entsprechend flexibel müssen Rosenbauer und seine Zulieferer darauf reagieren können. Rosenbauer setzt gezielt auf eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Zulieferern, die sorgfältig ausgewählt und laufend evaluiert werden. Gemeinsam werden Strategien zur Optimierung der Logistikkette, Verbesserung der Kosteneffizienz, Erfüllung von Umweltaspekten bis hin zu innovativen Produktlösungen entwickelt. Ziel der intensiven Zusammenarbeit ist es unter anderem, neben der Nutzung des eigenen Wissens auch auf das Know-how, die Kreativität und die Erfahrung der Lieferanten zurückzugreifen. Hohes Zukaufsvolumen Basierend auf der hohen Materialintensität (60 % der Umsatzerlöse) und einem damit korrespondierenden hohen Einkaufsvolumen ist die termingerechte Versorgung der Produktion eine zentrale Herausforderung. Ein Großteil des Rosenbauer Einkaufsvolumens wird in Europa beschafft, der Rest stammt überwiegend aus den USA. Die wichtigsten Lieferanten kommen aus Österreich, Deutschland und den USA. Durch eine konsequente Einkaufspolitik gelingt es Rosenbauer schon seit Jahren, Preisschwankungen beim Zukauf zu glätten. Rosenbauer beobachtet laufend die Preisentwicklung von Rohstoffen und reagiert auf Preisschwankungen mit einer der Situation angepassten Einkaufspolitik. WEITERE RECHTLICHE ANGABEN Nichtfinanzielle Erklärung/Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitsverständnis Unter Nachhaltigkeit versteht Rosenbauer verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln für langfristigen ökonomischen Erfolg im Einklang mit Umwelt und Gesellschaft. Nachhaltig profitabel zu wachsen, ist erklärtes Unternehmensziel. Dabei werden Geschäftspartner, Kunden, Mitarbeiter und sämtliche weitere Stakeholder miteinbezogen und im direkten Dialog angesprochen. In der Rosenbauer Nachhaltigkeitsstrategie sind die zentralen Handlungsschwerpunkte festgelegt. Neben der effizienten Nutzung von Ressourcen will Rosenbauer als Technologieführer mit zukunftsorientierten Materialien Produkte schaffen, die den Kunden zum Schutz von Leben und Infrastruktur dienen. Darüber hinaus hat Rosenbauer den Anspruch, als Top-Arbeitgeber seinen Mitarbeitern eine ausgewogene Work-Life-Balance zu ermöglichen und für sie eine moderne und vor allem sichere Arbeitsumgebung zu schaffen. 128 Jahresfinanzbericht 2020 Die Nachhaltigkeitsstrategie ist eingebettet in die Unternehmensstrategie; ihr Fundament sind die Rosenbauer Markenwerte. Aus Tradition neugierig stellt sich Rosenbauer weltweit den Herausforderungen der modernen Feuerwehren und geht selbstbewusst voran. Als ihr Partner arbeitet Rosenbauer fokussiert an Produkt- und Servicelösungen, die den Alltag der Einsatzkräfte erleichtern und vor allem sicherer machen. Der Konzern fühlt sich in seinem Handeln nicht nur an gesetzliche Bestimmungen gebunden, sondern hat eigene Regeln wie den Code of Conduct aufgestellt, die darüber hinausgehen. Nachhaltigkeitsmanagement Das Rosenbauer Nachhaltigkeitsmanagement ist organisatorisch im Bereich Corporate Communication & Investor Relations angesiedelt und berichtet an den Vorstand. Ziel des Nachhaltigkeitsmanagements ist es, in allen Geschäftsprozessen die Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu berücksichtigen und die ökonomi- schen mit den ökologisch-sozialen Vorstellungen des Unternehmens in Einklang zu bringen. Dabei arbeiten Nachhaltigkeitsmanagement und operative Einheiten eng zusammen. Zur Steuerung und jährlichen Überprüfung der Zielerreichung werden sowohl quantitative als auch qualitative Messinstrumente eingesetzt. Nachhaltigkeitsberichterstattung Seit dem Geschäftsjahr 2017 veröffentlicht Rosenbauer jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht, der über die Rosenbauer Website abgerufen werden kann. Außerdem wird eine Broschüre herausgegeben, die die wichtigsten Daten und Fakten zur Nachhaltigkeit zusammenfasst. Der Nachhaltigkeitsbericht wurde nach den „GRI-Stan- dards“ (Global Reporting Initiative) und nach den Anforderungen des österreichischen „NaDiVeG“ (Nachhaltig- keits- und Diversitätsverbesserungsgesetz) erstellt und erscheint gemäß § 267a UGB als gesonderter nichtfinan- zieller Bericht. 2020 wurde der Bericht vom Aufsichtsrat geprüft und freigegeben. Mitarbeiter Management der COVID-19 Pandemie Bereits zu Beginn der sich abzeichnenden COVID-19 Pandemie hat Rosenbauer in seiner Zentrale einen konzernweiten Krisenstab eingesetzt. Dieser Krisenstab hat das globale COVID-19 Management von den frühen Reisebeschränkungen bis zu den Schutzmaßnahmen übernommen. Tagesaktuell wurden Maßnahmenpläne erstellt, in verschiedene Sprachen übersetzt und allen Konzerngesellschaften zur Verfügung gestellt. Die Arbeitsbedingungen an den Rosenbauer Standorten wurden so angepasst, dass das Infektionsrisiko minimiert wurde. Neben umfangreichen Möglichkeiten zur Telearbeit für Büroangestellte wurden Schicht- und Arbeitspläne so umgestaltet, dass notwendige Sicherheitsabstände eingehalten werden konnten. Das Wohl der Mitarbeiter stand bei annähernd voller Produktion immer im Vordergrund. So wurden Werksurlaube auf das Frühjahr vorverlegt und die Möglichkeit zur Kurzarbeit genutzt. Im Fall begründeter Verdachtsfälle wurden Mitarbeiter noch vor dem Vorliegen eines amtlichen Testergebnisses frühzeitig in Quarantäne geschickt, auch wenn es dafür keinen Kostenersatz gab. Auch diese Maßnahme hat dazu beigetragen, die Fallzahlen an den Standorten gering zu halten. Es wurden Pläne erarbeitet, um im Falle der Verfügbarkeit von Impfstoff die betriebliche Infrastruktur zur Impfung der Mitarbeiter heranzuziehen. Lagebericht 129 Personalpolitik Rosenbauer verfolgt eine konsequente Wachstumsstrategie, die von einem modernen Personalmanagement unterstützt wird. Wichtigste Ziele sind die Positionierung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber in der Öffentlichkeit, die Implementierung von modernen Führungsinstrumenten in den operativen Prozessen, die Förderung von Internationalität und Diversität in der Mitarbeiterstruktur sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen für eine leistungsorientierte Unternehmenskultur. Das Unternehmen legt großen Wert auf fachlich wie sozial kompetente Mitarbeiter; es unterstützt diese gezielt bei der Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten. Neben einem umfangreichen Qualifizierungsangebot gibt es spezielle Programme für die Team- und Führungskräfteentwicklung. Wegen der COVID-19 Pandemie wurde der mit Ende 2017 begonnene, wachstumsbedingte Personalaufbau vorerst nicht vollumfänglich weiter fortgesetzt. Mit durchschnittlich 1.475 Mitarbeitern beschäftigte die Rosenbauer International AG im Jahr 2020 in Summe um 8% mehr Mitarbeiter als zum Stichtag des Vorjahres (2019: 1.363). Die Gesamtzahl der Mitarbeiter gliedert sich in 800 Arbeiter (2019: 734), 580 Angestellte (2019: 531) und 95 Lehrlinge (2019: 98). Personalentwicklung Die Entwicklung und Qualifizierung der Mitarbeiter ist eine der wichtigsten Aufgaben des HR-Managements. Rosen- bauer arbeitet laufend an der Bereitstellung eines breiten Angebots an Aus- und Weiterbildungsprogrammen. Diese umfassen technische und betriebswirtschaftliche Trainings, Seminare zur Verbesserung der Projektmanagment- Kompetenz, der Gesprächsführung und der sozialen Kompetenzen sowie Angebote zum Erlernen und zur Perfektio- nierung von Fremdsprachen. Trotz der Pandemie wurden 2020 im Konzern für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen insgesamt 0,6 Mio € (2019: 0,5 Mio €) aufgewendet. Die Trainings wurden dabei auf hybride oder virtuelle Formate umgestellt, was eine Internationalisierung der Trainingsteilnehmer bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen ermöglichte. Als Fortführung des bewährten Management Development Programms, das Führungskräfte aus allen Konzerngesell- schaften auf ihre Führungsaufgaben vorbereiten und eine strategische Managementreserve aufbauen soll, wurde im Berichtsjahr das Rosenbauer Next Level Programm fortgesetzt. Ziel ist es, akademisch fundiert und praxisrelevant Management- und Leadership- Skills nachhaltig zu etablieren. Das Programm fokussiert dabei auf strategische und organisationsbezogene Themen wie Change, Digital Business, Leadership-Mindset und Controlling. Die im Jahr 2019 gestartete Rosenbauer Sales & Purchase Academy - eine Maßnahme, die die komplette Vertriebs- und Einkaufsmannschaft bestmöglich für künftige Herausforderungen wappnen soll – wurde weitergeführt. Fokus- siert auf den tatsächlichen Verkaufs- und Einkaufsalltag wurden Themen wie Kundenanalyse, Kommunikation & Präsentation sowie Verhandlungstechniken behandelt. In einer Art Curriculum wurden ergänzend dazu Trainings in den Bereichen Betriebswirtschaft, Recht und Persönlichkeitsentwicklung besucht. Die Lehrlingsausbildung hat bei Rosenbauer einen sehr hohen Stellenwert, die wichtigsten Lehrberufe waren Metalltechniker mit Schwerpunkt Maschinenbau, Mechatroniker und Industriekaufleute. Chancengleichheit Rosenbauer ist bestrebt, jedem Mitarbeiter die gleichen Chancen einzuräumen – unabhängig von Abstammung, Alter, Geschlecht, Kultur oder Herkunft. Die Diversität im Konzern wird konstruktiv genutzt und prägt die Unternehmens- kultur. Da die Feuerwehrbranche traditionell von Männern als berufliches Betätigungsfeld gewählt wird, setzt Rosenbauer gezielt auf Maßnahmen zur Frauenförderung. Dies beinhaltet das gesellschaftliche Engagement, mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern, und zeigt sich zum Beispiel in der bevorzugten Aufnahme von weiblichen Lehrlingen. So werden schon seit einigen Jahren junge Frauen in den Lehrberufen Mechatronik und Metalltechnik ausgebildet bzw. sind diese mittlerweile bereits als Produktionsmitarbeiterinnen tätig. 130 Jahresfinanzbericht 2020 Forschung und Entwicklung Der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit lag 2020 auf der Finalisierung der Produktneu- heiten, die Rosenbauer auf der Weltleitmesse Interschutz präsentieren wollte. Der internationale Branchentreff findet üblicherweise alle fünf Jahre in Deutschland statt und wurde wegen der COVID-19 Pandemie auf 2022 verschoben. Rosenbauer hat seine Innovationen dennoch auf den Markt gebracht und diese auf regionalen Messen und in neuen virtuellen Formaten wie den Online Product Days vorgestellt. Zu den wichtigsten Innovationen zählen der RT (Revolutionary Technology), das erste Rosenbauer Löschfahrzeug mit Elektroantrieb, neue digitale Produkte (RTE Robot und Feuerwehrdrohnen) und Dienste (Connected Fleet), eine komplett neue Baureihe von Kommunalfahrzeugen (CT, AT, MT) mit einheitlicher Bedienung, die Drehleitern L32A-XS Flat und die Hubrettungsbühne B45 sowie das RFC Admix Variomatic Zumischsystem aus dem Bereich Löschsystem und das neue RTE FX Hohlstrahlrohr aus dem Bereich Ausrüstung. 2020 wurden in der Rosenbauer International AG 10,3 Mio € (2019: 10,8 Mio €) in Forschung und Entwicklung investiert. Das sind 4,4 % (2019: 4,8 %) der relevanten Nettoerlöse der Eigenproduktion. Die Aktivierungsquote betrug 15,6 % (2019: 21,6 %). Löschfahrzeug mit Elektroantrieb Nach achtjähriger Entwicklungsarbeit erfolgte im Berichtsjahr die Markteinführung des Rosenbauer Löschfahr- zeuges mit Elektroantrieb – ein Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. Der Launch-Event im Linzer Ars Electronica Center konnte via Livestream mitverfolgt werden und fand weltweite Beachtung. Höhepunkt war die Übergabe der ersten drei Vorserienfahrzeuge an die Feuerwehren Amsterdam, Berlin und Dubai. Als Innovationspartner werden sie die Fahrzeuge im Regeleinsatz testen und die dabei gewonnenen Erkenntnisse für die Serienentwicklung und -produktion zur Verfügung stellen. Mit den Prototypen wurde auch der Produktname geändert: Aus dem Concept Fire Truck (CFT) wurde der Revolutionary Technology (RT). Die neue Bezeichnung unterstreicht, dass der RT keine Weiterentwicklung einer bestehenden Fahrzeugbaureihe darstellt, sondern als Ganzes neu gedacht und neu entwickelt wurde. Nicht nur die Antriebstechnik ist für ein Feuerwehrfahrzeug revolutionär, sondern auch die Fahrzeugarchitektur und damit die komplette Aufbauphilosophie sowie die durchgängig intuitive Bedienbarkeit. So können alle Funktionen des RT, von der Beleuchtung bis zur Löschtechnik, digital gesteuert werden und es laufen alle Fäden eines Einsatzes im Fahrzeug als Kommandozentrale zusammen. Der RT baut dafür sein eigenes, abgesichertes W-LAN auf, fungiert als drahtloser Steuerstand für Roboter, Drohnen und Sensorsysteme und sorgt für die Vernetzung mit der Einsatzleitstelle, dem Datencenter des Rosenbauer Einsatzmanagementsystems, dem World Wide Web und in Zukunft mit dem Internet der Dinge (IoT). Die Hochvolt-Batteriespeicher des RT liefern in de 100 kWh-Variante ausreichend Energie, um damit nicht nur den Fahrantrieb zu speisen sondern einen kompletten Feuerwehreinsatz elektrisch abarbeiten zu können. Das gilt sowohl für technische als auch für kürzere Löscheinsätze, weil auch die Pumpe elektrisch betrieben wird. Für längere Löscheinsätze ist im Fahrzeug ein Range Extender verbaut, der aus einem modernen 6-Zylinder-Diesel- motor und einem Stromgenerator besteht. Mit diesem Tandem wird der RT zu einem mobilen Kraftwerk, welches nicht nur die Akkus automatisch wieder auflädt, wenn mehr Energie verbraucht wird, als darin gespeichert ist, sondern an der Einsatzstelle auch eine Notstromversorgung sicherstellt. Rosenbauer schätzt den weltweiten Markt für den RT auf mehr als 3.200 Fahrzeuge bis 2030, wobei die Nachfrage nicht nur von kommunalen Feuerwehren sondern auch von Flughafenbetreibern und Industrieunter- nehmen stammt und dabei teilweise der Austausch ganzer Fahrzeugflotten im Gespräch ist. In Europa könnten 2025 bereits 700 bis 800 elektrifizierte Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz sein. Lagebericht 131 Digitale Produkte und Services Digitalisierung und Vernetzung spielen im Einsatzalltag der Feuerwehren eine immer größere Rolle. Rosenbauer hat 2020 seine Kompetenzen im neuen Bereich Digital Solutions gebündelt und sein Produktprogramm um Drohnen und Roboter ergänzt. Die Drohnen stammen vom Weltmarktführer DJI, sind mit Kameras und Sensoren bestückt und vollständig in das Rosenbauer Einsatzmanagementsystem eingebunden. Sie liefern die bislang fehlende Luftperspektive von Einsatzstellen und werden von den Feuerwehren in erster Linie zur Lageerkundung, Lokalisierung von Hotspots und Detektion von Gefahrstoffen genutzt. Das Rosenbauer Einsatzmanagement- system zeigt die Drohnenbilder und Sensordaten auf den Tablets und Fahrzeug-Displays der operativen Einheiten sowie auf den Monitoren in den Kommandozentralen an. Der multifunktionale RTE Robot ist eine Eigenentwicklung, hat im Berichtsjahr die Serienreife erreicht und wurde erstmals im Rahmen der Rosenbauer Online Product Days präsentiert. Das elektrisch angetriebene und ferngesteuerte Roboterfahrzeug kann vielseitig eingesetzt werden: Es übernimmt Logistikaufgaben, insbeson- dere den Transport schwerer Ausrüstung, kann mit Sensoren und Kameras bestückt zur Lageerkundung genutzt, als Bergegerät verwendet und, mit verschiedenen Werfermodulen zur Auswahl, als Löschroboter eingesetzt werden. Mit seiner stand- ardisierten Plattform samt Schnellkupplungssystem nimmt es jede Art von Nutzlast im Normmaß einer Europalette auf und ist dadurch nicht nur für Feuerwehren, sondern für jede Blaulichtorganisa- tion interessant, die Logistikaufgaben zu erfüllen hat. Ebenfalls im Berichtsjahr fertiggestellt wurde die Entwicklung von Connected Fleet, dem Rosenbauer Fahrzeug- informationssystem auf der Basis von service4fire mit neuer Hard- und Software, neuer Benutzerschnittstelle und neuen Funktionen. Connected Fleet überwacht den technischen Zustand und die Betriebsbereitschaft von Einsatzfahrzeugen und der darin verbauten Komponenten (z.B. dem RTE Robot) und meldet Störungen und andere Serviceinformationen automatisch an den Fahrzeugbetreiber. Zudem zeigt es in Echtzeit unter anderem die Live Position und die Betriebsmittelzustände der Fahrzeuge an und erstellt eine komplette Einsatzdokumen- tation. Feuerwehren haben somit jederzeit einen vollständigen Überblick über ihre Fahrzeugflotte und können diese mit Connected Fleet digital verwalten (z.B. elektronisches Fahrtenbuch). Harmonisierte Fahrzeugbaureihen Mit der Einführung neuer kommunaler Fahrzeugbaureihen fand im Berichtsjahr ein weiteres, langjähriges Entwicklungsprojekt einen Abschluss. Der CT ist die neue Kompaktklasse zwischen 3,5 und 14 t, der neue MT deckt die Gewichtsklasse ab 18 t ab, dazwischen ist das Premiumfahrzeug AT angesiedelt, welches zwar nicht komplett neu entwickelt, aber mit den anderen beiden Baureihen harmonisiert wurde. Nicht nur im Design sprechen CT, AT und MT nun eine gemeinsame Sprache, sie verfügen auch über einheitliche Bediensysteme. Das reduziert den Trainingsaufwand bei den Feuerwehren, erleichtert bei größeren Fuhrparks den Wechsel zwischen unterschiedlichen Fahrzeugtypen und hat in der Ersatzteilversorgung entscheidende Vorteile. Neue Löschsysteme Im Vorjahr hat Rosenbauer auch zahlreiche Neuentwicklungen aus dem Bereich Löschsysteme fertig entwickelt und eingeführt. Dazu gehören allen voran das Schaum-Druckzumischsystem RFC Admix Variomatic, die neue Generation von POLY Löschsystemen und das RFC CAFS Cube Druckluftschaumsystem. Die Variomatic wird in kommunale Löschfahrzeuge verbaut und produziert je nach Anforderungen im Einsatz Netzmittel, Leicht-, Mittel- oder Schwerschaum. Die POLY Löschsysteme sind trag- oder fahrbare Feuerlöscher, die sich aufgrund der CAFS-Technologie ideal zur raschen und effizienten Bekämpfung von Klein- und Entstehungsbränden eignen. Der neue CAFS Cube ist ein kompaktes All-in-One-Löschgerät für Wasser-, Schaum- und CAFS-Einsätze, welches mobil genutzt und dank eigenem Motor auch in Fahrzeuge verbaut werden kann, die nicht über einen Nebenab- trieb verfügen. 132 Jahresfinanzbericht 2020 Darüber hinaus hat Rosenbauer im Berichtsjahr die Entwicklung der Einbaupumpe N130 abgeschlossen. Mit einer Norm-leistung von 13.000 l/min und einer Höchstleistung von 20.000 l/min (bei 4 bar Eingangsdruck) ist sie die stärkste Feuerwehrlöschpumpe von Rosenbauer und prädestiniert für den Einbau in Industrielöschfahrzeuge. Innovatives Batteriebrandlöschsystem Angesichts der zunehmenden Elektromobilität forscht Rosenbauer seit 2018 am Thema „Hochvolt-Batterie- brand“. Nach intensiver Grundlagenforschung erfolgten im Vorjahr zahlreiche Brand- und Löschversuche mit unterschiedlichen Zelltypen und Batteriekapazitäten, deren wissenschaftliche Auswertung die Wirksamkeit und Effizienz des entwickelten Systems bestätigt haben. Zurzeit wird es von Lead-Kunden im Einsatzalltag getestet, bevor es Mitte des Jahres 2021 auf den Markt gebracht wird. Im Gegensatz zu allen bekannten Lösungen kann das System mit Standardlöschtechnik betrieben und ohne größeren Schulungsaufwand von jeder Feuerwehr der Welt sofort ein-gesetzt werden. Es wird aus sicherer Entfernung bedient, verursacht keinen übermäßigen Wasserverbrauch und lässt sich überall kostengünstig nachrüsten. INFORMATIONEN GEMÄSS § 243A ABS. 1 UGB Rosenbauer ist mit Stückaktien im Prime Market der Wiener Börse gelistet. Das Grundkapital der Rosenbauer International AG beträgt 13,6 Mio €, eingeteilt in 6.800.000 nennbetragslose Stückaktien, die jeweils einen anteiligen Betrag am Grundkapital von 2,0 € verbriefen. 3.665.912 Aktien lauten auf Namen und 3.134.088 sind Inhaberaktien. Jede Rosenbauer Aktie berechtigt zu einer Stimme. Die Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH (BVG) hält 51 % der Anteile an der Rosenbauer International AG. Die BVG hat die Übertragung ihrer Aktien an Dritte an eine Mehrheit von 75 % der Stimmen gebunden. Unter Beachtung der Gleichbehandlung liegen bezüglich der Stimmrechte oder der Übertragung von Aktien keine Beschränkungen vor, sofern der Anteil an Inhaberaktien am Grundkapital der Gesellschaft zu keinem Zeitpunkt unter 40 % liegt. Ein Gesellschafter der Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH hält indirekt durchgerechnet 11,9 % der Anteile an der Rosenbauer International AG. Es gibt keine Inhaber von Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mitarbeiter, die Aktien besitzen, üben ihre Stimmrechte direkt aus. In der Satzung der Rosenbauer International AG sind die Bestimmungen zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates festgelegt. Zum Mitglied des Vorstandes kann nur bestellt werden, wer das 65. Lebensjahr zum Zeitpunkt der Bestellung noch nicht vollendet hat. Die Bestellung einer Person zum Mitglied des Vorstandes, die zum Zeitpunkt der Bestellung das 65. Lebensjahr bereits vollendet hat, ist jedoch dann zulässig, wenn mit entsprechendem Beschluss der Hauptversammlung die Zustimmung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen erteilt wird. In den Aufsichtsrat kann nur gewählt werden, wer das 70. Lebensjahr zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht vollendet hat. Die Wahl einer Person zum Mitglied des Aufsichtsrates, die zum Zeitpunkt der Wahl das 70. Lebensjahr bereits vollendet hat, ist jedoch zulässig, wenn der entsprechende Beschluss in der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst wird. Lagebericht 133 Für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebotes gibt es keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft, ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder den Mitarbeitern. Der Corporate-Governance-Bericht des Rosenbauer Konzerns ist auf der Website www.rosenbauer.com/de/at/ group im Kapitel „Investor Relations“ unter „Corporate Governance“ veröffentlicht. RISIKEN UND CHANCEN Risikomanagement Rosenbauer ist in seinem unternehmerischen Handeln mit unterschiedlichen Risiken konfrontiert. Die kontinuier- liche Identifizierung, Bewertung und Steuerung dieser Risiken ist integraler Bestandteil des Führungs-, Planungs- und Controlling- Prozesses. Das Risikomanagement greift auf die im Konzern vorhandenen Organisations-, Berichts- und Führungsstrukturen zurück und ergänzt diese um spezifische Elemente, die zur ordnungsgemäßen Risikobeurteilung erforderlich sind. Im Kern besteht das Rosenbauer Risikomanagement aus fünf Elementen:  der schriftlich ausformulierten Risikostrategie sowie der ergänzenden Risikopolitik,  einer definierten Organisationsstruktur mit Risikoverantwortlichen in den einzelnen Geschäftsbereichen und operativen Einheiten sowie einem zentralen Risikokoordinator,  einer regelmäßigen Risikoerfassung und -bewertung in allen Bereichen und den Tochtergesellschaften,  der Reporting-Struktur des Konzerns und  dem Risikobericht auf Geschäftsbereichs- und Einzelgesellschaftsebene. Systematische Überwachung Das Rosenbauer Risikomanagement ist in einem webbasierten System abgebildet und definiert einen strukturier- ten Prozess zur systematischen Überwachung der Geschäftsrisiken. Jährlich werden diese konzernweit erfasst bzw. aktualisiert, hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und des zu erwartenden Schadensausmaßes analysiert sowie quantitativ oder qualitativ bewertet. Als Hilfestellung sind in einem eigenen Katalog jene Risiken zusammengefasst, die eine Bedrohung für das Unternehmen darstellen können. Aus der Risikoanalyse werden auf operativer Ebene die erforderlichen Kontroll- und Steuerungsmaßnahmen und die Instrumente zur Risikobewältigung abgeleitet. Verantwortlich für die Umsetzung sind die Risikoeigner in den einzelnen Areas, Geschäftsbereichen und Gesellschaften. Darüber hinaus werden die Ergebnisse der Risikoin- ventur einmal jährlich an den Prüfungsausschuss berichtet. Im Zuge dieses Termins wird auch die generelle Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des Systems beurteilt. Internes Kontrollsystem Das Interne Kontrollsystem (IKS) hat die Aufgabe, die Effektivität und Effizienz der Geschäftstätigkeit zu sichern. Es besteht aus systematisch gestalteten organisatorischen Maßnahmen und Kontrollen zur Einhaltung von internen und externen Richtlinien sowie zur Abwehr von Schäden, die beispielsweise durch ungeregelte oder unrechtmäßige Handlungen verursacht werden können. Die Kontrollen sind direkt in die unternehmerischen Prozesse und Abläufe integriert. Darüber hinaus erfolgen prozessunabhängige Prüfungen der Wirksamkeit der Kontrollen durch die Interne Revision. 134 Jahresfinanzbericht 2020 Zielgerichtetes Kontrollumfeld Eine wichtige Basis des IKS stellen die unternehmensweit gültigen Regelungen und Richtlinien dar. Dazu kommen die im Managementsystem verankerten Prozessdarstellungen und hinterlegten Arbeitsanweisungen. Im Rahmen von internen Audits wird kontrolliert, ob diese Richtlinien eingehalten und die Prozesse sauber ausgeführt werden. Die Ergebnisse werden dokumentiert, Empfehlungen abgeleitet und die operative Umsetzung wird überwacht. Einheitliche Rechnungslegung Das Kontrollumfeld des Rechnungslegungsprozesses ist durch eine klare Aufbau- und Ablauforganisation gekennzeichnet. Sämtliche Funktionen sind eindeutig Personen (zum Beispiel in Finanzbuchhaltung oder Controlling) zugeordnet. Die am Rechnungslegungsprozess beteiligten Mitarbeiter erfüllen alle fachlichen Voraussetzungen. Bei den relevanten Prozessen der Rechnungslegung wird, soweit es die Größe der jeweiligen Gesellschaft zulässt, auf ein Vier-Augen-Prinzip geachtet. Bei den verwendeten Finanzbuchhaltungssystemen handelt es sich überwiegend um Standardsoftware, die gegen unbefugte Zugriffe geschützt ist. Auf den Rechnungslegungsprozess bezogene wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sind in einem Konzernhandbuch verbindlich festgelegt. Detaillierte Finanzberichte Die Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten im Rechnungswesen wird regelmäßig anhand von Stichproben und Plausibilitätsprüfungen überprüft. Zudem erfolgen laufende Analysen durch das konzernweite Controlling und Treasury. Detaillierte Finanzberichte werden auf Monats- und Quartalsbasis erstellt bzw. sind täglich aktuell abrufbar, um Abweichungen in der Ertrags- und Vermögenslage von den Planzahlen rasch identifizieren und beheben zu können. Klare Zuständigkeiten Dieses ausgeprägte Regelungs- und Berichtssystem gibt neben den prozessorientierten Rahmenbedingungen vor allem ablauforientierte Maßnahmen vor, die von sämtlichen betroffenen Einheiten umgesetzt werden müssen. Die operative Verantwortung liegt bei den jeweiligen Prozessverantwortlichen. Die Einhaltung des Rosenbauer Regel- werks wird durch die Interne Revision im Rahmen der periodischen Prüfungen der einzelnen Bereiche überwacht. ERLÄUTERUNG DER EINZELRISIKEN Umfeld- und Branchenrisiken Globale Erderwärmung - Risiken und Chancen Im Jahr 2020 wurde mit Unterstützung eines externen Beraters eine Analyse der klimabezogenen Risiken und Chancen durchgeführt. Dabei wurden die Empfehlungen der Taskforce on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) angewandt. In einem ersten Schritt wurden jene klimabezogenen Risiken und Chancen identifiziert, die für Rosenbauer potenziell finanziell relevant sein könnten. Diese wurden auf Basis einer Analyse öffentlicher Informationen vergleichbarer Unternehmen und Erkenntnissen der Klimawissenschaft erhoben. Zusätzlich wurden in den relevanten Fachabteilungen von Rosenbauer wie etwa Risikomanagement, Einkauf oder Innovation Interviews geführt, um die Perspektiven und Erfahrungen der diversen internen Stakeholder einfließen zu lassen. Die identifizierten klimabezogenen Risiken und Chancen wurden in der Folge einer Bewertung hinsichtlich ihrer finanziellen Auswirkungen auf Rosenbauer und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit unterzogen. Dies wurde in enger Abstimmung mit dem Risikomanagement von Rosenbauer konzipiert und durchgeführt, um die Anschlussfähig- Lagebericht 135 keit des Prozesses sowie der Ergebnisse sicherzustellen. Es ist angedacht, die Identifizierung sowie Bewertung klimabezogener Risiken und Chancen in den laufenden Risikomanagementprozess zu integrieren. Als wesentlichste klimabezogene Herausforderung wurden die physischen Klimarisiken für die Rosenbauer Produktions- und Montagestandorte identifiziert, als wesentlichste klimabezogene Chance der allgemein zunehmende Bedarf an Brandschutzprodukten sowie die Chancen für neue Rosenbauer Produkte und Services. Um die möglichen Auswirkungen der globalen Erwärmung auf Rosenbauer besser zu verstehen, wurde eine Szenarienanalyse nach TCFD durchgeführt. Hierfür werden Klimaszenarien der Klimawissenschaft herangezogen und zum Unternehmen in Kontext gestellt. Rosenbauer ist Unterstützer der TCFD. Marktrisiken und -chancen Das internationale Feuerwehrgeschäft ist ein typischer Nachläufer und reagiert erst mit einer Verzögerung von zwölf bis 24 Monaten auf konjunkturelle Schwächen. Das liegt daran, dass die Kunden überwiegend aus dem öffentlichen Sektor kommen, ihre Beschaffungen langfristig planen und mit ihren Investitionen auch antizyklisch Impulse setzen wollen. Bei der Beurteilung marktwirtschaftlicher Risiken und Chancen orientiert sich Rosenbauer an den Annahmen führender Institutionen über die wirtschaftliche Entwicklung in den einzelnen Regionen und Ländern. Auch nach Elementarereignissen und Naturkatastrophen wird verstärkt in Feuerwehrtechnik investiert. Planbar sind diese Beschaffungen zwar nicht, bieten aber immer wieder zusätzliche Absatzchancen für die Feuerwehrausstatter. Rosenbauer analysiert regelmäßig die maßgeblichen Branchenrisiken und nutzt Chancen durch rasches Reagieren auf Marktveränderungen. Die jährliche Geschäftsplanung wird aus der Mittelfristplanung abgeleitet und umfasst einen nach Regionen und Produkten gegliederten Zielkatalog, der als Steuerungsinstrument dient. So können Chancen und strategische Risiken frühzeitig erkannt werden. Zur nachhaltigen Absicherung des Wachstums verfolgt Rosenbauer eine konsequente Internationalisierungsstrategie. Mit Produktionsstätten auf drei Kontinenten und einem weltweiten Vertriebs- und Servicenetz lassen sich Absatzschwankungen in einzelnen Märkten ausgleichen. Wettbewerbs- und Preisdruck Der größte Wettbewerbs- und Preisdruck in der Feuerwehrbranche herrscht bei Kommunalfahrzeugen. Die zunehmende Zentralisierung des Beschaffungswesens bietet durch die Förderung eines fairen Wettbewerbs und transparentere Prozesse Chancen, birgt aber auch durch die Bündelung der Beschaffung das Risiko, Großauf- träge zu verlieren. Rosenbauer analysiert und überwacht permanent die Markt- und Absatzentwicklung in den einzelnen Ländern bzw. Regionen/Areas und hat für jeden Vertriebs- und Produktbereich klar definiert, wie dabei strategisch vorzugehen ist und welche Wachstumsziele verfolgt werden. Risiken infolge gesetzlicher und politischer Rahmenbedingungen Risiken, die sich für das Feuerwehrgeschäft aufgrund politisch oder rechtlich veränderter Rahmenbedingungen ergeben, können kaum abgesichert werden. Wegen der überwiegend öffentlichen Abnehmer kommt es aller- dings nur in Ausnahmefällen zu Stornierungen von Aufträgen. Durch politische Krisen oder allfällige Embargo- bestimmungen kann der Zugang zu bestimmten Märkten vorübergehend eingeschränkt sein. 136 Jahresfinanzbericht 2020 Viele Länder haben in letzter Zeit strengere Regelungen hinsichtlich des Einsatzes von gefährlichen Substanzen erlassen. Die Nichteinhaltung der einschlägigen Vorschriften kann mit erheblichen Strafen und Reputationsrisiken verbunden sein. Gefährliche Substanzen kommen in fluorhaltigen Löschmitteln vor. Spezielle Vorkehrungen zur Vermeidung von gefährlichen Substanzen erhöhen die Produktanforderungen. Rosenbauer begegnet den strengeren Bestimmungen mit der Entwicklung von speziellen Zumischsystemen und Werfern, die den Einsatz von fluorfreien Schaummitteln ermöglichen und damit Umwelt und Mensch schützen. In der Produktion wird gefährlichen Substanzen, die die Gesundheit der Arbeitnehmer gefährden können, durch die laufende Überwachung der Risikoarbeitsplätze sowie durch die Einhaltung lokaler Vorschriften entgegengetreten. Betriebliche Risiken Produktionsrisiken und -chancen Die Produktionstätigkeit erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit den Risiken entlang der Wertschöpfungs- kette. Im Zuge sich verkürzender Innovationszyklen kommt der Forschungs- und Entwicklungsarbeit wachsende Bedeutung zu. Die potenziellen Produktionsrisiken werden über eine Reihe von Kennzahlen (Produktivität, Montage- und Durchlaufzeiten, Produktionsstückzahlen, Qualität, Kosten etc.) permanent überwacht. Das zentrale Steuerungs- element in der Fahrzeugfertigung ist neben Kennzahlen vor Ort die „mitlaufende Kalkulation“, bei der im Soll-Ist-Ver- gleich die Herstellkosten jedes Einzelauftrages überwacht werden. Zur Abfederung von Veränderungen in der Auslastung einzelner Standorte fertigt Rosenbauer im Konzernverbund und vergibt Fertigungsaufträge auch an externe Partner. Dadurch wird das Risiko einer Unterauslastung der Produktion im Falle eines deutlichen Marktrück- ganges in Grenzen gehalten. Ertragsrisiken, die sich aufgrund von externen Störungen in der Produktion ergeben können, werden durch entspre- chende Produktionsausfallsversicherungen abgedeckt. Eine angemessene Versicherungsdeckung besteht auch für Risiken im Zusammenhang mit Feuer, Explosionen und ähnlichen elementaren Gefahren. Produktrisiken und -chancen Rosenbauer betreibt ein konsequentes Qualitätsmanagement nach ISO 9001. Dieses wird laufend auditiert und trägt wesentlich dazu bei, weltweit eine einheitliche Produktqualität zu gewährleisten und Haftungsrisiken zu minimieren. Moderne Entwicklungsmethoden, die permanente Kontrolle und Verbesserung der Produktqualität sowie laufende Prozessoptimierungen tragen ebenfalls zur Verringerung von Risiken bei. Dennoch können Produktmängel nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Zur Reduzierung möglicher finanzieller Risiken wird im Konzern neben dem Risikomanagementsystem auch das Instrument der Produkthaftpflichtversicherung eingesetzt. Um Produkte mit höchstmöglichem Kundennutzen anbieten zu können, betreibt Rosenbauer ein systematisches Innovationsmanage- ment und arbeitet in der Produktentwicklung eng mit den Feuerwehren zusammen. Ein professionelles Produktma- nagement gibt die Richtung im Entwicklungsprozess vor. Im Rahmen einer Technologie-Roadmap werden Markt- analysen und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen miteinbezogen. Die demografische Entwicklung zieht eine Veränderung der Personalbasis der Feuerwehren nach sich und stellt damit auch die Hersteller von Feuerwehrtechnik vor neue Herausforderungen. Frauen und ältere Menschen werden künftig vermehrt im Feuerwehrdienst tätig sein, Technik und Ausrüstung müssen demnach so gestaltet werden, dass sie deren Bedürfnissen in der Bedienung entgegenkommen. Rosenbauer beschäftigt sich im Innovations-, Technolo- gie- und Wissensmanagement sowie in der Produktentwicklung intensiv mit diesen Herausforderungen und bindet die Feuerwehren als Partner auch in den Entwicklungsprozess mit ein. Lagebericht 137 Beschaffungs- und Einkaufsrisiken Die Beschaffungs- und Einkaufsrisiken bestehen insbesondere in möglichen Lieferantenausfällen, Qualitätspro- blemen und Preiserhöhungen. Die Standardisierung von Bauteilen und Komponenten, die Diversifizierung der Lieferantenstruktur sowie eine klare Beschaffungsstrategie je Produktgruppe wirken diesen Risiken entgegen. Um die termin- und qualitätskonforme Versorgung der Produktion sicherzustellen, werden die wichtigsten Zulieferpartner überwacht und die Planung und Steuerung der Lieferkette gemeinsam mit den Lieferanten laufend weiterentwickelt. Dadurch kann das Risiko von Produktionsausfällen reduziert werden. So wurde im Pandemiejahr 2020 die Resilienz der Lieferkette auf die Probe gestellt und konnte dabei eine stabile Materialversorgung von Produktion und Kunden gewährleisten. Ein entscheidender Baustein ist dabei auch immer die termingerechte Verfügbarkeit von Fahrgestellen, auf die eigene Produktionsschritte aufbauen. Auch das internationale Netzwerk eigener Produktionsstätten trägt dazu bei, betriebliche Risiken zu minimieren. Zulieferrisiken aus möglichen Insolvenzen oder aus Elementarereignissen können jedoch nicht gänzlich ausge- schlossen werden. Risiken im Zusammenhang mit der Rohstoff- und Energieversorgung sind wegen der Art der Fertigung sowie der Vielzahl von Anbietern von untergeordneter Bedeutung. Rosenbauer benötigt in erster Linie Aluminium und Stahlteile. Durch eine vorausschauende Einkaufspolitik werden stabile und möglichst niedrige Einkaufspreise abgesichert. In der Produktion wird aufgrund der überwiegenden Montagetätigkeit nur wenig Prozessenergie benötigt. Informationstechnische Risiken Je vernetzter ein Unternehmen ist, umso größer ist das Cyberrisiko. Unter dem Begriff „Cyberrisiko“ werden dabei viele Einzelrisiken zusammengefasst, die aus einem potenziellen Cyber-Angriff resultieren können. Im Wesentlichen sind das die Verletzung der Vertraulichkeit von Daten (Ausspähen, Datenverlust), die Verletzung der Integrität des IT-Systems oder der Daten (Manipulation durch Schadsoftware), Verletzung der Verfügbarkeit des IT-Systems oder der Daten (Unterbrechungen im internen Bereich, Ausfall von Kommunikationswegen) und Ähnliches. Damit erst gar kein Cyberrisiko schlagend wird, legt Rosenbauer großes Augenmerk auf eine sichere IT-Infra- struktur. Diesen Risiken wird durch regelmäßige Investitionen in Hard- und Software, den Einsatz von State-of- the-Art IT Security Systemen, modernen Datensicherungsmethoden sowie durch strukturierte Zugangs- und Zugriffskontrollen begegnet. Die Robustheit der Sicherheitssysteme wird zudem durch simulierte Angriffe von außen getestet. Die technischen Maßnahmen werden flankierend durch gezielte, regelmäßige IT Security und Datenschutz Awareness Trainings der Mitarbeiter unterstützt. Umweltrisiken Die Produktionstätigkeit des Rosenbauer Konzerns besteht im Wesentlichen aus Montagearbeiten und birgt daher kaum Umweltrisiken. Darüber hinaus gelten für die Prozesse klare Umweltstandards und Anweisungen, die in einem Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 dokumentiert sind und laufend durch interne wie externe Audits überprüft und weiterentwickelt werden. Das Energiemanagement an den österreichischen und deutschen Fertigungsstandorten ist nach ISO 50001 zertifiziert und dient als Instrument, mit dem Energiekosten und -verbräuche überprüft und Maßnahmen zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs abgeleitet werden. 138 Jahresfinanzbericht 2020 Personelle Chancen und Risiken Rosenbauer steht in einem veritablen Wettbewerb um die besten Köpfe. Der Unternehmenserfolg hängt entscheidend davon ab, wie gut es gelingt, Fachpersonal zu gewinnen, zu integrieren und an das Unternehmen zu binden. Ein leistungsorientiertes Entgeltsystem mit Beteiligung am Unternehmenserfolg sowie ein ausgeprägtes Talent-Management sind zwei der Instrumente, die Rosenbauer dabei einsetzt. Für die Personalgewinnung sorgen unter anderem ein umfassendes Praktikantenmanagement sowie Kooperationen mit Bildungseinrichtun- gen. Vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten tragen dazu bei, die Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Außerdem beschäftigt sich Rosenbauer intensiv mit der Nachfolgeplanung für Schlüsselpositionen im Manage- ment. Das Unternehmen nimmt die demografische Entwicklung zum Anlass, mit den Veränderungen durch eine älter werdende Belegschaft umzugehen und einen qualifizierten Fach- und Führungskräftenachwuchs mit entsprechender Vielfalt hinsichtlich Sprache, Gender und Internationalität zu sichern. Um Frauen für die Technik zu gewinnen, bildet Rosenbauer vermehrt weibliche Lehrlinge aus und führt diese gezielt auch an Produktionstä- tigkeiten heran. Rechtliche Risiken Die Rosenbauer International AG und ihre Tochtergesellschaften sind im Rahmen der Geschäftstätigkeit mit rechtlichen Verfahren, Ansprüchen und behördlichen Untersuchungen konfrontiert. Diese können unter anderem die Produktsicherheit, Händler-, Lieferanten- und weitere Vertragsbeziehungen betreffen sowie zu wettbewerbs- rechtlichen Verfahren führen. 2017 wurde gegen die Rosenbauer International AG eine zivilrechtliche Klage eingereicht, die derzeit noch anhängig ist. Dafür wurde per 31. Dezember 2017 eine entsprechende Rückstellung gebildet. Im zweiten Halbjahr 2017 wurde gegen die Rosenbauer International AG eine Anzeige eingebracht, die einen im Jahr 2003 vom kroatischen Innenministeriums erteilten Auftrag betrifft. Ende 2020 wurden die Ermittlungen gegen die Rosenbauer International AG endgültig eingestellt. Im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses 2017 der Rosenbauer Deutschland GmbH wurden Unregel- mäßigkeiten festgestellt. Die in diesem Zusammenhang eingeleiteten Untersuchungen konnten zum Jahresende 2018 abgeschlossen werden. Die Verfahren zur Geltendmachung von Ansprüchen auf dem Zivilrechtsweg wurden eingeleitet und sind derzeit noch offen. Compliance-Risiken werden im Rahmen des Rosenbauer Compliance-Managements adressiert. Regelmäßige Schulungen zielen darauf ab, Compliance-relevanten Verstößen vorzubeugen. Lagebericht 139 Finanzielle Risiken Eine solide Finanzbasis ist für ein international tätiges Unternehmen von großer Bedeutung. Dank der guten Eigenmittelausstattung und der hervorragenden Bonität des Rosenbauer Konzerns konnten die benötigten Betriebsmittel- und Investitionsfinanzierungen ohne Einschränkungen und zu sehr guten Konditionen sicherge- stellt werden. Hierzu wurde im Berichtsjahr nach der erfolgten Schuldscheintransaktion 2019 erstmalig ein Syndizierter Kredit (Club Deal bestehend aus 6 Hausbanken) in Höhe von 170 Mio € abgeschlossen. Die Laufzeit beträgt 3 Jahre mit zwei zusätzlichen Verlängerungsoptionen auf insgesamt 5 Jahre. Zins- und Währungsrisiken Aus den internationalen Aktivitäten entstehen zins- und währungsbedingte Risiken, die durch den Einsatz entsprechender Sicherungsinstrumente abgedeckt werden. Dabei regelt eine konzernweit geltende Finanz- und Treasury-Richtlinie, welche Instrumente zulässig sind. Die operativen Risiken werden durch derivative Finanz- instrumente wie zum Beispiel Devisentermingeschäfte sowie Zinssicherungsgeschäfte abgesichert Diese Transak tionen werden ausschließlich zur Absicherung von Risiken, nicht hingegen zu Handels- oder Spekulations- zwecken durchgeführt. Kreditrisiken Kreditrisiken, die sich aus Zahlungsausfällen ergeben können, werden gering eingeschätzt, da der überwiegende Teil der Kunden öffentliche Abnehmer sind. Bei Lieferungen in Länder mit einem erhöhten politischen oder wirtschaftlichen Risiko werden zur Absicherung staatliche und private Exportversicherungen in Anspruch genommen. Beurteilung des Gesamtrisikos Rosenbauer sieht sich gut aufgestellt, um die Anforderungen, die von den Kunden, den Märkten, vom wirtschaft- lichen Umfeld und im internationalen Wettbewerb an das Unternehmen gestellt werden, auch künftig zu erfüllen. Aus der Analyse der derzeit erkennbaren Einzelrisiken ergeben sich keine Anhaltspunkte, die – für sich genom- men oder in Kombination mit anderen Risiken – den Fortbestand des Konzerns gefährden könnten. Dies gilt sowohl für die Ergebnisse der abgeschlossenen wirtschaftlichen Tätigkeit als auch für Aktivitäten, die geplant oder bereits eingeleitet worden sind. Nachtragsbericht Nach dem Bilanzstichtag sind keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Gesellschaft einge- treten, die zu einer Änderung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt haben. 140 Jahresfinanzbericht 2020 PROGNOSEBERICHT GESAMTWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG 1 Trotz außergewöhnlich hoher Unsicherheit durch die COVID-19 Pandemie hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seinen globalen Konjunkturausblick zuletzt leicht verbessert. Demnach soll die Weltwirtschaft 2021 um 5,5 % und 2022 um 4,2 % wachsen. Die Prognose für 2021 fällt damit um 0,3 Prozentpunkte höher aus als noch im Oktober des Vorjahres. Dahinter stehen zum einen die zusätzlichen politischen Unterstützungsmaßnahmen in einigen großen Volkswirtschaften, vor allem in den USA und in Japan, und zum anderen die Erwartung, dass die immer bessere Verfügbarkeit von Impfstoffen die wirtschaftliche Aktivität stärken wird und die kurzfristige Belastung durch steigende Infektionszahlen ausgleichen kann. Die Erholung wird gleichzeitig unvollständig und ungleichmäßig sein. Betrachtet man etwa die Gruppe der entwickelten Volkswirtschaften näher so wird die wirtschaftliche Aktivität in den USA und in Japan schon in der zweiten Jahreshälfte 2021 wieder das Niveau von Ende 2019 erreichen. In der Eurozone und im Vereinigten Königreich wird dieser Prozess hingegen bis ins Jahr 2022 hinein dauern. Unter den Schwellen- und Entwick- lungsmärkten wird sich China am schnellsten erholen, da es hier hochwirksame Eindämmungsmaßnahmen, ein umfangreiches öffentliches Investitionsprogramm und unterstützende Liquidität durch die Zentralbank gibt. Die Erholung jener Schwellenländer, die von Erdöl bzw. Tourismus abhängig sind, wird angesichts eines gedämpften Ausblicks für den Ölpreis und einer langsamen Normalisierung des grenzüberschreitenden Reiseverkehrs entsprechend länger dauern. Obwohl neue Einschränkungen im Zuge der aktuellen Infektionswelle insbesondere in Europa nahelegen, dass das Wachstum zum Jahresbeginn 2021 geringer als erwartet sein könnte, gibt es eine Reihe von Faktoren, die die Risiken für das Basisszenario günstig beeinflussen. Das sind etwa zusätzliche positive Nachrichten von der Produktion und Verteilung der COVID-19 Impfstoffe sowie der Entwicklung und Wirksamkeit medikamentöser Therapien. Abseits der Pandemie ist darüber hinaus mit dem erfolgreichen Abschluss eines Handels- und Kooperationsabkommens zwischen der Europäischen Union und Großbritannien ein Schlüsselrisiko („No-Deal- Brexit“) weggefallen. 1 IMF, World Economic Outlook, Update, January 20, 2021. Perspektiven auf den Absatzmärkten Die Feuerwehrbranche folgt der konjunkturellen Entwicklung mit einem mehrmonatigen Abstand. Die Nachfrage wird stark von Ländern mit kontinuierlichem Beschaffungswesen bestimmt. Aber auch ein erhöhtes Sicherheits- bewusstsein nach Naturkatastrophen und anderen Elementarereignissen führt zu vermehrten Investitionen in Feuerwehrtechnik und -ausrüstung. 2021 wird die globale Feuerwehrbranche voraussichtlich eine Seitwärtsbewegung zeigen. Ausschlaggebend wird sein, ob sich die einzelnen Länder bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie für Investitions- oder Sparprogramme entscheiden. Beides wird auf nationaler Ebene diskutiert. Der nordamerikanische Markt ist sehr vielversprechend in das neue Jahr gestartet. Nach einem Volumensrück- gang auf zirka 4.000 ausgelieferte Fahrzeuge im Berichtsjahr wird für 2021 eine Stabilisierung der Nachfrage- situation erwartet. Große kommunale Budgets werden als Folge der COVID-19 Pandemie überprüft. Entschei- dend wird sein, wie rasch die Konjunkturpakete der neuen US-Administration unter Präsident Joe Biden sowie die angekündigten Infrastrukturinvestitionen wirksam werden. Europas Feuerwehrmarkt sollte 2021 sein Wachstum fortsetzen. Die Nachfrage kommt dabei vor allem aus der D-A-CH-Region und einigen westeuropäischen Ländern, in denen es regelmäßige Ersatzbeschaffungen gibt. Die Lagebericht 141 Projektlandschaft präsentiert sich dabei weiterhin sehr gut. Die Finanzierung durch die öffentliche Hand ist trotz eines starken Konjunktureinbruchs gesichert. Die privaten Zuwendungen an die Feuerwehrorganisationen sind hingegen durch die Einschränkungen der Pandemiebekämpfung vielerorts gesunken, was die Anschaffung von Feuerwehrausrüstung verzögert. Auf den asiatischen Feuerwehrmärkten sollte es 2021 nach einem Rückgang im Berichtsjahr eine leichte Erholung geben. Dabei wird es jedoch dauern bis wieder die gewohnten Volumina erreicht werden. Die Ursachen dafür sind COVID-19, das gegen Ende 2019 in Asien ausgebrochen ist, und die frühen, strengen Lockdowns in der Region. Dazu kommt der Handelsstreit zwischen China und den USA. Die Nachfrage in Russland ist wegen knapper Budgets unverändert auf einfache Produkte gerichtet, die wirtschaftlichen Probleme der Türkei haben sich weiter verschärft. Die Länder des Mittleren Ostens sind mit einer höheren Nachfrage in das neue Jahr gestartet. Folglich wird für 2021 mit einem leichten Marktwachstum gerechnet. Hintergrund sind die Trendwende bei der Ölpreisentwick- lung und die politische Entspannung zwischen Saudi-Arabien und Katar. Europa investiert konsequent in Sicherheitstechnik und in den Katastrophenschutz, wovon auch die Feuer- wehrorganisationen und ihre Ausstatter profitieren. Die starke Nachfrage, insbesondere aus der D-A-CH-Region, lässt für 2021 abermals eine starke Entwicklung der entsprechenden Rosenbauer Vertriebsregion erwarten. Gleichzeitig präsentiert sich die Projektlandschaft in Südosteuropa dynamischer, wo auch immer wieder größere Beschaffungen zur Ausschreibung kommen. Dabei sind die Anforderungen von Land zu Land recht unterschiedlich. Die Kommunalmärkte auf dem Balkan werden erfolgreich vom Konzernstandort Ljubljana in Slowenien betreut. 2021 will Rosenbauer vor allem das Servicegeschäft weiter ausbauen, das zentral für die Kundenbeziehungen ist und zuverlässige Ergebnisbeiträge liefert. Entsprechende Investitionen vor allem in den zentraleuropäischen Ländern sind in Planung. So wird etwa Rosenbauer Österreich Mitte des Jahres an den Standort Asten übersiedeln und eine neue, gut erreichbare Anlaufstelle für Kunden eröffnen. Das neu errichtete Servicecenter mit 1.600 m2 Nutzfläche wird insgesamt 12 Fahrzeugstellplätze haben, um fünf mehr als zuvor in Leonding. Es werden ein eigener Vorferti- gungsbereich, ein Waschplatz, ein Pumpenprüfstand, ein Seilwinden- und ein Schaumprüfstand sowie eine Konservierungsbox geschaffen. Zusätzlich wird es einen neuen Rosenbauer Shop geben. Internationales Exportgeschäft Das internationale Exportgeschäft von Rosenbauer zeigt sich zum Jahresbeginn 2021 auf vielfältige Weise von der COVID-19 Pandemie betroffen. Einerseits ist die Infektionskrankheit in diesen Märkten teilweise sehr früh aufgetreten und öffentliche Ausgaben wurden in der Folge neu priorisiert, andererseits haben die eingeführten Reisebeschränkungen in Einzelfällen die Projektabwicklung erschwert. Vor allem die Nachfrage nach Flughafenlöschfahrzeugen hat sich durch den Rückgang im Flugverkehr und den Aufschub geplanter Infrastrukturinvestitionen in weiten Teilen Asiens eingebremst. Viele Flughafenbetreiber behalten unter diesen Umständen ihre Fahrzeuge länger und investieren stattdessen in Service. Lediglich in Japan und in Südkorea gab sich die Luftfahrtbranche von der anhaltenden Gesundheitskrise unbeeindruckt und tätigte im Berichtsjahr umfangreiche Neuanschaffungen. Kaum Auswirkungen der COVID-19 Pandemie verzeichnet hingegen das Feuerwehrgeschäft mit Singapur und seinen Nachbarländern. Hier hat sich insbesondere der Auftragseingang aus Macao und Hongkong sehr positiv entwickelt. Immer bessere Ergebnisse liefert zudem der australische Markt, wo sich Rosenbauer nach schönen Erfolgen mit Hubrettungsgeräten jetzt verstärkt dem kommunalen Segment widmen will. 142 Jahresfinanzbericht 2020 Für die kommunalen Fahrzeugmärkte Zentralasiens und der ASEAN-Staaten hat Rosenbauer vor einigen Jahren erfolgreich die „Efficient Technology“-Modellreihe (ET) eingeführt und durch Lokalisierung ein sehr nachhaltiges, preiswertes Produkt geschaffen. Der Stillstand des chinesischen Marktes dauert indes an. Das hat neben COVID-19 weitere Gründe: Zum einen verzögert sich die Neuordnung der ministeriellen Zuständigkeit für das Feuerwehrwesen bzw. ist diese noch nicht wirksam. Zum anderen hat das Land neue Handelsbarrieren in Kraft gesetzt. Die Nachfrage in den Ländern des Mittleren Ostens hat sich im Verlauf des Berichtsjahres deutlich erholt. Das belegen die zahlreichen laufenden Ausschreibungen in der Region, die Anlass zu Optimismus für 2021 geben. Die lokale Marktpräsenz hat Rosenbauer geholfen, seine Aufträge in der Region plangemäß abzuarbeiten und die COVID-19 Pandemie gut zu meistern. Im laufenden Jahr soll im Einklang mit der Kundennachfrage das Service- angebot weiter ausgebaut werden. Auch die Märkte in Afrika und Südamerika zeigen aktuell eine hohe Ausschreibungstätigkeit, wobei sich die finalen Entscheidungen teils stark verzögern. Die wirtschaftliche und politische Situation ist in vielen dieser Länder kritisch. Rosenbauer verfolgt die Entwicklung der verschiedenen Feuerwehrmärkte sehr genau, um Absatzchancen frühzeitig nutzen zu können. Abhängig davon, welche Länder oder Regionen ein erhöhtes Beschaffungsvolumen erkennen lassen, werden die Vertriebsaktivitäten intensiviert. Zum Bilanzstichtag verfügte Rosenbauer über einen sehr soliden Auftragsbestand. Innovationen und neue Produkte Mit seinen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verfolgt Rosenbauer das Ziel, seine internationale Wett- bewerbsposition zu stärken und weiter auszubauen. Dabei beschäftigt sich der Konzern intensiv mit den weltweiten Megatrends wie etwa der globalen Erwärmung, dem demografischen Wandel, der Urbanisierung und Digitalisierung sowie deren Auswirkungen auf die Organisation und die Technik der Feuerwehren. Im September 2020 hat Rosenbauer die „Revolutionary Technology“-Modellreihe (RT; zuvor CFT) vorgestellt und damit acht Jahre Vorbereitungsarbeit für die Serienproduktion abgeschlossen. Der Ausgangspunkt für diese Produktentwicklung war die „Fire-fighting Trend Map“, die 2012 erstmalig erstellt wurde und seither in regel- mäßigen Abständen aktualisiert wird. Der RT ist keine bloße Ergänzung des bestehenden Produktportfolios von Rosenbauer sondern ein völlig neues Fahrzeugkonzept. Der hybride Antrieb ermöglicht eine grundlegend neue Architektur und setzt so neue Maßstäbe in Bezug auf Fahrdynamik und Fahrsicherheit, Ergonomie und Bedie- nung sowie Kommunikation und Vernetzung. In der ersten Phase kommt der RT als Löschfahrzeug für kommunale Einsatzzwecke auf den Markt. In der Folge wird das Fahrzeugkonzept weiterentwickelt und die Technologie zum Beispiel auch für Flughafenfeuerwehren zur Verfügung stehen. Rosenbauer ist eines der innovativsten Unternehmen der Feuerwehrbranche. Mit ständig neuen und attraktiven Produkten werden Wettbewerbsvorteile erzielt und neue Wachstumschancen erschlossen. Investitionen und Kapazitäten Das Investitionsmanagement von Rosenbauer erfasst systematisch sämtliche Bedarfe im Konzern und reiht diese nach Priorität. Die Investitionen des Rosenbauer Konzerns werden demnach 2021 deutlich über dem Lagebericht 143 Vorjahreswert liegen und fokussieren insbesondere auf Projekte mit hohem Wirtschaftlichkeitspotenzial sowie die Fertigstellung laufender Vorhaben. So soll der Standort Radgona in Slowenien um eine neue Produktions- halle sowie eine Servicewerkstatt erweitert und am Standort Wyoming im US-Bundesstaat Minnesota eine neue Laseranlage eingerichtet werden. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt ist die Einführung eines einheitlichen, konzernweiten ERP-Systems (Enterprise Resource Planning). Dafür wurde im Berichtsjahr ein Pflichtenheft für Vertrieb und Produktion erstellt. In 2021 wird das System an ersten Vertriebsstandorten der Area CEEU implementiert sowie die Einführung an den ersten Produktionsstandorten vorbereitet. Finanz- und Liquiditätslage Rosenbauer hat branchenbedingt einen hohen unterjährigen Finanzierungsbedarf. Das liegt zum einen an langen Durchlaufzeiten insbesondere in der Fahrzeugproduktion, zum anderen an vergleichsweise niedrigen Kunden- anzahlungen. Rosenbauer wirkt diesem Umstand mit gezielten Maßnahmen entgegen, die die Optimierung der Auftragsabwicklung zum Ziel haben. Die Finanzierung des Unternehmens wird über mehrere Banken und mit unterschiedlichen Fristigkeiten sichergestellt. Die Finanzierungsstrategie des Konzerns ist nach konservativen Grundsätzen ausgerichtet und räumt einer gesicherten Liquidität sowie einer soliden Eigenmittelausstattung einen hohen Stellenwert ein. Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung Rosenbauer hat seine Strategie in den zurückliegenden Jahren mit großer Zielstrebigkeit umgesetzt und damit die Grundlage für weiteres Wachstum geschaffen. Als führender Hersteller der internationalen Feuerwehr- branche arbeitet das Unternehmen ständig daran, noch effizienter und beweglicher zu werden. Um den unterjährigen Finanzierungsbedarf zu verringern, hat Rosenbauer im 4. Quartal 2020 ein Projekt zur Optimierung seines Cash Conversion Cycle gestartet. Ziel ist es, bis Jahresende 2021 die Kapitalbindungsdauer deutlich zu reduzieren. Das Projekt umfasst die Gesellschaften Rosenbauer International, Rosenbauer Karlsruhe sowie Rosenbauer Deutschland und besteht aus sechs Fokusthemen vom Materialeinkauf bis hin zu den Zahlungskonditionen. Damit verfügt Rosenbauer über solide Voraussetzungen, das Jahr 2021 trotz aller bestehenden konjunkturellen Unsicherheiten erfolgreich zu meistern. Obwohl die Unsicherheit durch die COVID-19 Pandemie weiter hoch ist, darf ausgehend von globalen Konjunk- turprognosen und eigenen Branchenbeobachtungen für 2021 mit einer Seitwärtsbewegung der weltweiten Feuerwehrindustrie gerechnet werden. Mit seiner breiten Diversifikation nach Produkten und Märkten, den industriellen Fertigungsmethoden, der Technologieführerschaft und der Finanzkraft ist Rosenbauer gut aufge- stellt, Risiken auszubalancieren und Chancen für das langfristige Wachstum zu nutzen. Die Maßnahmen zur Effizi- enzsteigerung werden fortgeführt, wobei insbesondere das betriebsnotwendige Vermögen gesenkt werden soll. Leonding, 24. März 2021 Dieter Siegel Andreas Zeller Daniel Tomaschko Sebastian Wolf 144 Jahresfinanzbericht 2020 Bilanz Stand 31.12.2020 Stand 31.12.2019 A K T I V A EUR EUR EUR TEUR A. ANLAGEVERMÖGEN I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, Rechte 3.012.345,00 1.576 2. Geleistete Anzahlungen 1.560.953,10 24 4.573.298,10 1.600 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund davon Grundwert EUR 18.766.164,92 (2019 TEUR 18.766) 60.363.343,92 58.996 2. Investitionen in fremden Gebäuden 162.990,00 185 3. Technische Anlagen und Maschinen 11.280.681,00 8.392 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.718.872,00 11.843 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 284.355,55 1.345 84.810.242,47 80.761 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 74.094.070,84 58.002 2. Beteiligungen 3.001.640,79 3.002 3. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 338.457,92 362 77.434.169,55 61.366 166.817.710,12 143.727 B. UMLAUFVERMÖGEN I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 31.132.255,42 40.239 2. Unfertige Erzeugnisse 101.502.650,55 134.967 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 5.791.052,72 6.771 4. Geleistete Anzahlungen 3.026.166,04 1.385 141.452.124,73 183.362 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 122.531.103,52 80.022 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 743.830,74 (2019 TEUR 1.049) 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 87.558.291,90 163.008 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 54.304.589,14 (2019 TEUR 78.275) 3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 698.692,40 251 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (2019 TEUR 0) 4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 18.348.111,22 8.225 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (2019 TEUR 0) 229.136.199,04 251.506 III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 755.541,92 18.381 371.343.865,69 453.249 C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 3.531.071,75 2.846 D. AKTIVE LATENTE STEUERN 5.430.050,32 5.788 547.122.697,88 605.610 Jahresabschluss 145 Stand 31.12.2020 Stand 31.12.2019 P A S S I V A EUR EUR TEUR A.EIGENKAPITAL I. Eingefordertes und eingezahltes Grundkapital 13.600.000,00 13.600 Übernommenes Grundkapital EUR 13.600.000,00 (2019 TEUR 13.600) II. Kapitalrücklagen (gebundene) 23.703.398,02 23.703 III. Gewinnrücklagen (freie Rücklagen) 148.971.955,77 133.172 IV. Bilanzgewinn davon Gewinnvortrag EUR 1.487.663,62 (2019 TEUR 128) 10.349.978,48 6.928 196.625.332,27 177.403 B.RÜCKSTELLUNGEN 1. Rückstellungen für Abfertigungen 16.659.100,00 18.663 2. Rückstellungen für Pensionen 439.840,41 545 3. Steuerrückstellung 6.407.284,00 2.435 4. Sonstige Rückstellungen 32.880.154,25 31.810 56.386.378,66 53.453 C.VERBINDLICHKEITEN 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 216.252.307,10 285.639 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 11.466.220,40 (2019 TEUR 80.671) davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 204.786.086,70 (2019 TEUR 204.969) 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 10.931.860,21 12.274 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 10.931.860,21 (2019 TEUR 12.274) davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (2019 TEUR 0) 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26.148.081,56 36.528 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 26.148.081,56 (2019 TEUR 36.528) davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (2019 TEUR 0) 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 19.970.829,05 21.014 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 19.970.829,05 (2019 TEUR 21.014) davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (2019 TEUR 0) 5. Sonstige Verbindlichkeiten davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 7.042.539,95 (2019 TEUR 8.718) 7.042.539,95 8.718 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (2019 TEUR 0) davon aus Steuern EUR 155.807,27 (2019 TEUR 178) davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 155.807,27 (2019 TEUR 178) davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (2019 TEUR 0) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 2.169.002,51 (2019 TEUR 2.174) davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 2.169.002,51 (2019 TEUR 2.174) davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (2019 TEUR 0) Summe Verbindlichkeiten 280.345.617,87 364.173 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 76.106.029,34 (2019 TEUR 159.205) davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 204.786.086,73 (2019 TEUR 204.969) D.RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 13.765.369,08 10.581 547.122.697,88 605.610 HAFTUNGSVERHÄLTNISSE 33.771.203,00 38.271 146 Jahresfinanzbericht 2020 Gewinn- und Verlustrechnung 2020 2019 EUR EUR TEUR TEUR 1. Umsatzerlöse 525.873.991,74 507.040,00 2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen –32.293.590,69 64.853,00 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 182.355,78 90,00 4. Sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 12.049,66 46 b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 281.249,30 713 c) Übrige 4.809.987,05 5.103.286,01 1.570 2.329 5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen a) Materialaufwand –308.221.008,56 –387.686 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen –9.522.221,50 –317.743.230,06 –11.823 –399.509 6. Personalaufwand a) Löhne –40.906.683,69 –39.424 b) Gehälter –44.567.885,40 –41.086 c) Soziale Aufwendungen –23.505.493,73 –25.240 davon Aufwendungen für Altersversorgung EUR -323.856,82 (2019 TEUR -441) aa) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -1.169.280,92 (2019 TEUR -4.778) bb) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge EUR -21.921.704,65 (2019 TEUR -19.990) –108.980.062,82 –105.750 7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen –9.882.081,50 –8.349 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 18 fallen –70.429,29 –71 b) Übrige –46.702.095,05 –46.772.524,34 –51.836 –51.907 9. Zwischensumme aus Z 1 bis 8 (Betriebserfolg) 15.488.144,12 8.797 10.Erträge aus Beteiligungen 14.765.329,64 7.594,00 davon aus verbundenen Unternehmen EUR 13.591.189,26 (2019 TEUR 7.544) 11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 330,08 8,00 davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (2019 TEUR 0) Jahresabschluss 147 2020 2019 EUR EUR TEUR TEUR 12.Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.666.688,91 3.081,00 davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.289.780,98 (2019 TEUR 2.290) 13.Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen 0,00 0,00 14. Aufwendungen aus Finanzanlagen aus Wertpapieren des Umlaufvermögens –416,00 0,00 davon Abschreibungen EUR 0,00 (2019 TEUR 0) davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (2019 TEUR 0) 15.Zinsen und ähnliche Aufwendungen –4.294.727,45 –4.142,00 davon betreffend verbundene Unternehmen EUR -118.024,57 (2019 TEUR -118) 16.Zwischensumme aus Z 10 bis 15 (Finanzerfolg) 13.137.205,18 6.541 17. Ergebnis vor Steuern (Zwischenzumme aus Z 9 und Z 16) 28.625.349,30 15.338 18.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –3.963.034,44 –3.688,00 davon Erträge aus Steuergutschriften EUR 0,00 (2019 TEUR 0) davon Auflösung von nicht bestimmungsgemäß verwende- ten Steuerrückstellungen EUR 0,00 (2019 TEUR 0) davon latente Steuern EUR -357.539,00 (2019 TEUR 738) 19.Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss 24.662.314,86 11.650 20.Auflösung von Gewinnrücklagen 0,00 0,00 21.Zuweisung zu Gewinnrücklagen –15.800.000,00 –4.850,00 Jahresgewinn 8.862.314,86 6.800 22.Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.487.663,62 128,00 23.Bilanzgewinn 10.349.978,48 6.928 148 Jahresfinanzbericht 2020 Aufgliederung der Erlöse Aufgliederung nach Inlands- und Auslandserlösen in € 2020 2019 Österreich 49.785.200,00 62.556.083,17 Europäische Union 121.784.800,00 141.057.982,51 Asien / Ozeanien 74.289.000,00 114.888.808,85 Osteuropa 15.294.500,00 14.069.890,51 Naher Osten 143.074.000,00 87.704.638,40 Sonstige 121.646.491,74 86.762.267,47 Umsatzerlöse 525.873.991,74 507.039.670,91 Umsätze nach Tätigkeitsbereichen in € 2020 2019 Fahrzeuge 379.101.868,43 332.857.595,45 Komponenten 47.929.094,61 60.830.313,23 Ausrüstung 58.743.095,97 60.244.371,06 Ersatzteile, Reparatur und Service 20.014.474,15 19.579.994,73 Sonstige 20.085.458,58 33.527.396,44 Umsatzerlöse 525.873.991,74 507.039.670,91 Jahresabschluss 149 Gewinnrücklagen in € Stand 1.1.2020 Zuweisung Auflösung / Verbrauch Stand 31.12.2020 Gewinnrücklagen Andere (freie) Rücklagen 133.171.955,77 15.800.000,00 0,00 148.971.955,77 150 Jahresfinanzbericht 2020 A n s c h a f f u n g s - bzw. H e r s t e l l u n g s k o s t e n kumulierte Abschreibungen Buchwert 31.12.2020 Buchwert 31.12.2019 in € Vortrag 01.01.2020 Zugänge Umbuchungen Abgänge Stand 31.12.2020 Vortrag 01.01.2020 Zugänge Zuschrei- bung Umbu- chungen Abgänge Stand 31.12.2020 ANLAGEVERMÖGEN I.Immaterielle Vermögensgegenstände 1.Konzessionen, Rechte 7.053.781,30 2.458.336,38 0,00 3.397,13 9.508.720,55 5.478.229,30 1.021.538,38 0,00 0,00 3.392,13 6.496.375,55 3.012.345,00 1.575.552,00 2.Geleistete Anzahlungen 23.990,68 1.560.953,10 –23.990,68 0,00 1.560.953,10 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.560.953,10 23.990,68 7.077.771,98 4.019.289,48 –23.990,68 3.397,13 11.069.673,65 5.478.229,30 1.021.538,38 0,00 0,00 3.392,13 6.496.375,55 4.573.298,10 1.599.542,68 II.Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund a) Bebaute Grundstücke aa) mit Geschäfts- oder Fabriksgebäuden oder anderen Baulichkeiten Grundwert 11.317.133,33 0,00 0,00 0,00 11.317.133,33 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 11.317.133,33 11.317.133,33 Gebäudewert 60.936.885,07 2.441.241,69 0,00 0,00 63.378.126,76 23.143.910,07 1.898.921,69 0,00 0,00 0,00 25.042.831,76 38.335.295,00 37.792.975,00 Außenanlagen 7.066.979,24 1.192.421,57 1.258,50 0,00 8.260.659,31 4.629.921,24 368.854,07 0,00 0,00 0,00 4.998.775,31 3.261.884,00 2.437.058,00 b) Unbebaute Grundstücke 7.449.031,59 0,00 0,00 0,00 7.449.031,59 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 7.449.031,59 7.449.031,59 86.770.029,23 3.633.663,26 1.258,50 0,00 90.404.950,99 27.773.831,31 2.267.775,76 0,00 0,00 0,00 30.041.607,07 60.363.343,92 58.996.197,92 2.Investitionen in fremden Gebäuden 224.821,73 758,33 0,00 0,00 225.580,06 40.086,73 22.503,33 0,00 0,00 0,00 62.590,06 162.990,00 184.735,00 3.Technische Anlagen und Maschinen 25.922.692,09 5.322.569,64 115.780,85 277.817,01 31.083.225,57 17.530.888,09 2.388.775,49 0,00 0,00 117.119,01 19.802.544,57 11.280.681,00 8.391.804,00 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Ge- schäftsausstattung 47.067.692,94 3.840.602,46 1.228.438,08 1.202.481,70 50.934.251,78 35.224.929,94 4.181.488,54 0,00 0,00 1.191.038,70 38.215.379,78 12.718.872,00 11.842.763,00 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 1.345.477,43 284.355,55 –1.345.477,43 0,00 284.355,55 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 284.355,55 1.345.477,43 161.330.713,42 13.081.949,24 0,00 1.480.298,71 172.932.363,95 80.569.736,07 8.860.543,12 0,00 0,00 1.308.157,71 88.122.121,48 84.810.242,47 80.760.977,35 III.Finanzanlagen 1.Anteile an verbundenen Unternehmen 66.487.673,41 16.091.630,38 0,00 0,00 82.579.303,79 8.485.232,95 0,00 0,00 0,00 0,00 8.485.232,95 74.094.070,84 58.002.440,46 2.Beteiligungen 3.001.640,79 0,00 0,00 0,00 3.001.640,79 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3.001.640,79 3.001.640,79 3. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 372.094,92 0,00 0,00 23.491,30 348.603,62 10.145,70 0,00 0,00 0,00 0,00 10.145,70 338.457,92 361.949,22 69.861.409,12 16.091.630,38 0,00 23.491,30 85.929.548,20 8.495.378,65 0,00 0,00 0,00 0,00 8.495.378,65 77.434.169,55 61.366.030,47 238.269.894,52 33.192.869,10 –23.990,68 1.507.187,14 269.931.585,80 94.543.344,02 9.882.081,50 0,00 0,00 1.311.549,84 103.113.875,68 166.817.710,12 143.726.550,50 Anlagenspiegel Jahresabschluss 151 A n s c h a f f u n g s - bzw. H e r s t e l l u n g s k o s t e n kumulierte Abschreibungen Buchwert 31.12.2020 Buchwert 31.12.2019 in € Vortrag 01.01.2020 Zugänge Umbuchungen Abgänge Stand 31.12.2020 Vortrag 01.01.2020 Zugänge Zuschrei- bung Umbu- chungen Abgänge Stand 31.12.2020 ANLAGEVERMÖGEN I.Immaterielle Vermögensgegenstände 1.Konzessionen, Rechte 7.053.781,30 2.458.336,38 0,00 3.397,13 9.508.720,55 5.478.229,30 1.021.538,38 0,00 0,00 3.392,13 6.496.375,55 3.012.345,00 1.575.552,00 2.Geleistete Anzahlungen 23.990,68 1.560.953,10 –23.990,68 0,00 1.560.953,10 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.560.953,10 23.990,68 7.077.771,98 4.019.289,48 –23.990,68 3.397,13 11.069.673,65 5.478.229,30 1.021.538,38 0,00 0,00 3.392,13 6.496.375,55 4.573.298,10 1.599.542,68 II.Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund a) Bebaute Grundstücke aa) mit Geschäfts- oder Fabriksgebäuden oder anderen Baulichkeiten Grundwert 11.317.133,33 0,00 0,00 0,00 11.317.133,33 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 11.317.133,33 11.317.133,33 Gebäudewert 60.936.885,07 2.441.241,69 0,00 0,00 63.378.126,76 23.143.910,07 1.898.921,69 0,00 0,00 0,00 25.042.831,76 38.335.295,00 37.792.975,00 Außenanlagen 7.066.979,24 1.192.421,57 1.258,50 0,00 8.260.659,31 4.629.921,24 368.854,07 0,00 0,00 0,00 4.998.775,31 3.261.884,00 2.437.058,00 b) Unbebaute Grundstücke 7.449.031,59 0,00 0,00 0,00 7.449.031,59 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 7.449.031,59 7.449.031,59 86.770.029,23 3.633.663,26 1.258,50 0,00 90.404.950,99 27.773.831,31 2.267.775,76 0,00 0,00 0,00 30.041.607,07 60.363.343,92 58.996.197,92 2.Investitionen in fremden Gebäuden 224.821,73 758,33 0,00 0,00 225.580,06 40.086,73 22.503,33 0,00 0,00 0,00 62.590,06 162.990,00 184.735,00 3.Technische Anlagen und Maschinen 25.922.692,09 5.322.569,64 115.780,85 277.817,01 31.083.225,57 17.530.888,09 2.388.775,49 0,00 0,00 117.119,01 19.802.544,57 11.280.681,00 8.391.804,00 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Ge- schäftsausstattung 47.067.692,94 3.840.602,46 1.228.438,08 1.202.481,70 50.934.251,78 35.224.929,94 4.181.488,54 0,00 0,00 1.191.038,70 38.215.379,78 12.718.872,00 11.842.763,00 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 1.345.477,43 284.355,55 –1.345.477,43 0,00 284.355,55 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 284.355,55 1.345.477,43 161.330.713,42 13.081.949,24 0,00 1.480.298,71 172.932.363,95 80.569.736,07 8.860.543,12 0,00 0,00 1.308.157,71 88.122.121,48 84.810.242,47 80.760.977,35 III.Finanzanlagen 1.Anteile an verbundenen Unternehmen 66.487.673,41 16.091.630,38 0,00 0,00 82.579.303,79 8.485.232,95 0,00 0,00 0,00 0,00 8.485.232,95 74.094.070,84 58.002.440,46 2.Beteiligungen 3.001.640,79 0,00 0,00 0,00 3.001.640,79 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3.001.640,79 3.001.640,79 3. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 372.094,92 0,00 0,00 23.491,30 348.603,62 10.145,70 0,00 0,00 0,00 0,00 10.145,70 338.457,92 361.949,22 69.861.409,12 16.091.630,38 0,00 23.491,30 85.929.548,20 8.495.378,65 0,00 0,00 0,00 0,00 8.495.378,65 77.434.169,55 61.366.030,47 238.269.894,52 33.192.869,10 –23.990,68 1.507.187,14 269.931.585,80 94.543.344,02 9.882.081,50 0,00 0,00 1.311.549,84 103.113.875,68 166.817.710,12 143.726.550,50 152 Jahresfinanzbericht 2020 Beteiligungsunternehmen (mindestens 20 % Anteilsbesitz) (in 1.000) Währungs- einheit Beteil. Anteil 1) % Eigen- kapital Ergebnis 2) Beteil. Anteil 1) % Eigen- kapital Ergebnis 2) Konsolidie- rungsart Stand 2019 31.12.2019 2019 Stand 2020 31.12.2020 2020 Rosenbauer Österreich GmbH, Österreich, Leonding EUR 100 2.988 0³) 100 5.596 2.608 KV Rosenbauer Brandschutz GmbH, Österreich, Leonding EUR 100 –211 –374 100 2.904 –885 KV Rosenbauer E-Technology Development GmbH, Österreich, Leonding EUR 100 –4.096 –4.226 100 4.282 –1.622 KV Rosenbauer Deutschland GmbH, Deutschland, Luckenwalde EUR 100 19.163 6.832 100 21.326 6.189 KV Rosenbauer Management GmbH, Deutschland, Karlsruhe EUR 100 40 1 100 42 1 KV Rosenbauer Karlsruhe GmbH & Co. KG, Deutschland, Karlsruhe EUR 100 18.124 1.554 100 18.905 780 KV Rosenbauer France SARL, Frankreich, Meyzieu (vormals: Service18 S.A.R.L., Frankreich, Chambéry) EUR 100 –34 249 100 –400 –366 KV Rosenbauer Finanzierung GmbH, Deutschland, Passau EUR 100 18 –1 100 15 –3 KV Rosenbauer d.o.o., Slowenien, Radgona EUR 90 7.124 2.518 90 10.107 3.017 KV Rosenbauer Schweiz AG, Schweiz, Oberglatt EUR 100 7.379 430 100 8.217 1.240 KV Rosenbauer Espanola S.A., Spanien, Madrid EUR 62 3.807 389 62 3.866 254 KV Rosenbauer Ciansa S.L., Linares, Spanien EUR 50 4.480 392 50 3.518 151 AE Rosenbauer Minnesota, LLC., 4) , USA, Minnesota EUR 50 10.191 4.315 50 11.418 5.078 KV Rosenbauer South Dakota, LLC., 4) , USA, South Dakota EUR 50 33.880 8.587 50 33.752 8.173 KV Rosenbauer Holdings Inc., USA, South Dakota EUR 100 30.057 4.341 100 26.805 5.728 KV Rosenbauer America, LLC., 4) USA, South Dakota EUR 50 54.262 12.321 50 61.114 19.011 KV Rosenbauer Aerials, LLC., 4) , USA, Nebraska EUR 25 7.499 4.363 25 9.332 5.151 KV Rosenbauer Motors, LLC., 4) , USA, Minnesota EUR 50 –539 –799 50 6.828 3.919 KV S.K. Rosenbauer Pte. Ltd., Singapur EUR 100 11.650 728 100 11.336 2.003 KV Eskay Rosenbauer Sdn Bhd, Brunei EUR 80 –51 –36 80 –271 18 KV Rosenbauer Australia Pty. Ltd., Brisbane, Australien EUR 100 –195 –170 100 976 1.025 KV Jahresabschluss 153 (in 1.000) Währungs- einheit Beteil. Anteil 1) % Eigen- kapital Ergebnis 2) Beteil. Anteil 1) % Eigen- kapital Ergebnis 2) Konsolidie- rungsart Stand 2019 31.12.2019 2019 Stand 2020 31.12.2020 2020 Rosenbauer South Africa (Pty.) Ltd. , Südafrika, Halfway House EUR 75 426 85 75 376 27 KV Rosenbauer Saudi Arabia, Saudi Arabien, Riad EUR 75 3.375 1.170 75 4.046 904 KV Rosenbauer UK plc, United Kingdom, Holmfirth EUR 100 2.769 200 100 2.523 34 KV Rosenbauer Rovereto Srl, Italien, Rovereto EUR 100 1.524 –893 100 2.424 –94 KV Rosenbauer Italia Srl 5) , Italien, Andrian EUR 100 215 –95 KV Rosenbauer Polska Sp.z. o.o., Polen, Warschau EUR 100 –470 –299 100 1.333 302 KV Rosenbauer Mena Trading - FZE, Vereinige Arabische Emirate, Dubai EUR 100 862 918 100 1.826 1.004 KV PA "Fire-fighting special technics" LLC., Russland, Moskau EUR 49 9.678 311 49 4.704 –796 AE 1 Mittelbarer Beteiligungsanteil 2 Jahresgewinn nach Rücklagenbewegung 3 Ergebnisabführungsvertrag mit Rosenbauer International AG 4 Dirimierungsrecht für die Rosenbauer International AG 5 Rosenbauer Italia S.r.l. wurde im Geschäftsjahr 2020 erworben KV Vollkonsolidierte Gesellschaften AE At equity-bewertete Gesellschaften Die in der obigen Tabelle angeführten Werte wurden nach nationalen Rechnungslegungsvorschriften ermittelt. 154 Jahresfinanzbericht 2020 Erläuternde Angaben 1. ANWENDUNGEN DER UNTERNEHMENSRECHTLICHEN VORSCHRIFTEN Die Rosenbauer International AG mit Sitz in Leonding/Linz, Paschinger Straße 90, ist ein konzernabschlusser- stellendes Mutterunternehmen, das an der Wiener Börse im Prime Market gelistet ist. Das Unternehmen entwickelt und produziert Fahrzeuge, Löschtechnik, Ausrüstung und Telematiklösungen für Berufs-, Betriebs-, Werk- und freiwillige Feuerwehren sowie Anlagen für den vorbeugenden Brandschutz. Die Bilanzierung, die Bewertung und der Ausweis der einzelnen Positionen des Jahresabschlusses wurde nach den allgemeinen Bestimmungen der §§ 189 bis 211 UGB in der geltenden Fassung unter Berücksichtigung der Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften der §§ 222 bis 243 UGB vorgenommen. 2. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Gene- ralnorm des § 222 Abs. 2, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unterneh- mens zu vermitteln, aufgestellt. Die Rosenbauer International AG ist bisher ohne nennenswerte wirtschaftliche Auswirkungen durch die Krise gekommen. Die negativen Effekte - beispielsweise in Form einer verspäteten Umsatzrealisierung durch Verzöge- rungen bei den Abnahmen - konnten durch Änderungen der betrieblichen Abläufe und Anpassung der Kapazitä- ten gemildert werden. Auftragseingänge in diversen Produktsparten blieben im Jahr 2020 teilweise unter den Erwartungen. Dies führte zu Anpassungen in den Planungen für 2021 und zu kurzfristigen Kapazitätsreduktionen. Es wird allerdings von einer zumindest mittelfristigen Erholung ausgegangen und eine Normalisierung des Geschäftsmodells erwartet. Dies führt dazu, dass aus derzeitiger Sicht keine außerplanmäßigen Abschreibungen, Wertberichtigungen oder Rückstellungen im Jahresabschluss zu bilden sind. Um die negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage abfedern zu können, waren die von den Regierungen aufgelegten Hilfsprogramme sehr effektiv. Insbesondere die Möglichkeit der Kurzarbeit konnte wesentliche kurzfristige, wie auch langfristige negative Effekte durch die Vermeidung von auftragsbezogenen Kündigungen verhindern. Aus den oben genannten Gründen wird keine Auswirkung auf Going Conzern erwartet und es kann folglich bei der Bewertung von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen werden. Bei der Erstellung des Jahresabschlus- ses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist in Staffelform und nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Bei Vermögensgegenständen und Schulden wurde grundsätzlich der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt. Sofern einzelne Vermögensgegenstände und Schulden Bestandteil einer Bewertungseinheit sind, wurden diese abweichend vom Grundsatz der Einzelbewertung zusammen mit dem zugehörigen Sicherungsinstrument bewertet. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurden Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen, welche die Höhe und den Ausweis der Vermögenswerte und Schulden sowie der Erträge und Aufwendungen des Berichtszeitraums beeinflussen. Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, hat das Unternehmen diese bei Schätzungen berücksichtigt. Die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden beibehal- ten. Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risken und drohenden Verluste, die im Erläuternde Angaben 155 Geschäftsjahr 2020 oder in einem früheren Geschäftsjahr entstanden sind, wurden berücksichtigt. Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten aktiviert und in längstens 4 Jahren abgeschrieben. Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Nutzungsdauer beträgt bei Gebäuden 33 1/3 bis zu 50 Jahren, bei Technische Anlagen und Maschinen von 8 bis 15 Jahren und bei andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung von 5 bis 10 Jahren. Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Es wurden keine Fremdkapitalzinsen bei den Herstellungskosten aktiviert. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit der Ansatz mit einem niedrigeren Wert erforderlich ist. Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden zum Bilanzstichtag mit den Anschaffungskosten, im Falle einer voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen wird bei Vorliegen von Anhaltspunkten (Triggering Event) für eine Wertminderung grundsätzlich das Discounted Cash-Flow-Verfahren gemäß dem Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS/BW 1 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder herangezogen. Der beizulegende Wert beziehungsweise der Nutzungswert wird aus in diesem Fall aus den mit den gewichteten Kapitalkosten diskontierten geschätzten künftigen Cashflows aufgrund der Daten einer mittelfristigen Unternehmensplanung abggeleitet. Nach einem Detailplanungszeitraum von 3 Jahren werden anfallende Cashflows unter Verwendung einer nachhaltigen Wachstumsrate extrapoliert. Als Abzinsungssatz (WACC) wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model ermittelter Mischsatz aus der Fremdkapitalverzinsung und der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen. Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzun- gen und die speziellen Risiken der betroffenen Beteiligungen wider. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet. Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwert- prinzips. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren sind zu Anschaffungskosten, die aufgrund des gleitenden Durch- schnittspreisverfahrens (§ 209 Abs. 2 UGB) ermittelt werden, angesetzt. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen die Material- und Fertigungseinzelkosten sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten und der Fertigungsgemeinkosten. Aufwendungen der allgemeinen Verwaltung werden nicht aktiviert. Sind die Herstellungskosten höher als die zu Vertragspreisen errechnete Leistung, so wird zu Vertragspreisen abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten bewertet. Erkennbaren Risken im weiteren Ablauf bis zur Fertigstellung wird durch gesonderte Rückstellungen Rechnung getragen. Unter Beachtung des Niederstwertprinzips wurden entsprechende Abwertungen wegen übermäßiger Lagerdauer und zur verlustfreien Bewertung durchgeführt. 156 Jahresfinanzbericht 2020 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen werden offen vom Posten „Vorräte“ abgesetzt, soweit diesen bereits Anschaffungs- bzw. Herstellkosten gegenüberstehen. Es wurden keine Fremdkapitalzinsen bei den Herstellungs- kosten aktiviert. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nennbetrag angesetzt. Fremdwährungsforde- rungen werden grundsätzlich mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet. Abweichend dazu werden Fremdwährungsforderungen, die Bestandteil einer Bewertungseinheit sind, gemeinsam mit dem Sicherungsinst- rument am Bilanzstichtag zum vereinbarten Terminkurs bewertet. Für erkennbare Risken werden Einzelwertbe- richtigungen gebildet. Bei der Bemessung der Rückstellungen ist entsprechend den gesetzlichen Erfordernissen allen erkennbaren Risken und ungewissen Verbindlichkeiten ausreichend Rechnung getragen worden. Die Abfertigungsrückstellungen werden gemäß den Bestimmungen des § 211 Abs. 2 UGB gebildet. Die Rückstel- lung wird seit 2016 nach versicherungsmathematischen Grundsätzen berechnet. Dabei wird nach dem Ansamm- lungsverfahren die Verteilung des Dienstzeitaufwandes über die gesamte Laufzeit vom Eintritt in das Unterneh- men bis zum Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters berechnet. Die Bildung der Abfertigungsrückstellung beginnt mit Antritt eines Arbeitsverhältnisses, das einen Abfertigungsanspruch begründet. Der Zinssatz beträgt 1,42 % (2019: 1,77 %) und entspricht einem marktüblichen 7-Jahresdurchschnitt bei einer Restlaufzeit von 12 Jahren. Das Pensionsantrittsalter beträgt 65 Jahre bei Frauen und Männern (2019: 65 Jahre bei Frauen und Männern). Der Fluktuationsabschlag beträgt 0%. Für die Ermittlung des Unterschiedsbetrages aufgrund der Umstellung von der angewandten finanzmathemati- schen Berechnung auf die versicherungsmathematische Berechnung wurden im Jahresabschluss 2016 die Beträge des versicherungsmathematischen Gutachtens gemäß IAS 19 aus dem Vorjahr (2015) herangezogen. Der Unterschiedsbetrag wurde auf fünf Jahre verteilt in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten dargestellt. Die Jubiläumsgeldrückstellung wird nach IFRS (IAS 19) gebildet. Als Zinssatz wurde 1,0 % (2019: 1,2%) verwen- det und von einem Pensionsalter von 65 Jahren (2019: 65 Jahren) bei Frauen und 65 Jahren (2019: 65 Jahren) bei Männern ausgegangen. Der Fluktuationsabschlag betrug abhängig von der Dienstzeit zwischen 0% und 6,40%. Die Rückstellung für laufende Pensionen wird ab 2015 nach IFRS (IAS 19) unter Zugrundelegung eines Zinssat- zes von 0,8 % (2019: 0,7 %) errechnet. Dabei wird nach dem Ansammlungsverfahren die Verteilung des Dienstzeitaufwandes über die gesamte Laufzeit vom Eintritt in das Unternehmen bis zum Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters berechnet. Es wurden die Sterbetafeln von Pagler & Pagler zugrunde gelegt. Die Rückstellung betraf eine Person, welche bereits in Pension war. Die Person ist im Jahr 2020 verstorben und die Rückstellung wurde vollständig aufgelöst. Weiters wurde für einige Mitarbeiter in ein Pensionssystem eingezahlt, welches einen beitragsorientierten Versorgungsplan darstellt. Ab dem Geschäftsjahr 2016 wurden Wertrechte mit Pensionsverpflichtungen saldiert ausgewiesen. Im Jahr 2020 ergibt sich somit ein Passivüberhang in Höhe von EUR 439.839,47 (2019: TEUR 278). Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet. Vereinnahmte Finanzierungskosten, die sich auf künftige Leistungen beziehen, werden in den passiven Rech- nungsabgrenzungen ausgewiesen (2020: EUR 1.504.661,07; 2019: TEUR 1.485). Erläuternde Angaben 157 3. ANLAGEVERMÖGEN Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt. Die Aufgliederung der Beteiligungen ist der Beteiligungsliste zu entnehmen. Wertrechte werden mit den Pensionsverpflichtungen saldiert ausgewiesen. Die Bewertung der saldierten Ansprüche aus einer Pensionsrückdeckungsversicherung stellt sich zum 31.12.2020 wie folgt dar.: 2020 2019 Buchwert Wertrecht 3.053.612,35 EUR 2.843.731,48 EUR Marktwert Wertrecht 3.053.612,35 EUR 2.843.731,48 EUR Buchwert Pensionsverpfl. 3.493.451,82 EUR 3.121.681,44 EUR Marktwert Pensionsverpfl. 3.493.451,82 EUR 3.121.681,44 EUR Saldierung –439.839,47 EUR –277.949,96 EUR Die Bewertung der Wertpapiere zum 31.12.2020 stellt sich wie folgt dar. Buchwert 338.457,92 EUR 362 TEUR Marktwert 499.452,02 EUR 576 TEUR Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen besteht aufgrund von langfristigen Miet-, Pacht- und Leasingverträgen für das folgende Geschäftsjahr eine Verpflichtung von EUR 1.869.776,52 (2019: TEUR 1.797). Der Gesamtbetrag der Verpflichtungen für die nächsten 5 Jahre beträgt EUR 9.318.882,60 (2019: TEUR 8.731). 4. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen: 31.12.2020 31.12.2019 EUR EUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 138.237.727,03 116.920.364,71 Einzelwertberichtigungen –1.036.212,54 –1.039.652,22 Forderungsankauf 26.768.278,08 25.091.508,14 Forderungsverkauf –41.438.689,05 –60.950.268,91 122.531.103,52 80.021.951,72 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden im Jahr 2020 i.H. von EUR 48.077.630,94 mittels Dokumentenakkreditiv und i.H. von EUR 26.978.235,84 über die OEKB abgesichert. Im Geschäftsjahr 2020 wurden neue Factoring-Vereinbarungen abgeschlossen. Dabei wurden zum Bilanzstichtag ausgewählte Forderungen an Kreditinstitute in Höhe von EUR 41.438.465,50 (Vorjahr: TEUR 60.872) verkauft. Die verkauften Forderungen werden aufgrund des Übergangs der Verfügungsmacht vollständig ausgebucht. Die Forderungen gegenüber den verbundenen Unternehmen setzen sich wie folgt zusammen: 31.12.2020 31.12.2019 EUR EUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15.243.035,70 48.612.164,05 Finanzierungsforderungen 72.315.256,20 114.395.546,42 87.558.291,90 163.007.710,47 158 Jahresfinanzbericht 2020 Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände gliedern sich wie folgt auf: 31.12.2020 31.12.2019 EUR EUR Forderungen an Finanzamt Österreich 2.203.772,21 1.078.343,84 diverse ausländische Vorsteuern 4.183.599,11 4.580.189,26 Gebühren aus der Einfuhrabwicklung Saudi-Arabien 5.670.567,04 0,00 sonstige Forderungen 6.290.172,86 2.566.505,13 18.348.111,22 8.225.038,23 Es erfolgte weder eine wechselseitige Verbriefung noch eine Pauschalwertberichtigung von Forderungen. 5. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN In den Rechnungsabgrenzungsposten steckt ein Betrag in Höhe von EUR 0,00 (2019: TEUR 1.231), welcher aus der Verteilung des Unterschiedsbetrages der Abfertigungsrückstellungen durch die im Jahr 2016 erstmalige Anwendung des RÄG 2014 (Umstieg von finanzmathematischer auf versicherungsmathematische Berechnung) resultiert. 6. GRUNDKAPITAL Rosenbauer ist mit Stückaktien im Prime Market der Wiener Börse gelistet. Das Grundkapital der Rosenbauer International AG beträgt 13,6 Mio €, eingeteilt in 6.800.000 nennbetragslose Stückaktien, die jeweils einen anteiligen Betrag am Grundkapital von 2,0 € verbriefen. 3.665.912 Aktien lauten auf Namen und 3.134.088 sind Inhaberaktien. Jede Rosenbauer Aktie berechtigt zu einer Stimme. Es gibt keine Inhaber von Aktien mit besonde- ren Kontrollrechten. Mitarbeiter, die Aktien besitzen, üben ihre Stimmrechte direkt aus. 7. GEWINNRÜCKLAGEN Die Gewinnrücklagen haben sich wie folgt entwickelt: in € Stand 1.1.2020 Zuweisung Auflösung / Verbrauch Stand 31.12.2020 Gewinnrücklagen Andere (freie) Rücklagen 133.171.955,77 15.800.000,00 0,00 148.971.955,77 Erläuternde Angaben 159 8. RÜCKSTELLUNGEN Die sonstigen Rückstellungen bestehen insbesondere für: 31.12.2020 31.12.2019 EUR EUR Personalaufwendungen, Jubiläumsgelder und nicht konsumierte Urlaube 20.766.000,00 18.231.100,00 Gewährleistungen 3.431.000,00 3.806.000,00 Ausstehende Eingangsrechnungen 5.819.704,31 6.894.918,13 Übrige Rückstellungen 2.863.449,94 2.878.299,05 32.880.154,25 31.810.317,18 9. VERBINDLICHKEITEN Die Verbindlichkeiten gliedern sie wie folgt auf: per 31.12.2020 mit Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt 31.12.2020 EUR EUR EUR EUR Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11.466.220,40 158.786.086,70 46.000.000,00 216.252.307,10 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 10.931.860,21 0,00 0,00 10.931.860,21 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26.148.081,56 0,00 0,00 26.148.081,56 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Finanzverbindlichkeiten 9.192.146,44 0,00 0,00 9.192.146,44 aus Lieferungen und Leistungen 10.778.682,61 10.778.682,61 Sonstige Verbindlichkeiten 7.042.539,95 0,00 0,00 7.042.539,95 75.559.531,17 158.786.086,70 46.000.000,00 280.345.617,87 160 Jahresfinanzbericht 2020 per 31.12.2019 mit Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt 31.12.2019 EUR EUR EUR EUR Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 80.670.514,22 157.301.898,53 47.666.666,64 285.639.079,39 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 12.274.489,87 0,00 0,00 12.274.489,87 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 36.527.780,00 0,00 0,00 36.527.780,00 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Finanzverbindlichkeiten 10.727.446,06 0,00 0,00 10.727.446,06 aus Lieferungen und Leistungen 10.286.252,14 10.286.252,14 Sonstige Verbindlichkeiten 8.718.068,31 0,00 0,00 8.718.068,31 159.204.550,60 157.301.898,53 47.666.666,64 364.173.115,77 In den Finanzverbindlichkeiten gegenüber den verbunden Unternehmen sind Forderungen aus Steuerumlagen gegenüber der Rosenbauer Österreich GmbH i.H. von EUR 795.000,00 enthalten. Erhaltene Anzahlungen wurden i.H. von EUR 4.610.063,00 mittels Anzahlungsgarantien besichert. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Provisionsguthaben der ausländischen Vertretungen in der Höhe von EUR 2.922.655,33 (2019: TEUR 4.504) sowie Sozialversicherungsabgaben des Monats Dezember in Höhe von EUR 2.169.002,51 (2019 TEUR 2.174) enthalten. Außerdem sind neben den bereits erwähnten Positionen in den sonstigen Verbindlichkeiten der Rosenbauer International AG weitere Aufwendungen in der Höhe von EUR1.950.882,00 (2019: TEUR 2.040) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden. 10. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE in € 31.12.2020 31.12.2019 Stand davon gegenüber verbundenen Unternehmen Stand davon gegenüber verbundenen Unternehmen Bürgschaften 4.360.000,00 4.360.000,00 1.121.622,00 1.121.622,00 Garantien 1.411.203,00 1.411.203,00 15.149.182,00 15.149.182,00 Patronatserklärungen 28.000.000,00 28.000.000,00 22.000.000,00 22.000.000,00 33.771.203,00 33.771.203,00 38.270.804,00 38.270.804,00 Erläuternde Angaben 161 11. UMSATZERLÖSE Die Umsatzerlöse enthalten Fabrikationsumsätze aus der Fahrzeug- und Komponentenproduktion, Handelswa- renumsätze sowie Reparatur- und Serviceumsätze und Umsätze aus Ersatzteilverkäufen. Weiters sind unter dieser Position Erlöse aus Dienstleistungen für die Rosenbauer Österreich GmbH enthalten. Die Aufgliederung nach Inlands- und Auslandserlösen ist in der Beilage dargestellt. 12. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE in € 2020 2019 Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen 12.049,66 45.549,54 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 281.249,30 713.005,41 Forschungsprämie 289.433,78 715.122,00 Versicherungserträge 280.402,49 38.586,90 AMS - Kurzarbeit Covid 19 3.217.498,01 0,00 sonstige Erträge 1.022.652,77 816.735,11 5.103.286,01 2.328.998,96 13. PERSONALAUFWAND Der Posten Aufwand für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen enthält: in € 2020 2019 Aufwendungen für Abfertigungen 185.844,94 3.669.128,93 Aufwendungen für Mitarbeitervorsorge 983.435,98 1.109.155,27 1.169.280,92 4.778.284,20 Der Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthält: 2020 2019 Aufwendungen aus Pensionszusagen 429.257,32 336.333,80 Ergebnis aus Rückdeckungsversicherung –105.400,50 105.156,52 323.856,82 441.490,32 Die Veränderung der Jubiläums-, Abfertigungs- und Pensionsrückstellung wird zur Gänze im Personalaufwand erfasst. In der Summe der Gehälter und Löhne ist ein Aufwand in Höhe von EUR 240.400,00 EUR (2019: TEUR 1.027) aus der Veränderung der Jubiläumsgeldrückstellung sowie ein Ertrag in Höhe von EUR 2.004.100,00 (Aufwand in 2019: TEUR 1.753) aus der Veränderung der Abfertigungsrückstellung enthalten. Des Weiteren wurde ein Aufwand in Höhe von EUR 1.230.620,00 (Aufwand in 2019: TEUR 1.231) im Personal- aufwand erfasst, welcher aus der Verteilung des Unterschiedsbetrages der Abfertigungsrückstellungen durch die erstmalige Anwendung des RÄG 2014 im Jahresabschluss 2016 (Umstieg von finanzmathemathischer auf versicherungsmathematische Berechnung) resultiert. 162 Jahresfinanzbericht 2020 14. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN in € 2020 2019 Raumaufwand 4.435.999,84 4.785.761,97 Fuhrpark 654.942,74 646.318,78 Bankspesen 1.237.866,07 1.390.116,45 Rechts- Beratungskosten 2.650.302,49 2.912.833,67 Kosten EDV 3.454.431,00 2.934.914,40 Patente und Lizenzen 845.178,83 772.339,81 Versicherungen 785.125,16 756.353,03 Reisekosten 2.919.343,14 4.929.919,08 Kursverluste 304.658,73 6.787.672,11 Fremde Löhne 5.189.588,33 6.257.679,70 Entwicklungskosten 2.095.200,19 2.151.301,49 Werbeaufwand 2.538.123,44 2.059.116,88 Fracht und Verpackung 9.698.221,35 7.810.304,76 Sonstige Aufwendungen 9.963.543,03 12.707.962,11 46.772.524,34 56.902.594,24 15. STEUERN Gemäß § 198 Abs 9 UGB besteht für große Kapitalgesellschaften eine Aktivierungspflicht für aktive latente Steuern aus Ständedifferenzen. Die aktiven latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden auf Ebene der Rosen- bauer International AG für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Positionen gebildet: in € 31.12.2020 31.12.2019 Sachanlagen 398.292 550.869 Langfristige Personalrückstellungen 9.073.258 9.394.435 Sonstige Rückstellungen 7.582.367 8.426.030 Offene Siebentelbeträge aus Teilwertabschreibung 2.914.284 3.728.571 Betrag Gesamtdifferenzen 19.968.201 22.099.906 daraus resultierende latente Steuern per 31.12. (25 %) (+aktiv / - passiv) 4.992.050 5.524.976 zuzüglich latente Steuern aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags mit der Rosenbauer Österreich GmbH (bis 2019) 0 262.614 zuzüglich latente Steuern Personengesellschaft Rosenbauer Karlsruhe GmbH & Co. KG 438.000 0 5.430.050 5.787.591 Die latenten Steuern entwickelten sich wie folgt: in € 31.12.2020 31.12.2019 Stand am 1.1. 5.787.589 5.049.964 erfolgswirksame Veränderung –357.539 737.625 Stand am 31.12. 5.430.050 5.787.589 Erläuternde Angaben 163 Die Rosenbauer International AG als Gruppenträger bildet mit der Rosenbauer Österreich GmbH, der Rosenbauer Brandschutz GmbH und der Rosenbauer E-Technology Development GmbH als Gruppenmitglieder eine Unterneh- mensgruppe iSd § 9 KStG. Die Steuerumlagevereinbarung mit allen Gruppenmitgliedern besteht grundsätzlich in der Belastungsmethode mit der Vereinbarung des Schlussausgleichs über in der Gruppe noch nicht verwendete Verlustvorträge. Der bisherige Ergebnisabführungsvertrag mit der Rosenbauer Österreich GmbH wurde im Geschäftsjahr 2020 aufgelöst.“ Der laufende Körperschaftsteueraufwand in Höhe von EUR 3.963.034,44 gliedert sich wie folgt: in € 31.12.2020 31.12.2019 Körperschaftsteuer 4.306.383,18 4.399.683,09 Aktive Latenz 357.539,00 –737.625,00 Steuerumlagen –795.000,00 KEST aus Zinsertrag WP 0,00 1.378,80 Ausländische Quellensteuern 154.372,26 24.191,65 Aperiodischer Seuer aufwand / Ertrag –60.260,00 0,00 3.963.034,44 3.687.628,54 16. ZAHL DER MITARBEITER Jahresdurchschnitt 2020 2019 Arbeiter 800 734 Angestellte 580 531 Lehrlinge 95 98 1.475 1.363 17. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE Bei Vorliegen der Voraussetzungen werden Bewertungseinheiten gebildet. Da in diesem Fall die derivativen Finanzinstrumente eine Bewertungseinheit mit dem zugrundeliegenden Projekt darstellen (eine effektive Hedgebeziehung liegt vor), erfolgt keine Erfassung der negativen Marktwerte in Form einer Drohverlustrückstel- lung. Liegen die Voraussetzungen nicht vor, werden für negative Marktwerte Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften gebildet. Es wurde ein prospektiver Effektivitätstest nach der „critical terms match“ Methode durchgeführt sowie ein retrospektiver Effektivitätstest nach der „cumulative dollar-offset“ Methode, wenn die Critical Terms nicht ident waren. Der ineffektive Teil einer wirksamen Sicherungsbeziehung wird in diesem Fall sofort erfolgswirksam erfasst. Im Jahr 2020 betrug dieser EUR 0,00 (2019: TEUR 128) und wurde unter den Finanzierungsaufwendun- gen ausgewiesen. a) Devisentermingeschäfte Zur Absicherung von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten (überwiegend USD) werden derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte eingesetzt, um den Kalkulationskurs des Grundgeschäftes abzusichern. Das Grundgeschäft besteht in der Regel aus Fahrzeuglieferungen mit einer Durchlaufzeit von bis zu 12 Monaten. Bei größeren Aufträgen kann die Lieferzeit mehr als 12 Monate betragen. Dementsprechend beträgt auch hier die Fälligkeit der Derivate mehr als 12 Monate. Absicherungen erfolgen auch für noch nicht bilanzierte Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge. Bei mehrjährigen, im Detail geplanten und von allen relevanten Stellen bewilligten Projekten mit hinreichender Finanzierung kann der Cash Flow auch aus später 164 Jahresfinanzbericht 2020 abzuschließenden Verträgen resultieren, wenn dieser Cash Flow im Projektplan enthalten und die Projektdurch- führung so gut wie sicher ist. Zum Bilanzstichtag hatte die Rosenbauer International AG Mikro-Hedging-Sicherungsbeziehungen (ein Devisen- termingeschäft für genau ein Grundgeschäft) im Bestand, die in den meisten Fällen innerhalb des nächsten Geschäftsjahres auslaufen. Terminkäufe werden nicht mit Terminverkäufen aufgerechnet sondern im gesamten Marktwert additiv dargestellt. Der Fair Value leitet sich aus den Beträgen ab, zu denen die betreffenden Finanzgeschäfte am Bilanzstichtag gehandelt werden, ohne Berücksichtigung gegenläufiger Wertentwicklungen aus den Grundgeschäften. Für Derivate, die Bestandteil einer Bewertungsewinheit sind, wird im Falle von negativen beizulegenden Zeitwerten, keine Rückstellung für Drohverluste gebildet. in EUR 2020 2019 Bewertung Devistentermingeschäfte als Bestandteil einer Bewertungseinheit Nominalbetrag 97.123.541,09 64.950.226,62 Positiver Marktwert 6.786.178,74 1.280,68 Negativer Marktwert 84.579,62 5.049.363,34 Bewertung Devistentermingeschäfte als Nicht-Bestandteil einer Bewertungseinheit Nominalbetrag 0,00 0,00 Positiver Marktwert 0,00 0,00 Negativer Marktwert 0,00 0,00 Der Buchwert der Devisentermingeschäfte, der im Bilanzposten „Sonstige Rückstellungen“ enthalten ist, beträgt zum Stichtag EUR 0,00 (2019: TEUR 0). b) Zinssicherungsgeschäfte Zins- bzw. Zinsänderungsrisken liegen vor allem bei Forderungen und Verbindlichkeiten mit Laufzeiten über einem Jahr vor. Aktivseitig besteht ein Zinsänderungsrisiko lediglich bei den in den Finanzanlagen enthaltenen Wertpapieren. Durch regelmäßige Beobachtung der Zinsentwicklung und der daraus abzuleitenden Umschichtung der Wertpa- pierbestände, sind die Reduktion des Zinsänderungsrisikos und eine Optimierung der Erträge möglich. Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Banken bestehen aus Krediten für diverse Investitionen in das operative Geschäft. 18. BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN Sieh Beilage. 19. SONSTIGE ANGABEN Die Aufwendungen für Abfertigungen inkl. Mitarbeitervorsorgekassen und Pensionen teilen sich wie folgt auf: Erläuternde Angaben 165 in € 2020 2019 Vorstand und leitende Mitarbeiter –70.862,50 815.045,50 Andere Arbeitnehmer 1.564.000,24 4.404.729,02 1.493.137,74 5.219.774,52 Die Vergütung des Vorstandes (ohne Sachbezüge) setzt sich aus einem fixen Bestandteil samt geldwerten Vorteilen und einem variablen Bestandteil zusammen. Die Bezüge der Mitglieder des Vorstandes betrugen 2020 in Summe TEUR 2.382 (2019: TEUR 1.968) und gliedern sich in einen Fixbezug von TEUR 1.268 (2019: TEUR 1.142) und in einen variablen Bezug von TEUR 1.114 (2019: TEUR 826). Darüberhinaus wird jedem Vorstands- mitglied ein marktübliches Dienstfahrzeug zur Verfpügung gestellt, das auch privat genutzt werden kann. 20. HONORAR DES WIRTSCHAFTSPRÜFERS Für im Geschäftsjahr 2020 erbrachte Leistungen des Abschlussprüfers KPMG Austria GmbH, Wirtschaftsprü- fungs- und Steuerberatungsgesellschaft (2019: Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.) wurden EUR 47.592,00 (2019: TEUR 62,2) aufgewendet. Davon betrafen EUR 47.592,00 (2019: TEUR 41,2) die Abschlussprüfung, EUR 0,0 (2019: TEUR 2,8) andere Bestätigungsleistungen, EUR 0,0 (2019: TEUR 3,1) Steuerberatungsleistungen und EUR 0,0 (2019: TEUR 16,0) sonstige Dienstleistungen. 21. GEWINNVERWENDUNGSVORSCHLAG Das Geschäftsjahr 2020 schließt mit einem Bilanzgewinn von EUR 10.349.978,48. Der Vorstand schlägt vor, diesen Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: Ausschüttung einer Dividende p.a. von EUR 1,50 (2019: EUR 0,80) je Aktie (das sind EUR 10.200.000,00 für 6.800.000 Stückaktien). Vortrag auf neue Rechnung: EUR 149.978,48. 22. NAHESTEHENDE UNTERNEHMEN UND PERSONEN Im Geschäftsjahr 2020 wurden von keiner nahestehenden Person des Aufsichtsrates sowie des Vorstandes Leistungen bezogen (2019: TEUR 0). 23. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Nach dem Bilanzstichtag zum 31. Dezember 2020 sind keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Gesellschaft eingetreten, die zu einer Änderung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt haben. 24. ORGANE DER GESELLSCHAFT UND DES KONZERNS Aufsichtsrat Christian Reisinger Vorsitzender des Aufsichtsrates Rainer Siegel Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates 166 Jahresfinanzbericht 2020 Bernhard Matzner Mitglied des Aufsichtsrates Martin Zehnder Mitglied des Aufsichtsrates Dem Aufsichtsrat wurden im Geschäftsjahr 2020 Vergütungen in der Höhe von TEUR 251,0 (2019: TEUR 238,4) gewährt. Vom Betriebsrat in den Aufsichtsrat delegiert Wolfgang Untersberger (seit 23.11.2020) Alfred Greslehner (bis 23.11.2020) Rudolf Aichinger Vorstand Dieter Siegel Vorsitzender des Vorstandes Andreas Zeller Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes Daniel Tomaschko Mitglied des Vorstandes Sebastian Wolf Mitglied des Vorstandes Erläuternde Angaben 167 25. BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN Das den Konzernabschluss erstellende Mutterunternehmen ist die Rosenbauer International AG mit Sitz in Leonding/Linz, Paschinger Str. 90. Der Konzernabschluss liegt beim Landesgericht Linz (FN 78543f) auf. Zwischen der Rosenbauer International AG und dem Großteil Ihrer verbundenen Unternehmen bestehen Liefer- und Leistungsbeziehungen aus der ordentlichen Geschäftstätigkeit. Die Rosenbauer International AG als Gruppenträger bildet mit der Rosenbauer Österreich GmbH, der Rosenbauer Brandschutz GmbH und der Rosenbauer E-Technology Development GmbH als Gruppenmitglieder eine Unternehmensgruppe iSd § 9 KStG. Die Steuerumlagevereinbarung mit allen Gruppenmitgliedern besteht grundsätzlich in der Belastungsmethode mit der Vereinbarung des Schlussausgleichs über in der Gruppe noch nicht verwendete Verlustvorträge. Der bisherige Ergebnisabführungsvertrag mit der Rosenbauer Österreich GmbH wurde im Geschäftsjahr 2020 mit Wirkung 1.1.2020 aufgelöst. Bei den immateriellen Vermögenswerten erfolgte im Jahr 2020 ein Verkauf von Entwicklungsleistungen der Rosenbauer Karlsruhe GmbH & CoKG an die Rosenbauer International AG in Höhe von 1.554.653,10 Euro (2019: 0,0 Euro). Leonding, am 24. März 2021 Der Vorstand: Dieter Siegel Andreas Zeller Daniel Tomaschko Sebastian Wolf 168 Jahresfinanzbericht 2020 Bestätigungsvermerk PRÜFUNGSURTEIL Wir haben den Jahresabschluss der Rosenbauer International AG, Leonding, bestehend aus der Bilanz zum 31.Dezember2020, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31.Dezember2020 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr.537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderun- gen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. HINWEIS AUF EINEN SONSTIGEN SACHVERHALT Der Jahresabschluss der Rosenbauer International AG für das am 31.Dezember 2019 endende Geschäftsjahr wurde von einem anderen Abschlussprüfer geprüft, der am 23. März 2020 ein uneingeschränktes Prüfungsurteil zu diesem Abschluss abgegeben hat. BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermes- sen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachver- halte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sach- verhalten ab. Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen Siehe Anhang in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu Finanzanlagen und zu Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sowie in den Erläuterungen zur Bilanz und im Anlagespiegel zum 31.Dezember 2020. BERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS 169 Bestätigungsvermerk Das Risiko für den Abschluss Im Jahresabschluss der Rosenbauer International AG zum 31. Dezember 2020 sind die Anteile an verbundenen Unternehmen (74,1 Mio EUR) und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (87,6 Mio EUR) ausgewiesen. Für sämtliche bedeutsame Anteile an verbundenen Unternehmen beurteilt Rosenbauer International AG, ob Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen beizulegenden Wert vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor, wird für das betroffene verbundene Unternehmen eine Unternehmensbewertung durchgeführt und der Buchwert der Anteile auf das Ergebnis der Unternehmensbewertung abgeschrieben. Die Beurteilung, ob Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen beizulegenden Wert vorliegen sowie der Werthaltigkeit von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Forderungen gegenüber verbundenen Unter- nehmen erfordert Schätzungen und Ermessensentscheidungen der gesetzlichen Vertreter. Für den Abschluss besteht das Risiko, dass die Anteile an und Forderungen gegenüber verbundenen Unter- nehmen nicht ordnungsgemäß bewertet sind und folglich der Jahresüberschuss nicht zutreffend ermittelt ist. Das wesentliche Risiko besteht dabei insbesondere in der Schätzung der zukünftigen Cashflows, welche zur Feststellung der Werthaltigkeit herangezogen werden. Diese Cashflow Schätzungen beinhalten Annahmen, die von zukünftigen Markt- und Wirtschaftsentwicklungen beeinflusst werden. Unsere Vorgehensweise in der Prüfung Bei der Prüfung der Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen haben wir folgende Prüfungshandlungen durchgeführt:  Wir haben die vom Unternehmen durchgeführte Analyse der Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen beizulegenden Wert (einschließlich der Deckung des Beteiligungsansatzes durch das anteilige Eigenkapital) der Anteile an verbundenen Unternehmen nachvollzogen. Zudem haben wir in Gesprächen mit den gesetzli- chen Vertretern erörtert, ob darüberhinausgehende Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen beizule- genden Wert der Anteile an verbundenen Unternehmen vorliegen.  Zur Beurteilung der Angemessenheit der zugrunde gelegten internen Planungen, haben wir uns ein Verständ- nis über den Planungsprozess und der Gestaltung und Einrichtung der diesbezüglichen internen Kontrollen verschafft und die der Bewertung zugrunde gelegten Planungsdaten mit den aktuellen vom Aufsichtsrat bzw Gesellschaftern genehmigten Budgetzahlen sowie der Mittelfristplanung abgeglichen.  Die wesentlichen wertbestimmenden Annahmen haben wir mit den verantwortlichen Mit-arbeitern eingehend besprochen und Erwartungen über die künftigen Entwicklungen mit den vom Unternehmen verwendeten externen Markteinschätzungen abgeglichen.  Die Planungsgenauigkeit haben wir durch Vergleich der in den Vorjahren erfolgten Planungen mit den tatsächlich eingetretenen Werten beurteilt.  Die Methodik zur Durchführung des Wertminderungstests sowie zur Ermittlung der Kapitalkostensätze haben wir unter Einbindung unseres Bewertungsspezialisten nachvollzogen und beurteilt, ob sie den entsprechenden Standards entsprechen. Die zur Festlegung der Kapitalkostensätze herangezogenen Annahmen haben wir durch einen Abgleich mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten hinsichtlich ihrer Angemessenheit beurteilt und die rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas überprüft.  Bei Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen, die nicht bereits durch die Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen abgedeckt waren, haben wir weiters mittels Überfälligkeitsanalysen überprüft, ob Wertberichtigungsbedarf bei diesen Positionen gegeben ist. Dabei haben wir auch die finanzielle Situation der verbundenen Unternehmen gewürdigt.  Abschließend haben wir untersucht, ob die Erläuterungen der Rosenbauer International AG zu Finanzanlagen und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen im Anhang vollständig und sachgerecht sind. Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Siehe Anhang in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu Forderungen und sonstigen Vermögensgegen- ständen zum 31. Dezember 2020. 170 Jahresfinanzbericht 2020 Das Risiko für den Abschluss Im Jahresabschluss der Rosenbauer International AG zum 31. Dezember 2020 sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 122,5 Mio EUR ausgewiesen. Die Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen basiert auf der Einschätzung der Bonität der Kunden durch die gesetzlichen Vertreter. Diese wird jährlich im Rahmen der Abschlusserstellung durchgeführt. Für den Abschluss besteht das Risiko, dass die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nicht ordnungs- gemäß bewertet sind und folglich der Jahresüberschuss nicht zutreffend ermittelt ist. Das wesentliche Risiko besteht dabei in der Einschätzung der Zahlungswilligkeit und Zahlungsfähigkeit von Kunden die vertraglich vereinbarten Rückflüsse in voller Höhe zu leisten – insbesondere jene mit überfälligen Forderungen. Unsere Vorgehensweise in der Prüfung Bei der Prüfung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben wir folgende wesentliche Prüfungshandlungen durchgeführt:  Wir haben uns ein Verständnis über den Prozessablauf und den darin implementierten Kontrollen zur Überwachung der Risikovorsorge von Kundenforderungen erlangt und kritisch analysiert, ob diese Prozesse geeignet sind, Kreditausfälle zu identifizieren und die Werthaltigkeit der Kundenforderungen angemessen abzubilden.  Weiters haben wir auf Basis einer Stichprobe untersucht, ob Indikatoren für Kreditausfälle bestehen und Risikovorsorgen ausreichend gebildet wurden. Die Auswahl der Stichprobe erfolgte risikoorientiert auf Basis einer Analyse der Überfälligkeitsstruktur der Kundenforderungen zum 31. Dezember 2020.  Wir haben zudem bei Positionen, denen Ermessensentscheidungen zu Grunde liegen, Besprechungen mit dem Management durchgeführt. Dabei haben wir besonderes Augenmerk auf die ermessensbehafteten Elemente in den vertraglichen Grundlagen, den erhaltenen Dokumentationen und sonstigen internen und externe Informationen gelegt.  Abschließend haben wir eine Abstattungsprüfung der Kundenforderungen zum Prüfungszeitpunkt durch- geführt, indem wir überprüft haben, für welche Kunden bereits Zahlungseingänge nachgewiesen werden konnten und somit die Werthaltigkeit der Forderungen nachgewiesen wurde. SONSTIGE INFORMATIONEN Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk. Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir geben keine Art der Zusicherung darauf. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum des Bestätigungsvermerks des Abschlussprüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. 171 Bestätigungsvermerk VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresab- schlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen auf Grund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungs- grundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft. VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen auf Grund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestäti- gungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt:  Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen auf Grund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.  Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.  Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsme- thoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. 172 Jahresfinanzbericht 2020  Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unter- nehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicher- heit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.  Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.  Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.  Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltens- anforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.  Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. BERICHT ZUM LAGEBERICHT Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufge- stellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichtes durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach §243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Ver- ständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN 173 Bestätigungsvermerk ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL10 AP-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 11.Mai 2020 als Abschlussprüfer gewählt und am 2.Juli 2020 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31.Dezember2020 endende Geschäftsjahr beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31.Dezember 2020 Abschlussprüfer der Gesellschaft. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel11 der AP-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel5 Abs1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Christoph Karer. Linz, am 26.März 2021 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft qualifiziert elektronisch signiert: Mag. Christoph Karer Wirtschaftsprüfer 174 Jahresfinanzbericht 2020 Erklärung der gesetzlichen Vertreter Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Leonding, am 24. März 2021 Dieter Siegel Andreas Zeller Daniel Tomaschko Sebastian Wolf CEO CSO CTO CFO Konzernfunktionen: Konzernfunktionen: Konzernfunktionen: Konzernfunktionen: Corporate Development, Area Management Preventive Fire Protection, Group Controlling, Human Resources, APAC, CEEU, MENA, Supply Chain Management, Group Accounting and Tax, Strategy, NISA und NOMA, Central Technics, Legal, Compliance & Innovation & Marketing, Sales Administration, CoC Operations Insurance, Export Finance, Group Communication, Customer Service Treasury, Investor Relations, Fire & Safety Equipment, Internal Audit, IT Product Management www.rosenbauer.com

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