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SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG

Annual Report (ESEF) Apr 9, 2021

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Die drei Kernmärkte von SW Umwelttechnik waren von dieser erhöhten Volatilität wie ganz Europa betroffen und erlebten einen deutlichen Konjunktur- Einbruch. Die europäische Bauwirtschaft entwickelte sich leicht rückläufig, auch infolge des Auslaufens des EU-Finanzrahmens. Langfristige Projekt-Vorlaufzeiten wie auch der spätzyklische Charakter der Baubranche trugen jedoch dazu bei, dass das Ausnahmejahr 2020 die Bauwirtschaft weniger schwer traf als andere Wirt- schaftszweige. Aufgrund der endenden Förderperiode wurden För- dergelder aus EU-Töpfen in Rumänien verstärkt bean- sprucht, in Ungarn zeigte sich jedoch eine gegenläufige Entwicklung. Durch die insgesamt bereits hohe Aus- schöpfung der Strukturfonds flachten die Investitionen im zweiten Halbjahr 2020 ab. Nach einem Jahr des wirtschaftlichen Einbruchs ist für alle drei Kernmärkte von SW Umwelttechnik eine schrittweise Rückkehr zur Normalität in den Jahren 2021 und 2022 anzunehmen, die sich in positiven Inve- stitionsentwicklungen – auch im Bereich der Bauaktivi- täten – zeigen wird. UNGARN Das Jahr 2020 bedeutete für die ungarische Wirtschaft ein Minus von rund 6,1 % und damit einen mittleren wirtschaftlichen Abschwung im EU-Vergleich. Das zurückliegende Jahr unterbrach damit eine Phase wirtschaftlicher Wachstumsrekorde, die insbesondere auf die EU-Fördermittel der Periode 2014 – 2020 und eine einhergehende, überaus positive öffentliche Auf- tragslage, allen voran im Bausektor, zurückzuführen war. Zusätzlich zur allgemeinen konjunkturellen Lage wirkte sich das Auslaufen der aktuellen Förderperiode negativ auf die Bauaktivität aus, die aufgrund der be- reits hohen Ausschöpfungsrate abnahm. Das Wachstum der ungarischen Bauwirtschaft sackte nach drei Jahren zweistelliger Wachstumsraten 2020 deutlich ab: Gegenüber 2019 ging die Bauleistung um etwa 10 % zurück. Um den Bausektor zu fördern, beschloss die ungarische Regierung eine Mehrwert- steuersenkung von 27 % auf 5 % bei Wohnungsneu- Wirtschaftliches Umfeld 5 bauten bis Ende 2022, die im Bereich des Hochbaus eine positive wirtschaftliche Entwicklung erwarten lässt. Entscheidend für die Erholung der Bauwirtschaft werden die Vergaben von Bau-Förderungen im Zuge der EU-Förderperiode 2021 – 2027 sein. Die aktuellen Förder-Aussichten bieten Grund zur Annahme, dass sich die ungarische Bauwirtschaft zunehmend stabili- siert und auf das Vorkrisenniveau zurückkehrt. RUMÄNIEN Rumänien erlitt durch die Auswirkungen der Pandemie im Jahr 2020 einen Wirtschaftseinbruch um 4,8 % und damit einen mittleren bis geringen Abschwung im gesamteuropäischen Vergleich. Trotz Krisenlage profitierte in Rumänien der Bausektor, nachdem bisher nicht ausgeschöpfte EU-Töpfe der Förderperiode 2014 – 2020 vermehrt Beanspruchung fanden. Eine Ent- wicklung, die auch noch mittelfristige Auswirkungen zeigen wird: Aufgrund der Pandemie wurden in Ru- mänien viele Bauvorhaben ins Jahr 2021 verschoben. Einen zusätzlichen Anstoß könnte der Bausektor durch Mittel der angelaufenen EU-Förderperiode 2021 – 2027 gewinnen. Zudem plant die Regierung Rumäniens nun lange aufgeschobene Infrastrukturvorhaben, wie den Ausbau der Autobahnen, in Angriff zu nehmen, wofür wiederum Gelder des EU-Kohäsionsfonds zur Verfü- gung stehen. Für die rumänische Gesamtwirtschaft wird für die kommenden Jahre eine Rückkehr zur Normalität, einhergehend mit einem deutlichen Konjunktur- Aufschwung, erwartet. So wird 2021 ein Wirtschafts- wachstum um 2,7 %, 2022 um etwa 4,5 % prognosti- ziert. ÖSTERREICH Das Coronajahr 2020 traf die österreichische Wirtschaft im europäischen Vergleich durchaus schwer. Es wurde ein wirtschaftlicher Einbruch um 7,1 % verzeichnet und damit eine deutlich stärkere Rückläufigkeit als im von der Finanzkrise geprägten Jahr 2009. Im Gegensatz zu anderen bedeutenden Wirtschaftszweigen des Lan- des wie dem Tourismus und der Gastronomie, die von den Infektionspräventionsmaßnahmen um die Covid- 19-Pandemie direkt und schwer betroffen waren, zeigte sich 2020 im Bausektor eine relativ stabile Konjunktur- lage. Zwar war gegenüber dem Vorjahr ein Abschwung im Wohnungsneubau zu beobachten, das Bauvolumen im Tiefbausegment konnte jedoch im Vergleich zu 2019 sogar leicht zulegen. Prognosen gehen von einem durchaus stabilen Bauvolumen der Jahre 2021 und 2022 aus. Es wird mit einem Plus der österreichischen Bauinvestitionen von 3,1 % in 2021 sowie 2,1 % in 2022 gerechnet. Auch für die gesamtwirtschftliche Lage Österreichs wird eine deutliche Erholung und Normalisierung erwartet. Für 2021 wird ein Wirtschaftswachstum um 4,5 % und für 2022 um 3,5 % prognostiziert. Quellen: WKÖ, Bank Austria, Eastern European Construction Forecasting Association, KSH – Hungarian Central Statistical Office, Österreichisches Institut für Wirt- schaftsforschung, Germany Trade and Invest, Romania National Institute of Statistics, ASFINAG, Euroconstruct 6 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 UMSATZ UND ERTRAGSLAGE Trotz Corona-Krise zählt 2020 gemeinsam mit den ver- gangenen Jahren 2018 und 2019 zu den erfolgreichs- ten Geschäftsjahren in der Unternehmensgeschichte von SW Umwelttechnik. Der spätzyklische Charakter der Bauwirtschaft kam dem Unternehmen ebenso zu Gute wie die lange Vorlaufzeit von Projekten. Zusätz- lich waren in den Märkten ausreichend Finanzmittel vorhanden, im Gegensatz zur Liquiditätskrise des Jahres 2009. Bis zum Sommer war die Geschäftsent- wicklung dementsprechend stabil, danach kam es zu ersten Projektverschiebungen und Verzögerungen bei Genehmigungsprozessen. SW Umwelttechnik konnte die Herausforderungen des zurückliegenden Geschäfts- jahres insgesamt gut bestreiten und letztlich sehr gute Ergebnisse erzielen. Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete SW Umwelttechnik Umsatzerlöse in Höhe von EUR 89,3 Mio. (VJ EUR 97,2 Mio.). Die Ertragszahlen liegen aufgrund der relativ stabilen operativen Entwick- lung auf dem Rekordniveau des Vorjahres: Das EBIT beträgt EUR 11,5 Mio. (VJ EUR 11,6 Mio.), das EBITDA beläuft sich auf EUR 15,5 Mio. (VJ EUR 15,4 Mio.), die EBITDA-Marge beträgt somit 17 %. Das Finanzergebnis reduzierte sich aufgrund der Abwertung der BKS Aktie in den übrigen Fi- nanzaufwendungen und den Fremdwährungsbewer- tungen auf EUR -2,6 Mio. (VJ EUR -2,0 Mio.). Die Finanzierungsaufwendungen fielen mit EUR -1,1 Mio. (VJ EUR -1,2 Mio.) etwas niedriger aus als im Vorjahr, der Verlust aus Fremdwährungsbewertungen erhöhte sich auf EUR -1,1 Mio. (VJ -0,8 Mio.). Trotz der bekannten Rahmenbedingungen auf- grund der Covid-19-Krise liegt das Ergebnis vor Steu- ern mit EUR 9,0 Mio. weiterhin auf sehr hohem Niveau (VJ EUR 9,6 Mio.). Das Ergebnis nach Steuern beträgt EUR 6,8 Mio. (VJ EUR 8,1 Mio.). Der Geschäftsbereich Tiefbau und Verkehr wuchs um 12,3 % auf EUR 44,0 Mio. (VJ EUR 39,1 Mio.), dies ist insbesondere auf die verstärkte Projektvergabe in Rumänien infolge der auslaufenden EU-Förderperiode 2014 – 2020 zurückzuführen. Da in Ungarn die Struk- turfonds in der gesamten Periode bereits auf hohem Niveau in Anspruch genommen wurden, entwickelte sich die Bauaktivität im Tiefbausektor rückläufig. Viele Projekte in den Bereichen Kanalisation und Entwäs- serung sowie Straßeninfrastruktur wurden zu einem Abschluss gebracht. Die Vergabe neuer Infrastruk- turprojekte dieses Sektors ist von dem Start der neuen Förderperiode abhängig. In Österreich wurden Entwäs- serungs- und Verkehrsprojekte auf ähnlichem Niveau umgesetzt wie im Vorjahr, das Italiengeschäft brach jedoch infolge der Pandemie zu einem Großteil weg. Der Geschäftsbereich Tiefbau und Verkehr entspricht 49 % (VJ 40 %) des Konzernumsatzes. Der Geschäftsbereich Hochbau und Wohnen war im Gegensatz zum Tiefbausektor von der ange- spannten gesamtkonjunkturellen Entwicklung betrof- fen und schrumpfte um 22,0 % auf EUR 45,3 Mio. (VJ EUR 58,1 Mio.). Insbesondere ab dem Sommer wur- de in Ungarn und Rumänien unter den Industrie- und Gewerbekunden eine abwartende Haltung spürbar. Zusätzlich kam es zu Verzögerungen bei Genehmi- gungsprozessen und -verfahren, wodurch Projektstarts nach hinten verschoben wurden. In Österreich blieben die Umsätze des Hochbausektors stabil, das reduzierte Italiengeschäft wirkte sich jedoch auch hier negativ Geschäftsentwicklung Ergebnisentwicklung In EUR Mio. 2020 2019 Veränderung in % Umsatz 89,3 97,2 -8,2 % EBIT 11,5 11,6 -0,3 % EBITDA 15,5 15,4 + 0,9 % Finanzergebnis -2,6 -2,0 -30,1 % Ergebnis vor Steuern 9,0 9,6 -6,6 % Ergebnis nach Steuern 6,8 8,1 -16,2 % 7 aus. Auf den Geschäftsbereich Hochbau und Verkehr entfällt somit 51 % des Gesamtumsatzes (VJ 60 %). Im größten Markt Ungarn sank der Umsatz infol- ge der beschriebenen Rahmenbedingungen um 14,7 % auf EUR 49,2 Mio. (VJ EUR 57,7 Mio.), der Anteil am Konzernumsatz beträgt 55 % (VJ 59 %). In Rumänien konnten sogar geringfügige Zuwächse verzeichnet werden, der Umsatz stieg um 2 % auf EUR 26,4 Mio. (VJ EUR 25,8 Mio.). Der Anteil am Konzernumsatz stieg auf 29 % (VJ 27 %). Auch in Österreich stieg der Umsatz in Höhe von 4 % auf EUR 12,2 Mio. (VJ EUR 11,7 Mio.). Umsatz nach Geschäftsbereichen In EUR Mio. 2020 in % 2019 in % Tiefbau und Verkehr 44,0 49 39,1 40 Hochbau und Wohnen 45,3 51 58,1 60 Gesamt 89,3 100 97,2 100 Umsatz nach Ländern In EUR Mio. 2020 in % 2019 in % Österreich 12,2 14 11,7 12 Ungarn 49,2 55 57,7 59 Rumänien 26,4 29 25,8 27 Sonstige 1,5 2 2,0 2 Gesamt 89,3 100 97,2 100 Umsatzentwicklung nach Geschäftsbereichen in EUR Mio. Geschäftsbereiche Tiefbau und Verkehr Hochbau und Wohnen 2019 2020 45,3 58,139,1 44,0 Länder Österreich Ungarn Rumänien Sonstige Umsatzentwicklung nach Ländern in EUR Mio. 2020 49,2 26,4 1,5 12,2 57,7 25,8 2,0 11,7 2019 8 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Der Anteil am Konzernumsatz beträgt 14 % (VJ 12 %). Die Konzern-Exportumsätze stiegen trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation in Italien mit dem stabilen Exportmarkt Slowakei geringfügig auf EUR 1,5 Mio. (VJ EUR 2,0 Mio.). VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Aufgrund des reduzierten Umlaufvermögens sank die Bilanzsumme im Jahr 2020 auf EUR 85,5 Mio. (VJ 92,6 Mio.), die langfristigen Vermögens- werte beliefen sich per Ultimo auf EUR 56,0 Mio. (VJ EUR 58,0 Mio.), die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich auf EUR 29,5 Mio. (VJ EUR 34,6 Mio.). Das Eigenkapital stieg weiter auf EUR 20,6 Mio. (VJ EUR 16,6 Mio.), dies ist auf die weiterhin sehr gute Ertragslage zurückzuführen. Die Eigenkapital- quote liegt mit 24,2 % signifikant über dem Vorjahr (VJ 17,9 %). Sowohl die langfristigen als auch die kurzfri- stigen Finanzverbindlichkeiten wurden im abgeschlos- senen Geschäftsjahr reduziert und liegen in Summe bei EUR 49,3 Mio. (VJ EUR 56,0 Mio.). Davon entfallen EUR 38,4 Mio. (VJ EUR 42,5 Mio.) auf langfristige Fi- nanzverbindlichen und EUR 10,9 Mio. auf kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (VJ EUR 13,5 Mio.). Die Netto- verschuldung wurde somit um rund 10 % reduziert und liegt per Ultimo bei EUR 46,5 Mio. (VJ EUR 51,4 Mio.). INVESTITIONEN Der wesentliche Teil der Investitionen im Jahr 2020 floss in den strategischen Wachstumsausbau des Green Field Werks Bukarest. Das größte rumänische Werk wurde um eine weitere Halle vergrößert, außerdem wurde mit der Errichtung zweier zusätzlicher Hallen- schiffe begonnen. Die neu errichtete Fertigungsstraße ermöglicht eine hohe Flexibilität in der Produktion, ab- hängig von Kundenwünschen und Marktbedingungen. In allen Werken wurden Instandhaltungsinvestitionen getätigt. Die Gesamtinvestitionen aus Cashflow-Sicht be- trugen in allen Ländern im Jahr 2020 EUR 7,1 Mio. (VJ EUR 9,9 Mio.). LIQUIDITÄTSENTWICKLUNG Der Cashflow aus dem Ergebnis stieg infolge der wei- terhin sehr guten und stabilen operativen Entwicklung sowie geringerer Zinszahlungen auf EUR 12,4 Mio. (VJ EUR 10,9 Mio.). Der Cashflow aus Working Capi- tal liegt bei EUR -3,4 Mio. (VJ EUR -2,5 Mio.). Somit stieg der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit auf EUR 8,9 Mio. (VJ EUR 8,4 Mio.). Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag der Zah- lungsmittelabfluss mit EUR 5,4 Mio. (VJ EUR 9,7 Mio.) unter dem Vorjahr. Es wurden EUR 7,1 Mio. (VJ EUR 9,9 Mio.) für den Erwerb von sach- und immateriellen Anlagevermögen verwendet. Demge- genüber steht einen Cash-Eingang von EUR 0,4 Mio. (VJ EUR 0,0 Mio.) aus Zahlungen aus Investitions- förderungen, bzw. EUR 1,3 Mio. (VJ EUR 0,1 Mio.) aus Einzahlungen aus Anlagenabgang. Aufgrund der Reduktion der Finanzverbindlichkeiten, bzw. redu- 9 zierter Nutzung der Finanzierungsrahmen sank der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit auf EUR -6,1 Mio. (VJ EUR 4,0 Mio.). Im Vorjahr wirkte die durchgeführte Kapitalerhöhung mit EUR 1,6 Mio. positiv auf den Fi- nanzierungscashflow. Die Veränderung der Zahlungs- mittel beträgt somit EUR -1,5 Mio. (VJ EUR 3,1 Mio.). Die Zahlungsmittel zum Ende der Periode belaufen sich auf EUR 2,9 Mio. (VJ EUR 4,6 Mio.). MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020 beschäftigte SW Umwelttechnik mit 597 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt fast 600 Personen, davon 357 Arbeiterinnen und Arbeiter (VJ 316) sowie 240 Angestellte (VJ 224). Die Personalkosten stiegen infolge der im Vergleich zum Vorjahr höheren Arbeitnehmeranzahl auf EUR 15,1 Mio. (VJ EUR 14,6 Mio.). Der Anteil an weib- lichen Arbeitnehmerinnen betrug im Angestelltenbe- reich 45 %. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr investierte SW Umwelttechnik 148 TEUR (VJ 316 TEUR) in F&E- Projekte. Das Unternehmen widmete sich vorrangig der Weiterentwicklung von Betonrezepten zur Reduk- tion von Zuschlagsstoffen und zur Verbesserung der Materialeigenschaften. Die wichtigste Innovation im Betonbau der vergange- nen Jahrzehnte ist die Entwicklung von Ultra-hoch- festem Beton (UHPC). Produkte und damit Bauwerke aus UHPC verzeichnen eine wesentlich höhere Dauer- haftigkeit, die zu einer längeren Lebensdauer führt als sie jene aus herkömmlichem Beton aufweisen. UHPC eignet sich insbesondere für filigrane Elemente wie Treppen sowie besonders stark belastete Bauwerke wie Säulen und Brücken. Die enorme Druckfestigkeit von UHPC und sein aus- gesprochen dichtes Gefüge ermöglichen es, Rohstoffe sowie Energieaufwendungen und CO 2 -Emissionen im hohen zweistelligen Bereich einzusparen. SW Umwelt- technik engagiert sich in Kooperationen mit der ETH und Empa in Zürich sowie der TU Graz in der Weiter- entwicklung Ultra-hochfesten Betons. Forschung und Entwicklung Ausgaben Forschung und Entwicklung In EUR Mio. 2020 2019 2018 Forschung und Entwicklung 0,1 0,3 0,2 Betriebsleistung In TEUR 2020 2019 2018 Betriebsleistung 91.677 97.814 78.132 Betriebsleistung / Mitarbeiter/in 154 181 170 Veränderung zum VJ in % -15,1 6,6 20,9 Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Österreich Ungarn Rumänien Konzern männlich weiblich männlich weiblich männlich weiblich männlich weiblich Arbeiter 27 0 129 4 194 3 350 7 Angestellte 19 20 80 62 33 26 132 108 Gesamt 46 20 209 66 227 29 482 115 10 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 SW Umwelttechnik notiert mit 725.999 Stück Aktien, im „standard market auction“ der Wiener Börse, die Gesamtheit der Aktien entspricht einem Grundkapital von 5.278 TEUR. Die Wolschner Privatstiftung hält mit 290.000 Ak- tien 39,94 % des ausgegebenen Aktienkapitals der SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG. Großaktionäre mit mehr als 5 % gehaltenen Aktien sind die VBG Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH (100%ige Tochter der BKS Bank AG), Heinz Wol- schner (persönlich) und Bernd Wolschner (persönlich). Ein weiterer Großaktionär mit mehr als 4 % gehaltenen Aktien ist Klaus Einfalt (persönlich). Die restlichen Ak- tien befinden sich im Streubesitz. Es existieren keine Beschränkungen, die Stimm- rechte oder die Übertragung von Aktien betreffen. Es gibt auch keine Aktionärinnen bzw. Aktionäre sowie am Kapital beteiligte Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeit- nehmer, die Kontrollrechte besitzen. Die Mitglieder des Vorstandes haben folgende er- weiterte Befugnisse betreffend die Möglichkeit, Aktien auszugeben und zurückzukaufen: Das mit Hauptversammlungsbeschluss vom 3. Mai 2016 genehmigte Kapital beträgt 2.398 TEUR. Die Ermächtigung des Vorstandes gemäß § 169 AktG be- steht bis 8. Juni 2021. Es bestehen keine ausstehenden Einlagen. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 3. Mai 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapi- tal der Gesellschaft durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne Nennwert ohne weiteren Beschluss der Hauptversammlung herabzusetzen, wobei der Auf- sichtsrat ermächtigt ist, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu be- schließen. Mit dem Hauptversammlungsbeschluss vom 4. Mai 2017 wurde der Aufsichtsrat ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, unter Ausschluss des gesetz- lichen Bezugsrechts der Aktionäre, auf jede gesetzlich zulässige Art an die Mitglieder des Vorstandes zu ver- äußern. Die Ermächtigung des Aufsichtsrates besteht bis 3. Mai 2022. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 5. Mai 2020 wurde der Vorstand gemäß § 65 Abs 1 Z 8 AktG neuerlich dazu zu ermächtigt, bis zum 6. November 2022, eigene Aktien bis zu einem Anteil von höchstens 10 % des Grundkapitals zu erwerben (Gesamterwerbs- volumen), wobei der geringste beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert maximal 30 % unter und der höchste Gegenwert maximal 10 % über dem durch- schnittlichen Börseschlusskurs der dem Rückerwerb vorhergehenden drei Börsetage betragen darf. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise und auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden. Der Handel in eige- nen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Der Vorstand wurde darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von fünf Jahren die eigenen Aktien auf jede gesetzlich zuläs- sige Art wieder zu veräußern, wobei der Vorstand er- mächtigt ist, für die Veräußerung eigener Aktien eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot unter Ausschluss des Bezugsrechts zu beschließen, wenn die eigenen Aktien als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In- und Ausland verwendet oder im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungs- oder Aktienoptionsprogramms an Arbeitnehmer, leitende Angestellte, Mitglieder des Vorstands/der Geschäfts- führung der Gesellschaft oder eines mit ihr verbun- denen Unternehmens gewährt werden. Angaben gem. § 243a UGB 11 Risikobericht Zusätzlich wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft durch Einziehung die- ser eigenen Aktien ohne Nennwert ohne weiteren Be- schluss der Hauptversammlung herabzusetzen, wobei der Aufsichtsrat ermächtigt ist, Änderungen der Sat- zung, die sich durch die Einziehung von Aktien erge- ben, zu beschließen. Es existieren keine Vereinbarungen, an denen die Gesellschaft beteiligt ist und die bei einem Kontroll- wechsel in der Gesellschaft infolge eines Übernahme- angebots wirksam werden, sich ändern oder enden. Es existiert derzeit kein öffentliches Übernahmeangebot, das Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und dem Vorstand und den Aufsichtsrats- mitgliedern oder Arbeitnehmern notwendig machen würde. SW Umwelttechnik betreibt gemäß des Österreichi- schen Corporate Governance Kodex ein formalisiertes, einheitliches und konzernweites Risikomanagementsy- stem. Dieses stellt eine frühzeitige Identifikation und Steuerung von potentiellen Risiken sicher und ermög- licht im Idealfall das Erreichen weiterer Wettbewerbs- vorteile. Elementarer Bestandteil des Risikomanagements ist das Berichtswesen über positive und negative Ab- weichungen von Unternehmenszielen und -kennzahlen. Dem Vorstand sowie den leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern obliegt die Aufgabe, diese Berichte zu analysieren, entsprechende Maßnahmen abzuleiten und so unternehmerische Chancen bestmöglich zu nut- zen. COVID-19 Um den Herausforderungen durch die Covid-19-Pande- mie zu begegnen und die mit ihr einhergehenden un- ternehmerischen Risiken bestmöglich zu reduzieren, wurden im zurückliegenden Geschäftsjahr besondere Schutzmaßnahmen für den laufenden Produktions- betrieb getroffen. Im März zum Zeitpunkt des ersten Lockdowns vereinbarte die Unternehmensleitung mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Österreich unverzüglich einen Betriebsurlaub, der es ihnen er- möglichte, sich häuslich zu isolieren und so soziale Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Parallel erfolgte die Ausarbeitung eines Sicherheits- und Hy- gienekonzepts. Anschließend wurde die Produktion unter Einhaltung strenger Sicherheitsmaßnahmen wieder aufgenommen. Zu diesen zählte die Bereitstel- lung von Desinfektionsmittel und Mund-Nasen-Schutz- Masken an allen Standorten sowie die bedarfsweise Testung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter außerhalb des Produktionsbetriebs wurden angewiesen, ihren Tätigkeiten von Zuhause aus nachzugehen. Die entspre- chenden technischen Voraussetzungen wurden von SW Umwelttechnik getroffen und die Option des mobilen Arbeitens auch im weiteren Jahresverlauf angeboten. 12 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Nach dem ersten Lockdown nahm das Unternehmen in Österreich zunächst für einige Wochen die Möglichkeit der Kurzarbeit in Anspruch, danach konnte der Produk- tionsbetrieb in Österreich mit Festlegung der Sicher- heits- und Hygienemaßnahmen wieder vollumfänglich aufgenommen werden. In den Produktionseinheiten in Ungarn und in Rumänien wurde durchgehend unter Einhaltung der strengen Sicherheitsmaßnahmen pro- duziert. Im Laufe des weiteren Jahres und aktuell konn- te die Produktion in allen Ländern mit dem festgelegten Sicherheits- und Hygienekonzepts betrieben werden. Die Verwaltung wurde und wird unter Einhaltung der strengen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen soweit wie möglich im Wechselbetrieb und mit Home-Office Lösungen abgewickelt. Staatshilfen wurden nicht in Anspruch genommen. RISIKOMANAGEMENT Das unternehmensweite Risikomanagement ist in die Aufbau- und Ablauforganisation integriert und bildet mit dem Berichtswesen die Basis für den regelmä- ßigen Informationsaustausch zwischen den einzelnen Unternehmen der Gruppe, dem Vorstand und dem Auf- sichtsrat. Der Vorstand trägt die Letztverantwortung, er koordiniert das strategische Risikomanagement und verantwortet Strategie und Erreichung der Unterneh- mensziele. Für Überwachung und Steuerung potenti- eller Risikoquellen sind alle Unternehmen und jeder ihrer leitenden Angestellten im operativen Geschäft selbstverantwortlich. Erweiterte Vorstandsitzungen dienen der ge- meinsamen Aufarbeitung, Analyse und Dokumentation größerer Risikoentscheidungen. Verantwortlich für Koordination, Sicherung und Steuerung des Konzernri- sikos ist das Konzerncontrolling, das wiederum an den Vorstand berichtet. Das Risikomanagement im abgelaufenen Ge- schäftsjahr 2020 befasste sich prioritär mit den betrieblichen Herausforderungen durch die Covid- 19-Pandemie, die die Ausarbeitung von Sicherheits- und Rohstoffbeschaffungskonzepten zur Aufrechter- haltung der Produktion sowie die zeitweise Umstellung auf Kurzarbeit erforderte. Übergeordnet galt es den unternehmerischen Risiken durch die abfallende Kon- junktur, verzögerten Abwicklungsprozessen und einge- schränkter Mobilität zu begegnen. Um Produktionska- pazitäten rasch an Nachfrageänderungen anzupassen, befasste sich das Risikomanagement mit der Sicherung von Roherträgen und der intensiven Beobachtung der Marktentwicklungen. Die erhöhten Risiken durch die volatile Marktum- gebung wurden unter Berücksichtigung von Progno- sen, Eintrittswahrscheinlichkeiten und Auswirkungen untersucht, um eine Basis zur besseren Steuerung dieser zu erhalten. So wurden folgende Hauptrisiken identifiziert: • Gesetzliche und wirtschaftliche Risiken • Betriebliche Risiken • Finanzwirtschaftliche Risiken Diese Hauptrisiken und die damit verbundenen Kon- trollaktivitäten wurden dem Prüfungsausschuss in zwei Sitzungen präsentiert und unterliegen laufenden Anpassungen durch den Vorstand. 13 GESETZLICHE & WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN Branchenrisiko Gesamtwirtschaftliche Faktoren wie die allgemeine Entwicklung der Konjunktur, die Finanzierungsmög- lichkeiten der öffentlichen Hand sowie umweltpoli- tische und umweltrechtliche Rahmenbedingungen beeinflussen die Sektoren, in denen SW Umwelttechnik aktiv ist. Die Bauwirtschaft unterliegt insbesondere in den Wintermonaten einem branchenspezifischen Ein- fluss der Wetterlage auf den Ablauf von Bauvorhaben und damit auch auf die Ertragssituation. Die Unabhängigkeit in zwei Geschäftsbereichen sowie die mehrerer Länder begünstigt die Steuerung dieser Branchenrisiken. Unterschiedliche Marktpoten- tiale können genutzt und saisonale wie länderspezi- fische Schwankungen ausgeglichen bzw. abgeschwächt werden. Ein flexibler Einsatz von Ressourcen trägt zudem zur Optimierung entlang der gesamten Wert- schöpfungskette bei. Marktrisiko Die Konjunkturentwicklung in Europa ist für die Ge- schäftsentwicklung von primärer Bedeutung. Im EU- Förderbudget 2014 – 2020 ist die Finanzierung der kommunalen Investitionen in den Wachstumsmärkten Zentral- und Osteuropa fixiert. Ausschlaggebend für SW Umwelttechnik sind vor allem die Subventionen durch die Europäische Union in den Bereichen Straßen- und Bahninfrastruktur sowie Abwasserbehandlung. Eine umfassende Produktpalette sowie die ge- ografische Aufteilung von SW Umwelttechnik lassen eine Steuerung des Marktrisikos zu. In allen seinen Märkten strebt das Unternehmen die bestmögliche Kostenposition an: Hohe Standards und moderne Anla- gen ermöglichen sowohl eine effiziente Produktion als auch eine flexible Anpassung an Nachfrageänderungen, die dem Unternehmen eine sehr gute Position am Markt einbringt. Laufende Produktinnovationen und -adapti- onen ebnen zudem den Weg in neue Marktnischen. In insgesamt sechs Länder exportiert SW Umwelttechnik seine Produkte. Zu diesen zählen Italien, Deutschland, Slowenien, Moldawien sowie die Slowakei. Weitere Risikominimierung wird durch internes Controlling und den laufenden Vergleich der Betriebe mittels internen Benchmarkings erreicht. Das Ziel der Kostenführerschaft in allen wichtigen Bereichen wird zudem anhand Wettbewerbsanalysen nach dem Best Practice-Prinzip verfolgt. BETRIEBLICHE RISIKEN Anlagenrisiko Die Produktion in den Werken von SW Umwelttechnik erfolgt je nach Anlage und Nachfrage ein- und mehr- schichtig arbeitend. Somit ist eine branchenübliche Abhängigkeit von den Anlagen gegeben, die aber durch den Einsatz moderner Maschinen mit geringerem Störungs- und Ausfallsrisiko reduziert werden kann. Dem bestehenden Restrisiko wird durch umfang- reiche Schulungen der zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mittels eines klar definierten Instandhaltungsprogramms entgegengewirkt. Im Fall trotzdem auftretender produktionsbedingter Verzöge- rungen, besteht prinzipiell die kurzfristige Möglichkeit auch auf andere Werke der Gruppe auszuweichen. Im Geschäftsjahr 2020 gab es keine Maschinenausfälle. 14 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Beschaffungsmarktrisiko Als produzierendes Unternehmen ist SW Umwelt- technik Preisschwankungen bei der Beschaffung von Rohstoffen ausgesetzt. In erster Linie erfolgt die Be- schaffung über den EU-Markt. Von mehreren Faktoren abhängig, unterliegt insbesondere der Stahlpreis relativ großen Schwankungen. Bei Großprojekten vereinbart SW Umwelttechnik daher bereits bei Auftragseingang eine vertragliche Preisbindung, um so den Risikofaktor der Stahlpreisschwankung zu minimieren. Zur weite- ren Risikosteuerung tragen das spezielle Auswahlver- fahren von Lieferanten und laufende Überwachungs- prozesse bei. Terminrisiko Die Zusicherung von Leistungs- und Termingarantien ist bei Großaufträgen durchwegs üblich. Um dem An- spruch der Zuverlässigkeit gerecht zu werden, legt SW Umwelttechnik bei jedem Projekt höchsten Wert auf Termin- und Leistungstreue. Eine IT-gestützte Projekt- abwicklung unter Einbindung von Kalkulations-, Ferti- gungs- und Montageplanungssystemen trägt dazu bei, das Terminrisiko zu minimieren. Sollte es dennoch zu Verzögerungen oder Ausfällen in einem Werk kommen, erfolgt die Lieferung aus einem anderen Werk. IT-Risiken Moderne und dezentral installierte IT-Systeme tragen bei, das Risiko von Ausfällen der Datenverarbeitung gering zu halten. Eine regelmäßige, komplette Datensi- cherung an mehreren Standorten erhöht die Sicherheit zusätzlich. Durch die konzernweite Verwendung von SAP als Management-Informationssystem ist eine effiziente Kommunikation und Planung zwischen den Standor- ten gewährleistet. Integrierte Kontrollmechanismen sorgen für die Stabilität und Funktionsfähigkeit des Programms. Umweltrisiko SW Umwelttechnik produziert umweltgerechte Pro- dukte für eine ressourcenschonende Nutzung der Umwelt. Unterschiedliche Umweltrisiken, die sich in einem produzierenden Betrieb ergeben können, mini- miert das Unternehmen durch gezielte und effektive Maßnahmen. Betriebsleiter wie Umweltbeauftragte überprüfen und evaluieren regelmäßig die Umwelt- schutz- und Sicherheitsvorkehrungen zur Erreichung der Umweltschutzziele. Personalrisiko Ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Er- folg eines jeden Unternehmens sind seine Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter. Fortbildungsprogramme und transparente Kommunikationsflüsse unterstützen die Belegschaft von SW Umwelttechnik in ihrer Arbeit und fördern Motivation und Zusammenarbeit. Weitere wichtige Bestandteile der Personalpolitik des Unterneh- mens sind die direkte Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verbesserungs- und Änderungs- prozesse, selbstverantwortliche Aufgabenbereiche sowie ein attraktives Entlohnungssystem. Ungarn und Rumänien wiesen auch 2020 im Europavergleich eine niedrige Arbeitslosenquote auf, der Fachkräftemangel entschärfte sich daher nur geringfügig. 15 FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Forderungsausfallrisiko Mit der Versicherung von Kundenforderungen kann SW Umwelttechnik dem Risiko von Zahlungsausfällen in den meisten bearbeiteten Ländern entgegenwir- ken. Diese Vorgangsweise sieht für jeden Kunden ein Kreditlimit vor, das mit steigender Kundenkenntnis erhöht werden kann. Zudem besteht ein strenges For- derungsmanagement, das – sofern notwendig – auch mit gerichtlicher Unterstützung arbeitet, um das Aus- fallrisiko zu minimieren. Liquiditätsrisiko Die Sicherstellung einer gesunden finanziellen Basis zählt zu den wichtigsten Aufgaben der strategischen Unternehmensführung. Als wichtigste Steuerungs- größen des Liquiditätsrisikos sind die mittel- und langfristige Feststellung des Finanzbedarfs zusammen mit dem Working Capital Management als Hauptbe- standteile der Liquiditätsplanung sowie das unter- nehmensweites Cash-Reporting und die Analyse der Geldumschlagdauer zu sehen. SW Umwelttechnik legt großen Wert auf ein partnerschaftliches und transpa- rentes Verhältnis zu den kreditgebenden Banken, das dazu beiträgt, Risiken rechtzeitig zu identifizieren und Zahlungsengpässe zu vermeiden. Die Finanzierung der SW Gruppe erfolgt zu einem hohen Anteil durch Bankdarlehen, die vor allem für die Modernisierungs- und Expansionsfinanzierung in Ungarn und Rumänien in den Jahren 2005 bis 2008 aufgenommen wurden. Damit ist die Finanzierung der SW Gruppe mit an die wirtschaftlichen Rahmen- bedingungen angepassten Tilgungsprofilen und der Zusage der jährlichen Prolongation der kurzfristigen Obligos langfristig gesichert. Der bestehende operative Liquiditätsbedarf kann aus den vorhandenen liquiden Mitteln und den bestehenden Finanzierungsrahmen gedeckt werden. Die Konzernholding SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG unterstützt die operativen Tochtergesell- schaften innerhalb des Konzerns per 31.12.2020 mit Patronatserklärungen in Höhe von EUR 14,0 Mio. (VJ EUR 13,2 Mio.). Währungsrisiken Da die Import-/Exportrate in Fremdwährungsländer derzeit unter 10 % liegt und ein Ausgleich von Zah- lungsverpflichtungen aus Verkaufserlösen derselben Währung besteht, sind nur beschränkte zahlungswirk- same Währungsrisiken anzunehmen. Zahlungen zwi- schen unterschiedlichen Währungsregionen ergeben sich aus konzerninternen Dividenden- und Darlehens- flüssen, weitere Wechselkursabhängigkeiten kommen bei der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Konzernwährung EUR auf. Durch das Investitionsprogramm in Ungarn und Rumänien besteht ein verstärktes Wechselkursrisiko. Aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist mit Volatilität bei der Wertentwicklung der Fremd- währungen RON und HUF zu rechnen. Die Auswirkung der Wechselkursänderung auf das Ergebnis ist im Konzernanhang unter Punkt 9.4. beschrieben. Zinsrisiken Im Konzernanhang unter Punkt 9.4. ist die Auswirkung der Zinssatzänderung auf das Ergebnis beschrieben. 16 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Impairment-Test SW Umwelttechnik wendet im Anschluss an die Unter- nehmensplanung sowie anlassbezogen aufgrund von „Triggering Events“ Werthaltigkeitstests von Vermö- gens- und Firmenwerten an, die bei negativem Ergeb- nis zur teilweisen oder vollständigen Abwertung führen können. Eine Abwertung erfolgt, sobald die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte über deren Nutzungs- wert (value in use) oder den bei einer Veräußerung erzielbaren Werten (fair value less cost of disposal) liegen. Eine Zuschreibung erfolgt, wenn zum Berichts- stichtag Anhaltspunkte vorliegen, dass die Gründe der Wertminderung nicht mehr bestehen oder sich verrin- gert haben sowie die Nutzungswerte (value in use) oder die bei einer Veräußerung erzielbaren Werte (fair value less cost of disposal) der betroffenen Vermögenswerte über deren Buchwerten liegen. Auf Gesellschaftsebene werden die Firmenwerte, das Sachanlagevermögen so- wie das Working Capital getestet. Die Berechnung erfolgt unter Anwendung des genehmigten Budgets 2021 sowie basierend auf Schät- zungen der Folgejahre entsprechend der Vorschriften des Standards IAS 36. Der Impairment Review des Fir- menwertes hat zu keinen ergebniswirksamen Abschrei- bungen geführt. Der Werthaltigkeitstest wurde für den zu der un- garischen zahlungsmittelgenerierenden Einheit zuge- ordneten Firmenwert mit einem Gesamtkapitalkosten- satz nach Steuern von 8,8 % ermittelt. BERICHT ÜBER WESENTLICHE MERK- MALE DES INTERNEN KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS IN HIN- BLICK AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGS- PROZESS Die Organisation der internen Kontrolle des Rech- nungslegungsprozesses wird im vorliegenden Bericht behandelt. Der Vorstand verantwortet die Einrichtung des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems, das den Anforderungen des Unternehmens entspricht. Das interne Kontrollsystem des Rechnungsle- gungsprozesses ist darauf ausgerichtet, das Manage- ment dahingehend zu unterstützen, dass es dieses be- fähigt, eine effektive Kontrolle der Rechnungslegung zu gewährleisten und eine kontinuierliche Verbesse- rung herbeizuführen. Die Implementierung erfolgte über interne Richtlinien und Vorschriften, zusätzlich wurden Bedingungen geschaffen, in denen spezifische Kontrollmaßnahmen in den Schlüsselprozessen des Rechnungswesens ablaufen können. Den Anforderun- gen eines effektiven Kontrollsystems entsprechend wurden die Verantwortungsbereiche in die Unterneh- mensorganisation eingegliedert. 17 Risikobeurteilung Das leitende Management, der Vorstand und der Auf- sichtsrat erheben und überwachen potentielle Risiken des Rechnungslegungsprozesses und treffen im An- schluss eine Einschätzung der Relevanz und Eintritts- wahrscheinlichkeit. Die zuständigen Stellen evaluieren die durchge- führten Kontrollmaßnahmen jährlich auf Basis eines risikoorientierten Modells. Eine fehlerhafte Finanz- berichterstattung könnte durch unterschiedliche Fak- toren ausgelöst werden, denen im Vorfeld entgegenge- wirkt werden kann. Das Fehlerrisiko kann etwa durch die Vereinfachung der Bilanzierungsgrundsätze und die Vereinheitlichung der Grundsätze für die Bewer- tung von Vermögensgegenständen verringert werden. Das Risiko der fehlerhaften Finanzberichterstattung kann sich aufgrund eines komplexen oder sich spon- tan verändernden Geschäftsumfelds erhöhen. Für die erstellten Schätzungen besteht das immanente Risiko, dass zukünftige Entwicklungen von den zugrundelie- genden Prognosen abweichen. Besonders relevant sind die Schätzungen folgender Inhalte des Jahresabschlus- ses: Sozialkapital, Ausgang von Rechtsstreitigkeiten, Forderungseinbringlichkeit sowie Werthaltigkeit von Beteiligungen und Vorräten. Um das Risiko einer Fehl- einschätzung zu minimieren, werden bedarfsweise ex- terne Experten zugezogen und öffentlich zugängliche Quellen verwendet. Kontrollmaßnahmen Neben Vorstand und Aufsichtsrat umfasst das allgemei- ne Kontrollumfeld auch die mittlere Managementebe- ne. Durch Anwendung sämtlicher Kontrollmaßnahmen im laufenden Geschäftsprozess wird potentiellen Feh- lern und Abweichungen in der Finanzberichterstattung vorgebeugt. Treten trotzdem Fehler auf, können diese rasch identifiziert und korrigiert werden. Die Kontroll- maßnahmen umfassen eine Vielzahl von Schritten – von der Durchsicht der Periodenergebnisse durch das Management, der spezifischen Überleitung von Konten bis zur Analyse von fortlaufenden Prozessen im Rech- nungswesen. Die Kontrolle wichtiger Tätigkeiten unter- liegt außerdem dem Vier-Augen-Prinzip. Kontrollmaßnahmen der IT-Sicherheit sind ein weiterer wichtiger Bestandteil des internen Kontroll- systems. Die zurückhaltende Vergabe von IT-Berech- tigungen erlaubt es, sensible Tätigkeiten zu trennen und letztlich zu unterstützen. Für Rechnungslegung und Finanzberichterstattung wird das Programm SAP verwendet. Alle Systeme verfügen über integrierte Kon- trollmechanismen, wodurch die Funktionsfähigkeit gewährleistet wird. 18 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Information und Kommunikation In regelmäßigen Abständen überprüft und aktualisiert das Management die Richtlinien und Vorschriften der Finanzberichterstattung. Die mit dieser in Zu- sammenhang geltenden Vorschriften werden dazu in verschiedenen Arbeitsgruppen diskutiert, wobei auch Abteilungsleiter und führende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Rechnungswesen involviert sind. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deren Tätigkeit im Einflussbereich liegt, werden zudem in- formiert. Die Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit der Einhaltung der Richtlinien und Vorschriften und identifizieren darüber hinaus Schwachstellen und Ver- besserungspotentiale im Rechnungswesen. Überwachung Die konzernweite kontinuierliche Überwachung liegt im Verantwortungsbereich des Vorstandes und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Konzerncontrol- ling. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regel- mäßig über den Geschäftsverlauf und allfällige Abwei- chungen. Zusätzlich sind das obere Management sowie die Abteilungsleiter für die Überwachung ihrer jewei- ligen Bereiche zuständig. In regelmäßigen Abständen werden Plausibilitätsprüfungen vorgenommen. Gesammelt werden diese Ergebnisse unter ande- rem in monatlichen Finanzberichten, die folgendes um- fassen: Die Entwicklung der Umsätze aufgegliedert auf Segmente, die Liquidität, den Stand der Forderungen und Vorräte sowie weitere wichtige und zur Steuerung notwendige Daten. Die zu veröffentlichenden Abschlüsse werden so- wohl von leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rechnungswesens als auch vom Vorstand einer abschließenden Prüfung unterzogen. Zumindest zweimal jährlich berichtet der Vor- stand dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats über das Kontrollsystem. Der Prüfungsausschuss ist mit der Überwachung des Kontrollsystems betraut, beo- bachtet den Rechnungslegungsprozess, beschäftigt sich mit dessen Integrität, untersucht die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanage- ments durch Einbeziehung externer Partner, prüft die Unabhängigkeit der Abschlussprüfer sowie die Ange- messenheit der Nichtprüfungsleistungen und die Ab- schlussprüfung. Die Wirksamkeit des Kontrollsystems wurde bestätigt. Eine kontinuierliche Verbesserung der Effizienz und Exaktheit wird fortlaufend angestrebt. 19 zögerte Folge der Pandemie eine Abschwächung für diesen Wirtschaftssektor zu erwarten ist. Unsere Ge- schäftsbereiche und Kernmärkte werden sich innerhalb dessen unterschiedlich entwickeln: Der dieses Jahr von der Rezession stärker betroffene Hoch- und Wohnbau wird vom kommenden allgemeinen Wirtschaftsauf- schwung stärker profitieren als der Geschäftsbereich Tiefbau und Verkehr, dessen Entwicklung wiederum von Projektvergaben im Rahmen der neuen EU-Förder- periode abhängt. In diesem Zusammenhang positiv zu bewerten ist das neue EU-Budget bis 2027 mit erhöhten Finanzmitteln für Struktur- und Kohäsionspolitik. Ins- gesamt geben die aktuellen Entwicklungen Grund zur Annahme, dass der Baubranche eine baldige Wieder- aufnahme der Normalität bevorsteht. Trotz anhaltender Pandemie blickt SW Umwelt- technik auf eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre seit Bestehen zurück und mit dem weiterhin hohen Po- tential der drei Kernmärkte optimistisch in die Zukunft. Klagenfurt, am 18. März 2021 Klaus Einfalt János Váczi Vorstand der SW Umwelttechnik Ausblick Auf eine Phase der außergewöhnlich starken Kon- junktur, insbesondere in Osteuropa, folgte aufgrund der Covid-19-Pandemie ein Geschäftsjahr voller wirt- schaftlicher Unsicherheiten. Dank des hohen Engage- ments aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der flexiblen Steuerung durch die Marktentwicklungen, gelang es trotzdem die Unternehmensziele für 2020 zu erreichen. Wir blicken daher mit Optimismus auf das aktuelle Geschäftsjahr. Die wirtschaftlichen Folgewirkungen der weiterhin bestehenden Pandemie sind noch immer nicht vollumfänglich abschätzbar, es bedarf einer lau- fenden Beobachtung der Märkte und der Baubranche. Für alle drei Kernmärkte der SW Umwelttechnik wird nach dem Konjunktur-Einbruch in 2020 zwar ein deut- liches Wirtschaftswachstum erwartet, insbesondere im Bereich der Bauwirtschaft herrscht jedoch eine starke Abhängigkeit von der Bewilligung von Förderungen und Investitionsbeiträgen, weswegen als zeitver- 20 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 1-12/2020 In TEUR Anhang 1-12/2020 1-12/2019 1. Umsatzerlöse 4.1 89.274 97.242 2. Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen 4.2 2.403 572 3. Sonstige betriebliche Erträge 4.3 549 532 4. Materialaufwand und sonstige bezogene Herstellungsleistungen 4.4 -51.814 -58.765 5. Personalaufwand 4.5 -15.078 -14.560 6. Abschreibungen 4.6 -3.992 -3.813 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.7 -9.793 -9.620 8. Betriebsergebnis 11.549 11.588 9. Finanzerträge 4.8 19 29 10. Finanzierungsaufwendungen 4.9 -1.085 -1.146 11. Fremdwährungsbewertungen -1.131 -779 12. Übrige Finanzaufwendungen 4.10 -365 -73 13. Finanzergebnis -2.562 -1.969 14. Ergebnis vor Steuern 8.987 9.619 15. Ertragsteueraufwendungen 4.11 -2.206 -1.530 16. Ergebnis nach Steuern 6.781 8.089 davon entfallen auf Gesellschafter des Mutterunternehmens 6.781 8.089 In EUR Ergebnis je Aktie (verwässert=unverwässert) 4.12 9,34 12,18 2121 Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum 1-12/2020 In TEUR Anhang 1-12/2020 1-12/2019 1. Ergebnis nach Steuern 6.781 8.089 2. Währungsumrechnung 5.1 -2.249 -775 3. Sonstiges Ergebnis, welches in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wird -2.249 -775 4. Neubewertung von leistungsorientierten Verpflichtungen 5.2 -52 -525 5. Sonstiges Ergebnis, welches nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wird -52 -525 6. Summe Sonstiges Ergebnis -2.301 -1.300 7. Gesamtergebnis 4.480 6.789 davon entfallen auf Gesellschafter des Mutterunternehmens 4.480 6.789 22 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Konzernbilanz zum 31.12.2020 In TEUR Anhang 31.12.2020 31.12.2019 Langfristige Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte 6.1 666 733 Sachanlagen 6.2 49.588 49.712 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 6.3 2.736 3.645 Finanzinvestitionen 6.4 1.207 1.529 Forderungen und sonstige Vermögenswerte 6.7 1.105 990 Latente Steueransprüche 6.5 707 1.405 56.009 58.014 Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte 6.6 15.898 13.617 Forderungen und sonstige Vermögenswerte 6.7 10.690 15.150 Liquide Mittel 6.8 2.878 4.599 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 6.15 0 1.257 29.466 34.623 85.475 92.637 AKTIVA 23 In TEUR Anhang 31.12.2020 31.12.2019 Eigenkapital Gezeichnetes Kapital 6.9 5.278 5.278 Kapitalrücklage 6.9 6.862 6.862 Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung 6.10 -12.684 -10.435 Kumulierte Ergebnisse 6.11 21.186 14.893 20.642 16.598 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten 6.12 38.396 42.484 Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen 6.13 4.135 4.282 Latente Steuerschulden 6.5 371 303 42.902 47.069 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten 6.12 10.938 13.538 Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 6.14 10.993 15.349 Zur Veräußerung gehaltene Schulden 6.15 0 83 21.931 28.970 85.475 92.637 PASSIVA 24 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum 1-12/2020 In TEUR An- hang Ge- zeichnetes Kapital (Grundka- pital) Kapital- rücklage Eigene Anteile Aus- gleichs- posten aus Währungs- umrech- nung Neu- bewer- tungsrück- lage Rückla- ge für Neubewer- tung von leistungso- rientierten Verpflich- tungen Gewinn- rücklage Summe Eigen- kapital Stand 1.1.2019 4.798 5.956 -407 -9.660 1.588 -2.043 7.982 8.214 Ergebnis nach Steuern 4. 0 0 0 0 0 0 8.089 8.089 Sonstiges Ergebnis 5. 0 0 0 -775 0 -525 0 -1.300 Gesamtergebnis 0 0 0 -775 0 -525 8.089 6.789 Kapitalerhöhung 6.9 480 1.085 0 0 0 0 0 1.565 Verkauf eigener Aktien 6.9 0 -179 407 0 0 0 0 228 Dividendenauszahlung 9.1 0 0 0 0 0 0 -198 -198 Stand 31.12.2019 5.278 6.862 0 -10.435 1.588 -2.568 15.873 16.598 Stand 1.1.2020 5.278 6.862 0 -10.435 1.588 -2.568 15.873 16.598 Ergebnis nach Steuern 4. 0 0 0 0 0 0 6.781 6.781 Sonstiges Ergebnis 5. 0 0 0 -2.249 0 -52 0 -2.301 Gesamtergebnis 0 0 0 -2.249 0 -52 6.781 4.480 Dividendenauszahlung 9.1 0 0 0 0 0 0 -436 -436 Stand 31.12.2020 5.278 6.862 0 -12.684 1.588 -2.620 22.218 20.642 Kumulierte Ergebnisse 25 Konzern-Cash Flow Statement für den Zeitraum 1-12/2020 In TEUR Anhang 1-12/2020 1-12/2019 Ergebnis vor Steuern 8.987 9.619 Abschreibungen 3.992 3.813 Bewertungsergebnis IAS 40 - Wertveränderung bei Sachanlagen - und IFRS 9 - Finanzinvestitionen 1.101 660 Zuschreibung in Sachanlagen 0 -189 +Verluste / -Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen -55 -17 Zinsergebnis und Dividenden 1.066 1.123 Gezahlte Zinsen -1.287 -1.769 Erhaltene Zinsen 21 3 Veränderung langfristiger Rückstellungen -264 -1.391 Gezahlte Ertragsteuern -1.203 -946 Cash Flow aus dem Ergebnis 12.358 10.906 Veränderung der Vorräte -3.095 -1.537 Veränderung der Forderungen und sonstige Vermögenswerte 3.116 -560 Veränderung der anderen kurzfristigen Verbindlichkeiten -3.443 -400 Cash Flow aus Working Capital -3.422 -2.497 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 8.936 8.409 Zahlungen aus Investitionsförderungen 384 0 Erwerb von Sach- und immateriellen Anlagevermögen 7.1 -7.091 -9.862 Erhaltene Dividenden 0 21 Einzahlungen aus Anlagenabgang 1.302 94 Cash Flow aus Investitionstätigkeit -5.405 -9.747 Dividendenauszahlungen -436 -198 Verkauf eigener Aktien 0 228 Kapitalerhöhung 0 1.565 Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 3.615 3.854 Rückzahlungen Finanzverbindlichkeiten -7.132 -3.734 Veränderung der Nutzung bestehender Rahmen -2.119 2.369 Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit -6.072 4.084 Währungsdifferenzen 1.015 395 Veränderung der Zahlungsmittel -1.526 3.141 Zahlungsmittel zum Anfang der Periode 4.599 1.495 Veränderung der Zahlungsmittel -1.526 3.141 Währungsdifferenzen aus liquiden Mitteln -195 -37 Zahlungsmittel zum Ende der Periode 2.878 4.599 26 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 KKoonnzzeerrnnaannhhaanngg ffüürr ddaass GGeesscchhääffttssjjaahhrr 22002200 1 ALLGEMEINES Die SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG ist Muttergesellschaft eines in Mitteleuropa tätigen Konzerns zur Herstellung von Betonfertigteilen in den Bereichen Tiefbau & Verkehr sowie Hochbau & Wohnen. Die SW Umwelt- technik Stoiser & Wolschner AG hat ihren Sitz in Klagenfurt, Österreich und ist im Firmenbuch beim Landesgericht Klagenfurt unter der Firmenbuchnummer 109859h eingetragen. Die Adresse der SW Umwelttechnik Stoiser & Wol- schner AG lautet Bahnstraße 89, 9020 Klagenfurt, Österreich. Der Konzernabschluss wird in Euro, wenn nicht anders angegeben gerundet auf die nächsten Tausend, dargestellt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können rundungsbedingt Rechendifferenzen ent- stehen. 2 KONSOLIDIERUNGSKREIS Der konsolidierte Jahresabschluss umfasst die SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG, Klagenfurt, und die in der Folge angeführten Konzerngesellschaften: Unternehmen Sitz 31.12.2020 31.12.2019 Vollkonsolidiert: Anteil in % Anteil in % SW Umwelttechnik Magyarország Kft. Ungarn 100,0 100,0 SW Umwelttechnik Romania S.r.l. Rumänien 100,0 100,0 SW Umwelttechnik Österreich GmbH Österreich 100,0 100,0 Eine Aufstellung der nicht in den Konzernabschluss einbezogenen verbundenen Unternehmen befindet sich unter Punkt 6.4 a). 3 BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE 3.1 ALLGEMEINE RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE Der vorliegende Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 wird in Übereinstimmung mit den IFRS - International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Erstmals anwendbare Standards und Interpretationen Die folgenden Standards bzw. Interpretationen waren erstmals im Geschäftsjahr 2020 verpflichtend anzuwenden: Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020 2727 • Änderung der Verweise auf das Rahmenkonzept (seit 1. Jänner 2020) • Änderungen an IAS 1 und IAS 8 - Wesentlichkeit (seit 1. Jänner 2020) • Änderungen an IAS 39, IFRS 9 und IFRS 7 - Interest Benchmark Reform (seit 1. Jänner 2020) • Änderungen an IFRS 3 - Unternehmenszusammenschlüsse (seit 1. Jänner 2020) • Änderungen an IFRS 16 - COVID-19 bezogene Mietzugeständnisse (seit 1. Juni 2020) Durch die erstmalige Anwendung der Standards bzw. Interpretationen sind keine nennenswerten Auswirkungen auf den Konzernabschluss der SW Umwelttechnik-Gruppe aufgetreten. Verabschiedete, noch nicht angewendete Standards und Interpretationen Bis zum Datum der Aufstellung des Konzernabschlusses wurden die unten angeführten, neuen und revidierten Stan- dards des IASB bzw. Interpretationen des IFRS IC durch die EU verabschiedet. Diese treten jedoch erst später in Kraft und wurden in dem vorliegenden Konzernabschluss nicht frühzeitig angewendet: • Änderungen an IFRS 4 – Verschiebung von IFRS 9 (ab 1. Jänner 2021) • Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 – Interest Benchmark Reform Phase 2 (ab 1. Jänner 2021) Die folgenden Standards bzw. Interpretationen wurden von der EU noch nicht übernommen: • Jährliche Verbesserungen der IFRS (Zyklus 2018-2020) mit Änderungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41 (IASB: ab 1. Jänner 2022) • Änderungen an IFRS 3 – Verweis auf das Rahmenkonzept (IASB: ab 1. Jänner 2022) • Änderungen an IAS 16 – Erträge vor der beabsichtigten Nutzung (IASB: ab 1. Jänner 2022) • Änderungen an IAS 37 – Belastende Verträge: Kosten für die Erfüllung eines Vertrags (IASB: ab 1. Jänner 2022) • Änderungen an IAS 1 und IAS 8 (IASB: ab 1. Jänner 2023) • IFRS 17 „Versicherungsverträge“ inklusive im Juni 2020 veröffentlichter Änderungen (IASB: ab 1. Jänner 2023) Durch die erstmalige Anwendung der übrigen Standards bzw. Interpretationen werden keine nennenswerten Aus- wirkungen auf den Konzernabschluss der SW Umwelttechnik-Gruppe erwartet. Die Überprüfung der Auswirkungen auf mögliche kommende Geschäftsfälle wird zu gegebener Zeit erfolgen. 3.2 KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE Die Tochtergesellschaften werden ab Datum der tatsächlichen Übernahme des beherrschenden Einflusses durch die Muttergesellschaft in den Konsolidierungskreis miteinbezogen. Die Konzerngesellschaften werden im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Abschluss einbezogen (siehe Punkt 2). 3.3 KONSOLIDIERUNGSMETHODEN Die Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses der SW Umwelttechnik-Gruppe erfolgte nach den Bestim- mungen des IFRS 3. Dabei werden die Anschaffungskosten der Anteile an den einbezogenen Unternehmen mit dem 28 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 jeweils anteiligen Zeitwert des Eigenkapitals basierend auf den übernommenen Vermögenswerten und Schulden dieser Unternehmen zum Zeitpunkt des Überganges der Kontrolle verrechnet. Die positive Differenz zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligungen an den Tochtergesellschaften und dem dementsprechend ausgewiesenen Ei- genkapital wird als Firmenwert unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Gemäß IFRS 3 werden passive Unterschiedsbeträge zum Zeitpunkt der Entstehung sofort ergebniswirksam vereinnahmt. Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen sowie allfällige Zwischenergeb- nisse werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind. 3.4 WÄHRUNGSUMRECHNUNG Umrechnung ausländischer Abschlüsse Die funktionale Währung des Konzerns ist der Euro, die funktionalen Währungen der ausländischen Tochterunter- nehmen sind die jeweiligen Landeswährungen. Die Jahresabschlüsse ausländischer Tochterunternehmen werden nach der modifizierten Stichtagsmethode gemäß IAS 21 wie folgt umgerechnet: • Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag • Erträge und Aufwendungen zum Jahresdurchschnittskurs • Eigenkapitalposten zum Entstehungskurs Dabei sind folgende Kurse zur Anwendung gekommen: Firmenwerte und Anpassungsbeträge aufgrund des Ansatzes von beizulegenden Zeitwerten (fair values), die im Rah- men der Erstkonsolidierung eines ausländischen Tochterunternehmens entstehen, werden gemäß IFRS 3 als Ver- mögenswerte und Schulden des ausländischen Tochterunternehmens betrachtet und somit mit dem Stichtagskurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die aus der Fremdwährungsumrechnung von Jahresabschlüssen resultierenden Differenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Transaktionen in fremder Währung Transaktionen in fremder Währung werden mit dem am Tag der Transaktion gültigen Wechselkurs umgerechnet. Die Bewertung am Stichtag erfolgt für monetäre Posten zum Stichtagskurs und für nicht monetäre Posten zu histo- rischen Kursen. Die aus der Umrechnung von Transaktionen in fremder Währung resultierenden Differenzen werden erfolgswirksam erfasst. Währung Stichtagskurse Jahresdurchschnittkurse 31.12.2020 31.12.2019 2020 2019 1 Euro 1 Euro 1 Euro 1 Euro HUF Ungarischer Forint 365,1 330,5 354,2 326,0 RON Rumänischer Leu 4,87 4,78 4,84 4,75 2929 3.5 BESTIMMUNG DER BEIZULEGENDEN ZEITWERTE Eine Reihe von Rechnungslegungsmethoden und Angaben des Konzerns verlangen die Bestimmung der beizulegen- den Zeitwerte für finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit verwendet der Konzern soweit wie möglich am Markt beobachtbare Daten. Basierend auf den in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Stufen in der Fair Value-Hierarchie eingeordnet: • Stufe 1: Notierte Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. • Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten, notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (das heißt als Preis) oder indirekt (das heißt als Ableitung von Preisen) beobachten lassen. • Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit ver- wendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist. 3.6 WERTMINDERUNGEN Die Buchwerte werden jährlich (Firmenwert) bzw. bei Anzeichen einer Wertminderung gemäß IAS 36 überprüft. Die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten / cash-generating units (kurz: CGUs) nach IAS 36 sind als kleinstmögli- che Gruppe von Vermögenswerten innerhalb des Konzerns definiert, die Einzahlungen aus der fortlaufenden Nut- zung generiert, wobei die generierten Einzahlungen weitgehend unabhängig von den Einzahlungen anderer Vermö- genswerte im Konzern sind. Die Zuordnung entspricht der internen Finanzberichterstattung und spiegelt auch regi- onale Elemente wider, die durch Lieferradien der Produkte bestimmt werden. Die erzielbaren Beträge der CGUs werden anhand der Nutzungswerte ermittelt. Den Nutzungswerten der CGUs liegen erwartete Cash Flows zugrunde, welche auf den Geschäftsplänen der Gesellschaften für die nächsten fünf Jahre basieren. Dabei werden sowohl die Erfahrungen der Vergangenheit als auch externe Informationen (z.B. Kon- junkturprognosen) berücksichtigt. Die zu erwartenden Zahlungsströme werden mit einem risikoangepassten Zins- satz diskontiert. Der Abzinsungsfaktor entspricht den durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten nach Steuern (weighted average cost of capital – WACC Ungarn 8,8 %, Vorjahr: 8,8 %) unter Zugrundelegung des capital asset pricing models (CAPM). 30 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 3.7 IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND FIRMENWERT Firmenwert Zur Ermittlung des Firmenwertes wird auf Punkt 3.3 verwiesen. Gemäß IFRS 3 sind keine planmäßigen Abschrei- bungen des Firmenwertes vorzunehmen. Der Firmenwert in Höhe von 265 TEUR (Vorjahr: 288 TEUR) ist der CGU Hochbau & Wohnen Ungarn zugeordnet. Die Ermittlung des Firmenwertes ist nach der zum Erwerbzeitpunkt geltenden Rechnungslegungsvorschrift (UGB) erfolgt und lässt sich nur geographisch zuordnen. Der im Geschäftsjahr durchgeführte Werthaltigkeitstest hat zu keinem Wertminderungsbedarf des Firmenwertes geführt. Bezüglich der Planungsprämissen und Parameter des Werthaltigkeitstests wird auf Punkt 3.6 verwiesen. Die durchgeführten Sensitivitätsanalysen zeigen - jeweils unter Beibehaltung der übrigen Parameter - mit einer Umsatzreduktion von -5 % bzw. mit einer Zinserhöhung von +0,5 % Punkten ebenfalls keinen Wertminderungsbedarf des Firmenwertes auf. Sonstige immaterielle Vermögenswerte Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit den Anschaffungskosten, vermindert um die der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer entsprechenden planmäßigen linearen Abschreibung, angesetzt. Der Bemessung der planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde: EDV-Software 3 – 5 Jahre 3.8 FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Da die Voraussetzungen für eine Aktivierung gemäß IAS 38 nicht vorliegen, werden die Aufwendungen aus For- schung und Entwicklung als Aufwand erfasst. 3.9 SACHANLAGEN Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Ab- schreibungen. Die Herstellungskosten enthalten neben direkt zurechenbaren Einzelkosten angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten. Aufwendungen der allgemeinen Verwaltung und des Vertriebes werden nicht aktiviert. Die Sachanlagen werden linear, entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Der Bemessung der planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde: Gebäude 25 – 50 Jahre Technische Anlagen und Maschinen 3 – 35 Jahre Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 15 Jahre Instandhaltungsaufwendungen werden in der Periode des Anfalls erfolgswirksam erfasst. 3131 3.10 LEASINGVERHÄLTNISSE Bei Vertragsbeginn beurteilt der Konzern, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn ein Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Um zu beurteilen, ob ein Vertrag das Recht zur Kontrolle eines identifizierten Vermögenswertes beinhaltet, legt der Konzern die Definition eines Leasingverhältnisses nach IFRS 16 zugrunde. Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern einen Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht sowie eine Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird erstmalig zu Anschaffungskosten bewertet, die der erstmaligen Be- wertung der Leasingverbindlichkeit entsprechen, angepasst um am oder vor dem Bereitstellungsdatum geleistete Zahlungen, zuzüglich etwaiger anfänglicher direkter Kosten. Anschließend wird das Nutzungsrecht vom Bereitstellungsdatum bis zum Ende des Leasingzeitraums linear abge- schrieben. Zusätzlich wird das Nutzungsrecht fortlaufend um Wertminderungen, sofern notwendig, berichtigt und um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit angepasst. Erstmalig wird die Leasingverbindlichkeit mit dem Barwert der am Bereitstellungsdatum noch nicht geleisteten Lea- singzahlungen unter Anwendung des Grenzfremdkapitalzinssatz angesetzt. Die Leasingverbindlichkeit wird zum fortgeführten Buchwert unter Nutzung der Effektivzinsmethode bewertet. Bei einer Neubewertung der Leasingverbindlichkeit durch Änderung der Laufzeit wird eine entsprechende Anpas- sung des Buchwertes des Nutzungsrechtes vorgenommen bzw. wird diese erfolgswirksam vorgenommen, wenn sich der Buchwert des Nutzungsrechtes auf Null verringert hat. In der Bilanz weist der Konzern die Nutzungsrechte in den Sachanlagen und die Leasingverbindlichkeiten in den Finanzverbindlichkeiten aus. Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten für Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen, sowie für kurzfristige Leasingverhältnisse werden nicht angesetzt. Der Konzern erfasst die mit die- sen Leasingverhältnissen in Zusammenhang stehenden Leasingzahlungen über die Laufzeit des Leasingverhältnis- ses linear als Aufwand. 3.11 ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN Immobilien, die nicht für Herstellungszwecke genutzt werden, werden als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien gemäß IAS 40 klassifiziert, da diese zum Zwecke von Wertsteigerungen gehalten werden. Bei Umklassifizierungen werden bestehende Unterschiedsbeträge zwischen dem Buchwert nach IAS 16 und dem ermittelten beizulegenden Zeitwert gemäß IAS 40.61 erfolgsneutral behandelt und in einer Bewertungsrücklage im Eigenkapital ausgewiesen (siehe Punkt 6.11). Für die Bewertung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien wird das Modell des beizulegenden Zeitwerts angewandt. Die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt in regelmäßigen Abständen und in zeitlicher Nähe zum Bilanzstichtag mittels Bewertungsgutachten von qualifizierten, unabhängigen Gutachtern, die über langjährige Erfahrung und über detaillierte Kenntnisse der lokalen Immobilienmärkte verfügen. Von den Gutachtern wurde nach persönlicher Besichtigung der Immobilien und für die besonderen Eigenschaften der Grundstücke die als am besten geeignete Bewertungstechnik der sales comparison approach gewählt. Bei der Bewertung wird vom highest and best use ausgegangen. Für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte werden nach Möglichkeit Transaktionen 32 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 bzw. alternativ Anbotspreise von vergleichbaren Immobilien im örtlichen Umfeld herangezogen, die in der Folge um bei vergangenen Transaktionen beobachtete Zu- und Abschläge adaptiert werden. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt gemäß Stufe 2 der Fair Value Hierarchie, da die für die Bewertung relevanten Inputfaktoren am Markt beobachtet bzw. vom Markt abgeleitet werden. 3.12 ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HAND Vermögensbezogene Zuwendungen in Form von Investitionszuschüssen werden gemäß IAS 20 vom Buchwert des betreffenden Vermögenswertes abgesetzt und über eine reduzierte Abschreibung des Vermögenswertes im Gewinn und Verlust erfasst. Ertragsbezogene Zuwendungen werden in der Periode, in der der Anspruch entsteht, erfolgswirksam erfasst. Im Zusammenhang mit der durch SARS-CoV-2 (COVID-19) hervorgerufenen Pandemie hat der Konzern im Geschäfts- jahr 2020 ertragsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von 270 TEUR erhalten. 3.13 FINANZINVESTITIONEN Finanzinvestitionen umfassen Anteile an nicht-konsolidierten verbundenen Unternehmen sowie sonstige Wertpa- piere (Detailaufstellung siehe Punkt 6.4). Sie werden gemäß IFRS 9 als „Fair Value Through Profit and Loss“ (FVTPL) klassifiziert. Dabei erfolgt die Bilanzierung im Zeitpunkt des Erwerbes mit dem beizulegenden Zeitwert. In den Fol- geperioden werden Veränderungen aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert im Gewinn und Verlust erfasst. Bei der Fair Value Bewertung wird der Marktpreis zum Stichtag auf Basis von aktiven Märkten (Stufe 1 der Fair Value Hierarchie) ermittelt. Davon abweichend wird der Fair Value der nicht-konsolidierten verbundenen Unterneh- men nach Stufe 3 der Fair Value Hierarchie ermittelt. Da die Beteiligungen in Hinblick auf operative Tätigkeit sowie Vermögenswerte bzw. Schulden einen unwesentlichen Umfang aufweisen, wird der Fair Value in Höhe des jeweili- gen Eigenkapitals geschätzt und der Buchwert bei Bedarf angepasst. 3.14 VORRÄTE Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert gemäß IAS 2 angesetzt. Bei der Bewertung kommt überwiegend das gleitende Durchschnittspreisverfahren zur Anwendung. Die Herstel- lungskosten fertiger und unfertiger Erzeugnisse beinhalten neben direkt zurechenbaren Einzelkosten anteilige Ma- terial- und Fertigungsgemeinkosten, wobei Normalbeschäftigung zugrunde gelegt wird. Fremdkapitalkosten sowie Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten sind nicht Bestandteil der Herstellungskosten. Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer bzw. aus verminderter Verwertbarkeit ergeben, werden angemessene Abschläge berück- sichtigt. 3.15 FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich notwendi- ger Wertberichtigungen bilanziert. Wertberichtigungen werden für erwartete Kreditausfälle (ECL) gebildet. Der Kon- zern bemisst die Wertberichtigungen in Höhe des über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts. Diesem Aus- fallsrisiko wird durch Anwendung einer Wertberichtigungsmatrix basierend auf unternehmensinternen, historischen Ausfalldaten und Überfälligkeiten Rechnung getragen. 3333 Der Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Zahlungsverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann, ohne dass der Konzern auf Maß- nahmen wie die Verwertung von Sicherheiten (falls welche vorhanden sind) zurückgreifen muss. Der Konzern schätzt zu jeden Abschlussstichtag ein, ob finanzielle Vermögenswerte in der Bonität beeinträchtigt sind. Ein finanzieller Vermögenswert ist in der Bonität beeinträchtigt, wenn ein Ereignis oder mehrere Ereignisse mit nachteiligen Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswertes auftreten. Indikatoren dafür, dass ein finanzieller Vermögenswert in der Bonität beeinträchtig ist, umfassen die fol- genden beobachtbaren Daten: • signifikante finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners; • ein Vertragsbruch, wie beispielsweise Ausfall oder eine Überfälligkeit von mehr als 90 Tagen; • es ist wahrscheinlich, dass der Kreditnehmer in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht. Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes wird abgeschrieben, wenn der Konzern nach angemesse- ner Einschätzung nicht davon ausgehen kann, dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist. 3.16 RÜCKSTELLUNGEN Rückstellungen werden gemäß IAS 37 bilanziert, wenn der Konzern eine gegenwärtige gesetzliche oder faktische Verpflichtung aus vorangegangenen Ereignissen hat, es wahrscheinlich ist, dass Ressourcen notwendig sein werden, um dieser Verpflichtung nachkommen zu können und der Betrag verlässlich geschätzt werden kann. Die Rückstel- lungen werden mit jenem Wert angesetzt, der die bestmögliche Schätzung der zur Erfüllung der Verpflichtungen erforderlichen Ausgabe darstellt. 3.17 RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ABFERTIGUNGEN Die Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen beinhalten langfristige Personalverpflichtungen, welche auf Basis von versicherungsmathematischen Methoden (Methode der laufenden Einmalprämien) gemäß IAS 19 berech- net werden. Der Barwert der Anwartschaften (Defined Benefit Obligation) wird aufgrund der bis zum Bilanzstichtag zurückgelegten Dienstzeit, der erwarteten Gehaltsentwicklung und im Falle der Pensionen der Rentenanpassung berechnet. Aufgrund von Einzelvereinbarungen wurde einigen Mitarbeitern ab dem Zeitpunkt ihrer Pensionierung die Gewäh- rung von Pensionszuschüssen zugesagt. Die Pensionszusage ist leistungsorientiert. Ein mit den Pensionsverpflich- tungen im Zusammenhang stehendes Planvermögen wird als Abzugsposten berücksichtigt. Abfertigungen sind einmalige Abfindungen, die aufgrund österreichischer arbeitsrechtlicher Vorschriften bei Pensi- onsantritt sowie regelmäßig bei Kündigung der Arbeitnehmer durch den Dienstgeber bezahlt werden müssen. Ihre Höhe richtet sich nach der Anzahl der Dienstjahre und der Höhe der Bezüge. 3.18 VERBINDLICHKEITEN Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und andere Verbindlichkeiten haben Fälligkeiten von unter einem Jahr. Daher entsprechen die Buch- werte weitgehend den beizulegenden Zeitwerten. Weitere Informationen zur Klassifizierung in der Fair Value Hie- rarchie sind daher nicht enthalten. 34 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Finanzverbindlichkeiten werden bei Zuzählung in Höhe des tatsächlich zugeflossenen Betrages erfasst. Ein Agio, Disagio oder sonstiger Unterschied zwischen dem erhaltenen Betrag und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit der Finanzierung nach der Effektivzinsmethode verteilt realisiert und im Finanzergebnis ausgewiesen. Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzverbindlichkeiten entsprechen den Barwerten der Zahlungsströme aus den betreffenden Schulden. Die Berechnung der Barwerte berücksichtigt die maßgeblichen Zinskurven und Renditezu- schläge (Stufe 2 der Fair Value Hierarchie). 3.19 ERLÖSE Umsatzerlöse Der Umsatz wird auf Grundlage der in einem Vertrag mit einem Kunden festgelegten Gegenleistung gemessen. Der Konzern erfasst Erlöse, wenn er die Verfügungsgewalt über ein Gut an den Kunden überträgt. Die folgende Darstellung gibt Auskunft über Art und Zeitpunkt der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen aus Ver- trägen mit Kunden, einschließlich wesentlicher Zahlungsbedingungen, und die damit verbundenen Grundsätze der Erlösrealisierung. Standard Betonfertigprodukte Kunden erlangen Verfügungsgewalt über Standard Betonfertigprodukte, wenn die Produkte zum Bestimmungsort des Kunden geliefert und dort von diesem abgenommen wurden bzw. vom Kunden direkt aus einem Lager abgeholt werden. Zu diesem Zeitpunkt werden die Rechnungen erstellt. Rechnungen sind in der Regel innerhalb von 90 Tagen zahlbar. Für Standard Betonfertigprodukte werden teilweise umsatzabhängige Boni gewährt. Die Erfassung der Erlöse erfolgt gemäß IFRS 15, wenn die Produkte zum Bestimmungsort des Kunden geliefert und dort von diesem abgenommen wurden bzw. vom Kunden direkt aus einem Lager abgeholt werden. Konstruktive Betonfertigteile Bei Verträgen zu Konstruktiven Betonfertigteilen werden Betonfertigteile nach Kundenvorgaben hergestellt. Wird ein Vertrag vom Kunden gekündigt, hat der Konzern Anspruch auf Erstattung der bisher entstandenen Kosten, nicht jedoch auf einen angemessenen Gewinnaufschlag. Rechnungen werden gemäß den vertraglichen Vereinbarungen für (Teil)Lieferungen gestellt und sind in der Regel innerhalb von 90 Tagen zahlbar. Erhaltene Vorauszahlungen werden in den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen. Da der Konzern bei Vertragskündigung durch den Kunden keinen Anspruch auf einen angemessen Gewinnaufschlag hat, wird der Erlös zeitpunktbezogen erfasst, wenn die Produkte zum Bestimmungsort des Kunden geliefert und dort von diesem abgenommen wurden. Übrige Erlöse Die übrigen Erlöse werden wie folgt erfasst: Zinserträge zeitanteilig, unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung; Dividendenerträge im Zeitpunkt der Beschlussfassung über die Dividendenausschüttung. 3535 3.20 FREMDKAPITALKOSTEN Die Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugeordnet werden können, werden gemäß IAS 23 als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten dieses Ver- mögenswertes aktiviert. Im Geschäftsjahr wurden keine Fremdkapitalkosten (Vorjahr: 73 TEUR) unter den Sachan- lagen aktiviert. Andere Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. 3.21 ERTRAGSTEUERN Die tatsächlichen Ertragsteuern werden verursachungsgemäß erfasst und basieren auf dem entsprechenden Gewinn des Geschäftsjahres. Latente Steuern werden im Hinblick auf temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden für Konzernrechnungslegungszwecke und den verwendeten Beträgen für steuerliche Zwecke erfasst (bilanzorientierten Methode). Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt gemäß IAS 12 auf Basis aller temporären Differenzen zwischen den steuerlichen Werten und den IFRS-Werten aller Vermögenswerte und Schulden unter Anwendung der jeweiligen landesspezifischen Steuersätze von 9 % bis 25 % (Vorjahr: 9 % bis 25 %). Latente Steueransprüche werden nur dann angesetzt, wenn wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis oder eine zeitgleich zu versteuernde temporäre Differenz verfügbar sein wird, gegen die die abzugsfähige temporäre Differenz verwendet werden kann. Latente Steueransprüche werden innerhalb der langfristigen Vermögenswerte, latente Steuerschulden innerhalb der langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Latente Steuern ergeben sich aus temporären Differenzen bei Abschreibungen von Sachanlagen, als Finanzinvesti- tion gehaltene Immobilien, Rückstellungen (Pensionen und Abfertigungen sowie sonstige) sowie aus steuerlichen Verlustvorträgen. Die SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG (Gruppenträger) und SW Umwelttechnik GmbH (Gruppenmitglied) bilden seit dem Geschäftsjahr 2008 eine steuerliche Gruppe und haben diesbezüglich eine Steuerumlagevereinba- rung abgeschlossen. 3.22 VERWENDUNG VON ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN UND SCHÄTZUNGEN Die Erstellung des Konzernabschlusses verlangt vom Vorstand Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annah- men, die die Anwendung von Rechnungslegungsmethoden und die ausgewiesenen Beträge der Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen betreffen. Tatsächliche Ergebnisse können von diesen Schätzungen abwei- chen. Schätzungen und zugrunde liegende Annahmen werden laufend überprüft. Bei den folgenden Annahmen besteht ein nicht unerhebliches Risiko, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung von Vermögenswerten und Schulden in zukünftigen Perioden führen können: • Werthaltigkeitsprüfungen bei Firmenwert und Sachanlagen: Werthaltigkeitsprüfungen basieren grundsätzlich auf geschätzten künftigen abgezinsten Cash Flows, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögens- wertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere Umsatz- erlöse und daraus resultierende niedrigere Cash Flows sowie Änderungen der verwendeten Abzinsungsfak- toren können zu einer Wertminderung oder soweit zulässig zu Zuschreibungen führen (siehe auch Punkt 3.7 und 3.9). 36 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 • Bestimmung der Nutzungsdauer bei Sachanlagen: Bei Festlegung der Nutzungsdauern von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens werden Schätzungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Nutzungsdauer (Restnut- zungsdauer) vorgenommen. • Für die Bewertung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien wird das Modell des beizulegenden Zeit- werts angewandt, wobei für die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte Bewertungsgutachten herange- zogen werden. Die in den Gutachten ermittelten Werte können im Falle einer Veräußerung jedoch vom tatsächlich erzielten Preis abweichen (siehe auch Punkt 6.3). • Aktive latente Steuern: Die Realisierbarkeit von aktiven latenten Steuern ist davon abhängig, ob in zukünftigen Perioden ausreichend steuerpflichtiges Einkommen erzielt wird. Wenn dies nicht der Fall ist, können aktive latente Steuern nicht verwendet und in Folge dessen nicht angesetzt werden. Latente Steueransprüche für den Vortrag noch nicht genutzter steuerlicher Verluste werden basierend auf einer detaillierten Planungs- rechnung über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren entsprechend ihrer zukünftigen Nutzbarkeit aktiviert (siehe auch Punkt 6.5). • Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen: Die Bewertung beruht auf einer Methode, bei der Parameter wie der erwartete Abzinsungsfaktor, Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsraten angewen- det werden. Änderungen dieser Annahmen können zu höheren oder niedrigeren Aufwendungen führen (siehe auch Punkt 6.13). • Aufgrund der weiterhin nicht vollständig absehbaren Folgen der Covid-19-Pandemie unterliegen insbesondere die Schätzungen und Ermessensentscheidungen im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Schulden einer erhöhten Unsicherheit. Bei Schätzungen und Ermessensentscheidungen wurden verfügbare Informationen über die voraussichtli- che wirtschaftliche Entwicklung sowie länderspezifische staatliche Maßnahmen berücksichtigt. Nach einem Jahr des wirtschaftlichen Einbruchs wird für alle drei Kernmärkte von SW Umwelttechnik eine schrittweise Rückkehr zur Normalität in den Jahren 2021 und 2022 angenommen, die sich in positiven Investitionsent- wicklungen – auch im Bereich der Bauaktivitäten – zeigen wird. Diese Einschätzung wurde bei der Untersuchung der Werthaltigkeit von Firmenwert und Sachanlagen, von finanziellen Vermögenswerten, insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, als auch bei der verlustfreien Bewertung des Vorratsvermögens berücksichtigt. 3.23 SEGMENTBERICHTERSTATTUNG Nach dem Management Approach werden gemäß IFRS 8 die Geschäftsbereiche entsprechend der internen Berichts- struktur definiert. Die Geschäftsbereiche der SW Umwelttechnik-Gruppe werden in einem ersten Schritt in die Ge- schäftsfelder Tiefbau & Verkehr und Hochbau & Wohnen unterteilt. In einem zweiten Schritt erfolgt eine Unterteilung nach Regionen. Bei Lieferungen zwischen den einzelnen operativen Segmenten erfolgt die Bestimmung der konzerninternen Ver- rechnungspreise zu marktüblichen Bedingungen nach der Wiederverkaufspreismethode oder der Kostenaufschlags- methode. Bei konzerninternen Leistungsbeziehungen erfolgt die Verrechnung ebenfalls nach marktüblichen Bedin- gungen nach der Wiederverkaufspreismethode oder der Kostenaufschlagsmethode. 3737 4 ANGABEN ZU EINZELNEN POSTEN DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 4.1 UMSATZERLÖSE Der Konzern erzielt seine Umsätze fast zur Gänze aus dem Verkauf von Betonfertigteilen. In der folgenden Tabelle werden die Erlöse aus Verträgen mit Kunden nach den wesentlichen Vertragsarten aufge- schlüsselt. Die Summe der Umsätze entspricht den aufgegliederten Umsätzen der berichtspflichtigen Segmente des Konzerns (siehe Punkt 8), wobei die Erlöse aus konstruktiven Betonfertigteilen fast zur Gänze dem Segment Hochbau & Wohnen zuzuordnen sind. in TEUR 2020 2019 Standard Betonfertigprodukte 62.859 61.977 Konstruktive Betonfertigteile 26.415 35.265 89.274 97.242 Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Forderungen, Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden. in TEUR zum 31.12. 2020 2019 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.976 13.395 Vertragsverbindlichkeiten (siehe Punkt 6.14) 1.523 1.473 Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die von Kunden erhaltenen Anzahlungen. Die zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 ausgewiesenen Vertragsverbindlichkeiten wurden im Geschäftsjahr als Umsatzerlös er- fasst. Die zum 31. Dezember 2020 verbleibenden Leistungsverpflichtungen haben eine erwartete ursprüngliche Laufzeit von einem Jahr oder weniger. 38 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 4.2 BESTANDSVERÄNDERUNG UND AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN in TEUR 2020 2019 Bestandsveränderung 1.960 93 aktivierte Eigenleistungen 443 479 2.403 572 4.3 SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE in TEUR 2020 2019 Erträge aus Abgängen von Anlagevermögen 113 84 Erträge aus der Zuschreibung von Anlagevermögen 0 189 Übrige 436 259 549 532 4.4 MATERIALAUFWAND UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN in TEUR 2020 2019 Materialaufwand 35.222 39.225 Sonstige bezogene Herstellungsleistungen 16.592 19.540 51.814 58.765 Im Aufwand für Material sind Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 1 TEUR (Vorjahr: 27 TEUR) enthalten. 3939 4.5 PERSONALAUFWAND in TEUR 2020 2019 Löhne 5.162 4.712 Gehälter 7.233 7.153 Aufwendungen für Altersversorgung 154 141 Aufwendungen für Abfertigungen 145 76 Aufwendungen für Sozialversicherungsbeiträge 1.969 2.054 Sonstige Sozialaufwendungen 415 424 15.078 14.560 Im Personalaufwand sind Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 94 TEUR (Vorjahr: 112 TEUR) enthalten. In den Aufwendungen für Abfertigungen sind Beiträge an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (beitragsorientier- tes System für österreichische Arbeiter und Angestellte mit Eintrittsdatum ab dem 1. Jänner 2003) in Höhe von 36 TEUR (Vorjahr: 33 TEUR) enthalten. 4.6 ABSCHREIBUNGEN in TEUR 2020 2019 Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 141 107 Abschreibungen auf Sachanlagen 3.851 3.706 3.992 3.813 40 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 4.7 SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN in TEUR 2020 2019 Betriebskosten 3.535 3.890 Verwaltungskosten 2.774 2.128 Vertriebskosten 1.023 1.153 Steuern, soweit sie nicht unter Ertragsteuern fallen 885 947 Wertanpassung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 782 593 Übrige 794 909 9.793 9.620 Die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthaltenen auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für den Abschlussprüfer betrugen 37 TEUR (Vorjahr: 52 TEUR). Diese Aufwendungen entfallen zur Gänze auf die Prüfung von Einzel- und Konzernabschluss. Weiters sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen For- schungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 53 TEUR (Vorjahr: 177 TEUR) enthalten. 4.8 FINANZERTRÄGE in TEUR 2020 2019 Dividenden 0 21 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL) 0 5 Zinsen und ähnliche Erträge 19 3 19 29 4.9 FINANZIERUNGSAUFWENDUNGEN Die Finanzierungsaufwendungen betreffen im Wesentlichen Zinsen nach der Effektivzinsmethode für Finanzielle Verbindlichkeiten bewertetet zu fortgeführten Anschaffungskosten (Kredite, Darlehen und Leasingverbindlichkei- ten). 4141 4.10 ÜBRIGE FINANZAUFWENDUNGEN in TEUR 2020 2019 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL) 319 73 Geldbeschaffungskosten 46 0 365 73 4.11 ERTRAGSTEUERN in TEUR 2020 2019 laufender Steueraufwand 1.471 1.106 latenter Steueraufwand (+) / -ertrag (-) 735 424 2.206 1.530 Überleitungsrechnung zur Ermittlung der effektiven Steuerbelastung / des effektiven Steuervorteils des Konzerns: Ergebnis vor Steuern 8.987 9.619 fiktive Steuerbelastung / fiktiver Steuervorteil bei Ansatz der österreichischen Körperschaftsteuer zu 25 % 2.247 2.405 abweichende ausländische Steuersätze -1.288 -1.475 permanente Differenzen 145 51 Veränderungen beim Ansatz von Verlustvorträgen 892 429 periodenfremde Steuern und sonstige Effekte 210 120 effektive Steuerbelastung (+) / effektiver Steuervorteil (-) 2.206 1.530 effektive Steuerbelastung / effektiver Steuervorteil in % 24,5 % 15,9 % 42 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 4.12 ERGEBNIS JE AKTIE Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie sind ident und ermitteln sich wie folgt: 2020 2019 Den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zurechenbarer Anteil des Kon- zernergebnisses (in TEUR) 6.781 8.089 gewichtete durchschnittliche Anzahl an Stammaktien 725.999 663.906 Ergebnis je Aktie (in EUR) 9,34 12,18 Der gewichtete Durchschnitt der Stammaktien (verwässert und unverwässert) ermittelt sich wie folgt: Aktien in Stück 2020 2019 Stammaktien zum 1. Jänner 725.999 640.878 Verkauf eigener Aktien (Februar 2019) 0 19.121 Kapitalerhöhung (Dezember 2019) 0 66.000 Stammaktien zum 31. Dezember 725.999 725.999 Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien 725.999 663.906 4343 5 ANGABEN ZU EINZELNEN POSTEN DER GESAMTERGEBNISRECHNUNG Die Gesamtergebnisrechnung leitet das Ergebnis nach Steuern unter Berücksichtigung des sonstigen Ergebnisses, getrennt nach Sachverhalten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können bzw. wurden, und solchen, die nicht umgegliedert werden können, auf das Gesamtergebnis nach Steuern über. 5.1 WÄHRUNGSUMRECHNUNG Nach IAS 21 sind Währungsdifferenzen aus der Umrechnung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Toch- terunternehmen in die Konzernwährung sowie aus der Umrechnung von monetären Posten, die Teil einer Nettoin- vestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb darstellen, im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Letzteres umfasst auch das Ergebnis aus Kursänderungen in Zusammenhang mit an Tochterunternehmen gewährten langfristigen Krediten. Für die Zusammensetzung des Ergebnisses aus Währungsumrechnung siehe Punkt 6.10. 5.2 NEUBEWERTUNG VON LEISTUNGSORIENTIERTEN VERPFLICHTUNGEN Das versicherungsmathematische Nettoergebnis im Zusammenhang mit Pensionszusagen und Abfertigungsver- pflichtungen beträgt für das Geschäftsjahr -69 TEUR (Vorjahr: -699 TEUR). Darauf entfallen latente Steuern in Höhe von +17 TEUR (Vorjahr: +174 TEUR). Für die Erläuterung der Zusammensetzung des versicherungsmathematischen Ergebnisses wird auf Punkt 6.13 verwiesen. 44 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 6 ANGABEN ZU EINZELNEN POSTEN DER BILANZ A k t i v a 6.1 IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND FIRMENWERT in TEUR Firmenwert Rechte und Li- zenzen Summe AAnnsscchhaaffffuunnggsskkoosstteenn Stand 1.1.2019 294 1.422 1.716 Zugänge 0 283 283 Abgänge 0 -39 -39 Umgliederungen 0 38 38 Währungsumrechnung -6 -18 -24 Stand 31.12.2019 288 1.686 1.974 Stand 1.1.2020 288 1.686 1.974 Zugänge 0 104 104 Abgänge 0 -38 -38 Umgliederungen 0 13 13 Währungsumrechnung -23 -63 -86 Stand 31.12.2020 265 1.702 1.967 kkuummuulliieerrttee AAbbsscchhrreeiibbuunngg Stand 1.1.2019 0 1.187 1.187 Abschreibungen 0 107 107 Abgänge 0 -38 -38 Währungsumrechnung 0 -15 -15 Stand 31.12.2019 0 1.241 1.241 Stand 1.1.2020 0 1.241 1.241 Abschreibungen 0 141 141 Abgänge 0 -38 -38 Währungsumrechnung 0 -43 -43 Stand 31.12.2020 0 1.301 1.301 Buchwerte 31.12.2019 288 445 733 Buchwerte 31.12.2020 265 401 666 4545 6.2 SACHANLAGEN in TEUR Grundstücke und Bauten technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Ge- schäftsausstat- tung Geleistete Anzah- lungen und Anla- gen in Bau Summe AAnnsscchhaaffffuunnggsskkoosstteenn Stand 1.1.2019 42.191 50.784 5.358 4.066 102.399 Zugänge 1.050 4.024 916 1.862 7.852 Abgänge -288 -551 -225 0 -1.064 Umgliederungen 966 1.757 3 -2.764 -38 Währungsumrechnung -794 -995 -109 -99 -1.997 Stand 31.12.2019 43.125 55.019 5.943 3.065 107.152 Stand 1.1.2020 43.125 55.019 5.943 3.065 107.152 Zugänge 269 2.121 818 3.402 6.610 Abgänge -1 -1.434 -181 0 -1.616 Umgliederungen 88 637 53 -791 -13 Währungsumrechnung -2.180 -3.141 -280 -119 -5.720 Stand 31.12.2020 41.301 53.202 6.353 5.557 106.413 kkuummuulliieerrttee AAbbsscchhrreeiibbuunngg Stand 1.1.2019 16.282 35.847 3.616 167 55.912 Abschreibungen 934 2.012 760 0 3.706 Abgänge -276 -504 -208 0 -988 Zuschreibungen 0 -189 0 0 -189 Währungsumrechnung -237 -678 -82 -4 -1.001 Stand 31.12.2019 16.703 36.488 4.086 163 57.440 Stand 1.1.2020 16.703 36.488 4.086 163 57.440 Abschreibungen 932 2.019 724 176 3.851 Abgänge -1 -1.339 -169 0 -1.509 Währungsumrechnung -707 -2.030 -216 -4 -2.957 Stand 31.12.2020 16.927 35.138 4.425 335 56.825 Buchwerte 31.12.2019 26.422 18.531 1.857 2.902 49.712 Buchwerte 31.12.2020 24.374 18.064 1.928 5.222 49.588 46 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 In den Grundstücken und Bauten sind Grundwerte in Höhe von 5.464 TEUR (Vorjahr: 5.740 TEUR) enthalten. Als Sicherheiten für Fremdfinanzierungen wurden Grundstücke und Bauten mit einem Buchwert in Höhe von 24.374 TEUR (Vorjahr: 26.422 TEUR) sowie technische Anlagen und Maschinen mit einem Buchwert in Höhe von 18.064 TEUR (Vorjahr: 18.531 TEUR) verpfändet. Dem Konzern wurden für ein im Jahr 2019 in Betrieb genommenes Werk in Ungarn Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von 2.732 TEUR gewährt. Die abschließende Förderprüfung durch die öffentliche Hand für das Werk in Ungarn ist noch im Gange. Im Jahr 2020 wurden dem Konzern für laufende Investitionen Zuwendungen der öf- fentlichen Hand in Höhe 76 TEUR gewährt. Das Bestellobligo zum Abschlussstichtag für bereits bestellte, aber noch nicht gelieferte Anlagegüter beträgt 815 TEUR (Vorjahr: 880 TEUR) Die Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen sind in den jeweiligen Bereichen der Sachanlagen enthaltenen und stellen sich wie folgt dar: in TEUR Grund- stücke und Bauten technische Anlagen und Ma- schinen Andere Anla- gen, Be- triebs- und Geschäfts- ausstattung Summe Nutzungsrechte Stand 1.1.2019 217 85 183 485 Zugänge 78 0 325 403 Abschreibungen -36 -57 -154 -247 Stand 31.12.2019 259 28 354 641 Stand 1.1.2020 259 28 354 641 Zugänge 0 448 13 461 Abgänge -47 0 -10 -57 Abschreibungen -52 -48 -144 -244 Währungsumrechnung -7 0 -3 -10 Stand 31.12.2020 153 428 210 791 In der Gewinn- und Verlustrechnung sind im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen folgende Beträge erfasst: in TEUR 2020 2019 Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten 12 8 Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse 63 52 Aufwand für Leasingverhältnisse von geringem Wert 36 53 4747 6.3 ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN Jene Immobilien, die zum Zwecke von Wertsteigerungen gehalten werden, werden durch das Management als Fi- nanzinvestition gehaltene Immobilien gemäß IAS 40 klassifiziert. Es wird auf die Ausführungen unter Punkt 3.11 verwiesen. Bei diesen Immobilien handelt es sich sowohl um bebaute wie auch um unbebaute Grundstücke, welche in Ungarn und Rumänien gelegen sind. Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien dienen als Sicherheiten für Fremdfinanzierungen. Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden nicht vermietet. Als direkt zurechenbare operative Aufwen- dungen fielen lediglich Grundsteuern von untergeordneter Bedeutung an. Der Buchwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien entwickelte sich wie folgt: in TEUR 2020 2019 Stand 1.1. 3.645 5.634 Währungsumrechnung -127 -139 Bewertungsergebnis -782 -593 Umgliederung zu als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte - -1.257 Stand 31.12. 2.736 3.645 6.4 FINANZINVESTITIONEN in TEUR zum 31.12. 2020 2019 a) Anteile an verbundenen Unternehmen 70 73 b) Übrige Finanzinvestitionen 1.137 1.456 1.207 1.529 48 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 • Anteile an verbundenen Unternehmen Die nachfolgend angeführten verbundenen Unternehmen wurden in den Konzernabschluss nicht einbezogen, weil diese - sowohl individuell als auch kumuliert auf der Basis von Umsatzerlösen und Periodenergebnissen - für die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns im Sinne einer fairen Präsentation von untergeordneter Bedeutung sind. Die Veränderung des Buchwertes ist auf die Anpassung auf den beizulegenden Zeitwert zurückzuführen und wurde in den Finanzerträgen bzw. den übrigen Finanzaufwen- dungen erfasst. Beteiligungs- buchwert Beteiligungs- Quote zum 31.12. 2020 2019 2020 2019 TEUR TEUR % % SW Umwelttechnik Bulgaria EOOD, Sofia 37 37 100,0 100,0 SW Umwelttechnik Slovensko S.r.o., Kosice 33 36 100,0 100,0 70 73 • Übrige Finanzinvestitionen in TEUR 2020 2019 Stand 1.1. 1.456 1.529 Marktbewertung -319 -73 Stand 31.12. 1.137 1.456 Die übrigen Finanzinvestitionen bestehen aus Aktien und wurden als Sicherheit für Fremdfinanzierungen verpfändet. 4949 6.5 LATENTE STEUERN Die latenten Steueransprüche und -schulden sind den folgenden Bilanzposten zuzurechnen: in TEUR zum 31.12. 2020 2019 Immaterielle Vermögenswerte 3 4 Sachanlagen -643 -555 Finanzinvestitionen -2 -2 Vorräte -23 -8 Forderungen und sonstige Vermögenswerte 346 332 Rückstellungen 730 779 Verbindlichkeiten -75 -108 Summe 336 442 Verlustvorträge 0 660 Latente Steuern netto 336 1.102 Die latenten Steuern entwickelten sich wie folgt: in TEUR 2020 2019 Stand 1.1. 1.102 1.261 Veränderungen Gewinn und Verlust -735 -424 Veränderungen Sonstiges Ergebnis -31 182 Umgliederung zu als zur Veräußerung gehaltene Schulden 0 83 Stand 31.12. 336 1.102 50 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Aktive latente Steuern werden in dem Ausmaß bilanziert, in dem erwartete zukünftige steuerliche Gewinne zur Ver- rechnung anfallen werden. Die nicht als latente Steuern bilanzierten steuerlichen Verlustvorträge betragen 15.537 TEUR (Vor- jahr: 12.172 TEUR) und sind unbegrenzt vortragsfähig. Aufgrund der derzeit geltenden steuerlichen Bestimmungen kann davon ausgegangen werden, dass die Unter- schiedsbeträge zwischen den steuerlichen Beteiligungsansätzen und dem anteiligen Eigenkapital der in den Kon- zernabschluss einbezogenen Unternehmen im Wesentlichen steuerfrei bleiben. Daher wurde hierfür keine Steuer- abgrenzung vorgenommen. 6.6 VORRÄTE in TEUR zum 31.12. 2020 2019 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 6.450 6.031 Unfertige Erzeugnisse 443 89 Fertige Erzeugnisse und Waren 8.978 7.481 Geleistete Anzahlungen 27 16 15.898 13.617 In den Vorräten sind fertige Erzeugnisse und Waren zum Nettoveräußerungswert in Höhe von 3.850 TEUR (Vorjahr: 2.599 TEUR) enthalten. Die damit zusammenhängende Wertberichtigung beträgt 661 TEUR (Vorjahr: 565 TEUR). Vorräte mit einem Buchwert in Höhe von 13.618 TEUR (Vorjahr: 11.360 TEUR) wurden als Sicherheiten für Fremd- finanzierungen verpfändet. 6.7 FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE Forderungen und sonstige Vermögenswerte langfristig in TEUR zum 31.12. 2020 2019 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.105 799 sonstige Forderungen und Vermögenswerte 0 191 1.105 990 5151 Forderungen und sonstige Vermögenswerte kurzfristig in TEUR zum 31.12. 2020 2019 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.871 12.596 sonstige Forderungen und Vermögenswerte 2.819 2.554 10.690 15.150 Gegenüber einem Kunden betragen die Forderungen rund 20 % der Gesamtforderungen aus Lieferungen und Leis- tungen zum 31.12.2020. Forderungen werden teilweise über Kreditversicherungen abgesichert. Weiters wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Buchwert in Höhe von 6.878 TEUR (Vorjahr: 10.883 TEUR) als Sicherheiten für Fremdfinanzierungen zediert. Die Altersstruktur der langfristigen und kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich nach Berücksichtigung der Wertberichtigung wie folgt dar: in TEUR zum 31.12.2020 Bruttowerte Wertberichti- gung Buchwerte Nicht überfällig 7.313 -200 7.113 0 – 90 Tage überfällig 2.373 -740 1.633 90 – 180 Tage überfällig 212 -49 163 180 – 360 Tage überfällig 96 -43 53 Über 360 Tage überfällig 2.266 -2.252 14 Gesamt 12.260 -3.284 8.976 in TEUR zum 31.12.2019 Bruttowerte Wertberichti- gung Buchwerte Nicht überfällig 10.380 -165 10.215 0 – 90 Tage überfällig 3.472 -472 3.000 90 – 180 Tage überfällig 128 -57 71 180 – 360 Tage überfällig 111 -60 51 Über 360 Tage überfällig 3.112 -3.054 58 Gesamt 17.203 -3.808 13.395 52 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Die Wertberichtigung zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar: in TEUR 2020 2019 Stand 1.1. 3.808 3.483 Zuführung 445 476 Verbrauch -882 -127 Auflösung -87 -24 Stand 31.12. 3.284 3.808 Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR zum 31.12. 2020 2019 Anzahlungen an Lieferanten 993 562 Steuern und Abgaben 597 1.014 Abgrenzungen 278 177 Förderansprüche 273 798 Sicherstellungen 220 158 Übrige 458 36 2.819 2.745 In den Steuern und Abgaben sind aufgerechnete Ertragssteuern in Höhe von -169 TEUR (Vorjahr: 275 TEUR) ent- halten. Die sonstigen Forderungen wiesen zum Stichtag des Berichtsjahres und zum Stichtag des vorangegangenen Berichtsjahres keine Überfälligkeiten auf. 5353 6.8 LIQUIDE MITTEL in TEUR zum 31.12. 2020 2019 Kassenbestände 17 21 Guthaben bei Kreditinstituten 2.861 4.578 2.878 4.599 P a s s i v a 6.9 GEZEICHNETES KAPITAL, KAPITALRÜCKLAGE UND EIGENE ANTEILE Anzahl der ausstehen- den Aktien Gezeich- netes Kapital (Grund- kapital) Kapital- rücklage Eigene Anteile Summe TEUR TEUR TEUR TEUR Stand 1.1.2019 640.878 4.798 5.956 -407 10.347 Verkauf eigener Aktien 19.121 0 -179 407 228 Kapitalerhöhung 66.000 480 1.085 0 1.565 Stand 31.12.2019 725.999 5.278 6.862 0 12.140 Stand 1.1.2020 725.999 5.278 6.862 0 12.140 Stand 31.12.2020 725.999 5.278 6.862 0 12.140 Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals ist in der gesonderten Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung dar- gestellt. 54 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Kapitalerhöhung Das mit Hauptversammlungsbeschluss vom 3. Mai 2016 genehmigte Kapital beträgt 2.398 TEUR. Es können inner- halb von fünf Jahren nach Eintragung der entsprechenden Satzungsänderung im Firmenbuch bis zu 329.999 neue Aktien ausgegeben werden. Es bestehen keine ausstehenden Einlagen. In teilweiser Ausnutzung dieser Ermächtigung gemäß § 6 Abs. 2 der Satzung der Gesellschaft beschloss der Vorstand am 14. November 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom selben Tag, das Grundkapital der Gesellschaft von derzeit Nominale EUR 4.798.192,73, eingeteilt in 659.999 auf Inhaber lautende Stückaktien um bis zu Nominale EUR 479.820,00 durch Ausgabe von bis zu 66.000 neuen auf Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 7,27 je Stückaktie und mit Gewinnberechtigung ab Beginn des Ge- schäftsjahrs 2019 (beginnend mit 1. Januar 2019) im Wege einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlage unter materiel- ler Wahrung des Bezugsrechts der Aktionäre (§ 153 Abs 6 AktG) zu erhöhen. Das endgültige Volumen der im Vorjahr abgeschlossenen Kapitalerhöhung belief sich auf 66.000 Neue Aktien zu einem Bezugs- und Angebotspreis von EUR 24,70 je Stückaktie. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde von No- minale EUR 4.798.192,73, eingeteilt in 659.999 Stückaktien, auf Nominale EUR 5.278.012,73, eingeteilt in 725.999 Stückaktien, erhöht, das Agio abzüglich der Aufwendungen der Kapitalerhöhung wurde der Kapitalrücklage zuge- führt. Eigene Aktien Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 5. Mai 2020 wurde die Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb eigener Aktien gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 3. Mai 2018 widerrufen und gleichzeitig wurde der Vorstand ge- mäß § 65 Abs 1 Z 8 AktG neuerlich dazu zu ermächtigt, innerhalb von 30 Monaten ab dem auf die Beschlussfassung folgenden Tag, somit ab dem 6.5.2020 bis zum 6.11.2022, eigene Aktien bis zu einem Anteil von höchstens 10 % des Grundkapitals zu erwerben (Gesamterwerbsvolumen), wobei der geringste beim Rückerwerb zu leistende Ge- genwert maximal 30 % unter und der höchste Gegenwert maximal 10 % über dem durchschnittlichen Börseschluss- kurs der dem Rückerwerb vorhergehenden drei Börsetage betragen darf. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise und auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Gleichzeitig wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von fünf Jahren ab dem Tag dieser Beschlussfassung die eigenen Aktien auf jede gesetzlich zulässige Art wieder zu veräußern, wobei der Vorstand ermächtigt wurde, für die Veräußerung eigener Aktien eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot unter Ausschluss des Bezugsrechts zu beschließen, wenn die eigenen Aktien als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In- und Ausland verwendet oder im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungs- oder Aktienoptions- programms an Arbeitnehmer, leitende Angestellte, Mitglieder des Vorstands/der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens gewährt werden. Weiters wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne Nennwert ohne weiteren Beschluss der Hauptversammlung herabzusetzen, wobei der Aufsichtsrat ermächtigt wurde, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen. 5555 Kapitalmanagement In Bezug auf das Kapitalmanagement strebt der Vorstand mittelfristig eine Eigenkapitalquote von 25 bis 30 % an. Dieses Ziel soll primär durch entsprechende Nutzung der vorhandenen Kapazitäten, finanziert aus dem eigenen Cash Flow des Konzerns, erreicht werden. Sekundär kann das Ziel durch Verkäufe von nicht-betriebsnotwendigen Ver- mögenswerten oder entsprechender Kapitalzufuhr von außen realisiert werden. 6.10 AUSGLEICHSPOSTEN AUS DER WÄHRUNGSUMRECHNUNG Die Position resultiert aus der Veränderung der Währungsparität zwischen Euro und Forint bzw. Leu bezogen auf ausländische Tochtergesellschaften. Der Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung hat sich wie folgt entwickelt: in TEUR 2020 2019 Stand 1.1. -10.435 -9.660 Veränderung aus Gewinn- und Verlustrechnung -170 -108 Veränderung aus Nettovermögen -2.079 -667 Stand 31.12. -12.684 -10.435 6.11 KUMULIERTE ERGEBNISSE Neubewertungsrücklagen Vom Management werden jene Immobilien, die nicht länger für Herstellungszwecke genutzt werden, von der Gruppe der Sachanlagen (Bewertung nach IAS 16) in den Bestand der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (Be- wertung nach IAS 40) übertragen (siehe Punkt 3.11). Bestehende Unterschiedsbeträge zwischen dem Buchwert nach IAS 16 und dem ermittelten beizulegenden Zeitwert werden gemäß IAS 40.61 ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis dargestellt und in einer Bewertungsrücklage im Eigenkapital ausgewiesen. Die Folgebewertung erfolgt gemäß IAS 40.35 erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung. Ebenso werden versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen und anderen langfristigen Mitarbeitervergütungen (Rückstellungen für Abfertigungen) in dieser Po- sition ausgewiesen. Die Beträge dieser Rücklagen werden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. 56 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Gewinnrücklage In der Gewinnrücklage werden die bisherigen Konzernjahresergebnisse abzüglich etwaiger Ausschüttungen kumu- liert ausgewiesen. Die Aufteilung und Entwicklung der kumulierten Ergebnisse ist der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen. 6.12 FINANZVERBINDLICHKEITEN Die Finanzverbindlichkeiten sind durch Verpfändungen von Grundstücken und Bauten, technischen Anlagen und Maschinen, als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien, Finanzanlagen und Vorräten sowie durch Forderungszes- sionen besichert. Darlehen über einen Betrag von 3.274 TEUR (Vorjahr: 1.481 TEUR) wurden zu einem fixen Zinssatz aufgenommen. Diese fix verzinsten Finanzverbindlichkeiten weisen eine kurz- bis mittelfristige Restlaufzeit auf. Die übrigen Finanz- verbindlichkeiten werden auf Basis von EURIBOR bzw. BUBOR zuzüglich eines Aufschlages verzinst. Auf Grund der variablen Verzinsung sowie der Kurz- / Mittelfristigkeit der fix verzinsten Finanzverbindlichkeiten entspricht deren beizulegender Zeitwert im Wesentlichen dem Buchwert. in TEUR zum 31.12. 2020 2019 davon davon davon davon Gesamt in HUF in EUR Gesamt in HUF in EUR langfristig Darlehen von Kreditinstituten 37.943 2.419 35.524 42.129 3.009 39.120 Leasing 453 355 38.396 42.484 kurzfristig Darlehen und Barvorlagen von Kreditinstituten 10.737 5.037 5.700 13.280 5.525 7.755 Leasing 201 258 10.938 13.538 Finanzverbindlichkeiten gesamt 49.334 56.022 5757 Die effektive Verzinsung der Finanzverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar: 2020 2019 in % in % Darlehen und Barvorlagen von Kreditinstituten in EUR 1,4-2,0 1,4-2,0 Darlehen und Barvorlagen von Kreditinstituten in HUF 1,7-2,4 1,5-1,9 Leasing 2,0 2,0 Bezüglich der Liquiditäts- und Finanzierungsituation des Konzerns wird auf Punkt 9.4 verwiesen. Die künftigen Tilgungen der bestehenden Finanzverbindlichkeiten können auf Bruttobasis wie folgt analysiert wer- den: in TEUR zum 31.12. 2020 2019 innerhalb eines Monats fällig 409 118 zwischen einem und drei Monaten fällig 934 640 zwischen drei und zwölf Monaten fällig 10.491 13.798 zwischen einem und fünf Jahren fällig 23.060 21.133 nach fünf Jahren fällig 18.458 25.462 53.352 61.151 58 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 6.13 RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ABFERTIGUNGEN Die Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen teilen sich wie folgt auf: in TEUR zum 31.12. 2020 2019 Rückstellungen für Pensionen 3.295 3.287 Rückstellungen für Abfertigungen 840 995 4.135 4.282 6.13.1 Rückstellungen für Pensionen Die Wertansätze der Rückstellungen für Pensionen werden zum jeweiligen Bilanzstichtag durch versicherungsma- thematische Gutachten unter Zugrundelegung der Methode der laufenden Einmalprämien ermittelt und setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR zum 31.12. 2020 2019 Versicherungsmathematischer Barwert der Pensions- Verpflichtung (Defined Benefit Obligation) 4.331 4.355 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -1.036 -1.068 Bilanzierte Rückstellung 3.295 3.287 Entwicklung des Barwerts der Verpflichtung (DBO): in TEUR 2020 2019 Barwert (DBO) 1.1. 4.355 4.957 Zinsaufwand 43 92 Versicherungsmathematisches Ergebnis finanzielle Annahme 109 566 erfahrungsbedingte Berichtigung 1 35 Verwendung für Pensionszahlungen -177 -1.295 Barwert (DBO) 31.12. 4.331 4.355 5959 Im kommenden Geschäftsjahr werden Zahlungen in Höhe von 178 TEUR (Vorjahr: 176 TEUR) erwartet. Die durch- schnittliche Restlaufzeit der Pensionsrückstellung beträgt zum Stichtag 12,8 Jahre (Vorjahr: 13,2 Jahre). Als Planvermögen werden qualifizierte Rückdeckungsversicherungen vom Barwert der Pensionsverpflichtung abge- zogen. Das Planvermögen wurde an die pensionsberechtigten Personen verpfändet. Die Pensionsrückstellung betrifft zur Gänze im Ruhestand befindliche ehemalige Vorstandsmitglieder. Die Verwendung für Pensionszahlungen erhöhte sich im Vorjahr durch eine Einmalzahlung zur Abfindung der Hälfte des Pensionsanspruchs eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes. Der Abgeltungsbetrag wurde durch einen externen Gutachter in Höhe von der Hälfte des versicherungsmathematischen Barwerts der verbleibenden Pensionsverpflich- tung (Defined Benefit Obligation) abzüglich eines marktüblichen Abschlages ermittelt. Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt: in TEUR 2020 2019 Planvermögen 1.1. 1.068 1.096 Zinsertrag 11 21 Veranlagungsergebnis ohne Zinsertrag 16 10 Geleistete Zahlungen -59 -59 Planvermögen 31.12. 1.036 1.068 60 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Die versicherungsmathematischen Basis-Annahmen ergeben sich aus nachstehender Aufstellung: 2020 2019 Zinssatz 0,8 % 1,0 % Rentensteigerung 2,0 % 2,0 % Sterbetafel AVÖ 2018-P AVÖ 2018-P Angestellte Angestellte Sensitivitätsanalyse 2020 Auswirkung (in TEUR) auf DBO zum 31.12.2020 + 0,5 % Punkte - 0,5 % Punkte Zinssatz -265 290 Rentensteigerung 285 -263 Sensitivitätsanalyse 2019 Auswirkung (in TEUR) auf DBO zum 31.12.2019 + 0,5 % Punkte - 0,5 % Punkte Zinssatz -272 299 Rentensteigerung 295 -270 6161 6.13.2 Rückstellungen für Abfertigungen Die Wertansätze der Rückstellungen für Abfertigungen werden zum jeweiligen Bilanzstichtag durch versicherungs- mathematische Gutachten unter Zugrundelegung der Methode der laufenden Einmalprämien ermittelt und setzen sich wie folgt zusammen: Entwicklung des Barwerts der Verpflichtung (DBO): in TEUR 2020 2019 Barwert (DBO) 1.1. 995 1.009 Laufender Dienstzeitaufwand 58 38 Zinsaufwand 9 17 Versicherungsmathematisches Ergebnis finanzielle Annahme 16 87 erfahrungsbedingte Berichtigung -42 21 Verwendung für Abfertigungszahlungen -196 -177 Barwert (DBO) 31.12. 840 995 Im kommenden Geschäftsjahr werden Zahlungen in Höhe von 11 TEUR (Vorjahr: 13 TEUR) erwartet. Die durchschnittliche Restlaufzeit der Abfertigungsrückstellung beträgt zum Stichtag 10,6 Jahre (Vorjahr: 12,1 Jahre). 62 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Die versicherungsmathematischen Basis-Annahmen stellen sich wie folgt dar: 2020 2019 Zinssatz 0,8 % 1,0 % Gehaltssteigerung 2,0 % 2,0 % Fluktuation 0,0 % - 2,1 % 0,0 % - 2,1 % Pensionsalter 56-65 / 61-65 56-65 / 61-65 Sterbetafel AVÖ 2018-P, AVÖ 2018-P, Arb./Ang. Arb./Ang. Als rechnungsmäßiges Pensionsantrittsalter wurde das frühest mögliche Anfallsalter für die Alterspension unter Berücksichtigung von Übergangsregelungen zugrunde gelegt. Sensitivitätsanalyse 2020 Auswirkung (in TEUR) auf DBO zum 31.12.2020 + 0,5 % Punkte - 0,5 % Punkte Zinssatz -43 45 Gehaltssteigerung 44 -43 Sensitivitätsanalyse 2019 Auswirkung (in TEUR) auf DBO zum 31.12.2019 + 0,5 % Punkte - 0,5 % Punkte Zinssatz -50 54 Gehaltssteigerung 53 -50 6363 6.14 ANDERE VERBINDLICHKEITEN in TEUR zum 31.12. 2020 2019 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.803 7.357 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (nicht-konsolidiert) 2 1 Vertragsverbindlichkeiten 1.523 1.473 Sonstige Verbindlichkeiten 5.665 6.518 10.993 15.349 Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR zum 31.12. 2020 2019 Personalverbindlichkeiten 1.980 1.579 Kostenabgrenzungen 1.443 1.016 Sonstige Rückstellungen 1.063 1.613 Überzahlungen von Kunden 560 710 Steuern 234 759 Sozialabgaben 160 291 Übrige 225 550 5.665 6.518 Die Steuern enthalten keine Verbindlichkeiten aus Körperschaftsteuern (Vorjahr: 280 TEUR). Die sonstigen Rück- stellungen, welche im Wesentlichen auf Gewährleistungen zurückzuführen sind, werden aus Gründen der Unwe- sentlichkeit unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. 6.15 ZUR VERÄUßERUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTE Der Aufsichtsrat hat im Dezember 2019 den Beschluss des Vorstands zugestimmt, die bisher als Finanzinvestition gehaltene Immobilie in Miskolc, Ungarn zu veräußern. Der Vorgang wurde im Dezember 2020 durch Veräußerung der Immobilie abgeschlossen. Der Nettozahlungsmittelfluss aus dem Abgang des als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswertes beträgt 1.219 TEUR und ist im Konzern Cash Flow Statement unter den Einzahlungen aus Anlagenabgang enthalten. Der Erfolg des Abgangs beträgt 76 TEUR nach Berücksichtigung von Ertragsteuern in Höhe von 7 TEUR. Das Ergebnis des Abgangs wird auf Grund des unwesentlichen Betrages unter den sonstigen betrieblichen Erträgen unter Erträge aus Abgängen von Anlagevermögen ausgewiesen. 64 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 7 ANGABEN ZUM KONZERN – CASH FLOW STATEMENT 7.1 ERWERB VON SACH- UND IMMATERIELLEM ANLAGEVERMÖGEN Die Abweichung zwischen den Zahlungsabflüssen gemäß Konzern-Cash Flow-Statement und den Zugängen gemäß Konzernanlagenspiegel resultiert aus unterschiedlichen Zeitpunkten von Aktivierung und Bezahlung des Anlagever- mögens sowie aus Vorratsvermögen, das bei der Herstellung von selbst erstelltem Sachanlagevermögen verwendet worden ist. 7.2 ZAHLUNGSMITTELFONDS Als Zahlungsmittelfonds werden die flüssigen Mittel, welche den Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinsti- tuten umfassen, festgelegt. Überleitung der Bewegungen der Schulden auf die Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten Finanz- verbind- lichkeiten Eigenkapital Ge- samt in TEUR übrige finanzielle Verbind- lichkeiten Gezeich- netes Ka- pital /Ka- pitalrück- lagen Andere Rück- lagen Ge- winn- rück- lage 01.01.2020 56.022 12.140 -11.415 15.873 72.620 Einzahlungen 3.156 3.156 Rückzahlungen -8.833 -8.833 Gezahlte Dividenden -436 -436 Summe Veränderung Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit -5.677 0 0 -436 -6.113 Wechselkursänderungen -813 -813 Leasing 41 41 Zinsaufwendungen 1.033 1.033 Gezahlte Zinsen -1.272 -1.272 Jahresgesamtergebnis -2.301 6.781 4.480 Summe sonstige Veränderungen -1.011 0 -2.301 6.781 3.469 31.12.2020 49.334 12.140 -13.716 22.218 69.976 6565 Finanzver- bindlichkeiten Eigenkapital Gesamt in TEUR übrige finanzielle Verbindlich- keiten Gezeichne- tes Kapital /Kapital- rücklagen Andere Rück- lagen Gewinn- rücklage 01.01.2019 54.027 10.347 -10.115 7.982 62.241 Einzahlungen 6.223 6.223 Rückzahlungen -3.734 -3.734 Gezahlte Dividenden -198 -198 Verkauf eigener Aktien 228 228 Kapitalerhöhung 1.565 1.565 Summe Verände- rung Cash-Flow aus 2.489 1.793 0 -198 4.084 Wechselkurs- änderungen -395 -395 Leasing 451 451 Aktivierte Fremd- finanzierungskosten 73 73 Zinsauf- wendungen 1.146 1.146 Gezahlte Zinsen -1.769 -1.769 Jahresgesamt- ergebnis -1.300 8.089 6.789 Summe sonstige Veränderungen -494 0 -1.300 8.089 6.295 31.12.2019 56.022 12.140 -11.415 15.873 72.620 66 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 8 SEGMENTBERICHTERSTATTUNG 8.1 OPERATIVE GESCHÄFTSSEGMENTE Die Geschäftsfelder untergliedern sich wie folgt: Tiefbau & Verkehr: Entwicklung, Produktion und Vertrieb folgender Produkte: • Abwasserableitung (Kanalschächte, Kanalrohre, Pumpstationen, Senkgruben, Sickerschächte), • Abwasserreinigung (Mineralöl- und Fettabscheider, biologische Kläranlagen, Reinigung von Oberflächenwas- ser), • Verkehrsbau - vormals Teil des Bereiches Infrastruktur (Brücken, Hangbefestigungen, Durchlässe, Betonleit- wände) sowie • Wassernutzung (Regenwassernutzung, Trinkwasserspeicherung). Hochbau & Wohnen: Entwicklung, Produktion und Vertrieb folgender Produkte: • Energiebau (Masten für Telekommunikation und Stromversorgung, Trafostationen, Fischaufstiegshilfen, Fer- tigteile für den Kraftwerksbau), • Industriebau (Fertigteile für den konstruktiven Hochbau, wie z.B. für Industriehallen sowie andere gewerbliche und industrielle Bauten) sowie • Wohnbau (Deckensysteme, Pflaster, Hochbausteine, Fertigteilstiegen). Die jeweiligen Segmente enthalten alle unmittelbar zuordenbaren Vermögenswerte und Schulden. Nicht zugeordnet sind steuerliche Vermögenswerte und Schulden, Finanzinvestitionen und Finanzverbindlichkeiten. Die Spalte „Über- leitung“ weist ausschließlich die Schuldenkonsolidierung aus. 6767 Geschäftsjahr 2020 in TEUR Tiefbau & Verkehr Hoch- bau & Woh- nen Über- leitung Summe Umsatzerlöse Standard Betonfertigprodukte 42.681 20.178 0 62.859 Konstruktive Betonfertigteile 1.275 25.140 0 26.415 Summe 43.956 45.318 0 89.274 Segmentergebnis 7.341 4.675 0 12.016 Sonstiges und nicht zuordenbares Ergebnis -467 Betriebsergebnis 11.549 Segmentvermögen 41.243 39.663 -81 80.825 Sonstiges und nicht zuordenbares Vermögen 4.650 Konzernvermögen 85.475 Segmentschulden 7.825 7.384 -81 15.128 Sonstige und nicht zuordenbare Schulden 49.705 Konzernschulden 64.833 Investitionsausgaben 2.693 4.398 0 7.091 planmäßige Abschreibungen (Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte) 2.125 1.867 0 3.992 68 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Geschäftsjahr 2019 in TEUR Tiebau & Ver- kehr Hoch- bau & Woh- nen Über- leitung Summe Umsatzerlöse Standard Betonfertigprodukte 37.257 24.720 0 61.977 Konstruktive Betonfertigteile 1.878 33.387 0 35.265 Summe 39.135 58.107 0 97.242 Segmentergebnis 4.684 7.497 0 12.181 Sonstiges und nicht zuordenbares Ergebnis -593 Betriebsergebnis 11.588 Segmentvermögen 36.018 49.744 -961 84.801 Sonstiges und nicht zuordenbares Vermögen 7.836 Konzernvermögen 92.637 Segmentschulden 8.639 11.953 -961 19.631 Sonstige und nicht zuordenbare Schulden 56.408 Konzernschulden 76.039 Investitionsausgaben 2.674 7.188 0 9.862 planmäßige Abschreibungen (Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte) 2.114 1.699 0 3.813 Transaktionen zwischen den Berichtssegmenten: Transaktionen zwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Der Konzern operiert vorwiegend in vier geographischen Regionen im Sinne von Produktionsstätten: Österreich, Ungarn, Rumänien und übriges Europa. In diesen Ländern wird jeweils die gesamte Produktpalette des Konzerns angeboten. Umsatzerlöse in TEUR 2020 2019 Tiefbau & Verkehr und Verwaltung 115 124 Hochbau & Wohnen 35 35 140 159 6969 Die Bedeutung der geographischen Regionen ergibt sich aus nachfolgender Tabelle: Umsatzerlöse Gesamtvermögen in TEUR 2020 2019 2020 2019 Österreich 12.237 11.722 12.701 14.233 Ungarn 49.216 57.681 43.360 50.148 Rumänien 26.359 25.807 29.477 29.184 Übriges Europa 1.462 2.032 18 33 Überleitung - 81 -961 89.274 97.242 85.475 92.637 Investitionsausgaben in TEUR 2020 2019 Österreich 1.482 939 Ungarn 2.298 6.917 Rumänien 3.311 2.006 7.091 9.862 Die Umsatzerlöse sind gegliedert nach Absatzmärkten. Eine Abgrenzung nach den Ländern, in denen die Produktion erfolgt, würde nicht zu einer wesentlichen Abweichung im obigen Zahlenwerk führen. Gesamtvermögen und Inves- titionsausgaben sind gegliedert nach den Gebieten, in denen sich die Vermögenswerte physisch befinden. In den Umsatzerlösen der einzelnen Segmente sind keine Erlöse mit Kunden, deren Anteil mehr als 10 % der ge- samten Segmentumsätze ausmacht, enthalten. 70 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 9 SONSTIGE ANGABEN 9.1 AUSSCHÜTTUNG Als Ausschüttung auf den Bilanzgewinn 2020 wird eine Dividende von 0,90 EUR (Vorjahr: 0,60 EUR) je Aktie bzw. in Höhe von insgesamt rund 653 TEUR (Vorjahr: 436 TEUR) vorgeschlagen und angekündigt. Die im Vorjahr vorge- schlagene Dividende kam im aktuellen Geschäftsjahr zur Ausschüttung. 9.2 ANGABEN ÜBER BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen im Sinne der Definition von „related parties“ gemäß IAS 24 werden wie gegenüber unabhängigen Dritten gestaltet. Als „related parties“ gelten der Vorstand, der Auf- sichtsrat, nicht-konsolidierte verbundene Unternehmen, sowie die Wolschner Privatstiftung. Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder betrugen 2020 1.166 TEUR (Vorjahr: 1.430 TEUR). Darin enthalten sind variable Gehaltsansprüche in Höhe von 462 TEUR (Vorjahr: 762 TEUR) sowie Leistungen an eine Pensionskasse in Höhe von 162 TEUR (Vorjahr: 160 TEUR). Weiters sind für Vorstandsmitglieder Service Costs für die Bildung einer Abfertigungsrückstellung in Höhe von 10 TEUR (Vorjahr: 8 TEUR) angefallen. Die Vergütung an die Mitglieder des Aufsichtsrates betrug für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr insgesamt 67 TEUR (Vorjahr: 47 TEUR). Zum Bilanzstichtag und im Vorjahr waren keine Darlehen an Vorstandsmitglieder gewährt. Sonstige Haftungen für Kredite von Mitgliedern des Vorstands bzw. Aufsichtsrats bestehen nicht. Im Berichtsjahr wurden mit verbundenen, nicht-konsolidierten Unternehmen keine Umsätze (Vorjahr: 0 TEUR) er- zielt, jedoch Leistungen in Höhe von 27 TEUR (Vorjahr: 37 TEUR) bezogen. Die offenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen, nicht-konsolidierten Unternehmen ist Punkt 6.14 zu entnehmen. Sicherheiten oder Garantien für For- derungen oder Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen, nicht-konsolidierten Unternehmen bestehen nicht. Mit der Wolschner Privatstiftung werden keine Transaktionen getätigt. 7171 9.3 FINANZINSTRUMENTE Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Schulden. Es wurden keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert angeführt, wenn der Buchwert einem angemessenen Näherungswert für den Zeitwert entspricht. 2020 Buchwerte Beizulegende Zeitwerte in TEUR Kategorie nach IFRS 9 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Eigenkapitalinstrumente 1.207 1.137 70 1.207 1.207 Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführ- ten Anschaffungskosten Forderungen aus Lieferungen und Leistun- gen sowie sonstige Forderungen ) 8.096 8.096 8.096 Liquide Mittel 2.878 10.974 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten 49.334 49.334 49.334 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis- tungen sowie sonstige Verbindlichkeiten ) 4.938 4.938 4.938 54.272 ) Sonstige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die keine Finanzinstrumente darstellen, sind nicht enthalten. 72 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 2019 Buch- werte Beizulegende Zeitwerte in TEUR Kategorie nach IFRS 9 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Eigenkapitalinstrumente 1.529 1.456 73 1.529 1.529 Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführ- ten Anschaffungskosten Forderungen aus Lieferungen und Leistun- gen sowie sonstige Forderungen ) 13.488 13.488 13.488 Liquide Mittel 4.599 18.087 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten 56.022 56.022 56.022 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis- tungen sowie sonstige Verbindlichkeiten ) 8.475 8.475 8.475 64.497 ) Sonstige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die keine Finanzinstrumente darstellen, sind nicht enthalten. 7373 Das Nettoergebnis gegliedert nach Bewertungskategorien stellt sich wie folgt dar (in TEUR): 2020 aus Zinsen aus Divideden aus Folge- bewer- tung aus Abgang im Kon- zerner- gebnis erfasstes Nettoer- gebnis Erfolgswirksam zum beizule- genden Zeitwert bewertete fi- nanzielle Vermögenswerte 0 0 -319 0 -319 Zu fortgeführten Anschaf- fungskosten bewertete finan- zielle Vermögenswerte 19 0 -358 0 -339 Zu fortgeführten Anschaf- fungskosten bewertete finan- zielle Schulden -1.033 0 -1.131 0 -2.164 Gesamt -1.014 0 -1.808 0 -2.822 2019 aus Zinsen aus Divideden aus Folge- bewer- tung aus Abgang im Kon- zerner- gebnis er- fasstes Nettoer- gebnis Erfolgswirksam zum beizule- genden Zeitwert bewertete fi- nanzielle Vermögenswerte 0 21 -67 0 -46 Zu fortgeführten Anschaf- fungskosten bewertete finan- zielle Vermögenswerte 2 0 -452 0 -450 Zu fortgeführten Anschaf- fungskosten bewertete finan- zielle Schulden -1.038 0 -779 0 -1.817 Gesamt -1.036 21 -1.298 0 -2.313 Die Differenz zwischen dem Nettoergebnis und dem Finanzergebnis betrifft Zinsen für das Sozialkapital sowie Wert- berichtigungen für finanzielle Vermögenswerte. 74 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 9.4 FINANZIELLES RISIKOMANAGEMENT Das konzernweite Risikomanagement ist in die Aufbau- und Ablauforganisation eingegliedert. Die laufende Bericht- erstattung dient dem regelmäßigen Informationsaustausch zwischen dem Vorstand und den einzelnen Unternehmen der Gruppe und in weiterer Folge mit dem Aufsichtsrat. Der Vorstand trägt die Letztverantwortung für Strategie und Erreichung der Unternehmensziele und konzentriert sich dabei hauptsächlich auf die Koordination des strategischen Risikomanagements. Im operativen Geschäft ist jedes Unternehmen und jeder leitende Angestellte für die Überwa- chung und Steuerung potentieller Risikoquellen selbstverantwortlich. Das Risikomanagement wird regelmäßig über- prüft, um Veränderungen der Marktbedingungen und der Aktivitäten des Konzerns abbilden zu können. Das Risiko- management und die damit verbundenen Kontrollaktivitäten wurden dem Prüfungsausschuss jährlich in zwei Sit- zungen präsentiert. Kreditrisiko: Das Kreditrisiko bezeichnet das Risiko des Zahlungsverzuges oder -ausfalls von Vertragspartnern. Es besteht keine signifikante Konzentration von Kreditrisken. Liquide Mittel werden bei reputablen Kreditinstituten an- gelegt. Dem Risiko von Zahlungsausfällen von Kunden wird, in den meisten bearbeiteten Ländern, durch die Versi- cherung von Kundenforderungen begegnet. Diese Vorgangsweise beinhaltet für jeden Kunden ein Kreditlimit, das mit steigender Kundenkenntnis erhöht werden kann. Bezüglich des kundenseitigen Ausfallrisikos wird auf die Auf- stellung über die überfälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen unter Punkt 6.7 verwiesen. Das maximale Ausfallsrisiko besteht in Höhe der Buchwerte. Zinsrisiko: Das Zinsrisiko beschreibt die Änderung des Wertes von Finanzinstrumenten und des Zinsergebnisses aus Finanzinstrumenten auf Grund der Änderung von Zinssätzen. Die Veränderung des Zinssatzes von +/- 1 % hätte eine Auswirkung auf das Ergebnis sowie das Eigenkapital (jeweils vor Steuern) in Höhe von +/- 472 TEUR (Vorjahr: +/- 553 TEUR). Der Berechnung der Sensitivität liegt der Zinsaufwand der Periode bezogen auf das durchschnittlich verzinsliche Fremdkapital der Periode zugrunde. Fremdwährungsrisiko: Das Fremdwährungsrisiko wird durch Kursschwankungen von Fremdwährungen hervorge- rufen. Auf Grund der unter 10 % liegenden Import- / Exportrate in Fremdwährungsländer und den Ausgleich von Zahlungsverpflichtungen mittels Verkaufserlöse derselben Währung, bestehen nur beschränkt zahlungswirksame Währungsrisiken. Zahlungen zwischen unterschiedlichen Währungsregionen ergeben sich aus konzerninternen Di- videnden- und Darlehensflüssen, weitere Wechselkursabhängigkeiten treten bei der Umrechnung ausländischer Ein- zelabschlüsse in die Konzernwährung Euro auf. Ein verstärktes Wechselkursrisiko entstand durch das Investitions- programm in Ungarn und Rumänien. Die Volatilität der Fremdwährung RON und HUF haben sich durch die wirt- schaftlichen Rahmenbedingungen stabilisiert. Eine Wechselkursänderung EUR zu HUF in Höhe von +/- 5 % hätte eine Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern in Höhe von +/- 680 TEUR (Vorjahr: +/- 593 TEUR), eine Wechsel- kursänderung EUR zu RON in Höhe von +/- 5 % hätte eine Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern in Höhe von +/- 684 TEUR (Vorjahr: +/- 786 TEUR). Die Auswirkung einer Wechselkursänderung EUR zu HUF in Höhe von +/- 5 % hätte eine Auswirkung auf das Eigenkapital in Höhe von +/- 937 TEUR (Vorjahr: +/- 1.029 TEUR), eine Wech- selkursänderung EUR zu RON in Höhe von +/- 5 % hätte eine Auswirkung auf das Eigenkapital in Höhe von +/- 600 TEUR (Vorjahr: +/- 435 TEUR). Die Berechnung basiert auf der Sensitivität der Kredite und Darlehen in fremder Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft, wobei der jeweils relevante Wechselkurs um +/- 5 % verändert worden ist. Liquiditätsrisiko: Beim Liquiditätsrisiko handelt es sich um die Notwendigkeit, jederzeit die Liquidität zur Verfügung zu haben, um fällige Verbindlichkeiten fristgerecht bedienen zu können. Die mittel- und langfristige Feststellung des Finanzbedarfs ist zusammen mit dem Working Capital Management Hauptbestandteil der Liquiditätsplanung. Un- ternehmensweites Cash-Reporting und die Analyse der Geldumschlagdauer sind wichtige Steuerungsgrößen, um das Liquiditätsrisiko niedrig zu halten. Die Finanzierung der SW Umwelttechnik-Gruppe erfolgt zu einem hohen Anteil durch Bankdarlehen, welche vor allem für die Modernisierungs- und Expansionsfinanzierung der Jahre 2005 7575 bis 2008 aufgenommen wurden. Mit den finanzierenden Banken wurde vereinbart, die Tilgungsprofile der Investiti- onskredite an das geänderte Marktumfeld anzupassen. Mitte Februar 2015 wurde mit den österreichischen Banken eine diesbezügliche Vereinbarung geschlossen. Mit der Anpassung der Tilgungsprofile an die wirtschaftlichen Rah- menbedingungen und der Zusage der jährlichen Prolongation der kurzfristigen Obligos ist die Finanzierung der SW Umwelttechnik-Gruppe langfristig gesichert. Der bestehende operative Liquiditätsbedarf kann aus den vorhandenen liquiden Mitteln und den bestehenden eingeräumten Finanzierungsrahmen gedeckt werden. Bezüglich der Fristig- keiten und der Tilgungen der Kreditlinien nach Unterzeichnung der diesbezüglichen Vereinbarung mit den österrei- chischen Banken wird auf Punkt 6.12 verwiesen. 9.5 ANGABEN ÜBER ARBEITNEHMER Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter ist nachfolgender Aufstellung zu entnehmen: Österreich Ungarn Rumänien Gesamt Geschäftsjahr 2020: Arbeiter 27 133 197 357 Angestellte 39 142 59 240 66 275 256 597 Österreich Ungarn Rumänien Gesamt Geschäftsjahr 2019: Arbeiter 27 123 166 316 Angestellte 41 131 52 224 68 254 218 540 9.6 EREIGNISSE NACH DEM ABSCHLUSSSTICHTAG Nach dem Bilanzstichtag sind keine für den Konzern wesentlichen Ereignisse eingetreten. 76 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 9.7 ORGANE Im Geschäftsjahr 2020 waren folgende Personen Mitglieder des Vorstands: Klaus Einfalt János Váczi Im Geschäftsjahr 2020 waren folgende Personen Mitglieder des Aufsichtsrats: Reinhard Iro (Vorsitzender seit Mai 2020) Heinz Taferner (Vorsitzender bis Mai 2020) Ulrich Glaunach (stellvertretender Vorsitzender) Birgit Kuras Sabine Lax Bernd Wolschner Karl Heinz Wolschner Der Vorstand der SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG hat den Konzernabschluss am 18. März 2021 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. Klagenfurt, den 18. März 2021 Der Vorstand Klaus Einfalt János Váczi 7777 Bestätigungsvermerk Bericht zum Konzernabschluss Prüfungsurteil Wir haben den Konzernabschluss der SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG, Klagenfurt, und ihrer Tochtergesellschaften ("der Konzern"), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern Gesamtergebnis- rechnung, der Konzern Eigenkapitalveränderungsrechnung und dem Konzern Cash Flow Statement für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anfor- derungen des § 245a UGB. Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschluss- prüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anfor- derungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflicht- gemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berück- sichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. 78 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Bewertung der Sachanlagen der CGU Österreich Siehe Konzernanhang Punkt 3.9 Sachanlagen/Konzernlagebericht Kapitel Impairment-Test (Finanzwirtschaftliche Risiken) Das Risiko für den Abschluss In Vorjahren wurden auf Basis eines Impairment-Tests gemäß IAS 36 Wertminderungen sowie Wertaufholungen von Sachanlagen der CGU erfasst. Im Geschäftsjahr 2020 ist zu beurteilen, ob Veränderungen der Geschäftsentwicklung in der CGU Österreich Wertminderungen erfordern. Die Ermittlung des erzielbaren Betrages erfolgt intern anhand anerkannter Bewertungsverfahren auf Basis eines Discounted-Cash-Flow-Verfahrens. Die Einschätzung der Geschäftsentwicklung und der für die Bewertung relevanten Annahmen (insbesondere der künftig zu erwartenden Cash-Flows sowie der individuellen Kapitalkosten) sind mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Für den Abschluss besteht das Risiko, dass die Sachanlagen der CGU Österreich zu hoch ausge- wiesen werden. Unsere Vorgehensweise in der Prüfung Wir haben die Werthaltigkeit der Sachanlagen der CGU Österreich wie folgt beurteilt: — Zur Beurteilung, ob Anhaltspunkte für eine zusätzliche Wertminderung vorliegen, haben wir Gespräche mit dem Vorstand geführt und die Geschäftsentwicklung der CGU unter Berück- sichtigung der lokalen Marktentwicklungen sowie der konjunkturellen Rahmenbedingungen analysiert. — Die bei den Berechnungen zugrunde gelegten erwarteten Zahlungsmittelzu- und -abflüsse (Cash-Flows) haben wir mit der aktuellen von Vorstand und Aufsichtsrat genehmigten strategischen Unternehmensplanung abgeglichen. Die Planungsdaten wurden anhand von Marktdaten und öffentlich verfügbaren Informationen darauf beurteilt, ob die zugrunde liegenden Annahmen in einer angemessenen Bandbreite liegen. Die Planungstreue haben wir durch Vergleich der in den Vorperioden erfolgten Planungen mit den tatsächlich eingetretenen Werten beurteilt. — Bei dem zum Bilanzstichtag durchgeführten Impairment-Test haben wir unter Hinzuziehung unserer Bewertungsspezialisten die Angemessenheit der angewendeten Bewertungs- methode beurteilt. — Die bei der Bestimmung der individuellen Kapitalkosten herangezogenen Annahmen haben wir durch Abgleich mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten unter Hinzuziehung unserer Bewertungsspezialisten auf Angemessenheit beurteilt. — Abschließend wurden die Anhangsangaben zu diesem Thema beurteilt und festgestellt, ob diese vollständig und richtig sind. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Den Corporate Governance Bericht haben wir vor dem Datum des Bestätigungsvermerks erlangt, die übrigen Teile des Geschäftsberichts werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt. 7979 Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Infor- mationen, und wir geben keine Art der Zusicherung darauf. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwort- lichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Infor- mationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschluss- prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum des Bestätigungsvermerks des Abschlussprüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verant- wortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sach- verhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlä- gig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unter- nehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine rea- listische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungs- prozesses des Konzerns. Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich ange- sehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Ent- scheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. 80 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Darüber hinaus gilt: — Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstel- lungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. — Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kon- trollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen ange- messen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kon- trollsystems der Gesellschaft abzugeben. — Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech- nungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge- stellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Anga- ben. — Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungs- legungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grund- lage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. — Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. — Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil. — Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungs- feststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. — Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruf- lichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. — Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen 8181 Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungs- vermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Anga- be des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen Bericht zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anfor- derungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt. Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 5. Mai 2020 als Abschlussprüfer gewählt und am 5. Mai 2020 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2020 endende Geschäftsjahr beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2002 Abschluss- prüfer der Gesellschaft. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. 82 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Thomas Smrekar. Wien, 18. März 2021 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mag. Thomas Smrekar Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten. 8383 Erklärung des Vorstandes Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Ein- klang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstan- dards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst ge- treues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebe- richt die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Klagenfurt, am 18. März 2021 Klaus Einfalt János Váczi Vorstand der SW Umwelttechnik SW UMWELTTECHNIK AG Lagebericht AG ................................ 86 Einzelabschluss .............................. 98 Bestätigungsvermerk .................... 111 Erklärung des Vorstandes ............. 117 86 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Geschäftsverlauf und wirtschaftliches Umfeld Die Beteiligungen der SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG umfassen Unternehmen mit Standorten in Österreich, Ungarn und Rumänien, sowie in der Slo- wakei und Bulgarien. WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie sowie die damit eingehenden, länderübergreifenden Infektionsprä- ventionsmaßnahmen und Mobilitätseinschränkungen brachten im Jahr 2020 große wirtschaftliche Unsi- cherheiten gefolgt von einer deutlichen Rezession mit sich. Die drei Kernmärkte von SW Umwelttechnik waren von dieser erhöhten Volatilität wie ganz Europa betroffen und erlebten einen deutlichen Konjunktur- Einbruch. Die europäische Bauwirtschaft entwickelte sich leicht rückläufig, auch infolge des Auslaufens des EU-Finanzrahmens. Langfristige Projekt-Vorlaufzeiten wie auch der spätzyklische Charakter der Baubranche trugen jedoch dazu bei, dass das Ausnahmejahr 2020 die Bauwirtschaft weniger schwer traf als andere Wirt- schaftszweige. Aufgrund der endenden Förderperiode wurden För- dergelder aus EU-Töpfen in Rumänien verstärkt bean- sprucht, in Ungarn zeigte sich jedoch eine gegenläufige Entwicklung. Durch die insgesamt bereits hohe Aus- schöpfung der Strukturfonds flachten die Investitionen im zweiten Halbjahr 2020 ab. Nach einem Jahr des wirtschaftlichen Einbruchs ist für alle drei Kernmärkte von SW Umwelttechnik eine schrittweise Rückkehr zur Normalität in den Jahren 2021 und 2022 anzunehmen, die sich in positiven Inve- stitionsentwicklungen – auch im Bereich der Bauaktivi- täten – zeigen wird. Ungarn Das Jahr 2020 bedeutete für die ungarische Wirt- schaft ein Minus von rund 6,1 % und damit einen mitt- leren wirtschaftlichen Abschwung im EU-Vergleich. Das zurückliegende Jahr unterbrach damit eine Phase wirtschaftlicher Wachstumsrekorde, die insbesondere auf die EU-Fördermittel der Periode 2014 – 2020 und eine einhergehende, überaus positive öffentliche Auf- tragslage, allen voran im Bausektor, zurückzuführen war. Zusätzlich zur allgemeinen konjunkturellen Lage wirkte sich das Auslaufen der aktuellen Förderperiode negativ auf die Bauaktivität aus, die aufgrund der be- reits hohen Ausschöpfungsrate abnahm. Das Wachstum der ungarischen Bauwirtschaft sackte nach drei Jahren zweistelliger Wachstumsraten 2020 deutlich ab: Gegenüber 2019 ging die Bauleistung um etwa 10 % zurück. Um den Bausektor zu fördern, beschloss die ungarische Regierung eine Mehrwert- steuersenkung von 27 % auf 5 % bei Wohnungsneu- bauten bis Ende 2022, die im Bereich des Hochbaus eine positive wirtschaftliche Entwicklung erwarten lässt. Entscheidend für die Erholung der Bauwirtschaft werden die Vergaben von Bau-Förderungen im Zuge der EU-Förderperiode 2021 – 2027 sein. Die aktuellen Förder-Aussichten bieten Grund zur Annahme, dass sich die ungarische Bauwirtschaft zunehmend stabili- siert und auf das Vorkrisenniveau zurückkehrt. Rumänien Rumänien erlitt durch die Auswirkungen der Pandemie im Jahr 2020 einen Wirtschaftseinbruch um 4,8 % und damit einen mittleren bis geringen Abschwung im gesamteuropäischen Vergleich. Trotz Krisenlage profitierte in Rumänien der Bausektor, nachdem bisher nicht ausgeschöpfte EU-Töpfe der Förderperiode 2014 – 2020 vermehrt Beanspruchung fanden. Eine Ent- wicklung, die auch noch mittelfristige Auswirkungen zeigen wird: Aufgrund der Pandemie wurden in Ru- mänien viele Bauvorhaben ins Jahr 2021 verschoben. Einen zusätzlichen Anstoß könnte der Bausektor durch Mittel der angelaufenen EU-Förderperiode 2021 – 2027 gewinnen. Zudem plant die Regierung Rumäniens nun lange aufgeschobene Infrastrukturvorhaben, wie den 87 Ausbau der Autobahnen, in Angriff zu nehmen, wofür wiederum Gelder des EU-Kohäsionsfonds zur Verfü- gung stehen. Für die rumänische Gesamtwirtschaft wird für die kommenden Jahre eine Rückkehr zur Normalität, einhergehend mit einem deutlichen Konjunkturauf- schwung, erwartet. So wird 2021 ein Wirtschafts- wachstum um 2,7 %, 2022 um etwa 4,5 % prognosti- ziert. Österreich Das Coronajahr 2020 traf die österreichische Wirtschaft im europäischen Vergleich durchaus schwer. Es wurde ein wirtschaftlicher Einbruch um 7,1 % verzeichnet und damit eine deutlich stärkere Rückläufigkeit als im von der Finanzkrise geprägten Jahr 2009. Im Ge- gensatz zu anderen bedeutenden Wirtschaftszweigen des Landes wie dem Tourismus und der Gastronomie, die von den Infektionspräventionsmaßnahmen um die Covid-19-Pandemie direkt und schwer betroffen wa- ren, zeigte sich 2020 im Bausektor eine relativ stabile Konjunkturlage. Zwar war gegenüber des Vorjahres ein Abschwung im Wohnungsneubau zu beobachten, das Bauvolumen im Tiefbausegment konnte jedoch im Ver- gleich zu 2019 sogar leicht zulegen. Prognosen gehen von einem durchaus stabilen Bauvo- lumen der Jahre 2021 und 2022 aus. Es wird mit einem Plus der österreichischen Bauinvestitionen von 3,1 % in 2021 sowie 2,1 % in 2022 gerechnet. Auch für die gesamtwirtschaftliche Lage Österreichs wird eine deutliche Erholung und Normalisierung erwartet. Für 2021 wird ein Wirtschaftswachstum um 4,5 % und für 2022 um 3,5 % prognostiziert. ZWEIGNIEDERLASSUNGEN Die SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG betreibt keine Zweigniederlassungen. ¹ Ergebnis nach Steuern auf das durchschnittliche Eigenkapital ² Betriebsergebnis auf das durchschnittliche Gesamtkapital ³ Nettoverschuldung zu Eigenkapital am Stichtag Einheit 2020 2019 2018 Ertragslage Eigenkapitalrendite 1 % 17,00 26,4 3,4 Gesamtkapitalrentabilität 2 % -2,5 -3,6 -2,6 Vermögens- und Finanzlage Eigenkapital TEUR 20.007 17.207 11.730 Eigenkapitalquote % 43,4 35,7 27,7 Nettoverschuldung TEUR 20.781 25.373 27.503 Gearing ratio 3 % 103,9 147,5 234,5 Geldflussrechnung Nettogeldfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit TEUR -449 -1.464 -501 Nettogeldfluss aus der Investitionstätigkeit TEUR 5.820 278 5.744 Nettogeldfluss aus der Finanzierungstätigkeit TEUR -5.398 1.196 -5.247 Finanzielle Leistungsindikatoren Quellen: WKÖ, Bank Austria, Eastern European Construction Forecasting Asso- ciation, KSH – Hungarian Central Statistical Office, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, Germany Trade and Invest, Romania National Institute of Statistics, ASFINAG, Euroconstruct 88 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Angaben gem. § 243a UGB SW Umwelttechnik notiert mit 725.999 Stück Aktien, im „standard market auction“ der Wiener Börse, die Gesamtheit der Aktien entspricht einem Grundkapital von 5.278 TEUR. Die Wolschner Privatstiftung hält mit 290.000 Ak- tien 39,94 % des ausgegebenen Aktienkapitals der SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG. Großaktionäre mit mehr als 5 % gehaltenen Aktien sind die VBG Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH (100%ige Tochter der BKS Bank AG), Heinz Wol- schner (persönlich) und Bernd Wolschner (persönlich). Ein weiterer Großaktionär mit mehr als 4 % gehaltenen Aktien ist Klaus Einfalt (persönlich). Die restlichen Ak- tien befinden sich im Streubesitz. Es existieren keine Beschränkungen, die Stimm- rechte oder die Übertragung von Aktien betreffen. Es gibt auch keine Aktionärinnen bzw. Aktionäre sowie am Kapital beteiligte Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeit- nehmer, die Kontrollrechte besitzen. Die Mitglieder des Vorstandes haben folgende er- weiterte Befugnisse betreffend die Möglichkeit, Aktien auszugeben und zurückzukaufen: Das mit Hauptversammlungsbeschluss vom 3. Mai 2016 genehmigte Kapital beträgt 2.398 TEUR. Die Ermächtigung des Vorstandes gemäß § 169 AktG be- steht bis 8. Juni 2021. Es bestehen keine ausstehenden Einlagen. In teilweiser Ausnutzung dieser Ermächtigung ge- mäß § 6 Abs. 2 der Satzung der Gesellschaft beschloss der Vorstand am 14. November 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom selben Tag, das Grundkapital der Gesellschaft von derzeit Nominale EUR 4.798.192,73, eingeteilt in 659.999 auf Inhaber lautende Stückaktien um bis zu Nominale EUR 479.820,00 durch Ausgabe von bis zu 66.000 neuen auf Inhaber lautenden nenn- wertlosen Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 7,27 je Stückaktie und mit Gewinnberechtigung ab Beginn des Geschäftsjahrs 2019 (beginnend mit 1. Januar 2019) im Wege einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlage unter materieller Wahrung des Bezugsrechts der Aktionäre (§ 153 Abs 6 AktG) zu erhöhen. Das endgültige Volumen der im Vorjahr abge- schlossenen Kapitalerhöhung belief sich auf 66.000 Neue Aktien zu einem Bezugs- und Angebotspreis von EUR 24,70 je Stückaktie. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde von Nominale EUR 4.798.192,73, eingeteilt in 659.999 Stückaktien, auf Nominale EUR 5.278.012,73, eingeteilt in 725.999 Stückaktien, erhöht, das Agio abzüglich der Aufwendungen der Ka- pitalerhöhung wurde der Kapitalrücklage zugeführt. 89 Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 5. Mai 2020 wurde der Vorstand gemäß § 65 Abs 1 Z 8 AktG neuerlich dazu zu ermächtigt, bis zum 6. November 2022, eigene Aktien bis zu einem Anteil von höchstens 10 % des Grundkapitals zu erwerben (Gesamterwerbs- volumen), wobei der geringste beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert maximal 30 % unter und der höchste Gegenwert maximal 10 % über dem durch- schnittlichen Börseschlusskurs der dem Rückerwerb vorhergehenden drei Börsetage betragen darf. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise und auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden. Der Handel in eige- nen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Der Vorstand wurde darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von fünf Jahren die eigenen Aktien auf jede gesetzlich zuläs- sige Art wieder zu veräußern, wobei der Vorstand er- mächtigt ist, für die Veräußerung eigener Aktien eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot unter Ausschluss des Bezugsrechts zu beschließen, wenn die eigenen Aktien als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In- und Ausland verwendet oder im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungs- oder Aktienoptionsprogramms an Arbeitnehmer, leitende Angestellte, Mitglieder des Vorstands/der Geschäfts- führung der Gesellschaft oder eines mit ihr verbun- denen Unternehmens gewährt werden. Zusätzlich wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft durch Einziehung die- ser eigenen Aktien ohne Nennwert ohne weiteren Be- schluss der Hauptversammlung herabzusetzen, wobei der Aufsichtsrat ermächtigt ist, Änderungen der Sat- zung, die sich durch die Einziehung von Aktien erge- ben, zu beschließen. Es existieren keine Vereinbarungen, an denen die Gesellschaft beteiligt ist und die bei einem Kontroll- wechsel in der Gesellschaft infolge eines Übernahme- angebots wirksam werden, sich ändern oder enden. Es existiert derzeit kein öffentliches Übernahmeangebot, das Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und dem Vorstand und den Aufsichtsrats- mitgliedern oder Arbeitnehmern notwendig machen würde. DIVIDENDE Der Vorstand der SW Umwelttechnik wird den Aktio- nären auf der Hauptversammlung, die für den 4. Mai 2021 anberaumt ist, vorschlagen, eine Dividendenaus- schüttung von 0,90 € je Aktie durchzuführen. 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 Ergebnis Konzern* (in EUR Mio.) 6,80 8,10 7,11 1,69 2,19 0,63 -0,40 -1,01 Dividende (in EUR) 0,90 0,60 0,30 0,10 0,00 0,00 0,00 0,00 Höchstkurs (in EUR) 42,80 32,00 12,60 10,01 8,00 8,00 7,00 9,60 Tiefstkurs (in EUR) 20,00 12,20 7,80 6,50 6,10 4,61 4,60 4,50 Schlusskurs (in EUR) 42,00 32,00 10,20 7,50 6,22 7,80 4,70 6,00 Gew. Anzahl Aktien (Stk.) 725.999 663.906 640.878 640.878 640.878 655.878 655.878 655.878 Kennzahlen je Aktie * Ab dem Jahr 2013 nur fortzuführende Geschäftsbereiche berücksichtigt – Vorjahre nicht angepasst 90 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 RISIKOBERICHT SW Umwelttechnik betreibt gemäß des Österreichi- schen Corporate Governance Kodex ein formalisiertes, einheitliches und konzernweites Risikomanagement- system. Dieses stellt eine frühzeitige Identifikation und Steuerung von potentiellen Risiken sicher und ermög- licht im Idealfall das Erreichen weiterer Wettbewerbs- vorteile. Elementarer Bestandteil des Risikomanagements ist das Berichtswesen über positive und negative Ab- weichungen von Unternehmenszielen und -kennzahlen. Dem Vorstand sowie den leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern obliegt die Aufgabe, diese Berichte zu analysieren, entsprechende Maßnahmen abzuleiten und so unternehmerische Chancen bestmöglich zu nut- zen. Covid-19 Um den Herausforderungen durch die Covid-19 Pande- mie zu begegnen und die mit ihr einhergehenden un- ternehmerischen Risiken bestmöglich zu reduzieren, wurden im zurückliegenden Geschäftsjahr besondere Schutzmaßnahmen für den laufenden Geschäftsbe- trieb getroffen. Im März zum Zeitpunkt des ersten Lockdowns vereinbarte die Unternehmensleitung mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Österreich unverzüglich einen Betriebsurlaub, der es ihnen er- möglichte, sich häuslich zu isolieren und so soziale Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Parallel erfolgte die Ausarbeitung eines Sicherheits- und Hygi- enekonzepts. Zu diesen zählten die Bereitstellung von Desinfektionsmittel und Mund-Nasen-Schutz-Masken am Standort sowie die bedarfsweise Testung. Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter wurden angewiesen, ihren Tätigkeiten von Zuhause aus nachzugehen. Die entspre- chenden technischen Voraussetzungen wurden von SW Umwelttechnik getroffen und die Option des mobilen Arbeitens auch im weiteren Jahresverlauf angeboten. Nach dem ersten Lockdown nahm das Unternehmen in Österreich zunächst für einige Wochen die Möglichkeit der Kurzarbeit in Anspruch. Die Verwaltung wurde und wird unter Einhaltung der strengen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen soweit wie möglich im Wechsel- betrieb und mit Home-Office Lösungen abgewickelt. Staatshilfen wurden nicht in Anspruch genommen. Risikomanagement Das unternehmensweite Risikomanagement ist in die Aufbau- und Ablauforganisation integriert und bildet mit dem Berichtswesen die Basis für den regelmä- ßigen Informationsaustausch zwischen den einzelnen Unternehmen der Gruppe, dem Vorstand und dem Auf- sichtsrat. Der Vorstand trägt die Letztverantwortung, er koordiniert das strategische Risikomanagement und verantwortet Strategie und Erreichung der Unterneh- mensziele. Für Überwachung und Steuerung potenti- eller Risikoquellen sind alle Unternehmen und jeder ihrer leitenden Angestellten im operativen Geschäft selbstverantwortlich. Erweiterte Vorstandsitzungen dienen der ge- meinsamen Aufarbeitung, Analyse und Dokumentation größerer Risikoentscheidungen. Verantwortlich für Koordination, Sicherung und Steuerung des Konzernri- sikos ist das Konzerncontrolling, das wiederum an den Vorstand berichtet. Das Risikomanagement im abgelaufenen Ge- schäftsjahr 2020 befasste sich vordergründig mit den betrieblichen Herausforderungen durch die Covid- 19-Pandemie, die die Ausarbeitung von Sicherheits- und Rohstoffbeschaffungskonzepten zur Aufrechter- haltung der Produktion sowie die zeitweise Umstellung auf Kurzarbeit erforderte. Übergeordnet galt es den unternehmerischen Risiken durch die abfallende Kon- junktur, verzögerten Abwicklungsprozessen und einge- schränkter Mobilität zu begegnen. Um Produktionska- pazitäten rasch an Nachfrageänderungen anzupassen, 91 befasste sich das Risikomanagement mit der Sicherung von Roherträgen und der intensiven Beobachtung der Marktentwicklungen. Die erhöhten Risiken durch die volatile Marktum- gebung wurden unter Berücksichtigung von Progno- sen, Eintrittswahrscheinlichkeiten und Auswirkungen untersucht, um eine Basis zur besseren Steuerung dieser zu erhalten. So wurden folgende Hauptrisiken identifiziert: •Gesetzliche und wirtschaftliche Risiken •Betriebliche Risiken •Finanzwirtschaftliche Risiken Diese Hauptrisiken und die damit verbundenen Kontrollaktivitäten wurden dem Prüfungsausschuss in zwei Sitzungen präsentiert und unterliegen laufenden Anpassungen durch den Vorstand. GESETZLICHE & WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN Branchenrisiko Gesamtwirtschaftliche Faktoren wie die allgemeine Entwicklung der Konjunktur, die Finanzierungsmög- lichkeiten der öffentlichen Hand sowie umweltpoli- tische und umweltrechtliche Rahmenbedingungen beeinflussen die Sektoren, in denen SW Umwelttechnik aktiv ist. Die Bauwirtschaft unterliegt insbesondere in den Wintermonaten einem branchenspezifischen Ein- fluss der Wetterlage auf den Ablauf von Bauvorhaben und damit auch auf die Ertragssituation. Die Unabhängigkeit in zwei Geschäftsbereichen sowie die mehrerer Länder begünstigt die Steuerung dieser Branchenrisiken. Unterschiedliche Marktpoten- tiale können genutzt und saisonale wie länderspezi- fische Schwankungen ausgeglichen bzw. abgeschwächt werden. Ein flexibler Einsatz von Ressourcen trägt zudem zur Optimierung entlang der gesamten Wert- schöpfungskette bei. Marktrisiko Die Konjunkturentwicklung in Europa ist für die Ge- schäftsentwicklung von primärer Bedeutung. Im EU- Förderbudget 2014 – 2020 ist die Finanzierung der kommunalen Investitionen in den Wachstumsmärkten Zentral- und Osteuropa fixiert. Ausschlaggebend für SW Umwelttechnik sind vor allem die Subventionen durch die Europäische Union in den Bereichen Straßen- und Bahninfrastruktur sowie Abwasserbehandlung. Eine umfassende Produktpalette sowie die ge- ografische Aufteilung von SW Umwelttechnik lassen eine Steuerung des Marktrisikos zu. In allen seinen Märkten strebt das Unternehmen die bestmögliche Kostenposition an: Hohe Standards und moderne Anla- gen ermöglichen sowohl eine effiziente Produktion als auch eine flexible Anpassung an Nachfrageänderungen, die dem Unternehmen eine sehr gute Position am Markt 92 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 einbringt. Laufende Produktinnovationen und -adapti- onen ebnen zudem den Weg in neue Marktnischen. In insgesamt sechs Länder exportiert SW Umwelttechnik seine Produkte. Zu diesen zählen Italien, Deutschland, Slowenien, Moldawien sowie die Slowakei. Weitere Risikominimierung wird durch internes Controlling und den laufenden Vergleich der Betriebe mittels internen Benchmarkings erreicht. Das Ziel der Kostenführerschaft in allen wichtigen Bereichen wird zudem anhand Wettbewerbsanalysen nach dem Best Practice-Prinzip verfolgt. BETRIEBLICHE RISIKEN Anlagenrisiko Die Produktion in den Werken von SW Umwelttechnik erfolgt je nach Anlage und Nachfrage ein- und mehr- schichtig arbeitend. Somit ist eine branchenübliche Abhängigkeit von den Anlagen gegeben, die aber durch den Einsatz moderner Maschinen mit geringerem Störungs- und Ausfallsrisiko reduziert werden kann. Dem bestehenden Restrisiko wird durch umfang- reiche Schulungen der zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mittels eines klar definierten Instandhaltungsprogramms entgegengewirkt. Im Fall trotzdem auftretender produktionsbedingter Verzöge- rungen, besteht prinzipiell die kurzfristige Möglichkeit auch auf andere Werke der Gruppe auszuweichen. Im Geschäftsjahr 2020 gab es keine Maschinenausfälle. Beschaffungsmarktrisiko Als produzierendes Unternehmen ist SW Umwelt- technik Preisschwankungen bei der Beschaffung von Rohstoffen ausgesetzt. In erster Linie erfolgt die Be- schaffung über den EU-Markt. Von mehreren Faktoren abhängig, unterliegt insbesondere der Stahlpreis relativ großen Schwankungen. Bei Großprojekten vereinbart SW Umwelttechnik daher bereits bei Auftragseingang eine vertragliche Preisbindung, um so den Risikofaktor der Stahlpreisschwankung zu minimieren. Zur weite- ren Risikosteuerung tragen das spezielle Auswahlver- fahren von Lieferanten und laufende Überwachungs- prozesse bei. Terminrisiko Die Zusicherung von Leistungs- und Termingarantien ist bei Großaufträgen durchwegs üblich. Um dem An- spruch der Zuverlässigkeit gerecht zu werden, legt SW Umwelttechnik bei jedem Projekt höchsten Wert auf Termin- und Leistungstreue. Eine IT-gestützte Projekt- abwicklung unter Einbindung von Kalkulations-, Ferti- gungs- und Montageplanungssystemen trägt dazu bei, das Terminrisiko zu minimieren. Sollte es dennoch zu Verzögerungen oder Ausfällen in einem Werk kommen, erfolgt die Lieferung aus einem anderen Werk. IT-Risiken Moderne und dezentral installierte IT-Systeme tragen bei, das Risiko von Ausfällen der Datenverarbeitung gering zu halten. Eine regelmäßige, komplette Datensi- cherung an mehreren Standorten erhöht die Sicherheit zusätzlich. Durch die konzernweite Verwendung von SAP als Management-Informationssystem ist eine effiziente Kommunikation und Planung zwischen den Standor- ten gewährleistet. Integrierte Kontrollmechanismen sorgen für die Stabilität und Funktionsfähigkeit des Programms. 93 Umweltrisiko SW Umwelttechnik produziert umweltgerechte Pro- dukte für eine ressourcenschonende Nutzung der Umwelt. Unterschiedliche Umweltrisiken, die sich in einem produzierenden Betrieb ergeben können, mini- miert das Unternehmen durch gezielte und effektive Maßnahmen. Betriebsleiter wie Umweltbeauftragte überprüfen und evaluieren regelmäßig die Umwelt- schutz- und Sicherheitsvorkehrungen zur Erreichung der Umweltschutzziele. Personalrisiko Ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Er- folg eines jeden Unternehmens sind seine Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter. Fortbildungsprogramme und transparente Kommunikationsflüsse unterstützen die Belegschaft von SW Umwelttechnik in ihrer Arbeit und fördern Motivation und Zusammenarbeit. Weitere wichtige Bestandteile der Personalpolitik des Unterneh- mens sind die direkte Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verbesserungs- und Änderungs- prozesse, selbstverantwortliche Aufgabenbereiche sowie ein attraktives Entlohnungssystem. Ungarn und Rumänien wiesen auch 2020 im Europavergleich eine niedrige Arbeitslosenquote auf, der Fachkräftemangel entschärfte sich daher nur geringfügig. FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Forderungsausfallrisiko Mit der Versicherung von Kundenforderungen kann SW Umwelttechnik dem Risiko von Zahlungsausfällen in den meisten bearbeiteten Ländern entgegenwir- ken. Diese Vorgangsweise sieht für jeden Kunden ein Kreditlimit vor, das mit steigender Kundenkenntnis erhöht werden kann. Zudem besteht ein strenges For- derungsmanagement, das – sofern notwendig – auch mit gerichtlicher Unterstützung arbeitet, um das Aus- fallrisiko zu minimieren. Liquiditätsrisiko Die Sicherstellung einer gesunden finanziellen Basis zählt zu den wichtigsten Aufgaben der strategischen Unternehmensführung. Als wichtigste Steuerungs- größen des Liquiditätsrisikos sind die mittel- und langfristige Feststellung des Finanzbedarfs zusammen mit dem Working Capital Management als Hauptbe- standteile der Liquiditätsplanung sowie das unter- nehmensweites Cash-Reporting und die Analyse der Geldumschlagdauer zu sehen. SW Umwelttechnik legt großen Wert auf ein partnerschaftliches und transpa- rentes Verhältnis zu den kreditgebenden Banken, das dazu beiträgt, Risiken rechtzeitig zu identifizieren und Zahlungsengpässe zu vermeiden. Die Finanzierung der SW Gruppe erfolgt zu einem hohen Anteil durch Bankdarlehen, die vor allem für die Modernisierungs- und Expansionsfinanzierung in Ungarn und Rumänien in den Jahren 2005 bis 2008 aufgenommen wurden. Damit ist die Finanzierung der SW Gruppe mit an die wirtschaftlichen Rahmen- bedingungen angepassten Tilgungsprofilen und der Zusage der jährlichen Prolongation der kurzfristigen Obligos langfristig gesichert. Der bestehende operative Liquiditätsbedarf kann aus den vorhandenen liquiden Mitteln und den bestehenden Finanzierungsrahmen gedeckt werden. 94 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Die Konzernholding SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG unterstützt die operativen Tochtergesell- schaften innerhalb des Konzerns per 31.12.2020 mit Patronatserklärungen in Höhe von EUR 14,0 Mio. (VJ EUR 13,2 Mio.). Währungsrisiken Da die Import-/Exportrate in Fremdwährungsländer derzeit unter 10 % liegt und ein Ausgleich von Zah- lungsverpflichtungen aus Verkaufserlösen derselben Währung besteht, sind nur beschränkte zahlungswirk- same Währungsrisiken anzunehmen. Zahlungen zwi- schen unterschiedlichen Währungsregionen ergeben sich aus konzerninternen Dividenden- und Darlehens- flüssen, weitere Wechselkursabhängigkeiten kommen bei der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Konzernwährung EUR auf. Durch das Investitionsprogramm in Ungarn und Ru- mänien besteht ein verstärktes Wechselkursrisiko. Aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist mit Volatilität bei der Wertentwicklung der Fremd- währungen RON und HUF zu rechnen. Impairment-Test SW Umwelttechnik wendet im Anschluss an die Unter- nehmensplanung sowie anlassbezogen aufgrund von „Triggering Events“ Werthaltigkeitstests von Vermö- gens- und Firmenwerten an, die bei negativem Ergeb- nis zur teilweisen oder vollständigen Abwertung führen können. Eine Abwertung erfolgt, sobald die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte über deren Nutzungs- wert (value in use) oder den bei einer Veräußerung erzielbaren Werten (fair value less cost of disposal) liegen. Eine Zuschreibung erfolgt, wenn zum Berichts- stichtag Anhaltspunkte vorliegen, dass die Gründe der Wertminderung nicht mehr bestehen oder sich verrin- gert haben sowie die Nutzungswerte (value in use) oder die bei einer Veräußerung erzielbaren Werte (fair value less cost of disposal) der betroffenen Vermögenswerte über deren Buchwerten liegen. Auf Gesellschaftsebene werden die Firmenwerte, das Sachanlagevermögen so- wie das Working Capital getestet. Die Berechnung erfolgt unter Anwendung des genehmigten Budgets 2021 sowie basierend auf Schät- zungen der Folgejahre. BERICHT ÜBER WESENTLICHE MERK- MALE DES INTERNEN KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS IN HIN- BLICK AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGS- PROZESS Die Organisation der internen Kontrolle des Rech- nungslegungsprozesses wird im vorliegenden Bericht behandelt. Der Vorstand verantwortet die Einrichtung des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems, das den Anforderungen des Unternehmens entspricht. Das interne Kontrollsystem des Rechnungsle- gungsprozesses ist darauf ausgerichtet, das Manage- ment dahingehend zu unterstützen, dass es dieses be- fähigt, eine effektive Kontrolle der Rechnungslegung zu gewährleisten und eine kontinuierliche Verbesse- rung herbeizuführen. Die Implementierung erfolgte über interne Richtlinien und Vorschriften, zusätzlich wurden Bedingungen geschaffen, in denen spezifische Kontrollmaßnahmen in den Schlüsselprozessen des Rechnungswesens ablaufen können. Den Anforderun- gen eines effektiven Kontrollsystems entsprechend wurden die Verantwortungsbereiche in die Unterneh- mensorganisation eingegliedert. 95 Risikobeurteilung Das leitende Management, der Vorstand und der Auf- sichtsrat erheben und überwachen potentielle Risiken des Rechnungslegungsprozesses und treffen im An- schluss eine Einschätzung der Relevanz und Eintritts- wahrscheinlichkeit. Die zuständigen Stellen evaluieren die durchge- führten Kontrollmaßnahmen jährlich auf Basis eines risikoorientierten Modells. Eine fehlerhafte Finanz- berichterstattung könnte durch unterschiedliche Fak- toren ausgelöst werden, denen im Vorfeld entgegenge- wirkt werden kann. Das Fehlerrisiko kann etwa durch die Vereinfachung der Bilanzierungsgrundsätze und die Vereinheitlichung der Grundsätze für die Bewer- tung von Vermögensgegenständen verringert werden. Das Risiko der fehlerhaften Finanzberichterstattung kann sich aufgrund eines komplexen oder sich spon- tan verändernden Geschäftsumfelds erhöhen. Für die erstellten Schätzungen besteht das immanente Risiko, dass zukünftige Entwicklungen von den zugrundelie- genden Prognosen abweichen. Besonders relevant sind die Schätzungen folgender Inhalte des Jahresabschlus- ses: Sozialkapital, Ausgang von Rechtsstreitigkeiten, Forderungseinbringlichkeit sowie Werthaltigkeit von Beteiligungen und Vorräten. Um das Risiko einer Fehl- einschätzung zu minimieren, werden bedarfsweise ex- terne Experten zugezogen und öffentlich zugängliche Quellen verwendet. Kontrollmaßnahmen Neben Vorstand und Aufsichtsrat umfasst das allgemei- ne Kontrollumfeld auch die mittlere Managementebe- ne. Durch Anwendung sämtlicher Kontrollmaßnahmen im laufenden Geschäftsprozess wird potentiellen Feh- lern und Abweichungen in der Finanzberichterstattung vorgebeugt. Treten trotzdem Fehler auf, können diese rasch identifiziert und korrigiert werden. Die Kontroll- maßnahmen umfassen eine Vielzahl von Schritten – von der Durchsicht der Periodenergebnisse durch das Management, der spezifischen Überleitung von Konten bis zur Analyse von fortlaufenden Prozessen im Rech- nungswesen. Die Kontrolle wichtiger Tätigkeiten unter- liegt außerdem dem Vier-Augen-Prinzip. Kontrollmaßnahmen der IT-Sicherheit sind ein weiterer wichtiger Bestandteil des internen Kontroll- systems. Die zurückhaltende Vergabe von IT-Berech- tigungen erlaubt es, sensible Tätigkeiten zu trennen und letztlich zu unterstützen. Für Rechnungslegung und Finanzberichterstattung wird das Programm SAP verwendet. Alle Systeme verfügen über integrierte Kon- trollmechanismen, wodurch die Funktionsfähigkeit gewährleistet wird. Information und Kommunikation In regelmäßigen Abständen überprüft und aktualisiert das Management die Richtlinien und Vorschriften der Finanzberichterstattung. Die mit dieser in Zu- sammenhang geltenden Vorschriften werden dazu in verschiedenen Arbeitsgruppen diskutiert, wobei auch Abteilungsleiter und führende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Rechnungswesen involviert sind. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deren Tätigkeit im Einflussbereich liegt, werden zudem in- formiert. Die Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit der Einhaltung der Richtlinien und Vorschriften und identifizieren darüber hinaus Schwachstellen und Ver- besserungspotentiale im Rechnungswesen. 96 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Überwachung Die konzernweite kontinuierliche Überwachung liegt im Verantwortungsbereich des Vorstandes und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Konzerncontrolling. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmä- ßig über den Geschäftsverlauf und allfällige Abwei- chungen. Zusätzlich sind das obere Management sowie die Abteilungsleiter für die Überwachung ihrer jewei- ligen Bereiche zuständig. In regelmäßigen Abständen werden Plausibilitätsprüfungen vorgenommen. Gesammelt werden diese Ergebnisse unter ande- rem in monatlichen Finanzberichten, die folgendes um- fassen: Die Entwicklung der Umsätze aufgegliedert auf Segmente, die Liquidität, den Stand der Forderungen und Vorräte sowie weitere wichtige und zur Steuerung notwendige Daten. Die zu veröffentlichenden Abschlüsse werden so- wohl von leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rechnungswesens als auch vom Vorstand einer abschließenden Prüfung unterzogen. Zumindest zweimal jährlich berichtet der Vor- stand dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats über das Kontrollsystem. Der Prüfungsausschuss ist mit der Überwachung des Kontrollsystems betraut, beo- bachtet den Rechnungslegungsprozess, beschäftigt sich mit dessen Integrität, untersucht die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanage- ments durch Einbeziehung externer Partner, prüft die Unabhängigkeit der Abschlussprüfer sowie die Ange- messenheit der Nichtprüfungsleistungen und die Ab- schlussprüfung. Die Wirksamkeit des Kontrollsystems wurde bestätigt. Eine kontinuierliche Verbesserung der Effizienz und Exaktheit wird fortlaufend angestrebt. Im vorliegenden Bericht wird die Organisation der internen Kontrolle des Rechnungslegungspro- zesses dargestellt. Für die Einrichtung des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems, das den Anforderungen des Unternehmens entspricht, ist der Vorstand verantwortlich. Das interne Kontrollsystem des Rechnungsle- gungsprozesses ist darauf ausgerichtet, das Manage- ment in einer Art und Weise zu unterstützen, dass es in der Lage ist, die effektive Kontrolle der Rechnungs- legung zu gewährleisten und eine kontinuierliche Verbesserung herbeizuführen. Die Implementierung erfolgte über interne Richtlinien und Vorschriften, zusätzlich wurden Bedingungen geschaffen, in denen spezifische Kontrollmaßnahmen in den Schlüsselpro- zessen des Rechnungswesens ablaufen können. Um den Anforderungen eines effektiven Kontrollsystems zu entsprechen, sind die Verantwortungsbereiche in die Unternehmensorganisation eingegliedert. 97 vom kommenden allgemeinen Wirtschaftsaufschwung stärker profitieren als der Geschäftsbereich Tiefbau und Verkehr, dessen Entwicklung wiederum von Pro- jektvergaben im Rahmen der neuen EU-Förderperiode abhängt. In diesem Zusammenhang positiv zu be- werten ist das neue EU-Budget bis 2027 mit erhöhten Finanzmitteln für Struktur- und Kohäsionspolitik. Insgesamt geben die aktuellen Entwicklungen Grund zur Annahme, dass der Baubranche eine baldige Wie- deraufnahme der Normalität bevorsteht. Trotz anhaltender Pandemie blickt SW Umwelt- technik auf eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre seit Bestehen zurück und mit dem weiterhin hohen Po- tential der drei Kernmärkte optimistisch in die Zukunft. Klagenfurt, am 18. März 2021 Klaus Einfalt János Váczi Vorstand der SW Umwelttechnik Ausblick Auf eine Phase der außergewöhnlich starken Kon- junktur, insbesondere in Osteuropa, folgte aufgrund der Covid-19-Pandemie ein Geschäftsjahr voller wirt- schaftlicher Unsicherheiten. Dank des hohen Engage- ments aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der flexiblen Steuerung durch die Marktentwicklungen, gelang es trotzdem die Unternehmensziele für 2020 zu erreichen. Wir blicken daher mit Optimismus auf das aktuelle Geschäftsjahr. Die wirtschaftlichen Folgewirkungen der weiterhin bestehenden Pandemie sind noch immer nicht vollumfänglich abschätzbar, es bedarf einer lau- fenden Beobachtung der Märkte und der Baubranche. Für alle drei Kernmärkte der SW Umwelttechnik wird nach dem Konjunktur-Einbruch in 2020 zwar ein deut- liches Wirtschaftswachstum erwartet, insbesondere im Bereich der Bauwirtschaft herrscht jedoch eine starke Abhängigkeit von der Bewilligung von Förderungen und Investitionsbeiträgen, weswegen als zeitverzöger- te Folge der Pandemie eine Abschwächung für diesen Wirtschaftssektor zu erwarten ist. Unsere Geschäftsbe- reiche und Kernmärkte werden sich innerhalb dessen unterschiedlich entwickeln: Der dieses Jahr von der Rezession stärker betroffene Hoch- und Wohnbau wird 98 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Bilanz zum 31. Dezember 2020 AKTIVA 31.12.2020 (EUR) 31.12.2019 (TEUR) A. ANLAGEVERMÖGEN I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 7.388,00 11 II. SACHANLAGEN 1. Grundstücke und Bauten 187.328,56 195 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 100.425,41 114 3. Anlagen in Bau und geleistete Anzahlungen 532.294,99 280 820.048,96 589 III. FINANZANLAGEN 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 32.628.582,76 32.629 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5.515.000,00 7.284 3. Wertpapiere des Anlagevermögens 1.137.500,00 1.456 39.281.082,76 41.369 40.108.519,72 41.969 B. UMLAUFVERMÖGEN I. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 5.203.345,12 5.625 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0 2. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 88.777,45 8 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0 5.292.122,57 5.633 II. KASSENBESTAND, GUTHABEN BEI KREDITINSTITUTEN 48.158,68 39 5.340.281,25 5.672 C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 35.665,22 10 D. AKTIVE LATENTE STEUERN 598.000,00 601 46.082.466,19 48.252 99 PASSIVA 31.12.2020 (EUR) 31.12.2019 (TEUR) A. EIGENKAPITAL I. EINGEFORDERTES, EINBEZAHLTES UND GEZEICHNETES NENNKAPITAL 5.278.012,73 5.278 II. KAPITALRÜCKLAGEN Gebundene 7.347.937,29 7.348 III. GEWINNRÜCKLAGEN 1. gesetzliche Rücklage 139.010,00 139 2. freie Rücklage 5.000.000,00 0 IV. BILANZGEWINN 2.242.204,05 4.442 davon Gewinnvortrag 4.006.416,60 625 20.007.164,07 17.207 B. INVESTITIONSZUSCHÜSSE 2.380,00 0,00 C. RÜCKSTELLUNGEN 1. Rückstellungen für Abfertigungen 235.144,96 219 2. Rückstellungen für Pensionen 3.295.347,17 3.287 3. Sonstige Rückstellungen 1.168.696,14 1.133 4.699.188,27 4.639 D. VERBINDLICHKEITEN 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 21.302.922,48 26.265 davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 1.956.842,39 3.388 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 19.346.080,09 22.877 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 69.951,64 88 davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 69.951,64 88 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0,00 42 davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 0,00 42 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0 4. Sonstige Verbindlichkeiten 859,73 10 davon aus Steuern 859,73 3 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 0,00 7 davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 859,73 10 davon mit einer Restlauf zeit von mehr als einem Jahr 0,00 0 21.373.733,85 26.406 davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 2.027.653,76 3.528 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 19.346.080,09 22.877 46.082.466,19 48.252 100 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Gewinn-und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2020 2020 (EUR) 2019 (TEUR) 1. Umsatzerlöse 1.395.450,22 1.459 2. Sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 0,00 7 b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 0,00 0 c) Übrige 29.460,33 0 29.460,33 7 3. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen -143.653,57 -56 4. Personalaufwand a) Löhne 3.997,98 0 b) Gehälter 1.158.683,74 1.386 c) Soziale Aufwendungen 407.423,62 936 davon für Altersversorgung 247.357,29 730 davon für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 21.873,92 57 davon für gesetzl. vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 129.586,17 143 -1.570.105,34 -2.322 5. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -39.930,68 -47 davon außerplanmäßige Abschreibung 0,00 0 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern 428,92 0 b) Übrige 829.236,03 667 -829.236,03 -667 7. Zwischensumme aus Z 1 bis 6 (Betriebsergebnis) -1.158.443,99 -1.626 8. Erträge aus Beteiligungen 5.000.000,00 4.539 davon aus verbundenen Unternehmen 5.000.000,00 4.539 9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 181.905,00 253 davon aus verbundenen Unternehmen 181.905,00 232 10. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens 0,00 1.310 11. Aufwendungen aus Finanzanlagen und aus Wertpapieren des Anlagevermögens -318.500,00 -73 davon Abschreibungen -318.500,00 -73 12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -466.045,56 -585 davon betreffend verbundene Unternehmen 0,00 0 13. Zwischensumme aus Z 8 bis 12 (Finanzergebnis) 4.397.359,44 5.444 14. Ergebnis vor Steuern 3.238.915,45 3.818 15. Steuern vom Einkommen (und vom Ertrag) -3.128,00 -1 davon latente Steuern -3.000,00 3 16. Ergebnis nach Steuern 3.235.787,45 3.817 17. Zuweisung freie Gewinnrücklage -5.000.000,00 0,00 18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 4.006.416,60 625 19. Bilanzgewinn 2.242.204,05 4.442 101101 AAnnhhaanngg ffüürr ddaass GGeesscchhääffttssjjaahhrr 22002200 I. ALLGEMEINE ANGABEN Der Vorstand der Gesellschaft hat den vorliegenden Jahresabschluss zum 31.12.2020 nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches UGB aufgestellt. Die Gesellschaft ist als große Gesellschaft gemäß § 221 UGB einzustufen. Die bisherige Form der Darstellung wurde grundsätzlich bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten. Die Gesellschaft ist seit dem Geschäftsjahr 2008 Gruppenträger einer Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG. II. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Allgemeine Grundlagen Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen. Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt. Das Unternehmen h at dem Vorsichtsgrundsatz Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt. Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, hat das Unternehmen diese bei Schätzungen berücksichtigt. Anhang für das Geschäftsjahr 2020 102 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Immaterielle Vermögensgegenstände werden, soweit gegen Entgelt erworben, zu Anschaffungskosten aktiviert und in längstens 10 Jahren linear abgeschrieben. Geringwertige immaterielle Vermögensgegenstände (Einzel- anschaffungswert bis EUR 800) werden aktiviert und sofort abgeschrieben. Gemäß den steuerrechtlichen Vorschriften nimmt die Gesellschaft für Zugänge im ersten Halbjahr eine volle Jahresabschreibung, für Zugänge im zweiten Halbjahr eine halbe Jahresabschreibung vor. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände werden als Aufwand erfasst. Die lineare Abschreibungsmethode erfolgt unter Zugrundelegung folgender Nutzungsdauern: Nutzungsdauer in Jahren Konzessionen 10 EDV-Software 4-5 Außerplanmäßige Abschreibungen auf einen zum Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Wert werden vorgenommen, wenn die Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind. Sachanlagevermögen Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, abzüglich planmäßiger Abschreibungen, bewertet. Geringwertige Vermögensgegenstände (Einzelanschaffungswert bis EUR 800) werden im Zugangsjahr aktiviert und sofort abgeschrieben. Gemäß den steuerrechtlichen Vorschriften nimmt die Gesellschaft für Zugänge im ersten Halbjahr eine volle Jahresabschreibung, für Zugänge im zweiten Halbjahr eine halbe Jahresabschreibung vor. Die Ermittlung der planmäßigen Abschreibungen erfolgt nach der linearen Abschreibungsmethode unter Zugrundelegung folgender Nutzungsdauern: Nutzungsdauer in Jahren Gebäude und Grundstückseinrichtungen 20-40 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5-8 Außerplanmäßige Abschreibungen auf einen zum Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Wert werden vorgenommen, wenn die Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind. 103103 Finanzanlagen Die Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten oder, falls ihnen ein niedrigerer Zeitwert beizulegen ist, mit diesem angesetzt, auch wenn die Wertminderung voraussichtlich nicht von Dauer ist. Die Anteile und Ausleihungen an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten bilanziert. Bei nach- haltigen und wesentlichen Wertminderungen werden niedrigere Werte angesetzt. Zuschreibungen zum Anlagevermögen Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt. Umlaufvermögen Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert angesetzt. Für erkennbare Risiken werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Rückstellungen Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen Die Rückstellungen für Abfertigungen erfolgen nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IAS 19), unter Anwendung der AVÖ 2018, einer Diskontrate von 0,8 % (Vorjahr: 1,0 %) und einer wahrscheinlichen Gehaltserhöhung von 2,0 % (Vorjahr: 2,0 %). Als rechnungsmäßiges Pensionsalter wurde das frühest mögliche Anfallsalter für die (vorzeitige) Alterspension gemäß Pensionsreform 2004 (Budgetbegleitgesetz 2003) unter Berücksichtigung der Übergangsregelungen zugrunde gelegt. Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen erfolgt nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IAS 19) unter Anwendung der biometrischen Rechnungsgrundlagen nach AVÖ 2018 (Vorjahr: AVÖ 2018), einer Diskontrate von 0,8% (Vorjahr: 1,0 %), einer wahrscheinlichen Pensionserhöhung von 2,00 % (Vorjahr 2,00 %). Als rechnungsmäßiges Pensionsalter wurde das frühest mögliche Anfallsalter für die (vorzeitige) Alterspension gemäß Pensionsreform 2004 (Budgetbegleitgesetz 2003) unter Berücksichtigung der Übergangsregelungen zugrunde gelegt. Die Pensionsrückstellungen werden um Rückdeckungsversicherungen in Höhe von TEUR 1.035 (Vorjahr: TEUR 1.068) gekürzt. Die Zinsaufwendungen betreffend Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen sowie die Auswirkungen aus einer Änderung des Zinssatzes werden im Finanzergebnis erfasst. Sonstige Rückstellungen In den sonstigen Rückstellungen wurden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe oder dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich sind. 104 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Grundlagen für die Umrechnung von Fremdwährungsposten in Euro Der Jahresabschuss enthält keine auf fremde Währung lautenden Sachverhalte, die in Euro umgerechnet wurden. Ertragsteuern Durch die Verrechnung von Steuerumlagen erfolgt eine Kürzung des Steueraufwandes in der Gewinn- und Verlustrechnung des Gruppenträgers. Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung auf Basis des aktuellen Körperschaftsteuersatz von 25 % gebildet. Dabei werden keine latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. III. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ Entwicklung des Anlagevermögens Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten (§ 226 Abs 1 UGB) ist aus dem als Anlage 1 beigefügten Anlagespiegel ersichtlich. Finanzanlagen Die Aufgliederung der Beteiligungen ist der Beteiligungsliste zu entnehmen. Die kumulierte Abschreibung bleibt in Höhe von EUR 1,8 Mio. (Vorjahr: EUR 1,8 Mio.) stehen. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen betreffen ein langfristig gewährtes Darlehen in Höhe von TEUR 5.515 (Vorjahr: TEUR 6.084) an die SW Umwelttechnik Magyarorszag Kft, Majoshaza, Ungarn. Die Restlaufzeit der Ausleihungen an verbundene Unternehmen ist langfristig in Höhe von TEUR 5.515. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren in Höhe von TEUR 80 (Vorjahr: TEUR 886) aus Lieferungen und Leistungen, in Höhe von TEUR 123 (Vorjahr: TEUR 200) aus sonstigen Forderungen und in Höhe von TEUR 5.000 (Vorjahr: TEUR 4.539) aus einer phasengleichen Dividendenforderung. 105105 Latente Steuern Die aktiven latenten Steuern wurden zum Bilanzstichtag für temporäre Differenzen zwischen steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten gebildet. Die latenten Steuern entwickelten sich wie folgt: Eigenkapital Das Grundkapital beträgt TEUR 5.278 (Vorjahr: TEUR 5.278) und ist in 725.999 (Vorjahr: 725.999) auf Inhaber lautende Stückaktien zerlegt. Es bestehen keine ausstehenden Einlagen. Das mit Hauptversammlungsbeschluss vom 3. Mai 2016 genehmigte Kapital beträgt TEUR 2.398. Die neuen Aktien können innerhalb der 5 Jahre nach Eintragung der entsprechenden Satzungsänderungen ausgegeben werden. In teilweiser Ausnutzung dieser Ermächtigung gemäß § 6 Abs. 2 der Satzung der Gesellschaft beschloss der Vorstand am 14. November 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom selben Tag, das Grundkapital der Gesellschaft von derzeit Nominale EUR 4.798.192,73, eingeteilt in 659.999 auf Inhaber lautende Stückaktien um bis zu Nominale EUR 479.820,00 durch Ausgabe von bis zu 66.000 neuen auf Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 7,27 je Stückaktie und mit Gewinnberechtigung ab Beginn des Geschäftsjahrs 2019 (beginnend mit 1. Januar 2019) im Wege einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlage unter materieller Wahrung des Bezugsrechts der Aktionäre (§ 153 Abs 6 AktG) zu erhöhen. Das endgültige Volumen der im Vorjahr abgeschlossenen Kapitalerhöhung belief sich auf 66.000 Neue Aktien zu einem Bezugs‐ und Angebotspreis von EUR 24,70 je Stückaktie. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde von Nominale EUR 4.798.192,73, eingeteilt in 659.999 Stückaktien, auf Nominale EUR 5.278.012,73, eingeteilt in 725.999 Stückaktien, erhöht, das Agio abzüglich der Aufwendungen der Kapitalerhöhung wurde der Kapitalrücklage zugeführt. 31.12.2020 31.12.2019 TEUR TEUR Sachanlagen 15 1 Langfristige Personalrückstellungen 2.375 2.405 Betrag Gesamtdifferenzen 2.390 2.406 Daraus resultierende latente Steuern per 31.12. (25%) 598 601 2020 TEUR 2019 TEUR Stand am 1.1. 601 598 Erfolgswirksame Veränderung 3 3 Stand am 31.12. 598 601 106 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 5. Mai 2020 wurde die Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb eigener Aktien gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 3. Mai 2018 widerrufen und gleichzeitig wurde der Vorstand gemäß § 65 Abs 1 Z 8 AktG neuerlich dazu zu ermächtigt, innerhalb von 30 Monaten ab dem auf die Beschlussfassung folgenden Tag, somit ab dem 6.5.2020 bis zum 6.11.2022, eigene Aktien bis zu einem Anteil von höchstens 10 % des Grundkapitals zu erwerben (Gesamterwerbsvolumen), wobei der geringste beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert maximal 30 % unter und der höchste Gegenwert maximal 10 % über dem durchschnittlichen Börseschlusskurs der dem Rückerwerb vorhergehenden drei Börsetage betragen darf. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise und auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden. Der Handel in eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Gleichzeitig wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von fünf Jahren ab dem Tag dieser Beschlussfassung die eigenen Aktien auf jede gesetzlich zulässige Art wieder zu veräußern, wobei der Vorstand ermächtigt wurde, für die Veräußerung eigener Aktien eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot unter Ausschluss des Bezugsrechts zu beschließen, wenn die eigenen Aktien als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In‐ und Ausland verwendet oder im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungs‐ oder Aktienoptionsprogramms an Arbeitnehmer, leitende Angestellte, Mitglieder des Vorstands/der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens gewährt werden. Weiters wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne Nennwert ohne weiteren Beschluss der Hauptversammlung herabzusetzen, wobei der Aufsichtsrat ermächtigt wurde, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen, betreffen Personalrückstellungen in Höhe von TEUR 949 (Vorjahr: TEUR 817), Rückstellung für Beratung in Höhe von TEUR 77 (Vorjahr: TEUR 71), Rückstellung für Aufsichtsratsvergütung in Höhe von TEUR 67 (Vorjahr: TEUR 45) sowie Rückstellung für Success Fee in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 141). Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben in Höhe von TEUR 9.074 (Vorjahr: TEUR 12.779) eine Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren. Haftungsverhältnisse Die Haftungsverhältnisse in Höhe von TEUR 14.021 (Vorjahr: TEUR 13.160) betreffen im Wesentlichen Haftungen für Verbindlichkeiten verbundener Unternehmen und sonstige Eventualverbindlichkeiten aus Bankgarantien. Art, Zweck und finanzielle Auswirkungen sonstiger nicht in der Bilanz ausgewiesener oder angegebener Geschäfte gemäß § 237 Z 8a UGB Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2020 keine Geschäfte gem § 237 Z 8a UGB abgeschlossen. 107107 Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen im Sinn des § 237 Z 8b UGB Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen fanden im Geschäftsjahr nur zu fremdüblichen Konditionen statt und betrafen im Wesentlichen Managementfee und Darlehensgewährungen an verbundene Unternehmen. IV. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse gliedern sich nach geografisch bestimmten Märkten wie folgt: 2020 2019 TEUR TEUR Österreich 28 32 Ungarn 866 957 Rumänien 501 470 1.395 1.459 Personalaufwand und Arbeitnehmer Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen In der Position Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sind Aufwendungen aus der Veränderung der Abfertigungsrückstellung in der Höhe TEUR 14 (Vorjahr: TEUR 47) enthalten. Die Angaben gemäß § 239 Abs 1 Z 3 und 4 UGB unterbleiben, da von der Schutzklausel gemäß § 242 Abs 4 UGB Gebrauch gemacht wird. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die in den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthaltenen auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für den Abschlussprüfer werden im Konzernanhang offengelegt. Zinsen und ähnliche Aufwendungen In diesem Posten sind auch Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 45 (Vorjahr: TEUR 95) enthalten. 108 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Vorstand Angabe der Bezüge des Vorstandes unterbleibt gemäß § 241 Abs. 4 UGB. Dem Vorstand gehören an: Klaus Einfalt János Váczi Klagenfurt, den 18. März 2021 Der Vorstand Klaus Einfalt János Váczi V. ERGÄNZENDE ANGABEN Mitarbeiter Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer im Geschäftsjahr beträgt 5 (Vorjahr: 4) und betrifft Arbeiter und Angestellte. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Mit der SW Umwelttechnik Österreich GmbH (als Gruppenmitglied) besteht seit dem Geschäftsjahr 2008 eine Steuerumlagevereinbarung. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten. Die weiterhin anhaltende unsichere Situation aufgrund COVID 19 wird sich eher weniger auf die Gesellschaft auswirken. Ergebnisverwendung Die Geschäftsführung schlägt vor, eine Dividendenausschüttung von 0,9 € je Aktie durchzuführen und den verbleibenden Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 1.589 auf neue Rechnung vorzutragen. Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat setzte sich aus folgenden Personen zusammen: Gewählte Mitglieder: Reinhard Iro (Vorsitzender seit Mai 2020) Heinz Taferner (Vorsitzender bis Mai 2020) Ulrich Glaunach (stellvertretender Vorsitzender) Birgit Kuras Sabine Lax Bernd Wolschner Karl Heinz Wolschner An Aufsichtsratsvergütungen wurden im Geschäftsjahr 2020 TEUR 45 (Vorjahr: TEUR 49) gezahlt. 109109 Anlagenspiegel für das Geschäftsjahr 2020 Stand am Zugänge Abgänge Um- Stand am Stand am Zugänge Abgänge Um- Stand am Stand am Stand am 1.1.2020 buchungen 31.12.2020 1.1.2020 buchungen 31.12.2020 31.12.2020 31.12.2019 EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR I. Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 357.949,29 0,00 0,00 0,00 357.949,29 347.255,29 3.306,00 0,00 0,00 350.561,29 7.388,00 10.694,00 II. Sachanlagen 1. Grundstücke und Bauten 293.397,18 0,00 0,00 0,00 293.397,18 98.721,62 7.347,00 0,00 0,00 106.068,62 187.328,56 194.675,56 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 238.892,81 15.428,33 0,00 0,00 254.321,14 124.618,05 29.277,68 0,00 0,00 153.895,73 100.425,41 114.274,76 3. Geleistete Anzahlungen 280.473,46 251.821,53 0,00 0,00 532.294,99 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 532.294,99 280.473,46 812.763,45 267.249,86 0,00 0,00 1.080.013,31 223.339,67 36.624,68 0,00 0,00 259.964,35 820.048,96 589.423,78 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 34.568.727,39 0,00 0,00 0,00 34.568.727,39 1.930.144,63 0,00 0,00 0,00 1.930.144,63 32.628.582,76 32.628.582,76 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 7.385.347,29 0,00 1.769.285,84 0,00 5.616.061,45 101.061,45 0,00 0,00 0,00 101.061,45 5.515.000,00 7.284.285,84 3. Wertpapiere des Anlagevermögens 1.664.473,80 0,00 0,00 0,00 1.664.473,80 208.473,80 318.500,00 0,00 0,00 526.973,80 1.137.500,00 1.456.000,00 43.618.548,48 0,00 1.769.285,84 0,00 41.849.262,64 2.239.679,88 318.500,00 0,00 0,00 2.558.179,88 39.281.082,76 41.368.868,60 44.789.261,22 267.249,86 1.769.285,84 0,00 43.287.225,24 2.810.274,84 358.430,68 0,00 0,00 3.168.705,52 40.108.519,72 41.968.986,38 A n s c h a f f u n g s k o s t e n K u m u l i e r t e A b s c h r e i b u n g e n B u c h w e r t e 110 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Beteiligungsspiegel zum 31.12.2020 Die Angaben zum Eigenkapital und Ergebnis beziehen sich auf die lokalen Jahresabschlüsse nach den lokalen Rechnungslegungsvorschriften und sind in den Landeswährungen angegeben. 2020 Gesellschaft Stichtag Beteil.- quote Währ. Eigenkapital Ergebnis % 1.000 WE 1.000 WE SW Umwelttechnik Magyarorszàg Kft., Majosháza, Ungarn 31.12.2020 100,00% HUF 11 733 974 2 456 012 SW Umwelttechnik Romania s.r.l., Rumänien 31.12.2020 100,00% LEI 81 839 18 266 SW Umwelttechnik Österreich GmbH, Klagenfurt * 31.12.2020 99,00% EUR 4 324 676 SW Umwelttechnik Bulgaria EOOD, Sofia, Bulgarien 31.12.2020 100,00% BGN 73 0 SW Umwelttechnik Slovensko s.r.o., Kosice, Slowakei * 31.12.2020 11,29% EUR 34 -2 * direkt und indirekt mit 100% beteiligt Seite 1 111111 Bestätigungsvermerk Bericht zum Jahresabschluss Prüfungsurteil Wir haben den Jahresabschluss der SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG, Klagenfurt, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2020 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschluss- prüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflicht- gemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Bewertung der Anteile an der SW Umwelttechnik Österreich GmbH und SW Umwelttechnik Romania S.r.l. Siehe Anhang Kapitel III Erläuterungen zur Bilanz/Finanzanlagen 112 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Das Risiko für den Abschluss Der Anteil an der SW Umwelttechnik Österreich GmbH (SWÖ) ist in Höhe von 4,3 Mio EUR und der Anteil an der SW Umwelttechnik Romania S.r.l. (SWR) ist in Höhe von 14,1 Mio EUR im Abschluss ausgewiesen. Aufgrund der negativen Entwicklung der SWÖ in den letzten Jahren wurden in den Vorjahren auf Basis von Unternehmensbewertungen außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 1,8 Mio EUR vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2020 ist zu beurteilen, ob Veränderungen der Geschäftsentwicklung bei der SWÖ bzw SWR eine Zuschreibung oder außerplanmäßige Abschreibungen erfordern. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes erfolgt intern anhand anerkannter Bewertungsverfahren auf Basis eines Discounted-Cash-Flow-Verfahrens. Die Einschätzung der Geschäftsentwicklung und der für die Bewertung relevanten Annahmen (insbesondere der künftig zu erwartenden Cashflows sowie der individuellen Kapitalkosten) sind mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Unsere Vorgehensweise in der Prüfung Wir haben die Werthaltigkeit der Anteile an der SW Umwelttechnik Österreich GmbH und der SW Umwelttechnik Romania S.r.l. wie folgt beurteilt: — Zur Beurteilung, ob Anhaltspunkte für eine Zuschreibung oder außerplanmäßige Abschreibung vorliegen, haben wir Gespräche mit dem Vorstand geführt und die Geschäfts- entwicklung der beiden Gesellschaften unter Berücksichtigung der lokalen Marktentwicklun- gen sowie der konjunkturellen Rahmenbedingungen analysiert. — Die bei der Berechnung zugrunde gelegten erwarteten Zahlungsmittelzu- und -abflüsse (Cashflows) haben wir mit der aktuellen vom Vorstand und Aufsichtsrat genehmigten strategischen Unternehmensplanung abgeglichen. Die Planungsdaten wurden anhand von Marktdaten und öffentlich verfügbaren Informationen daraufhin beurteilt, ob die zugrunde liegenden Annahmen in einer angemessenen Bandbreite liegen. Die Planungstreue haben wir durch Vergleich der in den Vorperioden erfolgten Planungen mit den tatsächlich eingetretenen Werten beurteilt. — Bei der zum Bilanzstichtag durchgeführten Unternehmensbewertung haben wir unter Hinzuziehung unserer Bewertungsspezialisten die Angemessenheit der angewendeten Bewertungsmethode beurteilt. — Die bei der Bestimmung der individuellen Kapitalkosten herangezogenen Annahmen haben wir durch Abgleich mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten unter Hinzuziehung unserer Bewertungsspezialisten auf Angemessenheit beurteilt. Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vor- schriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. 113113 Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sach- verhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlä- gig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unter- nehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine rea- listische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungs- prozesses der Gesellschaft. Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Ent- scheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: — Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstel- lungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. — Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kon- trollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen ange- messen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kon- trollsystems der Gesellschaft abzugeben. — Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech- nungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge- stellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Anga- ben. 114 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 — Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungs- legungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Anga- ben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. — Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses ein- schließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäfts- vorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. — Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungs- feststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. — Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftiger- weise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern ein- schlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. — Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausge- tauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungs- sachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sach- verhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen Bericht zum Lagebericht Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden recht- lichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Überein- stimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt. 115115 Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt. Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 5. Mai 2020 als Abschlussprüfer gewählt und am 5. Mai 2020 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2020 endende Geschäftsjahr beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2002 Abschluss- prüfer der Gesellschaft. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. 116 SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG // Jahresfinanzbericht 2020 Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Thomas Smrekar. Wien, 18. März 2021 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mag. Thomas Smrekar Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten. 117117 Erklärung des Vorstandes Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Ein- klang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstan- dards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunter- nehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Ge- schäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermö- gens-, Finanz- und Ertragslage entsteht,und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewiss- heiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Klagenfurt, am 18. März 2021 Klaus Einfalt János Váczi Vorstand der SW Umwelttechnik Impressum: Medieninhaber, Verleger: SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG Bahnstraße 89, 9020 Klagenfurt Tel. +43 463 32109-705, Fax +43 463 32109-195 offi[email protected] www.sw-umwelttechnik.com

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