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Frauenthal Holding AG

Annual Report (ESEF) Apr 22, 2021

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EINLEITUNG DIE GRUPPE IM ÜBERBLICK Die Frauenthal-Gruppe weist für das Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz in Höhe von MEUR 874,0 aus und liegt damit aufgrund der COVID-19-Pandemie um MEUR -77,2 unter dem Vorjahr (-8,1 %). Während die Division Frauenthal Automotive einen Jahresumsatz in Höhe von MEUR 229,0 (-28,9 %) aufweist, der um MEUR -93,1 geringer ist als im Vorjahr, erzielt die Division Frauenthal Handel im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von MEUR 645,0. Somit verzeichnet die Division Frauenthal Handel ein Umsatzwachstum von MEUR 15,9 (+2,5 %). Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftet 2020 ein EBITDA von MEUR 37,7 und liegt mit diesem Ergebnis um MEUR -29,4 unter dem Vorjahr. Der Rückgang ist mit MEUR 13,5 auf einen im Vorjahr enthaltenen Einmaleffekt aus einer Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb zurückzuführen. Das Geschäftsjahr 2020 enthält einmalige Restrukturierungskosten in der Divi- sion Frauenthal Automotive in Höhe von MEUR -4,5 betreffend die Schließung des Werkes Roßwein. Die Division Frauenthal Automotive erzielt ein EBITDA von MEUR 7,8. Im Vorjahr war im EBITDA ein Einmaleffekt iHv MEUR 13,5 aus einer Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb enthalten. Die operative Veränderung (ohne Einmalef- fekte) beträgt MEUR -15,9 (-72,5 %) im Vergleich zum Vorjahr. Die Division Frauenthal Handel weist ein EBITDA von MEUR 30,7 aus und liegt um MEUR -3,0 (-8,8 %) unter dem Vorjahr. Das Konzern-Eigenkapital sinkt von MEUR 126,6 um MEUR -12,2 auf MEUR 114,4, was vorrangig auf das negative Jahresergebnis zurückzuführen ist. Die Eigenkapitalquote von 28,6 % zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 verringert sich auf 25,9 % per 31. Dezember 2020. WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Im Geschäftsjahr 2020 kommt es in den beiden Divisionen zu gegensätzlichen Entwicklungen der makroökonomischen Rahmenbe- dingungen. Nach einem erwartungsgemäß positiven Start in das Jahr 2020 muss die Bauwirtschaft in Österreich aufgrund der COVID- 19-Pandemie zunächst empfindliche Einbußen hinnehmen. Die Baustellenschließungen in den letzten Märzwochen führen zu hohen Produktionsausfällen im 1. und im 2. Quartal 2020, insbesondere im März, April und Mai. Für das Gesamtjahr 2020 wird im Bauwesen mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,5 % gerechnet. Der Einbruch fällt damit jedoch schwächer aus als in anderen Wirtschaftssektoren, die unmittelbar von behördlichen Schließungsmaßnahmen betroffen sind. Auch im europäischen Vergleich er- weist sich die österreichische Bauwirtschaft als sehr robust. Nach dem Ende der Einschränkungen durch den ersten Lockdown erholt sich die Bauwirtschaft einigermaßen schnell. So kann die Produktionslücke im Bauwesen bereits bis zu Beginn des Sommers geschlos- sen werden; schon im Juni und Juli 2020 werden wieder die Produktions- und Beschäftigungsstände des Vorjahres erreicht. Im Herbst verliert die Bauwirtschaft zwar wieder etwas an Fahrt, jedoch ist die Bauproduktion auch in der zweiten Jahreshälfte 2020 vergleichs- weise wenig durch die Pandemie beeinträchtigt. Hingegen wird der europäische Automobilmarkt von der COVID-19-Krise schwer getroffen. Die Zulassungen im PKW-Markt gehen um -24,5 % zurück, im Nutzfahrzeugmarkt um -19,4 % und im wichtigen Segment der schweren Nutzfahrzeuge um -28,3 %. Den stärksten Einbruch verzeichnen die südeuropäischen Märkte. Der PKW-Markt in Spanien geht um -32,3 %, der NFZ-Markt um -26,1 % zurück. In Italien betragen die Rückgänge -27,9 % (PKW) und -15,1 % (NFZ), während sich Deutschland mit -19,1 % (PKW) und -14,8 % (NFZ) etwas stabiler halten kann. Im Gesamtjahr 2020 sinken die Zulassungen bei Nutzfahrzeugen in Europa gegenüber 2019 um 511.911 Einheiten auf 2.125.736 Fahrzeuge (-19,4 %). Das für Frauenthal wichtige Segment der schwe- ren Nutzfahrzeuge verringert sich um 92.012 Einheiten auf 233.232 Fahrzeuge (-28,3 %). Im mittelschweren Segment geht das Vo- lumen um -15.723 Einheiten auf 63.356 zurück (-19,9 %). Das volumenmäßig größte Segment der leichten Nutzfahrzeuge sinkt um 393.697 Einheiten auf 1.793.353 (-18,0 %). Die Entwicklung des für Frauenthal Automotive wichtigsten Einzelkunden, Volvo PKW, verläuft mit einem Rückgang von -15,6 % in Europa etwas weniger dramatisch als jene des Gesamtmarktes. Der für Frauenthal Automotive zunehmend wichtige chinesische Markt erholt sich relativ rasch und steigt 2020 um +7,5 %. Die wesentlichen Kunden, vor allem Volvo Cars, entwickeln sich besser als der Gesamtmarkt in China. Der US-Markt spielt für Frauenthal eine noch untergeordnete Rolle. KONZERNLAGEBERICHT 4 FRAUENTHAL AUTOMOTIVE: -29 % UMSATZRÜCKANG, NEUGESCHÄFT UND RESTRUKTURIERUNG VON POWERTRAIN Im März und April des abgelaufenen Geschäftsjahres stellt fast die gesamte europäische Automobilindustrie in Folge eines kurzfristigen Zusammenbruchs der Supply Chain die Produktion für mehrere Wochen ein. Die in vielen Ländern verhängten „Lockdowns“ führen zu Schließungen von Automobilhändlern und Zulassungsstellen. Ab etwa Juni beginnt sich die Produktion und der Automobilabsatz wieder langsam zu erholen, um im 4. Quartal wieder ein Niveau auf annähernd „Vorkrisenniveau“ zu erreichen. Im Gesamtjahr führt der Markteinbruch zu einem Umsatzrückgang in der Division Frauenthal Automotive von MEUR -93,1 (-28,9 %) gegenüber 2019. Leicht abgefedert wird der Einbruch im europäischen OEM-Geschäft durch den Umsatz im chinesischen Markt (MEUR 16,8). In diesem Markt profitiert Frauenthal von einer attraktiven Kundenstruktur. Die Business Unit Powertrain erleidet einen Umsatzrückgang über Niveau des Gesamtmarktes (-37 %). Damit besteht akuter Bedarf zur Anpassung der Kapazitäten, da selbst bei Erholung des europä- ischen Automobilmarktes ab 2021 das für Powertrain verfügbare Volumen bei weitem nicht ausreicht, um die vorhandenen Kapazitä- ten profitabel auszulasten. Die dafür geeignete und effiziente Maßnahme ist die per Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres umge- setzte Schließung des relativ kleinen Produktionsstandortes in Roßwein (110 MitarbeiterInnen). Die Kosten für einen entsprechenden Sozialplan und sonstige von der Schließung ausgelösten Kosten betragen etwa MEUR 4,5 und sind zur Gänze im Jahresabschluss des Berichtsjahres berücksichtigt. Diese Maßnahme sowie weitere bedeutende Kostenreduktionen am Standort in Plettenberg (etwa 425 MitarbeiterInnen) bewirken eine deutliche Reduktion der Fixkosten und eine Verbesserung der Produktivität. In diesem Marktumfeld kann Frauenthal Automotive in der Business Unit Gnotec bedeutendes Neugeschäft mit neuen strategischen, aber auch mit bestehen- den Kunden sowohl in Europa als auch in den USA gewinnen. Auch die Business Unit Airtank gewinnt einen großen Auftrag für Druckluftbehälter aus Aluminium in den USA. Diese neuen Geschäfte werden ab 2022 zu nennenswertem organischem Umsatzwachs- tum führen. Der neu gegründete Standort von Gnotec in den USA nimmt im Berichtsjahr die Serienbelieferung auf. FRAUENTHAL HANDEL MIT UMSATZWACHSTUM In der COVID-19-Krise zeigt sich eine höhere Bereitschaft von Investitionen in private Haushalte, auch zur Sanierung und Erneuerung von Sanitär- und Heizungseinrichtungen. Die Geschäftsentwicklung der Division Frauenthal Handel ist von der Baukonjunktur in Ös- terreich bestimmt. Die gute Baukonjunktur, vor allem in den Bereichen sozialer Wohnbau und gewerblicher Bereich, führt zu einem Umsatzwachstum von 2,5 %. Im Bereich des industriellen Tiefbaus sorgen rückläufige Industrieinvestitionen für stagnierende Umsätze, in der Krise werden viele Großprojekte von öffentlichen Einrichtungen und Kommunen gestoppt. Die Margenentwicklung entspricht nicht der Umsatzentwicklung, da der Sanitär- und Heizungsmarkt einerseits einem verschärften Verdrängungs- und Preiskampf aus- gesetzt und andererseits von Mixverschiebungen in den Sparten gekennzeichnet ist. Diese Marktbedingungen resultieren in einem Umsatzwachstum von MEUR 15,9 bei rückläufiger Handelsmarge. Trotz des Preiskampfes konnte der Marktanteil der Division Frau- enthal Handel moderat gesteigert werden. B. ERGEBNISANALYSE UMSATZ Der Konzernumsatz der Frauenthal-Gruppe liegt im Geschäftsjahr 2020 mit MEUR 874,0 um MEUR -77,2 bzw. -8,1 % unter dem Vorjahr. Der Rückgang stammt aus der Division Frauenthal Automotive mit MEUR -93,1 (-28,9 %), welcher im Wesentlichen auf die COVID-19-Krise zurückzuführen ist. Die Division Frauenthal Handel kann hingegen einen Umsatzzuwachs von MEUR 15,9 (+2,5 %) verzeichnen. UMSATZ NACH SEGMENTEN (NUR AUSSENUMSATZ) in TEUR 2020 2019 Veränderung Frauenthal Automotive 229.022 322.130 -93.108 Frauenthal Handel 645.015 629.161 15.854 Holdings und Sonstige 7 1 6 Frauenthal-Gruppe 874.045 951.292 -77.247 Das Geschäft der Division Frauenthal Automotive sinkt gegenüber dem Vergleichszeitraum um -28,9 %. Dieser Rückgang ist mit MEUR -43,8 auf die Business Unit Powertrain, mit MEUR -27,2 auf die Business Unit Gnotec und mit MEUR -18,6 auf die Business Unit Druckluftbehälter zurückzuführen. 5 KONZERNLAGEBERICHT Die Business Unit U-Bolts (Frauenthal Automotive Torun sp.zo.o.) wurde zum 30. Juni 2018 verkauft. Mit diesem Standort wurde im Vorjahr aufgrund einer Vereinbarung mit dem Käufer Hendrickson ein externer Umsatz von MEUR 3,5 erzielt. Der Umsatz der Division Frauenthal Handel steigt um 2,5 % und liegt im Geschäftsjahr 2020 bei MEUR 645,0. Dies ist vor allem auf eine starke Umsatzleistung im 4. Quartal zurückzuführen, unterjährig kommt es zu starken negativen Umsatzschwankungen. UMSATZ NACH REGIONEN in TEUR 2020 2019 Veränderung Österreich 653.006 642.865 10.141 Deutschland 42.254 70.812 -28.558 Frankreich 11.241 14.536 -3.295 Schweden 60.714 84.175 -23.461 Belgien 26.599 27.820 -1.221 Sonstige EU 45.073 66.984 -21.912 Sonstiges Europa 5.552 8.242 -2.690 Amerika 10.464 15.109 -4.644 Asien 17.744 19.933 -2.189 Sonstige 1.398 818 581 Frauenthal-Gruppe 874.045 951.292 -77.247 Die erwirtschafteten Umsätze in Österreich sind zum größten Teil der Division Frauenthal Handel zuzuordnen. Die Umsätze in allen anderen Ländern sind im Wesentlichen auf die Division Frauenthal Automotive zurückzuführen, welche weltweit agiert. ERGEBNIS Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftet 2020 ein EBITDA von MEUR 37,7 und liegt mit diesem Ergebnis um MEUR -29,4 unter dem Vorjahr. Die Division Frauenthal Automotive erzielt ein EBITDA von MEUR 7,8, in dem ein Sonderertrag iHv MEUR 1,8 enthalten ist. Operativ (Bereinigung des EBITDA 2019 um das Ergebnis aus dem früheren Unternehmenserwerb MEUR 11,0) ergibt sich in der Division Frauenthal Automotive aufgrund der COVID-19-Krise ein Rückgang von -72,5 % (MEUR -15,9) gegenüber dem Vorjahreswert. Zu- sätzlich beinhaltet das EBITDA der Division Frauenthal Automotive im Geschäftsjahr 2020 einen Einmalaufwand iHv MEUR -4,5 für die Schließung des Powertrain-Werks in Roßwein. Die Division Frauenthal Handel liegt um MEUR -3,0 unter dem Vorjahreswert und kann somit MEUR 30,7 an EBITDA beisteuern – steigende Kosten für Transport, Leiharbeitskräfte bei gleichzeitigem Margendruck sowie Aufwendungen aus versicherungsmathema- tischen Berechnungen für Personalrückstellungen und Aufwendungen für mögliche Kundenforderungsausfälle sind die Gründe des Rückgangs. KONZERNLAGEBERICHT 6 EBITDA NACH SEGMENTEN in TEUR 2020 2019 Veränderung Frauenthal Automotive 7.835 32.911 -25.076 Frauenthal Automotive bereinigt 1) 6.035 21.937 -15.902 Frauenthal Handel 30.738 33.715 -2.977 Frauenthal Handel bereinigt 30.738 33.715 -2.977 Holdings und Sonstige -853 474 -1.327 Sonstige bereinigt 2) -853 -2.101 1.248 Frauenthal-Gruppe 37.720 67.100 -29.380 Frauenthal-Gruppe bereinigt 3) 35.920 53.551 -17.631 in % vom Umsatz 4,0 % 7,1 % -3,1 % in % vom Umsatz bereinigt 3) 3,8 % 5,6 % -1,9 % 1) 2020: bereinigt um Sonderertrag iHv MEUR 1,8 aus einem Vergleich mit dem Berater bezüglich der EEG-Umlage 2019: bereinigt um Ergebnis aus Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb iHv MEUR 13,5 sowie Kosten- verrechnungen der Holdings iHv MEUR 2,6 2) 2019: bereinigt um Kostenverrechnungen der Holdings in die Division Frauenthal Automotive iHv MEUR 2,6 3) 2020: bereinigt um Sonderertrag iHv MEUR 1,8 aus einem Vergleich mit dem Berater bezüglich der EEG-Umlage 2019: bereinigt um Ergebnis aus Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb MEUR 13,5 Auf Gruppenebene kann Frauenthal ein bereinigtes EBITDA von MEUR 35,9 erzielen, dies entspricht einer Reduktion gegenüber dem Vorjahr von MEUR -17,6 (-32,9 %). Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erhöhen sich gegenüber dem Vergleichszeit- raum des Vorjahres geringfügig um MEUR -0,6. Zusätzlich kommt es im ersten Halbjahr 2020 aufgrund eines in einem anlassbezoge- nen (COVID-19-bedingten) Impairmenttest festgestellten Wertminderungsbedarfs in der Business Unit Powertrain zu außerplanmäßi- gen Abschreibungen iHv MEUR -4,3 in der Division Frauenthal Automotive. Der Wertminderungsbedarf ist auf mittelfristig reduzierte Umsatzerwartungen in Folge der schlechteren Konjunkturprognosen aufgrund der COVID-19-Krise zurückzuführen. In der Division Frauenthal Handel ist eine außerplanmäßige Abschreibung der Eigenmarke Prisma iHv MEUR -4,5 enthalten, da im Jahr 2020 beschlos- sen wird, dass diese aus Kostengründen nicht weiter am Markt angeboten wird und der Umstieg auf die Eigenmarke ALVA im Jahr 2020 erfolgt. Das Finanzergebnis der Frauenthal-Gruppe verschlechtert sich um MEUR -0,9 auf MEUR -7,2 (Vorjahr: MEUR -6,3) und ist vor allem auf negative unrealisierte Währungseffekte bei Darlehen an verbundenen Unternehmen zurückzuführen. Der gesamte Steueraufwand beträgt MEUR -3,9 und liegt um MEUR 0,7 unter jenem des Vorjahres. Während sich die laufenden Steuern aufgrund des negativen Jahresergebnisses um MEUR 1,0 verringern, erhöhen sich die Steuern aus Vorperioden vor allem aufgrund von auf geänderten ertragssteuerlichen Beurteilungen bei vergangenen Sachverhalten um MEUR 1,0 Der latente Steuerauf- wand sinkt gegenüber dem Vorjahr um MEUR 0,7. 7 KONZERNLAGEBERICHT ERGEBNISENTWICKLUNG in TEUR 2020 2019 Veränderung Umsatz 874.045 951.292 -77.247 EBITDA 37.720 67.100 -29.380 EBITDA bereinigt 1) 35.920 53.551 -17.631 EBIT -3.653 35.129 -38.782 EBIT bereinigt 1)2) 3.365 21.580 -18.215 Finanzergebnis -7.161 -6.263 -898 Ergebnis vor Steuern -10.814 28.864 -39.678 Ergebnis vor Steuern bereinigt 1)2) -3.796 15.315 -19.111 Ergebnis nach Steuern -14.670 24.309 -38.979 Ergebnis nach Steuern bereinigt 1)2) -7.652 10.760 -18.412 1) 2020: bereinigt um Sonderertrag iHv MEUR 1,8 aus einem Vergleich mit dem Berater bezüglich der EEG-Umlage 2019: bereinigt um Ergebnis aus Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb iHv MEUR 13,5 2) 2020: bereinigt um außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund von Impairment in der Division Frauenthal Automotive iHv MEUR 4,3 und um außerplanmäßige Abschreibung der Marke Prisma in der Division Frauenthal Handel iHv MEUR 4,5 VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Die Bilanzsumme der Frauenthal-Gruppe sinkt im Vergleich zum Vorjahr um MEUR -1,2 auf MEUR 441,0. Die langfristigen Vermögenswerte reduzieren sich um MEUR -8,7 auf MEUR 188,2 im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 – dies ist einerseits auf die außerplanmäßigen Abschreibungen und andererseits auf reduzierte aktive latente Steuern zurückzuführen. Die kurzfristigen Vermögenswerte steigen um MEUR 7,5 gegenüber dem Vorjahr. Einerseits kommt es aufgrund der Nutzung von Instrumenten der Umsatzfinanzierung („Factoring“) zur Senkung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von MEUR -9,2, und andererseits erhöhen sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente gegenüber dem Vorjahr um MEUR 13,7. Die Vorräte steigen geringfügig von MEUR 151,7 auf MEUR 153,0. Auf der Passivseite sinkt das Eigenkapital aufgrund des negativen Jahresergebnisses iHv MEUR -14,7 von MEUR 126,6 um MEUR -12,3 auf MEUR 114,4. Gegenläufig erhöhen die versicherungsmathematischen Gewinne auf Personalrückstellungen iHv MEUR 1,5 das Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote von 28,6 % zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 sinkt entsprechend auf 25,9 % per 31. Dezember 2020. Der Anstieg der langfristigen Schulden um MEUR 5,4 ist auf gestiegene Leasingverbindlichkeiten iHv MEUR 10,2 hauptsächlich in der Division Frauenthal Handel sowie in Gnotec Schweden zurückzuführen; begründet ist dies in der Aktualisierung der Einschätzung der Vertragslaufzeit bei unbefristeten Mietverhältnissen sowie in neuen Objekten. Gegenläufig sinken die Finanzverbindlichkeiten und die Personalrückstellungen. Die kurzfristigen Schulden erhöhen sich um MEUR 5,6. In den sonstigen kurzfristigen Rückstellungen sind die Schließungskosten des Powertrain-Werks in Roßwein iHv MEUR 4,5 enthalten. VERMÖGENS- UND FINANZLAGE in TEUR 2020 2019 Veränderung Langfristige Vermögenswerte 188.231 196.956 -8.725 Vorräte 152.975 151.739 1.236 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 99.800 93.531 6.269 Summe Vermögenswerte 441.006 442.225 -1.219 Eigenkapital 114.404 126.630 -12.226 Langfristige Schulden 158.481 153.121 5.360 Kurzfristige Schulden 168.121 162.474 5.647 Summe Eigenkapital und Schulden 441.006 442.225 -1.219 KONZERNLAGEBERICHT 8 Die Gesellschaft verfügt zum Bilanzstichtag über MEUR 176,3 zur Verfügung stehende Banklinien, davon Guthaben bei Kreditinstituten iHv MEUR 54,0 sowie nicht ausgenutzte Banklinien von MEUR 122,3, davon auf Ebene der Muttergesellschaft Frauenthal Holding AG MEUR 24,9. Das ausgenutzte Factoringvolumen beträgt in der Frauenthal-Gruppe zum 31. Dezember 2020 MEUR 64,7 (Vorjahr: MEUR 62,6). Die durchschnittliche Verzinsung für kurz- und langfristige ausgenützte Kredite sowie für Betriebsmittelfinanzierungen beträgt in der Division Frauenthal Handel 1,83 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2025), in der Division Frauenthal Automotive 2,60 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2028) und für Finanzierungen auf Ebene der Frauenthal Holding AG 2,36 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2021). Für Fremdfinanzierungen in Fremdwährungen gibt es einen Rahmen von MEUR 21,2 (Ausnutzung zum Stichtag: MEUR 13,1) durch die lokale Finanzierung der Business Unit Gnotec. INVESTITIONEN (OHNE FINANZINVESTITIONEN) Im Geschäftsjahr 2020 wurden MEUR 10,4 in die Umsetzung der Wachstums- und Qualitätsstrategie investiert, wobei aufgrund der COVID-19-Pandemie selektiv vorgegangen wurde. Die Division Frauenthal Automotive investiert schwerpunktmäßig in produktivitäts- verbessernde Maßnahmen. Die Division Frauenthal Handel investiert MEUR 6,2 in den Fuhrpark, in Digitalisierung und in die Moderni- sierung sowie die Erweiterung der Verkaufsoberfläche und Infrastruktur. Das Anlagevermögen der Frauenthal-Gruppe reduziert sich um MEUR -5,3 von MEUR 177,2 auf MEUR 171,9 – dies ist vor allem auf die außerplanmäßigen Abschreibungen iHv MEUR 8,8 sowie auf das reduzierte Investitionsvolumen aufgrund der COVID-19-Krise zurückzuführen. ENTWICKLUNG ANLAGEVERMÖGEN in TEUR Immaterielles Anlagevermögen Sachanlagen Nutzungsrechte Leasing Anlagen gesamt Buchwerte 01.01.2020 27.276 117.950 31.932 177.158 IFRS 16 Modifikationen 0 0 21.964 21.964 Investitionen 1.094 9.314 4.396 14.804 Umbuchungen 42 -42 0 0 Planmäßige Abschreibungen -2.367 -13.880 -16.308 -32.555 Außerplanmäßige Abschreibungen -4.500 -4.318 0 -8.818 Abgänge 0 -686 -119 -805 Währungsumrechnung und Sonstige -9 189 -53 127 Buchwerte 31.12.2020 21.536 108.527 41.811 171.874 KAPITALFLUSS- UND LIQUIDITÄTSENTWICKLUNG Die Ausführungen zur Kapitalfluss- und Liquiditätsentwicklung beziehen sich auf die unbereinigten Werte der Frauenthal-Gruppe. KAPITALFLUSSRECHNUNG in TEUR 2020 2019 Veränderung Kapitalfluss aus dem Ergebnis 34.722 44.528 -9.806 Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 58.236 47.572 11.664 Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit -10.314 -12.863 2.549 Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit -34.220 -22.372 -11.848 Veränderung der liquiden Mittel 13.703 12.336 1.367 Liquide Mittel am Ende der Periode 54.027 40.325 13.702 Der Kapitalfluss aus dem Ergebnis der Frauenthal-Gruppe sinkt um MEUR -9,8 insbesondere aufgrund des geringeren Ergebnisses. 9 KONZERNLAGEBERICHT Der Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit verbessert sich um MEUR 11,7, was auf die Veränderung des Working Capital vor allem bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie den sonstigen Verbindlichkeiten zurückzuführen ist. Der Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit beträgt MEUR -10,3. Die enthaltenen Investitionen für immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen belaufen sich im Geschäftsjahr 2020 auf MEUR 10,4 und liegen aufgrund der COVID-19-Krise mit MEUR -9,6 unter dem Vorjahreswert von MEUR 20,0. Der Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit beträgt MEUR -34,7 und setzt sich wie folgt zusammen: Tilgung von Krediten iHv MEUR -55,0 und Leasingverbindlichkeiten von MEUR -16,7 sowie Aufnahme von Krediten iHv MEUR 37,5 (wobei in dieser Position der Höchststand an ausgenützten Betriebsmittellinien enthalten ist). Die Nettoverschuldung der Frauenthal-Gruppe sinkt um MEUR -19,4 und beträgt per 31. Dezember 2020 MEUR 67,6 (Nettoverschul- dung per 31. Dezember 2019: MEUR 87,0). Die verfügbaren Banklinien zum Bilanzstichtag betragen rund MEUR 122,3, miteinbezogen sind die bei Kreditinstituten verfügbaren Guthaben von insgesamt MEUR 54,0. Das ausgenutzte Factoringvolumen beträgt in der Frauenthal-Gruppe zum 31. Dezember 2020 MEUR 64,7 (Vorjahr: MEUR 62,6). C. ANGABEN GEM. § 243A UGB Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 9.434.990 auf, das sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt per 31. Dezember 2020 783.499 Stück (Vorjahr: 793.499 Stück) und verringert sich durch den Verkauf von eigenen Aktien im Zuge eines Mitarbeiteroptionsprogramms im Vergleich zum Vorjahr um 10.000 Stück. Der Anteil der eigenen Aktien beträgt somit 8,30 % (Vorjahr: 8,41 %) des Grundkapitals. Der Streubesitz beträgt 2.728.575 Stück Aktien, somit 28,92 % (Vorjahr: 2.718.575 Stück Aktien, 28,81 %), wobei davon rund 11,66 % auf die MCI Miritz Citrus Ingredients GmbH entfal- len. Der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Holding GmbH, beträgt 5.922.916 Stück Aktien, somit 62,78 % (Vorjahr: 5.922.916 Stück Aktien, 62,78 %). Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre. Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschriften hinausge- henden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung. Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2016 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Am 20. April 2016 wurde ein weiteres fünf- jähriges Aktienoptionsprogramm 2017–2021 für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2016 bis 2020 im Hinblick auf das auslaufende Aktienoptionsprogramm beschlossen. Einbezogen sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder und weitere ungefähr 10 bis 15 Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe. Der Vorstand wurde in der ordentlichen 28. Hauptversammlung vom 30. Mai 2017 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.717.495 durch Ausgabe von bis zu 4.717.495 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen ein- mal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteili- gung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderer mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Ver- mögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2017). In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntma- chung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterbleiben. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots. KONZERNLAGEBERICHT 10 D. RISIKOBERICHT Gemäß der Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde ein konzernweites Risikomanagementsystem (RMS) eingerichtet. Risikoquellen werden systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte Strategien im Umgang mit den Risiken fest- gelegt. Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarnindikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken ergibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management, laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung. Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen Kernelemente das Controlling, Reporting, die interne Revision und die Managementmeetings auf allen Ebenen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS angepasst. ÜBERBLICK SITUATION COVID-19-KRISE Division Frauenthal Automotive Insgesamt bewältigt Frauental Automotive das „Corona-Jahr“ 2020 in jeder Hinsicht besser, als es zu befürchten war. Auf die ab März des abgelaufenen Geschäftsjahres mit voller Wucht ausgebrochene Krise hat Frauenthal Automotive rasch mit liquiditätssichernden Maßnahmen reagiert: Alle Produktionswerke wurden kurzfristig für wenige Wochen geschlossen, um bestmöglich die Kurzarbeitsre- gelungen zu nutzen, wobei erhebliche Unterschiede in den verschiedenen Ländern, in denen Frauenthal Automotive tätig ist, bestehen (die effektivsten Kurzarbeitsbestimmungen weist Deutschland auf). Durch den Abbau von Working Capital und Reduktion bzw. Ver- schieben von Teilen des Investitionsprogramms kann die Liquidität der Division, trotz Rückgangs des Cashflows aus dem Ergebnis, gesichert werden. In begrenztem Umfang werden mit den Banken Kreditstundungen vereinbart. In der Business Unit Powertrain wird ein Darlehen mit staatlicher Ausfallgarantie beansprucht, um den erwarteten Liquiditätsbedarf bei Anstieg der Produktion und not- wendige Produktivitätsinvestitionen zu finanzieren. Das befürchtete Ausfallrisiko von Kundenforderungen ist bis zum Berichtszeitpunkt nicht eingetroffen. Allerdings ist aufgrund der staatlichen Unterstützungen und der Änderungen im Insolvenzrecht in vielen Staaten zu erwarten, dass mit zeitlicher Verzögerung zahlreiche Unternehmen der automobilen Zulieferindustrie in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Davon kön- nen auch vereinzelt kleine Kunden von Frauenthal Automotive betroffen sein. Das Management beachtet daher bestehende Lieferlimits sehr genau. Strategisch zeigt sich, dass die OEM-Kunden bei der Neuvergabe von Aufträgen die finanzielle Stabilität von Lieferanten insbesondere in der Bewältigung der COVID-19-Krise als auswahlentscheidenden Faktor immer stärker berücksichtigen. Die bedeu- tenden Neuaufträge, die im Berichtsjahr gewonnen werden, sind auch darauf zurückzuführen, dass Frauenthal Automotive von den OEM-Kunden als stabiler und verlässlicher Partner für die Zukunft gesehen wird. Division Frauenthal Handel Bei Frauenthal Handel kommt es während der von der österreichischen Bundesregierung verhängten Maßnahmen mit Lockdowns zu starken Umsatzrückgängen, da per gesetzlicher Anordnung Schauräume und teilweise auch Abholmärkte geschlossen werden muss- ten. Entsprechend den Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung von betroffenen Unternehmen und Arbeitnehmern werden in der Frauenthal-Handelsgruppe alle Mittel in Betracht gezogen, die der Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit und der Sicherung der Profitabilität dienen. Basierend auf der erstellten Planungsrechnung, unter Berücksichtigung von mehreren Szenarien sind derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken abzusehen. Frauenthal Handel wie auch Frauenthal Automotive ist an allen Standorten mit Corona-Infektionen und Quarantänen von MitarbeiterInnen konfrontiert. Glücklicherweise sind bis zum Berichtszeitpunkt keine schwerwiegenden Krankheitsverläufe vorgefallen. Zeitweise hat die reduzierte Verfügbarkeit von Personal zu einer sehr angespannten Lage im Handel und in der Produktion geführt. Es konnten aber alle Kundenaufträge zeitgerecht ausgeliefert werden. MARKTRISIKO Die COVID-19-Situation trifft die Automobilindustrie, vor allem die PKW-Industrie, in einer Phase, die von bisher nie dagewesenen technologischen Veränderungen geprägt ist. Die Industrie muss daher sowohl den technologischen Wandel als auch den massiven Volumeneinbruch im Jahr 2020 verkraften und bewältigen. Ab dem 4. Quartal des Berichtsjahres zeichnet sich eine langsame Erholung des europäischen Automobilmarktes ab. Das größte Marktrisiko besteht kurzfristig in Unterbrechungen der Lieferketten oder Perso- nalmangel in den Montagewerken der OEM-Kunden (Original Equipment Manufacturer), die durch fortgesetzte Maßnahmen der Pandemiebekämpfung ausgelöst werden könnten. Positiv könnte sich ein im Geschäftsjahr entstandener Investitionsstau, vor allem bei Nutzfahrzeugen, auf die Marktentwicklung auswirken. 11 KONZERNLAGEBERICHT PKW-Bereich (rund 55 % des Umsatzes von Frauenthal Automotive): • Die Transformation in der Automobilbranche in Verbindung mit der Corona-Krise führt zu Neuevaluierungen der Produkt- planungen der OEMs. Zahlreiche neue Fahrzeugprojekte werden gestoppt, verschoben oder verändert. Dies bedingt Chan- cen und Risiken für Frauenthal Automotive, jedenfalls zusätzliche Planungsunsicherheit. Auch die Verschiebungen im Mix der Antriebssysteme haben für Frauenthal Powertrain Bedeutung. Inwiefern in Summe diese Veränderungen für Frauenthal Automotive positiv oder negativ sind, kann nicht vorhergesagt werden. • Für Frauenthal Powertrain hat die Entwicklung der Elektromobilität große Relevanz. Die aktuellen Markt- und Technologie- trends in Europa lassen einen starken Anstieg des Volumens an sogenannten „Plug-in Hybrids“ erwarten, also Fahrzeugen, die weiterhin einen (kleineren) Verbrennungsmotor haben. Trotz des starken Wachstums ist das absolute Volumen an voll elektrifizierten Fahrzeugen noch relativ gering. Dennoch muss davon ausgegangen werden, dass auf mittlere Sicht der Bedarf an Pleuelstangen und Ausgleichswellen (die Produkte von Frauenthal Powertrain) zurückgehen wird. Vor diesem Hintergrund erarbeitet Frauenthal Powertrain Strategien, um durch Gewinn von Anteilen im (schrumpfenden) Markt für Verbrennungsmotoren, die Erschließung neuer Märkte und die Entwicklung von Produkten, die nicht für den Verbrennungs- motor verwendet werden, Wachstum zu generieren. • Im Berichtsjahr können vor allem im Produktbereich von Gnotec bedeutende Neuaufträge von bestehenden Kunden, aber auch mit neuen Kunden gewonnen werden. Der Umsatzanteil dieses Neugeschäftes wird in den nächsten Jahren stark ansteigen. Verzögerungen im Hochfahren neuer Fahrzeugmodelle sind nichts Ungewöhnliches und führen zu steigender Unsicherheit der Umsatzplanungen in den kommenden Jahren, da das Neugeschäft ein wesentlicher Wachstumstreiber ist. • Der US-Markt und der chinesische Markt gewinnen für Frauenthal Automotive zunehmend an Bedeutung; die Volatilität dieser Märkte ist daher als zusätzlicher Chancen- bzw. Risikofaktor relevant. • Die Krise und die technologische Transformation der Automobilbranche werden voraussichtlich auch erhebliche Auswirkun- gen auf die Wettbewerbslandschaft der Automobilzulieferer haben. Zahlreiche, vor allem kleinere Zulieferer werden in Folge der Krise finanziell instabil; inwiefern eine Marktbereinigung durch Insolvenzen stattfinden wird, hängt vom Verhalten der OEM-Kunden ab, die nicht selten Lieferanten finanziell unterstützen, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten bzw. hohe Verlagerungskosten zu vermeiden. Tendenziell ist aber zu erwarten, dass Frauenthal Automotive als stabiles Unternehmen Marktanteile von kleineren Wettbewerbern gewinnen wird. Auch die strategisch gute Positionierung, vor allem aufgrund des globalen Footprints, stellt einen Anreiz für die Kunden dar, Geschäft zu Frauenthal Automotive zu verlagern. • Ein weiterer Trend der Branche ist das zunehmende Outsourcing der OEM-Kunden, auch im Chassis-Bereich, wo vor allem Gnotec tätig ist. Zulieferer, die sowohl komplexere Komponenten herstellen können als auch Design- und Entwicklungsleis- tungen anbieten können, haben einen Wettbewerbsvorteil. Auch hier weist Frauenthal Automotive eine gute Wettbewerbs- fähigkeit auf: Engineering-Kompetenz und Kundennähe sind traditionelle Stärken. Der Entwicklung von Systemfähigkeit und Entwicklungskompetenz sind aber kapazitative Grenzen gesetzt. Sollten OEM-Kunden zunehmend Outsourcing-Partner für immer komplexere Strukturen nachfragen, sowohl für Entwicklung als auch Produktion, wird Frauenthal Automotive an Grenzen stoßen. Zurzeit sind aber keine diesbezüglichen relevanten Markttrends erkennbar, die für Frauenthal Automotive problematisch wären. NFZ-Bereich (rund 40 % des Umsatzes von Frauenthal Automotive): • Die COVID-19-Situation ist in diesem Segment als Volumenkrise massiven Ausmaßes zu werten, da dieser Bereich vor allem an der Industrieproduktion hängt, die in Folge der schweren Rezession im Jahr 2020 und der Unsicherheit über die Dauer der Erholung einbricht. Im Geschäftsjahr geht das für Frauenthal Automotive sehr wichtige Marktsegment der schweren Nutzfahrzeuge in Europa um -28,3 % zurück. Sollte sich die Dynamik ähnlicher Marktentwicklungen wie in der Vergangen- heit wiederholen, so wird voraussichtlich in zwei bis drei Jahren das „Vorkrisenmarktniveau“ wieder erreicht werden, da Investitionen in diesem Segment durchaus um ein bis zwei Jahre verschoben werden können. • Der im Jahr 2020 entstandene „Investitionsstau“ im Markt wird sich daher voraussichtlich bis etwa 2023 auflösen. In diesem Marktsegment besteht ein relevantes Aftermarket-Geschäft (Airtanks), das einen Teil des OEM-Rückganges abfängt. Auch der Non-Automotive-Bereich (Bahn, Landwirtschaft, Spezialtrailer) leistet einen kleinen Beitrag zur Stabilisierung. Die Expo- sition von Frauenthal Automotive im Segment der (schweren) NFZ ist rückläufig, ebenso wie die Abhängigkeit von singulären Kunden. • Der Nutzfahrzeugmarkt in Europa wird primär von den Konjunkturerwartungen der Transportunternehmen getrieben, da die Industrieproduktion wesentlich die Nachfrage nach Transportleistungen insbesondere im Segment der schweren Nutz- fahrzeuge bestimmt. Außerdem beeinflussen die Finanzierungsmöglichkeiten der Transportunternehmen die Nachfrage. Die branchentypisch geringe Eigenkapitalausstattung und dadurch eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten bewirken ein sehr vorsichtiges Investitionsverhalten. Aufgrund der hohen globalen Arbeitsteilung in der Automobilindustrie ist diese Bran- che besonders dem Risiko von vorübergehenden Versorgungsengpässen ausgesetzt. In der Vergangenheit gab es mehrere Vorfälle, die zu kurzfristigen Unterbrechungen von Lieferketten geführt haben, was jedoch von der Industrie meist sehr rasch gelöst wurde. (Auf die speziellen Risiken von Versorgungsengpässen durch Maßnahmen in der COVID-19-Krise wird obenstehend hingewiesen.) KONZERNLAGEBERICHT 12 Bei der Versorgung mit Vormaterial (Stahl) treten im Geschäftsjahr temporäre Engpässe auf. Einige Stahllieferanten reduzieren krisen- bedingt ihre Kapazitäten. Frauenthal Automotive kann Produktionsunterbrechungen vermeiden, mit vorübergehend steigenden Stahl- preisen muss aber gerechnet werden, insbesondere falls die Markterholung stärker ausfallen sollte. Schwankende Stahlpreise werden überwiegend an die Kunden weitergegeben, allerdings mit Zeitverzögerung. Aus Gründen der Versorgungssicherheit, aber auch aus Wettbewerbsgründen wird bei Frauenthal die Lieferantenbasis, insbesondere bei den Stahllieferanten, kontinuierlich ausgeweitet. Die COVID-19-Krise stellt die Division Frauenthal Handel zu Beginn vor sehr große Herausforderungen, da die Auswirkungen absolut nicht abschätzbar sind. So werden laufend verschiedenste Szenarien berechnet. In keinem Szenarium sind jedoch bestandsgefährdende Risiken zu erkennen. Zur Minimierung möglicher Ergebnisrückgänge aufgrund der durch COVID-19 ausgelösten Restriktionen werden sämtliche Möglichkeiten der staatlichen Förderungen und üblichen betriebswirtschaftlichen Optionen evaluiert. Diese reichen von För- derungen, Stundungsoptionen für Steuern und Abgaben, Kurzarbeitszeitmodellen über Kosteneinsparungen bis hin zu Investitions- kürzungen. Ganz wesentlich ist, zu jedem Zeitpunkt genug liquide Mittel zur Verfügung zu haben, um dem Umsatzrückgang entge- genzuwirken. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben ist die Division mit Schließungen von Schauräumen und Abholmärkten konfron- tiert. Eine finanzielle langfristige Absicherung bzw. Refinanzierung erfolgt im Juni 2020. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes mit dem Bereich Sanitär- und Heizungsgroßhandel mit einem leichten Zeitversatz direkt von der Baukonjunktur ab. Nach dem ersten Lockdown erholt sich die Bauwirtschaft einigermaßen schnell. So können die Produktionslücken im Bauwesen bereits bis zum Beginn des Sommers geschlossen werden. Insbesondere in den Monaten März bis Mai kommt es zu Umsatzrückgängen, wobei dann die Umsätze insbesondere im Herbst wieder stark ansteigen. Trotz der grundsätzlich positiven Marktentwicklung zu Ende 2020, die allerdings vom Wachstum des großvolumigen Objektgeschäfts getrieben war, dominiert ein aggressiver Preiswettbewerb. Die Wettbewerbslandschaft ist durch den Aufbau erheblicher Logistikka- pazitäten mehrerer Wettbewerber gekennzeichnet; der entsprechende Auslastungsdruck bei stagnierendem Markt bewirkt teilweise extreme Preisstellungen im Markt. Die Marke Kontinentale ist ein Fachhandelsunternehmen für Armaturen- und Rohrleitungstechnik insbesondere für Anwendungen im Bereich Infrastruktur (Gas, Wasser, Kanal, Straße). Der Erfolg in diesem Geschäftsbereich ist von der Investitionsbereitschaft der Kom- munen und Kommunalbetriebe sowie vom Investitionsbedarf der Industrie abhängig. Aufgrund der COVID-19-Krise ist die Investiti- onsbereitschaft jedoch sehr gering und bleibt auch bis Jahresende unter den Erwartungen. Insbesondere Kommunen stoppen Projekte in der Pandemie, sie werden bis Jahresende und bis Anfang des Jahres 2021 nicht wieder aufgenommen. Großprojekte im Tiefbaubereich können kurzfristige Impulse setzen, jedoch ist langfristig nur mit geringen Wachstumsraten zu rech- nen. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung von Vertrieb und Einkauf. Der Vorstand wird laufend über die Marktentwicklung informiert. KUNDENRISIKO Bei den Herstellern von PKWs und Nutzfahrzeugen handelt es sich um sehr große, international tätige Unternehmen. Zum Berichts- zeitpunkt sind keine Entwicklungen erkennbar, die Zahlungsausfälle der großen OEM-Kunden oder anderer großer Tier-1-Kunden erwarten lassen. Frauenthal Automotive beliefert auch einige kleinere Tier-1-Lieferanten, bei denen Zahlungsausfälle auftreten können. Diese Kunden machen einen untergeordneten Anteil des Geschäftsvolumens aus, und es bestehen Maßnahmen zur Begrenzung dieses Risikos. Die regelmäßig auftretenden Zahlungsverzögerungen bei kleineren Forderungsbeträgen konnten in der Vergangenheit immer einvernehmlich mit dem Kunden gelöst werden. Für einen Großteil der Kunden besteht im Rahmen von Factoring-Verträgen eine Kreditausfallversicherung. Insgesamt ist das Risiko von Forderungsausfällen bei Frauenthal Automotive gering, Schadensfälle im Bereich mehrerer EUR 100.000 können nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Die Situation wird aufgrund der Marktentwicklung im Geschäftsjahr mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind bei Frauenthal Automotive keine relevanten Zahlungsausfälle aufgetreten. Die Produktion der OEMs setzt das Funktionieren der gesamten Zulieferkette voraus. Solange COVID-19-Maßnahmen die Verfügbar- keit von Personal gefährden und/oder Transportprobleme verursachen, ist das Risiko, dass es zu Produktionsunterbrechungen bei einzelnen Kunden kommt, weil Lieferanten ausfallen, hoch. Die Auswirkungen für Frauenthal Automotive sind aufgrund der großen Kundenanzahl gemildert, sofern keine Großlieferanten für die gesamte Industrie ausfallen sollten. Frauenthal Automotive muss liefer- fähig bleiben, weil ansonsten hohe Vertragsstrafen drohen. Frauenthal Automotive arbeitet mit einem Großteil der Kunden langjährig zusammen; dies umfasst auch die Mitarbeit an Produkt- und Modelländerungen. Trotzdem erhöhen die Globalisierungsstrategie der OEM-Kunden und die Zollpolitik einiger Exportmärkte (z. B. Brasilien, USA, China) das Risiko von Produktionsverlagerungen außerhalb Europas und steigern das Risiko, dass der Wettbewerb durch außereuropäische Lieferanten zunimmt. Darüber hinaus kann die Globalisierungsstrategie für Frauenthal Automotive zur Kundenforderung einer weltweiten Präsenz führen, um die Stellung als Lieferanten bei einzelnen Kunden aufrecht zu erhalten bzw. um neue Kunden zu gewinnen. Mit den Standorten in Kunshan (China) und Orangeburg (SC; USA) ist Frauenthal Automotive gut aufgestellt, um die Local-Content-Erfordernisse der Kunden abzudecken. 13 KONZERNLAGEBERICHT Im Bereich der Produktion von Fahrzeugkomponenten wie Druckluftbehälter, Schweiß-, Stanz- und Umformteilen und Pleuelstangen werden üblicherweise ein- oder mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, aber keine verbindlichen Liefermengen für den Gesamtzeitraum festlegen, da diese von der Marktnachfrage abhängen. In der Regel schließen die Kunden keine sogenannten Single-Source-Verträge ab. Dies bedeutet, dass aus vertraglicher Sicht Kunden ihre Bestellungen in be- stimmten, begrenzten Bandbreiten zu Wettbewerbern verlagern können. Faktisch ist es jedoch meist so, dass aus ökonomischen und technischen Gründen für einen Großteil der Teilenummern Frauenthal der einzige Lieferant ist und die Kunden kurz- bis mittelfristig keine Alternativlieferanten für einzelne Produkte haben. Der Abschluss und die Verlängerung von solchen Verträgen hängen von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab. Die Kundenentscheidungen werden dabei primär durch die Preise und die Fähigkeit, durch kontinuierliche Produktivitätsverbesserungen und auch Kostensenkungen an die Kunden weiterzugeben, bestimmt. Darüber hinaus spielen Lieferfähigkeit, Produktqualität, Zuverlässigkeit und technische Kompetenz bei Neuentwicklungen eine Rolle. Im Produktbe- reich der Business Unit Gnotec bestehen überwiegend Aufträge für den gesamten Produktlebenszyklus der Fahrzeugmodelle bzw. Plattformen des Kunden, sodass die Prognose der Umsatzentwicklung eine höhere Verlässlichkeit aufweist als in den anderen Produkt- bereichen. In allen Produktbereichen können im Geschäftsjahr Aufträge für Neugeschäft, aber auch wichtige Folgeaufträge gewonnen werden. Dies betrifft den europäischen, chinesischen und den US-Markt. Vor allem für den US-Markt werden im Berichtsjahr durch den Gewinn von zwei bedeutenden Aufträgen die Grundlagen für die Entwicklung des Standortes in Orangeburg geschaffen. Zwischen der Auftragserteilung, die in der Entwicklungsphase eines PKW- oder LKW-Modells erfolgt, und dem Produktionsanlauf kann ein Zeitraum von mehreren Jahren liegen, in dem Kapital in Werkzeugen, Anlagevermögen oder Sicherheitsbeständen gebunden sein kann. Frauenthal ist daher dem Risiko von Verzögerungen im Entwicklungs- und Markteinführungsprozess der Kunden und nicht erreichten Vertriebszielen ausgesetzt. Diese Risiken werden durch genaues Monitoring der Kunden und durch entsprechende Zah- lungsziele mit Werkzeug- und Maschinenlieferanten sowie Finanzierungslösungen im Anlagebereich abgemildert. In der Business Unit Gnotec wird insbesondere seitens der Kunden des chinesischen Standortes gefordert, dass Gnotec in Zukunft die Werkzeuge (vor allem Pressformen und Stanzwerkzeuge für die einzelnen Produkte) über den Verkaufspreis verrechnet und nicht wie bisher in Europa üblich zur Gänze bei Produktionsbeginn. Dieses Abrechnungsmodell (SOT „Supplier Owned Tooling“) ist zwar profi- tabel, könnte aber einen Anstieg des zu finanzierenden Working Capital verursachen. Im Falle von unerwarteten Absatzeinbrüchen oder vertragswidrigem Verhalten der Kunden könnte auch die vollständige Amortisation der Werkzeuge über den Verkaufspreis ge- fährdet sein. Das beschriebene potenzielle Risiko wird durch die Vereinbarung hoher Preisaufschläge für die Werkzeugkosten begrenzt. Weiters wird dieses Modell nur mit Kunden praktiziert, zu denen eine strategisch starke Beziehung mit wechselseitigen Abhängigkeiten besteht. Es bestehen ausreichende Finanzierungslinien zur Umsetzung dieses Modells, dem sich Gnotec aufgrund der Wettbewerbssi- tuation nicht gänzlich entziehen kann. Die bedeutendsten Risiken in den Kundenbeziehungen ergeben sich aus dem Markteintritt neuer Wettbewerber, die es den Kunden erlauben, Preisdruck auszuüben. Obwohl die Kunden kurzfristig nur in Ausnahmefällen Volumen an Wettbewerber verlagern können, kann sich Frauenthal Automotive dem kontinuierlichen Preisdruck der Kunden kaum entziehen, da die Ertragskraft der Fahrzeugher- steller maßgeblich von den Einkaufspreisen und somit auch dem Preisdruck, den sie auf die Lieferanten ausüben können, bestimmt ist. Um zu verhindern, dass OEM-Kunden aktiv Alternativlieferanten zu Frauenthal Automotive entwickeln, sind kontinuierliche Preis- senkungen und daher kontinuierliche Produktivitätsverbesserungen ein Kernelement des Geschäftsmodells. Der Fokus der Investitionen liegt daher auf produktivitätssteigernde Maßnahmen, die meist mit der Automatisierung von Produktionsprozessen erreicht werden. Der Sanitär- und Heizungsgroßhandel ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installationsbranche, aber auch von größeren Abnehmern wie Baumärkten, Bauträgern, öffentlichen Einrichtungen und Kommunen. Private Endabnehmer werden nicht direkt be- liefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind kompetitive Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für das Handelssortiment, die logistische Leistungsfähigkeit bei Warenverfügbarkeit und Zustellung sowie die Vorfinanzierungsfunktion durch den Großhändler. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; aller- dings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, logistische Verlässlichkeit, Finanzie- rung, technische Betreuung, Schnittstellenanbindung, Eigenmarken etc.) der Preis nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs mit diesen Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der logistischen Leistungsfähigkeit ist die Division Frauenthal Handel im Wett- bewerb sehr gut positioniert und für viele Kunden bevorzugter Lieferant. Die Kunden sind überwiegend Gewerbetreibende mit den für die Installationsbranche und für kleine Unternehmensgrößen charakte- ristischen Zahlungsrisiken. Eine Analyse von Europas Gläubigerschutzorganisation Creditreform hat gezeigt, dass die Zahl der Firmenin- solvenzen im Jahr 2020 auf ein Rekordniveau gesunken ist, und auch Privatinsolvenzen gab es so wenig wie zuletzt im Jahr 2006. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die große Insolvenzwelle im Jahr 2021 bevorsteht – spätestens dann, wenn staatliche Unterstüt- zungen und Stundungen nachlassen. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden lau- fend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungs- ausfallrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert. KONZERNLAGEBERICHT 14 PERSONALBESCHAFFUNGSRISIKEN Die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Situation führen an einigen Standorten von Frauenthal Automotive zu vorüberge- henden Personalengpässen – meist bedingt durch Quarantänemaßnahmen. Besonders betroffen sind die Standorte Čadca (Slowakei) und Hustopeče (Tschechien). Auch die schwedischen Standorte sind, wenn auch in geringerem Ausmaß, betroffen. Durch den Einsatz von Leiharbeitern, Zusatzschichten und Sonderfrachten kann die Kundenbelieferung jederzeit sichergestellt werden. Diese Maßnah- men verursachen allerdings Zusatzkosten. Abgesehen von der temporären Krisensituation ist der Personalmarkt in Tschechien und der Slowakei aufgrund des starken Wachstums der Automobilindustrie in den CEE-Ländern (sowohl in OEM-Standorten als auch in der Zulieferindustrie) aus Arbeitgebersicht ungüns- tig. Eine zunehmende Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte ist prognostizierbar. Die Folgen dieser Entwicklung sind einerseits Lohn- kostensteigerungen deutlich über den Produktivitätssteigerungen und zunehmende Risiken von Produktionsausfällen. Vor diesem Hin- tergrund werden Gegenmaßnahmen ergriffen, die einerseits die Attraktivität von Frauenthal Automotive als Arbeitgeber steigern und andererseits den Bedarf an Arbeitskräften durch Investitionen in Automatisierungsmaßnahmen reduzieren. Diese Maßnahmen zeigen im Berichtsjahr bereits Wirkung. Schließlich stellt sich strategisch die Frage der Standortpolitik. UMWELTRISIKEN Die Unternehmen von Frauenthal Automotive erfüllen alle umweltrelevanten Auflagen, gesetzlichen Bestimmungen, Verordnungen und Bescheide. Die MitarbeiterInnen werden über alle Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelange umfassend informiert und ge- schult. Die Standorte von Frauenthal Automotive sind industrielle, metallverarbeitende Betriebe, die auch teilweise thermische Verfahren (Härten, Warmformung, Schweißen) in der Fertigung einsetzen. Daraus ergeben sich generell Risiken aus den Abfällen und Abwässern dieser Betriebe. Einige Standorte befinden sich auf Liegenschaften, die schon seit vielen Jahrzehnten als Industriestandorte genutzt werden. Die daraus resultierende Kontamination von Böden verursacht in der Regel kein Umweltrisiko, solange keine Emissionen auftreten oder die um- weltrelevanten Auflagen verändert werden. Für einige Standorte liegen Berichte aus einer Umwelt-Due-Diligence vor. Dem Manage- ment sind potenzielle Umweltrisiken bekannt und es werden daher die geeigneten Maßnahmen zur Minimierung von Umweltrisiken getroffen. Generell hat sich nach dem Verkauf der Business Units Stahlfedern (im Jahr 2014) und U-Bolts (im Jahr 2018) das Risiko von Umwelt- schäden für die Frauenthal-Gruppe reduziert. Die von Frauenthal Automotive aktuell betriebenen Standorte weisen aufgrund der Produktionsprozesse ein geringeres Umweltrisiko auf. Aus den Kaufverträgen für die verkaufte Business Unit U-Bolts bestehen Um- weltrisiken aufgrund der den Käufern gewährten Garantien. Diese sind betraglich und zeitlich limitiert. Zum Zeitpunkt der Berichtser- stellung gibt es keine Hinweise, dass diese Garantien in Anspruch genommen werden könnten. Der Großteil der aus früheren Unter- nehmensverkäufen bestehenden Garantien endete mit Ablauf der Garantiefrist am 31. Dezember 2019. Die Division Frauenthal Handel ist im Handel von Sanitär-, Heizungs- und Installationsprodukten und seit 2020 auch im Handel von Elektromaterial tätig. Die Gruppe verfügt über eine österreichweite Vertriebs- und Logistikinfrastruktur sowie einen eigenen Fuhrpark. Das Lagersortiment beinhaltet 38.000 überwiegend technische Artikel. Im Sortiment sind keine gefährlichen Güter mit potenzieller Belastung für die Umwelt enthalten. Es gibt sowohl im Sanitär- als auch Heizungssegment ein breites Handelssortiment an Artikeln, die besonders umwelt-, energie- oder ressourcenschonend sind. Es sind diesbezüglich keine Umweltrisken bekannt. An einigen Logis- tik-Standorten von Frauenthal Handel bestehen Umweltrisiken in Form von Lärmemissionen, die zu einer Einschränkung der Betriebs- zeiten führen. Für alle bekannten Risiken sind „Risk Owner“ definiert, die für das Management der Risiken zuständig sind. Über die Entwicklung der Risiken wird sowohl in den regelmäßigen Risikoberichten als auch in monatlichen Management Reportings berichtet. Falls es Vor- kommnisse gibt, die eine Änderung im Risikomanagement erfordern könnten, wird dies von den „Risk Owners“ an die jeweilige Geschäftsführung und im Falle von bedeutenden Ereignissen an den Vorstand berichtet. BETRIEBLICHE RISIKEN Die COVID-19-Situation erfordert für einen noch nicht vorhersehbaren Zeitraum die Einrichtung von Schutzmaßnahmen zur Vermei- dung von Infektionen in den Betrieben. Neben der Nutzung von Homeoffice in bestmöglichem Umfang werden entsprechend gesetz- licher Vorgaben alle Schutzmaßnahmen umgesetzt. Dies kann in einzelnen Bereichen zu Produktivitätsverlusten führen. Der hohe Automatisierungsgrad begrenzt dieses Risiko. 15 KONZERNLAGEBERICHT Schmiedeteile (Pleuelstangen, Ausgleichswellen), Bremsdruckbehälter und Karosserieteile werden durch Erwärmung von Stahl, Um- formprozesse (Schmiedehämmer, Pressen, Stanzen), teilweise Schweißen und anschließender Oberflächenbehandlung erzeugt. Schmiede-, Schweiß-, Stanz- und Umformteile werden meist in hochautomatisierten Produktionsprozessen hergestellt. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisiken und Sicherheitsrisiken. Im Berichtsjahr waren diesbezüglich keine signifikanten Vorfälle zu verzeichnen. Der Optimierung der Sicherheit in der Produktion wird über die gesetzlich erforderlichen Standards hinaus ein hoher Stellenwert eingeräumt. Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Ab- schluss von Versicherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. Im Straßeneinsatz von Fahrzeugkomponenten können Qualitätsmängel in seltenen Fällen zu Materialbrüchen, undichten Bremssyste- men oder frühzeitiger Korrosion führen. Ein umfassendes Qualitätssystem, das laufend intern und extern auditiert wird, verringert die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts. Gleichzeitig sind für mögliche Schäden aus Produkthaftung und Rückrufmaßnahmen Ver- sicherungen abgeschlossen worden. Die Versicherungssummen werden als ausreichend eingeschätzt. Nicht versichert sind Gewährleistungskosten (Austausch fehlerhafter Produkte); diese können im Extremfall zu sehr hohen Ergebnis- belastungen führen. Im Berichtsjahr gibt es diesbezüglich keine nennenswerten Vorfälle. In der Division Frauenthal Handel wird Anfang 2020 die unternehmenseigene MitarbeiterInnen-App „BOXENFUNK“ eingeführt. Dieses Instrument wird noch vor der COVID-19-Krise implementiert und ist daher vor allem bei Ausbruch der COVID-19-Pandemie ein essen- zielles Tool, um MitarbeiterInnen stets zeitnah über aktuelle Maßnahmen zu informieren. Alle MitarbeiterInnen können damit nicht nur am PC-Arbeitsplatz, sondern insbesondere über alle mobilen Endgeräte erreicht werden und auch untereinander kommunizieren. Damit ist gewährleistet, dass wichtige Informationen in Echtzeit die gesamte Belegschaft erreichen – ergänzt durch Nachschlagebibli- otheken, Umfragen und vieles mehr. Vor allem dient sie auch dazu, den sozialen Zusammenhalt trotz räumlicher Distanz nicht nur zu erhalten, sondern sogar zu verstärken. Die Strategie, mit der die Division Frauenthal Handel der COVID -19-Pandemie begegnet, ist und war davon geprägt, auf rasch wechselnde Rahmenbedingungen jeweils sofort zu reagieren und in vielem den Behörden und öffentlichen Einrichtungen durch vorausschauendes, proaktives Krisenmanagement mehrere Schritte voraus zu sein. Über alle verfügbaren Kommunikationskanäle und insbesondere über BOXENFUNK wurde und wird laufend informiert. Von ersten Anzeichen der sich verbreitenden Pandemie im Februar über die betrieblichen Sicherheitsvorkehrungen, Details zu den behördlich angeordneten Schließungen von Betriebsstätten, alles rund um das Thema Kurzarbeit bis zu Infektionsvorkommen im Unternehmen wird anfangs in täglichen (!) Videobotschaften des Managements informiert, später mehrmals wöchentlich, woraus sich schließlich entwickelt, dass nunmehr eine Nachricht des Managements jeden Freitag zu einer permanenten Einrichtung geworden ist. Neben der konsequenten Einhaltung aller behördlichen Vorgaben setzt die Unternehmensgruppe eine Vielzahl an Eigeninitiativen, um MitarbeiterInnen zu schützen und den Geschäftsbetrieb bestmöglich abzusichern. Maßnahmen, die in vielen anderen Unternehmen erst wesentlich später eingeführt wurden, sind in der Division Frauenthal Handel bereits sehr früh etabliert: Aushänge, Abstandsmar- kierungen, Masken-Tragen, Desinfektionsspender, Trennwände, aber auch ausgedünnte Anwesenheiten durch Wechseldienst, Tele- Arbeit und nicht zuletzt die Einführung eines elektronischen Abstands-Warnsystems für alle 500 MitarbeiterInnen der stationären Logistik, das akustische und optische Warnsignale abgibt, sobald zwei Personen einen definierten Mindestabstand unterschreiten und im Fall einer gemeldeten Infektion eine sofortige Auswertung kritischer Nahkontakte der letzten Tage erlaubt. Bereits seit August 2020 werden im Betrieb sowohl PCR-Gurgeltests als auch Antigen-Abstrich-Tests eingesetzt. Als „First Mover“ findet man diesbezüglich auch Resonanz in zahlreichen Medienberichten, etwa auch in der ORF-Sendung „Report“. Seit Ausbruch der Pandemie bis Jahresende 2020 werden etwa 4 % aller Beschäftigten positiv auf das Corona-Virus getestet, wobei die gesetzten Maß- nahmen zusammen mit einer konsequenten Kontakt-Rückverfolgung im Unternehmen bewirken, dass es in keinem einzigen dieser Fälle zu einer Ausbreitung im Betrieb kommt. Für die Ertragskraft der Frauenthal Handel sind kompetitive Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lieferanten von großer Be- deutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und können daher nicht substituiert werden. Gleichzeitig ist die Frauenthal Handel Gruppe aufgrund des größten und österreichweiten Vertriebs- und Logistiknetzwerks der we- sentliche Partner in der Branche. Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Top-Managements. Aufgrund der Marktstruktur ist Frauenthal Handel bestens aufgestellt. Die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH sichert die Position gegenüber den Herstellern von Sanitär- und Heizungsprodukten zusätzlich ab. Im Bereich „Category Management“ wird die Koordination zwischen den Funktionen von Einkauf, Verkauf, Produktmanagement und Disposition deutlich verbessert und ein neues Prognosesystem zur weiteren Optimierung der Bestellmengen und damit des Lagerbe- standes bei gleichzeitiger Erhöhung der Verfügbarkeit eingeführt. Die Sicherheit der IT-Systeme, insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen, wird regelmäßig intern überprüft. Aufgrund der zunehmenden internen und externen Vernetzung sind die Risiken in diesem Bereich steigend. Entsprechend werden auch Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzes vor unberechtigten Systemzugriffen verstärkt. Darüber wird auch regelmäßig dem Prü- fungsausschuss berichtet. KONZERNLAGEBERICHT 16 VERSORGUNGSRISIKO Die COVID-19-Situation erhöht das Risiko des Ausfalls von Lieferanten, sei es durch Insolvenzen oder betriebliche Störungen. Dies kann kurzfristig zu Produktionsunterbrechungen führen. Da die wesentlichen Lieferanten große Stahlkonzerne sind und in der Regel für alle Materialien mehrere Alternativlieferanten zur Verfügung stehen, ist dieses erhöhte Versorgungsrisiko temporär begrenzt. Die Verfügbarkeit von Stahl wird bei allen Produkten durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Die Vormaterialien der Produk- tion bestehen überwiegend aus Commodities, für die es weltweit zahlreiche Lieferanten gibt. Es bestehen im Falle möglicher Roh- stoffverknappung und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialien Versorgungsrisiken. Preisveränderungen bei Stahl wer- den durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden auf die Verkaufspreise abgewälzt, wobei es unterschiedliche Preisanpas- sungsintervalle gibt, sodass bei rasch steigenden oder sinkenden Stahlpreisen vorübergehend Nach- bzw. Vorteile gegenüber den kalkulierten Margen entstehen. Diese Effekte neutralisieren sich erfahrungsgemäß in einem mehrjährigen Betrachtungszeitraum. Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien nimmt jede Business Unit selbst wahr. Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage von Frauenthal Automotive, da Energiepreisschwankungen nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Teilweise bestehen Sicherungsge- schäfte für den Strombezug. Im energieintensivsten Bereich (Frauenthal Powertrain) führen Erhöhungen der Stromtarife und Netzent- gelte zu erheblichen Kostensteigerungen, die nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Preisverhandlungen mit den Kunden kann begrenzt gegengesteuert werden. Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Energie sind möglich. Für alle relevanten Vormaterialien gibt es mehrere Lieferanten, allerdings kann es beispielsweise im Falle von technischen Betriebsstörungen bei einzelnen Großlieferanten zu kurzfristigen Engpässen kommen. Es bestehen aber keine strategischen Abhängigkeiten. EEG-UMLAGE POWERTRAIN Aufgrund eines Formalfehlers bei der durch einen renommierten Berater vorbereiteten Antragstellung wurde die EEG-Förderung (Be- grenzung der Energiekosten) für die Frauenthal Powertrain GmbH im Jahr 2018 versagt. Gegen den Bescheid wurde berufen. Die Berufung wurde von der Behörde zurückgewiesen, womit der gerichtliche Berufungsweg beschritten werden muss. Knapp 50 % des Schadens konnte durch Inanspruchnahme der Haftpflichtdeckung des Beraters geltend gemacht werden. Das Management erwartet mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 %, dass eine vollständige Rückerstattung der Subvention für 2018 erfolgen wird, aller- dings erst in mehreren Jahren, da voraussichtlich der volle Instanzenweg im gerichtlichen Berufungsverfahren beschritten werden muss. FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN In der COVID-19-Krise kommt es zu Liquiditätsbelastungen in allen Standorten und zu erhöhtem Finanzierungsbedarf. Es werden sehr aktives Working Capital Management betrieben, Stundungen von Abgaben und Kredittilgungen in Anspruch genommen sowie ein staatlich garantierter Kredit in Deutschland für die Business Unit Powertrain aufgenommen. Teilweise kommt es vor allem an Standor- ten von Frauenthal Automotive zu Verschlechterungen der Covenants relevanter Kenngrößen in den Kreditverträgen. Es gibt aber zu jedem Zeitpunkt eine offene und konstruktive Zusammenarbeit mit den langjährigen Bankpartnern, welche für bestmögliche Transpa- renz sorgt. Zum Berichtszeitpunkt wurde allen Kredittilgungen und Stundungen von Abgaben, Steuern nachgekommen und es gibt zum Berichtszeitpunkt keine Covenants-Brüche (vereinzelt wurden Covenants ausgesetzt). Im Juni 2020 wird die gesamte Division Frauenthal Handel langfristig auf weitere fünf Jahre refinanziert. Die Finanzierung enthält eine endfällige (MEUR 13) und eine tilgende Tranche (MEUR 20) sowie eine Betriebsmittellinie über MEUR 35. Des Weiteren wird eine COVID-19-Sicherheitslinie in Höhe von MEUR 30 für ein Jahr abgeschlossen. Diese wird während der COVID-19-Krise im Geschäftsjahr 2020 nie in Anspruch genommen. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von österreichischen Banken auf Business-Unit-Ebene der Division Frauenthal Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Business-Unit-Ebene Gnotec gesichert. Der chi- nesische Produktionsstandort in China (Kunshan, nahe Shanghai) der Business Unit Gnotec verlängert alle seine Betriebsmittellinien bei lokalen chinesischen Banken um ein weiteres Jahr. Von Gnotec Kunshan werden hauptsächlich chinesische Produktionswerke eines europäischen PKW-Herstellers sowie ein großer chinesischer Automobilhersteller beliefert. Aufgrund des Produktportfolios (Umform- teile und Schweißbaugruppen) sind hohe Vorfinanzierungen vor allem für Presswerkzeuge und Maschinen erforderlich. Die Finanzie- rung des Standorts wird durch lokale Finanzierungen (Anlageleasing), durch lokale Betriebsmittellinien mit chinesischen Banken und durch Darlehen der schwedischen Muttergesellschaft Gnotec AB gedeckt. Alle Kredite der Frauenthal-Gruppe sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working-Capital-Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien zur Verfügung. Der Liquiditätsbedarf, die Überwachung der Einhaltung der Covenants und die Verhandlung von Anpassungen der Vereinbarungen mit den Banken an die aktuellen Bedürfnisse werden im Rahmen der Treasury-Funktion von der Holding gesteuert und detailliert überwacht. Zusätzlich bestehen auf Ebene der Frauenthal Holding Finanzierungslinien mit mehreren österreichischen Banken, von denen zum Bilanzstichtag MEUR 26 (ausgenutzt MEUR 1,1) kurzfristig zugesagt waren und in Höhe von MEUR 24,9 nicht ausgenutzt waren. 17 KONZERNLAGEBERICHT Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag über MEUR 176,3 zur Verfügung stehende Banklinien, davon Guthaben bei Kreditinstituten iHv MEUR 54,0 sowie nicht ausgenutzte Banklinien iHv MEUR 122,3. Das Factoringvolumen beträgt MEUR 64,7. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Damit war das Liquiditätsrisiko zum Bilanzstichtag niedrig. Zentraler Bestandteil der Liquiditätsplanung der Unternehmen der Frauenthal-Gruppe ist die Aufrechterhaltung der Fähigkeit, den externen und internen Zahlungsverpflichtungen stets nachzukommen. Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2020 von Relevanz, da die Zinsbasis über- wiegend auf 3-Monats-EURIBOR-Basis bzw. in Schweden auf 1-Monats-STIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Da ein unerwartet rascher Anstieg der kurzfristigen Zinsen erhebliche negative Auswirkungen auf die Refinanzierungskosten haben würde, bestehen für einen großen Teil des Finanzierungsvolumens Zinssicherun- gen mittels SWAPs und CAPs. Der Einfluss volatiler Währungen (CZK) ist gering, da im Wesentlichen in Euro fakturiert wird und auch der Einkauf der Vormaterialien überwiegend in Euro erfolgt. Diese Währungsrisiken sind daher im Wesentlichen im Jahr 2020 ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Der Einfluss der ebenso volatilen Schwedenkrone ist im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksame Bewertungseffekte (Translationsri- siko) beschränkt. Die Analyse der abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte und weitere Angaben zur Sensitivitätsanalyse von Währungs- und Zinsän- derungen finden sich im Anhang unter dem Punkt 16 „Derivative Finanzinstrumente“, Punkt 29 „Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen“ sowie Punkt 45 „Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung“, Abschnitt „Währungsänderungsrisiko“. Aus der Finanzierungs- und Standortstruktur der Frauenthal-Gruppe ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquidi- täts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. COMPLIANCE-RISIKEN Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corporate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelun- gen erweitert. Durch Schulungen und Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvorgabe und Evaluierung von Führungskräften sollen Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gegebenenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. Darüber hinaus wird die Einhaltung hoher ethischer Standards in den Geschäftsbe- ziehungen als wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik betrachtet. Als Lieferant für alle großen europäischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten auch von den Kunden evaluiert. Im Prüfungsausschuss des Auf- sichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Compliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Verfahren zur Sicherung der Vertraulichkeit von Compliance-relevanten Informationen wei- terentwickelt. Eine neue Compliance Richtlinie trat per 1. Jänner 2021 in Kraft. RECHNUNGSLEGUNG Es gibt klare und strenge Richtlinien betreffend die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge im gesamten Konzern. Der Rechnungs- legungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rücksprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesell- schaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf. Ein konzernweites Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Neue IFRS-Standards werden zentral in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen für den ganzen Konzern eingeführt. Bei Neueinführung der IFRS-Standards werden zusätzliche Schulungsmaßnahmen vorgenommen. Es gibt eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Freigabe von Rechnungen zur Zahlung klar regelt. Die buchmäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkeiten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechtigungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT-Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden ver- schiedene Backups täglich, wöchentlich oder monatlich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entspre- chend den gesetzlichen Fristen aufbewahrt. In den operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchgeführt. KONZERNLAGEBERICHT 18 In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche buchungspflichti- gen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen routinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Beträgen eingeholt. Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich besprochen und Maßnahmen abgeleitet. Das monatliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen. Weiters hilft das eingeführte Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung alle künftig drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen. Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesell- schaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt. Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow-Statements der einzelnen Segmente. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeit- räume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität, Liquiditätsmanagement und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme vorzeitig erkannt werden können. Der Vorstand initiiert in Abstimmung mit dem Prüfungsausschuss regelmäßig Projekte der internen Revision. Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften werden ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vorstand und den Aufsichtsratsvorsitzenden wöchentlich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditätsrechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den ope- rativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefinierten Berichts- und Ge- nehmigungsprozessen. Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken sind klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vorstand. Im mindes- tens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert, bewertet und dem Prüfungsausschuss vorgelegt. E. BERICHT ÜBER DIE FINANZLAGE Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivität in beiden Divisionen. Planungen sind für beide Divisionen unterschiedlich, da für die Division Frauenthal Handel im Wesentlichen nur die Situation in Österreich relevant ist, während für die Division Frauenthal Automotive vor allem der gesamte europäische Automobilmarkt, aber auch China und marginal die USA relevant sind. Als Liquiditätsreserven dienen die freien Linien in der Frauenthal Holding AG sowie jene in allen Gesellschaften, diese belaufen sich auf insgesamt MEUR 122,3 nicht ausgenutzter Rahmen. Wichtig ist die Risikoabschottung, also keine finanzielle Verflechtung zwischen den beiden Divisionen. Alle Gesellschaften sind mit lokalen Banken finanziert, außer die Standorte in den USA. Im Jahr 2020 kommt es aufgrund der COVID-19-Krise zu erheblichen Schwankungen bei der Liquidität bzw. zu einem höheren Liqui- ditätsbedarf, so werden die vorhandenen Linien zum Teil sehr stark ausgenutzt. Es kommt aber nie zu gravierenden Liquiditätsengpäs- sen, da man auch Stundungen von Tilgungen und Steuern nutzt. Die in der Division Frauenthal Handel zusätzlich im Jahr 2020 ver- handelte Corona-Linie (Sicherheitslinie) über MEUR 30 wird nicht angegriffen, da Investitionen sehr stark zurückgefahren werden und es ein sehr gutes Working Capital Management gibt. 19 KONZERNLAGEBERICHT F. INNOVATIONSBERICHT In den Produktbereichen findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und die Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten für existierende Produkte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produktionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Produktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren oder das Design so zu optimieren, dass Materialeinsatz und Kosten reduziert werden können. Vor allem in der Business Unit Gnotec ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden in der Optimierung des Pro- duktdesigns von Bedeutung. Zu diesem Zweck sind bei mehreren Kunden Ingenieure von Gnotec vor Ort (sogenannte „Residential Engineers“) tätig. Die Business Unit Powertrain entwickelt in Zusammenarbeit mit einem Stahlwerk eine verbesserte Stahlgüte, damit die Bauteilmasse im Motor reduziert und dadurch eine höhere Effizienz des Motors erzielt wird. In einem „Innovation-Lab“ untersucht Powertrain systematisch Produkte außerhalb des Antriebsstranges, die wettbewerbsfähig angeboten werden können. Aufgrund der hohen Prozesskompetenz von Frauenthal Powertrain im Schmiedebereich bestehen dafür gute Chancen. Entscheidend ist, Produkte zu finden, die auf den existierenden Anlagen effizient gefertigt werden können. Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind. Im Bereich der Airtanks wird an Produktdesigns mit geringerem Materialeinsatz (Kosten- und Gewichtsersparnis) gearbeitet. Bei diesen Sicher- heitsteilen sind jedoch die Zustimmung der Kunden und die Genehmigung des TÜV für alle Produktinnovationen erforderlich. Im Fertigungsprozess setzt Powertrain auf durchgängige Prozesssteuerung, um die Anlagennutzung zu steigern und Ausschuss zu reduzieren. Innovative Werkzeugkonzepte werden mit deutlichen Kostenreduktionen bei verbesserter Produktqualität eingesetzt. In Zusammenarbeit mit Lieferanten wurde in der Business Unit Powertrain ein Prozess entwickelt, der durch vollautomatisierte optische Endkontrolle sowohl Geometrie- als auch Oberflächenfehler trennscharf erkennt. Dies ersetzt die manuelle Kontrolle bei reduziertem Ausschuss. Die Produktinnovation bei Gnotec ist integraler Bestandteil des Geschäftsmodells: kreative Engineering-Lösungen sind ein signifikanter Wettbewerbsfaktor. Das Know-how der Gnotec-Gruppe besteht in der Beherrschung und Optimierung der vielfältigen Prozesse der Blechumformung für die Herstellung einfacher bis hochkomplexer Stahlteile vorwiegend für die Automobilindustrie. Die Automatisierung der Schweißprozesse ist ein Innovationsschwerpunkt, der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Qualitätsverbes- serung zum Ziel hat. An einem innovativen Prozess als Alternative zum herkömmlichen Schweißverfahren wird gearbeitet. In der Division Frauenthal Handel werden laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, Bestellmöglichkeiten über Smartphone, Track & Trace, Lieferaviso und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraus- setzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2020. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent ausgebaut werden. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. G. AUSBLICK/AUSWIRKUNGEN COVID-19-KRISE Der Fokus des Managements im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 lag auf der Sicherung der Liquidität, der Stärkung der Kundenbe- ziehungen und der Verbesserung der Kostenstruktur in beiden Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel. In der Division Frauenthal Automotive, Business Unit Gnotec, sind durch die Optimierung der Standorte in Schweden, den Gewinn von zwei Großaufträgen in den USA, den Gewinn eines neuen strategischen Kunden im PKW-Bereich und die rasche Integration der Business Unit Airtanks in die Gnotec-Gruppe die Grundlagen für profitables Wachstum verbessert. In der Business Unit Powertrain schafft die Schließung des Standortes in Roßwein eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur bei Anpassung der Kapazitäten an ein re- duziertes Marktvolumen. Schließlich ist Frauenthal Automotive in einer voraussichtlich von zahlreichen Insolvenzen geprägten Zulie- ferindustrie als stabiler Partner der Kunden gut positioniert, um Marktanteile zu gewinnen. Die rasche Reaktion auf den Markteinbruch im Geschäftsjahr 2020 und der Beginn der Markterholung ab dem 4. Quartal bewirken eine besser als zu erwartende Ergebnislage und eine solide Liquidität. Auf dieser Basis und mit einer deutlich verbesserten Kostenstruktur ist der Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 und danach positiv, obwohl die zweifellos bestehende hohe Unsicherheit der Marktentwicklung zum Berichtszeitpunkt große Vorsicht vor allem in Hinblick auf Investitionen und liquiditätssichernde Maßnahmen verlangt. Gleichzeitig ist beabsichtigt, Wachs- tumsprojekte durch Kapazitätsausbau voranzutreiben. Dies betrifft vor allem die Standorte der Gnotec-Gruppe in der Slowakei und den USA. KONZERNLAGEBERICHT 20 Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes mit einem leichten Zeitversatz direkt von der Baukonjunktur ab. Die oft unterschiedliche Entwicklung im Neubau und der Renovierung sowohl im Teilbereich Wohnbau als auch im Bereich „übriger Hochbau“ wirkt in Summe stabilisierend. Weitere Einflussfaktoren stellen die Investitionsneigung der öffentlichen Hand sowie das private Konsumverhalten dar, wobei auch hier im Langzeitvergleich jeglicher konjunktureller Auf- bzw. Abschwung die Branche nur zeitversetzt und stark abgeschwächt trifft. Aufgrund der aktuellen COVID-19-Pandemie und der durch die österreichische Bundesre- gierung festgesetzten Maßnahmen zur Eindämmung besteht ein hoher Grad an Prognoseunsicherheit. Bei einer nachhaltigen Delle in der Markt- und damit Umsatzentwicklung müssen Strukturkosten angepasst werden. Die Entwicklung der Geschäftstätigkeit wird auch in den Folgejahren 2021/2022 durch starken Preiskampf im Wettbewerb bestimmt werden. Ziel ist es, durch Investitionen, Pro- zessverbesserungen und Mitarbeiterschulungen das Kundenservice weiter zu verbessern und den Fokus auf den Kundennutzen zu setzen. Sofern seitens der Regierung keine weiteren drastischen Maßnahmen gesetzt werden, z. B. neuerlicher Lockdown der Bau- wirtschaft, oder Rückschläge bei der Impfstrategie eintreten, gehen wir von einer Fortsetzung der Entwicklung vom zweiten Halbjahr 2020 und 1. Quartal 2021 aus. Im Bereich Business Development wird eine Akquisition in der Business Unit Gnotec, die das Kundenportfolio strategisch ergänzt, angestrebt. Die Frauenthal Holding AG versteht sich als strategischer Investor, der an der nachhaltigen Schaffung von Shareholder Value orientiert ist. Wenn die Frauenthal-Gruppe aufgrund limitierter Ressourcen und Kompetenzen oder aufgrund von Risikopräferenzen weiteres Wachstum in einem Bereich nicht mehr adäquat unterstützen kann oder will, sind strategische Verkäufe von Geschäftsbereichen unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage Optionen, die sorgfältig evaluiert werden. Die Optimierung der Investitionszyklen ist für die langfristige, kontinuierliche Wertsteigerung des Unternehmens wesentlich. Dabei ist Frauenthal jedoch an keine extern vorgegebenen Kriterien gebunden. Die Website (www.frauenthal.at) erscheint seit März 2021 in einem neuen modernen Bild, vor allem ist sie auf dem neuesten techni- schen Stand. Auf der Website sind neben umfangreichen Informationen über das Unternehmen auch Berichte, Unterlagen zu Haupt- versammlungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos etc. verfügbar. Der Corporate Governance Bericht der Frauenthal Holding AG ist auf der Website unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar. Wien, 22. April 2021 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Dipl.-Ing. Michael Ostermann Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 21 KONZERNABSCHLUSS KONZERNABSCHLUSS FÜR 2020 FRAUENTHAL HOLDING AG KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG KONZERNBILANZ KAPITALFLUSSRECHNUNG ANLAGENSPIEGEL SEGMENTBERICHTERSTATTUNG KONZERNANHANG A. ALLGEMEINES (1) INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN (2) GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG (3) ERSTMALIG BZW. ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE (4) KONSOLIDIERUNGSKREIS (5) KAPITALKONSOLIDIERUNG (6) WÄHRUNGSUMRECHNUNG C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN (7) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE (8) LATENTE STEUERN (9) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN (10) VORRÄTE (11) FORDERUNGEN (12) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE (13) RÜCKSTELLUNGEN (14) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN (15) VERBINDLICHKEITEN (16) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE (17) ERTRAGSREALISIERUNG (18) SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ (19) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE (20) SACHANLAGEN (21) NUTZUNGSRECHTE (22) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN (23) LATENTE STEUERN (24) VORRÄTE (25) FORDERUNGEN (26) ZAHLUNGSMITEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE (27) EIGENKAPITAL (28) VERBINDLICHKEITEN (29) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHERUNGSBEZIEHUNGEN (30) RÜCKSTELLUNGEN (31) EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND VERBINDLICHKEITEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND- VERLUST-RECHNUNG (32) UMSATZERLÖSE (33) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE (34) AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN (35) PERSONAL (36) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE GEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN (37) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN (38) FINANZERFOLG (39) ERTRAGSTEUERN (40) ERGEBNIS JE AKTIE F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT) (41) KAPITALFLUSS AUS DEM ERGEBNIS (42) KAPITALFLUSS AUS DER OPERATIVEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT (43) KAPITALFLUSS AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT (44) KAPITALFLUSS AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT G. SONSTIGE ANGABEN (45) FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOBERICHTERSTATTUNG (46) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG (47) ZIELE DES EIGENKAPITALMANAGEMENTS (48) AKTIENOPTIONSPROGRAMM (49) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE (50) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN ODER PERSONEN (51) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE NACH DEM BILANZSTICHTAG KONZERNABSCHLUSS 22 KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG Anmerkung in TEUR 2020 2019 (32) UMSATZERLÖSE 874.045 951.292 Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -2.750 -694 Aktivierte Eigenleistungen 5 58 (33) Sonstige betriebliche Erträge 10.421 22.973 (34) Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen -625.281 -674.562 (35) Personalaufwand -161.983 -171.896 (37) Sonstige betriebliche Aufwendungen -56.736 -60.071 EBITDA 37.720 67.100 (19,20,21,36) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -32.555 -31.971 (7) Außerplanmäßige Abschreibungen -8.818 - Betriebserfolg (EBIT) -3.653 35.129 (38) Zinserträge 481 1.176 (38) Zinsaufwendungen -7.653 -7.493 (38) Erträge aus dem Abgang von und Zuschreibungen zu Finanzanlagen 11 52 (38) Finanzerfolg -7.161 -6.265 ERGEBNIS VOR STEUERN -10.814 28.864 (39) Ertragsteuern -3.856 -4.555 Ergebnis nach Steuern -14.670 24.309 Jahresergebnis -14.670 24.309 davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender Ergebnisanteil (Konzernergebnis) -14.670 24.309 (40) Ergebnis je Aktie unverwässert -1,70 2,82 verwässert -1,70 2,81 KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG Anmerkung in TEUR 2020 2019 ERGEBNIS NACH STEUERN -14.670 24.309 Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung 986 -333 Cashflow-Hedges nach latenten Steuern 68 121 Summe der Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden 1.054 -212 (39) Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen 1.516 -5.430 Summe der Posten, die nachträglich nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden 1.516 -5.430 Sonstiges Gesamtergebnis 2.570 -5.642 Gesamtergebnis -12.100 18.667 davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender Gesamtergebnisanteil -12.100 18.667 23 KONZERNABSCHLUSS KONZERNBILANZ Anmerkung in TEUR 31.12.2020 31.12.2019 VERMÖGENSWERTE Langfristige Vermögenswerte (5,7,19) Immaterielle Vermögenswerte 21.536 27.276 (21) Nutzungsrechte Leasing 41.811 31.932 (7,20) Sachanlagen 108.527 117.950 (9,22) Finanzanlagen 40 35 (9,22) Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.288 2.144 (8,23) Aktive latente Steuern 14.029 17.619 188.230 196.956 Kurzfristige Vermögenswerte (10,24) Vorräte 152.975 151.739 (11,25) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 24.499 33.734 (11,25) Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3 490 (11,25) Steuerforderungen 148 850 (11,25) Sonstige finanzielle Vermögenswerte 13.083 10.809 (11,25) Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 8.041 7.323 (12,26) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 54.027 40.325 252.775 245.270 Summe Vermögenswerte 441.006 442.225 EIGENKAPITAL UND SCHULDEN Eigenkapital (27) Grundkapital 9.435 9.435 (27) Kapitalrücklagen 21.548 21.754 (27) Einbehaltene Ergebnisse 100.727 115.397 (27) Sonstiges Ergebnis -11.034 -13.604 (27) Eigene Anteile -6.273 -6.353 Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens 114.404 126.630 Langfristige Schulden (15,28) Finanzverbindlichkeiten 62.154 66.048 (15,28) Leasingverbindlichkeiten 27.157 16.962 (15,28) Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 173 (13,30) Personalrückstellungen 62.501 63.551 (8,23) Passive latente Steuern 3.023 3.502 (14,30) Sonstige Rückstellungen 3.646 2.884 158.481 153.121 Kurzfristige Schulden (15,28) Finanzverbindlichkeiten 17.923 29.671 (15,28) Leasingverbindlichkeiten 14.895 15.123 (15,28) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 86.912 86.817 (15,28) Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 7.885 4.792 (15,28) Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 31.671 22.780 (28) Steuerschulden 929 350 (14,30) Sonstige Rückstellungen 7.906 2.941 168.121 162.474 Summe Eigenkapital und Schulden 441.006441.006 442.225 KONZERNABSCHLUSS 24 KAPITALFLUSSRECHNUNG Anmerkung in TEUR 2020 2019 Jahresergebnis -14.670 24.309 Ergebnis aus Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb 0 -13.549 Zinserträge und -aufwendungen 7.172 6.317 Ertragsteuern 3.856 4.555 Abschreibungen auf das Anlagevermögen 41.373 31.971 Zuschreibungen zum Anlagevermögen -11 -52 Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen -117 -565 Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 573 217 Veränderung langfristiger Rückstellungen 1.267 -3.496 Gezahlte Zinsen -4.147 -3.970 Erhaltene Zinsen 379 423 Gezahlte Ertragsteuern -413 -1.556 Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen -539 -77 (41) Kapitalfluss aus dem Ergebnis 34.722 44.527 Veränderung Vorräte -1.236 -1.680 Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9.235 10.479 Veränderung Forderungen verbundene Unternehmen 487 -490 Veränderung sonstiger Forderungen -2.991 639 Veränderung kurzfristiger Rückstellungen 4.965 -251 Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 95 -7.596 Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten 12.137 1.944 Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen 821 -1 (42) Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 58.236 47.571 (43) Auszahlungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen -10.407 -20.023 Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 231 1.010 Auszahlungen für den Erwerb von Finanzanlagen -5 0 Auszahlungen aus dem Kauf von Wertpapieren -133 0 Einzahlungen aus Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb 0 6.150 (4,44) Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit -10.314 -12.863 Gewinnausschüttungen 0 -2.589 Verkauf eigene Anteile 20 70 Tilgung Leasing -16.741 -16.178 Aufnahme von Krediten 37.464 27.662 Tilgung von Krediten -54.963 -31.336 (45) Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit -34.220 -22.371 VERÄNDERUNG DER LIQUIDEN MITTEL 13.702 12.336 Anfangsbestand der liquiden Mittel 40.325 27.988 (26) Endbestand der liquiden Mittel 54.027 40.325 25 KONZERNABSCHLUSS ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS Sonstiges Ergebnis Anmerkung in TEUR Grund- kapital Kapital- rücklage Einbehaltene Ergebnisse Währungs- ausgleichs- posten Rücklage Cash Flow Hedges Versicherungs- mathematische Gewinne/Verluste gemäß IAS 19 Eigene Anteile EK der Eigentümer des Mutter- unternehmens Konzern- kapital Stand 01.01.2019 9.435 21.961 93.678 -5.081 -189 -2.692 -6.633 110.479 110.479 Jahresergebnis 24.309 24.309 24.309 Sonstiges Gesamtergebnis -333 121 -5.430 -5.642 -5.642 Gesamtergebnis 2019 0 24.309 -333 121 -5.430 0 18.667 18.667 (27) Gewinnausschüttung -2.589 -2.589 -2.589 (27),(48) Aktienoptionen -207 280 73 73 Transaktionen mit Eigentümern -207 -2.589 0 0 0 280 -2.516 -2.516 Stand 31.12.2019 = 01.01.2020 9.435 21.754 115.397 -5.414 -68 -8.122 -6.353 126.630 126.630 Jahresergebnis -14.670 -14.670 -14.670 Sonstiges Gesamtergebnis 986 68 1.516 2.570 2.570 Gesamtergebnis 2020 0 -14.670 986 68 1.516 0 -12.100 -12.100 (27),(48) Aktienoptionen -206 80 -126 -126 Transaktionen mit Eigentümern -206 0 0 0 0 80 -126 -126 STAND 31.12.2020 9.435 21.548 100.727 -4.428 0 -6.606 -6.273 114.404 114.404 KONZERNABSCHLUSS 26 ANLAGENSPIEGEL * IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE in TEUR Marken- und Kundenbelie- ferungsrechte Kunden- beziehungen, Rechte, Lizenzen Firmenwerte Entwicklungs- aufwendungen Summe Anschaffungskosten / Herstellungskosten Stand 01.01.2019 15.450 29.085 9.503 129 54.167 Kursdifferenzen 0 -202 0 0 -202 Zugänge 0 1.436 0 0 1.436 Abgänge 0 64 0 0 64 Umbuchungen 0 102 0 485 587 Stand 31.12.2019 15.450 30.357 9.503 614 55.924 Stand 01.01.2020 15.450 30.357 9.503 614 55.924 Kursdifferenzen 0 436 0 20 456 Zugänge 0 1.094 0 0 1.094 Abgänge 0 2.051 0 0 2.051 Umbuchungen 0 42 0 0 42 Stand 31.12.2020 15.450 29.878 9.503 634 55.465 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2019 1.831 21.980 1.196 129 25.136 Stand 31.12.2019 1.883 25.061 1.196 508 28.648 Stand 01.01.2020 1.883 25.061 1.196 508 28.648 Stand 31.12.2020 6.460 25.710 1.196 563 33.929 Buchwerte 01.01.2019 13.619 7.105 8.307 0 29.031 Buchwerte 31.12.2019 13.567 5.296 8.307 106 27.276 Buchwerte 01.01.2020 13.567 5.296 8.307 106 27.276 Buchwerte 31.12.2020 8.990 4.168 8.307 71 21.536 Buchwerte 01.01.2019 13.619 7.105 8.307 0 29.031 Kursdifferenzen 0 -59 0 0 -59 Zugänge 0 1.436 0 0 1.436 Abgänge 0 0 0 0 0 Umbuchungen 0 102 0 143 245 Abschreibungen des Geschäftsjahres 52 3.288 0 37 3.377 davon planmäßige Abschreibung 52 3.288 0 37 3.377 Buchwerte 31.12.2019 13.567 5.296 8.307 106 27.276 Buchwerte 01.01.2020 13.567 5.296 8.307 106 27.276 Kursdifferenzen 0 -11 0 2 -9 Zugänge 0 1.094 0 0 1.094 Abgänge 0 0 0 0 0 Umbuchungen 0 42 0 0 42 Abschreibungen des Geschäftsjahres 4.577 2.253 0 37 6.867 davon planmäßige Abschreibung 77 2.253 0 37 2.367 davon außerplanmäßige Abschreibung 4.500 0 0 0 4.500 Buchwerte 31.12.2020 8.990 4.168 8.307 71 21.536 * Der Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. 27 KONZERNABSCHLUSS ANLAGENSPIEGEL * SACHANLAGEN in TEUR Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- ausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe Anschaffungskosten / Herstellungskosten Stand 01.01.2019 76.400 66.895 68.522 7.848 219.665 IFRS 16 Reklassifizierung 0 -4.296 -1.597 0 -5.893 Kursdifferenzen -44 -101 33 -35 -147 Zugänge 1.363 4.482 7.677 5.792 19.314 Abgänge 1.062 183 3.359 0 4.604 Umbuchungen 509 11.565 -7.426 -5.235 -587 Stand 31.12.2019 77.166 78.362 63.850 8.370 227.748 Stand 01.01.2020 77.166 78.362 63.850 8.370 227.748 Kursdifferenzen 71 172 35 -34 244 Zugänge 637 1.329 3.988 3.360 9.314 Abgänge 752 2.292 4.746 -388 7.402 Umbuchungen 504 6.820 178 -7.544 -42 Stand 31.12.2020 77.626 84.391 63.305 4.540 229.862 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2019 25.254 39.891 38.918 -67 103.996 Stand 31.12.2019 27.216 43.465 39.185 -67 109.799 Stand 01.01.2020 27.216 43.465 39.185 -67 109.799 Stand 31.12.2020 30.571 49.719 41.113 -67 121.336 Buchwerte 01.01.2019 51.146 27.004 29.604 7.915 115.670 Buchwerte 31.12.2019 49.950 34.897 24.665 8.437 117.950 Buchwerte 01.01.2020 49.950 34.897 24.665 8.437 117.950 Buchwerte 31.12.2020 47.055 34.672 22.192 4.607 108.526 Buchwerte 01.01.2019 51.146 27.004 29.604 7.915 115.670 IFRS 16 Reklassifizierung 0 -1.984 -101 0 -2.085 Kursdifferenzen -44 -143 39 -35 -183 Zugänge 1.363 4.482 7.677 5.792 19.314 Abgänge 267 0 1.006 0 1.273 Umbuchungen 509 9.850 -5.369 -5.235 -245 Abschreibungen des Geschäftsjahres 2.757 4.312 6.179 0 13.248 davon planmäßige Abschreibung 2.757 4.312 6.179 0 13.248 Buchwerte 31.12.2019 49.950 34.897 24.665 8.437 117.950 Buchwerte 01.01.2020 49.950 34.897 24.665 8.437 117.950 Kursdifferenzen 33 189 1 -34 189 Zugänge 637 1.329 3.988 3.360 9.314 Abgänge 242 451 438 -445 686 Umbuchungen 504 6.820 178 -7.544 -42 Abschreibungen des Geschäftsjahres 3.827 8.112 6.202 57 18.198 davon planmäßige Abschreibung 2.785 4.945 6.093 57 13.880 davon außerplanmäßige Abschreibung 1.042 3.167 109 0 4.318 Buchwerte 31.12.2020 47.055 34.672 22.192 4.607 108.527 * Der Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. KONZERNABSCHLUSS 28 ANLAGENSPIEGEL * NUTZUNGSRECHTE LEASING in TEUR Grundstücke und Bauten Fahrzeuge Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- ausstattung Summe Anschaffungskosten Stand 01.01.2019 30.217 1.118 19 131 31.485 IFRS 16 Reklassifizierung 0 1.723 4.170 0 5.893 Kursdifferenzen -11 -2 -15 -1 -29 Zugänge 10.873 1.914 285 760 13.832 Abgänge 550 567 16 0 1.133 Stand 31.12.2019 40.529 4.186 4.443 890 50.048 Stand 01.01.2020 40.529 4.186 4.443 890 50.048 IFRS 16 Modifizierungen 21.647 324 -10 3 21.963 Kursdifferenzen -51 8 10 3 -30 Zugänge 2.415 705 688 588 4.396 Abgänge 1.378 372 125 122 1.997 Stand 31.12.2020 63.162 4.851 5.006 1.362 74.381 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2019 0 0 0 0 0 IFRS 16 Reklassifizierung 0 1.495 2.313 0 3.808 Stand 31.12.2019 13.054 1.735 3.080 247 18.116 Stand 01.01.2020 13.054 1.735 3.080 247 18.116 Stand 31.12.2020 25.970 2.329 3.819 451 32.569 Buchwerte 01.01.2019 30.217 1.111 27 131 31.486 Buchwerte 31.12.2019 27.475 2.451 1.363 643 31.932 Buchwerte 01.01.2020 27.475 2.451 1.363 643 31.932 Buchwerte 31.12.2020 37.192 2.522 1.187 910 41.811 Buchwerte 01.01.2019 30.217 1.111 27 131 31.486 IFRS 16 Reklassifizierung 0 228 1.857 0 2.085 Kursdifferenzen -10 -6 0 -2 -18 Zugänge 10.873 1.914 285 760 13.832 Abgänge 101 6 0 0 107 Abschreibungen des Geschäftsjahres 13.504 790 806 246 15.346 davon planmäßige Abschreibung 13.504 790 806 246 15.346 Buchwerte 31.12.2019 27.475 2.451 1.363 643 31.932 Buchwerte 01.01.2020 27.475 2.451 1.363 643 31.932 IFRS 16 Modifizierungen 21.647 324 -10 3 21.963 Kursdifferenzen -60 -1 7 1 -53 Zugänge 2.415 705 688 588 4.396 Abgänge 0 -2 121 0 119 Abschreibungen des Geschäftsjahres 14.285 959 740 324 16.308 Buchwerte 31.12.2020 37.192 2.522 1.187 910 41.811 * Der Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. 29 KONZERNABSCHLUSS SEGMENTBERICHTERSTATTUNG STRATEGISCHE GESCHÄFTSFELDER Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Konzern-Eliminierungen Frauenthal-Gruppe in TEUR 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 Außenumsatz 229.022 322.130 645.015 629.161 7 1 0 0 874.045 951.292 Innenumsatz 0 0 0 0 2.100 2.600 -2.100 -2.600 0 0 Umsatz gesamt 229.022 322.130 645.015 629.161 2.107 2.601 -2.100 -2.600 874.045 951.292 EBITDA 7.835 32.911 30.738 33.715 -852 474 0 0 37.720 67.100 Bereinigung Einmaleffekte 1) -1.800 -10.974 0 0 0 -2.575 0 0 -1.800 -13.549 EBITDA bereinigt 1) 6.035 21.937 30.738 33.715 -852 -2.101 0 0 35.920 53.551 Abschreibungen -15.861 -11.933 -25.044 -19.558 -468 -480 0 0 -41.373 -31.971 davon außerplanmäßige Abschreibung 4.318 0 4.500 0 0 0 0 0 8.818 0 Betriebserfolg (EBIT) -8.026 20.978 5.694 14.157 -1.320 -6 0 0 -3.653 35.129 Betriebserfolg (EBIT) bereinigt 1) 2) -5.508 10.004 10.194 14.157 -1.320 -2.581 0 0 3.366 21.580 Zinserträge 237 823 244 353 50 31 -50 -31 481 1.176 Zinsaufwendungen -3.926 -3.818 -3.390 -3.260 -387 -446 50 31 -7.653 -7.492 Sonstiges Finanzergebnis 0 0 11 52 0 0 0 0 11 52 Ergebnis vor Steuern -11.715 17.983 2.559 11.302 -1.657 -421 0 0 -10.814 28.864 Ergebnis vor Steuern bereinigt 1) 2) -9.197 7.009 7.059 11.302 -1.657 -2.996 0 0 -3.795 15.315 Steuern vom Einkommen und Ertrag -4.437 -2.826 -1.127 -2.058 1.376 661 331 -331 -3.856 -4.555 Ergebnis nach Steuern -16.152 15.157 1.432 9.244 -281 240 331 -331 -14.670 24.309 Ergebnis nach Steuern bereinigt 1) 2) -13.634 4.183 5.932 9.244 -281 -2.335 331 -331 -7.652 10.760 Investitionen 3) 4.198 11.373 6.185 8.581 24 69 0 0 10.407 20.023 Mitarbeiter 1.729 2.043 1.553 1.463 10 11 0 0 3.292 3.517 1) 2020: bereinigt um Sonderertrag iHv MEUR 1,8 aus einem Vergleich mit dem Berater bezüglich der EEG-Umlage 2019: bereinigt um Ergebnis aus Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb MEUR 13,5 2) 2020: bereinigt um außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund von Impairment in der Division Frauenthal Automotive und außerplanmäßige Abschreibung der Marke Prisma in der Division Frauenthal Handel 3) Im Geschäftsjahr 2020 und 2019 werden die Investitionen ohne Investitionen in Nutzungsrechte Leasing dargestellt. Darstellung ohne Finanzinvestitionen im Geschäftsjahr 2020 iHv 5 TEUR * Die Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs. KONZERNABSCHLUSS 30 SEGMENTBERICHTERSTATTUNG STRATEGISCHE GESCHÄFTSFELDER Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Konzern-Eliminierungen Frauenthal-Gruppe in TEUR 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 Fremdkapital 139.237 137.890 182.283 168.553 8.733 12.760 -3.652 -3.608 326.602 315.595 Vermögen 160.594 172.987 264.022 253.781 20.066 19.503 -3.676 -4.045 441.006 442.226 REGIONEN NACH STANDORTEN/GESELLSCHAFTSSITZ Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und Immaterielles Vermögen Durchschnittliche Beschäftigte in TEUR 2020 2019 2020 2019 Österreich 101.458 100.619 1.564 1.476 Deutschland 24.662 30.597 813 963 Schweden 20.244 20.691 362 405 Sonstige Länder 25.510 25.251 553 673 Frauenthal-Gruppe 171.874 177.158 3.292 3.517 * Die Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs. 31 KONZERNABSCHLUSS SEGMENTBERICHTERSTATTUNG UMSATZ IN REGIONEN NACH ENDKUNDEN Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Frauenthal-Gruppe in TEUR 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 Österreich 14.292 19.165 638.707 623.698 7 1 653.006 642.865 Deutschland 39.708 68.778 2.546 2.034 0 0 42.254 70.812 Frankreich 11.238 14.534 3 1 0 0 11.241 14.536 Schweden 60.714 84.175 0 0 0 0 60.714 84.175 Belgien 26.599 27.820 0 0 0 0 26.599 27.820 Sonstige EU 42.499 64.622 2.574 2.362 0 0 45.073 66.984 Sonstiges Europa 4.515 7.259 1.037 982 0 0 5.552 8.242 Amerika 10.373 15.035 91 74 0 0 10.464 15.109 Asien 17.736 19.931 8 2 0 0 17.744 19.933 Sonstige 1.348 811 50 7 0 0 1.398 818 Summe 229.022 322.130 645.015 629.161 7 1 874.045 951.292 * Die Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs 33 KONZERNANHANG KONZERNANHANG FÜR 2020 DER FRAUENTHAL HOLDING AG A. ALLGEMEINES (1) INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich. Die Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsennotierter Mischkonzern, umfasst zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Konzerngesellschaften beinhaltet zum einen die Division Frauenthal Handel und zum anderen die Division Frauenthal Automotive. (2) GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG Die Aufstellung dieses Konzernabschlusses erfolgt in Anwendung von § 245a UGB nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen. Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG („Frauenthal-Gruppe“, „Frauenthal Konzern“ oder „der Konzernabschluss“) zum 31. Dezember 2020 wurde nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien, des vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Die im Bericht dargelegten Berechnungen sind EDV-technisch ermittelt worden. Die Darstellung der Werte erfolgt mittels kaufmännisch gerundeter Zahlen, weshalb sich Rundungsdifferenzen ergeben können. Aus diesem Grund kann die manuelle Berechnung von Werten zu Abweichungen bei den ausgewiesenen Zwischen- und Gesamtsummen führen. (3) ERSTMALIG BZW. ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN Sofern nicht nachfolgend anders angegeben, ergeben sich aus der zukünftigen Anwendung der folgenden geänderten Standards voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss, da diese lediglich Klarstellungen betreffen oder nicht anwendbar sind. (3.1) Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen wurden erstmalig im Geschäftsjahr 2020 angewendet Neuer Standard oder Änderung Datum der Veröffentlichung durch IASB Datum der Übernahme in EU-Recht Datum der erstmaligen Anwendung laut EU-Recht Änderung von IAS 1 Darstellung des Abschlusses und IAS 8 Rechnungslegungsmethoden: Definition von Wesentlichkeit 31.10.2018 29.11.2019 01.01.2020 Änderungen an IFRS 2, IFRS 3, IFRS 6, IFRS 14, IAS 1, IAS 8, IAS 34, IAS 37, IAS 38, IFRIC 12, IFRIC 19, IFRIC 20, IFRIC 22 und SIC-32 zwecks Aktualisierung dieser Verlautbarungen im Hinblick auf darin enthaltene Verweise auf das und Zitate aus dem Rahmenkonzept oder zwecks Klarstellung, auf welche Version des Rahmenkonzepts sie sich beziehen 29.03.2018 29.11.2019 01.01.2020 IBOR-Reform: Änderung von IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 26.09.2019 15.01.2020 01.01.2020 Änderung von IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse: Definition eines Geschäftsbetriebs 22.10.2018 21.4.2020 01.01.2020 KONZERNANHANG 34 (3.2) Folgende in EU-Recht übernommene IFRS Standards wurden bis zum Bilanzstichtag herausgegeben, sind aber erst in späteren Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden. Neuer Standard oder Änderung Datum der Veröffentlichung durch IASB Datum der Übernahme in EU-Recht Datum der erstmaligen Anwendung laut EU-Recht Änderung zu IFRS 4 Versicherungsverträge: Verschiebung von IFRS 9 25.6.2020 15.12.2020 01.01.2021 Änderung von IFRS 16 Leasingverhältnisse: COVID-19 bedingte Mietzugeständnisse 28.05.2020 09.10.2020 01.06.2020 IBOR-Reform: Änderung von IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 – Phase 2 27.8.2020 13.01.2021 01.01.2021 Änderung von IFRS 16 Leasingverhältnisse: COVID-19 bedingte Mietzugeständnisse Die Änderungen stellen eine Erleichterung in Bezug auf die Darstellung von Anpassungen des Mietzinses aufgrund der COVID-19- Pandemie dar. Demnach können Effekte aus COVID-bedingten Änderungen im Mietzins entgegen den allgemeinen Regeln direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden, wenn diese im Zeitraum bis Ende Juni 2021 fällig gewesen wären. Weitere Informationen sind dem Punkt (33) Sonstige betriebliche Erträge zu entnehmen. (3.3) Nachfolgende Standards sowie Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die vom IASB herausgegeben wurden, sind im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 noch nicht verpflichtend anzuwenden. Deren Anwendung setzt voraus, dass sie im Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens („Endorsement“) der EU angenommen werden. Neuer Standard oder Änderung (Übernahme in EU-Recht ausstehend) Datum der Veröffentlichung durch IASB Datum der erstmaligen Anwendung laut IASB Änderungen von • IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse • IAS 16 Sachanlagen • IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlich-keiten und Eventualforderungen Jährliche Verbesserungen 2018-2020 14.5.2020 01.01.2022 IFRS 17 Versicherungsverträge inkl. Änderungen zu IFRS 17 vom 25.06.2020 18.05.2017 25.06.2020 01.01.2023 Änderung von IAS 1: Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig 23.01.2020 01.01.2023 Änderung von IAS 1 Darstellung des Abschlusses und IFRS Practice Statement 2: Offenlegung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 12.02.2021 01.01.2023 Änderung von IAS 8 Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler: Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen 12.02.2021 01.01.2023 35 KONZERNANHANG B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE (4) KONSOLIDIERUNGSKREIS Der Konsolidierungskreis wurde gemäß IFRS 10 festgelegt. Gegenüber dem 31. Dezember 2019 haben sich keine Änderungen bei den Beteiligungsansätzen ergeben. Die Anzahl der einbezogenen Gesellschaften veränderte sich wie folgt: NEUGRÜNDUNGEN Sitz Anteil am Kapital Abschluss- stichtag mittelbar unmittelbar B&E Service GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. Die B&E Service GmbH wurde im Geschäftsjahr 2020 neu gegründet. VERSCHMELZUNGEN Im Geschäftsjahr 2020 ist folgende Gesellschaft aus dem Konzern ausgeschieden: Sitz Anteil am Kapital Abschluss- stichtag mittelbar unmittelbar Linnemann Schnetzer GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12. Die Linnemann Schnetzer GmbH wurde in die Frauenthal Automotive Elterlein GmbH verschmolzen. Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften hat sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt verändert: 2020 Inland Ausland Gesamt Einbezogen zum 31.12.2019 7 17 24 Neugründungen 1 0 1 Verschmelzungen 0 -1 -1 Einbezogen zum 31.12.2020 8 16 24 KONZERNANHANG 36 Folgende Unternehmen werden im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen: Sitz Anteil am Kapital Abschluss- stichtag mittelbar unmittelbar Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. FRAUENTHAL HANDEL Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. Frauenthal Service AG Wien, Österreich 100,00% 31.12. Frauenthal Handel GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. SHT Haustechnik GmbH Perchtoldsdorf, Österreich 100,00% 31.12. 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. OVI Online Vertrieb für Installateurbedarf GmbH Chemnitz, Deutschland 100,00% 31.12. B&E Service GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. FRAUENTHAL AUTOMOTIVE Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. Frauenthal Automotive Elterlein GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Automotive Hustopeče s.r.o. Hustopeče, Tschechien 100,00% 31.12. Frauenthal Automotive Service GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12. Linnemann Schnetzer Beteiligungs GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Powertrain Management GmbH Plettenberg, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Powertrain GmbH Plettenberg Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Roßwein GmbH Roßwein, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Powertrain US LLC Bloomfield Hills, USA 100,00% 31.12. Gnotec AB Göteborg, Schweden 100,00% 31.12. Gnotec Asia Holding Ltd. Hongkong, Volksrepublik China 100,00% 31.12. Gnotec Automotive Parts (Kunshan) Co. Ltd. Kunshan, Volksrepublik China 100,00% 31.12. Gnotec Cadca s.r.o. Cadca, Slowakei 100,00% 31.12. Gnotec Sweden AB Kinnared, Schweden 100,00% 31.12. Gnotec Inc. Orangeburg, USA 100,00% 31.12. GNOTEC Germany GmbH Hamburg, Deutschland 100,00% 31.12. Die G – S Company, s.r.o mit Sitz in Bánovce nad Bebravou, Slowakei wurde am 23. Dezember 2020 gegründet und wird aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen. Zum 31. Dezember 2020 werden mittelbar 100,00 % der Anteile am Kapital gehalten. Die Techno Heat GmbH mit Sitz in Wien, Österreich wurde am 7. August 2018 akquiriert und wird aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen. Zum 31. Dezember 2020 werden mittelbar 100,00 % der Anteile am Kapital gehalten. Die Frauenthal Automotive Holding GmbH mit Sitz in Wien, Österreich, welche aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen wird, befindet sich zum Stichtag 31. Dezember 2020 in Liquidation. Außer der zuletzt genannten Gesellschaften gab es im Vorjahr keine weiteren Gesellschaften, die aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung nicht konsolidiert wurden. (5) KAPITALKONSOLIDIERUNG Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss bewertet die Frauenthal Holding AG die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst. Der den beizulegenden Zeitwert dieses Nettovermögens übersteigende Betrag der Anschaffungskosten wird als Firmenwert ausgewiesen. Firmenwerte aus dem Erwerb von Gesellschaften werden gemäß IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben, sondern zumindest zu jedem Bilanzstichtag auf ihren künftigen wirtschaftlichen Nutzen geprüft. In Höhe des Betrags, der nicht mehr durch den erwarteten künftigen Nutzen gedeckt ist, ist eine erfolgswirksame außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen. 37 KONZERNANHANG (6) WÄHRUNGSUMRECHNUNG Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen in Euro erfolgt auf Basis des Konzepts der funktionalen Währung (IAS 21 „The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates“) nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben, ist die funktionale Währung identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Im Konzernabschluss werden daher die Aufwendungen und Erträge aus Abschlüssen von Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, zum Jahresdurchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum Devisenmittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird mit der Währungsrücklage verrechnet. Die Umrechnungsdifferenzen, die aus abweichenden Umrechnungskursen in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung resultieren, werden ebenfalls erfolgsneutral in der Währungsrücklage ausgewiesen. In den Einzelabschlüssen der Frauenthal Holding AG und der Tochterunternehmen, welche in den Konzernabschluss einfließen, werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum aktuellen Tageskurs bewertet. Zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste werden erfolgswirksam berücksichtigt. Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse der wichtigsten Währungen haben sich im Verhältnis zu EUR 1,00 wie folgt verändert: 1 EURO ENTSPRICHT Stichtagskurs Durchschnittskurs 31.12.2020 31.12.2019 2020 2019 Tschechische Republik CZK 26,2450 25,4100 26,4440 25,6722 Schweden SEK 10,0343 10,4468 10,4815 10,5824 Hongkong HKD 9,5142 8,7473 8,8966 8,7692 China CNY 8,0225 7,8205 7,8975 7,7237 USA USD 1,2271 1,1234 1,1470 1,1195 KONZERNANHANG 38 C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Die Jahresabschlüsse sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen werden entsprechend IFRS 10 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. (7) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten, sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen werden bei Eintreten von Impairmenttriggern bzw. für Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer (Marken) zumindest einmal jährlich im 4. Quartal durchgeführt. Sie basieren grundsätzlich auf geschätzten künftigen abgezinsten Netto-Zahlungsströmen, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere Umsatzerlöse und daraus resultierende niedrigere Netto-Zahlungsströme sowie Änderungen der verwendeten Abzinsungsfaktoren können zu einer Wertminderung führen. Die Unsicherheit bezüglich des Eintritts der zugrunde gelegten Parameter steigt an, je weiter die Planung in die Zukunft reicht. Die Bewertungen der Zahlungsmittel generierenden Einheiten basieren auf den erwarteten Zahlungsströmen, die mit durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) nach Unternehmenssteuern abgezinst werden. Aufgrund der COVID-19 Pandemie als Impairmenttrigger wurden in der ersten Jahreshälfte für alle Cash Generating Units („zahlungsmittelgenerierende Einheit“ bzw. „CGU“) per 30.6.2020 Werthaltigkeitsprüfungen durchgeführt. Im Zuge dessen wurde in der CGU Powertrain ein Wertminderungsbedarf, bei einem WACC nach Steuern von 7,01% (31.12.2019: 7,16%) iHv MEUR -4,3 festgestellt und Sachanlagen in dieser Höhe außerplanmäßig abgeschrieben. Als Basis für die Prüfung der Wertminderung wurde eine Geschäftsplanung erstellt, deren mittelfristige Umsatzentwicklung auf Marktanalysen sowie internen Erwartungen beruhte. Diese Analysen gingen zum 30.06.2020 davon aus, dass die Marktnachfrage bis zum Jahr 2023 wieder das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 erreicht. Für die CGU Powertrain bedeutet dies (unter Berücksichtigung von auslaufenden Verträgen) nach dem starken Umsatzrückgang im Jahr 2020 (ca -40 %) einen Umsatzanstieg im Jahr 2021 von +20 %, im Jahr 2022 von +8 % und im Jahr 2023 von +2 %. In der zweiten Jahreshälfte 2020 kam es zum Beschluss sowie der Umsetzung, ein Werk der CGU Powertrain (Roßwein) zu schließen. Dies stellte erneut einen Impairmenttrigger dar, weswegen eine Werthaltigkeitsprüfung per 31.12.2020 durchgeführt wurde. In der Planung per 31.12.2020 sind aktuelle Erwartungen zur Marktentwicklung berücksichtigt, welche von einer langsameren Erholung in den nächsten Jahren ausgehen. Aufgrund der Schließung des Werks in Roßwein und der damit verbundenen Kostenreduktion, wurden trotz der gesunkenen Umsatzerwartungen durch den Werthaltigkeitstest die Buchwerte (unter Berücksichtigung der unterjährigen Wertminderung iHv MEUR -4,3) der Vermögenswerte der CGU Powertrain keiner weiteren Wertminderung unterzogen. Der WACC nach Steuern betrug zum 31.12.2020 7,02% (31.12.2019: 7,16%). Für die SHT-Gruppe (SHT Haustechnik GmbH, 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH), die Gesellschaft Frauenthal Handel GmbH und die Gesellschaft Frauenthal Service AG wird ein gemeinsames Reporting erstellt, es gibt eine gemeinsame Steuerung und Planung, und es werden alle wesentlichen Führungsentscheidungen von ein und demselben Personenkreis getroffen. Es ergibt sich somit die CGU Handel. Die Werthaltigkeit von Firmenwerten und Marken (= immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer) wurde mittels DCF-Verfahren getestet. Der Bewertung liegt das im November 2020 erstellte Budget für 2021 sowie eine Mittelfristplanung bis 2025 zugrunde. Die Annahmen zur Marktentwicklung basieren sowohl auf internen Erfahrungswerten als auch renommierten externen Marktstudien. Für die CGU Handel geht man aufgrund der letztgültigen Prognosen für die Entwicklung der Bauwirtschaft in Österreich (Euroconstruct) von einem moderaten Marktwachstum von 2,2 % (VJ: 1,3 %) und einer durchschnittlichen EBIT-Marge von 1,8% bis 2,0% (VJ: 1,6% bis 2,5%) in den Folgejahren aus. Der erzielbare Betrag der CGU wurde anhand des Nutzungswerts ermittelt. Der für die CGU Handel mit einem WACC nach Steuern von 8,17 % (31.12.2019: 6,26 %) durchgeführte Wertminderungstest ergab keinen Wertminderungsbedarf, da dort COVID-19 nur temporär negative Auswirkungen hatte. Bei den Marken- und Kundenbelieferungsrechten ergab sich jedoch ein Wertminderungsbedarf iHv MEUR 4,5, da im Jahr 2020 beschlossen wurde, die in dieser Position erfasste Marke Prisma vom Markt zu nehmen und durch die Eigenmarke ALVA zu ersetzen. Nach der außerordentlichen Abwertung der Marke Prisma beträgt der Buchwert zum 31.12.2020 für Firmenwert und Marken MEUR 14,3 (31.12.2019: MEUR 18,8). IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Entwicklungsaufwendungen der Frauenthal-Gruppe werden gemäß IAS 38 nur als selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte aktiviert, wenn die Entwicklungskosten verlässlich bewertet werden können, das Produkt oder das Verfahren technisch und kommerziell geeignet ist, ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist und der Konzern sowohl beabsichtigt als auch über genügend Ressourcen verfügt, die Entwicklung abzuschließen und den Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen. Sonstige Entwicklungsausgaben werden im Gewinn oder Verlust erfasst, sobald sie anfallen. Aktivierte Entwicklungsausgaben werden zu Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet. Ausgaben für Forschungstätigkeiten werden im Gewinn oder Verlust erfasst, wenn sie anfallen. 39 KONZERNANHANG Es wurden im Geschäftsjahr 2020 für Forschung und Entwicklung TEUR 35 (VJ: TEUR 75) ausgegeben, welche in den Aufwendungen erfasst wurden. Kundenbeziehungen sind als Ergebnis der Purchase Price Allocation in der Division Frauenthal Automotive bei der Firma Gnotec AB als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, die bereits vollständig abgeschrieben sind. Die Position Marken- und Kundenbelieferungsrechte enthält einerseits im Zuge des Erwerbs der Division Frauenthal Handel erworbene Marken, bei denen derzeit keine Änderungsabsichten bestehen, die laufend gepflegt werden, deren Nutzungsende nicht absehbar ist und die daher eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen. Weiters sind darin Kundenbelieferungsrechte für Installateure der Division Frauenthal Handel enthalten, die bereits zum Zeitpunkt der Akquisition bestehende Kundenbelieferungsrechte beinhalten, derzeit unbefristet sind und nur durch Kündigung beendet werden können. Die Abschreibung erfolgt entsprechend den Kündigungen dieser Belieferungsrechte. Die übrigen immateriellen Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten angesetzt und – bei bestimmbarer Nutzungsdauer – entsprechend ihrer Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben. in Jahren Sonstige immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer 3 bis 10 SACHANLAGEN Das gesamte Sachanlagevermögen unterliegt einer betrieblichen Nutzung und wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Methode vorgenommen. Geringwertige Vermögenswerte des Anlagevermögens, die aus steuerlichen Gründen in den lokalen Abschlüssen sofort abgeschrieben werden, werden auch im Konzernabschluss aus Wesentlichkeitsgründen im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgänge ausgewiesen. Zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis und den direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen, vom Management beabsichtigten, betriebsbereiten Zustand zu bringen, auch die geschätzten Kosten für den Abbruch und das Abräumen des Gegenstands sowie die Wiederherstellung des Standorts, an dem er sich befindet. Besteht ein Vermögenswert des Sachanlagevermögens aus mehreren Bestandteilen mit unterschiedlichen Nutzungsdauern, werden die einzelnen wesentlichen Bestandteile über ihre individuellen Nutzungsdauern abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen für das Sachanlagevermögen unterliegen konzerneinheitlich nachfolgenden Nutzungsdauern: in Jahren Betriebs- und Geschäftsgebäude 10 bis 50 Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 20 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Im Zugangsjahr werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens zeitanteilig abgeschrieben. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungsbezogene Verwaltungskosten. Bei Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Wenn der Grund für eine früher durchgeführte außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden nur dann aktiviert, wenn es sich um qualifizierte langfristige Vermögenswerte handelt. Die Finanzierungskosten werden dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Im Jahr 2020 wurden keine Finanzierungskosten für qualifizierte langfristige Vermögenswerte aktiviert. Investitionszuschüsse werden gemäß Konzernrichtlinien direkt mit den Anschaffungskosten saldiert (Nettomethode). Für weitere Informationen wird auf den Punkt (20) Sachanlagen verwiesen. NUTZUNGSRECHTE Gemäß IFRS 16 werden für Verträge aus Miet- und Leasingverhältnissen Nutzungsrechte bzw. Verbindlichkeiten angesetzt, welche über die voraussichtliche Vertragsdauer abgeschrieben bzw. verzinst werden. Die Laufzeiten der Verträge werden nach der voraussichtlichen Vertragsdauer unter Berücksichtigung von Verlängerungsoptionen und Kündigungszeiten gewählt. Bei befristeten Verträgen wird die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt. Die Vertragslaufzeiten werden halbjährlich oder bei Vorliegen von Triggering Events überprüft. Bei der Erfassung der Verträge und bei der Kalkulation wird darauf geachtet, Nebenleistungen wie zum Beispiel Betriebskosten getrennt von den Mieten und Leasingaufwendungen auszuweisen. Die Ausnahme für kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu 1 Jahr) wird nicht in Anspruch genommen. Für ähnlich ausgestalte Leasingverträge werden einheitliche Abzinsungssätze verwendet. Bei der Ansetzung von neuen Leasingverhältnissen hat sich die Frauenthal-Gruppe dazu entschieden die Ausnahmeregelung für Leasingverhältnisse von geringem Wert anzuwenden. KONZERNANHANG 40 (8) LATENTE STEUERN Gemäß IAS 12 werden für alle temporären Differenzen zwischen dem Buchwert eines Vermögenswerts oder eines Schuldpostens und seinem steuerlichen Wert latente Steuern bilanziert. Für alle zu versteuernden temporären Differenzen ist eine latente Steuerschuld anzusetzen, es sei denn, die latente Steuerschuld erwächst aus dem erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes oder dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, welcher kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis (vor Ertragsteuern) noch das zu versteuernde Ergebnis (den steuerlichen Verlust) beeinflusst. Darüber hinaus werden gemäß IAS 12.34 zukünftige Steuerentlastungen aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen durch einen Abgrenzungsposten berücksichtigt, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass in Zukunft steuerpflichtige Erträge in ausreichender Höhe zur Verrechnung mit den Verlustvorträgen zu erwarten sind. Soweit eine Verrechnung nicht mehr wahrscheinlich ist, werden Wertberichtigungen vorgenommen. Aktive und passive Steuerlatenzen werden saldiert ausgewiesen, soweit die Voraussetzungen nach IAS 12.74 vorliegen. Bei der Beurteilung der Realisierbarkeit der latenten Steuern überprüft der Vorstand, ob es wahrscheinlich ist, dass alle aktiven latenten Steuern realisiert werden. (9) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN Die in den langfristigen finanziellen Vermögenswerten und Finanzanlagen ausgewiesenen Wertpapiere sind als „Finanzinstrument erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ gemäß IFRS 9 einzustufen und werden erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Wertermittlung erfolgt auf Basis der Rechnungskurse der entsprechenden Investmentfondsanteile. Zinsen aus Wertpapieren werden periodengerecht abgegrenzt und im sonstigen Zinsergebnis ausgewiesen. Ergebnisse aus nicht konsolidierten Beteiligungen und übrigen sonstigen Finanzanlagen werden im sonstigen Finanzergebnis dargestellt. Im Geschäftsjahr 2020 sind die Zins-Caps aufgrund des positiven Marktwertes unter finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen. Weitere Informationen siehe Punkt (29). (10) VORRÄTE Die Bewertung der Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgt zu Anschaffungskosten oder zu einem allfälligen niedrigeren Nettoveräußerungswert zum Abschlussstichtag. Die Bewertung des Einsatzes und des Bestandes der Vorräte erfolgt nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder in einzelnen Fällen nach dem FIFO-Verfahren. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder mit dem niedrigeren Nettoveräußerungswert am Abschlussstichtag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Kosten (Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne), anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsnahe Verwaltungsgemeinkosten. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt. (11) FORDERUNGEN Forderungen werden gemäß IFRS 9 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen, ausgewiesen. Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle (erwarteten Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Hierfür wird im Rahmen einer Wertberichtigungsmatrix mittels einer Vergangenheitsanalyse und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen der Wertberichtigungsbedarf ermittelt. Erst bei Insolvenz oder erfolgloser rechtlicher Geltendmachung wird die Forderung ausgebucht. Wertminderungen werden erfolgswirksam rückgängig gemacht. (12) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten im Wesentlichen Guthaben bei Banken und Kassenbestände, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die Bewertung erfolgt zu Tageswerten am Bilanzstichtag. (13) RÜCKSTELLUNGEN LEISTUNGSORIENTIERTE PLÄNE Sämtliche Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgelder) werden gemäß IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt (Projected Unit Credit Method). Pläne für Pensionen betreffen Leistungszusagen in Österreich, Deutschland und Schweden. Pläne für Abfertigungen betreffen Leistungszusagen in Österreich. Für zwei pensionierte Mitarbeiter österreichischer Firmen bestehen Einzelzusagen für eine Alterspension, welche nach Ablauf von 10 Dienstjahren bei der Gesellschaft gewährt wurden. 41 KONZERNANHANG Angestellte, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen, haben, wenn das betreffende Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen und ununterbrochen mindestens 3 Jahre gedauert hat, Anspruch auf eine Abfertigung bei Auflösung des Dienstverhältnisses bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und auch dann, wenn das Dienstverhältnis durch Kündigung seitens des Dienstgebers endet. Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt der Auflösung und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Diese Ansprüche der Dienstnehmer sind daher wie Ansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen zu behandeln, wobei Planvermögen zur Deckung dieser Ansprüche nicht vorliegt. In Österreich erhalten Mitarbeiter aufgrund von kollektivvertraglichen Vereinbarungen nach Erreichung eines bestimmten Dienstjahres Jubiläumsgelder. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde gemäß den Bestimmungen des IAS 19 zu anderen langfristig fälligen Leistungen ermittelt. Mitarbeiter von deutschen Gesellschaften haben aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf eine Invaliditäts- und Altersrente, die nach Ablauf von 10 Arbeitsjahren im Dienst des Unternehmens gewährt werden. Mitarbeiter von schwedischen Gesellschaften haben aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf eine Betriebspension. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste bei Pensions- und Abfertigungsrückstellungen werden sofort erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis sowie die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste von Jubiläumsgeldrückstellungen sofort erfolgswirksam in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand erfasst. Der laufende Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen. Der Zinsaufwand der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen wird in der Position Zinsaufwendungen erfasst. Die für die versicherungsmathematischen Berechnungen zugrunde gelegten Parameter sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Rückstellungen für Pensionen Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder Parameter 2020 2019 2020 2019 SCHWEDEN Abzinsungsfaktor 1,20% 1,40% n.a. n.a. Durchschnittliche Bezugs- bzw. Pensionserhöhung 1,50% 1,70% n.a. n.a. Duration 18 Jahre 18 Jahre n.a. n.a. ÜBRIGE LÄNDER Abzinsungsfaktor 0,80% - 0,90% 0,9% - 1,10% 0,80% - 0,90% 0,9% - 1,10% Durchschnittliche Bezugs- bzw. Pensionserhöhung 0,00% - 2,00% 0,00% - 2,00% 0,00% - 2,00% 0,00% - 2,00% Duration 4 - 18 Jahre 5 - 19 Jahre 8 - 12 Jahre 9 - 12 Jahre BEITRAGSORIENTIERTE PLÄNE Von den leistungsorientierten Plänen, für welche Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen gebildet werden müssen, werden beitragsorientierte Pläne unterschieden. Bei Beitragszusagen besteht der Aufwand lediglich aus den zu zahlenden Beiträgen und wird direkt im Personalaufwand erfasst. Für österreichische Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis nach dem 31. Dezember 2002 begonnen hat, werden Abfertigungsansprüche in ein beitragsorientiertes System einbezahlt (Mitarbeitervorsorgekasse). Weitere Angaben zu Versorgungsplänen für Arbeitnehmer können dem Punkt (30) Rückstellungen entnommen werden. (14) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Diese Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet und dürfen nicht mit Erstattungen verrechnet werden. Der Erfüllungsbetrag wird auf der Basis einer bestmöglichen Schätzung berechnet. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Effekt hieraus wesentlich ist. Für Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit Werksschließungen werden Rückstellungen gebildet. (15) VERBINDLICHKEITEN Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. (16) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE Die Frauenthal-Gruppe verwendet derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps, -caps), um sich gegen Zinsänderungsrisiken bei variablen Fremdfinanzierungen abzusichern. Des Weiteren gab es im Geschäftsjahr 2020 FX-Forwards für die Währung der Tschechischen Krone, die unterjährig ausgelaufen sind. Derivate werden nicht als spekulative Anlagen eingesetzt. In Ausübung des einmaligen Wahlrechts gemäß IFRS 9.7.2.21 wird Frauenthal IAS 39 für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften weiter anwenden. KONZERNANHANG 42 Die derivativen Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Derivative Finanzinstrumente werden als langfristige Vermögenswerte oder langfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen, wenn die verbleibende Laufzeit des Instruments mehr als zwölf Monate beträgt und nicht erwartet wird, dass diese innerhalb von zwölf Monaten realisiert oder abgewickelt wird. Der Ausweis erfolgt entsprechend der Marktbewertung unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten oder sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten. Die Effektivität von Sicherungsbeziehungen wird jeweils zu Beginn der Sicherungsbeziehung und durch regelmäßige Sicherstellung, ob zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument eine wirtschaftliche Beziehung besteht, geprüft. Bei derivativen Finanzinstrumenten, die gemäß IAS 39 für eine Absicherung künftiger Zahlungsströme qualifiziert sind (Cashflow- Hedge), wird die Veränderung des beizulegenden Zeitwertes des effektiven Teils des Sicherungsinstrumentes im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Ein etwaiger ineffektiver Teil der Veränderung des beizulegenden Zeitwertes des Sicherungsinstrumentes wird ab Eintritt der Ineffektivität ergebniswirksam erfasst. Bei Realisierung des gesicherten Grundgeschäftes erfolgt die ergebniswirksame Erfassung. Zum 31.12.2020 sind keine derivativen Finanzinstrumente als Cashflow Hedge designiert. Im Geschäftsjahr 2020 sind die Zins-Caps (sowie die FX-Forwards im Geschäftsjahr 2019) aufgrund des positiven Marktwertes unter Sonstige finanzielle Vermögenswerte und der Zins-Swap aufgrund des negativen Marktwertes unter Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Weitere Informationen siehe Punkt (29). (17) ERTRAGSREALISIERUNG Umsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten gemäß IFRS 15 werden mit dem Eigentums- bzw. Gefahrenübergang an den Kunden erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten ausgewiesen. Zinsen sind unter Anwendung der Effektivzinsmethode gemäß IFRS 9 erfasst worden und werden als solche in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesen. Die Frauenthal-Gruppe realisiert Umsatzerlöse in der Division Frauenthal Handel als Großhändler mit eigenem Vertrieb zudem werden die Produkte von Installateurpartnern an Endkunden veräußert und in der Division Frauenthal Automotive mit der Produktion von Werkzeugen und Bauteilen für die Automotive-Kunden. Division Frauenthal Handel: Die Leistungsverpflichtung beschränkt sich immer nur auf das Handelsgeschäft und es gibt keine zusätzlichen Leistungsverpflichtungen in den Kundenverträgen, bei der Lieferung oder innerhalb der angewendeten gesetzlichen Gewährleistungsfrist. Zusätzliche Serviceangebote zu den Produktlieferungen werden dem Kunden nicht angeboten. Ermessensabhängige Jahresprämien an Vertriebsmitarbeiter sind an den Unternehmenserfolg bzw. individuellen Leistungsbeurteilungen gekoppelt, welche nicht als Vertragskosten aktiviert werden, da es sich nicht um zusätzliche Kosten für die Vertragsanbahnung handelt und sie nicht unmittelbar an einzelnen identifizierbaren Verträgen geknüpft sind. Mit den Installateur- Partnerbetrieben bestehen Jahresbonusvereinbarungen, die nicht fix an einzelne Aufträge gekoppelt sind. Den Kunden werden branchenüblich kurze Zahlungsziele ohne signifikanter Finanzierungskomponente gewährt. Variable Gegenleistungen gemäß IFRS 15, die zu einer Reduktion des Transaktionspreises führen, betreffen v.a. Jahresboni. Solche variablen Kaufpreisanpassungen werden periodenrein abgegrenzt und von den Umsatzerlösen absaldiert. Die Erfassung von Jahresboni erfolgt auf Einzelbasis. Sofern gegenüber einem Kunden, dem ein Jahresboni zuzuweisen ist, noch eine offene Forderung besteht, wird der Boni gegen die offene Forderung absaldiert. Im Falle, dass keine offene Forderung besteht, wird künftig eine Vertragsverbindlichkeit gebildet. Den Anforderungen des IFRS 15.50ff im Zusammenhang mit der Berücksichtigung von variablen Gegenleistungen im Transaktionspreis wird damit bereits im Rahmen der Bilanzierung Folge geleistet. Auf Grund der vorherrschenden Einzelbetrachtung sowie der klar definierten Jahresboni sind keine wesentlichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Abgrenzung vorhanden. Rückgaberechte sind in der Division Frauenthal Handel nur von untergeordneter Bedeutung. Gemäß IFRS 15 erfolgt die Verbuchung für erwartete Retouren wie folgt: Die Umsatzrealisierung findet grundsätzlich nur in der Höhe statt, in der es hochwahrscheinlich ist, dass keine spätere signifikante Umsatzreversierung stattfinden wird. Der Wert der Retouren zum Stichtag wird auf Basis von Erfahrungswerten ermittelt. Neben der Verbindlichkeit (Vertragsverbindlichkeit) für den abgegrenzten Umsatz wird zusätzlich auch ein Vermögenswert für die erwarteten Retouren aktiviert. Die Kundenverträge enthalten keine Optionen zum vergünstigten Erwerb zusätzlicher Güter, die in der Art ausgestaltet sind, dass sie eine separate Leistungsverpflichtung darstellen könnten. Im Zusammenhang mit der Verbuchung von Retouren in der Division Frauenthal Handel wurden Vertragsverbindlichkeiten von TEUR 813 (VJ: TEUR 568) und Vertragsvermögenswerte von TEUR 215 (VJ: TEUR 334) bilanziert. Als Großhändler ohne eigene Produktion erfolgt die Umsatzrealisierung ausschließlich zeitpunktbezogen. Das Verschaffen der Verfügungsmacht und damit der Kontrollübergang erfolgten mit der Auslieferung beim Kunden bzw. bei Abholung durch den Kunden „ab Werk“. Division Frauenthal Automotive: Als Automotive Zulieferer erbringen die Gesellschaften in der Division Frauenthal Automotive sowohl die Produktion von Bauteilen als auch von Werkzeugen für die Kunden. Da die CGUs für die gleichen Kunden die Bauteile und Werkzeuge erzeugen, wird insbesondere untersucht, ob die Produktion als separate Leistungsverpflichtung zu beurteilen ist. Das bedeutet, ob die Werkzeuge als Einzelstück (ohne Bauteil) verkauft werden können und ob der Kunde mit den Werkzeugen die Bauteile bei einem anderen Lieferanten fertigen lassen kann. 43 KONZERNANHANG Bei der Vertragsanalyse wurde festgestellt, dass kein gemeinsames Leistungsbündel aus Werkzeugen und Bauteilen vorliegt. In den Fällen, in denen der Kunde auch das Werkzeug erhält, könnte er die Bauteile mit dem gelieferten Werkzeug von einem anderen Lieferanten fertigen lassen bzw. es besteht die Möglichkeit, dass Werkzeuge ohne Bauteile verkauft werden können. Es liegen somit separate Leistungsverpflichtungen iSd IFRS 15.27 vor, da die im Vertrag enthaltenen Güter bzw. Dienstleistungen einzeln abgrenzbar sind. Die Erlösrealisierungen hat daher wie bisher für separate Leistungsverpflichtungen getrennt zu erfolgen. Den Kunden werden branchenübliche Zahlungsziele zwischen 30 und 90 Tagen ohne signifikanter Finanzierungskomponente gewährt. Negative variable Vergütungen wie z.B. Nomination Fees werden von den CGUs nicht geleistet. Aufgrund der Dauerverträge mit den Automobilherstellern fallen in der Regel auch keine relevanten Vertragskosten an. Wird ein Werkzeug durch eine der CGUs erstellt, so verbleibt dies grundsätzlich so lange im Eigentum der Gesellschaft, solange es nicht an den Kunden übertragen wurde und in dessen Verfügungsmacht gelangt. Weiters besteht auch kein durchsetzbares Recht auf Zahlung der erbrachten Leistung, solange der Kunde nicht über Eigentum bzw. Kontrolle verfügt. Eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung scheidet somit ebenfalls aus und es ist die zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung bei Lieferung des Werkzeugs maßgeblich. Im Rahmen der Bauteilproduktion stellen Lieferabrufe die konkrete Leistungsverpflichtung dar. Der Kunde erlangt die Verfügungsmacht über seine Bauteile erst, nachdem diese geliefert wurden. Gleichzeitig entsteht auch erst zu diesem Zeitpunkt ein Zahlungsanspruch in voller Höhe. Folglich erfolgt die Realisierung von Bauteillieferungen zeitpunktbezogen gemäß IFRS 15 im Zeitpunkt der Verschaffung der Verfügungsmacht. In den Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive bestehen erhaltene Anzahlungen für noch nicht erbrachte Leistungen; die Vertragsverbindlichkeiten daraus betragen TEUR 3.956 (VJ: TEUR 2.655). Zusätzlich bestehen im Konzern Vertragsverbindlichkeiten aus Bonusverpflichtungen von TEUR 12.260 (VJ: TEUR 6.230). (18) SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses muss der Vorstand Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen, die die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden, der angeführten Eventualforderungen und -verbindlichkeiten am Bilanzstichtag und die Aufwendungen und Erträge während des Berichtszeitraumes beeinflussen können. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen. Hinsichtlich Schätzungsunsicherheiten im immateriellen und Sachanlagevermögen wird auf die Ausführungen zu Impairmenttests unter Punkt (7) Langfristige Vermögenswerte verwiesen. Schätzungsunsicherheiten für Personalrückstellungen werden mittels Sensitivitäten unter Punkt (13) Rückstellungen behandelt. Weitere Schätzungsunsicherheiten bestehen in den Vorräten, Forderungen und sonstigen Rückstellungen in betriebsgewöhnlichem Umfang. Hinsichtlich Buchwerte, Wertberichtigungen und weiterer Details siehe Anhang Punkte (24), (25), (30). KONZERNANHANG 44 D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ (19) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Das immaterielle Vermögen beinhaltet Firmenwerte in Höhe von TEUR 8.306 (VJ: TEUR 8.306). in TEUR 31.12.2019 Zugang Abgang Abschreibung 31.12.2020 Frauenthal Handel 8.306 0 0 0 8.306 Frauenthal Gruppe 8.306 0 0 0 8.306 Als weitere wesentliche Bestandteile des immateriellen Anlagevermögens sind Kundenbeziehungen, Marken- und Kundenbelieferungsrechte und Lizenzen in den verschiedenen Teilkonzernen aktiviert. Die Position Marken- und Kundenbelieferungsrechte enthält Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von TEUR 5.950 (VJ: TEUR 10.450). Im Geschäftsjahr 2020 wurde außerplanmäßige Abschreibung iHv TEUR 4.500 der Marke Prisma in der Division Frauenthal Handel vorgenommen. Für weitere Informationen wird auf Punkt (7) Langfristige Vermögenswerte und den Anlagenspiegel – Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte verwiesen. (20) SACHANLAGEN Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige Abwertungen iHv TEUR 4.318 vorgenommen. Für weitere Informationen wird auf Punkt (7) Langfristige Vermögenswerte verwiesen. Es wurden im Geschäftsjahr TEUR 19 (VJ: TEUR 0) an Investitionszuschüssen mittels der Nettomethode im Anlagevermögen verbucht. Zum 31. Dezember 2020 bestehen Verpfändungen von Sachanlagevermögen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 46.664 (VJ: TEUR 57.921). (21) NUTZUNGSRECHTE Die Frauenthal-Gruppe hat diverse Verträge, im Wesentlichen handelt es sich um Mieten von Immobilien in der Division Frauenthal Handel. Durch die Anwendung von IFRS 16 werden für diese Verträge Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten angesetzt, welche über die voraussichtliche Vertragsdauer abgeschrieben sowie verzinst werden. Die Laufzeiten der Verträge werden nach der voraussichtlichen Vertragsdauer unter Berücksichtigung von Verlängerungsoptionen und Kündigungszeiten gewählt. Bei befristeten Verträgen wird die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt. Abschreibungen auf Nutzungsrechte werden in der Position „Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen“ der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen und betragen TEUR 16.308 (VJ: TEUR 15.347). Der Ausweis der Zinsaufwendungen wird im Posten „Zinsaufwendungen“ dargestellt – diese betragen TEUR 1.036 (VJ: TEUR 895. Aus Leasingverhältnissen kam es in der laufenden Periode zu einem Abfluss liquider Mittel in Höhe von TEUR 16.741 (VJ: TEUR 16.178). Die Erlöse aus untervermieteten Grundstücken und Gebäuden betragen TEUR 381 (VJ: TEUR 543). Die Nutzungsrechte werden in der Position Nutzungsrechte Leasing iHv TEUR 41.811 (VJ: TEUR 31.932) und die Verbindlichkeiten aus den Nutzungsrechten werden bei den lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten iHv TEUR 42.052 (VJ: TEUR 32.085) dargestellt. Die Veränderung der Nutzungsrechte respektive Verbindlichkeiten sind auf eine Aktualisierung der Einschätzung der Vertragslaufzeit bei unbefristeten Mietverhältnissen sowie neuen Objekten hauptsächlich in der Division Frauenthal Handel sowie in Gnotec Schweden zurückzuführen. Zum 31.12.2020 betragen die Aufwendungen für Leasingverhältnisse von geringem Wert TEUR 623 (VJ: TEUR 616). Für weitere Informationen wird auf den Anlagenspiegel verwiesen. Die Fälligkeitsanalyse ist unter Punkt (45) Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung dargestellt. (22) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN In der Position Sonstige finanzielle Vermögenswerte sind Wertpapiere und in der Position Finanzanlagen sind mehrere nicht konsolidierte Beteiligungen enthalten. Diese werden gemäß IFRS 9 als „Finanzinstrument erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ klassifiziert. Im Frauenthal Konzern sind Wertpapiere in der Division Frauenthal Handel von TEUR 2.288 (VJ: TEUR 2.144) und Finanzanlagen von TEUR 40 (VJ: TEUR 35) bilanziert. Im Geschäftsjahr 2020 sind die Zins-Caps von TEUR 0 (VJ: TEUR 0) aufgrund des geringfügigen positiven Marktwertes unter finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen. Weitere Informationen zu den Zins-Caps siehe Punkt (29). 45 KONZERNANHANG (23) LATENTE STEUERN Der Ermittlung der latenten Steuerabgrenzung liegt der jeweils gültige Steuersatz bzw. bei angekündigten Steuersatzänderungen der künftig gültige Steuersatz zugrunde. Die Zusammensetzung der Steuerabgrenzung ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich: AUFGLIEDERUNG LATENTE STEUERN 2020 2019 in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva Wertunterschiede in Bilanzpositionen 8.520 -6.869 11.913 -8.663 Immaterielle Vermögenswerte 0 -2.298 0 -3.572 Leasing 18 -221 19 -461 Sachanlagen 1.475 -4.317 2.309 -4.496 Sonstige Vermögenswerte 215 -31 285 -44 Personalrückstellungen 8.947 0 8.746 0 Sonstige Rückstellungen 601 -4 262 -55 Finanzverbindlichkeiten und Sonstige Schulden 187 0 292 -36 Abzüglich temporäre Wertunterschiede in Bilanzpositionen, für welche in der Bilanz kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde -2.923 0 0 0 Steuerliche Verlustvorträge und Beteiligungsabschreibungen 11.113 0 12.770 0 Steuerliche Verlustvorträge und Beteiligungsabschreibungen 31.922 0 30.318 0 Abzüglich Verlustvorträge und Beteiligungsabschreibungen, für welche in der Bilanz kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde -20.808 0 -17.548 0 Passive Latente Steuern "Periodiseringsfond" 0 -1.758 0 -1.904 Gnotec Gruppe 0 -1.758 0 -1.904 Aktive/Passive Steuerabgrenzungen 19.633 -8.627 24.684 -10.567 Saldierung von aktiven und passiven Steuerabgrenzungen gegenüber derselben Steuerbehörde -5.604 5.604 -7.065 7.065 Stand der latenten Steuern per 31.12. 14.029 -3.023 17.619 -3.502 VERÄNDERUNG LATENTE STEUERN 2020 2019 in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva Stand der latenten Steuern per 1.1. 17.619 -3.502 19.267 -4.596 Ergebnisneutrale Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen -721 -221 2.161 0 davon aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten Personalrückstellungen -691 0 2.135 0 davon auf Cashflow Hedges -22 0 -9 0 davon aus Währungsumrechnung -8 -221 35 0 Ergebniswirksame Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen -2.869 701 -3.809 1.094 Stand der latenten Steuern per 31.12. 14.029 -3.023 17.619 -3.502 Es gibt im Frauenthal Konzern drei verschiedene Steuergruppen, wobei bei der österreichischen Gruppe als Umlagemethode die Belastungsmethode angewandt wird und bei den beiden deutschen Steuergruppe ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen wurde. KONZERNANHANG 46 Unternehmen in Schweden dürfen jährlich eine Steuerrücklage bilden („Periodiseringsfond“) - maximal 25 % des Ergebnisses vor Steuern können in diese Rücklage eingestellt werden. Jede Dotierung bildet eine eigene Rücklage, die innerhalb von 6 Jahren verbraucht und im Einkommen ausgewiesen werden muss. Ziel dieser Regel ist es, den Unternehmen eine Möglichkeit zu bieten Verluste mit Vorjahresgewinnen zu verrechnen. In den schwedischen Gesellschaften beträgt die Rücklage zum 31. Dezember 2020 MSEK 85,6 (MEUR 8,5) (VJ: 96,5 (MEUR 9,2)), auf die passive latente Steuern gebildet wurden. Nur für jene Verlustvorträge, die in einem Zeitraum von 5 Jahren verwertet werden können, wurden aktive latente Steuern gebildet. Im Konzern wurden wegen mangelnder zukünftiger Verwertbarkeit auf folgende Verlustvorträge keine aktiven latenten Steuern gebildet, welche einen zusätzlichen Aktivposten in Höhe von TEUR 20.808 (VJ: TEUR 17.548) ergeben würden: in TEUR 2020 2019 Nicht aktivierte Verlustvorträge Körperschaftsteuer 75.342 63.907 Nicht aktivierte Verlustvorträge Gewerbesteuer 57.512 49.213 Fehlender zusätzlicher Aktivposten 20.808 17.548 Die nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträge der Körperschaftsteuer iHv TEUR 75.342 (VJ: TEUR 63.907) und der Gewerbesteuer iHv TEUR 57.512 (VJ: TEUR 49.213) können auf unbegrenzte Dauer verwendet werden. Aufgrund mangelnder zukünftiger Wahrscheinlichkeit der Verwertung wurden nicht auf alle vorhandenen temporären Differenzen latente Steuern gebildet (Wertberichtigung gem. IAS 12.29 iHv TEUR 2.923 (VJ: TEUR 0). Die Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt entsprechend den Voraussetzungen von IAS 12.74. Eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der Steuerabgrenzung sowie des Steuerertrages ist unter Punkt (39) abgebildet. (24) VORRÄTE Der ausgewiesene Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen: in TEUR 2020 2019 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 11.564 14.617 Unfertige Erzeugnisse 6.208 7.398 Fertige Erzeugnisse und Waren 135.145 129.441 Geleistete Anzahlungen 58 283 Vorräte 152.975 151.739 Die wertberichtigten Vorräte sind folgender Tabelle zu entnehmen: in TEUR 2020 2019 Stand Wertberichtigungen Vorräte am 1.1. 8.896 6.774 Kursdifferenzen 55 -5 Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen) 438 2.384 Verbrauch -19 -263 Auflösungen -4 5 Stand Wertberichtigungen Vorräte am 31.12. 9.365 8.896 Der Anstieg der Wertberichtigungen resultiert hauptsächlich aus der Materialpreisbewertung in der ÖAG. Zum 31. Dezember 2020 bestehen Verpfändungen von Vorräten zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 13.119 (VJ: TEUR 18.340). 47 KONZERNANHANG (25) FORDERUNGEN Sämtliche Forderungen sind kurzfristig und haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 2020 2019 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) 24.499 33.734 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3 490 Steuerforderungen 148 850 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 13.083 10.809 Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 8.041 7.323 Forderungen 45.773 53.206 Die Position Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 24.499 (VJ: TEUR 33.734) ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 9.235 gesunken. Dies resultiert im Wesentlichen aus geringeren Umsätzen zum Jahresende in der Division Frauenthal Automotive und der Nutzung von Factoring in beiden Divisionen zur Senkung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. In der Position Sonstige finanzielle Vermögenswerte sind insbesondere Forderungen gegenüber Finanzämtern und diverse sonstige Forderungen in der Division Frauenthal Handel und Division Frauenthal Automotive enthalten. Die Ausfallswahrscheinlichkeit der sonstigen finanziellen Vermögenswerte ist als gering einzustufen und ist aufgrund der betraglichen Unwesentlichkeit nicht angegeben. In der Position Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte sind vor allem Vorauszahlungen enthalten. Zum 31. Dezember 2020 bestehen Verpfändungen von Forderungen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 27.721 (VJ: TEUR 27.421). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich folgendermaßen entwickelt: in TEUR 31.12.2020 31.12.2019 Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen 29.636 37.496 Wertberichtigungen -5.138 -3.762 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) 24.499 33.734 Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt: in TEUR 2020 2019 Stand Wertberichtigungen Forderungen am 1.1. 3.762 3.431 Kursdifferenzen 5 1 Zuführungen 3.300 1.252 Verbrauch -749 -729 Auflösungen -984 -84 Veränderung aufgrund Neubewertung Expected Credit Loss (IFRS 9) -196 -109 Stand Wertberichtigungen Forderungen am 31.12. 5.138 3.762 Der Anstieg der Wertberichtigungen ist hauptsächlich auf die Bildung von zusätzlichen Wertberichtigungen aufgrund der Bonitätsverschlechterungen durch die COVID-19 Krise zurückzuführen. Forderungen werden gemäß IFRS 9 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen, ausgewiesen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle (erwarteten Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste wird der vereinfachte Ansatz nach IFRS 9 angewendet. Demzufolge werden für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die die Kriterien gemeinsamer Risikoeinstufungen und Überfälligkeitstage entsprechen, Wertberichtigungen in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste gebildet. KONZERNANHANG 48 Die Wertberichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2020 wurde wie folgt ermittelt. WERTBERICHTIGUNG DER FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN überfällig 31.12.2020 nicht überfällig 1-30 Tage 31-60 Tage 61-90 Tage über 91 Tage Gesamt Bruttowerte in TEUR 20.612 2.838 1.982 1.763 2.441 29.636 Erwartete Verluste 0,6% 21,1% 62,9% 89,8% 65,4% 17,3% Wertberichtigung in TEUR 114 598 1.246 1.583 1.596 5.138 Die Wertberichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2019 wurde wie folgt ermittelt. WERTBERICHTIGUNG DER FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN überfällig 31.12.2019 nicht überfällig 1-30 Tage 31-60 Tage 61-90 Tage über 91 Tage Gesamt Bruttowerte in TEUR 26.261 5.239 1.819 1.405 2.771 37.496 Erwartete Verluste 0,2% 7,9% 50,4% 82,4% 44,0% 10,0% Wertberichtigung in TEUR 52 416 916 1.158 1.219 3.762 Hinsichtlich des wertberichtigten Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum Abschlussstichtag noch keine Tatsachen bekannt, dass wesentliche Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. EVENTUALFORDERUNGEN Die Frauenthal-Gruppe wies zum 31. Dezember 2019 Eventualforderungen von ca. MEUR 4 aus. Aufgrund eines Formalfehlers bei der durch einen renommierten Berater vorbereiteten Antragstellung wurde die EEG-Förderung (Begrenzung der Energiekosten) für die Frauenthal Powertrain GmbH im Jahr 2018 versagt. Gegen den Bescheid wurde berufen. Die Berufung wurde von der Behörde zurückgewiesen, weshalb der gerichtliche Berufungsweg beschritten wurde. Laut Einschätzungen von spezialisierten Anwälten bestehen Chancen auf eine positive Berufungsentscheidung im gerichtlichen Berufungsweg, der vermutlich aber mehrere Jahre dauern kann. Darüber hinaus wurde versucht, den Schaden durch Inanspruchnahme der Haftpflichtdeckung des Beraters zu mindern. Diesbezügliche Verhandlungen führten im Geschäftsjahr 2020 zu einem Vergleich und der Abgeltung eines Teils des Schadens iHv MEUR 1,8 durch den Berater. Das Management erwartet mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 %, dass eine vollständige Rückerstattung der Subvention für 2018 erfolgen wird, wenn auch gegebenenfalls erst in mehreren Jahren. Es bestehen somit zum 31. Dezember 2020 weiterhin Eventualforderungen von ca MEUR 2. (26) ZAHLUNGSMITEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE in TEUR 31.12.2020 31.12.2019 Guthaben bei Kreditinstituten 53.943 40.219 Kassenbestände 84 106 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 54.027 40.325 Zum 31. Dezember 2020 bestehen Verpfändungen von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 8.796 (VJ: TEUR 5.962). (27) EIGENKAPITAL GRUNDKAPITAL Die Entwicklung des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2020 ist in der Tabelle „Entwicklung des Eigenkapitals“, Beilage IV dargestellt. Das zum Bilanzstichtag per 31. Dezember 2020 im Firmenbuch eingetragene Grundkapital beträgt EUR 9.434.990,00 (VJ: EUR 9.434.990,00) und ist zur Gänze eingezahlt. Das Grundkapital verteilt sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 auf Namen lautende Stückaktien, die nicht zum Börsenhandel zugelassen sind. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Jede Stückaktie gewährt das Recht auf eine Stimme in der Hauptversammlung der Gesellschaft. Der auf eine Stückaktie entfallende anteilige Betrag am Grundkapital beträgt EUR 1,00. 49 KONZERNANHANG Der Vorstand wurde in der ordentlichen 28. Hauptversammlung vom 30. Mai 2017 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.717.495,-- durch Ausgabe von bis zu 4.717.495 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2017). KAPITALRÜCKLAGE Die Kapitalrücklagen resultieren aus Agios im Zusammenhang mit Bar- und Sachkapitalerhöhungen sowie den im Eigenkapital zu erfassenden Beträgen aus den Aktienoptionsprogrammen siehe Punkt (48). Der beizulegende Zeitwert der anteilsbasierenden Vergütungen wird über den Erdienungszeitraum in der Konzern-Gewinn-und- Verlust-Rechnung im Personalaufwand als Aufwand/Ertrag und in der Kapitalrücklage als Zugang/Abgang erfasst. Dies führte im Geschäftsjahr 2020 zu einem Rückgang in Höhe von TEUR 146 (VJ: Zugang iHv TEUR 3). Im Jahr 2020 wurden 10.000 Stück der vor 3 Jahren zugeteilten Aktienoptionen ausgeübt. Die Differenz zwischen dem Anschaffungswert der eigenen Aktien und dem Bezugspreis bei Ausgabe in Höhe von TEUR 60 (VJ: TEUR 210) wurde als Abgang erfasst. Aus dem Aktienprogramm ergibt sich in Summe ein Rückgang im Posten Kapitalrücklagen in Höhe von TEUR -206 (VJ: Abgang TEUR -207). EINBEHALTENE ERGEBNISSE In den kumulierten Ergebnissen werden die Gewinnrücklage und kumulierte Ergebnisse ausgewiesen. SONSTIGES ERGEBNIS Das sonstige Ergebnis in Höhe von TEUR -11.034 (VJ: TEUR -13.604) beinhaltet Währungsausgleichsposten in Höhe von TEUR -4.428 (VJ: TEUR -5.414), versicherungsmathematische Verluste gemäß IAS 19 in Höhe von TEUR -6.606 (VJ: TEUR -8.122) und die Rücklage für Cash Flow Hedges in Höhe von TEUR 0 (VJ: TEUR -68). Im sonstigen Ergebnis sind in der Veränderung der Rücklage für Cash Flow Hedges latente Steuern von TEUR 22 (VJ: TEUR 53) enthalten. In der Veränderung der Rücklage für versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sind latente Steuern von TEUR - 691 (VJ: TEUR 2.135) berücksichtigt. EIGENE ANTEILE Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt 783.499 Stück und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr durch Ausübung von Aktienoptionen um 10.000 Stück (Bezugspreis TEUR 20) (VJ: 35.000 Stück, Bezugspreis TEUR 70) reduziert. Durch die Ausübung von Aktienoptionen entstand, bei einem Buchwert der Aktien von TEUR 80 (VJ: TEUR 280), eine Reduktion der Kapitalrücklage um TEUR 60 (VJ: TEUR 210). Der Anteil der eigenen Aktien beträgt 8,30 % (VJ: 8,41 %) des Grundkapitals. Eigene Aktien Anzahl Stück Anteil am Grundkapital in EUR Anteil am Grundkapital in % Stand 31.12.2019 793.499 793.499 8,41 Verkauf -10.000 -10.000 -0,11 Stand 31.12.2020 783.499 783.499 8,30 NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE Es bestehen im Geschäftsjahr 2020 keine Anteile fremder Gesellschafter (VJ: keine). GEWINNAUSSCHÜTTUNG Es wurde im Geschäftsjahr 2020 keine Dividende an Aktionäre ausgeschüttet. KONZERNANHANG 50 ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG in Höhe von TEUR 2.807 auf neue Rechnung vorzutragen. (28) VERBINDLICHKEITEN Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2020 nach ihrer Restlaufzeit stellt sich wie folgt dar: in TEUR Gesamt- betrag Restlaufzeit dinglich besichert bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre Finanzverbindlichkeiten 80.077 17.923 59.247 2.906 77.357 Leasingverbindlichkeiten 42.052 14.895 26.437 720 42.052 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 86.912 86.912 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 7.885 7.885 0 0 0 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 31.671 31.671 0 0 0 Verbindlichkeiten gesamt 248.598 159.287 85.685 3.626 119.409 Der Zins-Swap wird aufgrund des negativen Marktwertes unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Weitere Informationen siehe Punkt (29). Die Vergleichswerte des Verbindlichkeitenspiegels zum 31. Dezember 2019 stellen sich wie folgt dar: in TEUR Gesamt- betrag Restlaufzeit dinglich besichert bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre Finanzverbindlichkeiten 95.719 29.671 58.198 7.850 85.167 Leasingverbindlichkeiten 32.085 15.123 15.264 1.698 32.085 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 86.817 86.817 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 4.965 4.792 173 0 0 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 22.780 22.780 0 0 0 Verbindlichkeiten gesamt 242.367 159.183 73.636 9.548 117.252 Die Finanzverbindlichkeiten enthalten Kredite und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 80.077 (VJ: TEUR 95.719). Die Veränderung der Leasingverbindlichkeiten iHv TEUR 9.967 sind eine Aktualisierung der Einschätzung der Vertragslaufzeit bei unbefristeten Mietverhältnissen sowie neuen Objekten hauptsächlich in der Division Frauenthal Handel sowie in Gnotec Schweden zurückzuführen. In den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 7.850 (VJ: TEUR 4.792) enthalten. Nachfolgend wird eine detaillierte Aufstellung zu den sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten dargestellt: in TEUR 2020 2019 Veränderung Personalverbindlichkeiten aus Abgrenzungen 2.875 3.046 -171 Steuerverbindlichkeiten 11.119 9.225 1.894 Bonusverpflichtungen (Vertragsverbindlichkeiten) 12.260 6.230 6.030 Noch nicht erhaltene Rechnungen/ passive Rechnungsabgrenzungen 2.381 2.170 212 Gewährleistung und Schadensfälle 382 462 -80 Übrige sonstige Verbindlichkeiten 2.653 1.646 1.007 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 31.671 22.780 8.891 Der Anstieg in der Position Steuerverbindlichkeiten sind auf gestiegene Umsätze zu Jahresende in der Division Frauenthal Handel zurückzuführen. Die Position Bonusverpflichtungen und Vertragsverpflichtungen ist im Zusammenhang mit Verrechnungen von Jahresbonusforderungen mit Lieferanten in der Division Frauenthal Handel sowie in Gnotec Schweden für Abgrenzungen für Preisreduktionen von Kunden gestiegen. Die Position Steuerverbindlichkeiten enthält im Wesentlichen sonstige Steuern iHv TEUR 10.419 (VJ: TEUR 8.154), die vor allem aus Lohnsteuern und Umsatzsteuern resultieren. Die Bilanzposition Steuerschulden in Höhe von TEUR 929 (VJ: TEUR 350) enthält Rückstellungen für Steuern aus Einkommen und Ertrag. 51 KONZERNANHANG (29) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHERUNGSBEZIEHUNGEN Zum 31. Dezember 2020 hält Frauenthal folgende derivative Finanzinstrumente, die bis 31.12.2019 nach IAS 39 erfolgsneutral als Cashflow-Hedges erfasst wurden und zum 31. Dezember 2020 ergebniswirksam erfasst werden: Derivat Beginn Ende Referenzwert in TEUR Fixierter Zinssatz in % Referenzzinssatz Marktwert 31.12.2020 in TEUR Marktwert 31.12.2019 in TEUR Zins-Swap 01.07.2016 31.03.2021 50 0,275 3M-EURIBOR -34 -173 Im Jahr 2020 beträgt die Marktwertänderung des Zins-Swap TEUR 139 (VJ: TEUR 80). Die Wertänderung des gesicherten Grundgeschäfts betrug im Vorjahr TEUR -80. Das Grundgeschäft des Zins-Swaps waren die Finanzierungen der Division Frauenthal Automotive und Division Frauenthal Handel mit variabler EURIBOR-Verzinsung. In dem Geschäftsjahr 2020 ist das Grundgeschäft zur Gänze weggefallen und führte dazu, dass die Sicherungsbeziehung ineffektiv wurde. Dies führte zur Realisation der bislang erfolgsneutral erfassen Fair-Value-Änderungen (Recycling). Zum 31. Dezember 2020 hält Frauenthal folgende derivative Finanzinstrumente, die ergebniswirksam erfasst wurden: Derivat Beginn Ende Referenzwert in TEUR Fixierter Zinssatz in % Referenzzinssatz Marktwert 31.12.2020 in TEUR Marktwert 31.12.2019 in TEUR Zins-Cap 01.07.2016 30.06.2021 25.000 3,000 3M-EURIBOR 0 0 Zins-Cap 01.02.2017 31.12.2021 20.000 2,000 3M-EURIBOR 0 0 Im Jahr 2020 gab es resultierend aus dem Zins-Swap Cashflows (Auszahlungen) in Höhe von TEUR 139 (VJ: TEUR 139). Zum 31.12.2020 gab es zur Absicherung von EUR-Cashflows keine FX-Forwards (31.12.2019: TEUR 206). SENSITIVITÄTSANALYSE ZU DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTEN Die Sensitivitätsanalyse erfolgt hierbei auf Basis einer möglichen Veränderung der Zinssätze für das jeweilige Folgejahr. Marktwert Swap in TEUR Verringerung/Erhöhung 31.12.2020 31.12.2019 in Basispunkten -50 0 -1 +50 0 66 Die Schwankungen von +/- 50 BP vom Marktwert des Swaps betrifft in beiden Divisionen das Konzernergebnis. Marktwert Cap 2016 abgeschlossen in TEUR Verringerung/Erhöhung 31.12.2020 31.12.2019 in Basispunkten -50 0 0 +50 0 0 Marktwert Cap 2017 abgeschlossen in TEUR Verringerung/Erhöhung 31.12.2020 31.12.2019 in Basispunkten -50 0 0 +50 0 1 Die Schwankungen von +/- 50 BP vom Marktwert des Caps betreffen das Konzernergebnis. KONZERNANHANG 52 (30) RÜCKSTELLUNGEN PERSONALRÜCKSTELLUNGEN Die Personalrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR Rückstellung für Pensionen Rückstellung für Abfertigungen Rückstellung für Jubiläumsgelder Summe 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 Stand 1.1. 42.733 36.578 14.794 13.625 6.024 5.817 63.551 56.020 Zuweisung 1.487 7.078 552 2.042 1.852 576 3.891 9.697 Verwendung -1.489 -1.599 -1.141 -1.130 -426 -475 -3.056 -3.204 Auflösung -2.324 0 -412 0 0 0 -2.736 0 Zinsaufwand 455 735 147 257 106 106 708 1.098 Kursdifferenzen 144 -60 0 0 0 0 144 -60 Stand 31.12. 41.006 42.733 13.939 14.794 7.556 6.024 62.501 63.551 Die Rückstellung für Pensionen betreffen mit TEUR 27.515 (VJ: TEUR 29.255) Standorte in Deutschland, mit TEUR 9.938 (VJ: TEUR 9.967) Standorte in Österreich und mit TEUR 3.553 (VJ: TEUR 3.510). Die Auflösung der Rückstellung für Pensionen resultiert im Wesentlichen aus einem Sterbefall. Der Nettobarwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und Pensionen hat sich bei einem Zinssatz von 0,8 % bis 1,20 % im Geschäftsjahr 2020 wie folgt entwickelt: in TEUR Pension Abfertigung Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2019 42.733 14.794 Laufender Dienstzeitaufwand 957 551 Zinsaufwand 455 147 Zahlungen -1.488 -1.141 Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) -1.795 -412 - aus der Änderung von finanziellen Annahmen 1.053 4 - aus der Änderung von erfahrungsbedingten Anpassungen -2.847 -416 Währungsdifferenzen 144 0 Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2020 41.006 13.939 Der Nettobarwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und Pensionen hat sich bei einem Zinssatz von 0,9 % bis 1,40 % im Geschäftsjahr 2019 wie folgt entwickelt: in TEUR Pension Abfertigung Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2018 36.578 13.625 Laufender Dienstzeitaufwand 1.028 527 Zinsaufwand 735 257 Zahlungen -1.599 -1.130 Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) 6.050 1.515 - aus der Änderung von finanziellen Annahmen 5.365 1.280 - aus der Änderung von erfahrungsbedingten Anpassungen 685 235 Währungsdifferenzen -60 0 Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2019 42.733 14.794 53 KONZERNANHANG SENSITIVITÄTSANALYSE ZU DEN PERSONALRÜCKSTELLUNGEN Würden die Berechnungen der Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgeld statt mit dem für das Jahr 2020 verwendeten Zinssatz mit einem um 0,5 % geänderten Zinssatz erfolgen, würde sich das Gesamtergebnis der Frauenthal-Gruppe wie aus den folgenden Tabellen ersichtlich, verändern: ZINSSATZÄNDERUNG in TEUR 2020 Szenario -0,5% Abweichung Rückstellung für Pensionen 41.006 44.257 -3.251 davon Schweden 3.553 3.888 -336 Rückstellung für Abfertigungen 13.939 14.773 -834 Rückstellung für Jubiläumsgeld 7.556 7.927 -371 Rückstellungen gesamt 62.501 66.957 -4.456 ZINSSATZÄNDERUNG in TEUR 2020 Szenario +0,5% Abweichung Rückstellung für Pensionen 41.006 36.547 4.459 davon Schweden 3.553 3.259 294 Rückstellung für Abfertigungen 13.939 13.171 768 Rückstellung für Jubiläumsgeld 7.556 7.194 362 Rückstellungen gesamt 62.501 56.912 5.589 Würde man die Berechnungen der Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgeld statt mit dem für das Jahr 2020 verwendeten Gehaltstrend mit einem um 0,25 % geänderten Gehaltstrend berechnen, würde sich das Gesamtergebnis der Frauenthal- Gruppe wie aus den folgenden Tabellen ersichtlich verändern: GEHALTSTREND in TEUR 2020 Szenario -0,25% Abweichung Rückstellung für Pensionen 41.006 40.472 534 davon Schweden 3.553 3.402 151 Rückstellung für Abfertigungen 13.939 13.551 387 Rückstellung für Jubiläumsgeld 7.556 7.377 179 Rückstellungen gesamt 62.501 61.400 1.100 GEHALTSTREND in TEUR 2020 Szenario +0,25% Abweichung Rückstellung für Pensionen 41.006 41.569 -563 davon Schweden 3.553 3.713 -160 Rückstellung für Abfertigungen 13.939 14.341 -402 Rückstellung für Jubiläumsgeld 7.556 7.742 -186 Rückstellungen gesamt 62.501 63.651 -1.151 KONZERNANHANG 54 SONSTIGE LANGFRISTIGE UND KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die sonstigen lang- und kurzfristigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt: in TEUR Sonstige langfristige Rückstellungen Sonstige kurzfristige Rückstellungen 2020 2019 2020 2019 Stand 1.1. 2.885 5.328 2.941 3.192 Zuweisung 1.506 772 8.311 2.325 Verwendung -638 -491 -2.504 -2.161 Auflösung -98 -2.728 -841 -416 Kursdifferenzen -8 3 -1 0 Stand 31.12. 3.646 2.885 7.906 2.941 Die wesentlichsten Änderungen in den langfristigen Rückstellungen resultieren aus der Division Frauenthal Automotive. Diese Position beinhaltet eine Zuweisung von TEUR 1.025 betreffend Drohverlustrückstellungen, welche für schlechtere Deckungsbeiträge einzelner Artikel gebildet wurde. Die übrigen sonstigen kurzfristigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Prämienrückstellungen sowie Restrukturierungsrückstellungen für die Schließung des Werkes Roßwein. Von den Gesamtkosten iHv TEUR 4.463 (umfassen im Wesentlichen Personalfreisetzungskosten und sonstige Kosten) wurde zum Stichtag 31.12.2020 eine Rückstellung iHv 3.712 gebildet. Der Restbetrag von TEUR 751 ist im Geschäftsjahr 2020 bereits verwendet worden und im Personalaufwand enthalten. (31) EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND VERBINDLICHKEITEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN Der Frauenthal Konzern weist zum 31. Dezember 2020 Eventualverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 6.346 (VJ: TEUR 6.484) aus Haftungsverhältnissen gegenüber Dritten aus. Alle anderen drohenden Risiken wurden im Bereich der Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten berücksichtigt. Die Frauenthal Holding AG und ihre Tochtergesellschaften sind zum Abschlussstichtag in keine nennenswerten Rechtsstreitigkeiten involviert, für die nicht durch Rückstellungen vorgesorgt wurde. Außer den angeführten Miet- und Leasingverpflichtungen bestehen keine über den normalen Geschäftsbetrieb hinausgehenden langfristigen Vertragsbeziehungen oder Auflagen aus Umweltschutzgründen, die für den Konzern zu in der Konzernbilanz nicht ausgewiesenen erheblichen finanziellen Verpflichtungen führen könnten. 55 KONZERNANHANG E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG Die Darstellung der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. (32) UMSATZERLÖSE Der größte Teil der Umsatzerlöse entfällt auch im Geschäftsjahr 2020 auf die Mitgliedsländer der EU, da die Division Frauenthal Handel zum Großteil Umsätze in Österreich aufweist und dieser den größten Umsatzbeitrag liefert. Bei den Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um Erlöse aus dem Verkauf von Gütern. in TEUR 2020 2019 Veränderung Österreich 653.006 642.865 10.141 Deutschland 42.254 70.812 -28.558 Sonstige EU 143.627 193.515 -49.888 Amerika 10.464 15.109 -4.644 Asien 17.744 19.933 -2.189 Sonstige Länder 6.950 9.059 -2.109 Umsatzerlöse 874.045 951.292 -77.247 Gemäß IFRS 15 werden nachfolgend die Umsatzerlöse nach Produktgruppen aufgegliedert. Die Umsatzerlöse nach geografischen Regionen befindet sich im Segmentbericht. UMSÄTZE NACH PRODUKTEN Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Frauenthal-Gruppe in TEUR 2020 2019 2020 2019 2020 2019 2020 2019 Airtanks (Druckluftbehälter) 46.094 64.734 - - - - 46.094 64.734 U-Bolts (Briden) * 0 3.477 - - - - - 3.477 Powertrain (Pleuel und Ausgleichwellen) 73.204 117.002 - - - - 73.204 117.002 Gnotec (Metall-Komponenten) 109.724 136.917 - - - - 109.724 136.917 Handel - - 645.015 629.161 - - 645.015 629.161 Sonstige (Mieterträge) - - 7 1 7 1 Summe 229.022 322.130 645.015 629.161 7 1 874.045 951.292 * TSA Hendrickson 2019: TEUR 3.477 Die Beteiligung an der Frauenthal Automotive Toruń sp.zo.o., Produkt U-Bolts (Briden), welche in den Tabellen nach Produkten und Regionen enthalten ist, wurde bereits im Geschäftsjahr 2018 veräußert. Bis Ende 2019 kam es noch zur Fakturierung von Umsätzen iHv MEUR 3,5 für TSA. KONZERNANHANG 56 (33) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE Es werden die folgenden Beträge ausgewiesen: in TEUR 2020 2019 Veränderung Ergebnis aus Einigung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb 0 13.549 -13.549 Erträge aus einem Vergleich mit dem Berater bzgl. EEG-Umlage 1.800 0 1.800 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 939 3.126 -2.188 Erhaltene Boni und Zuschüsse 2.792 2.274 518 Auflösung von Abgrenzungen 1.093 1.018 75 Miet- und Betriebskostenerträge 425 597 -172 Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 216 565 -349 Kursgewinne 390 505 -115 Versicherungsentschädigungen 24 47 -23 Erträge aus Versicherungsvergütungen 25 16 9 Übrige sonstige Erträge 2.716 1.273 1.443 Sonstige betriebliche Erträge 10.421 22.972 -12.551 Der Anstieg der Boni und Zuschüsse steht in Verbindung mit Lieferantenzuschüssen der Division Frauenthal Handel für getätigte Werbeaufwendungen. Siehe dazu Punkt (37) wo die sonstigen Vertriebskosten eine ähnliche Entwicklung zeigen. Die wesentlichen Veränderungen der übrigen sonstigen betrieblichen Erträge resultieren aus Erträgen aus Mietreduktionen aufgrund der COVID-19 Krise iHv TEUR 253 und Zuschüssen der öffentlichen Hand iHv TEUR 672, die nicht in den Personalaufwendungen erfasst wurden. Weitere Informationen betreffend die öffentlichen Zuschüsse im Zusammenhang mit der Kurzarbeit sind dem Kapitel (35) Personal zu entnehmen (34) AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN Der Aufwand setzt sich aus den folgenden Beträgen zusammen: In den Materialaufwendungen sind keine Wertminderungen auf den Nettoveräußerungswert von Vorräten (VJ: TEUR 0) enthalten (siehe Punkt (24)). in TEUR 2020 2019 Veränderung Materialaufwendungen 595.934 633.261 -37.327 Aufwendungen für bezogene Leistungen 29.347 41.301 -11.953 Summe 625.281 674.562 -49.280 (35) PERSONAL Die durchschnittliche Zahl der Arbeiter und Angestellten stellt sich wie folgt dar: 2020 2019 Veränderung Arbeiter 1.905 2.164 -259 Angestellte 1.387 1.353 34 Summe 3.292 3.517 -225 Die Veränderung der durchschnittlichen Personalzahl ergibt sich einerseits aufgrund der Reduktion in der Division Frauenthal Automotive um -314 Personen (aufgrund der Marktsituation und der COVID-19-Pandemie im Geschäftsjahr 2020) und andererseits aufgrund des Anstiegs um 90 Personen in der Division Frauenthal Handel aufgrund des Aufbaus der neuen Geschäftszweige Elektromaterial und Montage Services. 57 KONZERNANHANG Die Zusammensetzung des Personalaufwands stellt sich in folgender Tabelle dar: in TEUR 2020 2019 Veränderung Löhne und Gehälter 119.584 131.686 -12.102 Aufwendungen für Abfertigungen 6.074 1.599 4.475 Aufwendungen für Altersversorgung 2.628 2.388 240 Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 32.728 34.994 -2.266 Sonstige Sozialaufwendungen 970 1.230 -260 Personalaufwand 161.983 171.896 -9.913 In den österreichischen Gesellschaften wurden aufgrund des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes (BMVG) sowie vertraglicher Zusagen beitragsorientierte Zahlungen in Höhe von TEUR 801 (VJ: TEUR 762) geleistet. Gemäß IAS 20 werden die geleisteten Zuschüsse aus öffentlicher Hand (Kurzarbeitsbeihilfen COVID-19) in den Konzerngesellschaften in der Position Löhne und Gehälter saldiert. Im Konzern wurden bzw. werden in den Ländern Schweden, Deutschland, Slowakei und Österreich Zuschüsse der öffentlichen Hand für Kurzarbeit in Anspruch genommen. Im Personalaufwand wurden staatliche Zuschüsse in Zusammenhang mit der COVID-19 Kurzarbeit iHv TEUR 11.255 saldiert. Es gibt in diesem Zusammenhang keine unerfüllten Bedingungen und sonstigen Eventualverbindlichkeiten mit den staatlichen Unterstützungen. (36) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE GEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN Die Aufgliederung der Jahresabschreibungen nach einzelnen Posten ist im Anlagenspiegel ersichtlich. Hinsichtlich außerplanmäßiger Abschreibungen siehe Punkt (7), (19) und (20). (37) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 2020 2019 Veränderung Frachtkosten 12.573 13.707 -1.134 Fremdleistungen 8.137 8.943 -806 Verwaltungskosten 7.612 8.567 -955 Rechts- und Beratungsaufwendungen 3.912 5.400 -1.488 Sonstige Vertriebskosten 5.906 5.074 832 Geleastes Personal 1.425 3.848 -2.423 Reisekosten 1.347 2.486 -1.139 Versicherungsaufwendungen 2.442 2.207 236 Personalbeschaffung und Ausbildung 749 1.125 -376 Fremdreparaturen 801 968 -167 Forderungswertberichtigungen und -abschreibungen 1.593 792 802 Kursverluste 715 495 220 Bankgebühren 476 557 -81 Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 583 217 366 Entsorgungskosten 313 180 133 Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen und Ertrag fallen 234 121 113 Übrige Aufwendungen 7.917 5.384 2.533 Sonstige betriebliche Aufwendungen 56.736 60.071 -3.335 Das Bild der sonstigen betrieblichen Aufwendungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verändert. Die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie finden in einer Verringerung der Frachtkosten, des Aufwandes für Leasingpersonals, der Reisekosten, sowie einem Rückgang der Fremdleistungen Niederschlag. Der Anstieg der übrigen Aufwendungen ist vor allem auf Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit der Schließung des Standorts Roßwein sowie Kosten für Arbeitskleidung (COVID-19 Schutz) zurückzuführen. KONZERNANHANG 58 Im Geschäftsjahr 2020 wurden folgende Aufwendungen für den Abschlussprüfer BDO Austria GmbH und dessen inländische Netzwerkgesellschaften, ergebniswirksam erfasst: in TEUR 2020 2019 Prüfung des Jahres- bzw. Konzernabschlusses 86 87 Andere Bestätigungsleistungen 233 240 Steuerberatungsleistungen 227 233 Sonstige Leistungen 50 53 Summe 596 613 (38) FINANZERFOLG in TEUR 2020 2019 Veränderung Zinserträge 481 1.176 -695 Zinsaufwendungen -7.653 -7.493 -160 Sonstige Finanzerträge 11 52 -40 Summe -7.161 -6.265 -896 (39) ERTRAGSTEUERN STEUERN VOM EINKOMMEN UND ERTRAG Der auf die Konzernmuttergesellschaft Frauenthal Holding AG anwendbare Steuersatz beträgt 25 %. In der Position „Ertragsteuern“ in Höhe von TEUR -3.856 (VJ: TEUR -4.555) entfallen TEUR -707 (VJ: TEUR -1.692) auf den laufenden Steueraufwand. Die Steuern aus Vorperioden iHv TEUR -982 (VJ: TEUR 4) sind vor allem auf geänderte ertragssteuerliche Beurteilungen vergangener Sachverhalte zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2020 wurden TEUR 413 (VJ: TEUR 1.556) an Steuern bezahlt. Aufgliederung der Brutto- und Nettobeträge der Gesamtergebnisrechnung: in TEUR 2020 2019 Gewinne und Verluste aus Zeitwertbewertung vor Steuern 91 131 Steuern -22 -10 Gewinne und Verluste aus Zeitwertbewertung nach Steuern 68 121 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen vor Steuern 2.207 -7.565 Steuern -691 2.135 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen nach Steuern 1.516 -5.430 59 KONZERNANHANG Hinsichtlich der Zusammensetzung der Steuerabgrenzung wird auf Punkt (23) verwiesen. Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern auf den in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesenen Aufwand an Ertragsteuern stellt sich wie folgt dar: ÜBERLEITUNG VOM GESETZLICHEN STEUERSATZ ENTSPRECHENDEN STEUERAUFWAND ZUM EFFEKTIVEN STEUERAUFWAND in TEUR 1-12/2020 1-12/2019 Ergebnis vor Steuern -10.814 28.864 Steuerertrag/-aufwand zum entsprechenden Steuersatz von 25% 2.704 -7.216 Steuerliche Auswirkungen Steueraufwand aus Vorperioden -982 4 Nutzung bisher nicht aktivierter Verlustvorträge 524 93 Nicht aktivierte Verluste des Geschäftsjahres -4.467 -176 Veränderung Aktivierung von Verlustvorträgen und Beteiligungsabschreibungen -1.369 -320 Sonstige betriebliche Erträge steuerfrei 0 3.125 Anpassung Ansatzdifferenzen nach IAS 12.29 -2.923 0 Permanente steuerliche Differenzen und Sonstiges 1.141 28 Unterschiedliche Steuersätze der Tochterunternehmen 1.492 -93 Steuersatzänderungen bei der Bewertung latenter Steuern 25 0 Gesamte Steuerliche Auswirkungen -6.559 2.661 Effektive Steuerbelastung -3.856 -4.555 Laufende Steuern -707 -1.692 Steuern aus Vorperioden -982 4 Latente Steuern -2.167 -2.867 Ertragsteuern laut Gesamtergebnisrechnung -3.856 -4.555 Effektiver Steuersatz -36% 16% (40) ERGEBNIS JE AKTIE Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt bei durchschnittlich gewichteten 8.648.240 Stück (VJ: 8.624.340 Stück) im Umlauf befindlicher Aktien bei EUR -1,70 (VJ: EUR 2,82). Das verwässerte Ergebnis je Aktie liegt bei durchschnittlich gewichteten 8.651.133 Stück (VJ: 8.648.926 Stück) im Umlauf befindlicher Aktien bei EUR -1,70 (VJ: EUR 2,81). Der Verwässerungseffekt ergibt sich aus dem Aktienoptionsprogramm (siehe Punkt (48)). Aus der Differenz des Marktpreises und des Ausübungspreises und der ausstehenden Optionen ergibt sich ein verwässernder Anteil von 2.893 Stück (VJ: 24.586 Stück). Der Berechnung der Ergebnisse je Aktie wurden folgende Aktien und Ergebnisse zugrunde gelegt: Stückaktien 2020 2019 Anzahl der ausgegebenen Aktien 9.434.990 9.434.990 Durchschnittlicher Bestand eigener Aktien -786.750 -810.650 Im Umlauf befindliche Aktien (= Anzahl der Aktien unverwässert) 8.648.240 8.624.340 Durchschnittlich ausstehende Aktienoptionen 2.893 24.586 Anzahl der Aktien verwässert 8.651.133 8.648.926 in TEUR 2020 2019 Ergebnis unverwässert/verwässert = den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis nach Steuern -14.670 24.309 KONZERNANHANG 60 F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT) Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Die Nettogeldflüsse (Cashflows) werden nach den Bereichen der operativen Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Saldo der Nettogeldflüsse zeigt die Veränderung des Fonds der liquiden Mittel zum Ende des Geschäftsjahres. (41) KAPITALFLUSS AUS DEM ERGEBNIS Im Kapitalfluss aus dem Ergebnis wird der Jahresüberschuss/-fehlbetrag um nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge, um die Veränderung langfristiger Rückstellungen sowie um das Ergebnis aus den Anlageverkäufen bereinigt. Die Zinserträge enthalten keine aus wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten zugeflossenen Erträge. Sonstige zahlungswirksame Aufwendungen beinhalten unbare IFRS 16 Buchwertabgänge sowie COVID-19 Mietnachlässe. (42) KAPITALFLUSS AUS DER OPERATIVEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT Ausgehend vom Kapitalfluss aus dem Ergebnis wird der Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit um die Veränderung der Mittelbindung im Working Capital bereinigt. (43) KAPITALFLUSS AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT Im Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit sind unter anderem Investitionen in das immaterielle Vermögen sowie in das Sachanlagevermögen ausgewiesen. (44) KAPITALFLUSS AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT In diesem Bereich werden sämtliche Zu- und Abflüsse im Rahmen der Eigenkapital- und Fremdkapitalfinanzierung erfasst. Die Veränderung der eigenen Aktien wird gemäß IAS 7.17 in der Kapitalflussrechnung aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die bezahlten und erhaltenen Zinsen und Steuern sind in der Kapitalflussrechnung aus dem Ergebnis ausgewiesen. Gemäß IAS 7 wird die Überleitungsrechnung des Kapitalflusses aus Finanzierungstätigkeit nachfolgend dargestellt: FINAN ZIELLE VE RBIND LICHKEIT EN in TEUR Bewertungs- kategorie Beizulegender Zeitwert * 31.12.2019 Buchwert 31.12.2019 Zahlungs- wirksamer Kapitalfluss Wechselkurs- änderung Änderungen beizulegender Zeitwert Effektiv- verzinsung IFRS 16 Sonstige Veränderungen ** Beizulegender Zeitwert * 31.12.2020 Buchwert 31.12.2020 La ngfristige Verbindlichke iten Finanzverbindlichkeiten FLAC 66.048 66.048 29.379 378 354 -34.005 62.154 62.154 Leasing FLAC 16.962 16.962 -1 10.195 27.157 27.157 Derivate FVTPL 173 173 -139 -34 0 0 Kurzfristige Verbindlichke iten Finanzverbindlichkeiten FLAC 29.671 29.671 -46.878 -42 0 35.172 17.923 17.923 Leasing FLAC 15.123 15.123 -16.741 -36 16.549 14.895 14.895 Derivate FVTPL 0 0 34 34 34 Zahlungsunwirksam 61 KONZERNANHANG * Die Finanzverbindlichkeiten sind weitestgehend variabel verzinst. Die Bonität des Unternehmens ist in diesen Konditionen berücksichtigt und daher stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. ** Sonstige Veränderungen umfassen zahlungsunwirksame Bewegungen und unbare Zinsen, die in der Kapitalflussrechnung als Kapitalfluss aus dem Ergebnis dargestellt werden. 2020 handelt es sich im Wesentlichen um Änderungen in der Darstellung der Fristigkeiten. G. SONSTIGE ANGABEN (45) FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOBERICHTERSTATTUNG Der Frauenthal Konzern hält originäre Finanzinstrumente, wozu insbesondere Finanzinstrumente wie Wertpapiere, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Grundgeschäfte), Guthaben bei Kreditinstituten, kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zählen. Der Bestand der originären Finanzinstrumente ist in der Konzernbilanz ausgewiesen. LIQUIDITÄTSRISIKO Das Liquiditätsrisiko ist durch die Kapitalflussstruktur der operativen Bereiche sowie der ausreichend bestehenden Kreditrahmen relativ gering. Der Liquiditätsbedarf für das laufende operative Geschäft im Konzern kann aus dem laufenden Kapitalfluss gedeckt werden und wird im Rahmen der Treasury-Funktion der Holding gesteuert. Das Liquiditätsrisiko der Gesellschaft ist als gering einzustufen, da der Gesellschaft zum Bilanzstichtag TEUR 176.293 (VJ: TEUR 122.466) verfügbare Banklinien zur Verfügung stehen, davon Guthaben bei Kreditinstituten TEUR 54.027 (VJ: TEUR 40.325) sowie nicht ausgenutzte Banklinien von TEUR 122.265 (VJ: TEUR 82.141), davon auf Ebene der Muttergesellschaft Frauenthal Holding AG kurzfristig TEUR 24.925 (VJ: TEUR 18.620). Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Das ausgenutzte Factoringvolumen in der Frauenthal-Gruppe beträgt TEUR 64.658 (VJ: TEUR 62.567). Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von österreichischen Banken auf CGU Ebene der Division Frauenthal Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene CGU Gnotec von MEUR 21,2 (VJ: MEUR 22,7) gesichert. Der chinesische Standort der CGU Gnotec hat im Berichtsjahr Betriebsmittellinien von MEUR 1,6 (VJ: MEUR 1,5) von vier lokalen chinesischen Banken erhalten. Für die Finanzierungen wurden umfangreiche, jedoch übliche Sicherheiten gewährt. Die Sicherungsverträge betreffen die Vermögenswerte Sachanlagevermögen, Forderungen, Vorräte und Zahlungsmittel und haben eine Laufzeit von bis zu 2028. Die Planannahmen für die Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel lassen aus der operativen Geschäftstätigkeit einen positiven Kapitalfluss erwarten, wobei zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses die weiteren Auswirkungen der COVID-19- Krise noch nicht final determiniert werden können. Die Liquiditätssituation auf Gruppenebene wird durch die COVID-19-Krise zwar belastet und wird zusätzlich saisonal schwanken, es wird aber in Hinblick im Sinne des going concerns kein Liquiditätsengpass erwartet. Für akquisitionsgetriebenes Wachstum ist die Eigenkapital- / Liquiditätsausstattung ein limitierender Faktor und für weiteres Wachstum durch Akquisition sind Kapitalmaßnahmen erforderlich. FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN in TEUR Bewertungs- kategorie Beizulegend er Zeitwert * 31.12.2018 Buchwert 31.12.2018 Zahlungs- wirksamer Kapitalfluss IFRS 16 Erstan- wendung Wechsel- kursänderu ng Änderungen beizulegender Zeitwert Effektiv- verzinsung IFRS 16 Sonstige Veränderungen ** Beizulegender Zeitwert * 31.12.2019 Buchwert 31.12.2019 La ngfristige Verbindlichk eiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 72.938 72.938 -6.011 -194 49 -735 66.048 66.048 Leasing FLAC 705 705 11.512 3 4.742 16.962 16.962 Derivate HACC/FVTPL 253 253 -80 173 173 Kurzfristige Verbindlichk eiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 25.832 25.832 2.337 11 5 1.487 29.671 29.671 Leasing FLAC 1.398 1.398 -16.178 19.973 9.930 15.123 15.123 Zahlungsunwirksam KONZERNANHANG 62 Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten ersichtlich: Buchwert Cash Flow 2021 Cash Flow 2022 in TEUR 31.12.2020 Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 216.927 2.039 127.615 1.663 19.372 Finanzverbindlichkeiten 80.077 1.390 17.923 1.233 11.078 Leasingverbindlichkeiten 42.052 649 14.895 430 8.294 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 86.912 0 86.912 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 7.885 0 7.885 0 0 Cash Flow 2023-25 Cash Flow 2026ff. in TEUR Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 2.918 54.732 745 15.561 Finanzverbindlichkeiten 2.403 37.248 704 14.181 Leasingverbindlichkeiten 515 17.484 42 1.379 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0 Einbezogen wurden alle Instrumente, die am Stichtag zum 31. Dezember 2020 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Budgetzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten sind nicht einbezogen worden. Die Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet. Die Vergleichszahlen für 2019 stellen sich wie folgt dar: Buchwert Cash Flow 2020 Cash Flow 2021 in TEUR 31.12.2019 Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 219.587 2.148 136.408 1.236 42.826 Finanzverbindlichkeiten 95.719 1.661 29.676 941 37.836 Leasingverbindlichkeiten 32.085 487 15.123 295 4.817 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 86.817 0 86.817 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 4.965 0 4.792 0 173 Cash Flow 2022-24 Cash Flow 2025ff. in TEUR Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 1.348 21.384 451 19.023 Finanzverbindlichkeiten 929 12.331 317 15.931 Leasingverbindlichkeiten 418 9.053 135 3.092 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0 ZINSÄNDERUNGSRISIKO Das wichtigste Zinsänderungsrisiko des Konzerns geht auf langfristige Kreditaufnahmen mit variablen Zinsen zurück. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird durch variabel verzinste Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und durch variabel verzinste Finanzierungen von österreichischen Banken auf CGU Ebene der Division Frauenthal Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene CGU Gnotec gesichert. Die Kredite sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working Capital Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien im Konzern zur Verfügung. Zum 31. Dezember 2020 betragen die langfristigen Finanzverbindlichkeiten TEUR 62.154 (VJ: TEUR 66.048) und die kurzfristigen Finanzierungsvereinbarungen TEUR 17.923 (VJ: TEUR 29.671). 63 KONZERNANHANG Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2020 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend variabel auf EURIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Die Frauenthal-Gruppe verwendet derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps, -caps), um sich gegen Zinsänderungsrisiken bei variablen Fremdfinanzierungen abzusichern. Weitere Informationen zu den derivativen Finanzinstrumenten unter Punkt (16) und (29). Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Im Sinne von IFRS 7 unterliegen die oben dargestellten, zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken. Zinsänderungsrisiken aus variabel verzinslichen Finanzinstrumenten werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Wenn der Marktzinssatz der variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2020 um 100 Basispunkte höher gewesen wäre, wäre das Ergebnis um etwa TEUR 1.091 (VJ: TEUR 816) geringer gewesen. AUSFALLS- UND KREDITRISIKO/ABSICHERUNGEN Dem Ausfalls- und Kreditrisiko von Forderungen und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Vertragspartner wird in beiden Divisionen durch regelmäßige Kreditprüfungen entsprochen. Eine Analyse von Europas Gläubigerschutzorganisation Creditreform hat gezeigt, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen im Jahr 2020 auf ein Rekordniveau gesunken ist, und auch Privatinsolvenzen gab es so wenig wie zuletzt im Jahr 2006. Wir gehen jedoch davon aus, dass die große Insolvenzwelle im Jahr 2021 bevorsteht, spätestens dann, wenn staatliche Unterstützungen und Stundungen nachlassen. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden laufend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert. In der Division Frauenthal Handel wird durch den Einsatz von Kreditversicherungen das Ausfalls- und Kreditrisiko abgefedert. Forderungen mit einem erhöhten Ausfallsrisiko werden einzelwertberichtigt. Durch die COVID-19 Krise gab es im Geschäftsjahr 2020 einen Anstieg der vorgenommenen Wertberichtigungen. In der Division Frauenthal Automotive werden üblicherweise Ein- oder Mehrjahresverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, die Liefermengen für den Gesamtzeitraum aber nicht verbindlich festlegen. Der Abschluss bzw. die Verlängerung von solchen Verträgen hängt von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab, die primär durch die Preise der angebotenen Produkte, aber auch durch die Lieferfähigkeit, logistische und qualitative Verlässlichkeit und durch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Kunden bei Neuentwicklungen bestimmt wird. Deshalb werden Produktqualität, Liefertreue und Kundenzufriedenheit laufend beobachtet, um bei auffallenden Zielabweichungen schnell reagieren zu können. Das Debitorenmanagement wurde deshalb bereits in den Vorjahren verstärkt und zentralisiert. Die Basis hierfür bildet eine detaillierte Überwachung aller Zahlungsverzögerungen. Der Vorstand wird über wesentliche Unregelmäßigkeiten monatlich informiert, gleichzeitig werden entsprechende Maßnahmen auf allen beteiligten Ebenen gesetzt, sodass jede Rechnung vom kaufmännischen Außendienst verfolgt werden kann. Auch im laufenden Geschäftsjahr werden die Entwicklungen der CDS-Spreads der wichtigsten Kunden monatlich beobachtet. Ein Credit Default Swap ist ein Finanzprodukt, mit dem Ausfallsrisiken gehandelt werden. Die am Markt gehandelte Prämie (CDS-Spread) spiegelt die Einschätzung der Bonität wider. In der Division Frauenthal Automotive wird mit großen internationalen Kunden Factoring betrieben, wobei hier das Risiko des Zahlungsausfalls überwiegend auf die Factoring-Gesellschaften übertragen wurde. In der Division Frauenthal Handel wird im Geschäftsbereich Haustechnik eine Vielzahl von gewerblichen Kunden, wie Installationsunternehmen für Sanitär, Heizungs- und Lüftungstechnik, Unternehmen im Anlagenbau sowie Kunden aus dem Baunebengewerbe bedient. Im Geschäftsbereich Kontinentale sind vorrangig Kunden aus dem Kommunalbereich sowie Industrieunternehmen tätig. Das Unternehmen steht mit über 5.000 Kunden in Österreich in regelmäßiger Geschäftsverbindung, wobei es zu, vor allem für die Installationsbranche und für die kleinen Unternehmensgrößen, charakteristischen Zahlungsausfallsrisiken kommen kann. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind vorteilhafte Einkaufsbedingungen für das Sortiment, die logistische Leistungsfähigkeit wie rasche Warenverfügbarkeit und fehlerfreie Belieferung an die Baustelle sowie die Vorfinanzierung durch den Materiallieferanten. Eine Differenzierung über das Produkt ist mit Ausnahme von Eigenmarken nicht möglich, daher kann der Wettbewerb zwischen den Großhändlern bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem erheblichen Preisverfall führen. Folgende Absicherungen sind in der Division Frauenthal Handel zu nennen: Zur frühzeitigen Erkennung, zur Bewertung und zum richtigen Umgang mit bestehenden Risiken wird eine spezialisierte Steuerungs- und Kontrollsoftware verwendet. KONZERNANHANG 64 Dem Ausfalls- und Kreditrisiko und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Kunden wird durch regelmäßige Bonitäts- und Kreditlimitüberprüfungen, durch aktives Kreditmanagement, die interne Vergabe von Kreditlimits sowie durch Kreditversicherungen von wesentlichen Teilen der Kundenforderungen entsprochen. Nennenswerte Risiken aus Großprojekten bzw. Klumpenrisiken bestehen aufgrund der großen Anzahl an Kundenbeziehungen nicht. Dieses Risikomanagementsystem ist integrierter Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses. Weiters ist Sicherheit der Informationstechnologie in der Frauenthal Handel Gruppe ein wichtiges Thema. Dem wird durch State-of- the-Art-Technologien, vor allem für Datensicherung und Firewall, einem hochverfügbaren Rechenzentrum in Verbindung mit redundanten Leitungen und Katastrophenplanung Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko entspricht dem Buchwert der finanziellen Vermögenswerte. WÄHRUNGSÄNDERUNGSRISIKO Die wesentlichen Kunden der Frauenthal-Gruppe sowie die Hauptproduktionsstätten befinden sich im Euroraum. Folglich wird das Währungsrisiko der Frauenthal-Gruppe aus der laufenden operativen Tätigkeit als gering eingeschätzt. Die wesentlichsten Risiken betreffen Tätigkeiten und Cashflows in SEK. Die Entwicklung der SEK wird laufend beobachtet. Auf Basis der Erkenntnisse werden gegebenenfalls Absicherungsgeschäfte getätigt. Diese Währungsrisiken sind daher, bis auf geringfügige Absicherungen in SEK, ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Zusätzlich könnten diese bei Bedarf abgesichert werden. Auf Basis der nachfolgend dargestellten zum Stichtag aushaftenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Fremdwährung ergeben sich bei Änderung der wesentlichen Fremdwährungen folgende Auswirkungen auf das Ergebnis und entsprechend auf das Eigenkapital: TRANSLATIONSRISIKO 2020 Summe in lokaler Währung (in Tausend) Summe inTEUR Exposure in TEUR mögliche Gewinne in TEUR mögliche Verluste in TEUR* TCZK Forderungen 9.055 345 345 38 -31 Verbindlichkeiten 0 0 TUSD Forderungen 426 347 243 27 -22 Verbindlichkeiten 129 105 TSEK Forderungen 8.958 893 497 55 -45 Verbindlichkeiten 3.973 396 TEUR Forderungen 2.057 2.057 21 -2 2 Verbindlichkeiten 2.036 2.036 SUMME 1.105 119 -96 * Annahme: Kursänderung jeweils um +/- 10 % Die Beträge in den Währungen CNY und HKD sind unbedeutend. 65 KONZERNANHANG ZEITWERTE In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte, die Zeitwerte und die Bewertungskategorien der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dargestellt. Der Zeitwert der übrigen originären Finanzinstrumente entspricht aufgrund der täglichen beziehungsweise kurzfristigen Fälligkeiten im Wesentlichen dem Buchwert. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE in TEUR Bewertungs- kategorie nach IFRS 9 ** Beizulegender Zeitwert 31.12.2020 Buchwert 31.12.2020 Beizulegender Zeitwert 31.12.2019 Buchwert 31.12.2019 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 2.288 2.288 2.144 2.144 davon Wertpapiere FVTPL 2.288 2.288 2.144 2.144 davon Derivate FVTPL 0 0 0 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC * 24.499 * 33.734 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen AC * 3 * 490 Sonstige finanzielle Forderungen AC * 13.083 * 10.809 davon Derivate FVTPL 0 0 206 206 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC * 54.027 * 40.325 Beteiligung an anderen Unternehmen FVTPL 40 40 35 35 davon aggregiert nach Bewertungskategorie IFRS 9 At Amortised Cost AC 91.612 85.152 Fair value through Profit and Loss FVTPL 2.323 2.323 2.385 2.385 FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN in TEUR Bewertungs- kategorie nach IFRS 9 ** Beizulegender Zeitwert 31.12.2020 Buchwert 31.12.2020 Beizulegender Zeitwert 31.12.2019 Buchwert 31.12.2019 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten AC 62.154 1) 62.154 66.048 1) 66.048 Leasingverbindlichkeiten AC 27.157 27.157 16.962 16.962 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC 0 0 173 173 davon Derivate FVTPL 0 0 173 173 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten AC 17.923 1) 17.923 29.671 1) 29.671 Leasingverbindlichkeiten AC 14.895 14.895 15.123 15.123 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC * 86.912 * 86.817 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC * 7.885 * 4.792 davon Derivate FVTPL 34 34 0 0 davon aggregiert nach Bewertungskategorien IFRS 9 At Amortised Cost AC 0 174.875 0 187.328 Fair Value Through Profit and Loss FVTPL 34 34 173 173 1) Die Finanzverbindlichkeiten sind weitestgehend variabel verzinst. Die Bonität des Unternehmens ist in diesen Konditionen berücksichtigt und daher stellt der Buchwert wie bei den übrigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dieser Finanzinstrumente dar. * Der Buchwert stellt gemäß IFRS 7.29 einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. ** AC (At Amortised Cost): Fortgeführte Anschaffungskosten FVTPL (Fair Value Through Profit and Loss): Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet HACC (Cashflow Hedge Accounting): Sicherungsinstrumente KONZERNANHANG 66 Die folgenden Finanzinstrumente wurden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, sie können folgenden Zeitwerthierarchien zugeordnet werden: ZEITWERTHIERARCHIE in TEUR Bewertungs- kategorie nach IFRS 9 ** Beizulegender Zeitwert 31.12.2020 Buchwert 31.12.2020 Beizulegender Zeitwert 31.12.2019 Buchwert 31.12.2019 1. Stufe Wertpapiere FVTPL 2.288 2.288 2.144 2.144 2. Stufe Derivate FVTPL 0 0 206 206 Derivate HACC/FVTPL 34 34 173 173 ** FVTPL (Fair Value Through Profit and Loss): Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet HACC (Cashflow Hedge Accounting): Sicherungsinstrumente Bewertungs- kategorie nach IFRS 9 in TEUR Nettoergebnisse 2020 Nettoergebnisse 2019 At Amortised Cost - Aktiva AC -1.124 629 - Wertberichtigungen -1.376 -160 - Kursgewinne und -verluste -325 10 - Finanzerträge 577 779 At Amortised Cost - Passiva AC -7.514 -7.351 - Zinsaufwendungen -7.514 -7.351 at fair value through profit or loss FVTPL -235 255 - Zinsaufwendungen Cap 0 -3 - Veränderung aus Wertpapieren -96 397 - Zinsaufwendungen Swap -139 -139 (46) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG In der Frauenthal-Gruppe werden die Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel als operative Segmente geführt und über das EBIT gesteuert. Die Klassifizierung in die einzelnen Segmente erfolgt aufgrund des internen Reportings und der Unterschiede zwischen den produzierten und vertriebenen Produkten und Dienstleistungen. Frauenthal Handel vertreibt die führenden Sanitär-, Heizungs-, Installationstechnik- und Elektromaterialmarken sowie die Eigenmarken ALVA und die Exklusivmarke Passion. Frauenthal Automotive ist als Zulieferer für Hersteller von Nutzfahrzeugen und PKW tätig. Das Produktionsprogramm umfasst die Herstellung von Pleuel, Ausgleichswellen, Press- und Schweißkomponenten und Druckluftbehältern für Bremssysteme. Die Produktionsstandorte befinden sich in Deutschland, Tschechien, Slowakei, Schweden, China und den USA. Die Intrasegmentumsätze umfassen im Wesentlichen Managementleistungen und Kostenumlagen der Holdinggesellschaften, die nach festen Stundensätzen bzw. nach der Kostenaufschlagsmethode bewertet werden. Die detaillierten Angaben zur Segmentberichterstattung sind in einer gesonderten Übersichtstabelle ersichtlich. In der Tabelle Umsatz in Regionen nach Endkunden erfolgte die Zuweisung der Umsätze nach dem Sitz des Kunden. Die dort angegebenen Umsätze entsprechen den Angaben des IFRS 8.33. 67 KONZERNANHANG (47) ZIELE DES EIGENKAPITALMANAGEMENTS Ziele des Eigenkapitalmanagements des Konzerns sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung sowie die Erhaltung einer adäquaten Eigenkapitalquote von etwa 30 % im IFRS-Konzernabschluss. Zum Bilanzstichtag konnte ein Eigenkapital von TEUR 114.366 (VJ: TEUR 126.630) ausgewiesen werden. Die Eigenkapitalquote reduziert sich von 28,6 % auf 25,9 %. Frauenthal ist ein auf Wachstum ausgerichtetes Unternehmen, was sich in der Unternehmensstrategie widerspiegelt. Bei der Gestaltung der Dividendenpolitik steht die finanzielle Vorsorge für die Finanzierung der Wachstumsstrategie im Vordergrund. Das Net Gearing – bei dem das Konzerneigenkapital in Verhältnis zum Risiko (der Verschuldung) gesetzt wird – ist 2020 von 68,69 % auf 59,11 % gesunken, da die Verschuldung gesunken ist. Die Nettoverschuldung verringerte sich von TEUR 86.979 auf TEUR 67.600. Die Nettoverschuldung setzt sich aus lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf der Passivseite sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten auf der Aktivseite zusammen. Die verzinslichen Nettoschulden sind, die um verzinsliche Aktiva saldierten verzinslichen Schulden. Wirtschaftliches Eigenkapital ist das bilanzielle Eigenkapital. in TEUR 2016 2017 2018 2019 2020 Finanzverbindlichkeiten 98 694 113 885 100 873 127 805 122 127 Vendor Loan 0 7 129 7 030 0 0 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -9 932 -26 714 -27 988 -40 325 -54 027 Gewährte Darlehen -500 -1 005 -500 -500 -500 Verschuldung 88 262 93 295 79 414 86 979 67 600 Gearing Ratio in % 86,70% 98,84% 71,88% 68,69% 59,11% (48) AKTIENOPTIONSPROGRAMM Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2016 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Bei diesem Programm erfolgten die letzten möglichen Ausübungen im Jahr 2019, somit gibt es zum Bilanzstichtag keine (2019: neun) bezugsberechtigten Teilnehmer. Am 20. April 2016 wurde ein weiteres fünfjähriges Aktienoptionsprogramm im Hinblick auf das auslaufende erste Aktienoptionsprogramm beschlossen. Einbezogen sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder und weitere ungefähr 10 bis 15 Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe. Auf Basis einer diskretionären Entscheidung des Aufsichtsrats der Frauenthal Holding AG können im Rahmen des Aktienoptionsprogramms jedem Programmteilnehmer für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2016 bis 2020 jährlich bis zu höchstens 10.000 Stück Optionen, die zum Bezug von je einer auf Inhaber lautenden, nennwertlosen Stückaktie der Frauenthal Holding AG zum Bezugspreis von EUR 2,00 je Aktie berechtigen, gewährt werden. Gewährte Optionen sind nicht übertragbar und sind nach Ablauf von drei Jahren ab Zuteilung drei Wochen lang ausschließlich vom Begünstigten höchstpersönlich ausübbar. Für die so erworbenen Aktien soll eine Behaltefrist von 36 Monaten gelten. Als besonderer langfristiger Anreiz soll weiters im Ermessen des Aufsichtsrats die Möglichkeit bestehen, TOP-Führungskräften davon abweichend im Jahr des Ablaufs einer allfälligen Funktionsperiode jeweils bis zu höchstens 50.000 Stück Optionen zuzuteilen und für diese Optionen abweichende Ausübungs- und Behaltefristen festzulegen, insbesondere wenn sie in der ablaufenden Funktionsperiode maßgeblich zum Shareholder-Value und zum Erfolg der Frauenthal-Gruppe beigetragen haben. Insgesamt können unter dem Aktienoptionsprogramm maximal 250.000 Aktienoptionen zugeteilt werden. Es wurden im Jahr 2020 keine Optionen gewährt, deshalb beläuft sich der Schätzwert der gewährten Optionen 2020 auf TEUR 0 (VJ: TEUR 0) und entspricht dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert der Option bestimmt sich mit dem ursprünglichen Tag der Annahme des Optionsprogramms und wird über einen Zeitraum verteilt, über den die Teilnehmer den bedingungslosen Anspruch auf die gewährten Optionen erwerben. Zur Berechnung des Optionsplans wurde das Modell „Black-Scholes“ (diskretes Modell) unter Zugrundelegung des Optionsmodells „Amerikanische Option“ angewendet. Hierbei wird der Wert einer Option durch diverse Parameter bestimmt, wie zum Beispiel aktueller Aktienkurs (Quelle: Bloomberg), Basispreis (EUR 2), Restlaufzeit der Option (42–90 Monate), fristenkongruenter Zinssatz. KONZERNANHANG 68 Die ausübbaren Aktienoptionen haben sich wie folgt entwickelt: Anzahl Aktienoptionen 2020 2019 Stand 1.1. 10.000 45.000 ausgeübte Optionen -10.000 -35.000 Stand 31.12. 0 10.000 Die Anzahl der insgesamt bis 31.12.2020 gewährten bzw. im Jahr 2020 gewährten bzw. ausgeübten Optionen teilen sich für folgende Gruppen wie folgt auf: Gruppe Anzahl insgesamt gewährte Optionen Anzahl gewährte Optionen in 2020 Anzahl ausgeübte Optionen in 2020 Arbeitnehmer 10.000 Stück 0 Stück 0 Stück leitende Angestellte 100.000 Stück 0 Stück 10.000 Stück Dr. Martin Sailer 40.000 Stück 0 Stück 0 Stück Gesamt 150.000 Stück 0 Stück 10.000 Stück Die gewährten Optionen sind jeweils ab dem dritten Jahrestag ab jeweiliger Zuteilung bis zum Ablauf desselben Geschäftsjahrs ausübbar. Im Falle des Übertritts in den Ruhestand gemäß den jeweils anwendbaren gesetzlichen Bestimmungen ist der Planteilnehmer berechtigt, alle bis zu dem Termin des Übertritts in den Ruhestand zugeteilte Optionen sofort auszuüben. Übt er die Optionen nicht innerhalb von drei Monaten ab Übertritt in den Ruhestand aus, so verfallen alle zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen. Im Fall des Ablebens oder im Fall des Ausscheidens eines Planteilnehmers wegen Berufsunfähigkeit werden alle bis dahin zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen mit ihrem Wert zu diesem Termin in bar abgerufen. Für den Fall, dass der Wert der Optionen negativ sein sollte, erfolgt keine Abfindung. Für die aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien gilt eine Behaltefrist von 36 Monaten. Jeder Teilnehmer am Aktienoptionsplan ist aber berechtigt, so viele der aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien vor Ablauf der Behaltefrist – aber nicht während der regulären oder im Einzelfall verhängten Handelssperren – zu verkaufen, wie erforderlich ist, damit er oder sie seine oder ihre persönliche Einkommensteuer in Bezug auf die Ausübung der Optionen aus dem Netto-Veräußerungserlös (d.h. abzüglich allfälliger Steuern auf den Veräußerungserlös) entrichten kann. Im Fall des Übertritts in den Ruhestand oder des Ausscheidens infolge Berufsunfähigkeit ist der Planteilnehmer berechtigt, alle aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien nach Übertritt in den Ruhestand oder nach Ausscheiden infolge Berufsunfähigkeit, aber vor Ablauf der Behaltefrist zu veräußern. Alle Optionen sind nicht übertragbar. Im Geschäftsjahr 2020 wurden 0 Stück (VJ: 0 Stück) auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktien an Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und an weitere Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe gewährt. Es gilt eine Behaltefrist von drei Jahren ab Ausübung der Optionen. Es wurden im Geschäftsjahr 2020 10.000 Stück für leitende Angestellte (VJ: 35.000 Stück) ausgeübt. Der Aktienkurs am Tag der Ausübung war EUR 18,1. Der beizulegende Zeitwert der gewährten Optionen wird als Personalaufwand erfasst, wobei die Gegenbuchung im Eigenkapital erfolgt. Der beizulegende Zeitwert wird am Tag der Gewährung bestimmt und über einen Zeitraum verteilt, über den die Mitarbeiter den bedingungslosen Anspruch auf die gewährten Optionen erwerben (Erdienungszeitraum). (49) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aktuell aus fünf (VJ: fünf) von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und drei (VJ: drei) vom Konzernbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Im Geschäftsjahr 2020 bestand der Aufsichtsrat, gewählt von der Hauptversammlung, aus den folgenden Mitgliedern: Mag. Johann Schallert Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Mitglied seit 20. Mai 2015 Dr. Dietmar Kubis Stellvertreter des Vorsitzenden seit 27. Juni 2016 Mitglied seit 10. Februar 1999 Dr. Johannes Strohmayer Mitglied seit 2. Juni 2010 Dr. Andreas Staribacher Mitglied seit 5. Juni 2018 Dipl. Betriebswirtin Claudia Beermann Mitglied seit 19. Juni 2019 69 KONZERNANHANG Im Geschäftsjahr 2020 hat der Konzernbetriebsrat August Enzian, Klaus Kreitschek und Thomas Zwettler als Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt: August Enzian Mitglied seit 27. September 2010 Klaus Kreitschek Mitglied seit 1. Dezember 2019 Thomas Zwettler Mitglied seit 1. Jänner 2015 Die Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für das Berichtsjahr TEUR 123 (VJ: TEUR 151). Die Vorstände der Frauenthal Holding AG sind: Dr. Hannes Winkler Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Dr. Martin Sailer Mitglied seit 25. September 2008 bis 11. Jänner 2021 Mag. Erika Hochrieser Mitglied seit 5. Juni 2018 Dipl.-Ing. Michael Ostermann Mitglied seit 1. Jänner 2021 Im Geschäftsjahr 2020 betragen die Bruttobezüge inklusive Pensionskassenzahlungen und Unfallversicherungsbeiträge für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG TEUR 1.283, davon fixe Vergütung TEUR 1.074, davon variable Vergütung TEUR 175, davon Pensionskassenzahlungen TEUR 30 und davon Versicherungsbeiträge TEUR 4 (VJ: Insgesamt TEUR 1.342, davon fixe Vergütung TEUR 1.061, davon variable Vergütung TEUR 247, davon Pensionskassenzahlungen TEUR 30 und davon Versicherungsbeiträge TEUR 4). In den fixen Vergütungen sind TEUR 429 (VJ: 448) für die Verrechnung des Vorstandsvorsitzenden aus einem Dienstleistungsvertrag mit der Ventana Holding GmbH enthalten. Dem Vorstand wurden so wie im Vorjahr keine Optionen gewährt. Vom Vorstand wurden so wie im Vorjahr keine Optionen, die für die Funktion als Vorstand gewährt wurden, ausgeübt. Für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG betrugen die Zahlungen in die Mitarbeitervorsorgekasse im Geschäftsjahr 2020 TEUR 14 (VJ: TEUR 16). Die Auszahlung der Altersversorgung ist an keine Leistungskriterien gebunden. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche. Die Vorstandsvergütung besteht aus einem fixen Basisgehalt sowie aus einem variablen erfolgsabhängigen Bestandteil von TEUR 0 bis zu maximal TEUR 200 brutto jährlich, welcher sich nach der persönlichen Leistung jedes Vorstandsmitglieds richtet, sofern ein erfolgsabhängiger Bestandteil vereinbart wurde. Dieser variable Anteil setzt sich aus qualitativen und quantitativen Zielvereinbarungen zusammen. Die quantitativen Ziele umfassen Kriterien der Budgeterreichung und der Liquidität. Die qualitativen Ziele sind für einzelne Geschäftsbereiche, für das Gesamtunternehmen sowie Führungs- und Personalentwicklung vereinbart. Die Frauenthal Holding AG hat für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte im Konzern eine „Directors and Officers“ (D&O)- Versicherung abgeschlossen. Die Kosten dafür belaufen sich im Geschäftsjahr 2020 auf TEUR 41 (VJ: TEUR 41). (50) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN ODER PERSONEN Die Ventana Holding GmbH, die EPE European Private Equity S.A. ("EPE S.A.") und Herr Dr. Hannes Winkler kontrollieren gemeinsam (mittelbar und unmittelbar) die Tridelta HEAL Beteiligungsgesellschaft S.A. ("Tridelta S.A."), welche wiederum mittelbar (über die FT Holding GmbH) eine Beteiligung von 5.904.724 Aktien, somit eine Beteiligung im Ausmaß von 62,58 % des Grundkapitals und der Stimmrechte der Frauenthal Holding AG hält (8,30 % des Grundkapitals der Frauenthal Holding AG werden von dieser als eigene Aktien gehalten, 28,92 % befinden sich im Streubesitz, 0,19% werden direkt von der Ventana Holding GmbH gehalten). Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, wird in den Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH, Wien, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen erstellt, miteinbezogen. Weiterführende Informationen zur Beteiligungsstruktur sind auf der Frauenthal Homepage unter Investor Relations abrufbar. Zwischen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe und zu nahestehenden Unternehmen und Personen bestehen Geschäftsbeziehungen im Miet- und Dienstleistungsbereich, deren Gesamtvolumen im Jahr 2020 auf ähnlichem Niveau wie im Vergleichszeitraum liegt. Zwischen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe und nahestehenden Unternehmen sowie Personen bestehen Geschäftsbeziehungen im Miet- und Dienstleistungsbereich, deren Gesamtvolumen im Geschäftsjahr 2020 TEUR 5.148 (VJ: TEUR 4.972) betrug. Gesellschaften der Validus-Gruppe verrechneten Nettomieten in Höhe von TEUR 4.719 (VJ: TEUR 4.524) für Büro-, Gewerbe- und Lagerflächen der SHT Haustechnik GmbH sowie für den Standort am Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, wo sämtliche Konzernbereiche der Frauenthal Holding AG sowie die oberste Leitung der Division Frauenthal Automotive eingemietet sind. Die Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr ist auf Indexanpassungen zurückzuführen. Zusätzlich zu den Nettomieten werden die Betriebskosten weiterbelastet. Die Miethöhe orientiert sich überall an marktüblichen Preisen und wurde einem Fremdvergleich unterzogen, der durch externe Gutachten bestätigt ist. Validus Immobilienholding GmbH samt den ihr zuzurechnenden Tochtergesellschaften steht Dr. Hannes Winkler nahe. Die Vergütung für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Hannes Winkler wurde in Höhe von TEUR 429 (VJ: TEUR 448) von Ventana Holding GmbH an Frauenthal Holding AG verrechnet. Es handelt sich um eine fixe Vergütung, Dr. Winkler hat keinen variablen Remunerationbestandteil im Gegensatz zu den anderen Vorstandsmitgliedern und nimmt nicht am Aktienoptionsprogramm teil. KONZERNANHANG 70 Im Gegenzug verrechneten Unternehmen der Frauenthal-Gruppe für EDV-Dienstleistungen TEUR 9 (VJ: TEUR 9). Des Weiteren wurde im Vorjahr eine Liegenschaft der Frauenthal-Gruppe an eine Gesellschaft der Validus-Gruppe um TEUR 490 verkauft. Dieser Betrag wurde im Geschäftsjahr 2019 als offene Forderung ausgewiesen und im Geschäftsjahr 2020 zur Gänze beglichen. Die oben angeführten Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu fremdüblichen Konditionen getätigt worden. (51) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE NACH DEM BILANZSTICHTAG Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 22. April 2021 gab es keine wesentlichen angabepflichtigen Ereignisse. Der Vorstand der Frauenthal Holding AG hat den Konzernabschluss am 22. April 2021 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Wien, 22. April 2021 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Dipl.-Ing. Michael Ostermann Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 71 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS Abkürzungsverzeichnis ABS Asset-Backed-Securities AFS Available for Sale BIP Bruttoinlandsprodukt BMVG Betriebliches Mitarbeitervorsorgegesetz CDS Credit Default Swap CGU Cash Generating Unit CNY Chinesischer Yuan CZK Tschechische Krone D&O Directors and Officers DCF-Methode Discounted Cash Flow-Methode DBO Defined Benefit Obligation EBIT Earnings Before Interest and Taxes Betriebsergebnis, operatives Ergebnis vor Hinzurechnung von Finanzergebnis und Steuern EBITA Earnings Before Interest, Taxes and Amortisation Betriebsergebnis vor Abzug der Firmenwert-Abschreibung EBITDA Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation Betriebsergebnis vor Abschreibungen = Brutto Cash Flow EDV Elektronische Datenverarbeitung EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz EGT Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ERP Enterprise Resource Planning EU Europäische Union EUR Euro FA Frauenthal Automotive FIFO First-in-First-out FLAC Financial Liabilities measured at Amortised Costs ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 72 FN Firmenbuchnummer GuV Gewinn-und-Verlust-Rechnung HFT Held for Trading HKD Hong-Kong Dollar HR Human Resources IAASB International Auditing and Assurance Standards Board IAS International Accounting Standards IASB International Accounting Standards Board IFAC International Federation of Accountants IFRIC International Financial Reporting Interpretations Committee IFRS International Financial Reporting Standards ISA International Standards on Auditing ISC Installateur Service Center kg Kilogramm LAR Loans and Receivables LKW Lastkraftwagen lt. Laut MEUR Million(en) Euro MSEK Million(en) schwedische Kronen NFZ Nutzfahrzeug NOPAT Net Operating Profit After Tax EBITA - bereinigte Steuern (Pauschalsatz 25 %) NOx Stickoxide OEM Original Equipment Manufacturer p.a. per anno PoC Percentage of Completion ROCE Return on Capital Employed Nettorendite auf das eingesetzte Kapital 73 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ROCE = NOPAT / CE SAP Systemanalyse und Programmentwicklung SEK Schwedische Krone SHT SHT Haustechnik GmbH TEUR Tausend Euro UGB Unternehmensgesetzbuch USD United States Dollar WACC Weighted Average Cost of Capital Durchschnittliche Kapitalkosten, die das Unternehmen für sein Fremd- und Eigenkapital auf den Finanzmärkten zahlen muss ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER 74 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Der Vorstand erklärt, dass der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss des Frauenthal-Konzerns nach bestem Wissen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesamtheit der in die Konsolidierung einbezogenen Unternehmen vermittelt. Ebenso vermittelt der Lagebericht ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Frauenthal-Konzerns und gibt Auskunft über den Geschäftsverlauf und die Auswirkung bestehender bzw. künftiger Risiken auf die Geschäftstätigkeit des Frauenthal- Konzerns. Wien, 22. April 2021 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Dipl.- Ing. Michael Ostermann Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 75 BESTÄTIGUNGSVERMERK ZUM KONZERNABSCHLUSS BESTÄTIGUNGSVERMERK BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben den Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Kon- zerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst ge- treues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2020 sowie der Ertragslage des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB. GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und den öster- reichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der Interna- tional Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum des Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: 1. Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern 2. Impairment Tests CGU Powertrain 1. WERTHALTIGKEIT DER AKTIVEN LATENTEN STEUERN SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN Im Konzern der Frauenthal Holding AG bestehen drei Steuergruppen (eine in Österreich, zwei in Deutschland), in denen wesentliche Teile der bilanzierten aktiven latenten Steuern zu realisieren sind. Nach Saldierung mit passiven Steuerlatenzen gegenüber derselben Steuerbehörde, werden aktive latente Steuern in Höhe von MEUR 14,0 (2019: MEUR 17,6) ausgewiesen, wobei MEUR 13,8 (2019: MEUR 17,0) auf die genannten Steuergruppen entfallen. Darin ent- halten sind MEUR 10,7 (2019: MEUR 12,0) aktive latente Steuern für Verlustvorträge und steuerlich zu verteilende Beteiligungsab- schreibungen, die in den genannten Steuergruppen vorhanden sind. Die Bewertung der aktiven latenten Steuern unterliegt wesentlichen Schätzungen und Ermessensentscheidungen. Die wesentlichen Risiken bestehen in der Schätzung der künftig zur Verfügung stehenden steuerlichen Ergebnisse. Das Management der Frauenthal Holding AG leitet auf Grundlage einer Mittelfristplanung die steuerlichen Ergebnisse ab und hat jene Beträge als werthaltig beurteilt, die in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich verwertet werden können. Die Angaben zu den aktiven latenten Steuern sind im Konzernanhang in den Abschnitten (8) und (23) zu finden. PRÜFERISCHES VORGEHEN Wir haben den Ansatz und die Bewertung der latenten Steuern und die diesbezüglich wesentlichen Annahmen zu den Ertragserwar- tungen beurteilt. Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Realisierbarkeit der geplanten Ergebnisse der einzelnen Konzerngesellschaften. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt. BESTÄTIGUNGSVERMERK ZUM KONZERNABSCHLUSS 76 Die wesentlichen Planungsparameter für die Ergebnisentwicklung der Frauenthal Holding AG und der einzelnen Mitglieder der öster- reichischen und deutschen Steuergruppen wurden verplausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungs- schema nachvollzogen und auf rechnerische Richtigkeit überprüft. Die Überleitung der geplanten unternehmens-rechtlichen Ergebniserwartungen der Frauenthal Holding AG und der Mitglieder der Steuergruppen auf die steuerlichen Ergebnisse in Bezug auf die Berücksichtigung der zwingenden wesentlichen steuerlichen Vorschrif- ten wurde nachvollzogen. Weiters wurde die Einhaltung der Vorschriften zu Saldierungen durch eine Überleitung der Werte aller Einzelgesellschaften auf die Angaben im Konzernabschluss und die Vollständigkeit und Richtigkeit der Anhangsangaben überprüft 2. IMPAIRMENT TESTS CGU POWERTRAIN SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN Für die CGU Powertrain ergaben sich im Jahr 2020 durch COVID-19 Pandemie sowie durch die Schließung des Werks in Rosswein jeweils Triggering Events iSd IAS 36. Aus diesem Grund wurde für die Cash Generating Unit eine Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt. Für die CGU Powertrain ergab sich daraus ein Wertminderungsbedarf iHv MEUR -4,3 im Geschäftsjahr 2020 der zu einer Abschreibung der Sachanlagen führte. Der Impairment-Test zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Vermögenswerte erfordert wesentliche Schätzungen über die zukünftige Entwicklung der Erlöse und Aufwendungen und den daraus resultierenden Zahlungsmittelüberschüssen sowie Annahmen zur Festle- gung des verwendeten Diskontierungszinssatzes (DCF-Methode). Diesen Bewertungen liegen Schätzungen zugrunde, die mit Unsi- cherheit behaftet sind. Für den Abschluss besteht das Risiko einer falschen Bewertung der betroffenen Vermögenswerte. Die Angaben zum Impairment-Test finden sich im Abschnitt 7 des Konzernanhangs. PRÜFERISCHES VORGEHEN Wir haben die Angemessenheit der zukunftsbezogenen Schätzungen und wesentlichen Annahmen sowie der herangezogenen Be- rechnungsmethoden unter Einbeziehung von Bewertungsspezialisten beurteilt. Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Ertragserwartungen der CGU. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die Planungssystematik und den Planungsprozess sowie die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt. Wir haben die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber für die Ergebnis- und Cash Flow-Planung der CGU plausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungsschema nachvollzogen und auf rechnerische Richtigkeit überprüft. Die Angemessenheit der Höhe der Diskontierungszinssätze wurde durch die alternative Ableitung der für die Bestimmung der Diskon- tierungszinssätze maßgeblichen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten („weighted average cost of capital“) auf Basis einer eigenen Peer Group beurteilt. Zur Risikobeurteilung möglicher Abweichungen von Ergebnis- und Cash Flow-Schätzungen sowie Abweichungen von den abgeleiteten durchschnittlichen Kapitalkosten wurden Sensitivitätsrechnungen vorgenommen. SONSTIGE INFORMATIONEN Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informatio- nen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäfts- bericht wird uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben. In Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum des Bestätigungsvermerks des Abschlussprüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von falschen Dar- stellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. 77 BESTÄTIGUNGSVERMERK ZUM KONZERNABSCHLUSS Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fort- führung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwen- den, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigten, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungs- urteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Ab- schlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolo- sen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünf- tigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entschei- dungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Ab- schlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: › Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtü- mern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnach- weise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultieren- des, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstel- lungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. › Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. › Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusam- menhängende Angaben. › Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes, der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Ver-treter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungs- nachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unter- nehmenstätigkeit zur Folge haben. › Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. › Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontroll- system, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unab- hängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünf- tigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungs- BESTÄTIGUNGSVERMERK ZUM KONZERNABSCHLUSS 78 sachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvor- schriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN BERICHT ZUM KONZERNLAGEBERICHT Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichi- schen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zu- treffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt. ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 DER EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 5. Juni 2020 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 4. August 2020 vom Aufsichts- rat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2000 Abschlussprüfer. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsaus- schuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. Wir haben für die geprüfte Gesellschaft und für von dieser beherrschten Unternehmen keine Leistungen, zusätzlich zur Konzernab- schlussprüfung erbracht, die nicht im Konzernabschluss angegeben worden sind. AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Peter Bartos. Wien, am 22. April 2021 BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mag. Peter Bartos Wirtschaftsprüfer ppa. Christoph Leutgeb, MSc (WU) Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten. LAGEBERICHT 80 LAGEBERICHT FRAUENTHAL HOLDING AG 2020 JAHRESABSCHLUSS A. EINLEITUNG (1) DIE FRAUENTHAL HOLDING AG IM ÜBERBLICK Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990 s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich. Die Frauenthal Holding AG ist die Muttergesellschaft von 27 Gesellschaften (2019: 26 Gesellschaften), welche unter der einheitlichen Leitung dieser stehen. Als Holdinggesellschaft der Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsenno- tierter Mischkonzern, umfasst die Frauenthal Holding AG zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Kon- zerngesellschaften beinhaltet zum einen die Division Frauenthal Handel, zum anderen die Division Frauenthal Automo- tive. (2) WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Im Geschäftsjahr 2020 gab es zwei gegensätzliche Entwicklungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen in den beiden Divisionen. Nach einem erwartungsgemäß positiven Start in das Jahr 2020 musste in Österreich die Bau- wirtschaft durch die COVID-19-Pandemie zuerst empfindliche Einbußen hinnehmen. Die Baustellenschließungen in den letzten Märzwochen führten zu hohen Produktionsausfällen im ersten und im zweiten Quartal 2020, insbesondere im März, April und Mai. Für das Gesamtjahr 2020 wurde im Bauwesen mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,5 % gerechnet. Der Einbruch fiel damit jedoch schwächer aus als in anderen Wirtschaftssektoren, die unmittelbar von behördlichen Schließungsmaßnahmen betroffen waren. Auch im europäischen Vergleich erwies sich die österreichische Bauwirtschaft als sehr robust. Nach dem Ende der Einschränkungen durch den ersten Lockdown konnte sich die Bau- wirtschaft einigermaßen schnell erholen. So konnte die Produktionslücke im Bauwesen bereits bis zum Beginn des Sommers geschlossen werden; schon im Juni und Juli 2020 wurden wieder die Produktions- und Beschäftigungsstände des Vorjahres erreicht. Im Herbst verlor die Bauwirtschaft zwar wieder etwas an Fahrt, jedoch war die Bauwirtschaft auch in der zweiten Jahreshälfte 2020 vergleichsweise wenig durch die Pandemie beeinträchtigt. Hingegen wurde der europäische Automobilmarkt von der COVID-19 Krise schwer getroffen. Die Zulassungen im PKW- Markt gingen um -24,5 % zurück, im Nutzfahrzeugmarkt um -19,4 % und im wichtigen Segment der schweren Nutz- fahrzeuge um -28,3 %. Den stärksten Rückgang verzeichneten die südeuropäischen Märkte. Der PKW-Markt in Spanien ging um -32,3%, der NFZ-Markt um -26,1% zurück. In Italien betrugen die Rückgänge -27,9 % (PKW) und -15,1% (NFZ), während sich Deutschland etwas besser mit -19,1 % (PKW) und -14,8 % (NFZ) entwickelt. Im Gesamtjahr 2020 sanken die Zulassungen bei Nutzfahrzeugen in Europa gegenüber 2019 um 511.911 Einheiten auf 2.125.736 Fahrzeuge (-19,4 %). Das für Frauenthal wichtige Segment der schweren Nutzfahrzeuge sank um 92.012 Einheiten auf 233.232 Fahrzeuge (-28,3 %). Im mittelschweren Segment geht das Volumen um -15.723 Einheiten auf 63.356 zurück (-19,9 %). Das volumenmäßig größte Segment der leichten Nutzfahrzeuge sank um 393.697 Einheiten auf 1.793.353 (-18,0 %). Die Entwicklung des für Frauenthal Automotive wichtigsten Einzelkunden, Volvo PKW, verläuft etwas besser als der Gesamtmarkt mit einem Rückgang von -15,6 % in Europa. Der für Frauenthal Automotive zunehmend wichtige chine- sische Markt hat sich relativ rasch erholt und stieg in 2020 um +7,5 %. Die wesentlichen Kunden, vor allem Volvo Cars, entwickelten sich besser als der Gesamtmarkt in China. Der US-Markt spielte für Frauenthal eine noch untergeordnete Rolle. 81 LAGEBERICHT (3) FRAUENTHAL AUTOMOTIVE -29 % UMSATZRÜCKANG, NEUGESCHÄFTE UND RESTRUKTURIERUNG VON POWERTRAIN Im März und April des Geschäftsjahres stellt fast die gesamte europäische Automobilindustrie in Folge eines kurzfristigen Zusammenbruchs der Supply Chain die Produktion für mehrere Wochen ein. Die in vielen Ländern verhängten „Lock- downs“ führen zu Schließungen von Automobilhändlern und Zulassungsstellen. Ab etwa Juni beginnt sich die Produk- tion und der Automobilabsatz wieder langsam zu erholen, um im 4. Quartal wieder ein Niveau auf annährend „Vorkri- senniveau“ zu erreichen. Im Gesamtjahr führt der Markteinbruch zu einem Umsatzrückgang in der Division Frauenthal Automotive von MEUR -93,1 (-28,9 %) gegenüber 2019. Leicht abgefedert wird der Einbruch im europäischen OEM- Geschäft durch den Umsatz im chinesischen Markt (MEUR 16,8). In diesem Markt profitiert Frauenthal von einer attrak- tiven Kundenstruktur. Die Business Unit Powertrain erleidet einen Umsatzrückgang über Niveau des Gesamtmarktes (- 37 %). Damit besteht akuter Bedarf zur Anpassung der Kapazitäten, da selbst bei Erholung des europäischen Automo- bilmarktes ab 2021 das für Powertrain verfügbare Volumen bei weitem nicht ausreicht, um die vorhandenen Kapazitä- ten profitabel auszulasten. Die dafür geeignete und effiziente Maßnahme war die Schließung des relativ kleinen Pro- duktionsstandortes in Roßwein (110 Mitarbeiter), die per Ende des Geschäftsjahres umgesetzt wurde. Die Kosten für einen entsprechenden Sozialplan und sonstige von der Schließung ausgelösten Kosten betragen etwa MEUR 4,5 und sind zur Gänze im Jahresabschluss des Geschäftsjahres berücksichtigt. Diese Maßnahme sowie weitere bedeutende Kostenreduktionen am Standort in Plettenberg (ca 425 Mitarbeiter) bewirken eine deutliche Reduktion der Fixkosten und Verbesserung der Produktivität. In diesem Marktumfeld kann Frauenthal Automotive in der Business Unit Gnotec bedeutendes Neugeschäft mit neuen strategischen, aber auch mit bestehenden Kunden sowohl in Europa als auch in den USA gewinnen. Auch die Business Unit Airtank gewinnt einen großen Auftrag für Druckluftbehälter aus Aluminium in den USA. Diese neuen Geschäfte werden beginnend ab 2022 zu nennenswertem organischem Umsatzwachstum führen. Der neu gegründete Standort von Gnotec in den USA nimmt im Berichtsjahr die Serienbelieferung auf (4) FRAUENTHAL HANDEL MIT UMSATZWACHSTUM In der COVID-19 Krise zeigt sich eine höhere Bereitschaft von Investitionen in private Haushalte, in Sanierung und Erneuerung von Sanitär- und Heizungseinrichtungen. Die Geschäftsentwicklung der Division Frauenthal Handel ist von der Baukonjunktur in Österreich bestimmt. Die gute Baukonjunktur, vor allem in den Bereichen sozialer Wohnbau und gewerblicher Bereich, führt zu einem Umsatzwachstum von 2,5 %. Im Bereich des industriellen Tiefbaus sorgen rück- läufige Industrieinvestitionen für stagnierende Umsätze, vor allem wurden in der Krise viele Großprojekte von öffentli- chen Einrichtungen und Kommunen gestoppt. Die Margenentwicklung entspricht nicht der Umsatzentwicklung, da der Sanitär- und Heizungsmarkt einerseits einem verschärften Verdrängungs- und Preiskampf ausgesetzt und andererseits von Mixverschiebungen in den Sparten gekennzeichnet ist. Diese Marktbedingungen resultieren in einem Umsatz- wachstum von MEUR 15,9 bei rückläufiger Handelsmarge. Trotz des Preiskampfes konnte der Marktanteil der Frauent- hal Handel moderat gesteigert werden. LAGEBERICHT 82 B. ERGEBNISANALYSE (1) UMSATZ Der Umsatz (samt sonstiger betrieblicher Erträge) der Frauenthal Holding AG nach UGB liegt im Geschäftsjahr 2020 mit TEUR 2.537 (Vorjahr: TEUR 5.343) um insgesamt TEUR 2.806 unter dem Vorjahreswert. Dies resultiert hauptsächlich aus geringeren Verrechnungen an Konzerngesellschaften (insbesondere höhere Verrechnung im VJ aufgrund der Eini- gung im Zusammenhang mit einem früheren Unternehmenserwerb). in TEUR 2020 2019 Veränderung Umsatzerlöse und sonstige Erträge 2.537 5.343 -2.806 Personalaufwand -1.527 -2.013 487 Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.772 -3.760 988 EBITDA -1.762 -430 -1.331 Abschreibungen -74 -85 11 Betriebsergebnis (EBIT) -1.835 -515 -1.320 Erträge aus Beteiligungen an verb. Unternehmen 4.920 6.300 -1.380 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge/Aufwendungen -172 -241 69 Finanzergebnis 4.748 6.059 -1.310 Ergebnis vor Steuern 2.913 5.543 -2.630 Steuern vom Einkommen 1.843 1.315 528 Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss 4.756 6.858 -2.102 Zuweisung zu Gewinnrücklagen -4.750 -4.200 -550 Gewinn- / Verlustvortrag aus dem Vorjahr 2.801 142 2.658 Bilanzgewinn 2.807 2.801 6 (2) ERGEBNIS Das Betriebsergebnis (EBIT) der Frauenthal Holding AG liegt mit TEUR -1.835 (Vorjahr: TEUR -515) um TEUR -1.320 unter dem Vorjahreswert, was hauptsächlich aus den bereits erwähnten geringe- ren Verrechnungen an Konzerngesellschaften resultiert. Der Personalaufwand ist um TEUR 487 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dies resultiert aus Erträgen aus dem Akti- enoptionsprogramm iHv TEUR 146, COVID-19 Kurzarbeitsförderungen und Gehaltsverzichten sowie geringeren Prä- mienrückstellungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um TEUR 988 gesunken, dies resultiert aus den bereits erwähnten geringeren Verrechnungen von Rechts- und Beratungsaufwendungen an Konzerngesellschaften im Vergleich zum Vorjahr. Das Finanzergebnis beinhaltet in der Position Erträge aus Beteiligungen eine Dividende der Tochtergesellschaft Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH in Höhe von TEUR 4.920 (Vorjahr: TEUR 4.800) sowie von der Frauenthal Automotive GmbH in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 1.500). Die Steuern vom Einkommen beinhalten Körperschaftssteuern iHv TEUR -175 (2019: TEUR -299), Steueraufwand aus Vorperioden iHv TEUR -296 (2019: TEUR 0), Steuerumlagen der Gesellschaften für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von TEUR 2.188 (2019: TEUR 1.137), die Veränderung der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR -257 (2019: TEUR - 65) sowie die Bildung einer Rückstellung für bereits zugewiesene, jedoch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmit- gliedern in Höhe von TEUR 382 (2019: TEUR 543). Das Jahresergebnis nach Steuern der Frauenthal Holding AG beträgt somit im Jahr 2020 TEUR 4.756 (2019: TEUR 6.858). Die negative Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von TEUR 2.102 ist im Wesentlichen auf niedrigere Dividendenerträgen zurückzuführen. Es wurden TEUR 4.750 (2019: TEUR 4.200) zu den freien Rücklagen zugewiesen. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages iHv TEUR 2.801 (2019: TEUR 142) beträgt der Bilanzgewinn der Frauent- hal Holding AG daher zum 31.12.2020 TEUR 2.807 (Vorjahr: TEUR 2.801). Im Jahr 2020 wurde keine Dividende (2019: TEUR 2.589) ausgeschüttet. 83 LAGEBERICHT (3) VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Die Bilanzsumme der Frauenthal Holding AG steigt geringfügig im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 101.726 auf TEUR 102.326, also um TEUR 600. in TEUR AKTIVA 31.12.2020 31.12.2019 Veränderung Immaterielle Vermögensgegenstände 0 0 0 Sachanlagen 107 156 -50 Finanzanlagen 89.762 89.762 0 Anlagevermögen 89.868 89.918 -50 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3.511 2.672 838 Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 87 146 -59 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 22 19 3 Umlaufvermögen 3.620 2.837 782 Rechnungsabgrenzungen 157 33 124 Aktive latente Steuern 8.681 8.938 -257 Summe AKTIVA 102.326 101.726 600 Die Aktivposten haben sich im Vergleich zum Vorjahr geringfügig verändert. Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus Forderungen aus Steuern gegenüber Gruppenmitgliedern der Steuergruppe. Die aktiven latenten Steuern haben sich um TEUR 257 reduziert. Dazu wird auf Punkt II. 3. des Anhangs verwiesen. in TEUR PASSIVA 31.12.2020 31.12.2019 Veränderung Eingefordertes Grundkapital 9.435 9.435 0 abzgl. Nennbetrag eigener Anteile -783 -793 10 Ausgegebenes Grundkapital 8.651 8.641 10 Kapitalrücklagen 22.566 22.470 96 Optionsrücklage 0 242 -242 Gewinnrücklagen 64.447 59.687 4.760 Bilanzgewinn 2.807 2.801 6 Eigenkapital 98.471 93.841 4.630 Eigenkapitalquote (in %) 96,23% 92,25% 3,98% Steuerrückstellungen 1.672 1.789 -117 Sonstige Rückstellungen 749 964 -215 Rückstellungen 2.421 2.753 -332 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.098 4.374 -3.276 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 60 684 -624 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0 9 -9 Sonstige Verbindlichkeiten 276 65 211 Verbindlichkeiten 1.434 5.133 -3.698 Summe PASSIVA 102.326 101.726 600 Der Anstieg des Eigenkapitals ist vorrangig auf die Erträge aus Beteiligungen für das Geschäftsjahr 2020 sowie auf Veränderungen der Steuern zurückzuführen. Dadurch steigt die Eigenkapitalquote gegenüber dem Vorjahr um 3,98 % von 92,25 % auf 96,23 %. LAGEBERICHT 84 Der Rückgang der Steuerrückstellungen um TEUR 117 ist auf die Reduzierung der Rückstellung für zugewiesene, jedoch noch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern zurückzuführen. Die sonstigen Rückstellungen sind aufgrund von Verbräuchen um TEUR 215 zurückgegangen. Aufgrund der Dividendenerträge im Geschäftsjahr 2020 sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gesunken (im Wesentlichen alle kurzfristig). (4) GELDFLUSSRECHNUNG in TEUR 2020 2019 Ergebnis nach Steuern 4.756 6.858 Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Investitionsbereichs 74 85 Erträge aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Investitionsbereichs -22 -1 Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen -199 -1 Dividendenerträge -4.920 -6.300 Zinserträge und -aufwendungen 172 241 Geldfluss aus dem Ergebnis -139 883 Zunahme/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Ak- tiva -647 145 Zunahme/Abnahme von Rückstellungen -278 -409 Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva -422 121 Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit -1.486 740 Einzahlungen aus Anlagenabgang 22 1 Auszahlungen für Anlagenzugang -24 -69 Einzahlungen aus Beteiligungs- und Zinserträgen 4.920 6.313 Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit 4.917 6.245 Einzahlungen Verkauf eigene Anteile 20 70 Veränderung Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -3.276 -4.197 Auszahlung Dividende 0 -2.589 Auszahlungen für Zinsen und ähnliche Aufwendungen -172 -274 Netto-Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit -3.428 -6.990 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 3 -5 Finanzmittelbestand am Beginn der Periode 19 24 Finanzmittelbestand am Ende der Periode 22 19 Der Posten Geldfluss aus dem Ergebnis weist im Geschäftsjahr 2020 einen Betrag in Höhe von TEUR -139 (2019: TEUR 883) aus, welcher geringere Verrechnungen an Konzerngesellschaften enthält. Der Posten sonstige zahlungsunwirk- same Erträge/Aufwendungen enthält Erträge aus der Auflösungen von Rückstellungen iHv TEUR -54 (2019: TEUR -4). Im Jahr 2020 haben sich im Wesentlichen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um TEUR -624 erhöht bzw. die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ggü. verbundenden Unternehmen um TEUR 838 vermindert, was zu einem Netto- Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit von TEUR -1.486 führt. Resultierend aus Dividendenerträgen hat sich der Posten „Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“ reduziert, da Verbindlichkeiten bedient wurden. Im Jahr 2020 wurde keine Dividende ausgeschüttet. 85 LAGEBERICHT C. ANGABEN GEM. § 243A UGB Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 9.434.990 auf, das sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inha- ber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im glei- chen Umfang beteiligt. Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt per 31. Dezember 2020 783.499 Stück (Vorjahr: 793.499 Stück) und verringert sich durch den Verkauf von eigenen Aktien im Zuge eines Mitarbeiteroptionsprogramms im Ver- gleich zum Vorjahr um 10.000 Stück. Der Anteil der eigenen Aktien beträgt somit 8,30 % (Vorjahr: 8,41 %) des Grundkapitals. Der Streubesitz beträgt 2.728.575 Stück Aktien, somit 28,92 % (Vorjahr: 2.718.575 Stück Aktien, 28,81 %), wobei davon rd. 11,66% auf die MCI Miritz Citrus Ingredients GmbH entfallen. Der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Holding GmbH beträgt 5.922.916 Stück Aktien, somit 62,78 % (Vorjahr: 5.922.916 Stück Aktien, 62,78 %). Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre. Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschrif- ten hinausgehenden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung. Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2016 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Am 20. April 2016 wurde ein weiteres fünfjähriges Aktienoptionsprogramm 2017-2021 für herausragende Leistungen in den Ge- schäftsjahren 2016 bis 2020 im Hinblick auf das auslaufende Aktienoptionsprogramm beschlossen. Einbezogen sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder und weitere ungefähr 10 bis 15 Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe. Der Vorstand wurde in der ordentlichen 28. Hauptversammlung vom 30. Mai 2017 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.717.495,-- durch Ausgabe von bis zu 4.717.495 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptions- plans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Barein- lage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder An- teilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang ste- hender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2017). In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntmachung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterblei- ben. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichts- ratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots. Gemäß der Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde ein konzernweites Risikomanagement- system (RMS) eingerichtet. Risikoquellen werden systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte Strategien im Umgang mit den Risiken festgelegt. Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarnindikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken ergibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management, laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung. Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen Kernelemente das Controlling, Reporting, die interne Revision und die Managementmee- tings auf allen Ebenen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS angepasst. LAGEBERICHT 86 (5) ÜBERBLICK SITUATION COVID-19 KRISE Division Frauenthal Automotive Insgesamt bewältigt Frauental Automotive das „Corona-Jahr“ 2020 in jeder Hinsicht besser als es zu befürchten war. Auf die ab März des Geschäftsjahres mit voller Wucht ausgebrochene Krise hat Frauenthal Automotive rasch mit liqui- ditätssichernden Maßnahmen reagiert: alle Produktionswerke wurden kurzfristig für wenige Wochen geschlossen, um bestmöglich die Kurzarbeitsregelungen zu nutzen, wobei erhebliche Unterschiede in den verschiedenen Ländern in denen Frauenthal Automotive tätig ist bestehen (die effektivsten Kurzarbeitsbestimmungen weist Deutschland auf). Durch den Abbau von Working Capital und Reduktion bzw. Verschieben von Teilen des Investitionsprogramms kann die Liquidität der Division, trotz Rückgangs des Cash Flow aus dem Ergebnis, gesichert werden. In begrenztem Umfang werden mit den Banken Kreditstundungen vereinbart. In der Business Unit Powertrain wird ein Darlehen mit staatlicher Ausfallgarantie beansprucht, um den erwarteten Liquiditätsbedarf bei Anstieg der Produktion und notwendige Produk- tivitätsinvestitionen zu finanzieren. Das befürchtete Ausfallrisiko von Kundenforderungen ist bis zum Berichtszeitpunkt nicht eingetroffen. Allerdings ist aufgrund der staatlichen Unterstützungen und die Änderungen im Insolvenzrecht in vielen Staaten zu erwarten, dass mit zeitlicher Verzögerung zahlreiche Unternehmen der automobilen Zulieferindustrie in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Davon könne auch vereinzelt kleine Kunden von Frauenthal Automotive betroffen sein. Das Management beachtet daher bestehende Lieferlimits sehr genau. Strategisch zeigt sich, dass die OEM Kunden bei der Neuvergabe von Aufträgen die finanzielle Stabilität von Lieferanten insbesondere in der Bewältigung der Corona-Krise als auswahlentscheidenden Faktor immer stärker berücksichtigen. Die bedeutenden Neuaufträge, die im Geschäftsjahr gewonnen werden, sind auch darauf zurückzuführen, dass Frauenthal Automotive von den OEM-Kunden als stabiler und verlässlicher Partner für die Zukunft gesehen wird. Division Frauenthal Handel Die COVID-19 Krise hat in der Division bewirkt, dass es während der von der österreichischen Bundesregierung ver- hängten Maßnahmen mit Lockdowns zu starken Umsatzrückgängen gekommen ist, da durch gesetzliche Anordnungen Schauräumen und teilweisen auch Abholmärkte geschlossen werden mussten. Entsprechend den Maßnahmen der Bun- desregierung zur Förderung von betroffenen Unternehmen und Arbeitnehmern, werden in der Frauenthal Handels- gruppe alle Mittel in Betracht gezogen, die der Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit und der Sicherung der Profi- tabilität dienen. Basierend auf der erstellten Planungsrechnung, unter Berücksichtigung von mehreren Szenarien sind derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken abzusehen. Frauenthal Handel wie auch Frauenthal Automotive ist an allen Standorten mit Corona-Infektionen und Quarantänen von MitarbeiterInnen konfrontiert. Glücklicherweise sind bis zum Berichtszeitpunkt keine schwerwiegenden Krankheits- verläufe vorgefallen. Zeitweise hat die reduzierte Verfügbarkeit von Personal zu einer sehr angespannten Lage im Handel und in der Produktion geführt. Es konnten aber alle Kundenaufträge zeitgerecht ausgeliefert werden. (6) MARKTRISIKO Die COVID-19 Situation traf die Automobilindustrie, vor allem die PKW-Industrie, in einer Phase, die von bisher nie dagewesenen technologischen Veränderungen geprägt war. Die Industrie musste daher sowohl den technologischen Wandel als auch den massiven Volumeneinbruch im Jahr 2020 verkraften und bewältigen. Ab dem vierten Quartal des Berichtsjahres zeichnete sich eine langsame Erholung des europäischen Automobilmarktes ab. Das größte Marktrisiko besteht kurzfristig in Unterbrechungen der Lieferketten oder Personalmangel in den Montagewerken der OEM Kunden (Original Equipment Manufacturer), die durch fortgesetzte Maßnahmen der Pandemiebekämpfung ausgelöst werden könnten. Positiv könnte sich ein im Geschäftsjahr entstandener Investitionsstau, vor allem bei Nutzfahrzeugen, auf die Marktentwicklung auswirken. PKW-Bereich (ca 55 % des Umsatzes von Frauenthal Automotive): • Die Transformation in der Automobilbranche in Verbindung mit der Corona-Krise führte zu Neuevaluierungen der Produktplanungen der OEM’s. Zahlreiche neue Fahrzeugprojekte wurden gestoppt, verschoben oder ver- ändert. Dies bedingt Chancen und Risiken für Frauenthal Automotive, jedenfalls zusätzliche Planungsunsicher- heit. Auch die Verschiebungen im Mix der Antriebssysteme haben für Frauenthal Powertrain Bedeutung. In- wiefern in Summe diese Veränderungen für Frauenthal Automotive positiv oder negativ sind, kann nicht vor- hergesagt werden. • Für Frauenthal Powertrain hat die Entwicklung der Elektromobilität große Relevanz. Die aktuellen Markt- und Technolgietrends in Europa lassen einen starken Anstieg des Volumens an sog. „plug-in Hybrids“ er- warten, d.h. Fahrzeuge die weiterhin einen (kleineren) Verbrennungsmotor haben. 87 LAGEBERICHT Trotz des starken Wachstums ist das absolute Volumen an voll elektrifizierten Fahrzeugen noch relativ ge- ring. Dennoch muss davon ausgegangen werden, dass auf mittlere Sicht der Bedarf an Pleuelstangen und Ausgleichswellen (die Produkte von Frauenthal Powertrain) zurückgehen wird. Vor diesem Hintergrund erar- beitet Frauenthal Powertrain Strategien um durch Gewinn von Anteilen im (schrumpfenden) Markt für Ver- brennungsmotoren, die Erschließung neuer Märkte und der Entwicklung von Produkten, die nicht für den Verbrennungsmotor verwendet werden, Wachstum zu generieren. • Im Geschäftsjahr konnten vor allem im Produktbereich von Gnotec bedeutende Neuaufträge von bestehenden Kunden aber auch mit neuen Kunden gewonnen werden. Der Umsatzanteil dieses Neugeschäftes wird in den nächsten Jahren stark ansteigen. Verzögerungen im Hochfahren neuer Fahrzeugmodelle sind nichts Unge- wöhnliches und führen zu steigender Unsicherheit der Umsatzplanungen in den kommenden Jahren, da das Neugeschäft ein wesentlicher Wachstumstreiber ist. • Der US-Markt und der chinesische Markt gewinnen für Frauenthal Automotive zunehmend an Bedeutung; die Volatilität dieser Märkte ist daher als zusätzlicher Chancen- bzw. Risikofaktor relevant. • Die Krise und die technologische Transformation der Automobilbranche werden voraussichtlich auch erhebli- che Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft der Automobilzulieferer haben. Zahlreiche, vor allem klei- nere Zulieferer, werden in Folge der Krise finanziell instabil; inwiefern eine Marktbereinigung durch Insolven- zen stattfinden wird, hängt vom Verhalten der OEM Kunden ab, die nicht selten Lieferanten finanziell unter- stützen, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten bzw. hohe Verlagerungskosten zu vermeiden. Tendenziell ist aber zu erwarten, dass Frauenthal Automotive als stabiles Unternehmen Marktanteile von kleineren Wett- bewerbern gewinnen wird. Auch die strategisch gute Positionierung, v.a. aufgrund des globalen Footprints, stellt einen Anreiz für die Kunden dar, Geschäft zu Frauenthal Automotive zu verlagern. • Ein weiterer Trend der Branche ist das zunehmende Outsourcing der OEM Kunden, auch im Chassis-Bereich, wo v.a. Gnotec tätig ist. Zulieferer, die sowohl komplexere Komponenten herstellen können als auch Design- und Entwicklungsleistungen anbieten können haben einen Wettbewerbsvorteil. Auch hier weist Frauenthal Automotive eine gute Wettbewerbsfähigkeit auf: Engineering-Kompetenz und Kundennähe sind traditionelle Stärken. Der Entwicklung von Systemfähigkeit und Entwicklungskompetenz sind aber kapazitative Grenzen gesetzt. Sollten OEM Kunden zunehmend Outsourcing-Partner für immer komplexere Strukturen, sowohl für die Entwicklung als auch Produktion, wird Frauenthal Automotive an Grenzen stoßen. Zurzeit sind aber keine diesbezüglichen relevanten Markttrends erkennbar, die für Frauenthal Automotive problematisch wären. NFZ-Bereich (ca 40 % des Umsatzes von Frauenthal Automotive): • Die COVID-19 Situation ist in diesem Segment als Volumenkrise massiven Ausmaßes zu werten, da dieser Bereich vor allem an der Industrieproduktion hängt, die in Folge der schweren Rezession im Jahr 2020 und der Unsicherheit über die Dauer der Erholung einbricht. Im Geschäftsjahr ist das für Frauenthal Automotive sehr wichtige Marktsegment der schweren Nutzfahrzeuge in Europa um -28,3 % zurückgegangen. Sollte sich die Dynamik ähnlicher Marktentwicklungen wie in der Vergangenheit wiederholen, so wird voraussichtlich in 2-3 Jahre das „Vorkrisenmarktniveau“ wieder erreicht werden, da Investitionen in diesem Segment durchaus um 1-2 Jahre verschoben werden können. • Der im Jahr 2020 entstandene „Investitionsstau“ im Markt wird sich daher voraussichtlich bis etwa 2023 auflösen. In diesem Marktsegment besteht ein relevantes Aftermarket-Geschäft (Airtanks), das einen Teil des OEM-Rückganges abfängt. Auch der non-automotive-Bereich (Bahn, Landwirtschaft, Spezialtrailer) leistet ei- nen kleinen Beitrag zur Stabilisierung. Die Exposition von Frauenthal Automotive im Segment der (schweren) NFZ ist rückläufig, ebenso wie die Abhängigkeit von singulären Kunden. • Der Nutzfahrzeugmarkt in Europa wird primär von den Konjunkturerwartungen der Transportunternehmen getrieben, da die Industrieproduktion wesentlich die Nachfrage nach Transportleistungen insbesondere im Segment der schweren Nutzfahrzeuge bestimmt. Außerdem beeinflussen die Finanzierungsmöglichkeiten der Transportunternehmen die Nachfrage. Die branchentypisch geringe Eigenkapitalausstattung und dadurch ein- geschränkte Finanzierungsmöglichkeiten bewirken ein sehr vorsichtiges Investitionsverhalten. Aufgrund der hohen globalen Arbeitsteilung in der Automobilindustrie ist diese Branche besonders dem Risiko von vorüber- gehenden Versorgungsengpässen ausgesetzt. In der Vergangenheit gab es mehrere Vorfälle, die zu kurzfristi- gen Unterbrechungen von Lieferketten geführt haben, die jedoch von der Industrie meist sehr rasch gelöst wurden. (Auf die speziellen Risiken von Versorgungsengpässen durch Maßnahmen in der Corona-Krise wird obenstehend hingewiesen.) LAGEBERICHT 88 Bei der Versorgung mit Vormaterial (Stahl), sind im Geschäftsjahr temporäre Engpässe aufgetreten. Einige Stahlliefe- ranten reduzierten krisenbedingt ihre Kapazitäten. Frauenthal Automotive konnte Produktionsunterbrechungen ver- meiden, mit vorübergehend steigenden Stahlpreisen muss aber gerechnet werden, insbesondere falls die Markterho- lung stärker ausfallen sollte. Schwankende Stahlpreise werden überwiegend an die Kunden weitergegeben, allerdings mit Zeitverzögerung. Aus Gründen der Versorgungssicherheit, aber auch aus Wettbewerbsgründen wird bei Frauenthal die Lieferantenbasis, insbesondere bei den Stahllieferanten, kontinuierlich ausgeweitet. Die COVID-19-Krise stellte die Division Frauenthal Handel zu Beginn der Krise vor sehr große Herausforderungen, da die Auswirkungen absolut nicht abschätzbar waren, so wurden laufend verschiedenste Szenarien berechnet. In allen Szenarien waren aber nie bestandsgefährdende Risiken zu erkennen. Zur Minimierung möglicher Ergebnisrückgänge, der durch COVID-19 ausgelösten Restriktionen, wurden sämtliche Möglichkeiten der staatlichen Förderungen und üb- lichen betriebswirtschaftlichen Optionen evaluiert. Diese reichten von Förderungen, Stundungsoptionen für Steuern und Abgaben, Kurzarbeitszeitmodellen über Kosteneinsparungen bis hin zu Investitionskürzungen. Ganz wesentlich war, zu jedem Zeitpunkt genug liquide Mittel zur Verfügung zu haben, um dem Umsatzrückgang entgegenzuwirken. Konfrontiert war man aufgrund der gesetzlichen Vorgaben mit Schließungen von Schauräumen und Abholmärkten. Eine finanzielle langfristige Absicherung bzw. Refinanzierung folgte im Juni 2020. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes mit dem Bereich Sanitär- und Heizungs- großhandel mit einem leichten Zeitversatz direkt von der Baukonjunktur ab. Nach dem ersten Lockdown konnte sich die Bauwirtschaft einigermaßen schnell erholen. So konnten die Produktionslücken im Bauwesen bereits bis zum Beginn des Sommers geschlossen werden. Daher kam es insbesondere in den Monaten März bis Mai zu Umsatzrückgängen, wobei dann die Umsätze insbesondere im Herbst wieder stark angestiegen sind. Trotz der grundsätzlich positiven Marktentwicklung zu Ende 2020, die allerdings vom Wachstum des großvolumigen Objektgeschäfts getrieben war, hat ein aggressiver Preiswettbewerb dominiert. Die Wettbewerbslandschaft ist durch den Aufbau erheblicher Logistikkapazitäten mehrerer Wettbewerber gekennzeichnet; der entsprechende Auslastungs- druck bei stagnierendem Markt bewirkt teilweise extreme Preisstellungen im Markt. Die Marke Kontinentale ist ein Fachhandelsunternehmen für Armaturen- und Rohrleitungstechnik insbesondere für Anwendungen im Bereich Infrastruktur (Gas, Wasser, Kanal, Straße). Der Erfolg in diesem Geschäftsbereich ist von der Investitionsbereitschaft der Kommunen und Kommunalbetriebe sowie vom Investitionsbedarf der Industrie abhängig. Aufgrund der COVID-19-Krise war die Investitionsbereitschaft jedoch sehr gering und blieb auch bis Jahresende unter den Erwartungen. Insbesondere Kommunen haben Projekte in der Pandemie gestoppt und wurden bis Jahresende und bis Anfang des Jahres 2021 nicht wieder aufgenommen. Großprojekte im Tiefbaubereich können kurzfristige Impulse setzen, jedoch ist langfristig nur mit geringen Wachstums- raten zu rechnen. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung von Vertrieb und Einkauf. Der Vorstand wird laufend über die Marktentwicklung informiert. (7) KUNDENRISIKO Bei den Herstellern von PKWs und Nutzfahrzeugen handelt es sich um sehr große, international tätige Unternehmen. Zum Berichtszeitpunkt sind keine Entwicklungen erkennbar, die Zahlungsausfälle der großen OEM-Kunden oder ande- rer großer Tier 1 Kunden erwarten lassen. Frauenthal Automotive beliefert auch einige kleinere Tier 1 – Lieferanten, bei denen Zahlungsausfälle auftreten können. Diese Kunden machen einen untergeordneten Anteil des Geschäftsvolumens aus und es bestehen Maßnahmen zur Begrenzung dieses Risikos. Die regelmäßig auftretenden Zahlungsverzögerungen bei kleineren Forderungsbeträgen konnten in der Vergangenheit immer einvernehmlich mit dem Kunden gelöst werden. Für einen Großteil der Kunden besteht im Rahmen von Factoring-Verträgen eine Kreditausfallversicherung. Insgesamt ist das Risiko von Forderungsausfällen bei Frauenthal Automotive gering, Schadensfälle im Bereich mehrerer EUR 100.000 können nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Die Situation wird aufgrund der Marktentwicklung im Ge- schäftsjahr mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt. Im Geschäftsjahr sind bei Frauenthal Automotive keine relevanten Zahlungsausfälle aufgetreten. Die Produktion der OEM’S setzt das Funktionieren der gesamten Zulieferkette voraus. Solange COVID-19 Maßnahmen die Verfügbarkeit von Personal gefährden und/oder Transportprobleme verursachen ist das Risiko, dass es zu Produkti- onsunterbrechungen bei einzelnen Kunden kommt, weil Lieferanten ausfallen, hoch. Die Auswirkungen für Frauenthal Automotive sind aufgrund der großen Kundenanzahl gemildert, sofern keine Großlieferanten für die gesamte Industrie ausfallen sollten. Frauenthal Automotive muss lieferfähig bleiben, weil ansonsten hohe Vertragsstrafen drohen. 89 LAGEBERICHT Frauenthal Automotive arbeitet mit einem Großteil der Kunden langjährig zusammen; dies umfasst auch die Mitarbeit an Produkt- und Modelländerungen. Trotzdem erhöhen die Globalisierungsstrategie der OEM-Kunden und die Zollpo- litik einiger Exportmärkte (z.B. Brasilien, USA, China) das Risiko von Produktionsverlagerungen außerhalb Europas und steigern das Risiko, dass der Wettbewerb durch außereuropäische Lieferanten zunimmt. Darüber hinaus kann die Globalisierungsstrategie für Frauenthal Automotive zur Kundenforderung einer weltweiten Präsenz führen, um die Stellung als Lieferanten bei einzelnen Kunden aufrecht zu erhalten bzw. um neue Kunden zu gewinnen. Mit den Standorten in Kunshan (China) und Orangeburg (SC; USA) ist Frauenthal Automotive gut aufgestellt, um die Local Content – Erfordernisse der Kunden abzudecken. Im Bereich der Produktion von Fahrzeugkomponenten wie Druckluftbehälter, Schweiß-, Stanz- und Umformteilen und Pleuelstangen werden üblicherweise ein- oder mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditi- onen definieren, aber keine verbindlichen Liefermengen für den Gesamtzeitraum festlegen, da diese von der Markt- nachfrage abhängen. In der Regel schließen die Kunden keine sogenannten „Single-Source-Verträge“ ab. Dies bedeu- tet, dass aus vertraglicher Sicht Kunden ihre Bestellungen in bestimmten, begrenzten Bandbreiten zu Wettbewerbern verlagern können. Faktisch ist es jedoch meist so, dass aus ökonomischen und technischen Gründen für einen Großteil der Teilenummern Frauenthal der einzige Lieferant ist und die Kunden kurz- bis mittelfristig keine Alternativlieferanten für einzelne Produkte haben. Der Abschluss und die Verlängerung von solchen Verträgen hängen von der Wettbe- werbsfähigkeit des Zulieferers ab. Die Kundenentscheidungen werden dabei primär durch die Preise und die Fähigkeit, durch kontinuierliche Produktivitätsverbesserungen auch Kostensenkungen an die Kunden weiterzugeben, bestimmt. Darüber hinaus spielen Lieferfähigkeit, Produktqualität, Zuverlässigkeit und technische Kompetenz bei Neuentwicklun- gen eine Rolle. Im Produktbereich der Business Unit Gnotec bestehen überwiegend Aufträge für den gesamten Pro- duktlebenszyklus der Fahrzeugmodelle bzw. Plattformen des Kunden, sodass die Prognose der Umsatzentwicklung eine höhere Verlässlichkeit aufweist als in den anderen Produktbereichen. In allen Produktbereichen konnten im Geschäftsjahr Aufträge für Neugeschäft, aber auch wichtige Folgeaufträge ge- wonnen werden. Dies betrifft den europäischen, chinesischen und den US-Markt. Vor allem für den US-Markt sind im Geschäftsjahr durch den Gewinn von zwei bedeutenden Aufträgen die Grundlagen für die Entwicklung des Standortes in Orangeburg geschaffen. Zwischen der Auftragserteilung, die in der Entwicklungsphase eines PKW- oder LKW-Modells erfolgt, und dem Produk- tionsanlauf kann ein Zeitraum von mehreren Jahren liegen, in dem Kapital in Werkzeugen, Anlagevermögen oder Si- cherheitsbeständen gebunden sein kann. Frauenthal ist daher dem Risiko von Verzögerungen im Entwicklungs- und Markteinführungsprozess der Kunden und nicht erreichten Vertriebszielen ausgesetzt. Diese Risiken werden durch ge- naues Monitoring der Kunden und durch entsprechende Zahlungsziele mit Werkzeug- und Maschinenlieferanten sowie Finanzierungslösungen im Anlagebereich abgemildert. In der Business Unit Gnotec wird insbesondere seitens der Kunden des chinesischen Standortes gefordert, dass Gnotec in Zukunft die Werkzeuge (v.a. Pressformen und Stanzwerkzeuge für die einzelnen Produkte) über den Verkaufspreis verrechnet und nicht wie bisher in Europa üblich zur Gänze bei Produktionsbeginn. Dieses Abrechnungsmodell (SOT „Supplier Owned Tooling“) ist zwar profitabel, könnte aber einen Anstieg des zu finanzierenden Working Capital ver- ursachen. Im Falle von unerwarteten Absatzeinbrüchen oder vertragswidrigem Verhalten der Kunden, könnte auch die vollständige Amortisation der Werkzeuge über den Verkaufspreis gefährdet sein. Das beschriebene potenzielle Risiko wird durch die Vereinbarung hoher Preisaufschläge für die Werkzeugkosten begrenzt. Weiters wird dieses Modell nur mit Kunden praktiziert, zu denen eine strategisch starke Beziehung mit wechselseitigen Abhängigkeiten besteht. Es bestehen ausreichende Finanzierungslinien zur Umsetzung dieses Modells, dem sich Gnotec aufgrund der Wettbe- werbssituation nicht gänzlich entziehen kann. Die bedeutendsten Risiken in den Kundenbeziehungen ergeben sich aus dem Markteintritt neuer Wettbewerber, die es den Kunden erlauben, Preisdruck auszuüben. Obwohl die Kunden kurzfristig nur in Ausnahmefällen Volumen an Wett- bewerber verlagern können, kann sich Frauenthal Automotive dem kontinuierlichen Preisdruck der Kunden kaum ent- ziehen, da die Ertragskraft der Fahrzeughersteller maßgeblich von den Einkaufspreisen und somit auch dem Preisdruck, den sie auf die Lieferanten ausüben können, bestimmt ist. Um zu verhindern, dass OEM-Kunden aktiv Alternativliefe- ranten zu Frauenthal Automotive entwickeln, sind kontinuierliche Preissenkungen, und daher kontinuierliche Produkti- vitätsverbesserungen ein Kernelement des Geschäftsmodells. Der Fokus der Investitionen liegt daher auf produktivitäts- steigernde Maßnahmen, die meist mit der Automatisierung von Produktionsprozessen erreicht werden. LAGEBERICHT 90 Der Sanitär- und Heizungsgroßhandel ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installationsbranche, aber auch von größeren Abnehmern wie Baumärkten, Bauträgern, öffentlichen Einrichtungen und Kommunen. Private Endabneh- mer werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind kompetitive Einkaufspreise und Einkaufsbe- dingungen für das Handelssortiment, die logistische Leistungsfähigkeit bei Warenverfügbarkeit und Zustellung sowie die Vorfinanzierungs-funktion durch den Großhändler. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; allerdings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, logisti- sche Verlässlichkeit, Finanzierung, technische Betreuung, Schnittstellenanbindung, Eigenmarken etc.) der Preis nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs mit diesen Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der lo- gistischen Leistungsfähigkeit ist die Division Frauenthal Handel im Wettbewerb sehr gut positioniert und für viele Kun- den bevorzugter Lieferant. Die Kunden sind überwiegend Gewerbetreibende mit den für die Installationsbranche und für kleine Unternehmens- größen charakteristischen Zahlungsrisiken. Eine Analyse von Europas Gläubigerschutzorganisation Creditreform hat ge- zeigt, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen im Jahr 2020 auf ein Rekordniveau gesunken ist, und auch Privatinsolvenzen gab es so wenig wie zuletzt im Jahr 2006. Wir gehen jedoch davon aus, dass die große Insolvenzwelle im Jahr 2021 bevorsteht, spätestens dann, wenn staatliche Unterstützungen und Stundungen nachlassen. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditli- mits werden laufend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Wa- renkreditversicherungen deutlich gemindert. (8) PERSONALBESCHAFFUNGSRISIKEN Die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19 Situation führen an einigen Standorten von Frauenthal Automotive zu vorübergehenden Personalengpässen (meist bedingt durch Quarantänemaßnahmen). Besonders betroffen sind die Standorte Čadca (Slowakei) und Hustopeče (Tschechien). Auch die schwedischen Standorte sind, wenn auch in gerin- gerem Ausmaß, betroffen. Durch den Einsatz von Leiharbeitern, Zusatzschichten und Sonderfrachten kann die Kunden- belieferung jederzeit sichergestellt werden. Diese Maßnahmen verursachen allerdings Zusatzkosten. Abgesehen von der temporären Krisensituation ist der Personalmarkt in Tschechien und der Slowakei aufgrund des starken Wachstums der Automobilindustrie in den CEE-Ländern (sowohl in OEM Standorten als auch in der Zulieferin- dustrie) aus Arbeitgebersicht ungünstig. Eine zunehmende Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte ist prognostizierbar. Die Folgen dieser Entwicklung sind einerseits Lohnkostensteigerungen deutlich über den Produktivitätssteigerungen und zunehmende Risiken von Produktionsausfällen. Vor diesem Hintergrund werden Gegenmaßnahmen ergriffen, die einerseits die Attraktivität von Frauenthal Automotive als Arbeitgeber steigern und andererseits den Bedarf an Arbeits- kräften durch Investitionen in Automatisierungsmaßnahmen reduzieren. Diese Maßnahmen zeigen im Berichtsjahr be- reits Wirkung. Schließlich stellt sich strategisch die Frage der Standortpolitik. (9) UMWELTRISIKEN Die Unternehmen von Frauenthal Automotive erfüllen alle umweltrelevanten Auflagen, gesetzlichen Bestimmungen, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden über alle Umwelt-, Gesundheits- und Si- cherheitsbelange umfassend informiert und geschult. Die Standorte von Frauenthal Automotive sind industrielle, metallverarbeitende Betriebe, die auch teilweise thermische Verfahren (Härten, Warmformung, Schweißen) in der Fertigung einsetzen. Daraus ergeben sich generell Risiken aus den Abfällen und Abwässern dieser Betriebe. Einige Standorte befinden sich auf Liegenschaften, die schon seit vielen Jahrzehnten als Industriestandorte genutzt werden. Die daraus resultierende Kontamination von Böden verursacht in der Regel kein Umweltrisiko so lange keine Emissionen auftreten oder die umweltrelevanten Auflagen verändert werden. Für einige Standorte liegen Berichte aus einer Umwelt Due Diligence vor. Dem Management sind potenzielle Umweltrisiken bekannt und es werden daher die geeigneten Maßnahmen zur Minimierung von Umweltrisiken getroffen. 91 LAGEBERICHT Generell hat sich nach dem Verkauf der Business Units „Stahlfedern“ (im Jahr 2014) und „U-Bolts“ (im Jahr 2018) das Risiko von Umweltschäden für die Frauenthal-Gruppe reduziert. Die von Frauenthal Automotive aktuell betriebenen Standorte weisen aufgrund der Produktionsprozesse ein geringeres Umweltrisiko auf. Aus den Kaufverträgen für die verkaufte Business Unit U-Bolts bestehen Umweltrisiken aufgrund der den Käufern gewährten Garantien. Diese sind betraglich und zeitlich limitiert. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung gibt es keine Hinweise, dass diese Garantien in Anspruch genommen werden könnten. Der Großteil der aus früheren Unternehmensverkäufen bestehenden Garantien endete mit Ablauf der Garantiefrist am 31. Dezember 2019. Die Division Frauenthal Handel ist im Handel von Sanitär, Heizungs- und Installationsprodukten und seit 2020 auch im Handel von Elektromaterial tätig. Die Gruppe verfügt über eine österreichweite Vertriebs- und Logistikinfrastruktur so- wie einen eigenen Fuhrpark. Das Lagersortiment beinhaltet 38.000 überwiegend technische Artikel. Im Sortiment sind keine gefährlichen Güter mit potenzieller Belastung für die Umwelt enthalten. Es gibt sowohl im Sanitär- als auch Heizungssegment ein breites Handelssortiment an Artikeln die besonders umwelt-, energie- oder ressourcenschonend sind. Es sind diesbezüglich keine Umweltrisken bekannt. An einigen Logistik-Standorten von Frauenthal Handel beste- hen Umweltrisiken in Form von Lärmemissionen, die zu einer Einschränkung der Betriebszeiten führen. Für alle bekannten Risiken sind „Risk Owner“ definiert, die für das Management der Risiken zuständig sind. Über die Entwicklung der Risiken wird sowohl in den regelmäßigen Risikoberichten als auch in monatlichen Management Repor- tings berichtet. Falls es Vorkommnisse gibt, die eine Änderung im Risikomanagement erfordern könnten, wird dies von den „Risk Owners“ an die jeweilige Geschäftsführung und im Falle von bedeutenden Ereignissen an den Vorstand berichtet. (10) BETRIEBLICHE RISIKEN Die COVID-19 Situation erfordert für einen noch nicht vorhersehbaren Zeitraum die Einrichtung von Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen in den Betrieben. Neben der Nutzung von Homeoffice in bestmöglichem Umfang werden entsprechend gesetzlicher Vorgaben alle Schutzmaßnahmen umgesetzt. Dies kann in einzelnen Bereichen zu Produktivitätsverlusten führen. Der hohe Automatisierungsgrad begrenzt dieses Risiko. Schmiedeteile (Pleuelstangen, Ausgleichswellen), Bremsdruckbehälter und Karosserieteile werden durch Erwärmung von Stahl, Umformprozesse (Schmiedehämmer, Pressen, Stanzen), teilweise Schweißen und anschließender Oberflä- chenbehandlung erzeugt. Schmiede-, Schweiß-, Stanz- und Umformteile werden meist in hochautomatisierten Produk- tionsprozessen hergestellt. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisiken und Sicherheitsrisiken. Im Berichts- jahr waren diesbezüglich keine signifikanten Vorfälle zu verzeichnen. Der Optimierung der Sicherheit in der Produktion wird über die gesetzlich erforderlichen Standards hinaus ein hoher Stellenwert eingeräumt. Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Abschluss von Versicherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. Im Straßeneinsatz von Fahrzeugkomponenten können Qualitätsmängel in seltenen Fällen zu Materialbrüchen, undich- ten Bremssystemen oder frühzeitiger Korrosion führen. Ein umfassendes Qualitätssystem, das laufend intern und extern auditiert wird, verringert die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts. Gleichzeitig sind für mögliche Schäden aus Produkthaftung und Rückrufmaßnahmen Versicherungen abgeschlossen worden. Die Versicherungssummen werden als ausreichend eingeschätzt. Nicht versichert sind Gewährleistungskosten (Austausch fehlerhafter Produkte); diese können im Extremfall zu sehr hohen Ergebnisbelastungen führen. Im Berichtsjahr gibt es diesbezüglich keine nennenswerten Vorfälle. In der Division Frauenthal Handel wurde Anfang 2020 die unternehmenseigene MitarbeiterInnen-App „BOXENFUNK“ eingeführt. Dieses Instrument wurde noch vor der COVID-19-Krise implementiert, welches folglich vor allem bei Aus- bruch der Corona-Pandemie ein essenzielles Tool war, um MitarbeiterInnen stets zeitnah über aktuelle Maßnahmen zu informieren. Alle MitarbeiterInnen nicht nur am PC-Arbeitsplatz, sondern insbesondere über alle mobilen Endgeräte werden damit erreicht und können auch untereinander kommunizieren. Damit ist gewährleistet, dass wichtige Infor- mationen in Echtzeit die gesamte Belegschaft erreichen - ergänzt durch Nachschlagebibliotheken, Umfragen und vieles mehr vor allem auch sozialen Zusammenhalt trotz räumlicher Distanz nicht nur zu erhalten, sondern sogar zu verstärken. Die Strategie, mit der die Division Frauenthal Handel der Corona-Pandemie begegnet, ist und war davon geprägt, auf rasch wechselnde Rahmenbedingungen jeweils sofort zu reagieren und in vielem durch vorausschauendes, proaktives Krisenmanagement Behörden und öffentlichen Einrichtungen jeweils mehrere Schritte voraus zu sein. LAGEBERICHT 92 Über alle verfügbaren Kommunikationskanäle und insbesondere über BOXENFUNK wurde und wird laufend informiert. Von ersten Anzeichen der sich verbreitenden Pandemie im Februar über die betrieblichen Sicherheitsvorkehrungen, Details zu den behördlich angeordneten Schließungen von Betriebsstätten, alles rund um das Thema Kurzarbeit bis zu Infektionsvorkommen im Unternehmen wurde anfangs in täglichen (!) Videobotschaften des Managements informiert, später mehrmals wöchentlich, woraus sich schließlich entwickelt hat, dass nunmehr eine Nachricht des Managements jeden Freitag zu einer permanenten Einrichtung geworden ist. Neben der konsequenten Einhaltung aller behördlichen Vorgaben hat die Unternehmensgruppe eine Vielzahl an Eigen- initiativen gesetzt, um MitarbeiterInnen zu schützen und den Geschäftsbetrieb bestmöglich abzusichern. Maßnahmen, die in vielen anderen Unternehmen erst wesentlich später eingeführt wurden, waren in der Division Frauenthal Handel bereits sehr früh etabliert. Aushänge, Abstandsmarkierungen, Masken-Tragen, Desinfektionsspender, Trennwände aber auch verdünnte Anwesenheiten durch Wechseldienst, Tele-Arbeit und nicht zuletzt die Einführung eines elektronischen Abstands-Warn-Systems für alle 500 MitarbeiterInnen der stationären Logistik, das akustische und optische Warnsignale abgibt, sobald zwei Personen einen definierten Mindestabstand unterschreiten und im Fall einer gemeldeten Infektion eine sofortige Auswertung kritischer Nahkontakte der letzten Tage erlaubt. Bereits seit August 2020 werden im Betrieb sowohl PCR-Gurgeltests als auch Antigen-Abstrich-Tests eingesetzt. Als "first mover" fand man diesbezüglich auch Resonanz in zahlreichen Medienberichten, etwa auch in der ORF-Sendung "Report". Seit Ausbruch der Pandemie bis Jahresende 2020 wurden etwa 4 % aller Beschäftigten positiv auf das Corona-Virus getestet, wobei die gesetzten Maßnahmen zusammen mit einer konsequenten Kontakt-Rückverfolgung im Unternehmen sichern konnten, dass es in keinem einzigen dieser Fälle zu einer Ausbreitung im Betrieb gekommen ist. Für die Ertragskraft der Frauenthal Handel sind kompetitive Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lieferanten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und können daher nicht substituiert werden. Gleichzeitig ist die Frauenthal Handel Gruppe aufgrund des größten und österreichweiten Vertriebs- und Logistiknetzwerks der wesentliche Partner in der Branche. Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Top-Managements. Aufgrund der Marktstruktur ist Frauenthal Handel bestens aufgestellt. Die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH sichert die Position ge- genüber den Herstellern von Sanitär- und Heizungsprodukten zusätzlich ab. Im Bereich „Category Management“ wurde die Koordination zwischen den Funktionen von Einkauf, Verkauf, Produkt- management und Disposition deutlich verbessert und ein neues Prognosesystem zur weiteren Optimierung der Bestell- mengen und damit des Lagerbestandes bei gleichzeitiger Erhöhung der Verfügbarkeit eingeführt. Die Sicherheit der IT-Systeme, insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen, wird regelmäßig intern überprüft. Aufgrund der zunehmenden internen und externen Vernetzung sind die Risiken in diesem Bereich steigend. Entsprechend werden auch Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzes vor unberechtigten Systemzugriffen ver- stärkt. Darüber wird auch regelmäßig dem Prüfungsausschuss berichtet. (11) VERSORGUNGSRISIKO Die COVID-19 Situation erhöht das Risiko des Ausfalls von Lieferanten, sei es durch Insolvenzen oder betriebliche Stö- rungen. Dies kann kurzfristig zu Produktionsunterbrechungen führen. Da die wesentlichen Lieferanten große Stahlkon- zerne sind und in der Regel für alle Materialien mehrere Alternativlieferanten zur Verfügung stehen, ist dieses erhöhte Versorgungsrisiko temporär begrenzt. Die Verfügbarkeit von Stahl wird bei allen Produkten durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Die Vormateria- lien der Produktion bestehen überwiegend aus Commodities, für die es weltweit zahlreiche Lieferanten gibt. Es beste- hen im Falle möglicher Rohstoffverknappung und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialien Versorgungs- risiken. Preisveränderungen bei Stahl werden durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden auf die Verkaufs- preise abgewälzt, wobei es unterschiedliche Preisanpassungsintervalle gibt, sodass bei rasch steigenden oder sinkenden Stahlpreisen vorübergehend Nach- bzw. Vorteile gegenüber den kalkulierten Margen entstehen. Diese Effekte neutra- lisieren sich erfahrungsgemäß in einem mehrjährigen Betrachtungszeitraum. Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien nimmt jede Business Unit selbst wahr. Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage von Frauenthal Automotive, da Energiepreisschwankungen nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Teilweise bestehen Sicherungsgeschäfte für den Strombezug. 93 LAGEBERICHT Im energieintensivsten Bereich (Frauenthal Powertrain) führen Erhöhungen der Stromtarife und Netzentgelte zu erheb- lichen Kostensteigerungen, die nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Preisverhandlungen mit den Kunden kann begrenzt gegengesteuert werden. Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Energie sind möglich. Für alle relevanten Vormaterialien gibt es mehrere Lieferanten, allerdings kann es beispielsweise bei technischen Betriebsstörungen bei einzelnen Großlieferanten zu kurz- fristigen Engpässen kommen. Es bestehen aber keine strategischen Abhängigkeiten. (12) EEG-UMLAGE POWERTRAIN Aufgrund eines Formalfehlers bei der durch einen renommierten Berater vorbereiteten Antragstellung wurde die EEG- Förderung (Begrenzung der Energiekosten) für die Frauenthal Powertrain GmbH im Jahr 2018 versagt. Gegen den Bescheid wurde berufen. Die Berufung wurde von der Behörde zurückgewiesen, womit der gerichtliche Berufungsweg beschritten werden muss. Knapp 50 % des Schadens konnte durch Inanspruchnahme der Haftpflichtdeckung des Be- raters geltend gemacht werden. Das Management erwartet mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 %, dass eine vollständige Rückerstattung der Subvention für 2018 erfolgen wird, allerdings erst in mehreren Jahren, da voraussicht- lich der volle Instanzenweg im gerichtlichen Berufungsverfahren beschritten werden muss. (13) FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN In der COVID-19-Krise kam es zu Liquiditätsbelastungen in allen Standorten und zu erhöhten Finanzierungsbedarfen. Es wurde sehr aktives Working Capital Management betrieben, Stundungen von Abgaben, Kredittilgungen in Anspruch genommen sowie ein staatlich garantierter Kredit in Deutschland für die Business Unit Powertrain aufgenommen. Teil- weise kam es vor allem in Frauenthal Automotive Standorten zu Verschlechterungen der Covenants relevanter Kenn- größen in den Kreditverträgen. Es gab aber zu jedem Zeitpunkt eine offene und konstruktive Zusammenarbeit mit den langjährigen Bankpartnern, welche für bestmögliche Transparenz sorgte. Zum Berichtszeitpunkt wurde allen Kredittil- gungen und Stundungen von Abgaben, Steuern nachgekommen und es gibt zum Berichtszeitpunkt keine Covenants Brüche (vereinzelt wurden Covenants ausgesetzt). Im Juni 2020 wurde die gesamte Division Handel langfristig auf wei- tere fünf Jahre refinanziert. Die Finanzierung enthält eine endfällige (MEUR 13) sowie eine tilgende Tranche (MEUR 20) sowie eine Betriebsmittellinie über MEUR 35. Des Weiteren wurde eine COVID-Sicherheitslinie in Höhe von MEUR 30 für ein Jahr abgeschlossen. Diese wurde während der COVID-19-Krise im Geschäftsjahr 2020 nie in Anspruch genom- men. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österrei- chischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von österreichischen Banken auf Business Unit Ebene der Division Frauenthal Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene Business Unit Gnotec gesichert. Der chinesische Produktionsstandort in China (Kunshan, Nahe Shanghai) der Business Unit Gnotec hat alle seine Betriebsmittellinien bei lokalen chinesischen Banken um ein weiteres Jahr verlängert. Von Gnotec Kunshan werden hauptsächlich chinesische Produktionswerke eines europäischen PKW-Herstellers sowie ein großer chinesischer Automobilhersteller beliefert. Wegen des Produktportfolios (Umformteile und Schweißbaugrup- pen) sind hohe Vorfinanzierungen vor allem für Presswerkzeuge und Maschinen erforderlich. Die Finanzierung des Standorts wird durch lokale Finanzierungen (Anlageleasing), durch lokale Betriebsmittellinien mit chinesischen Banken und durch Darlehen der schwedischen Muttergesellschaft Gnotec AB gedeckt. Alle Kredite der Frauenthal-Gruppe sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working Capital Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien zur Verfügung. Der Liquiditätsbedarf, die Überwachung der Einhaltung der Covenants und die Verhandlung von Anpassungen der Verein- barungen mit den Banken an die aktuellen Bedürfnisse werden im Rahmen der Treasury-Funktion von der Holding gesteuert und detailliert überwacht. Zusätzlich bestehen auf Ebene der Frauenthal Holding Finanzierungslinien mit meh- reren österreichischen Banken, von denen zum Bilanzstichtag MEUR 26 (ausgenutzt MEUR 1,1) kurzfristig zugesagt waren und in Höhe von MEUR 24,9 nicht ausgenutzt waren. Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag über MEUR 176,3 zur Verfügung stehende Banklinien, davon Guthaben bei Kreditinstituten MEUR 54,0 sowie nicht ausgenutzte Banklinien von MEUR 122,3. Das Factoringvolumen beträgt MEUR 64,7. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Damit war das Liquidi- tätsrisiko zum Bilanzstichtag niedrig. LAGEBERICHT 94 Zentraler Bestandteil der Liquiditätsplanung der Unternehmen der Frauenthal-Gruppe ist die Aufrechterhaltung der Fä- higkeit, den externen und internen Zahlungsverpflichtungen stets nachzukommen. Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2020 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend auf 3-Monats-EURIBOR-Basis bzw. in Schweden auf 1-Monats-STIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Da ein unerwartet rascher Anstieg der kurzfristigen Zinsen erhebliche negative Auswirkungen auf die Refinanzierungskosten haben würde, bestehen für einen großen Teil des Finanzierungsvolumens Zinssicherungen mittels SWAPs und CAPs. Der Einfluss volatiler Währungen (CZK) ist gering, da im Wesentlichen in Euro fakturiert wird und auch der Einkauf der Vormaterialien überwiegend in Euro erfolgt. Diese Währungsrisiken sind daher im Wesentlichen im Jahr 2020 ungesi- chert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Der Einfluss der ebenso volatilen Schwedenkrone ist im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksame Bewertungseffekte (Translationsrisiko) beschränkt. Die Analyse der abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte und weitere Angaben zur Sensitivitätsanalyse von Währungs- und Zinsänderungen finden sich im Anhang unter dem Punkt 16 „Derivative Finanzinstrumente“, Punkt 29 „Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen“ sowie Punkt 45 „Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung“, Ab- schnitt „Währungsänderungsrisiko“. Aus der Finanzierungs- und Standortstruktur der Frauenthal-Gruppe ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Wäh- rungs-, Liquiditäts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben kön- nen. (14) COMPLIANCE-RISIKEN Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corpo- rate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelungen erweitert. Durch Schulungen und Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvor- gabe und Evaluierung von Führungskräften sollen Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gege- benenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. Darüber hinaus wird die Einhaltung hoher ethischer Standards in den Geschäftsbeziehungen als wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik betrachtet. Als Lieferant für alle großen europä- ischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten auch von den Kunden evaluiert. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Com- pliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Verfahren zur Sicherung der Vertraulichkeit von Compli- ance-relevanten Informationen weiterentwickelt. Eine neue Compliance Richtlinie trat per 1. Jänner 2021 in Kraft. (15) RECHNUNGSLEGUNG Es gibt klare und strenge Richtlinien betreffend die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge im gesamten Konzern. Der Rechnungslegungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rück- sprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesellschaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf. Ein konzernwei- tes Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Neue IFRS Standards werden zentral in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen für den ganzen Kon- zern eingeführt. Bei Neueinführung der IFRS Standards werden zusätzliche Schulungsmaßnahmen vorgenommen. Es gibt eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Freigabe von Rechnungen zur Zahlung klar regelt. Die buch- mäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkei- ten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechti- gungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT- Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden verschiedene Backups täglich, wöchentlich oder monat- lich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entsprechend den gesetzlichen Fristen aufbe- wahrt. 95 LAGEBERICHT In den operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchge- führt. In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche bu- chungspflichtigen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen rou- tinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Be- trägen eingeholt. Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich besprochen und Maßnahmen abgeleitet. Das mo- natliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen. Weiters hilft das eingeführte Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung alle künftig drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen. Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesellschaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt. Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow- Statements der einzelnen Segmente. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeiträume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität, Liquiditätsmanagement und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerk- samkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme vorzeitig erkannt werden können. Der Vorstand initiiert in Abstim- mung mit dem Prüfungsausschuss regelmäßig Projekte der internen Revision. Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften werden ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vor- stand und den Aufsichtsratsvorsitzenden wöchentlich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss mo- natlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditätsrechnung durch den monatlichen Abgleich von Cash- flow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefinierten Berichts- und Genehmigungsprozessen. Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken sind klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vor- stand. Im mindestens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert, bewertet und dem Prü- fungsausschuss vorgelegt. D. BERICHT ÜBER DIE FINANZLAGE Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivität in beiden Divisionen. Planungen sind für beide Divisionen unterschiedlich, da für die Division Frauenthal Handel im Wesentlichen nur die Situation in Österreich relevant ist, während für die Division Frauenthal Automotive vor allem der gesamte europäische Automobilmarkt aber auch China und marginal die USA relevant sind. Als Liquiditätsreserven dienen die freien Linien in der Frauenthal Holding AG sowie in allen Gesellschaften, diese belau- fen sich auf insgesamt MEUR 122,3 nicht ausgenutzte Rahmen. Wichtig ist die Risikoabschottung, keine finanzielle Verflechtung, zwischen den beiden Divisionen. Alle Gesellschaften sind mit lokalen Banken finanziert, außer die Stand- orte in den USA. Im Jahr 2020 kam es aufgrund der COVID-19-Krise zu erheblichen Schwankungen bei der Liquidität bzw. zu einem höheren Liquiditätsbedarf, so wurden die vorhandenen Linien zum Teil sehr stark ausgenutzt, es kam aber nie zu gra- vierenden Liquiditätsengpässen, da man auch Stundungen von Tilgungen und Steuern nutzte. Die in der Division Frau- enthal Handel zusätzlich im Jahr 2020 verhandelte Corona-Linie (Sicherheitslinie) über MEUR 30 wurde nicht angegrif- fen, da Investitionen sehr stark zurückgefahren wurden und es ein sehr gutes Working Capital Management gibt. LAGEBERICHT 96 E. INNOVATIONSBERICHT In den Produktbereichen findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produkti- onsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und der Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten für existierende Pro- dukte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produk- tionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Pro- duktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren oder das Design so zu optimieren, dass Materialeinsatz und Kosten reduziert werden können. Vor allem in der Business Unit Gnotec ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden in der Optimierung des Produktdesigns von Bedeutung. Zu diesem Zweck sind bei mehreren Kunden Ingenieure von Gnotec vor Ort (sogenannte „residential engi- neers“) tätig. Die Business Unit Powertrain entwickelt in Zusammenarbeit mit einem Stahlwerk eine verbesserte Stahl- güte damit die Bauteilmasse im Motor reduziert werden und dadurch eine höhere Effizienz des Motors erzielt wird. In einem „Innovation-Lab“ untersucht Powertrain systematisch Produkte außerhalb des Antriebsstranges, die wettbe- werbsfähige angeboten werden können. Aufgrund der hohen Prozesskompetenz von Frauenthal Powertrain im Schmie- debereich bestehen dafür gute Chancen. Entscheidend ist, Produkte zu finden, die auf den existierenden Anlagen effi- zient gefertigt werden können. Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind. Im Bereich der Airtanks wird an Produktdesigns mit geringerem Materialeinsatz gearbeitet (Kosten- und Ge- wichtsersparnis) gearbeitet. Bei diesen Sicherheitsteilen sind jedoch die Zustimmung der Kunden und die Genehmigung des TÜV für alle Produktinnovationen erforderlich. Im Fertigungsprozess setzt Powertrain auf durchgängige Prozesssteuerung, um die Anlagennutzung zu steigern und Ausschuss zu reduzieren. Innovative Werkzeugkonzepte werden mit deutlichen Kostenreduktionen bei verbesserter Produktqualität eingesetzt. In Zusammenarbeit mit Lieferanten wurde in der Business Unit Powertrain ein Prozess ent- wickelt, der durch vollautomatisierte optische Endkontrolle sowohl Geometrie- als auch Oberflächenfehler trennscharf erkennt. Dies ersetzt die manuelle Kontrolle bei reduziertem Ausschuss. Die Produktinnovation bei Gnotec ist integraler Bestandteil des Geschäftsmodells: kreative Engineering-Lösungen sind ein signifikanter Wettbewerbsfaktor. Das Know- how der Gnotec-Gruppe besteht in der Beherrschung und Optimierung der vielfältigen Prozesse der Blechumformung für die Herstellung einfacher bis hoch komplexer Stahlteile vorwiegend für die Automobilindustrie. Die Automatisierung der Schweißprozesse ist ein Innovationsschwerpunkt, der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Qualitätsverbesse- rung zum Ziel hat. An einem innovativen Prozess als Alternative zum herkömmlichen Schweißverfahren wird gearbeitet. In der Division Frauenthal Handel werden laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, Bestellmöglichkeiten über Smartphone, Track & Trace, Lieferaviso und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2020. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent ausgebaut werden. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. F. AUSBLICK/AUSWIRKUNGEN COVID-19-KRISE Der Fokus des Managements im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 lag auf der Sicherung der Liquidität, der Stärkung der Kundenbeziehungen und der Verbesserung der Kostenstruktur in beiden Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel. In der Division Frauenthal Automotive, Business Unit Gnotec, sind durch die Optimierung der Standorte in Schweden, den Gewinn von zwei Großaufträgen in den USA, den Gewinn eines neuen strategischen Kunden im PKW-Bereich und die rasche Integration der Business Unit Airtanks in die Gnotec-Gruppe die Grundlagen für profitables Wachstum ver- bessert. In der Business Unit Powertrain schafft die Schließung des Standortes in Roßwein eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur bei Anpassung der Kapazitäten an ein reduziertes Marktvolumen. Schließlich ist Frauenthal Automotive in einer voraussichtlich von zahlreichen Insolvenzen geprägten Zulieferindustrie als stabiler Partner der Kunden gut po- sitioniert, um Marktanteile zu gewinnen. Die rasche Reaktion auf den Markteinbruch im Geschäftsjahr 2020 und der Beginn der Markterholung ab dem vierten Quartal bewirken eine besser als zu erwartende Ergebnislage und eine solide Liquidität. 97 LAGEBERICHT Auf dieser Basis und mit einer deutlich verbesserten Kostenstruktur ist der Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 und danach positiv, obwohl die zweifellos bestehende hohe Unsicherheit der Marktentwicklung zum Berichtszeitpunkt große Vorsicht vor allem in Hinblick auf Investitionen und liquiditätssichernde Maßnahmen verlangt. Gleichzeitig ist beabsichtigt, Wachstumsprojekte durch Kapazitätsausbau voranzutreiben. Dies betrifft vor allem die Standorte der Gno- tec Gruppe in der Slowakei und den USA. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes mit einem leichten Zeitversatz direkt von der Baukonjunktur ab. Die oft unterschiedliche Entwicklung im Neubau und der Renovierung sowohl im Teilbereich Wohnbau als auch im Bereich „übriger Hochbau“ wirkt in Summe stabilisierend. Weitere Einflussfaktoren stellen die Investitionsneigung der öffentlichen Hand, sowie das private Konsumverhalten dar, wobei auch hier im Langzeitver- gleich jeglicher konjunkturelle Auf- bzw. Abschwung die Branche nur zeitversetzt und stark abgeschwächt trifft. Auf- grund der aktuellen COVID-19 Pandemie und der durch die österreichische Bundesregierung festgesetzten Maßnahmen zur Eindämmung besteht ein hoher Grad an Prognoseunsicherheit. Bei einer nachhaltigen Delle in der Markt- und damit Umsatzentwicklung müssen Strukturkosten angepasst werden. Die Entwicklung der Geschäftstätigkeit wird auch in den Folgejahren 2021/2022 durch starken Preiskampf im Wettbewerb bestimmt werden. Ziel ist es, durch Investitionen, Prozessverbesserungen und Mitarbeiterschulungen das Kundenservice weiter zu verbessern und den Fokus auf den Kundennutzen zu setzen. Sofern seitens der Regierung keine weiteren drastischen Maßnahmen gesetzt werden, z.B. neuerlicher Lockdown der Bauwirtschaft oder keine Rückschläge bei der Impfstrategie, gehen wir von einer Fortsetzung der Entwicklung vom zweiten Halbjahr 2020 und ersten Quartal 2021. Im Bereich Business Development wird eine Akquisition in der Business Unit Gnotec, die das Kundenportfolio strategisch ergänzt, angestrebt. Die Frauenthal Holding AG versteht sich als strategischer Investor, der an der nachhaltigen Schaffung von Shareholder Value orientiert ist. Wenn die Frauenthal-Gruppe aufgrund limitierter Ressourcen und Kompetenzen oder aufgrund von Risikopräferenzen weiteres Wachstum in einem Bereich nicht mehr adäquat unterstützen kann oder will, sind strategi- sche Verkäufe von Geschäftsbereichen, unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage, Optionen, die sorgfältig eva- luiert werden. Die Optimierung der Investitionszyklen ist für die langfristige, kontinuierliche Wertsteigerung des Unter- nehmens wesentlich. Dabei ist Frauenthal jedoch an keine extern vorgegebenen Kriterien gebunden. Die Website (www.frauenthal.at) erscheint seit März 2021 in einem neuen modernen Bild, vor allem ist sie auf dem neuesten technischen Stand. Auf der Website sind neben umfangreichen Informationen über das Unternehmen, Be- richte, Unterlagen zu Hauptversammlungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos etc. verfügbar. Der Corporate Gover- nance Bericht der Frauenthal Holding AG ist auf der Website unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar. Wien, 22. April 2021 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Dipl.-Ing. Michael Ostermann Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 98 JAHRESABSCHLUSS GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG EINZELABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG in EUR 2020 2019 UMSATZERLÖSE 2.461.443 5.338.532 Sonstige betriebliche Erträge 75.847 4.397 Personalaufwand -1.526.619 -2.013.211 Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagever- mögens und Sachanlagen -73.720 -84.903 Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.772.179 -3.760.077 BETRIEBSERGEBNIS (EBIT) -1.835.229 -515.262 Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 4.920.000 6.300.000 Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen/Erträge -171.803 -241.282 Finanzergebnis 4.748.197 6.058.718 Ergebnis vor Steuern 2.912.968 5.543.455 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.843.047 1.315.012 Ergebnis nach Steuern 4.756.015 6.858.467 Jahresüberschuss 4.756.015 6.858.467 Zuweisung zu Gewinnrücklagen -4.750.000 -4.200.000 Jahresgewinn 6.015 2.658.467 Gewinn-/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 2.800.684 142.218 BILANZGEWINN 2.806.699 2.800.684 JAHRESABSCHLUSS 99 BILANZ EINZELABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG AKTIVA in EUR 31.12.2020 31.12.2019 Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände 1 1 Sachanlagen 106.810 156.413 Finanzanlagen 89.761.506 89.761.506 89.868.318 89.917.920 Umlaufvermögen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3.510.650 2.672.482 Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 87.036 145.852 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 21.914 18.961 3.619.600 2.837.294 Rechnungsabgrenzungen 157.430 33.087 Aktive latente Steuern 8.681.000 8.937.900 Summe AKTIVA 102.326.348 101.726.202 PASSIVA in EUR 31.12.2020 31.12.2019 Eigenkapital Einbezahltes Grundkapital 8.651.491 8.641.491 Kapitalrücklagen 22.565.811 22.469.511 Optionsrücklage 0 241.904 Gewinnrücklagen 64.447.101 59.687.101 Bilanzgewinn 2.806.699 2.800.684 98.471.102 93.840.691 Rückstellungen Steuerrückstellungen 1.671.528 1.789.000 Sonstige Rückstellungen 749.350 963.900 2.420.878 2.752.900 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.098.282 4.374.477 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 60.095 683.975 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0 8.961 Sonstige Verbindlichkeiten 275.992 65.198 1.434.368 5.132.611 Summe PASSIVA 102.326.348 101.726.202 100 JAHRESABSCHLUSS ANLAGESPIEGEL Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten Entwicklung der Abschreibungen Buchwerte Stand 01.01.2020 EUR Zugang EUR Umbu- chung EUR Abgang EUR Stand 31.12.2020 EUR Stand 01.01.2020 EUR Zugang EUR Abgang EUR Stand 31.12.2020 EUR Stand 31.12.2019 EUR Stand 31.12.2020 EUR A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Lizenzen und Datenverarbeitungsprogramme 211 031,62 0,00 0,00 0,00 211 031,62 211 030,32 0,00 0,00 211 030,32 1,30 1,30 II. Sachanlagen 1. Betriebs- und Geschäftsausstattung 726 683,82 24 118,24 0,00 138 108,89 612 693,17 570 270,81 73 720,09 138 107,98 505 882,92 156 413,01 106 810,25 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 95 511 796,76 0,00 0,00 0,00 95 511 796,76 5 750 290,78 0,00 0,00 5 750 290,78 89 761 505,98 89 761 505,98 SUMME ANLAGENSPIEGEL 96 449 512,20 24 118,24 0,00 138 108,89 96 335 521,55 6 531 591,91 73 720,09 138 107,98 6 467 204,02 89 917 920,29 89 868 317,53 JAHRESABSCHLUSS 101 I. ANHANG zur Bilanz zum 31.12.2020 und Gewinn- und Verlustrechnung für 1-12/2020 der FRAUENTHAL HOLDING AG I. ERLÄUTERUNGEN DER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN (1) ALLGEMEINES Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 189 ff des Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt. Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung des Grundsatzes der Vollständigkeit. Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt. Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten. Auf den Jahresabschluss werden die Rechnungslegungsbestimmungen in der geltenden Fassung angewendet. (2) ANLAGEVERMÖGEN a) IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um die planmäßigen Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen. Folgende Nutzungsdauer wird den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt: Lizenzen und Datenverarbeitungsprogramme 3 Jahre b) SACHANLAGEN Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Einzelanschaffungswert von EUR 800,00 (2019: EUR 400,00) werden im Jahr des Zuganges voll abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer vorgenommen. Folgende Nutzungsdauer wird den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt: Fuhrpark 5 Jahre Betriebs- und Geschäftsausstattung 5 - 10 Jahre EDV 3 Jahre 102 JAHRESABSCHLUSS Außerplanmäßige Abschreibungen werden zusätzlich vorgenommen, wenn voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, eintreten. c) FINANZANLAGEN Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten, bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Wesentlichen dauerhaften Wertminderungen wird durch die Vornahme außerplanmäßiger Abschreibungen Rechnung getragen. (3) UMLAUFVERMÖGEN a) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennbetrag angesetzt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken wird der niedrigere beizulegende Wert ermittelt und angesetzt. b) KASSENBESTAND, GUTHABEN BEI KREDITINSTITUTEN Der Posten beinhaltet den Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten. (4) AKTIVE LATENTE STEUERN Für Unterschiede zwischen den unternehmensrechtlichen und den steuerrechtlichen Wertansätzen bei Vermögensgegenständen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, wird bei einer sich ergebenden Steuerbelastung eine Rückstellung für passive latente Steuern und bei einer sich ergebenden Steuerentlastung ein Posten für aktive latente Steuern in der Bilanz angesetzt. Die Frauenthal Holding AG hat aufgrund ausreichender zukünftiger Ergebnisse in der Steuergruppe gemäß Rz 51 iVm Erläuterungen zu Rz 55 Pkt. 2.a) der AFRAC-Stellungnahme 30 „Latente Steuern im Jahres- und Konzernabschluss“ auch für latente Steuerguthaben aus Ansatzdifferenzen von Gruppenmitgliedern eine Steuerabgrenzung erfasst, sofern diese mangels eigenen positiven Ergebnissen nicht bereits in den Jahresabschlüssen aktiviert wurden (weitere Erläuterungen dazu siehe Abschnitt II.3.). Darüber hinaus werden gem. § 198 Abs 9 UGB aktive latente Steuern für bestehende steuerliche Verlustvorträge in jenem Ausmaß gebildet, als ausreichende passive latente Steuern vorhanden sind, oder darüber hinaus überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Nutzung dieser Verlustvorträge in den nächsten fünf Jahren zur Verfügung stehen wird. Der Ansatz von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge ist gerechtfertigt, weil die Nutzung der Verlustvorträge nachhaltig bereits ab dem folgenden Jahr wahrscheinlich ist. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit dem aktuellen Körperschaftsteuersatz von 25% ohne Berücksichtigung einer Abzinsung. Die Steuerumlagevereinbarung sieht vor, dass der Gruppenträger dem Gruppenmitglied für übernommene steuerliche Verluste keine negative Umlage gutschreibt, sofern diese auf Gruppenebene nicht verwendet werden. Jedoch muss das Gruppenmitglied in späteren Jahren bei steuerlichen Gewinnen so lange keine positive Steuerumlage abführen, bis diese Verluste verbraucht sind („interner Verlustvortrag“). Für diese künftige Verpflichtung wurde seitens des Gruppenträgers eine Rückstellung für künftige Steuerbelastung gebildet, wobei hierbei die Fähigkeit der Gruppenmitglieder in den nächsten fünf Jahren steuerliche Gewinne zu erzielen berücksichtigt wurde. (5) RÜCKSTELLUNGEN Der Posten Steuerrückstellungen enthält die Vorsorge für bereits zugewiesene, aber nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern sowie noch nicht veranlagte Körperschaftssteuer (siehe Abschnitt I.4). Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde nach anerkannten finanzmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 1,00 % (VJ: 1,30 %), einer durchschnittlichen Bezugserhöhung von 3,95 % (VJ: 4,15 %) und des gesetzlichen Pensionsantrittsalters ermittelt. JAHRESABSCHLUSS 103 Der Zinssatz entspricht dem stichtagsbezogenen Marktzinssatz für Anleihen von Unternehmen mit hochklassiger Bonitätseinstufung, die mit der durchschnittlichen Restlaufzeit der Verpflichtung sowie der Währung, in der das Unternehmen die Leistungen zu erbringen hat, übereinstimmen. Als durchschnittliche Restlaufzeit wurde vereinfachend eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommenen. Die übrigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips für alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. (6) VERBINDLICHKEITEN Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. 104 JAHRESABSCHLUSS II. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ (1) ANLAGEVERMÖGEN Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind im angeschlossenen Anlagenspiegel ersichtlich. Finanzanlagen Die Finanzanlagen weisen per 31.12.2020 die folgende Zusammensetzung auf: Zusammensetzung: Anteil Anschaffungs- Buchwert in kosten % EUR EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien 100,00 5.750.290,78 0,00 Frauenthal Automotive GmbH, Wien 100,00 70.866.480,92 70.866.480,92 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien 100,00 18.777.638,64 18.777.638,64 Frauenthal Immobilien GmbH, Wien 100,00 142.386,42 117.386,42 95.536.796,76 89.761.505,98 Im Geschäftsjahr 2020 liegen weder Zu- noch Abgänge im Finanzanlagevermögen vor. (2) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände weisen folgende Zusammensetzung und Fristigkeiten auf: Forderungsspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten 31.12.2020 bis 1 Jahr über 1 Jahr EUR EUR EUR 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3.510.650,48 3.344.637,48 166.013,00 2. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 87.035,61 87.035,61 0,00 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.597.686,09 3.431.673,09 166.013,00 Forderungsspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten 31.12.2019 bis 1 Jahr über 1 Jahr EUR EUR EUR 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 2.672.482,28 2.494.662,28 177.820,00 2. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 145.851,53 145.851,53 0,00 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2.818.333,81 2.640.513,81 177.820,00 Der Posten sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 87.035,61 enthält keine Erträge (VJ: EUR 0), die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. JAHRESABSCHLUSS 105 Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt: 31.12.2020 31.12.2019 EUR EUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 241.244,66 657.930,76 Sonstige Forderungen davon Steuerumlagen 3.269.405,74 3.269.405,74 2.014.551,52 1.994.945,52 3.510.650,40 2.672.482,28 Zusammensetzung 31.12.2020 31.12.2019 EUR EUR Forderungen aus Verrechnungen und Steuerumlagen Frauenthal Automotive Hustopece sro, Hustopece 22.500,00 21.350,00 Frauenthal Service AG, Wien 0,00 21.239,99 Frauenthal Powertrain Management GmbH & CO KG, Plettenberg 1.154,73 84.456,37 Frauenthal Powertrain GmbH, Plettenberg 22.500,00 0,00 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien 0,00 300,00 Frauenthal Immobilien GmbH, Wien 166.013,00 179.320,00 1a Installateur Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH, Wien 18.661,00 45.425,52 SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf 2.271.367,83 1.877.466,00 Frauenthal Handel GmbH, Wien 810.514,00 129.660,00 Frauenthal Automotive Elterlein GmbH, Elterlein 33.205,00 40.600,00 Frauenthal Automotive Service GmbH, Elterlein 3.033,32 0,00 Gnotec AB, Göteborg 153.640,00 149.850,00 Frauenthal Automotive GmbH, Wien 5.211,60 119.814,40 Techno Heat GmbH, Wien 2.850,00 3.000,00 3.510.650,48 2.672.482,28 (3) AKTIVE LATENTE STEUERN Per 31.12.2020 beträgt der Posten aktive latenten Steuern EUR 8.681.000,00 (31.12.2019: EUR 8.937.900,00). Die aktiven latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für steuerliche Verlustvorträge, Beteiligungsabschreibungen der Vorjahre und temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten bzw. Vermögensgegenstände und Schulden gebildet (Erläuterungen zum Ansatz siehe Punkt I(4)): in EUR 01.01.2020 31.12.2020 eigene Ansatz- differenzen und Verlustvorträge Ansatz- differenzen Tochter- unternehmen Summe eigene Ansatz- differenzen und Verlustvorträge Ansatz- differenzen Tochter- unternehmen Summe Erfolg- wirksame Änderung Anlagevermögen 5.326,81 0,00 5.326,81 3.949,94 0,00 3.949,94 -1.376,87 Siebtelabschreibungen 23.286,48 2.416.054,91 2.439.341,39 25.896,89 3.704.141,23 3.730.038,12 1.290.696,73 Geldbeschaffungskosten 0,00 23.848,64 23.848,64 0,00 14.156,14 14.156,14 -9.692,50 Jubiläumsgeldrückstellung 9.900,00 250,00 10.150,00 11.600,00 500,00 12.100,00 1.950,00 Sonstiges 69.606,25 0,00 69.606,25 45.755,80 0,00 45.755,80 -23.850,45 Verlustvorträge 6.389.626,91 0,00 6.389.626,91 4.875.000,00 0,00 4.875.000,00 -1.514.626,91 6.497.746,45 2.440.153,55 8.937.900,00 4.962.202,63 3.718.797,37 8.681.000,00 -256.900,00 (4) EIGENKAPITAL Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 9.434.990 auf, das sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt per 31.12.2020 783.499 Stück (VJ: 793.499 Stück) und verringert sich durch den Verkauf von eigenen Aktien im Zuge eines Mitarbeiteroptionsprogramms im Vergleich zum Vorjahr um 10.000 Stück. 106 JAHRESABSCHLUSS Der Anteil der eigenen Aktien beträgt somit 8,30 % (VJ: 8,41 %) des Grundkapitals. Im Streubesitz befinden sich 2.728.575 Stück Aktien, das sind 28,92 % (VJ: 2.718.575 Stück Aktien, 28,81 %), der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Holding GmbH beträgt 5.922.916 Stück Aktien, somit 62,78 % (VJ: 5.922.916 Stück Aktien, 62,78 %) Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Anteile wurde dem Vorstand durch Beschlussfassung in der 12. Hauptversammlung erteilt. In der 13. Hauptversammlung wurde diese Ermächtigung erneuert. Auf Basis dieser Beschlüsse war der Vorstand ermächtigt, bis 25. Juli 2004 bis zu 87.500 eigene Aktien zu einem Preis von EUR 10,00 bis maximal EUR 30,00 pro Stück zu erwerben. Eigene Anteile Anzahl Grundkapital Anteil am Grundkapital Stk EUR % Stand am 31.12.2019 793.499 793.499,00 8,41 Verkauf -10.000 -10.000,00 -0,10 Stand am 31.12.2020 783.499 783.499,00 8,30 Der Vorstand wurde in der ordentlichen 28. Hauptversammlung vom 30. Mai 2017 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.717.495,-- durch Ausgabe von bis zu 4.717.495 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10% des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2017). Siehe dazu auch Punkt IV.5 Aktienoptionsprogramm. (5) RÜCKSTELLUNGEN Die Steuerrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: 31.12.2020 31.12.2019 EUR EUR Rückstellung für Steuern nach dem KStG 464.927,70 200.000,00 Rückstellung für bereits zugewiesene, jedoch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern 1.206.600,00 1.589.000,00 1.671.527,70 1.789.000,00 Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich wie folgt: 31.12.2020 31.12.2019 EUR EUR Jubiläumsgelder 64.900,00 60.700,00 nicht konsumierte Urlaubstage 105.000,00 71.200,00 Veröffentlichungskosten 68.000,00 68.000,00 Beratungskosten Prämien 68.500,00 190.950,00 67.700,00 496.300,00 übrige kurzfristig 252.000,00 200.000,00 749.350,00 963.900,00 Die übrigen kurzfristigen Rückstellungen sind vor allem für vertragliche Ansprüche aus dem Verkauf einer ehemaligen Tochtergesellschaft gebildet worden, deren Inanspruchnahme auf TEUR 300 begrenzt sind. JAHRESABSCHLUSS 107 (6) VERBINDLICHKEITEN Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten weisen folgende Zusammensetzung und Fristigkeiten auf: Verbindlichkeitenspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten dinglich 31.12.2020 bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre besichert EUR EUR EUR EUR EUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.098.281,57 1.097.548,64 732,93 0,00 0,00 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 60.094,90 60.094,90 0,00 0,00 0,00 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4. sonstige Verbindlichkeiten, 275.991,97 275.991,97 0,00 0,00 0,00 davon aus Steuern 24.657,60 24.657,60 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 18.816,79 18.816,79 davon aus Abgrenzungen 275.991,97 275.991,97 Verbindlichkeiten gesamt 1.434.368,44 1.433.635,51 732,93 0,00 0,00 Verbindlichkeitenspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten dinglich 31.12.2019 bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre besichert EUR EUR EUR EUR EUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.374.477,11 1.380.138,27 2.994.338,84 0,00 0,00 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 683.975,15 683.975,15 0,00 0,00 0,00 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 8.961,21 8.961,21 0,00 0,00 0,00 4. sonstige Verbindlichkeiten, 65.197,79 65.197,79 0,00 0,00 0,00 davon aus Steuern 3.537,45 3.537,45 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 18.488,92 24.227,29 davon aus Abgrenzungen 65.197,79 297.619,39 Verbindlichkeiten gesamt 5.132.611,26 2.138.272,42 2.994.338,84 0,00 0,00 In den sonstigen Verbindlichkeiten zum 31.12.2020 sind Aufwendungen in Höhe von EUR 30.022,43 (VJ: EUR 65.197,79) enthalten, die erst nach dem 31. Dezember 2020 zahlungswirksam werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt: Zusammensetzung: 31.12.2020 31.12.2019 EUR EUR Verbindlichkeiten aus Lieferung & Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Frauenthal Powertrain Management GmbH, Plettenberg 0,00 8.961,21 0,00 8.961,21 108 JAHRESABSCHLUSS (7) SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen Wir prognostizieren die künftigen Miet- und Leasingverpflichtungen wie folgt: 2020 2019 TEUR TEUR für das folgende Geschäftsjahr 283 292 für die fünf folgenden Geschäftsjahre 642 648 (8) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE Die Gesellschaft weist Verbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen mit folgender Zusammensetzung auf: 31.12.2020 31.12.2019 EUR EUR Garantien 6.231.248,16 6.579.998,16 Sonstige Haftungsverhältnisse 10.922.867,00 12.399.968,00 Summe 17.154.115,16 18.979.966,16 Es besteht seit dem Jahr 2015 eine Globalgarantie der Frauenthal Holding AG gegenüber der Raiffeisen-Landesbank- Steiermark AG für die Kreditverbindlichkeiten der Frauenthal Immobilien GmbH, welche im Jahr 2015 einen Liegenschaftsankauf finanzierte. Der aushaftende Kreditbetrag beläuft sich per 31.12.2020 auf TEUR 5.231 (31.12.2019: TEUR 5.580). Eine weitere Bankgarantie in Höhe von TEUR 1.000 (VJ: TEUR 1.000) besteht gegenüber der Raiffeisen-Landesbank-Steiermark AG im Zusammenhang mit dem Verkauf der Gesellschaft Frauenthal Automotive Torun Sp.zo.o. im Jahr 2018. Per 31.12.2020 betragen die sonstigen Haftungsverhältnisse TEUR 10.923 (VJ: TEUR 12.400). Dabei handelt es sich unter anderem um Personalverpflichtungen iHv TEUR 7.077 (VJ: TEUR 8.554) welche für Tochterunternehmen übernommen wurde. Das Risiko der tatsächlichen Inanspruchnahme der Frauenthal Holding AG wurde zum Großteil auf einen Dritten übertragen. Für die Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. besteht eine weitere Haftung iHv TEUR 146 (VJ: TEUR 146). Die Frauenthal Holding AG hat weiters eine schadensabhängige Haftungsgrenze im Zusammenhang mit dem Verkauf der Gesellschaft Frauenthal Automotive Torun Sp.zo.o. iHv TEUR 3.700 (VJ: TEUR 3.700) übernommen. (9) ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN Die Gesellschaft verfügt zum Bilanzstichtag über derivative Finanzinstrumente. Die Frauenthal Holding AG hat im Interesse ihrer Tochterunternehmen Frauenthal Automotive GmbH, Frauenthal Service AG sowie Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH per 28.06.2016 einen SWAP-Vertrag abgeschlossen. Dieser diente zur Absicherung des Zinsrisikos, welches aus dem Kreditvertrag der Division Handel (Vertrag vom 18.11.2016) sowie der Division Automotive (Vertrag vom 21.03.2016) aufgrund der variablen Verzinsung entsteht. Kreditinstitut: Raiffeisen-Landesbank Steiermark Geschäftsart: OTC Fixpreisgeschäft Laufzeit: 01. Juli 2016 – 31. März 2021 Nominale gesamt: 50.000.000,00 davon Anteil Frauenthal Automotive GmbH 23.000.000,00 (46 %) davon Anteil Frauenthal Service AG 21.000.000,00 (42 %) davon Anteil Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH 6.000.000,00 (12 %) Fixzinszahlung: 0,275% p.a. Der beizulegende Wert des SWAP beträgt zum 31.12.2020 EUR -34.416,43 (31.12.2019: EUR -173.404,47). Da dem negativen Marktwert des Swaps positive Ansprüche der jeweiligen Tochtergesellschaften in gleicher Höhe gegenüberstehen, wurde eine Bewertungseinheit gebildet. JAHRESABSCHLUSS 109 Die Bilanzierung des Swaps erfolgt anteilig bei den jeweiligen Tochtergesellschaften, als wirtschaftliche Eigentümer, da die Rechte und Pflichten dieser Vereinbarung anteilig an diese Gesellschaften übertragen wurde. Des Weiteren hat die Frauenthal Holding AG im Interesse ihres Tochterunternehmens Frauenthal Service AG am 30. Juni 2016 mit der Oberbank einen CAP-Vertrag in Höhe von EUR 25.000.000,00 abgeschlossen, um das Risiko eines starken Zinsanstiegs zu minimieren. Der Vertrag beinhaltet folgende Eckdaten: Kreditinstitut: Oberbank Laufzeit: 1. Juli 2016 – 30. Juni 2021 Nominale gesamt: 25.000.000,00 davon Anteil Frauenthal Service AG 25.000.000,00 (100%) Basis-Preis (Strike) 3 % Optionsprämie 0,235 % vom abzusichernden Volumen (EUR 58.750,00) Der beizulegende Wert des CAP beträgt zum 31.12.2020 TEUR 0 (31.12.2019: TEUR 0). Weiters hat die Frauenthal Holding AG im Interesse ihres Tochterunternehmens Frauenthal Service AG am 19. Jänner 2017 mit der Bank Austria Unicredit Group einen zweiten CAP-Vertrag zur Minimierung des Risikos eines starken Zinsanstiegs der revolvierenden Fazilität über EUR 20.000.000,00 abgeschlossen. Der Vertrag beinhaltet folgende Eckdaten: Kreditinstitut: Bank Austria UniCredit Group Laufzeit: 1. Februar 2017 – 31. Dezember 2021 Nominale gesamt: 20.000.000,00 davon Anteil Frauenthal Service AG 20.000.000,00 (100%) Basis-Preis (Strike) 2 % Optionsprämie 0,50% vom abzusichernden Volumen (EUR 100.000,00) Der beizulegende Wert des CAP beträgt zum 31.12.2020 TEUR 0 (31.12.2019: TEUR 0) Die Bilanzierung des Cap erfolgt bei der Tochtergesellschaft Frauenthal Service AG, als wirtschaftlicher Eigentümer, da die Rechte und Pflichten dieser Vereinbarung anteilig an diese Gesellschaften übertragen wurde. Sämtliche Kosten im Zusammenhang mit den abgeschlossenen Finanzinstrumenten werden im Ausmaß des Anteils an der Nominale an die jeweiligen Tochtergesellschaften weiterverrechnet. Die aus den abgeschlossenen SWAP sowie CAP resultierenden und an die Tochtergesellschaften weiterverrechneten Kosten für das Geschäftsjahr 2020 belaufen sich auf insgesamt EUR 139.791,66 (SWAP: EUR 139.791,66 / CAP: EUR 0,00). (VJ: EUR 139.409,72 (SWAP: EUR 139.409,72 / CAP: EUR 0,00)). 110 JAHRESABSCHLUSS III. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. (1) UMSATZERLÖSE Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt: - nach geographisch bestimmten Märkten 2020 2019 EUR EUR Inlandsumsätze 1.119.648,39 1.548.711,32 Auslandsumsätze 1.341.794,98 3.789.820,65 2.461.443,37 5.338.531,97 Bei den Umsatzerlösen handelt es sich um Managementumlagen, Erlöse aus der Untervermietung von Gebäuden und Weiterverrechnungen an Konzerngesellschaften für besorgte Versicherungs- und Beratungsleistungen. (2) PERSONALAUFWAND Im Personalaufwand sind für das Geschäftsjahr 2020 Zuschüsse im Zusammenhang mit der COVID-19 Kurzarbeit iHv EUR 33.091,46 (VJ: EUR 0,00) enthalten. Es gibt in diesem Zusammenhang keine unerfüllten Bedingungen und sonstigen Eventualverbindlichkeiten mit den staatlichen Unterstützungen. Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen Der Posten Gehälter enthält eine Dotierung iHv EUR 2.700,00 (VJ: EUR 11.440,00) der Rückstellung für Jubiläumsgelder. Die Veränderung der Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde in Höhe von EUR 2.700,00 im Personalaufwand erfasst. Die auf die Änderung des Zinsniveaus enthaltenen Änderungen in Höhe von EUR 1.500,00 wurde im Finanzergebnis erfasst. Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen Der Posten Gehälter enthält Erträge iHv EUR 145.603,65 (VJ: Aufwendungen iHv EUR 3.047,00) für anteilsbasierte Vergütungen. Details zum Aktienoptionsprogramm sind unter Punkt IV(5) zu finden. (3) LEISTUNGEN AN BETRIEBLICHE MITARBEITERVORSORGEKASSEN Die Aufwendungen für Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen setzen sich wie folgt zusammen: 2020 2019 EUR EUR Mitglieder des Vorstandes Leitende Angestellte Sonstige Mitarbeiter 13.770,79 4.363,63 8.069,22 15.773,72 6.163,26 6.967,80 26.203,64 28.904.78 JAHRESABSCHLUSS 111 (4) AUFWENDUNGEN FÜR ALTERSVERSORGUNG Die Aufwendungen für Altersversorgung setzen sich wie folgt zusammen: 2020 2019 EUR EUR Mitglieder des Vorstandes Leitende Angestellte 30.437,79 10.507,56 29.840,98 17.725,47 40.945,35 47.566,45 Es handelt sich hier um Zusagen, für die ausschließlich Beiträge zu leisten sind. (5) ERTRÄGE AUS BETEILIGUNGEN 2020 2019 EUR EUR Dividendenerträge Frauenthal Automotive GmbH, Wien 0,00 1.500.000,00 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien 4.920.000,00 4.800.000,00 4.920.000,00 6.300.000,00 (6) AUFWENDUNGEN AUS FINANZANLAGEN Im Jahr 2020 sowie im Vorjahr fielen keine Aufwendungen aus Finanzanlagen an. (7) STEUERN VOM EINKOMMEN Im Geschäftsjahr 2005 wurde zwischen der Frauenthal Holding AG als Gruppenträger und Gesellschaften der Frauenthal Gruppe als Gruppenmitglieder ein Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag abgeschlossen. Per 31.12.2020 werden folgende Gesellschaften als Gruppenmitglieder in die Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG einbezogen: - Frauenthal Holding AG, Wien - Frauenthal Immobilien GmbH, Wien - Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien - Frauenthal Automotive GmbH, Wien - Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien - Frauenthal Service AG, Wien - SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf - 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH, Wien - Frauenthal Handel GmbH, Wien - B&E Service GmbH, Wien - Techno Heat GmbH, Wien Als Umlagemethode wird die Belastungsmethode angewendet. 112 JAHRESABSCHLUSS Der Posten Steuern vom Einkommen setzt sich wie folgt zusammen: 2020 2019 EUR EUR Körperschaftsteuer -175.000,00 -299.499,00 Steueraufwand Vorperioden -295.738,95 0,00 Gruppenumlagen 2.188.285,83 1.136.810,52 Veränderung Rückstellung für die Abgeltung von Verlusten von Gruppenmitgliedern 382.400,00 542.900,00 Veränderung aktiver latenter Steuern -256.900,00 -65.200,00 1.843.046,88 1.315.011,52 Per 31. Dezember 2020 existieren steuerliche Verluste von Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR 12.519 (VJ: TEUR 11.974), für die noch keine Vergütung vorgenommen wurde. Gemäß Erläuterung 2.a zu RZ 55 der AFRAC- Stellungnahme 30 „Latente Steuern im Jahres- und Konzernabschluss“ hat der Gruppenträger auf diese künftigen steuerlichen Ansprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen latente Steuern teilweise aktiviert, da überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Einkommen im Planungszeitraum zur Verfügung stehen wird (siehe dazu auch Abschnitt I. 4). Grundsätzlich ist für diese künftige Steuerbelastung gegenüber dem verlustzuweisenden Gruppenmitglied eine Rückstellung iSd § 198 Abs. 8 Z 1 UGB zu bilden. Diese Verpflichtung entfällt allerdings sofern auf Basis der Steuerplanungsrechnung des Gruppenmitglieds ein steuerpflichtiger Gewinn im Planungszeitraum nicht erwartet wird und es daher an der für die Passivierung einer Rückstellung erforderlichen Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme fehlt. Auf Basis der Steuerplanungen der Gruppenmitglieder wurde per 31. Dezember 2020 somit für bereits zugewiesene Verluste in Höhe von TEUR 4.826 (VJ: TEUR 6.356), die im Planungszeitraum bzw. in absehbarer Zeit verwertet werden, eine Rückstellung iSd § 198 Abs. 8 Z 1 UGB, die im Posten Steuerrückstellungen ausgewiesen wird, erfasst. Für die restlichen bereits zugewiesenen Verluste wurde mangels ausreichender Ertragskraft des jeweiligen Gruppenmitgliedes keine Rückstellung erfasst. Per 31. Dezember 2020 sind steuerliche Verluste in Höhe von TEUR 19.500 (VJ: TEUR 25.559) vorhanden, für die aktive latente Steuern erfasst wurden da überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Einkommen im Planungszeitraum zur Verfügung stehen wird. Innerhalb der Steuergruppe der Frauenthal Holding AG bestehen per 31.12.2020 TEUR 14.054 (31.12.2019: TEUR 13.118) quasi permanente Differenzen iZm einer Firmenwertabschreibung auf einen Beteiligungsansatz, für welche gemäß AFRAC Stellungnahme 30 „Latente Steuern im Jahresabschluss“ (Rz 62) mangels Veräußerungsabsicht keine Rückstellung für latente Steuern gebildet wurde. (8) AUFWENDUNGEN FÜR ABSCHLUSSPRÜFER Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen für den Abschlussprüfer BDO Austria GmbH und dessen inländische Netzwerkgesellschaften erfasst: 2020 EUR 2019 EUR Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 85.800,00 86.600,00 andere Bestätigungsleistungen 12.000,00 7.000,00 Steuerberatungsleistungen 81.100,00 68.400,00 sonstige Leistungen 18.100,00 29.600,00 Summe 197.000,00 191.600,00 Hinsichtlich der Angabe der ergebniswirksam erfassten Aufwendungen inklusive von der Frauenthal Holding AG beherrschten Unternehmen verweisen wir auf die Angabe im Konzernanhang. JAHRESABSCHLUSS 113 IV. SONSTIGE ANGABEN (1) BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN Neben der Ausübung der Holdingfunktionen für alle Konzernunternehmen, bestehen zu folgenden Konzernunternehmen regelmäßige geschäftliche Beziehungen in Form von Leistungsbeziehungen oder im Rahmen der Steuergruppe. • Frauenthal Service AG, Wien • Frauenthal Immobilien GmbH, Wien • Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH • Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien • Frauenthal Automotive GmbH, Wien • SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf • Frauenthal Handel GmbH, Wien • Frauenthal Automotive Hustopeče s.r.o., Hustopeče • Frauenthal Automotive Elterlein GmbH, Elterlein • Gnotec AB, Göteborg • Frauenthal Powertrain Management GmbH & Co KG, Plettenberg • Frauenthal Powertrain GmbH, Plettenberg • B&E Service GmbH, Wien • Techno Heat GmbH, Wien Die fixe Vergütung für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Hannes Winkler wurde in Höhe von TEUR 429 (VJ: TEUR 448) von Ventana Holding GmbH an Frauenthal Holding AG verrechnet. Dr. Winkler hat keinen variablen Remunerationbestandteil im Gegensatz zu den anderen Vorstandsmitgliedern und nimmt nicht am Aktienoptionsprogramm teil. Der Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, wird in den Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH, Wien, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen erstellt, miteinbezogen. Der Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH wird beim zuständigen Firmenbuchgericht Wien unter der Nummer FN187931w offengelegt. 114 JAHRESABSCHLUSS (2) ANGABEN ZU BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN Das Eigenkapital und die Jahresergebnisse der Beteiligungen 2020 stellen sich wie folgt dar: Beteiligung Sitz Anteil Eigenkapital 31.12.2020 Jahresergebnis 2020 % EUR EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich Wien, Österreich 100,00 100,00 -347.857,45 58.474.310,85 -280,00 -8.216.875,35 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 81.974.518,40 10.672.401,70 Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00 1.346.503,99 265.882,25 Im Vorjahr stellten sich das Eigenkapital und die Jahresergebnisse der Beteiligungen wie folgt dar: Beteiligung Sitz Anteil Eigenkapital 31.12.2019 Jahresergebnis 2019 % EUR EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich Wien, Österreich 100,00 100,00 -347.577,45 66.691.186,20 -314,93 -7.049.428,36 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 78.422.116,70 12.484.513,45 Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00 1.080.621,74 256.556,33 (3) DURCHSCHNITTLICHE ZAHL DER MITARBEITER Die Anzahl der Beschäftigten betrug im Jahresdurchschnitt: 2020 2019 Angestellte 10 11 Gesamt 10 11 (4) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE Vorstand der Frauenthal Holding AG sind: Dr. Hannes Winkler Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Dr. Martin Sailer Mitglied seit 25. September 2008 bis 11. Jänner 2021 Mag. Erika Hochrieser Mitglied seit 5. Juni 2018 Dipl.-Ing. Michael Ostermann Mitglied seit 1. Jänner 2021 Im Geschäftsjahr 2020 betrugen die Bruttobezüge inklusive Pensionskassenzahlungen und Unfallversicherungsbeiträge sowie Auszahlungen von verbundenen Unternehmen für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG TEUR 1.283 (VJ: TEUR 1.342). In den Vergütungen sind TEUR 429 (fixe Vergütung, kein variabler Bestandteil) für die Verrechnung des Vorstandsvorsitzenden aus einem Dienstleistungsvertrag mit der Ventana Holding GmbH enthalten (VJ: 448). Die Auszahlung der Altersversorgung ist an keine Leistungskriterien gebunden. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche. JAHRESABSCHLUSS 115 Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aktuell aus fünf (VJ: fünf) von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und drei (VJ: drei) vom Konzernbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Im Geschäftsjahr 2020 bestand der Aufsichtsrat, gewählt von der Hauptversammlung, aus den folgenden Mitgliedern: Mag. Johann Schallert Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Mitglied seit 20. Mai 2015 Dr. Dietmar Kubis Stellvertreter des Vorsitzenden seit 27. Juni 2016 Mitglied seit 10. Februar 1999 Dr. Johannes Strohmayer Mitglied seit 2. Juni 2010 Dr. Andreas Staribacher Mitglied seit 5. Juni 2018 Claudia Beermann Mitglied seit 19. Juni 2019 Der Konzernbetriebsrat hat August Enzian, Klaus Kreitschek und Thomas Zwettler als Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt: August Enzian Mitglied seit 27. September 2010 Klaus Kreitschek Mitglied seit 1. Dezember 2019 Thomas Zwettler Mitglied seit 1. Jänner 2015 Die Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betragen für das Berichtsjahr TEUR 123 (VJ: TEUR 151). Vorschüsse, Kredite gem. § 237 Abs. 1 Z 3 UGB für Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden nicht gewährt. Es wurden auch keine Haftungsverhältnisse für die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats eingegangen. (5) AKTIENOPTIONSPROGRAMME Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2016 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Bei diesem Programm erfolgten die letzten möglichen Ausübungen im Jahr 2019, somit gibt es zum Bilanzstichtag keine (2019: neun) bezugsberechtigten Teilnehmer. Am 20. April 2016 wurde ein weiteres fünfjähriges Aktienoptionsprogramm im Hinblick auf das auslaufende erste Aktienoptionsprogramm beschlossen. Einbezogen sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder und weitere ungefähr 10 bis 15 Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe. Auf Basis einer diskretionären Entscheidung des Aufsichtsrats der Frauenthal Holding AG können im Rahmen des Aktienoptionsprogramms jedem Programmteilnehmer für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2016 bis 2020 jährlich bis zu höchstens 10.000 Stück Optionen, die zum Bezug von je einer auf Inhaber lautenden, nennwertlosen Stückaktie der Frauenthal Holding AG zum Bezugspreis von EUR 2,00 je Aktie berechtigen, gewährt werden. Gewährte Optionen sind nicht übertragbar und sind nach Ablauf von drei Jahren ab Zuteilung drei Wochen lang ausschließlich vom Begünstigten höchstpersönlich ausübbar. Für die so erworbenen Aktien soll eine Behaltefrist von 36 Monaten gelten. Als besonderer langfristiger Anreiz soll weiters im Ermessen des Aufsichtsrats die Möglichkeit bestehen, TOP-Führungskräften davon abweichend im Jahr des Ablaufs einer allfälligen Funktionsperiode jeweils bis zu höchstens 50.000 Stück Optionen zuzuteilen und für diese Optionen abweichende Ausübungs- und Behaltefristen festzulegen, insbesondere wenn sie in der ablaufenden Funktionsperiode maßgeblich zum Shareholder-Value und zum Erfolg der Frauenthal-Gruppe beigetragen haben. Insgesamt können unter dem Aktienoptionsprogramm maximal 250.000 Aktienoptionen zugeteilt werden. Es wurden im Jahr 2020 keine Optionen gewährt, deshalb beläuft sich der Schätzwert der gewährten Optionen 2020 auf TEUR 0 (VJ: TEUR 0) und entspricht dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert der Option bestimmt sich mit dem ursprünglichen Tag der Annahme des Optionsprogramms und wird über einen Zeitraum verteilt, über den die Teilnehmer den bedingungslosen Anspruch auf die gewährten Optionen erwerben. Zur Berechnung des Optionsplans wurde das Modell „Black-Scholes“ (diskretes Modell) unter Zugrundelegung des Optionsmodells „Amerikanische Option“ angewendet. Hierbei wird der Wert einer Option durch diverse Parameter bestimmt, wie zum Beispiel aktueller Aktienkurs (Quelle: Bloomberg), Basispreis (EUR 2), Restlaufzeit der Option (42–90 Monate), fristenkongruenter Zinssatz. 116 JAHRESABSCHLUSS Die ausübbaren Aktienoptionen haben sich wie folgt entwickelt: 2020 2019 Stück Stück Stand 1.1. 10.000 45.000 gewährte Optionen verfallene Optionen 0 0 0 0 ausgeübte Optionen -10.000 -35.000 Stand 31.12. 0 10.000 Die Anzahl der insgesamt bis 31.12.2020 gewährten bzw. in 2020 gewährten bzw. ausgeübten Optionen teilen sich für folgende Gruppen wie folgt auf: Gruppe Anzahl insgesamt gewährte Optionen Anzahl gewährte Optionen in 2020 Anzahl ausgeübte Optionen in 2020 Arbeitnehmer 10.000 Stück 0 Stück 0 Stück leitende Angestellte 100.000 Stück 0 Stück 10.000 Stück Dr. Martin Sailer 40.000 Stück 0 Stück 0 Stück 150.000 Stück 0 Stück 10.000 Stück Die gewährten Optionen sind jeweils ab dem dritten Jahrestag ab jeweiliger Zuteilung bis zum Ablauf desselben Geschäftsjahrs ausübbar. Im Falle des Übertritts in den Ruhestand gemäß den jeweils anwendbaren gesetzlichen Bestimmungen ist der Planteilnehmer berechtigt, alle bis zu dem Termin des Übertritts in den Ruhestand zugeteilte Optionen sofort auszuüben. Übt er die Optionen nicht innerhalb von drei Monaten ab Übertritt in den Ruhestand aus, so verfallen alle zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen. Im Fall des Ablebens oder im Fall des Ausscheidens eines Planteilnehmers wegen Berufsunfähigkeit werden alle bis dahin zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen mit ihrem Wert zu diesem Termin in bar abgerufen. Für den Fall, dass der Wert der Optionen negativ sein sollte, erfolgt keine Abfindung. Für die aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien gilt eine Behaltefrist von 36 Monaten. Jeder Teilnehmer am Aktienoptionsplan ist aber berechtigt, so viele der aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien vor Ablauf der Behaltefrist – aber nicht während der regulären oder im Einzelfall verhängten Handelssperren – zu verkaufen, wie erforderlich ist, damit er oder sie seine oder ihre persönliche Einkommensteuer in Bezug auf die Ausübung der Optionen aus dem Netto-Veräußerungserlös (d.h. abzüglich allfälliger Steuern auf den Veräußerungserlös) entrichten kann. Im Fall des Übertritts in den Ruhestand oder des Ausscheidens infolge Berufsunfähigkeit ist der Planteilnehmer berechtigt, alle aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien nach Übertritt in den Ruhestand oder nach Ausscheiden infolge Berufsunfähigkeit, aber vor Ablauf der Behaltefrist zu veräußern. Alle Optionen sind nicht übertragbar. Im Geschäftsjahr 2020 wurden 0 Stück (VJ: 0 Stück) auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktien an Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und an weitere Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe gewährt. Es gilt eine Behaltefrist von drei Jahren ab Ausübung der Optionen. Es wurden im Geschäftsjahr 2020 10.000 Stück für leitende Angestellte (VJ: 35.000 Stück) ausgeübt. Der Aktienkurs am Tag der Ausübung war EUR 18,1. Der beizulegende Zeitwert der gewährten Optionen wird als Personalaufwand erfasst, wobei die Gegenbuchung im Eigenkapital erfolgt. Der beizulegende Zeitwert wird am Tag der Gewährung bestimmt und über einen Zeitraum verteilt, über den die Mitarbeiter den bedingungslosen Anspruch auf die gewährten Optionen erwerben (Erdienungszeitraum). JAHRESABSCHLUSS 117 (6) VORSCHLAG ZUR VERWENDUNG DES ERGEBNISSES Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG in Höhe von EUR 2.806.699,13 auf neue Rechnung vorzutragen. (7) EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 22. April 2021 gab es keine wesentlichen angabepflichtigen Ereignisse. Wien, am 22. April 2021 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Dipl.-Ing. Michael Ostermann Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied AIRTANK 119 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Wien, 22. April 2021 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Dipl.-Ing. Michael Ostermann Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied BESTÄTIGUNGSVERMERK ZUM EINZELABSCHLUSS 120 BESTÄTIGUNGSVERMERK BERICHT ZUM EINZELABSCHLUSS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben den Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst ge- treues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2020 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der In- ternational Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Ver- antwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrie- ben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtli- chen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum des Bestätigungsvermerks ausreichend und ge- eignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prü- fung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein geson- dertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: 1. Bewertung des Finanzanlagevermögens 2. Ansatz und Bewertung der aktiven latenten Steuern 1. BEWERTUNG DES FINANZANLAGEVERMÖGENS SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN Die Frauenthal Holding AG ist oberste operative Konzernmutter einer multinational tätigen Unternehmensgruppe. Das Finanzanlage- vermögen stellt im Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG mit rd. 88 % der Bilanzsumme somit den wesentlichsten Posten dar. Die Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze der wesentlichen Beteiligungen wird im Frauenthal Konzern zumindest einmal pro Jahr mittels eines Bewertungsmodells nach dem Discounted Cashflow-Verfahren getestet. Das Ergebnis dieser Bewertung ist von der Einschätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie des Diskontierungszinssatzes abhängig und daher mit Schätzunsicherheit behaftet. Die wesentlichen Risiken bestehen in der Schätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse. In Abschnitt I. 2. c) des Anhangs sind die Angaben zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und unter Abschnitt II. 1. des Anhangs die Zusammensetzung des Postens Finanzanlagen erläutert. PRÜFERISCHES VORGEHEN Wir haben die Angemessenheit der zukunftsbezogenen Schätzungen und wesentlichen Annahmen sowie der herangezogenen Be- rechnungsmethoden unter Einbeziehung von Bewertungsspezialisten beurteilt. Dabei haben wir uns mit den in der von der Unternehmensleitung freigegebenen und dem Aufsichtsrat gebilligten Planungsrechnung angesetzten Prämissen und wesentlichen Werttreibern befasst, um die Angemessenheit dieser Planungen zu verifizieren. Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Ertragserwartungen der Tochtergesellschaften und Teilkon- zerneinheiten. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die Planungssystematik und den Planungsprozess sowie die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt. 121 BESTÄTIGUNGSVERMERK ZUM EINZELABSCHLUSS Wir haben die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber für die Ergebnis- und Cash Flow-Planung der einzelnen Tochterge- sellschaften plausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungsschema nachvollzogen und auf rechnerische Richtigkeit überprüft. Die Angemessenheit der Höhe der Diskontierungszinssätze wurde durch die alternative Ableitung der für die Bestimmung der Diskon- tierungszinssätze maßgeblichen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten („weighted average cost of capital“) auf Basis einer eigenen Peer Group beurteilt. Zur Risikobeurteilung möglicher Abweichungen von Ergebnis- und Cash Flow-Schätzungen sowie Abweichungen von den abgeleiteten durchschnittlichen Kapitalkosten wurden Sensitivitätsrechnungen vorgenommen. 2. ANSATZ UND BEWERTUNG DER AKTIVEN LATENTEN STEUERN SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN Die Gesellschaft ist Gruppenträgerin einer österreichischen Gruppe gem. § 9 KStG („Steuergruppe“) und weist wesentliche aktive latente Steuern aus, wobei vom Wahlrecht Gebrauch gemacht wurde aktive latente Steuern auf Verlustvorträge zu bilden. Die Bewertung der aktiven latenten Steuern unterliegt wesentlichen Schätzungen und Ermessensentscheidungen. Die wesentlichen Risiken bestehen in der Schätzung der künftig zur Verfügung stehenden steuerlichen Ergebnisse. Das Management der Frauenthal Holding AG leitet auf Grundlage einer Mittelfristplanung die steuerlichen Ergebnisse ab und hat jene Beträge als werthaltig beurteilt, die in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich verwertet werden können. In Abschnitt I. 4. des Anhangs sind die Angaben zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und unter Abschnitt II. 3. des Anhangs die Zusammensetzung des Postens Aktive latente Steuern erläutert. PRÜFERISCHES VORGEHEN Wir haben den Ansatz und die Bewertung der latenten Steuern und die diesbezüglich wesentlichen Annahmen zu den Ertragserwar- tungen der Mitglieder der österreichischen Steuergruppe („Gruppenmitglieder“) beurteilt. Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Realisierbarkeit der geplanten Ergebnisse der Frauenthal Holding AG und der Gruppenmitglieder. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt, diese plausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berech- nungsschema nachvollzogen, kritisch gewürdigt und auf rechnerische Richtigkeit überprüft. Weiters wurde die Überleitung der geplanten unternehmensrechtlichen Ergebniserwartungen der Frauenthal Holding AG und der Gruppenmitglieder auf die steuerlichen Ergebnisse in Bezug auf die Berücksichtigung der zwingenden wesentlichen steuerlichen Vor- schriften nachvollzogen. VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fort- führung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwen- den, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigten, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft. VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungs- urteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaft- lichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. BESTÄTIGUNGSVERMERK ZUM EINZELABSCHLUSS 122 Darüber hinaus gilt: › Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtü- mern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnach- weise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultieren- des, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstel- lungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. › Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. › Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusam- menhängende Angaben. › Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnach- weise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unterneh- menstätigkeit zur Folge haben. › Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontroll- system, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unab- hängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünf- tigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungs- sachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvor- schriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN BERICHT ZUM LAGEBERICHT Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresab- schluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen un- ternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Ge- sellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt. ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 DER EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 5. Juni 2020 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 4. August 2020 vom Aufsichts- rat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2000 Abschlussprüfer. 123 BESTÄTIGUNGSVERMERK ZUM EINZELABSCHLUSS Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsaus- schuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. Wir haben für die geprüfte Gesellschaft und für von dieser beherrschten Unternehmen keine Leistungen zusätzlich zur Abschlussprü- fung erbracht, die nicht im Jahres- oder Konzernabschluss angegeben worden sind. AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Peter Bartos. Wien, am 22. April 2021 BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mag. Peter Bartos Wirtschaftsprüfer ppa. Christoph Leutgeb, MSc (WU) Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

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