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Bilfinger SE

Annual Report Mar 31, 2009

64_10-k_2009-03-31_cd7c1b63-ce76-4491-bff8-819930ebaca9.pdf

Annual Report

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Geschäftsbericht 2008

Kennzahlen

in Mio. € 2006 2007 2008
Leistung 7.936 9.222 10.742
Auftragseingang 10.000 11.275 10.314
Auftragsbestand 8.747 10.759 10.649
Investitionen 370 268 697
Sachanlagen 136 204 237
Finanzanlagen 234 64 460
Mitarbeiter (am Jahresende) 49.141 52.723 60.923

Bilanzkennzahlen

Bilanzsumme 5.129 6.128 6.773
Eigenkapital 1.206 1.332 1.141
Eigenkapitalquote in % 24 22 17
Working Capital - 641 - 697 -890
Liquide Mittel 783 796 720
Finanzschulden Recourse 139 111 328
Finanzschulden Non-Recourse 827 1.362 1.518
Capital Employed 1.384 1.548 1.594

Ertragskennzahlen

EBIT 170 229 298
Konzernergebnis 92 134 200
Operativer Cashflow 207 325 357
Cashflow je Aktie in € 5,57 8,74 9,99
Ergebnis je Aktie in € 2,48 3,60 5,61
Dividende je Aktie in € 1,25 1,80 2,00

Rentabilitätskennzahlen

in % 2,1 2,5 2,8
in % 8,1 10,7 16,6
in % 16,3 18,7 23,2
80 126 202

Titelfoto

Bilfinger Berger errichtet vor der Westküste Dänemarks die Fundamente des weltweit größten Offshore-Windparks Horns Rev 2. Die 91 Windkraftanlagen entstehen im offenen Meer, rund 30 Kilometer vor Esbjerg. Die 140 Tonnen schweren, leuchtend gelben Übergangsstücke aus Stahl dienen als Verbindung zwischen den Gründungen im Meeresboden und den Türmen der Windturbinen.

Geschäftsfelder

Ingenieurbau

in Mio. € 2008 2007 Δ in %
Leistung 4.161 3.647 +14
Auftragseingang 3.541 4.528 -22
Auftragsbestand 4.482 5.507 -19
Investitionen 120 112 +7
EBIT +17 +58 -71
Mitarbeiter 14.221 16.440 -13
Leistungsanteile in %
Ausland 82
Inland 18

Hoch- und Industriebau

in Mio. € 2008 2007 Δ in % Leistungsanteile in %
Leistung 2.020 1.965 +3 Ausland 55
Auftragseingang 1.915 2.596 -26 Inland 45
Auftragsbestand 2.263 2.385 -5
Investitionen 13 8 +63
EBIT +14 +24 -42
Mitarbeiter 3.556 3.520 +1

Dienstleistungen

in Mio. € 2008 2007 Δ in % Leistungsanteile in %
Leistung 4.578 3.606 +27 Ausland 61
Auftragseingang 4.875 4.125 +18 Inland 39
Auftragsbestand 3.919 2.844 +38
Investitionen 96 82 +18
EBIT +224 +180 +34
Mitarbeiter 42.553 32.196 +32

Betreiberprojekte

Anzahl / in Mio. € 2008 2007 Δ in %
Projekte im Portfolio
davon in Bau
24
13
18
9
+33
+44
Eigenkapitalbindung
davon eingezahlt
291
101
161
71
+81
+42
EBIT +9 -2
Mitarbeiter 136 114 +19
Eigenkapitalinvestitionen in %
Ausland 78
Inland 22

Bilfinger Berger ist ein international tätiger Bauund Dienstleistungskonzern, der seinen Kunden als Multi Service Group ganzheitliche Lösungen für Immobilien, Industrieanlagen und Infrastruktur bietet. Die Unternehmensstrategie verfolgt das Ziel, Spitzenpositionen auf ausgewählten Märkten im In- und Ausland einzunehmen und konsequent auszubauen. Die Tätigkeit des Konzerns umfasst die Geschäftsfelder Ingenieurbau, Hoch- und Industriebau, Dienstleistungen und Betreiberprojekte.

Bilfinger Berger nimmt eine führende Position bei Planung und Bau großer Infrastrukturprojekte ein. Die Schwerpunkte dieser Aktivitäten liegen im Ausland. Technische Kompetenz und die Fähigkeit, große Infrastrukturprojekte erfolgreich umzusetzen, sind bei öffentlichen Auftraggebern anerkannt und bilden die Fundamente des Unternehmenserfolgs.

Bilfinger Berger bietet seinen Kunden umfassende Leistungspakete über alle Phasen im Lebenszyklus von Immobilien im In- und Ausland. Der ganzheitliche Ansatz reicht von Beratung, Planung, betriebsfertiger Erstellung, Entwicklung und Finanzierung bis hin zu Unterhalt und Betrieb.

Bilfinger Berger zählt zu den führenden Anbietern von Dienstleistungen für Industrieanlagen, Kraftwerke und Gebäude. Industrial Services umfassen Leistungen zur Wartung, Instandhaltung und Modernisierung von Produktionsanlagen der Prozessindustrie. Power Services konzentrieren sich auf Wartung, Instandhaltung, Wirkungsgradsteigerung und Lebensdauerverlängerung vorhandener Anlagen sowie auf die Herstellung und Montage von Komponenten für den Kraftwerksbau. Facility Services beinhalten technische, kaufmännische und infrastrukturelle Dienstleistungen für Büroimmobilien, Sport- und Veranstaltungszentren, Krankenhäuser oder Justizvollzugsanstalten.

Bilfinger Berger entwickelt als privater Partner der öffentlichen Hand Verkehrswege und Immobilien auf der Grundlage langfristiger Konzessionsverträge. Wichtige Märkte sind Kanada, Australien, Deutschland, Großbritannien und Nordirland, Norwegen sowie Ungarn.

Geschäftsbericht 2008

Inhalt

Vorwort 4

  • Vorstand der Bilfinger Berger AG 6
  • Auf den Schwingen des Wachstums 8
  • Die Rückkehr der Ingenieure 14
  • Im Herzen der amerikanischen Ölindustrie 18
  • Die Möglichmacher 22
  • 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr 26
  • Die Bilfinger Berger Aktie 30
  • Corporate Governance Bericht 34
  • Vergütungsbericht 37
  • Bericht des Aufsichtsrats 44

Konzernlagebericht 50

  • Das Geschäftsjahr 2008 im Überblick 50
  • Der Bilfinger Berger Konzern 52
  • Wirtschaftliches Umfeld 54
  • Geschäftsverlauf 58
  • Entwicklung in den Geschäftsfeldern 64
  • Forschung und Entwicklung 88
  • Beschaffung 92
  • Kommunikation und Marketing 94
  • Personal 96
  • Nachhaltigkeit 100
  • Risikobericht 104
  • Weitere Angaben gemäß §315 HGB 110
  • Nachtragsbericht 112
  • Prognosebericht 112
  • Versicherung der gesetzlichen Vertreter 114
  • Bestätigungsvermerk 115
  • Konzernabschluss 2008 116
  • Konzernanhang 120
  • Kapitalrenditecontrolling 174
  • Wesentliche konsolidierte Gesellschaften 177
  • Organe der Gesellschaft 178
  • Glossar 184
  • Zehnjahresübersicht 188
  • Termine 190

Vorwort 45

Verehrte Aktionäre und Geschäftspartner, sehr geehrte Damen und Herren,

Bilfinger Berger blickt auch 2008 auf ein gutes Jahr zurück. Wir haben in den vergangenen zwölf Monaten bei der Konzernleistung erstmals die 10-Milliarden-Euro-Marke überschritten. Das Konzernergebnis konnte erneut gesteigert werden. Bilfinger Berger steht auf einem soliden Fundament und sieht trotz der allgemeinen Wirtschaftskrise mit Zuversicht nach vorn.

Basis der erfolgreichen Entwicklung ist unsere Ausrichtung als Multi Service Group. Bilfinger Berger bietet umfassende Serviceleistungen für Planung, Errichtung und Betrieb von Immobilien, Industrieanlagen, Kraftwerken und Infrastruktur – über den gesamten Lebenszyklus. Mit dieser Aufstellung sind wir weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen.

Der Bau bleibt auch in Zukunft Kerngeschäft. Auch wenn der deutsche Hochbau seine Ziele nicht erreicht hat und im Ingenieurbau Probleme mit einem Großprojekt zu erheblichen Ergebniseinbußen führten, so ist doch festzuhalten, dass die meisten Baueinheiten ein erfolgreiches Geschäftsjahr absolviert haben. Unser Ziel, die Margen in den Geschäftsfeldern Hoch- und Industriebau sowie Ingenieurbau nachhaltig zu verbessern, werden wir konsequent verfolgen. Hierzu haben wir unser Risikomanagement weiter optimiert und die Projektauswahl nochmals verschärft.

Im Ingenieurbau sind wir in ausgewählten Kernregionen tätig und bieten unseren Kunden ein klar definiertes technisches Leistungsspektrum an. Im Hochbau meiden wir den reinen Preiswettbewerb und konzentrieren uns auf Projekte, die wir über unsere Kompetenz gewinnen können. Da die Nachhaltigkeit von Immobilien immer wichtiger wird, kommt dem von uns seit langem verfolgten Lebenszyklusansatz wachsende Bedeutung zu.

Im Geschäftsfeld Dienstleistungen wurden im vergangenen Jahr die sehr ambitionierten Ziele noch übertroffen. Durch starkes organisches Wachstum und eine Reihe von Akquisitionen konnten die Erfolge in allen Teilbereichen – Industrial Services, Facility Services und Power Services – weiter gesteigert werden.

Im Bereich Industrial Services haben wir unsere führende Marktposition in Europa mit der Übernahme der Dienstleistungsaktivitäten von Norsk Hydro in Norwegen ausgebaut. Durch den Kauf des texanischen Industrieservicespezialisten Tepsco sind wir jetzt auch auf dem amerikanischen Markt gut positioniert.

Mit der Übernahme der Facility Management-Aktivitäten von M+W Zander wird sich die Leistung unserer Facility Services verdoppeln. Von besonderer Bedeutung ist dabei die starke Stellung von Zander FM im Ausland, die uns den Zugang insbesondere zu den osteuropäischen Wachstumsmärkten eröffnet.

Erfolgreich hat sich auch der Bereich Power Services entwickelt. Unsere Kapazitäten sind langfristig ausgelastet; Investitionen in Rehabilitation und Neubau von Kraftwerken sowie ambitionierte Klimaschutzziele sorgen für anhaltende Nachfrage.

Unser Geschäftsfeld Betreiberprojekte feierte sein zehnjähriges Bestehen und erzielte mit sechs neu übernommenen Projekten im Jahr 2008 einen Höchstwert. Zwar werden Finanzierungen für öffentlichprivate Partnerschaften durch die Folgen der Finanzkrise schwieriger. Dennoch sind wir überzeugt, dass sich unser Geschäftsmodell auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bewähren wird. Im Januar 2009 haben wir ein Projekt zum Ausbau einer schottischen Autobahn gewonnen. Das insgesamt investierte Eigenkapital wird damit auf über 300 Millionen Euro anwachsen.

Verehrte Aktionäre,

auch wenn die Finanz- und Wirtschaftskrise bislang noch keine größeren Auswirkungen auf unser Geschäft hatte, können wir dennoch nicht davon ausgehen, dass wir verschont bleiben. Für den Bau bleibt abzuwarten, inwieweit die weltweit initiierten Konjunkturprogramme im öffentlichen Bau die sich abschwächende Nachfrage im Wirtschaftsbau ausgleichen können.

In den Servicebereichen erwarten wir zwar einen gewissen Rückgang der Geschäftstätigkeit. Aufgrund langlaufender Rahmenverträge, ausgerichtet auf Unterhalt und Modernisierung von Anlagen und Immobilien, sind die Einheiten jedoch weniger konjunkturanfällig. Unsere Dienstleistungsaktivitäten weiter auszubauen bleibt deshalb ein wichtiges Ziel.

Der Vorstand sieht das Unternehmen für die vor uns liegende konjunkturell schwierige Zeit gut gerüstet. Unser Geschäftsmodell erweist sich als belastbar, unsere finanzielle Solidität kommt uns angesichts der Finanzkrise besonders zugute. Wenn die Weltwirtschaft nicht weiter einbricht, sind wir zuversichtlich, auch im Jahr 2009 unsere Ziele zu erreichen und Bilfinger Berger als Multi Service Group erfolgreich weiterzuentwickeln.

Ihr

Herbert Bodner, Vorstandsvorsitzender der Bilfinger Berger AG

67 Vorstand der Bilfinger Berger AG

Von links nach rechts:

Joachim Müller (seit 1. November 2008)

geboren 1959 in Eberbach. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg war Joachim Müller im Finanz- und Rechnungswesen bei weltweit agierenden Industrie- und IT-Unternehmen tätig. Bei der SAP AG übernahm er internationale kaufmännische Führungspositionen und wurde in den Vorstand der SAP SI AG berufen. Bis Mitte 2008 war er Senior Vice President Corporate Finance der SAP Group. Joachim Müller wird nach der Hauptversammlung der Bilfinger Berger AG im Mai 2009 die Nachfolge von Dr. Jürgen M. Schneider als Finanzvorstand antreten.

Dr. Joachim Ott

geboren 1963 in Wiesbaden. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Mainz folgten ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen und die Promotion zum Dr. oec. Im Jahr 1991 trat Dr. Joachim Ott in die Bilfinger Berger Unternehmensgruppe ein. Im Vorstand, dem er seit 2003 angehört, ist er unter anderem für Facility Services und Umwelttechnik verantwortlich.

Prof. Hans Helmut Schetter

geboren 1949 in Albstadt. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der Universität Karlsruhe und beruflicher Tätigkeit in der Bauindustrie trat er 1990 in die Bilfinger Berger Unternehmensgruppe ein. Prof. Hans Helmut Schetter gehört dem Vorstand seit 1995 an und verantwortet die Ressorts Personal und Technik sowie Teile des in- und ausländischen Baugeschäfts.

Herbert Bodner (Vorsitzender)

geboren 1948 in Graz. Er studierte Bauingenieurwesen an der Universität Stuttgart und trat nach dem Abschluss seines Studiums in die Bauindustrie ein. Im Jahr 1991 kam Herbert Bodner zur Bilfinger Berger Unternehmensgruppe. Seit 1997 ist er Mitglied, seit 1999 Vorsitzender des Vorstands. Darüber hinaus trägt er die Verantwortung für die Ressorts Unternehmensentwicklung, Kommunikation, Recht und Industrial Services.

Klaus Raps

geboren 1960 in Nördlingen. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der Fachhochschule München und des Wirtschaftsingenieurwesens an der Technischen Fachhochschule Berlin trat er 1986 in das Unternehmen ein. Klaus Raps übernahm Führungsfunktionen in Niederlassungen der Bilfinger Berger AG und wurde im Oktober 2007 zum Mitglied des Vorstands berufen. Er trägt unter anderem die Verantwortung für Teile des ausländischen Baugeschäfts und Bilfinger Berger Power Services.

Dr. Jürgen M. Schneider (bis 31. Juli 2009)

geboren 1946 in Walldürn. Dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim schlossen sich eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent und die Promotion zum Dr. rer. pol. an. Seine berufliche Laufbahn begann er im Anlagenbau. Dr. Jürgen M. Schneider trat 1983 in die Bilfinger Berger Unternehmensgruppe ein, 1990 wurde er zum Mitglied des Vorstands berufen. Er ist unter anderem für Bilanzen, Finanzen, Controlling und Investor Relations verantwortlich.

Kenneth D. Reid

geboren 1965 in Hamilton. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der Heriot-Watt University war der gebürtige Schotte unter anderem im Nahen Osten und in Asien tätig. Im Jahr 1990 trat er in die Bilfinger Berger Unternehmensgruppe ein und absolvierte begleitend einen Studiengang zum Master of Business Administration an der Edinburgh Business School. Er wurde Anfang 2007 in den Vorstand berufen und ist für Betreiberprojekte und Ingenieurbau verantwortlich.

des Wachstums Auf den Schwingen

Boomtown Brisbane – die Hauptstadt des australischen Bundesstaats Queensland wächst schneller als der Rest des Landes. Zwei große Infrastrukturprojekte sollen den Wachstumsmotor weiter in Gang halten und dabei die Belange der Umwelt bestmöglich berücksichtigen. Bilfinger Berger ist maßgeblich daran beteiligt.

Text Frank Reisel Fotos Fritz Stark

Zwillingsbrücke: Bilfinger Berger verdoppelt die Brisbane Gateway Bridge.

Nachts gehört Brisbane den Flughunden. Allein auf einer kleinen Mangroveninsel im Brisbane River hängen 400.000 von ihnen unter den Ästen der Bäume. Wenn sich die Dunkelheit über der Landschaft niederlegt, erwachen die Fledertiere mit dem hundeähnlichen Kopf zum Leben. Mit gellendem Geschrei steigen sie in die Dämmerung auf und ziehen in Richtung der Stadt, um auf Eukalyptus- und Feigenbäumen Nahrung zu suchen.

Die Einwohner von Brisbane sehen das Schauspiel mit gemischten Gefühlen. Einerseits machen sich die Flughunde auch über die Früchte in Gärten und Grünanlagen her, andererseits sind die Tiere bei der Bestäubung von Pflanzen und somit für das sensible Ökosystem unverzichtbar. Experten glauben, dass es ohne Flughunde keine Wälder in und um Brisbane gäbe. Im Jahr 2007 – als viele Flughunde in einer

extremen Dürreperiode Hunger litten – errichtete die Stadtverwaltung deshalb ein Zentrum, in dem die Tiere wieder aufgepäppelt wurden. Nur ein Beispiel, das zeigt, welch wichtige Rolle der Naturschutz in Australien und insbesondere in Brisbane spielt.

Die Hauptstadt des Bundesstaats Queensland wächst rasant. 1990 lebten rund 1,3 Millionen Menschen in Brisbane, 2008 bereits mehr als 1,8 Millionen. Wie das Dasein der Flughunde wirkt sich auch das

Wachstum der Stadt zwiespältig aus: Einerseits boomt Brisbane wirtschaftlich – zwischen 1990 und 2005 stieg die Anzahl der Arbeitsplätze um 56 Prozent. Auf der anderen Seite ist das Straßennetz inzwischen stark überlastet. Mit einem vehementen Ausbau der Infrastruktur will Brisbane dem Wachstum Rechnung tragen, allerdings mit umweltverträglichen Lösungen.

Mit Technologie und Know-how ist Bilfinger Berger gleich an zwei großen Projekten beteiligt: Der Konzern arbeitet am Bau des North-South Bypass Tunnels

Technologie für bessere Infrastruktur

und an der Erweiterung des Gateway Motorways. Mit dem Tunnel entsteht eine wichtige Unterfahrung des Brisbane Rivers. Die Zwillingsröhre verbindet die besonders stark wachsenden nördlichen Stadtteile mit den südlichen und soll Fahrzeiten um bis zu 30 Prozent reduzieren. Mit 4,8 Kilometern Länge ist dies der längste Straßentunnel Australiens.

Beim Gateway Motorway handelt es sich um einen etwa 20 Kilometer langen Schnellstraßenabschnitt, der bei

laufendem Verkehr mehrspurig ausgebaut wird. Das Herzstück des Projekts ist die Gateway Bridge. Direkt neben einer vorhandenen Brücke entsteht eine weitere, so dass insgesamt zwölf Fahrspuren über den Brisbane River geführt werden können. Nach Eröffnung der zweiten Brücke wird dann das alte Bauwerk saniert. Der Ausbau des Gateway Motorways gewährleistet unter anderem eine schnellere Verbindung zum Flughafen und zum Hafen von Brisbane.

Von den Projekten verspricht sich Brisbane eine deutliche Entlastung seiner Straßen. Denn am Brisbane River sind täglich nicht nur 400.000 Flughunde, sondern ebenso viele Autos unterwegs. Ab Oktober 2010 sollen etwa 60.000 davon den Fluss durch den neuen Tunnel passieren. Sie umgehen dadurch bis zu 18 Ampelanlagen. Die erwarteten Effekte: weniger Stop-and-go-Verkehr, geringerer Kraftstoffverbrauch und reduzierte Abgasbelastung.

Allein den Tunnel in die bestehende Infrastruktur einzupassen, ist eine Herausforderung für sich. Das Bauwerk wird fünf Schnellstraßen miteinander verbinden und ab 2012 über einen Anschluss zum Airport Link Tunnel verfügen. Insgesamt 18 Brücken führen zum Tunnel. Das mit dem Bau

Neun Brücken schützen Mangroven

beauftragte Konsortium erweitert die Hälfte der Brücken bei laufendem Verkehr. Die andere Hälfte wird neu gebaut. Nicht etwa, weil es für die Verkehrsführung zwingend notwendig wäre, sondern um seltene Mangrovenbestände am Nordufer des Brisbane River zu erhalten und zu schützen.

Zwillingstunnel: In zwei Röhren führt der North-South Bypass Tunnel unter dem Brisbane River entlang.

12 13

Der North-South Bypass Tunnel wird von zwei 4.000 Tonnen schweren und 253 Meter langen Maschinen gebohrt, die auf die Namen Matilda und Florence getauft wurden. Matilda nach 'Waltzing Matilda' , der inoffiziellen Nationalhymne Australiens, Florence nach Florence

Eine Brücke verdoppelt sich

Taylor, der ersten Bauingenieurin Australiens. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 Metern am Tag graben sich

Florence und Matilda durch unterschiedlichste geologische Formationen: Tuffstein, Arenit, Phyllit mit Quarzsteinen und Felsverwerfungen. Die Bohrköpfe von Matilda und Florence haben einen Durchmesser von 12,4 Metern und wurden eigens für die Anforderungen vor Ort konzipiert.

Einige Kilometer östlich der Tunnelbaustelle begegnet Bilfinger Berger dem Brisbane River von der anderen Seite. Dort ist das Unternehmen am Neubau der Gateway Bridge beteiligt. Die vorhandene Brücke ist insgesamt 1.630 Meter lang und war mit einer freien Spannweite von 260 Metern nach ihrer Fertigstellung im Jahr 1980 für viele Jahre die längste freitragende Spannbetonbrücke der Welt.

Auch beim Bau der Gateway Bridge haben Umwelt und Naturschutz einen hohen Stellenwert. Und das in mehrfacher Hinsicht. Das Baukonsortium legt größten Wert darauf, das Wasser des Brisbane Rivers vor Verunreinigungen zu schützen. Dazu hängten die Ingenieure im Wasser eine Art Vorhang auf, der die Baustelle vom Flusslauf trennt. Der Vorhang verhindert, dass sich aufgewirbeltes Erdreich im Fluss verteilt. Darüber hinaus wurde die 20 Kilometer lange Schnellstraßenerweiterung so geplant, dass den

Maßarbeit: Mit modernster Technik werden die Tunnelbohrmaschinen auf Kurs gehalten.

dort heimischen Koalabären möglichst wenig Lebensraum genommen wird. Zudem wurden viele Streckenabschnitte mit Röhren untertunnelt,

Hot Spot für Ingenieurleistungen

die den Tieren einen ungefährlichen Wechsel der Straßenseite ermöglichen.

Die beiden mit 54 Metern höchsten Brückenpfeiler der Gateway Bridge müssen besonders extremen Wetterbedingungen standhalten. Durch die Nähe zum Pazifik muss die Brücke nicht nur starken Winden trotzen, der Salzgehalt

im Wasser des Brisbane River macht den Einsatz von besonders hochwertigem Beton erforderlich, der zusätzlich von Stahleinfassungen geschützt wird.

Mit den beiden Großprojekten North-South Bypass Tunnel und Gateway Bridge ist Brisbane derzeit ein weltweiter 'Hot Spot' für Ingenieurleistungen – Leistungen, von denen die Stadt und ihre Umgebung dauerhaft profitieren. Schließlich sollen sich auch in vielen Jahren noch allabendlich Flughunde in die Dämmerung erheben und zum Fortbestand des Ökosystems beitragen. Für Bilfinger Berger zahlen sich die Projekte unmittelbar aus. Der Anteil des Konzerns an ihrem Gesamtvolumen beläuft sich auf über eine Milliarde Euro.

Versorgungsschacht: Unter der Fahrbahn des Tunnels entstehen Versorgungskanäle.

der Ingenieure Die Rückkehr

Der Klimawandel und seine Folgen sind die wahrscheinlich größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte. Mit welchen Konzepten tritt Bilfinger Berger an? Ein Interview mit Vorstandsmitglied Prof. Hans Helmut Schetter.

Interview Angela Recino Fotos Fritz Stark

Das Stichwort 'Green Building' beherrscht derzeit die Immobilienwirtschaft – eine reine Modeerscheinung?

Die Entwicklung ist kein kurzlebiger Trend, wir stehen an einem Wendepunkt. Klimaschutz ist eben nicht zuletzt eine Frage der Ressourceneffizienz von Gebäuden. Denn 40 Prozent der Treibhausgase entstehen im Zusammenhang mit der Nutzung von Immobilien. Wirksamer Klimaschutz ist ohne nachhaltiges Bauen also nicht erreichbar.

Maßnahmen zur Energieeinsparung gab es bereits in der Vergangenheit. Was ist heute anders?

Früher hat man die Phasen im Lebenszyklus von Immobilien isoliert voneinander betrachtet. Erst entwickelten Bauherr und Planer das Konzept. Danach wurde der Bauauftrag ausgeschrieben und an den billigsten Anbieter vergeben. Erst später rückten die Betriebskosten in den Fokus – die sich am Ende der Kette aber kaum noch beeinflussen ließen. Da konnte sich das vermeintlich preiswerte Gebäude langfristig als teuer entpuppen. Und dieser Prozess wurde über Jahre nicht in Frage gestellt. Dabei liegt es auf der Hand: Wer ressourcen- und

Justizzentrum Chemnitz Beim ersten Public Private Partnership-Projekt im Freistaat Sachsen wurden zur Beurteilung der

komplexen Zusammenhänge zwischen Architektur, Fassade, technischer Gebäudeausrüstung, Statik und Bauphysik auch die Betriebskosten

mithilfe eines EDVgestützten Prognosetools simuliert und überprüft. Das Justizzentrum trägt das Deutsche Gütesiegel für nachhaltiges Bauen.

kostenbewusst bauen möchte, muss den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie bedenken. Eine Investition mag in der Bauphase zunächst hoch erscheinen. Wenn sie jedoch während des Betriebs zur deutlichen Verringerung von Kosten und Ressourcenverbrauch führt, steht ihr Nutzen außer Frage.

Bilfinger Berger arbeitet mit seinen Kunden schon länger auf Basis des Lebenszyklusansatzes zusammen. Welche Erfahrungen haben Sie hiermit gemacht?

Wir stehen von der Entwicklung über die Planung bis zur Fertigstellung im engen konstruktiven Dialog mit dem Auftraggeber. Darin liegt der entscheidende Vorteil von Public Private Partnership- und Partnering-Modellen. Schon am Reißbrett entscheidet sich, welche Kosten und welche Umweltbelastungen ein Gebäude verursachen wird – lange bevor der erste

Zentrale der LBBW Karlsruhe Die Fassadengestaltung zeichnet sich durch ein ausgewogenes Verhältnis

von transparenten und geschlossenen Flächen aus – maximale natürliche Beleuchtung bei minimaler Aufheizung. Der Verbrauch von Primärenergien liegt 45 Prozent unter dem Durchschnitt vergleichbarer Gebäude.

Spatenstich erfolgt ist. Unsere Auftraggeber haben erkannt, dass die Betriebskosten die Baukosten um ein Vielfaches übersteigen. Sie prüfen heute sehr genau, wie zukunftssicher ihre Investition ist. Hohe Betriebskosten machen eine Immobilie zum Ladenhüter.

Bei Projekten für die öffentliche Hand kommt es verstärkt zu Public Private Partnership. Wie überzeugen Sie die Privatwirtschaft von Partnering-Modellen?

Für unsere Kunden stehen zwei Fragen im Vordergrund: Zunächst einmal muss ihre Vergabeentscheidung revisionsfest, also wirtschaftlich sinnvoll und nachvollziehbar sein. Gleichzeitig möchten sie sichergehen, dass die Preisprognosen fundiert und korrekt sind. Wir schaffen daher größtmögliche

Transparenz. Mit 'gläsernen Taschen' geben wir dem Kunden tiefen Einblick in unsere Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Bevor er sich entscheidet, stehen wir als Planungspartner bereit. In gestaffelten Vertragsmodellen kann er eine Stufe nach der anderen abrufen. Erst wenn der Kunde die Zusammenarbeit rundum positiv beurteilt, werden die Verträge über den Bau und Betrieb geschlossen. Vertrauen ist der Schlüssel zum Erfolg.

Wo liegt Ihr Wettbewerbsvorteil gegenüber Ihren Mitbewerbern?

Unsere Stärken liegen in der breitgefächerten Kompetenz von einigen tausend Ingenieuren, die wir im eigenen Hause beschäftigen. Hinzu kommt unser fundiertes Know-how im Gebäudebetrieb, das wir nach dem Aufbau unserer Facility Services erfolgreich fortentwickelt haben. Ein Vorsprung, den wir nicht nur erhalten, sondern weiter ausbauen werden. Gegenüber dem Wettbewerb sehen wir uns strategisch gut aufgestellt und absolut in der ersten Reihe.

Fachhochschule Gummersbach Die Gesamtlösung aus Planung und Bau minimiert die Betriebskosten: Der Energieverbrauch des modernen Campus für 2.700 Studierende liegt 87 Prozent unter den Vorgaben der Energieeinsparverordnung. Geheizt wird mit einer kohlendioxidneutralen Hackschnitzelanlage.

Bilfinger Berger war maßgeblich an der Entwicklung des deutschen Gütesiegels für nachhaltiges Bauen beteiligt. Was versprechen Sie sich von diesem Zertifikat?

Auch hier ging es um Transparenz. Wir haben uns intensiv für ein allgemeingültiges Siegel in Deutschland eingesetzt. Es ist eine unabhängige Instanz in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit und gibt verlässliche Kriterien vor, an denen sich Investoren und Mieter orientieren können. Ein solches Instrument hat der Immobilienwirtschaft hierzulande bisher gefehlt.

Welche Rolle wird die Bauwirtschaft im Klimaschutz künftig übernehmen?

Wir werden einen wichtigen Beitrag gegen negative Auswirkungen des Klimawandels leisten, davon bin ich überzeugt. Unser Land besinnt sich wieder auf seine wichtigste Ressource, den technischen Erfindungsgeist und die Kreativität des Ingenieurs, mit der in der Vergangenheit bereits Großartiges geleistet wurde. Und das wird nicht nur die Unternehmen voranbringen, die Gesellschaft insgesamt wird davon profitieren.

Global Training Center der Daimler AG Stuttgart Die technische Gebäudeausrüstung

des hochmodernen Schulungszentrums zeichnet sich durch ein innovatives Klimakonzept mit Bauteil- aktivierung aus. Dabei kommen Kühldecken, Kühlbalken sowie eine Fußbodenheizung zum Einsatz.

18 19 Der 80 Kilometer lange Ship Channel verbindet Houston mit dem Golf von Mexiko.

Der Ship Channel von Houston ist die Hauptader, die in das Herz der amerikanischen Ölindustrie führt. Unzählige Tanker mit Öl und Gas kommen von den Weltmeeren und löschen ihre Fracht an den Terminals des 80 Kilometer langen Kanals, der Houston mit dem Golf von Mexiko verbindet. Zusätzlich wird der Rohstoff über 53.000 Kilometer Pipelines von rund 4.000 Förderanlagen im Golf herangepumpt. Von dort bezieht die US-amerikanische Ölindustrie jeden Tag rund eine Million Barrel – ein Barrel sind 159 Liter – Rohöl.

Nirgendwo sonst in der Welt gibt es eine solche Ansammlung von Erdölraffinerien und petrochemischer Industrie wie in Houston. "Es ist unglaublich eindrucksvoll", sagt Thomas Töpfer, Vorstandsvorsitzender der Bilfinger Berger Industrial Services AG: "Die Industrieanlagen scheinen kein Ende zu nehmen." Das Öl wird für Autoreifen, Insektizide, Kunstdünger und unzählige weitere Produkte benötigt.

Text Bernd Hauser Fotos Tepsco Fotosearch Getty Images Vario Images

der amerikanischen Ölindustrie Im Herzen

Bisher war Bilfinger Berger Industrial Services in 17 europäischen Ländern aktiv. Mit dem Kauf des texanischen Unternehmens Tepsco wachsen die Chancen auf einem weiteren, sehr großen Betätigungsfeld: der Prozessindustrie in Nordamerika.

Doch Thomas Töpfer sah beim Besuch in Houston mehr als Tanks, Pipelines, Kühltürme und Prozessanlagen, nämlich die Chancen für den Industrieservice von Bilfinger Berger: "Der Ausbau unserer Geschäftstätigkeit in Nordamerika ist der nächste logische Schritt unserer Wachstumsstrategie."

Das Unternehmen hat in der jungen Industrial-Services-Branche eine rasante Entwicklung genommen. Traditionell hielten Betreiber bis vor einigen Jahren

ihre Anlagen mit überwiegend eigenem Personal instand. Aber der wirtschaftliche Druck wurde immer stärker, sich auf die Kernkompetenz der Produktion zu konzentrieren und die Instandhaltung an Dienstleister abzugeben. Bilfinger Berger nahm diesen gesamtwirtschaftlichen Trend auf, kaufte europaweit Firmen und vergrößerte deren Angebotspalette. "Uns geht es darum, Technik mit dem Servicegedanken zu verbinden", erklärt Thomas Töpfer. "Wir führen nicht nur aus, was der Kunde verlangt, sondern denken für ihn mit, bieten ihm immer noch bessere Lösungen an."

Während manche Tochterfirmen früher nur einzelne Gewerke wie Korrosionsschutz oder Isolierungsarbeiten für den Kunden ausführten, sind sie nun vielerorts zu Full Service-Anbietern geworden und übernehmen die komplette Instandhaltung von Prozessanlagen. Heute besteht die Bilfinger Berger Industrial Services AG mit ihrem Hauptsitz in München aus Tochtergesellschaften in 18 Ländern mit insgesamt 23.000 Beschäftigten. Die Töchter handeln sehr eigenständig und erreichen dadurch große Kundennähe und einen hohen Servicegrad.

Industriedienstleistungen: Verbindung von Technik und Service.

In den USA war Bilfinger Berger Industrial Services zwar bereits mit drei Beteiligungen auf dem Markt. Aber als der texanische Industriedienstleister Tepsco L.P. zum Verkauf stand, erkannten die Manager in München schnell, dass die Firma "sehr gut zu uns und unserer wachstumsorientierten Strategie passen würde", so Töpfer: 1.100 Mitarbeiter, eine jährliche Leistung von rund 270 Millionen Dollar; langjährige Kunden in der Erdölwirtschaft und Petrochemie; eine breite Expertise in Oberflächenschutz, Rohrleitungsbau, Mechanik, Elektrik, Mess- und Regeltechnik, Brand- und Schallschutz; und nicht zuletzt ein Management mit einer ähnlichen Servicementalität wie bei Bilfinger Berger. "Die Mitarbeiter machen den Unterschied", sagt Marty Eckert, Geschäftsführer von Tepsco: "Nur wenn sie morgens gerne zur Arbeit kommen, machen sie auch einen guten Job."

Die Aussichten für den Industrieservice in der amerikanischen Prozessindustrie seien sehr gut, ist Hans-Petter Hansen, Geschäftsleiter der Division North America von Bilfinger Berger Industrial Services, überzeugt. "Es gibt einen riesigen Investitionsstau, der sich nicht mehr aufschieben lässt." Außerdem erwarten Wirtschaftsanalysten eine Nachfrage nach zusätzlichen Raffineriekapazitäten in den USA. In den nächsten

zwanzig Jahren müssten sie um ein Drittel wachsen. Außerdem erhalte Tepsco einen großen Teil seiner Aufträge von Kunden, die mit der Lagerung und dem Transport von Öl und Folgeprodukten beschäftigt sind – und dieser Sektor der Erdölwirtschaft sei weniger von Ölpreisschwankungen betroffen als die Gewinnung und die Raffinierung.

"Wir profitieren nun vom Ruf und den weltweiten Kontakten von Bilfinger Berger", sagt Tepsco-Geschäftsführer Marty Eckert. So plant die US-amerikanische Tochter jetzt in einer Anlage der BASF in Houston einen ähnlichen Servicevertrag umzusetzen, wie er in Deutschland üblich ist. In den USA sind bisher überwiegend Verträge verbreitet, bei denen ein Dienstleister auf die Kosten einer Maßnahme eine prozentuale Marge aufschlägt. Dadurch ist der Anreiz relativ gering, die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen bestmöglich zu optimieren. Die ausgeklügelten Serviceverträge von Bilfinger Berger dagegen belohnen möglichst effiziente Lösungen: "Beispielsweise gibt es Verträge, die gleichzeitig die Verfügbarkeit der Anlage und eine Senkung der Instandhaltungskosten über Jahre hinweg garantieren", erklärt Thomas Töpfer. "Mit diesen Verträgen werden wir ein Alleinstellungsmerkmal erreichen."

Marty Eckert setzt außerdem auf eine enge Zusammenarbeit der Industrieservicetöchter in

den USA unter dem Dach von Tepsco. Salamis zum Beispiel ist ein Offshore-Spezialist mit Sitz im benachbarten Bundesstaat Louisiana, der den Texanern beim Sprung in den Golf helfen soll – und davon selbst profitiert, weil den Salamis-Kunden ein breiteres Leistungsspektrum angeboten werden kann: Salamis hat Expertise für Oberflächenbehandlung, Tepsco kann sein Fachwissen in der Elektrik und Mechanik einbringen.

In den USA wird mit Präsident Barack Obama eine neue Klimapolitik verfolgt. Die Abhängigkeit von Erdöl soll reduziert werden, auch mit Hilfe von effizienteren Automotoren. Darin sieht Thomas Töpfer keine Bedrohung für das Geschäft, im Gegenteil: "Umweltfreundlichere Motoren brauchen besseren Kraftstoff. Wenn man die Oktanzahl in Amerika auf europäisches Niveau anheben will, müssen die Raffinerieanlagen modernisiert werden."

Grundsätzlich seien fossile Brennstoffe noch viele Jahrzehnte die Basis für den Verkehr und für viele Produktionsprozesse in der Chemie. "Es geht nun darum, deren Nutzung immer effizienter zu machen", sagt Töpfer. "Wir werden unseren Teil dazu beitragen."

Prozessindustrie in den Vereinigten Staaten: Der Investitionsstau ist enorm.

Ohne sie müssten Chirurgen ihr OP-Besteck selbst sterilisieren, Krankenschwestern ihre Patienten selbst mit Essen versorgen, Bankangestellte ihre Bank selbst bewachen, Piloten ihre Flugzeuge selbst enteisen: Facility Manager sind die Möglichmacher des Alltags. Sie gewährleisten, dass Spezialisten sich auf das konzentrieren, was sie am besten können – auf ihr Kerngeschäft.

Facility Management, das ist weit mehr als reine Hausverwaltung, es ist die Arbeit ausgebildeter Allrounder und Experten mit hoher Affinität zu Technik und Betriebswirtschaft in Industrie, Handel und Gewerbe. Ob im Büro, in der Produktion oder in der Freizeit. Ob Bewirtschaftung und Instandhaltung von Gebäuden und Anlagen, Werkund Brandschutz, Unterhalt des Fuhrparks oder Sicherheitskontrollen am Flughafen – überall wirken die Facility Manager zuverlässig im Hintergrund.

Text Angela Recino Fotos Fritz Stark

Facility Management: Die Arbeit von Experten mit hoher Affinität zu Technik und Betriebswirtschaft.

Möglichmacher

Durch die Übernahme der Facility Management-Aktivitäten von M+W Zander wird Bilfinger Berger zum größten deutschen Anbieter für Gebäudemanagement.

Noch bis Mitte der 90er Jahre war der Begriff Facility Management in Deutschland weitgehend unbekannt, doch inzwischen hat die Branche ihr Mauerblümchen-Image abgelegt. Der Markt hat allein in Deutschland ein Volumen von rund 50 Milliarden Euro – und das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Die jähr-

Marktführer in Deutschland

lichen Wachstumsraten können nach Einschätzung von Experten über 10 Prozent erreichen.

Mit der Übernahme der M+W Zander FM und dem Zusammenschluss mit der HSG Technischer Service unter dem Dach der Bilfinger Berger Facility Services ist der größte deutsche Anbieter für Gebäudemanagement in Deutschland entstanden. 12.800 Mitarbeiter erbringen in 18 Ländern eine Jahresleistung von mehr als einer Milliarde Euro.

"HSG und M+W Zander passen hervorragend zusammen", ist Geschäftsführer Otto Kajetan Weixler überzeugt. Zander bringt namhafte Industrieunternehmen und Finanzdienstleister wie IBM, EADS oder die Deutsche Bank mit in die Ehe und ist auf Technisches Facility Management spezialisiert. Das Portfolio von HSG umfasst das komplette Facility Management von der Technik bis zum Property Management, vom Consulting und Energiemanagement bis zu PPP-Projekten.

Eines der verlockendsten Argumente für den Zusammenschluss war die starke Präsenz

Wachstum mit Augenmaß

von M+W Zander in Osteuropa, vor allem in Russland: Hier ist das Facility Management noch in den Anfängen. "Es ist gut, dass wir von Beginn an mit von der Partie sind. Damit eröffnen sich interessante neue Entwicklungsmöglichkeiten", so der HSG Zander-Chef. Die hervorragende Marktposition im

deutschsprachigen Ausland und in Osteuropa sowie die führende Position im integrierten Facility-, Property- und Asset-Management in Deutschland – diese Faktoren untermauern die gute Ausgangslage des Unternehmens, sich auch zu einem erfolgreichen europäischen Anbieter zu entwickeln.

Wachstumspotenzial sieht HSG Zander im Neugeschäft vor allem bei Industriekunden, die bekanntlich unter einem hohen Kostendruck stehen und sekundäre Prozesse einem kompetenten Partner überlassen. Facility Manager analysieren und optimieren alle technischen, infrastrukturellen und kaufmännischen Vorgänge rund um Planung, Bau und Nutzung von Gebäuden und Betriebsanlagen – und unterbreiten Verbesserungsvorschläge.

"Letztlich geht es immer darum, die Abläufe zu optimieren, die Qualität zu erhöhen und die Kosten zu senken", so Weixler. "Alle Kunden sind daran interessiert, ihre Strukturen von Aktivitäten zu entlasten, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Hier punkten wir als Experten mit langjähriger Erfahrung."

Neben der Strategie ist ein stark motiviertes Team die wichtigste Voraussetzung für

anhaltenden unternehmerischen Erfolg. Zunehmende Internationalität und hohe Innovationskraft der Dienst-

Stark im Team

leistungssparte von Bilfinger Berger bieten Mitarbeitern nach dem Zusammenschluss interessante neue Entwicklungsperspektiven: Dies ist eine der Botschaften, die den Integrationsprozess des deutschen

Marktführers begleiteten. Unter dem Motto 'Stark im Team' schmiedete HSG Zander aus beiden traditionsreichen Unternehmen in kürzester Zeit eine schlagkräftige Mannschaft, die sich nachdrücklich der Aufgabe widmet, durch professionelle Arbeit im Hintergrund zum wirtschaftlichen Erfolg ihrer Kunden beizutragen.

Spezialisten von Bilfinger Berger sorgen für reibungsloses Gebäudemanagement.

26 27 Reportage

365 Tage im Jahr 24 Stunden am Tag,

Bilfinger Berger betreibt in Großbritannien 18 Schulen und vier Krankenhäuser und zählt zu den führenden Unternehmen auf dem Markt für Public Private Partnership.

Text Christian Schnohr Fotos Ralf Bille

Im Zentrum von Brian Jenkinsons Büro steht ein weißes Telefon. Eigentlich müsste es rot sein, denn hier kommen die Hilferufe aus den verschiedenen Abteilungen des Gloucestershire Royal Hospitals an.

Das Krankenhaus im Westen Englands ist ein Betreiberprojekt von Bilfinger Berger und Brian Jenkinson der Facility Manager der Tochterfirma HSG Zander. Ob eine defekte Birne, Probleme mit der Heizung oder Umbauwünsche einer ganzen Station – zusammen mit seinem Team aus fünf Technikern und zwei Büroangestellten ist der 50-Jährige verantwortlich für den reibungslosen Betrieb der Klinik. "Wir kümmern uns um die Technik in den neuen Gebäuden und führen die Wartungsarbeiten durch. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr."

Rund 50 Millionen Euro kostete der Um- und Neubau des 18.000 Quadratmeter großen Gebäudes, in dem sich unter anderem Kardiologie,

Bilfinger Berger ist verantwortlich für den Betrieb im Gloucestershire Royal Hospital.

Eine moderne Kantine, ein freundliches Ambiente und ein attraktives Sportangebot: Die richtige Umgebung für eine gute Ausbildung.

Notaufnahme und Kinderstation befinden. Das Ziel: Kurze Wege zwischen den Stationen und eine freundliche Atmosphäre schaffen für die 3.500 Mitarbeiter sowie die jährlich knapp 50.000 stationären und über 100.000 ambulanten Patienten. Das Ergebnis: eine moderne, praxisgerechte Struktur, helle Räume und ein weit-

Kein Tag ist wie der andere

läufiger Eingangstrakt, der ein zweistöckiges Atrium mit integriertem Café und bequemen Sitzgelegenheiten aufbietet. Noch wichtiger als das Loungegefühl ist den Betreibern das perfekt funktionierende Equipment. Um Störungen zu beseitigen, bleibt Jenkinsons Männern meist nur ein knappes Zeitfenster. Stress pur. Doch sie schaffen es, ihm zu entkommen – mit britischem Humor und einer Tasse Tee. Während der Earl Grey dampfend vor ihm steht, sortiert Brian Jenkinson penibel den Stapel mit den nächsten Aufgaben. "Kein Tag ist hier wie der andere."

Jenkinsons Vorgesetzter heißt Ian Bolden. Der Operational Manager von Bilfinger Berger bezeichnet sich mit einem leicht ironischen Lächeln als 'Landlord' des Krankenhauses. Er trägt einen feinen Nadelstreifenanzug und die volle Verantwortung für den Betrieb. Er überwacht nicht nur das Gebäudemanagement, sondern vermittelt auch zwischen dem Kunden – dem Gloucestershire Hospitals NHS Foundation Trust – und den Vertragspartnern. "Probleme des Nutzers sind auch meine." Nur wenn alles funktioniert, fließen die Zahlungen in voller Höhe an Bilfinger Berger. Jeder Ausfall kostet. Durch geschicktes Ressourcenmanagement können Laufzeiten einzelner Komponenten optimal ausgenutzt und die Gebäude

Leuchtende Kinderaugen

und ihre Infrastruktur ständig in perfektem Zustand gehalten werden. "Inzwischen läuft das Projekt seit 2005. Die Abläufe sind eingespielt, im Schnitt bin ich nur noch einen Tag pro Woche mit der Klinik beschäftigt", sagt der 60-Jährige. Dadurch hat Bolden Zeit für neue Betreiberprojekte: "Ich genieße es, zu planen und Probleme zu lösen."

Public Private Partnership bietet öffentlicher Hand und Investoren zahlreiche Vorteile. Doch die wahren Gewinner sind andere, sie stecken zum Beispiel in weißen Hemden, schwarzen Stoffhosen und Pullovern:

"Ich war dabei, als die ersten Schüler die neuen Gebäude betreten haben", erzählt Operational Manager Nick Harris. "Die leuchtenden Augen der Kinder waren der größte Lohn für mich nach all den Mühen."

Wenn Nick Harris heute über das Gelände der East Malling School im gleichnamigen Ort im Südwesten von London geht, sind die Bagger längst verschwunden. Stattdessen stehen auf der grünen Wiese drei zweistöckige Schulhäuser und ein Verwaltungsgebäude. Allesamt aus rotem Backstein, schwarzen Lamellenwänden und weißem Putz. Rund 600 Schüler von elf bis 18 Jahren lernen hier für ihr General Certificate of Standard Education. Jeder Unterrichtsraum ist mit Whiteboard und Beamer versehen, Internetanschlüsse für Laptops sind obligatorisch. Harris' Augen blicken stolz: "Wir wollten die richtige Umgebung für eine gute Ausbildung schaffen."

Sechs Schulen für insgesamt 130 Millionen Euro haben die Verantwortlichen der 2005 gegründeten Kent Education Partnership, an der Bilfinger Berger zu 70 Prozent beteiligt ist, errichtet. In nur zwei Jahren. Ein Knochenjob. Auch heute noch trifft sich der 49-Jährige regelmäßig zu Sitzungen mit

Behörden, Verantwortlichen der jeweiligen Schule und den Vertragspartnern. Zudem vermietet er Gebäude und Turnhalle abends an lokale Vereine. "Ich vermittle zwischen den Parteien", sagt er lächelnd und streicht sich durch die kurzen, graumelierten Haare. "Aber manchmal ist es ein sehr einsamer Job." Denn jede Gruppe hat eigene Vorstellungen und nicht zuletzt auch wirtschaftliche Interessen. "Man muss oft harte Entscheidungen treffen." Der verantwortliche Staatsminister Ed Balls lobte das Projekt als Vorbild für das ganze Land. Delegationen aus Indien und Australien haben die Schulen in Kent bereits besichtigt.

Ob sich das neue Lernumfeld positiv auf die Klassenleistungen auswirkt, ist noch nicht bewiesen. Doch vom Kantinenpersonal bis zum Lehrer berichten alle, dass die Schüler ruhiger und verantwortungsbewusster geworden sind. Am besten fasst

es die 12-jährige Nancy zusammen: "Inzwischen gehe ich beinahe gern zur Schule", sagt sie und eilt zur nächsten Stunde. Wenige Minuten später fliegt sie nebenan in der Halle durch die Lüfte. Auch die Trampoline sind neu.

Eine von sechs neuen Schulen in Kent: Die East Malling School.

Die Bilfinger Berger Aktie 3031

Relative Aktienkursentwicklung

Gleitender 30-Tage-Durchschnitt mit monatlichen Höchst- und Tiefstkursen

  • Börsen im Abwärtstrend
  • Entwicklung der Bilfinger Berger Aktie besser als der Markt
  • Dividendenrendite bei 5,4 Prozent

Börsen im Abwärtstrend

Die internationale Finanzkrise und die sich rapide eintrübenden Konjunkturaussichten bestimmten das Börsenjahr 2008. Im ersten Halbjahr gab es zwar immer wieder Phasen der Erholung, im zweiten Halbjahr beschleunigte sich der negative Trend jedoch. Die Hoffnung auf eine Widerstandsfähigkeit der Realwirtschaft gegenüber den Turbulenzen im Finanzsektor schwand spätestens nach Häufung der Negativnachrichten aus dem Bankensektor im September. Vor allem Finanztitel und konjunktursensitive Branchen verzeichneten dramatische Kursverluste. Selbst konzertierte Zinssenkungen der Notenbanken und weitreichende staatliche Hilfsmaßnahmen für Banken konnten das Überschwappen der Krise auf die Realwirtschaft nicht verhindern. Zahlreiche Konjunkturpakete wurden implementiert, dennoch gerieten wichtige Volkswirtschaften in die Rezession. Verstärkt waren Mittelabflüsse aus dem Aktienmarkt zu beobachten, was den Abwärtstrend der Kurse noch beschleunigte.

Die Bilfinger Berger Aktie reagierte in den ersten Monaten des Jahres 2008 mit hoher Volatilität auf die allgemeine Verunsicherung über die Auswirkungen der Immobilienkrise. Sie verlor zu Jahresbeginn überproportional zu Markt und Sektor, ohne dass unternehmensspezifische Gründe vorlagen. Mit der Veröffentlichung der vorläufigen Ergebnisse des Geschäftsjahres 2007 nahm das Interesse der Anleger an unserer Aktie wieder zu. Die Bekanntgabe von neuen Akquisitionen und der Start des Aktienrückkaufprogramms gaben weiteren Auftrieb. Die Bilfinger Berger Aktie schnitt in den darauffolgenden Monaten aufgrund positiver Unternehmens-

Kennzahlen zur Aktie

in € je Aktie 2004 2005 2006 2007 2008
Ergebnis 1,39 1,80 2,48 3,60 5,61
Dividende 1,00 1,00 1,25 1,80 2,00
Dividendenrendite 1 3,3% 2,5% 2,3% 3,4% 5,4%
Ausschüttungsquote 2 72% 56% 50% 50% 36%
Höchstkurs 32,41 46,44 55,75 74,73 64,65
Tiefstkurs 25,50 30,18 37,71 47,35 23,90
Jahresschlusskurs 30,25 40,30 55,52 52,78 37,32
Buchwert 3 30,20 31,20 32,00 35,20 31,70
Marktwert/Buchwert 3 1,0 1,3 1,7 1,5 1,2
Marktkapitalisierung 5
in Mio. €
1.112 1.499 2.065 1.963 1.388
MDAX Gewichtung 1 2,0% 2,2% 2,1% 3,1%
Kurs-Gewinn-Verhältnis 1 21,7 22,4 22,4 14,7 6,7
Anzahl der Aktien in tausend Stück 4, 5 36.745 37.196 37.196 37.196 37.196
Durchschnittlicher Tagesumsatz in St. 83.414 165.946 286.756 377.923 485.628

Alle Kursangaben beziehen sich auf den Xetra-Handel

Bezogen auf den Jahresschlusskurs 1

Bezogen auf das Ergebnis je Aktie 2

Bilanzielles Eigenkapital ohne Anteile fremder Gesellschafter 3

Bezogen auf das Jahresende 4

2008: inklusive Aktien im eigenen Bestand 5

Angaben zur Aktie

ISIN / Ticker-Kürzel DE0005909006 / GBF
590900
WKN
Börsenkürzel GBF
Börse XETRA / Frankfurt, Stuttgart
Segment Deutsche Börse Prime Standard
Indexzugehörigkeit MDAX, Prime Construction Perf. Idx.,
DJ STOXX 600, DJ EURO STOXX, MSCI Europe

nachrichten besser ab als der Markt. Die Kursentwicklung übertraf deutlich die Performance des stark unter Druck geratenen Sektors sowie der Indizes DAX und MDAX. Nach Veröffentlichung der Meldung über die Ergebnisbelastung im Ingenieurbau Ende Juli fiel sie jedoch auf Marktniveau zurück.

In der zweiten Jahreshälfte konnte sich die Aktie trotz kurzer Erholungsphasen nicht vom allgemeinen Abwärtssog am Markt lösen. Der DAX beendete den Handel im Jahr 2008 bei 4.810 Punkten oder 40 Prozent unter dem Vorjahr, der MDAX notierte zum Jahresende bei 5.602 Punkten und somit 43 Prozent unter dem Vorjahr. Die Bilfinger Berger Aktie schloss den Handel bei 37,32 € oder 27 Prozent unter Vorjahr. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von 1,4 Mrd. €.

Mit hoher Liquidität in wichtigen Mid-Cap-Indizes vertreten

Auch im Jahr 2008 verfügte unsere Aktie über eine hohe Liquidität. Das Handelsvolumen stieg erneut an, pro Handelstag wurden durchschnittlich rund 500.000 (Vorjahr: 380.000) Aktien umgesetzt, so dass von Januar bis Dezember 2008 mehr als die dreifache Marktkapitalisierung gehandelt wurde. Gemessen am durchschnittlichen absoluten Transaktionsvolumen pro Tag blieb der Umsatz konstant.

Die Bilfinger Berger Aktie ist in zahlreichen Mid-Cap-Indizes vertreten: MDAX, DJ STOXX 600, DJ EURO STOXX und MSCI Europe. Mit einer Gewichtung von 3,1 (Vorjahr: 2,1) Prozent nahm sie im MDAX Ende Dezember 2008 den 11. (Vorjahr: 16.) Rang nach Marktkapitalisierung und den 10. (Vorjahr: 16.) Rang nach Handelsvolumina ein.

Institutionelle Aktionäre nach Regionen Stand 31. Dezember 2008

Dividendenentwicklung der Bilfinger Berger Aktie ohne Bonusdividende

Breite internationale Aktionärsstruktur

Wie schon in den Vorjahren haben wir 2008 zwei Aktionärserhebungen durchgeführt. In der Analyse zum 31. Dezember 2008 sind neben Anteilseignern aus Deutschland vor allem Investoren aus Großbritannien und den Vereinigten Staaten wiederum am stärksten vertreten.

Nach wie vor dominieren in unserer Aktionärsstruktur institutionelle Investoren, der Anteil der Privatinvestoren hat sich auf 15 (Vorjahr: 12) Prozent erhöht. Fünf Prozent der Aktien werden derzeit im Eigenbestand gehalten.

Dividendenrendite bei 5,4 Prozent

Bei unserer Dividendenpolitik setzen wir weiterhin auf Kontinuität. Es wird vorgeschlagen, die Dividende für das Geschäftsjahr 2008 um 11 Prozent auf 2,00 (Vorjahr: 1,80) € je Aktie zu erhöhen. Bezogen auf den Jahresschlusskurs 2008 entspricht dies einer Dividendenrendite von 5,4 Prozent.

Hauptversammlung 2008 mit erhöhter Kapitalpräsenz

Die Präsenz auf der Hauptversammlung konnte 2008 erneut gesteigert werden: 51 (Vorjahr: 47) Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals waren vertreten. Mit einer Reihe von Maßnahmen wollen wir unsere Aktionäre auch weiterhin motivieren, ihre Stimmrechte – persönlich oder durch einen Bevollmächtigten – auszuüben. Alle Beschlüsse der zurückliegenden Hauptversammlung wurden mit großer Mehrheit gefasst.

Marktkapitalisierung der Bilfinger Berger Aktie

Im Dialog mit unseren Investoren

Unsere Investor Relations-Tätigkeit war im Jahr 2008 unverändert intensiv. Wir stehen in ständigem Kontakt mit insgesamt 16 Finanzanalysten, wovon derzeit 13 die Aktie zum Kauf, zwei zum Halten und einer zum Verkauf empfehlen.

Institutionelle Anleger informierten wir darüber hinaus in mehr als 250 Einzelgesprächen, unter anderem auf Roadshows in 19 Städten im In- und Ausland sowie durch die Teilnahme an sieben Investorenkonferenzen.

Aktienrückkaufprogramm

Im Februar 2008 haben wir ein Programm zum Rückkauf eigener Aktien im Wert von bis zu 100 Mio. € gestartet. Grundlage war die Ermächtigung der Hauptversammlung vom 23. Mai 2007, bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zurückkaufen zu können. Am 30. April 2008 schloss Bilfinger Berger das Aktienrückkaufprogramm planmäßig ab. Es wurden insgesamt 1.884.000 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 53,07 € pro Aktie zurückgekauft. Dies entspricht einem Anteil von 5,065 Prozent des Grundkapitals.

Um die finanzielle Flexibilität des Unternehmens uneingeschränkt zu erhalten, ist es derzeit nicht vorgesehen, die Aktien einzuziehen. Für den Fall einer späteren Wiederabgabe kommen als Verwendungsmöglichkeiten der Einsatz als Transaktionswährung oder eine Veräußerung in Betracht.

Corporate Governance Bericht 3435

Corporate Governance beschäftigt sich mit den Strukturen und Prozessen guter Unternehmensführung, -überwachung und -transparenz.

Corporate Governance Kodex

Bilfinger Berger unterstützt das Ziel des Deutschen Corporate Governance Kodex, die Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Corporate Governance Systems zu erhöhen und das Vertrauen der nationalen und internationalen Anleger, der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Unternehmen zu fördern. Die Bilfinger Berger AG entspricht sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008 mit einer notwendigen Ausnahme. Die Einzelheiten ergeben sich aus der von Vorstand und Aufsichtsrat am 3. Dezember 2008 abgegebenen Erklärung gemäß § 161 AktG. Sie lautet:

"Die Bilfinger Berger AG entspricht sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008. Hiervon ausgenommen ist die Empfehlung in Ziffer 5.4.3 Satz 3 (Bekanntgabe von Kandidatenvorschlägen für den Aufsichtsratsvorsitz an die Aktionäre), weil diese Empfehlung nicht der im Aktiengesetz festgelegten Kompetenzverteilung entspricht. Die Wahl des Aufsichtsratsvorsitzenden obliegt allein dem Aufsichtsrat.

Seit Abgabe der Entsprechenserklärung vom Dezember 2007 entsprach Bilfinger Berger sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 14. Juni 2007 mit Ausnahme der vorgenannten Empfehlung in Ziffer 5.4.3 Satz 3."

Auch fast alle unverbindlichen Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex werden von Bilfinger Berger erfüllt. Ausgenommen hiervon sind lediglich die Erreichbarkeit des weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreters der Aktionäre auch während der Hauptversammlung (Ziffer 2.3.3), die Übertragung der Hauptversammlung durch moderne Kommunikationsmittel wie zum Beispiel das Internet (Ziffer 2.3.4) und die Einbeziehung von auf den langfristigen Unternehmenserfolg bezogenen Bestandteilen in die Aufsichtsratsbezüge (Ziffer 5.4.6).

Corporate Governance Struktur

Die Bilfinger Berger AG ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht und verfügt als solche über eine duale Führungs- und Kontrollstruktur, bestehend aus Vorstand und Aufsichtsrat. Drittes Gesellschaftsorgan ist die Hauptversammlung. Von der in § 15 der auf unseren Internetseiten veröffentlichten Satzung eröffneten Möglichkeit, einen Beirat zu bilden, wird derzeit nicht Gebrauch gemacht.

Vorstand

Der Vorstand leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung. Die Vorstandsmitglieder werden vom Aufsichtsrat bestellt. Der Vorstand besteht bis zum 31. Juli 2009 aus sieben, danach aus sechs Mitgliedern (siehe Seite 183).

Einzelheiten zur Vergütung der Mitglieder des Vorstands finden sich in einem Vergütungsbericht, der als Bestandteil des Corporate Governance Berichts diesem angeschlossen ist (siehe Seite 37).

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft besteht aus 20 Mitgliedern, von denen zehn Vertreter der Anteilseigner und zehn Vertreter der Arbeitnehmer sind. Die Vertreter der Anteilseigner werden von der Hauptversammlung gewählt. Die Wahl der Arbeitnehmervertreter erfolgt dem Mitbestimmungsgesetz entsprechend durch die Mitarbeiter. Der Aufsichtsrat berät und überwacht die Geschäftsführung durch den Vorstand. Im Rahmen seines Berichts informiert der Aufsichtsrat die Aktionäre über seine Tätigkeit (siehe Seite 44).

Die derzeitige Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner für eine effizientere Tätigkeit gebildeten Ausschüsse ist dem Kapitel Organe der Gesellschaft im Geschäftsbericht zu entnehmen (siehe Seite 178).

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats ist im angeschlossenen Vergütungsbericht dargestellt (siehe Seite 42).

Hauptversammlung

Die Hauptversammlung ist mindestens einmal jährlich einzuberufen. Der Vorstand legt ihr unter anderem den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den Lagebericht und den Konzernlagebericht vor. Sie entscheidet über die Gewinnverwendung sowie die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, wählt die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat und den Abschlussprüfer. Darüber hinaus beschließt sie über Satzungsänderungen und in weiteren in Gesetz und Satzung bestimmten Fällen. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme.

Directors' Dealings

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands, sonstige Personen mit Führungsaufgaben, die regelmäßig Zugang zu Insiderinformationen der Gesellschaft haben und zu wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen befugt sind, sowie bestimmte Personen, die in einer engen Beziehung zu den Vorgenannten stehen, sind nach § 15 a Wertpapierhandelsgesetz gesetzlich verpflichtet, Erwerb und Veräußerungen von Bilfinger Berger Aktien und von sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten, insbesondere Derivaten, ab einem Betrag von mehr als 5 T€ im Kalenderjahr gegenüber der Bilfinger Berger AG offenzulegen. Mitteilungen über entsprechende Geschäfte haben wir im Internet unter www.bilfinger.de unverzüglich veröffentlicht.

Die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat besitzen keine Aktien der Gesellschaft oder sich darauf beziehende Finanzinstrumente, die zusammen direkt oder indirekt mehr als 1 Prozent der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien ausmachen.

Compliance System

Wesentlicher Bestandteil unseres Compliance Systems ist der Verhaltenskodex. Bilfinger Berger ist sich bewusst, dass nur durch verantwortungsbewusstes Handeln unter Beachtung ethischer Prinzipien die Interessen des Unternehmens und seiner Partner wirksam gewahrt werden können. Diese Prinzipien haben wir in unserem Verhaltenskodex eindeutig festgehalten. Die Verhaltensgrundsätze, die für alle Mitarbeiter des Konzerns gelten, enthalten fundamentale Regeln zur Bekämpfung von Korruption, Bestechlichkeit, verbotenen Absprachen und illegaler Beschäftigung sowie zur Verschwiegenheit, zu Spenden und zum Sozialverhalten im Unternehmen. Da im In- und Ausland vielfältige rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen bestehen, enthält der Kodex darüber hinaus länderspezifische Verhaltensrichtlinien.

Ein Netzwerk, bestehend aus dem Chief Compliance Officer des Konzerns und ihm fachlich zugeordneten Compliance Officers der operativen Führungsgesellschaften, stellt die Verbreitung und Anwendung unseres Verhaltenskodex sicher. Ergänzend zur Funktion interner Ombudsleute haben wir einen externen Ombudsmann, Herrn Rechtsanwalt Dr. Erich G. Bähr (Tel. +49 (0) 69 74 50 50), benannt, über den Mitarbeiter, aber auch Personen außerhalb des Unternehmens, auf Fehlverhalten hinweisen können. Die von uns implementierten Kontrollsysteme zur Einhaltung des Verhaltenskodex umfassen Routineund Sonderprüfungen durch die Konzernrevision, spezielle Kontrollen hinsichtlich der Einhaltung der Vorschriften für Wettbewerb und Arbeitnehmereinsatz sowie die Regelung und Überprüfung des Einsatzes von Dritten im Zusammenhang mit der Auftragserlangung. Unser Verhaltenskodex und das Compliance System sind Gegenstand von Veranstaltungen für Mitarbeiter, Mitarbeitergesprächen und umfangreichen Schulungsmaßnahmen. Durch Sofortmeldung bei gravierenden Fällen sowie durch Quartals- und Jahresberichte des Chief Compliance Officer werden der Vorstand, der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats und das Aufsichtsratsplenum regelmäßig über die Entwicklung auf diesem Gebiet unterrichtet.

Ein Compliance-Ausschuss aus den Leitern der Bereiche Recht, Revision und Personal der Zentrale, der sich mindestens einmal im Quartal zu gemeinsamen Sitzungen trifft, unterstützt den Chief Compliance Officer in der generellen Ausgestaltung und Weiterentwicklung des Compliance Systems.

Entdecktes Fehlverhalten zieht organisatorische Maßnahmen und personelle Konsequenzen nach sich. Die internen Erkenntnisse aus der Berichterstattung, der Vergleich mit anderen Systemen und die Beurteilung durch externe Fachleute führen zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung unseres Compliance Systems.

Vergütung der Gremien

Der nachfolgende Vergütungsbericht ist Bestandteil des Konzernlageberichts und bildet zugleich einen Teil dieses Corporate Governance Berichts. Der Aufsichtsrat hat ihn in die Billigung des Konzernlageberichts einbezogen und macht ihn sich für seine Berichterstattung über Corporate Governance und Vergütung zu eigen.

Mannheim, den 10. März 2009

Bilfinger Berger AG

Der Vorstand Der Aufsichtsrat

Vergütungsbericht

In diesem Vergütungsbericht werden die Einzelheiten der Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat dargestellt. Dieser Vergütungsbericht ist Bestandteil des Corporate Governance Berichts und des Konzernlageberichts.

Vergütung des Vorstands

Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands besteht aus drei Komponenten: einem festen Jahresgrundgehalt, einer erfolgsabhängigen Tantieme und einer langfristig am Unternehmenserfolg sowie am Aktienkurs ausgerichteten Vergütung (Long-Term Incentive Plan).

Seit der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 6. Juni 2008 wird gemäß Ziffer 4.2.2 das Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente vom Aufsichtsratsplenum auf Vorschlag des Präsidiums beschlossen und regelmäßig überprüft. Zuvor war der Aufsichtsrat von seinem Präsidium über die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand regelmäßig unterrichtet worden, während die Festlegung der Vorstandsvergütung selbst allein durch das Präsidium erfolgte.

Für die Herren Müller, Raps, Reid und Dr. Ott gelten zum Teil abweichende Vergütungsregelungen.

Neu bestellte Vorstandsmitglieder erhalten zunächst reduzierte Bezüge. Dies betrifft die Herren Reid (bis einschließlich Juni 2008), Raps (bis einschließlich März 2009) und Müller (bis einschließlich April 2009).

Jahresgrundgehalt

Das feste Jahresgrundgehalt wird alle zwei Jahre überprüft. Es wurde mit Wirkung vom 1. Juli 2008 unter Hinzuziehung von externen Experten auf 674 T€ (bis 30. Juni 2008: 642 T€) für den Vorsitzenden und 449 T€ (bis 30. Juni 2008: 428 T€) für die übrigen Vorstandsmitglieder festgesetzt. Die Herren Raps (bis einschließlich März 2009) und Müller (bis einschließlich April 2009) erhalten ein um 20 Prozent geringeres Grundgehalt. Zusätzlich zum Grundgehalt erhalten die Vorstandsmitglieder Nebenleistungen in Form von Sachbezügen, die aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert von Zuschüssen zu Versicherungen und der Dienstwagennutzung bestehen.

Tantieme

Nach der für das Geschäftsjahr 2008 geltenden Tantiemeregelung wurde das Erfolgsziel für den variablen Vergütungsbestandteil zu Beginn des Geschäftsjahres zwischen dem Aufsichtsratspräsidium und dem Vorstand vereinbart. Die Höhe der Tantieme ist abhängig von der Entwicklung des EBT (Ergebnis vor Steuern) im Konzern. Bei Erreichen des entsprechenden Ziels beträgt die Tantieme 83 Prozent des Jahresgrundgehalts. Die Tantiemezahlung entfällt, wenn das EBT-Ziel nicht zu mindestens 50 Prozent (Herren Bodner, Professor Schetter, Dr. Schneider) beziehungsweise 75 Prozent (Herren Müller, Dr. Ott, Raps, Reid) erreicht wird, und ist durch einen Cap bei 150 Prozent des Zielwerts begrenzt.

Mit Wirkung ab 1. Januar 2009 wird die variable Vergütung auf ein Profit-Sharing-Modell umgestellt, nach dem alle ordentlichen Vorstandsmitglieder 2.400 € und der Vorstandsvorsitzende 3.600 € pro 1 Mio. € erreichtes EBT im Konzern erhalten. Wie beim Grundgehalt reduziert sich die Tantieme für neu bestellte Vorstandsmitglieder während der unter 'Vergütung des Vorstands' genannten Zeiträume um 20 Prozent. Die Höhe der Tantieme wird begrenzt durch einen Cap bei 640 T€ für neu bestellte und 800 T€ für die übrigen ordentlichen Vorstandsmitglieder sowie bei 1.200 T€ für den Vorstandsvorsitzenden. Außerdem kann die errechnete Tantieme um bis zu 20 Prozent gekürzt werden, wenn das EBT durch aperiodische Ergebnisanteile wesentlich erhöht wird.

Long-Term Incentive Plan

Die Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung erfolgt nach einem Long-Term Incentive Plan (LTI), der für die Herren Bodner, Professor Schetter und Dr. Schneider im Wesentlichen folgenden Inhalt hat: Übersteigt der in einem Geschäftsjahr erzielte Wertbeitrag die für das betreffende Jahr vereinbarte Mindesthöhe, werden den Vorstandsmitgliedern virtuelle Anteile in Form sogenannter Performance Share Units (PSU) gutgeschrieben. Der Wert der PSU verändert sich während einer Wartezeit entsprechend der Entwicklung des Kurses der Bilfinger Berger Aktie. Nach Ablauf der Wartezeit wird der dann bestehende Wert der PSU ausbezahlt. Für die Herren Bodner, Professor Schetter und Dr. Schneider erfolgt die Auszahlung nach einer Wartezeit von zwei Jahren, und zwar (unter Versteuerung) zu 65 Prozent in bar, 35 Prozent werden in Bilfinger Berger Aktien mit einer Veräußerungssperre von wiederum zwei Jahren angelegt. Für die Herren Müller, Dr. Ott, Raps und Reid ist eine vierjährige Wartezeit festgelegt, nach der der Wert der PSU (nach Versteuerung) insgesamt in bar ausgezahlt wird. Wenn während der jeweiligen Wartezeit eine Underperformance der Bilfinger Berger Aktie gegenüber dem Vergleichsindex MDAX vorliegt, kann die Auszahlung der PSU um bis zu 20 Prozent gekürzt werden.

Der Wertbeitrag errechnet sich aus der Differenz zwischen dem Return und den Kapitalkosten. Der Return ermittelt sich aus dem EBIT zuzüglich der Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen, der Zinserträge und dem Wertzuwachs des Portfolios der Betreiberprojekte. Die Kapitalkosten ergeben sich aus der Multiplikation des Capital Employed (durchschnittlich gebundenes Vermögen) mit dem Kapitalkostensatz (siehe Seite 174 ff.).

Sollte während der Wartezeit der für das jeweilige Jahr festgelegte Mindestwertbeitrag nicht erreicht werden, führt dies zur Zuteilung negativer PSU, die die vorhandene Zahl der PSU vermindern (betrifft die Herren Bodner, Professor Schetter und Dr. Schneider), beziehungsweise entfällt eine Gutschrift von PSU (betrifft die Herren Müller, Dr. Ott, Raps und Reid). Außerdem besteht ein Cap (für den Vorstandsvorsitzenden bis 30. Juni 2008: 525 T€, ab 1. Juli 2008: 551 T€; für ein ordentliches Vorstandsmitglied bis 30. Juni 2008: 350 T€, ab 1. Juli 2008: 368 T€; für neu bestellte Vorstandsmitglieder während der unter 'Vergütung des Vorstands' genannten Zeiträume bis 30. Juni 2008: 280 T€, ab 1. Juli 2008: 294 T€), der die Auszahlung aus dem LTI auf einen absoluten jährlichen Höchstbetrag begrenzt.

Für das Geschäftsjahr 2008 wurden den Mitgliedern des Vorstands insgesamt 34.064 PSU gewährt, deren maximaler späterer Auszahlungsbetrag durch den Cap auf 2.519 T€ begrenzt ist.

Zum Stichtag verfügen die Mitglieder des Vorstands über insgesamt 259.857 PSU. Die Höhe eines späteren tatsächlichen Mittelzuflusses hieraus hängt ab von der weiteren Entwicklung der Programmparameter. Auf Basis des Jahresschlusskurses 2008 der Bilfinger Berger Aktie in Höhe von 37,32 € ergäbe sich aus heutiger Sicht unter Berücksichtigung des Cap ein Zahlungsbetrag in Höhe von insgesamt 4.244 T€.

Kredite oder Vorschüsse wurden dem Vorstand im Geschäftsjahr 2008 nicht gewährt. Vergütungen für die Wahrnehmung von Konzernmandaten sind im Geschäftsjahr 2008 nicht angefallen. Sie wären – soweit sie 20 T€ übersteigen – auf die Vorstandsbezüge anzurechnen.

Vergütung mit Anzahl PSU Anzahl PSU Anzahl PSU Anzahl PSU
langfristiger Stand 1.1. ausgezahlt gewährt Stand 31. 12.
Anreizwirkung
(Long-Term Incentive Plan)
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Herbert Bodner
(Vorsitzender)
79.323 70.351 7.569 - 7.139 8.972 78.893 79.323
Joachim Müller - - - - 837 - 837 -
Dr. Joachim Ott 55.168 46.895 5.047 - 6.132 8.273 56.253 55.168
Klaus Raps 1.656 - - - 4.905 1.656 6.561 1.656
Kenneth D. Reid 6.626 - - - 5.533 6.626 12.159 6.626
Prof. Hans Helmut Schetter 52.865 46.895 5.047 - 4.759 5.970 52.577 52.865
Dr. Jürgen M. Schneider 52.865 46.895 5.047 - 4.759 5.970 52.577 52.865
248.503 211.036 22.710 - 34.064 37.467 259.857 248.503
Wert bei Gewährung
der im Geschäftsjahr
gewährten PSU
Theoretischer
späterer
Auszahlungsbetrag
der PSU
Stand 31. 12.
Im Geschäftsjahr
erfasster Aufwand
für PSU
Stand 31. 12.
in T € 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Herbert Bodner
(Vorsitzender)
198 338 1.126 1.398 249 454
Joachim Müller 20 - 31 - 5 -
Dr. Joachim Ott 146 282 888 966 140 274
Klaus Raps 116 56 245 70 36 14
Kenneth D. Reid 131 226 454 280 59 56
Prof. Hans Helmut Schetter 132 225 750 931 165 302
Dr. Jürgen M. Schneider 151 225 750 931 269 302
894 1.352 4.244 4.576 923 1.402
Jahresgrundgehalt Tantieme Barvergütung
gesamt
Long-Term Incentive
(Wert bei
Gewährung)
in T € 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Herbert Bodner
(Vorsitzender)
658 642 797 797 1.455 1.439 198 338
Joachim Müller 60 - 59 - 119 - 20 -
Dr. Joachim Ott 439 428 531 531 970 959 146 282
Klaus Raps 351 86 346 101 697 187 116 56
Kenneth D. Reid 396 342 440 405 836 747 131 226
Prof. Hans Helmut Schetter 439 428 531 531 970 959 132 225
Dr. Jürgen M. Schneider 439 428 531 531 970 959 151 225
2.782 2.354 3.235 2.896 6.017 5.250 894 1.352
Voraussichtlicher
jährlicher
Pensionsanspruch
bei Eintritt des
Zuführungen
zur Unter
-
stützungskasse
Rückflüsse aus
dem Pensions
-
fonds an die
Gesellschaft
Pensionsfalls
in T € 2008 2007 2008 2007
Herbert Bodner
(Vorsitzender)
330 332 338 -92 -90
Joachim Müller 78 162 - - -
Dr. Joachim Ott 200 183 183 -13 -7
Klaus Raps 88 154 154 - -
Kenneth D. Reid 137 164 164 - -
Prof. Hans Helmut Schetter 237 200 204 -66 -64
Dr. Jürgen M. Schneider 237 339 346 -17 -69
1.307 1.534 1.389 -188 -230

Bezüge insgesamt

In der nebenstehenden Übersicht sind die Vorstandsbezüge für das Berichtsjahr ausgewiesen.

Daneben erhielten die Vorstandsmitglieder Sachbezüge in Form der Dienstwagennutzung und Zuschüsse zu Versicherungen in Höhe von insgesamt 233 (Vorjahr: 200) T€.

Altersversorgung

Das System der Altersversorgung der Vorstandsmitglieder besteht seit 2006 in beitragsorientierten Zusagen und ist auf externe Versorgungsträger (versicherungsförmiger Pensionsfonds und rückgedeckte Unterstützungskasse) ausgelagert. Dabei sind die künftigen Versorgungsansprüche vollständig ausfinanziert, so dass nach dem Renteneintritt der Vorstandsmitglieder keinerlei Belastung mehr für die Gesellschaft entsteht. Für die Vorstandsmitglieder Bodner, Professor Schetter und Dr. Schneider verbleiben Versorgungszusagen für den Fall der Invalidität bei der Gesellschaft; ihr Barwert beträgt insgesamt 19 T€. Für die Vorstandsmitglieder Raps und Reid bestehen daneben Pensionszusagen mit einem Verpflichtungswert von 78 T€ beziehungsweise 43 T€, die vor Berufung in das Gremium erworben wurden. Mit diesen Ausnahmen ist die Umstellung der Altersversorgung des Vorstands auf externe Versorgungsträger abgeschlossen.

Für die künftigen Amtszeiten der Vorstandsmitglieder leistet die Gesellschaft jährliche Zahlungen an eine Unterstützungskasse. In der Tabelle (siehe Seite 40) sind die Beiträge an die Unterstützungskasse für das Geschäftsjahr und die bereits erreichten jährlichen Pensionsansprüche sowie Rückflüsse an die Gesellschaft aus einem Pensionsfonds aufgeführt. Im Fall des Todes besteht Anspruch auf eine Witwenrente in Höhe von 70 Prozent der Altersrente.

Weitere Regelungen

Die Vorstände erhalten von der Gesellschaft ein Übergangsgeld, wenn die Vorstandstätigkeit wegen des Widerrufs beziehungsweise der Nichtverlängerung der Vorstandsbestellung durch die Gesellschaft oder wegen einer Kündigung des Dienstvertrages wegen eines wichtigen, von der Gesellschaft zu verantwortenden Grundes endet. Der Anspruch auf Übergangsgeld besteht jedoch nur, wenn der Auflösungsgrund nach dem Beginn der zweiten Amtsperiode und nach Vollendung des 50. Lebensjahres eintritt.

Mit der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 6. Juni 2008 wurde die Aufnahme eines Abfindungs-Caps von maximal zwei Jahresvergütungen für den Fall der Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund von einer Anregung zu einer Empfehlung hochgestuft (Ziffer 4.2.3, Abs. 4 und 5). Diese Vorgabe haben wir umgesetzt.

Im Fall eines Kontrollwechsels, das heißt wenn ein Aktionär der Gesellschaft 30 Prozent der Stimmrechte der Gesellschaft erreicht oder überschreitet und zusätzlich durch eine vom Aufsichtsrat beschlossene Geschäftsverteilung eine wesentliche Veränderung der Ressortzuständigkeit eintritt oder wenn die Gesellschaft als abhängiges Unternehmen einen Beherrschungsvertrag abschließt, haben die Vorstandsmitglieder ein Sonderkündigungsrecht für ihren Dienstvertrag. Sie erhalten dann eine Abfindung für die Dauer der restlichen Vertragslaufzeit, längstens jedoch für drei Jahre. Die Abfindung umfasst Jahresgrundgehalt und Tantieme (Durchschnittswert der letzten 5 Jahre), außerdem haben sie nach Ablauf der von der Abfindung umfassten restlichen Vertragslaufzeit Anspruch auf Übergangsgeld, falls die individuellen Voraussetzungen hierfür auf sie zutreffen. PSU werden für die Zeit nach dem Ausscheiden aus dem Vorstand weder gewährt noch abgefunden. Gemäß der Empfehlung in Ziffer 4.2.3, Abs. 5 des Deutschen Corporate Governance Kodex ist die Abfindung für den Fall eines Kontrollwechsels auf 150 Prozent des vorgenannten Abfindungs-Caps begrenzt.

Pensionen

Die Gesamtbezüge ehemaliger Mitglieder des Vorstands oder deren Hinterbliebenen beliefen sich auf 2.481 (Vorjahr 2.438) T€. Der nach IAS 19 ermittelte Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen für diesen Personenkreis beträgt 27.035 (Vorjahr 29.034) T€.

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats setzt sich gemäß § 14 der auf unseren Internetseiten veröffentlichten Satzung zusammen aus einer festen Vergütung von 40 T€ und einer variablen Vergütung von 300 € je Cent, um welchen die Dividende 0,80 € je Aktie übersteigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, die Vorsitzenden der Ausschüsse mit Ausnahme des Ausschusses gemäß § 31 Abs. 3 des Mitbestimmungsgesetzes und des Nominierungsausschusses erhalten das Eindreiviertelfache dieser Beträge. Der Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden sowie die Mitglieder der Ausschüsse mit Ausnahme des Ausschusses gemäß § 31 Abs. 3 des Mitbestimmungsgesetzes und des Nominierungsausschusses erhalten das Eineinhalbfache dieser Beträge. Übt ein Aufsichtsratsmitglied mehrere der genannten Funktionen aus, steht ihm nur einmal die jeweils höchste Vergütung zu.

Daneben wurden als Ersatz für Auslagen insgesamt 43 T€ vergütet. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2008 betragen somit 1.651 (Vorjahr: 1.317) T€.

Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden keine Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, etwa Beratungs- und Vermittlungsleistungen, bezahlt beziehungsweise gewährt.

Vergütung des Aufsichtsrats 2008 2007
Variable
Ver
-
Variable
Ver
-
Frei
-
williger
Gesamt
nach
in T € Fixum gütung Gesamt Fixum gütung Verzicht Verzicht
Bernhard Walter (Vorsitzender, Vorsitzender des Präsidiums
und Mitglied des Prüfungsausschusses)
80 72 152 20 170 -50 140
Maria Schmitt (stv. Vorsitzende und Mitglied des Präsidiums)
(bis 21.05.08)
23 21 44 15 128 -38 105
Stephan Brückner (stv. Vorsitzender und Mitglied des Präsidiums)
(ab 21.05.08)
37 33 70 - - - 0
Hans Bauer 40 36 76 10 85 -25 70
Volker Böhme (ab 21.05.08) 24 22 46 - - - 0
Dr. Horst Dietz 40 36 76 10 85 -25 70
Britta Ehrbrecht (ab 21.05.08) 24 22 46 - - - 0
Wolfgang Erdner (bis 21.05.08) 16 14 30 10 85 -25 70
Dr. John Feldmann (ab 21.05.08) 24 22 46 - - - 0
Dr. Jürgen Hambrecht (bis 21.05.08) 16 14 30 10 85 -25 70
Andreas Harnack (ab 21.05.08) 24 22 46 - - - 0
Reinhard Heller (ab 21.05.08) 24 22 46 - - - 0
Reiner Jager (bis 21.05.08) 16 14 30 10 85 -25 70
Rainer Knerler 40 36 76 10 85 -25 70
Prof. Dr. Hermut Kormann 40 36 76 10 85 -25 70
Harald Möller 40 36 76 10 85 -25 70
Klaus Obermierbach (ab 21.05.08 Mitglied des Prüfungsausschusses) 52 47 99 10 85 -25 70
Thomas Pleines 40 36 76 10 85 -25 70
Friedrich Rosner (Mitglied des Prüfungsausschusses) (bis 21.05.08) 23 21 44 15 128 -38 105
Dr. Rudolf Rupprecht (ab 21.05.08) 24 22 46 - - - 0
Dietmar Schäfers (ab 21.05.08) 24 22 46 - - - 0
Rainer Schilling (ab 21.05.08) 24 22 46 - - - 0
Bernhard Schreier (ab 21.05.08) 24 22 46 - - - 0
Udo Stark (Mitglied des Präsidiums
und Vorsitzender des Prüfungsausschusses)
70 63 133 15 128 -38 105
Rolf Steinmann (bis 21.05.08) 16 14 30 10 85 -25 70
Prof. Dr. Klaus Trützschler 40 36 76 10 85 -25 70
845 763 1.608 185 1.574 -464 1.295

Bericht des Aufsichtsrats

Bernhard Walter Aufsichtsratsvorsitzender

Der Aufsichtsrat hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand kontinuierlich beraten und kontrolliert. Der Aufsichtsrat ließ sich über den Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens regelmäßig unterrichten. Er hat die Geschäftsführung des Vorstands der Gesellschaft insbesondere auf Grundlage schriftlicher und mündlicher Berichterstattung überwacht. Maßstab für die Überwachung waren dabei namentlich die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der konzernweiten Geschäftsführung durch den Vorstand. Die Berichterstattung des Vorstands wurde sowohl hinsichtlich ihrer Gegenstände als auch hinsichtlich ihres Umfangs den vom Gesetz, von guter Corporate Governance und vom Aufsichtsrat an sie gestellten Anforderungen gerecht. Zusätzlich zu den Berichten ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand ergänzende Informationen erteilen. Die vom Vorstand erstatteten Berichte und erteilten Informationen hat der Aufsichtsrat auf ihre Plausibilität hin geprüft sowie kritisch gewürdigt und hinterfragt. Ein vom Aufsichtsrat erstellter, laufend auf erforderliche Anpassungen überprüfter Katalog listet die Arten von Geschäften auf, zu deren Vornahme der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf. Geschäfte, zu denen die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, wurden geprüft und mit dem Vorstand behandelt. Der Aufsichtsrat hat seine Zustimmung unter anderem für Erwerb und Veräußerung von Unternehmensbeteiligungen, für die Abgabe von Angeboten für Großprojekte und das Investitionsbudget erteilt.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat mit dem Vorstandsvorsitzenden auch außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse in vielen Einzelgesprächen die Lage der Gesellschaft und ihre weitere Entwicklung sowie darüber hinausgehende Fragestellungen erörtert.

Mit Ablauf der Hauptversammlung am 21. Mai 2008 endete die Amtszeit sämtlicher Mitglieder des bis dahin amtierenden Aufsichtsrats. Da im Inland regelmäßig mehr als 20.000 Arbeitnehmer beschäftigt sind, erhöhte sich gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 3 MitbestG die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder auf 20, von denen jeweils zehn die Aktionäre und die Arbeitnehmer vertreten. Nach der Neuwahl gehören dem Aufsichtsrat als von der Hauptversammlung gewählte Vertreter der Aktionäre erstmals die Herren Dr. John Feldmann, Dr. Ing. E.h. Rudolf Rupprecht und Bernhard Schreier an. Von den Arbeitnehmern wurden Frau Britta Ehrbrecht sowie die Herren Stephan Brückner, Volker Böhme, Andreas Harnack, Reinhard Heller, Dietmar Schäfers und Rainer Schilling neu in den Aufsichtsrat gewählt. Aus dem Gremium ausgeschieden sind als Vertreter der Aktionäre Herr Dr. Jürgen Hambrecht und als Vertreter der Arbeitnehmer Frau Maria Schmitt sowie die Herren Wolfgang Erdner, Reiner Jager, Friedrich Rosner und Rolf Steinmann. Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Mitgliedern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2008 haben neben der konstituierenden Sitzung sieben Sitzungen des Aufsichtsratsplenums stattgefunden.

In den Aufsichtsratssitzungen wurden neben den laufenden Geschäften und den Großprojekten vor allem die konjunkturelle Entwicklung und mögliche Auswirkungen der weltweiten Finanzmarktkrise, die Unternehmensstrategie, das Risikomanagement, die Unternehmensfinanzierung, die IT-Strukturen des Konzerns, die Führungsnachwuchsentwicklung sowie die Position von Bilfinger Berger im Vergleich zu seinen Wettbewerbern mit dem Vorstand ausführlich besprochen. Daneben hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit den Akquisitionen Hydro Production Partner Holding / Produksjonstjenester, iPower Solutions und M+W Zander D.I.B. FM beschäftigt und dem Erwerb jeweils zugestimmt. Vor Erteilung der Zustimmung wurden alle für die Akquisition wesentlichen Gesichtspunkte wie Ergebnisse der Due Diligence, Ertragssituation, Business Plan, Qualität der Geschäftsführung, Auswirkungen auf den Konzernabschluss und Integrationskonzept geprüft. Nach eingehender Behandlung wurden ferner der Verkauf von Razel sowie die Betreiberprojekte BAB A1, Northwest Anthony Henday Drive, Motorway M80 und Autobahn M6 genehmigt. Über die tatsächliche Entwicklung neuer Beteiligungsgesellschaften im Vergleich zu den bei Erwerb getroffenen Annahmen ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig berichten und erörterte dabei die Umsetzung der Unternehmensstrategie.

Ein weiterer Schwerpunkt der Beratungen im Aufsichtsratsplenum lag in der Ergebnisentwicklung des Konzerns. Die Ursachen der Ergebnisbelastung durch ein norwegisches Verkehrsinfrastrukturprojekt wurden auf Basis der vorherigen Behandlung im Prüfungsausschuss mit dem Vorstand erörtert, wobei über die daraus zu ziehenden Konsequenzen mit dem Vorstand Einvernehmen besteht. Der Aufsichtsrat ließ sich über die Entwicklung aller Betreiberprojekte und die Erkenntnisse des Risikomanagements fortlaufend berichten. Ausführlich behandelt wurden auch der Vollzug der Ausgliederung der ehemaligen Sparten Hochbau und Ingenieurbau der Bilfinger Berger AG sowie die Unternehmensplanung, die Investitionen, das Kapitalrenditecontrolling und der Vergleich des Geschäftsverlaufs mit den erwarteten Zahlen. Die Aktionärsstruktur und die zu beobachtenden Veränderungen wurden mit dem Vorstand im abgelaufenen Geschäftsjahr zweimal erörtert. Auf Vorschlag des Prüfungsausschusses hat das Aufsichtsratsplenum Prüfungsschwerpunkte für die Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2008 festgelegt.

Der Aufsichtsrat hat die wichtige Aufgabe Compliance eingehend behandelt; er begleitet über seinen Prüfungsausschuss intensiv Ausgestaltung und Anwendung des in seiner jetzigen Struktur schon im Jahr 2006 eingeführten Bilfinger Berger Compliance Systems.

Mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) hat sich der Aufsichtsrat erneut intensiv befasst und dabei unter anderem die Effizienz seiner Tätigkeit evaluiert. In der gemeinsam mit dem Vorstand am 3. Dezember 2008 abgegebenen Erklärung gemäß § 161 AktG wird festgestellt, dass die Bilfinger Berger AG sämtlichen Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008 entspricht. Ausgenommen hiervon ist die Empfehlung in Ziffer 5.4.3 Satz 3 (Bekanntgabe von Kandidatenvorschlägen für den Aufsichtsratsvorsitz an die Aktionäre), weil diese Empfehlung nicht der im Aktiengesetz festgelegten Kompetenzverteilung entspricht. Die Wahl des Aufsichtsratsvorsitzenden obliegt allein dem Aufsichtsrat. Die Entsprechenserklärung ist den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Im Laufe des Geschäftsjahres sind keine Interessenskonflikte im Aufsichtsrat aufgetreten (weitere Details siehe Seite 35 des Geschäftsberichts).

Ausschüsse

Zum Zwecke einer effizienteren Tätigkeit hat der Aufsichtsrat ein Präsidium, einen Prüfungsausschuss sowie – in Übereinstimmung mit Ziffer 5.3.3 DCGK n. F. – einen Nominierungsausschuss eingerichtet. Daneben besteht gemäß § 11 Abs. 2 der Satzung ein Ausschuss des Aufsichtsrats zur Wahrnehmung der in § 31 Abs. 3 des Mitbestimmungsgesetzes bezeichneten Aufgaben (Vermittlungsausschuss). Die derzeitige Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ist dem Kapitel Organe der Gesellschaft im Geschäftsbericht zu entnehmen (siehe Seite 178 des Geschäftsberichts). Dem Prüfungsausschuss gehören unabhängige Mitglieder an, die über Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung und Abschlussprüfung verfügen.

Die Vorsitzenden der Ausschüsse haben dem Aufsichtsratsplenum in seinen Sitzungen über die Arbeit der von ihnen geleiteten Gremien berichtet.

Aufsichtsratspräsidium

Zu den Aufgaben des Präsidiums gehören insbesondere die Regelung der Personalangelegenheiten des Vorstands, soweit diese nicht nach dem Aktiengesetz und dem Deutschen Corporate Governance Kodex vom Gesamtaufsichtsrat zu regeln sind, und die Entscheidung über bestimmte Geschäfte und Transaktionen. Außerdem bereitet das Präsidium die Sitzungen des Plenums vor und spricht Empfehlungen für wichtige Beschlüsse aus. Im Geschäftsjahr 2008 haben drei Sitzungen des Präsidiums stattgefunden. Darüber hinaus wurden eine Reihe von Beschlüssen im schriftlichen Verfahren gefasst. Das Gremium hat im Rahmen seiner Kompetenz vor allem Großprojekte sowie die Akquisition Clough Engineering & Maintenance, weitere kleinere Beteiligungserwerbe und -verkäufe, das privatwirtschaftliche Betreibergeschäft sowie den Rückkauf eigener Aktien der Gesellschaft behandelt und diesen Projekten und Maßnahmen zugestimmt. Schwerpunkte der Personalangelegenheiten des Vorstands bildeten die Bestellung eines neuen Vorstandsmitglieds sowie die Vergütung und die Dienstverträge des Vorstands.

Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss befasst sich unter anderem mit Fragen der Rechnungslegung, des Risikomanagements und der Compliance sowie der Abschlussprüfung. In den sechs Sitzungen im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden insbesondere der Jahresabschluss 2007 und die Quartalsberichte 2008 einschließlich der zugehörigen Zwischenabschlüsse behandelt. Der Ausschuss hat nach Prüfung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers diesen dem Aufsichtsrat zur Wahl durch die Hauptversammlung vorgeschlagen und den Prüfungsauftrag sowie die Honorarvereinbarung vorbereitet. Über die Entwicklung der Risikosituation ließ sich der Prüfungsausschuss durch vierteljährliche Risikoberichte des Vorstands unterrichten, die auch dem Aufsichtsratsplenum vorgelegt wurden. Darüber hinaus hat sich der Prüfungsausschuss eingehend mit dem Einsatz des Project Controlling sowie den Aktivitäten der internen Konzernrevision befasst. Zur Prüfung des Risikomanagements erstatteten beide Zentralbereiche dem Ausschuss Jahresberichte. Der Prüfungsausschuss ist der Auffassung, dass das derzeit bestehende Risikomanagement den hieran zu stellenden Anforderungen vollumfänglich entspricht. Mit der Risikostruktur von Großprojekten hat sich der Prüfungsausschuss auf Basis einer von ihm beauftragten, von internen und externen Fachleuten durchgeführten Untersuchung intensiv befasst und die daraus zu ziehenden Konsequenzen mit dem Vorstand besprochen. Die Effizienz seiner Tätigkeit hat der Ausschuss evaluiert.

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses hat mit dem Finanzvorstand auch außerhalb der Sitzungen des Gremiums in Einzelgesprächen die Zwischenabschlüsse und den Jahresabschluss erörtert.

Der Prüfungsausschuss hat sich darüber hinaus eingehend mit Compliance-Fragen beschäftigt und den weiteren Ausbau des Compliance Systems gefördert. Hinzugezogene externe Berater haben dem Ausschuss bestätigt, dass das Bilfinger Berger Compliance System (siehe Seite 35 des Geschäftsberichts) in seiner Ausgestaltung mit internen und externen Ombudsleuten die an eine solche Einrichtung zu stellenden Anforderungen erfüllt. Der Chief Compliance Officer erstattet Vorstand und Prüfungsausschuss Quartals- und Jahresberichte über seine Tätigkeit, in dringenden Fällen erfolgen Sofortmeldungen.

Nominierungsausschuss

Gemäß der Empfehlung in Ziffer 5.3.3 des neugefassten DCGK hat der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss gebildet, der ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt ist und der dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorschlägt. Der Nominierungsausschuss hat zur Vorbereitung der Aufsichtsratswahl 2008 Vorschläge erarbeitet.

Vermittlungsausschuss

Ein Zusammentreten des Vermittlungsausschusses war im Geschäftsjahr 2008 nicht erforderlich.

Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses

Der nach den Regeln des HGB aufgestellte Jahresabschluss und der gemäß den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS sowie den ergänzend gemäß § 315 a HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellte Konzernabschluss sowie die Lageberichte der Bilfinger Berger AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2008 sind von dem durch die Hauptversammlung gewählten und vom Aufsichtsrat beauftragten Abschlussprüfer, der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Mannheim, geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Die genannten Abschlussunterlagen, die Prüfungsberichte

des Abschlussprüfers und der Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns wurden den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig ausgehändigt. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat zur Vorbereitung der Prüfung und Behandlung dieser Unterlagen im Aufsichtsratsplenum die Abschlüsse und die Prüfungsberichte sowie den Gewinnverwendungsvorschlag in Anwesenheit des Abschlussprüfers erörtert.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss, die Lageberichte der Bilfinger Berger AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2008 sowie den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns – nach Erläuterung dieser Vorlagen durch den Vorstand – eingehend geprüft und in seiner Sitzung am 10. März 2009 behandelt. An dieser Sitzung hat auch der Abschlussprüfer durch die beiden den Bestätigungsvermerk unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer teilgenommen, seine Prüfung und seine Prüfungsergebnisse erläutert sowie Fragen des Aufsichtsrats zu den Prüfungsergebnissen und zu Art und Umfang der Prüfung beantwortet. Dabei hat er auch über das interne Kontrollund Risikomanagementsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess berichtet. Umstände, die seine Befangenheit besorgen lassen, lagen nicht vor. Über zusätzliche Leistungen, die der Abschlussprüfer neben den Abschlussprüferleistungen erbracht hat, wurde der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats informiert. Der Aufsichtsrat konnte sich davon überzeugen, dass die Prüfung durch die Abschlussprüfer ordnungsgemäß durchgeführt worden ist. Der Empfehlung des Prüfungsausschusses folgend hat der Aufsichtsrat von dem Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer zustimmend Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis der auf

dieser Grundlage vom Aufsichtsrat vorgenommenen eigenen Prüfung sind Einwendungen nicht zu erheben. Die vom Vorstand für die Gesellschaft und den Konzern vorgelegten Jahresabschlüsse und Lageberichte für das Geschäftsjahr 2008 wurden deshalb vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 10. März 2009 gebilligt. Der Jahresabschluss der Gesellschaft ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat stimmt in seiner Einschätzung der Lage von Gesellschaft und Konzern mit der des Vorstands in dessen Lageberichten überein. Den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns hat der Aufsichtsrat insbesondere unter den Gesichtspunkten der Stringenz von Bilanz- und Ausschüttungspolitik, den Auswirkungen auf Liquidität, Kreditwürdigkeit und künftigen Finanzierungsbedarf sowie unter Berücksichtigung der Aktionärsinteressen gewürdigt. Entsprechend der Empfehlung des Prüfungsausschusses stimmt er dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns zu und schließt sich diesem an.

Prüferische Durchsicht von Konzernzwischenabschluss und Konzernzwischenlagebericht

Der Abschlussprüfer wurde auch mit der prüferischen Durchsicht des Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts zum 30. Juni 2008 beauftragt. An der Behandlung von Halbjahresabschluss und -bericht durch den Prüfungsausschuss hat der Abschlussprüfer teilgenommen und seine mit positivem Ergebnis durchgeführte prüferische Durchsicht erläutert.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 30. September 2008 Herrn Joachim Müller mit Wirkung zum 1. November 2008 zum Vorstandsmitglied bestellt. Er war zuvor Senior Vice President Corporate Finance der SAP Group und tritt nach der Hauptversammlung am 7. Mai 2009 die Nachfolge des für Bilanzen, Finanzen, Controlling und Investor Relations zuständigen Vorstandsmitglieds Dr. Jürgen M. Schneider an, der nach 19 Jahren erfolgreicher Vorstandstätigkeit mit Erreichen der Altersgrenze aus dem Gremium ausscheidet.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank und Anerkennung für ihre Leistung im vergangenen Geschäftsjahr aus.

Mannheim, den 10. März 2009

Bernhard Walter Aufsichtsratsvorsitzender

Konzernlagebericht

Das Geschäftsjahr 2008 im Überblick

Auch 2008 war wieder ein erfolgreiches Jahr für Bilfinger Berger. Der Konzern ist weiter kräftig gewachsen, EBIT und Konzernergebnis haben abermals deutlich zugelegt.

Wachstum

Erstmals hat die Leistung die Marke von 10 Mrd. € überschritten, dies entspricht einer Steigerung um 1,5 Mrd. € gegenüber dem Vorjahr. Vor allem der Dienstleistungsbereich hat kräftig expandiert. Unsere Industrial Services, Power Services und Facility Services haben durch organisches Wachstum und Akquisitionen ihre Leistung erhöht. Bilfinger Berger Facility Services ist jetzt Marktführer in Deutschland. Bilfinger Berger Industrial Services ist Marktführer in Europa, die Leistung hat sich in den vergangenen vier Jahren verdreifacht, das Ergebnis verfünffacht. Auch das Geschäftsfeld Betreiberprojekte erlebte ein Rekordjahr.

Unternehmensentwicklung

Um das Dienstleistungsgeschäft weiter auszubauen, hat der Konzern im Jahresverlauf Unternehmen im Wert von rund 500 Mio. € akquiriert. In Deutschland haben wir die Immobiliendienstleistungen von M+W Zander übernommen. Für unsere Facility Services bedeutete dies einen starken Wachstumsschub. In den Vereinigten Staaten kauften wir die Firma Tepsco. Damit haben wir unser Industrieservicegeschäft in den USA auf die Öl- und Gaswirtschaft ausgeweitet. In Skandinavien haben wir die Wartungs- und Instandhaltungsaktivitäten des Norsk Hydro-Konzerns erworben. Die französische Ingenieurbaugesellschaft Razel haben wir angesichts der Gegebenheiten des französischen Markts und den damit verbundenen eingeschränkten Entwicklungsmöglichkeiten für Bilfinger Berger verkauft.

Projekte

Weltweit bestand bei Infrastrukturprojekten eine hohe Nachfrage. Erstmals gelang es uns, in Deutschland bei einem Public Private Partnership-Projekt im Autobahnbau zum Zuge zu kommen. Wir planen und erweitern ein 73 Kilometer langes Teilstück zwischen Hamburg und Bremen. In Australien erhielten wir unter anderem den Auftrag, in Melbourne das größte Hotel des Kontinents schlüsselfertig zu errichten. In Sydney haben wir den Ausbau des Containerhafens Port Botany übernommen. Angesichts der hohen Auslastung unserer Kapazitäten wurden neue Projekte nur bearbeitet, wenn sie unter Wertung von Risiko- und Renditekriterien als besonders attraktiv eingestuft wurden.

Das Verkehrsinfrastrukturprojekt E18 in Norwegen hat erhebliche Mehrkosten verursacht, die durch die im zweiten Quartal 2008 gebildete Risikovorsorge abgedeckt sind. Das Projekt soll im Herbst 2009 termingerecht übergeben werden.

Konzernstruktur

Um die Konzernstruktur zu vereinheitlichen, sind die Sparten Hochbau und Ingenieurbau aus der Bilfinger Berger AG ausgegliedert worden. In der Rechtsform einer GmbH agieren sie jetzt als selbständige Gesellschaften am Markt. Die Bilfinger Berger Hochbau GmbH und die Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH haben damit größere Eigenständigkeit, mehr Verantwortung und ein prägnanteres Profil. Die neuen Unternehmen bleiben zu 100 Prozent Beteiligungen der Bilfinger Berger AG, sie sind über Beherrschungsverträge an die Aktiengesellschaft angebunden. Die fachlichen Kompetenzen der Konzernzentrale gegenüber den Beteiligungsgesellschaften wurden erweitert.

Der Bilfinger Berger Konzern

Geschäftstätigkeit und Strategie

Bilfinger Berger ist ein international tätiger Bauund Dienstleistungskonzern. Als führende Multi Service Group für Immobilien, Industrieanlagen und Infrastruktur sind wir in den Geschäftsfeldern Ingenieurbau, Hoch- und Industriebau, Dienstleistungen und Betreiberprojekte aktiv. Unsere langfristige Unternehmensstrategie hat zum Ziel, die Positionen auf unseren Märkten im In- und Ausland konsequent auszubauen.

  • Im Ingenieurbau ist es unser Ziel, deutlich höhere Erträge zu erwirtschaften. Deshalb verfolgen wir in unseren Kernregionen künftig nur Projekte von großer strategischer Bedeutung oder Projekte mit einer besonders guten Ertragsaussicht bei gleichzeitig beherrschbarem Risikoprofil. Durch verstärktes Risikomanagement und effizientere Organisation haben wir die Voraussetzungen für wachsenden wirtschaftlichen Erfolg geschaffen.
  • Auch im Hoch- und Industriebau wollen wir die Ertragskraft steigern. Um auf dem deutschen Markt die Risiken zu reduzieren und dauerhaft angemessene Margen zu erreichen, haben wir die Organisation gestrafft und die Ausrichtung geändert. Wir suchen den Kompetenzwettbewerb und meiden den reinen Preiswettbewerb. Deshalb fokussieren wir uns bei Projekten der öffentlichen Hand auf Public Private Partnership, und in der Zusammenarbeit mit privaten Kunden auf Partnering-Modelle.
  • Im Dienstleistungsgeschäft sehen wir auch in Zukunft gute Erfolgschancen. Wartungs- und Instandhaltungsleistungen auf Basis langlaufender Rahmenverträge sind weniger konjunkturanfällig als das von Neuinvestitionen getriebene Baugeschäft. Bei Akquisitionen legen wir unverändert hohe Maßstäbe an.
  • Unser Betreiberportfolio soll weiter wachsen. Unverändertes Ziel ist es, die Eigenkapitalinvestitionen des Konzerns auf 400 Mio. € zu erhöhen. Die Finanzierung neuer Projekte ist im Zuge der Finanzmarktkrise schwieriger geworden. Da wir nur Projekte mit günstigem Risikoprofil verfolgen, sehen wir dennoch gute Perspektiven, unser Betreibergeschäft auch künftig erfolgreich weiterzuentwickeln.

Geschäftsfeldstruktur

Ingenieurbau Hoch- und Industriebau Dienstleistungen Betreiberprojekte
Bilfinger Berger
Ingenieurbau
Bilfinger Berger
Hochbau
Bilfinger Berger
Industrial Services
Bilfinger Berger
Project Investments
Bilfinger Berger
Umwelttechnik
Bilfinger Berger
Power Services
Bilfinger Berger
Polska
Bilfinger Berger
Facility Services
Bilfinger Berger
Nigeria
Bilfinger Berger
Australia

Maßgebliche Kenngröße zur Erfolgsmessung unserer Bau- und Dienstleistungseinheiten sind EBIT und Cashflow. Den wirtschaftlichen Erfolg der Geschäftsfelder und des Konzerns bewerten wir zusätzlich anhand der Wertbeiträge auf Basis unseres Kapitalrenditecontrollings. Eine weitere relevante Steuerungsgröße ist das Konzernergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter.

Die Bilfinger Berger AG ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht. Organe der Gesellschaft sind Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung. In der Unternehmensführung orientieren wir uns an nationalen und internationalen Standards. Die Bilfinger Berger AG entspricht mit einer notwendigen Ausnahme sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008 (siehe Seite 34).

Unser operatives Geschäft ist dezentral organisiert. Die Teilkonzerne agieren als eigenständige Profitcenter. Steuerung und Kontrolle erfolgen über die enge Führung durch den Vorstand, eine starke Konzernzentrale mit klar definierten Aufgaben und ein den gesamten Konzern umfassendes Risikomanagementsystem.

Unsere strategischen Ziele können wir nur mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitern erreichen. Unser kontinuierliches Wachstum, verbunden mit Akquisitionen, zunehmender Beschäftigtenzahl und breiterer Angebotspalette stellt uns im Personalbereich stets vor neue Herausforderungen bei der Mitarbeitergewinnung, -förderung und -bindung, die wir auch im Berichtsjahr erfolgreich bewältigt haben.

Wirtschaftliches Umfeld

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Das Jahr 2008 war durch die globale Krise gekennzeichnet, die von den USA aus zunächst die Finanzmärkte ergriff, sich in der zweiten Jahreshälfte aber zunehmend auf viele Bereiche der Wirtschaft ausweitete. Die Industriestaaten konnten ihre Bankensysteme zwar durch Stützungsmaßnahmen stabilisieren, gleichwohl nahmen die negativen Effekte auf die realwirtschaftliche Entwicklung zu und sind in ihrem zu erwartenden Ausmaß nur schwer vorherzusagen. Die Wachstumsrate der Weltwirtschaft, die in den vergangenen Jahren etwa 5 Prozent betrug, erreichte im Gesamtjahr 2008 noch etwa 3 Prozent. Dies bildet angesichts der sich zum Jahresende beschleunigenden Talfahrt aber keine Basis für künftige Prognosen.

In der Europäischen Union kühlte sich die konjunkturelle Entwicklung im Jahr 2008 merklich ab. Eine Reihe von Mitgliedstaaten konnte in der zweiten Jahreshälfte ein Abgleiten in die Rezession nicht verhindern. Die Wachstumsrate ist von 2,9 Prozent im Jahr 2007 auf 1 Prozent zurückgefallen. Hinter diesen Durchschnittswerten verbergen sich große Unterschiede: Während das von der Finanz- und Immobilienkrise besonders betroffene Irland für das Gesamtjahr 2008 mit minus 2 Prozent eine starke Rezession verzeichnen musste, konnten osteuropäische Mitgliedstaaten wie Rumänien und Bulgarien noch Wachstumsraten von über 5 Prozent vorweisen.

Deutschland wurde in der zweiten Jahreshälfte ebenfalls von dem globalen Konjunkturabschwung in Mitleidenschaft gezogen. Auch wenn hierzulande die Immobilien nicht überbewertet sind und die heimische Industrie eine hohe Wettbewerbsfähigkeit aufweist, hatte die weltweite Abkühlung aufgrund der hohen Exportorientierung jedoch erhebliche Auswirkungen. Die Wachstumsrate ist von 2,5 auf 1,3 Prozent gefallen. Der Arbeitsmarkt entwickelte sich als konjunktureller Spätindikator nochmals positiv, die Zahl der Beschäftigten nahm gegenüber dem Vorjahr um gut eine halbe Million Menschen zu.

Das Vereinigte Königreich hatte mit nur noch 0,7 Prozent Wachstum nach 3,0 Prozent im Vorjahr einen besonders starken Rückgang zu verzeichnen. Fallende Immobilienpreise und die starken Auswirkungen der Finanzkrise auf den Finanzplatz London trugen maßgeblich zu dem schlechteren Ergebnis bei. Ungünstig hat sich auch die Situation der öffentlichen Haushalte mit einem Anstieg des öffentlichen Defizits auf gut 4,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entwickelt.

In Skandinavien konnte sich Finnland mit einem Wachstum von 1,5 Prozent behaupten, während das Plus des Bruttoinlandsprodukts in Schweden nur noch 0,5 Prozent betrug und in Dänemark mit minus 0,6 Prozent bereits ein Rückgang der Wirtschaftsleistung zu verzeichnen war. In Westeuropa verlief die Entwicklung in Österreich, den Niederlanden und der Schweiz mit Wachstumsraten von über 1,5 Prozent noch zufriedenstellend.

Unter den osteuropäischen Staaten zeigte sich Polen mit 5 Prozent Wachstum robust. Dagegen schwächte sich in Ungarn das Wachstum auf nur noch 0,9 Prozent ab. Das hohe Leistungsbilanzdefizit des Landes erforderte finanzielle Hilfen seitens der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds.

Bruttoinlandsprodukt – Wachstum nach Regionen
----------------------------------------------- -- -- -- --
in % 2008 2007
Deutschland 1,3 2,5
Europa 1,0 2,9
Vereinigte Staaten 1,2 2,2
Australien 2,5 4,3

Maßgeblich für Nordamerika ist die Situation in den USA. Dort hat der Verlust von über einer Million Stellen im Jahresverlauf 2008 das Gewicht des Abschwungs deutlich gemacht, auch wenn noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,2 Prozent ausgewiesen wurde. Konjunkturell stützend wirkten sich eine aufgrund des niedrigen Dollarkurses gute Exportentwicklung und zuletzt stark sinkende Ölpreise aus. Diese Effekte konnten die Konsumzurückhaltung der US-Verbraucher allerdings nicht verhindern. Steigende Arbeitslosigkeit, fallende Immobilienpreise und Aktienkurse sowie hohe private Schulden bremsten die Kauflust spürbar. Die öffentlichen Defizite sind schnell gestiegen und haben 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts überschritten.

Kanada profitierte zwar von einer bedeutend besseren fiskalischen Situation, konnte sich aber dem Abschwung seines wichtigsten Handelspartners nicht entziehen, so dass in dem Land nur noch ein Wachstum von 0,5 Prozent zu verzeichnen war.

Auch in der Golfregion wirkten sich die Finanzkrise und der abrupte Rückgang des Ölpreises im Berichtsjahr vor allem auf kreditfinanzierte Projekte aus.

In Australien hat sich 2008 die Wirtschaftslage zwar merklich abgekühlt, das Wachstum ging auf 2,5 Prozent zurück. Allerdings erweist sich das Bankensystem des Landes dank einer guten Eigenkapitalsituation und bislang vergleichsweise geringer Problemkredite als robust.

Bauwirtschaft in Deutschland

Die Bauwirtschaft in Deutschland blickt auf ein Jahr zurück, das einen Zuwachs der realen Bauinvestitionen um knapp 3 Prozent brachte. Allerdings ließ die Dynamik nach einem nicht zuletzt witterungsbedingt starken ersten Quartal im Jahresverlauf nach.

Der Auftragseingang erreichte bis November insgesamt noch einen nominalen Zuwachs von 0,3 Prozent, wobei der Wirtschaftsbau den Rückgang im Wohnungsbau und im öffentlichen Bau kompensieren konnte. Die Nachfrage entwickelte sich zum Jahresende deutlich schwächer, so dass die Wirtschaftskrise offensichtlich auch diese Branche ereilt hat. Sorge bereitet nun vor allem der Wirtschaftsbau. Die weitere Entwicklung der Baukonjunktur wird vom Ausmaß und der Umsetzungsgeschwindigkeit der staatlichen Maßnahmen zur Konjunkturförderung und Verbesserung der Infrastruktur abhängen.

Bauwirtschaft international

Großbritanniens Bauwirtschaft ist 2008 nach 13 Jahren ununterbrochenen Wachstums aufgrund der Rezession im Wohnungsbau deutlich geschrumpft. Als Stütze erweisen sich die öffentlichen Investitionen in Straßen- und Schienennetze, in Bauten von Krankenhäusern und Bildungseinrichtungen.

Die Entwicklung der Bauwirtschaft in Osteuropa war im Jahr 2008 weiterhin positiv. Es besteht nach wie vor ein erheblicher Nachholbedarf bei der Infrastruktur der Länder. So sollen in Polen bis zur Fußball-Europameisterschaft 2012 acht Flughäfen mit einem Investitionsvolumen von über 25 Mrd. € neu gebaut oder modernisiert werden. Auch der Wirtschaftsbau hat sich in Polen weiter gut entwickelt. Ungünstiger verlief dagegen die Entwicklung in Ungarn. Dort sanken infolge der schwierigen Wirtschaftslage und der angespannten Finanzsituation der öffentlichen Hand auch die Infrastrukturinvestitionen.

Australiens Baukonjunktur wurde erneut vom Ausbau der Infrastruktur begünstigt. Im Fokus der Investitionen stand unverändert die Erweiterung der Straßen- und Schienennetze, aber auch der Häfen. Aufgrund langjähriger Überschüsse in den öffentlichen Haushalten und einer nur geringen Staatsverschuldung ist die Finanzierung bedeutender öffentlicher Investitionen weiterhin möglich.

In Kanada ging die Nachfrage nach Bauleistung insgesamt zwar zurück, ist aber nicht eingebrochen. Nach wie vor fließen erhebliche Mittel in den Straßen- und Brückenbau, in die Wasserversorgung und in den öffentlichen Hochbau. Auch in den Branchen Bergbau und Energie wird weiter in großem Umfang investiert.

Dienstleistungen

Die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen haben 2008 noch in den meisten Staaten der OECD zugelegt. Allerdings ließ im Jahresverlauf die Dynamik nach. Als besonders stabil erwiesen sich die langfristig ausgerichteten Investitionen der Energiewirtschaft. Vom Konjunktureinbruch stärker betroffen zeigte sich gegen Jahresende die chemische Industrie, mit Ausnahme der Petrochemie und der pharmazeutischen Industrie. Aber auch in der Chemie haben sich die Investitionen gegenüber dem Vorjahr insgesamt noch einmal erhöht. Vor diesem Hintergrund kam es im Berichtsjahr noch einmal zu einer weiter wachsenden Nachfrage nach Industriedienstleistungen.

Anbieter von Kraftwerksservices verzeichnen trotz der konjunkturellen Entwicklung eine weitgehend stabile Nachfrage. Die Internationale Energieagentur rechnet bis zum Jahr 2030 weltweit mit einem Investitionsbedarf in die Stromerzeugung von 13,6 Billionen Euro. In Europa sind etwa 40 Prozent aller Wärme- und Kernkraftwerke älter als 25 Jahre. Außerdem machen die Klimabeschlüsse der EU für die dritte Stufe des EU-Emissionshandels energieeffiziente und umweltfreundliche Anlagen notwendig. Das führt in vielen Ländern Europas zu einem großen Modernisierungsbedarf, so etwa in Deutschland, Großbritannien, Skandinavien und in den Benelux-Ländern.

Investitionen in die Öl- und Gasförderung und entsprechende Dienstleistungen sind langfristig angelegt, von kurzzeitig sinkenden Rohstoffpreisen sind sie weniger betroffen. Anhaltende Investitionen in diesen Bereichen werden – wie beispielsweise in den USA – durch die politische Zielsetzung stabilisiert, das Land auf Dauer unabhängiger von Energieimporten zu machen. Ein dauerhaft niedriger Ölpreis würde aber zu einer Verlangsamung der Investitionstätigkeit führen.

Bei den Immobiliendienstleistungen setzt sich der Trend zu einer stärkeren Konzentration fort, auch wenn der Markt immer noch durch eine Vielzahl kleinerer Anbieter gekennzeichnet ist. Für die weitere Entwicklung sind einerseits Auswirkungen von Sparmaßnahmen der Immobilieneigner zu erwarten, andererseits bestehen aber auch konkrete Chancen durch große Outsourcing-Vorhaben von Banken und Industrieunternehmen.

Betreiberprojekte

Viele Industriestaaten bekämpfen derzeit Rezessionsgefahren mit Mitteln der Fiskalpolitik. In diesem Zusammenhang sind Investitionsvorhaben interessant, bei denen durch einen öffentlichen Anstoß privates Kapital mobilisiert werden kann. Die Schwerpunkte der Zusammenarbeit zwischen Staat und Privaten variieren: Während in Deutschland noch Projekte im Hochbau dominieren, kommen diese Partnerschaften etwa in Kanada stark in der Infrastrukturfinanzierung zur Anwendung. Für die nähere Zukunft ist entscheidend, wie sich die Finanzierungsmöglichkeiten weltweit entwickeln.

Leistung, Auftragseingang, Auftragsbestand

in Mio. € 2008 2007 Δ in %
Leistung 10.742 9.222 +16
Auftragseingang 10.314 11.275 -9
Auftragsbestand 10.649 10.759 -1

Leistung nach Regionen

in Mio. € 2008 2007 %
1 Deutschland 3.430 3.040 32
2 Übriges Europa 2.989 2.356 28 6
1
3 Amerika 684 679 6
4 Afrika 633 653 6 5
4
5 Asien 431 253 4 3
6 Australien 2.575 2.232 24 2
10.742 9.222 100

Leistung nach Geschäftsfeldern

in Mio. € 2008 2007 %
1 Ingenieurbau 4.161 3.647 39
2 Hoch- u. Industriebau 2.020 1.965 19
3 Dienstleistungen 4.578 3.606 42 1
3
5 Sonstiges, Konsolidierung -17 4
10.742 9.222 100
2

Geschäftsverlauf

  • Leistung und Ergebnis gesteigert
  • Solide Finanzlage
  • Dividendenerhöhung vorgeschlagen

Bilfinger Berger hat das Geschäftsjahr 2008 mit einer deutlichen Steigerung von Leistung und Ergebnis abgeschlossen.

Die Leistung ist um 16 Prozent auf 10.742 Mio. € gewachsen, davon wurden 68 (Vorjahr: 67) Prozent auf internationalen Märkten erbracht. Dienstleistungsaktivitäten in Deutschland trugen mit 18 (Vorjahr: 16) Prozent zur Konzernleistung bei, der Anteil des inländischen Baugeschäfts lag bei 14 (Vorjahr: 17) Prozent.

Der Auftragseingang lag mit 10.314 Mio. € um 9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Hierbei ist unsere strenge Auftragsselektion im Baugeschäft zu berücksichtigen. Der Auftragsbestand erreichte mit 10.649 Mio. € das Niveau des vergangenen Jahres. Bereinigt um den Effekt aus dem Verkauf der französischen Beteiligungsgesellschaft Razel ist er um 4 Prozent gestiegen. Wechselkursveränderungen haben die Leistung rechnerisch um etwa 200 Mio. €, Auftragseingang und Auftragsbestand um jeweils rund 600 Mio. € gemindert.

Ergebnis erneut gestiegen

Das EBIT stieg um 30 Prozent auf 298 (Vorjahr: 229) Mio. €. Es enthält einen positiven Sondereffekt in Höhe von 45 Mio. €. Er resultiert aus dem Buchgewinn von 90 Mio. € aus dem Verkauf von Razel abzüglich einmaliger Aufwendungen in Höhe von 45 Mio. € aus einer vorsichtigeren Bewertung von Projekten, insbesondere in frühen Abwicklungsstadien. Das Konzernergebnis nahm um 49 Prozent auf 200 (Vorjahr: 134) Mio. € zu. Nach Berücksichtigung der steuerlichen Auswirkungen beträgt der Sondereffekt +60 Mio. €.

Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 13 Prozent auf 9,8 (Vorjahr: 8,6) Mrd. €. Der wesentliche Zuwachs war bei den Dienstleistungen zu verzeichnen, sowohl durch organisches Wachstum

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (Kurzfassung)

in Mio. € 2008 2007
Umsatzerlöse 9.757 8.634
Umsatzkosten -8.684 -7.623
Bruttoergebnis 1.073 1.011
Vertriebs- und Verwaltungskosten -876 -812
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 101 30
EBIT 298 229
Zinsergebnis -15 -1
Ergebnis vor Ertragsteuern 283 228
Ertragsteuern -79 -88
Ergebnis nach Ertragsteuern 204 140
davon Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 4 6
Konzernergebnis 200 134
Durchschnittliche Anzahl der Aktien in Tausend 35.753 37.196
Ergebnis je Aktie in € 5,61 3,60

EBIT

in Mio. € 2008 2007
Ingenieurbau +17 +58
Hoch- und Industriebau +14 +24
Dienstleistungen +224 +167
Betreiberprojekte +9 -2
Konsolidierung, Sonstiges +34 -18
Konzern +298 +229

Umstellung von EBITA auf EBIT

Ab dem Jahresabschluss 2008 wird die Berichterstattung von EBITA auf EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) umgestellt. Dies gilt sowohl auf Konzernals auch auf Segmentebene. Die Vorjahreszahlen wurden aus Gründen der Vergleichbarkeit entsprechend angepasst. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen in Höhe von 24 (Vorjahr: 13) Mio. € sind in der Gewinn- und Verlustrechnung nun Teil der Umsatzkosten. Sie betreffen ausschließlich das Segment Dienstleistungen. Grund für diese Umstellung ist die Anpassung an die vorherrschende Praxis.

als auch durch Akquisitionen. Im Umsatz nicht enthalten sind unsere anteilig in Arbeitsgemeinschaften erbrachten Leistungen. Dies ist der wesentliche Grund für den Unterschied zwischen den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Umsatzerlösen und der im Lagebericht angegebenen Leistung von 10,7 Mrd. €.

Das Bruttoergebnis erhöhte sich trotz der einmaligen Ergebnisbelastung im zweiten Quartal in Höhe von 65 Mio. € im Segment Ingenieurbau auf 1.073 (Vorjahr: 1.011) Mio. €. Bezogen auf die Leistung ging die Bruttomarge dabei auf 10,0 (Vorjahr: 11,0) Prozent zurück. Die Vertriebsund Verwaltungskosten nahmen auf 876 (Vorjahr: 812) Mio. € zu, in Relation zur Leistung verminderten sie sich auf 8,2 (Vorjahr: 8,8) Prozent.

Die sowohl in den Umsatzkosten als auch in den Vertriebs- und Verwaltungskosten enthaltenen Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen auf 144 (Vorjahr: 113) Mio. €. Erstmals in die Umsatzkosten einbezogen sind die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen mit 24 (Vorjahr: 13) Mio. €, die bislang als separater Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen waren. Sie betreffen Abschreibungen auf aktivierte Werte aus erworbenen Auftragsbeständen und langfristigen Kundenbeziehungen bei Akquisitionen im Dienstleistungsgeschäft.

Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen hat sich auf 101 (Vorjahr: 30) Mio. € erhöht. Hier haben sich insbesondere der oben beschriebene Sondereffekt sowie andere Veräußerungsgewinne ausgewirkt.

Im Ingenieurbau hat sich das EBIT aufgrund der im zweiten Quartal berichteten Einmalbelastung in Höhe von 65 Mio. € auf 17 (Vorjahr: 58) Mio. € vermindert. Im Hoch- und Industriebau ist das EBIT infolge von Mehrkosten aus Projekten in Deutschland auf 14 (Vorjahr: 24) Mio. € zurückgegangen.

Das Dienstleistungsgeschäft entwickelte sich auch im Jahr 2008 sehr erfolgreich. Das EBIT nahm um 34 Prozent auf +224 (Vorjahr: +167) Mio. € zu. Dazu trugen Erstkonsolidierungseffekte mit 24 Mio. € und ein organisches Wachstum mit 33 Mio. € bei.

Im Geschäftsfeld Betreiberprojekte hat sich das EBIT auf +9 (Vorjahr: -2) Mio. € verbessert. Zur Beurteilung unseres Geschäftserfolgs im Betreibergeschäft betrachten wir vor allem die jährliche Veränderung des Barwerts künftiger Cashflows. Die Wertentwicklung unseres Portfolios erläutern wir detailliert in der Darstellung des Geschäftsfelds Betreiberprojekte (siehe Seite 80).

Das nicht den Geschäftsfeldern zugeordnete EBIT hat sich aufgrund des beschriebenen Sondereffekts auf +34 (Vorjahr: -18) Mio. € erhöht.

Das laufende Zinsergebnis ist auf +13 (Vorjahr: +18) Mio. € zurückgegangen. Ursächlich waren gestiegene Zinsaufwendungen für das Mitte des Jahres platzierte Schuldscheindarlehen über 250 Mio. €. Der Zinsaufwand aus der Zuführung zu Pensionsrückstellungen – saldiert mit Erträgen aus Planvermögen – nahm wegen höherer Pensionsverpflichtungen auf 10 (Vorjahr: 7) Mio. € zu. Die Zinsaufwendungen für Anteile von Minderheitsgesellschaftern sowie für Earn-out-Verpflichtungen erhöhten sich auf 18 (Vorjahr: 12) Mio. €. Insgesamt ging das Zinsergebnis auf -15 (Vorjahr: -1) Mio. € zurück.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern nahm auf 283 (Vorjahr: 228) Mio. € zu. Die Ertragsteuern reduzierten sich dennoch auf 79 (Vorjahr: 88) Mio. €. Der Grund war die Steuerfreiheit des Buchgewinns in Höhe von 90 Mio. € aus dem Verkauf von Razel.

Nach Abzug der Ergebnisanteile anderer Gesellschafter in Höhe von 4 (Vorjahr: 6) Mio. € belief sich das Konzernergebnis auf 200 (Vorjahr: 134) Mio. €. Der beschriebene Sondereffekt ist darin mit +60 Mio. € nach Steuern enthalten. Das Ergebnis je Aktie betrug 5,61 (Vorjahr: 3,60) €.

Erhöhte Dividende von 2,00 € je Aktie vorgeschlagen

Der Jahresüberschuss der Bilfinger Berger AG, deren Einzelabschluss nach den Vorschriften des deutschen Handelsrechts aufgestellt wurde, beträgt 71,0 (Vorjahr: 67,0) Mio. €. Einschließlich des Gewinnvortrags in Höhe von 3,4 (Vorjahr: 0,0) Mio. € belief sich der Bilanzgewinn auf 74,4 (Vorjahr: 67,0) Mio. €.

Es wird vorgeschlagen, eine Dividende von 2,00 (Vorjahr: 1,80) € je Aktie zu zahlen. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von 70,6 (Vorjahr: 63,6) Mio. € bezogen auf das am 20. Februar 2009 dividendenberechtigte Grundkapital.

Wertbeitrag deutlich über Vorjahr

Ein wesentliches Steuerungssystem im Bilfinger Berger Konzern bildet das Kapitalrenditecontrolling. Mit ihm wird der Wertbeitrag unserer Geschäftsfelder und des Konzerns gemessen. Wir setzen unser Kapital gezielt dort ein, wo hohe Wertzuwächse erzielt werden.

Grundgedanke des Konzepts ist es, dass ein positiver Wertbeitrag für das Unternehmen nur dann erreicht wird, wenn der Ertrag (Return) auf das gebundene Kapital (Capital Employed) eine Rendite (ROCE) erwirtschaftet, die über den Kosten des eingesetzten Kapitals (Kapitalkostensatz) liegt. Der Kapitalkostensatz (WACC) für den Konzern beläuft sich, wie im Vorjahr, auf 10,5 Prozent vor Steuern. Um den unterschiedlichen Risikoprofilen der Geschäftsfelder Rechnung zu tragen, setzen wir für diese unverändert zum Vorjahr spezifische Kapitalkostensätze an.

Die Ermittlung im Einzelnen mit entsprechenden Erläuterungen ist im Kapitel Kapitalrenditecontrolling (siehe Seite 174 ff.) dargestellt.

Der ROCE des Konzerns stieg auf 23,2 (Vorjahr: 18,7)Prozent,waszueinerdeutlichenErhöhungdes Wertbeitrags auf 202 (Vorjahr: 126) Mio. € führte.

Im Ingenieurbau nahm der ROCE wegen des geringeren EBIT auf 7,6 (Vorjahr: 18,6) Prozent ab. Der Wertbeitrag war mit -23 (Vorjahr: +23) Mio. € negativ.

Wertbeiträge der
Geschäftsfelder
Capital Employed
in Mio. €
Return
ROCE
in Mio. €
in %
Kapitalkosten
in %
Wertbeitrag
in Mio. €
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Ingenieurbau 427 405 33 75 7,6 18,6 13,0 13,0 -23 23
Hoch- und Industriebau 112 146 29 38 25,9 26,1 13,0 13,0 15 19
Dienstleistungen 1.000 901 248 180 24,8 20,0 9,0 9,0 158 99
Betreiberprojekte 124 105 21 12 17,4 11,3 9,8 9,8 9 2
Summe der Segmente 1.663 1.557 331 305 19,9 19,6 10,5 10,5 159 143
Konsolidierung, Sonstiges -69 -9 38 -16 - - - - 43 -17
Konzern 1.594 1.548 369 289 23,2 18,7 10,5 10,5 202 126

Im Hoch- und Industriebau war der ROCE mit 25,9 (Vorjahr: 26,1) Prozent nahezu unverändert. Dabei konnte der niedrigere Return durch ein geringeres Capital Employed kompensiert werden. Der Wertbeitrag ging allerdings auf 15 (Vorjahr: 19) Mio. € zurück.

Auf Dienstleistungen entfällt unverändert der größte Anteil des Capital Employed. Es hat sich aufgrund von Akquisitionen auf 1.000 (Vorjahr: 901) Mio. € erhöht. Davon betrafen 901 (Vorjahr: 653) Mio. € Goodwill. Die Mittelbindung im Working Capital hat sich dagegen reduziert. Der ROCE stieg weiter auf 24,8 (Vorjahr: 20,0) Prozent. Beim Wertbeitrag war eine Zunahme auf 158 (Vorjahr: 99) Mio. € zu verzeichnen.

Im Betreibergeschäft erhöhte sich das Capital Employed durch Kapitaleinzahlungen in Projektgesellschaften auf 124 (Vorjahr: 105) Mio. €. Zur Ermittlung des Return berücksichtigen wir neben dem EBIT die im Vergleich zum Vorjahr ermittelten Wertsteigerungen des Portfolios. Die Berechnung des Wertzuwachses von 12 (Vorjahr: 14) Mio. € ist im Kapitel Betreiberprojekte im Einzelnen erläutert. Bei einem ROCE von 17,4 (Vorjahr: 11,3) Prozent belief sich der Wertbeitrag auf 9 (Vorjahr: 2) Mio. €.

Der Wertbeitrag aus Zentrale und Konsolidierung ist durch den beschriebenen Sondereffekt mit 43 Mio. € positiv (Vorjahr: -17 Mio. €).

Weiterhin solide Finanzlage und Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme erhöhte sich um 645 Mio. € auf 6,8 (Vorjahr: 6,1) Mrd. €. Die Ausweitung unseres Betreibergeschäfts trug dazu mit gut 300 Mio. € bei. Erst- und Entkonsolidierungen erhöhten die Bilanzsumme per Saldo um rund 470 Mio. €, wohingegen Wechselkurseffekte zu einer rechnerischen Verminderung führten.

Auf der Aktivseite stiegen die langfristigen Vermögenswerte weiter auf 3.964 (Vorjahr: 3.139) Mio. €.

Die Zunahme entfiel mit 451 Mio. € auf erworbenen Goodwill sowie immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen, die sich auf 1.083 (Vorjahr: 700) Mio. € beziehungsweise auf 136 (Vorjahr: 68) Mio. € erhöhten.

Die Sachanlagen stiegen nur leicht auf 599 (Vorjahr: 581) Mio. €. Die Forderungen aus Betreiberprojekten und übrige langfristige Vermögenswerte in diesem Geschäftsfeld nahmen um 328 Mio. € auf 1.846 (Vorjahr: 1.518) Mio. € zu.

Der Anstieg der aktiven latenten Steuern auf 188 (Vorjahr: 104) Mio. € betraf insbesondere steuerliche Abgrenzungsposten für negative Marktwerte von Sicherungsinstrumenten.

Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken insgesamt auf 2.089 (Vorjahr: 2.193) Mio. €.

Der Bestand an Liquiden Mitteln und Wertpapieren lag zum Jahresende trotz erheblicher Investitionen mit 720 (Vorjahr: 796) Mio. € weiter auf hohem Niveau. Die Finanzschulden – ohne

Bilanzstruktur Konzern

Aktiva 2007 2008 2008 2007 Passiva
in Mio. € in Mio. €
6.773 6.773
720 3.000
6.128 6.128
Liquide Mittel
und Wertpapiere
796 2.089 2.930 Kurzfristiges
Fremdkapital 1
Kurzfristige
Vermögens
werte
2.193
3.964 1.518
Langfristige
Vermögens
3.139 1.362 Non-Recourse
Kredite
werte 895 369 Übriges
Langfristiges
2
Fremdkapital
219
1.141
135
1.332
Pensionsrück
-
stellungen
Eigenkapital

Davon Finanzschulden 22 (Vorjahr: 41) Mio. € 1

Davon Finanzschulden 306 (Vorjahr: 70) Mio. € 2

Bilanzstatus Geschäftsfeld Betreiberprojekte

Aktiva 2007 2008 2008 2007 Passiva
in Mio. € in Mio. €
Sonstige
Vermögens
werte
Übrige
Langfristige
Vermögens
1.606
88
73
1.445
1.920
74
226
1.620
1.920
253
1.496
1.606
149
1.299
Sonstige
Posten
Non-Recourse
Kredite
werte
Forderungen
aus Betreiber
projekten
171 158 Finanzierung
durch Bilfinger
Berger AG

Die Bilanzstruktur des Geschäftsfelds Betreiberprojekte verdeutlicht den zunehmenden Einfluss dieses Segments auf unsere Konzernbilanz. Projektkredite auf Non-Recourse Basis – nahmen auf 328 (Vorjahr: 111) Mio. € zu. Grund für den Anstieg war das Schuldscheindarlehen in Höhe von 250 Mio. €, das Anfang Juli für Finanzinvestitionen platziert wurde.

Die Finanzlage von Bilfinger Berger wurde durch die Krise an den Finanzmärkten nicht beeinträchtigt. Der Konzern hat keinen kurzfristigen Refinanzierungsbedarf. Für die weitere Unternehmensentwicklung steht ausreichender Finanzierungsspielraum zur Verfügung.

Non-Recourse Kredite, die ohne Haftung des Konzerns gewährt waren, stiegen korrespondierend zu den Forderungen aus Betreiberprojekten auf 1.518 (Vorjahr: 1.362) Mio. €. Davon entfielen 1.496 (Vorjahr: 1.299) Mio. € auf die Finanzierung von Betreiberprojekten.

Die Pensionsrückstellungen nahmen insbesondere durch die Akquisition von M+W Zander auf 219 (Vorjahr: 135) Mio. € zu. Pensionsverpflichtungen in Höhe von 145 Mio. €, vor allem die Bilfinger Berger AG und das inländische Baugeschäft betreffend, waren hierin nicht enthalten, da sie vollständig mit entsprechendem Planvermögen saldiert wurden.

Der Anstieg des übrigen langfristigen Fremdkapitals entfiel mit 236 Mio. € auf Finanzschulden und mit 314 Mio. € auf sonstige Verbindlichkeiten und hier im Wesentlichen auf negative Marktwerte aus Zinsabsicherungsgeschäften in unserem Betreibergeschäft.

Das kurzfristige Fremdkapital erhöhte sich nur leicht auf 3.000 (Vorjahr: 2.930) Mio. €.

Mit einem negativen Working Capital von -890 (Vorjahr: -697) Mio. € reduzierte sich die Mittelbindung weiter.

Das Eigenkapital verminderte sich, trotz des Konzernergebnisses von +200 Mio. €, auf 1.141 (Vorjahr: 1.332) Mio. €. Der Grund lag neben dem Rückkauf eigener Aktien in Höhe von

Kapitalflussrechnung

in Mio. € 2008 2007
Cash Earnings 322 289
Veränderung Working Capital 161 53
Gewinne aus Anlagenabgängen -126 -17
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 357 325
Investitionen in Sachanlagen / Immaterielle Vermögenswerte -237 -204
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 129 21
Netto-Mittelabfluss für Sachanlagen /
Immaterielle Vermögenswerte
-108 -183
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 92 10
Free Cashflow 341 152
Investitionen in Finanzanlagen -460 -64
Mittelzufluss / -abfluss aus Finanzierungstätigkeit
Rückkauf eigener Aktien -100 0
Dividenden -68 -52
Aufnahme (+) / Tilgung (–) von Krediten 251 -18
83 -70
Sonstige Wertänderungen -40 -5
Veränderung der Liquiden Mittel und Wertpapiere -76 13
Liquide Mittel und Wertpapiere am 1. Januar 796 783
Liquide Mittel und Wertpapiere am 31. Dezember 720 796

100 Mio. € vor allem in der erfolgsneutralen Erfassung von negativen Marktwerten aus Sicherungsgeschäften sowie von Wechselkurseffekten. Die Eigenkapitalquote betrug danach 17 (Vorjahr: 22) Prozent. Bei Eliminierung der bilanzverlängernden Non-Recourse Kredite ergab sich eine Eigenkapitalquote von 22 (Vorjahr: 28) Prozent.

Operativer Cashflow über sehr gutem Vorjahreswert

Die Cash Earnings stiegen auf 322 (Vorjahr: 289) Mio. €. Nach Abzug der hierin enthaltenen Gewinne aus Anlageabgängen in Höhe von 126 Mio. € und Berücksichtigung des positiven Effekts aus einer geringeren Mittelbindung im Working Capital in Höhe von 161 Mio. € nahm der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit auf 357 (Vorjahr: 325) Mio. € zu.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte summierten sich auf 237 (Vorjahr: 204) Mio. €. Diesen Abflüssen stand ein Mittelzufluss von 129 (Vorjahr: 21) Mio. €, insbesondere aus dem Verkauf selbstgenutzter Büroimmobilien gegenüber, so dass sich der Netto-Mittelabfluss auf 108 (Vorjahr: 183) Mio. € reduzierte.

Aus Einzahlungen von Finanzanlagenabgängen, insbesondere aus der Veräußerung von Razel, resultierte ein Mittelzufluss von 92 (Vorjahr: 10) Mio. €.

Damit war ein außergewöhnlich hoher Free Cashflow von 341 (Vorjahr: 152) Mio. € zu verzeichnen.

Die Investitionen in Finanzanlagen nahmen deutlich auf 460 (Vorjahr: 64) Mio. € zu. Auf Akquisitionen im Dienstleistungsgeschäft entfielen 401 (Vorjahr: 50) Mio. €. Hierzu zählen vor allem der Erwerb der Industriedienstleister Hydro Production Partner, Norwegen, und Tepsco, USA, sowie in der Sparte Facility Services die Übernahme von M+W Zander, Deutschland. Für Kapitaleinzahlungen in Betreibergesellschaften wurden 29 (Vorjahr: 14) Mio. € aufgewendet. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr Darlehen in Höhe von 30 Mio. € an Betreibergesellschaften gewährt.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 83 (Vorjahr: -70) Mio. € resultierte mit 251 Mio. € aus Nettokreditaufnahmen, im Wesentlichen aus der Platzierung eines Schuldscheindarlehens von 250 Mio. €. Für den Rückkauf eigener Aktien flossen 100 Mio. € ab. Die Dividende an die Aktionäre der Bilfinger Berger AG für das Geschäftsjahr 2007 betrug 64 (Vorjahr: 47) Mio. €. An konzernfremde Gesellschafter wurden 4 (Vorjahr: 5) Mio. € ausbezahlt.

Wechselkursveränderungen führten zu einem rechnerischen Rückgang der Liquiden Mittel und Wertpapiere von 40 (Vorjahr: 5) Mio. €.

Zum Ende des Geschäftsjahres belief sich der Finanzmittelfonds auf 720 (Vorjahr: 796) Mio. €.

Entwicklung in den Geschäftsfeldern

Ingenieurbau

  • Kapazitäten voll ausgelastet
  • Hohe Nachfrage

Im Ingenieurbau sind wir führend in den Kerntechnologien Tunnelbau, Brückenbau, Verkehrswegebau und Spezialtiefbau. In unserem Geschäft haben wir uns auf ausgewählte Regionen konzentriert. In Europa sind dies vor allem Deutschland, Skandinavien, Polen, Großbritannien und Nordirland, Österreich und die Schweiz. Da wir in Frankreich zu wenig Entwicklungsmöglichkeiten für Bilfinger Berger sahen, haben wir die bislang zu 100 Prozent gehaltene Ingenieurbaugesellschaft Razel S.A. an die Fayat S.A. verkauft. Australien war auch im Jahr 2008 unser größter Ingenieurbaumarkt. In Nordamerika hat sich unser Geschäft nach Kanada verlagert. Weiterhin interessant für unsere Aktivitäten ist die Golfregion. In Afrika sind wir über unsere Beteiligung Julius Berger Nigeria tätig.

Unsere Kapazitäten sind voll ausgelastet. Bei der Angebotsbearbeitung gehen wir selektiv vor und konzentrieren uns auf Projekte mit guter Marge. Unser Risikomanagement haben wir verschärft und die Kriterien zur Hereinnahme neuer Projekte gezielt erweitert.

Die Leistung des Ingenieurbaus stieg 2008 um 14 Prozent auf 4.161 Mio. €. Der Auftragseingang ging gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 3.541 Mio. € zurück. Der Auftragsbestand lag um 19 Prozent unter dem Vorjahreswert, er belief sich auf 4.482 Mio. €. In Investitionen flossen 120 Mio. €, die Zahl der Mitarbeiter hat nach dem Verkauf von Razel auf 14.221 abgenommen. Aufgrund der Belastungen aus dem norwegischen Verkehrsinfrastrukturprojekt E 18 sank der Ergebnisbeitrag des Ingenieurbaus auf +17 Mio. €.

Deutschland: Stabiles Geschäft

In Deutschland verzeichneten wir ein stabiles Ingenieurbaugeschäft. Die Leistung lag bei 733 Mio. €. Besonders erfreulich ist, dass wir bei einem der ersten Public Private Partnership-Projekte im Autobahnbau zum Zuge kamen. Bei dem Vorhaben A1 in Niedersachsen übernimmt eine Gesellschaft unter Führung unseres Konzerns Planung und Erweiterung eines 73 Kilometer langen Teilstücks. Die Baumaßnahme umfasst den sechsspurigen Neu- und Ausbau zwischen dem Autobahndreieck Buchholz und dem Autobahnkreuz Bremen. Dabei sind allein 74 Brücken zu errichten. Die A1 ist mit einem Investitionsvolumen von 650 Mio. € das bislang größte Public Private Partnership-Projekt in Deutschland.

Nordöstlich von Berlin wird neben dem 1934 in Betrieb genommenen Schiffshebewerk Niederfinow ein neues Hebewerk gebaut. Eine Arbeitsgemeinschaft unter unserer Führung hat den Auftrag erhalten, das neue Hebewerk bis 2013 fertigzustellen. Es wird dann Containerschiffen mit bis zu 115 Metern Länge möglich sein, den Höhenunterschied von 36 Metern an der Havel-Oder-Wasserstraße zu überwinden. Die Verbindung Berlin-Stettin ist nach Realisierung des Projekts auch für Containertransporte auf der Wasserstraße konkurrenzfähig.

Kennzahlen Ingenieurbau

in Mio. € 2008 2007 Δ in %
Leistung 4.161 3.647 +14
Auftragseingang 3.541 4.528 -22
Auftragsbestand 4.482 5.507 -19
Investitionen Sachanlagen 120 112 +7
Abschreibungen auf Sachanlagen 72 58 +24
EBIT +17 +58 -71
Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember) 14.221 16.440 -13

Ingenieurbau: Leistung nach Regionen

in Mio. € 2008 2007 %
1 Deutschland 733 720 18 1
2 Übriges Europa 1.249 982 30 6
3 Amerika 246 292 6
4 Afrika 308 381 7
5 Asien 274 148 7 2
5
6 Australien 1.351 1.124 32 4
3
4.161 3.647 100

Europa: Wichtiger Markt

In Europa bieten sich uns weiter gute Chancen. Skandinavien ist für uns nach wie vor ein attraktiver Markt, derzeit sind wir in der Region an sieben Projekten beteiligt. Bei dem Verkehrsinfrastrukturvorhaben E 18 in Norwegen, das in äußerst schwierigem Gelände ausgeführt wird, ergaben sich erhebliche Mehrkosten, die durch die im zweiten Quartal 2008 gebildete Risikovorsorge abgedeckt sind. Wir planen, die Straße im Herbst 2009 termingerecht zu übergeben. Weitere finanzielle Belastungen aus dem Projekt sind aus heutiger Sicht nicht zu erwarten.

Erfreulich entwickelt sich unser Engagement beim Bau von Offshore-Windparks. Im Berichtsjahr haben wir im Rahmen des Projekts Horns Rev 2 vor der Küste Dänemarks 92 Fundamente installiert, auf die anschließend die Windkraftanlagen montiert werden. Die Anlage in der Nordsee, der größte Offshore-Windpark der Welt, soll den Energiebedarf von 200.000 Haushalten decken.

Bei einem weiteren Windkraft-Projekt sind wir erneut zum Zuge gekommen. Bilfinger Berger übernimmt gemeinsam mit einem Partnerunternehmen Planung und Bau der Fundamente für den Windpark Rödsand 2, der bis 2009 in der Ostsee entstehen soll. Auftraggeber ist eine schwedische Tochtergesellschaft von E.ON. Auch Rödsand 2 soll 200.000 Haushalte mit Strom beliefern.

Im schwedischen Malmö haben wir unsere Arbeiten am Citytunnel, der das innerstädtische Geschäftszentrum Triangeln unterqueren soll, erfolgreich abgeschlossen. Nach seiner Inbetriebnahme im Jahr 2011 wird der fünf Kilometer lange Tunnel den Hauptbahnhof der Stadt Malmö besser an das Eisenbahnnetz anbinden.

Am skandinavischen Ingenieurbaumarkt erzielten wir im Jahr 2008 insgesamt eine Leistung von rund 320 Mio. €.

Auch Großbritannien und Nordirland sind für Bilfinger Berger wichtige Märkte für Ingenieurbauleistungen. In Schottland hat die Stadt Edinburgh den Auftrag zum Bau der neuen Stadtbahn an uns und Siemens vergeben. Das Konsortium unter unserer Führung wird das Kernstück mit einer Länge von 18,5 Kilometern betriebsfertig errichten. Der Auftragswert liegt bei 350 Mio. €, unser Anteil beläuft sich auf 190 Mio. €. Die zweigleisige Stadtbahnlinie, die Mitte 2011 in Betrieb gehen soll, wird den Flughafen und die nördlichen Vororte von Edinburgh mit der Innenstadt verbinden.

Darüber hinaus ist zu Beginn des Jahres 2009 die geplante Erweiterung eines Autobahnteilstücks nördlich von Glasgow im Rahmen einer privatwirtschaftlichen Lösung an uns vergeben worden. Das Projekt M80 sieht vor, dass eine bestehende Fernstraße auf einer Länge von zehn Kilometern auf vier bis sechs Fahrspuren ausgebaut wird. Hinzu kommen acht Kilometer Neubaustrecke. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 340 Mio. €.

Polen hat einen hohen Bedarf an Infrastrukturinvestitionen, die zu zwei Dritteln von der EU finanziert werden. Wir zählen insbesondere durch unsere Kompetenz im Straßen-, Brückenund Spezialtiefbau zu den führenden Anbietern. Unsere Kapazitäten waren gut ausgelastet. Auch für 2009 sind die Perspektiven günstig.

Australien: Nachfrage weiter auf gutem Niveau

Australien war mit einer Leistung von über 1,3 Mrd. € der größte Ingenieurbaumarkt von Bilfinger Berger. Auch 2008 waren wir auf dem Kontinent mit seinen nur 21 Millionen Einwohnern erfolgreich. Australien profitiert von seinem Reichtum an Rohstoffen, weiterhin fließen umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur. Trotz großer Unsicherheiten in der Weltwirtschaft wird sich die Nachfrage auf dem australischen Ingenieurbaumarkt aus heutiger Sicht weiterhin auf gutem Niveau bewegen. Als ein führender Anbieter können wir hiervon profitieren.

Gleich zu Jahresbeginn erhielten wir den Großauftrag, zusammen mit einem Partner den Überseehafen in der Botany Bay von Sydney um fünf Ladestationen für Großcontainerschiffe zu erweitern. Der Auftragswert liegt bei insgesamt 300 Mio. €, auf Bilfinger Berger entfallen 220 Mio. €. Für den Ausbau müssen 60 Hektar Land aufgespült werden, auf denen anschließend eine komplette Hafeninfrastruktur errichtet wird. Port Botany ist der zweitgrößte Containerhafen des Kontinents, dessen Kapazität mehr als verdoppelt wird. Ab 2011 sollen im Hafen jährlich 3,2 Millionen Containereinheiten umgeschlagen werden.

In Melbourne erweitern und sanieren wir den West Gate Freeway, der zu den meistgenutzten Verkehrsanbindungen der Metropole gehört. Wir verbreitern Streckenabschnitte der Autobahn und erstellen neue Fahrspuren. Der Auftragswert liegt bei 100 Mio. €, das Projekt soll bis Mitte 2010 fertiggestellt sein. Unser Konzern zeichnet bereits für den Ausbau eines anderen Teilstücks verantwortlich.

Der Schwerpunkt unseres Ingenieurbaugeschäfts befindet sich derzeit in Brisbane. Weit fortgeschritten sind die Arbeiten am North-South Bypass, einer 5,2 Kilometer langen neuen Straßenverbindung, mit der die Vororte im Norden und Süden der australischen Großstadt verbunden werden. Kernstück des Auftrags mit einem Gesamtwert von gut 1,2 Mrd. € ist ein 4,8 Kilometer langer Tunnel. Das anteilige Bauvolumen für Bilfinger Berger liegt bei über 600 Mio. €. Auch unsere Arbeiten an der Erweiterung des Gateway Motorways kommen zügig voran. Bei diesem Projekt handelt es sich um einen 20 Kilometer langen Schnellstraßenabschnitt, der bei laufendem Verkehr mehrspurig ausgebaut wird. Das Herzstück des Projekts ist die Gateway Bridge.

Zahlreiche Projekte in Australien sind als Alliance Contract vergeben worden. Diese Vertragsform kommt auf dem Kontinent vor allem dann zur Anwendung, wenn Leistungsumfänge erst im Projektverlauf abschließend definiert werden können. Das Vertragsmodell ist pragmatisch ausgerichtet, die Risikoverteilung ist ausgewogen, Entscheidungen in der Bauphase werden schnell herbeigeführt. Unsere Erfahrungen mit Alliancing-Modellen sind sehr positiv.

Kanada: Großprojekt in Vancouver

In Nordamerika konzentrieren wir uns im Ingenieurbau auf den kanadischen Markt. Der Bau der Golden Ears Bridge, eine 1.000 Meter lange Brücke über den Fraser River in Vancouver, soll im ersten Halbjahr 2009 abgeschlossen werden. Golden Ears Crossing zählt zu den größten Public Private Partnership-Projekten des Landes. Bilfinger Berger hat mit Partnern die Planung, Finanzierung, Erstellung und den langfristigen Betrieb des Brückenbauwerks übernommen.

Afrika: Autobahnbau in Abuja

Bilfinger Berger erbringt für die Beteiligungsgesellschaft Julius Berger Nigeria Ingenieurleistungen, unterstützt sie mit Fachpersonal und sichert mit ihrem technischen und kaufmännischen Know-how die erfolgreiche Weiterentwicklung der Gesellschaft. Julius Berger Nigeria engagiert sich zur Zeit vor allem bei Infrastrukturprojekten in der Hauptstadt Abuja und im Akwa Ibom State. Die Gesellschaft arbeitet derzeit am Ausbau der Stadtautobahn von Abuja. Im Regierungsviertel wird eine zehnspurige Strecke mit zahlreichen Kreuzungsbauwerken errichtet. Aus Teilen des Niger Deltas hat sich Julius Berger Nigeria aufgrund der dortigen Sicherheitslage zurückgezogen, die Kapazitäten werden in andere Bundesstaaten verlagert.

Golfstaaten: Selektives Vorgehen

In der Golfregion ist unser Großprojekt in Doha, Katar, in vollem Gange. Wir errichten einen neuen Stadtteil für mehr als 20.000 Einwohner, das Projekt hat einen Wert von rund 1 Mrd. €. Es umfasst die schlüsselfertige Erstellung von knapp 6.000 Wohneinheiten. Im Emirat Fujairah haben wir eine Abwasseraufbereitungsanlage für 80.000 Einwohner einschließlich des erforderlichen 185 Kilometer langen Kanalnetzes erstellt und inzwischen in Betrieb genommen. Folgeaufträge zeichnen sich ab. Insgesamt gehen wir bei der Bearbeitung des Ingenieurbaumarkts in den Golfstaaten weiterhin sehr selektiv vor.

Umwelttechnik: Starke Impulse aus der Golfregion

Der Klimawandel und die Versorgung der Weltbevölkerung mit sauberem Wasser sind gewaltige Herausforderungen, für die nachhaltige Lösungen gesucht und realisiert werden müssen. Abwasserreinigung, Abfallentsorgung, Altlastenbewältigung sowie Schonung und Pflege des Grundwassers – in diesen lebenswichtigen Gebieten sind wir seit über 70 Jahren weltweit engagiert. Organisiert haben wir dieses Geschäft in der Bilfinger Berger Umwelttechnik GmbH, die sich auf die Bereiche Wassertechnik, Altlastensanierung sowie Vakuumtechnik konzentriert.

Die Bilfinger Berger Umwelttechnik erzielte im Berichtsjahr mit ihren 900 Mitarbeitern, davon 700 in Deutschland, eine Leistung von 226 (Vorjahr: 214) Mio. €. Rund zwei Drittel der Leistung entfielen auf das Auslandsgeschäft, das nach wie vor gute Chancen bietet.

Mit innovativen Produkten kommen wir am Markt gut an. Ein Beispiel, wenn auch nur in einer Marktnische, ist 'MultiDisc', eine Siebmaschine zur mechanischen Reinigung von Kühlwasser in Kraftwerken. Sie verhindert, dass Fische in den Kühlkreislauf gelangen, und stellt eine schonende Behandlung bei der Rückführung der Tiere sicher. Pro Kraftwerk ist die Installation von bis zu 18 Siebmaschinen notwendig, der Stückpreis liegt zwischen 200.000 und 300.000 €. Solare Klärschlammtrocknungsanlagen für Kommunen bis zu 5.000 Einwohnern sind eine weitere Neuheit. Bei der Trocknung wird ein Granulat gewonnen, das den Heizwert von Braunkohle hat und entsprechend genutzt werden kann.

Ausblick

In weiten Teilen der Welt besteht weiterhin ein großer Bedarf an Infrastrukturinvestitionen. Eine ganze Reihe von Volkswirtschaften schickt sich an, der Rezession mit Programmen für den öffentlichen Bau zu begegnen.

In Australien dürfte die Nachfrage nach Infrastruktur trotz vorsichtigerer Konjunkturprognosen der Regierung intakt bleiben. In Nordamerika werden wir uns unverändert auf Kanada konzentrieren. Das europäische Ausland wird weiter ein wichtiger Markt für uns sein. Auch in Deutschland bleibt das Geschäft aufgrund steigender Investitionen in die öffentliche Infrastruktur stabil. Die Konjunkturpakete der Bundesregierung beinhalten gezielte Maßnahmen zur Belebung der Nachfrage im öffentlichen Bau, beispielsweise durch zusätzliche Verkehrsprojekte und die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude.

Wir werden unsere Marktchancen im Ingenieurbau weiterhin nutzen und hierbei unter Abwägung von Renditechancen und Risiken unverändert selektiv vorgehen.

Im Geschäftsjahr 2009 erwarten wir eine Verbesserung des EBIT, die Leistung wird nach dem Verkauf von Razel zurückgehen.

Hoch- und Industriebau

  • Fokussierung auf Kompetenz- und Qualitätswettbewerb
  • Chancen bei PPP- und Partnering-Projekten

Deutschland, Australien und Nigeria sind die Kernmärkte im Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau. Auf allen drei Märkten verspürten wir im Geschäftsjahr eine gute Nachfrage. Wir richten uns an den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden aus und verfolgen dabei einen Ansatz, der sich am Lebenszyklus ihrer Immobilien orientiert. Wir konzentrieren uns nicht nur auf reine Bauaufgaben, sondern können von der Planung über die Entwicklung und Finanzierung bis zum Gebäudemanagement sämtliche im Immobilienbereich relevanten Dienstleistungen anbieten.

Die Leistung im Hoch- und Industriebau fiel 2008 mit 2.020 Mio. € etwas höher aus als im Vorjahr. Der Auftragseingang hat um 26 Prozent auf 1.915 Mio. € abgenommen. Der deutlich höhere Vorjahreswert war durch den Großauftrag Barwa City in Katar wesentlich beeinflusst. Der Auftragsbestand sank um 5 Prozent auf 2.263 Mio. €. Die Investitionen in Sachanlagen stiegen auf 13 Mio. €. Die Zahl der Mitarbeiter war mit 3.556 nahezu unverändert. Das Ergebnis des Geschäftsfelds hat sich infolge der Nachwirkung von Projekten in Deutschland auf +14 Mio. € verringert.

Geschäftsmodell in Deutschland überarbeitet

Unser Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau traf am deutschen Markt zunächst auf eine steigende Nachfrage, die Kostensituation war dabei weiter angespannt. Erst gegen Ende 2008 entwickelte sich die Konjunktur rückläufig. Bei Projekten aus den Vorjahren machte uns der Anstieg der Material- und Nachunternehmerpreise zu schaffen. Dadurch wurde das Ergebnis mehr als ursprünglich erwartet belastet.

Um bei vertretbaren Risiken dauerhaft angemessene Margen zu erreichen, haben wir das Geschäftsmodell umfassend überarbeitet. Kernpunkte sind:

  • . Kompetenz- statt Preiswettbewerb,
  • . verbessertes Risikomanagement,
  • . veränderte Organisation.

Wir passen unsere Organisation den Marktgegebenheiten an. Nach wie vor wollen wir regional präsent sein, straffen aber das Netz der Niederlassungen. Unsere technischen Kompetenzen werden zentral gebündelt. Das neu gebildete Kompetenzzentrum arbeitet mit den operativen Einheiten sowohl in der Planung als auch in der Ausführung eng zusammen. Für komplexe Projekte mit höherem Risiko gelten besonders strenge Auswahlkriterien.

Dabei wollen wir möglichst über Beratung die Verantwortung für Design & Construct übernehmen, um damit vor allem im Kompetenzwettbewerb, nicht im reinen Preiswettbewerb zu stehen.

Besonders geeignet hierfür sind PPP-Projekte der öffentlichen Hand oder Projekte nach dem Partnering-Modell mit privaten Auftraggebern.

Kennzahlen Hoch- und Industriebau

in Mio. € 2008 2007 Δ in %
Leistung 2.020 1.965 +3
Auftragseingang 1.915 2.596 -26
Auftragsbestand 2.263 2.385 -5
Investitionen Sachanlagen 13 8 +63
Abschreibungen auf Sachanlagen 5 7 -29
EBIT +14 +24 -42
Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember) 3.556 3.520 +1

Hoch- und Industriebau: Leistung nach Regionen

in Mio. € 2008 2007 %
1 Deutschland 914 831 45 4
2 Afrika 197 163 10
3 Australien 829 851 41 1
4 Sonstige Regionen 80 120 4 3
2.020 1.965 100
2

Chancen durch Klimaschutz

Das Thema Klimaschutz eröffnet dem Hochbau neue Chancen. Mehr als drei Viertel der Gebäude in Deutschland sind über 25 Jahre alt – hier stehen umfangreiche Revitalisierungsmaßnahmen an. Bei Neubauten und Revitalisierungsobjekten erwarten unsere Kunden zunehmend die Erfüllung umfassender Nachhaltigkeitskriterien. Dies erfordert zwingend eine ökologische und ökonomische Optimierung über den Lebenszyklus der Immobilie und führt gleichzeitig vom Preis- zum Kompetenzwettbewerb. Unser ganzheitliches Know-how macht uns besonders wettbewerbsfähig: Zu unserem Leistungsportfolio gehören Planungsoptimierungen, Betriebskostenprognosen oder Gebäudeanalysen.

Das Bundesministerium für Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung hat jüngst ein Gütesiegel für nachhaltiges Bauen eingeführt. Wir begrüßen, dass damit erstmals ein aussagefähiger Maßstab für die wirtschaftliche, ökologische und technisch-funktionale Qualität von öffentlichen und privaten Gebäuden geschaffen wurde. Die Anforderungen der Lebenszyklusbetrachtung, der Nachhaltigkeit und des neuen Gütesiegels lassen sich letztlich aber nur in enger interdisziplinärer Partnerschaft der am Bau beteiligten Partner erfüllen. Das Hochbaugeschäft in Deutschland ergänzt sich ideal mit unseren Facility Services und unserem privatwirtschaftlichen Betreiber-Know-how.

In Jahr 2008 ist es uns gelungen, mehrere Public Private Partnership Projekte zu gewinnen.

Gemeinsam mit Siemens haben wir den Zuschlag für das Partikeltherapiezentrum in Kiel, das bislang größte PPP-Projekt im deutschen Gesundheitswesen, erhalten. Das Investitionsvolumen liegt bei 250 Mio. €. Der Bilfinger Berger Hochbau ist für die schlüsselfertige Erstellung des Bauteils zuständig. Auch die Optimierung der Planung und die Baulogistik liegen in seinen Händen. Nach der Inbetriebnahme übernehmen die Facility Services das technische und infrastrukturelle Gebäudemanagement. Das Projekt ist ein gutes Beispiel für Synergien zwischen Hochbau, Facility Services und Betreibergeschäft.

Unweit der Stadt Gotha planen, errichten und finanzieren wir einen Internatskomplex für das Staatliche Gymnasium Salzmannschule. Dabei sollen acht neue Gebäude als Niedrigenergieund Passivhäuser entstehen. Das Spezialgymnasium für Sprachen ist die einzige deutsche Schule, in der Chinesisch, Japanisch oder Arabisch als zweite Fremdsprache gelehrt werden.

Im Jahr 2009 werden die Justizvollzugsanstalt Burg bei Magdeburg sowie das Justiz- und Verwaltungszentrum Wiesbaden übergeben. Nach der Fertigstellung wird HSG Zander bei beiden Projekten den langjährigen Betrieb der Gebäude übernehmen.

Auch mit privaten Bauherren haben wir eine Reihe bedeutender Projekte abgeschlossen.

In Essen ist der erste Teil des neuen Einkaufszentrums Limbecker Platz eröffnet worden. Der termingerecht abgeschlossene Bauabschnitt umfasst rund 100 Geschäfte. Der zweite Bauabschnitt wird Ende 2009 eingeweiht. In Seeheim-Jugenheim haben wir den Neubau des Lufthansa Training & Conference Centers fertiggestellt. Und in München hat die MAN Nutzfahrzeuge Gruppe die von uns gebaute neue Technikzentrale in Betrieb genommen.

Australien: Boom im Wirtschaftsbau schwächt sich ab

In Australien gehören wir zu den führenden Anbietern auf dem Hochbaumarkt. Viele markante Bauwerke, die von uns errichtet wurden, prägen das Bild der großen Städte.

Die in der Vergangenheit hohe Nachfrage im australischen Hochbau beginnt sich abzuschwächen. Während sich der öffentliche Bau eher stabil zeigt, agieren Investoren im Wirtschaftsbau zunehmend mit Vorsicht. Der Abschwung im Wohnungsbau hält an, in diesem Bereich sind wir jedoch kaum vertreten.

Wir setzen bei unseren Aktivitäten vor allem auf den Neubau und die Sanierung von Gebäuden im Bildungs- und Gesundheitssektor. In Adelaide, Brisbane und Sydney bauen wir Krankenhäuser und medizinische Forschungseinrichtungen mit einem Volumen von mehr als 300 Mio. €. In Melbourne haben wir den Auftrag erhalten, das größte Hotel Australiens schlüsselfertig zu errichten. Durch den Neubau mit einem Volumen von 150 Mio. € wird der Crown Entertainment Complex um 660 Zimmer und Suiten erweitert. Ab Mitte 2010 soll das 27-stöckige Gebäude am Yarra River mit seinen Restaurants und Konferenzräumen internationale Urlaubsgäste und Kongressveranstalter ansprechen. Bilfinger Berger hat auf dem Gelände des Freizeit-, Einkaufs- und Veranstaltungszentrums bereits das Promenade Hotel gebaut, das kürzlich als bestes Business Hotel Australiens ausgezeichnet wurde.

Auf einem Militärstützpunkt bei Adelaide wurden wir mit umfangreichen Neu- und Umbaumaßnahmen im Gesamtwert von 150 Mio. € beauftragt. Das Projekt umfasst die Erstellung und Modernisierung von Kasernengebäuden und Übungseinrichtungen. Auftraggeber ist das australische Verteidigungsministerium. In Queensland erstellen wir eine Justizvollzugsanstalt mit 300 Haftplätzen einschließlich der erforderlichen Infrastruktur. Der Auftragswert liegt bei 180 Mio. €.

Nigeria: Öl- und Gasindustrie sorgt für Geschäft

Im nigerianischen Hoch- und Industriebaugeschäft erhält unsere Minderheitsbeteiligung Julius Berger Nigeria derzeit vor allem Aufträge aus der Öl- und Gasindustrie sowie von der öffentlichen Hand. So errichtet die Gesellschaft wesentliche Teile einer großen Gasverflüssigungsanlage für Chevron und führt umfangreiche Zusatzaufträge bei einem Großprojekt der Nigerian Liquified National Gas aus. Da sich in einigen Gebieten des Niger Deltas die Sicherheitslage verschärfte, musste sich Julius Berger aus Teilen der Bundesländer Rivers State und Bayelsa State zurückziehen. Erst wenn sich die Lage dauerhaft verbessert, können die Aktivitäten dort wieder aufgenommen werden. Die frei gewordenen Kapazitäten werden in anderen Bundesstaaten benötigt. Julius Berger ist Marktführer in Nigeria, wichtige Bauten des Landes wurden beziehungsweise werden von unserer Beteiligungsgesellschaft errichtet, beispielsweise das neue Zentralbankgebäude in Lagos und eine weitere Ausbaustufe des Parlamentsgebäudes in Abuja.

Ausblick

Sowohl in Australien als auch in Deutschland gehen wir von einer rückläufigen Nachfrage im Wirtschaftsbau aus. Wir werden bei der Angebotsbearbeitung weiterhin selektiv vorgehen und uns verstärkt auf PPP-Projekte und Partnering-Projekte konzentrieren. Das Geschäft unseres deutschen Hochbaus mit den US-Streitkräften werden wir weiter ausbauen.

Für das Geschäftsjahr 2009 erwarten wir eine Leistung auf Vorjahresniveau und eine Verbesserung des EBIT.

Dienstleistungen

Kraftvolles Wachstum

Marktposition im In- und Ausland weiter ausgebaut

Unser Dienstleistungsgeschäft ist im Jahr 2008 kraftvoll gewachsen. Hierzu haben neben einem organischen Leistungswachstum in Höhe von 8 Prozent auch Akquisitionen beigetragen. Im Berichtsjahr haben wir Unternehmen im Wert von 500 Mio. € erworben. Wir konnten unsere Marktposition im In- und Ausland weiter ausbauen. Bei Industrial Services sind wir Marktführer in Europa. Auch die Power Services sind stark gewachsen. Bei Facility Services konnten wir in Deutschland die Spitzenstellung am Markt erringen.

Die Leistung hat sich im Geschäftsjahr kräftig um 27 Prozent auf 4.578 Mio. € erhöht. Damit ist das Geschäftsfeld Dienstleistungen nun das umsatzstärkste Segment innerhalb des Konzerns. Der Auftragseingang stieg um 18 Prozent auf 4.875 Mio. €, der Auftragsbestand legte um 38 Prozent auf 3.919 Mio. € zu. Das EBIT ist um 34 Prozent auf +224 Mio. € gewachsen. Investiert wurden in Sachanlagen 96 Mio. €. Vor allem infolge der Akquisitionen hat die Zahl der Mitarbeiter auf 42.553 zugenommen.

Rekordjahr bei Industrial Services

Unsere Sparte Industrial Services umfasst die Bilfinger Berger Industrial Services und die Bilfinger Berger Services Australasia. Die Leistung stieg im Jahr 2008 auf 2.777 (Vorjahr: 2.192) Mio. €. Auf das Auslandsgeschäft entfielen 77 Prozent. Firmenkäufe trugen im Berichtsjahr 429 Mio. € zum Wachstum bei.

Bilfinger Berger Industrial Services hat im Jahr 2008 neue Rekorde bei Leistung und Ergebnis erzielt. Für unsere Kunden in Chemie, Petrochemie, Energiewirtschaft, Öl- und Gasindustrie bieten wir umfassende Dienste zur Wartung, Instandhaltung und Modernisierung von Produktionsanlagen an. Die wachsende Nachfrage nach Komplettleistungen aus einer Hand kommt den unter dem Dach der Bilfinger Berger Industrial Services agierenden Gesellschaften mit ihrer breiten Leistungspalette besonders entgegen. Am Jahresende waren rund 22.000 Mitarbeiter beschäftigt.

In Skandinavien haben wir dank des Erwerbs der Wartungs- und Instandhaltungsaktivitäten des Norsk Hydro Konzerns eine Spitzenposition erreicht. Die von dem norwegischen Konzern seit 2005 verselbständigten Unternehmensteile erbringen mit 1.100 Mitarbeitern jährlich eine Leistung von 250 Mio. €, vor allem auf der Basis langfristiger Rahmenverträge. Die übernommenen Einheiten sind weiterhin auch für Norsk Hydro tätig, arbeiten jedoch schon überwiegend für andere Kunden. Durch die Übernahme der Aktivitäten von Norsk Hydro ist die Jahresleistung von Bilfinger Berger Industrial Services in Skandinavien auf annähernd eine halbe Milliarde Euro gestiegen.

Kennzahlen Dienstleistungen

in Mio. € 2008 2007 Δ in %
Leistung 4.578 3.606 +27
Auftragseingang 4.875 4.125 +18
Auftragsbestand 3.919 2.844 +38
Investitionen Sachanlagen 96 82 +18
Abschreibungen auf Sachanlagen 57 41 +39
EBIT +224 +167 +34
Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember) 42.553 32.196 +32

Dienstleistungen: Leistung nach Regionen

in Mio. € 2008 2007 %
1 Deutschland 1.791 1.503 39 5
4
2 Übriges Europa 1.689 1.301 37 3
3 Amerika 453 345 10 1
4 Australien 401 251 9
5 Sonstige Regionen 244 206 5
4.578 3.606 100 2

Zum Jahresbeginn hat Bilfinger Berger Industrial Services zwei Geschäftsbereiche unserer amerikanischen Tochter Fru-Con übernommen. Die heutige BIS Fru-Con Industrial Services beschäftigt 1.700 Mitarbeiter in den Sparten Industrieservice, Instandhaltung und Rohrleitungsbau, die BIS Fru-Con Engineering 280 Spezialisten für Planungs- und Ingenieurbauleistungen. Die beiden Unternehmen erzielten eine Leistung von insgesamt 160 Mio. €.

Ein wesentlicher Wachstumsschritt gelang uns in den USA mit dem Kauf der in Houston, Texas, ansässigen Tepsco L.P. Die Gesellschaft verfügt über eine gute Position im Öl- und Gassektor sowie in der Petrochemie. In diesen Branchen muss in den kommenden Jahren aufgrund des bestehenden Investitionsstaus und des hohen Energiebedarfs in den USA ein Großteil der vorhandenen Anlagen instandgesetzt oder ausgebaut werden. Dies führt zu einer wachsenden Nachfrage nach Serviceleistungen. Durch die Akquisition hat sich die Leistung von Bilfinger Berger im US-Industrieservicegeschäft 2008 auf mehr als 230 Mio. € erhöht. Mit der erstmaligen Konsolidierung von Tepsco über ein volles Geschäftsjahr wird das Volumen im laufenden Jahr voraussichtlich auf über 350 Mio. € ansteigen.

Auch auf dem australischen Markt haben wir im Berichtsjahr unsere Position weiter ausgebaut. Dabei ist Bilfinger Berger Services Australasia sowohl organisch als auch durch Akquisitionen gewachsen.

Bislang waren wir auf dem Kontinent vor allem mit Dienstleistungen für Industrieanlagen sowie für Strom-, Gas- und Wassernetze aktiv. Mit der Übernahme der iPower Solutions in Brisbane erweitert der Konzern seine Angebotspalette um Planung, Montage und Instandhaltung für Nieder- und Mittelspannungsanlagen. Durch den Erwerb wird das vorhandene Servicegeschäft auf Schaltanlagen und Umspannstationen für die Energiewirtschaft und für die Rohstoffindustrie ausgedehnt. iPower hat eine Jahresleistung von 65 Mio. € und beschäftigt 400 Mitarbeiter. Die ebenfalls im Jahr 2008 übernommene Clough Engineering & Maintenance ist auf Betrieb und Instandhaltung von Anlagen in Kohlekraftwerken spezialisiert. Unsere immer breitere Angebotspalette ermöglicht es uns, auch im australischen Industrieservicegeschäft zunehmend Komplettlösungen anzubieten.

Aufwärts auch bei Power Services

Bilfinger Berger Power Services profitiert unverändert von der hohen Nachfrage im Energiebereich. Als Dienstleister im Kraftwerkssektor können wir uns aufgrund unserer Kompetenz in den Bereichen Kessel und Hochdruckrohrleitungen erfolgreich am Markt durchsetzen. Wir befassen uns mit Lebensdauerverlängerung, Wirkungsgradsteigerung oder Rehabilitation von Anlagen. Beim Neu- und Umbau von Kraftwerken liefern wir Komponenten aus eigenen Fertigungsstätten. Darüber hinaus leisten wir mit unserem vorhandenen Know-how und durch kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes von Kraftwerken.

Wir beschäftigen 4.500 Mitarbeiter, davon 2.900 in Deutschland. Unsere wichtigsten Märkte sind Deutschland, das europäische Ausland, die Golfregion und Südafrika. Die Leistung der Sparte stieg im Berichtsjahr rein organisch auf 782 (Vorjahr: 694) Mio. €.

Unser Ziel ist es, die eigenen Engineering-, Montage- und Fertigungskapazitäten weiter auszubauen. Damit werden wir technologisch unabhängiger und am Markt noch flexibler. Diesen Anspruch erfüllt unsere neue Groß-Induktivbiegeanlage im Werk Dortmund. Die modernste Maschine Europas kann Rohre mit einem Durchmesser bis zu 850 Millimetern und Wanddicken bis zu 120 Millimetern biegen. Damit sind wir jetzt in der Lage, Hochdruckrohrleitungssysteme für moderne Kraftwerke noch effizienter herzustellen.

In Südafrika haben wir einen neuen Produktionsstandort eröffnet. Gefertigt werden von 80 Mitarbeitern Kesselbauteile. Bis 2009 sollen rund 400 Mitarbeiter hier tätig sein. Zur Ausbildung der neuen Arbeitskräfte ist ein eigenes Schulungszentrum eingerichtet worden. Geplant

ist, auch in Südafrika eine Induktivbiegemaschine zu installieren. Das Land bietet uns nach wie vor hervorragende Wachstumschancen. Der Energiebedarf ist groß. Unsere Regionalgesellschaft hat eine führende Marktposition. Beim Neubau, der Rehabilitation und bei der Wartung von Kraftwerken spielen wir eine wichtige Rolle am Markt. Im Bereich Maintenance (Wartung) sind wir unangefochtener Marktführer.

Auch in der Golfregion entwickeln sich unsere Geschäfte erfreulich. Leistung und Ergebnis sind gestiegen. Vor allem unsere Aktivitäten in der Meerwasserentsalzungstechnik wollen wir ausbauen. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage in der Region weiter zunehmen wird.

Im europäischen Ausland entwickelt sich unsere Geschäftstätigkeit ebenfalls positiv. So sind wir am Bau des finnischen Kernkraftwerks Olkiluoto beteiligt. Das Projekt am bottnischen Meerbusen hat für uns einen Auftragswert von 270 Mio. €. Bis zu 580 Mitarbeiter von Bilfinger Berger Power Services werden voraussichtlich vor Ort an diesem Projekt arbeiten. Unsere Leistung besteht vor allem aus der Fertigung und Montage von Rohrleitungssystemen, Containment und Pool Liner. In Polen sind wir mit der Rehabilitation von Block 4 des Braunkohlekraftwerks Belchatow beauftragt. Zuvor haben wir die Blöcke 3 und 4 bereits mit einem modernen Wärmenutzungssystem ausgerüstet. Für weitere Blöcke ist eine ähnliche Nachrüstung in Planung.

Etwa die Hälfte unseres Geschäfts machen wir am deutschen Markt. Hier haben wir neue Aufträge in den Kraftwerken Karlsruhe, Lingen, Lünen, Mannheim und Moorburg erhalten. Beteiligt sind wir an dem auch international viel beachteten Oxyfuel Projekt im Kraftwerk Schwarze Pumpe. Hier entstand eine 30-MW-Pilotanlage des Vattenfall-Konzerns für ein CO2-freies Kraftwerk. In dem Kraftwerk wird das Kohlendioxid vom Rauchgas getrennt und unter Druck verflüssigt, damit es unterirdisch gespeichert werden kann. Bilfinger Berger Power Services hat ein neues System für die Rauchgasreinigung entwickelt und geliefert. Im Kraftwerk Boxberg haben wir den Auftrag zur Errichtung einer Rauchgasreinigungsanlage erhalten. Darüber hinaus realisieren wir an diesem Standort ein Projekt zur Restwärmenutzung und leisten damit einen Beitrag zur Wirkungsgradsteigerung und CO2-Reduktion.

Im Berichtsjahr haben wir unter anderem eine Großrevision im RWE-Kraftwerk Westfalen abgeschlossen. In Spitzenzeiten waren dort bis zu 200 Mitarbeiter beschäftigt. Von der Projektgesellschaft Steag-RWE wurden wir beauftragt, das Kraftwerk Voerde für den Einsatz von Importkohle umzurüsten. Neben der Erneuerung der Staubleitungen umfasst das Projekt den Einbau von neuen Sichtern sowie Lieferung und Montage von selbst entwickelten Kohlemühlen.

Für das Jahr 2009 sind wir trotz der schwierigen allgemeinen Wirtschaftslage optimistisch. Die Kapazitäten sind sehr gut ausgelastet. Angesichts des hohen Rehabilitationsbedarfs in vielen europäischen Ländern werden wir unsere Aktivitäten gezielt ausweiten.

Facility Services verdoppeln sich

Unsere Sparte Facility Services besteht aus der Bilfinger Berger Facility Services und Centennial in den USA. Beide zusammen erzielten im Berichtsjahr eine Leistung von 1.014 (Vorjahr: 720) Mio. €.

Bilfinger Berger Facility Service ist mit einem erheblichen Wachstumsschub, ausgelöst durch die Übernahme der Facility Management-Aktivitäten von M+W Zander, in eine neue Größenordnung vorgedrungen. Als Dienstleister und Problemlöser, der seinen Kunden im In- und Ausland integrierten Facility Service aus einer Hand bietet, haben wir unsere Position ausgebaut.

Im Mittelpunkt unserer vielfältigen Angebotspalette stehen technische und kaufmännische Immobiliendienstleistungen. So stellen wir sicher, dass bei der Versorgung mit Strom, Wasser und Gas keine Probleme auftreten oder die komplizierte Haustechnik jederzeit funktioniert. Unsere kaufmännischen Facility Services konzentrieren sich auf Property Management – die Verwaltung und Vermietung von Gewerbeimmobilien – und auf Asset Management – die Steuerung des Immobilienvermögens unserer Kunden.

Die Branche befindet sich derzeit in einem Konzentrationsprozess, wir nehmen hierbei eine aktive Rolle ein. Durch die Übernahme der Facility Management-Aktivitäten von M+W Zander haben wir eine Spitzenposition auf dem deutschen Markt für Gebäudemanagement erlangt. Die Jahresleistung der Bilfinger Berger Facility Services verdoppelt sich durch den Zander-Kauf auf mehr als 1 Mrd. €. Über 80 Prozent entfallen hiervon auf technische FM-Dienstleistungen.

M+W Zander FM erzielte vor der Übernahme mit 4.400 Mitarbeitern eine Jahresleistung von 460 Mio. €. Folgende Faktoren waren bei der Kaufentscheidung ausschlaggebend: Qualifizierte Mitarbeiter, eine hohe Service-Kompetenz sowie enge Geschäftsbeziehungen zu Großkunden wie Deutsche Bank, IBM, EADS, Citibank, Commerzbank und Union Investment. Außerdem sind durch die Übernahme Tochtergesellschaften in zwölf weiteren europäischen Ländern zu uns gestoßen, so dass wir unser Auslandsgeschäft erweitern konnten. Wir sind jetzt in 18 Ländern vertreten.

Die Integration von M+W Zander verläuft nach Plan. Die unter dem Dach der Bilfinger Berger Facility Services operierende Gesellschaft HSG ist mit M+W Zander FM zur HSG Zander mit Sitz in Neu-Isenburg vereint worden. Bilfinger Berger Facility Services beschäftigt jetzt 12.800 Mitarbeiter. In den nächsten Jahren wollen wir weiter wachsen. Vor allem die Auslandsmärkte sind verstärkt im Visier, vorrangig in Zentralund Osteuropa. Es ist unser Ziel, den internationalen Leistungsanteil von bisher 10 Prozent signifikant zu erhöhen.

Ausblick

Altersheimen umfassen vor allem die Bereiche Catering, Stationsservice und Reinigung. Durch unsere Leistungen wird das Pflegepersonal entlastet, es kann sich in seiner Arbeit verstärkt den Patienten widmen. Im deutschen Gesundheitswesen haben wir eine Reihe neuer Aufträge erhalten und sehen in diesem Geschäft erhebliches Wachstumspotenzial.

Unsere Dienstleistungen in Krankenhäusern und

Auch das Property- und Asset Management wollen wir kontinuierlich ausbauen. Im Berichtsjahr haben wir unter anderem Aufträge von der SEB Bank, der DEGI und der AMB Generali erhalten. Im neuen Airport Shopping Center in Istanbul sind wir für das Center Management und für das Property Management verantwortlich.

In den Vereinigten Staaten ist unsere Beteiligungsgesellschaft Centennial erneut gewachsen. Das im speziellen Marktsegment des Job Order Contracting tätige Unternehmen führt auf der Grundlage langlaufender Rahmenverträge Wartungs-, Instandhaltungs-, Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen an Gebäuden aus. Steigenden Bedarf meldeten unsere Kunden aus öffentlichen Institutionen wie die amerikanischen Streitkräfte, Schulen, Hochschulen und Kommunalverwaltungen. Auch das Geschäft mit privaten Auftraggebern konnte ausgebaut werden.

Mit Optimismus sehen wir der Zukunft unseres Dienstleistungsgeschäfts entgegen. Wir werden sein Wachstum auch in den kommenden Jahren mit Akquisitionen unterstützen. Dabei wollen wir auch in neue Märkte vorstoßen. Wir werden hierbei wie bisher selektiv und ertragsbewusst vorgehen. Wir profitieren davon, dass unsere Kunden zunehmend Komplettlösungen aus einer Hand wünschen, unsere breite Angebotspalette macht uns zu einem interessanten Partner für viele Unternehmen.

Im Geschäftsjahr 2009 rechnen wir mit einer Leistung mindestens auf Vorjahreshöhe, das EBIT wird jedoch nicht an das sehr gute Niveau des Jahres 2008 heranreichen.

Betreiberprojekte

  • Rekordjahr mit sechs neuen Projekten
  • Eigenkapitalinvestitionen deutlich gestiegen

Seit zehn Jahren haben wir das Geschäftsfeld Betreiberprojekte erfolgreich entwickelt. 2008 war nicht nur ein Jubiläums-, sondern auch ein Rekordjahr. Bei sechs Projekten mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 2,5 Mrd. € sind wir Partnerschaften mit öffentlichen Institutionen eingegangen. Dabei investieren wir Eigenkapital in Höhe von 124 Mio. €. Unser gesamtes Betreiberportfolio umfasste zum Jahresende 24 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 6,0 Mrd. €. Als Eigenkapital hat der Konzern 291 Mio. € zur Verfügung gestellt, davon waren am Jahresende 101 Mio. € in Objektgesellschaften eingezahlt. Das EBIT hat sich auf +9 Mio. € verbessert.

Der öffentliche Hochbau und die Verkehrsinfrastruktur sind weiterhin die Sektoren, auf die sich das Geschäftsfeld konzentriert. Im Hochbau planen, finanzieren, bauen und betreiben wir Schulen, Krankenhäuser, Gefängnisse und öffentliche Verwaltungsgebäude. Im Verkehrsbereich sind Straßenprojekte unser Hauptbetätigungsfeld. Wir engagieren uns nur in Ländern mit stabilen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Kontinentaleuropa, Großbritannien, Kanada und Australien sind derzeit unsere Märkte.

Erfreulich entwickelt sich unser Geschäft im Gesundheitswesen. Unser Konzern, als privater Partner bereits im britischen und australischen Healthcare Sektor tätig, ist jetzt in diesem Bereich auch in Deutschland und Kanada zum Zuge gekommen.

In Deutschland wurde eine Projektgesellschaft, an der Bilfinger Berger und Siemens jeweils zur Hälfte beteiligt sind, vom Land Schleswig-Holstein ausgewählt, in Kiel ein neuartiges Partikeltherapiezentrum zu planen, zu finanzieren, zu bauen und über einen Zeitraum von 25 Jahren zu betreiben. Bei der Partikeltherapie handelt es sich um ein zukunftsweisendes Behandlungsverfahren bei Krebserkrankungen, mit dessen Hilfe ab 2012 rund 3.000 Patienten im Jahr behandelt werden sollen. Das neue Zentrum, dessen Einzugsgebiet von Norddeutschland bis nach Südskandinavien reicht, hat ein Investitionsvolumen von 260 Mio. €. Damit entsteht das bislang größte Public Private Partnership-Projekt im deutschen Gesundheitswesen. Unser Konzern steuert ein Eigenkapital von 10 Mio. € bei. Für die Verfügbarkeit des Zentrums erhält die Projektgesellschaft ein vertraglich festgelegtes Entgelt.

Auch in Kanada verwirklichen wir ein Krankenhausprojekt auf privatwirtschaftlicher Basis. Eine Projektgesellschaft, an der unser Konzern zu 50 Prozent beteiligt ist, wird in Kelowna und Vernon, 400 Kilometer östlich von Vancouver, zwei Kliniken finanzieren, planen, bauen und über einen Zeitraum von 30 Jahren betreiben. Das Projekt soll die medizinische Versorgung in der Region verbessern. Investiert werden 260 Mio. €, unser Konzern ist mit Eigenkapital in Höhe von 8 Mio. € engagiert. Mit diesem Projekt weiten wir in Kanada unser Betreibergeschäft von der Verkehrsinfrastruktur auf den Hochbau aus.

In Australien ist in Melbourne das Royal Women's Hospital eingeweiht worden. Bilfinger Berger hat das Gebäude geplant, finanziert und gebaut und wird den Komplex nun 25 Jahre lang betreiben.

Kennzahlen Betreiberprojekte

Anzahl / in Mio. € 2008 2007 Δ in %
Projekte im Portfolio
davon in Bau
24
13
18
9
+33
+44
Eigenkapitalbindung
davon eingezahlt
291
101
161
71
+81
+42
EBIT +9 -2
Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember) 136 114 +19

Betreiberprojekte: Eigenkapitalinvestitionen nach Regionen

in Mio. € 2008 %
1 Deutschland 63 22 5
1
2 Großbritannien und Nordirland 54 19
3 Übriges Europa 51 17
4 Kanada 95 32
5 Australien 28 10 4
2
291 100 3

Abzinsungssätze

%
Gewichteter risikofreier Basiszinssatz 6
Zuschlag für Projekttyp 2-3
Zuschlag Bauphase 3
Zuschlag Inbetriebnahme 2
Zuschlag Vollbetrieb 0

Auf den britischen Inseln konnten wir unser Betreiberportfolio wieder um ein Projekt im Bildungswesen ergänzen. In East Down und Lisburn, Nordirland, errichten und sanieren wir gemeinsam mit lokalen Partnern vier weiterführende Schulen, anschließend übernehmen wir 25 Jahre lang den Betrieb der Schulgebäude. Die Investitionen liegen bei 90 Mio. €, der Eigenkapitaleinsatz des Konzerns bei 3 Mio. €.

Auch im Verkehrsbereich ist es uns gelungen, bei attraktiven Projekten den Zuschlag zu erhalten. So erfolgte im Berichtsjahr der Startschuss für Autobahnen in Deutschland und Ungarn, an deren Verwirklichung wir wesentlich beteiligt sind. Wir freuen uns, dass wir in Deutschland bei einem der ersten Autobahnprojekte nach dem Public Private Partnership-Modell zum Zuge gekommen sind. Bei der A1 in Niedersachsen übernimmt eine Gesellschaft unter Führung unseres Konzerns die Erweiterung eines 73 Kilometer langen Teilstücks zwischen Hamburg und Bremen. Anschließend verantworten wir über 30 Jahre den Betrieb. In dieser Zeit stellt das Konsortium die Verfügbarkeit der Autobahn sicher und erhält dafür einen Teil der auf der Strecke anfallenden Maut. Mit einem Investitionsvolumen von 650 Mio. € ist die Maßnahme das bislang größte Public Private Partnership-Projekt in Deutschland. Unser Konzern bringt Eigenkapital in Höhe von 43 Mio. € ein. An der Betreibergesellschaft sind wir mit 42,5 Prozent beteiligt.

Projektportfolio
12 / 2008
Vertraglich
gebundenes
Eigenkapital
Eingezahltes
Eigenkapital
Zukünftige
Cashflows
Barwert
zukünftiger
Cashflows
in Mio. € 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
Verkehrsinfrastruktur 191,5 90,1 38,0 33,7 835,1 459,0 70,3 63,4
Hochbau 99,4 70,6 62,5 36,9 363,8 269,0 83,7 55,7
Gesamt 290,9 160,7 100,5 70,6 1.198,9 728,0 154,0 119,1

Zahlungsströme an Bilfinger Berger 2009 - 2043 (nach Steuern)

in Mio. € 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Verkehrsinfrastruktur -4,6 -5,2 -56,7 -54,0 12,7 20,8 22,7 23,9 26,2
Hochbau 1,8 7,6 -1,6 -9,3 10,6 10,8 9,5 9,9 12,1
Gesamt -2,8 2,4 -58,3 -63,3 23,3 31,6 32,3 33,8 38,3
2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026
Verkehrsinfrastruktur 24,7 25,4 23,8 22,7 22,1 22,5 33,7 43,5 46,3
Hochbau 9,7 9,8 10,5 11,0 10,3 10,7 11,2 9,5 11,3
Gesamt 34,5 35,2 34,3 33,6 32,4 33,3 44,9 53,0 57,6
2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035
Verkehrsinfrastruktur 29,7 31,0 32,3 40,4 34,1 33,4 37,6 38,1 31,5
Hochbau 11,7 21,7 22,3 15,9 32,5 10,2 22,2 22,4 15,3
Gesamt 41,4 52,7 54,6 56,3 66,6 43,6 59,8 60,6 46,8
2036 2037 2038 2039 2040 2041 2042 2043 Gesamt
Verkehrsinfrastruktur 33,9 38,3 37,4 13,2 44,6 109,0 0,0 0,0 835,1
Hochbau 14,8 4,7 10,6 6,3 1,5 2,8 3,5 -0,2 363,8
Gesamt 48,7 43,0 48,0 19,5 46,1 111,8 3,5 -0,2 1.198,9

Veränderung Barwert 12 / 2007 - 12 / 2008

Verkehrs
-
in Mio. € infrastruktur Hochbau Gesamt
Barwert 12 / 2007 63,4 55,7 119,1
Kapitaleinzahlungen 4,4 25,5 29,9
Wechselkursveränderungen -1,9 - 5,5 - 7,4
auf 12 / 2008 fortgeschriebener
Barwert 12 / 2007
65,9 75,7 141,6
Wertzuwachs 4,4 8,0 12,4
Barwert 12 / 2008 70,3 83,7 154,0

Bewertung des Portfolios bei variablen Diskontierungssätzen

In Ungarn hatte Bilfinger Berger bereits einen 60 Kilometer langen Abschnitt der neuen Autobahn M6 in nur 20 Monaten Bauzeit erstellt und 2006 in Betrieb genommen. Nun wurde ein Konsortium unter Führung unseres Konzerns beauftragt, ein weiteres Teilstück der M6 zu realisieren. Es handelt sich um einen 65 Kilometer langen Schnellstraßenabschnitt, den wir planen, finanzieren, bauen und über einen Zeitraum von 30 Jahren betreiben werden. Das Projekt wird nach dem Verfügbarkeitsmodell realisiert, während der Betriebsphase zahlt der ungarische Staat ein vertraglich festgelegtes Entgelt. Das Investitionsvolumen liegt bei 520 Mio. €, unser Konzern hält an der Projektgesellschaft einen Anteil von 45 Prozent und wird Eigenkapital in Höhe von 23 Mio. € investieren. Das Gesamtinvestitionsvolumen der Straßenprojekte von Bilfinger Berger in Ungarn hat inzwischen 1 Mrd. € erreicht.

Auch in Kanada setzte sich die Erfolgsserie bei Betreiberprojekten im Verkehrsbereich fort. In Edmonton wird unser Konzern einen neuen 21 Kilometer langen Highway planen, finanzieren, bauen und anschließend 30 Jahre lang betreiben. Investiert werden 750 Mio. €, Bilfinger Berger bringt Eigenkapital in Höhe von 36 Mio. € in die Projektgesellschaft ein, die uns allein gehört. Innerhalb weniger Jahre hat Bilfinger Berger in Kanada eine führende Marktposition bei Betreiberprojekten in der Verkehrsinfrastruktur aufgebaut. Das Investitionsvolumen liegt bei über 1,9 Mrd. €, das dabei investierte Eigenkapital summiert sich auf 87 Mio. €.

Bewertung des Projektportfolios

Zur Beurteilung des Erfolgs im Betreibergeschäft betrachten wir neben dem laufenden operativen Ergebnis vor allem die jährliche Veränderung des Barwerts (Net Present Value) aller erwarteten Auszahlungen, die uns als Eigenkapitalgeber aus den Projekten zufließen. Diese Auszahlungen (Free Cashflows) ermitteln sich nach Berücksichtigung von Zins- und Tilgungszahlungen, nach Steuern auf Projektebene sowie künftiger Kapitaleinzahlungen. Die Berechnung des Barwerts erfolgte wie in den Vorjahren nach der Discounted Cashflow (DCF)-Methode. Der Barwert ist der auf die Gegenwart abgezinste Wert der zukünftigen Zahlungsströme zwischen Projektgesellschaft und Eigenkapitalgeber. Um eine risikoadäquate Bewertung zu gewährleisten, differenzieren wir die Abzinsungssätze entsprechend individueller Projektcharakteristika.

Die Bewertungsgrundsätze sind gegenüber den Vorjahren unverändert:

  • . Es werden nur Projekte berücksichtigt, bei denen das gesamte Finanzierungsvertragswerk in Kraft ist ('Financial Close').
  • . Die den Projekten zugrunde gelegten Zahlungsströme basieren auf Finanzmodellen, die mit den Fremdkapitalgebern abgestimmt wurden.
  • . Zukünftige potenzielle Refinanzierungsgewinne werden bei der Bewertung nicht berücksichtigt.

Der Wert eines Betreiberprojekts entwickelt sich während seines Lebenszyklus. In der frühen Realisierungsphase bestehen die höchsten Wertschöpfungspotenziale, aber auch die größten Risiken. Diese nehmen mit dem Reifegrad ab.

Für die Abzinsung der Cashflows kommen daher spezifische Zinssätze zur Anwendung, die sich aus einem risikofreien Basiszinssatz sowie Zuschlägen für Projekttyp und Projektphase ergeben. Der gewichtete risikofreie Basiszinssatz ist abgeleitet aus den langfristigen Zinssätzen für Staatsschuldverschreibungen in den jeweiligen Investitionsländern (Europäische Währungsunion, Großbritannien, Norwegen, Ungarn, Australien, Kanada).

Der Zuschlag für den Projekttyp unterscheidet

  • . Projekte, deren Erlöse ausschließlich vom Grad der Verfügbarkeit abhängen (2 Prozent)
  • . Projekte, die begrenzte Nachfragerisiken beinhalten (3 Prozent)

Der Zuschlag für die Projektphase unterscheidet

  • . Projekte in der Bauphase, da Investitionen in diesem Zeitraum dem Risiko der termin- und kostengerechten Fertigstellung unterliegen (3 Prozent)
  • . Projekte in der Inbetriebnahme (Ramp-up-Phase) (2 Prozent)

Der Zuschlag für die Projektphase entfällt, wenn Erlös- und Kostensicherheit hergestellt sind. Dies ist bei reinen Verfügbarkeitsmodellen in der Regel nach einem Jahr, bei Projekten mit Nachfragerisiken nach zwei Jahren der Fall.

Die erwarteten zukünftigen Cashflows werden daher mit einem Abzinsungssatz zwischen 8 (in Betrieb) und 12 (in der Bauphase) Prozent diskontiert. Für unser gesamtes Betreiberportfolio ergab sich zum Ende des Berichtsjahres ein gewichteter Abzinsungssatz von 10,5 (Vorjahr: 10,1) Prozent. Der leichte Anstieg resultiert aus der Erweiterung des Portfolios um sechs neue Projekte, die sich alle in der Bauphase befinden. Zum Stichtag belaufen sich die erwarteten Zahlungsströme aus dem vorhandenen Portfolio bis zum Jahr 2043 auf 1.199 Mio. €.

Übersicht Betreiberprojekte Investitions
-
volumen
Anteil
Bilfinger
Berger
Eigenkapital
-
anteil
Bilfinger Berger
Konsolidierungs
-
methode
Projektstatus Konzessions
-
dauer
in Mio. € in % in Mio. €
Verkehrsinfrastruktur
M6 Highway, Phase I, Ungarn 482 40 19,2 at equity konsolidiert in Betrieb 2006 - 2026
Kicking Horse Pass, Kanada 100 100 7,7 voll konsolidiert in Betrieb 2007 - 2030
M1 Westlink, Nordirland 230 75 11,4 voll konsolidiert in Bau 2009 - 2036
Golden Ears Bridge, Kanada 800 100 33,8 voll konsolidiert in Bau 2009 - 2041
E18 Highway, Norwegen 453 50 8,9 at equity konsolidiert in Bau 2009 - 2034
Northeast Stoney Trail, Kanada 293 100 9,1 voll konsolidiert in Bau 2009 - 2039
M6 Highway, Phase III, Ungarn 520 45 22,5 at equity konsolidiert in Bau 2010 - 2038
Northwest Anthony Henday Drive, Kanada 750 100 36,0 voll konsolidiert in Bau 2011 - 2041
BAB A1, Deutschland 650 42,5 42,9 at equity konsolidiert in Bau 2013 - 2038
Hochbau
Liverpool & Sefton Clinics, Großbritannien 20 24 0,8 at equity konsolidiert in Betrieb 2004 - 2030
Barnet & Harringey Clinics, Großbritannien 24 24 0,5 at equity konsolidiert in Betrieb 2005 - 2031
Gloucester Hospital, Großbritannien 60 50 2,8 at equity konsolidiert in Betrieb 2005 - 2034
Bedford Schools, Großbritannien 41 100 4,1 voll konsolidiert in Betrieb 2006 - 2035
Victoria Prisons, Australien 150 100 16,9 voll konsolidiert in Betrieb 2006 - 2031
Kreishaus Unna, Deutschland 24 90 2,3 voll konsolidiert in Betrieb 2006 - 2031
Coventry Schools, Großbritannien 36 100 3,6 voll konsolidiert in Betrieb 2007 - 2035
Kent Schools, Großbritannien 155 100 12,6 voll konsolidiert in Betrieb 2007 - 2035
Royal Women's Hospital, Australien 198 100 10,9 voll konsolidiert in Betrieb 2008 - 2033
Justizvollzugsanstalt Burg, Deutschland 100 90 7,6 voll konsolidiert in Bau 2009 - 2034
Borders Schools, Großbritannien 137 75 7,7 voll konsolidiert in Bau 2009 - 2038
Clackmannanshire Schools, Großbritannien 136 85 7,3 voll konsolidiert in Bau 2009 - 2039
East Down & Lisburn Schools, Großbritannien 91 50 3,4 at equity konsolidiert in Bau 2011 - 2039
Krebstherapiezentrum Kiel, Deutschland 258 50 10,5 at equity konsolidiert in Bau 2012 - 2036
Kelowna & Vernon Hospitals, Kanada 260 50 8,4 at equity konsolidiert in Bau 2012 - 2042

290,9

Net Present Value deutlich gesteigert

Ausblick

Unter Anwendung unserer projektspezifischen Abzinsungssätze ergibt sich zum 31. Dezember 2008 ein Barwert in Höhe von 154 (Vorjahr: 119) Mio. €, der das eingezahlte Eigenkapital von 101 (Vorjahr: 71) Mio. € deutlich übersteigt.

Aufgrund der konservativen Bewertung des Portfolios, die zurzeit auf einem durchschnittlichen Diskontierungszinssatz von 10,5 Prozent basiert, besteht ein erhebliches Bewertungspotenzial. Abschläge auf den durchschnittlichen Diskontierungszinssatz würden zu signifikant höheren Barwerten führen.

Die Entwicklung des Net Present Value setzt sich zusammen aus

  • . planmäßigen Kapitaleinzahlungen in bestehende Projekte mit 30 Mio. €
  • . Wechselkursveränderungen in Höhe von 7 Mio. €. Wechselkursveränderungen beeinflussen die Höhe der zukünftig zu erwartenden Zahlungsströme in Euro und somit den Gesamtbarwert des Betreiberportfolios in Euro. Wertveränderungen aus Wechselkursschwankungen werden bei der Ermittlung des originären Wertzuwachses eliminiert
  • . originärem Wertzuwachs aus der Geschäftstätigkeit in Höhe von 12 Mio. €

Der Reifeprozess von Financial Close über Bau-, Anlauf- und Betriebsphase bis hin zum Ende der Vertragslaufzeit ist originäre Wertschaffung unseres Geschäftsfelds Betreiberprojekte. Zur Ermittlung des Return on Capital Employed (ROCE) wird daher im Rahmen unseres Kapitalrenditecontrollings neben dem laufenden EBIT auch der Wertzuwachs des Portfolios berücksichtigt.

Unser aktuelles Projektportfolio verfügt über sehr gute Ertragsperspektiven. Neben stabilen Cashflows und attraktiven Eigenkapitalrenditen lässt seine zunehmende Reife in den kommenden Jahren einen weiteren Anstieg seines Marktwerts erwarten. Neben dem langfristigen Engagement bleibt die Veräußerung reifer Projekte eine weitere Handlungsoption. Die Finanzierung neuer Projekte ist im Zuge der Finanzmarktkrise schwieriger geworden. Dennoch sehen wir auch künftig gute Chancen, unser Portfolio weiterzuentwickeln und dabei eine attraktive Rendite zu erwirtschaften. Projekte der Verkehrsinfrastruktur und des öffentlichen Hochbaus auf unseren definierten Märkten bleiben im Fokus. Unser Ziel ist es unverändert, die Eigenkapitalinvestitionen des Konzerns auf eine Größenordnung von 400 Mio. € zu steigern.

Zeit
Bevorzugter Bieter (0) Bau (13) Anlauf (1) Ertrag (10) Reife (0)
BAB A1,
Deutschland
Royal Women's
Hospital,
Kreishaus Unna,
Deutschland
Justizvollzugsanstalt Burg,
Deutschland
Australien Barnet & Harringey Clinics,
Großbritannien
Krebstherapiezentrum Kiel,
Deutschland
Bedford Schools,
Großbritannien
Borders Schools,
Großbritannien
Coventry Schools,
Großbritannien
Clackmannanshire Schools,
Großbritannien
Gloucester Hospital,
Großbritannien
East Down & Lisburn Schools,
Großbritannien
Kent Schools,
Großbritannien
M1 Westlink,
Nordirland
Liverpool & Sefton Clinics,
Großbritannien
E18 Highway,
Norwegen
M6 Highway, Phase I,
Ungarn
M6 Highway, Phase III,
Ungarn
Kicking Horse Pass,
Kanada
Golden Ears Bridge,
Kanada
Victoria Prisons,
Australien
Kelowna & Vernon Hospitals,
Kanada
Northeast Stoney Trail,
Kanada
Northwest Anthony Henday Drive,
Kanada

Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung haben bei Bilfinger Berger einen hohen Stellenwert. Die Ergebnisse unserer vielfältigen Aktivitäten auf diesem Gebiet sind national und international anerkannt. Auch für die Zukunft gilt: Nur wenn wir ständig auch mit Hilfe von Forschung und Entwicklung die Qualität unserer Bau- und Dienstleistungen steigern, können wir uns langfristig im Wettbewerb behaupten. Dies gilt umso mehr, als die Folgen des Klimawandels und des Ressourcenverbrauchs eine große Herausforderung bedeuten. Gerade als technikgetriebenes Unternehmen sind wir aufgerufen, wesentliche Impulse bei der Lösung der Probleme rund um das Thema Klimaschutz zu geben.

Dabei setzen wir auf die Kreativität unserer Ingenieure. Nur mit Hilfe moderner Technik kann den negativen Folgen des Klimawandels erfolgreich begegnet werden. Dank unserer Kompetenz nicht nur in Forschung und Entwicklung, sondern auch bei der Umsetzung in der Praxis können wir hierbei wichtige Beiträge leisten.

Auf dem Weg zu einem besseren Klimaschutz eröffnen sich für Bilfinger Berger auch zusätzliche Geschäfts- und Wachstumschancen. Aktuelle Untersuchungen gehen davon aus, dass die auf Klimawandel und Umweltpolitik zurückzuführende Bauleistung allein in Deutschland bis zum Jahr 2030 ein Gesamtvolumen von über 300 Mrd. € erreichen könnte.

Um den Herausforderungen der Gesellschaft und des Marktes gerecht zu werden, stehen die Themen Klimaschutz, Ressourcenschonung sowie Lebenszyklusbetrachtungen bei unseren Forschungsaktivitäten ganz oben an. Die wichtigsten Projekte im Überblick:

Klimaschutz

Beim Betrieb von konventionellen Kohlekraftwerken entstehen Rauchgase und damit auch das klimaschädliche CO2. Gemeinsam mit Partnern aus der Kraftwerkstechnik beschäftigen wir uns im Rahmen des Projekts 'CO2-freies Kraftwerk' damit, das Rauchgas zu reinigen und das CO2 abzutrennen. Im sogenannten Oxyfuel-Verfahren wird anstelle von Luft reiner Sauerstoff im Verbrennungsprozess eingesetzt. Wir verfolgen das Ziel, das Rauchgas durch Kondensation, Entschwefelung und Trocknung in möglichst reines CO2 umzuwandeln. Durch weitere Forschungsprojekte trägt Bilfinger Berger Power Services dazu bei, dass neue Werkstoffe eingesetzt werden können, die höheren Temperaturen und höherem Druck standhalten. Die damit verbundende Wirkungsgradsteigerung in modernen Kraftwerken bedeutet gleichzeitig eine Reduzierung der Schadstoffemissionen. Dazu befassen wir uns mit Messverfahren zur Kontrolle besonders dickwandiger Stahlrohrleitungen sowie von Schweißverfahren zur Herstellung qualitativ hochwertiger Verbindungen. Das Orbitalschweißen ist zum Patent angemeldet.

Im Baugeschäft untersuchen wir, wie gut und dauerhaft Straßenbetonbauwerke sind, die mit Ersatzstoffen für Portlandzement hergestellt werden. Unser Ziel ist es, in Betonbauwerken weniger Portlandzement einzusetzen, da dessen Produktion mit erheblichen CO2-Emissionen verbunden ist.

Ressourcenschonung

Die Nutzung der Rauchgaswärme zur Prozessoptimierung ist ein weiteres Forschungsprojekt von Bilfinger Berger Power Services. Entwickelt werden Wärmetauscher sowie zugehörige Rohre aus Verbundwerkstoffen, die einen dauerhaften und wartungsarmen Einsatz im Rauchgas ermöglichen.

Um den Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken zu erhöhen, untersucht Bilfinger Berger Power Services, wie der Einsatz von Kohlenstäuben optimiert werden kann. Darüber hinaus werden Verfahren zur Kohletrocknung sowie eigene Kohlemahlanlagen entwickelt.

Bilfinger Berger Industrial Services verfolgt ein Projekt zur Energieeinsparung durch thermische Isolierungen für Anlagenteile, die unter Wasser betrieben werden.

Bilfinger Berger Umwelttechnik will die bereits entwickelten Verfahren zur Wasserreinigung weiter verbessern. Ziel ist es, mit einem patentierten Verfahren Oberflächenwasser aufzubereiten und so Trinkwasserqualität zu erreichen. Ein weiteres Forschungsprojekt beschäftigt sich damit, wie Abwässer wiederverwendet werden können. Abwasser soll durch Siebung und Desinfektion zu Brauchwasser aufbereitet werden.

Bei Planung, Bau und Betrieb von Immobilien werden Aspekte der Nachhaltigkeit immer wichtiger. Ein industriegeführtes Forschungsprojekt, an dem neben Bilfinger Berger auch Forschungseinrichtungen und die öffentliche Hand beteiligt sind, hat zum Ziel, einen nachhaltigkeitsorientierten Baustandard zu schaffen. Bilfinger Berger Hochbau will in einer ersten Projektphase neuartige Systeme für Fassaden und technische Gebäudeausrüstung evaluieren und weiterentwickeln.

Lebenszyklusansatz

Bilfinger Berger Hochbau hat den 'Bilfinger Berger Gebäudepass' entwickelt. Er gibt Auskunft darüber, inwieweit eine Immobilie Nachhaltigkeitsaspekten genügt. Der Gebäudepass ist das Ergebnis des Lebenszyklusansatzes, den Bilfinger Berger bei Entwicklung, Planung und Betrieb von Immobilien verfolgt. Das Zertifikat wird aussagefähiger als der in Deutschland eingeführte Energieausweis sein. Es berücksichtigt beispielsweise auch Aspekte wir Funktionalität, technische Ausstattung und Wohlbefinden.

Das Bundesministerium für Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung hat 2008 ein Gütesiegel für nachhaltiges Bauen vorgestellt, an dessen Erarbeitung Bilfinger Berger maßgeblich beteiligt war. Das Gütesiegel bietet erstmals einen belastbaren Maßstab für die wirtschaftliche, ökologische, städtebauliche und technisch-funktionale Qualität von öffentlichen und privaten Gebäuden. Unser Konzern hat darauf hingewirkt, die ganzheitliche Betrachtung von Planung, Bau und Betrieb angemessen zu berücksichtigen.

Bilfinger Berger Facility Services verfeinert Methoden und Instrumente, mit deren Hilfe die Betriebskosten von Immobilien dauerhaft gesenkt werden können. Grundsätzliches Ziel ist es, Instandhaltungsstrategien bereits in der Planungsphase zu entwickeln. Dies ist Voraussetzung, um die Betriebskosten über die Lebensdauer der Immobilie hinweg zu optimieren.

Lebenszyklusbetrachtungen erfordern einen umfassenden und kontinuierlichen Wissenstransfer quer durch alle Unternehmensbereiche. Hierbei haben wir im Jahr 2008 unsere konzernweite semantische Intranet-Suchmaschine um eine automatische Übersetzungsmaschine ergänzt. Damit wird jedem Mitarbeiter unser Know how mehrsprachig zur Verfügung gestellt. Zeitgleich durchforstet diese Maschine automatisch elektronisch auswertbare Texte und Begriffe hinsichtlich einer konformen Struktur und sie ergänzt unsere mehrsprachige Fachvokabulardatenbank.

Organisation und Ziele

Die Organisation von Forschung und Entwicklung haben wir an die besondere Struktur unseres Konzerns angepasst. Ausrichtung, Inhalt und Umfang aller Aktivitäten werden zentral gesteuert. Die eigentliche Entwicklungsarbeit ist Aufgabe der operativen Einheiten. Diese sind dicht am Markt, wissen konkret um die Probleme und Bedürfnisse der Kunden und können somit am besten die Entwicklungsprozesse planen und umsetzen. Auf diese Weise kommen wir zu technisch hochwertigen und wirtschaftlich sinnvollen Lösungen. Neben projektbezogenen Entwicklungen verfolgt Bilfinger Berger in Kooperation mit führenden Hochschulen und Forschungseinrichtungen ausgewählte Forschungsprojekte. Auch hier ist es unser Ziel, durch unseren Beitrag für Praxisrelevanz und gezielte Umsetzung zu sorgen.

Im Geschäftsjahr 2008 wurden 48 Forschungsprojekte aus dem Bau-, Dienstleistungsund Betreibergeschäft zentral gesteuert. Die Schwerpunkte lagen in den Bereichen Baustofftechnologie und Messtechnik, Bauteil- und Bauwerkstechnologie, Betreiben, Warten und Instandhalten, Verfahrens- und Maschinentechnik, Planungs- sowie Wissens- und Schutzrechtswerkzeuge.

Ausblick

Die Schwerpunkte unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit werden wir in den kommenden Jahren beibehalten. Aspekte der Nachhaltigkeit werden ihr Gewicht behalten. Bei allen Aktivitäten werden wir auch in Zukunft großen Wert auf Umsetzungsmöglichkeit in der Praxis legen und damit unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessern.

Beschaffung

Eine wirtschaftlich optimierte Beschaffung von Materialien und Nachunternehmerleistungen beeinflusst wesentlich den Erfolg unseres Konzerns. Die Marktentwicklungen im Jahr 2008 führten zu teils erheblichen Preisschwankungen. Diesen konnte mit gezieltem Beschaffungsmanagement begegnet werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit leistungsfähigen Lieferanten und Nachunternehmern, eine aktive Bündelung unserer Nachfrage und ein effizientes Beschaffungscontrolling.

Das Beschaffungsvolumen im Jahr 2008 belief sich auf 5,8 Mrd. €. Davon entfielen 68 Prozent auf Leistungen von Nachunternehmern, 32 Prozent auf die Beschaffung von Materialien.

Eine besondere Herausforderung stellte die Entwicklung der Rohstoffmärkte dar, insbesondere im Hinblick auf die Beschaffung von Stahl und Kraftstoffen. Eine hohe Nachfrage sowie explodierende Rohstoffpreise führten in der ersten Jahreshälfte zu einer Verdoppelung der Stahlpreise auf rund 1.000 € pro Tonne. Ab dem

dritten Quartal, unter anderem durch die Finanzmarktkrise, kamen die Rohstoffpreise stark unter Druck. Unser konzernweites Stahlmonitoring stellt eine wichtige Grundlage für Einkaufsentscheidungen dar.

Angesichts der im ersten Halbjahr 2008 stark gestiegenen Preise und einer Verknappung des Nachunternehmerangebots haben wir zahlreiche Vorsorgemaßnahmen getroffen. Die frühzeitige Bedarfsplatzierung bei Lieferanten, die Einbindung unserer Nachunternehmer in die Angebotskalkulation sowie Preisgleitklauseln mit unseren Kunden waren dabei wesentliche Maßnahmen.

Wichtiger Bestandteil der Beschaffungsstrategie war der Ausbau der Premium-Partnerschaften mit besonders leistungsfähigen Nachunternehmern. Die Anzahl der Premium-Partner konnte 2008 von 50 auf 150 hochqualifizierte Unternehmen gesteigert werden.

Der Einkauf erfolgt weitgehend dezentral über die operativen Einheiten. Der Zentraleinkauf übt dabei eine übergeordnete Steuerungsfunktion aus.

Transparenz und Orientierungshilfe werden durch professionelle Einkaufssysteme und umfassende Kommunikation gewährleistet. Die kontinuierliche Beobachtung der Beschaffungsmärkte ist hierbei ein wichtiges Instrument zur Risikominimierung.

Regelmäßig werden die Einkäufer der operativen Einheiten über die aktuelle Entwicklung auf den Beschaffungsmärkten informiert. Der ständige Erfahrungs- und Wissensaustausch mit dem Zentraleinkauf garantiert eine erfolgreiche Umsetzung der Beschaffungsstrategien. Um diese bestehenden Netzwerke zu festigen und auszubauen, finden regelmäßig regionale, nationale und internationale Treffen statt.

Darüber hinaus steht den Mitarbeitern in unserem Intranet eine stets aktuelle Vertragsdatenbank mit allen wichtigen Informationen rund um bestehende Konzern-, Kooperations-, Rahmen- und Bonusvereinbarungen sowie Premium-Partnerschaften zur Verfügung.

Hochqualifizierte Mitarbeiter sind für eine erfolgreiche Einkaufsorganisation unverzichtbar. Wir pflegen einen intensiven Kontakt mit Hochschulen und Berufsakademien, betreuen Fachund Diplomarbeiten und versuchen auf diese Weise, junge Menschen bereits während ihrer Ausbildung an unser Unternehmen heran zu führen. Auch die Weiterbildung unserer Mitarbeiter im Einkauf hat einen hohen Stellenwert und wird durch Schulungen zu einkaufsrelevanten Themen und weiterführende Fortbildungsangebote gewährleistet.

Kommunikation und Marketing

Investoren, Geschäftspartner und Mitarbeiter sind wesentliche Zielgruppen, auf die wir unsere Kommunikationsaktivitäten ausrichten. Glaubwürdig, transparent und schnell übermitteln wir ihnen Informationen über unsere dynamisch wachsende Multi Service Group. Den fortschreitenden Ausbau unserer Geschäftstätigkeit, ausgelöst durch zahlreiche Akquisitionen im Dienstleistungsbereich, begleiten wir mit erläuternden und integrierenden Maßnahmen in der internen und externen Kommunikation.

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 7,6 (Vorjahr 6,7) Mio. € in übergreifende Kommunikationsmaßnahmen investiert. Auf Publikationen entfielen 2,8 (Vorjahr: 2,8) Mio. €, auf Messen und Ausstellungen 2,5 (Vorjahr: 1,8) Mio. €, auf neue Medien 0,9 (Vorjahr: 0,8) Mio. € und auf sonstige Aktivitäten 1,4 (Vorjahr: 1,3) Mio. €.

Corporate Branding

Der Auftritt der Unternehmensmarke sowie aller operativen Marken ist in einem weltweit gültigen Corporate Design festgelegt. Damit die Konzernmarke von den bekannten operativen Brands der Konzernfamilie profitiert, wurde ein Dachmarkenkonzept eingeführt, das die Markenauftritte miteinander verknüpft. Damit wird Einheitlichkeit und Stärke nach außen signalisiert. Unser Anliegen, der vielfältigen und international tätigen Multi Service Group ein schlüssiges und wirksames Corporate Design zu verleihen, wird auch durch entsprechende Konzernrichtlinien gefördert.

Rascher Zugriff auf relevante Informationen

Zweistellig wachsende Zugriffszahlen belegen, dass unser bereits 2007 grundlegend überarbeiteter Internetauftritt von relevanten Zielgruppen geschätzt wird. Die Zahl der monatlichen Besuche unserer Homepage stieg gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent. Das Service- und Informationsangebot bauen wir kontinuierlich aus. Schwerpunkte waren im Geschäftsjahr Investor Relations und das Personalportal.

Über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens informieren wir regelmäßig und umfassend. Quartals- und Jahresberichte, Pressemitteilungen und Pressekonferenzen sind hierbei wichtige Instrumente. Um die breite Öffentlichkeit zu erreichen, haben wir enge Kontakte zu den Wirtschaftsredaktionen von Nachrichtenagenturen, Zeitungen, Magazinen und elektronischen Medien aufgebaut. Über Presse, Funk und Fernsehen können wir somit alle wichtigen Informationen über Bilfinger Berger verbreiten. Regelmäßig erläutern wir Pressevertretern zentrale Aspekte unserer Tätigkeit vor Ort. Gespräche des Vorstands mit einzelnen Journalisten sorgen für fundierte Information und weitreichende Transparenz.

Auch unsere Mitarbeiter werden regelmäßig über Strategie, Ziele und Geschäftsentwicklung des Konzerns informiert. Aktuelle Neuigkeiten erfahren die Mitarbeiter über das Intranet. Der Auftritt in deutscher und englischer Sprache ist komplett überarbeitet worden, er präsentiert sich jetzt aktueller und optisch ansprechender. Das Service- und Informationsangebot haben wir kontinuierlich ausgebaut. Täglich nutzen tausende Mitarbeiter das Informationsangebot.

Eine wichtige Rolle spielt auch unsere Mitarbeiterzeitschrift b-intern, die ab 2009 nicht nur in deutscher Sprache, sondern auch auf Englisch erscheinen wird. Die Zeitschrift erläutert Zusammenhänge und Hintergründe des Konzerngeschehens. Die Teilkonzerne ergänzen das Angebot jeweils mit Informationen für ihre Mitarbeiter.

Auf gute Resonanz stößt der englischsprachige Newsletter für Führungskräfte, der jeweils bei besonders wichtigen und konzernrelevanten Ereignissen erscheint. Ein Erfolg war die Veranstaltungsreihe 'Vorstand im Dialog', die in fünf deutschen Städten stattfand. Ziel war es, Mitarbeitern in Deutschland die Vielfalt und Breite der Bilfinger Berger Gruppe vorzustellen. Rund 700 Mitarbeiter aus allen Unternehmenseinheiten meldeten sich zu den Veranstaltungen und diskutierten mit Vorständen über das aktuelle Konzerngeschehen.

Direkter Dialog mit den Kunden

Die Beteiligung an Messen und Ausstellungen ist ein wichtiger Baustein unserer Marketing- und Vertriebsstrategie und damit auch des Dialogs mit Kunden. Auf der Expo Real in München, der führenden internationalen Fachmesse für Gewerbeimmobilien, haben unsere Einheiten Hochbau und Facility Services ihre Angebotspalette gemeinsam präsentiert. Bilfinger Berger Power Services stellten die Leistungspalette im Kraftwerksservice auf wichtigen Fachmessen in Moskau, Mailand und Stuttgart vor. Unsere Umwelttechnik konnte in München auf der IFAT, mit 120.000 Fachbesuchern die Leitmesse der Branche, erfolgreich Geschäfte anbahnen.

Ein Kundenevent besonderer Art war in Dortmund die Einweihung einer neuen Induktiv-Rohrbiegemaschine bei der BHR Hochdruck-Rohrleitungsbau GmbH. In Anwesenheit von 300 Gästen aus Wirtschaft und Politik wurde gleichzeitig der 60. Geburtstag des Unternehmens gefeiert.

Unsere Beteiligungsgesellschaft Ahr Service hat ihre Kommunikation gezielt auf ihre Serviceleistungen ausgerichtet. Für den im Auftrag von Krankenhäusern und Kliniken erbrachten Kundendienst für Patienten erhielt die Gesellschaft den Service Innovations Award 2008. Das Unternehmen der Bilfinger Berger Facility Services belegte mit seinem Stationsservice-Angebot in der Kategorie 'Integrierte, ganzheitliche Kundenbetreuung' den ersten Platz. Überreicht wurde die Auszeichnung durch den Wirtschaftsweisen Professor Bert Rürup im Rahmen des Deutschen Servicetags. Rund 50 Unternehmen und Institutionen hatten sich am Wettbewerb beteiligt.

Unsere internationale Kundenzeitschrift, das Bilfinger Berger Magazin, rundet das Informationsangebot an Kunden, Geschäftspartner und Investoren ab. Das Magazin erscheint zweimal jährlich in einer Auflage von 28.000 Exemplaren in deutscher und englischer Sprache. Es beschäftigt sich mit Themen, die den Konzern wie die Öffentlichkeit gleichermaßen bewegen. So war beispielsweise der Nachwuchsmangel bei Ingenieuren Anlass für eine umfassende Darstellung des Problems. Die Kundenzeitschrift wird auch elektronisch angeboten, wobei das E-Paper eng mit der Konzernhomepage verknüpft ist.

Personal

Nur wenn wir qualifizierte und motivierte Mitarbeiter haben, kann unser Unternehmen wettbewerbsfähig und erfolgreich sein. Dies umso mehr, als in Zeiten des Klimawandels und der Nachhaltigkeitsdebatte die Herausforderungen an einen Bau- und Dienstleistungskonzern wie Bilfinger Berger deutlich wachsen. Wenn wir die durch den Klimawandel bedingten vielfältigen Aufgaben lösen wollen, dann sind gewaltige technische Anstrengungen notwendig. Gefragt ist vor allem auch die Ingenieurkunst. Vor diesem Hintergrund ist der Ingenieurmangel eine besondere Herausforderung für unsere Personalrekrutierung. Auch bemühen wir uns angesichts des demografischen Wandels noch stärker um qualifizierte Auszubildende und Facharbeiter. Die Veränderungen in der Altersstruktur der Belegschaft können uns in Zukunft vor Probleme stellen, auf die wir uns jetzt schon vorausschauend einstellen.

Eine weitere Herausforderung für unsere Personalarbeit ist auch das starke Wachstum der Mitarbeiterzahl unseres Konzerns. Bei Bilfinger Berger waren am Ende des Berichtsjahres 60.923 Menschen beschäftigt, 24.067 im Inland. Infolge mehrerer Akquisitionen im Dienstleistungsgeschäft hat sich 2008 unser Personalstand abermals deutlich erhöht, und zwar um 8.200 Menschen. Bei der Integration der neu hinzugekommenen Mitarbeiter wie auch bei der Ausgliederung der Baubereiche aus der Bilfinger Berger AG und der damit verbundenen Schaffung einer Holdingstruktur war das Personalressort intensiv gefordert.

Talente aufspüren, neue und qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen, die Mitarbeiter bestmöglich fördern und an das Unternehmen binden, das sind die wesentlichen Aufgaben der Personalarbeit. Wir haben die Weichen richtig gestellt, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Unser Unternehmen kann mit gut ausgebildeten und engagierten Mitarbeitern gegenwärtige und zukünftige Aufgaben anpacken und lösen.

Mitarbeitergewinnung

Bei der Gewinnung hochqualifizierter Mitarbeiter haben wir besonders die Hochschulen im Visier. Unser Hochschulmarketing hat zum Ziel, erfolgversprechende Kandidaten, vor allem Bauingenieure, Maschinenbau-, Verfahrens-, Versorgungs- und Wirtschaftsingenieure sowie Absolventen der Betriebswirtschaftslehre, früh zu identifizieren und sie für unser Unternehmen zu interessieren. Dabei suchen wir den direkten Kontakt zu den Studenten.

180 Bilfinger Berger Mitarbeiter sind an Hochschulen aktiv. Sie halten Vorlesungen, veranstalten Praktika und Exkursionen, vergeben zusammen mit den Hochschulen Diplomarbeiten. In Einzelfällen fördern wir auch Promotionen. Mit den Universitäten arbeiten wir darüber hinaus auf vielfältige Weise zusammen. Einige Beispiele:

  • . In Kooperation mit dem Hoch- und Ingenieurbau werden jedes Jahr an den Hochschulen RWTH Aachen, TU Darmstadt, TU Dresden und TH Karlsruhe Bilfinger Berger Preise vergeben, mit denen angehende Absolventen für ihre herausragenden Studienarbeiten ausgezeichnet werden.
  • . Bilfinger Berger Industrial Services unterstützt finanziell eine Stiftungsprofessur an der Staatlichen Studienakademie in Leipzig und ist maßgeblich an der Mitgestaltung des Studiengangs Service Engineering beteiligt.
  • . Bilfinger Berger Facility Services führt im Rahmen einer Kooperation an der Universität St. Gallen interaktive Case Studies durch.

Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern

2008 2007 Δ in %
Ingenieurbau 14.221 16.440 -13
Hoch- und Industriebau 3.556 3.520 +1
Dienstleistungen 42.553 32.196 +32
Betreiberprojekte 136 114 +19
Zentrale, sonstige Einheiten 457 453 +1
60.923 52.723 +16

Mitarbeiter nach Regionen

2008 2007 Δ in %
1 Deutschland 24.067 20.451 +18 6
2 Übriges Europa 19.547 17.463 +12 5
3 Amerika 4.078 2.888 +41 1
4
3
4 Afrika 1.469 4.189 -65
5 Asien 5.642 3.178 +78
6 Australien 6.120 4.554 +34 2
60.923 52.723 +16

Akquisitionen: Anzahl der Mitarbeiter

2008
M+W Zander FM 4.432
Norsk Hydro 1.078
Tepsco L.P. 849
iPower Solutions 404
Clough Engeneering 157
Sonstige Akquisitionen 45
  • . Bilfinger Berger Umwelttechnik ist seit fünf Jahren eng mit dem Lehrstuhl für Biotechnologie an der Universität Würzburg verbunden.
  • . Bilfinger Berger Power Services arbeitet mit der Fachhochschule Krefeld bei der Gestaltung des Programms Kooperative Ingenieurausbildung zusammen.
  • . Unsere Einheiten in Australien kooperieren mit den führenden Universitäten von Melbourne und Sydney, insbesondere vergeben sie Praktika und Stipendien an ausgewählte Studierende der dortigen technischen Fakultäten.

Alle diese Aktivitäten des Hochschulmarketings tragen wesentlich dazu bei, dass wir qualifizierte Hochschulabgänger für unser Unternehmen gewinnen können.

Um Bilfinger Berger als Arbeitgeber zu positionieren und potenziellen Bewerbern den Zugang zum Konzern zu erleichtern, haben wir eine neue Internet-Karriere-Seite und ein Online-Bewerbermanagement-System eingerichtet – beides in deutscher und englischer Sprache. Die Neuerungen sind auf dem Bewerbermarkt gut angekommen. Monatlich besuchen 12.000 Interessierte die Karriereseite. Nach nur sechs Monaten lagen im Online-Bewerbermanagement schon 2.000 Bewerbungen vor, davon mehr als ein Drittel Initiativbewerbungen.

Auf dem neu konzipierten Internetportal des Konzerns finden Berufserfahrene, Absolventen, Studierende und Schulabgänger unter www.karriere.bilfinger.de umfassende aktuelle Informationen. Besonderer Wert wurde auf komfortable Suchmöglichkeiten in den Stellenangeboten gelegt. Von jeder Karriereseite aus können Bewerber nach offenen Positionen suchen.

Mit unserem Online-Bewerbermanagement-System vernetzen wir Schritt für Schritt alle Einheiten des Konzerns in Deutschland. Es können jetzt sämtliche Stellenangebote der Multi Service Group in einer zentralen Stellenbörse ausgeschrieben und von Bewerbern gefunden werden.

Anzahl der Ingenieure (Inland)

2008 %
1 Ingenieurbau 773 24 4 5
2 Hochbau 638 20 1
3 Dienstleistungen 1.759 54
4 Betreiberprojekte 18 1 3
5 Zentrale, sonstige Einheiten 56 2 2
3.244 100

Fachrichtungen der beschäftigten Ingenieure

in % 2008
1 Bauingenieur 31 6
2 Architekt 15 1
3 Maschinenbauingenieur 14 5
4 Wirtschaftsingenieur 11
5 Verfahrenstechnik 8 4
2
6 Sonstige 21 3

Unsere operativen Einheiten brauchen neben den Hochschulabgängern vor allem qualifizierte Facharbeiter. Auch hier unternehmen wir viel, um junge Menschen schon früh für unseren Konzern zu interessieren. So kooperiert beispielsweise Bilfinger Berger Power Services eng mit ausgewählten Schulen. Mitarbeiter informieren dort über unsere Ausbildungsberufe, laden Schüler und Lehrer zu Betriebsführungen oder Kraftwerksbesichtigungen ein. Die Schüler werden auf diese Weise mit den spannenden Berufsperspektiven im Kraftwerksservice vertraut gemacht.

Infolge der Akquisitionen im Servicegeschäft ist die Zahl der Ausbildungsplätze in unserem Konzern in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Derzeit absolvieren 980 junge Menschen im inländischen Teil des Konzerns eine Berufsausbildung. Die fünf wichtigsten Ausbildungsberufe im Inland sind derzeit: Anlagenmechaniker, Technischer Zeichner, Industriekaufmann, technisches und kaufmännisches BA-Studium sowie Industriemechaniker.

Mitarbeiterförderung

Wir stellen hohe Anforderungen an unsere Mitarbeiter, investieren aber auch viel in ihre umfassende Qualifizierung und Weiterbildung. Diese Aufgabe ist auch ausdrücklich in unserem Leitbild verankert. Dabei verfügt der Konzern bereits seit 30 Jahren über eine zentrale Weiterbildung. In allen nationalen und internationalen Teilkonzernen gibt es darüber hinaus spezifische Qualifizierungsangebote. Allein in Deutschland wurden 2008 interne Angebote an 14.500 Weiterbildungstagen genutzt. Dies entsprach einer Quote von durchschnittlich 1,1 Tagen je angestelltem Mitarbeiter. Die Lernmethoden und die Lerninhalte haben wir konsequent an den sich schnell wandelnden Konzern angepasst und neue Angebote erfolgreich eingeführt. Unser weitreichendes Programm bietet neben Fachund Methodentraining gezielte Schulungen, um Mitarbeiterführung, Kundenorientierung oder Sozialkompetenz zu verbessern.

Auszubildende (Inland)

2008 2007 Δ in %
1 Ingenieurbau 185 160 +16 4
1
2 Hochbau 104 86 +21
3 Dienstleistungen 674 531 +27 2
4 Zentrale, sonstige Einheiten 17 16 +6
980 793 +24 3

Top Ten der Ausbildungsberufe (Inland)

2008 %
1 Anlagenmechaniker 151 15
2 Technischer Zeichner 83 9
3 Industriekaufmann / -frau 80 8
4 BA Studium tech. / kfm. 76 8
5 Industriemechaniker 63 6
6 Konstruktionsmechaniker 53 5
7 Industrieisolierer 51 5
8 Gerüstbauer 44 5
9 Betonbauer 39 4
10 Mechatroniker 35 4
Sonstige gewerbliche Ausbildungen 258 26
Sonstige kaufmännische Ausbildungen 47 5
980 100

Unseren Führungsnachwuchs bilden wir weitgehend selbst heran. Mit einem sorgfältig durchgeführten Prozess sichten wir Potenzialträger und bereiten sie auf künftige Managementaufgaben vor. Als Instrumente dienen vor allem Führungskräftereviews und spezielle Förderkreise. Jährlich finden internationale Managementkonferenzen für besonders qualifizierte Führungskräfte statt. Die Spitzenpositionen werden überwiegend aus den eigenen Reihen besetzt, in der ersten Führungsebene waren dies in den letzten Jahren 75 Prozent.

Mitarbeiterbindung

Wir bieten unseren Mitarbeitern attraktive Vergütungssysteme und Nebenleistungen. Darüber hinaus haben wir begonnen, Modelle zu entwickeln, die es unseren Mitarbeitern erlauben sollen, flexibel und nach ihren Lebensvorstellungen aus dem Berufsleben auszuscheiden.

So ist bei Bilfinger Berger Industrial Services im Berichtsjahr ein sogenanntes Wertkontenmodell als Pilotprojekt eingeführt worden. Die Mitarbeiter haben die Möglichkeit, das Wertkonto mit einem Teil ihres Entgelts oder durch das Einbringen von definierten Zeitguthaben zu füllen. Das Wertkonto wird in Geld geführt und über eine externe Kapitalanlage verzinst. Mit dem Guthaben auf dem Konto kann ein älterer Mitarbeiter seine Arbeitszeit individuell verändern oder ohne Nachteile früher in Rente gehen.

Nachhaltigkeit

Bilfinger Berger ist im Einklang mit sozialen und ökologischen Belangen unternehmerisch tätig. Der Konzern und seine Mitarbeiter übernehmen Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt.

Compliance System

Unser konzernweit gültiger Verhaltenskodex fordert unmissverständlich verantwortungsbewusstes Handeln und die Beachtung ethischer und rechtlicher Prinzipien ein. Der Kodex beinhaltet Verhaltensgrundsätze und Verhaltensrichtlinien. Während die Grundsätze gleichlautend für alle Mitarbeiter im In- und Ausland verbindlich sind und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sicherstellen sollen, konkretisieren daraus abgeleitete Richtlinien die Anwendung im Detail – abgestimmt auf die Rechtssysteme einzelner Länder.

In Verhaltensgrundsätzen und -richtlinien werden Bestechung, Bestechlichkeit, verbotene Absprachen und illegale Beschäftigung kategorisch abgelehnt. Darüber hinaus verpflichten sie alle Mitarbeiter auf einen respektvollen, fairen und loyalen Umgang miteinander. Über die Regelungen werden die Mitarbeiter durch Seminare und Kommunikationsmaßnahmen immer wieder informiert. Bilfinger Berger erwartet, dass jeder Mitarbeiter sein Handeln an Gesetzen und Vorschriften ausrichtet. Missachtungen werden nicht toleriert. Dies setzen wir auch bei unseren Geschäftspartnern voraus.

Der Verhaltenskodex ist Teil eines umfassenden Compliance Systems, das seine Verbreitung und Anwendung sicherstellt. Um die Hemmschwelle bei der Meldung von Verdachtsfällen zu senken, steht neben unternehmensinternen Ansprechpartnern ein externer Ombudsmann zur Verfügung. Hinweise werden streng vertraulich behandelt. Darüber hinaus dienen spezielle Kontrollinstrumente der kontinuierlichen Überwachung der Geschäftsprozesse, sie liefern frühzeitig Anhaltspunkte für ungesetzliches Verhalten.

Ein Netzwerk, bestehend aus dem Chief Compliance Officer des Konzerns, ihm fachlich zugeordneten Compliance Officers in allen Teilkonzernen und zusätzlichen Beauftragten in größeren operativen Einheiten, stellt die Verbreitung und Anwendung unseres Compliance Systems sicher. Der Chief Compliance Officer informiert den Vorstand und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats in Quartalsberichten regelmäßig über die aktuelle Entwicklung. In gravierenden Fällen werden die Gremien unverzüglich unterrichtet (siehe Seite 35).

Bilfinger Berger ist 2008 Mitglied im UN Global Compact geworden. Hierbei handelt es sich um einen weltweiten Zusammenschluss von Unternehmen und Organisationen. Die Mitglieder verpflichten sich, innerhalb ihres Einflussbereichs alle Formen der Korruption zu bekämpfen, den Schutz der Menschenrechte zu unterstützen, benachteiligende Arbeits- und Sozialstandards zu beseitigen und den Umweltschutz zu verbessern.

Lebenszyklusbetrachtung als zentraler Ansatz

Beim Thema Nachhaltigkeit konzentriert sich Bilfinger Berger auf ökonomische, funktionale und technische Aspekte. Wirklich nachhaltige Lösungen erschließen sich nur über die Betrachtung der Lebenszyklen von Bauwerken, Industrieund Kraftwerksanlagen. Sie bildet den besten Ansatz, um in allen Bereichen unseres operativen Geschäfts ressourcenschonende und umweltgerechte Produkte und Leistungen zu entwickeln: Ob regenerative Energiegewinnung, der sparsame Umgang mit Wasser oder die Verringerung von CO2-Emissionen – die Bilfinger Berger Gruppe ist an vielen Stellen mit dem Thema Nachhaltigkeit befasst.

Betrachtungshorizonte von Nachhaltigkeit

Windenergie

So ist der Ingenieurbau an der Errichtung großer Off-Shore-Windparks wie Horns Rev 2, Rödsand 2 oder Alpha Ventus beteiligt. Das Unternehmen setzt die Fundamente für die Windräder. Die Windkraftanlagen werden 2009 beziehungsweise 2010 in Betrieb gehen und über 500 MW Strom produzieren.

Wasserverbrauch

Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik hat die Bilfinger Berger Umwelttechnik ein Konzept entwickelt, das einen äußerst sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser möglich macht: In dem schwäbischen Dorf Knittlingen wird das Regenwasser der Dachflächen und Wohnstraßen in einer unterirdischen Zisterne gesammelt, gefiltert und aufbereitet, bis es Trinkwasserqualität erreicht. Dieses 'Pflegewasser' fließt in einem eigenen Kreislauf zurück in die Häuser, um es für alles zu benutzen, außer zum Trinken.

Herzstück des Knittlinger Modellprojekts ist die von der Bilfinger Berger-Tochter Roediger Vacuum entwickelte Unterdrucktechnologie für das Abwasser. Das Absaugen erfordert weder ein Gefälle noch dicke Betonrohre. Vor jedem Haus liegt ein Übergabeschacht in der Erde. Hat er einen bestimmten Füllstand erreicht, öffnet sich ein Ventil, und das Abwasser wird abgesaugt. Im dezentralen 'Wasserhaus' wird es dann unter Luftabschluss biologisch gereinigt. Mit dem dabei entstehenden Gemisch aus Kohlenstoffdioxid und Methan kann eine Turbine Strom und Wärme erzeugen. Übrig bleibt ein kleiner fester Rückstand, der eine hohe Konzentration von Ammonium und Phosphat enthält und als Pflanzendünger verwendet werden kann. Was aus der Anlage dann noch als gereinigtes Abwasser herausfließt, kann gefahrlos in den nächsten Bach geleitet werden.

CO2-Emissionen

Die meistdiskutierte Methode, um CO2-Emissionen von fossil befeuerten Kraftwerken zu vermeiden, ist die CCS (Carbon Capture and Storage)- Technik, mit der das bei der Kohleverbrennung anfallende Kohlendioxid abgeschieden, komprimiert und gelagert werden soll, statt es in die Atmosphäre zu entlassen. Eine der möglichen Verfahrensmethoden wird derzeit im Kohlekraftwerk Schwarze Pumpe in der Lausitz erprobt.

In einer Pilotanlage wird Kohle im sogenannten Oxyfuel-Verfahren mit reinem Sauerstoff verbrannt. Bilfinger Berger Power Services ist an dem Projekt mit einer Entschwefelungsanlage beteiligt. Mit Hilfe dieser Anlage wird das bei der Kohleverbrennung entstehende Schwefeldioxid aus der Abluft herausgefiltert. Für das Pilotprojekt Schwarze Pumpe sind die Anforderungen besonders hoch, denn der Schwefelanteil muss zu nahezu 100 Prozent aus dem CO2-Strom abgespalten werden, damit das CO2 verdichtet, transportiert und schließlich gelagert werden kann.

Bilfinger Berger Power Services ist einer der wenigen Anbieter, der die dafür notwendige Entschwefelungstechnik beherrscht: Das Unternehmen bestückt seine Anlagen mit speziellen Einbauten, sogenannten 'Tray Absorbers', die den extrem hohen Abscheidungsgrad ermöglichen. Gleichzeitig braucht das Verfahren erheblich weniger Energie als die Methoden der Konkurrenz. Beides sind Pluspunkte, die nun dem Pilotprojekt von Vattenfall zugute kommen.

Mit der Pilotanlage Schwarze Pumpe ist der erste Schritt zur Erprobung der Technik getan. Bis 2015 soll eine erheblich größere Demonstrationsanlage entstehen. Wenn mit ihr der Nachweis der Wirtschaftlichkeit gelingt, ist ab 2020 der erste 1.000-Megawatt-Block geplant.

Mit unserer Kompetenz und dem Einsatz innovativer Technologien setzen wir Maßstäbe in unseren Märkten, gewährleisten die hohe Qualität unserer Prozesse und Produkte und sichern die Zukunft unseres Unternehmens.

Arbeitssicherheit und Umweltschutz

Arbeits- und Umweltschutz unterliegen in unseren Branchen grundlegend anderen Rahmenbedingungen als in der stationär produzierenden Industrie. Die erforderlichen Maßnahmen müssen auf die wechselnden Bedingungen unserer temporären Betriebsstätten abgestimmt sein.

Die Einhaltung der Standards für die Sicherheit unserer Mitarbeiter am Arbeitsplatz liegt entsprechend unserer dezentralen Organisationsstruktur in der Verantwortung der operativen Einheiten. Umfassende Schulungsprogramme unterstützen sie dabei. Führungskräfte und Mitarbeiter sind aufgefordert, das erworbene Wissen in der Praxis anzuwenden und ihre Kollegen zu sicherem Handeln anzuhalten. Auf Grundlage eines standardisierten, weltweiten Reportings befasst sich der Vorstand regelmäßig mit Aspekten des Arbeitsschutzes und kann anhand statistischer Analysen mögliche Defizite erkennen und bei Bedarf gegensteuern.

Wirksame Maßnahmen im Umweltschutz nehmen bei der Einrichtung unserer Betriebstätten breiten Raum ein. Schon bei der Ausführungsplanung und Arbeitsvorbereitung werden gezielt Vorkehrungen getroffen, um Lärm, Erschütterungen, Staub- und Abgasentwicklung zu reduzieren. Über alle Projektphasen hinweg setzen wir schonende Verfahren und umweltgerechte Technik ein. Abfälle werden konsequent getrennt, um einen möglichst hohen Anteil wiederverwerten zu können. Zum Schutz von Böden und Gewässern gehen wir gewissenhaft mit schadstoffhaltigen Substanzen um.

Auf allen unseren Märkten arbeiten wir ständig an der Verbesserung unserer Umweltschutzstandards.

Corporate Social Responsibility

Unsere Unternehmenseinheiten und ihre Mitarbeiter fördern weltweit zahlreiche Einrichtungen durch Spenden, Sachleistungen und persönliches Engagement.

Die Förderung junger Akademiker ist ein besonderes Anliegen des Konzerns. An der RWTH Aachen, der TU Darmstadt, der TH Karlsruhe und der TU Dresden werden in jedem Jahr Nachwuchsingenieure für außergewöhnliche Leistungen mit dem Bilfinger Berger Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus unterstützen wir an der TU Berlin maßgeblich den Hans-Jürgen Ewers-Preis, der im Bereich der Infrastrukturforschung vergeben wird. Als Förderpartner der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim leisten wir einen Beitrag zur fundierten Ausbildung junger Wirtschaftswissenschaftler. Außerdem unterstützen wir zahlreiche Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen durch Spenden.

Mit der Initiative 'Technik ist Zukunft' will Bilfinger Berger Schüler frühzeitig für das Berufsbild des Ingenieurs interessieren. Gemeinsam mit Partnerunternehmen aus der deutschen Industrie haben wir die Initiative als gemeinnützige GmbH ins Leben gerufen. Über Schülerzeitungen und einen modernen Internetauftritt wird die Zielgruppe der 14- bis 17-Jährigen angesprochen. Darüber hinaus wendet sich 'Technik ist Zukunft' auch an Eltern und Lehrer.

Das Projekt Wissensfabrik setzt noch früher an: Mit Hilfe von Bildungsprojekten in Kindergärten und Schulen lernen Kinder die spannende Welt von Naturwissenschaften, Technik und Wirtschaft kennen. Bilfinger Berger unterstützt die Initiative und will durch sein Engagement die Begeisterung für technische Berufe fördern und dem drohenden Mangel an qualifizierten Fachkräften entgegenwirken.

Bilfinger Berger hat sein Engagement für die Deutsche Sporthilfe fortgesetzt und sich erneut als Sponsor am Ball des Sports beteiligt. Mit den Fördermitteln unterstützt die im Jahr 1967 gegründete Stiftung Deutsche Sporthilfe jährlich etwa 3.800 Sportler aus fast allen olympischen Disziplinen, traditionsreichen nicht-olympischen Sportarten sowie dem Behindertensport.

Ebenfalls zum zweiten Mal haben wir den Bilfinger Berger Award ausgeschrieben. Im Sommer 2009 wird er von einer unabhängigen Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Klaus Töpfer verliehen. Mit dem Award wollen wir der Entwicklung deutscher Städte neue Impulse verleihen. Prämiert werden wegweisende Projekte im Ausland, die deutschen Städten als Vorbild dienen können. Der Preis ist mit 50.000 € dotiert.

Auch im Ausland unterstützen wir zahlreiche Einrichtungen. So hat beispielsweise Bilfinger Berger Services Australasia der gemeinnützigen Organisation Engineers Without Borders (EWB) 50.000 australische Dollar gespendet. Mit dem Geld wird EWB ein Waisenhaus in Indien erweitern. Außerdem werden Computer angeschafft und IT-Unterricht angeboten. EWB will die Lebensbedingungen von Menschen in Not verbessern – durch Ingenieurprojekte und Ausbildung.

Risikobericht

Wer unternehmerisch handelt, muss stets Chancen und Risiken seiner Geschäftstätigkeit und Entscheidungen gegeneinander abwägen. Als international agierende Multi Service Group sind auch wir immer mit Risiken konfrontiert, besonders im individuellen Projektgeschäft. Mit seinem Risikomanagement unternimmt Bilfinger Berger alles, um Risiken möglichst zu vermeiden, zumindest aber frühzeitig zu erkennen, sie zu verstehen und systematisch einzugrenzen. Nur so können Gefahren, die aus Risiken resultieren, vom Unternehmen ferngehalten werden. Im vergangenen Geschäftsjahr waren keine Risiken erkennbar, die den Konzern substantiell gefährden könnten.

Risikocontrolling ist bei Bilfinger Berger ein kontinuierlicher dezentraler Prozess, der zentral überwacht und gesteuert wird. Es ist eine ständige Aufgabe, Risikobewusstsein auf allen Managementebenen und bei den Mitarbeitern weiter zu fördern und zu schärfen. Bestandteile des Risikomanagementsystems sind eine strategische Geschäftsplanung kombiniert mit einem detaillierten, aktuellen Berichtswesen, das als internes Frühwarn- und Kontrollsystem dient.

Für alle Beteiligungsgesellschaften legt der Konzern jährlich neue Vorgaben für die Steuerungsgrößen EBIT und Kapitalrendite sowie Liquiditätsziele und -limits fest. Diese und weitere Kennzahlen werden anhand eines monatlichen Reporting kontrolliert. Auf allen operativen Ebenen werden Ist-Situation und Planung analysiert. Über Grenzwerte und Abweichparameter werden relevante Risiken erkannt, überwacht und durch geeignete Maßnahmen in ihren Auswirkungen begrenzt. Dies liefert Vorstand und Management detaillierten Aufschluss über die aktuelle wirtschaftliche Lage.

Die Zentralbereiche des Konzerns nehmen in Abstimmung mit dem Vorstand eine konzernweite Fachaufsicht wahr. Sie verfügen über ein umfassendes Informationsrecht sowie über individuell definierte Richtlinienkompetenzen und Mitwirkungsrechte im Verhältnis zu ihren Fachkollegen in den Beteiligungsgesellschaften.

Die Zentrale übernimmt darüber hinaus übergeordnete Controllingaufgaben. Die Zentralbereiche Group Controlling, Finanzen, Projekt Controlling, Revision und Recht berichten regelmäßig und umfassend aus ihrer jeweiligen fachlichen Sicht über mögliche Risiken direkt an den Vorstand. Darüber hinaus legt der Vorstand dem Prüfungsausschuss und dem Plenum des Aufsichtsrats vierteljährlich einen Risikobericht vor.

Aufträge mit großem Volumen oder mit besonderen Risiken können nur angenommen werden, wenn der Vorstand dies im Einzelfall ausdrücklich genehmigt. Risiken im Zusammenhang mit Großprojekten begegnen wir durch eine klar strukturierte Aufgabenteilung innerhalb der Zentralbereiche:

  • . Der Zentralbereich Projekt Controlling begleitet diese Projekte vom Angebot bis zur Fertigstellung. Die wirtschaftliche Entwicklung jedes Projekts wird – unabhängig von der verantwortlichen operativen Einheit – kontinuierlich und kritisch analysiert.
  • . Über Finanzierungen, interne Kreditlinien und Bürgschaften entscheidet der Vorstand zentral, wobei er maßgeblich vom Zentralbereich Finanzen unterstützt wird.
  • . Von der internen Revision wird die Wirksamkeit aller Arbeits- und Prozessabläufe überprüft. Darüber hinaus führt die Revision Audits auf der Ebene operativer Einheiten durch.
  • . Das Group Controlling ist neben der monatlichen Erhebung sämtlicher Finanzkennwerte für ein aktives Beteiligungscontrolling verantwortlich.
  • . Der Zentralbereich Recht prüft vertragsrechtliche Projektrisiken und hat die Federführung bei juristischen Auseinandersetzungen.

Zusammenspiel der Instrumente im Risikomanagementprozess

Alle vom Gesetz, vom Vorstand oder von den Zentralbereichen vorgegebenen Prozesse und Genehmigungsverfahren sind in Handbüchern und Arbeitsanweisungen dokumentiert. Die im Bilfinger Berger Intranet zur Verfügung stehende Risk Map bietet den Mitarbeitern konzernweit einen schnellen Zugang zu den Inhalten des Risikomanagementhandbuchs. Informationen zu bestimmten Risikofällen sind nach Unternehmensprozessen gegliedert und über unterschiedliche Suchfunktionen abrufbar.

Unsere Steuerungs- und Kontrollwerkzeuge sind zu einem ganzheitlichen System zusammengefasst, das ständig weiterentwickelt wird. Das Risikomanagement wird von unseren Wirtschaftsprüfern und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats geprüft, Anregungen werden entsprechend aufgenommen.

Marktrisiken

Die makroökonomischen Entwicklungen auf unseren nationalen und internationalen Märkten sowie besondere Veränderungen in unseren Branchen betrachten wir unter dem Stichwort Marktrisiken. Dabei analysieren wir regelmäßig, wie sich die Volkswirtschaften entwickeln und ob wir in unseren Geschäftsfeldern wettbewerbsfähig sind. Wir arbeiten aktiv in beratenden Ausschüssen und Gremien mit, um so sicherzustellen, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen neuer Gesetze, Verordnungen und Bestimmungen rechtzeitig berücksichtigt werden.

Länderrisiken

Zu den Länderrisiken zählen wir Unsicherheiten, die durch politische Entwicklungen auf unseren jeweiligen Märkten entstehen. Um solche Risiken zu minimieren, sind wir nur in definierten Ländern geschäftlich aktiv. Ergebnisrelevante Länderrisiken bestehen nicht.

Finanzrisiken

Finanzrisiken überwachen wir mit bewährten Kontroll- und Steuerungsinstrumenten. Das Berichtswesen des Konzerns gewährleistet eine wöchentliche Erfassung, Analyse, Bewertung und Steuerung finanzieller Risiken durch den Zentralbereich Finanzen. In diese Betrachtungen sind alle relevanten Beteiligungsgesellschaften einbezogen.

Liquiditätsrisiken werden basierend auf einer rollierenden 12-Monats-Cashflow-Planung im Konzern zentral überwacht und gesteuert. Durch den hohen Bestand an liquiden Mitteln sowie freie Kredit- und Avallinien sind Liquiditätsengpässe auszuschließen. Wir verfügen bei unseren Kernbanken über eine langfristige, syndizierte Barkreditlinie in Höhe von 300 Mio. € als Backstop-Fazilität. Die 2008 getätigten Akquisitionen wurden durch die Begebung eines Schuldscheindarlehens über 250 Mio. € im Wesentlichen langfristig finanziert. Wir verfügen über Avalkreditlinien von mehr als 4 Mrd. €, die nicht voll ausgeschöpft sind. Maßgebliche Teile unseres Avalbedarfs sind durch langfristige, syndizierte Kreditvereinbarungen abgesichert.

Wir überprüfen regelmäßig die Auswirkungen möglicher Änderungen unseres finanziellen Risikoprofils. Hierfür wesentliche Kennzahlen sind der dynamische Verschuldungsgrad, die Cashflow Protection sowie das Gearing. Die Relationen sollen nach unserer Zielsetzung ein finanzielles Standing vergleichbar einem Rating am unteren Ende des Investment Grade Bereiches reflektieren. Die infolge der Ausweitung unseres Betreibergeschäfts zunehmende langfristige Verschuldung erfolgt ausschließlich auf Non-Recourse Basis. Ein Zugriff der Fremdkapitalgeber auf Vermögenswerte von Bilfinger Berger außerhalb der jeweiligen Projektgesellschaften ist ausgeschlossen.

Marktpreisrisiken stellen im Finanzsektor vor allem Wechselkurse, Zinssätze, Rohstoffpreise und Marktwerte der Geldanlagen dar. Mit unserer zentralen Steuerung nehmen wir ein weitgehendes Netting unserer Cashflows und Finanzposition vor. Um verbleibende Restrisiken einzuschränken und Schwankungen in Ergebnissen, Bewertungen oder Cashflows zu begrenzen, setzen wir derivative Finanzinstrumente ein. Wir unternehmen keine Finanztransaktionen, die über das bestehende Grundgeschäftsrisiko hinausgehen.

Um Risiken aus Fremdwährungs-Cashflows und Bilanzwerten in fremder Währung abzusichern, schließen wir Devisen-Termin- oder Optionsgeschäfte ab. Projektgeschäfte sichern wir grundsätzlich unmittelbar nach Auftragsvergabe, in Einzelfällen auch in der Angebotsphase, für die gesamte Projektdauer ab. Die Risikosteuerung erfolgt anhand konkreter Risikolimite für offene Währungspositionen, deren value-at-risk sowie der marked-to-market Ergebnisse.

Sofern sich Risken aus Rohstoffpreisschwankungen nicht anderweitig absichern lassen, setzen wir entsprechende Finanzderivate ein.

Risiken durch Zinsänderungen begegnen wir, indem wir die Zusammensetzung der fest und variabel verzinsten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten kontinuierlich überprüfen und anpassen. Um hier flexibel und kostensparend agieren zu können, setzen wir überwiegend derivative Finanzinstrumente ein. Risiken aus der Nettozinsposition analysieren und bewerten wir aktuell und regelmäßig nach der value-at-risk Methode. Eine Ausnahme bilden Zinsderivate, die im Betreibergeschäft bei der langfristigen Finanzierung von Projektgesellschaften verwendet werden. Der Non-Recourse Charakter dieser Projektfinanzierungen erfordert planbare Zins-Cashflows und setzt damit eine langfristige, statische Absicherung von Zinsänderungsrisiken voraus. In diesem Zusammenhang auftretende Marktwertveränderungen müssen von uns bilanziell berücksichtigt werden, haben jedoch aufgrund der in sich geschlossenen Projektstruktur keinen Einfluss auf den Cashflow der Gruppe. Bei der Anlage liquider Mittel und beim Einsatz derivativer Finanzinstrumente können in Einzelfällen Emittenten- beziehungsweise Kontrahentenrisiken entstehen. Diese Risiken begrenzen wir, indem wir in besonderem Maße auf Bonität und Solidität der Beteiligten achten. Außerdem diversifizieren und begrenzen wir bewusst Laufzeiten und Beträge. Um Kontrahentenrisiken einzugrenzen, unternehmen wir Finanztransaktionen auf Basis eines internen Limitsystems ausschließlich mit solchen Banken, die über ein Rating von mindestens A- verfügen.

Aufgrund dieser konsequent angewandten Risikopolitik ergaben sich infolge der Finanzkrise keine negativen Auswirkungen auf Ergebnis und Finanzlage des Konzerns. Bilfinger Berger hat keinen kurzfristigen Refinanzierungsbedarf. Für die weitere Unternehmensentwicklung steht ausreichender Finanzierungsspielraum zur Verfügung.

Akquisitionsrisiken

Risiken aus Akquisitionen begegnen wir durch eine klare Strategie. Wir übernehmen geeignete Gesellschaften in der Regel mehrheitlich oder vollständig. In Betracht kommende Unternehmen werden von unseren Experten mithilfe umfassender Due Diligence Prüfungen bewertet. Entscheidend für die Beurteilung sind strategische Relevanz, Ertragsstärke, Managementqualität und Zukunftsperspektiven. Wir erwerben nur Unternehmen, die erfolgreich am Markt sind und von Anfang an positive Beiträge zum Ergebnis des Konzerns leisten. Auch die jüngsten Akquisitionen haben unsere hohen Erwartungen an Kapitalrendite und Gewinn erfüllt. Neue Gesellschaften werden nach klaren Planvorgaben schnellstmöglich in den Konzern und sein Risikomanagement integriert.

Beteiligungsrisiken

Alle Konzerngesellschaften werden einem laufenden Beteiligungscontrolling unterzogen. Das Beteiligungscontrolling agiert zentral im Auftrag des Vorstands und außerhalb der Berichtshierarchie. Es erarbeitet sich durch permanente Mitverfolgung der Geschäftsentwicklung, vor allem durch Reviews vor Ort, ein ganzheitliches Bild und eine unabhängige Meinung zur wirtschaftlichen Situation der Gesellschaften.

Das Beteiligungscontrolling berichtet monatlich an den Vorstand und setzt ihn bei außergewöhnlichen Entwicklungen unverzüglich in Kenntnis. Darüber gibt es dezentral in jedem Teilkonzern ein Controlling, das an die jeweilige Geschäftsführung berichtet und unter der Fachaufsicht des zentralen Beteiligungscontrollings steht.

Projektrisiken

Projektrisiken aus unserem operativen Geschäft begegnen wir mit einem ganzheitlichen, klar strukturierten Projekt Controlling. Dies umfasst die Auswahl der Projekte, die anschließende Angebotsbearbeitung und die Ausführung bis hin zur Abwicklung etwaiger Gewährleistungsansprüche. Alle wesentlichen Verträge unterziehen wir vor Abschluss einer sorgfältigen kaufmännischen und juristischen Prüfung. Darüber hinaus werden technische Aspekte von Fachleuten separat analysiert. Projekte ab einem bestimmten Volumen oder mit einem hohen Schwierigkeitsgrad werden nach eindeutig definierten Regeln in jeder Phase des Geschäfts zusätzlich von einer zentralen Einheit überwacht, um rechtzeitig gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen einzuleiten. Im Jahr 2008 wurden 90 Projekte speziell beobachtet. Bei komplexen Projekten im Betreibergeschäft nutzen wir die Kompetenzen der gesamten Gruppe, um Kosten und Risiken sicher einzuschätzen.

Prozessrisiken

Wir sind bestrebt, gerichtliche Auseinandersetzungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Dieses Ziel ist jedoch nicht immer zu erreichen, so dass in- und ausländische Konzernunternehmen an Gerichts- beziehungsweise Schiedsgerichtsverfahren beteiligt sind. Deren Ausgang lässt sich naturgemäß nicht mit Sicherheit vorhersagen. Dennoch gehen wir nach sorgfältiger Prüfung davon aus, dass für alle Rechtsstreitigkeiten ausreichende bilanzielle Vorsorge getroffen wurde.

Beschaffungsrisiken

Die weltweiten Beschaffungsmärkte beobachten wir intensiv. Unser konzernweites Monitoring der Weltmarktpreise für Stahl, Mineralöl und Mineralölprodukte stellt den flexiblen Einkauf von Rohstoffen für unsere Großprojekte zu optimalen Bedingungen sicher. Regionalen Beschaffungsrisiken beugen wir vor, indem wir mit leistungsfähigen Lieferanten und Nachunternehmern zusammenarbeiten. Durch Vorverträge stellen wir Kapazitäten, Qualitäten und Preise sicher. Zudem sichern wir uns gegen Teuerung mit Preisgleitklauseln in unseren Angeboten ab.

Personalrisiken

Personalrisiken, die sich aus Nachwuchsmangel, hoher Fluktuation, fehlender Qualifikation, geringer Motivation oder Überalterung der Belegschaft ergeben können, begegnen wir mit zahlreichen Maßnahmen der Personalentwicklung. So stellen wir sicher, dass hochqualifizierte Mitarbeiter gewonnen und langfristig an das Unternehmen gebunden werden. Dazu unterhalten wir enge Kontakte zu ausgesuchten Hochschulen, bieten Praktika für Studierende oder Absolventen an und stellen speziell konzipierte Einarbeitungsprogramme an den Beginn der Karrieren bei Bilfinger Berger. Den Mitarbeitern stehen umfangreiche Angebote zur Qualifizierung und Weiterbildung zur Verfügung. In regelmäßigen Gesprächen werden individuelle Perspektiven besprochen. Führungspositionen werden überwiegend aus den eigenen Reihen besetzt. Durch unser Personalcontrolling analysieren wir strukturelle Veränderungen innerhalb unserer Belegschaft und können damit Fehlentwicklungen frühzeitig begegnen. Spezifische Risiken auf dem Personalsektor sind aufgrund unserer vorausschauenden Personalentwicklung nicht erkennbar.

IT-Risiken

Um unberechtigte Zugriffe oder Datenverluste zu verhindern und die ständige Verfügbarkeit unserer Systeme zu garantieren, schützen wir unsere Informationstechnik durch zahlreiche technische Maßnahmen. Unsere IT-Strukturen sind weitgehend standardisiert. Bei den Programmen setzen wir die Produkte der führenden Hersteller wie SAP, IBM, RIB und Microsoft ein. Geltende Sicherheitsrichtlinien passen wir fortlaufend den neuesten technischen Entwicklungen an.

Gesamtrisiko

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir keine Einzelrisiken festgestellt, die allein oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand unseres Unternehmens gefährdet hätten. Bei Eintritt unvorhersehbarer, außergewöhnlicher Risiken ist ein Einfluss auf die Leistungs- und Ergebnisentwicklung nicht auszuschließen. Es sind jedoch keine Risiken erkennbar, die den Konzern in seinem Bestand gefährden könnten.

Weitere Angaben gemäß §315 HGB

Das gezeichnete Kapital von 111.588.306 € ist eingeteilt in 37.196.102 auf den Inhaber lautende Stückaktien zum rechnerischen Wert von 3 € je Aktie.

Die gesetzlichen Vorschriften für die Bestellung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands finden sich in §§ 84, 85 AktG, die gesetzlichen Vorschriften für die Änderung der Satzung in §§ 133, 179 AktG. Für die Änderung der Satzung ist gemäß § 20 der Satzung die einfache Mehrheit der Stimmen und des vertretenen Grundkapitals ausreichend, sofern das Gesetz nicht zwingend eine größere Mehrheit vorschreibt. Gemäß § 25 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Abänderungen und Ergänzungen, die nur die Fassung der Satzung betreffen, zu beschließen.

Der Vorstand wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Mai 2006 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 17. Mai 2011 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 34.000.000 € durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer Aktien zu erhöhen (genehmigtes Kapital I). Die Ausgabe neuer Aktien kann dabei gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen, wobei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen insgesamt nur um bis zu 22.300.000 € erfolgen dürfen. Die neuen Aktien sind den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Fällen auszuschließen.

Im Februar 2008 hatte der Vorstand der Bilfinger Berger AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 23. Mai 2007 1.884.000 Aktien, das entspricht 5,065 Prozent der Stimmrechte, über die Börse zurückgekauft. Gemäß dem Ermächtigungsbeschluss vom 23. Mai 2007 kann der Vorstand diese Aktien über die Börse veräußern, den Aktionären unter Beachtung des Gleichbehandlungsgrundsatzes zum Erwerb anbieten, im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder -erwerben einsetzen, zur Erfüllung von Wandlungs- und Optionsrechten verwenden oder ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einziehen. Die Aktien befinden sich im Eigenbesitz. Aus diesen Aktien stehen der Gesellschaft keine Rechte zu (§ 71b AktG).

Im Rahmen eines Long-Term Incentive Plans (LTI) verfügen Mitglieder des Vorstands über insgesamt 6.170 Aktien, die grundsätzlich einer zweijährigen Veräußerungssperre unterliegen.

Der Vorstand wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 21. Mai 2008 ermächtigt, bis zum 20. November 2009 mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft bis zu einem Anteil von insgesamt höchstens 10 Prozent des derzeitigen Grundkapitals von 111.588.306 € zu erwerben mit der Maßgabe, dass auf die aufgrund dieser Ermächtigung zu erwerbenden Aktien zusammen mit anderen von der Gesellschaft gehaltenen oder ihr zuzurechnenden eigenen Aktien zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen. Etwaige auf Basis dieser Ermächtigung erworbene Aktien können über die Börse veräußert, den Aktionären unter Beachtung des Gleichbehandlungsgrundsatzes zum Erwerb angeboten, im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder -erwerben eingesetzt, zur Erfüllung von Wandlungs- und Optionsrechten verwendet oder ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss eingezogen werden.

Außerdem wurde durch die Hauptversammlung vom 19. Mai 2005 beschlossen, das Grundkapital um bis zu 11.023.398 € durch Ausgabe von bis zu 3.674.466 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt zu erhöhen (bedingtes Kapital III). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie gegebenenfalls Inhaber von Wandelanleihen und Optionsscheinen, die aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 19. Mai 2005 ausgegeben werden, von ihren Wandlungs- und Optionsrechten Gebrauch machen beziehungsweise ihre Verpflichtung zur Wandlung/Optionsausübung erfüllen und das bedingte Kapital hierzu benötigt wird.

Im Fall eines Kontrollwechsels als Folge eines Übernahmeangebots für die Aktiengesellschaft bestehen, den üblich Gepflogenheiten im Geschäftsverkehr entsprechend, Kündigungsmöglichkeiten für die Kredit- und Bürgschaftsgeber unserer syndizierten Barkreditlinie über 300 Mio. €, unseres Schuldscheindarlehens über 250 Mio. €, unserer syndizierten Avalkreditlinie über 1.600 Mio. € und diverser bilateraler Avalkreditrahmen über insgesamt 200 Mio. €. Für die syndizierte Avalkreditlinie besteht außerdem im Fall eines derartigen Kontrollwechsels ein sofortiges Verbot weiterer Inanspruchnahme.

Den Vorständen steht bei einem Kontrollwechsel unter bestimmten weiteren Voraussetzungen ein Kündigungsrecht zu. Diese Regelung verschafft den Vorstandsmitgliedern für den Fall eines Übernahmeangebots die gebotene Unabhängigkeit, um sich in ihrem Verhalten ausschließlich am Wohl der Gesellschaft und ihrer Aktionäre zu orientieren. Nähere Einzelheiten hierzu finden sich im Vergütungsbericht (siehe Seite 37).

Vorstandsvergütung

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus Fixum, Tantieme, Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung sowie Nebenleistungen und Pensionszusagen zusammen. Nähere Einzelheiten einschließlich der individualisierten Bezüge enthält der Vergütungsbericht innerhalb des Corporate Governance Berichts (siehe Seite 37). Dieser Vergütungsbericht ist Teil des Lageberichts.

Nachtragsbericht

Unser Unternehmen entwickelt sich im laufenden Geschäftsjahr nach Plan. Ereignisse von besonderer Bedeutung sind nicht eingetreten. In unserem Zwischenbericht, den wir zur Hauptversammlung am 7. Mai 2009 vorlegen, geben wir einen ausführlichen Überblick über den Verlauf des ersten Quartals.

Prognosebericht

Die internationale Wirtschaftskrise wird im Jahr 2009 aller Voraussicht nach anhalten. Wie schwerwiegend der Abschwung sein wird und wie stark einzelne Regionen betroffen sein werden, lässt sich derzeit nicht vorhersagen. Bilfinger Berger ist mit seinem Geschäftsmodell auch in Zeiten rückläufiger Konjunktur gut aufgestellt. Die Finanzstruktur des Konzerns ist solide, auch für die weitere Unternehmensentwicklung steht ausreichender Finanzierungsspielraum zur Verfügung.

Auch Bilfinger Berger kann sich der allgemeinen Wirtschaftskrise nicht entziehen, der Konzern wird jedoch voraussichtlich nicht so stark betroffen sein wie Unternehmen zyklischer Branchen. Im Ingenieurbau erwarten wir auf der Nachfrageseite keinen Rückgang, da staatliche Konjunkturprogramme Infrastrukturprojekte vorsehen. Im Hoch- und Industriebau wird die Nachfrage im Wirtschaftsbau zurückgehen. Die Investitionen im öffentlichen Bau werden den schrumpfenden Wirtschaftsbau wahrscheinlich nicht vollständig ausgleichen können. Im Dienstleistungsgeschäft gewährleistet unsere vor allem auf Unterhalt und Modernisierung fokussierte Tätigkeit eine Grundauslastung.

Bei gegenwärtiger Einschätzung der Wirtschaftskrise gehen wir von folgender Entwicklung in unseren Geschäftsfeldern aus:

  • . Im Baugeschäft wird die Leistung aufgrund des Verkaufs von Razel insgesamt zurückgehen, gleichzeitig wird der Ergebnisbeitrag deutlich steigen.
  • . Die Entwicklung im Dienstleistungsgeschäft lässt sich nur schwer vorhersagen. Einer voraussichtlich geringeren Auslastung stehen Erstkonsolidierungseffekte aus den Akquisitionen des Vorjahres gegenüber. Wir rechnen deshalb mit einem Leistungsvolumen in der Größenordnung des Jahres 2008. Das Ergebnis wird nicht an das sehr gute Niveau des Vorjahres heranreichen können.
  • . Die Finanzierung neuer Betreiberprojekte ist im Zuge der Finanzmarktkrise schwieriger geworden. Unser Geschäftsmodell beruht jedoch überwiegend auf Verfügbarkeitsmodellen mit überschaubaren Risiken. Wir sehen deshalb trotzdem Chancen, unser Portfolio auch künftig um attraktive Projekte zu erweitern.

Die von uns 2007 formulierten mittelfristigen Margenziele sind angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise im Jahr 2009 voraussichtlich nicht zu erreichen. Grundsätzlich halten wir bei Erholung der Wirtschaftslage an den angestrebten EBIT-Margen von 2,5 bis 3 Prozent im Ingenieurbau, 1,5 bis 2 Prozent im Hoch- und Industriebau und mindestens 4,5 Prozent im Dienstleistungsgeschäft fest.

Quantitative Vorhersagen von Leistungs- und Ertragszahlen sind angesichts der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, so dass längerfristige Aussagen derzeit nicht möglich sind.

Die folgenden Ziele für das Geschäftsjahr 2009 beruhen ebenfalls auf der Annahme, dass sich die Situation der Weltwirtschaft nicht noch gravierender als bisher erwartet verschlechtert:

  • . Für 2009 rechnen wir mit einer Konzernleistung von rund 10 Mrd. €.
  • . EBIT und Konzernergebnis werden mindestens das um den beschriebenen Sondereffekt bereinigte Niveau des Vorjahres von +250 Mio. € beziehungsweise +140 Mio. € erreichen.
  • . Mit einer Kapitalrendite über dem Kapitalkostensatz wollen wir auch künftig in jedem Segment substanzielle Wertbeiträge schaffen.

Unsere Anteilseigner werden wir mit einer attraktiven Dividende angemessen am Unternehmenserfolg beteiligen. Die Finanzanlagenzugänge werden angesichts der 2008 getätigten großen Akquisitionen im Dienstleistungsgeschäft und der Erfolge im Betreibergeschäft nicht die Höhe des Vorjahres erreichen. Auch die Investitionen in Sachanlagen werden wir zurücknehmen.

In unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit werden Aspekte der Nachhaltigkeit angesichts wachsender Anstrengungen im Klimaschutz weiter an Bedeutung gewinnen. Wir entwickeln in allen Bereichen unseres Geschäfts ressourcenschonende und umweltgerechte Produkte und Leistungen und bieten unseren Kunden Lösungen, die Aufwand und Verbrauch über den gesamten Lebenszyklus von Bauwerken und Anlagen optimieren.

Auf unseren Beschaffungsmärkten nehmen Volatilität und Komplexität weiter zu. Wir forcieren deshalb die gezielte Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter im Einkauf. Außerdem setzen wir auf die Bildung und Pflege von Netzwerken, um einen reibungslosen Informationsund Erfahrungsaustausch unter den Einkäufern unterschiedlicher operativer Einheiten zu gewährleisten.

Wir wollen den kontinuierlichen Dialog mit der Öffentlichkeit durch zeitnahe und offene Kommunikation weiter intensivieren. Dabei hat die umfassende Information des Kapitalmarkts über die aktuelle Entwicklung unseres Konzerns einen hohen Stellenwert. Unsere Marketing- und Vertriebsaktivitäten werden weiterhin konsequent an den spezifischen Anforderungen unserer Kunden ausgerichtet. Um den Informationsaustausch innerhalb unseres wachsenden Konzerns zu verbessern, werden auch die Medien der internen Kommunikation ständig weiterentwickelt.

Durch zusätzliche Akzente bei der Personalentwicklung treten wir dem Mangel an qualifizierten Fach- und Führungskräften entgegen. Die eingesetzten Instrumente werden ständig verfeinert und den immer vielfältigeren Anforderungen unseres Geschäfts angepasst. Mit einer erfolgreichen Personalarbeit schaffen wir eine wichtige Voraussetzung für den langfristigen Erfolg von Bilfinger Berger.

Unsere Strategie zielt unverändert auf die weitere Expansion des Dienstleistungsgeschäfts und die nachhaltige Verbesserung der Ertragskraft unserer Bauaktivitäten. Entscheidende Kriterien beim Ausbau unseres privatwirtschaftlichen Geschäfts bleiben die Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital bei den einzelnen Projekten und der Wertzuwachs des Gesamtportfolios. Insgesamt sehen wir unser Unternehmen gut aufgestellt, um sich in der aktuellen Krise zu behaupten und auch weiterhin erfolgreich zu entwickeln.

Alle in diesem Bericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen wurden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen. Da sie jedoch auch von Faktoren abhängen, die nicht unserem Einfluss unterliegen, kann die tatsächliche Entwicklung von den Prognosen abweichen.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Mannheim, den 20. Februar 2009

Der Vorstand

Herbert Bodner Joachim Müller Dr. Joachim Ott

Kenneth D. Reid

Prof. Hans Helmut Schetter

Dr. Jürgen M. Schneider

Bestätigungsvermerk

Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

"Wir haben den von der Bilfinger Berger AG, Mannheim, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzernbilanz, Aufstellung der im Konzern-Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar."

Mannheim, den 20. Februar 2009

Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Gunther Ruppel Wirtschaftsprüfer

Thomas Müller Wirtschaftsprüfer

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. €
Anhang
2008 2007
(5)
Umsatzerlöse
9.757,1 8.633,7
Umsatzkosten -8.684,5 -7.622,8
Bruttoergebnis 1.072,6 1.010,9
Vertriebs- und Verwaltungskosten -875,5 -812,1
(6)
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 1
101,0 30,4
(7)
EBIT
298,1 229,2
(8)
Zinserträge
33,8 31,4
(8)
Zinsaufwendungen
-31,3 -21,3
(8)
Übriges Finanzergebnis
-17,0 -11,5
Ergebnis vor Ertragsteuern 283,6 227,8
(9)
Ertragsteuern
-79,2 -87,9
Ergebnis nach Ertragsteuern 204,4 139,9
davon Ergebnisanteile anderer Gesellschafter (4,0
)
(5,8
)
Konzernergebnis 200,4 134,1
(10)
Durchschnittliche Anzahl Aktien
(in Tausend)
35.753 37.196
(10)
Ergebnis je Aktie 2
(in €)
5,61 3,60

Davon Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen 15,1 (Vorjahr: 9,4) Mio. € 1

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem verwässerten Ergebnis je Aktie 2

Konzernbilanz

Aktiva

Passiva

in Mio. € Anhang 31. 12. 08 31. 12. 07
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte (11) 1.235,3 786,9
Sachanlagen (12) 599,3 581,2
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen (13) 48,9 54,8
Forderungen aus Betreiberprojekten (14) 1.641,8 1.499,5
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (15) 250,6 112,5
Latente Steuern (9) 188,4 104,1
3.964,3 3.139,0
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte (16) 216,4 153,7
Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte (17) 1.805,6 1.874,3
Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte (18) 0,0 95,9
Ertragsteuerforderungen 17,5 10,0
Übrige Vermögenswerte (19) 49,0 58,9
Liquide Mittel und Wertpapiere (20) 720,2 796,0
2.808,7 2.988,8
6.773,0 6.127,8
Eigenkapital (21)
Gezeichnetes Kapital 111,6 111,6
Rücklagen 1.034,0 1.132,0
Eigene Anteile -100,0 0,0
Bilanzgewinn 74,4 67,0
Eigenkapital der Aktionäre der Bilfinger Berger AG 1.120,0 1.310,6
Anteile anderer Gesellschafter 21,0 21,3
1.141,0 1.331,9
Langfristiges Fremdkapital
Pensionsrückstellungen (22) 218,8 135,4
Sonstige Rückstellungen (23) 68,6 89,0
Finanzschulden Recourse (24) 306,1 70,0
Finanzschulden Non-Recourse (24) 1.488,5 1.313,9
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (25) 392,7 79,0
Latente Steuern (9) 127,3 129,8
2.602,0 1.817,1
Kurzfristiges Fremdkapital
Steuerrückstellungen (23) 120,3 80,7
Sonstige Rückstellungen (23) 447,7 434,8
Finanzschulden Recourse (24) 21,7 40,6
Finanzschulden Non-Recourse (24) 29,6 48,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (25) 2.188,8 2.148,2
Übrige Verbindlichkeiten (26) 221,9 226,5
3.030,0 2.978,8
6.773,0 6.127,8

Aufstellung der im Konzern-Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen

in Mio. €

in Mio. € 2008 2007
Ergebnis nach Ertragsteuern 204,4 139,9
Rücklage aus Sicherungsgeschäften -132,0 22,0
Fremdwährungsumrechnung -92,9 -12,6
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste aus Pensionsplänen -0,7 19,9
Sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen -2,0 6,3
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 1 -227,6 35,6
Summe der im Geschäftsjahr erfassten Erträge und Aufwendungen -23,2 175,5
davon Anteile des Konzerns -27,0 165,5
davon Anteile anderer Gesellschafter 3,8 10,0

Nach Abgrenzung latenter Steuern in Höhe von +62,5 (Vorjahr: -12,6) Mio. € 1

Stand 1. 1. 2007 Kapitaleinzahlungen Dividendenzahlungen Ergebnis nach Ertragsteuern Einstellung in die Gewinnrücklagen Währungsanpassungen Übrige Veränderungen Stand 31. 12. 2007 Stand 1. 1. 2008 Kapitaleinzahlungen Dividendenzahlungen Ergebnis nach Ertragsteuern Einstellung in die Gewinnrücklagen Währungsanpassungen Übrige Veränderungen Stand 31. 12. 2008 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 2 Eigen kapital - 1.208,4 0,0 -52,0 139,9 0,0 -12,6 48,2 1.331,9 1.331,9 0,0 -67,7 204,4 0,0 -92,9 -234,7 1.141,0 16,8 0,0 -5,5 5,8 0,0 0,0 4,2 21,3 21,3 0,0 -4,1 4,0 0,0 -0,8 0,6 21,0 46,5 0,0 -46,5 134,1 -67,1 0,0 0,0 67,0 67,0 0,0 -63,6 200,4 -129,4 0,0 0,0 74,4 Anteile anderer Gesell schafter - 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -100,0 -100,0 Bilanz gewinn Eigene - Anteile -12,1 0,0 0,0 0,0 0,0 -12,6 0,0 -24,7 -24,7 0,0 0,0 0,0 0,0 -92,1 0,0 -116,8 Fremd währungs umrech nung - - - 2,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 19,0 21,0 21,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -2,0 19,0 Versiche rungsmath Gewinne Verluste - . / -17,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 21,3 3,5 3,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -130,6 -127,1 Rücklage aus Sicherungs geschäften Übriges Comprehensive Income - 538,8 0,0 0,0 0,0 67,1 0,0 3,7 609,6 609,6 0,0 0,0 0,0 129,4 0,0 -2,7 736,3 Gewinn rücklagen - 522,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 522,6 522,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 522,6 Kapital rücklage - 111,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 111,6 111,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 111,6 Gezeichnetes in Mio. € Kapital

Die Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ist Bestandteil des Konzernanhangs 2

Konzern-Kapitalflussrechnung

in Mio. € 2008 2007
Konzernergebnis 200,4 134,1
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 4,0 5,8
Abschreibungen auf Anlagevermögen 169,0 127,2
Abnahme der langfristigen Rückstellungen -14,9 -5,9
Latente Ertragsteuererträge / -aufwendungen -35,7 33,3
Equity Fortschreibung 0,7 -5,3
Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge -1,7 0,0
Cash Earnings 321,8 289,2
Zunahme der Vorräte -67,9 -36,6
Zunahme der Forderungen -135,6 -210,1
Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen 69,3 14,4
Zunahme der Verbindlichkeiten 295,3 285,2
Working Capital Veränderung 161,1 52,9
Gewinne / Verluste aus Anlageabgängen -125,8 -16,9
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 357,1 325,2
Einzahlungen aus immateriellen Anlageabgängen 0,0 0,8
Einzahlungen aus Sachanlageabgängen 128,6 19,6
Einzahlungen aus Finanzanlageabgängen 92,2 10,3
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -6,5 -8,2
Investitionen in das Sachanlagevermögen -230,5 -195,8
Investitionen in das Finanzanlagevermögen -460,4 -64,4
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -476,6 -237,7
Rückkauf eigener Aktien -100,0 0,0
Dividendenzahlung an Aktionäre der Bilfinger Berger AG -63,6 -46,5
Gezahlte Dividende an konzernfremde Gesellschafter -4,1 -5,5
Aufnahme von Krediten 289,4 65,1
Tilgung von Krediten -38,3 -82,6
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 83,4 -69,5
Zahlungswirksame Veränderungen der Liquiden Mittel und Wertpapiere -36,1 18,0
Sonstige Wertänderungen der Liquiden Mittel und Wertpapiere -39,8 -4,7
Liquide Mittel und Wertpapiere am 1. 1. 796,0 782,7
Liquide Mittel und Wertpapiere am 31. 12. 720,1 796,0

120121 Konzernanhang 2008

Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung wurde erstmals nach IFRS 8 aufgestellt. Die Berichtssegmente des Bilfinger Berger Konzerns sind an der internen Berichtsstruktur ausgerichtet. Sie umfassen folgende vier Geschäftsfelder:

Ingenieurbau

Bilfinger Berger nimmt eine führende Position bei Planung und Bau großer Infrastrukturprojekte ein. Die Schwerpunkte des Geschäfts liegen auf internationalen Märkten.

Hoch- und Industriebau

Bilfinger Berger bietet seinen Kunden umfassende Leistungspakete über alle Phasen im Lebenszyklus von Immobilien im In- und Ausland. Der ganzheitliche Ansatz reicht von Beratung, Planung, betriebsfertiger Erstellung, Entwicklung und Finanzierung bis hin zu Unterhalt und Betrieb.

Dienstleistungen

Bilfinger Berger zählt zu den führenden Anbietern von Dienstleistungen für Industrieanlagen, Kraftwerke und Gebäude. Industrial Services umfassen Leistungen zur Wartung, Instandhaltung und Modernisierung von Produktionsanlagen der Prozessindustrie. Power Services konzentrieren sich auf Wartung, Instandhaltung, Wirkungsgradsteigerungen und Lebensdauerverlängerungen vorhandener Anlagen sowie auf die Herstellung und Montage von Komponenten für den Kraftwerksbau. Facility Services beinhalten technische, kaufmännische und infrastrukturelle Dienstleistungen für Büroimmobilien, Sport- und Veranstaltungszentren, Krankenhäuser oder Justizvollzugsanstalten.

Betreiberprojekte

Bilfinger Berger entwickelt als privater Partner der öffentlichen Hand Verkehrswege und Immobilien auf der Grundlage langfristiger Konzessionsverträge. Wichtige Märkte sind Kanada, Australien, Deutschland, Großbritannien und Nordirland, Norwegen sowie Ungarn.

Ab dem Jahresabschluss 2008 wird das Segmentergebnis als EBIT und nicht wie bisher als EBITA ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Die Innenumsatzerlöse zeigen Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen den Geschäftsfeldern. Die Verrechnung erfolgte zu marktüblichen Preisen. In der Überleitung auf die Daten des Konzernabschlusses werden konzerninterne Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse eliminiert. Außerdem sind hierin Aufwendungen und Erträge der Zentrale sowie sonstige Posten ausgewiesen, die nach unseren internen Berichtsgrundsätzen nicht einzelnen Segmenten zuzuordnen sind. Hierzu zählt im Jahr 2008 vor allem der Ertrag aus der Veräußerung unserer französischen Tochtergesellschaft Razel S.A. in Höhe von 90 Mio. € sowie einmalige Aufwendungen in Höhe von 45 Mio. € aus einer vorsichtigeren Bewertung von Projekten, insbesondere in frühen Abwicklungsstadien.

Die Überleitung des Segmentvermögens enthält insbesondere Wertpapiere und Liquide Mittel sowie nicht den Geschäftsfeldern zugeordnete langfristige und kurzfristige Vermögenswerte. Die in der Überleitung ausgewiesenen Segmentschulden beinhalten die Verbindlichkeiten der Konzernzentrale und verzinsliche Verbindlichkeiten wie Finanzschulden und Pensionsrückstellungen. Entsprechend werden korrespondierende Aufwandsund Ertragsposten nicht im Segmentergebnis (EBIT) erfasst. Die Investitionen in Sachanlagen enthalten auch Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, wie zum Beispiel Lizenzen oder Software, in Höhe von 6,5 (Vorjahr: 8,2) Mio. €.

Segmentberichterstattung nach Geschäftsfeldern Ingenieurbau
in Mio. € 2008 2007 2008 2007
Produktionsleistung 4.160,8 3.647,3 2.020,3 1.964,6
Außenumsatzerlöse 2.670,9 2.584,4 1.914,6 1.774,9
Innenumsatzerlöse 56,9 27,7 75,9 79,7
Gesamtumsatzerlöse 2.727,8 2.612,1 1.990,5 1.854,6
EBIT (Segmentergebnis) 17,1 58,2 14,3 24,0
darin Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte aus Akquisitionen
0,0 0,0 0,0 0,0
darin Abschreibungen auf Sachanlagen
und übrige immaterielle Vermögenswerte
72,4 58,0 4,5 6,7
darin Ergebnisse aus nach der Equity-Methode
bewerteten Beteiligungen
5,2 2,2 2,5 0,5
Segmentvermögen 31. 12. 1.068,9 1.192,5 283,4 383,3
darin at equity bewertete Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
11,1 10,6 0,0 0,0
Segmentschulden 31. 12. 1.017,0 1.193,2 581,9 543,3
Investitionen in Sachanlagen 120 112 13 8
Mitarbeiter 31. 12. 14.221 16.440 3.556 3.520
Segmentberichterstattung nach Regionen Deutschland ohne Deutschland
in Mio. € 2008 2007 2008 2007
Produktionsleistung 3.429,5 3.039,7 2.988,7 2.365,2
Außenumsatzerlöse 3.245,3 2.886,7 2.698,4 2.347,2
Langfristige Vermögenswerte per 31. 12. 1.100,0 818,4 293,6 237,3
Dienstleistungen Betreiberprojekte Summe der
Segmente
Konsolidierung
,
Sonstiges
Konzern
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
4.578,4 3.605,5 44,6 35,5 10.804,1 9.252,9 -61,8 -30,9 10.742,3 9.222,0
4.469,2 3.537,1 678,1 728,0 9.732,8 8.624,4 24,3 9,3 9.757,1 8.633,7
36,9 23,3 0,0 0,0 169,7 130,7 -169,7 -130,7 0,0 0,0
4.506,1 3.560,4 678,1 728,0 9.902,5 8.755,1 -145,4 -121,4 9.757,1 8.633,7
223,8 167,1 9,2 -2,1 264,4 247,2 33,7 -18,0 298,1 229,2
24,2 13,1 0,0 0,0 24,2 13,1 0,0 0,0 24,2 13,1
56,7 40,9 0,2 0,2 133,8 105,8 10,2 6,9 144,0 112,7
3,2 2,5 4,2 4,2 15,1 9,4 0,0 0,0 15,1 9,4
2.522,6 1.832,2 1.713,7 1.530,4 5.588,6 4.938,4 1.184,4 1.189,4 6.773,0 6.127,8
10,4 15,6 27,4 28,1 48,9 54,3 0,0 0,5 48,9 54,8
1.301,8 951,9 1.594,8 1.395,3 4.495,5 4.083,7 1.136,5 712,2 5.632,0 4.795,9
96 82 1 0 230 202 7 2 237 204
42.553 32.196 136 114 60.466 52.270 457 453 60.923 52.723
Amerika Afrika Asien Australien Konzern
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
683,9 678,9 633,5 653,0 431,7 253,5 2.575,0 2.231,7 10.742,3 9.222,0
912,4 868,5 559,6 519,7 340,2 201,5 2.001,2 1.810,1 9.757,1 8.633,7
184,4 67,7 15,6 34,2 23,0 15,6 218,0 194,9 1.834,6 1.368,1

Allgemeine Erläuterungen

Allgemeine Angaben Die Bilfinger Berger AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit Sitz in D-68165 Mannheim, Carl-Reiß-Platz 1-5.

Der vorliegende Konzernabschluss der Bilfinger Berger AG für das Geschäftsjahr 2008 wurde am 20. Februar 2009 vom Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben. Die Billigung wird in der Aufsichtsratssitzung am 10. März 2009 erfolgen.

Der Konzernabschluss der Bilfinger Berger AG wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt und wird beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht.

Der Konzernabschluss wurde nach dem Grundsatz des historischen Anschaffungs- und Herstellungskostenprinzips erstellt, mit Ausnahme einzelner Positionen wie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und derivative Finanzinstrumente, die mit ihrem Zeitwert ausgewiesen werden. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Alle Beträge sind in Millionen Euro (Mio. €) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist.

Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung fassen wir in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammen; sie sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert.

Die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Umsatzkostenverfahren. Abweichend vom Vorjahr werden die 'Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen' innerhalb der Umsatzkosten ausgewiesen. Damit entfällt die Angabe der Zwischensumme 'EBITA'. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Die Ergebnisbeiträge der operativen Beteiligungen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Grundlagen der Bilanzierung

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden mit folgenden Ausnahmen:

Zum 1. Januar 2008 angewandte neue beziehungsweise überarbeitete IFRS-Standards und Interpretationen:

  • . IFRS 8 Geschäftssegmente
  • . IFRIC 12 Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen
  • . IFRIC 14/IAS 19 Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestdotierungsverpflichtungen und ihre Wechselwirkung

Des Weiteren wurden zum 31. Dezember 2008 die Bilanzierung der Pensionsrückstellungen geändert und das Wahlrecht gemäß IAS 19.93A angewandt.

Die wesentlichen Auswirkungen dieser Änderungen stellen sich wie folgt dar:

IFRS 8 Geschäftssegmente

Der neue Standard IFRS 8 ersetzt IAS 14 Segmentberichterstattung und ist erstmals für Berichtsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Bilfinger Berger hat diese Änderung zum 1. Januar 2008 vorzeitig angewandt. IFRS 8 folgt dem 'Management-Ansatz'. Auswirkungen auf die Einteilung der Geschäftssegmente ergaben sich nicht. Auch die Vorjahresangaben wurden an den Standard angepasst.

IFRIC 12 Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen

Im Berichtsjahr erfolgt die Bilanzierung der Betreiberprojekte erstmals unter entsprechender Anwendung des IFRIC 12 Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen. Dabei erfolgte die Umstellung rückwirkend. Die Änderungen betreffen insbesondere die Ermittlung und den Ausweis von Erträgen aus Betreiberprojekten und führen zu einer Erhöhung des Zinsergebnisses aus Betreiberprojekten und zu einem Rückgang der Umsatzerlöse. Der Ausweis im Vorjahr wurde angepasst und führte zu einer Reduzierung der Umsatzerlöse und einer korrespondierenden Erhöhung der sonstigen betrieblichen Erträge um 3,7 Mio. € (Umgliederung). Die Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern für die Vorjahre war mit 0,2 Mio. € unwesentlich, so dass insoweit auf eine Anpassung des Vorjahresergebnisses verzichtet wurde.

Anwendung der Methode gemäß IAS 19.93A

Zum 31. Dezember 2008 wurde die Bilanzierung der Pensionsrückstellungen geändert. Es wurde das Wahlrecht in Anspruch genommen, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste entsprechend der 'dritten Option' gemäß IAS 19.93A als Teil der Pensionsrückstellung beziehungsweise des Planvermögens zu bilanzieren und im Eigenkapital erfolgsneutral zu verrechnen. Die entsprechenden Vorjahreswerte wurden angepasst. Die Änderung der Bilanzierung erhöhte das Eigenkapital im Vorjahr um 21,4 Mio. €. Davon entfallen auf versicherungsmathematische Gewinne 21,0 Mio. € und auf Gewinnrücklagen 0,4 Mio. €. Die Eigenkapitalerhöhung spiegelt sich in einer Reduzierung der Pensionsrückstellungen um 12,6 Mio. €, einer Erhöhung der langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte um 17,8 Mio. € und einer Erhöhung der passiven latenten Steuern um 9,0 Mio. € wider. Gleichzeitig wurde das im Vorjahresabschluss ausgewiesene Planvermögen in Höhe von 6,8 Mio. € von den kurzfristigen in die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte umgegliedert. Auf eine Anpassung der Vorjahreswerte in der Gewinn- und Verlustrechnung wurde wegen Geringfügigkeit verzichtet, da sich das Ergebnis vor Ertragsteuern 2007 lediglich um 0,2 Mio. € erhöht hätte.

Veröffentlichte, aber noch nicht angewandte IFRS-Standards und Interpretationen:

IAS 1 Darstellung des Jahresabschlusses

Die Überarbeitung des IAS 1 regelt die Grundlagen und Struktur des Abschlusses und enthält zudem Mindestanforderungen an den Inhalt eines Abschlusses (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen).

IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse

Die Überarbeitung des IFRS 3 betrifft insbesondere die Einführung eines Wahlrechts bei der Bewertung von Minderheitsanteilen (Purchased-Goodwill-Methode vs. Full-Goodwill-Methode), die erfolgswirksame Neubewertung von Beteiligungen beim sukzessiven Unternehmenserwerb sowie die Berücksichtigung von Gegenleistungen, die an das Eintreten künftiger Ereignisse geknüpft sind (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen).

IFRS 2 Aktienbasierte Vergütung

Die Änderung des IFRS 2 betrifft die Präzisierung der Definition von Ausübungsbedingungen und regelt die bilanzielle Behandlung von annullierten Zusagen (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen).

IAS 23 Fremdkapitalkosten

Mit Überarbeitung des IAS 23 wird die Option des derzeit geltenden Standards zur sofortigen aufwandswirksamen Erfassung von Fremdkapitalkosten, die einem qualifizierten Vermögenswert (qualifying asset) direkt zugeordnet werden können, abgeschafft. Künftig sind diese Fremdkapitalkosten verpflichtend als Anschaffungs- oder Herstellungskosten zu aktivieren (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen).

IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS

Die Überarbeitung des IAS 27 betrifft insbesondere die Bilanzierung von Minderheitsanteilen, die künftig in voller Höhe an den Verlusten des Konzerns beteiligt werden, und von Transaktionen, die zum Beherrschungsverlust bei einem Tochterunternehmen führen (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen).

IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung und IAS 1 Darstellung des Abschlusses – kündbare Finanzinstrumente und Verpflichtungen im Fall der Liquidation

Die Änderungen zu IAS 32 und IAS 1 erlauben in geringem Umfang Ausnahmen, die eine Klassifizierung kündbarer Finanzinstrumente als Eigenkapital gestatten, sofern sie bestimmte Kriterien erfüllen (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen).

IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung – Qualifizierende Grundgeschäfte

Die Änderungen des IAS 39 konkretisieren, wie die in IAS 39 enthaltenen Prinzipien zur Abbildung von Sicherungsbeziehungen auf die Designation eines einwertigen Risikos in einem Grundgeschäft sowie auf die Designation von Inflationsrisiken als Grundgeschäft anzuwenden sind. Es wird klargestellt, dass es zulässig ist, lediglich einen Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder der Cashflow-Schwankungen eines Finanzinstruments als Grundgeschäft zu designieren (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen).

Verbesserungen der International Financial Reporting Standards 2008

Der Sammelstandard, der im Rahmen der erstmaligen jährlichen Aktualisierung veröffentlicht wurde, enthält eine Reihe von Änderungen verschiedener Standards zur Beseitigung von Inkonsistenzen und Klarstellung von Formulierungen. Er umfasst 35 Änderungen und besteht aus zwei Teilen: Änderungen der Rechnungslegung zu Darstellungs-, Ansatz- und Bewertungszwecken sowie terminologische und redaktionelle Änderungen (erstmals anzuwenden – soweit nicht anders angegeben – für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen).

IFRIC 13 Kundenbonusprogramme

Die Interpretation regelt die Bilanzierung von Kundenbonusprogrammen bei Unternehmen, die Bonusprogramme entweder selbst anbieten oder sich an Bonusprogrammen anderer Unternehmen beteiligen (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2008 beginnen).

IFRIC 15 Vereinbarung über die Herstellung von Immobilien

Die Interpretation enthält Regelungen, nach denen sich bestimmen lässt, ob Vereinbarungen über die Herstellung von Immobilien in den Anwendungsbereich von IAS 11 oder IAS 18 fallen (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen).

IFRIC 16 Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb

Die Interpretation gibt Leitlinien zur Bilanzierung einer Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Oktober 2008 beginnen).

IFRIC 17 Sachausschüttungen an Eigentümer

Die Interpretation behandelt die Bilanzierung von Sachausschüttungen (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen).

IFRIC 18 Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden

Die Interpretation behandelt Vereinbarungen, in denen ein Unternehmen von einem Kunden einen Vermögenswert erhält, den das Unternehmen dann entweder nutzen muss, um den Kunden an ein Leitungsnetz anzuschließen oder um dem Kunden dauerhaften Zugang zur Versorgung mit Gütern oder Dienstleistungen zu gewähren (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen).

Zum Bilanzstichtag waren IAS 1, IFRS 3, IAS 27, IAS 32, IAS 39 sowie IFRIC 12 und IFRIC 15-18 von der EU-Kommission im Rahmen des Endorsement-Verfahrens noch nicht anerkannt. Die zukünftige Anwendung der Standards und Interpretationen wird, abgesehen von der geforderten Ausweitung der Erläuterungen zum Konzernabschluss, voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Bilfinger Berger Konzerns haben.

1. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben der Bilfinger Berger AG 5 Teilkonzerne im Inland, 41 inländische Unternehmen, 6 Teilkonzerne im Ausland sowie 46 weitere Unternehmen mit Sitz im Ausland einbezogen. Im Berichtsjahr wurden davon 5 inländische sowie 10 ausländische Gesellschaften erstmals konsolidiert. Daneben wurden 19 Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet.

Die wichtigsten in den Konzernabschluss einbezogenen Teilkonzerne und Unternehmen sind in der Aufstellung über die wesentlichen Beteiligungen aufgeführt. Die Angaben nach § 313 Abs. 2 HGB sind in einer besonderen Aufstellung des Anteilsbesitzes zusammengefasst. Hierin enthalten ist auch eine abschließende Aufzählung aller Tochterunternehmen, die von der Offenlegungserleichterung gemäß § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch machen. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes wird als Bestandteil des Anhangs im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Im Geschäftsjahr 2008 wurden Auszahlungen für Beteiligungserwerbe (nach Verrechnung mit übernommenen liquiden Mitteln) in Höhe von 401 Mio. € getätigt.

In der Sparte Industrial Services haben wir jeweils 100 Prozent der Anteile an den australischen Gesellschaften Clough Engineering & Maintenance Pty. Ltd., Brisbane (Erwerb zum 24. Januar 2008) und an der iPower Solutions Pty. Ltd., Brisbane (Erwerb zum 28. Februar 2008) zum Kaufpreis von zusammen 40 Mio. € erworben, wovon 10 Mio. € als Kaufpreisverbindlichkeit für Earn-out-Vereinbarungen passiviert sind.

Außerdem haben wir zum 1. April 2008 85 Prozent der Anteile sowie einen Anspruch auf Übertragung der restlichen 15 Prozent an den norwegischen Gesellschaften Hydro Production Partner Holding AS, Porsgrunn, und Produksjonstjenester AS, Porsgrunn, zum Kaufpreis von insgesamt 111 Mio. € erworben. Hiervon sind 12 Mio. € als Kaufpreisverbindlichkeit passiviert.

Weiterhin haben wir zum 17. Juli 2008 die in Houston, Texas, ansässige Tepsco L.P., einen Anbieter von Dienstleistungen für die Prozessindustrie, zum Kaufpreis von 118 Mio. € erworben, wovon 45 Mio. € als Kaufpreisverbindlichkeit für Earn out-Vereinbarungen passiviert sind.

In der Sparte Facility Services haben wir zum 1. Juli 2008 100 Prozent der Anteile an der M+W Zander D.I.B. Facility Management GmbH, Nürnberg, zum Kaufpreis von 186 Mio. € erworben.

Daneben wurden mehrere kleinere Gesellschaften im Geschäftsfeld Dienstleistungen zum Gesamtkaufpreis von 15 Mio. € erworben.

Für die Begleichung von Kaufpreisverbindlichkeiten und die Übernahme von Minderheitenanteilen wurden 43 Mio. € aufgewendet.

Im Geschäftsjahr 2007 wurden Auszahlungen für Beteiligungserwerbe (nach Verrechnung mit übernommenen liquiden Mitteln) in Höhe von 50 Mio. € getätigt.

In der Sparte Industrial Services wurden im Geschäftsjahr 2007 Gesellschaften zu einem Kaufpreis von insgesamt 48 Mio. € erworben, wovon 7 Mio. € als Kaufpreisverbindlichkeit offen stehen. Die wesentlichen Erwerbe waren OKI Swiss AG, Gebenstorf (Schweiz) / 55 Prozent (zum 24. Januar 2007), BIS O'Hare Limited, Runcorn / Cheshire (Großbritannien) / 100 Prozent (zum 14. Mai 2007), Peters Engineering AG, Ludwigshafen / 51 Prozent (zum 20. August 2007) und Desarrollo e Ingenieria del Andiamo S.A., Ferrol (Spanien) / 90 Prozent (zum 20. Dezember 2007).

In der Sparte Power Services wurden im Geschäftsjahr 2007 Gesellschaften zu einem Kaufpreis von insgesamt 7 Mio. € erworben. Die wesentlichen Erwerbe waren: Steinmüller Africa (pty) Ltd., Rivonia (Südafrika) / 100 Prozent (zum 29. April 2007) und Duro Dakovic Montaza d.d., Slavonsiki Brod (Kroatien) / 24,9 Prozent (zum 28. August 2007).

In der Sparte Facility Services wurden im Berichtsjahr 2007 Gesellschaften zu einem Kaufpreis von insgesamt 18 Mio. € erworben, wovon 4 Mio. € als Kaufpreisverbindlichkeit offen stehen. Die wesentlichen Erwerbe waren EPM Swiss Property Management AG, Wallisellen (Schweiz) (zum 1. Juli 2007), BerlinKonzept Immobilien Verwaltungs GmbH, Berlin / 100 Prozent (zum 1. Juli 2007), iNTACT Technische Gebäudemanagement Ges. m.b.H., St. Pölten (Österreich) / 90 Prozent (zum 15. Oktober 2007) und FSMA Facility Service Management Ges. mbH, Wien (Österreich) / 90 Prozent (zum 13. Dezember 2007).

Die neu erworbenen Gesellschaften wirkten sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt auf das Vermögen und die Schulden aus:

Auswirkungen zum Erwerbszeitpunkt 2008 2007
in Mio. €
Goodwill 390,3 32,6
Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen 93,5 20,1
Langfristige Vermögenswerte 62,8 3,8
Kurzfristige Vermögenswerte (ohne Liquide Mittel) 190,0 35,4
Liquide Mittel 46,6 12,6
Vermögenswerte 783,2 104,5
Pensionsrückstellungen 92,7 0,0
Andere Rückstellungen 18,8 4,7
Finanzschulden 4,7 3,4
Übriges Fremdkapital 197,0 23,4
Fremdkapital 313,2 31,5
Kaufpreis 470,0 73,0

Die aktivierten beizulegenden Zeitwerte entsprechen mit Ausnahme aktivierter immaterieller Vermögenswerte aus Akquisitionen im Wesentlichen den Buchwerten bei den erworbenen Unternehmen.

Seit dem erstmaligen Konsolidierungszeitpunkt erwirtschafteten die im Berichtsjahr erworbenen Unternehmen Umsatzerlöse in Höhe von 607,0 (Vorjahr: 55,5) Mio. € und ein EBIT (nach Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen in Höhe von 8,2 (Vorjahr: 3,2) Mio. €) in Höhe von 14,9 (Vorjahr: 2,7) Mio. €.

Im gesamten Geschäftsjahr 2008 erwirtschafteten die unterjährig erworbenen Unternehmen Umsatzerlöse in Höhe von 1.005,2 (Vorjahr 106,5) Mio. € und ein EBIT (nach Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen in Höhe von 13,2 (Vorjahr: 4,8) Mio. €) in Höhe von 21,8 (Vorjahr: 6,2) Mio. €.

Unternehmensverkäufe

Am 10. Dezember 2008 haben wir 100 Prozent der Anteile unserer französischen Ingenieurbaugesellschaft Razel S.A. veräußert. Bei einem Verkaufserlös von 137 Mio. € ergab sich ein Buchgewinn von 90 Mio. €. Daneben wurden mehrere kleinere Gesellschaften zu Verkaufserlösen von insgesamt 25 Mio. € und einem Buchgewinn von 17 Mio. € veräußert.

Auswirkungen aus Verkauf Razel
in Mio. €
Goodwill -1,9
Langfristige Vermögenswerte -53,1
Kurzfristige Vermögenswerte (ohne Liquide Mittel) -258,4
Liquide Mittel -69,8
Vermögenswerte -383,2
Pensionsrückstellungen -3,8
Andere Rückstellungen -45,2
Finanzschulden -34,9
Übriges Fremdkapital -252,3
Fremdkapital -336,2
Abgang Nettovermögenswerte -47,0
Verkaufspreis 137,0
Veräußerungsgewinn 90,0

2. Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Konzernanteil am neu bewerteten Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile oder der erstmaligen Konsolidierung. Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden und Eventualverpflichtungen der Tochterunternehmen werden dabei unabhängig von der Höhe des Minderheitenanteils mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Bei der Erstkonsolidierung entstehende aktive Unterschiedsbeträge (Firmenwerte) werden aktiviert und entsprechend IFRS 3/IAS 36 jährlich einem Werthaltigkeitstest (Impairmenttest) unterzogen. Negative Unterschiedsbeträge werden unmittelbar nach dem Erwerb ertragswirksam aufgelöst. Bei Entkonsolidierungen werden die Restbuchwerte der aktiven Unterschiedsbeträge bei der Berechnung des Abgangsergebnisses berücksichtigt. Für die Bewertung nach der Equity-Methode gelten die gleichen Grundsätze, wobei ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz ausgewiesen wird.

Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen konsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet. Das Anlagevermögen sowie die Vorräte aus Konzernleistungen sind um Zwischenergebnisse bereinigt. Latente Steuern aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen werden abgegrenzt.

3. Währungsumrechnung

Im Konzernabschluss werden Vermögenswerte und Schulden der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag, Aufwendungen und Erträge mit dem Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Der Unterschiedsbetrag gegenüber der Umrechnung zum Stichtagskurs wird im Eigenkapital gesondert ausgewiesen.

Der Währungsumrechnung wurden folgende wesentlichen Wechselkurse zugrundegelegt:

Jahres
-
durchschnittswerte
Stichtagswerte
1 € entspricht 2008 2007 2008 2007
Australien AUD 1,7430 1,6356 2,0257 1,6775
Großbritannien GBP 0,7972 0,6847 0,9600 0,7346
Kanada CAD 1,5611 1,4680 1,7160 1,4440
Katar QAR 5,3548 4,9892 5,1320 5,3540
Nigeria NGN 174,9118 172,5000 196,8100 174,2000
Norwegen NOK 8,2381 8,0151 9,7900 7,9650
Polen PLN 3,5152 3,7821 4,1823 3,5928
Rumänien RON 3,6834 3,3367 3,9994 3,5910
Schweden SEK 9,6282 9,2518 10,9150 9,4350
Schweiz CHF 1,5866 1,6432 1,4860 1,6557
Südafrika ZAR 12,0794 9,6585 13,1698 10,0300
Tschechische Republik CZK 24,9588 27,7543 26,5850 26,5750
Ungarn HUF 251,7292 251,3442 264,5050 252,3250
Vereinigte Arabische Emirate AED 5,4028 5,0292 5,1340 5,4050
Vereinigte Staaten USD 1,4710 1,3709 1,3977 1,4716
Volksrepublik China CNY 10,2273 10,4218 9,6090 10,7400

4. Bilanzierungs- und

Bewertungsmethoden

Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Lebensdauer werden zu Anschaffungskosten aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Dabei beträgt die voraussichtliche Nutzungsdauer überwiegend zwischen 3 und 8 Jahren. Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer oder unbegrenzter Nutzungsdauer werden gemäß IFRS 3/IAS 36 nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Stattdessen wird die Werthaltigkeit dieser Posten regelmäßig einmal jährlich sowie zusätzlich unterjährig überprüft, wenn Anzeichen für einen außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf vorliegen.

Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Der Werteverzehr wird durch planmäßige lineare Abschreibungen erfasst, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht wird. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt beziehungsweise indirekt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten. Reparaturkosten werden grundsätzlich als Aufwand behandelt.

Gebäude werden linear innerhalb einer Nutzungsdauer von 20 bis 50 Jahren abgeschrieben. Die Nutzungsdauer bei den Technischen Anlagen und Maschinen beträgt überwiegend zwischen 3 und 10 Jahren, bei Anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen liegt sie im Wesentlichen zwischen 3 und 12 Jahren.

Für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen, soweit der erzielbare Betrag des Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken ist. Dabei stellt der erzielbare Betrag den höheren der beiden Werte aus Nettoveräußerungswert und dem Barwert der geschätzten Mittelzuflüsse (Nutzungswert) aus dem Vermögenswert dar. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr besteht, wird eine Wertaufholung höchstens bis zum Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Die Überprüfung der Werthaltigkeit findet auf der Ebene der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit statt.

Ist bei Leasingverträgen das wirtschaftliche Eigentum am Leasinggegenstand einer Gesellschaft des Bilfinger Berger Konzerns zuzurechnen (Finanzierungsleasing), erfolgt die Aktivierung zum beizulegenden Zeitwert oder zum niedrigeren Barwert der Leasingraten. Die Abschreibung erfolgt planmäßig über die Nutzungsdauer. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen sind unter den Finanzschulden passiviert.

Die nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen – assoziierte Unternehmen sowie gemeinschaftlich geführte Unternehmen – werden unter Berücksichtigung der anteiligen Ergebnisse der Gesellschaft, der erfolgten Gewinnausschüttungen sowie gegebenenfalls vorgenommener Wertminderungen bewertet.

Joint Ventures sind vertragliche Vereinbarungen, in denen zwei oder mehrere Parteien eine wirtschaftliche Tätigkeit durchführen, die einer gemeinschaftlichen Führung unterliegt. Darunter fallen neben den Gemeinschaftsunternehmen die gemeinsam geführten Tätigkeiten und insbesondere Bauarbeitsgemeinschaften, die entsprechend IAS 31 wie folgt bilanziert werden. Bilfinger Berger als Partner einer gemeinsam geführten Tätigkeit oder Arbeitsgemeinschaft bilanziert die in der Verfügungsmacht stehenden Vermögenswerte und die selbst eingegangenen Schulden sowie die getätigten eigenen Aufwendungen und weist die anteiligen Erträge aus diesen Aktivitäten in den Umsatzerlösen aus. Bei den gemeinsam geführten Tätigkeiten und Arbeitsgemeinschaften selbst verbleibende Vermögenswerte und Schulden führen zu anteiligen Ergebnissen, welche mit der Equity-Methode bilanziert und unter den Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten gegen Arbeitsgemeinschaften ausgewiesen werden.

Latente Steuern werden auf Abweichungen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden nach IFRS und den steuerlichen Wertansätzen in Höhe der voraussichtlichen künftigen Steuerbelastung beziehungsweise -entlastung berücksichtigt. Daneben werden aktive latente Steuern für künftige Vermögensvorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen angesetzt, soweit deren Realisierung hinreichend wahrscheinlich ist. Eine Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern aus Bewertungsunterschieden erfolgt, soweit die Möglichkeit einer gesetzlichen Aufrechnung besteht.

Vorräte an zum Verkauf bestimmten Grundstücken, unfertigen und fertigen Erzeugnissen und Waren sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden mit den Anschaffungskosten beziehungsweise Herstellungskosten oder dem niedrigeren, am Bilanzstichtag realisierbaren Nettoveräußerungswert angesetzt. Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, werden entsprechende Wertaufholungen vorgenommen. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt beziehungsweise indirekt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten. Finanzierungskosten werden nicht berücksichtigt.

Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte werden als solche klassifiziert und gesondert in der Bilanz ausgewiesen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Diese Vermögenswerte werden mit ihrem Buchwert oder mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet und nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Wertminderungen werden erfolgswirksam vorgenommen, falls der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten unterhalb des Buchwerts liegt. Etwaige Zuschreibungen aufgrund der Erhöhung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten sind auf die für die jeweiligen Vermögenswerte zuvor erfassten Wertminderungen begrenzt.

Übrige Vermögenswerte sind nicht-finanzielle Vermögenswerte, die keiner anderen Bilanzposition zugeordnet sind. Sie werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert bewertet.

Kauf, Verkauf oder die Einziehung von eigenen Anteilen werden erfolgsneutral erfasst. Im Zeitpunkt des Erwerbs werden die eigenen Anteile in Höhe der Anschaffungskosten im Eigenkapital verrechnet.

Die Pensionsrückstellungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren für leistungsorientierte Altersversorgungspläne unter Berücksichtigung von zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen errechnet. Zum 31. Dezember 2008 wurde die Bilanzierung der Pensionsrückstellungen geändert. Es wird das Wahlrecht in Anspruch genommen, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste entsprechend der 'dritten Option' gemäß IAS 19.93A als Teil der Pensionsrückstellung beziehungsweise des Planvermögens zu bilanzieren und im Eigenkapital erfolgsneutral zu verrechnen. Soweit möglich werden Planvermögen offen abgesetzt. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird als Zinsaufwand im Finanzergebnis ausgewiesen.

Die sonstigen Rückstellungen sind insoweit gebildet, als sich aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung ergibt, die Höhe der Inanspruchnahme eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich ist und diese zuverlässig geschätzt werden kann. Die Rückstellungen werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Rückstellungen werden nur für rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet.

Übrige Verbindlichkeiten sind nicht-finanzielle Verbindlichkeiten, die keiner anderen Bilanzposition zugeordnet sind. Sie werden mit den Anschaffungskosten beziehungsweise dem Erfüllungsbetrag bewertet.

Finanzinstrumente sind Verträge, die gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung eines Eigenkapitalinstruments oder einer finanziellen Verbindlichkeit führen. Ein Finanzinstrument ist in der Bilanz anzusetzen, sobald ein Unternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Der erstmalige Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung von Transaktionskosten. Die Folgebewertung der Finanzinstrumente erfolgt nach Maßgabe der Zuordnung der Finanzinstrumente zu den in IAS 39 festgelegten Bewertungskategorien entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert. Von der Möglichkeit, Finanzinstrumente beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert einzustufen (Fair Value Option), wird kein Gebrauch gemacht.

IAS 39 unterteilt finanzielle Vermögenswerte in vier Kategorien:

Financial Assets Held for Trading
(Financial Assets at Fair Value through Profit or Loss) (FAHfT)
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Vermögenswerte
Held-to-Maturity Investments (HtM) Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen
Loans and Receivables (LaR) Ausgereichte Kredite und Forderungen
Available-for-Sale Financial Assets (AfS) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte, die als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert sind, und solche, die nicht in eine der anderen drei vorstehend genannten Kategorien finanzieller Vermögenswerte eingestuft sind.

Die finanziellen Verbindlichkeiten werden in folgende Kategorien unterteilt:

Financial Liabilities Held for Trading (Financial Liabilities Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
at Fair Value through Profit or Loss) (FLHfT) Verbindlichkeiten
Financial Liabilities at Amortised Cost (FLAC) Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten

Die fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts oder einer finanziellen Verbindlichkeit ergeben sich gemäß der Effektivzinsmethode aus den historischen Anschaffungskosten abzüglich der vorgenommenen Tilgungen zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag sowie abzüglich etwaiger Abschreibungen und Wertminderungen beziehungsweise zuzüglich Zuschreibungen und Wertaufholungen.

Bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem Nennbetrag beziehungsweise dem Rückzahlungsbetrag.

Der beizulegende Zeitwert entspricht grundsätzlich dem Markt- oder Börsenwert. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird soweit möglich der beizulegende Zeitwert mittels anerkannter finanzmathematischer Methoden (Discounted-Cashflow-Verfahren und Option Pricing Model) ermittelt.

Forderungen aus Betreiberprojekten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Forderungen aus Betreiberprojekten betreffen dabei sämtliche erbrachte Leistungen für die Erstellung von Public-Private-Partnership (PPP) Projekten, für die eine feste – unabhängig vom Nutzungsumfang – zu leistende Vergütung vereinbart wurde.

Die unter den langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Anteile an nicht börsennotierten Gesellschaften werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte eingestuft. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, sofern dieser Wert verlässlich ermittelt werden kann, ansonsten erfolgt der Ansatz zu Anschaffungskosten. Die Erstbewertung erfolgt zum Erfüllungstag. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts werden unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte werden mit Ausnahme von derivativen Finanzinstrumenten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Möglichen Ausfallrisiken wird durch Wertberichtigungen auf separaten Wertberichtigungskonten Rechnung getragen. Einzelwertberichtigungen erfolgen, falls Hinweise auf Wertminderungen wie Zahlungsverzug oder Informationen über erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Vertragspartners vorliegen und der Barwert der noch erwarteten künftigen Zahlungen zuzüglich etwaiger Einzahlungen aus der Verwertung von Sicherheiten oder sonstiger ausfallrisikomindernder Vereinbarungen unter dem Buchwert liegt. Uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben.

Für Forderungen aus Fertigungsaufträgen erfolgt die Bilanzierung gemäß IAS 11 nach der Percentage of Completion (PoC) Methode. Entsprechend dem Fertigstellungsgrad werden die realisierten Beträge bei den Umsatzerlösen ausgewiesen.

Der Fertigstellungsgrad wird im Wesentlichen aus dem Anteil der bis zum Bilanzstichtag erreichten Leistung an der zu erbringenden Gesamtleistung bestimmt. Soweit für Fertigungsaufträge Leistungen erbracht wurden, die den Betrag der dafür erhaltenen Abschlagszahlungen übersteigen, erfolgt der Ausweis innerhalb des Postens Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Soweit der Betrag der erhaltenen Zahlungen aus gestellten Abschlagsrechnungen höher ist als die erbrachte Leistung, erfolgt der Ausweis unter den Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion. Die Forderungen aus Percentage of Completion entsprechen dem Saldo der gestellten Abschlagsrechnungen abzüglich hierauf erhaltener Zahlungen; sie werden zusammen mit den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Drohende Verluste werden zum Zeitpunkt ihres Bekanntwerdens in voller Höhe berücksichtigt.

Forderungen aus der Erbringung von Dienstleistungen werden – soweit die Anwendungsvoraussetzungen erfüllt sind – gemäß IAS 18 ebenfalls nach der Percentage of Completion Methode bilanziert und analog zu Forderungen aus Fertigungsaufträgen ausgewiesen.

Die in Arbeitsgemeinschaften abgewickelten Fertigungsaufträge werden entsprechend der PoC-Methode bewertet. Die Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten an Arbeitsgemeinschaften enthalten neben Ein- und Auszahlungen sowie Leistungsverrechnungen auch anteilige Auftragsergebnisse.

Die Wertpapiere werden zu Marktpreisen bewertet. Marktwertänderungen von Wertpapieren, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden ergebniswirksam erfasst. Marktwertänderungen der anderen zu Marktpreisen bewerteten Wertpapiere werden erfolgsneutral unter Berücksichtigung latenter Steuern in den Gewinnrücklagen (Rücklage aus der Marktbewertung von Wertpapieren) ausgewiesen. Bei diesen Wertpapieren werden bei länger anhaltenden Wertminderungen Wertberichtigungen erfolgswirksam vorgenommen.

Liquide Mittel, die insbesondere Guthaben bei Kreditinstituten sowie Kassenbestände umfassen, werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Die finanziellen Verbindlichkeiten umfassen insbesondere die Finanzschulden und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Diese werden mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung gegen Zins- und Währungsrisiken eingesetzt. Reine Handelsgeschäfte ohne ein entsprechendes Grundgeschäft werden nicht eingegangen. Die wichtigsten derivativen Finanzinstrumente sind Devisentermingeschäfte, Devisenoptionen sowie Zins- und Inflationswaps.

Nach IAS 39 sind die derivativen Finanzinstrumente mit ihrem beizulegenden Zeitwert als Vermögenswerte (positiver Zeitwert) oder Verbindlichkeiten (negativer Zeitwert) zu bilanzieren. Die erstmalige Bewertung erfolgt zum Handelstag.

Der beizulegende Zeitwert der eingesetzten Währungs- und Zinsderivate wird auf Basis anerkannter finanzmathematischer Methoden (Discounted-Cashflow-Verfahren und Option Pricing Model) ermittelt.

Bei derivativen Finanzinstrumenten, die in einem Sicherungszusammenhang stehen, wird die Bilanzierung von Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts durch die Art der Sicherungsbeziehung bestimmt.

Das Ziel der Sicherung durch einen Fair-Value-Hedge ist der Ausgleich der Marktwertänderungen von bilanzierten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten oder von bilanzunwirksamen festen Verpflichtungen durch gegenläufige Marktwertänderungen des Sicherungsgeschäfts. Dabei erfolgt eine Anpassung der Buchwerte der abgesicherten Grundgeschäfte an Marktwertänderungen, soweit diese aus den abgesicherten Risikofaktoren resultieren. Die Marktwertänderungen der Sicherungsgeschäfte sowie die Buchwertanpassungen der abgesicherten Grundgeschäfte werden ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Ein Cashflow-Hedge dient der Absicherung von zukünftigen Zahlungsströmen aus bilanzierten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten oder aus mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden geplanten Transaktionen. Veränderungen des effektiven Teils des beizulegenden Zeitwerts des Derivats werden zunächst erfolgsneutral unter Berücksichtigung latenter Steuern im Eigenkapital (Rücklage aus Sicherungsgeschäften) erfasst und erst bei Realisierung des abgesicherten Grundgeschäfts erfolgswirksam erfasst. Der ineffektive Teil des Sicherungsgeschäfts wird sofort erfolgswirksam erfasst.

Derivative Finanzinstrumente, die nicht in eine Sicherungsbeziehung nach IAS 39 einbezogen sind, gelten als zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte beziehungsweise finanzielle Verbindlichkeiten. Für diese werden die Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts sofort ergebniswirksam gebucht.

Die nach IFRS 2 relevanten aktienbasierten Vergütungen werden auf der Grundlage des Aktienkurses zum Bilanzstichtag unter Berücksichtigung eines Abschlags wegen fehlender Dividendenberechtigung bewertet. Die aufwandswirksame Bildung der Rückstellung wird dabei zeitanteilig vorgenommen. Einzelheiten zum Long-Term Incentive Plan (LTI) für den Vorstand, der die Gewährung von Performance Share Units (PSU) vorsieht, sind im Vergütungsbericht, der Bestandteil des Konzernlageberichts ist, enthalten.

Umsatzerlöse aus Fertigungsaufträgen werden – soweit die Anwendungsvoraussetzungen erfüllt sind – gemäß IAS 11 Construction Contracts nach der Percentage of Completion Methode erfasst. Die Ermittlung des Fertigstellungsgrads erfolgt überwiegend auf der Basis der Relation der am Stichtag erreichten Leistung zu der insgesamt geschuldeten Leistung. Daneben wird der Fertigstellungsgrad auch aus dem Verhältnis der Ist-Kosten bis zum Stichtag zu den geplanten Gesamtkosten ermittelt (Cost-to-Cost-Methode). Soweit das Ergebnis aus Fertigungsaufträgen nicht verlässlich geschätzt werden kann, werden Umsatzerlöse nach der Zero Profit Methode in Höhe der angefallenen und wahrscheinlich einbringbaren Auftragskosten erfasst.

Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen werden – soweit die Anwendungsvoraussetzungen erfüllt sind – gemäß IAS 18.20 nach der Percentage of Completion Methode erfasst. Im Dienstleistungsbereich wird der Fertigstellungsgrad vor allem durch die Cost-to-Cost-Methode ermittelt.

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern und der Erbringung von Dienstleistungen, bei denen die Anwendungsvoraussetzungen für die Percentage of Completion Methode nicht erfüllt sind, werden gemäß den Kriterien des IAS 18.14 erfasst (Realisierung der Umsatzerlöse bei Übergang des wirtschaftlichen Eigentums).

Im Rahmen von Betreiberprojekten erbrachte Bauleistungen werden als Umsatzerlöse gemäß IAS 11 nach der Percentage of Completion Methode ausgewiesen.

In der Betriebsphase ist die Erfassung von Umsatzerlösen aus Betreiberleistungen davon abhängig, ob ein finanzieller oder ein immaterieller Vermögenswert für die erbrachten Bauleistungen anzusetzen ist.

Ist ein finanzieller Vermögenswert anzusetzen, das heißt der Betreiber erhält vom Konzessionsgeber eine feste, unabhängig vom Nutzungsumfang zu leistende Vergütung, werden Umsatzerlöse aus der Erbringung von Betreiberleistungen gemäß IAS 18 nach der Percentage of Completion Methode erfasst. Der Fertigstellungsgrad wird anhand der Cost-to-Cost-Methode ermittelt.

Ist ein immaterieller Vermögenswert anzusetzen, das heißt der Betreiber erhält von den Nutzern oder vom Konzessionsgeber ein nutzungsabhängiges Entgelt, werden die Nutzungsentgelte gemäß IAS 18 grundsätzlich mit der Inanspruchnahme der Infrastruktur durch die Nutzer als Umsatzerlöse erfasst.

Erhält der Betreiber sowohl nutzungsunabhängige als auch nutzungsabhängige Entgelte, ist die Ertragserfassung nach Maßgabe des Verhältnisses der zu erhaltenden Entgeltanteile aufzuspalten.

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, wie zum Beispiel aus der Weiterentwicklung von Verfahren sowie innovative technische Sondervorschläge für einzelne Projekte, werden grundsätzlich in voller Höhe projektbezogen aufwandswirksam erfasst.

Beurteilungen und Schätzungen

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist es zu einem gewissen Grad erforderlich, Annahmen zu treffen und Schätzungen vorzunehmen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung in der Bilanz beziehungsweise der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns sowie der Eventualverbindlichkeiten der Berichtsperiode ausgewirkt haben. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Ermittlung der Projektergebnisse, die Einbringbarkeit von Forderungen, die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen, die Beurteilung der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern sowie auf die den jährlich durchzuführenden Impairmenttests der Geschäfts- oder Firmenwerte zugrundeliegenden Planungsrechnungen. Den Annahmen und Schätzungen liegen Prämissen zugrunde, die auf den jeweils aktuell verfügbaren Kenntnissen basieren. Durch von den Annahmen abweichende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen können die sich einstellenden Beträge von den ursprünglich erwarteten Schätzwerten abweichen.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses unterlagen die zugrundegelegten Annahmen und Schätzungen keinen bedeutenden Risiken, so dass aus gegenwärtiger Sicht nicht von einer wesentlichen Anpassung der in der Konzernbilanz ausgewiesenen Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden im folgenden Geschäftsjahr auszugehen ist.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung*

5. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse enthalten mit 6.315,5 (Vorjahr: 5.575,7) Mio. € Umsatzerlöse, die aus der Anwendung der Percentage of Completion Methode resultieren. Der Posten enthält ebenfalls Lieferungen und Leistungen an Arbeitsgemeinschaften sowie übernommene Ergebnisse aus diesen Gemeinschaftsunternehmen.

Die wesentlichen Arbeitsgemeinschaften betreffen folgende Verkehrsinfrastrukturprojekte:

Anteil von Anteiliger Anteilige Leistung
Bilfinger Berger Auftragswert im Berichtsjahr
North South Bypass Tunnel, Brisbane / Australien 50 % 606 236
Gateway Upgrade Project, Brisbane / Australien 50 % 349 134
Golden Ears Bridge, Vancouver / Kanada 67 % 332 123
Transco, Sedrun / Schweiz 28 % 285 37
A1 Hamburg – Bremen 65 % 273 11
E 18 Grimstad – Kristiansand / Norwegen 56 % 224 96
M6 Dunaújvaros-Szekszárd / Ungarn 50 % 219 25
Southern Region Water Pipeline Alliance,
South East Queensland / Australien
50 % 217 132
Port Botany, Sydney / Australien 73 % 188 44

Zur Darstellung der gesamten Leistungserbringung im Konzern, insbesondere unter Einbeziehung der anteiligen Leistungen in Arbeitsgemeinschaften, wird unsere Leistung der einzelnen Geschäftsfelder und Regionen wie folgt zusammengefasst:

2008 2007
Geschäftsfelder
Ingenieurbau 4.161 3.647
Hoch- und Industriebau 2.020 1.965
Dienstleistungen 4.578 3.606
Betreiberprojekte 45 35
Konsolidierung, Sonstiges -62 -31
Gesamt 10.742 9.222
Regionen
Deutschland 3.430 3.040
Europa ohne Deutschland 2.989 2.365
Afrika 633 653
Amerika 684 679
Asien 432 253
2.575 2.232

6.182 9.222

7.313 10.742

* Werte in Mio. €, wenn nicht anders angegeben Australien Ausland Gesamt

6. Sonstige betriebliche Erträge und

Aufwendungen

2008 2007
Sonstige betriebliche Erträge 204,8 75,9
Sonstige betriebliche Aufwendungen -103,8 -45,5
Saldo 101,0 30,4

Sonstige betriebliche Erträge

2008 2007
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen 21,6 9,7
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen
auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
1,4 4,5
Kursgewinne aus Währungsumrechnung 7,0 5,6
Erträge aus operativen Beteiligungen 126,7 23,3
Übrige Erträge 48,1 32,8
Gesamt 204,8 75,9

Der Anstieg der Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen resultiert aus dem Verkauf von selbst genutzten Büroimmobilien.

Die Erträge aus operativen Beteiligungen setzen sich wie folgt zusammen:

2008 2007
Erträge aus Beteiligungen 3,9 3,4
Erträge aus nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen 15,7 10,3
Erträge aus dem Abgang und der Zuschreibung auf Beteiligungen 107,1 9,6
Gesamt 126,7 23,3

Die Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen enthalten insbesondere den Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf der Razel S.A. / Frankreich in Höhe von 90 Mio. €.

Die in den übrigen Erträgen enthaltenen Zinsergebnisse aus Betreiberprojekten stellen sich wie folgt dar. Die Vorjahreszahlen wurden gemäß IFRIC 12 entsprechend angepasst.

2008 2007
Zinserträge aus der Aufzinsung der Forderungen aus Betreiberprojekten 87,6 59,6
abzüglich Saldo aus Zinsaufwendungen (Non-Recourse Finanzierung) und Zinserträgen
aus der Anlage nicht verwendeter Projektfinanzierungsmittel
-84,4 -54,9
3,2 4,7

Des Weiteren umfassen die übrigen Erträge eine Vielzahl von Posten, die im Einzelnen von untergeordneter Bedeutung sind.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

2008 2007
Verluste aus dem Abgang von Sachanlagevermögen 2,7 2,3
Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9,6 8,6
Kursverluste aus der Währungsumrechnung 9,2 4,2
Aufwendungen aus operativen Beteiligungen 2,1 2,6
Übrige Aufwendungen 80,2 27,8
Gesamt 103,8 45,5

Die Aufwendungen aus operativen Beteiligungen setzen sich wie folgt zusammen:

2008 2007
Aufwendungen aus nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen 0,7 0,9
Aufwendungen aus dem Abgang und der Abschreibung von Beteiligungen 1,4 1,7
Gesamt 2,1 2,6

7. Sonstige Angaben

zum EBIT

Materialaufwand

2008 2007
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 1.888,6 1.649,9
Aufwendungen für bezogene Leistungen 3.927,3 3.532,8
Gesamt 5.815,9 5.182,7

Personalaufwand

2008 2007
Löhne und Gehälter 2.238,6 1.911,3
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 414,9 374,4
Gesamt 2.653,5 2.285,7

Abschreibungen

2008 2007
Immaterielle Vermögenswerte 7,4 6,1
Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen 24,2 13,1
Sachanlagevermögen 136,6 106,6
Gesamt 168,2 125,8

Gemäß IFRS 3/IAS 38 werden bei Akquisitionen Vermögenswerte aus Kundenbeziehungen, zum Beispiel Auftragsbestände und Rahmenverträge, aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen hierauf wurden bislang als gesonderter Posten ausgewiesen und sind ab dem Geschäftsjahr 2008 unter Anpassung der Vorjahreszahlen in den Umsatzkosten enthalten.

8. Zinsergebnis

Das Zinsergebnis umfasst folgende Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung:

2008 2007
Zinserträge 33,8 31,4
Laufende Zinsaufwendungen -21,7 -14,8
Zinsaufwendungen aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen -16,3 -13,0
Zinserträge aus Planvermögen 6,7 -9,6 6,5 -6,5
Zinsaufwendungen -31,3 -21,3
Ergebnis aus Wertpapierverkäufen 1,0 1,0
Zinsaufwendungen für Anteile von Minderheitsgesellschaftern -18,0 -12,5
Übriges Finanzergebnis -17,0 -11,5
Gesamt -14,5 -1,4

Die Zinserträge resultieren vor allem aus der Anlage liquider Mittel. Die laufenden Zinsaufwendungen entfallen im Wesentlichen auf Finanzschulden ohne Non-Recourse Kredite.

Die Zinsaufwendungen für Anteile von Minderheitsgesellschaftern betreffen mit 11,6 (Vorjahr: 11,8) Mio. € Ergebnisanteile der Minderheitsgesellschafter, die aufgrund von vertraglichen Regelungen, insbesondere Andienungsrechten gemäß IAS 32, als Fremdkapital ausgewiesen werden. In Höhe von 6,4 (Vorjahr: 0,7) Mio. € handelt es sich um Beträge aus der Aufzinsung von Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben.

9. Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Der Berechnung liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten gesetzlichen Regelungen.

2008 2007
Tatsächliche Steuern 114,9 54,6
Latente Steuern -35,7 33,3
Gesamt 79,2 87,9

Der sich bei Anwendung des Steuersatzes der Bilfinger Berger AG ergebende Steueraufwand lässt sich zum tatsächlichen Steueraufwand wie folgt überleiten:

2008 2007
Ergebnis vor Ertragsteuern 283,6 227,8
Theoretischer Steueraufwand 30,95 (Vorjahr: 38,65) % 87,8 88,0
Steuersatzunterschiede -2,7 -7,8
Steuerauswirkung der nicht abzugsfähigen Aufwendungen und steuerfreien Erträge -17,6 7,7
Verluste, für die keine Steueransprüche angesetzt werden
und Veränderungen der Wertberichtigungen 10,2 1,5
Periodenfremde Steuern 1,5 -1,5
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 79,2 87,9

Aufgrund der am 1. Januar 2008 in Deutschland in Kraft getretenen Unternehmenssteuerreform hat sich der Steuersatz der Bilfinger Berger AG auf 30,95 (Vorjahr: 38,65) Prozent vermindert.

Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf folgende Bilanzpositionen:

Aktive latente
Steuern
Passive latente
Steuern
2008 2007 2008 2007
Langfristige Vermögenswerte 2,9 4,9 89,8 49,8
Kurzfristige Vermögenswerte 40,0 33,2 73,8 95,3
Rückstellungen 54,8 40,9 19,7 18,4
Verbindlichkeiten 104,4 9,0 2,0 1,6
Verlustvorträge 44,3 51,4 0,0 0,0
Saldierungen -58,0 -35,3 -58,0 -35,3
Bilanzausweis 188,4 104,1 127,3 129,8

Im Berichtsjahr sind 52,7 (Vorjahr: -9,8) Mio. € Steuern aus erfolgsneutralen Bewertungsvorgängen mit dem Eigenkapital verrechnet worden.

Im Gesamtbetrag der aktiven latenten Steuern von 188,4 (Vorjahr: 104,1) Mio. € sind aktive Steuerminderungsansprüche in Höhe von 44,3 (Vorjahr: 51,4) Mio. € enthalten, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Die Realisierung der Verlustvorträge ist mit ausreichender Sicherheit gewährleistet. Nicht aktivierte Verlustvorträge für Körperschaftsteuer und vergleichbare Steuern im Ausland belaufen sich auf 158 (Vorjahr: 120) Mio. €. Hiervon sind 142 (Vorjahr: 116) Mio. € zeitlich unbegrenzt nutzbar. Daneben besteht bei der Bilfinger Berger AG ein zeitlich unbegrenzt nutzbarer Verlustvortrag für Gewerbesteuer in Höhe von 330 (Vorjahr: 350) Mio. €.

Latente Steuerschulden für Steuerzahlungen auf mögliche künftige Ausschüttungen von thesaurierten Gewinnen der Tochtergesellschaften wurden nicht gebildet, soweit diese Gewinne langfristig zur Finanzierung der jeweiligen Tochtergesellschaft erforderlich sind.

10. Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Konzerngewinns durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien.

2008 2007
Konzernergebnis 200,4 134,1
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien 35.752.666 37.196.102
Unverwässertes Ergebnis je Aktie
in €
5,61 3,60
Verwässertes Ergebnis je Aktie
in €
5,61 3,60

Erläuterungen zur Bilanz *

11. Immaterielle Vermögenswerte

Anschaffungs
bzw. Herstellungskosten
Lizenzen
,
Software und
ähnliche Rechte
und Werte
Geschäfts
-
oder
Firmenwert
Immaterielle
Vermögens
-
werte aus
Akquisitionen
Geleistete
Anzahlungen
auf Immaterielle
Vermögenswerte
Summe
31. 12. 2006 42,6 659,8 77,2 0,7 780,3
Veränderung im
Konsolidierungskreis
1,0 32,6 20,1 0,0 53,7
Zugänge 7,6 12,9 0,0 0,6 21,1
Abgänge 1,6 0,4 4,6 0,1 6,7
Umbuchungen 0,3 0,0 0,0 -0,6 -0,3
Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Währungsanpassung 0,1 -4,9 -0,1 0,0 -4,9
31. 12. 2007 50,0 700,0 92,6 0,6 843,2
Kumulierte
Abschreibungen Lizenzen
,
Software und
ähnliche Rechte
und Werte
Geschäfts
-
oder
Firmenwert
Immaterielle
Vermögens
-
werte aus
Akquisitionen
Geleistete
Anzahlungen
auf Immaterielle
Vermögenswerte
Summe
31. 12. 2006 26,0 0,0 16,0 0,0 42,0
Veränderung im
Konsolidierungskreis
1,0 0,0 0,0 0,0 1,0
Zugänge 6,1 0,0 13,1 0,0 19,2
Abgänge 1,1 0,0 4,6 0,0 5,7
Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Währungsanpassung 0,0 0,0 -0,2 0,0 -0,2
31. 12. 2007 32,0 0,0 24,3 0,0 56,3
Buchwert 31. 12. 2007 18,0 700,0 68,3 0,6 786,9
Anschaffungs
bzw. Herstellungskosten
Lizenzen
,
Software und
ähnliche Rechte
und Werte
Geschäfts
-
oder
Firmenwert
Immaterielle
Vermögens
-
werte aus
Akquisitionen
Geleistete
Anzahlungen
auf Immaterielle
Vermögenswerte
Summe
31. 12. 2007 50,0 700,0 92,6 0,6 843,2
Veränderung im
Konsolidierungskreis
3,4 388,4 93,5 -0,7 484,6
Zugänge 4,9 17,0 0,1 0,9 22,9
Abgänge 0,4 5,0 4,0 0,0 9,4
Umbuchungen -1,2 0,0 1,6 -0,2 0,2
Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Währungsanpassung -1,0 -17,6 -3,2 0,0 -21,8
31. 12. 2008 55,7 1.082,8 180,6 0,6 1.319,7
Kumulierte
Abschreibungen
Lizenzen
,
Software und
ähnliche Rechte
und Werte
Geschäfts
-
oder
Firmenwert
Immaterielle
Vermögens
-
werte aus
Akquisitionen
Geleistete
Anzahlungen
auf Immaterielle
Vermögenswerte
Summe
31. 12. 2007 32,0 0,0 24,3 0,0 56,3
Veränderung im
Konsolidierungskreis
2,3 0,0 1,1 0,0 3,4
Zugänge 7,4 0,0 24,2 0,0 31,6
Abgänge 0,4 0,0 4,0 0,0 4,4
Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Währungsanpassung -0,9 0,0 -1,6 0,0 -2,5
31. 12. 2008 40,4 0,0 44,0 0,0 84,4
Buchwert 31. 12. 2008 15,3 1.082,8 136,6 0,6 1.235,3

Geschäfts- oder Firmenwerte wurden im Rahmen der Durchführung des jährlichen Impairmenttests entsprechend IFRS 3/IAS 36 den betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (cash generating units) zugeordnet. Im Einzelnen verteilen sie sich auf die Geschäftsfelder wie folgt:

2008 2007
Ingenieurbau 59 74
Hoch- und Industriebau 11 10
Dienstleistungen 1.013 616
Betreiberprojekte 0 0
Gesamt 1.083 700

Die diesen Einheiten zum Stichtag beizulegenden Werte entsprechen deren Nutzungswerten, die sich aus den abdiskontierten künftigen Cashflows ergeben. Die Ermittlung basiert auf aktuellen Planungsrechnungen über einen Dreijahreszeitraum. Für den Zeitraum danach wurden im Sinne einer vorsichtigen Bewertung gleichbleibende Cashflows angesetzt, wodurch künftige Wachstumschancen unberücksichtigt bleiben. Der Diskontierungssatz für die künftigen Cashflows entspricht den Kapitalkostensätzen der Geschäftsfelder, wie sie unserem Kapitalrenditecontrolling zugrunde liegen. Dabei betragen die Diskontierungssätze für die Geschäftsbereiche 'Bauen' 13 Prozent und für das Geschäftsfeld 'Dienstleistungen' 9 Prozent.

Ein Vergleich der den Einheiten beizulegenden Werte mit deren Buchwerten einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten ergab keinen Abwertungsbedarf. Auch eine wesentliche Erhöhung des Diskontierungssatzes oder deutliche negative Abweichungen von den zugrunde gelegten Planungsrechnungen hätten keinen Abschreibungsbedarf auf die Geschäfts- oder Firmenwerte zur Folge.

Die Immateriellen Vermögenswerte aus Akquisitionen betreffen die den erworbenen Kundenbeziehungen, zum Beispiel Auftragsbestände, Rahmenverträge, zugeordneten Kaufpreisanteile und werden entsprechend der Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

12. Sachanlagevermögen

Anschaffungs
bzw. Herstellungskosten Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen
,
Betriebs
-
und Geschäfts
-
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
31. 12. 2006 423,3 595,7 356,4 16,0 1.391,4
Veränderung im
Konsolidierungskreis
-17,6 1,0 2,4 0,0 -14,2
Zugänge 9,6 102,7 71,6 11,9 195,8
Abgänge 5,9 88,6 25,6 0,5 120,6
Umbuchungen -114,8 -8,6 14,6 -18,4 -127,2
Währungsanpassung -1,4 -1,8 -1,0 0,1 -4,1
31. 12. 2007 293,2 600,4 418,4 9,1 1.321,1

Kumulierte

Abschreibungen
Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen
,
Betriebs
-
und Geschäfts
-
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
31. 12. 2006 144,0 405,9 234,2 0,0 784,1
Veränderung im
Konsolidierungskreis
-9,7 0,8 1,5 0,0 -7,4
Zugänge 12,3 53,8 40,5 0,0 106,6
Abgänge 3,9 82,3 22,1 0,0 108,3
Umbuchungen -34,5 -6,1 7,4 0,0 -33,2
Währungsanpassung -0,5 -1,2 -0,2 0,0 -1,9
31. 12. 2007 107,7 370,9 261,3 0,0 739,9
Buchwert 31. 12. 2007 185,5 229,5 157,1 9,1 581,2
davon
Finanzierungsleasing
Buchwert 31. 12. 2007
9,6 54,8 17,6 0,0 82,0
Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen
,
Betriebs
-
und Geschäfts
-
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
293,2 600,4 418,4 9,1 1.321,1
-23,7 -86,0 22,9 -2,0 -88,8
28,1 99,8 82,1 20,5 230,5
11,5 36,0 29,7 0,4 77,6
1,3 2,8 -0,1 -4,1 -0,1
-6,5 -30,9 -18,5 -1,3 -57,2
280,9 550,1 475,1 21,8 1.327,9

Kumulierte Abschreibungen

Grundstücke Technische
Anlagen und
Andere Anlagen
,
Betriebs
-
und Geschäfts
-
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
und Bauten
107,7
Maschinen
370,9
ausstattung
261,3
im Bau
0,0
Summe
739,9
31. 12. 2007
Veränderung im
Konsolidierungskreis
-12,6 -57,4 12,1 0,0 -57,9
Zugänge 15,1 68,5 52,9 0,0 136,5
Abgänge 5,0 32,9 26,0 0,0 63,9
Umbuchungen -0,3 1,3 -1,0 0,0 0,0
Währungsanpassung -1,5 -13,9 -10,6 0,0 -26,0
31. 12. 2008 103,4 336,5 288,7 0,0 728,6
Buchwert 31. 12. 2008 177,5 213,6 186,4 21,8 599,3
davon
Finanzierungsleasing
Buchwert 31. 12. 2008
9,4 42,7 18,0 0,0 70,1

Die Finanzierungsleasinggeschäfte betreffen überwiegend Baumaschinen mit einer Vertragslaufzeit von üblicherweise 4 bis 5 Jahren und Bürogebäude mit einer Vertragslaufzeit von bis zu 30 Jahren.

Die aus dem Finanzierungsleasing resultierende Zahlungsverpflichtung wird in Höhe des Barwerts der künftig fälligen Leasingzahlungen bilanziert. Die Mindestleasingzahlungen, bestehend aus Barwert und Zinsanteil, stellen sich wie folgt dar:

< 1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre Gesamt
2008
Leasingzahlungen 16,1 48,7 5,6 70,4
Zinsanteile 4,0 5,6 0,7 10,3
Buchwert / Barwert 12,1 43,1 4,9 60,1
2007
Leasingzahlungen 21,0 55,5 6,3 82,8
Zinsanteile 4,0 5,5 1,7 11,2
Buchwert / Barwert 17, 0 50,0 4,6 71,6

13. Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen

Die nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen umfassen assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen.

Aufgrund der Anteilsquote an assoziierten Unternehmen sind dem Konzern folgende Werte zuzurechnen:

Assoziierte Unternehmen 2008 2007
Langfristige Vermögenswerte 320,9 273,2
Kurzfristige Vermögenswerte 247,0 291,5
Langfristiges Fremdkapital 243,2 191,8
Kurzfristiges Fremdkapital 292,6 320,0
Umsatzerlöse 379,6 338,6
Periodenergebnis 10,8 9,3

Wesentliche assoziierte Unternehmen im Berichtsjahr sind die Baugesellschaft Julius Berger Nigeria PLC., Abuja / Nigeria sowie die Betreibergesellschaften M6 Duna Autópálya Koncessziós Rt., Budapest / Ungarn und M6 Tolna Autópálya Koncessziós Zrt, Szekszárd / Ungarn.

Aufgrund der Anteilsquote an Gemeinschaftsunternehmen sind dem Konzern folgende Werte zuzurechnen:

Gemeinschaftsunternehmen 2008 2007
Langfristige Vermögenswerte 279,9 177,8
Kurzfristige Vermögenswerte 13,7 18,4
Langfristiges Fremdkapital 261,9 154,3
Kurzfristiges Fremdkapital 33,3 29,5
Erträge 17,6 84,7
Aufwendungen 13,3 84,6

Wesentliches Gemeinschaftsunternehmen im Berichtsjahr ist die Betreibergesellschaft Adger OPS Vegselskap AS, Lillesand / Norwegen.

14. Forderungen aus Betreiberprojekten

Die Forderungen aus Betreiberprojekten betreffen sämtliche erbrachten Leistungen für die Erstellung von Public-Private-Partnership (PPP) Projekten, für die eine feste – unabhängig vom Nutzungsumfang – zu leistende Vergütung vereinbart wurde. Aufgrund der langen Zahlungspläne sind die Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten mit dem Barwert angesetzt. Die jährlichen Aufzinsungsbeträge werden als Zinserträge innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge erfasst. Die Zahlungen der Auftraggeber werden aufgeteilt in einen Tilgungsanteil der Forderungen sowie in den Vergütungsanteil der laufenden Betreiberdienstleistungen.

Des Weiteren sind die im Rahmen der Anleihenfinanzierung erhaltenen, aber noch nicht verwendeten Mittel ausgewiesen.

Den aktivierten Beträgen aus Betreiberprojekten stehen die unten dargestellten Non-Recourse Finanzierungen gegenüber. Diese Beträge sind innerhalb der Finanzschulden ausgewiesen, davon 1.488,5 (Vorjahr: 1.313,9) Mio. € als langfristig und 29,6 (Vorjahr: 48,0) Mio. € als kurzfristig.

Zusammensetzung der Forderungen aus Betreiberprojekten:

2008 2007
Forderungen aus Betreiberprojekten 1.557,9 1.295,0
Forderungen aus noch nicht verwendeten Projektfinanzierungsmitteln 83,9 204,5
1.641,8 1.499,5
Non-Recourse Finanzschulden 1.518,1 1.361,9

Die wesentlichen vollkonsolidierten Betreiberprojekte betreffen:

Investitions
-
volumen
Anteil
Bilfinger
Berger
Projektstatus Konzessions
-
dauer
in Mio. € in %
Verkehrsinfrastruktur
Kicking Horse Pass, Kanada 100 100 in Betrieb 2007 - 2030
M1 Westlink, Nordirland 230 75 in Bau 2009 - 2036
Golden Ears Bridge, Kanada 800 100 in Bau 2009 - 2041
Northeast Stoney Trail, Kanada 293 100 in Bau 2009 - 2039
Northwest Anthony Henday Drive, Kanada 750 100 in Bau 2011 - 2041
Hochbau
Bedford Schools, Großbritannien 41 100 in Betrieb 2006 - 2035
Victoria Prisons, Australien 150 100 in Betrieb 2006 - 2031
Kreishaus Unna, Deutschland 24 90 in Betrieb 2006 - 2031
Coventry Schools, Großbritannien 36 100 in Betrieb 2007 - 2035
Kent Schools, Großbritannien 155 100 in Betrieb 2007 - 2035
Royal Women's Hospital, Australien 198 100 in Betrieb 2008 - 2033
Justizvollzugsanstalt Burg, Deutschland 100 90 in Bau 2009 - 2034
Borders Schools, Großbritannien 137 75 in Bau 2009 - 2038
Clackmannanshire Schools, Großbritannien 136 85 in Bau 2009 - 2039

15. Sonstige finanzielle

Vermögenswerte

2008 2007
Ausleihungen 53,5 19,9
Beteiligungen 18,4 33,8
Derivative Finanzinstrumente 102,1 34,2
Sonstige Vermögenswerte 76,6 24,6
Gesamt 250,6 112,5

Bei den Ausleihungen handelt es sich insbesondere um Equity Bridge Loans an Betreibergesellschaften.

Die Beteiligungen enthalten Anteile an nicht börsennotierten Gesellschaften, die zu Anschaffungskosten bilanziert wurden.

Unter den derivativen Finanzinstrumenten sind positive Marktwerte von Zins- und Inflationsabsicherungen im Betreibergeschäft ausgewiesen.

Die sonstigen Vermögenswerte enthalten insbesondere Beträge, die zur Erfüllung von Pensionsverpflichtungen dienen.

16. Vorräte

Die Vorräte setzen sich aus folgenden Positionen zusammen:

2008 2007
Zum Verkauf bestimmte Grundstücke 11,8 14,7
Unfertige und fertige Erzeugnisse und Waren 8,5 8,8
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 68,2 69,3
Geleistete Anzahlungen 127,9 60,9
Gesamt 216,4 153,7

17. Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte

2008 2007
Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
(einschließlich Forderungen aus Percentage of Completion)
1.446,3 1.550,6
an Arbeitsgemeinschaften 186,9 174,8
gegen Beteiligungsgesellschaften 27,7 22,4
1.660,9 1.747,8
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 144,7 126,5
Gesamt 1.805,6 1.874,3

Die zum Bilanzstichtag nach der Percentage of Completion Methode bewerteten, aber noch nicht schlussabgerechneten Fertigungsaufträge sind wie folgt ausgewiesen:

Angefallene Kosten zuzüglich Ergebnisse nicht abgerechneter Projekte abzüglich gestellter Abschlagsrechnungen Saldo davon künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen 6.881,4 7.214,4 -333,0 310,5 2008 2007 6.784,5 6.966,2 -181,7 373,4

davon Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion 643,5 555,1

Der Betrag der künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen ist innerhalb der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

Der Gesamtbetrag der erhaltenen Anzahlungen betrug im Geschäftsjahr 6.661,0 (Vorjahr: 6.626,5) Mio. €.

Angaben zur Überfälligkeit und zu Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

2008
2007
1.117,3
1.226,7
Weder überfällige noch einzelwertberichtigte Forderungen
Überfällige Forderungen, die nicht einzelwertberichtigt sind
166,1
139,0
67,6
101,5
35,7
28,6
53,9
48,5
323,3
317,6
5,7
6,3
Restbuchwert der einzelwertberichtigten Forderungen
1.446,3
1.550,6

Die Wertberichtigungen für Ausfallrisiken in Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

2008 2007
Anfangsbestand 27,7 30,4
Änderungen Konsolidierungskreis, Kursdifferenzen -1,4 -0,2
Zuführungen (Aufwand für Wertberichtigungen) 9,6 8,6
Verbrauch 6,5 6,6
Auflösungen (Erträge aus Wertaufholung) 1,4 4,5
Endbestand 28,0 27,7

Alle Aufwendungen und Erträge aus der Wertberichtigung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Für die nicht einzelwertberichtigten Forderungen ist derzeit kein Ausfallrisiko erkennbar.

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte betreffen Forderungen und Vermögenswerte außerhalb des Lieferungs- und Leistungsverkehrs sowie positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente in Höhe von 30,5 (Vorjahr: 16,4) Mio. €.

18. Zur Veräußerung

bestimmte
langfristige
Vermögenswerte
Ende 2007 aus dem Sachanlagevermögen in diese Position umgegliedert wurden. Mitte Dezember
2007 hatte Bilfinger Berger einen Vertrag über den Verkauf von selbstgenutzten Büroimmobilien in
Deutschland abgeschlossen, der im Berichtsjahr vollzogen wurde.
19. Übrige
Vermögenswerte
Die übrigen Vermögenswerte enthalten Umsatzsteuerforderungen in Höhe von 29,0 (Vorjahr: 36,9)
Mio. € sowie Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 20,0 (Vorjahr: 22,0) Mio. €.
20. Liquide Mittel und
Wertpapiere
Der Wertpapierbestand enthält ausschließlich zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere (Available
for-Sale Papiere).
Die Liquiden Mittel beinhalten Guthaben bei Kreditinstituten sowie Kassenbestände.
Die Wertpapiere und Liquiden Mittel sind in Höhe von 2,9 (Vorjahr: 43,5) Mio. € – grundsätzlich
jederzeit ablösbar – als Sicherheiten verpfändet.
Der Bestand an Finanzinstrumenten in den Positionen Wertpapiere und Liquide Mittel stellt sich
wie folgt dar:
Variable
Feste
Summe
Verzinsung
Zinsbindung
2008 2007 2008 2007 2008 2007
Available-for-Sale Papiere 0,7 0,0 0,0 52,0 0,7 52,0
Liquide Mittel 719,5 715,1 0,0 28,9 719,5 744,0
Gesamt 720,2 715,1 0,0 80,9 720,2 796,0

Die zur Veräußerung bestimmten langfristigen Vermögenswerte betrafen im Vorjahr Immobilien, die

Der durchschnittliche variable Zinssatz für Wertpapiere und Liquide Mittel betrug 2,53 (Vorjahr: 4,47) Prozent.

Die Geldanlagen des Konzerns unterliegen einer variablen Verzinsung, während die Geldaufnahmen überwiegend zu festen Zinssätzen erfolgen. Bei unveränderter Anlagepolitik würde ein Zinsanstieg zu höherem Zinsertrag führen.

21. Eigenkapital

Das Gezeichnete Kapital von 111,6 Mio. € ist eingeteilt in 37.196.102 auf den Inhaber lautende Stückaktien zum rechnerischen Wert von 3,00 € je Aktie.

Es besteht unverändert zum Vorjahr ein genehmigtes Kapital von 34,0 Mio. € – befristet bis 17. Mai 2011 – zur Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- und / oder Sacheinlagen.

Daneben besteht wie im Vorjahr ein bedingtes Kapital von 11,0 Mio. € zur Gewährung von Aktien bei Ausübung von Wandlungs- oder Optionsrechten aus Schuldverschreibungen.

Im Februar 2008 hatte der Vorstand der Bilfinger Berger AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 23. Mai 2007 beschlossen, Aktien der Gesellschaft in einem Volumen von bis zu 100 Mio. € zurückzuerwerben. Im Zeitraum vom 19. Februar bis 29. April 2008 wurden 1.884.000 Aktien, das entspricht 5,065 Prozent der Stimmrechte, zu einem durchschnittlichen Preis von 53,07 € über die Börse zurückgekauft. Die Aktien befinden sich im Eigenbesitz, ein Einzug ist derzeit nicht beabsichtigt.

Hinsichtlich der Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe von Aktien aus genehmigtem Kapital und aus bedingtem Kapital sowie zu den Möglichkeiten zum Rückkauf eigener Aktien verweisen wir auf die Erläuterungen im Lagebericht.

Es liegen folgende Meldungen nach § 21 WpHG hinsichtlich des Bestehens von Stimmrechtsanteilen an unserer Gesellschaft von mehr als 3 Prozent vor:

• Deutsche Bank AG, Frankfurt, hat mitgeteilt, dass am 24. Oktober 2007 der Stimmrechtsanteil ihrer Tochtergesellschaft DWS Investment GmbH, Frankfurt, 3,003 Prozent betrug und somit die Schwelle von 3 Prozent überschritten wurde.

• AXA Investment Managers, Frankfurt/Deutschland, hat mitgeteilt, dass am 4. Juli 2008 der Stimmrechtsanteil der AXA S.A., Paris/Frankreich, die Schwelle von 3 Prozent überschritten hat und 3,30 Prozent betrug. Am 31. Januar 2009 hat der Stimmrechtsanteil die Grenze von 3 Prozent wieder unterschritten und betrug 2,73 Prozent.

• DJE Investment S.A., Luxemburg/Luxemburg, hat mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil am 6. November 2008 die Schwelle von 5 Prozent überschritten hat und 5,03 Prozent betrug. Außerdem wurde mitgeteilt, dass die Stimmrechtsanteile von Dr. Jens Ehrhardt, Deutschland, und von Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, Pullach/Deutschland, die Schwelle von 5 Prozent überschritten haben und ebenfalls 5,03 Prozent betrugen; die Stimmrechte wurden nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. Satz 2 WPHG zugerechnet.

• INVESCO Limited, Atlanta Georgia/USA, hat mitgeteilt, dass am 25. Januar 2008 ihr Stimmrechtsanteil die Schwelle von 3 Prozent überschritten hat und 3,01 Prozent betrug. Am 15. Dezember 2008 hat die Gesellschaft weiter mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil die Schwelle von 5 Prozent überschritten hat und 5,35 Prozent betrug.

Rücklagen

2008 2007
I.
Kapitalrücklage
522,6 522,6
II. Gewinnrücklagen 736,3 609,6
III. Übriges Comprehensive Income
Rücklage aus Sicherungsgeschäften -127,1 3,5
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste 19,0 21,0
Fremdwährungsumrechnung -116,8
-224,9
-24,7
-0,2
Gesamt 1.034,0 1.132,0

Die Rücklage aus Sicherungsgeschäften enthält die unrealisierten Gewinne und Verluste aus Absicherungen hochwahrscheinlicher zukünftiger Zahlungsströme unter Berücksichtigung latenter Steuern und betrifft im Wesentlichen Zinsderivate für Betreiberprojekte.

vor Steuern
Steuereffekt
Netto
Stand 31. 12. 2006 -28,8 11,0 -17,8
Veränderungen im Geschäftsjahr
aus Bewertungsveränderungen 32,6 -11,5 21,1
aus der erfolgswirksamen Auflösung 0,5 -0,3 0,2
Stand 31. 12. 2007 4,3 -0,8 3,5
vor Steuern
Steuereffekt
Stand 31. 12. 2007 4,3 -0,8 3,5
Veränderungen im Geschäftsjahr
aus Bewertungsveränderungen -199,8 67,9 -131,9
aus der erfolgswirksamen Auflösung 2,6 -1,3 1,3
Stand 31. 12. 2008 -192,9 65,8 -127,1

Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste enthalten die in den Pensionsrückstellungen vollständig erfassten Abweichungen zwischen dem Anfang des Jahres erwarteten und dem tatsächlichen Stand der Pensionsverpflichtungen am Jahresende sowie den Unterschied aus Anfang des Jahres erwarteten und tatsächlichen Erträgen des Planvermögens.

Die kumulierten im Eigenkapital verrechneten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste betragen 32,1 (Vorjahr: 30,0) Mio. € vor latenten Steuern beziehungsweise 19,0 (Vorjahr: 21,4) Mio. € nach Berücksichtigung latenter Steuern.

22. Pensionsrückstellungen

Für Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG und wesentliche Teile des inländischen Baugeschäfts bestehen beitragsorientierte Pensionszusagen mit garantierter Mindestverzinsung der in ein CTA eingezahlten Beiträge. Nach den Vorschriften des IAS 19 werden diese als Defined-Benefit-Pläne bilanziert. Daneben bestehen weitere leistungsorientierte Zusagen inländischer Konzerngesellschaften.

Sofern bei ausländischen Konzerngesellschaften eine betriebliche Altersversorgung besteht, erfolgt diese überwiegend beitragsorientiert. Da die Verpflichtung ausschließlich in der Gewährung von Beiträgen besteht (Defined-Contribution-Pläne), entfällt die Bilanzierung einer Verpflichtung.

Die Pensionsrückstellungen sind nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren zum Bilanzstichtag unter Berücksichtigung künftiger Entwicklungen versicherungsmathematisch bewertet. Den Berechnungen liegen in Deutschland die biometrischen Rechnungsgrundlagen – Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck – und im Wesentlichen folgende Annahmen zugrunde:

2008 2007
Rechnungszinsfuß 6,00 % 5,50%
Erwartete Einkommensentwicklung 2,50 % 2,50%
Erwartete Rentenentwicklung 1,50 % 1,50%

Zum 31. Dezember 2008 wurde die Bilanzierung der Pensionsrückstellungen geändert. Wir nehmen das Wahlrecht in Anspruch, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste entsprechend der 'dritten Option' gemäß IAS 19.93 A als Teil der Pensionsrückstellung zu bilanzieren und im Eigenkapital erfolgsneutral zu verrechnen. Die Pensionsverpflichtungen werden dadurch in Höhe des Barwerts der tatsächlichen Verpflichtung (Defined Benefit Obligation) ausgewiesen. Die bisherige ergebniswirksame Verrechnung von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten nach der Korridormethode entfällt. Die vollständige Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste führt dazu, dass die Vermögenslage in der Bilanz zutreffender dargestellt wird, da stille Reserven beziehungsweise Lasten aufgedeckt sind. Die entsprechenden Vorjahreswerte wurden angepasst.

Sofern die Versorgungsansprüche durch Planvermögen gedeckt sind, wird der Wert des Fondsvermögens bei der Bilanzierung der Verpflichtung in Abzug gebracht. Der Marktwert des Fondsvermögens beträgt zum Bilanzstichtag 167 (Vorjahr: 160) Mio. €. Er beinhaltet im Wesentlichen Liquide Mittel und Wertpapiere sowie mit 5 (Vorjahr: 8) Mio. € Immobilien.

Pensionspläne 2008
2007
fonds
-
finanziert
rück
-
stellungs
-
finanziert
fonds
-
finanziert
rück
-
stellungs
-
finanziert
Anwartschaftsbarwert (DBO) am 1. 1. 135,4 135,4 147,7 163,7
Dienstzeitaufwand 2,1 3,5 2,2 3,1
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0,0 0,1 0,7 0,0
Zinsaufwand 7,3 9,0 6,6 6,4
Rentenzahlungen -8,8 -9,0 -8,6 -5,7
Planabgeltungen 0,0 0,0 -0,5 0,0
Veränderung Konsolidierungskreis / Sonstiges 10,9 84,4 -0,3 -15,7
Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) -1,8 -5,7 -12,6 -16,4
Zukünftig nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0,1 0,0 0,2 0,0
Anwartschaftsbarwert (DBO) am 31. 12. 145,2 217,7 135,4 135,4
Zukünftig nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -0,1 0,0 -0,2 0,0
Rückstellung am 31. 12. (vor Abzug Planvermögen) 145,1 217,7 135,2 135,4
Fair value des Planvermögens am 1. 1. 159,8 161,0
Erwartete Erträge aus Planvermögen 6,7 6,5
Rentenzahlungen -8,8 -8,6
Fondsdotierungen durch Mitarbeiterbeiträge 1,7 1,7
Fondsdotierungen durch Firmenbeiträge 2,3 1,1
Veränderung Konsolidierungskreis / Sonstiges 10,7 -0,2
Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (-) -5,4 -1,7
Fair value des Planvermögens am 31. 12. 167,0 159,8
2008
Pensionspläne
2007
rück
-
rück
-
fonds
-
stellungs
-
fonds
-
stellungs
-
finanziert finanziert finanziert finanziert
Anwartschaftsbarwert am 31.12. 145,2 217,7 135,4 135,4
Planvermögen am 31.12. 167,0 159,8
Finanzierungsstand am 31.12. 21,8 -217,7 24,4 -135,4
Aktivierter Betrag am 31.12. 23,0 24,6
Bilanzierte Rückstellung am 31.12. -1,1 -217,7 0,0 -135,4
Zukünftig nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -0,1 0,0 -0,2 0,0
Pensionspläne 2006 2005 2004
fonds
-
finanziert
rück
-
stellungs
-
finanziert
fonds
-
finanziert
rück
-
stellungs
-
finanziert
fonds
-
finanziert
rück
-
stellungs
-
finanziert
Anwartschaftsbarwert am 31.12. 147,7 163,7 164,3 140,9 154,0 101,6
Planvermögen am 31.12. 161,0 167,0 161,4
Finanzierungsstand am 31.12. 13,3 -163,7 2,7 -140,9 7,4 -101,6
Aktivierter Betrag am 31.12. 13,3 2,7 7,4
Bilanzierte Rückstellung am 31.12. 0,0 -163,6 0,0 -140,9 0,0 -101,6
Zukünftig nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0,0 -0,1 0,0 0,0 0,0 0,0

Die Nettopensionsaufwendungen aus fondsfinanzierten und rückstellungsfinanzierten Pensionsplänen setzen sich wie folgt zusammen:

2008 2007
Laufender Dienstzeitaufwand 5,6 5,3
Zinsaufwand 16,3 13,0
Erwartete Erträge aus Planvermögen -6,7 -6,5
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0,1 0,7
Ertrag aus Planabgeltungen 0,0 -0,5
Nettopensionsaufwendungen 15,3 12,0

Die beitragsorientierten und sonstigen Pensionsaufwendungen betragen 14,0 (Vorjahr: 16,2) Mio. €.

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind der Dienstzeitaufwand im EBIT und der Zinsaufwand aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen im Zinsergebnis ausgewiesen. Erwartete Erträge aus dem Planvermögen sind im Zinsergebnis mit 6,7 (Vorjahr: 6,5) Mio. € ausgewiesen. Dies entspricht einer Rendite des Planvermögens von 4,1 (Vorjahr: 4,1) Prozent. Die im Berichtsjahr tatsächlich erzielten Erträge aus Planvermögen beliefen sich aufgrund der Entwicklung an den Kapitalmärkten lediglich auf 1,3 (Vorjahr: 4,9) Mio. €. Sie lagen damit um 5,4 Mio. € unter den Planerträgen und führten insoweit zu ergebnisneutral verrechneten versicherungsmathematischen Verlusten.

Erwartete Pensionszahlungen für Folgejahre:

Gesamt 21 22 22 23 24 118
für fondsfinanzierte Pläne 9 10 10 11 11 55
für rückstellungsfinanzierte Pläne 12 12 12 12 13 63
Erwartete Pensionszahlungen 2009 2010 2011 2012 2013 2014
-
2018

Zukünftige Pensionszahlungen fondsfinanzierter Pläne belasten nicht den Konzern, da hierfür entsprechendes Planvermögen in Höhe von 167 (Vorjahr: 160) Mio. € zur Verfügung steht.

23. Steuer- und sonstige Rückstellungen

Steuer
-
Sonstige
rück
-
stellungen
Rück
-
stellungen
Gesamt
Stand am 1. 1. 2007 71,5 524,0 595,5
Verbrauch 24,8 277,8 302,6
Auflösung 6,4 27,3 33,7
Zuführung 40,1 300,7 340,8
Kursdifferenz 0,0 -0,3 -0,3
Veränderung Konsolidierungskreis 0,3 4,5 4,8
Stand am 1. 1. 2008 80,7 523,8 604,5
Verbrauch 31,1 255,2 286,3
Auflösung 3,2 22,6 25,8
Zuführung 75,1 313,6 388,7
Kursdifferenz -9,0 -13,4 -22,4
Veränderung Konsolidierungskreis 7,8 -29,9 -22,1
Stand am 31. 12. 2008 120,3 516,3 636,6

Fristigkeiten der Steuer- und sonstigen Rückstellungen

Langfristig
Kurzfristig
Gesamt
2008 2007 2008 2007 2008 2007
Steuerrückstellungen 0,0 0,0 120,3 80,7 120,3 80,7
Sonstige Rückstellungen 68,6 89,0 447,7 434,8 516,3 523,8
Risiken aus Auftragsabwicklung,
Gewährleistungen und Prozessen
41,6 65,6 194,5 202,7 236,1 268,3
Personalbezogene Verpflichtungen 13,0 10,3 86,1 76,9 99,1 87,2
Sonstige ungewisse Verbindlichkeiten 14,0 13,1 167,1 155,2 181,1 168,2
Gesamt 68,6 89,0 568,0 515,5 636,6 604,5

Der Zahlungsabfluss der Steuer- und sonstigen Rückstellungen wird zu 89,2 (Vorjahr 85,6) Prozent im Folgejahr, zu 5,9 (Vorjahr 9,5) Prozent in den Jahren 2010 bis 2013 und zu 4,9 (Vorjahr 4,9) Prozent danach erwartet.

Langfristig Kurzfristig Gesamt
2008 2007 2008 2007 2008 2007
Anleihen aus Projektfinanzierung
(Non-Recourse)
563,0 492,9 1,3 4,0 564,3 496,9
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(Non-Recourse)
925,5 821,0 28,3 44,0 953,8 865,0
Finanzschulden Non-Recourse 1.488,5 1.313,9 29,6 48,0 1.518,1 1.361,9
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(Recourse)
258,1 15,4 9,6 23,6 267,7 39,0
Finanzierungsleasing 48,0 54,6 12,1 17,0 60,1 71,6
Finanzschulden Recourse 306,1 70,0 21,7 40,6 327,8 110,6

24. Finanzschulden

Die projektbezogenen Non-Recourse Finanzierungen sind alleine auf das finanzierte Projekt abgestellt, ohne dass eine Haftung für Bilfinger Berger besteht.

In den Recourse Finanzschulden ist ein im Berichtsjahr platziertes Schuldscheindarlehen in Höhe von 250 Mio. € enthalten. Das Darlehen besteht aus den folgenden vier endfälligen Tranchen:

Zinssätze Verzinsung Fälligkeit Darlehensbetrag
6,044 % fix 01. 07. 2011 9,5
6,169 % fix 01. 07. 2013 18,5
3-Monats-EURIBOR + 80 Basispunkte variabel 01. 07. 2011 74,5
3-Monats-EURIBOR + 105 Basispunkte variabel 01. 07. 2013 147,5
250,0

Entsprechend der Zinsbindungsdauer gliedern sich die Finanzschulden wie folgt:

Variable
Verzinsung
Feste Zinsbindung Summe
< 1 Jahr 1-5 Jahre
> 5 Jahre
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
15,4 4,8 21,7 4,0 7,5 0,0 1.473,5 1.353,1 1.518,1 1.361,9
86,4 24,7 4,4 12,9 176,9 1,4 0,0 0,0 267,7 39,0
0,0 0,0 12,1 17,0 42,7 50,0 5,3 4,6 60,1 71,6
86,4 24,7 16,5 29,9 219,6 51,4 5,3 4,6 327,8 110,6

Für Finanzschulden mit fester Zinsbindung beträgt der durchschnittliche Zinssatz am Bilanzstichtag bei Non-Recourse Krediten 5,74 (Vorjahr: 5,39) Prozent, bei übrigen Darlehen 5,95 (Vorjahr: 6,49) Prozent und beim Finanzierungsleasing 6,95 (Vorjahr: 6,62) Prozent. Dabei werden variabel verzinsliche Finanzierungen, soweit Zinsswaps abgeschlossen sind, als festverzinsliche Finanzschulden ausgewiesen.

25. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

2008 2007
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen 1.038,7 980,4
aus Percentage of Completion 555,1 643,5
gegen Arbeitsgemeinschaften 192,9 201,5
gegen Beteiligungsgesellschaften 45,0 13,5
1.831,7 1.838,9
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 357,1 309,3
Summe kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 2.188,8 2.148,2
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 392,7 79,0

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente in Höhe von 41,0 (Vorjahr: 4,6) Mio. €.

In den langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten sind negative Marktwerte aus Derivaten, insbesondere Zinsabsicherungen für Betreiberprojekte, in Höhe von 292,6 (Vorjahr: 30,6) Mio. € enthalten. Darüber hinaus sind Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben sowie Verbindlichkeiten aus Andienungsrechten von Minderheitsgesellschaftern in Höhe von 92,4 (Vorjahr: 37,6) Mio. € ausgewiesen.

26. Übrige Verbindlichkeiten

Die übrigen Verbindlichkeiten betreffen insbesondere Umsatzsteuer in Höhe von 110,6 (Vorjahr: 132,2) Mio. €, Personalverpflichtungen in Höhe von 75,5 (Vorjahr: 52,0) Mio. € sowie Sozialabgaben in Höhe von 27,5 (Vorjahr: 33,2) Mio. €.

27. Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, gegliedert nach den Bewertungskategorien gemäß IAS 39:

IAS 39
Kategorie
2008 2007
Buchwert beizu
-
legender
Zeitwert
Buchwert beizu
-
legender
Zeitwert
LaR 1.641,8 1.860,0 1.499,5 1.515,2
AfS 18,4 18,4 33,9 33,9
LaR 1.660,9 1.660,9 1.747,8 1.747,8
LaR 244,4 244,4 154,6 154,6
AfS 0,7 0,7 52,0 52,0
LaR 719,5 719,5 744,0 744,0
(Hedge 102,4 102,4 34,2 34,2
FAHfT 30,2 30,2 16,4 16,4
-
)
Passiva
Finanzschulden Non-Recourse FLAC 1.518,1 1.577,5 1.361,9 1.359,5
Finanzschulden Recourse ohne Finanzierungsleasing FLAC 267,7 272,6 39,0 38,6
Finanzierungsleasing Recourse (IAS 17
)
60,1 61,1 71,6 74,0
Verbindlichkeiten FLAC 1.831,7 1.831,7 1.838,9 1.838,9
Sonstige finanzielle, nicht derivative Verbindlichkeiten FLAC 416,2 415,6 353,1 353,1
Derivate
in Sicherungsbeziehungen (Hedge
)
292,1 292,1 30,6 30,6
nicht in Sicherungsbeziehungen FLHfT 41,5 41,5 4,6 4,6

Aggregierter Ausweis nach Bewertungskategorien

Ausgereichte Kredite und Forderungen LaR 4.266,6 4.484,8 4.128,0 4.143,7
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte AfS 19,1 19,1 85,9 85,9
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte FAHfT 30,2 30,2 16,4 16,4
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten FLHfT 41,5 41,5 4,6 4,6
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
FLAC 4.033,7 4.097,4 3.592,9 3.590,1

Bei den Liquiden Mitteln, den kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie den kurzfristigen sonstigen finanziellen, nicht derivativen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten entsprechen die Buchwerte wegen der kurzen Restlaufzeit näherungsweise den beizulegenden Zeitwerten.

Die beizulegenden Zeitwerte der langfristigen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, die den Bewertungskategorien Ausgereichte Kredite und Forderungen und Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten angehören, entsprechen den unter Verwendung aktueller marktbasierter Zinsparameter ermittelten Barwerten.

Die für die Beteiligungen ermittelten beizulegenden Zeitwerte entsprechen den Buchwerten.

IAS 39-Kategorie
Bewertungskategorie 2008 2007
Ausgereichte Kredite und Forderungen LaR 4,9 -2,5
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte AfS 1,1 -0,5
Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente FAHfT & FLHfT -40,5 7,3
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
FLAC 7,8 0,7

Nettoergebnisse aus Finanzinstrumenten, gegliedert nach IAS 39-Bewertungskategorien:

Zinsen und Dividenden sind nicht Bestandteile des ausgewiesenen Nettoergebnisses.

Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie Ausgereichte Kredite und Forderungen beinhaltet Wertminderungen, Wertaufholungen sowie Ergebnisse aus Währungsumrechnung.

Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte beinhaltet realisierte Abgangsergebnisse und Wertminderungen.

Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente beinhaltet Ergebnisse aus der Bewertung zu Marktwerten sowie realisierte Abgangsergebnisse.

Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten beinhaltet insbesondere Ergebnisse aus Währungsumrechnung.

Hinsichtlich der Wertminderungsverluste wird auf die Entwicklung des Wertberichtigungskontos für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verwiesen.

28. Risiken aus Finanzinstrumenten, Finanzrisikomanagement und Sicherungsgeschäfte

Finanzrisiken (Ausfallrisiko, Liquiditätsrisiko und Marktpreisrisiken) überwachen wir mit bewährten Kontroll- und Steuerungsinstrumenten. Das Berichtswesen des Konzerns gewährleistet eine wöchentliche Erfassung, Analyse, Bewertung und Steuerung finanzieller Risiken durch den Zentralbereich Finanzen. In diese Betrachtungen sind alle relevanten Beteiligungsgesellschaften einbezogen. Außerordentliche Risikokonzentrationen bestehen nicht.

Das Ausfallrisiko stellt das Risiko dar, dass ein Vertragspartner eines Finanzinstruments seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Bei der Anlage liquider Mittel und beim Einsatz derivativer Finanzinstrumente bestehen Kontrahenten- beziehungsweise Emittentenrisiken. Diese begrenzen wir, indem wir ausschließlich Finanzpartner mit einem Investment Grade Rating wählen, außerdem begrenzen wir Laufzeiten und Beträge. Um Kontrahentenrisiken einzugrenzen, unternehmen wir Finanztransaktionen auf Basis eines internen Limitsystems ausschließlich mit Banken, die über ein Rating von mindestens A- verfügen.

Das Ausfallrisiko aus Forderungen im operativen Geschäft wird laufend von den Konzerngesellschaften überwacht und gesteuert. Dabei werden auch Sicherheiten wie zum Beispiel Bürgschaften hereingenommen.

Bei Forderungen und sonstigen finanziellen, nicht derivativen Vermögenswerten wird möglichen Ausfallrisiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Das maximale Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögenswerten (zum Beispiel liquide Mittel, Wertpapiere, Ausleihungen, Forderungen, Derivate) entspricht ihrem in der Bilanz angesetzten Buchwert.

Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass ein Unternehmen Schwierigkeiten bei der Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen hat, die sich aus seinen finanziellen Verbindlichkeiten ergeben.

Liquiditätsrisiken werden basierend auf einer rollierenden 12-Monats-Cashflow-Planung im Konzern zentral überwacht und gesteuert. Wir überprüfen regelmäßig die Auswirkungen möglicher Änderungen unseres finanziellen Risikoprofils, um nach unserer Zielsetzung ein finanzielles Standing vergleichbar einem Rating im unteren Bereich des Investment Grade sicherzustellen. Durch einen hohen Bestand an liquiden Mitteln sowie freie Kredit- und Avallinien sind Liquiditätsengpässe auszuschließen. Wir verfügen bei unseren Kernbanken über eine langfristige syndizierte Barkreditlinie als Backstop-Fazilität in Höhe von 300 Mio. €. Das in 2008 begebene Schuldscheindarlehen in Höhe von 250 Mio. € mit einer Laufzeit von 3 bis 5 Jahren dient der langfristigen Finanzierung von Akquisitionen. Maßgebliche Teile unseres Avalkreditbedarfs sind durch langfristige syndizierte Kreditvereinbarungen im Volumen von 1.600 Mio. € abgesichert. Die infolge der Ausweitung unseres Betreibergeschäfts zunehmende langfristige Verschuldung erfolgt ausschließlich auf Non-Recourse Basis. Ein Zugriff der Fremdkapitalgeber auf Vermögenswerte von Bilfinger Berger außerhalb der jeweiligen Projektgesellschaften ist ausgeschlossen.

Folgende Übersicht zeigt die zukünftigen vertraglichen, undiskontierten Auszahlungen aus finanziellen Verbindlichkeiten per 31. Dezember 2008 beziehungsweise 31. Dezember 2007 (Rückzahlungen, Tilgungen, Zinsen, Derivate mit negativem Marktwert). Bei Währungsderivaten wird der Marktwert ausgewiesen, bei Zinsderivaten werden die Nettozahlungen angegeben, wobei die Zahlungsströme der variablen Seite über die jeweiligen Terminzinssätze errechnet werden.

Buchwert Summe 2009 2010 2011 2012
-
> 2015
2008 2015
Finanzschulden Non-Recourse 1.518,1 3.237,8 164,7 103,4 106,9 430,9 2.431,9
Finanzschulden Recourse
ohne Finanzierungsleasing
267,7 317,7 30,2 12,7 94,7 180,1 0,0
Finanzierungsleasing Recourse 60,1 80,1 26,2 20,4 15,2 14,9 3,4
Verbindlichkeiten 1.831,7 1.831,7 1.804,3 24,4 0,9 2,0 0,1
sonstige finanzielle,
nicht derivative Verbindlichkeiten
416,2 424,4 318,7 85,5 8,5 4,4 7,3
Derivate 333,6 414,1 67,8 47,2 32,9 106,8 159,4
Buchwert Summe 2008 2009 2010 2011
-
2014
> 2014
2007
Finanzschulden Non-Recourse 1.361,9 2.356,8 96,0 69,9 80,8 286,7 1.823,4
Finanzschulden Recourse
ohne Finanzierungsleasing
39,0 39,8 37,4 0,4 0,3 0,6 1,1
Finanzierungsleasing Recourse 71,6 86,7 31,9 14,7 17,7 12,9 9,5
Verbindlichkeiten 1.838,9 1.839,0 1.835,9 0,6 0,9 1,4 0,2
sonstige finanzielle,
nicht derivative Verbindlichkeiten
353,1 353,3 306,4 11,2 5,3 27,7 2,7
Derivate 35,2 59,0 5,0 8,3 3,1 8,7 33,9

Der Bilfinger Berger Konzern unterliegt als international tätiges Unternehmen Marktpreisrisiken, die vor allem die Wechselkurse, Zinssätze, Rohstoffpreise und Marktwerte der Geldanlagen betreffen. Mit unserer zentralen Steuerung nehmen wir ein weitgehendes Netting unserer Cashflows und Finanzposition vor. Um verbleibende Restrisiken einzuschränken und Schwankungen in Ergebnissen, Bewertungen oder Cashflows zu begrenzen, setzen wir derivative Finanzinstrumente ein. Wir unternehmen keine Finanztransaktionen, die über das bestehende Grundgeschäftsrisiko hinausgehen.

Währungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass sich beizulegende Zeitwerte oder zukünftige Zahlungen von Finanzinstrumenten aufgrund von Wechselkursänderungen verändern. Um Risiken aus Fremdwährungs-Cashflows und Bilanzwerten in fremder Währung abzusichern, schließen wir Devisentermingeschäfte oder -optionen ab. Projektgeschäfte sichern wir grundsätzlich unmittelbar nach Auftragsvergabe, in Einzelfällen auch in der Angebotsphase, für die gesamte Projektdauer ab. Die Risikosteuerung erfolgt anhand konkreter Risikolimits für Währungspositionen und Marked-to-Market Ergebnisse. Dem Währungsrisiko unterliegen alle künftigen Zahlungsströme, die nicht in der funktionalen Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft abgewickelt werden.

Zinsänderungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass die beizulegenden Zeitwerte oder künftigen Zahlungen von Finanzinstrumenten aufgrund der Änderungen von Marktzinssätzen schwanken. Risiken durch Zinsänderungen begegnen wir, indem wir die Zusammensetzung der fest und variabel verzinsten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten kontinuierlich überprüfen und anpassen. Um hier flexibel und kostensparend agieren zu können, setzen wir überwiegend derivative Finanzinstrumente ein. Risiken aus der Nettozinsposition analysieren und bewerten wir aktuell und regelmäßig nach der Value-at-Risk Methode. Eine Ausnahme bilden Zinsderivate, die im Betreibergeschäft bei der langfristigen Finanzierung von Projektgesellschaften verwendet werden. Der Non-Recourse Charakter dieser Projektfinanzierungen erfordert langfristig planbare Zins-Cashflows und setzt damit eine langfristige, statische Absicherung von Zinsänderungsrisiken voraus. In diesem Zusammenhang auftretende Marktwertveränderungen müssen von uns bilanziell berücksichtigt werden, haben jedoch aufgrund der in sich geschlossenen Projektstruktur keinen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Gruppe. Inflationsrisiken werden unter das Zinsänderungsrisiko subsumiert. Inflationsrisiko bezeichnet das Risiko, dass die beizulegenden Zeitwerte oder künftige Zahlungen von Finanzinstrumenten aufgrund der Änderungen von Inflationsraten beziehungsweise Preisindizes schwanken.

Rohstoffpreisrisiken bezeichnen das Risiko von Marktpreisänderungen aus dem Bezug von Rohstoffen. Um Risiken aus Rohstoffpreisschwankungen zu begrenzen, werden auch derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Der Umfang ist derzeit unbedeutend, so dass auf einen Ausweis des Value-at-Risk zu diesen Derivaten verzichtet wird.

Zur Quantifizierung der Marktpreisrisiken verwendet Bilfinger Berger die Value-at-Risk-Methode. Dabei gibt der Value-at-Risk den potenziellen Verlust einer betrachteten Risikoposition an, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent auf Sicht der nächsten 5 Tage nicht überschritten wird. Die Berechnung erfolgt auf der Grundlage des Varianz-Kovarianz-Ansatzes. Der Value-at-Risk bestimmt den maximal möglichen Verlust auf Basis der vorgegebenen Parameter, trifft aber keine Aussagen über die Verlustverteilung und erwartete Verlusthöhe, falls tatsächlich eine Überschreitung eintreten sollte.

Bei der Berechnung des Value-at-Risk für Währungsrisiken wurden potenzielle Bewertungsänderungen der monetären Finanzinstrumente (Liquide Mittel, Forderungen, verzinsliche Schulden, Verbindlichkeiten), die nicht auf die funktionale Währung lauten, berücksichtigt. In den das Zinsänderungsrisiko betreffenden Value-at-Risk gehen potenzielle Bewertungsänderungen der Finanzinstrumente ein, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.

Value-at-Risk 2008 2007
Währungsrisiko 5,9 1,7
Zinsänderungsrisiko 20,9 11,7

Aufgrund dieser konsequent angewandten Risikopolitik ergaben sich infolge der Finanzkrise keine negativen Auswirkungen auf Ergebnis und Finanzlage des Konzerns. Bilfinger Berger hat keinen kurzfristigen Refinanzierungsbedarf. Für die weitere Unternehmensentwicklung steht ausreichender Finanzierungsspielraum zur Verfügung.

Angaben zu Sicherungsgeschäften

IAS 39 enthält spezielle Vorschriften für die Rechnungslegung zur Vermeidung einer der wirtschaftlichen Situation nicht entsprechenden Darstellung von Sicherungsbeziehungen durch eine Synchronisierung beziehungsweise Kompensierung der Wertänderungen von abgesicherten Grundgeschäften und Sicherungsgeschäften (Hedge Accounting). Die Anwendung der Hedge Accounting-Regelungen erfordert das Vorhandensein zulässiger Grund- und Sicherungsgeschäfte und einer zulässigen Sicherungsbeziehung, einer Dokumentation der Sicherungsbeziehungen sowie den Nachweis eines effektiven Sicherungszusammenhangs. Eine effektive Sicherungsbeziehung ist gegeben, wenn sich die Wertänderungen des abgesicherten Grundgeschäfts und des Sicherungsgeschäfts weitgehend ausgleichen.

Cash-Flow-Hedges dienen der Absicherung zukünftiger Zahlungsströme gegen Währungs- und Zinsänderungsrisiken.

Cash-Flow-Hedges zur Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken und Inflationsrisiken setzt Bilfinger Berger im Wesentlichen bei der Finanzierung von privatwirtschaftlichen Betreiberprojekten ein. Dabei werden variable Zinszahlungen mithilfe von Zinsswaps in feste Zinszahlungen beziehungsweise variable inflationsindizierte Einzahlungen mithilfe von Inflationswaps in Einzahlungen mit festgelegter Preissteigerungsrate umgewandelt. Darüber hinaus werden Cash-Flow-Hedges zur Absicherung gegen Währungsrisiken bei bilanzunwirksamen festen Verpflichtungen eingesetzt.

Während des Jahres 2008 wurden unrealisierte Ergebnisse aus der Bewertung von Derivaten in Höhe von -131,9 (Vorjahr: 21,1) Mio. € erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. In diesem Zeitraum wurden aus dem Eigenkapital Ergebnisse in Höhe von -1,3 (Vorjahr: -0,2) Mio. € in das Zinsergebnis aus Betreiberprojekten umgebucht. Des Weiteren sind im Konzernergebnis des Jahres 2008 Ergebnisse in Höhe von 1,1 Mio. € aus der Bewertung von Derivaten enthalten, die gemäß IAS 39 hedge-ineffektiv waren.

Die folgende Übersicht zeigt, wann die abgesicherten Zinszahlungsströme (variabel verzinsliche Non-Recourse Finanzschulden aus Betreiberprojekten und variabel verzinsliche Teile des Recourse Schuldscheindarlehens) sowie die abgesicherten inflationsindizierten Einzahlungen aus Betreiberprojekten eintreten und sich auf die Gewinn- und Verlustrechnung auswirken:

Erwartete Zinsauszahlungen 2009 2010 2011 2012
-
2015
> 2015
2008 80,3 87,5 93,1 97,4 1.510,1
2008 2009 2010 2011
-
2014
> 2014
2007 66,2 75,5 77,6 79,3 1.401,9
Erwartete inflationsindizierte Einzahlungen 2009 2010 2011 2012
-
2015
> 2015
2008 0,8 9,5 20,9 83,1 775,1
2008 2009 2010 2011
-
2014
> 2014
2007 0,0 1,0 11,7 108,7 1.120,2

Die Auszahlungen aus gegen Währungsrisiken abgesicherten festen Verpflichtungen belaufen sich auf 6,1 Mio. € im Jahr 2009.

Folgende Tabelle zeigt die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen Arten derivativer Finanzinstrumente, die Bilfinger Berger zur Absicherung von Marktpreisrisiken einsetzt. Dabei wird unterschieden, ob diese in eine wirksame Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind oder nicht.

2008 2007
102,1 34,2
0,3 0,0
102,4 34,2
0,3 0,9
29,9 15,5
30,2 16,4
132,6 50,6
290,2 30,6
1,9 0,0
292,1 30,6
2,9 1,2
35,9 3,4
2,7 0,0
41,5 4,6
333,6 35,2

29. Zusätzliche Angaben zum Kapitalmanagement

Zielsetzung des Kapitalmanagements von Bilfinger Berger ist es, ein starkes Finanzprofil zu gewährleisten. Insbesondere sollen für die Aktionäre angemessene Dividendenzahlungen sowie für die Fremdkapitalgeber der Kapitaldienst sichergestellt werden. Dabei basiert das langfristig orientierte Kapitalmanagement von Bilfinger Berger auf Überlegungen zur Optimierung der Gesamtkapitalkosten unter Wahrung der finanziellen Flexibilität. Bei dieser Betrachtung werden Eigenkapital und zu verzinsendes Fremdkapital (ohne Non-Recourse Finanzschulden) berücksichtigt. Die optimale Kapitalstruktur reflektiert ein finanzielles Standing vergleichbar einem Rating am unteren Ende des Investment Grade-Bereichs.

Ausgehend von der mittelfristigen Unternehmensplanung und unter Verwendung verschiedener Akquisitions- und Entwicklungsszenarien wird der hieraus abgeleitete finanzielle Handlungsspielraum regelmäßig mit Blick auf notwendige Maßnahmen analysiert.

Neben dynamischem Verschuldungsgrad und Cashflow Protection ist das Gearing eine wesentliche Steuerungsgröße. Es wird berechnet als Quotient aus Nettoverschuldung (ohne Non-Recourse Finanzschulden) und Eigenkapital (einschließlich Anteile anderer Gesellschafter).

2008 2007
Eigenkapital 1.141,0 1.331,9
Nettoverschuldung -173,6 -550,0
Finanzschulden (ohne Non-Recourse) 327,8 110,6
Pensionsrückstellungen 218,8 135,4
Liquide Mittel und Wertpapiere -720,2 -796,0
Gearing (angepasster Verschuldungsgrad) -0,2 -0,4

Dieses stellt sich zum 31. Dezember 2008 und 31. Dezember 2007 wie folgt dar:

Externe Mindestkapitalanforderungen bestehen nicht.

30. Gesicherte Verbindlichkeiten

Der Gesamtbetrag der gesicherten Verbindlichkeiten beläuft sich am 31. Dezember 2008 auf 1,2 (Vorjahr: 2,3) Mio. €. Es handelt sich um Finanzschulden, die durch Grundschulden gesichert sind.

31. Haftungsverhältnisse
und sonstige
2008 2007
finanzielle Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 107,7 161,6

Die Haftungsverhältnisse waren überwiegend für Vertragserfüllungen, Gewährleistungen und Vorauszahlungen gegeben. Wir bürgten am Bilanzstichtag im Wesentlichen für assoziierte Unternehmen und Arbeitsgemeinschaften. Des Weiteren haften wir als Beteiligte an Gesellschaften bürgerlichen Rechts sowie im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften gesamtschuldnerisch.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen aus Operating Leasingverhältnissen und langfristigen Miet- und Pachtverhältnissen.

Operating
Leasingverhältnisse
Mindestleasing
-
zahlung
Weitere finanzielle
Verpflichtungen
(Miete
)
2008 2007 2008 2007
< 1 Jahr 28,2 28,4 48,2 32,6
1-5 Jahre 44,7 49,7 103,4 51,2
> 5 Jahre 9,8 10,9 32,4 8,9

Die erfolgswirksam erfassten Aufwendungen aus Operating Leasingverhältnissen und langfristigen Miet- und Pachtverhältnissen betrugen im Jahr 2008 63,0 (Vorjahr 66,4) Mio. €.

32. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Verpflichtungen

21,6 33,8 Zinszahlungen Erhaltene Zinsen 14,7 30,2 2008 2007

89,6 3,0

32,5 0,5

Im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sind im Berichtsjahr folgende Positionen enthalten:

33. Ereignisse nach

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.

Ertragsteuerzahlungen Erstattete Steuern

dem Bilanzstichtag

Sonstige Angaben

34. Aufsichtsrat und Vorstand

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind im Kapitel Organe der Gesellschaft aufgeführt.

Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands besteht aus mehreren Vergütungsbestandteilen. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Komponenten:

  • . Fixgehälter in Höhe von 2.782 (Vorjahr: 2.354) T€
  • . Tantiemen in Höhe von 3.235 (Vorjahr: 2.896) T€
  • . Vergütungen mit langfristiger Anreizwirkung im rechnerischen Wert zum Zeitpunkt der Gewährung von 894 (Vorjahr: 1.352) T€
  • . Sachbezüge in Höhe von 233 (Vorjahr: 200) T€
  • . Pensionszusagen; für das Berichtsjahr wurden Zahlungen in Höhe von 1.534 (Vorjahr: 1.389) T€ an externe Versorgungsträger geleistet, denen Rückflüsse an die Gesellschaft von 188 (Vorjahr: 230) T€ gegenüberstehen.

Nähere Einzelheiten einschließlich der individualisierten Bezüge enthält der Vergütungsbericht, der Bestandteil des Konzernlageberichts ist.

Die Gesamtbezüge ehemaliger Mitglieder des Vorstands oder deren Hinterbliebenen beliefen sich auf 2.481 (Vorjahr: 2.438) T€. Der nach IAS 19 ermittelte Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen für diesen Personenkreis beträgt 27.036 (Vorjahr: 29.034) T€.

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betragen 1.651 (Vorjahr: 1.317) T€ einschließlich des Ersatzes von Aufwendungen von 43 (Vorjahr: 22) T€. Sie sind im Vergütungsbericht individualisiert aufgeführt.

35. Beziehung zu nahestehenden Personen

Als nahestehende Personen oder Unternehmen im Sinne des IAS 24 gelten Personen beziehungsweise Unternehmen, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können beziehungsweise die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können.

Die wesentlichen Beziehungen zwischen vollkonsolidierten Gesellschaften des Konzerns und nahestehenden Personen beziehungsweise Unternehmen betreffen im Wesentlichen assoziierte und Gemeinschaftsunternehmen. Sie sind in der Tabelle dargestellt. Die Geschäftsbeziehungen zu den nahestehenden Personen erfolgen zu Bedingungen wie unter fremden Dritten.

in Mio. € 2008 2007
Erlöse 364 315
Bezogene Leistungen 29 49
Forderungen 62 29
Verbindlichkeiten 40 9
Gewährte Bürgschaften 80 110

36. Wirtschaftsprüferhonorare

Die nachfolgend angeführten Beträge betreffen sämtliche Leistungen, die durch Gesellschaften der Bilfinger Berger Gruppe an unseren Abschlussprüfer Ernst & Young (E&Y) (Vorjahr: Pricewaterhouse-Coopers (PwC) und Ernst & Young (E&Y)) vergeben wurden. Soweit diese Leistungen das Inland betreffen, sind diese Beträge als 'Davon'-Angabe dargestellt.

in T € E&Y E&Y PwC
2008 2007 2007
Abschlussprüfungen 4.948 2.006 2.584
davon inländischer Verbund 2.460 1.166 1.174
Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 1.185 768 978
davon inländischer Verbund 898 476 127
Steuerberatungsleistungen 348 101 962
davon inländischer Verbund 112 63 32
Sonstige Leistungen 358 188 614
davon inländischer Verbund 304 145 447
Gesamt 6.839 3.063 5.138

37. Durchschnittliche

Anzahl der Mitarbeiter

Angestellte 2008 2007
Inland 9.773 8.030
Ausland 10.759 8.342

Gewerbliche Arbeitnehmer

Inland 11.684 11.375
Ausland 28.022 22.390
Mitarbeiter gesamt 60.238 50.137

In den Konzernabschluss wurde die Bilfinger Berger AG als börsennotiertes Unternehmen einbezogen. Die nach § 161 AktG vorgeschriebene jährliche Entsprechenserklärung wurde am 3. Dezember 2008 von Vorstand und Aufsichtsrat abgegeben und auf unserer Internet-Homepage ab diesem Zeitpunkt den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht. 38. Entsprechenserklärung

39. Gewinnverwendungsvorschlag

Es wird vorgeschlagen, den im Jahresabschluss der Bilfinger Berger AG des Geschäftsjahres 2008 ausgewiesenen Bilanzgewinn von 74,4 Mio. € wie folgt zu verwenden:

in Mio. €

Ausschüttung einer Dividende von 2,00 € je dividendenberechtigter Stückaktie 70,6
Vortrag des Restbetrags auf neue Rechnung 3,8
Bilanzgewinn 74,4

Dieser Gewinnverwendungsvorschlag basiert auf dem am 20. Februar 2009 dividendenberechtigten Grundkapital in Höhe von 105,9 Mio. € (eingeteilt in 35.312.102 Stückaktien). Aufgrund einer Veränderung im Bestand eigener Aktien kann sich die Anzahl dividendenberechtigter Aktien bis zum Zeitpunkt der Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns verändern. In diesem Fall werden Vorstand und Aufsichtsrat in der Hauptversammlung bei unveränderter Ausschüttung von 2,00 € je Aktie einen entsprechend angepassten Beschlussvorschlag zur Gewinnverwendung unterbreiten.

Kapitalrenditecontrolling 174175

in Mio. € Ingenieurbau
2008 2007 2008 2007
Goodwill 70,5 75,3 10,4 10,4
Sachanlagen 275,6 237,1 25,6 34,1
Übrige langfristige Vermögenswerte 15,5 15,0 44,1 29,1
Kurzfristige Vermögenswerte 950,5 819,5 263,5 338,4
Segmentvermögen 1.312,1 1.146,9 343,6 412,0
Segmentschulden 1.231,4 1.124,2 510,7 538,2
Verzinsliche Verbindlichkeiten 0,0 0,0 47,7 36,9
Abzugskapital 1.231,4 1.124,2 558,4 575,1
Saldo 80,7 22,7 -214,8 -163,1
Finanzvermögen projektspezifisch 0,0 0,0 214,8 163,1
Finanzvermögen bereichsspezifisch 346,5 382,5 111,9 145,5
Betriebsbedingtes Finanzvermögen 346,5 382,5 326,7 308,6
Capital Employed 427,2 405,2 111,9 145,5
EBIT 17,1 58,2 14,3 24,0
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
aus Akquisitionen
0,0 0,0 0,0 0,0
Zinserträge, Ergebnis aus Wertpapieranlagen 0,0 0,0 0,0 0,0
Wertzuwachs Betreiberportfolio 0,0 0,0 0,0 0,0
Zinsergebnis projektspezifisch (4,5 % p.a.) 0,0 0,0 9,7 7,3
Zinsergebnis bereichsspezifisch (4,5 % p.a.) 15,6 17,2 5,0 6,6
Return 32,7 75,4 29,0 37,9
ROCE (Return on Capital Employed) 7,6 % 18,6 % 25,9 % 26,1 %
WACC (Kapitalkostensatz) 13,0 % 13,0 % 13,0 % 13,0 %
Wertbeitrag relativ -5,4 % 5,6 % 12,9 % 13,1 %
Wertbeitrag absolut -22,9 22,8 14,5 19,0
Dienstleistungen Betreiberprojekte Summe der
Segmente
Konsolidierung
,
Sonstiges
Konzern
2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007 2008 2007
900,8 652,8 0,2 0,2 981,9 738,7 0,0 0,0 981,9 738,7
255,3 195,5 1,1 1,1 557,6 467,8 75,8 168,1 633,4 635,9
27,1 27,3 1.632,3 1.263,3 1.719,0 1.334,7 61,4 13,9 1.780,4 1.348,6
998,8 837,5 30,0 36,5 2.242,8 2.031,9 739,5 770,7 2.982,3 2.802,6
2.182,0 1.713,1 1.663,6 1.301,1 5.501,3 4.573,1 876,7 952,7 6.378,0 5.525,8
1.181,7 811,6 105,2 88,3 3.029,0 2.562,3 2.149,9 1.717,8 5.178,9 4.280,1
0,0 0,0 1.434,7 1.107,8 1.482,4 1.144,7 -1.877,1 -1.447,0 -394,7 -302,3
1.181,7 811,6 1.539,9 1.196,1 4.511,4 3.707,0 272,8 270,8 4.784,2 3.977,8
1.000,3 901,5 123,7 105,0 989,9 866,1 603,9 681,9 1.593,8 1.548,0
0,0 0,0 0,0 0,0 214,8 163,1 -214,8 -163,1 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0 0,0 458,4 528,0 -458,4 -528,0 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0 0,0 673,2 691,1 -673,2 -691,1 0,0 0,0
1.000,3 901,5 123,7 105,0 1.663,1 1.557,2 -69,3 -9,2 1.593,8 1.548,0
223,8 167,1 9,1 -2,1 264,3 247,2 33,7 -18,0 298,0 229,2
24,2 13,1 0,0 0,0 24,2 13,1 0,0 0,0 24,2 13,1
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 34,8 32,4 34,8 32,4
0,0 0,0 12,4 14,0 12,4 14,0 0,0 0,0 12,4 14,0
0,0 0,0 0,0 0,0 9,7 7,3 -9,7 -7,3 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0 0,0 20,6 23,8 -20,6 -23,8 0,0 0,0
248,0 180,2 21,5 11,9 331,2 305,4 38,2 -16,7 369,4 288,7
24,8 % 20,0 % 17,4 % 11,3 % 19,9 % 19,6 % - - 23,2 % 18,7 %
9,0 % 9,0 % 9,8 % 9,8 % 10,5 % 10,5 % - - 10,5 % 10,5 %
15,8 % 11,0 % 7,6 % 1,5 % 9,4 % 9,1 % - - 12,7 % 8,2 %
158,0 99,0 9,4 1,6 159,0 142,4 43,1 -16,2 202,1 126,2

Erläuterungen zum Kapitalrenditecontrolling

Grundlage für unser Kapitalrenditecontrolling bildet die Segmentberichterstattung, die entsprechend unserer internen Organisationsstruktur nach Geschäftsfeldern erfolgt.

Im Segmentvermögen der Geschäftsfelder sind Goodwill und immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen, Sachanlagen und übrige langfristige Vermögenswerte – ohne latente Steuerforderungen – sowie kurzfristige Vermögenswerte enthalten. Das in der Überleitung ausgewiesene Segmentvermögen enthält Wertpapiere und Liquide Mittel sowie nicht den Geschäftsfeldern zugeordnete langfristige und kurzfristige Vermögenswerte.

Vom Segmentvermögen werden die Segmentschulden in Abzug gebracht. Diese beinhalten Verbindlichkeiten – ohne latente Steuerverbindlichkeiten – und Rückstellungen, die dem Unternehmen zinslos zur Verfügung stehen. Nicht hierin enthalten sind insbesondere die Finanzschulden und Pensionsrückstellungen.

Abgezogen werden auch sogenannte Non-Recourse Projektfinanzierungen, obgleich diese verzinslich sind. Es handelt sich dabei um Kredite an Projektgesellschaften, insbesondere im Geschäftsfeld Betreiberprojekte, die allein auf den Projekt-Cashflow und nicht auf die Bonität des Konzerns abgestellt sind. Der Kürzung der Kredite am zu verzinsenden Segmentvermögen wird durch Erfassung entsprechender Zinsaufwendungen im Ergebnis (Return) der Geschäftsfelder Rechnung getragen.

Die Segmentschulden und die genannten Non-Recourse Finanzierungen bezeichnen wir als Abzugskapital. Der Saldo aus Segmentvermögen und Abzugskapital stellt das in den Geschäftsfeldern unmittelbar gebundene Vermögen dar.

Projekt- und bereichsspezifische Finanzvermögen werden den Geschäftsfeldern im Rahmen des Kapitalrenditecontrollings zugerechnet, um eine angemessene Kapitalausstattung zu berücksichtigen. Als sogenanntes betriebsbedingtes Finanzvermögen korrigieren sie den Saldo, wonach sich das durchschnittlich gebundene zu verzinsende Netto-Betriebsvermögen ergibt. Wir bezeichnen diese Größe als Capital Employed.

Die Ergebnisgröße im Kapitalrenditekonzept wird aus dem EBIT der Gewinn- und Verlustrechnung abgeleitet.

Dieses wird um die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen korrigiert.

In der Zeile Zinserträge, Ergebnis aus Wertpapieranlagen werden neben Zinserträgen Ergebnisse aus Wertpapierverkäufen sowie Abschreibungen auf Wertpapiere und Ausleihungen ausgewiesen; sie betreffen ausschließlich die Konzernzentrale.

Um ein von der Finanzierungsform unbeeinflusstes Ergebnis zu ermitteln, bleiben Zinsaufwendungen im Rahmen des Kapitalrenditecontrollings grundsätzlich außer Ansatz. Abweichend hiervon sind im Geschäftsfeld Betreiberprojekte Zinsaufwand für Non-Recourse Finanzierungen und Zinserträge aus der Aufzinsung von Forderungen aus Betreiberprojekten im EBIT enthalten.

Zusätzlich zum laufenden Ergebnis wird auch der Wertzuwachs des Betreiberportfolios im Return des Geschäftsfelds berücksichtigt. Es wird gegebenenfalls korrigiert um in Vorjahren realisierte Wertzuwächse für im Geschäftsjahr verkaufte oder abgeschriebene Projekte.

Die projekt- und bereichsspezifischen Zinsergebnisse betreffen Gutschriften der Konzernzentrale auf betriebsbedingtes Finanzvermögen zu Gunsten der Geschäftsfelder.

Der Return im Sinne unseres Kapitalrenditecontrollings ergibt sich als Summe aus EBIT und den beschriebenen zusätzlichen Komponenten.

ROCE ist die Rendite auf das Capital Employed; er ergibt sich als Verhältnis von Return zu Capital Employed. Diesem werden die Kapitalkostensätze (WACC) der Geschäftsfelder und des Konzerns gegenübergestellt.

Der Saldo aus ROCE und WACC ergibt den relativen Wertbeitrag. Der absolute Wertbeitrag ist die Differenz aus Return und Kapitalkosten und entspricht dem relativen Wertbeitrag bezogen auf das Capital Employed.

Wesentliche konsolidierte Gesellschaften

zum 31. Dezember 2008 Anteil
am Kapital
in %
Leistung
in Mio. €
Mitarbeiter
am
Jahresende
Bilfinger Berger AG, Mannheim - 277
Deutschland
bebit Informationstechnik GmbH, Mannheim 100 25 138
Bilfinger Berger Facility Services GmbH, Mannheim (Teilkonzern) 100 826 12.568
Bilfinger Berger Hochbau GmbH, Frankfurt am Main (Teilkonzern) 100 952 1.969
Bilfinger Berger Industrial Services AG, München (Teilkonzern) 100 2.356 21.720
Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH, Wiesbaden (Teilkonzern) 100 2.163 8.742
Bilfinger Berger Nigeria GmbH, Wiesbaden (Teilkonzern) 100 395 911
Bilfinger Berger PI Corporate Services GmbH, Wiesbaden (Teilkonzern) 100 45 136
Bilfinger Berger Power Services GmbH, Oberhausen (Teilkonzern) 100 782 4.324
Bilfinger Berger Umwelttechnik GmbH, Aarbergen (Teilkonzern) 100 226 887
Übriges Europa
Bilfinger Berger Polska S.A., Warschau, Polen (Teilkonzern) 100 221 1.241
Amerika
Fru-Con Holding Corporation, Ballwin, Missouri,
Vereinigte Staaten von Amerika (Teilkonzern) 100 243 610
Afrika
Julius Berger Nigeria PLC., Abuja, Nigeria 1 49 535
2
15.581
Australien
Bilfinger Berger Australia Pty. Limited, Sydney, Australien (Teilkonzern) 100 2.458 5.927

Als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen

Geschäftsjahr 2007 2

1

Organe der Gesellschaft 178179

Aufsichtsrat

Ehrenvorsitzender: Gert Becker

Bernhard Walter, Vorsitzender Ehemaliger Sprecher des Vorstands der Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Daimler AG, Stuttgart; Deutsche Telekom AG, Bonn; Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf; Hypo Real Estate Holding AG, München (stellvertretender Vorsitz ab 17. November 2008)

Maria Schmitt (bis 21. Mai 2008) stellvertretende Vorsitzende Mitarbeiterin der Bilfinger Berger AG, Mannheim

Stephan Brückner (ab 21. Mai 2008) stellvertretender Vorsitzender Mitarbeiter der BIS HIMA GmbH, Heinsberg

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Bilfinger Berger Industrial Services AG, München*

Hans Bauer

Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der HeidelbergCement AG, Heidelberg

Volker Böhme (ab 21. Mai 2008) Mitarbeiter der BIS Industrieservice Nordwest GmbH, Dortmund

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Bilfinger Berger Industrial Services AG, München*

Dr. Horst Dietz

Geschäftsführer der DIETZ Unternehmensberatungsgesellschaft mbH, Berlin

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: ABB AG, Mannheim

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen: E & Z Industrie-Lösungen GmbH, Duisburg (Vorsitz)

Britta Ehrbrecht (ab 21. Mai 2008) Mitarbeiterin der Bilfinger Berger AG, Mannheim

Wolfgang Erdner (bis 21. Mai 2008) Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG, Köln

Die Angaben zu den Mandaten beziehen sich bei den ausgeschiedenen Mitgliedern auf den 21. Mai 2008, im Übrigen, soweit nicht anders angegeben, auf den 31. Dezember 2008.

* Konzernmandat

Dr. John Feldmann (ab 21. Mai 2008) Mitglied des Vorstands der BASF SE, Ludwigshafen am Rhein

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: BASF Coatings AG, Münster*

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen: COFACE Holding AG, Mainz

Dr. Jürgen Hambrecht (bis 21. Mai 2008) Vorsitzender des Vorstands der BASF SE, Ludwigshafen am Rhein

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Daimler AG, Stuttgart; Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt am Main

Andreas Harnack (ab 21. Mai 2008) Leiter der Abteilung Bauhauptgewerbe der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Frankfurt am Main

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Bilfinger Berger Industrial Services AG, München

Reinhard Heller (ab 21. Mai 2008) Mitarbeiter der Franz Kassecker GmbH, Waldsassen

Reiner Jager (bis 21. Mai 2008) Mitarbeiter der Modernbau GmbH, Saarbrücken

Rainer Knerler Regionalleiter Berlin-Brandenburg der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt

Prof. Dr. Hermut Kormann Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Voith AG, Heidenheim

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen; Robert Bosch GmbH, Stuttgart; SMS Demag AG, Düsseldorf; Universitätsklinikum Ulm AöR, Ulm

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen: Carl Edelmann GmbH, Heidenheim; Trumpf GmbH & Co. KG, Ditzingen

Harald Möller

Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG, Mannheim

Klaus Obermierbach

Mitarbeiter der J. Wolfferts GmbH, Köln

Thomas Pleines

Mitglied des Vorstands der Allianz Deutschland AG, Vorsitzender des Vorstands der Allianz Versicherungs AG, München

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: DEKRA AG, Stuttgart; DEKRA Automobil GmbH, Stuttgart; Vereinte Spezial Versicherung Aktiengesellschaft, München (Vorsitz)*

Friedrich Rosner (bis 21. Mai 2008) Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG, Wiesbaden

Dr.-Ing. E.h. Rudolf Rupprecht (ab 21. Mai 2008) Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der MAN Aktiengesellschaft, München

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Bayerische Staatsforsten AöR, Regensburg; Demag Cranes AG, Düsseldorf; MAN Aktiengesellschaft, München; Salzgitter AG, Salzgitter

Dietmar Schäfers (ab 21. Mai 2008) Stellvertretender Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Frankfurt am Main

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: ThyssenKrupp Xervon GmbH, Düsseldorf (stellvertretender Vorsitz); Zentrales Versorgungswerk für das Dachdeckerhandwerk VVaG, Wiesbaden; Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG, Wiesbaden (stellvertretender Vorsitz); Zusatzversorgungskasse des Dachdeckerhandwerks VVaG, Wiesbaden

Rainer Schilling (ab 21. Mai 2008) Mitarbeiter der Babcock Borsig Service GmbH, Oberhausen

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Babcock Borsig Service GmbH, Oberhausen* Bernhard Schreier (ab 21. Mai 2008) Vorsitzender des Vorstands der Heidelberger Druckmaschinen AG, Heidelberg

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: ABB AG, Mannheim; Heidelberg Druckmaschinen Vertrieb Deutschland GmbH, Heidelberg (Vorsitz)*; Universitätsklinikum Heidelberg AöR, Heidelberg

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen: Heidelberg Americas, Inc., Kennesaw/USA (Vorsitz)*; Heidelberger Druckmaschinen Austria Vertriebs-GmbH, Wien / Österreich*; Heidelberger Druckmaschinen Osteuropa Vertriebs-GmbH, Wien / Österreich*; Heidelberg Graphic Equipment Ltd., Brentford / UK (Vorsitz)*; Heidelberg Japan K.K., Tokio / Japan*; Heidelberg USA, Inc., Kennesaw / USA (Vorsitz)*

Udo Stark

Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der MTU Aero Engines Holding AG, München

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Cognis GmbH, Monheim; MTU Aero Engines Holding AG, München; Oystar Holding GmbH, Karlsruhe / Stutensee (stellvertretender Vorsitz)

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen: Prysmian S.p.A., Mailand / Italien

Rolf Steinmann (bis 21. Mai 2008) Vertreter der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Bundesvorstand, Frankfurt am Main

Prof. Dr. Klaus Trützschler Mitglied des Vorstands der Franz Haniel & Cie GmbH, Duisburg

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Celesio AG, Stuttgart*; TAKKT AG, Stuttgart (Vorsitz)*

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen: Wilh. Wehrhahn KG, Neuss

Präsidium:

Bernhard Walter Maria Schmitt (bis 21. Mai 2008) Stephan Brückner (ab 21. Mai 2008) Udo Stark

Prüfungsausschuss:

Udo Stark Bernhard Walter Friedrich Rosner (bis 21. Mai 2008) Klaus Obermierbach (ab 21. Mai 2008)

Nominierungsausschuss:

Bernhard Walter Udo Stark

Ausschuss gemäß § 31 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz:

Bernhard Walter Maria Schmitt (bis 21. Mai 2008) Stephan Brückner (ab 21. Mai 2008) Udo Stark Wolfgang Erdner (bis 21. Mai 2008) Reinhard Heller (ab 21. Mai 2008)

Vorstand

Herbert Bodner, Vorsitzender Unternehmensentwicklung, Kommunikation, Recht, Industrial Services

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Bilfinger Berger Industrial Services AG, München (Vorsitz ab 20. Januar 2009)*

Joachim Müller (ab 1. November 2008) IT-Management Joachim Müller übernimmt ab dem 8. Mai 2009 sämtliche Zuständigkeiten von Dr. Jürgen M. Schneider

Dr. Joachim Ott

Facility Services, Umwelttechnik, Real Estate Management

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Bilfinger Berger Industrial Services AG, München; HSG Zander GmbH, Nürnberg (Vorsitz)*

Klaus Raps

Power Services, außereuropäische Beteiligungen

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Babcock Borsig Service GmbH, Oberhausen (stellvertretender Vorsitz)*

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen: Bilfinger Berger Australia Pty. Limited, Sydney*

Kenneth D. Reid Betreiberprojekte, Ingenieurbau

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen: Bilfinger Berger Projects S.à.r.l., Luxemburg (Chairman)*

Prof. Hans Helmut Schetter

Personal, Technik, Hochbau, europäische und außereuropäische Beteiligungen

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen: Bilfinger Berger Polska S.A., Warschau (Vorsitz)*; Fru-Con Holding Corporation, Ballwin / Missouri (Chairman)*; Hydrobudowa-6 S.A., Warschau (Vorsitz)*

Dr. Jürgen M. Schneider (bis 31. Juli 2009) Bilanzen, Finanzen, Controlling, Investor Relations

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Babcock Borsig Service GmbH, Oberhausen (Vorsitz)*; Bilfinger Berger Industrial Services AG, München*

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen: Bilfinger Berger Australia Pty. Limited, Sydney*; Bilfinger Berger Polska S.A., Warschau*; Dachser GmbH & Co., Kempten (stellvertretender Vorsitz); Fru-Con Holding Corporation, Ballwin / Missouri*; Hydrobudowa-6 S.A., Warschau*

Die Angaben zu den Ressortzuständigkeiten und zu den Mandaten beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf den 1. Januar 2009.

* Konzernmandat

Arbeitsgemeinschaft

Eine von zwei oder mehreren Bauunternehmen für die Zeitdauer der Abwicklung eines Bauauftrags gegründete Gesellschaft, die selbständig bilanziert. Gewinne und Verluste werden in die Gewinn- und Verlustrechnung der Partnerunternehmen entsprechend der Beteiligungsquote übernommen und unter den Umsatzerlösen ausgewiesen.

Die von der Arbeitsgemeinschaft ausgeführten Leistungen sind dagegen in den Abschlüssen der Partnerunternehmen nicht enthalten.

Assoziierte Unternehmen

Unternehmen, auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, an denen jedoch keine Mehrheitsbeteiligung besteht. Die Beteiligungsquote liegt in der Regel zwischen 20 und 50 Prozent.

Bereichsspezifisches Finanzvermögen / Bereichsspezifisches Zinsergebnis

Rechengrößen im Kapitalrenditecontrolling von Bilfinger Berger zur Berücksichtigung einer angemessenen Kapitalausstattung der jeweiligen Konzerneinheit.

Capital Employed

Durchschnittlich gebundenes betriebliches Vermögen, das sich bei der Kapitalrenditebetrachtung mindestens in Höhe des Kapitalkostensatzes (WACC) verzinsen muss.

Cash earnings

Finanzwirtschaftliche Kennzahl für die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens. Gibt den in der Periode erwirtschafteten finanziellen Überschuss aus laufenden erfolgswirksamen geschäftlichen Aktivitäten an, ohne jedoch die Veränderung des Netto-Umlaufvermögens zu berücksichtigen.

Cashflow

Kennzahl zur Beurteilung der Finanz- und Ertragskraft eines Unternehmens anhand von Zahlungsströmen. Die Kapitalflussrechnung stellt die Veränderungen des Bestands an Wertpapieren und Liquiden Mittel innerhalb des Geschäftsjahres durch Zu- beziehungsweise Abflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit dar.

Corporate Governance

Bezeichnung im internationalen Sprachgebrauch für die verantwortungsvolle, auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Unternehmensleitung und Unternehmenskontrolle.

CTA

Abkürzung für 'Contractual Trust Arrangement', ein Modell zur Finanzierung von Pensionsverpflichtungen. Dabei werden zur Deckung der Pensionsansprüche gegenüber der Gesellschaft Vermögenswerte (Plan assets) auf einen Treuhänder (Trust) übertragen. Im Konzernabschluss nach IFRS hat dies eine Bilanzverkürzung durch Saldierung der Plan assets mit den entsprechenden Pensionsrückstellungen zur Folge. Die internationale Vergleichbarkeit des Jahresabschlusses wird dadurch verbessert.

Discounted Cashflow-Verfahren

Bewertungsmodell für Projekte und Unternehmungen. Alle zukünftigen Geldflüsse (Free Cashflows) werden auf den heutigen Zeitpunkt abgezinst und aufsummiert. Einflussgrößen sind der Diskontierungssatz, die zukünftigen Zahlungsströme und die Laufzeit.

EBIT

Abkürzung für 'Earnings before Interest and Taxes'. Ergebnis vor Zinsen und Steuern. In der Rechnungslegung von Bilfinger Berger wird das EBIT als Messgröße für das operative Ergebnis verwendet.

Eigenkapitalquote

Kennzahl für die Finanzierungsstruktur. Sie gibt den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital an.

Eigenkapitalrendite

Ertragskennzahl, die das Verhältnis aus Konzernergebnis und eingesetztem Eigenkapital wiedergibt.

Equity-Konsolidierung

Minderheitsbeteiligungen, an denen Anteile zwischen 20 und 50 Prozent gehalten werden, sind als assoziierte Unternehmen durch Equity-Konsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird der anteilige Jahresüberschuss des assoziierten Unternehmens – gegebenenfalls vermindert um Goodwill-Abschreibungen – in den Beteiligungserträgen ausgewiesen.

Fair value

Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Parteien ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte.

Goodwill

Firmen- oder Geschäftswert. Er resultiert aus der Berücksichtigung von Ertragserwartungen, die über den Substanzwert des erworbenen Vermögens hinaus im Kaufpreis für eine Gesellschaft enthalten sind. Der Goodwill wird unter den Immateriellen Vermögensgegenständen im Anlagevermögen aktiviert und gemäß IFRS 3/ IAS 36 jährlich auf Werthaltigkeit überprüft (Impairmenttest).

IASB

Abkürzung für 'International Accounting Standards Board', London. Im Jahr 1973 gegründete Institution zur Erarbeitung der International Accounting Standards (IAS).

IFRIC

Abkürzung für 'International Financial Reporting Interpretations Committee', London. IFRIC legt Details zur Auslegung der IAS Standards fest.

IFRS

Abkürzung für 'International Financial Reporting Standards': Internationale Rechnungslegungsgrundsätze. Sie orientieren sich an anglo-amerikanischen Bilanzierungsgrundsätzen. Im Zuge der Harmonisierung der internationalen Rechnungslegung gewinnen IFRS für die deutsche Rechnungslegung zunehmend an Bedeutung. IFRS basieren auf den International Accounting Standards (IAS / IFRS), die Bilanzierungs- und Bewertungsregeln aufstellen, zum Beispiel IAS 19 für die Bewertung von Pensionsrückstellungen.

ISIN-Code

Abkürzung für 'International Securities Identification Number'. International gültige Identifikationsnummer für Wertpapiere. Einheitliches System zur Vereinfachung von grenzübergreifenden Transaktionen.

Joint Venture

Kooperation selbständiger Unternehmen zur Realisierung eines gemeinsamen Projekts. Englische Bezeichnung für Arbeitsgemeinschaften.

Kapitalflussrechnung

Betrachtung der Liquiditätsentwicklung / Zahlungsströme unter Berücksichtigung der Mittelherkunfts- und Mittelverwendungseffekte innerhalb des Geschäftsjahres. In der Kapitalflussrechnung werden die Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit dargestellt.

Latente Steuern

Aktiv- oder Passivposten zum Ausgleich zeitlicher Differenzen gegenüber dem Steuerbilanzergebnis. Latente Steueraufwendungen /-erträge stellen Korrekturgrößen zum tatsächlichen, aus der Steuerbilanz abgeleiteten Steueraufwand der Periode dar. Zielsetzung ist vor allem, einen Ertragsteueraufwand zu zeigen, der in einer sachgerechten Relation zum ausgewiesenen Ergebnis vor Steuern steht.

Leistung

Der Begriff umfasst die im Konzern sowie anteilig in Arbeitsgemeinschaften erbrachten Lieferungen und Leistungen.

Leistungsrendite

Ertragskennzahl, die das Verhältnis von EBIT zu Leistung wiedergibt.

Long-Term Incentive Plan (LTI)

Komponente der Vorstandsvergütung mit langfristiger Anreizwirkung, die sowohl an die interne Erfolgskennziffer Wertbeitrag als auch an die Kursentwicklung der Bilfinger Berger Aktie gekoppelt ist.

Non-Recourse Finanzierung

Fremdfinanzierung, deren Besicherung einzig auf das finanzierte Projekt abgestellt ist, ohne dass ein Haftungsrückgriff auf Bilfinger Berger möglich ist.

Percentage of Completion Methode (POC)

Bilanzierungsmethode gemäß IAS 11 für langfristige Fertigungsaufträge. Auftragskosten und -erlöse werden in Abhängigkeit vom Grad der Fertigstellung bilanziert, so dass die Gewinnrealisierung entsprechend dem Leistungsfortschritt in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wird.

Performance Share Units (PSU)

Fiktive Aktien, die im Rahmen unserer Long-Term Incentive Pläne in Abhängigkeit von der Entwicklung des Wertbeitrags dem Vorstand als Vergütungsbestandteil gewährt werden.

Plan assets

Vermögenswerte, die zur Deckung von Pensionsverpflichtungen dienen und die Voraussetzungen nach IAS 19 erfüllen. Plan assets werden im Konzernabschluss nach IFRS mit den Pensionsrückstellungen saldiert, wodurch sich die Bilanzsumme verkürzt. Vergleiche auch CTA.

Projektspezifisches Finanzvermögen / Projektspezifisches Zinsergebnis

Rechengrößen im Kapitalrenditecontrolling von Bilfinger Berger zur Berücksichtigung einer angemessenen Kapitalausstattung der jeweiligen Konzerneinheit.

Public Private Partnership (PPP)

Ein Public Private Partnership- oder auch Betreiberprojekt ist die ganzheitliche privatwirtschaftliche Lösung einer öffentlichen Immobilien- oder Infrastrukturaufgabe. Dabei liegen Planung, Finanzierung, Bau und langfristiger Betrieb in privater Hand. Die Refinanzierung der Gesamtinvestition erfolgt während der Betriebsphase durch Nutzungsentgelt.

Return

Ergebnisgröße im Kapitalrenditecontrolling von Bilfinger Berger, abgeleitet aus dem EBIT.

ROCE

Abkürzung für 'Return on Capital Employed'. Ergibt sich als Verhältnis aus Ergebnis des Berichtsjahres (Return) und durchschnittlich gebundenem betrieblichen Vermögen (Capital Employed).

Syndizierte Kreditlinie

Kreditlinie, die mit einer Gruppe von Banken (Syndikat) zu einheitlichen Bedingungen vereinbart wird.

WACC

Abkürzung für 'Weighted Average Cost of Capital'. Als Kapitalkostensatz dient er als Messgröße für die Finanzierung des betrieblich gebundenen Vermögens im Kapitalrenditecontrolling von Bilfinger Berger. Er entspricht dem Verzinsungsanspruch der Eigen- und Fremdkapitalgeber und wird als gewichteter Durchschnitt von Eigenund Fremdkapitalkosten ermittelt.

Wertbeitrag

Differenz zwischen ROCE und Kapitalkostensatz, multipliziert mit dem Capital Employed. Bei positivem Wertbeitrag liegt die Verzinsung des Capital Employed über dem Kapitalkostensatz.

Working Capital

Kennzahl zur Beobachtung von Veränderungen der Liquidität. Sie zeigt die Differenz zwischen Umlaufvermögen, ohne Liquide Mittel und Wertpapiere, und kurzfristigen Verbindlichkeiten, ohne Bankverbindlichkeiten.

Konzern

in Mio. € 1999
*
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte 714,2 846,4 898,8 1.257,8 1.117,4 1.364,8 1.951,9 2.451,2 3.139,0 3.964,3
Immaterielle Vermögenswerte 1,2 8,0 8,4 212,4 299,9 349,3 592,4 738,4 786,9 1.235,3
Sachanlagen 412,6 475,4 502,4 553,6 539,7 475,3 512,0 607,3 581,2 599,3
Forderungen aus Betreiberprojekten 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 139,1 525,3 893,2 1.499,5 1.641,8
Übrige langfristige Vermögenswerte 300,1 308,4 335,6 419,5 172,7 288,7 187,0 84,2 167,3 299,5
Latente Steuern 0,3 54,6 52,4 72,3 105,1 112,4 135,2 128,1 104,1 188,4
Kurzfristige Vermögenswerte 2.361,1 2.230,1 2.411,8 2.375,0 2.365,9 2.355,6 2.404,7 2.678,2 2.988,8 2.808,7
Vorräte, Forderungen, Sonstige 1.459,0 1.353,0 1.609,7 1.602,6 1.465,4 1.441,9 1.572,8 1.895,5 2.192,8 2.088,5
Liquide Mittel und Wertpapiere 902,1 877,1 802,1 772,4 900,5 913,7 831,9 782,7 796,0 720,2
Passiva
Eigenkapital 633,5 903,4 1.113,0 1.032,3 1.136,1 1.130,5 1.188,8 1.206,2 1.331,9 1.141,0
Gezeichnetes Kapital 108,6 108,8 108,9 109,1 110,2 110,2 111,6 111,6 111,6 111,6
Rücklagen 511,0 776,8 980,9 866,0 953,3 963,1 1.012,3 1.031,3 1.132,0 1.034,0
Eigene Anteile - - - - - - - - - -100,0
Bilanzgewinn 14,8 14,8 20,0 36,4 47,7 36,7 37,2 46,5 67,0 74,4
Anteile anderer Gesellschafter -0,9 3,0 3,2 20,8 24,9 20,5 27,7 16,8 21,3 21,0
Langfristiges Fremdkapital 458,7 517,3 532,3 541,8 436,2 471,1 898,8 1.319,7 1.817,1 2.602,0
Pensionsrückstellungen 100,3 129,4 119,9 187,6 90,5 97,2 130,2 159,7 135,4 218,8
Sonstige Rückstellungen 130,3 112,2 109,2 106,2 106,1 107,7 105,3 99,5 89,0 68,6
Finanzschulden Recourse 212,9 197,9 155,4 87,2 68,3 85,5 86,6 90,9 70,0 306,1
Finanzschulden Non-Recourse 0,0 31,0 101,7 113,3 110,3 114,2 485,1 808,3 1.313,9 1.488,5
Andere Verbindlichkeiten 15,1 20,1 1,1 6,3 4,6 13,9 17,2 67,3 79,0 392,7
Latente Steuern 0,0 26,7 45,0 41,2 56,4 52,6 74,4 94,0 129,8 127,3
Kurzfristiges Fremdkapital 1.983,1 1.655,8 1.665,3 2.058,7 1.911,0 2.118,8 2.269,0 2.603,5 2.978,8 3.030,0
Steuerrückstellungen 33,5 33,5 32,6 47,3 44,8 55,4 50,2 71,5 80,7 120,3
Sonstige Rückstellungen 521,2 314,2 274,3 302,7 302,7 343,3 419,9 424,5 434,8 447,7
Finanzschulden Recourse 88,9 93,5 94,2 225,4 113,6 48,7 40,9 47,8 40,6 21,7
Finanzschulden Non-Recourse 0,0 0,0 0,0 30,3 51,3 90,7 10,1 18,9 48,0 29,6
Andere Verbindlichkeiten 1.339,5 1.214,6 1.264,2 1.453,0 1.398,6 1.580,7 1.747,9 2.040,8 2.374,7 2.410,7
Bilanzsumme 3.075,3 3.076,5 3.310,6 3.632,8 3.483,3 3.720,4 4.356,6 5.129,4 6.127,8 6.773,0
Anteil an der Bilanzsumme
Langfristige Vermögenswerte 23 % 28 % 27 % 35 % 32 % 37% 45 % 48 % 51 % 59 %
Kurzfristige Vermögenswerte 77 % 72 % 73 % 65 % 68 % 63 % 55 % 52 % 49 % 41 %
Eigenkapital 21 % 29 % 34% 28 % 33 % 30 % 27 % 24 % 22 % 17 %
Langfristiges Fremdkapital 15 % 17 % 16 % 15 % 12 % 13 % 21 % 26 % 30 % 38 %
Kurzfristiges Fremdkapital 64 % 54 % 50 % 57 % 55 % 57 % 52 % 50 % 48 % 45 %

* Zahlen auf Basis der HGB-Bilanzierung

Geschäftsentwicklung

in Mio. € 1999
1
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Leistung 4.586 4.437 4.607 4.912 5.586 6.111 7.061 7.936 9.222 10.742
Auftragseingang 4.320 4.591 4.680 5.216 5.605 6.139 7.545 10.000 11.275 10.314
Auftragsbestand 4.046 4.200 4.272 5.168 6.277 6.339 7.001 8.747 10.759 10.649
Investitionen 217 80 111 324 271 165 330 370 268 697
Sachanlagen 82 66 73 71 88 70 102 136 204 237
Finanzanlagen 135 14 38 253 183 95 228 234 64 460
Mitarbeiter (am Jahresende) 41.641 40.653 43.471 50.277 50.460 49.852 55.346 49.141 52.723 60.923
Ertragskennzahlen
EBIT 8 10 35 69 89 81 110 170 229 298
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 30 62 71 85
2
86
2
91 115 173 228 283
Konzernergebnis 22 43 52 60
3
50
3
51 66 92 134 200
Operativer Cashflow 103 43 35 74 30 198 188 207 325 357
Cashflow je Aktie 2,85 1,17 0,96 2,04 0,82 5,39 5,09 5,57 8,74 9,99
Ergebnis je Aktie 0,62 1,20 1,44 1,66 1,37 1,39 1,80 2,48 3,60 5,61
AG
Dividendensumme 14,8 14,8 20,0 36,4 47,7 36,7 37,2 46,5 63,6 70,6
Dividende je Aktie 0,41 0,41 0,55 0,55 0,65 1,00 1,00 1,25 1,80 2,00
Bonus 0,45 0,65
Jahresschlusskurs Aktie 21,60 12,99 25,00 14,60 27,00 30,25 40,30 55,52 52,78 37,32

Zahlen auf Basis der HGB-Bilanzierung 1

Bereinigt um Sondereinflüsse in Höhe von 48 Mio. € in 2003 bzw. 36 Mio. € in 2002 2

Bereinigt um Sondereinflüsse in Höhe von 76 Mio. € in 2003 bzw. 54 Mio. € in 2002 3

2009
7. Mai Zwischenbericht zum 31. März 2009
Hauptversammlung *
13. August Zwischenbericht zum 30. Juni 2009
10. November Zwischenbericht zum 30. September 2009

*Congress Centrum Rosengarten Mannheim, 10 Uhr

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Impressum

©2009 Bilfinger Berger AG

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Lithografie: Goldbeck Art Frankfurt am Main

Druck: ColorDruck Leimen GmbH Leimen

Fotografie: Ralf Bille Fotosearch Getty Images Martin Joppen Rainer Kwiotek Gaby Sommer Fritz Stark Vario Images

Reportage: Bernd Hauser Angela Recino Frank Reisel Christian Schnohr

Papier: Hello matt 150 g FSC Mix SCS-COC-001048

Der Geschäftsbericht liegt auch in einer englischsprachigen Ausgabe vor.

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