Earnings Release • May 6, 2009
Earnings Release
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Zwischenergebnis 1. Quartal 2009
gravierende Entwicklungen und Veränderungen in der Wirtschaft und auf den Finanzmärkten sind uns bereits in den ersten drei Monaten begegnet. Große Herausforderungen stehen uns noch bevor.
Gerade in diesen Zeiten gewinnt die Funktion eines Verbandes wieder deutlich an Bedeutung. Dies gilt neben den klassischen Aufgaben wie Warenbeschaffung oder Rechnungs abwicklung auch immer mehr für die Funktionen rund um die Themen Dienstleistungen und Finanzierung. Hier wollen wir unseren Partnern die bestmögliche Unterstützung bieten, um somit dort Freiräume für das operative Geschäft zu schaffen.
Wie befürchtet, hat die weltweite Finanzmarktkrise auf die Realwirtschaft übergegriffen. Die Ausprägung und die Vehemenz des Abschwungs wurden aber erst in den letzten Wochen transparenter. Dies bestätigen die fast wöchentlich nach unten korrigierten Prognosen der Forschungsinstitute.
Von dieser Entwicklung werden auch wir uns im laufenden Geschäftsjahr nicht abkoppeln können und einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Diesen schwierigen Rah men bedingungen gilt es mit Bedacht, aber auch mit der notwendigen Konsequenz zu begegnen.
Drei Faktoren lassen uns trotz der aktuellen Entwicklung zuversichtlich in die Zukunft schauen:
Erstens pflegen wir seit Jahren eine enge vertrauensvolle Zu sam menarbeit mit unseren Fachhandels- und Industriepartnern, so dass wir aktuelle Marktentwicklungen zeitnah erkennen und hierauf reagieren können. Unser Ziel, stets einen Mehrwert zu bieten, werden wir konsequent weiter verfolgen. Hierfür verbessern wir laufend unser Leistungsangebot und stellen uns immer wieder den aktuellen Herausforderungen.
Zweitens haben wir auch finanziell in den letzten Jahren die notwendigen Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Eine Eigenkapitalquote von über 30% sowie Bankguthaben von über 20 Mio. € zum Jahresende 2008 können hierfür stellvertretend genannt werden. Der komplette Geschäftsbericht für das Jahr 2008 steht auf unserer Homepage www.nordwest.com zum Download bereit.
Drittens feiern wir in diesem Jahr unseren 90-jährigen Ge burtstag. In dieser langen Zeit unseres Bestehens haben wir die jeweiligen Herausforderungen immer wieder erfolgreich gemeis tert. Von dieser Erfahrung können wir auch in der aktuellen Situa tion wieder profitieren, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen.
Nach wie vor ist die Entwicklung an den Aktienmärkten äußerst volatil. Bereits geringfügige Nachrichten, sowohl positiv als auch negativ, führen zu teils erheblichen Kursausschlägen. In diesem Umfeld mussten seit dem letzten Berichtsstichtag (31.01.2009) weitere Kursverluste auf breiter Front hingenommen werden. Eine zumindest vorläufige Trendwende konnte erst ab Mitte März verzeichnet werden.
Im Vergleich zum Gesamtmarkt hat sich die NORDWEST-Aktie deutlich positiver entwickelt und lag per 31.03.2009 wieder auf dem Niveau zum Jahresbeginn 2009. Sie zeigte damit wieder eine deutlich bessere Performance im Vergleich zum DAX.
Profitiert hat die Kursentwicklung dabei auch von der Bekanntmachung, dass erstmals seit dem Jahr 2001 wieder eine Dividende ausgeschüttet wird. Wir freuen uns, die Aktionäre hiermit am Erfolg des Unternehmens beteiligen zu können. Bei der Höhe des Dividendenvorschlags soll die aus heutiger Sicht schwer abschätzbare wirtschaftliche Entwicklung berücksichtigt werden.
Im ersten Quartal 2009 musste mit einem Minus von 44,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein deutlicher Umsatzeinbruch verzeichnet werden. Die derzeitige schwierige Situation lässt sich insbesondere durch folgende Faktoren beschreiben.
Aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise ist die Stahl nachfrage insgesamt eingebrochen. Hierdurch bedingt bestehen erhebliche Überkapazitäten bei den Werken, denen durch Produktionsrücknahmen und Kurzarbeit begegnet wird. Sogar temporäre Produktionsstilllegungen und Entlassungen werden derzeit diskutiert oder in manchen Unternehmen bereits umgesetzt. Diese Situation führt auch beim Handel zu einer Nachfrage zurückhaltung.
Neben der allgemeinen konjunkturellen Lage hat im Vergleich zum Vorjahr die äußerst lange Winterphase dazu beigetragen, im Bau zu Lieferverzögerungen zu führen. In diesem Bereich kann zumindest für die nächsten Wochen noch mit einem Aufholeffekt gerechnet werden.
Derzeit kann kein verlässlicher Ausblick für die weitere Entwicklung im Geschäftsfeld Stahl im laufenden Geschäftsjahr gegeben werden. Unsere Hauptaufgabe wird es sein, die sich der-
| Geschäftsvolumen im Konzern | T€ | Veränd. |
|---|---|---|
| (brutto inkl. MwSt.) | ±% z. Vj. | |
| Geschäftsfeld Stahl | 151.933 | –44,8 |
zeit kurzfristig verändernden Gegebenheiten auf dem Stahlmarkt intensiv zu beobachten und die Erkenntnisse mit unseren Partnern intensiv auszutauschen, um bestmögliche Dispositionen und Ergebnisse für unsere Fachhandelspartner zu erzielen.
Das Geschäftsfeld beendete das erste Quartal des Jahres 2009 mit einer Umsatzsteigerung von 1,2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit entwickelte sich das Geschäftsfeld deutlich positiver als der Markt, der einen Umsatzrückgang von 6 bis 8% verzeichnete. Bedingt durch die strenge Winterphase musste lediglich der Bereich Tiefbau einen erheblichen Umsatz rückgang zum Vergleichszeitraum hinnehmen. Wir sind jedoch zuversichtlich, den Umsatzrückgang auch in diesem Bereich im Jahresverlauf aufholen zu können.
Die Ursachen für die überaus positive Entwicklung sind sicherlich die in 2008 realisierten Beitritte neuer Mitgliedsfirmen zur HAGRO, aber auch die Strategie, ein breiteres Sortiment an haustechnischen Produkten über das NORDWEST-Zentrallager
| Geschäftsvolumen im Konzern | T€ | Veränd. |
|---|---|---|
| (brutto inkl. MwSt.) | ±% z.Vj. | |
| Heizung | 16.340 | +7,4 |
| Sanitär | 35.072 | +0,6 |
| Tiefbau | 2.532 | –21,4 |
| Geschäftsfeld Haustechnik | 53.944 | +1,2 |
anzubieten. Die Umsatzsteigerung im Lagergeschäft von ca. 37% für das Geschäftsfeld zeigt, dass diese Entscheidung richtig war. Hierdurch konnten an verbandsfremde Quellen verlorene Umsätze wieder zurückgeholt werden. Zugleich besteht für unsere Fachhandelspartner die Möglichkeit, die eigenen Bestände zu reduzieren und somit liquide Mittel freizusetzen.
Diese Entwicklung sowie die Gewinnung von weiteren 32 Händlern, welche sich zu einer Umstellung von der mittelständischen Einkaufskooperation HSE AG auf das Angebot der HAGRO ab dem 01.05.2009 entschieden haben, lassen uns auch für das Gesamtjahr verhalten optimistisch vorausblicken.
Der bereits Ende des Jahres 2008 erkennbare Negativtrend hat sich auch in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres fortgesetzt. Erst im März war ein leichter Aufwärtstrend erkennbar, der die Umsatzrückgänge der ersten beiden Monate aber nicht auffangen konnte. Besonders stark betroffen sind derzeit die Bereiche Maschinenbau und Automotiv.
Als ein besonderes Highlight im ersten Quartal ist der Start des Bauprimus-Konzeptes zu nennen. Hiermit gehen wir einen vollkommen neuen Weg in der Marktbearbeitung und geben unseren Händlern die Möglichkeit, sich mit dem Direktvertrieb auf Augenhöhe zu bewegen. Von Beginn an werden insgesamt 40 Außendienstmitarbeiter unserer Fachhandelspartner an 27 Verkaufsstützpunkten das Konzept vorantreiben.
| Geschäftsvolumen im Konzern | T€ | Veränd. |
|---|---|---|
| (brutto inkl. MwSt.) | ±% z.Vj. | |
| Beschlagsysteme und Sicherheitstechnik | 20.600 | –10,3 |
| Bauelemente | 10.183 | –20,8 |
| Baugeräte/Drahtwaren | 8.629 | –21,2 |
| Verbindungstechnik | 5.345 | –15,2 |
| Kompetenzfeld Bau | 44.757 | –15,7 |
| Arbeitsschutz/Technische Produkte | 18.678 | –11,9 |
| Handwerkzeuge | 21.059 | –16,5 |
| Werkstatt- und Industriebedarf | 16.635 | –17,9 |
| Maschinen | 30.510 | –15,8 |
| Präzisionswerkzeuge | 11.538 | –27,9 |
| Marketing und Produktmanagement | 98.420 | –17,2 |
| Geschäftsfeld B-H-I | 143.176 | –16,8 |
Darüber hinaus sehen wir auch in diesem Geschäftsfeld durch die Aufnahme von Kernsortimenten ausgewählter Liefe ran ten weiteres Wachstumspotenzial. Ergänzt wird diese Maßnahme durch insgesamt 90 zusätzliche Verkaufsimpulse, welche von den Lieferanten positiv unterstützt werden. Hiermit sollen 9 Mio. zusätzliche Anwender-Kundenkontakte erreicht werden.
Die weitere Entwicklung ist auch im Geschäftsfeld Bau-Handwerk-Industrie mit einer hohen Unsicherheit verbunden. Abzuwarten bleiben insbesondere auch die Auswirkungen der von der Regierung beschlossenen Konjunkturmaßnahmen. Nach wie vor gilt aber: Mit neuen Ideen und zusätzlichen Maßnahmen zu neuen Geschäften.
Der deutliche Rückgang der Umsatzerlöse führt nur zu einer unterproportionalen Verringerung des Rohergebnisses. Dies liegt insbesondere im erheblichen Umsatzverlust des - allerdings im Vergleich zu anderen Geschäftsfeldern margenschwächeren - Bereiches Stahl begründet.
Der Anstieg der Personalkosten gegenüber Vorjahr basiert auf unterjährigen Personaleinstellungen in 2008 sowie zu Jahres be ginn 2009. Diese sind nahezu vollständig im Geschäftsfeld BHI angesiedelt und sollen zur weiteren Forcierung der Lager- und Vertriebsoffensive beitragen.
| 31.03.2009 | 31.03.2008 | |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 77,9 | 127,2 |
| Rohergebnis | 9,5 | 11,8 |
| Personalkosten | 3,1 | 2,9 |
| Abschreibungen | 0,7 | 0,6 |
| Sonst. Betriebl. Aufwendungen | 5,2 | 6,6 |
| Zwischensumme | 0,5 | 1,7 |
| Finanzergebnis | 0,0 | –0,1 |
| Ergebnis der gewöhnlichen | ||
| Geschäftstätigkeit | 0,5 | 1,6 |
| Ertragsteuern | 0,2 | 0,5 |
| Jahresüberschuss | 0,3 | 1,1 |
| AKTIVA | 31.03.2009 | 31.12.2008 | PASSIVA | 31.03.2009 | 31.12.2008 |
|---|---|---|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 20,1 | 22,2 | Eigenkapital | 46,8 | 46,6 |
| davon als Finanzinvestition gehaltene | |||||
| Immobilien | 5,8 | 5,8 | Langfristige Schulden | 9,8 | 9,8 |
| davon finanzielle Vermögenswerte | 1,8 | 3,6 | davon Rückstellungen für Pensionen | 8,8 | 8,8 |
| davon latente Steueransprüche | 1,3 | 1,3 | davon sonstige langfristige Schulden | 1,0 | 1,0 |
| davon sonstige langfristige Vermögenswerte | 11,2 | 11,5 | |||
| Kurzfristige Vermögenswerte | 130,4 | 125,2 | Kurzfristige Schulden | 93,9 | 91,1 |
| davon Vorräte | 14,0 | 14,8 | davon Bankverbindlichkeiten | 0,0 | 0,0 |
| davon Forderungen aus LuL | 87,3 | 80,3 | davon Lieferantenverbindlichkeiten | 87,7 | 82,1 |
| davon Zahlungsmittel | 15,4 | 20,9 | davon sonstige Rückstellungen | 2,2 | 6,5 |
| davon sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 13,8 | 9,2 | davon sonstige kurzfristige Schulden | 4,0 | 2,5 |
| Bilanzsumme | 150,5 | 147,4 | Bilanzsumme | 150,5 | 147,4 |
| PASSIVA | 31.03.2009 | 31.12.2008 |
|---|---|---|
| Eigenkapital | 46,8 | 46,6 |
| Langfristige Schulden | 9,8 | 9,8 |
| davon Rückstellungen für Pensionen | 8,8 | 8,8 |
| davon sonstige langfristige Schulden | 1,0 | 1,0 |
| Kurzfristige Schulden | 93,9 | 91,1 |
| davon Bankverbindlichkeiten | 0,0 | 0,0 |
| davon Lieferantenverbindlichkeiten | 87,7 | 82,1 |
| davon sonstige Rückstellungen | 2,2 | 6,5 |
| davon sonstige kurzfristige Schulden | 4,0 | 2,5 |
| Bilanzsumme | 150,5 | 147,4 |
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vorjahr sind durch die Zuführung zu pauschalen Wertberichtigungen mit rund 2,1 Mio. € belastet. Aufgrund des Umsatzrückganges und den damit verbundenen nur leichten Anstieg der Forderungen, ergibt sich für 2009 hieraus lediglich ein Effekt von rund 0,6 Mio. €.
Der Jahresüberschuss liegt mit 0,3 Mio. € deutlich unter dem Vorjahresniveau. Die weitere Umsatz- und Ergebnisentwicklung wird maßgeblich von der gesamtwirtschaftlichen Erholung abhängig sein.
Die Bilanz des NORDWEST Handel-Konzerns zum 31.03.2009 zeigt gegenüber dem 31.12.2008 geringfügig saisonalbedingte Veränderungen auf. Im ersten Quartal 2009 steigen die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis tungen aufgrund des deutlichen Umsatzrückgangs nur leicht an. Die Eigenkapitalquote kann unter Berücksichtigung des ausgewiesenen Gewinnes mit 31,1% nahezu konstant gehalten werden.
Korrespondierend zu den Umsatzrückgängen auch im Lager geschäft konnte das Vorratsvermögen um 0,8 Mio. € deutlich reduziert werden.
Die Verringerung des gebundenen Kapitals führte zu einer entspannten Liquiditätsentwicklung im Konzern. Die bestehenden Kreditlinien wurden – wenn überhaupt – nur an den Haupt zahlungs terminen in Anspruch genommen.
Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen geht vor allen Dingen auf die Inanspruchnahme der Leistungsprämie durch die Anschlusshäuser zurück. Die Verrechnung erfolgte turnusgemäß mit der Abrechnung im März.
Ein verlässlicher Ausblick ist vor dem Hintergrund der aktuellen Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung kaum möglich. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir ab dem zweiten Halbjahr 2009 eine leichte konjunkturelle Erholung erleben werden, die sich im Jahr 2010 festigen sollte. Hierzu dürften auch die von der Bundesregierung aufgelegten Konjunkturprogramme beitragen. Auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass wir bedingt durch das aktuelle konjunkturelle Umfeld für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz- und Ertragsrückgang hinnehmen müssen.
Wir sind aber sicher, dass wir die richtigen Maßnahmen eingeleitet haben, damit NORDWEST erfolgreich aus der Krise hervorgehen wird. Hierfür sind die Voraussetzungen gut: Wir haben starke Fachhandelspartner, zuverlässige Lieferanten und verfügen über erstklassige Leistungen und Problemlösungen. Wir haben frühzeitig eine solide Kapitalausstattung und ausreichende Finanzierungsmöglichkeiten geschaffen. Wir handeln umsichtig, um die Risken zu vermeiden, aber auch die sich bietenden Chancen zu nutzen. Diese Faktoren dürften die richtige Basis für die Fortsetzung des erfolgreichen Kurses von NORDWEST – auch in schwierigen Zeiten – sein.
Ihre NORDWEST Handel AG Der Vorstand
| Finanzkalender 2009 | |
|---|---|
| 7. Mai 2009 | Hauptversammlung in Nürnberg |
| August 2009 | Aktionärsbrief 02/2009 / Halbjahresfinanzbericht |
| November 2009 | Aktionärsbrief 03/2009 |
| März 2010 | Aktionärsbrief 04/2009 |
Besuchen Sie NORDWEST im Internet: http://www.nordwest.com Hier finden Sie aktuelle Informationen, weitere Details zum Unternehmen und die aktuelle NORDWEST NEWS.
| Basisdaten der NORDWEST-Aktie | |
|---|---|
| Aktienart | Nennwertlose Inhaber-Stammaktien |
| WKN | 677550 |
| ISIN | DE0006775505 |
| Kürzel | NWX |
| Börsenplätze | Regulierter Markt in Düsseldorf; |
| Open Market in Frankfurt, Freiverkehr in | |
| Berlin, Hamburg, München, Stuttgart |
NORDWEST Handel AG Berliner Straße 26–36 58135 Hagen Tel. +49 2331 461-1002 Fax +49 2331 461-1009 E-Mail [email protected] www.nordwest.com
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