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Gigaset AG

Quarterly Report Jul 28, 2010

183_10-q_2010-07-28_ec9906e1-e2ee-4e04-9a2e-2129e55f6373.pdf

Quarterly Report

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KENNZAHLEN im überblick

Mio. EUR 01.01.2010 – 31.03.2010 01.01.2009 – 31.03.2009
Konzernumsatz 266,9 1.232,7
Ergebnis vor Zinsen, Ertragssteuern und Abschreibungen (EBITDA) 24,0 -13,7
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 6,8 -37,5
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag 1,0 -38,5
Free Cashflow -12,6 -31,2
Ergebnis je Aktie (verwässert in EUR) 0,05 -1,45
Mio. EUR 31.03.2010 31.12.2009
Bilanzsumme 669,7 658,0
Konzerneigenkapital 123,1 121,5
Eigenkapitalquote (in %) 18,4 18,5

iNformation zur aktie

DIE ARQUES Aktie
WKN 515600
ISIN DE0005156004
Börsenkürzel AQU
Reuters-Kürzel Xetra AQUG.DE
Bloomberg-Kürzel Xetra AQU GY
Aktienart Inhaber-Stückaktien
Aktienindizes CDAX, Classic All Share, Prime All Share
Aktienanzahl zum 31. März 2010 26.450.000
Grundkapital zum 31. März 2010 in EUR 26.450.000
Schlusskurs zum 31. März 2009 in EUR 1,45
52-Wochen-Hoch in EUR* 2,38
52-Wochen-Tief in EUR* 0,90

* zum Zeitpunkt der Berichterstattung

Das Geschäftsmodell der ARQUES Industries AG

ARQUES fokussiert sich auf einen speziellen Bereich des Beteiligungsmarktes: den Erwerb von Unternehmen in Umbruchsituationen. Beispiele sind klassische Turnaround-Kandidaten sowie Tochtergesellschaften, die auf den Desinvestitionslisten von Großkonzernen stehen. Bei über 80% der akquirierten Beteiligungen handelt es sich um Konzernabspaltungen. In der Regel erwirtschaften diese Unternehmen zum Zeitpunkt der Übernahme durch ARQUES bereits seit längerer Zeit Verluste. Teilweise wurde bereits vergeblich versucht, sie zu restrukturieren und zu wirtschaftlicher Stärke zurückzuführen. Gemäß dem ARQUES Modell werden diese Unternehmen in der Regel zu einem Preis unter ihrem Buchwert, teilweise sogar zu symbolischen oder negativen Kaufpreisen, erworben und nach der Restrukturierung durch ARQUES wieder veräußert.

Ziel von ARQUES ist es, ein stabiles Portfolio von 8 bis 12 Unternehmensgruppen, jeweils mit einem Umsatz von EUR 50 Mio. bis EUR 500 Mio. zu halten. Die Beteiligungen sollen nachhaltig wertschaffend weiterentwickelt werden. Die Haltedauer der Beteiligungen ist flexibel, Akquisitionen und Veräußerungen werden opportunistisch vorgenommen. Der Zielmarkt ist Westeuropa.

Angesichts aktuell schwieriger konjunktureller Rahmenbedingungen fokussiert sich ARQUES ausschließlich auf Unternehmenskäufe, die eine günstige Chancen-/Risikorelation aufweisen.

Sobald in einer Beteiligung die grundlegenden Restrukturierungsschritte vollzogen sind und das Unternehmen in eine Wachstumsphase eintritt, initiiert ARQUES den Verkaufsprozess des Unternehmens. Hierbei wird eine breite Käuferbasis angesprochen, die aufbauend auf den bereits durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen weitere Ertrags- und Wachstumspotenziale realisieren kann.

Zusammengefasster Lagebericht zum 31. MÄRZ 2010

Erholung der Weltwirtschaft erwartet, Besorgnis wegen hoher Staatsverschuldung nimmt zu

Obwohl sich der Internationale Währungsfonds IWF bezüglich der Entwicklung der Weltwirtschaft zunehmend optimistischer zeigt, nehmen die besorgten Kommentare im 2. Quartal 2010 angesichts möglicher Negativeffekte aufgrund der hohen Verschuldung vieler Staatshaushalte deutlich zu. Positive Impulse gehen derzeit von den sehr niedrigen Leitzinsen, begrenzten Inflationssorgen und positiven Auswirkungen der Konjunkturprogramme und Nachholeffekte im Nachgang der globalen Rezession der Jahre 2008 und 2009 aus. Entsprechend billigt der IWF der Weltwirtschaft in diesem Jahr ein Wachstum von 4,2% zu. Insbesondere die Schwellenländer können auf ein dynamisches Wachstum von 6,3% hoffen. China mit +10,0% und Indien mit +8,8% geben hierbei den Takt vor. Die Prognosen für die westlichen Industrienationen sind mit +2,3% deutlich verhaltener. Die US-Wirtschaft dürfte um 3,1% expandieren, die Euro-Staaten kumuliert nur um 1,0%. Deutschlands Wirtschaftsleistung dürfte mit +1,2% leicht besser abschneiden. Japans Konjunktur (+1,9%) profitiert von den anziehenden Exporten in den asiatischen Raum. Belastend könnte sich der Anstieg bei den Rohstoffen auswirken. So ist der Ölpreis seit Jahresbeginn 2010 um rund 10% gestiegen. Die IWF-Experten erwarten für das Gesamtjahr einen Anstieg von mehr als einem Fünftel. Auch bei den meisten Metallen werden deutliche Preisauschläge prognostiziert. Die konjunkturelle Erholung steht nach Expertenmeinung insgesamt auf wackligen Beinen, da insbesondere für die Zeit nach dem Auslaufen der Konjunkturprogramme große Unsicherheiten vorherrschen. Weiterhin hoher Abschreibungsbedarf wird die Kreditinstitute auch 2010 beschäftigen und bei der Neukreditvergabe Zurückhaltung üben lassen. Diese Konjunkturbremse könnte durch das von vielen Experten für das Schlussquartal 2010 prognostizierte Ende der Niedrigstzinspolitik noch verstärkt werden.

M&A-Markt kann positive Erwartungen im 1. Quartal nicht erfüllen

Für die Beteiligungsbranche dürfte 2010 ein Übergangsjahr werden. Zwar wirkt sich die allmähliche konjunkturelle Erholung positiv auf die Aktivitäten im Bereich Mergers & Acquisitions (M&A) aus, andererseits halten sich die Kreditinstitute mit ihren Finanzierungszusagen weiterhin noch sehr zurück. Ausschlaggebend hierfür waren die sehr schwachen M&A-Jahre 2008 und 2009. In der ersten Jahreshälfte wird diese Risikoaversion noch durch die Unsicherheiten bezüglich der Auswirkungen der Überschuldung einiger westlicher Industrienationen sowie die unwägbaren Effekte auf Transaktionen aufgrund starker Wechselkursschwankungen gefördert. So weist der Markt für Fusionen und Übernahmen in Europa im 1. Quartal 2010 den schwächsten Jahresstart seit 1995 aus. Das Transaktionsvolumen sackte gegenüber dem bereits schwachen Vorjahreswert nochmals um mehr als die Hälfte auf 79 Mrd. \$ nach unten. Damit konnten die zu Jahresbeginn geäußerten positiven Erwartungen nicht erfüllt werden. Dennoch zeigt sich der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften BVK auf Grundlage einer Mitgliederbefragung zuversichtlich: In seiner "Private Equity Prognose 2010" gaben rund zwei Drittel der befragten Unternehmen an, mehr investieren zu wollen, was auch den M&A-Transaktionen zu Gute käme. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen die Beratungsgesellschaften PricewaterhouseCoopers und McKinsey. Hauptargument neben der anziehenden Konjunktur sind dabei Unternehmensbewertungen, die in vielen Sektoren auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren seien. Dennoch dürften viele Gesellschaften erst 2011 wieder stärker in strategische Transaktionen investieren, mit ersten positiven Impulsen in der zweiten Jahreshälfte 2010. Auch das Geschäft mit Börsengängen zeigt sich nach einem viel versprechenden Start ins neue Jahr wieder deutlich verhaltener. Hier spielen die großen Kurschwankungen aufgrund der Unsicherheiten an den Kapitalmärkten eine entscheidende Rolle.

ARQUES Industries AG – Konzernabschluss

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die ersten drei Monate 2010 waren durch die leicht verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt. Auf Grund der durchgeführten Portfoliobereinigung in 2009 und der fortschreitenden Sanierung im Bestandsportfolio konnte die ARQUES im ersten Quartal 2010 erstmals seit acht Quartalen mit zum Teil hohen Verlusten wieder einen Quartalsüberschuss erzielen. Insbesondere unsere beiden größten Beteiligungen Gigaset und Anvis konnten operativ überzeugen.

Da keine Unternehmenstransaktionen stattgefunden haben, ist das Quartalsergebnis nicht durch Sondereffekte wie die sogenannten bargain purchase Erträge beeinflusst; diese lagen im 1. Quartal 2009 noch bei EUR 11,9 Mio.

Zum 31. März 2010 umfasst das Portfolio von ARQUES noch neun operative Einheiten. Die Gesellschaften der SM Electronic-Gruppe stehen zur Veräußerung an, die Gesellschaften der Fritz Berger-Gruppe und der Golf House-Gruppe (beide Segment "Retail") wurden nach dem Stichtag veräußert.

1. Vermögenslage

Die Bilanzsumme des ARQUES Konzerns beträgt zum 31. März 2010 EUR 669,7 Mio. und hat sich leicht um EUR 11,7 Mio. gegenüber dem Vorjahr erhöht.

Die langfristigen Vermögenswerte sind um EUR 10,7 Mio. auf EUR 245,8 Mio. zurückgegangen. Darüber hinaus wurden im ersten Quartal langfristige Vermögenswerte in Höhe von EUR 33,0 Mio. als zur Veräußerung gehalten klassifiziert und gesondert ausgewiesen.

Die kurzfristigen Vermögenswerte belaufen sich auf EUR 423,9 Mio., davon entfallen EUR 33,0 Mio. auf zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte. Die kurzfristigen Vermögenswerte machen 63,3% des Gesamtvermögens aus.

Die Gesamtschulden betragen EUR 546,6 Mio., davon sind 76,8% kurzfristiger Natur. Im Vergleich zum 31. Dezember 2009 erhöhte sich die Gesamtverschulschuldung des Konzerns um EUR 10,1 Mio.

Die Finanzverbindlichkeiten betragen EUR 87,8 Mio., davon sind 61,8% kurzfristig. Damit blieben die Finanzverbindlichkeiten im Vergleich zum 31. Dezember 2009 nahezu unverändert.

Das Eigenkapital des ARQUES Konzerns beträgt zum 31. März 2010 EUR 123,1 Mio., was einer Eigenkapitalquote von 18,4% entspricht.

2. Finanzlage

In den ersten drei Monaten 2010 hat ARQUES einen Mittelabfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 14,7 Mio. erwirtschaftet (gegenüber einem negativen Netto-Cashflow in Höhe von EUR 20,9 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres). Im ersten Quartal 2010 wirkte sich vor allem der Aufbau des Working Capital bedingt durch die verbesserte Auftragslage negativ aus.

Der Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit beträgt EUR 1,3 Mio. im Vergleich zu einem Abfluss von EUR 10,2 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Zufluss resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf der Anteile eines Joint Ventures der ANVIS-Gruppe im Segment "Automotive".

Der Free Cashflow beträgt damit EUR -13,4 Mio. gegenüber EUR -31,2 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf EUR 0,8 Mio. (Vorjahr: Mittelabfluss von EUR 8,4 Mio.) und resultiert aus der Aufnahme kurzfristiger Zwischenfinanzierungen.

Der Finanzmittelfonds hat in der Berichtsperiode um EUR 12,5 Mio. abgenommen und beträgt zum 31. März 2010 EUR 51,3 Mio.

3. Ertragslage

In den ersten drei Monaten 2010 wurden im ARQUES Konzern Umsatzerlöse in Höhe von EUR 266,9 Mio. und damit 78,3% weniger als in der Vergleichsperiode des Vorjahres generiert. Der Umsatzrückgang ist vor allem auf die aufgegebenen Geschäftsbereiche "IT" und "Service" zurückzuführen (Umsatzerlöse von EUR 931,8 Mio. bzw. EUR 53,9 Mio. in der Vergleichsperiode des Vorjahres).

Die sonstigen betrieblichen Erträge betragen EUR 12,0 Mio. und sind damit um EUR 22,8 Mio. geringer als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang in den sonstigen betrieblichen Erträgen resultiert aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen "IT" und "Service". Es ist jedoch hervorzuheben, dass in den sonstigen betrieblichen Erträgen im ersten Quartal 2010 keine Erträge aus der Auflösung negativer Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung enthalten sind.

Der Materialaufwand für Rohstoffe, Waren, Fertigerzeugnisse und bezogene Leistungen liegt bei EUR 157,4 Mio. und damit um 85,0% unter dem Vorjahreswert. Die Materialeinsatzquote ist von 84,5% auf 58,0% gesunken und resultiert aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen "IT" und "Service".

Der Personalaufwand für Löhne, Gehälter, Sozialabgaben und Altersversorgung beträgt EUR 59,8 Mio. und liegt um mehr als die Hälfte unter dem Vorjahreswert von EUR 134,9 Mio. Im Wesentlichen resultiert dies aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen "IT" und "Service".

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich in der Berichtsperiode auf EUR 47,8 Mio. im Vergleich von EUR 106,4 Mio. in der Vorperiode. Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen "IT" und "Service". In der Vorperiode sind in den fortzuführenden Geschäftsbereichen des Weiteren Sondereffekte aus Entkonsolidierungen von EUR 9,1 Mio. enthalten. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind insbesondere allgemeine Verwaltungskosten, Transportkosten, Beratungs- und Marketingkosten, Mietaufwand und Wechselkursverluste enthalten.

Das EBITDA für die ersten drei Monate 2010 ist mit EUR 24,0 Mio. positiv, gegenüber EUR -13,7 Mio. im Vergleichszeitraum 2009. Ursachen für die Veränderung sind im Wesentlichen die positive Entwicklung in den Segmenten "Automotive" und "Communications".

Die planmäßigen Abschreibungen belaufen sich auf EUR 14,3 Mio. Die (außerplanmäßigen) Wertminderungen betragen EUR 2,9 Mio. und entfallen auf das fortzuführende Segment "Retail". Die Wertminderung war aufgrund des voraussichtlich zu erzielenden Veräußerungserlöses für die Fritz Berger-Gruppe vorzunehmen.

Das Finanzergebnis hat sich mit EUR -2,2 Mio. gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 um EUR 5,5 Mio. verbessert.

Der Konzernjahresüberschuss nach Minderheiten beläuft sich auf EUR 1,4 Mio. nach einem Konzernjahresfehlbetrag von EUR 38,4 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Daraus errechnet sich ein Ergebnis je Aktie (unverwässert/verwässert) von EUR 0,05 nach EUR -1,45 im Vorjahreszeitraum.

Die Beteiligungen des Konzerns

Anvis

Die Anvis-Gruppe ist ein Erstentwickler und Hersteller von innovativen Funktionslösungen für die Fahrdynamik, den Fahrkomfort und die Fahrsicherheit. Das Leistungsspektrum der Unternehmensgruppe umfasst die gesamte Prozesskette bei Antivibrationssystemen von der Idee bis zur Serienreife. Die Anvis-Gruppe ist weltweit an der Seite der Automobilindustrie mit eigenen Standorten und Niederlassungen vertreten.

Unternehmenssituation, Geschäftsverlauf, Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen

Die sich im 2. Halbjahr 2009 angedeutete Erholung in der internationalen Automobilwirtschaft hat sich auch in 2010 fortgesetzt. In vielen Märkten, allen voran im asiatischen Raum, sind die Absatzzahlen wieder deutlich gestiegen. Die Anvis-Gruppe konnte dabei im 1. Quartal 2010 von der anhaltend guten Absatzlage des exportstarken Hauptkunden VW, von neu akquirierten Aufträgen sowie der generellen Marktbelebung profitieren. Als Folge lag der Umsatz deutlich über dem schwachen Vergleichswert des Vorjahres. Das Ergebnis ist trotz weiterer Restrukturierungsaufwendungen für verschiedene Produktionsstandorte überproportional angestiegen. Die bereits in 2009 begonnenen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, wie zum Beispiel die Optimierung der Werksauslastung, der Produktions- und Lagerprozesse sowie der Working Capital Kosten, zeigen eine immer stärkere Wirkung. Vor dem Hintergrund dieser positiven Entwicklung konnten auch im Finanzierungsbereich Erfolge erzielt werden. Zur weiteren Optimierung der Prozesse in allen Unternehmensteilen und zur weiteren Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit wurde das Management unter anderem im Bereich Finanzen und Restrukturierung verstärkt.

Ausblick

Die Anvis-Gruppe wird die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen weiter konsequent umsetzen und sich dabei nach wie vor auf die Senkung der indirekten Kosten, aber auch der Materialkosten fokussieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Sanierung des französischen Standortes Decize. Dort sollen durch eine kontinuierliche Straffung der Produktions- und Verwaltungsprozesse die Kosten verringert und die Produktivität erhöht werden. Für das Gesamtjahr 2010 erwartet die ANVIS-Gruppe ein Umsatzwachstum von rund 20 Prozent bei überproportionalem Ergebnisanstieg.

Carl Froh

Carl Froh ist ein führender Hersteller von kundenspezifischen Präzisionsrohren und Komponenten mit Sitz in Sundern (Sauerland). Das Unternehmen produziert eng tolerierte geschweißte Präzisionsstahlrohre mit besonderen Anforderungen und entwickelt ganzheitliche Lösungen für hochwertige Komponenten und Module für die verschiedensten Anwendungsgebiete. Carl Froh verfügt über einen breiten Kundenstamm und wird von mehreren bedeutenden Automobilzulieferern in den Bereichen Qualität, Lieferperformance und Service als A-Lieferant für hochfeste Präzisionsstahlrohre eingestuft.

Unternehmenssituation, Geschäftsverlauf, Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen

Der Bereich Automotive ist im Geschäftsjahr 2010 gut angelaufen und verzeichnet eine rege Nachfrage. Im Sektor Industrie werden Auftragsmengen im Projektgeschäft teilweise zeitverzögert abgerufen. In der Business Unit Bauten und Verkehr waren die Auswirkungen des harten Winters zu spüren. Hier gibt es für den Rest des Jahres weiteres Steigerungspotential. Das Unternehmen hat im Zusammenhang mit neuen Aufträgen Innovationsinvestitionen vorgesehen. Damit sollen kurz- bis mittelfristig die Produktqualität weiter verbessert und zusätzliche Produktionsbereiche erschlossen werden, um im größeren Maße an der Wertschöpfungskette zu partizipieren. Die Einführung eines neuen ERP-Systems wird darüber hinaus zu einer effektiveren Produktionsplanung und damit verbunden zu einer weiteren Reduzierung der Halb- und Fertigwarenbestände führen.

Ausblick

Neue Herausforderungen ergeben sich für das laufende Geschäftsjahr durch die von den Stahlhütten angekündigten, zum Teil erheblichen Preiserhöhungen bei den Vormaterialen. Die Abschlüsse im Bereich der Stahlrohstoffe werden zudem künftig kürzere Laufzeiten haben. Aktuell wird von maximal vierteljährlichen Abschlüssen ausgegangen; Jahresrahmenverträge für Bandeisenlieferungen sind derzeit schwerer zu tätigen.

Carl Froh plant mittelfristig durch eine erweiterte Produktstrategie und die Akquisition neuer Aufträge im Bereich Industrie, insbesondere bei hochwertigen Spezialprodukten und Komponenten, zu wachsen.

Gigaset Communications

Im Fokus des Geschäfts von Gigaset Communications stehen Design, Entwicklung, Produktion und die Distribution von Qualitätsprodukten für die Kommunikation zu Hause unter der Marke Siemens Gigaset. Zum Portfolio gehören Telefone für das Festnetz und Voice-over-IP-Modelle. Gigaset Communications ist einer der größten Hersteller von Schnurlostelefonen weltweit und klarer europäischer Marktführer bei DECT-Telefonen. Hauptproduktionsstandort ist Bocholt in Deutschland, an dem die Gigaset-Produkte nach höchsten Qualitäts- und Umweltstandards gefertigt werden.

Unternehmenssituation, Geschäftsverlauf, Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen

Im ersten Quartal 2010 konnte die Gigaset Communications im Vergleich zum Vorjahr eine signifikante Margensteigerung erzielen, obwohl der Gesamtumsatz im Vorjahresvergleich deutlich zurückgegangen ist. Die Steigerung der Margenqualität ist im Wesentlichen auf die Veräußerung der defizitären Geschäftsbereiche Broadband/ WiMAX im Juli 2009 sowie Home Media im Oktober 2009 zurückzuführen. Die Konzentration auf das Kerngeschäft "Voice" (Telefonie) durch Veräußerung von Randaktivitäten ist ein wesentlicher Bestandteil der Restrukturierung und zeigt deutliche Erfolge. Darüber hinaus übertraf die Gigaset Communications im ersten Quartal deutlich die im Budget festgesetzten Umsatz– und Margenziele. Diese Steigerung ist im Wesentlichen auf den starken Absatz in Europa zurückzuführen. Ein weiterer positiver Ergebniseffekt, der sich im ersten Quartal 2010 abzeichnet, resultiert aus den erheblich reduzierten Personalaufwendungen als Ergebnis der in 2009 durchgeführten Restrukturierung. Weiterhin werden bereits wie im Vorjahr deutlich positive Ergebnisbeiträge durch das strikte Kostenmanagement erzielt, welches die Task Force der ARQUES Industries AG seit Übernahme der Gigaset Communications GmbH implementiert hat.

Die Verhandlungen mit Siemens zur Verlängerung der Markennutzungsrechte bis zum 30. September 2011 konnten im Jahr 2009 erfolgreich abgeschlossen werden. Dies ermöglicht einen gut durchstrukturierten, langsamen Übergang auf die alleinige Marke Gigaset. Die hierfür erforderlichen Maßnahmen für die Umstellung wurden bereits in 2009 eingeleitet. Im ersten Quartal wurde ein Wechsel im Corporate Design vorgenommen. So präsentiert sich Gigaset in einem neuen, eigenständigen und dynamischen Erscheinungsbild. Im Mittelpunkt steht die Marke Gigaset mit neuem Logo, das in klarer, edler Optik den Premium- und Qualitätsanspruch des Unternehmens unterstreicht. Der neue Auftritt umfasst ein neues Corporate Design, das sich am Point of Sale (POS) in Form neu gestalteter Materialien wie Verpackungen, Anzeigenmotiven und Broschüren zeigt. Zusätzlich wird unter www.gigaset.com ein neuer Webauftritt geschaffen.

Die Grundlage für das Markenverständnis bildet ein erstklassiges Portfolio mit innovativen Technologien, authentischen Materialen und einem klaren, wieder erkennbaren Design – entwickelt und produziert in Deutschland nach höchsten Qualitäts- und Umweltstandards. Als Highlight des ersten Quartals wurde das neue DECT Flaggschiff und kleinste Gigaset Telefon der Welt – das Gigaset SL400/SL400A – auf dem Markt eingeführt. Mehr Telefon pro Kubikzentimeter geht nicht: Auf kleinstem Raum findet alles Platz, was das Telefonieren komfortabel macht. Das ebenso hochwertige wie funktionale Produktdesign, verbunden mit einem frischen Menü- und Soundkonzept überzeugte auch die iF-Kommission und das Chicago Ahtenaeum, die das Telefon mit einem "if designaward", beziehungsweise einem "Good Design Award" auszeichneten. Ab Mai 2010 wird darüber hinaus das schnurgebundene Gigaset DX600A ISDN, mit dem Gigaset neue Möglichkeiten der ISDN-Telefonie anbietet, im Handel erhältlich sein. Im eleganten Design und mit innovativer Ausstattung erfüllt das Tischtelefon perfekt die wachsenden Ansprüche von Selbständigen, Heimarbeitern und Privatnutzern.

Mit Wirkung zum 15. Februar 2010 wurde für die Gigaset Communications GmbH eine neue Geschäftsführung für die Bereiche Vertrieb, Restrukturierung, Projektmanagement, IT und Personal bestellt.

Ausblick

Aufgrund des Verkaufs der Non-Voice-Aktivitäten im Jahr 2009 wird ein Umsatzrückgang für 2010 erwartet. Durch die Konzentration auf das profitable Voice-Geschäft wird zugleich eine relative Erhöhung der Sales Marge zu verzeichnen sein. Ebenso werden sich in 2010 die bisher durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen deutlich positiv auf das Ergebnis auswirken und das Full-Year Potential dieser Maßnahmen erstmals deutlich werden. Die in 2009 begonnenen Maßnahmen zur weiteren Optimierung werden 2010 weitergeführt werden. Absatzseitig sind hier insbesondere die Konzentration auf das Kerngeschäft "Voice" sowie der Ausbau des Wachstums in regionalen Zielmärkten zu nennen. Gezieltes Wachstum soll durch Produktinnovationen sowie durch den Ausbau des internationalen Geschäfts, vor allem in Nordamerika, Indien und Russland erfolgen. Darüber hinaus wird Gigaset neben dem Privatkundengeschäft auch das Segment der kleinen und mittleren Unternehmen künftig intensiv bearbeiten. Zudem werden die Maßnahmen zur Verbesserung der Margenqualität durch eine Reduktion der Produktionskosten sowie weitere Kosteneinsparungs- und Vereinfachungsmaßnahmen konsequent weiterverfolgt werden. Um die Anpassung an mittelständische Strukturen und Abläufe weiter zu optimieren, sind zusätzliche Maßnahmen zur Personalrestrukturierung geplant. Hierzu wurden bereits erste Gespräche mit Arbeitnehmervertretern geführt.

Für das Geschäftsjahr 2010 werden rund EUR 500 Mio. Umsatz und ein operatives Ergebnis vor Restrukturierungskosten von EUR 45-50 Mio. erwartet.

Golf House

Golf House ist der führende Fachhändler für Produkte und Serviceleistungen rund um den Golfsport in Deutschland und mit 14 Filialen flächendeckend vertreten. Das Produktportfolio umfasst Golfequipment wie Schläger, Bags und Accessoires sowie Bekleidung und Schuhe aller namhaften Hersteller. Die Serviceleistungen umfassen Schlägerfitting (individuelle Anpassung der Schläger an den Spieler), Schwunganalysen und Reparaturdienstleistungen. Darüber hinaus ist Golf House im klassischen Versandgeschäft und im Onlinehandel tätig.

Unternehmenssituation, Geschäftsverlauf, Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen

Golf House konnte seinen Umsatz im ersten Quartal 2010 trotz der schwierigen Wetterverhältnisse und vielfach gesperrten Golfplätzen um rund 3% steigern und somit seine Marktführerschaft ausbauen. Durch verbesserte Einkaufskonditionen und eine verbesserte Bestandssituation stiegen Rohertrag und das operative Ergebnis im ersten Quartal 2010 gegenüber dem Umsatz sogar überproportional. Im Februar 2010 wurde die Filiale in München nach den Prämissen des erfolgreichen Shop-Konzepts umgebaut und somit die konsequente Neuausrichtung des Unternehmens fortgeführt. In Stuttgart, Hamburg und München nahm Golf House an Fachmessen teil, weitere Kooperationen wurden geschlossen. Mitte März erschien der 230 Seiten starke Frühjahr/Sommer-Katalog, parallel wurde der Web-Shop durch eine neue zeitgemäße Software abgelöst.

Ausblick

Die Gesellschaft Golf House wurde im Juli 2010 veräußert.

Oxxynova

Oxxynova ist ein Hersteller von flüssigem Dimethylterephthalat (DMT), einem Vorprodukt zur Polyesterherstellung. DMT wird unter anderem bei der Herstellung von Textilfasern, technischen Fasern, Filmen, Lackund Kleberohstoffen sowie von technischen Kunststoffen eingesetzt. Oxxynova ist der größte europäische Produzent von DMT für den freien Markt.

Unternehmenssituation, Geschäftsverlauf, Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen

Bereits im 3. und 4. Quartal 2009 hat eine Erholung von den Tiefpunkten der Wirtschaftskrise eingesetzt, verbunden mit einer leichten allgemeinen Markterholung und einer deutlich belebten Nachfrage nach DMT. Diese positive Entwicklung hat sich auch im 1. Quartal 2010 fortgesetzt. Zudem haben Kunden ihre niedrigen Lagerbestände partiell wieder aufgefüllt, was in Summe zu einer deutlich höheren Auslastung bei Oxxynova geführt hat. Der Marktaustritt eines Kunden zum Ende des 1. Quartals und die dadurch weggefallenen Absatzmengen konnten durch Zugewinne bei anderen Kunden gut kompensiert werden. Die bereits 2009 eingeleiteten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und das strikte Kostenmanagement haben ihre Wirkung entfaltet und eine stabile Entwicklung der Gesellschaft ermöglicht. Oxxynova ist es damit gelungen, den Marktanteil im Berichtszeitraum auf hohem Niveau zu festigen. Die Rohertrags- und Ergebnisentwicklung lag deutlich über Vorjahr und Plan.

Darüber hinaus wurden am Standort Lülsdorf weitreichende Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt, die zukünftig zu einer signifikanten Verbesserung der Kostensituation führen und zu einer weiteren, nachhaltigen Stabilisierung der Ergebnisentwicklung beitragen werden.

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2010 und insbesondere für das 2. Halbjahr gibt es nach wie vor keine sicheren und belastbaren Abnahmeplanungen bei den Kunden, da die weitere Erholung von der Wirtschaftskrise nach wie vor mit großen Unsicherheiten belastet ist. Vor diesem Hintergrund gilt es, das Kostenmanagement und die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung insbesondere in der Produktion konsequent fortzuführen, um flexibel auf etwaige Mengenschwankungen reagieren zu können. Oxxynova geht davon aus, dass bei einer einsetzenden Erholung der Gesamtwirtschaft die generelle Nachfrage nach DMT, trotz der sehr kurzfristigen Platzierung von Aufträgen, kontinuierlich zunehmen wird und sich damit Umsatz und Ergebnis der Gesellschaft gegenüber dem Vorjahr weiter verbessern.

van Netten

van Netten ist ein Hersteller von innovativen und qualitativ hochwertigen Zuckerwaren. Wesentliche Kunden sind verschiedene Handelsunternehmen im In- und Ausland. Alle Produkte werden am Produktionsstandort Dortmund hergestellt.

Unternehmenssituation, Geschäftsverlauf, Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen

Aufgrund einer weiteren Bereinigung des Produktportfolios lag der Umsatz von van Netten in der Berichtsperiode unter dem Niveau des Vergleichsquartals des Vorjahres, das Ergebnis konnte dagegen deutlich gesteigert werden. Das operative Ergebnis (EBITDA) war positiv. In der Produktion setzte das Dortmunder Traditionsunternehmen weitere Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität im Bereich der Dragees um und tätigte in verschiedenen Bereichen kleinere Investitionen. Für die Produktentwicklung konnte ein neuer stellvertretender Bereichsleiter gewonnen werden. Bei einigen Produkten des Kernsortimentes wurden die Rezepturen von künstlichen Inhaltsstoffen auf natürliche Aromen und Farben umgestellt. Anfang des Jahres konnte van Netten neue Kunden für das Exportgeschäft akquirieren, die sowohl bestehende als auch neue Produkte für ihren jeweiligen Heimatmarkt gelistet haben. Durch Prozessoptimierungen, die Bündelung von Liefermengen und geringere Energiekosten konnten die Gesamtkosten weiter gesenkt werden.

Ausblick

Mit dem zunehmenden Einsatz natürlicher Inhaltsstoffe ist van Netten in der Lage, die sich in diesem Bereich verändernde Kundenanforderung zu erfüllen und die Kundenbindung zu verstärken. Vor diesem Hintergrund und auf Basis der Wirkung bereits durchgeführter Restrukturierungsmaßnahmen plant die Gesellschaft für das Gesamtjahr eine weitere Ergebnisverbesserung bei leicht steigendem Umsatz.

Wanfried-Druck Kalden GmbH

Wanfried-Druck ist ein Spezialist für die Produktion und den Druck hochwertiger Verpackungen und Etiketten. Hergestellt werden zum Beispiel Getränke-Systemverpackungen, Faltschachteln und Papieretiketten. Die Kunden von Wanfried-Druck kommen aus der Lebensmittelund Getränkeindustrie, aber auch aus dem Non-food-Bereich.

Unternehmenssituation, Geschäftsverlauf,

Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen

Wanfried-Druck setzt seit Anfang des Jahres ein detailliert entwickeltes Sanierungskonzept um. Hierin enthalten sind vor allem Maßnahmen zur Optimierung des Kundenportfolios, ein Sanierungstarifvertrag mit Ver.di, Senkung der Gemeinkosten und besondere Sanierungsbeiträge seitens des Gesellschafters und der Hausbank. Zum Ende des 1. Quartals 2010 zeigt sich, dass die Umsetzung bisher planmäßig läuft und die eingeleiteten Maßnahmen greifen. Alle Ergebniszahlen konnten im Vergleich zum Vorjahr erheblich gesteigert werden und liegen im Plan.

Ausblick

Die Rahmenbedingungen im Jahr 2010 bleiben schwierig. Die Vormaterialpreise steigen im Schnitt um 10% und die Lieferzeiten für Karton und Papier betragen 18-24 Wochen. Um dem entgegenzuwirken sind Preisanpassungen auf der Absatzseite, konsequente Vertragsverhandlungen sowie eine noch stringentere Planung von Beschaffung, Produktion und Logistik notwendig. Unter der Annahme, dass dies gelingt, ohne vom Sanierungskonzept abzuweichen, wird davon ausgegangen, dass sich der geplante Sanierungserfolg zum Ende des Jahres einstellt.

7

Chancen- und Risikobericht

Die künftige Geschäftsentwicklung des ARQUES Konzerns und seiner Beteiligungen ist mit unternehmerischen Chancen und Risiken verbunden. Die Risikopolitik der Gesellschaft besteht darin, vorhandene Chancen zu nutzen und das damit verbundene Risiko unter Einsatz angemessener Instrumente zu begrenzen.

Die Chancen-/Risikosituation hat sich für ARQUES gegenüber der Darstellung im zusammengefassten Lagebericht 2009 nicht verändert. Detaillierte Angaben zu den Chancen und Risiken des ARQUES Geschäftsmodells, der ARQUES Industries AG, der zum ARQUES Konzern gehörenden Beteiligungen sowie zu konjunkturellen und marktbezogenen Chancen und Risiken finden Sie im Geschäftsbericht 2009 der ARQUES Industries AG.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im April 2010 wurde die Beteiligung an der Fritz Berger-Gruppe, welche dem Segment "Retail" zugeordnet ist, veräußert. Die Fritz Berger-Gruppe trug im Geschäftsjahr 2009 mit TEUR 45.685 zum Konzernumsatz und mit TEUR 1.488 zum Konzern-EBITDA bei.

Am 27. April 2010 hat die Siemens AG eine weitere Schiedsklage gegen die ARQUES Industries AG erhoben. Ziel der Schiedsklage ist die Feststellung, dass ein so genanntes "Call Right" der ARQUES Industries AG für einen 19,8% Minderheitenanteil der Siemens AG nicht (mehr) besteht und die ARQUES Industries AG folglich nicht die Übertragung dieses Minderheitenanteils von der Siemens AG verlangen kann. ARQUES hat zu diesem Vorgang ein Rechtsgutachten eingeholt. Danach kann Siemens ARQUES von der Ausübung des "Call Rights" nicht ausschließen.

Im Juli 2010 wurde die Beteiligung an der Golf House-Gruppe, welche dem Segment "Retail" zugeordnet ist, veräußert. Die Golf House-Gruppe trug im Geschäftsjahr 2009 mit TEUR 26.400 zum Konzernumsatz und mit TEUR -297 zum Konzern-EBITDA bei.

Aufgrund Beschlusses des Amtsgerichts München sind am 7. Juli 2010 die Geschäftsräume der ARQUES Industries AG in München durch Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft durchsucht worden. Die Durchsuchung ist Teil eines Ermittlungsverfahrens gegen das Vorstandsmitglied der ARQUES Industries AG Michael Hütten wegen des Verdachts der Untreue (§§ 266 I, II, 263 III Nr. 2 StGB) im Zusammenhang mit der Rücknahme einer Zahlungsaufforderung über 19,6 Mio. Euro gegenüber der ARQUES Industries AG im Herbst 2009 in seiner Eigenschaft als damaliger Geschäftsführer der Gigaset Communications GmbH. Der Vorstand der ARQUES Industries AG hält den Vorwurf gegen Herrn Hütten für nicht haltbar und kooperiert mit den Behörden um eine rasche Aufklärung zu unterstützen.

Ausblick für den ARQUES Konzern

Erwartete Umsatz- und Ertragslage: Erreichen der operativen Gewinnschwelle 2010 als Zielvorgabe

Aufgrund der bisherigen Entwicklung des operativen Geschäfts unserer Beteiligungen erwarten wir für das Jahr 2010 mindestens ein positives EBITDA. Dass wir im ersten Quartal 2010 erstmals seit dem vierten Quartal 2007 wieder ein positives Nachsteuerergebnis erwirtschaften konnten, stimmt uns zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen.

Erwartete Finanzlage, Investitionen und Liquiditätsentwicklung:

Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung unserer Beteiligungsunternehmen, werden Investitionen zunehmend aus eigenem Cashflow und durch Factoring finanziert. Die Bereitstellung von Bankkrediten gestaltet sich unverändert schwierig. Dennoch ist es uns in einzelnen Tochtergesellschaften gelungen, Bankfinanzierungen zu erhalten, beziehungsweise Kreditvereinbarungen zu verlängern. Wir erwarten daher die weitere Stabilisierung der Liquiditätslage unserer Tochtergesellschaften.

Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Entwicklung

Der Vorstand der ARQUES Industries AG teilt die Einschätzung der Wirtschaftsexperten einer sich allmählich erholenden Weltkonjunktur. Wir erwarten hierdurch sowie durch weitere Restrukturierungsmaßnahmen einen deutlich positiven Effekt auf unser operatives Geschäft. Dies eröffnet Chancen auf eine spürbare Ergebniserholung sowie eine zusätzlich Verbesserung der Bilanzqualität. Dennoch ist das laufende Jahr angesichts der Risiken und Unwägbarkeiten bezüglich der Nachhaltigkeit der Aufwärtsentwicklung einerseits und vor dem Hintergrund einer noch restriktiven Mittelbereitstellung durch die Banken andererseits weiterhin ein herausforderndes Übergangsjahr. Die Prognostizierbarkeit der Beteiligungsbranche bleibt jedoch unverändert schwierig. Auf dieser Basis geht der Vorstand für 2010 von einer Stabilisierung des Konzerns aus. Für 2011 und darüber hinaus erwartet der Vorstand die Fortsetzung des in 2010 beginnenden profitablen Wachstumskurses. .

Starnberg, 13. Juli 2010

ARQUES Industries AG

Der Vorstand

Konzernabschluss der ARQUES Industries AG

Konzerngewinn- und verlustrechnung vom 01. Januar – 31. März 2010

TEUR
Umsatzerlöse
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Sonstige betriebliche Aufwendungen
EBITDA
Abschreibungen
Wertminderungen
EBIT
Ergebnis aus Finanzanlagen, bewertet nach der Equity-Methode
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Konzernjahresüberschuss (Vorjahr: -fehlbetrag)
davon Anteile anderer Gesellschafter am Konzernjahresüberschuss (Vorjahr: -fehlbetrag)
davon Anteile der Aktionäre der ARQUES Industries AG am Konzernjahresüberschuss (Vorjahr: -fehlbetrag)
Ergebnis je Stammaktie
unverwässert in EUR
verwässert in EUR

Konzerngesamtergebnisrechnung vom 01. Januar – 31. März 2010

TEUR
Konzernjahresüberschuss (Vorjahr: –fehlbetrag)
Währungsveränderungen
Marktwertänderung der zu Veräußerung verfügbaren Wertpapiere
Sonstige direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen
Summe ergebnisneutrale Veränderungen
Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen
davon Anteile anderer Gesellschafter
davon Anteile der Aktionäre der ARQUES Industries AG
01.01. – 31.03.2009 01.01. – 31.03.2010
Gesamt Aufgegebene
Geschäftsbere
iche
Fortzuführende
Geschäftsbere
iche
Gesamt Aufgegebene
Geschäftsbere
iche
Fortzuführende
Geschäftsbere
iche
1.232.709 985.665 247.044 266.901 0 266.901
-3.348 850 -4.198 5.075 0 5.075
539 4.147 5.108 0 5.108
34.847 22.882 11.965 11.999 0 11.999
-1.041.283 -890.140 -151.143 -157.427 0 -157.427
-134.899 -46.630 -88.269 -59.858 0 -59.858
-106.438 -43.654 -62.784 -47.759 0 -47.759
-13.726 29.512 -43.238 24.039 0 24.039
-22.455 -5.868 -16.587 -14.274 0 -14.274
0 -1.311 -2.918 0 -2.918
-37.492 23.644 -61.136 6.847 0 6.847
791 -535 114 0 114
241 1.086 419 0 419
-4.460 -4.793 -2.737 0 -2.737
-3.428 -4.242 -2.204 0 -2.204
-45.162 20.216 -65.378 4.643 0 4.643
-1.638 8.278 -3.611 0 -3.611
-38.522 18.578 -57.100 1.032 0 1.032
-41 -68 -377 0 -377
18.619 -57.032 1.409 0 1.409
0,71 -2,16 0,05 0,00 0,05
0,71 -2,16 0,05 0,00 0,05
01.01. – 31.03.2010 01.01. – 31.03.2009
Fortzuführende
Geschäftsbere
iche
Aufgegebene
Geschäftsbere
iche
Gesamt Fortzuführende
Geschäftsbere
iche
Aufgegebene
Geschäftsbere
iche
Gesamt
1.032 0 1.032 -57.100 18.578 -38.522
553 0 553 -398 1.735 1.337
0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0
553 0 553 -398 1.735 1.337
1.585 0 1.585 -57.498 20.313 -37.185
-377 0 -377 -68 -41 -109
1.962 0 1.962 -57.430 20.354 -37.076

Konzernbilanz zum 31. März 2010

AKTIVA in TEUR 31.03.2010 31.12.2009
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 59.954 60.181
Sachanlagen 178.770 184.599
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 224 226
Finanzanlagen, bewertet nach der Equity-Methode 492 4.828
Finanzielle Vermögenswerte 2.736 2.905
Sonstige langfristige Vermögenswerte 19 18
Latente Steueransprüche 3.589 3.693
Summe langfristige Vermögenswerte 245.784 256.450
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorratsvermögen 92.554 93.669
Forderungen aus Fertigungsaufträgen 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 133.936 131.283
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 692 636
Sonstige Vermögenswerte 98.624 78.216
Steuererstattungsansprüche 4.581 3.744
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 60.531 74.915
390.918 382.463
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 32.954 19.037
Summe kurzfristige Vermögenswerte 423.872 401.500
Bilanzsumme 669.656 657.950

Konzernbilanz zum 31. März 2010

PASSIVA
in TEUR
31.03.2010 31.12.2009
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 26.402 26.402
Kapitalrücklage 73.580 73.580
Gewinnrücklage 20.290 20.290
Übriges kumuliertes Eigenkapital 53 -1.920
120.325 118.352
Minderheitenanteil 2.732 3.109
Summe Eigenkapital 123.057 121.461
Langfristige Schulden
Pensionsverpflichtungen 32.731 32.285
Rückstellungen 21.287 32.231
Finanzverbindlichkeiten 33.508 37.989
Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing 3.567 2.782
Sonstige Verbindlichkeiten 16.602 16.870
Latente Steuerschulden 19.052 17.944
Summe langfristige Schulden 126.747 140.101
Kurzfristige Schulden
Rückstellungen 38.325 37.302
Finanzverbindlichkeiten 54.307 49.704
Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing 636 1.666
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 173.508 180.398
Steuerverbindlichkeiten 9.446 7.864
Sonstige Verbindlichkeiten 115.552 100.417
391.774 377.351
Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit
zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
28.078 19.037
Summe kurzfristige Schulden 419.852 396.388
Bilanzsumme 669.656 657.950

Entwicklung des Konzerneigenkapitals zum 31. März 2010

TEUR Gezeichnete
s
Kapital
31. Dezember 2008 26.402
IFRS 3.61ff 0
31. Dezember 2008 26.402
1 Dotierung der Gewinnrücklagen 0
2 Entnahme aus der Kapitalrücklage 0
3 Aktienoptionsprogramm 0
4 Veränderungen Minderheiten 0
5 Übrige Veränderungen 0
6 Summe Transaktionen mit Anteilseignern 0
7 Konzernjahresfehlbetrag 2009 0
8 Minderheiten 0
9 Konzernjahresfehlbetrag nach Minderheiten 0
10 Währungsveränderungen 0
11 Summe ergebnisneutrale Veränderungen 0
12 Summe Nettoeinkommen (9+11) 0
13 Eigene Anteile 0
31. Dezember 2009 26.402
1 Dotierung der Gewinnrücklagen 0
2 Entnahme aus der Kapitalrücklage 0
3 Aktienoptionsprogramm 0
4 Veränderungen Minderheiten 0
5 Übrige Veränderungen 0
6 Summe Transaktionen mit Anteilseignern 0
7 Konzernjahresüberschuss Q1 2010 0
8 Minderheiten 0
9 Konzernjahresüberschuss nach Minderheiten 0
10 Währungsveränderungen 0
11 Summe ergebnisneutrale Veränderungen 0
12 Summe Nettoeinkommen (9+11) 0
13 Eigene Anteile 0
31. März 2010 26.402
K
apitalr
ückla
g
e
Gewinn
rückla
g
e
Ü
b
rig
e
s ku
mul
ierte
s
Eig
e
nkapital
A
usgleichsposten
f
ür Minder
h
e
iten-
g
e
sellschafter
Konzern-
eig
e
nkapital
73.580 20.290 133.256 9.464 262.992
0
0
3.406 0 3.406
73.580 20.290 136.662 9.464 266.398
0
0
0 0 0
0
0
0 0 0
0
0
607 0 607
0
0
4.015 1.284 5.299
0
0
0 0 0
0
0
4.622 1.284 5.906
0
0
-145.361 0 -145.361
0
0
0 -7.639 -7.639
0
0
-145.361 -7.639 -153.000
0
0
2.157 0 2.157
0
0
2.157 0 2.157
0
0
-143.204 -7.639 -150.843
0
0
0 0 0
73.580 20.290 -1.920 3.109 121.461
0
0
0 0 0
0
0
0
0 0
0
0
11 0 11
0
0
0 0 0
0
0
0 0 0
0
0
11 0 11
0
0
1.409 0 1.409
0
0
0 -377 -377
0
0
1.409 -377 1.032
0
0
553 0 553
0
0
553 0 553
0
0
1.962 -377 1.585
0
0
0 0 0
73.580 20.290 53 2.732 123.057

Konzernkapitalflussrechnung vom 1. Januar - 31. März 2010

TEUR
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Auflösung negativer Unterschiedsbeträge
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Wertminderungen
Zu-(+)/ Abnahme (-) der Pensionsrückstellungen
Gewinn (-)/Verlust (+) aus dem Verkauf von langfristigen Vermögenswerten
Gewinn (-)/Verlust (+) aus Entkonsolidierungen
Gewinn (-)/Verlust (+) aus der Währungsumrechnung
Ausgabe von Stock Options
Ergebnis aus der Equity-Bewertung
Sonstige nicht zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen
Zinsergebnis
Erhaltene Zinsen
Gezahlte Zinsen
Gezahlte Ertragsteuern
Einmalige Einzahlung aus der Aufnahme von Factoring im Zusammenhang mit der Finanzierung von Akquisitionen
Zu-(-)/ Abnahme (+) der Vorräte
Zu-(-)/ Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Zu-(+)/ Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Verbindlichkeiten sowie sonstigen Rückstellungen
Zu-(+)/ Abnahme (-) der sonstigen Bilanzpositionen
Mittelzu- (+)/-abfluss (-) aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow)
Auszahlungen für Anteile an Unternehmen
Beim Kauf von Unternehmensanteilen erworbene Zahlungsmittel
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anteilen an Unternehmen
Beim Verkauf von Anteilen hingegebene Zahlungsmittel
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen des Anlagevermögens
Mittelzu- (+)/-abfluss (-) aus Investitionstätigkeit
Free Cashflow
Zahlungen aus der Aufnahme (+)/Rückzahlung (-) von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
Rückzahlung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
Auszahlungen im Zusammenhang mit Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
Erwerb eigener Anteile
Auszahlungen an Minderheiten
Mittelzu- (+)/-abfluss (-) aus Finanzierungstätigkeit
Finanzmittelfonds am Beginn der Periode
Veränderungen durch Wechselkursänderungen
Finanzmittelfonds am Beginn der Periode bewertet zum Stichtagskurs des Vorjahres
Zu-(-)/ Abnahme (+) der Zahlungsmittel mit eingeschränkter Verfügbarkeit
Veränderung des Finanzmittelfonds
Finanzmittelfonds am Ende der P
eriode
Zahlungsmittel mit eingeschränkter Verfügbarkeit
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
In die Bilanzposition "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" umgegliederte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente lt.Bilanz
01.01. - 31.03. 2010 01.01. - 31.03. 2009
4.643 -45.162
0 -10.067
14.274 22.455
2.918 1.311
528 376
12 -281
0 4.998
820 -385
11 352
-114 -256
-5.127 -5.704
2.318 7.926
5 639
-646 -945
-107 -2.615
0
-11.572 -43.317
-27.193 -11.293
3.836 57.608
1.460 3.437
-13.934 -20.923
0
0 3.852
0 15.157
0 -25.344
4.613
-3.284 -4.502
1.329 -10.229
-12.605 -31.152
1.283 30.241
0 -37.467
-220
-245 -1.217
0
0
818 -8.443
62.229 125.741
-1.140
63.369 125.741
4.149 7.197
-11.787 -39.595
54.591 93.343
9.980 26.314
64.571 119.657
4.040
60.531 119.657

Anhang DES KonzernabschlussES zum 31. März 2010

Allgemeine Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Erstellung des Konzernabschlusses der ARQUES Industries AG zum 31. März 2010 und die Angabe der Vorjahreszahlen erfolgte in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Accounting Standards (IAS) bzw. den International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Auslegung durch das Standard Interpretations Committee (SIC) bzw. des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie den IFRS insgesamt. Dementsprechend wurde der vorliegende, ungeprüfte und keiner prüferischen Durchsicht unterzogene Zwischenbericht zum 31. März 2010 in Übereinstimmung mit IAS 34 aufgestellt. Alle bis zum 31. März 2010 gültigen und verpflichtend anzuwendenden Standards wurden berücksichtigt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des ARQUES Konzerns.

Die Erläuterungen im Anhang des Konzernabschlusses 2009 gelten insbesondere im Hinblick auf die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechend.

Darüber hinaus waren beginnend mit dem Geschäftsjahr 2010 folgende durch das IASB überarbeitete bzw. neu herausgegebene Standards und Interpretationen verpflichtend anzuwenden:

  • • Änderungen des IFRS 1 (Erstmalige Anwendung der IFRS)
  • Änderungen des IFSR 2 (Aktienbasierte Vergütung)
  • • Änderungen des IFRS 3 (Unternehmenszusammenschlüsse)
  • • Änderungen des IAS 27 (Konzern- und Einzelabschlüsse)
  • • Änderungen des IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) und IFRIC 9 (Neubeurteilung eingebetteter Derivate)
  • • Änderungen des IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung)
  • • IFRIC 16 (Absicherungen einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb)
  • • IFRIC 17 (Sachdividenden an Eigentümer)
  • • IFRIC 18 (Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden)
  • • Sammelstandard "Improvements to IFRS"

Die Änderungen des IFRS 1 "Erstmalige Anwendung der IFRS" betreffen ausschließlich den formalen Aufbau von IFRS 1. Hierzu wurden die allgemeinen von den spezifischen Regelungen des Standards getrennt. Durch die neue Struktur sollen Klarheit und Anwendbarkeit des IFRS 1 verbessert werden. Die Änderungen waren erstmals für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2010 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Sie hatten keine Auswirkungen auf den Quartalsabschluss.

Die Änderungen zu IFRS 2 "Aktienbasierte Vergütung" betreffen die Bilanzierung von Transaktionen, bei denen ein Tochterunternehmen Güter oder Dienstleistungen von Arbeitnehmern oder Lieferanten erhält, die vom Mutterunternehmen oder einem anderen Konzernunternehmen bezahlt werden. Ein Unternehmen, das Güter oder Dienstleistungen im Rahmen einer anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung erhält, muss diese bilanzieren, unabhängig davon, welches Unternehmen im Konzern die zugehörige Verpflichtung erfüllt, und unabhängig davon, ob die Verpflichtung in Anteilen oder in bar erfüllt wird. Mit den Änderungen von IFRS 2 werden auch Regelungen in den Standard aufgenommen, die vormals in IFRIC 8 und IFRIC 11 enthalten waren. Daher hat das IASB IFRIC 8 und IFRIC 11 zurückgezogen.

Im geänderten IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" wird die Anwendung der Erwerbsmethode bei Unternehmenszusammenschlüssen neu geregelt. Wesentliche Neuerungen betreffen die Bewertung von Minderheitenanteilen, die Erfassung von sukzessiven Unternehmenserwerben und die Behandlung von bedingten Kaufpreisanteilen und Anschaffungsnebenkosten.

Die Änderungen des IAS 27 "Konzern- und Einzelabschlüsse" betreffen im Wesentlichen die Bilanzierung von Transaktionen, bei denen ein Unternehmen weiterhin die Beherrschung behält, sowie Transaktionen, bei denen die Beherrschung untergeht. Transaktionen, die nicht zu einem Beherrschungsverlust führen, sind erfolgsneutral im Eigenkapital zu erfassen. Verbleibende Anteile sind im Zeitpunkt des Beherrschungsverlusts zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Bei Minderheitsanteilen ist der Ausweis von Negativsalden zulässig, d.h. Verluste werden zukünftig unbegrenzt beteiligungsproportional zugerechnet.

Die Änderungen des IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" und IFRIC 9 "Neubeurteilung eingebetteter Derivate" betreffen die Klarstellung der Bilanzierung von eingebetteten Derivaten im Fall einer Umklassifizierung von hybriden Finanzinstrumenten aus der "Fair Value through Profit and Loss"-Kategorie heraus. Die Änderungen waren erstmals für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 30. Juni 2009 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Sie hatten keine Auswirkungen auf den Quartalsabschluss.

Die Änderungen des IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" klären das Inflationsrisiko eines finanziellen Grundgeschäfts sowie das einseitiges Risiko eines Grundgeschäfts in Bezug auf das Hedge Accounting. Die Änderungen waren erstmals für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Juli 2009 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Sie hatten keine Auswirkungen auf den Quartalsabschluss.

IFRIC 16 "Absicherungen einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb": Ziel der Interpretation ist eine Klarstellung zweier Sachverhalte, die sich im Rahmen der beiden Standards IAS 21 "Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse" und IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" im Zusammenhang mit der Bilanzierung der Absicherung von Fremdwährungsrisiken innerhalb eines Unternehmens und seiner ausländischen Geschäftsbetriebe ergeben. IFRIC 16 war erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01. Juli 2009 beginnen. Sie hatten keine Auswirkungen auf den Quartalsabschluss.

IFRIC 17 "Sachdividenden an Eigentümer": Diese Interpretation regelt Themen, wie ein Unternehmen andere Vermögenswerte als Zahlungsmittel zu bewerten hat, die es als Gewinnausschüttung an die Anteilseigner überträgt. IFRIC 17 war erstmals für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Oktober 2009 beginnen, anzuwenden. Sie hatten keine Auswirkungen auf den Quartalsabschluss.

IFRIC 18 "Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden": IFRIC 18 ist insbesondere für Versorgungsbetriebe (z.B. Energieversorger) relevant. Die Interpretation klärt, wie Sachverhalte zu bilanzieren sind, bei denen ein Unternehmen von einem Kunden Vermögenswerte erhält und diese nutzen muss, um den Kunden entweder mit einem Netzwerk zu verbinden oder um den Kunden einen dauerhaften Zugang zu Gütern oder Dienstleistungen (z.B. Energie, Gas oder Wasser) zu gewähren. IFRIC 18 war erstmals für Übertragungen von Vermögenswerten, die am oder nach dem 01. Juli 2009 stattfinden, verpflichtend anzuwenden. Sie hatten keine Auswirkungen auf den Quartalsabschluss.

Im April 2009 hat das IASB "Improvements to IFRSs" veröffentlicht – eine Sammlung von nicht dringenden, jedoch notwendigen Änderungen von bestehenden IFRSs. Es handelt sich hierbei um die zweite im Rahmen des Annual Improvements Project veröffentlichte Verlautbarung, die Änderungen an zwölf bestehenden Standards und Interpretationen enthält. Die Änderungen wurden im März 2010 von der Europäischen Union in europäisches Recht übernommen.

ARQUES wendet die angeführten Änderungen seit dem 1. Januar 2010 an. Die Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des ARQUES Konzerns.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Veräußerungsgruppen

Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden gemäß IFRS 5 gesondert als "zur Veräußerung gehalten" in der Bilanz ausgewiesen, wenn sie in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und die Veräußerung höchstwahrscheinlich ist. Bei der Klassifizierung als "zur Veräußerung gehalten" werden die entsprechenden Vermögenswerte mit ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten angesetzt, sofern dieser niedriger als deren Buchwert ist. Entsprechend ihrer Klassifizierung werden direkt mit diesen in Zusammenhang stehende Verbindlichkeiten auf der Passivseite gesondert als "zur Veräußerung gehalten" ausgewiesen.

Die zum 31. März 2010 als "zur Veräußerung gehalten" ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten betreffen die Gesellschaften der SM Electronic-Gruppe, Stapelfeld (Segment "Retail") und die Gesellschaften der Fritz Berger-Gruppe, Neumarkt i.d. Oberpfalz (Segment "Retail").

Segmentberichterstattung

TEUR
Q1 2010
Stee
l
Print Industria
l
Production
IT
Umsatzerlöse
Außenerlöse 8.750 7.403 13.278 0
Fortzuführende Geschäftsbereiche 8.750 7.403 13.278 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 0
Innenerlöse 0 0 0 0
Fortzuführende Geschäftsbereiche 0 0 0 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 0
Gesamtumsätze 8.750 7.403 13.278 0
Fortzuführende Geschäftsbereiche 8.750 7.403 13.278 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 0
Segmentergebnis/EBITDA 74 521 1.081 0
Fortzuführende Geschäftsbereiche 74 521 1.081 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 0
Abschreibungen -788 -520 -815 0
Fortzuführende Geschäftsbereiche -788 -520 -815 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 0
ertminderungen 0 0 0 0
Fortzuführende Geschäftsbereiche 0 0 0 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 0
Segmentergebnis/EBIT -715 1 265 0
Fortzuführende Geschäftsbereiche -715 1 265 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 0
Erträge aus Finanzanlagen, bewertet nach der Equity-Methode
Zinsergebnis
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteueraufwand
Jahresüberschuss
Konsolidiert Eliminieru
ngen
Servi
ce
Holding ommunications Specialty C Retai
l
Automotive
mistr
y
Che
266.901 0 0 18 129.135 23.725 22.139 62.453
266.901 0 18 129.135 23.725 22.139 62.453
0 0 0 0 0 0 0
0 -450 0 450 0 0 0 0
0 -450 0 450 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0
266.901 -450 0 468 129.135 23.725 22.139 62.453
266.901 -450 0 468 129.135 23.725 22.139 62.453
0 0 0 0 0 0 0
24.039 0 0 -439 17.794 1.978 -2.474 5.504
24.039 0 0 -439 17.794 1.978 -2.474 5.504
0 0 0 0 0 0 0
-14.274 0 0 -38 -8.952 -43 -127 -2.991
-14.274 0 0 -38 -8.952 -43 -127 -2.991
0 0 0 0 0 0 0
-2.917 0 0 0 0 0 -2.917 0
-2.917 0 0 0 0 0 -2.917 0
0 0 0 0 0 0 0
6.847 0 0 -479 8.842 1.935 -5.518 2.516
6.847 0 0 -479 8.842 1.935 -5.518 2.516
0 0 0 0 0 0 0
114
-2.318
4.643
-3.611
1.032
TEUR
Q1 2009
Stee
l
Print Industria
l
Production
IT
Umsatzerlöse
Außenerlöse 9.334 8.008 15.347 931.753
Fortzuführende Geschäftsbereiche 9.334 8.008 15.347 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 931.753
Innenerlöse 0 0 0 9
Fortzuführende Geschäftsbereiche 0 0 0 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 9
Gesamtumsätze 9.334 8.008 15.347 931.762
Fortzuführende Geschäftsbereiche 9.334 8.008 15.347 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 931.762
Segmentergebnis/EBITDA -821 -220 957 18.745
Fortzuführende Geschäftsbereiche -821 -220 957 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 18.745
Abschreibungen -788 -550 -1.071 -4.818
Fortzuführende Geschäftsbereiche -788 -550 -1.071 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 -4.818
ertminderungen 0 0 0 0
Fortzuführende Geschäftsbereiche 0 0 0 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 0
Segmentergebnis/EBIT -1.608 -770 -114 13.927
Fortzuführende Geschäftsbereiche -1.608 -770 -114 0
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0 0 13.927
Erträge aus Finanzanlagen, bewertet nach der Equity-Methode
Zinsergebnis
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteueraufwand
Jahresfehlbetrag
Specialty C
ommunications
mistr
y
Holding Servi
ce
Eliminieru
ngen Konsolidiert
134.869 4 53.912 0 1.232.709
134.869 4 0 0 247.044
0 0 53.912 0 985.665
5.333 2.200 0 -7.542
5.333 2.200 0 -7.533
0 0 0 -9
140.202 2.204 53.912 -7.542 1.232.709
140.202 2.204 0 -7.542 247.035
0 0 53.912 0 985.674
-17.563 -6.161 10.767 0 -13.726
-17.563 -6.161 0 0 -43.238
0 0 10.767 0
-11.035 -1 -1.050 0 -22.455
-11.035 -1 0 0
0 0 -1.050 0 -16.587
0 -1.311 0 0
0 -1.311 0 0
0 0 0 0
-28.598 -7.473 9.717 0
-28.598 -7.473 0 0 -37.492
-61.136
0 0 9.717 0
-45.162
-38.522

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die auf die Entwicklung der Gesellschaft wesentlichen Einfluss haben könnten, sind im Lagebericht in der Passage

"Ereignisse nach dem Bilanzstichtag". Darüber hinaus liegen keine Erkenntnisse über wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag vor.

Starnberg, den 13. Juli 2010

ARQUES Industries AG

Der Vorstand

Arnulfstraße 37-39, 80636 München Tel.: +49 89 2555 00-0 • Fax: +49 89 2555 00-200 • [email protected] • www.arques.de

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