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Raiffeisen Bank International AG

Interim / Quarterly Report Jul 30, 2021

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Interim / Quarterly Report

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Halbjahres-Finanzbericht per 30. Juni 2021

Überblick

Raiffeisen Bank International (RBI)

Monetäre Werte in € Millionen 2021 2020 Veränderung
Erfolgsrechnung 1.1.-30.6. 1.1.-30.6.
Zinsüberschuss 1.571 1.706 -7,9%
Provisionsüberschuss 932 840 11,1%
Verwaltungsaufwendungen -1.427 -1.451 -1,7%
Betriebsergebnis 1.214 1.269 -4,3%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -110 -312 -64,8%
Ergebnis vor Steuern 870 566 53,7%
Ergebnis nach Steuern 674 420 60,2%
Konzernergebnis 612 368 66,1%
Bilanz 30.6. 31.12.
Forderungen an Kreditinstitute 15.983 11.952 33,7%
Forderungen an Kunden 94.052 90.671 3,7%
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 36.730 29.121 26,1%
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 108.808 102.112 6,6%
Eigenkapital 14.892 14.288 4,2%
Bilanzsumme 181.700 165.959 9,5%
Kennzahlen 1.1.-30.6. 1.1.-30.6.
Return on Equity vor Steuern 12,2% 8,4% 3,8 PP
Return on Equity nach Steuern 9,5% 6,3% 3,2 PP
Konzern-Return-on-Equity 9,6% 5,9% 3,7 PP
Cost/Income Ratio 54,0% 53,3% 0,7 PP
Cost/Income Ratio (inkl. Pflichtbeiträge) 60,1% 61,4% -1,3 PP
Return on Assets vor Steuern 1,01% 0,72% 0,29 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 1,93% 2,31% -0,38 PP
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) 0,23% 0,67% - 0,44 PP
Bankspezifische Kennzahlen 30.6. 31.12.
NPE Ratio 1,7% 1,9% -0,1 PP
NPE Coverage Ratio 60,3% 61,5% -1,2 PP
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 84.899 78.864 7,7%
Harte Kernkapitalquote1 13,3% 13,6% -0,3 PP
Kernkapitalquote1 15,2% 15,7% -0,5 PP
Eigenmittelquote1 18,1% 18,4% -0,3 PP
Aktienkennzahlen 1.1.-30.6. 1.1.-30.6.
Ergebnis je Aktie in € 1,72 1,03 67,6%
Schlusskurs in € (30.6.) 19,10 15,86 20,4%
Höchstkurs (Schlusskurs) in € 20,74 22,92 - 9,5%
Tiefstkurs (Schlusskurs) in € 16,17 11,25 43,7%
Anzahl der Aktien in Millionen (30.6.) 328,94 328,94 0,0%
Marktkapitalisierung in € Millionen (30.6.) 6.283 5.217 20,4%
Dividende je Aktie in € 0,48
Ressourcen 30.6. 31.12.
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 44.968 45.414 -1,0%
Geschäftsstellen 1.788 1.857 - 3,7%
Kunden in Millionen 17,7 17,2 3,2%

1 Fully loaded - inklusive Ergebnis

Mit 1. Jänner 2021 wurde die Erfolgsrechnung geringfügig angepasst (die Vorjahreswerte wurden adaptiert). Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung. Mit RBI wird in diesem Bericht der RBI-Konzern bezeichnet. Ist dagegen die Raiffeisen Bank International AG gemeint, wird der Begriff RBI AG verwendet. In den Tabellen und Grafiken können sich Rundungsdifferenzen ergeben. Die Veränderungswerte in den Tabellen basieren auf nicht gerundeten Ausgangswerten. Die im Bericht erwähnten Kennzahlen sind im Konzernabschluss unter Kennzahlen definiert.

RBI auf dem Kapitalmarkt 4
Konzernzwischenlagebericht 6
Entwicklung der Märkte 6
Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode9
Ergebnis- und Finanzentwicklung9
Bilanz 13
Eigenmittel gemäß CRR/BWG15
Risikomanagement 15
Ereignisse nach Ende der Berichtsperiode15
Ausblick 15
Segment- und Länderanalyse16
Zentraleuropa 16
Südosteuropa 18
Osteuropa 20
Group Corporates & Markets22
Corporate Center 23
Konzernzwischenabschluss 24
Gesamtergebnisrechnung 25
Bilanz 27
Eigenkapitalveränderungsrechnung28
Kapitalflussrechnung 29
Segmentberichterstattung 31
Anhang 36
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung41
Erläuterungen zur Bilanz 48
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten57
Risikobericht 80
Sonstige Angaben 96
Regulatorische Angaben 99
Kennzahlen 103
Abkürzungsverzeichnis 105
Ereignisse nach Ende der Berichtsperiode106
Erklärung aller gesetzlichen Vertreter107
Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses108
Impressum/Finanzkalender/Disclaimer110

RBI auf dem Kapitalmarkt

Entwicklung der RBI-Aktie

An den internationalen Aktienmärkten setzte sich die Aufwärtsbewegung im zweiten Quartal mit weiteren neuen Höchstständen vieler Indizes fort. Gute Wirtschaftsdaten, sich weiter aufhellende Frühindikatoren und positive Nachrichten von Unternehmen sorgten für anhaltend gute Laune bei den Anlegern. Unterstützend wirkten das Abflachen des Infektionsgeschehens in den USA und den meisten Ländern Europas sowie die spürbaren Fortschritte bei den COVID-19-Impfungen.

Die im ersten Quartal aufgekommenen Sorgen um einen Anstieg der Inflationsraten verflogen zwar nicht vollständig, es setzte sich allerdings unter Marktteilnehmern zunehmend die Einschätzung durch, dass die Preissteigerungen eher pandemiebedingten Sonderfaktoren zuzuschreiben sind, als dass sie den Beginn einer länger anhaltenden Preisspirale darstellen. In den USA geht die gestiegene Inflationsrate zudem mit einem höheren Wachstum der Wirtschaft einher. Daher ließ die US-amerikanische Notenbank zuletzt durchblicken, dass die Anleihenkäufe früher zurückgefahren werden könnten als ursprünglich avisiert, was eine Wende der ultralockeren Geldpolitik darstellen würde. Trotzdem stiegen die Anleiherenditen zunächst nicht weiter an und die Stimmung an den Rentenmärkten blieb angespannt.

In diesem Umfeld verzeichnete die RBI-Aktie im zweiten Quartal 2021 einen Anstieg um 2 Prozent und notierte am 30. Juni 2021 bei € 19,10. Der EURO STOXX Banks gewann im gleichen Zeitraum 6 Prozent, der österreichische Aktienindex ATX legte um 8 Prozent zu.

Aktive Kapitalmarktkommunikation

Am 7. Mai 2021 publizierte die RBI die Geschäftsergebnisse des ersten Quartals und hielt dazu eine Telefonkonferenz mit rund 180 Teilnehmern ab. Angesichts der zu diesem Zeitpunkt in Österreich weiterhin geltenden Kontaktbeschränkungen fanden die sonst üblichen persönlichen Gespräche mit Investoren und Analysten in Wien rund um die Präsentation der Quartalszahlen telefonisch oder per Videokonferenz statt.

Die Webcasts sowie die Investoren-Präsentationen sind im Internet unter www.rbinternational.com → Investoren → Präsentationen & Webcasts abrufbar.

Auch die Teilnahmen an Roadshows und Konferenzen erfolgten weiterhin virtuell im Rahmen von Webkonferenzen. Im zweiten Quartal 2021 nahmen Vorstände der RBI bzw. die IR-Verantwortlichen an 11 solchen Veranstaltungen teil. Darüber hinaus bot Investor Relations Analysten, Eigen- und Fremdkapitalinvestoren einen individuellen Austausch mit dem CEO und CRO sowie Investor Relations telefonisch oder als Videokonferenz an.

Die wesentlichen Themen im zweiten Quartal waren die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das Geschäft der RBI, das weitere Wachstum der Gruppe sowie die Entwicklung der Risikokosten.

Neben 21 Aktienanalysten gaben zum Ende des zweiten Quartals 2021 22 Anleiheanalysten Empfehlungen zur RBI als Investment ab.

Emission Tier-2 Green Bond

Am 10. Juni 2021 begab die RBI erfolgreich ihren ersten nachrangigen Green Bond mit einem Volumen von € 500 Millionen. Dies war die dritte grüne Benchmark-Emission der RBI. Die neue Emission hat eine Laufzeit von 12 Jahren, eine vorzeitige Kündigung ist erstmals nach 7 Jahren möglich. Der Kupon von 1,375 Prozent entspricht einem Aufschlag von 160 Basispunkten auf den 7-Jahres-Mid-Swap-Satz.

Die Emissionserlöse fließen in die Finanzierung von umweltfreundlichen Wohn- und Gewerbeimmobilien, nachhaltigen Verkehrsmitteln sowie Energieeffizienz-, erneuerbare Energie- und Wassermanagementprojekten in Zentral- und Osteuropa.

Aktionärsstruktur

Die Raiffeisen Landesbanken halten unverändert rund 58,8 Prozent der RBI-Aktien, die restlichen 41,2 Prozent befinden sich im Streubesitz. Mit einer breiten geografischen Streuung sowie unterschiedlichen Anlagezielen weisen die RBI-Aktionäre eine ausgewogene Struktur auf. Institutionelle Anleger kommen vor allem aus Nordamerika und Europa sowie zunehmend aus Asien und Australien. Darunter befinden sich auch Staatsfonds und supranationale Organisationen, die aufgrund ihrer bevorzugt langfristigen Investitionsstrategien Stabilität versprechen. Ebenso befindet sich eine große Anzahl von österreichischen Privatanlegern unter den Aktionären der RBI.

Aktienkennzahlen und Details zur Aktie
Schlusskurs zum 30. Juni 2021 € 19,10
Höchstkurs/Tiefstkurs (Schlusskurse) im zweiten Quartal 2021 € 20,74/€ 17,63
Ergebnis je Aktie vom 1. Jänner bis zum 30. Juni 2021 € 1,72
Buchwert je Aktie zum 30. Juni 2021 € 37,52
Marktkapitalisierung zum 30. Juni 2021 € 6,3 Milliarden
Durchschnittlicher Tagesumsatz (Einzelzählung) im zweiten Quartal 2021 473.878 Stück
Anzahl der ausgegebenen Aktien zum 30. Juni 2021 328.939.621
Rating Moody's Investors Service Standard & Poor's
Langfrist-Rating A3 A
Ausblick stabil negativ
Kurzfrist-Rating P- 2 A- 2
Subordinated (Tier 2) Baa3 BBB
Additional Tier 1 Ba3(hyb) BB+
Junior Subordinated (Legacy Tier 1) Ba3 BB+

Konzernzwischenlagebericht

Entwicklung der Märkte

Mit fallenden Neuinfektionen aufgrund des fortschreitenden Impfgrads erfolgte im Verlauf des Frühjahrs in vielen Ländern Europas ein gradueller Abbau der Geschäftseinschränkungen. Die von den Restriktionen besonders stark betroffenen (Dienstleistungs-) Branchen sollten sich in den meisten Fällen als maßgeblicher Treiber der konjunkturellen Aufwärtsdynamik im Verlauf des Jahres 2021 erweisen. Viele Länder dürften bereits bis Ende 2021 das gesamtwirtschaftliche Vorkrisenniveau wieder erreichen. Ein Risiko für die Konjunktur insbesondere nach den Sommermonaten stellen Virus-Varianten dar, die abermalige Restriktionen notwendig machen bzw. die Rücknahme bestehender verzögern könnten. Vollumfängliche Lockdowns sollten jedoch auch dann vermieden werden können.

In der Eurozone wurde im Winterhalbjahr 2020/2021 ein abermaliger BIP-Rückgang verzeichnet, der allerdings deutlich geringer ausfiel als im Frühjahr 2020. Mit stark sinkenden Neuinfektionen erfolgte nach dem 1. Quartal in den Ländern der Währungsunion eine schrittweise Rücknahme der Lockdown-Maßnahmen. Aussagekräftige Konjunkturumfragen signalisieren nunmehr für die kommenden Quartale eine starke Wirtschaftsdynamik. Nach der Rezession im Jahr 2020 (Rückgang des BIP um 6,7 Prozent) wird im Gesamtjahr 2021 ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Die Inflation war im Jahr 2020 (0,3 Prozent p. a.) stark von Geschäftseinschränkungen bestimmter Güter und Dienstleistungen sowie vom markanten Ölpreisrückgang im Frühjahr 2020 geprägt. Der nachfolgende Anstieg der Energiepreise führte jedoch dazu, dass die Teuerung im Frühjahr 2021 auf Werte um die 2-Prozent-Marke im Vorjahresvergleich deutlich angestiegen ist. Während die inflationserhöhende Wirkung des Ölpreises (Anstieg im Vorjahresvergleich) bereits ihren Zenit überschritten hat, werden im Sommer einige Corona bedingte Sondereffekte die Teuerung stark nach oben schnellen lassen, wodurch die Inflationsrate bis Jahresende erhöht bleibt (Jahresdurchschnitt: 1,7 Prozent p. a.). Mittelfristig sollte die Inflationsrate wieder klar unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent p. a. liegen, aber dennoch etwas höher ausfallen als in der Niedriginflationsphase nach der Finanz- und vor der Coronakrise.

Die EZB beabsichtigt mit Hilfe eines Bündels von Maßnahmen für eine lange Zeit günstige Finanzierungsbedingungen in der Eurozone sicherzustellen. Der Aufwärtsdruck bei Renditen von Staatsanleihen mit langer Laufzeit rückte zu Beginn des Jahres 2021 in den Fokus der Notenbank. Sie beschloss auf ihrer Zinssitzung im März, dem Renditeanstieg mit verstärkten Anleihekäufen entgegenzutreten. Hierbei handelt es sich um eine Initiative im Rahmen des bereits beschlossenen Maßnahmenmix, womit die bestehende Flexibilität des Anleihekaufprogramms PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) genutzt wird. Die im Juli veröffentlichten Ergebnisse der Strategieüberprüfung (u. a. symmetrisches Inflationsziel von 2 Prozent) bedingen keine Änderung des kurz- und mittelfristigen geldpolitischen Ausblicks. Die Erwartung, dass im Frühjahr 2022 mit keinem abrupten Ende des PEPP zu rechnen ist, bleibt damit unverändert bestehen.

In den USA stellte die Notenbank Federal Reserve die Weichen in Richtung geldpolitischer Normalisierung. Eine rasche Abkehr von der lockeren Geldpolitik mit Leitzinsen nahe Null und monatlichen Anleihekäufen ist dennoch nicht zu erwarten. Im Umfeld abnehmender pandemiebedingter Konjunkturrisiken aufgrund des Impffortschritts, einer soliden Wirtschaftsdynamik und steigender Inflationsraten begann die Federal Reserve, über einen Beginn der Reduktion der Netto-Anleihekäufe (Tapering) zu diskutieren. Eine Tapering-Ankündigung wird noch in diesem Jahr erwartet, sollte sich die Konjunkturerholung als so dynamisch erweisen wie weitgehend erwartet wird. Eine erste Leitzinserhöhung wird laut Aussagen der Notenbank aber erst erfolgen, wenn Vollbeschäftigung erreicht ist, die Inflationsrate das Ziel von 2 Prozent erreicht hat und ein moderates Überschießen der Inflation für einige Zeit in Aussicht steht. Ein solches Szenario dürfte 2021, aber auch 2022 wohl noch nicht eintreten.

Wie andernorts auch wurde die Konjunktur in Österreich von den neuerlichen Lockdown-Maßnahmen im Winterhalbjahr 2020/2021 deutlich weniger in Mitleidenschaft gezogen als im Frühjahr 2020. Allerdings fiel der Konjunktureinbruch im vierten und ersten Quartal in Österreich spürbar stärker aus als in der gesamten Eurozone. Dies ist maßgeblich der Hotellerie und Gastronomie geschuldet, die in Österreich einen ähnlich hohen Rückgang der Wertschöpfung verzeichnete wie infolge des ersten Lockdowns im Jahr 2020. Stabilisierend wirkten hingegen die überraschend gute Industrie- und Baukonjunktur sowie nachfrageseitig die Unternehmensinvestitionen. Die weitreichenden Lockerungen im Mai 2021 werden eine deutliche konjunkturelle Aufwärtsbewegung in den Sommermonaten zur Folge haben, die angesichts des deutlichen BIP-Rückgangs im vorangegangenen Winterhalbjahr dynamischer ausfallen sollte als in der Eurozone. Dennoch wird für das Gesamtjahr 2021 aufgrund der ungünstigen Ausgangsbedingungen (viertes Quartal 2020/erstes Quartal 2021) mit mindestens 3,5 Prozent (2020: minus 6,3 Prozent) ein niedrigerer BIP-Zuwachs erwartet als in der Eurozone. Hingegen wird unterstellt, dass die Konjunktur in Österreich im Gesamtjahr 2022 mit einer BIP-Steigerung von 5,0 Prozent ein höheres Tempo an den Tag legt als in der Eurozone.

Die zentraleuropäischen Länder (CE) verzeichneten im ersten Quartal 2021 im Durchschnitt einen Anstieg des realen BIP um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Allerdings war auf Länderebene eine divergierende Entwicklung zu beobachten. So ging die Wirtschaftsleistung in Tschechien und der Slowakei zu Jahresbeginn um 0,3 Prozent bzw. um 2,0 Prozent pro Quartal zurück. In beiden Ländern wirkten sich die strengen COVID-19-Maßnahmen negativ auf den privaten Konsum aus. Demgegenüber

der Wirtschaftstätigkeit in den CE-Ländern im Vergleich zur Eurozone schneller vorangeschritten, was auch einem geringeren BIP-Anteil des Dienstleistungssektors und einer vergleichsweise hohen Bedeutung des von den Lockdowns zwischen Herbst 2020 und Frühjahr 2021 kaum betroffenen Industriesektors geschuldet ist. Es wird erwartet, dass das BIP-Wachstum in den Jahren 2021 und 2022 im Durchschnitt bei etwa 4,6 Prozent bzw. 5,1 Prozent liegen wird (2020: minus 4,0 Prozent). Als Haupttreiber sollten sich die Auslandsnachfrage, der private Konsum sowie die Investitionen erweisen. Weitere Konjunkturimpulse sind durch EU-Programme (Wiederaufbaufonds NGEU und SURE-Programm) sowie die nationale Fiskalpolitik zu erwarten.

In der Region Südosteuropa (SEE) setzte sich die bereits im vierten Quartal 2020 zu beobachtende überraschend robuste Konjunkturdynamik auch im ersten Quartal des Jahres 2021 fort (3,1 Prozent pro Quartal). Damit konnte bereits das vor der Pandemie (viertes Quartal 2019) vorherrschende BIP-Niveau wieder erreicht werden. Für das Gesamtjahr 2021 wird in der Region ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 6,2 Prozent erwartet, gefolgt von einem etwas geringeren, aber immer noch dynamischen Wachstum im Jahr 2022 (4,5 Prozent). Als maßgebliche Stützen der Konjunktur im laufenden und kommenden Jahr sollten sich vor allem der private Konsum und die externe Nachfrage – auch über die Tourismuseinnahmen – erweisen. Ein weiterer Schlüsselfaktor für die Erholung ist die Investitionstätigkeit, die auch von fiskalischen Unterstützungsmaßnahmen sowie Mitteln der EU-Programme befeuert wird. Das höchste BIP-Wachstum der Region wird 2021 für Rumänien (7,5 Prozent) erwartet. Das Land dürfte besonders vom Wiedererstarken des Dienstleistungssektors profitieren, während im Falle Serbiens (6,5 Prozent) insbesondere die expansive Fiskalpolitik als Unterstützungsfaktor zu nennen ist. Allerdings hinkt die Region in Bezug auf den Impffortschritt etwas hinterher, was ein Risiko darstellt.

Trotz des Anstiegs der Rohstoff- und Energiepreise und den vergleichsweise geringen Auswirkungen der Pandemie auf die Volkswirtschaften in Osteuropa (EE) zeigte die Region im vierten Quartal 2020 und im ersten Quartal 2021 keine starke Konjunkturerholung. Immerhin setzten Konsumausgaben und die Industrieproduktion ihren Aufwärtstrend in der Ukraine und Russland fort und dürften die Erholung in der Region auch in den kommenden Quartalen unterstützen. Allerdings wird ein geringeres BIP-Wachstumstempo erwartet als in CE/SEE. Das vor der Pandemie vorherrschende BIP-Niveau könnte vor diesem Hintergrund später erreicht werden als in den beiden anderen Regionen. Gleichzeitig werden aber auch konjunkturelle Aufwärtsrisiken für die eher rohstoffgetriebenen Volkswirtschaften Russland und Ukraine gesehen, da im Falle weiterer Rohstoffpreisanstiege das BIP-Wachstum in der Gesamtregion EE etwas stärker ausfallen könnte als in den aktuellen Prognosen von 2,4 Prozent für 2021 und 1,5 Prozent für 2022 unterstellt. Aufgrund der durch die Sanktionen verursachten Unsicherheit könnte die wirtschaftliche Erholung in Belarus im zweiten Halbjahr 2021 ins Stocken geraten.

Region/Land 2019 2020 2021e 2022f
Polen 4,7 -2,7 4,5 5,3
Slowakei 2,5 -4,8 5,0 5,0
Tschechien 3,0 -5,8 3,7 4,4
Ungarn 4,6 -5,2 6,0 5,5
Zentraleuropa 4,0 -4,0 4,6 5,1
Albanien 2,1 -4,0 5,7 4,4
Bosnien und Herzegowina 2,8 -4,6 3,8 3,6
Bulgarien 3,7 -4,2 3,0 4,0
Kroatien 2,9 -8,0 5,1 4,9
Kosovo 4,8 -2,7 6,1 5,5
Rumänien 4,1 -3,9 7,5 4,7
Serbien 4,2 -1,1 6,5 4,0
Südosteuropa 3,8 -4,1 6,2 4,5
Belarus 1,3 -0,9 0,5 2,0
Russland 2,0 -3,0 2,3 1,3
Ukraine 3,2 -4,0 3,8 3,5
Osteuropa 2,1 -3,0 2,4 1,5
Österreich 1,4 -6,3 3,5 5,0
Eurozone 1,3 -6,7 4,5 4,0

Entwicklung des realen BIP – Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Quelle: Raiffeisen Research – Die oben angeführten Werte basieren auf den Einschätzungen (Basisszenario) der Analysten per Anfang Juli 2021, für bereits abgeschlossene Jahre sind nachträgliche Revisionen möglich, (e: Schätzung, f: Prognose)

Bankensektor CEE

Mit der konjunkturellen Erholung im ersten Halbjahr 2021 verspürten die CEE-Banken erste Anzeichen einer Normalisierung der Kreditvergabe, wenn auch bisher vorrangig im Privatkundensegment. So war in diesem Teilsegment im zweiten Quartal des laufenden Jahres ein Anstieg der Kreditvergabe zu verzeichnen, der nicht nur vom Hypothekargeschäft, sondern auch von einer Belebung der Konsumfinanzierung (am deutlichsten in der Ukraine, Russland und Ungarn) getragen war. Das Volumen an Unternehmenskrediten in CE/SEE unterlag hingegen nach wie vor gewissen Schwankungen, eine substanzielle Belebung setzt eine höhere Nachfrage nach langfristigen Investitionskrediten voraus. Vor diesem Hintergrund blieben die Banken in CE/SEE bis zuletzt (über)liquide, wobei die durchschnittliche Loan/Deposit Ratio unter 80 Prozent liegt. Ein Anstieg der Wirtschaftsaktivität in Europa bei gleichzeitigem Abbau von Geschäftsrestriktionen ist ein gutes Vorzeichen für das Kreditwachstum im zweiten Halbjahr 2021, auch wenn die Ausbreitung der Delta-COVID-Variante eine Belastung darstellen könnte. In diesem Umfeld ist im Laufe des Jahres 2021 mit einer Erholung der Profitabilität der Banken zu rechnen, vor allem aufgrund niedrigerer Risikokosten bei weitgehend stabiler Aktivaqualität in der Region. Längerfristig sollte weiterhin der kumulierte Bestand an Stufe-2-Krediten (einschließlich COVID-restrukturierter Kredite) im Auge behalten werden, da sich daraus der Bedarf zum Aufbau zusätzlicher Risikovorsorge ergeben könnte. Wie erwartet, hat sich die Nettozinsspanne der Banken durch die Pandemie verschlechtert. Allerdings ist hier eine Stabilisierung wahrscheinlich, da einige Zentralbanken in CEE begonnen haben, ihre monetären Stimuli zurückzufahren (Russland, Ukraine, Belarus, Ungarn, Tschechien). Weitere Notenbanken aus dieser Region sollten in den Jahren 2021/2022 diesem Vorbild folgen.

Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode

Tschechische Raiffeisenbank a.s. unterzeichnet Vertrag zur Übernahme der Privatkunden von ING in Tschechien

Im Februar 2021 unterzeichnete die tschechische Tochterbank der RBI, Raiffeisenbank a.s., eine Vereinbarung mit der ING Bank N.V. zur Übernahme der tschechischen Privatkunden von der ING, die nach kartellrechtlicher Genehmigung im zweiten Quartal erfolgte.

Ergebnis- und Finanzentwicklung

Die positive Ergebnisentwicklung des ersten Quartals setzte sich auch im zweiten Quartal fort. Das Konzernergebnis legte gegenüber der Vergleichsperiode um 66 Prozent auf € 612 Millionen deutlich zu. Durch die Ausweitung des Geschäftsvolumens, vor allem im kurzfristigen Bereich, konnte der durch Leitzinssenkungen und Währungsabwertungen belastete Zinsüberschuss stabilisiert werden. Während beim Zinsüberschuss im zweiten Quartal ein erster positiver Trend ersichtlich war, erreichte der Provisionsüberschuss mit einem Plus von 11 Prozent bereits wieder das Niveau von vor der Pandemie. Zum Anstieg des Konzernergebnisses trugen darüber hinaus deutlich geringere Risikovorsorgen bei, die mit € 110 Millionen um € 202 Millionen unter der Vorperiode lagen. Ebenfalls positiv auf das Ergebnis wirkten Wertaufholungen bei Beteiligungen sowie niedrigere Aufwendungen für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben.

Neben dem unveränderten Niedrigzinsumfeld ist die Erfolgsrechnung weiterhin von der durch die COVID-19-Pandemie geprägten Entwicklung der Währungen beeinträchtigt. Nach dem starken Abwertungsdruck zahlreicher CEE-Währungen im Geschäftsjahr 2020 war im ersten Halbjahr 2021 zwar ein leichter Aufwertungstrend zu verzeichnen. Allerdings lagen die Durchschnittskurse des russischen Rubels und der ukrainischen Hryvna immer noch um jeweils 17 Prozent bzw. des US-Dollars um 9 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.20201 Veränderung
Zinsüberschuss 1.571 1.706 -135 -7,9%
Dividendenerträge 32 15 17 117,9%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 21 22 -1 -2,3%
Provisionsüberschuss 932 840 93 11,1%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen
32 62 -31 -49,2%
Ergebnis aus Hedge Accounting -1 4 -5
Sonstiges betriebliches Ergebnis 55 72 -17 -23,6%
Betriebserträge 2.641 2.720 -79 -2,9%
Personalaufwand -776 -808 32 -4,0%
Sachaufwand -456 -453 -3 0,7%
Abschreibungen -195 -190 -5 2,5%
Verwaltungsaufwendungen -1.427 -1.451 24 -1,7%
Betriebsergebnis 1.214 1.269 -55 -4,3%
Übriges Ergebnis -74 -172 98 -56,8%
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -161 -220 59 -26,9%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -110 -312 202 -64,8%
Ergebnis vor Steuern 870 566 304 53,7%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -196 -145 -51 34,9%
Ergebnis nach Steuern 674 420 253 60,2%
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -62 -52 -10 19,0%
Konzernergebnis 612 368 243 66,1%

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Betriebserträge

Die durchschnittlichen zinstragenden Aktiva des Konzerns erhöhten sich um 10 Prozent, vor allem bedingt durch Zuwächse bei kurzfristigen Veranlagungen von Überliquiditäten. Der Zinsüberschuss reduzierte sich jedoch um € 135 Millionen auf € 1.571 Millionen, hervorgerufen durch Zinssenkungen in zahlreichen Ländern des Konzerns sowie Währungsabwertungen, insbesondere in Russland und der Ukraine. Die Nettozinsspanne verringerte sich um 38 Basispunkte auf 1,93 Prozent.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich trotz Währungsabwertungen in Osteuropa um € 93 Millionen auf € 932 Millionen, vorrangig aufgrund gestiegener Transaktionen im Zahlungsverkehr und Fremdwährungsgeschäft in der Berichtsperiode nach COVID-19 bedingten Einschränkungen im Vorjahr. Den größten Zuwachs verzeichnete dabei die Konzernzentrale, weiters ergaben sich währungsbereinigte Anstiege in Russland, Rumänien, Ungarn und Tschechien.

Das Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen reduzierte sich um € 31 Millionen auf € 32 Millionen, zurückzuführen vor allem auf eine negative Veränderung um € 38 Millionen in Russland aufgrund zinsbedingter Bewertungsverluste bei Staatsanleihen sowie bei Währungsderivaten.

Das sonstige betriebliche Ergebnis sank im Periodenvergleich um € 17 Millionen, vorwiegend aufgrund der Auflösung einer Rückstellung für einen Rechtsfall in der Slowakei in der Vergleichsperiode (€ 18 Millionen). Aus der Ausbuchung der Marke AVAL in der Ukraine resultierte ein Verlust von € 8 Millionen infolge einer geänderten strategischen Ausrichtung.

Verwaltungsaufwendungen

Die Verwaltungsaufwendungen sanken im Jahresvergleich um 2 Prozent oder € 24 Millionen auf € 1.427 Millionen. Dabei resultierte aus der Währungsentwicklung eine Reduktion um € 54 Millionen. Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter sank im Jahresabstand um 1.594 Vollzeitäquivalente auf 45.205, überwiegend in der Ukraine (minus 805) aufgrund von Filialschließungen sowie in der Slowakei (minus 271) und in Russland (minus 170). Der Personalaufwand verringerte sich um € 32 Millionen auf € 776 Millionen, hauptsächlich aufgrund von Währungseffekten, Filialschließungen und der gesunkenen Anzahl der Mitarbeiter. Der Sachaufwand stieg trotz Währungsabwertungen auf € 456 Millionen. Haupttreiber für die Erhöhung waren gestiegene Rechts- und Beratungsaufwendungen (Anstieg: € 13 Millionen) in der Konzernzentrale und in Polen. Währungseffekte und bedingt durch die COVID-19-Pandemie in mehreren Märkten rückläufige Werte beim Raumaufwand wirkten aufwandsreduzierend. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen geringfügig um 3 Prozent oder € 5 Millionen auf € 195 Millionen. Die Zahl der Geschäftsstellen verringerte sich im Jahresabstand um 194 auf 1.788. Die größten Rückgänge verzeichneten die Ukraine (minus 60), Rumänien (minus 46), die Slowakei (minus 24) und Russland (minus 23).

Übriges Ergebnis

Das übrige Ergebnis belief sich in der Berichtsperiode auf minus € 74 Millionen nach minus € 172 Millionen in der Vergleichsperiode. Dabei kam es in der Berichtsperiode zu Wertaufholungen auf Anteile an at-equity bewerteten Unternehmen in Höhe von € 65 Millionen (UNIQA Insurance Group AG, LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG) aufgrund der guten Geschäftsentwicklung und steigender Börsenkurse bei gelisteten Beteiligungen. Dem standen in der Vorjahresperiode Wertminderungen in Höhe von € 77 Millionen aufgrund der durch die Pandemie verursachten schlechteren wirtschaftlichen Aussichten gegenüber. Ebenso wurde in der Vorjahresperiode der Firmenwert der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft um € 27 Millionen aufgrund des durch die Pandemie revidierten Mittelfristplans wertgemindert. Darüber hinaus ergaben sich in der Vorjahresperiode aufgrund der beginnenden Kreditmoratorien Verluste aus modifizierten Vertragskonditionen in Höhe von € 22 Millionen, in der Berichtsperiode betrugen diese € 5 Millionen. Belastend wirkte hingegen die Dotierung von kreditbezogenen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf Portfoliobasis in Höhe von € 118 Millionen (Anstieg: € 75 Millionen), die im Wesentlichen anhängige Verfahren in Polen (€ 105 Millionen) im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten, die in Fremdwährungen denominiert oder an eine Fremdwährung gekoppelt sind, betraf. Der Anstieg der Dotierung kreditbezogener Rückstellungen in Polen um € 87 Millionen resultierte aus Parameteranpassungen in der Modellberechnung.

Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben

Der Aufwand für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben reduzierte sich um € 59 Millionen auf € 161 Millionen. Die Bankenabgaben sanken um € 66 Millionen auf € 26 Millionen. Diese Reduktion resultierte vorwiegend aus dem Wegfall der Bankensonderabgabe in Österreich (Vorjahresperiode: € 41 Millionen), die im Jahr 2016 eingeführt und für die RBI insgesamt € 163 Millionen betragen hatte, die von 2017 bis 2020 in vier Tranchen gebucht wurden, und der Abschaffung der Bankenabgabe in der Slowakei (Vorjahresperiode: € 26 Millionen). Die Beiträge zur Einlagensicherung stiegen um € 6 Millionen – vor allem in der Slowakei und in der Konzernzentrale – auf € 60 Millionen.

Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte

In der Berichtsperiode wurden Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte in Höhe von € 110 Millionen gebucht nach € 312 Millionen in der Vorjahresperiode. Darin enthalten sind COVID-19-bedingte Kreditrisikovorsorgen – Post-Model-Adjustments und Anpassungen makroökonomischer Daten – in Höhe von € 25 Millionen (davon € 37 Millionen Nettodotierung für Nicht-Finanzunternehmen und € 12 Millionen Nettoauflösung für Haushalte) in der Berichtsperiode bzw. € 158 Millionen (davon € 123 Millionen für Nicht-Finanzunternehmen, € 36 Millionen für Haushalte) in der Vergleichsperiode. Dabei wurde im Speziellen für die Branchen Hotellerie, Büro- und Retail-Immobilien und Projektfinanzierung vorgesorgt.

In Stage 1 und Stage 2 wurden in der Berichtsperiode Wertminderungen in Höhe von netto € 37 Millionen gebucht (Vorjahresperiode: € 190 Millionen), dabei netto € 58 Millionen auf Kredite an Nicht-Finanzunternehmen, vor allem in Österreich (€ 29 Millionen) und Belarus (€ 26 Millionen). Eine Auflösung von netto € 24 Millionen fiel für Kredite an Haushalte, hierbei im Wesentlichen in Tschechien (€ 16 Millionen) und der Slowakei (€ 11 Millionen), an. Für ausgefallene Kredite (Stage 3) wurden in der Berichtsperiode Wertminderungen von netto € 71 Millionen (Vorjahresperiode: netto € 141 Millionen) gebildet. Davon entfielen € 70 Millionen auf Haushalte, insbesondere in Russland (€ 24 Millionen), Rumänien (€ 10 Millionen), der Slowakei (€ 7 Millionen), Bulgarien und Kroatien (jeweils € 5 Millionen). Eine Nettoauflösung von € 7 Millionen betraf Nicht-Finanzunternehmen sowie eine Neudotierung von € 7 Millionen für sonstige Finanzunternehmen.

Die NPE Ratio sank vor allem durch einen Anstieg der Veranlagungen bei Zentralbanken und lag mit 1,7 Prozent um 0,1 Prozentpunkte leicht unter dem Wert zum Jahresultimo, die NPE Coverage Ratio ging um 1,2 Prozentpunkte auf 60,3 Prozent zurück.

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag stiegen um € 51 Millionen auf € 196 Millionen, die Steuerquote sank hingegen um 3,1 Prozentpunkte auf 22,5 Prozent. Ausschlaggebend dafür war ein verbesserter Ergebnisbeitrag der Konzernzentrale.

Quartalsergebnisse

in € Millionen Q2/20201 Q3/20201 Q4/20201 Q1/2021 Q2/2021
Zinsüberschuss 825 770 765 767 804
Dividendenerträge 8 4 3 5 27
Laufendes Ergebnis aus assoziierten
Unternehmen
31 22 -3 16 6
Provisionsüberschuss 392 433 466 434 499
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair
Value-Bewertungen
25 33 -2 5 27
Ergebnis aus Hedge Accounting -8 3 -8 6 -7
Sonstiges betriebliches Ergebnis 26 21 25 28 27
Betriebserträge 1.299 1.286 1.247 1.259 1.382
Personalaufwand -405 -367 -391 -382 -394
Sachaufwand -218 -221 -276 -213 -243
Abschreibungen -96 -97 -110 -97 -98
Verwaltungsaufwendungen -719 -685 -777 -692 -735
Betriebsergebnis 580 601 470 567 647
Übriges Ergebnis -90 -38 5 -38 -37
Staatliche Maßnahmen und
Pflichtabgaben
-53 -24 -28 -130 -31
Wertminderungen auf finanzielle
Vermögenswerte
-158 -185 -133 -79 -31
Ergebnis vor Steuern 279 354 314 321 549
Steuern vom Einkommen und Ertrag -66 -95 -84 -78 -118
Ergebnis nach Steuern 213 259 230 243 430
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -21 -29 -25 -28 -34
Konzernergebnis 192 230 205 216 396

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Veränderung zweites Quartal 2021 versus erstes Quartal 2021

Das Konzernergebnis stieg im Quartalsvergleich um 83 Prozent auf € 396 Millionen an. Dafür waren im Wesentlichen um € 123 Millionen höhere Betriebserträge vor allem beim Provisionsüberschuss und beim Zinsüberschuss verantwortlich. Ergebniserhöhend wirkten sich ansonsten die geringeren Aufwendungen für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben sowie nochmals deutlich niedrigere Risikovorsorgen aus.

Der Zinsüberschuss erhöhte sich um € 37 Millionen auf € 804 Millionen. Den größten Zuwachs mit € 12 Millionen gab es aufgrund niedrigerer Refinanzierungskosten in der Konzernzentrale. Russland verzeichnete einen volumenbedingten Anstieg des Zinsüberschusses um € 10 Millionen. In der Ukraine sorgten ebenfalls höhere Volumina für einen um € 7 Millionen höheren Zinsüberschuss. Die Nettozinsspanne belief sich im zweiten Quartal auf 1,92 Prozent (Vorquartal: 1,94 Prozent). Die Dividendenerträge stiegen um € 22 Millionen, hervorgerufen durch höhere Dividendenerträge aus verbundenen Unternehmen und Beteiligungen. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 15 Prozent oder € 65 Millionen auf € 499 Millionen. Ausschlaggebend hierfür waren gestiegene Volumina und saisonal bedingt höhere Umsätze aus dem Zahlungsverkehr sowie dem Fremdwährungsgeschäft in nahezu allen Ländern, insbesondere in Russland, nach COVID-19-bedingten Einschränkungen im Vorquartal.

Die Verwaltungsaufwendungen stiegen im Quartalsvergleich um € 42 Millionen auf € 735 Millionen. Dabei erhöhte sich der Personalaufwand um € 12 Millionen auf € 394 Millionen und der Sachaufwand um € 29 Millionen auf € 243 Millionen. Haupttreiber des Anstiegs beim Personalaufwand waren Rumänien (€ 5 Millionen), Tschechien und Russland (jeweils € 3 Millionen), beim Sachaufwand die Konzernzentrale (€ 16 Millionen) sowie Russland und Rumänien (jeweils € 4 Millionen).

Das übrige Ergebnis blieb im Quartalsvergleich konstant. Im zweiten Quartal waren darin Wertaufholungen auf Anteile an atequity bewerteten Unternehmen in Höhe von € 64 Millionen und Dotierungen von kreditbezogenen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf Portfoliobasis in Höhe von € 85 Millionen (davon entfielen auf Polen € 77 Millionen) enthalten. Die staatlichen Maßnahmen und Pflichtabgaben beliefen sich im zweiten Quartal 2021 auf € 31 Millionen gegenüber € 130 Millionen im ersten Quartal 2021, da diese großteils aufgrund der zugrunde liegenden Bestimmungen (IFRIC 21) jeweils zur Gänze im ersten Quartal zu buchen sind.

Der Rückgang der Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte um € 47 Millionen resultierte dabei aus der Konzernzentrale mit € 79 Millionen und der Slowakei mit € 10 Millionen. Dem standen höhere Risikokosten in Belarus (Anstieg: € 24 Millionen) aufgrund der neuen EU-Sanktionen und in Rumänien (Anstieg: € 11 Millionen) gegenüber.

Bilanz

Die Bilanzsumme stieg seit Jahresbeginn um 9 Prozent oder € 15.741 Millionen auf € 181.700 Millionen. Die Währungsentwicklung – leichter Aufwertungstrend in der Berichtsperiode, insbesondere durch die Aufwertung des russischen Rubels um 5 Prozent sowie des US-Dollars um 3 Prozent – war dabei für einen Anstieg um 1 Prozent verantwortlich.

Aktiva

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020 Veränderung
Forderungen an Kreditinstitute 15.983 11.952 4.030 33,7%
Forderungen an Kunden 94.052 90.671 3.381 3,7%
Wertpapiere 23.155 22.162 994 4,5%
Barbestände und übrige Aktiva 48.510 41.174 7.336 17,8%
Gesamt 181.700 165.959 15.741 9,5%

Der Anstieg der Forderungen an Kreditinstitute stammte überwiegend aus Tschechien (Anstieg: € 3.659 Millionen) aufgrund eines höheren Volumens an Repo-Geschäften mit der tschechischen Nationalbank sowie aus Ungarn (Anstieg: € 912 Millionen), hier vor allem aus kurzfristigen Veranlagungen bei der Nationalbank.

Das im ersten Halbjahr verzeichnete Kundenkreditwachstum von nahezu 4 Prozent – unterstützt durch die Aufwertung einiger Währungen (z.B. US-Dollar, russischer Rubel) – resultierte vor allem aus Kreditvergaben an Nicht-Finanzunternehmen (Anstieg: € 1.880 Millionen auf € 46.830 Millionen, im Kreditgeschäft als auch bei kurzfristigen Forderungen) und an Haushalte (Anstieg: € 1.630 Millionen auf € 35.998 Millionen, insbesondere Hypothekar- und Verbraucherkredite). Die größten Zuwächse ergaben sich in Russland (Anstieg: € 1.039 Millionen), in Tschechien (Anstieg: € 474 Millionen) und in der Ukraine (Anstieg: € 368 Millionen).

Der Posten Wertpapiere erhöhte sich vor allem in Russland aufgrund von Liquiditätsveranlagungen (Anstieg: netto € 282 Millionen), insbesondere bei US-Staatsanleihen, und in Rumänien (Anstieg: € 185 Millionen), vor allem bei Staatsanleihen in lokaler Währung.

Der deutliche Anstieg der Barbestände war ebenfalls auf Liquiditätsveranlagungen – im Wesentlichen Einlagen bei Nationalbanken – der Konzernzentrale (Anstieg: € 4.361 Millionen) und der Slowakei (Anstieg: € 3.013 Millionen) zurückzuführen.

Passiva

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020 Veränderung
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 36.730 29.121 7.609 26,1%
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 108.808 102.112 6.696 6,6%
Schuldverschreibungen und übrige Passiva 21.269 20.438 831 4,1%
Eigenkapital 14.892 14.288 604 4,2%
Gesamt 181.700 165.959 15.741 9,5%

Das Refinanzierungsvolumen des Konzerns gegenüber Kreditinstituten stieg deutlich bei kurzfristigen Einlagen und Repo-Geschäften in der Konzernzentrale sowie infolge neuer Volumina im Rahmen des TLTRO-III-Programms in der Slowakei und auch in der Konzernzentrale.

Der Anstieg in den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um € 6.696 Millionen oder 7 Prozent stammte im Wesentlichen aus kurzfristigen Einlagen von Haushalten (Anstieg: € 5.137 Millionen auf € 55.184 Millionen) und Nicht-Finanzunternehmen (Anstieg: € 1.501 Millionen auf € 41.164 Millionen). Die größten Zuwächse bei den Einlagen verzeichneten Tschechien (Anstieg: € 3.421 Millionen, davon Haushalte € 2.829 Millionen), Russland (Anstieg: € 1.009 Millionen), Ungarn (Anstieg: € 674 Millionen), die Slowakei (Anstieg: € 567 Millionen) und die Ukraine (Anstieg: € 490 Millionen). Der Anstieg in Tschechien resultierte teilweise aus der Übernahme des ING-Portfolios in Höhe von € 1,8 Milliarden.

Für Informationen zum Funding wird auf den Risikobericht des Konzernzwischenabschlusses verwiesen.

Bilanzielles Eigenkapital

Das Eigenkapital inklusive des Kapitals nicht beherrschender Anteile verzeichnete seit Jahresbeginn einen Anstieg um € 604 Millionen auf € 14.892 Millionen.

Im April 2021 beschloss die Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von € 0,48 je Aktie für 2020. Dies ergab in Summe eine Ausschüttung von € 158 Millionen.

Das Gesamtergebnis von € 781 Millionen verbesserte sich um € 879 Millionen und setzte sich aus dem Ergebnis nach Steuern von € 674 Millionen und dem sonstigen Ergebnis von € 107 Millionen zusammen. Die Währungsentwicklung führte seit Jahresbeginn zu einem positiven Beitrag von € 193 Millionen nach einem negativen Beitrag von € 591 Millionen im Vorjahr. Die Aufwertung des russischen Rubels um 5 Prozent ergab einen positiven Beitrag von € 91 Millionen, jene der tschechischen Krone um 3 Prozent trug € 53 Millionen bei und jene der ukrainischen Hryvna um 7 Prozent führte zu einem Ertrag von € 31 Millionen. Dem stand eine Absicherung von Nettoinvestitionen vorwiegend im russischen Rubel gegenüber, die zu einem negativen Bewertungsergebnis von € 56 Millionen führte.

Das Kapital nicht beherrschender Anteile erhöhte sich um € 105 Millionen. Dies beruhte in erster Linie auf dem Gesamtergebnisanteil der nicht beherrschenden Anteile in Höhe von € 77 Millionen und einer Kapitalerhöhung in Höhe von € 43 Millionen in Tschechien. Mindernd hingegen wirkten Dividendenzahlungen in Höhe von € 37 Millionen – im Wesentlichen in der Ukraine und der Slowakei.

Eigenmittel gemäß CRR/BWG

Das harte Kernkapital (CET1) betrug nach Abzugsposten € 11.296 Millionen, was eine Erhöhung um € 534 Millionen gegenüber dem Jahresendwert 2020 bedeutet. Haupttreiber für den Anstieg ist der Halbjahresgewinn. Die für 2020 vorgeschlagene Dividende von € 0,48 je Aktie wurde in der Hauptversammlung vom 22. April 2021 beschlossen und bereits ausbezahlt. Der Vorstand behält sich vor, eine zusätzliche Dividendenausschüttung in Erwägung zu ziehen, nachdem die Empfehlung der EZB, Dividendenausschüttungen auszusetzen oder zu begrenzen, aufgehoben wurde. Demzufolge wird bis auf Weiteres die ursprünglich für 2019 vorgeschlagene Dividende von € 1,00 je Aktie vom harten Kernkapital in Abzug gebracht. Das Kernkapital (Tier 1) nach Abzugsposten stieg um € 454 Millionen auf € 12.943 Millionen. Hauptgründe hierfür waren ebenfalls der Zwischengewinn sowie die Reduktion des zusätzlichen Kernkapitals (AT1), das den Minderheiten zuzurechnen ist. Bei den ergänzenden Eigenmitteln gab es einen Anstieg um € 330 Millionen auf € 2.431 Millionen. Der Grund hierfür ist eine Neuemmission über € 500 Millionen, vermindert um die reduzierte regulatorische Anrechenbarkeit von ausstehenden Emissionen (aufgrund der regulatorischen Amortisation in den letzten fünf Jahren der Laufzeit). Die gesamten Eigenmittel beliefen sich auf € 15.374 Millionen. Dies entspricht einer Steigerung um € 784 Millionen im Vergleich zum Jahresendwert 2020.

Die risikogewichteten Aktiva (RWA gesamt) erhöhten sich seit Ende 2020 um € 6.035 Millionen auf € 84.899 Millionen. Wesentliche Treiber für den organischen Auftrieb waren das Kredit-Neugeschäft bzw. die Geschäftsentwicklung in der Konzernzentrale. Für den anorganischen Auftrieb zeichneten sowohl die Rating-Herabstufungen im Kreditgeschäft als auch die Erhöhungen im Marktrisiko, bedingt durch eine Erhöhung des Multiplikators im internen Modell, verantwortlich. Zudem führte eine Erhöhung beim operationellen Risiko, hauptsächlich bedingt durch eine Erhöhung der internen und externen Verlustdaten im Advanced Measurement Approach (AMA Modell), zu einem Anstieg der risikogewichteten Aktiva.

Daraus ergab sich (fully loaded) eine harte Kernkapitalquote von 13,3 Prozent (minus 0,3 Prozentpunkte), wobei die ursprünglich vorgeschlagene Dividende für 2019 abgezogen bleibt und einen Effekt von 0,4 Prozentpunkten auf die Quote hat, eine Kernkapitalquote von 15,2 Prozent (minus 0,5 Prozentpunkte) und eine Eigenmittelquote von 18,1 Prozent (minus 0,3 Prozentpunkte).

Risikomanagement

Für weitere Informationen zum Risikomanagement wird auf den Risikobericht des Konzernzwischenabschlusses verwiesen.

Ereignisse nach Ende der Berichtsperiode

Für die Ereignisse nach dem Ende der Berichtsperiode wird auf den Konzernzwischenabschluss verwiesen.

Ausblick

Angesichts der beschleunigten Kreditnachfrage im zweiten Quartal erwarten wir für das Gesamtjahr 2021 ein Kreditwachstum im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich (ohne Equa bank).

Vorbehaltlich erneuter Lockdowns liegen unsere Erwartungen für die Neubildungsquote im Jahr 2021 bei rund 50 Basispunkten.

Wir peilen weiterhin eine Cost/Income Ratio von rund 55 Prozent an – abhängig von der Dynamik der wirtschaftlichen Erholung möglicherweise bereits 2022.

Wir erwarten 2021 eine Verbesserung des Konzern-Return-on-Equity und peilen mittelfristig 11 Prozent an.

Wir bestätigen unser mittelfristiges Ziel einer CET1 Ratio von rund 13 Prozent.

Basierend auf dieser Zielquote beabsichtigen wir Dividendenausschüttungen in Höhe von 20 bis 50 Prozent des Konzernergebnisses.

Segment- und Länderanalyse

Die Segmentberichterstattung der RBI erfolgt gemäß IFRS 8 auf Basis der bestehenden Organisationsstruktur, wobei als Steuerungseinheit im Konzern jeweils ein Land fungiert. Weitere Informationen zur Segmentierung befinden sich im Kapitel Segmentberichterstattung des Konzernzwischenabschlusses sowie auf der Website der RBI (www.rbinternational.com → Investoren → Berichte → Daten im XLSM Format).

Zentraleuropa

in € Millionen 1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
Verände
rung
Q2/2021 Q1/2021 Verände
rung
Zinsüberschuss 376 413 -9,0% 192 184 4,0%
Dividendenerträge 9 2 271,0% 9 0 >500,0%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten
Unternehmen
3 2 93,7% 1 2 -54,0%
Provisionsüberschuss 227 203 11,8% 119 107 11,0%
Handelsergebnis und Ergebnis aus
Fair-Value-Bewertungen
3 7 -51,8% 4 0
Ergebnis aus Hedge Accounting -1 0 143,8% 0 -1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 12 38 -67,9% 9 3 190,1%
Betriebserträge 629 664 -5,2% 334 296 13,0%
Verwaltungsaufwendungen -349 -347 0,4% -179 -170 5,1%
Betriebsergebnis 281 317 -11,5% 155 125 23,8%
Übriges Ergebnis -108 -25 328,0% -80 -29 178,8%
Staatliche Maßnahmen und
Pflichtabgaben
-49 -67 -27,2% -3 -45 -92,8%
Wertminderungen auf finanzielle
Vermögenswerte
1 -91 9 -8
Ergebnis vor Steuern 124 133 -6,8% 81 43 89,9%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -47 -29 62,8% -29 -18 59,3%
Ergebnis nach Steuern 77 105 -26,0% 53 25 112,1%
Return on Equity vor Steuern 7,1% 7,9% -0,8 PP 9,2% 5,0% 4,3 PP
Return on Equity nach Steuern 4,4% 6,2% -1,8 PP 6,0% 2,9% 3,1 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende
Aktiva)
1,56% 2,01% -0,46 PP 1,51% 1,61% -0,10 PP
Cost/Income Ratio 55,4% 52,3% 3,1 PP 53,5% 57,6% -4,1 PP

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Ausschlaggebend für den Rückgang im Ergebnis nach Steuern im Jahresvergleich war ein geringerer Zinsüberschuss aufgrund niedrigerer Marktzinssätze, vor allem in Tschechien, was sich ebenfalls stark auf die Nettozinsspanne auswirkte. Hingegen stieg der Provisionsüberschuss um € 24 Millionen, hervorgerufen durch höhere Erträge in der Slowakei, Tschechien und Ungarn. Das sonstige betriebliche Ergebnis sank vorwiegend aufgrund der Auflösung einer Rückstellung für einen Rechtsfall in der Slowakei in der Vergleichsperiode (€ 18 Millionen). Kreditbezogene Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf Portfoliobasis belasteten das übrige Ergebnis in Polen mit € 105 Millionen (Anstieg: € 87 Millionen). Der Rückgang bei den staatlichen Maßnahmen und Pflichtabgaben ist auf die Abschaffung der Bankenabgabe im Juli des Vorjahres in der Slowakei zurückzuführen. Verantwortlich für die niedrigeren Risikokosten waren Post-Model-Adjustments und Anpassungen makroökonomischer Daten, die zu einer Netto-Auflösung von € 16 Millionen in der Berichtsperiode gegenüber Neudotierungen von € 57 Millionen in der Vergleichsperiode führten, sowie Ratingverbesserungen und Auflösungen in Folge von Rückzahlungen.

Polen Slowakei
in € Millionen 1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
Zinsüberschuss 6 8 138 147
Dividendenerträge 0 0 0 0
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 0 0 3 2
Provisionsüberschuss 1 1 82 72
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen
1 0 4 9
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 0 0 0
Sonstiges betriebliches Ergebnis -5 0 1 20
Betriebserträge 3 9 228 248
Verwaltungsaufwendungen -13 -10 -109 -110
Betriebsergebnis -10 -1 119 139
Übriges Ergebnis -105 -18 0 0
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -2 -3 -10 -31
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -4 -10 -5 -48
Ergebnis vor Steuern -122 -31 104 60
Steuern vom Einkommen und Ertrag 0 0 -23 -12
Ergebnis nach Steuern -122 -31 81 48

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Tschechien Ungarn
in € Millionen 1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
Zinsüberschuss 151 183 81 75
Dividendenerträge 2 0 7 2
Provisionsüberschuss 69 62 75 68
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen
1 -8 -3 6
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 -1 -1 0
Sonstiges betriebliches Ergebnis 10 11 4 2
Betriebserträge 234 247 162 154
Verwaltungsaufwendungen -132 -133 -95 -94
Betriebsergebnis 102 114 68 60
Übriges Ergebnis -1 -4 -3 -4
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -16 -14 -20 -19
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 14 -26 -5 -8
Ergebnis vor Steuern 100 70 40 28
Steuern vom Einkommen und Ertrag -19 -10 -5 -6
Ergebnis nach Steuern 80 61 36 22

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Südosteuropa

in € Millionen 1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
Verände
rung
Q2/2021 Q1/2021 Verände
rung
Zinsüberschuss 417 430 -3,2% 208 208 0,0%
Dividendenerträge 5 3 71,4% 5 0 >500,0%
Provisionsüberschuss 205 180 14,1% 110 95 16,7%
Handelsergebnis und Ergebnis aus
Fair-Value-Bewertungen
15 18 -18,8% 9 6 50,7%
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 0 0 0 -77,7%
Sonstiges betriebliches Ergebnis 9 5 77,7% 5 4 31,4%
Betriebserträge 650 636 2,2% 337 313 7,9%
Verwaltungsaufwendungen -327 -332 -1,5% -170 -157 8,1%
Betriebsergebnis 323 304 6,4% 168 156 7,7%
Übriges Ergebnis -15 -28 -45,2% -12 -4 229,3%
Staatliche Maßnahmen und
Pflichtabgaben
-29 -38 -23,5% -4 -25 -82,2%
Wertminderungen auf finanzielle
Vermögenswerte
-31 -99 -68,7% -21 -10 107,3%
Ergebnis vor Steuern 248 139 78,7% 130 117 11,3%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -39 -24 63,8% -23 -16 48,1%
Ergebnis nach Steuern 209 115 81,8% 107 102 5,7%
Return on Equity vor Steuern 14,1% 8,4% 5,7 PP 14,9% 13,2% 1,7 PP
Return on Equity nach Steuern 11,9% 7,0% 5,0 PP 12,3% 11,4% 0,8 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende
Aktiva)
2,99% 3,38% -0,39 PP 2,95% 3,01% -0,06 PP
Cost/Income Ratio 50,3% 52,2% -1,9 PP 50,3% 50,2% 0,1 PP

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Der Anstieg im Ergebnis nach Steuern im Jahresvergleich um € 94 Millionen war durch den starken Rückgang der Risikokosten geprägt. Diese lagen mit € 31 Millionen um € 68 Millionen unter dem Vorjahresniveau, im Wesentlichen aufgrund der Entwicklung in Rumänien, Kroatien, Albanien und Bulgarien. Verantwortlich dafür waren deutlich niedrigere Post-Model-Adjustments in Höhe von € 13 Millionen nach € 52 Millionen in der Vorjahresperiode, Rating-Verbesserungen sowie Auflösungen in Folge von Rückzahlungen. Positiv entwickelte sich auch das Betriebsergebnis, im Wesentlichen durch den um 14 Prozent oder € 25 Millionen höheren Provisionsüberschuss, hier insbesondere durch gestiegene Transaktionen im Zahlungsverkehr und Fremdwährungsgeschäft nach COVID-19-induzierten Restriktionen in der Vergleichsperiode. Das übrige Ergebnis verbesserte sich aufgrund geringerer Dotierungen für kreditbezogene Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf Portfoliobasis in Rumänien (Rückgang: € 14 Millionen).

Albanien Bosnien und Herzegowina Bulgarien
in € Millionen 1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
Zinsüberschuss 26 27 30 32 58 58
Dividendenerträge 2 0 0 1 2 2
Provisionsüberschuss 7 6 22 19 28 24
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair
Value-Bewertungen
1 4 1 1 1 1
Sonstiges betriebliches Ergebnis -1 0 1 0 0 0
Betriebserträge 36 36 55 53 90 84
Verwaltungsaufwendungen -19 -20 -24 -25 -44 -44
Betriebsergebnis 18 17 31 28 45 41
Übriges Ergebnis 0 0 -3 0 0 0
Staatliche Maßnahmen und
Pflichtabgaben
-3 -3 -3 -2 -6 -15
Wertminderungen auf finanzielle
Vermögenswerte
6 -5 -7 -11 -9 -19
Ergebnis vor Steuern 20 9 19 15 30 7
Steuern vom Einkommen und Ertrag -3 -1 -2 -2 -3 -1
Ergebnis nach Steuern 17 8 17 12 27 6

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Kroatien Rumänien Serbien
in € Millionen 1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
Zinsüberschuss 56 59 180 189 42 43
Dividendenerträge 0 0 0 0 0 0
Provisionsüberschuss 33 29 82 74 26 23
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair
Value-Bewertungen
3 -3 6 12 2 4
Sonstiges betriebliches Ergebnis 2 2 0 -3 5 6
Betriebserträge 94 87 269 272 75 75
Verwaltungsaufwendungen -52 -56 -140 -139 -34 -34
Betriebsergebnis 43 31 129 133 41 41
Übriges Ergebnis -10 -7 -3 -21 0 0
Staatliche Maßnahmen und
Pflichtabgaben
-3 -5 -10 -9 -4 -3
Wertminderungen auf finanzielle
Vermögenswerte
-2 -14 -14 -37 -3 -7
Ergebnis vor Steuern 28 5 102 65 35 30
Steuern vom Einkommen und Ertrag -5 -2 -20 -12 -4 -4
Ergebnis nach Steuern 23 3 82 52 31 27

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Osteuropa

in € Millionen 1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
Verände
rung
Q2/2021 Q1/2021 Verände
rung
Zinsüberschuss 488 576 -15,3% 254 234 8,7%
Dividendenerträge 1 0 >500,0% 0 0 6,9%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten
Unternehmen
1 0 1 1 -39,4%
Provisionsüberschuss 241 247 -2,2% 135 106 27,2%
Handelsergebnis und Ergebnis aus
Fair-Value-Bewertungen
-3 38 -5 3
Ergebnis aus Hedge Accounting 2 0 0 2 -80,0%
Sonstiges betriebliches Ergebnis -8 -5 77,8% -9 1
Betriebserträge 722 855 -15,6% 376 346 8,6%
Verwaltungsaufwendungen -288 -312 -7,8% -147 -140 4,9%
Betriebsergebnis 434 544 -20,1% 228 206 11,0%
Übriges Ergebnis -7 -9 -24,1% -1 -6 -88,1%
Staatliche Maßnahmen und
Pflichtabgaben
-22 -22 2,3% -11 -11 3,1%
Wertminderungen auf finanzielle
Vermögenswerte
-48 -85 -43,0% -39 -9 318,5%
Ergebnis vor Steuern 357 428 -16,6% 177 180 -1,3%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -82 -90 -8,9% -44 -38 15,0%
Ergebnis nach Steuern 275 338 -18,7% 133 141 -5,6%
Return on Equity vor Steuern 27,9% 28,1% -0,2 PP 27,7% 27,1% 0,6 PP
Return on Equity nach Steuern 21,5% 22,2% -0,7 PP 20,9% 21,3% -0,5 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende
Aktiva)
4,99% 5,52% -0,53 PP 5,03% 4,86% 0,17 PP
Cost/Income Ratio 39,8% 36,5% 3,4 PP 39,2% 40,5% -1,4 PP

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Das Ergebnis nach Steuern war wie schon im Vorjahr von Währungsvolatilitäten (Abwertung im Jahresvergleich: Belarus Rubel 21 Prozent, russischer Rubel und ukrainische Hryvna jeweils 17 Prozent) beeinflusst. In Russland wurde der Rückgang des Zinsüberschusses weitgehend durch die Währungsabwertung und Zinssenkungen verursacht. Ein währungsbedingter Rückgang des Provisionsüberschusses konnte durch höhere Volumina nahezu ausgeglichen werden. Das Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen verzeichnete ebenfalls eine Abnahme aus der Bewertung von Schuldverschreibungen sowie Derivaten, überwiegend in Russland. Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich in lokaler Währung einerseits aufgrund von Gehaltsanpassungen in Russland und der Ukraine, andererseits aufgrund höherer Werbe- und Kommunikationsaufwendungen. Die Risikokosten lagen um € 37 Millionen unter dem Vorjahresniveau und beinhalten eine Nettoauflösung von € 13 Millionen aus Post-Model-Adjustments und Anpassungen makroökonomischer Daten (Vorjahresperiode: Neudotierung von € 34 Millionen). In Belarus hingegen wurden Wertminderungen in Höhe von € 27 Millionen in Folge von EU-Sanktionen gebucht.

Belarus Russland Ukraine
in € Millionen 1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
Zinsüberschuss 37 46 336 399 115 130
Dividendenerträge 0 0 0 0 1 0
Laufendes Ergebnis aus assoziierten
Unternehmen
0 0 1 0 0 0
Provisionsüberschuss 28 29 174 175 39 43
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair
Value-Bewertungen
4 6 -14 24 7 8
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 0 2 0 0 0
Sonstiges betriebliches Ergebnis 2 0 -3 -5 -8 1
Betriebserträge 71 80 497 593 154 182
Verwaltungsaufwendungen -30 -34 -185 -203 -73 -75
Betriebsergebnis 42 46 311 391 81 106
Übriges Ergebnis 0 0 -5 -2 -1 -6
Staatliche Maßnahmen und
Pflichtabgaben
-2 -2 -17 -16 -4 -3
Wertminderungen auf finanzielle
Vermögenswerte
-28 -14 -22 -62 1 -8
Ergebnis vor Steuern 12 30 267 310 78 88
Steuern vom Einkommen und Ertrag -9 -8 -58 -66 -15 -16
Ergebnis nach Steuern 3 22 209 244 62 72

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Group Corporates & Markets

in € Millionen 1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
Verände
rung
Q2/2021 Q1/2021 Verände
rung
Zinsüberschuss 283 311 -9,0% 151 132 14,8%
Dividendenerträge 3 7 -59,0% 1 2 -44,2%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten
Unternehmen
2 2 -15,4% 1 1 -47,3%
Provisionsüberschuss 252 200 26,1% 133 119 12,1%
Handelsergebnis und Ergebnis aus
Fair-Value-Bewertungen
44 46 -5,9% 30 14 111,5%
Ergebnis aus Hedge Accounting 1 -2 -1 2
Sonstiges betriebliches Ergebnis 64 48 33,1% 32 32 -1,8%
Betriebserträge 648 613 5,9% 346 302 14,7%
Verwaltungsaufwendungen -338 -332 1,9% -174 -165 5,6%
Betriebsergebnis 310 280 10,6% 173 137 25,5%
Übriges Ergebnis 2 -5 0 2
Staatliche Maßnahmen und
Pflichtabgaben
-25 -19 34,9% -8 -18 -56,6%
Wertminderungen auf finanzielle
Vermögenswerte
-33 -33 2,4% 20 -53
Ergebnis vor Steuern 253 225 12,6% 184 69 169,2%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -60 -51 17,7% -39 -21 82,1%
Ergebnis nach Steuern 193 174 11,2% 146 47 208,5%
Return on Equity vor Steuern 13,8% 13,3% 0,5 PP 20,1% 7,4% 12,7 PP
Return on Equity nach Steuern 10,5% 10,3% 0,2 PP 15,9% 5,1% 10,7 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende
Aktiva)
1,05% 1,16% -0,11 PP 1,13% 0,97% 0,16 PP
Cost/Income Ratio 52,2% 54,2% -2,0 PP 50,2% 54,5% -4,3 PP

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Für den Anstieg des Ergebnisses nach Steuern im Jahresvergleich waren im Wesentlichen die um € 36 Millionen höheren Betriebserträge verantwortlich, während sich die Verwaltungsaufwendungen lediglich um € 6 Millionen erhöhten. Haupttreiber für die Verbesserung der Betriebserträge war dabei ein deutlich höherer Provisionsüberschuss, vor allem im Kredit- und Garantiegeschäft, im Zahlungsverkehr und im Investmentbanking der Konzernzentrale sowie aus höheren Erträgen aus der Verwaltung von Investmentfonds. Der Rückgang im Zinsüberschuss resultierte aus dem rückläufigen Zinsniveau in US-Dollar und Euro von täglich fälligen Einlagen und aus zu Absicherungszwecken gehaltenen Derivaten.

Corporate Center

in € Millionen 1.1.-30.6.
2021
1.1.-30.6.
20201
Verände
rung
Q2/2021 Q1/2021 Verände
rung
Zinsüberschuss -17 -37 -53,0% -12 -5 132,5%
Dividendenerträge 607 93 >500,0% 534 74 >500,0%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten
Unternehmen
15 17 -12,3% 3 12 -70,8%
Provisionsüberschuss 12 13 -1,8% 3 9 -60,7%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair
Value-Bewertungen
-17 -37 -55,0% -12 -4 196,0%
Ergebnis aus Hedge Accounting -2 0 >500,0% -2 0
Sonstiges betriebliches Ergebnis 48 54 -11,4% 27 21 24,5%
Betriebserträge 647 104 >500,0% 541 107 407,6%
Verwaltungsaufwendungen -194 -195 -0,5% -102 -92 10,1%
Betriebsergebnis 453 -91 439 14 >500,0%
Übriges Ergebnis 56 -122 57 -1
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -36 -74 -52,3% -5 -31 -85,3%
Wertminderungen auf finanzielle
Vermögenswerte
0 -2 -82,8% 2 -2
Ergebnis vor Steuern 473 -291 493 -20
Steuern vom Einkommen und Ertrag 25 47 -46,5% 10 15 -32,1%
Ergebnis nach Steuern 498 -243 504 -5

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen befinden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Der Anstieg des Ergebnisses nach Steuern im Jahresvergleich resultierte im Wesentlichen aus € 514 Millionen höheren konzerninternen Dividendenerträgen. Das Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen stieg überwiegend aufgrund eines verbesserten Bewertungsergebnisses aus Derivaten. Das übrige Ergebnis verzeichnete eine Ergebnisverbesserung, hervorgerufen durch Wertaufholungen auf Anteile an at-equity bewerteten Unternehmen in Höhe von € 66 Millionen, nachdem im Vorjahr Anteile an at-equity bewerteten Unternehmen in Höhe von € 78 Millionen und der Firmenwert der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft in Höhe von € 27 Millionen wertgemindert worden waren. Die Reduktion des Aufwands für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben stammte vorwiegend aus der im Vorjahr letztmaligen Zahlung der Sonderbankenabgabe in Österreich (€ 41 Millionen).

Konzernzwischenabschluss

(Verkürzter Zwischenbericht zum 30. Juni 2021)

Unternehmen

Die Raiffeisen Bank International AG (RBI AG) ist beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter FN 122119m registriert. Die Firmenanschrift lautet Am Stadtpark 9, 1030 Wien.

Die RBI betrachtet Österreich, wo sie als führende Kommerz- und Investmentbank tätig ist, sowie Zentral- und Osteuropa (CEE) als ihren Heimmarkt. 13 Märkte der Region werden durch Tochterbanken abgedeckt, darüber hinaus umfasst die Gruppe zahlreiche andere Finanzdienstleistungsunternehmen, beispielsweise in den Bereichen Leasing, Zahlungsverkehr und Vermögensverwaltung. Insgesamt betreuen 44.968 Mitarbeiter der RBI rund 17,7 Millionen Kunden in 1.788 Geschäftsstellen, der überwiegende Teil davon in CEE.

Da Aktien der Gesellschaft an einem geregelten Markt gemäß § 1 Abs. 2 BörseG (prime market der Wiener Börse) gehandelt werden sowie zahlreiche Emissionen der RBI AG an einer geregelten Börse in der EU zugelassen sind, hat die RBI AG gemäß § 59a BWG einen Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufzustellen. Die acht Raiffeisen-Landesbanken halten als Kernaktionäre rund 58,8 Prozent der Aktien, der Rest befindet sich im Streubesitz.

Als Kreditinstitut gemäß § 1 BWG unterliegt die RBI AG der behördlichen Aufsicht durch die Finanzmarktaufsicht, Otto-Wagner-Platz 5, A-1090 Wien (www.fma.gv.at), sowie durch die Europäische Zentralbank, Sonnemannstraße 22, D-60314 Frankfurt am Main (www.bankingsupervision.europa.eu).

Der verkürzte Zwischenbericht zum 30. Juni 2021 wurde einer prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH unterzogen.

Gesamtergebnisrechnung

Erfolgsrechnung

in € Millionen Anhang 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.20201
Zinsüberschuss [1] 1.571 1.706
Zinserträge nach Effektivzinsmethode 1.807 2.079
Zinserträge übrige 304 335
Zinsaufwendungen -541 -707
Dividendenerträge [2] 32 15
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen [3] 21 22
Provisionsüberschuss [4] 932 840
Provisionserträge 1.330 1.222
Provisionsaufwendungen -397 -382
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen [5] 32 62
Ergebnis aus Hedge Accounting [6] -1 4
Sonstiges betriebliches Ergebnis [7] 55 72
Betriebserträge 2.641 2.720
Personalaufwand -776 -808
Sachaufwand -456 -453
Abschreibungen -195 -190
Verwaltungsaufwendungen [8] -1.427 -1.451
Betriebsergebnis 1.214 1.269
Übriges Ergebnis [9] -74 -172
Staatliche Maßnahmen und Pflichtgaben [10] -161 -220
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte [11] -110 -312
Ergebnis vor Steuern 870 566
Steuern vom Einkommen und Ertrag [12] -196 -145
Ergebnis nach Steuern 674 420
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -62 -52
Konzernergebnis 612 368

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen finden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Ergebnis je Aktie

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Konzernergebnis 612 368
Dividendenanspruch auf zusätzliches Kernkapital -46 -31
Auf Stammaktien entfallendes Ergebnis 566 337
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Stammaktien in Millionen 329 329
Ergebnis je Aktie in € 1,72 1,03

Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf, eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie fand daher nicht statt.

Sonstiges Ergebnis und Gesamtergebnis

in € Millionen Anhang 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Ergebnis nach Steuern 674 420
Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden -12 16
Neubewertungen von leistungsorientierten Vorsorgeplänen [28] 7 7
Fair-Value-Änderungen von Eigenkapitalinstrumenten [15] 3 -11
Fair-Value-Änderungen aufgrund der Veränderung des Ausfallrisikos von
finanziellen Verbindlichkeiten
[25] -1 33
Anteil sonstiges Ergebnis aus at-equity bewerteten Unternehmen [20] -21 -13
Latente Steuern auf Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust
umgegliedert werden
[22, 29] 0 1
Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust
umgegliedert werden
119 -535
Währungsdifferenzen 193 -591
Absicherung von Nettoinvestitionen bei Auslandsaktivitäten [19, 27] -56 72
Anpassungen der Cash-Flow Hedge Rücklage [19, 27] -5 2
Fair-Value-Änderungen von finanziellen Vermögenswerten [15] -19 -19
Anteil sonstiges Ergebnis aus at-equity bewerteten Unternehmen [20] 3 -1
Latente Steuern auf Posten, die möglicherweise in den Gewinn oder
Verlust umgegliedert werden
[22, 29] 4 1
Sonstiges Ergebnis 107 -519
Gesamtergebnis 781 -99
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -77 -13
davon Erfolgsrechnung -62 -52
davon sonstiges Ergebnis -15 39
Konzerngesamtergebnis 704 -112

Bilanz

Aktiva
in € Millionen
Anhang 30.6.2021 31.12.2020
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen [13] 41.586 33.660
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost [14] 124.763 116.596
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income [15, 32] 5.303 4.769
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value
Through Profit/Loss
[16, 32] 879 822
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss [17, 32] 335 457
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading [18, 32] 3.872 4.400
Hedge Accounting [19] 320 563
Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen [20] 935 1.002
Sachanlagen [21] 1.642 1.684
Immaterielle Vermögenswerte [21] 776 763
Laufende Steuerforderungen [22] 90 87
Latente Steuerforderungen [22] 109 121
Sonstige Aktiva [23] 1.089 1.035
Gesamt 181.700 165.959
Passiva
in € Millionen
Anhang 30.6.2021 31.12.2020
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost [24] 157.170 141.735
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through Profit/Loss [25, 32] 1.434 1.507
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading [26, 32] 5.524 5.980
Hedge Accounting [27] 290 421
Rückstellungen [28] 1.157 1.061
Laufende Steuerverpflichtungen [29] 60 77
Latente Steuerverpflichtungen [29] 39 37
Sonstige Passiva [30] 1.133 853
Eigenkapital [31] 14.892 14.288
Konzern-Eigenkapital 12.342 11.835
Kapital nicht beherrschender Anteile 926 820
Zusätzliches Kernkapital (AT1) 1.625 1.633
Gesamt 181.700 165.959
in € Millionen Gezeich
netes
Kapital
Kapital
rücklagen
Gewinn
rücklagen
Kumuliertes
sonstiges
Ergebnis
Konzern
Eigen
kapital
Kapital nicht
beherrschen
der Anteile
Zusätzliches
Kernkapital
(AT1)
Gesamt
Eigenkapital
1.1.2021
1.002 4.992 9.234 -3.394 11.835 820 1.633 14.288
Kapitaleinzahlungen/
-auszahlungen
0 0 0 0 0 48 0 48
Zuteilung Dividende AT1 0 0 -46 0 -46 0 46 0
Dividendenzahlungen 0 0 -158 0 -158 -37 -46 -240
Eigene Anteile 0 0 0 0 0 0 -8 -8
Sonstige Veränderungen 0 0 7 0 7 18 0 24
Gesamtergebnis 0 0 612 92 704 77 0 781
Eigenkapital
30.6.2021
1.002 4.992 9.649 -3.301 12.342 926 1.625 14.892

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Eigenkapital
1.1.2020
1.002 4.992 8.443 -2.620 11.817 811 1.137 13.765
Kapitaleinzahlungen/
-auszahlungen 0 0 0 0 0 0 0 0
Zuteilung Dividende AT1 0 0 -31 0 -31 0 31 0
Dividendenzahlungen 0 0 0 0 0 -6 -31 -37
Eigene Anteile 0 0 0 0 0 0 -5 -5
Sonstige Veränderungen 0 0 33 0 33 -2 0 31
Gesamtergebnis 0 0 368 -480 -112 13 0 -99
Eigenkapital
30.6.2020
1.002 4.992 8.814 -3.100 11.708 816 1.131 13.655

Kapitalflussrechnung

in € Millionen Anhang 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.20201
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige
Sichteinlagen zum 1.1. [13] 33.660 24.289
Operative Geschäftstätigkeit:
Ergebnis vor Steuern 870 566
Anpassungen für die Überleitung des Ergebnisses nach Steuern auf
den Kapitalfluss aus operativer Geschäftstätigkeit:
Abschreibungen, Wertminderungen, Zuschreibungen auf
nichtfinanzielle Vermögenswerte
[8, 9] 196 218
Auflösung/Dotierung von Rückstellungen sowie Wertminderungen auf
finanzielle Vermögenswerte
[7, 11] 228 342
Gewinn/Verlust aus der Bewertung und Veräußerung von
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
[5, 9] 20 -42
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen [3] -21 -22
Sonstige Anpassungen (per Saldo)2 -1.492 -1.567
Zwischensumme -200 -505
Veränderung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus
operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame
Bestandteile:
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost [14] -6.560 -4.689
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other
Comprehensive Income
[15, 32] -508 -555
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair
Value Through Profit/Loss
[16, 32] -50 -103
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through
Profit/Loss
[17, 32] 122 1.315
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading [18, 32] 327 -72
Sonstige Aktiva [23] -47 198
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost [24] 14.135 13.124
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through
Profit/Loss
[25, 32] -57 -103
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading [26, 32] -229 181
Rückstellungen [28] -126 -122
Sonstige Passiva [30] 185 112
Erhaltene Zinsen [1] 1.970 2.368
Gezahlte Zinsen [1] -496 -728
Erhaltene Dividenden [2] 165 72
Ertragsteuerzahlungen [12] -172 -166
Kapitalflüsse aus operativer Geschäftstätigkeit 8.458 10.326

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund der Darstellung von Zahlungsmittelabflüssen für Leasingverhältnisse im Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit

2 Sonstige Anpassungen (per Saldo) enthält im Wesentlichen den Abzug des Zinsüberschusses und der Dividendenerträge, die entsprechenden Zahlungsflüsse sind unter dem Posten erhaltene Zinsen, gezahlte Zinsen und erhaltene Dividenden dargestellt.

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.20201
Investitionstätigkeit:
Kassenbestand aus dem Zu- und Abgang von
Tochterunternehmen
106 -1
Auszahlungen für den Erwerb von:
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen [14, 15, 16, 17, 20] -1.800 -5.324
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten [21] -147 -156
Tochterunternehmen -19 0
Einzahlungen aus der Veräußerung von:
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen [14, 15, 16, 17, 20] 1.075 1.431
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten [21] 17 61
Tochterunternehmen [9] 0 0
Kapitalflüsse aus Investitionstätigkeit -768 -3.989
Finanzierungstätigkeit:
Kapitaleinzahlungen 0 0
Kapitalauszahlungen -8 -5
Einzahlungen nachrangige finanzielle Verbindlichkeiten [24, 25] 411 496
Auszahlungen nachrangige finanzielle Verbindlichkeiten [24, 25] 0 -310
Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse -29 -29
Dividendenzahlungen -221 -37
Veränderungen im Kapital nicht beherrschender Anteile 48 0
Kapitalflüsse aus Finanzierungstätigkeit 201 115
Effekte aus Wechselkursänderungen 35 -261
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige
Sichteinlagen zum 30.6.
41.586 30.481

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund der Darstellung von Zahlungsmittelabflüssen für Leasingverhältnisse im Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit.

Segmentberichterstattung

In der RBI erfolgt die interne Management-Berichterstattung grundsätzlich auf Basis der bestehenden Organisationsstruktur. Diese ist matrixförmig aufgebaut, d. h. Vorstände sind sowohl für einzelne Länder als auch für bestimmte Geschäftsfelder verantwortlich (Konzept der Country and Functional Responsibility). Steuerungseinheit (Cash Generating Unit) im Konzern ist ein Land. Die Darstellung der Länder umfasst nicht nur die Tochterbanken, sondern alle operativen Einheiten der RBI in den jeweiligen Ländern (wie z. B. Leasingunternehmen). Die obersten Entscheidungsgremien der RBI – Vorstand und Aufsichtsrat – treffen demnach wesentliche Entscheidungen über die Allokation der Ressourcen zu einem Segment auf Basis der jeweiligen Finanz- und Ertragskraft, weshalb diese Berichtskriterien als wesentlich beurteilt wurden. Entsprechend sind auch die Segmente nach IFRS 8 differenziert. Die Überleitungsrechnung enthält im Wesentlichen Beträge aus der Eliminierung von Zwischenergebnissen und aus segmentübergreifenden Konsolidierungen.

Daraus ergeben sich die folgenden Segmente:

  • Zentraleuropa: Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
  • Südosteuropa: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Rumänien und Serbien
  • Osteuropa: Belarus, Russland und Ukraine
  • Group Corporates & Markets (in Österreich gebuchtes Geschäft): Operatives Geschäft der Konzernzentrale, unterteilt in Subsegmente: Österreichische und internationale Firmenkunden, Markets, Financial Institutions & Sovereigns, Geschäft mit Instituten der Raiffeisen Bankengruppe (RBG) sowie Finanzdienstleister und Spezialgesellschaften wie z. B. Raiffeisen Centrobank AG, Kathrein Privatbank Aktiengesellschaft, Raiffeisen Leasing-Gruppe, Raiffeisen Factor Bank AG, Raiffeisen Bausparkasse Österreich Gesellschaft m.b.H., Valida-Gruppe (Pensionskassengeschäft) und Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Darüber hinaus sind diesem Segment at-equity bewertete Unternehmen mit Banktätigkeit zugeordnet.
  • Corporate Center: Zentrale Konzernsteuerungsfunktionen in der Konzernzentrale (z. B. Treasury) sowie sonstige Konzerneinheiten (Beteiligungsunternehmen und gemeinsame Serviceunternehmen), Minderheitsbeteiligungen sowie at-equity bewertete Unternehmen des Nichtbankenbereichs.
1.1.-30.6.2021 Group Corporates
in € Millionen Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa & Markets
Zinsüberschuss 376 417 488 283
Dividendenerträge 9 5 1 3
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 3 0 1 2
Provisionsüberschuss 227 205 241 252
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen
3 15 -3 44
Ergebnis aus Hedge Accounting -1 0 2 1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 12 9 -8 64
Betriebserträge 629 650 722 648
Verwaltungsaufwendungen -349 -327 -288 -338
Betriebsergebnis 281 323 434 310
Übriges Ergebnis -108 -15 -7 2
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -49 -29 -22 -25
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 1 -31 -48 -33
Ergebnis vor Steuern 124 248 357 253
Steuern vom Einkommen und Ertrag -47 -39 -82 -60
Ergebnis nach Steuern 77 209 275 193
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -37 0 -20 -5
Ergebnis nach Abzug nicht beherrschender Anteile 41 209 255 188
Return on Equity vor Steuern 7,1% 14,1% 27,9% 13,8%
Return on Equity nach Steuern 4,4% 11,9% 21,5% 10,5%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 1,56% 2,99% 4,99% 1,05%
Cost/Income Ratio 55,4% 50,3% 39,8% 52,2%
Loan/Deposit Ratio 79,7% 67,0% 74,4% 134,7%
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) -0,01% 0,37% 0,78% 0,19%
NPE Ratio 1,8% 2,7% 2,0% 1,6%
NPE Coverage Ratio 56,8% 68,3% 60,6% 56,5%
Aktiva 54.079 31.131 22.271 56.739
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 20.246 16.547 14.663 28.707
Eigenkapital 3.656 3.413 2.368 3.633
Forderungen an Kunden 30.258 16.750 12.986 34.911
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 39.054 25.166 17.697 28.516
Geschäftsstellen 352 818 598 20
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 9.238 13.754 16.966 3.216
Kunden in Millionen 3,0 5,3 7,5 1,9
1.1.-30.6.2021
in € Millionen
Corporate Center Überleitung Gesamt
Zinsüberschuss -17 24 1.571
Dividendenerträge 607 -593 32
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 15 0 21
Provisionsüberschuss 12 -4 932
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen -17 -11 32
Ergebnis aus Hedge Accounting -2 -1 -1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 48 -70 55
Betriebserträge 647 -655 2.641
Verwaltungsaufwendungen -194 69 -1.427
Betriebsergebnis 453 -587 1.214
Übriges Ergebnis 56 -1 -74
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -36 0 -161
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 0 3 -110
Ergebnis vor Steuern 473 -585 870
Steuern vom Einkommen und Ertrag 25 6 -196
Ergebnis nach Steuern 498 -579 674
Ergebnis nicht beherrschender Anteile 0 0 -62
Ergebnis nach Abzug nicht beherrschender Anteile 498 -579 612
Return on Equity vor Steuern 12,2%
Return on Equity nach Steuern 9,5%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 1,93%
Cost/Income Ratio 54,0%
Loan/Deposit Ratio 86,0%
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) 0,23%
NPE Ratio 1,7%
NPE Coverage Ratio 60,3%
Aktiva 41.772 -24.292 181.700
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 14.594 -9.858 84.899
Eigenkapital 7.326 -5.503 14.892
Forderungen an Kunden 777 -1.631 94.052
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 1.330 -2.954 108.808
Geschäftsstellen 1.788
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 1.794 44.968
Kunden in Millionen 0,0 17,7
1.1.-30.6.20201
in € Millionen
Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa Group Corporates
& Markets
Zinsüberschuss 413 430 576 311
Dividendenerträge 2 3 0 7
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 2 0 0 2
Provisionsüberschuss 203 180 247 200
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen
7 18 38 46
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 0 0 -2
Sonstiges betriebliches Ergebnis 38 5 -5 48
Betriebserträge 664 636 855 613
Verwaltungsaufwendungen -347 -332 -312 -332
Betriebsergebnis 317 304 544 280
Übriges Ergebnis -25 -28 -9 -5
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -67 -38 -22 -19
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -91 -99 -85 -33
Ergebnis vor Steuern 133 139 428 225
Steuern vom Einkommen und Ertrag -29 -24 -90 -51
Ergebnis nach Steuern 105 115 338 174
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -24 0 -25 -4
Ergebnis nach Abzug nicht beherrschender Anteile 81 115 313 170
Return on Equity vor Steuern 7,9% 8,4% 28,1% 13,3%
Return on Equity nach Steuern 6,2% 7,0% 22,2% 10,3%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 2,01% 3,38% 5,52% 1,16%
Cost/Income Ratio 52,3% 52,2% 36,5% 54,2%
Loan/Deposit Ratio 95,8% 70,8% 79,2% 139,0%
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) 0,62% 1,24% 1,25% 0,21%
NPE Ratio 2,1% 2,9% 2,4% 1,6%
NPE Coverage Ratio 63,3% 70,0% 57,5% 60,6%
Aktiva 43.599 28.094 21.625 61.256
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 21.065 16.417 14.326 27.841
Eigenkapital 3.367 3.300 2.961 3.419
Forderungen an Kunden 29.615 15.998 13.219 33.611
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 32.617 22.582 16.779 28.192
Geschäftsstellen 378 892 690 22
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 9.299 14.448 17.928 3.048
Kunden in Millionen 2,8 5,4 6,6 2,0

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen finden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

1.1.-30.6.20201
in € Millionen
Corporate Center Überleitung Gesamt
Zinsüberschuss -37 12 1.706
Dividendenerträge 93 -91 15
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 17 1 22
Provisionsüberschuss 13 -1 840
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen
-37 -10 62
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 7 4
Sonstiges betriebliches Ergebnis 54 -69 72
Betriebserträge 104 -152 2.720
Verwaltungsaufwendungen -195 67 -1.451
Betriebsergebnis -91 -84 1.269
Übriges Ergebnis -122 17 -172
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -74 0 -220
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -2 -1 -312
Ergebnis vor Steuern -291 -68 566
Steuern vom Einkommen und Ertrag 47 1 -145
Ergebnis nach Steuern -243 -67 420
Ergebnis nicht beherrschender Anteile 0 0 -52
Ergebnis nach Abzug nicht beherrschender Anteile -243 -67 368
Return on Equity vor Steuern 8,4%
Return on Equity nach Steuern 6,3%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 2,31%
Cost/Income Ratio 53,3%
Loan/Deposit Ratio 94,9%
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) 0,67%
NPE Ratio 1,9%
NPE Coverage Ratio 63,3%
Aktiva 36.141 -26.953 163.761
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 13.143 -12.302 80.490
Eigenkapital 6.790 -6.182 13.655
Forderungen an Kunden 3.809 -2.376 93.876
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.203 -3.687 98.686
Geschäftsstellen 1.982
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 1.663 46.386
Kunden in Millionen 0,0 16,7

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen finden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Anhang

Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung

Der verkürzte Konzernzwischenabschluss wird in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den auf Basis der IAS Verordnung (EG) 1606/2002 durch die EU übernommenen internationalen Rechnungslegungsstandards einschließlich der anzuwendenden Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC/SIC) erstellt. Für die Erstellung des Konzernzwischenabschlusses kommen dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zur Anwendung wie im Konzernjahresabschluss im Detail beschrieben. Weiters berücksichtigt der Konzernzwischenabschluss die Anforderungen des IAS 34 an den Zwischenbericht. Angaben hinsichtlich zyklischer Aufwendungen und Erträge werden im Lagebericht adressiert.

Einige außerhalb des Anhangs gemachte IFRS-Angaben sind wesentliche Bestandteile des Konzernabschlusses. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Erläuterungen zu den Segmentergebnissen, die in den Angaben zur Segmentberichterstattung dargestellt werden. Neben den im Anhang dargestellten Angaben gemäß IFRS 7 enthält insbesondere das Kapitel Risikobericht ausführliche Darstellungen zu den Themen Kreditrisiko, Konzentrationsrisiko, Marktrisiko und Liquiditätsrisiko.

Anpassung der Erfolgsrechnung

Im Sinne einer transparenten Darstellung der regulatorisch induzierten Abgaben werden die bisher im Sachaufwand ausgewiesenen Beiträge zur Einlagensicherung in Höhe von € 60 Millionen (Vorjahresperiode: € 54 Millionen) ab dem 1. Jänner 2021 im Posten staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben dargestellt. Die bisher im sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesenen sonstigen nicht ertragsabhängigen Steuern in Höhe von € 32 Millionen (Vorjahresperiode: € 31 Millionen) werden nunmehr im Sachaufwand dargestellt. In Analogie zu den nicht materiellen Modifikationsergebnissen wird das bisher im sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesene Ergebnis aus der Ausbuchung aufgrund wesentlich modifizierter Vertragskonditionen in Höhe von minus € 1 Million (Vorjahresperiode: € 1 Million) nunmehr im übrigen Ergebnis im Posten Gewinne/Verluste aus modifizierten Vertragskonditionen dargestellt. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Wesentliche bilanzielle Ermessensspielräume und Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten

Sind für die Bilanzierung und Bewertung nach IAS/IFRS Schätzungen oder Beurteilungen erforderlich, werden diese in Übereinstimmung mit den jeweiligen Standards vorgenommen. Sie basieren auf historischen Erfahrungen und anderen Faktoren wie Planungen und nach heutigem Ermessen wahrscheinlichen Erwartungen oder Prognosen zukünftiger Ereignisse. Davon betroffen sind im Wesentlichen die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft, der beizulegende Zeitwert und die Wertminderung von Finanzinstrumenten, die latenten Steuern, Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen, Rückstellungen für Rechtsfälle sowie die Berechnungen zur Ermittlung der Werthaltigkeit von Firmenwerten und der im Zuge der Erstkonsolidierung aktivierten immateriellen Vermögenswerte. Die tatsächlichen Werte können von den geschätzten Werten abweichen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in Bezug auf COVID-19

Zahlungsmoratorien

In vielen Märkten der RBI wurden unterschiedliche Moratorien eingeführt, die sich im Wesentlichen als Zahlungsmoratorien zusammenfassen lassen. Dem Kreditnehmer wird in Bezug auf seine Verpflichtungen zur Tilgung des Kredits sowie der Zahlung der Zinsen und Gebühren ein zeitlich befristeter Zahlungsaufschub gewährt. Abhängig von der jeweiligen lokalen Gesetzgebung kommt es zu unterschiedlichen Ausgestaltungen dieser Zahlungsmoratorien. In einzelnen Ländern liegt die Nutzung des Zahlungsmoratoriums im Ermessen des Kreditnehmers, in anderen Ländern ist das Zahlungsmoratorium automatisch für den Kreditnehmer nutzbar. Neben der Befristung des Zahlungsaufschubs ist auch die Kapitalisierung der Zinsen (Zinseszins) während der zahlungsfreien Perioden in den einzelnen Ländern unterschiedlich geregelt.

Aufgrund der geänderten Zahlungspläne kann es gemäß IFRS 9 zu einem Barwertverlust des einzelnen Kreditvertrags kommen, der in der Regel mit einer einmaligen Anpassung des Bruttobuchwerts als unwesentliche Modifikation dieses Vertrags in der Erfolgsrechnung der RBI erfasst wird. Modifikationsgewinne oder -verluste entsprechen der Differenz zwischen dem Bruttobuchwert vor der Modifikation und dem Barwert der Cash-Flows des modifizierten Vermögenswerts, abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. In der Erfolgsrechnung wird der Modifikationsgewinn oder -verlust im Posten (9) Übriges Ergebnis in der Zeile Gewinne/Verluste aus modifizierten Vertragskonditionen ausgewiesen.

Zahlungsmoratorien werden in Bezug auf die Beurteilung einer signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos (SICR) nicht automatisch als SICR-Auslöser betrachtet. Die RBI wendet hingegen ihre festgelegten Beurteilungskriterien weiterhin an, die aus qualitativen Informationen und quantitativen Schwellenwerten bestehen. Details zur Schätzung erwarteter Kreditverluste (ECL) angesichts der COVID-19-Pandemie finden sich im Geschäftsbericht 2020, im Kapitel Erläuterungen zu Finanzinstrumenten und Risikobericht.

Land Moratorium Art Beschreibung
Albanien ausgelaufen mit Ende August 2020
Belarus kein Moratorium
Bosnien und Herzegowina ausgelaufen mit Ende Dezember 2020
Bulgarien bis Jahresende 2021 Opt-in Kapital, Zinsen
Kosovo bis Ende August 2021 Opt-out Kapital, Zinsen
Kroatien bis Jahresende 2021 Opt-in Kapital, Zinsen
Österreich ausgelaufen mit Jänner 2021 Opt-in Kapital, Zinsen
Rumänien ausgelaufen mit Ende März 2021 Opt-in Kapital, Zinsen
Russland ausgelaufen mit Ende September 2020
Serbien bis Ende Oktober 2021 Opt-out/Opt-in Kapital, Zinsen
Slowakei verlängert bis zum Ende der Pandemie Opt-in Kapital, Zinsen
Tschechien ausgelaufen mit Ende Oktober 2020
Ukraine kein Moratorium
Ungarn verlängert bis September 2021 Opt-in Kapital, Zinsen, Gebühren

Bulgarien, Kroatien und Serbien: Es sind keine neuen Moratorien-Vereinbarungen mehr möglich.

Direktstaatliche Programme

Zahlreiche der zur Abfederung negativer wirtschaftlicher Effekte in Folge der COVID-19-Pandemie gewährten Unterstützungsmaßnahmen in Form von direkten finanziellen Unterstützungen an Einzelpersonen, Haushalte und Unternehmen in verschiedensten Ausprägungen waren zeitlich befristet und sind großteils im Laufe des zweiten Quartals ausgelaufen.

Die Teilnahme der RBI bei den TLTRO-III-Programmen (Targeted Longer-Term Refinancing Operations) der Europäischen Zentralbank wurde in der Berichtsperiode mit erhöhten Volumina fortgesetzt, um zusätzliche Liquiditätspuffer aufzubauen.

Auf Basis einer Analyse der für die Bank am Markt für vergleichbar besicherte Refinanzierungen beobachtbaren Konditionen ist die Bank zur Auffassung gelangt, dass die Konditionen des TLTRO-III-Programms für sie keinen wesentlichen Vorteil zum Markt bieten. Die finanziellen Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm werden als Finanzinstrument gemäß IFRS 9 erfasst und bewertet, da die TLTRO-Instrumente als ein separater Markt betrachtet werden, der von der EZB im Rahmen ihrer Geldmarktpolitik organisiert wird.

Zum Berichtstichtag beträgt das im Posten (24) Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost unter Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthaltene Volumen an längerfristigen Finanzierungsgeschäften aus dem TLTRO-III-Programm der EZB € 8.439 Millionen. Es erhöhte sich damit um € 2.765 Millionen gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2020.

Die Verzinsung der TLTRO III ist von der Entwicklung eines Benchmark-Loan-Portfolios abhängig, wobei zwei Vergleichsperioden herangezogen werden. Die TLTRO-Bedingungen sehen generell eine Zinssatzsenkung vor, wenn Banken bestimmte Kreditschwellen erreichen. Die Überwachung der Zielerreichung wird laufend gemonitort. In der RBI werden die Zinsen für die Berichtsperiode im Rahmen der Effektivzinsmethode über die Gesamtlaufzeit der erhaltenen Refinanzierung abgegrenzt. Bei Ersterfassung wurde der ursprüngliche Effektivzinssatz unter Berücksichtigung der Vertragsbedingungen und der Einschätzung, ob die Kriterien für die reduzierten Zinsen erfüllt werden, bestimmt. Das wahrscheinlichere Szenario wurde hierbei für die ursprüngliche Effektivzinsberechnung verwendet, wobei im Zeitpunkt der Ersteinschätzung davon ausgegangen wurde, dass die Bedingungen für die Inanspruchnahme des sogenannten COVID-Bonus für die Special Interest Period I (SIRP I, vom 24. Juni 2020 bis 23. Juni 2021) nicht erfüllt werden, und daher insofern am Jahresende keine Zinsabgrenzung berücksichtigt war.

Erst mit Ende der Beobachtungsperiode wurden aufgrund der Erreichung der Bonuskriterien im Referenzzeitraum (März 2020 bis März 2021) die geschätzten vertraglichen Zahlungsströme revidiert und die Abgrenzung des Bonus über die Gesamtlaufzeit des Fundings dementsprechend angepasst, wobei jener Anteil der Abgrenzung, der die Vorperioden betrifft, zur Gänze erfolgswirksam im laufenden Zinsergebnis der Berichtsperiode mitberücksichtigt ist.

Im laufenden Geschäftsjahr waren Negativzinsen aus den TLTRO-Programmen in Höhe von rund € 38,6 Millionen im Nettozinsertrag ausgewiesen. Darin beinhaltet sind € 4,4 Millionen aufgrund des Nachholeffekts für den das Vorjahr betreffenden Bonus der Verzinsungsperiode des SIRP I. Die Tranchen für den SIRP-II-Bonus sind noch nicht im Ergebnis berücksichtigt, da es aus heutiger Sicht nicht wahrscheinlich ist, dass die Bedingungen für die Inanspruchnahme des sogenannten COVID-Bonus erfüllt werden.

Anwendung von neuen und geänderten Standards

Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 4 und IFRS 16 (Interest Rate Benchmark Reform – Phase 2; Inkrafttreten 1. Jänner 2021)

Die aktuelle IBOR-Reform wird existierende Referenzzinsätze (IBORs: Interbank Offered Rates) durch alternative risikofreie Zinssätze ersetzen. IBORs werden eingesetzt, um Zinssätze bei einer großen Anzahl von Finanzprodukten und -verträgen festzusetzen. Aufgrund einer Empfehlung des FSB (Financial Stability Board) wurden diese Zinssätze einer tiefgreifenden Analyse unterzogen und eine Reform der maßgeblichen IBORs wurde begonnen. Für die Eurozone bedeutet dies, dass die zugrunde liegende Berechnungsmethode des EURIBORs reformiert wurde und dass der EONIA (Euro Over Night Index Average) durch den neu entwickelten €STR (Euro Short-Term Rate) ersetzt werden wird. Bezüglich der LIBOR-Zinssätze wird es zu einer Ablöse der bestehenden Zinssätze durch alternative Zinssätze kommen. Unter anderem werden hier etwa der USD LIBOR und der GBP LIBOR durch die Zinssätze SOFR (Secured Overnight Financing Rate) bzw. SONIA (Sterling Overnight Index Average) ersetzt. Derzeit ist davon auszugehen, dass sowohl EONIA als auch die meisten LIBOR-Zinssätze ab dem 1. Jänner 2022 nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Bezüglich des USD LIBORs werden Zinssätze der Laufzeiten 1W und 2M ebenfalls am 1. Jänner 2022 abgelöst, alle anderen Laufzeiten werden voraussichtlich bis 30. Juni 2023 zur Verfügung stehen. Für die Ablöse des reformierten EURIBORs gibt es derzeit keinen festen Zeitplan, hier kann davon ausgegangen werden, dass es in absehbarer Zeit zu keiner Ablöse kommen wird.

Die Änderungen der Interest Rate Benchmark Reform - Phase 2 adressieren den Einfluss auf die Finanzberichterstattung von Sachverhalten, bei denen ein Referenzzinssatz durch einen anderen Referenzzinssatz ersetzt wird. Hierfür sehen die Änderungen insbesondere praktische Erleichterungen bei Modifizierungen, welche direkt auf die IBOR-Reform zurückzuführen sind und auf einer wirtschaftlich gleichwertigen Grundlage vorgenommen werden, vor. Entsprechende Modifizierungen dürfen durch eine Anpassung des Effektivzinssatzes bilanziert werden. Zudem beziehen sich die Änderungen auch auf die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting). Auf Basis dieser Erleichterungen führen Anpassungen, welche auf die IBOR-Reform zurückgehen, nicht zur Beendigung der Bilanzierung einer bestehenden Sicherungsbeziehung. Vielmehr werden Sicherungsbeziehungen sowie die entsprechenden Dokumentationen geändert, um die neuen Rahmenbedingungen widerzuspiegeln. Die Änderungen sind für Berichtsperioden ab dem 1. Jänner 2021 anzuwenden.

Unter Koordination von Group Treasury arbeitet jede betroffene Konzerneinheit seit 2020 an der Vorbereitung der Reform, um einen reibungslosen Übergang auf die neuen risikofreien Zinssätze zu gewährleisten. Dies geschieht in spezifischen lokalen Projekten oder wird im laufenden Betrieb der betroffenen lokalen Bereiche, im Wesentlichen Treasury, Risikomanagement, Kundenmanagement, Rechnungslegung und Recht, koordiniert. Management und Aufsichtsräte werden regelmäßig über den Fortschritt der notwendigen Tätigkeiten und über die entsprechenden Risiken informiert. Derzeit steht insbesondere die Ablösung der LIBOR-Zinssätze im Vordergrund.

Über IBOR-bezogene Positionen verfügt der Konzern insbesondere im Bereich der Derivate, die im Wesentlichen zu Absicherungszwecken gehalten werden, sowie bei den Darlehen und Einlagen, Anleihen und eigenen Emissionen. Zum Zweck der Vorbereitung des Übergangs wurden die Informationen über Zeitpunkt und Methoden der Überleitung analysiert und die notwendigen Anpassungen von Verträgen, Systemen und Prozeduren festgestellt. Zu den wichtigsten inhärenten Risiken in diesem Zusammenhang zählen strategische Geschäftsrisiken, rechtliche Risiken, operationelle Risiken, Modellrisiken, Rechnungslegungsrisiken sowie IT-Risiken.

Die Marktentwicklung und die Risiken im Zusammenhang mit der IBOR-Reform werden weiterhin genau verfolgt. Bisher ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Änderungen an IFRS 17 und IFRS 4 (Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von der Anwendung von IFRS 9; Inkrafttreten 1. Jänner 2021)

Die Änderungen sehen eine Verlängerung des Zeitraums für die vorübergehende Befreiung bestimmter Versicherungsunternehmen von der Anwendung des IFRS 9 (befristete Ausnahme von IFRS 9) vor, sodass für die betroffenen Versicherungsunternehmen die Anwendung von IAS 39 für Geschäftsjahre, die vor dem 1. Jänner 2023 beginnen, zulässig bleibt.

Änderung an IFRS 16 (Auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietkonzessionen; Inkrafttreten 1. Juni 2020)

Die Änderungen gewähren Leasingnehmern eine Befreiung von der Beurteilung, ob aufgrund der Coronavirus-Pandemie eingeräumte Mietkonzessionen (z. B. mietfreie Zeiten oder vorübergehende Mietsenkungen) eine Leasingmodifikation darstellen. Bei Inanspruchnahme der Befreiung sind die Mietkonzessionen so zu bilanzieren, als würde es sich um keine Modifikation des Leasingvertrags handeln. Die Änderungen galten ursprünglich für Mietkonzessionen, die die am oder vor dem 30. Juni 2021 fälligen Mietzahlungen reduzieren. Inzwischen wurde diese Frist bis zum 30. Juni 2022 verlängert. Die Übernahme in europäisches Recht erfolgte am 9. Oktober 2020. Diese Erleichterungen werden in der RBI als Leasingnehmer nicht angewendet.

Abgesehen von diesen Änderungen kam es im Vergleich zum Geschäftsbericht 2020 zu keinen wesentlichen Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns.

Noch nicht anzuwendende Standards und Interpretationen

Informationen dazu sind im Geschäftsbericht 2020, Kapitel Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, ersichtlich.

Währungen

2021 2020
Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt
Kurse in Währung pro € 30.6. 1.1.-30.6. 31.12. 1.1.-30.6.
Albanischer Lek (ALL) 122,610 123,259 123,710 123,981
Belarus Rubel (BYN) 3,008 3,113 3,205 2,577
Bosnische Marka (BAM) 1,956 1,956 1,956 1,956
Bulgarische Lewa (BGN) 1,956 1,956 1,956 1,956
Kroatische Kuna (HRK) 7,491 7,545 7,552 7,531
Polnischer Zloty (PLN) 4,520 4,547 4,560 4,410
Rumänischer Leu (RON) 4,928 4,902 4,868 4,819
Russischer Rubel (RUB) 86,773 89,910 91,467 76,831
Serbischer Dinar (RSD) 117,680 117,574 117,480 117,500
Tschechische Krone (CZK) 25,488 25,918 26,242 26,297
Ukrainische Hryvna (UAH) 32,392 33,525 34,756 28,670
Ungarischer Forint (HUF) 351,680 358,019 363,890 346,171
US-Dollar (USD) 1,188 1,206 1,227 1,106

Konsolidierungskreis

Vollkonsolidierung
Anzahl Einheiten 30.6.2021 31.12.2020
Stand Beginn der Periode 209 209
In der Berichtsperiode erstmals einbezogen 2 6
In der Berichtsperiode verschmolzen 0 -1
In der Berichtsperiode ausgeschieden -3 -5
Stand Ende der Periode 208 209

In der Berichtsperiode wurde ein Unternehmen aus dem Leasingbereich aufgrund von Wesentlichkeit und ein Unternehmen aus dem Zahlungsverkehrsbereich (Erwerb Akcenta) erstmals einbezogen. Zwei Unternehmen aus dem Immobilienbereich sowie ein Unternehmen aus dem Leasingbereich schieden aufgrund untergeordneter Bedeutung aus dem Konsolidierungskreis aus.

Unternehmenszusammenschlüsse

Erwerb Akcenta

Am 1. Juni 2021 erfolgte das formelle Closing zur Übernahme eines 100-Prozent-Anteils an der Akcenta CZ a.s., wobei 70 Prozent der Anteile von der Raiffeisen Bank International AG, Wien, und 30 Prozent der Anteile von der Raiffeisenbank a.s., Prag, erworben wurden. Die Akcenta wird per 30. Juni 2021 erstmals in den Konzernabschluss einbezogen. Zum Zeitpunkt der

Fertigstellung dieses Konzernabschlusses waren die notwendigen Marktbewertungen und sonstigen Berechnungen noch nicht fertig gestellt, sodass die Erstkonsolidierung auf Grundlage der vorläufig erstellten Eröffnungsbilanz gemäß IFRS 3.45 erfolgte. Die endgültige Gegenleistung ist abhängig vom testierten Eigenkapital in der Schlußbilanz der Akcenta.

Bei der Akcenta CZ a.s. handelt es sich um einen tschechischen Fremdwährungs- und Zahlungsverkehrsanbieter. Akcenta bietet Devisen-, Zahlungsverkehrs- und Handelsdienstleistungen für Klein- und Mittelbetriebe in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Polen, Rumänien und Deutschland an. Das Unternehmen betreut rund 43.000 Kunden, mehr als 20.000 davon in Tschechien, und wickelte 2020 Kundentransaktionen im Gesamtvolumen von knapp € 7 Milliarden ab. Zum Erstkonsolidierungszeitpunkt belief sich die Bilanzsumme auf € 126 Millionen. Das Eigenkapital betrug € 12 Millionen. Akcenta wird eng mit dem bestehenden Fremdwährungs- und Zahlungsverkehrsgeschäft des Konzerns zusammenarbeiten. Dieser Ansatz ermöglicht es, Synergien zu nutzen, gleichzeitig die Flexibilität und Wachstumsdynamik von Akcenta sicherzustellen und den Marktanteil zu erhöhen.

Die folgende Tabelle fasst die übertragene Gegenleistung für den Erwerb der Akcenta und die angesetzten Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt zusammen:

in € Millionen 1.6.2021
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen 108
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 2
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 8
Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen 1
Sachanlagen 1
Immaterielle Vermögenswerte 6
Laufende Steuerforderungen 0
Latente Steuerforderungen 0
Sonstige Aktiva 0
Aktiva 126
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost 103
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 6
Rückstellungen 1
Sonstige Passiva 5
Reinvermögen 12
Kapital nicht beherrschender Anteile 0
Reinvermögen nach Abzug der nicht beherrschenden Anteile 12
Übertragene Gegenleistung 19
Firmenwert 6
in € Millionen 1.6.2021
Anschaffungskosten -19
Liquide Mittel 108
Cash-flow für den Unternehmenserwerb 90

Im Zuge der vorläufigen Kaufpreisallokation gemäß IFRS 3 wurde der bestehende Kundenstock der Akcenta als separat zu bilanzierender immaterieller Vermögenswert identifiziert. Die Anschaffungskosten des bestehenden Kundenstocks betrugen € 4 Millionen, die Abschreibungsdauer wurde mit sieben Jahren festgelegt. Weiters wurde im Zuge der vorläufigen Kaufpreisallokation der Markenname der Akcenta als separat zu bilanzierender immaterieller Vermögenswert identifiziert. Die Anschaffungskosten der Marke betrugen € 0,5 Millionen. Zusätzlich ist im Zuge der Kaufpreisallokation ein Firmenwert in Höhe von € 6,5 Millionen entstanden.

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung

(1) Zinsüberschuss

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Zinserträge nach Effektivzinsmethode 1.807 2.079
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive
Income
47 39
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 1.760 2.040
Zinserträge übrige 304 335
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 58 169
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value
Through Profit/Loss
10 15
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss 4 11
Derivate - Hedge Accounting, Zinssatzrisiko 140 93
Sonstige Aktiva 4 5
Zinserträge aus finanziellen Verbindlichkeiten 89 41
Zinsaufwendungen -541 -707
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost -333 -455
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading -31 -131
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through Profit/Loss -22 -27
Derivate - Hedge Accounting, Zinssatzrisiko -114 -71
Sonstige Passiva -4 -4
Zinsaufwendungen aus finanziellen Vermögenswerten -36 -19
Gesamt 1.571 1.706

Der Zinsüberschuss reduzierte sich um € 135 Millionen auf € 1.571 Millionen, hervorgerufen durch Zinssenkungen in zahlreichen Ländern des Konzerns sowie Währungsabwertungen, insbesondere in Russland und der Ukraine.

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Zinsüberschuss 1.571 1.706
Durchschnittliche zinstragende Aktiva 162.419 147.735
Nettozinsspanne 1,93% 2,31%

Die Nettozinsspanne verringerte sich um 38 Basispunkte auf 1,93 Prozent. Die durchschnittlichen zinstragenden Aktiva des Konzerns erhöhten sich um 10 Prozent, vor allem bedingt durch Zuwächse bei kurzfristigen Veranlagungen von Überliquiditäten.

(2) Dividendenerträge

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income 8 8
Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen 23 6
Gesamt 32 15

(3) Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 21 22

(4) Provisionsüberschuss

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Zahlungsverkehr 362 329
Kredit- und Garantiegeschäft 107 97
Wertpapiere 42 34
Vermögensverwaltung 135 127
Depot- und Treuhandgeschäft 40 29
Vermittlungsprovisionen 29 20
Fremdwährungsgeschäft 196 175
Sonstige 22 29
Gesamt 932 840

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich trotz Währungsabwertungen in Osteuropa um € 93 Millionen auf € 932 Millionen, vorrangig aufgrund gestiegener Transaktionen im Zahlungsverkehr und Fremdwährungsgeschäft in der Berichtsperiode nach COVID-19 bedingten Einschränkungen im Vorjahr. Den größten Zuwachs verzeichnete dabei die Konzernzentrale, weiters ergaben sich währungsbereinigte Anstiege in Russland, Rumänien, Ungarn und Tschechien.

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Provisionserträge 1.330 1.222
Zahlungsverkehr 576 542
Clearing und Abwicklung 141 137
Kreditkarten 55 53
Debitkarten und sonstige Bankkarten 130 116
Übrige Zahlungsdienste 249 235
Kredit- und Garantiegeschäft 125 111
Wertpapiere 70 63
Vermögensverwaltung 206 191
Depot- und Treuhandgeschäft 47 37
Vermittlungsprovisionen 46 34
Fremdwährungsgeschäft 209 189
Sonstige 51 55
Provisionsaufwendungen -397 -382
Zahlungsverkehr -214 -213
Clearing und Abwicklung -67 -65
Kreditkarten -31 -31
Debitkarten und sonstige Bankkarten -54 -55
Übrige Zahlungsdienste -63 -62
Kredit- und Garantiegeschäft -18 -13
Wertpapiere -28 -29
Vermögensverwaltung -71 -64
Depot- und Treuhandgeschäft -7 -8
Vermittlungsprovisionen -17 -14
Fremdwährungsgeschäft -13 -14
Sonstige -29 -27
Gesamt 932 840
in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten - Held For Trading -91 149
Derivate -72 279
Eigenkapitalinstrumente 42 -117
Schuldverschreibungen -17 24
Kredite und Forderungen 4 5
Short-Positionen 5 -5
Einlagen -49 -40
Verbriefte Verbindlichkeiten -1 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten -4 2
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair
Value Through Profit/Loss
4 3
Eigenkapitalinstrumente 0 0
Schuldverschreibungen 2 -4
Kredite und Forderungen 2 7
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten - Designated Fair
Value Through Profit/Loss 19 -9
Schuldverschreibungen 0 -2
Einlagen 0 -2
Verbriefte Verbindlichkeiten 18 -5
Währungsumrechnung (netto) 100 -80
Gesamt 32 62

(5) Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen

Das Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen reduzierte sich um € 31 Millionen auf € 32 Millionen, zurückzuführen vor allem auf eine negative Veränderung von € 38 Millionen in Russland aufgrund zinsbedingter Bewertungsverluste bei Staatsanleihen sowie Währungsderivaten.

Insgesamt wurden in der Berichtsperiode im Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten - Held For Trading Verluste von € 72 Millionen aus Derivaten verzeichnet (Vorjahresperiode: € 279 Millionen). Derivate werden vor allem dazu genutzt, Zins- und Währungsrisiken abzusichern. Diesen Ergebnissen stehen gegenläufige Gewinne aus der Währungsumrechnung (netto) von € 100 Millionen (Vorjahresperiode: Verlust von € 80 Millionen) gegenüber, die überwiegend auf die Wechselkursentwicklung des russischen Rubels zurückzuführen waren.

Bei den in Handelsabsicht gehaltenen Eigenkapitalinstrumenten konnte in der Berichtsperiode ein Gewinn verzeichnet werden, während das Ergebnis in der Vorjahresperiode stark negativ war (COVID-19-Pandemie). Die Eigenkapitalinstrumente sind zu einem überwiegenden Teil in Absicherungsbeziehungen eingebettet, weshalb der positiven Veränderung ein Rückgang im Posten Derivate gegenübersteht.

(6) Ergebnis aus Hedge Accounting

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Fair-Value-Änderungen aus Absicherungsinstrumenten 63 -106
Fair-Value-Änderungen aus abgesicherten Grundgeschäften im Hedge
Accounting
-66 109
Erfolgswirksamer, ineffektiver Teil aus Cash-Flow Hedge 1 1
Gesamt -1 4

(7) Sonstiges betriebliches Ergebnis

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.20201
Erträge 150 157
Aufwendungen -95 -85
Gesamt 55 72

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen finden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.20201
Ergebnis aus der Ausbuchung nicht modifizierter finanzieller Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten - Not Measured At Fair Value Through Profit/Loss
9 0
Ergebnis aus der Ausbuchung von zur Veräußerung gehaltenen nichtfinanziellen
Vermögenswerten
-5 1
Ergebnis aus bankfremden Tätigkeiten 8 15
Ergebnis aus zusätzlichen Leasing-Dienstleistungen 10 8
Ergebnis aus Investment Property inkl. Operating Leasing (Immobilien) 23 25
Ergebnis aus der Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen -1 12
Übrige betriebliche Erträge/Aufwendungen 10 11
Gesamt 55 72

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen finden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

(8) Verwaltungsaufwendungen

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.20201
Personalaufwand -776 -808
Sachaufwand -456 -453
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -195 -190
Gesamt -1.427 -1.451

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen finden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Personalaufwand

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Löhne und Gehälter -596 -615
Soziale Abgaben -143 -141
Freiwilliger Sozialaufwand -20 -21
Sonstiger Personalaufwand -16 -31
Gesamt -776 -808

Sachaufwand

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.20201
Raumaufwand -45 -52
IT-Aufwand -151 -150
Rechts- und Beratungsaufwand -61 -48
Werbe- und Repräsentationsaufwand -48 -46
Kommunikationsaufwand -32 -31
Büroaufwand -9 -12
Kfz-Aufwand -4 -5
Sicherheitsaufwand -14 -18
Reiseaufwand -2 -3
Ausbildungsaufwand -5 -6
Sonstige nicht ertragsabhängige Steuern -32 -31
Sonstiger Sachaufwand -53 -50
Gesamt -456 -453
davon Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse -6 -7
davon Aufwendungen für Leasingverhältnisse geringwertiger Vermögenswerte -2 -2

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen finden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Sachanlagen -113 -113
davon Nutzungsrechte -40 -41
Immaterielle Vermögenswerte -82 -77
Gesamt -195 -190

(9) Übriges Ergebnis

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.20201
Gewinne/Verluste aus modifizierten Vertragskonditionen -5 -22
Ergebnis aus Barwertänderungen unwesentlich modifizierter Vertragskonditionen -4 -23
Ergebnis aus der Ausbuchung aufgrund wesentlich modifizierter
Vertragskonditionen
-1 1
Wertminderungen/-aufholungen auf Anteile an Tochterunternehmen und
assoziierten Unternehmen
54 -79
Wertminderungen von nichtfinanziellen Vermögenswerten -1 -28
Firmenwerte 0 -27
Andere -1 -1
Ergebnis aus zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verkaufsgruppen
sowie Endkonsolidierungen
-5 -1
Ergebnis aus zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verkaufsgruppen 0 0
Ergebnis aus Endkonsolidierungen -5 -1
Nicht der Geschäftstätigkeit zuordenbarer Steueraufwand 0 0
Kreditbezogene Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf Portfoliobasis -118 -42
Gesamt -74 -172

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen finden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

In der Berichtsperiode wurden Wertaufholungen auf Anteile an at-equity bewerteten Unternehmen in Höhe von netto € 65 Millionen gebucht. Die Wertaufholung auf Anteile an der UNIQA Insurance Group AG, Wien, (€ 35 Millionen) erfolgte aufgrund der positiven Entwicklung des Börsenkurses und der guten Geschäftsentwicklung, und an der LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG, Wien, (€ 31 Millionen) aufgrund steigender Börsenkurse von gelisteten Beteiligungen.

Der Aufwand für kreditbezogene Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf Portfoliobasis stammte überwiegend aus anhängigen Verfahren in Polen (€ 105 Millionen) im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten, die in Fremdwährungen denominiert oder an eine Fremdwährung gekoppelt sind. Der Anstieg in Polen um € 87 Millionen resultierte aus Parameteranpassungen in der Modellberechnung.

(10) Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.20201
Staatliche Maßnahmen -26 -92
Bankenabgaben -26 -92
Pflichtabgaben -135 -128
Bankenabwicklungsfonds -75 -74
Beiträge zur Einlagensicherung -60 -54
Gesamt -161 -220

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung. Weitere Informationen finden sich im Anhang unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

(11) Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Forderungen -108 -327
Schuldverschreibungen 1 -5
Erteilte Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen -2 20
Gesamt -110 -312

(12) Steuern vom Einkommen und Ertrag

in € Millionen 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag -178 -85
Inland -32 -1
Ausland -146 -84
Latente Steuern -18 -61
Gesamt -196 -145
Steuerquote 22,5% 25,7%

Die Verringerung der effektiven Steuerquote um 3,1 Prozentpunkte lag am verbesserten Ergebnisbeitrag der Konzernzentrale, vor allem aufgrund von Wertminderungen auf Anteile an at-equity bewerteten Unternehmen und einer Wertminderung auf den Firmenwert der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft in der Vorjahresperiode.

Erläuterungen zur Bilanz

(13) Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Kassenbestand 5.778 5.674
Guthaben bei Zentralbanken 28.343 21.648
Sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten 7.465 6.338
Gesamt 41.586 33.660

Der Anstieg im Posten Guthaben bei Zentralbanken war hauptsächlich auf Einzahlungen aus Liquiditätssteuerungsgründen und die Mindestreserve zurückzuführen. Die nicht frei verfügbare Mindestreserve betrug zum Stichtag € 251 Millionen (31.12.2020: € 235 Millionen).

30.6.2021
in € Millionen Brutto
buchwert
Kumulierte
Wertminderungen
Buchwert Brutto
buchwert
Kumulierte
Wertminderungen
Buchwert
Schuldverschreibungen 15.174 -12 15.162 14.383 -12 14.371
Zentralbanken 584 0 584 1.213 0 1.213
Regierungen 11.472 -5 11.467 10.566 -6 10.559
Kreditinstitute 1.997 0 1.996 1.761 0 1.761
Sonstige Finanzunternehmen 493 -5 489 597 -5 592
Nicht-Finanzunternehmen 628 -2 626 246 -1 246
Kredite und Forderungen 112.227 -2.627 109.601 104.780 -2.555 102.225
Zentralbanken 11.332 0 11.332 6.762 0 6.762
Regierungen 1.801 -2 1.798 2.116 -4 2.112
Kreditinstitute 4.653 -3 4.649 5.192 -4 5.189
Sonstige Finanzunternehmen 9.475 -86 9.388 9.277 -73 9.205
Nicht-Finanzunternehmen 48.105 -1.357 46.748 46.170 -1.314 44.856
Haushalte 36.863 -1.177 35.685 35.262 -1.161 34.101

(14) Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost

(15) Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income

Gesamt 127.401 -2.639 124.763 119.163 -2.567 116.596

30.6.2021 31.12.2020
in € Millionen Brutto
buchwert1
Kumulierte
Wertminderungen
Buchwert Brutto
buchwert1
Kumulierte
Wertminderungen
Buchwert
Eigenkapitalinstrumente 153 153 157 157
Kreditinstitute 15 15 15 15
Sonstige Finanzunternehmen 74 74 80 80
Nicht-Finanzunternehmen 64 64 62 62
Schuldverschreibungen 5.154 -4 5.151 4.616 -4 4.612
Regierungen 3.922 -3 3.919 3.205 -3 3.202
Kreditinstitute 934 0 934 917 0 917
Sonstige Finanzunternehmen 123 0 123 303 0 303
Nicht-Finanzunternehmen 175 -1 174 191 -1 190
Gesamt 5.307 -4 5.303 4.773 -4 4.769

1 Der Bruttobuchwert folgt der Definition nach FINREP in Annex V 1.34(b).

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Eigenkapitalinstrumente 1 1
Sonstige Finanzunternehmen 1 1
Nicht-Finanzunternehmen 0 0
Schuldverschreibungen 444 422
Regierungen 299 275
Kreditinstitute 12 18
Sonstige Finanzunternehmen 124 115
Nicht-Finanzunternehmen 9 14
Kredite und Forderungen 433 398
Regierungen 2 2
Kreditinstitute 2 2
Sonstige Finanzunternehmen 35 34
Nicht-Finanzunternehmen 83 95
Haushalte 312 266
Gesamt 879 822

(16) Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss

(17) Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Schuldverschreibungen 335 457
Regierungen 167 295
Kreditinstitute 33 31
Sonstige Finanzunternehmen 0 0
Nicht-Finanzunternehmen 136 131
Gesamt 335 457
in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Derivate 1.810 2.102
Zinssatzverträge 1.148 1.342
Eigenkapitalverträge 196 134
Wechselkurs- und Goldverträge 438 612
Kreditverträge 19 11
Warentermingeschäfte 2 3
Andere 7 0
Eigenkapitalinstrumente 366 227
Kreditinstitute 29 26
Sonstige Finanzunternehmen 97 85
Nicht-Finanzunternehmen 239 116
Schuldverschreibungen 1.696 2.071
Regierungen 1.220 1.568
Kreditinstitute 265 260
Sonstige Finanzunternehmen 115 109
Nicht-Finanzunternehmen 97 134
Gesamt 3.872 4.400

(18) Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading

(19) Hedge Accounting

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Fair-Value-Hedge 204 212
Zinssatzverträge 204 210
Wechselkurs- und Goldverträge 0 2
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Net Investment Hedge 0 39
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Portfolio Hedge 154 152
Cash-Flow Hedge 17 24
Fair Value Hedge 137 128
Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge -38 161
Gesamt 320 563

Der Rückgang im Posten Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge resultierte vorwiegend aus zins- und wechselkursbedingten Bewertungseffekten in Tschechien, Russland und der Raiffeisen Bausparkasse Österreich Gesellschaft m.b.H.

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Anteile an verbundenen Unternehmen 246 254
Anteile an at-equity bewerteten Unternehmen 689 748
Gesamt 935 1.002

(20) Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen

Der Rückgang im Posten Anteile an at-equity bewerteten Unternehmen war auf eine erhöhte Ausschüttung der Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG aufgrund der Veräußerung einer börsennotierten Beteiligung (SoftwareONE) und der damit verbundenen Buchwertreduktion zurückzuführen.

(21) Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

S
in € Millionen
30.6.2021 31.12.2020
Sachanlagen 1.642 1.684
Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 501 531
Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie sonstige Sachanlagen 326 327
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 299 290
Sonstige vermietete Leasinganlagen 88 90
Nutzungsrechte 428 447
Immaterielle Vermögenswerte 776 763
Software 682 674
Firmenwerte 81 73
Marke 0 8
Kundenbeziehungen 5 1
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 9 6
Gesamt 2.419 2.447

(22) Steuerforderungen

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Laufende Steuerforderungen 90 87
Latente Steuerforderungen 109 121
Temporäre Steueransprüche 98 108
Verlustvorträge 11 13
Gesamt 199 208

(23) Sonstige Aktiva

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Rechnungsabgrenzungen 426 419
Vorräte und Aufwendungen für noch nicht abrechenbare Leistungen 232 168
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen 33 22
Übrige Aktiva 398 425
Gesamt 1.089 1.035

(24) Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 36.683 29.073
Kurzfristige Beträge/Tagesgeldeinlagen 14.696 12.709
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit 18.913 15.782
Rückkaufvereinbarung 3.074 583
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 108.594 101.881
Kurzfristige Beträge/Tagesgeldeinlagen 84.547 76.197
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit 23.840 25.564
Rückkaufvereinbarung 207 121
Verbriefte Verbindlichkeiten 10.856 10.346
Gedeckte Schuldverschreibungen 1.214 1.246
Hybride Verträge 0 0
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 9.641 9.100
davon wandelbare zusammengesetzte Finanzinstrumente 1.216 910
davon nicht wandelbar 8.426 8.189
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.038 434
Gesamt 157.170 141.735
davon nachrangige finanzielle Verbindlichkeiten 3.467 3.005
davon Leasingverbindlichkeiten 435 454

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden nach Asset-Klassen:

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Zentralbanken 9.524 7.115
Regierungen 2.163 2.463
Kreditinstitute 27.158 21.959
Sonstige Finanzunternehmen 10.092 9.726
Nicht-Finanzunternehmen 41.155 39.645
Haushalte 55.184 50.047
Gesamt 145.277 130.955
in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 47 48
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit 47 48
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 214 231
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit 214 231
Verbriefte Verbindlichkeiten 1.173 1.228
Hybride Verträge 4 3
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 1.169 1.226
davon wandelbare zusammengesetzte Finanzinstrumente 0 4
davon nicht wandelbar 1.169 1.221
Gesamt 1.434 1.507
davon nachrangige finanzielle Verbindlichkeiten 231 228

(25) Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through Profit/Loss

(26) Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Derivate 1.603 2.057
Zinssatzverträge 958 1.128
Eigenkapitalverträge 151 227
Wechselkurs- und Goldverträge 422 603
Kreditverträge 22 18
Warentermingeschäfte 2 0
Andere 49 80
Short-Positionen 238 501
Eigenkapitalinstrumente 7 97
Schuldverschreibungen 231 404
Verbriefte Verbindlichkeiten 3.682 3.422
Hybride Verträge 3.559 3.332
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 123 90
davon wandelbare zusammengesetzte Finanzinstrumente 123 90
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1 0
Gesamt 5.524 5.980

(27) Hedge Accounting

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Fair-Value-Hedge 37 43
Zinssatzverträge 37 43
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Cash-Flow-Hedge 1 1
Zinssatzverträge 1 1
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Net Investment Hedge 43 9
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Portfolio Hedge 316 344
Cash-Flow Hedge 8 7
Fair Value Hedge 308 338
Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge -108 24
Gesamt 290 421

Der Rückgang im Posten Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge resultierte vorwiegend aus zins- und wechselkursbedingten Bewertungseffekten in Tschechien und Ungarn.

(28) Rückstellungen

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken 179 176
Sonstige erteilte Zusagen und Garantien gemäß IFRS 9 177 174
Sonstige erteilte Zusagen und Garantien gemäß IAS 37 1 1
Personalrückstellungen 463 478
Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 196 204
Andere langfristig fällige Leistungen an Mitarbeiter 64 59
Bonuszahlungen 127 153
Rückstellungen für unverbrauchte Urlaube 73 58
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 3 4
Andere Rückstellungen 515 407
Anhängige Rechts- und Steuerfälle 348 247
Restrukturierung 13 18
Belastende Verträge 61 62
Sonstige Rückstellungen 92 80
Gesamt 1.157 1.061

Der Anstieg in den Rückstellungen für anhängige Rechts- und Steuerfälle um € 101 Millionen war im Wesentlichen auf kreditbezogene Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf Portfoliobasis im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten an Konsumenten, die in Fremdwährungen denominiert bzw. an eine Fremdwährung gekoppelt sind, vor allem in Polen, zurückzuführen.

(29) Steuerverpflichtungen

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Laufende Steuerverpflichtungen 60 77
Latente Steuerverpflichtungen 39 37
Gesamt 100 114

(30) Sonstige Passiva

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Verbindlichkeiten aus Versicherungsaktivitäten 195 176
Rechnungsabgrenzungsposten 478 440
Übrige Passiva 460 238
Gesamt 1.133 853

(31) Eigenkapital

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Konzern-Eigenkapital 12.342 11.835
Gezeichnetes Kapital 1.002 1.002
Kapitalrücklagen 4.992 4.992
Gewinnrücklagen 9.649 9.234
davon Konzernergebnis 612 804
Kumuliertes sonstiges Ergebnis -3.301 -3.394
Kapital nicht beherrschender Anteile 926 820
Zusätzliches Kernkapital (AT1) 1.625 1.633
Gesamt 14.892 14.288

Zum 30. Juni 2021 betrug das gezeichnete Kapital der RBI AG gemäß Satzung € 1.003 Millionen. Nach Abzug der im Eigenbestand befindlichen 322.204 Aktien betrug das ausgewiesene gezeichnete Kapital € 1.002 Millionen.

Erläuterungen zu Finanzinstrumenten

(32) Fair Value von Finanzinstrumenten

Fair Value von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value ausgewiesen werden:

Aktiva 30.6.2021 31.12.2020
in € Millionen Level I Level II Level III Level I Level II Level III
Finanzielle Vermögenswerte - Held For
Trading
1.671 2.201 0 1.852 2.548 0
Derivate 30 1.779 0 18 2.083 0
Eigenkapitalinstrumente 366 0 0 227 0 0
Schuldverschreibungen 1.275 421 0 1.607 464 0
Finanzielle Vermögenswerte ohne
Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value
Through Profit/Loss
287 155 437 287 134 401
Eigenkapitalinstrumente 1 0 0 1 0 0
Schuldverschreibungen 286 154 4 286 134 3
Kredite und Forderungen 0 0 433 0 0 398
Finanzielle Vermögenswerte - Designated
Fair Value Through Profit/Loss
279 35 21 406 37 14
Schuldverschreibungen 279 35 21 406 37 14
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value
Through Other Comprehensive Income
4.180 924 199 3.568 1.067 134
Eigenkapitalinstrumente 11 6 135 5 18 134
Schuldverschreibungen 4.168 918 64 3.563 1.049 0
Hedge Accounting 0 358 0 0 403 0
Passiva 30.6.2021 31.12.2020
in € Millionen Level I Level II Level III Level I Level II Level III
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For
Trading
251 5.273 0 495 5.485 0
Derivate 26 1.577 0 15 2.042 0
Short-Positionen 224 14 0 481 21 0
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 3.682 0 0 3.422 0
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated

Fair Value Through Profit/Loss 0 1.434 0 0 1.507 0 Einlagen 0 261 0 0 278 0 Verbriefte Verbindlichkeiten 0 1.173 0 0 1.228 0 Hedge Accounting 0 397 0 0 397 0

Bewegungen zwischen Level I und Level II

Pro Finanzinstrument wird untersucht, ob notierte Marktpreise auf einem aktiven Markt vorhanden sind. Für Finanzinstrumente, die als Level I klassifiziert werden, erfolgt die Fair-Value-Bewertung unmittelbar auf Basis notierter Preise für identische Finanzinstrumente in aktiven Märkten. Eine Zuordnung zu Level I erfolgt nur, wenn eine laufende Preisbildung auf Basis von Transaktionen erfolgt, die in ausreichender Häufigkeit und in ausreichendem Volumen stattfinden.

Wird eine Marktbewertung herangezogen, deren Markt aufgrund einer eingeschränkten Liquidität nicht als aktiv betrachtet werden kann, wird das zugrunde liegende Finanzinstrument als Level II klassifiziert. Bei Finanzinstrumenten mit keinen Marktpreisen werden für die Bewertung Marktdaten wie Zinskurven, Credit Spreads und implizite Volatilitäten als nachvollziehbare, beobachtbare Marktparameter verwendet.

Für Wertpapiere mit einem Volumen von € 24 Millionen wurde anstelle des BGN-Werts (Bloomberg Generic Price) der BVAL-Wert (Bloomberg Evaluation) herangezogen, der einen abgeleiteten Preis darstellt. Folglich wurden diese Wertpapiere von Level I auf Level II umgegliedert.

Es kam zu keinen wesentlichen Verschiebungen zwischen Level II und Level I im Vergleich zum Jahresende.

Bewegungen von zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten in Level III

Die folgenden Tabellen zeigen die Entwicklung des Fair Values von Finanzinstrumenten, deren beizulegender Zeitwert nicht aus am Markt beobachtbaren Daten ermittelt werden kann und somit einer Bewertungsmethode mit nicht am Markt beobachtbaren Input-Parametern unterliegen. Finanzinstrumente dieser Kategorie weisen eine Wertkomponente auf, die weder unmittelbar noch mittelbar am Markt beobachtbar ist und einen wesentlichen Einfluss auf den beizulegenden Zeitwert hat. Der Gesamtbestand an Level-III-Vermögenswerten hat sich in der Berichtsperiode um netto € 109 Millionen erhöht. Im Wesentlichen erhöhte sich das Volumen der Kommunalschuldverschreibungen der Bewertungskategorie finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income um netto € 65 Millionen, zudem kam es zu einem Anstieg bei den Krediten, die verpflichtend zum Fair Value bilanziert werden müssen, um netto € 31 Millionen. Weitere € 7 Millionen basieren auf Wechselkursschwankungen.

Aktiva
in € Millionen
Stand
1.1.2021
Änderung
Konsolidierungskreis
Währungs
differenzen
Zugänge Abgänge
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 0 0 0 8 -8
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht
- Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss
401 0 3 63 -29
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair
Value Through Profit/Loss
14 0 0 2 0
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value
Through Other Comprehensive Income
134 0 0 2 -4
Gesamt 549 0 3 75 -41
Aktiva
in € Millionen
Erfolg in
GuV
Erfolg im sonstigen
Ergebnis
Transfer in
Level III
Transfer aus
Level III
Stand
30.6.2021
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 0 0 0 0 0
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht
- Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss
0 0 0 0 437
Finanzielle Vermögenswerte - Designated
Fair Value Through Profit/Loss
5 0 0 0 21
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value
Through Other Comprehensive Income
0 3 64 0 199
Gesamt 5 3 64 0 658
Passiva
in € Millionen
Stand
1.1.2021
Änderung
Konsolidierungskreis
Währungs
differenzen
Zugänge Abgänge
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 0 0 0 0 0
Gesamt 0 0 0 0 0
Passiva
in € Millionen
Erfolg in
GuV
Erfolg im sonstigen
Ergebnis
Transfer in
Level III
Transfer aus
Level III
Stand
30.6.2021
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 0 0 0 0 0
Gesamt 0 0 0 0 0

Aktiva 30.6.2021 Marktwert in € Millionen1 Bewertungsmethode Wesentliche nicht beobachtbare Input-Faktoren Umfang der nicht beobachtbaren Input-Faktoren Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 0 Staatsanleihen, festverzinsliche Anleihen 0 DCF-Verfahren Basispreis der letzten Auktion (Zinskurve) 0,71 - 1,44% Devisentermingeschäfte 0 DCF-Verfahren Zinskurve 10 - 30% Kredite 0 DCF-Verfahren Discount spread Streuung der Kreditspanne (CDS-Kurven) – Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss 437 Sonstige Beteiligungen 0 Vereinfachte Kapitalwertmethode Expertenmeinung – – Schuldverschreibungen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 4 Nettovermögen Expertenmeinung Sicherheitsabschläge Preis 20 - 50% - Kredite 433 Retail: DCF-Verfahren (inkl. Vorfälligkeitsoptionen, Widerrufsmöglichkeit, usw.) Non-Retail: DCF-Verfahren/Optionsbewertung (Black-Scholes (shifted) Model; Hull-White Model) Spanne (Neugeschäft) Funding Kurven (Liquiditätskosten) Kreditrisikoprämie (CDS Kurven) 1,45 - 4,53% über alle Währungen -0,15 - 1,53% über alle Währungen 0,07 - 9,62% (abhängig vom Rating: von AA bis CCC) Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss 21 Festverzinsliche Anleihen 21 Nettovermögen Expertenmeinung Preis – Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income 199 Sonstige Beteiligungen 36 Dividend Discount Model Vereinfachte Ertragswertmethode DCF-Verfahren Kreditspanne Cash-Flow Diskontierungszinssatz Dividenden Beta Faktor – Sonstige Beteiligungen 44 Bereinigtes Nettovermögen Angepasstes Eigenkapital – Sonstige Beteiligungen 55 Multiplikatormethode Transaktionspreis Bewertungsgutachten (Expertenmeinung) Kostenansatz abzüglich Wertminderung EV/Sales EV/EBIT P/E P/B – Kommunalschuldverschreibungen 64 DCF-Verfahren Spanne – Gesamt 658

Qualitative Informationen zur Bewertung von Level-III-Finanzinstrumenten

1 Werte, die mit 0 angegeben werden, enthalten Marktwerte unter einer halben Million €.

Passiva
30.6.2021
Marktwert in €
Millionen1
Bewertungsmethode Wesentliche nicht
beobachtbare
Input-Faktoren
Umfang der nicht
beobachtbaren Input
Faktoren
Finanzielle Verbindlichkeiten -
Held For Trading
0
Devisentermingeschäfte 0 DCF-Verfahren Zinskurve 10 - 30%
Gesamt 0

1 Werte, die mit 0 angegeben werden, enthalten Marktwerte unter einer halben Million €.

Fair Value von Finanzinstrumenten, die nicht zum Fair Value ausgewiesen werden

Die Finanzinstrumente in der folgenden Tabelle werden nicht auf Basis des beizulegenden Zeitwerts gesteuert und somit in der Bilanz nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Für diese Instrumente wird der beizulegende Zeitwert nur für Zwecke der Anhangsangaben kalkuliert und hat weder einen Einfluss auf die Konzernbilanz noch auf die Konzern-Erfolgsrechnung.

30.6.2021
in € Millionen Level I Level II Level III Fair Value Buchwert Differenz
Aktiva
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken
und sonstige Sichteinlagen 0 41.586 0 41.586 41.586 0
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 12.849 1.522 111.608 125.979 124.763 1.216
Schuldverschreibungen 12.849 1.522 906 15.277 15.162 115
Kredite und Forderungen 0 0 110.702 110.702 109.601 1.101
Passiva
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost 0 10.591 146.328 156.919 156.736 183
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und Kunden1
0 0 144.587 144.587 144.842 -255
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 10.591 703 11.294 10.856 439
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 1.038 1.038 1.038 0
1 Gemäß IFRS 7 sind Leasingverbindlichkeiten nicht enthalten.
Level I Notierte Marktpreise
Level II Auf Marktdaten basierende Bewertungsmethoden
Level III Nicht auf Marktdaten basierende Bewertungsmethoden
31.12.2020
in € Millionen Level I Level II Level III Fair Value Buchwert Differenz
Aktiva
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken
und sonstige Sichteinlagen
0 33.660 0 33.660 33.660 0
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 12.516 1.461 105.529 119.505 116.596 2.909
Schuldverschreibungen 12.516 1.461 669 14.646 14.371 275
Kredite und Forderungen 0 0 104.859 104.859 102.225 2.634
Passiva
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost 0 10.232 131.523 141.755 141.281 473
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und Kunden1
0 0 130.685 130.685 130.501 184
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 10.232 403 10.636 10.346 289
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 434 434 434 0

1 Gemäß IFRS 7 sind Leasingverbindlichkeiten nicht enthalten.

Level I Notierte Marktpreise

Level II Auf Marktdaten basierende Bewertungsmethoden Level III Nicht auf Marktdaten basierende Bewertungsmethoden

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Erteilte Kreditzusagen 37.550 34.803
Erteilte Finanzgarantien 7.296 7.228
Sonstige erteilte Zusagen 4.384 3.656
Gesamt 49.230 45.687
Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken gemäß IFRS 9 -177 -174

(33) Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen

(34) Kreditwürdigkeitsanalyse

Die Kreditwürdigkeitsanalyse von finanziellen Vermögenswerten ist eine zeitliche Beurteilung der Ausfallwahrscheinlichkeit der Vermögenswerte. Es ist zu beachten, dass es bei finanziellen Vermögenswerten in Stage 1 und 2 aufgrund des relativen Charakters einer erheblichen Erhöhung des Kreditrisikos nicht zwingend erforderlich ist, dass Vermögenswerte der Stage 2 eine niedrigere Bonität besitzen als Stage 1, obwohl dies normalerweise der Fall ist. Die folgende Auflistung enthält eine Beschreibung der Gruppierung der Vermögenswerte nach der Ausfallwahrscheinlichkeit:

  • Exzellent sind Risikopositionen, die eine starke Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen mit vernachlässigbarer oder keiner Ausfallwahrscheinlichkeit aufweisen (PD-Skala 0,0000 ≤ 0,0300 Prozent).
  • Sehr gute Risikopositionen weisen eine starke Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen auf, wobei die Ausfallwahrscheinlichkeit vernachlässigbar oder gering ist (PD-Skala 0,0300 ≤ 0,1878 Prozent).
  • Gut sind Risikopositionen, die eine gute Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen mit geringem Ausfallrisiko aufweisen (PD-Skala 0,1878 ≤ 1,1735 Prozent).
  • Zufriedenstellend sind Risikopositionen, die einer genaueren Überwachung bedürfen und eine durchschnittliche bis angemessene Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen mit einem moderaten Ausfallrisiko aufweisen (PD-Skala 1,1735 ≤ 7,3344 Prozent).
  • Unterdurchschnittlich sind Risikopositionen, die unterschiedliche Stärken spezieller Aufmerksamkeit erfordern und ein besorgniserregendes Ausfallrisiko aufweisen (PD-Skala 7,3344 < 100,0 Prozent).
  • Beeinträchtigte Bonität haben Risikopositionen, die als wertgemindert eingestuft werden (PD-Skala 100,0 Prozent).
30.6.2021 Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Exzellent 18.271 2.100 0 2 20.373
Sehr gut 31.737 2.027 0 1 33.765
Gut 35.478 6.126 0 9 41.612
Zufriedenstellend 14.798 6.018 0 27 20.843
Unterdurchschnittlich 1.913 2.393 0 9 4.314
Wertgemindert 0 0 2.691 265 2.956
Nicht geratet 3.228 290 16 4 3.538
Bruttobuchwert 105.425 18.953 2.707 317 127.401
Kumulierte Wertminderungen -194 -663 -1.672 -110 -2.639
Buchwert 105.230 18.290 1.036 207 124.763

Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte - Amortized Cost nach Rating-Kategorien und Stages:

31.12.2020 Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Exzellent 21.357 1.308 0 3 22.667
Sehr gut 22.822 3.346 0 1 26.170
Gut 33.331 7.661 0 6 40.998
Zufriedenstellend 14.091 6.549 0 23 20.663
Unterdurchschnittlich 747 1.931 0 13 2.691
Wertgemindert 0 0 2.582 273 2.856
Nicht geratet 2.635 467 16 2 3.119
Bruttobuchwert 94.983 21.262 2.598 321 119.163
Kumulierte Wertminderungen -185 -629 -1.633 -119 -2.567
Buchwert 94.797 20.633 964 202 116.596

Die Kategorie nicht geratet beinhaltet finanzielle Vermögenswerte für Haushalte, für die noch keine Ratings verfügbar sind und die Einstufung daher auf qualitativen Faktoren basiert. Es handelt sich im Wesentlichen um ein Portfolio von hypothekarisch besicherten Krediten an Haushalte in Tschechien.

30.6.2021
in € Millionen
Stage 1
Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Stage 2
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Stage 3
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
POCI
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Gesamt
Exzellent 1.379 0 0 0 1.379
Sehr gut 2.463 29 0 0 2.493
Gut 942 11 0 0 953
Zufriedenstellend 223 27 0 0 249
Unterdurchschnittlich 47 0 0 0 47
Wertgemindert 0 0 0 0 0
Nicht geratet 33 0 0 0 33
Bruttobuchwert1 5.087 67 0 0 5.154
Kumulierte Wertminderungen -3 -1 0 0 -4
Buchwert 5.085 66 0 0 5.151

Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income ohne Eigenkapitalinstrumente nach Rating-Kategorien und Stages:

1 Der Bruttobuchwert folgt der Definition nach FINREP in Annex V 1.34(b).

31.12.2020 Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Exzellent 1.315 0 0 0 1.315
Sehr gut 2.776 0 0 0 2.776
Gut 234 11 0 0 245
Zufriedenstellend 223 35 0 0 259
Unterdurchschnittlich 0 0 0 0 0
Wertgemindert 0 0 0 0 0
Nicht geratet 22 0 0 0 22
Bruttobuchwert1 4.570 46 0 0 4.616
Kumulierte Wertminderungen -3 -1 0 0 -4
Buchwert 4.567 45 0 0 4.612

1 Der Bruttobuchwert folgt der Definition nach FINREP in Annex V 1.34(b).

30.6.2021 Stage 1 Stage 2 Stage 3 Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-Monats
Verlust
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
Exzellent 1.534 184 0 1.719
Sehr gut 17.338 1.244 0 18.583
Gut 17.818 2.657 0 20.475
Zufriedenstellend 5.474 1.581 0 7.056
Unterdurchschnittlich 122 256 0 379
Wertgemindert 0 0 225 225
Nicht geratet 663 131 1 795
Nominalwert 42.950 6.054 226 49.230
Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken
gemäß IFRS 9
-50 -61 -66 -177
Nominalwert nach Rückstellungen 42.900 5.993 160 49.053

Nominalwerte der außerbilanziellen Verpflichtungen nach Rating-Kategorien und Stages:

31.12.2020 Stage 1 Stage 2 Stage 3 Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-Monats
Verlust
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
Exzellent 1.661 275 0 1.935
Sehr gut 13.406 1.069 0 14.475
Gut 17.333 3.762 0 21.094
Zufriedenstellend 5.112 1.639 0 6.751
Unterdurchschnittlich 205 317 0 521
Wertgemindert 0 0 255 255
Nicht geratet 531 122 0 654
Nominalwert 38.248 7.183 255 45.687
Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken
gemäß IFRS 9
-45 -59 -71 -174
Nominalwert nach Rückstellungen 38.203 7.125 185 45.512

Die Kategorie nicht geratet beinhaltet außerbilanzielle Verpflichtungen für Haushalte in Tschechien, für die keine Ratings verfügbar sind und die Einstufung daher auf qualitativen Faktoren basiert.

(35) Sicherheiten und maximales Kreditrisiko

Die folgende Tabelle enthält Angaben zum maximalen Obligo aus finanziellen Vermögenswerten, die keiner Wertminderung unterliegen, sowie aus finanziellen Vermögenswerten, die einer Wertminderung unterliegen, und leitet diese zu den nicht zu Handelszwecken gehaltenen Forderungen über, die die Grundlage für die nachstehenden Angaben zu Sicherheiten bilden:

30.6.2021 Maximales Kreditrisikovolumen
in € Millionen Den Wertminderungs
vorschriften nicht
unterliegend
Den Wertminde
rungsvorschriften
unterliegend
davon Kredite und Forderungen
ohne Handelsabsicht sowie
Kreditzusagen, Finanzgarantien
und sonstige Zusagen
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 0 127.401 112.227
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value
Through Other Comprehensive Income1
0 5.154 0
Finanzielle Vermögenswerte ohne
Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value
Through Profit/Loss
878 0 433
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair
Value Through Profit/Loss
335 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 3.506 0 0
Bilanzposten 4.719 132.556 112.661
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 0 49.230 49.230
Gesamt 4.719 181.786 161.891

1 Der Bruttobuchwert folgt der Definition nach FINREP in Annex V 1.34(b).

31.12.2020 Maximales Kreditrisikovolumen
in € Millionen Den Wertminderungs
vorschriften nicht
unterliegend
Den Wertminde
rungsvorschriften
unterliegend
davon Kredite und Forderungen
ohne Handelsabsicht sowie
Kreditzusagen, Finanzgarantien
und sonstige Zusagen
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 0 119.163 104.780
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value
Through Other Comprehensive Income1
0 4.616 0
Finanzielle Vermögenswerte ohne
Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value
Through Profit/Loss
821 0 398
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair
Value Through Profit/Loss
457 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 4.173 0 0
Bilanzposten 5.451 123.779 105.178
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 0 45.687 45.687
Gesamt 5.451 169.466 150.865

1 Der Bruttobuchwert folgt der Definition nach FINREP in Annex V 1.34(b).

Um das Kreditrisiko zu mindern, wendet die RBI eine Reihe von Verfahrensweisen an, deren häufigste die Hereinnahme von Sicherheiten im Kreditgeschäft ist. Die Zulässigkeit von Sicherheiten ist in der RBI auf Konzernbasis geregelt, damit einheitliche Standards für die Einschätzung von Sicherheiten gewährleistet sind. Beim Kreditvergabeprozess wird eine Bewertung der Sicherheiten vorgenommen, die dann in regelmäßigen Abständen mit verschiedenen Validierungsverfahren überprüft wird. Die wichtigsten Arten von Sicherheiten, die im Konzern akzeptiert werden, sind Wohn- und Gewerbeimmobilien, Finanzsicherheiten, Garantien und bewegliche Güter. Langfristige Finanzierungen sind im Allgemeinen besichert, während revolvierende Kreditfazilitäten im Allgemeinen nicht besichert sind. Schuldtitel sind überwiegend nicht besichert, und Derivate können mit Barmitteln oder Aufrechnungsrahmenvereinbarungen besichert sein. Sicherheiten aus dem Leasinggeschäft sind ebenfalls in der nachfolgenden Tabelle enthalten. Positionen, die unter den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten ausgewiesen sind, haben ein vernachlässigbares Kreditrisiko. Die Konzernrichtlinien für die Erlangung von Sicherheiten wurden während des Berichtszeitraums nicht wesentlich verändert, werden aber jährlich aktualisiert.

Es ist zu beachten, dass die in den Tabellen ausgewiesenen Sicherheitenwerte mit dem jeweiligen Obligo begrenzt sind. Die nachstehenden Tabellen zeigen Kredite und Forderungen ohne Handelsabsicht sowie Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen, die einer Wertminderung unterliegen:

30.6.2021
in € Millionen
Maximales
Kreditrisikovolumen
Fair Value der
Sicherheiten
Obligo abzüglich Fair
Value der Sicherheiten
Zentralbanken 11.332 302 11.030
Regierungen 1.803 684 1.118
Kreditinstitute 4.654 1.877 2.777
Sonstige Finanzunternehmen 9.510 4.817 4.692
Nicht-Finanzunternehmen 48.188 22.225 25.963
Haushalte 37.175 24.222 12.953
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige
Zusagen
49.230 7.291 41.939
Gesamt 161.891 61.419 100.472
31.12.2020
in € Millionen
Maximales
Kreditrisikovolumen
Fair Value der
Sicherheiten
Obligo abzüglich Fair
Value der Sicherheiten
Zentralbanken 6.762 318 6.444
Regierungen 2.118 703 1.416
Kreditinstitute 5.194 2.545 2.649
Sonstige Finanzunternehmen 9.311 4.836 4.475
Nicht-Finanzunternehmen 46.265 20.471 25.793
Haushalte 35.528 22.695 12.833
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige
Zusagen
45.687 6.805 38.882
Gesamt 150.865 58.373 92.492

(36) Zukunftsorientierte Informationen

Nachstehend sind die wichtigsten makroökonomischen Annahmen der wesentlichsten Länder, die für Schätzungen der erwarteten Kreditverluste am Ende des Quartals verwendet wurden, angegeben. (Quelle: Raiffeisen Research, April 2021)

Reales BIP Arbeitslosigkeit
2021 2022 2023 2021 2022 2023
Optimistisch 4,9% 5,7% 5,5% 2,2% 2,4% 2,8%
Bulgarien Basis 3,0% 4,0% 4,3% 5,0% 4,8% 4,5%
Pessimistisch 0,2% 1,6% 2,5% 8,8% 8,1% 6,9%
Optimistisch 7,4% 5,0% 3,9% 5,2% 5,1% 5,3%
Kroatien Basis 5,1% 3,0% 2,5% 7,2% 6,8% 6,5%
Pessimistisch 1,8% 0,1% 0,4% 10,0% 9,2% 8,2%
Optimistisch 4,7% 6,0% 2,9% 4,8% 4,6% 4,5%
Österreich Basis 3,5% 5,0% 2,2% 5,2% 4,9% 4,8%
Pessimistisch 1,8% 3,5% 1,1% 5,5% 5,4% 5,4%
Optimistisch 4,8% 5,4% 4,7% 3,3% 3,5% 3,5%
Polen Basis 3,7% 4,4% 4,0% 6,1% 5,9% 5,2%
Pessimistisch 2,0% 2,9% 3,0% 10,0% 9,3% 7,6%
Optimistisch 5,4% 4,0% 3,4% 4,1% 4,1% 4,0%
Russland Basis 2,3% 1,3% 1,5% 5,1% 5,0% 4,6%
Pessimistisch -0,9% -0,9% -0,5% 7,2% 6,8% 5,9%
Optimistisch 7,9% 6,9% 6,2% 5,1% 5,2% 4,7%
Rumänien Basis 5,2% 4,5% 4,5% 5,9% 5,8% 5,1%
Pessimistisch 1,2% 1,0% 2,0% 7,4% 7,1% 6,1%
Optimistisch 7,4% 5,5% 4,0% 4,8% 4,1% 4,1%
Slowakei Basis 5,0% 3,5% 2,5% 7,4% 6,3% 5,7%
Pessimistisch 1,6% 0,5% 0,4% 10,8% 9,3% 7,9%
Optimistisch 4,5% 7,1% 4,0% 3,5% 3,3% 3,0%
Tschechien Basis 2,6% 5,5% 2,8% 4,6% 4,3% 3,7%
Pessimistisch -0,3% 3,0% 1,0% 6,1% 5,7% 4,7%
Optimistisch 7,0% 7,3% 5,3% 3,1% 3,2% 3,4%
Ungarn Basis 5,0% 5,5% 4,0% 4,7% 4,5% 4,3%
Pessimistisch 2,0% 2,9% 2,1% 6,8% 6,4% 5,7%
Langfristiger Anleihenzinssatz Immobilienpreise
2021 2022 2023 2021 2022 2023
Optimistisch -0,5% -0,4% -0,3% 10,4% 9,1% 7,5%
Bulgarien Basis 0,1% 0,2% 0,2% 4,0% 3,5% 3,5%
Pessimistisch 1,9% 1,8% 1,3% -1,7% -1,5% -0,1%
Optimistisch 0,1% 0,2% 0,3% 9,4% 6,5% 6,0%
Kroatien Basis 0,7% 0,7% 0,7% 5,4% 3,0% 3,5%
Pessimistisch 2,1% 2,0% 1,6% 1,8% -0,1% 1,3%
Optimistisch -0,7% -0,5% -0,3% 9,1% 5,4% 4,5%
Österreich Basis -0,1% 0,0% 0,1% 7,5% 4,0% 3,5%
Pessimistisch 1,0% 1,0% 0,7% 6,1% 2,8% 2,6%
Optimistisch 0,9% 1,2% 1,6% 10,0% 6,2% 5,6%
Polen Basis 1,4% 1,6% 1,9% 7,5% 4,0% 4,0%
Pessimistisch 2,8% 2,8% 2,8% 5,3% 2,1% 2,6%
Optimistisch 6,2% 6,5% 6,7% 9,6% 7,6% 6,6%
Russland Basis 7,0% 7,2% 7,3% 5,5% 4,0% 4,0%
Pessimistisch 9,3% 9,2% 8,7% 1,4% 0,4% 1,4%
Optimistisch 2,0% 2,5% 3,0% 7,2% 6,3% 5,5%
Rumänien Basis 3,2% 3,5% 3,8% 4,0% 3,5% 3,5%
Pessimistisch 4,3% 4,4% 4,4% 1,2% 1,0% 1,7%
Optimistisch -0,8% -0,4% -0,2% 13,1% 9,3% 7,6%
Slowakei Basis -0,2% 0,0% 0,2% 6,5% 3,5% 3,5%
Pessimistisch 1,4% 1,4% 1,2% 0,6% -1,6% -0,2%
Optimistisch 0,9% 1,3% 1,8% 9,2% 6,3% 5,7%
Tschechien Basis 1,5% 1,8% 2,2% 6,5% 4,0% 4,0%
Pessimistisch 3,2% 3,3% 3,2% 4,1% 1,9% 2,5%
Optimistisch 1,8% 1,9% 2,3% 8,7% 7,7% 6,6%
Ungarn Basis 2,5% 2,6% 2,8% 4,5% 4,0% 4,0%
Pessimistisch 4,5% 4,3% 4,0% 0,7% 0,7% 1,6%

Den einzelnen Szenarien wurden per Quartalsende folgende Gewichtungen zugeteilt: Optimistisches Szenario 25 Prozent, Basisszenario 50 Prozent, pessimistisches Szenario 25 Prozent.

Modellergänzungen (Post-Model-Adjustments)

Nachträgliche Modellanpassungen an Schätzungen der erwarteten Kreditverluste werden durchgeführt, wenn die bestehenden Input-Parameter, Annahmen und Modellierungen nicht alle relevanten Risikofaktoren abdecken. Dies ist möglicherweise dann der Fall, wenn vorübergehende Umstände oder zeitliche Engpässe, um relevante neue Informationen angemessen in das Rating einzubeziehen, vorliegen. Beispiele dafür sind das Auftreten neuer makroökonomischer, mikroökonomischer oder politscher Ereignisse zusammen mit erwarteten Parameter- und Modelländerungen oder Daten, welche nicht in den aktuellen Parametern, internen Ratingmigrationen oder zukunftsorientierten Informationen berücksichtigt sind. Generell stellen nachträgliche Modellanpassungen in der RBI nur eine Interimslösung dar. Um potenzielle Verzerrungen durch Modellergänzungen (Post-Model-Adjustments) zu vermeiden, sind diese temporär und nicht länger als ein bis zwei Jahre gültig. Alle materiellen Anpassungen werden durch das Group Risk Committee (GRC) freigegeben. Aus buchhalterischer Sicht basieren alle Modellergänzungen (Post-Model-Adjustments) auf einer kollektiven Bewertung, führen aber nicht zwangsläufig zu einer Verschiebung der erwarteten Kreditverluste zwischen den einzelnen Stages.

Aufgrund der komplexen Berechnung der erwarteten Kreditausfälle und den abhängigen Variablen stellt die nachstehende Tabelle eine bestmögliche Schätzung der in den kumulierten erwarteten Kreditausfällen der Stage 1 und 2 (bilanzielle und außerbilanzielle Positionen) enthaltenen Post-Model-Adjustments dar.

30.6.2021 Modellierter ECL Post-Model-Adjustments Gesamt
in € Millionen COVID-19-bezogen Sonstige Gesamt
Zentralbanken 0 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0
Regierungen 8 1 6,9% 1 7,9% 1 14,8% 9
Kreditinstitute 1 0 1,3% 0 0,0% 0 1,3% 1
Sonstige Finanzunternehmen 53 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 53
Nicht-Finanzunternehmen 290 229 79,0% 5 1,6% 233 80,6% 523
Haushalte 349 25 7,2% 13 3,6% 38 10,8% 386
Gesamt 700 254 36,4% 18 2,5% 272 38,9% 972
31.12.2020 Modellierter ECL Post-Model-Adjustments
in € Millionen COVID-19-bezogen
Sonstige
Gesamt
Zentralbanken 0 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0
Regierungen 10 2 16,6% 0 0,0% 2 16,6% 12
Kreditinstitute 1 0 1,9% 0 0,0% 0 1,9% 1
Sonstige Finanzunternehmen 46 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 46
Nicht-Finanzunternehmen 209 203 97,1% 44 20,9% 246 118,1% 455
Haushalte 334 56 16,8% 18 5,3% 74 22,0% 408
Gesamt 601 261 43,4% 61 10,2% 322 53,6% 922

Aufgrund der COVID-19-Pandemie waren Post-Model-Adjustments notwendig, da die ECL-Modelle die Geschwindigkeit der Veränderungen und die Tiefe der wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus nicht vollständig erfassen (z. B. der starke BIP-Einbruch im zweiten Quartal 2020 im Zuge des Pandemieausbruchs und der getroffenen staatlichen Gegenmaßnahmen). Die COVID-19 bezogenen Post-Model-Adjustments bezogen sich auf kollektive Auswirkungen auf jene Branchen, die besonders von der Pandemie betroffen sind: dazu zählen der Tourismus, die Hotellerie, weitere verwandte Branchen sowie die Automobilindustrie, Flugreisen, Öl und Gas, Immobilien und einige Konsumgüterindustrien. Die Auswirkungen resultieren aus Nachfrageschocks, Störungen der Lieferketten und Maßnahmen zur Eindämmung der Krise. Die damit verbundenen Post-Model-Adjustments beinhalten eine qualitative Beurteilung der Kreditobligos im Hinblick auf einen erwarteten weiteren signifikanten Anstieg des Kreditrisikos und ihre anschließende Übertragung von Stage 1 auf Stage 2. Die Kriterien für die Identifizierung solcher Kreditobligos basierten vorwiegend auf den oben angeführten Branchen (für KMU) und Beschäftigungsbranchen (für Haushalte) und wurden, soweit relevant, mit Informationen zur Anwendung der spezifischen Moratorium-Maßnahmen weiter verfeinert. Da es sich um zeitlich befristete Anpassungen der erwarteten Kreditverluste handelt, um die aktuelle Risikosituation der Kunden adäquat abzubilden, wird es einige Zeit dauern, bis sich ein vollständiges Bild der Auswirkungen von COVID-19 und der nachfolgenden Maßnahmen auf der Ebene der einzelnen Kunden ergibt.

Andere Anpassungen

In den modellierten erwarteten Kreditverlusten ist eine zusätzliche Wertberichtigung in Höhe von € 70 Millionen für Auswirkungen in Russland und Belarus für erwartete Kreditverluste im Zusammenhang mit Sanktionen enthalten. Für das Jahresende 2020 sind diese Risiken in der Spalte sonstige Post-Model-Adjustments inkludiert.

Die in der Berechnung verwendeten Wachstumszahlen des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das Gesamtjahr 2021 wurden nach unten korrigiert, da das BIP im zweiten Quartal 2021 aufgrund des Aufholeffekts aus dem letzten Jahr besonders stark war. Dies lässt sich damit begründen, dass die staatlichen Gegenmaßnahmen im vergangenen Jahr nicht vollständig in den BIP-Zahlen berücksichtigt wurden und somit der Rückgang und der anschließende Anstieg im Vergleich zu historischen Wachstumszahlen keinen echten Boom widerspiegeln. Basierend darauf wird davon ausgegangen, dass die Ausfallwahrscheinlichkeiten (PDs) in diesem Zeitraum nicht übermäßig vom BIP-Wachstum beeinflusst wurden und es daher unpassend wäre, die PDs zu ändern, um die vollständigen berechneten BIP-Änderungen widerzuspiegeln.

(37) Kreditrisikovolumen nach Stages

Bruttobuchwert der finanziellen Vermögenswerte - Amortized Cost auf Basis der jeweiligen Gegenparteien und Stages:

30.6.2021 31.12.2020
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI
Zentralbanken 11.912 4 0 0 7.972 4 0 0
Regierungen 12.554 717 2 0 11.916 764 2 0
Kreditinstitute 6.478 167 4 0 6.829 122 3 0
Sonstige Finanzunternehmen 8.397 1.455 95 21 8.346 1.431 88 10
Nicht-Finanzunternehmen 38.015 9.077 1.477 163 33.576 11.196 1.469 175
Haushalte 28.068 7.532 1.130 133 26.343 7.746 1.037 136
Gesamt 105.425 18.953 2.707 317 94.983 21.262 2.598 321

Kumulierte Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost auf Basis der jeweiligen Gegenparteien und Stages:

30.6.2021 31.12.2020
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI
Zentralbanken 0 0 0 0 0 0 0 0
Regierungen -4 -2 -1 0 -6 -3 -2 0
Kreditinstitute 0 0 -3 0 -1 0 -3 0
Sonstige Finanzunternehmen -7 -40 -39 -4 -6 -36 -32 -4
Nicht-Finanzunternehmen -91 -342 -860 -67 -88 -282 -871 -74
Haushalte -92 -279 -768 -39 -85 -309 -725 -42
Gesamt -194 -663 -1.672 -110 -185 -629 -1.633 -119

ECL Coverage Ratio der finanziellen Vermögenswerte - Amortized Cost auf Basis der jeweiligen Gegenparteien und Stages:

30.6.2021 31.12.2020
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI
Zentralbanken 0,0% 0,2% 0,0% 0,0% 100,0%
Regierungen 0,0% 0,3% 97,1% 0,0% 0,1% 0,4% 97,8% 0,0%
Kreditinstitute 0,0% 0,1% 78,2% 0,0% 0,1% 98,8%
Sonstige Finanzunternehmen 0,1% 2,7% 41,4% 21,0% 0,1% 2,5% 36,8% 41,8%
Nicht-Finanzunternehmen 0,2% 3,8% 58,2% 41,3% 0,3% 2,5% 59,3% 42,1%
Haushalte 0,3% 3,7% 68,0% 29,0% 0,3% 4,0% 70,0% 30,6%
Gesamt 0,2% 3,5% 61,7% 34,8% 0,2% 3,0% 62,9% 37,2%
30.6.2021 Nominalwert Rückstellungen für außerbilanzielle
Risiken gemäß IFRS 9
ECL Coverage Ratio
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 Stage 1 Stage 2 Stage 3 Stage 1 Stage 2 Stage 3
Zentralbanken 0 0 0 0 0 0 0,2%
Regierungen 404 4 0 0 0 0 0,0% 0,0%
Kreditinstitute 2.238 73 0 0 0 0 0,0% 0,0%
Sonstige
Finanzunternehmen
5.691 271 13 -3 -3 -1 0,0% 1,1% 8,8%
Nicht-Finanzunternehmen 30.274 4.839 199 -39 -51 -55 0,1% 1,1% 27,4%
Haushalte 4.343 868 14 -8 -7 -10 0,2% 0,9% 72,1%
Gesamt 42.950 6.054 226 -50 -61 -66 0,1% 1,0% 29,1%

Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zussagen nach Gegenparteien und Stages:

31.12.2020 Rückstellungen für außerbilanzielle
Nominalwert Risiken gemäß IFRS 9 ECL Coverage Ratio
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 Stage 1 Stage 2 Stage 3 Stage 1 Stage 2 Stage 3
Zentralbanken 0 0 0 0 0 0 0,1%
Regierungen 377 2 0 0 0 0 0,0% 0,3%
Kreditinstitute 1.994 108 0 0 0 0 0,0% 0,0%
Sonstige
Finanzunternehmen
4.991 264 11 -2 -3 -1 0,0% 1,1% 9,4%
Nicht-Finanzunternehmen 27.257 5.742 232 -36 -49 -60 0,1% 0,8% 26,0%
Haushalte 3.629 1.068 12 -7 -7 -9 0,2% 0,7% 75,3%
Gesamt 38.248 7.183 255 -45 -59 -71 0,1% 0,8% 27,7%

Die folgende Tabelle zeigt die Bruttobuchwerte und Wertminderungen jener finanziellen Vermögenswerte - Amortized Cost und finanziellen Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income, die sich in der Berichtsperiode von erwarteten Zwölf-Monats-Verlusten (Stage 1) hin zu erwarteten Verlusten über die Restlaufzeit (Stage 2 und 3) oder umgekehrt bewegt haben:

30.6.2021 Bruttobuchwert Wertminderungen ECL Coverage Ratio
in € Millionen Erwarteter
12-Monats
Verlust
Erwarteter
Verlust über
die Restlaufzeit
Erwarteter
12-Monats
Verlust
Erwarteter
Verlust über
die Restlaufzeit
Erwarteter
12-Monats
Verlust
Erwarteter
Verlust über die
Restlaufzeit
Bewegung vom erwarteten 12-
Monats-Verlust zum erwarteten
Verlust über die Restlaufzeit
-4.461 4.461 -22 160 0,5% 3,6%
Zentralbanken 0 0 0 0 - -
Regierungen -98 98 -2 2 2,5% 2,1%
Kreditinstitute -174 174 0 0 0,0% 0,0%
Sonstige Finanzunternehmen -186 186 0 1 0,1% 0,4%
Nicht-Finanzunternehmen -1.369 1.369 -11 48 0,8% 3,5%
Haushalte -2.634 2.634 -8 108 0,3% 4,1%
Bewegung vom erwarteten
Verlust über die Restlaufzeit zum
erwarteten 12-Monats-Verlust
5.060 -5.060 13 -102 0,3% 2,0%
Zentralbanken 0 0 0 0 - -
Regierungen 129 -129 0 -1 0,0% 0,9%
Kreditinstitute 58 -58 0 0 0,0% 0,1%
Sonstige Finanzunternehmen 201 -201 1 -2 0,3% 0,8%
Nicht-Finanzunternehmen 2.525 -2.525 6 -33 0,2% 1,3%
Haushalte 2.147 -2.147 6 -67 0,3% 3,1%
31.12.2020 Bruttobuchwert Wertminderungen ECL Coverage Ratio
in € Millionen Erwarteter
12-Monats
Verlust
Erwarteter
Verlust über die
Restlaufzeit
Erwarteter
12-Monats
Verlust
Erwarteter
Verlust über
die Restlaufzeit
Erwarteter
12-Monats
Verlust
Erwarteter
Verlust über die
Restlaufzeit
Bewegung vom erwarteten 12-
Monats-Verlust zum erwarteten
Verlust über die Restlaufzeit
-11.302 11.302 -41 508 0,4% 4,5%
Zentralbanken 0 0 0 0
Regierungen -77 77 0 0 0,1% 0,6%
Kreditinstitute -100 100 0 0 0,0% 0,1%
Sonstige Finanzunternehmen -462 462 -2 24 0,5% 5,3%
Nicht-Finanzunternehmen -6.551 6.551 -22 227 0,3% 3,5%
Haushalte -4.113 4.113 -17 255 0,4% 6,2%
Bewegung vom erwarteten
Verlust über die Restlaufzeit zum
erwarteten 12-Monats-Verlust
3.309 -3.309 9 -69 0,3% 2,1%
Zentralbanken 0 0 0 0
Regierungen 251 -251 1 -2 0,3% 0,8%
Kreditinstitute 16 -16 0 0 0,0% 0,0%
Sonstige Finanzunternehmen 155 -155 0 0 0,0% 0,3%
Nicht-Finanzunternehmen 1.322 -1.322 3 -16 0,2% 1,2%
Haushalte 1.565 -1.565 5 -51 0,3% 3,2%

(38) Entwicklung der Wertminderungen

Entwicklung der Wertminderungen auf Forderungen und Schuldverschreibungen der Bewertungskategorien finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost und finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income:

Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Stand 1.1.2021 188 630 1.633 119 2.572
Erhöhung aufgrund von
Entstehung und Anschaffung
52 37 24 0 113
Verminderung aufgrund von
Ausbuchungen (Derecognition)
-19 -37 -113 -14 -183
Änderungen im
Kreditrisiko (Netto)
-27 31 178 5 188
Änderungen aufgrund von
Modifikationen ohne
Ausbuchungen (Netto)
0 0 0 0 0
Verminderung aufgrund von
Abschreibungen (Write-offs)
0 0 -56 -3 -59
Änderungen aufgrund des
Modells/Risikoparameter
0 0 0 0 0
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0
Wechselkurse und andere 3 3 4 3 13
Stand 30.6.2021 197 664 1.672 110 2.643
Stage 1 Stage 2 Stage 3 Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Stand 1.1.2020 184 343 1.798 2.325
Erhöhung aufgrund von Entstehung und
Anschaffung
39 26 30 95
Verminderung aufgrund von Ausbuchungen
(Derecognition)
-14 -23 -95 -133
Änderungen im Kreditrisiko (Netto) -40 208 225 392
Änderungen aufgrund von Modifikationen
ohne Ausbuchungen (Netto)
0 0 2 2
Verminderung aufgrund von Abschreibungen
(Write-offs)
0 0 -56 -56
Änderungen aufgrund des
Modells/Risikoparameter
0 2 -3 -2
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Wechselkurse und andere -6 -11 -48 -65
Stand 30.6.2020 163 543 1.851 2.557

Entwicklung der Rückstellungen auf erteilte Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen:

Stage 1 Stage 2 Stage 3 Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Stand 1.1.2021 45 59 71 174
Erhöhung aufgrund von Entstehung und
Anschaffung
22 9 3 33
Verminderung aufgrund von Ausbuchungen
(Derecognition)
-6 -6 -7 -19
Änderungen im Kreditrisiko (Netto) -12 -1 -1 -15
Verminderung aufgrund von
Abschreibungen (Write-offs)
0 0 0 0
Änderungen aufgrund des
Modells/Risikoparameter
0 0 0 0
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Wechselkurse und andere 1 1 1 3
Stand 30.6.2021 50 61 66 177
Stage 1 Stage 2 Stage 3 Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Stand 1.1.2020 44 30 87 161
Erhöhung aufgrund von Entstehung und
Anschaffung
15 7 4 26
Verminderung aufgrund von Ausbuchungen
(Derecognition)
-6 -3 -18 -27
Änderungen im Kreditrisiko (Netto) -13 17 -15 -11
Verminderung aufgrund von Abschreibungen
(Write-offs)
0 0 0 0
Änderungen aufgrund des
Modells/Risikoparameter
0 0 0 0
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Wechselkurse und andere -3 -1 -2 -7
Stand 30.6.2020 37 50 55 143

Wertminderungen und Rückstellungen nach Asset-Klassen:

30.6.2021 Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Forderungen und
Schuldverschreibungen
197 664 1.672 110 2.642
Regierungen 6 2 1 0 10
Kreditinstitute 1 0 3 0 4
Sonstige
Finanzunternehmen
7 40 39 4 91
Nicht
Finanzunternehmen
91 343 860 67 1.360
Haushalte 92 279 768 39 1.177
Kassenbestand, Guthaben
bei Zentralbanken und
sonstige Sichteinlagen
0 0 0 0 0
Erteilte Kreditzusagen,
Finanzgarantien und sonstige
Zusagen
50 61 66 0 177
Gesamt 247 725 1.737 110 2.820
31.12.2020 Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Forderungen und
Schuldverschreibungen
188 630 1.633 119 2.572
Zentralbanken 0 0 0 0 0
Regierungen 9 3 2 0 14
Kreditinstitute 1 0 3 0 4
Sonstige
Finanzunternehmen
6 36 32 4 77
Nicht-Finanzunternehmen 88 283 871 74 1.316
Haushalte 85 309 725 42 1.161
Kassenbestand, Guthaben
bei Zentralbanken und
sonstige Sichteinlagen
0 0 0 0 0
Erteilte Kreditzusagen,
Finanzgarantien und sonstige
Zusagen
45 59 71 0 174
Gesamt 233 689 1.704 119 2.746

(39) Modifizierte Vermögenswerte

Änderungen der vertraglichen Zahlungsströme von finanziellen Vermögenswerten werden sowohl nach qualitativen als auch quantitativen Kriterien dahingehend untersucht, ob es sich um wesentliche oder unwesentliche Modifikationen handelt.

Wesentliche Modifikationen führen zur Ausbuchung des bestehenden Vermögenswerts und Erfassung eines neuen Finanzinstruments (inklusive neuer Klassifizierung und neuer Stage-Zuordnung für die Wertminderungslogik). Unwesentliche Modifikationen führen nicht zu einer Ausbuchung, sondern zu einer erfolgswirksamen Anpassung des Bruttobuchwerts.

Die Entwicklung des Netto-Modifikationseffekts von minus € 41 Millionen auf minus € 4 Millionen ist hauptsächlich auf das Auslaufen von COVID-19-Maßnahmen in Ländern, wo die RBI tätig ist, zurückzuführen. Aus der Tatsache, dass aus gesetzlich vorgeschriebenen Moratorien nicht bezahlte Zinsen keine Zinseszinsen generieren durften, ergaben sich ab Ende März 2020 Reduktionen beim Bruttobuchwert der betroffenen Kredite, die Netto-Modifikationsverluste verursachten.

Der Anteil an den Modifikationsverlusten, der im Jahr 2020 mit COVID-19-Maßnahmen zusammenhing, betrug minus € 29 Millionen. Im ersten Halbjahr 2021 war hingegen der Anteil an den Modifikationseffekten aus COVID-19-Maßnahmen kleiner als minus € 1 Million.

30.6.2021
in € Millionen
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Netto-Modifikationseffekt aus finanziellen
Vermögenswerten
0 -3 -1 0 -4
Fortgeführte Anschaffungskosten vor Modifikation von
finanziellen Vermögenswerten
1.952 768 9 -1 2.728
Bruttobuchwert zum Abschlussstichtag der modifizierten
Vermögenswerte, die während des Jahres zu Stage 1
zurückwechselten 18 0 0 18
31.12.2020
in € Millionen
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Netto-Modifikationseffekt aus finanziellen
Vermögenswerten
-26 -13 -2 0 -41
Fortgeführte Anschaffungskosten vor Modifikation von
finanziellen Vermögenswerten
4.144 2.194 277 56 6.670
Bruttobuchwert zum Abschlussstichtag der modifizierten
Vermögenswerte, die während des Jahres zu Stage 1
zurückwechselten
25 0 0 25

(40) Übertragene Vermögenswerte

Buchwerte der übertragenen, aber nicht ausgebuchten Finanzinstrumente:

30.6.2021 Übertragene Vermögenswerte Erhaltene Sicherheitsleistungen
in € Millionen Buchwert davon
Verbriefungen
davon
Rückkauf
vereinbarung
Buchwert davon
Verbriefungen
davon
Rückkauf
vereinbarung
Finanzielle Vermögenswerte -
Held For Trading
15 0 15 15 0 15
Finanzielle Vermögenswerte ohne
Handelsabsicht - Mandatorily Fair
Value Through Profit/Loss
0 0 0 0 0 0
Finanzielle Vermögenswerte -
Designated Fair Value Through
Profit/Loss
32 0 32 32 0 32
Finanzielle Vermögenswerte - Fair
Value Through Other
Comprehensive Income
108 0 108 108 0 108
Finanzielle Vermögenswerte -
Amortized Cost
1.982 0 1.982 1.854 0 1.854
Gesamt 2.136 0 2.136 2.008 0 2.008
31.12.2020 Übertragene Vermögenswerte Erhaltene Sicherheitsleistungen
in € Millionen Buchwert davon
Verbriefungen
davon
Rückkauf
vereinbarung
Buchwert davon
Verbriefungen
davon
Rückkauf
vereinbarung
Finanzielle Vermögenswerte -
Held For Trading
8 0 8 8 0 8
Finanzielle Vermögenswerte ohne
Handelsabsicht - Mandatorily
Fair Value Through Profit/Loss
0 0 0 0 0 0
Finanzielle Vermögenswerte -
Designated Fair Value Through
Profit/Loss
0 0 0 0 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Fair
Value Through Other
Comprehensive Income
155 0 155 153 0 153
Finanzielle Vermögenswerte -
Amortized Cost
126 0 126 122 0 122
Gesamt 289 0 289 283 0 283

(41) Als Sicherheit verpfändete und erhaltene Vermögenswerte

Erhebliche Beschränkungen bezüglich des Zugangs zu oder der Nutzung von Vermögenswerten:

30.6.2021 31.12.2020
in € Millionen Verpfändet Ansonsten mit
Verbindlichkeiten
beschränkt
Verpfändet Ansonsten mit
Verbindlichkeiten
beschränkt
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 103 0 54 0
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht -
Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss
16 0 16 0
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value
Through Profit/Loss
41 0 47 0
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through
Other Comprehensive Income
618 4 436 3
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 18.111 749 13.976 855
Gesamt 18.889 753 14.528 858

Der Konzern hat Sicherheiten erhalten, deren Verkauf oder Weiterverpfändung zulässig ist, wenn im Rahmen von Reverse-Repo-Geschäften, Wertpapierleih-, Derivat- oder sonstigen Transaktionen kein Ausfall eintritt.

Wertpapiere und andere finanzielle Vermögenswerte, die als Sicherheit akzeptiert wurden:

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Wertpapiere und andere finanzielle Vermögenswerte, die als Sicherheit akzeptiert wurden 16.373 14.310
davon verkaufte oder verpfändete Sicherheiten 2.845 2.086

(42) Derivative Finanzinstrumente

Bei den Derivaten führt der Konzern Saldierungen bei Marktwertanpassungen im Bereich der Veränderungen des Kontrahentenrisikos (Credit and Debit Value Adjustments) durch. Die folgende Tabelle zeigt eine Analyse des Ausfallrisikos aus Derivatgeschäften, wovon die meisten OTC-Verträge sind. Das Ausfallrisiko kann durch den Einsatz von Abwicklungshäusern und die Verwendung von Sicherheiten in den meisten Fällen minimiert werden.

30.6.2021 Nominalwert Marktwert
in € Millionen Aktiva Passiva
Handelsbuch 170.969 1.647 -1.550
Zinssatzverträge 119.074 996 -913
Eigenkapitalverträge 4.174 196 -151
Wechselkurs- und Goldverträge 44.787 428 -419
Kreditverträge 1.783 18 -16
Warentermingeschäfte 87 2 -2
Andere 1.065 7 -49
Bankbuch 14.644 163 -53
Zinssatzverträge 11.287 152 -45
Wechselkurs- und Goldverträge 3.076 10 -3
Kreditverträge 282 1 -5
Absicherungsinstrumente 39.858 358 -397
Zinssatzverträge 38.371 358 -354
Wechselkurs- und Goldverträge 1.488 0 -43
Gesamt 225.472 2.168 -2.000
OTC-Produkte 220.228 2.101 -1.902
Börsengehandelte Produkte 2.027 39 -26
31.12.2020 Nominalwert Marktwert
in € Millionen Aktiva Passiva
Handelsbuch 165.077 1.845 -1.912
Zinssatzverträge 115.381 1.117 -1.006
Eigenkapitalverträge 4.152 134 -227
Wechselkurs- und Goldverträge 43.486 580 -589
Kreditverträge 793 10 -9
Warentermingeschäfte 91 3 0
Andere 1.174 0 -80
Bankbuch 21.995 257 -145
Zinssatzverträge 16.023 225 -122
Wechselkurs- und Goldverträge 5.591 31 -14
Kreditverträge 380 1 -9
Absicherungsinstrumente 37.410 403 -397
Zinssatzverträge 35.675 362 -388
Wechselkurs- und Goldverträge 1.735 41 -9
Gesamt 224.481 2.505 -2.454
OTC-Produkte 220.432 2.462 -2.340
Börsengehandelte Produkte 1.610 29 -16

Risikobericht

Aktives Risikomanagement stellt für die RBI eine Kernkompetenz dar. Um Risiken effektiv zu erkennen, einzustufen und zu steuern, entwickelt der Konzern sein umfassendes Risikomanagement permanent weiter. Das Risikomanagement ist ein integraler Bestandteil der Gesamtbanksteuerung und berücksichtigt neben den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere die Art, den Umfang und die Komplexität der Geschäfte sowie die daraus resultierenden Risiken. Die nachfolgenden Werte beziehen sich auf den aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreis nach CRR. Die darin nicht enthaltenen Unternehmen des IFRS Konsolidierungskreises sind risikomäßig im Beteiligungsrisiko abgedeckt.

Betreffend die Grundsätze und die Organisation des Risikomanagements wird auf das gleichnamige Kapitel im Geschäftsbericht 2020, Seite 196 ff., verwiesen.

Ökonomische Perspektive - Ökonomischer Kapitalansatz

Für die Gesamtbanksteuerung bildet das ökonomische Kapital eine wichtige Grundlage. Es beschreibt das interne Kapitalerfordernis für alle wesentlichen Risikoarten auf Basis von vergleichbaren Modellen und ermöglicht so eine gesamthafte Darstellung des Risikoprofils des Konzerns. Es dient damit als wichtiges Instrument in der Konzernrisikosteuerung und wird für die risikoadjustierte Geschäftssteuerung und Performance-Messung herangezogen. Dabei wird der Ertrag einer Geschäftseinheit in Relation zu jenem ökonomischen Kapital gesetzt, das dieser Einheit zuzurechnen ist (Return on Risk Adjusted Capital, RORAC).

Anteile der einzelnen Risikoarten am ökonomischen Kapital:

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
Kreditrisiko Firmenkunden 1.631 25,7% 1.807 29,5%
Kreditrisiko Retail-Kunden 1.313 20,7% 1.315 21,5%
Beteiligungsrisiko 699 11,0% 737 12,1%
Marktrisiko 595 9,4% 557 9,1%
Operationelles Risiko 445 7,0% 423 6,9%
Kreditrisiko öffentlicher Sektor 494 7,8% 276 4,5%
Währungsrisiko der Kapitalposition 406 6,4% 261 4,3%
Risiko sonstige Sachanlagen 283 4,4% 260 4,2%
Kreditrisiko Kreditinstitute 162 2,5% 169 2,8%
CVA-Risiko 21 0,3% 21 0,3%
Liquiditätsrisiko 1 0,0% 0 0,0%
Risikopuffer 302 4,8% 291 4,8%
Gesamt 6.350 100,0% 6.117 100,0%

Regionale Allokation des ökonomischen Kapitals nach Sitz der Konzerneinheit:

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
Österreich 2.567 40,4% 2.452 40,1%
Südosteuropa 1.511 23,8% 1.357 22,2%
Zentraleuropa 1.357 21,4% 1.237 20,2%
Osteuropa 915 14,4% 1.070 17,5%
Restliche Welt 0 0,0% 0 0,0%
Gesamt 6.350 100,0% 6.117 100,0%

Sowohl in seiner Höhe als auch in seiner Zusammensetzung zeigte sich das ökonomische Kapital per 30. Juni 2021 im Quartalsvergleich weitgehend stabil. Der Konzern wendet zur Berechnung des ökonomischen Kapitals ein Konfidenzniveau von 99,90 Prozent an. Das makroökonomische Risiko wird seit Jahresende 2020 direkt vom internen Kapital abgezogen.

(43) Kreditrisiko

Das Kreditrisiko ist das größte Risiko im Geschäft des Konzerns. Das Kreditrisiko ist das Risiko, finanzielle Verluste zu erleiden, wenn ein Kunde oder eine Gegenpartei des Konzerns seine bzw. ihre vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem Konzern nicht erfüllt. Das Kreditrisiko entsteht hauptsächlich im Zusammenhang mit Forderungen an Banken, Forderungen an Kunden sowie Kreditzusagen und Finanzgarantien. Der Konzern ist auch anderen Kreditrisiken ausgesetzt, die sich aus Veranlagungen in Schuldtiteln und anderen Engagements im Zusammenhang mit Handelsaktivitäten, Derivaten, Vergleichsvereinbarungen und Reverse-Repo-Geschäften ergeben.

Überleitung der Zahlen aus dem IFRS-Konzernabschluss zum gesamten Kreditobligo (nach CRR)

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitung von Bilanzposten zum Kreditobligo (Bank- und Handelsbuchbestände), das für die Portfoliosteuerung herangezogen wird. Dieses umfasst sowohl das bilanzielle als auch außerbilanzielle Kreditobligo vor Anwendung von Gewichtungsfaktoren und stellt somit den maximalen Forderungswert dar. Nicht enthalten sind Effekte der Kreditrisikominderung, wie z. B. persönliche und dingliche Sicherheiten, die in der Gesamtbeurteilung des Kreditrisikos ebenfalls berücksichtigt werden. Dieser Forderungsbegriff wird auch – sofern nicht explizit anders angegeben – in den nachfolgenden Tabellen des Risikoberichts verwendet. Die Ursachen für Unterschiede zwischen den Größen der internen Portfoliosteuerung und der externen Rechnungslegung liegen in abweichenden Konsolidierungskreisen (regulatorisch versus IFRS), unterschiedlichen Abgrenzungen des Kreditvolumens sowie der unterschiedlichen Darstellung des Kreditvolumens. Im zweiten Quartal 2021 wurde der SA-CCR (Standardansatz im Kontrahentenrisiko) umgesetzt, welcher das Kreditobligo aus Risikosicht deutlich reduzierte. In der Vergangenheit war das Bruttoexposure (Exposure at Default - EAD vor OTC-Netting und Sicherheiten) Teil des Kreditobligos. Im Zuge der Implementierung dieser Änderungen erfolgt sowohl die Berechnung des Exposure at Default (EAD) mit dem OTC-Netting als auch die Berücksichtigung der Sicherheiten bereits im Marktrisikosystem konsistent mit der Messung des Derivatkontrahentenrisikos und ist somit nicht mehr Teil des Exposure at Default (EAD).

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen 35.808 27.986
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 127.401 119.163
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income 5.154 4.616
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value
Through Profit/Loss
878 822
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Proft/Loss 335 457
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 3.506 4.173
Hedge Accounting 320 563
Laufende Steuerforderungen 90 87
Latente Steuerforderungen 109 121
Sonstige Aktiva 857 866
Erteilte Kreditzusagen 37.550 34.803
Erteilte Finanzgarantien 7.296 7.228
Sonstige erteilte Zusagen 4.384 3.656
Ausweisunterschiede -6.515 -1.815
Kreditobligo1 217.175 202.727

1 € 4.736 Millionen der Ausweisunterschiede sind auf die Implementierung des SA-CCR zurückzuführen.

Die detaillierte Analyse des Kreditportfolios erfolgt anhand der Unterteilung in Ratingstufen. Das Kundenrating erfolgt dabei für die unterschiedlichen Forderungsklassen getrennt. Für die Bonitätsbeurteilung werden dafür jeweils interne Risikoklassifizierungsverfahren (Rating- und Scoring-Modelle) eingesetzt, die auch zentral validiert werden. Die Ausfallwahrscheinlichkeiten für unterschiedliche Ratingstufen werden nach Geschäftssegmenten getrennt ermittelt. Durch die Verwendung einer Masterskala wird jedoch eine Vergleichbarkeit der Ratingstufen auch über Geschäftssegmente hinweg erzielt.

Die Ratingmodelle in den Non-Retail-Segmenten Firmenkunden, Kreditinstitute und öffentlicher Sektor sind konzernweit einheitlich und sehen 27 Bonitätsstufen der Masterskala vor. Scorecards für Retail-Forderungsklassen werden länderspezifisch nach konzernweit einheitlichen Richtlinien erstellt. Sowohl für die Ratingerstellung als auch für die Validierung stehen entsprechende Instrumente (z. B. Unternehmensbewertung, Rating- und Ausfalldatenbank) zur Verfügung.

Kreditobligo nach Asset-Klassen (Ratingmodellen):

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Firmenkunden 83.758 81.650
Kreditinstitute 21.318 23.339
Öffentlicher Sektor 60.737 48.739
Projektfinanzierungen 7.520 7.339
Retail-Kunden 43.842 41.659
Gesamt 217.175 202.727

Kreditportfolio – Firmenkunden

Die nachstehende Tabelle zeigt das Kreditobligo nach internem Rating für Firmenkunden (Großkunden, mittelgroße und kleine Firmenkunden). Zur besseren Lesbarkeit wurden die einzelnen Stufen der Ratingskala allerdings auf die zugrunde liegenden neun Hauptstufen zusammengefasst.

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
1 Minimales Risiko 2.046 2,4% 4.946 6,1%
2 Exzellente Kreditwürdigkeit 7.057 8,4% 7.037 8,6%
3 Sehr gute Kreditwürdigkeit 18.443 22,0% 16.792 20,6%
4 Gute Kreditwürdigkeit 20.595 24,6% 18.603 22,8%
5 Intakte Kreditwürdigkeit 16.410 19,6% 15.884 19,5%
6 Akzeptable Kreditwürdigkeit 11.171 13,3% 11.314 13,9%
7 Knappe Kreditwürdigkeit 4.722 5,6% 4.091 5,0%
8 Schwache bzw. minderwertige Kreditwürdigkeit 1.480 1,8% 1.167 1,4%
9 Sehr schwache bzw. zweifelhafte Kreditwürdigkeit 221 0,3% 240 0,3%
10 Ausfall 1.369 1,6% 1.383 1,7%
NR Nicht geratet 246 0,3% 195 0,2%
Gesamt 83.758 100,0% 81.650 100,0%

Die Erhöhung des Kreditobligos resultierte im Wesentlichen aus Kredit- und Rahmenfinanzierungen sowie aus Dokumentenakkreditiven. Den größten Anstieg verzeichneten die Rating-Klassen 3 und 4, dieser war vor allem auf Österreich, Russland, Slowakei und Deutschland zurückzuführen. In Russland wirkte sich zudem die Entwicklung des russischen Rubels positiv aus. Der Rückgang in Rating-Klasse 1 basiert vor allem auf Ratingverschlechterungen zu Rating-Klasse 2, zeitgleich kam es in Rating-Klasse 2 zu einem Volumenrückgang.

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
6,1 Ausgezeichnete Projektbonität – sehr
geringes Risiko
4.560 60,6% 4.536 61,8%
6,2 Gute Projektbonität – geringes Risiko 2.260 30,1% 2.294 31,3%
6,3 Ausreichende Projektbonität – mittleres Risiko 351 4,7% 178 2,4%
6,4 Schwache Projektbonität – hohes Risiko 16 0,2% 11 0,1%
6,5 Ausfall 332 4,4% 314 4,3%
NR Nicht geratet 1 0,0% 6 0,1%
Gesamt 7.520 100,0% 7.339 100,0%

Für Projektfinanzierungen besteht ein fünfstufiges Rating-Modell, das sowohl die individuelle Ausfallwahrscheinlichkeit als auch die zur Verfügung stehenden Sicherheiten berücksichtigt.

Das Volumen der Projektfinanzierungen blieb weitgehend stabil. Innerhalb der Rating-Klassen kam es zu Ratingverschiebungen von Rating-Klasse 6,2 zu Rating-Klasse 6,1 in Russland und Polen sowie von Rating-Klasse 6,2 zu Rating-Klasse 6,3 in Ungarn.

Kreditobligo für Firmenkunden und Projektfinanzierungen nach dem Risikoland unter Berücksichtigung des Garantiegebers nach Regionen:

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
Westeuropa 22.277 21,9% 22.294 25,1%
Zentraleuropa 19.989 19,7% 19.764 22,2%
Österreich 18.014 14,2% 17.873 20,1%
Osteuropa 15.073 24,4% 13.160 14,8%
Südosteuropa 12.935 1,7% 12.978 14,6%
Asien 1.554 16,5% 1.360 1,5%
Sonstige 1.436 1,6% 1.559 1,8%
Gesamt 91.278 100,0% 88.990 100,0%

Die Aufteilung des Kreditobligos nach Risikoland blieb im Wesentlichen stabil. Die Erhöhung in Osteuropa war vor allem auf die Zunahme der Kredit- und Rahmenfinanzierungen sowie der gegebenen Garantien in Russland (teilweise währungsbedingt) zurückzuführen.

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
Fertigung/Produktion 23.784 26,1% 22.039 24,8%
Groß- und Einzelhandel 21.314 23,4% 19.879 22,3%
Immobilien 11.430 12,5% 10.891 12,2%
Finanzintermediation 7.504 8,2% 9.534 10,7%
Bauwesen 5.395 5,9% 5.549 6,2%
Transport, Lagerung und Verkehr 3.938 4,3% 3.710 4,2%
Energieversorgung 3.581 3,9% 3.635 4,1%
Freie Berufe/technische Dienstleistungen 2.252 2,5% 2.023 2,3%
Sonstige Branchen 12.080 13,2% 11.730 13,2%
Gesamt 91.278 100,0% 88.990 100,0%

Kreditobligo für Firmenkunden und Projektfinanzierungen nach Branchenzugehörigkeit der Erstkunden:

Kreditportfolio – Retail-Kunden

Die Asset-Klasse Retail-Kunden unterteilt sich in Privatpersonen sowie Klein- und Mittelbetriebe (KMU). Für Retail-Kunden wird ein duales Scoring-System eingesetzt, das eine Erst- und Ad-hoc-Analyse anhand der Kundendaten und eine Verhaltensanalyse anhand der Kontendaten umfasst.

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
Retail-Kunden – Privatpersonen 40.712 92,3% 38.583 92,6%
Retail-Kunden – Klein- und Mittelbetriebe 3.130 7,7% 3.077 7,4%
Gesamt 43.842 100,0% 41.659 100,0%

Kreditobligo für Retail-Kunden nach internem Rating:

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
0,5 Minimales Risiko 12.051 27,5% 12.369 29,7%
1,0 Exzellente Kreditwürdigkeit 8.382 19,1% 6.855 16,5%
1,5 Sehr gute Kreditwürdigkeit 7.831 17,9% 5.898 14,2%
2,0 Gute Kreditwürdigkeit 5.694 13,0% 4.817 11,6%
2,5 Intakte Kreditwürdigkeit 3.475 7,9% 3.571 8,6%
3,0 Akzeptable Kreditwürdigkeit 1.744 4,0% 1.840 4,4%
3,5 Knappe Kreditwürdigkeit 771 1,8% 893 2,1%
4,0 Schwache bzw. minderwertige Kreditwürdigkeit 398 0,9% 436 1,0%
4,5 Sehr schwache bzw. zweifelhafte Kreditwürdigkeit 411 0,9% 470 1,1%
5,0 Ausfall 1.367 3,1% 1.351 3,2%
NR Nicht geratet 1.717 3,9% 3.157 7,6%
Gesamt 43.842 100,0% 41.659 100,0%

Retail-Forderungen nach Segmenten:

30.6.2021
in € Millionen
Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa Group Corporates &
Markets
Retail-Kunden – Privatpersonen 19.161 10.076 5.405 6.069
Retail-Kunden – Klein- und Mittelbetriebe 1.598 1.250 281 0
Gesamt 20.759 11.326 5.686 6.069
davon notleidendes Obligo 617 494 224 22
31.12.2020
in € Millionen
Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa Group Corporates &
Markets
Retail-Kunden – Privatpersonen 18.209 10.027 4.595 5.752
Retail-Kunden – Klein- und Mittelbetriebe 1.706 939 430 2
Gesamt 19.915 10.966 5.025 5.753
davon notleidendes Obligo 567 472 205 40

Kreditobligo gegenüber Retail-Kunden nach Produkten:

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
Hypothekarkredite 26.545 60,5% 25.164 60,4%
Verbraucherkredite 9.738 22,2% 8.704 20,9%
Kreditkarten 3.445 7,9% 3.261 7,8%
SME-Finanzierung 1.910 4,4% 2.518 6,0%
Überziehungen 1.689 3,9% 1.526 3,7%
Autokredite 516 1,2% 487 1,2%
Gesamt 43.842 100,0% 41.659 100,0%

Das Kreditobligo gegenüber Retail-Kunden wuchs im ersten Halbjahr 2021 um 5 Prozent, was im Wesentlichen auf einen Anstieg von Verbraucher- und Hypothekarkrediten zurückzuführen war (teilweise währungsbedingt durch die Aufwertung des russischen Rubels).

Kreditportfolio – Kreditinstitute

Die nachfolgende Tabelle stellt das Kreditobligo an Kreditinstitute (ohne Zentralbanken) nach dem internen Rating dar. Die Ausfallwahrscheinlichkeiten in dieser Asset-Klasse werden aufgrund der geringen Anzahl an Kunden (bzw. an beobachtbaren Ausfällen) in den einzelnen Rating-Stufen durch eine Kombination interner und externer Daten ermittelt.

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
1 Minimales Risiko 3.165 14,8% 3.439 14,7%
2 Exzellente Kreditwürdigkeit 4.496 21,1% 3.076 13,2%
3 Sehr gute Kreditwürdigkeit 6.264 29,4% 7.692 33,0%
4 Gute Kreditwürdigkeit 5.015 23,5% 6.140 26,3%
5 Intakte Kreditwürdigkeit 1.829 8,6% 2.541 10,9%
6 Akzeptable Kreditwürdigkeit 307 1,4% 292 1,3%
7 Knappe Kreditwürdigkeit 229 1,1% 139 0,6%
8 Schwache bzw. minderwertige Kreditwürdigkeit 6 0,0% 12 0,1%
9 Sehr schwache bzw. zweifelhafte
Kreditwürdigkeit
1 0,0% 1 0,0%
10 Ausfall 3 0,0% 4 0,0%
NR Nicht geratet 1 0,0% 1 0,0%
Gesamt 21.318 100,0% 23.339 100,0%

Der Rückgang des Kreditobligos gegenüber Kreditinstituten war unter anderem auf die Implementierung des SA-CCR zurückzuführen. Weiters kam es in den Rating-Klassen 3 und 4 zu Rückgängen, welche vor allem auf Repo- und Swap-Geschäfte in Großbritannien, Niederlanden und Frankreich zurückzuführen waren. Der Anstieg in der Rating-Klasse 2 beruhte vor allem auf Repo-Geschäften in Deutschland und Russland (teilweise währungsbedingt) und Geldmarkt-Geschäften in Österreich.

Kreditobligo an Kreditinstitute (ohne Zentralbanken) nach Produkten:

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
Repo 8.423 39,5% 8.625 37,0%
Kredite und Forderungen 5.013 23,5% 4.942 21,2%
Anleihen 3.853 18,1% 3.914 16,8%
Geldmarkt 1.864 8,7% 1.865 8,0%
Derivate 610 2,9% 2.631 11,3%
Sonstige 1.556 7,3% 1.361 5,8%
Gesamt 21.318 100,0% 23.339 100,0%

Während die Kredite und Forderungen leicht stiegen, ist der Rückgang des Kreditobligos an Kreditinstitute im Wesentlichen auf Derivate in Österreich, Frankreich und Großbritannien zurückzuführen.

Kreditportfolio – Öffentlicher Sektor

Eine weitere Kundengruppe stellen souveräne Staaten, Zentralbanken sowie regionale Gebietskörperschaften und andere staatenähnliche Organisationen dar. Das Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor inkludiert lokale und regionale Regierungen. Im zweiten Quartal 2021 wurde ein neues (von der EZB genehmigtes) Sovereign Rating Modell eingesetzt, welches zu einer veränderten Ratingverteilung führte.

Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor (inklusive Zentralbanken) nach dem internen Rating:

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.20201 Anteil
1 Ausgezeichnete Bonität 34.541 56,9% 32.835 67,4%
2 Sehr gute Bonität 14.372 23,7% 10.344 21,2%
3 Gute Bonität 6.227 10,3% 3.088 6,3%
4 Solide Bonität 3.256 5,4% 0 0,0%
5 Zufriedenstellende Bonität 1.078 1,8% 662 1,4%
6 Adäquate Bonität 85 0,1% 1.806 3,7%
7 Fragliche Bonität 1.176 1,9% 0 0,0%
8 Höchst fragliche Bonität 0 0,0% 1 0,0%
9 Ausfallgefährdet 0 0,0% 0 0,0%
10 Ausfall 1 0,0% 2 0,0%
NR Nicht geratet 0 0,0% 2 0,0%
Gesamt 60.737 100,0% 48.739 100,0%

1 Im Mai 2021 wurde für das Sovereign-Rating-Modell eine granularere Ratingskala (27 Stufen) eingeführt. Die Vorperiode wurde an die neue Masterskala (PD-Bandbreiten) angepasst. Die Veränderung der Ratingverteilung aus der Modellanpassung erfolgte in der Berichtsperiode.

Der Anstieg des Kreditobligos gegenüber dem öffentlichen Sektor war vor allem auf Veranlagungen bei lokalen Nationalbanken sowie auf Repo-Geschäfte zurückzuführen. Das Rating von Belarus und der Ukraine verschlechterte sich von Rating-Klasse 6 auf Rating-Klasse 7.

Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor (inklusive Zentralbanken) nach Produkten:

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
Kredite und Forderungen 31.311 51,6% 24.187 49,6%
Anleihen 17.746 29,2% 16.809 34,5%
Repo 7.842 12,9% 4.207 8,6%
Geldmarkt 3.741 6,2% 3.423 7,0%
Derivate 23 0,0% 42 0,1%
Sonstige 73 0,1% 71 0,1%
Gesamt 60.737 100,0% 48.739 100,0%

Die Produktgruppe Kredite und Forderungen war der wesentliche Treiber für den Anstieg des Kreditobligos gegenüber dem öffentlichen Sektor, hauptsächlich ausgelöst durch Einlagen bei der österreichischen und slowakischen Nationalbank. Ebenso stiegen Anleihen in den USA, Österreich und Frankreich, kompensiert durch einen Rückgang in Spanien und Russland, sowie Repo-Geschäfte in Tschechien.

Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor im Bereich Non Investment Grade (Rating 5 und darunter):

Notleidendes Exposure (NPE)

Seit November 2019 wendet die RBI vollständig die neue Ausfalldefinition der CRR sowie die dazugehörigen Anforderungen der EBA (EBA/GL/2016/07) an. Die neue Ausfalldefinition führt zu Änderungen im IRB-Ansatz, welche Banken dazu zwingt, ihre Modelle anzupassen. Diese Anpassungen sind vor Implementierung von den zuständigen Aufsichtsbehörden zu genehmigen (delegierte Verordnung EU 529/2014). Die RBI arbeitet derzeit an diesen Modellanpassungen. Aufgrund des COVID-19-Ausbruchs setzte die RBI auch die neueste EBA-Richtlinie (EBA/GL/2020/02) zu gesetzlichen und nichtlegislativen Moratorien in Zusammenhang mit COVID-19 für Kreditrückführungen um. Diese unterstützte die Konzerneinheiten bei der Bereitstellung der erforderlichen Entlastungsmaßnahmen für Kreditnehmer und trug zur Minderung der potenziellen Auswirkungen auf das Volumen des notleidenden Obligos mit Restrukturierungsmaßnahmen, der ausgefallenen und notleidenden Kredite, sowie auf deren Auswirkungen auf die Erfolgsrechnung bei. Diese EBA-Richtlinie ist per 31. März 2021 ausgelaufen, seitdem wird die Standard-Forbearance- und Default-Logik im Konzern angewendet.

Albanien 608 26,0% 635 25,7% Bosnien und Herzegowina 464 19,8% 460 18,6% Belarus 214 9,1% 207 8,4% Sonstige 93 4,0% 98 4,0% Gesamt 2.341 100,0% 2.472 100,0%

Notleidendes Obligo nach der gültigen Definition des EBA-Dokuments Implementing Technical Standard (ITS) on Supervisory Reporting (Forbearance and Non-Performing Exposures):

NPE NPE Ratio NPE Coverage Ratio
in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020 30.6.2021 31.12.2020 30.6.2021 31.12.2020
Regierungen 2 2 0,1% 0,1% 90,6% 91,6%
Kreditinstitute 3 4 0,0% 0,0% 87,4% 76,7%
Sonstige Finanzunternehmen 115 95 1,2% 0,8% 38,2% 38,1%
Nicht-Finanzunternehmen 1.631 1.627 3,4% 3,7% 56,8% 58,1%
Haushalte 1.194 1.112 3,2% 3,1% 67,5% 69,0%
Kredite und Forderungen 2.945 2.840 2,0% 2,1% 60,5% 61,7%
Anleihen 10 11 0,0% 0,1%
Gesamt 2.955 2.851 1,7% 1,9% 60,3% 61,5%

Das Volumen des notleidenden Obligos erhöhte sich zum Halbjahr um € 104 Millionen auf € 2.955 Millionen. Organisch ergab sich ein Anstieg um € 67 Millionen, die Währungsentwicklung führte zu einer Erhöhung um € 38 Millionen, insbesondere bedingt durch die Aufwertungen der ukrainischen Hryvna, des russischen Rubels und des US-Dollars. Die NPE Ratio bezogen auf das Gesamtobligo verringerte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent, vor allem durch einen Anstieg der Veranlagungen bei Zentralbanken positiv beeinflusst, die Deckungsquote reduzierte sich um 1,2 Prozentpunkte auf 60,3 Prozent.

in € Millionen Stand
1.1.2021
Änderung
Konsolidierungskreis
Währung Zugänge Abgänge Stand
30.6.2021
Regierungen 2 0 0 0 0 2
Kreditinstitute 4 0 0 0 0 3
Sonstige Finanzunternehmen 95 0 1 23 -4 115
Nicht-Finanzunternehmen 1.627 0 17 219 -232 1.631
Haushalte 1.112 0 20 305 -243 1.194
Kredite und Forderungen (NPL) 2.840 0 38 547 -480 2.945
Anleihen 11 0 0 0 0 10
Gesamt (NPE) 2.851 0 38 547 -481 2.955

Entwicklung des notleidenden Obligos nach Asset-Klassen (ohne außerbilanzielle Geschäfte):

in € Millionen Stand
1.1.2020
Änderung
Konsolidierungskreis
Währung Zugänge Abgänge Stand
31.12.2020
Regierungen 2 0 0 2 -2 2
Kreditinstitute 4 0 0 0 0 4
Sonstige Finanzunternehmen 56 0 -2 46 -5 95
Nicht-Finanzunternehmen 1.734 -3 -64 639 -678 1.627
Haushalte 1.141 0 -67 467 -429 1.112
Kredite und Forderungen (NPL) 2.938 -3 -133 1.153 -1.115 2.840
Anleihen 11 0 0 0 -1 11
Gesamt (NPE) 2.949 -3 -133 1.154 -1.116 2.851

Anteil des notleidenden Obligos (NPE) nach Segmenten (ohne außerbilanzielle Geschäfte):

NPE NPE Ratio NPE Coverage Ratio
in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020 30.6.2021 31.12.2020 30.6.2021 31.12.2020
Zentraleuropa 971 858 1,8% 1,9% 56,8% 63,1%
Südosteuropa 781 769 2,7% 2,8% 68,3% 70,8%
Osteuropa 413 399 2,0% 2,1% 60,6% 57,0%
Group Corporates & Markets 789 821 1,6% 1,7% 56,5% 53,4%
Corporate Center 1 3 0,0% 0,0% 100,0% 21,4%
Gesamt 2.955 2.851 1,7% 1,9% 60,3% 61,5%

Für den Anstieg des notleidenden Obligos trug hauptsächlich das Segment Zentraleuropa mit € 113 Millionen auf € 971 Millionen bei, wofür vorwiegend Ungarn mit € 87 Millionen und Tschechien mit € 34 Millionen, hauptsächlich im Bereich Nicht-Finanzunternehmen aber auch im Bereich Haushalte, verantwortlich waren. Die NPE Ratio bezogen auf das Gesamtobligo verringerte sich hingegen geringfügig um 0,1 Prozentpunkte auf 1,8 Prozent, die Deckungsquote reduzierte sich um 6,3 Prozentpunkte auf 56,8 Prozent.

Das Segment Osteuropa verzeichnete eine geringfügige Erhöhung des notleidenden Obligos um € 14 Millionen auf € 413 Millionen, bedingt durch den Anstieg in Russland um € 14 Millionen, hauptsächlich im Bereich Haushalte. Die NPE Ratio bezogen auf das Gesamtobligo blieb im Vergleich zum Jahresende nahezu unverändert bei 2,0 Prozent, die Deckungsquote erhöhte sich um 3,7 Prozentpunkte auf 60,6 Prozent.

In Südosteuropa kam es ebenfalls zu einem leichten Anstieg des notleidenden Obligos um € 12 Millionen auf € 781 Millionen, die NPE Ratio betrug im ersten Halbjahr 2,7 Prozent, die Deckungsquote 68,3 Prozent.

Im Segment Group Corporates & Markets ergab sich eine Reduktion des notleidenden Obligos um € 33 Millionen auf € 789 Millionen, bei einer im Vergleich zum Jahresende nahezu unveränderten NPE Ratio von 1,6 Prozent und einer im Vergleich zum Jahresende um 3,1 Prozentpunkte erhöhten Deckungsquote von 56,5 Prozent.

Notleidendes Obligo mit Restrukturierungsmaßnahmen:

Instrumente mit geänderter
Laufzeit und geänderten
Refinanzierung
Konditionen
Gesamt
in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020 30.6.2021 31.12.2020 30.6.2021 31.12.2020
Regierungen 0 0 1 2 1 2
Kreditinstitute 0 0 0 0 0 0
Sonstige Finanzunternehmen 0 0 71 40 71 40
Nicht-Finanzunternehmen 102 55 825 782 927 838
Haushalte 18 8 482 276 500 284
Gesamt 121 64 1.379 1.099 1.500 1.163

Notleidendes Obligo mit Restrukturierungsmaßnahmen nach Segmenten:

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
Zentraleuropa 368 24,5% 229 19,7%
Südosteuropa 290 19,3% 266 22,9%
Osteuropa 345 23,0% 156 13,4%
Group Corporates & Markets 497 33,1% 512 44,0%
Gesamt 1.500 100,0% 1.163 100,0%

Konzentrationsrisiko

Das Kreditportfolio des Konzerns ist sowohl nach Regionen als auch nach Branchen gut diversifiziert. Auch Einzelkreditkonzentrationen werden auf Basis von Gruppen verbundener Kunden aktiv über die Limitvergabe und regelmäßiges Reporting gesteuert, sodass die Granularität des Portfolios entsprechend gut ist.

Die geografische Aufgliederung der Forderungen spiegelt die breite Diversifikation des Kreditgeschäfts in den europäischen Märkten des Konzerns wider.

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.20201 Anteil
Zentraleuropa 63.526 29,3% 54.122 26,7%
Tschechien 27.119 12,5% 22.382 11,0%
Slowakei 21.385 9,8% 18.069 8,9%
Ungarn 10.196 4,7% 8.825 4,4%
Polen 4.299 2,0% 4.435 2,2%
Sonstige 527 0,2% 411 0,2%
Österreich 49.395 22,7% 46.696 23,0%
Westeuropa 37.351 17,2% 38.581 19,0%
Deutschland 12.217 5,6% 10.968 5,4%
Frankreich 6.175 2,8% 5.902 2,9%
Großbritannien 4.098 1,9% 8.063 4,0%
Schweiz 2.918 1,3% 2.611 1,3%
Luxemburg 1.988 0,9% 1.791 0,9%
Niederlande 1.777 0,8% 1.554 0,8%
Spanien 1.646 0,8% 2.491 1,2%
Italien 1.533 0,7% 1.310 0,6%
Sonstige 4.998 2,3% 3.890 1,9%
Südosteuropa 33.230 15,3% 32.972 16,3%
Rumänien 12.646 5,8% 12.873 6,3%
Kroatien 5.868 2,7% 5.749 2,8%
Bulgarien 5.772 2,7% 5.552 2,7%
Serbien 4.033 1,9% 3.876 1,9%
Bosnien und Herzegowina 2.281 1,1% 2.312 1,1%
Albanien 1.593 0,7% 1.607 0,8%
Sonstige 1.037 0,5% 1.003 0,5%
Osteuropa 26.313 12,1% 23.294 11,5%
Russland 20.521 9,4% 18.092 8,9%
Ukraine 3.720 1,7% 3.165 1,6%
Belarus 1.818 0,8% 1.781 0,9%
Sonstige 253 0,1% 257 0,1%
Asien 2.554 1,2% 2.327 1,1%
Nordamerika 2.880 1,3% 2.278 1,1%
Restliche Welt 1.927 0,9% 2.457 1,2%
Gesamt 217.175 100,0% 202.727 100,0%

Kreditobligo aller Forderungsklassen gegliedert nach dem Risikoland und gruppiert nach Regionen:

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zurodnung

Der größte Anstieg wurde in Zentraleuropa verzeichnet, welcher vor allem auf höhere Einlagen bei der slowakischen und tschechischen Nationalbank, sowie auf gestiegene tschechische Staatsanleihen zurückzuführen war. In Österreich stieg das Kreditobligo überwiegend aufgrund von höheren Einlagen bei der Oesterreichischen Nationalbank sowie Anleihen und Hypothekarkrediten. In Frankreich wurde der Anstieg durch das Repo-Geschäft und Anleihen verursacht. Durch verringertes Repo-Geschäft gab es einen Rckgang des Kreditobligos in Großbritannien. In Russland erhöhten sich – auch währungsbedingt – die Kredit- und Rahmenfinanzierungen sowie die Geldmarkt- und Repo-Geschäfte. Ebenso wuchsen die Hypothekar- und Verbraucherkredite. Der Anstieg in Nordamerika ist durch einen höheren Anleihenbestand in den USA zu erklären.

in € Millionen 30.6.2021 Anteil 31.12.2020 Anteil
Kredit- und Versicherungsgewerbe 67.551 31,1% 60.676 29,9%
Private Haushalte 38.548 17,7% 38.702 19,1%
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung,
Sozialversicherungen
18.415 8,5% 17.561 8,7%
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 18.051 8,3% 17.017 8,4%
Handelsvermittlung und Großhandel (ohne Handel
mit Kraftfahrzeugen)
15.765 7,3% 14.255 7,0%
Grundstücks- und Wohnungswesen 13.759 6,3% 11.065 5,5%
Baugewerbe 5.902 2,7% 5.980 2,9%
Einzelhandel und Reparatur von Gebrauchsgütern 5.674 2,6% 5.560 2,7%
Energieversorgung 3.645 1,7% 3.736 1,8%
Metallerzeugung und -bearbeitung 2.913 1,3% 2.435 1,2%
Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen 2.609 1,2% 2.334 1,2%
Landverkehr, Transport in Rohrfernleitungen 2.552 1,2% 2.254 1,1%
Ernährungsgewerbe 2.495 1,1% 2.261 1,1%
Sonstiges Transportgewerbe 1.972 0,9% 1.914 0,9%
Maschinenbau 1.782 0,8% 1.735 0,9%
Kraftfahrzeughandel, Tankstellen 1.203 0,6% 1.210 0,6%
Gewinnung von Erdöl und Erdgas 1.085 0,5% 1.057 0,5%
Sonstige Branchen 13.252 6,1% 12.975 6,4%
Gesamt 217.175 100,0% 202.727 100,0%

Kreditobligo des Konzerns nach Branchenzugehörigkeit der Erstkunden:

(44) Marktrisiko

Das Marktrisikomanagement basiert auf einem dualen Steuerungsansatz. Für das Gesamtportfolio inklusive des Bankbuchs wird ein Modell verwendet, dass auf einer historischen Simulation beruht und für die längerfristige Steuerung der Marktrisiken aus den Bankbüchern geeignet ist (Modell ALL). Für alle Marktrisiken mit unmittelbarer Auswirkung auf die Erfolgsrechnung wird ein Modell verwendet, das die kurzfristige Volatilität gut prognostiziert (Modell IFRS-P&L). Dieser Modellansatz ist von der österreichischen Finanzmarktaufsicht als internes Modell für die Messung des Eigenmittelerfordernisses für Marktrisiken des Handelsbuchs der Konzernzentrale zugelassen. Beide Modelle berechnen Value-At-Risk-Kennzahlen für die Veränderungen der Risikofaktoren Fremdwährungen, Zinsentwicklung, Credit Spreads, implizite Volatilität, Aktienindizes und Basis Spreads. In der nachstehenden Tabelle ist eine Übersicht der Risikokennzahlen, Entwicklung beider Modelle (ALL und IFRS-P&L) für das zweite Quartal dargestellt.

Gesamt VaR 99% VaR per Durchschnitts-VaR Minimum VaR Maximum VaR VaR per
in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Modell
ALL Gesamt VaR (99%, 20d)
177 131 120 187 122
Modell IFRS-P&L
Gesamt VaR (99%, 1d)
11 10 7 13 12

rung gehaltenen Kapitalpositionen und offene Devisenpositionen, die strukturellen Zinsrisiken sowie Spread-Risiken aus Anleihebüchern (häufig als Liquiditätspuffer gehalten) sind die wesentlichen Treiber des VaR-Ergebnisses. VaR-Split Modell ALL Gesamt VaR (99%, 20d) Modell IFRS-P&L Gesamt VaR (99%, 1d)

Die nachstehende Tabelle stellt die Risikokennzahlen der beiden Modelle (ALL und IFRS-P&L) je Risikoart dar. Die in Fremdwäh-

in Prozent 30.6.2021 31.12.2020 30.6.2021 31.12.2020
Währungsrisiko 20,3% 16,2% 22,7% 40,8%
Zinsrisiko 16,1% 20,3% 53,9% 45,5%
Credit-Spread-Risiko 58,6% 50,2% 15,1% 3,7%
Basis Risiko -0,2% 1,8% 0,4% 1,5%
Aktienpreisrisiko 0,9% 2,0% 5,2% 4,8%
Vega Risiko 4,2% 9,4% 2,7% 3,6%

Der Anstieg des Gesamt-VaR (Modell ALL)) ist auf ein höheres Fremdwährungsvolumen in tschechischen Kronen und dem belarussischen Rubel, sowie auf Positionsänderungen im russischen Rubel und dem ungarischen Forint (von Short- auf Long-Positionen) zurückzuführen. Darüber hinaus trug die Aufwertung der tschechischen Krone, des ungarischen Forints und des russischen Rubels zur Entwicklung bei.

Der P&L VaR (Modell IFRS-P&L) blieb stabil. Einerseits führte das Fremdwährungsrisiko zu einer Reduktion. Darüber hinaus wurde der Anstieg des Zinsrisikos aus einer erhöhten Empfängerposition in ungarischen Forint und Euro durch eine erhöhte Zahlerposition in US-Dollar ausgeglichen. Die Erhöhung des Credit-Spread-Risikos ist teilweise auf das höhere Volumen von russischen Staatsanleihen zurückzuführen.

Die Marktrisiko-Steuerung erfolgt auf Basis einer täglichen Überwachung von Marktbewegungen und Positionsänderungen für die Konzernzentrale und -einheiten. Zudem wird die Entwicklung auf den lokalen Märkten täglich aktualisiert und das Risikomanagement aktiv gesteuert, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können.

(45) Liquiditätsmanagement

Fundingstruktur

Die Fundingstruktur des Konzerns basiert auf einer starken Ausrichtung auf das Retail-Geschäft in Zentral- und Osteuropa. Darüber hinaus profitiert der Konzern aufgrund der starken Präsenz der österreichischen Raiffeisengruppe im lokalen Markt auch vom Funding durch die Raiffeisenlandesbanken. Gemäß dem Prinzip der Diversifikation werden verschiedene Finanzierungsquellen erschlossen. Diese umfassen die Ausgabe von internationalen Anleihen durch die RBI AG, die Ausgabe von lokalen Anleihen durch die Konzerneinheiten sowie die Nutzung von Finanzierungsdarlehen von Dritten (inklusive supranationaler Institutionen). Die Konzerneinheiten nutzen auch Interbankenkredite mit Drittbanken, teils aufgrund knapper Länderlimite und teils aufgrund vorteilhafter Preisgestaltung.

Liquiditätsposition

Der Going-Concern-Bericht weist die strukturelle Liquiditätsposition aus und deckt dabei alle wesentlichen Risikotreiber ab, welche den Konzern in einem normalen Geschäftsmodell (Business as Usual) belasten könnten. Die Ergebnisse des Going-Concern-Szenarios sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Sie veranschaulichen den Liquiditätsüberhang und das Verhältnis von erwarteten Kapitalzuflüssen und der Ausgleichskapazität zu Kapitalabflüssen (Liquiditätsquote) für ausgewählte Laufzeiten auf kumulativer Basis. Die Kapitalflüsse basieren auf Annahmen anhand von Expertenmeinungen, statistischen Analysen und Länderbesonderheiten. Diese Berechnung umfasst zudem Schätzungen zur Beständigkeit von Kundeneinlagen, zu Abflüssen von außerbilanziellen Positionen und zu Marktabschwüngen bei Positionen, die in die Ausgleichskapazität einfließen.

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Laufzeit 1 Monat 1 Jahr 1 Monat 1 Jahr
Liquiditätsüberhang 37.908 45.904 32.947 35.528
Liquiditätsquote 168% 146% 167% 137%

Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio, LCR)

Die kurzfristige Belastbarkeit von Banken erfordert eine entsprechende Liquiditätsdeckung in Form einer Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio, LCR). Dabei müssen Letztere angemessene Bestände an unbelasteten erstklassigen liquiden Aktiva (High Quality Liquid Assets, HQLA) sicherstellen, um potenzielle Abflüsse durch Verbindlichkeiten, die in Krisenzeiten anfallen können, decken zu können. HQLAs können in Cash umgewandelt werden, um den Liquiditätsbedarf im Rahmen eines Liquditätsstressszenarios für mindestens 30 Kalendertage zu decken.

Die Berechnung der erwarteten Mittelzu- und -abflüsse sowie der HQLAs basiert auf regulatorischen Vorgaben. Das regulatorische LCR-Limit beträgt 100 Prozent.

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Durchschnittliche liquide Aktiva 39.758 36.392
Netto-Abflüsse 26.046 22.159
Zuflüsse 14.369 13.756
Abflüsse 40.415 35.915
Liquidity Coverage Ratio in Prozent 153% 164%

Sowohl die durchschnittlichen liquiden Aktiva als auch die Netto-Abflüsse sind leicht gestiegen, insgesamt weist die RBI ein stabiles LCR-Ergebnis aus.

Strukturelle Liquiditätsquote (Net Stable Funding Ratio, NSFR)

Die NSFR wird definiert als das Verhältnis von verfügbarer stabiler Refinanzierung zu erforderlicher stabiler Refinanzierung. Am 28. Juni 2021 sind die neuen regulatorischen Vorschriften in Kraft getreten und das regulatorische Limit von 100 Prozent ist zu erfüllen. Verfügbare stabile Refinanzierung wird definiert als jener Teil der Eigen- und Fremdmittel, von dem zu erwarten ist, dass er über den von der NSFR erfassten Zeithorizont von einem Jahr eine zuverlässige Mittelquelle darstellt. Die erforderliche stabile Refinanzierung einer Bank ist von den Liquiditätsmerkmalen und Restlaufzeiten der verschiedenen gehaltenen Vermögenswerte und den außerbilanziellen Engagements abhängig. Ziel der RBI ist eine ausgewogene Funding-Position.

E
in € Millionen
30.6.2021 31.12.2020
Erforderliche strukturelle Liquidität 110.081 111.623
Vorhandene strukturelle Liquidität 150.676 136.811
Net Stable Funding Ratio in Prozent 137% 123%

Sonstige Angaben

(46) Offene Rechtsfälle

Diverse Gerichts-, Regierungs- oder Schiedsverfahren, an denen die RBI beteiligt ist, sind im Geschäftsbericht 2020 ersichtlich.

Konsumentenschutz

Im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten an Konsumenten in Polen gibt es keine neuen Erkenntnisse, eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs wird im September erwartet. Der Gesamtstreitwert zivilrechtlicher Klagen hinsichtlich bestimmter vertraglicher Regelungen im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten an Konsumenten, die in Fremdwährungen denominiert oder an eine Fremdwährung gekoppelt sind, lag per Ende Juni 2021 bei rund PLN 1.288 Millionen (€ 285 Millionen). Die sich daraus ergebende auf einem statistischen Ansatz basierende Rückstellung wurde auf € 195 Millionen erhöht (2020: € 89 Millionen). Die wesentlichen Unsicherheiten bei der Berechnung von Rückstellungen sind auf eine potenziell höhere Anzahl von Klagen und einem Anstieg der Wahrscheinlichkeit, die Gerichtsverfahren zu verlieren, zurückzuführen. Die Sensitivitätsanalyse zeigt, dass eine Erhöhung der Anzahl der eingereichten Klagen um 10 Prozent zu einem Anstieg der Rückstellungen von 9,6 Prozent führen würde. Weiters hat auch die Gewichtung der verschiedenen Szenarien einen Einfluss auf die Höhe der Rückstellung. Eine für die Bank negative Rechtsprechung kann zu einer deutlichen Erhöhung der Rückstellung führen.

Bankgeschäfte

Im ersten Quartal 2021 erfuhr die RBI von einer Klage, die ein indonesisches Unternehmen bereits im November 2020 in Jakarta gegen sie eingereicht hatte. Die behauptete Forderung auf Ersatz von Vermögensschäden wird mit rund USD 129 Millionen (€ 109 Millionen) und die auf Ersatz von ideellen Schäden mit USD 200 Millionen (€ 168 Millionen) beziffert. Eine indonesische Anwaltskanzlei wurde beauftragt und eine Gerichtsverhandlung vor dem South Jakarta District Court angesetzt.

Im August 2019 reichte die RBI eine Klage (CI-Verfahren) in Höhe von rund € 44 Millionen gegen eine in den Cayman Islands ansässige Gesellschaft, einige ihrer Tochtergesellschaften sowie eine ehemalige Tochtergesellschaft (gemeinsam die Cayman Islands Beklagten) beim Gerichtshof der Cayman Inseln, Grand Court of the Cayman Islands, Financial Services Division, ein. In diesem CI-Verfahren bringt die RBI vor, dass die Cayman Islands Beklagten an Transaktionen zum Betrug an Gläubigern und an einer betrügerischen Verabredung zur Schädigung der RBI teilgenommen haben, indem sie Vermögenswerte transferiert haben, um die Ansprüche der RBI aus einer Reihe von Garantien der Muttergesellschaft zu vereiteln. Des Weiteren bringt die RBI vor, dass diese Übertragungen unter dem Wert oder ohne jegliche Gegenleistung zwischen den Cayman Islands Beklagten stattgefunden haben. Im November 2019 wurde von einigen der Cayman Islands Beklagten im Rahmen des CI-Verfahrens eine Gegenklage in Höhe von € 203 Millionen gegen die RBI eingereicht. Aus Sicht der RBI ist diese Gegenklage, welche auf Dokumenten beruht, deren Offenlegung von den Cayman Islands Beklagten verweigert wird, völlig unbegründet. Das CI-Verfahren ist ein laufendes Verfahren und noch nicht abgeschlossen.

(47) Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Unternehmen mit einem maßgeblichen Einfluss sind im Wesentlichen die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG, Wien, als größter Einzelaktionär und ihre Muttergesellschaft, die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung, Wien. Unter verbundenen Unternehmen sind wegen Unwesentlichkeit nicht konsolidierte verbundene Unternehmen dargestellt.

Die Beziehungen zu nahestehenden Personen beschränken sich auf Bankgeschäfte, die prinzipiell zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen wurden. Darüber hinaus besitzen die Vorstände Aktien der RBI AG. Detaillierte Informationen dazu sind auf der RBI-Homepage ersichtlich.

30.6.2021
in € Millionen
Unternehmen mit
maßgeblichem
Einfluss
Verbundene
Unternehmen
Anteile an at-equity
bewerteten
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Ausgewählte finanzielle Vermögenswerte 65 502 1.111 574
Eigenkapitalinstrumente 0 246 689 153
Schuldverschreibungen 17 0 180 14
Kredite und Forderungen 48 256 241 408
Ausgewählte finanzielle Verbindlichkeiten 2.145 99 4.460 1.257
Einlagen 2.145 99 4.460 1.257
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 0 0 0
Sonstige Posten 24 1 287 126
Erteilte Kreditzusagen, Finanzgarantien und
sonstige Zusagen
4 0 253 119
Erhaltene Kreditzusagen, Finanzgarantien und
sonstige Zusagen
20 0 33 7
31.12.2020
in € Millionen
Unternehmen mit
maßgeblichem
Einfluss
Verbundene
Unternehmen
Anteile an at-equity
bewerteten
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Ausgewählte finanzielle Vermögenswerte 23 470 1.133 591
Eigenkapitalinstrumente 0 254 748 157
Schuldverschreibungen 14 0 162 14
Kredite und Forderungen 10 215 223 420
Ausgewählte finanzielle Verbindlichkeiten 2.339 121 4.941 465
Einlagen 2.339 120 4.941 465
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 1 0 0
Sonstige Posten 153 3 319 127
Erteilte Kreditzusagen, Finanzgarantien und
sonstige Zusagen
135 3 291 127
Erhaltene Kreditzusagen, Finanzgarantien und
sonstige Zusagen
18 0 29 0
1.1.-30.6.2021
in € Millionen
Unternehmen mit
maßgeblichem Einfluss
Verbundene
Unternehmen
Anteile an at-equity
bewerteten
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Zinserträge 6 1 5 2
Zinsaufwendungen -9 0 -10 0
Dividendenerträge 0 9 136 3
Provisionserträge 4 3 7 3
Provisionsaufwendungen 0 0 -5 -8
1.1.-30.6.2020
in € Millionen Unternehmen mit
maßgeblichem Einfluss
Verbundene
Unternehmen
bewerteten
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Zinserträge 4 1 5 2
Zinsaufwendungen -8 0 -13 -10
Dividendenerträge 0 6 0 5
Provisionserträge 3 3 6 3
Provisionsaufwendungen -2 0 -4 -9

(48) Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter

in Vollzeitäquivalenten 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2020
Angestellte 44.610 46.171
Arbeiter 595 628
Gesamt 45.205 46.799

(49) Sonstige Vereinbarungen

Institutionelles Sicherungssystem (IPS)

Am 21. Dezember 2020 haben die Raiffeisen Bank International AG, die Raiffeisenlandesbanken und die Raiffeisenbanken Anträge bei der FMA und der EZB eingereicht, um ein neues institutsbezogenes Sicherungssystem (Raiffeisen-IPS) bestehend aus der RBI und ihren österreichischen Tochterbanken, allen Raiffeisenlandesbanken und den Raiffeisenbanken zu gründen und einer Genossenschaft unter dem Namen Österreichische Raiffeisen-Sicherungseinrichtung eGen zum Zwecke der gesetzlichen Einlagensicherung und Anlegerentschädigung im Sinne des ESAEG beizutreten. Es wurden vertragliche oder satzungsmäßige Haftungsvereinbarungen geschlossen, die die teilnehmenden Institute gegenseitig absichern und insbesondere bei Bedarf ihre Liquidität und Solvenz sicherstellen.

Dieses neue Raiffeisen-IPS wurde von der EZB am 12. Mai 2021 und der FMA am 18. Mai 2021 rechtsgültig genehmigt. Zudem wurde dieses neue IPS von der FMA als Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungssystem gemäß ESAEG am 28. Mai 2021 anerkannt. Die Institute der Raiffeisen Bankengruppe werden gemäß den gesetzlichen Bestimmungen des ESAEG somit aus der Einlagensicherung Austria (ESA) Ende November 2021 ausscheiden.

Die bisher bestehenden institutsbezogenen Sicherungssysteme auf Bundes- und Landesebene (B-IPS, L-IPS) wurden gemäß dem Bescheid für das Raiffeisen-IPS im Juni 2021 aufgelöst und ihre Sondervermögen auf das neue Raiffeisen-IPS übertragen. Die Österreichische Raiffeisen-Sicherungseinrichtung eGen (ÖRS, vormals Sektorrisiko eGen) wird für das Raiffeisen-IPS die Risikofrüherkennung und das Berichtswesen wahrnehmen und insbesondere die Fondsmittel für das IPS und den Fonds für die gesetzliche Einlagensicherung verwalten. Das Raiffeisen-IPS wird durch den Gesamtrisikorat gesteuert, der sich aus Vertretern der RBI, den Raiffeisenlandesbanken und Vertretern der Raiffeisenbanken zusammensetzt. Er wird bei der Wahrnehmung der Aufgaben unter anderem durch Landesrisikoräte auf Ebene der Bundesländer unterstützt.

Regulatorische Angaben

Kapitalmanagement und Eigenmittel nach CRR/CRD IV bzw. BWG

Die EZB schreibt der RBI auf Basis des jährlich durchgeführten Supervisory Review and Evaluation Process (SREP) per Bescheid aktuell vor, zusätzliches hartes Kernkapital zu halten, um jene Risiken abzudecken, die in der Säule 1 nicht oder nicht ausreichend abgedeckt sind.

Diese sogenannte Pillar-2-Anforderung wird z. B. anhand des Geschäftsmodells, des Risikomanagements oder der Kapitalsituation berechnet. Auf Basis des letztgültigen Bescheids der EZB ist dieses Erfordernis auf konsolidierter Ebene der RBI und auf Ebene der RBI AG unkonsolidiert einzuhalten. Außerdem unterliegt die RBI den Mindestvorschriften der CRR sowie dem kombinierten Kapitalpuffererfordernis. Das kombinierte Kapitalpuffererfordernis beinhaltet für die RBI aktuell einen Kapitalerhaltungspuffer, einen systemischen Risikopuffer und einen antizyklischen Kapitalpuffer. Für den Stichtag 30. Juni 2021 ergibt sich somit ein Erfordernis bei der CET1 Quote (inkl. des kombinierten Kapitalpuffererfordernisses) im Ausmaß von 10,4 Prozent für die RBI. Eine Verletzung des kombinierten Kapitalpuffererfordernisses würde zu Einschränkungen von z. B. Dividendenausschüttungen und Kuponzahlungen für bestimmte Kapitalinstrumente führen. Die im Jahresverlauf gültigen Kapitalanforderungen wurden inklusive eines ausreichenden Puffers auf konsolidierter Basis und Einzelbasis eingehalten.

Nationale Aufseher können grundsätzlich systemische Risikopuffer (bis 5 Prozent) sowie zusätzliche Kapitalaufschläge für systemrelevante Banken (bis 3,5 Prozent) bestimmen. Sofern sowohl systemische Risikopuffer als auch Aufschläge für systemrelevante Banken für ein Institut festgelegt werden, findet nur der höhere der beiden Werte Anwendung. Im September 2015 hat das in Österreich dafür zuständige Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) empfohlen, einen Systemrisikopuffer (SRB) für gewisse Banken zu verordnen, darunter auch für die RBI. Dieser wurde durch die FMA via Kapitalpuffer-Verordnung mit Jahresbeginn 2016 in Kraft gesetzt (inkl. anschließender Adaptierungen). Für die RBI wurde ab 2019 ein SREP von 2 Prozent festgelegt.

Die Festlegung eines antizyklischen Kapitalpuffers obliegt ebenfalls den nationalen Aufsehern und ergibt auf Ebene der RBI einen gewichteten Durchschnitt, um zu starkes Kreditwachstum einzudämmen. Dieser Puffer wurde aufgrund des zurückhaltenden Kreditwachstums in Österreich aktuell mit 0 Prozent festgesetzt. Jene Pufferraten, welche in anderen Mitgliedsstaaten festgelegt wurden, finden auf Ebene der RBI Anwendung (auf Basis einer gewichteten Durchschnittsberechnung). Weitere zu erwartende regulatorische Veränderungen bzw. Entwicklungen werden von Group Regulatory Affairs laufend beobachtet, in Szenarioberechnungen dargestellt und analysiert. Potenzielle Effekte werden, sofern Ausmaß und Implementierung absehbar sind, in der Planung und Steuerung berücksichtigt.

Eigenmittelrechnung

Die nachfolgend dargestellten konsolidierten Werte wurden nach den Bestimmungen der Capital Requirements Regulation (CRR) sowie weiteren gesetzlichen Bestimmungen, wie z. B. den Implementing Technical Standards (ITS) der European Banking Authority (EBA), ermittelt.

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Kapitalinstrumente und das mit ihnen verbundene Agio 5.994 5.974
Einbehaltene Gewinne 9.167 8.766
Kumuliertes sonstiges Ergebnis (und sonstige Rücklagen) -3.749 -3.788
Minderheitsbeteiligungen (zulässiger Betrag in konsolidiertem CET1) 461 421
Von unabhängiger Seite geprüfte Zwischengewinne, abzüglich aller vorhersehbaren
Abgaben oder Dividenden
413 0
Hartes Kernkapital (CET1) vor regulatorischen Anpassungen 12.285 11.374
Zusätzliche Bewertungsanpassungen (negativer Betrag) -74 -58
Abzugsposten für neu gebildete Wertberichtigungen 0 0
Immaterielle Vermögenswerte (verringert um eventuelle Steuerschulden) (negativer
Betrag)
-584 -585
Von der künftigen Rentabilität abhängige latente Steueransprüche, ausgenommen
derjenigen, die aus temporären Differenzen resultieren (verringert um entsprechende
Steuerschulden, wenn die Bedingungen von Artikel 38 Absatz 3 erfüllt sind) (negativer
Betrag)
-11 -13
Rücklagen aus Gewinnen oder Verlusten aus zeitwertbilanzierten Geschäften zur
Absicherung von Zahlungsströmen
4 0
Durch Veränderungen der eigenen Bonität bedingte Gewinne oder Verluste aus zum
beizulegenden Zeitwert bewerteten eigenen Verbindlichkeiten
56 54
Direkte und indirekte Positionen eines Instituts in eigenen Instrumenten des harten
Kernkapitals (negativer Betrag)
-20 0
Forderungsbetrag aus folgenden Posten, denen ein Risikogewicht von 1250%
zuzuordnen ist, wenn das Institut als Alternative jenen Forderungsbetrag vom Betrag der
Posten des harten Kernkapitals abzieht
-10 -11
davon: Verbriefungspositionen (negativer Betrag) -10 -11
Regulatorische Anpassungen im Zusammenhang mit nicht realisierten Gewinnen und
Verlusten gemäß Artikel 467 und 468
-351 0
Regulatorische Anpassungen des harten Kernkapitals (CET1) gesamt -989 -612
Hartes Kernkapital (CET1) 11.296 10.762
Kapitalinstrumente und das mit ihnen verbundene Agio 1.669 0
Betrag der Posten im Sinne von Artikel 484 Absatz 4 zuzüglich des mit ihnen
verbundenen Agios, dessen Anrechnung auf das AT1 ausläuft
44 88
Zum konsolidierten zusätzlichen Kernkapital zählende Instrumente des qualifizierten
Kernkapitals (einschließlich nicht in Zeile 5 enthaltener Minderheitsbeteiligungen), die
von Tochterunternehmen begeben worden sind und von Drittparteien gehalten werden
-15 1.639
Regulatorische Anpassungen des zusätzlichen Kernkapitals (AT1) insgesamt -50 0
Zusätzliches Kernkapital (AT1) 1.648 1.727
Kernkapital (T1 = CET1 + AT1) 12.943 12.489
Kapitalinstrumente und das mit ihnen verbundene Agio 2.187 1.818
Zum konsolidierten Ergänzungskapital zählende qualifizierte Eigenmittelinstrumente
(einschließlich nicht in den Zeilen 5 bzw. 34 enthaltener Minderheitsbeteiligungen und
AT1-Instrumente), die von Tochterunternehmen begeben worden sind und von
Drittparteien gehalten werden
21 29
Kreditrisikoanpassungen 279 254
Regulatorische Anpassungen des Ergänzungskapitals (T2) insgesamt -56 0
Ergänzungskapital (T2) 2.431 2.101
Eigenmittel gesamt (TC = T1 + T2) 15.374 14.590
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 84.899 78.864

Eigenmittelerfordernis und risikogewichtete Aktiva

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Risikoge
wichtetes Obligo
Eigenmittel
erfordernis
Risikoge
wichtetes Obligo
Eigenmittel
erfordernis
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 84.899 6.792 78.864 6.309
Risikogewichtete Positionsbeträge für das Kredit-,
Gegenparteiausfall- und das Verwässerungsrisiko sowie
Vorleistungen
70.048 5.604 65.094 5.208
Standardansatz (SA) 23.549 1.884 22.570 1.806
Risikopositionsklassen exklusive Verbriefungspositionen 23.549 1.884 22.570 1.806
Zentralstaaten und Zentralbanken 1.132 91 1.255 100
Regionale und lokale Gebietskörperschaften 100 8 103 8
Öffentliche Stellen 17 1 45 4
Institute 253 20 274 22
Unternehmen 5.299 424 4.845 388
Mengengeschäft 5.267 421 4.908 393
Durch Immobilien besicherte Forderungen 6.503 520 6.178 494
Ausgefallene Forderungen 351 28 364 29
Mit besonders hohem Risiko verbundene
Risikopositionen
173 14 145 12
Gedeckte Schuldverschreibungen 11 1 11 1
Anteile an Organismen für gemeinsame Anlagen (OGA) 69 6 19 1
Beteiligungen 1.727 138 1.804 144
Sonstige Positionen 2.647 212 2.620 210
Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (IRB) 46.499 3.720 42.524 3.402
IRB-Ansätze, wenn weder eigene Schätzungen der LGD
noch Umrechnungsfaktoren genutzt werden
38.400 3.072 34.923 2.794
Zentralstaaten und Zentralbanken 2.394 192 1.827 146
Institute 2.258 181 2.092 167
Unternehmen - KMU 3.986 319 3.753 300
Unternehmen - Spezialfinanzierungen 3.316 265 3.063 245
Unternehmen - sonstige 26.445 2.116 24.189 1.935
IRB-Ansätze, wenn eigene Schätzungen der LGD bzw.
Umrechnungsfaktoren genutzt werden
7.368 589 6.916 553
Mengengeschäft - durch Immobilien besichert, KMU 272 22 196 16
Mengengeschäft - durch Immobilien besichert, keine
KMU
3.015 241 2.781 222
Mengengeschäft - qualifiziert revolvierend 287 23 280 22
Mengengeschäft - sonstige KMU 425 34 517 41
Mengengeschäft - sonstige, keine KMU 3.369 270 3.143 251
Beteiligungen 459 37 439 35
Einfacher Risikogewichtungsansatz 0 0 0 0
Sonstige Beteiligungspositionen 0 0 0 0
PD-/LGD-Ansatz 0 0 0 0
Sonstige Aktiva ohne Kreditverpflichtungen 272 22 247 20
in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Risikoge
wichtetes Obligo
Eigenmittel
erfordernis
Risikoge
wichtetes Obligo
Eigenmittel
erfordernis
Risikopositionsbetrag für Abwicklungs- und Lieferrisiken 2 0 0 0
Abwicklungs- und Lieferrisiko im Anlagebuch 0 0 0 0
Abwicklungs- und Lieferrisiko im Handelsbuch 2 0 0 0
Risikopositionsbetrag für Positions-, Fremdwährungs- und
Warenpositionsrisiken
6.096 488 5.007 401
Risikopositionsbetrag für Positions- Fremdwährungs- und
Warenpositionsrisiken nach Standardansätzen (SA)
2.497 200 2.378 190
Börsegehandelte Schuldtitel 1.979 158 1.935 155
Beteiligungen 190 15 166 13
Besonderer Ansatz für Positionsrisiken in OGA 0 0 1 0
Fremdwährungen 321 26 268 21
Warenpositionen 6 1 8 1
Risikopositionsbetrag für Positions-, Fremdwährungs- und
Warenpositionsrisiken nach internen Modellen (IM)
3.599 288 2.629 210
Gesamtrisikobetrag für operationelle Risiken (OpR) 7.752 620 7.548 604
Standardansatz (STA) bzw. alternativer Standardansatz
(ASA) für operationelle Risiken (OpR)
3.536 283 3.439 275
Fortgeschrittene Messansätze (AMA) für operationelle
Risiken (OpR)
4.215 337 4.109 329
Gesamtrisikobetrag für Anpassung der Kreditbewertung 258 21 260 21
Standardisierte Methode 257 21 260 21
Sonstige Risikopositionsbeträge 744 60 954 76
davon risikogewichtete Positionsbeträge für Kreditrisiko:
Verbriefungspositionen (überarbeitete Verbriefungsregeln)
744 60 954 76

Eigenkapitalquoten1

in Prozent 30.6.2021 31.12.2020
Harte Kernkapitalquote 13,3% 13,6%
Kernkapitalquote 15,2% 15,7%
Eigenmittelquote 18,1% 18,4%

1 Fully loaded

Verschuldungsquote

Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) ist im Teil 7 der CRR definiert. Diese stellte per 30. Juni 2021 noch keine rechtsverbindliche quantitative Anforderung dar und dient bis dahin lediglich der Information:

in € Millionen 30.6.2021 31.12.2020
Gesamtrisikoposition 213.977 193.910
Kernkapital 12.943 12.489
Verschuldungsquote in Prozent1 6,0% 6,4%

1 Fully loaded

Kennzahlen

Alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures, APM)

Der Konzern verwendet im Rahmen seiner Finanzberichterstattung auch alternative, nicht in den IFRS- oder CRR-Vorschriften definierte Leistungskennzahlen, um seine Finanz- und Ertragslage darzustellen. Sie sollten nicht isoliert, sondern als ergänzende Informationen betrachtet werden.

Diese Kennzahlen werden in der Finanzbranche häufig zur Analyse und Beschreibung der Ertrags- und Finanzlage verwendet. Die zur Berechnung verwendeten einzelnen Abschlussposten ergeben sich dabei aus der Art der Geschäftstätigkeit des Konzerns als Universalbankengruppe. Dabei ist zu beachten, dass die Definitionen von Unternehmen zu Unternehmen variieren. Daher werden die von der RBI verwendeten Kennzahlen nachfolgend definiert.

Betriebsergebnis – Beschreibt das operative Ergebnis einer Bank im Berichtszeitraum; errechnet sich aus den Betriebserträgen (vor Wertminderungen) abzüglich der Verwaltungsaufwendungen.

Betriebserträge – Sind primär Ertragsbestandteile des laufenden operativen Geschäftsbetriebs (vor Wertminderungen), sie bestehen aus Zinsüberschuss, Dividendenerträge, laufendem Ergebnis aus assoziierten Unternehmen, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen, Ergebnis aus Hedge Accounting und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis.

Cost/Income Ratio – Gibt die Kosten des Unternehmens in Relation zum Ertrag an und vermittelt damit ein klares Bild über die operative Effizienz. Banken verwenden diese Kennzahl zur Unternehmenssteuerung und für den Vergleich ihrer Effizienz mit jener anderer Finanzinstitute. Errechnet wird die Cost/Income Ratio als Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen zu den Betriebserträgen (vor Wertminderungen). Die Verwaltungsaufwendungen beinhalten Personalaufwand, Sachaufwand sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Die Betriebserträge bestehen aus Zinsüberschuss, Dividendenerträge, laufendem Ergebnis aus assoziierten Unternehmen, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen, Ergebnis aus Hedge Accounting und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis.

Cost/Income Ratio (inkl. Pflichtbeiträge) – In dieser zweiten Variante zur Ermittlung der Cost/Income Ratio wird in der Messgröße Verwaltungsaufwendungen zusätzlich der Aufwand aus dem Posten staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben (Bankenabgaben, Bankenabwicklungsfonds und Beiträge zur Einlagensicherung) berücksichtigt.

Effektive Steuerquote – Verhältnis von tatsächlichem Steueraufwand zum Ergebnis vor Steuern. Die effektive Steuerquote unterscheidet sich aufgrund zahlreicher Rechnungslegungsfaktoren häufig vom gesetzlichen Steuersatz und ermöglicht damit einen besseren Vergleich zwischen Unternehmen. Die effektive Steuerquote bezeichnet den Durchschnittssatz, mit dem das Vorsteuerergebnis eines Unternehmens besteuert wird. Sie berechnet sich aus dem Gesamtsteueraufwand (Steuern vom Einkommen und Ertrag) in Relation zum Ergebnis vor Steuern. Der Gesamtsteueraufwand umfasst die laufenden Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuern.

Loan/Deposit Ratio – Gibt Auskunft über die Fähigkeit einer Bank, ihre Kredite durch Einlagen anstatt durch Wholesale Funding zu refinanzieren; errechnet sich aus den Forderungen an Nicht-Finanzunternehmen und Haushalte in Relation zu den Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Finanzunternehmen und Haushalten.

Nettozinsspanne – Wird für den Vergleich mit anderen Banken und als interne Kennzahl für die Rentabilität von Produkten und Segmenten verwendet; errechnet sich aus dem Zinsüberschuss in Relation zu den durchschnittlichen zinstragenden Aktiva (Gesamtaktiva abzüglich Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen, Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte, Steuerforderungen und sonstige Aktiva).

Neubildungsquote – Indikator für die Entwicklung der Risikokosten und die Vorsorgepolitik eines Unternehmens; berechnet sich aus den Wertminderungen und -aufholungen auf finanzielle Vermögenswerte (Kundenforderungen) in Relation zu den durchschnittlichen Kundenforderungen (Kategorien: finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost und finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income).

NPE/Non-performing Exposure, notleidendes Obligo – Beinhaltet alle notleidenden Kredite und Schuldverschreibungen nach der gültigen Definition des EBA-Dokuments Implementing Technical Standards (ITS) on Supervisory Reporting (Forbearance and Non-performing Exposures).

NPL/Non-performing Loans, notleidende Kredite – Beinhaltet alle notleidenden Kredite nach der gültigen Definition des EBA-Dokuments Implementing Technical Standards (ITS) on Supervisory Reporting (Forbearance and Non-performing Exposures).

NPE Ratio – Anteil der notleidenden Kredite und Schuldverschreibungen an den gesamten Forderungen an Kunden und Kreditinstitute und Schuldverschreibungen. Die Kennzahl zeigt die Qualität des Kreditportfolios der Bank an und ist ein Indikator für ihre Effizienz in der Steuerung von Kreditrisiken.

NPL Ratio – Anteil der notleidenden Kredite an den gesamten Forderungen an Kunden und Kreditinstitute. Die Kennzahl zeigt die Qualität des Kreditportfolios der Bank an und ist ein Indikator für ihre Effizienz in der Steuerung von Kreditrisiken.

NPE Coverage Ratio – Zeigt an, in welchem Umfang notleidende Kredite und Schuldverschreibungen durch Wertminderungen (Stage 3) abgedeckt sind, und gibt damit auch Auskunft über die Fähigkeit der Bank, Verluste aus NPE zu verkraften; errechnet sich anhand der Risikovorsorgen für Forderungen an Kunden und Kreditinstitute und Schuldverschreibungen im Verhältnis zu den notleidenden Forderungen an Kunden und Kreditinstitute und Schuldverschreibungen.

NPL Coverage Ratio – Zeigt an, in welchem Umfang notleidende Kredite durch Wertminderungen (Stage 3) abgedeckt sind, und gibt damit auch Auskunft über die Fähigkeit der Bank, Verluste aus NPL zu verkraften; errechnet sich anhand der Risikovorsorgen für Forderungen an Kunden und Kreditinstitute im Verhältnis zu den notleidenden Forderungen an Kunden und Kreditinstitute.

Return on Assets (ROA vor/nach Steuern, Vermögensrendite) – Rentabilitätskennzahl, die misst, wie effektiv ein Unternehmen sein Vermögen in einem gegebenen Zeitraum gewinnbringend verwalten kann; berechnet sich aus dem Ergebnis vor Steuern bzw. nach Steuern in Relation zu den durchschnittlichen Aktiva (basierend auf der Bilanzsumme; durchschnittlich bezeichnet den Mittelwert der Jahresendzahl und der entsprechenden Monatswerte).

Return on Equity (ROE vor/nach Steuern, Eigenkapitalrendite) – Rentabilitätskennzahl für Management und Investoren, die sich aus dem in der Erfolgsrechnung ausgewiesenen Periodenergebnis im Verhältnis zum jeweiligen Basiswert (Eigenkapital oder gesamte Aktiva) berechnet. Der ROE zeigt die Ertragskraft der Bank gemessen an dem von ihren Aktionären investierten Kapital und damit den Erfolg von deren Investition. Dieser Parameter eignet sich gut dazu, die Rentabilität einer Bank mit jener anderer Finanzinstitute zu vergleichen; berechnet wird er aus dem Ergebnis vor Steuern oder nach Steuern im Verhältnis zum durchschnittlichen bilanziellen Eigenkapital auf Monatsbasis (inklusive Kapital nicht beherrschender Anteile, ohne Ergebnis).

Konzern-Return-on-Equity – Berechnet sich aus dem Konzernergebnis abzüglich des Dividendenanspruchs auf das zusätzliche Kernkapital im Verhältnis zum durchschnittlichen Konzern-Eigenkapital. Konzern-Eigenkapital ist das den Aktionären der RBI zurechenbare Kapital. Es wird durchschnittlich auf Monatsbasis ohne Kapital nicht beherrschender Anteile und ohne Konzernergebnis ermittelt.

Return on Risk-Adjusted Capital (RORAC) – Kennzahl für die risikoorientierte Erfolgssteuerung, die die Verzinsung des risikoadjustierten Eigenkapitals (ökonomisches Kapital) anzeigt; errechnet sich als Quotient aus dem Konzernergebnis und dem risikoadjustierten Kapital (d. h. dem durchschnittlichen ökonomischen Kapital). Diese Kennzahl für den Kapitalbedarf wird im Rahmen des ökonomischen Kapitalmodells für Kredit-, Markt- und operationelle Risiken ermittelt.

Eigenmittelspezifische Kennzahlen

Harte Kernkapitalquote – Hartes Kernkapital in Relation zu den gesamten risikogewichteten Aktiva (RWA) gemäß CRR/CRD-IV-Richtlinie.

Eigenmittelquote – Gesamte Eigenmittel in Relation zu den gesamten risikogewichteten Aktiva (RWA).

Verschuldungsquote (Leverage Ratio) – Verhältnis des Kernkapitals zu allen Aktivposten in der Bilanz und außerbilanziellen Posten, soweit sie bei der Festlegung der Kapitalmessgröße nicht abgezogen werden. Die Berechnung erfolgt gemäß der in der CRD-IV-Richtlinie festgelegten Methode.

Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) – Risikoaktiva (Kreditrisiko, CVA-Risiko) inklusive Markt- und operationelles Risiko.

Kernkapitalquote – Kernkapital in Relation zu den gesamten risikogewichteten Aktiva (RWA).

Abkürzungsverzeichnis

BIP Bruttoinlandsprodukt
BWG Bankwesengesetz
CE Zentraleuropa (Central Europe)
CEE Zentral- und Osteuropa (Central and Eastern Europe)
CET 1 Hartes Kernkapital (Common Equity Tier 1)
CRR Kapitaladäquanzverordnung (Capital Requirements Regulation)
CDS Kreditausfalltausch (Credit Default Swap)
DCF Abgezinster Zahlungsstrom (Discounted Cash-Flow)
EBA Europäische Bankenaufsichtsbehörde (European Banking Authority)
ECL Erwartete Kreditverluste (Expected Credit Loss)
EE Osteuropa (Eastern Europe)
ESAEG Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz
EZB Europäische Zentralbank
FMA Finanzmarktaufsicht
FMSG Finanzmarktstabilitätsgremium
HQLA Erstklassige, hochliquide Aktia (High Quality Liquid Assets)
IAS/IFRS International Accounting Standards/International Financial Reporting Standards
IBOR Interbank Offered Rate
IPS Institutionelles Sicherungssystem
IRB Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (Internal Ratings Based)
ITS Implementing Technical Standards
LCR Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio)
LGD Ausfallverlustquote (Loss Given Default)
NPE Notleidendes Obligo (Non-performing Exposure)
NPL Notleidende Kredite (Non-performing Loans)
NSFR Strukturelle Liquiditätsquote (Net Stable Funding Ratio)
OTC Außerbörslich (Over The Counter)
PD Überfällig (Past Due)
PEPP Pandemic Emergency Purchase Programme
POCI Erworbene oder ausgereichte wertgeminderte Vermögenswerte (Purchased or Originated Credit Impaired)
RBI Raiffeisen Bank International Konzern
RBI AG Raiffeisen Bank International Aktiengesellschaft
RWA Riskogewichtete Aktiva (Risk-Weighted Assets)
RORAC Return on Risk Adjusted Capital
SA Standardansatz
SA-CCR Standardansatz im Kontrahentenrisiko
SEE Südosteuropa (Southeastern Europe)
SICR Signifikante Erhöhung des Aufallrisikos
SRB Systemrisikopuffer
SREP Supervisory Review and Evaluation Process
TLTRO Targeted Longer-Term Refinancing Operations
VaR Value-at-Risk

Ereignisse nach Ende der Berichtsperiode

Erwerb der tschechischen Equa bank finalisiert

Am 1. Juli 2021 gab die RBI bekannt, dass der Erwerb von 100 Prozent der Anteile an der Equa bank (Equa bank a.s. und Equa Sales and Distribution s.r.o.) von AnaCap Financial Partners (AnaCap) durch ihre tschechische Tochterbank Raiffeisenbank a.s. erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Konsolidierung der Equa bank in die Bilanz der RBI erfolgt mit dem dritten Quartal 2021 und wird die harte Kernkapitalquote der RBI um voraussichtlich circa 30 Basispunkte verringern.

Der Erwerb der Equa bank (rund 488.000 Kunden) ist Teil der RBI-Strategie, ihre Präsenz in ausgewählten Märkten zu erweitern.

Die vorläufige Bilanzsumme der Equa Bank belief sich zum Ende des zweiten Quartals 2021 auf über € 3 Milliarden, während die Raiffeisenbank a.s. eine Bilanzsumme von € 20,1 Milliarden auswies. Die größten übernommenen Bilanzposten sind aktivseitig die Kundenforderungen in Höhe von rund € 2 Milliarden, Kassabestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstigen Sichteinlagen in Höhe von rund € 0,8 Milliarden. Dem stehen passivseitig Kundenverbindlichkeiten in Höhe von rund € 2,7 Milliarden gegenüber. Das vorläufige Eigenkapital per 30. Juni 2021 beläuft sich auf rund € 0,2 Milliarden. Vom 1. Jänner bis zum 30. Juni 2021 erzielte die Equa Bank einen Zinsüberschuss in Höhe von rund € 42 Millionen.

Der Kaufpreis wird anhand eines fix vereinbarten Kurs/Buchwert-Multiplikators basierend auf dem final ermittelten Eigenkapital berechnet. Die Kaufpreiszahlung erfolgte auf einem geschätzten Eigenkapital, das für die finale Kaufpreisfindung auf Basis der Werte per 30. Juni 2021 endgültig ermittelt wird.

Da der Erwerb mit 1. Juli 2021 stattgefunden hat, hat die RBI noch keine Vermögenswerte und übernommene Verbindlichkeiten in ihrer Bilanz per 30. Juni 2021 bilanziert. Bei den oben angegebenen Werten handelt es sich um Buchwerte der vorläufigen Schlussbilanz des Verkäufers und nicht um die zu Marktwerten neubewerteten Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten. Zum Halbjahresabschluss per 30. Juni 2021 lagen keine ausreichenden Daten vor, um die Bewertung abzuschließen. Die RBI wird daher in weiterer Folge eine Bilanzierung gemäß IFRS 3.45, 46 vornehmen. Die Kaufpreisallokation ist in Ausarbeitung.

EZB hebt Empfehlung zu Dividendenzahlungen auf

Am 23. Juli gab die EZB bekannt, die während der COVID-19-Krise gegebene Empfehlung an Banken, Dividendenausschüttungen zu beschränken, zum Ende des dritten Quartals aufzuheben. Die EZB wird die Kapital- und Ausschüttungspläne der einzelnen Banken im Rahmen des regelmäßigen Aufsichtsprozesses individuell bewerten.

Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgeblichen Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Halbjahreslagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offengelegten wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Wien, am 27. Juli 2021

Der Vorstand

Dr. Johann Strobl

Vorstandsvorsitzender mit Verantwortung für die Bereiche Group Marketing, Active Credit Management, Group ESG & Sustainability Management, Legal Services, Chairman's Office, Group Communications, Group Executive Office, Group People & Organisational Innovation, Group Internal Audit, Group Investor Relations, Group Financial Reporting & Steering, Group Finance Task Force, Group Finance Services, Group Subsidiaries & Equity Investments, Group Tax Management, Group Treasury sowie Group Strategy

Lic. Mgr. Łukasz Januszewski

Vorstandsmitglied mit Verantwortung für die Bereiche Group Capital Markets Corporates & Retail Sales, Group Capital Markets Trading & Institutional Sales, Group Investment Banking, Group Investor Services, Group MIB Business Management & IC Experience, Institutional Clients sowie Raiffeisen Research

Dr. Hannes Mösenbacher

Vorstandsmitglied mit Verantwortung für die Bereiche Financial Institutions, Country & Portfolio Risk Management, Group Advanced Analytics, Group Compliance, Group Corporate Credit Management, Group Regulatory Affairs & Data Governance, Group Risk Controlling, Group Special Exposures Management, International Retail Risk Management sowie Sector Risk Controlling Services

Mag. Andreas Gschwenter

Vorstandsmitglied mit Verantwortung für die Bereiche Group Core IT, Group Data, Group Efficiency Management, Group IT Delivery, Group Procurement, Outsourcing & Real Estate Management, Group Security, Resilience & Portfolio Governance sowie Head Office Operations

Mag. Peter Lennkh

Vorstandsmitglied mit Verantwortung für die Bereiche Corporate Customers, Corporate Finance, Group Corporate Business Strategy & Steering, International Leasing Steering & Product Management sowie Trade Finance & Transaction Banking

Dr. Andrii Stepanenko

Vorstandsmitglied mit Verantwortung für die Bereiche International Mass Banking, Sales & Distribution, International Premium & Private Banking, International Retail CRM, International Retail Lending, Inter national Retail Online Banking, International Retail Payments sowie International Small Business Banking

Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses

Einleitung

Wir haben den beigefügten verkürzten Konzernzwischenabschluss der Raiffeisen Bank International AG, Wien, für den Zeitraum vom 1. Jänner 2021 bis zum 30. Juni 2021 prüferisch durchgesehen. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss umfasst die Bilanz zum 30. Juni 2021 und die Gesamtergebnisrechnung, die Kapitalflussrechnung, die Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum 1. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021 sowie den verkürzten Anhang, der die wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zusammenfasst und sonstige Erläuterungen enthält.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung dieses verkürzten Konzernzwischenabschlusses in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, verantwortlich.

Unsere Verantwortung ist es, auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht eine zusammenfassende Beurteilung über diesen verkürzten Konzernzwischenabschluss abzugeben. Bezüglich unserer Haftung gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommt § 125 Abs 3 Börsegesetz in Verbindung mit § 275 Abs 2 UGB und § 62a BWG sinngemäß zur Anwendung.

Umfang der prüferischen Durchsicht

Wir haben die prüferische Durchsicht unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und berufsüblichen Grundsätze, insbesondere des Fachgutachtens KFS/PG 11 "Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen", sowie des International Standard on Review Engagements (ISRE) 2410 "Review of Interim Financial Information Performed by the Independent Auditor of the Entity" durchgeführt. Die prüferische Durchsicht eines Zwischenabschlusses umfasst Befragungen, in erster Linie von für das Finanz- und Rechnungswesen verantwortlichen Personen, sowie analytische Beurteilungen und sonstige Erhebungen. Eine prüferische Durchsicht ist von wesentlich geringerem Umfang und umfasst geringere Nachweise als eine Abschlussprüfung gemäß österreichischen und internationalen Prüfungsstandards und ermöglicht es uns daher nicht, eine mit einer Abschlussprüfung vergleichbare Sicherheit zu erlangen, dass uns alle wesentlichen Sachverhalte bekannt werden. Aus diesem Grund erteilen wir keinen Bestätigungsvermerk.

Zusammenfassende Beurteilung

Auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der beigefügte verkürzte Konzernzwischenabschluss kein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. Juni 2021 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme für den Zeitraum vom 1. Jänner bis zum 30. Juni 2021 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt worden ist.

Stellungnahme zum Konzernzwischenlagebericht

Wir haben den beigefügten Konzernzwischenlagebericht gelesen und dahingehend beurteilt, ob er keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss aufweist. Der Konzernzwischenlagebericht enthält nach unserer Beurteilung keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss.

Wien, am 28. Juli 2021

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Dr. Peter Bitzyk

Anmerkung: Die Veröffentlichung oder Weitergabe des verkürzten Konzernzwischenabschlusses mit unserem Bericht über die prüferische Durchsicht darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen.

Impressum/Finanzkalender/Disclaimer

Impressum

Herausgeber, Medieninhaber: Raiffeisen Bank International AG, Am Stadtpark 9, 1030 Wien, Österreich Redaktion: Group Investor Relations Produktion: Hausintern produziert mit Redaktionssystem Firesys Herstellungsort: Wien Internet: www.rbinternational.com

Der Bericht ist auch auf Englisch erhältlich.

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Finanzkalender 2021

20. Oktober 2021 Beginn der Quiet Period
3. November 2021 Zwischenbericht 1. bis 3. Quartal, Conference Call

Disclaimer

Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung der Raiffeisen Bank International AG zum Zeitpunkt der Erstellung. Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie bekannten und unbekannten Risiken sowie Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden.

Dieser Bericht dient ausschließlich zur Information und stellt weder eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder zur Zeichnung von Wertpapieren oder eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Kauf von Wertpapieren dar.

Dieser Bericht wurde mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten wurden überprüft. Rundungs-, Übermittlungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. Dieser Bericht wurde in deutscher Sprache verfasst. Seine englische Version ist eine Übersetzung des deutschen Berichts. Allein die deutsche Version ist die authentische Fassung. Raiffeisen Bank International AG haftet in keinem Fall für Verluste oder Schäden gleich welcher Art, die durch oder im Zusammenhang mit der Benutzung dieses Berichts entstehen könnten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden in diesem Bericht alle Personenbezeichnungen in der männlichen Form verwendet. Darunter soll auch die weibliche Form verstanden werden.

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