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FACC AG

Interim / Quarterly Report Aug 18, 2021

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Interim / Quarterly Report

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FACC AG Finanzbericht 1.Halbjahr 2018/19

Inhalt

Ausgewählte Konzern-Kennzahlen 3
Highlights des 1. Halbjahres 4
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 4
Umsatz und Ergebnisentwicklung 5
Vermögens- und Finanzlage 7
Ausblick 7
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 8
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 9
Konzernbilanz 10
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 12
Konzern-Kapitalflussrechnung 14
Ausgewählte Anhangsangaben 15
Investor Relations 23

Ausgewählte Konzern-Kennzahlen

01.04.2020 –
30.06.2020
angepasst1)
01.04.2021 –
30.06.2021
01.01.2020 –
30.06.2020
angepasst1)
01.01.2021 –
30.06.2021
in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR
Umsatzerlöse 101,6 122,1 297,0 240,2
davon Aerostructures 32,6 44,6 102,9 84,5
davon Engines & Nacelles 26,6 23,3 73,0 51,6
davon Interiors 42,4 54,2 121,2 104,0
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2) –8,8
–45,7
10,5
2,5
13,8
–34,4
20,6
2,9
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
davon Aerostructures –19,2 1,9 –14,3 1,0
davon Engines & Nacelles –10,5 2,0 –8,3 4,1
davon Interiors –16,1 –1,4 –11,9 –2,2
EBIT-Marge –45,0% 2,0% –11,6% 1,2%
Ergebnis nach Steuern –46,8 3,9 –39,6 3,2
Ergebnis je Aktie (in EUR) –1,02 0,08 –0,86 0,07
30.06.2020
in Mio. EUR
31.12.2020
in Mio. EUR
30.06.2021
in Mio. EUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit –2,4 12,7 18,9
Cashflow aus Investitionstätigkeit –9,1 –15,2 –5,7
30.06.2020
in Mio. EUR
31.12.2020
in Mio. EUR
30.06.2021
in Mio. EUR
Net Working Capital 177,5 146,4 143,0
Nettoverschuldung 234,4 232,1 225,2
Eigenkapitalquote 37,3% 37,4% 37,9%
Nettoverschuldung/EBITDA 3) 5,3 N/A N/A
Bilanzsumme 725,9 649,5 630,7
Personalstand (zum Stichtag) – FTE 3.307 2.655 2.467
01.04.2020 –
30.06.2020
01.04.2021 –
30.06.2021
01.01.2020 –
30.06.2020
01.01.2021 –
30.06.2021
Stückumsatz 6.872.808 1.516.326 20.869.278 14.141.120
Durchschnitt Tagesumsatz 112.669 72.206 166.954 137.292
Höchstkurs der Periode 8,8 9,7 12,9 12,0
Tiefstkurs der Periode 6,0 8,8 5,7 8,3
Schlusskurs 6,45 9,39 6,45 9,39
Periodenperformance –13,7% 0,6% –45,3% 8,9%
Marktkapitalisierung in Mio. EUR 295,3 430,0 295,3 430,0

1) Aufgrund einer Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 wurden die Vorjahresbeträge rückwirkend angepasst (siehe Note 3 - Änderung von Fehlern, Geschäftsbericht 2020). 2) Das EBIT des zweiten Quartals sowie des ersten Halbjahres 2020 enthält Einmaleffekte auf Grund von Wertminderungen und Schätz ungsänderungen im Zusammenhang mit der Covid-

19 Krise und den damit verbundenen Auswirkungen auf das mittelfristige Marktumfeld in Höhe von 37,4 Mio. EUR. 3) Das Net Debt/EBITDA-Verhältnis berechnet sich aus dem Net Debt zum Berichtszeitpunkt und dem EBITDA der letzten 12 Monate und wird halbjährlich a usgewiesen.

Highlights des 1. Halbjahres

  • Die Kundenabrufe des zweiten Quartals haben sich weiter stabilisiert und entsprachen den FACC Planungen. Daraus folgten planmäßige Umsätze und das zweite positive Quartalsergebnis in Folge.
  • Der Konzernumsatz im Q2 2021 lag um 20% über dem Q2 des Vorjahres.
  • Die mit über 30% Konzernumsatzanteil wichtigste Flugzeugplattform (Airbus A320-Familie) entwickelt sich besonders positiv. Bei diesem Flugzeugtyp hat Airbus für das 4. Quartal 2021 eine weitere Anhebung der Bauraten bestätigt.
  • Wichtige neue Projekte wie die Entwicklung und Fertigung von Winglets und Triebwerkskomponenten für den neuen Businessjet von Dassault (Falcon 10X) wurden gewonnen.
  • FACC sorgt im Juni auf der VivaTech '21 in Paris mit der Vorstellung der entwickelten Drohnentechnologie für positive Schlagzeilen.

  • FACC-Betriebsärzte impften im Juni in einer eigens eingerichteten betrieblichen Impfstraße neben den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie deren Angehörige auch Beschäftigte aus 23 Unternehmen der näheren Region.

  • FACC konnte mit Airbus Canada einen wichtigen Kunden im MRO-Geschäft gewinnen und stärkt mit der kürzlich erhaltenen EN9110-Industriezulassung in diesem wichtigen Bereich das Profil.
  • Alle im Rahmen der Covid-19-Pandemie gestundeten Steuern und Sozialabgaben wurde im Jänner 2021 planmäßig rückgeführt.
  • FACC forscht zusammen mit einem österreichischen Partner an der innovativen Wiederverwertung von Karbonfaser-Abfällen aus dem Fertigungsprozess.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Nach einem Rückgang von -3,2% im Jahr 2020 wird für die Weltwirtschaft für 2021 ein Wachstum von 6% prognostiziert, das sich auf 4,9% im Jahr 2022 reduziert. Der derzeit aufkeimende Inflationsdruck ist gemäß IWF nur temporärer Natur und resultiert primär aus Basiseffekten (krisenbedingt unnatürlich niedrige Preise im Vergleichsjahr 2020). Die wirtschaftliche Erholung ist also hauptsächlich vom weiteren Verlauf der Gesundheitskrise abhängig und ob es der globalen Staatengemeinschaft gelingt, die Impfraten zügig nachhaltig zu steigern.

Branchenwirtschaftliche Bedingungen der Luftfahrtindustrie

Gemäß den letzten Analysen der IATA schwächen die aufgetretenen Virusvarianten die zuletzt positive Erholung des Luftverkehrs etwas ab. Schwierigkeiten bei der Kontrolle der Virusvarianten und damit verbunden Quarantänemaßnahmen bei der Einreise, speziell im asiatischen Raum, haben nach wie vor Auswirkungen auf das internationale Reiseaufkommen. Positiv ist die Entwicklung im kontinentalen Reiseaufkommen - allen voran in China und den USA. Der internationale Flugverkehr erholt sich wie prognostiziert langsamer, wobei auch in diesem Segment die Reisetätigkeit zwischen Europa und USA wieder zunimmt. Nach wie vor auf niedrigem Niveau sind Flugreisen zwischen Europa und China bzw. USA und China.

Die branchenweit geflogenen Passagierkilometer (RPKs) lagen im Juni 2021 60,1% unter dem Vorkrisenniveau (Juni 2019), da der transkontinentale Reiseverkehr aufgrund der teilweise weiterhin sehr strengen Reisebeschränkungen schwach bleibt. Die Entwicklung der Inlands-RPKs fällt angetrieben durch ein lebhaftes Wirtschaftswachstum, die angesammelten Ersparnisse der Verbraucher, den Nachholbedarf an Urlaubsreisen und das Fehlen von Reisebeschränkungen innerhalb der eigenen staatlichen Grenzen deutlich besser aus. Hier entwickeln sich die USA, Russland und zuletzt auch Brasilien sehr positiv. Dies führt zu einer deutlich besseren (relativen) finanziellen Performance für jene Fluggesellschaften und Regionen mit großen Inlandsmärkten: 66% der RPKs der nordamerikanischen Fluggesellschaften sind inländisch.

Die Kapazitätsauslastung der Flugzeuge erholt sich ebenfalls weiter, liegt aber industrieweit im Juni 2021 mit 69,6% weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenvergleichsmonat (Juni 2019: 84,4%). Auch bei dieser Kennzahl divergieren die einzelnen Regionen deutlich: Nordamerikas Kapazitätsauslastung betrug im Juni 2021 80,6% (Juni 2019: 88,9%), während Europa deutlich hinterherhinkt. Im Juni 2021 waren europäische Flüge nur zu 65,8% ausgelastet, während dieser Wert im Juni 2019 noch bei 87,4% lag.

Die Buchungszahlen für zukünftige Flüge zeigten im Juni 2021 ebenfalls ein gemischtes Bild: während die Nachfrage nach kontinentalen Flügen weiter zunimmt, stagnierte die Nachfrage nach interkontinentalen Flugverbindungen zuletzt. Dies hängt ursächlich mit der zuletzt aufgetretenen Verbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus und den in einzelnen Staaten wieder verschärften Reisebeschränkungen bzw. der Nichtaufhebung dieser Beschränkungen (z.B. USA/Kanada für europäische Reisende) zusammen.

Umsatz und Ergebnisentwicklung

Q2 2020
in Mio. EUR
Q2 2021
in Mio. EUR
Veränderung H1 2020
in Mio. EUR
H1 2021
in Mio. EUR
Veränderung
Umsatzerlöse 101,6 122,1 20,2% 297,0 240,2 –19,1%
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) –45,7 2,5 - –34,4 2,9 -
EBIT-Marge –45,0% 2,0% - –11,6% 1,2% -
Vermögenswerte 725,9 630,7 –13,1% 725,9 630,7 –13,1%
Investitionen der Periode 3,7 3,7 0,9% 9,1 5,7 –37,6%

Das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2021 (1. April - 30. Juni) hat sich planmäßig entwickelt. Relativ zur Vergleichsperiode Q2 des Geschäftsjahres 2020 konnte FACC jedoch sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis deutliche Steigerungen aufweisen.

FACC musste in einigen wenigen Fertigungsbereichen im ersten Halbjahr noch Kurzarbeit anwenden. Diese endete mit Ende Juni 2021. Die relevanten Ergebniseffekte sind im operativen Ergebnis dargestellt.

Die Umsatzerlöse in den ersten sechs Monaten 2021 belaufen sich auf 240,2 Mio. EUR (Vergleichsperiode Geschäftsjahr 2020: 297,0 Mio. EUR). Bei den Vorjahresumsätzen zum Halbjahr 2020 sind besonders die Umsatzerlöse aus dem ersten Quartal 2020 zu

berücksichtigen. Diese beliefen sich auf 195,4 Mio. EUR und eignen sich nur bedingt als Referenzwert, da Q1 2020 noch nicht von der Covid-19-Pandemie beeinträchtigt war.

Die Umsatzkosten in Relation zum Umsatz (Bruttoergebnis vom Umsatz) betrugen im ersten Halbjahr 2021 91,8% (Vergleichsperiode Geschäftsjahr 2020: 93,5%).

Das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in den ersten sechs Monaten 2021 2,9 Mio. EUR (Vergleichsperiode Geschäftsjahr 2020: -34,4 Mio. EUR). Die deutliche Ergebnisverbesserung spiegelt die Wirksamkeit der gesetzten Einsparungsund Effizienzsteigerungsmaßnahmen wider. Das EBIT im ersten Halbjahr 2021 wies keine signifikanten Sondereffekte auf.

SEGMENTBERICHT

Die Erholung der einzelnen Segmente schreitet planmäßig voran und entspricht den Planungen und Erwartungen des Vorstands.

Speziell im Bereich Cabin Interiors wird die Inbetriebnahme des neuen Werks in Kroatien im Jahr 2022 zu einer weiteren deutlichen Ergebnisverbesserung führen.

Aerostructures

Q2 2020
in Mio. EUR
Q2 2021
in Mio. EUR
Veränderung H1 2020
in Mio. EUR
H1 2021
in Mio. EUR
Veränderung
Umsatzerlöse 32,5 44,6 36,9% 102,9 84,5 –17,9%
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) –19,2 1,9 - –14,3 1,0 -
EBIT-Marge –58,8% 4,1% - –13,9% 1,2% -
Vermögenswerte 298,6 269,1 –9,9% 298,6 269,1 –9,9%
Investitionen der Periode 1,4 1,8 3,7 3,0 –20,3%

Die Umsatzerlöse im Segment Aerostructures betrugen in den ersten sechs Monaten 2021 84,5 Mio. EUR (Vergleichsperiode Geschäftsjahr 2020: 102,9 Mio. EUR).

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in den ersten sechs Monaten 2021 1,0 Mio. EUR (Vergleichsperiode Geschäftsjahr 2020: -14,3 Mio. EUR).

Engines & Nacelles

Q2 2020
in Mio. EUR
Q2 2021
in Mio. EUR
Veränderung H1 2020
in Mio. EUR
H1 2021
in Mio. EUR
Veränderung
Umsatzerlöse 26,6 23,3 –12,5% 73,0 51,6 –29,2%
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) –10,5 2,0 –8,3 4,1 -
EBIT-Marge –39,3% 8,9% –11,3% 7,9% -
Vermögenswerte 147,2 118,7 –19,4% 147,2 118,7 –19,4%
Investitionen der Periode 1,5 0,2 2,7 0,5 –81,4%

Die Umsatzerlöse im Segment Engines & Nacelles betrugen in den ersten sechs Monaten 2021 51,6 Mio. EUR (Vergleichsperiode Geschäftsjahr 2020: 73,0 Mio. EUR)

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Segment Engines & Nacelles betrug in den ersten sechs Monaten 2021 4,1 Mio. EUR (Vergleichsperiode Geschäftsjahr 2020: -8,3 Mio. EUR).

Cabin Interiors

Q2 2020
in Mio. EUR
Q2 2021
in Mio. EUR
Veränderung H1 2020
in Mio. EUR
H1 2021
in Mio. EUR
Veränderung
Umsatzerlöse 42,4 54,2 27,5% 121,2 104,0 –14,1%
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) –16,1 –1,4 - –11,9 –2,2 -
EBIT-Marge –37,9% –2,6% –9,8% –2,1%
Vermögenswerte 280,1 242,9 –13,3% 280,1 242,9 –13,3%
Investitionen der Periode 0,8 1,6 109,7% 2,7 2,2 –18,0%

Die Umsatzerlöse im Segment Cabin Interiors betrugen in den ersten sechs Monaten 2021 104,0 Mio. EUR (Vergleichsperiode Geschäftsjahr 2020: 121,2 Mio. EUR).

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Segment Cabin Interiors betrug in den ersten sechs Monaten 2021 -2,2 Mio. EUR (Vergleichsperiode Geschäftsjahr 2020: -11,9 Mio. EUR).

Vermögens- und Finanzlage

Die Vorräte zum Ende der Berichtsperiode belaufen sich auf 95,1 Mio. EUR (31. Dezember 2020: 105,6 Mio. EUR). Die Aktivitäten zur Reduktion der Warenbestände werden kontinuierlich umgesetzt und verlaufen planmäßig.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind seit dem 31.12.2020 von 61,4 Mio. EUR auf 68,0 Mio. EUR leicht gestiegen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind von 27,0 Mio. EUR auf 46,9 Mio. EUR gestiegen.

Die Investitionen in den ersten sechs Monaten 2021 belaufen sich auf 5,7 Mio. EUR und zeigen die strikte Investitionskontrolle des Konzerns (Vergleichsperiode 2020: 9,1 Mio. EUR).

Im August 2018 unterzeichnete die FACC Operations GmbH einen Konsortialkredit über 225 Mio. EUR mit sieben teilnehmenden Banken. Die FACC AG fungiert als Garantiegeber. Per 30. Juni 2020 wurde das Volumen um weitere 60 Mio. EUR aufgestockt (Covid-19 KRR der Österreichischen Kontrollbank). Alle Konsortialbanken beteiligten sich entsprechend ihrer Quoten.

Als Financial Covenant wurde im August 2018 Net Financial Debt/EBITDA < 3,5 definiert. Aufgrund von nachgewiesenen Aus-

Ausblick

FACC erwartet für das zweite Halbjahr 2021 und darüber hinaus weiterhin stabile und gut planbare Kundenabrufe. Alle eingeleiteten Maßnahmen werden weiterhin planmäßig umgesetzt. Oberste Ziele sind wie folgt:

  • Die Reduktion der Warenbestände und damit die Freisetzung von gebundener Liquidität verläuft planmäßig und ein deutlich positiver operativer Cashflow-Beitrag konnte im 1. Halbjahr realisiert werden. Das Programm wird fortgeführt und soll auch im zweiten Halbjahr neuerlich Cashflow-Effekte im zweistelligen Millionenbereich einbringen.
  • Der Bau des neuen Fertigungswerks in Kroatien schreitet planmäßig voran und wird bis Jahresende 2021 abgeschlossen sein. Auf Grund des Baufortschritts ist ein Anstieg des auf Kroatien bezogenen Investitions-Cashflows im zweiten Halbjahr zu erwarten. Die Serienfertigung erster Produkte ist für Anfang 2022 geplant.
  • Die Umsetzung finanztechnischer Maßnahmen zur Optimierung des Working Capital verläuft planmäßig. FACC steht kurz vor

wirkungen geänderter Rechnungslegungsstandards (IFRS 15, IFRS 16) wurde mit Wirkung per 31. August 2019 der Grenzwert in Übereinkunft mit den Konsortialbanken von 3,5 auf 4,0 erhöht. Auf Grund der Covid-19-Pandemie erreichte FACC in Übereinkunft mit den Kreditgebern in der Änderungsvereinbarung vom 21. Dezember 2020 ein Aussetzen der Kennzahl für die Testzeitpunkte 31.12.2020 und 30.06.2021. Der nächste Test der Kennzahl findet nun zum 31. Dezember 2021 statt. FACC muss dabei ein Verhältnis von Net Financial Debt/EBITDA kleiner gleich 5,25 erreichen.

Die Nettoverschuldung des Konzerns konnte nach dem temporären Anstieg - ausgelöst durch die Rückführung der gestundeten Steuern und Sozialabgaben im ersten Quartal 2021 - wieder deutlich reduziert werden und liegt zum 30. Juni 2021 bei 225,2 Mio. EUR.

FACC stehen zum Bilanzstichtag 30. Juni 2021 ungenutzte zugesagte Kreditlinien in Höhe von 150,0 Mio. EUR zur Verfügung.

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 45,8 Mio. EUR und ist voll eingezahlt. Es ist in 45.790.000 Stückaktien zu je EUR 1 eingeteilt.

der Unterfertigung eines zusätzlichen Factoring-Vertrags mit einer der bestehenden Konsortialbanken. Erste Cashflows sind im dritten Quartal 2021 zu erwarten. Zusätzlich laufen die Vorbereitungen für die Implementierung eines Supply-Chain-Finance-Programms, das noch im vierten Quartal erste Cashflow-Beiträge bringen soll.

• Rückverlagerungen aus der Supply-Chain, um die FACC Auslastung zu steigern und Kosteneinsparungen zu lukrieren, werden weiter vorangetrieben.

Für die verbleibenden Quartale im Geschäftsjahr 2021 erwartet das Management weiterhin einen stabilen Geschäftsverlauf. Aufgrund dessen bleibt das Management auf Jahressicht 2021 weiterhin bei einer Umsatzerwartung von rund 500 Mio. EUR. In Folge der positiven Ergebnisentwicklung des ersten Halbjahres sollte sich das EBIT auf Jahressicht im leicht positiven Bereich einstellen. Im dritten Quartal 2021 werden einzelne umsatz- und EBIT-schwache Monate saisonal bedingt das Ergebnis belasten. Im vierten Quartal 2021 ist ein positives EBIT zu erwarten.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021

01.04.2020 –
30.06.2020
angepasst1)
EUR'000
01.04.2021 –
30.06.2021
EUR'000
01.01.2020 –
30.06.2020
angepasst1)
EUR'000
01.01.2021 –
30.06.2021
EUR'000
Umsatzerlöse 101.595 122.085 297.018 240.188
Umsatzkosten –103.291 –110.349 –277.752 –220.417
Bruttoergebnis vom Umsatz (Gross Profit) –1.696 11.737 19.267 19.770
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen –169 –354 –359 –879
Vertriebsaufwendungen –2.360 –1.669 –4.403 –2.994
Verwaltungsaufwendungen –10.892 –9.923 –19.616 –17.250
Sonstige betriebliche Erträge 1.835 2.833 3.401 4.567
Sonstige betriebliche Aufwendungen –32.465 –133 –32.717 –360
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) –45.748 2.491 –34.428 2.854
Finanzierungsaufwendungen –2.784 –1.797 –5.455 –3.217
Sonstiges Finanzergebnis 431 447 849 860
Finanzergebnis –2.353 –1.351 –4.605 –2.357
Ergebnis vor Steuern (EBT) –48.101 1.140 –39.033 498
Ertragsteuern 1.337 2.711 –566 2.656
Ergebnis nach Steuern –46.764 3.851 –39.599 3.154
davon Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile –2 0 5 0
davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen –46.762 3.851 –39.604 3.154
Verwässertes (=Unverwässertes) Ergebnis je Aktie (in EUR) –1,02 0,08 –0,86 0,07
Ausgegebene Aktien in Stück 45.790.000 45.790.000 45.790.000 45.790.000

1) Aufgrund einer Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 wurden die Vorjahresbeträge rückwirkend angepasst (siehe Note 3 - Änderung von Fehlern, Geschäftsbericht 2020).

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021

01.04.2020 –
30.06.2020
angepasst1)
EUR'000
01.04.2021 –
30.06.2021
EUR'000
01.01.2020 –
30.06.2020
angepasst1)
EUR'000
01.01.2021 –
30.06.2021
EUR'000
Ergebnis nach Steuern –46.764 3.851 –39.599 3.154
Währungsdifferenzen aus Konsolidierung –33 –12 –137 191
Cashflow Hedges 7.000 –1.581 99 –10.306
Steuereffekt –1.750 395 –25 2.576
Beträge, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 5.217 –1.197 –62 –7.538
Neubewertungseffekt Abfertigung –20 5 –39 11
Fair-Value-Bewertung Wertpapiere (Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert) 16 1 –11 –0
Steuereffekt 1 –2 13 –3
Beträge, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden –2 5 –38 8
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 5.215 –1.192 –100 –7.530
Gesamtergebnis –41.549 2.659 –39.699 –4.376
davon Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile –2 0 5 0
davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen –41.547 2.659 –39.703 –4.376

1) Aufgrund einer Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 wurden die Vorjahresbeträge rückwirkend angepasst (siehe Note 3 - Änderung von Fehlern, Geschäftsbericht 2020).

9

Konzernbilanz

zum 30. Juni 2021

VERMÖGENSWERTE

Stand zum
31.12.2020
EUR'000
Stand zum
30.06.2021
EUR'000
Immaterielle Vermögenswerte 4.468 4.661
Sachanlagen 167.890 167.387
Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen 32.968 29.248
Vertragsvermögenswerte 3.021 2.725
Vertragserfüllungskosten 95.887 95.899
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 501 500
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen 5.416 5.592
Derivative Finanzinstrumente 2.109 0
Sonstige Forderungen 9.405 9.593
Latente Steuern 5.187 10.409
Langfristiges Vermögen 326.852 326.015
Vorräte 105.571 95.053
Kundenbezogene Entwicklungsleistungen 5.566 6.976
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 61.374 68.027
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen 18.610 20.571
Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 263 243
Derivative Finanzinstrumente 14.362 4.452
Sonstige Forderungen und Rechnungsabgrenzungen 24.376 42.676
Liquide Mittel 92.548 66.682
Kurzfristiges Vermögen 322.670 304.680
Bilanzsumme 649.522 630.695

EIGENKAPITAL UND SCHULDEN

Stand zum
31.12.2020
EUR'000
Stand zum
30.06.2021
EUR'000
Grundkapital 45.790 45.790
Kapitalrücklage 221.459 221.459
Fremdwährungsumrechnungsrücklage –954 –762
Sonstige Rücklagen 5.551 –2.170
Bilanzgewinn –28.757 –25.591
Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens 243.089 238.725
Nicht beherrschende Anteile 68 0
Eigenkapital 243.157 238.725
Schuldscheindarlehen 70.000 70.000
Leasingverbindlichkeiten 77.192 75.160
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 13.209 10.775
Investitionszuschüsse 9.125 9.155
Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern 9.658 10.051
Sonstige Verbindlichkeiten 63 63
Latente Steuerschulden 384 396
Langfristige Schulden 179.630 175.599
Leasingverbindlichkeiten 5.011 6.625
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 159.219 129.300
Derivative Finanzinstrumente 0 734
Vertragsverbindlichkeiten aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen 6.026 4.313
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26.956 46.890
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen 8.479 6.607
Investitionszuschüsse 858 858
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 271 296
Sonstige Rückstellungen 2.182 2.694
Sonstige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungen 17.734 18.053
Kurzfristige Schulden 226.735 216.370
Bilanzsumme 649.522 630.695

11

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021

Grundkapital Kapitalrücklage
EUR'000 EUR'000 Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
EUR'000
45.790 221.459 –621
0 0 0
45.790 221.459 –621
0 0 0
0 0 –137
0 0 –137
45.790 221.459 –758
45.790 221.459 –954
0 0 0
0 0 0
0 0 191
0 0 191
45.790 221.459 –762
Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar
Sonstige Rücklagen
Wertpapiere - Erfolgs
neutral zum beizu
legenden Zeitwert
EUR'000
Rücklage für
Cashflow
Hedges
EUR'000
Rücklage
IAS 19
EUR'000
Bilanzgewinn
EUR'000
Gesamt
EUR'000
Nicht
beherrschende
Anteile
EUR'000
Gesamtes
Eigenkapital
EUR'000
9 –1.026 –3.401 53.868 316.078 49 316.127
0 0 0 –5.535 –5.535 0 –5.535
9 –1.026 –3.401 48.332 310.543 49 310.591
0 0 0 –39.604 –39.604 5 –39.599
–8 75 –30 –98 –198 0 –198
–8 75 –30 –39.702 –39.802 5 –39.797
1 –951 –3.431 8.630 270.741 53 270.794
10 8.699 –3.159 –28.757 243.089 68 243.157
0 0 0 12 12 –68 –56
0 0 0 3.154 3.154 0 3.154
–0 –7.729 8 0 –7.530 0 –7.530
0 –7.729 8 3.166 –4.364 –68 –4.432
10 970 –3.150 –25.591 238.725 0 238.725

Konzern-Kapitalflussrechnung

zum 30. Juni 2021

Ergebnis vor Steuern (EBT)
–39.033
498
Zuzüglich Finanzergebnis
4.605
2.357
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
–34.428
2.854
zuzüglich/abzüglich
Abschreibungen und Wertminderungen2)
38.589
11.585
Amortisierung Vertragserfüllungskosten
6.757
6.142
Wertminderung Vertragserfüllungskosten
2.873
0
Wertminderung Kundenbezogene Entwicklungsleistungen
1.780
0
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen
–108
–154
Veränderung Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern
502
404
Sonstige unbare Aufwendungen/Erträge
1.167
–5.002
17.134
15.830
Veränderungen im Working Capital
Veränderung Vorräte und kundenbezogene Entwicklungsleistungen
–17.095
10.340
Veränderung Liefer- und sonstigen Forderungen, Rechnungsabgrenzungen, sowie Forderungen
aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen und Vertragsvermögenswerte
6.949
–23.040
Veränderung Liefer- und sonstigen Verbindlichkeiten
–10.343
15.219
Veränderung kurzfristige Rückstellungen
945
512
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
–2.410
18.860
Erhaltene Zinsen
114
32
Gezahlte Steuern
–60
0
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
–2.356
18.893
Auszahlungen für langfristige Vermögenswerte
–9.124
–5.693
Einzahlungen aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten
59
0
Cashflow aus Investitionstätigkeit
–9.065
–5.693
Auszahlung aus der Tilgung der Anleihe
–90.000
0
Einzahlungen aus der Aufnahme von verzinslichen Verbindlichkeiten
141.903
1.060
Auszahlung aus der Tilgung von verzinslichen Verbindlichkeiten
–8.160
–33.413
Abflüsse aus Leasingvereinbarungen
–4.017
–4.295
Gezahlte Zinsen
–5.560
–3.346
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
34.167
–39.994
Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel
22.746
–26.795
Liquide Mittel am Beginn der Periode
75.790
92.548
Bewertungseffekte aus Fremdwährungsunterschieden
300
929
Liquide Mittel am Ende der Periode
98.836
66.682
01.01.2020 –
30.06.2020
angepasst1)
EUR'000
01.01.2021 –
30.06.2021
EUR'000

1) Aufgrund einer Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 wurden die Vorjahresbeträge rückwirkend angepasst (siehe Note 3 – Änderung von Fehlern, Geschäftsbericht 2020). 2) Der Stichtag 30.06.2020 enthält Wertminderungen des Firmenwerts in Höhe von 18.757 TEUR und der Sachanlagen in Höhe von 7.685 TEUR.

Ausgewählte Anhangsangaben

Zum Konzernabschluss für das 1. Halbjahr 2021

ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN

Der FACC-Konzern (nachfolgend FACC) mit Sitz in Ried im Innkreis ist ein österreichischer Konzern, der sich mit der Entwicklung, Produktion und Wartung von Flugzeugteilen befasst. Seine Hauptbetätigungsfelder bilden die Fertigung von Strukturbauteilen, wie Triebwerksverkleidungen, Flügelverkleidungen oder Steuerflächen, sowie die Fertigung von Innenausstattungen moderner Verkehrsflugzeuge, wie Gepäckablagefächer, Innenraumverkleidungen und Serviceeinheiten. Die Bauteile werden Großteils aus Verbundwerkstoffen hergestellt. FACC integriert in diese Verbundbauteile auch metallische Elemente aus Titan, hochlegierten Stählen sowie anderen Metallen und liefert sie einbaufertig an die Montagelinien ihrer Kunden.

Die FACC AG notiert seit 25. Juni 2014 an der Wiener Börse im Segment Prime Market (Amtlicher Handel).

Die FACC AG befindet sich im Konsolidierungskreis der Aviation Industry Corporation of China, Ltd. mit Sitz in Hongkong (Room 2201, 22/F, Fairmont House, 8 Cotton Tree Drive, Admiralty, Hong Kong), Firmenbuchnummer 91110000710935732K.

ZUSAMMENFASSUNG WESENTLICHER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

1. Grundlagen der Abschlusserstellung

Der Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2021 wurde gemäß den vom International Accounting Standard Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen der IFRS Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, unter Anwendung des IAS 34 (Zwischenberichterstattung) erstellt.

Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss enthält nicht alle für einen zum Konzernabschluss zum Geschäftsjahresende erforderlichen Angaben und Informationen und ist daher in Verbindung mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 zu lesen.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, welche die Basis für den vorliegenden Konzern-Zwischenabschluss darstellen, stimmen mit jenen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 überein.

Der Konzern-Zwischenabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge sind, soweit nicht gesondert darauf hingewiesen wird, auf 1.000 Euro (EUR'000) gerundet, wobei rundungsbedingte Differenzen auftreten können.

Die Abschlüsse ausländischer Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet. Dies ist für sämtliche Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da die Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben.

2. Schätzungen und Ermessenspielräume

Die Erstellung des Konzern-Zwischenabschlusses erfordert, dass vom Management zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Eventualschulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen.

Schätzungen und Ermessenspielräume werden im Konzernabschluss der FACC AG zum 31. Dezember 2020 unter Note 8 - Schätzungen und Ermessenspielräume erläutert.

3. Saisonalität des Geschäfts

Die Geschäftstätigkeiten des Konzerns unterliegen nur unwesentlichen saisonalen Schwankungen.

4. Konsolidierungskreis

Die in den Konzern-Zwischenabschluss einbezogenen Zwischenabschlüsse der Tochterunternehmen wurden auf den einheitlichen Konzern-Zwischenabschlussstichtag 30. Juni 2021 sowie nach IFRS, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Die Einzelabschlüsse der FACC AG und ihrer Tochterunternehmen werden unter Beachtung der einheitlich für den Konzern geltenden Ansatz- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen.

Der Konsolidierungskreis des FACC-Konzerns zum 30. Juni 2021 hat sich im Vergleich zum Konsolidierungskreis per 31. Dezember 2020 dahingehend verändert, dass die nicht beherrschenden Anteile der COLT Prüf und Test GmbH erworben wurden.

ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN

5. Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte

Der Fair Value von Finanzinstrumenten wird in drei Stufen ermittelt, die die Bewertungssicherheit widerspiegeln. FACC verwendet folgende Hierarchiestufen, um Finanzinstrumente, die zu beizulegenden Zeitwerten bewertet werden, einer Bewertungsmethode zuzuordnen:

Stufe 1: Bewertung anhand von Marktpreisen für ein spezifisches Finanzinstrument

Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf solchen Bewertungsparametern basieren, die am Markt beobachtbar sind

Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten Bewertungsparametern, die nicht am Markt beobachtbar sind.

Die nachstehenden Tabellen zeigen die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet wurden, sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren.

Art Bewertungstechnik Wesentliche,
nicht beobachtbare
Inputfaktoren
Zusammenhang zwischen
wesentlichen, nicht beobachtbaren
Inputfaktoren und der Bewertung
zum beizulegenden Zeitwert
Zum beizulegenden Zeitwert
bewertete Finanzinstrumente
Wertpapiere (notiert) Aktueller Börsekurs am Bilanzstichtag Nicht anwendbar Nicht anwendbar
Devisentermingeschäfte Der beizulegende Zeitwert wird ermittelt
unter Anwendung notierter Terminkurse
zum Abschlussstichtag und Netto-Bar
wertberechnungen basierend auf Zins
strukturkurven mit hoher Bonität in
entsprechenden Währungen.
Nicht anwendbar Nicht anwendbar
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(im Factoring)
Buchwert als beste Schätzung des
beizulegenden Zeitwerts
Nicht anwendbar Nicht anwendbar
Nicht zum beizulegenden Zeitwert
bewertete Finanzinstrumente
Übrige verzinsliche Verbindlichkeiten Diskontierung der Cashflows Risikoaufschlag für
eigenes Bonitätsrisiko
Nicht anwendbar

Im Geschäftsjahr kam es zu keinen Verschiebungen zwischen den einzelnen Bewertungsstufen.

6. Einstufungen und beizulegende Zeitwerte

Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden, getrennt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IFRS 9, einschließlich ihrer Stufen in der Fair-Value-Hierarchie.

Sie enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

Beizulegender Zeitwert
Buchwert
31.12.2020
EUR'000
Gesamt
31.12.2020
EUR'000
Stufe 1
EUR'000
Stufe 2
EUR'000
Stufe 3
EUR'000
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Wertpapiere (nicht notiert) 71 0 0 0 0
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen (langfristig) 5.416 0 0 0 0
Sonstige Forderungen 9.405 0 0 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 61.374 0 0 0 0
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen (kurzfristig) 18.610 0 0 0 0
Sonstige Forderung und Vermögenswerte 10.947 0 0 0 0
Liquide Mittel 92.548 0 0 0 0
198.371 0 0 0 0
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (im Factoring) 0 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Wertpapiere (notiert) 429 429 429 0 0
429 429 429 0 0
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Derivative Finanzinstrumente 16.471 16.471 0 16.471 0
16.471 16.471 0 16.471 0
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzverbindlichkeiten (ohne Leasingverbindlichkeiten) 242.428 242.428 0 0 242.428
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26.956 0 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen 8.479 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 9.058 0 0 0 0
286.921 242.428 0 0 242.428
Beizulegender Zeitwert
Buchwert
30.06.2021
EUR'000
Gesamt
30.06.2021
EUR'000
Stufe 1
EUR'000
Stufe 2
EUR'000
Stufe 3
EUR'000
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Wertpapiere (nicht notiert) 71 0 0 0 0
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen (langfristig) 5.592 0 0 0 0
Sonstige Forderungen 9.593 0 0 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 68.027 0 0 0 0
Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen (kurzfristig) 20.571 0 0 0 0
Sonstige Forderung und Vermögenswerte 11.115 0 0 0 0
Liquide Mittel 66.682 0 0 0 0
181.651 0 0 0 0
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (im Factoring) 0 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Wertpapiere (notiert) 429 429 429 0 0
429 429 429 0 0
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Derivative Finanzinstrumente 4.452 4.452 0 4.452 0
4.452 4.452 0 4.452 0
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzverbindlichkeiten (ohne Leasingverbindlichkeiten) 210.075 210.075 0 0 210.075
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 46.890 0 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen 6.607 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 11.277 0 0 0 0
274.849 210.075 0 0 210.075
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Derivative Finanzinstrumente 734 734 0 734 0
734 734 0 734 0

7. Derivative Finanzinstrumente, Hedge Accounting und Fair Value Hedge

Die Sicherungsstrategien der Abteilung Treasury & Risk Management des Konzerns sind darauf ausgerichtet, den Einfluss von Wechselkursschwankungen zu steuern und zu minimieren. Der Vorstand genehmigt die Strategien und berichtet regelmäßig dem Aufsichtsrat darüber.

Das Risikomanagement der Abteilung Treasury & Risk Management des Konzerns verfolgt das Ziel, erwartete Netto-Cashflows in USD (aus Umsatzerlösen und Einkäufen von Rohmaterialien) für die jeweils nächsten zwölf Monate (auf rollierender Monatsbasis) im Durchschnitt mit 80% zu besichern (Hedge Ratio). Bei attraktiven Marktniveaus können die Sicherungszeiträume auf bis zu 36 Monate ausgedehnt werden. Der Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente grundsätzlich nicht zu Spekulationszwecken.

Zur Absicherung der Netto-Cashflows in USD werden Devisentermingeschäfte eingesetzt. Zur Bilanzierung als Sicherungsbeziehung qualifizierte Devisentermingeschäfte werden als Cashflow Hedges gemäß IFRS 9 abgebildet. Devisentermingeschäfte, die nicht als Cashflow Hedges erfasst sind, werden als freistehende Derivate der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" abgebildet.

Devisentermingeschäfte (Cashflow Hedges) werden solange ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis gebucht, bis die entsprechenden Grundgeschäfte (künftige Einzahlungen), für die sie designiert wurden, bilanziell erfasst werden. Bei der erstmaligen ergebniswirksamen Verbuchung der Devisentermingeschäfte werden diese in Höhe ihrer Marktwerte in den Umsatzerlösen erfasst. Die Folgebewertung erfolgt in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen. Zum Zeitpunkt der Einlösung der Devisentermingeschäfte werden diese ausgebucht. Dies erfolgt im Allgemeinen innerhalb von maximal 36 Monaten nach dem Bilanzstichtag.

Im Rahmen des Hedge Accountings werden künftige Einzahlungen aus bestimmten bereits kontrahierten Aufträgen oder künftigen hoch wahrscheinlich eintretenden Transaktionen in Höhe des Netto-Exposures in USD als Grundgeschäfte zusammen mit den zugehörigen Devisentermingeschäften als Sicherungsinstrumente designiert.

Der wirtschaftliche Zusammenhang zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument wird durch Gegenüberstellung der wertbestimmenden Risikofaktoren bestimmt. Bei einer vollständigen oder einer annähernden Übereinstimmung der wesentlichen wertbestimmenden Risikofaktoren von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument wird der Nachweis des wirtschaftlichen Zusammenhangs anhand der Critical-Terms-Match-Methode erbracht. In allen anderen Fällen werden – je nach Ausmaß der Abweichung der wertbestimmenden Risikofaktoren – entweder Sensitivitätsanalysen oder Ausprägungen der Dollar-Offset-Methoden verwendet, um den wirtschaftlichen Zusammenhang nachzuweisen.

Aus Abweichungen der wertbestimmenden Risikofaktoren zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument entstehen Quellen für Ineffektivität. Bei der Absicherung von Fremdwährungsrisiken stellen zeitliche Abweichungen zwischen der Vereinnahmung der Zahlungsströme aus dem Grundgeschäft sowie der Erfüllung der als Sicherungsinstrument designierten Devisentermingeschäfte eine solche Ineffektivitätsquelle dar. Darüber hinaus gibt es keine Quellen für Ineffektivität.

Da die Basiswerte von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument stets übereinstimmen, beträgt die bilanzielle Sicherungsquote (Hedge Ratio) stets 1:1, sprich die designierte Menge oder das designierte Volumen des Sicherungsinstruments entspricht der designierten Menge oder dem designierten Volumen des Grundgeschäfts. Anpassungen der bilanziellen Sicherungsquote werden vorgenommen, wenn die Sicherungsquote ein Ungleichgewicht aufweist, aus der Ineffektivität resultieren würde, die in einer mit dem Zweck des Hedge Accountings unvereinbaren Bilanzierungsfolge resultieren kann.

Zudem wurden Devisentermingeschäfte in US-Dollar zur Wechselkursabsicherung von Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen abgeschlossen.

8. Finanzielle Risiken

Aus dem operativen Geschäft ergeben sich für FACC neben dem Finanzierungsrisiko auch Zins- und Währungsrisiken. Das übergreifende Risikomanagement des Konzerns ist auf die Unvorhersehbarkeit der Entwicklungen auf den Finanzmärkten fokussiert und zielt darauf ab, die potenziell negativen Auswirkungen auf die Finanzlage des Konzerns zu minimieren. Der Konzern nutzt derivative Finanzinstrumente, um sich gegen bestimmte Risiken abzusichern.

Die Abteilung Treasury & Risk Management des Konzerns identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns.

Währungsrisiko

Während fast alle Verkäufe der FACC-Konzerngesellschaften in USD abgewickelt werden, fällt ein wesentlicher Teil der Kosten in anderen Währungen als USD, insbesondere in EUR, an.

Daher hätte eine nachteilige Veränderung von Wechselkursen, vor allem des Verhältnisses USD zu EUR, wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, das Betriebsergebnis und die Finanzlage des Konzerns. FACC setzt zur Absicherung gegen nachteilige Veränderungen im Wechselkurs von USD und EUR derivative

Zinsrisiko

Das Zinsrisiko ergibt sich aus der durchschnittlichen Laufzeit der Finanzierungen sowie der Art der Verzinsung. Das Risiko liegt dabei bei fixer Verzinsung in sinkenden Zinssätzen und bei variabler Verzinsung in steigenden Zinssätzen.

Liquiditätsrisiko

Ein wesentliches Ziel des Risikomanagements von FACC ist es, die jederzeitige Zahlungsfähigkeit für aktuelle und zukünftige Verpflichtungen sicherzustellen. Die wichtigsten Steuerungsgrößen dafür sind die Maximierung des Free Cashflow durch Kostensenkungen, aktives Working Capital Management sowie die Reduktion der Investitionsausgaben.

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die Segmentberichterstattung folgt der internen Steuerung und Berichterstattung der FACC AG (gemäß IFRS). Die zentrale Erfolgsgröße, anhand derer die Steuerung der Geschäftssegmente erfolgt und die an die verantwortliche Unternehmensinstanz (Vorstand der FACC AG) berichtet wird, ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT).

Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungen, denen die Produkte dienen, wurden drei operative Segmente gebildet:

  • Aerostructures: Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Reparatur von Strukturbauteilen
  • Engines & Nacelles: Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Reparatur von Triebwerksbauteilen
  • Cabin Interiors: Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Reparatur von Innenausstattungen

Neben den drei operativen Segmenten umfasst das Gesamtunternehmen noch die zentralen Dienste Finanzen und Controlling, Personal, Legal, Qualitätssicherung, Forschung & Entwicklung, Communication & Marketing, Einkauf und EDV (einschließlich Engineering Services). Die zentralen Dienste unterstützen die operativen Segmente im Rahmen einer Matrixorganisation bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Deren Aufwendungen und Erträge werden mittels eines festgelegten Verfahrens den drei Segmenten zugeordnet.

30.06.2020 Aerostructures Engines & Cabin Interiors Summe
EUR'000 Nacelles
EUR'000
EUR'000 EUR'000
Umsatzerlöse 102.876 72.981 121.161 297.018
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) –14.265 –8.273 –11.890 –34.428
Investitionen 3.746 2.684 2.694 9.124
Abschreibungen und Wertminderungen 15.093 10.976 12.519 38.589
Vermögenswerte am 30.06.2020 298.593 147.242 280.114 725.950
davon langfristige Vermögenswerte am 30.06.2020 154.366 57.165 107.150 318.680
30.06.2021 Aero
structures
Engines &
Nacelles
Cabin
Interiors
Summe
EUR'000 EUR'000 EUR'000 EUR'000
Umsatzerlöse 84.502 51.642 104.044 240.188
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 1.016 4.069 –2.231 2.854
Investitionen 2.986 499 2.209 5.693
Abschreibungen und Wertminderungen 5.555 2.642 3.387 11.585
Vermögenswerte am 30.06.2021 269.096 118.689 242.910 630.695
davon langfristige Vermögenswerte am 30.06.2021 143.143 49.859 106.918 299.920

Im Segment Aerostructures wurden Wertminderungen im 1. Halbjahr 2020 hinsichtlich des Firmenwerts in Höhe von 10.365 TEUR, der Vertragserfüllungskosten in Höhe von 1.915 TEUR und der kundenbezogenen Entwicklungsleistungen in Höhe von 1.780 TEUR berücksichtigt. Im Segment Engines & Nacelles wurden Wertminderungen im 1. Halbjahr 2020 hinsichtlich des Firmenwerts in Höhe von 3.054 TEUR, der Sachanlagen in Höhe von 4.393 TEUR und der Vertragserfüllungskosten in Höhe von 958 TEUR berücksichtigt. Im Segment Cabin Interiors wurden Wertminderungen im 1. Halbjahr 2020 hinsichtlich des Firmenwerts in Höhe von 5.339 TEUR und der Sachanlagen in Höhe von 3.292 TEUR berücksichtigt.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GESAMT-ERGEBNISRECHNUNG

Aufgrund von Schätzungsänderungen bei den Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen kam es zu einer Erhöhung bei den Umsatzerlösen in Höhe von 942 TEUR (Vorjahr: Reduktion der Umsatzerlöse in Höhe von 3.424 TEUR).

Im zweiten Quartal 2020 wurden Wertminderungen beim Firmenwert in Höhe von 18.757 TEUR, Sachanlagen in Höhe von 7.685 TEUR, Vertragserfüllungskosten in Höhe von 2.873 TEUR und Kundenbezogenen Entwicklungsleistungen in Höhe von 1.780 TEUR bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Für Vergütungen im Rahmen der Kurzarbeit wurde ein Betrag in Höhe 4.246 TEUR berücksichtigt (Vorjahr: 17.144 TEUR) (davon bei den Umsatzkosten 4.223 TEUR (Vorjahr: 14.615 TEUR), bei den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen 0 (Vorjahr: 29 TEUR), bei den Vertriebsaufwendungen 8 TEUR (Vorjahr: 1.127 TEUR) und bei den Verwaltungsaufwendungen 16 TEUR (Vorjahr: 1.373 TEUR).

Zu wesentlichen Veränderungen in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung wird zudem auf den Lagebericht verwiesen.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

Für den Wertminderungstest ausgewählter Vermögenswerte und Schulden wurden alle wesentlichen Bewertungsparameter überprüft und die Mittelfristplanung adaptiert. Bei der Ableitung des WACC wurde die durch die Covid-19-Krise veränderte Situation auf den Kapitalmärkten berücksichtigt.

Die für die Ermittlung des Nutzungswertes wesentlichen Bewertungsparameter stellen sich wie folgt dar:

31.12.2020
EUR'000
30.06.2021
EUR'000
Detailplanungszeitraum
(fünf bzw. fünfeinhalb Jahre)
Umsatzwachstum (durchschnittlich) 8,75% 8,29%
EBIT-Marge (durchschnittlich) 4,46% 4,69%
Wechselkurs EUR zu USD 1,20 1,20
Wachstumsrate nach Detailplanungszeit
raum für alle CGUs
1,00% 1,00%
Diskontierungszins für alle CGUs
(WACC vor Steuern)
11,20% 10,81%

Die Sensitivitätsanalyse hat ergeben, dass sich je nach Entwicklung der wesentlichen Bewertungsparameter nachfolgende zusätzliche Wertminderungen ergeben hätten:

31.12.2020 Aero
structures
EUR'000
Engines &
Nacelles
EUR'000
Cabin
Interiors
EUR'000
Erhöhung des Diskontierungs
zinssatzes um 50 Basispunkte
12.566 4.255 10.806
Erhöhung des Wechselkurses
USD je 1 EUR um 0,05
51.042 23.793 42.145
Verringerung des EBIT um 10,0% 19.632 6.527 16.743
30.06.2021 Aero
structures
EUR'000
Engines &
Nacelles
EUR'000
Cabin
Interiors
EUR'000
Erhöhung des Diskontierungs
zinssatzes um 50 Basispunkte
7.755 4.530 11.141
Erhöhung des Wechselkurses
USD je 1 EUR um 0,05
65.143 32.723 53.316
Verringerung des EBIT um 10,0% 15.593 7.854 16.504

Neben der Wertminderung des Firmenwertes per 30.06.2020 wurden Wertminderungen bei Sachanlagen in Höhe von 7.685 TEUR berücksichtigt.

Auf Basis der Neubeurteilung per 30.06.2021 kam es zu keiner Wertaufholung/Wertminderung.

Bei den Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen wurde aufgrund von Schätzungsänderungen eine Umsatzkorrektur in Höhe von 942 TEUR (31.12.2020: -3.424 TEUR) vorgenommen.

In den Sonstigen Forderungen und Rechnungsabgrenzungen sind Forderungen für Vergütungen im Rahmen der Kurzarbeit in Höhe von 3.352 TEUR (31.12.2020: 1.766 TEUR) ausgewiesen.

Die Vorräte konnten insbesondere durch die fokussierte Umsetzung des Projektes zur Verbesserung des Working Capitals um 10.519 TEUR verringert werden.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich um 6.652 TEUR erhöht. Die Marktstabilisierung führt zu gleichmäßigeren Produktionsvolumen und Monatsumsätzen, was in gestiegenen Forderungen als auch gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Niederschlag findet.

Das Eigenkapital veränderte sich durch das laufende Ergebnis (3.154 TEUR) auf 238.725 TEUR.

Bei den Finanzverbindlichkeiten kam es zu folgenden wesentlichen Veränderungen:

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie führten auch im 2. Halbjahr 2020 zu einem anhaltenden Ergebnis- und Cashflow-Rückgang. Damit hatten sie einen direkten negativen Einfluss auf den vorgeschriebenen Covenant-Test per 31. Dezember 2020. FACC trat im August 2020 daher proaktiv in Verhandlungen mit den Konsortialbanken, um den Konsortialvertrag temporär an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Am 21. Dezember 2020 wurde eine Einigung erzielt: Per 31. Dezember 2020 und 30. Juni 2021 wird der Test des Financial Covenants Net Financial Debt/EBITDA ausgesetzt (Covenant Holiday). Per 31. Dezember 2021 wird die Covenant-Ratio auf 5,25 und per 30. Juni 2022 auf 4,25 angepasst (Covenant Reset). Mit dem Test am 31. Dezember 2022 tritt die ursprüngliche Grenze von 4,0 wieder in Kraft. Zusätzlich enthält die Vereinbarung die Bedingung, bis 30. Juni 2022 keine Gewinnausschüttungen vorzunehmen. Ein Überschreiten der angepassten Covenant-Ratios sowie ein Verstoß gegen die vereinbarte Ausschüttungsbeschränkung führt zu einem theoretischen Kündigungsrecht der Konsortialbanken. Im Rahmen der Vereinbarung wurde außerdem auch das Margin-Grid an die neuen Gegebenheiten angepasst.

Zu weiteren wesentlichen Veränderungen in der Konzernbilanz wird auf den Lagebericht verwiesen.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-KAPITALFLUSS-RECHNUNG

Die Wertminderungen beim Firmenwert per 30.06.2020 in Höhe von 18.757 TEUR und die Wertminderungen bei Sachlagen in Höhe von 7.685 TEUR sind im Posten "Abschreibungen und Wertminderungen" enthalten.

Im ersten Halbjahr 2021 wurden alle im Zusammenhang mit Covid-19 gewährten und noch ausstehenden Stundungen von Steuern und Sozialabgaben gegenüber österreichischen Körperschaften zurückgeführt.

Im Posten "Einzahlung aus der Aufnahme von verzinslichen Verbindlichkeiten" per 30.06.2020 sind im Wesentlichen die Aufnahme des Covid-19 Sonder-KRR der Österreichischen Kontrollbank in Höhe von 60.000 TEUR und eine weitere Ausnutzung der bestehenden syndizierten Kreditlinien in Höhe von 70.000 TEUR enthalten.

Zu weiteren wesentlichen Veränderungen in der Konzern-Kapitalflussrechnung wird auf den Lagebericht verwiesen.

GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Die Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen außerhalb des Konsolidierungskreises der FACC AG wurden im Zeitraum 1. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021 zu fremdüblichen Bedingungen abgeschlossen.

Forderungen
31.12.2020
EUR'000
Verbindlichkeiten
31.12.2020
EUR'000
Umsatzerlöse
H1 2020
EUR'000
Aufwendungen
H1 2020
EUR'000
Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss auf den Konzern: 48 0 902 0
Gemeinschaftsunternehmen, an dem das Mutterunternehmen beteiligt ist: 23.977 8.479 10.423 9.553
24.025 8.479 11.324 9.553
Forderungen
30.06.2021
EUR'000
Verbindlichkeiten
30.06.2021
EUR'000
Umsatzerlöse
H1 2021
EUR'000
Aufwendungen
H1 2021
EUR'000
Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss auf den Konzern: 0 46 0 58
Gemeinschaftsunternehmen, an dem das Mutterunternehmen beteiligt ist: 26.164 6.561 11.567 14.326
26.164 6.607 11.567 14.384

Zusätzlich bestand mit der Maffeo Aviation Consulting, Woodinville, USA, die von einem Aufsichtsrat beherrscht wird, im Geschäftsjahr 2021 ein Consulting Agreement. Das Consulting Agreement betrug im 1. Halbjahr 2021 13 TEUR (Vorjahr: 25 TEUR), wovon 0 TEUR (Vorjahr: 13 TEUR) zum Zwischenbilanzstichtag 30. Juni 2021 noch nicht bezahlt wurden.

Im Zusammenhang mit Geschäften mit nahestehenden Personen bestehen wie im Vorjahr weder Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen noch wurden im 1. Halbjahr 2021 bzw. im Vorjahr Aufwendungen für zweifelhafte oder uneinbringliche Forderungen erfasst. Garantien wurden weder gewährt noch erhalten.

ERGEBNIS JE AKTIE

Die Anzahl der ausgegebenen Aktien betrug zum Zwischenbilanzstichtag 45.790.000 Stück. Da im bisherigen Geschäftsjahr keine verwässernd wirkenden potenziellen Stammaktien im Umlauf waren oder eigene Aktien gehalten wurden, entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

Das Ergebnis je Aktie von 0,07 EUR (30.06.2020: -0,86 EUR) wird aus dem durch die gewichtete Aktienanzahl geteilten Ergebnis, das den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen ist, errechnet.

EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Nach dem Zwischenbilanzstichtag 30. Juni 2021 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.

HINWEIS

Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2021 wurde in Übereinstimmung mit dem Regelwerk "Prime market - Abschnitt Zwischenberichte" der Wiener Börse aufgestellt.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR). Die Zahlenangaben im vorliegenden verkürzten Konzern-Zwischenabschluss erfolgen in Tausend EURO (EUR'000) sofern keine abweichende Angabe erfolgt.

Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

VERZICHT AUF PRÜFERISCHE DURCHSICHT

Der vorliegende Konzern-Zwischenabschluss wurde weder geprüft noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen.

ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER GEMÄSS § 125 ABS. 1 BÖRSEGESETZ

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Zwischenbericht zum 30. Juni 2021 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

Weiters bestätigen wir, dass der verkürzte Lagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den Konzern-Zwischenabschluss und bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Ried im Innkreis, 18. August 2021

Robert Machtlinger e. h. Vorsitzender des Vorstands Andreas Ockel e. h. Mitglied des Vorstands Aleš Stárek e. h. Mitglied des Vorstands Yongsheng Wang e. h. Mitglied des Vorstands

BASISINFORMATIONEN ZUR FACC-AKTIE

AT00000FACC2
EUR
Wien (XETRA)
Prime Market (Amtlicher Handel)
25.06.2014
9,5 EUR
ERSTE GROUP
ATX, ATX GP, ATX IGS, ATX Prime, WBI
Stammaktien
FACC
FACC.VI
FACC AV
45.790.000 Stück

AKTIONÄRSSTRUKTUR UND GRUNDKAPITAL

Das Grundkapital der FACC AG beträgt EUR 45.790.000 und ist eingeteilt in 45.790.000 Stückaktien. Die Aviation Industry Corporation of China hält über die AVIC Cabin System Co., Ltd (vormals FACC International) 55,5% der Stimmrechte an der FACC AG. Die restlichen 44,5% der Anteile befinden sich im Streubesitz bei internationalen und österreichischen Investoren.

Die FACC AG selbst hält zum Ende der Berichtsperiode keine eigenen Aktien.

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Florian Heindl Group Treasurer Treasury / Investor Relations / Enterprise Risk Management Telefon +43 59 616 1232 Mobil +43 59 616 71232 [email protected]

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