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NORDWEST Handel AG

Annual Report Mar 30, 2011

310_10-k_2011-03-30_6834807f-80ee-4a6b-83e8-d8310d8a2e05.pdf

Annual Report

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GESCHÄFTSBERICHT2010

ENTWICKLUNG NORDWEST KONZERN

0

NORDWEST Konzern 2007 2008 2009 2010
Mio. € % Mio. € % Mio. € % Mio. € %
Umsatz NORDWEST 1.772,0 12,7 2.007,3 13,3 1.452,4 -27,6 1.705,3 17,4
Davon Zentralregulierung 1.292,5 5,9 1.435,3 11,0 1.125,5 -21,6 1.295,0 15,1
Davon Strecke 409,5 39,3 493,8 20,6 256,5 -48,1 324,6 26,6
Davon Lager 70,0 21,3 78,2 11,7 70,4 -10,0 85,7 21,7
Firmen der NORDWEST Firmen Verände-
rungen
Firmen Verände-
rungen
Firmen Verände-
rungen
Firmen Verände
rungen
NORDWEST Fachhandelspartner 449 466 478 492
Absolut 39 17 12 14
In % 10 4 3 3
Nürnberger Bund
Produktionsverbindungshandels GmbH
204 212 254 262
Absolut 8 42 8
In % 4 20 3
Umsatz
nach Produktgruppen
Mio. € Verände-
rungen %
Mio. € Verände-
rungen %
Mio. € Verände-
rungen %
Mio. € Verände
rungen %
SW / Stahl/Werkstoffe 906,4 14,5 1.074,9 18,6 603,0 -43,9 764,9 26,9
Geschäftsfeld Stahl 906,4 14,5 1.074,9 18,6 603,0 -43,9 764,9 26,9
WB / Beschlagsysteme u. Sicherheitstechnik 101,1 -3,6 94,5 -6,5 88,0 -6,8 90,6 3,0
WE / Bauelemente 55,2 5,1 55,9 1,3 48,2 -13,7 47,1 -2,2
WA / Arbeitsschutz/Techn. Produkte 77,1 17,0 86,7 12,5 75,2 -13,3 94,8 26,1
WG / Baugeräte/Drahtwaren 41,9 7,4 47,4 13,1 42,7 -9,8 45,9 7,4
WH / Handwerkzeuge 91,7 23,1 101,7 10,9 79,8 -21,5 90,7 13,7
WI / Werkstatt- und Industriebedarf 73,2 15,9 81,8 11,8 60,2 -26,4 66,8 11,0
WM / Maschinen 132,2 29,6 139,5 5,6 130,3 -6,6 146,7 12,6
WP / Präzisionswerkzeuge 54,6 60,8 11,2 39,3 -35,3 49,1 25,0
WV / Verbindungstechnik 26,4 14,3 28,5 7,8 24,9 -12,5 27,9 12,2
Geschäftsfeld B-H-I 653,3 17,3 696,6 6,6 588,6 -15,5 659,8 12,1
HH / Heizung 60,8 -15,8 66,5 9,2 69,3 4,2 71,5 3,2
HS / Sanitär 125,7 0,5 143,5 14,2 165,2 15,1 184,5 11,6
HT / Tiefbau 13,7 12,8 13,9 2,0 11,7 -15,8 11,4 -2,3
Geschäftsfeld Haustechnik 200,2 -4,4 223,9 11,9 246,2 10,0 267,4 8,6
Produktionsverbindungshandel 1.759,9 12,9 1.995,5 13,4 1.437,8 -27,9 1.692,1 17,7
Dienstleistung/Service 12,1 -9,1 11,8 -2,5 14,6 23,9 13,2 -9,9
Umsatz NORDWEST 1.772,0 12,7 2.007,3 13,3 1.452,4 -27,6 1.705,3 17,4
Umsatzanteile
nach Produktgruppen
Umsatz-
anteil %
Verände-
rungen
%-Punkte
Umsatz-
anteil %
Verände-
rungen
%-Punkte
Umsatz-
anteil %
Verände-
rungen
%-Punkte
Umsatz-
anteil %
Verände
rungen
%-Punkte
Geschäftsfeld Stahl 51,2 0,8 53,6 2,4 41,5 -12,0 44,9 3,3
Geschäftsfeld B-H-I 36,9 1,5 34,7 -2,2 40,5 5,8 38,7 -1,8
Geschäftsfeld Haustechnik 11,3 -2,0 11,2 -0,1 17,0 5,8 15,7 -1,3
Dienstleistung/Service 0,7 -0,2 0,6 -0,1 1,0 0,4 0,8 -0,2
Zahl der NORDWEST Mitarbeiter Zahl Verände-
rung %
Zahl Verände-
rung %
Zahl Verände-
rung %
Zahl Verände
rung %

Aktive zum Stichtag 228 4,1 241 5,7 251 4,1 240 -4,4

KENNZAHLEN ZUM NORDWEST HANDEL KONZERN

KONZERNKENNZAHLEN

2010 2009
Geschäftsvolumen (inkl. Steuer) Mio. € 1.705,3 1.452,4
Umsatzerlöse lt. Gewinn- und Verlustrechnung Mio. € 344,6 276,0
Konzern-Periodenergebnis Mio. € 2,3 -2,3
Operativer Cashflow Mio. € 4,7 0,9
Eigenkapitalquote 29,0 % 30,9 %
Eigenkapitalrendite nach Steuern 5,4 % -4,7 %

DIE NORDWEST AKTIE

2010 2009
Unverwässertes Ergebnis je Aktie
aus fortzuführ. und aufgegebenen Bereichen €/Aktie 0,80 -0,75
Börsenkurs zum Geschäftsjahresende
(Frankfurt a. M.) €/Aktie 10,20 5,87
Eigenkapital der Anteilseigner Mio. € 44,3 42,2
Eigenkapital der Anteilseigner je Aktie 14,55 13,87

Die 1919 gegründete NORD-WEST Handel AG ist seit 1999 börsennotiert und gehört zu den größten Verbundunternehmen des deutschen Produktionsverbin dungshandels. NORDWEST bildet das Bindeglied zwischen Fach groß handel und Industrie in den Branchen Beschläge/Bauelemente, Sanitär/Heizung/Tiefbau, Stahl/ Eisenwaren sowie Werkzeuge/ Werkstatt- und Industriebedarf/ Arbeitsschutz. Den Mitgliedsunter nehmen aus dem Handel bietet NORDWEST neben günstigen Einkaufskonditionen eine Fülle von Serviceleistungen zur Verbesse rung der Wettbewerbsposition.

NORDWEST Handel GmbH

Die NORDWEST Handel GmbH mit Sitz in Wals-Siezenheim, Österreich, betreibt für österreichische Handels- und Industriepartner das Zentralregu lierungsgeschäft. Die Gründung der Gesellschaft erfolgte im Jahr 1990.

NORDWEST Italia S.r.l

Die im Jahre 1998 gegründete NORDWEST Italia S.r.l. betreibt ausschließlich inneritalienische Zentral regulierungsgeschäfte und hat ihren Sitz in Verona, Italien.

NORDWEST Handel-Beteiligungsgesellschaft mbH

Die Gesellschaft wurde im Jahr 1994 durch die NORDWEST Handel AG gegründet, um sich an NORDWEST Mitgliedsunternehmen vorübergehend zu beteiligen. Es besteht eine Beteiligung an der Heller + Köster Vermögensverwaltungs GmbH. Eine Beteiligung an Unternehmen mit operativer Handelsaktivität be steht seit der Trennung vom Heller + Köster Stahlhandel und dem Heller + Köster Technischen Großhandel nicht mehr.

nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG

Gemeinsam mit anderen Einkaufs verbänden und Unternehmen des Handels und der Industrie ist NORDWEST über diese Gesellschaft an der nexMart GmbH & Co. KG in Stuttgart beteiligt. nexMart ist eine Online-Plattform und ein unabhängiges Fachhandelsportal, das für den Fachhandel der Branchen Eisen waren, Werkzeuge, Beschläge und Baustoffe Informationen sowie eine komfortable, digitale Bestellmöglich keit zur Verfügung stellt. Zurzeit sind über 200 führende Lieferanten auf nexMart online und der Kreis der ange schlossenen Hersteller wächst laufend.

e-direct Datenservice GmbH

Die e-direct Datenservice GmbH wurde Anfang 2005 gemeinsam durch die NORDWEST Handel AG und die Nürnberger Bund Produk tions verbindungshandels GmbH mit jeweils 50 % der Anteile gegründet. Aufgabe der Gesellschaft ist die Aufbereitung und Bereitstellung von artikelbezogenen Daten der Haustech nik branche. Der Datenservice steht den Handelspartnern der Ge sell schafter sowie weiteren Fach handelsunternehmen der Haustech nik gegen Entgelt zur Verfügung.

Heller + Köster Vermögensverwaltungs GmbH

Aufgabe der Gesellschaft ist insbesondere die Verwaltung und Abwicklung des ehemaligen Immobi lien besitzes der Heller + KösterGruppe. Operative Aktivitäten bestehen nicht. Darüber hinaus hält sie die Anteile an der Nürnberger Bund Pro duktionsverbindungshandels GmbH.

HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH

Zum Ende des Jahres 2005 erfolgte die Gründung der HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH. Gemeinsame Gesellschafter sind die NORDWEST Handel AG (70 %) und die Nürnberger Bund Produktions ver bindungshandels GmbH (30 %). Der Gesellschaft obliegt die vertriebliche Be treuung der Handels- und Indus trie partner ihrer Gesell schafter. Ins besondere erfolgt die Strukturierung von Leistungsge mein schaften sowie die Bündelung von Einkaufsvolumina im Rahmen zentraler Konditionsver handlungen. Das Zentral regulie rungs geschäft wird von den Ge sell schaftern für ihre Handels- und Industrie partner eigenständig durchgeführt.

Nürnberger Bund Produktionsverbindungs handels GmbH

Mit Wirkung zum 1. September 2007 hat die NORDWEST Handel AG über ihre Tochtergesellschaft Heller + Köster Vermögensverwaltungs GmbH alle Geschäftsanteile an der Nürn ber ger Bund Produktionsver bin dungs handels GmbH (NBP) erworben.

Die Nürnberger Bund Produk tions verbindungshandels GmbH ist eine Kooperationszentrale für die Warenbereiche Haustechnik, Werk zeuge und Baubeschläge mit einem Geschäftsvolumen von ca. 149 Mio. €.

INHALT

5 Brief an die Aktionäre
13 Bericht des Aufsichtsrats
19 Erklärung zur Unternehmensführung
27 Die Aktie
Das Unternehmen
31 Der Vertrieb
47 Der Service
53 Die Sozialbilanz
57 Jahres-/Konzernabschluss 2010
Jahresabschluss der AG 2010
58 Der Lagebericht
72
74
Die Bilanz
Die Gewinn- und
Verlustrechnung
75 Die Kapitalflussrechnung
76 Der Anhang
88 Der Bestätigungsvermerk
Konzernabschluss 2010
90 Der Lagebericht
104 Die Bilanz
105 Die Gewinn- und
Verlustrechnung
106 Die Kapitalflussrechnung
107 Die Eigenkapital
veränderungsrechnung
  • Der Anhang
  • Die Segmentberichterstattung
  • Der Bestätigungsvermerk
  • Glossar
  • Unsere Organisation

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE

Dr. Günter Stolze, Vorstandsvorsitzender

Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre,

im vergangenen Jahr hat sich NORDWEST überdurchschnittlich gut entwickelt:

Wir sind in allen Geschäftsfeldern überproportional gewachsen, liegen deutlich über Vorjahr und setzen damit unseren Wachstumskurs erfreulich fort. Hierzu haben neben dem allgemeinen Konjunkturaufschwung insbesondere unsere ausgefeilten Vertriebs- und Marketingkonzepte beigetragen.

Mit einem Geschäftsvolumen von 1.705 Mio. €, was einer Steigerung von 17,4 % gegenüber Vorjahr entspricht, schließt NORDWEST wieder an den Wachstumskurs der Jahre vor der Wirtschaftskrise an. Dabei ist besonders erfreulich, dass sich die gute Entwicklung in allen Geschäftsfeldern und über alle Geschäftsarten hinweg zeigt. Das Zentralregulierungsgeschäft verzeichnete Zuwächse von 15,1 %. Auch das stahlbasierte Streckengeschäft legte mit 26,6 % wieder kräftig zu. Von einem Rekordjahr sprechen wir insbesondere im Lagergeschäft: Hier haben wir in 2010 mit 85,7 Mio. € Umsatz und 21,7 % Steigerung gegenüber dem Vorjahr das beste Jahr in der Firmengeschichte unseres Verbandes erreicht. Unser Lagerkonzept hat sich mehr als bewährt und wird laufend weiterentwickelt. Als tragende Säule hat sich für unsere Händler das 24-Stunden-Belieferungskonzept erwiesen. Im Bereich Haustechnik haben wir über ein neues Lagerkonzept Umsätze gewinnen können, die unsere Händler bislang über alternative Beschaffungsquellen abgedeckt haben.

Im Geschäftsfeld Bau-Handwerk-Industrie profitieren wir von der Entwicklung mit starken Herstellermarken in Kombination mit unseren gut positionierten Eigenmarken PROMAT und NOW. Neben dem 24-Stunden-Belieferungskonzept wird unser Lagergeschäft durch die Ausweitung der Bestellzeiten und das breiter werdende Sortiment mit höchster Verfügbarkeit immer attraktiver für unsere Händler. Sie schaffen sich dadurch mehr Freiräume für Vertriebsaktivitäten und schonen ihre Kapitalressourcen.

Mit unseren guten Angeboten zur Verbesserung ihres operativen Geschäfts haben wir auch neue Fachhändler von einer NORDWEST Mitgliedschaft überzeugen und für den Konzern gewinnen können. So konnte NORDWEST die Zahl der Handelspartner saldiert um 22 auf 754 Partner erhöhen. Hierin eingeschlossen sind die 262 Partner der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH (NBP), die zum Konzern gehören. Hier zeigt sich der Erfolg durch das Angebot zweier alternativer Abrechnungsformen der Zentralregulierung.

Die Partnerschaft mit unseren Fachhändlern findet bei NORDWEST ihren Ausdruck auch in den verschiedensten Zusammentreffen mit den Händlern. Dies sind insbesondere die regelmäßigen Tagungen der Leistungsgemeinschaften, bei denen weitere Verbesserungsmöglichkeiten für das operative Geschäft erarbeitet werden. Zusätzliche Informationsveranstaltungen der einzelnen Geschäftsfelder runden das Bild ab. Hierzu gehören das B-H-I-Forum, der HAGRO Handelstag, der Handelstag Österreich und das IG-Stahl-Treffen. Bei allen Veranstaltungen steht der intensive Austausch zwischen Händlern, Industriepartnern und NORDWEST im Vordergrund. Hervorragende Resonanz hat auch der eCommerce-Tag gefunden, bei dem wir neue Lösungen rund um den von NORDWEST entwickelten neuen eShop präsentiert haben.

KLAUS HEINZEL Vorstand

DR. GÜNTER STOLZE Vorstandsvorsitzender PETER JÜNGST Vorstand

Geschäftsfeld Stahl

Mit einem deutlichen Plus auf 765 Mio. € und damit einer Steigerung von 26,9 % gegenüber Vorjahr hat sich das Geschäftsfeld Stahl nach einem schwierigen Vorjahr wieder sehr positiv entwickelt. Trotz einer insgesamt rückläufigen Baukonjunktur ist die Mengenentwicklung um knapp 3 % gestiegen. Moderate Preiserhöhungen in den Sommermonaten sorgten für zusätzliche Impulse. Schwankende Rohstoffpreise machten den Händlern im Laufe des Jahres allerdings weiter zu schaffen. Einkaufssicherung und Bestandsoptimierung, Flexibilität und umsichtiges Disponieren bleiben entscheidende Parameter der Händlerunterstützung. Im Geschäftsfeld Stahl positionieren sich unsere Händler durch klare und verlässliche Vereinbarungen und erreichen dadurch eine wirksame Unterstützung bei unseren strategischen Lieferantenpartnern.

Klaus Heinzel, Vorstand

Geschäftsfeld Bau-Handwerk-Industrie

In keinem anderen großen Industrieland ging die Erholung so schnell voran wie in Deutschland. Diesen Aufschwung spürten die NORDWEST Kompetenzfelder Industrieausrüstung und Präzisionswerkzeuge besonders deutlich. Aber auch die anhaltende Konjunktur im Handwerk wirkte sich auf die NORDWEST Kompetenzfelder Werkzeuge und Maschinen positiv aus. So verlief die Entwicklung im Geschäftsfeld Bau-Handwerk-Industrie ebenfalls sehr erfreulich. Bei einem Umsatzvolumen von 660 Mio. € (+12,1 %) befindet sich der Bereich weiter auf dem Erfolgskurs.

Mit unseren guten Marketingmaßnahmen und Vertriebskonzepten konnten sich unsere Händler besser entwickeln als der Markt. Ausgewählte Bausteine in der umfangreichen Marketingunterstützung sind unter anderem die speziellen Katalogwerke für Präzisionswerkzeuge und Arbeitsschutz sowie Kataloge in niederländischer und englischer Sprache. Hinzu kommen Sonderprospekte wie die Herbstoffensive, deren ausgewählte Artikel beim Handel für zusätzliche Umsätze sorgen.

Einen wichtigen Schwerpunkt setzen wir mit unseren einzelnen Vertriebskonzepten, die gezielt die Fachgruppen innerhalb der Händlerschaft ansprechen. Dazu gehört insbesondere SecurCity für den spezialisierten Baubeschlagund Sicherheitsfachhandel. In diesem Konzept geht es neben den passenden Sortimenten vor allem darum, die Handelspartner mit sinnvollen Marketingmaßnahmen zu unterstützen. Dabei begleiten wir unsere Händler ganzheitlich. Hierzu gehören Analysen des Standorts und des Wettbewerbs, das Shopsystem einschließlich einer Ladenplanung kombiniert mit dem exzellenten Lieferservice unseres Lagers in Gießen sowie ein Servicepaket mit Themenkampagnen, Magazinen, Aktionsflyern und Angeboten. Dieses Paket entlastet unsere Handelspartner unmittelbar in ihrem operativen Geschäft und schafft damit Raum für die eigentliche Aufgabe: Den Vertrieb. Es ist so gestaltet, dass sich trotz des übergreifenden Konzeptgedankens ein individuelles Paket für den einzelnen Fachhändler zusammenstellen lässt.

Starke Händler formieren sich seit Jahren in Leistungsgemeinschaften. Kräfte bündeln, gemeinsam den Markt bearbeiten, ohne dabei die Individualität zu verlieren sind die bestimmenden Grundsätze. Seit Anfang des Jahres arbeiten hoch spezialisierte technische Händler in einer Gruppe zusammen, mit dem Ziel, sich bei ihren Kunden als starke Partner zu positionieren. Die Erstellung eines Katalogs ist dabei nur der erste Schritt.

Geschäftsfeld Haustechnik

Mit einem Plus von 8,6 % und einem Umsatz von 267 Mio. € hat das Geschäftsfeld Haustechnik/HAGRO seinen stetigen Wachstumskurs weiter fortgesetzt. Damit hat sich das Geschäftsfeld insgesamt besser als der Markt entwickelt. Entscheidend zur positiven Umsatzentwicklung hat vor allem die Strategie beigetragen, den Kreis der strategischen Lieferanten im Lager zu erweitern. Der Zugewinn von Fachhändlern, die sich an den Marketinggemeinschaften "Der Bäder-Stern" und eco2 energiecenter beteiligen, spiegelt sich ebenfalls positiv in der Umsatzentwicklung wider.

Im Geschäftsjahr 2010 haben wir damit begonnen, die Eigenmarke Delphis neu zu positionieren: Unter dem neuen Claim "Wir bringen Leben ins Bad" wurde die Markenarchitektur bereits neu strukturiert. Die Gestaltung des Lebensraumes Bad verlangt nach mehr Emoti-onalität und Lebendigkeit. Verändert hat sich daher der gesamte Markenauftritt: Broschüren, Prospekte, die Homepage und weitere vorgesehene Marketingmaßnahmen haben eine lebensnahe und auf die Zielgruppen zugeschnittene Ansprache. Von dem neuen Auftritt und der klaren Positionierung werden unsere Händler profitieren.

Dienstleistungen

Die Unterstützung unserer Fachhandelspartner durch diverse Dienstleistungen trägt wesentlich zur Prozessverbesserung bei. Wichtige Bausteine dabei sind das Datenmanagement, Finanzdienstleistungen sowie Leistungen im Bereich IT und eCommerce. Erheblich haben wir in die Umstellung der Logistik auf SAP investiert. Im Frühjahr des Jahres schloss NORDWEST mit der Umstellung der Lagerlogistik auf SAP/R3 das Gesamtprojekt SAP erfolgreich ab. Ein wichtiges Zukunftsthema für unsere Händler ist der Onlinehandel. Daher ging im Herbst das neue NORDWEST eSHOP Konzept an den Start. Es besteht aus einem modernen maßgeschneiderten Onlineshop, der – und das ist herausragend für die Branche – mit einem

Peter Jüngst, Vorstand

umfangreichen Betreuungskonzept, das vom eCommerce-Führerschein über die Hotline bis hin zu Marketing- und Rechtsberatung reicht, abgerundet wird. Auch damit bieten wir unseren Händlern wieder ein komplettes Konzept an, aus dem sie sich ihre Bausteine individuell zusammenstellen können.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Die positive Umsatzentwicklung spiegelt sich auch in den Ergebnissen im Einzel- und im Konzernabschluss wider. So konnte das Jahr 2010 mit einem positiven Jahresüberschuss im Einzelabschluss in Höhe von 2,7 Mio. € abgeschlossen werden. Das entspricht einer Ergebnisverbesserung gegenüber Vorjahr von 5,9 Mio. €. Das Ergebnis im Konzern konnte um 4,6 Mio. € gegenüber Vorjahr verbessert werden und beträgt 2,3 Mio. €.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein im abgelaufenen Jahr war die Auflösung des bestehenden Bankenpools mit Wirkung zum 31. Dezember 2010. Gleichzeitig wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2011 eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Volumen von 21 Mio. € und drei Kernbanken vereinbart. Damit ist eine maßgeschneiderte Finanzierung für die nächsten Jahre gesichert.

Besonders freut uns, dass wir wieder an die Dividende des Vorkrisenjahres anknüpfen können. Mit der vom Aufsichtsrat und Vorstand vorgeschlagenen Ausschüttung einer Dividende von 0,50 €/Aktie bieten wir unseren Aktionären eine überaus attraktive Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals. Damit bleibt NORDWEST auch weiterhin eine interessante Aktienanlage.

Mit den zielgerichteten Vertriebskonzepten, der wirksamen Marketingunterstützung und dem exzellenten Logistikservice ergänzt durch passende Dienstleistungsangebote werden wir auch im laufenden Jahr 2011 den positiven Trend weiter fortsetzen. NORDWEST wird weiter wachsen.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei unseren Fachhändlern und Lieferanten, Geschäftspartnern und Aktionären sowie unseren Mitarbeitern für den konstruktiven Austausch und die Unterstützung im vergangenen Geschäftsjahr. Wir freuen uns auf die Fortsetzung der gemeinsamen und erfolgreichen Zusammenarbeit.

Hagen, den 17. März 2011

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Dr. Stolze Heinzel Jüngst

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Dr. Paul Kellerwessel (Vorsitzender) Geschäftsführender Gesellschafter der Aug. Hülden GmbH & Co. KG, Köln

Hans Stumpf Geschäftsführender Gesellschafter der IBS GmbH und der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling

Wolfgang Hückelheim Kaufm. Angestellter

Peter Weiss Lagerist

Eberhard Frick (Stellv. Vorsitzender) Geschäftsführender Gesell schafter der Friedrich Kicherer KG, Ellwangen

Dr. Alexander Winkels Geschäftsführender Gesellschafter der PTG Corporate Consult GmbH, Düsseldorf

Hans-Christian vom Kolke Geschäftsführender Gesellschafter der G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH, Bocholt

Günter Stöcker Kaufm. Angestellter

Dr. Christoph Weiß Unternehmensberater, Bad Boll

Dr. Paul Kellerwessel, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat sich mit der Lage und der Entwicklung von Gesellschaft und Konzern im Geschäftsjahr 2010 intensiv befasst. Dabei hat er seine nach Gesetz und Satzung bestehenden Aufgaben und Rechte uneingeschränkt wahrgenommen.

Aufsichtsratstätigkeit, Sitzungen

Der Vorstand wurde bei der Leitung des Unternehmens vom Aufsichtsrat regelmäßig beraten und überwacht. Die Rechts- und Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung der Gesellschaft, die Leistungsfähigkeit des Risikomanagements und der Unternehmensorganisation sowie deren Wirtschaftlichkeit wurden vom Aufsichtsrat anhand der Berichte des Vorstands und durch Nachfrage, Beratung und Diskussion diesbezüglich überprüft und sind auch als gegeben erachtet worden.

Im Berichtszeitraum hat der Aufsichtsrat sich regelmäßig durch mündliche und schriftliche Berichte des Vorstands im Sinne des § 90 AktG zeitnah und umfassend unterrichtet. Schwerpunkte dabei waren die Geschäftsentwicklung, die Finanzlage, die strategische Weiterentwicklung und die Unternehmensplanung (namentlich Investitions-, Personal- und Finanzplanung), die Risikolage sowie die Rentabilität des Unternehmens. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von Plänen und Zielen wurden dem Aufsichtsrat im Einzelnen erläutert und sind von ihm in Diskussion mit dem Vorstand geprüft worden. Anhand der Berichte des Vorstands wurden insbesondere die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge im Gesamtaufsichtsrat geprüft und eingehend erörtert; dies gilt namentlich für Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften. Auch zwischen seinen Sitzungen ist der Aufsichtsrat anhand schriftlicher Unterlagen unterrichtet worden. Gegenstand der Information sowie der anschließenden Erörterung und Kontrolle waren hierbei insbesondere die unterjährigen Finanzberichte. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats stand darüber hinaus außerhalb von Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand; er erhielt fortlaufend Kenntnis über aktuelle Entwicklungen der Geschäftslage und über wesentliche Geschäftsvorfälle. Die Vorsitzenden des Vorstands und des Aufsichtsrats haben dabei regelmäßig strategische Fragen und solche des Risikomanagements erörtert. Nach Überzeugung des Aufsichtsrats ist der Vorstand seinen Informationspflichten vollständig, kontinuierlich und zeitgerecht nachgekommen.

Im Geschäftsjahr 2010 fanden insgesamt sechs Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats statt (am 19. März 2010, am 5. Mai 2010 eine ordentliche und die konstituierende Sitzung, ferner am 28. Juni 2010, am 13. August 2010 sowie am 15. November 2010).

Der Personalausschuss des Aufsichtsrats, dem Herr Dr. Kellerwessel (als Ausschussvorsitzender), Herr Frick, Herr Hückelheim und Herr Dr. Winkels (bis zum 20. Mai 2010 Herr Grevenkamp, ab dem 28. Juni 2010 Herr Dr. Winkels) angehören, tagte im Geschäftsjahr 2010 dreimal (am 12. März 2010, am 15. November 2010 sowie am 3. Dezember 2010 als Telefonkonferenz) und befasste sich dabei im Wesentlichen mit der Beratung über die Vergütung der Vorstandsmitglieder sowie über die künftige Besetzung des Vorstands.

Dreimal, am 12. März 2010, am 12. August 2010 sowie am 2. November 2010 hat der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats getagt, dem Herr Frick (bis zum 2. November 2010 als Ausschussvorsitzender) sowie Herr Hückelheim, Herr Dr. Winkels (ab dem 5. Mai 2010 als Mitglied; bis zum 5. Mai 2010 Herr Trute, Herr Dr. Winkels ab dem 2. November 2010 als Ausschussvorsitzender) sowie Herr vom Kolke (ab dem 15. November 2010; bis zum 20. Mai 2010 Herr Grevenkamp) angehören. Er befasste sich mit der Vorbereitung der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats, der Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2009 sowie der internen Revision und dem internen Kontrollsystem. Zudem wurden Fragen zum Bereich Compliance behandelt.

Im Rahmen der Neufassung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats am 15. November 2010 ist der Präsidialausschuss entfallen. Im Laufe des Berichtsjahres hatte der Ausschuss bereits auf Sitzungen verzichtet, da die jeweiligen Angelegenheiten mit dem gesamten Aufsichtsrat abgestimmt wurden.

Der Nominierungsausschuss, dem Herr Dr. Kellerwessel als Ausschussvorsitzender, Herr Frick und Herr Dr. Winkels (ab dem 28. Juni 2010; Herr Grevenkamp bis zum 20. Mai 2010) angehören, tagte zweimal am 11. März 2010 und am 28. Juni 2010. Seine Aufgabe ist es, dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorzuschlagen.

Im Übrigen hat zu allen im Berichtsjahr anstehenden Themen der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit beraten und entschieden. Eine Sitzung des Aufsichtsrats beschäftigte sich mit der Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2009 und der Vorbereitung der Hauptversammlung 2010. Weiterhin wurden wesentliche geschäftspolitische Entscheidungen sowie Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, gemeinsam zwischen Vorstand und Aufsichtsrat erörtert, und es sind darüber im Aufsichtsrat Beschlüsse gefasst worden. Hierzu zählen insbesondere Fragen zur Finanzierung und zur Kreditversicherung sowie mögliche Kooperationsprojekte.

Personalien

Herr Hans Stumpf wurde am 5. Mai 2010 von der Hauptversammlung als Aufsichtsratsmitglied wiedergewählt. Herr Andreas Trute hatte vor Beginn der Hauptversammlung am 5. Mai 2010 sein Amt als Aufsichtsratsmitglied niedergelegt. Herr Dr. Alexander Winkels wurde durch die Hauptversammlung am 5. Mai 2010 als weiteres Aufsichtsratsmitglied in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Peter Weiß ist als Arbeitnehmervertreter für eine weitere Amtsperiode von den Arbeitnehmern in den Aufsichtsrat gewählt worden.

In seiner konstituierenden Sitzung am 5. Mai 2010 wählte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Paul Kellerwessel zum Vorsitzenden und Herrn Eberhard Frick zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats.

Herr Grevenkamp hat am 20. Mai 2010 sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt. Auf gemeinsamen Antrag von Vorstand und Aufsichtsrat hat das Amtsgericht Hagen am 28. Juli 2010 Herrn Dr. Christoph Weiß zum Mitglied des Aufsichtsrats als Anteilseignervertreter für die Zeit bis zum Ablauf der nächsten Hauptversammlung bestellt.

Jahres- und Konzernabschluss

Der vom Vorstand aufgestellte, fristgerecht vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010, die Lageberichte für die Aktiengesellschaft und den Konzern für das Geschäftsjahr 2010 (die jeweils den erläuternden Bericht zu den Angaben nach § 289 Abs. 4 bzw. § 315 Abs. 4 HGB umfassen) sowie die Buchführung und das Risikomanagementsystem wurden durch die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Rölfs WP Partner AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Zum bestehenden Risikofrüherkennungssystem stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen, insbesondere zur Einrichtung eines Überwachungssystems, in geeigneter

Weise getroffen hat und das Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, geeignet ist.

Der Jahres- und der Konzernabschluss, der Lage- und der Konzernlagebericht sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegt worden. Diese Unterlagen wurden im Rahmen einer Sitzung des Prüfungsausschusses am 10. März 2011 zusammen mit dem Vorstand in Anwesenheit des Abschlussprüfers durchgesprochen und erörtert. Dabei berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen und erläuterte diese. Hierbei beantworteten der Abschlussprüfer und der Vorstand Fragen. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung, die vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vorbereitet worden war, keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss 2010 durch Beschluss vom 17. März 2011 im Rahmen seiner Sitzung gebilligt. Der Jahresabschluss ist somit gemäß § 172 AktG festgestellt worden.

In der am 17. März 2011 stattgefundenen Sitzung des Aufsichtsrats haben Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam beschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,50 € pro Aktie vorzuschlagen. Hierbei wurde insbesondere die Lage der Gesellschaft, namentlich ihre Finanzierungsund Kapitalstruktur, diskutiert und geprüft.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat hat regelmäßig die Effizienz seiner Arbeit überprüft, namentlich die Frequenz seiner Sitzungen, deren Vorbereitung und Durchführung. Er hat zusammen mit dem Vorstand an der Umsetzung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex gearbeitet und sich auch mit den Änderungen in dessen Fassung vom 26. Mai 2010 befasst.

Interessenkonflikte, über die gemäß Ziffer 5.5.3 des Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 zu berichten wäre, sind im Berichtsjahr nicht aufgetreten, so dass eine Berichterstattung an die Hauptversammlung entfällt.

Über die Corporate Governance berichten Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex in einem eigenen Kapitel in der Erklärung zur Unternehmensführung. Vorstand und Aufsichtsrat haben am 20. Dezember 2010 eine aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 AktG gemeinsam abgegeben. Diese Erklärung nebst dazu veranlassten Erläuterungen wurde den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren erneut erfolgreichen Einsatz für die NORDWEST Handel Verbundgruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr. Den Kunden und Aktionären gilt unser herzlicher Dank für das der Gesellschaft erwiesene Vertrauen.

Hagen, den 17. März 2011

Für den Aufsichtsrat

Dr. Paul Kellerwessel Vorsitzender des Aufsichtsrats

Vorstand und Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG berichten in dieser Erklärung gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der aktuellen Fassung vom 26. Mai 2010 sowie gemäß § 289a Abs. 1 HGB über die Unternehmensführung.

Entsprechenserklärung und Berichterstattung zur Corporate Governance

Corporate Governance steht für eine verantwortungsbewusste und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle von Unternehmen. Sie wird ausgefüllt durch eine offene Unternehmenskommunikation, die Wahrung der Aktionärsinteressen, eine effiziente Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat, eine ordnungsgemäße Rechnungslegung und Abschlussprüfung sowie einen verantwortungsbewussten Umgang mit Risiken. Die NORDWEST Handel AG sieht sich den Grundsätzen guter Corporate Governance verpflichtet und versteht diese als Chance, die Performance des Unternehmens zu verbessern und das Vertrauen bei Aktionären, Geschäftspartnern und Mitarbeitern zu stärken.

Rahmenbedingungen

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Corporate Governance werden durch das deutsche Aktienrecht geregelt. Ergänzend wurden mit der Verabschiedung des Deutschen Corporate Governance Kodex der Regierungskommission im Februar 2002 für deutsche Unternehmen unternehmenseinheitliche Grundsätze formuliert. Der Deutsche Corporate Governance Kodex wird in regelmäßigen Abständen von der Regierungskommission überarbeitet und unter anderem an internationale Entwicklungen angepasst. Der aktualisierte Wortlaut des Deutschen Corporate Governance Kodex mit den am 26. Mai 2010 von der Regierungskommission beschlossenen Kodex-Änderungen wurde am 2. Juli 2010 durch das Bundesministerium der Justiz im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.

Entsprechenserklärung 2010

Am 20. Dezember 2010 wurde die nach § 161 des Aktiengesetzes von der NORDWEST Handel AG einmal jährlich abzugebende Entsprechenserklärung, welche ebenso wie alle bisherigen Entsprechenserklärungen dauerhaft auf der Homepage www.nordwest.com abzurufen ist, mit folgenden Abweichungen veröffentlicht:

Ziffer 2.3.2 :

Elektronische Versendung der Einberufungsunterlagen

Die NORDWEST Handel AG kann die Empfehlung nicht erfüllen, da die Aktien der Gesellschaft auf den Inhaber lauten und daher eine vollständige Feststellung der Empfänger nicht möglich ist.

Ziffer 4.2.3 Abs. 3 Satz 3:

Eine nachträgliche Änderung der Erfolgsziele bzw. Vergleichsparameter ist nicht ausgeschlossen.

Es wird eine Ermessenstantieme seitens des Aufsichtsrats anhand vorher bestimmter Kriterien festgelegt, die anspruchsvolle, relevante Vergleichsparameter angemessen berücksichtigen. Die nachträgliche Änderungsmöglichkeit soll Flexibilität hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklungen gewährleisten.

Ziffer 4.2.5 Abs. 2 Satz 1 und Ziffer 7.1.3:

Bericht über Vorstandsvergütungen

Vergütungskomponenten für Vorstandsmitglieder mit Langfristcharakter wie z.B. Aktienoptionen und ähnliche wertpapierorientierte Anreizsysteme der Gesellschaft waren bisher nicht vorgesehen; dem entsprechend erfolgten und erfolgen die vorwiegend darauf abzielenden weiteren Angaben bzw. Erläuterungen in dem Vergütungsbericht als Teil des Corporate Governance Berichtes nicht.

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder der NORDWEST Handel AG ist angemessen und enthält ein Fixum sowie erfolgsbezogene Komponenten, jedoch nicht solche mit langfristiger Anreizwirkung.

Ziffer 5.4.6 Abs.1 Satz 3, Abs. 2 Satz 1 und Abs. 3 Satz 1:

Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats

Die Mitgliedschaft in Ausschüssen des Aufsichtsrats wurde und wird bei der Bemessung der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats nicht berücksichtigt. Aufgrund der zeitlichen Beanspruchung wurden und werden allerdings der Vorsitz mit der dreifachen Vergütung und der stellvertretende Vorsitz mit der zweifachen Vergütung berücksichtigt. Ferner haben die Mitglieder des Aufsichtsrats bisher als Vergütung ein Fixum erhalten (keine erfolgsbezogenen Komponenten).

Vorstand und Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG sind der Auffassung, dass eine erfolgsbezogene Vergütung beim Aufsichtsrat schwer zu quantifizieren ist. Gerade in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, d.h. bei geringen Chancen auf eine erfolgsorientierte Komponente, besteht ein besonderes Bedürfnis für die sorgfältige und zeitintensive Aufgabenerfüllung durch den Aufsichtsrat.

Die Angabe der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder erfolgte und erfolgt nicht im Corporate Governance Bericht, sondern im Anhang des Konzernabschlusses und dort als eine Summe (ohne Individualisierung und andere Differenzierungen).

Vorstand und Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG sind der Auffassung, dass die Angabe der Gesamtvergütung zur Berechnung der individuellen Anteile ausreichend ist.

Ziffer 5.5.3:

Bericht des Aufsichtsrats über Interessenkonflikte und deren Behandlung an die Hauptversammlung

Der Aufsichtsrat informierte und informiert in seinem Bericht an die Hauptversammlung über aufgetretene Interessenkonflikte und deren Behandlung soweit, wie es die Pflichten zur Verschwiegenheit und Vertraulichkeitswahrung ermöglichen. Über eine Mandatsbeendigung im Falle eines wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikts in der Person eines Aufsichtsratsmitglieds wurde und wird im Einzelfall entschieden.

Vorstand und Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG sind der Auffassung, dass eine Einzelfallbetrachtung einer pauschalen Behandlung von Interessenkonflikten vorzuziehen ist.

Zu Nr. 7.1.3

Aktienoptionsprogramme oder wertpapierorientierte Anreizsysteme bestanden und bestehen bei der NORDWEST Handel AG nicht.

Nach Auffassung des Vorstands der NORDWEST Handel AG enthalten diese Vergütungsmodelle keine entscheidenden Vorteile gegenüber den bei der NORDWEST Handel AG praktizierten Vergütungsregelungen.

Ziffer 7.1.4:

Angabe über Beteiligungsunternehmen

Nach dieser Empfehlung soll die Gesellschaft eine Liste von bestimmten Drittunternehmen veröffentlichen, in der unter anderem die Ergebnisse des letzten Geschäftsjahres angegeben werden sollen. Die Veröffentlichung der Ergebnisse von Drittunternehmen erfolgte und erfolgt nur insoweit, wie diese Ergebnisse zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses der Gesellschaft vorliegen.

Führungs- und Kontrollstruktur

Entsprechend deutschem Aktienrecht hat die NORDWEST Handel AG eine duale Führungs- und Kontrollstruktur mit den Organen Vorstand und Aufsichtsrat.

Der Vorstand der NORDWEST Handel AG besteht seit dem 1. Januar 2010 aus drei Vorstandsmitgliedern, die das Unternehmen gemeinschaftlich leiten.

Der Aufsichtsrat überwacht die Geschäftsführung des Vorstands. Er besteht aus neun Mitgliedern, die nach dem Drittelbeteiligungsgesetz zu zwei Dritteln von den Anteilseignern und zu einem Drittel von den Arbeitnehmern gestellt werden. Die von den Anteilseignern zu berufenden Mitglieder des Aufsichtsrats werden von der Hauptversammlung gewählt. Die Wahl der Arbeitnehmervertreter erfolgt entsprechend den Vorgaben des Drittelbeteiligungsgesetzes.

Die Zusammenarbeit der Organe wird durch die von der Hauptversammlung beschlossene Satzung der Gesellschaft, die Geschäftsordnungen von Aufsichtsrat und Vorstand sowie durch Beschlüsse der Organe im Rahmen der Vorgaben einschlägiger gesetzlicher Regelungen ausgestaltet. Dabei ist festgelegt, worüber und in welchem Umfang der Vorstand an den Aufsichtsrat berichtet und welche Geschäfte des Vorstands der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat Ausschüsse gebildet. Der Personalausschuss behandelt im Wesentlichen die vertraglichen Angelegenheiten der Vorstandsmitglieder sowie die Grundsätze und Strukturen der Personalentwicklung und Personalplanung.

Der Prüfungsausschuss bereitet unter anderem die Beschlussfassung über die Feststellung des Jahresabschlusses vor und erörtert gemeinsam mit dem Abschlussprüfer der Gesellschaft die grundlegenden Fragen zu Rechnungslegung und Jahresabschlussprüfung. Darüber hinaus erteilt er den Prüfungsauftrag an den Abschlussprüfer und legt Prüfungsschwerpunkte für die anstehende Jahresabschlussprüfung fest.

Der Nominierungsausschuss, welcher ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt ist, dient dazu, dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorzuschlagen.

Vorstand und Aufsichtsrat sind dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr traten keine Interessenkonflikte auf, die dem Aufsichtsrat offen zu legen gewesen wären.

Ziele des Aufsichtsrats bzgl. seiner Zusammensetzung und Stand der Umsetzung

Gemäß Ziffer 5.4.1 des Deutschen Corporate Governance Codex soll der Aufsichtsrat für seine Zusammensetzung konkrete Ziele benennen, die unter Beachtung der unternehmensspezifischen Situation die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potenzielle Interessenkonflikte, eine festzulegende Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder und Vielfalt (Diversity) berücksichtigen. Diese konkreten Ziele sollen insbesondere eine angemessene Beteiligung von Frauen in Führungspositionen vorsehen.

Folgende Ziele wurden durch den Aufsichtsrat definiert:

• Internationale Erfahrung

• Wesentliche Aufgabe des Aufsichtsrats ist die qualifizierte Kontrolle und Beratung des Vorstands. Ziel ist es, dass auch weiterhin im Aufsichtsrat insgesamt sämtliche Kenntnisse und Erfahrungen vorhanden sind, die für die Entwicklung der NORDWEST Handel AG wesentlich sind. Aufgrund des nur sehr geringen Auslandsgeschäfts der NORDWEST Handel AG wird eine stärkere Internationalisierung des Aufsichtsrats derzeit nicht für notwendig erachtet. Bei einer Ausweitung dieses Geschäfts wird das Ziel verfolgt, auch ausreichend Aufsichtsratsmitglieder mit internationaler Erfahrung zu haben.

• Vermeidung von potenziellen Interessenkonflikten

• Dem Aufsichtsrat gehören keine ehemaligen Vorstände der NORDWEST Handel AG an. Zudem wird bei den Kandidatenvorschlägen an die Hauptversammlung darauf geachtet, dass der jeweilige Kandidat nicht im Management oder im Kontrollgremium von Wettbewerbern tätig ist. Des Weiteren müssen die Aufsichtsratsmitglieder aktuell auftretende Interessenkonflikte unverzüglich dem Aufsichtsrat offenlegen.

  • Berücksichtigung der Altersgrenze • Mitglieder des Aufsichtsrats scheiden nach Vollendung des 65. Lebensjahres mit Ablauf der darauf folgenden Hauptversammlung aus dem Aufsichtsrat aus. Dies ist bereits in der Gesellschaftssatzung festgehalten.
  • Vielfalt, insbesondere Frauenanteil • Die Vielfalt spiegelt sich durch die unterschiedlichen beruflichen Tätigkeiten und Werdegänge der Aufsichtsratsmitglieder wider. Hiermit ist sichergestellt, dass insgesamt das Verständnis für alle Geschäftsbereiche, in

denen die NORDWEST Handel AG aktiv ist, im Aufsichtsrat vorhanden ist. Dabei sind bei gleicher Qualifikation Frauen angemessen zu berücksichtigen. Dieses Ziel wird der Nominierungsausschuss bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung entsprechend beachten.

Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und der Entsprechenserklärung vom 20. Dezember 2010 wird das Vergütungssystem für den Vorstand im Folgenden erläutert:

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil ist vertraglich bestimmt und wird in zwölf gleichen Monatsraten gezahlt. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme für das zurückliegende Geschäftsjahr gewährt. Die Höhe wird auf Vorschlag des Personalausschusses durch den Aufsichtsrat bestimmt und richtet sich nach der individuellen Leistung des Vorstandsmitglieds und nach dem Gesamterfolg des Unternehmens im Bezugszeitraum.

Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung wie etwa Aktienoptionsprogramme bestehen derzeit nicht. Sämtliche Vergütungsbestandteile sind für sich und insgesamt angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Für die Vergütung des

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Aufsichtsrats wird der Hauptversammlung ein Vorschlag zur Beschlussfassung vorgelegt. Die vorgeschlagene Vergütung erscheint angesichts des Verantwortungsumfangs und der zeitlichen Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.

Die Vergütung des Vorstands setzt sich wie folgt zusammen:

Einen Überblick über wesentliche Veröffentlichungen der Gesellschaft im vorausgegangenen Geschäftsjahr gibt das Jährliche Dokument gemäß § 10 WpPG, das ebenfalls auf der Internetseite zu finden ist.

Meldepflichtige Erwerbs- oder Veräußerungsgeschäfte

Im Geschäftsjahr 2010 wurden 18 meldepflichtige Erwerbs- oder Veräußerungsgeschäfte

Gehalt Erfolgsunabhängige Vergütung
Geldwerter
Vorteil
Dienstwagen
Erfolgs-
abhängige
Vergütung
Tantieme
Komponenten
mit langfristiger
Anreizwirkung
Gesamt ohne
Zuführung zu
Pensions
rückstellungen
T€ T€ T€ T€ T€
Dr. Günter Stolze 330,0 11,0 155,0 0,0 496,0
Klaus Heinzel 210,0 7,2 77,5 0,0 294,7
Peter Jüngst 280,3 12,5 77,5 0,0 370,3
Summe 1.161,0

VERGÜTUNGSHÖHE 2010

Transparenz

Die NORDWEST Handel AG hat auf ihrer Internetseite einen Finanzkalender veröffentlicht (www.nordwest.com, unter "Investor Relations"), in dem alle Termine wiederkehrender Veröffentlichungen (zum Beispiel Vorlage des Geschäftsberichts beziehungsweise der Quartalsberichte) aufgeführt werden. Darüber hinaus werden Insiderinformationen, die die NORD-WEST Handel AG unmittelbar betreffen, als Adhoc-Meldung unverzüglich veröffentlicht, soweit nicht aufgrund besonderer Unternehmensinteressen ein Aufschub geboten ist. Die Veröffentlichung wird in solchen Fällen unverzüglich nachgeholt. Die NORDWEST Handel AG veröffentlicht außerdem unverzüglich alle Meldungen über Erwerb und Veräußerung von Aktien der NORDWEST Handel AG oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente durch Führungspersonen der Gesellschaft und mit diesen in enger Beziehung stehenden Personen, sobald ihr diese zugehen.

von Wertpapierbesitz nach Ziffer 6.6 Abs. 1 des Deutschen Corporate Governance Kodex gemeldet. Alle Transaktionen sind zur Einsichtnahme auf der Homepage der NORDWEST Handel AG, www.nordwest.com, eingestellt. Der Gesamtbesitz aller von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats direkt oder indirekt gehaltenen Aktien der Gesellschaft lag zum 31. Dezember 2010 im Falle von einem Aufsichtsratsmitglied über der für die individuelle Berichterstattung festgelegten Grenze von 1 % der ausgegebenen Aktien. Vorstandsmitglieder hielten insgesamt 7.136 (0,22 %, direkt) und Aufsichtsratsmitglieder insgesamt 71.966 NORDWEST Aktien. Davon entfielen auf Herrn Dr. Paul Kellerwessel 32.790 Stück (1,02 %, direkt) und auf die übrigen Aufsichtsratsmitglieder 15.200 Stück (0,47 %, direkt) und 23.976 Stück (0,75 %, indirekt).

Risikomanagement

Die NORDWEST Handel AG hat ein Risikomanagementsystem zur frühzeitigen Erkennung wesentlicher Risiken eingerichtet. Es wird im Lagebericht und Konzernlagebericht im Rahmen eines Risikoberichts erläutert. Hierin ist der nach BilMoG geforderte Bericht zum rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystem enthalten.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Die vom Vorstand aufgestellte Rechnungslegung für den Konzern erfolgte und erfolgt nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind. Der Jahresabschluss für die Gesellschaft wurde und wird weiterhin nach den Bestimmungen des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. Als Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2010 die von der Hauptversammlung gewählte Rölfs WP Partner AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt, nachdem er sich zuvor vergewissert hat, dass die bestehenden Beziehungen zwischen dem Prüfer und der NORDWEST Handel AG beziehungsweise ihren Organen keine Zweifel an der Unabhängigkeit des Prüfers begründen.

Compliance – Grundlagen unternehmerischen Handelns und Wirtschaftens (Unternehmensführungspraktiken)

Der Erfolg der NORDWEST Handel AG als Einkaufsverband im Produktionsverbindungshandel (PVH) hängt maßgeblich von ihrer Integrität ab. Das Vertrauen der Handelspartner und Lieferanten ist die Basis ihres Geschäfts. Daher hat die NORDWEST Handel AG ein Compliance-System eingerichtet.

Die erarbeiteten Compliance-Richtlinien dienen dazu, die Risiken, die sich aus dem Geschäft ergeben, aufzuzeigen. Das können rechtliche oder wirtschaftliche Risiken sowie solche für die Reputation der NORDWEST Handel AG sein. Die Richtlinien sollen Verhaltensstandards vorgeben, die den Mitarbeitern helfen, diese Risiken zu vermeiden bzw. sachgerecht mit ihnen umzugehen.

Die Richtlinien enthalten grundsätzliche ethische Verhaltensanforderungen an alle Mitarbeiter wie:

  • Gesetzestreues Verhalten
  • Verantwortung für das Ansehen von NORDWEST
  • Gegenseitiger Respekt, Ehrlichkeit und Integrität
  • Fairness, Toleranz, Kommunikation
  • Führung, Verantwortung und Aufsicht

Des Weiteren enthalten sie Grundsätze zum Umgang mit Geschäftspartnern und Dritten, insbesondere zur Beachtung des Wettbewerbsrechts und des Kartellrechts und zur Korruptionsbekämpfung.

Die Mitarbeiter werden durch laufend aktualisierte Merkblätter zu einzelnen Themenschwerpunkten über gesetzmäßiges Verhalten unterrichtet.

Die Compliance-Organisation besteht aus dem Chief Compliance Officer (CCO) und einem Team von Compliance Officern (CO) für verschiedene Geschäftsbereiche innerhalb der NORDWEST Handel AG. Die Compliance-Organisation unterstützt die Mitarbeiter in Zweifelsfragen und geht gemeldeten Verstößen gegen die Compliance-Richtlinien nach. Sie organisiert Fortbildungen in den für die Compliance relevanten Themenbereichen und entwickelt so die Fähigkeiten der Mitarbeiter weiter, das eigene Handeln richtig einzuschätzen.

Die Compliance-Richtlinien sind dauerhaft auf der Homepage www.nordwest.com (unter der Rubrik "Investor Relations") abrufbar.

Im Geschäftsjahr 2010 wurde das Compliance-System weiterentwickelt, insbesondere wurde ein internes telefonisches und elektronisches Meldesystem für die Mitarbeiter eingerichtet, es wurden Merkblätter vorbereitet und Schulungsmaßnahmen eingeleitet.

Hagen, den 17. März 2011

NORDWEST Handel AG

Der Aufsichtsrat Der Vorstand

DIE AKTIE

Kursentwicklung der NORDWEST Aktie

Starke Schwankungen und anhaltende Unsicherheit bestimmten die Entwicklung der Aktienmärkte zu Beginn des Jahres 2010. Insbesondere die Sorgen um die Stabilität des europäischen Wirtschaftsraums sowie der drohende Rückfall der amerikanischen Wirtschaft in die Rezession belasteten den deutschen Leitindex DAX 30. Dies führte bis in den Herbst hinein zu einer Seitwärtsbewegung der Märkte zwischen +10 und -10 %. Der Jahresausklang verlief im Gegensatz dazu positiv und stabil: gute Unternehmenszahlen und Wirtschaftsdaten, die einen positiven Ausblick auf das Jahr 2011 zulassen, führten zu deutlichen Kurszuwächsen. Insgesamt konnte der DAX 30 um 16 % gegenüber dem Vorjahr zulegen.

BASISDATEN DER NORDWEST AKTIE

Aktienart/Stückelung Nennwertlose Inhaber-Stammaktien
Zulassungssegment Freiverkehr
WKN 677550
Kürzel NWX
ISIN DE0006775505
Börsenplätze Frankfurt am Main
Düsseldorf
Berlin
Hamburg
Stuttgart
München

Die Kursentwicklung der NORDWEST Aktie konnte sich deutlich von der Marktentwicklung abheben. Mit einem Jahresendwert von 10,20 € hat die Aktie erstmals seit dem Jahr 2007 wieder ein Kursniveau von über 10 € erreicht. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von über 73 %. Zwei Faktoren haben darauf entscheidenden Einfluss genommen: Nach dem schwierigen Jahr 2009 hat sich NORDWEST im operativen Geschäft positiv entwickelt. Darüber hinaus hat die Übernahme des größten Aktienpakets durch die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH zur Stabilität und zur positiven Entwicklung der Aktie beigetragen.

Auch die bereits im März 2009 erfolgte Aufnahme der NORDWEST Aktie in den NRW-MIX der Börse Düsseldorf hat zu einer stärkeren Beachtung unserer Aktie bei den Anlegern geführt. Im NRW-MIX sind die nach der Freefloat-gewichteten Marktkapitalisierung 50 größten nordrhein-westfälischen Aktiengesellschaften gelistet, welche nicht zum DAX 30 gehören.

PERFORMANCE DER NORDWEST AKTIE IM VERGLEICH ZUM INDEX DAX 30 IN %

KENNZAHLEN DER NORDWEST AKTIE

2010 2009
Ausgegebene Aktien zum Bilanzstichtag Mio. Stück 3,205 3,205
Grundkapital Mio. € 16,5 16,5
Höchster Börsenkurs (Frankfurt a. M.) 10,20 7,50
Niedrigster Börsenkurs (Frankfurt a. M.) 5,60 5,50
Börsenkurs zum Geschäftsjahresende (Frankfurt a. M.) 10,20 5,87
Eigenkapital der Anteilseigner Mio. € 44,3 42,2
Ergebnis je Aktie 0,80 - 0,75
Eigenkapital der Anteilseigner je Aktie 14,55 13,87

Kennzahlen und absoluter Börsenkurs

Analog zur allgemeinen Marktentwicklung verlief auch der Kurs der NORDWEST Aktie in den ersten Wochen des Jahres in einer Seitwärtsbewegung. Beginnend ab Ende März erfolgte allerdings eine deutliche Kurssteigerung, die ihren vorläufigen Höhepunkt mit Bekanntgabe des Einstiegs der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH und einem Aktienkurs von 9,80 € am 28.05.2010 fand. Nach zwischenzeitlich wieder leicht gesunkenen Kursen konnte auch die NORDWEST Aktie in den letzten Wochen des Jahres noch einmal deutlich zulegen, so dass das Jahr 2010 mit dem Höchstkurs von 10,20 € beendet wurde.

KURSENTWICKLUNG DER NORDWEST AKTIE

Der Bilanzgewinn der NORDWEST Handel AG beläuft sich auf 2.703.249,14 €. Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft schlagen vor, hieraus 1.522.146,00 € an die Aktionäre der Gesellschaft auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende in Höhe von 0,50 € je ausschüttungsfähiger Aktie.

DAS UNTERNEHMEN: DER VERTRIEB

Klaus Heinzel und Peter Jüngst, Vorstände NORDWEST Handel AG: "Exzellente Verbandsleistungen unterstützen unsere Fachhändler in ihrem operativen Geschäft. Alle unsere Projekte haben ihre Wirkung in 2010 gezeigt."

Innovationen und Alleinstellungsmerkmale stärken unsere Mitglieder und sorgen für Wachstum

Kaum jemand hat es vor einem Jahr für möglich gehalten, dass wir die größte Finanzund Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit so schnell meistern. Fakt ist: Das Jahr 2010 hat sich ab März 2010 deutlich besser entwickelt als es vorherzusehen war. Auch vor diesem Hintergrund ist NORDWEST mit 17,4 % überdurchschnittlich gewachsen. Wichtig dabei ist, dass alle Geschäftsfelder und insbesondere das Lagergeschäft zu diesem Ergebnis beigetragen haben.

Das Wachstum im Mittelstand ist gestützt durch Export, Nachfrage nach Investitionsgütern, Konsum- und Bauwirtschaft – vielleicht mit Ausnahme des öffentlichen Baus. Insofern partizipieren alle Zielgruppen unserer Händler von dieser Entwicklung, so dass wir auch in 2011 von einem Wachstum ausgehen können – allerdings moderater als in 2010, da auch einige Risiken, wie z. B. die Preisentwicklung zu beachten sind.

Mit der Konzentration auf das Lagergeschäft sowie die damit einhergehenden Stärken haben wir in 2010 weitere Lieferantenpartner in die Vollabwicklung sowohl im Geschäftsfeld B-H-I als auch in der Haustechnik aufgenommen. Firmen wie Stanley, Powers Fasteners, BMI, Villeroy & Boch sowie Duravit stehen hierfür exemplarisch. Die Vorteile für den Handel liegen hierbei klar auf der Hand:

  • Unabhängigkeit von Lieferfristen und Mengeneinheiten der Hersteller
  • Erhöhung der Liquidität
  • Prozesskosteneinsparungen
  • Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Großhändlern durch 24-Stunden-Lieferservice eines breiten Lieferprogramms

NORDWEST wird auch in den nächsten Wochen und Monaten den Weg der Vollabwicklung weiter vorantreiben. Wir rechnen mit dem Ausbau um weitere Industriepartner, um den Vorteil für die Mitglieder in diesem Segment weiter auszubauen.

Im Geschäftsfeld Stahl hat es sich bewährt, dass NORDWEST die Steuerung der Kundenund Lieferantenbeziehungen übernimmt. Hierdurch ist es gelungen, die Konzentrationstonnage um weitere 3 % zu erhöhen. Damit konnten wir ein Ergebnis wie nie zuvor für die Mitglieder erreichen. Der Produktmix erstreckt sich dabei über die Warenbereiche Baueisen, Edelstahl, Rohre sowie Walzprodukte. Hiermit sind wir als einziger Verband in Deutschland in der Lage, Unterstützung für den Mittelstand in allen wichtigen Produktbereichen zu bieten. In diesem Jahr wird NORDWEST das Geschäftsfeld punktuell um den Bereich der Flachprodukte weiter ausbauen.

Last but not least bleibt unsere Tochtergesellschaft e-direct Datenservice zu erwähnen. Mit den zahlreichen Vorteilen im Artikelvolumen, der Anzahl der unterschiedlichen Regionalkalkulationen, der hohen Datenqualität sowie dem Umfang der Datenstrukturen bietet e-direct ein in Deutschland einzigartiges Leistungsspektrum für den Mittelstand.

Bau-Handwerk-Industrie: Vertriebsmaßnahmen haben Erfolg

Im Jahr 2010 ist der Konjunkturmotor in der Industrie und im Handwerk überraschend schnell wieder angesprungen. Davon haben auch die uns verbundenen Handelshäuser profitiert. Zu dem positiven Ergebnis im Geschäftsfeld Bau-Handwerk-Industrie haben maßgeblich viele verkaufsfördernde Maßnahmen, neue Kataloge und nicht zuletzt die Umsetzung der NORDWEST Vertriebskonzepte beigetragen.

Die positive Umsatzentwicklung mit +12 % zieht sich über alle Warensegmente. Die stetige Ausweitung der Sortimente bestehender Lieferpartner sowie die gezielte Aufnahme von Programmen neuer strategischer Hersteller für das Lagerprogramm sorgten für ein überproportionales Wachstum im Lagergeschäft. Ergänzend dazu wurden die Maßnahmen am P.O.S. vorangetrieben, so dass den Händlern bereits heute über 90 Meter bestückter P.O.S.-Wände zur Verfügung gestellt werden. Die Bestückungen umfassen sowohl die Sortimente etablierter Herstellermarken als auch die NORDWEST Marken

PROMAT, PROMAT Safeline, Sportline, NOW und Welding Team. Ausgezeichnete Katalogwerke in allen Kompetenzfeldern des Geschäftfelds Bau-Handwerk-Industrie runden die Leistung ab.

Auch neue Vertriebskonzepte werden im Sinne einer nachhaltigen Unterstützung unserer Fachhändler kontinuierlich weiterentwickelt. Stellvertretend dafür soll das Konzept SecurCity, eine maßgeschneiderte Shoplösung einschließlich eines integrierten Marketingkonzepts stehen. Damit bieten wir unseren Handelspartnern ein Rundum-Service-Paket an, das von der Standort- und Betriebsvergleichsanalyse, über die individuelle Verkaufsraumplanung, das herstellerunabhängige Markensortiment, den Datenservice, die Logistik bis hin zum Onlineshop eine Komplettleistung anbietet.

Viele unserer Händler sind in Spezialistengruppen organisiert. Inzwischen finden sich im Geschäftsfeld B-H-I 18 unterschiedliche Leistungsgemeinschaften, Kooperationen und Expertenkreise. Die gemeinsamen Zielsetzungen liegen in einer stärkeren Marktdurchdringung, was durch die Fokussierung auf jeweils spezielle Zielgruppen in Industrie und Handwerk erreicht wird. Zielgruppengerechte Sortimente geeigneter und engagierter Lieferanten, Marketingmaßnahmen und Services helfen wirksam dabei, gute Umsatz- und Ergebnisentwicklungen zu generieren. Im Kern geht es darum, Interessen für eine gemeinsame Marktbearbeitung und gleichzeitig Volumen für eine Optimierung der Einkaufskonditionen zu bündeln.

Neu gegründet wurde die Leistungsgemeinschaft Technischer Handel. Sie ist ein Beispiel für eine Gruppe stark spezialisierter Handelshäuser, die gemeinsame Strategien entwickelt und konkrete Maßnahmen zur Marktbearbeitung plant. Die Herausgabe eines Spezialkatalogs wird dazu beitragen, das Geschäft dieser Händlergruppe entscheidend voranzutreiben. Dazu gehört gleichzeitig auch die Gewinnung neuer Lieferanten und Händler, die erfolgreich betrieben wurde.

Insgesamt lag der Fokus unserer Arbeit in einem weiteren Ausbau unserer Serviceleistungen für die NORDWEST Händler. Dazu gehört auch eine sich immer deutlicher abzeichnende Konzentration auf die Kernzielgruppen unserer Händler, die insbesondere im Metall verarbeitenden Handwerk und der Industrie liegen. Daneben spielt auch das Bauhaupt- und Nebengewerbe eine wichtige Schlüsselrolle in der Marktbearbeitung unserer Händler. Unsere Services passen wir diesen Bedürfnissen konsequent an.

Dazu gehört auch der weitere Ausbau unserer Zentrallagersortimente. Immer mehr Lieferanten entscheiden sich dafür, über das NORDWEST Zentrallager ihre kompletten Sortimente anzubieten. Im Rahmen gelebter strategischer Partnerschaften, die wir führenden Markenherstellern anbieten, helfen wir den uns verbundenen Händlern, die Verfügbarkeit zu erhöhen, Prozesskosten zu sparen und Liquidität zu gewinnen. Die dahinterstehende Zielsetzung liegt wiederum in der Chance zu einer noch stärkeren Konzentration der uns verbundenen Händler auf ihre eigentliche Kernkompetenz: Den Vertrieb.

Europäische Händler haben sich gut entwickelt

Von den im Gegensatz zu Deutschland in vielen anderen Ländern eher zaghaften Ansätzen für einen erneuten Aufschwung ließen sich die NORDWEST Fachhandelspartner nicht beeinflussen und entwickelten sich deutlich besser als der jeweilige Markt. Sie schlossen über alle Geschäftsarten hinweg mit einem Plus von 18,1 % gegenüber Vorjahr ab. Besonderen Anteil an der positiven Entwicklung hatte das Lager geschäft mit einer Steigerung von 22,4 %.

Zu diesem positiven Ergebnis haben zahlreiche Einzelmaßnahmen beigetragen, die von unseren Kunden im europäischen Ausland erfreulich positiv aufgenommen wurden. Dazu gehören fremdsprachige Kataloge, den jeweiligen Ländern angepasste Marketingaktivitäten und eine stärkere Betreuung durch ein unterstützendes Key-Account-Management von NORDWEST.

Überblick über die Länder

Überproportional gut entwickelte sich das Lagergeschäft in Frankreich, das bei den Händlern um 40 % gegenüber dem Jahr 2009 zulegen konnte. Dabei wirkte sich unter anderem auch aus, dass in den Vorjahren insgesamt 26 neue Handelspartner für den Verband gewonnen werden konnten, die sich gut entwickeln und zunehmend die NORDWEST Services annehmen.

Ähnlich gut verlief die Entwicklung in den Beneluxstaaten. Besonders in diesen Nachbarländern greift der bestehende Fachhändlerkreis auf die von NORDWEST angebotenen Vertriebskonzepte, wie beispielsweise das Eigenmarkenkonzept PROMAT, zurück. Starke Effekte ergaben sich darüber hinaus durch den Werkzeugkatalog "Gereedschapen", der in einer hohen Auflage und einem Umfang von 1.600 Seiten im Jahr 2010 erschien.

Der erstmals in englischer Sprache aufgelegte Werkzeugtechnikkatalog "Tools" ergänzt die fremdsprachigen Kataloge. Auch mit diesem Werk, den dazu gehörenden Artikeldaten in Landessprache und dem Zugriff auf das Lager positionieren sich die Händler gut gegenüber dem Wettbewerb.

Die Kundenbetreuung in Österreich wurde durch eine deutlich intensivere Händlerbetreuung neu aufgestellt. Im Frühjahr 2011 ist dazu der Umzug der Niederlassung in neue Räumlichkeiten geplant, in denen auch Schulungen und Tagungen durchgeführt werden können. Mitte Juni fand dazu zunächst der Handelstag Österreich in Salzburg statt, bei dem die Handelspartner umfassend über die Aktivitäten bei NORDWEST informiert wurden. Ebenfalls wurde dort die Gründung eines Händlerbeirats beschlossen, der die Interessen der NORDWEST Mitglieder in Österreich vertreten soll. Ziele des Beirats sind zudem die regelmäßige und eng abgestimmte Kommunikation zwischen den NORDWEST Händlern und dem Verband, die gemeinsame Entwicklung von individuellen Maßnahmen auf NORDWEST und Lieferantenseite für den mittel- und langfristigen Erfolg im österreichischen Markt sowie die aktivere Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen den Händlern und den österreichischen Lieferanten. Erste Treffen des Beirats haben bereits stattgefunden.

Ausblick 2011

Auch im laufenden Geschäftsjahr werden die Händler wieder mit umfangreichen Vertriebsmaßnahmen unterstützt: In Frankreich und Österreich wird der Werkzeugtechnikkatalog neu aufgelegt, ebenfalls erscheinen der Werkzeugtechnikkatalog sowie ein Katalog für Arbeitsschutzartikel in niederländischer Sprache. Daneben werden mehrere NORDWEST Prospektaktionen auch für die europäischen Länder adaptiert. Die personelle Verstärkung durch Key-Account-Manager für Österreich, die Niederlande und Frankreich wird ebenfalls dazu beitragen, gerade in diesen Ländern die Kommunikation und vor allem die Betreuung zu intensivieren. Nicht weniger als in Deutschland gewinnt auch das Thema IT-Dienstleistungen und Online-Shop an Bedeutung. Hier wird NORDWEST insbesondere, das Onlineshop-K onzept für die Schwerpunktregionen zur Verfügung stellen.

Dietmar Moch,

Leiter Geschäftsfeld Bau-Handwerk-Industrie: "Im Geschäftsfeld Bau-Handwerk-Industrie verzeichnen wir ein zweistelliges Wachstum. Gezielte Vertriebs- und Marke tingmaßnahmen sowie der konsequente Ausbau des Lagersortiments sind die Erfolgsfaktoren in allen Warenbereichen."

Geschäftsfeld Bau-Handwerk-Industrie zeigt erfreuliche Entwicklung

Erfreulich stellt sich die Entwicklung im Geschäftsfeld Bau-Handwerk-Industrie dar. Mit einem Plus von 12 % und einem Umsatz von 660 Mio. € erzielt das Geschäftsfeld, das die Interessen von Fachgroßhändlern, Lieferanten und Anwendern aus den Bereichen Baubeschlag, Bauelemente, Sicherheitstechnik, Arbeitsschutz, Werkstatt- und Industriebedarf, Werkzeuge, Präzisionswerkzeuge, Baugeräte, Technischer Handel und Schweißtechnik verknüpft, eine deutliche Steigerung zum Vorjahr.

Gezielte Vertriebs- und Marketingmaßnahmen sowie der konsequente Ausbau des Lagersortiments sind die entscheidenden Einflussfaktoren für dieses positive Geschäftsergebnis.

Anhaltender Aufwärtstrend in den industrieorientierten Bereichen

Dabei betrifft die positive Umsatzentwicklung grundsätzlich alle Warenbereiche. Eine gute Nachfrage im Maschinenbau und in der Automobilindustrie belebte nachhaltig die Entwicklung des Geschäfts mit Präzisionswerkzeugen und Industrieausrüstung. Beide Bereiche berichten von einer hohen Auslastung, wovon auch die Zulieferindustrie und damit die Kunden der Fachhandelspartner profitierten. Das Geschäft wurde über das Konjunkturklima hinaus durch zahlreiche NORDWEST Impulse belebt, die von den Händlern positiv aufgenommen und umgesetzt wurden. Dazu gehören beispielsweise fast 20.000 Katalogseiten, über 400 Prospektseiten, zunehmende Marketingaktivitäten und ca. 1.500 Meter platzierte P.O.S.- Wände.

Baunahe Bereiche profitieren vom Handwerk

Auch die baunahen Bereiche wie Werkzeuge und Baubeschläge erwirtschafteten über das ganze Jahr hinweg ein deutliches Plus. Dabei profitierten diese insbesondere im ersten Halbjahr des Jahres noch von den gut gefüllten Auftragsbüchern im Handwerk aus der zweiten Jahreshälfte 2009 sowie von den Auswirkungen

UMSATZ PER 31.12. 2010

Kompetenzfeld T€ Veränd.
% z. Vj.
Baubeschlagsysteme u. Sicherheitstechnik
Bauelemente
Baugeräte/Drahtwaren
Verbindungstechnik
Bau 211.650 +3,8
Handwerkzeuge
Maschinen
Werkzeuge 237.438 +13,0
Arbeitsschutz/Technische Produkte 94.756 +26,1
Industrieausrüstung 66.815 +11,0
Präzisionswerkzeuge 49.148 +25,0
Geschäftsfeld B-H- I 659.807 +12,1

der von der Bundesregierung aufgelegten Konjunkturpakete. Die wieder anspringende allgemeine Wirtschaftskonjunktur ließ bis zum Jahresende ebenfalls keine Auftragslücken aufkommen. Auch die Warensortimente aus den Bereichen Werkstatt- und Industriebedarf sowie Arbeitsschutz und Technischer Handel können auf ein deutliches Plus verweisen.

Sichtbar ist der Erfolg der im Jahr 2009 gegründeten KOMPASS Gruppe, den Spezialisten im Arbeitsschutz: Der gemeinsame Messeauftritt im November des Jahres 2009 und der gezielte Einsatz des neuen Katalogs zeigen deutlich Wirkung.

Erweiterung des Lagersortiments

Besonders hervorzuheben ist die Umsatzsteigerung in Höhe von 16 % im Lagergeschäft. Konsequente Sortimentserweiterungen mit bestehenden Industriepartnern sowie die kontinuierliche Aufnahme von neuen strategischen Lieferpartnern beispielsweise in den Bereichen Befestigungstechnik, Rohrbearbeitungs-, Präzisions- und Handwerkzeuge sorgten für einen erfreulichen Zuspruch durch die NORDWEST Fachhandelspartner. Auch die forcierten Vertriebsmaßnahmen am P.O.S und umfangreiche Marketingmaßnahmen trugen zum Erfolg des

Lagergeschäfts bei. Über 90 laufende Meter NORDWEST Eigenmarke und Herstellermarken stehen den Handelspartnern jetzt als Sortimentsbausteine zur Verfügung. Das NORD-WEST P.O.S-Team berät umfassend bei der Laden- und Regalplanung. Mit den Leistungen unserer Logistik wird das professionelle Paket abgerundet: Durch die zentrale Lagerhaltung am Standort Gießen und den 24-Stunden-Lieferservice werden Ressourcen unserer Fachhändler geschont und Freiräume für das Kerngeschäft, den Vertrieb, geschaffen.

Zusammenarbeit in Leistungsgemeinschaften

NORDWEST unterstützt die Fachhandelspartner mit einem umfassenden Servicepaket, baut aber gleichzeitig auf die Präsenz und die Mitarbeit seiner Partner im Sinne eines optimalen Nutzens für alle Beteiligten. In unseren Leistungsgemeinschaften werden Kräfte durch Erfahrungsaustausch und Zusammenarbeit auf höchstem Niveau gebündelt. Die Entwicklung gemeinsamer Strategien für Einkauf und Vertrieb, der Informationsaustausch und die Planung einer aktiven Marktbearbeitung stehen daher im Mittelpunkt der regelmäßig stattfindenden Tagungen, die besonders in der ersten Jahreshälfte einen wichtigen Platz einnahmen. Die jüngste Leistungsgemeinschaft entstand im vergangenen Jahr mit dem Aufbau des Kompetenzfelds Technischer Handel. Im Frühsommer hat die Leistungsgemeinschaft ihre Arbeit zu einem ersten Katalogwerk aufgenommen. Im kommenden Jahr werden aus dem Kreis der technischen Händler neue Akzente in einem sehr interessanten, hochgradig spezialisierten Markt gesetzt.

Unverzichtbare Katalogwerke

Unverzichtbar für unsere Händler sind die speziellen Katalogwerke. Am Markt bewährte Kataloge wie der Werkstattkatalog, der Arbeitsschutzkatalog oder der Präzisionswerkzeugkatalog wurden in diesem Jahr konsequent, in enger Abstimmung mit unseren Händlern, weiter entwickelt. Durch die verkaufsfördernde Aufbereitung und anwendungsbezogene Artikeldarstellung sowie die Berücksichtigung des umfangreichen Lagersortiments mit dem 24-Stunden-Lieferservice setzen sie sich deutlich von Wettbewerbskatalogen ab.

Mit dem Fachkatalog für Arbeitsschutz gibt NORDWEST dem Lagergeschäft zusätzliche Verkaufsimpulse. Der überwiegende Teil der 4.000 angebotenen Artikel kann im 24-Stunden-Lieferservice über die Zentrallogistik bezogen werden. Das Eigenmarkensortiment wurde komplettiert, bei den etablierten Herstellermarken ergänzen Produktneuheiten das Sortiment. Über das Lager werden auch die 5.000 Artikel aus dem "Allgemeinen Baukatalog" an Bauhandwerker und an das Baunebengewerbe geliefert.

Der erstmals aufgelegte Werkzeugtechnikkatalog in englischer Sprache schließt die Lücke in der Riege der fremdsprachigen Katalogwerke. Mit diesem Gesamtangebot in Verbindung mit aufbereiteten Artikeldaten positionieren sich NORDWEST und die Händler äußerst wettbewerbsfähig.

Profitieren vom Onlinehandel

Neben dem langjährig erprobten Vertrieb über Katalogwerke gewinnt der Onlinehandel auch bei den Händlern unserer Branchen immer mehr an Bedeutung. In diesem Zusammenhang hat NORDWEST Ende des Jahres das eSHOP Konzept, bestehend aus einem neu konzipierten modernen Onlineshop und einem umfassenden Betreuungskonzept, vorgestellt, das von den Fachhandelspartnern seit Beginn des Jahres 2011 bereits eingesetzt wird. Das Online-Business ist für den stationären Handel eine wichtige Ergänzung. Ein eigenes Team unterstützt unsere Händler mit weiteren Anwendungen wie beispielsweise eTrade und eVend und eigenen Lösungen für das Industriegeschäft.

Maßgeschneidertes Vertriebskonzept: SecurCity

Aktive Verkaufsunterstützung rund um das Thema Sicherheit bietet NORDWEST mit dem Vertriebskonzept unter dem Namen SecurCity. SecurCity ist ein maßgeschneidertes Shopsystem, in dem die Kunden aufeinander abgestimmte Sortimente von elf Konzeptlieferanten zum Thema Sicherheit finden. Dazu gehören Beschläge, mechanische und elektronische Schließsysteme, Alarmanlagen, Schlüssel sowie Tresore. Das Besondere an SecurCity ist das integrierte Marketing- und Logistikkonzept mit Full-Service, das den Verkauf beim Fachhändler wesentlich unterstützt. Dazu gehören die Beratung zur Ladenplanung, die Ladeneinrichtung sowie Schulungsmaßnahmen für Verkäufer und Außendienstmitarbeiter. Besonderes Augenmerk liegt auf der Warenbeschaffung. Fast alle Artikel in dem Konzept sind im 24-Stunden-Lieferservice mit allen bekannten Vorteilen ab unserem Zentrallager in Gießen erhältlich. So ist nur eine geringe lokale Warenbevorratung vor Ort erforderlich. Vorteile ergeben sich darüber hinaus aus der Verbindung mit dem neuen Onlineshop, mit dem der Endkunde einfach und schnell rund um die Uhr bestellen kann. Ebenfalls gehören die Standortanalyse, ein umfassender Datenservice, ein Full-Service-Leasingangebot für den Ladenbau sowie Verkäuferschulungen zum Konzept.

SecurCity soll sowohl den gewerblichen Bereich als auch den Endanwender ansprechen, der sein Eigenheim schützen will oder auch nur einen Nachschlüssel braucht. Mit dem Konzept SecurCity erreicht NORDWEST zudem Fachhandelspartner, die sich bereits intensiv mit dem Thema beschäftigen und im Verband mit anderen Händlern bundesweit unter der Dachmarke das Thema weiter ausbauen wollen. Darüber hinaus bietet sich Händlern, die sich bisher wenig mit Sicherheitstechnik auseinandergesetzt haben, ein hoch kompetenter Auftritt. Der einheitliche Marktauftritt unter der Dachmarke SecurCity lässt Raum für weiterführende Maßnahmen über den P.O.S. hinaus. Angeboten werden beispielsweise auch gemeinsame Marketingmaßnahmen.

Neben dem Ausbau des Geschäfts mit etablierten Markenherstellern konnte auch der Umsatz mit den NORDWEST Marken gesteigert werden. Mit den Eigenmarken PROMAT, NOW, Sportline, PROMAT Safeline und Welding Team wurden mit der erstmals aufgelegten Sonderbroschüre "Herbstoffensive" gute Erfolge erzielt.

Ausblick 2011

Vor dem Hintergrund zahlreicher bereits eingeleiteter Maßnahmen, neuen Ideen und Vertriebskonzepten, die bereits auf der Warenbörse im Februar vorgestellt wurden, gehen wir auch im Jahr 2011 von einer Fortsetzung des Wachstumskurses aus. Diese positive Prognose wird auch von allen Industriepartnern geteilt, mit denen wir die Zusammenarbeit quantitativ und qualitativ weiter ausbauen werden.

Claudio Kemper, Geschäftsfeldleiter Stahl: "Unsere Erwartungshaltung für das Jahr 2010 wurde deutlich übertroffen. Mit Beginn des zweiten Quartals zogen die Preise an und die Nachfrage stieg deutlich."

Geschäftsfeld Stahl übertrifft Erwartungen

Aufgrund der Erkenntnisse und Informationen zum Ende des Jahres 2009 war unsere Erwartungshaltung im Geschäftsfeld Stahl für das Jahr 2010 mehr als zurückhaltend: Zu tief waren alle Marktteilnehmer von der Preisentwicklung zum Jahresende 2008 getroffen. Ein Großteil der Wirtschaftsnationen und der Absatzmärkte der Stahlproduzenten lag am Boden. Zudem zeigten sich die Finanzmärkte orientierungslos.

Der weltweite Stahlverbrauch lag im Jahr 2009 auf dem tiefsten Stand seit 2005. In den meisten Industrieländern, mit Ausnahme von China, sackte er durch die Weltwirtschaftskrise stark ein. National schien sich die zurückhaltende Erwartung zunächst zu bestätigen. Begleitet durch einen bundesweit verhältnismäßig starken Winter brach der Baubereich flächendeckend ein.

In zahlreichen europäischen Hauptmärkten wie Italien, Spanien und Frankreich waren die Wirtschaftsdaten schlechter als in Deutschland. National verhalfen die anziehende Konjunktur und die Arbeitsmarktpakete Deutschland zu einer gewissen europäischen Marktunabhängigkeit.

Zum Ende des ersten Quartals gab es erste Signale von Rohstoffpreiserhöhungen, wie beispielsweise bei Eisenerz, Koks, Kohle und Nickel. Auch die Preise beim Sekundärrohstoff Schrott zeigten hier höhere Tendenzen. Dieses führte dazu, dass der Handel, der zwischenzeitlich auf sehr niedrige Lagerbestände zurückgriff, wieder verstärkt nachfragte. Gleichzeitig ergaben sich erfreuliche Signale aus den klassischen Absatzmärkten des Handels: Im Stahlbau, im Maschinenbau und im Automobilbereich zog die Konjunktur wieder an.

Dennoch blieb die Situation der Werke zunächst sehr angespannt und wirtschaftlich belastet. Insbesondere die Importbezüge aus Drittländern blieben durch die instabile Liquiditäts- und Finanzierungsgrundlage in diesen Ländern fast völlig aus. Während die klassischen Lieferpartner, zu denen auch der größte Teil unserer NORDWEST Lieferanten gehört, verantwortungsbewusst handelten und Kapazitäten

zurücknahmen, versuchten Anbieter aus Ländern, in denen noch kein wirtschaftliches Gleichgewicht gefunden war, teilweise durch Spotangebote im deutschen Markt eine Präsenz zu zeigen, um unter anderem Liquidität zu erzeugen.

Die Höhen und Tiefen des Jahres spiegelten sich deckungsgleich im Geschäftsfeld Stahl wider. Nach dem historischen Umsatzhoch im Jahr 2008 und dem deutlichen Umsatzeinbruch 2009 konnte der Stahlbereich das Jahr 2010 mit einem Umsatz von 765 Mio. € abschließen. Dieses entsprach einem sehr erfreulichen Zuwachs von 27 % und übertraf unsere Prognose von 17 %.

Der Umsatz im ZR-Geschäft konnte um 27 % gesteigert werden und betrug 443 Mio. €. Unser Eigengeschäft wies eine Steigerung von 27 % auf. Sicherlich spiegelten sich in beiden Geschäftsarten die gestiegenen Wiederbeschaffungspreise wider, aber auch das Mengenvolumen konnte wieder um ca. 3 % erhöht werden. Insbesondere die Monate November und Dezember trugen am Jahresende nochmals förderlich zum positiven Gesamtergebnis bei. Die gesamte positive Mengenentwicklung war in den Produktfeldern unterschiedlich ausgeprägt.

Der Baustahl-Bereich wurde erneut von rückläufigen Bedarfsmengen in Deutschland und Europa getroffen. Trotz Konjunkturpaketen profitierte der private Wohnungsbau, wie aber auch der Wirtschaftsbau strukturell nicht davon. Zudem gab es bereits einen verstärkten Nachfrageschub im 4. Quartal 2009. Für das Jahr 2010 ist insgesamt ein Mengenrückgang im Baustahl-Bereich von 1,3 % zu verzeichnen.

Dagegen entwickelten sich die anderen Produktfelder durchaus erfreulich. Beispielhaft konnte das Mengenvolumen im Edelstahl/Rostfrei-Bereich um 19,2 % gesteigert werden. Das Konzentrationsvolumen im Stabstahl-Bereich hat sich trotz massivstem Druck von Drittlandimporten auf Vorjahresniveau bestätigt.

Auch der Bereich Formstahl-/Breitflanschträger stellte sich mit einer Steigerung von über 10 % erneut positiv dar. Ebenfalls blicken wir auf eine überproportionale Steigerung bei Rohrprodukten. Hier ergab sich der Konzentrationsschub vorrangig von den westeuropäischen Partnern. So blicken wir auf einen stabilen gemeinsamen Erfolg.

Ausblick 2011

Trotz vieler freundlicher Signale werden wir uns auch immer wieder mit Marktrisiken und einer Summe an offenen Fragen für das nächste Jahr beschäftigen müssen. Auch das Jahr 2011 wird kein Selbstläufer, auch wenn die heutige Einschätzung eine positive Entwicklung verspricht. Insgesamt erwarten wir einen moderat positiven Aufschwung. Ziel wird es sein, dass wir uns in allen Produktfeldern gut aufstellen und den stetigen Marktveränderungen im Sinne unserer Fachhandelspartner folgen.

Jörg Wiebel, Geschäftsfeldleiter Haustechnik/HAGRO: "Wir hatten uns für das Jahr 2010 Ziele gesteckt, die deutlich über die Prognosen der Branche hinausgingen. Diese Ziele haben wir sogar überschritten."

Umsatzziele höher als das Branchenumfeld

Unter dem Eindruck der globalen Finanzkrise und der Auswirkungen auch auf die europäischen Märkte waren die Branchenerwartungen für das Jahr 2010 in den Ländern, in denen das NORDWEST Geschäftsfeld Haustechnik/HAGRO aktiv ist, eher neutral bis verhalten. Wir hatten uns für das Jahr 2010 jedoch Ziele gesteckt, die deutlich positiv über die Prognosen für die Branche hinausgingen.

Aufgrund des erfolgreichen Ausbaus der Mitgliederstruktur um mehr als dreißig neue Fachhandelspartner im Jahresverlauf 2009 konnte bereits ein erfreuliches Umsatzwachstum prognostiziert werden; ebenso wurden aus der erheblichen Erweiterung des Angebots über das NORDWEST Zentrallager Umsatzzugewinne erwartet. Bereits nach dem ersten Quartal 2010 konnten wir feststellen, dass die Entwicklung in diesem Geschäftsfeld positiver als die Entwicklung im Gesamtmarkt verlief. Dieser positive Verlauf hielt über das gesamte Jahr an.

Umsatzpotenziale zurückgewonnen

Uns ist es gelungen, Umsatzpotenziale im Geschäftsfeld Haustechnik zurückzugewinnen, die in der Vergangenheit seitens der Fachhandelspartner auf alternative Beschaffungsquellen verlagert wurden.

Dazu haben wir das Sortiment über das Zentrallager in Gießen ausgeweitet und den angeschlossenen Händlern damit zunehmend mehr Möglichkeiten eingeräumt, benötigte Waren anstelle des Werksbezugs auch in niedrigeren Losgrößen über die Zentrallogistik zu disponieren. Diese Strategie wurde in 2010 konsequent ausgebaut: Mit der Erweiterung des Sortiments um bedeutende Lieferanten der Haustechnik-Branche, wie beispielsweise Villeroy & Boch oder Reflex sind die Grundlagen gelegt, das Lagergeschäft auch in den Folgejahren erfolgreich zu gestalten. Zum Jahresende betrug der Anteil des Lagergeschäfts bereits 4,3 % vom Gesamtumsatz des Geschäftsfeldes (Vorjahr: 2,6 %).

Den Händlern innerhalb der HAGRO Gemeinschaft ist bewusst, dass das Zentrallager Haustechnik betriebswirtschaftlichen Nutzen für die Händler stiftet. Zum einen sind es die Möglichkeiten der Liquiditätsschöpfung aus der Reduzierung des eigenen Lagerbestands und der Nutzung der gewährten Einkaufskonditionen, zum anderen können unsere Mitgliedsbetriebe aus der Sortimentstiefe und -breite in Verbindung mit der zuverlässigen Lieferlogistik Leistungszusagen gegenüber ihren Kunden tätigen, die ansonsten nicht für jeden Händler haltbar gewesen wären. Ein weiterer Vorteil liegt in der Lieferung der Ware auf Lieferschein des Fachhandelspartners direkt an dessen Kunden.

Aber auch in der "klassischen" Geschäftsart, dem Zentralregulierungsgeschäft, weist das Geschäftsfeld ein kräftiges Wachstum aus, das deutlich positiver als die Branchenentwicklung verläuft. Hier spiegelt sich nicht zuletzt die auch in 2010 erfolgreiche Neukundenakquisition mit acht neuen Fachhandelspartnern wider.

Zum Jahresende weist das Geschäftsfeld folgende Entwicklungen auf:

Umsatz in T€ z. Vj. in%
Heizung 71.466 + 3,2
Sanitär 184.476 + 11,6
Tiefbau 11.448 - 2,3
Gesamt 267.390 + 8,6
In den jeweiligen Geschäftsarten:
ZR/ST 255.777 + 6,7
Lager 11.613 + 78,6

Während sich Heizung und Sanitär gegen den Markttrend positiver darstellen können, leidet der Tiefbau-Bereich sowohl unter der vorsichtigen Investition der öffentlichen Hand beispielsweise in Kanalbau und -erhaltung als auch unter den Folgen der Investitionszurückhaltung im gewerblichen Bau. Zusätzlich wird dieser Trend durch die im Tiefbau-Markt gegebene

hohe Konzentration auf wenige Handelsstrukturen, hauptsächlich Konzernstrukturen, verstärkt. Anders als im sonstigen Haustechnik-Geschäft erweist es sich als besonders schwierig, die Kundenbasis bedeutend auszuweiten.

HAGRO Handelstag

Im Februar lud HAGRO die Mitgliedsunternehmen zum HAGRO Handelstag nach Göttingen ein. Hierbei waren neben den Fachhandelspartnern auch Lieferpartner eingeladen. Diese Kombination aus Tagung, Diskussionsforum und Dialog konnte dem gemeinsamen Geschäft positive Impulse vermitteln, die sich auch in der Entwicklung der darauffolgenden Monate widerspiegelte. Auch künftige Veranstaltungen werden diesem Grundkonzept des Austauschs zwischen Handel, Kooperationszentrale und Lieferanten folgen.

Delphis Relaunch

Der zunehmenden Bedeutung von Handelsmarken im Haustechnik-Geschäft stellt sich auch die HAGRO Händlergemeinschaft. So wurde den Handelspartnern Anfang Dezember 2010 die neue Ausrichtung des Marketings und des Vertriebs der HAGRO Eigenmarke Delphis präsentiert. Die Umsetzung dieser Neupositionierung wird in den kommenden Monaten und Jahren erheblichen Anteil an der Arbeit des Geschäftsfelds haben.

Auch die Marketinggemeinschaften unter dem Dach der HAGRO haben ihre Arbeit konsequent fortgesetzt und sich positiv entwickelt.

Die in 2009 neu gegründete Gemeinschaft "eco²-energie-center", ein Zusammenschluss marktaktiver Händler im Bereich der modernen Energietechnik, hat die qualitative Arbeit fortgesetzt. Mit Aus- und Fortbildungsveranstaltungen sowohl für die Kunden als auch für die eigenen Mitarbeiter haben diese Wissen und Kompetenz erworben, die im Tagesgeschäft helfen, hochwertige und technisch anspruchsvolle Produkte wie Solartechnik, Wärmepumpen oder auch Brennwert-Heizgeräte zu beraten und zu verkaufen.

Mit zwischenzeitlich 22 Unternehmen hat sich die Marketinggemeinschaft "Der Bäder-Stern" etabliert und führt die begonnene Zusammenarbeit erfolgreich fort. Mit zwei Vertriebsaktionen jährlich, deren Fokus auf der Vermarktung der Ausstellungen liegt, mit der Weiterbildung der Mitarbeiter und mit weiteren Aktivitäten sind die teilnehmenden Fachhändler bereit, die in der Gemeinschaft entwickelten und verabschiedeten Maßnahmen konsequent umzusetzen und damit die eigene Marktposition zu stärken.

Ausblick 2011

Für das Geschäftsjahr 2011 hat sich das Geschäftsfeld erneut hohe Ziele gesteckt. Sowohl in der Geschäftsart "Zentralregulierung" als auch im Lagergeschäft soll Wachstum generiert werden. Aus dem Marktumfeld heraus sind jedoch nur geringe Impulse zu erwarten, so dass diese Wachstumsziele zum einen durch die Neugewinnung von Geschäftspartnern, zum anderen durch den zunehmenden Ausbau der Aktivitäten im Zentrallager erreicht werden sollen. Bereits zum Jahresbeginn konnten zwei weitere bedeutende Lieferpartner für das Zentrallager gewonnen werden, deren Angebot den Fachhandelspartnern spürbaren Nutzen bringt.

Die begonnene Neupositionierung der Handelsmarke Delphis wird im Jahresverlauf intensiv und konsequent verfolgt. Aber auch Aktivitäten für die Marketinggemeinschaft "Der Bäder-Stern" werden Impulse für ein intensiveres Geschäft mit unseren Partnern geben. So steigen einige interessierte Händler beispielsweise in die Werbung mithilfe von Großflächenplakaten ein. Darüber hinaus wird ein erweitertes intensives Schulungsprogramm für noch mehr Kompetenz bei den Mitarbeitern des Handels sorgen.

e-direct Datenservice GmbH weiter auf Erfolgskurs

Auch das Geschäftsjahr 2010 war wieder ein Erfolgsjahr für das Unternehmen. Sowohl NORDWEST Fachhandelspartner als auch Händler anderer Verbände entschieden sich für die Datenprofis aus Hagen.

Erleichtert wurde die Entscheidungsfindung durch die Berichte neuer Kunden, die bereits kurze Zeit nach Umstellung von der Warenwirtschaft bis zum Shopsystem im gesamten Umfang leistungsfähig waren.

Im Jahr 2010 wurde das Volumen an gepflegten Daten auf über 550.000 Artikel erweitert. Damit hält e-direct mehr als 90 % der vom Handel benötigten Daten zur Verfügung. Neutrale Artikeltexte und andere Features helfen den e-direct Kunden, sich vom Wettbewerb abzuheben. Neben der großen Auswahl an gepflegten Daten werden über e-direct zusätzlich über 1,7 Mio. Daten im Datanorm-Format zentral bereitgestellt.

Wer die Leistungsfähigkeit einmal ausprobieren möchte, kann die Datenprofis auch zunächst testen: e-direct stellt interessierten Nutzern kostenlos für sechs Monate einen Zugang auf seine Datenstrukturen bereit, jedoch ohne die Möglichkeiten der Verarbeitung (Download).

Ausblick 2011

Zwei Schwerpunkte setzt e-direct für das Jahr 2011: Geplant ist die nochmalige Ausweitung der gepflegten Artikelstammdaten, wobei neue Lieferanten in das Portfolio aufgenommen werden. Bereits jetzt nutzt eine Reihe von Händlern die von e-direct angebotene kostenlose Testversion, so dass damit gerechnet werden kann, dass auch diese Händler künftig zum festen Kundenstamm von e-direct gehören werden. Darüber hinaus werden im Bereich der technischen Features neue Lösungen erarbeitet, die mittelfristig den Händlern angeboten werden können.

DAS UNTERNEHMEN: DER SERVICE

Rolf Mrosek, Geschäftsfeldleiter Logistik: "Wir verzeichnen den besten Umsatz im Lagergeschäft in der Unternehmensgeschichte! Unser Logistikangebot ist hervorragend."

Bestes Ergebnis im Lagergeschäft

Erfreulicherweise begann das Jahr 2010 im Lagergeschäft nach dem schwierigen Jahr 2009 sogleich positiv. Mit dem Ende des Winters zeigte die Umsatzentwicklung besonders steil nach oben. Grund zur Freude lieferte bereits der Monat März, in dem der bisher höchste Monatsumsatz mit knapp 8 Mio. € in der Firmengeschichte realisiert wurde. Seine Leistungsfähigkeit konnte das NORDWEST Lager in Gießen im Monat August beweisen: Obwohl mit einem Umsatzplus in Höhe von 36 % die schon optimistischen Planungen weit übertroffen wurden, konnten jederzeit alle Aufträge pünktlich ausgeführt werden. Die im März gesetzte Rekordmarke wurde in den Monaten September, Oktober und November nochmals deutlich übertroffen. So wurde im Monat November erstmals ein Umsatz von über 9 Mio. € ausgewiesen.

Insgesamt erreichte das Lagergeschäft im Jahr 2010 einen Umsatz von 85,7 Mio. € und übertraf damit das Vorjahr um 21,7 %. Ein Grund für diese überproportional gute Entwicklung liegt sicherlich auch in der höheren Zahl der strategischen Lieferpartner. Sowohl im Geschäftsfeld Haustechnik als auch im Geschäftsfeld Bau-Handwerk-Industrie hat sich die Strategie, komplette Teile des Lieferprogramms von Markenherstellern in das Lager zu übernehmen, als zukunftsweisend und richtig erwiesen. Insgesamt sind zum Jahresende über 90.000 Artikel über das Lager in Gießen verfügbar.

Bereits in den Sommermonaten konnte damit begonnen werden, die durch die SAP-Warenwirtschaft ausgelösten Prozessveränderungen zum Vorteil und zur Weiterentwicklung zu nutzen. So wurde zum Beispiel die komplette Retourenabwicklung reformiert und nun in einem durchgängigen Prozess abgewickelt. Ein neu entwickelter "Retourenmonitor" gibt zurzeit den NORD-WEST Mitarbeitern die volle Übersicht über alle Retourenvorgänge. Diese Transparenz soll auch dem Fachhandelspartner zukünftig ermöglicht werden. Aktuell wird daran gearbeitet, diesen Retourenmonitor in das NIS zu integrieren.

Neu geschaffen wurde auch die Möglichkeit, einzelne dringende oder vergessene Aufträge bis 18:00 Uhr einzulasten. In diesem Zusammenhang wurde auch die Betriebsbereitschaft des Service Centers von Montag bis Donnerstag bis 18:00 Uhr verlängert.

Ausblick 2011

Auch im Jahr 2011 soll die Wettbewerbsfähigkeit der NORDWEST Fachhändler durch die Logistikleistung weiter gestärkt werden. Zum Jahresende wurden daher mehrere neue Projekte gestartet, wie zum Beispiel die Einführung von weiteren Kontrollsystemen zur Qualitätssteigerung oder auch die Anpassung der Lagersoftware zur Verbesserung von Abläufen. Ziel von allen unseren Projekten ist es, das für 2011 erwartete deutliche Wachstum im Lagergeschäft zu ermöglichen.

Ulrich Hülsenbeck, Geschäftsfeldleiter IT und Geschäftsprozesse: "Neben dem gemeinsamen Einkauf und der Zentralregulierung ist der IT-Service ein wichtiger Baustein im Konzept von NORDWEST. Wir bieten den Fachhandelspartnern zukunftsweisende IT Lösungen für ihre Geschäftsprozesse."

Zukunftsweisende IT Projekte abgeschlossen

Im vergangenen Jahr beschäftigte sich das Geschäftsfeld IT insbesondere mit der Umsetzung von zwei Großprojekten, der Umstellung des Lagergeschäfts auf SAP/R3 sowie der Neugestaltung des Onlineshops.

Bereits im Frühjahr schloss NORDWEST mit der Umstellung des Lagergeschäfts auf SAP/R3 das Gesamtprojekt SAP erfolgreich ab. Mit dieser Umsetzung hat der Verbund den vor Jahren bereits eingeschlagenen Weg konsequent fortgesetzt, soweit wie möglich und sinnvoll, Standardsoftware zur Abwicklung der unternehmensrelevanten Prozesse einzusetzen. Bei der Umsetzung neuer Anforderungen sind wir dadurch noch schneller und betriebswirtschaftlich günstiger als zuvor. Mit dem Ausbau von SAP/R3 im Unternehmen steht uns jetzt auch eine Vielzahl von Funktionen zur Verfügung, die im Tagesgeschäft für den Anwender und die Geschäftspartner spürbare Verbesserungen mit sich bringen. Dazu gehören beispielsweise der neue Retourenmonitor, der Einsatz des VMI Dispositionsverfahrens oder die jetzt wesentlich einfachere Integration von elektronischen Schnittstellen zu Händlern und Industriepartnern. NORDWEST ist durch die Umstellung flexibler und kann auf eine solide Programmbasis zurückgreifen, so dass die Abwicklung neuer Projekte einfacher und in kürzerer Zeit zu bewältigen ist. Nach umfassenden Tests wurde die Umstellung über die Ostertage problemlos vollzogen.

Ausbau des NIS-Lagerbestellsystems

Heute kommt etwa die Hälfte der elektronischen Bestellungen (insgesamt 80 %) über das Lagerbestellsystem im NIS-Extranet. Die für die SAP-Umstellung erforderliche Anpassung der Schnittstellen zum NIS-Extranet wurde gleichzeitig genutzt, um die Funktionen des Lagerbestellsystems auszubauen und den Informationsgrad für die Händler zu erhöhen. So werden insbesondere Funktionen der Produktdarstellung und Suche integriert und den Händlern zusätzliche Informationen zum jeweiligen Auftragsstatus zur Verfügung gestellt.

Präsentation des eSHOP Konzepts

Im November präsentierte NORDWEST das neue eSHOP Konzept bestehend aus dem neuen Onlineshop und einem parallel dazu entwickelten umfassenden Betreuungskonzept. Der NORDWEST Shop mit umfangreichen Funktionen löst den bisherigen Shop ab. Mit ihm lassen sich sowohl das B2B- als auch das B2C-Geschäft abbilden. Dabei handelt es sich um ein Shopsystem, das eine maßgeschneiderte Lösung für jeden Fachhandelspartner ermöglicht. NORDWEST stellt medienneutrale Daten von allen NORDWEST Katalogen mit über 90.000 Artikeln zur Verfügung. Unsere Fachhändler können damit ihren Shopauftritt flexibel gestalten.

Wesentlicher Bestandteil des Onlineshops ist die Vernetzung mit anderen technischen Systemen, beispielsweise dem Warenwirtschaftssystem des Handelspartners. Im Unterschied zu anderen Shops in unserer Branche verfügt der NORDWEST Shop über die Suche mit Autovervollständigung. Bereits bei Eingabe eines Wortfragments öffnet sich eine Trefferliste, nach der sich schnell der korrekte Begriff auswählen lässt.

Der Shop überzeugt durch seine feste Struktur, mit der es leicht ist, Synergien zu schaffen. Er lässt viel Raum für Individualität und Flexibilität beim Händler und besticht durch einige Features, mit denen wir uns deutlich von anderen Systemen in der Branche abheben. Begleitet wird der Onlineshop durch ein umfassendes Betreuungskonzept, das es den Händlern leicht macht, den Shop auch entsprechend zu nutzen.

Bonusabrechnungssystem erneuert

Die Verhandlung von zentralen Vereinbarungen, insbesondere mit den Industriepartnern, gehört zum Tagesgeschäft einer Verbundgruppe. Neben Preis-, Rabatt- und Zahlungsvereinbarungen, zählen Bonusvereinbarungen zu den Faktoren, die die Einkaufsbasis der Händler wesentlich beeinflussen. Die bisherige Anwendung zur Abwicklung dieser Prozesse wurde im Jahr 2010 erneuert. Die Verwaltung der getroffenen Vereinbarungen, deren Überwachung, der Einzug sowie die Ausschüttung von Bonusansprüchen und die Entwicklung von frühzeitigen Prognosen sind wesentliche Bausteine zur kaufmännischen Abwicklung der Bonusprozesse. Darüber hinaus gilt es, die speziellen Marktgegebenheiten der bei NORDWEST vertretenen Branchen abzudecken. Ob Stahl, Haustechnik oder B-H-I – jede dieser Branchen kennt ganz spezielle Bonusvereinbarungen.

Da eine vollständige Abdeckung der Anforderungen durch den SAP/R3 Standard nicht möglich ist, hat sich NORDWEST entschlossen, soweit möglich, SAP/R3 Standardfunktionen zu nutzen und diese um individuelle Programme innerhalb von SAP/R3 zu ergänzen. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine vollständige Integration in das vorhandene SAP/R3-System und vermeidet somit aufwendige und fehleranfällige Schnittstellen zu externen Systemen. Die Bonusvorgänge für das Jahr 2010 wurden bereits in dem neuen System abgewickelt. Das Gesamtsystem einschließlich Überwachungs-, Auswertungs- und Prognosemodulen wird im Laufe des Jahres 2011 komplettiert.

ESHOP-KONZEPT

Jens Thöne,

Unternehmensentwicklung NORDWEST: "Die Unterstützung mit Finanzdienstleistungen ist ein wichtiger Baustein bei der Förderung unserer Fachhandelspartner."

Ausbau des Factoringangebots

Nach einem erfolgreichen Start im Jahr 2009 hat NORDWEST mit der TeamFaktor NW GmbH sein Angebot im Bereich Factoring auch im Jahr 2010 weiter ausgebaut. Die Fachhandelspartner haben nunmehr die Möglichkeit, sich zwischen verschiedenen Formen des Factorings zu entscheiden.

Von der Grundidee ausgehend, dass eine ausgewogene Finanzierungsstruktur und finanzielle Unabhängigkeit entscheidende Wettbewerbsvorteile sind, bietet die TeamFaktor NW GmbH mit ihrem Angebot einer 100%igen Vorfinanzierung der Brutto-Rechnungsbeträge eine passgenaue Unterstützung. Ein am Factoring teilnehmender Händler kann somit unmittelbar über die Liquidität aus seinen Umsätzen verfügen. Hiermit kann er neue Geschäfte tätigen, mit Maximalskonto bezahlen oder anderweitige Rabatte erwirken.

Über den Liquiditätsaspekt hinaus profitiert der Händler von der eingeschlossenen Sicherheit gegen Forderungsausfälle. Im Vergleich zu einer klassischen Warenkreditversicherung werden beim Angebot der TeamFaktor NW GmbH sogar 100% der Forderungsausfälle übernommen. Ein Selbstbehalt muss nicht mehr einkalkuliert werden.

Seit der Erweiterung des Angebots können Fachhändler diese Leistungsbausteine wahlweise als offenes Full-Service-Factoring oder als stilles Factoring in Anspruch nehmen. Beim offenen Full-Service-Factoring wird das Leistungsangebot um die Übernahme des kompletten Debitorenmanagements erweitert. Der Händler kann sich somit vollständig auf sein Kerngeschäft konzentrieren.

Beim stillen Factoring verbleibt das Forderungsmanagement bis zu einem vorher vereinbarten Zeitpunkt beim Händler vor Ort. Die Endkunden zahlen somit weiterhin an den Fachhändler und werden zunächst nicht über die neue Finanzierungsvariante informiert. Erst bei entsprechenden Zahlungsverzögerungen wird das professionelle Debitorenmanagement der TeamFaktor NW GmbH eingeschaltet.

Durch die schlanke und einfache Abwicklung über automatisierte Datenschnittstellen ergeben sich erhebliche Erleichterungen in der Buchhaltung. Dennoch ist durch ein selbstentwickeltes Online-Tool für den Händler sichergestellt, dass er jederzeit vollumfänglich über den Stand der Forderungen informiert ist.

Insgesamt bietet TeamFaktor NW den Kunden mit dem Factoringangebot eine optimale Finanzierungsalternative, die genau auf die Bedürfnisse des mittelständischen Handels zugeschnitten ist. Durch die Unterstützung der NORDWEST Handel AG ergeben sich zudem sehr attraktive Konditionen, die in Verbindung mit den angebotenen Leistungsbausteinen deutlich besser als der Markt liegen.

100%ige Auszahlung von Bruttorechnungsbeträgen 100%iger Schutz vor Forderungsausfällen Sonderkonditionen mit Schadenfreiheitsrabatten

Full-Service Factoring!

Übernahme des kompletten Debitorenmanagements

Stilles Factoring!

Forderungsmanagement beim Händler

Zusätzliche Liquidität beim Händler

DAS UNTERNEHMEN: DIE SOZIALBILANZ

Hohe Kundenzufriedenheit beim Seminarprogramm "Erfolgserlebnisse 2010"

Mit einem starken Programm, bewährten Trainern und diversen Highlights im Seminarprogramm "Erfolgserlebnisse 2010" erreichten wir bei den Teilnehmern eine hohe Kundenzufriedenheit. Besonders hervorzuheben: Die Salesmaster-Veranstaltungen, die in mehreren Städten Deutschlands mit namhaften Referenten angeboten wurden. Bestätigt wurden der hohe Standard und das gute Preis-/Leistungs-Verhältnis auch in der letzten Zertifizierungsprüfung, was zeigt, dass wir höchste Qualität und Kompetenz mit unseren Top-Referenten garantieren.

Schwerpunkte wurden auf die Themen aus dem Bereich Vertrieb wie "Strategische Verkaufsleitung" und "Power-Außendienst" gelegt. Ergänzt wurde das Spektrum mit Seminaren aus den Bereichen Unternehmensführung, Führung & Persönlichkeit sowie Finanzen, Liquidität und Recht – hier wurden auf Wunsch neue Themen wie "Kreditmanagement" angeboten. Außerhalb des Seminarprogramms bot NORDWEST weitere Workshops für Fachhandelspartner an – wie zum Beispiel den Workshop "Arbeitsrecht" sowie den "Tag der Finanzen".

Lebenslanges Lernen

Was für unsere Partner gilt, ist in Bezug auf lebenslanges Lernen auch richtungsweisend für die NORDWEST Mitarbeiter. Nach der Ausbildung ist es uns wichtig, Kompetenz und Motivation unserer Mitarbeiter zu stärken, um den Erfolg und die Konkurrenzfähigkeit der NORDWEST Handel AG zu sichern. Die Umstellung der Warenwirtschaft auf ein neues Programm machte umfangreiche Schulungen in diesem Bereich während des Berichtsjahres erforderlich. Die Nachwuchskräfte sowie die gesamten Mitarbeiter der NORDWEST Handel AG werden nach Bedarf regelmäßig geschult, um eine ständige Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Erreicht wird dies durch gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen, unterstützt durch das firmeninterne Seminarprogramm, Fremdsprachenkurse, EDV-Schulungen sowie individuelle Trainings. Regelmäßige Produktschulungen in Zusammenarbeit mit unseren namhaften Lieferanten – auch für die Mitarbeiter unserer Handelspartner – runden die Qualifizierung ab.

Aus- und Weiterbildung bei NORDWEST

Wie in den Jahren zuvor war NORDWEST für viele Bewerber wieder ein interessanter und attraktiver Ausbildungsbetrieb. Dies machte sich unter anderem auch an der hohen Zahl der Bewerbungen bemerkbar.

Insgesamt gab es zum 31.12.2010 15 Auszubildende bei NORDWEST. 14 machten die Ausbildung zum "Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel", darunter 2 mit Verbundstudium, ein Auszubildender qualifiziert sich zum Fachinformatiker.

Auch der neue Ausbildungsjahrgang, der im September begann, bietet wieder das Bachelorstudium in Verbindung mit einer zweieinhalbjährigen kaufmännischen Ausbildung an. Die Positionen im Unternehmen sind im Laufe der vergangenen Jahre immer anspruchsvoller geworden und müssen mit gut ausgebildeten Fachleuten besetzt werden. Mit einer fundierten Ausbildung, gekoppelt mit einem Studium, stellen wir die richtigen Weichen für unsere Spezialisten. Bei der Auswahl der Auszubildenden nutzen wir nicht nur die üblichen Ausbildungsbörsen, sondern beteiligen uns auch an der so genannten Management AG: NORDWEST Mitarbeiter informieren Schüler der Oberstufe an Gymnasien umfassend in mehreren Stunden und direkt vor Ort über das Unternehmen. Im Wettbewerb um gute Auszubildende will sich NORDWEST um die besten Auszubildenden bemühen. Hierfür sind heute bereits höhere Anstrengungen notwendig, wenn man gute Nachwuchskräfte gewinnen will.

Mit Beginn des Jahres 2010 schlossen sechs Auszubildende ihre Abschlussprüfung mit guten Ergebnissen ab. Die jungen Mitarbeiter wurden direkt in das Angestelltenverhältnis übernommen. Auch bei den Zwischenprüfungen vor der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen erzielten die NORDWEST Auszubildenden im Jahr 2010 wieder überdurchschnittliche Prüfungsergebnisse.

Die schulischen Leistungen der dualen Ausbildung werden durch die internen Angebote und Schulungen in den Geschäftsfeldern bei NORDWEST, durch gezielten Hausunterricht, Projektarbeiten und EDV-Schulungen abgerundet. Ein fester Bestandteil in der Ausbildung sind zusätzliche Seminare im Vertriebsbereich wie "Verkaufen für Auszubildende" sowie Zusatzqualifikationen in der englischen Sprache.

JAHRES-/KONZERNABSCHLUSS 2010

1. Geschäftsverlauf in 2010

Im Geschäftsjahr 2010 belief sich der über die NORDWEST Handel Aktiengesellschaft abgerechnete Umsatz (einschl. USt.) auf 1.529 Mio. € (Vorjahr: 1.290 Mio. €). Mit einem Umsatzvolumen (inkl. USt.) von rund 1.118 Mio. € (Vorjahr: 963 Mio. Euro) war das Vermittlungsgeschäft wie in den Vorjahren die stärkste Geschäftsart. Auf das Streckengeschäft entfielen 325 Mio. € (Vorjahr: 256 Mio. €) und auf das Lagergeschäft 86 Mio. € (Vorjahr: 70 Mio. €). Hierbei profitierte das Geschäftsfeld Stahl besonders stark von der positiven Preis- und Nachfrageentwicklung. In den Bereichen Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik führten insbesondere die Sortimentserweiterung im Lagergeschäft und erfolgreich umgesetzte Vertriebskonzepte zu einer deutlichen Ausweitung der Geschäftsvolumina. Die einzelnen Geschäftsfelder haben sich in 2010 wie folgt entwickelt:

per Dezember 2010 2009 Ist 2010 – Ist 2009
Ist Ist Abw.
Geschäftsvolumen brutto -NW AG- in Mio. € in Mio. € in %
Stahl 764,7 602,2 27,0 %
B-H-I 589,8 521,5 13,1 %
Haustechnik 161,2 152,3 5,8 %
Sonstige 12,9 14,3 -9,8 %
Summe 1.528,6 1.290,3 18,5 %

Der deutliche Anstieg des Geschäftsvolumens insbesondere im Geschäftsfeld Stahl führte auch zu einer Veränderung der Umsatzstruktur innerhalb der NORDWEST Handel AG. Diese stellt sich per 31. Dezember 2010 wie folgt dar:

Geschäftsfeld Umsatzanteil Umsatzanteil
2010 2009
Stahl 50,0 % 46,7 %
B-H-I 38,6 % 40,4 %
Haustechnik 10,6 % 11,8 %
Sonstige 0,8 % 1,1 %

Die Anzahl der über NORDWEST einkaufenden und abrechnenden Mitgliedsunternehmen hat sich in 2010 wie folgt entwickelt:

Anzahl
01.01.2010 478
Saldo Zugänge 14
31.12.2010 492

2. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NORDWEST Handel AG im Geschäftsjahr 2010

a) Ertragslage der NORDWEST Handel AG

Die NORDWEST Handel AG weist für das Jahr 2010 einen Jahresüberschuss in Höhe von 2,7 Mio. € aus, nachdem im Vorjahr ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 3,2 Mio. € erzielt wurde. Der Jahresüberschuss 2010 beinhaltet das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge (4,2 Mio. €, Vj: 0,5 Mio. €), die Risikovorsorge (2,0 Mio. €, Vj: 3,3 Mio. €), das Beteiligungsergebnis (0,1 Mio. €, Vj: -0,3 Mio. €), das außerordentliche Ergebnis (0,6 Mio. €, Vj: 0,0 Mio. €) und das Steuerergebnis (-0,2 Mio. €, Vj: -0,1 Mio. €).

Hinsichtlich der Umsatzerlöse lässt sich festhalten, dass die Erwartungen für das Geschäftsjahr deutlich überschritten wurden. In erster Linie sind hier die positiven Entwicklungen des Streckengeschäftes (+26,6 % zum Vorjahr) und des Lagergeschäftes (+ 21,7 % zum Vorjahr) zu nennen. Die Umsatzerlöse sind im Geschäftsjahr 2010 insgesamt um rund 68,2 Mio. € auf jetzt 339,3 Mio. € deutlich angestiegen.

Mit dem erheblichen Anstieg der Umsatzerlöse (+25,1 %) stieg auch das Rohergebnis – allerdings nur unterproportional – um 4,2 % an. Dies geht auf die bereits oben erwähnte Veränderung in der Umsatzstruktur der AG zurück. Aufgrund des überproportionalen Umsatzanstieges im margenschwächeren Geschäftsfeld Stahl und im Lagergeschäft der Haustechnik steigt das Rohergebnis weniger stark an als die Umsatzerlöse. Das Rohergebnis (Umsatzerlöse abzgl. Materialaufwand und Bestandsveränderung) beläuft sich für das Geschäftsjahr 2010 auf 36,1 Mio. € (Vj: 34,6 Mio. €).

In der AG waren am 31. Dezember 2010 (Stichtag) 246 Mitarbeiter (Vorjahr: 251) beschäftigt. Der Rückgang geht im Wesentlichen auf das Ausscheiden von Mitarbeitern im letzten Quartal 2010 zurück. Diese Stellen werden erst im ersten Quartal 2011 neu besetzt. Der Anstieg des Personalaufwands um rund 3,4 % ergibt sich aus der Weitergabe der Tariferhöhung, der Erhöhung des Weihnachtsgeldes (100 %, Vj: 50 %) sowie der Erhöhung der erfolgsabhängigen Vergütungen.

Investitionen sind in 2010 überwiegend im Bereich der EDV-Anwendungen erfolgt und belaufen sich auf insgesamt 1,9 Mio. €. Hier wurde insbesondere in die Großprojekte "Einführung SAP-Retail" und "SAP-Bonusanwendung" investiert. Die Abschreibungen blieben mit 1,7 Mio. € leicht unter dem Niveau des Vorjahres (2,0 Mio. €), da das neue Warenwirtschaftssystem nur zeitanteilig abgeschrieben wurde und die Software für das Agenturgeschäft im ersten Quartal 2010 vollständig planmäßig abgeschrieben ist.

Wesentliche Bestandteile der sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind weiterhin die umsatzabhängigen Kosten für Lagerung und Transport. Daneben sind die Kosten für verkaufsunterstützende Projekte, wie bsp. Kataloge oder andere Printmedien, deutlich gesunken. Korrespondierend haben sich auch die Verkaufserlöse aus Katalogen, die Bestandteil der Umsatzerlöse sind, verringert. Dies ist insbesondere auf einige nur im 2-Jahres-Rhythmus erscheinende Kataloge zurückzuführen.

Aufgrund der äußerst positiven Liquiditätsentwicklung der NORDWEST Handel AG – die bestehenden Kontokorrentlinien wurden im Geschäftsjahr 2010 nur an wenigen Tagen in Anspruch genommen – konnte das Finanzergebnis nochmals deutlich verbessert und positiv gestaltet werden. Weiterer Bestandteil des Finanzergebnisses sind die langfristigen Zinsaufwendungen für die Pensionsrückstellungen (518 T€) sowie die Erträge aus der Zuschreibung der Rückdeckungsversicherung (211 T€).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten neben den bereits genannten Aufwendungen auch Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie Forderungsverluste. Die Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen ergaben sich insbesondere bei einer Groß-Insolvenz aufgrund neuerer Erkenntnislage. Das Delkredereergebnis beläuft sich auf -2,0 Mio. € nach -3,3 Mio. € im Vorjahr.

Das außerordentliche Ergebnis bildet die Umstellungseffekte aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG zum 1. Januar 2010 ab. Es beinhaltet in Höhe von 929 T€ im Wesentlichen den Zuschreibungsertrag aus der Bewertung der Rückdeckungsversicherung zum Zeitwert.

Das Steuerergebnis in Höhe von -0,2 Mio. € beinhaltet eine Rückstellung für Steuern auf das Jahresergebnis 2010. Hierbei wurden vorhandene Verlustvorträge soweit möglich genutzt, die Steuerbelastung ergibt sich aus der entsprechenden gesetzlichen Mindestbesteuerung.

b) Vermögenslage der NORDWEST Handel AG

Die Vermögensstruktur der NORDWEST Handel AG hat sich gegenüber dem Vorjahr durch den Jahresüberschuss von 2,7 Mio. € kaum spürbar verändert. Dabei finanzierte das Eigenkapital in der AG zum 31. Dezember 2010 das Anlagevermögen und Teile des Umlaufvermögens. Trotz des Jahresüberschusses ist die Eigenkapitalquote der AG aufgrund der deutlich gestiegenen Bilanzsumme leicht von 31,1 % auf jetzt 29,2 % zurückgegangen.

Die im Geschäftsjahr 2010 getätigten Investitionen (ohne Finanzanlagen) in Höhe von 1,9 Mio. € betreffen neben den Aufwendungen für Ergänzungs- und Ersatzbeschaffungen für die Bereiche Geschäftsausstattung und Büromaschinen überwiegend Investitionen im Bereich IT. In diesem Bereich wurde insbesondere in die Umstellung der Warenwirtschaft und des Bonussystems auf SAP investiert. Während die Warenwirtschaft bereits in 2010 umgestellt wurde, wird das Bonussystem zu Beginn des Jahres 2011 fertiggestellt. Den Investitionen in Höhe von 2,2 Mio. € stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 1,7 Mio. € gegenüber.

Der Anstieg der Position "Handelswaren" um rund 28 % trägt der erheblichen Forcierung des Lagergeschäftes in den Bereichen Haustechnik und Bau-Handwerk-Industrie Rechnung. Aufgrund der großen Nachfrage wurden die Sortimente nochmals um die Produkte einiger namhafter Hersteller insbesondere im vierten Quartal 2010 erweitert.

Der auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung betrifft den aktivischen Überhang aus der nach BilMoG möglichen Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der Pensionsverpflichtung eines Vorstandsmitgliedes. Die Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 2010 beläuft sich auf T€ 1.250. Der Wert der Rückdeckungsversicherung übersteigt diese Verpflichtung zum Stichtag um T€ 333.

Die Erhöhung der wesentlichen sonstigen Rückstellungen resultiert aus der volumenenbedingten Steigerung der Leistungsprämie (+ T€ 581). Darüber hinaus erhöhten sich die Rückstellungen für umsatzabhängige Zielvereinbarungen (+T€ 240).

Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ergibt sich wesentlich aus den deutlich angestiegenen Umsätzen im Dezember 2010 gegenüber Vorjahr. Korrespondierend steigen auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deutlich an.

c) Finanzlage der NORDWEST Handel AG

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden durch die NORDWEST Handel AG die zur Verfügung stehenden Kontokorrentlinien nur an einigen wenigen Tagen in Anspruch genommen.

Mit Wirkung zum 31. Dezember 2010 wurde der bisher bestehende Bankenpool aufgelöst. Gleichzeitig wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2011 eine neue mittelfristige Finanzierung vereinbart. Hierbei stehen drei Kernbanken mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € bis zum 31. Dezember 2013 der NORDWEST Handel AG zur Verfügung. Hiermit verbunden sind Verbesserungen in der Konditionierung und der Besicherung.

Ebenfalls verlängert wurde die Linie bei der Coface Finanz GmbH zum regresslosen Verkauf von wechselhinterlegten Forderungen. Hierbei wurde der Kreditrahmen den tatsächlichen Volumina angepasst und auf 11,0 Mio. € reduziert.

Die Kapitalflussrechnung der AG (Anlage zum Lagebericht) zeigt, dass sich trotz der deutlichen Ergebnisbesserung eine kaum spürbare Veränderung der liquiden Mittel ergeben hat. Mit dem Anstieg des Jahresergebnisses konnte auch der operative Cashflow deutlich gesteigert werden. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit reduzierte sich allerdings um 1,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Verantwortlich hierfür ist im Wesentlichen der erhebliche Aufbau des Vorratsvermögens. Stichtagsbedingt hat sich der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen saldiert mit einem gleichzeitigen Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Teil kompensierend ausgewirkt. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beinhaltet im Wesentlichen Auszahlungen für das neue Warenwirtschaftssystem. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltete im Vorjahr insbesondere die Auszahlung einer Dividende an die Aktionäre.

3. Voraussichtliche Entwicklung

Die Krise ist vorbei, doch der Aufschwung wird 2011 an Fahrt verlieren. Im Gegensatz zum Jahr 2010, in dem das deutsche Wirtschaftswachstum rund 3,5 % betrug, wird sich das Tempo mit noch 2,0 % Wachstum ein wenig verlangsamen. Dessen ungeachtet kann der Aufschwung als robust bezeichnet werden. Führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren Deutschland nach einem kräftigen Aufschwung in 2010, getrieben durch die Exportnachfrage, im folgenden Jahr eine verlangsamte Erholung.

Risiken sehen die Ökonomen nach wie vor. Zunächst bleibt Deutschland auf die Wirtschaftsleistung aller Exportpartner angewiesen. Mit dem Wachstum im Jahr 2010 lag Deutschland deutlich über dem Durchschnitt in Europa, das ohne Deutschland nur rund 1 % Wachstum erlebte, sowie auch über den allermeisten anderen Industriestaaten in diesem Jahr. Ferner sind in einigen Staaten der EU die Staatsschuldenkrisen noch nicht gelöst.

Von dem exportgetriebenen Boom in 2010 haben insbesondere der Maschinenbau, die Automobilindustrie, die Chemie und die Elektronikbranche profitiert. Auch bei NORDWEST war die Erholung in den industrienahen Bereichen mit Industrieausrüstungen und Präzisionswerkzeugen deutlich spürbar. Die Situation auf dem Stahlmarkt dagegen ist weiterhin unbeständig. Trotz Zuwachsraten und einer Erholung der deutschen Automobilindustrie, die zu den größten Stahlabnehmern in Deutschland zählt, ist die Lage nicht zuletzt aufgrund der Spekulationen auf den Rohstoffmärkten nach wie vor unsicher.

Für die Prognose der NORDWEST Handel AG gehen wir von den oben genannten Erwartungen hinsichtlich der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung sowie der speziellen Branchenentwicklungen für das folgende Geschäftsjahr aus.

Ungeachtet der Tatsachen, dass die wirtschaftliche Erholung weiterhin mit Risiken verbunden und die Konjunkturprognosen teilweise Schwankungsbreiten untereinander und auch im Zeitablauf unterworfen sind, sind wir, was die mittelfristige Entwicklung angeht, zuversichtlich optimistisch. In unseren derzeitigen Planungen gehen wir von einer Ausweitung des Umsatzes und einer Ergebnisverbesserung für das Geschäftsjahr 2011 aus.

Für den Bereich Bau-Handwerk-Industrie wird sich nach einem Jahr mit zweistelligen Zuwachsraten die Verlangsamung der konjunkturellen Entwicklung dahingehend auswirken, dass wir insgesamt von einer Steigerung über alle Warengruppen und Geschäftsarten hinweg von rund 5 % ausgehen. Für das Lagergeschäft erwarten wir auch in 2011 prozentuale Zuwachsraten im zweistelligen Bereich.

Konsequente Sortimentserweiterungen mit bestehenden Industriepartnern sowie die kontinuierliche Aufnahme von neuen strategischen Lieferpartnern, beispielsweise in den Bereichen Befestigungstechnik, Rohrbearbeitungs-, Präzisions- und Handwerkzeuge, sind dabei die Eckpfeiler unserer Planungen. Auch die stark forcierten Vertriebsmaßnahmen am POS und umfangreiche Marketingmaßnahmen werden weiterhin zum Erfolg des Lagergeschäfts beitragen. Eine Vielzahl weiterer Sondermaßnahmen und der Ausbau der Aktivitäten in Europa runden dieses Bild ab.

Nach dem zuletzt tiefen Einbruch der Stahlbranche in 2009 hat das Jahr 2010 eine unerwartet rasche Umkehr der Entwicklungen gebracht. Ein Zuwachs von fast 30 % in 2010 zeigt den Beginn der Rückkehr auf den ursprünglichen Wachstumspfad. Trotz vieler positiver Signale für 2011 werden wir uns auch weiterhin mit Marktrisiken und Verwerfungen in den Preisentwicklungen beschäftigen müssen. Als Fazit erwarten wir dennoch einen moderat positiven Aufschwung in allen Produktfeldern. Dabei basieren unsere Wachstumserwartungen gleichermaßen auf niedrigen einstelligen Zuwachsraten für Preis- und Mengenentwicklungen. Letztere sollen unter anderem durch den Aus- und Aufbau weiterer Produktsegmente sowie die Integration nicht "werksfähiger" Kunden erfolgen. Ferner ist es Ziel, die Zusammenarbeit mit Stahlhändlern zu intensivieren, die zur Zeit noch sehr stark vom A-Handel bedient werden.

Für den Bereich Haustechnik werden für 2011 nur geringe Impulse aus dem Marktumfeld heraus erwartet. Für den Jahresdurchschnitt wird eine geringe einstellige Preissteigerung prognostiziert, so dass insgesamt auch der angestrebte Zuwachs im ZR-Geschäft der AG für den Haustechnikbereich im geringen einstelligen Bereich liegen wird.

Infolge der Sortimentsausweitung im Lagergeschäft und der auch dadurch bedingten weiteren Lagerumstellung von Handelshäusern wird die deutlich positive Entwicklung aus 2010 auch in 2011 anhalten und zu weiteren Umsatzsteigerungen im Lagergeschäft führen. Dabei werden Zuwachsraten im Lagergeschäft im zweistelligen Prozentbereich erwartet. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die bereits aufgenommenen Sortimente und die zusätzlich für 2011 geplanten Sortimente eine weiterhin positive Nachfrageentwicklung zeigen.

Beeinflusst werden können die Erwartungen zur Entwicklung aller Bereiche durch weitere Zu-/Abgänge von Mitgliedsunternehmen. Diese sind nicht Bestandteil der Planungen.

Im Rahmen der Quartalsberichterstattungen werden wir uns konkreter zum laufenden Geschäftsjahr 2011 und zur Entwicklung der Geschäftsbereiche äußern.

In einem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld steigen für einen Einkaufsverband wie NORDWEST mit Zentralregulierungsfunktion die Herausforderungen. Besonderes Augenmerk richtet sich auf die Identifikation und die Reduzierung von Risiken sowie die Entwicklung und Nutzung von zusätzlichen Chancen. So bietet NORDWEST seinen Mitgliedsunternehmen wie den Vertragslieferanten die nötige Sicherheit einer starken Verbundgruppe und einen optimal strukturierten Fluss der Finanzmittel. Darüber hinaus verstärkt sich in Krisenzeiten die Konsolidierung in einzelnen Branchen oder Märkten. Dies äußert sich nicht nur in einer verstärkten Zahl von Übernahmen, sondern auch in anderen Formen der Zusammenarbeit. Kooperationen oder gezieltes Outsourcing zielen darauf ab, die Effizienz des Unternehmens zu steigern. Insofern ergeben sich für NORDWEST und seine Industrie- und Fachhandelspartner in dieser Situation auch weiterhin gute Wachstumsmöglichkeiten im Lager- und Logistikbereich. Diese Leistungen werden für die Mitgliedsunternehmen weiter an Bedeutung gewinnen, da gemeinsame Lagerzentrallösungen deutliche Vorteile bieten hinsichtlich Effizienz, Durchlauf, Kapitalbindung und schnellster Verfügbarkeit. Auch bietet NORDWEST mit seinen gut positionierten Eigenmarken den Mitgliedern exklusive verkaufs- und margenstarke Produkte, die in einem sich verschärfenden Wettbewerbsumfeld zu unverzichtbaren Sortimentselementen werden.

Für das Geschäftsjahr 2012 erwarten wir ein stabiles Wachstum der Weltwirtschaft. Sofern nicht anhaltende konjunkturelle Einbrüche unser Geschäft beeinträchtigen, wollen wir auch in 2012 den langfristig angelegten Wachstumspfad beibehalten und erwarten in allen Geschäftsarten eine weiterhin positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung.

Insgesamt lassen uns unsere Strategie, unsere Wachstumserfolge, unser Kosten- und Risikomanagement zuversichtlich in die Zukunft sehen. In vielen unserer Kerngeschäftsfelder sind wir führend und haben unsere Fähigkeit mit guten Ergebnissen unter Beweis gestellt. Wir haben in der Vergangenheit exzellente Voraussetzungen geschaffen, um die anvisierten Ziele auch in einem schwierigen Marktumfeld zu erreichen.

4. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.

5. Chancen- und Risikobericht

Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen alle Aktivitäten Chancen und inhärente Risiken, die je nach Art des Geschäftsfelds und der Geschäftsart unterschiedlich ausgeprägt sein können. Als integraler Bestandteil der wertorientierten Unternehmensführung hat das Risikomanagement von NORDWEST zum Ziel, Chancen zu identifizieren und damit nutzbar zu machen und Risiken zu begrenzen. Dazu ist ein systematischer, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt, und es kann im Bedarfsfalle rasch gegengesteuert werden. In gleichem Maße werden auch unsere Chancen unternehmensweit identifiziert, beurteilt und damit nutzbar gemacht.

Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Jährlich wird im gesamten Konzern eine Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikoberichtes ist auch festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist.

Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben liegt bei den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Die Abteilung Revision übernimmt dabei die Koordination der konzernweiten Erfassung. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risiko- und Chancensituation des Konzerns ermöglicht.

Sowohl die Zuständigkeiten als auch die Verantwortung für das Risikomanagement sind im Konzern klar geregelt. Zudem prüft der Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem auf seine grundsätzliche Eignung, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen.

Die Verantwortung für das Management der Chancen und Risiken, insbesondere im operativen Geschäft, liegt bei den Geschäftsfeldern, die Überwachung in der Revision. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsfelder und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Das Risikomanagement soll somit bestehende und künftige Erfolgspotenziale helfen zu sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und die mit ihnen verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen.

Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen unseres unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von der Entwicklung der Baukonjunktur und in spezifischen Debitorenrisiken. Insbesondere die Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, hervorgerufen durch die internationale Finanzkrise, die die konjunkturelle Entwicklung erheblich belastet haben, erzeugen auch weiterhin Risiken, aber auch Chancen im operativen Geschäft. Welche Auswirkungen die Verwerfungen der Finanzmarktkrise zukünftig noch haben werden, ist derzeit nur schwer abzuschätzen. Bei NORDWEST können die Auswirkungen aber auch im Debitorenbereich durch Umsatzrückgänge oder Debitoreninsolvenzen und somit unmittelbar in der Ertrags- und Liquiditätslage von NORDWEST spürbar sein. Diesen Einschränkungen tragen wir in unserer Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse analysiert und verfeinert. Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Infomationssystem eingesetzt, das insbesondere Verschlechterungen im Zahlungsverhalten und Limitüberschreitungen von zugesagten Wechsel- und Darlehenszusagen erkennbar werden lässt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V.. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Mitglieder. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Anschlusshäusern erfasst und ausgewertet.

Des Weiteren erfolgt seit Juni 2008 zur Früherkennung von Debitorenrisiken eine Überwachung des gesamten Forderungsbestandes über das @rating-Monitoring der Coface Rating GmbH. Die bonitätsrelevanten Einstufungen durch eines der größten deutschen Kreditversicherungsunternehmen werden uns laufend übermittelt.

Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist aufgrund der sehr positiven Entwicklung der letzten Jahre über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt.

Darüber hinaus wurde erneut eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung abgeschlossen. Eingeschlossen in die Kreditversicherung sind die 20 größten Mitgliedsunternehmen bzw. -gruppen. Um den gesteigerten Anforderungen und den anstehenden Herausforderungen eines aktiven Risikomanagements in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gerecht zu werden, wurde diese Versicherung für 2010 auf die 100 größten Mitgliedsunternehmen erweitert. Im Gegenzug dafür wurde die bis zum 31. Januar 2010 bestehende Excess of Loss – Police aufgegeben.

Auf der Grundlage der eingeleiteten Vertriebsoffensive, insbesondere auch der Forcierung des Auslandsgeschäftes, ist die Auslandskreditversicherung auf die veränderten Rahmenbedingungen angepasst und fortgeführt worden.

Prozessrisiken resultieren zum Beispiel aus arbeits- und zivilrechtlichen Verfahren. Durch Bildung von Rückstellungen treffen wir angemessene Vorsorge für beide Risikoarten.

Weiter bestehen sowohl Chancen als auch Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen, deren Erfolg wesentlich von der Akquisition neuer Mitglieder abhängt.

Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsprobleme, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Backup- und Sicherungssysteme implementiert.

Für die einzelnen Geschäftsfelder sehen wir derzeit unterschiedliche Chancen. Die deutliche konjunkturelle Belebung führte zu einer verstärkten Nachfrage in 2010. Inwieweit die Entwicklung anhält ist schwer vorhersehbar. Festzustellen bleibt, dass für den Bereich Stahl die Entwicklung der vergangenen Jahre hin zu höherwertigen Produktbereichen weiter voran getrieben wird. Wir erschließen unseren Händlern damit tendenziell attraktivere und deckungsbeitragsstärkere Produktsegmente. Wir machen uns konjunkturunabhängiger und werden mit dem Vorstoß in die höherwertigen Segmente auch deutlich attraktiver für neue Mitglieder.

Für die Geschäftsfelder B-H-I und Haustechnik ergeben sich in erster Linie Chancen aus den Bereichen Logistik, Kataloge und Daten. Basierend auf der erfolgreichen Kooperation zwischen der NORDWEST Handel AG und der Rhenus AG & Co. KG im Hinblick auf die Übernahme der Lagerlogistik durch die Rhenus AG & Co. KG und den enormen Zuwächsen im Lagergeschäft bereits in den vergangenen Jahren, erwarten wir auch für die Zukunft deutliche Zuwächse in dieser Geschäftsart. Auch im Zeitalter der digitalen Kommunikation sind hochwertige Kataloge für unsere Fachgroßhändler wichtige Verkaufsförderungsinstrumente in einem hart umkämpften Wettbewerbsumfeld.

Bezüglich der Daten ist es unser erklärtes Ziel, den eingeschlagenen Weg, mittelständischen Handelsunternehmen einen umfassenden Service im Daten- und Medienbereich zu bieten, konsequent fortzusetzen. Die anfallenden Prozesse der Datenpflege bei den Handelspartnern sollen so erheblich reduziert und dem Datennutzer soll die Gewissheit gegeben werden, dass der Datenbestand monatsaktuell gepflegt ist.

Ebenfalls ergeben sich Chancen im Bereich der Händlerkonzentrationen. Die Händlerkonzentrationen in neuen Spezialistengruppen und Leistungsgemeinschaften wie die Gruppe KOMPASS, die Leistungsgemeinschaft Technischer Handel oder die neu installierte KBS-Gruppe haben zum Ziel, die gemeinsamen Stärken innerhalb der Gruppe weiter auszubauen. Erste Erfolge sind deutlich sichtbar und sollen in der Zukunft gefestigt und ausgebaut werden.

Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe.

Um Fachkompetenz zu sichern, treiben wir die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem wir unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbieten. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denk- und Handlungsweise ihrer Mitarbeiter. Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.

6. Unternehmensinternes Kontroll- und Steuerungssystem

Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwenden wir ein umfassendes Instrumentarium quantitativer Kenngrößen und Messinstrumente. Zu unseren Grundsätzen gehört, dass wir unser unternehmensinternes Steuerungssystem permanent weiter entwickeln und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüfen, damit wir diese bei Bedarf an sich ändernde Marktgegebenheiten anpassen können.

Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag sowie von Chancen und Risiken sichergestellt werden.

Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in das Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottomup auf Ebene der Kostenstellen in Abstimmung zwischen Führungskräften und Vorstand. Sie umfasst Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.

Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen.

Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur Zielerreichung, zu Erwartungskorrekturen (z.B. für das Jahresergebnis) sowie ggf. einzuleitende Maßnahmen.

Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Mitglieder-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden. Diese manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten und Genehmigungen.

Im Rahmen des Risikomanagementsystems stellt das interne Kontrollsystem (IKS) zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses durch technische und organisatorische Maßnahmen sicher, dass die Geschäftsvorfälle ordnungsgemäß und vollständig verarbeitet und dokumentiert werden. Hierbei ist das Risikomanagement auf das Risiko der Falschaussage in der Buchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet. Die Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtung der wirtschaftlichen Größe des Unternehmens und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand der NORDWEST Handel AG eingerichtet und bezüglich seiner Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit periodisch vom Risikomanagement überprüft und angepasst worden. Das rechnungslegungsbezogene IKS beinhaltet die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Jahresabschlusserstellung erfolgen bei der NORDWEST Handel AG durch die Hauptbuchhaltung, das Controlling und Investor Relations. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert.

Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und IT-gestützte Auswertungen. Im Bedarfsfall bedient sich die NORDWEST Handel AG externer Dienstleistungen, zum Beispiel für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult.

Zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen und vollständigen Erfassung der buchhalterischen Vorgänge bei der NORDWEST Handel AG erfolgt der Einsatz von IT-Systemen. Als lokales Buchhaltungssystem wird das System des Herstellers SAP eingesetzt.

In den Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen oder ein Veränderungsmanagement sowie deren Überwachung, gehören.

Das eingesetzte Risikomanagementsystem wird auch in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess permanent überwacht und an die aktuellen externen und internen Entwicklungen angepasst. Der Umfang und die Ausgestaltung an die spezifischen Anforderungen der NORDWEST Handel AG liegen im Ermessen und in der Verantwortung des Vorstands.

In diesem Zusammenhang ist die interne Revision verantwortlich für die unabhängige Überprüfung der Funktionsfähigkeit des IKS. Zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben verfügt die interne Revision über umfassende Informations-, Prüf- und Eintrittsrechte. Zur Qualitätssicherung ist die interne Revision über alle Stufen des Verfahrens zur Überwachung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen IKS eng einbezogen.

Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung möglich.

7. Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.nordwest.com publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

8. Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil ist vertraglich bestimmt und wird in zwölf gleichen Monatsraten gezahlt. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme für das zurückliegende Geschäftsjahr gewährt. Die Höhe wird auf Vorschlag des Personalausschusses durch den Aufsichtsrat bestimmt und richtet sich nach der individuellen Leistung des Vorstandsmitglieds und nach dem Gesamterfolg des Unternehmens im Bezugszeitraum. Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung wie etwa Aktienoptionsprogramme bestehen derzeit nicht. Sämtliche Vergütungsbestandteile sind für sich und insgesamt angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und der Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens.

Für Pensionszusagen gegenüber einem Vorstandsmitglied wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen.

VERGÜTUNGSHÖHE 2010

Erfolgsunabhängige
Vergütung
Erfolgsabhängige
Vergütung
Komponenten
mit langfristiger
Anreizwirkung
Gesamt ohne
Zuführung zu
Pen sions
rückstellungen
Gehalt Geldwerter
Vorteil
Dienstwagen
Tantieme
T € T € T € T € T €
Dr. Günter Stolze 330,0 11,0 155,0 0,0 496,0
Klaus Heinzel 210,0 7,2 77,5 0,0 294,7
Peter Jüngst 280,3 12,5 77,5 0,0 370,3
Summe 1.161,0

Die Gesellschaft hat den Vorstandsmitgliedern Leistungen der betrieblichen Altersversorgung zugesagt. Der Pensionsfall tritt ein mit Ablauf des 60. Lebensjahres des jeweiligen Vorstandsmitglieds; bei dauernder Arbeitsunfähigkeit ggf. auch früher. Die Höhe der Pension bestimmt sich dabei nach individuell zugrunde gelegten Besoldungsstufen der Bundesbesoldungsordnung (Dr. Stolze: rd. 88 % von B8; Jüngst: A7).

Für die Vergütung des Aufsichtsrats wird der Hauptversammlung ein Vorschlag zur Beschlussfassung vorgelegt. Die vorgeschlagene Vergütung erscheint angesichts von Verantwortungsumfang und zeitlicher Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.

9. Zusammenfassende Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2010

Das Geschäftsjahr 2010 ist für die NORDWEST Handel AG positiv verlaufen. Der Jahresüberschuss am Ende der Periode beträgt T€ 2.703 (Vj: T€ -3.226). Der Geschäftsverlauf bis zur Erstellung dieses Lageberichtes im Geschäftsjahr 2011 entsprach den Erwartungen des Managements.

10. Angaben nach § 289 (4) HGB mit Erläuterungen

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST Handel AG (die "Gesellschaft") in Höhe von 16.500.000,00 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Salzburg/Anif/Österreich, hat am 21. Mai 2010 23,71 % am Grundkapital unserer Gesellschaft erworben. Verkäufer war der bisherige größte Aktionär unserer Gesellschaft Herr Hubert Grevenkamp, München, der am 20. Mai 2010 sein Aufsichtsratsmandat mit sofortiger Wirkung niedergelegt hat. Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte übersteigen, waren bei der Gesellschaft zum Stichtag nicht gemeldet.

Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.

Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.

Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.

Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 22. Mai 2012 das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen einmalig oder mehrmals, insgesamt jedoch um höchstens 8.250.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2007; § 5 Abs. 4 der Satzung). Für den Fall eines Übernahmeangebots, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand somit die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse.

So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebots keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebots verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.

Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Hagen, den 30. Januar 2011

NORDWEST Handel Aktiengesellschaft

DER VORSTAND

Dr. Stolze Heinzel Jüngst

JAHRESABSCHLUSS DER AG 2010: DER LAGEBERICHT

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den angewandten Grundsätzen ordnungsmäßiger Berichterstattung der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Ver hältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesell schaft vermittelt, der Lagebericht den Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäfts ergebnisses und der Lage der Gesellschaft so darstellt, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, und dass die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

Hagen, den 30. Januar 2011

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Dr. Stolze Heinzel Jüngst

AKTIVSEITE 31.12.2010
31.12.2009
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1.
2.
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
345.220,00 0,00
3. Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
2.409.318,00
174.809,40
2.929.347,40 1.101.682,00
1.081.863,54
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
4.677.856,90 4.799.998,90
2. Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung 683.895,00 5.361.751,90 1.102.097,00
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 837.049,93 837.049,93
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 7.126.534,74 7.540.815,89
3. Beteiligungen 250.000,00 250.000,00
4. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen 0,00 442.912,51
5. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 5.573,08 8.219.157,75 5.573,08
ANLAGEVERMÖGEN INSGESAMT 16.510.257,05 17.161.992,85
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. VORRÄTE
1. Hilfs- und Betriebsstoffe 35.343,00 35.343,00
2. Unfertige Erzeugnisse 41.251,60 186.759,48
3. Fertige Erzeugnisse und Handelswaren 17.064.436,49 17.141.031,09 13.193.482,82
II. FORDERUNGEN UND SONSTIGE
VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als 1 Jahr Euro 951.145,23
81.954.067,73 71.231.479,89
(1.394.395)
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 1.656.464,56 1.356.914,06
davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als 1 Jahr Euro 0,00
(0,00)
3. Forderungen gegen Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als 1 Jahr Euro 0,00
25.000,00 12.500,00
(0,00)
4. Sonstige Vermögensgegenstände, 9.218.630,70 92.854.162,99 8.203.603,67
davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als 1 Jahr Euro 1.469.319,85
(1.682.317,40)
III. WERTPAPIERE
Eigene Anteile 0,00 943.355,96
IV. KASSENBESTAND, GUTHABEN BEI KREDITINSTITUTEN 15.656.954,55 15.600.642,28
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 594.231,52 450.249,72
D. Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 333.112,00
SUMME DER AKTIVSEITE 143.089.749,20 128.376.323,73
PASSIVSEITE 31.12.2010
31.12.2009
A. EIGENKAPITAL
I. GEZEICHNETES KAPITAL 15.672.354,00 16.500.000,00
II. KAPITALRÜCKLAGE 671.500,09 671.500,09
III. GEWINNRÜCKLAGEN
1. Gesetzliche Rücklage,
davon aus Jahresüberschuss eingestellt Euro 0
3.273.000,00 3.273.000,00
0,00
2. Rücklage für eigene Anteile,
davon aus Bilanzgewinn Vj eingestellt Euro 0
0,00 943.355,96
0,00
3. Andere Gewinnrücklagen,
davon aus Jahresüberschuß eingestellt Euro 0
19.316.356,71 22.589.356,71 18.488.710,71
0,00
IV. BILANZGEWINN 2.703.249,14 0,00
EIGENKAPITAL INSGESAMT 41.636.459,94 39.876.566,76
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnl. Verpflichtungen 7.406.386,00 7.983.075,00
2. Steuerrückstellungen 127.700,00 108.500,00
3. Sonstige Rückstellungen 5.676.044,73 13.210.130,73 4.635.687,80
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten,
davon mit einer Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr Euro 1.472,30
1.472,30 0,00
(0,00)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,
davon mit einer Restlaufzeit
86.060.066,51 73.818.048,45
bis zu 1 Jahr Euro 86.007.123,64 (73.818.048,45)
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
davon mit einer Restlaufzeit
0,00 435,40
bis zu 1 Jahr Euro 0,00 (435,40)
4. Sonstige Verbindlichkeiten,
- davon aus Steuern Euro 1.734.564,30
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr Euro 2.116.744,85
2.116.744,85 88.178.283,66 1.850.494,89
(179.052,74)
(1.850.494,89)
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 64.874,87 103.515,43
SUMME DER PASSIVSEITE 143.089.749,20 128.376.323,73

JAHRESABSCHLUSS DER AG 2010: DIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

31.12.2010
31.12.2009
1. Umsatzerlöse 339.291.956,79 271.134.090,96
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an
fertigen und unfertigen Erzeugnissen
-145.507,88 -655.995,29
3. andere aktivierte Eigenleistungen 396.650,95 339.543.099,86 0,00
4. Sonstige betriebliche Erträge 1.673.926,22 341.217.026,08 1.683.539,77
5. Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
303.126.555,43 235.915.895,60
ROHERGEBNIS 38.090.470,65 36.245.739,84
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 11.346.241,53 10.971.402,90
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung u. für Unterstützung,
2.237.876,10 13.584.117,63 2.171.575,59
davon für Altersversorung 357.371,39 (350.063,91)
7. Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
1.665.029,39 2.015.920,99
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 20.787.886,13 22.452.915,52 23.713.477,46
ZWISCHENSUMME 2.053.437,50 -2.626.637,10
9. Erträge aus Beteiligungen,
davon aus verbundenen Unternehmen Euro 130.000,00
130.325,00 116.775,00
(104.000,00)
10. Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen Euro 185.718,85
1.156.217,96 988.021,87
(194.858,63)
ZWISCHENSUMME 1.286.542,96 1.104.796,87
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere
des Umlaufvermögens
0,00 523.745,16
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 987.068,32 1.070.313,51
ZWISCHENSUMME 987.068,32 299.474,64 1.594.058,67
13. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 2.352.912,14 -3.115.898,90
14. Außerordentliche Erträge 929.871,49 0,00
15. Außerordentliche Aufwendungen 367.504,00 0,00
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 110.439,75 -32.609,95
17. Sonstige Steuern 101.590,74 143.023,47
18. JAHRESÜBERSCHUSS/-FEHLBETRAG 2.703.249,14 -3.226.312,42
19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 0,00 1.590.353,32
20. Entnahmen aus/Einstellungen in die Gewinnrücklagen -943.355,96 1.512.213,94
21. Entnahme aus der Rücklage für eigene Anteile 943.355,96 123.745,16
23. Bilanzgewinn 2.703.249,14 0,00

ANLAGE ZUM LAGEBERICHT: KAPITALFLUSSRECHNUNG NORDWEST HANDEL AG:

2010
T €
2009
T €
Jahresüberschuss (Vj: Jahresfehlbetrag) 2.703 -3.226
Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen 1.665 2.016
Abschreibungen auf das Finanzanlagevermögen 0 400
Zunahme (+)/ Abnahme (-) langfristiger Rückstellungen -576 193
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) und Erträge (-) 627 934
Cashflow 4.419 317
Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -19 -40
Zu-(+)/Abnahme (-) kurzfristiger Rückstellungen 1.060 -2.008
Abnahme (+)/Zunahme (-)
von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -10.723 9.036
Abnahme (+)/Zunahme (-)
von Forderungen gegen verbundene Unternehmen -313 340
Abnahme (-)/Zunahme (+) von
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 12.242 -5.288
Veränderung sonstiger Vermögensgegenstände des
Umlaufvermögens und sonstiger Verbindlichkeiten -4.869 978
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.797 3.335
Einzahlungen aus Abgängen
des immateriellen und des Sachanlagevermögens 65 62
Auszahlungen für Investitionen
in das immaterielle und Sachanlagevermögen -1.917 -2.208
Einzahlungen (Vj: Auszahlungen)
für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 110 -269
Cashflow aus Investitionstätigkeit -1.742 -2.415
Dividendenzahlungen an Gesellschafter 0 -1.674
Veränderung kurzfristiger Bankverbindlichkeiten 1 0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 1 -1.674
Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel: 56 -754
Liquide Mittel am 01.01.: 15.601 16.355
Liquide Mittel am 31.12.: 15.657 15.601

A. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes unter Berücksichtigung der vollständigen Verwendung des Jahresergebnisses aufgestellt. Die Vorschriften des HGB i.d.F. des BilMoG sind erstmals im Geschäftsjahr 2010 angewendet worden. Vorjahreszahlen sind in Ausübung des Wahlrechts aus Artikel 67 Abs. 8 EGHGB nicht angepasst worden.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Gegenstände des Sachanlagevermögens sind mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, bewertet. Sofern erforderlich, sind außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen worden. Bei beweglichen Vermögensgegenständen findet die lineare Abschreibungsmethode Anwendung. Geringwertige Anlagegüter werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang erfasst. Immaterielle Vermögensgegenstände werden linear abgeschrieben. Soweit steuerlich zulässig, wird bei Gebäuden die degressive Gebäudeabschreibung angewandt.

Die voraussichtliche Nutzungsdauer wird überwiegend entsprechend den von der Finanzverwaltung veröffentlichten amtlichen AfA-Tabellen festgelegt.

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen sowie Geschäftsguthaben bei eingetragenen Genossenschaften sind zu Anschaffungskosten bilanziert, z. T. vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen. Die Ausleihungen werden zum Nennwert bilanziert.

Auf die Ausleihung an die NORDWEST Handel-Beteiligungsgesellschaft mbH ist ein Rangrücktritt in Höhe von T€ 6.500 ausgesprochen worden.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren, dem Niederstwertprinzip entsprechenden Wertansätzen bewertet. Den Risiken, die sich aus Lagerdauer, verminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Erlöswerten ergeben, wird durch Abwertung Rechnung getragen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bewertet. Unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden unter Verwendung eines fristadäquaten Zinssatzes mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Sonstigen Risiken wird durch einen pauschalen Abschlag Rechnung getragen.

Die liquiden Mittel und das Eigenkapital sind zum Nennwert bilanziert.

Die Pensionsrückstellung in Höhe von T€ 7.406 wurde nach den Vorschriften des HGB anhand versicherungsmathematischer Methoden ermittelt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sogenannten "Projected Unit Credit-Method" (PUC-Methode). Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung aufgrund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten erdient worden ist.

Die Pensionsrückstellungen sind nach Maßgabe des HGB n.F. mit einem Rechnungszins von 5,15 %, einem Gehaltstrend in Höhe von 2,5 % und einer voraussichtlichen Rentensteigerung von 1,75 % gebildet worden. Die Berechnung erfolgte unter Verwendung der Richttafeln 2005G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln.

Der auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung betrifft den aktivischen Überhang aus der nach § 246 Abs. 2 HGB vorgeschriebenen Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der Pensionsverpflichtung eines Vorstandsmitglieds. Die Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 2010 beläuft sich auf T€ 1.250. Der Wert der Rückdeckungsversicherung übersteigt diese Verpflichtung zum Stichtag um T€ 333. Hierzu wurde die Rückdeckungsversicherung in Höhe von T€ 1.373 (Vj: T€ 443) aus den Finanzanlagen in den Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung umgegliedert.

Die Beträge aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG wurden vollständig im Berichtsjahr dem außerordentlichen Ergebnis zugeführt.

Das außerordentliche Ergebnis des Geschäftsjahres 2010 enthält somit ausschließlich folgende Posten aus der BilMoG-Umstellung auf den 1. Januar 2010 im Bereich der Pensionsverpflichtungen und Rückdeckungsversicherung:

  • Ab dem 1. Januar 2010 ist die bestehende Rückdeckungsversicherung zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Hieraus resultiert ein Ertrag aus der Zuschreibung in Höhe von T€ 930.
  • Die rückgedeckte Pensionsverpflichtung erhöht sich aufgrund der neuen Bewertungsvorschriften nach BilMoG zum 1. Januar 2010 um T€ 264.

Der Umstellungsaufwand für die Pensionsverpflichtung der übrigen Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter beträgt aufgrund der neuen Bewertungsvorschriften nach BilMoG zum 1. Januar 2010 T€ 1.550. Hierauf wurde gemäß des vom Gesetzgeber eingerichteten Übergangswahlrechts Gebrauch gemacht und 1/15 im außerordentlichen Aufwand erfasst.

Die in Anwendung des Art. 67 Abs.1 Satz 1 i.V. m. Art. 67 Abs.2 EGHGB noch nicht den Pensionsrückstellungen zugeführten Beträge belaufen sich zum 31. Dezember 2010 auf T€ 1.447.

Latente Steuern werden ab dem Geschäftsjahr 2010 für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen und Pensionsrückstellungen ermittelt. Die Ermittlung der latenten Steuer erfolgt auf Basis des kombinierten Ertragsteuersatzes von aktuell 32,1 %. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle eines Überhangs aktiver latenter Steuern würde in Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB keine Aktivierung erfolgen. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt ein – nicht bilanzierter – Überhang aktiver latenter Steuern.

Die übrigen Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung bewertet. Sie wurden gebildet für ungewisse Verbindlichkeiten.

Die Rückstellung für Wechselobligo trägt den erkennbaren Einzelrisiken sowie den allgemeinen Risiken Rechnung.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

C. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem vorstehend abgebildeten Anlagespiegel dargestellt.

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS DER NORDWEST HANDEL AG IN DER ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2010

Anschaffungs-/ und Herstellungskosten
Stand
01.01.2010
Zugänge
Um-
buchungen
Abgang
Stand
31.12.2010
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
0,00 396.650,95 0,00 0,00 396.650,95
3. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
6.670.642,26 1.060.264,22 1.081.863,54 319.987,55 8.492.782,47
2. Geleistete Anzahlungen 1.081.863,54 174.809,40 -1.081.863,54 0,00 174.809,40
Zwischensumme 7.752.505,80 1.631.724,57 0,00 319.987,55 9.064.242,82
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
16.755.067,10 0,00 0,00 0,00 16.755.067,10
2. Technische Anlagen und Maschinen 5.018.870,96 0,00 0,00 0,00 5.018.870,96
3. Andere Anlagen, Betriebs
und Geschäftsausstattung
5.907.445,90 285.142,68 0,00 499.353,19 5.693.235,39
Zwischensumme 27.681.383,96 285.142,68 0,00 499.353,19 27.467.173,45
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 837.049,93 0,00 0,00 0,00 837.049,93
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 12.240.815,89 185.718,85 0,00 600.000,00 11.826.534,74
3. Beteiligungen 1.070.197,22 0,00 0,00 0,00 1.070.197,22
4. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen 442.912,51 929.871,49 -1.372.784,00 0,00 0,00
5. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 5.573,08 0,00 0,00 0,00 5.573,08
Zwischensumme 14.596.548,63 1.115.590,34 -1.372.784,00 600.000,00 13.739.354,97
Summe 50.030.438,39 3.032.457,59 -1.372.784,00 1.419.340,74 50.270.771,24

Die NORDWEST Handel AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Aktivierungswahlrecht für selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz Gebrauch gemacht und einen Betrag von T€ 397 aktiviert. Vermindert wurden diese Beträge im abgelaufen Geschäftsjahr um eine planmäßige Abschreibung von T€ 51.

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST Handel AG verringerte sich um die nach § 272 Abs. 1a HGB vorzunehmende Ausweisänderung der eigenen Anteile mit ihrem rechnerischen Wert (T€ 828). Analog dazu erhöhen sich die anderen Gewinnrücklagen. Die Rücklage für eigene Anteile ist zugunsten der anderen Gewinnrücklagen vollständig aufgelöst worden.

Abschreibungen Buchwert
kumuliert
Stand
01.01.2010
Zugänge
Abgänge
kumuliert
Stand
31.12.2010
Stand
31.12.2010
Stand
31.12.2009
0,00 51.430,95 0,00 51.430,95 345.220,00 0,00
5.568.960,26 834.491,76 319.987,55 6.083.464,47 2.409.318,00 1.101.682,00
0,00 0,00 0,00 0,00 174.809,40 1.081.863,54
5.568.960,26 885.922,71 319.987,55 6.134.895,42 2.929.347,40 2.183.545,54
11.955.068,20 122.142,00 0,00 12.077.210,20 4.677.856,90 4.799.998,90
5.018.870,96 0,00 0,00 5.018.870,96 0,00 0,00
4.805.348,90 656.964,68 452.973,19 5.009.340,39 683.895,00 1.102.097,00
21.779.288,06 779.106,68 452.973,19 22.105.421,55 5.361.751,90 5.902.095,90
0,00 0,00 0,00 0,00 837.049,93 837.049,93
4.700.000,00 0,00 0,00 4.700.000,00 7.126.534,74 7.540.815,89
820.197,22 0,00 0,00 820.197,22 250.000,00 250.000,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 422.912,51
0,00 0,00 0,00 0,00 5.573,08 5.573,08
5.520.197,22 0,00 0,00 5.520.197,22 8.219.157,75 9.076.351,41
32.868.445,54 1.665.029,39 772.960,74 33.760.514,19 16.510.257,05 17.161.992,85

Das Gesamtgrundkapital der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft beträgt € 16.500.000,00 und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Salzburg/Anif/Österreich, hat am 21. Mai 2010 23,71 % am Grundkapital unserer Gesellschaft erworben. Verkäufer war der bisherige größte Aktionär unserer Gesellschaft, Herr Hubert Grevenkamp, München, der am 20. Mai 2010 sein Aufsichtsratsmandat mit sofortiger Wirkung niedergelegt hat.

Die Zahl der eigenen Aktien beträgt 160.708. Auf sie entfällt rechnerisch ein Betrag von T€ 828 des Grundkapitals. Diese Aktien wurden von 1999 bis 2000 von der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft zum Zweck der Kurspflege erworben.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 22. Mai 2012 das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen einmalig oder mehrmals, insgesamt jedoch um höchstens 8.250.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2007; § 5 Abs. 4 der Satzung). Für den Fall eines Übernahmeangebots, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand somit die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten Verpflichtungen aufgrund einzelvertraglicher Vereinbarungen und Rückstellungen für die NORDWEST Altersversorgung.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen die Rückstellungen für Leistungsprämie, Aufsichtsratsbezüge sowie Tantiemen für leitende Angestellte.

Gegenüber Kreditinstituten bestanden bis zum 31. Dezember 2010 folgende Sicherheiten gemäß dem Sicherheitenpoolvertrag vom 11. April 2003:

  • a) Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände
  • b) Globalabtretung aller gegenwärtigen und zukünftigen Ansprüche aus dem Geschäftsverkehr mit Ausnahme der für die Finanzierung Coface freigegebenen Einzelforderungen
  • c) Offene Abtretung der Forderungen gegen die Mühl-Gruppe bzw. deren Insolvenzverwalter
  • d) Offene Abtretung von Ansprüchen gegen Kreditversicherer
  • e) Verpfändung von Ansprüchen aus Gesellschaftsanteilen der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft mit Ausnahme eigener Aktien und – auf Verlangen einzelner Banken – auch die Verpfändung von Gesellschaftsanteilen
  • f) Verpfändung von Kontokorrentguthaben der Gesellschaft
  • g) Gesamt-Grundschulden in Höhe von Mio. € 25 auf dem in Deutschland befindlichen Grundbesitz.

Mit Wirkung zum 31. Dezember 2010 wurde der bisher bestehende Bankenpool aufgelöst. Gleichzeitig wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2011 eine neue mittelfristige Finanzierung vereinbart. Es sind folgende Sicherheiten vereinbart:

  • a) Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme der für die Finanzierung Coface freigegebenen Einzelforderungen.
  • b) Gesamt-Grundschulden in Höhe von Mio. € 25 auf der Betriebsimmobilie Berliner Straße 26-36, 58135 Hagen.

Zum Bilanzstichtag bestand kein Bestellobligo. Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, bestehen nicht.

Die Zahl der eigenen Aktien beträgt 160.708. Auf sie entfällt rechnerisch ein Betrag von T€ 828 des Grundkapitals. Diese Aktien wurden von 1999 bis 2000 von der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft zum Zweck der Kurspflege erworben.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 22. Mai 2012 das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen einmalig oder mehrmals, insgesamt jedoch um höchstens 8.250.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2007; § 5 Abs. 4 der Satzung). Für den Fall eines Übernahmeangebots, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand somit die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten Verpflichtungen aufgrund einzelvertraglicher Vereinbarungen und Rückstellungen für die NORDWEST Altersversorgung.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen die Rückstellungen für Leistungsprämie, Aufsichtsratsbezüge sowie Tantiemen für leitende Angestellte.

Gegenüber Kreditinstituten bestanden bis zum 31. Dezember 2010 folgende Sicherheiten gemäß dem Sicherheitenpoolvertrag vom 11. April 2003:

  • a) Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände
  • b) Globalabtretung aller gegenwärtigen und zukünftigen Ansprüche aus dem Geschäftsverkehr mit Ausnahme der für die Finanzierung Coface freigegebenen Einzelforderungen
  • c) Offene Abtretung der Forderungen gegen die Mühl-Gruppe bzw. deren Insolvenzverwalter
  • d) Offene Abtretung von Ansprüchen gegen Kreditversicherer
  • e) Verpfändung von Ansprüchen aus Gesellschaftsanteilen der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft mit Ausnahme eigener Aktien und – auf Verlangen einzelner Banken – auch die Verpfändung von Gesellschaftsanteilen
  • f) Verpfändung von Kontokorrentguthaben der Gesellschaft
  • g) Gesamt-Grundschulden in Höhe von Mio. € 25 auf dem in Deutschland befindlichen Grundbesitz.

Mit Wirkung zum 31. Dezember 2010 wurde der bisher bestehende Bankenpool aufgelöst. Gleichzeitig wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2011 eine neue mittelfristige Finanzierung vereinbart. Es sind folgende Sicherheiten vereinbart:

  • a) Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme der für die Finanzierung Coface freigegebenen Einzelforderungen.
  • b) Gesamt-Grundschulden in Höhe von Mio. € 25 auf der Betriebsimmobilie Berliner Straße 26-36, 58135 Hagen.

Zum Bilanzstichtag bestand kein Bestellobligo. Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, bestehen nicht.

Gemäß § 268 Absatz 1 Satz 2 HGB hat sich der Bilanzgewinn wie folgt entwickelt:

2010 2009
Vortrag 01.01. 0,00 3.264.713,92
Zahlung einer Dividende 0,00 -1.674.360.60
Jahresergebnis 2.703.249,14 -3.226.312,42
Entnahmen aus den Gewinnrücklagen 943.355,96 1.635.959,10
Einstellung in die Gewinnrücklagen -943.355,96 0,00
Vortrag 31.12. 2.703.249,14 0,00

Gewinnverwendungsvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn einen Betrag von € 1.522.146,00 auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende von € 0,50 je dividendenberechtigte Aktie.

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den einzelnen Tätigkeitsbereichen der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft wurden folgende Umsätze (ohne USt.) getätigt:

2010 2009
T € T €
Streckengeschäft
Lagergeschäft
Delkredereprovision
Sonstige Erlöse
271.444
72.745
28.523
3.057
212.055
59.673
25.537
5.130
Eigenumsatz
Skonto, Umsatzvergütungen
375.769
./. 36.477
302.395
./. 31.261
Umsatzerlöse lt. G+V 339.292 271.134

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten primär Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Wertberichtigungen sowie Erträge aus abgeschriebenen Forderungen und Anlagenabgängen.

Der im Zuführungsbetrag zu den Pensionsrückstellungen enthaltene Zinsaufwand (T€ 518) wird unter dem Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen erfasst. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wird in Höhe von T€ 110 ( Vj: T€ -33) durch Steuern vom Einkommen und Ertrag belastet.

E. § 285 Nr. 28 HGB: Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen

in € in €
Aktivierung selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände: 396.650,95
./. Abschreibungen hierfür: -51.430,95 345.220,00
Verrechnung von Deckungsvermögen und Schulden: 665.716,49 665.716,49
Ausschüttungsgesperrter Betrag: 1.010.936,49
Jahresüberschuss NW AG: 2.703.249,14
maximal mögliche Ausschüttung: 1.692.312,65

Aus dem Bilanzgewinn der NORDWEST Handel AG können damit € 1.692.312,65 ausgeschüttet werden.

F. § 285 Nr. 29 HGB: Angaben zu latenten Steuern

Aktive latente Steuern
T €
Passive latente Steuern
T €
Immaterielle Vermögensgegenstände: 0,0 110,8
Sachanlagen: 36,2 0,0
Beteiligungen: 188,7 0,0
Verrechnung Schuld/Deckungsvermögen: 401,4 0,0
Pensionsrückstellungen: 0,0 105,9
Steuerliche Verlustvorträge: 66,9 0,0
Summe latente Steuern: 693,2 216,7
./. Saldierung: -216,7
Aktivüberhang: 476,5

In Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde der Überhang an aktiven latenten Steuern nicht bilanziert.

G. Sonstige Angaben

Die Gesellschaft hat sich für Verbindlichkeiten gegenüber der Heller+Köster Handwerks- und Industriebedarf GmbH bis zu einer Höhe von T€ 500, befristet bis zum 30. Juni 2011, verbürgt. Zum Bilanzstichtag kann der Umfang des Haftungsverhältnisses nicht quantifiziert werden. Die Gesellschaft rechnet allerdings nicht mit einer Inanspruchnahme, da mit dem Gesellschafter der Heller+Köster Handwerks- und Industriebedarf GmbH eine entsprechende Kapitalausstattung vereinbart und bisher absprachegemäß umgesetzt wurde.

Firma Sitz Anteile der
NORDWEST
Handel AG
Eigenkapital
31.12.2010
Jahres
überschuss
Jahres
fehlbetrag
%
NORDWEST Handel Ges.m.b.H. Lengfelden, Österreich 100,0 1.386.281,56 136.281,56
NORDWEST Italia S.r.l. Verona, Italien 100,0 191.708,00* 9.328,00*
NORDWEST Handel
Beteiligungsgesellschaft mbH
Hagen, Deutschland 100,0 -6.425.058,48 -189.750,14
nexMart Beteiligungs
GmbH & Co. KG
Stuttgart, Deutschland 9,9 5.463.860,01* -2.522.564,34*
e-direct Datenservice GmbH Hagen, Deutschland 50,0 148.043,63 37.125,53
Heller + Köster
Vermögensverwaltungs GmbH
Hagen, Deutschland 94,4 4.375.219,45 764.508,32
Nürnberger Bund Produktions
verbindungshandels GmbH
Hagen, Deutschland 94,4 512.090,26** 0,00**
Vormbusch + Eckert GmbH Herford, Deutschland 94,4 50.691,47 -479,47
HAGRO Haustechnik
Großhandels GmbH
Hagen, Deutschland 70,0 275.376,14 45.687,96

Die Angaben nach § 285 Nr. 11 HGB sind der folgenden Aufstellung zu entnehmen:

* 31.12.2009

** nach Ausschüttung

An der e-direct Datenservice GmbH hält die NORDWEST Handel Aktiengesellschaft unmittelbar 50 % der Anteile; 47,2 % der Anteile werden mittelbar gehalten.

An der HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH hält die NORDWEST Handel Aktiengesellschaft unmittelbar 70 % der Anteile; 28,3 % der Anteile werden mittelbar gehalten.

Die Zahl der 2010 beschäftigten Mitarbeiter betrug:

Vollzeit
beschäftigte
Teilzeit
beschäftigte
Auszubildende
2010 (2009) 2010 (2009) 2010 (2009)
kaufm. Mitarbeiter 194 (198) 35 (35) 13 (15)
gewerbl. Mitarbeiter 4 (4) 0 (0) 0 (0)
Gesamt 198 (202) 35 (35) 13 (15)

Das Volumen des Vermittlungsgeschäftes (ohne USt.) belief sich in 2010 bei der AG auf Mio. € 942,6 (2009: Mio. € 810,4).

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.nordwest.com/investorrelations/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht.

Angaben über das Bestehen einer Beteiligung an der Gesellschaft nach § 160 I Nr. 7,8 AktG, § 21 WpHG:

Herr Dr. Norbert Schlicht, Deutschland, hat der NORDWEST Handel AG gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 22. Februar 2010 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Hagen, Deutschland, ISIN: DE0006775505, WKN: 677550 am 19. Februar 2010 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,01 % (das entspricht 96.461 Stimmrechten) betragen hat. Am 4. Juni 2010 hat Herr Dr. Norbert Schlicht, Deutschland, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Hagen, Deutschland, ISIN: DE0006775505, WKN: 677550 am 1. Juni 2010 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 0,006 % (das entspricht 207 Stimmrechten) betragen hat.

Herr Karl Pörzgen, Deutschland, hat entsprechend des § 21 Abs. 1 WpHG am 31. März 2010 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Hagen, Deutschland, ISIN: DE0006775505, WKN: 677550 am 30. März 2010 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,10 % (das entspricht 99.474 Stimmrechten) betragen hat.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Salzburg/Anif/Österreich, hat am 21. Mai 2010 darüber informiert, dass sie 23,71 % am Grundkapital der NORDWEST Handel AG erworben hat. Dies entspricht 760.000 Stimmrechten. Verkäufer ist der bisherige größte Aktionär der Gesellschaft Herr Hubert Grevenkamp, München, der bislang rund 29,8 % am Grundkapital der Gesellschaft gehalten hat.

Die von der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH gehaltenen Stimmrechte sind der Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung, Anif, Österreich ('Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung'), nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 i.V.m. Satz 3 und Abs. 3 WpHG zuzurechnen. Siehe hierzu die parallele Stimmrechtsmitteilung der Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung vom 21. Mai 2010.

Die NORDWEST Handel AG teilt mit, dass am 18. November 1999 die Schwelle von 5 % an eigenen Aktien überschritten wurde und zu diesem Tag 5,05 % (das entspricht 161.789 Aktien) an eigenen Aktien gehalten wurde und auch am 27. Mai 2010 noch über 5 % an eigenen Aktien gehalten werden.

Die TTS Tooltechnic Systems Beteiligungen GmbH, die TTS Tooltechnic Systems AG & Co. KG, die TTS Tooltechnic Systems Holding AG, alle Wendlingen, Deutschland, sowie Frau Gerda Maier-Stoll, Deutschland, haben der NORDWEST Handel AG gemeinsam am 4. Juni 2010 gemäß § 21 Abs.1 Satz 1 WpHG folgendes mitgeteilt:

  1. Wir teilen Ihnen hiermit gemäß § 21 Abs. 1 Satz 1 WpHG namens und in Vollmacht der TTS Tooltechnic Systems Beteiligungen GmbH, Wendlingen, Deutschland, mit, dass der Stimmrechtsanteil der TTS Tooltechnic Systems Beteiligungen GmbH an der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft, Hagen, Deutschland, am 1. Juni 2010 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,56 % (114.050 Stimmrechte) beträgt.

  2. Wir teilen Ihnen hiermit gemäß § 21 Abs. 1 Satz 1 WpHG namens und in Vollmacht der TTS Tooltechnic Systems AG & Co. KG, Wendlingen, Deutschland, mit, dass der Stimmrechtsanteil der TTS Tooltechnic Systems AG & Co. KG an der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft, Hagen, Deutschland, am 1. Juni 2010 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,56 % (114.050 Stimmrechte) beträgt. Diese 114.050 Stimmrechte an der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft sind der TTS Tooltechnic Systems AG & Co. KG gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.1 i.V.m. Abs. 3 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgende von der TTS Tooltechnic Systems AG & Co. KG kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten:

  3. TTS Tooltechnic Systems Beteiligungen GmbH, Wendlingen, Deutschland.

  4. Die TTS Tooltechnic Systems Beteiligungen GmbH hält diese Stimmrechte unmittelbar (Direktbesitz).

  5. Wir teilen hiermit gemäß § 21 Abs. 1 Satz 1 WpHG namens und in Vollmacht der TTS Tooltechnic Systems Holding AG, Wendlingen, Deutschland, mit, dass der Stimmrechtsanteil der TTS Tooltechnic Systems Holding AG an der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft, Hagen, Deutschland, am 1. Juni 2010 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,56 % (114.050 Stimmrechte) beträgt. Diese 114.050 Stimmrechte an der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft sind der TTS Tooltechnic Systems Holding AG gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 i.V.m. Abs. 3 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgende von der TTS Tooltechnic Systems Holding AG kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten:

  6. TTS Tooltechnic Systems AG & Co. KG, Wendlingen, Deutschland;

  7. TTS Tooltechnic Systems Beteiligungen GmbH, Wendlingen, Deutschland.

Die TTS Tooltechnic Systems Beteiligungen GmbH hält diese Stimmrechte unmittelbar (Direktbesitz).

  1. Wir teilen hiermit gemäß § 21 Abs. 1 Satz 1 WpHG namens und in Vollmacht von Frau Gerda Maier-Stoll, Deutschland, mit, dass der Stimmrechtsanteil von Frau Gerda Maier-Stoll an der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft, Hagen, Deutschland, am 1. Juni 2010 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,56 % (114.050 Stimmrechte) beträgt. Diese 114.050 Stimmrechte an der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft sind Frau Gerda Maier-Stoll gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 i.V.m. Abs. 3 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgende von Frau Gerda Maier-Stoll kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten:

  2. TTS Tooltechnic Systems Holding AG, Wendlingen, Deutschland;

  3. TTS Tooltechnic Systems AG & Co. KG, Wendlingen, Deutschland;
  4. TTS Tooltechnic Systems Beteiligungen GmbH, Wendlingen, Deutschland.

Die TTS Tooltechnic Systems Beteiligungen GmbH hält diese Stimmrechte unmittelbar (Direktbesitz).

Honorierung des Abschlussprüfers

Die Angaben zur Honorierung des Abschlussprüfers entfallen aufgrund der Einbeziehung in den Konzernabschluss der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft.

Mitglieder des Vorstands der NORDWEST Handel AG

Dr. Günter Stolze, Vorsitzender

Mitglied des Aufsichtsrats der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart Mitglied des Aufsichtsrats der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart Mitglied des Beirats der SCHAEFER KALK GmbH & Co KG, Diez

Klaus Heinzel, Vorstandsmitglied

Peter Jüngst, Vorstandsmitglied

Mitglieder des Aufsichtsrats der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft

Dr. Paul Kellerwessel, Vorsitzender

Geschäftsführender Gesellschafter der Aug. Hülden GmbH & Co. KG, Köln ZHH Präsidium (Präsident)

Eberhard Frick, stellv. Vorsitzender

Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer KG, Ellwangen Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats des Bundesverbands Deutscher Stahlhändler, Düsseldorf

Wolfgang Hückelheim*)

Kaufm. Angestellter

Hans-Christian vom Kolke

Geschäftsführender Gesellschafter der G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH, Bocholt

Günter Stöcker*)

Kaufm. Angestellter

Hans Stumpf

Geschäftsführender Gesellschafter der IBS GmbH, Plattling Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling Verwaltungsrat der Sparkasse Deggendorf

Dr. Christoph Weiß, Unternehmensberater

Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der FESTO Aktiengesellschaft, Stuttgart Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Herzog AG, Schramberg Mitglied des Aufsichtsrats der Putzmeister Holding GmbH, Aichtal Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der ROTHENBERGER AG, Kelkheim Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der TTS Tooltechnic Systems Holding AG, WendIingen am Neckar Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Festo Management Aktiengesellschaft, Wien/Österreich Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Gebhardt GmbH & Co. KG, Cham Mitglied des Beirats der Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co. KG, Karlsbad Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Leonhard Weiss GmbH & Co. KG, Göppingen

Peter Weiß*)

Lagerist

Dr. Alexander Winkels

Geschäftsführender Gesellschafter der PTG Corporate Consult GmbH, Düsseldorf Zweiter stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Schmitz Cargobull AG, Altenberge Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Autania AG, Kelkheim Vorsitzender des Kontrollausschusses der FLEX-Elektrowerkzeuge GmbH, Steinheim

*) Vertreter der Arbeitnehmer

Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands bestanden nicht.

Hagen, den 30. Januar 2011

NORDWEST Handel Aktiengesellschaft

DER VORSTAND

Dr. Stolze Heinzel Jüngst

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft, Hagen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Dortmund, den 23. Februar 2011

Rölfs WP Partner AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ralf Gröning Birgit Düsterloh

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin

1. Geschäftsverlauf in 2010

Im Geschäftsjahr 2010 belief sich der über den NORDWEST Konzern abgerechnete Umsatz (einschl. USt.) auf 1.705 Mio. € (Vorjahr: 1.452 Mio. €). Mit einem Umsatzvolumen (inkl. USt.) von rund 1.295 Mio. € (Vorjahr: 1.126 Mio. €) war das Vermittlungsgeschäft wie in den Vorjahren die stärkste Geschäftsart. Auf das Streckengeschäft entfielen 324 Mio. € (Vorjahr: 256 Mio. €) und auf das Lagergeschäft 86 Mio. € (Vorjahr: 70 Mio. €). Hierbei profitierte das Geschäftsfeld Stahl besonders stark von der positiven Preis- und Nachfrageentwicklung. In den Bereichen Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik führten insbesondere die Sortimentserweiterung im Lagergeschäft und erfolgreich umgesetzte Vertriebskonzepte zu einer deutlichen Ausweitung der Geschäftsvolumina. Die einzelnen Geschäftsfelder haben sich in 2010 wie folgt entwickelt:

per Dezember 2010 2009
Ist Ist Abw.
Geschäftsvolumen brutto -NW Konzern- in Mio. € in Mio. € in %
Stahl 764,9 603,0 26,9 %
B-H-I 659,8 588,6 12,1 %
Haustechnik 267,4 246,2 8,6 %
Sonstige 13,2 14,6 -9,9 %
Summe 1.705,3 1.452,4 17,4 %

Der deutliche Anstieg des Geschäftsvolumens insbesondere im Geschäftsfeld Stahl führt auch zu einer Veränderung der Umsatzstruktur des NORDWEST Handel Konzerns. Die Umsatzstruktur setzt sich wie folgt zusammen:

Geschäftsfeld Umsatzanteil Umsatzanteil
2010 2009
GF Stahl 44,9 % 41,5 %
GF B-H-I 38,7 % 40,5 %
GF Haustechnik 15,7 % 17,0 %
GF Sonstige 0,7 % 1,0 %

Die Anzahl der über den NORDWEST Konzern einkaufenden und abrechnenden Mitgliedsunternehmen hat sich in 2010 wie folgt entwickelt:

Anzahl
01.01.2010 732
Saldo Zugänge 22
31.12.2010 754

2. Die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des NORDWEST Konzerns im Geschäftsjahr 2010

Gegenüber dem HGB-Abschluss führt die Bilanzierung nach internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS), so wie sie in der EU anzuwenden sind, zu folgenden maßgeblichen Veränderungen der Ertragslage:

  • Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens werden aktiviert, soweit sie zusätzlich die Asset-Kriterien und die Kriterien nach IAS 38.57 erfüllen. Dies betrifft bei NORDWEST die Software-Entwicklungskosten und Entwicklung elektronischer Kataloge. Es ergibt sich in der IFRS-Gewinn- und Verlustrechnung eine entsprechende Reduzierung der Personalkosten.
  • Beim Sachanlagevermögen sowie den immateriellen Vermögenswerten kommt lediglich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Die Erhöhung der Abschreibung gegenüber HGB ergibt sich aus der zusätzlichen Aktivierung der Software-Entwicklungskosten und Entwikklung elektronischer Kataloge.
  • Die Bewertung der Vorräte folgt dem IAS 2. Insoweit werden die Anschaffungskosten zuzüglich der direkt zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten und abzüglich der Anschaffungspreisminderungen berechnet. Dieser Wert wird abgeschrieben auf den Nettoveräußerungswert, sofern dieser niedriger ist als die Anschaffungskosten.
  • Die Bewertung der Pensionsrückstellungen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) wurde unter Berücksichtigung künftiger Gehalts- und Rentenentwikklungen nach IAS 19 durchgeführt. Unmittelbare Pensionsverpflichtungen (Defined-Benefit-Plans) wurden in die Pensionsberechnungen einbezogen.
  • Latente Steuern und latente Steuern auf Verlustvorträge werden gemäß der bilanzorientierten Verbindlichkeitentheorie unter Anwendung der für die zukünftigen Ausschüttungen relevanten Steuersätze bilanziert.

a) Ertragslage des NORDWEST Konzerns

Der NORDWEST Konzern weist für das Geschäftsjahr 2010 ein positives Konzernergebnis in Höhe von 2,3 Mio. € aus, nachdem im Vorjahr ein Fehlbetrag in Höhe von 2,3 Mio. € erzielt wurde.

Der Konzernjahresüberschuss des Geschäftsjahres 2010 beinhaltet das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge (5,5 Mio. €, Vj: 1,3 Mio. €), die Risikovorsorge (-2,0 Mio. €, Vj: -3,4 Mio. €), das Finanzergebnis (-0,4 Mio. €, Vj: -0,9 Mio. €) und das Steuerergebnis (-1,0 Mio. €, Vj: 0,6 Mio. €).

Hinsichtlich der Umsatzerlöse lässt sich festhalten, dass die Erwartungen für das Geschäftsjahr deutlich überschritten wurden. In erster Linie sind hier die positiven Entwicklungen des Streckengeschäftes (+26,6 % zum Vorjahr) und des Lagergeschäftes (+ 21,7 % zum Vorjahr) zu nennen. Die Umsatzerlöse sind im Geschäftsjahr 2010 insgesamt um rund 68,4 Mio. € auf jetzt 344,5 Mio. € deutlich angestiegen.

Auch die Umsatzentwicklung in den übrigen Bereichen (insbesondere Datenservice) hat sich planmäßig entwickelt.

Mit dem erheblichen Anstieg der Umsatzerlöse von 276,0 Mio. € auf 344,5 Mio. € (+ 24,6 % im Vergleich zum Vorjahr) stieg auch das Rohergebnis (Umsatzerlöse abzgl./zzgl. Materialaufwand, Bestandsveränderung, sonstige Erträge und aktivierte Eigenleistungen) um 7,1 % an. Aufgrund des überproportionalen Umsatzanstieges im margenschwächeren Geschäftsfeld Stahl und im Lagergeschäft der Haustechnik steigt das Rohergebnis weniger stark an als die Umsatzerlöse. Das so ermittelte Rohergebnis beläuft sich für das Geschäftsjahr 2010 im Konzern auf 42,8 Mio. € (Vj: 39,3 Mio. €).

Im Konzern waren am 31. Dezember 2010 261 Mitarbeiter (Vorjahr: 272) beschäftigt. Der Rückgang geht im Wesentlichen auf das Ausscheiden von Mitarbeitern im letzten Quartal 2010 in der Muttergesellschaft zurück. Diese Stellen werden erst im ersten Quartal 2011 neu besetzt. Der Anstieg des Personalaufwands ergibt sich aus der Weitergabe der Tariferhöhung, der Erhöhung des Weihnachtsgeldes (100 %, Vj: 50 %) sowie der Erhöhung der erfolgsabhängigen Vergütungen in allen zum Konzern gehörenden Gesellschaften.

Investitionen sind in 2010 überwiegend im Bereich der EDV-Anwendungen erfolgt und belaufen sich auf insgesamt 2,1 Mio. €. Hier wurde insbesondere in die Großprojekte "Einführung SAP-Retail" und "SAP-Bonusanwendung" in der Muttergesellschaft investiert. Die Abschreibungen blieben mit 2,4 Mio. € leicht unter dem Niveau des Vorjahres (2,8 Mio. €), da das neue Warenwirtschaftssystem nur zeitanteilig abgeschrieben wurde und die Software für das Agenturgeschäft im ersten Quartal 2010 vollständig planmäßig abgeschrieben ist.

Wesentliche Bestandteile der sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind weiterhin die umsatzabhängigen Kosten für Lagerung und Transport in der Muttergesellschaft. Daneben sind die Kosten für verkaufsunterstützende Projekte, wie bsp. Kataloge oder andere Printmedien, deutlich gesunken. Korrespondierend haben sich auch die Verkaufserlöse aus Katalogen, die Bestandteil der Umsatzerlöse sind, verringert. Dies ist insbesondere auf einige nur im 2-Jahres-Rhythmus erscheinende Kataloge zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten neben den bereits genannten Aufwendungen auch Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie Forderungsverluste. Die Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen ergaben sich insbesondere bei einer Groß-Insolvenz aufgrund neuerer Erkenntnislage. Das Delkredereergebnis beläuft sich auf -2,0 Mio. € nach -3,3 Mio. € im Vorjahr.

Aufgrund der äußerst positiven Liquiditätsentwicklung in der Muttergesellschaft – die bestehenden Kontokorrentlinien wurden im Geschäftsjahr 2010 nur an wenigen Tagen in Anspruch genommen – konnte das Finanzergebnis nochmals deutlich verbessert werden. Weiterer Bestandteil des Finanzergebnisses sind die langfristigen Zinsaufwendungen für die Pensionsrückstellungen.

Das Steuerergebnis beinhaltet insbesondere die Auflösung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge (T€ 612), die Zuführung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge (T€ 45) sowie Steuerlatenzen auf Bewertungsunterschiede in Höhe von 162 T€.

b) Vermögenslage des NORDWEST Konzerns

Die Vermögensstruktur des Konzerns hat sich gegenüber dem Vorjahr durch den Jahresüberschuss von 2,3 Mio. € kaum spürbar verändert. Dabei finanzierte das Eigenkapital zum 31. Dezember 2010 das Anlagevermögen und Teile des Umlaufvermögens. Trotz des Jahresüberschusses ist die Eigenkapitalquote des Konzerns aufgrund der deutlich gestiegenen Bilanzsumme leicht von 30,9 % auf jetzt 29,0 % zurückgegangen.

Die im Geschäftsjahr 2010 getätigten Investitionen (ohne Finanzanlagen) in Höhe von 2,5 Mio. € betreffen neben den Aufwendungen für Ergänzungs- und Ersatzbeschaffungen für die Bereiche Geschäftsausstattung und Büromaschinen überwiegend Investitionen im Bereich IT der Muttergesellschaft. In diesem Bereich wurde insbesondere in die Umstellung der Warenwirtschaft und des Bonussystems auf SAP investiert. Während die Warenwirtschaft bereits in 2010 umgestellt wurde, wird das Bonussystem zu Beginn des Jahres 2011 fertiggestellt. Den Investitionen in Höhe von 2,5 Mio. € stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 2,2 Mio. € und 0,2 Mio. € außerplanmäßige Abschreibungen gegenüber.

Der Anstieg der Position "Handelswaren" um rund 28 % trägt der erheblichen Forcierung des Lagergeschäftes in den Bereichen Haustechnik und Bau-Handwerk-Industrie der Muttergesellschaft Rechnung. Aufgrund der großen Nachfrage wurden die Sortimente nochmals um die Produkte einiger namhafter Hersteller insbesondere im vierten Quartal 2010 erweitert.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ergibt sich wesentlich aus den deutlich ansteigenden Umsätzen im Dezember 2010 gegenüber Vorjahr bei der NORDWEST Handel AG. Korrespondierend steigen auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deutlich an.

c) Finanzlage des NORDWEST Konzerns

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden durch die NORDWEST Handel AG die zur Verfügung stehenden Kontokorrentlinien nur an einigen wenigen Tagen in Anspruch genommen. Alle anderen Tochtergesellschaften nehmen keine Kreditlinien in Anspruch und arbeiten auf Guthabenbasis.

Mit Wirkung zum 31. Dezember 2010 wurde der bisher bestehende Bankenpool der Muttergesellschaft aufgelöst. Gleichzeitig wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2011 eine neue mittelfristige Finanzierung vereinbart. Hierbei stehen drei Kernbanken mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € bis zum 31. Dezember 2013 der NORDWEST Handel AG zur Verfügung. Die hiermit zur Verfügung stehenden Kreditmittel sind für die Finanzierungsnotwendigkeiten der Gesellschaft ausreichend bemessen.

Ebenfalls verlängert wurde die Linie bei der Coface Finanz GmbH zum regresslosen Verkauf von wechselhinterlegten Forderungen. Hierbei wurde der Kreditrahmen den tatsächlichen Volumina angepasst und auf 11,0 Mio. € reduziert.

Die Kapitalflussrechnung des Konzerns zeigt, dass sich trotz der Ergebnisverbesserung eine nur marginale Veränderung der liquiden Mittel ergeben hat. Mit dem Anstieg des Jahresergebnisses hat sich auch der operative Cashflow deutlich gesteigert. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit reduzierte sich allerdings um 0,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Verantwortlich hierfür ist im Wesentlichen der erhebliche Aufbau des Vorratsvermögens. Stichtagsbedingt hat sich der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen saldiert mit einem gleichzeitigen Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Teil kompensierend ausgewirkt. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beinhaltet im Wesentlichen Anzahlungen für das neue Warenwirtschaftssystem.

3. Voraussichtliche Entwicklung

Die Krise ist vorbei, doch der Aufschwung wird 2011 an Fahrt verlieren. Im Gegensatz zum Jahr 2010, in dem das Wachstum rund 3,5 % betrug, wird sich das Tempo mit noch 2,0 % Wachstum ein wenig verlangsamen. Dessen ungeachtet kann der Aufschwung als robust bezeichnet werden. Führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren für Deutschland nach einem kräftigen Aufschwung in 2010, getrieben durch die Exportnachfrage, im folgenden Jahr eine verlangsamte Erholung.

Risiken sehen die Ökonomen nach wie vor. Zunächst bleibt Deutschland auf die Wirtschaftsleistung aller Exportpartner angewiesen. Mit dem Wachstum im Jahr 2010 lag Deutschland deutlich über dem Durchschnitt in Europa, das ohne Deutschland nur rund 1 % Wachstum erlebte, sowie auch über den allermeisten anderen Industriestaaten in diesem Jahr. Ferner sind in einigen Staaten der EU die Staatsschuldenkrisen noch nicht gelöst.

Von dem exportgetriebenen Boom in 2010 haben insbesondere der Maschinenbau, die Automobilindustrie, die Chemie und die Elektronikbranche profitiert. Auch bei NORDWEST war die Erholung in den industrienahen Bereichen mit Industrieausrüstungen und Präzisionswerkzeugen deutlich spürbar. Die Situation auf dem Stahlmarkt dagegen ist weiterhin unbeständig. Trotz Zuwachsraten und einer Erholung der deutschen Automobilindustrie, die zu den größten Stahlabnehmern in Deutschland zählt, ist die Lage nicht zuletzt aufgrund der Spekulationen auf den Rohstoffmärkten nach wie vor unsicher.

Für die Prognose des NORDWEST Konzerns gehen wir von den oben genannten Erwartungen hinsichtlich der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung sowie der speziellen Branchenentwicklungen für das folgende Geschäftsjahr aus.

Ungeachtet der Tatsachen, dass die wirtschaftliche Erholung weiterhin mit Risiken verbunden ist und die Konjunkturprognosen teilweise Schwankungsbreiten untereinander und auch im Zeitablauf zeigen, sind wir, was die mittelfristige Entwicklung angeht, zuversichtlich optimistisch. In unseren derzeitigen Planungen gehen wir von einer Ausweitung des Umsatzes und einer Ergebnisverbesserung für das Geschäftsjahr 2011 aus.

Für den Bereich Bau-Handwerk-Industrie wird sich nach einem Jahr mit zweistelligen Zuwachsraten die Verlangsamung der konjunkturellen Entwicklung dahingehend auswirken, dass wir insgesamt von einer Steigerung über alle Warengruppen und Geschäftsarten hinweg von rund 5 % ausgehen. Für das Lagergeschäft erwarten wir auch in 2011 prozentuale Zuwachsraten im zweistelligen Bereich.

Konsequente Sortimentserweiterungen mit bestehenden Industriepartnern sowie die kontinuierliche Aufnahme von neuen strategischen Lieferpartnern beispielsweise in den Bereichen Befestigungstechnik, Rohrbearbeitungs-, Präzisions- und Handwerkzeuge sind dabei die Eckpfeiler unserer Planungen. Auch die stark forcierten Vertriebsmaßnahmen am POS und umfangreiche Marketingmaßnahmen werden weiterhin zum Erfolg des Lagergeschäfts beitragen. Eine Vielzahl weiterer Sondermaßnahmen und der Ausbau der Aktivitäten in Europa runden dieses Bild ab.

Nach dem zuletzt tiefen Einbruch der Stahlbranche in 2009 hat das Jahr 2010 eine unerwartet rasche Umkehr der Entwicklung gebracht. Ein Zuwachs von fast 30 % in 2010 zeigt die Rückkehr auf den ursprünglichen Wachstumspfad. Trotz vieler positiver Signale für 2011 werden wir uns auch weiterhin mit Marktrisiken und Verwerfungen in den Preisentwicklungen beschäftigen müssen. Zusammenfassend erwarten wir dennoch einen moderat positiven Aufschwung in allen Produktfeldern. Dabei basiert das Wachstum gleichermaßen auf niedrigen einstelligen Zuwachsraten für Preis- und Mengenentwicklungen im Stahlbereich. Letztere sollen unter anderem durch den Aus- und Aufbau weiterer Produktsegmente sowie die Integration nicht "werksfähiger" Kunden erfolgen. Ferner ist es Ziel, die Zusammenarbeit mit Stahlhändlern zu intensivieren, die zurzeit noch sehr stark vom A-Handel bedient werden.

Für den Bereich Haustechnik werden für 2011 nur geringe Impulse aus dem Marktumfeld heraus erwartet. Für den Jahresdurchschnitt wird eine geringe einstellige Preissteigerung prognostiziert, so dass insgesamt auch der angestrebte Zuwachs im ZR-Geschäft der AG für den Haustechnikbereich im geringen einstelligen Bereich liegen wird.

Infolge der Sortimentsausweitung im Lagergeschäft und der weiteren Lagerumstellung von Handelshäusern wird die deutlich positive Entwicklung aus 2010 auch in 2011 anhalten und zu weiteren Umsatzsteigerungen im Lagergeschäft führen. Dabei werden Zuwachsraten im Lagergeschäft im zweistelligen Prozentbereich erwartet. Um dieses Ziel zu gewährleisten, wurden in den Geschäftsfeldern Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik vielfältige Vertriebsmaßnahmen entwickelt.

Beeinflusst werden können die Erwartungen zur Entwicklung aller Bereiche durch weitere Zu-/ Abgänge von Mitgliedsunternehmen. Diese sind nicht Bestandteil der Planungen.

Im Rahmen der Quartalsberichterstattungen werden wir uns konkreter zum laufenden Geschäftsjahr 2011 und zur Entwicklung der Geschäftsbereiche äußern.

In einem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld steigen für einen Einkaufsverband wie NORDWEST mit Zentralregulierungsfunktion die Herausforderungen. Besonderes Augenmerk richtet sich auf die Identifikation und die Reduzierung von Risiken sowie die Entwicklung und Nutzung von zusätzlichen Chancen. So bietet NORDWEST seinen Mitgliedsunternehmen wie den Vertragslieferanten die nötige Sicherheit einer starken Verbundgruppe und einen optimal strukturierten Fluss der Finanzmittel. Darüber hinaus verstärkt sich in Krisenzeiten die Konsolidierung in einzelnen Branchen oder Märkten. Dies äußert sich nicht nur in einer verstärkten Zahl von Übernahmen, sondern auch in anderen Formen der Zusammenarbeit. Kooperationen oder gezieltes Outsourcing zielen darauf ab, die Effizienz des Unternehmens zu steigern. Insofern ergeben sich für NORDWEST und seine Industrie- und Fachhandelspartnern in dieser Situation auch weiterhin gute Wachstumsmöglichkeiten im Lager- und Logistikbereich. Diese Leistungen werden für die Mitgliedsunternehmen weiter an Bedeutung gewinnen, da gemeinsame Lagerzentrallösungen deutliche Vorteile bieten hinsichtlich Effizienz, Durchlauf, Kapitalbindung und schnellster Verfügbarkeit. Auch bietet NORDWEST mit seinen gut positionierten Eigenmarken den Mitgliedern exklusive verkaufs- und margenstarke Produkte, die in einem sich verschärfenden Wettbewerbsumfeld zu unverzichtbaren Sortimentselementen werden.

Für das Geschäftsjahr 2012 erwarten wir ein stabiles Wachstum der Weltwirtschaft. Sofern nicht anhaltende konjunkturelle Einbrüche unser Geschäft beeinträchtigen, wollen wir auch in 2012 den langfristig angelegten Wachstumspfad beibehalten und erwarten in allen Geschäftsarten eine weiterhin positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung.

Insgesamt lassen uns unsere Strategie, unsere Wachstumserfolge und unser Kosten- und Risikomanagement zuversichtlich in die Zukunft sehen. In vielen unserer Kerngeschäftsfelder sind wir führend und haben unsere Fähigkeit mit guten Ergebnissen unter Beweis gestellt. Wir haben in der Vergangenheit exzellente Voraussetzungen geschaffen, um die anvisierten Ziele auch in einem schwierigen Marktumfeld zu erreichen.

Auch 2011 will die HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH den Wachstumskurs fortsetzen und ein spürbar erweitertes Angebot über das NORDWEST Zentrallager anbieten, so dass eine Umsatzsteigerung gegenüber Vorjahr erwartet wird. Die begonnene Neupositionierung der Handelsmarke Delphis wird im Jahresverlauf intensiv und konsequent verfolgt. Aber auch weitere Marketingaktivitäten werden Impulse für ein intensiveres Geschäft mit unseren Partnern geben.

Für 2011 erwartet die e-direct Datenservice GmbH eine Stabilisierung des bestehenden Geschäftes aufgrund von langfristig abgeschlossenen Verträgen. Positive Gespräche mit neuen potentiellen Kunden dauern derzeit noch an, können aber das Ergebnis bei Erfolg noch positiv verändern.

Die Heller + Köster Vermögensverwaltungs GmbH erwartet für das Geschäftsjahr 2011 ein ausgeglichenes Ergebnis. Diese Annahme begründet sich auf der stabilen Vermietungssituation der vorhandenen Immobilien. Beteiligungserträge und eventuelle Erträge aus dem Verkauf von zur Veräußerung gehaltenen Immobilien sind nicht Bestandteil dieser Planung.

Die NORDWEST Handel Ges.m.b.H, A-Wals, erwartet auf Basis eines moderat steigenden Umsatzvolumens und aufgrund der Einstellung eines neuen Mitarbeiters eine Ergebnisentwicklung unter Vorjahresniveau.

Die Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH rechnet für das Geschäftsjahr 2011 auf Basis einer stabilen und kontinuierlichen Mitgliederentwicklung sowie den vielfältigen Vertriebskonzepten in der Haustechnik mit leicht steigenden Ergebnisbeiträgen für den Konzern.

4. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.

5. Chancen- und Risikobericht

Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen alle Aktivitäten Chancen und inhärente Risiken, die je nach Art des Geschäftsfeldes und der Geschäftsart unterschiedlich ausgeprägt sein können. Als integraler Bestandteil der wertorientierten Unternehmensführung hat das Risikomanagement von NORDWEST zum Ziel, Chancen zu identifizieren und damit nutzbar zu machen und Risiken zu begrenzen. Dazu ist ein systematischer, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwikklungen frühzeitig erkannt, und es kann im Bedarfsfalle rasch gegengesteuert werden. In gleichem Maße werden auch unsere Chancen unternehmensweit identifiziert, beurteilt und nutzbar gemacht.

Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Jährlich wird in dem gesamten Konzern eine Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikoberichtes ist auch festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist.

Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben liegt bei den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Die Abteilung Revision übernimmt dabei die Koordination der konzernweiten Erfassung. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risiko- und Chancensituation des Konzerns ermöglicht.

Sowohl die Zuständigkeiten als auch die Verantwortung für das Risikomanagement sind im Konzern klar geregelt. Zudem prüft der Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem auf seine grundsätzliche Eignung, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen.

Die Verantwortung für das Management der Chancen und Risiken, insbesondere im operativen Geschäft, liegt bei den Geschäftsfeldern, die Überwachung in der Revision. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsfelder und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Das Risikomanagement soll somit bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern helfen. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und die mit ihnen verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen.

Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen unseres unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von der Entwicklung der Baukonjunktur und in spezifischen Debitorenrisiken. Insbesondere die Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, hervorgerufen durch die internationale Finanzkrise, die die konjunkturelle Entwicklung erheblich belastet haben, erzeugen auch weiterhin Risiken, aber auch Chancen im operativen Geschäft. Welche Auswirkungen die Verwerfungen der Finanzmarktkrise zukünftig noch haben werden, ist derzeit nur schwer abzuschätzen.

Letztlich können die Auswirkungen aber auch im Debitorenbereich der NORDWEST durch Umsatzrükkgänge oder Debitoreninsolvenzen und somit unmittelbar in der Ertrags- und Liquiditätslage von NORDWEST spürbar sein. Diesen Einschränkungen tragen wir in unserer Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse analysiert und verfeinert. Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt, das insbesondere Verschlechterungen im Zahlungsverhalten und Limitüberschreitungen von zugesagten Wechsel- und Darlehenszusagen erkennbar werden lassen. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V.. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Mitglieder. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Anschlusshäusern erfasst und ausgewertet.

Des Weiteren erfolgt seit Juni 2008 zur Früherkennung von Debitorenrisiken eine Überwachung des gesamten Forderungsbestandes über das @rating-Monitoring der Coface Rating GmbH. Die bonitätsrelevanten Einstufungen durch eines der größten deutschen Kreditversicherungsunternehmen werden uns laufend übermittelt.

Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Ein solcher Liquiditätsbedarf ist aufgrund der sehr positiven Entwicklung der letzten Jahre über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt.

Darüber hinaus wurde erneut eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung abgeschlossen. Eingeschlossen in die Kreditversicherung sind die 20 größten Mitgliedsunternehmen bzw. -gruppen. Um den gesteigerten Anforderungen und den anstehenden Herausforderungen eines aktiven Risikomanagements in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gerecht zu werden, wurde diese Versicherung für 2010 auf die 100 größten Mitgliedsunternehmen erweitert. Im Gegenzug dafür wurde die bis zum 31. Januar 2010 bestehende Excess of Loss-Police aufgegeben.

Auf der Grundlage der eingeleiteten Vertriebsoffensive, insbesondere auch der Forcierung des Auslandsgeschäftes ist konsequenterweise die Auslandskreditversicherung auf die veränderten Rahmenbedingungen angepasst und fortgeführt worden.

Prozessrisiken resultieren zum Beispiel aus arbeits- und zivilrechtlichen Verfahren. Durch Bildung von Rückstellungen treffen wir angemessene Vorsorge für beide Risikoarten.

Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen, deren Erfolg wesentlich von der Akquisition neuer Mitglieder und dem Ergebnis der Verwertung nicht betriebsnotwendiger Immobilien abhängt.

Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsprobleme, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-up- und Sicherungssysteme implementiert.

Für die einzelnen Geschäftsfelder sehen wir derzeit unterschiedliche Chancen.

Die deutliche konjunkturelle Belebung führte zu einer verstärkten Nachfrage in 2010. Inwieweit die Entwicklung anhält ist schwer vorhersehbar. Festzustellen bleibt, dass für den Bereich Stahl die Entwikklung der vergangenen Jahre hin zu höherwertigen Produktbereichen weiter voran getrieben wird. Wir erschließen unseren Händlern damit tendenziell attraktivere und deckungsbeitragsstärkere Produktsegmente. Wir machen uns konjunkturunabhängiger und werden mit dem Vorstoß in die höherwertigen Segmente auch deutlich attraktiver für neue Mitglieder.

Für die Geschäftsfelder B-H-I und Haustechnik ergeben sich in erster Linie Chancen aus den Bereichen Logistik, Kataloge und Daten.

Basierend auf der erfolgreichen Kooperation zwischen der NORDWEST Handel AG und der Rhenus AG & Co. KG im Hinblick auf die Übernahme der Lagerlogistik durch die Rhenus AG & Co. KG und den enormen Zuwächsen im Lagergeschäft bereits in den vergangenen Jahren erwarten wir auch für die Zukunft deutliche Zuwächse in dieser Geschäftsart. Auch im Zeitalter der digitalen Kommunikation sind hochwertige Kataloge für unsere Fachgroßhändler wichtige Verkaufsförderungsinstrumente in einem hart umkämpften Wettbewerbsumfeld.

Im Bereich der Daten ist es unser erklärtes Ziel, den eingeschlagenen Weg, mittelständischen Handelsunternehmen einen umfassenden Service im Daten- und Medienbereich zu bieten, konsequent fortzusetzen. Die anfallenden Prozesse der Datenpflege bei den Handelspartnern sollen so erheblich reduziert und dem Datennutzer soll die Gewissheit gegeben werden, dass der Datenbestand monatsaktuell gepflegt ist.

Ebenfalls ergeben sich Chancen im Bereich der Händlerkonzentrationen. Die Händlerkonzentrationen in neuen Spezialistengruppen und Leistungsgemeinschaften wie der Gruppe KOMPASS, der Leistungsgemeinschaft Technischer Handel oder der neu installierten KBS-Gruppe haben zum Ziel, die gemeinsamen Stärken innerhalb der Gruppe weiter auszubauen. Erste Erfolge sind deutlich sichtbar und sollen in der Zukunft gefestigt und ausgebaut werden.

Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe.

Um Fachkompetenz zu sichern, treiben wir die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem wir unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbieten. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denk- und Handlungsweise ihrer Mitarbeiter. Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.

Chancen für die e-direct Datenservice GmbH ergeben sich aus bereits bestehenden Kontakten zu potentiellen Neukunden, die das geplante positive Ergebnis für 2011 nochmals nachhaltig verbessern würden. Aktuelle Risiken sind nicht erkennbar, wobei sich solche aus eventuellen Firmenverkäufen oder Insolvenzen innerhalb des bestehenden Kundenkreises ergeben könnten.

Chancen für die HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH ergeben sich insbesondere durch ein verbessertes Angebot über das NORDWEST-Zentrallager in Gießen. Eventuelle Risiken der HAGRO GmbH liegen in derzeit nicht absehbaren Mitgliederverlusten aufgrund von Insolvenzen oder Firmenverkäufen.

Bei der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH besteht die Chance, dass sich die derzeitigen Ergebnisprognosen zukünftig noch weiter verbessern.

6. Konzerninternes Steuerungssystem

Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwenden wir ein umfassendes Instrumentarium quantitativer Kenngrößen und Messinstrumente. Zu unseren Grundsätzen gehört, dass wir unser unternehmensinternes Steuerungssystem permanent weiter entwickeln und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüfen, damit wir diese bei Bedarf an sich ändernde Marktgegebenheiten anpassen können.

Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag sowie von Chancen und Risiken sichergestellt werden.

Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in das Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up auf Ebene der Kostenstellen in Abstimmung zwischen Führungskräften und Vorstand. Sie umfasst Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.

Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen.

Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur Zielerreichung, zu Erwartungskorrekturen (z.B. für das Jahresergebnis) sowie ggf. einzuleitende Maßnahmen.

Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Mitglieder-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.

Im Rahmen des Risikomanagementsystems stellt das interne Kontrollsystem (IKS) zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses durch technische und organisatorische Maßnahmen sicher, dass die Geschäftsvorfälle des Konzerns ordnungsgemäß und vollständig verarbeitet und dokumentiert werden. Hierbei ist das Risikomanagement auf das Risiko der Falschaussage in der Buchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet. Die Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Konzerns und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet und bezüglich seiner Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit periodisch vom Risikomanagement überprüft und angepasst worden. Das rechnungslegungsbezogene IKS beinhaltet die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Jahresabschlusserstellung erfolgen im NORDWEST Konzern durch die Hauptbuchhaltung, das Controlling und Investor Relations. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Die in den Konzernrechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Die Konzerngesellschaften sind für die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien, Verfahren und den ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme verantwortlich und werden dabei vom Bereich Hauptbuchhaltung unterstützt und überwacht.

Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und IT-gestützte Auswertungen. Im Bedarfsfall bedient sich der NORDWEST Konzern externer Dienstleistungen, zum Beispiel für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen.

Zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen und vollständigen Erfassung der buchhalterischen Vorgänge erfolgt der Einsatz von IT-Systemen. Als lokales Buchhaltungssystem wird von allen zum Konzern gehörenden Gesellschaften das System des Herstellers SAP eingesetzt. Zur Aufstellung des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG werden mit Hilfe einer selbst erstellten MS-Excel-basierten Anwendung die Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaften konsolidiert.

In den Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen oder ein Veränderungsmanagement sowie deren Überwachung, gehören.

Das eingesetzte Risikomanagementsystem wird auch in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess permanent überwacht und an die aktuellen externen und internen Entwicklungen angepasst. Der Umfang und die Ausgestaltung an die spezifischen Anforderungen der NORDWEST Gruppe liegen im Ermessen und in der Verantwortung des Vorstands.

In diesem Zusammenhang ist die interne Revision der Muttergesellschaft verantwortlich für die unabhängige Überprüfung der Funktionsfähigkeit des IKS. Zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben verfügt die interne Revision über umfassende Informations-, Prüf- und Eintrittsrechte. Zur Qualitätssicherung ist die interne Revision über alle Stufen des Verfahrens zur Überwachung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen IKS eng einbezogen.

Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung möglich.

7. Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil ist vertraglich bestimmt und wird in zwölf gleichen Monatsraten gezahlt. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme für das zurückliegende Geschäftsjahr gewährt. Die Höhe wird auf Vorschlag des Personalausschusses durch den Aufsichtsrat bestimmt und richtet sich nach der individuellen Leistung des Vorstandsmitgliedes und nach dem Gesamterfolg des Unternehmens im Bezugszeitraum. Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung wie etwa Aktienoptionsprogramme bestehen derzeit nicht.

Sämtliche Vergütungsbestandteile sind für sich und insgesamt angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und der Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens.

Für Pensionszusagen gegenüber einem Teil der Vorstandsmitglieder wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen.

Erfolgsunabhängige Vergütung Erfolgs
abhängige
Vergütung
Komponenten
mit langfristiger
Anreizwirkung
Gesamt inkl.
Zuführung zu
Pen sions
rückstellungen
Gesamt ohne
Zuführung zu
Pen sions
rückstellungen
Gehalt Zuführung zu
Pensionsrück
stellungen
Geldwerter
Vorteil
Dienstwagen
Tantieme
T € T € T € T € T € T € T €
Dr. Günter Stolze 330,0 119,6 11,0 155,0 0,0 615,6 496,0
Klaus Heizel 210,0 0,0 7,2 77,5 0,0 294,7 294,7
Peter Jüngst 280,3 26,1 12,5 77,5 0,0 396,4 370,3
1.306,7 1.161,0

VERGÜTUNGSHÖHE 2010

Für die Vergütung des Aufsichtsrats wird der Hauptversammlung ein Vorschlag zur Beschlussfassung vorgelegt. Die vorgeschlagene Vergütung erscheint angesichts von Verantwortungsumfang und zeitlicher Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.

8. Angaben nach § 289 Abs.4 HGB mit Erläuterungen

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST Handel AG (die"Gesellschaft") in Höhe von16.500.000,00 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Salzburg/Anif/Österreich, hat am 21. Mai 2010 23,71% am Grundkapital unserer Gesellschaft erworben. Verkäufer war der bisherige größte Aktionär unserer Gesellschaft Herr Hubert Grevenkamp, München, der am 20. Mai 2010 sein Aufsichtsratsmandat mit sofortiger Wirkung niedergelegt hat. Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte übersteigen, waren bei der Gesellschaft zum Stichtag nicht gemeldet.

Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.

Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, in dem sie das 65. Lebensjahr vollenden.

Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.

Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 22. Mai 2012 das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen einmalig oder mehrmals, insgesamt jedoch um höchstens 8.250.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2007; § 5 Abs. 4 der Satzung). Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand somit die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse.

So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebots verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.

Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Hagen, den 19. Februar 2011

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Dr. Stolze Heinzel Jüngst

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den angewandten Grundsätzen ordnungsmäßiger Berichterstattung der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Ver hältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesell schaft vermittelt, der Lagebericht den Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäfts ergebnisses und der Lage der Gesellschaft so darstellt, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, und dass die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

Hagen, den 19. Februar 2011

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Dr. Stolze Heinzel Jüngst

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010

AKTIVA 31.12.2010 31.12.2009
Langfristige Vermögenswerte 20.020.250,56 21.057.738,10
Immaterielle Vermögenswerte (10) 7.980.461,63 7.395.656,51
Sachanlagen (11) 3.756.788,01 4.303.868,01
als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (12) 4.376.981,10 4.427.161,10
Finanzielle Vermögenswerte (14) 834.316,05 1.022.092,26
Steuererstattungsansprüche (21) 1.469.319,85 1.682.317,40
Latente Steueransprüche (15) 1.602.383,92 2.226.642,82
Kurzfristige Vermögenswerte 132.757.038,54 115.663.845,22
Vorräte (16) 17.972.690,32 14.392.140,29
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen und sonstige Vermögenswerte (18) 83.195.060,31 71.853.621,85
Forderungen gegen verbundene Unternehmen (19) 647.948,89 608.879,80
Übrige Forderungen und Vermögenswerte (20) 9.025.225,72 6.966.712,25
Steuererstattungsansprüche (21) 498.443,78 1.171.932,92
Zahlungsmittel (17) 21.279.069,52 20.670.558,11
132.618.438,54 115.663.845,22
Zur Veräußerung
gehaltene langfristige Vermögenswerte 138.600,00 0,00
152.777.289,10 136.721.583,32
PASSIVA 31.12.2010 31.12.2009
Eigenkapital (22) 44.307.047,10 42.230.833,41
dem Anteilseigner des
Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital 44.256.917,42 42.217.178,71
Minderheitenanteile 50.129,68 13.654,70
Langfristige Schulden 10.722.429,12 10.517.439,12
Rückstellungen für Pensionen (23) 9.686.937,00 9.481.947,00
Latente Steuerschulden (15) 1.035.492,12 1.035.492,12
Kurzfristige Schulden 97.747.812,88 83.973.310,79
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (24) 2.201,85 2.281,05
Lieferantenverbindlichkeiten (25) 89.374.330,38 76.721.966,47
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (26) 692.771,92 2.035.602,62
Steuerschulden (27) 2.363.396,09 916.903,66
Sonstige Rückstellungen (28) 5.315.112,64 4.296.556,99
152.777.289,10 136.721.583,32
1.1. - 31.12.2010 1.1. - 31.12.2009
Umsatzerlöse (1) 344.558.080,02 276.048.561,83
Veränderung des Bestandes an
Fertigerzeugnissen -145.507,88 -655.995,29
Aktivierte Eigenleistungen 750.540,04 695.932,37
Sonstige Erträge (2) 1.381.320,57 1.199.043,70
Gesamtleistung 346.544.432,75 277.287.542,61
Materialaufwand (3) -303.790.455,06 -236.802.683,85
Rohergebnis 42.753.977,69 40.484.858,76
Personalaufwand (4) -14.712.259,22 -14.364.049,45
Aufwand für Abschreibungen (5) -2.248.591,08 -2.800.959,31
Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) -22.053.738,23 -25.365.653,12
Betriebsergebnis 3.739.389,16 -2.045.803,12
Ergebnis aus Finanzinvestitionen (7) 12.825,00 -387.225,00
Finanzierungserträge (7) 775.502,02 830.543,37
Finanzierungsaufwendungen (7) -1.179.581,27 -1.331.888,04
Finanzergebnis (7) -391.254,25 -888.569,67
Ergebnis vor Steuern 3.348.134,91 -2.934.372,79
Ertragsteuern (8) -887.664,67 647.313,52
Ergebnis nach Steuern 2.460.470,24 -2.287.059,27
Ergebnisanteil Minderheiten -36.474,98 -8.228,77
Ergebnisanteil der Konzernanteilseigner 2.423.995,26 -2.295.288,04
Ergebnis je Aktie der Konzernanteilseigner 0,80 -0,75

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 1. JANUAR - 31. DEZEMBER 2010

GESAMTERGEBNISRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2010

2010 2009
T € T €
Ergebnisanteil der Konzernanteilseigner 2.424 -2.295
Sonstiges Ergebnis der Periode -164 0
Periodenergebnis 2.260 -2.295
Sonstige Veränderungen in Gewinnrücklagen
Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis -220 -381
Davon entfielen auf:
Aktionäre der NORDWEST Handel AG -209 -361
Minderheiten -11 -20
Gesamtergebnis 2.040 -2.676
Davon entfielen auf:
Aktionäre der NORDWEST Handel AG 1.993 -2.704
Minderheiten 47 28

KAPITALFLUSSRECHNUNG DES NORDWEST HANDEL KONZERNS

2010 2009
T € T €
Ergebnis nach Ertragsteuern 2.460 -2.288
Zunahme (+)/Abnahme (-) latenter Steuern 625 -920
Abschreibungen (+) 2.249 3.201
Gewinn (-)/Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen
des Anlagevermögens -19 259
Abnahme (-)/Zunahme (+) langfristiger Rückstellungen 205 -1.471
Abnahme (+) der langfristigen finanziellen Vermögenswerten 401 751
Abnahme (+)/Zunahme (-) von kurzfristigen Vermögenswerten -16.650 9.343
Abnahme (-)/Zunahme (+) von kurzfristigen Verbindlichkeiten 13.554 -5.265
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.825 3.610
Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens 65 1.074
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -1.993 -2.487
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und als
Finanzinvestition gehaltene Immobilien -289 -462
Auszahlungen für Investitionen in langfristige finanzielle Vermögenswerte 0 -250
Cashflow aus Investitionstätigkeit -2.217 -2.125
Veränderung kurz- und langfristiger Finanzverbindlichkeiten 0 1
Auszahlung an Gesellschafter 0 -1.674
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit 0 -1.673
Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel 608 -188
Liquide Mittel am 01.01. 20.671 20.859
Liquide Mittel am 31.12. 21.279 20.671

BILANZIELLES EIGENKAPITAL

Den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Eigene Summe Minderheiten- Summe
Kapital rücklage rücklagen Aktien anteile Eigenkapital
T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€
Stand 31.12.2008 16.500 672 32.530 -3.135 46.567 5 46.573
Direkt im Eigenkapital erfasstes
Ergebnis -381 -381 -381
Ausschüttung
(Dividende) -1.674 -1.674 -1.674
Periodenergebnis -2.295 -2.295 9 -2.287
Stand 31.12.2009 16.500 672 28.180 -3.135 42.217 14 42.231
Direkt im Eigenkapital erfasstes
Ergebnis -220 -220 -220
Ausschüttung
(Dividende)
Periodenergebnis 2.260 2.260 36 2.296
Stand am 31.12.2010 16.500 672 30.220 -3.135 44.257 50 44.307

Die im Eigenkapital erfassten Periodenergebnisse ergeben sich wie folgt:

2010 2009
T€ T€
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -324 -561
Steuern auf Posten, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden 104 180
Direkt im Eigenkapital erfasstes Periodenergebnis -220 -381
Periodenergebnis 2.260 -2.295
Gesamtergebnis der Periode 2.040 -2.676

A. Allgemeine Angaben

Die NORDWEST Handel Aktiengesellschaft ("NORDWEST Handel AG" oder "NORDWEST") ist ein europaweit agierender Einkaufs- und Serviceverbund im Produktionsverbindungshandel (PVH). NORDWEST ist spezialisiert auf die drei Vertriebsbereiche: Haustechnik und Stahl sowie das Geschäftsfeld Bau-Handwerk-Industrie. Die NORDWEST Handel AG ist das partnerschaftliche Bindeglied zwischen Herstellern und den ihr angeschlossenen mittelständischen Fachgroßhändlern.

Das Kerngeschäft der NORDWEST Handel AG besteht aus den Geschäftsarten Zentralregulierung, Streckengeschäft und Lagergeschäft. Ergänzend bietet die NORDWEST Handel AG ihren Kunden – den Fachgroßhändlern – ein umfangreiches Serviceangebot im Bereich Marketing, Logistik und Finanzen.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG zum 31. Dezember 2010 erfolgte in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und deren Auslegung durch das International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Ergänzend werden die nach § 315a HGB anzuwendenden deutschen handelsrechtlichen Vorschriften beachtet. Zusammen mit der EU-Verordnung Nr. 1606/2002 vom 19. Juli 2002 ist die Gesellschaft danach verpflichtet, einen Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards aufzustellen. Der Vorstand der NORDWEST Handel AG wird den Konzernabschluss am 10. März 2011 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigeben. Dieser hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen, und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. Der Konzernabschluss wird am 17. März 2011 durch den Aufsichtsrat zur Veröffentlichung freigegeben.

Die Anforderungen der angewandten IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG.

Die Bilanzierung und Bewertung sowie die Erläuterungen und Angaben zum IFRS-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2010 basieren grundsätzlich auf denselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die auch dem IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 zugrunde lagen.

Das Geschäftsjahr der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr. Die in das Handelsregister des Amtsgerichtes Hagen eingetragene NORDWEST Handel AG hat ihren Sitz in Hagen.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge im Konzernanhang werden, soweit nichts anderes vermerkt ist, in Tausend Euro (T€) angegeben. Um die Klarheit, Übersichtlichkeit und Aussagefähigkeit des Konzernabschlusses zu verbessern, werden sowohl in der Konzernbilanz als auch in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.

Im Konzernabschluss müssen Schätzungen und Annahmen getroffen werden, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen haben können. Die sich später realisierenden tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Bilanzstichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.

Entwicklungskosten, der Kundenstamm sowie der Firmenwert sind entsprechend den Erläuterungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aktiviert. Für die Zwecke der Ermittlung der zu aktivierenden Beträge hat die Unternehmensleitung Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus Vermögenswerten, die anzuwendenden Abzinsungssätze und den Zeitraum des Zuflusses von erwarteten Cashflows, die die Vermögenswerte generieren, vorzunehmen.

Aktive latente Steuern werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Für die Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine wesentliche Ermessensausübung der Unternehmensleitung auf der Grundlage des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des zukünftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategie erforderlich.

Die Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Für die Ermittlung von evtl. Wertminderungen werden zunächst die aus Vorbehaltsrechten resultierenden Sicherheiten (Waren, Forderungen), ggf. ergänzt um sonstige Sicherheiten (z.B. Bürgschaften, Grundschulden, etc.), gewichtet mit einer kennzahlenbasierten Realisierungswahrscheinlichkeit des jeweiligen Anschlusshauses. Eine sich hiernach ergebende Unterdeckung zwischen laufendem Saldo und Sicherheiten wird mit einer bonitätsabhängigen Ausfallwahrscheinlichkeit bewertet. Die Ermittlung der evtl. Wertminderungen unterliegt daher wesentlichen Unsicherheiten.

Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf die Abzinsungssätze, erwartete Erträge aus Planvermögen, künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und künftige Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Ertrags- und Aufwandsrealisierung

Umsätze – nach Abzug von Steuern und Erlösschmälerungen – bzw. sonstige betriebliche Erträge werden realisiert, wenn die Lieferung oder Leistung ausgeführt wurde, der Gefahrenübergang stattgefunden hat und der wirtschaftliche Nutzen hinreichend wahrscheinlich ist. Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs, Zinsen unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode erfasst. Betriebliche Aufwendungen werden mit der Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam.

Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte sind mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert, wenn die Vermögenswert-Kriterien und die besonderen Nachweis-Kriterien nach IAS 38.57 erfüllt sind. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Vermögenswerte einen künftigen Nutzenzufluss erwarten lassen. Im Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG betrifft dies selbst entwickelte Software und die Entwicklung elektronischer Kataloge. Die Herstellungskosten der selbst entwickelten Software enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der direkt zurechenbaren Gemeinkosten. Gegebenenfalls anfallende Fremdkapitalkosten sind nicht Bestandteil der Herstellungskosten.

Die immateriellen Vermögenswerte werden ihrer Nutzungsdauer entsprechend linear abgeschrieben und auf eine mögliche Wertminderung überprüft, sofern ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt. Aktivierte Software wird über drei bis sechs Jahre, Lizenzen werden entsprechend ihrer Vertragslaufzeit abgeschrieben. Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst. Dauerhafte Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Sofern den Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Finanzmittelflüsse zugeordnet werden können, erfolgt eine Überprüfung anhand der Finanzmittelflüsse der übergeordneten Zahlungsmittel generierenden Einheit. Liegen die Gründe für eine außerplanmäßige Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.

Geschäfts- oder Firmenwert und Kundenstamm

Ein Geschäfts- oder Firmenwert bzw. Kundenstamm wird zu Anschaffungskosten bilanziert und jährlich auf Werthaltigkeit überprüft. Diese Überprüfung erfolgt zusätzlich dann, wenn zu anderen Zeitpunkten Hinweise für eine mögliche Wertminderung vorliegen.

Sachanlagen

Die Bilanzierung von Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen. Voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Gemäß IAS 36 werden solche Wertverluste anhand von Vergleichen mit den diskontierten erwarteten zukünftigen Cashflows der betreffenden Vermögenswerte ermittelt. Sofern den Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Finanzmittelflüsse zugeordnet werden können, erfolgt eine Überprüfung anhand der Finanzmittelflüsse der übergeordneten Zahlungsmittel generierenden Einheit. Liegen die Gründe für eine außerplanmäßige Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.

Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden mindestens am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Die Anschaffungs-/Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der zurechenbaren Gemeinkosten. Fremdkapitalkosten finden keine Berücksichtigung in den Herstellungskosten. Sie werden unmittelbar als Aufwand erfasst. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen grundsätzlich nach der linearen Methode. Dabei werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

2010 2009
Gebäude 25 bis 50 25 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen 3 bis 14 3 bis 14
Personenkraftwagen 4 4
Sonstige Fahrzeuge 5 bis 8 5 bis 8
EDV-technische Ausstattung 3 bis 6 3 bis 6
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 20 3 bis 20

NUTZUNGSDAUER IN JAHREN

Bei stillgelegten, verkauften oder aufgegebenen Sachanlagen wird die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Die Werthaltigkeit der Sachanlagen wird regelmäßig ggf. auf Basis von Zahlungsmittel generierenden Einheiten (ZGE) überprüft. Sofern erforderlich, werden entsprechende Wertberichtigungen gemäß IAS 36 vorgenommen.

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Immobilien werden unter den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ausgewiesen, wenn sie zur Erzielung von Mieteinnahmen und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden und der Anteil der Selbstnutzung 10 % bezogen auf die Mietfläche nicht übersteigt. Andernfalls erfolgt ein Ausweis unter dem Sachanlagevermögen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten nach IAS 40.56. Auf die entsprechenden Erläuterungen zu den Sachanlagen wird verwiesen.

Die Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten kann nicht verlässlich vorgenommen werden, da keine bezogen auf die Spezifikation der Objekte vergleichbaren Transaktionen bekannt sind. Daher erfolgte die Bewertung auf der Grundlage einer ertragswertorientierten Grundstückswertermittlung.

Finanzinvestitionen und andere finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte im Sinne von IAS 39 werden in Abhängigkeit vom Einzelfall entweder als finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, als Kredite und Forderungen, als bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestition oder als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert. Sie werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.

Als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden insbesondere Beteiligungen dann klassifiziert, wenn eine kurzfristige Veräußerung nicht geplant ist und eine feste Laufzeit des Engagements sowie bestimmbare oder feste Zahlungen nicht vorliegen.

Die unter den (langfristigen) finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte werden im Wesentlichen zu Anschaffungskosten bewertet, soweit deren beizulegende Zeitwerte nicht verlässlich ermittelbar sind.

Die Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die Forderungen gegen verbundene Unternehmen werden, sofern sie nicht im Rahmen der Schuldenkonsolidierung zu eliminieren sind, bei der erstmaligen Erfassung als Kredite und Forderungen mit ihren Anschaffungskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertberichtigungen für Wertminderungen.

Zu jedem Bilanzstichtag werden eventuell vorliegende Wertminderungen eines finanziellen Vermögenswertes oder einer Gruppe solcher ermittelt. Besteht ein Hinweis auf eine Wertminderung, ergibt sich die Höhe des Verlustes als Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows (mit Ausnahme erwarteter künftiger, noch nicht eingetretener Kreditausfälle), abgezinst mit dem Effektivzinssatz. Der Buchwert wird entsprechend um den Verlust, der ergebniswirksam erfasst wird, reduziert.

Es wird zunächst festgestellt, ob ein objektiver Hinweis auf Wertminderung bei finanziellen Vermögenswerten, die für sich gesehen bedeutsam sind, individuell und bei finanziellen Vermögenswerten, die für sich gesehen nicht bedeutsam sind, individuell oder zusammen besteht. Finanzielle Vermögenswerte, bei denen individuell kein Hinweis auf eine Wertminderung vorliegt, werden in Gruppen mit gleichartigen Risiken zusammengefasst und auf Wertminderung untersucht. Sofern für Vermögenswerte eine individuelle Wertminderung erfasst wurde, werden diese nicht in die pauschale Wertberichtigung auf Portfoliobasis einbezogen.

Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in einer der nachfolgenden Berichtsperioden und lässt sich diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückführen, erfolgt eine ergebniswirksame Wertaufholung, die auf die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung beschränkt ist.

Liegen bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen objektive Hinweise (z.B. Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz oder signifikante Schwierigkeiten des Schuldners) dafür vor, dass nicht alle fälligen Beträge gemäß der ursprünglich vereinbarten Konditionen eingehen werden, erfolgt eine ergebniswirksame Erfassung einer Wertminderung. Werden Forderungen als uneinbringlich eingestuft, werden diese ausgebucht.

Der Konzern ist bei den Finanzinstrumenten einem Ausfallrisiko ausgesetzt, das aus der möglichen Nichterfüllung einer Vertragspartei resultiert. Das maximale Ausfallrisiko der im Konzern bilanzierten Finanzinstrumente besteht grundsätzlich in Höhe des Buchwerts, der sich entweder aus den fortgeführten Anschaffungskosten oder dem beizulegenden Zeitwert ergibt. Die Ausbuchung von Finanzinstrumenten erfolgt jeweils zum Erfüllungstag.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlung erloschen oder übertragen sind.

Vorräte

Unter den Vorräten sind gemäß IAS 2 diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (Fertige Erzeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden (Unfertige Erzeugnisse) oder die im Rahmen der Herstellung oder Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe). Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert auf der Basis der durch die Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten.

Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen fixen und variablen Gemeinkosten, soweit diese im Zusammenhang mit dem Anschaffungs- bzw. Herstellungsvorgang angefallen sind.

Zahlungsmittel

Die Zahlungsmittel umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit einer Restlaufzeit – gerechnet vom Erwerbszeitpunkt – von weniger als drei Monaten. Sie sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Zu Veräußerungszwecken gehaltene langfristige Vermögenswerte

Langfristige Vermögenswerte und Gruppen von Vermögenswerten werden als zu Veräußerungszwecken gehalten klassifiziert, wenn der Verkauf höchstwahrscheinlich ist und der Vermögenswert (oder die Veräußerungsgruppe) zum Verkauf verfügbar ist. Langfristige Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen), die als solche klassifiziert werden, werden mit dem niedrigeren der beiden Beträge aus Buchwert und Nettoveräußerungspreis bewertet.

Rückstellungen

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem in IAS 19 vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Method) für leistungsorientierte Verpflichtungen. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird in den Finanzierungsaufwendungen erfasst. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden gemäß IAS 19.93A erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

Der als Schuld aus einem leistungsorientierten Plan zu erfassende Betrag umfasst den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des zur unmittelbaren Erfüllung vorhandenen Planvermögens und abzüglich des noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands. Dieser wird linear über den durchschnittlichen Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit der Anwartschaft verteilt. Soweit Anwartschaften nach Einführung oder Änderung eines Pensionsplans unverfallbar sind, ist der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand sofort erfolgswirksam zu erfassen.

Sonstige Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Vermögensabflüsse erwarten lässt und zuverlässig ermittelbar ist. Sie stellen ungewisse Verpflichtungen dar. Die Bewertung erfolgt nach IAS 37, gegebenenfalls nach IAS 19, mit der bestmöglichen Schätzung (Best Estimate) des Verpflichtungsumfangs. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr, bei denen eine verlässliche Abschätzung der Auszahlungsbeträge bzw. -zeitpunkte möglich ist, werden mit Marktzinssätzen, die dem Risiko und Zeitraum bis zur Erfüllung entsprechen, abgezinst. Der Aufzinsungsaufwand aus den personalbezogenen Rückstellungen wird in den Finanzierungsaufwendungen erfasst.

Resultiert aus der geänderten Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die Rückstellung entsprechend aufgelöst und als Ertrag erfasst.

Der Konzern bildet auch Rückstellungen für laufende oder wahrscheinliche Rechtsstreitigkeiten, wenn eine angemessene Abschätzung möglich ist. Die Rückstellungen berücksichtigen alle geschätzten Gebühren und Rechtskosten sowie eventuelle Vergleichskosten und werden aufgrund von Mitteilungen und Kosteneinschätzungen der Anwälte des Konzerns ermittelt.

Verbindlichkeiten

Kurzfristige Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag, langfristige Verbindlichkeiten sowie Finanzschulden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn sie getilgt sind, d.h. wenn die Verpflichtung beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist.

Tatsächliche Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende und frühere Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Bei der Berechnung werden die zum Bilanzstichtag geltenden Steuergesetze und Steuersätze zugrunde gelegt.

Tatsächliche Steuern, die sich auf direkt im Eigenkapital erfasste Posten beziehen, werden nicht in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im Eigenkapital erfasst.

Latente Steuern

Die latenten Steuern werden nach IAS 12 auf zeitliche Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in Handels- und Steuerbilanz, aus Konsolidierungsvorgängen sowie auf realisierbare Verlustvorträge ermittelt. Saldierungen erfolgen für Steueransprüche und -verpflichtungen, die gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen. Die Ermittlung der latenten Steuern beruht gemäß IAS 12 auf der Anwendung der zum Realisationszeitpunkt zu erwartenden Steuersätze. Der für die Konzernunternehmen angewandte Steuersatz in Höhe von 32,1 % setzt sich aus dem körperschaftsteuerrechtlichen Einheitssteuersatz zuzüglich des Solidaritätszuschlags sowie einem durchschnittlich geltenden Gewerbesteuersatz zusammen.

Ob aktive latente Steuern auf noch nicht genutzte Verluste anzusetzen sind, hängt von der Wahrscheinlichkeit ab, mit der die latenten Steueransprüche in Zukunft realisierbar sind. Sie sind in dem Umfang zu bilanzieren, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung steht, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste verrechnet werden können. Die Wahrscheinlichkeit muss mehr als 50 % betragen und durch entsprechende Unternehmensplanungen unterlegt sein.

Der Buchwert aller latenten Steuererstattungsansprüche wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft. Sofern die Nutzung nicht mehr wahrscheinlich ist, erfolgt die Berücksichtigung einer Wertminderung in entsprechendem Umfang. Wertminderungen werden in dem Umfang wieder aufgehoben, in dem eine Nutzung wahrscheinlich ist.

Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten

Ein finanzieller Vermögenswert (bzw. ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts oder ein Teil einer Gruppe ähnlicher finanzieller Vermögenswerte) wird ausgebucht, wenn eine der drei folgenden Voraussetzungen erfüllt ist:

  • Die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert sind erloschen.
  • Der Konzern behält zwar die Rechte auf den Bezug von Cashflows aus finanziellen Vermögenswerten zurück, übernimmt jedoch eine vertragliche Verpflichtung zur sofortigen Zahlung der Cashflows an eine dritte Partei im Rahmen einer Vereinbarung, die die Bedingungen von IAS 39.19 erfüllt ("pass-through-arrangement").
  • Der Konzern hat seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert übertragen und dabei entweder (a) im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, übertragen oder (b) zwar im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, weder übertragen noch zurückbehalten, jedoch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert übertragen.

Wenn der Konzern seine vertraglichen Rechte auf Cashflows aus einem Vermögenswert überträgt, im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an diesem Vermögenswert verbunden sind, weder überträgt noch zurückbehält und dabei auch die Verfügungsmacht an dem übertragenen Vermögenswert zurückbehält, erfasst der Konzern den übertragenen Vermögenswert weiter im Umfang seines anhaltenden Engagements. Wenn das anhaltende Engagement der Form nach den übertragenen Vermögenswert garantiert, so entspricht der Umfang des anhaltenden Engagements dem niedrigeren Betrag aus dem ursprünglichen Buchwert des Vermögenswerts und dem Höchstbetrag der erhaltenen Gegenleistung, den der Konzern eventuell zurückzahlen müsste.

Wenn das anhaltende Engagement der Form nach eine geschriebene und/oder eine erworbene Option (einschließlich einer Option, die durch Barausgleich oder auf ähnliche Weise erfüllt wird) auf den übertragenden Vermögenswert ist, so entspricht der Umfang des anhaltenden Engagements des Konzerns dem Betrag des übertragenden Vermögenswerts, den das Unternehmen zurückkaufen kann. Im Fall einer geschriebenen Verkaufsoption (einschließlich einer Option, die durch Barausgleich oder auf ähnliche Weise erfüllt wird) auf einen Vermögenswert, der zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, ist der Umfang des anhaltenden Engagements des Konzerns allerdings auf den niedrigeren Betrag aus beizulegendem Zeitwert des übertragenden Vermögenswerts und Ausübungspreis der Option begrenzt.

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.

Wird eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit desselben Kreditgebers mit substanziell verschiedenen Vertragsbedingungen ausgetauscht oder werden die Bedingungen einer bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert, wird ein solcher Austausch oder eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und Ansatz einer neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen den jeweiligen Buchwerten wird erfolgswirksam erfasst.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten stellen zum einen mögliche Verpflichtungen dar, deren tatsächliche Existenz aber erst noch durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse, die nicht vollständig beeinflusst werden können, bestätigt werden muss. Zum anderen sind darunter bestehende Verpflichtungen zu verstehen, die aber wahrscheinlich zu keinem Vermögensabfluss führen oder deren Vermögensabfluss sich nicht zuverlässig quantifizieren lässt. Die Eventualverbindlichkeiten sind gemäß IAS 37 nicht in der Bilanz zu erfassen, sondern vollständig in den Anhang aufzunehmen.

Neue Rechnungslegungsvorschriften

Die folgenden Verlautbarungen des IASB sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen, verpflichtend anzuwenden und wurden, soweit zutreffend, von NORDWEST im Geschäftsjahr 2010 erstmalig angewendet. Diese neuen Rechnungslegungsstandards hatten keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder auf das Ergebnis je Aktie.

  • Überarbeitete Standards IFRS 3 (Business Combination) und IAS 27 (Consolidated and Separate Financial Statements), revised 2008
  • Änderungen zu IAS 39 (Financial Instruments: Recognition und Measurement), veröffentlicht Juli 2008
  • "Improvement" Projekt to IFRSs, veröffentlicht im April 2009
  • IFRS 2 (Share based Payment), veröffentlicht Juni 2009
  • Interpretation IFRIC 17 (Distributions of Non-cash Assets to Owners), veröffentlicht November 2008

Die wesentlichen Änderungen des IFRS 3 sind:

  • Wahlrecht bei der Bewertung des Anteils anderer Gesellschafter (beizulegender Zeitwert oder anteiliges Nettovermögen)
  • Bei sukzessivem Anteilserwerb sind bisher gehaltene Unternehmensanteile im Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren
  • Kaufpreisanpassungsverpflichtungen im Erwerbszeitpunkt aufgrund künftiger Ereignisse sind in den Folgeperioden nicht mehr gegen Geschäfts- oder Firmenwert erfolgsneutral anzupassen
  • Anschaffungsnebenkosten sind aufwandswirksam zu erfassen

Die wesentlichen Änderungen, die sich aus IAS 27 ergeben, sind:

  • Verminderung Beteiligungsquote am Tochterunternehmen ist erfolgsneutral als Eigenkapitaltransaktion zu erfassen, solange noch Beherrschung besteht
  • Bei Verlust der Beherrschung gehen Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens vollständig ab, verbleibende Unternehmensanteile werden mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert
  • Anteile anderer Gesellschafter, die aufgrund entstandener Verluste negativ werden, sind mit ihrem Negativsaldo auszuweisen

Die Änderungen zu IAS 39 dienen der Klarstellung über einseitige Absicherung von Risiken durch Optionen sowie die Inflation als abzusicherndes Risiko.

Die diversen Änderungen im Rahmen des "Improvement"-Projektes präzisieren den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von Geschäftsvorfällen, vereinheitlichen Terminologien und sind im Wesentlichen als redaktionelle Anpassungen zu bestehenden Standards zu verstehen.

IFRS 2 "Aktienbasierte Vergütung" wurde im Januar 2008 in einer geänderten Fassung herausgegeben. Der geänderte IFRS 2 ist verpflichtend für Geschäftsjahre nach dem 1. Januar 2009 anzuwenden. Die EU hat die Vorschrift am 16. Dezember 2008 in EU-Recht übernommen. Hierzu wurden im März 2010 entsprechende Amendments verabschiedet. In diesem Zusammenhang sind die Regeln des IFRIC 8 (Scope) und IFRIC 11 (Group and Treasury Share Transaction) in IFRIC 2 übernommen. Die Änderungen haben keine Auswirkung auf den Konzernabschluss, da die Gesellschaft keine aktienbasierte Vergütung ausgegeben hat.

IFRIC 17 regelt den Ansatz und die Bewertung von Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Sachdividenden. Die Änderungen betreffen nicht den Konzernabschluss.

Folgende vom IASB neu herausgegebene bzw. überarbeitete Standards oder Interpretationen, die im vorliegenden Abschluss indes noch nicht verpflichtend anzuwenden waren, hat die NORDWEST nicht freiwillig vorzeitig angewandt; z.T. steht die EU-Übernahme noch aus:

Die Änderungen zu IAS 32 betreffen den bilanziellen Ausweis von bestimmten Bezugsrechten sowie Optionen im Eigenkapital und nicht mehr in den Verbindlichkeiten. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die nach dem 1. Februar 2010 beginnen. Der Konzern prüft derzeit, ob sich Auswirkungen auf den Konzernabschluss zukünftig ergeben können.

Der überarbeitete Standard IAS 24 betrifft bestimmte Vereinfachungen zu den Berichtspflichten und schärft die Definition der nahe stehenden Unternehmen. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Der Konzern prüft derzeit, ob sich Auswirkungen auf den Konzernabschluss zukünftig ergeben können.

Der IFRS 9 "Finanzinstrumente" ist verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Dabei geht es im Wesentlichen um die Kategorisierung von Finanzinstrumenten und die Bilanzierung strukturierter Produkte. Der Konzern prüft derzeit, ob sich Auswirkungen auf den Konzernabschluss zukünftig ergeben können.

Der dritte Sammelstandard "Improvements to IFRSs" präzisiert den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von Geschäftsvorfällen, vereinheitlicht Terminologien und ist im Wesentlichen als redaktionelle Anpassung zu bestehenden Standards zu verstehen. Teilweise sind die Änderungen für Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 1. Januar 2011 beginnen, teilweise erst für Geschäftsjahre, die nach dem 1. Juli 2011 beginnen. Der Konzern prüft derzeit, ob sich Auswirkungen auf den Konzernabschluss zukünftig ergeben können.

Die ab dem 1. Juli 2011 verpflichtend anzuwendenden Änderungen zu IFRS 7 beinhalten zusätzliche Angaben zu Transaktionen zum Zwecke der Übertragung von Vermögenswerten einschließlich eines Einblicks in mögliche Auswirkungen der noch beim abgebenden Unternehmen verbliebenen Risiken. Der Konzern prüft derzeit, ob sich Auswirkungen auf den Konzernabschluss zukünftig ergeben können.

Die Änderungen zu IAS 12 (Income Taxes) sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen. Der Konzern prüft derzeit, ob sich Auswirkungen auf den Konzernabschluss zukünftig ergeben können.

Die Interpretation IFRIC 19 thematisiert die Tilgung einer finanziellen Verbindlichkeit durch den Kreditnehmer mittels Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten an den Kreditgeber. Die Interpretation ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen. Der Konzern prüft derzeit, ob sich Auswirkungen auf den Konzernabschluss zukünftig ergeben können.

Bei dem IFRIC 14 handelt es sich um eine Interpretation zu IAS 19 (Employee Benefits). Die Interpretation ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Der Konzern prüft derzeit, ob sich Auswirkungen auf den Konzernabschluss zukünftig ergeben können.

C. Konsolidierungskreis

Das Mutterunternehmen NORDWEST Handel Aktiengesellschaft hält die folgenden Beteiligungen mittelbar bzw. unmittelbar:

Anteile der In den Konzern- Perioden
NORDWEST abschluss Eigenkapital ergebnis
Firma Sitz Handel AG einbezogen 31.12.2010 in 2010
% T€ T€
NORDWEST Wals,
Handel Ges. mbH Österreich 100,00 Ja 1.126 ** 6 **
NORDWEST Verona,
Italia S.R.L. Italien 100,00 Nein 192 * 9 *
NORDWEST Handel- Hagen,
Beteiligungsgesellschaft mbH Deutschland 100,00 Ja -6.425 -190
Nürnberger Bund Produktions- Hagen,
verbindungshandels GmbH Deutschland 94,38 Ja 3.039 -173
e-direct Hagen,
Datenservice GmbH Deutschland 97,19 Ja 194 83
HAGRO Haustechnik Hagen,
Großhandels GmbH Deutschland 98,31 Ja 275 46
nexMart Beteiligungs Stuttgart,
GmbH & Co. KG Deutschland 9,90 Nein 5.464 * -2.523 *
Heller + Köster Vermögens- Hagen,
verwaltungs GmbH Deutschland 94,38 Ja 5.103 767
Vormbusch + Eckert Herford,
GmbH Deutschland 94,38 Nein 51 * -1 *

*31. Dezember 2009, (aktuelle Werte liegen noch nicht vor).

**Nach Ausschüttung.

Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2010 und das Periodenergebnis in 2010 werden bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen aus den Abschlüssen entnommen, die nach den einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die Einbeziehung in den Konzernabschluss aufgestellt wurden.

Bei den übrigen Unternehmen wurden die nach HGB aufgestellten Abschlüsse zugrunde gelegt.

Grundsätzlich besteht eine Einbeziehungspflicht aller einzelnen Konzerngesellschaften, wenn ein Beherrschungsverhältnis zwischen dem Mutterunternehmen und dem Tochterunternehmen vorliegt. Allerdings kann aus dem Wesentlichkeitsgrundsatz für die Tochterunternehmen Italia S.R.L., Verona, Italien, und die Vormbusch + Eckert GmbH, Herford, ein faktisches Einbeziehungswahlrecht abgeleitet werden. Daher werden diese Tochterunternehmen aufgrund von – auch bei zusammengefasster Betrachtung – untergeordneter Bedeutung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht einbezogen.

Die Beteiligungen an der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG und die stille Beteiligung an der TeamFaktor NW GmbH werden als finanzieller Vermögenswert nach IAS 39 mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert.

Die e-direct Datenservice GmbH wurde erstmalig zum 1. Juli 2007 in den Konzern einbezogen. Die Anteilsquote beträgt 97,19 %.

Die HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH wurde erstmals zum 31. Dezember 2007 in den Konzern einbezogen. Die Anteilsquote beträgt 98,31 %.

Die Anteile an der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH wurden per 1. Juli 2007 mit 94,38 % erworben und erstmalig im Rahmen des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2007 in den Konzern einbezogen.

D. Konsolidierungsgrundsätze

Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Regeln zum 31. Dezember 2010 aufgestellten und von unabhängigen Abschlussprüfern geprüften handelsrechtlichen Jahresabschlüsse der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen.

Die übrigen Beteiligungen werden nach IAS 39 bilanziert.

Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses werden die nach den nationalen Rechnungslegungsvorschriften erstellten und geprüften Jahresabschlüsse aller einbezogenen Konzerngesellschaften auf IFRS übergeleitet. Der Konzernabschluss ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Stichtag sämtlicher Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen ist der 31.12. des jeweiligen Jahres.

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert. Die Einbeziehung endet, sobald die Beherrschung nicht mehr besteht.

Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode gemäß IFRS 3 durchgeführt. Für Unternehmenszusammenschlüsse, die vor dem Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS erfasst wurden, sind die Vorschriften des IFRS 1 Anhang C derart angewendet worden, dass für den Erwerb dieselbe Klassifizierung wie im Konzernabschluss nach den deutschen Rechnungslegungsgrundsätzen vorgenommen wird. Darüber hinaus gehende Anpassungen für frühere Erwerbsvorgänge waren nicht erforderlich. Die nach früheren Rechnungslegungsgrundsätzen klassifizierten Unternehmenserwerbe führten zu positiven und negativen Geschäfts- oder Firmenwerten, die saldiert unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen wurden. Eine Anpassung nach IFRS 3.80 ist somit nicht erforderlich gewesen.

Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendungen sowie Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen, die im Buchwert von Vermögenswerten enthalten sind, werden in voller Höhe eliminiert.

Minderheitsanteile stellen den Anteil des Ergebnisses und des Nettovermögens dar, der nicht dem Konzern zuzurechnen ist. Minderheitsanteile werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und in der Konzernbilanz gesondert ausgewiesen. Der Ausweis in der Konzernbilanz erfolgt innerhalb des Eigenkapitals, getrennt vom auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallenden Eigenkapitals.

Die auf Minderheitsanteile entfallenden Verluste eines konsolidierten Tochterunternehmens werden nur insoweit dem Minderheitsanteil zugewiesen, als dass sie diesen nicht übersteigen. Ein übersteigender Betrag und jeder weitere auf Minderheitsanteile entfallende Verlust wird gegen die Mehrheitsbeteiligung am Konzerneigenkapital verrechnet, mit Ausnahme von Beträgen, die durch Minderheiten verpflichtend auszugleichen sind und bei denen die Minderheiten in der Lage sind, diese auszugleichen. Spätere Gewinne des Tochterunternehmens sind dann zunächst mit der Mehrheitsbeteiligung zu verrechnen, bis der zuvor von der Mehrheit übernommene Verlustanteil der Minderheit verrechnet ist.

E. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

(1) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden unter Berücksichtigung von Rabatten, Retouren, Boni und Skonti, jedoch ohne Umsatzsteuer erfasst. Die Umsatzerlöse des NORDWEST Handel-Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:

2010 2009
T€ T€
Umsatzerlöse Streckengeschäft 271.444 212.055
+ Umsatzerlöse Lagergeschäft 72.745 59.673
+ Delkredereprovision 32.809 28.908
+ sonstige Erlöse 5.866 7.869
= Eigenumsatz 382.864 308.505
-
Skonto, Umsatzvergütungen
-38.306 - 32.456
Umsatzerlöse lt. GuV 344.558 276.049

(2) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

2010 2009
T€ T€
Auflösung Einzelwertberichtigungen 470 405
Auflösung sonstige Rückstellungen 17 0
Abgang von Anlagevermögen 26 48
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen 131 168
Mieterträge 381 379
Übrige Erträge 356 199
= Sonstige Erträge lt. GuV 1.381 1.199

Geschäftsartbedingt werden die Auflösungen für Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen gesondert ausgewiesen.

(3) Materialaufwand

Der Materialaufwand unterteilt sich wie folgt:

2010 2009
T€ T€
Materialaufwand Streckengeschäft 271.093 211.945
+ Materialaufwand Lagergeschäft 56.283 45.075
= Aufwendungen für RHB und bezogene Waren 327.376 257.020
+ Aufwendungen für bezogene Leistungen 822 677
- Skontoerträge -24.408 -20.894
= Materialaufwand lt. GuV 303.790 236.803

Die im Materialaufwand ausgewiesenen Skontoerträge entfallen in Teilen auch auf das Zentralregulierungsgeschäft, für das geschäftsbedingt kein originärer Materialaufwand anfällt. Da die auf das ZR-Geschäft entfallenen Skontoerträge nicht verlässlich ermittelbar sind und die lieferantenseitige Ermittlung auch unabhängig von der Geschäftsart erfolgt, wird unter diesem Posten der Skontoertrag insgesamt ausgewiesen.

(4) Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2010 2009
T€ T€
Entgelte (Löhne und Gehälter) 12.444 12.025
+ soziale Abgaben 2.049 2.016
+ Aufwendungen für Altersversorgung 219 323
= Personalaufwand lt. GuV 14.712 14.364
NORDWEST Handel Konzern
Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte Auszubildende
2010 (2009) 2010 (2009) 2010 (2009)
kaufm. Mitarbeiter 212 ( 215) 37
( 38)
13 ( 15)
gewerbl. Mitarbeiter 5
(5)
0
(0)
0
(0)
Gesamt 217
(220)
37
(38)
13 (15)

Die durchschnittliche Zahl der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2010 betrug:

(5) Aufwand für Abschreibungen

Die Abschreibungen unterteilen sich wie folgt:

2010 2009
T€ T€
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 1.408 1.699
Abschreibungen auf Sachanlagen 841 1.102
- Abschreibungen auf Gebäude 122 127
- Abschreibungen auf andere Anlagen,
Betriebs- und Geschäftsausstattung 669 910
- Abschreibungen auf Immobilien,
die als Finanzinvestition gehalten werden 50 65
= Aufwand für Abschreibungen lt. GuV 2.249 2.801

Die Abschreibungen beinhalten T€ 549 (Vj: T€ 677) auf die nach IAS 38 erforderliche Aktivierung der Entwicklungskosten aus der SAP- und Katalogsoftwareeinführung, u.a. dem Debitoreninformationssystem, dem Treuhandabrechnungsmodell sowie einer Managementsoftware zur Optimierung des Lagergeschäfts.

(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

2010 2009
T€ T€
Zuführung zu Einzelwertberichtigungen 2.229 3.491
Zuführung zur Pauschalwertberichtigung 333 10
Aufwand aus dem Verkauf
zur Veräußerung gehaltener Immobilien 0 302
Forderungsverluste 0 426
Kosten der Gebäudeunterhaltung 669 1.039
Werbe- und Reisekosten 3.582 5.915
Kosten Lagergeschäft 8.969 7.972
Reparatur und Wartung 1.307 1.205
EDV-Kosten 325 447
Verwaltungs- und Beratungskosten 3.831 3.660
Übrige Aufwendungen 809 899
= sonstige betriebliche Aufwendungen lt. GuV 22.054 25.366

(7) Finanzergebnis

Das Finanzergebnis ergibt sich wie folgt:

2010 2009
T€ T€
Diskonterträge 566 520
Zinserträge 123 168
Übrige Finanzierungserträge 86 142
Finanzierungserträge 775 830
Ergebnis aus Finanzinvestitionen 13 -387
Diskontaufwendungen -256 -253
Zinsaufwendungen -822 -808
Bürgschaftsaufwendungen -101 -271
Finanzierungsaufwendungen -1.179 -1.332
= Finanzergebnis lt. GuV -391 -889

Der auf die Pensionen entfallende Zinsaufwand beträgt T€ 574 (Vj: T€ 620).

(8) Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind die gezahlten oder geschuldeten sowie die erstatteten Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Ertragsteuern ergeben sich wie folgt:

2010 2009
T€ T€
Gezahlte bzw. geschuldete Ertragsteuern 177 836
Erstattete bzw. noch zu erstattende Ertragsteuern -18 -837
Latente Steuern aus zeitlichen Unterschieden 162 34
Latente Steuern aus Verlustvorträgen 567 -680
Summe 888 -647

Die Überleitung der erwarteten zu den tatsächlichen Ertragsteuern ergibt sich wie folgt:

2010 2009
T€ T€
Ergebnis vor Steuern 3.184 -2.828
Erwartete Ertragsteuern 1.022 -908
Steuereffekte auf
- Abweichungen lokaler Steuersatz vom latenten Konzernsteuersatz 10 8
Steuersatzänderung bei latenten Steuern 0 -9
- Steuerminderungen(-)/Steuermehrungen(+) aufgrund von steuerfreien
Erträgen bzw. steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen -96 295
- Steuernachzahlungen/-erstattungen Vorjahre -14 -33
- Steuereffekte auf bislang nicht angesetzte Verlustvorträge -34 0
Tatsächliche Ertragsteuern 888 -647

Der effektive Steuersatz für das Geschäftsjahr 2010 beträgt 27,9 % (Vj: 22,9 %).

Für Verlustvorträge sind auf steuerlich realisierbare Beträge von T€ 3.055 (Vj: T€ 4.612) aktive latente Steuern mit T€ 914 (Vj: T€ 1.481) angesetzt. Die im Geschäftsjahr 2009 erstmalig gebildeten aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge der Muttergesellschaft in Höhe von T€ 681 wurden bis auf T€ 69 im Geschäftsjahr 2010 in Anspruch genommen.

Für Verlustvorträge in Höhe von T€ 1.548 (Vj: T€ 1.944) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Nutzbarkeit nach derzeitiger Einschätzung nicht wahrscheinlich ist.

Der erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Betrag der latenten Steuern auf versicherungsmathematische Verluste/Gewinne beträgt T€ 104 (Vj: T€ 180)

(9) Sonstiges Ergebnis

Unter diesem Posten sind außerplanmäßige Abschreibungen auf das zur Veräußerung gehaltene Grundstück Dessau (T€ 164) enthalten. Auswirkungen auf die Ertragsteuern haben sich daraus für 2010 nicht ergeben.

Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 mittels Division des Konzernergebnisses durch die durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt für das Geschäftsjahr 2010 bei 0,74 € (im Vorjahr -0,75 €). Es wurde wie folgt berechnet:

2010 2009
gewichteter Durchschnitt Anzahl Aktien 3.044.292 3.044.292
Konzernergebnis 2.260 T€ -2.295 T€
unverwässertes Ergebnis je Aktie 0,74 € -0,75 €

Bezogen auf den Ergebnisanteil der Konzernanteilseigner ergibt sich ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von 0,80 € (Vj: -0,75 € )

Sowohl im Geschäftsjahr 2010 als auch in 2009 haben sich keine Verwässerungseffekte ergeben.

F. Erläuterungen zur Bilanz

Langfristige Vermögenswerte

(10) Immaterielle Vermögenswerte

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Software/ Entwicklungs- Geschäfts- Geleistete
Kundenstamm kosten o. Firmenwert Anzahlungen Summe
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
Stand: 01.01.10 10.210.565,97 4.698.942,82 898.567,41 1.081.863,54 16.889.939,74
Zugänge 1.067.698,22 750.540,04 0,00 174.809,40 1.993.047,66
Umbuchungen 1.081.863,54 0,00 0,00 -1.081.863,54 0,00
Abgänge 331.864,12 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand: 31.12.10 12.028.263,61 5.449.482,86 898.567,41 174.809,40 18.551.123,28
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.10 5.804.523,83 3.689.759,40 0,00 0,00 9.494.283,23
Abschreibungen
des Berichtsjahres 859.652,76 548.589,78 0,00 0,00 1.408.242,54
Abgänge 331.864,12 0,00 0,00 0,00 331.864,12
Stand: 31.12.10 6.332.312,47 4.238.349,18 0,00 0,00 10.570.661,65
Buchwerte
Stand: 31.12.10 5.695.951,14 1.211.133,68 898.567,41 174.809,40 7.980.461,63
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
Stand: 01.01.09 10.002.744,42 4.003.010,45 898.567,41 88.364,50 14.992.686,78
Zugänge 784.913,64 695.932,37 0,00 1.006.249,04 2.487.095,05
Umbuchungen 12.750,00 0,00 0,00 -12.750,00 0,00
Abgänge 589.842,09 0,00 0,00 0,00 589.842,09
Stand: 31.12.09 10.210.565,97 4.698.942,82 898.567,41 1.081.863,54 16.889.939,74
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.09 5.371.190,71 3.013.136,53 0,00 0,00 8.384.327,24
Abschreibungen
des Berichtsjahres 1.023.175,21 676.622,87 0,00 0,00 1.699.798,08
Abgänge 589.842,09 0,00 0,00 0,00 589.842,09
Stand: 31.12.09 5.804.523,83 0,00 0,00 0,00 9.494.283,23
Buchwerte
Stand: 31.12.09 4.406.042,14 1.009.183,42 898.567,41 1.081.863,54 7.395.656,51

Die Aktivierung von selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten betrifft im Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG im Wesentlichen Eigen-Entwicklungskosten für die SAP-Software, Katalogdatenbanken sowie kleinere, selbst erstellte Softwarelösungen. Im Jahr 2010 wurde ein Betrag von T€ 751 (Vj: T€ 696) aktiviert. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter dem "Aufwand für Abschreibungen" erfasst.

Der Konzern hat im Zuge des Unternehmenszusammenschlusses mit der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH zum 1. Juli 2007 einen Kundenstamm als immateriellen Vermögenswert identifiziert (T€ 3.226). Es handelt sich um vertraglich fixierte Kundenbeziehungen, die die Ansatzkriterien gemäß IAS 38.8 ff. erfüllen. Der Ausweis erfolgt unter Software/Kundenstamm. Darüber hinaus ist in diesem Posten im Wesentlichen Software enthalten.

Abgrenzbare selbst erstellte Software bzw. elektronische Kataloge werden aktiviert, sobald die in IAS 38.57 geforderten Ansatzvoraussetzungen kumulativ erfüllt sind. Ab diesem Zeitpunkt werden die direkt zurechenbaren Entwicklungskosten (im Wesentlichen Personalkosten) sowie entwicklungsbezogene Gemeinkosten aktiviert. Die aktivierten Entwicklungskosten werden ab dem Zeitpunkt, ab dem sie zur Verwertung zur Verfügung stehen, planmäßig über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Alle aktivierten selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte besitzen eine begrenzte Nutzungsdauer. Sie werden über einen Zeitraum von 3-6 Jahren planmäßig linear abgeschrieben. Die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte wird regelmäßig überprüft. Sofern erforderlich, werden entsprechende Wertberichtigungen gemäß IAS 36 vorgenommen. Anhaltspunkte für eine darüber hinausgehende Wertminderung liegen nicht vor.

Außerdem enthält der Posten Immaterielle Vermögenswerte den im Zusammenhang mit dem Unternehmenszusammenschluss nach IFRS 3.51 im Rahmen der Kaufpreisallokation ermittelten Geschäfts- oder Firmenwert. Dieser wurde mit seinen Anschaffungskosten als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über die zu ihren Nettozeitwerten identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden zum 1. Juli 2007 bilanziert.

Gemäß IAS 36.9 hat ein Unternehmen an jedem Bilanzstichtag einzuschätzen, ob ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Wenn ein solcher Anhaltspunkt vorliegt, hat das Unternehmen den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes zu schätzen. Unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, muss ein Unternehmen auch einen immateriellen Vermögenswert mit einer unbestimmten Nutzungsdauer jährlich auf Wertminderung überprüfen, indem sein Buchwert mit seinem erzielbaren Betrag verglichen wird. Darüber hinaus muss das Unternehmen den bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen Geschäfts- oder Firmenwert jährlich auf Wertminderung überprüfen.

Bei dem aktivierten Kundenstamm und auch dem aktivierten Geschäfts- oder Firmenwert handelt es sich um immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer, die keiner planmäßigen Abschreibung unterliegen. Deshalb muss für diese Vermögenswerte überprüft werden, ob eine eventuelle Wertminderung vorliegt (Impairment-Test).

Der für den Impairment-Test für den originären Kundenstamm erforderliche geschätzte erzielbare Betrag ist als Barwert der Netto-Cashflows der Zahlungsmittel generierenden Einheit aus der fortgesetzten Nutzung und dem abschließenden Abgang ermittelt worden. Basis hierfür war eine Mittelfristplanung über 4 Jahre des Managements für die betrachtete Einheit.

Für den Kundenstamm ist unter Beachtung von IAS 38 eine unbegrenzte Nutzungsdauer zugrunde gelegt worden, da ein Ende der Generierung von positiven Cashflows nicht voraussehbar ist. Aufgrund von geschäftsartbedingten Besonderheiten des Zentralregulierungsgeschäftes lässt sich eine begrenzte Nutzungsdauer des Kundenstamms nicht zuverlässig festlegen. Daher wird die Werthaltigkeit des Kundenstamms jährlich bzw. anlassabhängig überprüft.

Zur Beurteilung der Werthaltigkeit des Kundenstamms wird auf die Anzahl der erworbenen Kunden bzw. die Höhe des mit diesen erworbenen Kunden generierten Umsatzes abgestellt. Eine Wertminderung des Kundenstamms ergibt sich in den Fällen, in denen im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses mit der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH erworbene Kunden entweder vollständig verlorengehen oder der mit diesen Kunden erzielte Umsatz im Vergleich zu den zum Erwerbszeitpunkt zugrunde gelegten Daten und Annahmen rückläufig ist.

Im Geschäftsjahr 2010 sind sämtliche der seinerzeit übernommenen Kunden noch vorhanden. Die mit diesen Kunden erzielten Umsätze liegen im Geschäftsjahr 2010 deutlich über dem Niveau zum Erwerbszeitpunkt. Eine Wertminderung des Kundenstamms ist daher im Geschäftsjahr 2010 nicht festgestellt worden.

Für die Schätzung der erzielbaren Beträge aus dem Geschäfts- oder Firmenwert für die ZGE hat das Management ebenfalls eine Vierjahresplanung zugrunde gelegt. Dabei wurde davon ausgegangen, dass für die nächsten zwei Jahre mit moderaten aber steigenden Wachstumsraten aufgrund der derzeitigen konjunkturellen Entwicklung zu rechnen ist. Das Management rechnet mit moderaten Wachstumsraten, die für die ewige Rente allerdings mit einem Wachstumsabschlag von 1 % versehen werden. Die Planung basiert des Weiteren auf bereits in der Vergangenheit messbaren Synergieeffekten für die Geschäftstätigkeit des Konzerns. Insbesondere sind hier konkret quantifizierbare Cashflow-Effekte für die Kunden der ZGE mit den Ertragsressourcen des Konzerns im Rahmen der Zentralregulierung und des Lagergeschäfts erkennbar und nachweisbar. Der für die Abzinsung zugrunde gelegte Diskontierungssatz (12 %) ist unter Berücksichtigung von kapitalmarkt- und risikoadäquaten Gesichtspunkten ermittelt worden. Wertminderungsbedarf hat sich demnach nicht ergeben.

(11) Sachanlagen

Grundstücke, grundstücks- Technische Andere Anlagen,
gleiche Rechte und Bauten Anlagen und Betriebs- und
inkl. Bauten auf Maschinen Geschäfts
fremden Grundstücken ausstattung Summe
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
Stand: 01.01.10 14.751.217,56 5.093.870,96 6.049.875,06 25.894.963,58
Zu-/Abgänge durch Änderung
des Konsolidierungskreises 0,00 0,00 0,00 0,00
Zugänge 0,00 0,00 289.468,54 289.468,54
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 534.887,05 534.887,05
Stand: 31.12.10 14.751.217,56 5.093.870,96 5.804.456,55 25.649.545,07
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.10 11.608.233,55 5.048.302,96 4.934.559,06 21.591.095,57
Zu-/Abgänge durch Änderung
des Konsolidierungskreises 0,00 0,00 0,00 0,00
Abschreibungen
des Berichtsjahres 122.142,00 6.076,00 661.950,54 790.168,54
Abgänge 0,00 0,00 488.507,05 488.507,05
Stand: 31.12.10 11.730.375,55 5.054.378,96 5.108.002,55 21.892.757,06
Buchwerte
Stand: 31.12.10 3.020.842,01 39.492,00 696.454,00 3.756.788,01
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
Stand: 01.01.09 14.751.217,56 5.093.870,96 6.728,303,81 26.573.392,33
Zu-/Abgänge durch Änderung
des Konsolidierungskreises 0,00 0,00 0,00 0,00
Zugänge 0,00 0,00 462.304,85 462.304,85
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 1.140.733,60 1.140.733,60
Stand: 31.12.09 14.751.217,56 5.093.870,96 6.049.875,06 25.894.963,58
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.09 11.481.580,55 5.041.292,96 5.140.834,03 21.663.707,54
Zu-/Abgänge durch Änderung
des Konsolidierungskreises 0,00 0,00 0,00 0,00
Abschreibungen
des Berichtsjahres 126.653,00 7.010,00 901.390,23 1.035.053,23
Abgänge 0,00 0,00 1.107.665,20 1.107.665,20
Stand: 31.12.09 11.608.233,55 5.048.302,96 4.934.559,06 21.591.095,57
Buchwerte
Stand: 31.12.09 3.142.984,01 45.568,00 1.115.316,00 4.303.868,01

Auf dem Grundstück in Hagen sowie auf dem unter den zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen Grundstück in Iserlohn sind Grundschulden in Höhe von T€ 25.000 eingetragen.

(12) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

2010 2009
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.10 7.627.252,63 Stand: 01.01.09 9.372.870,71
Abgänge 0,00 Abgänge 1.745.618,08
Umgliederung 0,00 Umgliederung 0,00
Stand: 31.12.10 7.627.252,63 Stand: 31.12.09 7.627.252,63
Kumulierte Abschreibungen Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.10 3.200.091,53 Stand: 01.01.09 3.578.457,53
Abschreibungen des Berichtsjahres 50.180,00 Abschreibungen des Berichtsjahres 65.262,00
Abgänge 0,00 Abgänge 443.628,00
Umgliederungen 0,00 Umgliederungen 0,00
Stand: 31.12.10 3.250.271,53 Stand: 31.12.09 3.200.091,53
Buchwerte Buchwerte
Stand: 31.12.10 4.376.981,10 Stand: 31.12.09 4.427.161,10

Unter diesem Posten wird neben zwei Immobilien in Herford eine weitere Immobilie in Iserlohn ausgewiesen, die im Wesentlichen zur Erzielung von Mieteinnahmen gehalten werden.

Im Ergebnis sind für diese Immobilien T€ 167 (Vj: T€ 187) als Mieteinnahmen erfasst worden. Die Immobilien werden linear mit einer ursprünglichen Nutzungsdauer von 25 bis 50 Jahren abgeschrieben.

(13) Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

2010 2009
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.10 0,00 Stand: 01.01.09 0,00
Umbuchungen 302.554,99 Umbuchungen 0,00
Abgänge 0,00 Abgänge 0,00
Stand: 31.12.10 302.554,99 Stand: 31.12.09 0,00
Kumulierte Abschreibungen Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.10 0,00 Stand: 01.01.09 0,00
Abschreibungen des Berichtsjahres 163.954,99 Abschreibungen des Berichtsjahres 0,00
Umbuchungen 0,00 Umbuchungen 0,00
Abgänge 0,00 Abgänge 0,00
Stand: 31.12.10 163.954,99 Stand: 31.12.09 0,00
Buchwerte Buchwerte
Stand: 31.12.10 138.600,00 Stand: 31.12.09 0,00

Unter diesem Posten wird im Geschäftsjahr 2010 das unbebaute Grundstück Dessau ausgewiesen. Da eine Veräußerung sehr wahrscheinlich ist, wurde das Grundstück aus den Vorräten in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umgegliedert. Im Geschäftsjahr erfolgte eine außerplanmäßige Abschreibung auf das aktuelle Kaufpreisangebot. Der zur Veräußerung gehaltene Vermögenswert ist im Segment H+K enthalten. 128

(14) Finanzielle Vermögenswerte

Buchwerte 2010 Buchwerte 2009
T € T €
a) Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 26 26
2. Beteiligungen 250 250
3. Übrige finanzielle Vermögenswerte 6 6
282 282
b) Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 553 741
835 1.023

Die Finanzanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

FINANZANLAGEN

Anteile an verbundenen Übrige finanzielle
Unternehmen Beteiligungen Vermögenswerte Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.10 25.879,69 1.100.197,22 5.573,08 1.131.649,99
Zugänge 0,00 0,00 0,00 0,00
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand: 31.12.10 25.879,69 1.100.197,22 5.573,08 1.131.649,99
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.10 0,00 850.197,22 0,00 850.197,22
Abschreibungen
des Berichtsjahres 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand: 31.12.10 0,00 850.197,22 0,00 850.197,22
Buchwerte
Stand: 31.12.10 25.879,69 250.000,00 5.573,08 281.452,77
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.09 25.879,69 850.197,22 5.573,08 881.649,99
Zugänge 0,00 250.000,00 0,00 250.000,00
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand: 31.12.09 25.879,69 1.100.197,22 5.573,08 1.131.649,99
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.09 0,00 450.197,22 0,00 450.197,22
Abschreibungen
des Berichtsjahres 0,00 400.000,00 0,00 400.000,00
Abgänge 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand: 31.12.09 0,00 850.197,22 0,00 850.197,22
Buchwerte
Stand: 31.12.09 25.879,69 250.000,00 5.573,08 281.452,77

Im Geschäftsjahr 2010 haben sich bei den Finanzanlagen keine Änderungen ergeben:

Bei der Beteiligung an der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, die gemäß IAS 39.9 als zur Veräußerung verfügbarer finanzieller Vermögenswert zu klassifizieren ist, ist gemäß IAS 39.58 an jedem Bilanzstichtag zu überprüfen, ob objektive Gründe dafür vorliegen, dass eine Wertminderung vorliegt. Im Geschäftsjahr 2009 haben sich Hinweise darauf ergeben, dass der beizulegende Zeitwert unter dem bisherigen Buchwert der Beteiligung liegt, da das Unternehmen die Planzahlen wiederholt deutlich unterschritten hat. Auch unter Berücksichtigung der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung haben sich im Geschäftsjahr 2010 keine von dieser Beurteilung abweichenden Ergebnisse ergeben.

Die Entwicklung der (langfristigen) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in nachfolgender Tabelle dargestellt:

2010 2009
Anschaffungskosten Anschaffungskosten
Stand: 01.01.10 1.392.125,90 Stand: 01.01.09 2.084.373,49
Zugänge 0,00 Zugänge 142.101,05
Abgänge 443.249,39 Abgänge 834.348,64
Stand: 31.12.10 948.876,51 Stand: 31.12.09 1.392.125,90
Wertberichtigung Wertberichtigung
Stand: 01.01.10 651.486,47 Stand: 01.01.09 797.790,33
Zuführung 0,00 Zuführung 0,00
Abgänge 255.473,24 Abgänge 146.303,86
Stand: 31.12.10 396.013,23 Stand: 31.12.09 651.486,47
Buchwerte Buchwerte
Stand: 31.12.10 552.863,28 Stand: 31.12.09 740.639,49

LANGFRISTIGE FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Unter diesem Posten werden so genannte Warendarlehen ausgewiesen, die das Mutterunternehmen seinen Mitgliedsunternehmen zur Verfügung gestellt hat.

(15) Latente Steueransprüche

Aktive latente Steuern werden immer dann bilanzierungspflichtig, wenn im Vergleich zur Steuerbilanz Vermögenswerte niedriger oder Verbindlichkeiten höher bewertet werden und sich die Differenzen im Zeitablauf umkehren. Auf die Erläuterungen zu den Ertragsteuern wird verwiesen. Des Weiteren ergeben sich latente Steuern bei erwartetem zukünftigem Ausgleich steuerlicher Verlustvorträge. Es wird auf die Ausführungen zu den Ertragsteuern verwiesen.

Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009
T€ T€ T€ T€
Immaterielle Vermögenswerte 350 525 1.313 1.359
Vorräte 267 216
Pensionsrückstellungen 899 777
Sonstige Rückstellungen 16 16
Verlustvorträge 914 1.481
2.163 2.783 1.596 1.591
Saldierungen -561 -556 -561 -556
1.602 2.227 1.035 1.035

ZUORDNUNG DER LATENTEN STEUERN

Kurzfristige Vermögenswerte

(16) Vorräte

Nach IAS 2 umfassen die Anschaffungskosten des Erwerbs von Vorräten den Kaufpreis zuzüglich direkt zurechenbarer Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen. Dieser Wert wird abgeschrieben auf den Nettoveräußerungswert, sofern dieser niedriger ist als die Anschaffungskosten. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2010 31.12.2009
T€ T€
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 35 35
Unfertige Erzeugnisse 42 188
Handelswaren 17.896 13.867
Grundstück Dessau 0 303
Vorratsvermögen 17.973 14.393

Die Wertminderung der Handelswaren bezogen auf den Bruttowert beträgt T€ 1.194 (Vj: T€ 633).

Da die Veräußerung des unbebauten Grundstücks sehr wahrscheinlich ist und ein Kaufvertrag bereits vorliegt, erfolgt die Umgliederung des unbebauten Grundstücks in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte.

Die Handelswaren der NORDWEST Handel AG wurden gemäß Sicherheitenpoolvertrag vom 11. April 2003 an den Bankenpool der Gesellschaft als Sicherheit übertragen. Das gilt auch für die ab 1. Januar 2011 vereinbarte mittelfristige Finanzierung.

(17) Finanzinstrumente

a) Risikoarten und Risikomanagement

Der Konzern verfolgt einen zentralen Ansatz des finanziellen Risikomanagements zur Identifizierung, Messung und Steuerung von Risiken. Die Risikopositionen betreffen Zinssatz- und Bonitätsrisiken als Marktrisiken sowie allgemeine Liquiditätsrisiken.

Zinsänderungsrisiken werden durch aktive Beobachtung des Marktes und permanente Überwachung von Zinsinstrumenten (soweit vorhanden) gesteuert.

Zur Steuerung der Bonitätsrisiken s. die Erläuterungen unter (18).

Liquiditätsrisiken, die sich aus Finanzverbindlichkeiten ergeben, werden über eine zentrale Liquiditätsplanung gesteuert. Entscheidend ist darüber hinaus für die Geschäftsart Zentralregulierung u.a. die Bereitstellung ausreichender Barlinien. Hierzu erfolgt eine regelmäßige Abstimmung mit den finanzierenden Kreditinstituten.

Der Erfolg der Risikosteuerung wird regelmäßig überwacht. In konzerninternen Richtlinien sind die Ziele, Grundsätze und Aufgaben und Kompetenzen für den Finanzbereich verbindlich und unter Beachtung des Grundsatzes der Funktionstrennung festgelegt.

ORIGINÄRE FINANZINSTRUMENTE Buchwert
31.12.2010
Zu Anschaffungs-
kosten bewertet
Zum beizulegenden
Zeitwert bewertet
T€ T€ T€
Aktiva
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte, stille Beteiligungen u.ä.
420 31 389
Warendarlehen 553 553
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(Kredite und Forderungen)
83.195 83.195
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
(Kredite und Forderungen)
623 623
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(Kredite und Forderungen)
21.279 21.279
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
(Kredite und Forderungen)
9.524 9.524
Passiva
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(Kredite und Forderungen)
2 2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen (Kredite und Forderungen)
89.374 89.374
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(Kredite und Forderungen)
3.056 3.056

b) Übersicht über die Finanzinstrumente

Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegen verbundene Unternehmen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie sonstige finanzielle Vermögenswerte weichen die Buchwerte am Bilanzstichtag nicht oder nicht signifikant von den beizulegenden Zeitwerten ab.

ORIGINÄRE FINANZINSTRUMENTE Zu Anschaffungs-
kosten bewertet
Zum beizulegenden
Zeitwert bewertet
T€ T€ T€
Aktiva
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte, stille Beteiligungen u.ä.
281 31 250
Warendarlehen 741 741
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(Kredite und Forderungen)
71.853 71.853
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
(Kredite und Forderungen)
609 609
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(Kredite und Forderungen)
20.671 20.671
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
(Kredite und Forderungen)
8.138 8.138
Passiva
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(Kredite und Forderungen)
2 2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen (Kredite und Forderungen)
76.722 76.722
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(Kredite und Forderungen)
2.284 2.284

Für die unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Beteiligungen an der NORDWEST Italia S.R.L. können Zeitwerte nicht verlässlich bestimmt werden, da ein aktiver Markt für diese Vermögenswerte nicht besteht. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte bei den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten erfolgte auf Basis individueller Bewertungsparameter. Es handelt sich dabei um einen Vermögenswert der Stufe 3 gemäß IFRS 7.27A(c).

Die Aufwendungen, Erträge, Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten lassen sich nach den folgenden Kategorien zuordnen:

2010 Kredite und Zur Veräußerung verfügbare
Forderungen finanzielle Vermögenswerte
T€ T€
Zinserträge 209 13
Zinsaufwendungen -822
Diskonterträge 566
Diskontaufwendungen -256
2009 Kredite und Zur Veräußerung verfügbare
Forderungen finanzielle Vermögenswerte
T€ T€
Zinserträge 310 13
Zinsaufwendungen -808
Aufwendungen aus Wertminderungen 400
Diskonterträge 520
Diskontaufwendungen -253

Die im Geschäftsjahr 2009 erfassten Aufwendungen aus Wertminderungen betreffen die vollständige Wertberichtigung der Beteiligungen an der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG. Diese wird unter dem Ergebnis aus Finanzinvestitionen erfasst.

(18 ) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind, sofern sie nicht zu Handelszwecken gehalten werden, am Abschlussstichtag zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Notwendige Wertkorrekturen sind in der Bilanz aktivisch abgesetzt. Die Bewertung stellt sich wie folgt dar:

31.12.2010 31.12.2009
T€ T€
Nominalwert der Forderungen 102.115 95.149
- Einzelwertberichtigungen -17.052 -21.742
- Pauschale Wertberichtigung -1.868 -1.553
= Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lt. Bilanz 83.195 71.854

Die Wertberichtigungen haben sich insgesamt folgendermaßen entwickelt:

2010 2009
T€ T€
Stand 01.01. 23.295 23.845
Auflösungen -396 -405
Zuführungen 2.389 4.244
Inanspruchnahmen -5.815 -3.648
Zwischensumme 19.473 24.036
Davon auf langfristige Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen -553 -741
Stand 31.12. 18.920 23.295

Die Zuführungen zu den Wertberichtigungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Inanspruchnahmen mindern die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfassten Forderungsausbuchungen. Die Auflösungen von Wertberichtigungen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Als überfällig gelten Forderungen dann, wenn sie nicht innerhalb eines Zeitraums von 60 Tagen beglichen werden. Zum Bilanzstichtag bestanden überfällige Forderungen in Höhe von T€ 428 (Vj: T€ 236), die nicht einzelwertberichtigt sind. Die Überfälligkeiten resultieren im Wesentlichen aus noch in Klärung befindlichen Abrechnungsdifferenzen.

Die einzelwertberichtigten Forderungen (brutto) zum Bilanzstichtag belaufen sich auf T€ 25.153 (Vj: T€ 30.627). Einzelwertberichtigungen wurden vorgenommen bei Schuldnern, über die das Insolvenzverfahren eröffnet wurde oder bei denen aufgrund der Bonitätseinschätzung nicht oder nicht in voller Höhe mit einem vollständigen Rückfluss der Forderungen gerechnet wird. Der Konzern hält für diese Salden Sicherheiten (inkl. Eigentumsvorbehaltsrechten aus Lieferungen) in Höhe von rd. Mio. € 7,9. (Vj: Mio. € 13,7). Die Höhe der Sicherheiten ist in wesentlichen Teilen abhängig von zum Erstellungszeitpunkt bekannten Verwertungseinschätzungen.

Vor Aufnahme eines neuen Anschlusshauses nutzt der Konzern eine externe Bonitätsprüfung, um die Kreditwürdigkeit zu beurteilen. Die Beurteilungen der Bonität der Anschlusshäuser werden regelmäßig unter Berücksichtigung sowohl externer als auch interner Bonitätsprüfungen aktualisiert. Dabei wird jeder Änderung der Bonität bis zum Bilanzstichtag Rechnung getragen. 86 % (Vj: 85 %) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die weder überfällig noch wertgemindert sind, wurden im Rahmen der vom Konzern durchgeführten Bonitätsprüfung mit einer mindestens befriedigenden Bonität beurteilt.

Die Bruttoforderungen der NORDWEST Handel AG in Höhe von T€ 89.514 (Vj: T€ 84.242) wurden gemäß Sicherheitenpoolvertrag vom 11. April 2003 bis zum 31. Dezember 2010 an den Bankenpool der Gesellschaft als Sicherheit übertragen, mit Ausnahme der für die Finanzierung Coface freigegebenen Einzelforderungen.

(19) Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Der Posten enthält im Wesentlichen Forderungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen, insbesondere die NORDWEST Italia S.R.L. (T€ 582).

(20) Übrige Forderungen und Vermögenswerte

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2010 31.12.2009
T€ T€
Boni-Forderungen 3.205 2.345
Skontoerträge 1.585 1.331
Delkredereprovisionen 1.566 1.269
WKZ-Forderungen 726 635
Debitorische Kreditoren 332 309
Abgegrenzte Dienstleistungserträge 36 115
Rechnungsabgrenzungsposten 596 450
Übrige Vermögenswerte 979 513
Übrige Forderungen und Vermögenswerte lt. Bilanz 9.025 6.967

Sämtliche Posten werden zu Anschaffungs- bzw. fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert ausgewiesen.

(21) Lang- und kurzfristige Steuererstattungsansprüche

Bei dem langfristigen Erstattungsanspruch handelt es sich um das Körperschaftsteuerguthaben in Höhe von T€ 1.469 (Vj: T€ 1.682). Es handelt sich um eine Überzahlung im Sinne von IAS 12.12. Dieser ist zum Barwert unter Verwendung eines fristadäquaten risikolosen Zinssatzes bewertet worden. Die Rückzahlung erfolgt seit dem 30. September 2008 in 10 gleichen Raten.

Der im jeweilig folgenden Geschäftsjahr fällige Teilbetrag in Höhe von T€ 280 (Vj: T€ 280) wird unter den kurzfristigen Steuererstattungsansprüchen ausgewiesen.

Darüber hinaus werden in den kurzfristigen Steuererstattungsansprüchen Körperschafts- und Umsatzsteuererstattungsansprüche aus Überzahlungen bzw. Vorsteuerüberhänge in Höhe von T€ 218 (Vj: T€ 892) ausgewiesen.

(22) Eigenkapital

Die einzelnen Posten des Eigenkapitals und deren Entwicklung können der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen werden.

Zum 31. Dezember 2010 wurden unverändert zum Vorjahr 160.708 Aktien durch das Mutterunternehmen mit einem Anteil am Grundkapital von 5,01 % gehalten.

Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) der NORDWEST Handel AG beträgt unverändert zum Vorjahr € 16.500.000,00 und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien).

Die Kapitalrücklage in Höhe von T€ 672 (unverändert zum Vorjahr) enthält das Aufgeld, welches die Aktionäre bei der Emission der Aktien bezahlt haben.

Zum genehmigten Kapital verweisen wir auf die Ausführungen im Lagebericht (Kapitel 8: "Angaben nach § 289 Abs. 4 HGB mit Erläuterungen).

Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn, der in dem gemäß der Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG ausgewiesen wird.

Die Gewinnrücklagen beinhalten die nach den Vorschriften des Aktiengesetzes vorgeschriebene gesetzliche Rücklage (T€ 3.273, unverändert zum Vorjahr), die in die Gewinnrücklagen eingestellten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die Anpassungen aus der Umstellung der Konzernrechnungslegung auf die IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, die erfolgsneutral erfassten Aufwendungen und Erträge und die angesammelten thesaurierten Ergebnisse.

Die Minderheitsanteile betreffen die Fremdanteile am Eigenkapital der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH, der Heller + Köster Verwaltungs GmbH, der e-direct Datenservice GmbH sowie der HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH.

Zur Entwicklung der nach IAS 19.93 A direkt im Eigenkapital erfassten Gewinne bzw. Verluste verweisen wir auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung.

(23) Rückstellungen für Pensionen

Die Leistungen des Konzerns umfassen Zusagen auf lebenslängliche Alters-, Invaliden-, Witwenund Waisenrente. Versorgungsberechtigt sind alle am 15. November 1987 bzw. bis zum 31. August 1992 ungekündigt beschäftigten Mitarbeiter sowie die Vorstände auf Basis einzelvertraglicher Regelungen.

Pensionsrückstellungen werden für leistungsorientierte Altersversorgungssysteme gemäß IAS 19 nach der Projected-Unit-Credit-Method in Verbindung mit einer dienstzeitorientierten degressiven Quotierung des Leistungsvektors (Service-Pro-Rate-Methode) ermittelt. Die Anwartschaften auf Witwenrente wurde unter Berücksichtigung der kollektiven Methode ermittelt.

Für die Pensionsrückstellungen wurden folgende Parameter zugrunde gelegt:

- Zinssatz: 5,15 %
- Anwartschaftstrend: 2,50 %
- Rententrend 1,75 %
- Fluktuation 0,00 %

Es wurden die "Richttafeln 2005 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit differenzierter Struktur für Arbeitnehmer und Angestellte angewendet.

In 2006 wurde vom Mutterunternehmen zur Rückdeckung einer direkten Pensionszusage an ein Mitglied des Vorstands eine Versicherung abgeschlossen, die unwiderruflich und auch im Insolvenzfall ausschließlich für den Versorgungszweck zur Verfügung steht. Diese wird als sog. Plan Asset angesetzt und von der Schuld aus der leistungsorientierten Verpflichtung abgesetzt.

Der Vorsorgungsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

T€
140
558
698

Die Pensionsverpflichtungen haben sich wie folgt entwickelt:

2010 2009 2008
T€ T€ T€
Verpflichtungen 01.01. 10.579 9.685 10.415
+ Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres 156 133 140
+ Zinsaufwand des Geschäftsjahres 575 621 558
- Pensionszahlungen -594 -560 -504
+ / - versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 396 700 -924
= Verpflichtungen 31.12. 11.112 10.579 9.685

Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt:

2010 2009 2008
T€ T€ T€
Beizulegender Zeitwert zum 01.01. 1.098 920 938
+ Erwartete Erträge aus Fondsdotierungen 60 60 51
+ Fondsdotierungen 195 197 202
+ / - versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 72 -79 -271
= Beizulegender Zeitwert zum 31.12. 1.425 1.098 920

Die in der Konzernbilanz ausgewiesene Schuld ergibt sich wie folgt:

2010 2009 2008 2007 2006
T€ T€ T€ T€ T€
Barwert der Pensionsverpflichtungen 11.112 10.579 9.685 10.415 11.093
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -1.425 -1.098 -920 -938 -455
Pensionsrückstellungen 9.687 9.481 8.765 9.477 10.638

Für das Geschäftsjahr 2011 werden die zu zahlenden Versorgungsleistungen auf rd. T€ 550 geschätzt.

(24) Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Zum Bilanzstichtag hat die NORDWEST Handel AG ihre Kontokorrentlinie nicht in Anspruch genommen. Unterjährig nimmt sie ihre Kontokorrentlinien nur an wenigen Tagen des Geschäftsjahres in Anspruch.

Gegenüber den Kreditinstituten wurden bis zum 31. Dezember 2010 folgende Sicherheiten gemäß Poolvertrag vom 11. April 2003 begeben:

  • Raumsicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände
  • Globalabtretung aller gegenwärtigen und zukünftigen Ansprüche aus dem Geschäftsverkehr mit Ausnahme der für die Finanzierung Coface freigegebenen Einzelforderungen
  • Offene Abtretung der Forderungen gegen die Mühl-Gruppe bzw. deren Insolvenzverwalter
  • Offene Abtretung von Ansprüchen gegen Kreditversicherer
  • Verpfändung von Ansprüchen aus Gesellschaftsanteilen der NORDWEST Handel AG mit Ausnahme eigener Aktien und – auf Verlangen einzelner Banken – auch die Verpfändung von Gesellschaftsanteilen
  • Grundschulden auf dem in Deutschland befindlichen Grundbesitz

Mit Wirkung zum 31. Dezember 2010 wurde der bisher bestehende Bankenpool aufgelöst. Gleichzeitig wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2011 eine neue mittelfristige Finanzierung vereinbart. Es sind folgende Sicherheiten vereinbart:

  • a) Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme der für die Finanzierung Coface freigegebenen Einzelforderungen
  • b) Gesamt-Grundschulden in Höhe von Mio. € 25 auf der Betriebsimmobilie Berliner Straße 26-36, 58135 Hagen.

Die Kontokorrentverbindlichkeiten sind variabel verzinst. Da die Inanspruchnahme der Kontokorrentlinien nur an wenigen Tagen des Geschäftsjahres erfolgt, hat die NORDWEST Handel AG auf den Abschluss eines neuen Zinssicherungsgeschäftes ab Dezember 2010 verzichtet.

Eine Sensitivitätsanalyse zur Beurteilung der Auswirkungen von Zinsänderungen für die übrigen variabel verzinslichen Verbindlichkeiten (Konsortialkredit inkl. der Finanzderivate) wurde mit folgendem Ergebnis durchgeführt: Bei einem am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höheren oder niedrigeren Marktzinsniveau wäre das Ergebnis und das Eigenkapital um rd. T€ 78 (Vorjahr T€ 71) geringer (bzw. höher) ausgefallen.

(25) Lieferantenverbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig. Hierunter sind auch erhaltene Anzahlungen und abgegrenzte Schulden ausgewiesen.

(26) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Die übrigen Verbindlichkeiten werden, sofern nicht anders vorgeschrieben, zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Ihre Restlaufzeit beträgt sämtlich nicht mehr als ein Jahr.

Sie teilen sich wie folgt auf:

31.12.2010 31.12.2009
T€ T€
Kreditorische Debitoren 336 1.640
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 165 176
Rechnungsabgrenzungsposten 65 103
Übrige Verbindlichkeiten 127 116
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten lt. Bilanz 693 2.035

(27) Steuerschulden

Die Steuerschulden entfallen auf folgende Steuern:

31.12.2010 31.12.2009
T€ T€
Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag 154 318
Gewerbesteuer 228 204
Lohnsteuer 185 199
Umsatzsteuer 1.673 84
Sonstige 123 112
Steuerschulden lt. Bilanz 2.363 917

(28) Sonstige Rückstellungen

Die Entwicklung der kurzfristigen Rückstellungen ergibt sich wie folgt:

01.01.2010 Inanspruch-
nahme
Auflösung Zuführung 31.12.2010
T€ T€ T€ T€ T€
Leistungsprämie 3.432 3.432 0 4.014 4.014
Wechselobligo 91 85 6 189 189
Personalrückstellungen 571 557 14 850 850
Aufsichtsratsbezüge 153 153 0 153 153
Übrige Rückstellungen 50 50 0 109 109
4.297 4.277 20 5.315 5.315

Eventualschulden und Eventualforderungen

Bei der Beurteilung möglicher Risiken aus einem anhängigen Finanzgerichtsverfahren bei der Heller + Köster Vermögensverwaltungs GmbH stützt sich die Geschäftsführung auf ein zum strittigen Sachverhalt eingeholtes steuerliches Gutachten. Im Ergebnis ist es eher nicht wahrscheinlich, dass die dem Finanzgerichtsverfahren zugrunde liegenden Feststellungen der Betriebsprüfung Bestand haben werden. Die Höhe der möglichen Steuerbelastung beläuft sich auf rd. T€ 376.

Sonstige Haftungsverhältnisse

Zu den gegenüber Kreditinstituten bestehenden Sicherheiten verweisen wir auf (24).

Zum Abschlussstichtag bestand kein Bestellobligo.

Die Gesellschaft least 32 Fahrzeuge für ihren Fuhrpark. Diese Leasingverhältnisse sind nach IAS 17.10 als operating leasing zu klassifizieren. Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus zum Bilanzstichtag unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen beträgt mit einer Laufzeit von 1 Jahr T€ 228 und mit einer Laufzeit von 1 bis 5 Jahre T€ 207. Mit einer Laufzeit von mehr als 5 Jahren bestehen keine Leasingverbindlichkeiten.

Die Muttergesellschaft hat sich für Verbindlichkeiten gegenüber der Heller+Köster Handwerksund Industriebedarf GmbH bis zu einer Höhe von T€ 500, befristet bis zum 30. Juni 2011, verbürgt. Zum Bilanzstichtag kann der Umfang des Haftungsverhältnisses nicht quantifiziert werden.

Die Heller + Köster Vermögensverwaltungs GmbH hat sich für Mietzahlungen der Heller + Köster Handwerk- und Industriebedarf GmbH gegenüber dem Erwerber eines in Vorjahren veräußerten Grundstükks in Olpe durch Stellung einer Bankbürgschaft garantiert. Der zum 31. Dezember 2010 bestehende maximale Garantiebetrag beläuft sich auf rd. T€ 336 und reduziert sich planmäßig um T€ 180 p.a.

Darüber hinausgehende finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, bestehen nicht.

G. Angaben zur Kapitalflussrechnung

Im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sind u.a. enthalten:

  • Zinseinnahmen von T€ 123 (Vorjahr: T€ 168) und
  • Zinsausgaben von T€ 822 (Vorjahr: T€ 808)
  • gezahlte Ertragsteuern von T€ 177 (Vorjahr: T€ 836) und
  • erstattete Ertragsteuern von T€ 18 (Vorjahr: T€ 837)

H. Angaben über Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.

I. Sonstige Angaben

Nahe stehende Personen

Gemäß IAS 24 berichtet der NORDWEST Konzern auch über Geschäftsvorfälle zwischen NORDWEST und ihr nahe stehende Personen bzw. deren Familienangehörigen. Als nahe stehende Personen wurden Vorstand, Aufsichtsrat sowie Hauptbereichsleiter und deren Familienangehörige definiert.

Folgende Geschäftsvorfälle zwischen dem NORDWEST Konzern und nahe stehenden Personen fanden im Geschäftsjahr 2010 statt:

In 6 Fällen unterhielten Aufsichtsratsmitglieder bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen sind durch den Anschlusshausvertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Im geregelten Geschäftsverkehr ist den Personen bzw. deren Unternehmen durch ihre Aufsichtsratstätigkeit kein Vorteil entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im Geschäftsjahr 2010 wurden über NORDWEST Umsätze in Höhe von T€ 164.606 (Vj: T€ 134.027) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen T€ 4.104 (Vj: T€ 3.815).

Risikomanagement

Die wesentlichen durch den Konzern verwendeten Finanzinstrumente – mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente – umfassen Kontokorrentkredite und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der Hauptzweck dieser Finanzinstrumente ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Konzerns. Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren. Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen Cashflowrisiken sowie Liquiditäts- und Kreditrisiken.

Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, resultiert im Wesentlichen aus den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten (Kontokorrente) mit einem variablen Zinssatz. Die Kreditlinien sind bis zum 31. Dezember 2013 gewährt. Feste Zinsanpassungstermine liegen nicht vor, vielmehr erfolgt eine Anpassung bei Veränderung der Marktzinsen.

Der Konzern schließt Geschäfte mit kreditwürdigen Dritten ab. Alle Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht, so dass wesentliche Ausfallrisiken möglichst nicht entstehen. Das Bonitäts- und Ausfallrisiko ergibt sich aus der Gefahr, dass Geschäftspartner bei einem Geschäft über ein Finanzinstrument ihrer Verpflichtung nicht nachkommen können und dadurch Vermögensverluste verursacht werden. Die Gesamtheit der bei den Aktiva ausgewiesenen Beträge stellt somit das maximale Ausfallrisiko dar.

Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten des Konzerns (u.a. Zahlungsmittel) entspricht das maximale Kreditausfallrisiko bei Ausfall des Kontrahenten dem Buchwert dieser Instrumente.

Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels einer konzernweiten Liquiditätsplanung, die die Laufzeiten der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte (z.B. Forderungen, andere finanzielle Vermögenswerte) sowie erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit berücksichtigt.

Vergütung des Vorstands

Die Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich im Gesamtjahr 2010 auf T€ 1.307 inkl. Zuführung zu Pensionsrückstellungen (von den Gesamtbezügen erfolgsbezogen: T€ 310). Die Bezüge früherer Mitglieder des Vorstands betrugen T€ 278. Für laufende Pensionen früherer Mitglieder des Vorstands besteht eine Rückstellung in Höhe von T€ 3.861, für Anwartschaften früherer Mitglieder des Vorstands besteht eine Rückstellung in Höhe von T€ 351. Für die Vergütung des Aufsichtsrats wurden T€ 153 zurückgestellt. Für die individualisierte Einzelaufstellung der Bezüge der Vorstandsmitglieder wird auf die Angaben im Konzernlagebericht verwiesen.

Honorar des Abschlussprüfers

Die im Geschäftsjahr unter dem Posten sonstige betriebliche Aufwendungen erfassten Honorare für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses betragen:

2010
T€
Honorar Abschlussprüfungen 248
sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 48
Steuerberatungsleistungen 67
sonstige Leistungen 15
Summe Honorare des Abschlussprüfers 378

Mitglieder des Vorstands der NORDWEST Handel AG

Dr. Günter Stolze, Vorsitzender

Mitglied des Aufsichtsrats der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart Mitglied des Aufsichtsrats der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart Mitglied des Beirats der SCHAEFER KALK GmbH & Co KG, Diez

Klaus Heinzel, Vorstandsmitglied

Peter Jüngst, Vorstandsmitglied

Mitglieder des Aufsichtsrats der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft

Dr. Paul Kellerwessel, Vorsitzender

Geschäftsführender Gesellschafter der Aug. Hülden GmbH & Co. KG, Köln ZHH Präsidium (Präsident)

Eberhard Frick, stellv. Vorsitzender

Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer KG, Ellwangen Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats des Bundesverbands Deutscher Stahlhändler, Düsseldorf

Wolfgang Hückelheim*)

Kaufm. Angestellter

Hans-Christian vom Kolke

Geschäftsführender Gesellschafter der G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH, Bocholt

Günter Stöcker*)

Kaufm. Angestellter

Hans Stumpf

Geschäftsführender Gesellschafter der IBS GmbH, Plattling Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling Verwaltungsrat der Sparkasse Deggendorf

Dr. Christoph Weiß, Unternehmensberater

Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der FESTO Aktiengesellschaft, Stuttgart Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Herzog AG, Schramberg Mitglied des Aufsichtsrats der Putzmeister Holding GmbH, Aichtal Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der ROTHENBERGER AG, Kelkheim Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der TTS Tooltechnic Systems Holding AG, WendIingen am Neckar Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Festo Management Aktiengesellschaft, Wien/Österreich Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Gebhardt GmbH & Co. KG, Cham Mitglied des Beirats der Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co. KG, Karlsbad Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Leonhard Weiss GmbH & Co. KG, Göppingen

Peter Weiß*)

Lagerist

Dr. Alexander Winkels

Geschäftsführender Gesellschafter der PTG Corporate Consult GmbH, Düsseldorf Zweiter stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Schmitz Cargobull AG, Altenberge Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Autania AG, Kelkheim Vorsitzender des Kontrollausschusses der FLEX-Elektrowerkzeuge GmbH, Steinheim

*) Vertreter der Arbeitnehmer

Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands bestanden nicht.

J. Gewinnverwendungsvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn einen Betrag von € 1.522.146,00 auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende von € 0,50 je dividendenberechtigter Aktie.

K. Entsprechenserklärung

Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Geschäftsjahr 2010 ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.nordwest.com/investorrelations/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht.

Hagen, den 28. Februar 2011

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Dr. Stolze Heinzel Jüngst

Segmentberichterstattung

Seit dem Geschäftsjahr 2009 ist IFRS 8 "Geschäftssegmente" verpflichtend anzuwenden. Die NORDWEST Handel AG berichtet über vier operative Segmente, deren Betriebsergebnisse regelmäßig von der verantwortlichen Unternehmensinstanz überwacht werden. Gemäß interner Berichterstattung werden nicht zum operativen Geschäft gehörende Aufwendungen und Erträge bsp. der Overhead oder außerordentliche Erträge in einem Rest zusammengeführt.

Die Ermittlung der Segmentergebnisse erfolgt gemäß interner Berichterstattung unter Zugrundelegung der deutschen handelsrechtlichen Regelungen (HGB) als Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (=EBIT). Die Überleitung auf das Konzernperiodenergebnis umfasst deshalb neben dem Finanzergebnis und den Steuern vom Einkommen und Ertrag die bewertungsrelevanten Einflüsse der Rechnungslegung nach IFRS.

Von der Konzernleitung ist der Konzern in die operativen Geschäftsfelder Bau-Handwerk-Industrie, Haustechnik und Stahl (Zentralregulierung) sowie den Bereich Vermögensverwaltung (H+K) untergliedert worden. Die Gliederung der Zentralregulierungs-Segmente erfolgt nach Warengruppen für die NORDWEST Handel AG (Hagen), die HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH (Hagen), die Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH (Hagen) und die NORDWEST Handel Ges.m.b.H. (A - Wals).

Nahezu sämtliche Ertrags- und Aufwandsbestandteile werden durch den Handel mit Baubeschlägen, Bauelementen und Werkzeug, Werkstatt- und Industriebedarf und Arbeitsschutzbedarf, Haustechnik (Sanitär, Heizung, Tiefbau) sowie Stahl- und Eisenwaren erzielt. Ein lediglich geringer Rest aus Nebengeschäften wird nicht zugeordnet.

Neben den Ertrags- und Aufwandsbestandteilen aus der Zentralregulierung (Provisionen und Skonti) bzw. aus dem Strecken- und Lagergeschäft (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden für die drei Segmente als Segmenteinzelaufwendungen direkt zurechenbare Personal- und Sachkosten ausgewiesen. Zuzüglich erfolgt unter den Segmenteinzelaufwendungen eine Ermittlung des Delkredereergebnisses einschließlich Risikovorsorge je Segment. Für das Delkredereergebnis ist auf Ebene der einzelnen Debitoren eine Zuordnung auf die Hauptbereiche erfolgt.

Ferner werden für die drei Segmente Segmentgemeinkosten ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um Aufwendungen für die indirekten Bereiche (Technik, Logistik, Personal, Informatik und Rechnungswesen). Eine Zuordnung erfolgt nach dem Verursachungsprinzip anhand differenzierter Bezugsgrößen. Weiterhin erfolgt hier eine Zurechnung des sonstigen Gemeinkostenblocks (Overhead) nach dem Tragfähigkeitsprinzip.

Nicht zurechenbare Erträge und Aufwendungen werden gesondert ausgewiesen. Hauptsächlich handelt es sich hierbei um das außerordentliche Ergebnis und sonst. Aufwendungen.

Für das Segment Vermögensverwaltung (H+K) wird in wesentlichen Teilen das Ergebnis der Heller+Köster Vermögensverwaltungs GmbH (Hagen) herangezogen. Nicht differenzierter zugerechnet werden die Ergebnisbestandteile der NORDWEST Handel-Beteiligungsgesellschaft mbH (Hagen) und der e-direct Datenservice GmbH (Hagen).

Segmentbeschreibungen:

Vorwort

Die Tätigkeit aller Segmente ist auf den Produktionsverbindungshandel (PVH) ausgerichtet. Als Produktionsverbindungshandel wird der Großhandel mit gewerblichen Bedarfsprodukten zur Versorgung von Herstellungs- und Verarbeitungsbetrieben bezeichnet. Insoweit werden Produktionsstufen miteinander verbunden. Der Vorteil für Produktionsbetriebe besteht hauptsächlich darin, einen zentralen Partner für die Mehrzahl der Beschaffungsvorgänge zu haben.

Gegenstand des Segments Vermögensverwaltung ist die Vermietung, Vermarktung und Verwaltung von Grundstücken und Immobilien.

In der Zentralregulierung (Zentralregulierungsgeschäft) tritt NORDWEST als Einkaufskontor seiner Handelspartner auf und übernimmt die Bezahlung (Regulierung) aller Einkäufe der Handelspartner. Somit nimmt NORDWEST eine Mittlertätigkeit wahr. Bei den Handelspartnern handelt es sich im Wesentlichen um unabhängige Fach-(groß-)händler aus dem Bereich PVH.

Im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäfts bestellen die Handelspartner direkt bei den Vertragslieferanten und erhalten von dort direkt die bestellten Waren. Alle auf die Handelspartner ausgestellten Rechnungen schicken die Lieferanten zur Abrechnung direkt an NORDWEST. Somit liegt eine Form des Streckengeschäfts vor, bei dem im Gegensatz zum klassischen Streckengeschäft nur die Zahlungsregulierung (nicht die Bestellungs- und Auftragskoordination) von NORDWEST übernommen wird.

Die Konten der Handelspartner werden hierbei in der Regel halbmonatlich, die der Lieferanten monatlich unter Berücksichtigung von Abschlagszahlungen abgerechnet. Die Kanalisierung des Zahlungsverkehrs zwischen Lieferanten und Handelspartnern bietet enorme Rationalisierungsmöglichkeiten für beide Parteien.

Der von den Vertragslieferanten gegenüber NORDWEST eingeräumte Skonto wird regelmäßig vollständig an die Handelspartner weitergegeben. Die bei NORDWEST verbleibende Differenz zwischen Provisions- und Skontoerträgen/Skontoaufwendungen stellt eine Art Regulierungsprovision dar.

Gegenüber den Vertragslieferanten garantiert NORDWEST, für alle Verbindlichkeiten der Handelspartner einzustehen. Hierfür räumen die Vertragslieferanten eine Delkredereprovision in Form eines zusätzlichen Abschlags auf die Rechnungssumme ein und übertragen das Eigentum an den ausgelieferten Waren bei Bezahlung auf NORDWEST.

In Ergänzung zur Zentralregulierung wird im eigenen Namen und auf eigene Rechnung Lagerhandel betrieben. Der Lagerhandel stellt primär ein Komplement zur Zentralregulierung dar, das u.a. der Verkürzung von Lieferzeiten dient. Im Lager werden u.a. eigene Handelsmarken (Delphis, NOW und PROMAT) geführt. Über die Plattform nexmart und das Extranet NIS ist für die Handelspartner ein direkter Zugriff auf das Lager möglich. Die bestellte Ware wird direkt vom Lager spediert. Der Lagerhandel ist auf den Handel mit Baubeschlägen und Bauelementen, Haustechnik (Sanitär, Heizung, Tiefbau), Stahl- und Eisenwaren sowie Werkzeug, Werkstatt- und Industriebedarf und Arbeitsschutzbedarf spezialisiert.

Das klassische Streckengeschäft und das Vermittlungsgeschäft sowie in geringem Umfang weitere Dienstleistungen (Katalogverkäufe u.ä. Werbemaßnahmen) sind Bestandteil des Segments Zentralregulierung.

2009
Konzern GF B-H-I GF H/ GF S H+K Rest Gesamt
HAGRO
T€ T€ T€ T€ T€ T€
Segmenterlöse 56.782 7.029 214.129 187 445 278.572
Sonstige Erlöse 0 0 0 13 13 26
Gesamterlöse 56.782 7.029 214.129 200 458 278.598
Segmenteinzelaufwand 38.449 5.370 211.945 817 1.910 258.490
davon Abschreibungen 257 22 21 72 324 696
Segmentgemeinaufwand 17.896 2.167 2.518 0 -5 22.576
davon Abschreibungen 1.132 165 131 0 0 1.428
Gesamtaufwand 56.345 7.537 214.463 817 1.905 281.067
Segmentergebnis 437 - 508 - 334 - 617 -1.447 -2.469
Überleitung
Finanzergebnis - 470

Steuern - 50 IFRS-Effekte 702

Konzernergebnis -2.287

2010
Konzern GF B-H-I GF H/ GF S H+K Rest Gesamt
HAGRO
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Segmenterlöse 64.124 11.394 272.034 166 323 348.041
Sonstige Erlöse 0 0 0 0 1.218 1.218
Gesamterlöse 64.124 11.394 272.034 166 1.541 349.259
Segmenteinzelaufwand 44.110 7.242 268.338 473 1.577 321.740
davon Abschreibungen 191 14 12 220 252 689
Segmentgemeinaufwand 18.546 2.712 2.518 15 -5 23.786
davon Abschreibungen 962 146 120 0 0 1.228
Gesamtaufwand 62.656 9.954 270.856 488 1.572 345.526
Segmentergebnis 1.468 1.440 1.178 -322 -31 3.733
Überleitung
Finanzergebnis - 205
Steuern - 161
IFRS-Effekte -1.070
Konzernergebnis 2.297

Bei der Ermittlung der einzelnen Segmentergebnisse erfolgt die Darstellung der Streckenboni in Abweichung zur Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns nicht in den Segmenterlösen, sondern wird in den Segmenteinzelaufwendungen gezeigt.

Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Erholung 2010 haben sich sowohl die NORDWEST Geschäftsfelder als auch die Geschäftsarten sehr gut entwickelt. Somit sind die positiven Segmentergebnisse aller Bereiche Ausdruck der wiedergewonnenen Stabilität von Umsatz und Ertrag. Die deutlich positive Entwicklung der Geschäftsfelder B-H-I und Haustechnik wird maßgeblich durch die konsequente Ausweitung des margenstarken Lagergeschäftes hervorgerufen. Die Erholung der Stahlbranche und die steigenden Preise sorgen für eine positive Entwicklung des Segmentergebnisses Stahl.

Das negative Segmentergebnis H+K ergibt sich aus dem Abgang von nicht betriebsnotwendigen Immobilien. Im Gegensatz zum Geschäftsjahr 2009 fielen diese Aufwendungen geringer aus. Die Ergebnisverbesserung im übrigen Bereich ist maßgeblich geprägt durch die Umstellungseffekte aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG zum 1. Januar 2010. Es beinhaltet im Wesentlichen den Zuschreibungsertrag aus der Bewertung des Planvermögens zum Zeitwert.

Die Ergebnisbelastung aus der Überleitung ergibt sich im Wesentlichen aus der Auflösung von latenten Steuern auf Verlustvorträge.

Gesamt Gesamt
2010 2009
Ergebnis
Ergebnis Segment B-H-I 1.468 437
Ergebnis Segment H 1.440 -508
Ergebnis Segment S 1.178 -334
Ergebnis Segment Vermögensverwaltung -322 -617
Ergebnis Rest -31 -1.447
Überleitung -1.436 182
Gesamtergebnis laut Abschluss 2.297 -2.287
Vermögen
Vermögen Segment B-H-I 60.103 53.703
Vermögen Segment H 24.438 21.503
Vermögen Segment S 48.973 44.704
Vermögen Rest 13.513 11.075
Vermögen Segment Vermögensverwaltung 5.750 5.737
Gesamtvermögen laut Abschluss 152.777 136.722
Schulden
Schulden Segment B-H-I 37.741 33.015
Schulden Segment H 21.673 17.547
Schulden Segment S 42.157 37.116
Schulden Rest 1.422 1.306
Schulden Segment Vermögensverwaltung 5.477 5.507
Gesamtschulden laut Abschluss 108.470 94.491
Investitionen
Investitionen Segment B-H-I 394 694
Investitionen Segment H 187 135
Investitionen Segment S 122 78
Investitionen Rest 1.817 0
Investitionen Segment Vermögensverwaltung 0 2.292
Gesamtinvestitionen laut Abschluss 2.520 3.199

ÜBERLEITUNGEN

Erläuterungen

Die Verrechnungspreise für konzerninterne Umsätze sind marktorientiert gestaltet.

Können einzelne Vermögensgegenstände oder Schulden nicht direkt einem Segment zugeordnet werden, so erfolgt die Zuordnung anhand eines geeigneten Schlüssels. Auf eine geografische Aufteilung der Segmente wurde aufgrund des geringfügigen Anteils des Auslandsgeschäftes verzichtet.

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft, Hagen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Dortmund, den 4. März 2011

Rölfs WP Partner AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ralf Gröning Birgit Düsterloh Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin

Branchenbegriffe

Delkredere

Die Delkrederehaftung bezeichnet die Garantie von NORDWEST, für Ver bind lichkeiten der Handelspartner ge genüber Industriepartnern für im Zentral re gulie rungsgeschäft über NORDWEST abgerechnete Warenbezüge und Leis tungen einzustehen.

Lagergeschäft

Das Lagergeschäft betreibt NORDWEST in eigenem Namen und auf eigene Rech nung. Die durch den Handelspartner bestellte Ware wird direkt über das Lager in Gießen spediert. Im Lager in Gießen werden u. a. Eigenim por te und die NORDWEST Marken ge führt.

Leistungsgemeinschaften

Leistungsgemeinschaften sind von NORDWEST initiierte und geleitete branchenspezifische Zusammen schlüsse leis tungs starker Fach handels partner, die auf diesem Weg wertvolle Zusatznutzen bündeln. Dabei geht es nicht nur um eine möglichst günstige Beschaf fung, sondern um die Optimierung aller Prozesse über die gesamte Wert schöpfungskette hinweg. So können die Handels partner ihre Position gegenüber der Industrie und dem Wettbewerb entscheidend verbessern.

Produktionsverbindungshandel

Bezeichnet den Großhandel mit gewerblichen Bedarfsprodukten zur Versorgung von Herstellungs- und Verarbeitungs betrieben. Inso weit werden Produktions stufen mit einander verbunden.

Streckengeschäft

Das Streckengeschäft besteht zwischen NORDWEST, Handelspartnern und Industrie partnern. Es ist eine Form des Eigen ge schäfts, wobei die NORDWEST Handel AG als Beschaffungs zen trale in eigenem Namen Ware für ihre Handels part ner be schafft, diese aber direkt vom In dustriepartner an den Handelspartner fließt und über NORDWEST abgerech net wird.

Zentralregulierung

Im Rahmen der Zentralregulierung be stellen die NORDWEST Handels part ner bei NORDWEST Industriepartnern und er hal ten von dort direkt die bestellten Waren. Alle auf die Handelspartner ausgestellten Rech nungen schicken die In dus triepartner zur Abrechnung an NORD WEST. Aufgrund dort erstellter Sammel rech nungen zahlen die Handels partner an NORDWEST, und NORDWEST zahlt an die Industriepartner.

Neue Medien

BMEcat

"BMEcat" ist ein Datenaus tausch format für elektronische Kataloge. "BME" steht für Bun des verband Materialeinkauf und Logistik, unter dessen Federführung diese Nor mung entstanden ist. Und "cat" steht schlicht für "catalog". Die Norm be schreibt den Aufbau/die Hierarchie eines Kata logs und definiert die Detailangaben der Katalogartikel wie Artikellang- und -kurz text, Preis, Preiseinheit, Ver packungs einheit, Inhalts einheit, be schreibende Ar tikel merkmale oder Bild verweise. Weitere Informati onen unter www.bme.de.

eLOGS - scannergestützte Regalsysteme

eLOGS steht für "elektronisches Lagerorganisationsystem" und kombiniert ein modulares Regalssystem mit einem Scanner und einer Bestellsoftware. Der Kunde kann mit Hilfe des Scanners seinen Bedarf sammeln und schnell und einfach beim NORDWEST Handelspartner per eMail bestellen. Das erspart Zeit und somit Kosten auf beiden Seiten. Ein weiteres Feature ist die Warenkorbbefüllung des eSHOP: Mit der Bestellsoftware kann der Kunde seinen eSHOP-Warenkorb befüllen und weitere Produkte auswählen. So können unsere Handelspartner mit dem eLOGS-Konzept ihre "Konsignationsläger" optimieren.

E-Procurement

Beschaffung von Gütern und Dienst leis tungen unter Nutzung des Internets bzw. von In for ma ti onstechnologien. Be in haltet neben dem Sourcing (z. B. über Online-Aus schrei bungen oder Reverse Auctions) auch die operative Be stell ab wicklung mit dem Industrie partner. Oft auch E-Purchasing ge nannt.

eSHOP - Ein Konzept, nicht nur ein Onlineshop

eCommerce ist nicht mehr aus dem Vertriebsalltag eines Handelspartners wegzudenken. eCommerce ist neben dem stationären Handel und den Katalogen ein wesentlicher Teil des Multi-Channel-Auftritts. Hinter eSHOP verbirgt sich ein komplettes eCommerce-Konzept. Dazu gehören neben dem innovativen Onlineshop auch ein eMarketing-Tool, IT-Rechtsberatung, eine moderne Suche, blätterbarer Katalog, eCommerce-Consulting und ein zentral über NORDWEST organisiertes Betreuungskonzept.

eTRADE - professionelles eProcurement

Die Vereinfachung des Bestellablaufs und die Organisation der Geschäftsprozesse sind heutzutage Anforderungen, die der PVH bei großen Industrieunternehmen erfüllen muss. Einsparpotentiale aufzeigen und realisieren: dafür steht eTRADE. Mit dem NORDWEST eProcurement Konzept eTRADE können Anforderungen wie Genehmigungsverfahren, Budgetierungen und die Kontierung auf Sachkonten elektronisch abgebildet werden. Durch eine Kooperation mit einem Verband der Papier, Büro und Schreibwarenbranche können NORDWEST Handelspartner ihren Kunden ein "Rund-umsorglos"-Paket im Bereich der Versorgung bieten.

eVEND - Warenausgabe mit System

In größeren Betrieben verursacht die Ausgabe und Rücknahme von Ge- und Verbrauchsmaterialien einen hohen Organisationsaufwand, umso mehr, wenn im Mehrschichtbetrieb gearbeitet wird. Um dort Einsparpotenziale realisieren zu können, wurde das eVEND Konzept entwickelt. Vier alternative Ausgabeautomaten für Werkzeuge, spanabhebende Werkzeuge, Messtechnik, Verbindungstechnik, Arbeitsschutz und vieles mehr bieten für jede Anforderung eine flexible Lösung: Mit detaillierten Zugriffsberechtigungen für jeden einzelnen Mitarbeiter, mechanischem Schutz gegen unbefugte Entnahme, automatischer Nachbestellung bei Erreichen eines definierten Mindestbestandes sowie einer Integration in das ERP-System des Kunden.

ERP-Software

Steht für Enterprise Resource Planning und ist der Oberbegriff für eine Software, die alle Unter nehmensbereiche vom Einkauf über die Verwaltung bis hin zum Verkauf abdeckt.

IT-Beratung/Betriebsorganisation

Die Auswahl eines geeigneten WWS/ERP-System stellt für viele Handelspartner eine große Herausforderung dar: Die Vielzahl an Anbietern, das Angebot an Branchenfunktionen und nicht zuletzt das Projekt an sich. NORDWEST hat den WWS/ERP-Markt sondiert und eine Vorauswahl an Anbietern ausgewählt. Diese Anbieter halten alle notwendigen Standard-NORDWEST-Schnittstellen bereit. NORDWEST unterstützt die Handelspartner bei der Auswahl und der Aufnahme der Betriebsorganisation.

KAT.IS (Katalog-Informations-System)

Multifunktionale PC-Anwendung, mit der der Handelspartner aktuelle Artikelinfor ma tionen zu den Verbundkatalogen wie Bezugs quellen, Einkaufskonditionen, warenwirtschaftliche Informationen und Bilder auf den PC/ Laptop herunterladen kann.

NIS (NORDWEST Informations-System) Extranet

Kommunikations- und Informationsplatt form zwischen Handelspartnern und NORDWEST zur Übermittlung und Be reitstellung von Infor mationen und Daten sowie Basis zur Abwick lung von Pro zes sen, z. B. Lagerbestellungen.

proficl@ss

Eingetragener Verein mit dem Ziel, ein branchenübergreifendes, internatio nales Datenmodell für sachliche Merk male einzuführen, um den elektroni schen Austausch von strukturierten Produkt kata logen für den Produktions ver bin dungs handel zu standardisieren. Weitere In for mationen finden Sie unter www.proficlass.de.

Qualifizierte elektronische Signatur

Von den Steuerbehörden anerkanntes Ver fahren zum elektronischen Aus tausch von Rech nungs- und Gutschrifts dokumenten.

ZR.online

IT-Anwendung zur Online-Abwick lung der Zentralregulierung, die den Han dels partnern unter anderem permanent Änderungen in ihren Bu ch ungs be stand bei NORDWEST er mög licht und Prozesskosten reduziert.

Danksagung

Wir bedanken uns beim Emil-Schumacher-Museum, Hagen, in dem in diesem Jahr die Portraitfotos entstanden sind.

UNSERE ORGANISATION

Risikomanagement

NORDWEST Handel AG Berliner Straße 26–36 D-58135 Hagen Telefon +49 (0) 23 31/4 61-0 Fax +49 (0) 23 31/4 61-99 99 E-Mail [email protected] www.nordwest.com

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