Quarterly Report • Aug 25, 2021
Quarterly Report
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Während COVID-Impfprogramme auf der ganzen Welt laufen, dauert die Pandemie an. SARS-CoV-2 etabliert sich als endemisches Virus und wird eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit bleiben. Das jüngste Auftauchen und die Verbreitung der bedenklichen Delta-Variante sind keine Überraschung, und weitere Varianten mit den Namen Kappa, Epsilon, Eta, Iota und Lambda sind bereits in Sicht. In diesem Umfeld haben wir die antiviralen Carragelose-Produkte von Marinomed weiterentwickelt und unsere langfristige Strategie mit der parallelen Weiterentwicklung der Marinosolv-Programme fortgesetzt.
Aus wissenschaftlicher Sicht liegt eine wirksame Maßnahme auf der Hand: Labordaten weisen darauf hin, dass Carragelose auch gegen neue besorgniserregende Varianten wirksam ist, und der Wirkmechanismus von Carragelose sollte auch durch zukünftige Mutationen nicht beeinträchtigt werden. Klinische Daten aus einer in Argentinien durchgeführten multizentrischen Studie deuten auf einen 80-prozentigen Schutz des Gesundheitspersonals durch Carragelose-Nasenspray vor COVID-19 hin. Daten aus einer von Marinomed gesponserten Studie zeigen, dass die Verwendung von Carragelose-Lutschtabletten eine beeindruckende Barriere gegen SARS-CoV-2 und andere Viren aufbaut. Ein wachsender wissenschaftlicher Datensatz belegt, dass Carragelose eine sichere und wirksame Ergänzung zu Impfstrategien ist, insbesondere für diejenigen, die zu jung sind oder nicht für eine Impfung in Frage kommen.
Unsere aktuellen Prioritäten sind:
Carragelose-Produkte gewannen in vielen Märkten Marktanteile. Während die Apotheken im Segment Husten und Erkältung rückläufige Umsätze verzeichneten, stiegen die Umsätze mit Carragelose-Produkten. Mit dem Übergang der Pandemie in eine endemische Phase, erwarten wir jedoch, dass die Verkaufszahlen wieder stärker von Saisonalität geprägt sind. Dieser Effekt zeigt sich bereits in den aktuellen Zahlen und könnte in den nächsten Monaten noch deutlicher werden.
Die Marinosolv-Projekte schreiten voran. Für Tacrosolv, eine vollständig solubilisierte Formulierung des hochwirksamen Immunsuppressivums Tacrolimus, meldete Marinomed Topline-Ergebnisse aus einer klinischen Phase II-Studie. Die Daten stützen unsere Hypothese, dass vollständig solubilisiertes Tacrolimus als wirksame Therapie für Augenentzündungen einschließlich trockener Augen und der allergischen Rhinokonjunktivitis (Heuschnupfen) entwickelt werden kann. Die placebokontrollierte klinische Studie wurde in der Vienna Challenge Chamber (Österreich) durchgeführt, um die Sicherheit und Wirksamkeit von zwei verschiedenen Dosierungen von Tacrosolv zu bewerten. Die applizierten Dosen enthielten nur 2,5 % bzw. 5 % der Dosis, die in Tacrolimus-Augentropfen verwendet wird, die als Suspension in Japan zur Behandlung der vernalen Konjunktivitis vermarktet werden. Nach einer Behandlungswoche führte die höhere Dosis von Tacrosolv im Gegensatz zur Placebogruppe zu einer statistisch signifikanten Reduktion der Augensymptome. Zudem zeigte sich eine signifikanten Reduktion der nasalen Symptome. Die Ergebnisse deuten auf das große Potenzial von Tacrolimus als wirksame Behandlung von Augenentzündungen hin, die durch allergische Konjunktivitis und andere allergische Reaktionen ausgelöst werden.
Die fortgeschrittenen klinischen Produktkandidaten Budesolv und Flutisolv zur Behandlung von allergischer Rhinitis stehen derzeit im Mittelpunkt unserer Business-Development-Aktivitäten für die Marinosolv-Plattform. Die Pandemie stellt derzeit immer noch eine Herausforderung für Gespräche
mit potenziellen Partnern dar. Weiters erschweren unterschiedliche internationale Regularien und Herstellungsanforderungen einen erleichterten Lizensierungsprozess. Wir befinden uns jedoch in fortwährenden Gesprächen mit potenziellen Partnern in mehreren Regionen. Wir sind daher zuversichtlich, dass die Marinosolv-Produktkandidaten Budesolv und Flutisolv einen erheblichen Einfluss auf den Markt für allergische Rhinitis haben werden.
Mit der Fähigkeit, lösliche Formulierungen selbst der hydrophobsten Substanzen bereitzustellen, kann die Marinosolv-Technologie eine Lösung für eine zentrale Herausforderung in der pharmazeutischen Entwicklung bieten. Dies wird zunehmend von externen Pharmaunternehmen anerkannt, für die wir erfolgreich Machbarkeitsstudien durchführen. Darüber hinaus prüfen wir weitere Geschäftsmöglichkeiten in diesem Bereich. Wir sehen großes Potenzial in der Technologieplattform Marinosolv und sehen sie langfristig als wesentlichen Werttreiber unseres Unternehmens.
Nach einem starken ersten Quartal zeigte die Nachfrage nach Carragelose-Produkten im zweiten Quartal erste Anzeichen der vor der Pandemie vorherrschenden Saisonalität. Insgesamt konnten wir unseren Umsatz im ersten Halbjahr 2021 auf 3,2 Mio. € steigern (H1/2020: 2,3 Mio. €). Darüber hinaus generierten die staatliche Unterstützung für unsere Carragelose-Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und sonstige Erträge weitere 1,2 Mio. €, wodurch sich die Gesamterlöse auf 4,5 Mio. € erhöhten (H1/2020: 2,8 Mio. €).
Mit Aufwendungen von 4,3 Mio. € haben sich unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für beide Plattformen, Carragelose und Marinosolv, insbesondere durch die klinischen Studien weiter erhöht (H1/2020: 2,2 Mio. €). Der Verlust für H1/2021 lag daher im Rahmen unserer Erwartungen bei 4,4 Mio. € (H1/2020: 3,2 Mio. €).
Obwohl das erste Halbjahr noch immer pandemiebedingte Effekte aufwies, waren erste Anzeichen einer Rückkehr der typischen Saisonalität erkennbar. Wir erwarten, dass der Carragelose-Umsatz weiterwächst, jedoch unter dem Niveau von 2020. Wir planen, die F&E-Ausgaben leicht zu erhöhen und werden uns wieder stärker auf Marinosolv konzentrieren, da dieses Segment über erhebliches ungenutztes Potenzial verfügt. Wir bestätigen unseren Ausblick für 2021. Gemäß unserem Geschäftsplan erwarten wir für 2021 operative Verluste und streben mittelfristig eine Profitabilität an.
Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nochmals herzlich für ihren anhaltend hervorragenden Einsatz in diesen außergewöhnlichen Zeiten. Ihr Engagement und ihr Know-how lassen uns auch angesichts der aktuellen Herausforderungen, mit denen wir nach wie vor konfrontiert sind, mit großer Zuversicht in die Zukunft blicken. Unser Dank gilt auch all unseren Investoren, öffentlichen Geldgebern, unseren Partnern und unseren Kunden für das Vertrauen, das sie den Ideen und dem wissenschaftlichen Potenzial von Marinomed entgegenbringen.
Andreas Grassauer Eva Prieschl-Grassauer Pascal Schmidt
Die Aktien der Marinomed Biotech AG notieren seit 1. Februar 2019 an der Wiener Börse. Sie sind im Segment prime market gelistet und im ATX-Prime-Index enthalten.
| ISIN | ATMARINOMED6 |
|---|---|
| Aktiengattung | Nennbetragslose Inhaberaktien |
| Grundkapital (zum 20. August 2021) |
EUR 1.475.010 (1.475.010 Stückaktien) |
| Ticker | Symbol MARI |
| Ausgabekurs (IPO) am 1.2.2019 |
EUR 75,00 |
| Aktueller Kurs (zum 20. August 2021) |
EUR 110,50 |
| Marktkapitalisierung (zum 20. August 2021) |
EUR 163,0 Mio. |
(ATMarinomed6, EUR) 01.02.2019 – 20.08.2021

Kernaktionäre sind per 20. August 2021 die Gründer und das Management von Marinomed mit 27 % (davon 2 % Streubesitz) der Anteile. Rund 14 % der Aktien hält der langfristige Investor Acropora. Damit sind rund 61 % der Aktien in Streubesitz.

24.11.2021 Veröffentlichung 3. Quartal 2021
Halbjahreslagebericht
Als biopharmazeutisches Unternehmen ist Marinomed in das Umfeld der globalen pharmazeutischen und Biotechnologiemärkte eingebettet.
Der globale pharmazeutische Markt ist ein Wachstumsmarkt, der durch die Coronapandemie maßgeblich beeinflusst wird. Er wurde für 2020 auf ein Volumen von rund USD 1,3 Billionen geschätzt (Quelle: IQVIA), wobei je nach Schätzung der Markt für COVID-19 Impfstoffe im Jahr 2021 bis zu USD 91 Milliarden erreichen wird (Quelle: Globaldata). Die COVID-19-Pandemie trifft die Pharmaindustrie auf vielen Ebenen. Impfstoffe und Medikamente gegen SARS-CoV-2 wurden und werden entwickelt, die globalen Lieferketten sind unter Druck gekommen und gleichzeitig wurde politisch erkannt, dass die Beschaffung essenzieller Arzneimittel in Krisenzeiten eine Herausforderung sein kann. Die pharmazeutische Industrie ist von der globalen konjunkturellen Krise weniger betroffen als andere Teile der Wirtschaft. Daneben bleiben die langfristigen Trends. Dazu zählen der Preisdruck, aber auch der zunehmende Lebensstandard in Asien und anderen Wachstumsregionen, die insgesamt zu positiven Wachstumsaussichten der Branche führen.
Auch in Österreich stellen die pharmazeutische und die Biotechnologieindustrie wichtige Wirtschaftsfaktoren dar. Mehr als 1.000 Unternehmen sind in Österreich im Life Science-Sektor tätig, wobei im pharmazeutischen Bereich 150 Unternehmen mit 18.000 Mitarbeitern Investitionen in Millionenhöhe in Forschung und Entwicklung tätigen und einen Anteil von 2,8 % am gesamten
Bruttoinlandsprodukt erwirtschaften (Quelle: Pharmig). Seit dem Börsengang im Jahr 2019 ist Marinomed das einzige im prime market der Wiener Börse notierte Life-Science-Unternehmen und hat sich als solches zu einem Leitbetrieb des Sektors entwickelt.
Die Anfang des Jahres veröffentlichten Daten zur Wirksamkeit von Carragelose gegen SARS-CoV-2 in Zellkulturen und in klinischen Studien eröffnen Marinomed große Chancen. So können die Bekanntheit der Carragelose-Marke erhöht, die Nachfrage nach den Carragelose-Produkten in den Vertriebsländern verstärkt und deren Absatz weiter ausgebaut werden. Marinomed arbeitet daran, dass die Carragelose-Produkte Teil einer umfassenderen Präventionsstrategie der öffentlichen Hand werden. Dieses große Potenzial könnte nun adressiert werden, weil Mutationen Impfstoffe weniger wirksam machen und die Notwendigkeit weiterer Säulen in der Coronabekämpfung mehr und mehr erkannt werden. Die Carragelose-Produkte geben dem Konsumenten die Möglichkeit, rezeptfrei ein bereits zugelassenes, virusblockierendes Produkt zu erwerben. Außerdem könnten die Produkte eine Schutz- und Behandlungsmöglichkeit für die Gruppen bieten, die nicht geimpft werden können, wie Kinder unter 12 Jahren oder starke Allergiker. Marinomed geht davon aus, dass sich durch die Pandemie das Bewusstsein für die Gefährlichkeit von viralen Infektionen der Atemwege in der Bevölkerung nachhaltig verändert hat.
Aufgrund von Maßnahmen gegen Coronavirusinfektionen ist in der Saison 2020/21 eine klassische Grippewelle ausgeblieben und der Verkauf von rezeptfreien Produkten im Segment Erkältungen musste zum Teil dramatische Einbußen hinnehmen. Von dieser Entwicklung sind Carragelose-Produkte auch betroffen, sie wurde jedoch durch die prophylaktische Wirkung gegen Coronaviren mehr als kompensiert. In letzter Zeit ist auch eine Zunahme von Meldungen über Produktentwicklungen zu beobachten, die eine ähnliche breite Wirkung gegen Viren wie Carragelose behaupten, ohne entsprechende wissenschaftliche Belege oder Daten aus klinischen Studien beizubringen. Auch wenn ein Erfolg von Wettbewerbern nicht ausgeschlossen werden kann, hat die Carragelose mit ihrem exzellenten Sicherheitsprofil, ihrer breiten Wirksamkeit gegen respiratorische Viren und nicht zuletzt dem Patentschutz ein einzigartiges Produktprofil.
Das erste Produkt der Marinosolv-Plattform, Budesolv, zielt auf den Markt für allergische Rhinitis ab. Im Jahr 2019 wurde der Markt für die Behandlung von allergischer Rhinitis bereits auf USD 14 Mrd. geschätzt und soll 2027 mit einem jährlichen Wachstum von knapp 4 % bereits USD 18 Mrd. erwirtschaften (Quelle: Coherent Market Insights, Allergic Rhinitis Treatment Market Analysis; August 2020). Der Markt für nasale Steroide wächst dabei stärker als der Gesamtmarkt und ist damit seit 2018 mit einem Anteil von 38 % das größte Segment in diesem Markt (Quelle: Visiongain Allergic Rhinitis 2018). Diese Steigerungen sind zum Teil auf den Trend weg von der Verschreibungspflicht hin zum nicht verschreibungspflichtigen OTC-Markt zurückzuführen.
Auf Basis der universellen Anwendbarkeit der Marinosolv-Plattform hat Marinomed weitere Produktentwicklungen angestoßen. Derzeit wird eine klinische Studie für Flutisolv, einem weiteren Nasenspray zur Behandlung von allergischer Rhinitis auf der Basis des Steroids Fluticason, vorbereitet. Weiterhin hat Marinomed eine Phase-II-Studie für Tacrosolv, Augentropfen mit dem Immunmodulator Tacrolimus, gegen allergische Rhinokonjunktivitis erfolgreich durchgeführt. Dieses Produkt zielt auf den Markt für Ophthalmologie ab mit breiterer Anwendung in weiteren Teilsegmenten, wie beispielsweise das Trockene-Auge-Syndrom. Für beide Indikationen besteht derzeit erheblicher ungedeckter medizinischer Bedarf, sodass neue innovative Medikamente die Chance haben, eine große Gruppe von Patienten zu erreichen.
Neben eigenen Produktentwicklungen auf Basis der Marinosolv-Plattform eignet sich die Technologie für eine enorme Zahl weiterer Wirkstoffe. Daher hat Marinomed mit der Schaffung einer neuen Geschäftseinheit für externe Kunden nun den nächsten Schritt gemacht, die Marinosolv-Technologie auch Dritten zur Verfügung zu stellen. Die im Jahr 2020 erfolgten Börsengänge von zwei Unternehmen, die auf verbesserte Arzneimittelformulierungen spezialisiert sind, Nanoform aus Finnland und Hyloris aus Belgien, zeigen, dass in den Bereichen der Verbesserung der Wirkstoffverfügbarkeit und der besseren Wirksamkeit neue Technologien am Markt gesucht sind.
Marinomed berichtet entsprechend den beiden Technologieplattformen nach den operativen Segmenten Marinosolv und Carragelose. Die Geschäftsentwicklung in den zwei Segmenten ist von unterschiedlichen Faktoren gekennzeichnet, die für das Verständnis der Ertragslage wesentlich sind.
Das Produktportfolio der virusblockierenden Carragelose-Technologie, bestehend aus vier bereits am Markt befindlichen Nasensprays und zwei Rachenprodukten, wies im ersten Halbjahr 2021 eine signifikante Umsatzsteigerung von EUR 0,9 Mio. bzw. +42 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf. Wesentlicher Wachstumstreiber sind höhere Bedarfe in vielen Ländern, die auf positive Daten zur Wirksamkeit gegen SARS-CoV-2 zurückzuführen sind, die die Vertriebspartner für ihre Marketingaktivitäten nutzen konnten. Das Wachstum muss zudem im Kontext mit einer schwachen Entwicklung des Husten- und Schnupfenmarktes interpretiert werden. Laut IQVIA ist das Verkaufsvolumen von Husten- und Schnupfenprodukten aus den österreichischen Apotheken von Jahresbeginn bis Juni gegenüber dem gleichen Zeitraum 2020 um 46% gesunken.
Marinomed sieht auf dem pharmazeutischen Markt für rezeptfreie Produkte weiterhin großes Wachstumspotenzial bei unverändert hohem Wettbewerbsdruck. Mit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie ergibt sich eine unerwartete Änderung des Marktes. Zum einen verzeichnet der Markt für freiverkäufliche Arzneimittel und Medizinprodukte für respiratorische Erkrankungen
einen extremen Rückgang, da Lockdowns nicht nur die Verbreitung von SARS-CoV-2 eindämmen, sondern auch anderer Atemwegsviren. Zum anderen konnte Marinomed in Laborstudien nachweisen, dass die Carragelose-Produkte gegen SARS-CoV-2 wirksam sind, was mittlerweile auch durch klinische Daten unterstützt wird. Damit wurde für die Vertriebspartner in den Regionen die Grundlage geschaffen, das Produkt auch im Kampf gegen die Pandemie zu positionieren. Zusätzlich unterstützt die Datenlage zu SARS-CoV-2 die Bemühungen von Marinomed, die Optimierung der Vertriebspartnerschaften voranzutreiben und neue Partner für bestimmte Regionen zu gewinnen. Investitionen in zusätzliche klinische Daten sind allerdings weiter notwendig. Die diesbezüglichen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sind in einem hohen Maße durch den Emergency Grant KLIPHA-COVID19 der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert.
Die Marinosolv-Technologie befindet sich noch im Entwicklungsstadium, und Marinomed verfügt über sämtliche IP- und Lizenzrechte. Dieses Segment ist von hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung geprägt, die erst in Folgejahren zur Generierung von Umsätzen führen könnten. Marinomed konzentriert in diesem Bereich nun die Anstrengungen auf die weiteren regulatorisch notwendigen Vorbereitungen für eine Marktzulassung sowie auf Gespräche mit potenziellen Vermarktungspartnern in verschiedenen geographischen Regionen.

Auf das Marinosolv-Segment wirkte sich die COVID-19-Pandemie verzögernd aus: Marinomeds verstärkte Konzentration auf die Carragelose-Plattform sowie der Fokus von Behörden auf die Pandemie-Bekämpfung beeinflusste 2020 den Fortschritt mit Budesolv, dem am weitesten entwickelten Produktkandidaten aus der Marinosolv-Plattform. Das Unternehmen setzte die Vorbereitungen für das Zulassungsverfahren trotz Verzögerungen bei der Validierung der Produktion und langsamerer Reaktionen durch die Behörden fort. Auch Verpartnerungsprozesse wurden durch die neuen Herausforderungen und teilweise verlagerten Prioritäten erschwert und verlangsamt.
Die klinische Dosisfindungsstudie zu einem weiteren Produkt aus der Marinosolv-Plattform, Tacrosolv, wurde 2021 gestartet. Der therapeutische Teil der Phase-II-Studie mit Tacrosolv gegen allergische Rhinokonjunktivitis (Heuschnupfen) konnte im April abgeschlossen werden und vielversprechende Topline-Daten wurden im Juli des Jahres kommuniziert. Nach einer Behandlungswoche führte die höhere Dosis (nur 5 % der jemals in Augentropfen verwendeten Dosis) zu einer statistisch signifikanten Reduktion der Augensymptome 3,5 Stunden nach der Provokation mit Allergenen. Aktuell werden die sehr umfangreichen Daten noch ausgewertet und anschließend publiziert.
Die Daten der zulassungsrelevanten klinischen Phase-III-Studie für das Leitprodukt Budesolv wurden 2020 im Journal Clinical & Experimental Allergy publiziert. Marinomed ist es darüber hinaus gelungen, auf Basis der Marinosolv-Technologie weitere Wirkstoffe in Lösung zu bringen, unter anderem auch die schwer löslichen Stoffe Pergolid, mit dem die University of Utah eine präklinische Studie erfolgreich abschloss, Fluticasonpropionat sowie eine neue Formulierung eines Wirkstoffs, der gegen Autoimmune Gastritis eingesetzt wird.
Zusätzlich sorgte die Technologieplattform im ersten Halbjahr 2021 für Umsätze von Dritten, die eine Verbesserung der Löslichkeit durch eine Marinosolv-Formulierung erreichen konnten. Die erfolgreich abgeschlossenen Machbarkeitsstudien eröffnen die Möglichkeit für Kunden, ihre Entwicklungen durch und mit Marinosolv fortzusetzen. Marinomed geht davon aus, dass eine entsprechend weitergehende kommerzielle Verwertung dieser Entwicklungen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu weiterem Umsatzwachstum führen wird.

Marinomed konnte im ersten Halbjahr 2021 die Umsatzerlöse deutlich um 41 % auf EUR 3,21 Mio. steigern (H1/2020: EUR 2,28 Mio.). Diese wurden fast ausschließlich im Segment Carragelose erzielt. Der Umsatz im Quartalsvergleich sank um 21 %. Der Grund liegt im Wesentlichen in der Rückkehr zur Saisonalität. Durch den signifikanten Rückgang der Verkaufszahlen der Apotheken im Husten- und Schnupfensegment während des vierten Quartals 2020 und ersten Quartals 2021 haben Vertriebspartner ihre Aufträge für Q2 stark reduziert, bzw. ihre Käufe in Richtung Saison am Ende des Jahres verschoben. Die sonstigen Erträge stiegen auf EUR 1,24 Mio. (H1/2020: EUR 0,47 Mio.). Der Anstieg ist primär auf Förderzuschüsse für die Erforschung einer SARS-CoV-2-Therapie auf Carragelose-Basis (Emergency Grant KLIPHA-COVID-19) und Erträgen anlässlich der Rückgabe von Vermarktungsrechten durch einen europäischen Lizenzpartner zurückzuführen. Zusätzlich ist in den sonstigen Erträgen, wie im Vorjahr, die staatliche Forschungsprämie enthalten.
Aufgrund der deutlich gestiegenen Handelswarenverkäufe im ersten Halbjahr 2021 erhöhte sich der Materialaufwand auf EUR 2,18 Mio. (H1/2020: 1,56 Mio.). Die Bruttomarge konnte von 26 % auf 35 % deutlich verbessert werden. Bedingt durch
höhere Investitionen, vor allem in klinische Entwicklungsprojekte, stiegen die Aufwendungen für bezogene Leistungen von EUR 0,97 Mio. im ersten Halbjahr 2020 auf EUR 2,28 Mio. in der Berichtsperiode. Der Personalaufwand enthält Aufwendungen für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm und lag im ersten Halbjahr 2021 mit EUR 2,29 Mio. leicht über dem Vorjahreswert von EUR 2,02 Mio. Die sonstigen Aufwendungen stiegen leicht auf EUR 1,07 Mio (H1/2020: EUR 0,89 Mio.). Dies ist hauptsächlich auf verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zurückzuführen.
Die hohen Investitionen in den zukünftigen Wachstumskurs von Marinomed spiegelten sich in der Ergebnisentwicklung wider. So stiegen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im ersten Halbjahr 2021 um 97 % auf EUR 4,28 Mio. (H1/2020 EUR 2,17 Mio). Das operative Ergebnis (EBIT) lag daher mit EUR -3,64 Mio. unter dem Vorjahreswert von EUR -2,89 Mio. Das Finanzergebnis betrug EUR -0,73 Mio. (H1/2020: EUR -0,33 Mio.). Der Rückgang ergibt sich aus dem Abruf der zweiten Tranche des EIB Darlehens in Höhe von EUR 5,00 Mio. im Dezember 2020. Folglich ergab sich ein Periodenergebnis in Höhe von EUR -4,38 Mio., nach EUR -3,23 Mio. im ersten Halbjahr 2020.
Die Vermögens- und Finanzlage spiegelt die für ein biopharmazeutisches Unternehmen im Entwicklungsstadium zu erwartende negative Ertragslage wider. Die Finanzierungsmaßnahmen in den Geschäftsjahren 2015 bis 2020 ermöglichen langfristige Investitionen in Forschung und Entwicklung.
Die Bilanzsumme reduzierte sich von EUR 23,50 Mio. per 31. Dezember 2020 auf EUR 18,40 Mio. zum 30. Juni 2021. Die langfristigen Vermögenswerte betrugen EUR 8,60 Mio., nach EUR 8,11 Mio. zum Vorjahresstichtag. Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken auf EUR 9,80 Mio. (Q4/2020: EUR 15,40 Mio.).
Zum Periodenstichtag lag das Eigenkapital bei EUR 1,22 Mio., im Vergleich zu EUR 5,36 Mio. Ende Dezember 2020. Das unternehmensrechtliche Eigenkapital nach UGB war zum 30. Juni 2021 planungsgemäß negativ. Die Liquidität für das Unternehmen ist jedoch bis Ende 2023 überwiegend wahrscheinlich sichergestellt.
Die langfristigen Verbindlichkeiten lagen nahezu unverändert bei EUR 13,06 Mio, nach EUR 12,54 Mio. Ende per 31. Dezember 2020. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten fielen von EUR 5,61 Mio. auf EUR 4,12 Mio. zum 30. Juni 2021.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sanken von EUR 9,21 Mio. Ende 2020 auf EUR 3,42 Mio. zum Berichtsstichtag. Dies ist hauptsächlich auf Investitionen in den neuen Firmenstandort und in klinische Studien zurückzuführen. Zusätzlich sind in den kurzfristigen Vermögenswerten zum 30. Juni 2021 Forderungen gegenüber Steuerbehörden in Höhe von EUR 2,63 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 1,35 Mio.) enthalten, die kurzfristig abgerufen werden können.
Die offenzulegenden wesentlichen Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Personen sind im Anhang dargestellt.
Marinomed ist ein auf globale Märkte zielendes Unternehmen, das pharmazeutische Unternehmen als Kunden auf allen Kontinenten beliefert. Als solches ist Marinomed einer Reihe von Risiken ausgesetzt. Diese betreffen im Wesentlichen operative und finanzielle Risiken.
Marinomed hat im Unternehmen Systeme und Prozesse etabliert, um Risiken zu identifizieren und ihnen entgegenzusteuern. Die nachfolgend beschriebenen Risiken werden laufend überwacht.
Marinomed ist als international tätiges Unternehmen in die Weltwirtschaft eingebunden. Regierungen auf allen Kontinenten haben zur Eindämmung der Pandemie massive Einschnitte in die Abläufe der weltweiten sozialen und ökonomischen Abläufe beschlossen und umgesetzt. Es ist damit zu rechnen, dass die Folgen dieser Maßnahmen einen langfristigen Einfluss auf die globale Wirtschaft haben werden. Inzwischen zeigt sich auch, dass ein erhöhtes Risiko besteht, dass auch der Gesundheitssektor, in dem das Unternehmen tätig ist, auf derartige Veränderungen reagiert. Während Unternehmen, die Produkte zur Eindämmung der Pandemie entwickeln, produzieren und vertreiben, sich überwiegend sehr positiv entwickeln, gibt es insbesondere im Markt freiverkäuflicher Produkte teilweise erhebliche Rückgänge. Insofern lässt sich erwarten, dass Marinomed mit seinen Carragelose-Produkten sich eher positiv entwickelt, sich jedoch die Marinosolv-Technologieplattform einem erhöhten Risiko bei der Kommerzialisierung stellen muss. Gleichzeitig könnte die Aufrechterhaltung einer durchgängigen Wertschöpfungskette erschwert werden sowie eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums zu einer geringeren Kundennachfrage führen.
Zu den wesentlichen finanziellen Risiken zählen Ausfallsrisiken und Liquiditätsrisiken. Als Forschungs- und Entwicklungsunternehmen weist Marinomed nach wie vor einen bilanziellen Verlust aus und daher sind klassische Kreditinstrumente für Marinomed nicht zugänglich. Das Unternehmen hat daher das Risiko, dass der Kapitalbedarf in Zukunft nicht oder nur zu nachteiligen Konditionen gedeckt werden kann. Es handelt sich dabei um ein für Life-Science-Unternehmen typisches Risiko.
Marinomed ist zudem in üblichem Maß einem Zinsrisiko auf Basis der Entwicklung internationaler Zinsen ausgesetzt. Spezifische Zinsrisiken ergeben sich aus dem aws-Seedfinancing (3M-EURIBOR plus 2 %) sowie aus den zu leistenden umsatzabhängigen Tantiemen in Zusammenhang mit dem EIB Darlehen. Ab 1. Juli 2024 kommt im Rahmen des ERP Darlehens ein sprungfixer Zinssatz zur Anwendung, dessen Entwicklung vom 1-Jahres-EURIBOR abhängen wird.
Das Unternehmen hält keine derivativen Finanzinstrumente.
Für Marinomed besteht das Risiko, dass langfristige Potenziale nicht ausgenutzt oder falsch eingeschätzt werden. Bei beiden Technologieplattformen können sich die eingegangenen oder noch zu etablierenden Partnerschaften als nicht vorteilhaft oder nicht realisierbar erweisen. Die heutige Einschätzung des Potenzials der Produkte auf den globalen Märkten kann sich als zu optimistisch herausstellen. Es besteht daher das Risiko, dass die Umsatzziele nicht erreicht werden. Weiters besteht das Risiko, dass Mitbewerber bessere oder günstigere Produkte entwickeln und dadurch das Marinomed-Portfolio weniger ertragreich ist. Staatliche Behörden versuchen in praktisch allen regionalen Märkten, die Kosten im Gesundheitswesen durch verstärkten Wettbewerb der Anbieter und permanente Absenkung der Erstattungsgrenzen für Pharmaka zu beschränken. Der rasch wachsende OTC-Markt ist diesen Einflüssen weniger ausgesetzt. Es gibt jedoch starke Konkurrenz von größeren Anbietern, die über deutlich mehr finanzielle und unternehmerische Möglichkeiten verfügen als Marinomed bzw. ihre Partner in den jeweiligen Ländern.
Marinomed ist sowohl auf der Lieferanten-, als auch auf der Vermarktungsseite auf Partner angewiesen. Trotz bestehender Verträge besteht das Risiko, dass ein oder mehrere Partner ohne Verschulden von Marinomed wirtschaftliche oder technische Schwierigkeiten nicht zu lösen vermögen und in der Folge für Marinomed ein Schaden entsteht. Dabei kann der Partner seine eigenen
Umsatzziele verfehlen, es kann sich aber auch um Lieferverzögerungen, Zahlungsschwierigkeiten oder andere branchentypische Risiken handeln.
Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass Finanzmittel, die zur Begleichung von im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten eingegangenen Verpflichtungen erforderlich sind, möglicherweise nicht beschafft werden können. Bisher hat das Unternehmen das operative Geschäft vor allem durch Beteiligung von Investoren am Eigenkapital und über Gesellschafterdarlehen, Einnahmen aus Lizenz- und Distributionsverträgen, den Verkauf von Handelswaren, atypisch stillen Beteiligungen, durch die Ausgabe einer Wandelanleihe und neuer Aktien beim Börsengang sowie durch Zuschüsse, geförderte Darlehen und sonstige staatliche Förderungen finanziert.
Der Vorstand geht davon aus, dass zumindest in den nächsten Jahren weiterhin erhebliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung und operative Verluste anfallen werden. Der Vorstand rechnet damit, dass die vorhandenen liquiden Mittel sowie die im Jahr 2019 eingeworbenen Mittel aus dem Börsengang und von der EIB ausreichen werden, um die operativen Aufwendungen und Investitionen für die nächsten Jahre finanzieren zu können. Diese Schätzung basiert auf Annahmen, die sich als falsch erweisen können, und das Unternehmen könnte seine Kapitalressourcen früher ausschöpfen als derzeit erwartet.
Marinomed wird immer versuchen, sich finanzielle Flexibilität zu erhalten, z. B. durch Aufnahme
zusätzlichen Kapitals zu günstigeren Marktbedingungen oder aufgrund strategischer Überlegungen. So konnten auch die Ausgaben für den Erwerb und Ausbau des neuen Hauptsitzes großteils und zinsgünstig refinanziert werden. Aktuell glaubt das Unternehmen über genügend Mittel für die aktuellen oder zukünftigen betrieblichen Pläne zu verfügen.
Marinomed ist der Auffassung, dass das Unternehmen auf bestimmte Ausgaben verzichten könnte, um damit seine Bargelderfordernisse zu reduzieren. Sollte es Marinomed nicht möglich sein, im Bedarfsfall Kapital aufbringen zu können, könnte es dadurch zu Verzögerungen oder Reduzierungen bzw. zur Beendigung von Forschungs- und Entwicklungsprogrammen sowie zukünftiger Kommerzialisierungsbemühungen kommen.
Die Carragelose-Technologie ist durch mehrere Patente weltweit geschützt. Die Patente der Marinosolv-Technologie befinden sich derzeit in der Nationalisierungsphase. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Patente angefochten werden oder derzeitige Alleinstellungsmerkmale durch neue Technologien oder Produkte verloren gehen. Ebenso können Wettbewerber die Patente von Marinomed missachten und es notwendig machen, dass sich das Unternehmen mit anwaltlicher Beratung und den damit verbundenen Aufwendungen dagegen wehrt.
Der Erfolg von Marinomed hängt zu einem großen Teil davon ab, inwieweit die Forschungs- und Entwicklungsinitiativen die antizipierten Ergebnisse erreichen. Die internen und externen Forscher halten die rechtlichen Vorschriften ein und beachten darüber hinaus auch ethische Grundsätze. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Forschung umfasst im Falle missbrauchsgefährdeter Forschung insbesondere die nachfolgend angesprochenen Maßnahmen: das Erkennen und Minimieren von Forschungsrisiken, den sorgfältigen Umgang mit Veröffentlichungen, die Dokumentation von Risiken sowie Aufklärungs- und Schulungsmaßnahmen. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass in einer klinischen Studie schwere Nebenwirkungen auftreten, oder die Ergebnisse der Forschung und von klinischen Studien nicht die erwarteten primären oder sekundären Endpunkte erreichen bzw. nicht signifikant besser sind als bestehende oder neue Konkurrenzprodukte. Außerdem könnten die regulatorischen Behörden die klinischen Studien als nicht ausreichend erachten und auf der vorliegenden Basis keine Marktzulassung erteilen. Das könnte den Wert der Forschungsprojekte von Marinomed deutlich reduzieren. Im Extremfall könnten einzelne Projekte wertlos und geplante Einnahmen nicht zu erzielen sein.
Aufgrund der geringen Mitarbeiteranzahl besteht bei einem Ausfall von Schlüsselarbeitskräften das Risiko, dass essenzielles Know-how verloren geht und die Nachbesetzung von vakanten Stellen zu Verzögerungen bei der Zielerreichung führt.
| 19 | Gesamtergebnisrechnung |
|---|---|
| 20 | Bilanz |
| 22 | Kapitalflussrechnung |
| 24 | Eigenkapitalveränderungsrechnung |
| 25 | Anhang zum verkürzten konsolidierten Zwischenabschluss |
| 41 | Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten konsolidierten Zwischenabschlusse |
| 43 | Erklärung des Vorstandes |
| alle Beträge in TEUR | Anhang | 1-6/2021 | 1-6/2020 | 4-6/2021 | 4-6/2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Gewinn oder Verlust | |||||
| Umsatzerlöse | 3.214,5 | 2.282,6 | 997,4 | 1.268,7 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 3 | 1.238,4 | 474,6 | 770,5 | 387,3 |
| Sonstige Gewinne (Verluste), saldiert | 11,2 | –10,9 | –0,5 | –5,3 | |
| Materialaufwand | –2.181,0 | –1.557,2 | –766,5 | –883,4 | |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | –2.276,5 | –973,3 | –1.106,3 | –681,6 | |
| Personalaufwand | 4 | –2.294,3 | –2.017,1 | –1.122,4 | –1.003,5 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
–284,8 | –202,0 | –156,1 | –110,0 | |
| Sonstige Aufwendungen | 5 | –1.072,0 | –890,2 | –518,7 | –459,1 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | –3.644,5 | –2.893,5 | –1.902,6 | –1.486,9 | |
| Finanzerträge | 7 | 0,0 | 0,1 | 0,0 | -0,0 |
| Finanzaufwendungen | 7 | –730,9 | –334,4 | –378,0 | –166,8 |
| Finanzergebnis | –730,9 | –334,3 | –378,0 | –166,8 | |
| Ergebnis vor Steuern | –4.375,4 | –3.227,8 | –2.280,5 | –1.653,7 | |
| Steuern vom Einkommen und Ertrag | –2,6 | –1,8 | –1,8 | –0,9 | |
| Periodenfehlbetrag | –4.378,1 | –3.229,5 | –2.282,3 | –1.654,5 | |
| Davon den Aktionären des Unternehmens zuzurechnen |
–4.378,1 | –3.229,5 | –2.282,3 | –1.654,5 | |
| Sonstiges Ergebnis der Periode | - | - | - | - | |
| Gesamtergebnis der Periode | –4.378,1 | –3.229,5 | –2.282,3 | –1.654,5 | |
| Davon den Aktionären des Unternehmens zuzurechnen |
–4.378,1 | –3.229,5 | –2.282,3 | –1.654,5 | |
| Ergebnis je Aktie | |||||
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR je Aktie) | –3,0 | –2,2 | |||
| Verwässertes Ergebnis je Aktie (EUR je Aktie) | –3,0 | –2,2 |
| alle Beträge in TEUR | Anhang | 30.06.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| VERMÖGENSWERTE | |||
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | 2.077,5 | 2.056,8 | |
| Sachanlagen | 8 | 6.511,1 | 6.036,4 |
| Kautionen und sonstige langfristige Forderungen | 11 | 8,3 | 12,2 |
| 8.596,9 | 8.105,4 | ||
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Vorräte | 9 | 1.865,0 | 926,1 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen |
11 | 4.513,0 | 5.263,1 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 3.423,2 | 9.206,9 | |
| 9.801,2 | 15.396,1 | ||
| Summe Aktiva | 18.398,1 | 23.501,6 |
| alle Beträge in TEUR | Anhang | 30.06.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| PASSIVA | |||
| Eigenkapital | |||
| Grundkapital | 12 | 1.475,0 | 1.472,7 |
| Kapitalrücklage | 12 | 41.590,5 | 41.351,2 |
| Kumulierte Ergebnisse | –41.844,3 | –37.466,3 | |
| 1.221,2 | 5.357,6 | ||
| Langfristige Verbindlichkeiten | |||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 12.942,0 | 12.457,1 | |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 119,1 | 78,5 | |
| 13.061,2 | 12.535,6 | ||
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | |||
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 281,9 | 356,8 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.049,4 | 1.975,8 | |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 9,9 | - | |
| Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten |
2.774,5 | 2.512,7 | |
| Rückstellungen | 13 | - | 763,0 |
| 4.115,7 | 5.608,4 | ||
| Summe Passiva | 18.398,1 | 23.501,6 |
| alle Beträge in TEUR | 1-6/2021 | 1-6/2020 |
|---|---|---|
| CASHFLOW AUS DER BETRIEBLICHEN TÄTIGKEIT | ||
| Periodenfehlbetrag | –4.378,1 | –3.229,5 |
| Bereinigt um: | ||
| erfasste Ertragsteuern | 2,6 | 1,8 |
| erfasster Finanzertrag | –0,0 | –0,1 |
| erfasste Finanzaufwendungen | 730,9 | 334,4 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
284,8 | 202,0 |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Erträge/Aufwendungen | 34,5 | 132,7 |
| Veränderungen der Kautionen und sonstigen langfristigen Forderungen |
3,9 | 1,2 |
| Veränderungen der Vorräte | –938,9 | –458,8 |
| Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen |
750,1 | –442,0 |
| Veränderungen der Rückstellungen | –763,0 | - |
| sonstige Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsverbindlichkeiten und sonstigen Verbindlichkeiten |
–584,6 | 590,2 |
| Gezahlte Zinsen | –215,0 | –11,6 |
| Erhaltene Zinsen | 0,0 | 0,1 |
| Gezahlte Steuern | - | –0,9 |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | –5.072,7 | –2.880,7 |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
–739,4 | –1.335,2 |
|---|---|---|
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –739,4 | –1.335,2 |
| Einzahlungen ausgeübte Aktienoptionen | 135,2 | 169,7 |
| Rückzahlung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten | –100,0 | –100,0 |
| Auszahlungen aus Leasingverpflichtungen | –6,0 | –54,4 |
| Transaktionskosten der Eigenkapitalaufnahme | –0,8 | –3,0 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 28,4 | 12,2 |
| Gesamtveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
–5.783,7 | –4.203,7 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Beginn der Periode |
9.206,9 | 12.019,6 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Periode |
3.423,2 | 7.816,0 |
| Davon Effekt von Wechselkursänderungen auf den Bestand der in Fremdwährung gehaltenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
8,0 | –5,3 |
| alle Beträge in TEUR | Nominalkapital/ Grundkapital |
Kapitalrücklage | Kumulierte Ergebnisse |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| 31. Dezember 2019 | 1.469,8 | 40.848,1 | –31.451,9 | 10.866,0 |
| Periodenergebnis | - | - | –3.229,5 | –3.229,5 |
| Gesamtergebnis der Periode | - | - | –3.229,5 | –3.229,5 |
| ESOP 2019 | 2,3 | 312,7 | - | 315,0 |
| Erstkonsolidierung Marino Immo GmbH | - | - | –4,1 | –4,1 |
| 30. Juni 2020 | 1.472,1 | 41.160,8 | –34.685,5 | 7.947,3 |
| 31. Dezember 2020 | 1.472,7 | 41.351,2 | –37.466,3 | 5.357,6 |
| Periodenergebnis | - | - | –4.378,1 | –4.378,1 |
| Gesamtergebnis der Periode | - | - | –4.378,1 | –4.378,1 |
| ESOP 2019 | 2,3 | 239,3 | - | 241,7 |
| 30. Juni 2021 | 1.475,0 | 41.590,5 | –41.844,3 | 1.221,2 |
Die Marinomed Biotech AG ("Marinomed" oder das "Unternehmen") ist ein österreichisches, wissenschaftsbasiertes Biotechnologie-Unternehmen mit global vermarkteten Therapeutika. Der Unternehmensfokus liegt auf der Entwicklung innovativer Produkte, die auf zwei patentgeschützten Technologieplattformen basieren. Die Technologieplattform Marinosolv erhöht die Verfügbarkeit von schwer löslichen Wirkstoffen, die dadurch schneller und höher wirksam gemacht werden. Die Technologie eignet sich speziell für die Behandlung von sensiblen Organen wie Augen, Nase, Magen-Darm und Lunge. Die Plattform Carragelose umfasst innovative patentgeschützte Produkte zur prophylaktischen und therapeutischen Behandlung von viralen Infektionen der Atemwege inklusive SARS-CoV-2. Carragelose kommt in Nasensprays, Rachensprays und Pastillen zur Anwendung, die mit internationalen Partnern weltweit in mehr als 40 Ländern vertrieben werden. Das Unternehmen wurde im März 2006 durch eine Abspaltung von der Veterinärmedizinischen Universität Wien gegründet. Die Zentrale des Unternehmens befindet sich seit Q4/2020 in der Hovengasse 25, 2100 Korneuburg, Österreich.
Der Vorstand hat den verkürzten konsolidierten Zwischenabschluss am 24. August 2021 zur Veröffentlichung genehmigt.
Die im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die in den Erläuterungen zum Konzernabschluss dargestellt sind, wurden auf den Konzernzwischenabschluss unverändert angewandt. Im Folgenden werden die wichtigsten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung dieses verkürzte konsolidierten Zwischenabschlusses angewendet wurden, dargestellt. Diese Grundsätze wurden, abgesehen von der in der Anhangangabe 2.2. beschriebenen Anwendung neuer und überarbeiteter Rechnungslegungsstandards, auf alle dargestellten Perioden angewandt. Die Tabellen in diesem Bericht können Rundungsdifferenzen enthalten.
Der verkürzte konsolidierte Zwischenabschluss des Unternehmens wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), erstellt, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind. Der vorliegende verkürzte konsolidierte Zwischenabschluss zum 30. Juni 2021 steht im Einklang mit IAS 34 ("Zwischenberichte").
Der verkürzte konsolidierte Zwischenabschluss zum 30. Juni 2021 umfasst die Marinomed Biotech AG und eine Tochtergesellschaft, die Marino Immo GmbH.
Das Unternehmen hat seit seiner Gründung erhebliche Verluste aus dem operativen Geschäft generiert. Da das Unternehmen ein Biotechnologie-Unternehmen ist, handelt es sich nicht um unerwartete, sondern geplante Verluste. Das Geschäftsmodell des Unternehmens sieht eine Phase der Forschung und Entwicklung über mehrere Jahre vor, bevor entsprechende Erträge erzielt werden. Das Risiko aus Forschung und Entwicklung sowie die Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken werden im Wesentlichen durch Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen, die Förderprogramme der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG und die Forschungsprämie der österreichischen Regierung sowie externe Forschungsaufträge gedeckt.
Es ist von weiteren Umsätzen aus Lizenz- und Meilensteinzahlungen aus bestehenden sowie in Verhandlung befindlichen Verträgen zur Vermarktung bestehender und zukünftiger Produkte und Technologien abhängig, inwieweit das Unternehmen in der Lage sein wird, Gewinne zu erwirtschaften.
Basierend auf den Cashflows aus dem Börsengang, dem EIB-Darlehen, der Immobilienfinanzierung sowie aus zukünftigen Warenverkäufen erwartet die Geschäftsleitung jedoch, dass die Liquidität für das Unternehmen bis Ende 2023 überwiegend wahrscheinlich sichergestellt ist.
Der vorliegende verkürzte konsolidierte Zwischenabschluss wurde daher unter der Prämisse der Unternehmensfortführung erstellt, wonach das Unternehmen auf absehbare Zeit seinen Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und in der Lage sein wird, im normalen Geschäftsverlauf seine Vermögenswerte zu realisieren und Verbindlichkeiten zu bedienen.
Folgende Änderungen und Interpretationen die erstmals auf Berichtsperioden anzuwenden sind, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen, haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den verkürzten konsolidierten Zwischenabschluss der Gesellschaft:
| Änderung | Datum der Veröffentlichung |
Datum der Übernahme in EU-Recht |
Datum der erstmaligen Anwendung (EU) |
|---|---|---|---|
| Änderung von IFRS 16 Leasingverhältnisse: COVID-19 bedingte Mietzugeständnisse |
28.05.2020 | 15.10.2020 | 01.06.2020 |
| Änderung zu IFRS 4 Versicherungsverträge: Verschiebung von IFRS 9 |
25.06.2020 | 15.12.2020 | 01.01.2021 |
| IBOR-Reform: Änderung von IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 – Phase 2 |
27.08.2020 | 13.01.2021 | 01.01.2021 |
| Neuer Standard oder Änderung | Datum der Veröffentlichung |
Datum der Übernahme in EU-Recht |
Datum der erstmaligen Anwendung (EU) |
|---|---|---|---|
| Änderungen von: IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse IAS 16 Sachanlagen IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen Jährliche Verbesserungen 2018–2020 |
14.05.2020 | 28.06.2021 | 01.01.2022 |
| Neuer Standard oder Änderung (Übernahme in EU-Recht ausstehend) |
Datum der Veröffentlichung | Datum der erstmaligen Anwendung (IASB) |
|
|---|---|---|---|
| IFRS 17 Versicherungsverträge inkl. Änderungen zu IFRS 17 vom 25.06.2020 |
18.05.2017 | 25.06.2020 | 01.01.2023 |
| Änderung von IFRS 16 Leasingverhältnisse: COVID-19 bedingte Mietzugeständnisse nach 30.06.2021 |
31.03.2021 | 01.04.2021 | |
| Änderung von IAS 1: Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig |
23.01.2020 | 01.01.2023 | |
| Änderung von IAS 1 Darstellung des Abschlusses und IFRS Practice Statement 2: Offenlegung von Bilanzie rungs- und Bewertungsmethoden |
12.02.2021 | 01.01.2023 | |
| Änderung von IAS 8 Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler: Definition von rechnungs legungsbezogenen Schätzungen |
12.02.2021 | 01.01.2023 | |
| Änderung von IAS 12 Ertragsteuern: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen |
07.05.2021 | 01.01.2023 |
Im ersten Halbjahr 2021 weist das Unternehmen auf Basis der Plattformen die beiden operativen Geschäftssegmente Carragelose und Marinosolv aus. Carragelose bündelt Aktivitäten aus bereits vertriebenen Produkten sowie Forschung und Entwicklung neuer Produkte auf Basis der Wirksubstanz Carragelose. Marinosolv erwirtschaftet derzeit noch minimale Umsätze, soll jedoch in Zukunft einen größeren Beitrag leisten. Die übrigen Aktivitäten, die nicht Carragelose oder Marinosolv zugeordnet werden können, werden als "Corporate" ausgewiesen.
Aufgrund der Saisonalität der Handelswarenverkäufe, sind die Umsatzerlöse in der zweiten Jahreshälfte typischerweise höher.
Das Berichtsformat wurde aus dem internen Berichtswesen des Unternehmens abgeleitet. Die IFRS-Segmentinformationen werden der Geschäftsleitung zur Verfügung gestellt. Die Position Einmalige Posten beinhaltet ausschließlich Erträge anlässlich der Rückgabe von Vermarktungsrechten durch einen europäischen Lizenzpartner.
Im Folgenden werden die Umsatzerlöse und das Betriebsergebnis (EBIT) nach berichteten Segmenten analysiert.
| Periode zum 30. Juni 2020 alle Beträge in TEUR |
Carragelose | Marinosolv | Corporate | Summe |
|---|---|---|---|---|
| Summe Umsatzerlöse | 2.244,0 | 38,6 | - | 2.282,6 |
| Davon Verkauf von Handelswaren | 2.041,8 | - | - | 2.041,8 |
| Österreich | - | - | - | - |
| Sonstige europäische Länder | 938,5 | - | - | 938,5 |
| Drittländer | 1.103,4 | - | - | 1.103,4 |
| Davon Sonstige Erlöse | 202,1 | 38,6 | - | 240,7 |
| Österreich | 144,5 | - | - | 144,5 |
| Sonstige europäische Länder | 30,1 | 38,6 | - | 68,7 |
| Drittländer | 27,5 | - | - | 27,5 |
| Wareneinsatz | –1.503,7 | - | - | –1.503,7 |
| Fremdleistungen Forschung | –441,2 | –221,9 | - | –663,1 |
| Personalaufwand | –412,1 | –603,7 | –1.001,3 | –2.017,1 |
| Übrige sonstige Erträge/Aufwendungen | –203,9 | 154,5 | –740,8 | –790,2 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
–98,6 | –46,2 | –57,2 | –202,0 |
| Einmalige Posten | - | - | - | - |
| Betriebsergebnis (EBIT) | –415,6 | –678,6 | –1.799,3 | –2.893,5 |
| Periode zum 30. Juni 2021 alle Beträge in TEUR |
Carragelose | Marinosolv | Corporate | Summe |
| Summe Umsatzerlöse | 3.193,2 | 17,1 | 4,3 | 3.214,5 |
| Davon Verkauf von Handelswaren | 3.031,3 | - | - | 3.031,3 |
| Österreich | 75,1 | - | - | 75,1 |
| Sonstige europäische Länder | 2.341,5 | - | - | 2.341,5 |
| Drittländer | 614,7 | - | - | 614,7 |
| Davon Sonstige Erlöse | 161,8 | 17,1 | 4,3 | 183,2 |
| Österreich | 130,4 | - | 4,3 | 134,7 |
| Sonstige europäische Länder | 24,6 | - | - | 24,6 |
| Drittländer | 6,8 | 17,1 | - | 23,9 |
| Wareneinsatz | –1.956,9 | - | - | –1.956,9 |
| Fremdleistungen Forschung | –1.099,9 | –780,2 | - | –1.880,1 |
| Personalaufwand | –663,2 | –643,9 | –987,2 | –2.294,3 |
| Übrige sonstige Erträge/Aufwendungen | –115,9 | 193,3 | –820,3 | –742,9 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
–139,7 | –57,5 | –87,5 | –284,8 |
| Einmalige Posten | 300,0 | - | - | 300,0 |
Betriebsergebnis (EBIT) –482,5 –1.271,3 –1.890,7 –3.644,5
Die sonstigen Erträge bestehen aus den folgenden Posten:
| Summe | 1.238,4 | 474,6 |
|---|---|---|
| Sonstige Erträge | 334,8 | 27,7 |
| Forschungsprämie | 509,5 | 446,9 |
| Zuschüsse und Förderungen | 394,1 | - |
| Periode zum 30. Juni alle Beträge in TEUR |
2021 | 2020 |
Die Position Zuschüsse und Förderungen betrifft eine FFG-Förderung für die Erforschung einer SARS-CoV-2-Therapie auf Carragelose-Basis. Diese Förderung ist nicht rückzahlbar, es sei denn, die Regeln und Vorschriften dieser Stellen werden nicht eingehalten oder die Mittel missbräuchlich verwendet. Die Position Sonstige Erträge beinhaltet Erträge anlässlich der Rückgabe von Vermarktungsrechten durch einen europäischen Lizenzpartner in Höhe von TEUR 300.
Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Aktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Gesamtzahl an im Rahmen des ESOP 2019 auszugebenden Aktienoptionen beträgt 43.694, wobei jede Option den Besitzer berechtigt eine Stammaktie zu zeichnen. Die Optionen verfallen entschädigungslos am 31. Januar 2025 oder bei wirksamer Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses. Die Entwicklung der Aktienoptionen in der Berichtsperiode stellte sich wie folgt dar:
| Anzahl der ausgegebenen Optionen |
Zum 31. Dezember 2020 |
Zugänge | Ausgeübte Optionen |
Verfallene Optionen |
Zum 30. Juni 2021 |
Davon ausübbar |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Vorstand | 21.437 | - | - | - | 21.437 | 11.878 |
| Mitarbeiter | 16.946 | - | 1.767 | 491 | 14.688 | 5.607 |
| Summe | 38.383 | - | 1.767 | 491 | 36.125 | 17.485 |
Die sonstigen Aufwendungen beinhalten die folgenden Posten (Art der Aufwendungen):
| Periode zum 30. Juni | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| alle Beträge in TEUR | ||
| Gebühren | –33,5 | –16,3 |
| Instandhaltungsaufwendungen | –107,2 | –60,5 |
| Betriebskosten | –29,1 | –38,7 |
| Versicherungen | –27,3 | –11,8 |
| Fracht | –20,7 | –10,0 |
| Reisekosten | –3,4 | –9,5 |
| Fahrzeugkosten | –6,4 | –3,8 |
| Telekommunikationsaufwand | –16,4 | –10,3 |
| Umzugskosten | –25,2 | –24,7 |
| Aus- und Fortbildung | –20,2 | –5,9 |
| Büro- und Verwaltungsaufwand | –17,9 | –16,9 |
| Marketing/PR-Aufwand | –237,3 | –84,0 |
| Beratungsaufwand | –522,7 | –596,4 |
| Sonstige Aufwendungen | –4,6 | –1,5 |
| Summe | –1.072,0 | –890,2 |
Die Beratungsaufwendungen enthalten Aufwendungen für Rechtsberatung und sonstige Beratungsdienstleistungen. Der leichte Anstieg der sonstigen Aufwendungen ist vor allem auf verstärkte PR-Aktivitäten zurückzuführen.
In der Berichtsperiode sind Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen angefallen, die in den folgenden Positionen der Gesamtergebnisrechnung enthalten sind:
| Periode zum 30. Juni alle Beträge in TEUR |
1-6/2021 | 1-6/2020 | 4-6/2021 | 4-6/2020 |
|---|---|---|---|---|
| Personalaufwand | –1.044,2 | –870,0 | –508,1 | –447,7 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | –1.943,6 | –691,1 | –927,4 | –525,2 |
| Materialaufwand | –243,5 | –72,5 | –138,4 | –52,1 |
| Sonstige Aufwendungen | –170,2 | –74,6 | –78,8 | –44,5 |
| Abschreibungen | –190,7 | –141,1 | –104,0 | –73,9 |
| Finanzaufwendungen | –684,5 | –323,2 | –350,0 | –165,7 |
| Summe | –4.276,6 | –2.172,5 | –2.106,7 | –1.309,1 |
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen betreffen im ersten Halbjahr 2021 wie auch in der Vorjahresperiode im Wesentlichen klinische Studien. Während in H1/2020 die F&E-Aktivitäten aufgrund der Corona-Pandemie eingeschränkt waren, haben diese in H1/2021 wieder ein normales Niveau erreicht. In der Berichtsperiode lag der Fokus im Carragelose-Segment auf klinischen Studien zur Wirksamkeit von Carragelose gegen SARS-CoV-2, während bei Marinosolv das Hauptaugenmerk auf die klinische Phase-II-Studie des Produkts Tacrosolv (Allergische Konjunktivitis, Trockene-Auge-Syndrom) gelegt wurde.
| Periode zum 30. Juni alle Beträge in TEUR |
2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Zinsertrag | ||
| Bankeinlagen | 0,0 | 0,1 |
| Summe | 0,0 | 0,1 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | ||
| Förderdarlehen | –73,7 | –33,7 |
| Leasing | –0,3 | –2,1 |
| Bankeinlagen | - | –0,9 |
| EIB Darlehen | –643,3 | –288,2 |
| Sonstige Zinsaufwendungen | –2,5 | –9,5 |
| Summe | –719,8 | –334,4 |
| Sonstige Finanzerträge/(-aufwendungen) | ||
| Buchwertanpassungen (gemäß IFRS 9.B5.4.6) | –11,1 | - |
| Summe | –11,1 | - |
| Summe Finanzergebnis | –730,9 | –334,3 |
| Davon Finanzertrag | 0,0 | 0,1 |
| Davon Finanzaufwand | –730,9 | –334,4 |
Die Entwicklung des Sachanlagevermögens stellt sich wie folgt dar:
| alle Beträge in TEUR | IT Ausstat tung |
Labor ausstat tung |
Sonstige Anlagen, Be triebs- und Geschäfts ausstattung |
Vermögens wert aus einem Nutzungs recht |
Grund stücke und Gebäude |
Geleistete Anzahlun gen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zum 31. Dezember 2019 | |||||||
| Anschaffungskosten | 109,1 | 544,7 | 110,9 | 123,4 | 358,9 | 1.825,5 | 3.072,5 |
| Kumulierte Abschreibung | –67,4 | –368,2 | –64,1 | –81,8 | - | - | –581,5 |
| Buchwert | 41,7 | 176,5 | 46,8 | 41,6 | 358,9 | 1.825,5 | 2.491,0 |
| Periode zum 30. Juni 2020 | |||||||
| Anfangsbuchwert | 41,7 | 176,5 | 46,8 | 41,6 | 358,9 | 1.825,5 | 2.491,0 |
| Zugänge | 97,2 | 5,3 | 102,7 | - | - | 1.524,4 | 1.729,7 |
| Abgänge | –0,0 | - | - | - | - | - | –0,0 |
| Umbuchungen | - | - | - | - | 2.288,0 | –2.288,0 | - |
| Abschreibung | –13,5 | –18,7 | –9,3 | –41,6 | –6,4 | - | –89,4 |
| Buchwert | 125,4 | 163,2 | 140,2 | - | 2.640,5 | 1.061,9 | 4.131,3 |
| Zum 31. Dezember 2020 | |||||||
| Anschaffungskosten | 221,4 | 609,3 | 203,6 | - | 2.651,7 | 2.962,0 | 6.648,0 |
| Kumulierte Abschreibung | –96,8 | –393,3 | –76,7 | - | –44,7 | - | –611,6 |
| Buchwert | 124,6 | 216,0 | 126,9 | - | 2.607,0 | 2.962,0 | 6.036,4 |
| Periode zum 30. Juni 2021 | |||||||
| Anfangsbuchwert | 124,6 | 216,0 | 126,9 | - | 2.607,0 | 2.962,0 | 6.036,4 |
| Zugänge | 18,1 | 14,7 | 157,3 | - | 86,6 | 357,2 | 633,9 |
| Abgänge | - | - | - | - | - | –3,5 | –3,5 |
| Umbuchungen | - | - | 173,8 | - | 3.141,9 | –3.315,7 | - |
| Abschreibung | –23,7 | –21,4 | –34,4 | - | –76,4 | - | –155,8 |
| Buchwert | 119,0 | 209,3 | 423,7 | - | 5.759,0 | 0,0 | 6.511,1 |
| Zum 30. Juni 2021 | |||||||
| Anschaffungskosten | 236,9 | 624,0 | 534,8 | - | 5.880,2 | - | 7.275,8 |
| Kumulierte Abschreibung | –117,8 | –414,7 | –111,1 | - | –121,2 | - | –764,8 |
| Buchwert | 119,0 | 209,3 | 423,7 | - | 5.759,0 | - | 6.511,1 |
In den Vorräten sind folgende Posten enthalten:
| alle Beträge in TEUR | Periode zum | Geschäftsjahr zum |
|---|---|---|
| 30. Juni 2021 | 31. Dezember 2020 | |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 976,7 | 561,3 |
| Bulkware | 499,8 | - |
| Handelswaren zum Verkauf | 238,0 | 102,9 |
| In Produktion befindliche Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 150,6 | 261,9 |
| Summe | 1.865,0 | 926,1 |
Gemäß IFRS 9 und IFRS 7 werden die Finanzinstrumente wie folgt klassifiziert:
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
|
|---|---|
| 3,5 | |
| 2.333,4 | |
| 9.206,9 | |
| 11.543,9 | |
| alle Beträge in TEUR | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
|---|---|
| Verbindlichkeiten laut Bilanz | |
| Darlehen | 12.814,0 |
| Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten |
2.512,7 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.975,8 |
| Summe | 17.302,5 |
| Periode zum 30. Juni 2021 alle Beträge in TEUR |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
|
|---|---|---|
| Vermögenswerte laut Bilanz | ||
| Langfristige Forderungen | 0,5 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen |
866,2 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 3.423,2 | |
| Summe | 4.289,9 |
| alle Beträge in TEUR | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
|---|---|
| Verbindlichkeiten laut Bilanz | |
| Darlehen | 13.223,9 |
| Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten |
1.494,3 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.049,4 |
| Summe | 15.767,6 |
Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich von Buchwerten und beizulegenden Zeitwerten der Finanzverbindlichkeiten des Unternehmens, ausgenommen jener Finanzverbindlichkeiten, bei denen der Buchwert eine angemessene Annäherung an den beizulegenden Zeitwert darstellt:
| alle Beträge in TEUR | 30.06.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Buchwert | ||
| EIB Darlehen | 9.598,1 | 9.131,9 |
| ERP Darlehen | 2.879,7 | 2.871,0 |
| AWS-Seedfinancing | 346,0 | 415,8 |
| WAW Darlehen | 378,6 | 367,8 |
| Summe | 13.202,4 | 12.786,5 |
| Beizulegender Zeitwert | ||
| EIB Darlehen | 9.598,1 | 9.131,9 |
| ERP Darlehen | 2.998,9 | 2.999,3 |
| AWS-Seedfinancing | 397,7 | 483,4 |
| WAW Darlehen | 378,6 | 367,8 |
| Summe | 13.373,3 | 12.982,3 |
Der Buchwert der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stellt eine angemessene Annäherung an den beizulegenden Zeitwert dar, da die Auswirkungen der Abzinsung nicht wesentlich sind. Die Buchwerte der kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden aufgrund ihrer relativ kurzen Laufzeit mit einem Betrag angesetzt, der eine Annäherung an ihren beizulegenden Zeitwert darstellt.
| alle Beträge in TEUR | Periode zum 30. Juni 2021 |
Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020 |
|---|---|---|
| Kautionen | 0,5 | 3,5 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 7,8 | 8,6 |
| Summe langfristige Forderungen | 8,3 | 12,2 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 499,6 | 2.333,4 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 119,2 | 79,7 |
| Sonstige Forderungen | 3.894,2 | 2.850,0 |
| Summe kurzfristige Forderungen | 4.513,0 | 5.263,1 |
In den sonstigen Forderungen sind zum 30. Juni 2021 Forderungen gegenüber Steuerbehörden in Höhe von 2.627 TEUR (31. Dezember 2020: 1.353 TEUR) enthalten, die kurzfristig abgerufen werden können.
Mit der vor der Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 (die "HV 2021") gültigen Satzung stand dem Vorstand (mit Zustimmung des Aufsichtsrats) ein Bedingtes Kapital 2018 zur Ausgabe an die Gläubiger der 2017 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen zur Verfügung. Mit Ende März 2019 waren alle Wandelschuldverschreibungen entweder in Aktien getauscht oder zurückerworben und eingezogen worden, so dass es keine Bezugsberechtigten mehr gab. Entsprechend konnte mit Beschluss der HV 2021 das noch nicht ausgenutzte Bedingte Kapital 2018 aufgehoben werden. Ebenso stand vor der HV 2021 dem Vorstand (mit Zustimmung des Aufsichtsrats) ein Genehmigtes Kapital 2020 für die Ausgabe von bis zu 736.017 Aktien zur Verfügung in Verbindung mit der Möglichkeit für bis zu 147.243 Aktien das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen.
Finanzierungen können nicht nur über Kapitalerhöhungen erfolgen, sondern weitere Finanzinstrumente, wie z.B. Wandelschuldverschreibungen als attraktive alternative Finanzierungsformen stehen auf dem Markt zur Verfügung. Die HV 2021 hat gemäß Beschlussvorschlag entsprechend die Aufhebung des Bedingten Kapitals 2018 sowie die Schaffung eine neuen Bedingten Kapitals 2021 beschlossen. Das Bedingte Kapital 2021 ermöglicht nun dem Vorstand (mit Zustimmung des Aufsichtsrats) Finanzinstrumente zu begeben, deren Bedienung durch Ausgabe von maximal 147.243 Aktien – der Grenze für den Bezugsrechtsausschluss im Genehmigten Kapital 2020 – erfolgen kann. Die Gesamtzahl Aktien, die der Vorstand (mit Zustimmung des Aufsichtsrats) so ausgeben kann, wurde durch den Zusatz des Absatz 9 in §5 der Satzung auf die im Genehmigten Kapital 2020 festgelegte Aktienzahl limitiert.
Die Rückstellungen beinhalten die folgenden Posten:
| alle Beträge in TEUR | Gewährleistungs rückstellung |
Sonstige Rückstellungen |
|---|---|---|
| Buchwert zum 1. Januar 2020 | 750,0 | 523,0 |
| Verwendung/Auflösung | - | - |
| Zugänge | - | - |
| Buchwert zum 30. Juni 2020 | 750,0 | 523,0 |
| Buchwert zum 1. Januar 2021 | 750,0 | 13,0 |
| Verwendung/Auflösung | –750,0 | –13,0 |
| Zugänge | - | - |
| Buchwert zum 30. Juni 2021 | - | - |
Die Verwendung/Auflösung der Gewährleistungsrückstellung resultiert aus der Rückgabe von Vermarktungsrechten durch einen europäischen Lizenzpartner.
Das Unternehmen hat eine Reihe von Vereinbarungen geschlossen, die auch finanzielle Verpflichtungen für die Zukunft beinhalten, die sich im Wesentlichen auf bezogene Leistungen von Dritten in Verbindung mit der Durchführung von klinischen Studien und anderen F&E-Aktivitäten beziehen. Zum 31. Dezember 2020 waren auch Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Errichtung des neuen Firmenstandorts in Korneuburg enthalten. Die im Rahmen dieser Vereinbarungen zu leistenden verbleibenden Zahlungen, wenn alle Meilensteine und sonstigen Bedingungen erfüllt sind, werden wie folgt geschätzt:
| alle Beträge in TEUR | Periode zum 30. Juni 2021 |
Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020 |
|---|---|---|
| Nicht später als in einem Jahr fällig | 1.431,3 | 4.293,7 |
| Später als in einem Jahr, aber nicht später als in fünf Jahren fällig | 132,0 | 134,1 |
| Später als in fünf Jahren fällig | - | - |
| Summe | 1.563,3 | 4.427,7 |
2019 hat das Unternehmen einen Beratervertrag mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden bezüglich bestimmter Business Development-Aktivitäten abgeschlossen. In H1/2021 belief sich der Aufwand im Zusammenhang mit diesem Vertrag auf TEUR 15 (H1/2020: TEUR 15).
Alle Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Personen erfolgen zu marktüblichen Bedingungen.
Am 1. Juli 2021 wurden die Topline-Ergebnisse der klinischen Phase-II-Studie zur Behandlung von allergischer Augenentzündung bei Heuschnupfen bekanntgegeben. Die Placebo-kontrollierte klinische Studie wurde an der Vienna Challenge Chamber (Österreich) durchgeführt, um Sicherheit und Wirksamkeit von zwei unterschiedlichen Tacrosolv-Dosierungen im Cross-Over-Design zu bewerten. Die applizierten Dosen enthielten nur 2,5 % bzw. 5 % der Dosis der in Japan zur Behandlung der vernalen Konjunktivitis verwendeten Tacrolimus-Augentropfen. Nach einer Behandlungswoche führte die höhere Dosis zu einer statistisch signifikanten Reduktion der Augensymptome ab 3,5 Stunden nach der Provokation (p < 0,05). Ein Vergleich der Augensymptome an Tag 1 mit Tag 8 zeigte eine signifikante Reduktion der Symptome nach Verwendung von Tacrosolv (p < 0,01), während keine Reduktion in der Placebogruppe gezeigt werden konnte. Zusätzlich wurden die nasalen Symptome bewertet und zeigten eine signifikante Reduktion an Tag 8 (zwischen 0 und 4 Stunden nach der Provokation, p < 0,05). Die Ergebnisse zeigen das große Potenzial von Tacrolimus als wirksame Behandlung von Augenentzündungen, die durch allergische Konjunktivitis und andere allergische Reaktionen ausgelöst werden.
Darüber hinaus gibt es keine wesentlichen Ereignisse nach Ende der Berichtsperiode, die einen Einfluss auf den verkürzten konsolidierten Zwischenabschluss haben.
Der vorliegende verkürzte konsolidierte Zwischenabschluss wurde einer prüferischen Durchsicht unterzogen.
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Korneuburg, 24.08.2021 Korneuburg, 24.08.2021 Korneuburg, 24.08.2021 Andreas Grassauer Eva Prieschl-Grassauer Pascal Schmidt
Wir haben den beigefügten verkürzten konsolidierten Zwischenabschluss (IFRS) zum 30. Juni 2021 der Marinomed Biotech AG, Wien, (im Folgenden auch kurz "Gesellschaft" genannt) für den Zeitraum 1. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021 prüferisch durchgesehen. Der verkürzte konsolidierte Zwischenabschluss umfasst die Bilanz zum 30. Juni 2021, die Gewinn- und Verlustrechnung, die Kapitalflussrechnung und die Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021 sowie den Anhang zum verkürzten konsolidierten Zwischenabschluss, der die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zusammenfasst und sonstige Erläuterungen enthält.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung dieses verkürzten konsolidierten Zwischenabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, verantwortlich.
Unsere Verantwortung ist es, auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht eine zusammenfassende Beurteilung über diesen Abschluss abzugeben.
Für die ordnungsgemäße Durchführung des Auftrages ist Herr Mag. Gerhard Fremgen, Wirtschaftsprüfer, verantwortlich.
Bezüglich unserer Verantwortlichkeit und Haftung als Abschlussprüfer gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommt gem. § 125 Abs. 3 BörseG § 275 Abs. 2 UGB zur Anwendung.
Wir haben die prüferische Durchsicht unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und berufsüblichen Grundsätze, insbesondere des Fachgutachtens KFS/PG 11 "Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen", sowie des International Standard on Review Engagements 2410 "Prüferische Durchsicht des Konzernzwischenabschlusses durch den unabhängigen Abschlussprüfer der Gesellschaft" durchgeführt.
Die prüferische Durchsicht eines Konzernzwischenabschlusses umfasst Befragungen, in erster Linie von für das Finanz- und Rechnungswesen verantwortlichen Personen, sowie analytische Beurteilungen und sonstige Erhebungen. Eine prüferische Durchsicht ist von wesentlich geringerem Umfang und umfasst geringere Nachweise als eine Abschlussprüfung und ermöglicht es uns daher nicht, eine mit einer Abschlussprüfung vergleichbare Sicherheit darüber zu erlangen, dass uns alle wesentlichen Sachverhalte bekannt werden. Aus diesem Grund erteilen wir keinen Bestätigungsvermerk.
Auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht, sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der beigefügte verkürzte konsolidierte Zwischenabschluss nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt worden ist.
Wir haben den Halbjahreslagebericht gelesen und dahingehend beurteilt, ob er keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten konsolidierten Zwischenabschluss aufweist. Der Halbjahreslagebericht enthält nach unserer Beurteilung keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten konsolidierten Zwischenabschluss.
Der Halbjahresfinanzbericht enthält die von § 125 Abs. 1 Z. 3 BörseG geforderte Erklärung der gesetzlichen Vertreter.
Wien, am 24. August 2021
BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Gerhard Fremgen Mag. (FH) Georg Steinkellner Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte konsolidierte Zwischenabschluss der Marinomed Biotech AG ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Halbjahreslagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzte konsolidierten Zwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen.
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Korneuburg, 24.08.2021 Korneuburg, 24.08.2021 Korneuburg, 24.08.2021 Andreas Grassauer, CEO Eva Prieschl-Grassauer, CSO Pascal Schmidt, CFO
Hovengasse 25 2100 Korneuburg Österreich www.marinomed.com
Pascal Schmidt, Chief Financial Officer Tel. +43 2262 90 300-223 [email protected]
MC Services AG
Inhouse produziert mit ns.publish
Personenbezogene Begriffe wie "Mitarbeiter" werden aus Gründen der Lesbarkeit geschlechtsneutral verwendet. Durch die kaufmännische Rundung von Einzelpositionen und Prozentangaben in diesem Bericht kann es zu geringfügigen Rechendifferenzen kommen.
Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf Basis aller zum aktuellen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen wurden. Die tatsächlichen Entwicklungen können aufgrund verschiedener Faktoren von den hier dargestellten Erwartungen abweichen. Die Marinomed Biotech AG wird diese zukunftsbezogenen Aussagen nicht aktualisieren, weder aufgrund geänderter tatsächlicher Umstände noch aufgrund geänderter Annahmen oder Erwartungen. Dieser Bericht stellt keine Empfehlung oder Einladung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren der Marinomed Biotech AG dar.
Druck- und Satzfehler vorbehalten. Veröffentlicht im August 2021

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