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Greiffenberger AG

Annual Report Apr 26, 2011

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Annual Report

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2010 GESCHÄFTSBERICHT

Wichtige Zahlen der Greiffenberger AG

(Konzern nach IFRS)

2010 2009 2008
Mio. € Mio. € Mio. €
Umsatzerlöse 139,9 107,2 149,1
davon: Unternehmensbereich
Antriebstechnik 83,0 62,8 93,5
Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl 41,5 28,2 41,5
Kanalsanierungstechnologie 15,5 16,2 14,2
Exportanteil (%) 59 % 54 % 55 %
Investitionen 12,0 9,3 9,1
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit 16,1 12,9 11,6
EBITDA 14,4 1,1 17,0
EBIT 7,7 -5,6 10,6
Periodenergebnis des Konzerns 1,8 -7,5 5,2
Ergebnis je Aktie (€) 0,41 -1,70 1,18
# Mitarbeiter
Jahresdurchschnitt 941 957 984
Jahresende 947 941 981

Die Greiffenberger AG agiert weltweit in technologisch anspruchsvollen Nischen dreier Wachstumsmärkte:

Antriebstechnik Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl Kanalsanierungstechnologie

Wir wollen in allen drei Unternehmensbereichen durch den kontinuierlichen Ausbau der Internationalisierung in Vertrieb und Beschaffung organisch wachsen. Die Bearbeitung zusätzlicher margenattraktiver Teilmärkte, mit Schwerpunkt auf der Umwelttechnologie und dem effizienten Einsatz von Energie, wird ebenfalls vorangetrieben. Optional wird dieses Wachstum durch strategische Unternehmenszukäufe ergänzt.

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNJAHRESABSCHLUSS

INHALT

Zahlen & Fakten
Mission Statement
Vorwort des Vorstands 06
Bericht des Aufsichtsrats 08
Corporate Governance Bericht 10
Die Aktie 11
Etablierte und neue Märkte 13
Eigene Stärken stärken 15
Zukunftsperspektiven 19
Geschäftstätigkeit 20
Wirtschaftliches Umfeld 21
Geschäftsverlauf 22
Ertragslage 23
Finanzlage 25
Vermögenslage 26
Beschaffung 27
Leistungsindikatoren 27
Aktionärsstruktur 27
Übernahmehemmnisse 28
Risiken 29
Erklärung zur Unternehmensführung 32
Nachtragsbericht 32
Prognose- und Chancenbericht 32
Bilanz
Gesamtergebnisrechnung
35
Kapitalflussrechnung 36
Anlagespiegel 37
38
Eigenkapitalveränderung 40
Anhang 41
Vermerk des Abschlussprüfers 69
Versicherung des Vorstands 70

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Aktionäre,

vor einem Jahr hatte ich Ihnen an dieser Stelle erläutert, warum wir uns durch die Finanz- und Wirtschaftskrise nicht von unserer langfristig angelegten Strategie abbringen lassen. Wir haben das Unternehmen auch in diesem schwierigen Umfeld noch stärker auf Lösungen für Umwelt- und Energieeffizienzfragen ausgerichtet, die Investitionen fortgesetzt und erfolgreich abgeschlossen sowie unsere Mitarbeiter an Bord gehalten. Aus heutiger Sicht können wir sagen: Wir lagen mit unserer Entscheidung richtig.

Unsere Aufgaben 2010 waren zuvorderst:

  • aus dem Umsatztal 2009 herauskommen,
  • die strikte Kostenkontrolle fortsetzen,
  • die noch nicht abgeschlossenen Hausaufgaben insbesondere bei der internen Optimierung erfolgreich vorantreiben und
  • die Erholung von Konjunktur und Märkten für stabiles Umsatzwachstum nutzen.

Dies ist uns erfolgreich gelungen, wobei die Dynamik, mit der die Greiffenberger-Gruppe aus dem Nachfragetal 2008/2009 kommen würde, noch Anfang des Jahres 2010 nicht zu erwarten war. Wir erzielten ein Umsatzplus von über 30%, das besonders von unseren Erfolgen im internationalen Geschäft getragen war. Die Exportquote liegt nun bei 59 %. Auch beim Ertrag konnten wir im vergangenen Jahr mit einem Swing von -5,6 Mio.€ auf 7,7 Mio.€ im operativen Ergebnis (EBIT) eine deutliche, positive Wende vollziehen.

Wir sind wieder mit allen Unternehmensbereichen im Plus; damit wurde das erste und wichtigste Ziel erreicht. Gleichzeitig sehen wir noch Potenzial für Ergebnisverbesserungen,

das wir mit gezielten Maßnahmen heben wollen. Um einige Beispiele zu nennen: Das im 1. Quartal 2011 eingeführte neue ERP-System, die Technologieplattform zur Komplexitätsreduktion und die Montageoptimierung bei ABM, die erhöhten und optimierten Produktionskapazitäten bei BKP und die Forcierung der High-End-Produkte bei Eberle werden ihre Wirkung zeigen. Zudem werden die Beschaffungsstrukturen weiter verbessert, um den hohen Materialpreisen zu begegnen.

Für 2011 erwarten wir, dass das konjunkturelle Umfeld positiv bleibt. Wie 2010 sollte es international in der Breite weiter aufwärts gehen. Entsprechend sollte unser Umsatz auch 2011 weiter wachsen – aus heutiger Sicht leicht über das Rekordniveau von 2007 und 2008. Eine Ergebnisprognose auf EBITDA-Basis werden wir wie gewohnt mit den Halbjahreszahlen veröffentlichen.

Wir haben 2010 unseren finanziellen Rahmen für Investitionen und Akquisitionen durch eine erfolgreiche Barkapitalerhöhung erweitert und einen ersten kleinen Zukauf von Anlagen eines Wettbewerbers getätigt. Weiteres externes Wachstum ist aber auch 2011 zusätzlich möglich. Wir werden hier sehr zielgerichtet vorgehen und uns nur innerhalb unserer bestehenden Geschäftsfelder verstärken, sei es technologisch oder vertriebsseitig.

Auch unabhängig von neuen Investitionsprojekten ist die Greiffenberger-Gruppe zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut aufgestellt, um den Kunden weltweit in unseren drei Unternehmensbereichen die beste technologische Lösung für ihren Bedarf zu bieten. Unsere Wertschöpfung ist noch stärker auf Umwelttechnik und effizienten Einsatz von Energie ausgerichtet. Dass sich der weltweite Bedarf immer mehr in diese Richtung entwickelt, ist unumkehrbar – und davon werden wir in den nächsten Jahren profitieren und unsere Technologiekompetenz in immer neuen Anwendungsfeldern wie Elektromobilität und Lagerlogistik noch stärker zum Einsatz bringen. Gleichzeitig werden wir unsere angestammten Bereiche nicht vernachlässigen.

Ich bedanke mich herzlich beim gesamten Team der Greiffenberger-Gruppe. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben 2010 die besondere Leistung vollbracht, sehr schnell wieder auf 100 % Leistungsfähigkeit und Auslastung umzuschalten. Wir alle wurden darin bestätigt, wie richtig es war, 2009 Instrumente wie die Kurzarbeit bei ABM und Eberle einzusetzen und auf Entlassungen zu verzichten. Jetzt kamen wir sogar in die erfreuliche Situation, dass wir bei Eberle und BKP neue Mitarbeiter einstellen konnten.

Ihnen als unseren Aktionären und Geschäftsfreunden danke ich für Ihr Vertrauen und die bisherige Begleitung. Ich freue mich auf den weiteren gemeinsamen Weg.

Ihr

Stefan Greiffenberger

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Aktionäre,

das Jahr 2010 hatten wir von vornherein als ein Jahr des Übergangs nach der Konjunkturkrise 2009 angesehen – ohne zu Beginn des Jahres zu ahnen, dass die Entwicklung in großen Teilbereichen der Unternehmensgruppe 2010 schon wieder so erfolgreich verlaufen würde. Entsprechend haben sich auch die Schwerpunkte unserer Tätigkeit verschoben. Einerseits legten wir den besonderen Fokus darauf, die Wirkungsweise der umfangreichen, 2008 und 2009 durchgeführten Maßnahmen zu überprüfen. Andererseits gewann im Jahresverlauf sehr schnell die Weiterentwicklung der Wachstumsstrategie an Bedeutung, die deutlich über das reine Aufholen der Rückgänge 2009 hinausging. Vor diesem Hintergrund sind Projekte wie die durchgeführte Barkapitalerhöhung, umfangreiche Erweiterungsinvestitionen und eine erfolgreiche externe Akquisition zu sehen.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz und Satzung übertragenen Aufgaben wahrgenommen und sich vom Vorstand regelmäßig ausführlich über die Entwicklung und Lage der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften unterrichten lassen. Wir haben die Geschäftsführung der Gesellschaft anhand dieser Berichterstattung überwacht und konnten uns von der Rechtmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugen.

Der Aufsichtsrat hat wesentliche Geschehnisse mit dem Vorstand erörtert und in insgesamt vier gemeinsamen Sitzungen mit dem Vorstand sowie in zwei Telefonkonferenzen Beschlüsse gefasst. Kein Aufsichtsratsmitglied hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat sich auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig über die aktuelle Situation und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert. Die Entwicklung in den operativ tätigen Teilkonzernen war Gegenstand direkter Gespräche und Erörterungen mit den Geschäftsführern der Tochtergesellschaften.

Besondere Themen der Beratungen 2010 waren die mittelfristige Planung, inklusive der zugrunde liegenden Markterwartungen, Prämissen und Investitionsvorhaben, die Investitionsplanung 2011, die Entwicklung in den Windkraftaktivitäten und der Projekte bei Elektromobilen der Tochter ABM, die Strategie der Tochter Eberle, der Status der Erweiterungsinvestitionen und des Umzugs bei BKP sowie externe Akquisitionsprojekte und ihre Finanzierung. Im Vorfeld umfangreich besprochen wurden auch die erfolgreich durchgeführte Barkapitalerhöhung sowie die Mittelverwendung. Weitere Schwerpunkte unserer Beratungen sowie der Kontrollen und Prüfungen waren 2010 der Rechnungslegungsprozess in der AG und im Konzern, die Überwachung des internen Kontrollsystems sowie die Wirksamkeit des internen Revisionssystems und des Risikomanagementsystems.

Der Aufsichtsrat hatte auch im abgelaufenen Berichtsjahr keine Ausschüsse gebildet, weil er mit sechs Mitgliedern (davon vier durch die Hauptversammlung gewählten und zwei Arbeitnehmervertretern) die geeignete Größe hat, sämtliche Angelegenheiten im Gesamtaufsichtsrat zu erörtern und zu entscheiden. Die Greiffenberger AG verzichtet damit auch auf die Bildung eines Prüfungsausschusses. Gleichwohl wird der Forderung im Gesetz nach einem unabhängigen Finanzexperten mit den Aufsichtsratsmitgliedern Hartmut Langhorst und Marco Freiherr von Maltzan entsprochen. Die Unabhängigkeit wird fortlaufend überprüft.

Der Aufsichtsrat hat sich im Einklang mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex mit der Überprüfung seiner Effizienz, insbesondere der Kommunikation mit dem Vorstand befasst und die gemeinsame Entsprechenserklärung gebilligt. Interessenskonflikte sind 2010 im Aufsichtsrat nicht aufgetreten. Der Beauftragung der Rechtsanwaltskanzlei Noerr LLP, München, hat der Aufsichtsrat durch Beschluss zugestimmt.

Die Festlegung der Vorstandsvergütung erfolgt bei der Greiffenberger AG im Gesamtaufsichtsrat. Der Aufsichtsrat hat die Angemessenheit der Vergütung für den Vorstand geprüft. Die Angemessenheit konnte bestätigt werden.

Der Jahresabschluss der Greiffenberger AG und der Konzernabschluss, jeweils zum 31. Dezember 2010, und die Lageberichte für AG und Konzern für das Geschäftsjahr 2010 sind von der in der ordentlichen Hauptversammlung 2010 zum Abschlussprüfer gewählten und vom Aufsichtsrat beauftragten KPMG Bayerischen Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, München, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen worden. Die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen dem Aufsichtsrat vor. Der Aufsichtsrat hat vom Prüfungsergebnis zustimmend Kenntnis genommen. Auch die eigene Prüfung durch den Aufsichtsrat führte zu keinen Einwänden gegen den Jahresabschluss und gegen den Konzernabschluss. An

Von links nach rechts:

Hartmut Langhorst, Marco Freiherr von Maltzan, Dr. Dieter Schenk | stellv. Vorsitzender, Heinz Greiffenberger | Vorsitzender, Hermann Ransberger, Reinhard Förster

den Beratungen des Aufsichtsrats über diese Vorlagen haben Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen und standen für Fragen zur Verfügung. Der Abschlussprüfer berichtete über die Ergebnisse der Prüfungen und die für 2010 festgelegten Prüfungsschwerpunkte. Sowohl Vorstand als auch die Abschlussprüfer haben uns alle Fragen umfassend und zu unserer Zufriedenheit beantwortet. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2010 in seiner Sitzung am 15. April 2011 gebilligt; der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

In der bilanzfeststellenden Aufsichtsratssitzung waren weiter die der Hauptversammlung 2011 zu unterbreitenden Beschlussvorlagen ein zentrales Thema und wurden verabschiedet. Der Aufsichtsrat empfiehlt, die bisherigen Aufsichtsratsmitglieder der Aktionäre wieder in den Aufsichtsrat zu wählen. Für die Abschlussprüfung 2011 wird die KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, München, vorgeschlagen. Zuvor hat sich der Aufsichtsrat vom Wirtschaftsprüfer eine Unabhängigkeitserklärung eingeholt. Es konnten keine Gründe erkannt werden, die Zweifel an der Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers begründen könnten. Der Abschlussprüfer ist zusätzlich verpflichtet, uns sofort über Umstände zu informieren, die seine Befangenheit begründen könnten und uns gegebenenfalls über Leistungen, die er zusätzlich zur Abschlussprüfung erbracht hat, zu informieren.

Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2010 am 31. März 2011 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt. Der Bericht enthält die Schlusserklärung des Vorstands, dass die Greiffenberger AG bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die dem Vorstand zum Zeitpunkt, zu dem sie vorgenommen wurden, bekannt waren, eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und andere Maßnahmen im Sinne des § 312 AktG weder getroffen noch unterlassen wurden.

Der Aufsichtsrat hat den Bericht geprüft. Er teilt die Auffassung des Abschlussprüfers, der diesen Bericht am 31. März 2011 mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen hat: "Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass (1) die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, (2) bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind."

Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat sind gegen die im Abhängigkeitsbericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands keine Einwendungen zu erheben.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistung und ihr besonderes Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr. Gemeinsam konnten sie die Greiffenberger-Gruppe schneller und deutlicher als von uns selbst erwartet wieder in die Gewinnzone und auf ihren Wachstumspfad zurück führen. Dafür gebührt ihnen unsere besondere Anerkennung.

Im April 2011

Heinz Greiffenberger Vorsitzender des Aufsichtsrats

Corporate Governance Bericht

Vorstand und Aufsichtsrat führen die Greiffenberger AG mit dem Ziel einer nachhaltigen Wertschöpfung. Die Interessen der Aktionäre, Mitarbeiter und aller anderen mit dem Unternehmen verbundenen Gruppen sollen im Einklang mit den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft gehalten werden. Auch zu diesem Zweck wird Corporate Governance innerhalb des Greiffenberger-Konzerns ständig weiterentwickelt. Den zusätzlichen Empfehlungen in der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex) in der Fassung vom 26. Mai 2010 folgt die Greiffenberger AG mit Ausnahme der Abweichungen, die in der aktuellen Entsprechenserklärung offengelegt und begründet wurden. Die Abweichungen resultieren insbesondere aus der Überlegung, die spezielle Unternehmensstruktur einer sehr schlanken Holding und die mittelständische Unternehmensgröße mit den Anforderungen an eine gute Corporate Governance in Einklang zu bringen.

Neue Empfehlungen im Kodex

Die Möglichkeit der Briefwahl besteht für die Aktionäre der Greiffenberger AG nicht (Ziffer 2.3.3). Die Satzung des Unternehmens lässt dies nicht zu. Die Aktionäre können aber einen von der Gesellschaft benannten Stimmrechtsvertreter mit der Ausübung ihrer Stimmen beauftragen. Bei der Besetzung von Führungspositionen im Unternehmen entscheidet der Vorstand nach fachlicher Qualifikation und Eignung einschließlich einer zweckmäßigen Internationalität und achtet auf eine angemessene Beteiligung von Frauen (Ziffer 4.1.5). Herr Stefan Greiffenberger führt die Geschäfte der Greiffenberger AG als Alleinvorstand mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse. Die Zielsetzung der Vielfalt in der Zusammensetzung des Vorstands (Ziffer 5.1.2) kommt entsprechend nicht zur Anwendung. Bei den Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern als Vertretern der Aktionäre wird auf die zur Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen geachtet, ebenso wie auf die Vielfalt in der Zusammensetzung (Diversity). Die Benennung von Zielsetzungen des Aufsichtsrats für seine Zusammensetzung erfolgt nicht (Ziffer 5.4.1). Die Aufsichtsräte werden durch das Unternehmen in eigenverantwortlich wahrgenommenen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen angemessen unterstützt (Ziffer 5.4.1).

Vorstandsvergütung

Die Vergütungsstruktur für den Alleinvorstand wird im Anhang des Konzernjahresabschlusses erläutert und betragsmäßig beziffert. Die Vorstandsvergütung wird im Gesamtplenum des Aufsichtsrats beschlossen und regelmäßig hinsichtlich ihrer Angemessenheit geprüft. Die Vergütung des Vorstands der Greiffenberger AG trägt in der variablen Komponente sowohl positiven als auch negativen Entwicklungen Rechnung. Dabei legt der Aufsichtsrat sein Augenmerk auch darauf, dass die Ausgestaltung der Vergütung nicht zum Eingehen unangemessener Risiken verleitet.

Corporate Governance 2010

Die Greiffenberger AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr allen Empfehlungen mit Ausnahme der in den Entsprechenserklärungen vom Dezember 2009 und Dezember 2010 veröffentlichten Abweichungen entsprochen. Dieses Ergebnis brachte die rückwärtsgerichtete Analyse. Außerdem sind 2010 weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat Interessenskonflikte aufgetreten. Die Geschäftsordnungen der Organe blieben 2010 unverändert. Die Satzung der Gesellschaft wurde 2010 durch Hauptversammlungsbeschluss in den §§ 14 und 15 an die neuen gesetzlichen Regelungen hinsichtlich Einberufung, Anmeldung und Durchführung der Hauptversammlung angepasst. Zusätzlich erfolgten im Rahmen der im September 2010 durchgeführten Barkapitalerhöhung notwendige Anpassungen in der Satzung, da sich das Grundkapital unter teilweiser Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2006/I von 11.264.000 € um 1.124.992 € auf 12.388.992 € erhöht hatte.

Hauptversammlung 2010

An der Hauptversammlung der Greiffenberger AG am 22. Juni 2010 in Marktredwitz haben rund 50 Aktionäre und Gäste teilgenommen. Bei einer rechnerischen Präsenz von 74,1 % des Grundkapitals wurden sämtliche fünf zur Beschlussfassung stehenden Tagesordnungspunkte angenommen.

Transparenz

Die Greiffenberger AG hat 2010 eine Directors´ Dealings Meldung nach § 15a WpHG (Kauf) gemeldet. 2010 wurden auch mehrere Stimmrechtsschwellenmitteilungen gemäß § 26 Abs. 1 WpHG veröffentlicht. Sie standen alle in direktem Zusammenhang mit der Barkapitalerhöhung und einer zugleich durchgeführten Umplatzierung. Des Weiteren wurde im Jahresverlauf eine Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG publiziert. Sie diente der rechtzeitigen Information aller Kapitalmarktteilnehmer über den erfolgten Vorstandsbeschluss zur Durchführung der 10 %igen Barkapitalerhöhung.

Die Entsprechenserklärung der Greiffenberger AG gemäß § 161 AktG ist mit Datum vom 17. Dezember 2010 auf der Unternehmenswebsite www.greiffenberger.de veröffentlicht.

Die Aktie

Kursentwicklung der Greiffenberger-Aktie (Börsenplatz Xetra) 01.01.2010 bis 31.03.2011

Ergebnis je Aktie:
0,41 €
Aktienanzahl: 4.839.450 Stk.
Schlusskurs / Höchst / Tiefst: 8,50 € / 9,94€ / 4,60€
Kursentwicklung 2010: 68,3 %
Marktkapitalisierung 31.12.2010: 41,1 Mio.€
Designated Sponsor: Donner & Reuschel (ab 01.02.2011)
Notierung: Regulierter Markt an den Börsen Frankfurt (General Standard) und München
WKN / ISIN /Börsenkürzel: 589730 /DE0005897300/ GRF

Performance

Nach einem verhaltenen 1. Quartal entwickelte sich der Kurs der Greiffenberger-Aktie 2010 deutlich überdurchschnittlich. Mit einem Kursplus von 68,3 % auf Jahressicht schloss die Greiffenberger-Aktie erheblich besser ab als DAX 30, SDAX oder der Branchenindex für den Maschinenbau.

In den ersten drei Monaten 2011 war der Kurs von einer Seitwärtsbewegung geprägt, die mit einer erhöhten Volatilität einherging. Insbesondere die Verunsicherung nach den Ereignissen in Japan führte dazu, dass die Aktie zwischen ihrem Maximum von 9,80 € und ihrem Tiefstkurs von 7,64 € pendelte. Stichtagsbezogen lag die Performance im 1. Quartal bei -9,4 %.

Liquidität

Das Handelsvolumen der Greiffenberger-Aktie stieg 2010 um rund 50 %. An den für die Greiffenberger-Aktie wichtigsten Börsenplätzen, Xetra, Frankfurt und München, wurden im Durchschnitt täglich über 9.600 Aktien oder ein wertmäßiges Volumen von über 63.000 € gehandelt.

Kapitalerhöhung

Im Oktober 2010 hat die Greiffenberger AG eine Barkapitalerhöhung durchgeführt, in deren Rahmen 439.450 neue Aktien ausgegeben wurden. Die Zahl der Aktien hat sich damit auf 4.839.450 Stück erhöht. Der Gesellschaft flossen aus der Maßnahme netto 3,0 Mio. € an frischen Mitteln zu.

Aktionärsstruktur

Im Zuge der Barkapitalerhöhung wurde ein Aktienpaket des Großaktionärs Dr. Karl Gerhard Schmidt umplatziert. Sein Aktienanteil verringerte sich 2010 von 11,36 % auf 3,10 %. Gleichzeitig konnte mit der Baden-Württembergischen Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte ein neuer Aktionär gewonnen werden, der zuletzt 5,17 % des Aktienkapitals hielt. Die Gründer-Familie hält über die Greiffenberger Holding GmbH 55,77 %. Der Free Float liegt bei rund 35,96 %.

Analystenempfehlungen

Die Aktie der Greiffenberger AG wurde auch 2010 durch das Research-Haus GBC AG in zwei Studien begleitet. Die aktuellste Studie 2010 vom 1. September sieht einen fairen Wert der Aktie bei 11,79 € und gibt die Empfehlung "Kaufen". Analystenempfehlungen können auf www.greiffenberger.de eingesehen werden.

In der Klimasimulationskammer werden beispielsweise Kranfahrantriebe getestet, die sowohl in den Tropen (z. B. Brasilien) wie auch in Kälteregionen (z. B. Russland) eingesetzt werden.

Make it simple.

Wir haben 2010 eine neue Strategie für eine Technologie-Plattform definiert. Damit werden wir die Komplexität der Teilevielfalt und so der Fertigungsprozesse deutlich senken.

Ralf Fickentscher

Gruppenleiter Mechanische Grundlagen-/ Plattformentwicklung

Zukunftsstark, technologiegetrieben, die Umwelt im Blick: Die Zukunft der Greiffenberger-Gruppe steht auf einer soliden Grundlage.

ie Greiffenberger-Gruppe steht mit ihren Produkten und Leistungen häufig am Anfang oder an einem frühen Zeitpunkt der Investitions- und Produktionskette in ihren Zielmärkten. Damit erhalten die operativen Tochterunternehmen schnell und unmittelbar Rückmeldung aus dem Markt hinsichtlich der weiteren Entwicklung. D

Vor allem aber ermöglicht diese Position der Greiffenberger-Gruppe, mit ihren Kunden in den jeweiligen Zielmärkten und für spezifische Anwendungen gemeinsame Entwicklungen voranzutreiben und selbst Schlüsselpositionen aufzubauen. Früher und dynamischer als viele andere konnte die Greiffenberger AG die Krise 2008/2009 nahezu wieder vergessen machen – im Vertrauen auf die eigenen Stärken und basierend auf einer mittel- und langfristigen Strategie. Das zeigen Projekte aus den Bereichen Technologie, Vertrieb und Marktbearbeitung, Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung.

Beste Chancen in etablierten Branchen und neuen Zielmärkten

Antriebslösungen in der Lagerlogistik sind ein Beispiel, wie sich die Tochterunternehmen der Greiffenberger-Gruppe Die Elektromobilität ist ein typisches Beispiel, wie die Unternehmen der Greiffenberger-Gruppe Marktchancen für sich nutzen: Konzentration auf das eigene Technologie-Know-how und bedarfsspezifische Lösungen für lukrative Nischen – und keine Großserien im Wettbewerb zu globalen Masseherstellern.

2010 einerseits neue Märkte erschlossen und sich andererseits in etablierten Märkten mit spezifischen und zielgenauen Produkten und Leistungen positionieren. Die Antriebslösungen in der Lagerlogistik generieren deutliche Vorteile in der Energieeffizienz. Sie wurden zusammen mit einem wichtigen Schlüsselkunden in 2009 entwickelt, 2010 konnten erste Projekte erfolgreich umgesetzt werden – individuell und doch auf der Grundlage einer bereits etablierten Technologie. Im nächsten Schritt gilt alle Konzentration einer vertiefenden Marktbearbeitung und Kundenneugewinnung.

Elektromobilität: Marktchancen in der Nische

Ein weiteres Beispiel sind Lösungen für die Elektromobilität. ABM zielt hier mit den eigenen Elektroantrieben und der langjährigen Kompetenz aus der Ausrüstung von leistungsfähigen Gabelstaplern nicht auf Großserien von Elektrofahrzeugen. Wichtiger Markt sind vielmehr elektrisch angetriebene Sonderfahrzeuge wie Quads und Golfcarts sowie Spezialanwendungen, beispielsweise für Fahrzeuge im kommunalen Einsatz, wie der elektrisch betriebene Kleinlaster für kommunale Einsatzzwecke (Gärtnereien, Umweltdienstleister, Stadtbetriebe etc.).

Windenergie: Branche mit deutlichen Impulsen

In der Windkraft hat ABM die signifikanten Investitionsprojekte abgeschlossen und 2010 das erste komplette Jahr mit dem Angebot an Azimut- und Pitch-Antrieben am Markt absolviert. Trotz eines in der Windkraftbranche nicht einfachen Jahres 2010 mit branchenweit deutlichen Umsatzrückgängen von 20 % und mehr, ist es gelungen, insbesondere in Deutschland mit einem Umsatz von rund 5 Mio. € eine gute Marktposition aufzubauen. Der Markteintritt war in enger Kooperation mit dem deutschen Marktführer für Windkraftanlagen vollzogen worden. Das Marktpotenzial für ABM ist weiter immens – nicht zuletzt weil die Windkraft weltweit wieder deutlich wächst. ABM wird gezielt den internationalen Markt intensiver bearbeiten, um auch Potenziale außerhalb Europas zu erschließen.

Ausbau der Marktposition bei High-End-Sägeblättern

Die für den Unternehmensbereich Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl verantwortliche Konzern-Tochter Eberle hat 2010 die Entwicklung vor allem im High-End-Bereich für Sägen vorangetrieben. Mit der Akquisition von Vermögensgegenständen der insolventen MHPS Handschuh baute das Unternehmen die eigenen Kapazitäten bei Hartmetallbandsägeblättern deutlich aus. Eberle selbst ist bereits seit 2009 in diesem Markt aktiv. MHPS hatte sich ein technologisch und qualitativ einwandfreies Marktstanding erarbeitet, so dass sich der Kauf für Eberle aufgrund des Know-how-Zugewinns und zusätzlicher Kapazitäten sowie durch den verbreiterten Marktzugang schon heute gelohnt hat. Der Markt für Hartmetallbandsägen wird in den nächsten Jahren kräftig wachsen, da der Einsatz moderner

Die hochwertige Verzahnung im Getriebe garantiert geringen Verschleiß und geräuscharmen Lauf – selbst bei hoher Belastung.

hochlegierter Stoffe, die besondere Anforderungen an den Verarbeitungsprozess stellen, weltweit zunimmt. Genau hier liefern mit Hartmetall bestückte Sägeblätter das Leistungsspektrum, das eine herausragende Trennleistung mit Effizienz und Wirtschaftlichkeit kombiniert. Und Eberle ist als Premiumhersteller im Bandsägenbereich bestens positioniert.

Deutliche Markterfolge in den USA

Eberle, mit einer Exportquote von 92 % bereits stark international ausgerichtet, baut die weltweite Vermarktung weiter aus. Was möglich ist, zeigt die Kooperation in den USA mit einem Konfektionierungspartner für Präzisionsbandstahl. 2009 wurde die Partnerschaft gestartet, in der Eberle aus Deutschland Präzisionsbandstahl liefert und dieses in den USA zugeschnitten und für die Kunden vor Ort konfektioniert wird. 2010 hat diese Kooperation erstmals ihre volle Wirkung entfaltet. Insgesamt konnte sich der Umsatz mit Präzisionsbandstahl in den USA im vergangenen Jahr mehr als verdoppeln. Tendenz weiter steigend.

Neue Möglichkeiten in Produktion und F&E

In der Kanalsanierungstechnologie bei BKP lag 2010 das Augenmerk auf zwei konkreten Entwicklungsprojekten. Die wichtigste Voraussetzung für weiteres Wachstum wurde mit dem Neubau von Verwaltung und Produktion sowie dem Umzug des Unternehmens an den neuen Firmensitz nach Velten nahe Berlin geschaffen. Nach Abschluss des Umzugs im März 2011 verfügt BKP über 50 % größere Produktionskapazitäten für ihre innovative Berolina-Liner-Technologie. Zusätzlich kann BKP nun auf ein neues Versuchslabor auf modernstem Standard zurückgreifen. Obwohl BKP bereits heute technologisch in vielen Bereichen die Standards setzt, will das Unternehmen so noch besser auf die künftigen Anforderungen bei Innovationstempo und Qualitätssicherung gerüstet sein. Parallel werden Technologie- und Innovationsprojekte in der LED-Technologie, bei neuen Materialrezepturen und Umweltschutz oder automatisierte Produktionsabläufe vorangetrieben.

Rohrummantelung:

Erweiterung der Produktstrategie bei BKP

Zudem hat BKP 2010 die strategische Entscheidung getroffen, parallel zur Abwasserkanalsanierung das Produkt Rohrummantelung zu intensivieren. BKP konnte sich bereits in den vergangenen Jahren erstklassige Referenzen in diesem Bereich erarbeiten. Wichtigstes Projekt ist die Erdgaspipeline OPAL, wo die BKP-Technologie immer dann zum Einsatz kommt, wenn die Pipeline besonders umweltsensible Gegenden queren musste, wie zum Beispiel Flüsse oder Naturschutzgebiete. In der Rohrummantelung ist ein wachsender Markt identifiziert. Weitere neue Aufträge sind bereits vorhanden.

Weiterhin im Vordergrund steht auch die Internationalisierung. BKP konnte 2010 die Exportquote stabil halten; aber noch sind die Auslandsumsätze sehr stark von einzelnen Projekten getrieben. Durch den weiteren Ausbau des Kundennetzwerks gilt es die Umsätze aus den Wachstumsregionen, beispielsweise in der arabischen Welt oder in Nordamerika, zu verstetigen und die regionalen Märkte weiter planmäßig und strategisch zu erschließen.

Eigene Stärken mit Effizienzsteigerung noch deutlicher zum Tragen bringen

Auch in der Wirtschaftskrise wurde die Stammbelegschaft der Greiffenberger-Gruppe durch flexible Instrumente wie Kurzarbeit und konsequente Ausnutzung der Arbeitszeitkonten an Bord gehalten. Diesen Entscheidungen war es zu

High-Tech für beste Leistung.

Hartmetallbandsägen haben ein besonderes Potenzial. Durch unser eigenes Know-how und deutlich gesteigerte Kapazitäten sind wir jetzt bestens aufgestellt, die wachsende Nachfrage zu bedienen.

Jasmin Fackler | Area Sales Manager Nordamerika

Auf das Innigste verbinden, um besser Trennen zu können: Mit Hartmetall bestückte Bandsägeblätter werden auf CNC-gesteuerten Präzisionsschleifmaschinen für die optimale Sägeleistung bearbeitet.

verdanken, dass Eberle und ABM dem fast explosionsartigen Anziehen der Nachfrage im ersten Halbjahr 2010 schnell folgen und binnen kürzester Zeit die Personalkapazitäten hochfahren konnten – dank der im Hause gehaltenen Mitarbeiterqualifikation mit ungebrochener Qualität der Produkte und in der Leistungserbringung. Kein Tochterunternehmen im Greiffenberger-Konzern hat dies so extrem und gleichzeitig so erfolgreich umgesetzt wie Eberle in den ersten Monaten 2010. Sowohl Eberle als auch die BKP – hier vor allem aufgrund der erhöhten Kapazitäten und unverändert intakten Wachstumsperspektiven - haben bereits wieder neue Mitarbeiter eingestellt.

Effizienzsteigerung war bei ABM in 2010 vor allem mit Prozessvereinfachung gleichzusetzen. ABM hat eine neue Produktplattformstrategie definiert, diese soll ab 2011 tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Komplexität in den Wertschöpfungsschritten, schon beginnend bei der Forschung & Entwicklung, entfalten. Ziel ist die Verkürzung der Entwicklungszeiten und damit eine noch bessere und kürzere Reaktionszeit auf Markt- und Kundenbedürfnisse. Die Teilevielfalt wird durch Standardisierung deutlich reduziert werden. Gleichzeitig bleibt die Vielfalt an Produkt-Variationen und individuellen Lösungen für die Kunden erhalten. Zudem wird eine verbesserte Produktivität in den auf der Plattform basierenden Produktlinien erwartet.

Eines der wichtigsten Projekte war die Festlegung der Strategie zur Montageoptimierung. Mit Hilfe von Umorganisationen und Rationalisierungen soll die Montage-Durchlaufzeit ab 2012 deutlich reduziert werden – mit allen positiven Auswirkungen auf Bestände, Produktivität und Kundenversorgung. In einem ersten Schritt wurde die lokale Montage der ABM-Vertriebstochter in den Niederlanden geschlossen, die bislang einen recht kleinen Markt mit

Neuer Raum.

Wir spüren es jetzt schon, dass der Umzug an den neuen Firmensitz zusätzliche Energie freisetzt: wieder Raum für weiteres Wachstum, aber auch für ein Mehr an Qualität und Innovation mit unserem neuen Technologie-Labor.

Björn Kremin | Qualitätssicherung

kundenspezifischen Lösungen beliefert hatte. Die Vertriebsmannschaft steht nach wie vor den Kunden vor Ort zur Verfügung, die Belieferung erfolgt nun ausschließlich aus Deutschland. Auch der gesamte Greiffenberger-Konzern hatte im Zuge der Wirtschaftskrise mit ihrem Nachfrageeinbruch das Working Capital deutlich reduziert und optimiert. Die Konzern-Tochter ABM wird sich hier durch die im 1. Quartal 2011 erfolgte Implementierung eines neuen unternehmensweiten ERP-Systems weiter verbessern. Der Startschuss für das System ist im ersten Quartal 2011 gefallen. Damit werden ab 2011 positive Kosteneffekte aus einer geringeren Ressourcen- und Kapitalbindung erreicht und gleichzeitig eine noch höhere Verfügbarkeit und Lieferfähigkeit sichergestellt.

Das Ende der Wirtschaftkrise ging mit starken Preisanstiegen insbesondere bei Rohstoffen wie Kupfer und Stahl einher. Dies dämpfte nicht zuletzt das Ergebnis von ABM in 2010. Entsprechend hat das Unternehmen noch Potenzial, um wieder zur alten Ertragskraft zurückzugekehren. Mit neuen Beschaffungswegen, Logistik-Vereinbarungen und einer Optimierung der Lieferantenstruktur will ABM der aktuellen Preisentwicklung entgegensteuern.

Bei der BKP bot die Konzeption der neuen Produktionsstätte und des neuen Firmengebäudes die Möglichkeit, Prozesse und Abläufe zu vereinfachen und zu dynamisieren. Dies wird zusammen mit der um 50 % erhöhten Produktionskapazität im Linerbereich und der Fortsetzung des Ausbaus der Rohrummantelungen für weiteres Wachstum auch am neuen Firmensitz sorgen.

Vertrauen in die eigene Stärke

Die Tochterunternehmen der Greiffenberger-Gruppe sind in ihren drei Teilmärkten gut aufgestellt. Auf der Basis ihrer etablierten Technologien für spezielle Verfahren, Produkte und Anwendungen sowie durch beständige Innovation verfügen sie über ein ausgezeichnetes Marktstanding – und das oftmals weltweit. Mit einem besonderen Fokus auf Umwelttechnologie und Energieeffizienz hat der Greiffenberger-Konzern es geschafft, sich in den Unternehmensbereichen neben etablierten Absatzmärkten neue, zukunftsstarke Zielmärkte zu eröffnen. Parallel dazu werden die internen Strukturen und Prozesse kontinuierlich optimiert, um durch F&E, Technologie-Know-how, Produktion und Vertrieb dieses Potenzial noch besser zu nutzen.

Zusammen mit sich positiv entwickelnden Marktparametern ist eine solide Basis vorhanden, auf der sich die Unternehmensgruppe weiter wachstumsstark entwickeln kann.

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2010

VORBEMERKUNG

Der Konzernabschluss der Greiffenberger AG wird nach den am Abschlusstag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Dieser Konzernlagebericht enthält zukunftsbezogene Aussagen. Wir weisen darauf hin, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können.

1. | GESCHÄFTSTÄTIGKEIT DER 1. | GREIFFENBERGER-GRUPPE

1.1 | Konzernstruktur

Obergesellschaft des Greiffenberger-Konzerns ist die börsennotierte und familiengeführte Industrieholding Greiffenberger AG. Die operativ tätigen Tochtergesellschaften sind in drei strategische Unternehmensbereiche und entsprechende Teilkonzerne beziehungsweise Tochterunternehmen strukturiert. Sie bearbeiten unterschiedliche Industriebranchen und sind dort jeweils auf attraktive, technologisch anspruchsvolle Teilmärkte spezialisiert.

Der Unternehmensbereich Antriebstechnik ist mit der Tochtergesellschaft ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH, kurz ABM, mit Sitz in Marktredwitz, der größte Unternehmensbereich der Greiffenberger-Gruppe. ABM nimmt als Spezialist für Elektromotoren, Getriebe und elektronische Antriebssteuerungen für den Maschinenund Anlagenbau sowie mobile Anwendungen eine weltweit anerkannte Marktposition ein. ABM entwickelt mit und für seine Kunden spezielle Antriebslösungen (Getriebe und Elektromotoren) und produziert diese in anwendungs- und kundenspezifischer Serienfertigung, um so einen wichtigen Beitrag zur Marktführerschaft vieler Endprodukte zu leisten. Mit der Obergesellschaft des Teilkonzerns ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.

Der Unternehmensbereich Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl ist mit der Tochtergesellschaft J. N. Eberle & Cie. GmbH, kurz Eberle, mit Sitz in Augsburg, Anbieter von Hochleistungssägeblättern und Präzisionsbandstahl für industrielle Einsatzgebiete. Eberle hat sich zu einem weltweit geschätzten Partner für das Sägen von Metall und in der Herstellung erstklassiger Bandstahlprodukte entwickelt. Mit der Obergesellschaft des Teilkonzerns J. N. Eberle & Cie. GmbH besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.

Der Unternehmensbereich Kanalsanierungstechnologie ist mit der Tochtergesellschaft BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG, kurz BKP, mit Sitz in Velten, Spezialist für die Verarbeitung von glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK). BKP hat das Schlauch-Relining für die grabenlose und umweltschonende Kanalsanierung perfektioniert und nutzt das Know-how über glasfaserverstärkte Kunststoffe für die Entwicklung und den Einsatz extrem belastbarer und dauerhafter Materialien. Das Know-how wird auch für speziell entwickelte Rohrummantelungen genutzt. Herr Ralf Odenwald ist Minderheitsgesellschafter des Unternehmens mit einem Anteil von 25%.

Die Greiffenberger AG mit Sitz in Marktredwitz unterhält im Rahmen ihrer Holdingfunktion aus organisatorischen und unternehmerischen Gründen eine Zweigniederlassung in Augsburg. Hier befindet sich auch das Vorstandsbüro.

1.2 | Strategie

Ziel der Greiffenberger AG ist es, in allen drei Geschäftsbereichen durch Qualitätsführerschaft, innovative Produkte und den kontinuierlichen Ausbau der Internationalisierung in Vertrieb und Beschaffung organisch zu wachsen. Die Bearbeitung zusätzlicher margenattraktiver Teilmärkte, mit Schwerpunkt auf der Umwelttechnologie und dem effizienten Einsatz von Energie, wird über alle Unternehmensbereiche vorangetrieben. Optional kann die Wachstumsstrategie des Greiffenberger-Konzerns durch strategische Unternehmenszukäufe erweitert werden.

1.3 | Steuerungssystem und Wertmanagement

Die Greiffenberger-Gruppe und ihre Teilkonzerne werden über ein Beteiligungs-Controlling und Konzernrechnungswesen gesteuert. Das Kennzahlen- und Steuerungsgrößensystem entspricht den Standards großer Investitionsgüterhersteller. Zentrale Steuerungsgröße und Zielvorgabe ist der Return on Capital Employed (ROCE). Der Gesamtkonzern ist dezentral gesteuert. Die volle Ergebnisverantwortung liegt bei den Geschäftsführern der Tochterunternehmen beziehungsweise Führungsgesellschaften der Unternehmensbereiche. Unterstützung erfahren die Geschäftsführer durch die zentralen Stabsstellen der Greiffenberger AG in den Bereichen Finanzen, Controlling, Rechnungswesen, Recht und Steuern. Die Unternehmensstrategie, die Vorgaben für Internationalisierung und Akquisitionen werden gemeinsam von

den Geschäftsführern der Teilkonzerne sowie dem Vorstand der Holding entwickelt und umgesetzt. Der Aufsichtsrat und sein Vorsitzender arbeiten intensiv mit dem Alleinvorstand zusammen, sodass die gesetzliche Vertretungsregelung gemäß § 78 Abs. 1 AktG Anwendung findet.

1.4 | Grundzüge des Vergütungssystems 1.4 | der Organe

Die Vergütung des Vorstands und der Aufsichtsräte wird im Gliederungspunkt "Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats" des Konzern-Anhangs näher erläutert und individuell ausgewiesen. Neben den festen Vergütungsbestandteilen erhält der Vorstand erfolgsabhängige variable Vergütungsbestandteile. Die Ziele des Tantiememodells basieren auf dem "Konzernjahresüberschuss nach IFRS vor sämtlichen Steuern". Darüber hinaus kann der Vorstand zu den gleichen Bedingungen wie alle Mitarbeiter des Konzerns an einem Pensionsmodell teilnehmen.

Die Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats wurde mit Beschluss der Hauptversammlung am 24. Juni 2008 neu gefasst. Die Mitglieder erhalten für jedes volle Geschäftsjahr ihrer Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat eine feste Vergütung. Des Weiteren gibt es einen variablen Bestandteil, der sich an der ausgezahlten Dividende bemisst. Der Vorsitzende erhält das Doppelte, der stellvertretende Vorsitzende das Eineinhalbfache sowohl der festen als auch der variablen Vergütung. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nicht während eines vollen Geschäftsjahres angehört haben, erhalten die Vergütung zeitanteilig.

2. | WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

Die weltweite Konjunktur erholte sich 2010 sehr dynamisch und auf breiter Basis. Dabei verlief die Entwicklung deutlich schneller und bislang nachhaltiger als von Wirtschaftsund Konjunkturexperten erwartet. Nur einzelne Volkswirtschaften haben den Weg aus der Krise noch nicht gefunden, wie Spanien, Griechenland und Irland. Entsprechend positiv war auch die Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds in nahezu allen für die Greiffenberger-Gruppe wichtigen Ländern und Regionen.

Motor des weltweiten Wirtschaftswachstums 2010 von rund 4,7% waren insbesondere die BRIC-Staaten mit Wachstumsraten zwischen 4,0% in Russland und bis zu 10,0 % in China. Mit Ausnahme von Russland konnten diese Länder auch auf einer bereits stabilen oder wachsenden Basis 2009 aufbauen.

In den Industriestaaten ist dagegen die Aufholbewegung der Verluste aus dem Jahr 2009 in vollem Gange. 2010 konnten die Industrieländer um 2,5% wachsen und damit einen Teil des Minus von 3,6% aus dem Jahr 2009 wieder kompensieren. Besonders erfreulich für Unternehmen wie die Greiffenberger-Gruppe mit einer sehr breiten internationalen Basis war, dass diese Erholung nahezu alle Industriestaaten erfasst hat. In Europa war insbesondere die Entwicklung in Deutschland beispielhaft. Das Plus von 3,6% war so zu Jahresbeginn nicht erwartet worden. Selbst im Jahresverlauf 2010 mussten die unterjährigen Prognosen der Bundesregierung und der verschiedenen Wirtschaftsforschungsinstitute mehrfach nach oben angepasst werden. Dieser Aufschwung wird mittlerweile nicht mehr allein vom Export getragen, sondern auch durch inländische Ausrüstungsinvestitionen und einen anziehenden Konsum unterstützt.

Der Euro hat sich 2010 im Verhältnis zu nahezu allen wichtigen Währungen abgeschwächt. Das Minus im Vergleich zum US-Dollar betrug 7,3%, verglichen mit dem japanischen Yen lag der Wertverlust bei rund 18%, zum chinesischen Yuan bei etwa 10%, zum russischen Rubel bei über 6%, zum britischen Pfund bei über 3%. Der Greiffenberger-Konzern konnte per Saldo geringfügig von der Entwicklung an den Devisenmärkten profitieren. Positive wie negative Währungseffekte glichen sich fast vollständig aus.

Wichtigste Vergleichsbranche für die Tochterunternehmen der Greiffenberger-Gruppe ist der Maschinen- und Anlagenbau, auch weil eine Vielzahl der Zielmärkte und Kunden, an die der Greiffenberger-Konzern liefert, dieser Branche zuzurechnen sind. Nach Untersuchungen des Branchenverbands VDMA war das Jahr 2010 von deutlichem Wachstum gekennzeichnet. Die Produktion ist um 8,8% nach oben gegangen, der Umsatz der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer stieg von 161,1 Milliarden € auf 174,0 Milliarden € und damit um rund 8%. Die Kapazitätsauslastung verbesserte sich von 70,7% auf 84,5%. Die Auftragseingänge lagen um 37% über dem Vorjahreswert. Positiv war, dass sich die Auftragsdynamik zum Jahresende nochmals beschleunigt hat. Verantwortlich dafür war insbesondere die überproportional starke Nachfrage aus dem Ausland.

Der deutsche Maschinenbau hat trotz des Aufschwungs insgesamt noch nicht das Niveau des Rekordjahres 2008 erreicht. Einzelne, wenige Fachzweige können bereits wieder eine Rekordmarke vorweisen, die überwiegende Zahl der Branchen und Teilmärkte liegt noch rund 20% unter den letzten Höchstständen.

Die Exporte des deutschen Maschinenbaus stiegen im Zeitraum von Januar bis November 2010 um rund 12%. Die Position als wichtigster Exportmarkt konnte China 2010 eindrucksvoll ausbauen. Das Plus der Exporte in diesen Markt lag bei 32,7%. Die Ausfuhren in den zweitwichtigsten Markt, die USA, stiegen um 18,5%. Zum Vergleich: Die Umsätze in den europäischen Nachbarländern – addiert noch immer verantwortlich für 50% der Exporte – konnten nur um 6,2% zulegen.

3. | GESCHÄFTSVERLAUF

3.1 | Auftragsentwicklung

Die Unternehmen der Greiffenberger-Gruppe konnten 2010 einen addierten Auftragseingang von 160,4 Mio.€ generieren. Das ist ein Plus von 58,3% gegenüber dem Vorjahr und der höchste Wert in der Unternehmensgeschichte. Die sogenannte Book-to-Bill-Ratio, also das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz, lag 2010 bei 1,15 und damit bei einem Wert, der ein deutliches Indiz für weiter anhaltendes Wachstum liefert.

Gemessen an den Zahlen des Branchenverbands VDMA mit einem Plus von 37% für die Branche konnte sich die Greiffenberger-Gruppe im Auftragseingang deutlich besser entwickeln. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sich das Unternehmen mit langfristigem Horizont in zukunftsstarken Märkten und Segmenten positioniert hat und so 2010 zusätzliche Impulse verzeichnen konnte.

3.2 | Umsatz

Die Greiffenberger-Gruppe hat ihren Umsatz 2010 um 30,5% auf 139,9 Mio.€ ausgebaut. Der Zuwachs ist vor allem auf die gestiegene Nachfrage und damit höhere Absatzzahlen zurückzuführen. In der Umsatzentwicklung spiegeln sich keine außergewöhnlichen Preiseffekte oder Währungseinflüsse wider. Nach 54% im Geschäftsjahr 2009 belief sich die Exportquote im Berichtsjahr auf 59%. Der deutliche Zuwachs geht vor allem auf ein in der Breite stark gestiegenes Geschäft zurück, besondere Impulse kamen aus Asien und Osteuropa.

Umsatzentwicklung Konzern (Mio. €)

Die Greiffenberger-Gruppe konnte von Quartal zu Quartal den Umsatz steigern, sowohl verglichen mit den jeweiligen Vorjahreszeiträumen als auch im Jahresverlauf 2010. Die Umsätze des zweiten Halbjahres überstiegen die Erlöse der ersten sechs Monate um 18,1%.

Dieses kontinuierliche Wachstum, das bereits in der 2. Jahreshälfte 2009 eingesetzt hatte, war weitgehend über alle drei Unternehmensbereiche hinweg zu beobachten. Temporäre Sondereffekte wie das schwächere 1. Quartal bei BKP aufgrund des strengen Winters oder im Positiven, ein überaus gutes 2. Quartal bei Eberle, gleichen sich im Jahresverlauf zu einer sehr stabilen Aufwärtsentwicklung aus.

Umsatzentwicklung im Jahresverlauf 2010 in den Unternehmensbereichen

Q1 Q2 Q3 Q4
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
Antriebstechnik 18,1 19,7 22,3 22,9
Metallbandsägeblätter &
Präzisionsbandstahl
8,2 11,6 10,5 11,1
Kanalsanierungs
technologie
2,3 4,3 4,5 4,4
Konzern 28,6 35,6 37,3 38,4

Der Unternehmensbereich Antriebstechnik erzielte einen Umsatz von 83,0 Mio.€ (Vj. 62,8 Mio.€). Das ist ein Zugewinn von 32,2% gegenüber 2009. Der Rekordumsatz des Jahres 2008 in Höhe von 93,5 Mio.€ konnte damit noch nicht erreicht werden. Aufgrund des gegenüber dem Konzernumsatz leicht überproportionalen Zuwachses stieg der Anteil am Gruppenumsatz von 58,6 % auf 59,3 %. Die Exportumsätze legten 2010 deutlich überproportional zu. Entsprechend stieg der Anteil der Exportumsätze dieses Unternehmensbereichs um 4 Prozentpunkte auf 48%.

ABM erzielt den Großteil der Umsätze mit Produkten für die Hebetechnik, Gabelstapler, erneuerbare Energien und im allgemeinen Maschinenbau. Diese Branchen waren 2008/2009 ausnahmslos sehr stark von der weltweiten Wirtschaftskrise betroffen und konnten dafür 2010 überproportional von der konjunkturellen Erholung profitieren. Das stärkste Wachstum im Vergleich zu 2009 lieferten bei ABM die Gabelstapler. Zweiter stark wachsender Bereich waren 2010 wie in den Vorjahren auch die Getriebe-Lösungen für Windkraftanlagen. Besonders erfreulich war, dass ausnahmslos alle Produktbereiche mit einem Umsatzplus abschließen konnten.

Der Unternehmensbereich Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl war mit einem Umsatzplus von 47,2% das wachstumsstärkste Segment im Greiffenberger-Konzern. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 41,5 Mio.€ nach 28,2 Mio.€ im Vorjahr. Dank Produktinnovationen z.B. im Bereich Hartmetall und weiterem Vordringen in hochqualitative Segmente konnte Eberle deutlich über dem Branchendurchschnitt wachsen. Der Ausstoß der weltweiten Stahlindustrie wuchs 2010 um rund 16% – China, USA und Japan legten gleichermaßen zu, ebenso wie Deutschland. Der Anteil von Eberle am Gruppenumsatz stieg entsprechend deutlich von 26,3% auf 29,6%. Die Exportumsätze sind auf einem ohnehin schon sehr hohen Niveau von 90% weiter gestiegen auf 92%.

Der Unternehmensbereich Kanalsanierungstechnologie konnte 2010 über drei Quartale hinweg eine erfreuliche Umsatzentwicklung mit stabilen Erlösen erzielen. Allerdings genügte diese Entwicklung im Zeitraum von April bis Dezember nicht ganz, um die Umsatzausfälle des 1. Quartals aufgrund des deutlich überdurchschnittlich harten Winters 2009/2010 auszugleichen. Die Saisonalität schlägt sich üblicherweise in einer Umsatzverteilung von 40% im 1. Halbjahr zu 60% im 2. Halbjahr nieder. Die BKP hat ab dem 2. Quartal weitgehend an der Kapazitätsgrenze gearbeitet und einen Umsatz von 15,5 Mio.€ erzielt (Vj. 16,2 Mio.€). Neben der Kanalsanierung sorgte auch die Rohrummantelung für zusätzliche Umsatzimpulse. Gleichzeitig wurde im 4. Quartal 2010 und im 1. Quartal 2011 der Umzug in neue Produktions- und Verwaltungsgebäude vollzogen. Damit sind jetzt beste Voraussetzungen für weiteres Wachstum geschaffen. Der Anteil der Auslandsumsätze lag wie im Vorjahr bei 29%. Durch das starke Umsatzwachstum der anderen

Bereiche verringerte sich der Anteil der Kanalsanierungstechnologie am Konzernumsatz von 15,1% auf 11,1%.

Anteil am Gesamtumsatz (%)

Die Geschäftsentwicklung 2010 lag umsatzseitig deutlich über den anfänglichen Erwartungen. Zu Beginn des Jahres 2010 konnte die Greiffenberger-Gruppe zwar schon auf deutlich stabilisierten Umsätzen aus dem 2. Halbjahr 2009 aufsetzen, gleichzeitig gab es eine Reihe von Unsicherheiten bezüglich der weiteren konjunkturellen Entwicklung im Jahresverlauf. Doch die Umsatzdynamik verstetigte sich und ertragsseitig wurden wieder positive Ergebnisse erzielt, so dass die eigenen Zielvorgaben erfüllt oder übertroffen werden konnten. Weitere Verbesserungen werden in den Folgejahren konsequent angegangen.

4. | ERTRAGSLAGE

Der Greiffenberger-Konzern konnte 2010 das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sehr deutlich von 1,1 Mio.€ auf 14,4 Mio.€ ausbauen. Alle drei Unternehmensbereiche trugen substantiell zum Ergebnis bei. Besonderen Anteil am Wachstum hatten die Antriebstechnik und Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl, die beide nach einem Verlustjahr 2009 wieder in die Gewinnzone zurückkehren konnten. Die Materialkostenquote verringerte sich auf Basis der Gesamtleistung (Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen und Eigenleistungen) von 48,4% auf 47,4%.

Die Personalkosten stiegen deutlich unterproportional. Trotz Auslaufen der Kurzarbeit und etwas erhöhtem

Personalstand wuchsen die Personalkosten 2010 nur um 12,7%. Neueinstellungen wurden vor allem über befristete Verträge getätigt. Die Personalkostenquote verringerte sich 2010 von 38,1% auf 32,9 %

Der sonstige betriebliche Aufwand entwickelte sich weitgehend analog zum erhöhten Geschäftsvolumen. Dies betraf insbesondere Reparaturen und Vertriebsaufwendungen. Erhöhend wirkte sich zudem aus, dass 2010 auch wieder Zeitarbeiter eingesetzt wurden, um die zügige Ausweitung des Produktionsvolumens zu realisieren. Dies schlug mit Kosten von 0,8 Mio. € zu Buche. In geringem Umfang finden sich im sonstigen betrieblichen Aufwand 2010 auch Einmalkosten für Umzug und Aufstellung der Produktionsanlagen, die aus der Insolvenzmasse der MHPS Handschuh erworben wurden, dem Neubau und Umzug der BKP an den neuen Standort sowie Einführungskosten für das ERP-System bei ABM.

Ebenso wie beim EBITDA schlossen alle Konzerngesellschaften auch beim EBIT wieder deutlich positiv ab. Konzernweit wurde ein operatives Ergebnis von 7,7 Mio.€ erzielt. Im Vorjahr war noch ein Minus von 5,6 Mio.€ angefallen. Hier wirkte sich neben der guten Umsatzentwicklung aus, dass auch 2010 im Greiffenberger-Konzern das Kostenmanagement stringent weiterverfolgt wurde und so in vielen Kostenbereichen das Niveau aus 2009 gehalten werden konnte.

Weitere Einmaleffekte haben das operative Ergebnis 2010 nur in geringem Umfang beeinflusst. Einem positiven Einfluss aus der Auflösung von Pensionsrückstellungen standen einmalige Restrukturierungskosten für eine Auslandstochter, die auf eine reine Vertriebsniederlassung umgestellt wurde, gegenüber. Per Saldo lagen diese Einmaleffekte im EBIT bei -0,06 Mio.€.

Das Finanzergebnis verbesserte sich im Berichtsjahr um 16,3% und lag bei -4,7 Mio.€ nach -5,6 Mio.€ im Jahr

zuvor. Der deutliche Umsatzzuwachs konnte somit ohne zusätzliche Liquidität bewerkstelligt werden. Die Bankverbindlichkeiten inklusive des Genussscheins abzüglich liquider Mittel sanken von 37,4 Mio.€ auf 34,8 Mio.€. Insgesamt wurde das Finanzergebnis 2010 weniger durch Sondereffekte belastet als 2009, da im Zuge der Neustrukturierung der Fremdkapitalseite in 2009 Einmalaufwendungen in Höhe von 1,3 Mio.€ anfielen. Dem standen 2010 keine vergleichbaren Aufwendungen gegenüber. Das Finanzergebnis 2010 beinhaltet 0,8 Mio.€ rechnerischen Zinsaufwand für Pensionsrückstellungen und einen leicht minimalen Ergebniseffekt aus dem Einsatz von Finanzderivaten von 0,1 Mio.€. Der als Zinsaufwand enthaltene Gewinnanteil des fremden Gesellschafters bei der Tochtergesellschaft BKP beträgt 0,4 Mio.€.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug im Geschäftsjahr 3,0 Mio.€. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 11,3 Mio.€ verbucht worden.

Steuern vom Einkommen und Ertrag schlagen 2010 in der IFRS-Bilanz mit -1,2 Mio. € zu Buche. Periodenfremde Steuern führten dabei saldiert zu einem Aufwand von 0,1 Mio.€. Dieser beinhaltet sowohl einen einmaligen Ertrag von 0,3 Mio.€ aus dem Abschluss einer Betriebsprüfung im 1. Halbjahr 2010 als auch einen perioden-fremden Aufwand für latente Steuern in Höhe von 0,3 Mio.€ aus der Berechnung am Jahresende. Der überwiegende Teil des Steueraufwands ist aufgrund der Verrechnung mit Verlustvorträgen nicht liquiditätswirksam. Das Vergleichsjahr 2009 war mit 3,8 Mio.€ stark von einem positiven Ertragsteuereffekt durch erfolgswirksame Erfassung von aktiven latenten Steuern auf den Jahresfehlbetrag beeinflusst.

Das EBIT der einzelnen Unternehmensbereiche vor Konsolidierung entwickelte sich wie folgt:

2010 2009
Mio. € Mio. €
Antriebstechnik 2,6 -5,0
Metallbandsägeblätter &
Präzisionsbandstahl 3,9 -2,2
Kanalsanierungstechnologie 1,8 2,3

Das Konzernergebnis nach Steuern lag 2010 bei 1,8 Mio.€ nach -7,5 Mio.€ im Jahr zuvor. Auf der Basis von durchschnittlich 4.509.863 im Umlauf befindlichen Aktien errechnet sich ein Ergebnis je Aktie für 2010 von 0,41 € nach -1,70 € im Vorjahr bei damals 4.400.000 Aktien.

5. | FINANZLAGE

5.1 | Finanzmanagement

Das Finanzmanagement für den Greiffenberger-Konzern wird zweistufig über die Greiffenberger AG sowie die Führungsgesellschaften in den einzelnen Unternehmensbereichen wahrgenommen. Die Greiffenberger AG stellt die finanziellen Ressourcen zur Verfügung, sichert die jederzeitige Liquidität und interagiert für die gesamte Unternehmensgruppe mit dem Kapitalmarkt. Der Vorstand verantwortet das finanzielle Risikomanagementsystem sowie die Durchführung der finanzwirtschaftlichen Transaktionen für die Gruppe. Die Führungsgesellschaften der Unternehmensbereiche sichern ihre Liquidität für alle operativen Belange durch die selbst erwirtschafteten Cash Flows, Darlehen der Greiffenberger AG sowie Eigenkapitalmaßnahmen und Bankkredite. Aufgabe des Finanzmanagements ist die Sicherstellung der jederzeitigen Liquidität und der gleichzeitigen Risikobegrenzung sowie die Steigerung des Unternehmenswerts.

5.2 | Kapitalstruktur

Das Eigenkapital im Greiffenberger-Konzern stieg um 20,4% auf 28,2 Mio.€. Damit verbesserte sich die Eigenkapitalquote von 20,6% auf 22,8%. Einerseits war die positive Ertragsentwicklung für den Zuwachs verantwortlich: 1,8 Mio.€ wurden neu in die Gewinnrücklagen eingestellt. Andererseits schlug sich hier die im Oktober 2010 durchgeführte Barkapitalerhöhung nieder. Das Grundkapital wurde um 1,1 Mio. € erhöht und weitere 2,0 Mio. € flossen in die sonstigen Rücklagen. Durch die hohen liquiden Mittel auf der Aktivseite in Höhe von 10,5 Mio.€ wird durch die damit verbundene Bilanzverlängerung die Eigenkapitalquote vermindert.

Ausgewählte Positionen der Passiv-Seite der Konzernbilanz in Relation zur Bilanzsumme

31.12.2010 31.12.2009
% %
Eigenkapital 22,8 20,6
Langfristige Schulden 53,7 57,1
Kurzfristige Schulden 23,5 22,3

Im Eigenkapital gemäß IFRS nicht enthalten ist der Kapitalanteil von Minderheitsgesellschaftern an Personengesellschaften in Höhe von 0,4 Mio.€ und der Eigenkapitalanteil am Sonderposten in Höhe von 1,6 Mio.€ (dies entspricht 70% der Sonderposten), da diese Positionen

gemäß IFRS dem langfristigen Fremdkapital zugerechnet werden müssen.

Den Weg der Entschuldung hat die Gesellschaft 2010 weiter fortgesetzt. Im Jahr 2009 stand die Neuordnung der Fremdkapitalseite im Vordergrund. Damals konnten die Kreditlinien deutlich verbessert werden. 2010 ist es gelungen, die langfristigen Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen. Die Konzern-Nettofinanzverschuldung (Bankverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel) lag zum 31. Dezember 2010 bei 34,8 Mio.€ nach 37,4 Mio.€ am Stichtag des Vorjahres. Trotz des deutlich erhöhten Geschäftsvolumens konnte der Greiffenberger-Konzern aufgrund der guten Liquiditätslage eine erste freiwillige Sondertilgung des langfristigen KfW-Darlehens in Höhe von 2,0 Mio.€ tätigen. Die sonstigen langfristigen Schulden blieben mit 5,6 Mio.€ weitgehend stabil. Darin sind insbesondere die Leasing-Verbindlichkeiten mit 4,4 Mio.€ subsumiert.

Das Verhältnis zwischen wirtschaftlichem Eigenkapital und Nettofinanzverschuldung lag zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2010 bei 1:0,86 (Vj. 1:1,04). Das Verhältnis zwischen EBITDA und Nettofinanzverschuldung belief sich auf 1:2,4 (Vj. 1:4).

Deutlich angewachsen sind 2010 die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Das insgesamt deutlich gestiegene Geschäftsvolumen in Kombination mit einem Stichtagseffekt insbesondere aus dem Stahleinkauf war dafür verantwortlich, dass diese Position um 74 % oder 3,9 Mio.€ auf 9,4 Mio.€ zugelegt hat. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten gingen von 2,9 Mio.€ auf 0,7 Mio.€ zurück. Die sonstigen kurzfristigen Schulden haben sich um 1,8 Mio. € erhöht. Darin enthalten sind gestiegene Verbindlichkeiten aus Reverse Factoring in Höhe von 2,0 Mio.€, einem Instrument, dem sich die Greiffenberger-Gruppe seit 2009 im Einkauf zur Flexibilisierung der Zahlungsziele bedient.

Die Unternehmensbereiche des Greiffenberger-Konzerns verfügen über ausreichende Kreditlinien, um ihre Unternehmensziele eigenständig zu erreichen. Die Spannbreite der Zinssätze, die Höhe der eingeräumten Kreditlinien und die Fristigkeit sind dem Konzernanhang in Punkt F.10 zu entnehmen.

5.3 | Cash Flow

Der Greiffenberger-Konzern konnte im Jahr 2010 den Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit weiter ausbauen und zwar von 12,9 Mio.€ um 24,8% auf 16,1 Mio.€. Hauptquelle des Cash Flow war die sehr deutlich verbesserte Ertragssituation. Gleichzeitig ist es 2010 gelungen, die Vorräte trotz des deutlich gestiegenen Geschäftsvolumens nur geringfügig um 1,1 Mio.€ ausbauen zu müssen. Ebenfalls dämpfend, wenn auch etwas stärker in der Wirkung, war die Entwicklung bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Hier konnte 2009 ein positiver Cash Flow aus einer Reduzierung der Forderungen in Höhe von 2,5 Mio.€ erzielt werden, während 2010 eine um 1,9 Mio.€ höhere Mittelbindung eingetreten ist. Cash-Flow-erhöhend wirkten sich die gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aus.

Auch der Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit unterstreicht die nachhaltige Trendumkehr in der Greiffenberger-Gruppe. Bereits im 2. Halbjahr 2009 war ein deutlich positiver Cash Flow erzielt worden. Im 1. Halbjahr 2010 lag der Mittelzufluss dann bei 6,1 Mio.€ und in den letzten sechs Monaten des Jahres konnte die Greiffenberger-Gruppe nochmals 10,0 Mio.€ erwirtschaften.

Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit lag 2010 bei 11,3 Mio.€ (Vj. 7,8 Mio.€). Die wichtigsten Investitionsfelder werden unter 6. näher erläutert.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit betrug im vergangenen Jahr -3,2 Mio.€ nach 1,8 Mio.€ 2009. Das Vorjahr war sehr stark von der Neustrukturierung des Finanzrahmens geprägt gewesen und ist insoweit nur eingeschränkt vergleichbar. 2010 hat der Greiffenberger-Konzern die langfristigen Darlehen um 2,3 Mio.€ zurückgeführt. Dies war im Wesentlichen eine freiwillige Sondertilgung von 2,0 Mio. € beim KfW-Darlehen, die aufgrund der guten Liquiditätslage getätigt werden konnte. Gezahlte Zinsen und ähnliche Aufwendungen, insbesondere auf den 2009 abgeschlossenen Kreditvertrag und die im Dezember 2009 abgerufene einmalige Tranche der KfW, schlugen 2010 mit einem Mittelabfluss von 4,6 Mio.€ zu Buche. Zusätzlich konnte die Greiffenberger-Gruppe aus der im Oktober 2010 durchgeführten Barkapitalerhöhung einen Mittelzufluss in Höhe von brutto 3,1 Mio.€ erzielen.

Die liquiden Mittel konnten zum Stichtag 31. Dezember 2010 um 1,6 Mio.€ auf 10,5 Mio. € gesteigert werden.

6. | VERMÖGENSLAGE

Die Bilanzsumme des Greiffenberger-Konzerns erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 8,5% auf 123,5 Mio.€ (Vj. 113,8 Mio.€). Hier wirkten mehrere Effekte zusammen. Die Sachanlagen sowie die immateriellen Vermögenswerte stiegen im Zuge des Kaufs von Produktionsanlagen der MHPS Handschuh sowie der anteiligen Aktivierung des ERP-Systems bei ABM. Der Zuwachs von insgesamt 3,1 Mio.€ oder 6,0% bei den Sachanlagen ist zusätzlich auf Investitionsprojekte bei der Tochter BKP zurückzuführen. Die immateriellen Vermögenswerte haben auch nach dem Zuwachs 2010 in Höhe von 1,6 Mio.€ auf 2,7 Mio.€ nur einen sehr geringen Anteil an der Bilanzsumme von 2,2%. Der Anstieg bei den Vorräten (um 3,3% auf 34,7 Mio.€) und den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (um 24,8% auf 9,7 Mio.€) ist vor allem auf das insgesamt stark gestiegene Geschäftsvolumen zurückzuführen. Die Frist von Rechnungsstellung bis Zahlungseingang verringerte sich zu 2009 geringfügig. In Summe stieg das Working Capital (Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) um 7,3% von 41,4 Mio.€ auf 44,4 Mio.€. Dass die Liquidität zum Bilanzstichtag um 18,0% oder 1,6 Mio.€ auf 10,5 Mio.€ gestiegen ist, ist dem Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung sowie dem selbst erwirtschafteten, höheren Cash Flow aus dem Ergebnis zu verdanken.

Ausgewählte Positionen der Aktiv-Seite der Konzernbilanz in Relation zur Bilanzsumme

31.12.2010 31.12.2009
% %
Sachanlagen 44,0 45,0
Immaterielle
Vermögenswerte
2,2 1,0
Latente Steuern 4,7 5,9
Summe der langfristigen
Vermögenswerte
50,9 51,9
Vorräte 28,1 29,5
Forderungen 7,9 6,8
Flüssige Mittel 8,5 7,8
Summe der kurzfristigen
Vermögenswerte
49,1 48,1

Die langfristigen Vermögenswerte stiegen per Saldo um 3,8 Mio.€ gegenüber dem Niveau vom 31. Dezember 2009. Dies ist vor allem auf den Anstieg der Sachanlagen um 3,1 Mio.€ auf 54,3 Mio.€ zurückzuführen, die durch die Akquisition wie auch Investitionen in das

Sachanlagevermögen erreicht wurden. Den Investitionen in Sachanlagen standen Abschreibungen von 6,7 Mio.€ gegenüber. Die Investitionsschwerpunkte 2010 der Greiffenberger-Gruppe lagen vor allem auf Kapazitätserweiterung bei Eberle und BKP und Ersatzinvestitionen bei ABM. Nach dem großen Investitionsprogramm 2009 in Technologie und die Fertigung von neuen Produkten stand in 2010 bei ABM die Fertigstellung des ERP im Vordergrund. Bei Eberle fielen insbesondere die Maschinenkäufe sowie die daran anschließende Ertüchtigung der Fertigungsanlagen für die Hartmetallbandsägen ins Gewicht. Bei der BKP standen der im 4. Quartal 2010 und 1. Quartal 2011 erstellte Neubau von Verwaltung und Produktion mit deutlich erhöhten Kapazitäten und einem neuen Versuchslabor im Mittelpunkt.

7. | BESCHAFFUNG

Für die Unternehmen des Greiffenberger-Konzerns ist neben den Energiepreisen vor allem die Preisentwicklung von Stahl, Kupfer, Aluminium, Kunstharz und Glasfasern bedeutsam. Es ist das strategische Ziel der Greiffenberger-Gruppe, die Beschaffung stetig weiter zu internationalisieren, um die Vorteile der globalisierten Wirtschaft in Form eines optimierten Einkaufs besser nutzen zu können.

2010 war insgesamt durch eine anziehende Preisentwicklung auf den Beschaffungsmärkten gekennzeichnet. Die Greiffenberger-Gruppe konnte diese Preiseffekte auch dadurch etwas abmildern, dass vorausschauend bereits 2009 verstärkt die Möglichkeit Rahmenkontrakte, Verträge und ihre Konditionen neu zu gestalten, genutzt wurde. Die Greiffenberger-Gruppe konnte so 2010 die Materialkosten an die Entwicklung der Gesamtleistung koppeln und die Kostenquote sogar leicht senken.

8. | NICHT-FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

8.1 | Mitarbeiter

Im Greiffenberger-Konzern waren zum Jahresende 2010 weltweit 947 Mitarbeiter (ohne Vorstand und Geschäftsführer) beschäftigt. Das sind 6 Personen mehr als im Vorjahr. Die Personalkosten erhöhten sich im Vorjahresvergleich um rund 5,2 Mio.€ aufgrund der deutlich erhöhten Leistung sowie durch den im Vorjahr noch wesentlich stärkeren Einsatz des Instruments Kurzarbeit.

Die Mitarbeiter im Greiffenberger-Konzern verteilen sich wie folgt auf die Unternehmensbereiche sowie das Inund Ausland:

2010 2009
Antriebstechnik
Deutschland 579 602
weltweit (ohne D) 31 25
Metallbandsägeblätter &
Präzisionsbandstahl
Deutschland 254 235
Europa (ohne D) 23 21
Kanalsanierungstechnologie
Deutschland
59 57

Wie im Vorjahr ist bei der Greiffenberger AG eine Person beschäftigt.

8.2 | Kundenbeziehungen

Die Greiffenberger-Gruppe entwickelt in einigen Bereichen gemeinsam mit den Kunden individuelle Lösungen, die dann in Serienfertigung produziert werden. Derartige Projekte sind mit langlaufenden Kooperations- und Lieferverträgen unterlegt. Die zukünftigen Volumina dieser Verträge werden nicht im Auftragseingang ausgewiesen.

9. | AKTIONÄRSSTRUKTUR UND BEZIEHUNGEN 9. | ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN

Die Greiffenberger Holding GmbH, Thurnau, ist an der Greiffenberger AG mit 55,77% mehrheitlich beteiligt. Weitere Großaktionäre sind die Baden-Württembergische Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte mit 5,17% sowie Herr Dr. Karl Gerhard Schmidt, Hof, mit 3,10% der Aktien. Die restlichen Aktien befinden sich in Streubesitz. Gemäß § 17 AktG gilt die Greiffenberger AG als von der Greiffenberger Holding GmbH abhängiges Unternehmen. Demgemäß wurde ein

Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen aufgestellt. Dieser Bericht enthält die Schlusserklärung, dass die Gesellschaft nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und andere Maßnahmen im Interesse oder auf Veranlassung von verbundenen Unternehmen weder getroffen noch unterlassen wurden.

10. | ANGABEN NACH § 315 ABS. 4 HGB UND 10. | ERLÄUTERNDER BERICHT

  1. Das gezeichnete Kapital setzt sich zum 31. Dezember 2010 zusammen aus 4.839.450 nennwertlosen und voll eingezahlten Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je 2,56 € je Aktie. Die Aktien der Greiffenberger AG sind Inhaberaktien. Das Grundkapital wurde im Geschäftsjahr 2010 im Zuge einer Barkapitalerhöhung von 11.264.000 € auf 12.388.992 € erhöht.

  2. Es sind ausschließlich Stammaktien ausgegeben, die weder gesetzlichen noch satzungsgemäßen Beschränkungen bezüglich des Stimmrechts oder der Übertragung unterliegen. Die Satzung der Gesellschaft enthält keinerlei Regelungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien beschränken. Diesbezügliche Vereinbarungen zwischen den Aktionären sind dem Vorstand nicht bekannt.

  3. Es ist zum 31. Dezember 2010 folgende direkte Beteiligung, die die 10%-Schwelle der Stimmrechte überschreitet, bekannt: Greiffenberger Holding GmbH, Thurnau: 55,77 %

  4. Alle Aktien gewähren identische Rechte. Es sind keine Aktien mit Sonderrechten ausgestattet, insbesondere keine, die Kontrollbefugnisse verleihen.

  5. Die Gesellschaft hat keine Mitarbeiterbeteiligungsprogramme aufgelegt. Soweit Arbeitnehmer der Gesellschaft sich auf andere Weise am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt haben, ist dem Vorstand nicht bekannt, dass diese die ihnen zustehenden Kontrollrechte nicht wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Bestimmungen der Satzung ausüben könnten.

  6. Die gesetzlichen Vorschriften nach §§ 84, 85 AktG über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands finden Anwendung. Die Satzung der Gesellschaft enthält keine über § 84 AktG hinausgehenden Regelungen. Die Änderung der Satzung bedarf gemäß § 179 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung mit einer Stimmenmehrheit von 75%. Der Aufsichtsrat ist zu Änderungen der Satzung, welche ihre Fassung betreffen, ohne Beschluss der Hauptversammlung befugt.

  7. Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juni 2006 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. Juni 2011 gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 5.625.400,00 € zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2006/I und 2006/II). Hiervon wurde 2010 im Zuge einer Barkapitalerhöhung aus Genehmigtem Kapital 2006/I im Umfang von 439.450 Aktien oder 1.124.992,00 € Gebrauch gemacht.

Ferner ist der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 28. Juni 2006 bis zum 27. Juni 2011 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrfach Genussrechte zu einem Genussrechtskapital in Höhe von insgesamt 15,0 Mio.€ auszugeben. Hiervon wurde in Höhe von 10,0 Mio.€ im Juli 2007 Gebrauch gemacht. Der Vorstand ist mit Hauptversammlungsbeschluss vom 24. Juni 2008 ferner ermächtigt, in der Zeit bis zum 23. Juni 2013 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrfach Genussrechte bis zu einem Genussrechtskapital in Höhe von 10,0 Mio. € auszugeben (Genehmigtes Genussrechtskapital 2008). Die aufgrund dieser Ermächtigung ausgegebenen Genussrechte dürfen keine Wandlungs- oder Optionsrechte auf Aktien der Greiffenberger AG vorsehen.

Der Vorstand ist ferner ermächtigt, jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre für die Genussrechte zu entscheiden. Ein Bezugsrechtsausschluss ist jedoch nur zulässig, wenn die Ausgabe der Genussrechte zur Finanzierung der Gesellschaft durch sogenannte Mezzanine-Produkte erfolgen soll. Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten für die Ausgabe der Genussrechte (insbesondere Ausgabekurs, Stückelung, Laufzeit, Höhe der jährlichen Ausschüttung, Beteiligung des Genussrechtskapitals am Verlust sowie Teilhabe an der Verteilung des Gewinns und des Liquidationserlöses) und die Durchführung der Genussrechtsbegebung festzulegen.

  1. Die Greiffenberger AG hat 2009 mit ihren kreditgebenden Banken eine umfangreiche Neuordnung des Fremdkapitals vorgenommen. Für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots haben sich die kreditgebenden Banken verschiedene marktübliche Rechte vorbehalten.

  2. Es wurden keine Entschädigungsvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots getroffen.

11. | RISIKEN

11.1 | Risikomanagement

Die Greiffenberger-Gruppe definiert Risiken als Gefahren, die in Form von externen oder internen Ereignissen oder Entscheidungen und Handlungen das Unternehmen daran hindern, die definierten Ziele zu erreichen. Das Risikomanagement als Fähigkeit, Risiken zu erfassen, zu analysieren und zu steuern, stellt eine zentrale und fortwährende Aufgabe der Unternehmensführung dar.

Das Risikomanagement der Greiffenberger AG ist eng mit der Unternehmensstrategie verzahnt und fließt in die Unternehmenssteuerung mit ein. Ziel ist es, frühzeitig Entwicklungen, die den Fortbestand der Greiffenberger AG und ihrer Unternehmensbereiche gefährden könnten, zu erkennen, und ihnen entgegenzusteuern.

Die Kernelemente des Risikomanagements sind das interne Berichtswesen, das interne Kontrollsystem und die strategische Unternehmensplanung. Des Weiteren wird dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Lage der Greiffenberger-Gruppe berichtet. Das Risikofrüherkennungssystem wird durch den Abschlussprüfer gemäß § 317 Abs. 4 HGB beurteilt.

11.2 | Darstellung und erläuternder Bericht des 11.2 | internen Kontroll- und Risikomanagement-11.2 | systems der Greiffenberger AG im Hinblick 11.2 | auf den Rechnungslegungsprozess

Gemäß § 289 Abs. 5 HGB und § 315 Abs. 2 HGB berichtet die Greiffenberger AG über die wesentlichen Merkmale des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Konzern-Rechnungslegungsprozess:

Durch konzernweit gültige und laufend aktualisierte Richtlinien wird im Greiffenberger-Konzern eine einheitliche Rechnungslegung gewährleistet. Das vorhandene Risikomanagementsystem und interne Kontrollsystem umfassen auch die rechnungslegungsbezogenen Prozesse und die damit in Zusammenhang stehenden möglichen Risiken und notwendigen Kontrollen.

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem gewährleistet einen effizienten Rechnungslegungsprozess. Ziel der vorhandenen Kontrollen ist ein möglichst umfassender Fehlerausschluss. Soweit Fehler nicht von vornherein ausgeschlossen werden können, muss das System mindestens gewährleisten, dass sie entdeckt und somit korrigiert werden können. Dadurch wird sichergestellt, dass die Rechnungslegung in der Greiffenberger AG in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben erfolgt. Ferner wird durch Kontroll- und Überprüfungsmechanismen erreicht, dass Geschäftsvorfälle konzernweit einheitlich und zutreffend erfasst, ausgewiesen und bewertet werden und somit verlässliche und relevante Informationen zur Verfügung gestellt werden können. Identifizierte Risiken und entsprechend ergriffene Maßnahmen oder Empfehlungen werden an den Vorstand berichtet.

Neben konzerninternen Überprüfungen nimmt auch der Abschlussprüfer eine Beurteilung der für seine Prüfung wesentlichen rechnungslegungsrelevanten Prozesse vor. Er ist im Rahmen seiner Abschlussprüfung verpflichtet, dem Aufsichtsrat über erkannte wesentliche Schwächen des Risikomanagementsystems und internen Kontrollsystems zu berichten.

Wesentliche Elemente der Risikoprävention, -steuerung und Kontrolle in der Rechnungslegung sind:

  • die organisatorische Trennung der Funktionen der am Rechnungslegungsprozess wesentlich beteiligten Bereiche Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling in Bezug auf die Abschlusserstellung.
  • die eindeutige Zuordnung der Verantwortungsbereiche.
  • eine klare Struktur in Hinblick auf Verantwortungsbereiche und Führung der bei der Greiffenberger AG und den in den Abschluss einbezogenen Teilkonzerne und Tochterunternehmen eingerichteten Rechnungslegungsprozesse.
  • die Buchführung für die Konzerntochtergesellschaften, die nach einheitlichen Grundsätzen in den jeweiligen

Tochtergesellschaften im In- und Ausland vor Ort umgesetzt wird. Für die Teilkonzerne erfolgt Buchhaltung und Rechnungslegung an den jeweiligen Standorten, also in Marktredwitz, Augsburg und Velten. Die für die Rechnungslegung relevanten Kontrollen richten sich insbesondere auf Risiken wesentlicher Fehlaussagen in der Finanzberichterstattung.

  • die im Bereich Rechnungswesen eingesetzten Finanzsysteme, die soweit möglich auf Standardsoftware basieren. Durch entsprechende Sicherheits- bzw. Berechtigungskonzepte, die regelmäßig überprüft werden, sind diese Systeme gegen unbefugte Zugriffe geschützt.
  • eine den Anforderungen entsprechende EDV-technische und personelle Ausstattung mit entsprechenden Qualifikationen.
  • fortlaufende Plausibilitätsprüfungen, sowohl im Rahmen der tagesaktuellen Buchungen als auch beim monatlichen und quartalsweisen Reporting.
  • die Anwendung des Vier-Augen-Prinzips bei allen rechnungslegungsrelevanten Prozessen.

Um eine einheitliche und gesetzes- und IFRS-konforme Rechnungslegung sicherzustellen, werden die wesentlichen Jahresabschlüsse der Greiffenberger AG und der Tochterunternehmen jährlich durch lokal beauftragte Wirtschaftsprüfer geprüft.

Die rechnungslegungsrelevanten Prozesse der Greiffenberger-Gruppe werden regelmäßig intern im Rahmen der Prüfungen der Teilkonzerne und Tochtergesellschaften kontrolliert. Daneben wird turnusmäßig eine Überprüfung der implementierten Prozesse am Standort Augsburg durchgeführt.

11.3 | Marktrisiken

Das wirtschaftliche Umfeld für die drei Unternehmensbereiche war 2010 durch eine deutliche Stabilisierung geprägt. Gleichzeitig hat die Entwicklung 2009 gezeigt, welch starke Verunsicherung auf den Finanz- und Gütermärkten möglich ist. Für die Greiffenberger-Gruppe resultiert aus einem derartig schwierigen konjunkturellen Umfeld wie 2009 das Risiko einer anhaltend gedämpften oder weiter rückläufigen Nachfrage. Trotz Flexibilisierung und Anpassungen in den Kostenstrukturen und Kapazitäten können derart hohe Schwankungen in der Nachfrage spürbare Margenrisiken beinhalten.

Die fortschreitende Internationalisierung der Unternehmensbereiche der Greiffenberger-Gruppe macht zunehmend eine länderspezifische Risikoanalyse erforderlich. Die wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in den Absatzmärkten werden daher fortlaufend sorgfältig beobachtet und bewertet.

11.4 | Technologische Risiken

Die Unternehmensbereiche der Greiffenberger-Gruppe positionieren sich in ihren Märkten über ihre technologisch führende Rolle und die Fähigkeit, auf einer starken technologischen Basis gemeinsam mit den Kunden langfristige Lösungen zu entwickeln. Risiken liegen deshalb in einer unzureichenden Innovationsfähigkeit sowie in einem eventuellen Qualitätsverlust der angebotenen Produkte und Leistungen. Um weiterhin eine technologisch führende Rolle einzunehmen, investiert die Greiffenberger-Gruppe kontinuierlich in die Entwicklung neuer innovativer Produkte.

11.5 | Vertriebsrisiken

Das Vertriebsrisiko wird durch eine regelmäßige Jahresplanung der einzelnen Tochtergesellschaften begrenzt, die unterjährig wiederholt geprüft wird. Die Geschäftsleitungen der Unternehmen können dadurch umgehend geeignete Maßnahmen bei Abweichungen ergreifen. Aufgrund der hohen Zahl der Kunden und der Unterschiedlichkeit der Märkte ergeben sich Diversifizierungseffekte, die Risiken bei einzelnen Kunden oder in einzelnen Märkten begrenzen.

11.6 | Ausfallrisiko

Das Ausfallrisiko wird durch eine regelmäßige Überprüfung der internen Kreditlimits/Kreditversicherungen, regelmäßige Kundenauskünfte und ein mehrstufiges Mahnwesen begrenzt. Die Einzelwertberichtigungen und Forderungsausfälle des Geschäftsjahres ergaben im Verhältnis zum Umsatz eine Ausfallquote von 0,3%. Dem Pauschalausfallrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1,0% Rechnung getragen. Das Forderungsmanagement wurde vor dem Hintergrund der derzeit herrschenden konjunkturellen Entwicklung nochmals überprüft. Die durchschnittliche Frist von Rechnungsstellung bis Zahlungseingang ("DSO") lag 2010 bei 25 Tagen unter Berücksichtigung des Factorings bei ABM. Eine starke Abhängigkeit von Großkunden besteht nicht.

11.7 | Finanzwirtschaftliches Risiko

Die einzelnen Unternehmensbereiche sowie die AG selbst verfügen über eine detaillierte Finanz- und Liquiditätsplanung, die regelmäßig einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen wird. In der Greiffenberger AG ist diese maßgeblich durch die Finanzierung über Erträge aus den Tochtergesellschaften und über Umlagen bestimmt.

Der Greiffenberger-Konzern nahm zum 31. Dezember 2010 seine Kreditlinien mit einem Betrag von 35,3 Mio.€ in Anspruch. Die freien Mittel (liquide Mittel und freie Kreditlinien) betrugen 24,6 Mio.€ zum Stichtag. Die Planung für das Jahr 2011 geht davon aus, dass die den Kreditgebern zugesagten Finanzkennzahlen eingehalten werden. Sollten Kreditgebern zugesagte Kennzahlen absehbar verletzt werden, werden rechtzeitig Gespräche mit den Finanzpartnern aufgenommen und entsprechende Finanzierungsmaßnahmen eingeleitet werden. Dem Zinsänderungsrisiko begegnet das Unternehmen teilweise durch Absicherung. Eventuelle Liquiditätsreserven werden nur bei renommierten Finanzinstituten angelegt. Das Unternehmen achtet darauf, konservative Anlagen zu wählen und eine Risikostreuung durch Aufteilung der Anlagen auf mehrere Institute zu erzielen.

Negative Effekte für den Greiffenberger-Konzern können aus sich ändernden Zinssätzen entstehen. Die Greiffenberger AG begegnet dem durch eine langfristig angelegte Finanzplanung. Zur Verringerung des Zinsänderungsrisikos werden fallweise Swaps abgeschlossen.

11.8 | Betriebsrisiko

Das Betriebsrisiko wird durch ausgefeilte Qualitätssicherungssysteme, regelmäßige Wartungen und eine ständige Modernisierung der Produktionsanlagen, der DV-Ausstattung und anderer betrieblicher Hilfsmittel begrenzt. Für Stillstandzeiten infolge von Elementarschäden bestehen Betriebsunterbrechungsversicherungen.

11.9 | Produktrisiko

Die Tochtergesellschaften des Greiffenberger-Konzerns sind in ihren speziellen Anwendungsbereichen die technologischen Spitzenanbieter. Die eigene Marktposition wird über diesen technologischen Anspruch und die Qualität der Produkte definiert. Allerdings sind mit der Markteinführung neuer Produkte konzeptionelle und durch den Markt bedingte Risiken verbunden. Die Tochterunternehmen der Greiffenberger-Gruppe begegnen dem durch eine sorgfältige strategische Produktplanung als Basis

für die umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Die Markt- und Kundenerfordernisse werden intensiv analysiert. Weitere Produktrisiken der Konzernunternehmen, die aus möglichen Qualitätsmängeln zu damit verbundenen Garantie-, Gewährleistungs- und Kulanzkosten führen können, sind durch entsprechende Produkthaftpflicht und Kfz-Rückruf-Versicherungen begrenzt.

11.10 | Beschaffungsrisiken

Auf dem Beschaffungsmarkt bestehen Risiken vor allem in Form von Lieferengpässen und Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten. Stillstandzeiten sind als wesentliches Risiko aus produktionstechnischer Sicht zu werten. Das Beschaffungsrisiko wird durch eine geeignete Lieferantenauswahl und Verteilung wichtiger Zukaufsprodukte auf mehrere tatsächliche oder potenzielle Lieferanten gesteuert. Die Greiffenberger-Gruppe beobachtet die wirtschaftliche Situation ihrer Zulieferer gerade vor dem Hintergrund der aktuellen konjunkturellen Entwicklung sehr aufmerksam und baut teilweise gezielt zusätzliche Alternativen auf.

11.11 | Währungsrisiko

Aufgrund der zunehmenden internationalen Aktivitäten unterliegt die Greiffenberger-Gruppe einem Fremdwährungsrisiko, rund 8% des Bruttoumsatzes 2010 wurden in Fremdwährungen fakturiert. Für Dollarumsätze, die rund 7% der Bruttoumsätze ausmachen, werden teilweise Währungsabsicherungen abgeschlossen. Sonstige Geschäfte mit Fremdwährungen wurden lediglich als Waren- und Kreditgeschäfte getätigt, so dass zusätzliche Risiken aus Geschäften mit Finanzderivaten nicht bestehen. Die den Forderungen und Verbindlichkeiten zu Grunde liegenden Währungskurse werden regelmäßig mit den aktuellen Kursen verglichen, um frühzeitig Kursrisiken zu erkennen und Maßnahmen ergreifen zu können. Trotz dieser Sicherungsmaßnahmen verbleiben Restrisiken, insbesondere falls Umsätze und Zahlungseingänge in Höhe und Zeitpunkt von den erwarteten und geplanten Werten abweichen. Die zunehmende Internationalisierung der Absatzmärkte des Konzerns führt auch zu einer zunehmenden Abhängigkeit der Kaufkraft in den einzelnen Ländermärkten. Die Kaufkraft ist zu einem nicht unerheblichen Teil durch die Stabilität der jeweiligen Landeswährung bedingt und unterliegt damit dem Risiko, gegenüber dem Euro stark an Wert und damit an Kaufkraft zu verlieren. Die Produkte und Leistungen der Unternehmensgruppe können so im Vergleich zu nationalen

Anbietern an Wettbewerbsstärke einbüßen. Der Greiffenberger-Konzern begegnet dem durch ständige Verbesserung der Produktivität und eine weitere geografische Diversifikation.

11.12 | Personalrisiko

Risiken im Bereich Personal werden als nicht wesentlich eingestuft. Dem Risiko des Mangels an qualifizierten Fachkräften begegnet das Unternehmen vorsorglich durch entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen. Darüber hinaus bilden die Betriebe der Greiffenberger-Gruppe aus, so dass qualifizierter Nachwuchs frühzeitig an das Unternehmen gebunden werden kann.

11.13 | Rechtsrisiko

Dem Rechtsrisiko wird durch die Einbindung externer Rechtsanwälte im Vorfeld begegnet.

11.14 | Beurteilung der Risikosituation des Konzerns

Der Vorstand kann auf Basis der Informationen aus dem Risikomanagementsystem feststellen, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Risiken bestehen, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wesentlich und dauerhaft negativ beeinflussen könnten. Das Risikomanagementsystem erlaubt es der Geschäftsführung, Risiken zeitnah zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

12. | ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Die Prinzipien verantwortungsbewusster Unternehmensführung bestimmen das Handeln der Führungs- und Kontrollgremien der Greiffenberger AG. Der Vorstand und der Aufsichtsrat berichten in der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a Abs. 1 HGB über die Unternehmensleitung, -führung und Corporate Governance. Die Erklärung ist auf der Unternehmenswebsite www.greiffenberger.de in der Rubrik Investor Relations/Corporate Governance veröffentlicht.

13. | NACHTRAGSBERICHT

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse eingetreten, die für den Greiffenberger-Konzern von wesentlicher Bedeutung für den Geschäftsverlauf sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind und zu einer veränderten Beurteilung der Lage führen könnten.

14. | PROGNOSE- UND CHANCENBERICHT

Die konjunkturellen Rahmenbedingungen in nahezu allen Zielmärkten, Branchen und Regionen des Greiffenberger-Konzerns haben sich nachhaltig verbessert und die Prognosen gehen überwiegend von einer weiterhin stabilen Entwicklung aus. Dank fundamentaler Trends wie Energieeffizienz, Umweltschutz, Einsatz erneuerbarer Energien, infrastrukturellen Herausforderungen und der wirtschaftlichen Notwendigkeit in vielen Kundengruppen zu Investitionen, sollten zusätzliche Geschäftsimpulse für die eigenen Produkte generiert werden können.

Der Greiffenberger-Konzern ist in seinen drei Unternehmensbereichen zukunftsstark aufgestellt. Das Unternehmen setzt auf Zukunftsthemen wie Windkraft, besetzt im eigenen Marktsegment die Qualitätsspitze wie mit den Hochleistungssägeblättern oder nutzt in immer stärkerem Maße das internationale Marktpotenzial für die eigenen Produkte, wie für den Schlauchliner zur Abwasserkanalsanierung.

14.1 | Wirtschaftliches Umfeld

Nach Prognosen von Konjunkturexperten ist in den für die Greiffenberger-Gruppe wichtigsten Volkswirtschaften in den Jahren 2011 und 2012 ein anhaltendes Wachstum zu erwarten. In der Euro-Region soll die Wirtschaftsleistung sogar weiter leicht an Dynamik gewinnen und 2011 um 1,2% und 1,4% im Jahr darauf wachsen. Deutschland soll weiterhin europäischer Wachstumsmotor bleiben. In den USA wird die Wirtschaft stärker als im Euro-Raum wachsen. China und Indien setzen ihre hohe Dynamik unverändert fort.

Der Branchenverband VDMA geht für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau von einer Fortsetzung des Wachstums aus. Für 2011 werden Zuwachsraten bei der Produktion von rund 10% erwartet. Insbesondere der Start ins Jahr 2011 war sehr vielversprechend, auch weil die Branche mit guten Auftragsbeständen gestartet war. Trotz anhaltendem Wachstum geht der VDMA davon aus, dass die Branche 2011 noch rund 9 % unter den Werten des Jahres 2008 liegen wird.

In der Antriebstechnik im Allgemeinen kann sich der Greiffenberger-Konzern auf einen weiter stabil wachsenden Markt stützen, wenn auch vermutlich mit leicht abnehmenden Wachstumsraten. Die Greiffenberger AG geht davon aus, dass insbesondere in den eigenen Teilmärkten und Zielbranchen eine leicht überdurchschnittliche Entwicklung möglich sein sollte. Die weltweiten Ausgaben für Infrastruktur sollten sich ebenfalls stabil entwickeln, so dass der Greiffenberger-Konzern bei der Abwasserkanalsanierung von weiter positiven Rahmenbedingungen ausgeht. Für die Stahlbranche sowie die weiterverarbeitende Metallbranche ist weltweit eine Fortsetzung der aktuell guten Entwicklung zu erwarten, bei allerdings sich ebenfalls normalisierenden Wachstumsraten.

14.2 | Marktchancen

Die Greiffenberger-Gruppe setzt schon seit vielen Jahren in der Ausrichtung des Leistungs- und Produktportfolios auf langfristige Trends wie Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Umweltschutz. Greiffenberger-Produkte überzeugen im weltweiten Wettbewerb durch Argumente wie höchste Qualität, Langlebigkeit und Umweltschonung in Kombination mit einem besonderen Anspruch an Leistungsfähigkeit und Effizienz.

Es ist das Ziel der Greiffenberger-Gruppe, Kunden Produkte und Leistungen anzubieten und mit ihnen gemeinsam zu entwickeln, die ihnen helfen, ihrerseits im Wettbewerb überlegene Leistungen zu erbringen. Auch in einem international herausfordernden Wettbewerbsumfeld ergeben sich besondere Marktchancen für Produkte, die gemessen an Leistung, Qualität, Umweltverträglichkeit und Gesamtkosten positive Standards setzen. Die grundlegenden globalen Trends, die insbesondere Umweltschonung und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen zum Gegenstand haben, werden sich fortsetzen. Daher hat die Entwicklung neuer Produkte weiter höchste Priorität. Gleichzeitig gilt es, die Neuentwicklungen, insbesondere der vergangenen zwei Jahre, weiter nachhaltig im Markt zu verankern und das weltweit intakte Potenzial zu nutzen.

Auf der Basis des sehr dynamischen Geschäftsverlaufs 2010 sieht die Greiffenberger-Gruppe gute Chancen, dieses Wachstum in allen drei Unternehmensbereichen fortzusetzen. Die Erwartung wird dadurch gestärkt, dass die Greiffenberger AG sowohl in der schwierigen Marktphase 2008/2009 als auch im globalen Aufschwung 2010 Marktanteile bestätigen, sogar ausbauen und teilweise neue Kunden hinzugewinnen konnte. Es gilt nun, gemeinsam mit den Kunden die aktuelle Dynamik in ein stabiles Wachstum zu transformieren und zusätzlich erfolgreich Neuprojekte zu gewinnen.

14.3 | Ausblick auf die Entwicklung der 14.3 | Greiffenberger-Gruppe

Der Greiffenberger-Konzern ist mit einer guten Ausgangslage beim Auftragsbestand ins Jahr 2011 gestartet. In allen drei Unternehmensbereichen hat sich die Greiffenberger-Gruppe eine ausgezeichnete Marktposition erarbeitet und die Grundlage für eine nachhaltige weitere Verbesserung bei Umsatz und Ertrag gelegt. Die Nachfrage sollte sich insgesamt verstetigen. Regional gesehen erwartet der Greiffenberger-Konzern Impulse aus den asiatischen Ländern sowie in den USA eine Fortsetzung des Wachstums. Auch für Deutschland und Europa rechnet die Greiffenberger AG mit einem anhaltenden Wachstum beim eigenen Umsatz.

2011 ist beim Umsatz eine Rückkehr auf das Vorkrisenniveau von 2008 – also rund 150 Mio.€ – das Ziel. Deutlich schwieriger ist eine konkrete Prognose beim Ergebnis. Bei den Materialpreisen ist 2011 mit einer weiteren Steigerung zu rechnen. Inwieweit diese Kostenerhöhungen vollständig über Preisanpassungen an die Kunden weitergegeben werden können, kann noch nicht genau abgesehen werden.

Auf Ebene der einzelnen Tochtergesellschaften wird bei ABM das größte Potenzial für eine weitere Erhöhung der Ertragskraft gesehen. Bei Eberle wäre die Fortschreibung der aktuellen Ertragsstärke vor dem Hintergrund der Preisentwicklungen auf den Beschaffungsmärkten ein schöner Erfolg. In der Kanalsanierungstechnologie ist geplant, den langjährigen Wachstumskurs wieder aufzunehmen und auch die Erträge der Vorjahre wieder zu bestätigen.

Strategisch wird die Greiffenberger-Gruppe in den drei Unternehmensbereichen alles daran setzen, die eigene Marktposition weiter auszubauen. In der Antriebstechnik soll dies insbesondere auch durch neue Produkte erreicht werden. Schwerpunkte sind hier die Forcierung der neuen Antriebe für die Windkraft und zusätzliche Anwendungen für die besonders energieeffizienten Sinochron-Motoren. Zum Beispiel wurden gemeinsam mit einem Schlüsselkunden speziell Lösungen für die Lagerlogistik entwickelt und hier zeichnet sich weiteres, signifikantes Marktpotenzial ab.

Sehr positiv stellt sich die Situation bei Metallbandsägeblättern & Präzisionsbandstahl dar. Mit den neuen Kapazitäten bei Hartmetallbandsägeblättern werden auch in diesem Bereich ab 2011 zusätzliche Impulse erzielt werden können. Zusätzlich gilt es, die Marktdurchdringung weiter voranzubringen. Zielmärkte mit sehr hoher Priorität sind die USA und Asien, speziell China. Gleichzeitig wird Eberle im High-End-Bereich der Metallbandsägeblätter stetig an Produktinnovationen arbeiten.

In der Kanalsanierungstechnologie werden zusätzliche Anstrengungen unternommen, das Verfahren noch weiter zu optimieren und so die schon bestehenden Wettbewerbsvorteile auszubauen und in weiteren bisher nicht bearbeiteten Ländern Kunden zu gewinnen. Auf der Basis der deutlich ausgebauten Produktionskapazitäten wird BKP international weiter wachsen. Auch im Bereich der Rohrummantelung sind für 2011 und 2012 entsprechende Umsätze schon absehbar.

Unverändert hält die Greiffenberger AG an einer Eigenkapitalzielquote auf Konzernebene von 33 % fest.

Die Investitionen des Jahres 2011 werden unter dem Niveau des Jahres 2010 liegen und damit auch deutlich unter dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre. Ziel des Greiffenberger-Konzerns ist es, die getätigten umfangreichen Investitionen der vergangenen Jahre in Technologie und Produkte nun noch stärker in Aufträge, Umsätze und Deckungsbeiträge zu transformieren. Die Konzern-Nettofinanzverschuldung soll weiter zurückgeführt werden.

Schwerpunkte für weitere Kostensenkungen und -optimierungen sind der Einkauf und Projekte in der Ablaufrationalisierung.

Der Greiffenberger-Konzern hält an seiner langfristig angelegten Wachstumsstrategie fest, so dass für 2012 von einer weiter positiven Entwicklung auszugehen ist. Die Internationalisierung wird sowohl auf der Absatz- als auch auf der Beschaffungsseite sukzessive fortgesetzt, auch um möglichen Schwankungen in der Nachfrage noch besser begegnen und regionale Sonderkonjunkturen bestmöglich nutzen zu können. Der Greiffenberger-Konzern zielt insbesondere auf Zukunftsbranchen, die langfristig eine stabile Entwicklung ermöglichen. Gleichzeitig stehen aber auch reife Märkte im Fokus, wenn es möglich ist, dort mit signifikanten Fortschritten zum Beispiel in der Energieeffizienz oder in der Anwendungsvielfalt einen neuen Weg einzuschlagen.

15. | DANK

Wir danken unseren Geschäftspartnern, den Geschäftsführungen und den Mitarbeitern für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010. So erfreulich die Umsatz- und Auftragsentwicklung im vergangenen Jahr war, so herausfordernd war die Situation für das gesamte Team, binnen kürzester Zeit vom Krisenniveau wieder auf 100 % Leistungsumfang hochzufahren. Für den jederzeit spürbaren unbedingten Leistungswillen der ganz besondere Dank an alle Mitarbeiter.

Marktredwitz, im März 2011

Greiffenberger Aktiengesellschaft

Der Vorstand Stefan Greiffenberger

Bilanz des Konzerns zum 31. Dezember 2010

AKTIVA
31.12.2010
31.12.2009
Anhang
A Langfristige Vermögenswerte
1. Sachanlagen F 1 54.283.516,96 51.227.507,45
2. Immaterielle Vermögenswerte F 2 2.660.435,91 1.094.730,67
3. Finanzinvestitionen F 3 21.922,76 24.273,76
4. Latente Steuern F 4 5.853.127,00 6.729.030,00
5. Sonstige langfristige Vermögenswerte F 4 10.546,53 0,00
62.829.549,16 59.075.541,88
B Kurzfristige Vermögenswerte
1. Vorräte F 5 34.683.977,49 33.572.108,21
2. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen F 6 9.712.600,85 7.785.091,75
3. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte F 7 5.722.326,78 4.520.734,27
4. Zahlungsmittel und -äquivalente F 8 10.533.039,48 8.883.484,47
60.651.944,60 54.761.418,70
Summe Vermögenswerte 123.481.493,76 113.836.960,58
PASSIVA 31.12.2010 31.12.2009
Anhang
A Eigenkapital
F 9
1. Gezeichnetes Kapital 12.388.992,00 11.264.000,00
2. Sonstige Rücklagen 14.063.329,22 12.112.171,22
3. Gewinnrücklagen 1.766.238,17 63.393,96
Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens 28.218.559,39 23.439.565,18
4. Minderheitsanteile 2.025,80 2.025,80
28.220.585,19 23.441.590,98
B Langfristige Schulden
1. Genussrechte
F 10
10.000.000,00 10.000.000,00
2. Langfristige Darlehen
F 10
34.643.751,00 33.426.310,00
3. Minderheitsanteile bei Personengesellschaften
F 11
443.655,28 446.545,67
4. Zuwendungen der öffentlichen Hand
F 12
2.325.849,14 2.941.690,67
5. Langfristige Rückstellungen
F 13
13.253.521,00 12.731.411,18
6. Sonstige langfristige Schulden
F 14
5.580.774,32 5.421.876,63
66.247.550,74 64.967.834,15
C Kurzfristige Schulden
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
F 15
9.358.675,69 5.419.678,04
2. Kurzfristige Darlehen
F 10
676.053,65 2.882.388,43
3. Tatsächliche Ertragsteuerschuld
F 16
89.487,68 188.595,02
4. Kurzfristige Rückstellungen
F 17
8.021.293,33 7.821.920,63
5. Sonstige kurzfristige Schulden
F 18
10.867.847,48 9.114.953,33
29.013.357,83 25.427.535,45
Summe Eigenkapital und Schulden 123.481.493,76 113.836.960,58

Gesamtergebnisrechnung des Konzerns für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010

2010 2009
Anhang
1. Umsatzerlöse F 21 139.896.217,15 107.219.028,76
2. Sonstige Erträge F 22 3.252.322,26 3.979.616,82
3. Bestandsveränderung F 23 1.370.644,53 -4.903.481,71
4. Andere aktivierte Eigenleistungen F 23 734.631,90 505.650,31
Gesamtleistung 145.253.815,84 106.800.814,18
5. Materialaufwand F 24 67.298.495,14 49.807.640,02
6. Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer F 25 46.002.644,00 40.805.435,41
7. Aufwand für planmäßige Abschreibungen
und Wertminderungen B 80 6.656.386,35 6.697.663,12
8. Andere Aufwendungen F 26 17.561.361,78 15.115.334,39
9. Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit 7.734.928,57 -5.625.258,76
Finanzerträge 567.495,11 687.558,95
Finanzaufwendungen 5.277.966,01 6.315.439,64
10. Finanzergebnis F 27 -4.710.470,90 -5.627.880,69
11. Ergebnis vor Steuern 3.024.457,67 -11.253.139,45
12. Ertragsteueraufwand F 28 1.181.840,85 3.753.300,54
13. Konzernjahresergebnis 1.842.616,82 -7.499.838,91
14. Versicherungsmathematische Verluste
aus leistungsorientierten Plänen
F 9 -273.974,56 -808.971,79
15. Steuern auf Sachverhalte, die direkt im
Eigenkapital berücksichtigt wurden F 9 73.502,00 261.385,00
16. Differenzen aus der Währungsumrechnung F 9 100.716,99 -33.678,55
17. Kosten der Kapitalerhöhung -124.075,23 0,00
18. Nettoeinkommen, das direkt ins
Eigenkapital eingestellt wurde -223.830,80 -581.265,34
19. Gesamtergebnis 1.618.786,02 -8.081.104,25
Eigentümer der Greiffenberger AG 1.618.786,02 -8.081.104,25
Minderheitsanteile 0,00 0,00
1.618.786,02 -8.081.104,25
Verteilbar auf:
Ergebnisanteile der Eigentümer der Greiffenberger AG 1.842.616,82 -7.499.838,91
Minderheitsanteile 0,00 0,00
Konzernjahresergebnis 1.842.616,82 -7.499.838,91
Ergebnis je Aktie der fortgeführten Bereiche
(verwässert/unverwässert)
G 00 0,41 -1,70
Durchschnittlich gewichtete Anzahl Aktien 4.509.863 4.400.000

Kapitalflussrechnung des Konzerns für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010

2010 2009
Anhang T€ T€
Ergebnis vor Steuern 3.024 -11.253
Abschreibungen/Wertminderungen 6.657 6.698
Veränderungen der Rückstellungen 1.653 1.642
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -99 1.532
Zinseinzahlungen -567 -688
Zinsauszahlungen 4.649 5.459
Veränderungen bei kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden 1.351 10.143
Gezahlte Ertragsteuern -577 -672
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit H 16.091 12.861
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen
700
-10.217
370
-7.570
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -1.760 -589
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit H -11.277 -7.789
Auszahlungen für kurzfristige Darlehen -3.252 -11.711
Einzahlungen für langfristige Darlehen 1.218 18.258
Einzahlungen aus Zinserträgen 567 688
Auszahlungen aus Zinsaufwendungen -4.649 -5.459
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen 2.952 0
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit H -3.164 1.776
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 1.650 6.848
Zahlungsmittel und -äquivalente am Anfang der Periode 8.883 2.035
Zahlungsmittel und -äquivalente am Ende der Periode 10.533 8.883

Die Zahlungsmittel und -äquivalente setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2010 31.12.2009
T€ T€
Kasse, Schecks 52 9
Guthaben bei Kreditinstituten 10.481 8.874
10.533 8.883

Anlagespiegel des Konzerns für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010

Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand am
01.01.2010
(01.01.2009)
Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand am
31.12.2010
(31.12.2009)
T€ T€ T€ T€ T€
A Langfristige Vermögenswerte
1. Sachanlagen
I. Grundstücke und Bauten 33.390
(34.002)
4.980
(83)

(-908)
12
(213)
38.382
(33.390)
II. Technische Anlagen und
Maschinen
78.085
(73.365)
2.213
(1.412)
-3.633
(-1.014)
603
(4.322)
77.268
(78.085)
III. Andere Anlagen, Betriebs
und Geschäftsausstattung
41.571
(38.117)
1.556
(2.420)
-3.930
(-910)
628
(1.944)
39.825
(41.571)
IV. In Herstellung befindliche
Sachanlagen
815
(2.732)
1.468
(4.560)
-17
(—)
-1.219
(-6.477)
1.047
(815)
153.861
(148.216)
10.217
(8.475)
-7.580
(-2.832)
24
(2)
156.522
(153.861)
2. Immaterielle Vermögenswerte
I. Geschäfts- oder Firmenwert 20.391
(20.391)

(—)

(—)

(—)
20.391
(20.391)
II. Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte u. ähnliche Rechte
3.787
(2.986)
1.760
(808)
-121
(-7)
-1
(—)
5.425
(3.787)
III. Andere immaterielle
Vermögenswerte
99
(99)

(—)

(—)

(—)
99
(99)
24.277
(23.476)
1.760
(808)
-121
(-7)
-1
(—)
25.915
(24.277)
Summe 178.138
(171.692)
11.977
(9.283)
-7.701
(-2.839)
23
(2)
182.437
(178.138)

Hinweis: Unter den Werten für das Geschäftsjahr 01.01. bis 31.12.2010 sind in Klammern die Vorjahreswerte 01.01. bis 31.12.2009 abgebildet.

Abschreibungen Buchwerte
Stand
01.01.2010
(01.01.2009)
Währungs-
differenzen
Zugänge Abgänge Stand am
31.12.2010
(31.12.2009)
Stand am
31.12.2010
(31.12.2009)
T€ T€ T€ T€ T€ T€
9.971 2 925 10.898 27.484
(9.189) (—) (923) (-141) (9.971) (23.419)
59.766 7 3.038 -3.331 59.480 17.788
(57.488) (—) (3.253) (-975) (59.766) (18.319)
32.897 21 2.497 -3.555 31.860 7.965
(30.893) (—) (2.237) (-233) (32.897) (8.674)
1.047
(—) (—) (—) (—) (—) (815)
102.634 30 6.460 -6.886 102.238 54.284
(97.570) (—) (6.413) (-1.349) (102.634) (51.227)
20.391 20.391
(20.391) (—) (—) (—) (20.391) (—)
2.791 -1 196 -122 2.864 2.561
(2.511) (—) (285) (-5) (2.791) (996)
99
(—) (—) (—) (—) (—) (99)
23.182 -1 196 -122 23.255 2.660
(22.902) (—) (285) (-5) (23.182) (1.095)
125.816 29 6.656 -7.008 125.493 56.944
(120.472) (—) (6.698) (-1.354) (125.816) (52.322)

Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns zum 31. Dezember 2010

Ge-
zeichnetes
Kapital
Sonstige
Rück-
lagen
Gewinn-
rücklagen
Anteil der
Eigentümer
der GAG
Minder
heits
anteile
Gesamt
T€ T€ T€ T€ T€ T€
Stand am 01.01.2009 11.264 12.112 8.145 31.521 2 31.523
Jahresergebnis -7.500 -7.500 -7.500
Versicherungsmathematische Veränderungen
aus Pensionen
-809 -809 -809
Steuern auf Sachverhalte, die direkt im
Eigenkapital eingestellt wurden
261 261 261
Währungsänderungen -33 -33 -33
Stand am 31.12.2009 11.264 12.112 64 23.440 2 23.442
Ge-
zeichnetes
Kapital
Sonstige
Rück-
lagen
Gewinn-
rücklagen
Anteil der
Eigentümer
der GAG
Minder
heits
anteile
Gesamt
T€ T€ T€ T€ T€ T€
Stand am 01.01.2010 11.264 12.112 64 23.440 2 23.442
Jahresergebnis 1.843 1.843 1.843
Kapitalerhöhung 1.125 1.951 3.076 3.076
Versicherungsmathematische Veränderungen
aus Pensionen
-274 -274 -274
Steuern auf Sachverhalte, die direkt im
Eigenkapital eingestellt wurden
74 74 74
Währungsänderungen 101 101 101
Kosten der Kapitalerhöhung -124 -124 -124
Sonstige Veränderungen 83 83 83
Stand am 31.12.2010 12.389 14.063 1.767 28.219 2 28.221

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2010

A. | ALLGEMEINE ERLÄUTERUNG

Der Konzernabschluss der Greiffenberger AG, Marktredwitz, zum 31. Dezember 2010 wurde gemäß § 315a HGB unter Beachtung aller am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, und aller für das abgelaufene Geschäftsjahr verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt.

Die Gesamtergebnisrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Bilanz und der Gesamtergebnisrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert.

Die Konzernwährung ist der Euro. Alle Beträge werden in Tausend Euro (T€) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist.

Bezüglich der Geschäftstätigkeit des Konzerns wird auf die Angaben in der Segmentberichterstattung verwiesen.

Neue Rechnungslegungsvorschriften

Der Konzernabschluss der Greiffenberger AG zum 31. Dezember 2010 berücksichtigt alle von der Europäischen Union übernommenen und zum 1. Januar 2010 verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen.

Folgende Standards und Interpretationen waren erstmalig anzuwenden:

Standard/Interpretation Zeitpunkt der
Anwendung
Inhalt Auswirkungen auf
den Konzern
abschluss
IFRS 1 –
Erstmalige Anwendung
der IFRS
01.01.2010 Der IFRS 1 wurde in der überarbeiteten Fassung neu strukturiert,
ohne dabei den Inhalt zu verändern. In der überarbeiteten Fassung
werden im Wesentlichen die Regelungen zur Befreiung von anderen IFRS
sowie die Ausnahmen von der retrospektiven Anwendung anderer IFRS
aus dem Hauptteil des Standards in verschiedene Anhänge verlagert.
Ferner wurden Übergangsvorschriften, welche keine praktische Relevanz
mehr aufwiesen, gestrichen.
Keine
Ergänzung zu IFRS 1 –
Erstmalige Anwendung
der IFRS
01.01.2010 Durch diese Änderung des IFRS 1 ist eine Befreiungsregel für
Unternehmen der Öl- und Gasindustrie hinsichtlich der Anwendung
von bestimmten anderen IFRS in den IFRS 1 aufgenommen worden.
Zudem wurde durch diese Änderung des IFRS 1 die bestehende
Befreiung zur Anwendung der Übergangsvorschriften des IFRIC 4
branchenunabhängig ergänzt.
Keine
Ergänzungen zu IFRS 2 –
Anteilsbasierte Vergütung
01.01.2010 Der IASB hat Änderungen an IFRS 2 "Anteilsbasierte Vergütungen"
herausgegeben, mit denen die Bilanzierung von anteilsbasierten
Vergütungen mit Barausgleich im Konzern klargestellt wird. Es wird
dargestellt, wie eine Tochtergesellschaft in einem Konzern bestimmte
anteilsbasierte Vergütungsvereinbarungen in ihrem eigenen Abschluss
bilanzieren soll. Im Rahmen dieser Vereinbarungen erhält das Tochterun
ternehmen Güter oder Dienstleistungen von Arbeitnehmern oder
Lieferanten, aber das Mutterunternehmen oder ein anderes Konzern
unternehmen hat diese Arbeitnehmer oder Lieferanten zu bezahlen.
Keine
IFRS 3 –
Unternehmenszusammen
schlüsse
01.01.2010 Die Änderungen des IFRS 3 umfassen im Wesentlichen Bestim
mungen zu Kaufpreisbestandteilen, sukzessiven Unternehmens
werten, Geschäfts- oder Firmenwerten und Minderheitenanteilen.
Keine
Änderungen an IAS 27 –
Konzern- und separate
Einzelabschlüsse
01.01.2010 IAS 27 (2008) wurde im direkten Zusammenhang mit den oben
dargestellten Änderungen des IFRS 3 geändert. Die Änderungen
lassen sich wie folgt zusammenfassen. Änderungen der Beteiligungs
quote ohne Kontrollverlust werden als Eigenkapitaltransaktionen
bilanziert. Verbleibende Anteile bei Verlust der Beherrschung werden
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Die Verlust
allokation kann die nicht beherrschenden Anteile übersteigen und zu
einem Negativposten führen.
Keine

(Fortsetzung)

Standard/Interpretation Zeitpunkt der
Anwendung
Inhalt Auswirkungen auf
den Konzern
abschluss
Änderungen an IAS 39 –
Umklassifizierung von
finanziellen Vermögenswerten:
Zeitpunkt des Inkrafttretens
und Übergangsregelungen
01.01.2010 Ausgangspunkt der vorliegenden Änderung sind die Regelungen zu
qualifizierenden Grundgeschäften. Um die Anwendung der unver
änderten Grundprinzipien zu vereinfachen, wurden die Anwendungs
grundsätze in den Bereichen der Bestimmung von Inflationsrisiken als
zu sicherndes Risiko sowie der Bestimmung eines einseitigen Risikos in
einem Grundgeschäft ergänzt.
Keine
IFRIC 12 –
Dienstleistungskonzessions
vereinbarungen
01.01.2010 IFRIC 12 befasst sich mit der Frage, wie Unternehmen, die öffentliche
Leistungen anbieten, die sich ergebenden Rechte und Pflichten zu
bilanzieren haben.
Keine
IFRIC 15 –
Vereinbarungen über die
Herstellung von Immobilien
01.01.2010 IFRIC 15 behandelt die Rechnungslegung von Unternehmen, die Grund
stücke erschließen.
Keine
IFRIC 16 –
Absicherung einer Netto
investition in einen auslän
dischen Geschäftsbetrieb
01.01.2010 IFRIC 16 befasst sich mit der Währungskurssicherung (hedge accounting)
von Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb.
Keine
IFRIC 17 –
Sachdividenden an
Eigentümer
01.01.2010 IFRIC 17 regelt Themen, wie ein Unternehmen andere
Vermögenswerte als Zahlungsmittel zu bewerten hat, die
als Dividende ausgegeben werden.
Keine
IFRIC 18 –
Bilanzierung der Übertragung
eines Vermögenswerts
durch einen Kunden
01.01.2010 IFRIC 18 ist im Wesentlichen relevant für den Energiesektor. Keine
Improvements to IFRS
2008 – Amendments to
IFRS 5 Noncurrent Assets
Held for Sale and Disconti
nued Operations
01.01.2010 Bei der Bekanntmachung eines Plans zur Veräußerung einer
Beteiligung an einem Tochterunternehmen mit Verlust der Beherrschung
werden alle Vermögenswerte und Schulden als "zur Veräußerung
gehalten" klassifiziert, sofern die Kriterien gemäß IFRS 5.6 – 5.8 erfüllt
sind. Die Vermögenswerte und Schulden werden in voller Höhe als zur
Veräußerung gehalten klassifiziert, unabhängig von dem Verbleib einer
Minderheitsbeteiligung nach der Veräußerung.
Keine
Improvements to IFRS
2009 – IFRS 2, IFRS 5,
IFRS 8, IAS 1, IAS 7, IAS 17,
IAS 36, IAS 38, IAS 39,
IFRIC 9, IFRIC 16
01.01.2010 Im Rahmen des annual improvements project wurden Änderungen
mit dem Ziel der Anpassung von Formulierungen in einzelnen IFRS
zur Klarstellung der bestehenden Regelungen sowie Änderungen, die
Auswirkungen auf die Bilanzierung, den Ansatz oder die Bewertung
haben, vorgenommen.
Keine wesentliche
Bedeutung

Das International Accounting Standards Board (IASB) und das International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) haben im Geschäftsjahr 2010 weitere Standards und Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards herausgegeben, deren Anwendung im Geschäftsjahr 2010 noch nicht verpflichtend war. Die folgenden, von der Europäischen Union bis zum 31. Dezember 2010 übernommenen Standards und Interpretationen wurden in diesem Abschluss noch nicht berücksichtigt:

Standard/Interpretation Zeitpunkt der
Anwendung
Endorsement Erwartete Auswirkungen auf
den Konzernabschluss
IFRS 1 Begrenzte Befreiung erstmaliger Anwendung
von Vergleichsangaben nach IFRS 7
01.07.2010 ja Keine
IFRS 1 Hyperinflation und fester Umstellungszeitpunkt 01.07.2011 nein Keine
IFRS 7 Angabepflichten bei der Übertragung
finanzieller Vermögenswerte
01.07.2011 nein Erweiterte Anhangsangaben zum
Transfer von Finanzinstrumenten
IFRS 9 Finanzinstrumente 01.01.2013 nein Keine wesentliche Bedeutung
IAS 12 Latente Steuern auf als Finanzinvestition
gehaltene Immobilien
01.01.2012 nein Keine
IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden
Personen
01.01.2011 ja Keine
IAS 32 Einstufung von Bezugsrechten 01.02.2010 ja Keine
IFRIC 14 Vorauszahlungen im Rahmen von
Mindestdotierungsverpflichtungen
01.01.2011 ja Keine
IFRIC 19 Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch
Eigenkapitalinstrumente
01.07.2010 ja Keine

B. | BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGS-B. | GRUNDSÄTZE

Die Abschlüsse der Greiffenberger AG sowie der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden entsprechend IAS 27 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

1. | Erfassung von Erträgen

Erträge werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder beanspruchten Gegenleistung bemessen.

Für die Erfassung von Erträgen gilt im Einzelnen Folgendes:

2. | Umsatzerlöse

Umsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten werden mit dem Eigentums- bzw. Gefahrenübergang an den Kunden erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ausgegangen werden kann.

Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässe, Boni und Mengenrabatte ausgewiesen.

3. | Zinserträge

Zinserträge aus Wertpapieren und sonstigen finanziellen Vermögenswerten werden erst als Ertrag erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der wirtschaftliche Nutzen zufließt und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann.

4. | Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden nach IAS 38 bei Zugang mit ihren Anschaffungskosten aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass der Greiffenberger-Gruppe ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen aus dem immateriellen Vermögenswert zufließen wird und die Anschaffungskosten zuverlässig bestimmt werden können. Für die Folgebewertung werden immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer planmäßig linear über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungsperiode und -methode werden geschäftsjährlich zum Stichtag überprüft. Bei Vorliegen von Sachverhalten, die weitere Werteinschränkungen zur Folge haben, werden Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 durchgeführt, sobald Anzeichen einer Wertminderung vorliegen, und gegebenenfalls zusätzliche Wertminderungsaufwendungen auf den erzielbaren Betrag vorgenommen. Der erzielbare Betrag wird dabei als der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert eines Vermögenswerts definiert. Eine Wertberichtigung wird dann vorgenommen, wenn der Buchwert des einzelnen Vermögenswerts den erzielbaren Betrag übersteigt. Der entstehende Wertminderungsaufwand wird in der Gesamtergebnisrechnung unter den Abschreibungen und Wertminderungen ausgewiesen. Immaterielle Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer besitzen, liegen nicht vor.

5. | Entwicklungskosten

Entwicklungskosten für neue oder erheblich verbesserte Produkte werden bei erstmaliger Erfassung zu Herstellungskosten aktiviert, sofern eine eindeutige Aufwandszuordnung möglich ist und sowohl die technische Realisierbarkeit als auch die Fähigkeit und Absicht der Vermarktung sichergestellt sind. Die Entwicklungstätigkeit muss mit einer hinreichenden Wahrscheinlichkeit dem Unternehmen einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erbringen. Die aktivierten Herstellungskosten umfassen die direkt dem Entwicklungsprozess zurechenbaren Kosten. Aktivierte Entwicklungsaufwendungen werden ab dem Zeitpunkt des Produktionsbeginns über eine Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben, die dem geplanten Produktlebenszyklus entspricht. Noch nicht abgeschlossene und aktivierte Entwicklungsprojekte werden jährlich einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 analog der bei den immateriellen Vermögenswerten beschriebenen Vorgehensweise unterzogen. Hierbei wurden Einflüsse aus der künftigen Marktentwicklung angemessen berücksichtigt. Forschungs- und nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten werden bei ihrer Entstehung ergebniswirksam behandelt. Zum 31. Dezember 2010 sind keine Entwicklungskosten aktiviert.

Die im Geschäftsjahr 2010 erfassten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen 2.000 T€ (Vj. 1.790 T€) und beinhalten im Wesentlichen Personalkosten.

6. | Sachanlagen

Sachanlagen werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. In den Folgeperioden werden Sachanlagen unter Berücksichtigung von kumulierten planmäßigen, nutzungsbedingten Abschreibungen und kumulierten Wertminderungsaufwendungen fortgeführt. Die planmäßigen Abschreibungen werden entsprechend dem Nutzungsverlauf nach der linearen Methode vorgenommen. Die Abschreibungsperiode und -methode werden geschäftsjährlich zum Stichtag überprüft. Wertminderungsaufwendungen werden gemäß IAS 36 ermittelt, sobald Anzeichen einer Wertminderung vorliegen. Die Vorgehensweise beim Werthaltigkeitstest entspricht der bei den immateriellen Vermögenswerten.

Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten umfassen den Kaufpreis zuzüglich anfallender, nicht abzugsfähiger Zölle und Steuern und abzüglich vorzunehmender Kaufpreisminderungen. Es werden weiterhin anfallende, direkt zurechenbare Kosten als Anschaffungs- oder Herstellungskosten ausgewiesen, die notwendig sind, um den Vermögenswert in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen.

7. | Leasing

Werden Leasingverträge abgeschlossen, bei denen im Wesentlichen alle mit dem wirtschaftlichen Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf die Greiffenberger-Gruppe übertragen werden, so werden diese als Finance Lease im Anlagevermögen aktiviert. Dabei erfolgt der erstmalige Bilanzansatz mit dem beizulegenden Zeitwert oder dem niedrigeren Barwert der Mindestleasingzahlungen. Die planmäßige Abschreibung erfolgt über den Zeitraum der erwarteten Nutzungsdauer. Die aus künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen, welche die künftigen Mindestleasingzahlungen darstellen, werden unter den Finanzschulden ausgewiesen. Leasingverhältnisse, die nicht die Voraussetzung des Finance Lease erfüllen, stellen ein Operating-Leasing dar. Die zu zahlenden Leasingraten werden im Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Die Greiffenberger-Gruppe wird nur als Leasingnehmer tätig, sie tritt nicht als Leasinggeber auf.

8. | Abschreibungen

Den planmäßigen Abschreibungen des Anlagevermögens liegen im Wesentlichen die folgenden konzerneinheitlichen Nutzungsdauern zugrunde:

Nutzungsdauer
in Jahren
Immaterielle Vermögenswerte 3 bis 5
Gebäude bis zu 50
Technische Anlagen und Maschinen 3 bis 16
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 2 bis 13

Darüber hinaus werden unter den Abschreibungen auch Wertminderungsaufwendungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen ausgewiesen, die sich aufgrund eines am Bilanzstichtag durchgeführten Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 ergeben haben. Erforderliche Wertminderungen werden in der Gesamtergebnisrechnung innerhalb der Abschreibungen ausgewiesen. Im Jahr 2010 wurden keine Wertminderungen (Vj. 0 T€) vorgenommen. Entfällt der Grund für in der Vergangenheit vorgenommene Wertminderungen, so erfolgen

Zuschreibungen bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

9. | Finanzielle Vermögenswerte

Ein finanzieller Vermögenswert wird immer nur dann in der Bilanz angesetzt, wenn die Greiffenberger-Gruppe Vertragspartei der Regelungen des finanziellen Vermögenswerts ist. Die Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt dann, wenn entweder die Rechte auf Cash Flows aus einem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder die Rechte an einen Dritten übertragen werden. Bei der Übertragung sind insbesondere die Kriterien des IAS 39 hinsichtlich des Übergangs der Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswerts verbunden sind, zu würdigen.

Finanzielle Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Für die Folgebewertung werden die finanziellen Vermögenswerte in die folgenden Kategorien unterteilt: "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet", "bis zur Endfälligkeit gehalten", "zur Veräußerung verfügbar" und "Kredite und Forderungen". Für die Folgebewertung gilt im Einzelnen:

Zu den finanziellen Vermögenswerten der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" zählen in der Greiffenberger-Gruppe nur derivative Finanzinstrumente (wie zum Beispiel Zins-, Währungsund Zinswährungsswaps) mit positivem Marktwert, die unter den sonstigen finanziellen Forderungen ausgewiesen werden. Derivative Finanzinstrumente werden bei der Greiffenberger-Gruppe zur Sicherung von Zinsrisiken aus dem operativen Geschäft eingesetzt. Dabei werden marktgängige Instrumente wie Zinsswaps verwendet. Nachdem bei der Greiffenberger-Gruppe kein Hedge-Accounting zur Anwendung kommt, werden diese zum jeweiligen Stichtag mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Sich ergebende Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden erfolgswirksam erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte der Kategorien "bis zur Endfälligkeit gehalten" und "Kredite und Forderungen" werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Gewinne oder Verluste werden dann ergebniswirksam erfasst, wenn der finanzielle Vermögenswert ausgebucht oder wertgemindert ist sowie im Rahmen von Amortisationen. Sofern es einen objektiven Hinweis auf eine Wertminderung gibt, werden Wertberichtigungen in Höhe der Differenz zwischen Buchwert und Barwert der erwarteten künftigen Cash Flows vorgenommen.

Sofern es sich um "zur Veräußerung verfügbare" finanzielle Vermögenswerte handelt, werden diese mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt, wobei unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kursänderungen bis zur Realisierung ergebnisneutral gesondert im Eigenkapital unter Beachtung latenter Steuern ausgewiesen werden. Besteht ein objektiver Hinweis darauf, dass der finanzielle Vermögenswert wertgemindert ist, wird der im Eigenkapital kumulierte Verlust aus dem Eigenkapital entfernt und ergebniswirksam erfasst.

Die Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt bei allen Kategorien zum Erfüllungstag.

Als finanzielle Vermögenswerte werden "Finanzinvestitionen", "sonstige langfristige Vermögenswerte", "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" sowie "Zahlungsmittel" betrachtet.

10. | Finanzinvestitionen und sonstige 10. | langfristige Vermögenswerte

Finanzinvestitionen werden bei Zugang mit den beizulegenden Zeitwerten erfasst und grundsätzlich als "zur Veräußerung verfügbar" kategorisiert und bewertet. Anteile an verbundenen Unternehmen, die nicht konsolidiert werden, und Beteiligungen werden nach dem erstmaligen Ansatz mit ihren Anschaffungskosten bewertet, wenn nicht ein davon abweichender Marktwert verfügbar ist und deren beizulegender Zeitwert auch nicht zuverlässig ermittelt werden kann. Bestehen objektive Hinweise darauf, dass eine Wertminderung vorliegt, wird eine Wertberichtigung in Höhe der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der geschätzten künftigen Cash Flows ergebniswirksam vorgenommen.

Finanzinvestitionen, die zu Handelszwecken gehalten werden, liegen nicht vor.

Zum 31. Dezember 2010 gibt es keine sonstigen langfristigen Vermögenswerte.

11. | Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren werden mit ihren Anschaffungskosten, unfertige und fertige Erzeugnisse mit den Herstellungskosten angesetzt. Ist eine einzelne Bewertung der Vorräte nicht möglich, so erfolgt die Bewertung mittels der Methode des gewogenen Durchschnitts. Die Herstellungskosten umfassen die direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Liegt der am Abschlussstichtag erwartete Nettoveräußerungswert unter den Anschaffungs- und Herstellungskosten, zum Beispiel aufgrund von Lagerdauer, Beschädigungen oder verminderter Marktgängigkeit, so wird eine Abwertung auf den niedrigeren Wert vorgenommen. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.

12. | Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 12. | und sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Unter den Forderungen und sonstigen Vermögenswerten werden Forderungen, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, Kredite sowie derivative Finanzinstrumente ausgewiesen. Sie werden mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente gemäß IAS 39 bei erstmaliger Bewertung mit den beizulegenden Zeitwerten und bei der Folgebewertung mit den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Ist der erzielbare Betrag der Forderungen oder der sonstigen Vermögenswerte am Bilanzstichtag niedriger als die fortgeführten Anschaffungskosten, so wird dieser Betrag zugrunde gelegt. Erkennbaren Risiken wird durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen. Diese basieren auf Erfahrungswerten der Vergangenheit.

Unverzinsliche und niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden abgezinst.

13. | Latente Steuern

Latente Steuern resultieren entsprechend IAS 12 bis auf wenige im Standard festgelegte Ausnahmen aus allen temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen der Steuerbilanz der Konzerngesellschaften und den IFRS-Bilanzen sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen (bilanzorientiertes Vorgehen). Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Wahrscheinlichkeit gewährleistet ist. Verlustvorträge werden in die Steuerabgrenzung nur einbezogen, soweit sie realisierbar sind.

Die latenten Steuern werden nach einem konzerneinheitlichen Steuersatz ermittelt. Die Wirkung von Steuersatzänderungen auf latente Steuern wird nach Durchlaufen des Gesetzgebungsverfahrens ergebniswirksam erfasst.

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt zu dem am Bilanzstichtag für Veranlagungszeiträume ab 2010 gültigen Steuersatz im Inland von durchschnittlich 29,27% (Vj. 29,22%).

14. | Rückstellungen für Pensionen

Rückstellungen für Pensionen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung von biometrischen Annahmen.

Die Greiffenberger-Gruppe verrechnet dabei zum 31. Dezember 2010 versicherungsmathematische Gewinne und Verluste ergebnisneutral. Der Aufwand aus der Dotierung und der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen wird den Personalaufwendungen bzw. den Zinsaufwendungen zugeordnet.

15. | Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen werden für alle übrigen ungewissen Verpflichtungen und Risiken der Greiffenberger-Gruppe gegenüber Dritten gebildet. Voraussetzung für den Ansatz ist, dass eine gegenwärtige Verpflichtung (rechtlich oder faktisch) aus einem Ereignis der Vergangenheit besteht, eine Inanspruchnahme wahrscheinlich und die Höhe der Verpflichtung zuverlässig schätzbar ist. Die angesetzten Beträge stellen die bestmögliche Schätzung der Ausgaben dar, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich ist. Langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem Barwert angesetzt. Der dabei verwendete Abzinsungssatz beträgt je nach Laufzeit zwischen 4,07% und 5,16%.

16. | Finanzielle Verbindlichkeiten und Genussrechte Eine finanzielle Verbindlichkeit wird immer nur dann in der Bilanz angesetzt, wenn die Greiffenberger-Gruppe Vertragspartei der Regelungen der finanziellen Verbindlichkeit ist. Die Ausbuchung einer finanziellen Verbindlichkeit erfolgt dann, wenn diese getilgt ist, d. h. wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen beglichen oder aufgehoben sind oder auslaufen.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden, mit Ausnahme der Verbindlichkeiten aus Finance Lease, die mit ihrem Barwert bilanziert werden, bei der erstmaligen Erfassung mit ihrem beizulegenden Zeitwert bilanziert. In den Folgejahren werden alle finanziellen Verbindlichkeiten, bis auf derivative Finanzinstrumente mit einem negativen Marktwert, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Derivative Finanzinstrumente mit einem negativen Marktwert werden nach dem erstmaligen Ansatz zu jedem Stichtag mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Änderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam erfasst werden.

Die finanziellen Verbindlichkeiten enthalten: "Darlehen", "Verbindlichkeiten aus Finance Lease", "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen" sowie "sonstige Schulden", die auch die derivativen Finanzinstrumente mit negativem Marktwert enthalten.

17. | Zuwendungen

Zuwendungen der öffentlichen Hand für Vermögenswerte werden nach IAS 20 unter den langfristigen Schulden gesondert ausgewiesen. Es handelt sich dabei um öffentliche Finanzierungshilfen für Investitionen. Die Auflösung erfolgt ertragswirksam in Abhängigkeit von der Nutzungsdauer der begünstigten Vermögenswerte.

18. | Schätzungen

Die Aufstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der Vorschriften des IASB erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet werden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten auswirken. Die zukunftsbezogenen Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die konzerneinheitliche Festlegung von Nutzungsdauern, die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen sowie auf die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt.

C. | KONSOLIDIERUNGSKREIS

Der Abschluss des Konzerns umfasst neben der Greiffenberger AG alle Tochterunternehmen, bei denen der Greiffenberger AG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht. Nicht einbezogen werden die Eberle America Inc., Miami, USA, und die BKP Berolina Polyester Beteiligungs-GmbH, Velten.

In den Konzernabschluss der Greiffenberger AG sind einbezogen:

Inland Anteil am Eigen
Kapital kapital Ergebnis
% T€ T€
ABM Greiffenberger
Antriebstechnik GmbH,
Marktredwitz 100,00 14.312 0
J. N. Eberle & Cie. GmbH,
Augsburg
100,00 18.764 0
BKP Berolina Polyester
GmbH & Co. KG, Velten
75,00 2.852 1.405
ABM Plauen GmbH, Plauen 100,00 51 42
ASPASIA GmbH & Co.
Immobilien KG, Eschborn
94,00 1 0
Kunststofftechnik Scharf
GmbH, Berlin
100,00 88 7
Ausland Anteil am
Kapital
Eigen
kapital
Ergebnis
% T€ T€
ABM Nederland
Aandrijftechniek B.V.,
Woerden/Niederlande
100,00 292 -163
ABM Antriebstechnik
Gesellschaft mbH,
Vösendorf/Österreich
100,00 315 58
ABM Systèmes
d'Entraînement S.A.R.L.,
Mulhouse/Frankreich
100,00 41 -35
ABM Greiffenberger
Antriebstechnik AG,
Seon/Schweiz
(entkonsolidiert im
Geschäftsjahr)
100,00 0
(TCHF 0)
-15
(TCHF -21)
ABM Drives Inc.,
Cincinnati/USA
100,00 1.005
(TUSD1.333)
483
(TUSD 615)
ABM Drives (Suzhou) Co., Ltd.,
Suzhou/China
100,00 804
(TCNY 7.023)
23
(TCNY 183)
Ausland (Fortsetzung) Anteil am Eigen
Kapital kapital Ergebnis
% T€ T€
Eberle Italia S.r.l.,
San Giuliano Milanese/Italien
98,95 126 3
Eberle France S.A.R.L.,
Corbas/Frankreich
100,00 316 40
A.C.C. Advanced Cutting
Company S.r.l.,
San Giuliano Milanese/Italien 100,00 110 23

Nicht in den Konzernabschluss einbezogen sind:

Inland Anteil am
Kapital
Eigen
kapital
Ergebnis
% T€ T€
BKP Berolina Polyester
Beteiligungs-GmbH, Velten 75,00 44 1
Ausland Anteil am
Kapital
Eigen
kapital
Ergebnis
% T€ T€
Eberle America Inc.,
Miami/USA 100,00 -117 -34
(TUSD -155) (TUSD -46)

Die folgenden Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht und ein Kapitalanteil von mehr als 20% gehalten wird, sind nicht in den Konzernabschluss der Greiffenberger AG einbezogen.

Inland/Ausland Anteil am Eigen
Kapital kapital Ergebnis
% T€ T€
HC Pipe Tech GmbH, Velten 50,00 25 27
Berotech A/S,
Vojens/Dänemark
50,00 361 31
(TDKK 2.694) (TDKK 231)

Bei den nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen Gesellschaften handelt es sich um Gesellschaften ohne Geschäftsbetrieb oder mit einem nur geringen Geschäftsvolumen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist.

Aufgrund der untergeordneten Bedeutung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns werden die Anteile der zwei assoziierten Unternehmen zu Anschaffungskosten bilanziert.

Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen hat sich durch die Aufnahme der Kunststofftechnik Scharf GmbH, Berlin, und der in 2009 gegründeten ASPASIA GmbH & Co. Immobilien KG, Eschborn, verändert. Die Auswirkung auf den Konzernabschluss ist nicht wesentlich. Die neu gegründete ABM Plauen GmbH, Plauen, war bisher als Betriebstätte der ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH, Marktredwitz, geführt und wird seit dem Geschäftsjahr 2010 als Tochterunternehmen konsolidiert. Demgegenüber wird die im Vorjahr als Tochterunternehmen der ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH, Marktredwitz, konsolidierte ABM Greiffenberger Antriebstechnik AG, Seon/Schweiz, zum 31. August 2010 entkonsolidiert und ab 2010 als Betriebsstätte geführt.

D. | KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Alle einbezogenen Konzerngesellschaften haben als Geschäftsjahr das Kalenderjahr.

Gemäß IFRS 1.18 werden die Regelungen des IFRS 3 für Unternehmenszusammenschlüsse im Zeitpunkt der Erstanwendung angewendet. Die Kapitalkonsolidierung der vor dem 1. Januar 2004 einbezogenen Unternehmen erfolgt deshalb nach der Buchwertmethode des deutschen HGB. Danach wird bei der Kapitalkonsolidierung das Eigenkapital der Tochtergesellschaften nach der Buchwertmethode ermittelt. Die Verrechnung des Eigenkapitals mit dem Beteiligungsansatz des Mutterunternehmens geschieht auf der Grundlage der Wertansätze zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung.

Die sich bei der Erstkonsolidierung unter Umständen ergebenden aktivischen Unterschiedsbeträge werden den Vermögenswerten der Tochtergesellschaften insoweit zugerechnet, als deren Zeitwert den Buchwert übersteigt. Der verbleibende Rest wurde vor Anwendung des IFRS 3 nach deutschem Handelsrecht mit den Rücklagen verrechnet.

Forderungen, Schulden, Rückstellungen, Erträge und Aufwendungen sowie Ergebnisse aus konzerninternen Transaktionen (Zwischengewinne) werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.

Alle übrigen Beteiligungen sowie die nicht konsolidierten Tochtergesellschaften werden zu Anschaffungskosten bilanziert.

E. | WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung nach IAS 21 nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Für die Tochterunternehmen richtet sich die funktionale Währung nach deren primärem Wirtschaftsumfeld und entspricht damit der jeweiligen Landeswährung, weil sie dort die wesentlichen Zahlungsmittel erwirtschaften und aufwenden. Im Konzernabschluss werden deshalb die Aufwendungen und Erträge aus Abschlüssen von Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, zum Jahresdurchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird mit dem Eigenkapital verrechnet. Die Umrechnungsdifferenzen, die aus der abweichenden Umrechnung anderer Posten der Bilanz und Gesamtergebnisrechnung resultieren, werden unter den "Sonstigen betrieblichen Erträgen" oder "Sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen.

In den Abschlüssen der einzelnen Konzernunternehmen werden monetäre Posten in Fremdwährung grundsätzlich zum Stichtagskurs umgerechnet. Daraus resultierende Währungsgewinne und -verluste werden unmittelbar ergebniswirksam erfasst.

Die für die Währungsumrechnung zugrunde liegenden Wechselkurse haben sich im Verhältnis zu einem Euro wie folgt verändert:

Stichtagskurs Durchschnittskurs
31.12.2010 31.12.2009 2010 2009
Schweizer Franken 1,24360 1,4877 1,3822 1,5102
Chinesischer Renminbi 8,73850 9,7483 8,9708 9,5403
Amerikanischer Dollar 1,32670 1,4313 1,3272 1,3946

F. | ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ UND ZUR GE-SAMTERGEBNISRECHNUNG

Konzernanlagevermögen

Die Entwicklung der Sachanlagen und der immateriellen Vermögenswerte sind im Anlagenspiegel dargestellt.

1. | Sachanlagen

Im Sachanlagevermögen sind geleaste Technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen aktiviert, die wegen der Gestaltung der ihnen zugrunde liegenden Leasingverträge ("Finanzierungsleasing") dem Konzern als wirtschaftlicher Eigentümer zuzurechnen sind. Die Leasingverträge haben Laufzeiten bis 2016. Die Details zu den Mindestleasingzahlungen der betreffenden Leasingverträge sind der unten aufgeführten Übersicht zu entnehmen. Der Buchwert der Anlagen betrug am 31. Dezember 2010 6.995 T€ (Vj. 7.729 T€).

Summe der künftigen

Mindestleasingzahlungen 2010 2009
T€ T€
< 1 Jahr 1.717 1.939
1 – 5 Jahre 5.193 5.761
> 5 Jahre 87 233
Gesamt 6.997 7.933

In den künftigen Mindestleasing-

zahlungen enthaltener Zinsanteil 2010 2009
T€ T€
< 1 Jahr 304 333
1 – 5 Jahre 439 541
> 5 Jahre 1 7
Gesamt 744 881

Sachverhalte, die eine Wertminderung des Sachanlagevermögens im Sinne des IAS 36 darstellen würden, lagen nicht vor.

2. | Immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte enthalten Lizenzen, Patente, Software.

Im Berichtsjahr wurde keine Wertminderung (Vj. 0 T€) vorgenommen.

3. | Finanzinvestitionen

Die Finanzinvestitionen enthalten Anteile an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen. Bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen wird die nicht konsolidierte Gesellschaft BKP Berolina Polyester Beteiligungs-GmbH, Velten, (1,00 €) ausgewiesen.

Die sonstigen Beteiligungen betreffen die HC Pipe Tech GmbH, Velten, (12.500,00 €) und die Berotech A/S, Vojens/Dänemark, (9.421,76 €).

4. | Latente Steuern

Der Bestand an latenten Steuern zum 31. Dezember ist folgenden Posten zuzuordnen:

31.12.2009
T€ T€
Immaterielle Vermögenswerte 1.572 1.928
Sachanlagen -1.701 -2.058
Vorräte 27 -20
Forderungen und sonstige
Vermögenswerte
-114 -140
Rückstellungen -1.094 603
Verbindlichkeiten und sonstige Schulden 2.131 1.049
Steuerliche Verlustvorträge 5.032 5.367
Gesamt 5.853 6.729

Aktive und passive latente Steuern wurden bei gleicher Steuerart und Fälligkeit verrechnet. Wertberichtigungen auf aktivierte latente Steuern werden vorgenommen, wenn hinsichtlich der Realisierbarkeit Unsicherheiten bestehen. Zur Bestimmung dieser Abwertungen werden alle positiven und negativen Einflussfaktoren für ein ausreichend hohes Einkommen in der Zukunft berücksichtigt, wobei die zugrunde liegenden Einschätzungen im Zeitablauf Änderungen unterliegen können. Soweit die Verlustvorträge nicht durch zeitliche Differenzen (Konsolidierungen, Unterschiede zwischen Handelsund Steuerbilanz) entstanden sind, entfallen sie auf steuerliche Verlustvorträge, die in Vorjahren überwiegend durch Verschmelzung von Tochtergesellschaften auf die Greiffenberger AG oder erwirtschaftete Verluste zurückzuführen sind. Der Ansatz ist begründet, da das Steuerrecht eine zeitlich unbefristete Vortragsfähigkeit dieser Verluste ermöglicht und eine künftige Gewinnerzielung hinreichend sicher ist.

Der Betrag der latenten Steuern, der im Berichtsjahr über das Eigenkapital erfasst wurde, beläuft sich auf 74 T€ (Vj. 261 T€).

5. | Vorräte

31.12.2010 31.12.2009
T€ T€
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 9.252 9.452
Unfertige Erzeugnisse 14.206 13.975
Fertige Erzeugnisse 11.226 10.145
Gesamt 34.684 33.572

Insgesamt wurden Abwertungen auf den beizulegenden Zeitwert in Höhe von 695 T€ auf das Vorratsvermögen vorgenommen, so dass der Bestand der Vorräte vor Abwertungen 35.379 T€ beträgt.

Als Aufwand wurden Vorräte in der Berichtsperiode wie folgt verbucht:

T€
Materialaufwand 67.298
Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer 38.642
Andere Aufwendungen 9.398
Veränderung der Erzeugnis-Bestände -1.371
Gesamt 113.967

Erfolgswirksame Wertaufholungen wurden wie auch im Vorjahr nicht vorgenommen.

6. | Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit bis zu einem Jahr.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen haben sich wie folgt entwickelt:

2010 2009
T€ T€
Stand am 01.01. 427 481
Zuführungen 189 296
Inanspruchnahme 50 207
Auflösungen 69 143
Stand am 31.12. 497 427

7. | Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

31.12.2010 31.12.2009
T€ T€
Sonstige Steuererstattungsansprüche 2.271 739
Forderungen gegen Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
131 675
Forderungen gegen nicht
konsolidierte verbundene Unternehmen
0 10
Mitarbeiterforderungen 374 461
Aktive Rechnungsabgrenzungen 42 27
Debitorische Kreditoren 11 7
ATZ-Insolvenzsicherung 1.068 851
Marktwert Zinsswap und
Zinstauschgeschäfte
392 480
Übrige 1.433 1.271
Gesamt 5.722 4.521

Bei den Forderungen und sonstigen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, entsprechen die im normalen Geschäftsverlauf erzielbaren Beträge den Buchwerten.

Die Greiffenberger AG und die Tochtergesellschaften der Greiffenberger-Gruppe sind Zins-, Wechselkursund Ausfallrisiken ausgesetzt. Diese werden in der Anhangsziffer "F. 19 Finanzinstrumente" erläutert.

Ausfallrisiken wird durch die Bildung von Wertberichtigungen in ausreichendem Umfang Rechnung getragen. In den einzelnen Tochtergesellschaften wird dem Risiko von Forderungsausfällen außerdem durch eine Warenkreditversicherung für ausgesuchte Länder begegnet. Der Wertberichtigungssaldo hat sich vom 1. Januar 2010 bis zum 31. Dezember 2010 von 427 T€ auf 497 T€ erhöht.

8. | Zahlungsmittel und -äquivalente

31.12.2010 31.12.2009
-- -- ------------ ------------
T€ T€
Schecks, Kassenbestand 52 9
Guthaben bei Kreditinstituten 10.481 8.874
Gesamt 10.533 8.883

9. | Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der Greiffenberger AG, Marktredwitz, beträgt 12.388.992,00 € (Vj. 11.264.000,00 €). Es setzt sich aus 4.839.450 (Vj. 4.400.000) nennwertlosen Stückaktien, die sämtlich auf den Inhaber lauten, zusammen.

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juni 2006 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. Juni 2011 gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 5.625.400,00 € zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2006/I und 2006/II).

Hiervon wurde 2010 im Zuge einer Barkapitalerhöhung aus Genehmigtem Kapital 2006/I im Umfang von 439.450 Aktien oder 1.124.992,00 € Gebrauch gemacht. Die auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von 2,56 € je Aktie konnten zu 7,00 € je Aktie platziert werden. Der übersteigende Betrag wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Dadurch ergibt sich für das Geschäftsjahr 2010 ein gewichteter Durchschnitt von 4.509.863 Aktien.

Sonstige Rücklagen

Die sonstigen Rücklagen enthalten die Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien. Sie betragen 14.063 T€ (Vj. 12.112 T€).

Gewinnrücklagen/Verlustvortrag

Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Bestandteil der Gewinnrücklagen sind auch die erfolgsneutralen Anpassungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Plänen werden ebenso mit den Gewinnrücklagen verrechnet.

Weiterhin werden Differenzen aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen mit einbezogen.

Kapitalmanagement

Das Kapitalmanagement der Greiffenberger-Gruppe ist darauf ausgerichtet, aus einer stabilen Eigenkapitalausstattung heraus erforderliche Finanzmittel für das operativ organische Wachstum sowie für erforderliche Investitionen mit eigenen Mitteln zu erwirtschaften. Methodisch und prozessorientiert werden dazu insbesondere Kennzahlen, wie die Eigenkapitalquote, der Verschuldungsgrad, Working Capital und Working Capital Ratio sowie der Return on Capital employed (ROCE) kontinuierlich überwacht. Die Kapitalstruktur gibt der Greiffenberger-Gruppe die Stabilität, die als Basis für das auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Geschäftsmodell dient und damit langfristigen Kunden-, Lieferantenbeziehungen sowie Ansprüchen der Mitarbeiter und Aktionären gerecht wird.

10. | Langfristige Darlehen und Genussrechte, 10. | kurzfristige Darlehen

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundpfandrechte besichert. Daneben existieren Sicherungsübereignungen von Maschinen des Anlagevermögens und von Gegenständen des Vorratsvermögens sowie eine Forderungszession. Weiterhin sind die Rechte aus Marken und Patenten verpfändet. Aufgrund der zum 31. Dezember 2010 vorhandenen liquiden Mittel wurden die durch Vorräte und Forderungen besicherten kurzfristigen Linien nicht in Anspruch genommen.

Restlaufzeit 31.12.2010 31.12.2009
in Jahren Buchwert Buchwert
T€ T€
Genussrechtskapital < 1 0 0
1-5 10.000 10.000
> 5 0 0
Darlehensverpflichtungen < 1 210 0
1-5 31.895 33.426
> 5 2.749 0
Kontokorrentkredite < 1 466 2.882
Gesamt < 1 676 2.882
1-5 41.895 43.426
> 5 2.749 0
45.320 46.308

Die Zinssätze der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bewegen sich zwischen 3,26% und 7,59%.

Insgesamt wurde den Gesellschaften der Greiffenberger-Gruppe bei Kreditinstituten eine Kreditlinie von 59.410 T€ (Vj. 57.748 T€) eingeräumt.

11. | Minderheitsanteile bei Personengesellschaften Hier wird der 25%ige Anteil des fremden Gesellschafters der BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG, Velten, ausgewiesen.

12. | Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zum Stichtag bestanden noch nicht ertragswirksam erfasste Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von 2.326 T€ (Vj. 2.942 T€).

13. | Langfristige Rückstellungen

2010 2009
T€ T€
Pensionsrückstellungen
Rückstellung zum 01.01. 12.731 11.701
+ Dienstzeitaufwendungen 405 135
+ Zinsaufwendungen 637 526
- tatsächliche Rentenzahlungen -793 -440
Fortgeschriebener Wert zum 31.12. 12.980 11.922
Unterschiedsbetrag = versicherungs
mathematische Verluste 274 809
Verpflichtungsbarwert zum 31.12. 13.254 12.731

Pensionsrückstellungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter sowie deren Hinterbliebene der Greiffenberger-Gruppe gebildet. Die betriebliche Altersversorgung ist durch einen leistungsorientierten Versorgungsplan geregelt, wobei die zugesagten Leistungen an aktive und frühere Mitarbeiter durch das Unternehmen erfüllt werden. Die Finanzierung erfolgt durch die Dotierung von Rückstellungen.

Die Höhe der Pensionsverpflichtung (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, die für Schätzungen unumgänglich sind. Dabei spielen neben den Annahmen zur Lebenserwartung die folgenden Prämissen eine Rolle, die von der wirtschaftlichen Situation des jeweiligen Landes abhängen.

2010 2009 2008 2007 2006
T€ T€ T€ T€ T€
Anwartschafts
barwerte
13.254 12.731 11.701 12.087 13.173
2010 2009
% %
Abzinsungsfaktor 4,5 5,0
Gehaltstrend 2,5 2,5
Rententrend 1,0 1,0
Fluktuationsrate 3,0 3,0

Der Gehaltstrend umfasst erwartete zukünftige Gehaltssteigerungen, die unter anderem in Abhängigkeit von Inflation und der Unternehmenszugehörigkeit jährlich geschätzt werden.

Alle weiteren Faktoren anderer Gesellschaften sind aufgrund der Höhe der Pensionsrückstellungen von untergeordneter Bedeutung.

14. | Sonstige langfristige Schulden

Hier sind vor allem Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing und Mietkauf ausgewiesen.

15. | Verbindlichkeiten aus Lieferungen und 15. | Leistungen

Die dort ausgewiesenen Verbindlichkeiten haben eine Laufzeit unter 1 Jahr.

16. | Tatsächliche Ertragsteuerschuld

Die tatsächliche Ertragsteuerschuld enthält Verpflichtungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für das abgelaufene Geschäftsjahr bzw. für vorangegangene Geschäftsjahre.

Die Schulden setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2010 31.12.2009
T€ T€
Inländsche Steuern vom Einkommen
und Ertrag
20 142
Ausländische Steuern vom Einkommen
und Ertrag
69 47
Gesamt 89 189

17. | Kurzfristige Rückstellungen

Die Entwicklung der kurzfristigen Rückstellungen im abgelaufenen Geschäftsjahr kann der Tabelle am Seitenende entnommen werden.

In den Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Personal- und Sozialbereich sind im Wesentlichen Verpflichtungen für Gewinnbeteiligungen, Restrukturierung und ERA enthalten.

Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Produktionsbereich enthalten Vorsorgen für Garantieverpflichtungen.

Die Rückstellung für Verpflichtungen aus anderen Bereichen deckt eine Vielzahl von verschiedenen, erkennbaren Einzelrisiken und ungewissen Verpflichtungen.

Die Rückstellungen werden zum überwiegenden Teil innerhalb eines Jahres abfließen.

Kurzfristige Rückstellungen 01.01.2010 Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2010
T€ T€ T€ T€ T€
Personal- und Sozialbereich 5.186 -966 -101 1.419 5.538
Laufender Geschäftsbetrieb 2.295 -418 -385 812 2.304
Andere Verpflichtungen 341 -342 -16 196 179
Gesamt 7.822 -1.726 -502 2.427 8.021
01.01.2009 Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2009
T€ T€ T€ T€ T€
Personal- und Sozialbereich 5.216 -994 -504 1.468 5.186
Laufender Geschäftsbetrieb 1.369 -757 -71 1.754 2.295
Andere Verpflichtungen 625 -426 -145 287 341

18. | Sonstige kurzfristige Schulden

31.12.2010 31.12.2009
T€ T€
gegenüber verbundenen Unternehmen 45 44
aus Steuern 1.011 317
im Rahmen der sozialen Sicherheit 210 179
Kreditorische Debitoren 435 582
Bankzinsen 111 137
Abgrenzungen im Personalbereich 2.561 2.004
übrige 6.495 5.852
Gesamt 10.868 9.115

Die in den übrigen Verbindlichkeiten enthaltenen Posten aus derivativen Finanzinstrumenten sind in der Position Finanzinstrumente (F. 19) näher erläutert.

Die Buchwerte der Schulden entsprechen den beizulegenden Zeitwerten.

19. | Finanzinstrumente

Als international operierendes Unternehmen ist die Greiffenberger-Gruppe im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt.

Bei diesen Risiken handelt es sich um Währungsrisiken, die aus Tätigkeiten in verschiedenen Währungsräumen resultieren, um Ausfallrisiken, die durch die Nichterfüllung von vertraglichen Verpflichtungen durch Vertragspartner begründet sind, und um Zinsrisiken, die sich aus variabel verzinslichen Geldanlagen und -aufnahmen ergeben.

Zur Beurteilung und Berücksichtigung solcher Risiken hat die Greiffenberger-Gruppe durch ein zentralisiertes Risikomanagementsystem Grundsätze definiert, die einer einheitlichen und systematischen Erfassung und Bewertung von derartigen Risiken dienen. Zur Überprüfung der Einhaltung aller Grundsätze erfolgt innerhalb der Greiffenberger-Gruppe eine kontinuierliche Berichterstattung. Dadurch können auftretende Risiken zeitnah identifiziert und analysiert werden.

Um die beschriebenen Risiken zu minimieren, werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Hedge-Accounting im Sinne des IAS 39 kommt zurzeit jedoch nicht zur Anwendung.

Währungsrisiken

Zur Absicherung von auf fremde Währung lautenden Vermögenswerten, Schulden, sonstigen Verpflichtungen und erwarteten zukünftigen Zahlungsströmen aus dem operativen Geschäft werden im Konzern bei Bedarf Währungsswaps als marktgängige Instrumente eingesetzt.

Ausfallrisiken

Die Greiffenberger Gruppe ist Ausfallrisiken ausgesetzt, wenn Vertragspartner ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Es bestand an den Stichtagen 31. Dezember 2010 und 31. Dezember 2009 kein wesentliches Ausfallrisiko, so dass nach Auffassung der Geschäftsführung das Risiko der Nichterfüllung durch die Vertragspartner sehr gering, abschließend jedoch nicht vollständig auszuschließen ist. Das Ausfallrisiko wird durch den Abschluss von Warenkredit-Versicherungen für ausgesuchte Länder vermindert. Soweit bei einzelnen finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen erfasst. Eine Konzentration von Ausfallrisiken aus Geschäftsbeziehungen zu einzelnen Schuldnern bzw. Schuldnergruppen ist nicht erkennbar.

Zinsrisiken

Die Greiffenberger-Gruppe ist außerdem Zinsschwankungen ausgesetzt. Die zinssensiblen Aktiva und Passiva beziehen sich ausschließlich auf Schulden. Für einzelne Risiken wurden Zinsswaps und Zinstauschgeschäfte abgeschlossen. Nach Einschätzung der Geschäftsführung bestehen aus Zinsschwankungen zurzeit nur geringe Risiken. Zur Darstellung der Zinsrisiken verweisen wir auf die Ausführungen zu "Finanzielle Vermögenswerte" und zu "Finanzielle Verbindlichkeiten".

Die den Zinsswap- und Zinstauschgeschäften zugrunde liegenden Nominalvolumina sowie deren Marktdaten sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

31.12.2010 31.12.2009
Nominal- Nominal
volumen Zeitwert volumen Zeitwert
Laufzeit T€ T€ T€ T€
30.06.2011 3.000 -45 8.000 -236
28.12.2012 5.000 -321 5.000 -473
15.12.2014 10.000 392 10.000 480

Das Nominalvolumen von derivativen Finanzinstrumenten bezeichnet die rechnerische Bezugsgröße, aus der sich die Zahlungen ableiten. Das Risiko ergibt sich daher nicht aus dem Nominalvolumen, sondern aus den darauf bezogenen Wechselkurs- und Zinsänderungen.

Der Marktwert jeder Position wird dabei mit Close of Business Parametern zum Ultimo ermittelt.

Die Kategorien der Finanzinstrumente (finanzielle Vermögenswerte und Schulden) sind der Tabelle am Seitenende zu entnehmen.

Art und Ausmaß von Risiken, die sich aus Finanzinstrumenten ergeben

Das Kreditrisiko ist das Risiko, dass eine Partei eines Finanzinstruments der anderen Partei einen Schaden verursacht, indem sie ihren Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Marktrisiko besteht darin, dass der beizulegende Zeitwert oder zukünftige Cash Flows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Das Marktrisiko konkretisiert sich in Zinsänderungsrisiken und Wechselkursrisiken. Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, Schwierigkeiten bei der Erfüllung finanzieller Verbindlichkeiten zu gegenwärtigen, z. B. das Risiko, Darlehen nicht prolongieren zu können oder keine neuen Darlehen zur Tilgung fälliger Darlehen zu erhalten.

Kreditrisiken

Das Kreditrisiko hinsichtlich der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte beschränkt sich auf den ausgewiesenen Buchwert. Die Veränderung im Berichtszeitraum ist eine Folge der Zinsänderungen an den Kapital-, Geld- und Kreditmärkten. Zur Beurteilung dieser Aussage ist das Rating der Transaktionspartner herangezogen worden, das sich im Berichtszeitraum nicht oder nur unwesentlich verändert hat.

Bei der Greiffenberger-Gruppe entfallen wesentliche Kreditrisiken auf das Ausfallrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und theoretisch auch auf das Insolvenzrisiko der Kreditinstitute, bei denen die Greiffenberger AG Guthaben hält. Die Kreditrisiken bestehen in Höhe der ausgewiesenen Buchwerte. Um Ausfallrisiken entgegenzuwirken, werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in bestimmten Regionen durch eine Warenkreditversicherung abgesichert. Gemäß unseren Verträgen deckt die Warenkreditversicherung neben dem Insolvenzrisiko der Kunden auch den sogenannten Protracted Default (Nichtzahlungstatbestand als Versicherungsfall) ab. Im Versicherungsfall werden mindestens 75% der ausgefallenen Forderung von der Warenkreditversicherung ersetzt. Alternativ werden nach individueller Risikoeinschätzung Bankakkreditive oder Vorauszahlungen verlangt. Die Greiffenberger-

31.12.2010 31.12.2009

T€ T€
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte, die
bei ihrem erstmaligen Ansatz als solche eingestuft wurden.
Marktwert Zinsswap und Zinstauschgeschäfte 26 -229
Kredite und Forderungen
Altersteilzeit-Insolvenzsicherung F 7 1.068 851
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen F 6 9.713 7.785
Debitorische Kreditoren F 7 11 7
Zahlungsmittel und -äquivalente F 8 10.533 8.883
Gesamt 21.325 17.526
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zum Restbuchwert bewertet werden
Finanzverbindlichkeiten F 10 45.320 46.309
Sonstige langfristige Schulden F 14 5.581 5.422
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen F 15 9.359 5.420
Sonstige kurzfristige Schulden F 18 10.868 9.115
Gesamt 71.128 66.266

Gruppe arbeitet mit diesen Kunden seit Jahren vertrauensvoll zusammen und in den vergangenen Jahren sind keine Forderungsverluste bei diesen Kundenforderungen eingetreten.

Hinsichtlich neuer Kunden versucht die Greiffenberger-Gruppe durch Einholung von Kredit-Auskünften und IT-gestützte Beachtung von Kreditlimits das Forderungsausfallrisiko zu begrenzen. Auch hier besteht ein gewisses Kreditrisiko, das sich aber aufgrund der verschiedenen Branchen, in denen die Greiffenberger-Gruppe tätig ist, verteilt. Ebenso existiert für ausgewählte Kunden und Länder eine Warenkreditversicherung.

Neben der Beachtung von Kreditlimits vereinbart die Greiffenberger-Gruppe regelmäßig Eigentumsvorbehalte bis zur endgültigen Bezahlung der Lieferung oder Leistung. Die Stellung von Sicherheiten seitens der Kunden verlangt die Greiffenberger-Gruppe in der Regel nicht.

Der Wertberichtigungssaldo beträgt per 31. Dezember 2010 497 T€ (Vj. 427 T€) (siehe F. 6).

Bei den Guthaben bei Kreditinstituten achtet die Greiffenberger AG darauf, dass diese Kreditinstitute von den namhaften Kreditratingagenturen positiv geratet werden.

Die finanziellen Vermögenswerte (brutto vor Wertminderungen) zeigen folgende Altersstruktur:

31.12.2010
Abgezinster
Bruttowert
einzelwert-
Nicht
einzelwert-
berichtigte und
nicht einzelwertberichtigt Bruttowert überfällige finanzielle Vermögenswerte
finanzieller
Vermögenswerte Vermögenswerte
berichtigter nicht überfällige
finanzielle
< 30
Tage
31 - 90
Tage
91 - 180
Tage
181 - 360
Tage
> 1 Jahr Gesamt
T€ T€ T€
T€ T€ T€ T€ T€
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Liefe
rungen und Leistungen
593 8.289 380 610 176 162 10.210
31.12.2009
Abgezinster
Bruttowert
einzelwert-
Nicht
einzelwert-
berichtigte und
nicht einzelwertberichtigt Bruttowert überfällige finanzielle Vermögenswerte
finanzieller
Vermögenswerte Vermögenswerte
T€
berichtigter nicht überfällige
finanzielle
T€
< 30
Tage
T€
31 - 90
Tage
T€
91 - 180
Tage
T€
181 - 360
Tage
T€
> 1 Jahr
T€
Gesamt
T€
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Liefe
rungen und Leistungen
571 5.901 1.154 341 230 16 8.213
Sonstige kurzfristige
Vermögenswerte
3.859 153 22 6 4.040

Liquiditätsrisiken

Die Greiffenberger-Gruppe managt die vorhandene Liquidität mit dem Ziel, jederzeit den Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Ein Liquiditätsplan besteht für die gesamte Gruppe.

Zum Bilanzstichtag bestehen nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von 14,1 Mio.€ (Vj. 11,4 Mio.€).

In den nachfolgenden Tabellen sind die vertraglichen Fälligkeiten der finanziellen Verbindlichkeiten einschließlich etwaiger Zinszahlungen aufgeführt:

31.12.2010
Bruttowert Finanzinstrumente
< 30
Tage
31 - 90
Tage
91 - 360
Tage
1 - 5
Jahre
> 5 Jahre Gesamt
T€ T€ T€ T€ T€ T€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
7.624 1.093 4 8.721
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten Kreditinstitute 15 44 617 676
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 5.879 2.349 2.362 10.590
Summe 5.894 2.393 2.979 11.266
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige Verbindlichkeiten Kreditinstitute 41.895 2.749 44.644
Sonstige 5.130 451 5.581
Summe 47.025 3.200 50.225
Gesamt
13.518
3.486
2.983
47.025
3.200
70.212
31.12.2009
Bruttowert Finanzinstrumente
< 30
31 - 90
91 - 360
1 - 5
Tage Tage Tage Jahre > 5 Jahre Gesamt
T€ T€ T€ T€ T€ T€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 4.360 761 4 13 5.138
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten Kreditinstitute 197 2.685 2.882
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 4.059 2.387 1.558 3.362 314 11.680
Summe 4.256 2.387 4.243 3.362 314 14.562
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige Verbindlichkeiten Kreditinstitute 43.426 43.426
Sonstige 2.337 2.337
Summe 45.763 45.763
Gesamt 8.616 3.148 4.247 49.138 314 65.463
vertragliche/
Buchwert erwartete
31.12.2010 Zahlungen 2011 2012 2013 2014 2015 > 2016
T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€
Finanzverbindlichkeiten F 10 45.320 53.867 3.903 34.166 1.134 10.912 341 3.411
Sonstige langfristige
Schulden F 14 5.581 6.764 843 1.818 1.872 1.215 565 451
Verbindlichkeiten aus Liefe
rungen und Leistungen
und sonstige Verbindlichkeiten F 15 9.359 9.359 9.359
Sonstige kurzfristige
Schulden F 18 10.868 10.868 10.868

Marktrisiken

Bei der Greiffenberger AG sind vom Zinsänderungsrisiko grundsätzlich nur die beizulegenden Zeitwerte der abgeschlossenen Zinsswaps und Zinstauschgeschäfte sowie die festverzinslichen Finanzverbindlichkeiten betroffen. Das Zinstauschgeschäft wurde über ein Nominalvolumen über 3 Mio.€ abgeschlossen. Der Marktwert beträgt -45 T€. Das Nominalvolumen der Zinsswaps beträgt 15 Mio.€, der Marktwert beträgt 71 T€. Die Greiffenberger-Gruppe verfolgt das Ziel, Zinsänderungsrisiken nur in begrenztem Ausmaß ausgesetzt zu sein. Langlaufende variabel verzinsliche Darlehen werden durch den Einsatz von Zinsswaps oder Zinscaps abgesichert, bei kurzfristigen Darlehen besteht dieses Erfordernis nicht.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die Zahlungsmittel sind Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Zum 31. Dezember 2010 bestehen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Wesentlichen in Euro. Nennenswerte Teilbeträge bestehen in USD (TUSD 2.141 entsprechen 1.614 T€). Zum 31. Dezember 2009 bestanden Fremdwährungsforderungen in Höhe von TUSD 2.693 (1.862 T€).

Bankguthaben werden überwiegend in Euro gehalten (10.481 T€, Vj. 8.874 T€).

Finanzielle Verbindlichkeiten bestehen bis auf unwesentliche Beträge in Euro.

Fremdwährungsrisiken sind im Greiffenberger-Konzern durch die Tatsache beschränkt, dass die Fertigung nur im Euro-Raum erfolgt und die Fakturawährung überwiegend in Euro stattfindet.

Sensitivitätsanalyse

Ein Erstarken bzw. eine Abschwächung des Euro um 10% gegenüber den Fremdwährungsstichtagskursen im Konzern hätte zum Bilanzstichtag folgende Auswirkungen auf das Ergebnis gehabt, unterstellt, dass alle anderen Variablen, insbesondere Zinssätze, unverändert sind:

Forderungen in Fremdwährung 2010 2009
T€ T€
Chance 221 212
Risiko 181 -173

Die Chancen und Risiken sind zu einem überwiegenden Teil auf USD-Geschäfte zurückzuführen.

Zur Berechnung einer Zinssensitivität wird eine parallele Verschiebung der Zinskurve um 100 Basispunkte unterstellt. Hieraus würden sich folgende Chancen (positive Werte) bzw. Risiken (negative Werte) ergeben:

Kreditverbindlichkeiten 2010 2009
T€ T€
Chance 450 435
Risiko -451 -435

Hierbei wird ebenso davon ausgegangen, dass alle anderen Variablen konstant bleiben.

20. | Sonstige finanzielle Verpflichtungen und 20. | Eventualverpflichtungen

Operating Leasing Verträge bestehen für Betriebs- und Geschäftsausstattung. Im Geschäftsjahr wurden dafür Leasingraten in Höhe von 342 T€ (Vj. 367 T€) erfolgswirksam erfasst.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind in der folgenden Übersicht getrennt nach ihren Restlaufzeiten dargestellt:

Fälligkeit Stand
31.12.2010
Jahre T€
Miet-, Pacht- und Leasingverträge < 1 401
1-5 231
> 5 6
Bestellobligo < 1 28.792
Gesamt < 1 29.193
1-5 231
> 5 6

21. | Umsatzerlöse

Die Umsätze ergeben sich aus folgenden Tätigkeiten:

2010 2009
T€ T€
Antriebstechnik 82.951 62.836
Bandstahl und Sägen 41.451 28.165
Kunststoffverarbeitung 15.494 16.218
Gesamt 139.896 107.219

Für weitere Erläuterungen zu den Umsatzerlösen verweisen wir auf den Abschnitt der Segmentberichterstattung.

22. | Sonstige Erträge

2010 2009
T€ T€
Erträge aus Währungsgeschäften 296 114
Erträge aus Auflösung von
Rückstellungen
502 726
Buchgewinne aus Sachanlagen 8 510
Versicherungsentschädigungen 16 102
Erträge aus dem Eingang ausgebuchter
Forderungen und Auflösung
von Wertberichtigungen
87 189
Zuwendungen der öffentlichen Hand 616 701
Übrige sonstige betriebliche Erträge 1.727 1.638
Gesamt 3.252 3.980

23. | Bestandsveränderung und andere aktivierte 23. | Eigenleistungen

2010 2009
T€ T€
Bestandsveränderung 1.371 -4.903
Andere aktivierte Eigenleistungen 734 506
Gesamt 2.105 -4.397

24. | Materialaufwand

2010 2009
T€ T€
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
63.341 46.779
Aufwendungen für bezogene Leistungen 3.957 3.029
Gesamt 67.298 49.808

25. | Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer

2010 2009
T€ T€
Löhne und Gehälter 38.233 33.172
Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Unterstützung
7.290 6.763
Aufwendungen für Altersversorgung 480 870
Gesamt 46.003 40.805

In den Aufwendungen sind Aufwendungen für gesetzliche Rentenversicherungen in Höhe von 3.435 T€ (Vj. 3.623 T€) enthalten.

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer (12-Monats-Durchschnitt, ohne Aushilfen) gliedert sich nach Gruppen wie folgt:

2010 2009
Gewerbliche Arbeitnehmer 626 637
Angestellte 274 282
Auszubildende 37 38
Gesamt 937 957

26. | Andere Aufwendungen

2010 2009
T€ T€
Vertriebsaufwendungen 5.748 4.480
Verwaltungsaufwendungen 4.082 3.326
Verluste aus der Währungsumrechnung 200 187
Verluste aus dem Abgang
von Sachanlagen
13 39
Instandhaltungen 2.896 2.426
Garantieleistungen 602 1.657
Mieten und Pachten 752 667
Zeitarbeiter 795 8
Übrige sonstige betriebliche
Aufwendungen
2.473 2.325
Gesamt 17.561 15.115

Für den Abschlussprüfer KPMG Bayerische Treuhand AG wurden folgende Honorare als Aufwand erfasst: Steuerberatung in Höhe von 68 T€ (Vj. 88 T€), für die Prüfung der Jahresabschlüsse und des Konzernabschlusses in Höhe von 179 T€ (Vj. 174 T€) und Kosten für sonstige Leistungen in Höhe von 12 T€ (Vj. 5 T€).

27. | Finanzergebnis

2010 2009
T€ T€
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
(davon aus verbundenen
Unternehmen 0; Vj. 0)
567 661
Erträge aus Beteiligungen 27
Finanzerträge 567 688
Sonstige Zinsen und ähnliche
Aufwendungen
-5.278 -6.315
(davon an verbundene
Unternehmen 0; Vj. 0)
Finanzergebnis -4.711 -5.627

Im Finanzergebnis ist ein Betrag in Höhe von 105 T€ (Vj. -672 T€) aus der Bewertung der derivativen Finanzinstrumente enthalten. Des Weiteren beinhaltet das Finanzergebnis 2010 769 T€ Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Personalrückstellungen, insbesondere Pensionsrückstellungen, die dafür den Personalaufwand minderten. Der 25%ige Gewinnanteil des fremden Gesellschafters der BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG, Velten, wird in Höhe von 351 T€ unter den Zinsaufwendungen ausgewiesen.

Abweichend zum Vorjahr werden die Zinsaufwendungen aus Pensionsrückstellungen in Höhe von 637 T€ unter den Zinsaufwendungen ausgewiesen, um eine Angleichung an die geänderten deutschen handelsrechtlichen Vorschriften zu erreichen, die diesen Ausweis zwingend erfordern. Die Vorjahresvergleichszahlen wurden angepasst. Dies zeigt sich in einer Umgliederung in Höhe von 330 T€ von den Personalaufwendungen zu den Zinsaufwendungen.

28. | Ertragsteueraufwand

Der Ertragsteueraufwand setzt sich aus den folgenden Hauptbestandteilen zusammen:

2010 2009
T€ T€
Tatsächlicher Steueraufwand -220 -706
Latenter Steueraufwand/-ertrag aus der
Aktivierung/Auflösung von aktiven latenten
Steuern auf steuerliche Verlustvorträge
-334 4.669
Latenter Steueraufwand/-ertrag aus
zeitlichen Unterschieden
-627 -210
Gesamt -1.181 3.753

Außerdem kam es zu keiner Abwertung eines bisher bilanzierten latenten Steueranspruchs in den fortgeführten Bereichen.

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt mit dem spezifischen Steuersatz, der im Geschäftsjahr 2010 durchschnittlich 29,27% betrug. Bereits am Bilanzstichtag beschlossene Steuersatzänderungen wurden bei der Ermittlung der latenten Steuern mit berücksichtigt.

Bei der folgenden Überleitungsrechnung für den Konzern werden die einzelnen gesellschaftsbezogenen und mit dem jeweiligen länderspezifischen Steuersatz erstellten Überleitungsrechnungen unter Berücksichtigung von Konsolidierungsmaßnahmen zusammengefasst. Dabei wird der erwartete Steueraufwand in den effektiv ausgewiesenen Steueraufwand übergeleitet.

Der in der Überleitungsrechnung angewendete Steuersatz entspricht dem inländischen Steuersatz und beträgt 29,27%.

2010 2009
T€ T€
Ergebnis vor Ertragsteuer 3.024 -11.253
Konzernsteuersatz (%) 29,27% 29,22 %
Erwartetes Ertragsteuerergebnis -885 3.288
Steuereffekt aufgrund abweichender
lokaler Steuersätze
-82 -53
Steuern für Vorjahre -51 620
Steuerliche Zu- und Abrechnungen -70 -113
Sonstiges -94 11
Steuern vom Einkommen und Ertrag -1.182 3.753
Steuerquote (%) 39,1% 33,3 %

G. | ERGEBNIS JE AKTIE

Das Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis errechnet sich aus der Division des Ergebnisanteils der Aktionäre der Greiffenberger AG durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Aktien. Das verwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis je Aktie, weil weder zum 31. Dezember 2009 noch zum 31. Dezember 2010 potenzielle Aktien ausstanden. Im Falle der Ausübung des bedingten Kapitals der Greiffenberger AG können in Zukunft Verwässerungen auftreten.

Aufgrund der Eigenkapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2010 ergibt sich für die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien folgende Berechnung:

Zeitraum Anzahl Multiplikation
9 Monate 4.400.000 39.600.000,00 (vor Kapitalerhöhung)
3 Monate 4.839.450 14.518.350,00 (nach Kapitalerhöhung)
Summe 54.118.350,00
durchschnittlich 4.509.862,50

Zum 31. Dezember 2010 waren 4.839.450 Aktien ausgegeben.

2010 2009
Ergebnis nach Minderheitsanteilen 1.842.616,82 -7.499.838,91
Ergebnis der fortgeführten
Geschäftsbereiche nach
Minderheitsanteilen
1.842.616,82 -7.499.838,91
Gewichtete, in Umlauf befindliche
Aktienanzahl
4.509.863 4.400.000
Ergebnis je Aktie der
fortgeführten Bereiche
(verwässert / unverwässert)
0,41 -1,70

H. | ERLÄUTERUNGEN ZUR H. | KAPITALFLUSSRECHNUNG

Der in der Kapitalflussrechnung verwendete Finanzmittelbestand umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmittel und -äquivalente, d. h. Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten, soweit sie innerhalb von drei Monaten verfügbar sind. Es handelt sich um Flüssige Mittel in Höhe von 10.533 T€ (Vj. 8.883 T€).

Die Mittelveränderung aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit wird zahlungsbezogen ermittelt. Die Mittelveränderung aus der betrieblichen Tätigkeit wird hingegen ausgehend vom Periodenergebnis indirekt abgeleitet.

I. | SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die Segmentberichterstattung wurde in Anwendung des IFRS 8 erstellt. Danach werden die Aktivitäten in den Geschäftsfeldern und nach Regionen dargestellt. Diese Segmentierung richtet sich nach der internen Steuerung und Berichterstattung der Gruppe und berücksichtigt die unterschiedlichen Risiko- und Ertragsstrukturen der Geschäftsfelder.

Die Aktivitäten nach Geschäftsfeldern werden in die nachfolgenden Segmente unterteilt:

Im Segment der Holding (Greiffenberger AG) werden die Konzernleitungsfunktionen sowie ein Teil der Finanzierung der Gruppe vorgenommen.

Das Segment Antriebstechnik (ABM GmbH mit Tochterunternehmen) umfasst alle Gesellschaften, die mit der Herstellung und dem Vertrieb von Asynchronmotoren, Stirn-, Flach- und Planetengetriebemotoren,

Winkelmotoren sowie den dazu notwendigen Bremsen und elektronischen Zubehörteilen beschäftigt sind.

Im Segment Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl (Eberle GmbH mit Tochterunternehmen) werden Industrie-Metallbandsägen und Präzisionsbandstahl produziert und vertrieben.

Im Segment Kanalsanierungstechnologie (BKP KG) werden glasfaserverstärkte Kunststoffe verarbeitet, insbesondere in den Geschäftsfeldern Kanalsanierung, Behälterbau und Rohrummantelung.

Den Segmentinformationen liegen grundsätzlich dieselben Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss der Greiffenberger-Gruppe zugrunde. Forderungen und Verbindlichkeiten, Rückstellungen, Erträge und Aufwendungen sowie Ergebnisse zwischen den Segmenten werden im Konzern eliminiert. Intersegmentäre Umsätze haben bis auf vernachlässigbare Umsätze nicht stattgefunden.

Die im Segmentergebnis (Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit) enthaltenen konzerninternen Verrechnungen erfolgen zu Preisen wie zwischen unabhängigen Geschäftspartnern.

Segmente 2010 (Vorjahreswerte in Klammern) Konsoli
dierung/
GAG ABM Eberle BKP Gesamt Überleitung Konzern
T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€
Umsatzerlöse
mit externen Dritten 82.951 41.451 15.494 139.896 139.896
(–) (62.836) (28.165) (16.218) (107.219) (–) (107.219)
Intersegmenterlöse 14 5 19 -19
(–) (–) (13) (–) (13) (-13) (–)
Segmentergebnis 2.030 2.614 3.873 1.838 10.355 -2.744 7.611
(711) (-5.030) (-2.245) (2.332) (-4.232) (-1.543) (-5.775)
Darin enthaltene
Abschreibungen 6 3.864 2.068 670 6.608 48 6.656
(21) (4.049) (2.059) (520) (6.649) (49) (6.698)
Erträge aus sonstigen Beteiligungen
(–) (–) (–) (27) (27) (–) (27)
Vermögen
Segmentaktiva 59.665 60.184 44.263 12.460 176.572 -53.091 123.481
(56.634) (60.477) (43.105) (5.835) (166.051) (-52.214) (113.837)
Sachinvestitionen 2 2.314 1.464 6.437 10.217 10.217
(–) (6.470) (1.222) (783) (8.475) (–) (8.475)
Segmentschulden 4.749 36.190 13.886 5.666 60.491 34.770 95.261
(5.353) (33.818) (11.485) (2.825) (53.481) (36.914) (90.395)
Konsoli
GAG ABM Eberle BKP Gesamt dierungi Konzern
T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€
Inland
Umsatzerlöse 43.265 3.258 11.070 57.593 -19 57.574
(–) (34.945) (2.720) (11.505) (49.170) (-13) (49.157)
Segmentaktiva 59.665 54.509 40.639 12.460 167.273 -53.091 114.182
(56.634) (55.670) (39.712) (5.835) (157.851) (-52.214) (105.637)
Sachinvestitionen 2 2.250 1.442 6.437 10.131 10.131
(–) (6.445) (1.217) (783) (8.445) (–) (8.445)
Ausland
Umsatzerlöse 39.700 38.198 4.424 82.322 82.322
(–) (27.891) (25.458) (4.713) (58.062) (–) (58.062)
davon Europa 24.028 11.779 2.455 38.262 38.262
(–) (17.887) (8.470) (2.536) (28.893) (–) (28.893)
Segmentaktiva 5.675 3.624 9.299 9.299
(–) (4.807) (3.393) (–) (8.200) (–) (8.200)
Sachinvestitionen 64 22 86 86
(–) (25) (5) (–) (30) (–) (30)

Segmente 2010 nach geographischen Regionen (Vorjahreswerte in Klammern)

An beiden Bilanzstichtagen lagen, ausgenommen der Abschreibungen, keine wesentlichen nicht zahlungswirksamen sonstigen Aufwendungen vor.

Das Segmentvermögen und die Segmentschulden beinhalten alle Aktiva und Passiva, die zur Erzielung des Segmentergebnisses des jeweiligen Geschäftsfelds beigetragen haben. Dabei setzt sich das Segmentvermögen vor allem aus immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegen verbundene Unternehmen und sonstigen Vermögenswerten zusammen. Die Segmentschulden beinhalten im Wesentlichen sonstige Rückstellungen, Verbindlichkeiten und sonstige Schulden. Unter der Überleitung werden Vermögenswerte und Schulden finanzieller Art sowie Konsolidierung zwischen den Segmenten ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2010 wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen (Vj. 0 T€). Es gab wie im Vorjahr keine Wertaufholungen.

Bei den Segmentinformationen nach Regionen richten sich die Außenumsätze nach dem Sitz der Kunden.

J. | BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN J. | PERSONEN

Gemäß IAS 24 müssen Personen oder Unternehmen, die die Greiffenberger-Gruppe beherrschen oder von ihr beherrscht werden, angegeben werden, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Darüber hinaus besteht eine Angabepflicht für Geschäfte mit assoziierten Unternehmen und für Geschäfte mit Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik der Greiffenberger-Gruppe haben. Ein maßgeblicher Einfluss kann hierbei auf einen Anteilsbesitz an der Greiffenberger-Gruppe von 20% oder mehr, einem Sitz im Vorstand oder Aufsichtsrat der Greiffenberger AG oder einer anderen Schlüsselposition im Management beruhen. Die Greiffenberger-Gruppe wird im Geschäftsjahr 2010 von den Angabepflichten des IAS 24 in Bezug auf die Geschäftsbeziehungen zu den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Greiffenberger AG berührt. Zu den nichtkonsolidierten Unternehmen bestehen nur unwesentliche Geschäftsvorfälle. Die Rechtsanwaltskanzlei Noerr LLP ist über ein Aufsichtsratsmitglied eine nahe stehende Person und hat im Berichtsjahr für

Dienstleistungen 258 T€ (Vj. 136 T€) erhalten. Die Bedingungen von Geschäftsvorfällen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen entsprechen denen mit unabhängigen Geschäftspartnern.

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats und deren Familienangehörige zählen zu den nahe stehenden Personen im Sinne des IAS 24.

1. | Aktienbesitz

Die Großaktionäre der Greiffenberger AG, Marktredwitz, sind die Greiffenberger Holding GmbH, Thurnau, Deutschland, die Baden-Württembergische Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte, Tübingen, Deutschland, und Herr Dr. Karl Gerhard Schmidt, Hof, Deutschland. An der Greiffenberger Holding GmbH sind der Alleinvorstand, Herr Stefan Greiffenberger, sowie der Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Heinz Greiffenberger, beteiligt.

Die Mitteilungspflicht nach § 21 WpHG wurde bezüglich des Anteils der Greiffenberger Holding GmbH, Thurnau, erfüllt. Die Mitteilung an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht lautete wie folgt:

"Hiermit teilen wir Ihnen mit, dass wir am 1.4.2002 60,70% der Stimmrechte an der Greiffenberger AG, Marktredwitz, halten, entsprechend 267.068 Stimmen. Diese Stimmrechte werden direkt gehalten, eine Zurechnung gem. § 22 WpHG findet nicht statt." Zum 21. September 2010 hält die Greiffenberger Holding GmbH, Thurnau, 55,77% (2.699.020 Stimmrechte) an der Greiffenberger AG. Eine neue Mitteilung nach WpHG war wegen Nicht-Überschreitung der Schwellenwerte nicht notwendig.

Die Mitteilungspflicht nach § 21 WpHG wurde bezüglich des Anteils der Baden-Württembergischen Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte, Tübingen, erfüllt:

"Hiermit teilen wir Ihnen mit, dass der Stimmrechtsanteil der Baden-Württembergischen Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte (BWVA), Gartenstraße 63, 72074 Tübingen, an der Greiffenberger AG, Friedenfelser Straße 24, 95615 Marktredwitz, am 01.10.2010 die Schwellen von 3% und 5% überschritten hat und nunmehr 5,17% (250.000 Stimmrechte) beträgt."

Eine neue Mitteilung nach WpHG war wegen Nicht-Überschreitung der Schwellenwerte nicht notwendig.

Die Mitteilungspflicht nach § 21 WpHG wurde bezüglich des Anteils des Herrn Dr. Karl Gerhard Schmidt, Hof, erfüllt.

"Hiermit teile ich gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mit, dass mein Stimmrechtsanteil an der Greiffenberger AG am 24.09.2010 die Schwelle von 5% unterschritten hat und zu diesem Tag 3,10% (150.000 Stimmrechte) beträgt." Eine neue Mitteilung nach WpHG war wegen Nicht-Überschreitung der Schwellenwerte nicht notwendig.

2. | Gesamtbezüge des Vorstands und des 2. | Aufsichtsrats

Die Bezüge des Alleinvorstands belaufen sich auf 337 T€; in dieser Summe ist ein variabler Anteil in Höhe von 77 T€ enthalten.

Der Vorstand erhält für seine Tätigkeit eine Barvergütung sowie bestimmte Sachleistungen. Die Gesamtstruktur und die Höhe der Barvergütung werden vom Aufsichtsrat festgelegt. Die Barvergütung setzt sich aus einem festen Grundgehalt und einer variablen Vergütung zusammen. Die Höhe der variablen Vergütung ist abhängig vom Konzernjahresergebnis nach IFRS vor sämtlichen Steueraufwendungen. Der rechnerische Wert der Pensionsrückstellung für den Vorstand beträgt 368 T€. Die Greiffenberger AG hat dem Vorstand Stefan Greiffenberger die von der Firma J. N. Eberle & Cie. GmbH, Augsburg, erteilte Versorgungszusage bei gleichzeitiger Übernahme der Rückstellungen übernommen. Kredite sind dem Vorstand nicht gewährt worden und zu seinen Gunsten sind keine Bürgschaftsverpflichtungen übernommen worden.

Die Bezüge für ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene belaufen sich auf 114 T€ (Vj. 113 T€).

Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind nach IAS 19 mit 1.290 T€ (Vj. 1.280 T€) zurückgestellt.

Die Bezüge des Aufsichtsrats setzen sich wie folgt zusammen:

Aufsichtsratsbezüge 2010 fix variabel Vergütungen für
Dienstleistungen
T€ T€ T€
Heinz Greiffenberger,
Aufsichtsratsvorsitzender
10
Dr. Dieter Schenk,
stellvertretender
Aufsichtsratsvorsitzender 8
Reinhard Förster 5
Hartmut Langhorst 5
Marco Freiherr von Maltzan 5
Hermann Ransberger 5
Gesamt 38

Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält im Vergleich zu einem anderen Aufsichtsratsmitglied die doppelte Vergütung, der Stellvertreter das 1,5-fache.

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind unter "K. Angaben zu den Organen" namentlich dargestellt.

K. | ANGABEN ZU DEN ORGANEN

Aufsichtsrat Ausgeübte Tätigkeit / Beruf Externe Mandate

BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH
(bis 16.02.2011)

EON Bayern AG, Beirat
Heinz Greiffenberger
Thurnau,
Vorsitzender
Vertreter der Anteilseigner
ehem. Alleinvorstand der
Greiffenberger AG / Unternehmer
Dr. Dieter Schenk
München,
stellv. Vorsitzender
Vertreter der Anteilseigner
Partner der Noerr LLP /
Rechtsanwalt und Steuerberater

Fresenius Management SE, stellv. Vorsitzender

Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA,
stellv. Vorsitzender

Fresenius Medical Care Management AG,
stellv. Vorsitzender

Gabor Shoes AG, Vorsitzender

Toptica Photonics AG, Vorsitzender

Else Kröner-Fresenius-Stiftung,
Vorsitzender des Verwaltungsrats
Reinhard Förster
Augsburg
Vertreter der Arbeitnehmer
Leiter Konstruktion und
Instandhaltung der
J.N. Eberle & Cie. GmbH /
Dipl.-Ingenieur
Keine Mandate
Hartmut Langhorst
München
Vertreter der Anteilseigner
ehem. stellv. Vorsitzender des Vorstands
der LfA Förderbank Bayern / Jurist

Mittelständische Beteiligungsgesellschaft
Sachsen mbH

Mittelständische Beteiligungsgesellschaft
Thüringen mbH

Paul Reber GmbH & Co. KG,
stellv. Beiratsvorsitzender

Kissel & Wolf GmbH, Mitglied des Beirats
Marco Freiherr von Maltzan
München
Vertreter der Anteilseigner
Vorsitzender der Geschäftsführung der
profine GmbH und bis 28.10.2010 der
HT Troplast GmbH /
Dipl.-Ingenieur, MBA

Pfeifer & Langen Industrie- und Handels-KG,
Mitglied des Gesellschafterausschusses
Hermann Ransberger
Erbendorf
Vertreter der Arbeitnehmer
Freigestellter Betriebsrats
vorsitzender der ABM Greiffenberger
Antriebstechnik GmbH /
Elektroinstallateur
Keine Mandate
Vorstand Ausgeübte Tätigkeit / Beruf Externe Mandate
Stefan Greiffenberger
Augsburg
Alleinvorstand / Unternehmer Keine Mandate

L. | ERKLÄRUNG ZUM DEUTSCHEN CORPORATE L. | GOVERNANCE KODEX

Der Vorstand und Aufsichtsrat der Greiffenberger AG haben die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG für das Jahr 2010 am 17. Dezember 2010 abgegeben und den Aktionären und Interessenten auf den Internetseiten des Unternehmens (www.greiffenberger.de) dauerhaft zur Verfügung gestellt.

M. | BILANZVERLUST

Die Erstellung des Jahresabschlusses für die Greiffenberger AG, Marktredwitz, erfolgte nach den deutschen Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes und wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Aus dem Jahresabschluss ergibt sich folgende Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz.

Gewinn- und Verlustrechnung der Greiffenberger AG 2010 2009
1. Ergebnisübernahmen aus Organgesellschaften
a) Erträge (Vj. Aufwendungen) aus
Ergebnisübernahmeverträgen 1.972.199,63 -8.205.045,13
b) Erträge (Vj. Aufwendungen) aus
Steuerumlagen 409.000,00 2.381.199,63 -3.493.000,00 -11.698.045,13
2. Erträge aus Beteiligungen 1.062.509,60 1.482.391,75
3. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.192.613,17 1.549.709,57
4. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.913.542,24 -2.834.792,30
5. Sonstige betriebliche Erträge 558.405,72 679.816,27
6. Personalaufwand
a) Gehälter -390.587,56 -317.154,20
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und für Unterstützung 146.481,22 -244.106,34 -372.159,77 -689.313,97
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen -5.803,25 -21.087,00
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen -682.999,83 -658.665,83
9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2.348.276,46 -12.189.986,64
10. Außerordentliche Aufwendungen -21.100,00
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 354.339,11 -19.644,58
12. Sonstige Steuern -371,08 -2.734,97
13. Jahresüberschuss (Vj. Jahresfehlbetrag) 2.681.144,49 -12.212.366,19
14. Verlustvortrag (Vj. Gewinnvortrag) aus dem Vorjahr -12.211.490,20 875,99
15. Bilanzverlust -9.530.345,71 -12.211.490,20
aktiva 31.12.2010 31.12.2009
a. anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
561,52
II. Sachanlagen 6.244,02 9.267,02
III. Finanzanlagen 45.100.298,57 45.100.298,57
45.106.542,59 45.110.127,11
B. Umlaufvermögen
I.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
12.369.583,06 10.407.209,95
2. Sonstige Vermögensgegenstände 1.338.240,93 13.707.823,99 583.246,15 10.990.456,10
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 2.140.796,55 959.266,75
15.848.620,54 11.949.722,85
Summe 60.955.163,13 57.059.849,96
PaSSiva 31.12.2010 31.12.2009
a. Eigenkapital
I.
Gezeichnetes Kapital
12.388.992,00 11.264.000,00
II. Kapitalrücklage 14.063.329,22 12.112.171,22
III. Andere Gewinnrücklagen 19.825.300,00 19.825.300,00
IV. Bilanzverlust -9.530.345,71 -12.211.490,20
36.747.275,51 30.989.981,02
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen 3.443.000,00 3.750.000,00
2. Sonstige Rückstellungen 284.409,84 204.409,84
3.727.409,84 3.954.409,84
C. verbindlichkeiten
1. Genussrechte 10.000.000,00 10.000.000,00
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 10.000.000,00 11.300.030,00
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 19.855,79 80.592,37
4. Sonstige Verbindlichkeiten 460.621,99 734.836,73
20.480.477,78 22.115.459,10
Summe 60.955.163,13 57.059.849,96

Der zum 31. Dezember 2010 ausgewiesene Bilanzverlust in Höhe von -9.530.345,71 € wird auf neue Rechnung vorgetragen.

N. | EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Datum der Freigabe des Konzernabschlusses durch den Vorstand gemäß IAS 10.17 ist der 31. März 2011. Dieser Konzernjahresabschluss steht unter dem Vorbehalt der Billigung durch den Aufsichtsrat (§ 171 (2) AktG) oder durch die Hauptversammlung (§ 173 (1) AktG). Nach Ende des Geschäftsjahres 2010 sind keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung mit Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage eingetreten.

O. | VERÖFFENTLICHUNG

Von den Erleichterungen des § 264 Abs. 3 HGB bezüglich der Offenlegung der Jahresabschlüsse haben die ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH und die J. N. Eberle & Cie. GmbH Gebrauch gemacht, die BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG hat die Erleichterungen gemäß § 264b HGB in Anspruch genommen.

P. | GESELLSCHAFTSANGABEN

Der Sitz der Greiffenberger AG befindet sich in 95615 Marktredwitz, Friedenfelser Straße 24, Deutschland. Die Greiffenberger AG unterhält in 86157 Augsburg, Eberlestraße 28, eine Niederlassung. Ebenso befindet sich hier das Vorstandsbüro.

Marktredwitz, den 31. März 2011

Greiffenberger Aktiengesellschaft

Der Vorstand Stefan Greiffenberger

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der Greiffenberger Aktiengesellschaft, Marktredwitz, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzernbilanz, Konzerngesamtergebnisrechnung, Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung, Konzernkapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,

der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Augsburg, den 31. März 2011

KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Bauer Duschl

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Versicherung des Vorstands

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Finanzkalender Geschäftsjahr 2011

02. Mai 2011 Zwischenmitteilung zum I. Quartal 2011

03. Mai 2011 Entry & General Standard Konferenz, Frankfurt

29. Juni 2011 Hauptversammlung 2011, Augsburg

24. August 2011 Halbjahresfinanzbericht

07. November 2011 Zwischenmitteilung zum III. Quartal 2011

IMPRESSUM Greiffenberger AG – Investor Relations – Eberlestraße 28 86157 Augsburg Tel.: +49 (0) 8 21/52 12-2 61 Fax: +49 (0) 8 21/52 12-2 75 E-Mail: [email protected] www.greiffenberger.de

Greiffenberger AG Friedenfelser Straße 24 95615 Marktredwitz

Vorstandsbüro Augsburg Eberlestraße 28 86157 Augsburg Tel.: +49 (0) 8 21/52 12-2 61 Fax: +49 (0) 8 21/52 12-2 75 E-Mail: [email protected] www.greiffenberger.de

Tochtergesellschaften J. N. Eberle & Cie. GmbH

ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH Friedenfelser Straße 24 95615 Marktredwitz Tel.: +49 (0) 92 31/67–0 Fax: +49 (0) 92 31/6 22 03 E-Mail: [email protected] www.abm-antriebe.de

Eberlestraße 28 86157 Augsburg Tel.: +49 (0) 8 21/52 12-0 Fax: +49 (0) 8 21/ 52 12-3 00 E-Mail: [email protected] www.eberle-augsburg.de

BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG Heidering 28 16727 Velten Tel.: +49 (0) 33 04/20 88-100 Fax: +49 (0) 33 04/20 88-110 E-Mail: [email protected] www.bkp-berolina.de

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