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STRABAG SE

Interim / Quarterly Report Aug 31, 2021

761_ir_2021-08-31_5ce53ec9-73b6-4422-a4ec-f7fc101cc978.pdf

Interim / Quarterly Report

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…Danke, und dir?

KENNZAHLEN3
VORWORT4
WICHTIGE EREIGNISSE5
AKTIE8
LAGEBERICHT JANUAR–JUNI 20219
SEGMENTBERICHT 13
KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS 17
ANHANG ZUM KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS 22
ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER31
INVESTOR RELATIONS 32

KENNZAHLEN

FINANZKENNZAHLEN

6M/2021 6M/2020 ∆ % 2020
Leistung (€ Mio.) 6.943,37 6.720,08 3 15.446,61
Umsatzerlöse (€ Mio.) 6.535,48 6.321,81 3 14.749,74
Auftragsbestand (€ Mio.) 21.101,85 19.440,54 9 18.369,02
Mitarbeiteranzahl (FTE) 72.942 74.093 -2 74.340

ERTRAGSKENNZAHLEN

6M/2021 6M/2020 ∆ % 2020
EBITDA (€ Mio.) 406,29 300,11 35 1.174,45
EBITDA-Marge (% des Umsatzes) 6,2 4,7 8,0
EBIT (€ Mio.) 140,19 45,10 211 630,65
EBIT-Marge (% des Umsatzes) 2,1 0,7 4,3
EBT (€ Mio.) 136,79 31,61 333 610,05
Ergebnis nach Steuern (€ Mio.) 90,94 0,63 14 335 399,06
Konzernergebnis (€ Mio.) 88,27 -0,79 n. a. 395,22
Nettogewinn-Marge nach Minderheiten (% des Umsatzes) 1,4 0,0 2,7
Ergebnis je Aktie (€) 0,86 -0,01 n. a. 3,85
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit (€ Mio.) -62,51 32,84 n. a. 1.279,66
ROCE (%) 2,0 0,3 7,5
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
inkl. nicht-cashwirksame Zugänge von Nutzungsrechten aus
Leasingverhältnissen (€ Mio.) 239,95 242,19 -1 544,13

BILANZKENNZAHLEN

30.6.2021 31.12.2020 ∆ %
Eigenkapital (€ Mio.) 3.516,38 4.108,22 -14
Eigenkapitalquote (%) 30,1 33,9
Nettoverschuldung (€ Mio.) -813,57 -1.747,23 -53
Gearing Ratio (%) -23,1 -42,5
Capital Employed (€ Mio.) 5.212,71 5.815,14 -10
Bilanzsumme (€ Mio.) 11.675,11 12.134,44 -4

EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern

EBT = Ergebnis vor Steuern

ROCE = (Ergebnis nach Steuern + Zinsaufwand - Tax Shield-Zinsaufwand (25 %))/(Ø Konzerneigenmittel + Ø verzinsliches Fremdkapital)

Nettoverschuldung = Finanzverbindlichkeiten - Non-Recourse-Verbindlichkeiten + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen - liquide Mittel Gearing Ratio = Nettoverschuldung/Konzerneigenmittel

Capital Employed = Konzerneigenmittel + verzinsliches Fremdkapital

VORWORT

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren!

Vorsichtig waren wir in das Jahr 2021 gestartet und vorsichtig war daher auch unsere Prognose gewesen. Bereits das erste Quartal hatte dann gezeigt, dass der Auftragsbestand, der erstmals die Marke von € 20 Mrd. übertroffen hatte, für ein sehr reges Geschäft sorgen würde. Nach den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs bestätigte sich dies, und der Auftragsbestand weist mit über € 21 Mrd. einen erneuten Höchststand auf!

Aus diesem Grund geht der Vorstand nun davon aus, im Geschäftsjahr 2021 eine Leistung über Vorjahresniveau zu erzielen, also über € 15,4 Mrd. Bisher war nur eine "leicht" darüber liegende Leistung in Aussicht gestellt worden. Die EBIT-Marge sollte nahe dem für 2022 festgelegten Ziel von 4 % zu liegen kommen.

Diese guten Aussichten im Tagesgeschäft erlauben es uns, entschlossen personelle und finanzielle Ressourcen in Projekte im Rahmen unseres strategischen Programms FASTER TOGETHER 2022 zu investieren – also u. a. in die weitere Digitalisierung und Automatisierung des Baus und der baunahen Dienstleistungen oder in die Umsetzung unserer im Frühling 2021 definierten Nachhaltigkeitsstrategie, die bis 2040 Klimaneutralität entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette vorsieht. Auch dazu finden Sie bei Interesse mehr in diesem Halbjahresbericht.

Ihr

Thomas Birtel Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE

  • Leistung im ersten Halbjahr 2021 um 3 % fester
  • EBITDA +35 %, EBIT auf € 140,19 Mio. gesteigert
  • Auftragsbestand auf Rekordniveau von € 21,1 Mrd.
  • Ausblick 2021 erhöht: Leistung sollte über dem Vorjahreswert von € 15,4 Mrd. zu liegen kommen – bisher "leicht" darüber; EBIT-Marge nahe dem für 2022 festgelegten Ziel von 4 %

WICHTIGE EREIGNISSE

JANUAR

STRABAG-Konsortium erhielt € 246 Mio. großen Infrastruktur-Auftrag in Ungarn

Das S-D 2020 M6 Konsortium, bestehend aus STRABAG Építő Kft. (50,12 %) und Duna Aszfalt Zrt., wird den noch fehlenden 20 km langen Abschnitt der ungarischen Autobahn M6 zwischen Bóly und Ivándárda an der kroatischen Grenze errichten. Im Zuge des Projekts entstehen u. a. drei Verkehrsknotenpunkte, 16 Brücken und eine Raststation. Das Projekt soll innerhalb von 36 Monaten abgeschlossen werden.

STRABAG und JOHANN BUNTE starteten in Deutschland mit Großauftrag ins Jahr

Direkt zum Jahresauftakt sicherte sich die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) A 1 Lohne Bramsche ein Großprojekt im Verkehrswegebau: Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch Die Autobahn GmbH des Bundes beauftragte die Arbeitsgemeinschaft aus STRABAG AG (50 %) und JOHANN BUNTE Bauunternehmung GmbH & Co. KG (50 %) im Rahmen eines Funktionsbauvertrags mit dem Ausbau der A1 in Niedersachsen auf einer Strecke von 29,5 km. Das Auftragsvolumen von rd. € 600 Mio. beinhaltet auch die bauliche Erhaltung für 30 Jahre. Die Baumaßnahmen starteten am 1.2.2021 und werden unter laufendem Betrieb durchgeführt. Die Fertigstellung des Autobahnabschnitts ist für Mitte 2025 vorgesehen.

Deutschlands größtes Mikro-Apartment-Projekt in Frankfurt FEBRUAR

Die iLive Commerz Real Campus Zwei GmbH beauftragte das STRABAG-Konzernunternehmen Ed. Züblin AG mit der Realisierung eines achtgeschossigen Gebäudekomplexes mit einer Bruttogeschossfläche von 49.500 m2 im Frankfurter Nordend. Für rd. € 83 Mio. entsteht ein Studierenden-Wohnheim, das mit 1.158 Apartments größte seiner Art in Deutschland.

Autobahn-Großauftrag in Polen APRIL

Die polnische STRABAG-Tochter erhielt einen Großauftrag im Autobahnbau. Die Generaldirektion für Nationalstraßen und Autobahnen, GDDKiA, hatte das € 153 Mio. große Projekt in Form eines "Design&Build"-Vertrags ausgeschrieben. Der 18,75 km lange Abschnitt der A2 zwischen Siedlce Zachód (Westknoten) und Malinowiec soll bis Ende 2024 fertiggestellt werden.

ZÜBLIN plant und baut das neue Verwaltungszentrum für Dresden

Als Generalübernehmer realisieren die STRABAG-Tochtergesellschaft ZÜBLIN und die Dreßler Bau GmbH in einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE) das neue Verwaltungszentrum im Herzen von Dresden. Der "Design&Build"-Auftrag der Kommunale Immobilien Dresden GmbH & Co. KG hat einen Pauschalfestpreis von € 116 Mio. Das Projekt basiert auf dem Entwurf der Architekturbüros Barcode Architects (Rotterdam) und Tchoban Voss Architekten (Hamburg/Dresden). Die ARGE aus ZÜBLIN (66 %) und Dreßler Bau (34 %) wird den 33 m hohen, imposanten Verwaltungsneubau am Ferdinandplatz binnen rd. vier Jahren in die Realität umsetzen. Das neue Verwaltungszentrum hat eine Bruttogeschossfläche von 33.500 m2 , die sich auf sieben oberirdische Stockwerke mit asymmetrischem Grundriss und zwei Tiefgaragen-Ebenen verteilen. Die Fertigstellung ist Ende März 2025 vorgesehen. Dem Projekt vorgeschaltet sind archäologische Grabungen im Auftrag der Stadt Dresden.

MAI

Erweiterung der U-Bahn in Kanada für rd. € 500 Mio.

Im Rahmen der Erweiterung der Scarborough U-Bahn (Linie 2) in Toronto erhielt STRABAG über ihre kanadische Tochter den Auftrag für den Tunnelvortrieb. Das rd. € 500 Mio. (CAD 757 Mio.) große Projekt wurde als Design-Build-Finance-Modell ausgeschrieben. Die Arbeiten starteten im Mai 2021 und sollen bis Herbst 2024 abgeschlossen sein. Die 7,8 km lange Erweiterung erfolgt ausschließlich unterirdisch. Sie wird die bisherige Endstation Kennedy Station mit Sheppard Avenue/McCowan Road verbinden. Zum Auftrag gehören ein Startschacht, ein Empfangsschacht, fünf Stirnwände für künftige Stationen sowie 14 Stirnwände für Rettungsschächte. Beim Tunnel kommt eine Tunnelbohrmaschine mit einem Durchmesser von 11,87 m zum Einsatz.

STRABAG baut Umfahrungsstraße S12 in Polen JUNI

Mit einem rund € 99 Mio. großen Auftrag festigt STRABAG ihre starke Marktposition in Polen weiter: Die GDDKiA hat den Bau der 13,6 km langen Umfahrungsstraße S12 der Stadt Chełm östlich von Lublin und unweit der Grenze zur Ukraine an die polnische STRABAG-Tochter STRABAG Sp. z o.o. vergeben. Die Bauarbeiten werden 36 Monate dauern. Die Umfahrungsstraße wird als "Design&Build"-Projekt realisiert und umfasst auf 13,6 km Länge zwei Richtungsfahrbahnen mit jeweils zwei Fahrspuren, vier Anschlussstellen sowie 16 Ingenieurbauwerke, darunter Brücken über den Fluss Uherka und über die Eisenbahnstrecke Chełm– Włodawa. Zum Leistungsumfang gehören auch die Errichtung einer Schnellstraßen-Service-Station, der Bau lokaler Begleitstraßen sowie Vorrichtungen zum Umweltschutz und zur Verkehrssicherheit entlang der gesamten Strecke.

JULI

Bußgeldantrag der Bundeswettbewerbsbehörde auf Basis eines Settlements mit STRABAG

Die Konzerngesellschaften STRABAG AG und F. Lang u. K. Menhofer Baugesellschaft m.b.H. & Co. KG haben im gegen sie seit 2017 anhängigen Kartellverfahren ein Anerkenntnis im Rahmen eines Settlements abgegeben. Daraufhin stellte die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) einen Bußgeldantrag gegen die beiden Gesellschaften in Höhe von € 45,37 Mio. beim Kartellgericht. Die Unternehmen hatten von Anbeginn vollumfänglich mit der BWB kooperiert. Zur endgültigen Erledigung des Kartellverfahrens ist die Entscheidung des Kartellgerichts zum gegenständlichen Bußgeldantrag noch ausständig.

Autobahnanschluss für rumänisches Wirtschaftszentrum Oradea

Die rumänische STRABAG-Tochter erhielt einen neuen Großauftrag im Wert von rd. € 111 Mio. von der rumänischen Straßenverwaltung Compania Nationala de Administrare a Infrastructurii Rutiere S.A (CNAIR). In 24 Monaten Bauzeit wird STRABAG das Verbindungstück zwischen der Stadt Oradea und der Autobahn A3 mit einer Länge von 18,96 km errichten.

Letzter einspuriger Eisenbahn-Abschnitt des TEN-T-Netzes in Ungarn wird erweitert

STRABAG hat über ihre ungarische Bahnbautochter STRABAG Rail Kft. den Auftrag für die Modernisierung eines 30 km langen Eisenbahnabschnitts im Südosten Ungarns gewonnen. Der insgesamt € 364 Mio. große Auftrag wird in einer ARGE mit einem ungarischen Partnerunternehmen (STRABAG-Anteil: 66 %) ausgeführt. STRABAG bringt in diesem Infrastrukturprojekt die ganze Bandbreite der Kompetenzen des Konzerns ein: Zusätzlich zu den Gleisbauarbeiten gehören das Oberleitungssystem sowie Sicherungs- und Signalanlagen genauso zum Auftrag wie der Umbau dreier Bahnhöfe inkl. Park&Ride-Anlagen und Straßen- und Ingenieurbauwerke. Die Bauphase ist für 33 Monate angesetzt.

STRABAG akquirierte zwei U-Bahn-Projekte in Prag

Eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus STRABAG a.s. und AŽD Praha s.r.o. erhielt den Zuschlag für die Modernisierung der U-Bahn-Station Jiřího z Poděbrad im Zentrum Prags. Der Auftragswert liegt bei € 50 Mio. (STRABAG-Anteil 65 %). Außerdem startet ein internationales Konsortium unter Beteiligung der beiden Konzerngesellschaften STRABAG a.s. und Ed. Züblin AG (Konzern-Anteil 25 %) Ende 2021 den Bau des ersten Abschnitts der neuen U-Bahn-Linie D. Die geologischen Verhältnisse sowie die Ausführung von Vortriebsarbeiten im dicht bebauten Stadtgebiet stellen dabei die größte Herausforderung dar. STRABAG hatte bereits an den geologischen Vorerkundungen mitgearbeitet.

AKTIE

ENTWICKLUNG DES STRABAG SE-AKTIENKURSES UND DER VERGLEICHSINDIZES

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 setzten die Indizes an den internationalen Börsen dank der wirtschaftlichen Erholung ihre positive Entwicklung fort und knüpften wieder an die Kursniveaus vor der Coronavirus-Pandemie an. Doch ließ die weltweit starke Nachfrage die Rohstoffpreise regelrecht explodieren. Vor dem Hintergrund einer steigenden Inflation und einer möglichen Abkehr der lockeren Geldpolitik seitens der Notenbanken blickt die Investorenseite daher nur verhalten in die Zukunft.

Der Leitindex ATX zeigt seit Jahresbeginn eine durchwegs erfreuliche Entwicklung. Er steht zum Ende des ersten Halbjahrs mit +22 % seit Jahresbeginn sogar leicht besser da als noch vor der Coronavirus-Krise.

Den höchsten Wert im ersten Halbjahr 2021 erreichte der Kurs der STRABAG SE-Aktie am 21.6.2021 bei € 43,20. Die Aktie schloss am 30.6.2021 bei € 36,15 bzw. mit einer Steigerung von 27 %. So übertraf sie sowohl die Performance des österreichischen Leitindex als auch jene des Branchenindex STOXX Europe 600 Construction & Materials von 18%.

Die in der 17. Ordentliche Hauptversammlung der STRABAG SE beschlossene Herabsetzung des Grundkapitals um € 7.400.000,00 wurde mit der Eintragung im Firmenbuch am 16.7.2021 vollzogen. Das Grundkapital beträgt nun € 102.600.000.

Die STRABAG SE-Aktie wird derzeit von sechs internationalen Banken beobachtet. Das durchschnittliche Kursziel wird von den Analysten mit € 37,90 errechnet. Detaillierte Ergebnisschätzungen und Empfehlungen finden Sie auf der STRABAG SE-Website: www.strabag.com > Investor Relations > Aktie > Equity Research

STRABAG SE-AKTIE

6M/2021 6M/2020
Marktkapitalisierung am 30.6. (€ Mio.) 3.708,99 2.354,67
Schlusskurs am 30.6. (€) 36,15 22,95
Halbjahreshoch (€) 43,20 31,50
Halbjahrestief (€) 27,90 16,02
Performance sechs Monate (%) 27 -26
Ausstehende Inhaberaktien am 30.6. (absolut) (Anzahl) 102.599.997 102.599.997
Ausstehende Inhaberaktien sechs Monate (gewichtet) (Anzahl) 102.599.997 102.599.997
Gewichtung WBI am 30.6. (%) 3,19 3,42
Umsatz sechs Monate (€ Mio.)1 208,51 127,04
Durchschnittlicher Tagesumsatz (Stück)1 47.811 42.139
Anteil am Aktienumsatz der Wiener Börse (%) 0,44 0,29

9

LAGEBERICHT JANUAR–JUNI 2021

Leistung und Umsatz

Die STRABAG SE erbrachte im ersten Halbjahr 2021 eine um 3 % höhere Leistung von € 6.943,37 Mio. Bedingt ist dies vor allem durch die Steigerung im Heimatmarkt Österreich um beinahe ein Fünftel, nachdem im Vergleichszeitraum des Vorjahrs eine vorübergehende Baueinstellung

im Zuge der Coronavirus-Krise das Geschäft getrübt hatte.

Der konsolidierte Konzernumsatz stieg ebenfalls um 3 %. Die Relation Umsatz/Leistung zeigte sich damit unverändert bei 94 %.

Auftragsbestand

Der Auftragsbestand per 30.6.2021 lag mit € 21.101,85 Mio. um 9 % über jenem per 30.6.2020 und damit ein weiteres Mal auf Rekordniveau. Besonders in den Heimatmärkten Deutschland und Österreich nahm der Bestand dank zahlreicher neuer Projekte in den unterschiedlichsten Sparten zu.

Ertragslage

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) festigte sich im ersten Halbjahr 2021 um 35 % auf € 406,29 Mio. gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs; das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte um rd. € 95 Mio. auf € 140,19 Mio. gesteigert werden. Dies ist auf die Entwicklung der Segmente International + Sondersparten sowie Nord + West zurückzuführen, während das EBIT des Segments Süd + Ost vom positiven in den negativen Bereich drehte.

Das Zinsergebnis war mit € -3,40 Mio. nach € -13,49 Mio. in den ersten sechs Monaten des Vorjahrs weniger stark negativ. Darin enthalten sind positive Kursdifferenzen von € 1,37 Mio., während im Vergleichszeitraum negative Kursdifferenzen zu verzeichnen gewesen waren. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) kam demnach bei € 136,79 Mio. zu liegen (6M/2020: € 31,61 Mio.). Die Ertragsteuern belaufen sich auf € -45,85 Mio., was einer Steuerquote von 33 % entspricht. Im Vorjahr hatten diese € -30,98 Mio. € betragen. Es blieb ein Ergebnis nach Steuern von € 90,94 Mio. (6M/2020: € 0,63 Mio.).

Das auf die Fremdanteilseigner entfallende Ergebnis war bei € 2,67 Mio. in absoluten Zahlen kaum verändert. Insgesamt wurde ein Konzernergebnis von € 88,27 Mio. erzielt. In demselben Zeitraum des Vorjahrs hatte es sich mit € -0,79 Mio. noch knapp im negativen Terrain bewegt. Bei 102.600.000 ausstehenden Aktien gleicht dies einem Ergebnis je Aktie von € 0,86 (6M/2020: € -0,01).

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme verkürzte sich gegenüber dem Jahresende 2020 von € 12,1 Mrd. auf € 11,7 Mrd.: Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Verringerung der liquiden Mittel durch die Ausschüttung einer diesmal erhöhten Dividende zurückzuführen. Gegenläufig wirkten die geschäftsbedingt deutlich gestiegenen Vertragsvermögenswerte. Verglichen mit dem Halbjahresvergleichszeitpunkt des Vorjahrs verringerte sich die Eigenkapitalquote von 31,7 % auf 30,1 %; zum Jahresende 2020 hatte sie 33,9 % betragen. Trotz der Ausschüttung der erhöhten Dividende von insgesamt € 707,94 Mio. für das Jahr 2020 aus den Gewinnrücklagen blieb die Eigenkapitalquote weiterhin sehr stark. Die Netto-Cash-Position sank, neben dem Dividendeneffekt auch saisonal getrieben, von € 1.747,23 Mio. per Jahresende 2020 auf € 813,57 Mio. (30.6.2020: € 946,47 Mio.).

War der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit im Vorjahresvergleichszeitraum noch positiv, wurde er mehrheitlich wegen eines starken Forderungsaufbaus nun bei € -62,51 Mio. registriert. Da sich die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen ähnlich wie in den ersten sechs Monaten des Vorjahrs gestalteten, lag auch der Cashflow aus der Investitionstätigkeit mit € -220,17 Mio. nach € -180,16 Mio. in einem ähnlichen Bereich. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit war stark von der erwähnten erhöhten Dividende geprägt, zumal die Dividende im Vorjahr erst im vierten Quartal ausgeschüttet worden war.

Investitionen

Bei den Investitionen fallen besonders die Ersatzinvestitionen im Flächengeschäft des boomenden Kernmarkts Deutschland und die Zusatzinvestitionen im Baustoffgeschäft in Österreich ins Gewicht. Neben € 233,16 Mio. (6M/2020: € 223,86 Mio.) für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen ohne die nicht-cashwirksamen Zugänge von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen zählen zu den Investitionen zudem € 14,17 Mio. (6M/2020: € 14,90 Mio.) für den Erwerb von Finanzanlagen und Änderungen des Konsolidierungskreises von diesmal € 0,00 Mio. (6M/2020: € 6,35 Mio.).

Mitarbeiteranzahl

Die Mitarbeiteranzahl reduzierte sich geringfügig um 2 % auf 72.942 Personen. Dies ist fast ausschließlich durch die Fertigstellung der Tunnelbauarbeiten des Megaprojekts Wasserkraftwerk Alto Maipo in Chile bedingt. In den Heimatmärkten Deutschland und Österreich waren nur sehr geringe Veränderungen – in unterschiedliche Richtungen – zu verzeichnen.

Großgeschäfte, Risiken und Strategie

Während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahrs gab es keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen, die die Finanzlage oder das Geschäftsergebnis wesentlich beeinflusst haben, sowie keine Veränderung von Geschäften mit nahestehenden Unternehmen und Personen, die im Jahresabschluss 31.12.2020 dargelegt wurden und die Finanzlage oder das Geschäftsergebnis der ersten sechs Monate des aktuellen Geschäftsjahrs wesentlich beeinflusst haben.

Die STRABAG-Gruppe ist im Rahmen ihrer unternehmerischen Tätigkeit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die durch ein aktives Risikomanagementsystem erhoben, beurteilt und mit einer adäquaten Risikopolitik bewältigt werden. Zu den Risiken zählen im Wesentlichen externe Risiken, wie die zyklischen Schwankungen der Bauindustrie, betriebliche und technische Risiken bei der Auftragsauswahl und der Auftragsabwicklung, IT-Risiken, Beteiligungsrisiken sowie finanzwirtschaftliche, personelle, ethische, rechtliche und politische Risiken.

Die Risiken werden im Konzernlagebericht 2020 näher erläutert. Die Überprüfung der gegenwärtigen Risikosituation ergab, dass im Berichtszeitraum keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestanden haben und auch für die Zukunft bestandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind. Auf die Risiken im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie wurde dabei besonderes Augenmerk gelegt.

Vor dem Hintergrund häufigerer und schwerwiegenderer Auswirkungen von klimawandelbedingten Naturereignissen (u. a. Waldbrände, Hitze, Überschwemmungen, Stürme) und den Anforderungen, die von Kunden- und Mitarbeiterseite an den Konzern herangetragen werden, hat STRABAG im ersten Halbjahr 2021 eine Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Diese wurde in die bestehende, langfristig ausgerichtete Konzernstrategie eingebettet und individuell auf die einzelnen Geschäftsbereiche ausgerichtet.

Mit dem Ziel der Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis zum Jahr 2040 bekennt sich STRABAG zu ihrer Verantwortung als eines der führenden europäischen Technologieunternehmen für Baudienstleistungen. Dabei legt das Unternehmen bei der Planung und Umsetzung von Bauprojekten den Fokus auf ökologisch verträgliche, nachhaltige Bauweisen sowie auf eine effiziente Ressourcennutzung und deren Wiederverwertung, um mögliche negative Auswirkungen von Bauprojekten auf die Umwelt weitgehend zu begrenzen.

Die neue STRABAG-Nachhaltigkeitsstrategie fußt auf den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Im Mittelpunkt stehen dabei Maßnahmen in den vier großen Handlungsfeldern: CO2 -Emissionen, Materialien und Abfall, Lieferkette sowie Lebenszyklus des Bauens. Dabei ist Technologie als der Treiber der erforderlichen Transformation ein notwendiges Instrument zur Hebung der Potenziale in allen drei Säulen und ebenfalls ein maßgebliches Thema im Konzernstrategieprogramm FASTER TOGETHER 2022.

Ein weiterer wichtiger Schritt im ersten Halbjahr 2021 war die Festlegung der Digitalstrategie und die daraus abgeleitete systematische Initiierung, Verfolgung und Evaluierung von Projekten zur digitalen Transformation durch den Zentralbereich STRABAG Innovation & Digitalisation (SID), der im Januar 2020 gegründet worden war. Durch die konzernweite Bündelung von Wissen, Daten, Technologien und Innovationen, ermöglicht die SID,

  • die digitale Transformation mit strategisch wichtigen Leitprojekten voranzutreiben (z. B. SPS – Strategic Procurement Solution),
  • damit verbundene Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungspotenziale zu nutzen (u. a. durch weitere Prozessstandardisierung und Vernetzung der IT-Systeme),
  • einen strukturierten Innovationsprozess zu implementieren,
  • die konzernübergreifende Zusammenarbeit durch die Identifizierung und Anwendung von "Best Practice"-Ansätzen zu fördern,
  • datenbasierte Risikoanalysen vorzunehmen und
  • nachhaltige Lieferketten sicherzustellen.

Im Rahmen der laufenden Digitalisierungsinitiativen befasst sich die SID auch schwerpunktmäßig mit Themen wie Robotik und Automatisierung zur kontinuierlichen Steigerung der Produktivität, aber auch zur Reduzierung der CO2 -Emissionen. Im Zuge der digitalen Transformation ist sie stets auf der Suche nach Startups, die das Kerngeschäft von STRABAG in relevanten Märkten ergänzen oder zukunftsorientiert transformieren (können). Dafür betreibt sie eine Scouting-Funktion, um neue technische Lösungen innerhalb kürzester Zeit zu übernehmen.

Im Rahmen des umfassenden Risikomanagementsystems werden mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf das Unternehmen analysiert und daraus identifizierte Risiken (u. a. Sachschäden an Bauwerken, Anlagen und Ausrüstungen sowie Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen für die Mitarbeitenden) überwacht. Angesichts der enormen Preissteigerungen bei den Rohstoffen im ersten Halbjahr 2021 – vor allem bei Zement, Holz und Kunststoffen – bewertet das Management zudem regelmäßig die finanziellen Auswirkungen und versucht, dieses Risiko durch dezentrale Lieferketten, langfristige Beschaffung, Eigenproduktion von Baumaterialien und eine proaktive Preispolitik zu reduzieren.

STRABAG betrachtet Daten als strategische Ressource. Gleichzeitig ist sie sich der Risiken von Cyberangriffen, unbefugten Datenzugriffen und -lecks, behördlich ermächtigten Dateneingriffen und nicht zuletzt der Umweltauswirkungen großer IT- und Serverkapazitäten voll bewusst. So hat STRABAG ihr unternehmensweit wirkendes Information Security Management System nach der Norm ISO/IEC 27001 erfolgreich neuzertifiziert. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 wurden regelmäßige Awareness-Maßnahmen im gesamten Konzern durchgeführt, um die digitalen Fähigkeiten zu verbessern und eine sicherheitsbetonte Datenkultur zu etablieren.

Ausblick

Der Vorstand geht nun davon aus, im Geschäftsjahr 2021 eine Leistung über Vorjahresniveau zu erzielen, also über € 15,4 Mrd. Die EBIT-Marge sollte nahe dem für 2022 festgelegten Ziel von 4 % zu liegen kommen. Die Netto-Investitionen (Cashflow aus der Investitionstätigkeit) sollten € 450 Mio. nicht überschreiten.

SEGMENTBERICHT

Nord + West

6M/2021 6M/2020
%

absolut
3.390,63 3.530,54 -4 -139,91
3.079,46 3.255,54 -5 -176,08
10.456,62 9.352,05 12 1.104,57
105,20 81,56 29 23,64
3,4 2,5
105,20 81,56 29 23,64
25.301 25.520 -1 -219

Das Segment Nord + West verzeichnete im ersten Halbjahr 2021 eine um 4 % geringere Leistung von € 3.390,63 Mio. Zurückzuführen war dies auf eine Verringerung im Heimatmarkt Deutschland, der im Vorjahr durch eine außergewöhnlich rege Geschäftstätigkeit gekennzeichnet war, und in weitaus kleinerem Ausmaß auf den wetterbedingten Rückgang in Polen.

Der Umsatz ging ebenfalls zurück, und zwar um 5 %, während sich das EBIT vor allem dank Ergebnisverbesserungen im deutschen Hochbau um 29 % auf € 105,20 Mio. erhöhte.

Der Auftragsbestand zog per 30.6.2021 zum weit überwiegenden Teil dank Deutschlands um 12 % auf € 10.456,62 Mio. an. Die im ersten Halbjahr registrierten Neuaufträge spannen im deutschen Hochbau einen breiten Bogen von Apartmenthäusern für Developer über Industriegebäude bis hin zu Neubauten für die öffentlichen Verwaltung, z. B. in Dresden. Im dortigen Verkehrswegebau ist etwa der Auftrag zum Ausbau der Autobahn A1 in Niedersachsen in einer Arbeitsgemeinschaft zu nennen. Ein Zuwachs des Auftragsbestands war auch in Polen zu verzeichnen. Hier wird STRABAG einen neuen Abschnitt der Autobahn A2 und die Umfahrungsstraße S12 der Stadt Chełm östlich von Lublin planen und errichten.

Die Mitarbeiterzahl blieb im das Segment dominierenden Markt Deutschland unverändert, sodass die vor allem in Nordeuropa registrierten Rückgänge die gesamte Personalanzahl des Segments nur um 1 % auf 25.301 Beschäftigte drückten.

Zum Ausblick des Segments: Mit Blick auf den hohen Auftragsbestand wird im Segment Nord + West im Geschäftsjahr 2021 mit einer etwas höheren Leistung gerechnet.

Im deutschen Hochbau liegen einige Geschäftsfelder, etwa Hotels, infolge der Covid-Pandemie noch hinter dem Trend. In Summe ist die Nachfrage nach Baudienstleistungen aber wieder hoch, womit trotz der Preissteigerungen im Bausektor mit einem noch dickeren Auftragspolster als zum Vorjahresvergleichszeitpunkt in das zweite Halbjahr gestartet werden kann.

Der Verkehrswegebau meldet eine noch verhaltene Ausschreibungstätigkeit der öffentlichen Hand in Deutschland. Diese Entspannung der bisher durch eine ausgesprochen hohe Kapazitätsauslastung charakterisierten Märkte gibt jedoch Gelegenheit, den hohen Auftragsbestand abzuarbeiten und selektiv bei der Angebotslegung vorzugehen. Zu berücksichtigen ist dabei die Verknappung von Materialien wie Kunststofferzeugnisse, Holz und Baustahl.

In Benelux und Skandinavien wurden strukturelle und strategische Veränderungen vorgenommen, etwa indem Aktivitäten in einzelnen Geschäftsfeldern in bestimmten Ländern veräußert bzw. geschlossen wurden. Dies wird sich demnach auf die Leistungsentwicklung auswirken.

Polen konzentriert sich auf das Management der enormen Preissteigerungen bei Roh- und Baustoffen: So waren allein in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs Zunahmen im zweistelligen Prozentbereich bei Stahl, Brennstoffen, Asphalt und Kunststoffen zu beobachten. Es wird jedoch eine Stabilisierung der Preise im zweiten Halbjahr erwartet. Neben der wegen öffentlicher Infrastrukturprogramme seit bereits einigen Jahren hohen Nachfrage im Verkehrswegebau war im ersten Halbjahr auch im Hochbau ein sehr positiver Leistungs- und Ergebnistrend zu verzeichnen. Dabei wird eine Fortsetzung einerseits des erwartungsgemäßen Rückgangs der Investitionen in die Entwicklung von Einkaufszentren und Bürogebäuden, andererseits der Belebung bei Produktionsanlagen, im Wohnungsbau, im öffentlichen Bau etwa von Schulen und Krankenhäusern sowie im Energiesektor prognostiziert.

Süd + Ost

€ Mio. 6M/2021 6M/2020 % absolut
Leistung 2.083,71 1.891,37 10 192,34
Umsatzerlöse 2.049,13 1.833,42 12 215,71
Auftragsbestand 5.429,66 4.788,77 13 640,89
EBIT -10,43 44,32 n. a. -54,75
EBIT-Marge (% des Umsatzes) -0,5 2,4
EBT -10,43 44,32 n. a. -54,75
Mitarbeiteranzahl (FTE) 20.014 19.701 2 313

Die Leistung im Segment Süd + Ost stieg im ersten Halbjahr 2021 vornehmlich infolge des Wegfalls der coronavirusbedingten, temporären Baueinstellung des Vorjahrs im Heimatmarkt Österreich um 10 % auf € 2.083,71 Mio. Das Geschäft in den zentral- und osteuropäischen Ländern tendierte uneinheitlich. Dabei fällt besonders der Rückgang in Ungarn auf, der durch nachlaufende Effekte der Covid-Pandemie und die Abwicklung von einigen Projekten im Vorjahr bedingt ist.

Der Umsatz festigte sich um 12 %. Dagegen lag das EBIT mit € -10,43 Mio. nach € 44,32 Mio. nun im negativen Terrain und damit in etwa auf Normalniveau. Im Vorjahresvergleichszeitraum war ein positiver Sondereffekt aus der Auflösung einer Rückstellung zu verzeichnen.

Der Auftragsbestand kam im Vergleich zum 30.6.2020 um 13 % höher bei € 5.429,66 Mio. zu liegen. Dies ist insbesondere auf den Rekordstand in Österreich zurückzuführen – dank Großaufträgen im Hochbau, vor allem im Wohnbau, und im Ingenieurbau sowie zum Vorjahr stabilen, wenn auch regional heterogenen Eingängen im Verkehrswegebau. Aber auch Ungarn holte deutlich auf. So bereicherte der Zuschlag eines Konsortiums mit STRABAG-Beteiligung zum Bau eines 20 km langen Abschnitts der Autobahn M6 zwischen Bóly und Ivándárda im ersten Halbjahr 2021 das Orderbuch.

Der Mitarbeiterstand zeigte sich mit +2 % auf 20.014 Personen etwas stärker. Wie bei der Leistung wurde in Österreich Personal aufgebaut, während in den Märkten Zentral- und Osteuropas sehr unterschiedliche Tendenzen registriert wurden: Es stieg die Mitarbeiteranzahl etwa in Kroatien, Bulgarien und Tschechien deutlich, wohingegen sie in Serbien, Russland und der Slowakei fiel.

Zum Ausblick des Segments: Die im ersten Halbjahr gezeigte Entwicklung bei der Leistung dürfte sich auch im Gesamtjahr 2021 fortsetzen.

Nach den Covid-bedingten Einschränkungen vor allem im März des Vorjahrs rechnet man in Österreich mit einer mit dem Rekordjahr 2019 vergleichbaren, wesentlich höheren Leistung. Unsicherheiten für das zweite Halbjahr bestehen im Hinblick auf die stark gestiegenen Rohstoffpreise, z. B. für Holz, Baustahl und Dämmstoffe, und die damit verbundenen Preisvolatilitäten. Zu einer durch Lieferengpässe verursachten Verzögerung von Projektabwicklungen sollte es dagegen aus heutiger Sicht nicht kommen.

Die Bauwirtschaft in Ungarn zeigte im ersten Halbjahr 2021 eine leicht rückläufige Tendenz. Gleichzeitig mussten auch hier deutliche, über den Erwartungen liegende Preiserhöhungen bei Rohstoffen, Baustoffen und Lohnkosten hingenommen werden. Dies gilt es zu beachten, wenn im zweiten Halbjahr an den nun zahlreichen öffentlichen Ausschreibungen teilgenommen wird.

Auch im Straßenbau und im Bahnbau Tschechiens werden laufend Projekte mit einem nunmehr realistischen Preisniveau ausgeschrieben. Auch im dortigen Hochbau sieht sich der Konzern sehr gut aufgestellt, wenngleich sich die Bieterprozesse zunehmend verlängern.

Die Entwicklung in der Slowakei gibt Anlass zur Sorge: Die wenigen Projekte im öffentlichen Verkehrswegebau sind tendenziell klein, sehr stark umkämpft und entsprechend zu gering bepreist. STRABAG interessiert sich daher vor allem für die Zusammenarbeit mit der privaten Investorenseite, etwa für den Bau von Produktions- und Logistikhallen. Doch auch hier belastet die mangelnde Verfügbarkeit von Material, die zu einer Verzögerung bei der Fertigstellung von Bauvorhaben führen kann. Dadurch – und wegen der Unsicherheiten in Bezug auf die Covid-Maßnahmen – verschiebt die private Auftraggeberseite den Projektstart tendenziell zeitlich nach hinten.

Auch die Märkte Südosteuropas kämpfen wie fast alle Kernmärkte des Konzerns mit massiven Preissteigerungen und dem Fachkräftemangel. Mit Ausnahme Kroatiens leiden die Hochbaueinheiten unter hohem Wettbewerbsdruck und abnehmenden Auftragsbeständen. Im Infrastrukturbereich hält die Nachfrage aber ungebrochen an. Gleichzeitig ist man in diesem Geschäftsfeld dem Druck vonseiten des internationalen, vor allem chinesischen, Wettbewerbs ausgesetzt, weshalb z. B. in Serbien, Montenegro und Nordmazedonien der Fokus auf das Straßenerhaltungsgeschäft gelegt wird.

In der Schweiz wurden vor einiger Zeit strategische und organisatorische Veränderungen vorgenommen. Der Konzern positioniert sich dort etwa über sein BIM-Know-how, die stärkere Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten und einem eigenen Baustoffprüflabor als Qualitätsanbieter.

Der Schwerpunkt der Aktivitäten in Russland liegt auf dem Wohn- und dem Industriebau. Allerdings fehlen für 2021 noch substanzielle Auftragseingänge. Im Wohnbau dominiert das starke Nachfragevolumen von etwa 15 bis 20 marktbeherrschenden Immobilienentwicklern. STRABAG bleibt bei ihrer Strategie, sich dem dadurch entstehenden Preiswettbewerb durch Partneringmodelle und die frühe Einbindung in die Planungsphase zu entziehen. Die diesbezüglichen Akquisitionsbemühungen konzentrieren sich auf Moskau. Der Industriebau wird im gesamten europäischen Teil Russlands angeboten. Investitionen aus den Branchen Pharma, Lebensmittel und Holz führten dort nach Jahren der Stagnation zu einer Nachfragebelebung. Die auch in Russland steile Preisentwicklung leistet der Akzeptanz der bisher relativ unüblichen Preisgleitklauseln Vorschub.

International + Sondersparten

€ Mio. 6M/2021 6M/2020
%

absolut
Leistung 1.416,87 1.232,58 15 184,29
Umsatzerlöse 1.397,92 1.226,12 14 171,80
Auftragsbestand 5.207,46 5.295,22 -2 -87,76
EBIT 58,31 -73,44 n. a. 131,75
EBIT-Marge (% des Umsatzes) 4,2 -6,0
EBT 58,31 -73,44 n. a. 131,75
Mitarbeiteranzahl (FTE) 20.779 22.221 -6 -1.442

Im Im Segment International + Sondersparten wurde im ersten Halbjahr 2021 eine um 15 % höhere Leistung von € 1.416,87 Mio. erwirtschaftet. Dies ist mehrheitlich durch die kontinuierliche, wenn auch wegen der Coronavirus-Schutzmaßnahmen in manchen Ländern weiterhin eingeschränkten Abarbeitung von Großaufträgen im internationalen Geschäft – allen voran in Chile, Großbritannien und dem Nahen Osten – bedingt.

Der Umsatz stieg um 14 %. Gleichzeitig drehte das EBIT von € -73,44 Mio. auf € 58,31 Mio. ins Positive. Beeinträchtigungen durch Covid vor allem im internationalen Bereich nahmen ab, Effizienzverbesserungen im Property & Facility Services-Geschäft unterstützten und das Real Estate Development lieferte ein stabiles Ergebnis auf hohem Niveau.

Der Auftragsbestand ging zum 30.6.2021 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitpunkt um 2 % auf € 5.207,46 Mio. leicht zurück. Es standen Zunahmen z. B. in Österreich und der Region Americas – zurückzuführen etwa auf die neuen Aufträge zum Ausbau der Wiener U-Bahn-Linie U2 und der Linie 2 in Toronto, Kanada – den Abnahmen in Großbritannien und Deutschland gegenüber.

Angesichts der relativen Größe der einzelnen Projekte im Segment International + Sondersparten schwankt die Mitarbeiteranzahl stark. Im ersten Halbjahr 2021 reduzierte sie sich um 6 % auf 20.779 Personen, fast ausschließlich im Zusammenhang mit der Fertigstellung der Tunnelbauarbeiten des Megaprojekts Wasserkraftwerk Alto Maipo, Chile.

Zum Ausblick des Segments: Im Gesamtjahr 2021 wird von einer höheren Leistung als im Vorjahr ausgegangen.

Getragen wird dies von beinahe allen Einheiten, allen voran jedoch vom international tätigen Tunnelbau. Die Beeinträchtigungen durch die Covid-Pandemie im Jahr 2021 und die Kostensteigerungen für Baumaterial konnten bisher durch vertragliche Vereinbarungen im Rahmen gehalten werden.

Im internationalen Geschäft werden derzeit einige Megaprojekte, etwa in Chile oder UK, ausgeführt. Generell beginnt sich der Covidbedingte Investitionsstau bei Infrastrukturvorhaben aufzulösen, da er vielerorts von der öffentlichen Hand zur Konjunkturbelebung gefördert wird. Hinzu unterstützt die Erholung des Ölpreises, die zu einer wieder erstarkenden Nachfrage nach Baudienstleistungen im Nahen Osten führt. Auch in Afrika ist der Bedarf an Infrastruktur weiterhin hoch; dieser Kontinent wird trotz starker internationaler Konkurrenz und aktuellen Covid-Einschränkungen mit Interesse beobachtet.

Positiv in die Zukunft geblickt wird auch im Bereich Property & Facility Services, wo laufende Effizienzsteigerungsmaßnahmen Effekte zeigen und erneute Covid-Lockdowns im ersten Halbjahr 2021 nur zu geringen Leistungsrückgängen geführt haben. Eine nachhaltige Ergebnisverbesserung wird daher in allen diesbezüglichen Geschäftsfeldern erwartet.

Die Auswirkungen der Covid-Pandemie scheinen aus heutiger Sicht auch im Infrastruktur Development beherrschbar. So blieben die diesbezüglichen Bauzeitverzögerungen im akzeptablen Rahmen. Insgesamt kann dieses Geschäftsfeld als stabil beschrieben werden.

Das Immobilien Development profitiert besonders von einer ungebrochen hohen Nachfrage im Segment Wohnen. Für die laufenden Projektentwicklungen konnten durchweg Verkaufspreise über den ursprünglichen Erwartungen erzielt und im gewerblichen Bereich weitere Vermietungen von im Portfolio befindlichen Büroimmobilien sowie Verkäufe von gewerblichen Immobilien gemeldet werden. Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2021 ist daher hier ebenfalls freundlich – auch wenn die anhaltende Steigerung der Preise für Grundstücke, für Material und Nachunternehmerleistungen einer sorgfältigen Steuerung bedarf. Gleichzeitig mit diesen das Tagesgeschäft betreffenden Themen wird an strategischen Innovations-, Nachhaltigkeitsund Digitalisierungsprojekten beispielsweise in den Bereichen Mobilität, Generative Design, Low-Tech-Gebäude und CO2 -Optimierungen gearbeitet.

Auch das Baustoffgeschäft zeigte in Summe wieder eine zufriedenstellende Tendenz. Die Verkaufsmengen bei den Zuschlagsstoffen lagen im ersten Halbjahr rd. 5 % über jenen aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs, im Betongeschäft aufgrund ausgelaufener Großprojekte etwas darunter. In der Zementbeteiligung trüben aber deutlich höhere CO2 -Kosten die Mehreinnahmen aus den gesteigerten Verkaufsmengen. Die Länderstatistik weist insgesamt ein sehr homogenes Bild in den Hauptmärkten Zentralund Osteuropas auf. In den südeuropäischen Ländern und dem Balkan zeigt sich ein Aufwärtstrend im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020. Die weitere Entwicklung im Herbst dürfte plangemäß verlaufen. Das dichte Netz der Baustoffbetriebe inklusive der baustoffbasierenden Dienstleistungen bleibt eine wichtige Basis zur Eigenversorgung innerhalb des Konzerns und somit einer höheren Wettbewerbsfähigkeit.

Sonstiges

€ Mio. 6M/2021 6M/2020
%

absolut
Leistung 52,16 65,59 -20 -13,43
Umsatzerlöse 8,97 6,73 33 2,24
Auftragsbestand 8,11 4,50 80 3,61
EBIT 0,33 0,12 175 0,21
EBIT-Marge (% des Umsatzes) 3,7 1,8
EBT -3,06 -13,37 77 10,31
Mitarbeiteranzahl (FTE) 6.848 6.651 3 197

Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2021 der STRABAG SE, Villach

KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS ZUM 30.6.2021 DER STRABAG SE, VILLACH

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 1.1.–30.6.2021

T€ 1.1.–30.6.2021 1.1.–30.6.2020
Umsatzerlöse 6.535.483 6.321.813
Bestandsveränderungen -54.471 7.120
Aktivierte Eigenleistungen 2.797 2.483
Sonstige betriebliche Erträge 96.483 95.991
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen -4.010.615 -4.078.004
Personalaufwand -1.859.751 -1.749.602
Sonstige betriebliche Aufwendungen -333.622 -325.443
Ergebnis aus Equity-Beteiligungen 17.376 12.268
Beteiligungsergebnis 12.605 13.486
EBITDA 406.285 300.112
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -266.095 -255.012
EBIT 140.190 45.100
Zinsen und ähnliche Erträge 12.546 20.572
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -15.941 -34.058
Zinsergebnis -3.395 -13.486
Ergebnis vor Steuern 136.795 31.614
Ertragsteuern -45.854 -30.984
Ergebnis nach Steuern 90.941 630
davon: nicht-beherrschenden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis 2.667 1.418
davon: den Anteilseignern des Mutterunternehmens zustehendes Ergebnis (Konzernergebnis) 88.274 -788
Ergebnis je Aktie (€) 0,86 -0,01

Gesamtergebnisrechnung vom 1.1.–30.6.2021

T€ 1.1.–30.6.2021 1.1.–30.6.2020
Ergebnis nach Steuern 90.941 630
Differenz aus der Währungsumrechnung 10.838 -41.967
Recycling Differenz aus der Währungsumrechnung 0 -50
Veränderung Zinsswaps 9.998 -12.454
Recycling Zinsswaps 7.528 6.077
Veränderung der Rücklage für Absicherungskosten 193 405
Recycling Kosten der Absicherung 65 -16
Veränderung Währungssicherungsinstrumente -597 -8.324
Recycling Währungssicherungsinstrumente 694 8.152
Latente Steuer auf neutrale Eigenkapitalveränderungen -4.187 3.263
Sonstiges Ergebnis aus Equity-Beteiligungen 4.693 -13.280
Summe der Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden 29.225 -58.194
Sonstiges Ergebnis aus Equity-Beteiligungen 161 0
Summe der Posten, die nicht nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert
("recycelt") werden 161 0
Sonstiges Ergebnis 29.386 -58.194
Gesamtergebnis 120.327 -57.564
davon: nicht-beherrschenden Gesellschaftern zustehend 2.694 1.340
davon: den Anteilseignern des Mutterunternehmens zustehend 117.633 -58.904

Konzernbilanz zum 30.6.2021

T€ 30.6.2021 31.12.2020
Firmenwerte 452.363 449.566
Rechte aus Konzessionsverträgen 502.359 511.890
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 30.550 33.061
Sachanlagen 2.547.878 2.571.007
Equity-Beteiligungen 415.706 418.993
Sonstige Anteile an Unternehmen 191.758 187.638
Forderungen aus Konzessionsverträgen 543.243 561.763
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 247.033 234.066
Latente Steuern 196.459 185.364
Langfristige Vermögenswerte 5.127.349 5.153.348
Vorräte 1.031.201 1.069.909
Forderungen aus Konzessionsverträgen 44.123 42.427
Vertragsvermögenswerte 1.689.867 1.071.329
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.396.818 1.511.850
Nicht-finanzielle Vermögenswerte 162.157 112.377
Forderungen aus Ertragsteuern 85.941 48.147
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 262.343 268.100
Liquide Mittel 1.875.307 2.856.954
Kurzfristige Vermögenswerte 6.547.757 6.981.093
Aktiva 11.675.106 12.134.441
Grundkapital 110.000 110.000
Kapitalrücklagen 2.315.384 2.315.384
Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen 1.069.641 1.660.762
Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter 21.357 22.074
Eigenkapital 3.516.382 4.108.220
Rückstellungen 1.274.578 1.224.244
Finanzverbindlichkeiten1 728.924 992.111
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 93.702 105.203
Latente Steuern 95.409 61.291
Langfristige Schulden 2.192.613 2.382.849
Rückstellungen 1.004.845 1.008.376
Finanzverbindlichkeiten2 433.790 163.896
Vertragsverbindlichkeiten 900.530 1.023.809
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.680.758 2.462.827
Nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 580.140 477.048
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 74.917 218.481
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 291.131 288.935
Kurzfristige Schulden 5.966.111 5.643.372
Passiva 11.675.106 12.134.441

1 Davon Non-Recourse-Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 488.913 (31.12.2020: T€ 526.792)

2 Davon Non-Recourse-Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 145.676 (31.12.2020: T€ 70.405)

Konzernkapitalflussrechnung vom 1.1.–30.6.2021

T€ 1.1.–30.6.2021 1.1.–30.6.2020
Ergebnis nach Steuern 90.941 630
Latente Steuern 20.558 14.478
Nicht-zahlungswirksames Ergebnis aus Unternehmenszusammenschlüssen 1 83
Nicht-zahlungswirksames Ergebnis aus Equity-Beteiligungen 14.816 5.923
Sonstiges nicht-zahlungswirksames Ergebnis -4.941 -257
Abschreibungen/Zuschreibungen 265.536 256.974
Veränderung der langfristigen Rückstellungen -5.855 -16.629
Gewinne/Verluste aus Anlagenverkäufen/-abgängen -33.978 -21.791
Cashflow aus dem Ergebnis 347.078 239.411
Veränderung der Vorräte 42.711 -71.684
Veränderung der Forderungen aus Konzessionsverträgen, Vertragsvermögenswerten
und Lieferungen und Leistungen -471.376 -249.290
Veränderung der nicht-finanziellen Vermögenswerte -49.206 17.929
Veränderung der Forderungen aus Ertragsteuern -37.748 -15.525
Veränderung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte 25.018 23.473
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen 41.158 -16.219
Veränderung aus Vertragsverbindlichkeiten und der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 78.169 185.148
Veränderung der nicht-finanziellen Verbindlichkeiten 102.069 -38.095
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern -144.325 -53.565
Veränderung der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten 3.944 11.254
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit -62.508 32.837
Erwerb von Finanzanlagen -14.171 -14.900
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen -233.157 -223.863
Einzahlungen aus Anlagenabgängen 54.516 48.843
Veränderung der sonstigen Finanzierungsforderungen -27.356 16.112
Konsolidierungskreisänderungen 0 -6.350
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -220.168 -180.158
Aufnahme von Bankverbindlichkeiten 75.746 8.572
Rückzahlung von Bankverbindlichkeiten -47.204 -36.431
Rückführung von Anleihen 0 -200.000
Veränderung der Leasingverbindlichkeiten -28.583 -28.142
Veränderung der sonstigen Finanzierungsverbindlichkeiten -1.006 -637
Veränderung aus dem Erwerb von nicht-beherrschenden Anteilen -3.199 0
Ausschüttungen -709.415 -4.392
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -713.661 -261.030
Nettoveränderung des Finanzmittelfonds -996.337 -408.351
Finanzmittelfonds zu Beginn des Berichtszeitraums 2.856.804 2.459.969
Veränderung des Finanzmittelfonds aus Währungsdifferenzen 14.690 -32.867
Veränderung der liquiden Mittel aus Verfügungsbeschränkungen 0 695
Finanzmittelfonds am Ende des Berichtszeitraums 1.875.157 2.019.446
T€ Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Gewinn
rücklagen
Hedging
Rücklage1
Fremd
währungs
rücklagen
Konzern
eigen
kapital
Anteile
nicht
beherr
schender
Gesell
schafter
Gesamt
kapital
Stand am 1.1.2021 110.000 2.315.384 1.824.618 -74.647 -89.209 4.086.146 22.074 4.108.220
Ergebnis nach Steuern 88.274 88.274 2.667 90.941
Unterschied aus der
Währungsumrechnung 10.811 10.811 27 10.838
Veränderung Währungs
sicherungsinstrumente 355 355 0 355
Veränderung Equity
Beteiligungen 161 2.502 2.191 4.854 0 4.854
Veränderung Zinsswap 17.526 17.526 0 17.526
Latente Steuern auf neutrale
Eigenkapitalveränderungen -4.187 -4.187 0 -4.187
Gesamtergebnis 0 0 88.435 16.196 13.002 117.633 2.694 120.327
Transaktionen im
Zusammenhang mit
nicht-beherrschenden Anteilen -814 0 0 -814 -1.936 -2.750
Ausschüttungen2 -707.940 -707.940 -1.475 -709.415
Stand am 30.6.2021 110.000 2.315.384 1.204.299 -58.451 -76.207 3.495.025 21.357 3.516.382

Eigenkapitalveränderungsrechnung vom 1.1.–30.6.2021

Eigenkapitalveränderungsrechnung vom 1.1.–30.6.2020

T€ Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Gewinn
rücklagen
Hedging
Rücklage1
Fremd
währungs
rücklagen
Konzern
eigen
kapital
Anteile
nicht
beherr
schender
Gesell
schafter
Gesamt
kapital
Stand am 1.1.2020 110.000 2.315.384 1.531.174 -86.849 -47.505 3.822.204 33.695 3.855.899
Ergebnis nach Steuern -788 -788 1.418 630
Unterschied aus der
Währungsumrechnung -41.939 -41.939 -78 -42.017
Veränderung Währungs
sicherungsinstrumente 217 217 0 217
Veränderung Equity
Beteiligungen 0 -6.671 -6.609 -13.280 0 -13.280
Veränderung Zinsswap -6.377 -6.377 0 -6.377
Latente Steuern auf neutrale
Eigenkapitalveränderungen 3.263 3.263 0 3.263
Gesamtergebnis 0 0 -788 -9.568 -48.548 -58.904 1.340 -57.564
Ausschüttungen 0 0 -4.384 -4.384
Stand am 30.6.2020 110.000 2.315.384 1.530.386 -96.417 -96.053 3.763.300 30.651 3.793.951

1 Die Hedging-Rücklage enthält auch Kosten der Absicherung.

2 Die Gesamtausschüttung von T€ 707.940.000 entspricht einer Ausschüttung je Aktie von € 6,90 bezogen auf 102.600.000 Stück Aktien.

ANHANG ZUM KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS

Allgemeine Grundlagen

Der vorliegende Konzernhalbjahresabschluss der STRABAG SE, Villach, zum 30.6.2021 ist in Anwendung von IAS 34 sowie nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS), des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt worden. Zur Anwendung kommen ausschließlich die bis zum Abschlussstichtag von der Kommission übernommenen IASB Standards und Interpretationen, die entsprechend im Amtsblatt der EU veröffentlicht wurden.

Der Konzernhalbjahresabschluss enthält in Übereinstimmung mit IAS 34 nicht alle Angaben, die im Konzernjahresabschluss verpflichtend sind, weshalb dieser Konzernhalbjahresabschluss in Verbindung mit dem Konzernjahresabschluss zum 31.12.2020 der STRABAG SE, Villach, gelesen werden sollte.

Der Konzernjahresabschluss zum 31.12.2020 ist unter www.strabag.com verfügbar.

Änderungen in den Rechnungslegungsvorschriften

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2021 beginnen, sind erstmals folgende geänderte bzw. neue Standards anzuwenden.

Anwendung für
Geschäftsjahre, die
am oder nach dem
angegebenen Datum
beginnen
(gemäß IASB)
Anwendung für
Geschäftsjahre, die
am oder nach dem
angegebenen Datum
beginnen (gemäß
EU-Endorsement)
Änderungen an IFRS 16 Leasing – Covid-19-bezogene Mietkonzessionen 1.6.2020 1.6.2020
Änderungen an IFRS 4 – Anpassung an IFRS 9 1.1.2021 1.1.2021
Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 – Reform der Referenzzinssätze Phase II 1.1.2021 1.1.2021

Die erstmalige Anwendung der angeführten Standards hatte untergeordnete Auswirkungen auf den Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2021.

Konsolidierungskreis

In den Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2021 einbezogen sind neben der STRABAG SE alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen, bei denen STRABAG SE unmittelbar oder mittelbar die Beherrschung ausübt. Assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert (Equity-Beteiligungen).

Der Konsolidierungskreis hat sich bis zum Halbjahresabschluss 30.6.2021 wie folgt entwickelt:

Vollkonsolidierung Equity-Bewertung
Stand am 31.12.2020 280 24
Im Berichtszeitraum erstmals einbezogen 2 0
Im Berichtszeitraum ausgeschieden -4 -2
Stand am 30.6.2021 278 22

KONSOLIDIERUNGSKREISZUGÄNGE

Folgende Gesellschaften wurden zum vorliegenden Stichtag erstmals in den Konsolidierungskreis des Konzerns einbezogen:

Vollkonsolidierung Direkter Anteil
%
Erwerbs-/
Gründungszeitpunkt
Metallica Stahl- und Fassadentechnik GmbH, Stuttgart 100,00 1.1.20211
STRABAG SCARBOROUGH PROJECT INC., Ontario 100,00 6.4.2021

Die erstmals einbezogenen Unternehmen haben im Halbjahr in Summe zum Konzernumsatz mit T€ 22.591, sowie zum Konzernergebnis mit einem Verlust von T€ 2.246 beigetragen.

KONSOLIDIERUNGSKREISABGÄNGE

Zum 30.6.2021 wurden folgende Unternehmen nicht mehr in den Konsolidierungskreis einbezogen:

Entkonsolidierung
Nordbahnhof Projekt EPW8 GmbH & Co KG, Wien Verkauf
Nordbahnhof Projekt EPW8 Komplementär GmbH, Wien Verkauf
Nordbahnhof Projekt Taborstraße 123 GmbH & Co KG, Wien Verkauf
Nordbahnhof Projekt Taborstraße 123 Komplementär GmbH, Wien Verkauf
at-equity
Leopold Ungar Platz 3 GmbH, Wien Verkauf
SQUARE Two GmbH & Co KG, Wien Verkauf

Aus der Entkonsolidierung der Unternehmen ergaben sich marginale Auswirkungen auf die Vermögenswerte, Schulden und Ertragslage.

Konsolidierungsmethoden und Währungsumrechnung

Für den Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2021 werden die gleichen Konsolidierungsmethoden und Grundsätze der Währungsumrechnung wie für den Konzernjahresabschluss zum 31.12.2020 angewandt, weshalb an dieser Stelle auf diese Ausführungen verwiesen werden kann.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für den Halbjahresabschluss werden grundsätzlich dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet, die auch dem Konzernjahresabschluss zum 31.12.2020 zu Grunde liegen.

Für Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird auf den Konzernjahresabschluss zum 31.12.2020 verwiesen.

1 Die Gesellschaft wurde aufgrund ihres gestiegenen Geschäftsvolumens mit 1.1.2021 erstmals in den Konsolidierungskreis des Konzerns einbezogen. Die Gründung der Gesellschaft erfolgte vor dem 1.1.2021.

Schätzungen

Schätzungen und Annahmen, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie die Angabe der Eventualschulden beziehen, sind bei der Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS notwendig.

Die Schätzungen und Annahmen, die ein signifikantes Risiko in Form einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahrs mit sich bringen, werden im Folgenden erörtert.

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die Konzerngesellschaften STRABAG AG, Spittal an der Drau, und F. Lang u. K. Menhofer Baugesellschaft m.b.H. & Co. KG haben im gegen sie in Österreich anhängigen Kartellverfahren ein Anerkenntnis im Rahmen eines Settlements abgegeben. Daraufhin stellte die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) im Juli 2021 einen Bußgeldantrag gegen die beiden Gesellschaften in Höhe von insgesamt € 45,37 Mio. beim Kartellgericht.

Hintergrund des Settlements sind die im Frühjahr 2017 strafrechtlichen und wettbewerbsbehördlichen eingeleiteten Ermittlungen gegen STRABAG AG und F. Lang u. K. Menhofer Baugesellschaft m.b.H. & Co. KG sowie zahlreiche andere Bauunternehmen zum Vorwurf der wettbewerbsbeschränkenden Absprachen bei Bauprojekten in Österreich im Zeitraum von 2002 bis 2017. Beide Konzerngesellschaften hatten von Anbeginn vollumfänglich mit der Bundeswettbewerbsbehörde kooperiert und zuletzt ein Anerkenntnis im Rahmen eines Settlements abgegeben. Dieses kooperative Verhalten wirkte sich entsprechend positiv auf die Höhe des Bußgeldantrags aus. Zur endgültigen Erledigung des Kartellverfahrens ist die Entscheidung des Kartellgerichts zum gegenständlichen Bußgeldantrag noch ausständig. Nach Rechtskraft der gerichtlichen Entscheidung ist mit Schadenersatzforderungen der Auftraggeber zu rechnen.

Im Konzernabschluss zum 31.12.2020 wurden entsprechende Rückstellungen für Inanspruchnahmen aufgrund der Kartellverstöße gebildet. In welcher Höhe STRABAG Belastungen treffen werden, ist aufgrund der Vielschichtigkeit des Sachverhalts (langer Zeitraum, Vielzahl von Projekten, unterschiedlichste Auftraggeber, heterogene Strukturen etc.) äußerst schwer einzuschätzen. Die tatsächlichen Beträge können daher vom rückgestellten Betrag abweichen.

Erläuterungen zu den Posten der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung

SAISONALITÄT

Aufgrund von Schnee, Eis und anderen widrigen Witterungsverhältnissen ist der Konzernumsatz in den Wintermonaten typischerweise niedriger als in den Sommermonaten. Da der Großteil der Kosten fix ist, werden in den ersten Monaten jeden Jahres Verluste erzielt. Diese Verluste werden sukzessive mit steigenden Deckungsbeiträgen kompensiert. In der zweiten Jahresshälfte wird der Großteil des Ergebnisses erzielt. Die saisonalen Schwankungen sind im Verkehrswegebau stärker ausgeprägt als im Hoch- und Ingenieurbau.

Durch den oben beschriebenen, sich jährlich wiederholenden Geschäftsverlauf, ist eine Vergleichbarkeit von Leistung, Umsatz und Ergebnis der jeweiligen Halbjahre mit dem entsprechenden Vergleichszeitraum gegeben.

UMSATZERLÖSE

Unter dem Posten Umsatzerlöse werden ausschließlich Erlöse aus Verträgen mit Kunden erfasst. Diese stellen sich wie folgt dar:

Umsatzerlöse vom 1.1.–30.6.2021

T€ Nord + West Süd + Ost International +
Sondersparten
Sonstiges Konzern
Geschäftsfeld
Bau 2.973.883 1.973.315 683.006 5.630.204
Deutschland 2.346.631 51.399 35.012 2.433.042
Österreich 4.766 903.987 25.984 934.737
Polen 406.813 275 20.303 427.391
Tschechien 0 282.327 5.435 287.762
Chile 0 0 219.032 219.032
Ungarn 0 189.444 3.024 192.468
Sonstige Länder unter
€ 180 Mio. 215.673 545.883 374.216 1.135.772
Baustoffe 56.907 40.056 143.302 240.265
Facility Management 0 0 259.070 259.070
Projektentwicklung 0 0 262.099 262.099
Sonstiges 48.675 35.758 50.446 8.966 143.845
Gesamt 3.079.465 2.049.129 1.397.923 8.966 6.535.483

Umsatzerlöse vom 1.1.–30.6.2020

T€ Nord + West Süd + Ost International +
Sondersparten
Sonstiges Konzern
Geschäftsfeld
Bau 3.168.434 1.759.780 530.539 5.458.753
Deutschland 2.457.147 82.029 63.531 2.602.707
Österreich 5.096 736.606 52.166 793.868
Polen 451.669 0 1.553 453.222
Tschechien 0 254.385 4.794 259.179
Chile 0 0 189.443 189.443
Ungarn 0 251.453 593 252.046
Sonstige Länder unter
€ 180 Mio. 254.522 435.307 218.459 908.288
Baustoffe 54.455 35.552 146.832 236.839
Facility Management 0 0 259.485 259.485
Projektentwicklung 0 0 251.135 251.135
Sonstiges 32.654 38.088 38.131 6.728 115.601
Gesamt 3.255.543 1.833.420 1.226.122 6.728 6.321.813

In den Umsatzerlösen aus Projektentwicklungsleistungen sind Zinserträge aus Konzessionsverträgen in Höhe von T€ 30.921 (Zeitraum 1–6/2020: T€ 30.754) enthalten.

ERGEBNIS AUS EQUITY-BETEILIGUNGEN

T€ 1.1.–30.6.2021 1.1.–30.6.2020
Erträge aus Equity-Beteiligungen 8.954 8.110
Aufwendungen aus Equity-Beteiligungen -9.321 -6.732
Ertrag aus dem Abgang von Equity-Beteiligungen 3.163 0
Gewinne aus Arbeitsgemeinschaften 40.605 76.961
Verluste aus Arbeitsgemeinschaften -26.025 -66.071
Ergebnis aus Equity-Beteiligungen 17.376 12.268

ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN

In den Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind Abschreibungen von Nutzungsrechten aus Leasingverträgen in Höhe von T€ 30.131 (Zeitraum 1–6/2020: T€ 29.016) enthalten.

Erläuterungen zu den Posten der Konzernbilanz

FIRMENWERTE

Firmenwerte werden einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 unterzogen. Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgt in den letzten beiden Monaten des Geschäftsjahrs.

Im Zeitraum 1–6/2021 wurden Firmenwerte in Höhe von T€ 0 (Zeitraum 1–6/2020: T€ 7.558) aus der Kapitalkonsolidierung aktiviert. Es wurden keine Abschreibungen vorgenommen.

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN

Im Zeitraum 1–6/2021 wurden Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte ohne die nicht-cashwirksamen Zugänge von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen in Höhe von T€ 233.157 (Zeitraum 1–6/2020: T€ 223.863) erworben.

Im gleichen Zeitraum wurden Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte ohne die nicht-cashwirksamen Abgänge von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen mit einem Buchwert in Höhe von T€ 16.577 (Zeitraum 1–6/2020: T€ 20.811) veräußert.

Unter den Sachanlagen sind Nutzungsrechte aus Immobilienleasingverträgen in Höhe von T€ 305.474 (31.12.2020: T€ 328.885) ausgewiesen.

ERWERBSVERPFLICHTUNGEN

Zum Halbjahresabschlussstichtag bestehen Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Erwerb von Sachanlagevermögen in Höhe von T€ 115.045 (30.6.2020: T€ 110.342), die im Halbjahresabschluss noch nicht berücksichtigt sind.

EIGENKAPITAL

Das voll eingezahlte Grundkapital beträgt € 110.000.000 und ist in 109.999.997 auf Inhaber lautende Stückaktien und drei Namensaktien geteilt.

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist der Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen.

EVENTUALFORDERUNGEN

Am 29.6.2020 verkündete das Schiedsgericht in der Rechtssache STRABAG SE gegen Libyen (ICSID Fall Nr. ARB (AF)/15/1) seine Entscheidung: Demnach habe Libyen gegen das Abkommen zwischen der Republik Österreich und dem Staat Libyen über die Förderung und den Schutz von Investitionen verstoßen. Das Schiedsgericht sprach STRABAG SE ("STRABAG") daher u. a. Schadenersatz in Höhe von € 75 Mio. zuzüglich Zinsen zu und verurteilte Libyen zur Erstattung von 75 % der Prozesskosten und Auslagen der STRABAG sowie zur Übernahme von 75 % der Kosten des Schiedsgerichtsverfahrens.

STRABAG hatte 2006 seine Tätigkeit – den Bau von Infrastruktur – in Libyen aufgenommen. Diese war 2011 durch den Konflikt im Land unterbrochen worden. In dem Schiedsverfahren forderte STRABAG Schadensersatz für die während des Konflikts erlittenen Verluste und Schäden sowie für Arbeiten, die sie an den verschiedenen Bauprojekten bereits durchgeführt hatte.

Es ist ungewiss, ob Libyen den Schiedsspruch einhalten wird. Derzeit prüft STRABAG die weitere Vorgehensweise zur Vollstreckung des Schiedsgerichtsurteils. Aufgrund der bestehenden Unsicherheiten wurde keine Forderung angesetzt.

EVENTUALSCHULDEN

Der Konzern hat folgende Bürgschaften und Garantien übernommen:

T€ 30.6.2021 31.12.2020
Bürgschaften und Garantien mit Ausnahme von Finanzgarantien 174 174

Darüber hinaus besteht ein abgeleitetes Kreditrisiko aus den bei Finanzgarantien übernommenen Haftungen in Höhe von T€ 45.644 (31.12.2020: T€ 42.699).

Sonstige Angaben

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Darstellung der Kapitalflussrechnung erfolgt nach der indirekten Methode, und zwar getrennt nach den Zahlungsströmen resultierend aus Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungsaktivitäten. Der Finanzmittelfonds umfasst ausschließlich den Kassenbestand, Bankguthaben und Wertpapiere des Umlaufvermögens. Auswirkungen von Änderungen des Konsolidierungskreises wurden eliminiert und im Cashflow aus der Investitionstätigkeit dargestellt.

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

T€ 30.6.2021 30.6.2020
Wertpapiere 3.101 3.101
Kassenbestand 1.351 1.248
Guthaben bei Kreditinstituten 1.870.855 2.015.247
Verpfändungen von liquiden Mitteln -150 -150
Finanzmittelfonds 1.875.157 2.019.446

Darüber hinaus bestehen bei Bauvorhaben, die über Konsortien ausgeführt werden, liquide Mittel, über die nur gemeinsam mit Partnerunternehmen verfügt werden kann.

Im Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sind folgende Positionen enthalten:

T€ 1.1.–30.6.2021 1.1.–30.6.2020
Gezahlte Zinsen 11.590 18.375
Erhaltene Zinsen 4.082 8.787
Gezahlte Steuern 206.653 77.534

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß den Bestimmungen des IFRS 8 Betriebssegmente. IFRS 8 schreibt vor, die Segmente auf Basis des internen Reportings festzulegen sowie die Ergebnisgrößen auf Basis des internen Reportings zu berichten (Management Approach). Es erfolgt keine Angabe des Segmentvermögens, da dieses nicht Bestandteil des regelmäßigen internen Reportings ist.

Die interne Berichterstattung im STRABAG-Konzern basiert auf Vorstandsbereichen, die gleichzeitig die Segmente darstellen. Die Verrechnung zwischen den einzelnen Segmenten erfolgt zu fremdüblichen Preisen.

Im Segment Nord + West werden die Bauaktivitäten der Länder bzw. Regionen Deutschland, Polen, Benelux und Skandinavien sowie der Spezialtiefbau gebündelt.

Das Segment Süd + Ost setzt sich aus den Bauaktivitäten in den Ländern bzw. Regionen Österreich, Schweiz, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Adria, restliches Europa und Russland sowie der Umwelttechnik zusammen.

Das Segment International + Sondersparten umfasst die internationalen Bauaktivitäten, den Tunnelbau, Dienstleistungen, das Immobilien und Infrastruktur Development sowie den Baustoffbereich.

Daneben bestehen Zentralbereiche und Konzernstabsbereiche, welche Dienstleistungen auf den Gebieten Rechnungswesen, Konzernfinanzierung, technische Entwicklung, Gerätemanagement, Qualitätsmanagement, Logistik, Recht, Vertragsmanagement, Digitalisierung, Innovation, Unternehmensentwicklung etc. erbringen. Diese werden im Segment Sonstiges zusammengefasst.

Segmentinformationen vom 1.1.–30.6.2021

T€ Nord + West Süd + Ost International +
Sondersparten
Sonstiges Überleitung
zum IFRS
Abschluss
Konzern
Leistung 3.390.629 2.083.708 1.416.872 52.159 6.943.368
Umsatzerlöse 3.079.465 2.049.129 1.397.923 8.966 0 6.535.483
Intersegmentäre Umsätze 77.940 30.721 117.743 456.530
EBIT 105.200 -10.431 58.309 335 -13.223 140.190
Zinsen und ähnliche Erträge 0 0 0 12.546 0 12.546
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0 0 0 -15.941 0 -15.941
Ergebnis vor Steuern 105.200 -10.431 58.309 -3.060 -13.223 136.795

Segmentinformationen vom 1.1.–30.6.2020

T€ Nord + West Süd + Ost International +
Sondersparten
Sonstiges Überleitung
zum IFRS
Abschluss
Konzern
Leistung 3.530.537 1.891.373 1.232.575 65.594 6.720.079
Umsatzerlöse 3.255.543 1.833.420 1.226.122 6.728 0 6.321.813
Intersegmentäre Umsätze 106.786 21.803 118.391 458.761
EBIT 81.561 44.322 -73.435 116 -7.464 45.100
Zinsen und ähnliche Erträge 0 0 0 20.572 0 20.572
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0 0 0 -34.058 0 -34.058
Ergebnis vor Steuern 81.561 44.322 -73.435 -13.370 -7.464 31.614

Überleitung der Segmentergebnisse auf das Ergebnis vor Steuern laut IFRS-Konzernabschluss

Die Erfassung der Erträge und Aufwendungen im internen Reporting erfolgt im Wesentlichen nach den Bestimmungen der IFRS. Eine Ausnahme bilden die Ertragsteuern einschließlich latenter Steuern, die im internen Reporting nicht berücksichtigt werden.

Im internen Reporting sind die Ergebnisse sämtlicher Konzern- und Beteiligungsgesellschaften enthalten. Im IFRS-Konzernabschluss werden Ergebnisse von nicht vollkonsolidierten bzw. nicht at-equity einbezogenen Gesellschaften nach Maßgabe der Ausschüttungen, Ergebnisübernahmen bzw. Abschreibungen erfasst, weshalb das interne Reporting in Bezug auf das Beteiligungsergebnis nicht mit dem EBIT bzw. mit dem Ergebnis vor Steuern im Konzernabschluss übereinstimmt.

Weitere geringfügige Unterschiede ergeben sich aus sonstigen Konsolidierungsbuchungen.

Die Überleitung des internen Reportings zum IFRS-Abschluss setzt sich wie folgt zusammen:

T€ 1.1.–30.6.2021 1.1.–30.6.2020
Beteiligungsergebnis -13.934 -7.839
Sonstige Konsolidierungsbuchungen 711 375
Gesamt -13.223 -7.464

ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN

Mit Ausnahme der Finanzverbindlichkeiten entspricht bei den Finanzinstrumenten der Buchwert dem beizulegenden Wert. Der beizulegende Wert der Finanzverbindlichkeiten beträgt zum 30.6.2021 T€ 1.164.524 (31.12.2020: T€ 1.165.326), im Vergleich zum Buchwert von T€ 1.162.714 (31.12.2020: T€ 1.156.006).

Die beizulegenden Zeitwerte zum 30.6.2021 für die Finanzinstrumente wurden wie folgt ermittelt:

T€ Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt
Aktiva
Beteiligungen unter 20 %
(Ausweis sonstige Anteile an Unternehmen) 42.803 42.803
Wertpapiere 27.526 27.526
Liquide Mittel (Wertpapiere) 3.101 3.101
Derivate zu Sicherungszwecken -9.129 -9.129
Derivate sonstige 941 941
Gesamt 30.627 -8.188 42.803 65.242
Passiva
Derivate zu Sicherungszwecken -18.266 -18.266
Derivate sonstige -165 -165
Gesamt 0 -18.431 0 -18.431

Die beizulegenden Zeitwerte zum 31.12.2020 für die Finanzinstrumente wurden wie folgt ermittelt:

T€ Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt
Aktiva
Beteiligungen unter 20 %
(Ausweis sonstige Anteile an Unternehmen) 41.278 41.278
Wertpapiere 27.546 27.546
Liquide Mittel (Wertpapiere) 3.102 3.102
Derivate zu Sicherungszwecken -13.634 -13.634
Derivate sonstige 4.111 4.111
Gesamt 30.648 -9.523 41.278 62.403
Passiva
Derivate zu Sicherungszwecken -29.426 -29.426
Derivate sonstige -254 -254
Gesamt 0 -29.680 0 -29.680

ANGABEN ZU NAHESTEHENDEN PERSONEN UND UNTERNEHMEN

Die nahestehenden Personen und Unternehmen sind im Konzernabschluss zum 31.12.2020 erläutert. Zum Halbjahresabschlussstichtag ergaben sich keine wesentlichen Änderungen. Die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen erfolgen auf Basis fremdüblicher Verträge.

WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM STICHTAG DES KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSSES

In der 17. Ordentlichen Hauptversammlung der STRABAG SE vom 18.6.2021 wurde beschlossen durch Einziehung von 7.400.000 Stück eigener Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 7.400.000 das Grundkapital von € 110.000.000 gemäß Art 9 Abs 1 SE-VO iVm § 192 Abs 3 Z 2, Abs 4 AktG vereinfacht herabzusetzen. Der Zweck dieser vereinfachten Kapitalherabsetzung ist die Einziehung der eigenen Aktien.

Die Eintragung der Kapitalherabsetzung ins Firmenbuch erfolgte am 16.7.2021. Das voll eingezahlte Grundkapital beträgt nunmehr € 102.600.000 und ist in 102.599.997 auf Inhaber lautende Stückaktien und drei Namensaktien geteilt.

VERZICHT AUF PRÜFERISCHE DURCHSICHT

Der vorliegende Konzernhalbjahresabschluss des STRABAG SE-Konzerns wurde weder geprüft noch einer prüferischen Durchsicht (Review) unterzogen.

ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2021 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Halbjahresbericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernhalbjahresabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahrs und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Villach, am 31.8.2021

Der Vorstand

Dr. Thomas Birtel Vorsitzender des Vorstands Verantwortung Zentrale Konzernstabsbereiche und Zentralbereiche BMTI, CML und TPA

Klemens Haselsteiner Verantwortung Zentralbereiche STRABAG Innovation & Digitalisation und Zentrale Technik, Direktion NN Russland

Dipl.-Ing. Siegfried Wanker Verantwortung Segment International + Sondersparten

Mag. Christian Harder Finanzvorstand Verantwortung Zentralbereich BRVZ

Dipl.-Ing. Dr. Peter Krammer Verantwortung Segment Süd + Ost (exklusive Direktion NN Russland)

Dipl.-Ing. (FH) Alfred Watzl Verantwortung Segment Nord + West

INVESTOR RELATIONS

Finanzkalender

Halbjahresbericht 2021 31.8.2021
Veröffentlichung 7:30 Uhr
Investoren- und Analystentelefonkonferenz 10:00 Uhr
Trading Statement Januar–September 2021 16.11.2021
Veröffentlichung 7:30 Uhr

Alle Uhrzeiten MEZ/MESZ. Die aktuellen Roadshow-Termine finden Sie im Internet unter www.strabag.com > Investor Relations > Unternehmenskalender.

Unternehmensanleihe

Laufzeit Verzinsung % Volumen € Mio. ISIN Börse
2015–2022 1,625 200 AT0000A1C741 Wien

Corporate credit rating

Standard & Poor's BBB Outlook stable

Kürzel

Bloomberg: STR:AV
Reuters: STRV.VI
Wiener Börse: STR
ISIN: AT000000STR1

Bei Fragen ist unsere Investor Relations-Abteilung gerne für Sie da:

STRABAG SE

  • Donau-City-Str. 9, 1220 Wien/Österreich
  • +43 800 880 890
  • @ [email protected]
  • www.strabag.com

Dieser Halbjahresbericht liegt auch in englischer Sprache vor.

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