Interim / Quarterly Report • Aug 31, 2021
Interim / Quarterly Report
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| KENNZAHLEN3 |
|---|
| VORWORT4 |
| WICHTIGE EREIGNISSE5 |
| AKTIE8 |
| LAGEBERICHT JANUAR–JUNI 20219 |
| SEGMENTBERICHT 13 |
| KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS 17 |
| ANHANG ZUM KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS 22 |
| ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER31 |
| INVESTOR RELATIONS 32 |
| 6M/2021 | 6M/2020 | ∆ % | 2020 | |
|---|---|---|---|---|
| Leistung (€ Mio.) | 6.943,37 | 6.720,08 | 3 | 15.446,61 |
| Umsatzerlöse (€ Mio.) | 6.535,48 | 6.321,81 | 3 | 14.749,74 |
| Auftragsbestand (€ Mio.) | 21.101,85 | 19.440,54 | 9 | 18.369,02 |
| Mitarbeiteranzahl (FTE) | 72.942 | 74.093 | -2 | 74.340 |
| 6M/2021 | 6M/2020 | ∆ % | 2020 | |
|---|---|---|---|---|
| EBITDA (€ Mio.) | 406,29 | 300,11 | 35 | 1.174,45 |
| EBITDA-Marge (% des Umsatzes) | 6,2 | 4,7 | 8,0 | |
| EBIT (€ Mio.) | 140,19 | 45,10 | 211 | 630,65 |
| EBIT-Marge (% des Umsatzes) | 2,1 | 0,7 | 4,3 | |
| EBT (€ Mio.) | 136,79 | 31,61 | 333 | 610,05 |
| Ergebnis nach Steuern (€ Mio.) | 90,94 | 0,63 | 14 335 | 399,06 |
| Konzernergebnis (€ Mio.) | 88,27 | -0,79 | n. a. | 395,22 |
| Nettogewinn-Marge nach Minderheiten (% des Umsatzes) | 1,4 | 0,0 | 2,7 | |
| Ergebnis je Aktie (€) | 0,86 | -0,01 | n. a. | 3,85 |
| Cashflow aus der Geschäftstätigkeit (€ Mio.) | -62,51 | 32,84 | n. a. | 1.279,66 |
| ROCE (%) | 2,0 | 0,3 | 7,5 | |
| Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | ||||
| inkl. nicht-cashwirksame Zugänge von Nutzungsrechten aus | ||||
| Leasingverhältnissen (€ Mio.) | 239,95 | 242,19 | -1 | 544,13 |
| 30.6.2021 | 31.12.2020 | ∆ % | |
|---|---|---|---|
| Eigenkapital (€ Mio.) | 3.516,38 | 4.108,22 | -14 |
| Eigenkapitalquote (%) | 30,1 | 33,9 | |
| Nettoverschuldung (€ Mio.) | -813,57 | -1.747,23 | -53 |
| Gearing Ratio (%) | -23,1 | -42,5 | |
| Capital Employed (€ Mio.) | 5.212,71 | 5.815,14 | -10 |
| Bilanzsumme (€ Mio.) | 11.675,11 | 12.134,44 | -4 |
EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern
EBT = Ergebnis vor Steuern
ROCE = (Ergebnis nach Steuern + Zinsaufwand - Tax Shield-Zinsaufwand (25 %))/(Ø Konzerneigenmittel + Ø verzinsliches Fremdkapital)
Nettoverschuldung = Finanzverbindlichkeiten - Non-Recourse-Verbindlichkeiten + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen - liquide Mittel Gearing Ratio = Nettoverschuldung/Konzerneigenmittel
Capital Employed = Konzerneigenmittel + verzinsliches Fremdkapital

Vorsichtig waren wir in das Jahr 2021 gestartet und vorsichtig war daher auch unsere Prognose gewesen. Bereits das erste Quartal hatte dann gezeigt, dass der Auftragsbestand, der erstmals die Marke von € 20 Mrd. übertroffen hatte, für ein sehr reges Geschäft sorgen würde. Nach den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs bestätigte sich dies, und der Auftragsbestand weist mit über € 21 Mrd. einen erneuten Höchststand auf!
Aus diesem Grund geht der Vorstand nun davon aus, im Geschäftsjahr 2021 eine Leistung über Vorjahresniveau zu erzielen, also über € 15,4 Mrd. Bisher war nur eine "leicht" darüber liegende Leistung in Aussicht gestellt worden. Die EBIT-Marge sollte nahe dem für 2022 festgelegten Ziel von 4 % zu liegen kommen.
Diese guten Aussichten im Tagesgeschäft erlauben es uns, entschlossen personelle und finanzielle Ressourcen in Projekte im Rahmen unseres strategischen Programms FASTER TOGETHER 2022 zu investieren – also u. a. in die weitere Digitalisierung und Automatisierung des Baus und der baunahen Dienstleistungen oder in die Umsetzung unserer im Frühling 2021 definierten Nachhaltigkeitsstrategie, die bis 2040 Klimaneutralität entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette vorsieht. Auch dazu finden Sie bei Interesse mehr in diesem Halbjahresbericht.
Ihr
Thomas Birtel Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE
Das S-D 2020 M6 Konsortium, bestehend aus STRABAG Építő Kft. (50,12 %) und Duna Aszfalt Zrt., wird den noch fehlenden 20 km langen Abschnitt der ungarischen Autobahn M6 zwischen Bóly und Ivándárda an der kroatischen Grenze errichten. Im Zuge des Projekts entstehen u. a. drei Verkehrsknotenpunkte, 16 Brücken und eine Raststation. Das Projekt soll innerhalb von 36 Monaten abgeschlossen werden.
Direkt zum Jahresauftakt sicherte sich die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) A 1 Lohne Bramsche ein Großprojekt im Verkehrswegebau: Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch Die Autobahn GmbH des Bundes beauftragte die Arbeitsgemeinschaft aus STRABAG AG (50 %) und JOHANN BUNTE Bauunternehmung GmbH & Co. KG (50 %) im Rahmen eines Funktionsbauvertrags mit dem Ausbau der A1 in Niedersachsen auf einer Strecke von 29,5 km. Das Auftragsvolumen von rd. € 600 Mio. beinhaltet auch die bauliche Erhaltung für 30 Jahre. Die Baumaßnahmen starteten am 1.2.2021 und werden unter laufendem Betrieb durchgeführt. Die Fertigstellung des Autobahnabschnitts ist für Mitte 2025 vorgesehen.
Die iLive Commerz Real Campus Zwei GmbH beauftragte das STRABAG-Konzernunternehmen Ed. Züblin AG mit der Realisierung eines achtgeschossigen Gebäudekomplexes mit einer Bruttogeschossfläche von 49.500 m2 im Frankfurter Nordend. Für rd. € 83 Mio. entsteht ein Studierenden-Wohnheim, das mit 1.158 Apartments größte seiner Art in Deutschland.
Die polnische STRABAG-Tochter erhielt einen Großauftrag im Autobahnbau. Die Generaldirektion für Nationalstraßen und Autobahnen, GDDKiA, hatte das € 153 Mio. große Projekt in Form eines "Design&Build"-Vertrags ausgeschrieben. Der 18,75 km lange Abschnitt der A2 zwischen Siedlce Zachód (Westknoten) und Malinowiec soll bis Ende 2024 fertiggestellt werden.
Als Generalübernehmer realisieren die STRABAG-Tochtergesellschaft ZÜBLIN und die Dreßler Bau GmbH in einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE) das neue Verwaltungszentrum im Herzen von Dresden. Der "Design&Build"-Auftrag der Kommunale Immobilien Dresden GmbH & Co. KG hat einen Pauschalfestpreis von € 116 Mio. Das Projekt basiert auf dem Entwurf der Architekturbüros Barcode Architects (Rotterdam) und Tchoban Voss Architekten (Hamburg/Dresden). Die ARGE aus ZÜBLIN (66 %) und Dreßler Bau (34 %) wird den 33 m hohen, imposanten Verwaltungsneubau am Ferdinandplatz binnen rd. vier Jahren in die Realität umsetzen. Das neue Verwaltungszentrum hat eine Bruttogeschossfläche von 33.500 m2 , die sich auf sieben oberirdische Stockwerke mit asymmetrischem Grundriss und zwei Tiefgaragen-Ebenen verteilen. Die Fertigstellung ist Ende März 2025 vorgesehen. Dem Projekt vorgeschaltet sind archäologische Grabungen im Auftrag der Stadt Dresden.
Im Rahmen der Erweiterung der Scarborough U-Bahn (Linie 2) in Toronto erhielt STRABAG über ihre kanadische Tochter den Auftrag für den Tunnelvortrieb. Das rd. € 500 Mio. (CAD 757 Mio.) große Projekt wurde als Design-Build-Finance-Modell ausgeschrieben. Die Arbeiten starteten im Mai 2021 und sollen bis Herbst 2024 abgeschlossen sein. Die 7,8 km lange Erweiterung erfolgt ausschließlich unterirdisch. Sie wird die bisherige Endstation Kennedy Station mit Sheppard Avenue/McCowan Road verbinden. Zum Auftrag gehören ein Startschacht, ein Empfangsschacht, fünf Stirnwände für künftige Stationen sowie 14 Stirnwände für Rettungsschächte. Beim Tunnel kommt eine Tunnelbohrmaschine mit einem Durchmesser von 11,87 m zum Einsatz.
Mit einem rund € 99 Mio. großen Auftrag festigt STRABAG ihre starke Marktposition in Polen weiter: Die GDDKiA hat den Bau der 13,6 km langen Umfahrungsstraße S12 der Stadt Chełm östlich von Lublin und unweit der Grenze zur Ukraine an die polnische STRABAG-Tochter STRABAG Sp. z o.o. vergeben. Die Bauarbeiten werden 36 Monate dauern. Die Umfahrungsstraße wird als "Design&Build"-Projekt realisiert und umfasst auf 13,6 km Länge zwei Richtungsfahrbahnen mit jeweils zwei Fahrspuren, vier Anschlussstellen sowie 16 Ingenieurbauwerke, darunter Brücken über den Fluss Uherka und über die Eisenbahnstrecke Chełm– Włodawa. Zum Leistungsumfang gehören auch die Errichtung einer Schnellstraßen-Service-Station, der Bau lokaler Begleitstraßen sowie Vorrichtungen zum Umweltschutz und zur Verkehrssicherheit entlang der gesamten Strecke.
Die Konzerngesellschaften STRABAG AG und F. Lang u. K. Menhofer Baugesellschaft m.b.H. & Co. KG haben im gegen sie seit 2017 anhängigen Kartellverfahren ein Anerkenntnis im Rahmen eines Settlements abgegeben. Daraufhin stellte die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) einen Bußgeldantrag gegen die beiden Gesellschaften in Höhe von € 45,37 Mio. beim Kartellgericht. Die Unternehmen hatten von Anbeginn vollumfänglich mit der BWB kooperiert. Zur endgültigen Erledigung des Kartellverfahrens ist die Entscheidung des Kartellgerichts zum gegenständlichen Bußgeldantrag noch ausständig.
Die rumänische STRABAG-Tochter erhielt einen neuen Großauftrag im Wert von rd. € 111 Mio. von der rumänischen Straßenverwaltung Compania Nationala de Administrare a Infrastructurii Rutiere S.A (CNAIR). In 24 Monaten Bauzeit wird STRABAG das Verbindungstück zwischen der Stadt Oradea und der Autobahn A3 mit einer Länge von 18,96 km errichten.
STRABAG hat über ihre ungarische Bahnbautochter STRABAG Rail Kft. den Auftrag für die Modernisierung eines 30 km langen Eisenbahnabschnitts im Südosten Ungarns gewonnen. Der insgesamt € 364 Mio. große Auftrag wird in einer ARGE mit einem ungarischen Partnerunternehmen (STRABAG-Anteil: 66 %) ausgeführt. STRABAG bringt in diesem Infrastrukturprojekt die ganze Bandbreite der Kompetenzen des Konzerns ein: Zusätzlich zu den Gleisbauarbeiten gehören das Oberleitungssystem sowie Sicherungs- und Signalanlagen genauso zum Auftrag wie der Umbau dreier Bahnhöfe inkl. Park&Ride-Anlagen und Straßen- und Ingenieurbauwerke. Die Bauphase ist für 33 Monate angesetzt.
Eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus STRABAG a.s. und AŽD Praha s.r.o. erhielt den Zuschlag für die Modernisierung der U-Bahn-Station Jiřího z Poděbrad im Zentrum Prags. Der Auftragswert liegt bei € 50 Mio. (STRABAG-Anteil 65 %). Außerdem startet ein internationales Konsortium unter Beteiligung der beiden Konzerngesellschaften STRABAG a.s. und Ed. Züblin AG (Konzern-Anteil 25 %) Ende 2021 den Bau des ersten Abschnitts der neuen U-Bahn-Linie D. Die geologischen Verhältnisse sowie die Ausführung von Vortriebsarbeiten im dicht bebauten Stadtgebiet stellen dabei die größte Herausforderung dar. STRABAG hatte bereits an den geologischen Vorerkundungen mitgearbeitet.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 setzten die Indizes an den internationalen Börsen dank der wirtschaftlichen Erholung ihre positive Entwicklung fort und knüpften wieder an die Kursniveaus vor der Coronavirus-Pandemie an. Doch ließ die weltweit starke Nachfrage die Rohstoffpreise regelrecht explodieren. Vor dem Hintergrund einer steigenden Inflation und einer möglichen Abkehr der lockeren Geldpolitik seitens der Notenbanken blickt die Investorenseite daher nur verhalten in die Zukunft.
Der Leitindex ATX zeigt seit Jahresbeginn eine durchwegs erfreuliche Entwicklung. Er steht zum Ende des ersten Halbjahrs mit +22 % seit Jahresbeginn sogar leicht besser da als noch vor der Coronavirus-Krise.
Den höchsten Wert im ersten Halbjahr 2021 erreichte der Kurs der STRABAG SE-Aktie am 21.6.2021 bei € 43,20. Die Aktie schloss am 30.6.2021 bei € 36,15 bzw. mit einer Steigerung von 27 %. So übertraf sie sowohl die Performance des österreichischen Leitindex als auch jene des Branchenindex STOXX Europe 600 Construction & Materials von 18%.
Die in der 17. Ordentliche Hauptversammlung der STRABAG SE beschlossene Herabsetzung des Grundkapitals um € 7.400.000,00 wurde mit der Eintragung im Firmenbuch am 16.7.2021 vollzogen. Das Grundkapital beträgt nun € 102.600.000.
Die STRABAG SE-Aktie wird derzeit von sechs internationalen Banken beobachtet. Das durchschnittliche Kursziel wird von den Analysten mit € 37,90 errechnet. Detaillierte Ergebnisschätzungen und Empfehlungen finden Sie auf der STRABAG SE-Website: www.strabag.com > Investor Relations > Aktie > Equity Research
| 6M/2021 | 6M/2020 | |
|---|---|---|
| Marktkapitalisierung am 30.6. (€ Mio.) | 3.708,99 | 2.354,67 |
| Schlusskurs am 30.6. (€) | 36,15 | 22,95 |
| Halbjahreshoch (€) | 43,20 | 31,50 |
| Halbjahrestief (€) | 27,90 | 16,02 |
| Performance sechs Monate (%) | 27 | -26 |
| Ausstehende Inhaberaktien am 30.6. (absolut) (Anzahl) | 102.599.997 | 102.599.997 |
| Ausstehende Inhaberaktien sechs Monate (gewichtet) (Anzahl) | 102.599.997 | 102.599.997 |
| Gewichtung WBI am 30.6. (%) | 3,19 | 3,42 |
| Umsatz sechs Monate (€ Mio.)1 | 208,51 | 127,04 |
| Durchschnittlicher Tagesumsatz (Stück)1 | 47.811 | 42.139 |
| Anteil am Aktienumsatz der Wiener Börse (%) | 0,44 | 0,29 |
Die STRABAG SE erbrachte im ersten Halbjahr 2021 eine um 3 % höhere Leistung von € 6.943,37 Mio. Bedingt ist dies vor allem durch die Steigerung im Heimatmarkt Österreich um beinahe ein Fünftel, nachdem im Vergleichszeitraum des Vorjahrs eine vorübergehende Baueinstellung
im Zuge der Coronavirus-Krise das Geschäft getrübt hatte.
Der konsolidierte Konzernumsatz stieg ebenfalls um 3 %. Die Relation Umsatz/Leistung zeigte sich damit unverändert bei 94 %.
Der Auftragsbestand per 30.6.2021 lag mit € 21.101,85 Mio. um 9 % über jenem per 30.6.2020 und damit ein weiteres Mal auf Rekordniveau. Besonders in den Heimatmärkten Deutschland und Österreich nahm der Bestand dank zahlreicher neuer Projekte in den unterschiedlichsten Sparten zu.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) festigte sich im ersten Halbjahr 2021 um 35 % auf € 406,29 Mio. gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs; das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte um rd. € 95 Mio. auf € 140,19 Mio. gesteigert werden. Dies ist auf die Entwicklung der Segmente International + Sondersparten sowie Nord + West zurückzuführen, während das EBIT des Segments Süd + Ost vom positiven in den negativen Bereich drehte.
Das Zinsergebnis war mit € -3,40 Mio. nach € -13,49 Mio. in den ersten sechs Monaten des Vorjahrs weniger stark negativ. Darin enthalten sind positive Kursdifferenzen von € 1,37 Mio., während im Vergleichszeitraum negative Kursdifferenzen zu verzeichnen gewesen waren. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) kam demnach bei € 136,79 Mio. zu liegen (6M/2020: € 31,61 Mio.). Die Ertragsteuern belaufen sich auf € -45,85 Mio., was einer Steuerquote von 33 % entspricht. Im Vorjahr hatten diese € -30,98 Mio. € betragen. Es blieb ein Ergebnis nach Steuern von € 90,94 Mio. (6M/2020: € 0,63 Mio.).
Das auf die Fremdanteilseigner entfallende Ergebnis war bei € 2,67 Mio. in absoluten Zahlen kaum verändert. Insgesamt wurde ein Konzernergebnis von € 88,27 Mio. erzielt. In demselben Zeitraum des Vorjahrs hatte es sich mit € -0,79 Mio. noch knapp im negativen Terrain bewegt. Bei 102.600.000 ausstehenden Aktien gleicht dies einem Ergebnis je Aktie von € 0,86 (6M/2020: € -0,01).
Die Bilanzsumme verkürzte sich gegenüber dem Jahresende 2020 von € 12,1 Mrd. auf € 11,7 Mrd.: Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Verringerung der liquiden Mittel durch die Ausschüttung einer diesmal erhöhten Dividende zurückzuführen. Gegenläufig wirkten die geschäftsbedingt deutlich gestiegenen Vertragsvermögenswerte. Verglichen mit dem Halbjahresvergleichszeitpunkt des Vorjahrs verringerte sich die Eigenkapitalquote von 31,7 % auf 30,1 %; zum Jahresende 2020 hatte sie 33,9 % betragen. Trotz der Ausschüttung der erhöhten Dividende von insgesamt € 707,94 Mio. für das Jahr 2020 aus den Gewinnrücklagen blieb die Eigenkapitalquote weiterhin sehr stark. Die Netto-Cash-Position sank, neben dem Dividendeneffekt auch saisonal getrieben, von € 1.747,23 Mio. per Jahresende 2020 auf € 813,57 Mio. (30.6.2020: € 946,47 Mio.).
War der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit im Vorjahresvergleichszeitraum noch positiv, wurde er mehrheitlich wegen eines starken Forderungsaufbaus nun bei € -62,51 Mio. registriert. Da sich die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen ähnlich wie in den ersten sechs Monaten des Vorjahrs gestalteten, lag auch der Cashflow aus der Investitionstätigkeit mit € -220,17 Mio. nach € -180,16 Mio. in einem ähnlichen Bereich. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit war stark von der erwähnten erhöhten Dividende geprägt, zumal die Dividende im Vorjahr erst im vierten Quartal ausgeschüttet worden war.
Bei den Investitionen fallen besonders die Ersatzinvestitionen im Flächengeschäft des boomenden Kernmarkts Deutschland und die Zusatzinvestitionen im Baustoffgeschäft in Österreich ins Gewicht. Neben € 233,16 Mio. (6M/2020: € 223,86 Mio.) für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen ohne die nicht-cashwirksamen Zugänge von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen zählen zu den Investitionen zudem € 14,17 Mio. (6M/2020: € 14,90 Mio.) für den Erwerb von Finanzanlagen und Änderungen des Konsolidierungskreises von diesmal € 0,00 Mio. (6M/2020: € 6,35 Mio.).
Die Mitarbeiteranzahl reduzierte sich geringfügig um 2 % auf 72.942 Personen. Dies ist fast ausschließlich durch die Fertigstellung der Tunnelbauarbeiten des Megaprojekts Wasserkraftwerk Alto Maipo in Chile bedingt. In den Heimatmärkten Deutschland und Österreich waren nur sehr geringe Veränderungen – in unterschiedliche Richtungen – zu verzeichnen.
Während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahrs gab es keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen, die die Finanzlage oder das Geschäftsergebnis wesentlich beeinflusst haben, sowie keine Veränderung von Geschäften mit nahestehenden Unternehmen und Personen, die im Jahresabschluss 31.12.2020 dargelegt wurden und die Finanzlage oder das Geschäftsergebnis der ersten sechs Monate des aktuellen Geschäftsjahrs wesentlich beeinflusst haben.
Die STRABAG-Gruppe ist im Rahmen ihrer unternehmerischen Tätigkeit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die durch ein aktives Risikomanagementsystem erhoben, beurteilt und mit einer adäquaten Risikopolitik bewältigt werden. Zu den Risiken zählen im Wesentlichen externe Risiken, wie die zyklischen Schwankungen der Bauindustrie, betriebliche und technische Risiken bei der Auftragsauswahl und der Auftragsabwicklung, IT-Risiken, Beteiligungsrisiken sowie finanzwirtschaftliche, personelle, ethische, rechtliche und politische Risiken.
Die Risiken werden im Konzernlagebericht 2020 näher erläutert. Die Überprüfung der gegenwärtigen Risikosituation ergab, dass im Berichtszeitraum keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestanden haben und auch für die Zukunft bestandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind. Auf die Risiken im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie wurde dabei besonderes Augenmerk gelegt.
Vor dem Hintergrund häufigerer und schwerwiegenderer Auswirkungen von klimawandelbedingten Naturereignissen (u. a. Waldbrände, Hitze, Überschwemmungen, Stürme) und den Anforderungen, die von Kunden- und Mitarbeiterseite an den Konzern herangetragen werden, hat STRABAG im ersten Halbjahr 2021 eine Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Diese wurde in die bestehende, langfristig ausgerichtete Konzernstrategie eingebettet und individuell auf die einzelnen Geschäftsbereiche ausgerichtet.
Mit dem Ziel der Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis zum Jahr 2040 bekennt sich STRABAG zu ihrer Verantwortung als eines der führenden europäischen Technologieunternehmen für Baudienstleistungen. Dabei legt das Unternehmen bei der Planung und Umsetzung von Bauprojekten den Fokus auf ökologisch verträgliche, nachhaltige Bauweisen sowie auf eine effiziente Ressourcennutzung und deren Wiederverwertung, um mögliche negative Auswirkungen von Bauprojekten auf die Umwelt weitgehend zu begrenzen.
Die neue STRABAG-Nachhaltigkeitsstrategie fußt auf den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Im Mittelpunkt stehen dabei Maßnahmen in den vier großen Handlungsfeldern: CO2 -Emissionen, Materialien und Abfall, Lieferkette sowie Lebenszyklus des Bauens. Dabei ist Technologie als der Treiber der erforderlichen Transformation ein notwendiges Instrument zur Hebung der Potenziale in allen drei Säulen und ebenfalls ein maßgebliches Thema im Konzernstrategieprogramm FASTER TOGETHER 2022.
Ein weiterer wichtiger Schritt im ersten Halbjahr 2021 war die Festlegung der Digitalstrategie und die daraus abgeleitete systematische Initiierung, Verfolgung und Evaluierung von Projekten zur digitalen Transformation durch den Zentralbereich STRABAG Innovation & Digitalisation (SID), der im Januar 2020 gegründet worden war. Durch die konzernweite Bündelung von Wissen, Daten, Technologien und Innovationen, ermöglicht die SID,
Im Rahmen der laufenden Digitalisierungsinitiativen befasst sich die SID auch schwerpunktmäßig mit Themen wie Robotik und Automatisierung zur kontinuierlichen Steigerung der Produktivität, aber auch zur Reduzierung der CO2 -Emissionen. Im Zuge der digitalen Transformation ist sie stets auf der Suche nach Startups, die das Kerngeschäft von STRABAG in relevanten Märkten ergänzen oder zukunftsorientiert transformieren (können). Dafür betreibt sie eine Scouting-Funktion, um neue technische Lösungen innerhalb kürzester Zeit zu übernehmen.
Im Rahmen des umfassenden Risikomanagementsystems werden mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf das Unternehmen analysiert und daraus identifizierte Risiken (u. a. Sachschäden an Bauwerken, Anlagen und Ausrüstungen sowie Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen für die Mitarbeitenden) überwacht. Angesichts der enormen Preissteigerungen bei den Rohstoffen im ersten Halbjahr 2021 – vor allem bei Zement, Holz und Kunststoffen – bewertet das Management zudem regelmäßig die finanziellen Auswirkungen und versucht, dieses Risiko durch dezentrale Lieferketten, langfristige Beschaffung, Eigenproduktion von Baumaterialien und eine proaktive Preispolitik zu reduzieren.
STRABAG betrachtet Daten als strategische Ressource. Gleichzeitig ist sie sich der Risiken von Cyberangriffen, unbefugten Datenzugriffen und -lecks, behördlich ermächtigten Dateneingriffen und nicht zuletzt der Umweltauswirkungen großer IT- und Serverkapazitäten voll bewusst. So hat STRABAG ihr unternehmensweit wirkendes Information Security Management System nach der Norm ISO/IEC 27001 erfolgreich neuzertifiziert. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 wurden regelmäßige Awareness-Maßnahmen im gesamten Konzern durchgeführt, um die digitalen Fähigkeiten zu verbessern und eine sicherheitsbetonte Datenkultur zu etablieren.
Der Vorstand geht nun davon aus, im Geschäftsjahr 2021 eine Leistung über Vorjahresniveau zu erzielen, also über € 15,4 Mrd. Die EBIT-Marge sollte nahe dem für 2022 festgelegten Ziel von 4 % zu liegen kommen. Die Netto-Investitionen (Cashflow aus der Investitionstätigkeit) sollten € 450 Mio. nicht überschreiten.
| 6M/2021 | 6M/2020 | ∆ % |
∆ absolut |
|---|---|---|---|
| 3.390,63 | 3.530,54 | -4 | -139,91 |
| 3.079,46 | 3.255,54 | -5 | -176,08 |
| 10.456,62 | 9.352,05 | 12 | 1.104,57 |
| 105,20 | 81,56 | 29 | 23,64 |
| 3,4 | 2,5 | ||
| 105,20 | 81,56 | 29 | 23,64 |
| 25.301 | 25.520 | -1 | -219 |
Das Segment Nord + West verzeichnete im ersten Halbjahr 2021 eine um 4 % geringere Leistung von € 3.390,63 Mio. Zurückzuführen war dies auf eine Verringerung im Heimatmarkt Deutschland, der im Vorjahr durch eine außergewöhnlich rege Geschäftstätigkeit gekennzeichnet war, und in weitaus kleinerem Ausmaß auf den wetterbedingten Rückgang in Polen.
Der Umsatz ging ebenfalls zurück, und zwar um 5 %, während sich das EBIT vor allem dank Ergebnisverbesserungen im deutschen Hochbau um 29 % auf € 105,20 Mio. erhöhte.
Der Auftragsbestand zog per 30.6.2021 zum weit überwiegenden Teil dank Deutschlands um 12 % auf € 10.456,62 Mio. an. Die im ersten Halbjahr registrierten Neuaufträge spannen im deutschen Hochbau einen breiten Bogen von Apartmenthäusern für Developer über Industriegebäude bis hin zu Neubauten für die öffentlichen Verwaltung, z. B. in Dresden. Im dortigen Verkehrswegebau ist etwa der Auftrag zum Ausbau der Autobahn A1 in Niedersachsen in einer Arbeitsgemeinschaft zu nennen. Ein Zuwachs des Auftragsbestands war auch in Polen zu verzeichnen. Hier wird STRABAG einen neuen Abschnitt der Autobahn A2 und die Umfahrungsstraße S12 der Stadt Chełm östlich von Lublin planen und errichten.
Die Mitarbeiterzahl blieb im das Segment dominierenden Markt Deutschland unverändert, sodass die vor allem in Nordeuropa registrierten Rückgänge die gesamte Personalanzahl des Segments nur um 1 % auf 25.301 Beschäftigte drückten.
Zum Ausblick des Segments: Mit Blick auf den hohen Auftragsbestand wird im Segment Nord + West im Geschäftsjahr 2021 mit einer etwas höheren Leistung gerechnet.
Im deutschen Hochbau liegen einige Geschäftsfelder, etwa Hotels, infolge der Covid-Pandemie noch hinter dem Trend. In Summe ist die Nachfrage nach Baudienstleistungen aber wieder hoch, womit trotz der Preissteigerungen im Bausektor mit einem noch dickeren Auftragspolster als zum Vorjahresvergleichszeitpunkt in das zweite Halbjahr gestartet werden kann.
Der Verkehrswegebau meldet eine noch verhaltene Ausschreibungstätigkeit der öffentlichen Hand in Deutschland. Diese Entspannung der bisher durch eine ausgesprochen hohe Kapazitätsauslastung charakterisierten Märkte gibt jedoch Gelegenheit, den hohen Auftragsbestand abzuarbeiten und selektiv bei der Angebotslegung vorzugehen. Zu berücksichtigen ist dabei die Verknappung von Materialien wie Kunststofferzeugnisse, Holz und Baustahl.
In Benelux und Skandinavien wurden strukturelle und strategische Veränderungen vorgenommen, etwa indem Aktivitäten in einzelnen Geschäftsfeldern in bestimmten Ländern veräußert bzw. geschlossen wurden. Dies wird sich demnach auf die Leistungsentwicklung auswirken.
Polen konzentriert sich auf das Management der enormen Preissteigerungen bei Roh- und Baustoffen: So waren allein in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs Zunahmen im zweistelligen Prozentbereich bei Stahl, Brennstoffen, Asphalt und Kunststoffen zu beobachten. Es wird jedoch eine Stabilisierung der Preise im zweiten Halbjahr erwartet. Neben der wegen öffentlicher Infrastrukturprogramme seit bereits einigen Jahren hohen Nachfrage im Verkehrswegebau war im ersten Halbjahr auch im Hochbau ein sehr positiver Leistungs- und Ergebnistrend zu verzeichnen. Dabei wird eine Fortsetzung einerseits des erwartungsgemäßen Rückgangs der Investitionen in die Entwicklung von Einkaufszentren und Bürogebäuden, andererseits der Belebung bei Produktionsanlagen, im Wohnungsbau, im öffentlichen Bau etwa von Schulen und Krankenhäusern sowie im Energiesektor prognostiziert.
| ∆ | ∆ | |||
|---|---|---|---|---|
| € Mio. | 6M/2021 | 6M/2020 | % | absolut |
| Leistung | 2.083,71 | 1.891,37 | 10 | 192,34 |
| Umsatzerlöse | 2.049,13 | 1.833,42 | 12 | 215,71 |
| Auftragsbestand | 5.429,66 | 4.788,77 | 13 | 640,89 |
| EBIT | -10,43 | 44,32 | n. a. | -54,75 |
| EBIT-Marge (% des Umsatzes) | -0,5 | 2,4 | ||
| EBT | -10,43 | 44,32 | n. a. | -54,75 |
| Mitarbeiteranzahl (FTE) | 20.014 | 19.701 | 2 | 313 |
Die Leistung im Segment Süd + Ost stieg im ersten Halbjahr 2021 vornehmlich infolge des Wegfalls der coronavirusbedingten, temporären Baueinstellung des Vorjahrs im Heimatmarkt Österreich um 10 % auf € 2.083,71 Mio. Das Geschäft in den zentral- und osteuropäischen Ländern tendierte uneinheitlich. Dabei fällt besonders der Rückgang in Ungarn auf, der durch nachlaufende Effekte der Covid-Pandemie und die Abwicklung von einigen Projekten im Vorjahr bedingt ist.
Der Umsatz festigte sich um 12 %. Dagegen lag das EBIT mit € -10,43 Mio. nach € 44,32 Mio. nun im negativen Terrain und damit in etwa auf Normalniveau. Im Vorjahresvergleichszeitraum war ein positiver Sondereffekt aus der Auflösung einer Rückstellung zu verzeichnen.
Der Auftragsbestand kam im Vergleich zum 30.6.2020 um 13 % höher bei € 5.429,66 Mio. zu liegen. Dies ist insbesondere auf den Rekordstand in Österreich zurückzuführen – dank Großaufträgen im Hochbau, vor allem im Wohnbau, und im Ingenieurbau sowie zum Vorjahr stabilen, wenn auch regional heterogenen Eingängen im Verkehrswegebau. Aber auch Ungarn holte deutlich auf. So bereicherte der Zuschlag eines Konsortiums mit STRABAG-Beteiligung zum Bau eines 20 km langen Abschnitts der Autobahn M6 zwischen Bóly und Ivándárda im ersten Halbjahr 2021 das Orderbuch.
Der Mitarbeiterstand zeigte sich mit +2 % auf 20.014 Personen etwas stärker. Wie bei der Leistung wurde in Österreich Personal aufgebaut, während in den Märkten Zentral- und Osteuropas sehr unterschiedliche Tendenzen registriert wurden: Es stieg die Mitarbeiteranzahl etwa in Kroatien, Bulgarien und Tschechien deutlich, wohingegen sie in Serbien, Russland und der Slowakei fiel.
Zum Ausblick des Segments: Die im ersten Halbjahr gezeigte Entwicklung bei der Leistung dürfte sich auch im Gesamtjahr 2021 fortsetzen.
Nach den Covid-bedingten Einschränkungen vor allem im März des Vorjahrs rechnet man in Österreich mit einer mit dem Rekordjahr 2019 vergleichbaren, wesentlich höheren Leistung. Unsicherheiten für das zweite Halbjahr bestehen im Hinblick auf die stark gestiegenen Rohstoffpreise, z. B. für Holz, Baustahl und Dämmstoffe, und die damit verbundenen Preisvolatilitäten. Zu einer durch Lieferengpässe verursachten Verzögerung von Projektabwicklungen sollte es dagegen aus heutiger Sicht nicht kommen.
Die Bauwirtschaft in Ungarn zeigte im ersten Halbjahr 2021 eine leicht rückläufige Tendenz. Gleichzeitig mussten auch hier deutliche, über den Erwartungen liegende Preiserhöhungen bei Rohstoffen, Baustoffen und Lohnkosten hingenommen werden. Dies gilt es zu beachten, wenn im zweiten Halbjahr an den nun zahlreichen öffentlichen Ausschreibungen teilgenommen wird.
Auch im Straßenbau und im Bahnbau Tschechiens werden laufend Projekte mit einem nunmehr realistischen Preisniveau ausgeschrieben. Auch im dortigen Hochbau sieht sich der Konzern sehr gut aufgestellt, wenngleich sich die Bieterprozesse zunehmend verlängern.
Die Entwicklung in der Slowakei gibt Anlass zur Sorge: Die wenigen Projekte im öffentlichen Verkehrswegebau sind tendenziell klein, sehr stark umkämpft und entsprechend zu gering bepreist. STRABAG interessiert sich daher vor allem für die Zusammenarbeit mit der privaten Investorenseite, etwa für den Bau von Produktions- und Logistikhallen. Doch auch hier belastet die mangelnde Verfügbarkeit von Material, die zu einer Verzögerung bei der Fertigstellung von Bauvorhaben führen kann. Dadurch – und wegen der Unsicherheiten in Bezug auf die Covid-Maßnahmen – verschiebt die private Auftraggeberseite den Projektstart tendenziell zeitlich nach hinten.
Auch die Märkte Südosteuropas kämpfen wie fast alle Kernmärkte des Konzerns mit massiven Preissteigerungen und dem Fachkräftemangel. Mit Ausnahme Kroatiens leiden die Hochbaueinheiten unter hohem Wettbewerbsdruck und abnehmenden Auftragsbeständen. Im Infrastrukturbereich hält die Nachfrage aber ungebrochen an. Gleichzeitig ist man in diesem Geschäftsfeld dem Druck vonseiten des internationalen, vor allem chinesischen, Wettbewerbs ausgesetzt, weshalb z. B. in Serbien, Montenegro und Nordmazedonien der Fokus auf das Straßenerhaltungsgeschäft gelegt wird.
In der Schweiz wurden vor einiger Zeit strategische und organisatorische Veränderungen vorgenommen. Der Konzern positioniert sich dort etwa über sein BIM-Know-how, die stärkere Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten und einem eigenen Baustoffprüflabor als Qualitätsanbieter.
Der Schwerpunkt der Aktivitäten in Russland liegt auf dem Wohn- und dem Industriebau. Allerdings fehlen für 2021 noch substanzielle Auftragseingänge. Im Wohnbau dominiert das starke Nachfragevolumen von etwa 15 bis 20 marktbeherrschenden Immobilienentwicklern. STRABAG bleibt bei ihrer Strategie, sich dem dadurch entstehenden Preiswettbewerb durch Partneringmodelle und die frühe Einbindung in die Planungsphase zu entziehen. Die diesbezüglichen Akquisitionsbemühungen konzentrieren sich auf Moskau. Der Industriebau wird im gesamten europäischen Teil Russlands angeboten. Investitionen aus den Branchen Pharma, Lebensmittel und Holz führten dort nach Jahren der Stagnation zu einer Nachfragebelebung. Die auch in Russland steile Preisentwicklung leistet der Akzeptanz der bisher relativ unüblichen Preisgleitklauseln Vorschub.
| € Mio. | 6M/2021 | 6M/2020 | ∆ % |
∆ absolut |
|---|---|---|---|---|
| Leistung | 1.416,87 | 1.232,58 | 15 | 184,29 |
| Umsatzerlöse | 1.397,92 | 1.226,12 | 14 | 171,80 |
| Auftragsbestand | 5.207,46 | 5.295,22 | -2 | -87,76 |
| EBIT | 58,31 | -73,44 | n. a. | 131,75 |
| EBIT-Marge (% des Umsatzes) | 4,2 | -6,0 | ||
| EBT | 58,31 | -73,44 | n. a. | 131,75 |
| Mitarbeiteranzahl (FTE) | 20.779 | 22.221 | -6 | -1.442 |
Im Im Segment International + Sondersparten wurde im ersten Halbjahr 2021 eine um 15 % höhere Leistung von € 1.416,87 Mio. erwirtschaftet. Dies ist mehrheitlich durch die kontinuierliche, wenn auch wegen der Coronavirus-Schutzmaßnahmen in manchen Ländern weiterhin eingeschränkten Abarbeitung von Großaufträgen im internationalen Geschäft – allen voran in Chile, Großbritannien und dem Nahen Osten – bedingt.
Der Umsatz stieg um 14 %. Gleichzeitig drehte das EBIT von € -73,44 Mio. auf € 58,31 Mio. ins Positive. Beeinträchtigungen durch Covid vor allem im internationalen Bereich nahmen ab, Effizienzverbesserungen im Property & Facility Services-Geschäft unterstützten und das Real Estate Development lieferte ein stabiles Ergebnis auf hohem Niveau.
Der Auftragsbestand ging zum 30.6.2021 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitpunkt um 2 % auf € 5.207,46 Mio. leicht zurück. Es standen Zunahmen z. B. in Österreich und der Region Americas – zurückzuführen etwa auf die neuen Aufträge zum Ausbau der Wiener U-Bahn-Linie U2 und der Linie 2 in Toronto, Kanada – den Abnahmen in Großbritannien und Deutschland gegenüber.
Angesichts der relativen Größe der einzelnen Projekte im Segment International + Sondersparten schwankt die Mitarbeiteranzahl stark. Im ersten Halbjahr 2021 reduzierte sie sich um 6 % auf 20.779 Personen, fast ausschließlich im Zusammenhang mit der Fertigstellung der Tunnelbauarbeiten des Megaprojekts Wasserkraftwerk Alto Maipo, Chile.
Zum Ausblick des Segments: Im Gesamtjahr 2021 wird von einer höheren Leistung als im Vorjahr ausgegangen.
Getragen wird dies von beinahe allen Einheiten, allen voran jedoch vom international tätigen Tunnelbau. Die Beeinträchtigungen durch die Covid-Pandemie im Jahr 2021 und die Kostensteigerungen für Baumaterial konnten bisher durch vertragliche Vereinbarungen im Rahmen gehalten werden.
Im internationalen Geschäft werden derzeit einige Megaprojekte, etwa in Chile oder UK, ausgeführt. Generell beginnt sich der Covidbedingte Investitionsstau bei Infrastrukturvorhaben aufzulösen, da er vielerorts von der öffentlichen Hand zur Konjunkturbelebung gefördert wird. Hinzu unterstützt die Erholung des Ölpreises, die zu einer wieder erstarkenden Nachfrage nach Baudienstleistungen im Nahen Osten führt. Auch in Afrika ist der Bedarf an Infrastruktur weiterhin hoch; dieser Kontinent wird trotz starker internationaler Konkurrenz und aktuellen Covid-Einschränkungen mit Interesse beobachtet.
Positiv in die Zukunft geblickt wird auch im Bereich Property & Facility Services, wo laufende Effizienzsteigerungsmaßnahmen Effekte zeigen und erneute Covid-Lockdowns im ersten Halbjahr 2021 nur zu geringen Leistungsrückgängen geführt haben. Eine nachhaltige Ergebnisverbesserung wird daher in allen diesbezüglichen Geschäftsfeldern erwartet.
Die Auswirkungen der Covid-Pandemie scheinen aus heutiger Sicht auch im Infrastruktur Development beherrschbar. So blieben die diesbezüglichen Bauzeitverzögerungen im akzeptablen Rahmen. Insgesamt kann dieses Geschäftsfeld als stabil beschrieben werden.
Das Immobilien Development profitiert besonders von einer ungebrochen hohen Nachfrage im Segment Wohnen. Für die laufenden Projektentwicklungen konnten durchweg Verkaufspreise über den ursprünglichen Erwartungen erzielt und im gewerblichen Bereich weitere Vermietungen von im Portfolio befindlichen Büroimmobilien sowie Verkäufe von gewerblichen Immobilien gemeldet werden. Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2021 ist daher hier ebenfalls freundlich – auch wenn die anhaltende Steigerung der Preise für Grundstücke, für Material und Nachunternehmerleistungen einer sorgfältigen Steuerung bedarf. Gleichzeitig mit diesen das Tagesgeschäft betreffenden Themen wird an strategischen Innovations-, Nachhaltigkeitsund Digitalisierungsprojekten beispielsweise in den Bereichen Mobilität, Generative Design, Low-Tech-Gebäude und CO2 -Optimierungen gearbeitet.
Auch das Baustoffgeschäft zeigte in Summe wieder eine zufriedenstellende Tendenz. Die Verkaufsmengen bei den Zuschlagsstoffen lagen im ersten Halbjahr rd. 5 % über jenen aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs, im Betongeschäft aufgrund ausgelaufener Großprojekte etwas darunter. In der Zementbeteiligung trüben aber deutlich höhere CO2 -Kosten die Mehreinnahmen aus den gesteigerten Verkaufsmengen. Die Länderstatistik weist insgesamt ein sehr homogenes Bild in den Hauptmärkten Zentralund Osteuropas auf. In den südeuropäischen Ländern und dem Balkan zeigt sich ein Aufwärtstrend im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020. Die weitere Entwicklung im Herbst dürfte plangemäß verlaufen. Das dichte Netz der Baustoffbetriebe inklusive der baustoffbasierenden Dienstleistungen bleibt eine wichtige Basis zur Eigenversorgung innerhalb des Konzerns und somit einer höheren Wettbewerbsfähigkeit.
| € Mio. | 6M/2021 | 6M/2020 | ∆ % |
∆ absolut |
|---|---|---|---|---|
| Leistung | 52,16 | 65,59 | -20 | -13,43 |
| Umsatzerlöse | 8,97 | 6,73 | 33 | 2,24 |
| Auftragsbestand | 8,11 | 4,50 | 80 | 3,61 |
| EBIT | 0,33 | 0,12 | 175 | 0,21 |
| EBIT-Marge (% des Umsatzes) | 3,7 | 1,8 | ||
| EBT | -3,06 | -13,37 | 77 | 10,31 |
| Mitarbeiteranzahl (FTE) | 6.848 | 6.651 | 3 | 197 |
Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2021 der STRABAG SE, Villach

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 1.1.–30.6.2021
| T€ | 1.1.–30.6.2021 | 1.1.–30.6.2020 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 6.535.483 | 6.321.813 |
| Bestandsveränderungen | -54.471 | 7.120 |
| Aktivierte Eigenleistungen | 2.797 | 2.483 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 96.483 | 95.991 |
| Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen | -4.010.615 | -4.078.004 |
| Personalaufwand | -1.859.751 | -1.749.602 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -333.622 | -325.443 |
| Ergebnis aus Equity-Beteiligungen | 17.376 | 12.268 |
| Beteiligungsergebnis | 12.605 | 13.486 |
| EBITDA | 406.285 | 300.112 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | -266.095 | -255.012 |
| EBIT | 140.190 | 45.100 |
| Zinsen und ähnliche Erträge | 12.546 | 20.572 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -15.941 | -34.058 |
| Zinsergebnis | -3.395 | -13.486 |
| Ergebnis vor Steuern | 136.795 | 31.614 |
| Ertragsteuern | -45.854 | -30.984 |
| Ergebnis nach Steuern | 90.941 | 630 |
| davon: nicht-beherrschenden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis | 2.667 | 1.418 |
| davon: den Anteilseignern des Mutterunternehmens zustehendes Ergebnis (Konzernergebnis) | 88.274 | -788 |
| Ergebnis je Aktie (€) | 0,86 | -0,01 |
| T€ | 1.1.–30.6.2021 | 1.1.–30.6.2020 |
|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | 90.941 | 630 |
| Differenz aus der Währungsumrechnung | 10.838 | -41.967 |
| Recycling Differenz aus der Währungsumrechnung | 0 | -50 |
| Veränderung Zinsswaps | 9.998 | -12.454 |
| Recycling Zinsswaps | 7.528 | 6.077 |
| Veränderung der Rücklage für Absicherungskosten | 193 | 405 |
| Recycling Kosten der Absicherung | 65 | -16 |
| Veränderung Währungssicherungsinstrumente | -597 | -8.324 |
| Recycling Währungssicherungsinstrumente | 694 | 8.152 |
| Latente Steuer auf neutrale Eigenkapitalveränderungen | -4.187 | 3.263 |
| Sonstiges Ergebnis aus Equity-Beteiligungen | 4.693 | -13.280 |
| Summe der Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden | 29.225 | -58.194 |
| Sonstiges Ergebnis aus Equity-Beteiligungen | 161 | 0 |
| Summe der Posten, die nicht nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert | ||
| ("recycelt") werden | 161 | 0 |
| Sonstiges Ergebnis | 29.386 | -58.194 |
| Gesamtergebnis | 120.327 | -57.564 |
| davon: nicht-beherrschenden Gesellschaftern zustehend | 2.694 | 1.340 |
| davon: den Anteilseignern des Mutterunternehmens zustehend | 117.633 | -58.904 |
| T€ | 30.6.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Firmenwerte | 452.363 | 449.566 |
| Rechte aus Konzessionsverträgen | 502.359 | 511.890 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 30.550 | 33.061 |
| Sachanlagen | 2.547.878 | 2.571.007 |
| Equity-Beteiligungen | 415.706 | 418.993 |
| Sonstige Anteile an Unternehmen | 191.758 | 187.638 |
| Forderungen aus Konzessionsverträgen | 543.243 | 561.763 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 247.033 | 234.066 |
| Latente Steuern | 196.459 | 185.364 |
| Langfristige Vermögenswerte | 5.127.349 | 5.153.348 |
| Vorräte | 1.031.201 | 1.069.909 |
| Forderungen aus Konzessionsverträgen | 44.123 | 42.427 |
| Vertragsvermögenswerte | 1.689.867 | 1.071.329 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.396.818 | 1.511.850 |
| Nicht-finanzielle Vermögenswerte | 162.157 | 112.377 |
| Forderungen aus Ertragsteuern | 85.941 | 48.147 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 262.343 | 268.100 |
| Liquide Mittel | 1.875.307 | 2.856.954 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 6.547.757 | 6.981.093 |
| Aktiva | 11.675.106 | 12.134.441 |
| Grundkapital | 110.000 | 110.000 |
| Kapitalrücklagen | 2.315.384 | 2.315.384 |
| Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen | 1.069.641 | 1.660.762 |
| Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter | 21.357 | 22.074 |
| Eigenkapital | 3.516.382 | 4.108.220 |
| Rückstellungen | 1.274.578 | 1.224.244 |
| Finanzverbindlichkeiten1 | 728.924 | 992.111 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 93.702 | 105.203 |
| Latente Steuern | 95.409 | 61.291 |
| Langfristige Schulden | 2.192.613 | 2.382.849 |
| Rückstellungen | 1.004.845 | 1.008.376 |
| Finanzverbindlichkeiten2 | 433.790 | 163.896 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 900.530 | 1.023.809 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.680.758 | 2.462.827 |
| Nicht-finanzielle Verbindlichkeiten | 580.140 | 477.048 |
| Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern | 74.917 | 218.481 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 291.131 | 288.935 |
| Kurzfristige Schulden | 5.966.111 | 5.643.372 |
| Passiva | 11.675.106 | 12.134.441 |
1 Davon Non-Recourse-Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 488.913 (31.12.2020: T€ 526.792)
2 Davon Non-Recourse-Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 145.676 (31.12.2020: T€ 70.405)
| T€ | 1.1.–30.6.2021 | 1.1.–30.6.2020 |
|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | 90.941 | 630 |
| Latente Steuern | 20.558 | 14.478 |
| Nicht-zahlungswirksames Ergebnis aus Unternehmenszusammenschlüssen | 1 | 83 |
| Nicht-zahlungswirksames Ergebnis aus Equity-Beteiligungen | 14.816 | 5.923 |
| Sonstiges nicht-zahlungswirksames Ergebnis | -4.941 | -257 |
| Abschreibungen/Zuschreibungen | 265.536 | 256.974 |
| Veränderung der langfristigen Rückstellungen | -5.855 | -16.629 |
| Gewinne/Verluste aus Anlagenverkäufen/-abgängen | -33.978 | -21.791 |
| Cashflow aus dem Ergebnis | 347.078 | 239.411 |
| Veränderung der Vorräte | 42.711 | -71.684 |
| Veränderung der Forderungen aus Konzessionsverträgen, Vertragsvermögenswerten | ||
| und Lieferungen und Leistungen | -471.376 | -249.290 |
| Veränderung der nicht-finanziellen Vermögenswerte | -49.206 | 17.929 |
| Veränderung der Forderungen aus Ertragsteuern | -37.748 | -15.525 |
| Veränderung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte | 25.018 | 23.473 |
| Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen | 41.158 | -16.219 |
| Veränderung aus Vertragsverbindlichkeiten und der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 78.169 | 185.148 |
| Veränderung der nicht-finanziellen Verbindlichkeiten | 102.069 | -38.095 |
| Veränderung der Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern | -144.325 | -53.565 |
| Veränderung der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten | 3.944 | 11.254 |
| Cashflow aus der Geschäftstätigkeit | -62.508 | 32.837 |
| Erwerb von Finanzanlagen | -14.171 | -14.900 |
| Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen | -233.157 | -223.863 |
| Einzahlungen aus Anlagenabgängen | 54.516 | 48.843 |
| Veränderung der sonstigen Finanzierungsforderungen | -27.356 | 16.112 |
| Konsolidierungskreisänderungen | 0 | -6.350 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -220.168 | -180.158 |
| Aufnahme von Bankverbindlichkeiten | 75.746 | 8.572 |
| Rückzahlung von Bankverbindlichkeiten | -47.204 | -36.431 |
| Rückführung von Anleihen | 0 | -200.000 |
| Veränderung der Leasingverbindlichkeiten | -28.583 | -28.142 |
| Veränderung der sonstigen Finanzierungsverbindlichkeiten | -1.006 | -637 |
| Veränderung aus dem Erwerb von nicht-beherrschenden Anteilen | -3.199 | 0 |
| Ausschüttungen | -709.415 | -4.392 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -713.661 | -261.030 |
| Nettoveränderung des Finanzmittelfonds | -996.337 | -408.351 |
| Finanzmittelfonds zu Beginn des Berichtszeitraums | 2.856.804 | 2.459.969 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds aus Währungsdifferenzen | 14.690 | -32.867 |
| Veränderung der liquiden Mittel aus Verfügungsbeschränkungen | 0 | 695 |
| Finanzmittelfonds am Ende des Berichtszeitraums | 1.875.157 | 2.019.446 |
| T€ | Grund kapital |
Kapital rücklagen |
Gewinn rücklagen |
Hedging Rücklage1 |
Fremd währungs rücklagen |
Konzern eigen kapital |
Anteile nicht beherr schender Gesell schafter |
Gesamt kapital |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand am 1.1.2021 | 110.000 | 2.315.384 | 1.824.618 | -74.647 | -89.209 | 4.086.146 | 22.074 | 4.108.220 |
| Ergebnis nach Steuern | – | – | 88.274 | – | – | 88.274 | 2.667 | 90.941 |
| Unterschied aus der | ||||||||
| Währungsumrechnung | – | – | – | – | 10.811 | 10.811 | 27 | 10.838 |
| Veränderung Währungs | ||||||||
| sicherungsinstrumente | – | – | – | 355 | – | 355 | 0 | 355 |
| Veränderung Equity | ||||||||
| Beteiligungen | – | – | 161 | 2.502 | 2.191 | 4.854 | 0 | 4.854 |
| Veränderung Zinsswap | – | – | – | 17.526 | – | 17.526 | 0 | 17.526 |
| Latente Steuern auf neutrale | ||||||||
| Eigenkapitalveränderungen | – | – | – | -4.187 | – | -4.187 | 0 | -4.187 |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 88.435 | 16.196 | 13.002 | 117.633 | 2.694 | 120.327 |
| Transaktionen im | ||||||||
| Zusammenhang mit | ||||||||
| nicht-beherrschenden Anteilen | – | – | -814 | 0 | 0 | -814 | -1.936 | -2.750 |
| Ausschüttungen2 | – | – | -707.940 | – | – | -707.940 | -1.475 | -709.415 |
| Stand am 30.6.2021 | 110.000 | 2.315.384 | 1.204.299 | -58.451 | -76.207 | 3.495.025 | 21.357 | 3.516.382 |
| T€ | Grund kapital |
Kapital rücklagen |
Gewinn rücklagen |
Hedging Rücklage1 |
Fremd währungs rücklagen |
Konzern eigen kapital |
Anteile nicht beherr schender Gesell schafter |
Gesamt kapital |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand am 1.1.2020 | 110.000 | 2.315.384 | 1.531.174 | -86.849 | -47.505 | 3.822.204 | 33.695 | 3.855.899 |
| Ergebnis nach Steuern | – | – | -788 | – | – | -788 | 1.418 | 630 |
| Unterschied aus der | ||||||||
| Währungsumrechnung | – | – | – | – | -41.939 | -41.939 | -78 | -42.017 |
| Veränderung Währungs | ||||||||
| sicherungsinstrumente | – | – | – | 217 | – | 217 | 0 | 217 |
| Veränderung Equity | ||||||||
| Beteiligungen | – | – | 0 | -6.671 | -6.609 | -13.280 | 0 | -13.280 |
| Veränderung Zinsswap | – | – | – | -6.377 | – | -6.377 | 0 | -6.377 |
| Latente Steuern auf neutrale | ||||||||
| Eigenkapitalveränderungen | – | – | – | 3.263 | – | 3.263 | 0 | 3.263 |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | -788 | -9.568 | -48.548 | -58.904 | 1.340 | -57.564 |
| Ausschüttungen | – | – | 0 | – | – | 0 | -4.384 | -4.384 |
| Stand am 30.6.2020 | 110.000 | 2.315.384 | 1.530.386 | -96.417 | -96.053 | 3.763.300 | 30.651 | 3.793.951 |
1 Die Hedging-Rücklage enthält auch Kosten der Absicherung.
2 Die Gesamtausschüttung von T€ 707.940.000 entspricht einer Ausschüttung je Aktie von € 6,90 bezogen auf 102.600.000 Stück Aktien.
Der vorliegende Konzernhalbjahresabschluss der STRABAG SE, Villach, zum 30.6.2021 ist in Anwendung von IAS 34 sowie nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS), des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt worden. Zur Anwendung kommen ausschließlich die bis zum Abschlussstichtag von der Kommission übernommenen IASB Standards und Interpretationen, die entsprechend im Amtsblatt der EU veröffentlicht wurden.
Der Konzernhalbjahresabschluss enthält in Übereinstimmung mit IAS 34 nicht alle Angaben, die im Konzernjahresabschluss verpflichtend sind, weshalb dieser Konzernhalbjahresabschluss in Verbindung mit dem Konzernjahresabschluss zum 31.12.2020 der STRABAG SE, Villach, gelesen werden sollte.
Der Konzernjahresabschluss zum 31.12.2020 ist unter www.strabag.com verfügbar.
Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2021 beginnen, sind erstmals folgende geänderte bzw. neue Standards anzuwenden.
| Anwendung für Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen (gemäß IASB) |
Anwendung für Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen (gemäß EU-Endorsement) |
|
|---|---|---|
| Änderungen an IFRS 16 Leasing – Covid-19-bezogene Mietkonzessionen | 1.6.2020 | 1.6.2020 |
| Änderungen an IFRS 4 – Anpassung an IFRS 9 | 1.1.2021 | 1.1.2021 |
| Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 – Reform der Referenzzinssätze Phase II | 1.1.2021 | 1.1.2021 |
Die erstmalige Anwendung der angeführten Standards hatte untergeordnete Auswirkungen auf den Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2021.
In den Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2021 einbezogen sind neben der STRABAG SE alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen, bei denen STRABAG SE unmittelbar oder mittelbar die Beherrschung ausübt. Assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert (Equity-Beteiligungen).
Der Konsolidierungskreis hat sich bis zum Halbjahresabschluss 30.6.2021 wie folgt entwickelt:
| Vollkonsolidierung | Equity-Bewertung | |
|---|---|---|
| Stand am 31.12.2020 | 280 | 24 |
| Im Berichtszeitraum erstmals einbezogen | 2 | 0 |
| Im Berichtszeitraum ausgeschieden | -4 | -2 |
| Stand am 30.6.2021 | 278 | 22 |
Folgende Gesellschaften wurden zum vorliegenden Stichtag erstmals in den Konsolidierungskreis des Konzerns einbezogen:
| Vollkonsolidierung | Direkter Anteil % |
Erwerbs-/ Gründungszeitpunkt |
|---|---|---|
| Metallica Stahl- und Fassadentechnik GmbH, Stuttgart | 100,00 | 1.1.20211 |
| STRABAG SCARBOROUGH PROJECT INC., Ontario | 100,00 | 6.4.2021 |
Die erstmals einbezogenen Unternehmen haben im Halbjahr in Summe zum Konzernumsatz mit T€ 22.591, sowie zum Konzernergebnis mit einem Verlust von T€ 2.246 beigetragen.
Zum 30.6.2021 wurden folgende Unternehmen nicht mehr in den Konsolidierungskreis einbezogen:
| Entkonsolidierung | |
|---|---|
| Nordbahnhof Projekt EPW8 GmbH & Co KG, Wien | Verkauf |
| Nordbahnhof Projekt EPW8 Komplementär GmbH, Wien | Verkauf |
| Nordbahnhof Projekt Taborstraße 123 GmbH & Co KG, Wien | Verkauf |
| Nordbahnhof Projekt Taborstraße 123 Komplementär GmbH, Wien | Verkauf |
| at-equity | |
| Leopold Ungar Platz 3 GmbH, Wien | Verkauf |
| SQUARE Two GmbH & Co KG, Wien | Verkauf |
Aus der Entkonsolidierung der Unternehmen ergaben sich marginale Auswirkungen auf die Vermögenswerte, Schulden und Ertragslage.
Für den Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2021 werden die gleichen Konsolidierungsmethoden und Grundsätze der Währungsumrechnung wie für den Konzernjahresabschluss zum 31.12.2020 angewandt, weshalb an dieser Stelle auf diese Ausführungen verwiesen werden kann.
Für den Halbjahresabschluss werden grundsätzlich dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet, die auch dem Konzernjahresabschluss zum 31.12.2020 zu Grunde liegen.
Für Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird auf den Konzernjahresabschluss zum 31.12.2020 verwiesen.
1 Die Gesellschaft wurde aufgrund ihres gestiegenen Geschäftsvolumens mit 1.1.2021 erstmals in den Konsolidierungskreis des Konzerns einbezogen. Die Gründung der Gesellschaft erfolgte vor dem 1.1.2021.
Schätzungen und Annahmen, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie die Angabe der Eventualschulden beziehen, sind bei der Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS notwendig.
Die Schätzungen und Annahmen, die ein signifikantes Risiko in Form einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahrs mit sich bringen, werden im Folgenden erörtert.
Die Konzerngesellschaften STRABAG AG, Spittal an der Drau, und F. Lang u. K. Menhofer Baugesellschaft m.b.H. & Co. KG haben im gegen sie in Österreich anhängigen Kartellverfahren ein Anerkenntnis im Rahmen eines Settlements abgegeben. Daraufhin stellte die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) im Juli 2021 einen Bußgeldantrag gegen die beiden Gesellschaften in Höhe von insgesamt € 45,37 Mio. beim Kartellgericht.
Hintergrund des Settlements sind die im Frühjahr 2017 strafrechtlichen und wettbewerbsbehördlichen eingeleiteten Ermittlungen gegen STRABAG AG und F. Lang u. K. Menhofer Baugesellschaft m.b.H. & Co. KG sowie zahlreiche andere Bauunternehmen zum Vorwurf der wettbewerbsbeschränkenden Absprachen bei Bauprojekten in Österreich im Zeitraum von 2002 bis 2017. Beide Konzerngesellschaften hatten von Anbeginn vollumfänglich mit der Bundeswettbewerbsbehörde kooperiert und zuletzt ein Anerkenntnis im Rahmen eines Settlements abgegeben. Dieses kooperative Verhalten wirkte sich entsprechend positiv auf die Höhe des Bußgeldantrags aus. Zur endgültigen Erledigung des Kartellverfahrens ist die Entscheidung des Kartellgerichts zum gegenständlichen Bußgeldantrag noch ausständig. Nach Rechtskraft der gerichtlichen Entscheidung ist mit Schadenersatzforderungen der Auftraggeber zu rechnen.
Im Konzernabschluss zum 31.12.2020 wurden entsprechende Rückstellungen für Inanspruchnahmen aufgrund der Kartellverstöße gebildet. In welcher Höhe STRABAG Belastungen treffen werden, ist aufgrund der Vielschichtigkeit des Sachverhalts (langer Zeitraum, Vielzahl von Projekten, unterschiedlichste Auftraggeber, heterogene Strukturen etc.) äußerst schwer einzuschätzen. Die tatsächlichen Beträge können daher vom rückgestellten Betrag abweichen.
Aufgrund von Schnee, Eis und anderen widrigen Witterungsverhältnissen ist der Konzernumsatz in den Wintermonaten typischerweise niedriger als in den Sommermonaten. Da der Großteil der Kosten fix ist, werden in den ersten Monaten jeden Jahres Verluste erzielt. Diese Verluste werden sukzessive mit steigenden Deckungsbeiträgen kompensiert. In der zweiten Jahresshälfte wird der Großteil des Ergebnisses erzielt. Die saisonalen Schwankungen sind im Verkehrswegebau stärker ausgeprägt als im Hoch- und Ingenieurbau.
Durch den oben beschriebenen, sich jährlich wiederholenden Geschäftsverlauf, ist eine Vergleichbarkeit von Leistung, Umsatz und Ergebnis der jeweiligen Halbjahre mit dem entsprechenden Vergleichszeitraum gegeben.
Unter dem Posten Umsatzerlöse werden ausschließlich Erlöse aus Verträgen mit Kunden erfasst. Diese stellen sich wie folgt dar:
| T€ | Nord + West | Süd + Ost | International + Sondersparten |
Sonstiges | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|
| Geschäftsfeld | |||||
| Bau | 2.973.883 | 1.973.315 | 683.006 | 5.630.204 | |
| Deutschland | 2.346.631 | 51.399 | 35.012 | 2.433.042 | |
| Österreich | 4.766 | 903.987 | 25.984 | 934.737 | |
| Polen | 406.813 | 275 | 20.303 | 427.391 | |
| Tschechien | 0 | 282.327 | 5.435 | 287.762 | |
| Chile | 0 | 0 | 219.032 | 219.032 | |
| Ungarn | 0 | 189.444 | 3.024 | 192.468 | |
| Sonstige Länder unter | |||||
| € 180 Mio. | 215.673 | 545.883 | 374.216 | 1.135.772 | |
| Baustoffe | 56.907 | 40.056 | 143.302 | 240.265 | |
| Facility Management | 0 | 0 | 259.070 | 259.070 | |
| Projektentwicklung | 0 | 0 | 262.099 | 262.099 | |
| Sonstiges | 48.675 | 35.758 | 50.446 | 8.966 | 143.845 |
| Gesamt | 3.079.465 | 2.049.129 | 1.397.923 | 8.966 | 6.535.483 |
| T€ | Nord + West | Süd + Ost | International + Sondersparten |
Sonstiges | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|
| Geschäftsfeld | |||||
| Bau | 3.168.434 | 1.759.780 | 530.539 | 5.458.753 | |
| Deutschland | 2.457.147 | 82.029 | 63.531 | 2.602.707 | |
| Österreich | 5.096 | 736.606 | 52.166 | 793.868 | |
| Polen | 451.669 | 0 | 1.553 | 453.222 | |
| Tschechien | 0 | 254.385 | 4.794 | 259.179 | |
| Chile | 0 | 0 | 189.443 | 189.443 | |
| Ungarn | 0 | 251.453 | 593 | 252.046 | |
| Sonstige Länder unter | |||||
| € 180 Mio. | 254.522 | 435.307 | 218.459 | 908.288 | |
| Baustoffe | 54.455 | 35.552 | 146.832 | 236.839 | |
| Facility Management | 0 | 0 | 259.485 | 259.485 | |
| Projektentwicklung | 0 | 0 | 251.135 | 251.135 | |
| Sonstiges | 32.654 | 38.088 | 38.131 | 6.728 | 115.601 |
| Gesamt | 3.255.543 | 1.833.420 | 1.226.122 | 6.728 | 6.321.813 |
In den Umsatzerlösen aus Projektentwicklungsleistungen sind Zinserträge aus Konzessionsverträgen in Höhe von T€ 30.921 (Zeitraum 1–6/2020: T€ 30.754) enthalten.
| T€ | 1.1.–30.6.2021 | 1.1.–30.6.2020 |
|---|---|---|
| Erträge aus Equity-Beteiligungen | 8.954 | 8.110 |
| Aufwendungen aus Equity-Beteiligungen | -9.321 | -6.732 |
| Ertrag aus dem Abgang von Equity-Beteiligungen | 3.163 | 0 |
| Gewinne aus Arbeitsgemeinschaften | 40.605 | 76.961 |
| Verluste aus Arbeitsgemeinschaften | -26.025 | -66.071 |
| Ergebnis aus Equity-Beteiligungen | 17.376 | 12.268 |
In den Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind Abschreibungen von Nutzungsrechten aus Leasingverträgen in Höhe von T€ 30.131 (Zeitraum 1–6/2020: T€ 29.016) enthalten.
Firmenwerte werden einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 unterzogen. Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgt in den letzten beiden Monaten des Geschäftsjahrs.
Im Zeitraum 1–6/2021 wurden Firmenwerte in Höhe von T€ 0 (Zeitraum 1–6/2020: T€ 7.558) aus der Kapitalkonsolidierung aktiviert. Es wurden keine Abschreibungen vorgenommen.
Im Zeitraum 1–6/2021 wurden Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte ohne die nicht-cashwirksamen Zugänge von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen in Höhe von T€ 233.157 (Zeitraum 1–6/2020: T€ 223.863) erworben.
Im gleichen Zeitraum wurden Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte ohne die nicht-cashwirksamen Abgänge von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen mit einem Buchwert in Höhe von T€ 16.577 (Zeitraum 1–6/2020: T€ 20.811) veräußert.
Unter den Sachanlagen sind Nutzungsrechte aus Immobilienleasingverträgen in Höhe von T€ 305.474 (31.12.2020: T€ 328.885) ausgewiesen.
Zum Halbjahresabschlussstichtag bestehen Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Erwerb von Sachanlagevermögen in Höhe von T€ 115.045 (30.6.2020: T€ 110.342), die im Halbjahresabschluss noch nicht berücksichtigt sind.
Das voll eingezahlte Grundkapital beträgt € 110.000.000 und ist in 109.999.997 auf Inhaber lautende Stückaktien und drei Namensaktien geteilt.
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist der Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen.
Am 29.6.2020 verkündete das Schiedsgericht in der Rechtssache STRABAG SE gegen Libyen (ICSID Fall Nr. ARB (AF)/15/1) seine Entscheidung: Demnach habe Libyen gegen das Abkommen zwischen der Republik Österreich und dem Staat Libyen über die Förderung und den Schutz von Investitionen verstoßen. Das Schiedsgericht sprach STRABAG SE ("STRABAG") daher u. a. Schadenersatz in Höhe von € 75 Mio. zuzüglich Zinsen zu und verurteilte Libyen zur Erstattung von 75 % der Prozesskosten und Auslagen der STRABAG sowie zur Übernahme von 75 % der Kosten des Schiedsgerichtsverfahrens.
STRABAG hatte 2006 seine Tätigkeit – den Bau von Infrastruktur – in Libyen aufgenommen. Diese war 2011 durch den Konflikt im Land unterbrochen worden. In dem Schiedsverfahren forderte STRABAG Schadensersatz für die während des Konflikts erlittenen Verluste und Schäden sowie für Arbeiten, die sie an den verschiedenen Bauprojekten bereits durchgeführt hatte.
Es ist ungewiss, ob Libyen den Schiedsspruch einhalten wird. Derzeit prüft STRABAG die weitere Vorgehensweise zur Vollstreckung des Schiedsgerichtsurteils. Aufgrund der bestehenden Unsicherheiten wurde keine Forderung angesetzt.
Der Konzern hat folgende Bürgschaften und Garantien übernommen:
| T€ | 30.6.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Bürgschaften und Garantien mit Ausnahme von Finanzgarantien | 174 | 174 |
Darüber hinaus besteht ein abgeleitetes Kreditrisiko aus den bei Finanzgarantien übernommenen Haftungen in Höhe von T€ 45.644 (31.12.2020: T€ 42.699).
Die Darstellung der Kapitalflussrechnung erfolgt nach der indirekten Methode, und zwar getrennt nach den Zahlungsströmen resultierend aus Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungsaktivitäten. Der Finanzmittelfonds umfasst ausschließlich den Kassenbestand, Bankguthaben und Wertpapiere des Umlaufvermögens. Auswirkungen von Änderungen des Konsolidierungskreises wurden eliminiert und im Cashflow aus der Investitionstätigkeit dargestellt.
Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:
| T€ | 30.6.2021 | 30.6.2020 |
|---|---|---|
| Wertpapiere | 3.101 | 3.101 |
| Kassenbestand | 1.351 | 1.248 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 1.870.855 | 2.015.247 |
| Verpfändungen von liquiden Mitteln | -150 | -150 |
| Finanzmittelfonds | 1.875.157 | 2.019.446 |
Darüber hinaus bestehen bei Bauvorhaben, die über Konsortien ausgeführt werden, liquide Mittel, über die nur gemeinsam mit Partnerunternehmen verfügt werden kann.
Im Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sind folgende Positionen enthalten:
| T€ | 1.1.–30.6.2021 | 1.1.–30.6.2020 |
|---|---|---|
| Gezahlte Zinsen | 11.590 | 18.375 |
| Erhaltene Zinsen | 4.082 | 8.787 |
| Gezahlte Steuern | 206.653 | 77.534 |
Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß den Bestimmungen des IFRS 8 Betriebssegmente. IFRS 8 schreibt vor, die Segmente auf Basis des internen Reportings festzulegen sowie die Ergebnisgrößen auf Basis des internen Reportings zu berichten (Management Approach). Es erfolgt keine Angabe des Segmentvermögens, da dieses nicht Bestandteil des regelmäßigen internen Reportings ist.
Die interne Berichterstattung im STRABAG-Konzern basiert auf Vorstandsbereichen, die gleichzeitig die Segmente darstellen. Die Verrechnung zwischen den einzelnen Segmenten erfolgt zu fremdüblichen Preisen.
Im Segment Nord + West werden die Bauaktivitäten der Länder bzw. Regionen Deutschland, Polen, Benelux und Skandinavien sowie der Spezialtiefbau gebündelt.
Das Segment Süd + Ost setzt sich aus den Bauaktivitäten in den Ländern bzw. Regionen Österreich, Schweiz, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Adria, restliches Europa und Russland sowie der Umwelttechnik zusammen.
Das Segment International + Sondersparten umfasst die internationalen Bauaktivitäten, den Tunnelbau, Dienstleistungen, das Immobilien und Infrastruktur Development sowie den Baustoffbereich.
Daneben bestehen Zentralbereiche und Konzernstabsbereiche, welche Dienstleistungen auf den Gebieten Rechnungswesen, Konzernfinanzierung, technische Entwicklung, Gerätemanagement, Qualitätsmanagement, Logistik, Recht, Vertragsmanagement, Digitalisierung, Innovation, Unternehmensentwicklung etc. erbringen. Diese werden im Segment Sonstiges zusammengefasst.
| T€ | Nord + West | Süd + Ost | International + Sondersparten |
Sonstiges | Überleitung zum IFRS Abschluss |
Konzern |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Leistung | 3.390.629 | 2.083.708 | 1.416.872 | 52.159 | 6.943.368 | |
| Umsatzerlöse | 3.079.465 | 2.049.129 | 1.397.923 | 8.966 | 0 | 6.535.483 |
| Intersegmentäre Umsätze | 77.940 | 30.721 | 117.743 | 456.530 | ||
| EBIT | 105.200 | -10.431 | 58.309 | 335 | -13.223 | 140.190 |
| Zinsen und ähnliche Erträge | 0 | 0 | 0 | 12.546 | 0 | 12.546 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 0 | 0 | 0 | -15.941 | 0 | -15.941 |
| Ergebnis vor Steuern | 105.200 | -10.431 | 58.309 | -3.060 | -13.223 | 136.795 |
| T€ | Nord + West | Süd + Ost | International + Sondersparten |
Sonstiges | Überleitung zum IFRS Abschluss |
Konzern |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Leistung | 3.530.537 | 1.891.373 | 1.232.575 | 65.594 | 6.720.079 | |
| Umsatzerlöse | 3.255.543 | 1.833.420 | 1.226.122 | 6.728 | 0 | 6.321.813 |
| Intersegmentäre Umsätze | 106.786 | 21.803 | 118.391 | 458.761 | ||
| EBIT | 81.561 | 44.322 | -73.435 | 116 | -7.464 | 45.100 |
| Zinsen und ähnliche Erträge | 0 | 0 | 0 | 20.572 | 0 | 20.572 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 0 | 0 | 0 | -34.058 | 0 | -34.058 |
| Ergebnis vor Steuern | 81.561 | 44.322 | -73.435 | -13.370 | -7.464 | 31.614 |
Die Erfassung der Erträge und Aufwendungen im internen Reporting erfolgt im Wesentlichen nach den Bestimmungen der IFRS. Eine Ausnahme bilden die Ertragsteuern einschließlich latenter Steuern, die im internen Reporting nicht berücksichtigt werden.
Im internen Reporting sind die Ergebnisse sämtlicher Konzern- und Beteiligungsgesellschaften enthalten. Im IFRS-Konzernabschluss werden Ergebnisse von nicht vollkonsolidierten bzw. nicht at-equity einbezogenen Gesellschaften nach Maßgabe der Ausschüttungen, Ergebnisübernahmen bzw. Abschreibungen erfasst, weshalb das interne Reporting in Bezug auf das Beteiligungsergebnis nicht mit dem EBIT bzw. mit dem Ergebnis vor Steuern im Konzernabschluss übereinstimmt.
Weitere geringfügige Unterschiede ergeben sich aus sonstigen Konsolidierungsbuchungen.
| T€ | 1.1.–30.6.2021 | 1.1.–30.6.2020 |
|---|---|---|
| Beteiligungsergebnis | -13.934 | -7.839 |
| Sonstige Konsolidierungsbuchungen | 711 | 375 |
| Gesamt | -13.223 | -7.464 |
Mit Ausnahme der Finanzverbindlichkeiten entspricht bei den Finanzinstrumenten der Buchwert dem beizulegenden Wert. Der beizulegende Wert der Finanzverbindlichkeiten beträgt zum 30.6.2021 T€ 1.164.524 (31.12.2020: T€ 1.165.326), im Vergleich zum Buchwert von T€ 1.162.714 (31.12.2020: T€ 1.156.006).
Die beizulegenden Zeitwerte zum 30.6.2021 für die Finanzinstrumente wurden wie folgt ermittelt:
| T€ | Level 1 | Level 2 | Level 3 | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Aktiva | ||||
| Beteiligungen unter 20 % | ||||
| (Ausweis sonstige Anteile an Unternehmen) | 42.803 | 42.803 | ||
| Wertpapiere | 27.526 | 27.526 | ||
| Liquide Mittel (Wertpapiere) | 3.101 | 3.101 | ||
| Derivate zu Sicherungszwecken | -9.129 | -9.129 | ||
| Derivate sonstige | 941 | 941 | ||
| Gesamt | 30.627 | -8.188 | 42.803 | 65.242 |
| Passiva | ||||
| Derivate zu Sicherungszwecken | -18.266 | -18.266 | ||
| Derivate sonstige | -165 | -165 | ||
| Gesamt | 0 | -18.431 | 0 | -18.431 |
Die beizulegenden Zeitwerte zum 31.12.2020 für die Finanzinstrumente wurden wie folgt ermittelt:
| T€ | Level 1 | Level 2 | Level 3 | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Aktiva | ||||
| Beteiligungen unter 20 % | ||||
| (Ausweis sonstige Anteile an Unternehmen) | 41.278 | 41.278 | ||
| Wertpapiere | 27.546 | 27.546 | ||
| Liquide Mittel (Wertpapiere) | 3.102 | 3.102 | ||
| Derivate zu Sicherungszwecken | -13.634 | -13.634 | ||
| Derivate sonstige | 4.111 | 4.111 | ||
| Gesamt | 30.648 | -9.523 | 41.278 | 62.403 |
| Passiva | ||||
| Derivate zu Sicherungszwecken | -29.426 | -29.426 | ||
| Derivate sonstige | -254 | -254 | ||
| Gesamt | 0 | -29.680 | 0 | -29.680 |
Die nahestehenden Personen und Unternehmen sind im Konzernabschluss zum 31.12.2020 erläutert. Zum Halbjahresabschlussstichtag ergaben sich keine wesentlichen Änderungen. Die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen erfolgen auf Basis fremdüblicher Verträge.
In der 17. Ordentlichen Hauptversammlung der STRABAG SE vom 18.6.2021 wurde beschlossen durch Einziehung von 7.400.000 Stück eigener Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 7.400.000 das Grundkapital von € 110.000.000 gemäß Art 9 Abs 1 SE-VO iVm § 192 Abs 3 Z 2, Abs 4 AktG vereinfacht herabzusetzen. Der Zweck dieser vereinfachten Kapitalherabsetzung ist die Einziehung der eigenen Aktien.
Die Eintragung der Kapitalherabsetzung ins Firmenbuch erfolgte am 16.7.2021. Das voll eingezahlte Grundkapital beträgt nunmehr € 102.600.000 und ist in 102.599.997 auf Inhaber lautende Stückaktien und drei Namensaktien geteilt.
Der vorliegende Konzernhalbjahresabschluss des STRABAG SE-Konzerns wurde weder geprüft noch einer prüferischen Durchsicht (Review) unterzogen.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2021 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Halbjahresbericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernhalbjahresabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahrs und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.
Villach, am 31.8.2021
Der Vorstand
Dr. Thomas Birtel Vorsitzender des Vorstands Verantwortung Zentrale Konzernstabsbereiche und Zentralbereiche BMTI, CML und TPA
Klemens Haselsteiner Verantwortung Zentralbereiche STRABAG Innovation & Digitalisation und Zentrale Technik, Direktion NN Russland
Dipl.-Ing. Siegfried Wanker Verantwortung Segment International + Sondersparten
Mag. Christian Harder Finanzvorstand Verantwortung Zentralbereich BRVZ
Dipl.-Ing. Dr. Peter Krammer Verantwortung Segment Süd + Ost (exklusive Direktion NN Russland)
Dipl.-Ing. (FH) Alfred Watzl Verantwortung Segment Nord + West
| Halbjahresbericht 2021 | 31.8.2021 |
|---|---|
| Veröffentlichung | 7:30 Uhr |
| Investoren- und Analystentelefonkonferenz | 10:00 Uhr |
| Trading Statement Januar–September 2021 | 16.11.2021 |
| Veröffentlichung | 7:30 Uhr |
Alle Uhrzeiten MEZ/MESZ. Die aktuellen Roadshow-Termine finden Sie im Internet unter www.strabag.com > Investor Relations > Unternehmenskalender.
| Laufzeit | Verzinsung % | Volumen € Mio. | ISIN | Börse |
|---|---|---|---|---|
| 2015–2022 | 1,625 | 200 | AT0000A1C741 | Wien |
Standard & Poor's BBB Outlook stable
| Bloomberg: | STR:AV |
|---|---|
| Reuters: | STRV.VI |
| Wiener Börse: | STR |
| ISIN: | AT000000STR1 |
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