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VERBUND AG

Interim / Quarterly Report Nov 4, 2021

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Interim / Quarterly Report

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Nachhaltig Wert schaffen. Wir sind die Kraft für erneuerbare Energie.

Auf einen Blick 4
Vorwort des Vorstands 5
Investor Relations 7
Konzernzwischenlagebericht 9
Geschäftsentwicklung 9
Chancen- und Risikomanagement 17
Segmentbericht 18
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 26
Konzernzwischenabschluss 27
Gewinn- und Verlustrechnung 27
Gesamtergebnisrechnung 28
Bilanz 29
Entwicklung des Eigenkapitals 30
Geldflussrechnung 32
Ausgewählte erläuternde Anhangangaben 34
Erklärung der gesetzlichen Vertreter 53

Auf einen Blick

  • Der Erzeugungskoeffizient (Wasserdargebot Laufwasser) lag in den Quartalen 1–3/2021 mit 0,99 um 1 Prozentpunkt unter dem langjährigen Durchschnitt, aber um 1 Prozentpunkt über dem Wert des Vorjahres.
  • Durchschnittlich erzielter Absatzpreis aus der Eigenerzeugung aus Wasserkraft stieg um 7,4 €/MWh auf 51,3 €/MWh.
  • Quartalsergebnis verbessert: EBITDA (+16,3 %) und Konzernergebnis (+23,0 %) konnten gesteigert werden.
  • Positive Performance der VERBUND-Aktie in den Quartalen 1–3/2021 (+25,6 %) deutlich besser als STOXX Europe 600 Utilities (–6,4 %), aber schwächer als der ATX (+31,6 %). Neuer Allzeit-Höchststand der VERBUND-Aktie am 14. September 2021 mit 95,6 €.
  • Ergebnisprognose für 2021 aufgrund starker energiewirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit 12. Oktober 2021 erhöht: EBITDA zwischen rund 1.490 Mio. € und 1.590 Mio. €, Konzernergebnis zwischen rund 740 Mio. € und 810 Mio. € auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser- und Windkraft im Quartal 4/2021 sowie der Chancen- und Risikolage.
Einheit Q1– 3/2020 Q1– 3/2021 Veränderung
Umsatzerlöse Mio. € 2.522,7 1.790,6 – 29,0 %
EBITDA Mio. € 989,5 1.150,6 16,3 %
Bereinigtes EBITDA Mio. € 989,5 1.150,6 16,3 %
Operatives Ergebnis Mio. € 692,9 843,6 21,8 %
Konzernergebnis Mio. € 477,7 587,4 23,0 %
Bereinigtes Konzernergebnis Mio. € 468,3 566,2 20,9 %
Ergebnis je Aktie 1,38 1,69 23,0 %
EBIT-Marge % 27,5 47,1
EBITDA-Marge % 39,2 64,3
Cashflow aus operativer Tätigkeit Mio. € 852,3 510,6 – 40,1 %
Zugänge zum Sachanlagevermögen Mio. € 362,1 430,0 18,8 %
Free Cashflow vor Dividende Mio. € 427,1 – 264,1
Free Cashflow nach Dividende Mio. € 135,8 – 595,8
Ø Betriebswirtschaftlicher Personalstand 2.858 3.110 8,8 %
Stromabsatz GWh 47.344 44.194 – 6,7 %
Erzeugungskoeffizient (Wasser) 0,98 0,99
Erzeugungskoeffizient (Neue Erneuerbare) 1,02 0,88
Einheit 31.12.2020 30.9.2021 Veränderung
Bilanzsumme Mio. € 12.054,2 15.140,5 25,6 %
Eigenkapital Mio. € 6.873,9 6.631,7 – 3,5 %
Eigenkapitalquote (bereinigt) % 59,1 45,1

Nettoverschuldung Mio. € 1.881,2 2.776,3 47,6 % Nettoverschuldungsgrad % 27,4 41,9 –

Kennzahlen

Vorwort des Vorstands

Geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre,

die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen für unsere Geschäftsentwicklung zeigten im Berichtszeitraum weiterhin ein sehr positives Bild. Vor allem die Preise für Primärenergieträger stiegen in den Quartalen 1–3/2021 kräftig. Treibende Faktoren für die weltweit stark steigenden Erdgas- und Kohlepreise waren unterdurchschnittliche Gasspeicherbestände, ungünstige Wetterbedingungen und Versorgungsunterbrechungen in einem Umfeld, in dem sich die Nachfrage von den COVID-19-Tiefständen erholte. China fragte zudem mehr verflüssigtes Erdgas (LNG) nach. Die Preise für europäische CO2-Zertifikate erhöhten sich parallel dazu ebenfalls deutlich und dadurch auch die Großhandelspreise für Strom in Europa, die von den Primärenergiepreisen und den Preisen für CO2-Zertifikate getrieben werden. Die Großhandelspreise für Strom in Europa sind ein wesentlicher Werttreiber für die Geschäftsentwicklung von VERBUND.

Der Kurs der VERBUND-Aktie profitierte von diesem positiven Marktumfeld ebenfalls. So erreichte der Aktienkurs am 14. September 2021 mit 95,55 € je Aktie ein neues Allzeithoch. Damit lag die Marktkapitalisierung von VERBUND an diesem Tag bei rund 33,2 Mrd. €.

VERBUND ist in diesem Umfeld als Wasserkrafterzeuger mit einem steigenden Anteil an neuen Erneuerbaren bestens positioniert. So sieht unsere Strategie vor, dass 20 % bis 25 % der VERBUND-Stromerzeugung bis zum Jahr 2030 aus neuen erneuerbaren Energiequellen in Europa stammen sollen. Wir befinden uns jedoch nicht nur in einer Energiewende, sondern auch in einer Netzwende. Mit unseren Aktivitäten im Bereich Strom- (Austrian Power Grid AG (APG)) und Gasnetz (Gas Connect Austria GmbH (GCA)), die massiv ausgebaut werden müssen, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, sowie mit unseren Aktivitäten im Stromhandel und -vertrieb besetzen wir neue Anwendungsfelder. Diese tragen maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung dieser Energie- und Netzwende in den kommenden Jahren bei. Die sichere Stromversorgung ist aber auch die Basis einer modernen, nachhaltigen und digitalen Gesellschaft. So ist die APG mit ihrer Strominfrastruktur Schlüsselfaktor für die Integration der erneuerbaren Energie in Österreich. Bis 2030 soll hierzulande Strom zu 100 % (national, bilanziell) aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Das Pumpspeicherkraftwerk Limberg III, dessen Baustart im September gefeiert wurde, wird zur Erreichung des 100-Prozent-Ziels ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten. Insbesondere, um Strom aus von Wetter und Tageszeit abhängigen Erzeugungsformen zu jener Zeit zur Verfügung zu stellen, wenn er gebraucht wird. Mit der Investition von insgesamt 480 Mio. € setzt VERBUND mit diesem Projekt nicht nur einen aktuell wichtigen Konjunkturimpuls, sondern unterstützt den österreichischen Weg hin zu einer CO2-freien Stromerzeugung. Der Erwerb der Anteile an der Gas Connect Austria GmbH (GCA) per 31. Mai 2021 stellt für VERBUND zudem eine Verbesserung des Geschäftsprofils sowie eine optimale Positionierung in Bezug auf die Sektorkopplung und die Entwicklung eines grünen Wasserstoffsystems dar.

Das VERBUND-Ergebnis entwickelte sich in den Quartalen 1–3/2021 sehr erfreulich. Das EBITDA konnte um 16,3 % auf 1.150,6 Mio. € gesteigert werden, das Konzernergebnis um 23,0 % auf 587,4 Mio. €. Das bereinigte Konzernergebnis stieg um 20,9 % auf 566,2 Mio. €. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,99 um 1 Prozentpunkt unter dem langjährigen Durchschnitt und um 1 Prozentpunkt über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke sank in den Quartalen 1–3/2021 bedingt durch einen geringeren Wälzbetrieb deutlich um 10,7 %. Die Erzeugung aus Wasserkraft reduzierte sich im Vergleich zur Vorjahresberichtsperiode somit insgesamt um 589 GWh. Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten hingegen die deutlich gestiegenen Spotmarktpreise auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Die Terminmarktpreise waren im relevanten Betrachtungszeitraum hingegen rückläufig. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft konnte somit um 7,4 €/MWh auf 51,3 €/MWh gesteigert werden. Ein positiver Ergebnisbeitrag resultierte darüber hinaus aus der Vollkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH.

Auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser- und Windkraft für das Quartal 4/2021 sowie der Chancen- und Risikolage wird für das Geschäftsjahr 2021 ein EBITDA zwischen rund 1.490 und 1.590 Mio. € und ein Konzernergebnis zwischen rund 740 und 810 Mio. € erwartet. VERBUND plant für das Geschäftsjahr 2021 eine Ausschüttungsquote zwischen 45 % und 55 % bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis in Höhe von rund 720 bis 790 Mio. €.

Um Zeichen zu setzen und die Energiezukunft aktiv mitzugestalten, arbeiten wir bei VERBUND mit unseren Mitarbeiter:innen an Innovationen, neuen Geschäftsfeldern sowie Akquisitionen. Lassen sie uns miteinander Begeisterung für die Energiewende und das Erreichen der Klimaziele hervorrufen! Egal wie groß der Beitrag jedes Einzelnen von uns aussieht. Man kann immer etwas verändern, man muss es nur tun.

Mag. Dr. Michael Strugl MBA Dr. Peter F. Kollmann Mag. Dr. Achim Kaspar

Investor Relations

Trotz steigender COVID-19-Infektionszahlen im Quartal 3/2021 erachtet die Politik derzeit keine neuerlichen weitreichenden Einschränkungen als notwendig. Daher setzt sich auch die konjunkturelle Erholung weiter fort, wenn auch zuletzt in einem gemäßigteren Tempo. Das Marktgeschehen ist jedoch geprägt von Lieferschwierigkeiten, bedingt durch Logistikprobleme und fehlende Vorprodukte bei gleichzeitig vollen Auftragsbüchern. Aufgrund massiv steigender Energiepreise und teurerer Dienstleistungen erhöhten sich die Inflationsraten im Quartal 3/2021 weiter und erreichten vielerorts langjährige Höchststände. Die Notenbanken gehen aber von einem temporären Phänomen aus und passten ihre Prognosen nur moderat an. Massive Zinserhöhungen stehen vorerst nicht auf ihrer Agenda.

Die Kapitalmärkte in den USA und Europa entwickelten sich stark, obwohl die Nervosität der Anleger:innen und damit die Volatilität in den letzten Wochen enorm zugenommen hat. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial Average beendete die Quartale 1–3/2021 mit einem Plus von 10,6 %. Der Euro Stoxx 50 übertraf diese Performance und schloss am 30. September 2021 mit 13,9 % über dem Jahresultimo. Der japanische Leitindex Nikkei 225 erzielte im Berichtszeitraum eine Steigerung von 7,3 % gegenüber seinem Wert zum 31. Dezember 2020. Der Kursverlust beim MSCI Emerging Markets betrug zum Stichtag 30. September 2021 3,0 %.

Kontakt: Andreas Wollein Leiter Finanzmanagement und Investor Relations Tel.: +43 (0)50 313-52604 E-Mail: [email protected]

VERBUND-Aktie: Relative Kursentwicklung 2021

Die Entwicklung der VERBUND-Aktie war im Quartal 1/2021 von hohen Zu- bzw. Abflüssen in Exchange Traded Funds (ETFs) im Zusammenhang mit "Clean Energy" gekennzeichnet. Im Quartal 2/2021 profitierte die Aktie von einer kontinuierlichen Verbesserung des energiewirtschaftlichen Umfelds. Diese Entwicklung setzte sich im Quartal 3/2021 noch stärker fort, getrieben vor allem durch steigende Gas- und Kohlepreise sowie hohe Preise für CO2-Zertifkate. So erreichte die VERBUND-Aktie am 14. September 2021 mit 95,6 € einen neuen Allzeit-Höchststand.

Nächster anstehender Termin: Jahresergebnis 2021: 17.3.2022

Mit einem Schlusskurs von 87,7 € per 30. September 2021 verzeichnete die VERBUND-Aktie in den Quartalen 1–3/2021 im Vergleich zum Jahresultimo 2020 ein Plus von 25,6 %. Sie entwickelte sich damit schwächer als der österreichische Leitindex ATX (+31,6 %), aber deutlich besser als der Branchenindex STOXX Europe 600 Utilities (–6,4 %).

Aktienkennzahlen

Einheit Q1– 3/2020 Q1– 3/2021 Veränderung
Höchstkurs 50,1 95,6 90,9 %
Tiefstkurs 29,0 59,6 105,2 %
Letztkurs 46,7 87,7 87,9 %
Performance % 4,3 25,6
Marktkapitalisierung Mio. € 16.217,4 30.468,4 87,9 %
Gewichtung ATX % 9,4 10,3
Umsatz Wert Mio. € 3.341,3 6.201,6 85,6 %
Umsatz Stück/Tag Stück 422.323 446.152 5,6 %

Konzernzwischenlagebericht

Geschäftsentwicklung

Stromaufbringung und Absatz

Stromaufbringung Konzern in GWh
Q1– 3/2020 Q1– 3/2021 Veränderung
Wasserkraft1 24.268 23.680 – 2,4 %
Windkraft 680 587 – 13,7 %
Photovoltaik 0 2
Wärmekraft 808 313 – 61,3 %
Eigenerzeugung 25.756 24.581 – 4,6 %
Fremdbezug Handel und Vertrieb 22.501 19.934 – 11,4 %
Fremdbezug Verlust- und Regelenergie 2.346 2.671 13,9 %
Stromaufbringung 50.603 47.186 – 6,8 %

inkl. Bezugsrechten

Die Eigenerzeugung von VERBUND ging in den Quartalen 1–3/2021 um 1.176 GWh bzw. 4,6 % auf 24.581 GWh gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2020 zurück. Die Erzeugung aus Wasserkraft reduzierte sich im Vergleich zur Vorjahresberichtsperiode um 589 GWh. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,99 um 1 Prozentpunkt unter dem langjährigen Durchschnitt und um 1 Prozentpunkt über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke sank in den Quartalen 1–3/2021 vor allem bedingt durch einen geringeren Wälzbetrieb deutlich um 10,7 %.

Erzeugungskoeffizient (Monatsdurchschnittswerte)

Die von den Windkraftanlagen von VERBUND in den Quartalen 1–3/2021 produzierte Menge an Strom lag aufgrund des geringen Winddargebots um 93 GWh unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Erzeugung durch Photovoltaikanlagen betrug in den Quartalen 1–3/2021 in Summe 1,6 GWh.

Die Erzeugung aus Wärmekraft ging in den Quartalen 1–3/2021 um 495 GWh zurück. Das Gas-Kombikraftwerk Mellach (GDK Mellach) produzierte im Berichtszeitraum aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr geringeren Einsatzes für das Engpassmanagement um 160 GWh weniger Strom als in der Vorjahresberichtsperiode. Das Fernheizkraftwerk Mellach (FHKW Mellach) kam in den Quartalen 1–3/2021 nur kurzzeitig zum Einsatz. Dadurch verringerte sich die Produktion gegenüber dem Vorjahr um 335 GWh.

Der Bezug von Fremdstrom für den Handel und Vertrieb reduzierte sich in den Quartalen 1–3/2021 um 2.567 GWh. Der Fremdbezug von Strom für die Verlust- und Regelenergie stieg dagegen im Berichtszeitraum um 325 GWh.

Stromabsatz und Eigenbedarf Konzern in GWh
Q1– 3/2020 Q1– 3/2021 Veränderung
Endkunden 10.146 10.581 4,3 %
Weiterverteiler 21.886 19.734 – 9,8 %
Händler 15.312 13.879 – 9,4 %
Stromabsatz 47.344 44.194 – 6,7 %
Eigenbedarf 2.593 2.242 – 13,5 %
Regelenergie 667 750 12,6 %
Summe aus Stromabsatz und Eigenbedarf 50.603 47.186 – 6,8 %

Der Stromabsatz von VERBUND verringerte sich in den Quartalen 1–3/2021 um 3.150 GWh bzw. 6,7 %. Während der Absatz an Endkunden leicht anstieg – der Kundenstock belief sich per 30. September 2021 auf rund 535.000 Strom- und Gaskunden –, sank der Absatz an Weiterverteiler um 2.151 GWh und der Absatz an Händler um 1.433 GWh. Dies resultierte bei den Händlern vor allem aus geringeren Liefermengen an Auslandskunden, bei den Weiterverteilern hauptsächlich aus einer niedrigeren Liefermenge an inländische Kunden. Der Eigenbedarf an Strom reduzierte sich in den Quartalen 1–3/2021 um 351 GWh. Diese Entwicklung ist unter anderem dem geringeren Einsatz der Kraftwerke im Wälzbetrieb geschuldet.

Stromabsatz nach Ländern in GWh
Q1– 3/2020 Q1– 3/2021 Veränderung
Österreich 26.233 25.114 – 4,3 %
Deutschland 17.357 15.456 – 11,0 %
Frankreich 3.090 3.088 – 0,1 %
Sonstige 664 536 – 19,3 %
Stromabsatz 47.344 44.194 – 6,7 %

VERBUND setzte in den Quartalen 1–3/2021 rund 57 % des verkauften Stroms auf dem österreichischen Markt ab. Der deutsche Markt war mit rund 81 % der im Ausland abgesetzten Mengen in den Quartalen 1–3/2021 der größte Auslandsmarkt für VERBUND in Bezug auf seine internationalen Handels- und Vertriebsaktivitäten.

Strompreise

VERBUND kontrahierte den Großteil der eigenen Erzeugung des Jahres 2021 bereits 2019 und 2020 am Terminmarkt. Aufgrund der Trennung der gemeinsamen Preiszone Deutschland und Österreich stellten sich ab Oktober 2018 in Österreich eigene, höhere Preise ein. Die Preise für Frontjahr-Base AT 2021 (gehandelt 2020) erreichten im Jahresdurchschnitt 42,8 €/MWh, die Preise für Frontjahr-Base DE 2021 lagen bei 40,2 €/MWh. Damit sanken die Terminmarktpreise um 16,4 % bzw. 16,0 % gegenüber dem Vorjahr.

Frontjahr-Peak AT wurde mit durchschnittlich 52,0 €/MWh, Frontjahr-Peak DE mit 49,0 €/MWh gehandelt. Damit lagen auch die Terminmarktpreise im Frontjahr-Peak-Bereich um 16,3 % bzw. 14,9 % unter dem Vorjahresniveau. Die Rückgänge sind im Wesentlichen auf die COVID-19-Pandemie zurückzuführen.

Am Spotmarkt AT sowie am Spotmarkt DE zogen die Preise auf dem Großhandelsmarkt für Strom in den Quartalen 1–3/2021 nach dem COVID-19-bedingten starken Rückgang im Vorjahr dagegen wieder deutlich an. Die Preise für Grundlast erhöhten sich in Österreich um durchschnittlich 141,1 % auf 72,5 €/MWh, in Deutschland um 149,9 % auf 69,2 €/MWh. Jene für Spitzenlast stiegen in Österreich um 134,0 % auf 82,8 €/MWh und in Deutschland um 134,0 % auf 77,5 €/MWh.

Ertragslage

Ergebnispositionen in Mio. €
Q1– 3/2020 Q1– 3/2021 Veränderung
Umsatzerlöse 2.522,7 1.790,6 – 29,0 %
EBITDA 989,5 1.150,6 16,3 %
Operatives Ergebnis 692,9 843,6 21,8 %
Konzernergebnis 477,7 587,4 23,0 %
Ergebnis je Aktie in € 1,38 1,69 23,0 %

Stromerlöse

Die Stromerlöse von VERBUND sanken in den Quartalen 1–3/2021 um 850,4 Mio. € auf 1.214,0 Mio. €. Deutlich negativ wirkte sich die erfolgswirksame Bewertung der Stromderivate, resultierend aus dem starken Anstieg der Großhandelspreise für Strom, aus. Dieser Preisanstieg hat zur Folge, dass für die in den Umsatzerlösen ausgewiesenen Verkaufskontrakte negative Bewertungsergebnisse erfasst wurden. Die Bewertungsergebnisse wirkten somit im Berichtszeitraum deutlich erlösmindernd. Gegenläufige Bewertungseffekte werden in den Strombezugsaufwendungen ausgewiesen. Zusätzlich ist der mengenmäßige Stromabsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3.150 GWh bzw. 6,7 % gesunken. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft konnte hingegen deutlich um 7,4 €/MWh auf 51,3 €/MWh gesteigert werden. Dieser Anstieg resultierte aus den deutlich gestiegenen Spotmarktpreisen sowie den Preisen für kurzfristige Futures auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Die Terminmarktpreise waren im relevanten Betrachtungszeitraum hingegen rückläufig.

Netzerlöse

In den Quartalen 1–3/2021 sind die Netzerlöse gegenüber dem Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres um 92,4 Mio. € auf 450,0 Mio. € gestiegen. Der Erlösanstieg der Austrian Power Grid AG (APG) in Höhe von 27,7 Mio. € ist maßgeblich auf einen Anstieg in der Ausgleichsenergieverrechnung sowie auf höhere nationale Tariferlöse zurückzuführen, die aus Mengeneffekten resultierten. Ein Rückgang ist hingegen bei den internationalen Netznutzungserlösen aus der Inter-TSO-Compensation sowie bei der Versteigerung von Grenzkapazitäten zu verzeichnen. Erlöserhöhend auf die Netzerlöse wirkte darüber hinaus die erstmalige Vollkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH (GCA), des regulierten Gasfernund Verteilnetzbetreibers in Österreich, die mit Wirkung vom 31. Mai 2021 erworben wurde. Weitere Details zur GCA sind in den Anhangangaben zum Konzernzwischenabschluss dargestellt.

Sonstige Erlöse und sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen Erlöse stiegen um 25,9 Mio. € auf 126,6 Mio. €. Die Fernwärmeerlöse – bedingt durch die Beendigung des langjährigen Wärmeliefervertrags für die Stadt Graz per 30. Juni 2020 – und die Erlöse aus dem Verkauf von Grünstromzertifikaten waren rückläufig. Der Anstieg der Erlöse resultierte im Wesentlichen aus der erfolgswirksam erfassten Bewertung von Energiederivaten. Gegenläufige Bewertungseffekte werden in den Gasbezugsaufwendungen ausgewiesen. Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 1,9 Mio. € auf 56,3 Mio. €. Dies ist vor allem auf höhere aktivierte Eigenleistungen zurückzuführen.

Aufwendungen für Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug

Die Aufwendungen für Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug sanken signifikant um 922,1 Mio. € auf 177,7 Mio. €. Deutlich positiv wirkte die erfolgswirksam erfasste Bewertung der Stromderivate, resultierend aus dem starken Anstieg der Großhandelspreise für Strom. Dieser Preisanstieg hat zur Folge, dass für die in den Bezugsaufwendungen ausgewiesenen Einkaufskontrakte positive Bewertungsergebnisse erfasst wurden. Die Bewertungsergebnisse wirkten somit im Berichtszeitraum deutlich aufwandsmindernd. Gegenläufige Bewertungseffekte werden in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Zusätzlich verringerte sich der Fremdstrombezug für das Handels- und Vertriebsgeschäft sowie für die Verlust- und Regelenergie insgesamt um 2.242 GWh. Die Aufwendungen für den Strombezug sanken daher gegenüber dem Vorjahr um 910,8 Mio. €. Die Aufwendungen für den Netzbezug sanken um 3,9 Mio. €, die Aufwendungen für den Gasbezug um 4,7 Mio. €.

Brennstoffeinsatz

Der Brennstoffeinsatz und die sonstigen einsatz-/umsatzabhängigen Aufwendungen sanken um 23,7 Mio. € auf 35,5 Mio. €. Bedingt durch die Einstellung des Kohlebetriebs des FHKW Mellach per 31. März 2020 sank der Kohleaufwand deutlich. Der Gasaufwand stieg hingegen trotz des reduzierten Einsatzes des GDK Mellach für Engpassmanagement (Details siehe Kapitel "Stromaufbringung und Absatz") aufgrund der stark gestiegenen Gaspreise. Aufwandsmindernd wirkten darüber hinaus die gesunkenen Aufwendungen für Emissionszertifikate aufgrund der geringeren Erzeugung.

Personalaufwand

Der Personalaufwand stieg gegenüber dem Vorjahr um 24,4 Mio. € auf 278,9 Mio. €. Der Anstieg ergab sich vor allem aus der Vollkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH. Auch die Aufnahme zusätzlicher Mitarbeiter:innen für die Umsetzung strategischer Wachstumsprojekte sowie die Kollektivvertragserhöhung um 1,5 % belasteten den Personalaufwand.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 30,1 Mio. € auf 204,2 Mio. €. Der Anstieg ist auf gestiegene Fremdlieferungen und -leistungen durch Dritte, höhere Informatikaufwendungen sowie gestiegene Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen zurückzuführen. Aufwandserhöhend wirkte auch die Erstkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH.

EBITDA

Infolge dieser Entwicklungen stieg das EBITDA um 16,3 % auf 1.150,6 Mio. €.

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen um 24,5 Mio. € auf 306,4 Mio. €. Dies ist neben der Erstkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH insbesondere auf das gestiegene Investitionsvolumen zurückzuführen. Demgegenüber stand eine geringere leistungsabhängige Abschreibung des GDK Mellach aufgrund des reduzierten Einsatzes für Engpassmanagement.

Wertminderungen

Die geringfügigen Wertminderungen in den Quartalen 1–3/2021 in Höhe von 0,5 Mio. € (Q1–3/2020: 14,6 Mio. €) betrafen ein Windparkprojekt in Österreich.

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen

Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen stieg um 6,4 Mio. € auf 38,9 Mio. €. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die Ergebnisbeiträge der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft in Höhe von 39,5 Mio. € (Q1–3/2020: 33,7 Mio. €).

Sonstiges Beteiligungsergebnis

Das sonstige Beteiligungsergebnis stieg gegenüber den Quartalen 1–3/2020 um 12,5 Mio. € auf 14,5 Mio. €. Dieser Anstieg resultierte im Wesentlichen aus dem Einmaleffekt aus der Übergangskonsolidierung der SMATRICS GmbH & Co KG. Weitere Details zur Vollkonsolidierung der SMATRICS GmbH & Co KG per 30. September 2021 sind in den Anhangangaben zum Konzernzwischenabschluss dargestellt.

Zinsertrag und Zinsaufwand

Der Zinsertrag stieg gegenüber den Quartalen 1–3/2020 aufgrund der ergebniswirksamen Erfassung von Verzugszinsen um 5,3 Mio. € auf 29,4 Mio. €. Der Zinsaufwand sank um 4,1 Mio. € auf 58,0 Mio. €. Dies ist insbesondere auf den Rückgang von Zinszahlungen für Anleihen zurückzuführen. Die positiven Effekte aus den Tilgungen im Geschäftsjahr 2020 waren höher als die negativen Effekte aus der Anleihebegebung in Höhe von 500 Mio. € im April 2021 und der Erstkonsolidierung des Fremdkapitals der Gas Connect Austria GmbH.

Übriges Finanzergebnis

Das übrige Finanzergebnis verringerte sich in den Quartalen 1–3/2021 um 0,6 Mio. € auf 20,5 Mio. €. Dies resultierte im Wesentlichen aus der Bewertung einer Anteilsrückgabeverpflichtung (–13,5 Mio. €) betreffend das Donaukraftwerk Jochenstein. Positiv wirkte hingegen die erfolgswirksame Bewertung von Wertpapierfonds nach IFRS 9 (+11,8 Mio. €).

Konzernergebnis

Nach Berücksichtigung eines Effektivsteuersatzes in Höhe von 23,3 % und der nicht beherrschenden Anteile in Höhe von 94,8 Mio. € ergibt sich ein Konzernergebnis in Höhe von 587,4 Mio. €. Das entspricht einem Anstieg von 23,0 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,69 € (Q1–3/2020: 1,38 €) bei einer Aktienstückzahl von 347.415.686 Stück.

Vermögenslage

Konzernbilanz (Kurzfassung) in Mio. €

31.12.2020 Anteil 30.9.2021 Anteil Veränderung
Langfristiges Vermögen 11.351,9 94 % 12.477,6 82 % 9,9 %
Kurzfristiges Vermögen 702,3 6 % 2.662,9 18 %
Aktiva 12.054,2 100 % 15.140,5 100 % 25,6 %
Eigenkapital 6.873,9 57 % 6.631,7 44 % – 3,5 %
Langfristige Schulden 4.045,4 34 % 4.492,5 30 % 11,1 %
Kurzfristige Schulden 1.134,8 9 % 4.016,4 27 %
Passiva 12.054,2 100 % 15.140,5 100 % 25,6 %

Aktiva

Der Anstieg des langfristigen Vermögens gegenüber dem 31. Dezember 2020 ist im Wesentlichen auf die Erhöhung des Sachanlagevermögens und der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen im Zuge der Erstkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH zum 31. Mai 2021 zurückzuführen. Den übrigen Zugängen im Sachanlagevermögen in Höhe von 430,0 Mio. € standen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 270,6 Mio. € gegenüber. Die wesentlichsten Zugänge zum Sachanlagevermögen betrafen Investitionen in das österreichische Übertragungsnetz sowie Erneuerungsinvestitionen in österreichische und deutsche Wasserkraftwerksanlagen. Der signifikante Anstieg des kurzfristigen Vermögens resultierte vor allem aus höheren positiven beizulegenden Zeitwerten von derivativen Absicherungsgeschäften im Stromgeschäft, die sich aus dem starken Anstieg der Großhandelspreise für Strom ergaben.

Passiva

Die Veränderung des Eigenkapitals ist im Wesentlichen auf das Periodenergebnis für die Quartale 13/2021 und die Erhöhung der den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnenden Eigenkapitalanteile infolge der Erstkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH, denen hohe negative Effekte aus der Bewertung von Cashflow Hedges im sonstigen Ergebnis sowie die Dividendenausschüttung der VERBUND AG eigenkapitalmindernd gegenüberstehen, zurückzuführen. Der Anstieg der langund kurzfristigen Schulden resultierte vor allem aus höheren negativen beizulegenden Zeitwerten von derivativen Absicherungsgeschäften im Stromgeschäft, hervorgerufen durch den starken Anstieg der Großhandelspreise für Strom, dem in den Quartalen 13/2021 begebenen "Green and Sustainability-linked Bond" sowie höheren Finanzverbindlichkeiten im Zuge des Erwerbs der Gas Connect Austria GmbH.

Finanzlage

Geldflussrechnung (Kurzfassung) in Mio. €
Q1–3/2020 Q1–3/2021 Veränderung
Cashflow aus operativer Tätigkeit 852,3 510,6 –40,1 %
Cashflow aus Investitionstätigkeit –422,9 –771,9
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –422,3 260,2
Veränderung der liquiden Mittel 7,1 –1,2
Liquide Mittel zum 30.9. 51,7 48,0 –7,1 %

Cashflow aus operativer Tätigkeit

Der Cashflow aus operativer Tätigkeit betrug in den Quartalen 1–3/2021 510,6 Mio. € und lag damit um 341,8 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Dieser Unterschied resultierte im Wesentlichen aus Working-Capital-Veränderungen, höheren Ertragsteuerzahlungen sowie gestiegenen Margining-Zahlungen für Absicherungsgeschäfte im Stromgeschäft, die als Sicherheitsleistung für offene Positionen beim Clearinghaus der Börse zu hinterlegen sind (Anmerkung: bei Erfüllung der Lieferverträge werden die Sicherheitsleistungen wieder zurückgeführt).

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug in den Quartalen 1–3/2021 –771,9 Mio. € (Q1–3/2020: –422,9 Mio. €). Die Veränderung im Vergleich zu den Quartalen 1–3/2020 ist im Wesentlichen auf die Anteilserwerbe der Gas Connect Austria GmbH (–230,5 Mio. €) und der SMATRICS GmbH & Co KG (–16,7 Mio. €) sowie gestiegene Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (–93,0 Mio. €) zurückzuführen.

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug in den Quartalen 1–3/2021 +260,2 Mio. € und veränderte sich somit um +682,5 Mio. €. Dies resultierte im Wesentlichen aus dem Zufluss liquider Mittel aus der Begebung einer Anleihe, des "Green and Sustainability-linked Bond" (+489,1 Mio. €), sowie aus gestiegenen Einzahlungen aus Geldmarktgeschäften (+237,9 Mio. €). Gegenläufig wirkte die höhere Auszahlung für Dividenden (–40,3 Mio. €).

Chancen- und Risikomanagement

Operatives Ergebnis

Vor allem Schwankungen der Strompreise sowie Fluktuationen der Wasserführung aufgrund von unbeeinflussbaren hydrologischen Bedingungen können zu möglichen Veränderungen des operativen Ergebnisses führen. Besonders in den letzten Monaten war ein merklicher Anstieg der Volatilität des Strompreises auf den Märkten erkennbar. Im Bereich des Stromübertragungsnetzes sind potenzielle Erlösschwankungen in den Bereichen der Regelenergie und des Engpassmanagements sowie durch regulatorische Effekte denkbar. Auch aus dem Bereich der Gasübertragung können potenzielle Erlös- bzw. Kostenschwankungen einen Einfluss auf das operative Ergebnis haben. Ferner kann es sein, dass geänderte Rahmenbedingungen und laufende Gerichtsverfahren zu bewertungsbedingten Anpassungen der VERBUND-Vermögenswerte führen bzw. Veränderungen bei den Rückstellungen hervorrufen.

Finanzergebnis

Durch eine Volatilität bei den Beteiligungserträgen, durch bilanzielle Bewertungseffekte im Zusammenhang mit der Entwicklung von Marktpreisen und Zinsen sowie durch mögliche Aufwendungen aus gegebenen Sicherheiten besteht die Möglichkeit, dass sich Schwankungen beim Finanzergebnis ergeben.

Sensitivitäten

Das geplante Konzernergebnis für das Gesamtjahr 2021 verändert sich – bei sonst gleichen Annahmen – durch die Variation der nachfolgend angeführten Faktoren ausgehend vom Absicherungsstand zum 30. September 2021 für Erzeugungsmengen bzw. Zinsen:

  • +/–1 % Erzeugung aus Wasserkraft: +/–6,2 Mio. €
  • +/–1 % Erzeugung aus Windkraft: +/–0,3 Mio. €
  • +/–1 €/MWh Großhandelspreise Strom (Erneuerbare Erzeugung): +/–0,6 Mio. €
  • +/–1 Prozentpunkt Zinsen: +/–1,1 Mio. €

Segmentbericht

Segment Wasser

Im Segment Wasser wird die Erzeugung aus Wasserkraft berichtet.

Kennzahlen – Segment Wasser

Einheit Q1– 3/2020 Q1– 3/2021 Veränderung
Gesamtumsatz Mio. € 952,7 1.100,0 15,5 %
EBITDA Mio. € 714,7 841,8 17,8 %
Equity-Ergebnis Mio. € 0,5 0,1
Capital Employed Mio. € 6.084,5 5.865,0 – 3,6 %

Der gestiegene Gesamtumsatz ist vor allem auf insgesamt höhere erzielte Durchschnittspreise zurückzuführen. Aufgrund niedrigerer Erzeugung aus Speicherkraft bei nur leicht gestiegener Erzeugung aus Laufkraft war die Erzeugungsmenge insgesamt rückläufig. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke betrug 0,99 (Q1–3/2020: 0,98).

Die Reduktion des Capital Employed resultierte im Wesentlichen aus höheren passiven latenten Steuern und einem Rückgang des Sachanlage- sowie des Finanzanlagevermögens.

Aktuelles aus dem Segment Wasser

Laufende Projekte im Wasserkraftbereich

Im Quartal 3/2021 war es möglich, neben dem operativen Kraftwerksbetrieb die Arbeiten an den laufenden Neubau-, Erweiterungs- und Revitalisierungsprojekten unter Einhaltung der in Hinblick auf die COVID-19-Pandemie geltenden gesundheitsrelevanten Sicherheits- und Schutzvorkehrungen weiter fortzusetzen.

Beim Erweiterungs- und Effizienzsteigerungsprojekt Töging konnten so unter anderem die Bauarbeiten im Bereich des Krafthauses sowie beim Wehr Jettenbach weitergeführt werden. Die Montagearbeiten an der Maschine 1 sind bis auf Restarbeiten abgeschlossen. Bei den Maschinen 2 und 3 wurde mit den Montagen begonnen. Außerdem erfolgte im September 2021 die Außerbetriebnahme des Bestandskraftwerks. Sämtliche Kernarbeiten befinden sich im Zeitplan.

Beim Revitalisierungsprojekt Kaprun-Oberstufe ließ sich der aufgrund eines Erwärmungsproblems beim Generator unterbrochene Probebetrieb nach Änderungen am Umrichter und am Kühlsystem fortsetzen. Dadurch gelang der Abschluss der Inbetriebnahme im Juli 2021. Darüber hinaus konnte im August 2021 mit den Umbauarbeiten an Maschine 1 begonnen werden.

Beim Revitalisierungsprojekt Malta-Oberstufe führte VERBUND die im Mai 2021 begonnenen Umbauarbeiten an Maschine 2 fort. Bei der Pumpenerneuerung in der Malta-Hauptstufe erfolgte die Inbetriebnahme von Maschine 2 im Juli 2021. Die Montagearbeiten am Pumpwerk Reißeck wurden ebenfalls weitergeführt. Mit der Inbetriebnahme wird aufgrund von Lieferverzögerungen des Motors im November 2021 gerechnet.

Beim Revitalisierungsprojekt Ottensheim-Wilhering wurde im Juli 2021 die erste von neun zu erneuernden Maschinen (Maschine 5) erfolgreich in Betrieb genommen. Im September 2021 starteten die Umbauarbeiten an Maschine 2.

Und beim Revitalisierungsprojekt Ybbs wurde nach der Inbetriebnahme der erneuerten Maschine 3 im Juli 2021 mit den Umbauarbeiten an Maschine 1 (der letzten von sechs zu erneuernden Maschinen) im September 2021 begonnen.

Im Quartal 3/2021 erfolgten beim Neubauprojekt Murkraftwerk Gratkorn die ersten vorbereitenden Arbeiten (u. a. die Rodungen).

Beim Neubauprojekt Reißeck II+ sind die Bauarbeiten im Gang und befinden sich im Zeitplan. So sind der Zugangsstollen und der Umgehungsstollen bereits vollständig aufgefahren. Mit den Ausbrucharbeiten am Oberwasserstollen sowie an der Kaverne wurde begonnen.

Beim Neubauprojekt Limberg III befinden sich die Bauarbeiten ebenfalls im Terminplan. So sind unter anderem der Vortrieb am Entwässerungsstollen und der Ausbruch der Montagekaverne für die Tunnelbohrmaschine abgeschlossen. Mit den Vortrieben des Zugangsstollens zur Schieberkammer Drossen sowie zur Errichtung der Oberwasser-Verteilrohrleitung wurde ebenfalls gestartet.

Im Bereich der Ökologie fand im Quartal 3/2021 die Inbetriebnahme der Fischwanderhilfe (FWH) in Ferlach statt. Die Arbeiten an der FWH in Altenwörth wurden weiterverfolgt, und auch die Errichtung der FWH beim Kraftwerk Feistritz wurde in diesem Jahr aufgenommen.

Segment Neue Erneuerbare

Im Segment Neue Erneuerbare werden die Geschäftstätigkeiten aus den Bereichen Wind und Photovoltaik berichtet.

Kennzahlen – Segment Neue Erneuerbare

Einheit Q1– 3/2020 Q1– 3/2021 Veränderung
Gesamtumsatz Mio. € 78,5 76,5 – 2,5 %
EBITDA Mio. € 42,8 26,8 – 37,3 %
Equity-Ergebnis Mio. € 0,0 0,1
Capital Employed Mio. € 401,1 399,4 – 0,4 %

Der gesunkene Gesamtumsatz resultierte im Wesentlichen aus einer geringeren Erzeugungsmenge der Windparks, die von höheren erzielten Durchschnittspreisen nicht zur Gänze kompensiert werden konnte. Der Rückgang des EBITDA ist vor allem auf höhere Aufwendungen für Strombezug für die Deckung von Lieferverpflichtungen infolge des geringen Winddargebots zurückzuführen. Der Erzeugungskoeffizient betrug 0,88 (Q1–3/2020: 1,02).

Die Veränderung des Capital Employed resultierte vor allem aus gestiegenen kurzfristigen Verbindlichkeiten und höheren passiven latenten Steuern, denen ein Anstieg des Sachanlagevermögens gegenüberstand.

Aktuelle Projekte im Bereich der neuen erneuerbaren Energien

Im Bereich der Betriebsführung erfolgte in Österreich die Erhöhung der Sicherheit durch das Nachrüsten zusätzlicher Rauchmelder in den Maschinenhäusern der Windenergieanlagen vom Typ E66/E70. Außerdem schritt die Umsetzung des Datenbankinformationssystems (DBIS) weiter voran. DBIS ist das zentrale Digitalisierungsprojekt der VERBUND Green Power GmbH (VGP) und soll in Zukunft die Datenqualität verbessern, Berechnungen automatisch durchführen sowie den Betrieb zeitnah über etwaige Störungen und Ausfälle von Energieanlagen informieren. Die Inbetriebnahme wird mit Sommer 2022 angestrebt.

Für die 1,7 MWp große Flächen-Photovoltaikanlage in Mitterkirchen wurden bereits zu Beginn des Jahres 2021 der Großteil der Bestellungen sowie notwendige Rodungsarbeiten durchgeführt. Mit dem Bau der Anlage konnte Mitte Mai begonnen werden. Die Inbetriebnahme ist für das Quartal 4/2021 geplant.

Im Auftrag der VERBUND Energy4Business GmbH (VEB) war die VERBUND Green Power GmbH (VGP) auch im Quartal 3/2021 sowohl mit der Errichtung als auch mit der Wartung und dem Monitoring von Photovoltaik-Freiflächen- und -Dachflächenanlagen bei Industriekunden in Österreich betraut.

Im Bereich der Projektentwicklung und Bestandsakquise verfolgte VERBUND die Umsetzung der Windkraft- und Photovoltaik-Projektpipeline im In- und Ausland intensiv weiter. In Österreich standen die Prüfung der Projekte in unterschiedlichen Entwicklungsstufen sowie mögliche Kooperationen mit Projektentwicklungspartnern im Mittelpunkt der Tätigkeit.

Eine weitere Projektkooperation zur Entwicklung großer Flächen-Photovoltaikanlagen in Brandenburg konnte mit der JLW/Visiolar Ende 2020 vereinbart werden. Die Vertragsanlage über die zu entwickelnden Flächen auf bis zu ca. 1.400 Hektar wurde im April 2021 unterzeichnet. In den letzten Monaten konnte die interne Projektstruktur aufgesetzt sowie die Projektentwicklung einzelner Projekte aus dem Portfolio vorangetrieben werden. Das erste Projekt soll in Abhängigkeit von den behördlichen Genehmigungen im Jahr 2024 in Betrieb gehen.

Segment Absatz

Das Segment Absatz umfasst die Handels- und Vertriebsaktivitäten sowie die Energiedienstleistungen von VERBUND.

Kennzahlen – Segment Absatz

Einheit Q1– 3/2020 Q1– 3/2021 Veränderung
Gesamtumsatz Mio. € 2.012,3 1.118,9 – 44,4 %
EBITDA Mio. € 56,7 82,0 44,6 %
Equity-Ergebnis Mio. € – 1,7 – 2,0
Capital Employed Mio. € 168,3 798,2

Der Rückgang des Gesamtumsatzes resultierte im Wesentlichen aus dem Ergebnis der Bewertung von Energiederivaten, das in den Quartalen 13/2021 zu deutlich niedrigeren Stromerlösen sowie einem deutlich geringeren Strombezug führte, während in den Quartalen 13/2020 die negativen Bewertungseffekte wesentlich geringer ausfielen. Die Verbesserung des EBITDA ist insbesondere auf höhere Ergebnisbeiträge aus Flexibilitätsprodukten sowie aus dem Absatz von Strom an Endkunden aufgrund höherer Absatzmengen und -preise zurückzuführen.

Ursache für den Anstieg des Capital Employed sind vor allem höhere aktive latente Steuern, höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Sicherstellungen im Stromhandel und ein höherer Bestand an Emissionszertifikaten.

Aktuelles B2B

Die Schwerpunkte von VERBUND im Vertrieb liegen auf dem Ausbau der Position als einer der führenden Anbieter von innovativen Grünstrom- und Flexibilitätsprodukten sowie von Energiedienstleistungen und auf der Vermarktung erneuerbarer Energien (insbesondere Windkraft, Photovoltaik und Kleinwasserkraft). Ergänzt wird das erweiterte Produkt- und Dienstleistungsangebot durch innovative Projekte und Kooperationsmodelle im Bereich der Großbatterien/der Batteriespeicher sowie des grünen Wasserstoffs.

VERBUND arbeitet in einem sektorübergreifenden Projekt mit österreichischen Industrieunternehmen mit dem Ziel der Produktion von CO2-freiem Kunststoff auf Basis von grünem Wasserstoff und CO2 aus der Zementproduktion. Die technische Konzeptionierung, Projektumsetzungsplanung und Wirtschaftlichkeitsbewertung wurde durchgeführt und das Projekt für die zweite Runde des Förderprogramms EU Innovation Fund eingereicht. Die Projektpartner gründeten am 2. Juli 2021 zudem eine gemeinsame Projektentwicklungsgesellschaft – die C2PAT GmbH & Co KG. Derzeit läuft das Contracting für die Erstellung von Machbarkeitsstudien durch Technologiegeber und Integrationsingenieure.

Im Großbatterieprojekt SYNERG-E befinden sich die in Heppenheim und Bergkirchen installierten Batteriespeicher im Vollbetrieb – lokales Peak Shaving an den Ultraschnellladestationen und Teilnahme an den Energiemärkten. Der dritte Batteriespeicher in Deutschland – in Kaltenkirchen – läuft weiterhin im Probebetrieb. Die Batteriesysteme an den insgesamt fünf fertiggestellten österreichischen Standorten befinden sich ebenso im vorgesehenen Betriebsmodus (Regelenergie-/Intraday-Vermarktung und lokales Peak Shaving). Ein weiterer SYNERG-E-Standort in Österreich in Wiener Neustadt ist aktuell in Umsetzung und soll im Quartal 4/2021 fertiggestellt werden.

VERBUND bietet weiters Photovoltaikanlagen im Contracting-Modell für Industrie- und Gewerbekunden in Österreich und Deutschland an. Dabei handelt es sich entweder um Dach- oder Flächenanlagen mit einem Eigenverbrauch des Kunden von mehr als 90 %. Im Quartal 3/2021 wurden Kundenverträge für Photovoltaikanlagen entsprechend dem Ausbauplan abgeschlossen. Weitere Photovoltaikprojekte werden aktuell verhandelt.

Gemeinsam mit EnBW hat SMATRICS ein Flottenprodukt sowie ein "CPO as a Service"-Produkt für den deutschen Markt entwickelt und im Quartal 3/2021 gelauncht. Das Flottenprodukt verbindet den Ladenetzzugang der EnBW (MSP) mit Dienstleistungen zur Errichtung und zum Betrieb von Ladeinfrastruktur durch SMATRICS für Firmenflotten in Deutschland. Mit "CPO as a Service" wurde ein weiteres attraktives Produkt geschnürt, das sich insbesondere an Stadtwerke und den Betrieb von deren Ladenetzen richtet.

Darüber hinaus wurden als Dienstleistung für das Ladenetz-Joint-Venture SMATRICS-EnBW drei weitere High-Power-Standorte mit in Summe 18 Ladepunkten errichtet und in Betrieb genommen.

Aktuelles B2C

Der Kundenstock per Ende September 2021 belief sich auf rund 535.000 Privatkunden im Strom- und Gasbereich.

Segment Netz

Das Segment Netz umfasst die Aktivitäten der Austrian Power Grid AG (APG) sowie der Gas Connect Austria GmbH (GCA).

Kennzahlen – Segment Netz

Einheit Q1– 3/2020 Q1– 3/2021 Veränderung
Gesamtumsatz Mio. € 519,0 651,1 25,4 %
EBITDA Mio. € 167,8 196,8 17,3 %
Equity-Ergebnis Mio. € 0,0 1,2
Capital Employed Mio. € 1.571,9 2.663,8 69,5 %

Das Segment Netz umfasst ab 31. Mai 2021 auch die Gas Connect Austria GmbH und die Austrian Gas Grid Management AG (AGGM). Der Gesamtumsatz erhöhte sich – neben den erstmalig erfassten Gesellschaften – insbesondere aufgrund gestiegener nationaler Netznutzungserlöse, während die Erlöse aus der Versteigerung von Grenzkapazitäten sanken. Der Anstieg des EBITDA ist vor allem auf die Ergebnisbeiträge der Gas Connect Austria GmbH und der Austrian Gas Grid Management AG zurückzuführen.

Die Erhöhung des Capital Employed resultierte im Wesentlichen aus dem Anstieg des Sachanlagevermögens und der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen im Zuge der Erstkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH sowie aus dem Anstieg des Sachanlagevermögens durch die Nettoinvestitionen der APG, während höhere nicht verzinsliche Schulden gegenläufig wirkten.

Aktuelles aus dem Segment Netz – Austrian Power Grid AG

Versorgungssicherheit und Engpassmanagement

Wie auch in den Vorquartalen waren im Quartal 3/2021 kraftwerksseitige Maßnahmen in Österreich zur Bewältigung von Engpässen sowohl innerhalb als auch außerhalb des APG-Netzgebiets erforderlich.

Tarifregulierung

Das Kostenermittlungsverfahren 2021 wurde im aktuellen Geschäftsjahr am 22. Februar 2021 eingeleitet. Im Quartal 3/2021 erfolgte die Zustellung des vorläufigen Ermittlungsberichts durch die E-Control Austria (ECA). Die APG erstellte hierauf eine umfangreiche Stellungnahme und reichte diese bei der ECA ein. Der Kostenbescheid als Basis für die Tarife 2022 wird im Quartal 4/2021 zugestellt.

Projekte Salzburgleitung und Weinviertelleitung

Der Baufortschritt bei beiden Projekten verläuft planmäßig entlang der gesamten Trassen und Umspannwerkstandorte. Im Hinblick auf die Salzburgleitung ist ein zunehmendes Interesse am Baugeschehen (auf Basis von Besichtigungen) zu verzeichnen.

Netzentwicklungsplan 2021 – ECA-Einreichung

Der APG-Netzentwicklungsplan 2021 (NEP) wurde erstellt und Ende August 2021 zur Genehmigung bei der E-Control (ECA) eingereicht. Die bescheidmäßige Genehmigung des NEP 2021 durch die ECA wird Ende November 2021 erwartet. Der NEP 2021 wird in weiterer Folge auf den Homepages der APG und der ECA veröffentlicht.

Aktuelles aus dem Segment Netz – Gas Connect Austria GmbH

Gasflüsse

Im Quartal 3/2021 fielen die Gasflüsse im Vergleich zur Berichtsperiode des Vorjahres um rund 12 % geringer aus. Bei deutlich gestiegenen Großhandelspreisen und einer Knappheit von Erdgas waren die grenzüberschreitenden Gas-Spreads sehr niedrig bzw. nicht vorhanden.

Regulierung

Der Netzentwicklungsplan 2022 bis 2031 wird im Quartal 4/2021 im Markt konsultiert.

Rechtliche Entwicklungen

Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz in Österreich wurde im Quartal 3/2021 beschlossen und veröffentlicht. Auf EU-Ebene befindet sich die Neufassung der Transeuropäische-Energieinfrastruktur-Verordnung (TEN-E-Verordnung) über Leitlinien für die transeuropäische Energieinfrastruktur in Verhandlung.

Alle sonstigen Segmente

Unter dem Sammelposten Alle sonstigen Segmente werden mangels Überschreitens der quantitativen Schwellenwerte die Segmente Thermische Erzeugung, Services und Beteiligungen zusammengefasst.

Einheit Q1– 3/2020 Q1– 3/2021 Veränderung
Gesamtumsatz Mio. € 139,1 109,5 – 21,3 %
EBITDA Mio. € 31,3 32,0 2,1 %
Equity-Ergebnis Mio. € 33,7 39,5 17,4 %
Capital Employed Mio. € 497,9 515,4 3,5 %

Kennzahlen – Alle sonstigen Segmente

Der geringere Gesamtumsatz resultierte vor allem aus dem verringerten Einsatz des Gas-Kombikraftwerks Mellach für Engpassmanagement sowie aus der verminderten Erzeugung des Fernheizkraftwerks Mellach infolge der Einstellung des Kohlebetriebs. Aufgrund des dadurch ebenfalls geringeren Brennstoffeinsatzes blieb das EBITDA jedoch annähernd auf Vorjahresniveau. Das Equity-Ergebnis wurde von der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft generiert.

Der Anstieg des Capital Employed ist im Wesentlichen auf die höhere Beteiligung an der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft durch das positive Equity-Ergebnis zurückzuführen, dem das gesunkene Sachanlagevermögen, vor allem durch die Wertminderung des Gas-Kombikraftwerks Mellach im Quartal 4/2020, und ein geringerer Bestand an Emissionszertifikaten gegenüberstanden.

Aktuelles aus dem Segment Thermische Erzeugung

Das Gas-Kombikraftwerk (GDK) und das Fernheizkraftwerk (FHKW) Mellach wurden in den Quartalen 1–3/2021 zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit eingesetzt.

Ende August 2021 erfolgte die Kontrahierung des GDK Mellach zur Engpassvermeidung (Kontrahierung durch die APG) für den Zeitraum ab dem 1. Oktober 2021. Darüber hinaus liefert das GDK Mellach Wärme für die Fernwärmeversorgung der Stadt Graz und Umgebung. Das FHKW Mellach wurde durch die APG nicht weiter kontrahiert und wird daher ab dem 1. Oktober 2021 konserviert.

Aktuelles aus dem Segment Services

Im Quartal 3/2021 konzentrierte sich die Arbeit des Konzernkrisenmanagements weiterhin auf die Bewältigung der COVID-19-Krise, um den laufenden Betrieb der kritischen Infrastruktur aufrechtzuerhalten. In diesem Zusammenhang wurden verschiedenste Maßnahmen wie der Betrieb der COVID-19- Teststraßen oder die Zurverfügungstellung von Schutzausrüstung und Selbsttests umgesetzt.

Im Projekt SAP Excellence (S/4 Hana-Umstieg) wird der Ausschreibungsprozess aktuell mit der Zielsetzung durchlaufen, die für VERBUND relevante SAP-Beratungsleistung zu validieren und die passenden Dienstleister zu selektieren.

Im Bereich der IT-Services wurde im Quartal 3/2021 an den laufenden Kundenprojekten gearbeitet und die Umsetzung der Projekte des Bereichs InfoSec weiter unterstützt. Im Projekt "M365-Implementierung" wurden weiters Richtungsentscheidung für Applikationen und Governance getroffen. Zusätzlich wurde die Beschaffung einer System-Monitoring-Lösung eingeleitet, die für die neue Initiative "Service Monitoring End2End" benötigt wird.

Die Arbeit im Bereich Telekom war im Quartal 3/2021 geprägt von der weiteren Umsetzung der Projekte des laufenden Jahres. Dazu zählen die Fortsetzung des Umbaus des Dense-Wavelength-Division-Multiplexing-Netzes (DWDM-Netzes) sowie die Ausschreibung und Vergabe der neuen Generation der Übertragungstechnik. Dieses Vergabeverfahren befindet sich in der Endphase.

Aktuelles aus dem Segment Beteiligungen

KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft

Der Beitrag der KELAG zum Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen in den Quartalen 1–3/2021 lag bei 39,5 Mio. € (Q1–3/2020: 33,7 Mio. €). Diese Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr ist auf die hohe Wasserführung im aktuellen Geschäftsjahr und die deutlich höheren Vermarktungspreise zurückzuführen. Eine positive Geschäftsentwicklung der KELAG im Quartal 4/2021 wird aktuell ebenfalls erwartet.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Zwischen dem Bilanzstichtag am 30. September 2021 und der Freigabe zur Veröffentlichung am 21. Oktober 2021 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.

Konzernzwischenabschluss

von VERBUND

Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. €
Nach IFRS Anhang Q1–3/2020 Q1–3/2021 Q3/2020 Q3/2021
Umsatzerlöse 2.522,7 1.790,6 808,7 789,1
Stromerlöse 1 2.064,3 1.214,0 680,7 553,6
Netzerlöse 1 357,7 450,0 106,8 167,9
Sonstige Erlöse 1 100,7 126,6 21,2 67,6
Sonstige betriebliche Erträge 54,4 56,3 18,8 19,9
Strom-, Netz-, Gas- und
Zertifikatebezug
2 – 1.099,8 – 177,7 – 323,9 – 126,3
Brennstoffeinsatz und sonstige
einsatz-/umsatzabhängige
Aufwendungen 3 – 59,2 – 35,5 – 11,5 – 19,9
Personalaufwand 4 – 254,6 – 278,9 – 77,9 – 88,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen – 174,1 – 204,2 – 63,7 – 79,2
EBITDA 989,5 1.150,6 350,4 495,7
Planmäßige Abschreibungen 5 – 282,0 – 306,4 – 92,7 – 111,1
Wertminderungen – 14,6 – 0,5 0,0 0,0
Operatives Ergebnis 692,9 843,6 257,7 384,5
Ergebnis aus nach der Equity
Methode bilanzierten Beteiligungen 6 32,5 38,9 7,3 15,2
Sonstiges Beteiligungsergebnis 2,0 14,5 0,5 12,5
Zinsertrag 7 24,1 29,4 8,1 10,0
Zinsaufwand 8 – 62,1 – 58,0 – 19,5 – 20,1
Übriges Finanzergebnis 9 21,1 20,5 1,0 2,0
Wertminderungen – 0,8 0,0 0,0 0,0
Finanzergebnis 16,8 45,4 – 2,5 19,7
Ergebnis vor Ertragsteuern 709,7 889,0 255,2 404,2
Ertragsteuern – 162,1 – 206,8 – 60,5 – 92,5
Periodenergebnis 547,6 682,2 194,7 311,7
Den Aktionären der VERBUND AG
zuzurechnen (Konzernergebnis)
477,7 587,4 167,3 262,9
Den nicht beherrschenden
Anteilen zuzurechnen
69,9 94,8 27,4 48,8
Ergebnis je Aktie in €1 1,38 1,69 0,48 0,76

Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie entsprechen einander.

Gesamtergebnisrechnung

in Mio. €
Nach IFRS Anhang Q1–3/2020 Q1–3/2021 Q3/2020 Q3/2021
Periodenergebnis 547,6 682,2 194,7 311,7
Neubewertungen der Nettoschuld
aus leistungsorientierten
Verpflichtungen 10 41,1 52,2 0,2 0,1
Bewertungen von
Finanzinstrumenten
0,0 0,0 0,0 0,0
Sonstige Ergebnisse aus nach der
Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen
– 9,1 5,6 – 3,5 5,2
Summe der Posten, die nicht
nachträglich in die
Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden
32,0 57,8 – 3,3 5,2
Differenzen aus der
Währungsumrechnung
– 3,4 – 3,1 – 1,0 – 0,7
Bewertungen von Cashflow Hedges – 70,8 – 1.118,4 – 34,4 – 769,0
Sonstige Ergebnisse aus nach der
Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen
– 0,7 – 4,4 0,1 – 4,5
Summe der Posten,
die nachträglich in die
Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden
– 74,9 – 1.125,9 – 35,3 – 774,3
Sonstiges Ergebnis vor
Ertragsteuern
– 42,9 – 1.068,1 – 38,6 – 769,0
Ertragsteuern auf Posten,
die nicht nachträglich in die
Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden
– 10,7 – 13,3 – 0,1 0,0
Ertragsteuern auf Posten,
die nachträglich in die
Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden
17,7 279,6 8,6 192,3
Sonstiges Ergebnis nach
Ertragsteuern – 35,8 – 801,8 – 30,1 – 576,8
Gesamtperiodenergebnis 511,8 – 119,6 164,6 – 265,1
Den Aktionären der VERBUND AG
zuzurechnen
438,5 – 219,5 137,2 – 313,9
Den nicht beherrschenden Anteilen
zuzurechnen
73,2 99,9 27,5 48,8

Bilanz

in Mio. €
Nach IFRS Anhang 31.12.2020 30.9.2021
Langfristiges Vermögen 11.351,9 12.477,6
Immaterielle Vermögenswerte 668,2 737,9
Sachanlagen 9.407,6 10.273,8
Nutzungsrechte 110,7 114,8
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 349,3 535,8
Sonstige Beteiligungen 12 145,7 150,8
Finanzanlagen und sonstige Forderungen 12 670,4 639,2
Aktive latente Steuern 0,0 25,3
Kurzfristiges Vermögen 702,3 2.662,9
Vorräte 11 33,0 74,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
sonstige Forderungen und Wertpapiere 12 620,1 2.540,7
Liquide Mittel 12 49,2 48,0
Aktiva 12.054,2 15.140,5
in Mio. €
Nach IFRS Anhang 31.12.2020 30.9.2021
Eigenkapital 6.873,9 6.631,7
Den Aktionären der VERBUND AG zuzurechnen 6.151,2 5.670,2
Den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen 722,8 961,5
Langfristige Schulden 4.045,4 4.492,5
Finanzverbindlichkeiten 12 1.202,2 1.831,6
Rückstellungen 886,2 877,0
Latente Steuerschulden 797,1 584,4
Baukostenbeiträge und Zuschüsse 761,0 784,4
Sonstige Verbindlichkeiten 12 399,0 415,2
Kurzfristige Schulden 1.134,8 4.016,4
Finanzverbindlichkeiten 12 84,1 450,4
Rückstellungen 39,6 34,7
Laufende Steuerschulden 197,4 219,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige Verbindlichkeiten
12 813,8 3.311,9
Passiva 12.054,2 15.140,5

Entwicklung des Eigenkapitals

Nach IFRS Einge
fordertes und
eingezahltes
Grundkapital
Kapital
rücklagen
Angesammelte
Ergebnisse
Neu
bewertungen
der Nettoschuld
aus
leistungs
orientierten
Verpflichtungen
Anhang 10
Stand per 1.1.2020 347,4 954,3 4.933,7 – 388,7
Periodenergebnis 477,7
Sonstiges Ergebnis 0,0 18,0
Gesamtperiodenergebnis 477,7 18,0
Dividenden – 239,7
Übrige Eigenkapitalveränderungen 0,1 0,0
Stand per 30.9.2020 347,4 954,3 5.171,8 – 370,7
Stand per 1.1.2021 347,4 954,3 5.325,5 – 388,8
Periodenergebnis 587,4
Sonstiges Ergebnis 0,0 39,4
Gesamtperiodenergebnis 587,4 39,4
Änderungen Konsolidierungskreis – 1,1 0,0
Dividenden – 260,6
Übrige Eigenkapitalveränderungen 0,1 0,0
Stand per 30.9.2021 347,4 954,3 5.651,3 – 349,3
in Mio. €
Gesamtsumme
Eigenkapital
Den nicht
beherrschenden
Anteilen
zuzurechnendes
Eigenkapital
Den Aktionären
der
VERBUND AG
zuzurechnendes
Eigenkapital
Bewertungen
von
Cashflow
Hedges
Bewertungen
von Finanz
instrumenten
Differenzen aus
der Währungs
umrechnung
6.568,0 680,2 5.887,8 49,5 3,2 – 11,7
547,6 69,9 477,7
– 35,8 3,4 – 39,2 – 53,9 0,0 – 3,3
511,8 73,2 438,5 – 53,9 0,0 – 3,3
– 291,4 – 51,6 – 239,7
0,1 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0
6.788,5 701,8 6.086,7 – 4,4 3,2 – 15,0
6.873,9 722,8 6.151,2 – 79,8 7,7 – 15,2
682,2 94,8 587,4
– 801,8 5,1 – 806,8 – 843,3 0,0 – 2,9
– 119,6 99,9 – 219,5 – 843,3 0,0 – 2,9
208,9 210,0 – 1,0 0,0 0,0 0,1
– 331,7 – 71,1 – 260,6
0,1 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0
6.631,7 961,5 5.670,2 – 923,1 7,7 – 18,1

Geldflussrechnung

in Mio. €
Nach IFRS Anhang Q1–3/2020 Q1–3/2021
Periodenergebnis 547,6 682,2
Abschreibungen auf (gekürzt um Zuschreibungen zu)
immaterielle(n) Vermögenswerte(n) und Sachanlagen
297,7 306,9
Abschreibungen auf (gekürzt um Zuschreibungen zu)
Finanzanlagen
8,1 – 4,5
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen (gekürzt um erhaltene Dividenden)
– 32,5 – 38,8
Ergebnis aus dem Abgang von langfristigem Vermögen – 0,3 2,5
Veränderung der langfristigen Rückstellungen und
der latenten Steuerschulden
11,1 – 14,4
Veränderung der Baukostenbeiträge und Zuschüsse – 12,2 23,4
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge – 52,8 – 37,5
Zwischensumme 766,8 919,7
Veränderung der Vorräte 10,4 – 34,1
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie der sonstigen Forderungen
66,7 – 1.528,6
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie der sonstigen Verbindlichkeiten
– 64,5 1.147,7
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen und
der laufenden Steuerschulden
73,0 5,8
Cashflow aus operativer Tätigkeit1 852,3 510,6

Im Cashflow aus operativer Tätigkeit sind 197,0 Mio. € gezahlte Ertragsteuern (Q1–3/2020: 54,5 Mio. €), 6,5 Mio. € gezahlte Zinsen (Q1–3/2020: 17,2 Mio. €), 0,1 Mio. € erhaltene Zinsen (Q1–3/2020: 0,7 Mio. €) und 3,0 Mio. € erhaltene Dividenden (Q1–3/2020: 2,4 Mio. €) enthalten.

in Mio. €
Nach IFRS Anhang Q1–3/2020 Q1–3/2021
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen – 427,1 – 520,1
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen
Vermögenswerten und Sachanlagen
1,9 2,3
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen – 1,2 – 0,2
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 3,5 3,0
Ein- bzw. Auszahlungen für Investitionen in
vollkonsolidierte Tochterunternehmen 0,0 – 247,2
Auszahlungen für Investitionen in nach der Equity-Methode
bilanzierte und sonstige Beteiligungen 0,0 – 9,8
Cashflow aus Investitionstätigkeit – 422,9 – 771,9
Einzahlungen aus Geldmarktgeschäften 125,0 363,0
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten
(exklusive Geldmarktgeschäfte) 0,0 489,1
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten
(exklusive Geldmarktgeschäfte) – 222,8 – 234,9
Auszahlungen für die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten – 33,2 – 25,3
Gezahlte Dividenden – 291,4 – 331,7
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 422,3 260,2
Veränderung der liquiden Mittel 7,1 – 1,2
Liquide Mittel zum 1.1. 44,6 49,2
Veränderung der liquiden Mittel 7,1 – 1,2
Liquide Mittel zum 30.9. 51,7 48,0

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben

Grundsätze der Rechnungslegung

Grundlagen Der vorliegende Konzernzwischenabschluss von VERBUND zum 30. September 2021 wurde in Überein
stimmung mit den für Zwischenberichte maßgeblichen International Financial Reporting Standards
(IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt.
Der verkürzte Berichtsumfang des Konzernzwischenabschlusses von VERBUND steht in Einklang mit
IAS 34 "Zwischenberichterstattung"; für weitere Informationen und Angaben wird auf den Konzern
abschluss von VERBUND zum 31. Dezember 2020 verwiesen. Dieser bildet die Basis für den vorliegenden
Konzernzwischenabschluss von VERBUND.
Konsolidierungskreis Die bislang wegen Unwesentlichkeit nicht konsolidierte Gesellschaft VERBUND Green Power Deutsch
land Photovoltaik GmbH wurde im Quartal 1/2021 erstmalig vollkonsolidiert.
Im Zuge eines Unternehmenserwerbs wurden 51 % der Anteile an der Gas Connect Austria GmbH
(GCA) erworben und mit 31. Mai 2021 erstmalig vollkonsolidiert (siehe "Unternehmenserwerbe"). Im
Rahmen dieser Transaktion wurde eine Tochtergesellschaft der GCA, die Austrian Gas Grid Manage
ment AG (AGGM), ebenso erstmalig vollkonsolidiert. Die von der GCA gehaltene Beteiligung an der
Trans Austria Gasleitung GmbH (TAG) wurde aufgrund des maßgeblichen Einflusses nach der Equity
Methode konsolidiert.
Die bisher nach der Equity-Methode konsolidierte SMATRICS GmbH & Co KG (in Folge: SMATRICS)
wurde nach dem Erwerb des 20 %-Anteils von der Siemens Aktiengesellschaft Österreich per 30. Juli
2021 sowie des 40 %-Anteils von der OMV Downstream GmbH per 30. September 2021 vollkonsolidiert
(siehe "Unternehmenserwerbe"). Die im Rahmen dieser Transaktionen ebenfalls erworbene Komple
mentärgesellschaft der SMATRICS, die E-Mobility Provider Austria GmbH, wurde aufgrund von Unwe
sentlichkeit nicht konsolidiert. Die von der SMATRICS gehaltene 49 %-Beteiligung an der SMATRICS
EnBW GmbH wurde aufgrund des maßgeblichen Einflusses nach der Equity-Methode konsolidiert.
Die bislang vollkonsolidierte Tochtergesellschaft VERBUND Trading Romania S.R.L. wurde mit 1. Juli
2021 aufgrund der Neuausrichtung der Geschäftstätigkeit endkonsolidiert.
Unternehmens
erwerbe
Mit Wirkung vom 31. Mai 2021 erwarb VERBUND 51 % der Anteile an der Gas Connect Austria GmbH von
der OMV Gas Logistics Holding GmbH. Der vereinbarte Kaufpreis für den 51-%-Anteil der OMV an der
GCA beträgt 238,7 Mio. €. Zusätzlich übernahm VERBUND die ausstehenden Verbindlichkeiten der GCA
gegenüber der OMV in Höhe von rund 212,2 Mio. €.
Die GCA ist für den Betrieb und die Errichtung von Erdgashochdruck-leitungen in Österreich verant
wortlich. Das Unternehmen ist außerdem für die Vermarktung und Bereitstellung von Transportkapazi
täten an den Grenzübergangspunkten und von Transportkapazitäten für im Inland benötigtes Erdgas
zuständig.
Als Eigentümer und Betreiber von kritischer Infrastruktur soll der Erwerb der Anteile für VERBUND
neben einer Verbesserung des Business-Profils sowie einer positiven Kennzahlenentwicklung vor allem
eine optimale Positionierung in Bezug auf die Sektorkopplung mit der Option für eine zukünftige
Wasserstoffwirtschaft bewirken. Die Transportinfrastruktur der GCA kann in Kombination mit dem
Portfolio Erneuerbarer Erzeugung von VERBUND einen wichtigen und wertvollen Beitrag zur Umsetzung

der Klimaziele leisten. Die Gesellschaft wird dem Segment Netz zugeordnet.

Die (vorläufigen) beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des GCA-Teilkonzerns stellten sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar:

Erworbene Vermögenswerte und übernommene Schulden in Mio. €
Beizulegender
Zeitwert zum
Erwerbszeitpunkt
Konzessionen, Rechte, Lizenzen 7,8
Grundstücke und Bauten 79,3
Maschinelle Anlagen 54,7
Gasleitungen 487,0
Betriebs- und Geschäftsausstattung 55,2
Anlagen in Bau und Projekte 37,4
Nutzungsrechte 20,7
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 141,4
Sonstige Beteiligungen 5,5
Sonstige Finanzanlagen 7,9
Vorräte 6,3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und kurzfristige sonstige Forderungen1 22,4
Liquide Mittel 8,2
Summe der erworbenen Vermögenswerte 933,8
Minderheitenanteile 0,8
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 147,0
Langfristige Rückstellungen 61,8
Latente Steuerschulden 24,8
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 153,0
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten 11,9
Kurzfristige Rückstellungen 7,4
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 0,6
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 59,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten 40,4
Summe der übernommenen Schulden 507,0
Summe des identifizierbaren Nettovermögens zum beizulegenden Zeitwert (100 %) 426,8
Anteilige Netto-Vermögenswerte (51 %) 217,7
Firmenwert 21,0

Für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die kurzfristigen sonstigen Forderungen stellten (aufgrund der kurzen Restlaufzeiten) die Buchwerte – diese

Gesamtbetrag der übertragenen Gegenleistung 238,7 davon in bar 238,7

entsprechen außerdem den Bruttobeträgen der Forderungen – eine realistische Schätzung ihrer beizulegenden Werte dar.

Der aus der Transaktion resultierende vorläufige Firmenwert in Höhe von 21,0 Mio. € resultierte im Wesentlichen aus zukünftigen Wertpotenzialen aus dem Transport von Wasserstoff, welche nicht separat identifizierbar sind, aus dem Wert des Mitarbeiterstamms sowie den gemäß IFRS 3 zu passivierenden latenten Steuerschulden.

Die neuen Tochterunternehmen von VERBUND lieferten vom Zeitpunkt der Erstkonsolidierung bis zum Stichtag 30. September 2021 einen Beitrag zu den Umsatzerlösen von VERBUND in Höhe von 67,6 Mio. €; der Beitrag zum Periodenergebnis von VERBUND betrug 13,5 Mio. €. Wäre der Unternehmenserwerb bereits zu Beginn der Berichtsperiode erfolgt, so hätten die neuen Tochterunternehmen mit 136,9 Mio. € an Umsatzerlösen und 36,7 Mio. € an Periodenergebnissen zu den entsprechenden Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung von VERBUND beigetragen.

Vor dem Hintergrund der Komplexität der Bilanzierungs- und Bewertungsfragen in Zusammenhang mit dieser Transaktion sowie der Zeitnähe zum Bilanzstichtag ist die erstmalige Bilanzierung dieses Unternehmenserwerbs als "vorläufig" einzustufen. Die Aktualisierung der vorläufigen Kaufpreisallokation wird unter anderem die Bewertung von Nutzungsrechten im Sinne des IFRS 16, Rückstellungen sowie latente Steuern betreffen.

Mit Wirkung vom 30. September 2021 erwarb VERBUND 40 % der Anteile an der SMATRICS GmbH & Co KG von der OMV Downstream GmbH. Nach dem bereits per 30. Juli 2021 durchgeführten Erwerb des 20 %-Anteils von der SIEMENS Aktiengesellschaft stockt VERBUND somit die Beteiligung an der SMATRICS auf 100 % auf. Der vereinbarte Kaufpreis für den 40-%-Anteil der OMV an der SMATRICS beträgt 19,6 Mio. €. Zusätzlich übernahm VERBUND die ausstehenden Verbindlichkeiten der SMATRICS gegenüber der OMV in Höhe von rund 3,6 Mio. €.

SMATRICS ist ein führender Komplettanbieter für Ladelösungen, Softwareangeboten und Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der E-Mobilität. Der Erwerb der Anteile an der SMATRICS soll die Positionierung von VERBUND im Elektromobilitätsmarkt stärken. Darüber hinaus sollen die Konzentration und der weitere Ausbau der SMATRICS in der Rolle als IT-Tech- und Service-Company vorangetrieben werden. Die Gesellschaft ist dem Segment Absatz zugeordnet.

Die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden der SMATRICS GmbH & Co KG stellten sich zum Erwerbszeitpunkt der OMV-Anteile wie folgt dar:

Erworbene Vermögenswerte und übernommene Schulden in Mio. €
Beizulegender
Zeitwert zum
Erwerbszeitpunkt
Konzessionen, Rechte, Lizenzen 0,0
Maschinelle Anlagen 0,0
Betriebs- und Geschäftsausstattung 0,1
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 12,5
Vorräte 0,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und kurzfristige sonstige Forderungen1 4,1
Liquide Mittel 2,9
Summe der erworbenen Vermögenswerte 20,4
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten 0,0
Kurzfristige Rückstellungen 2,0
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 7,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten 2,6
Summe der übernommenen Schulden 11,9
Summe des identifizierbaren Nettovermögens zum beizulegenden Zeitwert (100 %) 8,5
Übertragene Gegenleistung (40 % Anteil)2 19,6
Fair Value Equity-Beteiligung (60 % Anteil) 29,4
Zwischensumme 49,0
Firmenwert (100 %) 40,5

Für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die kurzfristigen sonstigen Forderungen stellten (aufgrund der kurzen Restlaufzeiten) die Buchwerte – diese entsprechen außerdem den Bruttobeträgen der Forderungen – eine realistische Schätzung ihrer beizulegenden Werte dar. // 2 Die Gegenleistung wurde vollständig in bar übertragen.

Der aus der Transaktion resultierende Firmenwert in Höhe von 40,5 Mio. € resultierte im Wesentlichen aus der sich im Aufbau befindenden Geschäftstätigkeit im Bereich der Elektromobilität. Mit Zunahme des Geschäftsvolumens mit neuen Kunden erzielt SMATRICS Skaleneffekte und soll nach dem Jahr 2025 in die Gewinnzone kommen. Damit beinhaltet der Goodwill zukünftige Kundenbeziehungen, mit denen SMATRICS an der wachsenden Elektromobilität partizipiert. Zukünftige Kundenbeziehungen sind nach IFRS 3.B38 nicht ansetzbar, jedoch für die SMATRICS als Dienstleistungsunternehmen wertbestimmend.

Der im Zuge der Übergangskonsolidierung entstandene Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und Fair Value des bisher gehaltenen 60 %-Anteils an der SMATRICS in Höhe von rund 11,9 Mio. € wurde als Ertrag im sonstigen Beteiligungsergebnis erfasst.

Da der Zeitpunkt der Vollkonsolidierung dem Stichtag des Zwischenabschlusses per 30. September 2021 entspricht, sind in den Umsatzerlösen keine Beiträge der SMATRICS enthalten. Im Periodenergebnis sind die bislang erfassten Ergebnisse aus der At-Equity-Konsolidierung der SMATRICS erfasst.

Wäre der Unternehmenserwerb bereits zu Beginn der Berichtsperiode erfolgt, so hätte das neue Tochterunternehmen SMATRICS mit rund 8,7 Mio. € an Umsatzerlösen und -2,8 Mio. € an Periodenergebnissen zu den entsprechenden Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung von VERBUND beigetragen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

IFRS 16

Neu anzuwendende bzw. angewendete Bilanzierungsregeln Im vorliegenden Konzernzwischenabschluss von VERBUND wurden – mit Ausnahme der im Folgenden beschriebenen neuen Bilanzierungsregeln des IASB – die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss von VERBUND zum 31. Dezember 2020.

Bei der Summierung gerundeter Beträge und bei der Ermittlung von Prozentangaben können durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen Rundungsdifferenzen auftreten.

Standard bzw. Interpretation Veröffentlicht
durch das IASB
(übernommen
von der EU)
Pflicht zur
Anwendung für
VERBUND
Wesentliche Auswirkungen auf
den Konzernzwischen
abschluss von VERBUND
IFRS 4 Verlängerung des Zeitraums
für die vorübergehende
Befreiung von der
Anwendung des IFRS 9
25.6.2020
(15.12.2020)
1.1.2021 Keine
IFRS 16 Auf die COVID-19-
Pandemie bezogene
Mietkonzessionen nach
dem 30. Juni 2021
30.8.2021
(31.8.2021)
1.4.2021 Keine
IFRS 9,
IAS 39,
IFRS 7,
IFRS 4 und
Interest Rate Benchmark
Reform – Phase 2
27.8.2020
(13.1.2021)
1.1.2021 Keine

Neu anzuwendende bzw. angewendete Bilanzierungsregeln

Segmentberichterstattung

Das EBITDA in der Summenspalte entspricht jenem in der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Überleitungsrechnung auf das Ergebnis vor Ertragsteuern kann daher der Gewinn- und Verlustrechnung entnommen werden. Die Transaktionen zwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Bedingungen abgerechnet. Die Bewertung sämtlicher Geschäftssegmentdaten steht in Einklang mit den IFRS.

in Mio. €
Wasser Neue
Erneuerbare
Absatz Netz Alle
sonstigen
Segmente
Über
leitung/
Konso
lidierung
Summe
Konzern
Q1–3/2021
Außenumsatz 80,3 62,0 1.012,9 627,6 5,0 2,8 1.790,6
Innenumsatz 1.019,7 14,6 105,9 23,5 104,5 – 1.268,1 0,0
Gesamtumsatz 1.100,0 76,5 1.118,9 651,1 109,5 – 1.265,3 1.790,6
EBITDA 841,8 26,8 82,0 196,8 32,0 – 28,8 1.150,6
Abschreibungen – 161,6 – 19,9 – 1,5 – 111,4 – 9,8 – 2,2 – 306,4
Effekte aus
Werthaltigkeitsprüfungen
(operatives Ergebnis)
0,0 – 0,5 0,0 0,0 0,0 0,0 – 0,5
Andere wesentliche nicht
zahlungswirksame Posten
28,2 0,0 3,2 8,6 4,6 1,0 45,6
Ergebnis aus nach der
Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen
0,1 0,1 – 2,0 1,2 39,5 0,0 38,9
Capital Employed 5.865,0 399,4 798,2 2.663,8 515,4 134,5 10.376,3
davon Buchwert der nach
der Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen
5,1 1,4 12,5 143,9 372,9 0,0 535,8
Zugänge zu immateriellem
und Sachanlagevermögen1
192,3 5,2 2,9 233,4 6,3 1,4 441,5
Zugänge zu nach der Equity
Methode bilanzierten
Beteiligungen2
0,0 0,0 9,8 0,0 0,0 0,0 9,8

exkl. Zugänge aus Unternehmenserwerben in Höhe von 721,3 Mio. € // 2 exkl. Zugänge aus Unternehmenserwerben in Höhe von 153,9 Mio. €

in Mio. €
Wasser Neue
Erneuerbare
Absatz Netz Alle
sonstigen
Segmente
Über
leitung/
Konso
lidierung
Summe
Konzern
Q1–3/2020
Außenumsatz 76,8 61,0 1.866,3 496,6 19,2 2,8 2.522,7
Innenumsatz 875,9 17,5 146,0 22,4 120,0 – 1.181,7 0,0
Gesamtumsatz 952,7 78,5 2.012,3 519,0 139,1 – 1.178,9 2.522,7
EBITDA 714,7 42,8 56,7 167,8 31,3 – 23,8 989,5
Abschreibungen – 160,5 – 18,5 – 1,1 – 87,8 – 12,3 – 1,7 – 282,0
Effekte aus
Werthaltigkeitsprüfungen
(operatives Ergebnis)
– 8,8 0,0 0,0 0,0 – 5,8 0,0 – 14,6
Andere wesentliche nicht
zahlungswirksame Posten
43,4 0,0 – 7,2 8,7 6,7 0,9 52,4
Ergebnis aus nach der
Equity-Methode bilanzierten
Beteiligungen
0,5 0,0 – 1,7 0,0 33,7 0,0 32,5
Effekte aus
Werthaltigkeitsprüfungen
(Finanzergebnis)
– 0,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 – 0,8
Capital Employed 6.084,5 401,1 168,3 1.571,9 497,9 19,2 8.742,9
davon Buchwert der nach
der Equity-Methode
bilanzierten Beteiligungen
3,0 1,2 8,2 1,4 340,3 0,0 354,0
Zugänge zu immateriellem
und Sachanlagevermögen
164,3 2,2 2,0 201,0 7,5 0,9 378,0

40

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse in Mio. €

Inland Q1–/2020 Q1–3/2021
Inland
Ausland Q1–/2020 Q1–3/2021 Q1–3/2020 Q1–3/2021
Ausland
Summe Summe Verän-
derung
Stromerlöse Weiterverteiler 42,5 42,7 26,5 30,5 69,0 73,2 6,1 %
Stromerlöse Händler 0,1 0,3 2,7 2,2 2,8 2,5 – 12,5 %
Stromerlöse – Segment Wasser 42,6 43,0 29,2 32,6 71,8 75,6 5,3 %
Stromerlöse Weiterverteiler 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 n. a.
Stromerlöse Händler 10,4 10,0 – 2,5 14,0 7,8 24,0 n. a.
Stromerlöse Endkunden 0,0 0,0 32,5 26,3 32,5 26,3 – 19,2 %
Stromerlöse –
Segment Neue Erneuerbare 10,4 10,0 30,0 40,3 40,4 50,3 24,6 %
Stromerlöse Weiterverteiler 368,1 372,4 272,9 187,5 641,0 559,9 – 12,6 %
Stromerlöse Händler 226,5 405,8 551,9 – 546,2 778,4 – 140,3 – 118,0 %
Stromerlöse Endkunden 218,8 294,7 184,9 208,4 403,7 503,2 24,6 %
Stromerlöse – Segment Absatz 813,4 1.073,0 1.009,6 – 150,2 1.823,0 922,7 – 49,4 %
Stromerlöse Weiterverteiler 92,5 80,1 32,8 77,1 125,2 157,2 25,6 %
Stromerlöse Händler 3,8 2,8 0,1 5,2 3,9 8,1 108,6 %
Stromerlöse – Segment Netz 96,2 83,0 32,8 82,3 129,1 165,3 28,1 %
Summe der Stromerlöse 962,6 1.208,9 1.101,7 5,0 2.064,3 1.214,0 – 41,2 %
Netzerlöse Energieversorgungs
unternehmen 230,3 303,5 18,4 5,2 248,8 308,6 24,1 %
Netzerlöse Industriekunden 2,9 4,4 0,0 0,0 2,9 4,4 53,1 %
Netzerlöse Übrige 27,1 56,0 78,9 81,0 106,0 137,0 29,2 %
Summe der Netzerlöse –
Segment Netz
260,3 363,9 97,4 86,2 357,7 450,0 25,8 %
Sonstige Erlöse –
Segment Wasser
4,9 4,6 – 6,5 %
Sonstige Erlöse –
Segment Neue Erneuerbare
20,6 11,7 – 43,4 %
Sonstige Erlöse –
Segment Absatz
43,3 90,2 108,4 %
Sonstige Erlöse – Segment Netz 9,8 12,3 24,4 %
Sonstige Erlöse –
Alle sonstigen Segmente
19,2 5,0 – 73,8 %
Sonstige Erlöse – Überleitung 2,8 2,8 0,4 %
Summe der sonstigen Erlöse 100,7 126,6 25,7 %
Summe der Umsatzerlöse 2.522,7 1.790,6 – 29,0 %

(1) Umsatzerlöse

Strom-, Netz-, Gas Q1–3/2020 Q1–3/2021 Veränderung
und Zertifikatebezug Aufwendungen für Strombezug (inkl. Regelenergie) 1.030,2 119,5 – 88,4 %
Aufwendungen für Netzbezug (Systemnutzung) 52,9 49,0 – 7,4 %
Aufwendungen für Gasbezug 15,3 10,6 – 30,5 %
Herkunftsnachweis- bzw. Grünstromzertifikatebezug 1,6 1,1 – 30,0 %
Emissionszertifikatebezug (Handel) – 0,2 – 2,5 n. a.
Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug 1.099,8 177,7 – 83,8 %
(3) Brennstoffeinsatz und sonstige einsatz-/umsatzabhängige Aufwendungen in Mio. €
Brennstoffeinsatz Q1–3/2020 Q1–3/2021 Veränderung
und sonstige
einsatz-/
umsatzabhängige
Aufwendungen
Sonstige umsatzabhängige Aufwendungen 11,5 15,4 33,9 %
Brennstoffeinsatz 35,5 14,6 – 58,8 %
Entgeltlich erworbene Emissionszertifikate 12,2 3,2 – 74,0 %
Sonstige einsatzabhängige Aufwendungen 0,0 2,3 n. a.
Brennstoffeinsatz und sonstige einsatz-/
einsatz-/
umsatzabhängige
Aufwendungen
(4) Personalaufwand in Mio. €
Personalaufwand Q1–3/2020 Q1–3/2021 Veränderung
Löhne und Gehälter 193,7 212,0 9,4 %
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene
Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben
und Pflichtbeiträge
43,5 47,8 9,8 %
Sonstige Sozialaufwendungen 2,4 3,1 28,5 %
Zwischensumme 239,6 262,8 9,7 %
Aufwendungen für Altersversorgung 11,9 12,9 8,2 %
Aufwendungen für Abfertigungen 3,1 3,3 5,0 %
Personalaufwand 254,6 278,9 9,6 %

umsatzabhängige Aufwendungen 59,2 35,5 – 40,0 %

(5) Planmäßige Abschreibungen

Planmäßige Abschreibungen in Mio. €
Q1–3/2020 Q1–3/2021 Veränderung
Abschreibungen auf Sachanlagen 249,1 270,6 8,6 %
Abschreibungen auf Nutzungsrechte 26,6 27,8 4,6 %
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 6,3 8,1 28,4 %
Planmäßige Abschreibungen 282,0 306,4 8,7 %
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen
Q1–3/2020 Q1–3/2021
Verände-
Q1–3/2020
Q1–3/2021 Verände-
Inland Inland rung Ausland Ausland rung
Erträge bzw. Aufwendungen 32,1 38,9 21,1 % 0,4 0,0 – 89,3 %
Zinsertrag in Mio. €
Q1–3/2020 Q1–3/2021 Veränderung
Zinsen aus Finanzanlagen in Zusammenhang mit
bilanziell geschlossenen Positionen 22,7 23,2 2,3 %
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1,4 6,2 n. a.
Zinsertrag 24,1 29,4 – 13,8 %
Zinsaufwand in Mio. €
Q1–3/2020 Q1–3/2021 Veränderung
Zinsen für Finanzverbindlichkeiten aus
bilanziell geschlossenen Positionen 22,7 23,2 2,3 %
Zinsen für sonstige Verbindlichkeiten aus
Stromlieferverpflichtungen 11,0 10,4 – 5,6 %
Zinsen für Anleihen 10,2 7,9 – 23,1 %
Zinsen für Bankkredite 6,3 5,7 – 10,2 %
Zinsen für eine Anteilsrückgabeverpflichtung 5,9 4,9 – 16,3 %
Nettozinsaufwand aus
personalbezogenen Verpflichtungen 4,7 4,1 – 13,1 %
Zinsen für sonstige langfristige Rückstellungen 1,0 0,8 – 15,6 %
Zinsen für Leasingverhältnisse 0,7 0,8 3,0 %
Gemäß IAS 23 aktivierte Fremdkapitalkosten – 3,4 – 3,6 – 7,4 %
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2,9 3,7 26,4 %
Zinsaufwand 62,1 58,0 – 6,6 %

(8) Zinsaufwand

(6)

(7) Zinsertrag

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen

Übriges Finanzergebnis in Mio. €
Q1–3/2020 Q1–3/2021 Veränderung
Bewertung einer Anteilsrückgabeverpflichtung 26,1 12,7 – 51,6 %
Bewertung von nicht derivativen Finanzinstrumenten – 7,3 4,5 162,2 %
Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten
im Finanzbereich
0,9 1,8 88,0 %
Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen 1,6 1,5 – 6,2 %
Übrige – 0,2 0,1 127,5 %
Übriges Finanzergebnis 21,1 20,5 139,6 %

Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung

(10) Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Verpflichtungen

(9) Übriges Finanzergebnis

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensions- und pensionsähnliche Verpflichtungen sowie für die gesetzliche Abfertigung erfolgte auf Basis eines zum 30. Juni 2021 aktualisierten versicherungsmathematischen Gutachtens. Der verwendete Diskontierungszinssatz betrug dabei 1,25 % statt 0,75 % (pensionsähnliche Verpflichtungen), 1,00 % statt 0,75 % (Pensionsverpflichtungen) und 0,75 % statt 0,50 % (Abfertigungsverpflichtungen). Die zukünftigen Gehaltssteigerungen wurden unverändert mit 2,75 % und die zukünftigen Pensionssteigerungen unverändert mit 1,00 % bis 2,25 % berücksichtigt. Darüber hinaus wurden per 30. Juni 2021 im Rahmen der Erstellung der versicherungsmathematischen Gutachten gemäß den gesetzlichen Vorgaben die Parameter für Pensionsansprüche basierend auf dem Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz (ASVG) aktualisiert.

Erläuterungen zur Bilanz

(11) Vorräte

in Mio. €
31.12.2020 30.9.2021 Veränderung
3,4 4,8 42,7 %
14,8 24,5 66,4 %
7,8 29,9 n. a.
22,5 54,5 141,5 %
0,3 2,6 n. a.
6,8 12,3 81,0 %
33,0 74,1 124,4 %

Den Bewertungsmaßstab für Emissionszertifikate, die VERBUND zu Handelszwecken hält, bildet gemäß der Ausnahmeregelung für Rohstoff- und Warenhändler (Brokerage Exemption) der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Der beizulegende Zeitwert von Emissionszertifikaten zu Handelszwecken entspricht dem Börsenkurs an der European Energy Exchange (EEX). Die beizulegenden Zeitwerte beruhen damit auf Stufe-1-Bewertungen.

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien 30.9.2021 in Mio. €
Aktiva – Bilanzposten Bewertungs
kategorie nach
IFRS 9
Stufe Buchwert Beizu
legender
Zeitwert
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FVOCI 2 10,6 10,6
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FVOCI AC 0,6 0,6
Sonstige Beteiligungen FVOCI 1 24,9 24,9
Sonstige Beteiligungen FVOCI 2 101,5 101,5
Sonstige Beteiligungen FVOCI AC 13,2 13,2
Sonstige Beteiligungen 150,8
Wertpapiere FVPL 1 129,2 129,2
Wertpapiere FVOCI 3 5,8 5,8
Wertpapiere FVOCI AC 1,3 1,3
Wertpapiere – bilanziell geschlossene Positionen AC 2 65,1 63,9
Sonstige Ausleihungen –
bilanziell geschlossene Positionen
AC 2 297,0 322,7
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich –
bilanziell geschlossene Positionen
FVPL 2 71,9 71,9
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen AC 2 24,8 24,2
Sonstige Ausleihungen AC 2 5,5 6,1
Sonstige 64,0
Sonstige Finanzanlagen und langfristige
sonstige Forderungen
664,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 553,2
Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen AC 41,2
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen AC 2 49,8 50,6
Sonstige Ausleihungen AC 2 0,0 0,0
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FVPL 1 0,6 0,6
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FVPL 2 1.678,3 1.678,3
Wertpapiere FVPL 1 4,3 4,3
Emissionszertifikate 5,8
Sonstige AC 166,1
Sonstige 41,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
kurzfristige sonstige Forderungen
2.540,7
Liquide Mittel AC 48,0
Aggregiert nach Bewertungskategorien
Finanzielle Vermögenswerte zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
AC 1.250,8
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet
FVPL 1.884,1
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet
FVOCI 157,9

(12) Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien 30.9.2021
Passiva – Bilanzposten Bewertungs
kategorie nach
IFRS 9
Stufe Buchwert Beizu
legender
Zeitwert
Anleihen AC 2 994,7 1.036,7
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und Sonstigen
AC 2 853,3 892,2
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –
bilanziell geschlossene Positionen
AC 2 112,5 148,8
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –
bilanziell geschlossene Positionen
FVPL – D 2 321,5 321,5
Kommanditisten zuzurechnende Kapitalanteile 0,0
Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 2.282,0
Stromlieferverpflichtung 129,5
Anteilsrückgabeverpflichtung AC 3 102,8 179,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 2,5
Leasingverbindlichkeiten 81,4
Sonstige AC 99,1
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten 415,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 249,8
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FVPL 2 2.675,9 2.675,9
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich FVPL 2 7,2 7,2
Leasingverbindlichkeiten 8,0
Sonstige AC 185,1
Sonstige 110,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten
3.311,9
Aggregiert nach Bewertungskategorien
Finanzielle Schulden zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet
AC 2.599,8
Finanzielle Schulden erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet
FVPL 2.758,8
Finanzielle Schulden erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet – designiert
FVPL – D 321,5
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien 31.12.2020 in Mio. €
Aktiva – Bilanzposten Bewertungs
kategorie nach
IFRS 9
Stufe Buchwert Beizu
legender
Zeitwert
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FVOCI 2 10,6 10,6
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FVPL 3 0,0 0,0
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen FVOCI AC 1,1 1,1
Sonstige Beteiligungen FVOCI 1 24,9 24,9
Sonstige Beteiligungen FVOCI 2 101,5 101,5
Sonstige Beteiligungen FVOCI AC 7,7 7,7
Sonstige Beteiligungen 145,7
Wertpapiere FVPL 1 121,8 121,8
Wertpapiere FVOCI 3 5,8 5,8
Wertpapiere FVOCI AC 1,3 1,3
Wertpapiere – bilanziell geschlossene Positionen AC 2 60,7 58,5
Sonstige Ausleihungen –
bilanziell geschlossene Positionen
AC 2 279,3 309,3
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich –
bilanziell geschlossene Positionen
FVPL 2 87,7 87,7
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen AC 2 73,7 75,4
Sonstige Ausleihungen AC 2 5,4 6,1
Sonstige 34,7
Sonstige Finanzanlagen und
langfristige sonstige Forderungen
670,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 342,7
Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen AC 39,8
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen AC 2 3,5 3,6
Sonstige Ausleihungen AC 2 0,1 0,1
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FVPL 1 2,3 2,3
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FVPL 2 150,0 150,0
Emissionszertifikate 15,6
Sonstige AC 42,8
Sonstige 23,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
kurzfristige sonstige Forderungen
620,1
Liquide Mittel AC 49,2
Aggregiert nach Bewertungskategorien
Finanzielle Vermögenswerte zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
AC 897,1
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet
FVPL 361,7
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet
FVOCI 152,9
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien 31.12.2020
Passiva – Bilanzposten Bewertungs
kategorie nach
IFRS 9
Stufe Buchwert Beizu
legender
Zeitwert
Anleihen AC 2 496,8 532,5
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und Sonstigen
AC 2 361,9 405,0
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –
bilanziell geschlossene Positionen
AC 2 279,3 148,0
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –
bilanziell geschlossene Positionen
FVPL – D 2 148,4 148,4
Kommanditisten zuzurechnende Kapitalanteile 0,0
Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 1.286,3
Stromlieferverpflichtung 138,0
Anteilsrückgabeverpflichtung AC 3 110,5 209,8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 1,7
Leasingverbindlichkeiten 75,3
Sonstige AC 73,5
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten 399,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 224,0
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FVPL 1 5,4 5,4
Derivative Finanzinstrumente im Energiebereich FVPL 2 236,0 236,0
Derivative Finanzinstrumente im Finanzbereich FVPL 2 10,7 10,7
Leasingverbindlichkeiten 22,9
Sonstige AC 241,8
Sonstige 73,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten
813,8
Aggregiert nach Bewertungskategorien
Finanzielle Schulden zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet
AC 1.789,5
Finanzielle Schulden erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet
FVPL 252,0
Finanzielle Schulden erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet – designiert
FVPL – D 148,4

Von den in obigen Tabellen als FVPL klassifizierten derivativen Finanzinstrumenten im Energiebereich betreffen positive Zeitwerte in Höhe von 343,8 Mio. € (31. Dezember 2020: 29,2 Mio. €) und negative Zeitwerte in Höhe von 1.563,4 Mio. € (31. Dezember 2020: 129,1 Mio. €) als Cashflow Hedges designierte Sicherungsgeschäfte. Diese Zeitwerte sind nicht saldierte Werte; nach dem entsprechend den Bilanzierungsund Bewertungsregeln von VERBUND vorgenommenen Inter Portfolio Netting sind die Cashflow Hedges nicht mehr isolierbar.

kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten

Bewertungsverfahren und Inputfaktoren bei der Ermittlung beizulegender Zeitwerte

Stufe Finanzinstrumente Bewertungsverfahren Inputfaktoren
1 Energietermingeschäfte Marktwertorientiert An der Börse festgestellter
Abrechnungspreis
1 Wertpapiere, sonstige Beteiligung an
der Burgenland Holding AG
Marktwertorientiert Börsenpreis
2 Wertpapiere bzw. sonstige
Ausleihungen aus bilanziell
geschlossenen Positionen, langfristige
Ausleihungen, Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten, Anleihen
und sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
Kapitalwertorientiert Mit den Finanzinstrumenten
verbundene Zahlungen,
Zinsstrukturkurve, Kreditrisiko der
Vertragspartner (Credit Default Swaps
bzw. Credit-Spread-Kurven)
2 Anteile an nicht konsolidierten
Tochterunternehmen, sonstige
Beteiligung an der Energie AG
Oberösterreich und HGRT
Marktwertorientiert Trading Multiple, Transaktionswert
2 Nicht börsennotierte
Energietermingeschäfte
Kapitalwertorientiert Von Börsenpreisen abgeleitete Forward
Preiskurve, Zinsstrukturkurve,
Kreditrisiko der Vertragspartner
2 Übrige erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertete
Vermögenswerte und Schulden
im Finanzbereich
Kapitalwertorientiert Bereits fixierte oder über Forward Rates
ermittelte Cashflows, Zinsstrukturkurve,
Kreditrisiko der Vertragspartner
3 Anteilsrückgabeverpflichtung
(Verpflichtung zur Rückübertragung
von 50 % der Anteile an der
Donaukraftwerk Jochenstein AG)
Kapitalwertorientiert Preisprognosen für Strom, gewichtete
durchschnittliche Nach-Steuer
Kapitalkosten
3 Wertpapiere (Anteile an der
Wiener Börse AG)
Kapitalwertorientiert Erwartete Gewinnausschüttungen,
Eigenkapitalkosten
AC Übrige Anteile an nicht konsolidierten
Tochterunternehmen, sonstigen
Beteiligungen und Wertpapiere
Anschaffungskosten als beste
Schätzung des beizulegenden Zeitwerts
Liquide Mittel, Forderungen und
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen, kurzfristige sonstige
Forderungen, sonstige
Geldaufnahmen im Rahmen der
kurzfristigen Kreditfazilitäten sowie
Buchwerte als beste Schätzung des
beizulegenden Zeitwerts

Sonstige erläuternde Anhangangaben

Gezahlte Dividende Gezahlte Dividende Gesamt
(in Mio. €)
Anzahl der
Stammaktien
Pro Aktie
(in €)
Für das Geschäftsjahr 2020 im Jahr 2021
gezahlte Dividende
260,6 347.415.686 0,75
Für das Geschäftsjahr 2019 im Jahr 2020
gezahlte Dividende
239,7 347.415.686 0,69

Bestellobligo für Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und sonstige Leistungen in Mio. € 30.9.2021 davon fällig 2021 davon fällig 2022 bis 2026 Gesamtverpflichtung 1.118,4 336,5 781,9 Bestellobligo

Per 30. September 2021 waren 100 % des ursprünglichen Volumens an Cross-Border-Leasing-Transaktionen aufgelöst. Die zu Beginn des Jahres letzte noch aufrechte Transaktion hatte eine bilanzexterne Finanzierungsstruktur. Diese Transaktion wurde per 4. Jänner 2021 vertragsgemäß beendet. Für den noch nicht getilgten Teil der Leasingverbindlichkeit (Equity Portion) aus dieser Cross-Border-Leasing-Transaktion besteht zum 30. September 2021 eine subsidiäre Haftung von VERBUND in Höhe von 116,6 Mio. € (31. Dezember 2020: 465,7 Mio. €). Von den Rückgriffsrechten gegen die Hauptschuldner sind 29,1 Mio. € (31. Dezember 2020: 261,7 Mio. €) durch Rückhaftungen von Strombezugsberechtigten gesichert. Darüber hinaus sind 116,6 Mio. € (31. Dezember 2020: 273,3 Mio. €) durch bilanzexterne Veranlagungen in Zero Coupons der Europäischen Investitionsbank, die auch durch eine Garantie der Assured Guaranty Municipal Corp. (ehemals Financial Security Assurance Inc.) versichert sind, abgedeckt. Eventualverbindlichkeiten

In Zusammenhang mit den infolge des Drau-Hochwassers 2012 erhobenen Schadenersatzforderungen gab es gegenüber dem zum 31. Dezember 2020 beschriebenen Stand keine wesentlichen Entwicklungen. Die Angaben zu etwaigen Eventualverbindlichkeiten bzw. Rückstellungen unterbleiben, weil damit zu rechnen ist, dass diese Anhangangaben die Lage von VERBUND in den Verfahren ernsthaft beeinträchtigen. Anhängige Verfahren

In Zusammenhang mit der steuerlichen Geltendmachung der Firmenwertabschreibung für die Beteiligung an der VERBUND Innkraftwerke GmbH für die Jahre 2014 bis 2023 sind die Bescheidbeschwerden gegen die Feststellungsbescheide Gruppenträger 2014 bis 2019 weiterhin anhängig. Der Steuervorteil für diese Jahre (Reduktion künftiger Steuerzahlungen in Höhe von 8,2 Mio. € pro Jahr) wird bei hinreichender Wahrscheinlichkeit gemäß den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von VERBUND erfasst.

Geschäftsbeziehungen mit nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungsunternehmen in Mio. €

Q1–3/2020 Q1–3/2021 Veränderung
Gewinn- und Verlustrechnung
Stromerlöse 39,3 41,7 6,0 %
Netzerlöse 23,1 25,5 10,1 %
Sonstige Erlöse 3,1 4,2 38,0 %
Sonstige betriebliche Erträge 5,8 4,9 – 15,7 %
Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug – 18,3 – 18,1 1,1 %
Brennstoffeinsatz und sonstige einsatz-/umsatzabhängige
Aufwendungen – 0,1 – 0,8 n. a.
Sonstige betriebliche Aufwendungen – 0,2 – 5,6 n. a.
Zinsertrag 0,9 0,9 – 3,1 %
Übriges Finanzergebnis 1,3 1,2 – 7,6 %

Geschäftsbeziehungen mit nach der Equity-Methode bilanzierten

Beteiligungsunternehmen in Mio. €
31.12.2020 30.9.2021 Veränderung
Bilanz
Finanzanlagen und sonstige langfristige Forderungen 47,1 5,8 – 87,7 %
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige kurzfristige Forderungen 33,9 65,0 91,8 %
Baukostenbeiträge und Zuschüsse 270,9 0,0 – 100,0 %
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 1,7 12,1 n. a.

Die Stromerlöse mit nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungsunternehmen wurden im Wesentlichen mit der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (36,2 Mio. €; Vorjahr: 28,6 Mio. €) und mit der OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom (5,4 Mio. €; Vorjahr: 10,2 Mio. €) erzielt. Den Stromerlösen standen Strombezüge von der KELAG in Höhe von 17,0 Mio. € (Vorjahr: 17,3 Mio. €) gegenüber. Die Netzerlöse mit nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungsunternehmen wurden mit der KELAG erzielt.

Die Stromerlöse mit Unternehmen, die unter beherrschendem bzw. maßgeblichem Einfluss der Republik Österreich stehen, betrugen insgesamt 52,2 Mio. € (Vorjahr: 49,5 Mio. €). Die Stromabnahmen erfolgten durch die ÖBB, die OMV und die Telekom Austria. Der Strombezug von Unternehmen, die unter beherrschendem bzw. maßgeblichem Einfluss der Republik Österreich stehen, betrug insgesamt 5,0 Mio. € (Vorjahr: 3,5 Mio. €). Die Stromlieferungen erfolgten im Wesentlichen durch die ÖBB. Aus Gashandelskontrakten mit der bzw. aus Gaslieferungen durch die OMV resultierte in den sonstigen Umsatzerlösen bzw. im Gasbezug ein Aufwand in Höhe von insgesamt 55,3 Mio. € (Vorjahr: 6,3 Mio. €).

Der Aufwand von VERBUND für die Aufsicht durch die E-Control Austria (ECA) betrug 9,5 Mio. € (Vorjahr: 8,5 Mio. €).

Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Abschlussprüfung bzw. Review Der vorliegende Konzernzwischenabschluss von VERBUND wurde weder einer Abschlussprüfung noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Zwischen dem Bilanzstichtag am 30. September 2021 und der Freigabe zur Veröffentlichung am 21. Oktober 2021 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.

Wien, am 21. Oktober 2021

Der Vorstand

Vorsitzender des Vorstands der VERBUND AG

Michael Strugl Peter F. Kollmann Achim Kaspar CFO, Mitglied des Vorstands der VERBUND AG

Mitglied des Vorstands der VERBUND AG

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den Regelungen für Zwischenberichte in den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss von VERBUND zum 30. September 2021 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

Wir bestätigen weiters, dass der Konzernzwischenlagebericht von VERBUND ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten neun Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2021 sowie bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen drei Monaten des Geschäftsjahres vermittelt.

Wien, am 21. Oktober 2021

Der Vorstand

Vorsitzender des Vorstands der VERBUND AG

Michael Strugl Peter F. Kollmann Achim Kaspar CFO, Mitglied des Vorstands der VERBUND AG

Mitglied des Vorstands der VERBUND AG

IMPRESSUM & OFFENLEGUNG

Herausgeber: VERBUND AG Am Hof 6a, 1010 Wien

Dieser Zwischenbericht wurde inhouse mit firesys produziert. Diagramm- und Tabellenkonzept: Roman Griesfelder, aspektum gmbh Kreativkonzept und Design: Brainds, Marken und Design GmbH Beratung: Ute Greutter, UKcom Finance Übersetzung und Sprachberatung: ASI GmbH – Austria Sprachendienst International

Kontakt: VERBUND AG

Druck: VERBUND AG (inhouse)

Am Hof 6a, 1010 Wien, Österreich Telefon: +43 (0)50 313-0 Fax: +43 (0)50 313-54191 E-Mail: [email protected] Homepage: www.verbund.com Firmenbuchnummer: FN 76023z Firmenbuchgericht: Handelsgericht Wien UID-Nr.: ATU14703908 DVR-Nr.: 0040771 Unternehmenssitz: Wien, Österreich

Investor Relations:

Andreas Wollein Telefon: +43 (0)50 313-52604 E-Mail: [email protected]

Unternehmenskommunikation:

Corinna Tinkler Telefon: +43 (0)50 313-53702 E-Mail: [email protected]

Aktionärsstruktur:

– Republik Österreich (51,0 %) – Syndikat (> 25,0 %) bestehend aus EVN AG (deren Aktionäre sind: Niederösterreichische Landes-Beteiligungsholding GmbH, 51 %, und Wiener Stadtwerke GmbH, 28,4 %) und Wiener Stadtwerke GmbH (deren Alleingesellschafter die Stadt Wien ist)

– TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG (> 5,0 %, deren Alleinaktionär das Land Tirol ist) – Streubesitz (< 20,0 %): Zu den Eigentümern der Aktien, die sich im Streubesitz befinden, sind uns keine näheren Daten bekannt.

Hinweis zu gesetzlichen bzw. satzungsmäßigen Stimmrechtsbeschränkungen:

Mit Ausnahme von Gebietskörperschaften und Unternehmungen, an denen Gebietskörperschaften mit mindestens 51 % beteiligt sind, ist das Stimmrecht jedes Aktionärs in der Hauptversammlung mit 5 % des Grundkapitals beschränkt.

Aufsichtsbehörde/Berufsverband:

E-Control GmbH/E-Control Kommission Wirtschaftskammer Österreich Oesterreichs Energie

Unternehmensgegenstand:

Der Unternehmensgegenstand liegt schwerpunktmäßig in Erzeugung, Transport, Handel und Vertrieb von elektrischer Energie und sonstigen Energieträgern sowie im Anbieten und Durchführen von Energiedienstleistungen.

Vorstand:

Michael Strugl (Vorsitzender), Peter F. Kollmann, Achim Kaspar

Aufsichtsrat:

Martin Ohneberg (Vorsitzender), Christine Catasta (stv. Vorsitzende), Christa Schlager (stv. Vorsitzende), Susan Hennersdorf, Barbara Praetorius, Jürgen Roth, Eckhardt Rümmler, Stefan Szyszkowitz, Peter Weinelt, Doris Dangl, Isabella Hönlinger, Kurt Christof, Wolfgang Liebscher, Veronika Neugeboren

Grundlegende Richtung:

Branchen- und unternehmensbezogene Informationen für Kunden, Partner und die breite Öffentlichkeit

Besondere gesetzliche Grundlagen:

Österreichisches Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz mit den dazugehörigen Verordnungen und Ausführungsgesetzen. Die angeführten gesetzlichen Grundlagen können über das Rechtsinformationssystem des Bundeskanzleramts unter www.ris.bka.gv.at abgerufen werden.

Gender Balance und Diversität

Gender Balance und Diversität sind VERBUND ein wichtiges Anliegen. Daher ist es unser klares Ziel, in der geschriebenen und der gesprochenen Sprache alle Personen und Geschlechter gleichzubehandeln. Dabei suchen wir stets nach einer inklusiven Form, die niemanden diskriminiert, und verwenden großteils geschlechtsneutrale Begriffe. Ist dies nicht möglich, nutzen wir im Fließtext den Gender:Doppelpunkt (Beispiel: der:die Mitarbeiter:in, Mitarbeiter:innen).

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