Annual Report • Mar 27, 2013
Annual Report
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www.deutsche-boerse.com
Die Deutsche Börse agiert als Mittler zwischen Regulatoren, Banken und Unternehmen. Ihre Kernkompetenz ist die Organisation regulierter Märkte. Sie entwickelt Lösungen für ein effizientes Risiko- und Sicherheitenmanagement. Dadurch übernimmt sie Verantwortung: gegenüber ihren Kunden, Eigentümern, Mitarbeitern – und dem gesellschaftlichen Umfeld.
| Veränderung | ||||
|---|---|---|---|---|
| 2012 | 2011 | in % | ||
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | ||||
| Nettoerlöse | Mio. € | 1.932,3 | 2.121,4 | –9 |
| Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft | Mio. € | 52,0 | 75,1 | –31 |
| Operative Kosten | Mio. € | –958,6 | –962,21) | 0 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | Mio. € | 969,4 | 1.162,81) | –17 |
| Konzern-Jahresüberschuss | Mio. € | 645,0 | 855,21) | –25 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) | € | 3,44 | 4,601) | –25 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | ||||
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | Mio. € | 707,7 | 785,6 | –10 |
| Konzernbilanz | ||||
| Langfristige Vermögenswerte | Mio. € | 5.113,9 | 5.020,31) | 2 |
| Eigenkapital | Mio. € | 3.169,6 | 3.132,61) | 1 |
| Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten | Mio. € | 1.737,42) | 1.458,3 | 19 |
| Kennzahlen des Geschäfts | ||||
| Dividende je Aktie | € | 2,103) | 2,30 | –9 |
| Dividendenausschüttungsquote | % | 584)6) | 525) | 12 |
| Mitarbeiterkapaz tät (Jahresdurchschnitt) | 3.416 | 3.278 | 4 | |
| Nettoerlöse je Mitarbeiter, bez. auf durchschnittliche Mitarbeiterkapazität | T € | 566 | 647 | –13 |
| EBIT-Marge, bezogen auf Nettoerlöse | % | 50 | 55 | –9 |
| Steuerquote | % | 26,06) | 26,07) | 0 |
| Bruttoschulden / EBITDA | 1,68) | 1,18) | 45 | |
| Zinsdeckungsgrad | % | 15,28) | 19,08) | –20 |
| Die Aktie | ||||
| Eröffnungskurs | € | 40,51 | 51,80 | –22 |
| Höchster Kurs | € | 52,10 | 62,48 | –17 |
| Niedrigster Kurs | € | 36,25 | 35,46 | 2 |
| Schlusskurs | € | 46,21 | 40,51 | 14 |
| Kennzahlen der Märkte | ||||
| Xetra und Xetra Frankfurt Spezialistenhandel 9) | ||||
| Handelsvolumen10) | Mrd. € | 1.111,3 | 1.459,8 | –24 |
| Eurex | ||||
| Zahl der gehandelten Kontrakte | Mio. | 2.292,0 | 2.821,5 | –19 |
| Clearstream | ||||
| Wert der verwahrten Wertpapiere (Jahresdurchschn tt) | Mrd. € | 11.111 | 11.106 | 0 |
| Zahl der Transaktionen | Mio. | 113,9 | 126,3 | –10 |
| Globale Wertpapierfinanzierung (ausstehendes Volumen im Periodendurchschnitt) Mrd. € |
570,3 | 592,2 | – 4 | |
| Kennzahlen zu Transparenz und Sicherheit | ||||
| Anteil der Unternehmen, die nach höchsten Transparenzstandards berichten 11) | % | 83 | 77 | 8 |
| Zahl der berechneten Indizes | ca. 12.000 | ca. 8.600 | 40 | |
| Systemverfügbarke t der Handelssysteme (Xetra®/Eurex®) | % | 99,999 | 99,975 | 0 |
| Über Eurex Clearing verrechnete Marktrisiken (monatlicher Bruttodurchschnitt) | Mrd. € | 7.507 | 9.230 | –19 |
1) Wert angepasst an die Umstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethodik für leistungsorientierte Verpflichtungen auf den überarbeiteten IAS 19 2) Davon werden 1.160,0 Mio.€ unter "Verzinsliche Verbindlichkeiten" und die im Gechäftsjahr 2013 fäl igen Anleihen in Höhe von 577,4 Mio.€ unter "Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen 3) Vorschlag an die Hauptversammlung 2013 4) Wert auf Basis des Vorschlags an die Hauptversammlung 2013 5) Bereinigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen und für Effizienzprogramme sowie um den Ertrag im Zusammenhang mit der Neubewertung der Aktienkomponente des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der SIX Group AG an der Eurex Zürich AG 6) Bereinigt um den Aufwand im Zusammenhang mit der Neubewertung der Aktienkomponente des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der SIX Group AG an der Eurex Zürich AG; einen einmaligen Ertrag aus der Auflösung von passiven latenten Steuern für die STOXX Ltd. infolge einer Entscheidung der Schweizer Finanzbehörde; einen einma igen Ertrag aus der Bildung von aktiven latenten Steuern infolge der künftig möglichen Verrechnung von Verlustvorträgen der Eurex Global Derivatives AG 7) Bereinigt um den nicht steuerpflichtigen Ertrag, der im Zusammenhang mit der Neubewertung der Aktienkomponente des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der SIX Group an der Eurex Zürich AG entstanden ist 8) Bereinigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen und für Effizienzprogramme 9) Xetra Frankfurt Spezia istenhandel (vor dem 23. Mai 2011: Präsenzhandel) 10) Ohne Zertifikate und Optionsscheine 11) Marktkapita isierung der im Prime Standard (Aktien) gelisteten Unternehmen in Relation zur Marktkapitalisierung der insgesamt an der Frankfurter Wertpapierbörse ge isteten Unternehmen

Börsen bringen Unternehmen der Realwirtschaft m t Investoren am Kapitalmarkt zusammen. An der Deutschen Börse nehmen große, internationale ebenso wie mittel ständische Unternehmen Eigenoder Fremdkapital auf. Sie können zwischen verschiedenen Transparenzsegmenten wählen.
Unsere sechs Services
Nutzen: Investoren können am Wachstum der Realwirtschaft teilhaben und dieses zugleich durch Kapitalanlagen fördern.

Der Börsenhandel ist die beste Annäherung an den "perfekten" Markt: Die Deutsche Börse betreibt regulierte Märkte für Aktien, Derivate und andere Instrumente auf Basis der elektronischen Handelssysteme Xetra® und Eurex®.
Nutzen: An Börsen werden auf Basis freier Kauf- und Verkaufsentscheidungen Preise gebildet, die als Richtlinien für die Zukunftschancen von Unternehmen dienen.

Im Clearing werden Finanzinstrumente mit Forderungen verrechnet. Die Eurex Clearing AG, das Clearing haus der Gruppe Deutsche Börse, agiert als Käufer bzw. Verkäufer für jeden Verkäufer bzw. Käufer. Um die im Handel entstehenden Risiken zu managen, hinterlegen Marktteilnehmer Sicherheiten.
Nutzen: Clearing ist vergleichbar m t einer Versicherung für die Markt teilnehmer gegen den Ausfall eines Vertragspartners.
Eurex Clearing

Nach Handel und Clearing unterstützt Clearstream, der Anbieter von Nachhandelsdienstleistungen der Gruppe Deutsche Börse, die Marktteilnehmer bei der Erfüllung ihrer Lieferpflichten und der Verwahrung der erworbenen Wertpapiere. Diese können dann als Sicherheiten eingesetzt werden.
Nutzen: Mittels der Nachhandelsdienstleistungen erfüllen Marktteilnehmer die regulatorischen Anforderungen des Gesetzgebers zuverlässig und effizient.
Vorstandsvorsitzender, Finanzvorstand, Sonderprojekte

Anteil des Segments an den Nettoerlösen der Gruppe Deutsche Börse
1) Die externen Nettoerlöse des Segments Information Technology (IT) werden auf die vier Segmente verteilt, ebenso die Kosten für die Zentralfunktionen (Corporate Services).


IT ist das Fundament aller Börsen dienstleistungen. Die Deutsche Börse betreibt Rechenzentren für den Handel und die Abwicklung und programmiert die zugehörige Software. Zudem baut und über wacht sie die Netzwerke zur Anbindung der Teilnehmer.
Nutzen: Oberste Priorität für die IT der Deutschen Börse hat die Zuverlässigkeit der Handels- und Abwick lungssysteme – und dam t auch die Sicherheit der Märkte.
Deutsche Börse

Institutionelle und private Anleger treffen Entscheidungen anhand von Marktdaten – und schaffen dadurch wiederum neue Informationen. Die Deutsche Börse produziert und verteilt Kursdaten aus den Handels systemen Eurex und Xetra sowie Indizes über die Entwicklung der Märkte weltwe t.
Nutzen: Börsen sind aufgrund ihrer Unabhängigkeit in der Lage, objektive Maßstäbe für die Marktentwicklung zu liefern.
Kapitalmärkte effizient zu organisieren und systemisch zu stabili sieren gehört zu den Kernaufgaben der Gruppe Deutsche Börse. Standardisierung, höchste Transparenz und ein breites Spektrum an Risiko managementservices sind die Mittel, mit denen sie diese Ziele erreicht. Darüber hinaus legt sie ihr Augen merk auf die Qualität und Verfügbarke t von Nachhaltigkeitsinforma tionen, um Investoren ganzheitliche Anlageentscheidungen zu ermöglichen.
Auch als Finanzdienstleister trägt die Gruppe Deutsche Börse Verantwortung für eine intakte Umwelt. Kernziel ihres ökologischen Engagements ist es, die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Umwelt zu messen, zu überwachen und negative Effekte so weit wie möglich zu reduzieren. Dabei werden sowohl die Mitarbeiter als auch Dienstleister einbezogen.
Engagierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind entscheidend für den unternehmerischen Erfolg der Gruppe Deutsche Börse. Neben einer attraktiven Vergütung und überdurchschnittlichen Sozialleistungen stehen des halb Maßnahmen zur Förderung der persönlichen Entwicklung und besseren Vereinbarke t von Beruf und Familie im Vordergrund der Personalpolitik.
Die Gruppe Deutsche Börse engagiert sich als "guter Unternehmensbürger" (Good Corporate Citizen) bei Themen mit gesellschaftlicher Rele vanz. Sie ist dabei vor allem regional tätig und orientiert sich am Bedarf an den verschiedenen Unternehmensstandorten. Die gruppenweit gültige Förderrichtlinie stellt innova tive, nachhaltige Projekte in den Bereichen Bildung und Wissenschaft Kultur und Soziales ins Zentrum des Engagements.
IT, Market Data & Analytics

Titelbild: Aufgenommen an der Frankfurter Wertpapierbörse
Regulierte Märkte garantieren fairen Handel. Als Marktplatzorganisator sorgt die Deutsche Börse im öffentlichen Auftrag für Integrität und Transparenz.
Ihren öffentlichen Auftrag unterstreicht die Gruppe Deutsche Börse in diesem Jahr erstmals mit einer integrierten Berichterstattung, in dem auch der übergeordnete Nutzen ihrer Aktivitäten Raum erhält. Wesentliche Inhalte des früher separat veröffen tlichen Corporate Responsibility-Berichts finden sich nun im Unternehmensbericht 2012. Er zeichnet ein klares Profil der Deutschen Börse: ihrer Geschäftsaktivitäten ebenso wie ihrer Verantwortung.
Ihre Navigationshilfe durch diesen Unternehmensbericht
Wichtige Kennzahlen U2
Die Deutsche Börse setzt in diesem Jahr auf ein neues Berichtskonzept: Der Unternehmensbericht für das Jahr 2012 kombiniert den Geschäftsbericht mit dem bisher separat veröffentlichten Corporate Responsibility (CR)-Bericht. Dies ist der erste Schritt auf dem Weg zum "Integrated Reporting" und zeigt auf, dass gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit bei der Gruppe Deutsche Börse in allen Geschäftsbereichen verankert sind.
Berichtsinhalte und Indikatoren der CR-Themen orientieren sich im Wesentlichen am Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative (GRI) der dritten Generation (3.1). Ihre Gewichtung berücksichtigt die Interessen wesentlicher Anspruchsgruppen – dabei wurde das Materialitätsprinzip beachtet. Da nicht alle GRI-Indikatoren auf die Dienstleistungen einer Börse anwendbar sind, wurden diese um weitere relevante Kennzahlen und Informationen ergänzt.
Aufgaben und volkswirtschaftliche Bedeutung der Gruppe Deutsche Börse im Überblick:
Vollständiger Erwerb von Eurex: Die Gruppe Deutsche Börse übernimmt die restlichen Kapitalanteile an der Eurex Zürich AG und wird damit alleiniger Eigentümer der Terminbörse Eurex. Jan. Apr.
Die Konferenz ist die größte Veranstaltung für die Repo- und Collateral Management-Branche.
Jahreseröffnung 2012: Dr. Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, spricht als Gastredner in der Unternehmenszentrale der Deutschen Börse vor rund 750 Gästen.
Höhere Dividende plus Sonderausschüttung: Die Aktionäre erhalten zusätzlich zu einer um 10 Prozent erhöhten Dividende von 2,30€ je Aktie eine Sonderausschüttung von 1,00 € je Aktie.
Dr. Joachim Faber übernimmt Vorsitz im Aufsichtsrat: Nach der turnusgemäßen Wahl des gesamten Aufsichtsrats geht das 18-köpfi ge Gremium nun mit vier Frauen in seine neue Amtszeit.
Deutsche Börse veranstaltet sechsten Inves torentag: Finanzanalysten und institutionelle Investoren informieren sich über die strategischen Schwerpunkte der Gruppe und die aktuelle Entwicklung ihrer Geschäftsbereiche. Juni
Erste Prüfung zum Qualifizierten Aufsichtsrat: Die Capital Markets Academy der Deutschen Börse unterstützt die Forderung des Deut schen Corporate Governance Kodex, dass Aufsichts räte sich aus- und weiterbilden sollen, um die Arbeit im Gremium weiter zu professionalisieren.
Eine ausführliche Chronik finden Sie in der Onlineversion dieses Unternehmensberichts: unternehmensbericht2012. deutsche-boerse.com
Europäisches Netzwerk erweitert : Die Anbindung eines Zugangspunktes in Zürich bedeutet für die Xetra- und Eurex-Kunden dieses Rechenzentrums sinkende Latenzzeiten. Juli Okt.
Entsprechenserklärung zum Deutschen Nach haltigkeitskodex veröffentlicht : Die Gruppe Deutsche Börse setzt sich aktiv für transparente Nachhaltigkeitsinformationen ein und unterstützt den Deutschen Nachhaltigkeitskodex.
Erfolgreiche Zwischenbilanz der KOSPI-Kooperation: Eurex und KRX feiern das zwei jährige Bestehen ihrer Kooperation bei dem weltweit am meisten gehandelten Derivat. Aug.
1.000. ETF auf Xetra handelbar: Das ETF-Produktangebot der Deutschen Börse bleibt das größte unter allen europäischen Börsen.
Erster chinesischer ETF auf DAX: Mit der DAX ®-Lizenz an Hua An Asset Management ist der Weg frei für den ersten ETF, der Anlegern aus China direkten Zugang zu den führenden deutschen Unternehmen gibt. Sep.
platziert: Die Deutsche Börse löst mit der zehnjährigen Anleihe einen Teil der bestehenden langfristigen Finanzverbindlichkeiten ab.
Auszeichnung für Nachhaltigkeitsleistungen :
Die Deutsche Börse wird als Indexmitglied der Dow Jones Sustainability Indizes bestätigt. Zudem erfüllt sie die Kriterien zur Aufnahme in die FTSE4Good-Indexserie und behauptet ihre Position im STOXX ® ESG Global Leaders Index und im MSCI World ESG Index.
Ausbau des Segments für Anleihen: Xetra weitet den Handel von Anleihen auf mehr als 2.000 Staats- und Unternehmensanleihen sowie 60 Bundesanleihen aus.
Über 100.000 Investmentfonds bei Clearstream: Clearstream bietet inzwischen mehr als 100.000 Investmentfonds aus 33 Ländern für den grenzüberschreitenden Vertrieb an.
Größter Börsengang seit 2007: Telefónica Deutschland erlöst durch sein Initial Public Offering (IPO) Eigenkapital in Höhe von 1,45 Mrd.€.
Clearing von OTC-Zinsswaps über Eurex Clearing startet: Institutionelle Anleger können sich schon jetzt an die Clearingplattform anbinden, bevor die Pflicht zum Clearing von OTC-Finanzinstrumenten greift. Nov.
Prager Börse nutzt Xetra: Die Prague Stock Exchange stellt ihren elektronischen Wertpapierhandel auf das Xetra ®-Handelssystem um.
Hauke Stars neu im Vorstand: Hauke Stars übernimmt die Verantwortung für das IT-Ressort und das Marktdatengeschäft, die in einem Geschäftsbereich gebündelt werden. Dez.
Eurex führt neues Handelssystem ein: Die neue Generation der Eurex ®-Handelsplattform geht live. Die Kunden profitieren von einer weitaus besseren Performance bei gewohnt höchster Systemstabilität und -verfügbarkeit.
Höhere Transparenzanforderungen im Open Market: Die Deutsche Börse schließt
das Segment First Quotation Board und verschärft die Regeln für den Entry Standard.
Dr. Reto Francioni Vorsitzender des Vorstands

die Deutsche Börse hat hart und mit großem Erfolg daran gearbeitet, nicht nur in Europa die Nummer eins zu werden, sondern auch weltweit in ihrer Branche ganz vorn mitzuspielen. Ihr Unternehmen zählt heute zu den führenden Börsenorganisationen des Erdballs – und ist in Europa unbestritten und mit weitem Vorsprung die Nr. 1, vor den ehemals weit stärkeren Wett bewerbern. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse sowie die Führungskräfte haben in den zurückliegenden Jahren überzeugende Arbeit geleistet. Diese Erfolge wollen wir fortsetzen – auch wenn 2012 ein zyklisch und branchenkonjunkturell bedingt schwächeres Jahr war. Die Ausrichtung unseres Unternehmens bleibt nach wie vor geprägt von Investitionen in künftiges Wachstum und in eine zuverlässige, hoch effiziente Infrastruktur für die Finanzmärkte weltweit, verbunden mit Kostendisziplin und einer angemessenen Beteiligung der Aktionäre.
Dieses anspruchsvolle Ziel werden wir erreichen. Wir wissen aber schon heute, dass es nicht einfach werden wird. Unsere Möglichkeiten, uns zu entwickeln, werden eingeschränkt. Als europäisches Unternehmen müssen wir wohl konstatieren, dass zumindest für unsere Branche mit dem Sitz in Europa derzeit ein Standortnachteil verbunden ist, zumindest wenn es um Entscheidungen der EU-Kommission geht. Gleichzeitig greift der Wettbewerb massiv an und formiert sich neu – und er nutzt dazu eine ungleich günstigere Unterstützung im jeweils eigenen Land. Wir dürfen also keine Minute ruhen – und wir werden es auch nicht. Unser Fokus liegt auf dem Aus bau aus eigener Kraft, und er liegt in der Erschließung neuer Märkte und neuer Marktmöglich keiten.
Kein Zweifel: Es wird weitere Zeit vergehen, bis die Finanzmärkte ein neues Gleichgewicht gefunden haben. Das Jahr 2012 war geprägt von der Verunsicherung über die weitere weltwirtschaftliche und insbesondere die europäische Konjunktur sowie über die Zukunft der Finanzregulierung. Dies ist nicht ohne Einfluss auf die Handelsvolumina an den Kapitalmärkten geblieben – und zwar weltweit. Nach Angaben des Weltbörsenverbands WFE für 2012 ist das Orderbuchvolumen an den regulierten Wertpapiermärkten global um 22 Prozent und die Kontraktzahl im börslichen Derivatehandel um 15 Prozent gesunken www.world-exchanges.org
Auch wir als zentraler Dienstleister der Finanzwirtschaft haben diese Entwicklung 2012 zu spüren bekommen. Zwar ist das Nachhandelsgeschäft angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen bemerkenswert stabil geblieben – damit hat unser diversifiziertes Geschäftsmodell die Gesamtlage der Gruppe stabilisiert. Zudem hat unser sich beständig weiter diversifizierendes Geschäfts modell in Teilbereichen nicht nur für Stabilität gesorgt, sondern auch Wachstum generiert – etwa in unserem neuen Segment für mittelstandsorientierte Unternehmensanleihen im Kassamarkt, bei den relativ jungen Derivaten auf die Schwankungsbreite von Marktindizes und auf Staatsanleihen jenseits unserer traditionellen Erfolgsprodukte, dem Bund Future und den Indexderivaten, oder auch bei unseren Nachhandelsangeboten für Investmentfonds.
Doch die Größe dieser neuen Wachstumssegmente reicht noch nicht aus. Genauer gesagt: Sie reicht bisher noch nicht aus. Unsere strategischen Stoßrichtungen für dieses und die kommenden Jahre zielen unter anderem darauf ab, uns noch unabhängiger vom Auf und Ab der Märkte zu machen und uns neue, stabile und wachsende Einkommensquellen jenseits unseres Traditionsgeschäfts zu erschließen. Damit wollen wir keineswegs unsere Kernkompetenz in der Organisation regulierter Märkte verleugnen – ganz im Gegenteil: Wir wollen auf dieser Kernkompetenz aufbauen und sie für neue Dienstleistungen nutzbar machen – Dienstleistungen, die auf die neue Lage an den Märkten zugeschnitten sind: auf den erhöhten Bedarf an Risikomanagement, an effizientem Management hinterlegter Sicherheiten, auf die gestiegenen Berichtspflichten für den außerbörslichen Handel.
Dadurch leisten wir zugleich einen Beitrag zu einer besseren, verantwortlicheren und nachhaltigeren Organisation der Märkte, die nicht börslich reguliert sind und deren Exzesse die Finanzkrise der Jahre 2007 und 2008 und ihre bis heute andauernden Nachwirkungen verursacht haben.
Dieses Ziel haben wir bereits vor der Finanzkrise verfolgt – und es im Gefolge dieser Krise durch neue Angebote an die Marktteilnehmer und an die Realwirtschaft weiter konkretisiert. Wir spielen dabei eine Rolle als marktnaher Vermittler zwischen der Legislative und den Regulatoren auf der einen und der Finanz- und Realwirtschaft auf der anderen Seite. Denn marktnah zu agieren bedeutet für uns, im wohlverstandenen Eigeninteresse aller Marktteilnehmer klare, durchführbare und für alle gleiche Regeln zu setzen, die gleiche Informationen und gleiche Handelschancen für alle ermöglichen.
Zusätzliche Chancen, um diese Überzeugungen global verstärkt umzusetzen und auf bisher intransparente und unbesicherte Märkte auszuweiten, hätte uns der geplante Zusammenschluss mit der amerikanisch-europäischen Börsenorganisation NYSE Euronext eröffnet. Leider sind, wie bekannt, die Regulatoren in Brüssel unserer Argumentation nicht gefolgt und haben statt dessen, wie wir nach wie vor meinen, einer ungerechtfertigt verengten und die Realitäten der globalen Wirtschaft ignorierenden Marktdefinition den Vorzug gegeben. Doch auch ohne diesen Zusammenschluss waren und sind wir nach wie vor die am umfassendsten diversifizierte Börsenorganisation weltweit, siehe dazu die Grafik auf Seite 12 im Kapitel "Strategische Perspektiven".
Darauf aufbauend, haben wir nahtlos im Anschluss an die Untersagung des Fusionsvorhabens unserer Unternehmensstrategie eine neue, mittelfristig orientierte Stoßrichtung gegeben und sie 2012 zügig umgesetzt, siehe Kapitel "Strategische Perspektiven". Um diese Strategie weiter zu fokussieren und zu beschleunigen, haben wir 2012 unsere Investitionen in sorgfältig ausgewählte Wachstums- und Infrastrukturprojekte erhöht. Daran halten wir auch 2013 fest – und zwar antizyklisch mit weiter erhöhten Aufwendungen. Wir können uns dabei auf unsere solide Finanzkraft stützen. Dies ist ein Wettbewerbsvorteil, den wir uns – anders als alle anderen vergleichbaren Börsenorganisationen weltweit – über die Jahre durch unseren operativen Erfolg, aber auch durch unser konsequentes Kostenmanagement erarbeitet haben, siehe dazu die Grafik auf Seite 16 im Kapitel "Strategische Perspektiven".
Auch im laufenden und in den kommenden Jahren spielt straffes Kostenmanagement für uns eine wichtige Rolle. Kosten müssen aber in einem angemessenen Verhältnis zu Investitionen stehen. Wir sind davon überzeugt, dass alle Stakeholder am Unternehmenserfolg angemessen partizipieren sollen. Deshalb werden wir der Hauptversammlung im Mai 2013 eine Dividende für das Geschäftsjahr 2012 von 2,10€ vorschlagen – und sind damit auf dem Niveau der Jahre 2007 bis 2010. Die Dividende ist im Übrigen doppelt so hoch wie noch im Jahr 2005.
Im Geschäftsjahr 2012 sanken die Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse um 9 Prozent auf 1,9 Mrd.€. Zugleich verringerte sich der Vorsteuergewinn bereinigt um 19 Prozent auf 1,0 Mrd.€. Diese Ergebnisse spiegeln das schwierige Umfeld wider. Dennoch können wir mit diesem Ergebnis angesichts der externen Belastungen noch zufrieden sein. Bereinigt um Einmaleffekte wie die Aufwendungen für Effizienzmaßnahmen stiegen unsere operativen Kosten um 5 Prozent auf 922 Mio. €. Dieser Anstieg lag im Rahmen unserer Prognose und spiegelt die höheren Inves titionen in Wachstums- und Infrastrukturprojekte wider. Weitere Kennzahlen unserer geschäft lichen Tätigkeit können Sie ab Seite 106 in Augenschein nehmen.
Der Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG stieg im Verlauf des Jahres 2012 um 14 Prozent, mehr dazu im Kapitel "Die Aktie Deutsche Börse" im Lagebericht auf Seite 144. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 9 Mrd. € zählt die Deutsche Börse weiterhin zu den Top fünf in der weltweiten Börsenlandschaft – weit vor ihren drei wichtigsten in Europa aktiven Konkurrenten, NYSE Euronext, Nasdaq OMX und London Stock Exchange. Stärker als die Deutsche Börse sind momentan nur die Börsen, die im Umfeld einer stark wachsenden Realwirtschaft aktiv sind – die brasilianische Bovespa und die in Hongkong ansässige HKEx –, oder sich durch genehmigte Fusionen an die Weltspitze manövriert haben – wie die CME.
Ein DAX ®-Konzern kann sich heute jedoch nicht mehr nur an ökonomischen Kriterien wie der Marktkapitalisierung oder dem Gewinn messen lassen – insbesondere, wenn er wichtige Bereiche seiner wirtschaftlichen Aktivitäten auch im öffentlichen Auftrag betreibt, wie wir mit der Frank furter Wertpapierbörse und der Derivatebörse Eurex. Der Ihnen vorliegende Report ist unser erster Schritt in Richtung einer integrierten Berichterstattung.
Wir unterstützen zahlreiche Initiativen zur Förderung von Nachhaltigkeit. Besonderen Wert legen wir auch auf unsere Mitgliedschaft im Global Compact der Vereinten Nationen und die Verwirklichung der dort genannten Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Nachdem wir in den vergangenen Jahren intensiver an unserer eigenen Nachhaltigkeitsleistung und -berichterstattung gearbeitet haben, was 2012 durch die wiederholte Aufnahme in bedeutende Nachhaltigkeitsindizes honoriert wurde, wid men wir uns nun zunehmend der Förderung der Transparenz für ganzheitliche Anlagestrategien an den globalen Kapitalmärkten.
Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär, wir haben ein herausforderndes Jahr nicht nur bewältigt, sondern auch genutzt, um uns neue Zukunftschancen zu erschließen. Was die Diversifizierung unseres Geschäfts angeht, so sind wir bereits heute weiter als alle anderen Börsenorganisationen weltweit. Diesen Weg werden wir weiter beschreiten – und dabei vom Schritt- ins Lauftempo übergehen: Wir haben – anders als viele andere – die Kondition für einen Marathon und genügend Reserven für viele weitere Zwischensprints.
Möglich gemacht haben diesen Erfolg unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an allen unseren Standorten weltweit. Ihnen gebührt deshalb auch für das schwierige vergangene Jahr besonderer Dank. Aber sowohl für uns als Mitarbeiter und Manager der Deutschen Börse als auch für Sie als Aktionäre gilt: Der Wettbewerb geht nicht nur weiter – er wird härter. Zum Glück sind wir dafür gut gerüstet – und wir wissen, wie wir unsere Ziele erreichen werden.
Dr. Reto Francioni Vorsitzender des Vorstands

Die Gruppe Deutsche Börse hat das umfassendste Geschäftsmodell unter allen Börsenorganisationen weltweit.
1) Übernahme von 60 Prozent der Anteile an der LCH.Clearnet noch nicht abgeschlossen
Die Gruppe Deutsche Börse hat bereits in den 90er Jahren mit ihrer Strategie der Diversifizierung begonnen: Ausgehend vom elektronischen Terminhandel hat die Führung der Deutschen Börse die Kernkompetenz des Unternehmens in der Organisation regulierter Märkte Schritt für Schritt auf weitere Produkte und um nachgelagerte Dienstleistungen erweitert. Die Anfang 2012 formulierten neuen Perspektiven haben diese Strategie an die neuen Rahmenbedingungen der Märkte angepasst und schärfer fokussiert: erstens auf bisher unregulierte und nicht besicherte Märkte, zweitens auf den Aufbau einer schlagkräftigen Abteilung für ITDienstleistungen und Marktdaten sowie drittens auf Expansion in aufstrebende Märkte der Welt, insbesondere in Asien.
Die Gruppe Deutsche Börse ist eine der diversifiziertesten Börsenorganisationen weltweit. Dies wurde über die Jahre durch organisches Wachstum und selektive externe Wachstumsschritte erreicht. Im Jahr 1990 wurde die Deutsche Terminbörse (DTB) gegründet, die sich acht Jahre später mit der Schweizer Börse Soffex zusammenschloss, in Eurex umbenannte und sich seitdem zu einer der weltweit führenden Terminbörsen entwickelt hat. Erstmals wurden in Deutschland Terminkontrakte gehandelt und gecleart – und dies, anders als an den etablierten Derivatebörsen in London, Paris oder Chicago, vollelektronisch. Ebenfalls 1990 übernahm eine Aktiengesellschaft, deren Eigentümer v.a. die deutschen Banken waren, die Trägerschaft des Kassamarktes der Frankfurter Wertpapierbörse von der Frankfurter Industrie- und Handelskammer. Aus ihr ging im Dezember 1992 die Deutsche Börse AG hervor.
Durch den Erwerb sämtlicher Anteile an der DTB und an der Nachhandelsorganisation Deutscher Kassenverein entstand dann der Kern für eines der ersten diversifizierten Unternehmen, die heute die globale Börsenlandschaft prägen: die Gruppe Deutsche Börse. Ab 1997 trieb die Deutsche Börse mit Xetra ® auch im Kassamarkt die Elektronisierung des Handels weiter voran, die das Unternehmen bereits im Derivatebereich von Erfolg zu Erfolg geführt hatte.
Die Jahrtausendwende brachte weitere zentrale Neue rungen: Im Jahr 2000 fusionierte die Deutsche Börse Clearing AG, die zuvor aus den Kassenvereinen her vorgegangen war, mit dem in Luxemburg ansäs sigen internationalen Zentralverwahrer Cedel International zu Clearstream International. Zwei Jahre darauf erwarb die Deutsche Börse die gesamten Anteile an Clearstream International. Das gesamte Nachhandels geschäft (Abwicklung, Verwahrung, Sicherheitenmanagement) war damit komplett unter dem Dach der Gruppe Deutsche Börse.
Das Jahr 2001 markiert einen weiteren Wendepunkt: Es ist das Jahr des Börsengangs der Deutsche Börse AG. Die Deutsche Börse war damit die erste große, westliche und zugleich international bedeutsame Börsenorganisation, die diesen Schritt gegangen ist – die Konkurrenten, von der London Stock Exchange bis zur New York Stock Exchange, folgen kurz danach. Seither treibt die Gruppe Deutsche Börse ihre Inter na tionalisierung und Diversifizierung konsequent voran. Sie eröffnete Repräsentanzen in Peking, in Hongkong, in Tokio und später in Singapur. Zudem ist die Gruppe Deutsche Börse über ihre Tochter Clearstream bereits seit drei Jahrzehnten in der Region aktiv und verfügt über besser etablierte Kundenbeziehungen als die meisten anderen westlichen Börsenorganisationen.
Als eine der größten Börsenorganisationen der Welt verschafft die Gruppe Deutsche Börse Investoren, Finanzinstituten und Unternehmen Zugang zu den globalen Kapitalmärkten. Das Angebot der Deutschen Börse umfasst die gesamte Prozesskette von der Emission von Finanzinstrumenten über den Wertpapier- und Derivatehandel über das Clearing und das Nachhandelsgeschäft bis hin zur Bereitstellung von Marktdaten sowie der Entwicklung und dem Betrieb der elektronischen Handelssysteme.
Sicherheit und Integrität bilden die Basis der Geschäftsphilosophie der Deutschen Börse. Die Strategie der Deutschen Börse baut auf diesen Leitwerten auf. Bei der Entwicklung und Umsetzung dieser Strategie kann sich die Deutsche Börse auf zwei besondere Stärken verlassen, die sie von anderen Finanzdienstleistern unterscheidet: zum einen ihre Neutralität im Sinne einer strikten Vermeidung interner Interessenkonflikte beim Umgang mit ihren Kunden; zum anderen ihr öffentlicher Auftrag, regulierte Märkte zu betreiben, an denen Sicherheit und Integrität herrschen. Beides ist Voraussetzung für die Bildung freier Preise,
die nicht marktfremden Einflüssen ausgesetzt sind, sondern sich allein aus den allgemein verfügbaren Informationen und Analysen ableiten. Dadurch erfül len diese Preise eine volkswirtschaftliche Funktion als verlässliche Signale, nach denen Unternehmen und Investoren ihre Anlageentscheidungen ausrichten. Diese volkswirtschaftliche und letztlich auch gesellschaftliche Funktion unterscheidet sie insbesondere von außerbörslichen Handelsplattformen, die im Auftrag bestimmter Marktteilnehmer in einem schwach
regulierten Umfeld Aufträge zusammenführen.
Schwerpunkt der strategischen Perspektiven, die die Deutsche Börse nach der Untersagung des geplanten Zusammenschlusses mit der NYSE Euronext durch die Europäische Kommission entwickelt hat, ist die Ausweitung des regulierten, überwachten und transparenten Angebots auf zuvor unregulierte und unbesicherte Märkte. Mit effizientem Risiko- und Liquiditätsmanagement liefert sie Antworten auf den anhaltenden Vertrauensverlust unter den Marktteilnehmern, der im Zuge der Finanzkrise entstanden ist und unverändert anhält. Dies gilt insbesondere für den außerbörslichen Sektor und vor dem Hintergrund der Umsetzung der regulatorischen Reformen, die als Antwort auf die Finanzkrise die Transparenz, Sicherheit und Integrität der Märkte und ihrer Infrastruktur erhöhen sollen. Hinzu kommen als weitere strategische Stoßrichtungen der Aufbau einer schlagkräftigen Einheit für Marktdaten und IT sowie die geografische Expansion, insbesondere in den Märkten Asiens, siehe Grafik unten. In allen drei Bereichen hat die Gruppe Deutsche Börse 2012 erste Ergebnisse erzielt, insbesondere bei der Ausweitung ihres Angebots:
Erstens: Im Mai 2012 hat die Deutsche Börse eine Vereinbarung mit den größten internationalen Han delshäusern zur Einführung eines Clearingangebots im Bereich der außerbörslich gehandelten Zins-Swaps abgeschlossen. Im November 2012 wurden die Systeme in der ersten Ausbaustufe fertiggestellt und die Produktionsumgebung freigeschaltet, für Details siehe das Kapitel "Clearing".

Zweitens: Mit dem brasilianischen Zentralverwahrer Cetip hat die Deutsche Börse bereits 2011 den ersten Kunden für den Global Liquidity Hub an Clearstream angeschlossen. Neben Brasilien gibt es bereits Verein barungen mit Kanada, Australien, Südafrika und Spanien zum Beitritt zu dieser Initiative für das immer wichtiger werdende Liquiditäts- und Sicherheitenmanagement. Einige dieser Märkte werden im Verlauf des Jahres 2013 an den Global Liquidity Hub ange schlossen, für Details siehe das Kapitel "Nachhandel".
Drittens: Durch die Verbindung des zentralen Kontra henten von Eurex mit dem Sicherheitenmanagement von Clearstream kann die Gruppe Deutsche Börse Produkte und Dienstleistungen anbieten, welche die Stärken beider Bereiche verbinden. Ein Beispiel dafür ist GC Pooling® Select. Damit weitet die Deutsche Börse besicherte Geldmarktgeschäfte auf neue Kundengruppen aus – insbesondere auf Unternehmen der Realwirtschaft sowie auf Fondsgesellschaften und Ver sicherungen. Mit dem neuen Marktsegment kommt die Deutsche Börse der wachsenden Nachfrage dieser Unternehmen nach besicherten Finanzierungen ent gegen. Nach einer aktuellen Studie sind die besicherten Geldmarkttransaktionen von Nichtbanken in den ver gangenen fünf Jahren doppelt so schnell gewachsen wie die unbesicherten, und zwar um 10 Prozent pro Jahr im Vergleich zu 5 Prozent pro Jahr.
Im Marktdaten- und IT-Bereich hat die Deutsche Börse mit Wirkung zum 1. Januar 2013 alle in der Gruppe vorhandenen IT-Dienstleistungsgeschäfte mit dem Marktdatengeschäft in einem neuen Segment zusammengeführt und unter der Leitung von Hauke Stars in einer marktorientierten Geschäftseinheit vereint. Bis Mitte 2013 wird Hauke Stars mit ihrem Team das neue Segment strategisch ausrichten und Wachstumsfelder festlegen, um mittel- bis langfristig Wachstumspotenziale zu heben.
Zum geografischen Ausbau: Das entscheidende Wachs tum in den Märkten der Gruppe Deutsche Börse konzentriert sich in Zukunft nicht mehr auf Europa oder Nordamerika, sondern auf Asien und Lateinamerika. Viel versprechendes Neuland sieht die Deutsche Börse deshalb in der geografischen Erweiterung ihres Geschäfts, insbesondere in den Wachstumsmärkten Asiens, in denen die Finanzinfrastruktur mit der

(2011 – 2012)

1) Bereinigt um die ISE-Wertminderung (2009 – 2010), Kosten für Effizienz programme (2007 – 2012) und Kosten im Zusammenhang mit Fusionen
2) Operative Kosten 2011 vs. 2007; Gruppe Deutsche Börse: ohne volumenabhängige Kosten; NYSE Euronext: ohne "section 31, liquidity payment, routing and clearing fees"; Nasdaq: ohne "liquidity rebates", "brokerage clearance" und "exchange fees"; LSE: Geschäftsjahr zum 31.03.2012; ASX und SGX: Geschäftsjahr zum 30.06.2011
dynamischen Entwicklung der Realwirtschaft noch nicht Schritt hält. Die Deutsche Börse wächst dort derzeit aus eigener Kraft und ergänzt dies im Einzel fall durch geeignete Kooperationsformen. Dafür einige Beispiele:
Die genannten Projekte legen die Basis für das zukün ftige Wachstum der Gruppe Deutsche Börse. Wie schnell sie sich in Umsatz- und Gewinnzuwächsen niederschlagen werden, ist allerdings schwer absehbar. Die Vorhaben sind mittelfristig angelegt und lassen sich nicht in unterjährigen Zwischenbilanzen beurteilen. Sie hängen zudem von der Geschwindigkeit ab, mit der sich das Umfeld ändert.
Darüber hinaus hängt der Erfolg der Initiativen von Eurex im außerbörslichen Geschäft (Eurex OTC Clear) von der Umsetzung regulatorischer Initiativen ab. Einerseits ist es entscheidend, dass die Systeme und Prozesse für das Clearing außerbörslicher Finanzinstru mente oder auch für die Erfüllung neuer Meldepflichten bereits jetzt zur Verfügung stehen und in Testläufen ihre Robustheit unter Beweis gestellt haben. Andererseits laufen die neuen Geschäfte erst an, wenn auch die letzte Durchführungsregel ausformuliert und demo kratisch legitimiert ist. Diese Prozesse sind – zu Recht – sehr abstimmungsaufwändig und deshalb ist ihr Ausgang auch nicht in dem Maße vorhersehbar, wie dies bei der Planung rein technischer Projekte möglich ist.
Neben den Wachstumsanstrengungen hat sich die Deutsche Börse am Markt auch eine Reputation für vorausschauendes Kostenmanagement aufgebaut. Mit Maßnahmen zur Verbesserung der operativen Effi zienz hat die Deutsche Börse den Wandel in ihrem Marktumfeld und den zyklischen Gegenwind früher als ihre Wettbewerber antizipiert. Unter den großen Börsenorganisationen weltweit ist die Deutsche Börse die einzige, die im Zeitraum 2007 bis 2011 effektiv die operativen Kosten gesenkt hat. Diese straffe Kosten disziplin wird die Deutsche Börse auch in Zukunft weiterführen, um sich damit die nötigen Freiräume für Investitionen zu erhalten. Deshalb plant die Deutsche Börse Einsparungen bei den Personal- und Sachkosten von jährlich rund 70 Mio.€. Das Ziel soll bis zum Jahr 2016 ohne betriebsbedingte Kündigungen er reicht werden.
Auch ihre gesellschaftliche Verantwortung nimmt die Deutsche Börse sehr ernst. Die Corporate Responsibil ity-Strategie der Deutschen Börse hat die Schwerpunkte Ökonomie, Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft, für Details siehe Seite 48. Wie sich diese Schwerpunkte in den einzelnen Börsenfunktionen niederschlagen, ist in den Kapiteln ab Seite 20 beschrieben.

Ob Rhein-Main-Gebiet, die Londoner Docklands, die Financial Districts in Manhattan, Hongkong oder Singapur – die Gruppe Deutsche Börse ist dort ver treten, wo ihre Kunden sind: in aller We t. Zumindest mit einem ihrer sechs Dienste rund um Wertpapier-Services. Der Schwerpunkt liegt in Europa, der Her kunftsregion, in der die Gruppe fest verwurzelt ist. Die beiden größten Standorte sind die Region Frankfurt Rhein-Main und Luxemburg – gemeinsam mit Paris sind sie die wichtigsten Finanzplätze in Kontinentaleuropa. Doch wie die Kunden legt auch die Deutsche Börse den Fokus immer mehr auf die Wachstumsregionen der Welt, besonders auf Asien.
Standorte in Europa: Berlin, Brüssel, Dublin, Eschborn, Frankfurt am Main, Leipzig, London, Luxemburg, Madrid, Moskau, Paris, Prag, Zürich
Standorte in Asien: Dubai, Hongkong, Peking, Singapur, Tokio
Standorte in Nordamerika: Chicago, New York, Ottawa, Washington D.C.
Börsen leisten einen wichtigen volkswirtschaftlichen Beitrag, indem sie Unternehmen mit Kapitalgebern zusammenbringen. Mit dem Listing werden Wertpapiere eines Unternehmens an der Börse zugelassen. Durch transparenten, überwachten Handel auf regulierten Märkten bilden sich nachvollziehbare Preise. Clearinghäuser sichern die Marktteilnehmer gegen Risiken ab, Dienstleistungen im Nachhandel unterstützen sie bei der effizienten Verwendung der verwahrten Wertpapiere. ITServices liefern dafür die elektronische Basis. Und Marktdaten sorgen für die notwendige Transparenz aus unabhängiger Quelle.

Die Gruppe Deutsche Börse steht mit einer Vielzahl von Stakeholdern im Austausch siehe Kapitel "Stakeholder Engagement". Ihre Blickwinkel auf das Unternehmen zu verstehen und den daraus entstehenden Interessen und Anforderungen angemessen zu begegnen, ist Teil der unternehmerischen Verant wortung der Gruppe Deutsche Börse.
Die Deutsche Börse ist nicht nur ein Technologie, sondern auch ein Dienstleistungsunternehmen. Nur durch das gewissenhafte und verantwortungsbewusste Handeln ihrer Mitarbeiter ist die Deutsche Börse imstande, ihre Aufgaben zu erfüllen und den Anforderungen der verschiedenen Anspruchsgruppen (Stakeholder) – wie Kunden, Eigentümern und Vertretern des öffentlichen Interesses – zu entsprechen. Deshalb investiert die Deutsche Börse in die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter und begreift dabei deren Vielfalt als Stärke.
Listing
Aufgabe
Listing (dt.: Börsennotierung). Börsen bringen kapitalsuchende Unternehmen mit kapitalgebenden Investoren zusammen. Dazu bieten Unternehmen Anlegern öffentlich eigene Aktien oder Anleihen an, die an der Börse im ersten Schritt zugelassen bzw. einbezogen und anschließend gehandelt werden können.


Nutzen
Börsen bieten einen effizienten Zugang zum Kapitalmarkt. Über die Ausgabe von Aktien oder Anleihen erhalten Unternehmen Eigen- bzw. Fremdkapital. Dies schafft die Grundlage für Investitionen und Innovationen in der Realwirtschaft und damit für Arbeitsplätze.
auch die Bundesansta t für Finanzdienstleistungsaufsicht ihr Plazet erteilt hat, dürfen sich Unternehmen mit den Aktien, Anleihen oder anderen Finanz-
Renata Bandov, Head of Listing, Deutsche Börse AG Die Gesetzessammlung mit dem roten Einband ist Basis für die Zulassung an der Frankfurter Wertpapierbörse, betrieben von der Deutschen Börse im öffentlichen Auftrag. Bandov und ihr Team prüfen ob Em ttenten die formalen Voraussetzungen für einen Börsengang erfüllen. Erst wenn sie diesen Test bestanden haben und Die Deutsche Börse gibt Unternehmen Zugang zum Kapitalmarkt. Große ebenso wie mittelständische Unternehmen können Eigen- oder Fremdkapital aufnehmen. Durch die Ausgabe von Aktien erhalten sie Eigenkapital und räumen den Investoren Mitbestimmungsrechte ein. Bei der Aufnahme von Fremdkapital über Anleihen verpflichten sich Unternehmen zur Verzinsung und Rückzahlung des überlassenen Kapitals.
instrumenten, die sie emittieren, aufs Börsenparkett wagen. Bei der Deutschen Börse können Unternehmen zwischen Transparenzstandards wählen: Das Maximum an Transparenz – und damit auch die höchste Aufmerksamkeit bei Anlegern – bietet der Prime Standard. Der General Standard verlangt das auf EU-Ebene vorgeschriebene Niveau, der Entry Standard das aus Anlegersicht notwendige Minimum.
Investoren erhalten so die Möglichkeit, am Wirtschaftswachstum teilzuhaben. Dadurch fördert die Deutsche Börse Investitionen der Unternehmen und unterstützt zugleich die Altersvorsorge.

Listing (d Börsennot erung). Börsen bringen kapitalsuchende Unternehmen mit kapitalgebenden Investoren zusammen Dazu bie en Unternehmen Anlegern öffentlich eigene Aktien oder Anleihen an die an der Börse im ersten Schritt zugelassen bzw einbezogen und anschließend gehandelt werden können E stel ung eines Zeit- und Businessplans Durchführ ng eine Due Diligence Vo ber tung des EU-Prospekts Vo be eitung von Investor Relations Ve öffentl chung des EU-Prospekts Bea t agung der Zulassung der Wert-Preisb ldung nd Zuteilungsverfahren Erste Preisfeststellung Börsenhandel Auswahl on B ratern Auswahl der Konsortial-bank Planung und Vorbereitung Strukturierung Rea isierung und Marketing Preisbil ung und Sekundärmarkt
Börsen bieten e nen effizien en Zugang zum Kapitalmarkt. Über die Ausgabe von Aktien oder Anleihen erhalten Un ernehmen Eigen- bzw. remdkapital. Dies schafft die Grundlage für Investitionen und Innovat onen in der Realwirtschaf und damit für Arbeitsplätze.
papiere
Investorenansprache
Listing
Aufgabe
Prozess
Nutzen
Renata Bandov, Head of Listing, Deutsche Börse AG: Die Gesetzessammlung mit dem roten Einband ist Basis für die Zulassung an der Frankfurter Wertpapierbörse, betrieben von der Deutschen Börse im öffentlichen Auftrag. Bandov und ihr Team prüfen, ob Em ttenten die formalen Voraussetzungen für einen Börsengang erfüllen. Erst wenn sie diesen Test bestanden haben und auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ihr Placet erteilt hat, dürfen sich Unternehmen mit den Aktien, Anleihen oder anderen Finanzinstrumenten, die sie emittieren, aufs Börsenparkett wagen.
Listing

Unsere Marken

Viele Wege führen zum Kapitalmarkt
An der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB ®), deren Träger die Deutsche Börse ist, können Unternehmen sowohl Eigen- als auch Fremdkapital aufnehmen – zu unterschiedlich hohen, auf die Bedürfnisse von Unternehmen und Anlegern abgestimmten Transparenzanforderungen, siehe Grafik unten.
Börsengänge an der Deutschen Börse zeichnen sich durch ein einfaches Zulassungsverfahren bei ausgewogenen Regularien und geringen Kosten aus. Die Transparenzanforderungen sind in den unterschiedlichen Segmenten auf das jeweilige Unternehmensprofil zugeschnitten. So ist der Prime Standard auf große etablierte, aber auch auf mittelständische Unternehmen ausgerichtet, die den Fokus auf internationale Investoren legen. Der General Standard ist primär für Unternehmen geeignet, die national tätig sind und besonders deutsche Investoren ansprechen wollen. Der Entry Standard erleichtert durch seine niedrigeren Zugangsbarrieren v.a. kleinen, mittleren und jungen Wachstumsunternehmen den Einstieg in den Kapitalmarkt.
Es gibt viele Argumente für den Gang an den Kapitalmarkt – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. So erweitert eine Börsennotierung gerade für mittelständische Unternehmen den Spielraum, Engpässe im Zugang zu Kapital zu überstehen. Die Sicherung einer langfristigen, bankenunabhängigeren Finanzierungsquelle ist ein wichtiger Baustein einer nachhaltigen Unternehmensstrategie. Zudem stärkt ein Listing die Reputation von Unternehmen bei Banken ebenso wie gegenüber Kunden.
Das Primärmarkt - Angebot der Deutschen Börse richtet sich nicht nur an deutsche, sondern auch an internationale Unternehmen. Der Schwerpunkt in der Gewinnung internationaler Unternehmen für eine Notierung an der FWB liegt nach wie vor auf Asien sowie Mittel- und Osteuropa. 2012 konnte die Deutsche Börse z.B. 7 Neuemissionen aus China begrüßen.
Der Entry Standard für Unternehmensanleihen bietet insbesondere wachsenden
Transparenz nach Maß – für Aktien und Anleihen Die Transparenzsegmente der Deutschen Börse im Überblick

IPO-Volumen 2012 im Prime Standard
mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, einfach, schnell und kostengünstig Fremdkapital aufzunehmen. Das Marktsegment richtet sich mit seinem Angebot erstmals auch an eine größere Anzahl von Privatinvestoren, die so Anleihen direkt über die Börse zeichnen können. Die Deutsche Börse bietet Emittenten bei der Platzierung ihrer Anleihen Zugang zu einem umfangreichen Netzwerk von Investoren und Händlern im In- und Ausland. 2012 machten 19 Unternehmen von dieser Möglichkeit der Kapitalaufnahme Gebrauch und nahmen dabei insgesamt 767 Mio.€ prospektiertes Emissionsvolumen an Fremdkapital auf.
Der Erfolg des Entry Standard für Unternehmensanleihen bei mittelständischen Unternehmen hat auch größere Emittenten auf eine mögliche Anleiheemission aufmerksam gemacht. Daher hat die Deutsche Börse im Oktober 2012 ein Segment für großvolumige Anleihen geschaffen: den Prime Standard für Unternehmensanleihen. Die dort notierten Unternehmen erfüllen besonders hohe Transparenzpflichten.
Mit der Aufnahme von Kapital können Unternehmen Investitionen finanzieren. Dadurch schaffen sie Arbeitsplätze und tragen volkswirtschaftlich zum Wachstum und Wohlstand bei. Anders als im außerbörslichen Markt für diese Papiere unterliegt der Handel über das vollelektronische Handelssystem Xetra ® strengen Aufsichtsregeln und wird fortlaufend überwacht.
Börsennotierte Unternehmen sind gegenüber den Anlegern zu Transparenz verpflichtet. Die Deutsche Börse unterstützt sie dabei, indem sie den Unternehmen ein System zur Verfügung stellt, über das die geforderten Informationen zur Veröffentlichung übermittelt werden: das elektronische Exchange Reporting System (ERS®). Die übermittelten Informationen werden auf der Internetseite boerse-frankfurt.de veröffentlicht, sodass sie interessierten Investoren zeitnah zur Verfügung stehen. Dort sind auch Nachhaltigkeitskennzahlen ("ESG scores") und Daten des Carbon Disclosure Project zum CO2-Ausstoß von 1.800 globalen Aktiengesellschaften kostenlos zugänglich.
Ferner bietet die Deutsche Börse regelmäßig Workshops zum Thema Nachhaltigkeit an. So widmete sich z.B. ein eigenes Forum auf dem Deutschen Eigenkapitalforum 2012, der größten Kapitalmarktkonferenz Europas, dem Thema Nachhaltigkeit.
Volumen der Kapitalerhöhungen 2012 der an der FWB ® gelisteten Unternehmen (Prime, General und Entry Standard)
IPO-Volumen 2012 insgesamt
Prospektiertes Emissionsvolumen im Entry und Prime Standard für Anleihen 2012 Handel
Aufgabe
Handel. Börsen sind Marktplätze, auf denen Käufer und Verkäufer zu gleichen Bedingungen Preise aushandeln. Gehandelt werden v.a. standardisierte Produkte, wie Aktien oder Derivate, und zwar überwiegend elektronisch.

Nutzen
Durch den transparenten und überwachten Handel werden faire und nachvollziehbare Preise gebildet. Sie lenken damit den Investitionsfluss dorthin, wo er die besten Ergebnisse erwarten lässt.
Der Börsenhandel ist die beste Annäherung an den "perfekten" Markt. Die dort gehandelten Güter – Wertpapiere, Derivate oder Waren – sind standardisiert und deshalb vergleichbar. Zudem bietet der Börsenhandel höchste Transparenz und gewährleistet, dass das Marktgeschehen überwacht wird.
Meng Shang, Executive Office Eurex: Spricht u.a. Mandarin (ih e Muttersprache), Deutsch (die Sprache ihrer Wahlheimat) und Englisch (die Konzernsprache), beherrscht Präsentationsprogramme und Statistiksoftware – und weiß das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden. Gemeinsam mit ihren Kollegen versorgt sie den Eurex-Vorstand mit punktgenauen Analysen für seine Entscheidungen zur Weiterentwicklung der elektronischen Märkte – in der Eschborner Zentrale oder auch mal im Flughafen unterwegs in eins der Finanzzentren der Region mit bestem Wachstumsaussichten: Ostasien. Während am Kassamarkt Aufträge sofort erfüllt werden, liegt das Erfüllungsdatum am Terminmarkt in der Zukunft. Terminbörsen geben Anlegern zusätzliche Möglichkeiten, sich abzusichern.
Der Präsenzhandel, bei dem sich die Marktteilnehmer an der Börse treffen, um Geschäfte abzuschließen, ist inzwischen durch elektronische Systeme ersetzt worden: Im Großen Handelssaal der Frankfurter Wertpapierbörse findet der Handel zwar weiter "auf dem Parkett" statt. Die dortigen Spezialisten nutzen aber das elektronische Xetra®-Handelssystem der Deutschen Börse. Der Terminmarkt der Deutschen Börse findet vollständig elektronisch statt.

Anleihen
Handel Bö sen sind Marktplä ze auf denen Käufer und Verkäufer zu gleichen Bedingungen Preise aushande n Gehande t werden v a standardisierte Produkte, wie Aktien oder Derivate, und zwar überwiegend elek ron s h. Wertpapie e Aktien Käufer Derivate (au Akti n, Indizes und Anleihen) Prozess Kassamarkt T rminmarkt
Durch den ranspa enten und überwachten Handel werden faire und nachvollziehbare Preise gebildet. Sie lenken damit den Investitionsfluss dort-Ve käufer Fonds Exchange T aded Funds strukturierte Produkte Optionen
Futures
Preisfindung
hin, wo er die besten Ergebnisse erwarten lässt.
Handel
Aufgabe
Nutzen
Meng Shang, Executive Office, Eurex: Spricht u.a. Mandarin (ihre Muttersprache), Deutsch (die Sprache ihrer Wahlheimat) und Englisch (die Konzernsprache), beherrscht Präsentationsprogramme und Statistiksoftware – und weiß das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden. Gemeinsam mit ihren Kollegen versorgt sie den Eurex-Vorstand mit punktgenauen Analysen für seine Entscheidungen zur Weiterentwicklung der elektronischen Märkte – in der Eschborner Zentrale oder auch mal im Flughafen unterwegs in eines der Finanzzentren der Region mit besten Wachstumsaussichten: Ostasien.

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Xetra ist der Kassamarkt der Deutschen Börse. Xetra schafft einen effizienten Zugang zum Kapitalmarkt, unterstützt modernste Handelsmodelle und verfügt über ein konstant wachsendes Angebot an handelbaren Wertpapieren. Auf Xetra können über 11.000 Aktien deutscher und internationaler Emittenten gekauft und verkauft werden, ferner mehr als 25.000 festverzinsliche Wertpapiere, 1.200 Exchange Traded Funds (ETFs), Exchange Traded Commodities (ETCs) und Exchange Traded Notes (ETNs) sowie rund 2.800 aktiv gemanagte Publikumsfonds. Dadurch können Anleger passgenau in die Instrumente investieren, die ihrer individuellen Anlagestrategie und Risikopräferenz entsprechen.
Über die gemeinsam mit der Schweizer Börse SIX betriebene Börse Scoach sind darüber hinaus mehr als 950.000 Zertifikate und Optionsscheine handelbar.
Maßgeschneiderte Marktmodelle ermöglichen unterschiedlichsten Investoren aus Europa und der ganzen Welt, ihre Handelsstrategien umzusetzen. Xetra führt die Orders zu besten Preisen aus und steht für Transparenz und Schnelligkeit bei niedrigen Handelskosten.
Xetra richtet sich sowohl an institutionelle als auch an private Anleger. Vorrangig auf Privatinvestoren ausgelegt ist der Xetra Frankfurt Spezialistenhandel, der auf Basis der Xetra-Technologie von Intermediären im Großen Handelssaal der FWB ausgeführt wird. Darüber hinaus ist die Deutsche Börse am Träger der Börse Tradegate Exchange in Berlin beteiligt, deren Angebot und verlängerte Handelszeiten auf Privatanleger zugeschnitten sind.
Xetra: Präsenz in Europa und darüber hinaus Herkunft der Xetra-Teilnehmer nach Unternehmenss tz (Anteil an gesamter Anzahl von 244)

Stand: 31. Dezember 2012
Xetra hat 2012 seine internationale Reichweite erneut gefestigt und erweitert. Durch seine internationale Verbreitung konsolidiert Xetra Liquidität aus ganz Europa und verbessert so die Marktqualität für alle Investoren. Auch andere europäische Börsen nutzen die Xetra-Technologie zum Betrieb ihres Kassamarktes.
So wird die Xetra-Technologie seit 1999 von der Wiener Börse genutzt, seit 2000 von der Irish Stock Exchange, seit 2008 von der Bulgarian Stock Exchange und seit 2010 von der Ljubljana Stock Exchange. Im Juli 2012 ist die Malta Stock Exchange hinzugekommen.
Handelsvolumen auf Xetra ®, inkl. Xetra Frankfurt Spezialist und Tradegate
Im Oktober 2012 wurde auf Xetra der elektronische Handel von Anleihen auf mehr als 2.000 internationale Staats- und Unternehmensanleihen sowie 60 Bundesanleihen ausgeweitet. Handelsteilnehmer profitieren von einem transparenten und liquiden Anleihemarkt und erhalten Zugang zum Investorennetzwerk von Xetra. Damit fördert die Deutsche Börse auch die Marktintegrität im Handel dieser zuvor fast ausschließlich außerbörslich gehandelten Anlageklasse und erfüllt bereits heute höchste Transparenzanforderungen.
Schnelligkeit, Sicherheit und Belastbarkeit sind essenzielle Parameter im Wettbewerb der Börsenorganisationen. Im Jahr 2012 hat Xetra erneut Maßnahmen zur Steigerung der Leistung des Handelssystems ergriffen. Xetra zeichnet sich durch eine besonders hohe Systemstabilität aus und minimiert daher das operative Risiko seiner Kunden, siehe hierzu auch das Kapitel "IT-Services".
Ein Schwerpunkt der Weiterentwicklung der Xetra-Technologie lag 2012 in der Standardisierung (z.B. durch den Einsatz des offenen Übertagungsprotokolls FIX) und auf funktionalen Erweiterungen (z.B. neue Ordertypen). Im November 2012 hat Xetra zudem im Rahmen der Einführung einer neuen Version des Handelssystems u.a. die Erfassung außerbörslicher Geschäfte erleichtert.
Der Handel auf Xetra zeichnet sich durch höchste Transparenz, faire Preisbildung und strenge Handelsüberwachung aus. Diese Kriterien sind die Voraussetzungen für die gleichberechtigte Teilnahme von Anlegern am Marktgeschehen. Dadurch leistet Xetra einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit und Integrität der Kapitalmärkte und hilft, auch in Krisenzeiten das Vertrauen in die Märkte aufrechtzuerhalten.
Handelsabschlüsse auf Xetra ausgeführt
244
Handelshäuser mit über 4.134 angeschlossenen Terminals und Händlern in 18 Ländern

handelbare Finanzinstrumente auf Xetra


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Derivate sind aus der modernen Welt der Finanzierung nicht mehr wegzudenken, weil sich durch Derivate Markt- und Preisrisiken managen lassen. Die Absicherung durch Derivate, das "Hedging", erhöht somit die Planungssicherheit für Unternehmen – und trägt dadurch auch zu gesamtwirtschaftlich besseren Ergebnissen bei.
Mit dem Terminmarkt Eurex betreibt die Deutsche Börse einen der weltweit größten regulierten Märkte für den Handel von Futures und Optionen. Die Stärke von Eurex ist der Handel von Indexderivaten und Zinsderivaten mit Laufzeiten von zwei und mehr Jahren. Auch Futures und Optionen auf Einzelaktien sowie auf weitere Basiswerte sind auf Eurex handelbar.
Über ihr New Yorker Tochterunternehmen International Securities Exchange (ISE) ist Eurex auch am US-Markt für Aktienoptionen vertreten.
Darüber hinaus gehört Eurex Repo zu den Terminmärkten der Gruppe Deutsche Börse. Eurex Repo ist ein Marktplatz für besicherte Geldmarktgeschäfte, die wiederum "Repurchasing Agreements" (kurz: Repos) genannt werden. Dies sind Finanzierungsgeschäfte, bei denen Wertpapiere mit einem vorab vereinbarten Rückkaufpreis gegen Geld getauscht werden.
Gemeinsam mit führenden Banken betreibt Eurex die Handelsplattform Eurex Bonds für den Interbankenhandel u.a. von europäischen Staatsanleihen. Im Vergleich zum außerbörslichen Handel profitieren die Marktteilnehmer auch hier von einer höheren Transparenz und einem überwachten Handel.
Auch 2012 gehörte der weltweite Ausbau der Geschäftsaktivitäten zu den strategischen Zielen von Eurex. Besonders im asiatischpazifischen Raum hat Eurex über ihre Niederlassungen u.a. in Singapur, Peking und Hongkong ihre Präsenz in der Region erweitert. Insgesamt waren 14 Teilnehmer aus der Region an das Eurex-Netzwerk angebunden, siehe Grafik unten.
Herkunft der Eurex-Teilnehmer nach Unternehmenssitz (Anteil an Gesamtzahl von 426)


Stand: 31. Dezember 2012
Besonders erfolgreich war die Kooperation mit der Korea Exchange im Handel des Derivats auf den koreanischen Leitindex KOSPI. Hier hat sich das Handelsvolumen im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.
Mit ihrem "Trader Development Program" unterstützt Eurex neue Händler darin, statt einer direkten Mitgliedschaft auch die OrderroutingSysteme bestehender Teilnehmer zu nutzen. Auch 2012 wurden dadurch weltweit zahlreiche neue Händler gewonnen. Damit hat Eurex zugleich zur fachlichen Ausbildung im Derivatehandel weltweit beigetragen.
Eurex Exchange führte 2012 insgesamt weitere rund 150 Aktien- und Rohstoffderivate sowie einen neuen Futures-Kontrakt auf französische Staatsanleihen ein. Die Kontrakte auf die Staatsanleihen europäischer Nationen ergänzen den Bund-Future. Mit der Eurokrise haben sich die Zinskurven der nationalen Anleihen deutlich in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Vor diesem Hintergrund sind die neuen Kontrakte auf Staatsanleihen für die Marktteilnehmer präzisere Absicherungsinstrumente.
Als relativ junge Anlageklasse fanden börsengehandelte Dividendenderivate eine hohe Akzeptanz im Markt. Bei diesen Derivaten steht nicht die Kursentwicklung des Basiswertes im Vordergrund, sondern dessen Dividendenausschüttung. Besonders kräftig wuchsen zudem die Volatilitätsindexderivate. Sie reagieren auf die Schwankungsbreite in der Kursentwicklung der wichtigsten Unternehmen der Eurozone. Dadurch geben sie Marktteilnehmern eine zusätzliche Absicherungsmöglichkeit.
Im Dezember 2012 hat Eurex eine neue Generation ihrer Handelsplattform eingeführt. Die gehandelten Produkte werden Schritt für Schritt auf diese neue Architektur überführt.
Mit der neuen Handelsplattform setzt Eurex erneut Standards als Technologieführer im Derivatehandel weltweit – und verbessert somit auch das Management operativer Risiken.
2,3 Mrd.
Transaktionen auf Eurex ®, inkl. ISE
Börsenhandel ist nicht nur aufgrund seiner Beiträge zum Risikomanagement und zur Transparenz Nachhaltigkeits-Werten verpflichtet. Er kann auch die Reduktion von Treibstoffgasen unterstützen, wie sie im Kyoto-Protokoll festgeschrieben ist – durch den Handel in CO2-Zertifikaten. Die European Energy Exchange (EEX), mit Sitz in Leipzig, an der Eurex mehrheitlich beteiligt ist, zählt als EU-Auktionsplattform zu den führenden europäischen Börsen, die diesen Handel organisiert. Die EEX betreibt darüber hinaus einen regulierten Markt für Strom, Erdgas und Kohle. Momentan plant die EEX, den Handel auf Zertifikate auf Ökostrom aus Wind, Wasser und Sonnenenergie zu erweitern.
Teilnehmer, davon 426 an Eurex Exchange mit über 8.000 Händlern in 31 Ländern und 149 Teilnehmer an ISE
handelbare Derivate, davon 1.800 Futures und Optionen an Eurex Exchange und mehr als 2.000 an ISE
Clearing

Aufgabe
Clearing (dt.: Verrechnung). Die Teilnehmer am Handel von Wertpapieren und Derivaten treffen Kauf- und Verkaufsvereinbarungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erfüllen sind. Das Clearinghaus garantiert als zentraler Kontrahent die Lieferung und Zahlung.

Nutzen
Das Clearing ist vergleichbar mit einer Versicherung für die Marktteilnehmer gegen den Ausfall eines Vertragspartners. Deshalb stärkt Clearing die Stabilität und Integrität der Märkte.
Cesar Matos, Head of Risk Operations Eurex Clearing: überwacht mit seinen Mitarbe terinnen und Mitarbe tern, ob die Kauf- und Verkaufsaufträge der Clearingteilnehmer ausreichend besichert sind – im Schichtbetrieb Dazu braucht er ein Team, auf das er sich ve lassen kann und das jedes Problem offen bespricht. Seine Kollegen und er müssen dreidimensionale Risikomodelle verstehen und gleichzeitig in ständigem Austausch mit ihren Kunden sein. Denn für die geht es um bis zu neunstellige Summen. Matos und sein Team leisten Risikomanagement "in Echtzeit". Im Clearing werden die gehandelten Finanzinstrumente und die finanziellen Forderungen pro Teilnehmer verrechnet und besichert. Bei der Deutschen Börse übernimmt diese Aufgabe die Eurex Clearing AG. Als zentraler Kontrahent sorgt das Clearinghaus dafür, dass nur die Nettoforderungen und -verpflichtungen ausgeglichen werden müssen (sog. Netting). Diese Nettomenge ist wesentlich geringer als die gesamten gehandelten Positionen.
Darüber hinaus tritt das Clearinghaus als Käufer für jeden Verkäufer und als Verkäufer für jeden Käufer auf. Jeder Teilnehmer muss gemäß dem Risiko seiner offenen Nettopositionen beim Clearinghaus Sicherheiten hinterlegen. Über das Clearinghaus werden sowohl börslich als auch außerbörslich gehandelte Derivate und Kassamarktprodukte verrechnet. Für den Finanzsektor hat diese Funktion den Vorteil, dass offene Handelspositionen abgesichert werden und damit die Stabilität und Integrität der Märkte steigt.

Aktien Derivate Repos Anle he Käufer tritt in den Kaufe tr g ein garantiert dessen Erfüll ng managt Risiken ma agt Sicherh iten Clearinghaus/ zentrale Kontra en Aktien Derivate Repos Anlei en Verkäufer Prozess Clearing dt : Verrechnung) Die Te nehmer am Handel von Wertpapieren und Derivaten treffen Kauf-und Verkaufsvere nbarungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erfüllen sind. Das Clearinghaus garantiert als zent aler Kontrahent die Lie erung und Zahlung.
Das Clearing ist vergleichbar mit einer Versicherung fü die Markt eilnehmer gegen den Ausfall eines Vertragspartners. Deshalb stärkt Clearing die Stabi i ät und Integrität der Märk e.
Clearing
Aufgabe
Nutzen
Cesar Matos, Head of Risk Operations, Eurex Clearing: Überwacht mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ob die Kauf- und Verkaufsaufträge der Clearingteilnehmer ausreichend besichert sind – im Schichtbetrieb. Dazu braucht er ein Team, auf das er sich verlassen kann und das jedes Problem offen bespricht. Seine Kollegen und er müssen dreidimensionale Risikomodelle verstehen und gleichze tig im ständigen Austausch mit ihren Kunden sein. Denn für die geht es um bis zu neunstellige Summen. Matos und sein Team leisten Risikomanagement "in Echtzeit".
Clearing

Unsere Marke
Als zentraler Kontrahent garantiert die Eurex Clearing AG die Erfüllung von Geschäften in einem sehr breiten Produktspektrum. Indem Geschäfte miteinander verrechnet werden, sinkt das zu besichernde Volumen von rund 7,5 Bio.€ auf etwa 39 Mrd.€. Dem steht eine Besicherung von ca. 49 Mrd.€ gegenüber, die von den Marktteilnehmern zur Verfügung gestellt und von Eurex Clearing verwaltet wird, bei einem Sicherheitspuffer von etwa 10 Mrd.€, siehe Grafik rechts. Durch die Garantie entfällt für die Marktteilnehmer das individuelle Kontrahentenrisiko.
Eurex Clearing ist Europas führender zentraler Kontrahent und bietet Clearingservices für Derivate, Repos, Aktien und festverzinsliche Wertpapiere an – sowohl für börsliche als auch für außerbörsliche Geschäfte.
Neben Eurex nutzen die European Energy Exchange, Eurex Bonds ® , Eurex Repo ® , Xetra, die Irish Stock Exchange sowie Teilnehmer am außerbörslichen Handel das Clearinghaus als zentralen Kontrahenten.
Sicherheit und Integrität der Finanzmärkte hängen eng zusammen mit effektivem Risikomanagement. Mit einem Risikomanagement in Echtzeit setzt Eurex Clearing Maßstäbe in Qualität und Effektivität.
So plant Eurex Clearing, ihr Angebot für außerbörslich ("over the counter", OTC) gehandelte Terminprodukte bei Zins- und Aktienderivaten Schritt für Schritt zu erweitern. Bisher umfasst das Angebot mit Eurex Credit Clear einen zentralen Kontrahenten für außerbörslich gehandelte Credit Default Swaps (CDSs).
Clearingvolumen Netting Margining Sicherheitspuffer hinterlegte Sicher-10 49 39 7.507 7.468
Monatlicher Durchschnitt 2012 bei Eurex Clearing in Mrd.€
Stand: 31. Dezember 2012
Im November 2012 sind Zinsswaps neu aufgenommen worden. Ebenfalls seit November bietet Eurex Clearing einen zentralen Kontrahenten für die bilaterale Wertpapierleihe an. Beide Neuerungen antizipieren, dass künftig das zentrale Clearing zahlreicher außerbörslich
heiten
Clearing
Marktrisiken über Eurex Clearing verrechnet (monatlicher Bruttodurchschnitt 2012)
gehandelter Finanzinstrumente in Europa vom Gesetzgeber vorgeschrieben sein wird – im Zuge der Umsetzung der European Market Infrastructure Regulation (EMIR).
Darüber hinaus führte Eurex Clearing für ihre börslichen und außerbörslichen Märkte neue Funktionalitäten und Services ein. Das sog. "Individual Clearing Model" ermöglicht einen umfassenden Schutz für im Clearinghaus hinterlegte Sicherheiten von Kunden und die sofortige Übertragbarkeit von Positionen und Vermögenswerten beim Ausfall eines Clearingteilnehmers.
Um die Stabilität am Derivatemarkt weiter zu erhöhen und zugleich den Teilnehmern einen effizienteren Einsatz ihres Kapitals zu ermöglichen, plant Eurex Clearing, eine neue Risikomanagement-Methode einzuführen. Hierbei betrachtet das Risikomanagement – als Weiterentwicklung der bisherigen Praxis – das gesamte Portfolio eines Teilnehmers zur Berechnung der zu hinterlegenden Sicherheiten. Durch diese Methode wird u.a. ein sog. Cross-Margining möglich, also eine Berechnung des Risikos und damit der notwendigen Sicherheiten börsennotierter ebenso wie außerbörslich gehandelter Derivate. Dadurch wird das tatsächliche Risiko eines Portfolios akkurater bewertet – und gleichzeitig sinken die Besicherungskosten der Clearingteilnehmer.
Ein Angebot, das die Deutsche Börse entwickelt hat und das auch 2012 weiter wuchs, ist GC Pooling ® . Es ermöglicht die Abwicklung anonymer und besicherter Geldmarkttransaktionen auf Eurex Repo, die über den zentralen Kontrahenten der Deutschen Börse, Eurex Clearing, verrechnet werden. GC Pooling erlaubt den Kunden zudem, die erhaltenen Wertpapiere über Clearstream auch zur Liquiditätsbeschaffung bei der Deutschen Bundesbank weiterzuverwenden oder bei Eurex Clearing als Sicherheiten zu hinterlegen.
Der wichtigste Beitrag der Clearingfunktion zum Thema Nachhaltigkeit besteht darin, dass sie die systemische Stabilität der Finanzmärkte erhöht. Dieser Beitrag wird durch die laufenden Projekte, insbesondere das außerbörsliche Clearing und die Dienstleistungen zum Schutz der Kundenvermögen, weiter ausgebaut. Über GC Pooling sorgt die Deutsche Börse zudem für Vertrauen am Interbankenmarkt für Geldmarktgeschäfte.
Transaktionen an Eurex Clearing verarbeitet
163
Clearingteilnehmer aus 16 Ländern
Nachhandel

Aufgabe
Nachhandel. Nach dem Abschluss und der Abrechnung eines Wertpapiergeschäfts sorgen die Anbieter von Nachhandelsdiensten dafür, dass die Wertpapiere den richtigen Depots gutgeschrieben werden – einen Vorgang, den man als Abwicklung (Settlement) bezeichnet. Außerdem stellen sie die sichere Aufbewahrung oder Verwahrung (Custody) der Wertpapiere sicher. Die verwahrten Vermögenswerte müssen anschließend gemanagt werden, um den größtmöglichen Nutzen für ihre Inhaber zu erzielen.

Nutzen
Dienstleistungen im Nachhandel bilden den Eckpfeiler für die Sicherheit der Kapitalmärkte – und sind unverzichtbar für ein effizientes Liquiditätsmanagement.
In der Gruppe Deutsche Börse ist Clearstream für die Abwicklung, d.h. die Buchung der Wertpapierein die Depots, und die sichere Aufbewahrung dieser Vermögen für Banken und deren Kunden, verantwortlich. Lösungen für das Risiko- und Liquiditätsmanagement und Leistungen für Investmentfonds haben an Bedeutung gewonnen.
José Manoka Mussala, Expert, Product Management Global Securities Financing (GSF), Clearstream: Um 8 Uhr morgens verhandelte er noch in seinem Luxemburger Büro per Videokonferenz mit seinen Ansprechpartnern bei der Austral an Securities Exchange in Sydney – über das neue Angebot zum Global Liquidity Hub. Um 10 Uhr ist er auf dem GSF Summit, um weitere Kunden zu treffen – und mit ihnen Ideen für neue P odukte zu entwickeln. Er hört genau hin, denn er will wissen, was die Konkurrenz zu Inhaber können ihr verwahrtes Vermögen für sich arbeiten lassen: Mit der globalen Liquiditäts-
bieten hat – und wo seine Kollegen und er besser werden können. management-Lösung von Clearstream können Vermögenswerte z.B. gegen ein Entgelt als "Garantie" oder "Sicherheit" für Transaktionen verliehen werden. Auch werden Vermögenswerte zunehmend zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen an die Liquidität benötigt. Damit Finanzinstitute dies sicher und effizient leisten können, bietet Clearstream ausgereifte Dienste im Nachhandel an – weltweit.
Die Nachhandelsservices von Clearstream tragen zur Stabilität und Effizienz von Kapitalmarkttransaktionen bei.

Nachhande . Nach dem Abschluss und der Abrechnung eines Wertpapiergeschäfts sorgen die Anb ete von Nachhandelsdiensten da ür dass die Wertpapiere den richtigen Depots gutgeschrieben werden – ein n Vorgang den man a s Abwicklung (Settlement) bezeichnet. Außerdem stellen sie die sichere Aufbewah ung oder Verwah ung (Custody) der Wertpapiere sicher. Die verwahrten Vermögenswerte müssen anschl eßend gemanagt werden um den größtmöglichen Nutzen für ihre Inhaber zu erzielen.
(Internationaler)
Abwicklung und Verw hrung International I landsmä kte Mehrwertdienste Sicherhe tenmanagem nt Dienstleistungen für nvestmentfonds Connectivity Zentralverwahrer (Central Securities Depository, (I)CSD) Intermediäre Intermediäre auf dem Finanzmarkt Emittenten Gesellschaften Regie ungen Investoren Banke Unternehmensfonds Son t g Clearinghäuser Börsen Zentra banken Nur für Zentralverwahre e evant (CSDs)
den Eckpfeiler für die Sicherheit der Kapitalmärkte – und sind unve zichtbar für e n e fizientes Liqu ditätsmanagement.
Dienstleistungen im Nachhandel bilden
Nachhandel
Aufgabe
Prozess
Nutzen
José Manoka Mussala, Expert, Product Management Global Securities
Financing (GSF), Clearstream: Um 8 Uhr morgens verhandelte er noch in seinem Luxemburger Büro per Videokonferenz mit seinen Ansprechpartnern bei der Australian Secur ties Exchange in Sydney – über das neue Angebot zum Global Liquidity Hub. Um 10 ist er auf dem GSF Summit, um weitere Kunden zu treffen – und mit ihnen Ideen für neue Produkte zu entwickeln. Er hört genau hin, denn er will wissen, was die Konkurrenz zu bieten hat – und wo seine Kollegen und er besser werden können.

Unsere Marken

In seiner noch relativ jungen, aber rasch wachsenden Rolle als führender globaler Anbieter von Services im Nachhandel kann Clearstream auf seine langjährige Erfahrung in den Bereichen Abwicklung und Verwahrung zurückgreifen. Als internationaler Zentralverwahrer (International Central Securities Depository, ICSD) mit Sitz in Luxemburg entwickelt und betreibt Clearstream seit über 40 Jahren die dem Handel nachgelagerte Infrastruktur für internationale Anleihen und erbringt Dienstleistungen für alle Arten von Wertpapieren, darunter zunehmend auch für Aktien. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich Clearstream von einem europäischen Dienstleister für Anleihen zu einem echten globalen Anbieter von Nachhandelsservices mit mittlerweile zehn Standorten in Europa, Nordamerika und Asien und einer Kundenbasis von weltweit mehr als 2.500 Finanzinstituten in über 110 Ländern entwickelt.
In den 1990er Jahren erhielt Clearstream den Status einer Bank und begann, globale Verwahrdienstleistungen für Finanzinstitute auf der ganzen Welt anzubieten, nicht nur für internationale Wertpapiere, sondern auch für inländische Wertpapiermärkte. Clearstream ist darüber hinaus Zentralverwahrer (Central Securities Depository, CSD) für den Wertpapierhandel in Deutschland und, über den gemeinsam mit der Banque centrale du Luxembourg gegründeten Zentralverwahrer LuxCSD, auch in Luxemburg.
Nach einer Schätzung des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht vom April 2012 fehlen den Banken weltweit insgesamt 2,78 Bio.€ an stabilen Finanzmitteln, um die zusätzlichen Liquiditätsanforderungen nach Basel III zu erfüllen. Außerdem stellen neue Clearingverpflichtungen bei gleichzeitiger Verbesserung der systemischen Stabilität das Liquiditätsmanagement der Banken vor neue Herausforderungen. Clearstream bietet weltweite Nachhandelsdienste an, die Kunden helfen, den mit dieser strukturellen Veränderung verbundenen höheren administrativen und finanziellen Aufwand zu bewältigen. Damit trägt Clearstream auch zur Sicherheit und finanziellen Entlastung der Gesamtwirtschaft bei, die sich gerade in einer Phase der Reregulierung als Reaktion auf den massiven Vertrauensverlust infolge der Finanzkrise befindet. Der potenzielle Nutzen solcher Dienstleistungen ist enorm: Wie eine Umfrage von Accenture und Clearstream im September 2011 ergab, könnte der Finanzsektor jährlich über 4 Mrd.€ an Opportunitätskosten einsparen, wenn er die Ineffizienzen aufgrund der internationalen Fragmentierung des Sicherheitenmanagements beseitigen würde.
Dies hat Clearstream zur Einrichtung eines globalen Liquiditätspools, des Global Liquidity Hub, bewogen. Mit diesem Service können Banken die Vermögenswerte, die Clearstream in ihrem Auftrag verwahrt, effizienter über verschiedene Plattformen und Länder hinweg nutzen. Das bedeutet z.B., dass sie das
verwahrtes Vermögen (Anleihen, Aktien, Fonds und Gold)
Vermögen für sich arbeiten lassen können, indem sie Wertpapiere wiederverwenden (u.a. durch den Verleih an andere) und Pensionsgeschäfte abschließen. Clearstream ordnet die Vermögenswerte mit einem angemessenen Wert entsprechend dem jeweils eingegangenen Risiko zu und vermeidet so kostspielige "Überbesicherungen". Außerdem verfügt der Global Liquidity Hub über einen Algorithmus, der das notwendige Wertpapierportfolio zur

Anzahl der verfügbaren Fonds am Jahresende
Vestima®: Zugang zu mehr als 100.000 Fonds
ausreichenden Deckung der aus regulatorischen oder geschäftlichen Gründen abzusichernden Risiken automatisch auf internationaler Ebene optimiert.
Dies sind nicht die einzigen Mehrwertdienste, die Clearstream für den Finanzsektor erbringt. Vestima® , ein weiterer stark wachsender Service, unterstützt die Investmentfondsbranche beim Orderrouting. Für Anleger hat dies den Vorteil,
dass sie einen schnellen, einfachen und kostengünstigen Zugang zu einem breiteren Angebot von weltweit mehr als 100.000 Fonds erhalten, siehe Grafik links. Fondsmanager profitieren von der größeren Reichweite, mit der sie eine breitere und vielfältigere Kundenbasis ansprechen können. Infolgedessen steht Anlegern eine deutlich umfangreichere Fondsauswahl zur Verfügung. Diese Services werden von Clearstream in enger Zusammenarbeit mit den Kunden laufend optimiert und erweitert.
Clearstream setzt auf Partnerschaften, um sowohl die Reichweite als auch den Umfang ihrer Geschäftstätigkeit zu erweitern. Als globaler Anbieter von Dienstleistungen im Nachhandel nutzt Clearstream im Interesse der Kunden die Expertise ihrer Partner vor Ort.
Die stärkere Konzentration auf Kapitalanforderungen und der damit einhergehende Bedarf nach einem besseren Liquiditäts- und Sicherheitenmanagement sind weltweit ein zentrales Thema. Jedoch nur wenige Anbieter können zusätzlich zu einem großen Liquiditätspool auch ein ausgereiftes Sicherheitenmanagementsystem zur Verfügung stellen. Clearstream hat begonnen, ihr Sicherheitenmanagementsystem an Dritte zu vermarkten, und mit verschiedenen Marktinfrastrukturen weltweit Outsourcing-Verträge abgeschlossen. Dieser Service – der Liquidity Hub GO (Global Outsourcing) – befindet sich in unterschiedlichen Entwicklungsphasen mit den internationalen Clearstream-Partnern: Er ist seit Juli 2011 beim brasilianischen Zentralverwahrer Cetip in Betrieb und soll 2013 beim australischen Börsenbetreiber ASX und dem spanischen Zentralverwahrer Iberclear, einer Tochtergesellschaft des spanischen Börsenbetreibers BME,

eingeführt werden. Ähnliche Zeitpläne sind für den südafrikanischen Zentralverwahrer Strate, an dem die Johnnesburger Wertpapierbörse beteiligt ist, und, auf Grundlage einer Absichtserklärung, für den kanadischen Zentralverwahrer Clearing and Depository Services vorgesehen.
Zentralverwahrer sind jedoch nicht die einzigen Clearstream-Partner, die ein Sicherheitenmanagementsystem benötigen. Auch Agent Banks müssen solche Dienstleistungen ihrer eigenen Kundenbasis anbieten. Als erste Kunden des Service Liquidity Hub Connect haben BNP Paribas Securities Services und Citibank Vereinbarungen mit Clearstream zur Nutzung ihrer Kompetenz im Sicherheitenmanagement unterzeichnet. Der Service wird im ersten Quartal 2013 den Betrieb aufnehmen.
Partnerschaften gehören zur Strategie von Clearstream und sind im gesamten Produktund Dienstleistungsangebot des Unternehmens anzutreffen. Eine der Kernfunktionen von Clearstream besteht darin, Emittenten und Anleger weltweit über ein Netzwerk von Abwicklungsverbindungen, die den Austausch erleichtern, zusammenzuführen. Clearstream baut ihr Abwicklungsnetzwerk fortlaufend aus und hat kürzlich eine Verbindung zu den Philippinen – die 53. Verbindung – in Betrieb genommen. Damit verfügt Clearstream über das umfangreichste Abwicklungsnetzwerk aller internationalen Zentralverwahrer. Clearstream stellt ihre Präsenz in allen diesen Märkten durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern – Agent Banks oder Unterdepotbanken – sicher, die in den jeweiligen Märkten für das Unternehmen tätig sind.
Gemeinschaftsunternehmen bilden ebenfalls einen wichtigen Teil des Partnerschaftskonzepts von Clearstream. Gemeinsam mit dem spanischen Börsenbetreiber BME wurde das europäische Transaktionsregister REGIS-TR für OTC-Derivate eingeführt; gemeinsam mit der Banque centrale du Luxembourg hat Clearstream LuxCSD auf den Weg gebracht, einen nationalen Zugangspunkt in Luxemburg zu TARGET2-Securities (T2S) zur Hinterlegung von Emissionen und Verwahrung von Wertpapieren.
Mit ihrer nachgewiesenen Expertise entwickelt Clearstream innerhalb der Gruppe Deutsche Börse Geschäftslösungen, die dem Markt wertvollen Nutzen bringen. Beispielsweise hat Clearstream zusammen mit dem Kassamarktsegment Xetra eine einzigartige Möglichkeit für den börslichen Handel von Investmentfonds eingeführt. Gemeinsam mit dem Derivatesegment Eurex ist der GC Pooling®-Marktplatz entstanden, der Kunden eine Optimierung ihrer Liquidität ermöglicht.
In Europa hat die Verwirklichung einer einheitlichen Infrastruktur für die Abwicklung in Zentralbankgeld Fortschritte gemacht, auch wenn sich aufgrund der Komplexität des Vorhabens der Start von 2014 auf 2015 verschoben hat. Die Europäische Zentralbank bietet, in Ergänzung zu den Harmonisierungsbestrebungen der EU-Kommission, den nationalen Zentralverwahrern Europas eine integrierte Abwicklungsplattform an: TARGET2--Securities. Diese Infrastruktur wird einen
Nachhandel
74,8 Mio.
verarbeitete Inlandsabwicklungstransaktionen im Jahr 2012
paneuropäischen Liquiditätspool schaffen und folglich den Wettbewerb für Nachhandelsdienstleistungen in Europa deutlich verstärken. Clearstream unterstützt die Ziele des T2S-Projekts und hat es seit seinem Start im Jahr 2006 aktiv mitgestaltet. Im Frühjahr 2012 hat Clearstream als einer der ersten Zentralverwahrer offiziell ihren Beitritt zu T2S zugesagt.
Als deutscher Zentralverwahrer wird Clearstream rund 40 Prozent des T2S-Abwicklungsvolumens ausmachen. Die Gruppe Deutsche Börse investiert in Finanzinfrastruktur, um die Fragmentierung der Liquidität im Bereich Abwicklung und Verwahrung zu verringern und den europäischen Banken erstklassige Asset Services anzubieten. Gleichzeitig trägt diese Investition zu einer stabilen, effizienten Finanzinfrastruktur in Europa bei. Für Clearstream ist T2S eine Gelegenheit, ihre Expertise im Sicherheitenmanagement einer noch größeren Kundenbasis zur Verfügung zu stellen.
Mit der Bereitstellung einer sicheren Umgebung für den Nachhandel leistet Clearstream eine wichtige Rolle für die Gesamtwirtschaft. Dies zeigt sich u.a. daran, dass Clearstream von großen internationalen Rating-Agenturen mit der Bonitätsbewertung "AA" eingestuft wird. 2012 erhielt Clearstream auf Basis von Kundenbewertungen wieder Bestnoten bei der "Agent Banks in Major Markets"-Umfrage des
Branchenmagazins "Global Custodian" und war damit erneut der führende internationale Zentralverwahrer.
Dadurch, dass sich das Augenmerk weltweit immer mehr auf Corporate Governance richtet, benötigen Anleger in zunehmendem Maße hochmoderne Nachhandelsdienste zur Unterstützung ihrer Aktivitäten im Rahmen einer aktiven Eigentümerbeteiligung. Clearstream hat deshalb einen erweiterten Service zur Stimmrechtsvertretung eingeführt, der in- und ausländische Aktionäre bei der Ausübung ihrer Kontrollrechte unterstützt und ihnen eine aktive Beteiligung im Einklang mit jüngsten Marktinitiativen wie der EU-Aktionärsrechte-Richtlinie ermöglicht.
Kunden in über 110 Ländern
monatlich durchschnittlich ausstehendes Volumen für Services der globalen Wertpapierfinanzierung (GSF)
Investmentfonds verfügbar für Orderrouting durch Vestima (zum 31. Dezember 2012)
IT-Services
Aufgabe
IT-Services. Börsenorganisationen sind Technologieunternehmen. Sie entwickeln und betreiben das Netzwerk, die Hochleistungsrechner und die Software für das Handels- und Nachhandelsgeschäft weltweit. Einige von ihnen bieten ihre IT-Dienstleistungen auch externen Kunden in der Finanzindustrie an.

Nutzen
Höchste Priorität für Börsen hat dabei die Zuverlässigkeit der Handels- und Abwicklungssysteme. Ohne sie gäbe es weder eine transparente Preisbildung noch eine sichere Verwahrung.
Der unterbrechungsfreie Betrieb der Systeme in den Rechenzentren der Deutschen Börse ist die Grundlage für einen zuverlässigen Ablauf von Handel und Abwicklung – bei steigenden Anforderungen wie der Zunahme des Datenverkehrs. Der Ausbau und die Überwachung der Netzwerke ermöglicht die globale Anbindung von Kunden und Partnern.
Die Software, auf der die Dienstleistungen der Deutschen Börse basieren, wird von der IT programmiert und regelmäßig erneuert. Dies garantiert eine hohe Leistungsfähigkeit und Flexibilität. Handelssysteme und Software entsprechen immer dem neuesten Stand der Technik.
Auch Börsen außerhalb Deutschlands verlassen sich auf die Technologie der Deutschen Börse. Dadurch profiliert sich die Deutsche Börse als Anbieter von IT-Lösungen für andere Finanzdienstleister – mit dem Ziel, die Sicherheit zu erhöhen.

Aufgabe
IT-Services
Prozess
Nutzen
IT-Services. Börsenorganisationen sind Technologieunternehmen. Sie entwickeln und betreiben das Netzwerk, die Hochleistungsrechner und die Software für das Handels- und Nachhandelsgeschäft weltweit. E nige von ihnen bieten ihre IT-Dienstleistungen auch externen Kunden in der Finanzindustrie an Betrieb Netzwerk-Betrieb Server-Betrieb Outsourcing Entwicklung Software IT-Services Börse und Marktteilnehmer Handel Clearinghaus Zentralverwahrer Externe Kunden IT-Outsourcing Kunden Wertpapier-Prozesskette Marktinformationen Handel Clearing Settlement Verwahrung Externe Prozesse Prozesse Der unterbrechungsfreie Betrieb der Systeme in den Rechenzentren der Deutschen Börse ist die Grundlage für einen zuverlässigen Ablauf von Handel und Abwicklung – bei steigenden Anforde Datenverkehrs. des Zunahme der wie rungen Der Ausbau und die Überwachung der Netzwerke unden ermöglicht die globale Anbindung von K und Partnern. Die Software, auf der die Dienstleistungen der Deutschen Börse basieren, wird von der IT pro grammiert und regelmäßig erneuert. Dies garantiert eine hohe Leistungsfähigkeit und Flexibilität.
Die Zuverlässigkeit der Handels- und Abwicklungssysteme hat höchste Priorität für Börsen. Ohne sie gäbe es weder eine transparente Preisbildung noch eine sichere Verwahrung. Handelssysteme und Software entsprechen immer echnik. dem neuesten Stand der T
Auch Börsen außerhalb Deutschlands verlassen sich auf die Technologie der Deutschen Börse. Da Anbieter als Börse Deutsche die sich profiliert durch inanzdienstleister – Lösungen für andere F - von IT erhöhen. zu Sicherheit die Ziel, dem mit
Davaajargal Davaasambuu, IT-Consulting, Deutsche Börse AG: Leistet Übersetzungsarbeit – nicht in ihre Muttersprache Mongolisch, sondern von den Anforderungen der Produktentwickler bei Eurex Clearing in die Computersprachen der Programmierer bei IT Services, damit die Kunden neue Softwarefunktionen auf den Hochleistungsrechnern der Deutschen Börse nutzen können. Studiert hat die IT-Ingenieurin m t einem Master of Engineering in Computer Science u.a. am Asian Institute of Technology in Thailand. Wer das Clearing von Derivaten verbessern will, muss zwischen Welten vermitteln – und ist deshalb besser in mehreren Kulturen zuhause.
IT-Services

Unsere Marke

Die Deutsche Börse ist ein international führender Komplettanbieter für Entwicklung und Betrieb von Handels- und Abwicklungssystemen. Von den Standorten Frankfurt/ Eschborn, Luxemburg, Prag, Chicago und New York aus betreibt der IT-Bereich der Deutschen Börse die Handelsinfrastruktur für weltweit 33 Handelsplätze und Börsen sowie ein globales Netzwerk zur Anbindung der Teilnehmer und weiterer Akteure.
Da Börsen eine wichtige volkswirtschaftliche Funktion erfüllen, indem sie während des gesamten Handelstages kontinuierlich Preise bilden und Anlegern die Möglichkeit zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten geben, ist die permanente Verfügbarkeit der Systeme von zentraler Bedeutung. Die Systeme für den Termin- und Kassamarkt sowie die Systeme für Abwicklung, Verwahrung und Informationsverteilung waren im Jahr 2012 jeweils erneut zu mehr als 99,99 Prozent verfügbar. Damit wurden die Anforderungen an diese Systeme wie in den Jahren zuvor übertroffen.
Um Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit des Datenverkehrs auch in Zukunft auf solch hohem Niveau zu gewährleisten, erweitert die Deutsche Börse IT zusammen mit ihrem strategischen Partner Equinix die Kapazität ihres Rechenzentrums. So kann die Gruppe Deutsche Börse der wachsenden Zahl von Co-Location-Kunden, die ihre Rechner in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Systemservern der Deutschen Börse aufstellen, gerecht werden und deren steigende Anforderungen erfüllen. Darüber hinaus war das
zurückliegende Jahr geprägt von der Entwicklung der neuen gemeinsamen Plattform für die Handelssysteme der Gruppe.
Zentrale strategische Projekte der Gruppe Deutsche Börse basieren immer auch auf einer IT-Infrastruktur, die die Strategie trägt und vorantreiben kann. Die Deutsche Börse IT begleitet und unterstützt die Umsetzung der gruppenweiten strategischen Ziele. So hat sie die Kapazitäten geschaffen und die Funktionen programmiert, auf denen Projekte wie der Liquidity Hub von Clearstream, das OTC-Clearing von Eurex Clearing oder das Dienstleistungsangebot rund um die Wertpapierleihe basieren.
Entwicklung der Antwortzeiten am Beispiel Eurex
Millisekunden

monatliche Durchschn ttswerte
99,998%
Verfügbarke t des internationalen Zentralverwahrers 2012
Das Kernelement der strategischen Roadmap der IT ist die Entwicklung einer neuen Generation von Handels- und Clearinginfrastruktur. Diese Initiative zur Modernisierung und Flexibilisierung der IT-Systeme wurde im Jahr 2012 weiter intensiv vorangetrieben.
Im vierten Quartal 2012 wurde die Entwicklung und Inbetriebnahme von zwei Systemen abgeschlossen. Zum einen wurde die neue Handelsarchitektur von Eurex Exchange eingeführt, zum anderen wurde mit Eurex Clearing Prisma® ein neues und effizienteres Risikomanagement-System aufgebaut. Beide setzen in Sachen Latenz und Leistungsfähigkeit neue Maßstäbe. Die Modernisierung ermöglicht die raschere Einführung von Software-Updates und sie erleichtert den Betrieb und die Wartung der Systeme.
Durch die ständige Verfügbarkeit der Handelsund Abwicklungssysteme schafft die Gruppe Deutsche Börse die elektronische Basis für alle weiteren Elemente in der Wertschöpfungskette. Auf diese Weise trägt die Deutsche Börse IT indirekt zur Stabilität des Finanzsektors bei.
Zudem stellt das IT-Management der Deutschen Börse höchste Anforderungen an eine effiziente Auslastungsplanung der Server. Auch die Steigerung der Energieeffizienz und die Verwendung von Ökostrom sind beim Einsatz der IT wichtige Kriterien. Ein Beispiel: Das Bürogebäude der Clearstream in Luxemburg wird über die Abwärme des nahe gelegenen Rechenzentrums versorgt.
Dies reduziert den Energieverbrauch. Die Gebäude sind seit Anfang 2012 zertifiziert als "HQE" (Haute Qualité Environnementale).
Darüber hinaus hat die Deutsche Börse im Oktober 2012 ihr Angebot für IT-Dienstleistungen an den europäischen Energiemärkten ausgebaut. Der neue Handelsservice ComXerv bietet einen Algorithmus für die grenzübergreifende Vergabe von Stromleitungskapazitäten, der die Nutzung dieser Kapazitäten optimiert und dadurch die Liquidität der beteiligten Märkte steigert. Der Bereich "IT for Energy" umfasst neben Betrieb, Wartung und Überwachung der Handels- und Abwicklungssysteme für die Teilnehmer an den Energiemärkten auch das Engpassmanagement und die Optimierung der Kapazitätsvergabe.
Quotes: Tagesmaximum auf Eurex ® am 9. Mai 2012
Transaktionen: Tagesmaximum auf Xetra ® am 13. Januar 2012
Latenz der schnellsten Eurex-Installationen (Dezember 2012)
Systemverfügbarkeit Eurex / Xetra 2012
Marktdaten

Aufgabe
Marktdaten. Marktdaten sind elementare Informationen, die Interessenten an Finanzmärkten für Entscheidungen benötigen – Entscheidungen über Investitionen, den Handel von Wertpapieren, die Veränderung von Risikopositionen und vieles mehr.

Nutzen
Als unabhängiger Informationsanbieter leisten Börsen damit einen wichtigen Beitrag zur Transparenz des Handels und zur Objektivität der am Markt verfügbaren Maßstäbe.
Eva-Maria Keller, Market Data & Analytics, Sales & Product Development: entwickelt und vertreibt Informationsprodukte und Analyseinstrumente für die Finanzindustrie – in engem Austausch mit den Kunden. Momentan sind ihre Hauptansprechpartner die Aktuare von Versicherungsgesellschaften: Chefmathematiker, die Risiken modellieren. Aufgabe der Betriebswirtin ist es, die Kunden m t Daten zu versorgen, um sie bestmöglich im Anlage- und Risikomanagement zu unterstützen. Das erste und nach wie vor bekannteste Produkt dieser Art ist der DAX ®-Index der Deutschen Börse – das Standard-Messinstrument für die Temperatur am deutschen Aktienmarkt. An den internationalen Finanzmärkten agieren Teilnehmer mit den unterschiedlichsten Informationsbedürfnissen: Privatanleger, institutionelle Investoren, Vermögensverwalter, Wertpapierhandelshäuser, Hedgefonds, Emittenten börsengehandelter Indexfonds und viele mehr. Diese Teilnehmer analysieren und entscheiden über Investitionsstrategien, Risikopositionen, Anlageperformance, Wertpapieremissionen, Wertpapiertransaktionen, Transaktionsabwicklung etc. Alle Akteure berücksichtigen daher die Informationen der Deutschen Börse bei ihrer täglichen Arbeit. Die Daten werden entweder direkt von der Deutschen Börse übermittelt oder über sog. Datenvendoren weiterverteilt.
Zum Datenportfolio der Deutschen Börse gehören Kursdaten aus den Handelssystemen Eurex und Xetra, Handelsstatistiken, Analysen, Stammdaten von Unternehmen, Finanznachrichten, Wirtschaftsdaten und über 12.000 Indizes. Diese Daten schaffen Markttransparenz.

Mark daten Mark daten sind elementare Informationen, die Interessenten an Finanzmärkten für Entscheidungen benö igen – Entscheidungen über Investitionen, den Handel von Wertpapieren, die Veränderung von Ris kopos t onen und vieles mehr. Als unabhängiger Informationsanbieter le sten Börsen dami einen wichtigen Be t ag zur Transparenz des Handels und zur Objektivität der am Mark ver ügbaren Maßs äbe Kursdaten Finanznachrichten ndizes Makroökonomische Kennzahlen Indikatoren Referenzda e Marktdatenport o o Privata lege Institutionelle Investoren Vermögensverwa te Wertpapierhandelshäuser Hedgefonds ETF Em ttenten Banken Kun en Datenvendoren
Marktdaten
Aufgabe
Prozess
Nutzen
Hält den Kontakt mit den Kunden von Informationsprodukten und Analyseinstrumenten – weltweit. Das erste und nach wie vor bekannteste Produkt dieser Art ist der DAX®-Index der Deutschen Börse, das Standardmaß für den deutschen Aktienmarkt. Reckewell und sein Team helfen Kunden, die Daten vertragsgerecht einzusetzen. Schließlich betreibt die Börse großen Aufwand, um die Daten zu generieren, aufzubere ten und zu verteilen. Zudem entwickelt er mit seinem Team aus diesen Kontakten neue Angebote – zum Nutzen vorhandener und künftiger Kunden.
Marktdaten

Unsere Marken



Fundierte Informationen und Analysen sind Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme am internationalen Kapitalmarkt. Die gestiegene Unsicherheit über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hat die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Marktinformationen erhöht. Indem sie für zuverlässige Transparenz sorgt, leistet die Deutsche Börse einen Beitrag, Vertrauen in die Märkte zu erzeugen.
Im Geschäftsfeld Handels- und Marktsignale werden Händlern, Fondsmanagern, Hedgefonds, Analysten und professionellen Investoren Börsenhandelsinformationen, Wirtschaftsdaten und Finanznachrichten zur Verfügung gestellt. Die Daten werden teilweise über direkte Leitungen in Echtzeit übermittelt und können von Marktteilnehmern bei der Umsetzung computergesteuerter Handelsstrategien genutzt werden.
Im Jahr 2012 konnte das Geschäftsfeld seine Produktpalette weiter verbreitern. Insbesondere bei dem Hochgeschwindigkeits-Datendienst AlphaFlash ® konnte die Basis für künftiges Wachstum gelegt werden. So hat AlphaFlash ® im September 2012 eine exklusive Vereinbarung mit Fitch Ratings abgeschlossen, um Rating-Informationen künftig mit höchster Geschwindigkeit in maschinenlesbarem Format zur Verfügung zu stellen und zu verbreiten. Seit Januar 2012 ist AlphaFlash auch in Brasilien verfügbar.
Die Vermarktung der DAX ®-Indexfamilie und der globalen Indizes des Tochterunternehmens STOXX stellt ein weiteres Geschäftsfeld dar. Investoren nutzen die Indizes als Vergleichsmaßstab für die Wertentwicklung ihrer Anlagen, siehe auch Grafik unten. Als Basiswerte ermöglichen sie den Banken und Fondsgesellschaften außerdem die Emission von Derivaten, Exchange Traded Funds und strukturierten Produkten. STOXX berechnet, entwickelt und verteilt weltweit rund 6.400 Indizes zusätzlich zu den rund 5.600 Indizes der Deutschen Börse. Zudem fungiert STOXX als exklusiver Vermarkter der DAX-Indizes. Weltweit wurden im Verlauf des Jahres 2012 rund 540.000 strukturierte Produkte auf die Indizes von Deutsche Börse und STOXX emittiert. Der Erfolg der Indizes ist v.a. auf ihre strenge Regelorientierung und Ausrichtung auf die Handelbarkeit zurückzuführen.
Regionale Aufschlüsselung der Unternehmen im STOXX Global Total Market Index (Anteil an der Gesamtzahl von 7.372)

Stand: 31. Dezember 2012
Marktdaten
Finanzinstrumente weltweit beruhen auf einem von der Gruppe Deutsche Börse verteilten Index (zum 31. Dezember 2012)
Im Jahr 2012 konnte STOXX seine globale Indexfamilie STOXX Global Index um über 2.100 Indizes erweitern. Im Vordergrund stand dabei der weitere Ausbau von asiatischen Indizes. So stellt die STOXX China Total Market-Indexfamilie die neue Benchmark für chinesische Aktien dar. Die globalen Indizes von STOXX und der Deutschen Börse werden mittlerweile weltweit von über 300 Vermögensverwaltern und professionellen Investoren genutzt. Im Jahr 2012 gehörte der EURO STOXX 50 ® am Derivatemarkt wieder zu den Top 3 der beliebtesten Basiswerte weltweit.
Der Vertrieb proprietärer Referenzdaten der Handelssysteme der Deutschen Börse für die Back Offices der Finanzdienstleister ist Kern des dritten Geschäftsfelds. Dieses unterstützt Banken u.a. bei der Erfüllung ihrer regulatorischen Meldepflichten. Mit Referenzdaten zu Wertpapieren, wie Stamm- und Termindaten, aber auch Bewertungskursen unterstützt die Deutsche Börse Banken und Finanzdienstleister bei deren Wertpapierabwicklungsgeschäften.
Erhöhter Nachfrage u.a. durch Erweiterung des Produktumfangs erfreute sich im Jahr 2012 das Produkt PROPRIS® – die Lieferung von Referenzdaten über Wertpapiere, die vom Zentralverwahrer Clearstream in Frankfurt und in Luxemburg abgewickelt werden.
Im April 2012 haben der Kassamarkt-Bereich Xetra der Gruppe Deutsche Börse und STOXX die Einführung eines Informationsportals für nachhaltige Wertpapiere sowie den Start der STOXX ® Global ESG Leaders-Indizes bekannt gegeben. Zum ersten Mal werden in diesen Indizes die Unternehmen nach vollständig transparenten Nachhaltigkeitskriterien und rein regelbasiert ausgewählt.
STOXX ist seit Mai 2012 Mitglied der United Nations Principles for Responsible Investment, einer globalen Initiative, die eine Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die unternehmerische Entscheidungsfindung fördert.
Der Monthly Carbon Report der Deutschen Börse liefert mehr Transparenz über die tatsächlichen CO2-Emissionswerte in Europa. Die Deutsche Börse berechnet die monatlichen Daten für alle 27 Mitgliedsländer der EU.
Kunden in 148 Ländern
berechnete Indizes, davon 2.300 erstmals im Jahr 2012
Handelsdaten verteilt das Segment täglich an die Marktteilnehmer (Durchschnitt)
ein Team von 100 Kollegen aus rund 15 Ländern, die Kunden in der ganzen westlichen Welt betreuen – vor Ort, vom Luxemburger Square oder vom Eschborner Cube aus oder auch von den Büros in London und Prag aus. Ihr Team vereint Kommunikationsstärke m t fachlicher Kompetenz – und hoher Motivation. Daran arbe tet sie Tag für Tag, sei es am Telefon oder per Videokonferenz. Für sie sind der ständige Austausch mit ihrem Team sowie Fortbildung im Job und auf besonderen Seminaren essenziell, um ihre Aufgabe zu erfüllen: gemeinsam mit ihrem Team den Kunden einen perfekten Service zu bieten.
Die Deutsche Börse ist ein Dienstleistungsunternehmen, das höchste Anforderungen an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellt – an ihre technischen Fertigkeiten, an ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie an ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Experten mit hoch spezialisiertem Know-how arbeiten bei der Deutschen Börse Hand in Hand mit Generalisten, die das Angebot auf die Anforderungen von Kunden, Eigentümern und Vertretern des öffentlichen Interesses ausrichten.
Training, Fort- und Weiterbildung genießen oberste Priorität bei der Deutschen Börse. Die Deutsche Börse unterstützt ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darin, ihr Wissen über die Finanzmärkte ständig zu erweitern und zu erneuern. Ebenso wichtig sind Bildungsangebote zur Verbesserung der kommunikativen und organisatorischen Fähigkeiten der Mitarbeiter. Gemäß den Anforderungen des Marktes offeriert die Deutsche Börse daher ein breites Angebot an internen und externen Bildungsmaßnahmen, die einzelnen Mitarbeitern und ihren Vorgesetzten helfen, ihre individuellen Herausforderungen zu meistern. Dieses Angebot wird entsprechend der Anforderungen ständig angepasst und erweitert. Zu den Bildungsangeboten der Deutschen Börse für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehört auch die Teilnahme an berufsbegleitenden Master-Programmen nach einem zielorientierten Auswahlverfahren. Um den Teilnehmern das berufsbegleitende Studium zu erleichtern, bietet das Unternehmen sowohl finanzielle Unterstützung als auch eine zeitweilige Freistellung an. Mitarbeiter können so ihre Karriereperspektiven verbessern und ihr erworbenes Wissen für das Unternehmen nutzbar machen.
Zur internen Rekrutierung des Managementnachwuchses wurde im Jahr 2000 ein "High Potential Circle" gruppenweit eingeführt. Durch ein festgelegtes Curriculum, das aus Business School-Seminaren und Trainings zur Erweiterung von sozialen Kompetenzen besteht, sowie durch Netzwerktreffen, persönliche Mentoren und Treffen mit dem Vorstand werden mit diesem Programm gezielt jüngere, besonders motivierte und talentierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf verantwortungsvolle Positionen vorbereitet.
Im Jahr 2012 hat die Deutsche Börse differenzierte Mentoring-Programme für verschiedene Zielgruppen eingeführt:
Das "New Hire"-Mentoring-Programm erleichtert neuen Kolleginnen und Kollegen den Einstieg in das Unternehmen und hilft ihnen, von Anfang an auch außerhalb ihrer eigenen Abteilung Kontakte zu knüpfen und das Unternehmen bereichsübergreifend zu verstehen. Erfahrenere Mitarbeiter, die seit mindestens zweieinhalb Jahren fest bei der
Gruppe Deutsche Börse angestellt sind, übernehmen freiwillig die Rolle des Beraters und stehen einem neuen Kollegen oder einer neuen Kollegin in den ersten sechs bis neun Monaten im Unternehmen als Ratgeber zur Verfügung.
Ihre Führungskräfte fördert die Deutsche Börse durch zielgerichtete Trainings, Coachings und segmentübergreifende und internationale Formate zum Aus tausch, wie den Top-Management-Dialog, den der Vorstand regelmäßig mit Inhabern von Schlüsselfunktionen führt. Gemäß einer Selbstverpflichtung der Unternehmen aus dem DAX ®-Index hat die Deutsche Börse auch 2012 weitere Maßnahmen ergriffen, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen nach haltig zu erhöhen, siehe den zusammengefassten Lagebericht.
Um sicherzustellen, dass im Fall von Vakanzen in Managementpositionen die am besten geeigneten Kandidaten und Kandidatinnen für eine reibungslose Übernahme der Führungsaufgabe ausgewählt werden, hat die Deutsche Börse klare Prozesse zur Nachfolgeplanung definiert.
Neben einer Karriere als Führungskraft bieten sich den Mitarbeitern auch Aufstiegsmöglichkeiten in der Experten- oder Projektleiter-Laufbahn. Zudem fördert die Deutsche Börse den Wechsel auf der gleichen Hierarchieebene in andere Abteilungen oder Geschäftsbereiche.
Die Deutsche Börse hat im Jahr 2012 die Zahl ihrer Auszubildenden nochmals erhöht: Zum Jahresende gab es zwölf angehende Kaufleute für Bürokommunikation im Unternehmen. Die Auszubildenden werden während ihrer Lehrzeit in bis zu sieben Fachabteilungen – darunter Zentralfunktionen eben so wie Markt bereiche – für jeweils durchschnittlich drei Monate eingesetzt. So erhalten die Auszubildenden Einblicke in zahlreiche Aufgabenfelder und leisten zugleich wert volle Beiträge zur Arbeit der Gruppe Deutsche Börse. Die Deutsche Börse hat allen fünf Auszubildenden, die ihre Lehrzeit 2012 abgeschlossen haben, eine Anstel lung angeboten.
Die Gruppe Deutsche Börse schätzt und fördert die Vielfalt ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies liegt auch in ihrem geschäftlichen Interesse: Der breiten Palette an Produkten und Dienstleistungen, die die Deutsche Börse anbietet, entsprechen auch Mitarbeiter mit unterschiedlichem Bildungsprofil, die diese Angebote im Team und in engem Kontakt mit den Kunden entwickeln und nach außen vertreten können. Diese Profile umfassen u.a. Studiengänge in Mathematik, Informatik, Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre sowie den Rechts-, Geistes- und Sozialwissenschaften.
71 unterschiedliche Herkunftsländer der Mitarbe terinnen und Mitarbe ter

Stand: 31. Dezember 2012
Eine Stärke des Geschäftsmodells der Deutschen Börse ist die Möglichkeit, aus der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit neue Produkte zu entwickeln. Um dies zu unterstützen, ermutigt die Gruppe Deutsche Börse ihre Mitarbeiter, auch über die defi nierten Grenzen ihrer Zuständigkeit hinaus zu denken und Vorschläge in Zusammenarbeit mit anderen Geschäftsbereichen zu entwickeln. Ein Instru ment, um diese Ideen zu kanalisieren, ist YouNovate. Durch dieses Innovationsmanagement-Programm der Deutschen Börse erhalten Mitarbeiter die Möglichkeit, Ideen und Verbesserungsvorschläge einzureichen. Die Ideen können jeden Aspekt des Unternehmens betreffen – neue Produkte, Beiträge zur Kosteneffizienz oder auch die Öffentlichkeitsarbeit. Übergeordnetes Ziel von YouNovate ist die Förderung einer Innovationskultur im Unternehmen. Damit trägt das Innova tionsmanagement dazu bei, dass das Unternehmen Wachstumschancen auch jenseits bestehender Produkte erkennt und nutzt.
Das für die Arbeit bei der Gruppe Deutsche Börse notwendige Know-how kann letztlich nur in der Praxis erworben werden. Deshalb ist weniger das aus dem Studium oder früherer Berufstätigkeit mitgebrachte Wissen für den beruflichen Erfolg bei der Deutschen Börse ausschlaggebend als die Fähigkeit, team- und kundenorientiert zu arbeiten – in einem Umfeld, das hohe Anforderungen an das technische Verständnis ebenso wie an die Kommunikationsfähigkeit stellt und das zudem einem permanenten Wandel unterworfen ist. Vielfalt im Unternehmen fördert auch die Bereitschaft zur durch das Arbeitsumfeld geforderten Flexibilität.
Die Gruppe Deutsche Börse ist ein globales Unternehmen – mit 22 Standorten in 16 Ländern weltweit. Ihre stetige Internationalisierung ist ein Kern element der Strategie der Gruppe Deutsche Börse. Sie will nicht nur neue Märkte erschließen, sondern auch Nähe zu den im Ausland ansässigen Kunden herstellen. Sie agiert daher nicht nur in verschiedenen Märkten, sondern auch in unterschiedlichen Kulturen. Die Vielfalt der Kunden spiegelt sich in der Vielfalt der kulturellen Prägung der Mitarbeiter: Bei der Gruppe Deutsche Börse arbeiten Menschen aus 71 Herkunftsländern weltweit. Vielfalt bedeutet für das Selbstverständnis der Deutschen Börse als Arbeitgeber aber auch, dass sie Menschen mit Behinderung in die Belegschaft inkludiert und bestmögliche Arbeitsbedingungen für sie schafft.
Die Vielfalt ihrer Belegschaft ist eine Stärke der Deutschen Börse. Sie stellt neue Ansprüche an die Kommunikation – ist aber letztlich eine notwendige Voraussetzung, um im globalen Wettbewerb zu bestehen.
Martina Gruber, Executive Board, Clearstream Banking AG: Verantwortet Kundenbeziehungen im Nachhandelsgeschäft Europas – deshalb ist die Teilnahme an der Jahreseröffnung der Deutschen Börse für sie ein Muss. Als Geschäftsführerin der Deutsche Börse Commodities, an der auch große Banken beteiligt sind und zu deren Angebot Xetra-Gold® gehört, ist sie gleichermaßen gewohnt, sowohl mit Kunden auch als Miteigentümern umzugehen. Doch Kunden und Eigentümer sind nicht die einzigen Gruppen, die berechtigte Ansprüche stellen. Auch m t Regulatoren und der breiteren Öffentlichkeit pflegt sie den Austausch – und an erster Stelle natürlich m t ihren Mitarbeitern.
Stakeholder Engagement bezeichnet die Interaktion eines Unternehmens mit seinen Anspruchsgruppen. Als Infrastrukturanbieter für Kapitalmärkte sieht die Gruppe Deutsche Börse den kontinuierlichen Dialog mit ihren Anspruchsgruppen als wichtigen Bestandteil ihrer volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Funktion.
Die Gruppe Deutsche Börse interagiert kontinuierlich mit einer Vielzahl verschiedener Anspruchsgruppen (Stakeholder), siehe Grafik unten. Die Stakeholder und ihre Interessen unterscheiden sich abhängig von ihrem Blickwinkel, je nachdem ob sie die Deutsche Börse als Organisator des Kapitalmarkts oder als selbst börsennotiertes Unternehmen betrachten.
Die Gruppe Deutsche Börse sucht den Austausch mit ihren Stakeholdern hauptsächlich im persönlichen Gespräch und über Gremien oder Arbeitskreise. Dabei bestimmen das Themengebiet, die Relevanz
für effiziente und sichere Märkte sowie der individuelle Grad der Beziehung zwischen der Deutschen Börse und den Stakeholdern die Wahl der jeweiligen Kommunikationsplattform. Die Vertreter der Anspruchsgruppen können darüber hinaus durch Befragungen und in Dialogveranstaltungen Feedback geben – und so ihre Interessen unmittelbar einbringen.
Ein offener Dialog fördert die vertrauensvolle Zusammenarbeit und liefert Impulse für Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse. Ein direkter Kommunikationsweg erleichtert die Auseinandersetzung mit den Anforderungen der Stakeholder. So werden Wünsche und Kritik der Anspruchsgruppen ohne Verzögerung aufgenommen und können zeitnah in Entscheidungen
Gruppe Deutsche Börse als börsennotiertes Unternehmen
einfließen. Des Weiteren nutzt die Gruppe Deutsche Börse diesen Austausch, um zu Konfliktthemen Stellung zu beziehen und ihre Position zu begründen.
Während die Anteilseigner, die Mitarbeiter sowie Geschäftspartner vor allem am Unternehmen selbst, einer soliden Unternehmensführung und seiner Ertragsstärke interessiert sind, haben die Kunden, wie Emittenten, Handels-, Clearing- und Nachhandelsteilnehmer, ein umfassendes, effizientes und qualitativ hochwertiges Produkt- und Dienstleistungsangebot im Blick. Für Aufsichtsbehörden, die Politik und die Gesellschaft im Allgemeinen spielt der Beitrag der Gruppe Deutsche Börse zur Stabilität und Effizienz der Finanzmärkte und damit ihre Schlüsselrolle für eine funktionierende Volkswirtschaft die größte Rolle.
Vor diesem Hintergrund konzentrierte sich die Gruppe Deutsche Börse auch 2012 auf die Bewertung von aktuellen regulatorischen Initiativen und wies auf die potenziellen Auswirkungen auf Märkte und Marktteilnehmer hin, siehe www.deutsche-boerse.com > Über uns > Public Affairs. Gleichzeitig erweiterte das Unternehmen sein Angebot an effizienten Lösungen für das Risiko- und Liquiditätsmanagement der Marktteilnehmer, auch um die Ertragslage des Unternehmens aus langfristiger Sicht weiter zu verbessern. Ebenfalls trug die Gruppe auf vielfältige Weise zur Förderung von Integrität, Transparenz und Standardisierung an den globalen Kapitalmärkten bei. Maßnahmen in den Bereichen Kundenzufriedenheit, Compliance und Datensicherheit sowie zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit vervollständigten das interne und externe Stakeholder Engagement der Gruppe
Deutsche Börse im Jahr 2012, siehe das Kapitel "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" ab Seite 51 und die Kennzahlen zu Sozialleistungen auf www.deutscheboerse.com/cr.
Die Gruppe Deutsche Börse priorisiert ihre Handlungsfelder hinsichtlich der wichtigsten unternehmensstrategischen Initiativen im operativen Geschäft. Ergänzend ermittelt sie in regelmäßigen Evaluierungen die Handlungsfelder und Themen, die für die verschiedenen Anspruchsgruppen von zentraler Bedeutung sind. Durch diese Analysen setzt die Gruppe Schwerpunkte ihres zukünftigen Engagements und geht auf die Bedürfnisse und Interessen ihrer Stakeholder ein. Die Grafik rechts zeigt die wichtigsten Initiativen im operativen Geschäft und die Themen, die im Austausch mit Vertretern zentraler Anspruchsgruppen verstärkt adressiert wurden: Je dunkler das Blau eines Handlungsfeldes, desto höher seine unternehmensstrategische Priorisierung, desto größer seine Rolle für die Schwerpunktsetzung im operativen Geschäft der Gruppe Deutsche Börse und desto häufiger wurde es in den Gesprächen mit den unterschiedlichen Stakeholdern thematisiert. So sind beispielsweise die Stabilität und die Verfügbarkeit der Handelssysteme sowie Risikomanagementlösungen für die Marktteilnehmer zentrale Handlungsfelder für das Unternehmen und seine Anspruchsgruppen.
Das entscheidende Auswahlkriterium bei der Identifikation der relevanten Handlungsfelder für die Gruppe Deutsche Börse ist die Materialität, d.h. die Wesentlichkeit eines Themas – ergänzt um die grundsätzliche Möglichkeit zur Beeinflussung eines Handlungsfeldes durch die Gruppe Deutsche Börse.
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Kundenworkshops zur IT-Strategie der Gruppe Deutsche Börse
Höchste Relevanz
Folgende Quellen hat die Gruppe Deutsche Börse daher zur Bestimmung der relevanten Handlungsfelder und ihrer Gewichtung genutzt:
Der interne und externe Dialog hat für die Gruppe Deutsche Börse einen hohen Stellenwert. Dies spiegelt sich vor allem in der Vielzahl von Maßnahmen und Formaten wider, die den Austausch mit den Vertretern diverser Anspruchsgruppen institutionalisieren und ausbauen. Die nachfolgende Übersicht listet zentrale Dialogbeispiele im Jahr 2012 auf:
Institutionelle Investoren/ Finanzanalysten und Privatanleger
59 %
des Grundkapitals bei der Hauptversammlung der Deutsche Börse AG vertreten
Michael Peters, Executive Board, Eurex: Ist er nicht unterwegs zu Kunden, trifft er sie auch gern in der heimischen Zentrale – z.B. auf der Jahreseröffnung der Deutschen Börse. Denn er verantwortet als Global Head of Sales & Marketing die Beziehungen zu den Kunden von Eurex, der Derivatetochter der Deutschen Börse. Verantwortung übernimmt Peters auch auf anderen Ebenen: Als Aufsichtsrat der gemeinnützigen Phineo gAG engagiert er sich für die systematische Analyse und Förderung sozialer Projekte, wie das Kinderund Jugendwerk "Die Arche", das sich die Bekämpfung von Kinderarmut zum Ziel gesetzt hat.
Die Gruppe Deutsche Börse engagiert sich seit Jahren als verantwortungsbewusster "guter Unternehmensbürger" (Good Corporate Citizen). Sie betrachtet dieses gesellschaftliche Engagement als strategische Investition in die Zukunft ihrer Standorte auf der ganzen Welt und orientiert sich in ihren Aktivitäten an deren Bedarf.
Die Gruppe setzt sich in den Bereichen Bildung und Wissenschaft sowie Kultur und Soziales ein; die wesentlichen Ziele aller Projekte sind die Förderung der Zukunftschancen junger Menschen sowie die Unterstützung innovativer, nachhaltiger Konzepte. Der verbindliche Rahmen zur inhaltlichen Ausrichtung aller gemeinnützigen Zuwendungen ist in einer konzernweit gültigen Leitlinie für das gesellschaftliche Engagement verankert siehe Textkasten.
Finanzwissen spielt in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle – ein Verständnis für das Geschäft und die Dienstleistungen einer Börse ist hierbei
grundlegend. Deshalb sieht es die Deutsche Börse als ihre Verantwortung an, Wissen über Börse und ihre Bedeutung für eine funktionierende Volkswirtschaft zu vermitteln: Ob Basiswissen oder spezielles Know-how, spielerisch oder theoretisch, online oder in Präsenzveranstaltungen – die Deutsche Börse investiert auf vielfältige Weise in Bildungsinitiativen für unterschiedliche Zielgruppen weltweit.
Die zentrale Fortbildungseinrichtung der Gruppe Deutsche Börse ist die Capital Markets Academy: Sie bündelt die Trainingsaktivitäten des Unternehmens für Marktteilnehmer. Ihr Angebot umfasst Workshops, Zertifikatslehrgänge und Studiengänge zu Produkten und Systemen der Gruppe sowie zu Grundlagen des Kapitalmarktes.
Mitglieder des oberen und mittleren Managements der Deutschen Börse nehmen Lehraufträge an unterschiedlichen Universitäten wahr. Dabei geben sie auch ihr persönliches, praxiserprobtes Know-how an Studierende der Wirtschaftswissenschaften weiter.
Das Angebot zur Vermittlung von Börsenwissen an Schulen umfasst Lehrmaterialien und Fortbildungsseminare für Lehrer. Publikationen wie das Börsenlexikon, Führungen auf dem Frankfurter Börsenparkett und verschiedene multimediale Informationsangebote auf den Websites www.deutsche-boerse.com/cma und www.boerse-frankfurt.de bieten Interessierten einen gut verständlichen Zugang zur komplexen Welt des Kapitalmarktes.
Im Rahmen ihrer Kulturförderung unterstützt die Deutsche Börse verschiedene Institutionen und Projekte, die sich mit bildender Kunst und Musik auseinandersetzen. Das Unternehmen unterstützt ausgewählte Ausstellungen und fördert mit verschiedenen Projekten die Entwicklung junger Fotokünstler, die noch am Beginn ihrer Karriere stehen. Mit dem Titel sponsoring des Deutsche Börse Photography Prize ist sie Partner einer der bedeutendsten internationalen Auszeichnungen für zeitgenössische Fotografie.
Ausgangspunkt des kulturellen Engagements ist die unternehmenseigene Fotokunstsammlung Art Collection Deutsche Börse, die seit 13 Jahren kontinuierlich wächst. Die Sammlung präsentiert zeitgenössische Fotografie von über 90 internationalen Künstlern an den Hauptstandorten der Gruppe in Frankfurt/Esch born, Luxemburg und Prag. Die Kunstwerke geben den Gebäuden ein individuelles Gesicht und inspirieren Mitarbeiter und Besucher.
Die Sammlung ist thematisch offen, in ihr finden sich Klassiker der zeitgenössischen Fotografie ebenso wie junge Künstler, Fotokunst wie Reportage-Fotografie. Begleitet wird die Sammlung von einem umfangreichen Vermittlungsprogramm, um Mitarbeitern und der kunstinteressierten Öffentlichkeit die Art Collection Deutsche Börse näher zu bringen. Weitere Informa tionen zur Kulturförderung der Gruppe sind unter www.deutsche-boerse.com/art zu finden.
Das Verhältnis zwischen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft befindet sich im Umbruch: Soziales Engagement von Unternehmen und ihr Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme gewinnen an Bedeutung. Daher unterstützt die Deutsche Börse
soziale Einrichtungen und Projekte an ihren Standorten. Das Unternehmen setzt dabei nicht nur auf Spenden, sondern auch auf den Einsatz ihrer Mitarbeiter.
Durch die gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung gegründete Phineo gAG unterstützt die Deutsche Börse den gemeinnützigen Sektor darüber hinaus strukturell. Das unabhängige Analyse- und Beratungshaus Phineo untersucht ausgewählte gesellschaftliche Themenfelder wie Kinderarmut oder die Integration von Behinderten und Demenzpatienten und zeigt auf, wo Unterstützungsbedarf besteht. Auf ihrer Online-Plattform, dem sog. sozialen Marktplatz, empfiehlt Phineo besonders wirkungsvolle Projekte als förderungswürdig, weitere Informationen unter www.phineo.org
Am Standort Frankfurt/Eschborn setzt sich die Deutsche Börse als Gründungsmitglied im Freundeskreis der Arche gegen Kinderarmut ein. Dank der finanziellen Unterstützung des Freundeskreises konnten zwischenzeitlich schon zwei Arche-Standorte in Frankfurt ihre Arbeit aufnehmen. Dort bekommen mehr als 100 Kinder täglich ein kostenloses Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und vor allem Aufmerksamkeit.
Über die beispielhaft genannten Initiativen hinaus engagiert sich die Gruppe Deutsche Börse an ihrem Unternehmensstandort Frankfurt/Eschborn bei zahlreichen Projekten als "Good Corporate Citizen". Dieses Engagement umfasst Sponsoring, Spenden, Corporate Volunteering, Stipendien, Auszeichnungen, Veranstaltungen sowie das Überlassen ihrer Räumlichkeiten. Sofern möglich und sinnvoll, werden Projekte aus verschiedenen CR-Bereichen miteinander verknüpft, siehe www.deutsche-boerse.com/cr
Die CR-Aktivitäten der Gruppe Deutsche Börse werden zentral in Eschborn verantwortet, gesteuert und organisiert. Als global operierendes Unternehmen mit zahlreichen Standorten auf der ganzen Welt ist das Unternehmen auch an fünf seiner internationalen
Besucher des Frankfurter Börsenparketts im Jahr 2012
Lokationen im CR-Bereich aktiv. In Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Mitarbeitern vor Ort werden Projekte ausgewählt, die der gruppenweiten Leitlinie entsprechen und sich gleichzeitig an den Gegebenheiten und Bedürfnissen des jeweiligen Standortes orientieren.
Am zweitgrößten Standort der Gruppe in Luxemburg engagiert sich das Gruppenunternehmen Clearstream seit Jahren als Förderer kultureller Veranstaltungen, v. a. im Bereich der Musikförderung. Im Unternehmenssitz "The Square" werden zudem rund 200 Werke der Art Collection Deutsche Börse im Rahmen von Führungen und dem selbst initiierten Tag der privaten Kunstsammlungen (Private Art Kirchberg) präsentiert. Das von Mitarbeitern ins Leben gerufene "Clearstream Charity Committee" organisiert jedes Jahr zahlreiche Veranstaltungen, um in Eigeninitiative Fördermittel für soziale Projekte zu beschaffen.
Die rund 400 Mitarbeiter der Geschäftsbereiche Clearstream und Information Technology am drittgrößten Standort der Gruppe in Prag erleben Corporate Responsibility v.a. durch vielfältige Mitarbeiteraktionen und Teambuilding-Veranstaltungen. Gemeinsame Aktivitäten zu Themen wie Umwelt, Gesundheit und Fitness stärken nicht nur den Teamgeist, sondern vermitteln auch die Grundgedanken von Corporate Responsibility.
Am Standort London werden Projekte aus den Be reichen Bildung und Wissenschaft, Soziales und Kultur gefördert. Hier wird der im Rahmen des kulturellen Engagements geförderte renommierte Deutsche Börse Photography Prize gemeinsam mit der vor Ort ansässigen Photographers' Gallery vergeben. Projekte im Bildungsbereich wie das Mentoring-Programm "Career Academies" ermöglichen Mitarbeitern, ihre persönliche Lebens- und Berufserfahrung an junge Studierende weiterzugeben.
In Chicago steht das soziale Engagement im Mittelpunkt der CR-Aktivitäten: Gemeinsam mit der Insti tution "Family Matters" werden verschiedene Projekte zur Förderung v.a. sozial schwacher Familien umge setzt. Des Weiteren werden kulturelle Projekte sowie die Vermittlung von Wissen über den Kapitalmarkt an Schüler und Studenten gefördert. Dies geschieht nicht allein durch finanzielle Unterstützung, sondern auch durch die aktive Einbindung der Mitarbeiter vor Ort.
Die Mitarbeiter des Gruppenunternehmens Inter national Securities Exchange (ISE) kooperieren im Rahmen ihres sozialen Engagements mit dem New Yorker "Ronald McDonald House", das zahlreiche Veranstaltungen zur Förderung bedürftiger Familien organisiert. Gemeinsam mit dieser Institution organisieren die New Yorker Kollegen auch den jährlich gruppenweit stattfindenden Social Day, bei dem sich Mitarbeiter selbst in sozialen Projekten engagieren können. Daneben sponsert die ISE das Baruch College, um die studentische Ausbildung im Bereich Optionen und Wertpapiermärkte zu fördern.
An den Standorten der Gruppe Deutsche Börse in Asien engagiert sich das Unternehmen mit zahlreichen Schulungs- und Ausbildungsmaßnahmen. Hierfür wurden Kooperationen und Partnerschaften mit ver schiedenen Universitäten ins Leben gerufen, u.a. mit der Chinese University of Hong Kong, dem Shanghai Advanced Institute of Finance und der National Taiwan University. Seit September 2012 unterstützt die Gruppe auch die Singapore Management University, die erste mit öffentlichen Geldern finanzierte eigenständige Universität Singapurs. Ziel dieser Partnerschaften ist es, die Wissensvermittlung zum Thema Finanzmärkte zu fördern.

Exemplarische Darstellung für die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®). Die aufgeführten gesetzlichen Regelungen gelten auch für alle anderen öffentlichrechtlich organisierten Börsen der Gruppe Deutsche Börse in Deutschland: Eurex Deutschland, European Energy Exchange und Tradegate Exchange. Die International Securities Exchange unterliegt USamerikanischem Recht, die Eurex Zürich ist eine Börse nach schweizerischem Recht.
Die Gruppe Deutsche Börse misst den Prinzipien verantwortungsbewusster Unternehmensführung hohe Bedeutung bei. Corporate Governance schafft Transparenz über die Führung und Kontrolle eines Unternehmens und regelt dessen innere Verfasstheit.
Von der zuständigen Aufsichtsbehörde hat die Deutsche Börse die Genehmigung und den Auftrag, einen geordneten Börsenhandel für den Kassaund den Terminmarkt sicherzustellen. Sie übernimmt damit öffentlichrechtliche Verantwortung.
Reto Francioni, *1955 Vorsitzender des Vorstands, Deutsche Börse AG Chief Executive Officer Prof., Dr. jur. Frankfurt am Main
Mitglied und stellvertretender Vors tzender des Vorstands, Deutsche Börse AG Verantwortlich für die Cash & Derivatives Markets Division Dipl.-Kaufmann Frankfurt am Main
Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG Chief Financial Officer Dipl.-Kaufmann Frankfurt am Main
Jeffrey Tessler, *1954 Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG Verantwortlich für die Clearstream Division MBA Luxemburg
Hauke Stars, *1967 Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG (seit 01.12.2012) Verantwortlich für die Information Technology Divison und die Market Data Division Master of Science in Engineering Ruedlingen, Schweiz
M tglied des Vorstands, Deutsche Börse AG Chief Information Officer (bis 31.12.2012) Verantwortlich für die Information Technology Division (bis 30.11.2012) Dr.-Ing. Frankfurt am Main
Ausführliche Informationen zu den Vorstandsmitgliedern und ihren Mandaten in Aufsichtsräten oder vergleichbaren Kontrollgremien befinden sich im Internet unter: www.deutsche-boerse.com/vorstand
Dr. Joachim Faber, *1950 Vorsitzender Senior Advisor Allianz SE, München Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 20.05.2009
Gerhard Roggemann, *1948
Stellvertretender Vors tzender Vice Chairman Cannacord Genu ty Hawkpoint Limited, London Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats vom 11.05.1998 bis 14.05.2003 und seit 12.07.2005
Richard Berliand, *1962 Executive Director Richard Berliand Limited, Ashtead Surrey Nationalität: britisch Mitglied des Aufsichtsrats seit 07.10.2005
Irmtraud Busch,1) *1956 Mitarbe terin der Settlement Product Design (OPD) Section Clearstream Banking AG, Frankfurt am Main Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 16.05.2012
Karl-Heinz Floether, *1952 Selbständiger Unternehmensberater, Kronberg Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 16.05.2012
Marion Fornoff,1) *1961 Mitarbeiterin der Human Resources Germany Section Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 16.05.2012
Hans-Peter Gabe,1) *1963 Mitarbeiter der HR Policies & Corporate Training Section Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 21.05.1997
Richard M. Hayden, *1945
NonExecutive Chairman Haymarket Financial LLP, London Senior Advisor TowerBrook Capital Partners L.P., London Nationalität: USamerikanisch und britisch Mitglied des Aufsichtsrats seit 12.07.2005
Craig Heimark, *1954 Managing Partner Hawthorne Group LLC, Palo Alto Nationalität: USamerikanisch Mitglied des Aufsichtsrats seit 07.10.2005
David Krell, *1946 Vors tzender des Board of Directors International Securities Exchange, LLC, New York Nationalität: USamerikanisch Mitglied des Aufsichtsrats seit 01.01.2008
Dr. Monica Mächler, *1956 Rechtsanwältin, Pfäffikon Ehemalige Vizepräsidentin Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA), Bern Nationalität: schweizerisch Mitglied des Aufsichtsrats seit 16.05.2012
Friedrich Merz, *1955 Rechtsanwalt Partner Mayer Brown LLP, Düsseldorf Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 12.07.2005
Thomas Neiße, *1948
Vors tzender der Geschäftsführung Deka Investment GmbH, Frankfurt am Main Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 20.05.2009
Heinz-Joachim Neubürger, *1953
Selbständiger Unternehmensberater, London Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 16.05.2012
Dr. Erhard Schipporeit, *1949 Selbständiger Unternehmensberater, Hannover Nationalität: deutsch M tglied des Aufsichtsrats seit 07.10.2005
Jutta Stuhlfauth,1) *1961 Rechtsanwältin und Head of Un t Policies and Procedures Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main Nationalität: deutsch M tglied des Aufsichtsrats seit 16.05.2012
Martin Ulrici,1) *1959 M tarbeiter HR Policies & Corporate Training Section Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main Nationalität: deutsch M tglied des Aufsichtsrats seit 16.05.2012
Johannes Witt,1) *1952 M tarbeiter der Consolidation & Accounting Frankfurt Section Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main Nationalität: deutsch M tglied des Aufsichtsrats seit 21.05.1997
1) Vertreter der Arbeitnehmer
2) Die Amtszeit der ehemaligen Mitglieder endete zum Ablauf der Hauptversammlung am 16.05.2012.
Dr. Manfred Gentz, *1942 Vorsitzender Präsident der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland, Berlin Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 14.05.2003
Herbert Bayer,1) *1950 Ehemaliger Gewerkschaftssekretär ver.di, Fachbereich 1 Finanzdienst leistungen, Bezirk Frankfurt am Main und Region, Frankfurt am Main Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 13.07.1994
Birgit Bokel,1) *1952 Ehemalige Mitarbeiterin der Facility Management Section Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 14.05.2003
Dr. Konrad Hummler, *1953 Geschäftsführender Teilhaber Wegelin & Co. Privatbankiers, St. Gallen Nationalität: schweizerisch Mitglied des Aufsichtsrats vom 11.09.2007 bis 12.05.2011 und seit 31.05.2011
Ehemaliges Mitglied des Vorstands Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 11.10.2005
Roland Prantl,1) *1963 Mitarbeiter der Configuration Management & Qual ty Assurance Section Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats vom 04.05.2000
bis 14.05.2003 und seit 24.05.2006
Norfried Stumpf,1) *1963 Mitarbeiter der New Issues & CSK Frankfurt Section Clearstream Banking AG, Frankfurt am Main Nationalität: deutsch Mitglied des Aufsichtsrats seit 20.05.2009
Ausführliche Informationen zu den Aufsichtsratsmitgliedern und ihren zusätzlichen Mandaten in anderen Aufsichtsräten oder vergleichbaren Kontrollgremien befinden sich im Internet unter: www.deutscheboerse.com/aufsichtsrat
Dr. Joachim Faber Vorsitzender des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat befasste sich im Berichtsjahr intensiv mit der Lage und den Perspektiven des Unternehmens und nahm dabei die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr: Wir haben den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. Wir waren in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung eingebunden. Soweit dies nach Gesetz, Satzung oder den Geschäftsordnungen geboten war, haben wir nach gründlicher Prüfung Beschluss gefasst.
Insgesamt haben wir acht Sitzungen abgehalten, davon eine außerordentliche und eine konstituierende Sit zung. Zusätzlich gab es zwei Vorbereitungsworkshops und zwei Strategieworkshops. In den Strategieworkshops, die im April und November 2012 stattfanden, haben wir uns intensiv mit den Wachstumsstrategien der Gruppe Deutsche Börse beschäftigt. Die beiden Vor bereitungsworkshops vor der Bilanzsitzung am 19. März und der Budgetsitzung am 10. Dezember 2012 dien ten der detaillierten Vorbesprechung der Tagesordnungspunkte dieser Sitzungen.
In unseren Sitzungen unterrichtete uns der Vorstand ausführlich, zeitnah sowie entsprechend den gesetzlichen Vorgaben – sowohl schriftlich als auch münd lich – über den Gang der Geschäfte, die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements) sowie über die Strategie und Planung des Unternehmens. Wir erörterten sämtliche für das Unternehmen bedeutende Geschäftsvorgänge auf Basis der Berichte des Vorstands im Plenum und in den Aufsichtsratsausschüssen. Durch die hohe zeitliche Frequenz sowohl der Plenums- als auch der Ausschusssitzungen fand ein intensiver Dialog zwischen Aufsichtsrat und Vor stand statt. Auch in der Zeit zwischen den Sitzungen wurde zu Einzelfragen in schriftlicher Form vom Vorstand berichtet und wurden einzelne Themen in Gesprächen erörtert. Der Vorstandsvorsitzende hat den Aufsichtsratsvorsitzenden darüber hinaus fortlau fend über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage, wesentliche Geschäftsvorfälle, anstehende Entschei dungen sowie langfristige Perspektiven und Überlegungen zu sich möglicherweise anbahnenden Entwick lungen informiert und diese mit ihm erörtert. Mit einer Ausnahme haben alle Mitglieder des Aufsichtsrats an mindestens der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen, die während ihrer jeweiligen Mandatsdauer im Jahr 2012 stattfanden, teilgenommen. Herr Lamberti, dessen Mandat mit Ablauf der Hauptversammlung am 16. Mai 2012 endete, war bei mehr als der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen, die während seiner Mandatsdauer im Jahr 2012 abgehalten wur den, verhindert. Die durschnittliche Teilnahmequote im Berichtszeitraum lag bei 91,5 Prozent.
Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat alle nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnungen zustimmungspflichtigen Maßnahmen vorgelegt und der Aufsichtsrat hat diesen Maßnahmen zugestimmt. Auch im Übrigen hat sich der Aufsichtsrat von der Rechtmäßig keit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit des Handelns des Vorstands überzeugt.
In den Aufsichtsratssitzungen ließen wir uns vom Vorstandsvorsitzenden im Rahmen des CEO-Berichts, vom Finanzvorstand im Rahmen des CFO-Berichts sowie von den für die einzelnen Geschäftsbereiche zuständigen Vorstandsmitgliedern kontinuierlich über aktuelle Entwicklungen und Initiativen informieren. Dabei wurden sowohl für das Unternehmen relevante Projekte als auch Marktentwicklungen und regulatorische Veränderungen erörtert. Der Schwerpunkt unse rer Tätigkeit im Aufsichtsrat lag 2012 auf der strategischen Lagebeurteilung und Ausrichtung der Gruppe Deutsche Börse nach der Untersagung des geplanten Zusammenschlusses mit der NYSE Euronext Inc. durch die Europäische Kommission. Der Aufsichtsrat hat sich wiederholt intensiv sowohl mit den Wachstumsstrategien der einzelnen Geschäftsbereiche als auch mit bereichsübergreifenden Wachstumsstrategien
beschäftigt. Darüber hinaus haben wir ein besonderes Augenmerk auf die regulatorischen Entwicklungen auf nationaler und europäischer Ebene gelegt sowie mögliche Auswirkungen auf das Geschäftsmodell erörtert: Insbesondere diskutierten wir die European Market Infrastructure Regulation (EMIR), die Überarbeitung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II/MiFIR), die Regulierung von Zentralverwahrern, die Kapitaladäquanzrichtlinie (CRD IV) sowie die Finanztransaktionssteuer und die Regulierung des Hochfrequenzhandels auf nationaler Ebene.
Regelmäßig wurden wir über die Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG – auch im Vergleich zu ihren Wettbewerbern – informiert. Ferner berichtete uns der Vorstand über die Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage der Deutsche Börse AG, deren Beteiligungsgesellschaften sowie der Gruppe Deutsche Börse insgesamt.
In den Sitzungen des Aufsichtsrats standen im Berichtszeitraum folgende Themen im Vordergrund:
In unserer ersten ordentlichen Sitzung im Berichtszeitraum, die am 13. Februar 2012 stattfand, befass ten wir uns intensiv mit der Untersagung des geplan ten Zusammenschlusses mit der NYSE Euronext Inc. durch die EU-Kommission und mit der strategischen Lagebeurteilung und künftigen Ausrichtung der Gruppe Deutsche Börse. Des Weiteren behandelte der Aufsichtsrat das vorläufige Ergebnis des Geschäftsjahres 2011 sowie den Dividendenvorschlag des Vorstands für das Geschäftsjahr 2011. Zudem besch loss er nach eingehender Erörterung die Höhe der variablen Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2011. Der Aufsichtsrat verabschiedete ferner die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a Handelsgesetzbuch (HGB) sowie den Corporate Governance-Bericht einschließlich des Vergütungs berichts für 2011.
In der Sitzung am 19. März 2012 befassten wir uns in Anwesenheit des Abschlussprüfers mit dem Jahres abschluss der Gesellschaft und dem Konzernabschluss 2011 sowie den entsprechenden Lageberichten. Der Jahres- und der Konzernabschluss 2011 wurden gebilligt. Damit folgten wir den Empfehlungen des Finanz- und Prüfungsausschusses, der die Unter lagen bereits zuvor einer intensiven Prüfung unterzogen hatte. Ferner stimmten wir einer überarbeiteten Ver sion des Budgets für das Geschäftsjahr 2012 zu und legten darüber hinaus die Vergütungsstruktur und Vergütungshöhe 2012 sowie die Zielkriterien für die Bartantieme 2012 des Vorstands der Deutsche Börse AG fest. Außerdem stimmten wir der Erhebung einer Klage gegen die Entscheidung der EU-Kommission wegen Untersagung des Zusammenschlussvorhabens mit der NYSE Euronext Inc. zu. Weitere Schwerpunkte der Sitzung waren der Wahlvorschlag an die Haupt versammlung zur Neuwahl des Aufsichtsrats, der Kandidatenvorschlag für den Aufsichtsratsvorsitz, der Vorschlag an die Hauptversammlung zur Änderung der Aufsichtsratsvergütung sowie die Verabschiedung der Tagesordnung für die Hauptversammlung 2012 insgesamt. Außerdem wurde über den Bericht des Aufsichtsrats für 2011 Beschluss gefasst.
In der außerordentlichen Sitzung am 23. April 2012 befassten wir uns mit aktuellen Entwicklungen zur paneuropäischen Abwicklungsplattform TARGET2- Securities und deren Auswirkungen auf das Geschäft des Nachhandelssegments Clearstream.
Unmittelbar vor der Hauptversammlung informierte uns der Vorstand in der Sitzung am 16. Mai 2012 über die bevorstehende Hauptversammlung. Außerdem präsentierte der Vorstand einen Statusbericht zu aktu ellen Entwicklungen.
Im direkten Anschluss an die Hauptversammlung fand ebenfalls am 16. Mai 2012 die konstituierende Sit zung des neu gewählten Aufsichtsrats statt. Dabei wählte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Joachim Faber zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Herrn Gerhard Roggemann erneut zum stellvertretenden Vorsitzenden. Des Weiteren wählte der Aufsichtsrat die Mitglieder der Ausschüsse des Aufsichtsrats sowie deren Vorsitzende, soweit erforderlich.
In der Sitzung am 11. Juni 2012 befassten wir uns insbesondere mit bereichsübergreifenden Wachstumsstrategien der Gruppe Deutsche Börse, der Patro natserklärung der Deutsche Börse AG für die Eurex Clear ing AG nach dem vollständigen Erwerb aller Anteile an der Eurex Zürich AG von der SIX Group AG und der SIX Swiss Exchange AG sowie der Verlängerung des Beratervertrags zwischen der Deutsche Börse AG und der Richard Berliand Limited um ein Jahr.
Auch in der ordentlichen Sitzung am 18. September 2012 beschäftigten wir uns mit der Strategie der Gruppe Deutsche Börse unter Berücksichtigung der regulatorischen Entwicklungen. Weitere wesentliche Themen waren die Bestellung von Frau Hauke Stars zum Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse AG und die Wiederbestellung von Herrn Dr. Reto Francioni als Vorstandsvorsitzender. Darüber hinaus stimmten wir der Begebung von Vorzugsschuldverschreibungen (Senior Bonds) durch die Deutsche Börse AG zu und verabschiedeten eine Richtlinie für den Abschluss von Beraterverträgen mit Aufsichtsratsmitgliedern.
Wir beschäftigten uns auch in der Sitzung am 10. Dezember 2012 mit der Unternehmensstrategie, insbesondere mit den Chancen, die sich aus regulatorischen Änderungen ergeben können. Weiterhin erörterte der Aufsichtsrat die Wirksamkeit des Risi komanagementsystems und verabschiedete das Budget 2013 sowie die Entsprechenserklärung nach
§ 161 Aktiengesetz (AktG) für das Berichtsjahr; schlie ßlich erörterten wir die Ergebnisse der jährlichen Effizienzprüfung. Darüber hinaus verabschiedeten wir eine neue flexible Altersgrenze für Vorstandsmitglieder, die wirksam werden wird, sobald die aktuelle, ebenfalls flexible Altersgrenze aufgehoben ist.
Die insgesamt sechs Ausschüsse des Aufsichtsrats haben primär die Aufgabe, Entscheidungen und The men für das Plenum vorzubereiten. Soweit geset z lich zulässig, sind auch einzelne Entscheidungsbefugnisse auf die Ausschüsse übertragen. In den Aufsichtsratssitzungen berichteten die Ausschussvorsitzenden jeweils ausführlich über die Ausschussarbeit. Die perso nelle Zusammensetzung und die genaue Arbeits weise der einzelnen Ausschüsse kann der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB entnommen werden.
Der Aufsichtsratsvorsitzende führt den Vorsitz im Personalausschuss, im Nominierungsausschuss sowie im Ausschuss für Strategieangelegenheiten.
Im Berichtsjahr ist der Personalausschuss fünf Mal zusammengetreten. Zu Beginn des Jahres 2012 hat der Personalausschuss ausführlich die Höhe der varia blen Vergütung der Vorstandsmitglieder für das Jahr 2011 sowie die Struktur und Höhe der Zielvergütung für das Jahr 2012 diskutiert und eine entsprechende Empfehlung an das Plenum beschlossen. Ferner erörterte der Ausschuss den Vergütungsbericht 2011. In späteren Sitzungen beschäftigte sich der Personalausschuss mit der Angemessenheit der Vergütung für die Mitglieder des Vorstands und erarbeitete einen Vorschlag an das Plenum und die Hauptversammlung bezüglich der Änderung der Aufsichtsratsvergütung. Darüber hinaus sprach der Personalausschuss eine Empfehlung an den Aufsichtsrat zur Besetzung des für das Segment Information Technology und das Marktdatengeschäft (Market Data Division) verantwortlichen Vorstandsmitglieds aus. Des Weiteren verabschiedete der Ausschuss die individuellen Ziele der Mitglieder des Vorstands für das Jahr 2013 und beschäftigte sich mit der Überprüfung der Vorstandsvergütung, den Regelungen zur flexiblen Altersgrenze für Vorstandsmitglieder und der Nachfolgeregelung im oberen und mittleren Management der Gruppe Deutsche Börse.
Der Ausschuss für Strategieangelegenheiten trat im Berichtsjahr zu vier Sitzungen zusammen. In seiner ersten Sitzung erörterte der Ausschuss das Fusionskontrollverfahren der EU-Kommission im Zusammenhang mit dem geplanten Zusammenschluss mit der NYSE Euronext Inc. In den folgenden Sit zungen befasste sich der Ausschuss intensiv mit der Geschäftsentwicklung und den strategischen Handlungsoptionen auf Gruppenebene sowie der mittelfristigen Strategieplanung unter Berücksichtigung der regulatorischen Entwicklungen.
Der Finanz- und Prüfungsausschuss trat im Berichtszeitraum zu sechs Sitzungen und einer Telefonkonferenz zusammen. In Gegenwart des Abschlussprüfers erörterte er zu Beginn des Jahres 2012 den Jahresund Konzernabschluss einschließlich der entsprechenden Lageberichte und den Prüfbericht für das Geschäftsjahr 2011. Der Finanz- und Prüfungsausschuss bereitete zudem den Beschluss des Aufsichtsrats zum Corporate Governance-Bericht 2011 ein schließlich des Vergütungsberichts sowie zur Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §289a HGB vor und diskutierte die Dividende für das Geschäftsjahr 2011. Des Weiteren beschäftigte er sich mit den Zwischenberichten für das erste und dritte Quartal 2012 so wie dem Halbjahresfinanzbericht für das erste Halb jahr 2012. Er holte die erforderliche Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers ein, bereitete den
Vorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung im Mai 2012 zur Wahl des Abschlussprüfers vor und vereinbarte das Honorar für den Abschlussprüfer. Der Abschluss prüfer unterstützte den Finanz- und Prüfungsausschuss bei allen wesentlichen Fragen der Rechnungslegung und der regelmäßigen Überwachungstätigkeit. Bedeutende Themen waren zudem die Berichte zum Risikomanagement und zur Compliance der Gruppe Deutsche Börse, die Berichte über das interne Kontrol l system und der Revisionsbericht. Die Mitglieder des Ausschusses haben sich über diese Themen einschließlich der angewandten Metho den und Systeme sowie deren Effizienz und Angemessenheit über den gesamten Berichtszeitraum hinweg unterrichten lassen und diese eingehend erörtert. Darüber hinaus wurde die Patronatserklärung der Deutsche Börse AG für die Eurex Clearing AG diskutiert. Der Ausschuss beschäftigte sich des Weiteren mit der Begebung von Vorzugsschuldverschreibungen (Senior Bonds) durch die Deutsche Börse AG. Ferner wurden die Prüfungsschwerpunkte für 2012 festgelegt und die Entsprechenserklärung des Aufsichtsrats für das Jahr 2012 diskutiert. In seiner letzten Sitzung im Berichtszeitraum beschäftigte sich der Ausschuss mit dem Budget für das Jahr 2013, dem Bericht über das interne Auditing-System und der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems sowie der Risikoallokation.
Der Ausschuss für Technologiefragen trat im Berichtsjahr zu vier Sitzungen zusammen. Er befasste sich mit der Weiterentwicklung der Handelssysteme für Xetra und Eurex sowie der Clearstream-Systeme. Zudem erörterte der Ausschuss intensiv die Entwicklung neuer Handelssysteme für den Kassa- und Derivatemarkt sowie für Verrechnung (Clearing) und Abwicklung (Settlement). Darüber hinaus beschäftigte sich der Ausschuss mit modernen Konzepten zur Nutzung von Synergieeffekten bei der Softwareentwicklung. In der letzten Sitzung des Berichtsjahres wurde das IT-Budget 2013 der Gruppe Deutsche Börse detailliert erörtert.
Der Ausschuss für Fragen von Clearing und Set -
tlement, der im Berichtsjahr zwei Sitzungen abhielt, erörterte Initiativen im Bereich der Wertpapierabwicklung der Gruppe Deutsche Börse. Insbesondere befasste sich der Ausschuss mit dem Global Liquidity Hub, einer Plattform für das Liquiditäts- und Risikomanagement, TARGET2-Securities sowie Nachhandelsdienstleistungen für außerbörsliche Märkte. Der Aus schuss beschäftigte sich darüber hinaus intensiv mit aktuellen regulatorischen Entwicklungen wie der European Market Infrastructure Regulation (EMIR).
Der Nominierungsausschuss bereitete die Neuwahl der Anteilseignervertreter durch die Hauptversammlung 2012 vor und erstellte den entsprechenden Kan didatenvorschlag. Darüber hinaus beschäftigte sich der Ausschuss mit der Empfehlung des Deutschen Cor porate Governance Kodex, eine angemessene Anzahl unabhängiger Mitglieder des Aufsichtsrats im Zusam mensetzungsprofil aufzunehmen und bereitete eine entsprechende Empfehlung für den Aufsichtsrat vor. Der Ausschuss trat im Berichtsjahr zu drei Sitzungen zu sammen.
Die Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie deren Umsetzung wurden in den Sitzungen des Aufsichtsrats und des Finanz- und Prüfungsausschusses diskutiert. Die jähr liche Entsprechenserklärung gemäß §161 AktG wurde entsprechend der Empfehlung des Finanz- und Prü fungsausschusses vom Aufsichtsrat verabschiedet. Sie ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.deutsche-boerse.com/entsprerklaerung öffent lich zugänglich. Weitere Ausführungen zur Corporate Governance in der Gruppe Deutsche Börse sind dem
von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam verabschie deten Corporate Governance-Bericht sowie der Erklärung zur Unternehmensführung zu entnehmen.
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Berlin (KPMG) hat den Jahresabschluss der Deutsche Börse AG, ihren Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht für das am 31. Dezember 2012 beendete Geschäftsjahr unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der verkürzte Abschluss und der Zwischenlagebericht als Teil des Halbjahresfinanzberichts für das erste Halbjahr 2012 wurden einer prüferischen Durchsicht durch KPMG unterzogen. Die Abschlussunterlagen und Berichte von KPMG wurden den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zur Einsicht und Prüfung aus gehändigt. Der Abschlussprüfer hat sowohl an den entsprechenden Sitzungen des Finanz- und Prüfungs ausschusses als auch an der Bilanzsitzung des gesamten Aufsichtsrats teilgenommen. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung; insbesondere erläuterte er die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns und stand für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Abschlussprüfer berichtete außerdem, dass ihm keine Erkenntnisse über wesentliche Schwächen des Kontroll- und des Risikomanagementsystems – vor allem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess – und auch keine Erkenntnisse über wesentliche Schwächen in Bezug auf die Umsatzrealisierung oder die Bilanzierung von Steuern vorlagen. Des Weiteren blieb die Prüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) und der immateriellen Vermögenswerte, der Bewertung von Beteiligungen und der Aktivierung selbst erstellter Software ohne Beanstandung. Gleiches galt für die Prüfung hinsichtlich der Beachtung aller
relevanten gesetzlichen Vorschriften und regulatorischen Anforderungen. KPMG informierte über die Leistungen, die zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbracht wurden. Umstände, die eine Befangenheit des Abschlussprüfers befürchten lassen, lagen nicht vor. Der Finanz- und Prüfungsausschuss hat die Abschlussunterlagen und die Berichte von KPMG intensiv mit dem Abschlussprüfer erörtert und einer eigenen sorgfältigen Prüfung unterzogen. Er ist zu der Überzeugung gelangt, dass die Berichte insbe sondere den gesetzlichen Anforderungen aus §§ 317, 321 HGB genügen. Über die Prüfung hat der Aus schuss dem Aufsichtsrat berichtet und ihm die Billi gung von Jahresabschluss und Konzernabschluss empfohlen.
Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts 2012 hatten wir keine Einwendungen zu erheben und stimmten dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zu. Wir haben den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss in der Sitzung vom 13. März 2013 entsprechend der Empfehlung des Finanz- und Prüfungsausschusses gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss der Deutsche Börse AG festgestellt. Den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns hat der Finanz- und Prüfungsausschuss, insbesondere vor dem Hintergrund der Liquidität der Gesellschaft und ihrer Finanzplanung sowie der Berücksichtigung der Aktionärsinteressen, eingehend mit dem Vorstand diskutiert. Der Finanz- und Prü fungsausschuss hat sich nach dieser Diskussion und eigener Prüfung für den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns ausgesprochen. Auch im Plenum des Aufsichtsrats haben wir uns nach eigener Prüfung dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns angeschlossen.
Im Berichtszeitraum haben sich im Aufsichtsrat folgende personelle Änderungen ergeben:
Im Berichtszeitraum haben sich im Vorstand die fol genden personellen Änderungen ergeben und es wurden die folgenden Wiederbestellungen beschlossen:
Herr Gregor Pottmeyer wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 13. Februar 2012 für eine Amts zeit von fünf Jahren wiederbestellt. Seine Amtszeit endet zum 30. September 2017.
Die internationale Rechtsanwaltskanzlei Mayer Brown LLP hat die Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr 2011 bis zum ersten Quartal in 2012 im Rahmen des geplanten Zusammenschlusses mit NYSE Euronext beraten. Das Aufsichtsratsmitglied Herr Friedrich Merz ist einer der Partner von Mayer Brown LLP. Herr Merz hat weder an der Diskussion über die Mandatierung von Mayer Brown LLP noch an der Beschlussfassung des Aufsichtsrats hierüber teilgenommen.
Nach Auslaufen des Beratervertrags vom 1. Mai 2011 hat die Richard Berliand Limited, deren Geschäftsführer das Aufsichtsratsmitglied Herr Richard Berliand ist, mit Wirkung zum 1. Juli 2012 einen neuen Beratervertrag mit der Deutsche Börse AG über die
Erbringung von Beratungsleistungen betreffend der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen im Bereich des Derivatehandels und -clearings abgeschlossen. Wir haben der Verlängerung dieses Vertrags mit Wirkung zum 1. Juli 2012 zugestimmt. Herr Berliand war weder bei der Erörterung der Verlängerung des Beratervertrags im Aufsichtsrat anwesend, noch hat er an der Beschlussfassung über den Beratervertrag teilgenommen.
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr eine Richtlinie zum Abschluss von Beraterverträgen mit Mitgliedern des Aufsichtsrats beschlossen. Diese Richtlinie legt die Rahmenbedingungen für den Abschluss von Beraterverträgen mit Aufsichtsratsmitgliedern fest.
Wir danken den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern für ihr langjähriges großes Engagement, mit dem sie wesentlich zur Weiterentwicklung und dem Erfolg der Deutsche Börse AG beigetragen haben. Unser besonderer Dank gilt auch den Herren Dr. Michael Kuhn und Frank Gerstenschläger für ihren langjährigen wertvollen Einsatz im Vorstand der Deutsche Börse AG. Darüber hinaus danken wir dem übrigen Vorstand, allen Mitarbeiterinnen und Mitar beitern sowie den Arbeitnehmervertretungen für ihr Engagement und die geleistete Arbeit für die strategische Neuausrichtung der Deutsche Börse AG.
Frankfurt am Main, den 13. März 2013 Für den Aufsichtsrat:
Dr. Joachim Faber Vorsitzender des Aufsichtsrats
Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a Handelsgesetzbuch ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG berichten darin über folgende Inhalte: die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz, relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken, die Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Zusammensetzung und Arbeitsweise der Ausschüsse des Aufsichtsrats.
Am 10. Dezember 2012 haben Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG folgende Entsprechenserklärung abgegeben:
"Entsprechenserklärung Dezember 2012
Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG gemäß § 161 Aktiengesetz zum Deutschen Corporate Governance Kodex Nach § 161 Aktiengesetz (AktG) haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.
Für den Zeitraum seit der letzten turnusmäßigen Entsprechenserklärung vom 13. Dezember 2011 und der unterjährigen Entsprechenserklärung vom 16. Mai 2012 bezieht sich die Entsprechenserklärung auf zwei unter schiedliche Kodex-Fassungen: Bis zum 14. Juni 2012 bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die alte Kodex-Fassung vom 26. Mai 2010 und seit dem 15. Juni 2012 auf die neue Kodex-Fassung vom 15. Mai 2012, die am 15. Juni 2012 im Bundesanzeiger bekannt gemacht wurde.
Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG erklären, dass den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" mit wenigen Abweichungen entsprochen wurde und entsprochen werden wird. Zu den Abweichungen gilt Folgendes:
Der Empfehlung nach Ziffer 3.8 Abs. 3 des Kodex, in einer D&O-Versicherung für den Aufsichtsrat einen Selbstbehalt zu vereinbaren, ist die Gesellschaft nicht gefolgt. Die Gesellschaft wird die Empfehlung auch bis auf Weiteres nicht befolgen.
Da die Vereinbarung eines Selbstbehalts im Ausland eher unüblich ist, bestand und besteht die Befürchtung, dass die Vereinbarung eines Selbstbehalts das Ziel der Gesellschaft beeinträchtigen könnte, ihren Aufsichtsrat mit herausragenden Persönlichkeiten aus dem Ausland zu besetzen, die über große unternehmerische Erfahrung verfügen.
2.1 Abfindungs-Caps nach Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex
Alle derzeitigen Vorstandsverträge beinhalten kodexkonforme Abfindungs-Caps, so dass insoweit der
Empfehlung nach Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex ent sprochen wurde und entsprochen wird. Wie in der Vergangenheit behält sich der Aufsichtsrat allerdings auch für die Zukunft vor, unter Umständen von der Empfehlung in Ziffer 4.2.3 Abs. 4 des Kodex abzuweichen. Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass ein Abweichen in außergewöhnlichen Fällen erforderlich sein kann.
2.2 Change of Control-Klauseln in Vorstandsverträgen nach Ziffer 4.2.3 Abs. 5 des Kodex Der Limitierung von Abfindungszahlungen infolge eines Kontrollwechsels nach Ziffer 4.2.3 Abs. 5 des Kodex wurde und wird bislang noch nicht durchgängig entsprochen. Der Aufsichtsrat hat zwar die Implementierung kodexkonformer Abfindungszahlungen infolge eines Kontrollwechsels nach Ziffer 4.2.3 Abs. 5 des Kodex bereits im Rahmen der Einführung des neuen Vorstandsvergütungssystems im Jahr 2010 beschlossen. Diese kodexkonformen Regelungen gelten auch bereits für alle Neubestellungen im Vorstand seit September 2009 sowie für alle Wiederbestellungen seit 1. Januar 2010. Für sonstige Vorstandsverträge bleibt jedoch die individuelle Regelung zum Kontrollwechsel bis zum Ende der laufenden Bestellungsperiode bestehen, so dass die Umstellung auf kodexkonforme Change of Control-Klauseln noch nicht vollständig abgeschlossen ist und sich daraus noch eine Abweichung ergibt.
Die Hauptversammlung der Deutsche Börse AG hat am 16. Mai 2012 auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, das Vergütungssystem für die Mitglieder des Aufsichtsrats auf eine reine Fix vergütung ohne erfolgsorientierte Komponenten umzustellen und die Satzung entsprechend zu ändern, weil aus Sicht des Aufsichtsrats und des Vorstands diese Vergütungsform besser geeignet ist, der unabhängig vom Unternehmenserfolg zu erfüllenden Kontrollfunktion des Aufsichtsrats Rechnung zu tragen.
Damit wurde am 16. Mai 2012 die Abgabe einer neuen unterjährigen Entsprechenserklärung erforderlich, weil der damals aktuelle Deutsche Corporate Governance Kodex (Fassung vom 26. Mai 2010) in Ziffer 5.4.6 Abs. 2 noch eine erfolgsorientierte Vergütung für Aufsichtsratsmitglieder empfahl und die von der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex beschlossene Aufgabe dieser Empfehlung erst durch Bekanntmachung der neuen Kodexfassung am 15. Juni 2012 im Bundesanzeiger anwendbar wurde.
Da der Deutsche Corporate Governance Kodex nun in Ziffer 5.4.6 Abs. 2 seiner aktuellen Fassung keine erfolgsorientierte Vergütung für Aufsichtsratsmitglieder mehr empfiehlt, ist die kurzzeitige Abweichung entfallen."
Die jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.deutsche-boerse.com/entsprerklaerung öffent lich zugänglich. Ebenso sind dort die Entsprechenserklärungen der vergangenen fünf Jahre verfügbar.
Die globale Ausrichtung der Gruppe Deutsche Börse erfordert verbindliche Richtlinien und Verhaltensstandards, die an jedem ihrer Standorte auf der Welt gelten. Die Grundsätze der Zusammenarbeit zielen insbesondere auf Verantwortung, Respekt und gegenseitige Wertschätzung ab. Diese Grundsätze finden ebenfalls bei der Umsetzung des Geschäftsmodells Anwendung. Als voll integriertes Börsenunternehmen organisiert die Gruppe Deutsche Börse Finanzmärkte und stellt die Infrastruktur für alle Bereiche des Wertpapier- und Termingeschäfts zur Verfügung – vom Handel über die Verrechnung und Abwicklung von Geschäften, die Bereitstellung von Marktdaten bis zur Verwahrung und dem Management der Wertpapiere. Die Kommunikation mit Kunden, Investoren, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit basiert auf zeitnaher
Information und Transparenz. Neben gewinnorientiertem Handeln sind anerkannte soziale Standards die Grundlage für die Führung des Unternehmens Deutsche Börse.
Gruppenweit gültiger Verhaltenskodex Verantwortungsvolles Handeln setzt ein konzernweites von allen Mitarbeitern geteiltes Werteverständnis voraus. Der vom Vorstand verabschiedete gruppenweit geltende Verhaltenskodex legt hierfür den Grundstein und setzt ethische und rechtliche Mindeststandards: Der Verhaltenskodex ist für Mitglieder des Vorstands ebenso verbindlich wie für alle weiteren Leitungsebenen und Mitarbeiter der Unternehmensgruppe. Neben konkreten Vorgaben gibt er allgemeine Hinweise, wie Mitarbeiter dazu beitragen können, festgelegte Unter nehmenswertmaßstäbe im Arbeitsalltag zu leben. Ziel des Verhaltenskodex ist es, Leitlinien für die tägliche gemeinsame Arbeit im Unternehmen zu definieren, zur Lösung etwaiger Konflikte beizutragen und er soll helfen, ethische und rechtliche Herausforderungen zu meistern.
Der Verhaltenskodex für Mitarbeiter kann eingesehen werden unter www.deutsche-boerse.com > Corporate Responsibility > Mitarbeiter > Verhaltenskodex.
Die Einhaltung hoher Standards verlangt die Gruppe Deutsche Börse nicht nur von ihrem Management und ihren Mitarbeitern, sondern auch von ihren Zulieferern. Der Verhaltenskodex (Code of Conduct) für Lieferanten und Dienstleister fordert, Menschen- und Arbeitnehmerrechte zu achten und Mindest standards zu berücksichtigen. Ein Großteil der Lieferanten hat diesen Bedingungen zugestimmt; weitere Geschäftspartner haben sich über Selbstverpflichtungen gebunden, die den Standards der Gruppe Deutsche Börse entsprechen oder sie übertreffen. Die Unterzeichnung der Richtlinie durch den Dienstleister oder Lieferanten ist zwingende Voraussetzung für eine Geschäftsbeziehung mit der Gruppe Deutsche Börse. Die Standards werden unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst.
Die Lieferantenrichtlinie steht im Internet auf www.deutsche-boerse.com > Corporate Responsibility > Ökonomie > Beschaffungswesen.
Das unternehmerische Handeln orientiert sich an den Rechtsordnungen und ethischen Standards der verschiedenen Staaten, in denen die Gruppe Deutsche Börse aktiv ist. Besonders durch den Beitritt zu Initiativen und Organisationen, die allgemein anerkannte ethische Standards vertreten, verdeutlicht die Gruppe, welche Wertvorstellungen für sie dabei von Bedeutung sind. Relevante Mitgliedschaften sind:
Die zentrale Rolle der Gruppe Deutsche Börse in der Finanzbranche verlangt einen verantwortungsbewussten Umgang mit Informationen. Deshalb gelten bei der Gruppe eine Reihe von Regelungen, die den bewussten und verantwortungsvollen Umgang der Mitarbeiter mit sensiblen Informationen, Daten und Fakten sicherstellen. Diese Regeln beinhalten so wohl rechtliche Vorgaben als auch spezielle, für das jeweilige Branchensegment geltende Richtlinien.
Das Hinweisgebersystem (Whistleblowing) ist ein Angebot der Gruppe Deutsche Börse an Mitarbeite r innen und Mitarbeiter sowie externe Dienstleister, nicht regelkonformes Verhalten zu melden. Die Gruppe Deutsche Börse hat Deloitte & Touche beauftragt, als sog. externer Ombudsmann Hinweise per Telefon oder E-Mail entgegenzunehmen. Die Anonymität der Hinweisgeber gegenüber der Gruppe Deutsche Börse bleibt dabei gewahrt.
Richtlinien zum Risiko- und Kontrollmanagement Funktionsfähige Kontrollsysteme sind wesentlicher Bestandteil stabiler Geschäftsprozesse. Die gruppenweiten Kontrollsysteme der Deutschen Börse sind in ein Gesamtkonzept eingebettet, das u.a. die gesetzlichen Vorschriften, die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, europäische Regelungen und Empfehlungen und weitere unternehmens spezi fische Richtlinien berücksichtigt. Die zuständigen Verantwortlichen für die einzelnen Elemente des Kontrollsystems stehen untereinander sowie mit dem Vorstand in engem Kontakt und berichten regelmäßig an den Aufsichtsrat bzw. dessen Ausschüsse. Gleichermaßen verfügt die Gruppe über ein konzernweites Risikomanagementsystem, das Funktionen, Prozesse und Verantwortlichkeiten umfasst und verbindlich regelt.
Ein wesentliches Grundprinzip des deutschen Aktiengesetzes ist das duale Führungsprinzip, das die Organe Vorstand und Aufsichtsrat jeweils mit getrennten eigenständigen Kompetenzen ausstattet. Grundlage des Handelns der Organe und Gremien der Deutsche Börse AG ist das Prinzip der verantwortungsvollen Unternehmensführung (Corporate Governance). Corporate Governance soll die langfristige Wertschaffung unterstützen und mit Transparenz und werteorientiertem Handeln einen nachhaltigen Beitrag leisten, um den langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern: Gute Corporate Governance fördert das Vertrauen der Anleger, Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter und der Finanzmärkte.
Der Vorstand leitet die Deutsche Börse AG und die Gruppe Deutsche Börse. Er umfasste im Dezember des Berichtsjahres kurzfristig sieben Mitglieder, an sonsten sechs Mitglieder. Zu seinen Aufgaben zählen die Festlegung der Unternehmensziele und der strategischen Ausrichtung, die Steuerung und Überwachung der operativen Einheiten sowie die Einrichtung und Überwachung eines effizienten Risikomanagementsystems. Der Vorstand ist zuständig für die Erstellung der Quartals- und Halbjahresfinanzberichte und die Aufstellung des Konzernabschlusses sowie des Jahresabschlusses der Deutsche Börse AG. Ferner hat er für die Einhaltung der Rechtsvorschriften und behördlicher Regelungen zu sorgen.
Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Unbeschadet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder des Vorstands die ihnen im Rahmen des Geschäftsverteilungsplans zugewiesenen Ressorts selbstständig
und in eigener Verantwortung. Neben den Geschäftsbereichen gibt es funktionale Zuständigkeiten, die neben dem Ressort des Vorstandsvorsitzenden den Bereich Finanzen mit Investor Relations, dem Risiko management, Personal sowie Compliance umfassen. Die geschäftlichen Zuständigkeitsbereiche beziehen sich auf operative Geschäftsfelder, wie die Kassamarktaktivitäten und das Derivategeschäft, die Wertpapierabwicklung und -verwahrung sowie den Bereich Information Technology und das Marktdatengeschäft. Die nähere Ausgestaltung der Vorstandsarbeit wird durch eine Geschäftsordnung, die der Aufsichtsrat für den Vorstand erlassen hat, bestimmt. Diese regelt die Ressortzuständigkeiten der Vorstandsmitglieder, dem Gesamtvorstand vorbehaltene Angelegenheiten, besondere Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, sowie sonstige Verfahrensund Beschlussmodalitäten.
Der Vorstand tagt regelmäßig im Rahmen von Vor standssitzungen. Diese werden vom Vorstandsvorsitzenden einberufen, der die Arbeit im Vorstand koor diniert. Jedes Vorstandsmitglied kann die Einberufung einer Sitzung verlangen. Der Gesamtvorstand entscheidet seiner Geschäftsordnung entsprechend regel mäßig durch Beschluss mit der einfachen Mehrheit der an der Beschlussfassung teilnehmenden Mitglieder. Im Falle der Stimmengleichheit ist die Stimme des Vorstandsvorsitzenden entscheidend. Dieser hat zudem ein Vetorecht, er kann jedoch keine Entscheidung gegen das Mehrheitsvotum durchsetzen.
Der Vorstand kann zur Durchführung von Prüfungen und zur Vorbereitung von Vorstandsbeschlüssen zeitlich befristete Vorstandsausschüsse bilden sowie Beiräte bestellen, wovon er im Geschäftsjahr 2012 jedoch keinen Gebrauch machte.
Weitere Informationen zum Vorstand, die personelle Zusammensetzung, die individuellen Mandate und die Lebensläufe können abgerufen werden unter www.deutsche-boerse.com/vorstand.
Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen. Sie erfüllen ihre Aufgaben zum Wohl des Unternehmens und mit dem Ziel einer nachhaltigen Wertsteigerung. Der Vorstand setzt den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über den Gang der Geschäfte in Kenntnis. Darüber hinaus informiert der Vorstand den Aufsichtsrat regelmäßig über alle Fragen der Unternehmensplanung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements sowie der Kontrollsysteme im Unternehmen. In allen Angelegenheiten, die von besonderem Gewicht für das Unternehmen sind, erstattet der Vorsitzende des Vorstands unverzüglich mündlich oder schriftlich Bericht an den Aufsichtsrat. Die stra tegische Ausrichtung des Unternehmens wird mit dem Aufsichtsrat eingehend erörtert und abgestimmt und ihre Umsetzung in regelmäßigen Abständen diskutiert. Insbesondere die Vorsitzenden der beiden Gremien halten regelmäßig Kontakt und beraten die Strategie, die Geschäftsentwicklung sowie das Risikomanagement des Unternehmens. Zudem kann der Aufsichtsrat jederzeit vom Vorstand einen Bericht insbesondere über Angelegenheiten der Deutsche Börse AG sowie über geschäftliche Vorgänge bei Tochterunternehmen verlangen, die auf die Lage der Deutsche Börse AG von erheblichem Einfluss sein können.
Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Er unterstützt ihn bei wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen und steht ihm bei Fragen von strategischer Bedeutung zur Seite. Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, hat der Aufsichtsrat in der Geschäftsordnung für den Vorstand definiert. Weiter hin ist der Aufsichtsrat insbesondere für die Bestellung der Mitglieder des Vorstands und die Festsetzung der Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der Deutsche Börse AG zuständig. Die Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2012 wird im Bericht des Aufsichtsrats auf den Seiten 70 bis 77 erläutert.
Der Aufsichtsrat setzt sich zu zwei Dritteln aus Anteils eignervertretern und zu einem Drittel aus Arbeitnehmervertretern zusammen. Derzeit umfasst er nach der Satzung der Deutsche Börse AG 18 Mitglieder. Die Amtsperiode des Aufsichtsrats beträgt derzeit drei Jahre und begann erneut mit der ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2012, wobei die Amtsperioden der Anteilseigner- und die der Arbeitnehmervertreter identisch sind.
Der Aufsichtsrat trifft regelmäßig zu ordentlichen Sitzungen im Februar, März, Mai, Juni, September und Dezember zusammen. Nach Bedarf werden darüber hinaus außerordentliche Sitzungen abgehalten. Die Ausschüsse halten ebenfalls regelmäßig Sitzungen ab. Der Aufsichtsrat trifft seine Entscheidungen mit einfacher Mehrheit. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit, erörtert Verbesserungsmöglichkeiten und beschließt hierzu geeignete Maßnahmen, soweit erforderlich.
Hinsichtlich seiner Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat einen Anforderungskatalog mit konkreten Zielvorgaben beschlossen. Dabei wurden Basis-Qualifikationsmerkmale wie Verständnis für kaufmännische Fragen, Kenntnisse des deutschen Corporate Governance-Systems, analytische und strategische Fähigkeiten sowie Integrität und charakterliche Eignung für das Mandat definiert. Zusätzlich wurden unternehmensspezifische Qualifikationsmerkmale festgelegt, die aus dem Geschäftsmodell, der konkreten Zielsetzung und aus spezifischen, für die Gruppe Deutsche Börse geltenden Regulierungen abgleitet sind. Diese umfassen insbesondere fundierte Kenntnisse über Börsen, das Clearing- und Settlement-Geschäft, Finanz-, Audit- und Risikomanagement, Compliance, Rechnungslegung und Abschlussprüfung, Informationstechnologie sowie Erfahrungen mit regulatorischen Anforderungen. Während die Basis-Qualifikationsmerkmale idealerweise bei jedem Aufsichtsratsmitglied vorliegen sollen, beziehen sich die unternehmensspezifischen Qualifikationsmerkmale auf den Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit. Der vom Aufsichtsrat beschlossene Anforderungskatalog enthält außerdem konkrete Zielvorgaben für die angemessene Beteiligung von Frauen sowie die Festlegung einer ausreichenden Anzahl unabhängiger Aufsichtsratsmitglieder. Details zum Zusammensetzungsprofil können dem Corporate Governance-Bericht auf den Seiten 86 bis 91 entnommen werden.
Mit den Ausschüssen verfolgt der Aufsichtsrat das Ziel, die Effizienz seiner Arbeit zu steigern, indem komplexe Sachverhalte in kleineren Gruppen bearbeitet und für den Gesamtaufsichtsrat vorbereitet werden. Soweit gesetzlich zulässig, sind auch einzelne Ent scheidungsbefugnisse auf die Ausschüsse übertragen. Die Ausschüsse werden vom Ausschussvorsitzenden einberufen. Das Gremium hat sechs Aus schüsse gebildet. Die jeweiligen Zuständigkeiten und die Ver fahrensregeln für die Beschlussfassungen wurden in die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat integriert. Die Verfahrensregeln entsprechen denen des Auf sichtsratsplenums. Die Aufgaben und Zusammensetzungen der einzelnen Ausschüsse sind in der Tabelle unten zusammengefasst dargestellt. Die Ausschussvorsitzenden berichten jeweils dem Aufsichtsratsplenum über die Gegenstände und Beschlüsse der Aus schusssitzungen.
Details zu den konkreten Tätigkeiten und Sitzungen im Berichtsjahr können dem Bericht des Aufsichtsrats entnommen werden.
Weitere Informationen zum Aufsichtsrat sowie zu den Ausschüssen, die personelle Zusammensetzung, die individuellen Mandate und die Lebensläufe können abgerufen werden unter www.deutsche-boerse.com / aufsichtsrat. Ausführungen zur Behandlung von poten ziellen Interessenkonflikten finden sich im Bericht des Aufsichtsrats auf Seite 77.
| Mitglieder bis 16.05.2012 | Mitglieder ab 16.05.2012 | Zusammensetzung |
|---|---|---|
| Dr. Manfred Gentz | Dr. Joachim Faber | Vors tzender des Aufsichtsrats als Ausschussvorsitzender |
| (Vorsitzender) | (Vorsitzender) | Mindestens fünf weitere M tglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden |
| Herbert Bayer | Richard Berliand | |
| Birgit Bokel | Karl-Heinz Floether | Zuständigkeiten |
| Dr. Joachim Faber | Hans-Peter Gabe | Beratung des Vorstands in Angelegenheiten mit strategischer Bedeutung für die |
| Richard M. Hayden | Heinz-Joachim Neubürger | Gesellschaft und die mit ihr verbundenen Unternehmen |
| Friedrich Merz | Gerhard Roggemann | Vorbereitung von Stellungnahmen des Aufsichtsratsplenums zu strategischen Fragen |
| Gerhard Roggemann | Jutta Stuh fauth |
| Mitglieder bis 16.05.2012 | Mitglieder ab 16.05.2012 | Zusammensetzung |
|---|---|---|
| Dr. Erhard Schippore t (Vorsitzender) |
Dr. Erhard Schipporeit | Mindestens vier Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden |
| (Vorsitzender) | Ausgeschlossen vom Vorsitz: Vorsitzender des Aufsichtsrats, ehemalige Vorstands | |
| Friedrich Merz | Friedrich Merz | mitglieder der Gesellschaft, deren Bestellung vor weniger als zwei Jahren endete |
| Thomas Neiße | Heinz-Joachim Neubürger | Bedingung für den Vorsitz des Ausschusses: Besondere Kenntnisse und Erfahrungen |
| Johannes Witt | Johannes Witt | in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren sowie Unabhängigkeit |
| Zuständigkeiten | ||
| Behandlung von Fragen zur Aufstellung des jährlichen Budgets, des Risikomanage ments, der internen Revision, der Kontrollsysteme, der Rechnungslegung, des Berichtswesens, der Compliance und weiterer damit zusammenhängender Themen |
||
| Eingehende Erörterung und Prüfung der Abschlussunterlagen einschließlich des Berichts des Abschlussprüfers zum Konzern- und Jahresabschluss sowie der Halbjahres- und Quartalsfinanzberichte |
||
| Bericht an den Aufsichtsrat über die Prüfung von Jahresabschluss und Konzern abschluss und Empfehlung der Billigung |
Erteilung des Prüfauftrags an den Abschlussprüfer, Honorarvereinbarung, Bestim mung von Prüfungsschwerpunkten, Einholen der Unabhängigkeitserklärung des Abschluss prüfers, Vorbereitung des Vorschlags des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung über die Wahl des Abschlussprüfers
| Mitglieder bis 16.05.2012 | Mitglieder ab 16.05.2012 | Zusammensetzung |
|---|---|---|
| Craig Heimark (Vorsitzender) |
Craig Heimark (Vorsitzender) |
In der Regel vier Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden |
| Richard Berliand | Karl-Heinz Floether | Zuständigkeiten |
| David Krell | David Krell | Beratung des Aufsichtsratsplenums in allen Fragen der Informatikentwicklung |
| Roland Prantl | Martin Ulrici | und Datenverarbeitungsorganisation der Deutsche Börse AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen |
<-- PDF CHUNK SEPARATOR -->
| Mitglieder bis 16.05.2012 | Mitglieder ab 16.05.2012 | Zusammensetzung |
|---|---|---|
| Dr. Konrad Hummler (Vorsitzender) |
Richard Berliand (Vorsitzender) |
In der Regel vier Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden |
| Dr. Joachim Faber | Irmtraud Busch | Zuständigkeiten |
| Thomas Neiße | Dr. Monica Mächler | Beratung des Aufsichtsratsplenums bei der Beurteilung maßgeblicher regulato |
| Norfried Stumpf | Thomas Neiße | rischer Trends auf nationaler und europäischer Ebene sowie bei der Einschätzung der Auswirkungen dieser Trends auf die Gruppe Deutsche Börse |
| Mitglieder bis 16.05.2012 | Mitglieder ab 16.05.2012 | Zusammensetzung |
|---|---|---|
| Dr. Manfred Gentz | Dr. Joachim Faber (Vorsitzender) |
Vorsitzender des Aufsichtsrats als Ausschussvorsitzender |
| (Vorsitzender) | Mindestens drei weitere Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden und | |
| Hans-Peter Gabe | Marion Fornoff | von denen mindestens eines der Arbeitnehmerseite angehört |
| Richard M. Hayden | Richard M. Hayden | |
| Gerhard Roggemann | Gerhard Roggemann | Zuständigkeiten |
| Beschäftigung mit Fragen zu den Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder, insbesondere zur Struktur und Höhe ihrer Bezüge |
||
| Befassung mit Personalentwicklung und Nachfolgeplanung im Vorstand |
||
| Zustimmung zur Übernahme von Vorstands-, Aufsichtsrats-, Beirats- und ähnlichen Mandaten, Ehrenämtern und Nebentätigkeiten durch Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG sowie weiteren damit zusammenhängenden Themen |
||
| Zustimmung, soweit Vorstand Angestellten Ruhegelder zusagen, sonstige individual - rechtliche Altersversorgung einräumen oder Betriebsvereinbarungen über die Errichtung von Versorgungswerken abschließen möchte |
| Mitglieder bis 16.05.2012 | Mitglieder ab 16.05.2012 | Zusammensetzung |
|---|---|---|
| Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender) |
Dr. Joachim Faber (Vorsitzender) |
Mindestens drei Mitglieder: Ausschließlich Anteilseignervertreter, die zugleich im Personalausschuss vertreten sind |
| Richard M. Hayden | Richard M. Hayden | Vorsitzender des Personalausschusses in Personalunion auch Vorsitzender des |
| Gerhard Roggemann | Gerhard Roggemann | Nominierungsausschusses |
| Zuständigkeiten | ||
| Vorschlag geeigneter Kandidaten an den Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung |
Corporate Governance steht für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung und Unternehmenskontrolle. Gute Corporate Governance fördert das Vertrauen der Anleger, Geschäftspartner, Mitarbeiter und der Finanzmärkte. Sie ist damit für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg unentbehrlich.
Die Gruppe Deutsche Börse misst den Prinzipien verantwortungsvoller Unternehmensführung und -kontrolle hohe Bedeutung bei. Der Corporate Governance-Bericht wird gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung veröffentlicht.
Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG haben am 10. Dezember 2012 ihre Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben. Gemäß dieser wird der weit überwiegenden Anzahl der Empfehlungen des DCGK gefolgt.
Die jährliche Entsprechenserklärung gemäß §161 AktG ist in der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a Handelsgesetzbuch (HGB) abgedruckt sowie auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.deutsche-boerse.com/entsprerklaerung öffentlich zugänglich. Ebenso sind dort die Entsprechenserklärungen der vergangenen fünf Jahre verfügbar.
Den Anregungen des DCGK wurde und wird fast vollständig entsprochen. Soweit gegebenenfalls abgewichen wird, gilt Folgendes:
Übertragung der Hauptversammlung über moderne Kommunikationsmedien nach Ziffer 2.3.4 des DCGK Die Aktionäre der Deutsche Börse AG konnten die Hauptversammlung 2012 der Gesellschaft vollständig im Internet verfolgen, so wie es auch die Anregung in Ziffer 2.3.4 des DCGK vorsieht. Die Reden der Verwaltung zu Beginn einer Hauptversammlung werden auch bei der Hauptversammlung 2013 wieder im Internet übertragen werden. Die Entscheidung über eine vollständige Übertragung der Hauptversammlung 2013 im Internet wurde jedoch noch nicht getroffen.
Der Vorschlag getrennter Vorbereitungstreffen von Anteilseignervertretern und Arbeitnehmervertretern, der noch in der alten Kodexfassung als Anregung enthalten war, hat in der neuen Kodexfassung vom 15. Mai 2012 den Charakter einer Anregung verloren. Es war ohnehin gängige Praxis im Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG, nicht standardmäßig getrennte Vorbereitungstreffen der Anteilseigner und
der Arbeitnehmervertreter vor den Aufsichtsratssitzungen abzuhalten, sondern nur nach Bedarf. Da Ziffer 3.6 des DCGK keine Anregung mehr darstellt, ist mit der Änderung des Kodex die Abweichung von der Anregung entfallen.
Mit Hauke Stars wurde mit Wirkung zum 1.Dezember 2012 erstmalig eine Frau zum Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse AG bestellt. Damit wurde bereits im Jahr 2012 das Ziel erfüllt, bis 2015 ein weibliches Vorstandsmitglied zu nominieren.
Überdies strebt die Gruppe Deutsche Börse bis 2015 an, den Anteil von Frauen im mittleren und oberen Management auf 20 Prozent zu erhöhen. Im Berichtsjahr waren in der Gruppe Deutsche Börse im mittleren und oberen Management 13 Prozent der Mitarbeiter in Führungspositionen weiblich.
In der langfristigen Nachfolgeplanung wird weiterhin auf eine angemessene Berücksichtigung von Frauen geachtet. Die Gruppe hat verschiedene Programme zur gezielten Talentförderung und damit auch zur Qualifizierung von Frauen für Führungspositionen etabliert.
Gemäß §6 Abs. 3 der Satzung der Deutsche Börse AG endet die Mitgliedschaft im Vorstand grundsätzlich mit Vollendung des 60. Lebensjahres. Der Aufsichtsrat hält diese Altersgrenze nicht mehr für zeitgemäß und möchte der Hauptversammlung 2013 eine Aufhebung der genannten Satzungsbestimmung vorschlagen. Künftig soll im Rahmen einer ebenfalls
flexiblen Altersgrenze eine Bestellung bis zum Ende des Monats erfolgen, in dem das Vorstandsmitglied sein 60. Lebensjahr vollendet. Ab dem Monat, nach dem das Vorstandsmitglied das 60. Lebensjahr vollendet hat, kann es für einen Zeitraum von jeweils einem Jahr erneut bestellt werden. Die letzte Bestellungsperiode soll allerdings mit Ablauf des Monats enden, in dem das Vorstandsmitglied das 65. Lebensjahr vollendet.
Bei der Ernennung von Vorstandsmitgliedern verfolgt der Aufsichtsrat das Ziel einer für die Gesellschaft optimalen Zusammensetzung des Vorstandsgremiums. Dabei spielen Erfahrung und Branchenkenntnisse sowie fachliche und persönliche Qualifikation eine wichtige Rolle. Je nach zu besetzendem Vorstandsressort kommt es dabei nicht nur auf die Breite und Tiefe, sondern auch auf die Aktualität der spezifisch erforderlichen Kenntnisse an. Die neue flexible Altersgrenze trägt insbesondere dem Aspekt der Aktualität Rechnung. Sie ist ausdrücklich weich formuliert, um dem Aufsichtsrat weiterhin volle Flexibilität bei seinen Bestellungsentscheidungen zu belassen. Die neue Altersgrenze soll anwendbar werden, sobald die Aufhebung der satzungsgemäß bestehenden Altersgrenze wirksam geworden ist.
Der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG ist aktuell so zusammengesetzt, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung seiner Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen und der Aufsichtsrat dem festgelegten Qualifikationsprofil entspricht.
Hinsichtlich seiner Zusammensetzung, insbesondere der künftigen Nominierung von Mitgliedern des Aufsichtsrats, hat der Aufsichtsrat gemäß Ziffer 5.4.1 des DCGK einen Anforderungskatalog mit konkreten Zielvorgaben beschlossen, die im Folgenden dargestellt werden.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen aufgrund ihrer Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen in der Lage sein, die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in einem international tätigen Unternehmen wahrzunehmen. Hierzu hat der Aufsichtsrat allgemeine (Basis-) und unternehmensspezifische Qualifikationserfordernisse festgelegt, siehe Textkasten. Die unternehmensspezifischen Qualifikationserfordernisse leiten sich aus dem Geschäftsmodell, der konkreten Zielsetzung und aus spezifischen, für die Gruppe Deutsche Börse geltenden Regulierungen ab.
Während die Basis-Qualifikationsmerkmale idealerweise bei jedem Aufsichtsratsmitglied vorliegen sollen, beziehen sich die unternehmensspezifischen Qualifikationsmerkmale auf den Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit. Zudem sollen die Mitglieder über ausreichend Zeit zur Wahrnehmung des Mandats verfügen.
Mit Blick auf eine weitere Professionalisierung der Aufsichtsratsarbeit börsennotierter deutscher Unternehmen hat die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex im Jahr 2012 einen besonderen Fokus auf den Themenkomplex der Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern auf der Anteilseignerseite gelegt. Ein Aufsichtsratsmitglied ist im Sinne der neu formulierten Ziffer 5.4.2 des DCGK insbesondere dann nicht mehr als unabhängig anzusehen, wenn es in einer persönlichen oder einer geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, deren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Zu der Anzahl unabhängiger Aufsichtsratsmitglieder hat der Nominierungsausschuss am 26. November 2012 eine Empfehlung an den Aufsichtsrat abgegeben, die vorsieht, dass mindestens die Hälfte seiner Anteilseignervertreter unabhängig im Sinne von Ziffer 5.4.2 des DCGK sein sollen. Dieser Empfehlung folgte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 19. Februar 2013. Der Aufsichtsrat erfüllt in seiner aktuellen Zusammensetzung die vom Aufsichtsrat beschlossene Zielvorgabe.
Mit der Wahl von Dr. Monica Mächler in den Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung am 16. Mai 2012 wurde das angestrebte Ziel erreicht, ein weibliches Aufsichtsratsmitglied für die Anteilseignerseite zu gewinnen. Darüber hinaus beabsichtigt der Aufsichtsrat, bis 2015 die Anzahl weiblicher Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat auf mindestens drei zu erhöhen. Unter Berücksichtigung der Arbeitnehmerseite gehören dem Aufsichtsrat derzeit vier weibliche Mitglieder an. Darüber hinaus soll sich die Internationalität des Unternehmens auch künftig in der Zusammensetzung der Aufsichtsratsmitglieder wiederfinden.
Grundsätzlich haben Aufsichtsratsmitglieder eigenverantwortlich für ihre Aus- und Weiterbildung zu sorgen. Daneben folgt die Deutsche Börse AG der Empfehlung Ziffer 5.4.5 Abs. 2 des DCGK, die Ausund Fortbildung von Aufsichtsratsmitgliedern zu unterstützen. Dazu bietet sie beispielsweise gezielt Einführungsveranstaltungen für neue Aufsichtsratsmitglieder an und hält Workshops zu ausgewählten Strategie- und bei Bedarf auch Fachthemen ab.
Die Deutsche Börse AG versteht es als wichtigen Bestandteil guter Corporate Governance, die Effizienz der Aufsichtsratsarbeit gemäß Ziffer 5.6 des DCGK regelmäßig zu überprüfen. Hierdurch können Prozesse stetig verbessert und neue Impulse für zielgerichtetes Arbeiten gegeben werden. Im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat die Effizienzprüfung in Form einer internen Erhebung durchgeführt. Schwerpunkte waren
die Evaluierung der Erwartungen sowie die Ausrichtung des Gremiums auf seine künftige Tätigkeit nach seiner Neuwahl im Jahr 2012. Der Aufsichtsrat bewertet die Organisation seiner Arbeit als fundiert und betont die Wichtigkeit von Zeitmanagement und der Priorisierung von Themen.
Die vom Aufsichtsrat in der Geschäftsordnung niedergelegte flexible Regelung zur Altersgrenze (grundsätzlich 70 Jahre) wird bei den Kandidatenvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigt.
Um größtmögliche Transparenz und Informationsgleichheit zu gewährleisten, folgt die Unternehmenskommunikation dem Anspruch: Alle Zielgruppen müssen alle relevanten Informationen zum selben Zeitpunkt erhalten. In ihrem Finanzkalender informiert die Deutsche Börse AG deshalb Aktionäre, Analysten, Aktionärsvereinigungen, Medien und die interessierte Öffentlichkeit über die wichtigsten Termine, wie die Hauptversammlung oder die Veröffentlichung von Finanzkennzahlen. Neben Ad-hoc-Meldungen, Informationen zu Directors' Dealings und Stimmrechtsmitteilungen sind auch der aktuelle Unternehmensbericht, Geschäftsberichte, Zwischenberichte und Corporate Responsibility-Berichte sowie Unternehmensnachrichten unter www.deutsche-boerse.com abrufbar.
Über den Konzern- und Jahresabschluss informiert die Deutsche Börse AG in einer Bilanzpressekonferenz. Jeweils im Anschluss an die Veröffentlichung der Zwischenberichte bietet sie Telefonkonferenzen für Analysten und Investoren an. Darüber hinaus erläutert sie ihre Strategie und informiert alle interessierten Parteien unter Beachtung des Grundsatzes zeitgleicher Information für alle Zielgruppen weltweit.
Außerdem hat die Deutsche Börse für das Berichtsjahr 2012 eine Entsprechenserklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) abgegeben. Der DNK ist für Unternehmen ein freiwilliges Instrument, die eigenen Nachhaltigkeitsleistungen öffentlich sichtbar und vergleichbar zu machen. In 20 Kriterien und dazugehörigen Leistungsindikatoren werden Aspekte von Unternehmensführung, Ökologie und Sozialem erläutert und mit Kennzahlen belegt. Inhaltlich knüpft der Kodex an anerkannte Prinzipien wie die folgenden an:
In ihrem Unternehmensbericht informiert die Deutsche Börse AG ihre Anteilseigner und die interessierte Öffentlichkeit detailliert über die geschäftliche Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr. Weitere ausführliche Informationen veröffentlicht die Gesellschaft mit dem Halbjahresfinanzbericht und mit zwei Quartalsfinanzberichten.
Die Jahresabschlussunterlagen sowie der Unterneh mensbericht erscheinen binnen 90 Tagen nach Ende des Geschäftsjahres (31. Dezember), die Zwischenberichte (Halbjahres- und Quartalsfinanzberichte) binnen 45 Tagen nach Ende des jeweiligen Quartals bzw. Halbjahres. Konzern- und Jahresabschluss werden nach Vorbereitung durch den Finanz- und Prüfungsausschuss im Gesamtaufsichtsrat und mit dem Wirtschaftsprüfer erörtert, geprüft und gebilligt. Den Halbjahresfinanzbericht und die Quartalsberichte für das erste und dritte Quartal erörtert der Vorstand mit dem Finanz- und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vor der Veröffentlichung. Den Halbjahresfinanzbericht unterzieht der Wirtschaftsprüfer einer prüferischen Durchsicht.
Die Hauptversammlung 2012 wählte, dem Vorschlag des Aufsichtsrats folgend, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Berlin (KPMG) als Abschlussprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss 2012 und für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts im Geschäftsjahr 2012. Der
Vorschlag des Aufsichtsrats stützte sich auf die Empfehlung des Finanz- und Prüfungsausschusses. Vor der Wahl hat der Finanz- und Prüfungsausschuss die erforderliche Unabhängigkeitserklärung von KPMG eingeholt. Demzufolge bestehen keine persönlichen, geschäftlichen, finanziellen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer, seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits, die Zweifel an der Unabhängigkeit begründen können. Der Finanz- und Prüfungsausschuss hat während des Geschäftsjahres 2012 überwacht, dass diese Unabhängigkeit weiterhin besteht.
Zudem hat der Ausschuss im Geschäftsjahr 2012 den Rechnungslegungsprozess überwacht. Über seine Arbeit und Erkenntnisse sind Aufsichtsrat und Vorstand zeitnah unterrichtet worden. Wesentliche Feststellungen haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht ergeben. Angaben zu Prüfungsleistungen und Prüfungshonorare der Abschlussprüfer werden in Erläuterung 6 des Konzernanhangs gemacht.
Weitere Ausführungen zum Themenkomplex Corporate Governance finden sich auch in anderen Abschnitten dieses Unternehmensberichts:
Dieser Vergütungsbericht ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Die Berichterstattung folgt sowohl den Anforderungen des Handelsgesetzbuches (HGB) bzw. der International Financial Reporting Standards (IFRS) als auch dem Deutschen Rechnungslegungs Standard (DRS) 17 "Berichterstattung über die Vergütung der Organmitglieder". Des Weiteren entspricht der Bericht den Erfordernissen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK).
Die Vergütung des Vorstands ist darauf ausgelegt, eine nachhaltig erfolgreiche und verantwortungs volle Unternehmensführung zu honorieren. Das Vergütungs system setzt Leistungsanreize auf der Basis mehrjähriger Bemessungszeiträume und soll das Eingehen unvertretbarer Risiken unterbinden. Im Rahmen der Zieldefinition und der Bewertung der Erreichung der Zielkriterien sind der wirtschaftliche Unternehmenserfolg, das Stakeholder Management, die Nachfolgeplanung für Managementpositionen und die Mitarbeiterzufriedenheit sowie die mittel und langfristige
Sicherung des volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wertbeitrags wesentliche Bestandteile des Vergütungssystems.
Die Vergütung des Vorstands wird durch den gesamten Aufsichtsrat festgelegt, wobei der Personalausschuss die Entscheidung des Aufsichtsrats vorbereitet. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Angemessenheit der Vorstandsvergütung. Die Grafik unten beschreibt das Vergütungssystem für den Vorstand. Es hat zum Ziel, die Vorstandsmitglieder gemäß ihrem Tätigkeitsund Verantwortungsbereich sowie im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben angemessen zu vergüten.

Variable Barvergütung (Schwankungsbreite 0 – 200 Prozent), Auszahlung im Frühjahr 2013
Variable Aktienvergütung (Schwankungsbre te 0 – 200 Prozent), Auszahlung im Frühjahr 2015
Grundvergütung (fix), Auszahlung in zwölf gleichen Anteilen im Jahr 2012
1) 2009 wurde die letzte Tranche nach dem Altmodell zur Aktientantieme gewährt.
Die erfolgsunabhängige Vergütung besteht aus der monatlich ausbezahlten festen Grundvergütung sowie den vertraglichen Nebenleistungen.
Die Mitglieder des Vorstands erhalten ein festes Grundgehalt, das monatlich in zwölf gleichen Teilbeträgen ausbezahlt wird. Dieses Grundgehalt umfasst ca. 30 Prozent der Gesamtzielvergütung eines Jahres. Es wird regelmäßig, spätestens alle zwei Jahre, vom Aufsichtsrat überprüft.
Über die Grundvergütung hinaus stehen den Mitglie dern des Vorstands bestimmte vertragliche Nebenleistungen zu. Diese umfassen die Bereitstellung eines angemessenen Dienstwagens zur dienstlichen und privaten Nutzung. Der aus der privaten Nutzung entstehende geldwerte Vorteil ist durch das Vorstandsmit glied zu versteuern. Weiterhin erhalten die Vorstandsmitglieder steuerpflichtige Zuschüsse zur privaten Rentenversicherung. Die Gesellschaft schließt ferner
| Erfasster Aufwand (Tranchen 2010 – 2012) T € |
Buchwert zum Bilanzstichtag (Tranchen 2010 – 2012) T € |
|
|---|---|---|
| Reto Francioni | 801,7 | 1.416,3 |
| Andreas Preuß | 665,1 | 1.174,9 |
| Frank Gerstenschläger | 409,9 | 724,2 |
| Michael Kuhn | 521,7 | 921,6 |
| Gregor Pottmeyer | 443,4 | 783,3 |
| Hauke Stars | 10,8 | 10,8 |
| Jeffrey Tessler | 525,5 | 928,5 |
| Summe | 3.378,1 | 5.959,6 |
eine Unfallversicherung sowie eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) für sie ab. Die D&O-Versicherung sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt von 10 Prozent des Schadens vor, wobei der Aufsichtsrat als Obergrenze des Selbstbehalts das 1,5-Fache der festen Jahresgrundvergütung des jeweiligen Vorstandsmitglieds festgelegt hat.
Die erfolgsabhängige Vergütung umfasst ca.70 Prozent der Gesamtzielvergütung eines Jahres und untergliedert sich in eine variable Barvergütung und eine variable Aktienvergütung. Der Bezugszeitraum für die PerformanceMessung ist ausgehend vom Berichtsjahr für die variable Barvergütung drei Jahre in die Vergan genheit und für die variable Aktientantieme drei Jahre in die Zukunft gerichtet. Im Berichtsjahr wird deshalb zur Bestimmung der variablen Barvergütung die PerformanceEntwicklung für die Jahre 2010 bis 2012 und für die variable Aktienvergütung die der Jahre 2012 bis 2014 herangezogen.
(Vorjahreszahlen in Klammern)
| Erfasster Aufwand (Gesamt) |
Buchwert zum Bilanzstichtag (Gesamt) |
|
|---|---|---|
| T € | T € | |
| Reto Francioni | 913,2 (469,4) |
1.416,3 (1.028,5) |
| Andreas Preuß | 751,2 (384,8) |
1.174,9 (829,4) |
| Frank Gerstenschläger | 464,2 (238,1) |
724,2 (515,8) |
| Michael Kuhn | 591,2 (303,3) |
921,6 (658,0) |
| Gregor Pottmeyer | 443,4 (215,0) |
783,3 (339,9) |
| Hauke Stars | 10,8 (0) |
10,8 (0) |
| Jeffrey Tessler | 565,8 (308,1) |
928,5 (676,3) |
| Summe | 3.739,8 (1.918,7) |
5.959,6 (4.047,9) |
Variable Barvergütung
Der Aufsichtsrat legt für jedes Vorstandsmitglied jährlich den 100-Prozent-Zielwert für die variable Barvergütung in Euro fest. Zur Ermittlung des Zielerreichungsgrades sind zwei Erfolgsparameter relevant:
Erreichen des Zielwertes für den Konzern-Jahresüberschuss: Zwei Drittel der variablen Barvergütung ergeben sich aus dem Erreichen eines vorgegebenen Zielwertes für den Konzern-Jahresüberschuss und damit eine entsprechende Eigenkapitalrendite (Return on Equity). Dabei werden der Konzern-Jahresüberschuss des aktuellen Geschäftsjahres und der beiden vorausgegangenen Geschäftsjahre berücksichtigt. Für jedes der drei Geschäftsjahre wird ein Zielerreichungsgrad ermittelt, wobei ein Zielerreichungsgrad von 0 bis maximal 200 Prozent möglich ist. Der sich daraus ergebende durchschnittliche Zielerreichungsgrad
bestimmt zu zwei Dritteln die variable Barvergütung für das aktuelle Geschäftsjahr. Bei der Ermittlung des Zielerreichungsgrades hat der Aufsichtsrat außergewöhnliche Einmaleffekte zu berücksichtigen.
Erreichen von individuellen Zielen: Ein Drittel der variablen Barvergütung ergibt sich aus der individuellen Zielerreichung jedes einzelnen Vorstandsmitglieds. Die individuellen Ziele werden jeweils für das aktuelle Geschäftsjahr festgelegt. Nach Abschluss des Jahres wird die Zielerreichung bewertet. Für die variable Barvergütung ist ein Zielerreichungsgrad von 0 bis maximal 200 Prozent möglich.
Vergleich des Total Shareholder Return zwischen Deutsche Börse AG und STOXX® 600 Financials (Peer Group)
Zielerreichung (%)1)

1) Cap bei 200 Prozent
Der Aufsichtsrat legt für jedes Vorstandsmitglied einen 100-Prozent-Zielwert für die variable Aktienvergütung als Eurobetrag fest. Hieraus wird zu Beginn eines Geschäftsjahres für jedes Vorstandsmitglied eine Anzahl virtueller Deutsche Börse-Aktien errechnet. Dazu wird der Eurobetrag der Ziel-Aktienvergütung durch den durchschnittlichen Aktienkurs (Xetra®-Schlusskurs) der letzten zwei Kalendermonate vor der Festlegung des Zielwertes dividiert. Ein Anspruch aus der variablen Aktientantieme entsteht erst mit Ablauf des dreijährigen Performance-Zeitraums (Vesting Period) und wird vollständig in bar ausgezahlt. Die Aktientantieme ist in zweierlei Hinsicht variabel: Die erste Variable ist die Anzahl der virtuellen Deutsche Börse-Aktien, die von der Entwicklung der Aktienrendite (Total Shareholder Return, TSR) der Deutsche Börse-Aktie im Vergleich zum TSR des STOXX® Europe 600 Financials Index abhängt. Die zweite Variable ist der Aktienkurs zum Ende der Periode.
Die am Ende der Performance-Frist ermittelte Aktien anzahl wird mit dem zu diesem Zeitpunkt gültigen Aktienkurs (Durchschnittskurs/Xetra-Schlusskurs der Deutsche Börse-Aktie der letzten beiden vorausgegangenen vollen Kalendermonate) multipliziert.
Entwickelt sich der durchschnittliche TSR der Deutsche Börse AG im Performance-Zeitraum parallel zum durchschnittlichen TSR des Referenzindex, so bleibt die Anzahl der virtuellen Aktien nach Ablauf dieser Zeit unverändert. Beträgt der TSR der Deutsche Börse AG 50 Prozent oder weniger des TSR des Index, so reduziert sich die Aktienanzahl auf null. Ist der TSR der Aktie der Deutsche Börse AG mindestens doppelt so hoch wie der des Index, so verdoppelt sich die Aktienanzahl. Hinsichtlich der variablen Aktienvergütung besteht ein doppelter Cap. Erstens ist die Performance-Entwicklung der zugeteilten virtuellen Aktien im Verhältnis vom TSR der Aktie der Deutsche Börse AG zum TSR der Peer Group auf maximal 200 Prozent beschränkt. Zweitens wurde vom Aufsichtsrat als Obergrenze für die Auszahlung der variablen Aktienvergütung ein Wert von maximal 250 Prozent des ursprünglichen Zielwertes festgelegt.
Die folgende Darstellung gibt das Verhältnis von TSR-Entwicklung und Aktienanzahl wieder:
Vergleich zwischen Ziel-Konzern-Jahresüberschuss und Ist-Konzern-Jahresüberschuss
Zielerreichungsgrad (%)

Ist-Konzern-Jahresüberschuss
Für die Bewertung der Aktienbezugsrechte aus der variablen Aktienvergütung wurde ein modifiziertes Black-Scholes-Optionspreismodell (Merton-Modell) angewandt. Die folgenden Bewertungsparameter liegen diesem Modell zugrunde:
(Tranchen 2010, 2011 und 2012)
| Aktien vergütung 2012 |
Aktien vergütung 2011 |
Aktien vergütung 2010 |
||
|---|---|---|---|---|
| Laufzeit | 3 Jahre | 2 Jahre | 1 Jahr | |
| Risikoloser Zins | % | –0,04 | –0,04 | 0,02 |
| Volatilität | % | 31,50 | 27,01 | 8,90 |
| Aktienkurs Deutsche Börse1) |
€ | 46,21 | 46,21 | 46,21 |
| Dividendenrendite | € | 4,54 | 4,54 | 4,54 |
| Beizulegender Zeitwert | € | 42,11 | 44,03 | 46,03 |
| Relativer Total Shareholder Return |
% | –8,16 | 1,20 | 5,68 |
1) Aktienkurs per 31.12.2012 (Xetra-Schlusskurs)
| Anpassung | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Anzahl der | der Anzahl der | Anzahl der virtuellen |
|||
| virtuellen Aktien | virtuellen Aktien seit | ||||
| zum Gewährungs stichtag1) |
dem Gewährungs stichtag2) |
Aktien zum 31.12.2012 |
|||
| Reto Francioni | Tranche 2012 | 18.204 | –1.854 | 16.350 | |
| Tranche 2011 | 14.866 | 179 | 15.045 | ||
| Tranche 2010 | 16.448 | 935 | 17.383 | ||
| Summe Tranchen 2010 bis 2012 | 48.778 | ||||
| Andreas Preuß | Tranche 2012 | 15.101 | –1.538 | 13.563 | |
| Tranche 2011 | 12.332 | 148 | 12.480 | ||
| Tranche 2010 | 13.645 | 776 | 14.421 | ||
| Summe Tranchen 2010 bis 2012 | 40.464 | ||||
| Frank Gerstenschläger | Tranche 2012 | 9.308 | –948 | 8.360 | |
| Tranche 2011 | 7.601 | 92 | 7.693 | ||
| Tranche 2010 | 8.411 | 478 | 8.889 | ||
| Summe Tranchen 2010 bis 2012 | 24.942 | ||||
| Michael Kuhn | Tranche 2012 | 11.847 | –1.207 | 10.640 | |
| Tranche 2011 | 9.674 | 117 | 9.791 | ||
| Tranche 2010 | 10.704 | 608 | 11.312 | ||
| Summe Tranchen 2010 bis 2012 | 31.743 | ||||
| Gregor Pottmeyer | Tranche 2012 | 10.068 | –1.025 | 9.043 | |
| Tranche 2011 | 8.222 | 99 | 8.321 | ||
| Tranche 2010 | 9.097 | 517 | 9.614 | ||
| Summe Tranchen 2010 bis 2012 | 26.978 | ||||
| Hauke Stars3) | Tranche 2012 | 935 | –95 | 840 | |
| Tranche 2011 | – | – | – | ||
| Tranche 2010 | – | – | – | ||
| Summe Tranchen 2010 bis 2012 | 840 | ||||
| Jeffrey Tessler | Tranche 2012 | 11.934 | –1.216 | 10.718 | |
| Tranche 2011 | 9.745 | 117 | 9.862 | ||
| Tranche 2010 | 10.783 | 613 | 11.396 | ||
| Summe Tranchen 2010 bis 2012 | 31.976 | ||||
| Gesamtsumme der Tranchen 2010 bis 2012 | 205.721 |
1) Seit 2010 erfolgt die variable Aktienvergütung mit einer Performance-Periode von drei Jahren.
2) Die Anpassung und Anzahl der virtuellen Aktien zum Bilanzstichtag ergibt sich aus dem Ergebnis des PerformanceVergleichs seit dem Gewährungsstichtag (Vergleich Total Shareholder Return zur Peer Group) und ist indikativ für 2012. Die Anzahl kann sich durch den PerformanceVergleich auf Basis des Total Shareholder Return in den Jahren 2013 und 2014 verändern.
3) Zum 1. Dezember 2012 in den Vorstand berufen
Die folgende Übersicht zeigt die für die Geschäftsjahre 2012 und 2011 gewährte Vergütung je Vorstandsmitglied ohne Altersversorgungsaufwand.
(Vorjahreszahlen in Klammern)
| Erfolgs unabhängige Vergütung |
Sonstige Bezüge aus vertraglichen Nebenleistungen1) |
Variable Barvergütung |
Variable Aktienvergütung2) |
Gesamt vergütung |
|||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Anzahl der virtuellen Aktien |
Wert zum Gewährungs stichtag3) |
||||||
| Reto Francioni | T € | T € | T € | Stück | T € | T € | |
| 1.100,0 | 17,0 | 1.445,5 | 18.204 | 839,0 | 3.401,5 | ||
| (1.100,0) | (60,1) | (1.596,6) | (14.866) | (839,0) | (3.595,7) | ||
| Andreas Preuß4) | 800,0 | 29,0 | 1.199,7 | 15.101 | 696,0 | 2.724,7 | |
| (800,0) | (29,0) | (1.325,1) | (12.332) | (696,0) | (2.850,1) | ||
| Frank Gerstenschläger | 580,0 | 28,2 | 699,0 | 9.308 | 429,0 | 1.736,2 | |
| (580,0) | (26,8) | (776,1) | (7.601) | (429,0) | (1.811,9) | ||
| Michael Kuhn | 650,0 | 20,1 | 875,8 | 11.847 | 546,0 | 2.091,9 | |
| (650,0) | (20,1) | (990,6) | (9.674) | (546,0) | (2.206,7) | ||
| Gregor Pottmeyer | 600,0 | 17,3 | 799,8 | 10.068 | 464,0 | 1.881,1 | |
| (600,0) | (23,9) | (902,0) | (8.222) | (464,0) | (1.989,9) | ||
| Hauke Stars5) | 48,3 | 4,8 | 69,6 | 935 | 38,8 | 161,5 | |
| (–) | (–) | (–) | (–) | (–) | (–) | ||
| Jeffrey Tessler 6) | 729,4 | 32,0 | 947,1 | 11 934 | 550,0 | 2.258,5 | |
| (711,7) | (32,0) | (1.013,1) | (9.745) | (550,0) | (2.306,8) | ||
| Summe | 4,507,7 | 148,4 | 6.036,5 | 77.397 | 3.562,8 | 14.255,4 | |
| (4.441,7) | (191,9) | (6.603,5) | (62.440) | (3.524,0) | (14.761,1) |
1) Die sonstigen Bezüge umfassen Gehaltsbestandteile wie steuerpflichtige Zuschüsse zur privaten Rentenversicherung, steuerpflichtige Telefonpauschale/Wohnkosten sowie Dienstwagenregelungen.
2) Zum Gewährungsstichtag 2012 ergibt sich die Anzahl der Aktienbezugsrechte aus der Division des AktientantiemeZielwertes durch den durchschnittlichen Aktienkurs (Xetra-Schlusskurs) der Deutsche Börse-Aktie der Kalendermonate Januar und Februar 2012 (46,09€). Die Anzahl der virtuellen Aktien ist indikativ. Die Anzahl kann sich durch den PerformanceVergleich auf Basis des Total Shareholder Return verändern.
3) Entspricht dem 100-Prozent-Zielwert für die virtuelle Aktientantieme 2012. Eine Auszahlung gemäß der Performance-Messung 2012 − 2014 für die variable Aktienvergütung erfolgt im Jahr 2015.
4) Der Beitrag der Deutsche Börse AG zur Gesamtvergütung von Andreas Preuß beträgt 215,7 T€ (2011: 225,7 T€) und setzt sich wie folgt zusammen: erfolgsunabhängige Vergütung: 64,0 T€ (2011: 64,0 T€), sonstige Bezüge aus vertrag ichen Nebenleistungen: 0 (2011: 0), variable Barvergütung: 96,0 T€ (2011: 106,0 T€), Anzahl der virtuellen Aktien: 1.209 (2011: 987), deren Wert zum Gewährungsstichtag: 55,7 T€ (2011: 55,7 T€).
5) Zum 1. Dezember 2012 in den Vorstand berufen
6) Die Deutsche Börse AG leistet keinen Beitrag zur Gesamtvergütung von Jeffrey Tessler. Die Vergütung wird zu 100 Prozent durch Clearstream International S.A. erbracht.
Herr Dr. Francioni, Herr Pottmeyer und Herr Tessler haben mit Erreichen des 60. Lebensjahres, Frau Stars mit Erreichen des 62., sowie Herr Gerstenschläger, Herr Dr. Kuhn und Herr Preuß mit Erreichen des 63. Lebensjahres Anspruch auf ein Altersruhegeld, sofern das jeweilige Vorstandsmitglied zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Diensten der Deutsche Börse AG steht. Für die Mitglieder des Vorstands der Deutsche Börse AG sind zwei verschiedene Ruhegeldsysteme zu unterscheiden: Vorstandsmitglieder, die vor dem 1. Januar 2009 erstmalig bestellt wurden, erhalten ein leistungsorientiertes Ruhegeld (Defined Benefit). Vorstandsmitglieder, die nach diesem Zeitpunkt erstmalig bestellt wurden, erhalten ein beitragsorientiertes Ruhegeld (Defined Contribution). Das ruhegeldfähige Einkommen und die Barwerte der bestehenden Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 2012 sind in der Tabelle auf Seite 99 dargestellt.
Mitglieder des Vorstands, auf die das leistungsorientierte Ruhegeldsystem zutrifft, erhalten nach Erreichen der vertraglich vereinbarten Altersgrenze einen bestimmten Prozentsatz (Versorgungssatz) ihres individuellen ruhegeldfähigen Einkommens als Altersruhegeld ausbezahlt. Voraussetzung dafür ist, dass das jeweilige Vorstandsmitglied mindestens drei Jahre im Amt war und mindestens einmal wiederbestellt wurde. Das ruhegeldfähige Einkommen wird vom Aufsichtsrat festgelegt und regelmäßig überprüft. Der Versorgungssatz betrug zu Beginn der Amtszeit 30 Prozent und erhöhte sich mit jeder Wiederbestellung um 5 Prozent punkte bis auf maximal 50 Prozent. Für Herrn Dr. Francioni, Herrn Gerstenschläger, Herrn Dr. Kuhn, Herrn Preuß und Herrn Tessler gelten die Regelungen des leistungsorientierten Ruhegeldsystems.
Für Mitglieder des Vorstands, auf die das beitragsorientierte Ruhegeldsystem zutrifft, stellt die Gesellschaft in jedem Kalenderjahr der Vorstandstätigkeit einen jährlichen Versorgungsbeitrag in Form eines Kapitalbausteins zur Verfügung. Dieser Versorgungsbeitrag ergibt sich aus der Anwendung eines individuellen Versorgungssatzes auf das ruhegeldfähige Einkommen. Wie im leistungsorientierten Ruhegeldsystem wird das ruhegeldfähige Einkommen vom Aufsichtsrat festgelegt und regelmäßig überprüft. Die so ermittelten jährlichen Kapitalbausteine werden mit 3 Prozent jähr lich verzinst. Für Herrn Pottmeyer und Frau Stars gelten die Regelungen des beitragsorientierten Ruhegeldsystems.
Vorstandsmitglieder, die über ein leistungsorientier tes Ruhegeld verfügen, haben Anspruch auf ein vorgezogenes Ruhegeld, sofern die Gesellschaft ihren Vor standsvertrag nicht verlängert – es sei denn, hierfür liegen Gründe vor, die das Vorstandsmitglied zu verantworten hat oder die eine fristlose Kündi gung des Vorstandsvertrags rechtfertigen würden. Die Höhe des vorgezogenen Ruhegeldes ergibt sich, wie beim Altersruhegeld, aus der Anwendung des erreichten Versorgungssatzes auf das jeweilige ruhegeldfähige Einkommen. Voraussetzung ist ebenfalls eine mindestens dreijährige Vorstandstätigkeit und mindestens eine Wiederbestellung des jeweiligen Vorstandsmitglieds. Vorstandsmitglieder, die über ein beitragsorientiertes Ruhegeld verfügen, erhalten kein vorge zogenes Ruhegeld.
Für den Fall, dass ein Vorstandsmitglied der Deutsche Börse AG dauerhaft arbeitsunfähig wird, hat die Gesellschaft das Recht, dieses Vorstandsmitglied in den Ruhestand zu versetzen. Eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit liegt vor, wenn das Vorstandsmitglied
Altersversorgung
| Ruhegeld | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| fähiges Einkommen1) |
Versorgungssatz | Barwert/ Defined Benefit Obligation |
Aufwand für Pensionen | ||||
| 2012 | zum 31.12.2012 |
zum 31.12.2011 |
zum 31.12.2012 |
zum 31.12.2011 |
2012 | 2011 | |
| T € | % | % | T € | T € | T € | T € | |
| Leistungsorientiertes System |
|||||||
| Reto Francioni | 1.000,0 | 40,0 | 35,0 | 10.647,8 | 8.170,4 | 0 | 0 |
| Andreas Preuß | 600,0 | 40,0 | 40,0 | 5.796,8 | 4.036,6 | 683,7 | 675,2 |
| Frank Gerstenschläger | 500,0 | 40,0 | 40,0 | 4.269,5 | 4.717,8 | 56,9 | 0 |
| Michael Kuhn | 500,0 | 50,0 | 50,0 | 5.794,0 | 5.619,5 | 240,9 | 235,7 |
| Jeffrey Tessler2) | 577,8 | 40,0 | 40,0 | 4.166,8 | 4.057,6 | 94,0 | 78,3 |
| Summe | 3.177,8 | 30.674,9 | 26.601,9 | 1.075,5 | 989,2 | ||
| Beitragsorientiertes System |
|||||||
| Gregor Pottmeyer3) | 500,0 | 48,04) | 48,04) | 1.035,9 | 669,5 | 298,6 | 307,5 |
| Hauke Stars5) | 500,0 | 36,04) | – | 22,9 | – | – | – |
| Summe | 1.058,8 | 669,5 | 298,6 | 307,5 |
1) Das ruhegeldfähige Einkommen richtet sich seit 2010 nicht mehr nach der Grundvergütung, sondern wird durch den Aufsichtsrat überprüft und festgelegt.
2) Die Deutsche Börse AG leistet keinen Beitrag zur A tersversorgung von Jeffrey Tessler. Die Vergütung wird zu 100 Prozent durch Clearstream International S.A. erbracht.
3) Der Abschluss der Pensionsvereinbarung mit Herrn Pottmeyer erfolgte im Rahmen der Neugesta tung der Vorstandsvergütung 2010.
4) Jährlicher Versorgungsbeitrag der Bemessungsgrundlage im beitragsorientierten System
5) Zum 1. Dezember 2012 in den Vorstand berufen
länger als sechs Monate außer Stande ist, seiner Tätigkeit nachzugehen und eine Wiederherstellung seiner Arbeitsfähigkeit innerhalb weiterer sechs Monate nicht zu erwarten ist. Vorstandsmitglieder, auf die das leistungsorientierte Ruhegeldsystem zutrifft, erhalten in diesem Fall den Betrag, der sich aus der Anwendung des erreichten Versorgungssatzes auf das jeweilige ruhegeldfähige Einkommen ergibt. Vorstandsmitglieder mit einem beitragsorientierten Ruhegeldsystem erhalten das bei Eintritt des Ver sorgungsfalls erworbene Versorgungskapital, das sich um einen Zurechnungsbetrag erhöht. Dieser Zurechnungsbetrag entspricht dem vollen jährlichen
Versorgungsbeitrag, der im Jahr des Ausscheidens fällig gewesen wäre, multipliziert mit der Anzahl der Jahre, die zwischen dem Zeitpunkt des Eintritts des Versorgungsfalls und der Vollendung des 59. bzw.62. Lebensjahres liegen.
Für den Fall, dass das Vorstandsmitglied stirbt, erhält der verwitwete Ehepartner 60 Prozent und jedes versorgungsberechtigte Kind 10 Prozent (Vollwaisen: 25 Prozent) des oben genannten Betrags, maximal jedoch 100 Prozent des Versorgungsbetrags.
Die leistungsorientierten Ruhegeldvereinbarungen der Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG sehen für den Fall von dauerhafter Arbeitsunfähigkeit zusätzlich zu den oben genannten Leistungen eine Übergangszahlung vor. Die Höhe dieser Zahlung entspricht der Höhe des Zielwertes der variablen Vergütung (Bar- und Aktientantieme) in dem Jahr, in dem der Versorgungsfall eintritt. Sie wird in zwei Tranchen in den beiden Folgejahren ausbezahlt. Im Falle des Todes eines Vorstandsmitglieds erhält dessen verwitweter Ehepartner 60 Prozent der Übergangszahlung.
Im Falle der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne triftigen Grund dürfen etwaige an das Vorstandsmitglied geleistete Zahlungen nicht mehr als die Restlaufzeit des Dienstvertrags vergüten und gleichzeitig den Wert von zwei Jahresgesamtvergütungen nicht überschreiten (Abfindungs-Cap). Maß geblich für die Berechnung dieser Zahlung ist die Gesamtvergütung des abgelaufenen Geschäftsjahres und ggf. auch die voraussichtliche Gesamtvergütung des laufenden Geschäftsjahres. Der Aufsichtsrat kann in außerordentlichen, begründeten Fällen diese Obergrenze überschreiten.
Sofern ein Vorstandsmitglied im Falle eines Kontrollwechsels innerhalb von sechs Monaten abberufen wird, hat es Anspruch auf eine Abfindung in Höhe von zwei Jahresgesamtvergütungen bzw. in Höhe des Wertes der Restlaufzeit seines Dienstvertrags, sofern diese weniger als zwei Jahre beträgt. Dieser Anspruch kann auf 150 Prozent der Abfindung erhöht werden. Sofern das Vorstandsmitglied innerhalb von sechs Monaten nach Eintritt des Kontrollwechsels sein Amt mit der Begründung niederlegt, dass seine Stellung als Vorstandsmitglied durch den Kontrollwechsel erheblich beeinträchtigt wird, liegt es im Ermessen des Aufsichtsrats, ob eine Abfindung in der oben genannten Höhe gewährt wird. Diese Regelung gilt für alle Neuverträge und Wiederbestellungen von Vorstandsmitgliedern der Deutsche Börse AG seit dem 1. Juli 2009.
Die Übernahme von weiteren Mandaten und Nebentätigkeiten einzelner Vorstandsmitglieder bedarf der Zustimmung des Gesamtvorstands und des Vorsit zen den des Aufsichtsrats oder – in bestimmten Fällen – des gesamten Aufsichtsrats, der die Erteilung der Zustimmung an den Personalausschuss delegiert hat. Sofern ein Vorstandsmitglied für die Ausübung eines Mandats in einem mit der Deutsche Börse AG verbundenen Unternehmen eine Vergütung erhält, erfolgt eine Anrechnung auf die Vergütungsansprüche des Vorstandsmitglieds gegenüber der Deutsche Börse AG.
Im Geschäftsjahr 2012 wurden seitens der Gesellschaft keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstands gewährt. Darlehen oder Vorschüsse an Vorstandsmitglieder aus früheren Jahren bestehen ebenfalls nicht.
Zahlungen an ehemalige Mitglieder des Vorstands Ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 1,6 Mio.€ (2011: 1,6 Mio.€). Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen betrug im Berichtsjahr zum Bilanzstichtag 41,5 Mio. € (2011: 33,3 Mio.€).
Die Hauptversammlung der Deutsche Börse AG am 16. Mai 2012 hat für den Aufsichtsrat ein neues Vergütungssystem beschlossen und § 13 der Satzung der Deutsche Börse AG entsprechend geändert. Für das Jahr 2012 gelten deshalb zwei unterschied liche Vergütungssysteme, die im Folgenden dargestellt sind.
Bis zum 31. Mai 2012 erhielten die Aufsichtsratsmitglieder eine zeitanteilige fixe Vergütung, abhängig von der Dauer ihrer Zugehörigkeit im Berichtsjahr. Das jährliche Fixum für die Mitgliedschaft betrug 96 T€ für den Vorsitzenden, für den stellvertretenden Vorsitzenden 72 T€ und 48 T€ für jedes andere Mitglied. Zusätzlich wurde die Mitgliedschaft in den Aufsichtsratsausschüssen (Strategie, Technologie, Personal, Nominierungs, Clearing und Settlementsowie Finanz und Prüfungsausschuss) vergütet: Sie betrug ebenfalls unverändert 30 T€ jährlich für den Vorsitzenden jedes Ausschusses (bzw. 40 T€ jährlich für den Vorsitzenden des Finanz und Prüfungsausschusses) und 20 T€ jährlich für jedes andere Ausschussmitglied.
Daneben erhielten die Mitglieder des Aufsichtsrats eine variable Jahresvergütung, für deren Ausschüttung zwei unterschiedliche, vom Unternehmenserfolg abhängige Ziele definiert waren. Ziel 1: Die Konzern-Eigenkapitalrendite nach Steuern der Gruppe Deutsche Börse musste im Vergütungsjahr den Durchschnitt der von der Deutschen Bundesbank monatlich ermittelten durchschnittlichen Umlaufrenditen inlän discher Inhaberschuldverschreibungen und Anleihen der öffentlichen Hand mit einer Restlaufzeit von über neun bis einschließlich zehn Jahren um mindestens fünf Prozentpunkte übersteigen. Ziel 2: Das Konzernergebnis je Aktie musste in den beiden zuletzt abgeschlossenen Geschäftsjahren je 8 Prozent oder mehr über dem Konzernergebnis pro Aktie des jeweils entsprechenden Vorjahres liegen. Für jedes erreichte Ziel erhielten die Aufsichtsratsmitglieder eine variable Jahresvergütung in Höhe von jeweils 16 T€. Im Geschäftsjahr 2012 wurde das Ziel 1 erreicht.
Seit dem 1. Juni 2012 erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats eine feste Jahresvergütung von 70 T€. Die Vergütung des Vorsitzenden liegt bei 170 T€. Die Vergütung für den stellvertretenden Vorsitzenden liegt bei 105 T€. Mitglieder von Ausschüssen des Aufsichtsrats erhalten zusätzlich für jedes Amt in einem Ausschuss eine weitere feste jährliche Vergütung von 30 T€. Im Falle eines Amtes im Finanz und Prüfungsausschuss beträgt diese Vergütung 35 T€. Die Vergütung von Ausschussvorsitzenden erhöht sich auf 40 T€, die des Vorsitzenden des Finanz und Prüfungsausschusses auf 60 T€. Gehört ein Aufsichtsratsmitglied mehreren Aufsichtsratsausschüssen an, so wird nur die Tätigkeit in maximal zwei Aufsichtsratsausschüssen vergütet. Dabei wird die Vergütung für die Arbeit in den beiden Ausschüssen mit der jeweils höchsten Vergütung gewährt. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nur während eines Teils eines Geschäftsjahres angehören, erhalten für jeden angefangenen Monat ihrer Mitgliedschaft im entsprechenden Geschäftsjahr ein Zwölftel der festen Jahresvergütung und ggfs. der Vergütung ihrer Ausschusstätigkeit.

Altes Vergütungssystem (bis 31. Mai 2012) Neues Vergütungssystem (ab 1. Juni 2012)
leistungen für Mitglieder des Aufsichtsrats Im Berichtsjahr wurden im Rahmen von Beratungsund Vermittlungsleistungen an die Richard Berliand Limited 42,5 T€ (2011: 161,4 T€) gezahlt. Herr Richard Berliand ist Managing Director und persönlich haftender Gesellschafter bei Richard Berliand Limited.
Im Rahmen der inzwischen von der Europäischen Kommission untersagten Transaktion der Gruppe Deutsche Börse mit der NYSE Euronext hat die
Deutsche Börse AG mit der Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, und Mayer Brown LLP, Washington, Verträge über den Bezug von Beratungsdienstleistungen abgeschlossen. In der Berichtsperiode waren zwei Mitglieder des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG gleichzeitig in Schlüsselpositionen dieser Gesellschaften tätig. In den ersten neun Monaten 2012 hat die Gruppe Deutsche Börse in Zusammenhang mit dieser Transaktion insgesamt 1.097,4 T€ (2011: 3.038,5 T€) für Beratungsleistungen an die Deutsche Bank AG und Mayer Brown LLP gezahlt.
| Mitgliedschaft | Erfolgsunabhängige Vergütung |
Erfolgsabhängige Vergütung |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2012 | 2011 | 2012 T € |
2011 T € |
2012 T € |
2011 T € |
|
| Dr. Joachim Faber (Vorsitzender ab 16.05.2012) | ganzjährig | ganzjährig | 192,3 | 88,0 | 6,7 | 16,0 |
| Gerhard Roggemann (stellv. Vorsitzender) | ganzjährig | ganzjährig | 151,3 | 132,0 | 6,7 | 16,0 |
| Herbert Bayer3) | 01.01. – 16.05. | ganzjährig | 28,3 | 68,0 | 6,7 | 16,0 |
| Richard Berliand | ganzjährig | ganzjährig | 114,2 | 68,0 | 6,7 | 16,0 |
| Birg t Bokel3) | 01.01. – 16.05. | ganzjährig | 28,3 | 68,0 | 6,7 | 16,0 |
| Irmtraud Busch4) | 16.05. – 31.12. | – | 64,0 | – | 1,3 | – |
| KarlHeinz Floether 4) | 16.05. – 31.12. | – | 83,2 | – | 1,3 | – |
| Marion Fornoff 4) | 16.05. – 31.12. | – | 64,0 | – | 1,3 | – |
| HansPeter Gabe | ganzjährig | ganzjährig | 88,3 | 68,0 | 6,7 | 16,0 |
| Dr. Manfred Gentz (Vorsitzender bis 16.05.2012)3) | 01.01. – 16.05. | ganzjährig | 77,5 | 186,0 | 6,7 | 16,0 |
| Richard M. Hayden | ganzjährig | ganzjährig | 120,8 | 108,0 | 6,7 | 16,0 |
| Craig Heimark | ganzjährig | ganzjährig | 96,7 | 78,0 | 6,7 | 16,0 |
| Dr. Konrad Hummler3) | 01.01. – 16.05. | ganzjährig | 32,5 | 78,0 | 6,7 | 16,0 |
| David Krell | ganzjährig | ganzjährig | 86,7 | 68,0 | 6,7 | 16,0 |
| Hermann-Josef Lamberti3) | 01.01. – 16.05. | ganzjährig | 20,0 | 48,0 | 6,7 | 16,0 |
| Dr. Monica Mächler 4) | 16.05. – 31.12. | – | 64,0 | – | 1,3 | – |
| Friedrich Merz | ganzjährig | ganzjährig | 97,9 | 88,0 | 6,7 | 16,0 |
| Thomas Neiße | ganzjährig | ganzjährig | 95,0 | 88,0 | 6,7 | 16,0 |
| Heinz-Joachim Neubürger 4) | 16.05. – 31.12. | – | 86,1 | – | 1,3 | – |
| Roland Prantl3) | 01.01. – 16.05. | ganzjährig | 28,3 | 68,0 | 6,7 | 16,0 |
| Dr. Erhard Schipporeit | ganzjährig | ganzjährig | 112,5 | 88,0 | 6,7 | 16,0 |
| Jutta Stuhlfauth4) | 16.05. – 31.12. | – | 64,0 | – | 1,3 | – |
| Norfried Stumpf 3) | 01.01. – 16.05. | ganzjährig | 28,3 | 68,0 | 6,7 | 16,0 |
| Martin Ulrici4) | 16.05. – 31.12. | – | 64,0 | – | 1,3 | – |
| Johannes Witt | ganzjährig | ganzjährig | 89,6 | 68,0 | 6,7 | 16,0 |
| Summe | 1.977,8 | 1.526,0 | 129,7 | 288,0 |
1) Zu den Komponenten mit längerfristiger Anreizwirkung siehe Erläuterung 39 im Konzernanhang.
2) Der Empfänger der Vergütung wird individuell durch die Mitg ieder des Aufsichtsrats festgelegt.
3) Am 16. Mai 2012 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden
4) Zum 16. Mai 2012 in den Aufsichtsrat gewäh t
Der vorliegende Finanzbericht besteht aus dem zusammengefassten Lagebericht, dem Konzernabschluss und dem Konzernanhang. Zur Erstellung des zusammengefassten Lageberichts folgt die Gruppe Deutsche Börse einer Empfehlung des Deutschen Rechnungslegung Standards Committee e.V. und wendet den Deutschen Rechnungslegungsstandard (DRS) 20 frühzeitig an. Der zusammengefasste Lagebericht umfasst neben dem Konzern auch die Deutsche Börse AG mit Erläuterungen auf Basis des Handelsgesetzbuches. Des Weiteren sind der Vergütungsbericht (ab Seite 92) und die Erklärung zur Unternehmensführung (ab Seite 78) Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts.
Der vorliegende zusammengefasste Lagebericht umfasst neben dem Konzern auch die Deutsche Börse AG. Er wurde gemäß §289, §315 und §315a Handelsgesetzbuch (HGB) sowie nach dem Deutschen Rechnungslegungsstandard (DRS) 20 erstellt. Zudem berücksichtigt dieser zusammengefasste Lagebericht die Anforderungen gemäß dem sog. Practice Statement "Management Commentary" des International Accounting Standards Board (IASB).
Die Deutsche Börse AG mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist das Mutterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse. Der Konzern beschäftigte zum 31. Dezember 2012 an 22 Standorten in 16 Ländern insgesamt 3.704 Mitarbeiter. Als eine der größten Börsenorganisationen weltweit bietet sie ihren Kunden ein breites Produkt- und Dienstleistungsportfolio. Es deckt die gesamte Prozesskette des Wertpapierhandels ab: vom Aktien- und Terminhandel über die Verrechnung (Clearing) und Abwicklung (Settlement) der Aufträge, die Verwahrung (Custody) von Wertpapieren, Dienstleistungen für Liquiditäts- und Sicherheitenmanagement sowie die Bereitstellung der Marktinformationen bis hin zur Entwicklung und zum Betrieb der elektronischen Systeme. Mit ihrem prozessorientierten Geschäftsmodell steigert die Gruppe die Effizienz der Kapitalmärkte. Emittenten profitieren davon durch niedrige Kapitalkosten, Investoren durch hohe Liquidität und geringe Transaktionskosten. Gleichzeitig steht die Deutsche Börse für integre, transparente und sichere Kapitalmärkte, auf denen ein geordneter Handel mit freier Preisbildung und eigenverantwortlichem Risikomanagement stattfindet.
Die Gruppe Deutsche Börse besteht aus der Deutsche Börse AG mit ihren Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen.
Die Deutsche Börse AG selbst betreibt den Kassamarkt der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) mit der vollelektronischen Handelsplattform Xetra®. Zudem bietet sie über die Beteiligung an der Scoach Holding S.A. den Handel von strukturierten Produkten (Zertifikaten und Optionsscheinen) an.
Des Weiteren betreibt die Deutsche Börse AG über die Eurex Zürich AG bzw. deren Tochtergesellschaften Terminmärkte in Europa (Eurex) und den USA (International Securities Exchange, ISE) und bietet Clearingleistungen (Eurex Clearing AG) an.
Darüber hinaus vermarktet die Deutsche Börse Kursund Referenzdaten sowie andere handelsrelevante Informationen und entwickelt Indizes über ihre Tochtergesellschaft STOXX Ltd.
Die dem Handel nachgelagerten Dienstleistungen sind bei der Clearstream Holding AG bzw. deren Tochtergesellschaften gebündelt. Sie umfassen die Abwicklung von Wertpapiertransaktionen, die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren sowie Dienste zur globalen Wertpapierfinanzierung und für Investmentfonds.
Die Deutsche Börse AG und die Clearstream Services S.A. entwickeln und betreiben die technologische Infrastruktur der Gruppe Deutsche Börse.
Die Grafik auf der nächsten Seite gibt einen Überblick über die wichtigsten Beteiligungen der Gruppe Deutsche Börse; der vollständige Konsolidierungs kreis wird in Erläuterung 2 des Konzernanhangs dargestellt.
Als deutsche Aktiengesellschaft verfügt die Deutsche Börse AG über die Organe Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand mit jeweils eigenen Zuständigkeitsbereichen.
Die Hauptversammlung entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, sie bestellt die Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat und beschließt über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Zudem entscheidet sie über Kapitalmaßnahmen und andere durch das Aktiengesetz (AktG) geregelte Angelegenheiten. Der Aufsichtsrat bestellt, überwacht und berät den Vorstand und ist in Entscheidungen, die von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen sind, unmittelbar eingebunden. Darüber hinaus billigt er den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss. Die Amtsdauer eines Aufsichtsratsmitglieds beträgt drei Jahre, wobei die Hauptversammlung bei der Wahl eine kürzere Amtszeit bestimmen kann. Dem Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG gehören 18 Mitglieder an: zwölf Vertreter der Anteilseigner und sechs Arbeitnehmervertreter.
Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung, der Vorstandsvorsitzende koordiniert

1) Unmittelbarer Anteil Deutsche Börse AG: 14 Prozent
2) Hinzu kommt ein Anteil in Höhe von 1,23 Prozent, der mittelbar über die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank gehalten wird.
3) Unmittelbarer Anteil Deutsche Börse AG: 50 Prozent
die Arbeit der Vorstandsmitglieder. Im Geschäftsjahr 2012 setzte sich der Vorstand der Deutsche Börse AG bis zum 30. November aus sechs Mitgliedern zusammen. Im Dezember 2012 bestand der Vorstand der Deutsche Börse AG infolge der Bestellung von Hauke Stars zum 1. Dezember 2012 und dem Ausscheiden von Michael Kuhn zum Jahresende kurzzeitig aus sieben Mitgliedern. Zum 1. Januar 2013 bestand der Vorstand wieder aus sechs Mitgliedern. Zum 1. April 2013 wird der Vorstand mit dem Ausscheiden von Frank Gerstenschläger auf fünf Mitglieder verkleinert. Das Vergütungssystem und die individualisierten Bezüge der Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG werden im Vergütungsbericht erläutert; er ist Bestandteil dieses zusammengefassten Lageberichts.
Die Gruppe Deutsche Börse gliedert ihr Geschäft in die vier Segmente Xetra, Eurex, Clearstream und Market Data & Analytics. Diese Struktur dient seit dem Geschäftsjahr 2010 der Konzernsteuerung und ist die Basis für die Finanzberichterstattung. Änderungen ab dem Geschäftsjahr 2013 sind unten beschrieben.
| Berichtssegment Geschäftsfelder | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Xetra | Kassamarkt m t dem elektronischen Handelssystem Xetra®, dem Xetra Frankfurt Spezialistenhandel und Tradegate |
||||
| Zentraler Kontrahent für Aktien | |||||
| Wertpapierzulassung | |||||
| Eurex | Elektronische Terminmarkthandelsplattform Eurex® | ||||
| Elektronische Optionshandelsplattform ISE | |||||
| OTC-Handelsplattformen Eurex Bonds® und Eurex Repo® |
|||||
| Zentraler Kontrahent für Anleihen, börslich und außerbörslich gehande te Derivate und Wertpapierpensionsgeschäfte (Eurex Clearing) |
|||||
| Clearstream | Verwahrung und Abwicklung von inländischen und ausländischen Wertpapieren |
||||
| Dienste zur globalen Wertpapierfinanzierung | |||||
| Dienstleistungen für Investmentfonds | |||||
| Market Data & | Kursvermarktung und Vertrieb von Informationen | ||||
| Analytics | Indexentwicklung und -vermarktung |
Die Organisationsstruktur der Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2012 bildete die drei Marktbereiche ab: Kassamarkt (Xetra), Terminmarkt und Marktdaten (Derivatives & Market Data) sowie Wertpapierabwicklung und -verwahrung (Clearstream). Jeder Bereich wird von einem Mitglied des Vorstands der
Deutsche Börse AG geführt. Darüber hinaus gibt es die Querschnittsfunktionen der Zentralfunktionen mit den Ressorts des Vorstandsvorsitzenden (Chief Executive Officer, CEO) und des Finanzvorstands (Chief Financial Officer, CFO). Änderungen ab dem Geschäftsjahr 2013 sind im nächsten Absatz beschrieben und bereits in der Übersicht zur Führungsstruktur enthalten, siehe Grafik auf der nächsten Seite.
Im Geschäftsjahr 2013 ändern sich Organisationsstruktur und Berichtssegmente wie folgt:
Die Gruppe Deutsche Börse hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der weltweit größten Börsenorganisationen entwickelt und ihren Wert seit ihrem Börsengang deutlich gesteigert. Grundlage ihres geschäftlichen Erfolgs ist das integrierte Geschäftsmodell. Es hat zum Ziel, den Kunden verlässliche Dienstleistungen effizient und kostengünstig anzubieten, und basiert auf den folgenden Eckpunkten:
Entwicklung und Betrieb eigener elektronischer Systeme für sämtliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette im Wertpapierhandel
Neutraler Marktplatzorganisator, der einen geordneten, überwachten Handel mit fairer Preisbildung und Dienstleistungen für das Management von Risiken sicherstellt
Die Effizienz des Geschäftsmodells zeigt sich darin, dass die Gruppe Deutsche Börse einer der günstigsten Anbieter für Handel, Verrechnung und Abwicklung ist und der Konzern seit Jahren einen starken Mittelzufluss (Cashflow) aus dem operativen Geschäft erzielt.
Die Gruppe Deutsche Börse verfolgt ihre Strategie, mit der sie ihre führende Position erreichen konnte, weiter. Sie setzt dabei in erster Linie auf organisches Wachstum, das durch die Einführung neuer Produkte in vorhandenen und neuen Anlageklassen, durch die Ausdehnung des Geschäfts auf neue Kundengruppen sowie die Erschließung von Märkten in neuen Regionen erzielt werden soll. Falls sich externe Wachstumsschritte als wirtschaftlich sinnvoll erweisen, zieht sie auch diese in Betracht. Ziel ist ein verantwortungsvolles, zukunftsorientiertes Wachstum, das nachhaltig
Wert schafft – für Kunden und Geschäftspartner, Mitarbeiter, Anteilseigner sowie für die Gesellschaft.
In ihrer Strategie konzentriert die Gruppe Deutsche Börse ihre Kräfte in den nächsten Jahren auf drei Stoßrichtungen:

Das von der Gruppe Deutsche Börse angestrebte organische Wachstum wird durch folgende Faktoren beeinflusst:
Während die Gruppe Deutsche Börse keinen Einfluss auf die Entwicklung der Finanzmärkte hat, kann sie die anderen Faktoren ganz oder teilweise beeinflussen, z.B. durch Lobbying-Anstrengungen hinsichtlich der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Finanzmärkte oder durch Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Auf diese Weise kann sie ihre Abhängigkeit von den nicht beeinflussbaren Faktoren reduzieren.
Die Gruppe Deutsche Börse versteht ihre unternehmerische Verantwortung ganzheitlich. Ihr Managementansatz fokussiert auf die vier Handlungsfelder Ökonomie, Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft mit dem Ziel, den volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen der Gruppe Deutsche Börse nachhaltig zu stärken und zu sichern.
Gesellschaft: Die Gruppe Deutsche Börse versteht sich als Teil der Gesellschaft und hat den Anspruch, dieser Rolle auch an ihren internationalen Standorten gerecht zu werden.
Ausgewählte Initiativen und konkrete Maßnahmen aus den vier Handlungsfeldern sind in den Abschnitten "Mitarbeiter", "Gesellschaftliche Verantwortung" und "Nachhaltigkeit" beschrieben.
Die Verantwortung für Corporate Responsibility liegt im Zuständigkeitsbereich des Vorstandsvorsitzenden. Das Corporate Responsibility-Team koordiniert die gruppenweiten Maßnahmen und entwickelt den Managementansatz strategisch weiter. In Abstimmung mit den Fachabteilungen wird regelmäßig überprüft, ob die Handlungsfelder bzw. Umsetzungsmaßnahmen noch relevant sind, wie die Ziele erreicht und Vorgaben eingehalten werden.
Die Gruppe Deutsche Börse fühlt sich einer Unternehmensführung verpflichtet, die soziale, ethische und ökologische Aspekte bei der Realisierung ihrer ökonomischen Ziele berücksichtigt. Diesen Anspruch hat das Unternehmen mit der Unterzeichnung des Global Compact der Vereinten Nationen nachdrücklich bekräftigt.
Als zentraler Organisator des Kapitalmarktes ist es Aufgabe der Deutschen Börse, die von ihr organisierten Märkte systemisch zu stabilisieren und für eine höhere Transparenz und Verfügbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen für Marktteilnehmer zu sorgen. Als börsennotiertes Unternehmen steht sie in der Pflicht, das eigene Nachhaltigkeitsprofil konsequent zu überwachen und zu schärfen. Aus dieser dualen Rolle heraus konzentriert sich die Gruppe Deutsche Börse in ihrem Nachhaltigkeitsmanagement auf zwei Handlungsfelder:
Beispiele für Initiativen und Erfolge bei der Umsetzung dieser Ziele finden sich im Abschnitt "Nachhaltigkeit".
Zur Steuerung des Konzerns verwendet die Gruppe Deutsche Börse operative Kennzahlen der Gewinnund Verlustrechnung (Nettoerlöse, operative Kosten, EBIT, Konzern-Jahresüberschuss) sowie verschiedene Bilanzkenngrößen (Liquidität, Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte). Darüber hinaus werden zusätzlich Kennzahlen in die Steuerung einbezogen, die sich aus den Steuerungsgrößen der Gewinnund Verlustrechung sowie der Bilanz ableiten (Zinsdeckungsgrad, verzinsliche Bruttoschulden / EBITDA, Konzerneigenkapital-Rentabilität).
Die Nettoerlöse setzen sich aus den Umsatzerlösen zuzüglich der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft und der sonstigen betrieblichen Erträge sowie abzüglich der volumenabhängigen Kosten zusammen. Die Umsatzerlöse mit externen Kunden hängen grundsätzlich von den oben genannten Wachstumsfaktoren ab (Entwicklung der Finanzmärkte, regulatorische und strukturelle Änderungen und Innovationskraft der Gruppe). Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft beruhen zum einen auf der Entwicklung des internationalen Abwicklungsgeschäfts bei Clearstream und zum anderen auf der Entwicklung der kurzfristigen Zinsen, insbesondere im Euroraum und in den USA. Die sonstigen betrieblichen Erträge stammen u.a. aus Währungsdifferenzen. Die volumenabhängigen Kosten umfassen Aufwendungen, die in einigen Bereichen des Unternehmens mit der Höhe der Umsatzerlöse korrelieren, z.B. Provisionen aus dem Bankgeschäft und Kauf von Kursdaten. Des Weiteren tragen diverse Lizenzentgelte zu den volumenabhängigen Kosten bei. Die operativen Kosten umfassen den Personalaufwand, den Abschreibungs- und Wertminderungsaufwand sowie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Der Personalaufwand setzt sich aus den Löhnen und Gehältern sowie den sozialen Abgaben und Aufwendungen für die Altersvorsorge zusammen. Er unterliegt der Inflation und hängt teilweise von der Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG ab, da er auch die Veränderungen der Rückstellungen und Zahlungen für das ab dem Jahr 2007 aufgelegte Aktientantiemeprogramm für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte enthält. Die Position "Abschreibung und Wertminderungsaufwand" enthält die planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich hauptsächlich aus Kosten für die Entwicklung und den Betrieb der technologischen Infrastruktur der Gruppe, aus Büroinfrastrukturkosten und aus Marketingkosten zusammen.
Rund 80 Prozent der Gesamtkosten der Gruppe Deutsche Börse sind Fixkosten (ohne Sondereffekte). Deshalb kann der Konzern zusätzliche Geschäftsvolumina ohne einen signifikanten Anstieg der Kosten abwickeln. Umgekehrt hat auch ein Rückgang der Geschäftsvolumina direkte Auswirkungen auf die Profitabilität des Konzerns. Rund 20 Prozent der Gesamtkosten der Gruppe setzen sich aus volumenabhängigen Kosten zusammen.
Über die Nettoerlöse und operativen Kosten steuert die Gruppe Deutsche Börse ihr EBIT. Auf Konzernebene dient darüber hinaus der Konzern-Jahresüberschuss der Gruppe Deutsche Börse als Kenngröße zur Steuerung des Konzerns.
Zu den bilanziellen Steuerungsgrößen der Gruppe Deutsche Börse zählen eine Zielliquidität sowie das Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte. Ziel der Liquiditätsplanung ist es, eine Liquidität in Höhe der operativen Kosten eines Quartals vorzuhalten; die Zielliquidität beträgt derzeit 250 Mio.€. Das Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte steuert der Konzern nicht mit dem Ziel, einen definierten Zielwert zu erreichen, sondern strebt vielmehr grundsätzlich einen positiven Wert an.
Der Zinsdeckungsgrad zeigt das Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit. Die Gruppe plant, im Rahmen ihres Kapitalmanagementprogramms einen Zinsdeckungsgrad von mindestens 16 für die Gruppe Deutsche Börse zu erreichen. Auf Gruppenebene wird zudem ein Verhältnis der verzinslichen Bruttoschulden zum EBITDA von höchstens 1,5 angestrebt. In Kombination sind diese beiden Kennzahlen derzeit wesentlich, um das gegenwärtige "AA"-Rating auf Gruppenebene zu bewahren.
Für den Clearstream-Teilkonzern gilt als Ziel ein Zinsdeckungsgrad von 25 sowie weitere Eigenkapitalgrößen, um das derzeitige "AA"-Rating aufrechtzuerhalten. Da im Berichtsjahr wie im Vorjahr bei Clearstream keine Finanzverbindlichkeiten aus dem
Nichtbankgeschäft bestanden, entfällt die Berechnung des Zinsdeckungsgrades für den Teilkonzern.
Weitere Details zur Finanzlage des Konzerns werden im Abschnitt "Finanzlage" dieses zusammengefassten Lageberichts dargestellt.
Ein weiteres Steuerungsinstrument ist das interne Kontrollsystem (IKS) des Konzerns. Es dient im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der Gruppe Deutsche Börse v.a. dazu, eine ordnungsgemäße Buchführung und Rechnungslegung sicherzustellen. Ziel ist, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Jahres- und Konzernabschluss der Deutsche Börse AG und ihrer Tochtergesellschaften richtig und vollständig darzustellen.
Die Rechnungslegung für die Deutsche Börse AG sowie für die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften übernehmen im Wesentlichen der Zentralbereich "Financial Accounting and Controlling" (FA&C) bzw. die entsprechenden Bereiche der einzelnen ausländischen Tochtergesellschaften. Der FA&C-Bereichsleiter der Deutsche Börse AG ist für den Rechnungslegungsprozess der gesamten Gruppe Deutsche Börse sowie für die Wirksamkeit der Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen verantwortlich, die ebenfalls Teil des Rechnungslegungsprozesses sind. Er stellt sicher, dass Risiken im Rechnungslegungsprozess frühzeitig erkannt und adäquate Sicherungsund Kontrollmaßnahmen zeitnah ergriffen werden. Hierzu ist ein internes Überwachungssystem implementiert, das prozessintegrierte und prozessunabhängige Maßnahmen umfasst. Die konstante Qualität der Rechnungslegung wird u.a. durch Nutzung der folgenden Arbeitsmittel unterstützt:
Die Aktualität der Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen wird regelmäßig überprüft. Prozesse mit einer hohen Risikoklassifizierung unterliegen einer besonderen Kontrolle. Auch die Bilanzierungshandbücher und die Kontierungsrichtlinien werden laufend aktualisiert. Alle Mitarbeiter des Bereichs können auf die Datenbank sowie die Bilanzierungs- und Kontierungsrichtlinien zugreifen und sich so über die aktuellen Regelungen informieren.
Dem Bereich FA&C obliegt es darüber hinaus, Änderungen der rechnungslegungsbezogenen Rahmenbedingungen zu überwachen und mögliche Auswirkungen auf die Gruppe Deutsche Börse zu analysieren sowie geeignete Maßnahmen zu initiieren, um diese Änderungen umzusetzen. Hierzu gehören insbesondere die permanente Analyse von Auswirkungen neuer bzw. geänderter Rechnungslegungsstandards und die Begleitung neuer Transaktionen im Hinblick auf eine angemessene Berücksichtigung im Rechnungswesen.
Ein weiterer wesentlicher Baustein des internen Kontrollsystems innerhalb des Bereichs FA&C ist das Prinzip der Funktionstrennung: Aufgaben und Kompetenzen sind organisatorisch eindeutig zugeordnet und genau voneinander abgegrenzt. Unvereinbare Tätigkeiten, wie die Änderung von Stammdaten einerseits und die Anweisung von Zahlungen andererseits, werden klar voneinander getrennt. Dieser Funktionstrennung wird u.a. dadurch Rechnung getragen, dass eine unabhängige Kontrollstelle den Mitarbeitern Zugriffsrechte auf die Buchhaltungssysteme zuweist und diese Rechte mittels einer sog. Inkompatibilitätsmatrix fortlaufend überwacht. Geschäftsvorfälle werden zunächst auf Grundlage des Kontenplans und der Kontierungsrichtlinien im Hauptbuch bzw. in den jeweiligen Nebenbüchern erfasst. Bei den Abschlussbuchungen und der Erstellung des Konzernabschlusses gilt grundsätzlich das Vier-Augen-Prinzip.
Die Hauptbücher aller wesentlichen Tochterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse werden im selben SAP-System geführt. Für die Konsolidierung wird die Konsolidierungssoftware SAP EC-CS genutzt. Die Buchhaltungsdaten der Gesellschaften, deren Buchhaltung nicht im SAP-System des Konzerns geführt wird, werden mittels Daten-Upload in die Konsolidierung einbezogen. Für die Schulden-, Aufwandsund Ertragskonsolidierung werden die Geschäftsvor-
fälle jeweils unter Angabe der Partnergesellschaft auf gesonderten Konten erfasst. Differenzen aus der Schulden- sowie der Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden zentral ausgewertet und zur Klärung an die Buchhaltungsabteilungen der jeweiligen Gesellschaften weitergeleitet.
Internal Auditing führt risikoorientierte und prozessunabhängige Kontrollen durch, um die Angemessenheit und Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems zu überprüfen.
Die implementierten Prozesse, Systeme und Kontrollen stellen hinreichend sicher, dass die Rechnungslegungsprozesse in Einklang mit den jeweiligen Rechnungslegungsgrundsätzen und Gesetzen erfolgen. Allerdings bietet auch ein angemessenes und grundsätzlich funktionsfähiges internes Kontrollsystem lediglich eine hinreichende, aber keine absolute Sicherheit dafür, dass die eingangs dargestellten Ziele tatsächlich erreicht werden. Der Vorstand und der vom Aufsichtsrat eingerichtete Finanz- und Prüfungsausschuss werden regelmäßig über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess unterrichtet.
Als Dienstleistungsunternehmen betreibt die Gruppe Deutsche Börse keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung. Daher entfällt dieser Teilbericht. Die Aktivitäten zur Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sind im Chancenbericht sowie im Prognosebericht näher beschrieben.
Gemäß §289 Abs.4 und §315 Abs.4 Handelsgesetzbuch (HGB) macht die Deutsche Börse AG zum 31. Dezember 2012 die folgenden Angaben:
Das Grundkapital der Deutsche Börse AG betrug zum oben genannten Stichtag 193,0 Mio.€ und war eingeteilt in 193.000.000 auf den Namen lautende
Stückaktien. Neben diesen Stammaktien bestehen keine weiteren Aktiengattungen.
Dem Vorstand sind lediglich die Stimmrechtsbeschränkungen bekannt, die sich aus dem Aktiengesetz (AktG) ergeben. Dies ist zum einen die Stimmrechtsbeschränkung nach §136 AktG und zum anderen sind es die Beschränkungen, die das Aktiengesetz für eigene Aktien vorsieht. Nach §136 AktG kann niemand für sich oder für einen anderen das Stimmrecht ausüben, wenn darüber Beschluss gefasst wird, ob er zu entlasten oder von einer Verbindlichkeit zu befreien ist oder ob die Gesellschaft gegen ihn einen Anspruch geltend machen soll. Damit ist in den Fällen des §136 AktG das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien von Gesetz wegen ausgeschlossen. Soweit die Deutsche Börse AG eigene Aktien im Bestand hält, können daraus gemäß §71b AktG keine Rechte ausgeübt werden.
Nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) muss jeder Anleger, der durch Erwerb, Veräußerung oder auf sonstige Weise bestimmte Anteile an Stimmrechten erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) anzeigen. Der niedrigste Schwellenwert für diese Anzeigepflicht beträgt 3 Prozent (siehe Erläuterung 43 des Konzernanhangs). Der Deutsche Börse AG sind keine direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital bekannt, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten.
Unter den Aktionären der Deutsche Börse AG gibt es keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.
Arbeitnehmer, die am Kapital der Deutsche Börse AG beteiligt sind, üben ihre Rechte wie andere Aktionäre nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Satzung aus.
Mitglieder des Vorstands werden gemäß §§84, 85 AktG bestellt und abberufen. Die Mitgliedschaft im Vorstand endet gemäß §6 Abs.3 der Satzung der Deutsche Börse AG grundsätzlich mit Vollendung des 60. Lebensjahres. Über Änderungen der Satzung der Deutsche Börse AG beschließt gemäß §119 Abs.1 Ziffer 5 AktG die Hauptversammlung. Nach §12 Abs.4 der Satzung der Deutsche Börse AG ist dem
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Aufsichtsrat die Befugnis eingeräumt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Nach §18 Abs.1 der Satzung der Deutsche Börse AG werden Beschlüsse der Hauptversammlung, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst. Soweit das Aktiengesetz darüber hinaus zur Beschlussfassung eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals vorschreibt, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, soweit dies gesetzlich zulässig ist.
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 11. Mai 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 5,2 Mio.€ zu erhöhen (genehmigtes Kapital I). Die vollständige Ermächtigung, insbesondere die Voraussetzungen für einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre, ergibt sich aus §4 Abs.3 der Satzung der Deutsche Börse AG.
Der Vorstand ist des Weiteren ermächtigt, das Grundkapital bis zum 26. Mai 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 27,8 Mio.€ zu erhöhen (genehmigtes Kapital II). Dabei ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen, das der Vorstand in bestimmten Fällen jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausschließen kann. Der Vorstand ist ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre bei Barkapitalerhöhungen auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und die unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Weiter ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht auf neue Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von bis zu insgesamt 3,0 Mio.€ auszuschließen, um die neuen Aktien an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder der mit ihr verbundenen Unternehmen unter Ausschluss der Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsführungen verbundener Unternehmen auszugeben. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht auszuschließen, sofern die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen
oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt. Schließlich ist der Vorstand ermächtigt, Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Die vollständige Ermächtigung, insbesondere die Voraussetzungen für einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre, ergibt sich aus §4 Abs.4 der Satzung der Deutsche Börse AG.
Der Vorstand ist weiter ermächtigt, das Grundkapital bis zum 26. Mai 2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 19,5 Mio.€ zu erhöhen (genehmigtes Kapital III). Dabei ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen, das der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats nur für Spitzenbeträge ausschließen kann. Der genaue Inhalt dieser Ermächtigung ergibt sich aus §4 Abs.5 der Satzung der Deutsche Börse AG.
Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 15. Mai 2017 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 6,0 Mio.€ zu erhöhen (genehmigtes Kapital IV). Dabei ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen, sofern nicht der Vorstand von der ihm eingeräumten Ermächtigung Gebrauch macht, das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Außerdem ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, um bis zu 900.000 neue Aktien pro Geschäftsjahr aus dem genehmigten Kapital IV an Mitglieder des Vorstands und Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an Mitglieder der Vorstände bzw. Geschäftsführungen und Arbeitnehmer der mit ihr verbundenen Unternehmen im Sinne der §§15 ff. AktG auszugeben. Die vollständige Ermächtigung ergibt sich aus §4 Abs.6 der Satzung der Deutsche Börse AG.
Das Grundkapital der Gesellschaft ist gemäß §4 Abs.7 der Satzung der Deutsche Börse AG um bis zu 6,0 Mio.€ bedingt erhöht durch Ausgabe von bis zu 6.000.000 auf den Namen lautenden Stückaktien (bedingtes Kapital I). Die bedingte Kapitalerhöhung
dient ausschließlich der Erfüllung von Bezugsrechten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 14. Mai 2003 unter Punkt 7 der Tagesordnung bis zum 13. Mai 2008 gewährt wurden. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der ausgegebenen Bezugsrechte von ihrem Bezugsrecht Gebrauch machen und die Gesellschaft die Bezugsrechte nicht durch Übertragung eigener Aktien oder im Wege einer Barzahlung erfüllt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Bezugsrechten entstehen, am Gewinn teil.
Der Vorstand ist ermächtigt, eigene Aktien bis zu einem Anteil von 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die erworbenen Aktien dürfen allerdings zusammen mit etwaigen aus anderen Gründen erworbenen eigenen Aktien, die sich jeweils im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Die Erwerbsermächtigung gilt bis zum 11. Mai 2013 und kann ganz oder in Teilbeträgen, einmalig oder mehrmals von der Gesellschaft ausgeübt werden. Sie kann aber auch durch abhängige oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehende Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Der Erwerb darf nach Wahl des Vorstands (1) über die Börse, (2) mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder einer an die Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten, (3) durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionäre oder (4) durch den Einsatz von Derivaten (Put- oder Call-Optionen oder eine Kombination aus beiden) erfolgen. Der vollständige und genaue Wortlaut der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, insbesondere die zulässigen Verwendungszwecke, ergibt sich aus den Tagesordnungspunkten 6 und 7 der Hauptversammlung vom 12. Mai 2011.
Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, sind:
Am 25. Oktober 2006 haben die Deutsche Börse AG und die SIX Group AG (vormals SWX Group) in einem Kooperationsvertrag vereinbart, ihr Geschäft im Bereich strukturierte Produkte in einer europäischen Börsenorganisation unter einer gemeinsamen Firma und Marke (Scoach) zusammenzuführen. Dieser Kooperationsvertrag wurde am 24. März 2009 von der SIX Swiss Exchange AG anstelle der SIX Group AG übernommen. Der Kooperationsvertrag sieht für beide Parteien ein Kündigungsrecht mit einer Frist von sechs Monaten zum Monatsende für den Fall vor, dass ein Kontrollwechsel bei der jeweils anderen Partei, also der Deutsche Börse AG oder der SIX Swiss Exchange AG, eintritt. Das Kündigungsrecht verfällt, wenn es nicht innerhalb von drei Monaten nach dem Eintreten des Kontrollwechsels ausgeübt wird. Ein Kontrollwechsel liegt nach dem Kooperationsvertrag vor, wenn eine Person, eine Kapital- oder eine Personengesellschaft allein oder gemeinsam mit Konzerngesellschaften oder in gemeinsamer Absprache mit anderen Personen oder Gesellschaften direkt oder indirekt die Kontrolle über eine Gesellschaft erwirbt. Kontrolle hat eine Gesellschaft, wenn sie direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte oder des Kapitals einer anderen Kapital- oder Personengesellschaft hält, eine andere Kapital- oder Personengesellschaft nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) voll konsolidieren muss oder sie durch Stimmabsprachen oder die Bestellung von Mitgliedern in leitenden Organen kontrollieren kann.
Am 6. Mai 2008, ergänzt am 9. April 2009, am 30. März 2010, am 29. März 2011 sowie am 27. Februar 2012, haben die Deutsche Börse AG und ihr Tochterunternehmen Clearstream Banking S.A. mit einem Bankenkonsortium eine Vereinbarung (Multicurrency Revolving Facility Agreement) über einen Betriebsmittelkredit in einer Höhe von insgesamt bis zu 750 Mio.€ geschlossen. Im Falle eines Kontrollwechsels hat der Konsortialführer die Vereinbarung mit einer Frist von 30 Tagen zu kündigen und sämtliche Forderungen der Kreditgeber sofort fällig zu stellen, falls eine Mehrheit der Konsortialbanken, die zusammen zwei Drittel der zum Zeitpunkt des Kontrollwechsels gewährten Kreditsumme bereitstellt, dies verlangt. Kontrolle im Sinne dieser Vereinbarung haben eine Person oder mehrere Personen, wenn sie ihr Verhalten abstimmen und/oder wenn sie die Möglichkeit haben, die Geschäfte der Gesellschaft zu leiten oder die Zusammensetzung der Mehrheit des Deutsche Börse-Vorstands zu bestimmen.
verzinslichen Schuldverschreibungen von 2008/ 2013 enthaltenen Festsetzungen. Bei den im Rahmen der Privatplatzierung ausgegebenen Schuldverschreibungen handelt es sich um Schuldverschreibungen über 170,0 Mio.US\$ mit Fälligkeit zum 10. Juni 2015, über 220,0 Mio.US\$ mit Fälligkeit zum 10. Juni 2018 und über 70,0 Mio.US\$ mit Fälligkeit zum 10. Juni 2020.
Die Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG haben bei einem Kontrollwechsel unter bestimmten Voraussetzungen ein besonderes Kündigungsrecht. Gemäß den Vereinbarungen mit allen Vorstandsmitgliedern liegt ein Kontrollwechsel vor, wenn (1) ein Aktionär oder Dritter nach §§21, 22 WpHG mitteilt, mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an der Deutsche Börse AG zu besitzen, (2) mit der Deutsche Börse AG als abhängigem Unternehmen ein Unternehmensvertrag nach §291 AktG abgeschlossen wird oder (3) die Deutsche Börse AG gemäß §319 AktG eingegliedert oder gemäß §2 Umwandlungsgesetz (UmwG) verschmolzen wird.
Zusätzlich zu diesen Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, existieren weitere Vereinbarungen, die aber aus Sicht der Deutsche Börse AG nicht wesentlich im Sinne von §315 Abs.4 HGB sind.
Die Entschädigungsvereinbarungen, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands getroffen wurden, können dem Vergütungsbericht entnommen werden.
Das Jahr 2012 wurde von zahlreichen Entwicklungen geprägt, die einen erheblichen Einfluss auf das gesamtwirtschaftliche Umfeld und das Geschehen an den Märkten hatten und haben. Im Einzelnen sind hervorzuheben:
und der Wertverlust des Euro gegenüber dem US-Dollar, insbesondere im zweiten und dritten Quartal 2012
Die weiterhin hohe Bereitstellung von Liquidität durch die Niedrigzinspolitik seitens der großen Zentralbanken
Nachdem 2011 in den OECD-Staaten noch ein Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,8 Prozent zu verzeichnen war, stieg aktuellen Schätzungen zufolge das reale Bruttoinlandsprodukt 2012 nur noch um 1,4 Prozent. Das globale Wirtschaftswachstum lag im Jahr 2012 nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds bei 3,2 Prozent (2011: real 3,9 Prozent).
Im Kontext der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bestimmen hauptsächlich konjunkturelle Trends in Deutschland, den übrigen europäischen Ländern und den USA das Geschäft der Gruppe Deutsche Börse.
Nach ersten Einschätzungen ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 2012 vor dem Hintergrund des verlangsamten Wachstums der Weltkonjunktur sowie des auf Vorjahresniveau stagnierenden Welthandels weniger stark gestiegen als im Vorjahr. Der Internationale Währungsfonds schätzte nach einer im Januar 2013 veröffentlichten Kalkulation das Wachstum der Wirtschaftsleistung in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2012 auf 0,9 Prozent (2011: real 3,1 Prozent). Die bereits im zweiten Halbjahr 2011 zu beobachtende Abschwächung des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts setzte sich im Berichtsjahr fort. Während gemäß Angaben des Statistischen Bundesamtes für das erste Halbjahr 2012 ein preis-, saisonund kalenderbereinigtes Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2011 gemessen wurde, nahm die Wirtschaftsleistung im zweiten Halbjahr 2012 gegenüber den ersten sechs Monaten des Jahres nur noch um 0,1 Prozent zu.
Im europäischen Vergleich zeigte sich im Berichtsjahr wie bereits im Jahr 2011 ein heterogenes Bild der wirtschaftlichen Entwicklung: Neben Deutschland entwickelten sich Frankreich und Österreich stabil, während sich Schätzungen der Europäischen Kommission zufolge u.a. Griechenland, Italien und Spanien in einer Rezession befanden. Der europäische Leitzins wurde am 12. Juli 2012 nochmals
um 25 Basispunkte auf ein neues historisch niedriges Niveau von 0,75 Prozent gesenkt.
Für die Wirtschaftsleistung der USA erwartet die OECD, dass diese 2012 – bedingt durch die anhaltende Haushaltskonsolidierung infolge der Schuldenkrise der USA im Sommer 2011 – real um 2,2 Prozent gestiegen ist. Aufgrund der finanzpolitischen Probleme, der weiterhin hohen Arbeitslosigkeit und des daraus resultierenden geringeren privaten Konsums hält die Unsicherheit auf den Märkten an. Die US-amerikanische Notenbank beließ ihren Leitzins in der seit Dezember 2008 bestehenden Spanne von null bis 0,25 Prozent.
| 2012 Mrd. |
Veränderung ggü. 2011 % |
||
|---|---|---|---|
| London Stock Exchange1)2) | £ | 1.017,9 | –15 |
| Euronext1)3) | € | 1.324,2 | –22 |
| Gruppe Deutsche Börse – Xetra1) | € | 1.069,9 | –24 |
| Bolsas y Mercados Españoles1) | € | 698,9 | –24 |
| Borsa Italiana2) | € | 576,2 | –29 |
1) Handelsvolumen im elektronischen Handel (Einfachzählung)
2) Teil der London Stock Exchange Group
3) Teil der NYSE Euronext
Quelle: Angeführte Börsen
Die hohe Staatsverschuldung einzelner europäischer Staaten, der Rückgang des Euro gegenüber dem US-Dollar und die wirtschaftlich schwierige Lage tragen weiterhin zur Unsicherheit an den Finanzmärkten bei. Diese Einflussfaktoren führten im Geschäftsjahr 2012 zu einer rückläufigen Handelsaktivität im Kassa- und Terminmarkt.
Das von der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr (BIS) ermittelte weltweite Nettoemissionsvolumen bei internationalen Anleihen stieg in den ersten neun Monaten 2012 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 24 Prozent. Infolgedessen stieg auch ihr Nominalwert im gleichen Zeitraum um mehr als 5 Prozent auf den Wert von 16,8 Bio.€ (aufgrund einer geänderten Erhebung der Daten durch die BIS sind die genannten
| Veränderung | ||
|---|---|---|
| 2012 | ggü. 2011 | |
| Mio. Kontrakte | % | |
| CBOE Holdings | 1.059,4 | –8 |
| NYSE Euronext | 1.928,9 | –15 |
| CME Group | 2.890,0 | –15 |
| Gruppe Deutsche Börse – Eurex | 2.292,0 | –19 |
| Korea Exchange1) | 1.835,6 | –53 |
1) Die koreanische Börsenaufsicht verfügte zum Juni 2012 eine Erhöhung der Mindestkontraktgröße im Heimatmarkt.
Quelle: Angeführte Börsen
Werte nicht mit den in den Vorjahren berichteten Werten vergleichbar). Diese Entwicklung unterstreicht die weiterhin hohe Attraktivität des internationalen Anleihemarktes für Emittenten.
Das durchschnittliche Volumen der bei Clearstream verwahrten internationalen Anleihen ist im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.
2012 war ein schwieriges Jahr für die Akteure auf den Finanzmärkten in Europa und Nordamerika und ebenso für die Organisatoren dieser Märkte – die Börsen. Auch im Jahr fünf der Finanzkrise haben sich die Kapitalmärkte noch nicht wieder so weit stabilisiert, dass das Vertrauen der Investoren in vollem Umfang zurückgekehrt wäre.
Mehrere Faktoren hatten einen erheblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der Gruppe Deutsche Börse:
Die anhaltende Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft – insbesondere des Euro-Währungsraums mit der immer wieder aufflammenden Euro-Schuldenkrise – hat die Marktteilnehmer in ihren Handelsaktivitäten gehemmt. In akuten Krisensituationen wissen die Banken die Zuverlässigkeit von Börsen als sicherem und integrem Handelsplatz zu schätzen. Dauert die Unsicherheit dagegen wie derzeit zu beobachten länger an, wirkt sich das paralysierend auf die Akteure an den Märkten aus. Zudem führte das fehlende Vertrauen der Investoren in eine dauerhaft stabile Entwicklung des Euro-Währungsraums dazu, dass sie Investitionskapital aus Europa abzogen und entweder wieder in den jeweiligen Heimatmärkten, etwa den USA, oder in Wachstumsmärkten wie Asien oder Südamerika investierten.
In diesem herausfordernden Marktumfeld erzielte die Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2012 ein niedrigeres Ergebnis als im Vorjahr. Die Nettoerlöse gingen 2012 um 9 Prozent auf 1.932,3 Mio.€ (2011: 2.121,4 Mio.€) zurück. Zu berücksichtigen ist bei diesem Rückgang, dass im Jahr 2011 die Marktturbulenzen in der Eurozone den Bedarf an Absicherung über Börsen kurzzeitig deutlich erhöht und zu einem der besten Ergebnisse in der Geschichte der Deutschen Börse geführt hatten. Der vollständige Erwerb der Eurex Zürich AG, der seit Beginn des Berichtsjahres im Konzernabschluss der Deutsche Börse AG reflektiert wird, wirkte sich dagegen positiv auf die Erlöse 2012 aus.
Um ihre 2012 kommunizierten drei strategischen Stoßrichtungen (siehe Abschnitt "Ziele und Strategie der Gruppe Deutsche Börse") umzusetzen, hat die Deutsche Börse AG die Investitionen in Projekte von strategischer Bedeutung erhöht. Im Berichtsjahr lagen daher die Kosten für Wachstumsinitiativen und Infrastrukturprojekte um 36,7 Mio.€ über denen des Vorjahres. Die Summe floss insbesondere in Projekte von Eurex und Clearstream, um die Plattformen der Gruppe für das Clearing außerbörslich gehandelter Derivate vorzubereiten sowie ein globales Risiko- und Sicherheitenmanagement zu entwickeln. Die operativen Kosten der Gruppe lagen dennoch mit 958,6 Mio.€ leicht unter denen des Vorjahres (2011: 962,2 Mio.€).
Die Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse sanken im Geschäftsjahr 2012 um 9 Prozent auf 1.932,3 Mio.€ (2011: 2.121,4 Mio.€). Die Nettoerlöse setzen sich zusammen aus den Umsatzerlösen zuzüglich der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft und der sonstigen betrieblichen Erträge abzüglich der volumenabhängigen Kosten. Der Rückgang der Nettoerlöse spiegelt insbesondere die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft, die Situation in der Eurozone und die kontinuierliche Niedrigzinspolitik der Zentralbanken wider. Darüber hinaus hält die Ungewissheit über die weit reichenden Reformvorhaben in der Finanzindustrie und deren Auswirkungen auf die Marktteilnehmer an. Zusammen haben diese Faktoren die Handelsaktivitäten der Marktteilnehmer im Berichtsjahr stark gebremst, während das Vorjahr von hoher Volatilität im Zusammenhang mit den Turbulenzen in der Eurozone sowie der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA geprägt war. Infolgedessen sind die Handelsvolumina in Wertpapieren und Derivaten sowie die damit verbundenen Dienstleistungen im Nachhandelsbereich und einem Teil des Marktdatengeschäfts 2012 zum Teil kräftig gesunken.
In Summe verzeichnete der Kassamarkt einen Rückgang des Handelsvolumens auf Xetra® um 24 Prozent; die Nettoerlöse im Segment sanken um 20 Prozent. Am Terminmarkt gingen die Kontraktvolumina der europäischen Futures und Optionen um 19 Prozent zurück, ebenso wie die Volumina der an der Inter-

national Securities Exchange (ISE) gehandelten US-Optionen. Niedrigere Kontraktvolumina des Segments Eurex resultierten in 10 Prozent geringeren Nettoerlösen. Stabilisierend wirkte sich der Erwerb der restlichen Anteile an der Eurex Zürich AG von der SIX Group AG aus, der seit Anfang 2012 im Konzernabschluss der Gruppe Deutsche Börse reflektiert wird. Im Gegensatz zur Handelsaktivität in den Segmenten Xetra und Eurex entwickelten sich die dem Handel nachgelagerten Dienstleistungen (Post-Trade Services) nur leicht rückläufig: Das Segment Clearstream konnte die durch die gesunkene Handelsaktivität bedingten Rückgänge in der Abwicklung teilweise kompensieren, v.a. aufgrund eines stabilen Verwahrgeschäfts sowie leicht steigender Nettoerlöse in der globalen Wertpapierfinanzierung. Die Nettoerlöse im Segment Clearstream lagen in Summe um 5 Prozent unter denen des Vorjahres. Die Nettoerlöse im Segment Market Data & Analytics blieben durch den kontinuierlichen Ausbau der Produktpalette, besonders im Tochterunternehmen STOXX Ltd., sowie dank der starken Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Basiswerten für Finanzinstrumente wie dem DAX®-Index relativ stabil. Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft sanken im Berichtsjahr trotz steigender durchschnitt-
licher Kundenbareinlagen aufgrund historisch niedriger Leitzinsen um 31 Prozent auf 52,0 Mio.€. Die Europäische Zentralbank hatte die Leitzinsen mit Wirkung zum 14. Dezember 2011 und 12. Juli 2012 um jeweils 25 Basispunkte auf ein historisch niedriges Niveau von 75 Basispunkten gesenkt. Zudem reduzierte die Europäische Zentralbank am 11. Juli 2012 die Einlagenfazilität von 25 Basispunkten auf null. Infolge der Zinsanpassungen gingen die Nettozinserträge im Jahresverlauf kontinuierlich zurück: von 18,5 Mio.€ im ersten Quartal 2012 auf 8,4 Mio.€ im vierten Quartal 2012.
Das 2010 aufgelegte Effizienzprogramm mit einem Gesamtumfang von 150 Mio.€ konnte durch eine beschleunigte Umsetzung im Berichtsjahr vorzeitig abgeschlossen werden. Insgesamt wurde das Kostensenkungsprogramm deutlich schneller realisiert als ursprünglich geplant.
| Geschäftszahlen der Gruppe Deutsche Börse | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| -- | ------------------------------------------- | -- | -- | -- | -- |
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
Veränderung % |
|
|---|---|---|---|
| Nettoerlöse | 1.932,3 | 2.121,4 | –9 |
| Operative Kosten | 958,6 | 962,2 | 0 |
| EBIT | 969,4 | 1.162,8 | –17 |
| Konzern Jahresüberschuss |
645,0 | 855,2 | –25 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) in € |
3,44 | 4,60 | –25 |
Die volumenabhängigen Kosten stiegen um 13 Prozent auf 276,7 Mio.€ (2011: 244,0 Mio.€). Der Anstieg ist im Wesentlichen methodenbedingt und durch ergebnisneutrale Änderungen bei Preismodellen im Kassa- und US-Optionsmarkt verursacht.
Die operativen Kosten lagen im Berichtsjahr mit 958,6 Mio.€ leicht unter denen des Vorjahres (2011: 962,2 Mio.€). Sie enthalten Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 23,1 Mio.€ (2011: 1,1 Mio.€). Im Nachgang des untersagten Zusammenschlusses mit der NYSE Euronext fielen 2012 Kosten in Höhe von 13,1 Mio.€ an (2011: 82,2 Mio.€). Bereinigt um diese Einmaleffekte stiegen die Kosten um 5 Prozent auf 922,4 Mio.€ (2011: 878,7 Mio.€). Wesentlich für
die Mehrkosten gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 43,7 Mio.€ waren insbesondere folgende Faktoren:
Ein wesentlicher Faktor bei den operativen Kosten ist der Personalaufwand. Er stieg 2012 auf 414,2 Mio.€ (2011: 385,8 Mio.€). Bereinigt um die Effekte aus Effizienzprogrammen in Höhe von 14,4 Mio.€ (2011: –6,7 Mio.€) nahm der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahr hingegen nur leicht um 2 Prozent auf 399,8 Mio.€ zu (2011: 392,5 Mio.€). Dieser leichte Anstieg ist im Wesentlichen auf die höhere Zahl der durchschnittlich im Berichtsjahr beschäftigten Mitarbeiter zurückzuführen und wurde teilweise durch eine im Vergleich zum Vorjahr geringere variable Vergütung kompensiert. Informationen zur aktienbasierten Vergütung sind ausführlich in Erläuterung 39 des Konzernanhangs dargestellt.
Abschreibungen und Wertminderungsaufwand sind im Berichtsjahr um 15 Prozent auf 105,0 Mio.€ gestiegen (2011: 91,4 Mio.€). Dies ist maßgeblich bedingt durch den Anstieg der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Zusammenhang mit den Wachstumsinitiativen und Infrastrukturmaßnahmen der Gruppe.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die im Berichtsjahr bei 439,4 Mio.€ lagen (2011: 485,0 Mio.€), reflektieren hauptsächlich die Kosten für die Weiterentwicklung und den Betrieb der technologischen Infrastruktur der Gruppe Deutsche Börse. Dazu gehören beispielsweise Kosten für IT-Dienstleister und EDV. Ferner enthalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen die Kosten für die Büroinfrastruktur an sämtlichen Standorten der Gruppe sowie Reisekosten, die weitgehend vor dem Hintergrund von Vertriebsaktivitäten anfallen. Aufgrund des Geschäftsmodells des Konzerns und der Tatsache, dass das Unternehmen in der Regel seine Produkte und Dienstleistungen nicht an Endkunden vertreibt, machen Werbe- und Marketingkosten nur einen sehr kleinen Teil der operativen Kosten des Unternehmens aus.
Das Beteiligungsergebnis der Gruppe Deutsche Börse belief sich auf –4,3 Mio.€ (2011: 3,6 Mio.€). Es wird im Wesentlichen erreicht durch die Scoach Holding S.A., die Direct Edge Holdings, LLC und die European Energy Exchange AG. Den positiven Beiträgen dieser Gesellschaften stand allerdings eine Abschreibung der Beteiligung an der Quadriserv Inc. in Höhe von 10,8 Mio.€ gegenüber, sodass das Beteiligungsergebnis insgesamt negativ war. Mit Wirkung zum 30. Juni 2013 hat die SIX Swiss Exchange AG den Kooperationsvertrag für das Joint Venture Scoach Holding S.A. gekündigt – die eingebrachten Märkte werden an die Muttergesellschaften zurück übertragen.
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
Veränderung % |
|
|---|---|---|---|
| Personalaufwand | 414,2 | 385,8 | 7 |
| Abschreibung und Wertminderungsaufwand |
105,0 | 91,4 | 15 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
439,4 | 485,0 | –9 |
| Summe | 958,6 | 962,2 | 0 |

Maßgeblich aufgrund der niedrigeren Nettoerlöse reduzierte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr um 17 Prozent auf 969,4 Mio.€ (2011: 1.162,8 Mio.€). Ohne die beschriebenen Sondereffekte erzielte die Gruppe ein EBIT von 1.005,6 Mio.€; dies entspricht einem Rückgang von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2011: 1.246,1 Mio.€).
Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich im Geschäftsjahr 2012 auf –132,7 Mio.€ (2011: –3,8 Mio.€). Der deutliche Rückgang ist in erster Linie auf die Vereinbarung der Deutsche Börse AG mit der SIX Group AG zur vollständigen Übernahme der Eurex Zürich AG zurückzuführen. Die Vereinbarung sah vor, den Kaufpreis teilweise in Aktien zu begleichen. Die Aktienkomponente der Kaufpreisverbindlichkeit wurde am 1. Februar 2012 abschließend erfolgswirksam zum Marktwert bewertet. Da der Kurs der Aktien vom 31. Dezember 2011 bis zum 1. Februar 2012 gestiegen war, ergab sich ein nicht zahlungswirksamer und steuerneutraler Aufwand in Höhe von 26,3 Mio.€ aus der Bewertung der Aktienkomponente sowie ein Aufwand von 1,1 Mio.€ aus der Aufzinsung der Barkomponente. 2011 ergab sich ein nicht zahlungswirksamer und steuerneutra-
122
ler Ertrag in Höhe von 80,8 Mio.€ aus der Bewertung der Aktienkomponente sowie ein Aufwand von 3,4 Mio.€ aus der Aufzinsung der Barkomponente. Zudem hat die Deutsche Börse Ende September 2012 eine Unternehmensanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem Volumen von 600 Mio.€ platziert. Diese dient im Wesentlichen der Refinanzierung eines Teils der ausstehenden langfristigen Finanzverbindlichkeiten von insgesamt rund 1,5 Mrd.€. Die Deutsche Börse hat somit das positive Marktumfeld genutzt, um sich frühzeitig Mittel für die Ablösung bestehender Anleihen mit Fälligkeiten im Jahr 2013 zu beschaffen. In diesem Zusammenhang hat die Deutsche Börse AG den Gläubigern bestehender Euroanleihen ein Angebot zum Rückkauf dieser Anleihen unterbreitet und Anleihen der im Jahr 2008 emittierten festverzinslichen Inhaberschuldverschreibung in Höhe von nominal 72,1 Mio.€ sowie der ebenfalls 2008 begebenen Hybridanleihe in Höhe von nominal 237,1 Mio.€ erworben. Durch den Rückkauf der ausstehenden Anleihen konnten die durch die Neuemission erlösten Mittel unmittelbar verwendet und die Bruttoschulden zum Jahresultimo entsprechend reduziert werden. Die Platzierung der Anleihe und der gleichzeitige Rückkauf eines Teils der bestehenden Euroanleihen im vierten Quartal 2012 führten zu einem Sondereffekt, der das Finanzergebnis mit 12,4 Mio.€ belastete. Dieser enthält das Agio für den Rückkauf der Anleihen. Bereinigt um diese Effekte belief sich das Finanzergebnis 2012 auf –92,9 Mio.€ (2011: –81,2 Mio.€).
Die effektive Gruppensteuerquote lag 2012 bei 26,0 Prozent (2011: 26,0 Prozent). Sie ergibt sich nach der Bereinigung um die oben genannten Sondereffekte in den operativen Kosten und im
Finanzergebnis. Darüber hinaus ist die Gruppensteuerquote bereinigt um einen einmaligen Ertrag aus der Auflösung von passiven latenten Steuern für die STOXX Ltd. in Höhe von 20,7 Mio.€ infolge einer Entscheidung der Schweizer Finanzbehörde, der zur Hälfte der SIX Group AG zufließt, sowie um einen einmaligen Ertrag in Höhe von 37,1 Mio.€ aus der Bildung von aktiven latenten Steuern infolge der künftig möglichen Verrechnung von Verlustvorträgen im Zusammenhang mit der Übernahme der Anteile der SIX Group AG an der Eurex Global Derivatives AG.
Als Folge des niedrigeren EBIT verzeichnete die Gruppe Deutsche Börse auch beim Konzern-Jahresüberschuss einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent auf 645,0 Mio.€ (2011: 855,2 Mio.€). Ohne die beschriebenen Sondereffekte lag der Konzern-Jahresüberschuss mit 660,9 Mio.€ um 21 Prozent unter dem Konzern-Jahresüberschuss des Vorjahres (2011: 839,5 Mio.€).
Der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Jahresüberschuss belief sich auf 24,8 Mio.€ (2011: 22,6 Mio.€). Den größten Anteil hieran hatte mit 24,6 Mio.€ die STOXX Ltd. (2011: 18,5 Mio.€).
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 187,4 Mio. Aktien auf 3,44€ (2011: 4,60€ bei durchschnittlich 185,8 Mio. ausstehenden Aktien). Bereinigt um die genannten Sondereffekte reduzierte sich das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 3,53€ (2011: 4,51€) – ein Rückgang von 22 Prozent.
| 1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal | 4. Quartal | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
| Nettoerlöse | 506,9 | 526,3 | 506,7 | 506,4 | 471,0 | 578,6 | 447,7 | 510,1 |
| Operative Kosten | 248,6 | 211,8 | 228,9 | 233,1 | 227,4 | 248,3 | 253,7 | 269,0 |
| EBIT | 260,0 | 319,1 | 278,8 | 279,0 | 245,4 | 333,8 | 185,2 | 230,9 |
| Konzern-Periodenüberschuss | 146,2 | 214,1 | 186,2 | 180,5 | 159,9 | 316,9 | 152,7 | 143,7 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) | 0,77 | 1,15 | 0,99 | 0,97 | 0,86 | 1,70 | 0,82 | 0,78 |
| 2012 | 2011 | |||
|---|---|---|---|---|
| EBIT Mio.€ |
EBIT- Marge1) % |
EBIT Mio.€ |
EBIT- Marge1) % |
|
| Xetra | 91,2 | 43 | 125,4 | 47 |
| Eurex | 440,6 | 52 | 518,8 | 55 |
| Clearstream | 316,9 | 48 | 375,1 | 54 |
| Market Data & Analytics | 120,7 | 56 | 143,5 | 65 |
| Summe | 969,4 | 50 | 1.162,8 | 55 |
1) Auf Basis der Nettoerlöse
Für das Jahr 2012 hatte die Gruppe Deutsche Börse Nettoerlöse in einer Bandbreite von 2.100 Mio.€ bis 2.350 Mio.€, operative Kosten von unter 930 Mio.€ sowie ein EBIT in einer Bandbreite von 1.200 Mio.€ bis 1.350 Mio.€ prognostiziert. Dieser Prognose lagen Annahmen wie die Rückkehr des Vertrauens der Marktteilnehmer aufgrund einer Verbesserung der Lage hinsichtlich der europäischen Staatsschuldenkrise, ein gegenüber 2011 stabiles Zinsumfeld sowie eine moderate Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds zugrunde. Bereits mit der Veröffentlichung der Prognose für 2012 hatte das Unternehmen angekündigt, dass sich die erwarteten Nettoerlöse am unteren Ende der Bandbreite bewegen würden, sollte die tatsächliche Entwicklung von den getroffenen Annahmen abweichen.
Die eingangs in der Ertragslage geschilderten Rahmenbedingungen wichen deutlich von den Annahmen ab, die der Prognose zugrunde lagen. Aufgrund dieser Divergenz verfehlte die Gruppe Deutsche Börse ihr Nettoerlösziel, das sie aufgrund der nicht zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung mit der Veröffentlichung des Ergebnisses für das dritte Quartal 2012 bereits auf 1.950 Mio.€ angepasst hatte.
Das Ziel, operative Kosten in Höhe von unter 930 Mio.€ (bereinigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen sowie für Effizienzprogramme in Höhe von rund 30 Mio.€) zu erreichen, hat die Gruppe aufgrund ihres strikten Kostenmanagements mit 922,4 Mio.€ erfüllt.
Die Unterschreitung der Prognose-Bandbreite bei den Nettoerlösen im laufenden Geschäftsjahr wirkte sich entsprechend negativ auf die prognostizierte EBIT-Bandbreite sowie den Zinsdeckungsgrad aus, der mit 15,2 den angestrebten Wert von mindestens 16 nicht ganz erreichte.
Das Segment Xetra erzielt den Großteil seiner Nettoerlöse im Bereich Handel und Verrechnung (Clearing) von Wertpapieren des Kassamarktes. Zu diesen zählen Aktien und Anleihen deutscher und internationaler Emittenten, börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) und börsengehandelte Rohstoffe (Exchange Traded Commodities, ETCs) sowie Anteile an aktiv gemanagten Publikumsfonds. Hauptakteure auf den Plattformen der Deutschen Börse sind institutionelle Anleger und andere professionelle Marktteilnehmer.
Wichtigster Umsatzträger mit 43 Prozent waren die Nettoerlöse aus dem Handel, der im Wesentlichen auf der elektronischen Handelsplattform Xetra stattfindet. Parallel dazu findet der Xetra Frankfurt Spezialistenhandel statt; hinzu kommt der privatanlegerorientierte Handel auf Tradegate Exchange. Darüber hinaus trug der von der Eurex Clearing AG betriebene zentrale Kontrahent für Aktien (Central Counterparty, CCP) 16 Prozent zu den Nettoerlösen des Segments bei; die Nettoerlöse des CCP werden dabei maßgeblich von der Handelsaktivität auf Xetra beeinflusst. IT-Nettoerlöse sowie Kooperations- und Listingerlöse sind in der Position "Sonstige" zusammengefasst (in Summe 30 Prozent der Nettoerlöse). Die Kooperationserlöse setzen sich überwiegend aus dem Systembetrieb für die Irish Stock Exchange, die Wiener Börse, die Bulgarian Stock Exchange, die Ljubljana Stock Exchange, die Malta Stock Exchange und die Prague Stock Exchange zusammen. Die Listingerlöse wurden in erster Linie durch die bestehende Notierung von Unternehmen und Neuzulassungen generiert. Die Anbindungserlöse (Connectivity) machen 11 Prozent der Nettoerlöse aus.
Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft sowie die europäische Schuldenkrise führten zu einer allgemeinen Risikoaversion und wirkten sich negativ auf das Vertrauen der Investoren in die Finanzmärkte aus. Damit verringerte sich die

1) Inkl. Listing- und Kooperationserlöse
2) Die Position "Handel" umfasst den Xetra Frankfurt Spezialistenhandel (bis 23. Mai 2011: Präsenzhandel) und das elektronische Handelssystem Xetra®.
Aktivität im fortlaufenden Handel auf Xetra und dem Xetra Frankfurt Spezialistenhandel deutlich. Infolge der niedrigeren Handelsaktivität an den Märkten sanken die Nettoerlöse im Segment Xetra um 20 Prozent auf 213,0 Mio.€ (2011: 266,6 Mio.€).
Im elektronischen Xetra-Handel (ohne Spezialistenhandel und Tradegate Exchange) nahm die Zahl der Handelsabschlüsse gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent auf 194,7 Mio. ab (2011: 247,2 Mio.). Das Handelsvolumen auf Xetra (gemessen am Orderbuchumsatz in Einfachzählung) verringerte sich im Berichtsjahr um 24 Prozent auf 1.069,9 Mrd.€ (2011: 1.406,7 Mrd.€). Der durchschnittliche Wert einer Transaktion auf Xetra lag mit 11,0 T€ leicht unter der des Vorjahres (2011: 11,4 T€).
Die Gruppe Deutsche Börse entwickelte auch 2012 ihre Handelstechnologie weiter. Ständige Investitionen in die Leistungsfähigkeit und in das Risikomanagement des Handelssystems sorgen dafür, dass es auch in Zeiten höchster Beanspruchung einen zuverlässigen, fairen und geordneten Handel sicherstellt.
Im November 2012 hat die Deutsche Börse Xetra Release 13.0 eingeführt. Mit dieser neuen Version des Handelssystems werden privaten und institutionellen Anlegern neue Ordertypen zur Verfügung gestellt sowie bestehende Funktionalitäten verbessert und Schnittstellen erweitert.
Das Xetra-Netzwerk hat auch 2012 seine Internationalität weiter gefestigt und ausgebaut. Die Prague Stock Exchange hat am 30. November 2012 ihren elektronischen Wertpapierhandel auf das Xetra-Handelssystem der Deutschen Börse umgestellt. Die Anbindung der Prager Börse an das Xetra-Netzwerk erfolgt über die Wiener Börse, die ihren Kassamarkt bereits seit 1999 mit Xetra betreibt. Seit Juli 2012 nutzt auch die Malta Stock Exchange das Xetra-System. Zudem hat die Irish Stock Exchange ihren Xetra-Vertrag mit der Deutsche Börse AG um weitere vier Jahre bis zum 31. Dezember 2016 verlängert.
Während bei den institutionellen Investoren, die vorrangig auf Xetra aktiv sind, die Handelsumsätze sanken, ergab sich bei den Privatanlegern ein gemischtes Bild. An diese Zielgruppe richtet sich insbesondere das Handelsmodell Xetra Frankfurt Spezialist. Es kombiniert die Stärken des Xetra-Handels – schnellste Orderausführung, europaweiter Handel, hohe Liquidität – mit den Vorteilen des Präsenzhandels, dem menschlichen Know-how bei einer Handelszeit von 8 bis 20 Uhr. Die Börse Frankfurt ermöglicht damit ihren Kunden eine zeitnahe Reaktion auf Ereignisse und Entwicklungen an internationalen Märkten. Das Volumen in Einfachzählung lag im Spezialistenmodell mit 41,4 Mrd.€ um 22 Prozent unter dem Vorjahreswert (2011: 53,1 Mrd.€).
Die in Berlin angesiedelte Börse Tradegate Exchange ist mit ihren langen Handelszeiten und speziellen Ordertypen ebenfalls auf die Bedürfnisse von Privatanlegern zugeschnitten. Tradegate Exchange erzielte ein Handelsvolumen von 33,9 Mrd.€ – ein Plus von 5 Prozent gegenüber 2011 (32,3 Mrd.€).
Die operativen Kosten im Segment Xetra gingen um 15 Prozent zurück, allerdings konnten die geringeren Nettoerlöse durch das Kostenmanagement nur teilweise kompensiert werden. Das EBIT sank demzufolge um 27 Prozent auf 91,2 Mio.€ (2011: 125,4 Mio.€).
| 2012 Mrd.€ |
2011 Mrd.€ |
Veränderung % |
|
|---|---|---|---|
| Xetra | 1.069,9 | 1.406,7 | –24 |
| Xetra Frankfurt Spezialistenhandel1) |
41,4 | 53,1 | –22 |
| Tradegate | 33,9 | 32,3 | 5 |
1) Vor dem 23. Mai 2011: Präsenzhandel; ohne Zert fikate und Optionsscheine
Seit dem Jahr 2000 ermöglicht die Deutsche Börse den Handel von ETFs auf Xetra. Sie hat dafür das Segment XTF® geschaffen. ETFs kombinieren die Flexibilität einer Einzelaktie mit der Risikostreuung eines Fonds. Sie bilden ganze Märkte oder Sektoren in einem Produkt ab, werden genauso liquide und effizient wie Aktien über die Börse gehandelt und sind ohne Ausgabeaufschläge zu niedrigen Transaktionskosten zu erwerben. Seit ihrem Start in Europa wachsen Zahl und verwaltetes Vermögen der ETFs kontinuierlich. Zum 31. Dezember 2012 waren an der Frankfurter Wertpapierbörse 1.010 ETFs gelistet (2011: 899 ETFs) und das über ETFs verwaltete Vermögen belief sich auf 205,7 Mrd.€, 31 Prozent mehr als im Vorjahr (2011: 157,4 Mrd.€).
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
Veränderung % |
|
|---|---|---|---|
| Nettoerlöse | 213,0 | 266,6 | –20 |
| Operative Kosten | 126,6 | 148,4 | –15 |
| EBIT | 91,2 | 125,4 | –27 |
Trotz der allgemeinen Marktschwäche, die sich auch im XTF-Segment mit einem Rückgang der Handelsumsätze von 33 Prozent auf 128,5 Mrd.€ (2011: 192,4 Mrd.€) bemerkbar machte, konnte sich die Deutsche Börse aufgrund der größten Zahl von Produkten und hoher Liquidität im ETF-Handel weiterhin als europäischer Marktführer behaupten. Die am meisten gehandelten ETFs basieren nach wie vor auf den europäischen Aktienindizes von STOXX und dem DAX-Index. Darüber hinaus können Anleger von weiteren innovativen Produkten profitieren. Sie haben erstmals die Möglichkeit, gezielt beispielsweise in die Wertentwicklung von Staatsanleihen
einzelner Länder des Euro-Währungsraums oder von Unternehmen einzelner Länder in Süd- und Südostasien zu investieren.
Ebenfalls ausgebaut hat die Deutsche Börse ihr Angebot bei Exchange Traded Commodities (ETCs). ETCs bilden die Wertentwicklung von einzelnen Rohstoffen oder ganzen Rohstoffsektoren wie Energie, Agrarrohstoffe und Edelmetalle ab. Das erfolgreichste Produkt bei den ETCs ist Xetra-Gold®, eine von der Deutsche Börse Commodities GmbH emittierte Inhaberschuldverschreibung. Seit dem Handelsstart am 14. Dezember 2007 ist Xetra-Gold der am häufigsten gehandelte ETC auf Xetra. Zum 31. Dezember 2012 verwahrte die Deutsche Börse 53,8 Tonnen Gold (2011: 52,8 Tonnen) – das entspricht bei einem Goldpreis von 40,47€ pro Gramm (Schlusskurs vom 31. Dezember 2012) einem neuen Rekordwert von 2,2 Mrd.€ (2011: 2,1 Mrd.€). Der Orderbuchumsatz von Xetra-Gold auf der Handelsplattform Xetra fiel 2012 um 35 Prozent auf 2,0 Mrd.€ (2011: 3,1 Mrd.€), der Marktanteil am Orderbuchumsatz im Segment der ETCs lag bei 27 Prozent. Xetra-Gold ist in Deutschland, Luxemburg, der Schweiz, Österreich, Großbritannien und den Niederlanden zum öffentlichen Vertrieb zugelassen.
Im Listinggeschäft verzeichnete die Deutsche Börse AG im Berichtsjahr 89 Erstnotizen. Elf dieser Erstnotizen waren Initial Public Offerings (IPOs), acht davon im Prime Standard und drei im Entry Standard. Das Platzierungsvolumen lag 2012 insgesamt bei rund 2,38 Mrd.€. Den größten Börsengang des Jahres unternahm im Oktober 2012 die Telefónica Deutschland Holding AG mit einem Volumen von rund 1,45 Mrd.€. Auch bereits börsennotierte Unternehmen machten 2012 von der Möglichkeit der Kapitalaufnahme Gebrauch: Im Berichtsjahr wurden rund 6,73 Mrd.€ über Kapitalerhöhungen aufgenommen. Die 2011 eingeführte Möglichkeit von Anleiheemissionen im Entry Standard verzeichnete 2012 deutliche Erfolge: 19 Unternehmen nutzten den Entry Standard, um Zugang zu Fremdkapital zu erhalten. Das prospektierte Emissionsvolumen belief sich dabei insgesamt auf 767 Mio.€. Das Emissionsvolumen der drei Unternehmen (inkl. einem Transfer), die das 2012 neu gestartete Segment Prime Standard für Unternehmensanleihen gewählt haben, betrug 925 Mio.€. Der Prime Stan-
dard für Unternehmensanleihen richtet sich an größere börsen- und nicht börsennotierte Unternehmen.
Wie im Kassamarkt hängt die Geschäftsentwicklung im Terminmarktsegment Eurex in erster Linie von der Handelsaktivität institutioneller Investoren und dem Eigenhandel professioneller Marktteilnehmer ab. Die Erlöse des Segments bestehen im Wesentlichen aus Transaktionsentgelten, die von Eurex als kombiniertes Entgelt für den Handel und das Clearing von Terminkontrakten erhoben werden. Hauptumsatztreiber waren 2012, wie schon in den Vorjahren, die Aktienindexderivate mit einem Anteil von 47 Prozent an den Nettoerlösen. Es folgten die Zinsderivate mit 20 Prozent, die US-Optionen der International Securities Exchange (ISE) mit 11 Prozent und die Aktienderivate mit 5 Prozent. Unter der Position "Sonstige" (17 Prozent der Nettoerlöse) werden u.a. Anbindungsentgelte, IT-Dienstleistungen und Erlöse der Tochtergesellschaften Eurex Bonds und Eurex Repo erfasst.
Das Marktumfeld im Jahr 2012 war maßgeblich geprägt durch die europäische Schuldenkrise, die weiter anhaltende Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft und die kontinuierliche Niedrigzinspolitik der Zentralbanken. Hinzu kommen die weit reichenden regulatorischen Reformvorhaben in der Finanzindustrie, deren Auswirkungen auf Marktstruktur und Geschäftsmodell derzeit noch nicht genau abschätzbar sind. Diese wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen führten letztlich dazu, dass die institutionellen Kunden vorsichtiger agierten und sich in ihrer Handelsaktivität zurückhielten. Die Nutzung von börsengehandelten und zentral verrechneten Derivaten ging folglich gegenüber dem Vorjahr zurück – an den Terminmärkten der Gruppe Deutsche Börse ebenso wie an den Terminmärkten anderer Börsenorganisationen weltweit.
In Summe wurden 2012 an den Terminmärkten der Gruppe Deutsche Börse (Eurex und ISE) 2.292,0 Mio. Kontrakte gehandelt und damit 19 Prozent weniger als im Vorjahr (2011: 2.821,5 Mio.). Im Tagesdurchschnitt entspricht dies rund 9,0 Mio. Kontrakten (2011: 11,1 Mio.). Das Eurex-Handelsvolumen in europäischen Futures und Optionen lag bei 1.660,2 Mio. Kontrakten, ein Minus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2011: 2.043,4 Mio.). Auch die an der ISE gehandelten US-Optionen verzeichneten einen Rückgang um 19 Prozent, auf 631,8 Mio. Kontrakte (2011: 778,1 Mio.).
Die Nettoerlöse des Segments sanken um 10 Prozent auf 843,0 Mio.€ (2011: 940,0 Mio.€). Die im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Geschäftsaktivität wurde teilweise durch die Übernahme von 100 Prozent der Kapitalanteile an der Eurex Zürich AG kompensiert.
Bei um 3 Prozent niedrigeren operativen Kosten erzielte Eurex ein EBIT von 440,6 Mio.€ (2011: 518,8 Mio.€). Das zusätzliche EBIT infolge der Übernahme aller Kapitalanteile an der Eurex Zürich AG mit Wirkung zum 1. Januar 2012 belief sich im Berichtsjahr auf 68,5 Mio.€.
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
Veränderung % |
|
|---|---|---|---|
| Nettoerlöse | 843,0 | 940,0 | –10 |
| Operative Kosten | 375,8 | 387,7 | –3 |
| EBIT | 440,6 | 518,8 | –15 |
Die Produktgruppe mit den höchsten Handelsumsätzen blieben die europäischen Aktienindexderivate. Der Handel mit diesen Derivaten nahm im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 20 Prozent auf 770,4 Mio. Kontrakte ab (2011: 959,8 Mio.). Zwar blieben Kontrakte auf den EURO STOXX 50®-Index die mit Abstand am meisten gehandelten Produkte (315,2 Mio. Futures und 280,6 Mio. Optionen), doch waren Derivate auf europäische STOXX®-Indizes ebenfalls von der Schuldenkrise in Europa und dem fehlenden Vertrauen in die Gemeinschaftswährung betroffen. Eurex erzielte im Handel mit europäischen Aktienindexderivaten Nettoerlöse in Höhe von 398,8 Mio.€ (2011: 429,6 Mio.€).
In der Produktgruppe der Aktienderivate (Single Stock Options und Futures) wurden im Berichtsjahr 413,1 Mio. Kontrakte gehandelt (2011: 450,5 Mio.), ein Rückgang von 8 Prozent. Die Nettoerlöse bei Aktienderivaten stiegen dennoch auf 40,3 Mio.€ (2011: 37,7 Mio.€), insbesondere aufgrund der guten Entwicklung der margenstärkeren Dividendenprodukte.
in Mio. €

Das Handelsvolumen in der Produktgruppe der Zinsderivate nahm im Berichtsjahr um 25 Prozent auf 470,4 Mio. Kontrakte ab (2011: 630,4 Mio.); die Nettoerlöse betrugen 170,9 Mio.€ (2011: 192,4 Mio.€). Die konstant niedrigen Leitzinsniveaus sowie weiterhin hohe Zinsdivergenzen einiger Euroländer im Vergleich zu Deutschland reduzierten die Nachfrage nach Absicherung über Derivate auf deutsche Staatsanleihen. Dagegen verbuchte Eurex beim Handel in alternativen Absicherungsinstrumenten wie Futures auf französische oder italienische Staatsanleihen gestiegene Kontraktzahlen.
An der ISE sank das Handelsvolumen in US-Optionen vor dem Hintergrund der schwachen Gesamtmarktentwicklung sowie des von hohem Wettbewerb geprägten Marktumfelds ebenfalls: Im Berichtsjahr handelten Marktteilnehmer mit 631,8 Mio. Kontrakten 19 Prozent weniger Kontrakte als im Vorjahr (2011: 778,1 Mio.). Der Marktanteil der ISE in US-Aktienoptionen belief sich 2012 auf 17,0 Prozent (2011: 18,2 Prozent). Die Nettoerlöse der ISE mit US-Optionen verringerten sich um 18 Prozent auf 94,0 Mio.€ (2011: 115,2 Mio.€).
| 2012 | 2011 Mio. Kontrakte Mio. Kontrakte |
Veränderung % |
|
|---|---|---|---|
| Aktienindexderivate1) | 770,4 | 959,8 | –20 |
| Aktienderivate1) | 413,1 | 450,5 | –8 |
| Zinsderivate | 470,4 | 630,4 | –25 |
| Summe europäische Derivate (Eurex)2) |
1.660,2 | 2.043,4 | –19 |
| US-Optionen (ISE) | 631,8 | 778,1 | –19 |
| Summe Eurex und ISE2) |
2.292,0 | 2.821,5 | –19 |
1) Die Dividendenderivate wurden den Akt enindex- und den Aktienderivaten zugeordnet.
2) Die Gesamtsumme we cht von der Summe der Einzelwerte ab, da s e weitere gehandelte Derivate w e ETF-, Volatilitäts-, Agrar-, Edelmetall- und Emiss onsderivate enthä t.
Neben dem Derivatehandel betreibt Eurex mit Eurex Clearing Europas führendes Clearinghaus. Außer der Funktion als zentrale Gegenpartei für die Verrechnung (Clearing) und das Risikomanagement der Produkte angeschlossener Handelsplätze wie Xetra®, Eurex®, Eurex Bonds®, Eurex Repo®, European Energy Exchange (EEX) und Irish Stock Exchange bietet Eurex Clearing Dienstleistungen für außerhalb des Orderbuchs gehandelte Futures und Optionen auf Aktien und Zinsprodukte an, deren Kontraktspezifikationen mit Eurex-Kontrakten vergleichbar sind.
Am 13. November startete Eurex Clearing mit EurexOTC Clear das neue Clearingangebot für Zinsswaps, die außerbörslich (OTC) gehandelt werden. Damit schafft Eurex Clearing die Voraussetzungen dafür, dass Anleger rechtzeitig an ihre Clearingplattform angebunden werden können, bevor die durch die European Market Infrastructure Regulation (EMIR) auf EU-Ebene vorgeschriebene Pflicht zum zentralen Clearing von bestimmten OTC-Derivaten greift. Zahlreiche namhafte Banken kooperierten mit Eurex Clearing und unterstützten die Entwicklung und Einführung. 12 Banken wurden bereits als Marktteilnehmer zugelassen und haben erste Transaktionen über EurexOTC Clear für Zinsswaps erfolgreich abgewickelt. Das neue Clearingangebot für außerbörslich gehandelte Derivate ist speziell auf die Bedürfnisse von institutionellen Kunden zugeschnitten und legt dabei ein besonderes Augenmerk auf Sicherheit und Effizienz. Das EurexOTC Clear-Angebot ist ein wesentlicher Baustein in der Strategie der Gruppe Deutsche Börse,
ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot auf unregulierte und unbesicherte Märkte auszuweiten.
Mit dem "Individual Clearing Model" bietet Eurex Clearing eine vollständige individuelle Kontenführung (Segregation) von Kundenpositionen und -sicherheiten. Dadurch sind diese beim Ausfall eines Clearingmitglieds optimal geschützt und sofort übertragbar, sodass die Kunden ihre Handelsaktivitäten unterbrechungsfrei fortsetzen können.
Darüber hinaus hat die Eurex Clearing AG als erstes europäisches Clearinghaus den zentralen Kontrahenten für den Markt der bilateralen Wertpapierleihe eingeführt. Den Kunden erlaubt dieses Angebot einen effizienteren Kapitaleinsatz und eine Vereinfachung der operativen Prozesse. Der neue Service soll nach Abschluss der Pilotphase auf die europäischen Märkte für die Leihe von Aktien, börsengehandelten Indexfonds (ETFs) und festverzinslichen Wertpapieren erweitert werden.
Eurex Repo, der Marktplatz für den besicherten Geldmarkt in Schweizer Franken und Euro sowie für das Angebot GC Pooling®, erreichte 2012 ein durchschnittlich ausstehendes Volumen von 234,7 Mrd.€ (2011: 276,6 Mrd.€, jeweils Einfachzählung). Während der Euro-Markt mit einem Plus von 19 Prozent auf 36,1 Mrd.€ eine neue Rekordmarke setzte (2011: 30,3 Mrd.€, jeweils Einfachzählung), gingen die durchschnittlich ausstehenden Volumina des Schweizer-Franken-Repo-Marktes signifikant zurück. Das lag v.a. an den zinspolitischen Maßnahmen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zur Abwertung des Franken sowie am Rückgang der Emissionen eigener Geldmarktpapiere (SNB Bills).
Der besicherte Geldmarkt GC Pooling, den Eurex Repo gemeinsam mit Eurex Clearing und Clearstream betreibt, erwies sich für die Marktteilnehmer erneut als zuverlässiger Liquiditätspool. Das durchschnittlich ausstehende Volumen stieg hier 2012 um 23 Prozent auf den neuen Rekordwert von 145,4 Mrd.€ (2011: 118,2 Mrd.€, jeweils Einfachzählung). GC Pooling ermöglicht einen bilanzschonenden und anonymen Geldmarkthandel, bei dem sog. Standardisierte Collateral Baskets (eine Gruppe von Wertpapieren mit ähnlichen Qualitätsmerkmalen wie der Emittentenbonität) gehandelt und über einen zentralen Kontrahenten (Eurex Clearing) verrechnet
werden. Eurex Repo erzielt Erlöse mit Entgelten für den Handel und das Clearing der Repo-Geschäfte.
Im vierten Quartal 2012 wurde GC Pooling auf Nichtfinanzinstitute erweitert (GC Pooling® Select). Seitdem können auch Unternehmenskunden von Banken das Angebot der besicherten Finanzierung mit zentralem Clearing nutzen und so das Kontrahentenrisiko für ihre Geldanlagen minimieren.
Bei Eurex Bonds, der internationalen elektronischen Handelsplattform für den Interbankenhandel von Anleihen, stieg der Handelsumsatz 2012 um 2 Prozent auf 119,7 Mrd.€ (2011: 117,2 Mrd.€, jeweils Einfachzählung). Die positive Gesamtentwicklung ist auf den erhöhten Bedarf an Investitionen in Emissionen mit hochwertigen Ratings zurückzuführen.
Neue Produkte geben Marktteilnehmern Impulse für Investitions-, Absicherungs- und Arbitragestrategien und können dadurch zusätzliches Handelsvolumen generieren. Im Berichtsjahr 2012 führte Eurex u.a. verschiedene Aktien-, Aktienindex-, Zins-, Rohstoffund Dividendenderivate ein. Dass neue Produkte und Anlageklassen nicht nur das Portfolio erweitern, sondern auch einen nachhaltigen Wertbeitrag leisten können, zeigt das Beispiel der Futures-Kontrakte auf französische Staatsanleihen. Mit den im April 2012 eingeführten OAT-Futures (Obligations Assimilables du Trésor, OAT), die auf fiktiven langfristigen Schuldverschreibungen der Republik Frankreich basieren, erreichte Eurex im Berichtsjahr ein Handelsvolumen von 4,3 Mio. Kontrakten. Ähnlich positiv entwickelten sich nach wie vor die 2009 eingeführten Futures auf italienische Staatsanleihen. Weitere Beispiele für den Erfolg neuer Produkte sind die relativ jungen Dividendenderivate: Der Handel mit ihnen stieg 2012 erneut, diesmal um 15 Prozent auf 6,9 Mio. Kontrakte (2011: 6,0 Mio. Kontrakte). Noch stärker nahm der Handel mit Volatilitätsindexderivaten zu: Hier erzielte Eurex im Jahr 2012 ein Plus von rund 120 Prozent auf 5,3 Mio. Kontrakte (2011: 2,4 Mio. Kontrakte).
Bei der Einführung neuer Produkte setzt Eurex neben der Eigenentwicklung auch auf Kooperationen mit Partnerbörsen. Besonders erfolgreich verläuft die Zusammenarbeit mit der Korea Exchange (KRX) bei einem Produkt auf den koreanischen Leitindex KOSPI, das seit dem 30. August 2010 auf Eurex gehandelt werden kann. Das Produkt entwickelte
sich 2012 zu einem der stärksten Indexoptionskontrakte an der Eurex. Es konnte sein Volumen 2012 auf 32,4 Mio. Kontrakte fast verdoppeln (2011: 17,4 Mio.). Allerdings verfügte die koreanische Börsenaufsicht zum Juni 2012 eine Erhöhung der Mindestkontraktgröße im Heimatmarkt. Dies führte seitdem zu einer Verringerung der durchschnittlich pro Tag gehandelten Kontraktzahlen, bleibt für Eurex jedoch ergebnisneutral.
Insgesamt setzen die Deutsche Börse und Eurex bei ihrer Expansionsstrategie in Asien auf die Kooperation mit führenden lokalen Institutionen. So hat z.B. die Deutsche Börse Kooperationsvereinbarungen (Memorandums of Understanding, MoUs) mit der China Financial Futures Exchange (CFFEX) sowie mit GreTai Securities Market (GTSM) aus Taiwan abgeschlossen. Eurex wird künftig mit der China Futures Association (CFA) kooperien. Im Rahmen dieser MoUs streben beide Partner einen umfassenden Informationsaustausch an, um die weitere gegenseitige Entwicklung der Finanzmärkte voranzutreiben.
Im März 2012 hat Eurex mit der Singapore Exchange (SGX) eine weitere Kooperation vereinbart, die Teilnehmern den Zugang zu beiden Marktplätzen erleichtert. Durch die Verbindung der Co-Location-Rechenzentren der beiden Unternehmen in Singapur bzw. Frankfurt am Main können Marktteilnehmer eine einfache Anbindung an die Märkte des jeweils anderen Börsenplatzes erhalten.
Anfang Dezember führte Eurex eine neue Handelsarchitektur ein und wird sukzessive das Portfolio der handelbaren Kontrakte vollständig auf diese überführen. Die Umstellung wird voraussichtlich im Mai 2013 abgeschlossen sein. Durch die Umstellung profitieren Marktteilnehmer von einer weitaus besseren Performance und verbesserten Funktionalitäten bei gewohnt zuverlässiger Systemstabilität und -verfügbarkeit.
Das neue System basiert auf der globalen Handelsinfrastruktur der Gruppe Deutsche Börse, die zuvor bereits erfolgreich bei der ISE eingeführt wurde. Es bietet eine erhöhte Flexibilität und ermöglicht dadurch geringere Time-to-Market-Zeiten für die Einführung neuer Produkte und Funktionalitäten. Die leistungsstarke Messaging-Architektur sorgt für geringere Latenzzeiten und eine schnellere Kommunikation.
Clearstream stellt die dem Handel nachgelagerte Infrastruktur für Anleihen, Aktien und Investmentfonds bereit. Zudem erbringt Clearstream Dienstleistungen für die Verwahrung von Wertpapieren aus 53 Märkten weltweit. Das Verwahrgeschäft (Custody) lieferte mit 50 Prozent den größten Beitrag zu den Nettoerlösen von Clearstream. Die Nettoerlöse im Verwahrgeschäft werden im Wesentlichen durch den Wert der verwahrten (internationalen und inländischen) Wertpapiere bestimmt – über ihn definieren sich die Depotentgelte. Im Abwicklungsgeschäft (Settlement) erwirtschaftete Clearstream 15 Prozent der Nettoerlöse. Es hängt stark von der Zahl der internationalen und im Heimatmarkt durchgeführten Abwicklungstransaktionen ab, die Clearstream über börsliche und außerbörsliche (OTC) Handelsplätze durchführt. Die Nettoerlöse aus der globalen Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing, GSF) – hierzu zählen die Bereiche Triparty Repo, GC Pooling, Wertpapierleihe und ein breites Spektrum von Dienstleistungen für die Verwaltung von Wertpapiersicherheiten (Collateral Management) – steuerten 9 Prozent zu den Nettoerlösen des Segments bei. Clearstream stellt außerdem die Nachhandelsinfrastruktur für Investmentfonds. Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft von Clearstream machten einen Anteil von 8 Prozent der Nettoerlöse von Clearstream aus. Sonstige Dienstleistungen wie Connectivity, Reporting und externe IT-Dienstleistungen hatten einen Anteil von 18 Prozent an den Nettoerlösen.
Im Berichtsjahr sanken die Nettoerlöse von Clearstream um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 660,9 Mio.€ (2011: 695,3 Mio.€). Sie blieben im Verwahrgeschäft im Wesentlichen stabil, verringerten sich geringfügig im Abwicklungsgeschäft, stiegen im Geschäftsbereich GSF leicht an und nahmen im Hinblick auf Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft deutlich ab.
Im Verwahrgeschäft blieb der durchschnittliche Gegenwert der verwahrten Wertpapiere 2012 stabil auf dem Rekordniveau von 11,1 Bio.€ (2011: 11,1 Bio.€). Im internationalen Verwahrgeschäft ist der durchschnittliche Gegenwert der verwahrten Wertpapiere hauptsächlich vom Volumen der im Umlauf befindlichen Anleihen abhängig. Dieses erhöhte sich leicht auf 6,0 Bio.€ (2011: 5,9 Bio.€). Bei den inländischen Wertpapieren sank der durchschnittliche Wert
in Mio. €

1) Inkl. Connectivity und Reporting
der verwahrten Volumina um den gleichen Betrag auf 5,1 Bio.€ (2011: 5,2 Bio.€). Die Höhe des inländischen Verwahrvolumens wird im Wesentlichen vom Marktwert der auf dem deutschen Kassamarkt gehandelten Aktien, Fonds und strukturierten Produkte bestimmt. Die Nettoerlöse lagen 2012 mit 334,5 Mio.€ (2011: 336,2 Mio.€) auf einem stabilen Niveau und entsprachen damit der Geschäftsentwicklung im Verwahrgeschäft.
Die Zahl der von Clearstream durchgeführten (inländischen und internationalen) Abwicklungstransaktionen verringerte sich im Geschäftsjahr 2012 um 10 Prozent auf 113,9 Mio. (2011: 126,3 Mio.). Diese Abnahme der Abwicklungsvolumina entsprach der allgemein geringeren Handelsaktivität der Marktteilnehmer im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl internationaler Transaktionen erhöhte sich jedoch leicht um 3 Prozent auf 39,0 Mio. (2011: 37,9 Mio.), bedingt durch einen 9-prozentigen Anstieg der außerbörslichen Transaktionen, auf die 82 Prozent des internationalen Abwicklungsgeschäfts von Clearstream entfallen. Die Börsentransaktionen mit einem Anteil von 18 Prozent am internationalen Abwicklungsgeschäft gingen
gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent zurück. Im inländischen deutschen Markt sanken die Abwicklungstransaktionen um 15 Prozent auf 74,8 Mio. (2011: 88,4 Mio.). Hier waren der Großteil (66 Prozent) Börsentransaktionen, während 34 Prozent auf außerbörsliche Transaktionen entfielen. Die Börsentransaktionen verzeichneten im Berichtsjahr jedoch stärkere Einbußen (minus 18 Prozent) als die außerbörslichen (minus 9 Prozent), v.a. aufgrund der erheblich geringeren Handelsaktivität in Deutschland. Die Nettoerlöse im Abwicklungsgeschäft verringerten sich um 5 Prozent auf 99,0 Mio.€ (2011: 104,3 Mio.€). Der Unterschied zwischen geschäftlicher Entwicklung und der Entwicklung der Nettoerlöse ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass höher bepreiste Transaktionen in geringerem Umfang abnahmen als andere.
Das Geschäft mit Investment Funds Services nimmt weiter zu. Im Berichtsjahr verarbeitete Clearstream 6,4 Mio. Transaktionen, ein Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2011: 5,3 Mio.). Mehr als 100.000 Investmentfonds aus 33 Ländern sind für das Orderrouting über die Vestima-Plattform von Clearstream verfügbar. Der Wert des im Kundenauftrag verwahrten Vermögens im Bereich Investment Funds Services, der in den vorstehend angegebenen Verwahrvolumen enthalten ist, lag im Jahresdurchschnitt 2012 mit 229,1 Mrd.€ um 5 Prozent über dem Stand von 2011 (217,4 Mrd.€).
Im Geschäftsbereich Global Securities Financing (GSF) sank das durchschnittlich ausstehende Volumen um 4 Prozent auf 570,3 Mrd.€ (2011: 592,2 Mrd.€). Diese Abnahme beruht hauptsächlich auf der anhaltenden Liquiditätszufuhr seitens der Zentralbanken, während das Volumen im Vorjahr durch die hohe Marktunsicherheit, v.a. im dritten Quartal, positiv beeinflusst worden war. Trotz des marktbedingten Volumenrückgangs erhöhten sich die Nettoerlöse im Geschäftsbereich GSF um 1 Prozent auf 57,1 Mio.€ (2011: 56,5 Mio.€). Grund hierfür sind die Verlagerung der Kundennachfrage in Dienstleistungssegmente mit höheren Margen sowie das anhaltende Wachstum des GC Pooling-Service, der mit einem Tagesdurchschnitt bei den Außenständen von 145,4 Mrd.€ eine Zunahme des ausstehenden Volumens um 23 Prozent (2011: 118,2 Mrd.€) verzeichnete.
| 2012 | 2011 Veränderung | ||
|---|---|---|---|
| Verwahrung (Custody) | Mrd.€ | Mrd.€ | % |
| Wert der verwahrten Wert– | |||
| papiere (Jahresdurchschnitt) | 11.111 | 11.106 | 0 |
| international | 5.964 | 5.896 | 1 |
| Inland | 5.147 | 5.210 | –1 |
| Abwicklung (Settlement) | Mio | Mio. | % |
| Wertpapiertransaktionen | 113,9 | 126,3 | –10 |
| international – außerbörslich |
31,9 | 29,2 | 9 |
| international – börslich | 7,2 | 8,7 | –17 |
| Inland – außerbörslich | 25,7 | 28,3 | –9 |
| Inland – börslich | 49,1 | 60,1 | –18 |
| Globale Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing) |
Mrd.€ | Mrd.€. | % |
| Monatlicher Durchschnitt | 570,3 | 592,2 | –4 |
| Durchschnittlicher täglicher | |||
| Liquiditätsbestand | Mio. | Mio. | % |
| Insgesamt | 10.248 | 10.8011) | –5 |
| Euro | 3.888 | 3.795 | 2 |
| US-Dollar | 4.350 | 4.923 | –12 |
| andere Währungen | 2.010 | 2.083 | –4 |
1) Enthält rund 1,6 Mrd. €, d e derzeit aufgrund von der EU und den USA verhängter Sanktionen gesper t sind (2011: 3,1 Mrd. €).
Die durchschnittlichen Kundenbareinlagen verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 10,2 Mrd.€ (2011: 10,8 Mrd.€). Darin ist ein durchschnittlicher Betrag in Höhe von rund 1,6 Mrd.€ (2011: 3,1 Mrd.€) enthalten, der aufgrund der Sperrung bestimmter Konten im Rahmen von europäischen und US-amerikanischen Sanktionen nicht verfügbar war. Bereinigt um diese Beträge haben sich die Kundenbareinlagen im Jahr 2012 auf 8,6 Mrd.€ (2011: 7,7 Mrd.€) erhöht. Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft von Clearstream sanken um 31 Prozent auf 52,0 Mio.€ (2011: 75,1 Mio.€). Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Europäische Zentralbank ihren Leitzinssatz am 11. Juli 2012 um 25 Basispunkte auf den historischen Tiefstand von 0,75 Prozent senkte. Nach dem 13. Juli 2011 hatte der Zinssatz bei 1,5 Prozent und Ende 2011 bei 1 Prozent gelegen. Zudem wurde am 11. Juli 2012 der Satz für die Einlagenfazilität der EZB von 0,25 Prozent auf 0 Prozent reduziert.
Aufgrund der niedrigeren Nettoerlöse aus den Hauptgeschäftsbereichen und der Abnahme der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft verringerte sich das EBIT von Clearstream im Berichtsjahr um 16 Prozent auf 316,9 Mio.€ (2011: 375,1 Mio.€).
| 2012 Mio.€ |
Mio.€ | 2011 Veränderung % |
|
|---|---|---|---|
| Nettoerlöse | 660,9 | 695,3 | –5 |
| Operative Kosten | 348,1 | 326,0 | 7 |
| EBIT | 316,9 | 375,1 | –16 |
Hauptgeschäftsfeld von Clearstream ist die Abwicklung und Verwahrung von internationalen Anleihen. Das Marktumfeld des Handels ebenso wie das des Nachhandelsgeschäfts ist in den letzten Jahren komplexer geworden. Umso mehr bleibt es das Ziel von Clearstream, den Nachhandelsbereich im Interesse der Kunden so einfach wie möglich zu gestalten. Clearstream bietet weltweite Asset Services an, die Kunden helfen, die gestiegenen Kapitalanforderungen und die stärkere Konzentration auf das Risiko- und Liquiditätsmanagement zu bewältigen, die sich aus der Notwendigkeit systemischer Stabilität auf den Kapitalmärkten ergeben.
Eine Antwort auf diese Herausforderungen ist ein effizienteres Management von Kapital und Liquidität und damit eine effizientere Verwaltung von Sicherheiten. Clearstream hat mit dem Global Liquidity Hub eine integrierte Umgebung zur Sicherheitenverwaltung entwickelt, in der Banken die als Sicherheiten nutzbaren Vermögenswerte effizienter nutzen können. Clearstream ist in führenden Branchenpublikationen wiederholt als bester Anbieter von Collateral Management-Dienstleistungen ausgezeichnet worden und hat bei ihrer weltweit nachgefragten Outsourcing-Lösung den Wettbewerbsvorteil, der einzige Anbieter von Collateral Management-Dienstleistungen zu sein, der Sicherheiten über Zeitzonen und Landesgrenzen hinweg verwalten kann, während die Vermögenswerte im jeweiligen Inland verbleiben – wie dies häufig in der Gesetzgebung vorgeschrieben ist. Infolgedessen konnten unter den weltweiten Zentralverwahrern weitere Partner für den Global Liquidity Hub gewonnen werden. Das neue Produkt "Liquidity Hub GO" –
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"GO" steht für "Global Outsourcing" – wurde 2011 beim brasilianischen Zentralverwahrer Cetip in Betrieb genommen und befindet sich in unterschiedlichen Entwicklungsphasen mit anderen globalen Partnern von Clearstream. 2013 ist die Einführung bei den Zentralverwahrern in Australien (ASX), Spanien (Iberclear) und Südafrika (Strate) geplant. Außerdem wurde eine Absichtserklärung mit dem kanadischen Zentralverwahrer CDS unterzeichnet. Damit wird der Weg für ein Insourcing-Angebot im Bereich Sicherheitenmanagement in Echtzeit und über verschiedene Zeitzonen hinweg geebnet. Dies entspricht dem zu beobachtenden Trend hin zu einer globalen Konsolidierung von Sicherheitenmanagement-Aktivitäten. Neben den genannten nationalen Zentralverwahrern haben die Agent Banks BNP Paribas Securities Services und Citi eine Vereinbarung mit Clearstream unterzeichnet, um von der Kompetenz des internationalen Zentralverwahrers in der Sicherheitenverwaltung zu profitieren. Gemeinsame Kunden können so ihre globalen offenen Positionen aus einem einzigen optimierten Sicherheitenpool absichern. Zu guter Letzt hat Clearstream Anbindungen an Handelsplattformen wie 360T eingerichtet. Die Aktivitäten im Sicherheitenmanagement tragen der Gruppenstrategie Rechnung, neue geografische Regionen zu erschließen und durch Kooperationen mit anderen Marktteilnehmern neue Kundengruppen zu akquirieren.
Mit dem Start von TARGET2-Securities (T2S), einer einheitlichen europaweiten Abwicklungsinfrastruktur, die von der Europäischen Zentralbank ab 2015 bereitgestellt werden soll, wird sich die Abwicklungslandschaft erheblich verändern. Clearstream ist bestrebt, die neu entstehende europäische Marktlandschaft für sich zu nutzen. Das Unternehmen hat die Ziele der T2S-Initiative von Anfang an unterstützt und unterzeichnete im Mai 2012 als einer der ersten Zentralverwahrer den T2S-Rahmenvertrag. Der deutsche Zentralverwahrer, die Clearstream Banking AG, wird rund 40 Prozent des künftigen T2S-Abwicklungsvolumens in der Eurozone ausmachen und hat sich zum Ziel gesetzt, der bevorzugte Zugangspunkt zu T2S zu werden. Clearstream ist der erste Zentralverwahrer, der die Eckpunkte eines Preismodells festgelegt hat, das bereits am 1. April 2013 in Kraft tritt. Auf diese Weise erhalten bestehende und künftige Kunden bei der Umstellung auf T2S Orientierung und Hilfestellung.
Um den Zugang zu anderen Heimatmärkten zu ermöglichen und die eigene Marktposition zu festigen, gehört es zu den Kernelementen der Geschäftstätigkeit von Clearstream, die Zahl der angebundenen Märkte und angebotenen Produkte zu vergrößern. Im Berichtsjahr verstärkte Clearstream sein Asien-Engagement mit der Inbetriebnahme einer Abwicklungsverbindung zu den Philippinen. Außerdem beabsichtigt Clearstream als internationaler Zentralverwahrer die Eröffnung eines direkten Kontos beim neuen russischen Zentralverwahrer. Das Netzwerk von Clearstream umfasst jetzt 53 Märkte weltweit: 33 in Europa, sechs in Nord- und Südamerika, elf im asiatisch-pazifischen Raum und drei im Nahen Osten und in Afrika. Clearstream verfügt über das größte Abwicklungsnetzwerk eines internationalen Zentralverwahrers weltweit. Kontrahenten in lokalen Märkten können so Transaktionen mit zugelassenen Wertpapieren mit Hilfe der operativen Clearstream-Knotenpunkte in Eschborn, Luxemburg, Prag und Singapur effizient abwickeln. Außerdem hat Clearstream im November 2012 eine neue Niederlassung in Irland eröffnet, um die Verarbeitung von bisher nicht abgedeckten Hedgefonds zu ermöglichen. Mit der neuen Niederlassung in Dublin wird Clearstream das gesamte Fondsspektrum bedienen können: Publikumsfonds, börsengehandelte Fonds (ETFs) und alternative Fonds wie Hedgefonds.
Das Segment Market Data & Analytics erzeugt und erhebt kapitalmarktrelevante Daten, bereitet sie analytisch auf und vertreibt sie an Kunden in 148 Ländern. Kapitalmarktteilnehmer und -interessenten abonnieren die Informationen, um sie selbst zu nutzen, sie weiterzuverarbeiten oder zu verteilen. Das Segment erzielt einen Großteil seiner Nettoerlöse auf Basis langfristiger Kundenbindungen und ist dabei relativ unabhängig von den Handelsvolumina und der Volatilität an den Kapitalmärkten.
2012 konnte Market Data & Analytics seine Nettoerlöse in einem schwierigen Geschäftsumfeld annähernd stabil halten; sie erreichten einen Wert von 215,4 Mio.€ (2011: 219,5 Mio.€). Zurückzuführen ist dies auf die starke Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Basiswerten für Finanzinstrumente wie etwa dem DAX-Index und nach zuverlässiger, unterbrechungsfreier Lieferung von Marktinformationen, wie
sie durch den Datenfeed CEF® der Deutschen Börse sichergestellt wird. Diese Nachfrage korrespondiert mit der gestiegenen Unsicherheit über die internationale wirtschaftliche Entwicklung und mit der Stabilität des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Aufgrund des herausfordernden Marktumfelds verbreiterte Market Data & Analytics seine Produktpalette weiter, insbesondere im Tochterunternehmen STOXX Ltd., dessen externe Nettoerlöse 2012 bei 32,2 Mio.€ lagen (2011: 34,1 Mio.€). Dies gilt auch für die Nachfrage nach volkswirtschaftlichen Daten, Nachrichten und Indikatoren, wie sie von dem Tochterunternehmen Market News International Inc. (MNI) geliefert werden.
Mit 66 Prozent erzielte Market Data & Analytics den größten Teil der Nettoerlöse in seinem ersten Geschäftsfeld, dem Vertrieb von Lizenzen für Handels- und Marktsignale in Echtzeit; 2011 waren es ebenfalls 66 Prozent. Dieser Bereich entwickelte sich leicht rückläufig aufgrund des sinkenden Beschäftigungsniveaus im Finanzsektor.
Ein wichtiger Teil dieses Angebots von Market Data & Analytics ist der algorithmische Newsfeed AlphaFlash®, der in Zusammenarbeit mit den Tochterunternehmen MNI und Need to Know News zur Verfügung gestellt wird. Der ultraschnelle Service wurde für Algotrader, Fondsmanager, Hedgefonds, Analysten und professionelle Investoren entwickelt, die bei ihren Handelsentscheidungen Entwicklungen makroökonomischer Daten berücksichtigen. Auch hier hat das Segment die Bandbreite seines Angebots ausgebaut: So gibt AlphaFlash Trader Nutzern von Handelsplattformen seit Mai 2012 die Möglichkeit, die Erteilung von Aufträgen in Abhängigkeit von preisrelevanten Ereignissen zu automatisieren. Zudem wurde auch das Angebot bei proprietären Indikatoren erweitert. So hat MNI den China Consumer Sentiment Survey (CCSS) von Intage Hyperlink Market Consulting (Shanghai) Co., Ltd. erworben.
In seinem zweiten Geschäftsfeld bietet das Segment Market Data & Analytics Indizes und Benchmarks an. Diese dienen Banken und Fondsgesellschaften v. a. als Basiswerte (Underlyings) für passive Finanzinstrumente, die sie auf dem Kapitalmarkt anbieten. Mit ihnen können Emittenten Produkte für alle Marktlagen und Handelsstrategien entwickeln. Daneben nutzen Investoren die Indizes als Vergleichsmaßstäbe für die Wertentwicklung ihrer Anlagen und zur Risikomessung. Im Indexgeschäft, betrieben von der Tochtergesellschaft STOXX Ltd., konnte Market Data & Analytics die Nettoerlöse 2012 weiter steigern. Dazu trugen v.a. DAX-ETFs bei, die aufgrund der Zuverlässigkeit des DAX-Index als Basiswert deutliche Vermögenszuwächse verbuchen konnten.
Darüber hinaus wurde die Indexpalette 2012 kontinuierlich verbreitert, u. a. durch eine neue, auf klaren quantitativen Kriterien basierende Länderklassifizierung für "Emerging Markets" sowie durch den DAX ex Financials-Index, der die Aktien aller im deutschen Bluechip-Index DAX enthaltenen Unternehmen mit Ausnahme von Banken und Finanzdienstleistungsunternehmen abbildet. Auch die Internationalisierungsstrategie der Gruppe Deutsche Börse wird von dem Bereich unterstützt: So hat Market Data & Analytics die Indexfamilie STOXX® Global Index im September um über 2.100 Indizes erweitert, insbesondere für Werte in Asien. Darüber hinaus sind durch die STOXX China Total Market-Indizes neue Benchmarks für chinesische Aktien entstanden. Ebenfalls im September konnte der DAX-Index an Hua An Asset Management Co. Ltd. lizenziert werden. Das Unternehmen zählt zu den größten Fondsgesellschaften Chinas.
Im dritten Geschäftsfeld, der Lieferung von Daten für die Back Offices von Finanzdienstleistern, hat die Nachfrage infolge der gesunkenen Handelsvolumina abgenommen. Davon betroffen war v. a. der Service TRICE®, mit dem die Deutsche Börse AG ihre Kunden bei der Einhaltung ihrer Meldepflichten gegenüber den Finanzaufsichtsbehörden unterstützt und der sich deshalb proportional zum Handel entwickelt. Teilweise konnte dies durch Erfolge bei der Vermarktung des Geschäfts mit historischen Daten kompensiert werden.
Bei operativen Kosten, die um 8 Prozent gestiegen sind, belief sich das EBIT des Segments Market Data & Analytics auf 120,7 Mio.€ (2011: 143,5 Mio.€).
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
Veränderung % |
|
|---|---|---|---|
| Nettoerlöse | 215,4 | 219,5 | – 2 |
| Operative Kosten | 108,1 | 100,1 | 8 |
| EBIT | 120,7 | 143,5 | – 16 |
Die Konzerneigenkapital-Rentabilität stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern zum Eigenkapital dar, das dem Konzern im Jahr 2012 durchschnittlich zur Verfügung stand. Sie sank im Berichtsjahr auf 21,6 Prozent (2011: 29,7 Prozent), v.a. aufgrund des rückläufigen Ergebnisses. Bereinigt um die in der Ertragslage erläuterten Sondereffekte lag die auch Eigenkapitalrendite genannte Kennziffer bei 22,1 Prozent (2011: 29,2 Prozent).
Der gewichtete Kapitalkostensatz nach Steuern belief sich im Berichtsjahr auf 4,4 Prozent (2011: 5,9 Prozent). Die Eigenkapitalkosten orientieren sich am Ertrag aus einer risikofreien Alternativanlage zuzüglich einer Marktrisikoprämie. Sie berücksichtigen auch das spezifische Risiko der Aktie Deutsche Börse im Vergleich zum Markt, das sog. Beta. Die Fremdkapitalkosten stellen die Finanzierungskonditionen der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG dar.
Der Finanzmittelbestand der Gruppe Deutsche Börse umfasst den Kassenbestand und die Bankguthaben, fristigen Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer resultieren, sowie die Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft, deren ursprüngliche Fristigkeit drei Monate nicht über steigt. Der Finanzmittelbestand belief sich 2012 auf 544,0 Mio.€ (2011: 657,2 Mio.€).
Die Gruppe Deutsche Börse erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen von 726,2 Mio.€ (2011: 700,0 Mio.€).
| 2012 % |
2011 % |
|
|---|---|---|
| Risikofreier Zinsfuß1) | 1,6 | 2,6 |
| Marktrisikoprämie | 5,0 | 5,0 |
| Beta2) | 0,7 | 0,9 |
| Eigenkap talkosten3) (nach Steuern) | 5,0 | 7,1 |
| Fremdkapitalkosten4) (vor Steuern) | 5,2 | 6,0 |
| Tax Shield5) | 1,4 | 1,6 |
| Fremdkapitalkosten (nach Steuern) | 3,9 | 4,4 |
| Eigenkap talquote6) (im Jahresdurchschn tt) | 51,2 | 54,0 |
| Fremdkapitalquote7) (im Jahresdurchschnitt) | 48,8 | 46,0 |
| Gewichtete Kapitalkosten (vor Steuern) | 5,1 | 6,6 |
| Gewichtete Kapitalkosten (nach Steuern) | 4,4 | 5,9 |
1) Rend te zehnjähriger Bundesanleihen im Jahresdurchschnitt
2) Statistisches Maß für die Schwankung des Kurses einer einzelnen Aktie im Vergle ch zum Gesamtmarkt. Ein Faktor von 1,0 bedeutet, dass der Kurs der Aktie s ch statistisch genau parallel zum ve gl chenen Gesamtmarkt entw cke t. Ein Faktor >1 ze gt eine größere Schwankung an, ein Faktor <1 eine geringere Schwankung.
Berücksichtigt man die Veränderung der CCP-Positionen, ergibt sich ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 707,7 Mio.€ (2011: 785,6 Mio.€).
Die Gruppe Deutsche Börse ermittelt ihren Cashflow ausgehend vom Jahresüberschuss. Dieser wird um nicht zahlungswirksame Veränderungen bereinigt; ergänzend werden die Zahlungsströme berücksichtigt, die aus der Veränderung der Bilanzposten abgeleitet werden. Vor Anpassung um die stichtagsbezogenen CCP-Positionen ergeben sich die im Folgenden aufgeführten Veränderungen des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit:
Der Jahresüberschuss ging um 208,0 Mio.€ auf 669,8 Mio.€ zurück.
Die übrigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen stiegen um 121,5 Mio.€ auf 50,7 Mio.€ (2011: nicht zahlungswirksame Erträge 70,8 Mio.€), besonders aufgrund der Neubewertung der Aktienkomponente im Zusammenhang mit dem Erwerb zusätzlicher Anteile an der Eurex Zürich AG.
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2012 bei 267,4 Mio.€ (2011: Mittelzufluss von 823,2 Mio.€), primär aufgrund der Zahlung von 295,0 Mio.€ im Zusammenhang mit dem Erwerb weiterer Anteile an der Eurex Zürich AG sowie des Erwerbs von Wertpapieren mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von 265,4 Mio.€ (2011: 345,0 Mio.€). Darüber hinaus resultierten aus Fälligkeiten und Veräußerungen von Wertpapieren mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als einem Jahr Zahlungsmittelzuflüsse in Höhe von 392,2 Mio.€ (2011: 558,3 Mio.€). Im Geschäftsjahr 2012 verringerten sich die kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft um 27,4 Mio.€. Im Geschäftsjahr 2011 hatte der Zahlungsmittelzufluss aus der Abnahme der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft um 770,1 Mio.€ resultiert.
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte beliefen sich auf 145,7 Mio.€ (2011: 115,6 Mio.€) und entfielen überwiegend auf die Weiterentwicklung der Handels- und Abwicklungssysteme.
Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf 550,6 Mio.€ (2011: 505,6 Mio.€). Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit enthält regelmäßig Effekte aus Dividendenzahlungen sowie aus Verbindlichkeiten für Commercial Paper, die im Rahmen des kurzfristigen Liquiditätsmanagements von der Gesellschaft begeben bzw. getilgt werden. Die Dividendenzahlung im Mai 2012 für das Geschäftsjahr 2011 betrug 622,9 Mio.€ inklusive der Sonderdividende (Dividende für das Geschäftsjahr 2010, die im Mai 2011 gezahlt wurde: 390,7 Mio.€). Im Jahr 2012 wurden eine Unternehmensanleihe im Umfang von 600,0 Mio.€ begeben und bestehende Euro-Anleihen mit einem Nominalwert von insgesamt 309,2 Mio.€ zurückgekauft (siehe Abschnitt "Ertragslage" für weitere Details). Ferner wurden 2012 Commercial Paper im Volumen von 789,3 Mio.€ begeben (2011: null) und 796,2 Mio.€ zurückgezahlt (2011: null). Zudem wurden eigene Aktien in Höhe von 198,2 Mio.€ erworben (2011: 111,7 Mio.€).
Der Finanzmittelbestand belief sich damit zum Ende des Berichtsjahres auf 544,0 Mio.€ (2011: 657,2 Mio.€). Der Free Cashflow, der den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen nach Abzug der Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen abbildet, lag mit 580,5 Mio.€ knapp unter dem Niveau des Vorjahres (2011: 584,4 Mio.€).
Aufgrund des positiven Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, ausreichender Kreditlinien (die zum 31. Dezember 2012 nicht in Anspruch genommen waren) sowie ihrer flexiblen Steuerungs- und Planungssysteme erwartet die Gruppe für das Geschäftsjahr 2013 wie schon in den Vorjahren keine Liquiditätsengpässe.
Die Gruppe Deutsche Börse nutzt Operating Leasing, und zwar in erster Linie für das neue Bürogebäude in Eschborn, das die Gruppe in der zweiten Jahreshälfte 2010 bezogen hat, und für die Gebäude der Clearstream International S.A. in Luxemburg (für Details siehe Erläuterung 38 des Konzernanhangs).
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Geschäfts tätigkeit (ohne CCP-Positionen) |
726,2 | 700,0 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit |
707,7 | 785,6 |
| Cashflow aus Invest tionstätigkeit | –267,4 | 823,2 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigke t | –550,6 | –505,6 |
| Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 2012 |
544,0 | 657,2 |
Die Deutsche Börse AG deckt ihren operativen Liquiditätsbedarf in erster Linie durch Innenfinanzierung, indem sie erwirtschaftete Mittel einbehält. Ziel ist es, Liquidität in Höhe der operativen Kosten eines Quartals vorzuhalten; die Zielliquidität beträgt derzeit 250 Mio.€. Tochtergesellschaften stellen der Deutsche Börse AG, soweit regulatorisch und rechtlich zulässig sowie wirtschaftlich sinnvoll, ihre überschüssige Liquidität im Rahmen eines konzerninternen Cash-Pools zur Verfügung. Die liquiden Mittel werden ausschließlich kurzfristig angelegt, um ihre Verfügbarkeit sicherzustellen. Die Anlage erfolgt zudem weitgehend besichert durch liquide Anleihen erstklassiger Emittenten. Die Deutsche Börse AG verfügt über Zugang zu externen Finanzierungsquellen, wie bilaterale und syndizierte Kreditlinien, und ein Commercial Paper-Programm (siehe Erläuterung 36 des Konzernanhangs für Details zum Finanzrisikomanagement). Um ihren strukturellen Finanzierungsbedarf zu decken, nutzte die Deutsche Börse AG in den vergangenen Jahren ihren Zugang zum Kapitalmarkt und emittierte Unternehmensanleihen.
Die Grundsätze der Gruppe Deutsche Börse zur Optimierung ihrer Kapitalstruktur sind unverändert: Generell strebt die Gruppe eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des bereinigten Konzern-Jahresüberschusses an und setzt Aktienrückkäufe ein, um den Aktionären Mittel zur Verfügung zu stellen, die für den operativen Betrieb und die Weiterentwicklung der Gruppe nicht benötigt werden. Diese Grundsätze berücksichtigen den Kapitalbedarf, der sich aus rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie aus Anforderungen in Bezug auf das Kredit-Rating, das wirtschaftlich notwendige Kapital und die
Liquidität des Unternehmens ableitet. Das Unternehmen strebt an, das starke "AA"-Kredit-Rating der Clearstream Banking S.A. aufrechtzuerhalten, um den nachhaltigen Erfolg des Segments Clearstream sicherzustellen, das in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung tätig ist. Darüber hinaus verlangen die Aktivitäten der Tochtergesellschaft Eurex Clearing AG ein starkes Kreditprofil der Deutsche Börse AG.
Die Kunden erwarten, dass ihre Dienstleister konservative Zinsdeckungs- und Verschuldungsgrade aufweisen und so ihre guten Kredit-Ratings beibehalten. Die Gruppe Deutsche Börse verfolgt daher weiterhin das Ziel, einen Zinsdeckungsgrad (Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit) von mindestens 16 auf Gruppenebene zu erreichen, um so die derzeitigen Anforderungen der Rating-Agenturen an ein "AA"-Rating zu erfüllen. Bereinigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen sowie für Effizienzprogramme hat die Gruppe Deutsche Börse dieses Ziel im Berichtsjahr mit einem Zinsdeckungsgrad von 15,2 leicht unterschritten. Diesem Wert liegt ein relevanter Zinsaufwand von 73,1 Mio.€ und ein bereinigtes EBITDA von 1.108,2 Mio.€ zugrunde. Auf Gruppenebene wird zudem ein Verhältnis der verzinslichen Bruttoschulden zum EBITDA von höchstens 1,5 angestrebt. In Kombination sind diese beiden Kennzahlen wesentlich, um das derzeitige "AA"-Rating auf Gruppenebene zu bewahren. Im Berichtsjahr hat die Gruppe dieses Verhältnis mit 1,6 leicht überschritten. Diesem Wert liegt eine Bruttoverschuldung von 1,737.4 Mio.€ und ein bereinigtes EBITDA von 1.108,2 Mio.€ zugrunde. Die leichte Überschreitung ist auf die im Vergleich zum Vorjahr höhere Verschuldung aufgrund der im vierten Quartal 2012 begonnenen Refinanzierung zurückzuführen. Nach Abschluss der Refinanzierung im Geschäftsjahr 2013 wird erwartet, dass das Niveau der Bruttoschulden leicht zurückgeht.
Für die Berechnung der Zinsdeckung werden u.a. die Zinsaufwendungen zur Finanzierung der Gruppe Deutsche Börse herangezogen, abzüglich der Zinsaufwendungen der als Finanzinstitute qualifizierten Konzerngesellschaften. Zu diesen gehören die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG. Aus der Zinsdeckung herausgerechnet werden Zinsaufwendungen, die nicht im Zusammenhang mit der Finanzierung stehen. Nicht bei der Berechnung der Zinsdeckung berücksichtigt werden 50 Prozent der Zinsaufwendungen für
die 2008 begebene Hybridanleihe. Dies entspricht dem angenommenen Eigenkapitalanteil.
Das Unternehmen rechnet aufgrund der 2012 begonnenen Refinanzierung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten (siehe Abschnitt "Ertragslage") mit einer deutlichen Reduzierung der Zinsaufwendungen zur Finanzierung der Gruppe in den Jahren 2013 und 2014. Daher erwartet das Unternehmen mittelfristig eine Verbesserung des Zinsdeckungsgrades.
| Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit |
Emissions volumen |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|---|---|---|---|
| Festverzinsliche Inhaber | |||
| schuldverschreibung | 650 Mio.€1) | 32,6 | 33,0 |
| Hybridanleihe | 550 Mio.€2) | 14,93) | 17,03) |
| Privatplatzierung | 460 Mio. US\$ | 21,3 | 19,8 |
| Festverzinsliche Inhaber schuldverschreibung |
600 Mio.€ | 3,6 | – |
| Commercial Paper | 150 Mio.€ – 20124) |
||
| 0 Mio.€ – 2011 |
0,7 | – | |
| Summe Zinsaufwendungen (inkl. 50 % des Hybridkupons) |
73,1 | 69,8 | |
| EBITDA (bereinigt) | 1.108,2 | 1.325,3 | |
| Zinsdeckung5) | 15,2 | 19,0 |
1) 72 M o. € Nominalwert wurden bis zum 31. Dezember 2012 zurückgekauft (31. Dezember 2011: 0 M o. €).
2) 330 Mio. € Nominalwert wu den bis zum 31. Dezember 2012 zurückgekauft (31. Dezember 2011: 93 Mio. €).
3) Um den angenommenen Eigenkapitalanteil der Hybr danleihe zu berücksicht gen, fl eßen nur 50 Prozent der Zinsaufwendungen für d ese Anleihe in die Erm ttlung der Zinsdeckung ein. Die gesamten Zinsaufwendungen für d e Hybridanleihe betrugen 29,9 Mio. € für 2012 bzw. 33,9 M o. € für 2011. 4) Jahresdurchschn tt
5) EBITDA / Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit (enthä t nur 50 Prozent der Zinsen der Hybr danleihe)
Die Deutsche Börse AG hat darüber hinaus öffent lich ihre Absicht erklärt, bestimmte weitere Kenngrößen einzuhalten, die nach ihrer Einschätzung mit einem Rating von AA vereinbar sind. So soll das sog. Tangible Equity (Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte) der Clearstream International S.A. einen Wert von 700 Mio.€ und das der Clearstream Banking S.A. einen Wert von 250 Mio.€ nicht unterschreiten. Von der Clearstream Banking S.A. an die Deutsche Börse AG ausgegebene Genussrechte in
Höhe von 150 Mio.€ sollen beibehalten werden. Im Clearstream-Teilkonzern soll, sofern Finanzverbindlichkeiten aus dem Nichtbankgeschäft bestehen, ein Zinsdeckungsgrad von mindestens 25 aufrechterhalten werden.
| 2012 | 2011 | ||
|---|---|---|---|
| Tangible Equ ty Clearstream Inter national S.A. (zum Bilanzstichtag) |
Mio.€ | 819,21) | 801,12) |
| Tangible Equity Clearstream Bank ing S.A.3) (zum Bilanzstichtag) |
Mio.€ | 672,4 | 670,9 |
1) Nach Abzug der Zwischendiv dende in Höhe von 75,0 M o. €, d e noch nicht von der Hauptversammlung beschlossen wu de
2) Nach Abzug der Zwischendiv dende in Höhe von 50,0 M o. €
3) Inkl. 150,0 M o. € Genussrechte, die die Clearstream Banking S.A. an die Deutsche Börse AG ausgegeben hat
Die Gruppe Deutsche Börse hatte seit Einführung der Grundsätze zur Optimierung ihrer Kapitalstruktur in den Jahren 2005 bis Ende 2011 insgesamt rund 4,2 Mrd.€ in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden an ihre Aktionäre ausgekehrt. Im Geschäftsjahr 2012 schüttete sie insgesamt 822,3 Mio.€ in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden aus: Sie kaufte in den Monaten Juni und Juli sowie November und Dezember in Summe rund 4,8 Mio. Aktien im Wert von 199,4 Mio.€ zurück und schüttete eine Dividende in Höhe von 434,1 Mio.€ sowie eine Sonderdividende in Höhe von 188,8 Mio.€ für das Geschäftsjahr 2011 aus.
Von den in den Jahren 2005 bis 2012 zurückgekauften rund 46,1 Mio. Aktien zog das Unternehmen bis 2012 rund 30,6 Mio. Aktien ein. Rund 5,3 Mio. Aktien wurden an die SIX Group AG ausgegeben, um 50 Prozent des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der Eurex Zürich AG zu begleichen. 1,3 Mio. Aktien erwarben Mitarbeiter im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms (siehe Erläuterung 39 des Konzernanhangs). Die verbleibenden rund 8,9 Mio. Aktien befanden sich zum 31. Dezember 2012 im Eigenbestand des Unternehmens.
Für das Geschäftsjahr 2012 schlägt die Deutsche Börse AG der Hauptversammlung vor, eine Dividende von 2,10€ je Stückaktie zu zahlen (2011: 2,30€).
Diese Dividende entspricht einer Ausschüttungsquote von 58 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses, bereinigt um die in der Ertragslage beschriebenen Sondereffekte (2011: 52 Prozent, bereinigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen, insbesondere im Zusammenhang mit dem untersagten Zusammenschluss mit NYSE Euronext, und für Effizienzprogramme sowie um den Ertrag im Zusammenhang mit der Neubewertung der Aktienkomponente des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der SIX Group AG an der Eurex Zürich AG). Bei 184,1 Mio. dividendenberechtigten Stückaktien ergäbe sich damit eine Dividende von 386,5 Mio.€ (2011: 434,1 Mio.€ ohne Sonderausschüttung). Die Summe der dividendenberechtigten Aktien ergibt sich aus einem Grundkapital von 193,0 Mio. Aktien minus 8,9 Mio. Aktien im Eigenbestand.
2012 hat die Deutsche Börse AG eine Unternehmensanleihe im Umfang von 600 Mio.€ platziert. Diese dient im Wesentlichen der Refinanzierung eines Teils der ausstehenden langfristigen Finanzverbindlichkeiten von insgesamt rund 1,5 Mrd.€. In diesem Zusammenhang hat die Deutsche Börse AG den Gläubigern bestehender Euroanleihen ein Angebot zum Rückkauf dieser Anleihen unterbreitet (für weitere Details siehe Abschnitt "Ertragslage").
Die Deutsche Börse AG lässt ihre Kreditwürdigkeit regelmäßig von der Rating-Agentur Standard & Poor's, die der Clearstream Banking S.A. von den Rating-Agenturen Fitch und Standard & Poor's überprüfen. Beide Rating-Agenturen haben die bestehenden Kredit-Ratings der Konzerngesellschaften im Laufe des Geschäftsjahres bestätigt. Allerdings hat Standard & Poor's das Rating der Deutsche Börse AG am 20. Dezember 2012 aufgrund des schwächeren Geschäftsumfelds um einen negativen Ausblick ergänzt. Zudem hat Fitch Ratings das "AA"-Rating der Clearstream Banking S.A. am 1. Februar 2013 aufgrund höherer operativer Risiken um einen negativen Ausblick ergänzt.
Die Deutsche Börse AG war zum 31. Dezember 2012 eines von nur zwei im DAX gelisteten Unternehmen, die über ein "AA"-Rating der Agentur Standard & Poor's verfügten.
| Langfristig | Kurzfristig | |
|---|---|---|
| Standard & Poor's | AA | A–1+ |
| Langfristig | Kurzfristig | |
|---|---|---|
| Fitch | AA | F1+ |
| Standard & Poor's | AA | A–1+ |
Zum 31. Dezember 2012 beliefen sich die langfristigen Vermögenswerte der Gruppe Deutsche Börse auf 5.113,9 Mio.€ (2011: 5.020,3 Mio.€). Der größte Posten waren hier die Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 2.078,4 Mio.€ (2011: 2.095,2 Mio.€). Die Veränderung der langfristigen Vermögenswerte gegenüber dem 31. Dezember 2011 beruht maßgeblich auf dem Anstieg der langfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft, die die Gruppe Deutsche Börse als Finanzanlage hält und deren Wert auf 1.485,0 Mio.€ zunahm (2011: 1.404,6 Mio.€). Der Nettowert der selbst erstellten Software und der anderen Beteiligungen erhöhte sich leicht.
Die kurzfristigen Vermögenswerte beliefen sich zum 31. Dezember 2012 auf 211.414,0 Mio. € (2011: 212.982,2 Mio.€). Veränderungen der kurzfristigen Vermögenswerte ergaben sich in erster Linie bei folgenden Faktoren:
Anstieg der Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung auf 19.450,6 Mio.€ (2011: 13.861,5 Mio.€) aufgrund höherer Sicherheiten in Geld, die die Clearingmitglieder bei der Eurex Clearing AG hinterlegt haben; der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der bevorzugten Hinterlegung von Geld- anstelle von Wertpapiersicherheiten durch die Clearingteilnehmer.
Rückgang des Kassenbestands und sonstiger Bankguthaben auf 641,6 Mio.€ (2011: 925,2 Mio.€)
Die Vermögenswerte wurden finanziert durch Eigenkapital in Höhe von 3.169,6 Mio.€ (2011: 3.132,6 Mio. €) sowie Schulden in Höhe von 213.358,3 Mio.€ (2011: 214.869,9 Mio.€).
Folgende Faktoren bestimmten die Veränderung des Eigenkapitals gegenüber dem 31. Dezember 2011 maßgeblich:
Die langfristigen Schulden sind auf 1.616,4 Mio.€ (2011: 1.916,8 Mio.€) gefallen, v.a. aufgrund des Rückgangs der verzinslichen Verbindlichkeiten um 298,3 Mio.€ auf 1.160,0 Mio.€ (2011: 1.458,3 Mio.€). In Summe resultiert der Rückgang im Wesentlichen aus der Reklassifizierung der im Geschäftsjahr 2013 fälligen Anleihen in Höhe von 577,4 Mio.€ in "Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten". Dies wurde teilweise aufgehoben durch die 2012 platzierte Unternehmensanleihe und den Rückkauf der 2008 emittierten Anleihen (für weitere Details siehe Abschnitt "Ertragslage").
Die kurzfristigen Schulden beliefen sich auf 211.741,9 Mio.€ (2011: 212.953,1 Mio.€). Wesentliche Veränderungen der kurzfristigen Verbindlichkeiten ergaben sich bei folgenden Posten:
| Typ | Emissions volumen |
ISIN | Laufzeit | Fälligkeit | Kupon p.a. |
Listing |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung | 650 Mio.€ | XS0353963225 | 5 Jahre | April 2013 | 5,00 % | Luxemburg/Frankfurt |
| Schuldverschreibung Serie A | 170 Mio.US\$ | Privatplatzierung | 7 Jahre | Juni 2015 | 5,52 % | nicht notiert |
| Schuldverschreibung Serie B | 220 Mio.US\$ | Privatplatzierung | 10 Jahre | Juni 2018 | 5,86 % | nicht notiert |
| Schuldverschreibung Serie C | 70 Mio.US\$ | Privatplatzierung | 12 Jahre | Juni 2020 | 5,96 % | nicht notiert |
| Hybridanleihe | 550 Mio.€ | XS0369549570 | 30 Jahre1) | Juni 2038 | 7,50 %2) Luxemburg/Frankfurt | |
| Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung | 600 Mio.€ | DE000A1RE1W1 | 10 Jahre | Okt. 2022 | 2.375 % | Luxemburg/Frankfurt |
1) Vorzeit ges Künd gungs echt nach fünf bzw. zehn Jahren sowie in jedem Jahr danach
2) Bis Juni 2013: festverzinslich 7,50 Prozent p.a.; von Juni 2013 bis Juni 2018: festverzinsl ch Swapmitte + 285 Basispunkte; ab Juni 2018: var able Verzinsung (Euro Interbank Offered Rate für Zwö f-Monats-Einlagen in Euro (EURIBOR), zuzügl ch einer Marge von 3,85 Prozent p.a.)
140
für den Erwerb des 50-Prozent-Anteils an der Eurex Zürich AG in Höhe von 295,0 Mio.€ in bar (und zusätzlich rund 5,3 Mio. Aktien) bezahlt worden war.
Anstieg der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten auf 888,4 Mio.€ (2011: 322,0 Mio.€) aufgrund der Reklassifizierung der im Geschäftsjahr 2013 fälligen Anleihen in Höhe von 577,4 Mio.€ aus den langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten
Insgesamt investierte die Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr 145,7 Mio.€ (2011: 115,6 Mio.€) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (Capital Expenditure, CAPEX) und damit 26 Prozent mehr als im Vorjahr. Die größten Investitionen tätigte das Unternehmen im Berichtsjahr in den Segmenten Clearstream und Eurex.
Das Betriebskapital ergibt sich aus der Saldierung der kurzfristigen Vermögenswerte und der kurzfristigen Schulden ohne die stichtagsbedingten Bilanzpositionen und Commercial Paper. Die kurzfristigen Vermögenswerte ohne stichtagsbedingte Positionen beliefen sich dabei auf 457,1 Mio.€ (2011: 433,3 Mio.€). Da die Gruppe Deutsche Börse die Entgelte für den Großteil ihrer Dienstleistungen monatlich einzieht, waren die in den kurzfristigen Vermögenswerten enthaltenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zu den Nettoerlösen mit 211,8 Mio.€ zum 31. Dezember 2012 (31. Dezember 2011: 224,3 Mio.€) relativ gering. Die kurzfristigen Schulden der Gruppe ohne stichtagsbedingte Positionen und im Jahr 2013 fällige Anleihen beliefen sich auf 777,0 Mio.€ (2011: 1.303,5 Mio.€). Aus diesem Grund hatte die Gruppe zum Jahresende ein negatives Betriebskapital in Höhe von –319,9 Mio.€ (2011: –870,2 Mio.€). Im Wesentlichen beruht diese Entwicklung auf dem Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen nahe stehenden Unternehmen und Personen.
Die Bilanzpositionen "Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft" sowie "Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft" sind stichtagsbedingte Positionen, die im Berichtsjahr stark korreliert zwischen etwa 11 und 13 Mrd.€ schwankten (2011: zwischen 8 und 15 Mrd.€). Diese Beträge stellen im Wesentlichen Kundensalden des internationalen Abwicklungsgeschäfts von Clearstream dar.
Die Bilanzposition "Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG" entsteht durch die Funktion der Eurex Clearing AG: Da sie als zentraler Kontrahent für die verschiedenen Märkte der Gruppe Deutsche Börse agiert, werden ihre Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert in der Bilanz erfasst. Die Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG sind ausführlich im Risikobericht und in den Erläuterungen 3, 15 und 36 des Konzernanhangs dargestellt. An den für das Berichtsjahr relevanten Bilanzstichtagen (31. März, 30. Juni, 30. September, 31. Dezember) belief sich der Wert dieser Finanzinstrumente insgesamt auf 178 bis 218 Mrd.€ (2011: 151 bis 223 Mrd.€).
Die an das Clearinghaus von Eurex angeschlossenen Marktteilnehmer erbringen Sicherheitsleistungen teilweise in Form von Bardepots, die täglich angepasst werden. Das Geld wird von der Eurex Clearing AG über Nacht in der Regel besichert angelegt und unter der Position "Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung" bilanziert. Der Wert der Bardepots an den für das Berichtsjahr relevanten Bilanzstichtagen (31. März, 30. Juni, 30. September, 31. Dezember) variierte zwischen 13,4 und 19,5 Mrd.€ und lag damit über den Werten des Vorjahres (2011: zwischen 5 und 16,5 Mrd.€). Die Sicherheitsleistungen sind im Jahresverlauf aufgrund der hohen Volatilität gestiegen.
Durch ihr wirtschaftliches Handeln trägt die Gruppe Deutsche Börse zum privaten und öffentlichen Einkommen bei – dieser Beitrag wird durch die Wertschöpfungsrechnung transparent.
Die Wertschöpfung ergibt sich aus der Unternehmensleistung nach Abzug von Abschreibungen und Fremdkosten. Im Jahr 2012 betrug die Wertschöpfung der Gruppe Deutsche Börse 1.378,9 Mio.€ (2011: 1.634,1 Mio.€). Die Verteilung der Wertschöpfung macht deutlich, dass große Teile des erwirtschafteten Umsatzes zurück in die Volkswirtschaft fließen: 46 Prozent (637,5 Mio.€) kamen den Aktionären in Form von Dividendenzahlungen zugute, 30 Prozent (414,2 Mio.€) gingen an die Mitarbeiter in Form von Gehältern und weiteren Vergütungsbestandteilen. Steuern wurden in Höhe von 12 Prozent (166,9 Mio.€) entrichtet. 7 Prozent (100,6 Mio.€) entfielen auf Fremdkapitalgeber. Die im Unternehmen verbliebene Wertschöpfung in Höhe von 5 Prozent (59,7 Mio.€) wird beispielsweise für Investitionen in Wachstumsinitiativen eingesetzt, Grafiken unten.
Die Ertragslage der Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2012 blieb aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der großen Unsicherheit im Markt hinter den Erwartungen des Vorstands zurück. Als kontraproduktiv für die Gruppe erwiesen sich zudem die anhaltende Unklarheit über die Regulierung der Finanzmärkte und die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken. Die Gruppe verzeichnete in Summe einen Rückgang der Nettoerlöse um 9 Prozent. Insbesondere in den Geschäftsbereichen, die stärker von der Handelsaktivität der Marktteilnehmer abhängen, entwickelte sich das Geschäft schwächer als im Vorjahr. Trotz eines aktiven Kostenmanagements und niedrigeren operativen Kosten lagen EBIT und Jahresüberschuss ebenfalls unter den Vorjahreswerten. Entsprechend hat der Vorstand die Prognose für das Ergebnis bereits im Verlauf des Geschäftsjahres reduziert.
Der Vorstand hält die Finanzlage der Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr für äußerst stabil. Das Unternehmen erzielte wie im Vorjahr einen hohen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Aufgrund des nied-
Entstehung der Wertschöpfung Unternehmensleistung: 2.200,0 Mio. €
rigeren EBIT wurde das Ziel eines Zinsdeckungsgrades von 16 auf Gruppenebene leicht unterschritten. Für 2013 rechnet der Vorstand damit, wieder einen Zinsdeckungsgrad von mindestens 16 zu erreichen. Diese Erwartung wird durch die 2012 begonnene Refinanzierung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten untermauert. Dadurch können die Zinsaufwendungen bereits 2013 reduziert werden. Im Jahr 2014 wird dieser Effekt vollständig zum Tragen kommen.
Rating-Agenturen haben die Kreditwürdigkeit des Konzerns auch 2012 mit Top-Ratings bestätigt. Allerdings hat Standard & Poor's das Rating der Deutsche Börse AG am 20. Dezember 2012 aufgrund des schwächeren Geschäftsumfelds um einen negativen Ausblick ergänzt. Ferner hat Fitch Ratings das Rating der Clearstream Banking S.A. am 1. Februar 2013 aufgrund höherer operativer Risiken um einen negativen Ausblick ergänzt.
Die Deutsche Börse AG bietet ihren Aktionären seit Jahren eine attraktive Rendite – so auch für das Geschäftsjahr 2012. Mit einem Dividendenvorschlag von 2,10€ erreicht die Ausschüttung an die Aktionäre trotz des niedrigeren Ergebnisses annähernd das Niveau des Vorjahres von 2,30€. Die Ausschüttungsquote steigt gegenüber dem Vorjahr sogar von 52 auf 58 Prozent (jeweils bereinigt um Sondereffekte) und liegt am oberen Ende der vom Vorstand angestrebten Spanne zwischen 40 und 60 Prozent.

Verwendung der Wertschöpfung

| 2003 | 2004 | 2005 | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | |||||
| Nettoerlöse | Mio.€ | k.A. | 1.395,5 | 1.616,4 | |
| davon Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft | Mio.€ | 94,4 | 77,1 | 112,7 | |
| Operative Kosten | Mio.€ | –969,0 | –869,9 | –910,9 | |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | Mio.€ | 452,6 | 458,7 | 705,0 | |
| Konzern-Jahresüberschuss | Mio.€ | 246,3 | 266,1 | 427,4 | |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) | € | 1,102) | 1,192) | 2,002) | |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | |||||
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | Mio.€ | 530,6 | 439,6 | 667,7 | |
| Konzernbilanz | |||||
| Langfristige Vermögenswerte | Mio.€ | 2.381,8 | 2.162,7 | 2.007,8 | |
| Eigenkapital | Mio.€ | 2.353,5 | 2.552,5 | 2.200,8 | |
| Langfristige verzinsliche Verbindlichke ten | Mio.€ | 503,2 | 502,3 | 501,6 | |
| Kennzahlen des Geschäfts | |||||
| Dividende je Aktie | € | 0,282) | 0,352) | 1,052) | |
| Dividendenausschüttungsquote | % | 25 | 28 | 49 | |
| M tarbeiterkapaz tät (Jahresdurchschnitt) | 3.049 | 3.080 | 2.979 | ||
| Nettoerlöse je Mitarbe ter, bez. auf durchschn. Mitarbeiterkapazität | T€ | k.A. | 453 | 543 | |
| Personalaufwandsquote (Personalaufwand / Nettoerlöse) | % | k.A. | 24 | 25 | |
| EBIT-Marge, bezogen auf die Nettoerlöse | % | 32 | 33 | 44 | |
| Steuerquote | % | 45,2 | 43,8 | 38,0 | |
| Konzerneigenkapital-Rentabilität (Jahresdurchschnitt)11) | % | 11 | 10 | 18 | |
| Bruttoschulden/EBITDA | 0,8 | 0,8 | 0,6 | ||
| Zinsdeckungsgrad | % | k.A. | k.A. | k.A. | |
| Die Aktie | |||||
| Jahresschlusskurs der Deutsche Börse-Aktie | € | 21,682) | 22,142) | 43,282) | |
| Durchschn ttliche Marktkapitalisierung | Mrd.€ | 4,7 | 4,9 | 7,5 | |
| Kennzahlen der Märkte | |||||
| Xetra und Xetra Frankfurt Spezialistenhandel17) | |||||
| Handelsvolumen18) | Mrd.€ | 964,7 | 1.014,3 | 1.125,5 | |
| Eurex | |||||
| Zahl der gehandelten Kontrakte | Mio. | 1.014,9 | 1.065,6 | 1.248,7 | |
| Clearstream | |||||
| Wert der verwahrten Wertpapiere (Jahresdurchschnitt) | Mrd.€ | 7.33520) | 7.59320) | 8.75220) | |
| Zahl der Transaktionen | Mio. | 61,821) | 50,021) | 53,921) | |
| Globale Wertpapierfinanzierung (ausstehendes Volumen im Periodendurchschnitt) |
Mrd.€ | 111,222) | 136,422) | 210,922) |
1) Wert angepasst an die Umstellung der Bilanz erungs- und Bewertungsmethodik für leistungsorient erte Verpflichtungen auf den überarbe teten IAS 19
2) Wert angepasst an die 2007 durchgefüh te Kap talerhöhung
3) Davon wurden 499,8 M o. € unter "Sonstige kurzfrist ge Verbindl chkeiten" ausgewiesen.
4) Davon werden 1.160,0 M o. € unter "Verzinsl che Verbindlichke ten" und die im Gechäftsjahr 2013 fälligen Anleihen in Höhe von 577,4 Mio. € unter "Sonst ge kurzfrist ge Verbindl chkeiten" ausgewiesen
5) Vorschlag an die Hauptversammlung 2013
6) Be einigt um den im 4. Quartal 2009 verbuchten ISE-Wertminderungsaufwand
7) Be einigt um die Kosten für Effizienzprogramme und den im 4. Quartal 2010 verbuchten ISE-Wertminderungsaufwand
8) Be einigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen und für Effizienzprogramme sowie um den Ertrag im Zusammenhang mit der Neubewertung der Aktienkomponente des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der SIX Group AG an der Eurex Zür ch AG
9) Wert auf Basis des Vorschlags an d e Hauptversammlung 2013
10) Be einigt um Kosten für Effiz enzp ogramme
11) Konzern-Jahresüberschuss / Durchschnittl ches Konzerneigenkapital eines Geschäftsjahres bas erend auf den Konzerneigenkap talständen zu den Bilanzst chtagen der Zwischenabschlüsse
12) Be einigt um d e Steuerentlastung infolge des ISE-Wertminderungsaufwands im Jahr 2009
| 143 |
|---|
| 1.899,6 2.416,0 2.497,4 2.039,4 2.015,8 2.121,4 150,7 230,8 236,8 97,4 59,4 75,1 –962,21) –879,1 –1.075,2 –994,8 –1.396,8 –1.500,2 1.162,81) 1.027,5 1.345,9 1.508,4 637,8 527,8 855,21) 668,7 911,7 1.033,3 496,1 417,8 3,362) 4,601) 4,70 5,42 2,67 2,25 843,4 839,6 1.278,9 801,5 943,9 785,6 4.164,01) 2) 5.020,31) 1.907,6 4.544,9 5.251,0 5.069,5 3.132,61) 2.283.3 2.690,2 2.978,3 3.338,8 3.410,3 501,03) 499,9 1.512,9 1.514,9 1.455,2 1.458,3 1,702) 2,10 2,10 2,10 2,10 2,30 566 547) 528) 50 51 38 2.739 2.854 3.115 3.333 3.300 3.278 694 847 802 612 611 647 2010) 1910) 22 23 17 19 54 56 60 31 26 55 26,912) 26,913) 26,014) 36,0 36,0 28,5 30 39 41 18 14 30 1,36) 1,27) 1,116) 0,4 0 1,0 16,812) 19,016) 58,5 64,4 18,9 15,8 69,712) 135,75 50,80 58,00 51,80 40,51 11,7 18,4 16,0 10,2 10,1 9,6 |
1.932,3 |
|---|---|
| 52,0 | |
| –958,6 | |
| 969,4 | |
| 645,0 | |
| 3,44 | |
| 707,7 | |
| 5.113,9 | |
| 3.169,6 | |
| 1.737,44) | |
| 2,105) | |
| 589) 15) | |
| 3.416 | |
| 566 | |
| 2110) | |
| 50 | |
| 26,015) | |
| 22 | |
| 1,616) | |
| 15,216) | |
| 46,21 | |
| 8,5 | |
| 1.695,3 2.552,5 2.229,1 1.120,6 1.298,3 1.459,8 |
1.111,3 |
| 2.704,319) 1.526,8 3.172,7 2.647,4 2.642,1 2.821,5 |
2.292,0 |
| 9.20320) 10.504 10.637 10.346 10.897 11.106 |
11.111 |
| 104,7 123,1 114,3 102,0 116,4 126,3 |
113,9 |
| 301,222) 332,7 398,8 483,6 521,6 592,2 |
570,3 |
13) Bereinigt um d e Steuerentlastung infolge des ISE-Wertminderungsaufwands im Jahr 2010
14) Bereinigt um den nicht steuerpflicht gen Ertrag, der im Zusammenhang m t der Neubewe tung der Akt enkomponente des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der SIX Group an der Eurex Zürich AG entstanden ist
15) Bereinigt um den Aufwand im Zusammenhang m t der Neubewertung der Akt enkomponente des Kaufpreises für die Übernahme der Anteile der SIX G oup AG an der Eurex Zür ch AG, einen einmaligen Ertrag aus der Auflösung von passiven latenten Steuern für d e STOXX Ltd. infolge einer Entsche dung der Schweizer Finanzbehörde sow e einen einmaligen Ertrag aus der Bildung von aktiven latenten Steuern infolge der künftig mögl chen Verrechnung von Verlustvorträgen der Eurex Global Derivatives AG 16) Bereinigt um Kosten für Fus onen und Übernahmen und für Effiz enzprogramme
17) Xetra Frankfurt Spez alistenhandel (vor dem 23. Mai 2011: Präsenzhandel)
18) Ohne Zertifikate und Optionsscheine
19) Pro-forma-Angabe inkl. US-Opt onen der ISE
20) Wert der verwahrten Wertpapiere am 31. Dezember des Jahres
21) Aufgrund einer Änderung des statistischen Berichtsverfahrens im Jahr 2007 sind d e Werte nur bedingt mit denen ab 2006 vergleichbar.
22) Du chschn ttlich ausstehendes Volumen im Dezember des Jah es
Am 5. Februar 2013 hat die Deutsche Börse AG bekanntgegeben, dass der Vorstand plant, die Maßnahmen zur Steigerung der operativen Effizienz zu beschleunigen. Dieser Maßnahme hat der Aufsichtrat in seiner Sitzung am 19. Februar 2013 zugestimmt. Dazu wird die Gesellschaft weitere Potenziale im Umfang von jährlich 70 Mio.€ bei Personal- und Sachkosten identifizieren und heben. Damit soll frühzeitig der in den nächsten Jahren erwartete inflationsbedingte Kostenanstieg kompensiert werden. Die Maßnahmen sichern zugleich die notwendigen Freiräume zur Fortführung der Wachstums- und Infrastrukturinvestitionen, mit denen das Unternehmen Chancen aus den strukturellen und regulatorischen Veränderungen an den Finanzmärkten sowie Potenziale in Märkten wie Asien nutzen will. Zugleich stellt sich das Unternehmen weiter auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse ein. Alle Effizienzverbesserungen sollen erstmals im Jahr 2016 voll wirksam werden. Zur Erreichung der Effizienzverbesserungen rechnet die Gesellschaft mit Implementierungskosten in einer Größenordnung von 90 bis 120 Mio.€. Der größte Teil hiervon wird voraussichtlich in Form von Rückstellungen bereits 2013 ergebniswirksam erfasst werden.
Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich im Laufe des Jahres 2012 gegenüber dem Vorjahr weiter verlangsamt; in der Eurozone war sogar ein Rückgang der Wirtschaftsleistung zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist u.a. auf die restriktive Fiskalpolitik – v.a. in den USA stiegen die Steuern und sanken die Staatsausgaben – und die weiterhin angespannte Finanzsituation in der Eurozone zurückzuführen. Trotz dieser im Vergleich zum Vorjahr schlechteren Rahmenbedingungen hat sich der deutsche Bluechip-Index DAX® im Jahresverlauf sehr positiv entwickelt: Er schloss das Jahr bei einem Stand von 7.612 Punkten, ein Anstieg von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die weitgehend konträre Entwicklung der Wirtschaft und der Aktienmärkte ist maßgeblich auf die historisch niedrigen Zinsen sowie
Inflationsbefürchtungen zurückzuführen, die die Attraktivität von Aktienanlagen gegenüber anderen Anlageformen erhöht haben. Auf die Geschäftsaktivität der Gruppe hat sich die positive Entwicklung der Aktienmärkte allerdings nur bedingt ausgewirkt, da das Marktumfeld insgesamt weiterhin von einer ausgesprochenen Zurückhaltung der Teilnehmer bei ihren Kapitalmarktaktivitäten geprägt war. Trotzdem hat sich der Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG im Jahr 2012 positiv entwickelt und das Jahr mit einem Plus von 14 Prozent abgeschlossen. Dies entspricht in etwa auch der Kurs entwicklung anderer Börsenorganisationen gemessen am Dow Jones Global Exchanges Index, der 2012 um 13 Prozent zulegte. Der STOXX® Europe 600 Financials Index, der als Referenzindex für die aktienbasierte Vergütung des Vorstands dient und die Entwicklung von europäischen Finanztiteln widerspiegelt, stieg 2012 um 26 Prozent. Die Aktie der Deutsche Börse AG verzeichnete ein Intraday-Jahreshoch von 52,10€ am 21. Februar 2012, ein Intraday-Jahrestief von 36,25€ am 5. Juni 2012 und schloss am letzten Handelstag des Berichtsjahres bei 46,21€ (2011: 40,51€). Im Jahresverlauf war die Aktienkursentwicklung zum einen durch den untersagten Zusammenschluss mit NYSE Euronext geprägt, in dessen Nachgang die Aktie ihren Jahreshöchststand erreichte. Zum anderen spielte die schwächer als erwartet verlaufene Geschäftsaktivität und verschiedene regulatorische Reformvorhaben, die als Risiken für die Gruppe wahrgenommen wurden, eine Rolle und trugen zum Tiefststand im Juni 2012 bei.
Die Aktie der Deutschen Börse bietet weiterhin gute Möglichkeiten, um am langfristigen Wachstumspotenzial der internationalen Kapitalmärkte teilzuhaben. Basis dafür ist das integrierte Geschäftsmodell, das strikte gruppenweite Risikomanagement und der starke Fokus auf operative Effizienz. Seit dem erstmaligen öffentlichen Angebot der Deutsche Börse-Aktie im Jahr 2001 konnten Investoren mit dem Wertpapier bis Jahresende 2012 eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 11 Prozent erzielen und so von der im Vergleich zum DAX deutlich besseren Wertentwicklung profitieren; im selben Zeitraum hätte ein Direktinvestment in den DAX eine jährliche Rendite von rund 1 Prozent erbracht. Das bedeutet: Wer zum Börsengang der Deutsche Börse AG Aktien im Wert von 10.000€ kaufte, konnte bei Wiederanlage der Dividenden per Ende 2012 über ein Depot im Wert von 34.334€ verfügen. Bei einem zeitgleichen Investment in den DAX wäre das Depot lediglich 11.467€ wert gewesen.
| 2012 | 2011 | ||
|---|---|---|---|
| Ergebnis je Aktie (unverwässert, bereinigt)1) |
€ | 3,44 | 4,60 |
| Dividende je Aktie | € | 2,102) | 2,30 |
| Dividendenrendite3) | % | 4,8 | 4,6 |
| Eröffnungskurs (am 01.01.)4) | € | 40,51 | 51,80 |
| Höchster Kurs5) | € | 52,10 | 62,48 |
| Niedrigster Kurs5) | € | 36,25 | 35,46 |
| Schlusskurs (am 31.12.) | € | 46,21 | 40,51 |
| Durchschn ttliche tägliche Handels volumina im Xetra®-Handel |
Mio. Aktien |
1,0 | 1,4 |
| Anzahl der Aktien (zum 31.12.) | Mio. | 193,06) | 195,0 |
| davon im Umlauf (zum 31.12.) | Mio. | 184,1 | 183,4 |
| Free Float (zum 31.12.) | % | 100 | 100 |
| Kurs-Gewinn-Verhä tnis3) | 12,4 | 11,0 | |
| Marktkap talisierung (zum 31.12.) | Mrd.€ | 8,9 | 7,9 |
1) Berein gt um Kosten für Effizienzprogramme und Kosten für Fusionen und Übernahmen
2) Für das Geschäftsjahr 2012, Vorschlag an d e Hauptversammlung 2013
3) Bas erend auf dem volumengewichteten Durchschn tt der tägl chen Schlusskurse
4) Schlusskurs des Vorhandelstages
5) Intraday-Kurs
6) Am 17. Februar 2012 hat die Deutsche Börse AG ihr Grundkapital du ch d e Einziehung von 2,0 Mio. Akt en auf 193,0 Mio. € bzw. 193,0 Mio. Akt en reduzie t.

1) Zwischen dem 1. Januar und dem 7. Februar 2012 beziehen sich die Angaben auf die zum Umtausch eingereichten Aktien (ISIN DE000A1KRND6).
Die Aktie der Deutsche Börse AG ist in einer Reihe von europäischen und weltweiten Aktienindizes vertreten, u.a. im DAX, dem deutschen Bluechip-Index, dem Dow Jones Global Exchanges Index, dem STOXX Europe 600 Financials und dem deutschen Dividendenindex DivDAX®. Allerdings musste die Aktie der Deutsche Börse AG mit Wirkung zum 18. Juni 2012 den paneuropäischen Bluechip-Index EURO STOXX 50 verlassen. Dies lag an der zu niedrigen Marktkapitalisierung am für die Indexzusammensetzung relevanten Stichtag.
Dank der transparenten Berichterstattung der Gruppe Deutsche Börse über ihre Corporate Responsibility-Aktivitäten war das Unternehmen auch 2012 in den wichtigen Nachhaltigkeitsindizes vertreten, wie der FTSE4Good Indexserie (FTSE4Good Global Index und FTSE4Good Europe Index) sowie in den beiden
Dow Jones Sustainability-Indizes (DJSI World und DJSI Europe), die nach dem Best-in-Class-Prinzip die besten 10 Prozent jeder Branche aufnehmen. Seit 2003 ist das Unternehmen im Advanced Sustainability Performance Index (ASPI) vertreten, seit 2008 im ECPI Ethical Index Euro sowie jeweils seit ihrer Auflegung im Jahr 2010 im MSCI World ESG Index bzw. im Jahr 2011 im STOXX® Global ESG Leaders Index.
Im Berichtsjahr hat das Unternehmen aktuellen und potenziellen Investoren sowie anderen Kapitalmarktteilnehmern bei vielen Gelegenheiten seine langfristige Strategie, die zyklischen Einflussfaktoren sowie die strukturellen Wachstumstreiber des Geschäfts erläutert. Zu Beginn des zurückliegenden Geschäftsjahres lag der Schwerpunkt der Kommunikation mit Aktionären

STOXX® Europe 600 Financials
1) Zwischen dem 20. Juli 2011 und dem 7. Februar 2012 beziehen sich die Angaben auf die zum Umtausch eingereichten Aktien (ISIN DE000A1KRND6).
der Gesellschaft auf den Themen rund um den im Februar 2012 untersagten Zusammenschluss mit NYSE Euronext und den strategischen Stoßrichtungen des Unternehmens im Nachgang dieser Initiative. Im weiteren Jahresverlauf überwogen in der Investor Relations-Arbeit Fragen im Hinblick auf Risiken und Chancen, die sich aus Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen ergeben.
Am 16. Mai 2012 fand die ordentliche Hauptversammlung der Deutsche Börse Aktiengesellschaft in der Jahrhunderthalle in Frankfurt am Main statt. Bei der Hauptversammlung waren rund 59,5 Prozent des Grundkapitals vertreten (2011: 42,9 Prozent). Im Juni 2012 veranstaltete die Gesellschaft zum sechsten Mal einen Investorentag in Eschborn. Hier informierte sie Analysten und institutionelle Investoren aus dem In- und Ausland über die strategischen Schwerpunkte der Gruppe und die aktuelle Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen. Bei internationalen Roadshows, Investorenkonferenzen und Besuchsterminen führte die Deutsche Börse darüber hinaus weit über 500 Einzelgespräche mit aktuellen und potenziellen Investoren. Die Qualität der Investor Relations-Aktivitäten der Gruppe wurde u. a. in einer Umfrage des Magazins Institutional Investor unter institutionellen Investoren und Finanzanalysten bestätigt: Die Deutsche Börse AG erzielte hierbei den ersten Platz in der Kategorie "Beste Investor Relations" im Sektor "Specialty & Other Finance".
Der Anteil der Aktionäre aus dem Ausland blieb im Berichtsjahr mit rund 81 Prozent stabil gegenüber dem Vorjahr (2011: 81 Prozent), wobei sich eine Verschiebung von den USA hin zu sonstigen Ländern beobachten lässt. Diese Entwicklung hängt maßgeblich mit einer deutlichen Zurückhaltung von US-amerikanischen Investoren zusammen, die allgemein im Zuge der Unsicherheiten in der Eurozone Positionen in europäischen Aktien abgebaut haben. Am Ende des Berichtsjahres belief sich die Zahl der Aktionäre der Deutsche Börse AG auf Basis des Aktienregisters und Aktienbesitzanalysen auf rund 70.000. Der Anteil institutioneller Investoren 2012 lag auf Basis der Zahl der Aktien bei rund 93 Prozent, gegenüber rund 95 Prozent im Vorjahr. Der leichte Rückgang korrespondiert mit der höheren Zahl von Privatanlegern, die primär vor dem Hintergrund der attraktiven Dividendenausschüttung gegenüber den Vorjahren zugenommen hat.
Im vergangenen Jahr beteiligte die Deutsche Börse AG ihre Aktionäre am sehr guten Geschäftsergebnis von 2011 und erhöhte die reguläre Dividende um 10 Prozent auf 2,30€. Auf dieser Basis lag die Ausschüttungsquote bezogen auf den Konzern-Jahresüberschuss (bereinigt um Kosten für Fusionen und Übernahmen sowie Effizienzprogramme) bei 52 Prozent. Zusätzlich zur Dividende zahlte das Unternehmen eine Sonder-
19 % Großbritannien 29 % USA 33 % Sonstige Länder 19 % Deutschland
Anteil internationaler Investoren 2012

Stand: 31. Dezember 2012
auf hohem Niveau
ausschüttung von 1,00€ je Aktie aus. Für das Geschäftsjahr 2012 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG der Hauptversammlung am 15. Mai 2013 eine Dividende von 2,10€ je Aktie vorschlagen, was dem Niveau der 2008 bis 2011 ausgezahlten Dividende je Aktie entspricht. Bereinigt um Sondereffekte (Kosten für Fusionen und Übernahmen sowie Effizienzprogramme) liegt die Dividendenausschüttungsquote bezogen auf den Konzern-Jahresüberschuss bei rund 58 Prozent und damit am oberen Ende der in der Ausschüttungspolitik der Gruppe vorgesehenen 40 bis 60 Prozent.
Im Berichtsjahr veröffentlichten rund 30 Analysten von Banken oder Wertpapierhandelshäusern regelmäßig Gewinnschätzungen und Studien über die Deutsche Börse AG. Zum 31. Dezember 2012 empfahlen 61 Prozent der Analysten die Aktie der Deutsche Börse AG zum Kauf. Dieser Zahl stehen 32 Prozent "Halten"- und 7 Prozent "Verkaufen"- Empfehlungen gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten lag Ende 2012 bei 48€.
Engagierte und kompetente Mitarbeiter sind die wichtigste Grundlage für den unternehmerischen Erfolg der Gruppe Deutsche Börse. Sie meistern herausfordernde Aufgaben und prägen die Unternehmenskultur mit ihrem Verantwortungsbewusstsein, ihrer Einsatzbereitschaft und Flexibilität sowie dem Willen, Besonderes zu leisten. Die Gruppe Deutsche Börse will sicherstellen, dass Mitarbeiter mit diesen Qualitäten auch künftig zum Unternehmen finden und im Idealfall langfristig bleiben. Dafür setzt die Gruppe Deutsche Börse auf eine nachhaltig angelegte Personalpolitik.
Am 31. Dezember 2012 beschäftigte die Gruppe Deutsche Börse 3.704 Mitarbeiter (31. Dezember 2011: 3.588); durchschnittlich waren es im Berichtsjahr 3.654 Mitarbeiter (2011: 3.522). Der Anstieg gegenüber dem Stichtag 2011 ist im
Wesentlichen auf den Aufbau der Standorte Prag (+58 Mitarbeiter) und Singapur (+16 Mitarbeiter) im Rahmen des Programms zur Steigerung der operativen Effizienz ("Excellence") zurückzuführen, das der Vorstand 2010 beschlossen hatte. Im Zuge dessen wurden Tätigkeiten von Frankfurt und Luxemburg nach Prag und Singapur verlagert. Die Veränderung der Beschäftigtenzahlen in Luxemburg betrug –15 Mitarbeiter und in Frankfurt +50 Mitarbeiter. Hierbei saldierten sich zwei gegenläufige Effekte: Zum einen reduzierte sich die Mitarbeiterzahl durch Maßnahmen im Rahmen von "Excellence" und zum anderen wurden im Rahmen strategisch wichtiger Projekte, z.B. der Initiativen der Eurex Clearing AG, Stellen aufgebaut. Bei der US-amerikanischen Tochter International Securities Exchange (ISE) hat sich die Beschäftigtenzahl am Standort New York um 19 Mitarbeiter reduziert. An den sonstigen Lokationen hat sich die Zahl der Beschäftigten um 26 erhöht.
| 31.12.2012 | 31.12.2011 | |
|---|---|---|
| Xetra | 436 | 448 |
| Eurex | 1.034 | 999 |
| Clearstream | 1.816 | 1.749 |
| Market Data & Analytics | 418 | 392 |
| Summe Gruppe Deutsche Börse | 3.704 | 3.588 |
Die Gruppe Deutsche Börse ist ein internationales Team: Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte sie Mitarbeiter an 22 Standorten weltweit, wie folgt nach Ländern und Regionen aufgeteilt:
| 31.12.2012 | % | |
|---|---|---|
| Deutschland | 1.598 | 43,1 |
| Luxemburg | 973 | 26,2 |
| Tschechische Republik | 462 | 12,5 |
| Großbritannien | 101 | 2,7 |
| Sonstiges Europa | 147 | 4,0 |
| Nordamerika | 308 | 8,4 |
| Asien | 107 | 2,9 |
| Naher Osten | 8 | 0,2 |
| Summe Gruppe Deutsche Börse | 3.704 | 100 |
Um die besten Köpfe für sich zu gewinnen und langfristig an das Unternehmen zu binden, bietet die Gruppe Deutsche Börse flexible Arbeitszeitmodelle. Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrug die Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt 3.416 (2011: 3.278). Zum Stichtag 31. Dezember 2012 war der Anteil an Teilzeitkräften in der Belegschaft höher als im Management und bei Frauen höher als bei Männern.
Das Unternehmen hat sich im Rahmen der gemeinsamen Erklärung aller DAX-Unternehmen zum Ziel gesetzt, bis 2015 einen Anteil von Frauen in Führungspositionen von 20 Prozent im oberen und mittleren Managment und von 30 Prozent im unteren Management zu erreichen. Zum 31. Dezember 2012 lagen diese Quoten bei der Gruppe Deutsche Börse global bei 13 Prozent (Deutschland: 12 Prozent) für das obere und mittlere bzw. bei 23 Prozent (Deutschland: 20 Prozent) für das untere Management. Um den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu steigern, hat die Deutsche Börse ihre Programme für das Talentmanagement sowie ihre Prozesse bei Stellenbesetzungen und Beförderungen angepasst. Grundsätzlich ist die Qualifikation der Mitarbeiter ausschlaggebend für die Stellenbesetzung. Dabei werden Frauen und Männer gleichermaßen berücksichtigt, unabhängig vom Alter. Zudem werden bei der Wiederbesetzung von Top Management-Positionen Frauen explizit berücksichtigt. Daneben bietet die Gruppe Deutsche Börse eine Vielzahl weiterer Instrumente zur Förderung von Frauen an: gezielte Nachfolgeplanung, ein externes und internes Mentoring-Programm, ein Frauennetzwerk sowie Coachings und Trainings speziell für Frauen. Im Nachwuchsprogramm für potenzielle Führungskräfte der Gruppe Deutsche Börse, dem High Potential Circle, sind acht der aktuell 21 Mitglieder weiblich (38 Prozent). Darüber hinaus werden in regelmäßigen Abständen die Entgeltdifferenzen zwischen Frauen und Männern analysiert. Eine systematische Benachteiligung von Frauen konnte hierbei nicht festgestellt werden. Maßgeblich für Unterschiede in der Bezahlung sind vielmehr Qualifikation, Unternehmenszugehörigkeit und Funktion.
Im Rahmen der Job, Life & Family-Initiative stellt das Unternehmen zahlreiche Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie bereit:
Im Geschäftsjahr 2012 gingen 28 männliche und 37 weibliche Mitarbeiter in Elternzeit. Darunter befanden sich drei männliche Mitarbeiter in Führungspositionen. Nach der Elternzeit kamen im Berichtsjahr 24 männliche und 43 weibliche Mitarbeiter zurück in das Unternehmen. Davon verließen ein männlicher und drei weibliche Mitarbeiter das Unternehmen nach ihrer Elternzeit.
Im Berichtsjahr unterstützte die Gruppe Deutsche Börse ihre Mitarbeiter bei der Kinderbetreuung durch finanzielle Zuschüsse in Höhe von 692 T€ (2011: 576 T€). Die finanziellen Zuschüsse für Kinderbetreuung haben sich erhöht, da seit 2012 auch leitende Angestellte Zuschüsse erhalten. Leitende und nicht leitende Angestellte erhalten eine monatliche Summe von bis zu 255,65€ netto pro Kind bis zum Alter von sechs Jahren bzw. bis zur Einschulung.
In Form von Fachvorträgen, Workshops und Coachings können sich die Mitarbeiter zudem über eine Vielzahl von Themen zur Balance zwischen Arbeits- und Privatleben (Work-Life-Balance) informieren und beraten lassen (z.B. Stressmanagement, Ernährungsberatung, Alten- und Krankenpflege). Eines der Ziele dieser Maßnahmen ist, die Gesundheit der Mitarbeiter trotz hoher Arbeitsbelastung zu erhalten und den Krankenstand im Unternehmen möglichst niedrig zu halten. In der Gruppe Deutsche Börse betrug der Krankenstand im Berichtsjahr durchschnittlich 2,8 Tage pro Mitarbeiter (2011: 2,8 Tage).
Zum 31. Dezember 2012 belief sich die Akademikerquote in der Gruppe Deutsche Börse auf 62,5 Prozent (2011: 62,1 Prozent). Die Quote ergibt sich aus der Anzahl der Mitarbeiter mit einem Abschluss an einer Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie; berücksichtigt sind auch die Mitarbeiter, die ein vergleichbares Studium im Ausland absolviert haben. Die Gruppe Deutsche Börse bietet ihren Mitarbeitern ein breites Portfolio an Fortbildungsmöglichkeiten von sowohl intern durchgeführten als auch externen Trainings. Insgesamt investierte der Konzern durchschnittlich 2,1 Tage je Mitarbeiter in die Weiterbildung.
Die Nettoerlöse pro Mitarbeiter bezogen auf die Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt verringerten sich um 13 Prozent und beliefen sich auf 566 T€ (2011: 647 T€). Die Personalkosten pro Mitarbeiter gingen, bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme, um 2 Prozent auf 117 T€ zurück (2011: 120 T€). Die im Rahmen des Haustarifvertrags in Deutschland gezahlten Bezüge wurden im Geschäftsjahr 2012 um 3,0 Prozent angehoben. Auch an den anderen Standorten wurden Anpassungen der Gehälter vorgenommen.
Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse betrug zum Ende des Berichtsjahres 40,4 Jahre. Wie sich die Altersstruktur der Mitarbeiter dabei zum 31. Dezember 2012 darstellte, zeigen die Grafiken rechts.
Im Verlauf des Jahres verließen 207 Mitarbeiter die Gruppe Deutsche Börse, 309 neue Kollegen traten in die Gruppe ein. Die Fluktuationsrate lag bei 5,7 Prozent und damit unter dem Niveau des Vorjahres (2011: 8,9 Prozent). Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit zum Ende des Berichtsjahres lag bei 10,6 Jahren.
unter 30 Jahre
männlich weiblich
233
232

Wichtige Grundprinzipien und Werte der Unternehmenskultur sind bei der Gruppe Deutsche Börse in einem Verhaltenskodex verankert, der für alle Mitarbeiter auf jeder Ebene des Konzerns gleichermaßen als Leitbild gilt. Die Wahrung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten ist dabei selbstverständlich – so bekennt sich die Gruppe Deutsche Börse zu internationalen Abkommen wie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen
und den Standards der internationalen Arbeitsorganisationen. Sie hat sich zudem dazu verpflichtet, bei der Gestaltung von Geschäftsprozessen die zehn Prinzipien des UN Global Compact in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Antikorruption gruppenweit umzusetzen. Hierzu werden die Mitarbeiter im Rahmen von obligatorischen Einführungsschulungen geschult. Im Jahr 2012 haben acht Schulungstage à acht Stunden stattgefunden, an denen in Summe 92 Mitarbeiter teilnahmen.
| Global | davon in Deutschland davon in Luxemburg |
||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Männer | Frauen | gesamt | Männer | Frauen | gesamt | Männer | Frauen | gesamt | |
| Mitarbe ter | 2.334 | 1.370 | 3.704 | 1.011 | 587 | 1.598 | 605 | 368 | 973 |
| Oberes und mittleres Management |
152 | 23 | 175 | 88 | 12 | 100 | 43 | 9 | 52 |
| Unteres Management | 168 | 50 | 218 | 81 | 20 | 101 | 44 | 17 | 61 |
| Belegschaft | 2.014 | 1.297 | 3.311 | 842 | 555 | 1.397 | 518 | 342 | 860 |
| Teilzeitbeschäftigte | 59 | 343 | 402 | 29 | 185 | 214 | 26 | 130 | 156 |
| Oberes und mittleres Management |
1 | 4 | 5 | 0 | 2 | 2 | 1 | 2 | 3 |
| Unteres Management | 2 | 6 | 8 | 1 | 3 | 4 | 1 | 3 | 4 |
| Belegschaft | 56 | 333 | 389 | 28 | 180 | 208 | 24 | 125 | 149 |
| Mitarbe ter m t Behinderung |
31 | 18 | 49 | 28 | 18 | 46 | 3 | – | 3 |
| Akademikerquote (%) | 66 | 57 | 63 | 66 | 51 | 61 | 55 | 48 | 52 |
| Auszubildende | 3 | 9 | 12 | 3 | 9 | 12 | – | – | – |
| Praktikanten und studentische Aushi fen1) |
123 | 108 | 231 | 112 | 104 | 216 | 11 | 2 | 13 |
| Betriebszugehörigkeit | |||||||||
| Unter 5 Jahre (%) | 31 | 36 | 33 | 20 | 24 | 22 | 14 | 18 | 15 |
| 5–15 Jahre (%) | 47 | 43 | 46 | 54 | 50 | 52 | 65 | 58 | 63 |
| Über 15 Jahre (%) | 22 | 21 | 21 | 26 | 26 | 26 | 21 | 24 | 22 |
| Fluktuation | |||||||||
| Eintritte | 196 | 113 | 309 | 53 | 33 | 86 | 15 | 19 | 34 |
| Austr tte | 137 | 70 | 207 | 30 | 17 | 47 | 25 | 15 | 40 |
| Weiterbildungstage je Mitarbe ter (Tage) |
2,1 | 2,3 | 2,1 | 2,1 | 2,6 | 2,3 | 2,3 | 2,4 | 2,3 |
| Beförderungen | 94 | 63 | 157 | 47 | 20 | 67 | 32 | 19 | 51 |
| Mitarbe ter m t Tarifbindung1) |
1.151 | 819 | 1.970 | 859 | 561 | 1.420 | 292 | 258 | 550 |
1) D e globalen Werte bez ehen sich h er nur auf die Standorte in Deutschland, Luxemburg und Tschech en; dies entspricht 82 Prozent der Belegschaft der Gruppe.
Mit ihrer Corporate Responsibility (CR)-Strategie "Verantwortungsvoll wachsen" definiert die Deutsche Börse ihr Verständnis von unternehmerischer Verantwortung und legt den Handlungsrahmen für die gesamte Gruppe fest. Bei ihren Corporate Responsibility-Aktivitäten konzentriert sich die Gruppe Deutsche Börse auf vier Handlungsfelder: Ökonomie, Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft. So kann sie bei der Umsetzung ihrer ökonomischen Ziele auch soziale, ethische und ökologische Aspekte gebührend berücksichtigen.
Als Organisator des Kapitalmarktes bietet die Gruppe Deutsche Börse Investoren einen fairen Marktzugang sowie einen liquiden und transparenten Handel. Sie reduziert Informationsasymmetrien und betreibt höchst effektive Instrumente für das Risikomanagement ihrer Kunden. Damit leistet das Unternehmen seinen größten gesellschaftlichen Wertbeitrag im originären Kerngeschäft, der Organisation integrer, transparenter und sicherer Kapitalmärkte weltweit.
Zentral dafür ist der Betrieb und Ausbau ihres integrierten Geschäftsmodells. Vor diesem Hintergrund haben Investitionen in die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Handelssysteme, in Dienstleistungen und Technologien für das Risiko- und Liquiditätsmanagement der Marktteilnehmer und in Initiativen mit dem Anliegen, die hohen Standards der regulierten Märkte auf den weitgehend unregulierten, nicht börslichen Teil der Kapitalmärkte anzuwenden, unternehmensstrategisch die höchste Priorität.
Aufgrund der Vorbildfunktion der Gruppe Deutsche Börse im Markt spielen effektive Corporate Governance-Strukturen, eine integre Geschäftspraxis sowie die Einhaltung aller Gesetze, Vorschriften und Regelungen im operativen Geschäft eine Schlüsselrolle. So hat sich die Gruppe Deutsche Börse als Teilnehmer des UN Global Compact verpflichtet, bei der Gestaltung ihrer Geschäftsprozesse die zehn Prinzipien des UN Global Compact in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Antikorruption konzernweit umzusetzen.
Darüber hinaus setzt sich die Gruppe Deutsche Börse für ein höheres Maß an Transparenz von Nachhaltigkeitsinformationen an den weltweiten Kapitalmärkten ein – sei es über eigene Transparenzinitiativen bzw. die Unterstützung von Initiativen anderer Akteure in diesem Bereich oder über die Förderung von Best Practice im Markt. Vor diesem Hintergrund unterstützt die Gruppe Deutsche Börse den Deutschen Nachhaltigkeitskodex und veröffentlichte erstmals für das Geschäftsjahr 2011 und von da an jährlich eine Entsprechenserklärung zu diesem Kodex.
Ihre Verantwortung als Arbeitgeber nimmt die Gruppe Deutsche Börse ernst, denn das Engagement und die Leistung der Mitarbeiter bilden die Grundlage für ihren geschäftlichen Erfolg. Um sicherzustellen, dass verantwortungsbewusste und leistungsbereite Mitarbeiter auch künftig zur Gruppe Deutsche Börse finden und im Idealfall langfristig bleiben, setzt das Unternehmen auf eine verantwortungsvolle, nachhaltig angelegte Personalpolitik. Ziele sind u.a. die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie – hierzu wurde ein umfangreiches Job, Life & Family-Angebot entwickelt – und die gezielte Förderung von Vielfalt (für Details siehe Abschnitt "Mitarbeiter").
Obwohl die Gruppe Deutsche Börse als nicht produzierendes Unternehmen nur wenig Einfluss auf klimatische Veränderungen nehmen kann, ist sie sich der Bedeutung dieses Themas bewusst: Die Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen und der sorgsame Umgang mit Ressourcen sind fester Bestandteil ihres Einsatzes für mehr Nachhaltigkeit. Im Fokus steht die kontinuierliche Verbesserung der Betriebsökologie durch ein umweltschonendes IT-Management sowie die Reduzierung des Energiebedarfs, des Verbrauchs von Wasser und Papier und des Abfallaufkommens (für Details siehe den folgenden Abschnitt "Nachhaltigkeit").
Die Gruppe Deutsche Börse versteht sich als Teil der Gesellschaft und hat den Anspruch, dieser Rolle v.a. an ihren Standorten gerecht zu werden. Dabei konzentriert sie sich auf die Themenbereiche "Bildung und Wissenschaft" sowie "Kultur" und "Soziales". Bei der Projektauswahl erhalten besonders innovative Ideen und Konzepte, die zudem die Einbindung der Mitarbeiter ermöglichen, den Vorrang.
Sämtliche gemeinnützigen Zuwendungen unterliegen den Vorgaben einer konzernweit gültigen und vom Vorstand verabschiedeten Leitlinie für gesellschaftliches Engagement. Sie setzt einen verbindlichen Rahmen für die inhaltliche Ausrichtung und die ordnungsgemäße Handhabung von Zuwendungen und schließt die Förderung von Sport, Einzelpersonen, religiösen Institutionen oder politischen Parteien aus (Ausnahme ist das Political Action Committee der Tochtergesellschaft ISE).
Die Gruppe Deutsche Börse fühlt sich insbesondere auch einem nachhaltigen Wirtschaften verpflichtet. Dies zeigt sich zum einen in ihren Initiativen zur Förderung der Transparenz von ganzheitlichen Anlagestrategien, zum anderen in ihren Maßnahmen zur Optimierung der eigenen Nachhaltigkeitsleistung.
Die Gruppe Deutsche Börse entwickelt Indexprodukte, die Anlegern als Grundlage für nachhaltige Investments dienen. Ziel ist es, die Transparenz ganzheitlicher Anlageentscheidungen durch eine verbesserte Informationslage zu fördern und über ein vielfältiges Indexangebot Best Practice aufzuzeigen. Die Indizes lenken die Aufmerksamkeit von Kapitalmarktteilnehmern auf nachhaltig handelnde Unternehmen.
Im Jahr 2012 erweiterte STOXX Ltd., eine Tochtergesellschaft der Deutsche Börse AG, das Angebot an Nachhaltigkeitsindizes erneut; es umfasst nun 19 Indizes. Mit der STOXX ESG Leaders-Indexfamilie (ESG steht für "Environment Social Governance", also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) verfügt die Gruppe Deutsche Börse über Nachhaltigkeitsindizes, deren Auswahlmodell vollständig auf transparenten Kriterien aufbaut. Basierend auf dem vom Deutschen Verband der Finanzanalysten (DVFA) veröffentlichten Standard "KPIs for ESG 3.0" und Daten des führenden Anbieters von Nachhaltigkeitsdaten, Sustainalytics, wurde ein einheitliches Modell entwickelt, nach dem alle Unternehmen aus dem weltweiten Aktienindex STOXX® Global 1800 in den ESG-Kriterien mit einer einheitlichen und nachvollziehbaren Punktzahl versehen werden. Der zugrunde liegende Kriterienkatalog kann auf der Internetseite www.stoxx.com eingesehen werden. Zur fortlaufen den Pflege und Überprüfung des Modells wurde zudem mit dem STOXX ESG Advisory Board ein internationales Expertengremium aus Forschung und Wissenschaft sowie der Wirtschaft ins Leben gerufen. In diesem Gremium ist je ein Vertreter der Deutsche Börse AG und der Eurex vertreten.
Neben den STOXX ESG Leaders-Indizes berechnet und vermarktet STOXX weitere Indizes, die nachhaltige Investments abbilden: Aus einer Kooperation mit der v.a. für ihre Nachhaltigkeitsforschung renommierten Schweizer Privatbank Sarasin gehen die DAXglobal® Sarasin Sustainability-Indizes für Deutschland und die Schweiz sowie die STOXX Europe Sustainability-Indexfamilie – eine Reihe von paneuropäischen nachhaltigen Indizes – hervor.
In Kooperation mit der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig betreibt Eurex einen regulierten, transparenten Marktplatz für den Handel von Treibhausgas-Emissionen (CO2), mit dessen Hilfe sich die im Klimaabkommen von Kyoto vereinbarten Ziele besser erreichen lassen. Hier können Marktteilnehmer beider Börsen auf einer gemeinsamen Plattform handeln und Risiken absichern, die sich aus ihren Aktivitäten am Emissionsmarkt ergeben. Neben Emissionsrechten werden an der EEX Derivate auf Strom, Gas und Kohle gehandelt.
Darüber hinaus gibt die Gruppe Deutsche Börse seit Oktober 2010 monatlich einen CO2-Bericht (Monthly Carbon Report) heraus. Dieser schließt eine Informationslücke im CO2-Markt und macht das tatsächliche Ausmaß von CO2-Emissionen in Energiewirtschaft und Industrie für Analysten und Händler transparent.
Informationsportal für nachhaltige Wertpapiere Mit dem Informationsportal für nachhaltige Wertpapiere (INW) unterstützt die Deutsche Börse sowohl Privatanleger als auch institutionelle Investoren dabei, Kriterien zur Nachhaltigkeit in ihre Investitionsentscheidungen mit einzubeziehen. Der kostenlose Service ist Bestandteil von www.boerse-frankfurt.de und bündelt Informationen über alle bei der Deutschen Börse handelbaren nachhaltigen Produkte (d.h. Aktien, Indizes, Investmentfonds und Zertifikate) auf
einer Plattform. Die Datenstammblätter im Informationsportal enthalten neben den Unternehmensstammdaten und wesentlichen Finanzkennzahlen von 1.800 weltweiten Unternehmen des STOXX-Universums ergänzende ESG-Kennzahlen sowie Datenpunkte des Carbon Disclosure Project. Die ESG-Daten korrespondieren mit der Unternehmenseinstufung für die STOXX Global ESG Leaders-Indexfamilie und werden von Sustainalytics, einem der weltweit führenden Research-Anbieter, zur Verfügung gestellt. Zudem veröffentlicht die Gruppe Deutsche Börse eine Transparenz- bzw. eine Leistungskennzahl in Bezug auf den Klimaschutzbeitrag des jeweiligen Unternehmens. Ermittelt wird dieser Wert vom Carbon Disclosure Project, einer gemeinnützigen Organisation, die die weltweit größte Datenbank für unternehmensrelevante Klimainformationen unterhält.
Energieeffizientes IT-Management Die Gruppe Deutsche Börse erfüllt ihre Rolle als Marktplatzorganisator maßgeblich durch das Entwickeln und Betreiben IT-basierter Lösungen. Deshalb stellt ein energieeffizientes IT-Management einen vergleichsweise großen Optimierungsbereich für ihre Nachhaltigkeitsleistung dar.
Leitidee des nachhaltigen IT-Managements der Gruppe Deutsche Börse ist die Erreichung einer höchstmöglichen operativen Effizienz, d.h. die optimierte Auslastung von Servern und Storage-Systemen, sowie die Reduktion von Backup-Systemen, soweit dies die Anforderungen des Marktes an Sicherheit und Geschwindigkeit der Systeme zulassen. Ein weiteres Ziel ist eine möglichst dauerhafte Nutzung der im Einsatz befindlichen Server durch aktive Lastenverteilung.
Für die Serverräume der Gruppe Deutsche Börse in Frankfurt am Main wurde ein neues, flexibles Profilsystem ausgewählt, das eine vollständige Trennung der kalten Zuluft von der warmen Abluft ermöglicht, die sog. Kaltgangeinhausung. Dieses Profilsystem verhindert die Vermischung von Kalt- und Warmluft. Der Einsatz von Glasfaser- anstelle von Kupferkabeln und das Nutzen von Direktkühlung führen darüber hinaus zur nachhaltigen Senkung des Stromverbrauchs. 2012 wurden alle im Rechenzentrum untergebrachten Server mit umweltfreundlich erzeugtem Strom aus 100 Prozent Wasserkraft versorgt. Am Standort Luxemburg liegt das Rechenzentrum des Unternehmensbereichs Clearstream unterhalb des Bürogebäudes. Dies ermöglicht eine besonders effiziente Energienutzung durch das Beheizen der Büroflächen mit der warmen Abluft der Server. Weitere Energieeinsparungen konnten durch die Direktkühlung der Serverräume mit Außenluft erzielt werden.
Auch außerhalb der Rechenzentren liegt der Fokus auf nachhaltigen, energieeffizienten IT-Lösungen. So werden z.B. gruppenweit sog. Thin Clients (Netzwerkcomputer ohne eigene Festplatten) eingesetzt und eine bewusst langlebige und ökologisch zertifizierte Hardware (ausgezeichnet mit dem Label "Energy Star") ausgewählt.
Ressourcenschonende Betriebsökologie Die Gruppe Deutsche Börse versteht unter Umweltschutz die unbedingte Verpflichtung, die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren. Sie hat daher das Ziel, den eigenen "ökologischen Fußabdruck" möglichst genau zu erfassen und stetig zu verringern.
Von hoher Relevanz hierbei ist das Gebäudemanagement. So ist bereits im Rahmen der Planung der Konzernzentrale in Frankfurt/Eschborn auf die Implementierung energieeffizienter und ressourcenschonender Systeme geachtet worden. Durch die Stromproduktion im hauseigenen Blockheizkraftwerk wird der Eigenstrombedarf bis zu 60 Prozent gedeckt. Aufgrund der ökologisch innovativen Bauweise wurde das Gebäude 2010 als erstes deutsches Bürogebäude mit dem Platin-Standard des amerikanischen Nachhaltigkeitszertifikats "Leadership in Energy and Environmental Design" (LEED) ausgezeichnet. Das Clearstream-Gebäudeensemble "The Square" hat als erste Bestandsimmobilie in Luxemburg das Nachhaltigkeitszertifikat "NF Bâtiments Tertiaires – Démarche HQE" erhalten.
Weitere Initiativen zur Verbesserung der Betriebsökologie der Unternehmensgruppe konzentrieren sich auf die Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes, des Verbrauchs von Wasser und Papier sowie des Abfallaufkommens. Diese umfassen:
Reduktion der Printpublikationen
Versand von Brief- und Paketsendungen am Standort Frankfurt bzw. von Paketsendungen am Standort Luxemburg über die "Go Green"- Initiative von Deutscher Post und DHL
Eine seit Ende 2009 gültige Nachhaltigkeitsvereinbarung zwischen der zentralen Einkaufsabteilung sowie den Lieferanten und Dienstleistern der Gruppe Deutsche Börse fordert die verbindliche Einhaltung von grundlegenden Rechtsnormen und Verhaltensregeln, z.B. die Achtung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten. Die Vereinbarung stellt außerdem ökologische und soziale Anforderungen an die Dienstleister. Bis Ende 2012 unterzeichneten Lieferanten, auf die rund 94 Prozent des weltweiten Einkaufsvolumens entfallen, diesen Code of Conduct, sofern sie nicht über Selbstverpflichtungen verfügen, die die genannten Punkte berücksichtigen oder diese in ihrer Ausgestaltung noch übertreffen. Im Rahmen der Geschäftsbeziehung werden die Lieferanten periodisch bewertet. Zu den Evaluationskriterien zählen Aspekte der ökonomischen, ökologischen und ethischen Nachhaltigkeit.
Verantwortungsbewusste Beschaffung Die Gruppe Deutsche Börse achtet bereits beim Materialeinkauf darauf, möglichst ausschließlich umweltverträgliche Produkte zu erwerben. Dazu gehören
FSC-Papier, wieder aufgearbeitete Toner und andere Büroartikel und -kleingeräte, die mit den Umweltsiegeln "Blauer Engel" und "Energy Star" ausgezeichnet sind.
Nachhaltigkeits-Ratings beurteilen die Nachhaltigkeitsberichterstattung und -leistungen von Unternehmen. Sie messen ökologische, gesellschaftliche und Corporate Governance-Leistungen und bewerten den ganzheitlichen Umgang der Unternehmen mit Chancen und Risiken. Für nachhaltig orientierte Investoren spielen die Ergebnisse dieser Ratings zunehmend eine Rolle bei der Bewertung von Unternehmen auf dem Kapitalmarkt.
Auch die Gruppe Deutsche Börse wird regelmäßig von verschiedenen Dienstleistern wie Robeco SAM, Sustainalytics, EIRIS, oekom, Vigeo und Sarasin analysiert. Die positive Bewertung in verschiedenen Nachhaltigkeits-Ratings und -Rankings hat zur wiederholten Aufnahme der Deutsche Börse-Aktie in folgenden Nachhaltigkeitsindizes geführt:
| 2012 | 2011 | ||
|---|---|---|---|
| Transparenz | |||
| Anteil der Unternehmen, die nach höchsten Transparenzstandards berichten (nach Marktkap talisierung)1) |
% | 83 | 77 |
| Zahl der berechneten Indizes | ca. 12.000 | ca. 8.600 | |
| davon Nachhaltigke tsindizes | 19 | 15 | |
| Sicherheit | |||
| Systemverfügbarkeit der Handelssysteme (Xetra®/Eurex®) | % | 99,999 | 99,975 |
| Über Eurex Clearing verrechnete Marktrisiken (monatlicher Bruttodurchschnitt) | Mrd.€ | 7.507 | 9.230 |
| Lieferantenmanagement | |||
| Anteil des Umsatzes m t Lieferanten/Dienstleistern, die den Code of Conduct unterzeichnet haben bzw. über darüber hinaus gehende Selbstverpflichtungen verfügen |
% | 94,3 | 91,1 |
| Compliance | |||
| Geahndete Korruptionsfälle | 0 | 0 | |
| Anteil der Geschäftseinheiten, die auf Korruptionsrisiken untersucht wurden | % | 100 | 100 |
| Mitarbeiter, die in Anti-Korruptionsmaßnahmen geschult wurden2) | 1.133 | 248 | |
| Anzahl berechtigter Kundenbeschwerden in Bezug auf Datenschutz | 0 | 1 | |
| Umwelt | |||
| Energieverbrauch3) | MWh | 69.120 | 68.073 |
| Treibhausgas-Emissionen | t | 29.452 | 29.799 |
| davon Treibhausgas-Emissionen für Reisen | t | 6.304 | 7.315 |
| Wasserverbrauch4) | m³ | 63.757 | 63.144 |
| Papierverbrauch5) | t | 113 | 122 |
| Geldwert wesentlicher Bußgelder und Gesamtzahl nicht monetärer Strafen wegen Nichteinhaltung von Rechtsvorschr ften im Umwe tbereich |
€ | 0 | 0 |
| Gesellschaftliches Engagement | |||
| Projektausgaben Corporate Responsibility pro Mitarbeiter6) | € | 850 | 900 |
| Corporate Volunteering-Tage pro Mitarbe ter | Tage | 2 | 2 |
1) Marktkapitalisierung der im Prime Standa d (Akt en) gelisteten Unternehmen in Relation zur Marktkap talis erung der insgesamt an der Frankfurter Wertpap erbörse gelisteten Unternehmen
2) Neben Erstschulungen bei Neueinstellung erfolgen Compliance-Schulungen im Zwe jahresturnus. Entsprechend können Mitarbeiterzahlen im direkten Jah esvergle ch stark voneinander abweichen.
3) Der ausgewiesene Energ everbrauch umfasst den direkten und indirekten Energ everbrauch.
4) Der ausgewiesene Wasserverbrauch umfasst ausschließl ch d e von kommunalen Versogern bezogene Wassermenge.
5) Der ausgewiesene Papierverbrauch umfasst nur den Bürobedarf.
6) Für M tgliedschaften, Spenden, Sponsoring und Kommunikation; enthält weder Sozialleistungen noch Aufwendungen für Corporate Volunteering-Freistellungen
Das Risikomanagement ist ein integraler Bestandteil der Führung und Kontrolle innerhalb der Gruppe Deutsche Börse. Ein wirksames und effizientes Risikomanagement sichert deren Fortbestand und trägt nachhaltig zum Erreichen der Unternehmensziele bei. Die Gruppe hat dazu eine konzernweite Risikostrategie und ein konzernweites Risikomanagementsystem etabliert, in dem Funktionen, Prozesse und Verantwortlichkeiten definiert sind und das für alle Mitarbeiter und organisatorischen Einheiten der Gruppe Deutsche Börse verbindlich ist.
Die Risikostrategie der Gruppe Deutsche Börse basiert auf ihrer Geschäftsstrategie und gibt für die operationellen, die finanzwirtschaftlichen, die Geschäftsrisiken und das Gesamtrisiko der Gruppe das Höchstmaß des zu übernehmenden Risikos als Limit vor. Dies geschieht durch entsprechende Vorgaben für Risikomanagement, -kontrolle und -begrenzung. Die Gruppe stellt sicher, dass geeignete Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung und Übertragung von Risiken bzw. zu deren bewusster Übernahme getroffen werden. Diese Grundlagen der Strategie finden in allen Geschäftssegmenten der Gruppe Anwendung.
Die Risikostrategie ermöglicht die zeitnahe und adäquate Kontrolle von Risiken. Informationen, die notwendig sind, um die Risiken zu steuern, werden erfasst und mittels strukturierter und konsistenter Verfahren bewertet. Die Ergebnisse der Bewertung werden in einem Reporting-System zusammengeführt, mittels dessen die Risiken systematisch beurteilt und kontrolliert werden können. Entsprechende Berichte werden sowohl auf regelmäßiger Basis erstellt als auch ad hoc; sie umfassen bestehende ebenso wie potenzielle Risiken.
Das Risikomanagement der Gruppe Deutsche Börse basiert auf folgenden Prinzipien:
struktur, definierte Verantwortlichkeiten, adäquate Prozesse und kontinuierliche Wissensvermittlung an die Mitarbeiter sichergestellt werden.
Mit ihrem Risikomanagementsystem stellt die Gruppe Deutsche Börse sicher, dass alle Führungsausschüsse der Gruppe das Risikoprofil des gesamten Konzerns oder einzelner juristischer Einheiten sowie spezifische materielle Risiken zeitnah kontrollieren können. Ziel ist, Entwicklungen, die die Gruppe gefährden könnten, rechtzeitig zu identifizieren und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
Mit der Governancestruktur ihres Risikomanagementsystems sorgt die Gruppe Deutsche Börse dafür, dass im gesamten Konzern ein ausgeprägtes Risikobewusstsein besteht und dass die Wirksamkeit und Effizienz des Risikomanagementsystems garantiert ist.
Der Vorstand der Deutsche Börse AG ist für das gruppenweite Risikomanagement verantwortlich. Der Aufsichtsrat überwacht die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Darüber hinaus beschäftigt sich der Finanz- und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats mit der Risikostrategie der Gruppe, der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems und behandelt die vierteljährlichen Berichte von Group Risk Management (GRM). Diese Berichte enthalten Bewertungen von bestehenden und neuen Risiken. Der Gesamtaufsichtsrat wird über die Inhalte dieser Berichte schriftlich informiert.
Auf der Ebene der Segmente sind der Finanzvorstand und die Geschäftsbereiche gemeinsam für das Risikomanagement verantwortlich. Als Steuerungsgremium fungiert dabei das gruppenweite Risikokomitee der Gruppe Deutsche Börse; diesem steht der Finanzvorstand der Gruppe vor. Die zentrale Aufgabe des Risikokomitees ist die Unterstützung des Vorstands bei der Überwachung des Risikoprofils der Gruppe Deutsche Börse. Das Komitee setzt sich zusammen aus den Leitern der relevanten Geschäftsbereiche sowie Vertretern aus dem Bereich des Finanzvorstands, z.B. Group Risk Management, ein zentraler Funktionsbereich, der die Arbeit des Ausschusses koordiniert. Das Risikokomitee überwacht die Validität und Zuverlässigkeit der Risikostrategie, des Risikomanagementsystems, inkl. der verwendeten Methoden, und des Risikomanagementprozesses. Es fördert darüber hinaus das gruppenweite Risikobewusstsein und behandelt aktuelle Risikobewertungen. Sollten Maßnahmen zur Verringerung oder Vermeidung von Risiken notwendig sein, schlägt das Risikokomitee diese vor.
Die Geschäftsbereiche identifizieren Risiken und melden diese zeitnah an GRM. Die Geschäftsbereiche übernehmen außerdem das Risikocontrolling, informieren ihr jeweiliges Management über die Entwicklung risikorelevanter Kennzahlen und verbessern stetig die Qualität der Risikomanagementprozesse.
GRM stellt sicher, dass das ganzheitliche Risikomanagementsystem angewandt wird und dass es in allen Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse den gleichen Mindeststandards entspricht.
Neben den Finanz- und Prüfungsausschuss berichtet GRM quartalsweise und ggf. ad hoc an den Vorstand der Deutsche Börse AG. GRM schlägt dem Risikokomitee und dem Vorstand der Gruppe Deutsche Börse die Risikostrategie und deren Ausgestaltung in Form von Richtlinien für das Risikomanagement vor.
Zudem übernehmen weitere Bereiche der Gruppe Deutsche Börse relevante Risikomanagement-Funktionen. Die Aufgabengebiete Kredit und Treasury werden z.B. zentral durch Vertreter aus dem Bereich des Finanzvorstands verantwortet. Des Weiteren nimmt der Bereich Financial Accounting & Controlling die Berichterstattung an die Aufsichtsbehörden vor, um regulatorischen Vorgaben zu entsprechen. Darüber hinaus ist der Bereich für das Controlling des Budgets der gesamten Gruppe verantwortlich. Die Funktion Internal Auditing stellt durch unabhängige Prüfungen sicher, dass die Risikocontrolling- und Risikomanagementfunktionen angemessen organisiert sind und ihre Aufgaben erfüllen. Das Risikofrüherkennungssystem der Deutsche Börse AG wird im Rahmen der gesetzlichen Vorgabe durch den Abschlussprüfer geprüft.
Das Risikomanagementsystem der Gruppe Deutsche Börse dient zur Umsetzung der vom Vorstand verantworteten Risikostrategie. Dazu müssen alle potenziellen Verluste rechtzeitig erkannt, zentral erfasst, bewertet (d.h. so weit wie möglich finanziell quantifiziert) und einschließlich Empfehlungen an den Vorstand berichtet und kontrolliert werden. Der Risikomanagementprozess der Gruppe Deutsche Börse umfasst somit fünf Stufen (siehe auch die Grafik auf der nächsten Seite).
In diesem ersten Schritt werden Gefahren und Ursachen für Verluste oder Betriebsstörungen identifiziert. Risiken können als Folge interner Aktivitäten oder aufgrund externer Faktoren entstehen. Alle Vorfälle, die erhebliche Auswirkungen auf das Geschäft der Gruppe Deutsche Börse haben könnten oder das Risikoprofil ändern würden, müssen so früh wie möglich erkannt werden. Für die Identifizierung dieser potenziellen Risiken sind alle Geschäftsbereiche und deren Mitarbeiter verantwortlich.
Alle Geschäftsbereiche müssen GRM regelmäßig und in akuten Fällen ad hoc über die Risiken informieren, die sie identifiziert und quantifiziert haben. Dieses Vorgehen gewährleistet, dass alle potenziellen Risiken und Gefahren zentral erfasst werden.
Auf Basis der verfügbaren Informationen bewertet GRM das Gefährdungspotenzial quantitativ und qualitativ. Bei der quantitativen Bewertung eines potenziellen Risikos wird die VaR-Methode angewandt (siehe Abschnitt "Methoden des Risikomanagments" dieses zusammengefassten Lageberichts). Zur qualitativen Bewertung bestimmter Risiken, insbesondere regulato-
| Aufsichtsrat Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems |
|---|
| Finanz- und Prüfungsausschuss Beurteilung der Risikostrategie und des Risikomanagementsystems |
| Vorstand |
| Verantwortlich für das gruppenweite Risikomanagement |
| Gruppenweites Risikokomittee1) |
| Überwachung des Risikoprofi ls der Gruppe Deutsche Börse |
| Group Risk Management |
| Risikobewertung und Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat |
| Risikomanagement-Funktionen2) Identifi zierung und Kontrolle sowie Berichterstattung über Risiken |
1) Vertreter der relevanten Bereiche des Finanzvorstands, der relevanten Geschäftsbereiche und Group Risk Management
2) Hierzu zählen z. B. die Abteilungen Credit, Treasury und
Financial Accounting & Controlling.
rischer Anforderungen, verwendet die Gruppe Deutsche Börse eine Risikomatrix. Diese Matrix ermöglicht eine Betrachtung von Risiken über einen Zeitraum, der den üblichen Betrachtungshorizont von zwölf Monaten übersteigt. Dadurch kann eine umfassende mehrjährige Betrachtung der Risikosituation der gesamten Gruppe gewährleistet werden.
Alle Geschäftsbereiche und deren Mitarbeiter sind für die Risikokontrolle und die Einführung von Maßnahmen zur Schadensbegrenzung verantwortlich. Die Handlungsalternativen lauten: Risikominderung, bewusste Akzeptanz des Risikos, externer Risikotransfer oder Risikovermeidung. Die Geschäftsbereiche bestimmen, welche Alternative jeweils am besten geeignet ist und setzen diese um. Das Interne Kontrollsystem (IKS), das der Vorstand für die Gruppe Deutsche Börse eingerichtet hat (für Details siehe den Abschnitt "Ziele und Strategien" dieses zusammengefassten Lageberichts), dient der Prävention von Risiken. Es soll den effektiven und effizienten Geschäftsbetrieb der Gruppe sicherstellen, Vermögensschäden verhindern bzw. aufdecken und somit das gesamte Geschäftsvermögen schützen. Es umfasst sowohl prozessintegrierte als auch prozessunabhängige Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen. Das IKS ist neben weiteren Kontrollmaßnahmen integraler Bestandteil des Risikomanagementsystems und wird kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst, sobald sich Rahmenbedingungen ändern.
Die verantwortlichen Vorstandsmitglieder und Gremien werden über erhebliche Risiken, deren Bewertung und mögliche sofortige Gegenmaßnahmen informiert; ggf. erhalten sie weitere Empfehlungen, damit sie geeignete Schritte veranlassen können.
Zudem erstattet GRM den Vorständen der Clearstream Holding-Gruppe und der Eurex Clearing AG einmal pro Jahr Bericht in Form des sog. Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) und erfüllt so die Vorgaben der zweiten Säule des Basel II-Regelwerks. Dabei berichtet GRM über die aktuelle Risikosituation und bewertet die Kapitalausstattung der Clearstream Holding-Gruppe und der Eurex Clearing AG. Gemäß der dritten Säule von "Basel II" kommen die Clearstream Holding-Gruppe und die Eurex Clearing AG in ihrer Eigenschaft als Finanzinstitute zudem einer breiten Berichtspflicht ihrer Geschäftsaktivitäten nach. Insbesondere berichten die Gesellschaften regelmäßig über die Methoden ihres Risikomanagements und die Bewertung der Kapitalausstattung an die Aufsichtsbehörden.

Bei einer Tochtergesellschaft der Gruppe Deutsche Börse geht eine Forderung eines Kunden nach Vergütung eines Schadens ein. Zunächst identifiziert die betroffene Abteilung die Ursache dieser Schadenersatzforderung und der für operationelle Risiken Verantwortliche der Abteilung evaluiert die potenziellen Auswirkungen des Ereignisses (Stufe 1). Übersteigt die Höhe der Schadenersatzforderung einen bestimmten Schwellenwert, trägt der für operationelle Risiken Verantwortliche das Ereignis mit seinen Auswirkungen und, falls die Schadenersatzforderung berechtigt ist, die Vergütung des Schadens in die Event-Datenbank für operationelle Risiken ein. Dadurch wird GRM über das Ereignis benachrichtigt (Stufe 2). GRM analysiert die vorliegenden Daten, bewertet den Fall und unterbreitet ggf. Vorschläge für Maßnahmen (Stufe 3). Falls notwendig, nimmt das Linienmanagement daraufhin Verbesserungen vor und ergreift die entsprechenden Maßnahmen (Stufe 4). Über das Ereignis, seine Details und Auswertung sowie möglicherweise bereits geplante Maßnahmen informiert GRM den Vorstand im darauffolgenden Quartalsbericht oder ad hoc, falls erforderlich (Stufe 5).
Die Gruppe Deutsche Börse wendet verschiedene quantitative sowie qualitative Methoden des Risikomanagements an, um das Risikoprofil zu überwachen und zu steuern. Die Kombination verschiedener Methoden soll dabei ein möglichst vollständiges Bild der aktuellen Risikosituation zeichnen. Dies ermöglicht der Gruppe Deutsche Börse, geeignete Maßnahmen zur Sicherung des Fortbestands der Gruppe zu treffen. Im Folgenden werden die zentralen Risikosteuerungsinstrumente vorgestellt, die von der Gruppe Deutsche Börse angewendet werden.
Die Gruppe Deutsche Börse verwendet in der gesamten Gruppe, einschließlich der nicht der Regulation durch Aufsichtsbehörden unterliegenden Einheiten, einen standardisierten Ansatz für die Messung und Berichterstattung aller Risiken: den "Value at Risk",,VaR. Mit dem VaR kann das allgemeine Risikoprofil umfassend dargestellt und gesteuert werden. Er beziffert Risiken und stellt, bezogen auf das angegebene Konfidenzniveau, die Obergrenze der kumulierten Verluste dar, die der Gruppe Deutsche Börse entstehen können, wenn bestimmte Verlustereignisse innerhalb eines festgelegten Zeitraums eintreten. Ebenso können durch VaR-Analysen mögliche Konzentrationsrisiken aufgezeigt werden.
Die Gruppe ermittelt den VaR in drei Schritten:
Mit Hilfe des VaR kann das Ökomische Kapital (Economic Capital, EC) der Gruppe ermittelt werden. Das EC misst die Höhe des Kapitals, das benötigt wird, um auch extreme Ereignisse über einen Zeitraum von zwölf Monaten abdecken zu können. Das Ökonomische Kapital wird auf einem Konfidenzniveau von 99,98 Prozent berechnet. Dies bedeutet, dass die Verluste in den folgenden zwölf Monaten das berechnete EC mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,98 Prozent nicht überschreiten werden. Die Gruppe Deutsche Börse wendet dabei zwei verschiedene Konzepte des EC an. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der angenommenen Diversifikation zwischen den Einzelrisiken und zwischen den Segmenten.
Erforderliches Ökonomisches Kapital: Das erforderliche Ökonomische Kapital betrachtet keine Diversifikationseffekte, d.h. es wird eine Korrelation von 1
zwischen den Einzelrisiken sowie für die Inter-Unternehmenskorrelation angenommen. Damit verwendet die Gruppe Deutsche Börse den konservativsten Ansatz.
Diversifiziertes erforderliches Ökonomisches Kapital: Bei der Berechnung des diversifizierten erforderlichen Ökonomischen Kapitals werden hingegen Diversifikationseffekte zwischen den Einzelrisiken berücksichtigt.
Als komplementäre Methode zum EC verwendet die Gruppe Deutsche Börse das Konzept des Expected Shortfall. Der Expected Shortfall ist definiert als der Durchschnitt der Verluste, die das EC übersteigen. Ziel dieses Konzepts ist, die Betrachtung des EC zu ergänzen, indem Informationen über mögliche Verluste gewonnen werden, die das EC übersteigen.
Darüber hinaus führt die Gruppe Deutsche Börse für die Segmente Clearstream und Eurex mit ihren jeweiligen juristischen Einheiten Stresstestberechnungen für operationelle und finanzwirtschaftliche Risiken durch. Diese Stresstests simulieren das Auftreten extremer Verluste bzw. eine Häufung großer Verluste in einem Jahr. Da die Gruppe bislang keine großen Schäden erlitten hat, werden hierfür potenzielle Risikoszenarien definiert. Diese Risikoszenarien beschreiben mögliche Schadensereignisse, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzielle Schadenshöhe, wobei letztere geschätzt wird. Die durch die Stresstests ermittelten Werte werden mit Limits verglichen, die als Teile der Risikodeckungsmassen definiert sind. Es werden dabei sowohl historische als auch hypothetische Szenarien durchgerechnet.
Seit 2011 werden zusätzlich inverse Stresstests berechnet. Mit Hilfe dieses Instruments werden Schadensszenarien ermittelt, die eintreten müssten, um die Risikodeckungsmassen zu überschreiten.
Nach der Genehmigung durch die luxemburgische Aufsichtsbehörde CSSF (Commission de Surveillance du Secteur Financier) wenden die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG seit dem 1. Januar 2008 und die Clearstream Holding AG auf Gruppenebene nach Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) seit dem 7. Oktober 2010 den fortgeschrittenen Messansatz an (Advanced Measurement Approach, AMA), um die Eigenkapitalanforderungen für operationelle Risiken nach der Solvabilitätsverordnung (SolvV, Verordnung über die angemessene Eigenmittelausstattung von Instituten, Institutsgruppen und Finanzholding-Gruppen) auf Basis des "Basel II"-Regelwerks zu ermitteln. Die Eurex Clearing AG verwendet den Basisindikatoransatz für die Bemessung der Eigenkapitalanforderungen bezogen auf operationelle Risiken. Für Kredit- und Marktpreisrisiken wird gruppenweit der Standardansatz verwendet.
Die Gruppe verwendet zwei Konzepte für die Risikodeckung: die Risikotragfähigkeit nimmt die Liquidation der Gruppe an (gone concern), während der Risikoappetit von der Fortführung der Gruppe ausgeht (going concern).
GRM berichtet die Ergebnisse der Konzepte der Risikotragfähigkeit und des Risikoappetits vierteljährlich Risikokomitee, Vorstand sowie Finanz- und Prüfungsausschuss. Durch dieses Vorgehen wird gewährleistet, dass die vom Vorstand in der Risikostrategie vorgegebenen Risikolimite kontrolliert und nachhaltig eingehalten werden.
Zur Feststellung der Risikotragfähigkeit berechnet die Gruppe Deutsche Börse das erforderliche Ökonomische Kapital. Beim erforderlichen Ökonomischen Kapital wird der konservativste Ansatz verfolgt, um die Abhängigkeiten abzubilden. Es wird ein Wert von 1 sowohl für die Korrelation der Intrarisiko-Diversifikationseffekte als auch für die Inter-Unternehmenskorrelation angenommen, d.h. dass diese potenziellen Risiken gleichzeitig auftreten und deshalb addiert werden. Für die Gruppe Deutsche Börse dient als verfügbare Risikodeckungsmasse das bilanzierte Eigenkapital nach IFRS, u.a. korrigiert um einen Betrag, der dem Risiko Rechnung trägt, dass immaterielle Vermögenswerte in einer Stresssituation nicht zum Buchwert liquidiert werden können. Für die Clearstream Holding-Gruppe wird als verfügbare Risikodeckungsmasse des erforderlichen Ökonomischen Kapitals das Regulatorische Kapital verwendet (Details siehe Erläuterung 20 des Konzernanhangs). Das
erforderliche Ökonomische Kapital wird der verfügbaren Risikodeckungsmasse gegenübergestellt. Die Gruppe Deutsche Börse berechnet das erforderliche Ökonomische Kapital auch auf Ebene der Einzelrisiken und der Geschäftssegmente. Diesen werden jeweils entsprechende Limite gegenübergestellt, die einen definierten Prozentsatz der verfügbaren Risikodeckungsmasse darstellen.
Um festzustellen, dass der Fortbestand der Gruppe gesichert ist, wird das Konzept des Risikoappetits verwendet. Dazu wird zunächst das diversifizierte erforderliche Ökonomoische Kapital bestimmt. Es wird analog zum erforderlichen Ökonomischen Kapital berechnet. Jedoch werden hierbei Diversifikationseffekte zwischen Einzelrisiken und zwischen den Geschäftssegmenten berücksichtigt. Diese ergeben sich, da Verluste nicht für alle Einzelrisiken gleichzeitig auftreten und somit der VaR für das Gesamtrisiko niedriger ist als die Summe der VaR-Werte für die Einzelrisiken. Als Risikoappetit wird das geplante EBIT des Folgejahres definiert. Es stellt das Risikolimit für die Gruppe dar, um ihre Geschäftsziele zu erreichen. Die Einhaltung des Limits wird sowohl auf Ebene der Gruppe als auch auf Ebene der Segmente überprüft.
Mit ihrem Angebot an Risikomanagement-Services verfolgt die Gruppe Deutsche Börse das Ziel, einen nachhaltigen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Das geschieht in erster Linie, indem die Deutsche Börse als Kapitalmarktorganisator für integre und sichere Märkte sorgt und durch ihre Preisfindungsfunktion die Allokationseffizienz der Märkte erhöht. Für ihre Kunden übernimmt die Gruppe Deutsche Börse darüber hinaus wichtige Risikomanagementfunktionen und trägt so zur Effizienz und zur systemischen Stabilität der Kapitalmärkte bei:
Über den Teilkonzern Clearstream verwahrt und verwaltet die Deutsche Börse Wertpapiere im Auftrag ihrer Kunden bei höchster Sicherheitsstufe i.d.R. elektronisch. Eine effiziente Nutzung der verwahrten Wertpapiere wird durch den Global Liquidity Hub gewährleistet. Zudem ermöglicht die Gruppe Deutsche Börse die Abwicklung anonymer und besicherter Geldmarkttransaktionen mittels GC Pooling.
Mit ihrem eigenen Risikomanagement gewährleistet die Gruppe Deutsche Börse, dass sie eben diese Dienstleistungen kontinuierlich anbieten kann (für Details siehe Abschnitt "Business Continuity-Management").
Die Gruppe Deutsche Börse unterscheidet operationelle, finanzwirtschaftliche, Geschäfts- und Projektrisiken. Diese Einzelrisiken stellen die wesentlichen Risiken der Gruppe dar. Sie werden in diesem Risikobericht sowohl allgemein als auch auf Ebene der Segmente der Gruppe Deutsche Börse beschrieben.
Bei den operationellen Risiken werden Verfügbarkeitsrisiken, Fehlverarbeitungen, Schäden an materiellen Gütern sowie rechtliche Risiken und Risiken der Geschäftspraxis unterschieden.
Schäden an materiellen Gütern sind Risiken infolge von Unfällen oder Naturkatastrophen sowie Terrorismus und Sabotage.
Die Gruppe Deutsche Börse widmet der Risikominderung der zuvor genannten operationellen Risikoarten besondere Aufmerksamkeit mit dem Ziel, die Häufigkeit und Höhe potenzieller finanzieller Verluste aus entsprechenden Risikofällen zu reduzieren. Hierzu werden verschiedene Qualitäts- und Kontrollmaßnahmen ergriffen mit dem Ziel, den gruppenweiten Geschäftsbetrieb gegen jegliche Art von Betrug und gegen operationelle Geschäftsausfälle abzusichern. Neben der Einhaltung internationaler Qualitätsstandards gehört dazu die sorgfältige Analyse von eingetretenen operationellen Risikofällen, um Schritte festlegen zu können,
die die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens dieser Fälle reduzieren. Zusätzlich hat die Gruppe Deutsche Börse eine Vielzahl von Business Continuity-Maßnahmen definiert, die erst beim Auftreten eines Notfalls oder im Anschluss daran ergriffen werden. Darüber hinaus hat die Gruppe Deutsche Börse Versicherungsverträge abgeschlossen, um die finanziellen Folgen von Schadenereignissen zu reduzieren.
Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Personalrisiken strebt die Gruppe Deutsche Börse an, durch diverse personalpolitische Maßnahmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden (für Details siehe Abschnitt "Mitarbeiter").
Um operationelle Risiken – speziell das Verfügbarkeitsrisiko der Gruppe – zu vermindern, werden zudem internationale Qualitätsstandards (etwa Zertifizierung nach ISO 9001/TickIT und ISO/IEC 20000) eingehalten.
Business Continuity-Management: Die Gruppe Deutsche Börse ist bestrebt, ihre Produkte und Services mit größtmöglicher Zuverlässigkeit zu erbringen. Der Aufrechterhaltung ihres Geschäftsbetriebs und der Notwendigkeit, diesen gegen Notfälle und Katastrophen abzusichern, kommt daher höchste Bedeutung zu. Da die Nichtverfügbarkeit der Kernprozesse und -ressourcen ein substanzielles Risiko für die Gruppe Deutsche Börse und ein potenzielles Systemrisiko für die Finanzmärkte im Allgemeinen darstellt, hat die Gruppe Deutsche Börse im gesamten Konzern ein Business Continuity Management (BCM) etabliert. Das BCM umfasst sämtliche vorsorglich geplanten Abläufe, die den fortlaufenden Betrieb auch im Krisenfall sicherstellen, und verringert somit das Verfüg-

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barkeitsrisiko erheblich. Dazu zählen Vorkehrungen für alle wesentlichen Ressourcen (Systeme, Räumlichkeiten, Mitarbeiter, Lieferanten/Dienstleister), einschließlich der redundanten Auslegung aller kritischen IT-Systeme und der technischen Infrastruktur sowie Notfallarbeitsplätze für Mitarbeiter in Kernfunktionen in allen wichtigen operativen Zentren. Beispiele für diese Vorkehrungen sind in der Grafik "Business Continuity-Maßnahmen" aufgeführt.
Innerhalb der Gruppe wurde ein Notfall- und Krisenmanagementprozess implementiert, der bei einem Notfall sowohl zügiges Reagieren als auch koordiniertes Vorgehen sicherstellt. Der Prozess dient dazu, die Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse und den Markt zu minimieren sowie eine rasche Rückkehr zum regulären Geschäftsbetrieb zu unterstützen. In allen Geschäftsbereichen wurden Notfallmanager als zentrale Kontaktstellen und Verantwortliche bei eventuellen Notfällen oder Krisen ernannt. Die Notfallmanager informieren und/oder alarmieren den Vorstand (abhängig von der Schwere des Vorfalls). Im Falle einer Krise agiert das zuständige Vorstandsmitglied eines Bereichs als Krisenmanager.
Die Business Continuity-Maßnahmen werden regelmäßig durch realitätsnahes Simulieren von Notfallsituationen getestet. Diese Tests werden in der Regel unangekündigt durchgeführt. GRM berichtet aufgetretene Probleme sowie seine Testbewertungen und Empfehlungen an den Vorstand. Die Testergebnisse werden nach den folgenden Kriterien bewertet:
Compliance-Funktion: Die Funktion Group Compliance hat gemeinsam mit den Geschäftseinheiten die Aufgabe, die Gruppe vor möglichen Schäden aus Verstößen gegen geltende Gesetze, Verordnungen oder Standards guter Unternehmensführung zu schützen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den folgenden Themen:
Versicherungsverträge: Verbleibende operationelle Risiken, die die Gruppe Deutsche Börse nicht selbst tragen will und die zu einem angemessenen Preis versicherbar sind, werden durch den Abschluss von Versicherungsverträgen übertragen. Alle Versicherungsverträge werden zentral koordiniert, womit sicherge-
stellt ist, dass für die gesamte Gruppe Deutsche Börse jederzeit ein einheitlicher Versicherungsschutz mit einem günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis besteht. Die Versicherungsverträge werden einzeln überprüft und vom Finanzvorstand der Deutsche Börse AG genehmigt.
Die finanzwirtschaftlichen Risiken gliedert die Gruppe Deutsche Börse in Kredit-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus der Nichteinhaltung regulatorischer Kennziffern.
Das Geschäftsrisiko spiegelt die Abhängigkeit der Gruppe von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ihre Anfälligkeit für Ereignisrisiken wie regulatorische Initiativen oder Veränderungen im Wettbewerbsumfeld wider. Darüber hinaus umfasst es das unternehmensstrategische Risiko, worunter der Einfluss von Risiken auf die Geschäftsstrategie und damit eine mögliche Anpassung dieser verstanden wird. Dieses Risiko wird bezogen auf das EBIT dargestellt. Geschäftsrisiken können sich auf die Umsatz- und/oder Kostenentwicklung auswirken, indem z.B. der Umsatz im Vergleich zu den entsprechenden Planzahlen zurückgeht und/oder die Kosten steigen. Dies könnte unter Umständen dazu führen, dass immaterielle Vermögenswerte im Rahmen einer Werthaltigkeitsprüfung ganz oder teilweise abzuschreiben sind. Darüber hinaus können sich externe Faktoren wie die Entwicklung und Volatilität der Kapitalmärkte oder fehlendes Vertrauen der Investoren in die Finanzmärkte auf die Ertragslage auswirken. Geschäftsrisiken werden nicht weiter untergliedert.
Detaillierte Angaben zu relevanten regulatorischen Initiativen und – soweit bereits heute abschätzbar – potenziellen Auswirkungen auf die Gruppe bzw. den Gesellschaften der Geschäftssegmente werden im Abschnitt "Regulatorisches Umfeld" dieses zusammengefassten Lageberichts gemacht.
Projektrisiken können sich aus der Umsetzung laufender Projekte (Einführung neuer Produkte, Prozesse oder Systeme) ergeben, die wesentliche Auswirkungen auf eine der drei anderen Risikokategorien (operationelle, finanzwirtschaftliche und Geschäftsrisiken) haben könnten. Die Projektrisiken werden von Group Risk Management bewertet und bereits in der Anfangsphase wesentlicher Projekte berücksichtigt. Projektrisiken werden ebenfalls nicht weiter untergliedert.
Im Folgenden werden operationelle-, finanzwirtschaftliche-, Geschäfts- und Projektrisiken auf Ebene des Segments Clearstream beschrieben und bewertet.
Die wesentlichen operationellen Risiken für das Segment Clearstream sind Fehlverarbeitungen, Verfügbarkeitsrisiken und rechtliche Risiken.
Fehlverarbeitungen: Für das Segment Clearstream stellen Fehlverarbeitungen das größte operationelle Risiko dar. V.a. besteht die Gefahr, dass individuelle Fehler von Mitarbeitern zu Fehlverarbeitungen führen und somit Verluste für Clearstream entstehen. Das
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Risiko besteht darin, dass Kundenanweisungen nicht korrekt, zu spät oder gar nicht bearbeitet werden. Kunden, die von einem solchen Fehler betroffen sind, müssten für die damit verbundenen Verluste entschädigt werden. Zur Vermeidung dieser Gefahr verbessert Clearstream stetig seine Systeme und Prozesse zur Bearbeitung von Kundenanweisungen. Darüber hinaus werden unvollständige Anweisungen und sich widersprechende Anweisungen grundsätzlich abgelehnt. Gemeinsam mit Kunden arbeiten die Gesellschaften der Clearstream Holding-Gruppe des Weiteren daran, wie der Prozess der Kundenanweisungen weiter standardisiert werden kann. Es besteht weiterhin das Risiko, dass Informationen an Kunden nicht oder nur fehlerhaft übermittelt werden. Ursache können dabei technische Mängel wie auch individuelle Fehler von Mitarbeitern sein. Sollten Kunden einen Verlust erleiden, müsste dieser von Clearstream zurückerstattet werden. Zur Minderung dieses Risikos wurden verschiedene technische Lösungen implementiert. Des Weiteren gilt das Vier-Augen-Prinzip, d.h. alle Abläufe, die neue, für die Kunden relevante Informationen über bestimmte Ereignisse betreffen, müssen von einer zweiten Person überprüft werden. Im Berichtsjahr gab es keine nennenswerten Verluste.
Verfügbarkeitsrisiken: Die Gefahr, dass die von den Gesellschaften der Clearstream Holding-Gruppe angebotenen Dienstleistungen und Produkte nicht zur Verfügung stehen, stellt ein wesentliches Risiko für Clearstream dar. Hierbei besteht u.a. das Risiko, dass wichtige IT-Systeme des internationalen Zentralverwahrers ausfallen. Dies könnte dazu führen, dass elementare Geschäftsaktivitäten der Gesellschaften der Clearstream Holding-Gruppe für eine bestimmte Zeit nicht mehr ausgeführt werden können. Dieses Risiko wird durch umfassende BCM-Maßnahmen, beispielsweise eine redundant ausgelegte Hardware und Netzwerkinfrastruktur, verringert. Um die Wirksamkeit dieser Maßnahmen sicherzustellen, werden darüber hinaus regelmäßig Tests des Business Continuity-Plans durchgeführt. Nennenswerte Verluste aufgrund von Verfügbarkeistrisiken konnten im Berichtsjahr nicht festgestellt werden.
Rechtliche Risiken: Des Weiteren ist Clearstream rechtlichen Risiken ausgesetzt, die sich insbesondere in den zurzeit laufenden Rechtsstreitigkeiten manifestieren.
Im September 2007 erlangten die Kläger einer Zivilklage vor einem US-amerikanischen Gericht ein Versäumnisurteil gegen den Iran. Im Juni 2008 leiteten die Kläger aus diesem Urteil am United States District Court for the Southern District of New York ein Vollstreckungsverfahren ein, bei dem sie bestimmte Kundenpositionen im Sammeldepot von Clearstream Banking S.A. bei ihrer US-Depotbank, Citibank NA, einfrieren ließen. Der wirtschaftlich Berechtigte der eingefrorenen Positionen soll angeblich eine iranische Regierungsstelle sein. Im Einklang mit ihren Aufgaben als Depotstelle verteidigte sich Clearstream Banking S.A. gegen diese Zwangsverfügung, indem sie einen Antrag einreichte, diese Verfügung aus verschiedenen Gründen aufzuheben. Im Oktober 2010 leiteten die Kläger ein Übertragungsverfahren ein, um die Übergabe der zurückgehaltenen Positionen in Höhe von 2 Mrd. US\$ an die Kläger zu erwirken. Clearstream Banking S.A. in Luxemburg erhielt am 7. Januar 2011 eine von den Klägern ergänzte Klageschrift. Diese Klage ist direkt gegen die Clearstream Banking S.A. gerichtet und beläuft sich auf einen Schadenersatz von 250 Mio.US\$ in Verbindung mit einem angeblich betrügerischen Transfer eingefrorener Positionen. Im Sommer 2011 bezog Citibank NA andere potenzielle Vollstreckungsgläubiger des Iran in den Rechtsstreit ein. Auf Anweisung des Gerichts reichte die Clearstream Banking S.A. erneut einen Antrag auf Aufhebung der Zwangsverfügung ein. Dieser erneute Antrag ist noch vor Gericht anhängig. Am 7. Dezember 2011 reichten die Kläger eine zweite ergänzte Klageschrift ein, in der sie weitere Schadenersatzforderungen gegen die Clearstream Banking S.A. und andere in Höhe von 2 Mrd. US\$ stellten und einen vom Gericht festzulegenden Strafschadenersatz (Punitive Damages) sowie die Bezahlung der Rechtsanwaltshonorare forderten. Die Clearstream Banking S.A. erachtet die gegen sie gerichtete Klage als rechtlich und sachlich unbegründet und wird zu gegebener Zeit im Laufe des Gerichtsverfahrens den Nachweis dafür erbringen. Clearstream Banking S.A. beabsichtigt, sich im Falle eines Gerichtsverfahrens – im Einklang mit ihren Aufgaben als Depotstelle – mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen.
Die Clearstream Banking S.A. kooperiert mit der USamerikanischen Exportkontrollbehörde, dem Office of Foreign Assets Control (OFAC), im Rahmen einer laufenden Untersuchung der OFAC nach "Iranian Transaction Regulations" im Zusammenhang mit
Vermögensübertragungen über das Abwicklungssystem von Clearstream. Am 9. Januar 2013 hat die Deutsche Börse AG in einer Ad-hoc-Meldung berichtet, dass das Office of Foreign Assets Control (OFAC) die Clearstream Banking S.A. bezüglich bestimmter Wertpapierübertragungen zur Schließung der Konten iranischer Kunden kontaktiert hat. Die vorläufige Einschätzung der OFAC lautet, dass (1) im Jahr 2008 im Zusammenhang mit den oben genannten Wertpapierübertragungen US-amerikanische Handelssanktionen offenbar verletzt worden sein können und (2) die OFAC, wenn sie eine Mitteilung über eine noch zu verhängende Geldbuße erließe, in dieser Mitteilung als Geldbuße einen Betrag von ungefähr 340 Mio.US\$ ausweisen würde. Diese Einschätzung wurde Clearstream von der OFAC lediglich zu Diskussionszwecken genannt und kann sich in Abhängigkeit vom Ausgang der Gespräche mit der OFAC wesentlich zugunsten von Clearstream ändern. Clearstream ist nach wie vor der Überzeugung, dass sie sämtliche US-amerikanischen Vorschriften über Handelssanktionen befolgt hat und hält den von der OFAC genannten vorläufigen Betrag für nicht gerechtfertigt und überhöht. Clearstream wird in den detaillierten Gesprächen die Möglichkeit ergreifen, darzustellen, warum eine Geldbuße nicht verhängt werden sollte oder, wenn Einigung über eine Vergleichszahlung erzielt wird, warum dieser Betrag weit niedriger ausfallen sollte.
Weitere Risiken: Darüber hinaus bestehen Risiken aus dem Verlust von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie durch Schäden an materiellen Gütern. Auch bei diesen Risiken konnten 2012 keine nennenswerten Verluste festgestellt werden.
Stresstest: Für das operationelle Risiko werden Stresstestberechnungen im Segment Clearstream durchgeführt. Diese Stresstests simulieren das Auftreten extremer operationeller Verluste bzw. eine Häufung großer operationeller Verluste in einem Jahr. Da Clearstream bislang keine großen operationellen Schäden erlitten hat, werden hierfür potenzielle Risikoszenarien definiert. Diese Risikoszenarien beschreiben mögliche operationelle Schadensereignisse, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und die potenzielle Schadenshöhe, wobei letztere von internen Experten der jeweiligen Geschäftsbereiche geschätzt werden. Für den Stresstest werden auf Basis dieser Risikoszenarien folgende extreme Verlustsituationen simuliert und mit der verfügbaren Risikodeckungsmasse für operationelle Risiken verglichen:
Im Geschäftsjahr haben die Stresstests für das operationelle Risiko keine Notwendigkeit ergeben, die verfügbare Risikodeckungsmasse für das Segment Clearstream zu erhöhen.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Die wesentlichen finanzwirtschaftlichen Risiken des Segments Clearstream werden im Folgenden dargestellt.
Kreditrisiken: Ein wesentliches finanzwirtschaftliches Risiko für Clearstream sind Kreditrisiken.
Die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG vergeben zur Erhöhung der Abwicklungseffizienz an ihre Kunden Kredite. Dieses Kreditgeschäft unterscheidet sich jedoch grundlegend vom klassischen Kreditgeschäft. Zum einen werden die Kredite ausschließlich sehr kurzfristig, in der Regel untertägig, vergeben; zum anderen werden sie weit überwiegend besichert und an Kunden mit hoher Bonität vergeben. Darüber hinaus sind eingeräumte Kreditlinien jederzeit widerrufbar.
Die Clearstream Banking S.A. ist ferner Kreditrisiken im Rahmen des strategischen Wertpapierleihegeschäfts (ASLplus) ausgesetzt. Als Entleiher sind nur ausgewählte Banken tätig. Alle Leihetransaktionen sind vollständig besichert. Zur Besicherung sind ausschließlich ausgewählte Anleihen zugelassen. Als Mindest-Rating für diese Emissionen gilt A bei Standard & Poor's bzw. ein entsprechend hohes Rating bei anderen Agenturen. Für Emittenten kurzlaufender Wertpapiere ohne Emissions-Rating gilt ein Mindest-Rating von A–1.
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Vor Aufnahme der Geschäftsbeziehung wird die Bonität potenzieller Kunden bewertet. Die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG definieren kundenspezifische Kreditlinien sowohl auf Basis einer regelmäßigen Bonitätsprüfung als auch im Rahmen anlassbezogener Ad-hoc-Analysen. Die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG legen Sicherheitsabschläge für Wertpapiersicherheiten risikoadäquat fest und überprüfen ihre Angemessenheit fortlaufend. Zur Feststellung des Abschlags bezieht Clearstream alle relevanten Risikofaktoren ein. Jedem einzelnen dieser Faktoren wird ein spezifischer Abschlag zugewiesen. Der gesamte Abschlag ergibt sich durch Addition der einzelnen Abschläge der entsprechenden Risikofaktoren.
Zur Berechnung von Kreditrisikokonzentrationen führt die Clearstream darüber hinaus auf Ebene der Clearstream Holding-Gruppe VaR-Analysen durch, um eventuelle Häufungen von Risiken bei einzelnen Kontrahenten zu identifizieren. Dazu werden VaRs des Kreditrisikos auf Einzelkontrahentenebene berechnet und mit den Gesamt-VaRs des Kreditrisikos verglichen. Bedingt durch ihr Geschäftsmodell sind die Unternehmen der Gruppe beinahe vollständig auf Kunden des Finanzsektors konzentriert. Es bestehen allerdings keine nennenswerten Konzentrationen des Kreditrisikos auf einzelne Kontrahenten.
Weitere Kreditrisiken entstehen bei der Anlage von Geldern der Gesellschaften der Clearstream Holding-Gruppe. Das Risiko wird für die Gesellschaften reduziert, indem Anlagen auf mehrere Kontrahenten mit ausschließlich hoher Bonität verteilt, Anlagegrenzen für jeden Kontrahenten definiert werden sowie überwiegend kurzfristig und, wenn möglich, besichert angelegt wird. Auf Basis einer regelmäßigen Bonitätsprüfung sowie im Rahmen anlassbezogener Adhoc-Analysen werden Höchstgrenzen für die Anlage festgelegt.
Auf Ebene der Clearstream Holding-Gruppe, der Clearstream Banking S.A. und der Clearstream Banking AG werden Kreditrisikostresstests berechnet, um die Auswirkung von Extremszenarien, wie den Ausfall des größten Kunden, zu analysieren. Ein spezieller Stresstest untersucht die Kreditrisiken der Clearstream Banking S.A. aus dem Abwicklungsprozess mit Euroclear. Zusätzlich zu klassischen Stresstests, die Auswirkungen von vordefinierten Stressszenarien auf die verfügbare Risikodeckungsmasse analysieren, berechnen die oben genannten Gesellschaften seit 2011 sog. inverse Stresstests. Mit Hilfe dieses Instruments wird ermittelt, wie viele Kunden ausfallen müssten, damit die Verluste die Risikodeckungsmassen überschreiten.
Die Ergebnisse der Stresstests und inversen Stresstests können weitere Analysen und die Implementierung von Maßnahmen zur Risikoreduzierung nach sich ziehen. Im Geschäftsjahr 2012 wurden auf Basis der Stresstestberechnungen keine wesentlichen Kreditrisiken identifiziert.
Liquiditätsrisiken: Treasury gewährleistet die Liquidität der Gesellschaften der Clearstream Holding-Gruppe. Die Anlagestrategie zielt darauf ab, die Kundeneinlagen jederzeit zurückzahlen zu können. Die zur Steuerung verwendeten Liquiditätslimits sind entsprechend konservativ. Zur zusätzlichen Absicherung stehen umfangreiche weitere Finanzierungsformen zur Verfügung. Im gesamten Jahr 2012 verfügte die Clearstream Holding-Gruppe über ausreichend Liquidität.
Für das Liquiditätsrisiko werden Stresstestberechnungen in der Clearstream Holding-Gruppe durchgeführt. Zu diesem Zweck hat die Clearstream Holding-Gruppe jeweils Szenarien implementiert, die quartalsweise berechnet werden. In den Szenarien werden sowohl die Liquiditätsquellen als auch die Liquiditätsverwendungen einem Stresstest unterzogen, wobei neben historischen auch hypothetische Szenarien durchgerechnet werden. Zusätzlich hat die Clearstream Holding-Gruppe sog. inverse Stresstests des Liquiditätsrisikos implementiert. Die inversen Stresstests analysieren, welche Szenarien zusätzlich eintreten müssten, um in eine Situation nicht ausreichender Liquidität zu gelangen. Das Segment Clearstream verfügte im Jahr 2012 auf Basis der Stresstests über ausreichend Liquidität.
Weitere Risiken: Zudem ist das Segment Clearstream Marktpreisrisiken und Risiken aus regulatorischen Kennziffern ausgesetzt. Zinsrisiken ergeben sich für die Clearstream Holding-Gruppe aus der Anlage von Geldern. Sie werden durch ein Limitsystem beschränkt, das Fristentransformation nur in begrenztem Umfang zulässt. Marktpreisrisiken sind für die Gesellschaften des Segments Clearstream unwesentlich.
Geschäftsrisiken stellen für die Gesellschaften des Segments Clearstream eine potenzielle Gefahr dar. Insbesondere eine mögliche weitere Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise bis hin zu einer Wirtschaftskrise des Euroraums stellt ein Risiko für das Segment Clearstream dar. Wegen der anhaltenden Staatsschuldenkrise und der damit möglicherweise einhergehenden weiteren Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds kann eine negative Entwicklung der Ertragslage des Segments nicht ausgeschlossen werden. Um auf unterschiedliche Entwicklungen vorbereitet zu sein, haben die Gesellschaften die potenziellen Auswirkungen verschiedener Szenarien bis hin zu einem Auseinanderbrechen der Eurozone analysiert. Die verschiedenen Szenarien haben unterschiedliche Auswirkungen auf das Segment. Die stärksten Effekte sind dabei bei einem Auseinanderbrechen der Eurozone zu erwarten. Die hierdurch ausgelösten Effekte auf sowohl die Finanzmärkte als auch den europäischen Bankensektor würden zu erheblichen Verwerfungen führen. Absehbare Einbrüche an den Finanzmärkten und die zu erwartende Zahlungsunfähigkeit von Banken würden sich negativ auf das Segment auswirken. Da sich die Gesellschaften des Segments dieser Gefahren bewusst sind, wurden adäquate Vorkehrungen getroffen, um den möglichen Auswirkungen entgegenzutreten. Ein weiteres wesentliches Geschäftsrisiko für das Segment Clearstream ist ein weiterhin niedriges allgemeines Zinsniveau. Des Weiteren besteht das Risiko, dass die Behörden und Organe der Europäischen Union nicht in der Lage sind, die Märkte zu beruhigen und das Vertrauen der Marktteilnehmer wiederherzustellen. Sollten sich die internationalen Finanzmärkte deutlich negativ entwickeln, würde sich dies auch negativ auf die Geschäftsaktivitäten der Gesellschaften des Segments Clearstream auswirken.
Darüber hinaus könnten Regulierungsvorhaben möglicherweise das Wettbewerbsumfeld der Gesellschaften des Segments Clearstream verschärfen und somit die Ertragslage negativ beeinflussen. Dazu zählen insbesondere die geplante CSD (Central Securities Depository)-Regulierung, die Vorgaben zur Sanierungs- und Abwicklungsplanung sowie die erneuerte Anpassung der Eigenkapitalrichtlinie (Capital Requirements Directive, CRD IV).
Für die Gesellschaften des Segments Clearstream werden Szenarien auf Grundlage der wichtigsten Risikoereignisse erstellt und quantitativ bewertet. Zusätzlich werden Stressszenarien definiert, um die EBIT-Auswirkung weiterer Extremszenarien zu analysieren, und es werden inverse Stresstests für die Clearstream Holding-Gruppe, die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG durchgeführt und deren Auswirkung auf die verfügbare Risikodeckungsmasse analysiert. Die Stresstests ließen den Schluss zu, dass den potenziellen Verlusten aus Geschäftsrisiken eine ausreichende Risikodeckungsmasse gegenübersteht.
Das Segment Clearstream befindet sich derzeit im Prozess der Implementierung des europaweit einheitlichen Wertpapierabwicklungssystems TARGET2-Securities. Dieser Prozess wird ständig überwacht, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen zu können.
Das Segment Eurex ist, ebenso wie das Segment Clearstream, operationellen, finanzwirtschaftlichen, Geschäfts- und Projektrisiken ausgesetzt. Diese werden nachfolgend beschrieben und bewertet.
Für die Gesellschaften des Segments Eurex sind die wesentlichen operationellen Risiken Verfügbarkeitsrisiken, Fehlverarbeitungen und rechtliche Risiken.
Verfügbarkeitsrisiken: Das Verfügbarkeitsrisiko ergibt sich dadurch, dass Betriebsmittel wie Systeme, Räumlichkeiten, Mitarbeiter oder auch Lieferanten/Dienstleister, die für das Leistungsangebot von Eurex unabdingbar sind, ausfallen könnten und damit Dienstleistungen verzögert oder gar nicht erbracht werden können. So könnten beispielsweise bei der Eurex Clearing AG Störungen am CCP-System zu Verzögerungen in der Abwicklung führen, oder Probleme mit der Risk Engine könnten zu einer fehlerhaften Einforderung von durch Clearingmitglieder zu hinterlegende Sicherheiten für das Clearing führen. Des Weiteren besteht das Risiko, dass das Handelssystem der Eurex Frankfurt AG für eine bestimmte Zeit nicht zur Verfügung steht. Zu den Auslösern zählen u.a. der Ausfall
von Hard- und Software, Bedien- und Sicherheitsfehler sowie physische Beschädigungen an den Rechenzentren. Um Verfügbarkeitsrisiken entgegenzutreten, wenden die Gesellschaften des Segments Eurex umfassende BCM-Maßnahmen an, die im Rahmen des Business Continuity-Plans formalisiert sind. Durch regelmäßige Überprüfung bzw. Tests dieser Pläne wird die Wirksamkeit der Maßnahmen kontrolliert. Im Jahr 2012 sind keine Verluste durch den Ausfall von Betriebsmitteln entstanden und es sind derzeit auch keine akuten Risiken erkennbar.
Fehlverarbeitungsrisiken: Die Kategorie der Fehlverarbeitungen umfasst Risiken, die entstehen können, wenn eine Dienstleistung für Kunden der Gesellschaften aus dem Segment Eurex mangelhaft erbracht wird, z.B. aufgrund von Produkt- und Prozessmängeln, fehlerhaft durchgeführten Prozessen und Fehlern bei manuellen Eingaben. Trotz aller Automatisierungen und Bemühungen, ein sog. Straight-through-Processing (STP) zu erreichen, sind manuelle Arbeiten noch immer notwendig. Außerdem muss in speziellen Fällen per Hand in die Markt- und Systemsteuerung eingegriffen werden. Um Fehlverarbeitungen zu vermeiden, wird in den betreffenden Arbeitsprozessen das Vier-Augen-Prinzip angewendet. Dadurch soll die Anzahl individueller Fehler durch Mitarbeiter minimiert werden. Außerdem werden die technischen Systeme stetig weiterentwickelt, damit Hard- oder Softwarefehler vermieden werden können. Im Jahr 2012 sind keine wesentlichen Verluste durch Fehlverarbeitungen entstanden.
Rechtliche Risiken: Gesellschaften des Segments Eurex sind rechtlichen Risiken ausgesetzt.
Am 26. November 2012 erhob der Insolvenzverwalter der Lehman Brothers Bankhaus AG (LBB AG) Klage gegen die Eurex Clearing AG. Der Insolvenzverwalter verlangt auf Grundlage des deutschen Insolvenzrechts von der Eurex Clearing AG die Rückgewähr eines Betrags in Höhe von 113,5 Mio.€ sowie die Zahlung eines weiteren Betrags in Höhe von rund 1,0 Mio.€ zzgl. Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz auf den Gesamtbetrag seit dem 13. November 2008. Die Eurex Clearing AG hält die Forderung für unbegründet und verteidigt sich gegen die Klage des Insolvenzverwalters. Hintergrund der Klage ist der am 15. September 2008 von der LBB AG an die Eurex Clearing AG gezahlte Betrag von
113,5 Mio.€. Die LBB AG stellte hiermit eine Sicherheit (untertägiger Sicherheitseinschuss) für die Lehman Brothers International (Europe) (LBIE) im Rahmen der zugrunde liegenden Clearingvereinbarung zwischen der LBIE und der Eurex Clearing AG, wobei die LBB AG die Zahlung in ihrer Eigenschaft als Korrespondenzbank der LBIE ausführte. Am gleichen Tag wurde in Großbritannien ein Verfahren zur Insolvenzvermeidung ("administration proceedings") im Hinblick auf die LBIE eröffnet; im Laufe desselben Tages verhängte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ein Moratorium über die LBB AG. Am 13. November 2008 wurde das Insolvenzverfahren gegen die LBB AG eröffnet.
Zudem reichte die Chicago Board Options Exchange (CBOE) am 12. November 2012 eine Patentverletzungsklage gegen die International Securities Exchange (ISE) ein. Die CBOE fordert hierin Schadenersatz in Höhe von 525 Mio.US\$ für eine behauptete Verletzung von drei Patenten auf Verfahren, zur Begrenzung von Market Maker spezifischen Risiken. Die ISE ist der Auffassung, dass die Schadenersatzklage der CBOE unbegründet ist, da sie sowohl in sachlicher als auch in rechtlicher Hinsicht keine Grundlage hat. Die ISE beabsichtigt, sich in diesem Gerichtsverfahren mit allen Mitteln zu verteidigen. Im November 2006 hatte die ISE ihrerseits eine Patentverletzungsklage gegen die CBOE eingereicht. In diesem noch andauernden Rechtsstreit, in dem am 11. März 2013 die Hauptverhandlung beginnt, fordert die ISE Schadenersatz in Höhe von 475 Mio.US\$ wegen Verletzung eines Patents der ISE auf ein Verfahren zum Betrieb eines automatisierten Handelssystems.
Weitere Risiken: Des Weiteren sind die Gesellschaften des Segments Eurex Personalrisiken und dem Risiko von materiellen Schäden ausgesetzt. Im Berichtsjahr konnten dabei jedoch keine nennenswerten Verluste festgestellt werden.
Stresstests: Im Zuge der Szenariovalidierung führen die Gesellschaften des Segments Eurex Stresstest durch. Diese Stresstests simulieren das Auftreten extremer operationeller Verluste bzw. eine Häufung großer operationeller Verluste in einem Jahr. Da bisher keine großen Schäden aufgetreten sind, werden hierfür potenzielle Risikoszenarien definiert. Diese Risikoszenarien beschreiben mögliche operationelle Schadensereignisse, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und die potenzielle Schadenshöhe, wobei letztere von
internen Experten der jeweiligen Geschäftsbereiche geschätzt werden. Für den Stresstest werden auf Basis dieser Risikoszenarien folgende extreme Verlustsituationen simuliert und mit der verfügbaren Risikodeckungsmasse für operationelle Risiken verglichen:
Zusätzlich zu diesen Stresstests, die Auswirkungen von vordefinierten Stressszenarien auf die verfügbaren Risikodeckungsmassen analysieren, berechnen die Gesellschaften des Segments Eurex seit 2011 grundsätzlich sog. inverse Stresstests.
Die wesentlichen finanzwirtschaftlichen Risiken für die Gesellschaften des Segments Eurex sind Kreditund Liquiditätsrisiken.
Kreditrisiken: Die Eurex Clearing AG schließt gemäß ihren Clearingbedingungen nur mit ihren Clearingmitgliedern Geschäfte ab. Das Clearing bezieht sich auf Wertpapiere, Bezugsrechte, Derivate und Emissionsberechtigungen, die an der Eurex Deutschland und der Eurex Zürich ("Eurex-Börsen"), der Eurex Bonds, der Eurex Repo, der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB), der Irish Stock Exchange sowie der European Energy Exchange (EEX) gehandelt werden und bei denen die Eurex Clearing AG als zentraler Kontrahent in die angebahnten oder abgeschlossenen Geschäfte eintritt. Daneben kann die Eurex Clearing AG als zentraler Kontrahent für außerbörslich (OTC) abgeschlossene Derivategeschäfte eintreten, soweit diese Geschäfte inhaltlich den Derivategeschäften an relevanten oben erwähnten Märkten entsprechen und die Clearingmitglieder sich für börsliches Clearing ihrer außerbörslichen Derivategeschäfte entscheiden. In diesem Kontext erbringt die Eurex Clearing AG für ihre Clearingmitglieder Clearingdienstleistungen für die an einzelnen Märkten oder OTC abgeschlossenen Geschäfte. Dies geschieht teilweise auch im Zusammenwirken mit einem anderen Clearinghaus (Link-Clearinghaus) und auf Basis einer gesonderten Vereinbarung (Clearinglink-Vereinbarung).
Jedes Clearingmitglied muss ein haftendes Eigenkapital mindestens in der von der Eurex Clearing AG für deren Clearingtätigkeit an den verschiedenen Märkten festgelegten Höhe nachweisen, wobei die Höhe des nachzuweisenden Eigenkapitals vom Risiko abhängt.
Um das Risiko der Eurex Clearing AG abzusichern, dass ein Clearingmitglied vor Erfüllung der offenen Geschäfte ausfällt, verpflichten sich die Clearingmitglieder gemäß den Clearingbedingungen in ihrer jeweils gültigen Fassung zu täglichen Sicherheitsleistungen in Geld oder Wertpapieren (Margins) – und darüber hinaus ggf. auch untertägigen Sicherheitsnachschüssen – in einer von der Eurex Clearing AG festgelegten Höhe. Die Margins werden für Eigenkonten der Clearingmitglieder und Konten ihrer Kunden getrennt berechnet.
Der Gewinn und Verlust, der während des Tages aus Wertveränderungen der Finanzinstrumente entstanden ist, wird zwischen den Kontrahenten entweder in Geld ausgeglichen (Variation Margin) oder vom Verkäufer als Sicherheitsleistung aufgrund des veränderten Gegenwertes der Position bei der Eurex Clearing AG hinterlegt (Premium Margin). Im Falle von Anleihe-, Repo- oder Aktiengeschäften wird die Margin entweder vom Käufer oder vom Verkäufer erhoben (Current Liquidating Margin) – je nachdem, wie sich der Kaufpreis gegenüber dem aktuellen Wert der Finanzinstrumente verhält. Über diesen Ausgleich von Gewinnen und Verlusten hinaus soll das Risiko der Glattstellungskosten eines Kontos über die angenommene Liquidationsperiode abgesichert werden, und zwar unter der Annahme der ungünstigsten möglichen Wertentwicklung der im Konto enthaltenen Positionen (Additional Margin). Die Methode zur Berechnung der Additional Margin wird als "Risk-based Margining" bezeichnet und ist im Wesentlichen ein VaR-Ansatz. Die maximalen Glattstellungskosten werden zunächst für jedes Produkt einzeln ermittelt. Danach werden gegenläufige Positionen des gleichen Risikomusters verrechnet, wenn über längere Zeiträume eine hohe Korrelation zwischen ihnen bestand. Das angestrebte Konfidenzniveau für die Additional Margin beträgt mindestens 99,0 Prozent. Regelmäßige Überprüfungen stellen sicher, dass die Margins dem geforderten Konfidenzniveau entsprechen.
Seit dem 13. November 2012 bietet die Eurex Clearing AG zudem das Clearing für außerbörslich gehandelte (OTC) Zinsswaps und Forward Rate Agreements an. Hierbei werden bilaterale Geschäfte über die Eurex Clearing AG abgewickelt, die sich als zentraler Kontrahent zwischen die Geschäfte stellt. Zur Teilnahme ist eine eigene Clearinglizenz erforderlich. Für die Margin-Berechnung verwendet Eurex Clearing AG die neue Prisma-Methodik (portfoliobasiertes Risikomanagement). Hierbei wird das gesamte Portfolio des Clearingmitglieds berücksichtigt und die Marginanforderung unter Berücksichtigung von historischen Szenarien und Stressszenarien berechnet. Dabei werden Korrelationsbrüche berücksichtigt und Marginzuschläge für konzentrierte oder illiquide Portfolien erhoben. Die Margin wird grundsätzlich so bemessen, dass die Marktschwankung über die gesamte Liquidationsdauer abgedeckt wird. Die Eurex Clearing AG hat gleichzeitig ihren Default Management Prozess um die Prisma-Methode erweitert.
Die Eurex Clearing AG plant, ihren Clearingmitgliedern Prisma als Alternative zum Risk-based Margining (risikobasiertes Hinterlegen von Sicherheiten) auch für börsliche Produkte anzubieten – für einen begrenzten Zeitraum bis zu dessen vollständiger Ablösung. Sobald das risikobasierte Margining vollständig durch portfoliobasiertes Risikomanagement ersetzt ist, lassen sich börsliches und außerbörsliches Geschäft in vollem Umfang miteinander verrechnen.
Zur Abdeckung der Margin-Verpflichtungen lässt die Eurex Clearing AG ausschließlich ausgewählte Sicherheiten mit hoher Bonität zu. Die Eurex Clearing AG überprüft die zulässigen Sicherheiten fortlaufend und setzt Sicherheitsabschläge zur Abdeckung des Marktrisikos der Wertpapiersicherheiten auf einem Konfidenzniveau von mindestens 99,9 Prozent fest. Emittenten aus Staaten, die als zu risikoreich eingestuft wurden, hat die Eurex Clearing AG mit einem zusätzlichen Sicherheitsabschlag versehen oder von den zulässigen Sicherheiten ausgeschlossen. Die Risikoparameter zur Bestimmung der Sicherheitsabschläge werden regelmäßig überprüft, und die Sicherheitsabschläge werden für jedes Wertpapier auf täglicher Basis neu berechnet. Dabei werden alle Risikofaktoren einbezogen. Der so berechnete Sicherheitsabschlag wird sodann mit einem Mindestsicherheitsabschlag verglichen. Der höhere dieser beiden Werte wird als Sicherheitenabschlag angewendet.
Über die Entrichtung von Margins für laufende Transaktionen hinaus muss jedes Clearingmitglied abhängig von seinem individuellen Risiko Beiträge in einen Clearingfonds einzahlen. Dieser haftet solidarisch für die finanziellen Folgen eines Ausfalls von Clearingmitgliedern, soweit diese nicht durch die individuellen Margins der ausfallenden Clearingmitglieder, deren Beiträge zum Clearingfonds sowie die Gewinnrücklage der Eurex Clearing AG gedeckt wären. Für das Clearing von Credit Default Swaps hat Eurex Clearing AG einen separaten Clearingfonds eingerichtet. Die Eurex Clearing AG führt Stresstests durch, um zu überprüfen, ob ihre Clearingfonds risikoadäquat sind. Hierzu werden alle laufenden Transaktionen der Clearingmitglieder sowie deren Sicherheiten Marktpreisschwankungen auf einem Konfidenzniveau von mindestens 99,9 Prozent unterworfen. Um potenzielle Verluste ermitteln zu können, die über die individuellen Margins eines Clearingmitglieds hinausgehen, wird die Auswirkung eines potenziellen Ausfalls auf den Clearingfonds simuliert. Die Eurex Clearing AG hat Limits definiert, bei deren Überschreitung sie unverzüglich Maßnahmen zur Anpassung des Umfangs des Clearingfonds treffen kann.
Für den Fall, dass ein Clearingmitglied seinen Verpflichtungen gegenüber der Eurex Clearing AG nicht nachkommt, stehen ihr die folgenden Verteidigungslinien zur Verfügung:
Eine danach eventuell verbleibende Unterdeckung würde zunächst durch die Gewinnrücklage der Eurex Clearing AG abgesichert. Die Gewinnrücklagen der Eurex Clearing AG hatten zum 31. Dezember 2012 einen Wert von 7,0 Mio.€. Zum 4. Januar 2013 wurde der Beitrag der Eurex Clearing AG zu den Clearingfonds auf insgesamt 50,0 Mio.€ erhöht.
Auf Ebene der Eurex Clearing AG werden Kreditrisikostresstests berechnet, um die Auswirkung von Extremszenarien, z.B. den Ausfall des größten Kontrahenten, zu analysieren. Die in den Stresstests ermittelten Werte werden mit Limits verglichen, die als Teil der verfügbaren Risikodeckungsmasse definiert sind. Darüber hinaus werden für die Eurex Clearing AG Stresstests des Kreditrisikos berechnet, die den gleichzeitigen Ausfall mehrerer Kontrahenten analysieren. Zusätzlich zu klassischen Stresstests, die Auswirkungen von vordefinierten Stressszenarien auf die verfügbare Risikodeckungsmasse analysieren, berechnet die Eurex Clearing AG seit 2011 sog. inverse Stresstests. Mit Hilfe dieses Instruments wird ermittelt, wie viele Kontrahenten ausfallen müssten, damit die Verteidigungslinien nicht mehr ausreichen, um die Verluste aufzufangen.
Die Ergebnisse der Stresstests und inversen Stresstests können weitere Analysen und die Implementierung von Maßnahmen zur Risikoreduzierung nach sich ziehen. Im Geschäftsjahr wurden anhand der Stresstestberechnungen des Kreditrisikos keine wesentlichen Risiken identifiziert.
Des Weiteren können Kreditrisiken bei der Anlage von Geldern entstehen. Die Funktion wird vom zentralen Bereich Treasury ausgeführt, der mit gruppenweiten Kompetenzen ausgestattet ist. Treasury reduziert dieses Risiko für die Gesellschaften des Segments Eurex, indem Anlagen auf mehrere Kontrahenten mit ausschließlich hoher Bonität verteilt, Anlagegrenzen für jeden Kontrahenten definiert und die Mittel überwiegend kurzfristig sowie, wenn möglich, besichert angelegt werden. Auf Basis einer regelmäßigen Bonitätsprüfung sowie im Rahmen anlassbezogener Ad-hoc-Analysen werden Limits für die Anlagen festgelegt.
Die Gesellschaften des Segments Eurex führen die regulatorisch vorgeschriebenen Stresstests des Marktpreisrisikos durch. Marktpreisrisiken sind für das Segment sowie seine Einzelgesellschaften jedoch nicht wesentlich. Daher werden über die regulatorisch vorgeschriebenen Stresstests hinaus keine weiteren Stresstests des Marktpreisrisikos durchgeführt.
Liquiditätsrisiken: Treasury überwacht die tägliche und untertägige Liquidität der Gesellschaften und steuert sie mit Hilfe eines Limitsystems. Darüber hinaus betreiben die Gesellschaften des Segments Eurex operationelles und strategisches Liquiditätsmanagement. Während operativ sichergestellt wird, dass die erwarteten Zahlungsausgänge der jeweils folgenden drei Monate gedeckt sind, ist das strategische Liquiditätsmanagement auf die längerfristige Planung und Sicherstellung der Liquidität sowie die Finanzierung von Projekten und Investitionen ausgerichtet.
Für die Eurex Clearing AG existieren aufgrund ihrer Eigenschaft als zentraler Kontrahent strenge interne Liquiditätsvorgaben. Die Anlagepolitik ist entsprechend konservativ. Regelmäßige Analysen stellen die Angemessenheit dieser Liquiditätsvorgaben sicher. Die Eurex Clearing AG strebt zurzeit die Erweiterung ihrer Lizenz als Kreditinstitut gemäß dem deutschen Kreditwesengesetz an. Dadurch wird die Eurex Clearing AG in der Lage sein, Kredit- und Einlagengeschäfte mit Einschränkungen einzugehen. Des Weiteren
wird die Erweiterung der Lizenz der Eurex Clearing AG ermöglichen, die ständigen Fazilitäten der Deutschen Bundesbank zu nutzen. Somit kann das Segment die eigene Liquidität noch besser steuern. Der Erhalt der Lizenz wird für April 2013 angestrebt.
Risiken aus regulatorischen Kennziffern: Die Nichteinhaltung von regulatorischen Kennziffern stellt für die Gesellschaften des Segments Eurex nur ein unwesentliches Risiko dar.
Auch die Gesellschaften des Segments Eurex sind von Geschäftsrisiken betroffen. Wesentliche Risiken stellen dabei ein starker Rückgang der Handelsaktivität aufgrund der Zurückhaltung der Kunden sowie eine weitere Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise dar. Des Weiteren besteht das Risiko eines intensiveren Wettbewerbs zwischen den etablierten Terminbörsen oder des Eintritts von neuen Wettbewerbern, was möglicherweise zum Verlust von Marktanteilen der Gesellschaften des Segments Eurex führt.
Zudem besteht die Gefahr von negativen Auswirkungen durch verschiedene regulatorische Initiativen, z.B. dem deutschen Gesetz zur Regulierung des Hochfrequenzhandels.
Darüber hinaus gibt es weitere Regulierungsvorhaben, die möglicherweise das Segment Eurex betreffen und die Ertragslage negativ beeinflussen könnten. Dazu zählen insbesondere eine Finanztransaktionssteuer in elf Staaten der EU, die eine Abwanderung von Handelsvolumen in weniger regulierte und transparente Märkte verursachen würde, sowie die Überarbeitung der Richtlinie der EU über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Infrastructure Directive, MiFID) und die Regulierung der Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Regulation, MiFIR).
Die Verordnung über zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (European Market Infrastructure Regulation, EMIR) erhöht die Anforderungen für zentrale Gegenparteien. Die Eurex Clearing AG setzt sich intensiv mit den künftigen Anforderungen aufgrund von EMIR auseinander. So werden die notwendigen Anpassungen des Geschäftsbetriebs an die neuen Vorschriften vorbereitet, um eine zügige Autorisierung als zentrale Gegenpartei unter dem neuen regulatorischen Rahmenwerk sicherzustellen. Damit leistet die Eurex Clearing AG proaktiv den ihr von den Aufsichtsbehörden zugedachten Beitrag, die Ziele der G20 zu erreichen.
Für die Gesellschaften des Segments Eurex werden Szenarien auf Grundlage der wichtigsten Risikoereignisse erstellt und quantitativ bewertet. Zusätzlich werden Stressszenarien definiert, um die EBIT-Auswirkung weiterer Extremszenarien zu analysieren. Potenziellen Verlusten aus dem Eintritt unwahrscheinlicher und großer Verlustszenarien bezogen auf das Geschäftsrisiko steht Risikodeckungsmasse in ausreichender Höhe gegenüber.
Die Eurex Clearing AG wird 2013 die Prisma-Methodik implementieren. Damit mögliche Risiken, die aufgrund dieses Prozesses entstehen können, frühzeitig erkannt werden, wird die Implementierung ständig überwacht.
Die wesentlichen Risiken im Segment Xetra sind operationelle-, Geschäfts- und Projektrisiken. Im Gegensatz zu den beiden Segmenten Clearstream und Eurex sind finanzwirtschaftliche Risiken für die Gesellschaften des Segments Xetra unwesentlich. Die Einzelrisiken werden in den folgenden Abschnitten im Hinblick auf das Geschäftssegment Xetra beschrieben und bewertet.
Analog zum Segment Eurex sind auch für die Gesellschaften des Segments Xetra Fehlverarbeitungs und Verfügbarkeitsrisiken die wesentlichen operationellen Risiken.
Fehlverarbeitungsrisiken: Ein wesentliches Risiko im Rahmen dieser Risikoklasse stellen individuelle Fehler durch Mitarbeiter dar, die beispielsweise zu Fehlern bei der Aufrechterhaltung des Betriebs führen können. Dieses Risiko soll durch Maßnahmen wie das Vier-Augen-Prinzip minimiert werden.
Verfügbarkeitsrisiken: Hier besteht im Segment Xetra die Gefahr, dass Handels- oder Abwicklungssysteme aufgrund von technischen Störungen oder menschlichem Versagen für eine bestimmte Zeit nicht zur Verfügung stehen. Das Segment Xetra ist sich dieser Gefahr bewusst und hat umfassende BCM-Maßnahmen implementiert, um dieses Risiko zu minimieren, z.B. sind alle kritischen IT-Systeme und die technische Infrastruktur redundant ausgelegt, und es wurden in allen wichtigen operativen Handelszentren Notfallarbeitsplätze für Mitarbeiter in Kernfunktionen eingerichtet. Die Effizienz und Effektivität dieser Maßnahmen wird regelmäßig überprüft und sichergestellt.
Weitere Risiken: Weiterhin bestehen für das Segment Xetra rechtliche Risiken sowie das Risiko von Schäden an materiellen Gütern. Diese Risiken sind jedoch für das Segment nur unwesentlich. Des Weiteren bestehen Personalrisiken für das Segment Xetra.
Im Berichtsjahr sind keine nennenswerten Verluste aus operationellen Risiken aufgetreten.
Aufgrund seiner wirtschaftlichen Ausrichtung sind finanzwirtschaftliche Risiken für das Segment Xetra nur unwesentlich.
Wesentliche Geschäftsrisiken für das Segment Xetra sind externe Faktoren wie die Entwicklung und Volatilität der Aktienmärkte oder fehlendes Vertrauen der Investoren in die Finanzmärkte – beide können sich negativ auf die Ertragslage auswirken. Insbesondere eine mögliche weitere Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise bis hin zu einer Wirtschaftskrise des Euroraums stellt ein Risiko für das Segment Xetra dar.
Des Weiteren bestehen Risiken durch regulatorische Vorhaben. Insbesondere besteht die Gefahr, dass sich das geplante Gesetz der Bundesregierung zur Vermeidung von Gefahren und Missbrauch im Hochfrequenzhandel negativ auf das Geschäft im Segment Xetra auswirkt. Die Anforderungen des Gesetzes können dazu führen, dass sich die Handelsaktivitäten eines Großteils der Kunden verringern und somit eine Verschlechterung der Etragslage eintreten könnte. Die Gesellschaften des Segments Xetra sind sich dieser Gefahr bewusst und werden entsprechende Maßnahmen ergreifen, um den möglichen Folgen entgegenzuwirken. Darüber hinaus würde die Einführung einer Finanztransaktionssteuer in elf europäischen Staaten vermutlich zu einem Rückgang des Handelsvolumens führen. Kunden des Segments Xetra würden im Fall der Einführung einer Finanztransaktionssteuer ihre Handelsaktivitäten zum Teil in weniger regulierte und
weniger transparente Märkte verlagern, um so der Steuer ausweichen zu können.
Weitere Regulierungsvorhaben, die die Ertragslage bzw. das Wettbewerbsumfeld beeinflussen können, sind die Überarbeitung der Richtlinie der EU über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Infrastructure Directive, MiFID), die Regulierung der Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Regulation, MiFIR) sowie die Verordnung über zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (European Market Infrastructure Regulation, EMIR).
Die Analyse möglicher Verlustszenarien für das Berichtsjahr 2012 ergab, dass potenziellen Verlusten zu jeder Zeit eine ausreichende Deckungsmasse gegenüberstand.
Das Segment Xetra verfolgt derzeit das Projekt, eine direkte Verbindung zwischen dem Handelsplatz und Kundengruppen, wie z.B. Investmentgesellschaften oder Pensionskassen aufzubauen. Ziel ist, einen besseren Zugang zum Handelssystem zu ermöglichen. Dieses Projekt wird durch Group Risk Management regelmäßig überwacht, um Risiken frühzeitig erkennen zu können und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Wie das Segment Xetra ist das Risikoprofil des Geschäftssegments Market Data & Analytics (MD&A) im Wesentlichen von operationellen, Geschäfts- und Projektrisiken geprägt. Finanzwirtschaftliche Risiken sind hingegen für das Geschäftssegment unwesentlich. Im Folgenden werden die Einzelrisiken von MD&A vorgestellt und bewertet. Insgesamt ist das Segement MD&A durch ein niedriges Risikoprofil gekennzeichnet.
Für das Segment MD&A sind Risiken der Geschäftspraxis sowie Verfügbarkeitsrisiken die wesentlichen operationellen Risiken.
Risiken der Geschäftspraxis: Es besteht die Gefahr, dass das Geschäftssement Verluste durch Verstöße gegen rechtliche Regelungen oder durch die Nutzung von nicht lizensierten Produkten erfährt. Dieses Risiko
wird reduziert, indem verschiedene Kontrollmaßnahmen eingerichtet wurden und ständig weiterentwickelt werden. Insbesondere die zentrale Funktion Group Compliance soll die Einhaltung rechtlicher Vorgaben gewährleisten.
Verfügbarkeitsrisiken: Für das Segment MD&A stellt eine nicht gewährleistete Verfügbarkeit der angebotenen Dienstleistungen ein wesentliches Risiko dar. Es kann aufgrund von technischen Mängeln oder manuellen Fehlern dazu kommen, dass bestimmte Daten oder Datenpakete, z.B. Informationen über Indexstände, nicht an den Kunden weitergegeben werden können. Das Risiko besteht darin, dass Kunden Schadensersatzforderungen an eine Gesellschaft des Segments stellen können.
Weitere Risiken: Schäden an materiellen Gütern, Personalrisiken sowie Fehlverarbeitungen stellen weitere Risiken für das Segment dar.
Im Geschäftsjahr 2012 kam es nicht zu nennenswerten Verlusten aus operationellen Risiken.
Das Geschäftssegment MD&A ist nur unwesentlichen finanzwirtschaftlichen Risiken ausgesetzt.
Ein anhaltender bzw. verstärkter Konsolidierungsprozess im Bankensektor stellt ein wesentliches Geschäftsrisiko für das Segment MD&A dar. Dies könnte sich negativ auf die Nachfrage der Kunden nach Produkten oder Dienstleistungen des Segments auswirken und somit zu einer Verringerung der Erlöse führen. Des Weiteren besteht analog zu den anderen Segmenten das Risiko einer weiteren Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise, die auch für die Ertragslage des Segments MD&A negative Folgen hätte.
Zudem könnte sich die vorgeschlagene europäische Regulierung der Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Regulation, MiFIR) negativ auf das Segment MD&A auswirken. Insbesondere die möglicherweise neuen bzw. erhöhten Anforderungen an die Publikation von Marktdaten könnten ein Risiko für das Segment MD&A darstellen. Des Weiteren hätte die Einführung einer Finanztransaktionssteuer in elf europäischen Ländern negative Implikationen für das Segment.
Zur Analyse möglicher Verluste werden für das Segment verschiedene Szenarien betrachtet. Diese Szenarioanalyse ergab, dass möglichen Verlusten eine ausreichend hohe Risikodeckungsmasse gegenübersteht.
Aktuell reorganisiert das Segment MD&A die Strukturen im Geschäftsbereich. Dabei sollen die Fachbereiche enger mit der IT verzahnt werden. Ziel ist, die Technologieführerschaft der Gruppe Deutsche Börse weiter auszubauen. Dieses Projekt wird regelmäßig überwacht. Dadurch sollen alle mit dem Projekt verbundenen Risiken rechtzeitig erkannt werden, um die entsprechenden Maßnahmen einleiten zu können.
In seiner Funktion als Verantwortlicher für das gruppenweite Risikomanagement überprüft der Vorstand der Deutsche Börse AG die Risikosituation der gesamten Gruppe. Das sich daraus ergebende Fazit des Vorstands und der Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr wird im Folgenden dargestellt.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr haben sich weitere externe Risikofaktoren für das Geschäft der Gruppe Deutsche Börse ergeben. Die Gruppe erkannte jedoch neu aufgetretene Risiken frühzeitig und konnte geeignete Maßnahmen treffen, um ihnen zu begegnen. Auf Basis dieser Maßnahmen hat sich das Risikoprofil der Gruppe Deutsche Börse nicht wesentlich verändert. Im Geschäftsjahr standen den Risiken der Gruppe Deutsche Börse stets Risikodeckungsmassen in ausreichender Höhe gegenüber. Das erforderliche Ökonomische Kapital der Gruppe Deutsche Börse zum 31. Dezember 2012 betrug 1.451 Mio.€, die verfügbare Risikodeckungsmasse belief sich auf 2.407 Mio.€. Der Vorstand der Deutsche Börse AG ist von der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems überzeugt. Um das Management operationeller Risiken weiter zu stärken, wurde im zurückliegenden Jahr eine umfassende Risikomanagementsoftware im Segment Clearstream eingeführt.
Die Gruppe bewertet fortlaufend ihre Risikosituation. Unter Berücksichtigung der vorgenommenen Stresstestberechnungen, des sich ergebenden ökonomischen Kapitals sowie des von ihm als wirksam eingestuften Risikomanagementsystems kommt der Vorstand der Deutsche Börse AG zu dem Schluss, dass die verfügbare Risikodeckungsmasse ausreichend ist. Er kann zudem kein Risiko erkennen, welches die Gruppe in ihrem Bestand gefährdet.
Auch für 2013 sind Weiterentwicklungen im Bereich Risikomanagement vorgesehen. Darüber hinaus werden 2013 vermehrt Risikobewertungen von Geschäftsrisiken, insbesondere von regulatorischen Risiken, vorgenommen, die Auswirkungen auf die Gruppe Deutsche Börse über den bei der Berechnung des Ökonomischen Kapitals verwendeten Zeitraum von einem Jahr hinaus haben können. Die Gruppe plant ferner die Erweiterung ihrer gruppenweiten Systeme zur Konsolidierung der Kreditrisiken. Des Weiteren werden die Eurex Clearing AG und die Clearstream Holding-Gruppe im kommenden Jahr die neuen Anforderungen der am 14. Dezember 2012 veröffentlichen Neufassung der MaRisk umsetzen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Eurex Clearing AG und die Clearstream Holding-Gruppe unter das derzeitig geplante Gesetz zur Abschirmung von Risiken und zur Planung der Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten und Finanzgruppen fallen. In diesem Fall werden die Eurex Clearing AG und die Clearstream Holding-Gruppe einen Sanierungsplan für ihre Institute entwickeln.
Das Chancenmanagement der Gruppe Deutsche Börse hat zum Ziel, Chancen frühestmöglich zu identifizieren, zu bewerten und geeignete Maßnahmen anzustoßen, damit Chancen wahrgenommen werden und zu geschäftlichem Erfolg führen.
Organische Wachstumschancen evaluiert die Gruppe Deutsche Börse gezielt im Rahmen ihrer jährlichen Budgetplanung und im Bedarfsfall fortlaufend unterjährig. Ausgangspunkt hierfür sind jeweils Vorschläge für neue Produkte, Dienstleistungen oder Technologien, die in den Geschäftsbereichen der Gruppe generiert werden.
Der Prozess beginnt mit der sorgfältigen Analyse des Marktumfelds und betrachtet neben den Kundenwünschen u.a. auch Marktentwicklungen, Wettbewerber sowie regulatorische Veränderungen. Dabei kommen verschiedene Instrumente der Chancenentwicklung zum Einsatz, z.B. die Stärken/Schwächen-Analyse oder der Inside-Out- bzw. der Outside-In-Ansatz.
Die entwickelten Ideen für Wachstumsinitiativen werden anhand konzernweit einheitlicher Vorlagen weiter ausgearbeitet und einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen. Dabei werden sowohl qualitative Aspekte in Form eines Geschäftsplans dokumentiert als auch Kosten und Erlöse detailliert über mehrere Jahre hinweg geplant.
Der Geschäftsplan enthält beispielsweise Angaben zum Produkt bzw. der Dienstleistung, die angeboten werden soll, sowie zu Zielkunden und Wettbewerbern, zur Marktgröße, zu Markteintrittsbarrieren und zur Positionierung des Produkts bzw. der Dienstleistung am Markt. Er skizziert darüber hinaus auch erforderliche Ressourcen, den Implementierungsansatz inklusive Marketing-/Vertriebsstrategie und zeigt potenzielle Risiken auf.
Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung basiert auf einem Vollkostenansatz. Dabei wird zwischen aufwandsund ausgabenrelevanten Größen unterschieden und somit die Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung ebenso wie auf die Kapitalflussrechnung des Unternehmens abgebildet.
Ob die vorgeschlagene Wachstumsinitiative wirtschaftlich vorteilhaft für die Gruppe ist, wird mit Instrumenten der Investitionsrechnung bewertet. Die Gruppe Deutsche Börse verwendet hierfür das Discounted Cashflow-Verfahren. Neben dem Kapitalwert werden zusätzlich der interne Zinsfuß sowie die Amortisationsdauer zur Evaluierung herangezogen. Die Ermittlung des Diskontierungszinssatzes, der für die Berechnung des Kapitalwerts von zentraler Bedeutung ist, geht von den Eigenkapitalkosten der Gruppe Deutsche Börse aus und addiert projektspezifische Risikozuschläge, die anhand eines standardisierten Verfahrens bestimmt werden. Zuschläge werden zum Beispiel fällig, wenn eine Wachstumsinitiative in neue geographische Regionen expandiert oder gänzlich neue Produkte und Dienst-
leistungen entwickelt werden, mit denen die Gruppe Deutsche Börse bislang noch keine Erfahrung hat.
Sind Geschäftsplan und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für die einzelnen Wachtumsinitiativen erstellt, ist über die Umsetzung zu entscheiden. Diese Entscheidung trifft der Vorstand der Gruppe Deutsche Börse im Rahmen des jährlichen Budgetplanungsprozesses. Zu Beginn legt der Vorstand das in Abhängigkeit der allgemeinen Geschäftsentwicklung für Wachstumsinitiativen zur Verfügung stehende Budget fest. Dieses Budget wird dann anhand verschiedener Faktoren (wie dem Beitrag eines Geschäftsbereichs zum EBIT der Gruppe) auf die einzelnen Geschäftsbereiche verteilt. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die jeweiligen Wachstumsinitiativen im nächsten Schritt priorisiert. Die Priorisierung baut auf der erstellten Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auf, zudem werden Risiken berücksichtigt und der Beitrag einer einzelnen Wachstumsinitiative zur Geschäftsbereichs- und Unternehmensstrategie bewertet. Auch Verbundeffekte (geschäftsbereichsübergreifender Nutzen einer Wachstumsinitiative) spielen bei der Priorisierung von Wachstumsinitiativen eine Rolle. Die Initiativen, welche den höchsten Wertbeitrag erzielen und im Rahmen der Budgetvorgaben der Geschäftsbereiche finanzierbar sind, werden vom Vorstand ausgewählt und budgetiert.
Die Budgetierung von Wachstumsinitiativen sieht vor, dass für jede selektierte und im Investitionsportfolio enthaltene Wachstumsinitiative ein Ganzjahresbudget in Form von Auszahlungen und Aufwendungen reserviert wird. Die Budgetfreigabe durch den Vorstand der Gruppe Deutsche Börse erfolgt unterjährig und ist an Projektphasen orientiert. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Bewilligung finanzieller Mittel an den Projektfortschritt geknüpft ist und die Projekte einer regelmäßigen Überprüfung unterzogen werden. Außerdem hat der Vorstand so die Möglichkeit, den Einsatz der fürs Gesamtjahr reservierten Mittel zu adjustieren und auf die allgemeine Geschäftsentwicklung zu reagieren – bei Bedarf können z.B. unterjährig neue Wachstumsinitiativen bewilligt und budgetiert werden.
Die Kontrolle der Wachstumsinitiativen im Rahmen des unterjährigen Budgetfreigabeprozesses wird
durch ein regelmäßiges Berichtswesen ergänzt. Der Vorstand der Gruppe Deutsche Börse erhält i.d.R. monatlich einen Bericht über den Status und den Fortschritt der in der Umsetzung befindlichen Initiativen. Koordiniert durch Zentralfunktionen entsteht in Zusammenarbeit mit den einzelnen Projekten aus den Geschäftsbereichen ein Bericht, in dem die geplanten Kosten und Erlöse dem Ist-Budgetverbrauch und den tatsächlich erzielten Erlösen gegenübergestellt werden. Außerdem wird die Finanzplanung fortgeschrieben, Prognosen werden aktualisiert und Veränderungen am Projektumfang transparent gemacht. Des Weiteren werden Meilensteine nachverfolgt und projektspezifische Risiken sowie eingeleitete Gegenmaßnahmen beschrieben. Das Projektmanagement und die begleitenden Zentralfunktionen kommentieren den Projektstatus für den Vorstand.
Im Einzelnen stehen gegenwärtig Wachstumsinitiativen im Kontext des Clearing von außerbörslichen Derivaten und des Liquiditätsmanagements im Fokus der Gruppe Deutsche Börse.
Im Zuge der Erfahrungen mit der Finanzkrise von 2008, ausgelöst durch die Nichterfüllung von außerbörslichen Geschäften, die unbesichert, hoch riskant und bilateral ausgeführt wurden, haben sich die führenden Industriestaaten (G20) verständigt, wirksame Regularien zu schaffen, um außerbörsliche Derivategeschäfte transparenter und sicherer zu machen. Als Konsequenz hat die Europäische Union die European Market Infrastructure Regulation (EMIR) erarbeitet, deren Ziel es ist, den außerbörslichen Handel ("over-the-counter", OTC) mit Derivateprodukten zu regulieren. EMIR bedeutet:
Die europäische EMIR-Verordnung trat zum 16. August 2012 in Kraft und befindet sich derzeit in Umsetzung. Damit Marktteilnehmer die Anforderungen aus EMIR umsetzen können, hat Eurex Clearing einen zentralen Kontrahenten für das Clearing außerbörslicher Derivategeschäfte entwickelt, der dem Markt seit dem 13. November 2012 als "EurexOTC Clear"-Angebot zur Verfügung steht. Dieses später auch auf andere Anlageklassen erweiterbare Angebot richtet sich maßgeblich an institutionelle Kunden und deren Geschäfte in Zinsderivaten (Interest Rate Swaps). Es legt besonderen Augenmerk auf Sicherheit und Effizienz und ermöglicht den Kunden, die gesamten Vorzüge der Services von Eurex Clearing im Risiko- und Sicherheitenmanagemt auch für ihre außerbörslichen Geschäfte zu nutzen.
Mit dem im Rahmen der Wachstumsinitiative Global Liquidity Hub entwickelten Angebot für das Liquiditätsmanagement hilft Clearstream seinen Kunden, die strukturellen Veränderungen, unter anderem infolge der zusätzlichen Liquiditätsanforderungen nach Basel III und der neuen Clearingverpflichtungen nach EMIR, zu bewältigen. Über den Global Liquidity Hub können Banken die Vermögenswerte, die Clearstream in ihrem Auftrag verwahrt, effizienter über verschiedene Plattformen und Länder hinweg nutzen. Da dies weltweit ein zentrales Thema ist, hat Clearstream begonnen, sein Sicherheitenmanagementsystem an Dritte zu vermarkten, und hat mit verschiedenen Marktinfrastrukturbetreibern weltweit Outsourcing-Verträge abgeschlossen. Dieser Service – der Liquidity Hub GO (Global Outsourcing) – befindet sich in unterschiedlichen Entwicklungsphasen mit den internationalen Partnern von Clearstream. Neben Zentralverwahrern hat Clearstream auch Vereinbarungen mit Agent Banks zur Nutzung ihrer Kompetenz im Sicherheitenmanagement unterzeichnet.
Neben organischem Wachstum verfolgt das Unternehmen auch regelmäßig externe Wachstumschancen, die einer ähnlich stringenten Analyse unterzogen werden wie die organischen Wachstumsinitiativen. Daher werden nur wenige der analysierten Chancen auch tatsächlich umgesetzt. Beispiele für externes
Wachstum in den letzten Jahren sind der vollständige Erwerb der Eurex von der SIX Group AG, die mehrheitliche Beteiligung an der European Energy Exchange und die Erhöhung der Anteile an dem Indexanbieter STOXX Ltd. Auch in Asien ist die Gruppe Deutsche Börse offen für Kooperationen wie Beispiele im Abschnitt "Segment Eurex" zeigen. Generell aber legt das Unternehmen vor dem Hintergrund des bereits sehr umfangreichen Produkt- und Dienstleistungsangebots entlang der gesamten Wertschöpfungskette einen klaren Fokus auf organisches Wachstum.
Neben den organischen und externen Wachstumschancen sieht das Unternehmen auch eine Reihe von möglichen zyklischen Entwicklungen, die sich positiv auf die Gruppe Deutsche Börse auswirken könnten:
Im Marktdatengeschäft könnte eine Zunahme der Zahl der Beschäftigten bei Unternehmen, die in Finanzmärkten tätig sind, zu einer steigenden Abnahme von Datenpaketen führen.
Die Gruppe Deutsche Börse ist allerdings überzeugt, dass langfristig nicht zyklische, sondern strukturelle Faktoren dominieren und den Geschäftserfolg beeinflussen werden.
verzinslichen Wertpapieren. Ferner erwartet die Gruppe wegen veränderter regulatorischer Anforderungen und wegen des nachhaltigen Verlusts an Vertrauen unter den Marktteilnehmern einen strukturellen Anstieg der Nachfrage nach Dienstleistungen für das Sicherheiten- und Liquiditätsmanagement.
Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2013. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen. Diese vorausschauenden Aussagen und Informationen beruhen auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Prognoseberichts. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Chancen, Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des Konzerns. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens. Sollten Chancen oder Risiken eintreten oder eine der Ungewissheiten Realität werden oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen nicht korrekt war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen.
Für den Prognosezeitraum rechnet die Gruppe Deutsche Börse weltweit mit einem weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Auch erwartet das Unternehmen, dass die Unsicherheit hinsichtlich der Bonität und Liquidität einzelner Länder in der Eurozone weiter die Kapitalmärkte beeinflussen wird. Auf dieser Basis rechnet die Gruppe kurzfristig nicht mit einer wesentlichen Verbesserung des Vertrauens der Kapitalmarktteilnehmer. Hinsichtlich der Zinsentwicklung erwartet der Konzern noch keine grundsätzliche Abkehr der Zentralbanken in Europa und den USA von der vorherrschenden Niedrigzinspolitik.
Bei der wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2013 geht der Internationale Währungsfonds (IWF) in einer im Januar 2013 veröffentlichten Prognose von einem Rückgang von rund –0,2 Prozent für die Eurozone und von einem Wachstum von rund 0,6 Prozent für Deutschland aus. Die Differenz zwischen der Eurozone und Deutschland resultiert aus einer erneuten Kontraktion in Ländern wie Italien und Spanien. Für Großbritannien und die USA liegen die Erwartungen über denen für die Eurozone. Für Großbritannien wird 2013 mit eim Wachstum der Wirtschaft von rund 1,0 Prozent und für die USA von rund 2,0 Prozent gerechnet. Das mit Abstand größte Wirtschaftswachstum 2013 – rund 7 bis 8 Prozent – wird weiterhin in Erwartung der hohen Binnennachfrage für die asiatischen Länder, insbesondere China, prognostiziert. Als Folge der sehr unterschiedlichen Schätzungen für die verschiedenen Wirtschaftsräume wird für das Jahr 2013 ein weltweites Wirtschaftswachstum von rund 3,5 Prozent prognostiziert.
Um den Finanzsektor zu stabilisieren und künftig Finanzkrisen in dem erlebten Ausmaß zu verhindern, streben Regierungen und Zentralbanken derzeit eine stärkere Regulierung des Finanzmarktes an. Das Spektrum der geplanten und zum Teil bereits angestoßenen Maßnahmen reicht von der Überarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Bankgeschäfte und Eigenkapitalanforderungen bis hin zur Verbesserung der Finanzmarktaufsicht (für Details siehe Abschnitt "Regulatorisches Umfeld" dieses Prognoseberichts). Für die Kunden der Gruppe Deutsche Börse sind die Auswirkungen dieser weit reichenden regulatorischen Reformvorhaben auf Marktstruktur und Geschäftsmodell derzeit noch nicht genau abschätzbar. Für den Prognosezeitraum rechnet die Deutsche Börse damit, dass sich diese Unsicherheit weiterhin dämpfend auf die Geschäftsaktivität der Marktteilnehmer auswirken wird. Für die Gruppe selbst haben die verschiedenen Regulierungsvorhaben sowohl positive als auch negative Auswirkungen. In Summe sieht das Unternehmen das sich verändernde regulatorische Umfeld jedoch als Chance, sein Geschäft weiter auszubauen.
Die Gruppe Deutsche Börse hat 2012 drei Stoßrichtungen ihrer Wachstumsstrategie bekannt gegeben (siehe Abschnitt "Ziele und Strategie der Gruppe Deutsche Börse" dieses zusammengefassten Lageberichts), die sie im Rahmen ihres integrierten Geschäftsmodells mit den Schwerpunkten Handel, Clearing, Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren und Derivaten auch im Berichtszeitraum verfolgen wird. Auf Basis dieses erfolgreichen Geschäftsmodells, das die gesamte Prozesskette für Finanzmarkttransaktionen und die wichtigsten Anlageklassen abdeckt, wird die Deutsche Börse weiterhin die Trends an den Finanzmärkten weltweit beobachten und diese für die Weiterentwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen nutzen. Das vorrangige strategische Ziel der Gruppe dabei ist, alle Kunden mit hervorragenden Leistungen zu bedienen. Mit ihren skalierbaren elektronischen Plattformen sieht sich die Deutsche Börse auch im Wettbewerb mit anderen Anbietern von Handels- und Abwicklungsservices weiterhin sehr gut positioniert.
Als eine Folge der globalen Finanzmarktkrise wird auf internationaler Ebene in den verschiedensten Bereichen an Regulierungsvorhaben gearbeitet, die ein transparenteres und stabileres Finanzsystem schaffen sollen. Dabei stehen insbesondere neue Regelungen für Banken im Fokus, aber auch die Finanzmarktinfrastruktur und die Abwicklung von Wertpapieren, Derivaten und sonstigen Finanzinstrumenten sind teilweise betroffen. Weiterhin haben sich die Aufsichtsstrukturen infolge der genannten Regelungen geändert: Die zum 1. Januar 2011 geschaffenen europäischen Aufsichtsbehörden sowie der europäische Ausschuss für Systemrisiken haben deutlich an Bedeutung gewonnen, während gleichzeitig der Spielraum für nationale Entscheidungen geringer geworden ist. Ferner wird die Einführung einer Finanztransaktionssteuer in der Europäischen Union diskutiert. Zu diesem Zweck haben mehrere EU-Teilnehmerstaaten eine sog. verstärkte Zusammenarbeit vereinbart mit dem Ziel, eine einheitliche Finanztransaktionsbesteuerung einzuführen. Die Einführung dieser Steuer hätte negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der Deutschen Börse. Wie stark diese Steuer die Geschäftsentwicklung beeinträchtigen würde, ist davon abhängig, welche Anlageklassen die Steuer umfassen würde und wie sie hinsichtlich der Anwendbarkeit und der Steuersätze gestaltet wäre. Auf der Basis des aktuellen Diskussionsstandes sind konkrete Auswirkungen auf das Geschäft der Gruppe nicht einschätzbar.
Im Zuge der Veränderungen des regulatorischen Rahmens sind für die Gruppe neben einer Vielzahl von kleineren Initiativen v.a. drei EU-Gesetzgebungspakete von Relevanz: die aktuelle Überarbeitung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Directive, MiFID), die Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (European Market Infrastructure Regulation, EMIR) sowie die Verordnung für Wertpapierzentralverwahrer (Central Securities Depositories, CSD-Regulierung).
Die EU-Kommission hat Ende 2011 einen Entwurf für die Überarbeitung der MiFID veröffentlicht. Ziel ist es, die Transparenz und Integrität der Märkte zu erhöhen und den Investorenschutz auch im Lichte der Finanzmarktkrise weiter zu stärken. Außerdem plant die EU-Kommission, Maßnahmen zur Regulierung des Hochfrequenzhandels (High Frequency Trading) zu ergreifen sowie die Wettbewerbsbedingungen besonders im Bereich des Derivatehandels und -clearings zu verschärfen. Für die Gruppe Deutsche Börse ergäbe sich dabei aus den ursprünglich von der EU-Kommission vorgeschlagenen Regelungen hinsichtlich des Zugangs zu verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette eine mögliche Intensivierung des Wettbewerbs. Zudem könnten sich je nach Ausgestaltung die Maßnahmen für die Regulierung des Hochfrequenzhandels dämpfend auf die Handelsaktivität der Kunden der Gruppe auswirken. Mit einer Umsetzung der Regulierung ist 2015 zu rechnen. Teile der Regelungen werden als Verordnung unmittelbar EU-weit gültig werden (MiFIR).
Die Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister strebt ein harmonisiertes Regelwerk für den Betrieb und die Beaufsichtigung von zentralen Kontrahenten (Central Counterparties, CCPs) an. Der Entwurf wurde im September 2010 von der EU-Kommission vorgelegt und Ende Juli 2012 in der endgültigen Fassung veröffentlicht. Die Verordnung strebt u.a. den regulatorischen Zwang zur verstärkten Abwicklung von Derivategeschäften über zentrale Kontrahenten an, woraus sich für die Gruppe Deutsche Börse die Chance ergibt, ihr Clearingangebot auf
außerbörslich gehandelte Derivate auszuweiten. Ferner enthält die Verordnung die Einführung einer Registrierungspflicht für OTC-abgewickelte Derivate in zentralen Transaktionsregistern (sog. Trade Repositories). Auch die Überwachung von Trade Repositories durch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (European Securities Markets Authority, ESMA) ist Bestandteil der geplanten Verordnung. Mit der beabsichtigten Aufwertung zentraler Kontrahenten in Europa ist allerdings auch ein erhöhter Bedarf an Eigenkapital verbunden. Für den Betreiber des zentralen Kontrahenten der Gruppe Deutsche Börse, die Eurex Clearing AG, rechnet das Unternehmen mit einem zusätzlichen Eigenkapitalbedarf in der Größenordnung von bis zu 150 Mio.€. Im Januar 2013 wurden davon bereits 110 Mio.€ zugeführt. Eine faktische Anwendung von EMIR wird erst für 2014 erwartet.
Im Rahmen der CSD-Regulierung will die EU-Kommission die europäische Landschaft der Wertpapierabwicklung und -verwahrung reformieren und damit erstmals ein einheitliches europäisches Regelwerk für Wertpapierzentralverwahrer schaffen. Die EU-Kommission hat im März 2012 einen Vorschlag vorgelegt. Die Verabschiedung der Maßnahmen wird in der zweiten Jahreshälfte 2013 erwartet. Abhängig von der Lösung der aktuell in diesem Kontext diskutierten organisatorischen Regelungen können diese Maßnahmen Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten von Clearstream haben.
Ergänzt werden die genannten Regulierungsvorhaben durch die Überarbeitung der Eigenkapitalrichtlinie (CRD IV) und das Regulierungsvorhaben zur Sanierung und Abwicklung von Finanzinstituten (siehe den folgenden Abschnitt "Regelungen für Banken"). Für das Jahr 2013 wird auch eine Überarbeitung des europäischen Wertpapierrechts (Securities Law Legislation, SLL) erwartet.
Auf nationaler und internationaler Ebene werden weitere regulatorische Änderungen erörtert, um die Stabilität des Finanzmarktes sicherzustellen. Beispiele sind der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und die neuen europäischen Aufsichtsbehörden (ESMA, EBA und Europäischer Ausschuss für Systemrisiken). Auf nationaler Ebene bringt
v.a. das Hochfrequenzhandelsgesetz teilweise Implikationen für die Gruppe Deutsche Börse mit sich.
Im Kontext der Bankenregulierung, die die Gruppe sowohl direkt als auch indirekt betrifft, befinden sich wesentliche Änderungsvorhaben in der finalen Phase der Ausarbeitung oder bereits in der Umsetzung. Weitere Änderungen zeichnen sich darüber hinaus bereits ab. Dies gilt sowohl für das internationale Regelwerk (Regeln des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht) als auch für die darauf aufbauenden europäischen Vorschriften (Capital Requirements Directive, CRD) und nationalen Vorgaben. Weiterhin gibt es ergänzende Initiativen auf allen drei genannten Ebenen, die sich z.B. mit Themen der Corporate Governance oder der Sanierungs- und Abwicklungsplanung für (systemrelevante) Institute befassen.
Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (Basel Committee on Banking Supervision, BCBS) hat bereits im Dezember 2010 grundsätzlich die Details für das überarbeitete, nunmehr Basel III genannte Regelwerk veröffentlicht. Am 1. Juni 2011 hat das BCBS eine erste Überarbeitung des Basel III-Regelwerks veröffentlicht und dabei einzelne Aspekte ergänzt. Am 25. Juli 2012 wurden zudem überarbeitete Regeln für die Kapitalunterlegung von Positionen gegenüber zentralen Gegenparteien bekannt gemacht. Schließlich hat das BCBS am 6. Januar 2013 weitere Justierungen der Liquiditätsvorschriften verabschiedet, die am 7. Januar 2013 veröffentlicht wurden.
Basel III enthält insbesondere eine geänderte Eigenkapitaldefinition, zusätzliche Risikopuffer für erwartete Verluste, die Einführung von antizyklischen Kapitalpuffern, die Einführung einer sog. Leverage Ratio (Verschuldungshebel, vereinfacht: ein Mindestverhältnis von Eigenkapital zur ungewichteten Summe aus Bilanzsumme und außerbilanziellen Risikopositionen) sowie Anforderungen an ein verstärktes Liquiditätsmanagement und eine stärkere Überwachung der Liquiditätslage durch die Aufsichtsbehörden (insbesondere Einführung von zwei quantitativen Mindestquoten für kurz- und mittelfristige Liquidität). Dabei ist eine stufenweise Einführung bis 2019 geplant. Innerhalb dieses Übergangsprozesses sind Überprüfungen und ggf. Anpassungen bestimmter Teilbereiche vorgesehen. Das Basel III-Paket enthält auch eine generelle
Überarbeitung der Eigenkapitalunterlegungspflichten für Positionen gegenüber zentralen Kontrahenten.
Unter Berücksichtigung verschiedener Übergangsregeln gelten die Basel III-Regeln international grundsätzlich seit dem 1. Januar 2013. Sie bedürfen zur Geltung innerhalb der EU jedoch einer Umsetzung in EU- und ggf. nationales Recht.
Das BCBS diskutiert derzeit zudem weitere Feinjustierungen oder grundlegende Überarbeitungen einzelner Sachverhalte des Basel-Regelwerks, u.a. Vorgaben zur Zuordnung von Positionen zum Handels- oder Anlagenbuch, Vorgaben zur Ausgestaltung der Internal Audit-Funktion in Banken, Adjustierung und Modifikation der Anforderungen an die Liquiditätsdeckung (Liquidity Coverage Ratio). Weiterhin diskutiert das BCBS seit 2011 intensiv über zusätzliche, über die Basel III-Vorgaben hinausgehende Eigenkapitalanforderungen für global und national systemrelevante Institute (Global/Domestic Systemically Important Banks, G-SIBs/D-SIBs). Dazu hat das BCBS bereits am 19. Juli 2011 sowie am 29. Juni 2012 entsprechende Richtlinien erlassen. Teile dieser Erweiterungen werden allgemein unter dem Begriff Basel III.5 zusammengefasst. Anhand von rein qualitativen Indikatoren ordnet die verantwortliche Aufsichtsbehörde die Banken in ihrem Aufsichtsbereich einer der beiden oder beiden Kategorien zu.
In der EU sollen die Basel III-Regelungen gemeinsam mit weiteren Aspekten, u.a. Themen der Corporate Governance und der weit gehenden Umsetzung einer einheitlichen Anwendung der Vorschriften (Single Rule Book), in einem überarbeiteten Regelwerk für Banken und Wertpapierdienstleiser abgebildet werden. Dazu werden die bisher unter dem Namen "Capital Requirement Directives" zusammengefassten Richtlinien 2006/48/EU (Bankenrichtlinie) und 2006/49/EU (Kapitaladäquanz-Richtlinie) komplett überarbeitet und in einem integrierten Gesetzespaket (allgemein als CRD IV bezeichnet), bestehend aus einer Richtlinie (die anschließend in nationales Recht umzusetzen ist) und einer unmittelbar geltenden Verordnung, neu gestaltet.
Hierzu hat die EU-Kommission am 20. Juli 2011 einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt. EU-Rat und EU-Parlament haben im Mai 2012 ihre Position zu dem Vorschlag der EU-Kommission festgelegt;
seitdem befindet sich das Verfahren in den Trilog-Verhandlungen. Die Verhandlungen wurden 2012 nicht abgeschlossen, entsprechend traten die Regelungen nicht zum vorgesehenen Termin 1. Januar 2013 in Kraft. Im Rahmen des Abschlusses der Verhandlungen werden auch aktuelle Regulierungsinitiativen wie die überarbeiteten Basler Vorgaben zum Kontrahentengewicht für Positionen gegenüber zentralen Gegenparteien, die erweiterten Kapitalanforderungen (Basel III.5), die Regeln für systemrelevante Institute einschließlich der erhöhten Kapitalanforderungen für solche Institute, Kapitalpuffer für systemische Risiken, die Möglichkeit nationaler Regelungen für strengere Kapitalanforderungen sowie die überarbeiteten Baseler Liquiditätsvorschriften vom Januar 2013 thematisiert und vermutlich in den finalen Regulierungstext einfließen. Ein Inkrafttreten wird nunmehr frühestens im späteren Verlauf des Jahres 2013 oder sogar erst 2014 erwartet.
Während sich die Basel III-Regelungen unmittelbar nur an global agierende internationale Geschäftsbanken richten, greifen die EU-Regelungen für alle in der EU agierenden Banken. Die CRD IV geht daher teilweise auf regionale oder größenabhängige Besonderheiten ein und sieht spezifische bzw. modifizierte Regelungen für bestimmte Geschäftsarten vor. Auf Basis des aktuellen Diskussionsstandes ist aus Sicht der Gruppe Deutsche Börse insbesondere das künftige Zusammenspiel von EMIR, CSD-Regulierung, MiFID und CRD relevant.
Unabhängig von den noch laufenden Verhandlungen auf EU-Ebene hat die Bundesregierung im Frühjahr mit der Umsetzung der CRD IV-Regelungen in deutsches Recht begonnen. Nach der Konsultation von Entwürfen hat die Bundesregierung am 15. Oktober 2012 einen Gesetzentwurf zum CRD IV-Umsetzungsgesetz in den parlamentarischen Prozess eingebracht. Dieser Gesetzentwurf wurde zwischenzeitlich durch die Konsultation von nachgelagerten Verordnungen ergänzt. Der Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens ist jedoch abhängig von der Finalisierung des CRD IV-Pakets auf europäischer Ebene.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Diskussionsstandes zu den CRD IV-Regelungen erwartet die Gruppe kurz- und mittelfristig keinen materiellen Einfluss auf die Eigenkapitalausstattung ihrer regulierten Gesellschaften. Ungeachtet dessen wird die Gruppe – auch in Wechselwirkung mit den Anforderungen für die zentralen Kontrahenten der Gruppe aus EMIR – die Kapitalausstattung der regulierten Einheiten weiter analysieren und zur Stärkung der Risikodeckung nötigenfalls anpassen. Abhängig von der Geschäftsentwicklung, einer möglichen Einstufung von Gruppengesellschaften als systemrelevante Institute und der Höhe der jeweils maßgeblichen Puffer sowie der – möglicherweise in Zukunft limitierenden – Vorgaben der Leverage Ratio ist jedoch zu erwarten, dass die Eigenkapitalbasis langfristig graduell verstärkt werden muss. Die Gruppe wird auf Basis ihrer internen Analysen und einer vorausschauenden Planung die dafür notwendigen Maßnahmen frühzeitig einleiten. Bedingt durch die derzeit noch offenen Detailfragen, u.a. zur konkreten Anwendbarkeit der Regelungen im Bereich Leverage Ratio und Liquiditätskennziffern, und das ebenso unklare künftige Zusammenspiel der unterschiedlichen Regelungen lassen sich die Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten zum aktuellen Zeitpunkt nicht abschließend einschätzen oder prognostizieren.
Im Zuge der Finanzmarktkrise wurde auf internationaler und europäischer Ebene intensiv über die Notwendigkeit diskutiert, Sanierungs- und Abwicklungspläne für Institute der Finanzwirtschaft aufzustellen. So hat das Financial Stability Board (FSB) im Oktober 2011 Standards für die geordnete Abwicklung von Finanzunternehmen, die sog. "Key Attributes of Effective Resolution Regimes for Financial Institutions" (Key Attributes) mit dem Ziel verabschiedet, systemrelevante Institute ohne Verluste für den Staatshaushalt abzuwickeln und damit die "too big to fail"-Problematik zu vermeiden. Die Key Attributes sehen dabei vor, dass zumindest für global systemrelevante Finanzunternehmen Abwicklungs- und Sanierungspläne aufzustellen sind. Die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten haben sich verpflichtet, die Key Attributes umzusetzen.
Auf europäischer Ebene hat die Europäische Kommission am 6. Juni 2012 einen Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates veröffentlicht, der einen Rahmen für die Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten und Wertpapierfirmen festlegt (Sanierungs- und Abwicklungsrichtlinie). Die Sanierungs- und Abwicklungsrichtlinie wird europäisches Recht schaffen und wesentliche Bestandteile der Key Attributes aufgreifen.
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Am 2. November 2012 hat hierzu die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einen Rundschreibenentwurf zu Mindestanforderungen an die
Ausgestaltung von Sanierungsplänen (MaSan) zur Konsultation gestellt. Am 20. Dezember 2012 hat das Bundesministerium der Finanzen einen Gesetzentwurf zur Sanierungs- und Abwicklungsplanung von Kreditinstituten und Finanzgruppen veröffentlicht.
Die Gruppe Deutsche Börse hat die erwähnten politischen und regulatorischen Initiativen von Anfang an intensiv begleitet und wird dies weiter tun. Sie nimmt aktiv an den Konsultationen teil und legt gegenüber den politischen Entscheidungsträgern direkt die potenziellen negativen Konsequenzen für den Markt als Ganzes und die betroffene Gesellschaft im Besonderen dar. Die Gruppe Deutsche Börse bezieht darüber hinaus zu den genannten politischen Initiativen angemessen Stellung. So wirkt die Deutsche Börse unverhältnismäßigen Auswirkungen auf die Gruppe oder eines ihrer Tochterunternehmen entgegen und strebt an, eine angemessene Berücksichtigung der Interessen der möglicherweise betroffenen Geschäftseinheiten zu erreichen.
Die Gruppe Deutsche Börse sieht sich weiterhin sehr gut aufgestellt und rechnet langfristig mit einer positiven Entwicklung der Ertragslage. Für den Prognosezeitraum erschwert jedoch die Unsicherheit bezüglich des weiteren Verhaltens der Kapitalmarktteilnehmer die konkrete Prognose der Ertragslage. Die im Berichtsjahr 2012 beobachtete Entkopplung der Entwicklung der Aktienmärkte und der Realwirtschaft von der Handelsaktivität an den Kassa- und Terminmärkten der Gruppe, die im Zusammenhang mit einem Vertrauensverlust der Investoren und Marktteilnehmer steht, kann auch für den Prognosezeitraum nicht ausgeschlossen werden. Auch rechnet das Unternehmen weiterhin mit Unsicherheit der Marktteilnehmer über die weitere Ausgestaltung der Regulierungsvorhaben. Dies könnte auch im Prognosezeitraum dämpfende Auswirkungen auf die Geschäftsaktivität der Kunden der Gruppe haben.
Das Unternehmen hat daher im Rahmen seiner Budgetplanung verschiedene mögliche Szenarien für die Ertragslage 2013 entwickelt. Sollten sich das Kapitalmarktumfeld und das Investorenvertrauen nicht verbessern und sollten die Märkte weiterhin von Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung der Weltwirtschaft und der weiteren Lage in der Eurozone geprägt sein, würde sich die Geschäftsaktivität auf einem Niveau bewegen, das mit dem des zweiten Halbjahres 2012 vergleichbar ist. Für das Gesamtjahr 2013 würde dies Nettoerlöse in einer Größenordnung von rund 1,8 Mrd.€ bedeuten, ein möglicher Rückgang von rund 7 Prozent gegenüber 2012. Sollten sich das Kapitalmarktumfeld, das Investorenvertrauen und die Lage der südeuropäischen EU-Mitgliedsstaaten 2013 deutlich verbessern, würde das Unternehmen einen moderaten Anstieg der Nettoerlöse gegenüber dem Vorjahr auf über 2,0 Mrd.€ erwarten. Der Szenarioansatz bei der Prognose der Nettoerlöse ist maßgeblich bedingt durch die kurz- bis mittelfristig überwiegenden zyklischen Einflussfaktoren, deren Auswirkungen auf die Geschäftsaktivität das Unternehmen nicht steuern kann.
Hinsichtlich der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft rechnet das Unternehmen im Prognosezeitraum mit keiner grundsätzlichen Änderung der Zinspolitik in Europa und den USA. Da die für die Gruppe relevanten Marktzinsen im Jahresverlauf 2012 gesunken sind, erwartet die Gesellschaft 2013 einen Rückgang der Nettozinserträge.
Sollten sich die Rahmenbedingungen wider Erwarten noch schlechter entwickeln als eingangs beschrieben bzw. sich noch stärker auf die Kunden der Gruppe auswirken, sieht sich das Unternehmen aufgrund seines integrierten Geschäftsmodells sowie der bereits durchgeführten und im Folgenden beschriebenen weiteren Kostensenkungsmaßnahmen weiterhin in einer guten Lage, sein Geschäft profitabel zu betreiben.
Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, das erfolgreiche Management der operativen Kosten der letzten Jahre im Prognosezeitraum konsequent fortzusetzen. Im Februar 2013 hat der Konzern bekannt gegeben, die operative Effizienz durch Einsparungen bei den Personal- und Sachkosten im Umfang von jährlich 70 Mio.€ weiter zu steigern. Die Effizienzverbesserungen sollen erstmals im Jahr
186
2016 voll wirksam werden. Zur Umsetzung der Maßnahmen erwartet die Gesellschaft Implementierungskosten in einer Größenordnung von 90 bis 120 Mio.€, wovon voraussichtlich der größte Teil in Form von Rückstellungen bereits 2013 ergebniswirksam erfasst werden wird. Mit den zusätzlichen Einsparungen soll frühzeitig der über den Prognosezeitraum hinaus erwartete inflationsbedingte Kostenanstieg kompensiert werden. Zugleich sichert die Gruppe damit die notwendigen Freiräume zur Fortführung der Wachstums- und Infrastrukturinvestitionen, mit denen sie Chancen aus den strukturellen und regulatorischen Veränderungen an den Finanzmärkten sowie Potenziale in Wachstumsmärkten wie Asien nutzen will. Zudem stellt sich das Unternehmen damit auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse ein. Insbesondere aufgrund der verstärkten Investitionen erwartet das Unternehmen beginnend mit 2013 insgesamt einen moderaten Anstieg der operativen Kosten im Prognosezeitraum und darüber hinaus (bereinigt um Sondereffekte wie Effizienzprogramme).
Hinsichtlich des operativen Ergebnisses würde das Szenario der rückläufigen Nettoerlöse zu einem um Sondereffekte bereinigten EBIT in einer Größenordnung von rund 0,8 Mrd. € führen. In dem Szenario der moderat steigenden Nettoerlöse würde das bereinigte EBIT aufgrund der leicht steigenden operativen Kosten wie bereits 2012 bei rund 1,0 Mrd.€ liegen.
Für den Prognosezeitraum erwartet die Gruppe eine gegenüber dem Berichtsjahr unveränderte Steuerquote von rund 26 Prozent, bereinigt um Sondereffekte.
Der Konzern-Jahresüberschuss würde im Szenario der rückläufigen Nettoerlöse bei rund 0,5 Mrd.€ und im Szenario der moderat steigenden Nettoerlöse bei rund 0,7 Mrd. € liegen, jeweils um Sondereffekte bereinigt. Die 2012 begonnene Refinanzierung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten wird sich positiv auf den Konzern-Jahresüberschuss auswirken, da die Zinsaufwendungen für die Gruppe aufgrund des niedrigeren Zinsniveaus reduziert werden können.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses zusammengefassten Lageberichts rechnet das Unternehmen bei den operativen Kosten mit rund 90 Mio.€ Sondereffekten, maßgeblich im Zusammenhang mit Kosten
für Effizienzmaßnahmen. Zudem könnten sich im Prognosezeitraum zusätzliche Kosten in Verbindung mit der laufenden Untersuchung der OFAC (für Details siehe den Risikobericht) und möglichen Konsolidierungseffekten ergeben.
Auch für die Muttergesellschaft Deutsche Börse AG wurden in der Planung die oben genannten Szenarien berücksichtigt. Demnach rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2013 mit Nettoerlösen zwischen 1,1 Mrd.€ und 1,2 Mrd.€ und in beiden Szenarien mit einem um Sondereffekte bereinigten Jahresüberschuss von 0,5 Mrd.€.
Im Kassamarktsegment Xetra werden die Nettoerlöse auch künftig von der Entwicklung der Aktienmärkte, deren Volatilität sowie von strukturellen, aber auch zyklischen Veränderungen im Handelsgeschehen abhängen. Das Jahr 2012 war weitgehend von einer deutlichen Zurückhaltung der Marktteilnehmer aufgrund des makroökonomischen Umfelds geprägt. Für nachhaltiges Wachstum wäre eine deutliche Verbesserung des Investorenvertrauens erforderlich. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts ist dies allerdings nur ansatzweise absehbar.
Neben der Weiterentwicklung des Kassamarktes wird das Unternehmen auch künftig aufmerksam Veränderungen im wettbewerblichen Umfeld der europäischen Kassamärkte verfolgen. Das Unternehmen sieht sich nach wie vor gut positioniert, um Marktführer im Handel deutscher Bluechip-Aktien zu bleiben und den Kunden weltweit ein attraktives Spektrum von Produkten und Services für den Kassahandel in deutschen und europäischen Aktien sowie das Aktienclearing anzubieten. Wegen des gestiegenen Wettbewerbs im Kassamarkt ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich die Marktanteile aller Wettbewerber weiter verschieben werden.
Im zurückliegenden Jahr haben die beschriebenen zyklischen Einflussfaktoren zu einem deutlichen Rückgang der Handelsvolumina geführt. Die Gruppe Deutsche Börse geht aber weiterhin davon aus, dass strukturelle Wachstumsfaktoren langfristig dominieren und das Handelsvolumen in allen Produktsegmenten positiv beeinflussen werden. Die strukturellen Wachstumstreiber stellen sich wie folgt dar:
Traditionelle Investmentfonds setzen als Folge der europäischen Rechts- und Verwaltungsvorschriften, die sich auf bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren beziehen (OGAW III), zunehmend auch Derivate in ihren Portfoliostrategien ein.
Im Prognosezeitraum wird Eurex weiter verstärkt in die Weiterentwicklung der Technologie und des Produktangebots investieren. Der Schwerpunkt der Investitionen liegt auf dem Ausbau des Risikomanagements. Beispielsweise plant das Segment Eurex den weiteren Ausbau des portfoliobasierten Risikomanagements, das Kunden die Möglichkeit bieten wird, börsliches und außerbörsliches (OTC-) Geschäft gegeneinander aufzurechnen. Diese Neuerung ist u.a. auch Bestandteil der funktionalen Vorbereitungen, um in Zukunft verstärkt Clearingdienstleistungen für außerbörslich gehandelte Derivate anbieten zu können. Mittel- bis langfristig erwartet das Unternehmen aus dieser Initiative zusätzliche Nettoerlöse in bedeutendem Umfang. Da die regulatorischen Anforderungen, außerbörsliche Derivategeschäfte über einen zentralen Kontrahenten zu verrechnen, wahrscheinlich endgültig erst 2014 in Kraft treten, wird für 2013 nur ein geringer zusätzlicher Nettoerlösbeitrag erwartet.
Das Segment Clearstream erzielt seine Nettoerlöse in erster Linie mit der Abwicklung und Verwahrung internationaler Anleihen – einem Geschäft, das im Vergleich zum Handelsgeschäft weitaus stabiler ist und weniger den Schwankungen an den Kapitalmärkten unterliegt. Die Deutsche Börse erwartet auch künftig einen stärkeren Anstieg der Volumina der international begebenen Anleihen verglichen mit national begebenen festverzinslichen Wertpapieren. Zudem erwartet die Gruppe vor dem Hintergrund regulatorischer Anforderungen und des Verlusts von Vertrauen zwischen den Marktteilnehmern einen Anstieg der Nachfrage nach Dienstleistungen für das Sicherheiten- und Liquiditätsmanagement. In Ergänzung zu bereits erfolgreich im Markt platzierten Produkten wie GC Pooling, dem gemeinsam von Clearstream, Eurex Clearing und Eurex Repo betriebenen besicherten Geldmarkt, baut Clearstream zudem ihr internationales Angebot im Rahmen des Angebots "Global Liquidity Hub" weiter aus: Nachdem bereits 2011 der brasilianische Zentralverwahrer Cetip angebunden wurde, sind für den Prognosezeitraum weitere Anbindungen geplant, u.a. der Anbieter in Australien und Südafrika. Mittel- bis langfristig erwartet das Unternehmen aus dieser Initiative zusätzliche Nettoerlöse in bedeutendem Umfang. Da die verschiedenen Anbieter aber erst sukzessive angebunden werden können, wird für 2013 nur ein geringer zusätzlicher Nettoerlösbeitrag erwartet.
In Bezug auf die Kundenstruktur geht das Unternehmen weiterhin davon aus, dass sich die Konsolidierung in der Finanzbranche fortsetzen wird und sich Kunden im nationalen und internationalen Geschäft von Clearstream zusammenschließen werden. Die dann größeren Kunden würden von höheren Rabatten profitieren, was zu einem Rückgang der durchschnittlichen Entgelte führen könnte. Die Deutsche Börse steht im Bereich der Abwicklung und Verwahrung von internationalen Anleihen in einem besonders intensiven Wettbewerb, rechnet für den Prognosezeitraum aber nicht mit größeren Auswirkungen des Wettbewerbs auf ihre Nettoerlöse bzw. einem Verlust von Marktanteilen.
Seit dem 1. Januar 2013 werden die Bereiche Information Technology (IT) und Market Data & Analytics sowie ausgewählte externe IT-Dienstleistungen in einem eigenen Berichtssegment zusammengefasst. Ziel des neuen Segments ist der beschleunigte Ausbau der Technologieführerschaft und der Expertise im Marktdatenbereich, indem alle entsprechenden Kräfte im Unternehmen in einer eigenen, marktorientierten Geschäftseinheit zusammengeführt wurden. Diese soll unter einheitlicher Führung und eigener Ergebnisverantwortung mittel- bis langfristig ungehobene Wachstumspotenziale eröffnen.
Im Prognosezeitraum rechnet das Unternehmen mit Stabilität bei den im neuen Segment zusammengefassten externen IT-Nettoerlösen. Die Nettoerlöse im
Bereich Market Data & Analytics hängen zum größten Teil von der Nachfrage nach Marktdaten im Finanzsektor ab. Das Unternehmen erwartet in diesem Geschäftsbereich für den Prognosezeitraum ein weiterhin schwieriges Umfeld. Das Segment strebt aber in allen Bereichen eine kontinuierliche Erweiterung der Produktpalette um neue Datenangebote an, um diese zyklischen Einflussfaktoren zu kompensieren.
Für den Prognosezeitraum rechnet die Deutsche Börse mit anhaltendem Preisdruck in einigen ihrer Geschäftsbereiche. Das Ziel des Unternehmens ist dabei, den Preisdruck über die kontinuierliche Verbesserung der Produkte und Dienstleistungen sowie über selektive Anreize für preiselastisches Geschäft abzufedern.
Langfristig gesehen ist weiterhin damit zu rechnen, dass die durchschnittlichen Nettoerlöse pro relevanter Einheit in allen Bereichen der Gruppe zurückgehen. Dies resultiert aus den gestaffelten Preismodellen, die bei einem Wachstum der Geschäftsaktivität der Kunden dazu führen, dass der Ertrag pro Einheit zurückgeht.
Zur Sicherung des gesellschaftlichen Wertbeitrags der Gruppe Deutsche Börse stehen Initiativen zur Förderung der Transparenz und Sicherheit der Märkte im Prognosezeitraum im Vordergrund. Um diesem Anspruch Rechnung zu tragen, wird die Deutsche Börse das gruppenweite Produkt- und Dienstleistungsangebot im Bereich Markttransparenz weiter ausbauen, beispielsweise durch die von der Gruppe entwickelten und berechneten Indizes. Zudem stellen die 2012 bereits getätigten Investitionen in die Handels- und Clearinginfrastruktur sowie deren geplante Fortsetzung im Prognosezeitraum sicher, dass die Systeme den Kunden- und Marktbedürfnissen entsprechen. Vor diesem Hintergrund erwartet das Unternehmen auch im Prognosezeitraum, dass die Verfügbarkeit der verschiedenen Systeme auf dem sehr hohen Niveau der vergangenen Jahre liegen wird.
Als Dienstleistungsunternehmen hat verantwortungsbewusstes, auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtetes Management für die Gruppe Deutsche Börse einen hohen Stellenwert. Gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel und den damit einhergehenden Fachkräftemangel will sich das Unternehmen weiterhin adäquat aufstellen und setzt deshalb u.a. auf die Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen. Bis 2015 soll der Anteil der Frauen im oberen und mittleren Management auf 20 Prozent, im unteren Management auf 30 Prozent erhöht werden. Mit der Ernennung von Frau Hauke Stars wurde das ursprünglich bis 2015 formulierte Ziel, über mindestens ein weibliches Vorstandsmitglied zu verfügen, bereits im Jahr 2012 erreicht.
Das Unternehmen erwartet, auch künftig einen deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zu generieren; er ist das primäre Finanzierungsinstrument der Gruppe Deutsche Börse. Hinsichtlich der Entwicklung der Liquidität rechnet die Gruppe mit zwei wesentlichen Einflussfaktoren. Zum einen plant das Unternehmen, im Prognosezeitraum auf Gruppenebene in einer Größenordnung von 150 Mio.€ pro Jahr als Bestandteil des Cashflows aus Investitionstätigkeit in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zu investieren. Die Investitionen sollen hauptsächlich der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen in den Segmenten Eurex und Clearstream dienen. Die Summe ergibt sich hauptsächlich aus Investitionen in Handelsinfrastruktur und Funktionalitäten im Bereich Risikomanagement. Zum anderen werden der Vorstand und der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG der Hauptversammlung im Mai 2013 vorschlagen, eine Dividende je Aktie in Höhe von 2,10€ zu zahlen. Dies würde einem Liquiditätsabfluss von 386,5 Mio.€ entsprechen. Darüber hinaus werden zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts keine weiteren wesentlichen Einflussfaktoren auf die Liquidität der Gruppe erwartet. Aufgrund des positiven Cashflows, ausreichender Kreditlinien (für Details siehe Erläuterung 36 des Konzernanhangs) sowie ihrer flexiblen Steuerungsund Planungssysteme erwartet die Gruppe wie schon in den Vorjahren keine Liquiditätsengpässe.
Im Rahmen des Programms zur Optimierung der Kapitalstruktur wird die Deutsche Börse flexibel auf ein sich änderndes Marktumfeld im Prognosezeitraum reagieren. Die generell angestrebte Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses sowie Aktienrückkäufe stehen unter dem Vorbehalt von Anforderungen an die Kapitalstruktur, von Investitionsbedürfnissen sowie von generellen Liquiditätserwägungen.
Für 2013 rechnet das Unternehmen damit, einen Zinsdeckungsgrad von mindestens 16 zu erzielen – dieser ist das Ziel auf Gruppenebene. Diesen Zielwert zu erreichen, wäre auch bei einem Rückgang der Nettoerlöse möglich, da die Zinsaufwendungen für die Gruppe durch die 2012 begonnene Refinanzierung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten bereits 2013 reduziert werden können. Im Jahr 2014 wird dieser Effekt vollständig zum Tragen kommen, sodass die Gruppe einen Zinsdeckungsgrad von deutlich über 16 erwartet.
Auf Gruppenebene wird zudem ein Verhältnis der verzinslichen Bruttoschulden zum EBITDA von höchstens 1,5 angestrebt. Für 2013 rechnet die Gruppe in Abhängigkeit der möglichen Entwicklung der Nettoerlöse mit einer leichten Überschreitung des Verhältnisses von 1,5.
Die Muttergesellschaft Deutsche Börse AG plant im Prognosezeitraum Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von rund 50 Mio.€.
Der Vorstand der Deutsche Börse AG sieht das Unternehmen dank seines umfassenden Angebots entlang der Wertschöpfungskette im Wertpapierhandel und seiner Innovationskraft weiterhin sehr gut positioniert im internationalen Wettbewerb und rechnet langfristig mit einer positiven Entwicklung der Ertragslage. Für den Prognosezeitraum erschwert dem Vorstand allerdings die Unsicherheit bezüglich des weiteren Verhaltens der Kapitalmarktteilnehmer in Bezug auf die wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen die konkrete Prognose. Mit den 2013 beschlossenen zusätzlichen Effizienzmaßnahmen hat der Vorstand das Unternehmen frühzeitig auf den sich verändernden Markt eingestellt und kann den über den Prognosezeitraum hinaus erwarteten inflationsbedingten Kostenanstieg kompensieren. Zugleich sichert der Vorstand damit die notwendigen Freiräume zur Fortführung der Wachstums- und Infrastrukturinvestitionen, mit denen er Chancen aus den strukturellen und regulatorischen Veränderungen an den Finanzmärkten sowie Potenziale in Wachstumsmärkten wie Asien nutzen will. Maßgeblich aufgrund der verstärkten Investitionen erwartet der Vorstand, dass die bereinigten operativen Kosten im Prognosezeitraum und darüber hinaus moderat steigen werden. Insgesamt erwartet der Vorstand auf dieser Basis weiterhin einen deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und damit wie schon in den Vorjahren keine Liquiditätsengpässe.
Der Jahresabschluss der Deutsche Börse AG wird im Gegensatz zum Konzernabschluss nicht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), sondern nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.
Die Deutsche Börse AG ist die Muttergesellschaft der Gruppe Deutsche Börse. Ihre Geschäftsaktivitäten umfassen v.a. den Kassa- und Terminmarkt sowie die Bereiche Informationstechnologie und Market Data & Analytics. Die Entwicklung des Segments Clearstream spiegelt sich in der wirtschaftlichen Entwicklung der Deutsche Börse AG überwiegend aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags mit der Clearstream Holding AG wider. Vor diesem Hintergrund entsprechen das Geschäft und die Rahmenbedingungen der Deutsche Börse AG im Wesentlichen denen der Gruppe Deutsche Börse. Diese werden im Abschnitt "Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen" beschrieben.
Das Ergebnis der Deutsche Börse AG lag im Jahr 2012 vorwiegend aufgrund verschlechterter Marktbedingungen unter dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2011.
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
Verän derung € |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.110,3 | 1.280,7 | –13 |
| Gesamtkosten | 692,6 | 741,2 | –7 |
| Beteiligungsergebnis | 307,6 | 207,0 | 49 |
| EBIT | 844,6 | 864,4 | –2 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) |
726,3 | 760,1 | –4 |
| Jahresüberschuss | 605,7 | 679,7 | –11 |
| Ergebnis je Aktie (€) | 3,231) | 3,661) | –12 |
1) Berechnung auf Basis des gew chteten Durchschn tts der Aktien in Umlauf
Die Umsatzerlöse gingen im Berichtsjahr um 13 Prozent auf 1.110,3 Mio.€ (2011: 1.280,7 Mio.€) zurück. Den größten Beitrag zum Umsatz lieferte das Segment Eurex, dessen Umsatzerlöse 660,2 Mio.€ betrugen (2011: 765,6 Mio.€).
Die Gesamtkosten der Gesellschaft (Personalaufwand, Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sowie sonstige betriebliche Aufwendungen) lagen mit 692,6 Mio.€ um 7 Prozent unter den Kosten des Vorjahres (2011: 741,2€).
Das Beteiligungsergebnis der Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr 2012 betrug 307,6 Mio.€ (2011: 207,0 Mio.€). Zu dem Ergebnis haben Erträge aus Ergebnisabführung mit 215,4 Mio.€ (2011: 173,4 Mio.€) und Erträge aus Genussrechten mit 15,0 Mio.€ (2011: 15,0 Mio.€) beigetragen. Zudem wurde eine teilweise Wertaufholung auf die Genussrechte der Deutsche Börse AG an der Eurex Frankfurt AG in Höhe von 56,7 Mio.€ vorgenommen (2011: 29,3 Mio.€). Diese Zuschreibung resultiert aus dem positiven Ergebnis der Eurex Frankfurt AG im Geschäftsjahr 2012. Zudem enthält das Beteiligungsergebnis Ausschüttungen in Höhe von 23,1 Mio.€ (2011: 10,2 Mio.€).
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich um 2 Prozent auf 844,6 Mio.€ (2011: 864,4 Mio.€). Der Jahresüberschuss betrug 605,7 Mio.€ und reduzierte sich um 11 Prozent (2011: 679,7 Mio.€), insbesondere aufgrund der verschmelzungsbedingten Sondereffekte im Jahr 2011 in Höhe von 60,1 Mio.€.
Die Umsatzerlöse der Deutsche Börse AG sind im Jahr 2012 um 13 Prozent auf 1.110,3 Mio.€ gesunken (2011: 1.280,7 Mio.€). Wie sich diese Erlöse auf die Segmente der Gesellschaft verteilen, zeigt die Tabelle auf der folgenden Seite.
Erläuterungen zur Geschäftsentwicklung im Segment Xetra lassen sich weitestgehend aus den Ausführungen im Abschnitt "Segment Xetra" entnehmen.
Deutsche Börse AG Strategische Perspektiven | Die Börse | Verantwortung | Governance Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
Verän derung % |
|
|---|---|---|---|
| Xetra | 232,4 | 306,9 | –24 |
| Eurex | 660,2 | 765,6 | –14 |
| Market Data & Analytics | 196,6 | 196,9 | 0 |
| Clearstream1) | 21,1 | 11,3 | 88 |
| Summe | 1.110,3 | 1.280,7 | –13 |
1) D e Umsatzerlöse, die auf das Segment Clearstream entfallen, resu tie en aus IT-D enstleistungen, d e die Deutsche Börse AG für Unternehmen aus dem Teilkonzern der Clearstream Holding AG erbringt.
Zur Entwicklung des Terminmarktsegments Eurex wird grundsätzlich auf den Abschnitt "Segment Eurex" verwiesen. Abweichungen zu den Ausführungen im o.g. Abschnitt sind darin begründet, dass die Effekte im US-Terminmarkt der International Securities Exchange (ISE) das Geschäft der Deutsche Börse AG nicht direkt betreffen. Zudem wirkt sich die Zunahme der Erlöse und Kosten infolge der Übernahme der ausstehenden Anteile an der Eurex Zürich AG im Berichtsjahr nicht direkt auf den Jahresabschluss der Deutsche Börse AG aus, da die Nettoerlöse an das Tochterunternehmen Eurex Global Derivatives AG weitergeleitet werden. Die Deutsche Börse AG partizipiert demnach weiterhin direkt zu 85 Prozent am wirtschaftlichen Ergebnis der Eurex Zürich AG.
Die Ertragslage im Segment Market Data & Analytics ist grundsätzlich im Abschnitt "Segment Market Data & Analytics" erläutert. Zu beachten ist hierbei, dass die Geschäftsentwicklung des Tochterunternehmens STOXX Ltd. keine direkte Auswirkung auf den Geschäftsverlauf der Deutsche Börse AG hat.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken im Berichtsjahr leicht auf 109,2 Mio.€ (2011: 118,8 Mio.€). Dies liegt v.a. an geringeren periodenfremden Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen, die auf 6,9 Mio.€ zurückgegangen sind (2011: 19,5 Mio.€).
Die Gesamtkosten sanken im Berichtsjahr gegenüber 2011 um 7 Prozent auf 692,6 Mio.€ (2011: 741,2 Mio.€) und setzen sich wie folgt zusammen:
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
Verän derung % |
|
|---|---|---|---|
| Personalaufwand | 138,0 | 146,5 | –6 |
| Abschreibungen | 32,5 | 28,4 | 14 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
522,1 | 566,3 | –8 |
| Summe | 692,6 | 741,2 | –7 |
Der Personalaufwand konnte im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf 138,0 Mio.€ gesenkt werden. Diese Reduzierung ist im Wesentlichen auf geringere Aufwendungen für Pensions- und Vorruhestandsrückstellungen zurückzuführen.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen nahmen um 14 Prozent zu und betrugen im Berichtsjahr 32,5 Mio.€ (2011: 28,4 Mio.€). Der Anstieg ist maßgeblich auf höhere Abschreibungen auf EDV-Hardware in Höhe von 22,0 Mio.€ zurückzuführen (2011: 18,3 Mio.€).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent reduziert werden, im Wesentlichen aufgrund von geringeren Beratungskosten in Höhe von 101,5 Mio.€ (2011: 146,9 Mio.€). Die höheren Beratungskosten im Jahr 2011 waren insbesondere im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Zusammenschluss mit der NYSE Euronext zustande gekommen.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sank im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 726,3 Mio.€ (2011: 760,1 Mio.€).
Die Eigenkapitalrentabilität der Deutsche Börse AG stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern zum Eigenkapital dar, das der Gesellschaft 2012 durchschnittlich zur Verfügung stand. Sie hat sich gegenüber 2011 hauptsächlich aufgrund des schlechteren Ergebnisses von 31,5 Prozent auf 27,4 Prozent reduziert.
Zum Berichtsstichtag am 31. Dezember 2012 beliefen sich die liquiden Mittel auf 281,1 Mio.€ (2011: 596,0 Mio.€) und enthielten den Kassenbestand, Bankguthaben in laufender Rechnung sowie Festgelder.
Die Gesellschaft hat Dividenden in Höhe von insgesamt 23,1 Mio.€ erhalten (2011: 10,2 Mio.€). Der Anstieg geht v.a. auf die höhere Ausschüttung der STOXX Ltd. in Höhe von 15,0 Mio.€ zurück (2011: 7,8 Mio.€).
Die Deutsche Börse AG verfügt über externe Kreditlinien in Höhe von 605,0 Mio.€ (2011: 605,0 Mio.€), die zum 31. Dezember 2012 nicht in Anspruch genommen waren. Zudem verfügt die Gesellschaft über ein Commercial Paper-Programm, das flexible und kurzfristige Finanzierungsmöglichkeiten von bis zu 2,5 Mrd.€ in verschiedenen Währungen ermöglicht. Zum Jahresende waren wie im Vorjahr keine Commercial Paper im Umlauf.
Die Deutsche Börse AG gewährleistet über ein konzernweites Cash-Pooling-Verfahren eine optimale Allokation der Liquidität innerhalb der Gruppe Deutsche Börse und sorgt so dafür, dass alle Tochterunternehmen jederzeit in der Lage sind, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat die Deutsche Börse AG eine Unternehmensanleihe mit einem Nominalvolumen von 600 Mio.€ begeben. Darüber hinaus bestehen weitere in Euro notierte Anleihen mit einem Nominalvolumen von insgesamt 797,8 Mio.€ sowie US-Dollar Schuldverschreibungen mit einem Nominalvolumen von 460 Mio.US\$.
Für weitere Details zu den Anleihen wird auf den Abschnitt "Finanzlage" verwiesen.
Die Deutsche Börse AG erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 456,6 Mio.€ (2011: 615,4 Mio.€). Der Rückgang des operativen Cashflows resultiert vornehmlich aus den erhöhten Zahlungsmittelabflüssen im Zusammenhang mit Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung.
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigke t |
456,6 | 615,4 |
| Cashflow aus Invest tionstätigke t | –371,0 | –133,5 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | –526,1 | –496,8 |
| Finanzmittelbestand zum 31. Dezember | –241,7 | 198,8 |
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich auf –371,0 Mio.€ (2011: –133,5 Mio.€). Der Anstieg liegt im Wesentlichen an den im Vergleich zum Vorjahr höheren Investitionstätigkeiten in das Finanzanlagevermögen.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Berichtsjahr –526,1 Mio.€ (2011: –496,8 Mio.€). Der Anstieg ist maßgeblich auf die erhöhte Dividendenzahlung zurückzuführen. Die Dividende stieg von 2,10€ auf 2,30€ je Aktie; zusätzlich erhielten die Aktionäre eine Sonderausschüttung von 1,00€ je Aktie. Dies führte im Geschäftsjahr 2012 zu einem Zahlungsmittelabfluss in Höhe von 622,9 Mio.€ (2011: 390,7 Mio.€).
Zum Berichtsstichtag 31. Dezember 2012 belief sich der Finanzmittelbestand auf –241,7 Mio.€ (2011: 198,8 Mio.€). Er setzt sich zusammen aus liquiden Mitteln in Höhe von 281,1 Mio.€ (2011: 596,0 Mio.€), abzüglich Verbindlichkeiten aus dem Cash-Pooling in Höhe von 522,7 Mio.€ (2011: 397,2 Mio.€) und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 0,1 Mio.€ (2011: null).
Zum 31. Dezember 2012 betrug das Anlagevermögen der Deutsche Börse AG 4.221,7 Mio.€ (2011: 3.572,4 Mio.€). Der größte Teil entfiel auf Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 3.086,3 Mio.€ (2011: 2.496,2 Mio.€), hauptsächlich aus der Beteiligung an der Clearstream Holding AG, sowie Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 996,9 Mio.€ (2011: 942,8 Mio.€).
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 13,5 | 9,6 |
| Sachanlagen | 77,8 | 78,0 |
| Finanzanlagen | 4.130,4 | 3.484,8 |
| Anlagevermögen zum 31. Dezember | 4.221,7 | 3.572,4 |
Die Anteile an verbundenen Unternehmen stiegen um 590,2 Mio.€, hauptsächlich aufgrund des Erwerbs der Eurex Global Derivatives AG für den Betrag von 552,9 Mio.€. 295,0 Mio.€ des Kaufpreises wurden in bar bezahlt und 255,9 Mio.€ durch die Lieferung von Aktien der Deutsche Börse AG an die SIX Group AG. Zudem wurden 2,0 Mio.€ Anschaffungsnebenkosten aktiviert.
Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen stiegen im Berichtsjahr um 54,1 Mio.€, v.a. aufgrund einer Wertaufholung an den Genussrechtsanteilen der Eurex Frankfurt AG in Höhe von 56,7 Mio.€.
Die Investitionen der Deutsche Börse AG in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen überstiegen im Berichtsjahr mit 36,4 Mio.€ (2011: 34,1 Mio.€) die Abschreibungen; diese beliefen sich auf 32,5 Mio.€ (2011: 28,4 Mio.€).
Forderungen gegen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten die Abrechnungen für konzerninterne Leistungen und die Beträge, die im Rahmen von Cash-Pooling-Regelungen durch die Deutsche Börse AG angelegt werden. Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen hauptsächlich aufgrund des bestehenden Gewinnabführungsvertrags mit der Clearstream Holding AG; sie belaufen sich auf 215,4 Mio.€. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren vornehmlich aus dem Cash-Pooling in Höhe von 509,5 Mio.€ (2011: 384,7 Mio.€).
Die Deutsche Börse AG vereinnahmt die Entgelte für einen Großteil ihrer Dienstleistungen unmittelbar nach Monatsende, sodass die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Jahresende 118,8 Mio € betrugen (2011: 119,9 Mio.€).
Das Betriebskapital (Working Capital) belief sich im Berichtsjahr 2012 auf –438,1 Mio.€ (2011: –350,4 Mio.€). Die Veränderung ist hauptsächlich auf eine Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus dem Cash-Pooling der Gruppe Deutsche Börse zurückzuführen.
Im Berichtsjahr stieg die Zahl der Mitarbeiter der Deutsche Börse AG um 16 Mitarbeiter und lag zum 31. Dezember 2012 bei 1.012 Mitarbeitern (31. Dezember 2011: 996 Mitarbeiter). Im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2012 waren 1.001 Mitarbeiter für die Deutsche Börse AG tätig.
Im Verlauf des Geschäftsjahres 2012 haben 38 Mitarbeiter die Deutsche Börse AG verlassen, damit betrug die Fluktuationsrate 3,8 Prozent.
Die Deutsche Börse AG beschäftigte zum 31. Dezember 2012 Mitarbeiter an acht Standorten weltweit. Die Länder bzw. Regionen sind:
| 31.12.2012 | % | |
|---|---|---|
| Deutschland | 956 | 94,5 |
| Großbr tannien | 42 | 4,1 |
| Restliches Europa | 13 | 1,3 |
| Asien | 1 | 0,1 |
| Summe Deutsche Börse AG | 1.012 | 100 |
Die Altersstruktur der Deutsche Börse AG stellte sich zum 31. Dezember 2012 wie folgt dar:
| 31.12.2012 | % | |
|---|---|---|
| Unter 30 Jahre | 54 | 5 |
| 30 bis 39 Jahre | 242 | 24 |
| 40 bis 49 Jahre | 463 | 46 |
| Über 50 Jahre | 253 | 25 |
| Summe Deutsche Börse AG | 1.012 | 100 |
Die Analyse der Unternehmenszugehörigkeit ergab zum 31. Dezember 2012 folgendes Bild:
| 31.12.2012 | % | |
|---|---|---|
| Unter 5 Jahre | 214 | 21 |
| 5 bis 15 Jahre | 506 | 50 |
| Über 15 Jahre | 292 | 29 |
| Summe Deutsche Börse AG | 1.012 | 100 |
Zum 31. Dezember 2012 betrug die Akademikerquote in der Deutsche Börse AG 67 Prozent. Die Quote ergibt sich aus der Anzahl der Mitarbeiter mit einem Abschluss an einer Universität, Fachhochschule oder einer Berufsakademie sowie der Mitarbeiter, die ein Auslandsstudium absolviert haben.
Insgesamt investierte das Unternehmen je Mitarbeiter durchschnittlich 2,8 Tage in die Weiterbildung.
Die Grundsätze zur Struktur und Ausgestaltung des Vergütungssystems entsprechen denen der Gruppe Deutsche Börse, sodass auf den Vergütungsbericht in diesem Unternehmensbericht verwiesen wird.
Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §289a HGB gilt für die Gruppe Deutsche Börse und die Deutsche Börse AG gleichermaßen, sodass auf die Erklärung zur Unternehmensführung für die Gruppe verwiesen wird.
Die Risiken und Chancen der Deutsche Börse AG sowie die Maßnahmen und Prozesse zum Umgang mit diesen Risiken und Chancen entsprechen im Wesentlichen denen der Gruppe Deutsche Börse, sodass auf die Abschnitte "Risikobericht" und
"Chancenbericht" verwiesen wird. An den Risiken und Chancen ihrer Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die Deutsche Börse AG grundsätzlich entsprechend ihrer Beteiligungsquote. Existenzgefährdende Risiken, die das Tochterunternehmen Eurex Clearing AG betreffen, haben durch eine Patronatserklärung, die die Deutsche Börse AG abgegeben hat, einen direkten Einfluss auf die Deutsche Börse AG. Zu weiteren Ausführungen hinsichtlich der Patronatserklärung gegenüber der Eurex Clearing AG wird auf den Abschnitt "Sonstige finanzielle Verpflichtungen und nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte" im Anhang zum Jahresabschluss der Deutsche Börse AG verwiesen.
Die gemäß §289 Abs.5 HGB geforderte Beschreibung des internen Kontrollsystems (IKS) erfolgt im Abschnitt "Konzernsteuerung".
Die wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag entsprechen den im Abschnitt "Nachtragsbericht" dargestellten Sachverhalten.
Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung der Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr 2013. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen. Diese vorausschauenden Aussagen und Informationen beruhen auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Prognoseberichts. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Chancen, Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse der Gesellschaft. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens. Sollten Chancen oder Risiken eintreten oder eine der Ungewissheiten Realität werden oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen nicht korrekt war, kann die tatsächliche Entwicklung der Gesellschaft sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen.
Da die Geschäfts- und Rahmenbedingungen sowie das regulatorische Umfeld der Deutsche Börse AG im Wesentlichen denen der Gruppe Deutsche Börse entsprechen, wird zur Einschätzung über deren künftige Entwicklung auf die entsprechenden Abschnitte im "Prognosebericht" verwiesen.
Die voraussichtliche Geschäftsentwicklung der Deutsche Börse AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Einflüssen wie die der Gruppe Deutsche Börse. Erläuterungen hierzu sowie quantitative Aussagen zur Deutsche Börse AG sind im "Prognosebericht" enthalten.
Die Deutsche Börse AG hat ihren Konzernabschluss und Konzernanhang im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den diesbezüglich veröffentlichten Interpretationen des International Accounting Standards Board (IASB) erstellt. Alle Teile des Finanzberichts wurden von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
206 Konzernanhang Grundlagen und Methoden
| Konzernanhang | 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 4 | 2.145,3 | 2.233,3 |
| Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft | 4 | 52,0 | 75,1 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 4 | 11,7 | 57,0 |
| Gesamterlöse | 2.209,0 | 2.365,4 | |
| Volumenabhängige Kosten | 4 | –276,7 | –244,0 |
| Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten) | 4 | 1.932,3 | 2.121,4 |
| Personalaufwand | 5 | –414,2 | –385,8 |
| Abschreibung und Wertminderungsaufwand | 11,12 | –105,0 | –91,4 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 6 | –439,4 | –485,0 |
| Operative Kosten | –958,6 | –962,2 | |
| Beteiligungsergebnis | 8 | –4,3 | 3,6 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 969,4 | 1.162,8 | |
| Finanzerträge | 9 | 12,3 | 135,1 |
| Finanzaufwendungen | 9 | –145,0 | –138,9 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 836,7 | 1.159,0 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 10 | –166,9 | –281,2 |
| Jahresüberschuss | 669,8 | 877,8 | |
| davon Anteilseigner der Muttergesellschaft (Konzern-Jahresüberschuss) | 645,0 | 855,2 | |
| davon nicht beherrschende Gesellschafter | 24,8 | 22,6 | |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) | 34 | 3,44 | 4,60 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) | 34 | 3,43 | 4,59 |
| Konzernanhang | 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
|---|---|---|---|
| Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 669,8 | 877,8 | |
| Währungsdifferenzen1) | 20 | –23,2 | 31,2 |
| Neubewertung der Cashflow-Hedges | –10,4 | –13,7 | |
| Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente | 23,3 | –32,2 | |
| Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen | –53,7 | –9,0 | |
| Latente Steuern | 10, 20 | 22,9 | –8,7 |
| Im Eigenkapital erfasste Verluste | –41,1 | –32,4 | |
| Gesamtertrag für die Periode | 628,7 | 845,4 | |
| davon Anteilseigner der Muttergesellschaft | 603,9 | 839,5 | |
| davon nicht beherrschende Gesellschafter | 24,8 | 5,9 |
1) In den Währungsd ffe enzen sind –0,3 M o. € (2011: 1,9 Mio. €) enthalten, d e im Rahmen des Beteiligungsergebnisses neutral in der Pos t on "Angesammelte Gewinne" erfasst wurden.
| Konzernanhang | 31.12.2012 | 31.12.2011 | 01.01.2011 | |
|---|---|---|---|---|
| LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | Mio.€ | Mio. € | Mio.€ | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 11 | |||
| Software | 132,7 | 101,2 | 50,2 | |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 2.078,4 | 2.095,2 | 2.059,6 | |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 85,4 | 56,3 | 65,2 | |
| Andere immaterielle Vermögenswerte | 882,3 | 911,1 | 914,9 | |
| 3.178,8 | 3.163,8 | 3.089,9 | ||
| Sachanlagen | 12 | |||
| Einbauten in Gebäuden | 43,6 | 46,0 | 39,0 | |
| Computerhardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 82,9 | 85,0 | 70,2 | |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 1,7 | 0,1 | 29,0 | |
| 128,2 | 131,1 | 138,2 | ||
| Finanzanlagen | 13 | |||
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 204,8 | 158,1 | 172,6 | |
| Andere Beteiligungen | 26,7 | 111,7 | 64,7 | |
| Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft | 1.485,0 | 1.404,6 | 1.555,6 | |
| Sonstige Wertpapiere | 21,5 | 16,6 | 12,1 | |
| Sonstige Ausleihungen1) | 0,1 | 0,6 | 1,0 | |
| 1.738,1 | 1.691,6 | 1.806,0 | ||
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 9,0 | 9,6 | 17,5 | |
| Latente Steueransprüche | 10 | 59,8 | 24,2 | 19,2 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 5.113,9 | 5.020,3 | 5.070,8 | |
| KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | ||||
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | ||||
| Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG | 15 | 178.056,5 | 183.618,1 | 128.823,7 |
| Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft | 16 | 12.808,2 | 14.144,1 | 7.706,9 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 17 | 211,8 | 224,3 | 212,1 |
| Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen | 2,1 | 2,7 | 5,6 | |
| Forderungen an sonstige nahe stehende Unternehmen und Personen |
0,9 | 5,1 | 4,4 | |
| Forderungen aus Ertragsteuern2) | 102,7 | 27,3 | 25,6 | |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 18 | 138,6 | 173,9 | 141,4 |
| Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte | 1,0 | 0 | 0 | |
| 191.321,8 | 198.195,5 | 136.919,7 | ||
| Bankguthaben m t Verfügungsbeschränkung | 19 | 19.450,6 | 13.861,5 | 6.064,2 |
| Kassenbestand und sonstige Bankguthaben | 641,6 | 925,2 | 797,1 | |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 211.414,0 | 212.982,2 | 143.781,0 | |
| Summe Aktiva | 216.527,9 | 218.002,5 | 148.851,8 |
1) Davon 0,1 M o. € (31. Dezember 2011: 0,6 Mio. €) Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen
2) Davon 10,6 M o. € (31. Dezember 2011: 12,4 M o. €) mit einer Restlaufze t von über einem Jahr aus Körperschaftsteue guthaben gemäß § 37 Abs. 5 Körperschaftsteuergesetz (KStG)
Gesamtertrag und -aufwand
| Konzernanhang | 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio.€ |
01.01.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|---|---|
| EIGENKAPITAL | 20 | |||
| Gezeichnetes Kap tal | 193,0 | 195,0 | 195,0 | |
| Kap talrücklage | 1.249,0 | 1.247,0 | 1.247,0 | |
| Eigene Aktien | –448,6 | –691,7 | –586,5 | |
| Neubewertungsrücklage | 14,3 | 46,7 | 91,3 | |
| Angesammelte Gewinne | 1.938,9 | 2.123,0 | 1.972,1 | |
| Konzerneigenkapital | 2.946,6 | 2.920,0 | 2.918,9 | |
| Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter |
223,0 | 212,6 | 458,9 | |
| Summe Eigenkapital | 3.169,6 | 3.132,6 | 3.377,8 | |
| LANGFRISTIGE SCHULDEN | ||||
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 22 | 95,4 | 47,2 | 55,1 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 23, 24 | 80,3 | 77,4 | 86,6 |
| Latente Steuerschulden | 10 | 274,7 | 323,0 | 297,7 |
| Verzinsliche Verbindlichke ten | 25 | 1.160,0 | 1.458,3 | 1.455,2 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 6,0 | 10,9 | 9,6 | |
| Summe langfristige Schulden | 1.616,4 | 1.916,8 | 1.904,2 | |
| KURZFRISTIGE SCHULDEN | ||||
| Steuerrückstellungen (davon Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: 202,3 Mio.€; 2011: 162,6 Mio.€) |
23, 26 | 252,2 | 219,6 | 345,0 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 23, 27 | 88,9 | 105,4 | 134,8 |
| Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG | 15 | 178.056,5 | 183.618,1 | 128.823,7 |
| Verbindlichke ten aus dem Bankgeschäft1) | 28 | 12.880,3 | 14.169,6 | 7.822,0 |
| Sonstige Verbindlichke ten gegenüber Kred tinstituten | 0,1 | 0,4 | 20,1 | |
| Verbindlichke ten aus Lieferungen und Leistungen | 108,2 | 114,6 | 96,5 | |
| Verbindlichke ten gegenüber assoziierten Unternehmen | 15,1 | 13,2 | 4,0 | |
| Verbindlichke ten gegenüber sonstigen nahe stehenden Unternehmen und Personen |
1,6 | 528,7 | 13,6 | |
| Bardepots der Marktteilnehmer | 29 | 19.450,6 | 13.861,5 | 6.064,2 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 30 | 888,4 | 322,0 | 245,9 |
| Summe kurzfristige Schulden | 211.741,9 | 212.953,1 | 143.569,8 | |
| Summe Schulden | 213.358,3 | 214.869,9 | 145.474,0 | |
| Summe Passiva | 216.527,9 | 218.002,5 | 148.851,8 |
1) Davon 0,1 M o. € (31. Dezember 2011: 0,1 Mio. €) Verbindlichke ten gegenüber assoziierten Unternehmen
| Konzernanhang | 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
|---|---|---|---|
| Jahresüberschuss | 669,8 | 877,8 | |
| Abschreibung und Wertminderungsaufwand | 11, 12 | 105,0 | 91,4 |
| Abnahme der langfristigen Rückstellungen | –2,3 | –27,5 | |
| Latente Ertragsteuer(erträge)/-aufwendungen | 10 | –56,9 | 6,7 |
| Übrige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/(Erträge) | 50,7 | –70,8 | |
| Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile: |
–42,0 | –177,4 | |
| Zunahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte | –43,7 | –4,2 | |
| Zunahme/(Abnahme) der kurzfristigen Schulden | 12,6 | –170,2 | |
| Abnahme der langfristigen Verbindlichkeiten | –10,9 | –3,0 | |
| Nettoverlust/(Nettogewinn) aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten | 1,9 | –0,2 | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen | 726,2 | 700,0 | |
| Veränderung der Verbindlichke ten aus CCP-Positionen | –39,1 | –36,2 | |
| Veränderung der Forderungen aus CCP-Positionen | 20,6 | 121,8 | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 33 | 707,7 | 785,6 |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | –145,7 | –115,6 | |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | –101,2 | –74,0 | |
| Auszahlungen für Invest tionen in Sachanlagen | –44,5 | –41,6 | |
| Auszahlungen für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente | –265,4 | –345,0 | |
| Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen | –1,9 | –66,2 | |
| Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbener Zahlungsm ttel |
–295,5 | –2,8 | |
| Einzahlungen aus der Veräußerung von Anteilen an assoziierten Unternehmen | 21,51) | 23,71) | |
| Nettoabnahme der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten |
27,4 | 770,1 | |
| Einzahlungen aus Abgängen von zur Veräußerung verfügbaren langfristigen Finanzinstrumenten |
392,2 | 558,3 | |
| Einzahlungen aus der Veräußerung von Sachanlagen | 0 | 0,7 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | 33 | –267,4 | 823,2 |
| M ttelabfluss aus dem Erwerb eigener Aktien | –198,2 | –111,7 | |
| M ttelzufluss aus dem Verkauf eigener Aktien | 1,2 | 0 | |
| M ttelabfluss an nicht beherrschende Gesellschafter | –14,6 | –7,9 | |
| M ttelzufluss von nicht beherrschenden Gesellschaftern | 0 | 9,7 | |
| M ttelabfluss aus langfristiger Finanzierung | –309,2 | –5,0 | |
| M ttelzufluss aus langfristiger Finanzierung | 600,0 | 0 | |
| M ttelabfluss aus kurzfristiger Finanzierung | –796,2 | 0 | |
| M ttelzufluss aus kurzfristiger Finanzierung | 789,3 | 0 | |
| Ausschüttung an Aktionäre | –622,9 | –390,7 | |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | –550,6 | –505,6 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | –110,3 | 1.103,2 |
Konzern-Kapitalfl ussrechnung
| Konzernanhang | 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
|---|---|---|---|
| Übertrag zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | –110,3 | 1.103,2 | |
| Einfluss von Währungsd fferenzen2) | –2,9 | –0,5 | |
| Finanzm ttelbestand am Anfang der Periode3) | 657,2 | –445,5 | |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode3) | 33 | 544,0 | 657,2 |
| Erha tene Zinsen und ähnliche Erträge4) | 12,7 | 53,9 | |
| Erha tene Dividenden4) | 12,9 | 7,9 | |
| Gezah te Zinsen4) | –118,2 | –120,4 | |
| Ertragsteuerzahlungen | –258,4 | –401,1 |
1) Kap talrückzahlung der Direct Edge Holdings, LLC
2) Enthält im Wesentlichen d e aus der Umrechnung des Teilkonzerns ISE entstandenen Währungsd fferenzen
3) Ohne Bardepots der Marktteilnehmer
4) Zins- und Dividendenzahlungen sind dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zugeordnet.
204
| davon enthalten im Gesamtertrag für die Periode |
|||||
|---|---|---|---|---|---|
| Konzernanhang | 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
| Gezeichnetes Kapital | |||||
| Bilanz zum 1. Januar | 195,0 | 195,0 | |||
| Einziehung eigener Aktien | –2,0 | 0 | |||
| Bilanz zum 31. Dezember | 193,0 | 195,0 | |||
| Kapitalrücklage | |||||
| Bilanz zum 1. Januar | 1.247,0 | 1.247,0 | |||
| Einziehung eigener Aktien | 2,0 | 0 | |||
| Bilanz zum 31. Dezember | 1.249,0 | 1.247,0 | |||
| Eigene Aktien | |||||
| Bilanz zum 1. Januar | –691,7 | –586,5 | |||
| Erwerb eigener Aktien | –198,2 | –111,7 | |||
| Einziehung eigener Aktien | 119,3 | 0 | |||
| Verkäufe im Rahmen des M tarbeiter beteiligungsprogramms |
6,8 | 6,5 | |||
| Erwerb des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter an der Eurex Zürich AG |
315,2 | 0 | |||
| Bilanz zum 31. Dezember | –448,6 | –691,7 | |||
| Neubewertungsrücklage | 20 | ||||
| Bilanz zum 1. Januar | 46,7 | 91,3 | |||
| Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen |
–53,7 | –9,0 | –53,7 | –9,0 | |
| Neubewertung der Cashflow-Hedges | –10,4 | –13,7 | –10,4 | –13,7 | |
| Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente |
23,3 | –32,2 | 23,3 | –32,2 | |
| Veränderung aus aktienbasierter Vergütung | –2,4 | –2,2 | 0 | 0 | |
| Latente Steuern | 10 | 10,8 | 12,5 | 10,8 | 12,5 |
| Bilanz zum 31. Dezember | 14,3 | 46,7 | |||
| Angesammelte Gewinne | 20 | ||||
| Bilanz zum 1. Januar | 2.123,0 | 1.972,1 | |||
| Ausschüttung an Aktionäre | 21 | –622,9 | –390,7 | 0 | 0 |
| Einziehung eigener Aktien | –119,3 | 0 | 0 | 0 | |
| Erwerb des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter an der Eurex Zürich AG |
–72,1 | –332,9 | 0 | 0 | |
| Konzern-Jahresüberschuss | 645,0 | 855,2 | 645,0 | 855,2 | |
| Währungsd fferenzen und sonstige Anpassungen |
–26,9 | 40,5 | –23,2 | 47,9 | |
| Latente Steuern | 10 | 12,1 | –21,2 | 12,1 | –21,2 |
| Bilanz zum 31. Dezember | 1.938,9 | 2.123,0 | |||
| Konzerneigenkapital zum 31. Dezember | 2.946,6 | 2.920,0 | 603,9 | 839,5 |
| davon enthalten im Gesamtertrag für die Periode |
|||||
|---|---|---|---|---|---|
| Konzernanhang | 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
| Übertrag Konzerneigenkapital | 2.946,6 | 2.920,0 | 603,9 | 839,5 | |
| Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter |
|||||
| Bilanz zum 1. Januar | 212,6 | 458,9 | |||
| Erwerb des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter an der Eurex Zürich AG |
0 | –252,5 | 0 | 0 | |
| Veränderung aus Kapitalmaßnahmen | –14,6 | 1,3 | 0 | 0 | |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Nettogewinn von Konzerngesellschaften |
24,8 | 22,6 | 24,8 | 22,6 | |
| Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen |
0,2 | –17,7 | 0 | –16,7 | |
| Bilanz zum 31. Dezember | 223,0 | 212,6 | 24,8 | 5,9 | |
| Summe Eigenkapital zum 31. Dezember | 3.169,6 | 3.132,6 | 628,7 | 845,4 |
Die Deutsche Börse AG ("die Gesellschaft") ist eine in der Bundesrepublik Deutschland eingetragene Aktiengesellschaft. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Frankfurt am Main.
Der Konzernabschluss 2012 wurde im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den diesbezüglich veröffentlichten Interpretationen des International Accounting Standards Board (IASB) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind. Zum 31. Dezember 2012 gab es keine geltenden Standards oder Interpretationen, die bis dato nicht von der EU übernommen wurden und die Auswirkungen auf den Konzernabschluss hatten. Entsprechend stimmt der Konzernabschluss auch mit den IFRS in ihrer vom IASB herausgegebenen Fassung überein.
Die nach §315a Abs.1 Handelsgesetzbuch (HGB) erforderlichen Angaben wurden im Konzernanhang und im Vergütungsbericht, der Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts ist, dargestellt. Der Konzernabschluss orientiert sich auch an den vom Rechnungslegungs Interpretations Committee (RIC) des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) beschlossenen Interpretationen, solange keine gegenteilige Regelung vom International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) oder dem IASB beschlossen wird.
Die folgenden vom IASB veröffentlichten, zum 1. Januar 2012 in Kraft getretenen und von der EU-Kommission übernommenen Standards und Interpretationen wurden erstmalig im Geschäftsjahr 2012 auf die Deutsche Börse AG angewandt:
Die Gruppe Deutsche Börse wendet im Geschäftsjahr 2012 den am 16. Juni 2011 vom IASB veröffentlichten und am 5. Juni 2012 von der EU übernommenen IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" zur Erhöhung der Transparenz der leistungsorientierten Verpflichtungen vorzeitig an. Entsprechend wurde die Bilanzierungs- und Bewertungsmethodik für leistungsorientierte Verpflichtungen wie folgt umgestellt: Die
Rendite des Planvermögens wird in Höhe des Diskontierungszinssatzes, der der Bewertung der Pensionsverpflichtung zugrunde liegt, angenommen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden nunmehr unmittelbar in der Neubewertungsrücklage erfasst; der Korridoransatz wird nicht mehr angewandt. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand, der aus einer rückwirkenden Planänderung resultiert, wird sofort und vollständig erfasst. Zudem weist die Gruppe Deutsche Börse den bisher im Personalaufwand ausgewiesenen Nettozinsaufwand seit 1. Januar 2012 im Finanzergebnis aus. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Die sich aus der Anpassung der Vorjahreszahlen ergebenden Effekte sowie der erfasste Aufwand für die leistungsorientierten Verpflichtungen sind in Erläuterung 22 dargestellt. Die Umstellung, insbesondere die Nichtanwendung der Korridormethode, führt zum einen zu einer höheren Volatilität im Eigenkapital, zum anderen werden die Pensionsverpflichtungen abzüglich des Marktwertes des Planvermögens in vollständiger Höhe bilanziell erfasst.
Die Anpassung führt zu erweiterten Anhangangaben bei Transaktionen, die zu einer Übertragung von finanziellen Vermögenswerten führen. Mit der Änderung wird das Ziel verfolgt, eine höhere Transparenz für Risiken zu schaffen, die beim Übertragenden verbleiben. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011 begonnen haben.
Gemäß IAS 12 sollen latente Steuern auf Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert nach IAS 40 bewertet werden, die variierenden steuerlichen Konsequenzen berücksichtigen, die sich aus der unterschiedlichen Realisation des Buchwertes der jeweiligen Vermögenswerte durch deren Veräußerung oder Nutzung ergeben. Die Anpassung des Standards nimmt im Regelfall die Realisation des Buchwertes durch Veräußerung an. Die Anpassung ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.
Folgende für die Gruppe Deutsche Börse relevante Standards und Interpretationen, die die Gruppe Deutsche Börse für das Jahr 2012 nicht vorzeitig anwendet, wurden bis zum Datum der Veröffentlichung dieses Unternehmensberichts vom IASB veröffentlicht und teilweise von der EU-Kommission anerkannt.
Mit IFRS 9 werden neue Regeln für die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten eingeführt. Sie sehen vor, dass alle finanziellen Vermögenswerte, die bisher im Anwendungsbereich von IAS 39 sind, entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Der Standard ist unter Berücksichtigung der Änderungen von Dezember 2012 auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen; eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Der Standard wurde bisher nicht von der EU übernommen.
Die Anpassung ergänzt den Standard "Finanzinstrumente" um Vorschriften zur Bilanzierung finanzieller Verbindlichkeiten. Sofern für finanzielle Verbindlichkeiten die Fair Value Option angewandt wird, sind Neuerungen beim Erfassen der Veränderung des eigenen Kreditrisikos zu berücksichtigen: Eine Änderung des Kreditrisikos ist nun im Eigenkapital und nicht länger in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die Änderungen sind unter Berücksichtigung der Änderungen von Dezember 2011 auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig, sofern auch die Bilanzierungsvorschriften für finanzielle Vermögenswerte angewandt werden. Der Standard wurde bisher nicht von der EU übernommen.
Zusätzlich zu den oben aufgeführten Änderungen zu IFRS 9 hat der IASB weitere Änderungen an IFRS 9 "Finanzinstrumente" und IFRS 7 "Finanzinstrumente: Anhangangaben" veröffentlicht. Gleichzeitig wurde damit die verpflichtende Anwendung des geänderten IFRS 9 auf Perioden, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen, verschoben. Darüber hinaus formuliert IFRS 9 (überarb. 2011) Ausnahmeregelungen, unter denen ein Unternehmen bei Übergang auf IFRS 9 anstelle einer Anpassung von Vorjahresangaben zusätzliche Angaben im Anhang vornehmen kann. In Abhängigkeit vom Umstellungszeitpunkt gelten die folgenden Regelungen: Unternehmen, die IFRS 9 erstmalig auf Berichtsperioden anwenden,
Die in IFRS 9 geforderten zusätzlichen Anhangangaben wurden als Änderung an IFRS 7 hinzugefügt: Anzugeben sind insbesondere Ansatz und Bewertung für die erste Berichtsperiode, in der IFRS 9 Anwendung findet, die Buchwertänderungen, die sich aus der Umstellung auf IFRS 9 ergeben, soweit sie sich nicht auf Bewertungseffekte zum Zeitpunkt der Umstellung beziehen, und zusätzlich die Buchwertänderungen, die auf solche Effekte zurückzuführen sind. Darüber hinaus muss es auf Grundlage der offengelegten Informationen möglich sein, die Bewertungskategorien entsprechend IAS 39 und IFRS 9 auf Bilanzpositionen sowie Klassen von Finanzinstrumenten überzuleiten. Die Änderungen der beiden Standards wurden bisher nicht von der EU übernommen.
IFRS 10 ersetzt die in IAS 27 (2009) "Konzern- und Einzelabschlüsse" und SIC-12 "Konsolidierung – Zweckgesellschaften" enthaltenen Leitlinien hinsichtlich Beherrschung und Konsolidierung durch einheitliche Prinzipien und Bilanzierungsvorschriften, die zur Ermittlung eines Beherrschungsverhältnisses auf alle Unternehmen angewandt werden. IAS 27 behandelt künftig nur noch Regelungen zu Einzelabschlüssen. Die Standards wurden am 11. Dezember 2012 von der EU übernommen und sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig.
Bei vorzeitiger Anwendung des IFRS 10 müssen die Standards IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 sowie die Änderungen der Standards IAS 27 und IAS 28 sowie der Interpretation SIC-12 gemeinschaftlich angewandt werden.
Der Standard führt mit "gemeinschaftlichen Tätigkeiten" und "Gemeinschaftsunternehmen" zwei Arten gemeinschaftlicher Vereinbarungen ein und ersetzt IAS 31 "Anteile an Gemeinschaftsunternehmen" und SIC-13 "Gemeinschaftlich geführte Unternehmen – Nicht monetäre Einlagen durch Partnerunternehmen". Das bisherige Wahlrecht der Quotenkonsolidierung bei gemeinschaftlich geführten Unternehmen wurde abgeschafft. Partnerunternehmen eines Gemeinschaftsunternehmens haben verpflichtend die Equity-Bilanzierung anzuwenden. Der Standard wurde am 11. Dezember 2012 von der EU übernommen. Er ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen.
IFRS 12 legt die erforderlichen Angaben für Unternehmen fest, die die Standards IFRS 10 "Konzernabschlüsse" und IFRS 11 "Gemeinschaftliche Vereinbarungen" anwenden: Diese Unternehmen müssen Angaben machen, die es dem Abschlussadressaten ermöglichen, das Wesen der Beteiligung sowie die damit verbundenen Risiken und finanziellen Auswirkungen zu beurteilen. Der Standard wurde am 11. Dezember 2012 von der EU übernommen und ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen.
Der Standard beschreibt, wie der beizulegende Zeitwert (Fair Value) zu bestimmen ist und erweitert die auf diesen Wert bezogenen Angaben. Demnach ist der beizulegende Zeitwert als der Preis definiert, den unabhängige Marktteilnehmer unter marktüblichen Bedingungen zum Bewertungsstichtag beim Verkauf eines Vermögenswertes vereinnahmen bzw. beim Übertragen einer Verbindlichkeit zahlen würden. Der Standard wurde am 11. Dezember 2012 von der EU übernommen. Er ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.
Im Rahmen der Anpassung wurde der Standard um Vorschriften zur Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen erweitert; die grundlegende Vorgehensweise zur Beurteilung des Vorliegens maßgeblichen Einflusses sowie Vorschriften für die Anwendung der Equity-Methode bleiben unverändert. Die Anpassung des Standards wurde am 11. Dezember 2012 von der EU übernommen und ist zusammen mit den Standards IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12 und IAS 27 anzuwenden. Der Standard ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen.
Durch die Anpassung von IAS 1 sind die im sonstigen Ergebnis erfassten Aufwendungen und Erträge künftig in zwei Kategorien zu unterteilen. Die Klassifizierung erfolgt dabei in Abhängigkeit davon, ob der Posten künftig erfolgswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung gebucht wird (sog. Recycling) oder nicht. Posten, die nicht über die Gewinn- und Verlustrechnung gebucht werden, sind getrennt von Posten darzustellen, die künftig erfolgswirksam erfasst werden. Die Anpassung des Standards wurde am 5. Juni 2012 von der EU übernommen und ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2012 begonnen haben. Die Anpassung ist gemäß IAS 8 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler" retrospektiv umzusetzen.
Der IASB hat die Vorschriften zur Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten überarbeitet und die Ergebnisse in Form von Änderungen an IAS 32 "Finanzinstrumente: Darstellung" sowie zu IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben" veröffentlicht.
Die in IAS 32 formulierten Voraussetzungen zur Saldierung wurden im Grundsatz beibehalten und lediglich durch zusätzliche Anwendungsleitlinien konkretisiert. Hierin betont der Standardsetzer zum einen ausdrücklich, dass ein unbedingter, rechtlich durchsetzbarer Aufrechnungsanspruch auch bei Insolvenz einer beteiligten Partei vorliegen muss. Zum anderen werden beispielhaft Kriterien angeführt, unter denen eine Bruttoerfüllung von finanziellem Vermögenswert und finanzieller Verbindlichkeit dennoch zu einer Saldierung führen. Die ergänzten Leitlinien sind retrospektiv für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Änderungen wurden am 13. Dezember 2012 von der EU übernommen.
Die Anpassungen sehen neue Angabepflichten im Zusammenhang mit bestimmten Aufrechnungsvereinbarungen vor: Die Pflicht zur Offenlegung gilt ungeachtet dessen, ob die Aufrechnungsvereinbarung tatsächlich zu einer Aufrechnung der betroffenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Schulden
geführt hat. Neben einer qualitativen Beschreibung der Aufrechnungsansprüche sind insbesondere auch quantitative Angaben erforderlich. Die Änderungen des IFRS 7 sind retrospektiv für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Die Änderungen wurden von der EU am 13. Dezember 2012 übernommen.
Es sind sechs Änderungen vorgesehen, die fünf Standards betreffen. Diese Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.
Vereinbarung" und IFRS 12 "Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen" (Juni 2012) Der IASB hat eine Klarstellung der Übergangsleitlinien des IFRS 10 "Konzernabschlüsse" veröffentlicht, wonach der 1. Januar 2013 der erstmalige Anwendungszeitpunkt für Unternehmen ist, deren Geschäftsjahr mit dem Kalenderjahr zusammenfällt. Rückwirkende Anpassungen für in der Vergleichsperiode veräußerte Tochterunternehmen sind nicht vorzunehmen. Die Änderungen der drei Standards verlangen bei Erstanwendung angepasste Vergleichsinformationen sowie die nach IAS 8.28 (f) verlangte Angabe der einzelnen betroffenen Posten nur für die unmittelbar vorhergehende Vergleichsperiode. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Die Änderungen wurden noch nicht von der EU übernommen.
Die Änderungen betreffen die Konsolidierungsvorschriften für bestimmte Tochterunternehmen einer Investmentgesellschaft. IFRS 10 "Konzernabschlüsse" definiert eine Investmentgesellschaft und beschreibt die Ausnahme für Investmentgesellschaften von der Konsolidierungspflicht. IFRS 10 ersetzt SIC-12 "Konsolidierung – Zweckgesellschaften". Qualifizierte Investmentgesellschaften konsolidieren Tochterunternehmen künftig nicht, sondern setzen diese mit dem beizulegenden Zeitwert an. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Änderungen wurden bisher nicht von der EU übernommen.
Die Gruppe Deutsche Börse kann derzeit noch nicht abschließend beurteilen, welche Auswirkungen sich aus der Anwendung der neuen bzw. angepassten Standards ergeben werden. Neben erweiterten Angabepflichten werden insbesondere die Erstanwendung von IFRS 9, IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12, IAS 27 und IAS 28 wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.
Der in den Konsolidierungskreis aufgenommene Anteilsbesitz der Deutsche Börse AG an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen zum 31. Dezember 2012 geht aus den folgenden Tabellen hervor. Die Finanzinformationen in diesen Tabellen stehen, soweit nicht anders angegeben, im Einklang mit den Rechnungslegungsvorschriften des Landes, in dem die jeweilige Gesellschaft ihren Sitz hat.
Tochterunternehmen, die voll in den Konsolidierungskreis einbezogen wurden
| Gesellschaft | Sitz | Anteil am Kapital am 31.12.2012 unmittelbar (mittelbar) % |
|
|---|---|---|---|
| Clearstream Holding AG | Deutschland | 100,00 | |
| Clearstream International S.A. | Luxemburg | (100,00) | |
| Clearstream Banking S.A. | Luxemburg | (100,00) | |
| Clearstream Banking Japan, Ltd. | Japan | (100,00) | |
| REGIS-TR S.A. | Luxemburg | (50,00) | |
| Clearstream Banking AG | Deutschland | (100,00) | |
| Clearstream Services S.A. | Luxemburg | (100,00) | |
| Clearstream Fund Services Ireland Ltd. | Irland | (100,00) | |
| Clearstream Operations Prague s.r.o | Tschechien | (100,00) | |
| LuxCSD S.A. | Luxemburg | (50,00) | |
| Deutsche Börse Services s.r.o | Tschechien | 100,00 | |
| Deutsche Boerse Systems, Inc. | USA | 100,00 | |
| Eurex Global Derivatives AG | Schweiz | 100,00 | |
| Eurex Zürich AG | Schweiz | (100,00)3 | |
| Eurex Frankfurt AG | Deutschland | (100,00) | |
| Eurex Bonds GmbH | Deutschland | (79,44) | |
| Eurex Clearing AG | Deutschland | (100,00) | |
| Eurex Repo GmbH | Deutschland | (100,00) | |
| Eurex Services GmbH | Deutschland | (100,00) | |
| U.S. Exchange Holdings, Inc. | USA | (100,00) | |
| International Secur ties Exchange Holdings, Inc. | USA | (100,00) | |
| ETC Acquis tion Corp. | USA | (100,00) | |
| International Securities Exchange, LLC | USA | (100,00) | |
| Longitude LLC | USA | (100,00) | |
| Longitude S.A. | Luxemburg | (100,00) | |
| Finnovation S.A. | Luxemburg | 100,00 | |
| Infobolsa S.A. | Spanien | 50,00 | |
| Difubolsa, Serviços de Difusão e Informaçao de Bolsa, S.A. | Portugal | (50,00) | |
| Infobolsa Deutschland GmbH | Deutschland | (50,00) | |
| Open Finance, S.L. | Spanien | (31,00) | |
| Market News International Inc. | USA | 100,00 | |
| MNI Financial and Economic Information (Beijing) Co. Ltd. | China | (100,00) | |
| Need to Know News, LLC | USA | (100,00) | |
| Risk Transfer Re S.A. | Luxemburg | 100,00 | |
| STOXX Ltd. | Schweiz | 50,10 | |
| Tradegate Exchange GmbH | Deutschland | 76,235) |
1) Enthält Kapital- und Gewinnrücklagen, Gewinn- bzw. Verlustvo trag sow e Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag und ggf. we tere Bestandteile nach den jeweils geltenden nat onalen Rechnungslegungsvorschr ften
2) Vor Gewinnabführung oder Verlustübernahme
| Erst konsolidierung |
Jahresergebnis 2012 Tsd. |
Umsatz 2012 Tsd. |
Bilanzsumme Tsd. |
Eigenkapital1) Tsd. |
Grundkapital Tsd. |
Währung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2007 | 215.4212) | 0 | 2.332.780 | 2.115.314 | 101.000 | € |
| 2002 | 235.169 | 76.097 | 845.188 | 819.349 | 25.000 | € |
| 2002 | 125.044 | 501.942 | 14.279.897 | 533.929 | 57.808 | € |
| 2009 | 5.564 | 68.928 | 53.899 | 35.252 | 6.500 | JPY |
| 2010 | –635 | 2 | 3.548 | 2.163 | 3.600 | € |
| 2002 | 87.318 | 335.086 | 1.384.882 | 276.259 | 25.000 | € |
| 2002 | 9.351 | 194.093 | 119.056 | 62.377 | 30.000 | € |
| 10.10.2012 | 86 | 1.209 | 1.666 | 586 | 500 | € |
| 2008 | –10.303 | 297.900 | 222.461 | 182.961 | 160.200 | CZK |
| 2010 | –365 | 33 | 5.465 | 5.335 | 6.000 | € |
| 2006 | 28.760 | 484.479 | 163.946 | 84.372 | 200 | CZK |
| 2000 | 602 | 9.072 | 5.248 | 4.091 | 400 | US\$ |
| 01.01.2012 | –208.399 | 130.259 | 283.006 | 282.455 | 100 | CHF |
| 1998 | 4.565 | 41.400 | 326.890 | 305.016 | 10.000 | CHF |
| 1998 | 86.8514) | 0 | 1.719.010 | 984.318 | 6.000 | € |
| 2001 | 1.429 | 4.505 | 8.641 | 7.515 | 3.600 | € |
| 1998 | 1.1862) | 0 | 19.828.221 | 139.416 | 25.000 | € |
| 2001 | 11.0982) | 13.449 | 12.709 | 550 | 100 | € |
| 2007 | 86.7542) | 0 | 1.269.236 | 1.182.469 | 25 | € |
| 2003 | –1.722 | 0 | 1.055.243 | 0 | 1.000 | US\$ |
| 2007 | 13.091 | 0 | 2.265.931 | 1.721.482 | 0 | US\$ |
| 2007 | 125 | 125 | 3.639 | 3.639 | 0 | US\$ |
| 2007 | 44.011 | 262.228 | 148.891 | 61.261 | 0 | US\$ |
| 2007 | 3.923 | 5.720 | 5.910 | 3.945 | 0 | US\$ |
| 28.06.2012 | –646 | 0 | 1.033 | 454 | 1.100 | € |
| 2008 | –1.785 | 10.714 | 145.480 | 121.183 | 141.400 | € |
| 2002 | 581 | 8.226 | 13.558 | 11.867 | 331 | € |
| 2002 | 18 | 160 | 192 | 155 | 50 | € |
| 2003 | 70 | 102 | 1.309 | 1.296 | 100 | € |
| 31.01.2011 | 396 | 2.671 | 1.604 | 1.040 | 4 | € |
| 2009 | 816 | 18.103 | 21.039 | 20.600 | 9.911 | US\$ |
| 03.03.2011 | 94 | 1.111 | 543 | 237 | 0 | US\$ |
| 2009 | –261 | 7.355 | 8.463 | 5.425 | 4.193 | US\$ |
| 2004 | 0 | 1.585 | 11.621 | 1.225 | 1.225 | € |
| 2009 | 19.255 | 83.863 | 103.215 | 88.044 | 1.000 | CHF |
| 2010 | 230 | 1.426 | 1.135 | 913 | 500 | € |
3) Davon 50 Prozent unmittelbar und 50 Prozent mittelbar über d e Eurex Global Derivatives AG
4) Darin sind Erträge aus Gewinnabführungsverträgen m t ih en Tochterunternehmen in Höhe von 98.246 T € entha ten.
5) Davon 1,23 Prozent mittelbar über die T adegate AG Wertpap erhandelsbank geha ten
Zum 31. Dezember 2012 hielt die Deutsche Börse AG 50 Prozent der Stimmrechte an der Infobolsa S.A., Madrid, Spanien. Das wesentliche Entscheidungsgremium der Infobolsa S.A. ist das Board of Directors. Hier hat die Deutsche Börse AG über den Stichentscheid des Vorsitzenden die Stimmenmehrheit.
An der LuxCSD S.A., Luxemburg, hält die Deutsche Börse AG indirekt 50 Prozent der Stimmrechte. Da ihr Tochterunternehmen Clearstream International S.A., das 50 Prozent der Stimmrechte hält, über das Mandat des Aufsichtsratsvorsitzenden verfügt, das zudem mit einem Stichentscheid ausgestattet ist, wird von einem beherrschenden Einfluss ausgegangen.
Des Weiteren hält die Deutsche Börse AG indirekt 50 Prozent der Stimmrechte an der REGIS-TR S.A., Luxemburg. Da ihr Tochterunternehmen Clearstream Banking S.A., das 50 Prozent der Stimmrechte hält, über das Mandat des Aufsichtsratsvorsitzenden verfügt, welches wiederum mit einem Stichentscheid ausgestattet ist, wird von einem beherrschenden Einfluss ausgegangen.
| Deutschland | Ausland | Summe | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Zum 1. Januar 2012 | 9 | 24 | 33 | ||
| Zugänge | 0 | 3 | 3 | ||
| Abgänge | 0 | 0 | 0 | ||
| Zum 31. Dezember 2012 | 9 | 27 | 36 |
Veränderungen im Konsolidierungskreis
Die Deutsche Börse AG, die SIX Group AG und die SIX Swiss Exchange AG hatten am 7. Juni 2011 einen Aktienkaufvertrag abgeschlossen; demnach hat die SIX Swiss Exchange AG, das schweizerische Derivategeschäft die Eurex Zürich AG betreffend in eine neu gegründete Tochtergesellschaft, die Eurex Global Derivatives AG eingebracht und 100 Prozent der Aktien dieser Tochtergesellschaft als Sachdividende an die SIX Group AG ausgeschüttet. Die SIX Group AG hat am 30. April 2012 diese Anteile an die Deutsche Börse AG veräußert. Der Kaufpreis wurde in Höhe von 295,0 Mio.€ in bar sowie durch Lieferung von 5.286.738 Aktien der Deutsche Börse AG erfüllt; die Aktien hatten bei Lieferung einen Marktwert von 255,9 Mio.€. Gemäß Aktienkaufvertrag erfolgte der Verkauf mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2012. Da die wesentlichen Bedingungen für den Vollzug der Transaktion schon im ersten Quartal 2012 erfüllt waren, wurden die Umsatzerlöse bereits seit dem ersten Quartal 2012 der Gruppe Deutsche Börse zugerechnet.
Am 28. Juni 2012 gründete die International Securities Exchange Holdings, LLC, New York, USA, das Unternehmen Longitude S.A. mit Sitz in Luxemburg, Luxemburg. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft wird die Longitude S.A. seit dem zweiten Quartal vollständig in den Konzernabschluss einbezogen.
Mit Wirkung zum 10. Oktober 2012 erwarb die Clearstream International S.A., Luxemburg, Aktien der Klasse A der Clearstream Fund Services Ireland Ltd., Dublin, Irland, und verfügte dadurch über 100 Prozent der Stimmrechte. Der Kaufpreis für die Aktien der Klasse A belief sich auf 0,5 Mio.€. Infolge dieses Erwerbs platzierte die Clearstream Fund Services Ireland Ltd. zusätzliche Aktien der Klasse A in Höhe von 0,5 Mio.€, die ebenfalls von der Clearstream International S.A. gekauft wurden. Darüber hinaus ist die Clearstream International S.A. Stillhalter von drei Verkaufsoptionen, die durch die Lieferung von Aktien der Klassen B, C und D der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. beglichen werden. Die erste Option wird im Jahr 2013 ausübbar, die zweite Ende 2014/Anfang 2015 und die letzte schließlich Ende 2017/ Anfang 2018. Während der Ausübungspreis der kurzfristig fälligen Option nicht variabel ist, sondern von der Einhaltung bestimmter Vorgaben abhängt, ist der Ausübungspreis der beiden langfristig fälligen Optionen jeweils variabel und vom erwarteten Erfolg der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. abhängig.
Der gesamte beizulegende Zeitwert der drei Optionen belief sich auf 3,4 Mio.€. Aus diesen Transaktionen ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 4,0 Mio.€. Die Tochtergesellschaft wird seit dem vierten Quartal 2012 voll konsolidiert. Zum Erwerbszeitpunkt bestanden keine wesentlichen Anteile nicht beherrschender Gesellschafter und für den Berichtszeitraum wurde kein wesentlicher Gewinn oder Verlust der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen. Die Gesellschaft soll bestehende Dienstleistungen von Clearstream auf den Bereich von Hedgefonds erweitern. Der erfasste Geschäfts- oder Fimenwert spiegelt im Wesentlichen Synergien mit bestehenden Geschäftsbereichen wider, die sich auf der Ertragsseite niederschlagen werden. Des Weiteren reflektiert der Geschäfts- oder Firmenwert die Wissenserweiterung in den Bereichen Orderrouting und -processing von Dritten für Anteile an Hedgefonds.
| Gesellschaft, Sitz |
Segment | Anteil am Kapital am 31.12.2012 unmittelbar (mittelbar) % |
Wäh rung |
Grund kapital Tsd. |
Vermögens werte Tsd. |
Schulden Tsd. |
Umsatz 2012 Tsd. |
Jahres ergebnis 2012 Tsd. |
Assoziiert seit |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Deutsche Börse Commod ties GmbH, Deutschland |
Xetra | 16,20 | € | 1.000 | 2.180.2441) 2.177.0891) | 5.3541) | 1.5031) | 2007 | |
| European Energy Exchange AG, Deutschland2) 3) |
Eurex | (56,14) | € | 40.050 | 808.7931) | 695.0971) | 47.9211) | 11.8131) | 1999 |
| ID's SAS, Frankreich |
Eurex | 25,01 | € | 10 | 2.8671) | 7591) | 2.2221) | 7611) | 2010 |
| Digital Vega FX Ltd., Großbritannien |
Market Data & Analytics |
13,02 | GBP | 0 | 8954) | 2194) | 284) | –8754) 24.06.2011 | |
| Scoach Holding S.A., Luxemburg2) 3) |
Xetra | 50,01 | € | 100 | 32.0791) | 5.2631) | 46.0971) | 6.5671) | 2009 |
| Indexium AG, Schweiz |
Market Data & Analytics |
49,90 | CHF | 100 | 12.648 | 18.162 | 6.927 | –844 | 2009 |
| Phineo gAG, Deutschland |
Xetra | 12,005) | € | 50 | 1.3321) | 1091) | 1561) | –1981) | 2010 |
| Direct Edge Holdings, LLC, USA |
Eurex | (31,54) | US\$ | 126.2906) | 211.073 | 84.783 | 474.220 | 17.135 09.02.2012 | |
| The Options Clearing Corpo ration, USA |
Eurex | (20,00) | US\$ | 6007) | 3.151.8247) 3.139.3927) 150.2997) | 1.8297) | 2007 | ||
| Hanweck Asso ciates, LLC, USA |
Eurex | (26,44) | US\$ | 1266) | 9121) | 6391) | 2.6691) | –9511) | 2010 |
| Tradegate AG Wertpapier handelsbank, Deutschland8) |
Xetra | 4,93 | € | 24.525 | 37.9281) | 10.8191) | 18.8341) | –2.7081) | 2010 |
1) Vorläufige Zahlen
2) Teilkonzernzahlen
3) Es l egt keine Beherrschung vor.
4) Rumpfgeschäftsjahr endete am 30. November 2012
5) D e Deutsche Börse AG ist zudem an der Phineo Pool GbR, Berlin, Deutschland, die insgesamt 48 Prozent der Anteile an der Phineo gAG hält, beteil gt.
D ese Anteile werden gesamthänderisch verwaltet.
6) Wert des Eigenkapitals
7) Zahlen zum 31. Dezember 2011
8) Der beizulegende Ze twert der Beteil gung an der börsennot erten Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag 5,7 Mio. €.
Das US-Justizministerium hat am 22. Dezember 2011 die damals geplante Transaktion zwischen der Gruppe Deutsche Börse und der NYSE Euronext unter Auflagen genehmigt. Diesen Auflagen haben die Deutsche Börse AG und die NYSE Euronext am gleichen Tag zugestimmt. Sie umfassten insbesondere die Anforderung, die Beteiligung an der Direct Edge Holdings, LLC zu veräußern. Mit Wirkung ab Bekanntgabe durfte der maßgebliche Einfluss auf Direct Edge nicht mehr ausgeübt werden, insbesondere durften die von der Gruppe Deutsche Börse entsandten Mitglieder des Geschäftsführungs- bzw. Aufsichtsorgans von Direct Edge nicht mehr an Entscheidungen mitwirken und auch keine nicht öffentlichen Informationen von Direct Edge erhalten. Infolge der Aufgabe des maßgeblichen Einflusses wurde die Gesellschaft zum 31. Dezember 2011 nicht mehr als assoziiertes Unternehmen eingestuft. Nach Untersagung der Transaktion durch die EU-Kommission zog das US-Justizministerium am 9. Februar 2012 sein Urteil mit allen darin enthaltenen Auflagen zurück. Da die Gruppe Deutsche Börse dadurch wieder die Befugnis erlangte, maßgeblichen Einfluss auf die Direct Edge Holdings, LLC auszuüben, wurde das Unternehmen erneut als assoziiertes Unternehmen eingestuft und wird nach der Equity-Methode bilanziert.
Durch die Veröffentlichung des Jahresabschlusses der ID's SAS, Paris, Frankreich, für das Jahr 2011 wurde am 21. März 2012 offiziell bekannt, dass das EBIT gemäß der Vereinbarung über das Aktienbezugsrecht zwischen ID's SAS und Deutsche Börse AG nicht erreicht wurde. Dadurch erlangte die Deutsche Börse AG das Recht auf Ausübung der Optionen der Tranche 2011. Demzufolge erwarb die Deutsche Börse AG am 19. April 2012 zu einem Kaufpreis von 1.235,00€ einen zusätzlichen Anteil von 10,52 Prozent an der ID's SAS und steigerte dadurch ihren Beteiligungsanteil auf insgesamt 25,01 Prozent. Da die Deutsche Börse AG bereits einen maßgeblichen Einfluss durch die Zugehörigkeit zum Board of Directors im Sinne des IAS 28.7 (a) ausgeübt hatte, wird das Unternehmen weiterhin als assoziiertes Unternehmen eingestuft und nach der Equity-Methode bilanziert.
Mit Wirkung zum 29. März 2012 erwarb die International Securities Exchange Holdings, LLC, New York, USA, zum Kaufpreis in Höhe von 1,0 Mio.US\$ einen zusätzlichen Anteil von 6,54 Prozent an der Hanweck Associates, LLC, New York, USA, und steigerte dadurch ihren Beteiligungsanteil auf insgesamt 26,44 Prozent. Da die International Securities Exchange Holdings, LLC einen maßgeblichen Einfluss im Sinne des IAS 28 ausübt, wird die Hanweck Associates, LLC seither als assoziiertes Unternehmen eingestuft und nach der Equity-Methode bilanziert.
Im Rahmen des am 24. Oktober 2012 offengelegten Plans einer Kooperation zwischen der Link-Up Capital Markets, S.L., Madrid, Spanien, und der S.W.I.F.T. SCRL, La Hulpe, Belgien, hat SWIFT im vierten Quartal 2012 Vertragsverhandlungen mit der Clearstream Banking AG, Frankfurt, Deutschland, über den Kauf von Anteilen an der Link-Up Capital Markets, S.L. aufgenommen. Im Zuge der eingeleiteten Vorbereitungen auf die Verkaufstransaktion hat SWIFT die Link-Up Capital Markets, S.L. auf einen Marktwert in Höhe von 4,6 Mio.€ für 100 Prozent geschätzt. Da im vierten Quartal 2012 alle in IFRS 5 genannten Kriterien erfüllt waren, wurde die Link-Up Capital Markets, S.L. als zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswert klassifiziert.
Sofern der Stimmrechtsanteil der Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse weniger als 20 Prozent beträgt, wird der maßgebliche Einfluss der Gruppe Deutsche Börse mindestens im Einklang mit IAS 28.7 (a) durch Vertreter der Gruppe im Aufsichtsrat oder im Board of Directors der folgenden Unternehmen sowie durch entsprechende Überwachungssysteme ausgeübt:
Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, Berlin, Deutschland
Der Konzernabschluss der Deutsche Börse AG wurde in Euro, der funktionalen Währung der Deutsche Börse AG, aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio.€) angegeben. Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen liegen die im Folgenden dargestellten konzernweiten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze auf der Basis von IFRS zugrunde.
Guthaben bei Zentralnotenbanken, die einer Mindestreserveverpflichtung unterliegen, werden seit 1. Januar 2012 nicht mehr als verfügungsbeschränkt, sondern als Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft ausgewiesen; die Vorjahresbeträge wurden entsprechend angepasst.
Die Handels-, Clearing- und Settlemententgelte werden am Handelstag als Umsatzerlöse erfasst und monatlich abgerechnet. Depotverwahrungserlöse sowie Erlöse für die Systementwicklung und den Systembetrieb werden grundsätzlich zeitanteilig erfasst und monatlich abgerechnet. Kursvermarktungserlöse werden monatlich abgerechnet. Entgelte, die den Handelsteilnehmern in Zusammenhang mit Aufwendungen der International Securities Exchange, LLC für die Regulierung durch die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) weiter belastet werden, werden am Erfüllungstag verbucht.
Die International Securities Exchange, LLC erzielt Marktdatenumsätze aus dem Vertrieb von Handelsund Quotierungsinformationen für Optionspapiere über die US-amerikanische Options Price Reporting Authority, LLC (OPRA, Regulierungsbehörde, die für die Verteilung von Umsatzerlösen aus Marktdaten unter den US-Optionsbörsen zuständig ist). Nach den aufsichtsrechtlichen Bestimmungen der SEC sind US-Börsen verpflichtet, der OPRA Informationen über Handelsumsätze und Quotierungen bereitzustellen. Gemäß ihrem Anteil an qualifizierten Handelsumsätzen in Optionspapieren bezieht die International Securities Exchange, LLC einen Teil des Ertrags des Branchenverbands der US-Optionsbörsen. Die Erlöse werden am jeweiligen Handelstag ermittelt und quartalsweise eingezogen.
Erlösschmälerungen werden grundsätzlich von den Umsatzerlösen abgesetzt. Sofern sie die zugehörigen Umsatzerlöse übersteigen, werden sie als Aufwand im Posten "volumenabhängige Kosten" erfasst. Dieser Posten umfasst zudem Aufwendungen, die von der Anzahl bestimmter Handels- und Abwicklungstransaktionen, vom Verwahrvolumen oder vom Volumen im Rahmen der globalen Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing) abhängig sind oder die aus "Revenue Sharing"-Vereinbarungen oder Maker-Taker-Preismodellen resultieren. Volumenabhängige Kosten entfallen, wenn die entsprechenden Erlöse nicht mehr erzielt werden.
Zinserträge und -aufwendungen werden unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des jeweiligen Finanzinstruments erfasst. Zinserträge werden erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft dem Unternehmen zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Zinsaufwendungen werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Zinserträge und -aufwendungen aus dem Bankgeschäft werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung saldiert und in Erläuterung 4 gesondert ausgewiesen.
Dividendenerträge werden im Beteiligungsergebnis erfasst, wenn der Anspruch auf Zahlung rechtlich entstanden ist.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.
Forschungskosten werden als laufender Aufwand in der Periode ihrer Entstehung gebucht. Entwicklungskosten werden aktiviert, sofern sie die in IAS 38 aufgeführten Ansatzkriterien erfüllen. Diese Entwicklungskosten enthalten direkt zurechenbare Kosten für Arbeitnehmer, bezogene Dienstleistungen und Arbeitsplatzumgebung, inklusive anteiliger indirekter Kosten, die der Vorbereitung zur Nutzung des Vermögenswertes direkt zugeordnet werden können, wie die Kosten der Infrastruktur zur Softwareentwicklung. Entwicklungskosten, die die Voraussetzungen einer Aktivierung nach IAS 38 nicht erfüllen, werden erfolgswirksam erfasst. Die Zinsaufwendungen, die nicht einer der jeweiligen Entwicklungen direkt zugerechnet werden konnten, werden im Berichtsjahr erfolgswirksam in den Finanzaufwendungen erfasst und nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Sofern eine Trennung von Forschungs- und Entwicklungskosten nicht möglich ist, werden die Ausgaben erfolgswirksam in der Periode ihrer Entstehung erfasst.
Alle Entwicklungskosten (primäre Kosten und Folgekosten) werden auf Projekte gebucht. Um zu entscheiden, welche Kostenanteile zu aktivieren sind und welche Anteile nicht aktiviert werden müssen, werden die Projekte in folgende Phasen untergliedert:
Gemäß IAS 38 werden nur die Ausgaben aktiviert, die in den Phasen "Detailspezifikation" und "Bauen und Testen" anfallen. Alle übrigen vorangehenden oder folgenden Phasen der Projekte zur Softwareentwicklung werden als Aufwand erfasst.
Aktivierte Entwicklungskosten werden ab dem Zeitpunkt der Softwarenutzung über deren voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer für selbst erstellte Software wird grundsätzlich mit fünf Jahren angenommen, für neu entwickelte Handelsplattformen wird eine Nutzungsdauer von sieben Jahren zugrunde gelegt.
Entgeltlich erworbene Software wird zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und gegebenenfalls Wertminderungsaufwendungen, bilanziert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer oder höchstens bis zum Erlöschen des Nutzungsrechts.
| Nutzungsdauer Software | |
|---|---|
| Vermögenswert | Abschreibungsdauer |
| Standardsoftware | 3 bis 10 Jahre |
| Erworbene Individualsoftware | 3 bis 6 Jahre |
| Selbst erstel te Individualsoftware | 3 bis 7 Jahre |
Bei Abgang oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen zu erwarten ist, werden die immateriellen Vermögenswerte ausgebucht.
Die Abschreibungsperiode für immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer wird mindestens zum Ende jedes Geschäftsjahres überprüft. Sofern sich die erwartete Nutzungsdauer von vorangegangenen Schätzungen unterscheidet, wird die Abschreibungsperiode entsprechend angepasst.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten bilanziert und mindestens jährlich auf Wertminderung überprüft.
Bei den im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen anderen immateriellen Vermögenswerten entsprechen die Anschaffungskosten den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt. Sofern die Vermögenswerte eine begrenzte Laufzeit haben, werden sie um planmäßige Abschreibungen linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer gemindert. Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer werden mindestens jährlich auf Wertminderung getestet.
Nutzungsdauer anderer immaterieller Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen
| Vermögenswert | Abschreibungsdauer |
|---|---|
| Börsenlizenz der ISE | unbestimmt |
| Teilnehmerbeziehungen | 30 Jahre |
| Kundenbeziehungen | 12, 30 Jahre |
| Markenname ISE | 10 Jahre |
| Markenname STOXX | unbestimmt |
| Historische Daten | 5 Jahre |
| Wettbewerbsbeschränkungen | 1 bis 3 Jahre |
Da die Börsenlizenz der ISE eine unbestimmte Laufzeit hat und die ISE davon ausgeht, diese als Teil ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie beizubehalten, wird die Nutzungsdauer dieses Vermögenswertes als unbestimmt eingeschätzt. Der Markenname STOXX umfasst den Markennamen an sich, die Index-Methodologien sowie die Internetdomänen, da diese üblicherweise nicht getrennt voneinander übertragen werden. Es bestehen keine Hinweise darauf, dass der Markenname STOXX eine zeitlich begrenzte Nutzungsdauer aufweist. In jeder Berichtsperiode wird überprüft, ob die Ereignisse und Umstände es weiterhin rechtfertigen, die Nutzungsdauer für die Börsenlizenz der ISE und den Markennamen STOXX als unbestimmt einzuschätzen.
Abnutzbare Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um kumulierte Abschreibungen, bilanziert. Planmäßige Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode. Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten wurden im Berichtsjahr nicht angesetzt, da sie keiner bestimmten Herstellung direkt zugerechnet werden konnten.
| Vermögenswert | Abschreibungsdauer |
|---|---|
| Computerhardware | 3 bis 5 Jahre |
| Büroausstattung | 5 bis 25 Jahre |
| Einbauten in gemieteten Immobilien | nach Mietvertragsdauer |
Reparatur- und Instandhaltungskosten werden zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als Aufwand gebucht.
Sofern es wahrscheinlich ist, dass der Gruppe ein mit einer Sachanlage verbundener, künftiger wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird, und wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten verlässlich bewertet werden können, werden nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten zum Zeitpunkt ihres Anfallens als Buchwert-Zugang erfasst. Der Buchwert jener Teile, die ersetzt wurden, wird ausgebucht.
Finanzanlagen umfassen Anteile an assoziierten Unternehmen sowie die im Abschnitt "Finanzinstrumente" dargestellten finanziellen Vermögenswerte.
Anteile an assoziierten Unternehmen enthalten Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und Anteile an anderen assoziierten Unternehmen. Sie werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten angesetzt und im Rahmen der Folgebewertung nach der Equity-Methode bilanziert.
Gemäß IAS 36 werden bestimmte langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte auf Wertminderung überprüft. An jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. In diesem Fall wird der Buchwert dem erzielbaren Betrag (der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten) gegenübergestellt, um die Höhe der gegebenenfalls vorzunehmenden Wertminderung zu ermitteln. Der
Nutzungswert wird auf Basis der abgezinsten geschätzten künftigen Zahlungsströme aus der fortgesetzten Nutzung des Vermögenswertes und aus seiner letztendlichen Veräußerung vor Steuern geschätzt. Zu diesem Zweck werden die Abzinsungssätze auf Grundlage der gültigen gewichteten Kapitalkosten geschätzt und um Steuereffekte bereinigt. Wenn für einen Vermögenswert kein erzielbarer Betrag ermittelt werden kann, wird der erzielbare Betrag der Zahlungsmittel generierenden Einheit ermittelt, der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann.
Unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, werden immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer oder noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte mindestens jährlich auf Wertminderung überprüft. Sofern Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, erfolgt ein Wertminderungstest. Wenn der geschätzte erzielbare Wert niedriger ist als der Buchwert, wird ein Wertminderungsaufwand erfasst und der Nettobuchwert des Vermögenswertes auf seinen geschätzten erzielbaren Wert verringert.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden den identifizierbaren Gruppen von Vermögenswerten (Zahlungsmittel generierende Einheiten) oder Gruppen von Zahlungsmittel generierenden Einheiten, die Synergien aus der jeweiligen Erwerbstransaktion ziehen, zugeordnet. Diese Ebene entspricht der niedrigsten Stufe, auf der die Gruppe Deutsche Börse den Geschäfts- oder Firmenwert überwacht. Sofern der Buchwert der Zahlungsmittel generierenden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, einschließlich dieses Geschäfts- oder Firmenwertes höher ist als der erzielbare Betrag dieser Gruppe von Vermögenswerten, ist ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Der Wertminderungsaufwand wird zuerst dem Geschäftsoder Firmenwert zugeordnet und danach den anderen Vermögenswerten im Verhältnis ihrer Buchwerte.
Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine in den Vorjahren vorgenommene Wertminderung für langfristige Vermögenswerte (außer Geschäfts- oder Firmenwerte) nicht mehr zutreffend ist. In diesem Fall wird der Buchwert des Vermögenswertes erfolgswirksam erhöht. Der Höchstbetrag dieser Zuschreibung ist begrenzt auf den Buchwert, der sich ergeben hätte, ohne dass eine Wertminderung in Vorperioden erfasst worden wäre. Wertaufholungen für Geschäfts- oder Firmenwerte werden in Einklang mit IAS 36 nicht vorgenommen.
Finanzinstrumente umfassen finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Finanzielle Vermögenswerte sind für die Gruppe Deutsche Börse insbesondere andere Beteiligungen, Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft, sonstige Wertpapiere und sonstige Ausleihungen, Forderungen und sonstige Vermögenswerte sowie Bankguthaben. Finanzielle Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen verzinsliche Verbindlichkeiten, sonstige langfristige Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft, Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG, die Bardepots der Marktteilnehmer sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erfasst, wenn eine Konzerngesellschaft Vertragspartei der vertraglichen Regelungen des Finanzinstruments wird.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zum Handelstag erfasst. Kredite und Forderungen aus dem Bankgeschäft, zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte aus dem Bankgeschäft sowie Kassamarktgeschäfte in Aktien über den zentralen Kontrahenten (d.h. die Eurex Clearing AG) werden zum Erfüllungstag erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert und im Falle eines finanziellen Vermögenswertes, der in Folgeperioden nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, einschließlich der Transaktionskosten bewertet.
Die Folgebewertung von Finanzinstrumenten erfolgt anhand der im Folgenden erläuterten Kategorien, denen sie nach IAS 39 zugeordnet werden. Die Gruppe Deutsche Börse macht von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte der Kategorie "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" zuzuordnen, im Berichtsjahr wie in den Vorjahren keinen Gebrauch. Darüber hinaus verzichtet die Gruppe auf die Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu designieren (Fair Value-Option).
Derivate, die nicht als Sicherungsinstrumente designiert sind, sowie die Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (siehe hierzu weiter unten) werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Hierunter fallen neben den Finanzinstrumenten der Eurex Clearing AG insbesondere Zinsswaps, Währungsswaps und Devisentermingeschäfte.
Der beizulegende Zeitwert dieser Derivate wird auf der Grundlage der beobachtbaren aktuellen Marktpreise ermittelt. Realisierte und nicht realisierte Gewinne und Verluste werden, sofern sie aus dem Bankgeschäft resultieren, unmittelbar in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten "Sonstige betriebliche Erträge" bzw. "Sonstige betriebliche Aufwendungen" bzw., sofern sie außerhalb des Bankgeschäfts anfallen, im Posten "Finanzerträge" bzw. "Finanzaufwendungen" erfasst.
Kredite und Forderungen umfassen insbesondere lang- und kurzfristige Forderungen aus dem Bankgeschäft, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige Forderungen. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von gegebenenfalls notwendigen Wertminderungsaufwendungen ausgewiesen. Agios und Disagios sind in den fortgeführten Anschaffungskosten des entsprechenden Instruments enthalten und werden nach der Effektivzinsmethode ab- bzw. zugeschrieben und sind, sofern sie das Bankgeschäft betreffen, im Posten "Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft" bzw. in den Posten "Finanzerträge" oder "Finanzaufwendungen" enthalten.
Als "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte klassifiziert, die nicht den Kategorien "Kredite und Forderungen" und "zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte" zuzuordnen sind. Diese Vermögenswerte umfassen in den Posten "andere Beteiligungen" und "sonstige Wertpapiere" ausgewiesene Eigenkapital- bzw. Schuldinstrumente sowie in den kurz- und langfristigen Forderungen und Wertpapieren aus dem Bankgeschäft ausgewiesene Schuldinstrumente.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, der auf einem aktiven Markt beobachtbar ist. Nicht realisierte Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im Posten "Neubewertungsrücklage" erfasst. Hiervon ausgenommen sind Wertminderungen und Effekte aus der Währungsumrechnung von monetären Posten; diese Effekte werden erfolgswirksam erfasst.
Eigenkapitalinstrumente, für die kein aktiver Markt existiert, werden – sofern verfügbar – auf Grundlage aktueller, vergleichbarer Markttransaktionen bewertet. Wird ein Eigenkapitalinstrument nicht auf einem aktiven Markt gehandelt und sind alternative Bewertungsmethoden für dieses Eigenkapitalinstrument nicht anwendbar, wird es vorbehaltlich eines Wertminderungstests zu Anschaffungskosten bilanziert.
Realisierte Gewinne und Verluste werden grundsätzlich als Finanzerträge oder Finanzaufwendungen erfasst. Zinserträge im Zusammenhang mit Schuldinstrumenten des Bankgeschäfts werden nach der Effektivzinsmethode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten "Nettozinserträge aus dem
Bankgeschäft" erfasst. Sonstige realisierte Gewinne und Verluste werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten "Sonstige betriebliche Erträge" bzw. "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.
Falls es sich bei Schuldinstrumenten des Bankgeschäfts um gesicherte Grundgeschäfte im Rahmen von Marktwert-Absicherungsgeschäften (Fair Value Hedges) handelt, wird für die Anpassung des beizulegenden Zeitwertes Hedge Accounting angewendet; siehe Abschnitt "Marktwert-Absicherungsgeschäfte (Fair Value Hedges)".
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte an den Cashflows erlöschen oder wenn im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum der finanziellen Vermögenswerte übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglich festgelegten Verpflichtungen erfüllt oder aufgehoben sind.
Die Clearstream Banking S.A. tritt im Zusammenhang mit dem Wertpapierleihesystem ASLplus als Vertragspartner bei der Wertpapierleihe auf. Dabei tritt sie rechtlich zwischen Ver- und Entleiher, ohne wirtschaftlicher Vertragspartner zu werden (durchlaufender Posten). Bei diesen Transaktionen stimmen die entliehenen und die verliehenen Wertpapiere überein. Folglich werden diese Transaktionen nicht in der Konzernbilanz erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden miteinander verrechnet und nur der Nettobetrag wird in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn ein Gruppenunternehmen gegenwärtig über ein einklagbares Recht zur Verrechnung der erfassten Beträge verfügt und entweder beabsichtigt, auf Nettobasis abzurechnen oder den finanziellen Vermögenswert zu realisieren und gleichzeitig die Verbindlichkeit zu erfüllen.
Zu jedem Bilanzstichtag wird für finanzielle Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, überprüft, ob Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen.
Die Gruppe Deutsche Börse hat Kriterien für die Beurteilung objektiver Hinweise auf das Vorliegen eines möglichen Wertminderungsaufwands festgelegt; diese umfassen insbesondere finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners und Vertragsverletzungen.
Die Höhe der Wertberichtigung für einen finanziellen Vermögenswert, der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wird, ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Zahlungsströme, diskontiert mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. Eine spätere Wertaufholung ist maximal bis zum Buchwert, der sich ohne vorherige Wertminderung ergeben hätte, zu erfassen.
Die Höhe der Wertberichtigung für einen finanziellen Vermögenswert, der zu Anschaffungskosten bewertet wird (Eigenkapitalinstrumente, die nicht börsennotiert sind), ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Zahlungsströme, diskontiert mit einem aktuellen Marktzins. Eine spätere Wertaufholung ist nicht zulässig.
Bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten ermittelt sich die Wertminderung als Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem beizulegenden Zeitwert. Eine ggf. bereits im Eigenkapital erfasste Verringerung des beizulegenden Zeitwertes ist bei Feststellung der Wertminderung erfolgswirksam umzubuchen. Eine spätere Wertaufholung ist nur bei Fremdkapitalinstrumenten erfolgswirksam zu erfassen, wenn der Grund für die ursprünglich vorgenommene Abschreibung entfallen ist.
Finanzverbindlichkeiten, die nicht zu Handelszwecken dienen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Diese Verbindlichkeiten enthalten emittierte Anleihen und Privatplatzierungen (sog. Private Placements). Die im Zusammenhang mit der Platzierung der Finanzverbindlichkeiten angefallenen Finanzierungskosten werden, soweit sie direkt zurechenbar sind, im Rahmen der Effektivzinsmethode berücksichtigt. Disagien werden periodisch abgegrenzt; sie verringern den Buchwert der Verbindlichkeiten.
Ein Termingeschäft mit einem nicht beherrschenden Gesellschafter über den Erwerb von Minderheitsanteilen, das durch Barausgleich oder Lieferung von anderen finanziellen Vermögenswerten erfüllt wird, ist eine finanzielle Verbindlichkeit, die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt wird. Die Folgebewertung erfolgt erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Der der Transaktion zugrunde liegende Anteil eines nicht beherrschenden Gesellschafters wird so bilanziert, als ob er zum Zeitpunkt der Transaktion bereits erworben wurde.
Derivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung des Zins- oder Währungsrisikos eingesetzt. Sämtliche derivative Finanzinstrumente werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Der Marktwert von Zinsswap-Vereinbarungen wird auf Grundlage von beobachtbaren aktuellen Marktzinssätzen ermittelt. Grundlage für die Ermittlung des Marktwertes von Devisentermingeschäften bilden die Devisenterminkurse zum Bilanzstichtag für die verbleibende Restlaufzeit.
Hedge Accounting wird bei derivativen Finanzinstrumenten angewendet, die Teil einer Sicherungsbeziehung sind, die gemäß IAS 39 als hoch wirksam eingestuft ist und für die die Voraussetzungen des IAS 39.88 erfüllt sind.
Der als hoch wirksam eingestufte Teil des Gewinns oder Verlusts aus dem Sicherungsinstrument wird erfolgsneutral bilanziert. Dieser Gewinn oder Verlust passt letztlich den Wert des abgesicherten Zahlungsflusses an, d.h. dass der Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument erfolgswirksam erfasst wird, soweit das gesicherte Grundgeschäft in der Bilanz berücksichtigt oder erfolgswirksam ist. Der ineffektive Teil des Gewinns oder Verlusts wird sofort erfolgswirksam erfasst.
Der Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument wird zusammen mit dem Gewinn oder Verlust des gesicherten Vermögenswertes bzw. der gesicherten Verbindlichkeit (Underlying), der dem abgesicherten Risiko zuzurechnen ist, sofort erfolgswirksam erfasst. Bei Gewinn oder Verlust des gesicherten Underlying wird sein Buchwert angepasst.
Der effektive Teil des Gewinns oder Verlusts aus einem Sicherungsgeschäft, das als hoch wirksame Absicherung eingestuft wird, wird unmittelbar im Eigenkapital erfasst. Er wird zum Zeitpunkt der Veräußerung des ausländischen Geschäftsbetriebs erfolgswirksam erfasst. Der ineffektive Teil des Gewinns oder Verlusts wird sofort erfolgswirksam erfasst.
Gewinne oder Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten, die nicht Teil einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung sind, werden sofort in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die Eurex Clearing AG fungiert als zentraler Kontrahent und garantiert die Erfüllung aller Geschäfte mit Futures und Optionen an den Eurex-Börsen (Eurex Deutschland und Eurex Zürich AG). Ferner gewährleistet sie als zentraler Kontrahent die Erfüllung aller Geschäfte auf Eurex Bonds (Handelsplattform für Anleihen) und auf Eurex Repo (Handelsplattform für Pensionsgeschäfte) sowie die Erfüllung bestimmter in Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) abgeschlossener Börsengeschäfte und bestimmter Kassamarktgeschäfte der Irish Stock Exchange. Des Weiteren garantiert die Eurex Clearing AG auch die Erfüllung aller OTC-Geschäfte ("over the counter", d.h. außerbörslich), die in das Handelssystem der Eurex-Börsen, Eurex Bonds, Eurex Repo, der FWB sowie der Irish Stock Exchange eingegeben werden. Die Geschäfte kommen hierbei nur zwischen der Eurex Clearing AG und einem Clearingmitglied zustande.
Kassageschäfte in Aktien über den zentralen Kontrahenten werden gemäß IAS 39.38 zum Erfüllungstag angesetzt und zeitgleich ausgebucht.
Für Produkte, die nach dem Mark-to-Market-Verfahren abgerechnet werden (Futures und Optionen auf Futures), bucht die Eurex Clearing AG börsentäglich Gewinne und Verluste aus offenen Positionen der Clearingteilnehmer. Durch die sog. Variation Margin werden Gewinne und Verluste der offenen Futures-Positionen, die durch Marktpreisveränderungen entstehen, täglich ausgeglichen. Der Unterschied zu anderen Margin-Arten besteht darin, dass es sich hier nicht um eine zu hinterlegende Sicherheitsleistung, sondern um einen täglichen Gewinn- und Verlustausgleich in bar handelt. Aus diesem Grund werden Futures gemäß IAS 39.17 (a) und IAS 39.39 nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen. Bei Future-Style-Optionen muss die Optionsprämie in voller Höhe erst am Ende der Laufzeit oder bei Ausübung bezahlt werden. Die Optionsprämie wird in der Konzernbilanz als Forderung und Verbindlichkeit zu ihrem beizulegenden Zeitwert zum Handelstag ausgewiesen.
Sog. klassische Optionen, für die der Optionskäufer die Optionsprämie in voller Höhe beim Kauf der Option entrichten muss, werden zum beizulegenden Zeitwert in der Konzernbilanz erfasst. Entsprechend dieser Vorgehensweise werden auch Credit Default Swaps mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert. Forward-Geschäfte in Anleihen mit festgelegten Zinssätzen werden bis zum Erfüllungstag als Derivate mit dem beizulegenden Zeitwert in der Konzernbilanz erfasst. Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Repo-Geschäften werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft und zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Variation Margins sowie in Geld zu erbringende Sicherheitsleistungen, die am Bilanzstichtag ermittelt worden sind und erst am Folgetag gezahlt werden, werden mit ihrem Nominalwert in der Konzernbilanz ausgewiesen.
Die in der Konzernbilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte basieren auf den täglichen Abrechnungspreisen, die die Eurex Clearing AG nach in den Kontraktspezifikationen festgelegten Regeln bestimmt und veröffentlicht (siehe auch die Clearingbedingungen der Eurex Clearing AG).
Da die Eurex Clearing AG die Erfüllung aller gehandelten Kontrakte garantiert, hat sie ein mehrstufiges Sicherheitssystem etabliert. Die zentrale Stütze des Sicherheitssystems ist die Ermittlung des Gesamtrisikos je Clearingmitglied (Margin), das durch Hinterlegung von Sicherheiten in Barmitteln oder Wertpapieren (Collateral) abgedeckt wird. Dabei werden die auf Basis aktueller Kurse errechneten Verluste und künftige mögliche Kursrisiken bis zum Zeitpunkt der nächsten Sicherheitsleistung abgedeckt.
Über diese täglich zu erbringenden Sicherheitsleistungen hinaus muss jedes Clearingmitglied Beiträge zum Clearingfonds leisten (siehe hierzu den Risikobericht im zusammengefassten Lagebericht). Sicherheiten in Geld werden in der Konzernbilanz unter der Position "Bardepots der Marktteilnehmer" ausgewiesen, die korrespondierenden Beträge unter "Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung".
Sicherheiten in Wertpapieren werden nach IAS 39.20 (b) in Verbindung mit IAS 39.37 nicht beim übertragenden Clearingmitglied ausgebucht, da die Übertragung der Wertpapiere nicht die Bedingungen für eine Ausbuchung erfüllt.
Die zum Bilanzstichtag im Bestand der Deutsche Börse AG befindlichen eigenen Aktien werden direkt vom Konzerneigenkapital abgesetzt. Aus eigenen Aktien resultierende Gewinne oder Verluste werden gemäß IAS 32.33 ergebnisneutral ausgewiesen. Die mit dem Erwerb direkt in Zusammenhang stehenden Transaktionskosten werden als Abzug vom Konzerneigenkapital (gemindert um alle damit verbundenen Ertragsteuervorteile) bilanziert.
Forderungen, sonstige Vermögenswerte und liquide Mittel werden zum Nennbetrag angesetzt. Erkennbare Risiken sind durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung umfassen Bardepots von Marktteilnehmern, die größtenteils über Nacht im Wesentlichen im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements bei Banken angelegt werden.
Langfristige Vermögenswerte, die zur sofortigen Veräußerung in ihrem gegenwärtigen Zustand verfügbar sind und deren Veräußerung mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb eines überschaubaren Zeitraums erwartet wird, werden als "zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte" ausgewiesen. Eine Transaktion wird mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartet, wenn bereits Maßnahmen zur Veräußerung eingeleitet und entsprechende Beschlüsse von den relevanten Gremien gefasst wurden.
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen betreffen beitrags- und leistungsorientierte Pläne.
Beitragsorientierte Pläne bestehen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung über Pensionskassen und vergleichbare Versorgungseinrichtungen sowie in Form eines 401(k)-Plans. Daneben werden Beiträge im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt. Die Höhe der Beiträge bestimmt sich i. d. R. in Abhängigkeit des Einkommens. Für beitragsorientierte Pläne werden keine Rückstellungen erfasst. Die gezahlten Beiträge werden im Jahr der Zahlung als Pensionsaufwand ausgewiesen.
Beitragsorientierte Pläne bestehen für Mitarbeiter, die in Deutschland, Luxemburg, Tschechien, Großbritannien oder den USA arbeiten. Zudem werden Zuschüsse zu den privaten Rentenversicherungsfonds der Mitarbeiter bezahlt.
Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ("Projected Unit Credit Method") auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten bewertet, wobei die unterschiedlichen Pensionspläne gesondert bewertet werden. Vom Barwert der Pensionsverpflichtungen wird der Zeitwert des Planvermögens, ggf. unter Berücksichtigung der Regelungen zur Wertobergrenze eines Überhangs des Planvermögens über die Verpflichtung (sog. "asset ceiling"), abgezogen, sodass sich die Nettopensionsverpflichtung bzw. der Vermögenswert aus den leistungsorientierten Plänen ergibt. Der Nettozinsaufwand des Geschäftsjahres wird ermittelt, indem der zu Beginn des Geschäftsjahres ermittelte Diskontierungszinssatz auf die zu diesem Zeitpunkt ermittelte Nettopensionsverpflichtung angewandt wird.
Der jeweilige Diskontierungszinssatz wird von der Rendite langfristiger Unternehmensanleihen abgeleitet, wobei die Anleihen zumindest ein Rating von AA (Moody's Investors Service, Standard & Poor's, Fitch Ratings und Dominion Bond Rating Service) auf Grundlage der von Bloomberg zur Verfügung gestellten Informationen und eine Laufzeit, die annährend mit der Laufzeit der Pensionsverpflichtungen übereinstimmt, aufweisen. Die Anleihen müssen zudem auf die gleiche Währung wie die zugrunde liegende Pensionsverpflichtung lauten. Der Bewertung der Pensionsverpflichtungen in Euro liegt ein Diskontierungszinssatz von 3,5 Prozent zugrunde, der nach dem aufgrund der aktuellen Marktentwicklung aktualisierten Towers Watson "GlobalRate:Link"-Verfahren ermittelt wurde. Wäre die Pensionsverpflichtung zum Stichtag mit einem Diskontierungszinssatz von 3,0 Prozent bewertet worden, der nach dem im Vorjahr angewandten Verfahren ermittelt worden wäre, hätte sich eine um rund 28 Mio.€ höhere Pensionsverpflichtung ergeben.
Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste, die sich aus der Erwartungsänderung hinsichtlich der Lebenserwartung, Rententrends, Gehaltsentwicklungen, Diskontierungszins gegenüber der Einschätzung zum Periodenbeginn bzw. gegenüber dem tatsächlichen Verlauf während der Periode ergeben, werden erfolgsneutral unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine erfolgswirksame Erfassung der im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in nachfolgenden Perioden ist nicht gestattet. Ebenfalls erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis auszuweisen sind Differenzen zwischen dem am Periodenanfang ermittelten (Zins-)Ertrag aus Planvermögen und dem am Ende der Periode tatsächlich festgestellten Ertrag aus Planvermögen. Die versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste sowie das vom erwarteten Ergebnis abweichende tatsächliche Ergebnis aus dem Planvermögen sind Bestandteil der Neubewertungsrücklage.
Andere langfristige fällige Leistungen an Arbeitnehmer und Vorstände (Erwerbsunfähigkeitsrente, Übergangsgelder und Hinterbliebenenversorgung) werden ebenfalls nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste und ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden gemäß IAS 19.127 in voller Höhe sofort erfolgswirksam erfasst.
Rückstellungen werden gebildet, wenn die Gruppe aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung der Höhe dieser Verpflichtung möglich ist. Die Höhe der Rückstellung entspricht der bestmöglichen Schätzung der Ausgabe, die nötig ist, um die Verpflichtung zum Bilanzstichtag zu erfüllen. Eine Rückstellung für Restrukturierung wird nur dann angesetzt, wenn ein detaillierter, formaler Restrukturierungsplan vorliegt und bei den Betroffenen die gerechtfertigte Erwartung geweckt wurde, dass die Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dies kann durch den Beginn der Umsetzung des Plans oder die Ankündigung seiner wesentlichen Bestandteile den Betroffenen gegenüber erfolgen. Eventualverbindlichkeiten werden in der Bilanz nicht angesetzt; es sind jedoch ergänzende Angaben erforderlich, sofern die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen nicht unwahrscheinlich ist.
Der Group Share Plan und das Aktientantiemeprogramm werden gemäß IFRS 2 "Anteilsbasierte Vergütung" bilanziert.
Im Rahmen des Group Share Plan werden Aktien zu einem Abschlag gegenüber dem Marktpreis gewährt. Die Aufwendungen für diesen Abschlag werden zum Zeitpunkt der Gewährung erfolgswirksam erfasst. Für die gewährten Optionen gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen, bei denen die Deutsche Börse AG die Wahl zwischen Barausgleich und Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente hat. 2010 hat die Gesellschaft für alle zu diesem Zeitpunkt bestehenden GSP-Tranchen einen Beschluss zum Barausgleich getroffen.
Die Optionen der GSP-Tranche 2006 sind zum 30. Juni 2012 nach Ablauf der Laufzeit des Programms verfallen.
Die Kosten der GSP-Aktien, die den Mitarbeitern der US-amerikanischen Tochtergesellschaft International Securities Exchange Holdings, Inc. mit einem Abschlag angeboten werden, werden zum Zeitpunkt der Gewährung erfolgswirksam erfasst. Für die gewährten GSP-Aktien gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Die GSP-Aktien werden mit dem Fair Value zum Gewährungsstichtag bewertet und über den Erdienungszeitraum von drei Jahren erfolgswirksam erfasst, wobei das Konzerneigenkapital entsprechend erhöht wird. Die verbleibenden Bezugsrechte der GSP-Tranche 2009 wurden im Geschäftsjahr 2012 nach Ablauf der Wartezeit ausgeübt.
Für die ATP-Aktien gelten grundsätzlich die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen, bei denen die Deutsche Börse AG die Wahl zwischen Barausgleich und Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente hat. Im Geschäftsjahr 2012 wurde wie in den Vorjahren für die im jeweils folgenden Geschäftsjahr fällige Tranche der Beschluss eines Barausgleichs gefasst. Vor diesem Hintergrund ergibt sich gemäß IFRS 2 eine gegenwärtige Annahme, dass alle ATP-Aktien durch Barausgleich beglichen werden. Entsprechend bewertet die Gruppe Deutsche Börse die ATP-Aktien als aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich. Die Kosten der Bezugsrechte werden anhand eines Optionspreismodells (Fair Value-Bewertung) ermittelt und erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst. Ein Anspruch auf Auszahlung einer eventuellen Aktientantieme entsteht erst nach Ablauf des dem Programm zugrunde liegenden Performance-Zeitraums von drei Jahren.
Für den Vorstand der Deutsche Börse AG wurde seit dem Geschäftsjahr 2010 eine gesonderte variable Aktienvergütung vereinbart. Ausgehend vom Zeitpunkt der Festlegung des 100-Prozent-Zielwertes der Aktientantieme durch den Aufsichtsrat wird für jedes Vorstandsmitglied die entsprechende Anzahl an virtuellen Aktien auf Basis des durchschnittlichen Aktienkurses der Aktie der Deutsche Börse AG der vorangegangenen zwei Monate ermittelt. Der spätere Auszahlungsbetrag der Aktientantieme bemisst sich in Abhängigkeit von der Entwicklung des relativen Shareholder Return und der Entwicklung des Kurses der Aktie der Deutsche Börse AG. Die Begleichung der Ansprüche aus diesem Aktientantiemeprogramm erfolgt nach Ablauf des dreijährigen Performance-Zeitraums durch Barausgleich.
Grundlagen und Methoden
Die latenten Steuern werden entsprechend IAS 12 auf Basis der bilanzorientierten Methode ermittelt. Temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen Wertansatz und dem Wertansatz nach IFRS, die bei der künftigen Nutzung bzw. Veräußerung von Aktiva oder bei der Erfüllung von Verbindlichkeiten zu steuerlichen Be- oder Entlastungen führen, werden der Ermittlung der latenten Steuern zugrunde gelegt.
Die Abgrenzungen werden mit den Steuersätzen berechnet, die bei Umkehr der zeitlich befristeten Unterschiede nach heutigen Verhältnissen zu erwarten sind und die bis zum Bilanzstichtag gültig oder angekündigt sind. Auf noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge werden aktive latente Steuern nur in dem Umfang gebildet, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird. Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.
Leasingverträge werden entweder als Operating-Leasingverhältnis oder als Finanzierungs-Leasingverhältnis klassifiziert. Als Finanzierungs-Leasingverhältnis wird ein Vertrag beurteilt, wenn alle wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen des Vermögenswertes vom Leasinggeber auf den Leasingnehmer übertragen werden. In den übrigen Fällen handelt es sich um Operating-Leasingverhältnisse.
Leasinggegenstände und die zugehörigen Verbindlichkeiten werden mit dem niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert und dem Barwert der Mindestleasingraten angesetzt, sofern die Voraussetzungen für Finanzierungsleasing vorliegen. Der Leasinggegenstand wird über die wirtschaftliche Nutzungsdauer bzw. die kürzere Vertragslaufzeit linear abgeschrieben. In den Folgeperioden wird die Verbindlichkeit nach der Effektivzinsmethode bewertet.
Aufwendungen, die im Zusammenhang mit Operating-Leasingverträgen anfallen, werden in der Periode ihres Anfallens linear erfolgswirksam erfasst.
In den Konzernabschluss der Deutsche Börse AG werden alle Tochterunternehmen einbezogen, die von der Deutsche Börse AG direkt oder indirekt beherrscht werden. Diese Voraussetzung ist grundsätzlich erfüllt, wenn die Deutsche Börse AG unmittelbar oder mittelbar über mehr als die Hälfte der Stimmrechte verfügt oder auf andere Weise die Finanz- und Geschäftspolitik des anderen Unternehmens bestimmen kann.
Die erstmalige Einbeziehung von Tochterunternehmen im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens werden zu ihren zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Eine positive Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen Anteil am beizulegenden Zeitwert der identifizierbaren Netto-Vermögenswerte der Tochtergesellschaft wird als Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bilanziert.
Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet. Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Transaktionen werden miteinander verrechnet. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden eliminiert, ebenso die innerhalb der Gruppe ausgeschütteten Dividenden. Latente Steuern auf Konsolidierungsvorgänge werden dann gebildet, wenn sich der abweichende Steueraufwand in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder ausgleicht.
Auf Konzernfremde entfallende Anteile am Eigenkapital werden unter dem "Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter" im Eigenkapital ausgewiesen. Sofern sie als "kündbares Instrument" einzustufen sind, werden sie als Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Transaktionen in Fremdwährung werden mit dem zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls gültigen Wechselkurs umgerechnet.
Zum Bilanzstichtag werden monetäre Bilanzposten in Fremdwährung zum Devisenkurs am Bilanzstichtag bewertet und nicht monetäre Bilanzposten, die zu ihren historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert werden, zum Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls. Nicht monetäre, mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertete Bilanzposten werden zu dem Kurs umgerechnet, der am Tag der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes gültig ist. Währungsdifferenzen werden, sofern keine Sicherungsgeschäfte abgeschlossen werden, als sonstiger betrieblicher Aufwand oder Ertrag in der Periode erfasst, in der sie entstanden sind. Gewinne und Verluste aus einem monetären Posten, der Teil einer Nettoinvestition in einem ausländischen Geschäftsbetrieb ist, werden erfolgsneutral in die Position "Angesammelte Gewinne" eingestellt.
Die Jahresabschlüsse der Gesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden wie folgt in die Berichtswährung umgerechnet: Vermögenswerte und Schulden werden zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Die Positionen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden mit Durchschnittskursen der Berichtsperiode umgerechnet. Daraus resultierende Währungsdifferenzen werden erfolgsneutral in der Position "Angesammelte Gewinne" eingestellt. Zum Zeitpunkt der Veräußerung des betreffenden Tochterunternehmens werden diese Währungsdifferenzen im Konzernergebnis in der Periode erfasst, in der auch der Gewinn oder Verlust aus der Entkonsolidierung erfasst wird.
| Umrechnungskurse | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Durchschnittskurs 2012 |
Durchschnittskurs 2011 |
Schlusskurs am 31.12.2012 |
Schlusskurs am 31.12.2011 |
|||
| Schweizer Franken | CHF | 1,2043 | 1,2270 | 1,2073 | 1,2165 | |
| US-Dollar | USD (US\$) | 1,2929 | 1,4038 | 1,3196 | 1,2918 | |
| Tschechische Kronen | CZK | 25,1182 | 24,6412 | 25,0960 | 25,8195 |
Folgende für die Gruppe Deutsche Börse wesentliche Wechselkurse zum Euro wurden angewandt:
Geschäfts- oder Firmenwerte, die mit dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs in Zusammenhang stehen, sowie jegliche am beizulegenden Zeitwert ausgerichtete Anpassungen der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden, die aus der Erstkonsolidierung stammen, werden in der funktionalen Währung des ausländischen Geschäftsbetriebs bilanziert und zum Stichtagskurs umgerechnet.
Im Rahmen der Anwendung von Bilanzierungsgrundsätzen, beim Bilanzausweis und der Erfassung von Erträgen und Aufwendungen muss der Vorstand Ermessensentscheidungen und Schätzungen vornehmen. Anpassungen in diesem Zusammenhang werden in der Periode der Änderung sowie ggf. in folgenden Perioden berücksichtigt.
Erläuterung 11 enthält Informationen zu den getroffenen Annahmen im Rahmen der jährlichen Wertminderungsprüfung der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte und der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer. Hierbei dienen die jeweiligen Unternehmensplanungen als Basis für die Beurteilung der Wertminderung. Im Rahmen dieser Planungen werden Annahmen über die künftige Ertrags- und Aufwandsentwicklung der Zahlungsmittel generierenden Einheiten getroffen. Sofern die tatsächliche Entwicklung von diesen Annahmen abweicht, können sich Anpassungen ergeben. Zu den Auswirkungen von Änderungen des Diskontierungssatzes sowie weiterer Annahmen siehe Erläuterung 11.
Im Rahmen der Bilanzierung von Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen müssen bestimmte versicherungsmathematische Annahmen (z.B. Diskontierungszinssatz, Fluktuationsrate) getroffen werden, um deren Wert zu ermitteln (siehe auch weiter oben). Erläuterung 24 zeigt die Barwerte der Verpflichtungen zum jeweiligen Bilanzstichtag. Diese Werte können sich z.B. aufgrund veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erheblich ändern und damit einen wesentlichen Effekt auf die bisher gebildeten Rückstellungen haben. Eine Sensitivitätsanalyse der wesentlichen Einflussfaktoren ist in Erläuterung 22 dargestellt.
Die Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse sind Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten. Solche Rechtsstreitigkeiten können zu Zahlungen durch Unternehmen der Gruppe führen. Wenn ein Abfluss von Ressourcen wahrscheinlich ist, werden Rückstellungen angesetzt, die auf einer Schätzung des wahrscheinlichsten Betrags basieren, der notwendig ist, um der Verpflichtung nachzukommen, sofern der Betrag verlässlich geschätzt werden kann. Das Management der Gesellschaft muss beurteilen, ob die mögliche Verpflichtung aus Ereignissen der Vergangenheit resultiert, die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Mittelabflusses evaluieren sowie dessen Höhe einschätzen. Da der Ausgang eines Rechtsstreits immer unsicher ist, wird die Beurteilung kontinuierlich überprüft. Für weitere Informationen zu den sonstigen Risiken siehe Erläuterung 37.
Erläuterung 39 enthält Angaben zum Bewertungsmodell für die Optionen und Bezugsrechte. Sofern die Schätzungen der eingehenden Bewertungsparameter von den tatsächlichen Werten abweichen, die zum Zeitpunkt der Ausübung der Optionen und Bezugsrechte vorliegen, sind Anpassungen erforderlich, die bezogen auf die aktienbasierten Vergütungstransaktionen mit Barausgleich in der jeweiligen Berichtsperiode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.
Ferner wird im Rahmen der Bildung von Drohverlustrückstellungen für Mietaufwendungen die wahrscheinliche Inanspruchnahme geschätzt (siehe Erläuterung 24). Bei der Bildung von personalbezogenen Restrukturierungsrückstellungen wurden bestimmte Annahmen, z.B. über Fluktuationsrate, Diskontierungssatz und Gehaltstrends, getroffen. Sofern die tatsächlichen Werte von diesen Annahmen abweichen, können sich Anpassungen ergeben.
| Nettozinserträge aus dem Umsatzerlöse Bankgeschäft |
|||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
||
| Xetra | |||||
| Handel1) | 108,9 | 140,9 | 0 | 0 | |
| Clearing- und Abwicklungserlöse | 34,5 | 44,4 | 0 | 0 | |
| Connectiv ty | 23,2 | 21,6 | 0 | 0 | |
| Sonstige2) | 63,5 | 68,2 | 0 | 0 | |
| 230,1 | 275,1 | 0 | 0 | ||
| Eurex | |||||
| Erlöse aus Aktienindexderivaten | 402,5 | 430,4 | 0 | 0 | |
| Erlöse aus Zinsderivaten | 170,9 | 192,4 | 0 | 0 | |
| Erlöse aus US-Optionen (ISE) | 157,7 | 145,2 | 0 | 0 | |
| Erlöse aus Aktienderivaten | 41,9 | 39,8 | 0 | 0 | |
| Sonstige2) | 139,4 | 138,1 | 0 | 0 | |
| 912,4 | 945,9 | 0 | 0 | ||
| Clearstream | |||||
| Depotverwahrungserlöse | 438,2 | 441,7 | 0 | 0 | |
| Transaktionserlöse | 111,1 | 117,6 | 0 | 0 | |
| Erlöse aus Global Securities Financing | 89,4 | 83,9 | 0 | 0 | |
| Nettozinserträge | 0 | 0 | 52,0 | 75,1 | |
| Sonstige | 135,2 | 139,3 | 0 | 0 | |
| 773,9 | 782,5 | 52,0 | 75,1 | ||
| Market Data & Analytics | |||||
| Kursvermarktungserlöse3) | 153,8 | 159,6 | 0 | 0 | |
| Indizes | 83,6 | 85,8 | 0 | 0 | |
| Sonstige | 26,5 | 26,5 | 0 | 0 | |
| 263,9 | 271,9 | 0 | 0 | ||
| Summe aller Segmente | 2.180,3 | 2.275,4 | 52,0 | 75,1 | |
| Konsolidierung der Innenumsätze | –35,0 | –42,1 | |||
| Konzern | 2.145,3 | 2.233,3 | 52,0 | 75,1 | |
1) Die Pos tion "Handel" umfasst den Xet a Frankfurt Spezialistenhandel (vor dem 23. Mai 2011: Präsenzhandel) und das elektronische Handelssystem Xetra. 2) Die Pos tion "Sonstige" enthä t auch die zugeordneten IT-Erlöse.
| 233 | |
|---|---|
| Sonstige betriebliche Erträge |
Volumenabhängige Kosten |
Nettoerlöse | Konsolidierung der internen Nettoerlöse |
Externe Nettoerlöse | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
| 0 | 0 | –18,4 | –15,8 | 90,5 | 125,1 | 0 | 0 | 90,5 | 125,1 | |
| 0 | 0 | –5,1 | –6,2 | 29,4 | 38,2 | 5,1 | 6,2 | 34,5 | 44,4 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 23,2 | 21,6 | 0 | 0 | 23,2 | 21,6 | |
| 7,3 | 13,0 | –1,0 | –0,9 | 69,8 | 80,3 | –5,0 | –4,8 | 64,8 | 75,5 | |
| 7,3 | 13,0 | –24,5 | –22,9 | 212,9 | 265,2 | 0,1 | 1,4 | 213,0 | 266,6 | |
| 0 | 0 | –27,9 | –30,9 | 374,6 | 399,5 | 24,2 | 30,1 | 398,8 | 429,6 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 170,9 | 192,4 | 0 | 0 | 170,9 | 192,4 | |
| 0 | 0 | –63,7 | –30,0 | 94,0 | 115,2 | 0 | 0 | 94,0 | 115,2 | |
| 0 | 0 | –1,6 | –2,1 | 40,3 | 37,7 | 0 | 0 | 40,3 | 37,7 | |
| 10,2 | 40,1 | –8,3 | –15,1 | 141,3 | 163,1 | –2,3 | 2,0 | 139,0 | 165,1 | |
| 10,2 | 40,1 | –101,5 | –78,1 | 821,1 | 907,9 | 21,9 | 32,1 | 843,0 | 940,0 | |
| 0 | 0 | –103,7 | –105,5 | 334,5 | 336,2 | 0 | 0 | 334,5 | 336,2 | |
| 0 | 0 | –12,1 | –13,3 | 99,0 | 104,3 | 0 | 0 | 99,0 | 104,3 | |
| 0 | 0 | –32,3 | –27,4 | 57,1 | 56,5 | 0 | 0 | 57,1 | 56,5 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 52,0 | 75,1 | 0 | 0 | 52,0 | 75,1 | |
| 3,1 | 8,4 | –15,4 | –18,4 | 122,9 | 129,3 | –4,6 | –6,1 | 118,3 | 123,2 | |
| 3,1 | 8,4 | –163,5 | –164,6 | 665,5 | 701,4 | –4,6 | –6,1 | 660,9 | 695,3 | |
| 0 | 0 | –20,8 | –20,4 | 133,0 | 139,2 | 9,1 | 5,2 | 142,1 | 144,4 | |
| 2,6 | 0 | –9,1 | –4,8 | 77,1 | 81,0 | –23,9 | –29,8 | 53,2 | 51,2 | |
| 0,5 | 3,9 | –4,3 | –3,7 | 22,7 | 26,7 | –2,6 | –2,8 | 20,1 | 23,9 | |
| 3,1 | 3,9 | –34,2 | –28,9 | 232,8 | 246,9 | –17,4 | –27,4 | 215,4 | 219,5 | |
| 23,7 | 65,4 | –323,7 | –294,5 | 1.932,3 | 2.121,4 | 0 | 0 | 1.932,3 | 2.121,4 | |
| –12,0 | –8,4 | 47,0 | 50,5 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||
| 11,7 | 57,0 | –276,7 | –244,0 | 1.932,3 | 2.121,4 | 0 | 0 | 1.932,3 | 2.121,4 |
3) Aufgrund der vollständigen Integration der Produkte der Market News International Inc. und der Need To Know News, LLC werden die Umsatzerlöse d eser be den Unternehmen unter den Kursvermarktungserlösen des Segments Market Data & Analyt cs ausgew esen. D e Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
Seit dem ersten Quartal 2012 verwendet die Gruppe Deutsche Börse als primäre Umsatzkenngröße die Nettoerlöse. Diese bestehen aus den Umsatzerlösen zuzüglich der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft und der sonstigen betrieblichen Erträge sowie abzüglich der volumenabhängigen Kosten. Der Anstieg der volumenabhängigen Kosten ist vorrwiegend methodenbedingt: Durch geänderte Preismodelle stiegen die volumenabhängigen Kosten, aber auch die Umsätze erhöhten sich, sodass die Änderungen insgesamt ergebnisneutral waren. Die sonstigen betrieblichen Erträge mit dem vollständigen Erwerb der Anteile an der Eurex Zürich AG von der SIX Group AG deutlich zurückgegangen.
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
|---|---|---|
| Kredite und Forderungen | 84,2 | 134,8 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | –58,0 | –68,5 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | 15,1 | 23,6 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten: |
||
| Zinserträge | 14,5 | 5,5 |
| Zinsaufwendungen | –2,2 | –18,0 |
| Zinserträge – Zinsswaps – Fair Value Hedges | 0,5 | 1,1 |
| Zinsaufwendungen – Zinsswaps – Fair Value Hedges | –2,1 | –3,4 |
| Summe | 52,0 | 75,1 |
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Erträge aus Geschäftsbesorgung | 0,9 | 29,1 |
| Erträge aus Währungsdifferenzen | 1,4 | 7,5 |
| Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen und Tochterunternehmen | 0 | 4,7 |
| Mieterträge aus Untervermietung | 1,3 | 2,6 |
| Übrige | 8,1 | 13,1 |
| Summe | 11,7 | 57,0 |
Die Erträge aus Geschäftsbesorgung stammen überwiegend aus dem Betrieb des Terminmarktes Eurex Zürich für die SIX Swiss Exchange AG. Der Grund für den Rückgang im Jahr 2012 ist der Wegfall der Kostenerstattung der SIX Group für den Betrieb von Eurex durch die Gruppe Deutsche Börse aufgrund des vollständigen Erwerbs der Anteile an der Eurex Zürich AG durch die Deutsche Börse AG.
Die Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen und Tochterunternehmen in Höhe von 4,7 Mio.€ im Jahr 2011 resultieren aus dem vollständigen Verkauf der Beteiligung an der Bolsa Mexicana de Valores, S.A. de C.V. in Höhe von 1 Prozent.
Zu den Mieterträgen aus Untervermietung siehe Erläuterung 38.
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge betreffen u.a. Kooperations- und Schulungserlöse sowie Bewertungskorrekturen.
Unter volumenabhängigen Kosten sind Teil- bzw. Vorleistungen zu verstehen, die die Gruppe Deutsche Börse von Dritten bezieht und als Bestandteil der eigenen Wertschöpfungskette vertreibt, und die mittelbar von der Volumen- bzw. Umsatzentwicklung abhängig sind.
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 345,7 | 310,1 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen für A tersversorgung und für Unterstützung | 68,5 | 75,7 |
| Summe | 414,2 | 385,8 |
Der Personalaufwand enthält Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 14,4 Mio.€ (2011: –6,7 Mio.€).
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung | 156,1 | 192,5 |
| EDV-Kosten | 81,4 | 75,8 |
| Raumkosten | 78,5 | 71,2 |
| Nicht abzugsfähige Vorsteuer | 34,5 | 39,9 |
| Werbe- und Marketingkosten | 23,1 | 21,3 |
| Reise-, Bewirtungs- und Repräsentationsaufwendungen | 19,5 | 19,4 |
| Versicherungen, Beiträge und Gebühren | 12,2 | 12,3 |
| Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen | 11,7 | 15,5 |
| Personalnebenkosten und freiwillige soziale Leistungen | 11,7 | 11,6 |
| Vergütung des Aufsichtsrats | 4,4 | 4,6 |
| Aufwendungen aus Währungsd fferenzen | 2,5 | 2,1 |
| Übrige | 3,8 | 18,8 |
| Summe | 439,4 | 485,0 |
Die Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung betreffen im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Software. Eine Analyse der Entwicklungskosten ist in Erläuterung 7 ausgewiesen. Ferner enthalten diese Kosten Aufwendungen für strategische und rechtliche Beratungsdienstleistungen sowie für Prüfungstätigkeiten. Das außerordentlich hohe Niveau im Jahr 2011 ist im Wesentlichen auf die Kosten des beabsichtigten Zusammenschlusses der Gruppe Deutsche Börse mit der NYSE Euronext zurückzuführen, der am 1. Februar 2012 untersagt wurde.
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Abschlussprüfung | 1,5 | 2,2 |
| Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen | 0,7 | 0,7 |
| Steuerberatungsleistungen | 0,5 | 0,7 |
| Sonstige Leistungen | 0,9 | 1,0 |
| Summe | 3,6 | 4,6 |
1) Mit Unternehmen der KPMG Europe LLP Gruppe. Es werden we tere Leistungen durch andere KPMG-Gesellschaften erbracht, hauptsächl ch in Singapur, der Tschechischen Republik und den USA.
Die Aufwendungen betreffen ausschließlich Entwicklungskosten für selbst erstellte Software. Es handelt sich in den einzelnen Segmenten um folgende Systeme oder Projekte:
| Gesamtaufwand für Softwareerstellung |
||||
|---|---|---|---|---|
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
| Xetra | ||||
| Xetra-Software | 5,1 | 6,9 | 0,3 | 3,7 |
| Neue Handelsplattform Xetra/Eurex | 0 | 1,6 | 0 | 0,4 |
| CCP-Releases | 3,4 | 2,1 | 0,6 | 0 |
| 8,5 | 10,6 | 0,9 | 4,1 | |
| Eurex | ||||
| Eurex-Software | 12,8 | 17,3 | 4,2 | 5,9 |
| Neue Handelsplattform Xetra/Eurex | 27,5 | 14,7 | 14,7 | 11,8 |
| Eurex Clearing Prisma | 18,8 | 8,8 | 12,6 | 5,2 |
| Neue Handelsplattform ISE | 5,2 | 10,9 | 4,1 | 7,5 |
| EurexOTC Clear | 28,8 | 4,6 | 11,8 | 1,1 |
| 93,1 | 56,3 | 47,4 | 31,5 | |
| Clearstream | ||||
| Collateral Management and Settlement | 41,0 | 21,8 | 20,9 | 14,6 |
| Custody | 12,2 | 12,9 | 7,7 | 7,9 |
| Connectiv ty | 4,4 | 1,9 | 3,1 | 1,3 |
| Anteile an Investmentfonds | 4,3 | 4,2 | 2,7 | 1,3 |
| 61,9 | 40,8 | 34,4 | 25,1 | |
| Market Data & Analytics | 4,1 | 2,5 | 0,5 | 0,7 |
| Forschungsaufwand | 1,0 | 1,4 | 0 | 0 |
| Summe | 168,6 | 111,6 | 83,2 | 61,4 |
1) D e Di ect Edge Holdings, LLC wird seit der Wiedererlangung des maßgeblichen Einflusses am 9. Februar 2012 w eder als assozi ertes Unternehmen eingestuft. 2) Einschließlich Wertminderungen
Summe Aufwendungen2) aus At-Equity-Bewertung assoziierter Unternehmen –4,7 –3,9
Ergebnis assoziierter Unternehmen 2,6 12,6
Ergebnis anderer Unternehmen –6,9 –9,0
Beteiligungsergebnis –4,3 3,6
Im Ergebnis assoziierter Unternehmen wurden im Geschäftsjahr 2012 Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 2,5 Mio.€ (2011: 3,0 Mio.€) erfasst. Diese betreffen das von der Deutsche Börse AG an die Indexium AG gewährte Darlehen, das aufgrund der anhaltenden Verlustsituation durch die über den Beteiligungsbuchwert hinausgehenden Verluste für die Indexium AG teilweise aufgezehrt wurde.
Das Ergebnis anderer Unternehmen enthält Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 10,8 Mio.€ (2011: 17,2 Mio.€), die auf die Beteiligung an der Quadriserv Inc. entfallen. Die negative Wertentwicklung ist insbesondere auf das anhaltend schwierige Kapitalmarktumfeld und den rückläufigen Marktanteil der Gesellschaft im Laufe des Geschäftsjahres 2012 zurückzuführen.
Im Berichtsjahr sind Dividenden in Höhe von 10,1 Mio.€ (2011: 5,8 Mio.€) aufgrund der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und 2,8 Mio.€ (2011: 2,2 Mio.€) aufgrund der Beteiligungen an anderen Unternehmen zugeflossen.
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
|---|---|---|
| Zinsen aus Reverse Repurchase Agreements der Kategorie "Kredite und Forderungen" | 10,4 | 51,2 |
| Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren | 0,7 | 0,5 |
| Zinsen aus Bankguthaben der Kategorie "Kredite und Forderungen" | 0,7 | 1,5 |
| Sonstige Zinsen und zinsähnliche Erträge | 0,2 | 0,6 |
| Zinserträge aus Forderungen gegen assoziierte Unternehmen der Kategorie "Kred te und Forderungen" | 0,2 | 0,1 |
| Zinsähnliche Erträge aus der Bewertung von zu Handelszwecken geha tenen Derivaten | 0,1 | 0,4 |
| Zinsähnliche Erträge aus der Folgebewertung der Verbindlichke t gegenüber der SIX Group AG | 0 | 80,8 |
| Summe | 12,3 | 135,1 |
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
|---|---|---|
| Zinsen auf langfristige Ausleihungen1) | 99,7 | 86,3 |
| Aufwendungen aus der Aufzinsung und der Folgebewertung der Verbindlichkeit gegenüber der SIX Group AG |
27,4 | 3,4 |
| Zinsen auf Steuern | 6,1 | 9,5 |
| Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellung | 4,3 | 2,5 |
| Zinsähnlicher Aufwand aus Währungsdifferenzen aus Verbindlichke ten1) | 1,8 | 0,5 |
| Transaktionskosten für langfristige Verbindlichkeiten1) | 1,7 | 1,4 |
| Zinsähnliche Aufwendungen für zu Sicherungszwecken gehaltene Derivate | 0,9 | 1,0 |
| Zinsen für kurzfristige Verbindlichkeiten1) | 0,9 | 0,5 |
| Auf die Bardepots der Eurex-Teilnehmer gezahlte Zinsen | 0 | 30,6 |
| Sonstige Kosten | 2,2 | 3,2 |
| Summe | 145,0 | 138,9 |
1) Zu fo tgeführten Anschaffungskosten bewertet
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
|---|---|---|
| Tatsächliche Ertragsteuern auf das Ergebnis: | ||
| des laufenden Jahres | 224,1 | 278,0 |
| aus früheren Jahren | –0,3 | –3,5 |
| Latenter Steuer(ertrag)/-aufwand auf temporäre D fferenzen | –56,9 | 6,7 |
| Summe | 166,9 | 281,2 |
Vom laufenden Steueraufwand in Höhe von 223,8 Mio.€ entfallen 156,2 Mio.€ auf das Inland und 67,6 Mio.€ auf das Ausland (2011: Inland 201,8 Mio.€, Ausland 72,7 Mio.€). Vom latenten Steueraufwand/(-ertrag) in Höhe von –56,9 Mio.€ entfallen 6,3 Mio.€ auf das Inland und –63,2 Mio.€ auf das Ausland (2011: Inland 10,7 Mio.€, Ausland –4,0 Mio.€).
Um die latenten Steuern für die deutschen Gesellschaften zu berechnen, wurde im Berichtsjahr ein unveränderter Steuersatz von 26 bis 28 Prozent verwendet. Dieser berücksichtigt die Gewerbeertragsteuer mit Hebesätzen von 280 bis 460 Prozent (2011: 280 bis 460 Prozent) auf den Steuermessbetrag von 3,5 Prozent (2011: 3,5 Prozent), die Körperschaftsteuer mit 15 Prozent (2011: 15 Prozent) und den Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent (2011: 5,5 Prozent) auf die Körperschaftsteuer.
Für die luxemburgischen Gesellschaften wurde ein Steuersatz von 28,80 Prozent (2011: 28,80 Prozent) verwendet. Dieser berücksichtigt die Gewerbeertragsteuer mit einem Satz von 6,75 Prozent (2011: 6,75 Prozent) und die Körperschaftsteuer mit einem Satz von 22,05 Prozent (2011: 22,05 Prozent).
Für die Gesellschaften in Großbritannien, Portugal, Singapur, der Schweiz, Spanien, Tschechien und den USA wurden Steuersätze von 17 bis 45 Prozent (2011: 17 bis 45 Prozent) angewandt.
Die folgende Übersicht weist die Wertansätze der aktiven und passiven Bilanzposten für latente Steuern sowie die damit im Zusammenhang stehenden erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Steueraufwendungen aus.
| Latente Steueransprüche |
Latente Steuerschulden |
Währungs differenzen |
Latenter Steuer aufwand/(-ertrag) |
Erfolgsneutraler Steuer aufwand/(-ertrag) |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
2012 Mio.€ |
2012 Mio. € |
2011 Mio.€ |
2012 Mio. € |
2011 Mio.€ |
|
| Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen |
43,4 | 28,5 | 0 | 0 | –1,4 | 1,3 | 0,9 | –14,81) | –2,51) |
| Sonstige Rückstellungen |
5,4 | 7,3 | 0 | 0 | 1,3 | 0,6 | 8,2 | 0 | 0 |
| Verzinsliche Verbindlichke ten |
0 | 0 | –0,9 | –0,7 | 0 | 0,2 | –0,4 | 0 | 0 |
| Immaterielle Vermögenswerte |
0 | 0 | –13,9 | –10,0 | 0 | 3,9 | 3,0 | 0 | 0 |
| Immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokation |
0 | 0 | –248,1 | –274,1 | –3,9 | –22,1 | –7,0 | 0 | 0 |
| Langfristige Vermögenswerte |
0,3 | 0 | 0 | –3,6 | 0 | –3,9 | 1,2 | 0 | 0 |
| Wertpapiere des Anlagevermögens |
0 | 2,7 | –3,6 | 0 | –0,1 | –0,4 | 1,7 | 6,81) | –6,81) |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte |
4,4 | 1,5 | 0 | 0 | 0 | –0,1 | –0,9 | –2,81) | –3,21) |
| Verlustvorträge | 36,4 | 0 | 0 | 0 | 0 | –36,4 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | –38,3 | –50,4 | 0 | 0 | 0 | –12,12) | 21,22) |
| Bruttowert | 89,9 | 40,0 | –304,8 | –338,8 | –4,1 | –56,9 | 6,7 | –22,9 | 8,7 |
| Saldierung der latenten Steuern |
–30,1 | –15,8 | 30,1 | 15,8 | – | – | – | ||
| Summe | 59,8 | 24,2 | –274,7 | –323,0 | –4,1 | –56,9 | 6,7 | –22,9 | 8,7 |
1) Separater Ausweis in der Konzern-E genkap talentw cklung unter "Neubewertungsrücklage"
2) Separater Ausweis in der Konzern-E genkap talentw cklung unter "Angesamme te Gewinne"
Die erfolgsneutralen Änderungen betreffen latente Steuern auf Änderungen in der Bewertung von Wertpapieren, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (siehe auch Erläuterung 20) sowie Änderungen in der Bewertung von Pensionsrückstellungen.
67,4 Mio.€ (2011: 28,5 Mio.€) der latenten Steueransprüche und 242,7 Mio.€ (2011: 268,5 Mio.€) der latenten Steuerschulden haben eine voraussichtliche Restlaufzeit von über einem Jahr.
Für Steuern auf künftige Dividenden, die unter Umständen aus den Gewinnrücklagen von Tochterund assoziierten Unternehmen gezahlt werden, wurden keine passiven latenten Steuern ausgewiesen. Gemäß §8b Abs.5 Körperschaftsteuergesetz (KStG) sind 5 Prozent aller Dividenden und ähnlichen Einkünfte bei deutschen Kapitalgesellschaften als steuerpflichtig zu behandeln.
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
|---|---|---|
| Abgele tete Ertragsteuern aus dem Ergebnis vor Steuern | 217,5 | 301,3 |
| Steuerlich genutzte Verluste und steuerlich unwirksame Verlustvorträge | 22,4 | 11,5 |
| Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge | –36,4 | 0 |
| Steuermehrungen aufgrund sonstiger steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen | 7,8 | 4,6 |
| Auswirkungen aufgrund unterschiedlicher Steuersätze | –21,7 | 7,1 |
| Steuerminderung aufgrund von Dividenden sowie der Veräußerung von Beteiligungen | –21,5 | –24,7 |
| Währungsd fferenzen | –0,6 | –14,7 |
| Sonstige | –0,3 | –0,4 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für das laufende Jahr | 167,2 | 284,7 |
| Ertragsteuern aus früheren Jahren | –0,3 | –3,5 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 166,9 | 281,2 |
Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand
Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor Steuern mit dem für das Jahr 2012 in Deutschland angenommenen Gesamtsteuersatz der Gruppe von 26 Prozent (2011: 26 Prozent) multipliziert.
Zum Ende des Berichtsjahres bestanden aufgelaufene, noch nicht genutzte steuerliche Verluste von 176,3 Mio.€ (2011: 97,6 Mio.€), für die keine aktiven latenten Steuerabgrenzungen gebildet wurden. Die noch nicht genutzten Verluste in Höhe von 176,3 Mio.€ entfallen zu 7,2 Mio.€ auf das Inland und zu 169,1 Mio.€ auf das Ausland (2011: Inland 5,9 Mio.€, Ausland 91,7 Mio.€). 2012 wurden steuerliche Verluste in Höhe von 1,4 Mio.€ (2011: 1,3 Mio.€) geltend gemacht.
Die Verluste können in Deutschland unter Berücksichtigung der Mindestbesteuerung, in Luxemburg nach derzeitigem Recht zeitlich unbefristet vorgetragen werden. Die Verluste in sonstigen Ländern können bis zu 20 Jahre lang vorgetragen werden.
Die Steuerminderungen aufgrund von Dividenden sowie der Veräußerung von Beteiligungen für 2012 enthalten einen Einmaleffekt in Höhe von 7,1 Mio.€ infolge der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit in Aktien für den Erwerb des schweizerischen Derivategeschäfts (2011: Einmaleffekt in Höhe von 20,1 Mio.€ infolge der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit in Aktien für den Erwerb des schweizerischen Derivategeschäfts).
| Erworbene Software Mio.€ |
Selbst erstellte Software Mio. € |
Geschäfts oder Firmenwerte Mio.€ |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau1) Mio. € |
Andere immaterielle Vermögens werte Mio.€ |
Summe Mio. € |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungskosten zum 01.01.2011 |
306,2 | 762,5 | 2.070,3 | 65,2 | 1.931,5 | 5.135,7 |
| Änderungen im Konsolidierungskreis2) | 0 | 0 | 3,1 | 0 | 0 | 3,1 |
| Zugänge | 10,3 | 4,4 | 1,6 | 57,0 | 0,7 | 74,0 |
| Abgänge | –15,3 | –83,1 | –0,7 | 0 | –0,9 | –100,0 |
| Umgliederungen | 2,7 | 66,3 | 0 | –65,7 | 0 | 3,3 |
| Währungsdifferenzen | 0,3 | 1,4 | 31,6 | –0,2 | 49,0 | 82,1 |
| Anschaffungskosten zum 31.12.2011 |
304,2 | 751,5 | 2.105,9 | 56,3 | 1.980,3 | 5.198,2 |
| Änderungen im Konsolidierungskreis3) | 0 | 0 | 4,0 | 0 | 0 | 4,0 |
| Zugänge | 17,9 | 8,7 | 0,1 | 74,5 | 0 | 101,2 |
| Abgänge | –36,3 | –38,4 | 0 | 0 | –3,1 | –77,8 |
| Umgliederungen | 0 | 45,4 | 0 | –45,4 | 0 | 0 |
| Währungsdifferenzen | –0,2 | –0,6 | –20,9 | 0 | –31,8 | –53,5 |
| Anschaffungskosten zum 31.12.2012 |
285,6 | 766,6 | 2.089,1 | 85,4 | 1.945,4 | 5.172,1 |
| Abschreibung und Wertminderungs aufwand zum 01.01.2011 |
289,4 | 729,1 | 10,7 | 0 | 1.016,6 | 2.045,8 |
| Planmäßige Abschreibung | 10,9 | 22,7 | 0 | 0 | 18,4 | 52,0 |
| Abgänge | –15,3 | –83,1 | 0 | 0 | –0,8 | –99,2 |
| Umgliederungen | –0,5 | 0,5 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0,8 | 0 | 0 | 35,0 | 35,8 |
| Abschreibung und Wertminderungs aufwand zum 31.12.2011 |
284,5 | 670,0 | 10,7 | 0 | 1.069,2 | 2.034,4 |
| Planmäßige Abschreibung | 10,1 | 29,9 | 0 | 0 | 19,5 | 59,5 |
| Abgänge | –36,2 | –38,3 | 0 | 0 | –3,1 | –77,6 |
| Währungsdifferenzen | –0,1 | –0,4 | 0 | 0 | –22,5 | –23,0 |
| Abschreibung und Wertminderungs aufwand zum 31.12.2012 |
258,3 | 661,2 | 10,7 | 0 | 1.063,1 | 1.993,3 |
| Buchwert zum 01.01.2011 | 16,8 | 33,4 | 2.059,6 | 65,2 | 914,9 | 3.089,9 |
| Buchwert zum 31.12.2011 | 19,7 | 81,5 | 2.095,2 | 56,3 | 911,1 | 3.163,8 |
| Buchwert zum 31.12.2012 |
27,3 | 105,4 | 2.078,4 | 85,4 | 882,3 | 3.178,8 |
1) D e Zugänge geleisteter Anzahlungen und Anlagen im Bau beziehen s ch ausschließlich auf selbst erstel te Software.
2) Hierbei hande t es s ch ausschließlich um Zugänge im Zuge des Erwerbs der Open Finance, S.L.
3) Hierbei hande t es s ch ausschließlich um Zugänge im Rahmen des Erwerbs der Clearstream Fund Serv ces Ireland Ltd.
Die Zugänge und Umgliederungen bei Software betreffen im Wesentlichen die Entwicklung von Softwareprodukten für das Segment Clearstream sowie die Entwicklung der neuen Derivate-Plattform des Segments Eurex und des elektronischen Handelssystems der ISE.
| Buchwert zum | Restabschreibungsdauer zum | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
31.12.2012 Jahre |
31.12.2011 Jahre |
||
| Xetra (Softwareanwendungen) | |||||
| Xetra Release 12.0 | 2,7 | 3,4 | 3,9 | 4,9 | |
| Xetra Release 10.0 | 1,0 | 1,7 | 1,5 | 2,5 | |
| 3,7 | 5,1 | ||||
| Eurex (Softwareanwendungen) | |||||
| ISE-Handelsplattform einschließlich Applikationen | 36,6 | 41,6 | 4,3 | 5,3 | |
| CCP 7.0 Wertpapierleihe (Securities Lending) | 5,9 | 1,8 | 4,9 | k.A. | |
| EurexOTC Clear | 4,9 | 1,1 | 4,9 | k.A. | |
| Eurex 14.0 – Rappidd | 1,9 | 1,7 | 4,9 | k.A. | |
| 49,3 | 46,2 | ||||
| Eurex (Anlagen im Bau) | |||||
| Derivate-Handelsplattform | 27,9 | 13,2 | k.A. | k.A. | |
| Eurex Clearing Prisma | 17,8 | 5,2 | k.A. | k.A. | |
| Eurex Release 14.0 Clearing | 10,0 | 2,1 | k.A. | k.A. | |
| 55,7 | 20,5 | ||||
| Clearstream (Softwareanwendungen) | |||||
| Verwahrung (Custody) | 18,2 | 11,4 | 4,7 | k.A. | |
| Abwicklung (Settlement) | 15,7 | 21,2 | 2,7–3,7 | 3,7–4,7 | |
| Globale Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing, GSF) | 7,0 | 9,1 | 2,2–4,2 | 1,5–4,5 | |
| Anteile an Investmentfonds | 1,2 | 1,5 | 3,2 | 1,5–4,2 | |
| 42,1 | 43,2 | ||||
| Clearstream (Anlagen im Bau) | |||||
| Abwicklung (Settlement) | 12,9 | 1,3 | k.A. | k.A. | |
| Verwahrung (Custody) | 6,5 | k.A. | k.A. | k.A. | |
| Anteile an Investmentfonds | 3,7 | 0,9 | k.A. | k.A. | |
| Globale Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing, GSF) | 2,3 | k.A. | k.A. | k.A. | |
| 25,4 | 2,2 | ||||
| Sonstige Software und Anlagen im Bau1) | 14,6 | 20,6 | |||
| Summe | 190,8 | 137,8 |
1) Jeweils m t einem Buchwert von wen ger als 1,0 M o. € zum 31. Dezember 2012
| Clearstream Mio.€ |
ISE Mio. € |
STOXX Mio.€ |
Sonstige Mio. € |
Summe Geschäfts oder Firmenwerte Mio.€ |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01.2012 | 1.063,8 | 982,0 | 32,6 | 16,8 | 2.095,2 |
| Änderungen im Konsolidierungskreis | 0 | 0 | 0 | 4,0 | 4,0 |
| Währungsdifferenzen | 0 | –20,7 | 0 | –0,2 | –20,9 |
| Zugänge | 0 | 0 | 0 | 0,1 | 0,1 |
| Stand zum 31.12.2012 | 1.063,8 | 961,3 | 32,6 | 20,7 | 2.078,4 |
Zur Bestimmung der Werthaltigkeit wurden die Geschäfts- oder Firmenwerte auf die folgenden Gruppen Zahlungsmittel generierender Einheiten (ZGEs) aufgeteilt:
Allokation der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Gruppen Zahlungsmittel generierender Einheiten (ZGEs)
| Summe | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| ZGE Segment | ZGE | Geschäfts | ||||
| ZGE Segment | ZGE Segment | Market Data & | Clearstream | oder | ||
| Clearstream | Eurex | Analytics | Ireland | ZGE Infobolsa | Firmenwerte | |
| Mio.€ | Mio. € | Mio.€ | Mio. € | Mio.€ | Mio. € | |
| Stand zum 31.12.2012 | 1.063,8 | 961,3 | 43,3 | 4,0 | 6,0 | 2.078,4 |
Die Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Rahmen der Übernahme der ISE erworbene Börsenlizenz sowie der erworbene Markenname der STOXX Ltd. sind immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer. Die erzielbaren Beträge der Zahlungsmittel generierenden Einheiten mit zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerten wurden abhängig von der jeweiligen Einheit entweder auf Basis des Nutzungswertes (ZGE Segment Clearstream und ZGE Segment Eurex) oder auf Basis des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten (ZGE Market Data & Analytics, ZGE Infobolsa und ZGE Clearstream Ireland) ermittelt. Nur, sofern einer dieser Werte (Nutzungswert oder beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten) den Buchwert nicht übersteigt, wird der jeweils andere Wert ermittelt. Da kein aktiver Markt für die Zahlungsmittel generierenden Einheiten vorliegt, wurde sowohl für die Ermittlung des Nutzungs- als auch des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten eine Discounted Cashflow-Methode zugrunde gelegt.
Die wesentlichen Annahmen zur Bestimmung des erzielbaren Betrags sind abhängig von der jeweiligen Zahlungsmittel generierenden Einheit. Annahmen zu Preisen oder Marktanteilen basieren auf Erfahrungswerten oder Daten aus der Marktforschung. Andere wesentliche Annahmen basieren hauptsächlich auf externen Faktoren. Wichtige gesamtwirtschaftliche Kennzahlen sind z.B. die Stände und Volatilitäten von Aktienindizes sowie Zinssätze, Wechselkurse, das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Arbeitslosenquoten und die Staatsverschuldung. Der Diskontierungssatz basiert auf einem risikofreien Zinssatz zwischen 2,0 und 2,1 Prozent und einer Marktrisikoprämie in Höhe von 6,5 Prozent. Ausgehend hiervon werden für jede Zahlungsmittel generierende Einheit individuelle Diskontierungssätze ermittelt, die die Beta-Faktoren, die Fremdkapitalkosten sowie die Kapitalstruktur der jeweiligen Vergleichsgruppe berücksichtigen.
Die Berechnung der unten angegebenen Sensitivitäten erfolgte jeweils durch die Anpassung eines Parameters (Abzinsungssatz, Umsatzerlöse und Wachstumsrate in der ewigen Rente), unter der Annahme, dass alle anderen Parameter im Bewertungsmodell konstant bleiben. Mögliche Korrelationen zwischen den Parametern wurden somit nicht berücksichtigt.
Der aus der Übernahme der ISE resultierende Geschäfts- oder Firmenwert ist einer Gruppe von Zahlungsmittel generierenden Einheiten im Segment Eurex zugeordnet.
Da der Geschäfts- oder Firmenwert der ISE in US-Dollar ermittelt wurde, ergibt sich für 2012 eine Währungsdifferenz in Höhe von –20,7 Mio.€ (2011: 31,2 Mio.€).
Zur Bestimmung des Nutzungswertes mit Hilfe der Discounted Cashflow-Methode wurden Annahmen, die aus externen Quellen abgeleitet wurden, zu den Volumina in Index- und Zinsderivaten sowie zu den Volumina auf dem US-amerikanischen Aktienoptionsmarkt als wesentliche Kriterien zugrunde gelegt.
Die Cashflows wurden sowohl für die europäischen als auch für die amerikanischen Aktivitäten über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant (2013 bis 2017). Cashflows über diesen Zeitraum hinaus wurden unter Annahme einer 1,0-prozentigen Wachstumsrate fortgeschrieben. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern betrug 13,0 Prozent (2011: 12,4 Prozent).
Weder ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1,0 Prozent noch eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5,0 Prozent pro Jahr noch ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in der Zahlungsmittel generierenden Einheit Eurex führen.
Der Geschäfts- oder Firmenwert "Clearstream" ist der Zahlungsmittel generierenden Einheit Clearstream zugeordnet. Der erzielbare Betrag wird auf Basis des Nutzungswertes mit der Discounted Cashflow-Methode ermittelt. Zur Bestimmung des Nutzungswertes wurden Annahmen zum verwahrten Vermögen, den Transaktionsvolumina und den Marktzinssätzen als wesentliche Kriterien zugrunde gelegt.
Die Cashflows wurden für einen Zeitraum von drei Jahren geplant (2013 bis 2015). Über das Jahr 2015 hinaus wurde eine ewige Rente mit einer Wachstumsrate von 2,5 Prozent (2011: 2,5 Prozent) angenommen. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern wurde auf Basis des Eigenkapitalkostensatzes ermittelt und betrug 13,1 Prozent (2011: 11,8 Prozent).
Weder ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1,0 Prozent noch eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5,0 Prozent pro Jahr noch ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in der Zahlungsmittel generierenden Einheit Clearstream führen.
Der Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Erwerb der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. wird der eigenständigen Zahlungsmittel generierenden Einheit Clearstream Ireland zugeordnet. Der erzielbare Betrag wird auf Basis des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten mit der Discounted Cashflow-Methode ermittelt. Die Cashflows wurden für einen Zeitraum von fünf Jahren geplant (2013 bis 2017). Um einen eingeschwungenen Zustand zu erreichen, wurde der Detailplanungszeitraum bis 2020 fortgeschrieben und anschließend in der ewigen Rente kein weiteres Wachstum unterstellt. Der verwendete Abzinsungssatz nach Steuern wurde auf Basis des Eigenkapitalkostensatzes ermittelt und betrug 14,5 Prozent.
Weder ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1 Prozent noch eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5 Prozent pro Jahr noch ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in der Zahlungsmittel generierenden Einheit Clearstream Ireland führen.
Der im Rahmen des Erwerbs der STOXX Ltd., Zürich, Schweiz, im Jahr 2009 entstandene Geschäftsoder Firmenwert wurde einer Gruppe von Zahlungsmittel generierenden Einheiten im Segment Market Data & Analytics zugeordnet. Er ist im Wesentlichen durch die starke Position begründet, die STOXX Ltd. bei europäischen Indizes einnimmt, sowie durch die Wachstumsaussichten in der Produktion und dem Vertrieb von Tickdaten für Indizes, die Entwicklung, Pflege und Weiterentwicklung von Formeln für Indizes sowie die Anpassung (Customising) von Indizes.
Der Geschäfts- oder Firmenwert, der im Rahmen der Übernahme der Market News International Inc. (MNI), New York, USA, durch die Deutsche Börse AG im Jahr 2009 entstanden war (7,9 Mio.US\$), wurde dem Segment Market Data & Analytics zugeordnet und ist dem Zugang zu globalen handelsrelevanten Informationen, wie Meldungen von Behörden und supranationalen Organisationen, zuzurechnen.
Der im Rahmen des 100-prozentigen Anteilserwerbs der MNI an der Need to Know News, LLC, Chicago, USA, entstandene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 3,0 Mio.US\$ wurde ebenfalls dem Segment Market Data & Analytics zugeordnet.
Der erzielbare Betrag des Segments Market Data & Analytics wird auf Basis des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Als wesentliche Annahmen wurden insbesondere die erwartete Entwicklung der künftigen Daten- und Lizenzeinnahmen sowie des Kundenstamms berücksichtigt; die Annahmen beruhen auf externen Informationsquellen sowie internen Erwartungen, die den Budgetwerten für das Jahr 2013 entsprechen. Die Cashflows wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant, wobei für darüber hinausgehende Zeiträume eine ewige Rente mit einer Wachstumsrate von 2,0 Prozent (2011: 2,5 Prozent) angenommen wurde. Der verwendete Abzinsungssatz nach Steuern beträgt 9,2 Prozent (2011: 8,4 Prozent).
Weder ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1,0 Prozent noch eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5,0 Prozent pro Jahr noch ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in der Zahlungsmittel generierenden Einheit Market Data & Analytics führen.
Der Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Erwerb des Teilkonzerns Infobolsa (inklusive des Geschäftsoder Firmenwertes aus dem Erwerb der Anteile an der Open Finance, S.L.) wurde auf die Zahlungsmittel generierende Einheit Infobolsa aufgeteilt. Der erzielbare Betrag wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten mit Hilfe der Discounted Cashflow-Methode bestimmt. Die der Berechnung zugrunde liegenden Annahmen beruhen auf externen Informationsquellen sowie internen Erwartungen des Managements. Die Cashflows wurden über einen Detailplanungszeitraum von fünf Jahren geplant, wobei für darüber hinausgehende Zeiträume eine ewige Rente mit einer Wachstumsrate von 2,0 Prozent (2011: 2,5 Prozent) angesetzt wurde. Der verwendete Abzinsungssatz nach Steuern beträgt 9,2 Prozent (2011: 8,4 Prozent).
Weder ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1,0 Prozent noch ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in der Zahlungsmittel generierenden Einheit Infobolsa führen. Eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5,0 Prozent pro Jahr würde zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in der Zahlungsmittel generierenden Einheit Infobolsa in Höhe von 0,7 Mio.€ führen.
| Börsen lizenz der ISE Mio.€ |
Teilnehmer beziehungen der ISE Mio. € |
Kunden beziehungen der ISE im Bereich Marktdaten Mio.€ |
Marken name ISE Mio. € |
Marken name STOXX Mio.€ |
Kunden beziehungen der STOXX Ltd. Mio. € |
Sonstige immaterielle Vermögens werte Mio.€ |
Summe Mio. € |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01.2012 | 115,2 | 317,7 | 18,2 | 4,7 | 420,0 | 30,8 | 4,5 | 911,1 |
| Planmäßige Abschreibung | 0 | –12,2 | –0,7 | –0,8 | 0 | –3,1 | –2,7 | –19,5 |
| Währungsd fferenzen | –2,4 | –6,5 | –0,4 | –0,1 | 0 | 0 | 0,1 | –9,3 |
| Stand zum 31.12.2012 | 112,8 | 299,0 | 17,1 | 3,8 | 420,0 | 27,7 | 1,9 | 882,3 |
| Restabschreibungsdauer (Jahre) |
− | 25 | 25 | 5 | − | 9 |
Zum Jahresende wurden die anderen immateriellen Vermögenswerte der ISE auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Bei der Ermittlung der für diese Vermögenswerte erzielbaren Beträge wurde der Nutzungswert der Zahlungsmittel generierenden Einheit ISE, die dem Segment Eurex zuzuordnen ist, zugrunde gelegt. Die Zahlungsmittel generierende Einheit des ISE-Teilkonzerns ist die US-Optionsbörse International Securities Exchange, LLC.
Die wesentlichen Annahmen, die sich auch auf Einschätzungen von Analysten stützen, beruhen auf den zu erwartenden Volumina und den Transaktionspreisen auf dem US-amerikanischen Optionsmarkt. Die Cashflows wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant (2013 bis 2017). Über das Jahr 2017 hinaus wurde eine Wachstumsrate von 2,5 Prozent (2011: 2,5 Prozent) angenommen. Der verwendete Abzinsungssatz vor Steuern betrug 16,2 Prozent (2011: 16,6 Prozent).
Im Rahmen der Kaufpreisallokation im Dezember 2007 wurde der beizulegende Zeitwert (Fair Value) der Börsenlizenz ermittelt. Die im Jahr 2000 von der U.S. Securities and Exchange Commission gewährte Börsenlizenz gestattet dem ISE-Teilkonzern den Betrieb einer regulierten Wertpapierbörse in den USA. Die Nutzungsdauer der Börsenlizenz des ISE-Teilkonzerns wird als unbestimmt angesehen, weil die Lizenz selbst keine zeitlich begrenzte Geltungsdauer hat und die Eurex-Unternehmensführung erwartet, dass sie die Lizenz als Bestandteil ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie aufrechterhalten wird. Die Börsenlizenz erzeugt keine Cashflows, die weitgehend unabhängig von denjenigen des ISE-Teilkonzerns insgesamt sind. Deshalb ist die Börsenlizenz dem ISE-Teilkonzern als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet.
Teilnehmerbeziehungen und Kundenbeziehungen der ISE im Bereich Marktdaten Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden die Fair Values für die Teilnehmer- und die Kundenbeziehungen ermittelt. Beide Vermögenswerte werden über einen Zeitraum von 30 Jahren linear abgeschrieben. Sowohl aus den Teilnehmer- als auch aus den Kundenbeziehungen ergeben sich keine Cashflows, die unabhängig von denjenigen des gesamten ISE-Teilkonzerns wären. Deshalb sind beide Positionen dem ISE-Teilkonzern als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet.
Der Markenname ISE ist als Markenname registriert und entspricht daher dem IFRS-Kriterium für einen vom Geschäfts- oder Firmenwert getrennten Ansatz. Der Vermögenswert wird gemäß Ergebnis der Kaufpreisallokation vom Dezember 2007 über einen Zeitraum von zehn Jahren linear abgeschrieben. Da auch hier keine vom ISE-Teilkonzern unabhängigen Mittelzuflüsse erzeugt werden, ist auch der Markenname dem ISE-Teilkonzern als Zahlungsmittel generierender Einheit zugeordnet.
Ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1,0 Prozent, eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5,0 Prozent pro Jahr oder ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung der anderen immateriellen Vermögenswerte in der Zahlungsmittel generierenden Einheit ISE im Umfang zwischen 20 Mio.€ und 50 Mio.€ führen. Eine zukünftig positivere Entwicklung dieser Faktoren, als oben angenommen, könnte wiederum zu einer Zuschreibung der anderen immateriellen Vermögenswerte der ISE führen.
Im Rahmen des Erwerbs der STOXX Ltd. wurden der Markenname STOXX, die Kundenbeziehungen des Unternehmens sowie bereits voll abgeschriebene Vereinbarungen über Wettbewerbsverbote (sog. Non-Compete-Vereinbarungen) und sonstige immaterielle Vermögenswerte identifiziert, die der Zahlungsmittel generierenden Einheit STOXX zugeordnet wurden, da sie keine eigenständigen Zahlungsmittelzuflüsse erwirtschaften. Die Zahlungsmittel generierende Einheit STOXX wird dem Segment Market Data & Analytics zugerechnet.
Der Wertminderungstest erfolgte auf Basis des Veräußerungswertes abzüglich der Veräußerungskosten und unter Berücksichtigung der erwarteten Entwicklung der Lizenz- und Vertriebsentgelte für Indizes und Daten. Die Cashflows wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant (2013 bis 2017). Über das Jahr 2017 hinaus wurde eine Wachstumsrate von 2,0 Prozent (2011: 2,0 Prozent) angenommen. Der verwendete Abzinsungssatz nach Steuern betrug 10,2 Prozent (2011: 9,4 Prozent).
Der Markenname STOXX umfasst den Markennamen an sich, die Index-Methodologien sowie die Internetdomänen, da diese üblicherweise nicht getrennt voneinander übertragen werden. Da der Markenname registriert ist, entspricht er dem IFRS-Kriterium für einen vom Geschäfts- oder Firmenwert getrennten Ansatz. Aufgrund der Historie des Markennamens STOXX und seines Bekanntheitsgrades im Markt ist von einer unbestimmten Nutzungsdauer auszugehen.
STOXX Ltd. verfügt über Beziehungen zu Kunden. Diese Kundenbeziehungen basieren auf unterschriebenen Verträgen und erfüllen somit das Ansatzkriterium der Identifizierbarkeit getrennt vom Geschäftsoder Firmenwert.
Weder ein Anstieg des Abzinsungssatzes um 1,0 Prozent noch eine Reduzierung der geplanten Umsatzerlöse um 5,0 Prozent pro Jahr noch ein Abschmelzen der Wachstumsrate der ewigen Rente auf 0 Prozent würde zu einer Wertminderung der anderen immateriellen Vermögenswerte in der Zahlungsmittel generierenden Einheit STOXX führen.
| Einbauten in Gebäuden Mio.€ |
Computer Hardware, Betriebs- und Geschäfts ausstattung Mio. € |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Mio.€ |
Summe Mio. € |
|---|---|---|---|
| 87,7 | 300,7 | 29,0 | 417,4 |
| 1,8 | 38,3 | 1,5 | 41,6 |
| –25,6 | –17,9 | –5,2 | –48,7 |
| 10,0 | 9,6 | –22,9 | –3,3 |
| 1,5 | 0,4 | –2,3 | –0,4 |
| 75,4 | 331,1 | 0,1 | 406,6 |
| 6,6 | 36,2 | 1,7 | 44,5 |
| –3,4 | –37,3 | 0 | –40,7 |
| 0,1 | 0 | –0,1 | 0 |
| –0,2 | –0,2 | 0 | –0,4 |
| 78,5 | 329,8 | 1,7 | 410,0 |
| 48,7 | 230,5 | 0 | 279,2 |
| 6,0 | 33,4 | 0 | 39,4 |
| –25,6 | –17,5 | 0 | –43,1 |
| 0,3 | –0,3 | 0 | 0 |
| 29,4 | 246,1 | 0 | 275,5 |
| 7,6 | 37,9 | 0 | 45,5 |
| –2,0 | –37,0 | 0 | –39,0 |
| –0,1 | –0,1 | 0 | –0,2 |
| 34,9 | 246,9 | 0 | 281,8 |
| 39,0 | 70,2 | 29,0 | 138,2 |
| 46,0 | 85,0 | 0,1 | 131,1 |
| 43,6 | 82,9 | 1,7 | 128,2 |
| Anteile an assoziierten Unternehmen Mio.€ |
Andere Beteiligungen Mio. € |
Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft Mio.€ |
Sonstige Wertpapiere und Ausleihungen Mio. € |
|
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungskosten zum 01.01.2011 | 170,5 | 68,7 | 1.550,7 | 13,0 |
| Zugänge | 66,1 | 2,8 | 330,0 | 12,2 |
| Abgänge | –23,7 | –11,1 | –210,8 | –0,5 |
| Zuführung/(Auflösung) Agio/Disagio | 0 | 0 | –0,3 | 0 |
| Umgliederungen | –83,2 | 83,2 | –236,11) | –4,0 |
| Währungsdifferenzen | 2,8 | 0,6 | –1,9 | 0,9 |
| Anschaffungskosten zum 31.12.2011 | 132,5 | 144,2 | 1.431,6 | 21,6 |
| Zugänge | 2,2 | 2,6 | 80,5 | 7,23) |
| Abgänge | –21,5 | –2,6 | 0 | –1,3 |
| Zuführung/(Auflösung) Agio/Disagio | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Umgliederungen | 68,8 | –82,4 | –25,01) | 0 |
| Währungsdifferenzen | 0,5 | –2,9 | –0,1 | –0,2 |
| Anschaffungskosten zum 31.12.2012 | 182,5 | 58,9 | 1.487,0 | 27,3 |
| Neubewertung zum 01.01.2011 | 2,1 | –4,0 | 4,9 | 0,1 |
| Abgänge Wertberichtigungen | 0 | 0,3 | 0 | 0 |
| Dividenden | –5,8 | 0 | 0 | 0 |
| Ergebnis aus At-Equity-Bewertung2) | 15,6 | 0 | 0 | 0 |
| Erfolgsneutrale Währungsumrechnung | –0,8 | 0 | 0 | 0 |
| Erfolgswirksame Währungsumrechnung | –0,6 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige erfolgsneutrale Neubewertung | –1,7 | –0,8 | 0 | 0 |
| Sonstige erfolgswirksame Neubewertung | 0 | 6,0 | 0 | –3,0 |
| Erfolgsneutrale Marktpreisänderung | 0 | 0 | –26,4 | –1,5 |
| Erfolgswirksame Marktpreisänderung | 0 | –17,2 | –1,7 | 0 |
| Umgliederungen | 16,8 | –16,8 | –3,81) | 0 |
| Neubewertung zum 31.12.2011 | 25,6 | –32,5 | –27,0 | –4,4 |
| Abgänge Wertberichtigungen | 0 | 10,4 | 0 | 0 |
| Dividenden | –10,1 | 0 | 0 | 0 |
| Ergebnis aus At-Equity-Bewertung2) | 7,0 | 0 | 0 | 0 |
| Erfolgsneutrale Währungsumrechnung | 1,3 | 0,4 | 0 | 0,3 |
| Erfolgswirksame Währungsumrechnung | 0,1 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige erfolgsneutrale Neubewertung | 0 | 0,3 | 0 | 0 |
| Sonstige erfolgswirksame Neubewertung | 0 | 0 | 0 | –2,5 |
| Erfolgsneutrale Marktpreisänderung | –2,0 | 0 | 25,0 | 0,9 |
| Erfolgswirksame Marktpreisänderung | 0 | –10,8 | 0 | 0 |
| Umgliederungen | 0,4 | 0 | 0 | 0 |
| Neubewertung zum 31.12.2012 | 22,3 | –32,2 | –2,0 | –5,7 |
| Buchwert zum 01.01.2011 | 172,6 | 64,7 | 1.555,6 | 13,1 |
| Buchwert zum 31.12.2011 | 158,1 | 111,7 | 1.404,6 | 17,2 |
| Buchwert zum 31.12.2012 | 204,8 | 26,7 | 1.485,0 | 21,6 |
1) Umgegliedert in kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft
2) Im Beteil gungsergebnis entha ten
3) Davon Bestandteil einer Verpfändungsvereinbarung m t der IHK Frankfurt am Main: 5,0 M o. €
Zu den erfolgsneutralen Neubewertungen und Marktpreisänderungen siehe auch Erläuterung 20. Die anderen Beteiligungen umfassen zur Veräußerung verfügbare Aktien.
Im Berichtsjahr wurden erfolgswirksame Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 13,3 Mio.€ (2011: 20,2 Mio.€) erfasst. Davon entfielen 2,5 Mio.€ (2011: 3,0 Mio.€) auf Ausleihungen, die im Rahmen der At-Equity-Bewertung der Indexium AG abgeschrieben wurden und 10,8 Mio.€ (2011: 17,2 Mio.€) auf nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente. Zu weiteren Ausführungen siehe Erläuterung 8.
| Zusammensetzung der Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft | ||||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|||
| Festverzinsliche Wertpapiere | ||||
| von anderen Kreditinst tuten | 858,2 | 763,7 | ||
| von mu tilateralen Banken | 467,1 | 425,3 | ||
| von regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften | 159,7 | 40,6 | ||
| von staatlichen Emittenten | 0 | 0 | ||
| Sonstige Forderungen1) | – | 175,0 | ||
| Summe | 1.485,0 | 1.404,6 |
1) Durch Total Return Swaps ges chert
In den Wertpapieren aus dem Bankgeschäft sind börsennotierte Finanzinstrumente in Höhe von 1.485,0 Mio.€ (2011: 1.229,6 Mio.€) enthalten.
Die Gruppe Deutsche Börse setzt derivative Finanzinstrumente grundsätzlich zur Absicherung bestehender oder geplanter, sehr wahrscheinlicher Grundgeschäfte ein. Die Finanzinstrumente werden in den Positionen "Sonstige langfristige Vermögenswerte", "Sonstige langfristige Verbindlichkeiten" sowie in den Positionen "Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft", "Verbindlichkeiten aus dem Bank geschäft" und "Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen.
| Konzernanhang | Vermögenswerte | Konzernanhang | Verbindlichkeiten | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|||
| Fair Value Hedges | ||||||
| langfristig | – | – | – | – | ||
| kurzfristig | – | – | 28 | – | –1,2 | |
| Cashflow-Hedges | ||||||
| langfristig | – | 0,9 | – | –4,8 | ||
| kurzfristig | 16 | 0,4 | – | 30 | –14,6 | – |
| Zu Handelszwecken gehaltene Derivate |
||||||
| langfristig | – | – | – | – | ||
| kurzfristig | 16 | 0,1 | 45,8 | 28 | –16,7 | – |
| Summe | 0,5 | 46,7 | –31,3 | –6,0 |
Derivative Finanzinstrumente (Fair Value)
Infolge des Erwerbs der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. hat die Clearstream International S.A. drei geschriebene Verkaufsoptionen abgeschlossen, die durch Lieferung von Eigenkapitalinstrumenten der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. erfüllt werden. Diese Optionen hatten zum 31. Dezember 2012 einen beizulegenden Zeitwert von 3,4 Mio.€ und werden in der Konzernbilanz unter "Sonstige langfristige Verbindlichkeiten" und "Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen.
Zinsswap-Vereinbarungen, gemäß denen ein fester Zinssatz bezahlt und ein variabler Zinssatz vergütet wird, dienen der Absicherung bestimmter festverzinslicher zur Veräußerung verfügbarer Anlageinstrumente.
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über den am 31. Dezember 2012 mittels Marktwert-Absicherungsgeschäften positionierten Nennbetrag:
| Offene Positionen Fair Value Hedges | ||
|---|---|---|
| 31.12.2012 | 31.12.2011 | |
| Mio.€ | Mio. € | |
| Nennbetrag der Festzins-Zahl-Swaps | – | 81,4 |
| Beizulegender Zeitwert der Festzins-Zahl-Swaps | – | –1,2 |
| Netto-Sicherungsineffektivität | –0,2 | 0,1 |
| Verlust aus abgesicherten Positionen | –1,0 | –1,8 |
| Gewinn aus Sicherungsinstrumenten | 0,8 | 1,9 |
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Cashflow-Hedges zum 1. Januar | –3,9 | 9,9 |
| Während des Geschäftsjahres erfolgsneutral erfasster Betrag | –9,4 | –12,3 |
| Während des Geschäftsjahres erfolgswirksam erfasster Betrag | – | –0,5 |
| Gezah te Optionsprämien | – | – |
| Realisierte Verluste | –0,9 | –1,0 |
| Cashflow-Hedges zum 31. Dezember | –14,2 | –3,9 |
Offene Positionen Cashflow-Hedges
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über den Nennbetrag der Positionen, die am 31. Dezember 2012 durch Cashflow-Hedges gesichert waren:
| Zinstermingeschäfte | Devisengeschäfte | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2012 | 31.12.2011 | 31.12.2012 | 31.12.2011 | ||
| Anzahl | 2 | 2 | 12 | – | |
| Nennbetrag | Mio.€ | 300,0 | 300,0 | 24,9 | – |
| Fair Value | Mio.€ | –14,6 | –3,9 | 0,4 | – |
2013 werden einige der im Umlauf befindlichen Schuldverschreibungen der Deutsche Börse AG fällig. Um mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende künftige Refinanzierungen teilweise abzusichern, wurden ein Festzins-Zahl-Swap und eine Festzins-Zahl-Swaption abgeschlossen, um das als attraktiv eingeschätzte (Termin-)Zinsniveau (bedingt) festzuschreiben.
Im Oktober 2012 schloss der Clearstream-Teilkonzern zwölf Devisentermingeschäfte mit einem Volumen von jeweils 2,7 Mio.US\$ ab, die im Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013 jeweils zum Ende jeden Monats fällig werden. Die Geschäfte dienten der Absicherung eines Teils der erwarteten Euro-Zahlungseingänge aus US-Dollar-Umsatzerlösen, die dadurch dem Risiko eines sinkenden US-Dollar-Wechselkurses unterliegen. Die Geschäfte hatten zum 31. Dezember 2012 einen positiven Marktwert von 0,4 Mio.€ und wurden unter der Position "Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft" ausgewiesen, siehe Erläuterung 16.
Zur Sicherung der Nettoinvestition in den Teilkonzern ISE gegen Fremdwährungsrisiken aus der Umrechnung der ausländischen funktionalen Währung US-Dollar in Euro wurden die Schuldverschreibungen der Serien A bis C im Rahmen der Privatplatzierungen in den USA als Sicherungsinstrumente designiert.
| Typ | Emissions volumen |
Gegenwert | Laufzeit | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Mio. US\$ | 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
zum Zeitpunkt der Emission Mio.€ |
von | bis | |
| Serie A | 170,0 | 128,8 | 131,6 | 110,2 | 12.06.2008 | 10.06.2015 |
| Serie B | 220,0 | 166,7 | 170,3 | 142,7 | 12.06.2008 | 10.06.2018 |
| Serie C | 70,0 | 53,1 | 54,2 | 45,4 | 12.06.2008 | 10.06.2020 |
| Summe | 460,0 | 348,6 | 356,1 | 298,3 |
1) In der Posit on "Verzinsliche Verbindl chkeiten" ausgew esen. Siehe den Abschnitt "E tragslage"im zusammengefassten Lagebericht.
Effektive Währungsdifferenzen aus den Privatplatzierungen fließen wie die Währungsdifferenzen aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften in die Position "Angesammelte Gewinne". 50,0 Mio.€ (2011: 57,5 Mio.€) wurden kumulativ erfolgsneutral in dieser Position erfasst. 2012 und 2011 ergaben sich keinerlei Ineffektivitäten aus den Net Investment Hedges.
Zum 31. Dezember 2012 bestanden Währungsswaps mit Fälligkeit unter drei Monaten mit einem Nennbetrag in Höhe von 2.302,9 Mio.€ (2011: 2.684,0 Mio.€) und einem negativen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 16,7 Mio.€ (2011: positiver beizulegender Zeitwert von 45,8 Mio.€). Diese Swaps wurden abgeschlossen, um erhaltene Fremdwährungsbeträge aus begebenen Commercial Paper aus dem Bankgeschäft in Euro umzuwandeln und um auf Fremdwährung lautende kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten in Euro wirtschaftlich abzusichern. Sie werden als kurzfristige Vermögenswerte unter den Positionen "Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft" und "Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft" in der Bilanz ausgewiesen (siehe auch Erläuterungen 16 und 28).
Zum 31. Dezember 2012 bestand ein Devisentermingeschäft in US-Dollar, das als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert ist. Das Termingeschäft über 10 Mio.US\$ wird am 1. August 2013 fällig. Es dient dazu, eine künftige auf Fremdwährung lautende Forderung innerhalb des Konzerns, die zum Bilanzstichtag noch nicht entstanden war, wirtschaftlich abzusichern.
| Währungsswaps | Devisentermingeschäfte | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2012 | 31.12.2011 | 31.12.2012 | 31.12.2011 | ||
| Anzahl | 77 | 61 | 1 | – | |
| Nennbetrag | Mio.€ | 2.302,9 | 2.684,0 | – | – |
| Nennbetrag | Mio. US\$ | – | – | 10,0 | – |
| Pos tiver Fair Value | Mio.€ | – | 45,8 | 0,1 | – |
| Negativer Fair Value | Mio.€ | –16,7 | – | – | – |
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Forward-Geschäfte in Anleihen und Repo-Geschäfte | 162.533,1 | 159.604,5 |
| Optionen | 15.430,3 | 23.384,4 |
| Sonstige | 93,1 | 629,2 |
| Summe | 178.056,5 | 183.618,1 |
Aufrechenbare Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber einem Clearingmitglied werden saldiert ausgewiesen.
Zu den hinterlegten Sicherheiten im Zusammenhang mit den Finanzinstrumenten der Eurex Clearing AG siehe Erläuterung 36.
Neben den langfristigen Forderungen und Wertpapieren aus dem Bankgeschäft, die den Finanzanlagen zugeordnet sind (siehe hierzu Erläuterung 13), bestanden zum 31. Dezember 2012 den kurzfristigen Vermögenswerten zuzurechnende Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft, die ausschließlich den Clearstream-Teilkonzern betreffen.
| Zusammensetzung der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft | ||
|---|---|---|
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
| Kredite an Banken und Kunden | ||
| Reverse Repurchase Agreements | 2.847,4 | 5.567,8 |
| Geldmarktgeschäfte | 7.729,6 | 5.907,5 |
| Guthaben auf Nostrokonten | 1.975,4 | 1.810,9 |
| Kred te aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft | 228,4 | 559,6 |
| 12.780,8 | 13.845,8 | |
| Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind | 25,0 | 242,1 |
| Zinsforderungen | 2,0 | 10,4 |
| Devisentermingeschäfte1) | 0,4 | 45,8 |
| Summe | 12.808,2 | 14.144,1 |
1) S ehe Erläuterung 14.
Kredite aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft sind kurzfristige Darlehen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Tagen, die in der Regel durch Sicherheiten gedeckt sind. Die mögliche Konzentration von Kreditrisiken wird durch Kontrahenten-Kreditlimits überwacht (siehe hierzu Erläuterung 36).
Alle Wertpapiere, die zum 31. Dezember 2012 und 2011 gehalten wurden, waren börsennotiert und von staatlichen oder staatlich garantierten Emittenten begeben worden.
| Restlaufzeit der Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind | |||
|---|---|---|---|
| ------------------------------------------------------------------------ | -- | -- | -- |
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Nicht mehr als 3 Monate | 0 | 38,7 |
| 3 Monate bis 1 Jahr | 25,0 | 203,4 |
| Summe | 25,0 | 242,1 |
Zum 31. Dezember 2012 bestanden wie im Vorjahr keine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
| Wertberichtigungskonto | |
|---|---|
| Mio.€ | |
| Stand zum 01.01.2011 | 7,1 |
| Zuführung | 1,7 |
| Inanspruchnahme | –0,8 |
| Auflösung | –0,5 |
| Stand zum 31.12.2011 | 7,5 |
| Zuführung | 1,5 |
| Inanspruchnahme | –0,1 |
| Auflösung | –0,8 |
| Stand zum 31.12.2012 | 8,1 |
Im Berichtsjahr wurden uneinbringliche Forderungen in Höhe von 0,7 Mio.€ (2011: 0,1 Mio.€) ausgebucht, für die zuvor keine Wertberichtigungen gebildet worden waren.
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Sonstige Forderungen aus dem CCP-Geschäft | 87,7 | 108,3 |
| Steuerforderungen (ohne Ertragsteuer) | 21,5 | 18,3 |
| Aktive Rechnungsabgrenzungsposten | 20,8 | 24,1 |
| Forderungen gegenüber Versicherungsunternehmen | 2,0 | 1,6 |
| Forderung aus Devisentermingeschäft | 0 | 7,3 |
| Inkassogeschäft | 0 | 4,4 |
| Schuldverschreibung1) | 0 | 4,0 |
| Übrige | 6,6 | 5,9 |
| Summe | 138,6 | 173,9 |
1) Bez eht s ch auf eine Pfandfre gabe und Verpfändungsvereinbarung m t der IHK Frankfurt am Main.
Die übrigen sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte enthalten ein Geldmarkt-Zertifikat (Certificate of Deposit) in Höhe von 1,4 Mio.€ (2011: 1,4 Mio.€), das als Sicherheitsleistung für zwei Mietavale (Letters of Credit) dient.
Beträge, die auf der Passivseite als Bardepots von Marktteilnehmern gesondert ausgewiesen werden, sind verfügungsbeschränkt. Diese Mittel in Höhe von 19.450,6 Mio.€ (2011: 13.861,5 Mio.€) sind im Wesentlichen mittels bilateraler oder Triparty Reverse Repurchase Agreements und in Form von Tagesgeldanlagen bei Banken angelegt (Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung). Als Sicherheit für die Reverse Repurchase Agreements sind staatliche oder staatlich verbürgte Schuldverschreibungen, Pfandbriefe und Bankschuldverschreibungen mit einem externen Kredit-Rating von mindestens AA– zugelassen.
Die Veränderungen des Eigenkapitals sind aus der Darstellung der Eigenkapitalentwicklung ersichtlich. Zum 31. Dezember 2012 waren 193.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien der Deutsche Börse AG begeben (31. Dezember 2011: 195.000.000). Die im Zusammenhang mit dem Rückkauf von 4.724.005 Stückaktien angefallenen Transaktionskosten wurden in Höhe von –0,1 Mio.€ (2011: 0,1 Mio.€) direkt im Eigenkapital erfasst.
Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats ist der Vorstand dazu berechtigt, das Grundkapital um folgende Beträge zu erhöhen:
| Zusammensetzung des genehmigten Kapitals | ||||
|---|---|---|---|---|
| Betrag in € | Datum der Ermächtigung der Haupt versammlung |
Ablauf der Ermächtigung |
Bestehende Bezugsrechte von Aktionären können für Spitzen beträge ausgeschlossen werden und/oder ausgeschlossen werden, falls die Ausgabe der Aktien: |
|
| Genehmigtes Kapital I | 5.200.000 | 12.05.2011 | 11.05.2016 | gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unter nehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt. |
| Genehmigtes Kapital II | 27.800.000 | 27.05.2010 | 26.05.2015 | gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag erfolgt, der den Börsenkurs nicht wesentlich unterschreitet, wobei das Emissionsvolumen 10 Prozent des Grundkap tals nicht übersteigen darf. |
| an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder der mit ihr verbun denen Unternehmen im Sinne der §§ 15ff. Aktiengesetz (AktG) erfolgt, wobei ein anteiliger Betrag des Grundkap tals von bis zu 3 Mio. € nicht überschritten werden darf. |
||||
| gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unterneh men, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt. |
||||
| Genehmigtes Kapital III | 19.500.000 | 27.05.2010 | 26.05.2015 | k.A. |
| Genehmigtes Kapital IV | 6.000.000 | 16.05.2012 | 15.05.2017 | an M tglieder des Vorstands und Arbeitnehmer der Gesell schaft sowie an Mitglieder der Vorstände bzw. Geschäfts führungen und Arbeitnehmer der mit ihr verbundenen Unter nehmen im Sinne der §§ 15 ff. AktG erfolgt, wobei nicht mehr als 900.000 neue Aktien pro Geschäftsjahr ausgegeben werden dürfen. |
Zusätzlich zum genehmigten Kapital I, II, III und IV besteht ein bedingtes Kapital I, das für die Ausgabe von bis zu 6.000.000 Aktien zur Erfüllung von Aktienbezugsrechten aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Group Share Plan) geschaffen wurde. Siehe hierzu Erläuterung 39.
Weitere Rechte zum Bezug von Aktien waren weder zum 31. Dezember 2012 noch zum 31. Dezember 2011 vorhanden.
Die Neubewertungsrücklage resultiert aus der Neubewertung von Wertpapieren und sonstigen kurz- und langfristigen Finanzinstrumenten zu ihrem Marktwert nach Abzug latenter Steuern sowie aus dem Wert der Aktienoptionen des Group Share Plan, für die am Bilanzstichtag kein Barausgleich vorgesehen war. Siehe hierzu Erläuterung 39. Weiterhin wurden in dieser Position Reserven aus einer schon bestehenden Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen erfasst, die im Zusammenhang mit dem Zukauf von weiteren Anteilen aufgedeckt wurden, da das Unternehmen ab diesem Zeitpunkt voll in den Konzernabschluss einbezogen wurde. Mit Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethodik für leistungsorientierte Verpflichtungen werden auch versicherungsmathematische Gewinne und Verluste unmittelbar in der Neubewertungsrücklage erfasst. Siehe hierzu Erläuterung 1.
| Aufdeckung stiller Reserven aus Fair-Value-Bewertung Mio.€ |
Andere Beteiligungen (Finanzanlagen) Mio. € |
Wertpapiere aus dem Bankgeschäft (Finanzanlagen) Mio.€ |
||
|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01.2011 (brutto) | 103,7 | 8,8 | –0,2 | |
| Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen | 0 | 0 | 0 | |
| Marktbewertung | 0 | –0,8 | –27,7 | |
| Veränderung aus aktienbasierter Vergütung | 0 | 0 | 0 | |
| Erfolgswirksame Auflösung | 0 | –4,9 | 1,2 | |
| Stand zum 31.12.2011 (brutto) | 103,7 | 3,1 | –26,7 | |
| Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen | 0 | 0 | 0 | |
| Marktbewertung | 0 | 0,4 | 25,0 | |
| Veränderung aus aktienbasierter Vergütung | 0 | 0 | 0 | |
| Erfolgsneutrale Umgliederung | 0 | 0 | 0 | |
| Erfolgswirksame Auflösung | 0 | –1,6 | 0 | |
| Stand zum 31.12.2012 (brutto) | 103,7 | 1,9 | –1,7 | |
| Latente Steuern | ||||
| Stand zum 01.01.2011 | 0 | –0,5 | 0,1 | |
| Zugänge | 0 | 0 | 7,4 | |
| Auflösungen | 0 | –0,1 | 0 | |
| Stand zum 31.12.2011 | 0 | –0,6 | 7,5 | |
| Zugänge | 0 | 0,1 | 0 | |
| Auflösungen | 0 | 0 | –7,2 | |
| Stand zum 31.12.2012 | 0 | –0,5 | 0,3 | |
| Stand zum 01.01.2011 (netto) | 103,7 | 8,3 | –0,1 | |
| Stand zum 31.12.2011 (netto) | 103,7 | 2,5 | –19,2 | |
| Stand zum 31.12.2012 (netto) | 103,7 | 1,4 | –1,4 |
| Sonstige Finanzinstrumente (Finanzanlagen) Mio.€ |
Wertpapiere aus dem Bankgeschäft (kurzfristig) Mio. € |
Cashflow-Hedges Mio.€ |
Aktienoptionen GSP und ATP Mio.€ |
Leistungsorientierte Verpflichtungen Mio. € |
Summe Mio.€ |
|---|---|---|---|---|---|
| 0,2 | 0 | 10,5 | 4,6 | –45,1 | 82,5 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | –9,0 | –9,0 |
| –1,5 | 2,6 | –12,3 | 0 | 0 | –39,7 |
| 0 | 0 | 0 | –2,2 | 0 | –2,2 |
| 0 | –1,1 | –1,4 | 0 | 0 | –6,2 |
| –1,3 | 1,5 | –3,2 | 2,4 | –54,1 | 25,4 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | –53,7 | –53,7 |
| 0,9 | –1,6 | –10,0 | 0 | 0 | 14,7 |
| 0 | 0 | 0 | –2,4 | 0 | –2,4 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0,2 | –0,4 | 0 | 0 | –1,8 |
| –0,4 | 0,1 | –13,6 | 0 | –107,8 | –17,8 |
| 0 | 0 | –2,3 | 0 | 11,5 | 8,8 |
| 0 | 0 | 3,4 | 0 | 2,5 | 13,3 |
| 0 | –0,5 | –0,2 | 0 | 0 | –0,8 |
| 0 | –0,5 | 0,9 | 0 | 14,0 | 21,3 |
| 0 | 0,4 | 2,8 | 0 | 14,8 | 18,1 |
| 0 | 0 | –0,1 | 0 | 0 | –7,3 |
| 0 | –0,1 | 3,6 | 0 | 28,8 | 32,1 |
| 0,2 | 0 | 8,2 | 4,6 | –33,6 | 91,3 |
| –1,3 | 1,0 | –2,3 | 2,4 | –40,1 | 46,7 |
| –0,4 | 0 | –10,0 | 0 | –79,0 | 14,3 |
In der Position "Angesammelte Gewinne" sind Währungsdifferenzen in Höhe von 82,3 Mio.€ (2011: 105,5 Mio.€) enthalten. Im Berichtsjahr wurden 30,7 Mio.€ aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften entnommen (2011: Zuführung 59,3 Mio.€) und 7,5 Mio.€ im Zusammenhang mit einem Net Investment Hedge zugeführt, der die Nettoinvestition in die ISE gegen Fremdwährungsrisiken absichert (2011: Entnahme 11,4 Mio.€).
Die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG sowie die aufsichtsrechtliche Clearstream-Gruppe unterliegen der Solvenzaufsicht durch die deutsche bzw. luxemburgische Bankenaufsicht (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, BaFin, bzw. Commission de Surveillance du Secteur Financier, CSSF). Alle Gesellschaften, die dieser Aufsicht unterliegen, sind Nichthandelsbuchinstitute. Marktpreisrisikopositionen bestehen lediglich als relativ kleine offene Fremdwährungsposition. Aufgrund des spezifischen Geschäfts dieser Gesellschaften sind die Bilanzaktiva starken Schwankungen unterworfen; entsprechend volatil ist die Solvabilitätskennzahl. Die Volatilität der Kennzahl ist dabei innerhalb des Clearstream-Teilkonzerns deutlich höher ausgeprägt als bei der Eurex Clearing AG und unterliegt im Jahresverlauf auf täglicher Basis erheblichen Schwankungen. Die Eigenkapitalanforderungen für die Kredit- und Marktpreisrisiken der Eurex Clearing AG sind aufgrund des hohen Grades an besicherter oder nullgewichteter Geldanlagen im Jahresverlauf relativ stabil.
Die Eigenkapitalanforderungen unterliegen den nationalen Vorschriften der jeweiligen Gesellschaften. Diese basieren auf der EU-Banken- und der EU-Kapitaladäquanzrichtlinie und letztlich auf den so genannten Basel II-Vorschriften. Im Bereich des Adressenausfallrisikos wenden die betreffenden Unternehmen einheitlich den Standardansatz an. Für die Berechnung des operationellen Risikos wird bei der Eurex Clearing AG der Basisindikatoransatz eingesetzt, während für die Clearstream-Gesellschaften der AMA-Ansatz (Advanced Measurement Approach) Verwendung findet.
Von den Gesellschaften, die der Solvenzaufsicht unterliegen, verfügt nur die Clearstream Banking S.A. unter den maßgeblichen IFRS-Ansätzen in sehr geringem Umfang über aufsichtsrechtliches Ergänzungskapital aus der Neubewertungsrücklage. Für die Solvabilitätskennzahl gilt eine Mindestgröße von 8 Prozent. Die Eigenkapitalausstattung der einzelnen Unternehmen trägt der Schwankung der Risikoaktiva ausreichend Rechnung. Im Rahmen von Stressüberlegungen werden die benötigten Eigenmittel für erwartete Spitzen ermittelt und ergänzende Reserven für unerwartete Ereignisse hinzuaddiert. Die so ermittelte Soll-Eigenmittelausstattung wird im Rahmen der Eigenkapitalausstattung bereitgestellt. Da die konkreten Eigenmittelanforderungen unter den erwarteten Spitzenwerten liegen und diese in der Regel weit unterschreiten, kann dies – insbesondere stichtagsbezogen – zu einer sehr hohen Solvabilitätskennzahl führen.
Die Eigenmittelanforderungen der Clearstream-Gesellschaften haben sich im Berichtsjahr erhöht. Wesentliche Gründe hierfür sind gestiegene Kapitalanforderungen für das operationelle Risiko, die sich im Zuge der jährlichen Überprüfung der Risikoszenarien ergaben, sowie höhere Geschäftsvolumina bei der Clearstream Banking AG bei leicht rückläufigen Kapitalanforderungen für die Kredit- und Marktpreisrisiken bei der Clearstream Banking S.A. Die Reduktion des regulatorischen Eigenkapitals der Clearstream – Holding Gruppe (nach HGB) bei gleichzeitiger Erhöhung des Eigenkapitals der Clearstream Banking S.A. (nach IFRS) resultiert im Wesentlichen aus unterschiedlichen Bilanzierungsvorschriften insbesondere hinsichtlich der zeitlichen Verteilung von Bewertungsergebnissen im Eigenkapital.
Die Änderungen des Eigenkapitals bei der Clearstream Banking AG sind im Wesentlichen auf die Zuführung in die Gewinnrücklage im Zuge des Jahresabschlusses 2011 zurückzuführen. Der Eigenkapitalanstieg der Clearstream Banking S.A. resultiert im Wesentlichen aus Dividendeneffekten und Schwankungen der Neubewertungsrücklage.
Die hinterlegten Geldsicherheiten bei der Eurex Clearing AG sind im Jahresverlauf unter Schwankungen insgesamt angestiegen und haben Beträge im Gegenwert von deutlich über 20 Mrd.€ erreicht. Dies ist u.a. eine Folge der Zinssituation auf den Geld- und Kapitalmärkten, insbesondere in Bezug auf den Schweizer Franken mit mittlerweile negativen Habenzinssätzen. Aufgrund der aufsichtsrechtlich risikolosen Geldanlage bei Zentralbanken in Deutschland oder der Schweiz sowie der ansonsten überwiegend erstklassig besicherten Geldanlagen hat die Erhöhung der hinterlegten Gelder und somit implizit auch der Bankguthaben jedoch nicht zu einem spürbaren absoluten Anstieg der aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderungen für das Kreditrisiko bei der Eurex Clearing AG geführt.
Das interne Risikomodell der Eurex Clearing AG ermittelt für operationelle Risiken einen höheren Kapitalbedarf, als sich auf der bilanziellen Grundlage des Basisindikatoransatzes aufsichtsrechtlich ergibt. Die Eurex Clearing AG hat daher schon immer einen Kapitalpuffer für derartige Risiken über die aufsichtsrechtlichen Minimalanforderungen hinaus vorgehalten. Im Jahr 2011 wirkte die Bankenaufsicht vor diesem Hintergrund darauf hin, dass die Eurex Clearing AG die Basis für die Berechnung der aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderung um einen angemessenen Clearinganteil der für Rechnung der Betreibergesellschaften vereinnahmten Entgelte erhöht. Dies resultierte im Jahr 2011 in einer Erhöhung der aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderung um rund 61 Mio.€ auf 70 Mio.€. Die Eigenkapitalanforderungen für operationelle Risiken werden auf Basis historischer Erträge einschließlich der angenommenen Clearingerlöse aus einem Dreijahresdurchschnitt einmal jährlich berechnet und sind deshalb keinen täglichen Schwankungen ausgesetzt. Die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Mindestgröße ist dabei aufgrund des ausreichenden Kapitalpuffers für unbesicherte Geldanlagen zu jeder Zeit gewährleistet. Zur weiteren Stärkung der Eigenkapitalbasis hat die Eurex Clearing AG 2012 die Eigenmittel durch eine Zuführung in die Kapitalrücklage um 25 Mio.€ gestärkt. Im Vorgriff auf die weiter steigenden Eigenkapitalanforderungen für die Eurex Clearing AG als zentrale Gegenpartei im EMIR-Regime erhöhte die Eurex Clearing AG zudem im Januar 2013 das Eigenkapital durch eine erneute Einzahlung in die Kapitalrücklagen um weitere 110 Mio.€.
| Eigenmittelanforderungen für operationelle Risiken |
Eigenmittelanforderungen für Kredit- und Marktpreisrisiken |
Summe Eigenmittelanforderungen | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio.€ |
|
| Clearstream Holding Gruppe |
195,1 | 181,3 | 73,9 | 79,3 | 269,0 | 260,6 |
| Clearstream Banking S.A. | 116,7 | 111,0 | 67,9 | 72,5 | 184,6 | 183,5 |
| Clearstream Banking AG | 74,4 | 68,9 | 25,8 | 18,5 | 100,2 | 87,4 |
| Eurex Clearing AG | 69,3 | 69,9 | 3,8 | 2,7 | 73,1 | 72,6 |
| Eigenmittelanforderungen | Regulatorisches Eigenkapital | Solvabilitätskennzahl | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
31.12.2012 % |
31.12.2011 % |
|
| Clearstream Holding Gruppe |
269,0 | 260,6 | 783,0 | 821,1 | 23,3 | 25,2 |
| Clearstream Banking S.A. | 184,6 | 183,5 | 459,9 | 426,0 | 19,9 | 18,6 |
| Clearstream Banking AG | 100,2 | 87,4 | 188,1 | 183,1 | 15,0 | 16,8 |
| Eurex Clearing AG | 73,1 | 72,6 | 138,6 | 113,0 | 15,21) | 12,5 |
1) Unter Berücks chtigung der Anfang Januar 2013 erfolgten Zuführung von Eigenm tteln in Höhe von 110 Mio. € ergibt s ch für die Eurex Clearing AG eine Solvabilitätskennzahl von 27,2 Prozent.
Die Eurex Clearing AG ist von der britischen Finanzaufsichtsbehörde (Financial Services Authority, FSA) als Recognised Overseas Clearing House (ROCH) anerkannt. Die FSA erwartet, dass ein regulatorisches Eigenkapital vorgehalten wird, das mindestens der Hälfte des Verwaltungsaufwands des Vorjahres entspricht; die sich ergebende regulatorische Mindesteigenkapitalgröße nach den Vorgaben der FSA betrug 48,0 Mio.€ zum 31. Dezember 2012 (2011: 32,8 Mio.€).
Die gesetzlichen Mindestanforderungen wurden von allen Gesellschaften während des Berichtsjahres und bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses grundsätzlich zu jeder Zeit eingehalten. Aufgrund der Marktlage an den Geldmärkten, insbesondere im Schweizer Franken, hat sich das Verhalten der Kunden verändert: Geldeingänge verweilen länger als unter normalen Umständen üblich bei den Clearstream-Gesellschaften und in der Folge kumulieren sich die Guthabensalden auf den für die Wertpapierabwicklung unterhaltenen Nostrokonten der Clearstream Banking S.A. In Kombination mit den seit dem 31. Dezember 2010 geltenden strengen Großkreditregeln für das Interbankengeschäft hat dies zu einzelnen kurzfristigen Verstößen gegen die Großkreditobergrenzen sowohl bei der Clearstream Banking S.A. als auch auf Ebene der Clearstream-Gruppe geführt. In dem schwierigen Marktumfeld hat die Gruppe angemessene Gegenmaßnahmen ergriffen.
Der Jahresabschluss der Muttergesellschaft Deutsche Börse AG, der zum 31. Dezember 2012 gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt wurde, weist einen Jahresüberschuss von 605,7 Mio.€ (2011: 679,7 Mio.€) und ein Eigenkapital von 2.301,5 Mio.€ (2011: 2.255,9 Mio.€) aus.
Der Jahresüberschuss liegt deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres, was sich im Wesentlichen durch die gesunkenen Umsatzerlöse erklären lässt.
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Jahresüberschuss | 605,7 | 679,7 |
| Einstellung in Gewinnrücklagen im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses | –205,7 | –29,7 |
| Bilanzgewinn | 400,0 | 650,0 |
| Vorschlag des Vorstands: | ||
| Ausschüttung einer regulären Dividende von 2,10€ je Stückaktie bei 184.051.513 dividenden berechtigten Stückaktien an die Aktionäre (im Jahr 2012 aus dem Ergebnis des Jahres 2011: 2,30€ zuzüglich einer Sonderdividende von 1,00€ je Stückaktie) |
386,5 | 622,91) |
| Einstellung in Gewinnrücklagen | 13,5 | 27,12) |
1) Wert angepasst an die tatsächliche Ausschüttung (Vorschlag im Jahr 2012: 605,4 M o. €) gemäß Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung am 16. Mai 2012 aufgrund der auf 188.753.670 geänderten div dendenberechtigten Stückaktien
2) Wert angepasst an die tatsächliche Einstellung in Gewinnrücklagen
| Stück | |
|---|---|
| Begebene Aktien zum 31. Dezember 2012 | 193.000.000 |
| Aktien, die im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms bis zum Bilanzstichtag erworben wurden | –8.921.326 |
| Aktien, die sich zum 31. Dezember 2012 im Umlauf befanden | 184.078.674 |
| Aktien, die im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms bis zum Tag der Bilanzerstellung erworben wurden | –27.161 |
| Summe | 184.051.513 |
Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die von der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar gehaltenen eigenen Aktien, die gemäß §71b Aktiengesetz (AktG) nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich durch den weiteren Erwerb eigener Aktien oder deren Veräußerung die Zahl der dividendenberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird bei unveränderter Dividende von 2,10€ je dividendenberechtigter Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag über die Gewinnverwendung unterbreitet.
Die leistungsorientierten Verpflichtungen der Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse umfassen im Wesentlichen Endgehaltsvereinbarungen und auf Kapitalbausteinen basierende Pläne, die den Mitarbeitern lebenslange Renten oder nach Wahl Kapitalzahlungen auf Basis des zuletzt gezahlten Gehalts garantieren. In der Schweiz bestehen beitragsorientierte Pläne mit Garantie. Die Gruppe Deutsche Börse bedient sich zur Deckung ihrer Pensionsverpflichtungen teilweise externer Treuhandlösungen.
264
Im Rahmen der Altersversorgung für Mitarbeiter im Konzern bestehen folgende Altersversorgungspläne:
Für die Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse in Deutschland besteht seit dem 1. Juli 1999 ein arbeitnehmerfinanzierter Leistungsplan ("Deferred Compensation"). Dieser Plan gibt den Mitarbeitern die Möglichkeit, Teile ihrer künftigen Entgeltansprüche in ein wertgleiches Versorgungskapital umzuwandeln. Die Versorgungsleistung besteht in einer Kapitalzahlung bei Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren oder ggfs. zu einem früheren Zeitpunkt aufgrund von Invalidität oder Tod, wobei die Auszahlung bei Fälligkeit in gleichen Jahresraten über einen Zeitraum von drei Jahren erfolgt. Das Versorgungskapital wird mit 6 Prozent p.a. verzinst. Neuzusagen werden grundsätzlich nur auf Grundlage dieses Leistungsplans getätigt; Mitarbeitern mit Pensionszusagen auf Grundlage von Versorgungsordnungen, die vor dem 1. Juli 1999 gültig waren, wurde die Möglichkeit eingeräumt, unter Umwandlung ihrer alten Pensionsansprüche an der Deferred Compensation teilzunehmen.
Für Mitglieder der Vorstände von Konzerngesellschaften bestehen Einzelzusagen; diese orientieren sich am unten beschriebenen Plan für leitende Angestellte, d.h. die Gesellschaft stellt in jedem Kalenderjahr einen jährlichen Versorgungsbeitrag zur Verfügung, der nach versicherungsmathematischen Grundsätzen in einen sog. Kapitalbaustein umgerechnet wird. Die Summe der in den einzelnen Kalenderjahren erworbenen Kapitalbausteine ergibt das Versorgungskapital, das bei Eintritt eines Versorgungsfalles in eine lebenslang laufende Rentenleistung umgerechnet wird. Darüber hinaus bestehen mit Mitgliedern von Vorständen von Konzerngesellschaften Ruhegeldvereinbarungen, die einen Anspruch auf Ruhegeld nach Vollendung des 63. Lebensjahres und nach erfolgter Wiederbestellung gewähren. Der Versorgungssatz betrug zu Beginn der Amtszeit 30 Prozent des individuellen ruhegeldfähigen Einkommens und erhöhte sich mit jeder Wiederbestellung um 5 Prozentpunkte auf maximal 50 Prozent des ruhegeldfähigen Einkommens. Für Details zu den Versorgungszusagen für Mitglieder des Vorstands der Deutsche Börse AG siehe die Ausführungen im Vergütungsbericht.
Leitenden Angestellten in Deutschland wurde im Zeitraum vom 1. Januar 2004 bis 30. Juni 2006 die Teilnahme an folgendem Altersversorgungssystem angeboten, das auf sog. Kapitalbausteinen beruht: Basis der Versorgung ist ein jährlich zufließendes Einkommen aus Jahresfixgehalt und variabler Vergütung. Die teilnehmenden Unternehmen stellen jedes Jahr einen Beitrag in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes dieses versorgungsfähigen Einkommens zur Verfügung. Der Beitrag wird mit einem vom Alter abhängigen Kapitalisierungsfaktor multipliziert und ergibt so den jährlichen Kapitalbaustein. Die Summe der in den einzelnen Kalenderjahren erworbenen Kapitalbausteine ergibt das Versorgungskapital, das bei Eintritt des Versorgungsfalls in eine lebenslange Rente umgerechnet wird. Dieser Leistungsplan wurde am 30. Juni 2006 für neue Mitarbeiter geschlossen; die leitenden Angestellten, die im oben genannten Zeitraum tätig waren, können weiterhin Kapitalbausteine erdienen.
Die Mitarbeiter des Clearstream-Teilkonzerns in Luxemburg nehmen an separaten leistungsorientierten Pensionsplänen teil. Der leistungsorientierte Pensionsplan zu Gunsten der luxemburgischen Mitarbeiter der Clearstream International S.A., der Clearstream Banking S.A. sowie der Clearstream Services S.A. wird durch Barzahlungen an eine "association d'épargne pension" (ASSEP) gemäß luxemburgischem Recht finanziert. Die Versorgungsleistung besteht in einer einmaligen Kapitalzahlung, die grundsätzlich bei Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren gezahlt wird. Der Leistungsplan deckt Invalidität und Todesfallschutz ("death in service") nicht ab. Die "association d'épargne pension" wird in voller Höhe durch die teilnehmenden Unternehmen dotiert. Die Beiträge werden jährlich auf der Basis versicherungsmathematischer Gutachten ermittelt, wobei die Höhe der Verpflichtungen nach luxemburgischem Recht ermittelt wird.
Die Mitarbeiter der STOXX Ltd. nehmen an einem separaten leistungsorientierten Pensionsplan teil. Sie sind in einer Versorgungskasse der SIX Swiss Exchange AG bei der PREVAS Sammelstiftung, Zürich, versichert.
Für die Mitarbeiter der Eurex Zürich AG bestehen auf Basis von Versicherungspolicen seit 1. Januar 2012 ein gesonderter Vorsorgeplan (Basisvorsorge) und ein Plan zur Zusatzversorgung (Bonusplan); beide Pläne umfassen neben der Altersversorgung auch Leistungen bei Invalidität sowie Hinterbliebenenversorgung. Die Beiträge für die Basisvorsorge werden vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber geleistet, wobei der Beitrag prozentual gestaffelt vom versicherten Lohn (Jahreslohn abzüglich eines Koordinationsabzugs) abgeleitet wird. Beim Bonusplan bestimmt sich die Höhe der Beiträge prozentual zum Bonus, wobei ebenfalls Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur Finanzierung beitragen. Das Renteneintrittsalter liegt bei 65 Jahren. Der Begünstigte kann zwischen Rentenbezug und Einmalzahlung wählen.
Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen kann wie folgt auf die in der Bilanz ausgewiesenen Rückstellungen übergeleitet werden:
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Barwert der zumindest teilweise fondsfinanzierten leistungsorientierten Verpflichtungen | 326,2 | 243,4 |
| Marktwert des Planvermögens | –233,4 | –197,6 |
| Finanzierungsstatus | 92,8 | 45,8 |
| Barwert der ungedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen | 2,0 | 1,4 |
| Nettoschuld der leistungsorientierten Verpflichtungen | 94,8 | 47,2 |
| Effekt aufgrund der Begrenzung des Vermögenswertes | 0,6 | 0 |
| Bilanzausweis | 95,4 | 47,2 |
| Barwert der Verpflichtungen Mio.€ |
Marktwert des Planvermögens Mio. € |
Summe Mio.€ |
Effekt aufgrund der Begrenzung des Vermögens wertes Mio. € |
Summe Mio.€ |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01.2011 | 228,9 | –173,8 | 55,1 | 0 | 55,1 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 13,8 | 0 | 13,8 | – | 13,8 |
| Zinsaufwand/(-ertrag) | 10,8 | –8,3 | 2,5 | – | 2,5 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/ Effekte aus Abge tungen und Kürzungen |
2,7 | 0 | 2,7 | – | 2,7 |
| 27,3 | –8,3 | 19,0 | 0 | 19,0 | |
| Neubewertungen | |||||
| Verluste aus Planvermögen ohne bereits im Zinsertrag erfasste Beträge |
– | 13,6 | 13,6 | – | 13,6 |
| Gewinne aus der Änderung demografischer Annahmen |
–0,2 | – | –0,2 | – | –0,2 |
| Gewinne aus der Änderung finanzieller Annahmen |
–2,7 | – | –2,7 | – | –2,7 |
| Erfahrungsbedingte Gewinne | –1,7 | – | –1,7 | – | –1,7 |
| –4,6 | 13,6 | 9,0 | 0 | 9,0 | |
| Effekt aus Währungsdifferenzen | 0,7 | –0,2 | 0,5 | 0 | 0,5 |
| Be träge: | |||||
| Arbe tgeber | 0 | –36,4 | –36,4 | – | –36,4 |
| Begünstigte des Pensionsplans | 0,7 | –0,7 | 0 | – | 0 |
| Rentenzahlungen | –8,2 | 8,2 | 0 | – | 0 |
| Stand zum 31.12.2011 | 244,8 | –197,6 | 47,2 | 0 | 47,2 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 14,3 | – | 14,3 | – | 14,3 |
| Zinsaufwand/(-ertrag) | 11,9 | –9,6 | 2,3 | – | 2,3 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/ Effekte aus Abge tungen und Kürzungen |
0,9 | – | 0,9 | – | 0,9 |
| 27,1 | –9,6 | 17,5 | 0 | 17,5 | |
| Neubewertungen | |||||
| Erträge aus Planvermögen ohne bereits im Zinsertrag erfasste Beträge |
– | –8,3 | –8,3 | – | –8,3 |
| Verluste aus der Änderung finanzieller Annahmen |
66,9 | – | 66,9 | – | 66,9 |
| Erfahrungsbedingte Gewinne | –5,5 | – | –5,5 | – | –5,5 |
| Veränderung bei der Begrenzung von Vermögenswerten ohne im Zinsaufwand |
|||||
| erfasste Beträge | – | – | 0 | 0,6 | 0,6 |
| 61,4 | –8,3 | 53,1 | 0,6 | 53,7 | |
| Effekt aus Währungsdifferenzen | 0,3 | 0 | 0,3 | 0 | 0,3 |
| Be träge: | |||||
| Arbe tgeber | – | –23,4 | –23,4 | – | –23,4 |
| Begünstigte des Pensionsplans Rentenzahlungen |
0,7 –6,2 |
–0,7 6,2 |
0 0 |
– – |
0 0 |
| Übertragungen | 0,1 | 0 | 0,1 | – | 0,1 |
| Stand zum 31.12.2012 | 328,2 | –233,4 | 94,8 | 0,6 | 95,4 |
Im Geschäftsjahr 2012 haben Mitarbeiter insgesamt 3,1 Mio.€ (2011: 4,5 Mio.€) aus ihren variablen Vergütungen in Ansprüche aus Deferred Compensation gewandelt.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren jährlich zum Bilanzstichtag bewertet. Bei der Ermittlung der versicherungsmathematischen Verpflichtungen für die Pensionspläne wurden folgende Annahmen zugrunde gelegt:
Versicherungsmathematische Annahmen
| 31.12.2012 | 31.12.2011 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Deutschland % |
Luxemburg % |
Schweiz % |
Deutschland % |
Luxemburg % |
Schweiz % |
|
| Diskontierungszins | 3,50 | 3,50 | 2,00 | 5,00 | 5,00 | 2,25 |
| Geha tssteigerung | 3,50 | 3,50 | 1,00 | 3,50 | 3,50 | 1,00 |
| Rentensteigerung | 2,00 | 2,00 | 0 | 2,00 | 2,00 | 0 |
| Fluktuationsrate | 2,00 | 2,00 | k.A.1) | 2,00 | 2,00 | k.A.1) |
1) Fluktuationsrate entsprechend des schweizerischen Bundesgesetzes über die berufl che A ters-, Hinterlassenen- und Inval denvorsorge (im Folgenden "BVG")
Hinsichtlich der Lebenserwartung werden in Deutschland die von Prof. Dr. Klaus Heubeck entwickelten "Richttafeln 2005 G" (Generationstafeln) zugrunde gelegt, modifiziert um Erhebungen des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung aus den Jahren 2006 bis 2008. Für Luxemburg werden Sterbetafeln des Institut national de la statistique et des études économiques du Grand-Duché du Luxembourg zugrunde gelegt. Für die Schweiz werden die BVG 2010-Generationentafeln angewandt.
Aufgrund der erstmaligen Anwendung von IAS 19 revised ergeben sich folgende Änderungen der Vorjahreszahlen:
Anpassung der leistungsorientierten Verpflichtungen und der Neubewertungsrücklage
| Mio.€ | |
|---|---|
| Nettoschuld zum 31.12.2010 (Korridormethode) | 11,1 |
| Erfolgsneutrale Anpassung | 45,1 |
| Angesammelte Gewinne | –1,1 |
| Nettoschuld zum 31.12.2010 (OCI-Methode) | 55,1 |
| Neubewertungsrücklage zum 31.12.2010 (OCI-Methode) | |
| Nettoschuld zum 31.12.2011 (Korridormethode) | 1,7 |
| Erfolgsneutrale Anpassung | 54,1 |
| Erhöhung Zinsaufwand | 2,5 |
| Verringerung Personalaufwand | –11,1 |
| Nettoschuld zum 31.12.2011 (OCI-Methode) | 47,2 |
| Neubewertungsrücklage zum 31.12.2011 (OCI-Methode) | –54,1 |
Die im Folgenden dargestellte Sensitivitätsanalyse berücksichtigt jeweils die Änderung einer Annahme, wobei die übrigen Annahmen gegenüber der ursprünglichen Berechnung unverändert bleiben, d.h. mögliche Korrelationseffekte zwischen den einzelnen Annahmen werden dabei nicht berücksichtigt. Aufgrund der vorzeitigen Anwendung von IAS 19 (2011) im Geschäftsjahr 2012 werden für die Sensitivitätsanalyse keine Vergleichszahlen für die vorangegangene Periode angegeben.
Sensitivität der leistungsorientierten Verpflichtungen gegenüber zentralen versicherungsmathematischen Annnahmen
| Veränderung der versicherungsmathematischen Annahmen |
Auswirkung auf die leistungsorientierte Verpflichtungen |
|||
|---|---|---|---|---|
| Leistungsorientierte Verpflichtung Mio.€ |
Veränderung % |
|||
| Barwert der Verpflichtungen1) | 328,2 | – | ||
| Diskontierungszins | Erhöhung um 1,0 Prozentpunkte | 278,7 | –15,1 | |
| Verringerung um 1,0 Prozentpunkte | 388,1 | 18,3 | ||
| Gehaltssteigerung | Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte | 340,0 | 3,6 | |
| Verringerung um 0,5 Prozentpunkte | 318,7 | –2,9 | ||
| Rentensteigerung | Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte | 337,8 | 2,9 | |
| Verringerung um 0,5 Prozentpunkte | 319,6 | –2,6 | ||
| Lebenserwartung | Zunahme um ein Jahr | 335,4 | 2,2 | |
| Abnahme um ein Jahr | 320,5 | –2,3 |
1) Barwe t der Verpflichtungen unter Anwendung der Annahmen entsprechend der Tabelle "Versicherungsmathematische Annahmen"
In Deutschland wird das Planvermögen durch einen Sicherungstreuhänder treuhänderisch für einzelne Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse und für die Berechtigten gehalten. Der Treuhänder erwirbt auf Weisung der Gesellschaft mit den übertragenen Mitteln treuhändisch Wertpapiere, ohne dass eine Beratung seitens des Treuhänders erfolgt. Die Anlage der Beiträge erfolgt dabei entsprechend einer Anlagerichtlinie, die von den Gesellschaften im Anlageausschuss in Abstimmung mit den übrigen Mitgliedern angepasst werden kann. Der Treuhänder kann die Ausführung von Weisungen ablehnen, sofern diese nicht in Einklang mit der Zweckbindung oder den Auszahlungsbestimmungen stehen. Entsprechend der Anlagerichtlinie werden rund 50 Prozent des Fondsvermögens mit dem Ziel der Replikation des STOXX Europe 600 Index in Aktien angelegt. Für das übrige Fondsvermögen wird ein Total-Return-Ansatz verfolgt, wobei die Anlage in verschiedenen Anlageklassen erfolgen kann.
In Luxemburg obliegt die Festlegung der Anlagestrategie dem Board of Directors des Clearstream Pension Fund. Ziel ist die Renditemaximierung relativ zu einer Benchmark. Diese Benchmark leitet sich jeweils zur Hälfte aus der Rendite von deutschen Bundesanleihen mit einer Laufzeit von fünf Jahren und der Rendite des EURO STOXX 50 Index ab. Gemäß Anlagerichtlinie darf der Fonds nur in festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und börsennotierte Investmentfondsanteile investieren sowie Barvermögen halten.
Das Vermögen der Vorsorgewerke der Eurex Zürich AG und der Eurex Global Derivatives AG wird seit 1. Januar 2012 bei der AXA Stiftung Berufliche Vorsorge angelegt und entsprechend unter "qualifizierende Versicherungspolicen" ausgewiesen.
| 31.12.2012 | 31.12.2011 | |||
|---|---|---|---|---|
| Mio.€ | % | Mio.€ | % | |
| Eigenkapitalinstrumente – Europa | 86,3 | 37,0 | 70,9 | 35,8 |
| Finanzdienstleister | 16,3 | 12,8 | ||
| Fertigung und Industrie | 19,2 | 14,3 | ||
| Energiewirtschaft und Rohstoffe | 15,4 | 13,8 | ||
| Technologieunternehmen | 6,4 | 7,6 | ||
| Andere | 29,0 | 22,4 | ||
| Eigenkapitalinstrumente – andere | 0,6 | 0,3 | 0,5 | 0,3 |
| Finanzdienstleister | 0,1 | 0,1 | ||
| Fertigung und Industrie | 0,1 | 0,1 | ||
| Energiewirtschaft und Rohstoffe | 0,1 | 0 | ||
| Technologieunternehmen | 0,1 | 0 | ||
| Andere | 0,2 | 0,3 | ||
| Rentenpapiere | 104,0 | 44,6 | 88,1 | 44,6 |
| Anleihen öffentlich-rechtlicher Emittenten | 87,6 | 76,4 | ||
| Unternehmensanleihen | 16,4 | 11,7 | ||
| Derivate | 0 | 0 | 0,7 | 0,4 |
| Aktienindex-Futures | 0,2 | 0,6 | ||
| Zins-Futures | –0,2 | 0,1 | ||
| Immobilien | 0,7 | 0,3 | 0,3 | 0,1 |
| Europa | 0,6 | 0,3 | ||
| Andere | 0,1 | 0 | ||
| Anteile an Investmentfonds | 19,0 | 8,1 | 15,7 | 8,0 |
| Andere | 0,1 | 0 | 0,2 | 0,1 |
| Summe börsennotiert | 210,7 | 90,3 | 176,4 | 89,3 |
| Qualifizierte Versicherungspolicen | 7,9 | 3,4 | 0,2 | 0,1 |
| Immobilien – Europa | 0 | 0 | 0,3 | 0,2 |
| Barmittel | 14,8 | 6,3 | 20,7 | 10,4 |
| Summe nicht börsennotiert | 22,7 | 9,7 | 21,2 | 10,7 |
| Summe Planvermögen | 233,4 | 100,0 | 197,6 | 100,0 |
Das Planvermögen umfasste zum 31. Dezember 2012 eigene Finanzinstrumente des Konzerns in Höhe von 0,1 Mio.€; von den Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse genutzte Immobilien oder sonstige Vermögenswerte waren nicht enhalten.
Die mit den leistungsorientierten Verpflichtungen verbundenen Risiken betreffen neben den üblichen versicherungsmathematischen Risiken v.a. finanzielle Risiken im Zusammenhang mit den Planvermögen; diese können insbesondere Adressen- und Marktpreisrisiken enthalten.
270
Die Rendite des Planvermögens wird in Höhe der Diskontierungssätze angenommen, die auf Basis von Unternehmensanleihen bestimmt werden, deren Bonität mit AA bewertet ist. Sofern die tatsächliche Rendite des Planvermögens die angewandten Diskontierungssätze unterschreitet, erhöht sich die Nettoverpflichtung aus den Pensionsplänen. Aufgrund der Aktienquote, insbesondere im Planvermögen in Deutschland, wird allerdings davon ausgegangen, dass die tatsächliche Rendite mittel- bis langfristig über der Rendite von Unternehmensanleihen guter Bonität liegt – wobei dies kurzfristig zu einer höheren Volatilität des Markpreises des Planvermögens beitragen kann.
Das Aktienkursrisiko, das sich aus der Aktienquote des Planvermögens ergibt, erachtet die Gruppe Deutsche Börse als angemessen. Das Unternehmen stützt seine Einschätzung auf das insgesamt überschaubare Volumen der erwarteten Auszahlungen aus den Pensionsplänen in den nächsten Jahren, die ebenfalls überschaubare Gesamthöhe der Verpflichtungen und die Fähigkeit, diese Zahlungen vollständig aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit bedienen zu können. Bei Anpassungen der Anlagerichtlinie wird gleichwohl die Duration der Pensionverpflichtung und der erwarteten Auszahlungen über einen Zeitraum von zehn Jahren berücksichtigt.
Die Höhe der Nettoverpflichtung wird zudem insbesondere durch die Diskontierungssätze beeinflusst, wobei das gegenwärtig niedrige Zinsniveau zu einer vergleichsweise hohen Nettoverpflichtung beiträgt. Ein fortgesetzter Rückgang der Renditen von Unternehmensanleihen würde zu einem weiteren Anstieg der leistungsorientierten Verpflichtungen führen, der nur teilweise durch die positive Entwicklung der Marktwerte der im Planvermögen enthaltenen Unternehmensanleihen kompensiert werden kann.
Mögliche Inflationsrisiken, die zu einem Anstieg der leistungsorientierten Verpflichtungen führen könnten, bestehen insoweit, als es sich bei einigen Plänen um Endgehaltspläne handelt bzw. die "jährlichen Kapitalbausteine" unmittelbar an die Gehälter gebunden sind, d.h. ein deutlicher Gehaltsanstieg würde sich verpflichtungserhöhend auf die Pläne auswirken. In Deutschland besteht indes keine vertragliche Vereinbarung im Hinblick auf Inflationsrisiken für diese Pensionspläne. Für den arbeitnehmerfinanzierten Leistungsplan ("Deferred Compensation") ist ein Zinssatz von 6 Prozent p.a. vereinbart; eine Regelung für Inflation sieht der Plan nicht vor, sodass davon auszugehen ist, dass der Anreiz für Mitarbeiter, Beiträge in den Leistungsplan einzuzahlen bei steigender Inflation eher gering ist.
In Luxemburg werden die Gehälter maximal einmal pro Jahr auf Basis eines Verbraucherpreisindizes um Inflationseffekte angepasst; diese Anpassung wirkt sich entsprechend verpflichtungserhöhend auf den Pensionsplan aus. Aufgrund der Tatsache, dass die Verpflichtung in Form einer Kapitalzahlung erfüllt wird, ergeben sich keine inflationsbedingten Auswirkungen, sobald der Begünstigte die Altersgrenze erreicht hat.
In der Schweiz ist für die bei der AXA Stiftung Berufliche Vorsorge und bei der PREVAS Sammelstiftung bestehenden Leistungspläne vorgesehen, dass der Stiftungsrat jährlich darüber entscheidet, ob die Altersrenten an die Preisentwicklung angepasst werden. Hierbei werden insbesondere die finanziellen Möglichkeiten der Stiftung berücksichtigt. Eine automatische Anpassung an Preissteigerungen ist über die gesetzlichen Regelungen hinaus, die für bestimmte Hinterlassenen- und Invalidenrenten angewandt werden, nicht vorgesehen.
Die gewichtete Duration der Pensionsverpflichtungen beträgt 14,4 Jahre zum 31. Dezember 2012.
Erwartete Fälligkeiten der undiskontierten Pensionszahlungen
| Erwartete Pensionszahlungen1) | ||
|---|---|---|
| 31.12.2012 Mio.€ |
||
| Weniger als 1 Jahr | 8,1 | |
| Zwischen 1 und 2 Jahren | 7,5 | |
| Zwischen 2 und 5 Jahren | 39,3 | |
| Mehr als 5 Jahre bis 10 Jahre | 59,9 | |
| Summe | 114,8 |
1) D e erwarteten Zahlungen in CHF wurden m t dem St chtagskurs zum 31. Dezember 2012 in Euro umgerechnet.
Die voraussichtlichen Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne für das Geschäftsjahr 2013 betragen etwa 19,9 Mio.€ einschließlich der Nettozinsaufwendungen.
Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne sind im Berichtsjahr in Höhe von 27,0 Mio.€ (2011: 27,8 Mio.€) angefallen.
Entwicklung der sonstigen Rückstellungen
| Sonstige langfristige Rückstellungen Mio.€ |
Steuerrück stellungen Mio. € |
Sonstige kurzfristige Rückstellungen Mio.€ |
Summe Mio. € |
|
|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01.2012 | 77,4 | 219,6 | 105,4 | 402,4 |
| Umgliederung | –6,41) | –0,3 | 6,5 | –0,22) |
| Inanspruchnahme | –8,6 | –3,6 | –36,6 | –48,8 |
| Auflösung | –4,9 | –4,8 | –8,8 | –18,5 |
| Zuführung | 22,8 | 41,3 | 22,4 | 86,5 |
| Stand zum 31.12.2012 | 80,3 | 252,2 | 88,9 | 421,4 |
1) Überwiegend Umgl ederung von langfrist gen in kurzfristige Rückstellungen
2) Betrifft d e Umgl ederung in Verbindl chkeiten
272
Sonstige langfristige Rückstellungen haben eine Laufzeit von über einem Jahr.
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Restrukturierungs- und Effizienzmaßnahmen | 42,3 | 45,6 |
| IHK-Schuldbe tritt | 9,6 | 8,9 |
| Bonus | 8,6 | 4,9 |
| Aktientantiemeprogramm | 6,7 | 7,6 |
| Drohverluste | 6,1 | 2,5 |
| Jubiläen | 5,5 | 5,3 |
| Vorruhestand | 1,5 | 2,6 |
| Summe | 80,3 | 77,4 |
| davon mit einer Restlaufzeit zwischen 1 Jahr und 5 Jahren | 61,1 | 60,7 |
| davon mit einer Restlaufzeit über 5 Jahre | 19,2 | 16,7 |
In den Rückstellungen für Restrukturierungs- und Effizienzmaßnahmen sind Rückstellungen in Höhe von 8,5 Mio.€ (2011: 9,9 Mio.€) für das im September 2007 beschlossene Restrukturierungs- und Effizienzprogramm sowie 33,8 Mio.€ (2011: 35,7 Mio.€) für das im Jahr 2010 beschlossene Programm zur Optimierung der operativen Effizienz enthalten. Die Zuführung enthält Zinseffekte in Höhe von 3,9 Mio.€ (2011: 1,2 Mio.€) vorwiegend aus der Laufzeitänderung.
Für Details zu den Restrukturierungs- und Effizienzprogrammen siehe den Abschnitt "Konzernsteuerung – Steuerungssysteme" im zusammengefassten Lagebericht.
Rückstellungen für IHK-Schuldbeitritte werden auf Basis der Zahl der berechtigten Mitarbeiter angesetzt. Rückstellungen für Vorruhestand werden auf Basis der betroffenen aktiven und ehemaligen Mitarbeiter ermittelt. Die Zuführung enthält Zinseffekte in Höhe von 0,3 Mio.€ (2011: 0,4 Mio.€) vorwiegend aus der Laufzeitänderung.
Für Details zum Aktientantiemeprogramm siehe Erläuterung 39.
In den Drohverlustrückstellungen sind zum 31. Dezember 2012 Rückstellungen für Drohverluste aus Mietaufwendungen und Rückbauverpflichtungen in Höhe von 7,1 Mio.€ (2011: 4,3 Mio.€) enthalten. Davon sind 1,0 Mio.€ (2011: 1,8 Mio.€) den kurzfristigen Rückstellungen zugeordnet. Für den als langfristig ausgewiesenen Teil der Rückstellungen ist mit einer Inanspruchnahme voraussichtlich erst ab 2014 zu rechnen. 6,0 Mio.€ der langfristigen Rückstellungen betreffen Rückbauverpflichtungen. Der verbleibende Anteil von 0,1 Mio.€ sind Leerstandsrückstellungen; Zinseffekte des diskontierten Anteils sind daher unwesentlich. Der Rückstellungsbedarf je Gebäude wird auf Basis bestehender Mietverträge ermittelt.
Die von der Gruppe Deutsche Börse ausgegebenen Euro- und US-Dollar-Schuldverschreibungen sowie eine in Euro notierte Hybridanleihe haben einen Buchwert von 1.737,4 Mio.€ (2011: 1.458,3 Mio.€) und einen Marktwert von 1.821,9 Mio.€ (2011: 1.526,8 Mio.€). Davon werden 1.160,0 Mio.€ unter "Verzinsliche Verbindlichkeiten" und die im Geschäftsjahr 2013 fälligen Anleihen in Höhe von 577,4 Mio.€ unter "Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen.
Im laufenden Geschäftsjahr hat die Deutsche Börse AG eine Unternehmensanleihe im Nominalvolumen von 600 Mio.€ begeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren und einen Zinskupon von 2,375 Prozent jährlich; sie dient im Wesentlichen der Refinanzierung eines Teils der ausstehenden Finanzverbindlichkeiten. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen den Gläubigern bestehender Euroanleihen ein Angebot zum Rückkauf dieser Anleihen unterbreitet. Im Rahmen dieses Rückkaufs erwarb die Deutsche Börse AG Anleihen im Nominalwert von 309,2 Mio.€. Für weitere Details siehe den Abschnitt "Ertragslage" und die Tabelle "Schuldverschreibungen der Deutsche Börse AG" im zusammengefassten Lagebericht.
Die bilanzierten finanziellen Verbindlichkeiten wurden weder zum 31. Dezember 2012 noch zum 31. Dezember 2011 durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert.
Zusammensetzung der Steuerrückstellungen
| 31.12.2012 | 31.12.2011 | |
|---|---|---|
| Mio.€ | Mio. € | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: laufendes Jahr | 33,4 | 34,7 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: Vorjahre | 168,9 | 127,9 |
| Vermögensteuer und Umsatzsteuer | 49,9 | 57,0 |
| Summe | 252,2 | 219,6 |
Die geschätzte Restlaufzeit der Steuerrückstellungen liegt unter einem Jahr.
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Zinsen auf Steuern | 43,1 | 37,1 |
| Regress-, Prozess- und Zinsrisiken | 11,3 | 13,9 |
| Schadensersatzansprüche | 10,1 | 11,7 |
| Aktientantiemeprogramm | 8,3 | 6,3 |
| Restrukturierungs- und Effizienzmaßnahmen1) | 5,6 | 9,8 |
| Miete und Mietnebenkosten | 3,1 | 4,3 |
| Personalkosten | 2,3 | 0,7 |
| Drohverluste | 1,0 | 1,8 |
| Transaktionskostenberatung2) | 0,1 | 16,0 |
| Übrige | 4,0 | 3,8 |
| Summe | 88,9 | 105,4 |
1) Davon Rückstellungen für das im Jahr 2007 beschlossene Restruktur erungs- und Effiz enzprogramm in Höhe von 0,4 Mio. € (2011: 0,5 Mio. €) und in Höhe von 3,6 Mio. € (2011: 7,9 Mio. €) für das im Jahr 2010 beschlossene Prog amm zur Ste gerung der operativen Effizienz (für Details siehe den Abschn tt "Konzernsteuerung" im zusammengefassten Lagebericht)
2) In Bezug auf d e Akquisition der übrigen Anteile an der Eurex Zür ch AG sow e die am 1. Februar 2012 untersagte Fus on von Deutsche Börse AG und NYSE Euronext
Für Details zur aktienbasierten Vergütung siehe Erläuterung 39. Für Details zu den langfristigen Drohverlustrückstellungen siehe Erläuterung 24.
Die Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft bestehen ausschließlich für den Clearstream-Teilkonzern.
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Kundeneinlagen aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft | 12.542,5 | 13.900,9 |
| Ausgegebene Commercial Paper | 208,3 | 204,3 |
| Überziehungen auf Nostrokonten | 109,2 | 33,8 |
| Devisentermingeschäfte – zu Handelszwecken gehalten | 16,7 | 0 |
| Geldmarktgeschäfte | 3,5 | 26,7 |
| Zinsverpflichtungen | 0,1 | 2,7 |
| Zinstermingeschäfte – Fair Value Hedges | 0 | 1,2 |
| Summe | 12.880,3 | 14.169,6 |
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio.€ |
|
|---|---|---|
| Nicht mehr als 3 Monate | 12.880,3 | 14.167,1 |
| Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr | 0 | 2,5 |
| Summe | 12.880,3 | 14.169,6 |
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Verbindlichke ten aus Sicherhe tsleistungen, die Clearingmitglieder an die Eurex Clearing AG geleistet haben |
19.447,4 | 13.858,0 |
| Verbindlichke ten aus Bardepots von Marktteilnehmern am Aktienhandel | 3,2 | 3,5 |
| Summe | 19.450,6 | 13.861,5 |
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Euroanleihe | 577,41) | 0 |
| Verbindlichke ten gegenüber Eurex-Teilnehmern | 152,1 | 155,2 |
| Sonderzahlungen und Tantiemen | 37,7 | 50,1 |
| Zinsverbindlichke ten | 33,4 | 42,0 |
| Steuerverbindlichkeiten (ohne Ertragsteuern) | 24,5 | 24,4 |
| Urlaubsansprüche, Gle tzeit- und Überstundenguthaben | 17,4 | 14,4 |
| Derivative Finanzinstrumente | 14,6 | 0 |
| Verbindlichke ten im Rahmen der sozialen Sicherheit | 3,8 | 4,4 |
| Earn-out-Komponente | 1,2 | 0 |
| Übrige | 26,3 | 31,5 |
| Summe | 888,4 | 322,0 |
1) Für Detailinformat onen siehe Erläuterung 25.
276
| Vertraglich vereinbarte Fälligkeitstermine | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2012 | Über Nacht 2011 |
2012 | Nicht mehr als 3 Monate 2011 |
2012 | Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr 2011 |
||
| Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten |
Mio.€ | Mio. € | Mio.€ | Mio. € | Mio.€ | Mio. € | |
| Verzinsliche Verbindlichkeiten1) | 0 | 0 | 0 | 0 | 877,3 | 87,1 | |
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0,1 | |
| Nicht derivative Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft |
12.651,7 | 13.960,4 | 211,9 | 205,2 | 0 | 1,3 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, gegenüber assoziierten Unternehmen, gegenüber sonstigen nahe stehenden Unternehmen und Personen und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten |
0 | 11,6 | 317,4 | 837,5 | 5,6 | 9,2 | |
| Bardepots der Marktteilnehmer | 19.450,6 | 13.861,5 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinst tuten |
0,1 | 0,4 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Summe nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten, brutto |
32.102,4 | 27.833,9 | 529,3 | 1.042,7 | 882,9 | 97,7 | |
| Derivate und Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG |
|||||||
| Finanzielle Verbindlichke ten und Derivate der Eurex Clearing AG |
21.255,7 | 23.202,7 | 120.780,9 | 139.808,62) | 36.018,7 | 20.606,8 | |
| abzüglich finanzieller Vermögenswerte und Derivate der Eurex Clearing AG |
–21.255,7 | –23.202,7 | – 120.780,9 | –139.808,62) | –36.018,7 | –20.606,8 | |
| Mittelzufluss – Derivate und Hedges | |||||||
| Cashflow-Hedges | 0 | 0 | 6,1 | 0 | 18,7 | 0 | |
| Fair Value Hedges | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 3,4 | |
| Zu Handelszwecken geha tene Derivate |
471,1 | 962,8 | 1.831,8 | 1.679,5 | 7,7 | 0 | |
| Mittelabfluss – Derivate und Hedges | |||||||
| Cashflow-Hedges | 0 | 0 | –6,2 | 0 | –18,7 | 0 | |
| Fair Value Hedges | 0 | 0 | 0 | –0,3 | 0 | 0 | |
| Zu Handelszwecken geha tene Derivate |
–346,8 | –964,2 | –1.973,3 | –1.724,6 | –7,6 | 0 | |
| Summe Derivate und Hedges | 124,3 | –1,4 | –141,6 | –45,4 | 0,1 | 3,4 |
1) In den langfrist gen verzinslichen Verbindl chkeiten und in den sonst gen kurzfristigen Verbindl chkeiten entha ten
2) Das Vorjahr enthält die klassischen Opt onen in Höhe von 23.384,4 M o. €, da aus Wesentl chkeitsgründen eine Aufteilung nicht vo genommen wurde.
| Vertraglich vereinbarte Fälligkeitstermine | Überleitung auf Buchwert Buchwert |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Mehr als 1 Jahr, aber nicht mehr als 5 Jahre |
Über 5 Jahre | |||||||
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio. € |
2011 Mio.€ |
|
| 244,8 | 1.393,6 | 895,2 | 245,3 | –279,9 | –267,7 | 1.737,4 | 1.458,3 | |
| 0,8 | 0,4 | 0 | 0,5 | 2,2 | 5,1 | 3,0 | 6,1 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1,5 | 12.863,6 | 14.168,4 | |
| 0 | 0,7 | 0 | 0 | 97,9 | 117,3 | 420,9 | 976,3 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 19.450,6 | 13.861,5 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0,1 | 0,4 | |
| 245,6 | 1.394,7 | 895,2 | 245,8 | –179,8 | –143,8 | 34.475,6 | 30.471,0 | |
| 1,2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 178.056,5 | 183.618,1 | |
| –1,2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –178.056,5 | –183.618,1 | |
| 5,6 | 18,6 | 1,4 | 13,6 | |||||
| 0 | 0 | 0 | 0 | |||||
| 0 | 0 | 0 | 0 | |||||
| –16,8 | –26,1 | –4,2 | –17,4 | |||||
| 0 | 0 | 0 | 0 | |||||
| –5,5 | 0 | 0 | 0 | |||||
| –16,7 | –7,5 | –2,8 | –3,8 |
Die folgende Tabelle zeigt eine Analyse der Finanzinstrumente in der Konzernbilanz gemäß ihrer Klassifikation nach IAS 39 sowie die entsprechenden Buchwerte:
| Position in der Konzernbilanz (Klassifikation) |
Konzern anhang Kategorie Wertmaßstab |
Buchwert | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|||||
| Andere Beteiligungen | 13 | AFS1) | Anschaffungskosten | 20,9 | 33,0 | |
| AFS1) | Beizulegender Zeitwert |
5,8 | 78,7 | |||
| Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft |
13 | AFS1) | Beizulegender Zeitwert |
1.485,0 | 1.229,6 | |
| Kredite und Forderungen |
Fortgeführte Anschaffungskosten |
0 | 175,0 | |||
| Sonstige Wertpapiere | 13 | AFS1) | Beizulegender Zeitwert |
21,5 | 16,6 | |
| Sonstige Ausleihungen | 13 | Kredite und Forderungen |
Fortgeführte Anschaffungskosten |
0,1 | 0,6 | |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 14 | Cashflow-Hedges | Beizulegender Zeitwert |
0 | 0,9 | |
| Kredite und Forderungen |
Fortgeführte Anschaffungskosten |
3,8 | 3,7 | |||
| Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG | 15 | Zu Handelszwecken geha ten |
Beizulegender Zeitwert |
178.056,5 | 183.618,1 | |
| Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft |
14, 16 | AFS1) | Beizulegender Zeitwert |
25,0 | 242,1 | |
| Cashflow-Hedges | Beizulegender Zeitwert |
0,4 | 0 | |||
| Kredite und Forderungen |
Fortgeführte Anschaffungskosten |
12.782,8 | 12.657,3 | |||
| Derivate zu Handelszwecken geha ten |
Beizulegender Zeitwert |
0 | 45,8 | |||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 17 | Kredite und Forderungen |
Fortgeführte Anschaffungskosten |
211,8 | 224,3 | |
| Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen |
Kredite und Forderungen |
Fortgeführte Anschaffungskosten |
2,1 | 2,7 | ||
| Forderungen an sonstige nahe stehende Unternehmen und Personen |
Kredite und Forderungen |
Fortgeführte Anschaffungskosten |
0,9 | 5,1 | ||
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 14, 18 | Zu Handelszwecken geha ten |
Beizulegender Zeitwert |
0,1 | 0 | |
| Kredite und Forderungen |
Fortgeführte Anschaffungskosten |
92,0 | 122,4 | |||
| AFS1) | Beizulegender Zeitwert |
0 | 4,0 | |||
| Bankguthaben m t Verfügungsbeschränkung | 19 | Kredite und Forderungen |
Fortgeführte Anschaffungskosten |
19.450,6 | 15.060,4 | |
| Kassenbestand und sonstige Bankguthaben | Kredite und Forderungen |
Fortgeführte Anschaffungskosten |
641,6 | 925,2 |
1) Zur Veräußerung verfügbare ("available for sale", AFS) finanzielle Vermögenswerte
2) H erbei handelt es sich um die Privatplatzierungen, die im Rahmen eines Net Investment Hedge des gn ert wurden (siehe Erläuterung 14).
3) Betr fft die von der Clearstream Internat onal S.A. ausgegebenen Verkaufsopt onen bezüglich der Clearstream Fund Services I eland Ltd. (s ehe Erläuterung 2)
Position in der Konzernbilanz (Klassifikation) Konzernanhang Kategorie Wertmaßstab Buchwert 31.12.2012 31.12.2011 Mio.€ Mio. € Verzinsliche Verbindlichke ten (ohne Finanzierungsleasing) 14, 25 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 811,4 1.102,2 Net Investment Hedge2) Fortgeführte Anschaffungskosten 348,6 356,1 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 14 Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 0 4,8 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 1,7 0 Kündbare Instrumente3) Beizulegender Zeitwert 3,0 0 Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG 15 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 178.056,5 183.618,1 Verbindlichke ten aus dem Bankgeschäft 14, 28 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 12.863,6 14.168,4 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 16,7 0 Fair Value Hedges Beizulegender Zeitwert 0 1,2 Sonstige Verbindlichke ten gegenüber Kred tinstituten 33 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 0,1 0,4 Verbindlichke ten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 108,2 114,6 Verbindlichke ten gegenüber assoziierten Unternehmen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 15,1 13,2 Verbindlichke ten gegenüber sonstigen nahe stehenden Unternehmen und Personen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 1,6 314,5 Zu Handelszwecken gehalten Beizulegender Zeitwert 0 214,2 Bardepots der Marktteilnehmer 19 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 19.450,6 13.861,5 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 14, 25, 30 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Fortgeführte Anschaffungskosten 771,0 197,6 Cashflow-Hedges Beizulegender Zeitwert 14,6 0 Kündbare Instrumente3) Beizulegender
Zeitwert 0,4 0
Bei den sonstigen Ausleihungen, den kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten sowie den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten kurz- und langfristigen Forderungen aus dem Bankgeschäft, den Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung sowie dem Kassenbestand und den sonstigen Bankguthaben entspricht der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert.
Unter der Position "Andere Beteiligungen", die zu Anschaffungskosten abzüglich ggf. vorliegender Wertminderungen bilanziert werden, sind nicht notierte Eigenkapitalinstrumente ausgewiesen, deren beizulegender Zeitwert grundsätzlich nicht verlässlich kontinuierlich bestimmt werden kann. Es wird angenommen, dass der beizulegende Zeitwert im Berichtsjahr dem Buchwert nahe kommt.
Die in den verzinslichen Verbindlichkeiten und sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Anleihen weisen einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 1.430,9 Mio.€ aus (2011: 1.125,3 Mio.€). Der beizulegende Zeitwert ergibt sich aus den Notierungen der Anleihen zum 31. Dezember 2012. Der beizulegende Zeitwert der Privatplatzierungen beläuft sich auf 391,0 Mio.€ (2011: 400,6 Mio.€). Der Wert wurde als Barwert der mit den Privatplatzierungen zusammenhängenden Cashflows auf Basis der Marktparameter ermittelt.
Für die kurzfristigen Verbindlichkeiten und die Bardepots der Marktteilnehmer stellt der Buchwert jeweils eine angemessene Näherung für den beizulegenden Zeitwert dar.
Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind den folgenden drei Hierarchieebenen zuzuordnen: Der Ebene 1 sind finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zuzuordnen, sofern ein Börsenpreis für gleiche Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt. Die Zuordnung zu Ebene 2 erfolgt, sofern die Parameter, die der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes zugrunde gelegt werden, entweder direkt als Preise oder indirekt aus Preisen abgeleitet beobachtbar sind. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Ebene 3 ausgewiesen, sofern der beizulegende Zeitwert aus nicht beobachtbaren Parametern ermittelt wird.
Im Geschäftsjahr 2012 sind der Ebene 3 nur kündbare Instrumente mit einem Buchwert von 3,4 Mio.€ zugeordnet. Im Vorjahr war die Beteiligung an der Direct Edge Holdings, LLC in der Ebene 3 ausgewiesen. Nach Erlangung des maßgeblichen Einflusses wird diese Beteiligung in 2012 als Anteile an assoziierten Unternehmen klassifiziert. Gewinne bzw. Verluste waren mit diesen Instrumenten 2012 nicht verbunden.
Zum 31. Dezember 2012 sind die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, folgenden Hierarchieebenen zugeordnet:
| Beizulegender | ||||
|---|---|---|---|---|
| Zeitwert zum 31.12.2012 |
davon entfallen auf: | |||
| Mio.€ | Ebene 1 Mio. € |
Ebene 2 Mio.€ |
Ebene 3 Mio. € |
|
| VERMÖGENSWERTE | ||||
| Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Derivate | ||||
| Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG | 178.056,5 | 178.056,5 | 0 | 0 |
| Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft |
0,4 | 0 | 0,4 | 0 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 0,1 | 0 | 0,1 | 0 |
| Summe | 178.057,0 | 178.056,5 | 0,5 | 0 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Eigenkapitalinstrumente | ||||
| Andere Beteiligungen | 5,8 | 0,5 | 5,3 | 0 |
| Summe | 5,8 | 0,5 | 5,3 | 0 |
| Fremdkapitalinstrumente | ||||
| Sonstige Wertpapiere | 21,5 | 21,5 | 0 | 0 |
| Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft |
25,0 | 25,0 | 0 | 0 |
| Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft |
1.485,0 | 1.485,0 | 0 | 0 |
| Summe | 1.531,5 | 1.531,5 | 0 | 0 |
| Summe Vermögenswerte | 179.594,3 | 179.588,5 | 5,8 | 0 |
| VERBINDLICHKEITEN | ||||
| Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten Derivate |
||||
| Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG | 178.056,5 | 178.056,5 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft | 16,7 | 0 | 16,7 | 0,0 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichke ten | 15,0 | 0 | 14,6 | 0,41) |
| Sonstige langfristige Verbindlichke ten | 3,0 | 0 | 0 | 3,01) |
| Summe Verbindlichkeiten | 178.091,2 | 178.056,5 | 31,3 | 3,4 |
1) Betrifft die von der Clearstream International S.A. ausgegebenen Verkaufsopt onen bezüglich der Clearstream Fund Services Ireland Ltd. (s ehe Erläuterung 2)
Die zum 31. Dezember 2011 bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, waren im Vergleich dazu den Hierarchieebenen wie folgt zugeordnet:
| Beizulegender | ||||
|---|---|---|---|---|
| Zeitwert zum 31.12.2011 |
davon entfallen auf: | |||
| Mio.€ | Ebene 1 Mio. € |
Ebene 2 Mio.€ |
Ebene 3 Mio. € |
|
| VERMÖGENSWERTE | ||||
| Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Derivate | ||||
| Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG | 183.618,1 | 183.618,1 | 0 | 0 |
| Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft |
45,8 | 0 | 45,8 | 0 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 0,9 | 0 | 0,9 | 0 |
| Summe | 183.664,8 | 183.618,1 | 46,7 | 0 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Eigenkap talinstrumente | ||||
| Andere Beteiligungen | 78,7 | 1,7 | 4,6 | 72,41) |
| Summe | 78,7 | 1,7 | 4,6 | 72,4 |
| Fremdkapitalinstrumente | ||||
| Sonstige Wertpapiere | 16,6 | 16,6 | 0 | 0 |
| Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft |
242,1 | 242,1 | 0 | 0 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 4,0 | 4,0 | 0 | 0 |
| Langfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft |
1.229,6 | 1.229,6 | 0 | 0 |
| Summe | 1.492,3 | 1.492,3 | 0 | 0 |
| Summe Vermögenswerte | 185.235,8 | 185.112,1 | 51,3 | 72,4 |
| VERBINDLICHKEITEN | ||||
| Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Derivate | ||||
| Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG | 183.618,1 | 183.618,1 | 0 | 0 |
| Verbindlichke ten aus dem Bankgeschäft | 1,2 | 0 | 1,2 | 0 |
| Verbindlichke ten gegenüber sonstigen nahe stehenden Personen |
214,2 | 214,2 | 0 | 0 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 4,8 | 0 | 4,8 | 0 |
| Summe Verbindlichkeiten | 183.838,3 | 183.832,3 | 6,0 | 0 |
1) Betr fft die Direct Edge Holdings, LLC (s ehe Erläuterung 2)
Nach Bereinigung des Jahresüberschusses um nicht zahlungswirksame Bestandteile ergibt sich ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen in Höhe von 726,2 Mio.€ (2011: 700,0 Mio.€). Nach Berücksichtigung der Veränderung der CCP-Positionen beläuft sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit auf 707,7 Mio.€ (2011: 785,6 Mio.€).
Die übrigen nicht zahlungswirksamen Erträge ergeben sich aus den folgenden Positionen:
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Folgebewertung der Verbindlichke t aus dem Erwerb von weiteren Anteilen an der Eurex Zürich AG | 27,4 | –77,4 |
| Wertminderung auf andere Beteiligungen/Darlehen | 11,4 | 20,2 |
| At-Equity-Bewertungen | 4,5 | –9,1 |
| Fair Value-Bewertung Direct Edge Holdings, LLC | 0 | –6,0 |
| Fair Value-Bewertung Zinsswaps | 0,8 | –5,0 |
| Sonstige | 6,6 | 6,5 |
| Summe | 50,7 | –70,8 |
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betreffen in Höhe von 0,1 Mio.€ Geschäfts- oder Firmenwerte (2011: 2,4 Mio.€). Bei den weiteren Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden die Maßnahmen im Rahmen der strategischen Wachstumsinitiativen und Infrastrukturprojekte als Erweiterungsinvestitionen klassifiziert, während alle sonstigen Investitionen als Ersatzinvestitionen ausgewiesen werden. Die weiteren Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen gliedern sich wie folgt:
284
| 31.12.2012 | 31.12.2011 | |
|---|---|---|
| Mio.€ | Mio. € | |
| Erweiterungsinvestitionen | ||
| Xetra | 1,0 | 0,1 |
| Eurex | 53,0 | 34,3 |
| Market Data & Analytics | 0 | 0,1 |
| Clearstream | 41,0 | 28,0 |
| 95,0 | 62,5 | |
| Ersatzinvestitionen | ||
| Xetra | 7,5 | 12,9 |
| Eurex | 20,6 | 13,7 |
| Market Data & Analytics | 4,3 | 4,9 |
| Clearstream | 18,2 | 19,2 |
| 50,6 | 50,7 | |
| Summe | 145,6 | 113,2 |
Investitionen in langfristige Finanzinstrumente betrafen in Höhe von 255,6 Mio.€ (2011: 330,0 Mio.€) den Erwerb von variabel verzinslichen Wertpapieren des Bankgeschäfts. Im Geschäftsjahr 2012 waren Wertpapiere und sonstige langfristige Forderungen im Volumen von 392,2 Mio.€ (2011: 558,3 Mio.€), die in Höhe von 387,7 Mio.€ (2011: 547,4 Mio.€) das Bankgeschäft betrafen, fällig bzw. wurden veräußert.
Im Jahr 2012 flossen Zahlungsmittel im Zusammenhang mit dem Erwerb von Anteilen an Tochtergesellschaften in Höhe von 295,5 Mio.€ ab. Sie betrafen mit 295,0 Mio.€ den Erwerb der Anteile an der Eurex Global Derivatives AG, die 50 Prozent der Anteile an der Eurex Zürich AG hält. Der Kaufpreis wurde in Höhe von 295,0 Mio.€ in bar sowie durch Belieferung von 5.286.738 Aktien der Deutsche Börse AG geleistet; die Aktien hatten zum Zeitpunkt der Belieferung einen Marktwert von 255,9 Mio.€.
Der Erwerb von Anteilen an Tochtergesellschaften führte im Jahr 2011 zu einem Zahlungsmittelabfluss in Höhe von 3,5 Mio.€. Er betraf den Erwerb von Anteilen an der Open Finance, S.L. In diesem Zusammenhang wurden keine langfristigen Vermögenswerte oder Schulden erworben.
<-- PDF CHUNK SEPARATOR -->
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung | 19.450,6 | 13.861,5 |
| Kassenbestand und sonstige Bankguthaben | 641,6 | 925,2 |
| abzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | –0,1 | –0,4 |
| 20.092,1 | 14.786,3 | |
| Überleitung zum Finanzmittelbestand | ||
| Kurzfristige Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft | 12.808,2 | 14.144,1 |
| abzüglich Schuldinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind | –25,0 | –242,1 |
| abzüglich Derivate | –0,4 | 0 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft | –12.880,3 | –14.169,6 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer | –19.450,6 | –13.861,5 |
| –19.548,1 | –14.129,1 | |
| Finanzmittelbestand | 544,0 | 657,2 |
In Übereinstimmung mit IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem der Jahresüberschuss, der den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist (Konzern-Jahresüberschuss), durch die gewichtete Durchschnittszahl der ausgegebenen Aktien dividiert wird.
Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie werden der durchschnittlichen Aktienanzahl die potenziell verwässernden Stammaktien zugerechnet, die im Rahmen des Aktientantiemeprogramms (ATP) (siehe auch Erläuterung 39) erworben werden können. Hierbei werden zur Berechnung der Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien die Ausübungspreise um den beizulegenden Zeitwert der Dienstleistungen, die noch zu erbringen sind, korrigiert.
Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird – unabhängig von der tatsächlichen Bilanzierung nach IFRS 2 – angenommen, dass alle ATP-Tranchen, für die keine Erfüllung durch Barausgleich beschlossen wurde, durch Eigenkapitalinstrumente erfüllt werden.
Zum 31. Dezember 2012 gab es folgende ausstehende Bezugsrechte, die zu einer Verwässerung des Gewinns je Aktie hätten führen können:
| Tranche | Ausübungspreis € |
Anpassung des Ausübungspreises nach IAS 331) € |
Durchschnittliche Anzahl der im Um lauf befindlichen Bezugsrechte 2012 |
Durchschnittskurs für die Periode2) € |
Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien zum 31.12.2012 |
|---|---|---|---|---|---|
| 20113) | 0 | 15,31 | 124.852 | 43,69 | 81.101 |
| 20123) | 0 | 29,24 | 94.232 | 43,69 | 31.166 |
| Summe | 112.267 |
1) Nach IAS 33.47(a) müssen bei Akt enoptionen und ande en anteilsbasierten Vergütungsvereinbarungen der Ausgabe- sow e der Ausübungspreis den beizulegenden Zeitwert aller Güter und Dienstleistungen entha ten, die dem Unternehmen künft g im Rahmen der Akt enopt on oder einer anderen anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung zu l efern bzw. zu erbringen sind.
2) Volumengew chteter Durchschnittskurs der Aktie Deutsche Börse auf Xetra in der Ze t vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012
3) H erbei handelt es sich um Bezugsrechte auf Akt en im Rahmen des Akt entantiemeprogramms für leitende Angestellte.
Da der volumengewichtete durchschnittliche Aktienkurs über den angepassten Ausübungspreisen der Tranchen 2011 und 2012 lag, gelten diese Bezugsrechte zum 31. Dezember 2012 im Sinne von IAS 33 als verwässernd.
| 2012 | 2011 | |
|---|---|---|
| Zahl der Aktien, die sich am Anfang der Periode im Umlauf befanden | 188.686.611 | 185.942.801 |
| davon Zahl der Aktien, die m t Wirkung zum 1. Januar 2012 der SIX Swiss Exchange AG zugeflossen sind |
5.286.738 | 0 |
| Zahl der Aktien, die sich zum Ende der Periode im Umlauf befanden | 184.078.674 | 183.399.873 |
| Gewichteter Durchschn tt der Aktien im Umlauf | 187.379.239 | 185.819.757 |
| Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien | 112.267 | 219.042 |
| Gewichteter Durchschn tt der Aktien für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie | 187.491.506 | 186.038.799 |
| Konzern-Jahresüberschuss (Mio.€) | 645,0 | 855,2 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) | 3,44 | 4,60 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) | 3,43 | 4,59 |
1) Aufgrund der im ersten Quartal 2012 erfolgten Umstellung der Bilanzierungs- und Bewe tungsmethodik für leistungsor entierte Verpfl chtungen nach IAS 19 wurde der Jahresüberschuss für 2011 rückwirkend angepasst. Das verwässerte Ergebnis je Aktie hat sich für 2011 infolge d eser Anpassung von 4,56 € auf 4,59 € erhöht, das unverwässerte E gebnis je Aktie von 4,57 € auf 4,60 €.
Die Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen Organisations- und Berichtsstruktur, die nach Märkten in die folgenden vier Segmente eingeteilt ist:
| Segment | Geschäftsfelder | |||
|---|---|---|---|---|
| Xetra | Kassamarkt mit dem elektronischen Handelssystem Xetra, dem Xetra Frankfurt Spezialistenhandel und Tradegate |
|||
| Zentraler Kontrahent für Aktien | ||||
| Wertpapierzulassung | ||||
| Eurex | Elektronische Terminmarkthandelsplattform Eurex | |||
| Elekronische Optionshandelsplattform ISE | ||||
| OTC-Handelsplattformen Eurex Bonds und Eurex Repo | ||||
| Zentraler Kontrahent für Anleihen, börslich und außerbörslich gehande te Derivate und Wertpapierpensionsgeschäfte (Eurex Clearing) |
||||
| Clearstream | Verwahrung, Verwaltung und Abwicklung von inländischen und ausländischen Wertpapieren | |||
| Dienste zur globalen Wertpapierfinanzierung | ||||
| Dienstleistungen für Investmentfonds | ||||
| Market Data & Analytics | Kursvermarktung und Vertrieb von Informationen | |||
| Indexentwicklung und -vermarktung |
Gemäß IFRS 8 sind die Informationen zu den Segmenten auf Basis der internen Berichterstattung dargestellt (sog. Management Approach).
Die Umsatzerlöse werden getrennt nach Erlösen mit fremden Dritten und mit anderen Segmenten ("Innenumsätze") ausgewiesen. Leistungen zwischen den Segmenten werden auf Basis von bewerteten Mengen oder zu Festpreisen verrechnet (z.B. die Datenlieferung von Eurex an Market Data & Analytics).
Aufgrund der untergeordneten Bedeutung für die Segmentberichterstattung werden die Positionen "Finanzerträge" und "Finanzaufwendungen" zum Finanzergebnis zusammengefasst.
| Xetra | Eurex | Clearstream | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
||
| Umsätze mit fremden Dritten | 230,1 | 275,1 | 912,4 | 945,9 | 768,4 | 775,9 | |
| Innenumsätze | 0 | 0 | 0 | 0 | 5,5 | 6,6 | |
| Summe Umsatzerlöse | 230,1 | 275,1 | 912,4 | 945,9 | 773,9 | 782,5 | |
| Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft | 0 | 0 | 0 | 0 | 52,0 | 75,1 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 7,3 | 13,0 | 10,2 | 40,1 | 3,1 | 8,4 | |
| Gesamterlöse | 237,4 | 288,1 | 922,6 | 986,0 | 829,0 | 866,0 | |
| Volumenabhängige Kosten | –24,5 | –22,9 | –101,5 | –78,1 | –163,5 | –164,6 | |
| Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten) |
212,9 | 265,2 | 821,1 | 907,9 | 665,5 | 701,4 | |
| Personalaufwand | –55,9 | –53,3 | –133,6 | –129,5 | –180,9 | –165,8 | |
| Abschreibung und Wertminderungsaufwand | –13,8 | –12,5 | –48,2 | –42,2 | –32,5 | –26,8 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | –56,9 | –82,6 | –194,0 | –216,0 | –134,7 | –133,4 | |
| Operative Kosten | –126,6 | –148,4 | –375,8 | –387,7 | –348,1 | –326,0 | |
| Beteiligungsergebnis | 4,9 | 8,6 | –4,72) | –1,43) | –0,5 | –0,3 | |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 91,2 | 125,4 | 440,6 | 518,8 | 316,9 | 375,1 | |
| Finanzergebnis | –2,7 | –1,9 | –125,54) | 0,65) | –3,4 | –1,8 | |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 88,5 | 123,5 | 315,1 | 519,4 | 313,5 | 373,3 | |
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
8,5 | 13,0 | 73,6 | 48,0 | 59,2 | 47,2 | |
| M tarbeiter (am 31.12.) | 436 | 448 | 1.034 | 999 | 1.816 | 1.749 | |
| EBIT-Marge (%)7) | 42,8 | 47,3 | 53,7 | 57,1 | 47,6 | 53,5 |
1) In der Konsolidierung der Innenumsätze wird die Elimin erung von konzerninternen Umsätzen und Zwischengewinnen gezeigt.
2) Enthält Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 10,8 Mio. €, die auf d e Beteiligung an der Quadriserv Inc. entfallen
3) Enthält Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 17,2 Mio. €, die auf d e Beteiligung an der Bombay Stock Exchange Ltd. entfallen
4) Enthält Verluste aus der Folgebewertung von Verbindl chkeiten gegenüber der SIX Group AG in Höhe von 27,4 Mio. €
5) Enthält Gewinne aus der Folgebewertung von Verbindl chkeiten gegenüber der SIX Group AG in Höhe von 77,4 Mio. €
6) Ohne Geschäfts- oder Firmenwe te
7) Die EBIT-Marge ermittelt s ch aus dem EBIT div diert durch d e Nettoerlöse.
| 289 |
|---|
| Market Data & Analytics | Summe aller Segmente | Konsolidierung der Innenumsätze1) |
Konzern | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
| 234,4 | 236,4 | 2.145,3 | 2.233,3 | 0 | 0 | 2.145,3 | 2.233,3 | |
| 29,5 | 35,5 | 35,0 | 42,1 | –35,0 | –42,1 | 0 | 0 | |
| 263,9 | 271,9 | 2.180,3 | 2.275,4 | –35,0 | –42,1 | 2.145,3 | 2.233,3 | |
| 0 | 0 | 52,0 | 75,1 | 0 | 0 | 52,0 | 75,1 | |
| 3,1 | 3,9 | 23,7 | 65,4 | –12,0 | –8,4 | 11,7 | 57,0 | |
| 267,0 | 275,8 | 2.256,0 | 2.415,9 | –47,0 | –50,5 | 2.209,0 | 2.365,4 | |
| –34,2 | –28,9 | –323,7 | –294,5 | 47,0 | 50,5 | –276,7 | –244,0 | |
| 232,8 | 246,9 | 1.932,3 | 2.121,4 | 0 | 0 | 1.932,3 | 2.121,4 | |
| –43,8 | –37,2 | –414,2 | –385,8 | 0 | 0 | –414,2 | –385,8 | |
| –10,5 | –9,9 | –105,0 | –91,4 | 0 | 0 | –105,0 | –91,4 | |
| –53,8 | –53,0 | –439,4 | –485,0 | 0 | 0 | –439,4 | –485,0 | |
| –108,1 | –100,1 | –958,6 | –962,2 | 0 | 0 | –958,6 | –962,2 | |
| –4,0 | –3,3 | –4,3 | 3,6 | 0 | 0 | –4,3 | 3,6 | |
| 120,7 | 143,5 | 969,4 | 1.162,8 | 0 | 0 | 969,4 | 1.162,8 | |
| –1,1 | –0,7 | –132,7 | –3,8 | 0 | 0 | –132,7 | –3,8 | |
| 119,6 | 142,8 | 836,7 | 1.159,0 | 0 | 0 | 836,7 | 1.159,0 | |
| 4,3 | 5,0 | 145,6 | 113,2 | 0 | 0 | 145,66) | 113,26) | |
| 418 | 392 | 3.704 | 3.588 | 0 | 0 | 3.704 | 3.588 | |
| 51,8 | 58,1 | 50,2 | 54,8 | k.A. | k.A. | 50,2 | 54,8 |
Im Berichtsjahr fiel kein außerplanmäßiger Wertminderungsaufwand an (2011: null).
Zahlungsunwirksame Wertberichtigungen auf Forderungen und Ausbuchungen von uneinbringlichen Forderungen stammen aus folgenden Segmenten:
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
|
|---|---|---|
| Xetra | 0 | 0,4 |
| Eurex | 0 | 0,2 |
| Clearstream | 0,4 | 0 |
| Market Data & Analytics | 0,3 | 0,6 |
| Summe | 0,7 | 1,2 |
Das Geschäftsmodell der Gruppe Deutsche Börse und aller ihrer Segmente ist auf einen international agierenden Teilnehmerkreis ausgerichtet; die Preise werden nicht nach der Herkunft der Teilnehmer differenziert. Deshalb ist es aus Preis-, Margen- und Risikogesichtspunkten unwesentlich, ob Umsatzerlöse mit nationalen oder internationalen Teilnehmern erwirtschaftet werden.
Die Risiken und Erträge aus den Aktivitäten der Tochtergesellschaften innerhalb des wirtschaftlichen Umfelds der Europäischen Währungsunion (EWU) unterscheiden sich auf Basis der zu berücksichtigenden Faktoren zur Bestimmung von Informationen über geografische Regionen nach IFRS 8 nicht wesentlich voneinander. Daher hat die Gruppe Deutsche Börse folgende Segmente identifiziert: Eurozone, übriges Europa, Amerika und Asien-Pazifik.
Die Zuordnung der Umsatzerlöse zu den einzelnen Regionen erfolgt nach Sitz des Kunden, während Investitionen und langfristige Vermögenswerte nach Sitz des Unternehmens und die Mitarbeiter je nach Standort den Regionen zugeordnet werden.
Wie oben beschrieben basiert die Zuordnung der Erlöse auf der Rechnungsadresse des unmittelbaren Kunden. Dies bedeutet bespielsweise, dass Umsätze mit einem amerikanischen Investor, der ein Produkt mit asiatischem Underlying über ein europäisches Clearingmitglied handelt, als europäische Umsätze klassifiziert werden. Daher berichtet die Gruppe Deutsche Börse zusätzlich zu den Umsätzen mit Kunden aus der Region Asien/Pazifik auch Umsätze mit Produkten, die auf Underlyings aus dem asiatischpazifischen Raum basieren. Zu diesen gehören z.B. der südkoreanische KOSPI-Index, der auf Eurex gehandelt wird, Abwicklungs- und Verwahrservices für Wertpapiere, die von asiatischen Gesellschaften emittiert werden, und Indexprodukte wie die STOXX China Total Market Indizes. Darüber hinaus erzielt die Gruppe Nettozinserträge mit den Einlagen von asiatischen Kunden. Insgesamt belief sich das Geschäft im asiatisch-pazifischen Raum auf zusätzlich 36,3 Mio.€ im Jahr 2012 (2011: 34,2 Mio.€).
| Umsatzerlöse | Investitionen3) | Langfristige Vermögenswerte |
Anzahl Mitarbeiter | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 Mio.€ |
2011 Mio.€ |
2012 | 2011 | |
| Eurozone | 1.076,81) | 1.103,11) | 133,6 | 105,5 | 1.442,72) | 1.382,92) | 2.652 | 2.613 |
| Übriges Europa |
727,81) | 806,41) | 5,3 | 1,1 | 579,92) | 585,22) | 633 | 557 |
| Amerika | 295,11) | 290,51) | 6,5 | 6,5 | 1.488,52) | 1.483,92) | 308 | 324 |
| Asien/Pazifik | 80,6 | 75,4 | 0,2 | 0,1 | 0,8 | 1,0 | 111 | 94 |
| Summer aller Regionen |
2.180,3 | 2.275,4 | 145,6 | 113,2 | 3.511,92) | 3.453,0 | 3.704 | 3.588 |
| Konsoli dierung Innenumsätze |
–35,0 | –42,1 | ||||||
| Konzern | 2.145,3 | 2.233,3 | 145,6 | 113,2 | 3.511,92) | 3.453,0 | 3.704 | 3.588 |
1) Darunter Länder, in denen mehr als 10 Prozent der Umsatzerlöse gener ert wurden: Großbritann en (2012: 571,0 M o. €; 2011: 625,9 Mio. €), Deutschland (2012: 571,0 Mio. €; 2011: 579,8 Mio. €) und USA (2012: 285,1 Mio. €; 2011: 278,3 Mio. €)
2) Darunter Länder, in denen mehr als 10 Prozent der langfrist gen Vermögenswerte bestehen: USA (2012: 1.488,5 M o.€ 2011: 1.483,9 Mio. €),
Deutschland (2012: 1.266,0 M o. € 2011: 1.256,7 Mio. €) und d e Schweiz (2012: 573,2 M o. €, 2011: 582,0 M o. €)
3) Ohne Geschäfts- oder Firmenwerte
Im zusammengefassten Lagebericht (siehe Erläuterungen im Risikobericht, der Teil des zusammengefassten Lageberichts ist) beschreibt die Gruppe Deutsche Börse ausführlich die gemäß IFRS 7 erforderlichen qualitativen Angaben wie die Art und Weise der Entstehung von Risiken aus Finanzinstrumenten sowie Ziele, Strategien und Verfahren zur Steuerung der Risiken.
Finanzielle Risiken treten in der Gruppe Deutsche Börse hauptsächlich in Form von Kreditrisiken und in einem sehr geringen Umfang in Form von Marktpreisrisiken auf. Sie werden mittels des ökonomischen Kapitalkonzepts quantifiziert (siehe detaillierte Angaben hierzu im Risikobericht). Das ökonomische Kapital wird mit einem Konfidenzniveau von 99,98 Prozent für eine Haltedauer von einem Jahr beurteilt. Das ökonomische Kapital wird mit dem Haftungskapital der Gruppe nach Berücksichtigung immaterieller Vermögenswerte verglichen, um ihre Fähigkeit zu ermitteln, extreme, unerwartete Verluste aufzufangen. Das ökonomische Kapital für finanzwirtschaftliche Risiken wird jeweils zum Ende eines jeden Monats berechnet und lag zum 31. Dezember 2012 bei 184 Mio.€. Es wird hauptsächlich durch das Kreditrisiko bestimmt. Das ökonomische Kapital für Kreditrisiken wird auf täglicher Basis ermittelt.
Die Gruppe evaluiert fortlaufend ihre Risikosituation. Aus heutiger Sicht ist für den Vorstand keine Gefährdung des Fortbestands der Gruppe erkennbar.
Kreditrisiken entstehen in der Gruppe Deutsche Börse aus den folgenden Positionen:
| Buchwerte – maximale Risikoposition |
Sicherheiten | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Segment | Konzern anhang |
Betrag zum 31.12.2012 Mio.€ |
Betrag zum 31.12.2011 Mio. € |
Betrag zum 31.12.2012 Mio.€ |
Betrag zum 31.12.2011 Mio. € |
||
| Besicherte Geldanlagen | |||||||
| Tagesgeld gegen Sicherungs übereignung von Wert papieren |
Eurex1) | 1.499,9 | 1.000,0 | 1.601,9 | 1.064,3 | ||
| Verzinsliche Forderungen | Clearstream | 13 | 0 | 175,0 | 0 | 167,2 | |
| Reverse Repurchase Agreements |
Eurex1) | 5.287,5 | 5.736,2 | 5.316,72) | 5.972,12) | ||
| Clearstream | 16 | 2.847,4 | 5.567,8 | 2.842,63)4) | 5.586,53)4) | ||
| Gruppe1) | 133,2 | 510,0 | 135,2 | 516,9 | |||
| 9.768,0 | 12.989,0 | 9.896,4 | 13.307,0 | ||||
| Unbesicherte Geldanlagen | |||||||
| Geldmarktgeschäfte – Zentralbanken |
Eurex1) | 12.862,7 | 7.178,0 | 0 | 0 | ||
| Clearstream | 16 | 6.530,7 | 3.551,0 | 0 | 0 | ||
| Geldmarktgeschäfte – andere Kontrahenten |
Eurex1) | 29,6 | 154,4 | 0 | 0 | ||
| Clearstream | 16 | 1.198,9 | 2.356,5 | 0 | 0 | ||
| Gruppe1) | 14,9 | 101,5 | 0 | 0 | |||
| Guthaben auf Nostrokonten | Clearstream | 16 | 1.975,4 | 1.810,9 | 0 | 0 | |
| Gruppe1) | 264,3 | 106,6 | 0 | 0 | |||
| Sonstige festverzinsliche Wertpapiere |
Clearstream | 13 | 5,8 | 87,8 | 0 | 0 | |
| Variabel verzinsliche Anleihen |
Clearstream | 13 | 1.504,2 | 1.383,9 | 0 | 0 | |
| Gruppe | 13, 18 | 5,05) | 4,0 | 0 | 0 | ||
| Fondsvermögen | Eurex | 13 | 8,8 | 0 | 0 | 0 | |
| 24.400,3 | 16.734,6 | 0 | 0 | ||||
| Kredite zur Abwicklung von Wertpapiertransaktionen |
|||||||
| Technische Überziehungs kred te |
Clearstream | 16 | 228,4 | 559,6 | k.A.6) | k.A.6 | |
| Automated Securities Fails Financing7) |
Clearstream | 741,3 | 723,5 | 800,4 | 992,2 | ||
| ASLplus-Wertpapierleihe7) | Clearstream | 38.043,9 | 38.497,0 | 38.071,3 | 40.228,2 | ||
| 39.013,6 | 39.780,1 | 38.871,7 | 41.220,4 | ||||
| Summe | 73.181,9 | 69.503,7 | 48.768,1 | 54.527,4 |
| Buchwerte – maximale Risikoposition |
Sicherheiten | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Segment | Konzern anhang |
Betrag zum 31.12.2012 Mio.€ |
Betrag zum 31.12.2011 Mio. € |
Betrag zum 31.12.2012 Mio.€ |
Betrag zum 31.12.2011 Mio. € |
|
| Übertrag | 73.181,9 | 69.503,7 | 48.768,1 | 54.527,4 | ||
| Sonstige Forderungen | ||||||
| Sonstige Ausleihungen | Gruppe | 0,1 | 0,6 | 0 | 0 | |
| Sonstige Vermögenswerte | Gruppe | 93,5 | 126,15) | 0 | 0 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
Gruppe | 211,8 | 224,3 | 0 | 0 | |
| Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen |
Gruppe | 2,1 | 2,7 | 0 | 0 | |
| Forderungen an sonstige nahe stehende Unternehmen und Personen |
Gruppe | 0,9 | 5,1 | 0 | 0 | |
| Zinsforderungen | Clearstream | 16 | 2,0 | 10,4 | 0 | 0 |
| 310,4 | 369,2 | 0 | 0 | |||
| Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler |
||||||
| Kontrahent) | 34.864,78) | 42.189,58) | 45.881,29)10) | 51.306,99)10) | ||
| Derivative Finanzinstrumente |
14 | 0,5 | 46,7 | 0 | 0 | |
| Finanzielle Garantien7) | 11,7 | 0 | 0 | 0 | ||
| Summe | 108.369,2 | 112.109,1 | 94.649,3 | 105.834,3 |
1) In den Pos t onen "Bankguthaben m t Verfügungsbeschränkung" sowie "Kassenbestand und sonst ge Bankguthaben" ausgewiesen
2) Davon 0 € an Zentralbanken weiterverpfändet (2011: 503,0 M o. €)
3) Davon 443,8 Mio. € an Zentralbanken weiterverpfändet (2011: 2.832,7 Mio. €)
4) Summe des Marktwertes von erhaltenen S cherhe tsleistungen in Barm tteln (0 M o. €; 2011: 22,5 Mio. €) und in Wertpapie en (2.842,6 Mio. €; 2011: 5 564,0 M o. €) aus Reverse Repurchase Agreements
5) Der Betrag enthält S cherheitsleistungen in Höhe von 5,0 Mio. € (2011: 5,1 Mio. €).
6) Der Bestand an hinterlegten S cherheiten ist n cht di ekt einer Inanspruchnahme zugeordnet, sondern wird im Rahmen der gesamten Geschäftsbeziehung und der einge äumten Limits bestimmt.
7) Nicht in der Bilanz abgebildete Pos tionen
8) Nettowert aller Margin-Anfo derungen von Geschäften, die am Bilanzst chtag abgeschlossen waren: D ese Zahl stellt die risikoorientierte Betrachtung der Eu ex Clearing AG dar, während der Buchwert der Bilanzposit on "Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG" den Bruttobetrag der offenen Trades gemäß IAS 32 zeigt. 9) Sicherheitenwert von als S cherheitsleistung verwahrten Barm tteln und Wertpapie en, der den Nettowe t aller Margin-Anforderungen abdeckt
10) Der Betrag enthält den Clearingfonds in Höhe von 1.402,3 M o. € (2011:1.064,4 Mio. €).
294
Die Gruppe Deutsche Börse ist Kreditrisiken im Zusammenhang mit der Anlage liquider Finanzmittel ausgesetzt. Die Gruppe beugt solchen Risiken durch eine – soweit möglich – besicherte Anlage kurzfristiger Gelder vor, z.B. in Form von Reverse Repurchase Agreements.
Gemäß den Treasury-Richtlinien gelten als Sicherheiten ausschließlich Anleihen mit einem Mindestrating von AA–, die von Regierungen oder supranationalen Institutionen begeben oder garantiert werden.
Der Marktwert der im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements erhaltenen Wertpapiere (Teilkonzern Clearstream, Eurex Clearing AG und Deutsche Börse AG) belief sich auf 8.273,6 Mio.€ (2011: 12.053,0 Mio.€). Der Clearstream-Teilkonzern und die Eurex Clearing AG sind berechtigt, die erhaltenen Wertpapiere an ihre Zentralbanken weiterzuverpfänden.
Der Marktwert der im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements erhaltenen und an Zentralbanken weiterverpfändeten Wertpapiere belief sich zum 31. Dezember 2012 auf 443,8 Mio.€ (2011: 3.335,7 Mio.€). Die Vertragsbedingungen basieren auf anerkannten bilateralen Rahmenverträgen.
Unbesicherte Geldanlagen sind nur bei Kontrahenten mit einwandfreier Bonität im Rahmen eingeräumter Kontrahentenlimits bzw. in Form von Anlagen in Geldmarktfonds oder andere Publikumsfonds sowie in US-Staatsanleihen oder Kommunalobligationen mit Laufzeiten von weniger als zwei Jahren zulässig. Der Clearstream-Teilkonzern bewertet die Bonität der Kontrahenten mit Hilfe eines internen Rating-Systems. Die übrigen Gruppengesellschaften verwenden extern verfügbare Ratings.
Ein Teil der von Clearstream als zur Veräußerung verfügbar gehaltenen festverzinslichen Anlageinstrumente und Anleihen mit variablem Zinssatz ist an Zentralbanken verpfändet und dient als Sicherheit für die erhaltenen Settlement-Kreditlinien. Der Marktwert der verpfändeten Wertpapiere belief sich zum 31. Dezember 2012 auf 1.352,0 Mio.€ (2011: 1.431,1 Mio.€).
Clearstream räumt den Kunden technische Überziehungskredite ein, um die Effizienz des Settlement zu maximieren. Diese Settlement-Kreditlinien unterliegen gruppeninternen Bonitätsprüfungen. Die Kreditlinien können nach Ermessen der Gesellschaften des Clearstream-Teilkonzerns jederzeit widerrufen werden und sind zum weit überwiegenden Teil besichert. Sie beliefen sich zum 31. Dezember 2012 auf 87,6 Mrd.€ (2011: 102,3 Mrd.€). Hierin enthalten sind 2,8 Mrd. € (2011: 3,2 Mrd.€), die unbesichert sind; bei diesem Teil handelt es sich hauptsächlich um Linien mit Zentralbanken und anderen staatlich garantierten Stellen. Die effektiven Außenstände am Ende jedes Geschäftstages stellen in der Regel einen kleinen Teil der Kreditlinien dar und beliefen sich zum 31. Dezember 2012 auf 228,4 Mio.€ (2011: 559,6 Mio.€); siehe Erläuterung 16.
Ferner verbürgt Clearstream die Risiken, die durch das von Clearstream den Kunden angebotene "Automated Securities Fails Financing"-Programm entstehen. Dies gilt jedoch nur für besicherte Risiken. Sind keine Sicherheiten vorhanden, wird das Risiko von Dritten abgesichert. Zum 31. Dezember 2012 beliefen sich die im Rahmen dieses Programms erbrachten Garantien auf 741,3 Mio.€ (2011: 723,5 Mio.€).
Zum 31. Dezember 2012 belief sich das Volumen der von verschiedenen Kontrahenten im Rahmen des Wertpapierleihesystems ASLplus an die Clearstream Banking S.A. ausgeliehenen Wertpapiere auf 38.043,9 Mio.€ (2011: 38.497,0 Mio.€). Diese Wertpapiere sind vollständig an andere Kontrahenten weitergegeben. Die Sicherheitsleistungen, die die Clearstream Banking S.A. im Zusammenhang mit diesen Ausleihungen erhalten hat, betrugen 38.071,3 Mio.€ (2011: 40.228,2 Mio.€).
In den Jahren 2011 und 2012 kam es bei keiner der beschriebenen Geschäftsarten zu Verlusten aus Kreditgeschäften.
Handels-, Abwicklungs- und Depotentgelte werden in der Regel per Lastschrift zeitnah eingezogen. Entgelte für andere Dienstleistungen wie die Bereitstellung von Daten und Informationen werden überwiegend per Überweisung beglichen. Infolge des Ausfalls von Kunden sind Forderungen, die Handelsentgelte sowie Bereitstellungsentgelte für Daten und IT-Dienstleistungen in Höhe von 2,2 Mio.€ (2011: 1,8 Mio.€) betreffen, voraussichtlich uneinbringlich.
Zur Absicherung des Risikos der Eurex Clearing AG für den Fall eines Ausfalls eines Clearingmitglieds verpflichten sich die Clearingmitglieder gemäß den Clearingbedingungen zu täglichen bzw. untertägigen Sicherheitsleistungen in Geld oder Wertpapieren (Margins) in der von der Eurex Clearing AG festgelegten Höhe. Darüber hinausgehende Sicherheitsmechanismen der Eurex Clearing AG sind detailliert im Risikobericht erläutert.
Die Summe der eingeforderten Margins aus den getätigten Geschäften betrug (nach Sicherheitsabschlag) zum Bilanzstichtag 34.864,7 Mio.€ (2011: 42.189,5 Mio.€). Tatsächlich wurden Sicherheiten in einer Gesamthöhe von 45.881,2 Mio.€ (2011: 51.306,9 Mio.€) hinterlegt.
| Sicherheitenwert zum 31.12.2012 Mio.€ |
Sicherheitenwert zum 31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Sicherhe ten in Geld (Bardepots)1) | 19.447,4 | 13.858,0 |
| Sicherhe ten in Wertpapieren und Wertrechten2)3) | 26.433,8 | 37.448,9 |
| Summe | 45.881,2 | 51.306,9 |
1) Der Betrag enthä t den Clearingfonds in Höhe von 680,3 M o. € (2011: 242,8 M o. €).
2) Der Betrag enthä t den Clearingfonds in Höhe von 722,0 M o. € (2011: 821,6 M o €).
3) Der S cherheitenwert wi d aus dem Marktwert abzüglich eines Sicherheitenabschlags (Haircut) erm tte t.
Im Gegensatz zur risikoorientierten Nettobetrachtung der Transaktionen über den zentralen Kontrahenten werden in der Bilanz die Bruttobeträge ausgewiesen, da die Regelungen von IAS 32 zur Saldierung nicht erfüllt werden. Zur Zusammensetzung dieser Bilanzposition siehe den Abschnitt "Finanzinstrumente der Eurex Clearing AG (zentraler Kontrahent)" in Erläuterung 3. Für eine Analyse des Buchwertes in Höhe von 178.056,5 Mio.€ zum 31. Dezember 2012 (2011: 183.618,1 Mio.€) siehe Erläuterung 15.
Aufgrund des Geschäftsmodells der Gruppe Deutsche Börse und der sich daraus ergebenden Geschäftsbeziehungen zu einem großen Teil des Finanzsektors konzentrieren sich die Kreditrisiken auf den Finanzsektor. Die mögliche Konzentration von Kreditrisiken auf einzelne Kontrahenten wird durch Kreditlimits für Kontrahenten begrenzt.
Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen, wie jene im Zusammenhang mit der Großkredit- und Millionenkreditverordnung (GroMiKV, eine Verordnung zur Regelung umfangreicher Engagements und Kredite ab 1,5 Mio.€) in Deutschland und den entsprechenden Gesetzen in Luxemburg gemäß Neufassung des CSSF-Rundschreibens Nr. 06/273, werden grundsätzlich eingehalten.
Die deutschen und luxemburgischen Bestimmungen beruhen auf den EU-Richtlinien 2006/48/EC und 2006/49/EC (bekannt als CRD) in der Neufassung von 2009, die mit Wirkung vom 31. Dezember 2010 in Kraft traten.
Siehe auch Erläuterung 20 für Ausführungen zu den aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen.
Zur Aufdeckung von Kreditkonzentrationsrisiken führt die Gruppe Deutsche Börse VaR-Berechnungen durch. Im Jahr 2012 wurden keine nennenswerten Kreditkonzentrationen festgestellt.
Das ökonomische Kapital für Kreditrisiken wird auf täglicher Basis ermittelt und betrug 184 Mio.€ zum 31. Dezember 2012 (2011: 226 Mio.€).
Im Zuge der Jahresplanung verlangen die Treasury-Richtlinien der Gruppe Deutsche Börse, alle Risiken aus Fremdwährungen im Nettoertrag durch Devisentermingeschäfte abzusichern, sofern das unbesicherte Risiko 10 Prozent des Konzern-EBIT übersteigt. Fremdwährungsrisiken, die weniger als 10 Prozent des EBIT betragen, können ebenfalls abgesichert werden.
Im Jahresverlauf wird das tatsächliche Fremdwährungsrisiko anhand der jeweils aktuellen EBIT-Prognose überwacht. Für den Fall eines Überschreitens der 10-Prozent-Schwelle wird der übersteigende Betrag abgesichert.
Darüber hinaus sehen die Richtlinien vor, dass unterjährig auftretende offene Nettopositionen in Fremdwährungen geschlossen werden, sofern sie 15,0 Mio.€ übersteigen. Wie im Vorjahr wurden diese Richtlinien eingehalten; es gab zum 31. Dezember 2012 keine bedeutenden Nettobestände in Fremdwährungen.
Fremdwährungsrisiken resultieren für die Gruppe überwiegend aus betrieblichen Erlösen und Aufwendungen in US-Dollar sowie aus auf US-Dollar lautenden Bilanzpositionen der ISE. Hinzu kommt jener Teil der Umsatzerlöse und Zinserträge abzüglich Aufwendungen von Clearstream, welche direkt oder indirekt in US-Dollar erwirtschaftet werden. Zum 31. Dezember 2012 betrug der Anteil der ISE-Umsatzerlöse am Segment Eurex 22 Prozent (2011: 20 Prozent). Zudem generiert das Segment Clearstream 9 Prozent seiner Umsatzerlöse und Zinserträge (2011: 8 Prozent), die mittelbar oder unmittelbar in US-Dollar erzielt werden.
Unternehmenstransaktionen, bei denen aus der Zahlung des Kaufpreises Fremdwährungsrisiken resultieren, werden grundsätzlich abgesichert.
Ihre Beteiligung an der ISE sichert die Gruppe mittels festverzinslicher, auf US-Dollar lautender Schuldtitel teilweise gegen Fremdwährungsrisiken ab. Diese Beteiligung (besichertes Grundgeschäft) stellt eine Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb dar. Zu ihrer Absicherung wurden auf US-Dollar lautende Wertpapiere im Nennwert von 460,0 Mio.US\$ ausgegeben, die als Sicherungsinstrumente designiert sind.
Zinsrisiken entstehen darüber hinaus aus der Fremdfinanzierung von Unternehmenstransaktionen. Die Akquisition der ISE wurde durch vorrangiges Fremdkapital und Hybridinstrumente finanziert. Das vorrangige Fremdkapital resultiert aus der Emission von auf Euro und US-Dollar lautenden, über die Laufzeit festverzinslichen Schuldtiteln mit Fälligkeiten zwischen fünf und zwölf Jahren. Die ausgegebenen Hybridinstrumente weisen für die ersten fünf Jahre eine feste Verzinsung auf. Sofern keine Kündigung erfolgt, wird der Kupon neu festgesetzt.
Im Oktober 2012 hat die Deutsche Börse AG erfolgreich eine Unternehmensanleihe im Umfang von 600 Mio.€ platziert, die im Wesentlichen zur Refinanzierung eines Teils der ausstehenden langfristigen Finanzverbindlichkeiten dient.
Sonstige Erläuterungen
Aktienkursrisiken ergeben sich in begrenztem Umfang aus Contractual Trust Arrangements (CTAs) und aus der Versorgungskasse von Clearstream in Luxemburg. Zudem bestehen Aktienkursrisiken aufgrund von strategischen Beteiligungen an anderen Börsenbetreibern.
Für Marktpreisrisiken, die im Zusammenhang mit der Anlage oder Aufnahme von Geldern durch Zinsund Währungsschwankungen sowie durch die Absicherung von Unternehmenstransaktionen entstehen können, wird das ökonomische Kapital zum Ende jedes Monats ermittelt. Zum 31. Dezember 2012 lag das ökonomische Kapital für Marktpreisrisiken bei 1 Mio.€ (2011: 7 Mio.€).
Für strategische Beteiligungen, die nicht in den VaR für Marktpreisrisiken einbezogen sind, wurden im Geschäftsjahr 2012 Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 13,3 Mio.€ (2011: 20,2 Mio.€) erfolgswirksam erfasst.
Liquiditätsrisiken bestehen für die Gruppe aufgrund möglicher Schwierigkeiten, fällige Finanzierungen wie bspw. Commercial Paper und bilaterale und syndizierte Kredite zu erneuern. Zudem kann die möglicherweise erforderliche Finanzierung unerwarteter Ereignisse zu einem Liquiditätsrisiko führen. Die Geldanlagen der Gruppe sind überwiegend kurzfristiger Natur, um bei einem solchen Finanzierungsbedarf Liquidität zu gewährleisten. Bei der Eurex Clearing AG sind Kundenbarguthaben und Anlagen, die nur in begrenztem Umfang Laufzeiten von bis zu einem Monat haben können, überwiegend fristenkongruent, während der Clearstream-Teilkonzern Kundengelder für maximal ein Jahr unter strenger Kontrolle festgelegter Mismatch- und Zinslimits anlegen darf (siehe Erläuterung 31 für einen Überblick über die Fälligkeitenstruktur). Befristete Anlagen können als Reverse Repurchase Agreements gegen hochliquide, bei der Luxemburger Zentralbank hinterlegbare Sicherheiten durchgeführt und bei Bedarf als Liquiditätspuffer verwendet werden.
| Gesellschaft | Kreditlinienzweck | Währung | Betrag zum 31.12.2012 Mio. |
Betrag zum 31.12.2011 Mio. |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Deutsche Börse AG | operativ1) | – interday | € | 605,0 | 605,0 |
| Eurex Clearing AG | Geschäftsabwicklung | – interday | € | 670,0 | 670,0 |
| Geschäftsabwicklung | – intraday | € | 700,0 | 700,0 | |
| Geschäftsabwicklung | – interday | CHF | 200,0 | 200,0 | |
| Clearstream Banking S.A. | operativ1) | – interday | US\$ | 0 | 1.000,0 |
| operativ1) | – interday | € | 750,0 | 0 |
1) Von den operativen Kreditlin en der Deutsche Börse AG sind 400,0 Mio. € eine Unterlinie aus der operativen Kred tlinie der Clearstream Banking S A. über 750 M o. €.
Zur Besicherung der täglichen Wertpapierlieferungen zwischen der Euroclear Bank S.A./N.V. und der Clearstream Banking S.A. verfügt Clearstream über eine von einem internationalen Konsortium gestellte Bankgarantie ("Letter of Credit") zu Gunsten der Euroclear Bank. Zum 31. Dezember 2012 betrug diese Garantie 2,75 Mrd. US\$ (2011: 2,75 Mrd. US\$). Die Euroclear Bank S.A./N.V. stellt ebenfalls eine entsprechende Garantie zu Gunsten der Clearstream Banking S.A.
Des Weiteren besteht zur Maximierung der Abwicklungseffizienz ein technischer Überziehungskredit der Eurex Clearing AG bei der Euroclear Bank S.A./N.V. in Höhe von 2,1 Mrd. US\$.
Das von der Deutsche Börse AG aufgelegte Commercial Paper-Programm bietet flexible und kurzfristige Finanzierungsmöglichkeiten von bis zu 2,5 Mrd.€ in verschiedenen Währungen. Zum Jahresende waren keine Commercial Paper im Umlauf (2011: keine Commercial Paper).
Die Clearstream Banking S.A. hat ebenfalls ein Commercial Paper-Programm im Umfang von 1,0 Mrd.€ aufgelegt, das zur Beschaffung zusätzlicher kurzfristiger Liquidität dient. Zum 31. Dezember 2012 waren Commercial Paper im Nennwert von 208,4 Mio.€ emittiert (2011: 204,3 Mio.€).
Die Rating-Agenturen Fitch und Standard & Poor's haben die bestehenden Kredit-Ratings der Konzerngesellschaften im Laufe des Berichtsjahres bestätigt. Allerdings hat Standard & Poor's das Rating der Deutsche Börse AG am 20. Dezember 2012 aufgrund des schwächeren Geschäftsumfelds um einen negativen Ausblick ergänzt. Zudem hat Fitch Ratings das "AA"-Rating für die Clearstream Banking S.A. am 1. Februar 2013 aufgrund höherer operativer Risiken um einen negativen Ausblick ergänzt.
Die Deutsche Börse AG war zum 31. Dezember 2012 eines von nur zwei im DAX gelisteten Unternehmen, die über ein "AA"-Rating der Agentur Standard & Poor's verfügten.
Zum 31. Dezember 2012 wurde das Commercial Paper-Programm der Deutsche Börse AG mit dem bestmöglichen kurzfristigen Rating von A–1+ versehen.
Die Konzernaufwendungen für langfristig abgeschlossene Verträge stellen sich in den kommenden Geschäftsjahren für Wartungsverträge sowie für sonstige Verträge wie folgt dar:
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Bis 1 Jahr | 49,9 | 49,7 |
| 1 bis 5 Jahre | 63,4 | 51,5 |
| Länger als 5 Jahre | 9,5 | 8,9 |
| Summe | 122,8 | 110,1 |
Aufteilung der sonstigen finanziellen Verpflichtungen
Im Zusammenhang mit dem Kooperationsvertrag zwischen der SIX Swiss Exchange AG und der Deutsche Börse AG bezüglich der Beteiligung beider Parteien an der Scoach Holding S.A. hat die Deutsche Börse AG bei Beendigung der Kooperation nach Zeitablauf bzw. Kündigung des Vertrags das Recht und die Verpflichtung, die Scoach Holding S.A. (einschließlich der mittelbaren Beteiligung an der Scoach Europa AG, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Scoach Holding S.A.) als alleinige Aktionärin zu behalten. Aus dieser Verpflichtung ergibt sich eine Eventualverpflichtung der Deutsche Börse AG gegenüber der SIX Swiss Exchange AG, eine Ausgleichszahlung zu leisten, sofern die Nettofinanzverbindlichkeiten und die nicht betriebsnotwendigen Aktiva der Scoach Holding S.A. (einschließlich der Scoach Europa AG) höher sind als die der Scoach Schweiz AG, die von der SIX Swiss Exchange AG übernommen wird. Im umgekehrten Fall entsteht eine Verpflichtung der SIX Swiss Exchange AG gegenüber der Deutsche Börse AG. Die SIX Swiss Exchange AG hat die Kündigung des Kooperationsvertrags im Dezember 2012 mit Wirkung zum 30. Juni 2013 erklärt. Mit der Kündigung des Kooperationsvertrags wird das Joint Venture zum 30. Juni 2013 und die eingebrachten Märkte an die Muttergesellschaften zurück übertragen.
Eventualverbindlichkeiten können aus gegenwärtigen Verpflichtungen und möglichen Verpflichtungen aus Ereignissen in der Vergangenheit entstehen. Die Gruppe Deutsche Börse bildet Rückstellungen für den potenziellen Eintritt von Verlusten nur, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem Ereignis in der Vergangenheit entsteht, die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führt und die verlässlich geschätzt werden kann. Zur Bestimmung, für welches Verfahren die Möglichkeit eines Verlusts mehr als unwahrscheinlich ist, und wie der mögliche Verlust daraus geschätzt wird, berücksichtigt die Gruppe Deutsche Börse eine Vielzahl von Faktoren, einschließlich der Art des Anspruchs und des zugrunde liegenden Sachverhalts, des Stands und des Hergangs der einzelnen Verfahren, der Erfahrung der Gruppe Deutsche Börse, vorausgehende Vergleichsgespräche (soweit bereits geführt) sowie Gutachten und Einschätzungen von Rechtsberatern. Gleichwohl ist es möglich, dass bis zur Freigabe des Konzernabschlusses für ein Verfahren eine verlässliche Schätzung nicht erfolgen kann und insoweit die Bildung einer Rückstellung unterbleibt.
Am 26. November 2012 erhob der Insolvenzverwalter der Lehman Brothers Bankhaus AG (LBB AG), Dr. Michael C. Frege, vor dem Landgericht Frankfurt am Main Klage gegen die Eurex Clearing AG. Herr Dr. Frege verlangt auf Grundlage des deutschen Insolvenzrechts von der Eurex Clearing AG die Rückgewähr eines Betrags in Höhe von 113,5 Mio.€ sowie die Zahlung eines weiteren Betrags in Höhe von rund 1,0 Mio.€ zzgl. Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz auf den Gesamtbetrag seit dem 13. November 2008. Die Eurex Clearing AG hält die Forderung für unbegründet und verteidigt sich gegen die Klage des Insolvenzverwalters.
Am Morgen des 15. September 2008 zahlte die LBB AG der Eurex Clearing AG einen Betrag von 113,5 Mio.€. Die LBB AG stellte hiermit eine Sicherheit (untertägiger Sicherheitseinschuss) für die Lehman Brothers International (Europe) (LBIE) im Rahmen der zugrunde liegenden Clearingvereinbarung zwischen der LBIE und der Eurex Clearing AG; die LBB AG führte die Zahlung in ihrer Eigenschaft als Korrespondenzbank des ehemaligen Clearingmitglieds LBIE durch. Am 15. September 2008 wurde in Großbritannien ein Verfahren zur Insolvenzvermeidung ("administration proceedings") im Hinblick auf die LBIE eröffnet; im Laufe desselben Tages verhängte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ein Moratorium über die LBB AG. Am 13. November 2008 wurde das Insolvenzverfahren gegen die LBB AG eröffnet.
Die US-amerikanische Exportkontrollbehörde, das sog. Office of Foreign Assets Control (OFAC), hat die Clearstream Banking S.A. (Clearstream) kontaktiert, weil sie bestimmte Wertpapierübertragungen innerhalb des Abwicklungssystems der Clearstream im Jahr 2008 nach den US-amerikanischen Handelssanktionsvorschriften gegen den Iran untersucht. Mit diesen Übertragungen wurde die Entscheidung der Clearstream aus dem Jahr 2007 umgesetzt, die Konten ihrer iranischen Kunden zu schließen. OFAC war im Vorfeld über die Schließung dieser Konten informiert worden.
OFAC hat gegenüber Clearstream nunmehr angeregt, die Angelegenheit im Detail zu besprechen und entsprechend dem bei der OFAC üblichen Verfahren im Wege einer vergleichsweisen Einigung zu erledigen. Clearstream hat daraufhin am 9. Januar 2013 beschlossen, Vergleichsverhandlungen mit der OFAC aufzunehmen.
OFAC hat Clearstream ihre vorläufige Einschätzung bezüglich der Ermittlungen mitgeteilt. Die vorläufige Einschätzung der OFAC lautet, dass (1) im Jahr 2008 im Zusammenhang mit den vorgenannten Wertpapierübertragungen US-amerikanische Handelssanktionen offenbar verletzt worden sein können und (2) die OFAC, wenn sie eine Mitteilung über eine noch zu verhängende Geldbuße erließe, in dieser Mitteilung als Geldbuße einen Betrag von ungefähr 340 Mio. US\$ ausweisen würde. Diese
Einschätzung wurde Clearstream von der OFAC lediglich zu Diskussionszwecken genannt und kann sich in Abhängigkeit vom Ausgang der Gespräche mit der OFAC wesentlich zugunsten von Clearstream ändern. Eine abschließende Entscheidung hat OFAC bisher weder hinsichtlich des Vorliegens eines Verstoßes noch hinsichtlich der Höhe der Geldbuße getroffen. Ein Vergleich mit der OFAC würde keine Feststellung eines Verstoßes durch Clearstream beinhalten.
Clearstream ist nach wie vor der Überzeugung, dass sie sämtliche US-amerikanischen Vorschriften über Handelssanktionen befolgt hat und hält den von der OFAC genannten vorläufigen Betrag für nicht gerechtfertigt und überhöht. Clearstream begrüßt, dass sie Gelegenheit erhält, in detaillierte Gespräche mit der OFAC über die Tatsachen und Gründe einzutreten, warum eine Geldbuße nicht verhängt werden sollte oder, wenn Einigung über eine Vergleichszahlung erzielt wird, warum dieser Betrag weit niedriger ausfallen sollte.
Bis zur Freigabe dieses Konzernabschlusses lässt sich die Höhe einer Zahlung, auch unter Berücksichtigung von Expertenmeinungen und unterschiedlichen Bewertungsmethoden, für die Gruppe Deutsche Börse nicht zuverlässig schätzen (auch nicht innerhalb einer Bandbreite); dementsprechend wurde in Übereinstimmung mit IAS 37.26 keine Rückstellung gebildet. Diese Vorgehensweise reflektiert die bis zur Freigabe des Konzernabschlusses vorliegenden Erkenntnisse; sie kann sich im Zeitablauf, insbesondere mit Fortgang des Verfahrens respektive Aufnahme von Vergleichsverhandlungen, ändern.
Aufgrund einer Zivilklage gegen den Iran erlangten die Kläger im September 2007 vor einem USamerikanischen Gericht ein Versäumnisurteil gegen den Iran. Im Juni 2008 leiteten die Kläger aus diesem Urteil am United States District Court for the Southern District of New York ein Vollstreckungsverfahren ein, bei dem sie bestimmte Kundenpositionen im Sammeldepot der Clearstream Banking S.A. bei ihrer US-Depotbank, Citibank NA, einfrieren ließen. Der wirtschaftlich Berechtigte der eingefrorenen Positionen soll angeblich eine iranische Regierungsstelle sein. Im Einklang mit ihren Aufgaben als Depotstelle verteidigte sich die Clearstream gegen diese Zwangsverfügung, indem sie einen Antrag einreichte, diese Verfügung aus verschiedenen Gründen aufzuheben. Im Oktober 2010 leiteten die Kläger ein Übertragungsverfahren ein, um die Übergabe der zurückgehaltenen Positionen an die Kläger zu erwirken. Die Clearstream in Luxemburg erhielt am 7. Januar 2011 eine von den Klägern ergänzte Klageschrift. Diese Klage ist direkt gegen die Clearstream gerichtet und beläuft sich auf einen Schadenersatz von 250 Mio.US\$ in Verbindung mit einem angeblich betrügerischen Transfer eingefrorener Positionen. Im Sommer 2011 bezog Citibank NA andere potenzielle Vollstreckungsgläubiger des Iran in den Rechtsstreit ein. Auf Anweisung des Gerichts reichte die Clearstream erneut einen Antrag auf Aufhebung der Zwangsverfügung ein. Dieser erneute Antrag ist noch vor Gericht anhängig. Am 7. Dezember 2011 reichten die Kläger eine zweite ergänzte Klageschrift ein, in der sie weitere Schadenersatzforderungen gegen die Clearstream und andere in Höhe von 2 Mrd. US\$ stellten und einen vom Gericht festzulegenden Strafschadenersatz ("punitive damages") sowie die Bezahlung der Rechtsanwaltshonorare forderten. Die Clearstream erachtet die gegen sie gerichtete Klage als rechtlich und sachlich unbegründet und wird zu gegebener Zeit im Laufe des Gerichtsverfahrens den Nachweis dafür erbringen. Die Clearstream beabsichtigt, sich im Falle eines Gerichtsverfahrens – im Einklang mit ihren Aufgaben als Depotstelle – mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen.
Neben dem bestehenden Vollstreckungsverfahren im Fall Peterson strengten weitere Kläger (die Heiser-Kläger) im März 2011 in Verbindung mit der Vollstreckung eines anderen Urteils der Heiser-Kläger gegen Iran am United States District Court for the Southern District of New York ein Verfahren auf Eigentumsüberlassung an. Die Heiser-Kläger klagen auf Überlassung der oben erwähnten Kundenbestände,
die im Wertpapiersammelkonto von der Clearstream Banking S.A. bei ihrer US-Depotbank gehalten werden. Die Heiser-Kläger sind als Interpleader in den Peterson-Fall aufgenommen worden und der Heiser-Fall ist seit der Verfügung bestimmter anhängiger Anträge im Peterson-Fall rechtshängig. Die Clearstream Banking S.A. wird sich – im Einklang mit ihren Verpflichtungen als Depotstelle – mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen diese Forderungen zur Wehr setzen, sollte dieses Verfahren fortgesetzt werden.
Am 12. November 2012 reichte die Chicago Board Options Exchange (CBOE) eine Patentverletzungsklage gegen die International Securities Exchange (ISE) ein. Die CBOE fordert hierin Schadenersatz in Höhe von 525 Mio.US\$ für eine behauptete Verletzung von drei Patenten auf Verfahren zur Begrenzung von Market-Maker-spezifischen Risiken. Die ISE ist der Auffassung, dass die Schadenersatzklage der CBOE unbegründet ist, da sie sowohl in sachlicher als auch in rechtlicher Hinsicht keine Grundlage hat. Die ISE beabsichtigt, sich in diesem Gerichtsverfahren mit allen Mitteln zu verteidigen. Im November 2006 hatte die ISE ihrerseits eine Patentverletzungsklage gegen die CBOE eingereicht. In diesem noch andauernden Rechtsstreit, in dem am 11. März 2013 die Hauptverhandlung beginnt, fordert die ISE Schadenersatz in Höhe von 475 Mio.US\$ wegen Verletzung eines ISE-Patents auf ein Verfahren zum Betrieb eines automatisierten Handelssystems.
Zusätzlich zu den oben und in früheren Veröffentlichungen erwähnten Sachverhalten ist die Gruppe Deutsche Börse von Zeit zu Zeit in verschiedene Rechtsstreitigkeiten involviert, die sich aus dem Verlauf ihres normalen Geschäfts ergeben. Die Gruppe Deutsche Börse bildet Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtliche Angelegenheiten, wenn aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung besteht, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. In solchen Fällen kann sich ein Verlustrisiko ergeben, das höher ist als die entsprechenden Rückstellungen. Wenn die oben genannten Bedingungen nicht erfüllt sind, bildet die Gruppe Deutsche Börse keine Rückstellungen. Wenn sich eine Rechtsstreitigkeit oder eine aufsichtsrechtliche Angelegenheit entwickelt, bewertet die Gruppe Deutsche Börse kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Die Gruppe Deutsche Börse kann eventuell nicht absehen, wie hoch der mögliche Verlust oder die Verlustspanne im Hinblick auf diese Angelegenheiten sein wird. Auf der Basis aktuell verfügbarer Informationen geht die Gruppe Deutsche Börse insgesamt nicht davon aus, dass das Ergebnis eines dieser Verfahren die Finanzzahlen erheblich beeinträchtigen wird.
Weder zum 31. Dezember 2012 noch zum 31. Dezember 2011 ergaben sich für die Gruppe Deutsche Börse Mindest-Leasingzahlungen aus Finanzierungsleasing-Verhältnissen.
Die Gruppe Deutsche Börse hat Mietverträge abgeschlossen, die aufgrund ihres wirtschaftlichen Gehaltes als Operating-Leasingverhältnisse zu qualifizieren sind, sodass der Leasinggegenstand dem Leasinggeber zuzurechnen ist. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Gebäude sowie IT-Hardund -Software.
| 31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Bis 1 Jahr1) | 68,8 | 73,6 |
| 1 bis 5 Jahre1) | 176,6 | 189,3 |
| Länger als 5 Jahre1) | 151,0 | 194,0 |
| Summe | 396,4 | 456,9 |
1) Die erwarteten Zahlungen in US-Dollar wurden mit dem Stichtagskurs zum 31. Dezember 2012 in Euro umgerechnet.
Im Berichtsjahr wurden Mindest-Leasingzahlungen in Höhe von 72,1 Mio.€ (2011: 65,0 Mio.€) als Aufwand erfasst. Für Untermietverträge und bedingte Mieten fiel im Berichtsjahr kein Aufwand an.
Die Operating-Leasingverträge für Gebäude, die zum Teil untervermietet werden, haben eine maximale Restlaufzeit von 13 Jahren. Die Verträge enden in der Regel automatisch nach Ablauf der Vertragslaufzeit. Für einige Verträge bestehen Mietverlängerungsoptionen.
| Erwartete Erträge aus Untermietverträgen | ||
|---|---|---|
| 31.12.2012 | 31.12.2011 | |
| Mio.€ | Mio. € | |
| Bis 1 Jahr | 1,0 | 1,4 |
| 1 bis 5 Jahre | 1,0 | 1,7 |
| Summe | 2,0 | 3,1 |
Im Berichtsjahr legte die Gesellschaft eine weitere Tranche des ATP-Programms auf. Um am ATP-Programm teilzunehmen, muss ein Berechtigter einen Bonus erdient haben. Die Anzahl der Aktienbezugsrechte für leitende Angestellte ergibt sich aus dem individuell und leistungsabhängig festgelegten ATP-Bonusbetrag für das Geschäftsjahr und dessen Division durch den durchschnittlichen Börsenpreis (Xetra-Schlusskurs) der Aktie der Deutsche Börse AG im vierten Quartal des jeweiligen Geschäftsjahres. Weder der umgerechnete ATP-Bonus noch die Aktienbezugsrechte werden zum Zeitpunkt der Festlegung des Bonus geleistet. Vielmehr erfolgen die Leistungen üblicherweise zwei Jahre nach ihrer Gewährung (sog. Wartezeit). Innerhalb dieser Frist können die Berechtigten keine Aktionärsrechte (insbesondere das Recht auf eine Dividende und auf die Teilnahme an der Hauptversammlung) geltend machen. Die aus dem ATP resultierenden Ansprüche der Berechtigten werden am ersten Börsenhandelstag, der auf den letzten Tag der Wartezeit folgt, ermittelt. Dazu wird der an diesem Tag aktuelle Börsenkurs (Schlussauktionspreis der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse) mit der Anzahl der Aktienbezugsrechte multipliziert.
Zur Ermittlung der Anzahl der Aktienbezugsrechte für den Vorstand wird seit dem 1. Januar 2010 ein abweichendes Verfahren angewandt, das im Folgenden erläutert wird.
Um die Anzahl der Aktienbezugsrechte für den Vorstand aus der ATP-Tranche 2010 sowie allen folgenden Tranchen zu ermitteln, legt der Aufsichtsrat zu Beginn jedes Geschäftsjahres den 100-Prozent-Zielwert der Aktientantieme für jedes Vorstandsmitglied als Eurobetrag fest. Aus dem vom Aufsichtsrat zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres festgelegten 100-Prozent-Zielwert der Aktientantieme ergibt sich für jedes
Vorstandsmitglied die entsprechende Anzahl virtueller Aktien aus der Division des Aktientantieme-Zielwertes durch den durchschnittlichen Börsenpreis (Xetra-Schlusskurs) der Aktie der Deutsche Börse AG der letzten zwei Kalendermonate vor dem Monat, in dem der Aufsichtsrat den Beschluss über den Aktientantieme-Zielwert trifft. Ein Anspruch auf Auszahlung einer eventuellen Aktientantieme entsteht erst nach einem Performance-Zeitraum von drei Jahren. Dabei wird das Jahr, in dem der 100-Prozent-Zielwert der Aktientantieme festgelegt wird, als erstes Performance-Jahr gewertet.
Der spätere Auszahlungsbetrag der Aktientantieme für den Vorstand bemisst sich nach der Entwicklung von zwei Erfolgsparametern während des Performance-Zeitraums: zum einen der relativen Entwicklung des Total Shareholder Return der Aktie der Deutsche Börse AG im Vergleich zum Total Shareholder Return des STOXX Europe 600 Financials Index als Peer Group und zum anderen der Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG. Dieser wird zur Ermittlung der Aktientantieme mit der Anzahl der virtuellen Aktien am Ende der Performance-Periode multipliziert. Der für die Ermittlung der Barzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder aus der Aktientantieme relevante Aktienkurs ergibt sich als Durchschnittskurs der Aktie der Deutsche Börse AG (Xetra-Schlusskurs) der letzten beiden vollen Kalendermonate vor Ablauf des Performance-Zeitraums.
Am 20. April 2009 hat die luxemburgische Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) ein Rundschreiben für die Vergütungspolitik im Bankensektor publiziert, das Schlüsselaspekte von Vergütungspraktiken im Rahmen einer nachhaltig ausgerichteten Unternehmensführung adressiert sowie deren Implementierung im Tagesgeschäft der Banken unterstützt. Gemäß dem Rundschreiben ist jedes Unternehmen aus dem Bankensektor angehalten, eine Vergütungspolitik einzuführen, die im Einklang mit der Unternehmensstrategie, den Unternehmenszielen und -werten sowie den langfristigen Interessen der finanziellen Unternehmung, der Kunden und der Investoren steht und die Risikoposition des Unternehmens möglichst gering hält. Im Zusammenhang mit diesem Rundschreiben haben die Clearstream-Gesellschaften in Luxemburg ihr Vergütungssystem für die Vorstände überarbeitet und einen sog. Stock Plan eingeführt. Der Ausübungsprozess dieses Stock Plan sieht die Zuteilung eines Aktienbonus zum Ende eines jeden Geschäftsjahres vor, der in drei gleich großen Tranchen mit Fälligkeit nach einem, zwei bzw. drei Jahren ausgezahlt wird. Für die Ansprüche aus dem Stock Plan besteht eine Verpflichtung zum Barausgleich.
Die Anzahl der Aktienbezugsrechte aus dem Stock Plan ergibt sich aus dem individuell und leistungsabhängig festgelegten Bonusbetrag für jedes Vorstandsmitglied und dessen Division durch den durchschnittlichen Börsenpreis (Xetra-Schlusskurs) der Aktie der Deutsche Börse AG im vierten Quartal des jeweiligen Geschäftsjahres. Aufgrund der vertraglich vorgeschriebenen stufenweisen Ausübung des Aktienbonus ist dieser in drei separate Tranchen aufgeteilt, die in Abhängigkeit von der jeweiligen Restlaufzeit mit den korrespondierenden Parametern des Aktientantiemeprogramms für leitende Angestellte bewertet werden.
Im April 2012 hat die Eurex Frankfurt AG eine Sondervergütung für ihre Vorstandsmitglieder in Form einer separaten ATP-Tranche mit einer Laufzeit von 21 Monaten aufgelegt.
Die Deutsche Börse AG hat für die Aktientantieme der leitenden Angestellten aus den Tranchen 2010 bis 2012 ein Wahlrecht, ob sie den Anspruch eines Berechtigten in Aktien oder bar erfüllt; für die im Jahr 2013 fälligen Ansprüche aus der Tranche 2010 hat die Gesellschaft im Berichtsjahr die Erfüllung in bar beschlossen. Für die Aktientantieme des Vorstands aus den neu aufgelegten ATP-Tranchen 2010, 2011 und 2012 sowie für alle künftig für den Vorstand aufgelegten Aktientantiemen und für den Stock Plan für die Vorstände der Clearstream-Gesellschaften besteht die Verpflichtung zu einer Erfüllung der Ansprüche in bar.
Für die Ermittlung des beizulegenden Marktwertes (Fair Value) der Aktienbezugsrechte gemäß IFRS 2 verwendet die Gesellschaft ein angepasstes Black-Scholes-Modell (Merton-Modell).
| Tranche 2012 | Tranche 20111) | Tranche 2010 | ||
|---|---|---|---|---|
| Laufzeit bis | 31.01.2013– | |||
| 31.01.2015 | 31.01.2015 | 31.01.2013 | ||
| Risikoloser Zins | % | –0,04 | –0,04 – 0,02 | 0,02 |
| Volatil tät der Aktie der Deutsche Börse AG | % | 31,50 | 8,90 –31,50 | 8,90 |
| Dividendenrendite | % | 4,54 | 4,54 | 4,54 |
| Ausübungspreis | € | 0 | 0 | 0 |
1) Die ATP-Tranche 2011 enthält auch d e ATP-Stücke für die Vorstände der luxemburgischen Gesellschaften aus dem Stock Plan sow e die ATP-Stücke für d e Vorstände der Eurex Frankfu t AG, die m t abweichenden Parametern bewertet werden.
Das Bewertungsmodell berücksichtigt keine Ausübungshürden. Die verwendeten Volatilitäten entsprechen den laufzeitkongruenten Marktvolatilitäten vergleichbarer Optionen.
| Anzahl zum 31.12.20121) Stück |
Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG zum 31.12.2012 € |
Innerer Wert/ Bezugsrecht2) € |
Beizulegender Zeitwert/ Bezugsrecht2) € |
Erfüllungs verpflichtung Mio.€ |
Kurzfristige Rückstellung zum 31.12.2012 Mio. € |
Langfristige Rückstellung zum 31.12.2012 Mio.€ |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Tranche 2010 | 177.564 | 46,21 | 46,21 | 46,03 | 8,2 | 8,0 | 0 |
| Tranche 2011 | 198.834 | 46,21 | 46,21 | 42,11 –46,03 | 8,8 | 0,3 | 5,3 |
| Tranche 2012 | 109.4023) | 46,21 | 46,21 | 42,11 | 4,6 | 0 | 1,4 |
| Summe | 485.800 | 21,6 | 8,3 | 6,7 |
1) Am 31. Dezember 2012 gab es keine ausübungsfäh gen ATP-Aktienbezugs echte.
2) Zum Bilanzst chtag
3) Da die Aktienbezugsrechte der Tranche 2012 für die le tenden Angestellten erst im Geschäftsjahr 2013 gewährt we den, kann s ch die für den Bilanzst chtag angegebene Anzahl noch nachträgl ch ändern.
Im Berichtsjahr wurden die Aktienbezugsrechte des Aktientantiemeprogramms 2009 nach Ablauf der Wartezeit ausgeübt. Der durchschnittliche Ausübungspreis nach Ablauf der Wartezeit betrug 47,33€ für die Tranche 2009. Für die ATP-Tranchen 2009, 2010 und 2011 wurden im Berichtsjahr im Rahmen von Abfindungen ATP-Stücke an ausgeschiedene Mitarbeiter ausgezahlt. Der durchschnittliche Ausübungspreis betrug 42,37€ für die Tranche 2009, 43,26€ für die Tranche 2010 und 50,10€ für die Tranche 2011.
Der Rückstellungsbetrag für das Aktientantiemeprogramm ergibt sich aus der Bewertung der Anzahl der Aktienbezugsrechte mit dem Fair Value des Schlussauktionspreises der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Bilanzstichtag und dessen ratierlicher Erfassung über den Erdienungszeitraum.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 wurden Rückstellungen in Höhe von 15,0 Mio.€ ausgewiesen (31. Dezember 2011: 13,9 Mio.€). Davon sind 6,7 Mio.€ langfristig (2011: 7,6 Mio.€). Von den Gesamtrückstellungen in Höhe von 15,0 Mio.€ entfielen 5,9 Mio.€ auf Mitglieder des Vorstands (2011: 4,0 Mio.€). Der Gesamtaufwand für die Aktienbezugsrechte betrug im Berichtsjahr 8,7 Mio.€ (2011: 7,7 Mio.€). Davon entfiel auf zum Bilanzstichtag aktive Mitglieder des Vorstands ein Aufwand von 3,7 Mio.€ (2011: 1,9 Mio.€). Zur Anzahl der Aktienbezugsrechte, die Vorstandsmitgliedern zugeteilt werden, siehe auch den Vergütungsbericht.
| Anzahl zum 31.12.2011 |
Abgänge Tranche 2010 |
Abgänge Tranche 2011 |
Zugänge Tranche 2012 |
Ausgeübte Bezugs rechte |
Verwirkte Bezugs rechte |
Stand zum 31.12.2012 |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| An Vorstandsm tglieder | 178.707 | 2.3771) | 2.7221) | 69.514 | 37.401 | 0 | 205.721 |
| An leitende Angestellte | 440.082 | 0 | 66.899 | 39.888 | 128.391 | 4.601 | 280.079 |
| Summe | 618.789 | 2.377 | 69.621 | 109.4022) | 165.792 | 4.601 | 485.800 |
1) Hierbei hande t es s ch um einen Rückgang der ATP-Stückzahlen, bedingt durch einen Rückgang des TSR gegenüber dem 100-Prozent-Wert zum Ze tpunkt der Zuteilung der Tranche.
2) Da d e Aktienbezugsrechte der Tranche 2012 für d e leitenden Angestel ten erst im Geschäftsjahr 2013 gewährt werden, kann s ch d e für den Bilanzstichtag angegebene Anzahl noch nachträglich ändern.
Mitarbeiter der Gruppe Deutsche Börse, die nicht dem Vorstand oder den oberen Führungsebenen angehören, haben im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms die Möglichkeit, Aktien der Deutsche Börse AG mit einem Abschlag auf den Ausgabepreis von 30 bzw. 40 Prozent zu zeichnen. Dieser Nachlass ist von der Leistungsbeurteilung und der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit der betreffenden Mitarbeiter abhängig. Im Rahmen der GSP-Tranche für das Jahr 2012 konnten die teilnahmeberechtigten Mitarbeiter bis zu 100 Aktien der Gesellschaft erwerben. Die erworbenen Aktien müssen mindestens zwei Jahre gehalten werden.
In den Jahren 2004 bis 2006 erhielten GSP-Teilnehmer für jede erworbene GSP-Aktie zusätzlich eine Aktienoption, die sie nach zwei Jahren mit einem festen Aufschlag auf den Ausgabepreis ausüben konnten.
Die Optionen der verbliebenen GSP-Tranche 2006 sind zum 30. Juni 2012 nach Ablauf der Laufzeit des Programms verfallen, da der Ausübungspreis der Option über dem Schlussauktionspreis der Deutsche Börse-Aktie lag.
Im Berichtsjahr wurde für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm ein Aufwand von insgesamt 0,6 Mio.€ (2011: 0,1 Mio.€) im Personalaufwand ausgewiesen.
Entwicklung der Anzahl der zugeteilten GSP-Optionen
| Stand zum | Ausgeübte | Verwirkte | Stand zum | |
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2011 | Optionen | Optionen | 31.12.2012 | |
| Tranche 2006 | 44.719 | 0 | 44.719 | 0 |
Als Vergütungskomponente mit längerfristiger Anreizwirkung legte das Unternehmen in der Vergangenheit auch für Mitarbeiter des US-amerikanischen Teilkonzerns ISE jährlich eine Tranche des Group Share Plan auf. Die teilnahmeberechtigten Mitarbeiter hatten im Rahmen dieser Tranchen des ISE Group Share Plan die Möglichkeit, eine auf Basis ihres erdienten Bonus zuzüglich einer persönlichen Zuzahlung ermittelte Anzahl von Aktien der Deutsche Börse AG zu erwerben. Die Zahlung des um 90 Prozent ermäßigten Kaufpreises der Aktie erfolgte aus dem gewährten GSP-Bonus und einer Zuzahlung durch den Berechtigten. Für die Aktienbezugsrechte der Tranche 2009 war eine Wartezeit von drei Jahren festgelegt. Weder der GSP-Bonus noch die GSP-Aktienanzahl wurden zum Zeitpunkt der Festlegung des Bonus geleistet. Vielmehr erfolgten die Leistungen für die Tranche 2009 nach Ablauf von zwei Jahren ab dem Zeitpunkt ihrer Gewährung. Innerhalb dieser Frist konnten die Berechtigten keine Aktionärsrechte (insbesondere das Recht auf eine Dividende und auf die Teilnahme an der Hauptversammlung) geltend machen.
Die Leistung im Rahmen des Group Share Plan erfolgte in Form einer Aktienzuteilung spätestens 45 Tage nach Ablauf der Wartezeit. Die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Kaufpreis und dem reduzierten Zeichnungspreis wurde im Personalaufwand ausgewiesen.
Die ISE hat keine weitere Tranche für den ISE Group Share Plan mehr aufgelegt. Die Bezugsrechte der Tranche 2009 wurden nach Ablauf der Wartezeit ausgeübt. Der durchschnittliche Aktienkurs für die ausgeübten 67.064 Bezugsrechte betrug 46,34€.
| Stand zum | Ausgeübte | Verwirkte | Stand zum | |
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2011 | Bezugsrechte | Bezugsrechte | 31.12.2012 | |
| Tranche 2009 | 67.064 | 67.064 | 0 | 0 |
Nach Ausübung der Tranche 2009 bestanden zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 keine Rücklagen mehr aus dem GSP-Programm der ISE (2011: kurzfristige Rücklagen in Höhe von 2,4 Mio. €).
Die Mitglieder der Organe der Gesellschaft sind in den Kapiteln "Vorstand" und "Aufsichtsrat" dieses Unternehmensberichts aufgeführt.
Am 10. Dezember 2012 haben Vorstand und Aufsichtsrat die neueste Entsprechenserklärung nach §161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben und den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht (siehe auch die "Erklärung zur Unternehmensführung" in diesem Unternehmensbericht).
Als nahe stehend im Sinne von IAS 24 gelten die Organmitglieder der Deutsche Börse AG sowie deren assoziierte Unternehmen, Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und Unternehmen, die von Organmitgliedern beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden.
Die Bezüge der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sind im Vergütungsbericht individualisiert ausgewiesen. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.
2012 betrug die fixe und variable Vergütung für die Mitglieder des Vorstands einschließlich im Geschäftsjahr gewährter Sachbezüge insgesamt 14,3 Mio.€ (2011:14,8 Mio.€).
2012 fielen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung keine Aufwendungen für einmalige Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Vorstandsverhältnisses an (2011: keine).
Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen gegenüber Vorstandsmitgliedern belief sich am 31. Dezember 2012 auf 31,7 Mio.€ (2011: 27,3 Mio.€). Es wurden Aufwendungen in Höhe von 1,4 Mio.€ (2011: 1,3 Mio.€) als Zuführung zu den Pensionsrückstellungen berücksichtigt.
Für ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen beliefen sich die Bezüge 2012 auf 1,6 Mio.€ (2011: 1,6 Mio.€). Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen belief sich am 31. Dezember 2012 auf 41,5 Mio.€ (2011: 33,3 Mio.€).
Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtsjahr eine Vergütung von insgesamt 2,1 Mio.€ (2011: 1,8 Mio.€) erhalten.
Die beiden folgenden Tabellen zeigen die sonstigen wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen. Alle Geschäfte kamen zu marktgerechten Preisen zustande.
| Betrag der Geschäftsvorfälle | Ausstehende Salden | |||
|---|---|---|---|---|
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
| Darlehen von der Scoach Holding S.A. an die Deutsche Börse AG im Rahmen des Cash-Poolings |
0 | 0,1 | –13,1 | –11,8 |
| Darlehen von der Scoach Europa AG an die Deutsche Börse AG im Rahmen des Cash-Poolings |
0 | 0 | –0,1 | –0,8 |
| Dienstleistungen der Deutsche Börse AG für die Scoach Europa AG | 6,0 | 5,9 | 0,4 | 1,2 |
| Darlehen der Deutsche Börse AG an die Indexium AG | 0,2 | 0,1 | 01) | 0,6 |
| Darlehen der Deutsche Börse AG an die Digital Vega FX Ltd. | 0 | 0 | 0,1 | 0 |
| Betrieb der Handels- und Clearingsoftware durch die Deutsche Börse AG für die European Energy Exchange AG und verbundene Unternehmen |
9,7 | 10,1 | 0,7 | 0,3 |
| IT-Dienstleistungen und Infrastruktur durch die International Secur ties Exchange, LLC für die Direct Edge Holdings, LLC2) |
0,8 | 0,7 | 0,6 | 0,4 |
| Entwicklung und Betrieb des Systems Link Up Converter durch die Clearstream Services S.A. für die Link Up Cap tal Markets, S.L. |
1,6 | 1,8 | 0,2 | 0,5 |
| Geschäftsbeziehungen im Rahmen der Goldverwahrung zwischen der Clearstream Banking AG und der Deutsche Börse Commodities GmbH |
–5,1 | –4,3 | –0,4 | –0,4 |
| Erbringung von Berechnungsdienstleistungen, Bere tstellung von Softwarelösungen für Indizes und Benchmark und Betrieb der hierfür notwendigen Software durch die Indexium AG für die Deutsche Börse AG |
0 | 0 | –2,53) | 0 |
| Erbringung von Berechnungsdienstleistungen, Bere tstellung von Softwarelösungen für Indizes und Benchmark und Betrieb der hierfür notwendigen Software durch die Indexium AG für die STOXX Ltd. |
–1,4 | 0 | –1,64) | 0 |
| Sonstige Beziehungen zu assoziierten Unternehmen | – | – | –0,1 | 0 |
1) Ausstehender Saldo nach vorgenommenen Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 5,5 M o. € auf das von der Deutsche Börse AG an d e Indexium AG gewährte Darlehen.
2) D e Di ect Edge Holdings, LLC wird seit der Wiedererlangung des maßgeblichen Einflusses am 9. Februar 2012 w eder als assozi ertes Unternehmen eingestuft.
3) Davon Rückstellung für Entw cklungskosten in Höhe von 1,5 Mio. €
4) Davon Rückstellungen für Entwicklungskosten in Höhe von 1,3 Mio. €
| Betrag der Geschäftsvorfälle | Ausstehende Salden | |||
|---|---|---|---|---|
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
31.12.2012 Mio.€ |
31.12.2011 Mio. € |
|
| Büro- und administrative Dienstleistungen der Eurex Zürich AG für die SIX Swiss Exchange AG1) |
0 | 28,0 | k.A. | 5,0 |
| Im Rahmen der Akquisition bereitgestel tes Darlehen der SIX Group AG für die STOXX Ltd. und hierfür angefallene Zinsen1) |
0 | –0,3 | k.A. | –6,2 |
| Büro- und administrative Dienstleistungen der SIX Group AG für die STOXX Ltd.1) |
2,2 | –1,3 | k.A. | –1,3 |
| Büro- und administrative Dienstleistungen der SIX Swiss Exchange AG für die Eurex Zürich AG1) |
–2,3 | –8,4 | k.A. | –1,1 |
| Büro- und administrative Dienstleistungen der SIX Swiss Exchange AG für die Eurex Frankfurt AG1) |
–2,0 | –7,2 | k.A. | –0,2 |
| Erlöswe terleitung der Eurex-Entgelte von der Eurex Zürich AG an die SIX Swiss Exchange AG1) |
k.A. | k.A. | k.A. | –16,5 |
| Betrieb und Entwicklung von Xontro durch die Deutsche Börse AG für die BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH |
9,6 | 12,3 | 0,9 | 2,0 |
| Betrieb des Parketthandelssystems durch die BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH für die Deutsche Börse AG |
2,4 | 4,9 | 0 | –0,3 |
1) Am 30. April 2012 hat d e SIX Group AG ihre restl chen Anteile an der Eurex Zürich AG an d e Deutsche Börse AG verkauft. Seither wird die SIX Group AG m t ihren verbundenen Unternehmen im Sinne des IAS 24 n cht mehr als nahe stehend betrachtet.
Personen in Schlüsselpositionen sind Personen, die für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeiten der Gruppe Deutsche Börse direkt oder indirekt zuständig und verantwortlich sind. Für die Gruppe Deutsche Börse zählen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats für Zwecke des IAS 24 zu Personen in Schlüsselpositionen.
Im Rahmen der geplanten Transaktion der Gruppe Deutsche Börse mit der NYSE Euronext hat die Deutsche Börse AG mit der Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, und Mayer Brown LLP, Washington, Verträge über den Bezug von Beratungsdienstleistungen abgeschlossen. In der Berichtsperiode waren zwei Mitglieder des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG gleichzeitig in Schlüsselpositionen dieser Gesellschaften tätig. Im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2012 hat die Gruppe Deutsche Börse in Zusammenhang mit dieser Transaktion insgesamt 1,1 Mio.€ (2011: 3,0 Mio.€) für Beratungsleistungen an die Deutsche Bank AG und Mayer Brown LLP gezahlt.
Darüber hinaus besteht zwischen der Deutsche Börse AG und der Richard Berliand Limited, dessen Executive Director Herr Richard Berliand gleichzeitig Mitglied des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG ist, ein Vertrag über den Bezug von Beratungsdienstleistungen. Wesentliche Inhalte dieses Vertrags umfassen Strategien für eine wettbewerbsorientierte Positionierung des neuen Clearinggeschäfts der Deutsche Börse AG im Marktumfeld sowie Beratungsdienstleistungen im Zusammenhang mit wesentlichen strategischen Projekten. Im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2012 hat die Gruppe Deutsche Börse Zahlungen in Höhe von 42,5 T€ (2011: 161,4 T€) für den Bezug von Beratungsdienstleistungen an die Richard Berliand Limited geleistet.
Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG erhielten im Geschäftsjahr 2012 Gehälter (ohne Aufsichtsratsvergütungen) von insgesamt 0,7 Mio.€ (2011: 0,5 Mio.€). Die Gesamtsumme setzt sich aus den jeweiligen Gesamtbruttobeträgen für diejenigen Arbeitnehmervertreter zusammen, die im Berichtsjahr Gehälter von der Deutsche Börse AG bezogen.
Im Rahmen der in Erläuterung 2 dargestellten Transaktion zwischen der Deutsche Börse AG und der SIX Swiss Exchange AG war vereinbart, dass der Deutsche Börse AG mit Wirkung zum 1. Januar 2012 die Eurex-Umsätze und -Gewinne in voller Höhe zufließen; bis zu diesem Datum war im Konzernabschluss der Deutsche Börse AG ein wirtschaftlicher Anteil von 85 Prozent enthalten. Im Gegenzug erhielt die SIX Swiss Exchange AG ein Entgelt von 295,0 Mio.€ in bar und 5.286.738 Anteile an der Deutsche Börse AG.
Gemäß §160 Abs.1 Nr. 8 AktG sind Angaben über das Bestehen von Beteiligungen zu machen, die nach §21 Abs.1 oder Abs.1a des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) dem Unternehmen mitgeteilt worden sind. Der folgenden Tabelle können die zum 11. März 2013 meldepflichtigen Beteiligungen entnommen werden, die der Gesellschaft mitgeteilt wurden. Die Angaben wurden jeweils der zeitlich letzten Mitteilung eines Meldepflichtigen an die Gesellschaft entnommen. Sämtliche Veröffentlichungen durch die Gesellschaft über Mitteilungen von Beteiligungen im Berichtsjahr und darüber hinaus bis zum 11. März 2013 stehen auf www.deutsche-boerse.com/ir_aktuelles zur Verfügung. Es wird darauf hingewiesen, dass die Angaben zu der Beteiligung in Prozent und in Stimmrechten zwischenzeitlich überholt sein können.
Die Gesellschaft hat die folgenden Mitteilungen gemäß §21 WpHG erhalten:
| Meldepflichtiger | Sitz und Staat, in dem sich der Sitz oder Wohnort des Meldepflichtigen befindet |
Datum des Erreichens, Über oder Unterschreitens |
Über-/Unter schreitung (+/–) |
|---|---|---|---|
| Deutsche Börse AG | Frankfurt am Main, Deutschland | 17.02.2012 | + |
| BlackRock Advisors Holdings, Inc. | New York, USA | 01.12.2009 | + |
| BlackRock Financial Management, Inc. | New York, USA | 14.04.2011 | + |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | Delaware, USA | 14.04.2011 | + |
| Black Rock Group Limited | London, Großbritannien | 07.12.2012 | + |
| BlackRock, Inc. | New York, USA | 12.04.2011 | + |
| Royal Bank of Scotland Group plc | Edinburgh, Großbritannien | 16.05.2011 | – |
| Royal Bank of Scotland N.V. | Amsterdam, Niederlande | 16.05.2011 | – |
| BR Jersey International Holdings, L.P. | St. Helier, Jersey, Kanalinseln | 08.02.2012 | + |
| BlackRock International Holdings, Inc. | New York, USA | 02.08.2012 | + |
| RFS Holdings B.V. | Amsterdam, Niederlande | 16.05.2011 | – |
| RBS Holdings N.V. | Amsterdam, Niederlande | 16.05.2011 | – |
| Capital Research and Management Company | Los Angeles, USA | 01.10.2011 | – |
| Franklin Mutual Advisers, LLC | Washington, USA | 12.10.2011 | – |
| Sun Life of Canada (U.S.) Financial Services Holdings, Inc. | Boston, USA | 19.12.2011 | – |
| Sun Life Financial (U.S.) Investments LLC | Wellesley Hills, USA | 19.12.2011 | – |
| Sun Life Financial (U.S.) Holdings, Inc. | Wellesley Hills, USA | 19.12.2011 | – |
| Sun Life Global Investments Inc. | Toronto, Kanada | 19.12.2011 | – |
| Sun Life Assurance Company of Canada – U.S. Operations Holdings, Inc. Wellesley Hills, USA | 19.12.2011 | – | |
| Sun Life Financial Inc. | Toronto, Kanada | 19.12.2011 | – |
| Massachusetts Financial Services Company (MFS) | Boston, USA | 19.12.2011 | – |
| Credit Suisse Group AG | Zürich, Schweiz | 23.05.2012 | – |
| Credit Suisse Secur ties (Europe) Limited | London, Großbritannien | 23.05.2012 | – | |
|---|---|---|---|---|
| The Cap tal Group Companies | Los Angeles, USA | 02.10.2012 | – | |
| Morgan Stanley | Delaware, USA | 29.05.2012 | – | |
| Morgan Stanley International Holdings | Delaware, USA | 29.05.2012 | – | |
| Morgan Stanley International Limited | London, Großbritannien | 29.05.2012 | – | |
| Morgan Stanley Group Europe | London, Großbritannien | 29.05.2012 | – | |
| Morgan Stanley UK Group | London, Großbritannien | 29.05.2012 | – | |
| Morgan Stanley & Co International Plc | London, Großbritannien | 29.05.2012 | – | |
| Deka Bank Deutsche Girozentrale | Frankfurt am Main, Deutschland | 11.05.2012 | + | |
| Credit Suisse AG | Zürich, Schweiz | 23.05.2012 | – | |
| Credit Suisse Investments UK | London, Großbritannien | 23.05.2012 | – | |
| Credit Suisse Investment Holdings UK | London, Großbritannien | 23.05.2012 | – | |
| Warburg Invest Kap talanlagegesellschaft | Hamburg, Deutschland | 21.05.2012 | – |
| Meldeschwelle Zurechnung gemäß §§22, 25 und 25a WpHG | Beteiligung in % |
Beteiligung in Stimmrechten |
|
|---|---|---|---|
| 3,00% k. A. | 4,94% | 9.533.068 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 3,35% | 6.526.163 | |
| 5,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 5,04% | 9.821.174 | |
| 5,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 5,04% | 9.821.174 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 3,00030% | 5.790.525 | |
| 5,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 5,01% | 9.773.982 | |
| 3,00% | 1,50344 % der Stimmrechte nach §22 Abs.1 Satz 1 WpHG und 0,00006 % der Stimmrechte nach §22 Abs.1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG |
1,50350% | 2.931.849 |
| 3,00% k. A. | 1,50344% | 2.931.719 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 3,58% | 6.981.055 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 3,58% | 6.981.055 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr. 1 WpHG | 1,50344% | 2.931.719 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr. 1 WpHG | 1,50344% | 2.931.719 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr. 6 WpHG | 2,88% | 5.562.043 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr. 6 WpHG | 2,96% | 5.771.503 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 2,92% | 5.699.639 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 2,92% | 5.699.639 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 2,92% | 5.699.639 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 2,92% | 5.699.639 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 2,92% | 5.699.639 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr.6 i.V.m. §22 Abs.1 Satz 2 WpHG | 2,92% | 5.699.639 | |
| 3,00% §22 Abs.1 Satz 1 Nr. 6 WpHG | 2,92% | 5.699.639 | |
| 5,00% | 1,34% | 2.587.486 | |
| §25a WpHG | 0,02% | 39.420 | |
| §25 WpHG | 0,04% | 71.843 | |
| §§21, 22 WpHG | 1,28% | 2.476.223 | |
| 5,00% §§21, 22 WpHG | 1,28% | 2.471.378 | |
| 5,00% §§21, 22 WpHG | 2,75% | 5.310.796 | |
| 5,00% | 3,54% | 6.834.833 | |
| §25a WpHG | 2,31% | 4.462.194 | |
| §25 WpHG | 1,17% | 2.253.884 | |
| §§21, 22 WpHG | 0,06% | 118.755 | |
| 5,00% | 1,03% | 1.984.463 | |
| §25 WpHG | 1,00% | 1.930.473 | |
| §§21, 22 WpHG | 0,03% | 53.990 | |
| 5,00% §25 WpHG | 0,88% | 1.693.951 | |
| 5,00% §25 WpHG | 0,88% | 1.693.951 | |
| 5,00% §25 WpHG | 0,88% | 1.693.951 | |
| 5,00% | 2,99% | 5.775.662 | |
| §25a WpHG | 2,11% | 4.081.711 | |
| §25 WpHG | 0,88% | 1.693.951 | |
| 5,00% | 5,70% | 11.008.669 | |
| §25 WpHG | 0,81% | 1.567.000 | |
| §§21, 22 WpHG | 4,89% | 9.441.669 | |
| 5,00% | 1,34% | 2.587.486 | |
| §25a WpHG | 0,02% | 39.420 | |
| §25 WpHG | 0,04% | 71.843 | |
| §§21, 22 WpHG | 1,28% | 2.476.223 | |
| 5,00% §§21, 22 WpHG | 1,28% | 2.471.378 | |
| 5,00% §§21, 22 WpHG | 1,28% | 2.471.378 | |
| 3,00% §§21, 22 WpHG | 1,61% | 3.108.037 | |
| 2012 | 2011 | |
|---|---|---|
| Im Jahresdurchschn tt beschäftigt | 3.654 | 3.522 |
| Am Bilanzstichtag beschäftigt | 3.704 | 3.588 |
| M tarbeiterkapaz tät (Jahresdurchschnitt) | 3.416 | 3.278 |
Von den im Jahresdurchschnitt beschäftigten Arbeitnehmern gehörten 9 (2011: 8) zu den Managing Directors (ohne Vorstand), 365 (2011: 373) zählten zu den sonstigen leitenden Angestellten und 3.280 (2011: 3.141) zu den Mitarbeitern.
Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrug die Mitarbeiterkapazität im Jahresdurchschnitt 3.416 (2011: 3.278). Hierzu wird im Übrigen auf den Abschnitt "Mitarbeiter" im zusammengefassten Lagebericht verwiesen.
Am 5. Februar 2013 hat die Deutsche Börse AG bekanntgegeben, dass der Vorstand vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats plant, die Maßnahmen zur Steigerung der operativen Effizienz zu beschleunigen. Dazu wird die Gesellschaft weitere Potenziale im Umfang von jährlich 70 Mio.€ bei Personalund Sachkosten identifizieren und heben. Damit soll frühzeitig der in den nächsten Jahren erwartete inflationsbedingte Kostenanstieg kompensiert werden. Die Maßnahmen sichern zugleich die notwendigen Freiräume zur Fortführung der Wachstums- und Infrastrukturinvestitionen, mit denen das Unternehmen Chancen aus den strukturellen und regulatorischen Veränderungen an den Finanzmärkten sowie Potenziale in Märkten wie Asien nutzen will. Zugleich stellt sich das Unternehmen weiter auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse ein. Alle Effizienzverbesserungen sollen erstmals im Jahr 2016 voll wirksam werden. Zur Erreichung der Effizienzverbesserungen rechnet die Gesellschaft mit Implementierungskosten in einer Größenordnung von 90 bis 120 Mio.€. Der größte Teil hiervon wird voraussichtlich in Form von Rückstellungen bereits 2013 ergebniswirksam erfasst werden.
Der Vorstand der Deutsche Börse AG hat den Konzernabschluss am 11. März 2013 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Frankfurt am Main, den 11. März 2013 Deutsche Börse AG
Wir haben den von der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Darstellung des Gesamtertrags und -aufwands, Konzernbilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalentwicklung und Konzernanhang – sowie den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach §315a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Ergänzend wurden wir beauftragt zu beurteilen, ob der Konzernabschluss auch den IFRS insgesamt entspricht.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach §315a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den IFRS insgesamt und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Frankfurt am Main, den 13. März 2013
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Braun Beier
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Es folgt eine Zusammenfassung des nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches vorbereiteten Jahresabschlusses der Deutsche Börse AG. Gemäß §328 Abs.2 HGB handelt es sich dabei nicht um eine der gesetzlichen Form entsprechende Veröffentlichung. Eine Kopie des vollständigen Abschlusses kann bei der Deutsche Börse AG, Investor Relations, 60485 Frankfurt am Main, bestellt werden. Eine pdf-Version finden Sie im Internet unter www.deutsche-boerse.com/hv in der Rubrik Hauptversammlung bei den "Unterlagen zur Hauptversammlung 2013".
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.110,3 | 1.280,7 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 109,2 | 118,8 |
| Gesamtkosten | –692,6 | –741,2 |
| Erträge aus Beteiligungen | 79,7 | 39,4 |
| Erträge aus Gewinnabführungsverträgen | 215,4 | 173,4 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens | –2,7 | –25,9 |
| Finanzergebnis | –93,0 | –85,1 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 726,3 | 760,1 |
| Steuern | –120,6 | –140,6 |
| Außerordentliche Erträge | 0 | 60,3 |
| Außerordentliche Aufwendungen | 0 | –0,1 |
| Außerordentliches Ergebnis | 0 | 60,2 |
| Jahresüberschuss | 605,7 | 679,7 |
| Einstellung in andere Gewinnrücklagen | –205,7 | –29,7 |
| Bilanzgewinn | 400,0 | 650,0 |
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember
| 2012 | 2011 | |
|---|---|---|
| Mio.€ | Mio. € | |
| Aktiva | ||
| Anlagevermögen | 4.221,7 | 3.572,5 |
| Umlaufvermögen | 749,8 | 981,9 |
| Summe Aktiva | 4.971,5 | 4.554,4 |
| Passiva | ||
| Eigenkap tal | ||
| Gezeichnetes Kapital | 184,1 | 183,4 |
| (davon Nennbetrag der zur Einziehung erworbenen Aktien: –8,9 Mio.€; i.Vj.: –11,6 Mio.€) | ||
| Kapitalrücklage | 1.286,3 | 1.284,3 |
| Andere Gewinnrücklagen | 431,1 | 138,2 |
| Bilanzgewinn | 400,0 | 650,0 |
| 2.301,5 | 2.255,9 | |
| Rückstellungen | 279,1 | 287,0 |
| Verbindlichkeiten | 2.390,9 | 2.011,5 |
| 2.670,0 | 2.298,5 | |
| Summe Passiva | 4.971,5 | 4.554,4 |
Der Vorstand schlägt vor, den im Jahresabschluss der Deutsche Börse AG ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 400,0 Mio.€ (2011: 650,0 Mio.€) wie folgt zu verwenden:
Gewinnverwendungsvorschlag
| 2012 Mio.€ |
2011 Mio. € |
|
|---|---|---|
| Ausschüttung einer regulären Dividende von 2,10€ je Stückaktie bei 184.051.513 dividenden berechtigten Stückaktien an die Aktionäre (im Jahr 2012 aus dem Ergebnis des Jahres 2011: 2,30€ zuzüglich einer Sonderdividende von 1,00€ je Stückaktie) |
386,5 | 622,91) |
| Einstellung in Gewinnrücklagen | 13,5 | 27,12) |
| Bilanzgewinn | 400,0 | 650,0 |
1) Wert angepasst an die tatsächliche Ausschüttung (Vorschlag im Jahr 2012: 605,4 M o. €) gemäß Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung am 16. Mai 2012 aufgrund der auf 188.753.670 geänderten div dendenberechtigten Stückaktien
2) Wert angepasst an die tatsächliche Einstellung in Gewinnrücklagen
Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die von der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar gehaltenen eigenen Aktien, die gemäß §71b Aktiengesetz nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich durch den weiteren Erwerb eigener Aktien (mit und ohne anschließende Einziehung der erworbenen Aktien) oder durch die Veräußerung eigener Aktien die Zahl der dividendenberechtigten Aktien vermindern oder erhöhen. In diesem Fall wird bei unveränderter Ausschüttung von 2,10€ der Hauptversammlung ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag über die Gewinnverwendung unterbreitet.
Abwicklung Settlement
Basel III Empfehlungen des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel. Die Empfehlungen haben das Ziel, die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten. Sie aktualisieren und ergänzen das im Jahr 2004 beschlossene Regelwerk für Banken (sog. "Basel II"-Empfehlungen), insbesondere um Schwachstellen des Regelwerks zu eliminieren, die während der Finanz- und Wirtschaftskrise zutage getreten sind.
Beta Sensitivitätsmaß für die Schwankung eines einzelnen Aktienkurses in Bezug auf die Entwicklung des Gesamtmarktes. Beta zeigt in systematischer Weise den relativen Zusammenhang zwischen individuellem Risiko der Investition und dem Marktrisiko.
Carbon Disclosure Project (CDP) Unabhängige, gemeinnützige Organisation, die die we tweit größte Datenbank für klimarelevante Unternehmensinformationen führt. Das CDP stellt die Daten den Kapitalmärkten und der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Clearing Abrechnung (Auf- und Verrechnung) von Forderungen und Verbindlichkeiten aus Wertpapier- und Termingeschäften ( Netting); Ermittlung der bilateralen Nettoschuld von Käufer und Verkäufer.
Collateral Management auch: Sicherheitenmanagement. Sicherheiten ("Collateral") sind Anlagen, die ein Kreditnehmer (Sicherheitengeber) hinterlegt, um ein Darlehen oder eine andere Art von Finanzrisiko abzusichern und die im Falle eines Zahlungsausfalls dem Kreditgeber (Sicherhe tennehmer) zur Verwertung zur Verfügung stehen. Collateral Management bezeichnet das Verwa ten und Verwahren ( Custody) von hinterlegten Sicherheiten, die Finanzrisiken absichern, z. B. Wertpapierleihegeschäfte oder Termingeschäfte.
Commercial Paper Am Geldmarkt gehandelter Schuldtitel mit kurzer bis mittlerer Laufzeit (zumeist unter einem Jahr), der von Emittenten mit hoher Bon tät zur Finanzierung ihres kurzfristigen Kapitalbedarfs ausgegeben wird.
Credit Default Swap Eigenständige Anlageklasse, die zu den OTC-Derivaten gehört. Mittels Credit Default Swaps (CDS) werden Kreditausfallrisiken abgesichert und handelbar gemacht. Der Käufer eines CDS erhält Kreditschutz; bei einem Ausfall des Schuldners wird er vom Verkäufer entschädigt. Im Gegenzug erhält der Sicherungsgeber regelmäßige Zahlungen vom Sicherungsnehmer.
CSD Central Securities Depository (deutsch: Zentralverwahrer, Wertpapiersammelbank). Die Clearstream Banking AG, Frankfurt am Main, fungiert u.a. als staatlich anerkannte deutsche Wertpapiersammelbank im Sinne des Depotgesetzes. Für in- und ausländische Wertpapiere bietet sie umfangreiche dem Handel nachgelagerte Dienstleistungen an, zum einen als Zentralverwahrer für girosammelverwahrfähige Wertpapiere und zum anderen als Depotbank für sonstige Wertpapiere.
Custody Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren für andere. Für jeden Kunden wird ein Depot (ähnlich dem Konto im Geldverkehr) eingerichtet. Aus den Depot-Informationen gehen Arten, Nennbeträge oder Stückzahlen, Nummern usw. der verwahrten Papiere sowie Name und Adresse des Kunden hervor.
EBA European Banking Author ty. Europäische Bankenaufsichtsbehörde mit Sitz in London, die das Ziel hat, einen gemeinsamen Rechtsrahmen für die nationalen Bankenaufsichten zu schaffen. Wie die ESMA Teil des neuen Europäischen Finanzaufsichtssystems (European System of Financial Supervision, ESFS).
EMIR European Market Infrastructure Regulation. Die Verordnung zur Regulierung von OTC-Derivaten, zentralen Kontrahenten (CCPs) und Transaktionsregistern hat zum Ziel, die Sicherheit und Integr tät innerhalb des OTC-Derivatemarktes durch die Förderung von Transparenz und Reduzierung der Risiken zu erhöhen. Die Regulierung führt zu diesem Zweck u.a. die Clearingpflicht für zum Clearing geeignete OTC-Derivatekontrakte ein sowie Maßnahmen zur Reduzierung des Gegenparteiausfallrisikos und des operationellen Risikos für nicht über CCPs geclearte OTC-Derivate sowie eine Meldepflicht für alle Derivate. Ferner legt die Regulierung allgemeine Anforderungen für CCPs und Transaktionsregister fest.
Entry Standard Teilbereich des börsenregulierten Marktes ( Open Market) der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) mit zusätzlichen Transparenzanforderungen.
ESG-Kriterien "Environment, Social, Governance", dt.: Umwelt, Sozia les und Unternehmensführung. Die Zusammensetzung von ESG-Indizes wie dem STOXX® ESG Global Leaders Index folgt diesen Auswahlkriterien.
ESMA European Securities and Markets Author ty. Europäische Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde mit S tz in Paris, die das Ziel hat, einen einheitlichen Rechtsrahmen für die nationalen Aufsichtsbehörden zu schaffen. Wie die EBA Teil des neuen Europäischen Finanzaufsichtssystems (European System of Financial Supervision, ESFS).
ETC Exchange Traded Commodity. Wertpapier auf einzelne Rohstoffe oder Rohstoffkörbe, das wie eine Aktie an der Börse über das Handelssystem Xetra® gehandelt wird. Anders als ETFs sind ETCs unbefristete Schuldverschreibungen, die durch die entsprechenden Rohstoffe besichert sind.
ETF Exchange Traded Fund; auch: börsengehandelter Indexfonds. Fortlaufend an der Börse handelbarer Fondsanteil mit unbegrenzter Laufzeit, dessen Wertentwicklung dem zugrunde liegenden Index folgt.
ETN Exchange Traded Note. ETNs sind börsengehandelte Schuldverschreibungen, die an die Wertentwicklung eines bestimmten Mark tindikators gekoppelt sind. Das können Volatilitätsindizes, Devisen oder Aktienindizes sein. Anders als ETCs bilden ETNs die Entwicklung von Indizes außerhalb des Rohstoffsektors ab.
Eurex Bonds® Elektronische Plattform für den Anleihe- und Basishandel. Die Eurex Clearing AG tritt als zentraler Kontrahent für Transaktionen an Eurex Bonds ein.
Eurex Repo® Elektronische Plattform für den Handel von General Collateral ( GC Pooling®), Repos und Sicherheiten m t der Eurex Clearing AG als zentralem Kontrahenten.
EU-Prospekt Verpflichtende Publikation für das öffentliche Angebot und die Zulassung von Wertpapieren mit allen wesentlichen Informationen über den Em ttenten und die Wertpapiere. Verantwortlich und haftbar für die Richtigkeit des Inhalts ist neben dem Emittent auch die begleitende Konsortialbank. Die Mindestangaben für Prospekte ergeben sich aus der EU-Prospektverordnung.
F
Forward Rate Agreement Außerbörsliches, nicht standardisiertes Zinsderivat. Beide Parteien einigen sich auf einen festen Zinssatz einer Schuldverschreibung, der ab einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft gezahlt oder erhalten wird.
Future Standardisierter, börslich gehandelter Terminkontrakt, bei dem Käufer und Verkäufer sich verpflichten, eine bestimmte Menge eines Basiswertes bei Fälligkeit zu einem festgelegten Preis zu liefern bzw. abzunehmen.
GC Pooling® Von Eurex Repo und Clearstream Banking entwickeltes Produktsegment, das speziell auf die Bedürfnisse im kurzfristigen besicherten Geldhandel zugeschnitten ist und die besicherte kurzfristige Finanzierung und effiziente Verwaltung von Sicherheiten bietet.
General Standard Transparenzlevel im EU-regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®). Unternehmen im General Standard müssen die gesetzlichen Transparenz-Mindestanforderungen (z.B. Jahresbericht und Ad-hoc-Mitteilungen) erfüllen.
Global Liquidity Hub Integrierte Lösung für das Risiko- und Liquiditätsmanagement im Geschäftsfeld GSF. Der Global Liquidity Hub bietet integrierte Finanzierungsleistungen, darunter die Wertpapierleihe und das Sicherheitenmanagement ( Collateral Management) für eine Reihe von Anlageklassen, darunter festverzinsliche Wertpapiere und Aktien. Über den Global Liquid ty Hub können Kunden ihre Margin-Verpflichtungen erfüllen und globale Exposures abdecken.
Global Reporting Initiative (GRI) Unabhängige gemeinnützige Organisation, die in Kooperation mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) Richtlinien für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten veröffentlicht. Die Grundlage einer Berichterstattung nach GRI ist Transparenz, das Ziel eine Standardisierung und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichte.
GSF Global Securities Financing; globale Wertpapierfinanzierung. Geschäftsfeld des Segments Clearstream der Gruppe Deutsche Börse, das die automatisierte Wertpapierleihe sowie das Management der Sicherheiten Collateral Management bei Geschäften zwischen drei Parteien umfasst.
H
Alternative Anlageform, bei der das Fondsmanagement aufgrund geringerer Regulierung eine wesentlich größere Wahlfreihe t bei den Anlagestrategien genießt als im traditionellen Investmentfondsgeschäft. Dadurch werden auch hochspekulative Strategien ermöglicht, die im Erfolgsfall eine höhere Performance der Fonds ermöglichen. Hedgefonds tragen als Gegenparteien in Risikotransfergeschäften zur Funktionsfähigkeit der Kapitalmärkte bei und erhöhen die Liquidität in hochspezialisierten Marktsegmenten.
Hedging Maßnahme, die offene, einem Preisrisiko ausgesetzte Positionen absichert, indem eine Position m t gegenläufigem Risikoprofil aufgebaut wird; z.B. kann ein bestehendes Portfolio durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten, etwa Futures und Optionen, gegen Kursänderungsrisiken abgesichert werden.
Initial Public Offering (IPO) Bei einem IPO bietet ein Unternehmen Aktien erstmalig öffentlich an und geht damit an die Börse.
Interbankenmarkt Markt, an dem Angebot und Nachfrage von Banken nach Geld, Devisen und Wertpapieren zusammentreffen.
Maker-Taker-Modell Beim Maker-Taker-Modell hande t es sich um ein Bepreisungssystem, das an einigen Börsen und MTFs Anwendung findet. Market Maker, die für zusätzliche Liquidität am Markt sorgen, indem sie Kauf- und Verkaufsorder einstellen, bekommen vom Betreiber einen Rabatt bei den Transaktionsgebühren gewährt; Marktteilnehmer, die dem Markt Liquidität entziehen (Taker) bezahlen höhere Gebühren.
Margin Sicherheiten (Barmittel oder hinterlegte Sicherheiten), die von einem Clearingmitglied hinterlegt werden (Käufer oder Verkäufer), um die Erfüllung von Termingeschäften zu gewährleisten und das Risiko des Clearinghauses sicherzustellen.
MiFID Markets in Financial Instruments Directive; EU-Richtlinie, die den Rechtsrahmen für das Erbringen von Wertpapierdienstleistungen im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten (wie Vermittlung, Beratung, Handel, Portfolioverwa tung, Übernahme von Emissionen usw.) bildet. Sie gilt für Banken und Wertpapierfirmen sowie für Betreiber von geregelten Märkten (Börsen, MTFs). Übergeordnetes Ziel ist die Förderung der Integration, Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz der EU-Finanzmärkte.
MiFID II MiFID II bezeichnet die Überarbeitung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente ( MiFID). Das übergeordnete Ziel ist es, die Finanzmärkte effizienter, widerstandsfähiger und transparenter zu machen. MiFID II sieht neben einer Stärkung des Anlegerschutzes neue Verfahrensregeln für den algorithmischen Handel vor.
MiFIR Markets in Financial Instruments Regulation. EU-Verordnung, die die Richtlinie MiFID II ergänzt und bestimmte Anforderungen festlegt. Die MiFIR rege t u.a. die Veröffentlichung von Handelsdaten und Transaktionsdaten, die Meldung von Geschäftsdaten an die zuständigen Aufsichtsbehörden oder die Verpflichtung zum Handel von Derivaten auf organisierten Handelsplätzen.
Monthly Carbon Report (MCR) Informationsprodukt, das Analysten und Händler unterjährig mit Daten zum CO2-Ausstoß von Unternehmen in den EU-Mitgliedsstaaten versorgt. Se t Oktober 2010 gibt die Gruppe Deutsche Börse den MCR heraus und schließt damit eine Informationslücke im Markt.
MTF Multilateral Trading Facility. Wertpapierfirma oder Marktbetreiber, der die Interessen einer Vielzahl von Personen am Kauf und Verkauf von Finanzinstrumenten innerhalb des Systems und nach festgelegten Bestimmungen in einer Weise zusammenbringt, die zu einem Vertrag über den Kauf dieser Finanzinstrumente führt.
Netting Aufrechnung von Kauf- oder Verkaufspositionen über einen bestimmten Zeitraum, sodass Marktteilnehmer nur noch den Saldo ausgleichen müssen. Typische Aufgabe und Vorteil des zentralen Kontrahenten.
Open Market Der Open Market (Freiverkehr) ist das zweite gesetzliche Marktsegment in Deutschland neben dem Regulierten Markt und unterliegt dem Privatrecht. Im Open Market werden neben deutschen Aktien überwiegend ausländische Aktien, Anleihen und Fonds deutscher und ausländischer Emittenten, Zertifikate und Optionsscheine gehandelt.
Operating Leasing Finanzierungsmethode, bei der dem Leasingnehmer in der Regel Ausstattungsgüter mit (im Vergleich zur Leasingdauer) langer Abschreibungsdauer zur Nutzung überlassen werden.
Option Optionen verbriefen das Recht, aber nicht die Pflicht, eine bestimmte Menge des zugrunde liegenden Basiswertes am Ende der Laufzeit zu einem bestimmten Preis zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put). Da der Käufer nicht verpflichtet ist, die Option auszuüben, wird sie als bedingtes Termingeschäft bezeichnet.
OTC kurz für: "over the counter", außerbörslich. Bezeichnung für Trans aktionen zwischen zwei oder mehr Handelspartnern, die nicht auf einem regulierten Markt ausgeführt werden. Im Derivatemarkt hat das OTC-Segment den bei Weitem überwiegenden Marktanteil.
Prime Standard Teilbereich des EU-regulierten Marktes der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) für Unternehmen, die besonders hohe Transparenzstandards erfüllen. Nur Unternehmen im Prime Standard können in einen der Auswahlindizes der Deutschen Börse (DAX®, MDAX®, SDAX®, TecDAX®) aufgenommen werden.
Repurchasing Agreement (Repo) Verkauf von Wertpapieren, verbunden mit dem gleichze tigen Rückkauf gleichartiger Wertpapiere auf Termin.
Settlement dt.: Abwicklung, d.h. Abschluss und Erfüllung eines Finanzgeschäfts. Übertragung der gehandelten Papiere und des Geldes vom Verkäufer auf den Käufer und umgekehrt. Innerhalb der Gruppe Deutsche Börse übernimmt Clearstream diese dem Handel nachgelagerte Aufgabe.
Stammdaten Grundlegende Angaben zu Wertpapieren, z.B. Instrumentenart, Währung, Ursprungsland, Wertpapierkennnummer etc.
T2S kurz für: TARGET2-Securities. Initiative zur Schaffung einer gemeinschaftlichen Plattform für die Übertragung von Wertpapieren innerhalb des Euroraums. Diese Abwicklungsplattform soll die Kosten im grenzüberschreitenden Wertpapiergeschäft des Euroraums reduzie ren und von der Europäischen Zentralbank betrieben werden. "TARGET" steht für "Trans-European Automated Real-time Gross Settlement Express Transfer System".
United Nations Principles for Responsible Investment (PRI) Die im Jahr 2005 von den Vereinten Nationen und einem Netzwerk von institutionellen Investoren ins Leben gerufene Initiative definiert sechs Grundsätze des nachhaltigen Investierens und hilft Akteuren des globalen Finanzsystems dabei, diese in der Praxis umzusetzen und in ihren täglichen Entscheidungen zu berücksichtigen.
Wertpapierleihe Übertragung von Wertpapieren eines Verleihers gegen ein Entgelt und unter der Bedingung, dass der Entleiher die Wertpapiere in derselben Art, Qualität und Menge an den Verleiher zum Ende einer vereinbarten Frist zurückgibt.
Xetra Frankfurt Spezialist Betreut auf dem Parkett der Frankfurter Wert papierbörse (FWB ®) den Handel von Aktien, Anleihen, Fonds und strukturierten Produkten über das Xetra®-Handelssystem. Die Spezialisten sind dam t beauftragt, die Liquidität zu sichern. Sie gewährleisten die Handelbarkeit von z.B. weniger liquiden Werten, haben sich zu minimalen Handelsspannen verpflichtet und vermeiden wirtschaftlich nicht sinnvolle Teilausführungen.
Zentraler Kontrahent auch: zentrale Gegenpartei (Central Counterparty, CCP). Institution,die nach Abschluss eines Handelsgeschäfts rechtlich als Käufer oder Verkäufer zwischen die handelnden Parteien tritt, gegenläufige Verpflichtungen aufrechnet ( Netting), das Ausfallrisiko einer Vertragspartei absichert (Margining und Collateralisation) sowie alle für die finale Abrechnung notwendigen Prozessschritte ( Clearing) durchführt.
Zertifikat Der Inhaber eines Zertifikats partizipiert an der Kursentwicklung eines Basiswerts, an welche die Kursentwicklung des Zertifikats gekoppelt ist. Dieser Basiswert kann z.B. ein nach bestimmten Kriterien zusammengestellter Aktienkorb sein. Mögliche Basiswerte sind darüber hinaus aber auch Anleihen, Indizes, Währungen, Fonds, Edelmetalle, Rohstoffe oder Immobilien. Rechtlich gesehen erhä t der Anleger in Zertifikaten ein Schuldrecht gegenüber dem Emittenten, aber keinerlei Eigentumsrechte. Zertifikate sind frei handelbar.
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Willis Tower 233 South Wacker Drive Suite 2450 Chicago, IL 60606 USA7)
Representative Office 60 Broad Street Floor 31 New York, NY 10004 USA
60 Broad Street Floor 26 New York, NY 10004 USA8)
40 Fulton Street Floor 5 New York, NY 10038 USA2)
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Representative Office National Press Building 529 14th Street NW Suite 1100 Washington, D.C. 20005 USA2)
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Representative Office City Tower 2 Sheikh Zayed Road Flat 902 P.O. Box 27250 Dubai Vereinigte Arabische Emirate
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Singapore Branches 9 Raffles Place #55-01 Republic Plaza Singapore 048619 Republic of Singapore
9 Raffles Place #56-01 Republic Plaza Singapore 048619 Republic of Singapore
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Representative Offices 12/F, Yurakucho ITOCiA 2-7-1, Yurakucho, Chiyoda-ku Tokyo 100-0006 Japan
9/F, Toranomon 4-chrome MT Building II 4-2-12, Toranomon, Minato-ku Tokyo 105-0001 Japan
12/F, Yurakucho ITOCiA 2-7-1, Yurakucho, Chiyoda-ku Tokyo 100-0006 Japan2)
1) Tradegate Exchange GmbH 2) Market News International Inc.
3) Clearstream Fund Services Ireland Ltd. 4) European Energy Exchange AG
7) Need to Know News, LLC 8) International Securities Exchange Holdings, Inc.
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Adressen finden Sie auf unserer Internetseite: www.deutsche-boerse.com/adressen
Deutsche Börse AG 60485 Frankfurt am Main www.deutsche-boerse.com
Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main wirDesign Berlin Braunschweig
Jörg Baumann, Frankfurt am Main (Porträt Reto Francioni) Becker Lacour, Frankfurt am Main (Titel) Thorsten Jansen, Frankfurt am Main (Porträts) Patrick Raddatz, Frankfurt am Main (Situative Aufnahmen)
Zusammengefasster Lagebericht, Konzernabschluss und -anhang inhouse produziert mit Fire.sys
Kunst- und Werbedruck Hinrich H. Leonhardt Günther Wedekind GmbH & Co. KG, Bad Oeynhausen


Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers
Wenn bei bestimmten Begriffen, die sich auf Personengruppen beziehen, nur die männliche Form gewählt wurde, so ist dies nicht geschlechtsspezifisch gemeint, sondern dient ausschließlich der besseren Lesbarke t.
Allen Kollegen und Beteiligten außerhalb des Unternehmens, die an der Erstellung dieses Berichts mitgewirkt haben, sei für die freundliche Unterstützung gedankt.
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Die vorliegende Berichterstattung zum Thema Nachhaltigkeit strebt größtmögliche Übersichtlichkeit und Transparenz an. Die veröffentlichten nicht finanziellen Zahlen und Fakten beziehen sich in der Regel auf die gesamte Gruppe. Standortspezifische Themen oder lokal gesteuerte Nachhaltigkeitsaktivitäten sind entsprechend gekennzeichnet.
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (KPMG) hat als unabhängiger externer Prüfer die nicht finanziellen Kennzahlen sowie die qualitativen Aussagen zum Thema Corporate Responsibil ty in diesem Unternehmensbericht geprüft. Die Bescheinigung über diese betriebswirtschaftliche Prüfung mit begrenzter Sicherheit ist im Internet unter www.deutsche-boerse.com/cr einzusehen. Der Bestätigungsvermerk von KPMG über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts der Deutsche Börse AG zum 31. Dezember 2012 findet sich auf Seite 314 in diesem Unternehmensbericht.
Bei GRI-basierten Nachhaltigkeitsberichten können die Berichtersteller die Ebene benennen, auf der sie den Leitfaden der GRI angewandt haben. Die Gruppe Deutsche Börse hat eine entsprechende Selbsteinstufung von der GRI überprüfen lassen und erreicht demnach die Anwendungsebene A+.
AlphaFlash®, CEF®, DAX®, DAXglobal®, DivDAX®, ERS®, Eurex®, Eurex Bonds®, Eurex Clearing Prisma®, Eurex Repo®, FWB®, GC Pooling®, PROPRIS®, TRICE®, Tradegate®, Xetra®, Xetra-Gold®, XTF® sind eingetragene Marken der Deutsche Börse AG.
EURO STOXX 50®, STOXX® und STOXX 50® sind eingetragene Marken der STOXX Ltd.
Vestima® ist eine eingetragene Marke der Clearstream International S.A.
KRX und KOSPI sind eingetragene Handelsmarken der Korea Exchange, Inc.


Segmente der Finanzberichterstattung: Verteilung der Nettoerlöse U3/4
Umfassendstes Geschäftsmodell we twe t 12 Strategische Stoßrichtungen 15 Erfolgreiches Kostenmanagement 16 Kostenwachstum der wichtigsten Börsen 16
Unsere sechs Services 18 Prozess "Listing" 20 Transparenz nach Maß – für Aktien und Anleihen 22 Prozess "Handel" 24 Xetra: Präsenz in Europa und darüber hinaus 26 Eurex: ein globales Netzwerk 28 Prozess "Clearing" 30 Clearing reduziert und besichert Risiken 32 Prozess "Nachhandel" 34 Vestima®: Zugang zu mehr als 100.000 Fonds 37 Prozess "IT-Services" 40 Börsenhandel beschleunigt 42 Prozess "Marktdaten" 44 STOXX® – Maßstab für die Märkte weltweit 46
Die Corporate Responsibility-Strategie der Gruppe Deutsche Börse 48 Interne Trainings nach Themengebiet 53 Übersicht über wesentliche Stakeholder 55 Handlungsfelder der Deutschen Börse 57 Zentrale Dialogbeispiele im Jahr 2012 58/59
Regulierungs- und Kontrollorgane für den börslichen Handel 64 Bemessung der Zielerreichung für die variable Aktienvergütung 94 Bemessung der Zielerreichung für die variable Bartantieme 95 Aufsichtsratsvergütung für das Jahr 2012 gemäß der beiden im Geschäftsjahr ge tenden Vergütungssysteme 102
Vereinfachte Beteiligungsstruktur der Gruppe Deutsche Börse zum 31. Dezember 2012 107 Führungsstruktur der Gruppe Deutsche Börse zum 1. Januar 2013 109 Nettoerlöse nach Segmenten 119 EBIT nach Segmenten 121 Nettoerlöse im Segment Xetra 124 Nettoerlöse im Segment Eurex 127 Nettoerlöse im Segment Clearstream 130 Entstehung der Wertschöpfung 141 Verwendung der Wertschöpfung 141 Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG und der Referenzindizes im Jahr 2012 145 Entwicklung des Aktienkurses der Deutsche Börse AG und der Referenzindizes seit dem Börsengang 146 Anteil internationaler Investoren 2012 auf hohem Niveau 147 Deutsche Börse AG: überwiegend Kaufempfehlungen der Analysten 147 A tersstruktur der Mitarbeiter in der Gruppe (nach Geschlecht) 150 A tersstruktur der Mitarbeiter in der Gruppe (nach Lokation) 150 Governancestruktur des Risikomanagements 159 Fünfstufiges Risikomanagementsystem mit zentraler und dezentraler Verantwortung 159 Risikostruktur der Gruppe Deutsche Börse 163 Business Continuity-Maßnahmen 164
Wichtige Kennzahlen der Gruppe Deutsche Börse U2
System der Vorstandsvergütung 92 Aufwand 2012 für die aktienbasierte Vergütung 93 Gesamtaufwand 2012 94 Bewertungsparameter 95 Anzahl der virtuellen Aktien 2012 96 Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2012, ohne Altersversorgungsaufwand 97 Altersversorgung 99 Aufsichtsratsvergütung 103
Entwicklung der Handelsaktivität an ausgewählten europäischen Kassamärkten 117 Entwicklung der gehandelten Kontrakte an ausgewäh ten Terminmärkten 118 Geschäftszahlen der Gruppe Deutsche Börse 120 Überblick operative Kosten 121 Kennzahlen nach Quartalen 122 EBIT und Netto-Profitabilität nach Segmenten 123 Kassamarkt: Handelsvolumen in Einfachzählung 125 Wesentliche Kennzahlen Segment Xetra 125 Wesentliche Kennzahlen Segment Eurex 126 Kontraktvolumina im Terminmarkt 127 Kennzahlen des Segments Clearstream 131 Wesentliche Kennzahlen Segment Clearstream 131 Wesentliche Kennzahlen Segment Market Data & Analytics 134 Kapitalkosten der Deutschen Börse 134 Konzern-Kapitalflussrechnung (Kurzrechnung) 136 Zinsdeckungsgrad der Gruppe Deutsche Börse 137 Relevante Kenngrößen 137 Ratings der Deutsche Börse AG 138 Ratings der Clearstream Banking S.A. 138 Schuldverschreibungen der Deutsche Börse AG 139 Mehrjahresübersicht der Gruppe Deutsche Börse 142/143 Börsendaten der Deutsche Börse-Aktie 144 Kennzahlen der Aktie der Deutsche Börse AG 145 Mitarbe ter nach Segmenten 148 Mitarbe ter nach Ländern/Regionen 148 Kennzahlen zur Belegschaft der Gruppe Deutsche Börse zum 31. Dezember 2012 151 Zentrale Kennzahlen zur Corporate Responsibil ty der Gruppe Deutsche Börse 156 Geschäftszahlen der Deutsche Börse AG 190 Umsatzerlöse nach Segmenten 191 Überblick Gesamtkosten 191 Kapitalflussrechnung (Kurzfassung) 192 Anlagevermögen (Kurzfassung) 193 Mitarbe ter nach Ländern/Regionen 193 Altersstruktur der Mitarbeiter 193 Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter 194
Aktie der Deutsche Börse AG 144 ff. Aktienrückkäufe 136, 137, 189 Aktientantiemeprogramm (ATP) 93 ff., 228, 302ff. Aktionärsstruktur 147 Anteilseigner 113, 309 ff. Aufsichtsrat 68 f., 70 ff., 78 ff., 86 ff., 101 ff., 107, 157, 307, 308 f. – Ausschüsse 73 ff., 84 – Interessenkonflikte 77
Basel III 36, 183 f. Beteiligungsstruktur 14, 106 f., 212 ff. Betriebskapital 135, 140, 193
Cashflow 134 ff., 142 f. 188, 192, 283 f. CCP 30 ff., 127 f., 140, 171 ff., 177, 225 f., 295, 321 Chancenmanagement 177 ff. Clearing 30 ff., 171 f., 178 f. Clearinghaus CCP Clearstream – angebundene Märkte 38, 132 – Beiträge zum nachhaltigen Wirtschaften 39 – EBIT 131 – Kennzahlen 131 – Kunden 36 – Nettoerlöse 129 f., 232 f. – Partnerschaften 37 f., 131 f. – Segment 14, 34 ff., 129 ff., 187, 288 Compliance 156, 164 Corporate Governance 78 ff., 86 ff. CR (Corporate Responsibility) 48 ff., 56 ff., 110, 152 f., 156
Deutscher Corporate Governance Kodex 78 ff. Deutscher Nachhaltigke tskodex 80, 90, 152 Directors' Dealings 91 Dividende 9, 137 f., 141, 145, 147 f., 188
EBIT 111, 121, 123, 186, 288 f. Effizienzprogramm 120, 144, 148, 185 f. Eigenkapitalanforderungen 260 ff. Eigenkapitalrendite 111 f., 134, 142 f., 191 EMIR 178 f., 182, 319 Entsprechenserklärung gemäß §161 AktG 78f. Ergebnis je Aktie 122, 142 f., 145, 285 f. Ertragslage 119 ff., 185 ff. Eurex – Beiträge zum nachhaltigen Wirtschaften 29,33 – EBIT 126 – Handelsvolumen 7, 127 f., 186 – Kooperationen 17, 129
Finanzlage 134 ff., 141, 188, 192 Frankfurter Wertpapierbörse 22, 24, 64 Führungsstruktur 109
Geschäftsmodell 12, 106 ff., 181 Gesellschaftliche Verantwortung CR Gesellschaftliches Engagement 61ff., 153, 156 Global Liquidity Hub 36f., 131f., 179, 187, 319 Globale Wertpapierfinanzierung 39, 129, 130, 142 f. Group Share Plan 228, 305 f.
H
Handel 24 ff. Hauptversammlung 86, 107, 147, U8
Information Technology 40 ff., 108, 187 f. International Securities Exchange (ISE) 28, 29, 63, 127, 170 Internes Kontrollsystem 112 f. Investor Relations 146 f.
Jahresabschluss nach HGB 190 ff., 315 f.
Kapitalstruktur 136 f., 188 Konsolidierungskreis Beteiligungsstruktur Konzerneigenkap tal-Rentabilität Eigenkapitalrend te Kosten 111 – Gesamtkosten der Deutsche Börse AG 190 f. – Kapitalkosten 134 – operative Kosten 121, 186
Lieferantenrichtlinie 80 Listing 20 ff., 125 Liquiditätsmanagement 15, 34, 36, 131 f., 136, 179, 183, 187
Market Data & Analytics – Beiträge zum nachhaltigen Wirtschaften 47 – EBIT 133 f. – Nettoerlöse 119, 132, 232 f. – Segment 44 ff., 16, 108 f., 132ff., 187f., 289 Marktkapitalisierung 142 f., 145 Mehrjahresübersicht 142 f. Mitarbeiter 51 ff., 58, 148 ff., 291, 312 Mitarbeiterbeteiligungsprogramm Group Share Plan Monthly Carbon Report 153
Nachha tigkeit U4, 23, 29, 33, 47, 110, 153 ff., 323 Nettoerlöse 111, 119, 122, 123, 142 f., 150, 185 f., 188, 232 ff. Nettozinserträge 111, 119 f., 129, 131, 142 f., 185, 234 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 148 ff., 188
Ökonomisches Kapital 160 f. Organisationsstruktur 108
Profitabilität 123
Quartalskennzahlen 122
Ratings – Kredit-Ratings 136, 138 – Nachha tigkeits-Ratings 155 Regulierung 175 f., 181 ff. Risikomanagement 32f., 36, 56, 157 ff., 177, 291 ff.
Schuldverschreibungen 116, 138, 139, 192 Scoach 26, 64, 115, 121 Segmentberichterstattung 287 ff. Standorte 18, 62 f., 106, 322 STOXX Ltd. 46 f., 133, 153, 212 f. Strategie 13 ff., 108 ff.
TARGET2-Secur ties 4, 38 f., 132, 169, 321 Tradegate Exchange 26, 64, 124, 212 f.
Umsatzerlöse 111, 191, 232, 288 f. Umwe tschutz 152, 154 f., 156 UN Global Compact 10, 80, 152, U7
Verhaltenskodex 80, 151 Vermögenslage 138 ff., 192f. Vorstand 66f., 76 f., 78 f., 81, 87, 92 ff., 107, 116, 157 f., 176 f., 306f.
Wertschöpfung 140 f.
Xetra – Be träge zum nachhaltigen Wirtschaften 23, 27 – EBIT 124 – Handelsvolumen 7, 125, 142 f. – Nettoerlöse 123 ff., 232 f. – Segment 26f., 108, 123ff., 174f., 186, 288 – System 14, 23, 26 f., 43, 124, 156 – Teilnehmer/Netzwerk 26, 124 Xetra Frankfurt Spezialistenhandel 26, 124 f., 144, 321
Zinsdeckungsgrad 111, 136 f., 189 Zentraler Kontrahent CCP
Einen detaillierten GRI-Index und die zehn Prinzipien des UN Global Compact finden Sie auch auf unserer Website www.deutsche-boerse.com/cr
| Global Compact Prinzip |
GRI-Indikator | Thema | Seite/Angaben |
|---|---|---|---|
| Unternehmen | |||
| 1 – 10 | 1.1 | Vorwort des Vorstandsvorsitzenden | 6 – 10 |
| 1.2 | Beschreibung von Auswirkungen, Risiken und Chancen | 110, 152, 188 | |
| 3.1 – 3.4 | 2.1 – 2.10 | Organisation, Daten und Fakten | Titel, U2, U3, U4, 16, 106 – 109, 148, 155, 212 – 216 |
| Berichtsprofil | 2, 206, 323 | ||
| 3.5 – 3.13 | Berichtsumfang und -grenzen, Bestätigung | 2, 55 – 59, 151, 156, 206 – 211, 217 – 231, 323, U7, On ine-Bericht | |
| 1 – 10 1 – 10 |
4.1 – 4.7 4.8 – 4.13 |
Corporate Governance Verpflichtungen |
55 – 59, 86, 88 – 89, 92 – 103, 109 75, 78 – 80, 86 – 103, 151, Online-Bericht |
| 1 – 10 | 4.14 – 4.17 | Stakeholder | 10, 55 – 59 |
| 1 – 10 | Ökonomie/Managementansatz | 110, 152 | |
| EC 1 | Wirtschaft iche Werte | 140 – 141 | |
| 7, 8 | EC 2 | Folgen des K imawandels | On ine-Bericht |
| EC 3 | Betriebliche Zuwendungen | On ine-Bericht | |
| EC 4 | Öffent iche Zuwendungen | Keine | |
| EC 5 | Lokale Mindestlöhne | 150 | |
| EC 6 | Lokale Lieferanten | On ine-Bericht | |
| 6 | EC 7 | Lokales Personal | 149 |
| EC 8 | Investitionen im öffentlichen Interesse | U3, U4 | |
| EC 9 | Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen | 140 – 141 | |
| 7 – 9 | Ökologie/Managementansatz | 110, 152 | |
| 7, 8 | EN 1 – 2 | Materialien | 156, Online-Bericht |
| 7, 8 | EN 3 – 7 | Energie | Primärenergie: 73.134 GJ, On ine-Bericht; 154 – 156 |
| 7, 8 | EN 8 | Wasser | 156, Online-Bericht |
| EN 11 – 13 | Natürliche Lebensräume | On ine-Bericht | |
| 7, 8 | EN 16 – 20 | Emissionen | 154 – 156, On ine-Bericht |
| 7, 8 | EN 21 | Abwasser | 59.474 m³, Online-Bericht |
| 7, 8 | EN 22 – 23 | Abfälle und Schadstoffe | 789 t, Online-Bericht |
| 7 – 9 | EN 26 – 27 EN 28 |
Produkte und Dienstleistungen Ordnungsmäßigkeit |
On ine-Bericht On ine-Bericht |
| 1 – 6 | Soziales/Managementansatz | 110, 152 | |
| 1, 6 | LA 1 – 2 | Mitarbeiter | 148 – 151,193, On ine-Bericht |
| 1, 3, 6 | LA 4 – 5 | Kollektivvereinbarungen | 151, On ine-Bericht |
| LA 6 – 9 | Arbeitsschutz | On ine-Bericht | |
| LA 10 – 11 | Aus- und Weiterbildung | 150 – 151, 194, Online-Bericht | |
| LA 12 | Beurteilungen | 95,3 % | |
| 1, 6 | LA 13 | Zusammensetzung der Führungsgremien | On ine-Bericht |
| 1, 6 | LA 14 | Gleichstellung | 149 |
| 6 | LA 15 | E ternzeit | 149 |
| 1 – 6 | Menschenrechte/Managementansatz | 110, 152 | |
| 1 – 6 | HR 1 | Investitionsvereinbarungen | 90,51 % |
| 1 – 6 | HR 2 | Zulieferer und Auftragnehmer | 90,51 % |
| 1 – 6 | HR 3 | Schulungen | 151 |
| 1, 2, 6 | HR 4 | Diskriminierung | Keine |
| 1, 2, 3 | HR 5 | Vereinigungsfreiheit/Kollektivverhandlungen | 80, 155 |
| 1, 2, 4, 5 | HR 6 – 7 | Kinderarbeit/Zwangs- und Pflichtarbeit | 80, 155 |
| 1 – 6 | HR 10 | Menschenrechtsaspekte | On ine-Bericht |
| 1 – 6 | HR 11 | Aufgedeckte und geahndete Menschenrechtsverstöße | On ine-Bericht |
| 10 | Gesellschaft/Managementansatz | 110, 152 | |
| SO 1 | Gemeinwesen | 61 – 63 | |
| 10 | SO 2 – 4 | Comp iance | On ine-Bericht |
| 10 | SO 5 – 6 | Politische Unterstützung | 181 – 185, On ine-Bericht |
| 1 – 10 | SO 7 –10 | Ordnungsmäßigkeit | 299 – 301, Online-Bericht |
| 1 – 10 | Produktverantwortung/Managementansatz | 110, 152 | |
| PR 1, 3, 4 | Informationen zu Produkten und Dienstleistungen | On ine-Bericht | |
| PR 5 | Kundenzufriedenheit | On ine-Bericht | |
| PR 6 – 7 | Marketing | On ine-Bericht | |
| PR 8 PR 9 |
Schutz von Kundendaten Bußgelder |
Keine 299 – 301 |
|
GJ = Gigajoule
## Finanzkalender
April 2013 Zwischenbericht für das 1. Quartal
Mai 2013 Hauptversammlung
Juni 2013 Investor Day
Juli 2013 Halbjahresfinanzbericht
Oktober 2013 Zwischenbericht für das 3. Quartal
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