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Greiffenberger AG

AGM Information Jun 26, 2013

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AGM Information

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Vorstandsrede zur ordentlichen Hauptversammlung

der Greiffenberger AG vom 26. Juni 2013 in Augsburg

  • Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

sehr geehrte Gäste,

ich begrüße Sie sehr herzlich zu unserer Hauptversammlung hier in Augsburg. Im folgenden werde ich Ihnen sowohl einen Rückblick auf das Jahr 2012 geben als auch auf das laufende Jahr 2013 eingehen.

Das Geschäftsjahr 2012 war erfolgreich, erwies sich aber im Jahresverlauf als konjunkturell zunehmend schwieriger. Der Umsatz von 158,0 Mio. € liegt 1 % über dem bisherigen Umsatzrekord der Greiffenberger-Gruppe von 156,6 Mio. €, den wir im Vorjahr 2011 erzielen konnten. Allerdings hatten wir uns für 2012 ursprünglich etwas mehr vorgenommen. Die zunehmend schlechtere Entwicklung in den zentralen Volkswirtschaften der Welt, allen voran den USA und Europa, machte sich für die Greiffenberger-Gruppe im zweiten Halbjahr sukzessive nachteiliger bemerkbar: Während wir im ersten Halbjahr mit einem Umsatz von 81,8 Mio. € noch 9 % über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres lagen, entwickelten sich unsere Geschäfte in der zweiten Jahreshälfte zunehmend verhaltener. Deutliche Anzeichen hierfür lieferte der Auftragseingang des dritten Quartals 2012, der mit 31,6 Mio. € um 33 % unter dem Vorjahreszeitraum lag. Während sich unser Auftragseingang bereits im vierten Quartal 2012 mit einem Plus von über 9 % gegenüber dem dritten Quartal wieder etwas erholte, fiel der Umsatz des letzten Vierteljahres 2012 mit 35,6 Mio. € im Jahresverlauf mit Abstand am schwächsten aus. In der Folge führte vor allem dieses schwache Schlussquartal dazu, dass wir unsere Umsatzprognose zwar erfüllen konnten, unsere Umsatzentwicklung aber nur den unteren Rand der noch zum Halbjahr gehegten Erwartungen erreichte. Gerade mit Blick auf die allgemeine internationale konjunkturelle Entwicklung in diesem Zeitraum können wir feststellen, dass wir uns der allgemeinen Stimmung und der Entwicklung der Märkte sehr konzentriert und mit Erfolg entgegengestellt haben.

Lassen Sie mich an dieser Stelle gleich auch etwas ausführlicher auf die Entwicklung unseres Auftragseingangs im Geschäftsjahr 2012 und bereits auf die in den ersten fünf Monaten 2013 zu sprechen kommen: Im Jahr 2012 haben wir insgesamt einen kumulierten Auftragseingang von 144,2 Mio. € generiert und lagen damit um 13 % unter dem sehr hohen Niveau des vorhergehenden Geschäftsjahres 2011. Während sich die Konjunkturentwicklung wie gerade berichtet dann auch besonders in den Umsätzen des vierten Quartals für uns negativ bemerkbar machte, ist der im Vergleich zu 2011 schwächere Auftragseingang des Jahres 2012 jedoch auch der sichtbare Beleg für eine sehr positive Entwicklung in der

Greiffenberger-Gruppe: Durch unsere konzernweit vorangetriebenen Verbesserungsmaßnahmen, insbesondere durch jene, die Optimierungen in der Produktion und der Supply Chain zum Ziel hatten, konnten wir die Prozessketten in allen Unternehmensbereichen merklich flexibilisieren und dynamisieren. Unsere durchschnittlichen Produktions- und Durchlaufzeiten haben sich hierdurch deutlich verkürzt, weshalb Kundenbestellungen nun bei gleichzeitig signifikant erhöhter Liefertreue wesentlich schneller zur Auslieferung kommen. Diese Möglichkeit, kurzfristiger und noch enger am aktuellen Bedarf orientiert zu bestellen, nutzen unsere Kunden nun selbstverständlich in hohem Maße. Dementsprechend zeigte sich im zurückliegenden Geschäftsjahr im Rückgang unseres Auftragsbestands auch die Anpassung des Bestellverhaltens unserer Kunden an unsere erhöhte Liefergeschwindigkeit und -flexibilität. Dies gilt insbesondere für unsere größte Tochter ABM Greiffenberger. Sehr erfreulich ist vor diesem Hintergrund die Entwicklung, die wir in den ersten fünf Monaten 2013 im Auftragseingang berichten können. Mit 75,4 Mio. € liegt dieser um 16 % über dem Vorjahreswert von 65,2 Mio. €. Der Auftragsbestand erreichte mit 43,8 Mio. € fast genau den Wert im Mai 2012, nun aber mit positiveren Vorzeichen für die nächsten Monate.

Im Vergleich zum Umsatz deutlich überproportional steigern konnten wir 2012 das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das sich von 8,3 Mio. € in 2011 auf 8,8 Mio. €, also um 6 %, erhöhte. Unsere im August 2012 gegebene Prognose eines EBIT zwischen 8 und 10,5 Mio. € konnten wir also trotz des zunehmend schwierigeren Umfelds gut erfüllen, ebenso die Prognose des EBITDA, das mit 15,4 Mio. € die angegebene Bandbreite von 14,5 bis 17 Mio. € fast mittig erreichte. Die EBIT-Marge der Greiffenberger-Gruppe stieg 2012 dementsprechend gegenüber dem Vorjahr von 5,3 leicht auf 5,6 %. Angesichts des sich im Jahresverlauf immer weiter eintrübenden konjunkturellen Umfelds sowie einer insgesamt leicht anziehenden Preisentwicklung bei unseren zentralen Rohstoffen und des unerwartet hohen Tarifabschlusses in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie können wir somit auch ergebnisseitig eine erfolgreiche Umsetzung der letztes Jahr hier vorgestellten Verbesserungsmaßnahmen in allen Konzernbereichen berichten. Besonders hervorzuheben ist, dass die Greiffenberger-Gruppe ihre Materialkostenquote auf Basis der Gesamtleistung entgegen dem allgemeinen Trend der Rohstoffpreise von 49,1 % im Vorjahr auf 48,1 % im abgelaufenen Geschäftsjahr senken konnte. Ursächlich hierfür war die konsequente Umsetzung einer Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung unserer internen Prozesse, bei ABM z.B. durch Einrichtung eines neuen Supply Chain-Bereichs mit Auftragszentrum, in dem die Beschaffungsaktivitäten konzentriert wurden. Einerseits sind wir uns sicher, dass sich die positiven Effekte unserer vielfältigen Optimierungen und Verbesserungen quer durch die Greiffenberger-Gruppe bei stabiler Konjunkturentwicklung 2012 im operativen Ergebnis noch deutlich positiver bemerkbar gemacht hätten. Andererseits sehen wir auch noch vielfältiges Potential für weitere Verbesserungen, um unsere Ergebnisqualität nachhaltig zu steigern. Ich werde hierauf später näher eingehen. Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang zu betonen, dass wir auch künftig kein absolut mengengetriebenes Wachstum anstreben. Unverändert stellen wir auch in unserer weiteren Entwicklung Marge vor Menge, zielen also stets auf jene Marktbereiche und Anwendungen, die uns profitables Wachstum ermöglichen und zu einer weiteren Stärkung unserer operativen Margen beitragen.

Unser Finanzergebnis verschlechterte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr gegenüber 2011 leider von -4,5 Mio. € auf -5,3 Mio. €, sodass das Vorsteuerergebnis mit 3,5 Mio. € etwas niedriger ausfiel als im Vorjahr (3,8 Mio. €). Ursächlich für die Verschlechterung des Finanzergebnisses waren einerseits Einmalkosten in Höhe von 0,4 Mio. €, die im Zusammenhang mit der im März 2012 erfolgten Neustrukturierung wesentlicher Teile unserer Fremdkapitalfinanzierung entstanden. Andererseits hatten wir uns damals wie vor einem Jahr bereits berichtet dazu entschieden, eine umfangreiche Zinssicherung der neuen Finanzierung vorzunehmen, um uns gegen Zinssteigerungen abzusichern. Da das Zins- und Zinserwartungsniveau im weiteren Jahresverlauf jedoch weiter sank, mussten wir nach IFRS im Konzernabschluss 2012 nicht liquiditätswirksame Verluste aus der niedrigeren Marktbewertung unserer Zinssicherungen in Höhe von 0,9 Mio. € verbuchen. Durch die Marktbewertung ändert sich selbstverständlich nichts an den bereits im März 2012 für die gesamte Laufzeit fest vereinbarten Zahlungen für unsere Zinssicherung. Insbesondere gehen wir davon aus, dass sich bei unveränderten Marktzinsen das Finanzergebnis 2013 gegenüber 2012 um mindestens 1,3 Mio. € verbessern wird, die aus den mit der vorzeitigen Refinanzierung gesicherten deutlich günstigeren Zinskonditionen resultieren. Dieser positive Effekt der neuen Konzernfinanzierung ist 2012 bereits in einem Vergleich des Finanzergebnisses des ersten Halbjahres (-3,3 Mio. €) mit dem zweiten Halbjahr (-2,0 Mio. €) erkennbar.

Eine im Vorjahresvergleich niedrigere Steuerquote von 27 % führte 2012 schließlich dazu, dass wir trotz der gerade erläuterten Belastung im Finanzergebnis den Jahresüberschuss auf 2,6 Mio. € nach 2,5 Mio. € im Jahr zuvor leicht steigern konnten. Das Ergebnis je Aktie belief sich dementsprechend auf 0,53 € nach 0,52 € im Vorjahr. Ich darf an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass die tatsächlich gezahlten und damit liquiditätswirksamen Steuern durch steuerliche Verlustvorträge aus der Vergangenheit deutlich niedriger lagen, nämlich bei etwa der Hälfte des rechnerischen Ertragsteueraufwands. Unverändert verfügt die Greiffenberger AG über steuerliche Verlustvorträge, die wir bei unserer erwarteten weiteren positiven Entwicklung auch künftig werden nutzen können.

Der operative Cash Flow der Greiffenberger-Gruppe erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von 2,8 auf 9,7 Mio. €. Obwohl der Vorjahreswert ungewöhnlich niedrig war, unterstreicht auch diese Entwicklung das gute operative Vorankommen der Greiffenberger-Gruppe. Die Verbesserung ergab sich vor allem im Bereich des Working Capital. Als einziges unserer für 2012 formulierten Ziele konnten wir aufgrund des zum Stichtag per Saldo höheren Finanzmittelbedarfs die beabsichtigte Reduzierung unserer Nettofinanzverschuldung nicht umsetzen. Gegenüber dem Niveau des Vorjahres erhöhte sich diese leicht um 1,3 Mio. € auf 41,7 Mio. €.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr tätigten die Unternehmen der Greiffenberger-Gruppe Investitionen im Umfang von insgesamt 7,9 Mio. €. Das Investitionsvolumen lag somit über dem Niveau des Vorjahres und über den Abschreibungen von jeweils 6,6 Mio. €. Wiederum wurden gezielte Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen vorgenommen, die die erwartete gute Entwicklung der Unternehmensgruppe unterstützen sollen. ABM z.B. investierte am Stammsitz in Marktredwitz in die Verbesserung der Montageabläufe und in die Weiterentwicklungen der Fertigungstechnologie. Eberle investierte in eine zusätzliche

Laserschweißanlage, um die Kapazitäten für Bimetallbandstahl als Vorprodukt der Sägenfertigung weiter auszubauen, während BKP sich mit dem Erwerb eines angrenzenden Grundstücks wichtige Optionen für einen schnellen weiteren Ausbau der räumlichen Kapazitäten sicherte.

Unsere Exportquote stieg 2012 von 57 % im Vorjahr auf 60 %, dies ist der höchste Wert in unserer bisherigen Unternehmensgeschichte. Umsatzsteigerungen erzielten wir in 2012 insbesondere in Asien und Nordamerika, beides Regionen, aus denen wir uns auch künftig besondere Wachstumsimpulse erwarten. Wie bereits im Zusammenhang mit unserer deutlich überproportionalen Ergebnisentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr erwähnt, folgen wir beim Ausbau unserer Umsatzerlöse auch weiterhin konsequent unserer Zielsetzung, Marge vor Menge zu stellen. Dementsprechend erreichten wir den in der Exportquote widergespiegelten Ausbau unserer Auslandsumsätze nicht über Preiskampf. Vielmehr konnten wir in vielen Exportländern - dies sowohl in für unsere Unternehmen bereits etablierten als auch in relativ jungen Auslandsmärkten - Kunden mit innovativen, technologisch und qualitativ überlegenen Produkten und Lösungen überzeugen. Für die künftige Entwicklung der Greiffenberger-Gruppe erwarten wir uns aus dieser Herangehensweise insbesondere auch aus den Schwellenländern wertvolle Impulse für weiteres und vor allem profitables Wachstum: Mit der zunehmenden Entwicklung dieser Volkswirtschaften kann hier mit einem Anstieg der Nachfrage nach hochqualitativen, technologisch führenden innovativen Produkten und Lösungen gerechnet werden. Dies entspricht exakt der Positionierung unserer Unternehmensbereiche.

Der Auslandsumsatz unseres größten Teilkonzerns ABM mit Sitz in Marktredwitz stieg im zurückliegenden Geschäftsjahr um knapp 4 Prozentpunkte auf 50 %. Der Gesamtumsatz des Unternehmensbereiches Antriebstechnik stieg leicht um 2,3 % und erreichte so einen neuen Rekordumsatz von 96,6 Mio. €. Neben starkem Wachstum in der Hebetechnik und neueren Bereichen wie Medizintechnik, E-Mobilität, Antrieben für Biomasseheizungen und Industrietore erzielte ABM 2012 wie erstmals im Jahr zuvor nennenswerte Umsätze in der Intra- und Lagerlogistik. Das operative Konzernergebnis (EBIT) des Unternehmensbereichs stieg auf 4,8 Mio. €, dies entspricht einer Verbesserung von 37 % gegenüber dem Vorjahreswert von 3,5 Mio. €. Die signifikante Steigerung der EBIT-Marge von 3,7 auf 5,0 % zeigt das gute Vorankommen bei ABM in der nachhaltigen Verbesserung der Ergebnisqualität. Ich hatte Ihnen in diesem Zusammenhang vor Jahresfrist erläutert, welche Maßnahmen wir hierfür ergriffen haben. Unverändert setzen wir in allen Bereichen des Teilkonzerns ABM Folgemaßnahmen und Ergänzungen des Programmes "Impuls 2011" um, um das mittelfristige Ziel einer nachhaltigen EBIT-Marge von 8 % zu erreichen. In diesem Zusammenhang ist auch die Eröffnung des eigenen Werks der ABM im polnischen Lublin im vierten Quartal 2013 zu sehen, auf die ich später noch genauer eingehen werde.

Der Umsatz des hier in Augsburg beheimateten Unternehmensbereichs Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl blieb mit 45,4 Mio. € etwas hinter dem Wert des Vorjahres von 46,2 Mio. € zurück. Der traditionell sehr hohe Exportanteil erhöhte sich von 87 % 2011 um 5 Prozentpunkte auf 92 % in 2012. Deutlicher als die Umsätze reduzierte sich im zurückliegenden Jahr auf Grund der konjunkturellen Unsicherheit in den Zielmärkten das operative Ergebnis im Teilkonzern Eberle, nämlich von 4,1 auf 2,9 Mio. €. Allerdings lag

die Ergebnisqualität mit einer EBIT-Marge von 6,3 % nach wie vor auf akzeptablem Niveau. Eberle treibt eine Vielzahl von Projekten und Maßnahmen voran, die die positive Differenzierung des Unternehmensbereichs von anderen hochqualifizierten Wettbewerbern in den bearbeiteten Märkten über die besondere Qualität seiner Produkte und Dienstleistungen weiter ausbauen werden. Im zurückliegenden Geschäftsjahr konnten so trotz des verhaltenen allgemeinen Marktumfelds die Umsätze mit Metallbandsägeblättern gegenüber dem Vorjahr weiter ausgebaut werden.

Der Unternehmensbereich Kanalsanierungstechnologie konnte in seinem ersten vollen Geschäftsjahr am neuen Unternehmenssitz in Velten bei Berlin bei gleichbleibendem Umsatz das operative Ergebnis von 1,3 Mio. € im Vorjahr auf 1,6 Mio. € in 2012 deutlich ausbauen. Die EBIT-Marge stieg entsprechend von 7,9 auf 10,0 %, den höchsten Wert in der Greiffenberger-Gruppe. Zwar verblieb der Umsatz des Unternehmensbereichs Kanalsanierungstechnologie mit 15,9 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres. Allerdings baute BKP auch im Geschäftsjahr 2012 den Umsatz mit dem Kernprodukt Schlauchliner weiter aus, während der Umsatz im Bereich der Rohrummantelung, der ein Zusatz- bzw. Stoßgeschäft darstellt, gegenüber 2011 niedriger ausfiel. Jedoch wurde auch in 2012 ein unerwartet großer Auftrag in der Gasrohrummantelung gewonnen, der nahezu vollständig im ersten Halbjahr abgearbeitet wurde, sodass dieses mit einem Umsatz von 8,8 Mio. € deutlich stärker ausfiel als das zweite Halbjahr mit 7,1 Mio. €. Im Kerngeschäft Liner ist der Verlauf der Halbjahresumsätze üblicherweise genau umgekehrt.

Trotz der guten Ergebnisentwicklung mit einem Jahresüberschuss von 2,6 Mio. € erhöhte sich das Eigenkapital der Greiffenberger-Gruppe 2012 nur um 0,6 Mio. €, weshalb die Eigenkapitalquote nur leicht von 25,1 auf 25,3 % stieg. Ursächlich hierfür war das niedrige Marktzinsniveau, das es nach IFRS notwendig machte, den Abzinsungsfaktor unserer Pensionsverpflichtungen von 4,5 auf 3,1 % zu senken. Hierdurch erhöhten sich unsere Pensionsrückstellungen um einen Betrag in Höhe von 2,7 Mio. €. Diese Erhöhung der Pensionsrückstellungen und die gegenläufige Aktivierung von latenten Steuern in Höhe von 0,8 Mio. € erfolgten zwar ergebnisneutral und beeinflussten somit nicht unser Ergebnis. Allerdings verminderte ihr Saldo zum 31. Dezember 2012 die Gewinnrücklagen. Unter Berücksichtigung des Eigenkapitalanteils öffentlicher Investitionszuschüsse und des Minderheitenanteils an Personengesellschaften liegt die Eigenkapitalquote der Greiffenberger-Gruppe betriebswirtschaftlich nun bei 26,9 %. Wir sind uns sicher, dass wir den Interessen unserer Aktionärinnen und Aktionäre an einer nachhaltigen und erfolgreichen Entwicklung der Greiffenberger-Gruppe am Besten entsprechen, indem wir das weitere Wachstum unserer Gruppe mit einer soliden Eigenkapitalausstattung unterlegen. Da wir den für einen Dividendenvorschlag formulierten Zielkorridor einer Konzern-Eigenkapitalquote zwischen 30 und 33 % noch nicht erreicht haben, schlagen Aufsichtsrat und Vorstand für 2012 noch keine Dividendenzahlung vor. Wir halten jedoch unverändert an unserer Zielsetzung fest, eine Dividendenzahlung mit Erreichen dieses Zielkorridors aufzunehmen.

Im Vergleich zum Vorjahr entwickelte sich unser Aktienkurs 2012 besser, spiegelte unseres Erachtens aber unsere gute Geschäftsentwicklung auch weiterhin nicht vollständig wider. Im Jahresverlauf konnte unsere Aktie so am Handelsplatz Xetra mit einem Schlusskurs von 5,45 € ein Plus von 5,6 % verzeichnen. Der Höchstkurs des Jahres 2012 von 6,45 € war

allerdings bereits Ende März erreicht worden. Während sich unsere Aktie im Jahr 2012 lange ähnlich oder sogar besser als der relevante Branchenindex entwickelte, konnten wir leider nicht von der vor allem bei größeren Börsentiteln auf breiter Front zu beobachtenden Kurserholung zum Ende des Jahres 2012 profitieren. Unverändert bemühen wir uns darum, die Sichtbarkeit der Greiffenberger-Aktie durch verschiedene Maßnahmen kontinuierlich weiter zu erhöhen. Neben unserer regelmäßigen Präsenz auf wichtigen Kapitalmarktkonferenzen sind hier z.B. die Begleitung unserer Aktie durch das Research-Haus GBC AG und das Designated Sponsoring durch das Bankhaus Donner & Reuschel AG zu nennen. Als Designated Sponsor unterstützt Donner & Reuschel die Liquidität und die fortlaufende Handelbarkeit unserer Aktie. Wir gehen davon aus, dass auch die erwartete Fortsetzung unserer guten Entwicklung, die sich vor allem in einer weiteren nachhaltigen Verbesserung unserer Ergebnisqualität niederschlagen soll, die Wahrnehmung unserer Aktie durch den Kapitalmarkt weiter verbessern wird. Ich möchte Ihnen daher im Folgenden kurz von den wesentlichen Weichenstellungen, die in der Greiffenberger-Gruppe für die künftige Entwicklung getroffen wurden, berichten.

Alle Unternehmensbereiche der Greiffenberger-Gruppe haben sich als Anbieter innovativer Produkte und Lösungen in den hochqualitativen Segmenten ihrer jeweiligen Märkte positioniert. Zentraler Aspekt dieser Positionierung ist es, gemeinsam mit unseren Kunden an innovativen Lösungen zu arbeiten, die diesen im Wettbewerb in ihren Märkten wiederum eine führende Positionierung ermöglichen. Dementsprechend ist der kontinuierliche Ausbau unserer Kompetenzen und Fähigkeiten für uns ebenso unverzichtbar wie die Fähigkeit, nicht nur innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, sondern auch innovative Wege zu finden, unsere Produkte und Dienstleistungen herzustellen und zu vermarkten.

Als wichtigstes Beispiel hierfür habe ich Ihnen im vergangenen Jahr die aus dem Programm "Impuls 2011" abgeleiteten Verbesserungspotentiale vorgestellt, um die Ergebnisqualität des Unternehmensbereiches Antriebstechnik nachhaltig zu verbessern. Ich konnte Ihnen heute auch einige Beispiele nennen, die den Erfolg dieser Maßnahmen belegen. Unbeachtlich der bereits erzielten Erfolge ist ABM konsequent weiter damit beschäftigt, zahlreiche Folgemaßnahmen umzusetzen. In diesem Zusammenhang möchte ich kurz näher auf das Ende Februar bekannt gemachte Vorhaben bei ABM eingehen, ein eigenes Werk in Lublin in Polen zu eröffnen. In diesem Werk, das das erste der Greiffenberger-Gruppe außerhalb Deutschlands sein wird und im vierten Quartal dieses Jahres bereits eröffnet werden soll, werden bislang von Zulieferern bezogene Leistungen in die eigene Wertschöpfungskette integriert. Auch sollen ausgewählte Produktionsschritte und eine bisher am Standort Plauen durchgeführte kleinere Montage von Elektromotoren im neuen Werk ausgeführt werden. Insgesamt erwarten wir uns durch dieses Projekt eine weitere Verbesserung der Flexibilität und Dynamik der Supply Chain des Unternehmensbereichs und vor allem auch eine weitere Verbesserung der Qualität unserer Produkte. Das Gebäude, das derzeit exakt nach unseren Vorgaben erstellt wird, mieten wir langfristig von einem professionellen Immobilieninvestor, dessen Mutterunternehmen in Polen börsennotiert ist. Wir werden in diesem Geschäftsjahr einen Einmalaufwand in Höhe von voraussichtlich 1,7 Mio. € für dieses Projekt haben. In 2014 schließlich erwarten wir saldiert keine Ergebnisbeeinträchtigung mehr daraus. Selbstverständlich setzt ABM auch am Stammsitz Marktredwitz, am Standort Plauen und bei den Niederlassungen weltweit weiterhin eine Vielzahl von Maßnahmen um, die die gesamte

Supply Chain noch flexibler machen und so in ihrer Gesamtheit die internationale Positionierung und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmensbereichs ausbauen.

Auch der Unternehmensbereich Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl hat im vergangenen Geschäftsjahr die Umsetzung einer ganzen Reihe neuer Maßnahmen aufgenommen, die die gute Wettbewerbsposition von Eberle in den hochqualitativen Segmenten der bearbeiteten Märkte weiter ausbauen sollen. Neben dem weiteren Ausbau des bereits 2011 im amerikanischen Markt eingeführten Dispositions- und Logistikkonzepts zur Erhöhung des Kundennutzens werden mehrere Produktinnovationen sowie die Erhöhung der Produktqualität konsequent vorangetrieben. Auf der EMO Hannover 2013, der Weltleitmesse der Metallbearbeitung, wird Eberle im September als Messeneuheiten ein Hartmetallbandsägeblatt zum Zerspanen von Aluminium und ein beschichtetes Hartmetallbandsägeblatt vorstellen. Gerade die Marktdurchdringung bei Hartmetallbandsägeblättern mit hohem technischem Anspruch möchte der Unternehmensbereich weiter ausbauen. Zusätzlich werden derzeit gleich mehrere Projekte zur Verbesserung der internen Abläufe in Verwaltung und Produktion umgesetzt, wie z.B. eine weitreichende Erneuerung der Informationstechnologie und eine Reorganisation der Produktionsabläufe in der Sägenfertigung, von der neben einer Erhöhung der Flexibilität auch eine Bestandsreduzierung erwartet wird.

Unser jüngster Unternehmensbereich BKP schließlich baut seine gute Position im Markt für das grabenlose Schlauchrelining mittels UV-Licht aushärtender Schlauchliner weiter aus. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung des patentierten Herstellungsverfahrens selbst wird vor allem an der Weiterentwicklung der Verfahren zur Qualitätssicherung gearbeitet, nachdem sich BKP mit der im letzten Jahr vorgestellten Qualitätsendkontrolle der Schlauchliner bereits erfolgreich eine Alleinstellung im Markt aufbauen konnte. Weiterhin befinden sich mehrere Sortimentserweiterungen in Vorbereitung. Um sowohl die Optimierung und Fortentwicklung der Produkte und Verfahren als auch den Ausbau der internationalen Reichweite des Unternehmens zügig voranzutreiben, haben wir zum 1. Januar 2013 die Geschäftsführung bei BKP verstärkt. Neben dem Mitgesellschafter und langjährigen Geschäftsführer der BKP, Herrn Ralf Odenwald, wurde Herr Lars Quernheim als weiterer Geschäftsführer bestellt. Herr Quernheim kann heute leider aus persönlichen Gründen nicht anwesend sein, freut sich aber darauf, sich Ihnen im kommenden Jahr persönlich vorzustellen. Als langjähriger Prokurist bei BKP hat Herr Quernheim umfangreiche Produkt- und Marktkenntnisse erworben. Er verantwortet nun den weltweiten Vertrieb der BKP-Produkte und treibt den Ausbau der Internationalisierung des Unternehmens voran. Herr Odenwald kann sich seither noch stärker auf die Bereiche Produktion, Technik und Entwicklung konzentrieren.

Nicht nur die Umsatzerlöse, die wir trotz sich zunehmend verschlechternder konjunktureller Rahmenbedingungen im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielen konnten, unterstreichen, dass wir uns in unseren zentralen Märkten in der Vergangenheit sehr erfolgreich etablieren konnten. Auch der Anteil jener Umsätze, die wir mit Produkten im Bereich der Umwelttechnologie und der Energieeffizienz erzielen, stieg 2012 weiter auf mittlerweile über 29 % und unterstreicht, dass sich die Greiffenberger-Gruppe mit der konsequenten Ausrichtung ihrer Aktivitäten auf langfristige Trends und Zukunftsthemen richtig positioniert

hat. Wir erwarten uns gerade hier künftig eine gute Umsatzdynamik. Wir sind uns aber bewusst, dass gerade in den Bereichen Umwelttechnologie und Energieeffizienz politische Entscheidungen auf allen Ebenen zentralen Einfluss auf die Nachfrage nehmen können. So sieht sich beispielsweise unser kleinster Unternehmensbereich Kanalsanierungstechnologie zeitweise in einigen Märkten einer zurückhaltenderen Auftragsvergabe der öffentlichen Hand gegenüber, was die Sanierung defekter Abwassersysteme angeht. Sehr positiv zu sehen wiederum sind die vom Gesetzgeber für die kommenden Jahre sukzessive weiter verschärften Anforderungen an die Energieeffizienz elektrischer Anlagen, was unseren Unternehmensbereich ABM als Hersteller innovativer und besonders energieeffizienter Antriebslösungen zu einem bevorzugten Partner in vielen Bereichen macht. Gerade z.B. mit dem Sinochron-Motor, der gegenüber herkömmlichen Antriebslösungen Energieeinsparpotentiale von bis zu 40 % ermöglicht, konnte sich ABM in der jüngeren Vergangenheit erfolgreich in der Intra- und Lagerlogistik etablieren, und auch in weiteren Anwendungsbereichen mit erfreulichem Umsatz- und vor allem Ergebnispotential sehen wir gutes Marktpotential für verschiedene Neuentwicklungen.

Lassen Sie mich Ihnen nun einen kurzen Ausblick auf den bisherigen Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres 2013 und unsere Erwartungen für das Gesamtjahr geben.

Jan-Mai
2013
Jan-Mai
2012
ggü. Vorjahr
Mio. € Mio. € %
Umsatz 63,3 68,6 -8 %
Davon Unternehmensbereiche:
Antriebstechnik 39,1 41,0 -5 %
Metallbandsägeblätter &
Präzisionsbandstahl
18,8 20,2 -7 %
Kanalsanierungstechnologie 5,4 7,4 -27 %
Auftragseingang, gesamt 75,4 65,2 +16 %
Auftragsbestand, gesamt 43,8 44,0 -1 %

Per Mai 2013 ergeben sich folgende Zahlen:

Wie bereits zu Beginn meiner Rede berichtet, hat das Jahr 2013 mit einem starken Anziehen unserer Auftragseingänge begonnen. Das Plus im kumulierten Auftragseingang per Ende Mai 2013 beträgt gegenüber dem Vorjahreszeitraum 16 %. Besonders erfreulich ist, dass sich unser Auftragsbestand mittlerweile trotz der ausgeprägten Schwäche im Auftragseingang im Geschäftsjahr 2012 (und in diesem insbesondere während des dritten Quartals) mittlerweile wieder fast auf Vorjahresniveau befindet. Zu beachten ist hierbei auch, dass wir diesen Auftragsbestand von derzeit knapp 44 Mio. € trotz einer im Vergleich zum

Vorjahr in fast allen Konzernbereichen merklich dynamisierten Prozesskette und somit trotz deutlich kürzerer Produktions- und Durchlaufzeiten ausweisen können. Ich möchte an dieser Stelle auch betonen, dass wir unverändert defensiv mit dem ausgewiesenen Auftragseingang und -bestand verfahren: Wir erfassen hier nach wie vor lediglich solche Aufträge, die mit festen Abnahmeverpflichtungen unserer Kunden unterlegt sind. Das Volumen der insgesamt erhaltenen Rahmenaufträge liegt auch weiterhin deutlich über den ausgewiesenen Werten.

Unsere Umsatzerlöse liegen in den ersten fünf Monaten 2013 noch um 8 % unter dem Vorjahreszeitraum, im Vergleich zu den damaligen 68,6 Mio. € konnten wir bislang Umsätze in Höhe von 63,3 Mio. € erzielen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass im Vorjahr das erste Halbjahr mit Umsatzerlösen von insgesamt 81,8 Mio. € deutlich stärker war als das zweite Halbjahr, in dem wir Umsätze von 76,2 Mio. € erzielten. Während also einerseits die Vergleichsbasis der ersten fünf Monate 2013 recht anspruchsvoll ist, rechnen wir insbesondere auch mit einer zu 2012 gegenläufigen Entwicklung im Gesamtjahr 2013: Während sich die Umsatzerlöse in 2012 analog der sich eintrübenden konjunkturellen Entwicklung im Jahresverlauf rückläufig entwickelten, erwarten wir in 2013 eine im Jahresverlauf zunehmende Umsatzdynamik und rechnen mit quartalsweise steigenden Umsätzen. Bestärkt in dieser Erwartung sehen wir uns unter anderem durch unsere Book-to-Bill-Ratio, also das Verhältnis des Auftragseingangs zum Umsatz. Diese liegt nach fünf Monaten 2013 bei 1,2 und deutet so auf künftiges Umsatzwachstum.

Unsere Exportquote liegt im laufenden Jahr unverändert zum Vorjahreszeitraum bei 60 % und damit auch auf dem Niveau des Gesamtjahres 2012. Neben einem gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu konstanten Anteil der inländischen Umsatzerlöse an den Gesamtumsätzen des Fünfmonatszeitraums zeigen sich bislang auch keine wesentlichen Verschiebungen zwischen Umsätzen in das EU-Ausland und jenen in Länder außerhalb der EU. Wie bereits während des ersten Quartals 2013 liegen unsere Auftragseingänge auch während der ersten fünf Monate des laufenden Geschäftsjahres auf breiter Front über dem Vorjahresniveau, wobei wir im Vorjahresvergleich besonders hohe Auftragseingänge aus dem europäischen Ausland und aus Deutschland verzeichnen.

Wir werden auch im Gesamtjahr 2013 weiter investieren, um sowohl sich bietende Wachstumsperspektiven als auch die Potentiale optimierter Anlagen und Verfahren für die Unternehmen der Greiffenberger-Gruppe zu nutzen. Einerseits werden wir Investitionen in die Ausstattung des neuen Werks der ABM in Lublin tätigen, während das Gebäude selbst von einem professionellen Immobilieninvestor gemietet ist. Andererseits werden wir auch an den bestehenden Standorten der Greiffenberger-Gruppe mehrere zielgerichtete Investitionen vornehmen. Als Beispiele sind hier Verbesserungen im Bereich der Getriebe- und Motorenfertigung unserer Tochter ABM am Standort Marktredwitz zu nennen sowie eine Erweiterung der Produktpalette des Unternehmensbereiches Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl am Standort Augsburg, die ab Ende 2014 zusätzliche Umsatzimpulse generieren soll. Beide hier benannten Projekte befinden sich bereits in der Umsetzung und liegen gut im Zeitplan.

Wie ich Ihnen veranschaulichen konnte, haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr die vor Jahresfrist berichteten Verbesserungsmaßnahmen in allen Konzernbereichen erfolgreich

vorangetrieben und gleichzeitig eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen ergriffen, die ähnlich positive Beiträge zur weiteren Entwicklung der Greiffenberger-Gruppe leisten werden.

Für das Geschäftsjahr 2013 erwarten wir in der Greiffenberger-Gruppe ein weiteres leichtes Umsatzwachstum gegenüber 2012 und eine gute operative Entwicklung. Gleichwohl wird 2013 ergebnisseitig von dem Einmaleffekt für das neue Werk der ABM in Lublin, das ich Ihnen vorhin erläutert habe, belastet werden. Jedoch wird sich gerade auch dieses Projekt in den Folgejahren sehr positiv bemerkbar machen. Unverändert verfolgen wir die Ziele einer weiteren Verbesserung unserer Eigenkapitalquote sowie einer Verringerung der Nettofinanzverschuldung. Wie gewohnt werden wir im August mit den Halbjahreszahlen Prognosen zu Umsatz und Ergebnis veröffentlichen.

Gestatten Sie mir nun abschließend noch einige Anmerkungen zu einzelnen Tagesordnungspunkten dieser Hauptversammlung:

Unter zwei Tagesordnungspunkten sind heute Beschlussfassungen über die Genehmigung der Änderungsverträge zu den bestehenden Gewinnabführungsverträgen der Greiffenberger AG mit ihren beiden 100 %igen Tochtergesellschaften vorgesehen, nämlich unter Tagesordnungspunkt 7 zu jenem mit der ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH und unter Tagesordnungspunkt 8 zu jenem mit der J. N. Eberle & Cie. GmbH. Durch diese Änderungsverträge sollen die bereits seit einer Vielzahl von Jahren bestehenden Gewinnabführungsverträge mit den beiden genannten Tochterunternehmen jeweils im Wesentlichen an Gesetzesänderungen und neue gesetzliche Vorgaben angepasst werden, um die weitere steuerliche Anerkennung der Gewinnabführungsverträge zu gewährleisten. Diese wiederum ist notwendig, um die vorhin bereits erwähnten steuerlichen Verlustvorträge der Greiffenberger AG aus früheren Jahren auch weiterhin optimal für die Gruppe zu nutzen.

Um Ihnen für die heute unter Tagesordnungspunkt 6 zur Genehmigung stehende Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von Genussrechten einige zusätzliche Informationen zu geben, lassen Sie mich an dieser Stelle kurz näher auf unser bestehendes Genussrecht eingehen. An der letztjährigen Hauptversammlung hatte ich Ihnen von der umfangreichen Neustrukturierung unserer langfristigen Fremdkapitalfinanzierung berichtet. Im März 2012 hatten wir unseren Konsortialdarlehensvertrag aufgrund der günstigen Zinslandschaft frühzeitig um fünf Jahre bis März 2017 verlängert und gleichzeitig durch eine vorzeitige Teilrückzahlung in Höhe von 2,5 Mio. € das Volumen unseres Genussrechts von 10 auf 7,5 Mio. € reduziert. Die Restlaufzeit des Genussrechts haben wir damals bis März 2017 verlängert, wobei wir im Dezember 2014 noch einmal 2,5 Mio. € zurückzahlen werden. Während das Genussrecht für sich betrachtet deutlich teurer ist als z.B. unser Konsortialdarlehen, leistet es trotzdem einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung unserer Zinsaufwendungen, denn es wird uns z.B. bei der Berechnung der zu zahlenden Zinsmarge unseres Konsortialdarlehens als Eigenkapital angerechnet. Insofern entfaltet das relativ geringe Volumen des Genussrechts von 7,5 Mio. € eine wichtige Hebelwirkung in der Senkung unserer insgesamt resultierenden Zinsbelastung. Sie sehen also, sehr geehrte Damen und Herren, dass unser Genussrecht einen sinnvollen Bestandteil des Finanzierungsmix der Greiffenberger-Gruppe darstellt. Bereits in der Vergangenheit hatte die Hauptversammlung der Greiffenberger AG entsprechende Beschlüsse gefasst, das aktuelle Genussrecht wurde aus der Ermächtigung aus dem Jahre 2006 gewährt. Die Ermächtigung

des Vorstands zur Gewährung von Genussrechten aus dem Jahre 2008 lief nun am 23. Juni 2013 aus. Mit der heute vorgeschlagenen Ermächtigung zur Gewährung von Genussrechten soll also ein "klassischer Vorratsbeschluss" gefasst werden, um auch in der Zukunft weiterhin flexibel günstige Gelegenheiten nutzen zu können, den Finanzierungsmix zum Wohle der Gesellschaft optimal gestalten zu können. Eine zeitnahe Ausnutzung der heute zu beschließenden Ermächtigung ist derzeit nicht geplant.

Zu einzelnen Aspekten der drei vorstehend erwähnten Tagesordnungspunkte habe ich zur Vorbereitung Ihrer Beschlussfassung, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, im Vorfeld der heutigen Hauptversammlung jeweils einen schriftlichen Bericht abgegeben. Bitte zögern Sie im Rahmen der anschließenden Generaldebatte nicht das Wort zu ergreifen, falls Sie hierzu Anmerkungen oder Nachfragen haben oder einzelne Teile meiner Berichterstattung noch einmal hier in der Hauptversammlung wiedergegeben haben möchten.

Bei Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Gäste, bedanke ich mich für Ihr Vertrauen in die Greiffenberger AG und freue mich, wenn Sie uns als Aktionäre langfristig begleiten. Turnusmäßig findet die nächste Hauptversammlung wieder in Marktredwitz statt, nach heutiger Planung in der letzten Kalenderwoche des Juni 2014.

Ich bin sehr gespannt auf Ihre Fragen im Rahmen der Generaldebatte aller Tagesordnungspunkte. Sehr gerne stehe ich Ihnen zum Dialog zur Verfügung.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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