Annual Report (ESEF) • Mar 28, 2022
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Jänner 2020 alle Jahresfinanzberichte gemäß § 124 BörseG 2018 in einem einheitlichen elektronischen Berichtsformat ("ESEF-Format") zu erstellen. Bei dieser PDF-Version handelt es sich lediglich um eine für den menschlichen Leser vereinfachten Version, welche jedoch nicht den ESEF-Anforderungen entspricht. Den Jahresfinanzbericht 2021 gem. § 124 BörseG im ESEF Format finden Sie als ZIP-Datei auf unserer Webseite: www.wienerberger.com/de/investoren Lagebericht Inhaltsverzeichnis 200 Wirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte 200 Wirtschaftliches Umfeld 2021 200 Geldpolitik 201 Aktienmärkte 201 Wohnbaumarkt in Europa 201 Infrastrukturmarkt in Europa 202 Wohnbaumarkt in den USA 202 Volkswirtschaftlicher Ausblick 2022 203 Ergebnis- und Bilanzanalyse 203 Ertragslage 204 Finanzergebnis und Steuern 205 Vermögens- und Finanzlage 207 Treasury 208 Cashflow 209 Investitionen 210 Value Management 212 4. Quartal 2021 212 Wienerberger Building Solutions Q4 2021 213 Wienerberger Piping Solutions Q4 2021 213 North America Q4 2021 214 Geschäftssegmente 214 Wienerberger Building Solutions 216 Wienerberger Piping Solutions 218 North America 220 Ausblick und Ziele 2022 221 Sonstige Unternehmensangaben 221 Forschung und Entwicklung 223 Wienerberger Aktie und Aktionäre 227 Risikomanagement und internes Kontrollsystem Wirtschaftliches Umfeld und Kapitalmärkte Wirtschaftliches Umfeld 2021 Das Jahr 2021 stand im Zeichen der wirtschaftlichen Erholung von den Auswirkungen der Corona-Pandemie, die im Frühjahr 2020 zu massiven Einbrüchen der welt-weiten Wirtschaftstätigkeit führte. Nach einem starken Aufschwung bis zur Jahresmitte, der teilweise auf die breite Verfügbarkeit eines Corona-Impfstoffs zurückzuführen war, nahm die Verunsicherung in den letzten Monaten des Jahres 2021 wieder zu. Diese Entwicklung ist unter anderem auf Engpässe entlang der Lieferketten, stark ansteigende Inflationsraten und das Wiederaufleben der Pandemie, ausgelöst auch durch neuartige Virusvarianten, zurückzuführen. So standen viele Unternehmen vor dem Jahreswechsel erneut vor der Herausforderung, in einem von großer Unsicherheit geprägten Umfeld planen und handeln zu müssen. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) wuchs die Weltwirtschaft im Jahr 2021 im Jahresvergleich um 5,9 % (Vorjahr: -3,1 %). In den beiden Kernregionen der Wienerberger Gruppe, Europa und Nordamerika, legte die Wirtschaft kräftig zu, nicht zuletzt aufgrund der umfangreichen Konjunkturpakete, die von den Regierungen sowohl auf EU- als auch auf US-Ebene im Zuge der Covid-19-Pandemie geschnürt wurden. Die Europäische Union richtete als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie einen Wiederaufbaufonds in Höhe von 750 Milliarden Euro ein. In den USA wurden ebenfalls bereits im Jahr 2020 Konjunkturpakete in Billionenhöhe beschlossen. Aufgrund dieser Maßnahmen konnte eine rasche Erholung der Wirtschaft erzielt werden, die anfangs von der Industrie und dann zunehmend vom privaten Konsum getragen wurde. Während die USA nach Schätzungen des IWF im Jahr 2021 ein Wachstum der Wirtschaftsleistung von 5,6 % (Vorjahr: -3,4 %) verzeichneten, wuchs die Wirtschaft im Euroraum mit 5,2 % (Vorjahr: -6,4 %). Die deutsche Volkswirtschaft wies dabei eine Wachstumsrate von 2,7 % auf, während Frankreich mit 6,7 % einen größeren prozentuellen Anstieg als der Durchschnitt der Eurozone verzeichnete. Großbritannien verzeichnete ebenfalls ein starkes Wachstum der Wirtschaftsleistung von 7,2 %. Die Volkswirtschaften Osteuropas, die ebenso zu den Kernmärkten der Wienerberger Gruppe zählen, wiesen einen Anstieg von 6,5 % auf. Neben der Amtseinführung von Joe Biden als neuer US-Präsident und der Bundestagswahl in Deutschland war die politische Lage von zahlreichen wirtschafts- und klimapolitischen Gipfeltreffen geprägt. So stellte die Europäische Kommission im Juli das „Fit for 55“-Paket vor, welches darauf abzielt, die europäische Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten und bis 2050 klimaneutral zu machen. Dieses Vorhaben bildet die Grundlage für weitreichende Veränderungen in vielen Wirtschaftssektoren. Unter anderem wurde eine erhöhte Renovierungsquote als wesentlicher Faktor für mehr Energie- und Ressourceneffizienz auf dem Weg zu einem klimaneutralen Europa vereinbart. Auch im US-amerikanischen Infrastrukturpaket wurde beschlossen, dass ein Teil der Investitionen in den Klimaschutz fließen soll. Die globalen Ereignisse des Jahres 2021 waren neben der immer noch andauernden Pandemie auch von Wetter- und Naturkatastrophen geprägt. Geldpolitik Die Maßnahmen, die von den Notenbanken als Reaktion auf die drastischen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im Frühjahr 2020 ergriffen wurden, um die Wirtschaft zu stützen und in weiterer Folge anzukurbeln, blieben auch zu Beginn des Jahres 2021 bestehen. So beließ die US-Notenbank FED ihre Leitzinsen in einer Bandbreite von 0,0 % bis 0,25 % und führte ihre großzügige Bereitstellung von liquiden Mitteln im Rahmen ihres monatlichen Anleihekaufprogramms in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar fort. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihr 2020 aufgelegtes und bis mindestens Ende des ersten Quartals 2022 laufendes Anleihekaufprogramm PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) fort. Sie beließ 2021 sowohl den Leitzins auf dem historischen Tiefstand von 0,0 % als auch den Einlagensatz bei -0,50 %. Die Bank of England (BoE) hielt 2021 zunächst an einem Leitzins von 0,10 % und einem umfangreichen Anleihekaufprogramm fest. Die hohe Inflationsrate, die vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 auftrat, führte jedoch in der Folge zu einer Abkehr von der lockeren Geldpolitik. Im Dezember hob zunächst die britische Zentralbank ihren Leitzins zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie um 15 Basispunkte auf 0,25 % an. Auch die FED hat für 2022 Zinsschritte und die Drosselung der Anleihekaufprogramme im Dezember in Aussicht gestellt. Die EZB behielt ihre Zinspolitik unverändert bei und kündigte an, ihr Anleihekaufprogramm PEPP planmäßig mit Ende März 2022 auslaufen zu lassen und stattdessen ihr altes Anleihekaufprogramm namens APP (Asset Purchase Programme) wieder aufzustocken. Aktienmärkte Das Börsenjahr 2021 war von einer anhaltend positiven Marktstimmung geprägt, die sich bereits in der zweiten Hälfte des Vorjahres abzeichnete. Insbesondere die großflächige Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen Covid-19 beflügelte die Aktienkurse weltweit und führte bei einigen Indizes wie auch Einzelwerten zu neuen Höchstständen. Gleichzeitig sorgten globale Versorgungsengpässe, zunehmend steigende Inflationsraten sowie neu aufkommende Virusvarianten für Unsicherheit und hohe Volatilität an den globalen Aktienmärk- ten. Gemessen an den Basiswerten, die zum Teil stärker von der Pandemie betroffen waren, schlossen fast alle relevanten Leitindizes das vergangene Börsenjahr mit überdurchschnittlichen Zuwächsen. So verzeichnete der Dow Jones Industrial Average 2021 ein Plus von 18,7 % im Jahresvergleich. Der S&P 500 schloss mit einem Kursgewinn von 26,9 % sogar noch höher, während der NASDAQ 100 infolge der starken Nachfrage nach Technologiewerten einen sehr kräftigen Anstieg von 26,6 % verbuchte. Damit schlossen alle drei genannten US-Indizes das Jahr 2021 mit deutlichen Kurszuwächsen ab. Auch die Börsen in Europa profitierten von der allgemein positiven Marktentwicklung und verzeichneten im vergangenen Jahr ebenfalls hohe Kursgewinne. Der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 schloss mit einem Plus von 21,0 %, während der französische CAC 40 im gleichen Zeitraum um 28,9 % anstieg. Der britische Leitindex FTSE wurde zwar durch die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit beeinträchtigt, konnte aber dennoch um 14,3 % gegen- über dem Vorjahr zulegen. Der DAX, der Leitindex der größten europäischen Volkswirtschaft, Deutschland, verzeichnete einen Anstieg von 15,8 % und erreichte damit ein neues Jahresendhoch. Der österreichische ATX verzeichnete im Berichtsjahr einen Zuwachs von 38,9 %, welcher nicht zuletzt von den stark gewichteten Bank- und Energietiteln getragen wurde. Wohnbaumarkt in Europa Grundlage der nachfolgenden Analyse bilden die jüngsten Daten von Euroconstruct, Europas führendem Forschungsunternehmen für die Prognose von Entwicklungen innerhalb des Bausektors. Die wichtigsten Indikatoren der Wohnbautätigkeit sind dabei Baugenehmigungen, Baubeginne und Fertigstellungen. Um die Aussagekraft der Prognosen für die Wienerberger AG zu erhöhen, basiert unsere Analyse auf gewichteten Wachstumsraten. Dazu wurden die prognostizierten Länderwachstumsraten von Euroconstruct mit den Umsatzanteilen der Business Unit Wienerberger Building Solutions gewichtet. Der Bausektor verzeichnete im Jahr 2021 trotz teilweise vorherrschender Material- und Versorgungsengpässe ein kräftiges Wachstum. Nach dem Rückgang im Vorjahr legten heuer (2021) alle für uns relevanten Parameter deutlich zu. Im Ein- und Zweifamilienwohnbau, in dem Wienerberger eine sehr starke Marktposition einnimmt, stiegen die gewichteten Baugenehmigungen um 13,8 %. Erfahrungsgemäß wird der Zeitraum zwischen der Erteilung von Baubewilligungen und dem tatsächlichen Baubeginn immer länger, und die Aussagekraft dieses Indikators nimmt allmählich ab. Bei den Wohnbaubeginnen lag der Anstieg bei 9,1 %. Die Baufertigstellungen, ein nachlaufender Indikator, verzeichneten im Jahr 2021 einen Zuwachs von 4,4 %. Von zunehmender Bedeutung für die Geschäftsentwicklung von Wienerberger ist die Renovierungstätigkeit im Wohnbau. Unter anderem getrieben durch staatliche Maßnahmen für klimafreundliches und nachhaltiges Wohnen konnte dieser Bereich in unseren Kernregionen im Vergleich zum Vorjahr um gewichtete 5,9 % zulegen. Infrastrukturmarkt in Europa Auch die Entwicklung des Infrastrukturmarktes im Jahr 2021 war maßgeblich von staatlichen Förderprogrammen geprägt. Eine Analyse auf Basis des Branchenbenchmarks Euroconstruct zeigt im Folgen- den eine umsatzgewichtete Wachstumsprognose für die Business Unit Wienerberger Piping Solutions nach einzelnen Kernregionen. Demnach stiegen die gewichteten Infrastrukturausgaben in den relevanten Ländern West- und Nordeuropas um 5,1 %. In Osteuropa stiegen die Investitionsausgaben für Infrastruktur moderat um 0,4 % gegenüber dem Vorjahr. Berücksichtigt man die gesamten Ausgaben im Infrastrukturbereich aller für die Wienerberger Gruppe relevanten europäischen Märkte, so ergibt sich ein gewichtetes Wachstum von 4,3 %. Die Analyse der einzelnen Teilsegmente bestätigt das robuste Wachstum der Infrastrukturausgaben im Ver- gleich zum Vorjahr. Im Bereich Wassermanagement, das rund 11 % der Infrastrukturausgaben repräsentiert und den für unser Rohrgeschäft wichtigen Markt für Frischwasser- und Abwassersysteme umfasst, stiegen die Ausgaben laut gewichteter Prognose um 4,5 %. Die Investitionen im Energiesektor legten im Jahr 2021 um 3,4 % zu. Die Infrastrukturinvestitionen im Bereich Transport stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 %, während die Investitionen im Telekommunikationssektor um 3,3 % zulegten. Der Straßenbau verzeichnete ein gewichtetes Wachstum von 4,0 % und stellt mit einem Anteil von 34 % an den Gesamtausgaben das größte Segment dar. Wohnbaumarkt in den USA Die Entwicklung des Wohnbaumarktes in den USA zeigte ein außerordentlich positives Bild. Nach Angaben des U.S. Census Bureau stiegen die Baugenehmigungen 2021 verglichen mit dem Vorjahr um 17,2 %. Der Neu- bau von Einfamilienhäusern wuchs um 13,4 %, während der Bau von Mehrfamilienhäusern nach einem Rückgang im Vorjahr noch deutlicher um 26,4 % zunahm. Die Wohnbaubeginne stiegen ebenfalls erheblich um 15,6 % auf 1,595 Mio. Einheiten. Das Einfamilienhaussegment wies einen Anstieg von 13,4 % aus, während der Neubau von Mehrfamilienhäusern um 22,1 % zulegte. Die Baufertigstellungen erhöhten sich um 4,0 % auf 1,338 Mio. Einheiten. Dabei legten Einfamilienhäuser um 6,1 % zu, während Mehrfamilienhäuser einen Rückgang von 0,4 % verzeichneten. Für das Jahr 2021 prognostiziert die National Association of Home Builders (NAHB), eine der größten Interessenvertretungen von Bauherren, Entwicklern und Bauunternehmern in den USA, einen Anstieg der Baubeginne in den Vereinigten Staaten um 15,6 % auf 1,595 Mio. Einheiten. Für das Segment der Einfamilienhäuser wurde ein Wachstum von 13,4 % und für die Mehrfamilienhäuser sogar ein Anstieg von 21,3 % gemeldet. Der NAHB/Wells Fargo Housing Market Index zielt mittels monatlicher Befragung unter den NAHB-Mit- gliedern darauf ab, die aktuellen Marktbedingungen und die Erwartungen der nächsten sechs Monate für den Verkauf von Häusern einzuschätzen. Der Index lag im Dezember 2021 mit 84 Punkten weiterhin auf einem hohen Niveau und lediglich zwei Punkte unter dem Vorjahreswert. Ein Wert über 50 ist ein Indikator dafür, dass die Mehrzahl der Befragten den Ausblick positiv einschätzt. Der S&P/Case Shiller 20-City Composite Home Price Index veranschaulicht die Wertentwicklung von Wohnimmobilien in 20 großen Ballungsräumen in den USA. Dieser Index setzte den Aufwärtstrend der letzten Jahre fort und stieg im Berichtsjahr um 18,6 %. Der Fixzinssatz für Hypothekendarlehen mit 30-jähriger Laufzeit lag zum Jahresende bei 3,10 %. Verglichen mit dem Wert des Vorjahres entspricht dies einem Anstieg um 42 Basispunkte. Mit diesem Wert bewegt sich dieser Indikator weiterhin auf historisch niedrigem Niveau. Volkswirtschaftlicher Ausblick 2022 Nach dem bereits starken Wachstum von 5,9 % im Jahr 2021 prognostiziert der Internationale Währungsfonds im Jänner 2022 für das Jahr 2022 einen weiteren Anstieg der Weltwirtschaft um 4,4 %. In den USA soll die Wirtschaftsleistung um 4,0 % steigen, während für die Eurozone ein Wachstum von 3,9 % prognostiziert wird. Ähnliche Wachstumsraten werden auch für das Vereinigte Königreich und die osteuropäischen Volkswirtschaften im Jahr 2022 mit 4,7 % bzw. 3,5 % erwartet. Anzumerken ist jedoch, dass diese Prognosen vor dem Ausbruch der Russland-Ukraine-Krise publiziert wurden. Auch die wirtschaftlichen Aussichten und Ziele der Wienerberger Gruppe für 2022 wurden vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts festgelegt. Dessen Auswirkungen sind zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresberichts 2021 noch nicht zuverlässig abschätzbar. Wir werden die Entwicklungen genau beobachten und können dank unserer lokal operierenden Einheiten Entscheidungssituationen vor Ort zeitnah einschätzen. Wienerberger betreibt keine Produktionsstandorte in der Ukraine. Zudem beläuft sich der Anteil des Geschäfts in Russland auf weniger als 1 % des Konzernumsatzes. Quellen: IMF (World Economic Outlook Jänner 2022), U.S. Census Bureau, Euroconstruct, Freddie Mac Primary Mortgage Market Survey, NAHB, NAHB/Wells Fargo Housing Market Index, S&P/Case-Shiller 20-City Composite Home Price Index Ergebnis- und Bilanzanalyse Ertragslage Die Wienerberger Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2021 Rekordergebnisse sowohl bei den Umsatzerlösen als auch beim EBITDA und beim Free Cashflow: › Starker Umsatzanstieg um 18 % auf 3.971,3 Mio. € (Vorjahr: 3.354,6 Mio. €) › Signifikante EBITDA-Steigerung um 24 % auf 694,3 Mio. € (Vorjahr: 558,0 Mio. €) › Anstieg Free Cashflow um 6 % auf 420,6 Mio. € (Vorjahr: 397,3 Mio. €) Die starke Ergebnisentwicklung der Wienerberger Gruppe im Geschäftsjahr 2021 ist im Wesentlichen auf eine Erholung der Absatzvolumina nach dem Covid-19-geprägten Krisenjahr 2020 zurückzuführen sowie auf wesentliche Ergebnisbeiträge aus unserem Self-Help-Optimierungsprogramm. Insbesondere im Bereich Piping Solutions war auch die hohe Produktverfügbarkeit durch ein erfolgreiches Supply Chain Management ein wesentlicher Faktor zur Ergebnissteigerung trotz herausfordernder Bedingungen insbesondere auf der Beschaffungsseite. Die im Geschäftsjahr 2021 akquirierten Gesellschaften trugen 144,4 Mio. € zu den Umsatzerlösen der Gruppe bei. Währungseffekte verringerten den Umsatz verglichen zum Vorjahr insgesamt um 7,7 Mio. €, wobei die sehr hohen negativen Effekte aus der Abwertung des US-Dollar, der türkischen Lira und des polnischen Zloty von der Aufwertung des britischen Pfund, der norwegischen Krone und der tschechischen Krone zum Großteil kompensiert werden konnten. Das EBITDA LFL der Wienerberger Gruppe konnte in der Berichtsperiode um 20 % auf 670,8 Mio. € gesteigert werden (Vorjahr: 558,7 Mio. €). Im EBITDA LFL sind Konsolidierungsbeiträge in Höhe von 23,8 Mio. €, Erträge aus dem Verkauf nicht betriebsnotwendiger Liegenschaften in Höhe von 9,8 Mio. € sowie Ergebniseffekte aus dem Verkauf von Betriebsvermögen in Russland und Griechenland von 4,3 Mio. € herausgerechnet, dafür sind Kosten für Strukturanpassungen von 13,8 Mio. € und negative Fremdwährungseffekte von 0,7 Mio. € ebenfalls nicht im EBITDA LFL berücksichtigt. EBITDA in MEUR 2021 2020 Vdg. in % Wienerberger Building Solutions 477,6 415,2 +15 Wienerberger Piping Solutions 127,5 97,1 +31 North America 89,1 45,7 +95 Wienerberger Gruppe 694,3 558,0 +24 EBITDA Überleitung in MEUR 2021 2020 Vdg. in % EBITDA 694,3 558,0 +24 Fremdwährungseffekte 0,7 >+100 Ergebnis aus dem Verkauf von nicht strategischem und nicht betriebsnotwendigem Vermögen -14,2 -10 -44 Konsolidierungskreisänderungen -23,8 -2,7 <-100 Strukturanpassungen 13,8 13,3 +4 EBITDA LFL 670,8 558,7 +20 Die laufenden Abschreibungen auf das Sach- und immaterielle Anlagevermögen stiegen um 3 % auf 251,2 Mio. € (Vorjahr: 244,3 Mio. €). Darüber hinaus wurden Wertminderungen und Sonderabschreibungen von Vermögenswerten in Höhe von insgesamt 22,6 Mio. € vorgenommen (Vorjahr: 121,2 Mio. €). Darin enthalten sind 10,7 Mio. € Firmenwertabschreibungen für die CGU-Gruppe Pipes Pipelife East, die basierend auf gestiegenen Kapitalkostensätzen als auslösendes Ereignis zur Prüfung der Werthaltigkeit bereits im ersten Halbjahr 2021 verbucht wurden (Vorjahr: 90,4 Mio. € Firmenwertabschreibung Nordamerika). Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte damit im Berichtsjahr auf 420,4 Mio. € gesteigert und damit auch der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2019 übertroffen werden (Vorjahr: 192,5 Mio. €). Rentabilitätskennzahlen in % 2021 2020 Bruttoergebnis zu Umsatz 36,2 35,4 Verwaltungskosten zu Umsatz 6,9 6,8 Vertriebskosten zu Umsatz 17,8 18,7 EBITDA-Marge 17,5 16,6 Operative EBIT-Marge 10,9 9,1 Finanzergebnis und Steuern Das Finanzergebnis hat sich in der Berichtsperiode von -43,7 Mio. € im Vorjahr auf -46,2 Mio. € verändert, was im Wesentlichen auf Beteiligungsabschreibungen in Höhe von 8,5 Mio. € zurückzuführen ist. Das Ergebnis vor Ertragsteuern verbesserte sich in der Berichtsperiode signifikant von 148,7 Mio. € im Vorjahr auf 374,3 Mio. €. Der Ertragssteueraufwand erhöhte sich auf 62,2 Mio. € (Vorjahr: 48,8 Mio. €), wobei sich mit 16,6 % eine im Ver- gleich zum Vorjahr (32,8 %) stark gesunkene effektive Steuerquote ergab, da im Vorjahr sehr hohe einmalige Wertminderungseffekte im Ergebnis vor Ertragsteuern enthalten waren. Daraus resultierte ein Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 312,1 Mio. €, das damit im Vergleich zum Vorjahr (99,9 Mio. €) sehr stark gesteigert werden konnte. Auch unter Berücksichtigung der hohen Einmaleffekte im Vorjahr insbesondere aus Wertminderungen, die wesentlich im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie standen, ergibt sich eine signifikante Ergebnisverbesserung der Wienerberger Gruppe, die damit auch das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2019 übertrifft. Das Nettoergebnis betrug nach Abzug des auf Anteile in Fremdbesitz entfallenden Ergebnisses von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €) sowie nach Abzug auf Hybridkapitalbesitzer entfallender Anteile von 1,2 Mio. € (Vorjahr: 11,1 Mio. €) 310,7 Mio. € (Vorjahr: 88,5 Mio. €). Daraus ergab sich unter Berücksichtigung der leicht gestiegenen gewichteten Aktienanzahl von 113,1 Mio. Stück (Vorjahr: 112,7 Mio. Stück) ein Ergebnis je Aktie von 2,75 € (Vorjahr: 0,79 €). Vermögens- und Finanzlage Die Bilanzsumme betrug zum 31.12.2021 4.903,8 Mio. € und erhöhte sich damit gegenüber dem Vorjahr um 13 % (Vorjahr: 4.327,0 Mio. €). Das Anlagevermögen stieg im Wesentlichen aufgrund der im Berichtsjahr identifizierten immateriellen Vermögensgegenstände und Firmenwerte der akquirierten Gesellschaften sowie der übernommenen Sachanlagen, aber auch durch höhere Investitionen (Maintenance und Special Capex: 279,8 Mio. €; Vorjahr: 201,1 Mio. €) im Vergleich zum Vorjahr um 24 % auf 2.973,5 Mio. € (Vorjahr: 2.401,1 Mio. €) an. In Summe ergab sich ein Anstieg des gesamten langfristigen Vermögens um 22 % auf 3.131,8 Mio. € (Vorjahr: 2.569,4 Mio. €). Trotz gesunkener physischer Lagerbestände im Ver- gleich zum Vorjahr erhöhte sich das Vorratsvermögen insbesondere aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise sowie der übernommenen Vorräte der akquirierten Gesellschaften deutlich. Auch die Forderungen sind durch einen wesentlichen Beitrag aus den akquirierten Gesellschaften sowie durch operativ bedingt höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Stichtag angestiegen. Der Bestand der Zahlungsmittel war hingegen im Vorjahr mit 666,1 Mio. € erheblich höher als zum 31.12.2021 mit 364,3 Mio. €, was wesentlich auf die Rückzahlung der Hybridanleihe Anfang 2021 zurückzuführen ist. Das Working Capital (Vorräte + Nettokundenforderungen - Lieferverbindlichkeiten) erhöhte sich daher um 24 % auf 624,9 Mio. € (Vorjahr: 503,8 Mio. €), wobei sich das Verhältnis des Working Capital zum Umsatz nur leicht von 15,0 % im Vorjahr auf 15,7 % im Berichtsjahr veränderte und damit deutlich unter dem definierten Schwellenwert von 20 % lag. Das Konzerneigenkapital verbesserte sich im Ver- gleich zum vergangenen Jahr insbesondere aufgrund des Gesamtergebnisses nach Steuern in Höhe von 385,0 Mio. € sowie des Verkaufs von eigenen Aktien von 80,6 Mio. € abzüglich Dividendenausschüttungen von 67,4 Mio. € in Summe um 23 % auf 2.149,1 Mio. € (Vorjahr: 1.749,0 Mio. €). Die passiven latenten Steuern erhöhten sich im Berichtsjahr im Wesentlichen aufgrund der Fair-Value-Anpassungen im Rahmen der Kaufpreisallokationen der akquirierten Gesellschaften auf 107,3 Mio. € (Vorjahr: 62,1 Mio. €). Die langfristigen Personalrückstellungen hingegen sanken insbesondere im Bereich der Pensionsverpflichtungen durch wesentliche Änderungen in den Planannahmen der Pensionsrückstellungen, Zinssatzänderungen sowie einen Anstieg des Planvermögens um 40,4 Mio. € auf 100,2 Mio. € (Vorjahr: 140,6 Mio. €). Generell werden in der Wienerberger Gruppe keine neuen leistungsorientierten Pensionszusagen abgeschlossen bzw. die bestehenden Zusagen nach Möglichkeit in beitragsorientierte Zusagen umgewandelt, wodurch es tendenziell durch Auslaufen bzw. Auszahlungen der Verpflichtungen laufend zu einer Verringerung der bilanzierten Pensionsverpflichtungen kommt. Sonstige langfristige Rückstellungen, deren Hauptbestandteil Garantierückstellungen und Rekultivierungsverpflichtungen sind, erhöhten sich insbesondere durch die übernommenen Verpflichtungen der im Berichtsjahr akquirierten Unternehmen auf 98,7 Mio. € (Vorjahr: 73,7 Mio. €). Die kurzfristigen Rückstellungen erhöhten sich eben- falls auf insgesamt 44,6 Mio. € (Vorjahr: 36,9 Mio. €), wobei insbesondere die kurzfristigen Personalrückstellungen im Vergleich zum Vorjahr anstiegen, einerseits aufgrund des gestiegenen Personalstands durch die Veränderung des Konsolidierungskreises sowie aufgrund von ergebnisabhängigen Bonusvereinbarungen. Die verzinslichen Verbindlichkeiten (Finanzverbindlichkeiten) reduzierten sich um 58,4 Mio. € auf 1.539,1 Mio. € (Vorjahr: 1.597,5 Mio. €). Die wesentlichen Veränderungen betrafen die Rückzahlung der Hybridanleihe Anfang 2021 in Höhe von 225,4 Mio. € (inkl. Hybridkupon) sowie die Aufnahme von neuen Bankenfinanzierungen in Höhe von 250,0 Mio. € im vierten Quartal 2021 und die Übernahme aus den akquirierten Gesellschaften. Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten beinhalten verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Banken, Anleihezeichnern und sonstigen Dritten von 1.285,1 Mio. € (Vorjahr: 1.376,3 Mio. €), Derivate mit negativen Marktwerten von 8,7 Mio. € (Vorjahr: 4,1 Mio. €) sowie Leasingverbindlichkeiten von 245,3 Mio. € (Vorjahr: 217,1 Mio. €). Diesen verzinslichen Verbindlichkeiten standen liquide Mittel und Wertpapiere von in Summe 404,6 Mio. € (Vorjahr: 715,4 Mio. €) sowie zugesagte Kreditlinien in Höhe von 400,0 Mio. € gegenüber, von denen zum Bilanzstichtag 383,0 Mio. € nicht gezogen waren. Von den verzinslichen Verbindlichkeiten in Höhe von 1.539,1 Mio. € haben 86 % (Vorjahr: 73 %) langfristigen und 14 % (Vorjahr: 27 %) kurzfristigen Charakter. Berechnung der Nettoverschuldung in MEUR 2021 2020 Vdg. in % Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 1.133,2 983,5 +15 Kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 160,7 396,9 -60 Leasingverbindlichkeiten 245,3 217,1 +13 - Konzernforderungen und -verbindlichkeiten aus Finanzierung -21,4 -21,1 +1 - Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte -18,9 -28,1 -33 - Zahlungsmittel -364,3 -666,1 +45 Nettoverschuldung 1.134,5 882,1 +29 Die Nettoverschuldung zum 31.12.2021 stieg im Ver- gleich zum Vorjahr um 29 % auf 1.134,5 Mio. € (Vorjahr: 882,1 Mio. €). Dies entspricht einem Verschuldungs- grad von 52,8 %, der damit über dem Vorjahreswert von 50,4 % zu liegen kam. Dennoch lag die Entschuldungsdauer am 31.12.2021 mit 1,6 Jahren deutlich unter dem internen Ziel von maximal 2,5 Jahren (Vorjahr: 1,6 Jahre). Bilanzkennzahlen 2021 2020 Capital Employed in MEUR 3.248,1 2.594,1 Nettoverschuldung in MEUR 1.134,5 882,1 Eigenkapitalquote in % 43,8 40,4 Verschuldungsgrad in % 52,8 50,4 Anlagendeckung in % 70,4 70,3 Working Capital zu Umsatz in % 15,7 15,0 Treasury Durch eine proaktive Finanzierungspolitik stand der Gruppe zu Beginn des Geschäftsjahres 2021 eine solide Liquiditätsreserve von über einer Milliarde € zur Verfügung (bestehend aus Zahlungsmitteln von 666,1 Mio. € sowie ungezogenen zugesagten Kreditlinien von 371,0 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2021 wurden diese Liquiditätsreserven im Wesentlichen für die gänzliche Rückführung der Hybridanleihe (5 %-Kupon) zum erstmöglichen Call-Datum am 9. Februar 2021 sowie die Kaufpreis-Zahlungen der Akquisitionen in den USA, Großbritannien und Irland verwendet. Weitere wichtige Treasury-Projekte bestanden in der Platzierung von 2,5 Millionen eigenen Aktien im Rahmen eines beschleunigten Privat-Platzierungsverfahrens (Accelerated Bookbuilding) im 3. Quartal 2021 sowie der Aufnahme einer neuen langfristigen Konsortial-Bankenfinanzierung mit Nachhaltigkeitskomponente und OeKB-Beteiligung über 250,0 Mio. € im 4. Quartal 2021. Das (negative) Nettozinsergebnis erhöhte sich im Geschäftsjahr im Vergleich zur Vorperiode um 2,3 Mio. € (von -35,7 Mio. € auf -38.0 Mio. €). Die für Bankfinanzierungen und das Rating wichtigen Finanzkennzahlen zeigten 2021 eine stabile Entwicklung mit ausreichend Spielraum zu den extern vorgegebenen Schwellenwerten. Die Entschuldungsdauer (Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA) von 1,6 Jahren ist im Vergleich zum Vorjahr trotz der im Geschäftsjahr getätigten Wachstumsprojekte (M&A) in Höhe von 467,1 Mio. € gleichgeblieben. Somit übertraf die Gruppe das intern gesetzte Ziel, die Entschuldungsdauer am Ende des Jahres unter 2,5 Jahren zu halten, deutlich. Die für die Ratingagentur Moody's relevanten Kennzahlen (Verbesserung der Liquiditätsposition bzw. des Fälligkeitenprofils) zeigen, dass die Wienerberger Gruppe noch stärker in der Ba1-Ratingklasse positioniert ist, sodass die Agentur im Mai 2021 ihren im Zuge der Covid-19-Krise vergebenen negativen Ausblick wieder auf stabil gesetzt hat. Treasury Kennzahlen 31.12.2021 31.12.2020 Nettoverschuldung / EBITDA 1,6 1,6 EBITDA / Zinsergebnis 18,3 15,7 Zum Bilanzstichtag waren 73 % (Vorjahr: 62 %) der Finanzverbindlichkeiten fix verzinst, wobei in dieser Betrachtung die Finanzverbindlichkeiten gemäß IFRS 16 Leasingverhältnisse nicht berücksichtigt werden. Fremdwährungsschwankungen schlagen sich in der Gruppe aufgrund des lokalen Charakters des Geschäfts vorwiegend als Translationsrisiken und in einem geringeren Ausmaß als Transaktionsrisiken nieder. Translationsrisiken (vor allem aus der Vergabe von Konzerndarlehen in Fremdwährung) werden unter Berücksichtigung ökonomischer Restriktionen selektiv mittels Zins-Währungs-Swaps gegen Wechselkursschwankungen abgesichert. Transaktionsrisiken werden in der Gruppe vorwiegend durch Einsatz von Währungs- Termingeschäften adressiert Cashflow Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg aufgrund des gestiegenen Ergebnisses trotz des hohen Working-Capital-Aufbaus im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 510,6 Mio. € an (Vorjahr: 504,7 Mio. €). Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ist im Berichtsjahr wesentlich von den Auszahlungen für Wachstumsprojekte (M&A) in Höhe von 467,1 Mio. € (Vorjahr: 10,5 Mio. €) geprägt. Der Zahlungsmittelabfluss für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände ist im Vergleich zum Vorjahr mit 279,8 Mio. € um 39 % angestiegen (Vorjahr: 201,1 Mio. €). Dies betrifft neben den laufenden Instandhaltungsinvestitionen insbesondere Investitionen in Optimierungsprojekte, Werkserweiterungen, Digitalisierung sowie Investitionen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit und -gesundheit. Insgesamt ist der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit damit im Vor- jahresvergleich stark gestiegen und beträgt im Berichtsjahr -666,7 Mio. € (Vorjahr: -147,8 Mio. €). Aufgrund der ausgezeichneten operativen Performance konnte die Wienerberger Gruppe insgesamt im Jahr 2021 einen im Vergleich zum Vorjahr um 6 % höheren Free Cashflow von 420,6 Mio. € erwirtschaften (Vorjahr: 397,3 Mio. €). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt -147,6 Mio. € (Vorjahr: 183,3 Mio. €). Dieser ergibt sich insbesondere aus den Mittelabflüssen der Rückzahlung der Hybridanleihe in Höhe von 225,4 Mio. € (inkl. Kupon), den Dividendenzahlungen von 67,4 Mio. € sowie aus Einzahlungen von der Aufnahme langfristiger Verbindlichkeiten in Höhe von 253,5 Mio. € und dem Zufluss aus dem Verkauf eigener Aktien von 80,6 Mio. €. Aufgrund der hohen Mittelabflüsse durch Akquisitionen, Investitionen sowie die Rückzahlung der Hybridanleihe belief sich die gesamte Veränderung des Finanzmittelfonds daher auf -303,8 Mio. € im Vergleich zu 540,1 Mio. € im Vorjahr. Cashflow Statement in MEUR 2021 2020 Vdg. in % Cashflow aus dem Ergebnis 566,0 440,6 +28 Veränderung Working Capital und Sonstiges -55,5 64,1 <-100 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 510,6 504,7 +1 Maintenance Capex -120,4 -125,9 +4 Special Capex -159,4 -75,2 <-100 M&A -467,1 -10,5 <-100 Devestitionen und Sonstiges 80,2 63,7 +26 Cashflow aus Investitionstätigkeit -666,7 -147,8 <-100 Special Capex und M&A 626,5 85,7 >100 Leasingzahlungen -49,8 -45,2 -10 Free Cashflow 420,6 397,3 +6 Investitionen Die Gesamtinvestitionen betrugen im Berichtsjahr 279,8 Mio. € (Vorjahr: 201,1 Mio. €) und beinhalten neben Instandhaltungsinvestitionen auch Investitionen in Werkserweiterungen, Optimierungsmaßnahmen zur Effizienzsteigerung der Produktion, Erhöhung der Arbeitssicherheit und -gesundheit sowie Investitionen in Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekte wie Dekarbonisierung, Biodiversität oder Kreislaufwirtschaft. Im Jahr 2021 hat sich der Anteil der Spezialinvestitionen, die nicht auf übliche Instandhaltungsinvestitionen entfielen, signifikant von 75,2 Mio. € auf 159,4 Mio. € erhöht. Auf Instandhaltungsinvestitionen entfielen im Geschäftsjahr 2021 somit 120,4 Mio. € (Vorjahr: 125,9 Mio. €). Für Wachstumsprojekte (M&A) wurden 467,1 Mio. € (Vorjahr: 10,5 Mio. €) aufgewendet. Von den Gesamtinvestitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte entfielen im Berichtsjahr 63 % auf die Division Wienerberger Building Solutions, 29 % auf Wienerberger Piping Solutions und 8 % auf North America. Entwicklung Anlagevermögen in MEUR Immaterielles Sach- anlagen Finanz- anlagen Gesamt 31.12.2020 645,6 1.805,7 37,0 2.488,3 Investitionen 14,6 265,2 2,4 282,2 Konsolidierungskreisänderungen 223,2 259,9 0,0 483,1 Abschreibungen und Wertminderungen -43,4 -230,4 -8,2 -282,0 Zuschreibungen 0,0 0,0 4,1 4,1 Veräußerungen -1,0 -39,6 0,0 -40,6 Währungsumrechung und Sonstiges 18,4 99,3 0,2 117,9 31.12.2021 857,4 2.160,1 35,5 3.052,9 Gesamtinvestitionen in MEUR 2021 2020 Vdg. in % Wienerberger Building Solutions 176,1 135,5 +30 Wienerberger Piping Solutions 81,3 55,2 +47 North America 22,4 10,4 >100 Wienerberger Gruppe 279,8 201,1 +39 Value Management Im Mittelpunkt des Wienerberger Value Managements stehen neben der langfristigen und nachhaltigen Wertschaffung für unsere Aktionäre auch ESG-Aspekte mit besonderem Fokus auf das Wohlergehen unserer Mitarbeiter, die den langfristigen Erfolg des Unternehmens sichern sollen. Über unsere nichtfinanziellen Leistungen im Geschäftsjahr 2021 berichten wir im ESG-Bericht, der Teil des gesamten Geschäftsberichts ist. Die wertorientierte Unternehmensführung von Wienerberger beruht auf unserer Spitzenkennzahl Re- turn on Capital Employed (ROCE nach Steuern). Diese Kennzahl misst die Nachsteuerrendite auf das aktuell im Unternehmen eingesetzte Kapital und bildet sowohl die Wertschaffung einzelner Unternehmenseinheiten als auch der gesamten Gruppe ab. Zur Berechnung wird der Net Operating Profit After Tax (NOPAT) zum durchschnittlichen verzinslichen Gesamtkapital (Capital Employed) in Beziehung gestellt. Wienerberger hat sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig den ROCE von 10 % nachhaltig zu übertreffen. Neben dem ROCE werden im Rahmen des Value Managements auch andere wichtige Leistungsindikatoren regelmäßig analysiert und in den Bonusvereinbarungen für das Topmanagement berücksichtigt, wie EBITDA LFL, Free Cashflow, Effizienzsteigerungsmaßnahmen, Total Shareholder Return und die Erreichung bestimmter Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele (ESG). Im Jahr 2021 übertrafen wir unser mittelfristiges ROCE-Ziel deutlich. Wienerberger erwirtschaftete ein starkes operatives EBIT von 431,2 Mio. € (Vorjahr: 305,1 Mio. €), was einer Steigerung von 41 % gegen- über der Vergleichsperiode entspricht. In der Folge erhöhte sich der NOPAT auf 356,4 Mio. €, verglichen mit 244,4 Mio. € im Vorjahr. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich im selben Zeitraum von 2.753,1 Mio. € auf 2.921,1 Mio. €, bedingt durch die getätigten Unternehmensübernahmen im Berichtsjahr. Insgesamt erzielte die Wienerberger Gruppe damit einen ROCE von 12,2 % (Vorjahr: 8,9 %). Zusätzlich zur Analyse der Rentabilität des eingesetzten Kapitals auf Gruppenebene erstellen wir regelmäßig Auswertungen über die Profitabilität sämtlicher Unternehmensbereiche und überprüfen somit das gesamte Portfolio. Entsprechen einzelne Geschäftsbereiche nicht den internen Zielvorgaben, muss ihr Wert gesteigert werden. Wienerberger bedient sich dabei der folgenden strategischen Alternativen: › Verbesserung der Profitabilität im Zuge des Self Help Programms / Effizienzsteigerungsmaßnahmen › M&A zur Neupositionierung des Geschäftsbereichs › Veräußerung des Geschäftsbereichs, wenn eine sorgfältige Analyse ergibt, dass die ersten beiden Alternativen nicht den erwarteten Ertrag bringen werden Im Jahr 2021 investierten wir insgesamt 467,1 Mio. € in Unternehmensakquisitionen, welche sich hervorragend in unsere langfristige Strategie einfügen. Insbesondere hervorzuheben sind die Übernahmen von FloPlast und Cork Plastics in Großbritannien und Irland, die unsere Marktpräsenz als Komplettanbieter weiter stärken werden, sowie die Übernahme von Meridian Brick in den USA und Kanada, mit der wir unsere Position in Nordamerika deutlich ausbauen konnten. Darüber hinaus wurden im vergangenen Geschäftsjahr weitere wichtige Schritte zur Optimierung des Portfolios unternommen. Im Bereich Kunststoffrohre haben wir uns aus Griechenland und Russland zurückgezogen, nachdem diese Standorte nicht mehr unseren strengen Kriterien für zukünftiges Wachstum entsprachen. Neben diesen wertschaffenden Investitionen und Devestitionen wurden in der Berichtsperiode 120,4 Mio. € in die Instandhaltung unserer industriellen Plattformen sowie in die kontinuierliche Erhöhung der Arbeitssicherheit und -gesundheit unserer Mitarbeiter investiert. Basierend auf einer starken Free-Cashflow-Generierung erreichte Wienerberger unter Berücksichtigung dieser Investitionen eine attraktive Cash Conversion Rate von 83 % im Jahr 2021. Zudem haben wir im vergangenen Jahr insgesamt 159,4 Mio. € in die Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks, den Ausbau und die Optimierung unseres Produktionsnetzwerks sowie die Weiterentwicklung unseres Produktportfolios investiert. Berechnung EBIT operativ und NOPAT 2021 2020 EBIT in MEUR 420,4 192,5 Wertminderungen / Wertaufholung von Vermögenswerten in MEUR 0,0 22,3 Firmenwertabschreibungen in MEUR 10,7 90,4 EBIT operativ in MEUR 431,2 305,1 Ertragsteuern in MEUR -62,2 -48,8 Bereinigte Steuern in MEUR -12,6 -12,0 NOPAT in MEUR 356,4 244,4 Berechnung des durchschnittlichen Capital Employed 2021 2020 Eigenkapital und nicht beherrschende Anteile in MEUR 2.149,1 1.749,0 Finanzverbindlichkeiten und Finanzierungsleasing in MEUR 1.539,1 1.597,5 Konzernforderungen und -verbindlichkeiten aus Finanzierung in MEUR -21,4 -21,1 Liquide Mittel und Finanzanlagevermögen in MEUR -418,7 -731,3 Capital Employed am Stichtag in MEUR 3.248,1 2.594,1 Durchschnittliches Capital Employed in MEUR 2.921,1 2.753,1 Berechnung ROCE 2021 2020 NOPAT in MEUR 356,4 244,4 Durchschnittliches Capital Employed in MEUR 2.921,1 2.753,1 ROCE in % 12,2 8,9 4. Quartal 2021 Wienerberger erzielte auch im vierten Quartal 2021 in allen Geschäftsbereichen hervorragende Ergebnisse: › Der Außenumsatz legte in der Berichtsperiode um 33 % auf 1.073,7 Mio. € zu (Vorjahr: 806,4 Mio. €) › Das EBITDA LFL erhöhte sich deutlich um 24 % auf 161,7 Mio. € (Vorjahr: 130,5 Mio. €) und lag damit ebenfalls über dem starken Vergleichsquartal des Vorjahres › Anhaltend hohe Nachfrage und sehr starke Performance in allen Business Units › Erfolgreicher Abschluss der Übernahme von Meridian Brick in Nordamerika im Oktober Außenumsatz in MEUR 2021 2020 Vdg. in % Wienerberger Building Solutions 581,6 510,4 +14 Wienerberger Piping Solutions 285,4 213,8 +33 North America 206,7 82,2 >100 Wienerberger Gruppe 1.073,7 806,4 +33 EBITDA in MEUR 2021 2020 Vdg. in % Wienerberger Building Solutions 118,9 99,8 +19 Wienerberger Piping Solutions 23,5 13,2 +78 North America 41,8 11,8 >100 Wienerberger Gruppe 184,1 124,8 +48 In den letzten drei Monaten des Jahres 2021 setzte sich die starke Nachfragesituation in fast allen Geschäftsbereichen fort und wir erzielten ein sehr erfreuliches Gesamtergebnis. Neben der besonders milden Witterung, die eine Fortsetzung der hohen Bautätigkeit erlaubte, trugen auch die bereits in den Sommermonaten eingeleiteten Preisanpassungen zur Abdeckung der Kosteninflation zu diesem positiven Ergebnis bei. Im vierten Quartal 2021 profitierten wir weiterhin in vielen unserer Kernmärkte vom starken Bedarf an unseren Dach- und Wandlösungen im Neubau- und Renovierungssegment. Im Bereich Kunststoffrohre setzte sich auch in den letzten drei Monaten des Berichtszeitraums die herausfordernde Beschaffungssituation entlang der gesamten Wertschöpfungskette fort. Dennoch ist es uns gelungen, dank unseres exzellenten Margen- und Supply Chain Managements bei stabilen Absatzmengen unser Ergebnis zu steigern. In der Business Unit North America profitierten wir weiterhin von einem sehr starken Kunststoffrohrgeschäft sowie einer allgemein hohen Nachfrage im Bereich der Fassadenlösungen. Wienerberger Building Solutions In Summe steigerte die Business Unit Wienerberger Building Solutions im vierten Quartal 2021 den Außenumsatz um 14 % auf 581,6 Mio. € (Vorjahr: 510,4 Mio. €). Im gleichen Zeitraum wuchs das EBITDA LFL um 14 % auf 114,4 Mio. € (Vorjahr: 100,0 Mio. €). Die hohe Nachfrage im dritten Quartal setzte sich in den letzten drei Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres fort und legte in Osteuropa sogar noch leicht zu. Zudem profitierten wir von milden Witterungsverhältnissen im Großteil unserer Kernmärkte. Weiters kündigten wir im vierten Quartal Preiserhöhungen zur Abdeckung der Kosteninflation mit Beginn des Jahres 2022 an. Dies bewegte manche Endkunden, die ohnehin über niedrige Lagerbestände verfügten, zur Durchführung von Vorzugskäufen. Dementsprechend liefen unsere Werke in den letzten Monaten des Geschäftsjahres 2021 auf einer sehr hohen Kapazitätsauslastung, während sich unsere eigenen Lagerbestände weiterhin auf niedrigem Niveau befanden. Auch im vierten Quartal profitierten wir von unserer langfristigen Absicherungspolitik für Gas und Strom und konnten dadurch unsere Energiekosten trotz signifikanter Marktpreisanstiege auf einem relativ niedrigen Niveau halten. Wienerberger Piping Solutions Die Business Unit Wienerberger Piping Solutions wies auch im letzten Quartal der Berichtsperiode ein sehr starkes Wachstum auf. Der Außenumsatz stieg im Ver- gleich zum Vorjahreszeitraum um 33 % auf 285,4 Mio. € (Vorjahr: 213,8 Mio. €) an. Das EBITDA LFL verzeichnete mit einer Steigerung um 6 % auf 17,5 Mio. € (Vorjahr: 16,5 Mio. €) eine ebenfalls erfreuliche Performance. Entgegen den Erwartungen setzte sich das herausfordernde Umfeld auf dem Beschaffungsmarkt im vierten Quartal fort. Die Rohstoffpreise für Kunststoffpolymere zogen in Folge der steigenden Gaspreise erneut an und erreichten neue Rekordhöhen. Durch unser proaktives Margenmanagement ist es uns jedoch auch im vierten Quartal gelungen, die Auswirkungen der steigenden Rohstoffkosten weitgehend zu egalisieren und uns gleichzeitig als zuverlässiger und kalkulierbarer Partner für unsere Kunden zu präsentieren. In Nordeuropa erzielten wir auch in den letzten Monaten des Geschäftsjahres 2021 solide Ergebnisse. Eine stabile Nachfrage auf hohem Niveau in allen Segmenten verzeichneten wir zudem auch in Westeuropa. Die stärkste Wachstumsdynamik zeigte sich erneut in den Märkten Osteuropas, die auch im vierten Quartal von einer anhaltend hohen Nachfrage nach Infrastruktur- und Inhouselösungen geprägt waren. So setzten wir in den letzten drei Monaten des Jahres 2021 unsere positive Entwicklung fort und trieben darüber hinaus unsere Strategie mit dem Fokus auf die konsequente Stärkung unseres Produktportfolios weiter voran. Die bisher getätigten Integrationsschritte der im Juli übernommenen Unternehmen FloPlast und Cork Plastics verliefen sehr zufriedenstellend, sodass erste Synergieeffekte bereits realisiert wurden. North America Die Business Unit North America erzielte im Berichtsquartal einen Außenumsatz von 206,7 Mio. € (Vorjahr: 82,2 Mio. €), in dem auch Umsatzbeiträge aus der Übernahme von Meridian Brick enthalten sind. Das EBITDA LFL, welches unter anderem keine Ergebnisbeiträge aus der Akquisition enthält, hat sich im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr auf 29,9 Mio. € mehr als verdoppelt (Vorjahr: 14,0 Mio. €). Damit haben wir auch im Schlussquartal 2021 ein hervorragendes Ergebnis erzielt, das weiterhin von einer außergewöhnlich guten Entwicklung im Kunststoffrohrbereich geprägt war. Wie in den Vorquartalen war das Marktumfeld in den USA und Kanada auch in den letzten drei Monaten des Jahres 2021 durch ein positives Neubaugeschäft geprägt, was zu einer anhaltend starken Nachfrage nach Fassadenlösungen führte. Dementsprechend hoch lag die Auslastung in unseren Werken auch im vierten Quartal. Im Kunststoffrohrgeschäft setzte sich die angespannte Situation auf dem Rohstoffmarkt fort. Dennoch erwirtschafteten wir dank unseres dynamischen Margenmanagements, das es uns ermöglichte, die deutlichen Preissteigerungen in der Rohstoffbeschaffung zeitnah an den Markt weiterzugeben, eine signifikante Ergebnisverbesserung. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Übernahme von Meridian Brick im vierten Quartal tätigten wir einen strategisch sehr wichtigen Schritt und wurden dadurch zum führenden Anbieter von Fassadenlösungen in den USA und Kanada. Die relativ lange behördliche Bearbeitungszeit setzten wir unter anderem dazu ein, konkrete Schritte zur Integration zu erarbeiten. So konnten wir die Eingliederung in die bestehende Wienerberger Unternehmensstruktur rasch in Angriff nehmen und bereits erste Fortschritte erzielen. Geschäftssegmente Wienerberger Building Solutions Die Business Unit Wienerberger Building Solutions erwirtschaftete in der Berichtsperiode 2021 in einem positiven Marktumfeld ein neues Rekordergebnis: › Deutliche Außenumsatzsteigerung um 10 % auf 2.300,5 Mio. € (Vorjahr: 2.092,1 Mio. €) › Starke EBITDA LFL Steigerung von 15 % auf 473,4 Mio. € (Vorjahr: 412,2 Mio. €) › Anhaltend hohe Nachfrage über alle Produktgruppen und Märkte hinweg, insbesondere für Dachlösungen › Positive Marktstimmung sowohl im Renovierungs- als auch Neubausegment › Ausblick: Wir erwarten eine weiterhin positive Marktentwicklung und starke Nachfrage in unseren europäischen Kernmärkten Wienerberger Building Solutions 2021 2020 Vdg. in % Außenumsatz in MEUR 2.300,5 2.092,1 +10 EBITDA LFL in MEUR 473,4 412,2 +15 EBITDA LFL Marge in % 20,7 % 20,1 % - EBITDA in MEUR 477,6 415,2 +15 EBITDA Marge in % 20,8 % 19,8 % - EBIT in MEUR 313,3 227,9 +38 Gesamtinvestitionen in MEUR 176,1 135,5 +30 Capital Employed in MEUR 1.787,9 1.736,7 +3 Ø Mitarbeiter in FTE 12.427 11.939 +4 In einem insgesamt positiven Marktumfeld erwirtschaftete die Business Unit Wienerberger Building Solutions im Jahr 2021 ein neues Rekordergebnis und übertraf somit das einstige Rekordjahr 2019. Unser Self Help Programm, das Optimierungen entlang des Herstellungsprozesses, striktes Kostenmanagement und den Einsatz neuer digitaler Lösungen umfasst, trug wesentlich zu diesem Rekordergebnis bei. Zu Beginn des Jahres wurden in allen Kernmärkten Preisanpassungen mit dem primären Ziel, die steigende Kosteninflation in den Bereichen Energie, Personal und Rohstoffe zu decken, erfolgreich implementiert. Darüber hinaus haben wir im abgelaufenen Berichtszeitraum in aus- gewählten Märkten in den Sommermonaten weitere Preiserhöhungen vorgenommen, um die außergewöhnliche Entwicklung der Kosteninflation zu kompensieren. Besonders profitieren konnten wir im Geschäftsjahr 2021 von unseren überwiegend lokalen Wertschöpfungsketten, dem Betrieb eigener Tongruben sowie der langfristigen Einkaufsstrategie im Energiebereich. Die Berichtsperiode 2021 war zu Beginn des Jahres durch einen witterungsbedingt eher verhaltenen Start in die Bausaison in einigen unserer Kernregionen gekennzeichnet. Ab März folgte eine verstärkte Renovierungstätigkeit in allen relevanten Märkten und, insbesondere in Westeuropa, eine anhaltend hohe Nachfrage im Wohnungsneubau. Mit einer verstärkten Renovierungstätigkeit waren besonders unsere innovativen und nachhaltigen Produktlösungen gefragt, die in allen Ländern zu einer sehr hohen Auslastung in unseren Werken führte. Diese gute Auftragslage spiegelte sich auch in einem niedrigen Niveau der Lagerbestände wider. Dennoch ist es uns dank guter länder- und werksübergreifender Zusammenarbeit und einem hohen Servicelevel unseres internen Kundendienstes gelungen, unseren Lieferverbindlichkeiten in allen Regionen nachzukommen. Erneut haben wir uns somit für unsere Kunden als verlässlicher Partner erwiesen und konnten unsere langjährigen Geschäftsbeziehungen weiter stärken. Die Märkte in Westeuropa, insbesondere in Belgien und Großbritannien, entwickelten sich im Geschäftsjahr 2021 sehr zufriedenstellend. Besonders stark war die Nachfrage nach unseren Produkten im Bereich der Wand- und Dachlösungen, sowohl bei Renovierungsmaßnahmen als auch im Neubausegment. Die positive Marktentwicklung im Wohnungsneubau wurde weiters durch staatliche Anreize zur Schaffung von Wohnraum und Anpassungen der Emissionsvorschriften begünstigt, die sich auch in Zukunft positiv auf die Geschäftsentwicklung auswirken werden. Auch in den Niederlanden erwirtschafteten wir, getrieben durch unsere innovativen Dach- und Fassadenlösungen, ein starkes Ergebnis über Vorkrisenniveau. In Deutschland verzeichneten wir aufgrund der negativen Auswirkungen der witterungsbedingten Verzögerungen bei Projektstarts zu Beginn des Jahres insgesamt einen Ergebnisrückgang. In Frankreich erzielten wir über alle Produktgruppen hinweg erfreuliche Ergebnisverbesserungen. In unseren Aktivitäten in Nordeuropa entwickelten wir unsere hochwertige Produktpalette weiter und erzielten in einem stabilen Marktumfeld ein solides Ergebnis. In unseren osteuropäischen Märkten verzeichneten wir vor allem in der zweiten Jahreshälfte eine steigende Nachfrage und erzielten in Summe eine signifikante Ergebnissteigerung. In Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn setzten nach einem zum Teil witterungs- bedingt spürbar verhaltenen Jahresbeginn über die Sommermonate deutliche Aufholeffekte ein. In diesem Marktumfeld führte eine verstärkte Tätigkeit im Neu- bau- und Renovierungssegment zu Absatzsteigerungen, wobei sich das Dachgeschäft besonders erfreulich entwickelte. Auch in Österreich war der Bedarf an unseren Produktlösungen aufgrund der regen Bau- und Renovierungstätigkeit hoch und führte zu starken Ergebnissen auf unserem Heimmarkt. In den Märkten Südosteuropas erzielten wir vor allem in Kroatien und Serbien ebenfalls sehr zufriedenstellende Ergebnisse. Im Bereich der Betonpflasteraktivitäten in Osteuropa konnten wir dank unserer Fokussierung auf mittel- und hochwertige Produkte trotz eines witterungsbedingt späten Saisonstarts ein solides Jahresergebnis erzielen. Insgesamt legte der Außenumsatz der Business Unit Wienerberger Building Solutions im Berichtsjahr um 10 % von 2.092,1 Mio. € auf 2.300,5 Mio. € zu. Das EBITDA LFL stieg im gleichen Zeitraum um hervor- ragende 15 % auf 473,4 Mio. € (Vorjahr: 412,2 Mio. €), was auch zu einer Verbesserung der EBITDA LFL Marge auf 20,7 % (Vorjahr: 20,1 %) führte. Ausblick 2022 Für das Geschäftsjahr 2022 erwarten wir in unseren Kernmärkten ein weiterhin positives Geschäftsumfeld und gehen von einer anhaltend hohen Nachfrage aus. Besonders im Renovierungsbereich werden wir vom starken Momentum des europäischen Green Deals profitieren. Allerdings könnte der anhaltende Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft zu einem moderateren Wachstum führen. Der Fokus im Preismanagement wird weiterhin darauf liegen, die Kosteninflation zu decken und gleichzeitig ein transparenter und zuverlässiger Partner für unsere Endkunden zu sein. Der anhaltend hohe Bedarf an innovativen Baustofflösungen wird auch im ersten Halbjahr 2022 für eine hohe Auslastung unserer Werke sorgen, wobei wir bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr gezielte Maßnahmen zur weiteren Kapazitätssteigerung an ausgewählten Produktionsstandorten umsetzen konnten. Neben der bereits geplanten Initiativen im Rahmen unseres Self Help Programms werden wir unseren Fokus auch weiterhin auf Investitionen im Bereich Wachstum und die Umsetzung von Maßnahmen für nachhaltiges Wirtschaften (ESG) legen. Zudem sehen wir uns auch dank unserer lokalen Wertschöpfungsketten in Bezug auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Transportkapazitäten sowie dank unserer langjährig etablierten Energieabsicherungspolitik erfolgreich für weiteres Wachstum positioniert. Wienerberger Piping Solutions Die Business Unit Wienerberger Piping Solutions erzielte trotz herausfordernder Rohstoffmärkte ein Rekordergebnis im Geschäftsjahr 2021: › Anstieg des Außenumsatzes um beachtliche 25 % auf 1.167,3 Mio. € (Vorjahr: 932,6 Mio. €) › Steigerung des EBITDA LFL um 15 % auf 114,7 Mio. € (Vorjahr: 99,6 Mio. €) › Hervorragendes Supply Chain Management und erfolgreiche Beschaffungsinitiativen stellten die Verfügbarkeit unserer Produkte trotz der insgesamt schwierigen Rohstoffsituation sicher › Akquisition von FloPlast und Cork Plastics in Großbritannien und Irland beschleunigt Wandel zum Komplettanbieter durch smarte Wassermanagementlösungen für den Neubau und Renovierungsbereich › Ausblick: Weiterhin stabile Nachfrage nach Infrastruktur- und Inhouselösungen erwartet. Das herausfordernde Umfeld vor allem in der Beschaffung wird auch in der ersten Jahreshälfte 2022 anhalten. Wienerberger Piping Solutions 2021 2020 Vdg. in % Außenumsatz in MEUR 1.167,3 932,6 +25 EBITDA LFL in MEUR 114,7 99,6 +15 EBITDA LFL Marge in % 10,3 % 10,7 % - EBITDA in MEUR 127,5 97,1 +31 EBITDA Marge in % 10,9 % 10,4 % - EBIT in MEUR 49,5 37,4 +32 Gesamtinvestitionen in MEUR 81,3 55,2 +47 Capital Employed in MEUR 920,3 563,8 +63 Ø Mitarbeiter in FTE 3.606,0 3.328 +8 Das Kunststoffrohrgeschäft war im Geschäftsjahr 2021 von herausfordernden Bedingungen auf den Rohstoffmärkten sowie in den Lieferketten geprägt. Trotz dieser Marktgegebenheiten erzielten wir ein neues Rekordergebnis und übertrafen erstmals einen Außenumsatz von mehr als 1 Milliarde Euro. Zu dieser erfreulichen Entwicklung trugen insbesondere ein exzellentes Supply Chain Management, erfolgreich gesetzte Einkaufsinitiativen sowie unser nachfolgend beschriebenes proaktives Margenmanagement bei. Die außerordentlich hohen Preissteigerungsraten bei nahezu allen Rohmaterialien sorgten für ein anhaltend schwieriges Umfeld auf den Beschaffungsmärkten. Darüber hinaus verschärften Rohstoffengpässe aufgrund von Wartungsrückständen und Force-Majeure- Ankündigungen einiger Lieferanten in Kombination mit einer global gestiegenen Nachfrage, insbesondere zu Beginn des Jahres, die Bedingungen noch zusätzlich. Die daraus resultierende Steigerung der Inputkosten, insbesondere im Bereich der für uns relevanten Kunst- stoffpolymere, konnten wir jedoch durch vorausschau- ende Beschaffungs- und Preissetzungsmaßnahmen weitgehend kompensieren. Erfolgreiches Bestandsmanagement, langfristige Lieferantenbeziehungen und Optimierungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette trugen dazu bei, dass wir die zugesagten Mengen liefern und damit unsere Marktposition weiter stärken konnten. Durch dieses proaktive Margenmanagement positionierten wir uns einmal mehr als transparenter und verlässlicher Geschäftspartner für unsere Kunden. Darüber hinaus führte die kontinuierliche Weiterverfolgung unserer Strategie, den Fokus auf die Herstellung von margenstarken Produktgruppen zu legen, zu einem signifikant gesteigerten Ergebnis. Die ersten sechs Monate des Berichtszeitraums waren in nahezu all unseren Kernmärkten von einer außergewöhnlich hohen Nachfrage nach Kunststoffrohrlösungen geprägt, welche sich mit Beginn der zweiten Jahreshälfte normalisierte. Im Infrastrukturbereich konzentrierten wir uns weiterhin auf den kontinuierlichen Ausbau unseres Produktportfolios und verzeichneten eine hohe Nachfrage nach unseren Komplettlösungen für die Wasser- und Energiewirtschaft. Auch im Inhousesegment verbuchten wir eine starke Nachfrage nach unseren innovativen Systemlösungen. Diese Entwicklung ist im Hinblick auf den Geschäftsverlauf erfreulich und bestätigt zudem, dass wir mit unserer langfristigen strategischen Ausrichtung die richtigen Initiativen ergriffen haben. In den nordeuropäischen Ländern erzielten wir in einem stabilen Marktumfeld auf hohem Niveau ein robustes Ergebnis. Neben einem verbesserten Produktmix profitierten wir vor allem in Norwegen von der gestiegenen Nachfrage nach frostbeständigen und vorgedämmten Kunststoffrohren. Gute Fortschritte erzielten wir im Berichtszeitraum im Ausbau des schwedischen Werks in Ljung zum größten Rohrproduktionsstandort in Nordeuropa. Auch der Bau unseres neuen Standorts in Finnland für die Produktion von maßgeschneiderten Spezialprodukten für die Wasserwirtschaft, wie Pumpstationen oder großformatige Tanklösungen, wurde erfolgreich vorangetrieben. In den baltischen Staaten erfreuten wir uns einer starken Nachfrage und erzielten dank unseres proaktiven Margenmanagements eine signifikante Ergebnissteigerung. In Westeuropa erwirtschafteten wir eine deutliche Ergebnisverbesserung, welche vor allem der kontinuierlichen Optimierung unseres Produktportfolios im Bereich Inhouse zuzuschreiben war. Mit der Übernahme von FloPlast und Cork Plastics im Juli 2021 stärkten wir unsere Position im äußerst attraktiven britischen und irischen Renovierungsmarkt weiter. Diese Übernahme beschleunigt unseren Wandel zu einem Anbieter von Komplettsystemen, indem es uns ermöglicht, unser Dachportfolio mit ergänzenden Lösungen für Dachrinnen, Regenwasser und Entwässerung zu kombinieren. Die Akquisition unterstreicht auch unser Engagement für das Wassermanagement als Teil unserer ESG-Strategie. Gleichzeitig bietet das kombinierte Produktportfolio verstärkte Cross-Selling-Möglichkeiten im privaten und öffentlichen Wohnungsneubau, in dem wir in Großbritannien bereits eine führende Position einnehmen. Mit dieser Strategie schaffen wir zusätzliches Wachstum und steigern zugleich nachhaltig die Profitabilität unseres Geschäfts. Besonders positiv entwickelte sich unser Geschäft in Osteuropa. Vor allem Polen, die Tschechische Republik und Ungarn trugen maßgeblich zum Wachstum bei. Es ist uns gelungen, unsere Marktposition sowohl im Systemgeschäft als auch mit einer erweiterten Produktpalette auszubauen. EU-Förderprogramme für den Ausbau und die Sanierung von Rohrleitungssystemen unterstützten diese positive Entwicklung noch zusätzlich. In Österreich profitierten wir primär von einer verbesserten Lieferkette und erzielten im Berichtszeitraum eine zufriedenstellende Ergebnissteigerung. Darüber hinaus setzten wir im Jahr 2021 unsere Strategie der konsequenten Portfoliooptimierung weiter fort. Folglich zogen wir uns im Verlauf des Jahres aus den Märkten Russland und Griechenland, die unsere zukünftigen Wachstumserwartungen nicht erfüllen konnten, zurück. Auch in Zukunft werden wir aktiv strategische Schritte zur Portfoliobereinigung verfolgen und dadurch unsere Rentabilität weiter verbessern. Insgesamt steigerten wir den Außenumsatz im Berichtszeitraum um 25 % auf 1.167,3 Mio. € (Vorjahr: 932,6 Mio. €). Durch erfolgreiche Initiativen entlang der gesamten Supply Chain und die konsequente Fortführung unserer wertschaffenden Wachstumsstrategie gelang es uns zudem, trotz der herausfordernden Beschaffungsmärkte das EBITDA LFL um 15 % von 99,6 Mio. € auf 114,7 Mio. € zu steigern, und wir erzielten eine EBITDA LFL Marge von 10,3 % (Vorjahr: 10,7 %). Ausblick 2022 Für das Geschäftsjahr 2022 erwarten wir in der ersten Jahreshälfte eine stabile Nachfrage trotz einer weiterhin sehr angespannten Situation auf den Rohstoffmärkten mit volatilen Preisentwicklungen im Kunststoffbereich sowie straffe Lieferketten. EU-Förderprogramme für die Umsetzung großer Infrastrukturprojekte werden weiterhin für ein positives Marktsentiment sorgen. Mit der Fortsetzung unserer Expansionsstrategie in höher- wertige Segmente wie Regenwasser- und Abwassermanagement im Infrastrukturbereich und dem Ausbau des Inhousegeschäfts werden wir die Profitabilität der Business Unit weiter optimieren. Neben der konsequenten Umsetzung unseres proaktiven Margenmanagements werden die Akquisition von FloPlast und Cork Plastics sowie die Werkserweiterungen in Nordeuropa einen signifikanten Ergebnisbeitrag leisten. North America Die Business Unit North America setzte ihren Wachstumskurs im Jahr 2021 fort und erwirtschaftete erneut ein ausgezeichnetes Ergebnis: › Der Außenumsatz legte in der Berichtsperiode um 53 % auf 498,6 Mio. € zu (Vorjahr: 325,0 Mio. €) › Das EBITDA LFL zeigte eine sehr erfreuliche Entwicklung mit einem Anstieg von 76 % auf 82,7 Mio. € (Vorjahr: 46,9 Mio. €) › Erfolgreicher Abschluss der Übernahme von Meridian Brick im Oktober 2021 › Besonders starke Ergebnisentwicklung im Kunststoffrohr- und im kanadischen Ziegelgeschäft › Ausblick: Nachfrage nach Fassadenlösungen begünstigt durch anhaltend positives Marktumfeld North America 2021 2020 Vdg. in % Außenumsatz in MEUR 498,6 325,0 +53 EBITDA LFL in MEUR 82,7 46,9 +76 EBITDA LFL Marge in % 19,6 % 14,4 % - EBITDA in MEUR 89,1 45,7 +95 EBITDA Marge in % 17,9 % 14,1 % - EBIT in MEUR 57,6 -72,8 >100 Gesamtinvestitionen in MEUR 22,4 10,4 >100 Capital Employed in MEUR 539,9 293,6 +84 Ø Mitarbeiter in FTE 1.591,0 1.352 +18 Die Entwicklung der Business Unit North America war im Jahr 2021 geprägt von einem positiven Marktumfeld im Neubausegment in unseren Kernregionen in den USA und Kanada sowie einer hohen Nachfrage im US- amerikanischen Infrastrukturbereich. Trotz vereinzelter Restriktionen aufgrund behördlich verordneter Maß- nahmen zur Eindämmung der Pandemie setzten wir im Berichtszeitraum den erfolgreichen Wachstumskurs der letzten Jahre fort und erzielten erneut eine signifikante Ergebnisverbesserung. Insbesondere das Kunststoffrohrgeschäft wie auch das Fassadengeschäft in Kanada leisteten außerordentlich starke Beiträge zum Konzernergebnis. In Nordamerika begann das Jahr 2021 trotz witterungs- bedingter Verzögerungen bei den Projektstarts in einzelnen Regionen bereits sehr erfolgreich. Die Bau- beginne bewegten sich auf konstant hohem Niveau und damit über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Infolgedessen verzeichneten wir eine anhaltend starke Nachfrage sowohl im Neubau als auch bei Infrastrukturlösungen und erzielten ein kräftiges Ergebniswachstum. Diese Entwicklung war besonders in den südlichen Regionen der USA zu beobachten, und das Wachstum hätte aufgrund von Engpässen in der Lieferkette und des Arbeitskräftemangels im gesamten Wirtschaftssektor noch höher ausfallen können. Unsere nordamerikanischen Ziegelaktivitäten profitierten von dieser starken Nachfragesituation insbesondere dank unserer Designelemente für den Innenraum sowie unserer innovativen Fassadenlösungen. Dies führte sowohl zu einer hohen Auslastung unserer Werke als auch zu niedrigen Lagerbeständen. Die Kombination aus erfolgreich umgesetzten Preiserhöhungen zur Abdeckung der Kosteninflation und weiteren Optimierungsmaßnahmen zur Effizienzsteigerung entlang der gesamten Wertschöpfungskette bildete die Basis für ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2021. Neben der konzernweiten Absicherungspolitik im Energiebereich erwies sich speziell im Jahr 2021 eine vor mehreren Jahren erworbene Sandgrube in Kanada als großer Erfolg. Durch die Kontrolle dieses für uns wichtigen Rohstoffs stellten wir sowohl dessen Verfügbarkeit sicher und minimierten zugleich die Auswirkungen der steigenden Kosteninflation. Besonders hervorzuheben im Jahr 2021 ist unser Kunststoffrohrgeschäft in Nordamerika, das im Berichtszeitraum aufgrund mehrerer Einflussfaktoren, insbesondere im Hinblick auf die Margenentwicklung, einen außerordentlich positiven Einmaleffekt auf das Ergebnis erzielte. Ausgelöst wurde diese Dynamik durch eine Kombination aus einer sehr hohen Nachfrage nach Infrastrukturlösungen und einem besonders herausfordernden Beschaffungsmarkt, der vor allem durch eine Verknappung von Rohstoffen und daraus resultierende deutliche Preissteigerungen gekennzeichnet war. Im ersten Quartal 2021 führten zahlreiche Force-Majeure- Meldungen von Lieferanten infolge von Winterstürmen in Texas zu einem erheblichen Versorgungsengpass. Bei anhaltend steigender Nachfrage und niedrigen Lagerbeständen verschärfte sich die Situation im Laufe des Jahres weiter. Obwohl es in der zweiten Jahreshälfte erste Anzeichen einer leichten Erholung der angespannten Lieferketten gab, normalisierte sich die Entwicklung wider Erwarten auch im vierten Quartal nicht. Aufgrund langfristiger Lieferverträge, einer optimierten Beschaffungskette und eines gezielten Bestandsmanagements konnten wir dem aufgetretenen Versorgungsengpass jedoch erfolgreich entgegenwirken. Zudem ermöglichte uns ein vorausschauendes Preismanagement mit Fokus auf Preisflexibilität und strikter Kostendisziplin, die deutlich gestiegenen Rohstoffpreise an den Markt weiterzugeben und unsere Profitabilität zu steigern. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Übernahme von Meridian Brick setzten wir im vierten Quartal 2021 einen weiteren wichtigen Wachstumsschritt und bauten unsere Position vor allem im attraktiven südostamerikanischen Markt, aber auch in Kanada stark aus. Durch diese Akquisition sind wir nun der führende Anbieter von innovativen Fassadenlösungen auf dem nordamerikanischen Markt. Der Integrationsprozess ist zügig angelaufen, und die ersten Änderungen in der Organisationsstruktur wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Dabei verfolgen wir das klare Ziel, die neuen Werke und Mitarbeiter in unsere langfristig orientierte Wienerberger-Kultur miteinzubeziehen und uns als solides, nachhaltig wachsendes Unternehmen und attraktiver Arbeitgeber zu etablieren. Neben der Umsetzung auf sozialer Ebene liegt der Fokus auch auf der Harmonisierung und Implementierung der neu erworbenen Werke sowie im Vertrieb, wo wir mit lokal starken Marken mit hohem Wiedererkennungswert auftreten werden. Unser erfahrenes Team in den USA und Kanada wird die Integration zügig vorantreiben. Damit werden wir bereits im ersten Jahr nach der Übernahme beträchtliche Synergien heben und das Wachstum in unseren Kernmärkten weiter vorantreiben. Insgesamt konnten wir im Geschäftsjahr 2021 erneut ein hervorragendes Ergebnis trotz herausfordernder Bedingungen entlang der Lieferketten erzielen. Der Außenumsatz stieg im Berichtszeitraum um 53 % auf 498,6 Mio. €, darin enthalten ist auch die Konsolidierung von Meridian Brick (Vorjahr: 325,0 Mio. €). Das EBITDA LFL erhöhte sich im selben Zeitraum deutlich auf 82,7 Mio. €, was einer Steigerung von 76 % gegenüber dem Vorjahr entsprach (Vorjahr: 46,9 Mio. €). Die EBITDA LFL Marge verbesserte sich auf 19,6 % (Vorjahr: 14,4 %), begünstigt auch durch den positiven Effekt aus dem Kunststoffrohrgeschäft. Ausblick 2022 Für das erste Halbjahr 2022 erwarten wir, dass das positive Marktumfeld im Neubaubereich anhält und unsere Fassadenlösungen weiterhin von einer starken Nachfrage profitieren werden. Herausforderungen könnten sich aus Engpässen in der Lieferkette ergeben. Zudem könnte der Mangel an Fachkräften das Wachstum dämpfen. Im Infrastruktursektor erwarten wir eine anhaltend starke Nachfrage, die durch staatliche Subventionen unterstützt wird. Mit einer erwarteten Normalisierung der Marktbedingungen gehen wir davon aus, das außerordentlich starke Ergebnis im Kunststoffrohrgeschäft des Vorjahres nicht wiederholen zu können. Die Integration von Meridian Brick wird im Jahr 2022 kontinuierlich fortgesetzt. Das Festhalten an unserem ursprünglichen Ziel eines kombinierten EBITDA-Beitrags von 120 Mio. US-Dollar drei Jahre nach der Akquisition, obwohl die Veräußerung von drei Produktionsstätten und einzelnen Vertriebsstandorten aus regulatorischer Sicht notwendig war, unterstreicht unsere positive Einschätzung zum attraktiven nordamerikanischen Markt. Ausblick und Ziele 2022 Marktausblick Europa Für 2022 erwarten wir in unseren europäischen Kernmärkten insbesondere aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts ein volatiles Marktumfeld. Die Herausforderungen entlang der Versorgungsketten sowie die Verfügbarkeit und Dynamik in der Kosteninflation bei Rohstoffen und Energie werden zudem bestehen bleiben. Dennoch gehen wir von einer Fortsetzung des zugrundeliegenden positiven Trends vom zweiten Halbjahr 2021 aus, insbesondere in der ersten Jahreshälfte. Dies wird zu einer weiterhin soliden Nachfrage auf hohem Niveau im Bereich des Neubaus von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie zu einer anhaltend starken Renovierungstätigkeit führen. Die Initiativen zur Förderung von Investitionen im Bereich der Nachhaltigkeit im Rahmen des EU-Green-Deals werden sich zudem positiv auf die Nachfrage in unserem Geschäftsfeld auswirken. Den Bedarf an Infrastrukturlösungen sehen wir weiterhin positiv und erwarten insgesamt stabile Märkte. Mittelfristig wird dieses Segment auch von der Umsetzung der von den EU-Mitgliedstaaten angekündigten Förderprogramme profitieren. Diese werden sich positiv auf die Nachfrage nach unseren Lösungen im Bereich des Wasser- und Energiemanagements auswirken. Zu den limitierenden Faktoren sind neben den oben genannten Herausforderungen auch die Entwicklung des globalen Infektionsgeschehens und die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften zu zählen, die die Dynamik des Marktes dämpfen könnten. Marktausblick Nordamerika Die Aussichten für die Märkte in den USA und Kanada im Jahr 2022 sind im Wesentlichen ähnlich jenen in Europa. Wir gehen insbesondere in der ersten Jahreshälfte von einer weiterhin positiven Marktstimmung aus und sehen die Nachfrage aufgrund der anhaltend hohen Bautätigkeit in unseren Kernmärkten in den USA und Kanada stabil auf hohem Niveau. Zudem werden positive Impulse durch das von der US-Regierung geschnürte Investitionspaket für Infrastrukturprojekte erwartet. Auch in Nordamerika gehen wir davon aus, dass sich der Mangel an qualifizierten Fachkräften und Engpässe entlang der Lieferketten dämpfend auf das Wachstum auswirken könnten. Ziele Basierend auf neuen Rekordergebnissen 2021 werden wir auch im kommenden Geschäftsjahr 2022 unsere wertschaffende Wachstumsstrategie der Wienerberger Gruppe weiter vorantreiben. Der Fokus liegt dabei weiterhin auf unseren bewährten strategischen Wachstumssäulen. Organisches Wachstum werden wir durch unsere hohe Innovationskraft und unser Programm zur kontinuierlichen Performancesteigerung aktiv vorantreiben. Zusätzliches anorganisches Wachstum erzielen wir durch die Fortsetzung unserer attraktiven Erfolgsbilanz bei wertschaffenden Unternehmensübernahmen. Alle unsere Geschäftsaktivitäten stehen dabei im Einklang mit unserer ESG-Strategie und klar definierten KPIs. Für das Jahr 2022 haben wir uns das ambitionierte Ziel gesetzt, das EBITDA der Wienerberger Gruppe auf 750 bis 770 Mio. € zu steigern. Neben organischem Wachstum und Ergebnisbeiträgen aus unserem Self Help Programm beinhaltet diese Zielsetzung auch Beiträge aus den Akquisitionen von Meridian Brick und FloPlast sowie Cork Plastics. Nicht enthalten sind Effekte aus dem Verkauf von Vermögenswerten und Währungseinflüsse. Ausblick und Ziele für 2022 wurden vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts festgelegt. Dessen Auswirkungen sind zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresberichts 2021 noch nicht zuverlässig abschätzbar. Wienerberger betreibt keine Produktionsstandorte in der Ukraine und der Anteil des Geschäfts in Russland beläuft sich auf weniger als 1 % des Konzernumsatzes. Neben unserem proaktiven Margenmanagement zur Deckung der Kosteninflation werden wir auch weiterhin auf unsere bewährten internen Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie eine laufende Portfoliooptimierung setzen, um unsere Profitabilität weiter zu steigern und ein verlässlicher und transparenter Partner für unsere Kunden zu bleiben. Bei einer im Jahresvergleich gestiegenen Anzahl an Produktionsstandorten werden 135 Mio. € in Instandhaltungsmaßnahmen für unsere Anlagen und die kontinuierliche Verbesserung der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz fließen. Zudem werden wir insgesamt 160 Mio. € für die kontinuierliche Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks, die Optimierung und Erweiterung unserer Werke sowie die Weiterentwicklung unseres Produktportfolios investieren. Darüber hinaus evaluieren wir kontinuierlich eine Vielzahl potenzieller Akquisitionsziele und prüfen sie auf strategische Entwicklungsmöglichkeiten, wertsteigernde Ergänzungen unseres Portfolios im Bereich intelligenter Infrastruktur-, Renovierungs- und Neubaulösungen sowie Ertrags-, Cashflow- und Synergiepotenziale im Einklang mit unseren ESG-Zielen. Sonstige Unternehmensangaben Forschung und Entwicklung Forschung und Entwicklung (F&E) ist ein wichtiger strategischer Aspekt der Wienerberger Gruppe und verfolgt das Ziel, unsere Kosten- und Technologieführerschaft langfristig abzusichern sowie unsere Marktpositionen durch Produktinnovationen zu stärken. Dabei stehen der Nutzen für die Anwender sowie die Erfüllung aller Anforderungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit stets im Vordergrund. Unsere F&E-Aktivitäten leisten damit einen wichtigen Beitrag zu unseren ehrgeizigen Zielen bei der Dekarbonisierung und der Förderung der Kreislaufwirtschaft. Darüber hinaus zählen für uns die Entwicklung neuer Materialien, Produkte und Systemlösungen, die Optimierung bestehender und die Entwicklung neu- er Produktionstechnologien sowie die Digitalisierung von Prozessen und die weitere Einführung von Industrie 4.0 zu den zentralen Handlungsfeldern. Strategische F&E-Projekte werden zentral gesteuert und verwaltet, während die Umsetzung in der Regel lokal erfolgt. Wienerberger verfügt zu diesem Zweck über mehrere Forschungszentren in verschiedenen Ländern, die auf unterschiedliche Produktgruppen spezialisiert sind. Neue Technologien werden zunächst im Rahmen von Demonstrationsprojekten auf ihre Leistungsfähigkeit und ihren Mehrwert für die Kunden getestet. Erfolg- reiche Ideen werden dann über unsere Plattformen rasch gruppenweit ausgerollt. Innovationen, Systemlösungen und effiziente Nutzung von Ressourcen Die kontinuierliche Optimierung der Eigenschaften von Baumaterialien und des Ressourceneinsatzes in Verbindung mit der Entwicklung neuer Lösungen ist ein bedeutender Schwerpunkt in unserer Forschung, um den ständig steigenden Anforderungen an Baustoffe, wie Energieeffizienz, CO₂-Fußabdruck, Erdbebensicherheit und statische Eigenschaften, gerecht zu werden. Darüber hinaus liegt der Fokus auf der Erweiterung von bestehenden und neuen Produkten um smarte bzw. digitale Funktionalitäten. Unser Ziel ist die Entwicklung von Produktlösungen, die eine schonende, schnelle und einfache Verarbeitung ermöglichen, die zum Klimaschutz und zur Energieeffizienz von Gebäuden beitragen und dem Kunden einen Mehrwert bieten. Darüber hinaus stehen alle F&E-Aktivitäten vollständig im Einklang mit unseren ehrgeizigen ESG-Zielen. Auf dem Weg zum CO2-neutralen Anbieter von Baumaterialien Im Sinne der Kreislaufwirtschaft konzipieren wir 100 % unserer neuen Produkte für die Wiederverwendung oder das Recycling. Ebenso arbeiten wir stets daran, dass alle unsere Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus einen positiven Beitrag zur Dekarbonisierung leisten und somit den CO₂-Fußabdruck der gesamten Gruppe verringern. So trägt unser Ziegel mit seinen positiven Eigenschaften als Naturprodukt zum Umweltschutz bei und sorgt als energieeffizienter Baustoff für ein angenehmes und gesundes Wohnklima sowohl im Sommer als auch im Winter. Die Forschungsschwerpunkte in der keramischen Produktion liegen beim Einsatz alternativer Energieträger (Elektrifizierung von Prozessen, möglicher Einsatz von Wasserstoff oder „grünem“ Gas), der Reduktion des Energieverbrauchs im Trocknungs- und Brennprozess und dem optimierten Einsatz von Rohstoffressourcen durch Produktentwicklungen und neue Rezepturen. Zusätzlich investieren wir laufend in die Automatisierung von Produktionsabläufen und Einführung neuartiger Produktionstechnologien. Als Technologie- und Innovationsführer entwickelt Wienerberger Baustoffe und Dienstleistungen für die Zukunft. Dazu gehören unsere Lösungen für die gesamte Gebäudehülle. Durch Gewichtsreduzierung, die Erhöhung der Effizienz im Produktionsprozess und die Optimierung der physikalischen Eigenschaften unserer Produkte verbesserten wir die Wärmedämmung um fast ein Drittel, verringerten gleichzeitig den Energieverbrauch in der Produktion und ermöglichten darüber hinaus den Bau von deutlich schlankeren Wandkonstruktionen. Im Rahmen unserer kontinuierlichen Innovationsbemühungen beschäftigen wir uns auch intensiv mit dem Einsatz von mobilen Baurobotern und dem Thema Vorfertigung. Die gesamte Baubranche steht in Zeiten der Digitalisierung, der hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum und des kontinuierlich wachsenden Fachkräftemangels vor großen Herausforderungen. Als Innovationsführer in der Branche sehen wir ein hohes Potenzial für die Automatisierung in der Vorfertigung und in der Bauausführung. Wir wollen unseren Kunden Produktlösungen anbieten, die nicht nur schneller und einfacher zu installieren sind, sondern auch die Kosten senken und gleichzeitig die Sicherheit, Effizienz und Qualität erhöhen. Um dies zu erreichen, arbeiten wir mit mehreren Unternehmen, Start-ups und Universitäten zusammen. Unter anderem ist daraus bereits ein erster Prototyp eines innovativen Mauerwerksroboters für Baustellen entstanden. Ziel ist es, eine marktreife Lösung zu entwickeln, die eine Antwort auf den immer größer werdenden Fachkräftemangel auf Baustellen darstellt. Im Bereich der Kunststoffrohre konnten wir durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Produkte den Anteil an recycelten Rohstoffen im Herstellungsprozess weiter erhöhen. Wir leisten mit dieser Entwicklung einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der CO₂-Bilanz über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg und stellen eine vollständige Kreislaufwirtschaft sicher. Begleitet wurde dieser Prozess von einer ständigen Qualitätskontrolle und zahlreichen Tests, um die Zusammensetzung der Rohre durchgehend zu prüfen und eine konstant hohe Produktqualität zu gewährleisten. Darüber hinaus entwickeln wir unsere Infrastrukturlösungen im Bereich der Wasserwirtschaft zur Vorbeugung von Ressourcenverknappung und im Bereich der Energie im Hinblick auf die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ständig weiter. Ein Beispiel, das von unserer Tochtergesellschaft Pipelife stammt, ist das System Raineo, welches die Regenwasserbewirtschaftung auf versiegelten Böden optimiert und dabei zu 100 % aus recycelten Rohstoffen besteht. Ein weiteres Produktbeispiel ist unser Konzept Preflex Spider – eine vorgefertigte, maßgeschneiderte Elektroinstallation, die für mehr Effizienz auf der Baustelle sorgt. Mit diesen und weiteren Lösungen wollen wir dem zunehmenden Fachkräftemangel sowie den klimatischen Veränderungen begegnen. Auch im Bereich der keramischen Rohre optimieren wir ständig unsere Produktionsprozesse. Darüber hinaus werden Steinzeug-Keramo-Rohre ausschließlich aus natürlichen, wiederverwertbaren Rohstoffen hergestellt und sind nach ihrem Gebrauch zu 100 % recycelbar. Ob Klimawandel, Fachkräftemangel oder Ressourcenknappheit – unsere Antwort auf aktuelle Herausforderungen liegt in der Innovation. Unsere Vision ist es, mit unseren intelligenten Gebäude- und Infrastrukturlösungen die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Ein Drittel des Umsatzes der Wienerberger Gruppe stammt bereits aus innovativen Produkten und Dienstleistungen. Unser Ziel ist es, diesen Anteil auch in Zukunft nachhaltig in der Gruppe zu etablieren. Auf unserer Homepage informieren wir darüber hinaus regelmäßig über aktuelle Themen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung. Wienerberger Aktie und Aktionäre Die Wienerberger AG notiert im Prime Market der Wiener Börse mit nennwertlosen Inhaberaktien. Es bestehen keine Vorzugs- oder Namensaktien und keine Beschränkungen für Stammaktien. Der Grundsatz „one share – one vote“ kommt somit in vollem Umfang zur Anwendung. In den USA wird die Wienerberger AG über ein ADR-Level-1-Programm der Bank of New York am OTC-Markt gehandelt. Mit einer Börsekapitalisierung von 3.725 Mio. € und einer Gewichtung im ATX von 6,0 % per Jahresende 2021 zählt Wienerberger zu den sieben größten börsennotierten Unternehmen in Österreich. Die Wienerberger Aktie eröffnete das Börsenjahr 2021 mit einem Kurs von 26,08 € – dem Schlusskurs eines sehr volatilen Vorjahres, welches durch den Beginn der Covid19-Pandemie, einen daraus resultierenden Einbruch der globalen Aktienmärkte Mitte März und eine anschließenden Kurserholung geprägt war. In einem freundlichen Marktumfeld konnte sich auch die Wienerberger Aktie zu Jahresbeginn gut behaupten und den Aufwärtstrend der letzten Monate des Vorjahres fortsetzen. Dabei markierte der erste Handelstag des Jahres 2021 mit 26,16 € zugleich den Jahrestiefststand. Bis zum Ende des ersten Halbjahres gewann die Wienerberger Aktie um 25 % an Wert auf 32,50 €. Beflügelt durch ein anhaltend freundliches Marktsentiment in Kombination mit unserer starken Geschäftsentwicklung stieg der Kurs zu Beginn der zweiten Jahres- hälfte weiter an und erreichte am 11. August mit 35,34 € seinen Jahreshöchststand. Infolge der zunehmenden Inflation, insbesondere im Bereich der Energiepreise, und einer dadurch ausgelösten Beunruhigung an den welt- weiten Aktienmärkten korrigierte der Kurs bis Anfang Oktober auf knapp unter 30 €, ehe der Wert der Aktie, erneut getrieben von starken Quartalsergebnissen, abermals nahezu auf den Jahreshöchststand klettern konnte. Diese sehr volatile Marktstimmung setzte sich in den letzten Monaten der zweiten Jahreshälfte fort. Mit zunehmenden Infektionszahlen in Verbindung mit weiterhin hohen Inflationsraten setzte kurz vor Jahresende erneut eine Abwärtsbewegung des Aktienkurses ein. Per Jahresultimo notierte die Wienerberger Aktie bei einem Kurs von 32,34 € und beendete damit das Börsenjahr 2021 mit einem Plus von 24,0 %. Der Wiener Leitindex ATX konnte im selben Zeitraum um 38,9 % zulegen. Diese Entwicklung ist vor allem auf die hohen Kursgewinne der im österreichischen Leitindex stark gewichteten Banken- und Energiewerte zurückzuführen. Unter Berücksichtigung der prognostizierten Geschäftsentwicklung schlägt der Vorstand der 153. o. Hauptversammlung am 3. Mai 2022 vor, eine Dividende von 75 Eurocent je Aktie auszuschütten, was einer Erhöhung von 25 % im Jahresvergleich entspricht. Mit 86,1 Mio. € beträgt die Dividendenauszahlung 20,5 % vom Free Cashflow nach Berücksichtigung von Leasingzahlungen. Auf Grundlage des Jahresschlusskurses von 32,34 € errechnet sich eine Dividendenrendite von 2,3 %. Kennzahlen je Aktie 2021 2020 Vdg. in % Ergebnis in EUR 2,75 0,79 >100 Ergebnis bereinigt in EUR 2,84 1,79 +59 Dividende in EUR 0,75 0,60 +25 Free Cashflow 1) in EUR 3,72 3,53 +5 Eigenkapital 2) in EUR 19,00 15,52 +22 Höchstkurs in EUR 35,34 28,26 +25 Tiefstkurs in EUR 26,16 11,59 >100 Ultimokurs in EUR 32,34 26,08 +24 Höchst KGV 12,9 36,0 - Tiefst KGV 9,5 14,8 - Ultimo KGV 11,8 33,2 - Gewichtete Aktienanzahl 3) in Tsd. 113.105 112.680 +0 Ultimo Börsekapitalisierung in MEUR 3.725,2 3.004,1 +24 Ø Börseumsatz/Tag 4) in MEUR 12,9 12,9 +0 1) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, vermindert um Investitions-Cashflow und Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten und zuzüglich Special Capex und Auszahlungen für Wachstumsprojekte // 2) Eigenkapital inklusive nicht beherrschender Anteile, exklusive Hybridkapital // 3) Bereinigt um zeitanteilig gehaltene Aktien // 4) in Doppelzählung Aktionärsstruktur Wienerberger ist eine reine Publikumsgesellschaft ohne Kernaktionär, deren Aktien zu 100 % im Streubesitz sind. Die Gruppe weist eine für international agierende, börsennotierte Unternehmen übliche breit gestreute Aktionärsstruktur auf. Gemäß der letzten Aktionärsstrukturerhebung im November 2021 werden 14 % der Wienerberger Aktien von privaten Anlegern gehalten. Die deutliche Mehrheit befindet sich im Besitz institutioneller Anleger, wobei mehr als die Hälfte aus dem angelsächsischen Raum – Nordamerika (31 %) und Großbritannien (25 %) – stammt. Der verbleibende Anteil wird hauptsächlich von kontinentaleuropäischen Anlegern gehalten. Eine Analyse der verschiedenen Anlagestrategien der institutionellen Anleger zeigt, dass wertorientierte Anleger mit 22 % dominieren, gefolgt von GARP- und wachstumsorientierten Anlegern (21 % bzw. 20 %). Aktionäre haben per Jahresultimo auf Grundlage der gesetzlichen Beteiligungspublizität gem. §§ 130 bis 134 BörseG folgende bedeutende Beteiligungen gemeldet: Mehr als 5 % der Wienerberger Stimmrechte kontrollierten seit 27. Oktober 2021 FMR LLC (Fidelity) mit Sitz in den USA. Das Grundkapital der Wienerberger AG teilt sich auf 115.187.982 Stückaktien auf und der Bestand eigener Aktien beträgt 381.910 Stück. Investor Relations Durch umfassende Investor-Relations-Aktivitäten bemühen wir uns stets um nachhaltige Beziehungen und einen laufenden Austausch mit Investoren, Analysten und Banken. Zentrales Anliegen der Investor Relations ist eine laufende, offene und aktive Kommunikation zur Gewährleistung einer bestmöglichen Transparenz. Um diesen hohen Anforderungen in einer nach wie vor von Planungsunsicherheiten geprägten Zeit gerecht zu wer- den, setzte Wienerberger neben den wieder vermehrt möglichen persönlichen Kontakten auch weiterhin auf die Nutzung digitaler Kommunikationskanäle, um unsere gewohnt schnelle Reaktionsfähigkeit zu gewährleisten und den Finanzmarkt in regelmäßigen Conference Calls über aktuelle Entwicklungen in unseren Märkten informieren zu können. Darüber hinaus haben wir an einer Vielzahl von Roadshows und Investorenkonferenzen teilgenommen, die ebenfalls meist virtuell statt- gefunden haben. In mehr als 500 direkten Kontakten informierten der Vorstand und das Investor-Relations- Team im vergangenen Jahr Investoren und Analysten aus aller Welt über die wesentlichen Kennzahlen des Unternehmens, operative und strategische Entwicklungen, die Ereignisse und Auswirkungen der Pandemie auf die einzelnen Märkte sowie aktuelle ESG-Themen (Environmental, Social and Governance). Die Beobachtung durch eine Reihe renommierter nationaler und internationaler Investmentbanken sichert die Visibilität der Wienerberger Aktie in der Financial Community. Mit Stand Februar 2022 wird die Wienerberger Aktie von 14 Analysten gecovert. Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten In der 151. o. Hauptversammlung vom 5. Mai 2020 wurde der Vorstand ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 Monaten eigene Aktien der Wienerberger AG im Ausmaß von bis zu 8 % des Grundkapitals ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung zu erwerben. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben börslich oder außerbörslich erfolgen, und zwar auch nur von einzelnen Aktionären oder einem einzigen Aktionär, doch muss der Aufsichtsrat im Nachhinein von diesem Beschluss in Kenntnis gesetzt werden. In der 151. o. Hauptversammlung vom 5. Mai 2020 wurde der Vorstand der Wienerberger AG für die Dauer von fünf Jahren ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats und ohne neuerliche Beschlussfassung der Hauptversammlung für die Veräußerung bzw. Verwendung eigener Aktien eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot, unter sinngemäßer Anwendung der Regelungen über den Bezugsrechtsausschluss der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Weiters wird der Vorstand der Wienerberger AG ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 Monaten mit Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einzug eigener Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung herabzusetzen. In der 150. o. Hauptversammlung vom 6. Mai 2019 wurde ein genehmigtes Kapital in Höhe von 17.452.724 Mio. € (15 % des Grundkapitals) durch die Ausgabe von bis zu 17.452.724 neuen Stückaktien für einen Zeitraum von fünf Jahren beschlossen. Unter besonderen Voraussetzungen kann das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden. Dabei darf die Anzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 5.817.574 (5 % des Grundkapitals) nicht überschreiten. Im Geschäftsjahr führte die Wienerberger AG am 31. August 2021 mit Settlement 3. September 2021 ein Aktienwiederveräußerungsprogramm durch. Hier- bei wurden zu einem gewichteten Durchschnittskurs von 32,50 € pro Stück insgesamt 2.500.000 Stück eigene Aktien mit einem Gesamtwert von 81,3 Mio. € außerbörslich durch ein beschleunigtes Privatplatzierungsverfahren (Accelerated Bookbuilding) und unter Ausschluss des Kaufrechts (Bezugsrechts) bestehender Aktionäre veräußert. Change-of-Control-Klauseln sind in den Vorstandsdienstverträgen, den Vereinbarungen zu den Unternehmens- und Hybridanleihen sowie in den syndizierten Krediten und Darlehen enthalten. Weitere Angaben zur Zusammensetzung des Wienerberger Kapitals, zu Aktiengattungen, zu Beschränkungen und Rechten sowie zu Befugnissen der Mitglieder des Vorstands zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf bzw. -verkauf sind im Konzernanhang unter Anmerkung 28 Konzerneigenkapital sowie ab Seite 278 enthalten. Risikomanagement und internes Kontrollsystem Unsere internationale Geschäftstätigkeit bringt nicht nur Chancen, sondern auch kurz-, mittel- und langfristige Risiken mit sich. Daher hat Wienerberger ein starkes Risikomanagementsystem etabliert, das vorhandene Risiken aufzeigt und in einem strukturierten Prozess durch Anerkennung, Vermeidung, Auslagerung oder Limitierung Risiken begegnet. In allen strategischen Entscheidungen wird unser Risikobewusstsein berücksichtigt; dabei werden nur operative Risiken bewusst in Kauf genommen, das Eingehen von Risiken außerhalb des operativen Geschäfts ist unzulässig. Als führender Anbieter von Baustoff- und Infrastrukturlösungen verpflichten wir uns zur transparenten Darstellung von klimarelevanten Chancen, aber auch von Risiken. Die Identifizierung und Analyse klimabezogener Risiken ist Teil des Gesamtrisikomanagementansatzes von Wienerberger. Seit 2021 unterstützen wir daher die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)1) in Bezug auf die Identifizierung, Analyse und Bewertung von physischen Risiken2) und transitorischen Risiken3). Im Rahmen des Risikomanagements kommt dem Internen Kontrollsystem (IKS) der Wienerberger AG eine besondere Rolle zu. Das IKS basiert auf den Maßstäben des international bewährten Regelwerks für interne Kontrollsysteme (COSO) und bietet dem Management ein umfassendes Instrument, um Unsicherheiten und Risiken aus den wesentlichen Geschäftsaktivitäten zu analysieren bzw. zu vermeiden. Regelungen und Kon- trollen, die konzernweite und geschäftsübergreifende Gültigkeit im IKS haben, werden vom Vorstand vor- gegeben. Der dezentralen Struktur von Wienerberger entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung des IKS beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Interne Revision übernimmt dabei die Kommunikations- und Überwachungsfunktion. Regelmäßige Audits an den Standorten stellen dazu die fortwährende Einhaltung des IKS sicher. Das IKS besteht aus systematisch gestalteten Maßnahmen und Prozessen, die sich in folgende Teilbereiche gliedern: 1) Die „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“ (TCFD) wurde 2015 vom Finanzstabilitätsrat der G20 ins Leben gerufen. Sie wurde damit beauftragt, Empfehlungen zu entwickeln, mit denen Unternehmen ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel für den Kapitalmarkt offenlegen können. Diese Empfehlungen sind in vier Themengebiete gegliedert (Governance, Strategie, Risikomanagement sowie Kennzahlen & Ziele) und haben das Ziel, klimabezogene Risiken und Chancen zu identifizieren, zu bewerten, zu steuern und darüber zu berichten. Mehr als 1.300 Organisationen weltweit haben ihre Unterstützung für die TCFD bekräftigt, seit ihre freiwilligen Empfehlungen im Juni 2017 veröffentlicht wurden. Eine Aktualisierung der Empfehlungen wurde im Oktober 2021 veröffentlich. Wienerberger hat diese berücksichtigt. // 2) Bei physischen Risiken handelt es sich um Risiken, die sich durch die Veränderung der klimatischen Bedingungen ergeben können (z.B. chronische und akute Risiken) // 3) Bei transitorischen Risiken handelt es sich um Risiken, die sich aus dem Übergang in eine CO2-arme Wirtschaft ergeben können (z.B. politische und rechtliche Risiken, technologische Risiken, Marktrisiken, Reputationsrisiken). Kontrollumfeld › Konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen › Standardisierte Prozesse › Einheitlicher Kontenplan und Berichtswesen › Compliance-Management-System Das Kontrollumfeld bildet die Basis für konzernweite Standardisierungs- und Vereinheitlichungsprozesse. So legt der Vorstand im Rahmen der Rechnungslegung konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Zwischenabschlüssen mittels einer Konzernrichtlinie fest. Die Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt mittels standardisierter Prozesse, wobei ein einheitlicher Konzernkontenplan zur Anwendung kommt. Der Wienerberger Konzernabschluss sowie Zwischenabschlüsse werden in Übereinstimmung mit den IFRS im Zuge eines Fast Close erstellt. Die Abschlüsse aller Tochterunternehmen werden in einem zweistufigen Verfahren von den Finanz- und Controlling-Abteilungen der Business Units sowie der Abteilung Corporate Reporting geprüft, konsolidiert und schließlich vom Vorstand der Wienerberger AG zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Das Wienerberger Compliance-Management-System besteht aus Regelungen, die die Mitarbeiter bei der Einhaltung ethischer und rechtlicher Standards von Wienerberger unterstützen, und gilt für alle Mitarbeiter, die für Wienerberger tätig sind. Wenn die nationale Gesetzgebung strengere Regeln vorschreibt, haben diese Vorrang. Da klare Regeln zur Vermeidung von Fehlverhalten unerlässlich sind, hat Wienerberger Richtlinien zu den Themen Anti-Bestechung, Anti-Korruption, Kartellrecht, Exportkontrolle (Sanktionslisten), Kapitalmarktvorschriften und Datenschutz implementiert. Das Compliance-Management-System wird laufend an die gesetzlichen Änderungen angepasst. Die Richtlinien werden regelmäßig an alle betroffenen Mitarbeiter kommuniziert. Schulungen werden durchgeführt und dokumentiert. Zusätzlich wurden auf Konzernebene Kontrollen eingeführt, um das lokale Management in verschiedenen Compliance-Fragen zu unterstützen und zu fördern. Die Einhaltung der geltenden Vorschriften und Richtlinien wird von der Internen Revision kontinuierlich überwacht. Entsprechend der ESG-Strategie etablierte die Wienerberger Gruppe im Jahr 2021 einen unternehmenseigenen Verhaltenskodex. Der Kodex ist als verbindlicher Leitfaden gestaltet und gibt klare und einheitliche Spielregeln für Mitarbeiter, Geschäftspartner und Lieferanten vor. Er verweist auch auf die genannten unternehmensinternen Richtlinien. Risikobeurteilung › Unternehmensweites Risikomanagement › Jährlicher Revisionsplan in Abstimmung mit Vorstand und Aufsichtsrat Um den unternehmensweiten Risiken entgegenzuwirken, streben wir danach, Risiken frühzeitig zu erkennen, ihnen durch geeignete Maßnahmen zu begegnen und Zielabweichungen so gering wie möglich zu halten. In unseren erfahrenen, internationalen Teams werden zu- ständige Risikoeigner mit der › Identifizierung, › Analyse, › Bewertung und › der Steuerung sowie Überwachung der Risiken beauftragt. Zu diesem Zweck werden jährlich zwei Mal Befragungen zur Aktualisierung bestehen- der und Identifizierung neuer Risiken mit dem Vorstand sowie den Business Unit Managern und den Verantwortlichen der Corporate Functions durchgeführt. Hinsichtlich der Erhebung und Bewertung der Risiken werden proaktiv Interviews, Workshops sowie Szenarioanalysen durchgeführt und Templates ausgefüllt. Die erhobenen Risiken werden anschließend analysiert, in strategische oder operative Themengebiete entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingeteilt und den Risikoeignern zugeteilt. Die Risikobewertung wird anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichen Free Cashflow- Auswirkungen durchgeführt, wobei sich die Betrachtungshorizonte auf kurzfristige (bis zu 1 Jahr), mittelfristige (1-5 Jahre) und langfristige Perioden (5-25 Jahre) aufteilen. Zu den Hauptrisiken des Wienerberger Konzerns zählen neben strategischen Risiken: Beschaffungs-, Produktions-, Markt- und Preisrisiken, finanzielle und rechtliche Risiken sowie klimarelevante Risiken. Die identifizierten Risiken werden auch mit unserer Wesentlichkeitsmatrix verglichen, um die Konsistenz unserer Risikobewertung und die Übereinstimmung mit den Erwartungen externer Interessengruppen sicherzustellen. Eine detaillierte Darstellung sämtlicher Risiken findet sich im Risikobericht im Anhang ab Seite 304. Die wichtigsten Instrumente zur Risikoüberwachung und -steuerung sind der Planungs- und Controllingprozess, konzernweite Richtlinien, die laufende Berichterstattung finanzieller und nicht finanzieller Kennzahlen und die Risikostreuung durch unseren Portfolioansatz. Bei der Mehrzahl der identifizierten Risiken handelt es sich um Risiken, die im Rahmen etablierter interner Prozesse zur Unternehmenssteuerung erfasst und überwacht werden. Insbesondere werden in den lokalen Gesellschaften Risiken bewusst nur im operativen Geschäft eingegangen und von den zuständigen Risikoeignern innerhalb der Business Units im Verhältnis zum möglichen Gewinn analysiert. Ergänzend dazu werden Risiken, die unter anderem im Rahmen der Konzernfinanzierung, der Beschaffung im IT- oder im Compliance-Bereich entstehen, nicht nur von den Business Units, sondern auch zentral von der Holding gesteuert, überwacht und abgefedert. Eine weitere Gruppe stellen wesentliche Risiken mit einer niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit dar, die laufend beobachtet und bewertet werden und auf die im Bedarfsfall zeitnah mit der Umsetzung vordefinierter Maßnahmen reagiert wird. Die Interne Revision erstellt jährlich einen Revisionsplan, der mit dem Vorstand abgestimmt und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zur Kenntnis gebracht wird. Während des Jahres berichtet die Interne Revision dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss regelmäßig über die durchgeführten Prüfungen und deren Ergebnisse sowie den Umsetzungsstand der Erkenntnisse. Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Wienerberger Risikomanagements und berichtet darüber an Aufsichtsrat und Vorstand. Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde vom Konzernabschlussprüfer 2021 kontrolliert und bestätigt. Darüber hinaus unterliegen die Kontrollsysteme einzelner Unternehmensbereiche ebenfalls den Prüfungshandlungen des Wirtschaftsprüfers bei der Jahresabschlussprüfung. Kontrollaktivitäten › Standardisierter und integrierter Planungsprozess › ERP Audit Cockpit › ERP-Berechtigungskonzept Im Zuge der Kontrollaktivitäten findet jährlich ein Planungsprozess statt, der als integrierte Planung in einem Bottom-up-Verfahren ausgestaltet ist. Gegenstand der Planung sind die Budgetierung von Gewinn und Verlust, Bilanz und Cashflows des folgenden Geschäftsjahres sowie die Mittelfristplanung über einen Horizont von insgesamt vier Jahren. Ein wesentliches Element des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist der monatliche Vergleich der Ist-Ergebnisse mit den periodisierten Planzahlen. Ergänzend dazu wird drei Mal jährlich von allen Tochterunternehmen eine Hochrechnung auf das erwartete Jahresergebnis vorgenommen. Um das interne Kontrollsystem zu stärken, zu formalisieren und zu dokumentieren, wurde eine Risiko- und Kontrollmatrix mit mehr als 150 Kontrollen, aufgeschlüsselt in ca. 20 Haupt- und mehr als 60 Unterprozesse, entwickelt und eingeführt. Das lokale Management bewertet und dokumentiert jährlich den Implementierungsstatus ausgewählter Schlüsselkontrollen. Die Interne Revision überprüft diese Selbstbewertungen regelmäßig und bewertet den Reifegrad der jeweiligen Schlüsselkontrollen. Das vollintegrierte Governance, Risk and Compliance (GRC) System stellt ein weiteres Kontrollinstrument dar. Dessen Kern bildet ein Identity- und Access-Management-System. Es umfasst einen vollständigen Joiner-, Mover- und Leaver-Prozess, um einen stets aktuellen Status für alle Identitäten und deren zugewiesene kritische IT-Berechtigungen in der Organisation sicher- zustellen. Das System wurde im Jahr 2020 in 26 Ländern integriert. Durch die Identifikation von Funktionstrennungskonflikten über das ERP-System hinaus wird bereits im Rahmen von Zugriffsanforderungen (Access-Request- Management) sichergestellt, dass zu weitreichende IT-Zugriffe wie auch anwendungsübergreifende Funktionstrennungsverstöße begrenzt werden können. Sollten Funktionstrennungskonflikte aus betriebsnotwendigen Gründen dennoch vergeben werden, sind diese einer Genehmigung zu unterziehen und durch nachträgliche Kontrollen zu überwachen. Die Durchführung dieser mitigierenden Kontrollen wird über das Identity- und Access-Management angestoßen und in diesem dokumentiert. Darüber hinaus bietet die Lösung Berichtsmöglichkeiten zur Überwachung der durchgeführten Kontrollen durch das Management an. Mit dieser Governance-, Risk- und Compliance-Lösung wurde ein integrierter Prozess von der Identifikation und Kommunikation von kritischen Einzelberechtigungen und Funktionstrennungskonflikten bis zu deren Kontrolle und Dokumentation geschaffen. Überwachung › Risiko- und prozessorientierte Revision › Ad-hoc-Revision Die Organisations- und Führungsstruktur der Wienerberger AG und ihrer Gesellschaften ist klar definiert. Auch die Verantwortlichkeiten für den Überwachungsprozess des Risikomanagements sind klar getrennt und festgelegt. Eine detaillierte Beschreibung der internen organisatorischen Struktur ist auf Seite 38 zu finden. In Abstimmung mit dem Revisionsplan prüft die Interne Revision in regelmäßigen Abständen – je nach Gesellschaftsgröße alle zwei bis vier Jahre – jede Konzerngesellschaft auf die Einhaltung des IKS sowie operative Prozesse auf Risikoneigung und Effizienzverbesserungsmöglichkeiten. Zudem überwacht die Interne Revision die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien und ist somit zentrales Überwachungsorgan des Internen Kontrollsystems. Zusätzlich zu den Risiko- und prozessorientierten Revisionen führt die Interne Revision auf Veranlassung des Managements Ad-hoc- und Sonderprüfungen durch. Informationen und Kommunikation › Regelmäßige Risikoberichterstattung › Berichte hinsichtlich Schwachstellenanalyse und Effizienzsteigerung › Bericht zu Betrugsfällen Ein strukturierter Risikomanagementprozess findet zwei Mal jährlich statt. Das Risikomanagement-Team unterstützt die einzelnen Unternehmensbereiche in Form von proaktiven Interviews und Workshops bei der Erhebung und Bewertung ihrer Risiken. Die Ergebnisse sowie die sich daraus ableitenden Empfehlungen und Maßnahmen werden in konsolidierter Form dem Konzernvorstand und dem Abschlussprüfer übermittelt. Die Risikoberichterstattung findet wie folgt statt: › Standardisiert – strukturierter Risikomanagementprozess in Form von Interviews und Workshops › Regulär – eingebettet in bestehende Berichtskanäle der Gruppe › Ad hoc – zur zeitnahen Kommunikation geänderter oder neuer Risiken Im Rahmen der sonstigen Informations- und Kommunikationspflichten des IKS berichten die Interne Revision und das Corporate Reporting regelmäßig dem Prüfungs- und Risikoausschuss über wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsverfahren, Auswirkungen von IFRS-Neuerungen auf den Konzernabschluss, wesentliche Änderungen im Rechnungslegungsprozess und über Erkenntnisse aus dem Risikomanagement. Darüber hinaus wird dieser regelmäßig über getroffene Prüfungsfeststellungen, relevante Umsetzungsaktivitäten sowie Verbesserungsmaßnahmen für im IKS identifizierte Schwachstellen informiert. Konzernabschluss Konzernabschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzern- Gesamtergebnisrechnung Konzernbilanz Konzern-Cashflow Statement Entwicklung des Konzerneigenkapitals Konzernanhang Allgemeine Erläuterungen 1. Grundlagen für die Aufstellung des Konzernabschlusses 2. Einbezogene Unternehmen 3. Unternehmenserwerbe und -veräußerungen 4. Konsolidierungsmethoden 5. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 6. Annahmen und Schätzungen 7. Auswirkungen neuer und geänderter Standards 8. Geschäftssegmente Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 9. Umsatzerlöse 10. Materialaufwand 11. Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von Anlagen 12. Personalaufwand 13. Mitarbeiter 14. Sonstige betriebliche Aufwendungen 15. Sonstige betriebliche Erträge 16. Überleitung Ergebnis nach Umsatzkosten- und Gesamtkostenverfahren 17. Zinsergebnis und sonstiges Finanzergebnis 18. Ertragsteuern 19. Ergebnis je Aktie, Vorschlag für die Ergebnisverwendung Erläuterungen zur Konzern- Gesamtergebnisrechnung Erläuterungen zum Konzern- Cashflow Statement 20. Cashflow aus Investitionstätigkeit 21. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Erläuterungen zur Konzernbilanz 22. Anlagevermögen 23. Finanzanlagen 24. Vorräte 25. Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 26. Sonstige Forderungen 27. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 28. Konzerneigenkapital 29. Rückstellungen 30. Leistungen an Arbeitnehmer 31. Latente Steuern 32. Verbindlichkeiten 33. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse 34. Finanzinstrumente 35. Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting 36. Angaben zu Finanzinstrumenten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 37. Währungsumrechnung Risikobericht Risikopolitische Grundsätze Risikosituation und operative Risiken aus Absatzmärkten Beschaffungs-, Produktions-, Investitions- und Akquisitionsrisiken Finanzielle Risiken Rechtliche Risiken Andere Risiken Sonstige Angaben 38. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen 39. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Erklärung des Vorstands KONZERNUNTERNEHMEN316 BESTÄTIGUNGSVERMERK322 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Anmerkung in TEUR 2021 2020 (9) Umsatzerlöse 3.971.307 3.354.599 (10-12, 14-16) Herstellkosten -2.532.107 -2.166.132 Bruttoergebnis vom Umsatz 1.439.200 1.188.467 (10-12, 14-16) Vertriebskosten -706.929 -626.179 (10-12, 14-16) Verwaltungskosten -275.489 -228.036 (11, 15, 16) Sonstige betriebliche Erträge 56.555 40.723 (11, 14, 16) Sonstige betriebliche Aufwendungen: (11) Wertminderungen von Vermögenswerten 0 -22.306 (11) Firmenwertabschreibungen -10.747 -90.366 Übrige -82.153 -69.834 Betriebsergebnis 420.437 192.469 (2) Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 4.079 4.136 (17) Zinsertrag 2.376 2.208 (17) Zinsaufwand -40.343 -37.858 (17) Sonstiges Finanzergebnis -12.276 -12.208 Finanzergebnis -46.164 -43.722 Ergebnis vor Ertragsteuern 374.273 148.747 (18) Ertragsteuern -62.203 -48.819 Ergebnis nach Ertragsteuern 312.070 99.928 davon Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile 184 287 davon auf Hybridkapitalbesitzer entfallender Anteil 1.176 11.112 davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen 310.710 88.529 (19) Ergebnis je Aktie (in EUR) 2,75 0,79 (19) Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 2,75 0,79 Konzern-Gesamtergebnisrechnung Anmerkung in TEUR 2021 2020 Ergebnis nach Ertragsteuern 312.070 99.928 (37) Währungsumrechnung 54.453 -102.401 (37) Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 75 -42 Veränderung Hedging Rücklage -8.729 39.672 Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 45.799 -62.771 (30) Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 27.031 -6.775 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 100 62 Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 27.131 -6.713 Sonstiges Gesamtergebnis 72.930 -69.484 Gesamtergebnis nach Steuern 385.000 30.444 davon Gesamtergebnis der nicht beherrschenden Anteile 215 259 davon auf Hybridkapitalbesitzer entfallender Anteil 1.176 11.112 davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnendes Gesamtergebnis 383.609 19.073 Konzernbilanz Anmerkung in TEUR 31.12.2021 31.12.2020 Aktiva (22) Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte 857.371 645.570 (22) Sachanlagen 2.116.153 1.755.519 (22) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 43.905 50.167 (23) Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 18.166 23.919 (23, 26) Übrige Finanzanlagen und sonstige langfristige Forderungen 22.110 38.441 (31) Latente Steuern 74.127 55.799 Langfristiges Vermögen 3.131.832 2.569.415 (24) Vorräte 883.301 729.042 (25) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 343.416 218.770 (26) Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 10.718 5.542 (26) Sonstige kurzfristige Forderungen 118.563 83.770 (25, 35, 36) Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 40.313 49.222 Zahlungsmittel 364.307 666.148 Kurzfristiges Vermögen 1.760.618 1.752.494 (27) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 11.335 5.106 Summe Aktiva 4.903.785 4.327.015 Passiva Gezeichnetes Kapital 115.188 115.188 Kapitalrücklagen 1.069.751 1.036.170 Gewinnrücklagen 1.189.703 946.176 Übrige Rücklagen -219.035 -291.934 Eigene Anteile -7.439 -57.300 Beherrschende Anteile 2.148.168 1.748.300 Nicht beherrschende Anteile 900 685 (28) Eigenkapital 2.149.068 1.748.985 (31) Latente Steuern 107.269 62.100 (30) Personalrückstellungen 100.174 140.648 (29) Sonstige langfristige Rückstellungen 98.670 73.726 (32, 34, 36) Langfristige Finanzverbindlichkeiten 1.326.108 1.159.795 (32) Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 29.569 25.716 Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1.661.790 1.461.985 (29) Kurzfristige Rückstellungen 44.566 36.939 (32) Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 18.154 9.696 (32, 34-36) Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 212.995 437.720 (32) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 423.078 299.873 (32) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 394.134 331.817 Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1.092.927 1.116.045 Summe Passiva 4.903.785 4.327.015 Konzern-Cashflow-Statement Anmerkung in TEUR 2021 2020 Ergebnis vor Ertragsteuern 374.273 148.747 (11) Abschreibungen auf das Anlagevermögen 251.237 244.312 (11) Firmenwertabschreibungen 10.747 90.366 (11) Wertminderungen von Vermögenswerten und andere Bewertungseffekte 22.045 40.439 (29, 30) Veränderungen langfristiger Rückstellungen -13.907 -17.548 (2) Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen -4.079 -4.136 Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen -2.874 -5.298 (17) Zinsergebnis 37.967 35.650 Gezahlte Zinsen -36.175 -33.410 Erhaltene Zinsen 621 870 Gezahlte Ertragsteuern -72.110 -59.408 Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge -1.702 0 Cashflow aus dem Ergebnis 566.043 440.584 Veränderungen Vorräte -95.875 51.950 Veränderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -52.089 -12.706 Veränderungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 74.629 -14.422 Veränderungen übriges Netto-Umlaufvermögen 17.855 39.263 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 510.563 504.669 Einzahlungen aus Anlagenabgängen (inkl. Finanzanlagen) 52.932 31.209 Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen -279.756 -201.067 Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -2.406 -2.040 Dividendenausschüttungen aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 2.705 2.533 Veränderungen Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 15.642 -1.988 Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen -464.730 -8.478 Netto-Einzahlungen aus Unternehmensveräußerungen 8.909 31.990 (20) Cashflow aus Investitionstätigkeit -666.704 -147.841 (21) Einzahlungen aus der Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten 321.676 164.097 (21) Auszahlungen aus der Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten -460.797 -512.910 (21) Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten 253.458 711.091 (21) Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten 0 -648 (21) Auszahlungen aus der Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen -49.793 -45.179 (28) Gezahlte Dividende Wienerberger AG -67.359 -67.359 (28) Gezahlter Hybridkupon -10.732 -12.537 (28) Gezahlte Dividende an nicht beherrschende Anteile 0 -409 (28) Tilgung/Rückkauf Hybridanleihe -214.630 -33.212 (28) Verkauf eigener Anteile 80.561 0 (28) Erwerb eigener Aktien 0 -19.686 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -147.616 183.248 Veränderung der Zahlungsmittel -303.757 540.076 Einfluss von Wechselkursänderungen auf Zahlungsmittel 1.916 -2.683 Zahlungsmittel am Anfang der Periode 666.148 128.755 Zahlungsmittel am Ende der Periode 364.307 666.148 Entwicklung des Konzerneigenkapitals Anmerkung in TEUR Gezeichnetes Kapital Kapital- rücklagen Hybrid- kapital Gewinn- rücklagen Stand 31.12.2019 116.352 1.058.946 241.008 943.851 Ergebnis nach Ertragsteuern 99.641 (37) Währungsumrechnung (37) Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen Veränderung Hedging Rücklage Veränderung übrige Rücklagen Sonstiges Gesamtergebnis Gesamtergebnis 99.641 (28) Dividendenauszahlung und Hybridkupon -79.896 (28) Veränderung Hybridkapital -241.008 -17.289 (28) Veränderung eigener Anteile (28) Einzug eigener Anteile -1.164 -22.776 -131 Stand 31.12.2020 115.188 1.036.170 0 946.176 Ergebnis nach Ertragsteuern 311.886 (37) Währungsumrechnung (37) Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen Veränderung Hedging Rücklage Veränderung übrige Rücklagen Sonstiges Gesamtergebnis Gesamtergebnis 311.886 (28) Dividendenauszahlung -67.359 (12, 28) Veränderung Stock Option Plan 595 (12, 28) Veränderung eigener Anteile 519 (12, 28) Verkauf eigener Anteile 32.467 -1.000 Stand 31.12.2021 115.188 1.069.751 0 1.189.703 Übrige Rücklagen Versicherungs- mathematische Gewinne/Verluste Hedging Rücklage Unterschiedsbetrag Währungsumrechnung Eigene Anteile Beherrschende Anteile Nicht beherrschende Anteile Gesamt -83.329 46.835 -185.984 -61.685 2.075.994 835 2.076.829 99.641 287 99.928 -102.373 -102.373 -28 -102.401 -42 -42 -42 39.672 39.672 39.672 -6.713 -6.713 -6.713 -6.713 39.672 -102.415 -69.456 -28 -69.484 -6.713 39.672 -102.415 30.185 259 30.444 -79.896 -409 -80.305 -258.297 -258.297 -19.686 -19.686 -19.686 24.071 0 0 -90.042 86.507 -288.399 -57.300 1.748.300 685 1.748.985 311.886 184 312.070 54.421 54.421 32 54.453 75 75 75 -8.729 -8.729 -8.729 27.132 27.132 -1 27.131 27.132 -8.729 54.496 72.899 31 72.930 27.132 -8.729 54.496 384.785 215 385.000 -67.359 -67.359 595 595 767 1.286 1.286 49.094 80.561 80.561 -62.910 77.778 -233.903 -7.439 2.148.168 900 2.149.068 Konzernanhang Allgemeine Erläuterungen 1. Grundlagen für die Aufstellung des Konzernabschlusses Die WienerbergerAG mit Sitz in Wien ist Muttergesellschaft eines international tätigen Baustoffkonzerns, dessen Geschäftsaktivitäten nach Maßgabe der Verantwortungsbereiche im Management in drei Segmente eingeteilt sind: Wienerberger Building Solutions, Wienerberger Piping Solutions und North America. Die Adresse der Wienerberger AG lautet Wienerbergerplatz 1, 1100 Wien, Österreich. Der Konzernabschluss wurde in Anwendung von § 245a UGB nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag vom International Accounting Standard Board (IASB) verlautbarten International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. Die einbezogenen Abschlüsse aller wesentlichen in- und ausländischen Unternehmen wurden von unabhängigen Wirtschaftsprüfern auf ihre Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards geprüft. Der Jahresabschluss wurde prinzipiell auf der Grundlage fortgeführter Anschaffungs- und Herstellungskosten zum Stichtag aufgestellt. Eine Ausnahme davon bilden bestimmte Finanzinstrumente wie Derivate und Eigenkapitalinstrumente, deren Bilanzierung zu beizulegenden Zeitwerten erfolgt. Die Ermittlung latenter Steuern erfolgt nach dem Konzept temporärer Differenzen und wird an jedem Bilanzstichtag neu evaluiert. Ferner werden leistungsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) bewertet. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren dargestellt, wobei eine Überleitung der Gesamtkosten im Anhang erfolgt. Die Darstellung des vorliegenden Konzernabschlusses erfolgt mit wenigen, gekennzeichneten Ausnahmen in tausend Euro. 2. Einbezogene Unternehmen Eine Übersicht über die vollkonsolidierten Tochterunternehmen, at-equity bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen, Beteiligungen, auf welche ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird, sowie Beteiligungen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht vollkonsolidiert werden, befindet sich in der Liste der Konzernunternehmen am Ende des Anhangs. Der Konsolidierungskreis der in den Wienerberger Konzern einbezogenen verbundenen Unternehmen sowie der at-equity bilanzierten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt: Einbezogene Unternehmen Voll- konsolidierung Equity- Konsolidierung Stand 31.12.2020 165 6 im Berichtsjahr erstmals einbezogen 13 1 im Berichtsjahr fusioniert/liquidiert -16 0 im Berichtsjahr ausgeschieden -1 0 Stand 31.12.2021 161 7 davon ausländische Unternehmen 137 7 davon inländische Unternehmen 24 0 Tochterunternehmen In den Konzernabschluss 2021 waren inklusive der Wienerberger AG 24 (Vorjahr: 22) Tochterunternehmen im Inland und 137 (Vorjahr: 143) im Ausland einbezogen, die von der Wienerberger AG beherrscht wurden. Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt der Beherrschung voll konsolidiert und, wenn die Beherrschung nicht mehr gegeben ist, entkonsolidiert. Beherrschung ist nach IFRS 10 dann gegeben, wenn Wienerberger die Verfügungsgewalt über das Tochterunternehmen hat und in weiterer Folge diese dazu nutzen kann, die Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens zu bestimmen. Im Berichtsjahr wurden fünf (Vorjahr: 5) Tochterunternehmen nicht konsolidiert, die für die Vermittlung eines getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unwesentlich sind. Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen Der Konzernabschluss der Wienerberger AG umfasst zum Bilanzstichtag des Berichtsjahrs sechs (Vorjahr: 5) Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen und eine (Vorjahr: 1) Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Schlagmann Poroton GmbH & Co KG, Silike keramika, spol. s.r.o., TV Vanheede-Wienerberger und die 2021 erworbene EXA IP B.V. sind gemäß den Kriterien des IFRS 11 als Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) zu klassifizieren, da die Führung dieser Unternehmen gemeinschaftlich mit einem gleichberechtigten Partner erfolgt. Wienerberger hält jeweils 50 % der Anteile an diesen Joint Ventures. TONDACH BOSNA I HERCEGOVINA d.o.o. wird bei einer Anteilsquote von 80 % aufgrund der Stimmrechtsverhältnisse gemeinschaftlich geführt und at-equity bilanziert. Weiters hält Wienerberger 30 % der Anteile an Interbran Baustoff GmbH, welche aufgrund der gemeinschaftlichen Führung der Gesellschafter ebenfalls als Gemeinschaftsunternehmen zu klassifizieren ist. Folgende Angaben stellen die Werte zu 100 % dar, die sich aus der Aggregation der Gemeinschaftsunternehmen ergeben: in TEUR 2021 2020 Umsatzerlöse 124.996 117.889 EBITDA 21.873 21.175 EBIT 14.698 14.552 Ergebnis nach Ertragsteuern 6.935 7.376 Gesamtergebnis nach Steuern 7.135 7.501 Aktiva Passiva in TEUR 31.12.2021 31.12.2020 in TEUR 31.12.2021 31.12.2020 Langfristiges Vermögen 65.752 65.630 Eigenkapital 37.138 33.034 Kurzfristiges Vermögen 49.958 45.235 Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 15.227 39.528 Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 63.345 38.303 115.710 110.865 115.710 110.865 3. Unternehmenserwerbe und -veräußerungen Im Berichtsjahr wurde die Kaufpreisallokation für die im November 2020 erworbenen Anteile an der niederländischen Inter Act Group, einem Entwickler und Anbieter von Web- und Cloud basierten Technologien (bestehend aus der Inter Act B.V., Inter ACT industrial automation B.V., TeleControlNet B.V. und der Inter Act GmbH) abgeschlossen. Nach der Identifikation von Technologie und Kundenstamm wurde ein verbleibender Firmenwert von 375 TEUR ermittelt (Firmenwert vorläufige Kaufpreisallokation: 8.170 TEUR). Aus Gründen der Wesentlichkeit erfolgte die Anpassung der finalen Kaufpreisallokation nicht retrospektiv. Im Juli 2021 wurde der Kauf von 100 % der Anteile an der FloPlast Ltd. in Großbritannien und der Cork Plastics Gruppe in Irland, einem stark positionierten Anbieter für Lösungen im Bereich Regenwasser wie Abflussrohre und Dachrinnen abgeschlossen. Dies ermöglicht Wienerberger nicht nur, den Anteil am attraktiven irischen und britischen Renovierungsmarkt auszubauen, sondern insbesondere auch einen Wandel zum Anbieter von Komplettsystemen durch die Kombination des eigenen Dachportfolios der Wienerberger Gruppe speziell in Großbritannien mit den ergänzenden Lösungen von FloPlast zu vollziehen. Obwohl es sich rechtlich um den Erwerb zweier Unternehmen handelte, wurde die Transaktion aufgrund der sehr starken wirtschaftlichen Verflechtung der FloPlast und der Cork Plastics Gruppe als ein gemeinschaftlicher Unternehmenszusammenschluss mit einem gemeinsamen Kaufpreis betrachtet. Auf Basis der vorläufigen Kaufpreisallokation wurde ein Kundenstamm sowie die Marke FloPlast identifiziert, der verbleibende Betrag in Höhe von 102.835 TEUR wurde als Firmenwert aktiviert. Der Wert der übernommenen Bruttoforderungen betrug im Erwerbszeitpunkt 33.149 TEUR, nach Abzug der erwarteten uneinbringlichen Cashflows in Höhe von 144 TEUR ergeben sich Nettoforderungen von 33.005 TEUR. Die Bewertung der übernommenen Vermögenswerte und Schulden sowie die Identifikation von immateriellen Vermögenswerten konnte im Wesentlichen abgeschlossen werden, jedoch sind die Detailanalysen bezüglich der Allokation der Treiber der geplanten Synergien noch nicht gänzlich abgeschlossen, wodurch der Firmenwert zum 31.12.2021 noch nicht final auf die CGUs bzw. Gruppen von CGUs aufgeteilt wurde. Die Nebenkosten der Transaktion beliefen sich auf 6.669 TEUR und werden in den Verwaltungskosten ausgewiesen. Im Zeitraum 1.1.2021 bis 31.12.2021 erzielten die im Berichtsjahr erworbenen Unternehmen FloPlast und Cork Plastics Gruppe einen Umsatz von 122.201 TEUR und ein EBITDA von 17.623 TEUR. Seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung betrugen der Umsatz 53.772 TEUR und das EBITDA 7.905 TEUR. Im Dezember 2020 wurde der Kaufvertrag für den Erwerb von 100 % der Anteile an der Meridian Brick LLC, USA, und an der Meridian Brick Canada Ltd, Kanada, abgeschlossen. Die Meridian Brick Gruppe mit Sitz in Georgia, USA, ist kapazitätsmäßig der größte Produzent von Fassadenlösungen in den USA mit sehr starker Marktposition auch in Kanada. Der Abschluss der Transaktion war von der wettbewerbsbehördlichen Genehmigung in den USA abhängig. Die Genehmigung wurde im Oktober 2021 unter der Auflage des Verkaufs von zwei Produktionsstätten von Meridian Brick sowie eines bestehenden Werksstandorts von Wienerberger USA sowie von einigen Vertriebsstandorten erteilt. Gemäß den behördlichen Auflagen erfolgte der Verkauf dieser Vermögenswerte im November 2021. Aufgrund der einschränkenden Vorgaben der US-amerikanischen Behörden bezüglich der zwingenden Veräußerung ergab sich ein Verlust aus dem Verkauf der drei Produktionsstandorte und der Vertriebsstandorte in Höhe von 12.066 TEUR, der im Berichtsjahr in den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wird. Die Transaktion umfasste alle Vermögenswerte von Meridian Brick in den USA und Kanada, die auch vor dem Erwerb als integriertes Geschäft mit Einheiten in beiden Ländern betrieben wurden. Daher wurde die Transaktion als Erwerb eines gemeinschaftlichen Unternehmens mit Werken in den USA und Kanada betrachtet und entsprechend als ein Erwerb mit einem gemeinsamen Kaufpreis bilanziert. Im Zuge der Kaufpreisaufteilung wurde ein geringer negativer Unterschiedsbetrag von 1.567 TEUR ermittelt, der im sonstigen betrieblichen Ertrag ausgewiesen wird. Dieser Unterschiedsbetrag steht im Wesentlichen in Zusammenhang mit einer vorteilhaften Unternehmensentwicklung im Zeitraum zwischen dem Vertragsabschluss und der behördlichen Genehmigung der Transaktion. Daher überstieg das Working Capital zum Erwerbszeitpunkt die im Kaufpreismechanismus abgedeckten Obergrenze. Die erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich. Die übernommenen Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen betrugen 46.381 TEUR, wobei die zum Erwerbszeitpunkt erwarteten vertraglichen Cashflows, die voraussichtlich uneinbringlich waren, hiervon in Höhe von 4.586 TEUR in Abzug zu bringen waren. Um Fremdwährungsschwankungen und möglichen Verlusten aus Veränderungen des US-Dollars vorzubeugen, wurde der vereinbarte Basiskaufpreis für die Meridian- Brick Gruppe im Dezember 2020 nach Abschluss des Kaufvertrags durch ein USD-Depot in der österreichischen Finanzierungsgesellschaft abgesichert. Diese Fremdwährungseinlage wurde als Cashflow Hedge klassifiziert. Auf Basis der Kursveränderungen des US-Dollars bei Abschluss der Transaktion im Oktober 2021 ergab sich ein Kursgewinn in Höhe von 11.297 TEUR. Durch die Klassifizierung des Hedge als Absicherung eines nicht finanziellen Postens wurde der Kursgewinn im Zeitpunkt des Abschlusses des Meridian Brick-Erwerbs aus der Konzern-Gesamtergebnisrechnung in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung recycelt und wird im Berichtsjahr in der Position „Sonstige betriebliche Erträge“ ausgewiesen. In Summe ergeben sich daher im Jahr 2021 in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung aus den Sondereffekten im Zusammenhang mit dem Erwerb der Meridian Brick Gruppe (negativer Unterschiedsbetrag, Kursgewinn aus der Absicherung des Kaufpreises sowie der Verlust aus dem behördlich auferlegten Zwangsverkauf von Vermögensgegenständen) sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 12.864 TEUR sowie sonstige betriebliche Aufwendungen von 12.066 TEUR. Der einmalige positive Effekt auf das Betriebsergebnis beträgt daher im Saldo 798 TEUR. Die in den Verwaltungskosten ausgewiesenen Nebenkosten der Transaktion beliefen sich auf 4.662 TEUR. Im Zeitraum 1.1.2021 bis 31.12.2021 erzielte die im Berichtsjahr erworbene Meridian Brick-Gruppe einen Umsatz von 403.923 TEUR und ein EBITDA von 34.340 TEUR. Seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung betrugen der Umsatz 88.959 TEUR und das EBITDA 12.515 TEUR. Ebenfalls im Oktober 2021 erfolgte die Akquisition von 100 % der Anteile an Struxura (Struxura BV und Struxys BV), einem belgischen Fertigteilwandhersteller. Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurde ein Firmenwert in Höhe von 1.478 TEUR identifiziert. Dieser wird im operativen Berichtssegment Wienerberger Building Solutions ausgewiesen. Im Zeitraum 1.1.2021 bis 31.12.2021 erzielten die im Berichtsjahr erworbene Struxura BV und die Struxys BV einen Umsatz von 6.874 TEUR und ein EBITDA von 1.259 TEUR. Seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung betrugen der Umsatz 1.620 TEUR und das EBITDA 282 TEUR. Für diese Transaktionen fielen keine Nebenkosten an. Für die im Berichtsjahr durchgeführten Unternehmenserwerbe flossen insgesamt Netto-Barmittel von 457.353 TEUR. Kaufpreisverbindlichkeiten von 700 TEUR wurden in den sonstigen Verbindlichkeiten erfasst, die von der Erreichung definierter Ziele abhängen. Ferner erfolgte die Zahlung von Kaufpreisverbindlichkeiten für Akquisitionen aus dem Vorjahr in Höhe von 7.378 TEUR. Aus dem im Vorjahr abgeschlossenen Verkauf von ZZ Wancor AG flossen 8.909 TEUR der noch ausstehenden Kaufpreisforderung. Die Überleitung stellt sich wie folgt dar: in TEUR FloPlast & Cork Plastics Meridian Brick Sonstige Konzern- werte Immaterielle Vermögenswerte 106.756 3.992 15.955 126.703 Sachanlagen und Finanzanlagen 77.123 175.767 6.987 259.877 Latente Steuern 0 493 0 493 Langfristiges Vermögen 183.879 180.251 22.942 387.072 Vorräte 16.581 68.446 483 85.510 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 33.005 41.795 941 75.741 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 57.808 41.196 1.941 100.945 Kurzfristiges Vermögen 107.394 151.437 3.365 262.196 Latente Steuern 30.603 2.170 4.314 37.087 Langfristige Rückstellungen 55 14.706 549 15.310 Langfristige Finanzverbindlichkeiten 0 21.058 3.158 24.216 Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 30.658 37.934 8.021 76.613 Kurzfristige Rückstellungen 638 2.180 74 2.892 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 0 31.282 862 32.144 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16.945 32.372 2.782 52.099 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 11.600 15.573 194 27.367 Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 29.183 81.407 3.912 114.502 Erworbenes Reinvermögen 231.432 212.347 14.374 458.153 Positiver Unterschiedsbetrag (Firmenwert) 102.835 0 -6.317 96.518 Negativer Unterschiedsbetrag 0 -1.567 0 -1.567 Zahlungsmittel -57.170 -37.537 -343 -95.050 Kaufpreisverbindlichkeiten 0 0 -700 -700 Auszahlungen für Unternehmenserwerbe aus Vorperioden 7.378 Netto-Auszahlungen für Akquisitionen 277.096 173.242 7.014 464.730 4. Konsolidierungsmethoden Die Kapitalkonsolidierung bei vollkonsolidierten verbundenen Unternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden im Erwerbszeitpunkt die übertragenen Gegenleistungen dem neu bewerteten Reinvermögen (Eigenkapital) des erworbenen Unternehmens gegenübergestellt. Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden werden nach IFRS 3, soweit identifizierbar, bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt; ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem neu bewerteten anteiligen Eigenkapital wird als Firmenwert im jeweiligen Segment in Landeswährung aktiviert. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden gemeinsam mit den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Geschäftsbereichen), denen sie zugeordnet sind, zumindest jährlich einem Werthaltigkeitstest (Impairment Test) unterzogen und im Falle einer Wertminderung auf den niedrigeren erzielbaren Wert abgeschrieben. Werden unterjährig Ereignisse beobachtet, die auf eine dauerhafte Wertminderung schließen lassen, so werden die betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten anlassbezogenen Werthaltigkeitstests unterzogen (siehe Anmerkung 5. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze und Anmerkung 22. Anlagevermögen). Umsatzerlöse, Erträge und Aufwendungen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Verrechnung zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr resultierende Zwischenergebnisse im Anlage- und Umlaufvermögen sind eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Für die nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen gelten die gleichen Konsolidierungsgrundsätze wie im Rahmen der Vollkonsolidierung, wobei im Falle unwesentlicher Abweichungen die lokalen Bewertungsmethoden beibehalten werden. 5. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, welche die Basis für den vorliegenden Konzernabschluss darstellen, wurden unverändert zur Vorperiode angewandt und um neue, ab dem Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendende IFRS (siehe Anmerkung 7. Auswirkungen neuer und geänderter Standards) ergänzt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze werden ab Seite 298 detailliert beschrieben. 6. Annahmen und Schätzungen Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert, dass vom Management zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Eventualschulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen. Im Einzelnen wurden bei der von Aktuaren vorgenommenen versicherungsmathematischen Bewertung von Pensionsplänen und Abfertigungsansprüchen Annahmen über den erwarteten Abzinsungsfaktor, Gehalts- und Pensionssteigerungen, Fluktuationsraten sowie den Trend der Kosten für medizinische Versorgung getroffen. Detaillierte Angaben zu den verwendeten Parametern werden unter Anmerkung 30. Leistungen an Arbeitnehmer gemacht. Eine Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Verpflichtungen erfolgt ebendort. Ebenso basiert die Festlegung der Nutzungsdauern von Sachanlagen auf Schätzungen, die auf Erfahrungswerten aus dem Betrieb vergleichbarer Anlagen beruhen. Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern werden auf Seite 299 angegeben. Die Bewertung der Rückstellungen für Rekultivierung erfolgt durch die bestmögliche Schätzung des zukünftig erwarteten Rekultivierungsaufwands von Tongruben und langfristiger Diskontierungszinssätze unter Berücksichtigung der länderspezifischen Inflationsraten. Zur Ermittlung der aktiven latenten Steuern sind Annahmen bezüglich des künftigen zu versteuernden Ergebnisses und des Zeitpunkts der Realisierung der aktiven latenten Steuern zu treffen. Da jedoch die zukünftigen Geschäftsentwicklungen unsicher sind und teilweise von der Wienerberger Gruppe nicht beeinflusst werden können, ist die Bewertung der latenten Steuern mit Unsicherheiten verbunden. Die Wienerberger Gruppe gewährt unterschiedliche Arten von Produktgarantien in Abhängigkeit von Produktsegment und Marktgegebenheiten. Die Bilanzierung von Rückstellungen für Produktgarantien ist grundsätzlich mit Einschätzungen hinsichtlich der Schadenshäufigkeit und Schadenshöhe verbunden. Diese Einschätzungen basieren auf historischen Aufzeichnungen über die Häufigkeit und Höhe von Garantiefällen sowie der bestmöglichen Einschätzung der erwarteten Leistungen aus Garantiefällen durch das Management. Die Rückstellungen werden regelmäßig an neue Erkenntnisse angepasst. Insbesondere bei der Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten und Anlagen werden vom Management Schätzungen und zukunftsbezogene Annahmen über die in den Planungsperioden erwarteten Einzahlungsüberschüsse und Kapitalkostensätze der Wienerberger Gruppe sowie einzelner zahlungsmittelgenerierender Einheiten getroffen. Die vorgenommenen Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen unter der Prämisse der Unternehmensfortführung getroffen, bauen auf Erfahrungswerten auf und berücksichtigen die verbleibende Unsicherheit in einer angemessenen Weise. Um den Einfluss veränderter makroökonomischer Parameter bei der Planungsrechnung auf die Gewinn- und Verlustrechnung darzustellen, wurde eine Sensitivitätsanalyse gerechnet, welche unter Anmerkung 22. Anlagevermögen näher erläutert wird. 7. Auswirkungen neuer und geänderter Standards Folgende Tabelle enthält eine Übersicht neuer Standards und Interpretationen, die zum Bilanzstichtag vom IASB veröffentlicht wurden: Standards/Interpretationen Veröffentlichung durch das IASB Verpflichtender Erstanwendungszeitpunkt IFRS 4 Versicherungsverträge – Änderungen Juni 2020 1.1.2021 1) IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 IBOR Reform – Phase 2 August 2020 1.1.2021 1) Verbesserungen der IFRS 2018 - 2020 Mai 2020 1.1.2022 1) IAS 16 Sachanlagen – Änderungen Mai 2020 1.1.2022 1) IAS 37 Rückstellungen – Änderungen Mai 2020 1.1.2022 1) IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse – Änderung Mai 2020 1.1.2022 1) IFRS 16 Covid 19 bezogene Änderungen März 2021 1.4.2021 1) IFRS 17 Versicherungsverträge Mai 2017 1.1.2023 1) IAS 1 Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig – Änderungen Jänner 2020 1.1.2023 IAS 1 Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – Änderungen Februar 2021 1.1.2023 IAS 8 Rechnungslegungsbezogene Schätzungen – Änderungen Februar 2021 1.1.2023 IAS 12 Latente Steuern auf Leasingverhältnisse und Stilllegungsverpflichtungen – Änderungen Mai 2021 1.1.2023 IFRS 17 Versicherungsverträge – Änderungen Dezember 2021 1.1.2023 1) Verpflichtender Erstanwendungszeitpunkt gemäß EU-Übernahmeverordnung Veröffentlichte neue und geänderte Standards und Interpretationen, die von der EU übernommen wurden Die im Juni 2020 veröffentlichten Änderungen an IFRS 4 Versicherungsverträge betreffen die Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von der Anwendung von IFRS 9. Die Änderungen sind mit dem 1.1.2021 verpflichtend anzuwenden und haben keine Auswirkung auf den Konzernabschluss von Wienerberger. Im August 2020 veröffentlichte das IASB Änderungen zu IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16. Die Änderungen der zweiten Phase ergänzen die Vorgaben der ersten Phase und setzen grundsätzlich bei dem Ersatz eines Referenzzinssatzes durch einen anderen Referenzzins an. Die Änderungen sind mit dem 1.1.2021 verpflichtend anzuwenden und haben keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss von Wienerberger. Im Mai 2020 veröffentlichte das IASB Klarstellungen zu IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen, zu IAS 16 Sachanlagen, zu IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse sowie die Verbesserungen der IFRS 2018 - 2020. In IAS 37 wird definiert, welche Kosten bei einem verlustbringenden Vertrag berücksichtigt werden können. IAS 16 beinhaltet Klarstellungen, wie ein Verkauf von Produkten aus der Testphase von Anlagen bilanziell darzustellen ist. IFRS 3 erhält eine Aktualisierung des Verweises auf das Rahmenkonzept. Diese Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von Wienerberger. Im März 2021 wurden Covid-19 bezogenen Änderungen an IFRS 16, welche im Mai 2020 veröffentlicht wurden, um ein Jahr verlängert. Die Änderungen des IFRS 16 Leasingverhältnisse ermöglichen Leasingnehmern Erleichterungen bei der Bilanzierung von Änderungen der Leasingzahlungen. Somit entfällt zeitlich begrenzt die verpflichtende Beurteilung, ob es sich um eine Änderung des Leasingverhältnisses handelt. Die Erleichterungen sind nur für Zahlungen, welche am oder vor dem 30.6.2022 fällig waren, anwendbar. Diese Erleichterungsbestimmungen wurden von Wienerberger nicht in Anspruch genommen. Im Mai 2017 veröffentlichte das IASB den neuen Standard IFRS 17 Versicherungsverträge, welcher IFRS 4 ablöst und die Bilanzierung von Versicherungs- und Rückversicherungsverträgen regelt. Da Wienerberger weder Versicherungs- noch Rückversicherungsverträge als Versicherungsgeber hält, hat der neue Standard keine Relevanz für den Konzernabschluss. Veröffentlichte neue und geänderte Standards und Interpretationen, die noch nicht von der EU übernommen wurden Im Jänner 2020 wurden Änderungen an IAS 1 veröffentlicht. Mit diesen Änderungen wird ein allgemeingültigerer Ansatz für die Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurzfristig nach IAS 1 eingeführt, der auf den vertraglichen Vereinbarungen aufbaut, die zum Abschlussstichtag vorliegen. Die Änderungen sind mit dem 1.1.2023 verpflichtend anzuwenden. Im Februar 2021 wurden Änderungen an IAS 1 sowie IAS 8 veröffentlicht. Die Änderungen an IAS 1 konkretisieren, in welchem Umfang Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im IFRS Anhang anzugeben sind. Die Änderungen an IAS 8 enthalten Klarstellungen zu Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen, um die Abgrenzung von Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu verbessern. Die Änderungen sind mit dem 1.1.2023 verpflichtend anzuwenden. Im Mai 2021 wurden Änderungen an IAS 12 veröffentlicht. Die Änderungen enthalten Klarstellungen, wie Unternehmen latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, welche aus einer einzigen Transaktion entstehen (u.a. Leasingverhältnisse), bilanzieren. Die Änderungen sind mit dem 1.1.2023 verpflichtend anzuwenden. Im Dezember 2021 veröffentlichte das IASB Änderungen zu IFRS 17. Die Änderungen ermöglichen Unternehmen, die IFRS 17 und IFRS 9 zum ersten Mal gleichzeitig anwenden, Vergleichsinformationen über einen finanziellen Vermögenswert so darzustellen, als ob die Klassifizierungs- und Bewertungsvorschriften von IFRS 9 bereits zuvor auf diesen finanziellen Vermögenswert angewendet worden wären. Die Änderungen sind mit dem 1.1.2023 verpflichtend anzuwenden. Da Wienerberger weder Versicherungs- noch Rückversicherungsverträge als Versicherungsgeber hält, hat der neue Standard keine Relevanz für den Konzernabschluss. 8. Geschäftssegmente Die Einteilung der Geschäftssegmente und die Darstellung der Segmentergebnisse erfolgt nach dem Management Approach gemäß IFRS 8 und folgt den internen Berichten an den Vorstand der Wienerberger AG als jene verantwortliche Unternehmensinstanz (chief operating decision maker), welche über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet. Die Geschäftstätigkeit der Wienerberger Gruppe wird nach unterschiedlichen Geschäftsfeldern und Regionen gesteuert. Im Segment Wienerberger Building Solutions berichten wir über unser Geschäft mit keramischen Lösungen für die Gebäudehülle und unsere Aktivitäten mit Betonflächenbefestigungen. Das Segment Wienerberger Piping Solutions umfasst unser europäisches Kunststoffrohrgeschäft sowie unsere keramischen Rohraktivitäten. Die Geschäftstätigkeiten in Nordamerika werden zusammengefasst im Segment North America dargestellt. Die Aktivitäten der Holdinggesellschaften werden auf Basis des Capital Employed der Geschäftsfelder aufgeteilt und den Segmenten hinzugerechnet. Die Berichte an die verantwortliche Unternehmensinstanz beinhalten neben der zentralen Erfolgsgröße EBITDA, anhand der die Steuerung der Geschäftsseg-mente erfolgt, auch die Ergebnisgrößen Umsatz, EBIT, EBIT operativ, Zinsergebnis und Ergebnis nach Ertrag-steuern, weshalb diese ebenso in der Darstellung der Geschäftssegmente enthalten sind. Die Aufteilung von Umsatz, EBITDA, EBIT, EBIT operativ, Zinsergebnis, Ertragsteuern, Ergebnis nach Ertragsteuern, Vermögen, Fremdkapital, Capital Employed sowie Gesamtinvestitionen erfolgt nach dem Sitz der Gesellschaften. Investitionen, die der Erhaltung der industriellen Basis dienen, werden unter „Maintenance Capex“ dargestellt, während Investitionen für Erweiterung, Optimierung, der Entwicklung neuer Produkte, Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsprojekte und Digitalisierung unter „Special Capex“ zusammengefasst werden. In der Überleitung der Segmentergebnisse auf das Konzernergebnis sind lediglich Eliminierungen von Umsätzen, Aufwendungen und Erträgen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Geschäftssegmenten enthalten. Wienerberger erzielt mit keinem externen Kunden mehr als 10 % des Umsatzes. Strategische Geschäftssegmente Wienerberger Building Solutions Wienerberger Piping Solutions in TEUR 2021 2020 2021 2020 Außenumsatz 2.300.500 2.092.062 1.167.342 932.574 Innenumsatz 1) 4.770 4.853 239 245 Umsatz gesamt 2.305.270 2.096.915 1.167.581 932.819 EBITDA 477.583 415.195 127.531 97.054 Abschreibungen 2) -164.240 -170.763 -67.332 -53.904 EBIT operativ 3) 313.343 244.432 60.199 43.150 Wertminderungen / Wertaufholungen von Vermögenswerten 0 -16.571 0 -5.735 Firmenwertabschreibungen 0 0 -10.747 0 EBIT 313.343 227.861 49.452 37.415 Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 4.260 4.329 -121 -105 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 18.130 21.243 -240 1.520 Zinsaufwand -42.925 -46.515 -23.506 -17.989 Zinsertrag 23.016 25.869 10.380 8.954 Ertragsteuern -52.698 -42.589 -7.864 -7.898 Ergebnis nach Ertragsteuern 237.519 166.657 26.912 16.791 Fremdkapital 1.714.051 1.696.054 677.790 588.377 Capital Employed 1.787.905 1.736.669 920.260 563.778 Vermögen 3.077.287 2.975.106 1.324.844 939.007 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 1.568 829 9.767 4.277 Maintenance Capex 78.755 87.629 30.460 32.429 Special Capex 97.355 47.865 50.812 22.742 Ø Mitarbeiter (in FTE) 12.427 11.939 3.606 3.328 Umsatz Wienerberger Building Solutions Wienerberger Piping Solutions in TEUR 2021 2020 2021 2020 Großbritannien 406.565 330.423 53.195 9.548 USA Niederlande 234.848 234.713 118.604 100.748 Belgien 248.820 228.197 103.446 86.722 Deutschland 249.983 234.965 34.637 35.522 Österreich 119.070 99.966 156.895 127.287 Polen 185.447 172.149 83.910 58.395 Frankreich 175.615 157.666 45.011 29.312 Tschechien 156.175 131.673 31.270 22.030 Norwegen 12.100 11.410 133.152 110.882 Ungarn 83.145 68.391 51.594 39.206 Schweden 11.544 9.400 104.980 88.145 Rumänien 96.635 98.950 8.544 8.815 Finnland 13.063 12.806 77.865 71.402 Sonstige Länder 312.232 306.153 164.361 144.706 Wienerberger Gruppe 2.305.242 2.096.862 1.167.464 932.720 1) Innenumsatz bezeichnet den Umsatz zwischen vollkonsolidierten, at-equity bilanzierten und nicht konsolidierten Konzernunternehmen. // 2) inklusive Sonderabschreibungen // 3) bereinigt um Wertminderungen, Firmenwertabschreibungen und Wertaufholungen North America Konzerneliminierungen Wienerberger Gruppe 2021 2020 2021 2020 2021 2020 498.601 325.017 0 3.966.443 3.349.653 0 0 -145 -152 4.864 4.946 498.601 325.017 -145 -152 3.971.307 3.354.599 89.140 45.717 694.254 557.966 -31.498 -28.158 -263.070 -252.825 57.642 17.559 431.184 305.141 0 0 0 -22.306 0 -90.366 -10.747 -90.366 57.642 -72.807 420.437 192.469 -60 -88 4.079 4.136 276 1.156 18.166 23.919 -9.590 -11.899 35.678 38.545 -40.343 -37.858 4.658 5.930 -35.678 -38.545 2.376 2.208 -1.641 1.668 -62.203 -48.819 48.277 -83.389 -638 -131 312.070 99.928 371.846 295.235 -8.970 -1.636 2.754.717 2.578.030 539.901 293.604 3.248.066 2.594.051 737.297 440.543 -235.643 -27.641 4.903.785 4.327.015 0 0 11.335 5.106 11.143 5.834 120.358 125.892 11.231 4.568 159.398 75.175 1.591 1.352 17.624 16.619 North America Wienerberger Gruppe 2021 2020 2021 2020 459.760 339.971 459.439 301.908 459.439 301.908 353.452 335.461 352.266 314.919 284.620 270.487 275.965 227.253 269.357 230.544 220.626 186.978 187.445 153.703 145.252 122.292 134.739 107.597 116.524 97.545 105.179 107.765 90.928 84.208 39.162 23.109 515.755 473.968 498.601 325.017 3.971.307 3.354.599 Produkte EBITDA Gesamtinvestitionen in TEUR 2021 2020 2021 2020 Wand 192.383 158.067 68.428 46.488 Fassade 166.912 147.234 79.342 40.965 Dach 158.367 138.625 35.548 25.410 Flächenbefestigungen 23.059 25.367 9.686 15.228 Rohre 187.048 114.249 81.985 53.380 Sonstiges -33.515 -25.576 4.767 19.596 Wienerberger Gruppe 694.254 557.966 279.756 201.067 Erläuterungen zur Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung 9. Umsatzerlöse Der konsolidierte Umsatz stieg im Berichtsjahr um 18 % auf 3.971.307 TEUR, wobei sich Wechselkurseffekte mit 7.692 TEUR negativ auf die Entwicklung auswirkten. Die größten negativen Währungseffekte resultierten aus der Abwertung des US-Dollar, der türkischen Lira und des polnischen Zloty und konnten nur teilweilse von der Aufwertung des britischen Pfund, der norwegischen Krone und der tschechischen Krone kompensiert werden. Die Umsatzerlöse beinhalten Umsätze von Fertigungsaufträgen in Höhe von 12.093 TEUR (Vorjahr 17.229 TEUR). Die Umsatzerlöse sind nach Regionen detailliert in der Darstellung der Geschäftssegmente auf den Seiten 250 und 251 aufgegliedert. Die Wienerberger Gruppe generiert Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Baustoff- und Infrastrukturlösungen für verschiedene Anwendungsbereiche. Umsatz wird zumeist realisiert, wenn die Lieferung erfolgt und somit die Kontrolle über das Produkt an den Käufer übergeht. In der Regel entspricht dies dem Zeitpunkt der Lieferung entsprechend den vereinbarten Lieferbedingungen. Die Ware wird mit eigenen Transportmitteln oder von Wienerberger beauftragten Frächtern an den Kunden geliefert. Transporterlöse werden als Teil der Umsatzerlöse ausgewiesen, die damit zusammenhängenden Aufwendungen in den Vertriebskosten dargestellt (Bruttodarstellung). Umsatzerlöse werden um erwartete Rückgaben sowie Kundenboni oder Skonti angepasst. Rückgabeverpflichtungen bestehen zum wesentlichen Teil aus retournierbaren Verpackungsmaterialien wie Paletten. Die Schätzung der erwarteten Rückgaben erfolgt primär auf Basis von historischen Daten der letzten Jahre. Im internationalen Projektgeschäft mit LLLD (long-length-large-diameter) Rohren werden Umsatzerlöse über einen Zeitraum realisiert. Auch im Ziegelbereich werden Umsatzerlöse bei einzelnen Aufträgen zeitraumbezogen erfasst. Hierbei handelt es sich beispielsweise um kundenspezifische Fertigungen oder sogenannte „Heritage“-Produkte. Der Produktionszeitraum dieser Aufträge beläuft sich jedoch meist auf nur wenige Tage bis Wochen. Der Leistungsfortschritt zum Berichtszeitraum wird mittels outputorientierter Methoden beispielsweise anhand der produzierten Menge im Verhältnis zur Gesamtmenge berechnet. Neben dem Verkauf von Produkten und Systemlösungen erbringt Wienerberger auch Leistungen an Kunden in Form von digitalisierten Produkten und Services. Die Umsatzbeiträge aus diesen Serviceleistungen sind derzeit nicht wesentlich. Der Zeitraum zwischen der Übertragung der Güter bzw. Dienstleistungen auf den Käufer und der Fälligkeit der Forderung liegt in der Regel unter einem Jahr. Daher macht Wienerberger von der praktischen Erleichterungsbestimmung Gebrauch, die Umsatzerlöse nicht um eine signifikante Finanzierungskomponente zu berichtigen. Die Zahlungszeitpunkte der Forderungen richten sich nach den vereinbarten Zahlungszielen. Die Außenumsätze nach den wichtigsten Produktgruppen stellen sich – auf die Berichtssegmente übergeleitet – wie folgt dar: 1-12/2021 in TEUR Wienerberger Building Solutions Wienerberger Piping Solutions North America Wienerberger Gruppe Wand 829.334 0 24.321 853.655 Fassade 703.077 0 325.532 1.028.609 Dach 645.539 0 0 645.539 Flächenbefestigungen 122.442 0 562 123.004 Rohre 0 1.167.306 148.168 1.315.474 Sonstiges 108 36 18 162 Summe 2.300.500 1.167.342 498.601 3.966.443 1-12/2020 in TEUR Wienerberger Building Solutions Wienerberger Piping Solutions North America Wienerberger Gruppe Wand 742.151 0 21.170 763.321 Fassade 649.221 0 231.182 880.403 Dach 581.249 0 0 581.249 Flächenbefestigungen 119.352 0 478 119.830 Rohre 0 932.548 72.165 1.004.713 Sonstiges 89 26 22 137 Summe 2.092.062 932.574 325.017 3.349.653 Angaben zu künftigen Umsatzerlösen aus zum Bilanzstichtag verbleibenden Leistungsverpflichtungen unterbleiben, da Kundenverträge in der Regel innerhalb eines Jahres abgearbeitet werden. Aus demselben Grund macht Wienerberger von der praktischen Erleichterungsbestimmung Gebrauch, Vertragskosten nicht zu kapitalisieren, sondern im Aufwand zu erfassen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Provisionen, die Vertriebsmitarbeiter bei Abschluss von Kundenverträgen erhalten. 10. Materialaufwand In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen sind Material-, Instandhaltungsaufwendungen, Handelswareneinsätze und Aufwendungen für Energie enthalten: in TEUR 2021 2020 Materialaufwand 762.492 498.293 Instandhaltungsaufwand 149.500 136.759 Handelswareneinsatz 462.346 396.355 Energieaufwand 279.934 249.894 Gesamt 1.654.272 1.281.301 Die ausgewiesenen Aufwendungen wurden durch Bestandsveränderungen an Halb- und Fertigfabrikaten in Höhe von 48.046 TEUR (Vorjahr: 155.567 TEUR) erhöht. Darin enthalten sind Anpassungen der Herstellkosten aufgrund der Bilanzierung von Vermögenswerten aus erwarteten Retouren. Aus Aktivierungen von Eigenleistungen und anteiligen Bauzeitzinsen beim Bau von qualifizierten Vermögenswerten des Anlagevermögens resultierte ein Ertrag in Höhe von 2.054 TEUR (Vorjahr: 1.774 TEUR). Die Materialaufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Ton, Sand, Kunststoffe, Sägespäne und weitere Zuschlagstoffe sowie Aufwendungen für den Verbrauch von Paletten und sonstigen Verpackungsmaterialien. Instandhaltungsaufwendungen betreffen den Einsatz von Instandhaltungsmaterialien und sonstigen geringwertigen Ersatzteilen sowie Dienstleistungen von Dritten. 11. Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von Anlagen Im Berichtsjahr sind in den Herstell-, Vertriebs-, Verwaltungskosten und sonstigen betrieblichen Aufwendungen laufende Abschreibungen von 251.237 TEUR (Vorjahr: 244.312 TEUR) sowie Sonderabschreibungen gemäß IAS 36 in Folge von Werks- bzw. Linienstilllegungen in Höhe von 11.833 TEUR (Vorjahr: 8.513 TEUR) enthalten. Die durchgeführten Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 (siehe Anmerkung 22. Anlagevermögen) führten zu Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten von insgesamt 10.747 TEUR (Vorjahr: 112.672 TEUR). Die Wertminderung entfiel im Berichtsjahr zur Gänze auf die Firmenwertabschreibung in der CGU- Gruppe Pipelife East im Segment Wienerberger Piping Solutions. Im Jahr 2021 gab es keine Wertaufholungen (Vorjahr: 0 TEUR). Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen stellen sich wie folgt dar: in TEUR 2021 2020 Laufende Abschreibungen 251.237 244.312 Sonderabschreibungen 11.833 8.513 Laufende Abschreibungen und Sonderabschreibungen 263.070 252.825 Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 0 22.306 Firmenwertabschreibungen 10.747 90.366 Wertminderungen gesamt 10.747 112.672 Laufende Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen 273.817 365.497 12. Personalaufwand In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende Personalaufwendungen enthalten: in TEUR 2021 2020 Löhne 364.331 317.530 Gehälter 357.156 323.697 Leihpersonal 41.418 32.585 Aufwendungen aus langfristigen Vergütungsprogrammen 3.991 -1.851 Aufwendungen für Abfertigungen (inkl. freiwillige Abfertigungen) 5.693 6.776 Aufwendungen für Altersversorgung 15.179 17.631 Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 153.268 141.568 Sonstige Sozialaufwendungen (inkl. Jubiläumsgelder) 23.176 24.517 Personalaufwand 964.212 862.453 Der fixe Gehaltsbestandteil der Vorstandsmitglieder betrug im Geschäftsjahr 2.179 TEUR (Vorjahr: 1.964 TEUR). Die variablen Bestandteile werden in eine kurzfristige (STI Short Term Incentive) und eine langfristige Vergütungskomponente (LTI Long Term Incentive) aufgeteilt. Der im Jahr 2021 erworbene finale Anspruch auf die kurzfristige variable Vergütungskomponente betrug 2.095 TEUR (Vorjahr: 746 TEUR) und wird im Jahr 2022 ausbezahlt. Das LTI-Programm für die langfristige Vergütungskomponente des Vorstands wird ab dem Jahr 2021 als aktienbasiertes Vergütungsprogramm mit einem Leistungszeitraum von drei Jahren und einer Sperrfrist für zugeteilte Aktien von weiteren zwei Jahren geführt. Basisbetrag für 100 % Zielerreichung ist hierbei das Fixgehalt des jeweiligen Vorstandsmitglieds im Jahr 2021, wobei die maximale Zielerreichung mit 150 % gedeckelt ist bzw. für den Vorstandsvorsitzenden mit 175 %. Laut Vergütungspolitik kommen für alle Mitglieder des Vorstands die folgenden Zielparameter zur Anwendung: › RTSR (Relativer Total Shareholder Return, gemessen anhand der Performance des STOXX Europe 600 Construction & Materials Index) › Return on Capital Employed nach Steuern (ROCE) › ESG-Ziel: Reduktion des gruppenweiten CO2-Ausstoßes im Vergleich zu 2020 Für das Jahr 2021 stellen sich die relevanten Zielwerte bzw. die Zielerreichung für diese drei Kriterien wie folgt dar: Zielgröße Gewichtung Mindestziel- erreichung 100 % Ziel- erreichung Maximalziel- erreichung Tatsächliche Zielerreichung 2021 RTSR 33% 25,00% 50,00% ≥75,00% 76,38% >150% ROCE 33% 10,20% 10,60% 11,10% 12,20% >150% CO2-Emissionsreduktion 33% 5,00% 6,70% 7,20% 8,12% >150% Der auf Basis dieser Zielerreichung ermittelte LTI-Anspruch für das Jahr 2021 beträgt 1.122 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR, da die Ziele nicht erreicht werden konnten). Dieser Anspruch gelangt in Abhängigkeit von der Erreichung der Zielvorgaben des 3-Jahres-Plans im Jahr 2024 zur Auszahlung. Gemäß der Vereinbarung zum Long-Term Incentive wird dieser am Ende der Laufzeit im Jahr 2024 zu mindestens 50 % in Aktien gewährt und zu maximal 50 % in bar ausbezahlt. Nachdem die Zielerreichung auf Basis eines Barbetrages festgelegt wurde und damit das Umtauschverhältnis für den Aktienanteil erst zu einem späteren Zeitpunkt definiert wird, wurde in der Bewertung der Barbetrag als Fair Value zugrunde gelegt. Für den LTI 2021 wurde ein Aufwand inklusive Nebenkosten von 1.191 TEUR im Berichtsjahr verbucht, wovon 50 % im Eigenkapital erfasst wurden für den Aktienteil und 50 % als Rückstellung verbucht wurden für den Baranteil. Für den Vorstandsvorsitzenden wurden im Jahr 2021 alle ausstehenden historischen Ansprüche vor 2021 zusammengefasst und in ein neues, aktienbasiertes 5-Jahres-Programm übergeführt. Dieser „Special-LTI“ besteht aus zwei Komponenten: 40 % RSUs (Restricted Share Units) und 60 % PSUs (Performance Share Units). Die RSUs wurden im Mai 2021 im Gegenwert von 1 Mio. EUR (berechnet nach den durchschnittlichen Schlusskursen der Wienerberger Aktie während der letzten 20 ATX Handelstage des Jahres 2020) im Mai 2021 an den CEO übertragen. Basierend auf dem aktuellen Aktienkurs zum Zeitpunkt der Übertragung dieser 40.258 Stück Aktien am 28. Mai 2021 belief sich der Gegenwert auf 1.287 TEUR, welcher auch so innerhalb des Eigenkapitals erfasst wurde. Die Kriterien sowie die Definition der Zielparameter für den PSU-Teil des Special LTI für den Vorstandsvorsitzenden sind in den folgenden Tabellen dargestellt: Parameter Erläuterungen Gewährte Summe 2.500 TEUR Plan 40 % RSUs1) – diese wurden per 28. Mai 2021 an Heimo Scheuch übertragen 60 % PSUs Leistungszeitraum 5 Jahre Halteperiode für RSUs 3 Jahre mit einer Sperrfrist von weiteren 2 Jahren für PSUs (Erdienungszeitraum 5 Jahre) Gewichtung der Zielgrößen (PSUs) 70 % auf EBITDA-Steigerung lt. Strategie 2023 30 % ESG Ziele (siehe nachfolgende Tabelle) Grundvoraussetzung Die jährliche Auszahlung von mind. 50% des kurzfristigen variablen Bonus (STI) muss erfolgen, ansonsten werden die zugeteilten PSUs jedes Jahr um 1/3 reduziert Zielerreichung Die Zielerreichung wird zwischen definierten Ober- und Untergrenzen linear ermittelt (PSUs) Maximal Anwartschaft PSU Teil maximal 300 % (max. 4.500 TEUR) Zuteilung Einmalig in 3 Jahren (+ 2 Jahre Halteperiode) gültig für PSUs Claw-back, Malus, Leaver Regulation Es gelten die gleichen Regeln wie in der Vergütungspolitik 2020-2024 1) gewährte Aktien (Restricted Stock Units), wobei die Steuern direkt vom CEO bezahlt werden ESG Ziele für 2023 Gewichtung Mindestziel- erreichung 100 % Ziel- erreichung Maximalziel- erreichung CO2 Reduktion gegenüber 2020 10,0 % >5,0% 15,0 % ≥30,0 % Frauenanteil Frauenanteil im Senior Management 5,0 % <10,0 % 15,0 % ≥22,5 % Anteil weibliche Angestellte 5,0 % <20,0 % 30,0 % ≥45,0 % Steigerung Trainingsstunden gegenüber 2020 10,0 % >0,0 % 10,0 % ≥25,0 % Auf Basis der erreichten EBITDA-Steigerung im Jahr 2021 sowie der auf Basis der Planwerte hochgerechneten erwarteten EBITDA-Zielerreichung für die Folgejahre und die erwartete Zielerreichung für die ESG Ziele wurde ein Erwartungswert an Gesamt-PSUs des Special LTI-Plans in Höhe von 86.508 PSUs ermittelt. Die PSU Anzahl wurde mit dem Zeitwert je PSU (EUR 29,17 je Aktie) und dem Anteil am Erdienungszeitraum (20 %) multipliziert, um den Anspruch für das Jahr 2021 in Höhe von 505 TEUR zu ermitteln. Auf Basis vorläufiger ermittelter Werte wurde hierfür im Berichtsjahr ein Aufwand von 464 TEUR plus Lohnnebenkosten von 41 TEUR, somit gesamt 505 TEUR verbucht und als Rückstellung ausgewiesen. Für die im Berichtsjahr tätigen Vorstandsmitglieder wurden 864 TEUR (Vorjahr: 467 TEUR) an Pensionsaufwendungen in Form von Beiträgen zu Pensionskassen (beitragsorientierte Zusagen) verbucht. Im Geschäftsjahr 2021 betrug die Auflösung der Rückstellung für gesetzliche Abfertigungsansprüche 214 TEUR (Vorjahr: Dotierung von 299 TEUR). Im Geschäftsjahr 2021 wurde außerdem die dienstvertraglich vereinbarte Abfertigung in Höhe von 2.500 TEUR an den Vorstandsvorsitzenden aus dessen per 31.12.2020 endenden Dienstverhältnis ausgezahlt. Der aktuelle Dienstvertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden, der anlässlich dessen Wiederbestellung per 1.1.2021 abgeschlossen wurde, sieht keinerlei Abfertigungsansprüche mehr vor. An frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen wurden Zahlungen von 877 TEUR (Vorjahr: 863 TEUR) geleistet. Die Aufsichtsratsvergütung belief sich im Jahr 2021 (Auszahlung im Jahr 2022) auf insgesamt 846 TEUR (Vorjahr: 921 TEUR Auszahlung im Jahr 2021). Haftungen für Kredite sowie Firmenkredite von Gesellschaften der Wienerberger Gruppe an Vorstände und Aufsichtsräte bestehen nicht. 13. Mitarbeiter Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer betrug: in FTE 2021 2020 Mitarbeiter in Werken 11.293 10.613 Mitarbeiter im Vertrieb 4.482 4.254 Mitarbeiter in Verwaltung 1.849 1.752 Gesamte Mitarbeiter im Konzern 17.624 16.619 davon Lehrlinge 99 84 Die Veränderung im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus Änderungen im Konsolidierungskreis. 14. Sonstige betriebliche Aufwendungen In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten: in TEUR 2021 2020 Transportaufwendungen für Zustellungen 247.626 208.387 Aufwendungen für Dienstleistungen 127.358 107.113 Aufwendungen für interne Transporte 52.494 45.218 Steuern, soweit sie nicht unter Ertragsteuern fallen 25.994 25.559 Lizenz- und Patentaufwendungen 25.358 20.873 Aufwendungen für Mieten und Leasing 13.362 12.551 Aufwendungen für Umweltschutzmaßnahmen 12.729 9.412 Provisionsaufwand 6.476 4.654 Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen exklusive Finanzanlagen 2.319 6.011 Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 678 1.596 Übrige 162.746 105.789 Sonstige betriebliche Aufwendungen 677.140 547.163 Eine Überleitung der Aufwendungen nach dem Gesamtkostenverfahren zu den Aufwendungen nach dem Umsatzkostenverfahren ist auf Seite 259 dargestellt. Die Dienstleistungsaufwendungen enthalten vor allem Aufwendungen für Rechts- und sonstige Beratung, Werbung, Versicherungen, Reisen und Fahrten sowie Telekommunikation. Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer und alle Mitglieder des Netzwerks des Abschlussprüfers betrugen für die Prüfung des Konzernabschlusses im Berichtsjahr 2.317 TEUR (Vorjahr: 2.320 TEUR), 176 TEUR (Vorjahr: 973 TEUR) für Bestätigungsleistungen, 10 TEUR (Vorjahr: 12 TEUR) für Steuerberatungsleistungen und 111 TEUR (Vorjahr: 51 TEUR) für sonstige Leistungen. Der übrige sonstige Aufwand setzt sich in erster Linie aus Aufwendungen für Reklamationen sowie Forschung und Entwicklung zusammen. Im Jahr 2021 betrug der Forschungs- und Entwicklungsaufwand 17.004 TEUR (Vorjahr: 17.407 TEUR). Darüber hinaus sind in dieser Position Sondereffekte im Zusammenhang mit Unternehmensakquisitionen enthalten, die 2021 im Wesentlichen den Verlust aus der Veräußerung der Produktionsstätten und Vertriebsstandorte im Zusammenhang mit den behördlichen Auflagen zum Erwerb der Meridian Brick -Gruppe in Höhe von 12.066 TEUR sowie Transaktionsnebenkosten in Höhe von 11.331 TEUR (siehe Anmerkung 3. Unternehmenserwerbe und -veräußerungen) umfassen. Die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen dargestellten Aufwendungen für Mieten und Leasing setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 2021 2020 Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse 5.818 4.247 Aufwendungen für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert 1.922 1.532 Aufwendungen für variable Leasingzahlungen 247 295 Aufwendungen für sonstige Leasingzahlungen 5.375 6.477 Aufwendungen für Mieten und Leasing 13.362 12.551 Die Aufwendungen für sonstige Leasingzahlungen beinhalten im Wesentlichen Nichtleasingkomponenten bei Verträgen für Grundstücke und Bauten und sonstige Miet- und Leasingzahlungen, die nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 16 fallen. 15. Sonstige betriebliche Erträge In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende sonstige betriebliche Erträge enthalten: in TEUR 2021 2020 Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen exklusive Finanzanlagen 17.221 17.508 Erträge aus Miet- und Leasingverträgen 3.961 4.170 Erträge aus Zuschüssen 1.990 1.774 Erträge aus Versicherungsansprüchen 261 353 Übrige 41.130 24.272 Sonstige betriebliche Erträge 64.563 48.077 Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten umsatznahe Erlöse, die nicht Teil der unmittelbaren Umsatztätigkeit der Wienerberger Gruppe sind, sowie im Geschäftsjahr 2021 den Kursgewinn aus der Absicherung des USD-Kaufpreises in Höhe von 11.297 TEUR sowie den negativen Unterschiedsbetrag in Höhe von 1.567 TEUR aus der Kaufpreisallokation der Meridian Brick -Gruppe (siehe Anmerkung 3. Unternehmenserwerbe und -veräußerungen). 16. Überleitung Ergebnis nach Umsatzkosten- und Gesamtkostenverfahren In der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren werden die Aufwendungen nach einzelnen Funktionsbereichen gegliedert. Beim Gesamtkostenverfahren werden jedoch die einzelnen Aufwandsarten dargestellt und um Lagerbewegungen bei Halb- und Fertigfabrikaten im Rahmen von Bestandsveränderungen sowie um aktivierte Eigenleistungen und anteilige Bauzeitzinsen korrigiert. Der Zusammenhang der beiden Verfahren stellt sich wie folgt dar, wobei die Bestandsveränderungen und Kostenaktivierungen, die beim Bau von qualifizierten Vermögenswerten des Anlagevermögens anfallen, bei den Materialaufwendungen gezeigt werden: 2021 in TEUR Fracht- aufwand Material- aufwand Handels- wareneinsatz Zu- und Abschreibungen Energie- aufwand Personal- aufwand Sonstige Erträge Sonstige Aufwände Gesamt Herstellkosten 0 935.425 460.897 168.986 272.649 545.334 -1.768 150.584 2.532.107 Vertriebskosten 247.626 21.233 1.449 37.614 5.251 255.202 -4.160 142.714 706.929 Verwaltungskosten 0 1.326 0 24.186 1.037 163.676 -5.844 91.108 275.489 Sonstige betriebliche Aufwendungen 0 0 0 43.031 997 0 0 48.872 92.900 Sonstige betriebliche Erträge 0 0 0 0 0 0 -52.791 -3.764 -56.555 247.626 957.984 462.346 273.817 279.934 964.212 -64.563 429.514 3.550.870 2020 in TEUR Fracht- aufwand Material- aufwand Handels- wareneinsatz Zu- und Abschreibungen Energie- aufwand Personal- aufwand Sonstige Erträge Sonstige Aufwände Gesamt Herstellkosten 0 766.549 395.164 168.913 243.700 488.614 -1.310 104.502 2.166.132 Vertriebskosten 208.387 21.120 1.191 35.411 4.148 233.123 -3.410 126.209 626.179 Verwaltungskosten 0 1.176 0 22.136 947 140.716 -5.088 68.149 228.036 Sonstige betriebliche Aufwendungen 0 0 0 139.037 1.099 0 0 42.370 182.506 Sonstige betriebliche Erträge 0 0 0 0 0 0 -38.269 -2.454 -40.723 208.387 788.845 396.355 365.497 249.894 862.453 -48.077 338.776 3.162.130 17. Zinsergebnis und sonstiges Finanzergebnis Das Zinsergebnis und das sonstige Finanzergebnis setzen sich nach den Kategorien des IFRS 9 wie folgt zusammen: 2021 in TEUR Gesamt Kredite und Forderungen AC 1) FLAC 2) FVtPL 3) Derivate Zinsertrag 2.376 2.295 0 0 81 Zinsaufwand -34.485 0 -32.559 0 -1.926 Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten -4.336 -4.336 Nettozinsergebnis aus leistungsorientierten Pensions-, Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldverpflichtungen -1.522 Zinsergebnis -37.967 2.295 -36.895 0 -1.845 Beteiligungserträge von Dritten (Dividenden) 1.167 1.167 Beteiligungserträge 1.167 0 0 1.167 0 Ergebnis aus dem Abgang von Beteiligungen 38 Marktbewertung Derivate 3.049 3.049 Wertminderungen von assoziierten Unternehmen -8.525 Wertminderungen von Finanzinstrumenten -254 -161 0 -93 Zuschreibung von Finanzinstrumenten 4.421 112 4.309 Kursdifferenzen -8.776 Nettoergebnis -10.047 -49 0 4.216 3.049 Bankspesen -3.396 Sonstiges Finanzergebnis -12.276 -49 0 5.383 3.049 Gesamt -50.243 2.246 -36.895 5.383 1.204 1) Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten (amortized cost) // 2) Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (financial liabilities at amortized cost) // 3) Finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet werden (fair value through profit or loss) Im Finanzergebnis wurden Wertminderungen von Darlehensforderungen in Höhe von 161 TEUR (Vorjahr: 362 TEUR) erfasst, während Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 678 TEUR (Vorjahr: 1.596 TEUR) im Betriebsergebnis berücksichtigt wurden. Die Marktbewertung von Derivaten lieferte einen positiven Beitrag zum Periodenergebnis in Höhe von 3.049 TEUR (Vorjahr: 345 TEUR). 2020 in TEUR Gesamt Kredite und Forderungen AC 1) FLAC 2) FVtPL 3) Derivate Zinsertrag 2.208 2.073 0 17 118 Zinsaufwand -32.088 0 -29.179 0 -2.909 Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten -3.913 -3.913 Nettozinsergebnis aus leistungsorientierten Pensions-, Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldverpflichtungen -1.857 Zinsergebnis -35.650 2.073 -33.092 17 -2.791 Beteiligungserträge von Dritten (Dividenden) 764 764 Beteiligungserträge 764 0 0 764 0 Marktbewertung Derivate 345 345 Wertminderungen von assoziierten Unternehmen -3.885 Wertminderungen von Finanzinstrumenten -925 -362 0 -563 Zuschreibung von Finanzinstrumenten 3.237 0 3.237 Kursdifferenzen -8.938 Nettoergebnis -10.166 -362 0 2.674 345 Bankspesen -2.806 Sonstiges Finanzergebnis -12.208 -362 0 3.438 345 Gesamt -47.858 1.711 -33.092 3.455 -2.446 1) Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten (amortized cost) // 2) Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (financial liabilities at amortized cost) // 3) Finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet werden (fair value through profit or loss) 18. Ertragsteuern Als Ertragsteuern sind sowohl die in den einzelnen Gesellschaften gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag als auch die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. in TEUR 2021 2020 Laufender Steueraufwand 75.478 56.463 Latenter Steuerertrag -13.275 -7.644 Ertragsteuern 62.203 48.819 Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem im Jahr 2021 gültigen österreichischen Körperschaftsteuersatz von 25 % (Vorjahr: 25 %) und der ausgewiesenen Konzernsteuerquote stellen sich folgendermaßen dar: in TEUR 2021 2020 Ergebnis vor Ertragsteuern 374.273 148.747 Ertragsteuern zum Steuersatz von 25 % -93.568 -37.187 Abweichende ausländische Steuersätze 13.707 11.860 Steueraufwand und -ertrag aus Vorperioden 2.402 -239 Steuerfreie Ergebnisse von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 597 593 Veränderung von nicht angesetzten latenten Steuern 48.470 43.790 Nicht-temporäre Differenzen -32.517 -63.660 Steuersatzänderungen -1.294 -3.976 Effektivsteuerbelastung -62.203 -48.819 Effektivsteuersatz in % 16,6 % 32,8 % Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern gültig oder angekündigt sind. In Österreich wird ein Körperschaftsteuersatz von 25 % zugrunde gelegt. In Österreich wurde am 14.2.2022 das Ökosoziale Steuerreformgesetz im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Damit verbunden ist eine Senkung des Körperschaftsteuersatzes stufenweise auf 23 % ab 1.1.2024. Diese Senkung des Steuersatzes wirkt sich auf die im Konzernabschluss aktivierten Verlustvorträge österreichischer Gesellschaften auf Basis der geplanten Verbrauchszeiträume mit einer Verringerung der aktiven latenten Steuern in Höhe von 430 TEUR aus. Bei den ausländischen Gesellschaften werden die latenten Steuern auf Basis der entsprechenden länderspezifischen Steuersätze berechnet. Sie liegen im Geschäftsjahr 2021 zwischen 0 % und 32 %. 19. Ergebnis je Aktie, Vorschlag für die Ergebnisverwendung Die Anzahl der ausgegebenen Aktien betrug zum Stichtag 115.187.982 Stück. Per 31.12.2021 wurden 381.910 (Vorjahr: 2.922.168) eigene Aktien gehalten, die für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie in Abzug gebracht werden. Wienerberger hat im Berichtsjahr 2.500.000 Stück eigene Aktien um 80.561 TEUR verkauft. Im Geschäftsjahr wurden dem Vorstandsvorsitzenden Heimo Scheuch 40.258 Stück eigene Aktien als Teil der Vergütung zugeteilt (siehe Anmerkung 12 Personalaufwand). Daraus resultiert eine gewichtete Aktienanzahl von 113.104.817 für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie für 2021. in Stück 2021 2020 Ausgegebene Aktien 115.187.982 115.187.982 Eigene Aktien 381.910 2.922.168 Gewichtete Aktien 113.104.817 112.679.863 Das Ergebnis je Aktie von 2,75 EUR wird aus dem durch die gewichtete Aktienanzahl geteilten Ergebnis, das den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen ist, errechnet. Das verwässerte Ergebnis je Aktie von 2,75 EUR entspricht dem Ergebnis je Aktie für 2021. Gemäß den Bestimmungen des Aktiengesetzes bildet der nach österreichischen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellte Einzelabschluss der Wienerberger AG zum 31.12.2021 die Grundlage für die Dividendenausschüttung. Dieser Jahresabschluss weist einen Bilanzgewinn von 93.518.814,26 EUR aus. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn von 93.518.814,26 EUR auf das Grundkapital von 115.187.982,00 EUR eine Dividende in Höhe von 0,75 EUR je Aktie, das sind 86.390.986,50 EUR abzüglich eines anteiligen Betrags für eigene Anteile von 286.432,50 EUR somit 86.104.554,00 EUR auszuschütten und den Restgewinn von 7.414.260,26 EUR auf neue Rechnung vorzutragen. Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung In der Gesamtergebnisrechnung wird, ausgehend vom Ergebnis nach Steuern, auf das Gesamtergebnis gemäß IAS 1 übergeleitet. Dieses umfasst insbesondere den Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen und anderen langfristigen Mitarbeitervergütungen sowie die Veränderung der Hedging Reserve. Die Gesamtergebnisbestandteile werden nach Steuern ausgewiesen. Vor Berücksichtigung latenter Steuern resultierten im Berichtsjahr Differenzen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 58.296 TEUR (Vorjahr: -105.269 TEUR) vorwiegend aus dem US-Dollar, dem britischen Pfund und dem russischen Rubel. Zuvor in der Währungsrücklage ausgewiesene Differenzen in Höhe von -9.232 TEUR (Vorjahr: 22.563 TEUR) wurden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert und resultieren im Berichtsjahr überwiegend aus der Tilgung von Konzerndarlehen in Fremdwährung. Die Marktbewertung von Sicherungsinstrumenten sowie Umgliederungen änderten die Hedging Rücklage vor latenten Steuern um -12.334 TEUR (Vorjahr: Erhöhung um 43.616 TEUR). Davon entfielen -10.823 TEUR (Vorjahr: 10.050 TEUR) auf die Absicherung von Investitionen in ausländische Teilbetriebe und -993 TEUR (Vorjahr: 5.212 TEUR) auf die Absicherung zukünftiger Transaktionen (Cashflow Hedges). Insgesamt wurden im Berichtsjahr zuvor im sonstigen Gesamtergebnis erfasste Marktwertänderungen von Sicherungsinstrumenten von Investitionen in ausländische Teilbetriebe (net investment hedges) in Höhe von 518 TEUR (Vorjahr: -28.354 TEUR hauptsächlich aus dem Verkauf der Geschäftsaktivitäten in der Schweiz) in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Ineffektive Teile von 876 TEUR (Vorjahr: -7 TEUR) wurden im Geschäftsjahr in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Im sonstigen Gesamtergebnis wurden latente Steuern von insgesamt -4.698 TEUR (Vorjahr: 548 TEUR) erfasst. Folgende Tabelle zeigt die Zuordnung latenter Steuern zu den Bestandteilen des sonstigen Gesamtergebnisses: in TEUR 2021 2020 Währungsumrechnung -3.768 2.827 Veränderung Hedging Rücklage 3.605 -3.944 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -4.535 1.665 Latente Steuern im sonstigen Gesamtergebnis -4.698 548 In Summe erhöhte das Gesamtergebnis nach Steuern im Berichtszeitraum das Eigenkapital um insgesamt 385.000 TEUR (Vorjahr: 30.444 TEUR). Erläuterungen zum Konzern-Cashflow-Statement Das Konzern-Cashflow Statement der Wienerberger Gruppe zeigt, wie sich die Zahlungsmittel im Laufe des Berichtsjahrs durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Die Zahlungsmittel (Fonds der liquiden Mittel) enthalten Kassa und Bankguthaben. Wertpapiere sowie kurzfristige Bankverbindlichkeiten zählen nicht zu den Zahlungsmitteln. Die Auswirkungen durch Akquisitionen von Gesellschaften sind dabei eliminiert und werden in der Position Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen dargestellt. Die von ausländischen Konzerngesellschaften ausgewiesenen Beträge werden grundsätzlich zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Hiervon abweichend wird die Liquidität wie in der Bilanz zum Stichtagskurs angesetzt. 20. Cashflow aus Investitionstätigkeit Aus dem Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten resultierten Ausgaben in Höhe von 279.756 TEUR (Vorjahr: 201.067 TEUR). Davon entfielen 120.358 TEUR (Vorjahr: 125.892 TEUR) auf Instandhaltungsinvestitionen (Maintenance Capex). Für Erweiterung, Optimierung, die Entwicklung neuer Produkte, Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsprojekte und Digitalisierung (Special Capex) wurden insgesamt 159.398 TEUR (Vorjahr: 75.175 TEUR) aufgewendet. Für Akquisitionen (M&A) und Investitionen in das Finanzanlagevermögen flossen 467.136 TEUR (Vorjahr: 10.518 TEUR). Zugänge im Anlagevermögen (inklusive Finanzanlagen) in Höhe von 76.030 TEUR (Vorjahr: 69.606 TEUR) sind nicht zahlungswirksam, da sie im Wesentlichen aus der Aktivierung von Nutzungsrechten und Rekultivierungsverpflichtungen von Tongruben resultierten. Die Einzahlungen aus Anlagenabgängen betrugen 52.932 TEUR (Vorjahr: 31.209 TEUR) und beinhalten Abgänge von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten sowie die Veräußerung der Produktionsstätten und Vertriebsstandorte im Zusammenhang mit den behördlichen Auflagen zum Erwerb der Meridian Brick Gruppe (siehe Anmerkung 3. Unternehmenserwerbe und -veräußerungen). Netto-Einzahlungen aus Unternehmensveräußerungen von 8.909 TEUR (Vorjahr: 31.990 TEUR) resultieren aus dem im Vorjahr erfolgten Verkauf unserer Geschäftsaktivitäten in der Schweiz. Die Überleitung von Gesamtinvestitionen in Maintenance und Special Capex sowie Auszahlungen für Unternehmenserwerbe (M&A) der Wienerberger Gruppe ergibt sich wie folgt: in TEUR 2021 2020 Maintenance Capex 120.358 125.892 Special Capex 159.398 75.175 Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen 279.756 201.067 Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen 464.730 8.478 Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 2.406 2.040 M&A Capex 467.136 10.518 Gesamtinvestitionen inklusive Finanzanlagen 746.892 211.585 21. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Die Veränderung der Finanzverbindlichkeiten laut Bilanz resultiert einerseits aus den Ein- und Auszahlungen, die im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit dargestellt werden und andererseits aus nicht zahlungswirksamen Veränderungen: in TEUR Kurzfristige Finanz-verbindlichkeiten Langfristige Finanz-verbindlichkeiten Summe Finanz-verbindlichkeiten Stand 1.1.2021 437.720 1.159.795 1.597.515 Einzahlungen 321.676 253.458 575.134 Auszahlungen -460.797 0 -460.797 Tilgung von Leasingverbindlichkeiten -49.793 0 -49.793 Neue und angepasste Leasingverträge 0 53.421 53.421 Veränderung Konsolidierungskreis 32.144 24.216 56.360 Veränderung Derivate 4.592 0 4.592 Tilgung Hybridanleihe (inkl. Hybridkupon) -225.362 0 -225.362 Währungsumrechnungsdifferenzen und sonstige Effekte -14.448 2.482 -11.966 Umgliederungen 167.263 -167.263 0 Stand 31.12.2021 212.995 1.326.108 1.539.103 in TEUR Kurzfristige Finanz-verbindlichkeiten Langfristige Finanz-verbindlichkeiten Summe Finanz-verbindlichkeiten Stand 1.1.2020 460.211 576.246 1.036.457 Einzahlungen 164.097 711.091 875.188 Auszahlungen -512.910 -648 -513.558 Tilgung von Leasingverbindlichkeiten -45.179 0 -45.179 Neue und angepasste Leasingverträge 0 51.271 51.271 Veränderung Konsolidierungskreis -14 -17.771 -17.785 Abgegrenzte Zinsen und Geldbeschaffungskosten -530 1.314 784 Veränderung Derivate -6.840 0 -6.840 Währungsumrechnungsdifferenzen und sonstige Effekte -5.428 -2.480 -7.908 Umgliederung Hybridkapital 225.085 0 225.085 Umgliederungen 159.228 -159.228 0 Stand 31.12.2020 437.720 1.159.795 1.597.515 Erläuterungen zur Konzernbilanz 22. Anlagevermögen Die Entwicklung des Anlagevermögens ist auf den Seiten 272 und 273 dargestellt. Als Währungsänderungen sind jene Beträge angegeben, die sich bei den in Fremdwährung bilanzierenden Tochtergesellschaften aus der unterschiedlichen Umrechnung der Vermögenswerte mit den Wechselkursen zu Jahresbeginn und Jahresende ergeben. Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten (Cash Generating Units – CGUs) werden bei Wienerberger Werke gesehen. Diese werden in weiterer Folge nach Divisionen und Regionen zu Gruppen von CGUs zusammengefasst. Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer, Firmenwerte und Marken, die nicht planmäßig abgeschrieben werden, sind mindestens einmal jährlich gemäß IAS 36 auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin zu untersuchen (Impairment Test), für welchen sie den Gruppen von CGUs zugeordnet werden. Deren Buchwerte stellen sich wie folgt dar: Firmenwerte Marken in TEUR 2021 2020 2021 2020 Wienerberger Building Solutions 339.655 332.398 18.112 17.860 Bricks and Roof Eastern Europe 52.524 52.277 12.402 12.402 Bricks and Roof Western Europe West 281.021 273.984 5.710 5.458 Pavers Semmelrock 6.110 6.137 0 0 Wienerberger Piping Solutions 44.148 62.523 44.550 44.550 Pipes Pipelife East 0 10.747 14.927 14.927 Pipes Pipelife West 44.148 51.776 19.561 19.561 Pipes Steinzeug Group 0 0 10.062 10.062 North America 0 0 1.765 1.629 Firmenwert FloPlast & Cork Plastics 1) 104.518 Wienerberger Gruppe 488.321 394.921 64.427 64.039 1) siehe Anmerkung 3. Unternehmenserwerbe und -veräußerungen Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen erworbenen Kundenstamm in Höhe von 163.562 TEUR (Vorjahr: 81.357 TEUR), erworbene Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von 64.427 TEUR (Vorjahr: 64.039 TEUR) sowie CO2 Zertifikate, Patente und Konzessionen. Im Berichtsjahr wurden selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.504 TEUR (Vorjahr: 2.388 TEUR) aktiviert. Wienerberger überwacht seine Firmenwerte auf Basis von 12 CGU-Gruppen. Im Segment Wienerberger Building Solutions wird das Ziegelgeschäft durch Werke charakterisiert, die ganze Regionen anstatt einzelner Länder bedienen. Insbesondere bei der Herstellung von Dach- und Vormauerziegeln erfolgt eine Optimierung der Produktion und des Produktportfolios für eine gesamte Region. Dies umfasst auch die Optimierung des Werksnetzes im Hintermauerbereich, wenngleich eine Lieferung dieser Produkte im Unterschied zu jener von Dach- und Vormauerziegeln in der Regel nur über kürzere Distanzen effizient ist. Grenznahe Werke in Deutschland und Frankreich können jedenfalls einen Großteil des Benelux-Raums mitabdecken. Aufgrund der Verflechtungen in Westeuropa werden die Firmenwerte auf regionaler Ebene in der CGU-Gruppe Bricks and Roof Western Europe West gesteuert. Die Ausnahmen in diesem Segment bilden Italien in der CGU-Gruppe Bricks Italy, das bislang noch nicht in diese Optimierung eingebunden wurde, sowie Finnland und die baltischen Staaten in der CGU-Gruppe Bricks and Roof Western Europe Finland and Baltics, die für Exportmärkte in Osteuropa und Russland produzieren. Die CGU-Gruppe Bricks and Roof Eastern Europe ist durch grenzüberschreitendes Geschäft in der Region und eine zunehmende Integration des Ziegel- und Dachgeschäfts charakterisiert und wird durch einheitliches Management für den Ziegel- und Dachziegelbereich geführt. Die CGU-Gruppe Bricks Russia hingegen ist als eigenständige Einheit zu betrachten, die nur eingeschränkte Lieferbeziehungen mit den restlichen CGU-Gruppen Zentral-Osteuropas aufweist. Das im Segment Wienerberger Building Solutions integrierte Geschäft mit Flächenbefestigungen (CGU Gruppe Pavers Semmelrock) verwendet im Rahmen einer überregionalen Strategie und Produktentwicklung Formen für die Produktion von Betonsteinen zwischen den einzelnen Produktionsstandorten, wenngleich bei Produkten aus Beton eine Lieferung über längere Distanzen nur beschränkt möglich ist. Das Segment Wienerberger Piping Solutions umfasst die CGU-Gruppen Pipes Pipelife West, Pipes Pipelife East sowie Pipes Steinzeug. Das europäische Kunststoffrohrgeschäft weist einen hohen Anteil an Lieferungen zwischen den Landesgesellschaften, insbesondere bei Zubehör (Fittings) auf, das in den Niederlanden für den westeuropäischen Markt und in Polen für den osteuropäischen Markt erzeugt wird. Im Segment North America werden die CGU-Gruppen nach Produktgruppen unterschieden: Bricks North America umfasst das nordamerikanische Ziegelgeschäft und Pipes Pipelife USA beinhaltet das amerikanische Kunststoffrohrgeschäft. Die Buchwerte der den CGU-Gruppen zugerechneten Firmen- und betriebsnotwendigen Vermögenswerte werden mit dem erzielbaren Betrag verglichen und wenn nötig auf den niedrigeren errechneten Nutzungswert oder den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten abgeschrieben. Grundsätzlich werden bei der Überprüfung der Werthaltigkeit des getesteten Vermögens der CGU-Gruppen Nutzungswerte herangezogen. Liegt der Nutzungswert unter dem Wert des getesteten Vermögens, wird zusätzlich ein beizulegender Zeitwert ermittelt um den höheren erzielbaren Betrag zu bestimmen. Die Nutzungswerte einer CGU-Gruppe werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens ermittelt, indem die Zahlungsströme mit einem durchschnittlichen gewichteten Gesamtkapitalkostensatz (WACC) nach Steuern abgezinst werden, um deren Barwert zu ermitteln. Für die Ermittlung des Nutzungswerts wird der Kapitalkostensatz nach Steuern nach anerkannten finanzmathematischen Verfahren aus externen Quellen abgeleitet. Die Umrechnung der Nutzungswerte erfolgt mit dem Stichtagskurs zum Durchführungszeitpunkt des Tests. Für die Wienerberger Gruppe wurde bei den Werthaltigkeitstests ein durchschnittlich gewichteter WACC nach Steuern von 6,36 % (Vorjahr: 6,79 %) ermittelt, wobei für sämtliche Märkte davon abweichende spezifische Kapitalkostensätze herangezogen wurden. Sämtliche Kapitalkostensätze wurden gemäß den Vorgaben von IAS 36 in einen WACC vor Steuern übergeleitet. Für die Werthaltigkeitstests wurden zusammengefasst folgende Gesamtkapitalkostensätze vor Steuern und Wachstumsraten verwendet: Vorsteuer -Gesamtkapitalkostensatz Wachstumsrate in % 2021 2020 2021 2020 Wienerberger Building Solutions Bricks and Roof Eastern Europe 10,28 11,03 3,67 3,81 Bricks Russia 13,85 14,28 2,06 2,32 Bricks and Roof Western Europe West 9,47 9,13 1,99 2,57 Bricks Finland and Baltics 8,75 8,16 2,00 2,50 Bricks Italy 11,45 12,27 1,63 2,15 Bricks India 14,51 15,98 6,83 7,94 Pavers Semmelrock 10,48 10,78 3,80 3,96 Wienerberger Piping Solutions Pipes Pipelife East 11,42 11,33 3,16 3,23 Pipes Pipelife West 8,99 8,45 2,36 2,52 Pipes Steinzeug Group 9,49 9,54 1,88 2,55 North America Bricks North America 9,21 7,55 2,37 2,61 Pipes North America 9,29 7,58 2,39 2,50 Wienerberger Gruppe 9,73 9,55 2,62 2,95 Die zukünftig erwarteten Einzahlungsüberschüsse basieren auf der jeweils aktuellsten internen Planung des Top-Managements für den Planungshorizont 2022 ‑ 2025, wie sie von Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt wurde. Die Planung beinhaltet keine Ergebnispotenziale aus strategischen Wachstumsinvestitionen wie möglichen Unternehmensakquisitionen (Mergers & Acquisitions). Geplante Investitionen für Erweiterungen und Innovationen, die einzelne Produktionslinien betreffen, werden bei der Ermittlung der Nutzungswerte gemeinsam mit deren Ergebnisbeiträgen eliminiert. Die Qualität der Planungsdaten wird laufend durch eine Abweichungsanalyse mit den aktuellen Ergebnissen überprüft und im folgenden Planungsprozess in Form von Korrekturen berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt unter Verwendung von vier Detailplanungsperioden (2022 ‑ 2025), wobei unter der Prämisse der Unternehmensfortführung der Einzahlungsüberschuss der darauffolgenden Planungsperiode als nachhaltig erzielbar angesehen wird und als Basis für die Errechnung des Barwerts einer unendlichen Rente dient. Diesen ewigen Zahlungsströmen wird ein länderspezifisches Wachstum unterstellt, welches sich aus externen Quellen ableitet (IMF, Oktober 2021, World Economic Outlook Database). Um ein langfristiges Wachstum ermöglichen zu können, werden Gewinne für die Bereitstellung von Produktionskapazitäten thesauriert. Die Werthaltigkeitstests werden bei Wienerberger mindestens einmal jährlich im Anschluss an die Unternehmensplanung erstellt. Geben Hochrechnungen und Analysen während eines Berichtsjahrs Anlass zur Vermutung, dass wesentlich negative Abweichungen vom ursprünglichen Plan zu erwarten sind, so wird darin ein auslösendes Ereignis für die erneute Beurteilung der Werthaltigkeit der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gesehen. In diesem Fall werden die Werthaltigkeitstests auf Basis aktualisierter Planungsdaten neu gerechnet und um Stresstests erweitert. Ebenso wird bei wesentlichen Veränderungen externer Faktoren eine Aktualisierung der Werthaltigkeitstests vorgenommen. Die wesentlichen Faktoren für den Nutzungswert sind Annahmen über zukünftige lokale Markt-, Mengen- und Preisentwicklungen. Die Nutzungswertermittlung basiert daher auf Prognosen von statistischen Ämtern und internationalen Organisationen sowie Erfahrungswerten des Managements. Die Einschätzung der Kostenstrukturen erfolgt dabei überwiegend durch eine Extrapolation von Erfahrungswerten, wobei auch makroökonomische Prognosen für die wichtigsten Produktionsfaktoren, wie Energiepreise, Preise für Kunststoffgranulate, Lohn- und Gehaltstrends und dergleichen, einbezogen werden. Die Veränderung der Kapitalkostensätze (WACC) zum 30.6.2021, welche zur Diskontierung der zukünftigen Cashflows herangezogen wurden, um den Nutzungswert der CGU- Gruppen zu ermitteln, wurde als auslösendes Ereignis (triggering event) betrachtet, die Werthaltigkeit materieller und immaterieller Vermögenswerte zu testen. Sowohl die den Tests zugrunde liegenden Zahlungsströme als auch eine Veränderung der Diskontierungszinssätze hatten einen wesentlichen Einfluss auf die Nutzungswerte. Insgesamt wurde ein Abwertungsbedarf von 10.747 TEUR ermittelt, welcher zur Gänze auf die Wertminderung des gesamten Firmenwerts der CGU-Gruppe Pipes Pipelife East im Segment Wienerberger Piping Solutions entfiel. Dabei wurde unter Anwendung eines WACC nach Steuern von 9,27 % per 30.6.2021 (31.12.2020: 9,09 %) ein Nutzungswert von rund 231 MEUR für die betroffene CGU-Gruppe ermittelt. Eine zusätzlich durchgeführte Sensitivitätsanalyse zeigt, wann der Nutzungswert dem Buchwert des getesteten Vermögens entsprechen würde, wenn einzelne Elemente verändert und die jeweils anderen Parameter konstant gehalten werden. Zu diesem Zweck wurden der WACC nach Steuern als zentraler Bestandteil der für den Nutzungswert relevanten Zahlungsströme modifiziert. Das Ergebnis dieser Analyse stellt sich wie folgt dar: Wertminderungsrisiko WACC + 25 BP WACC + 50 BP WACC -25 BP WACC -50 BP in TEUR 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 Bricks and Roof Eastern Europe 992.233 755.575 948.454 719.609 1.088.011 833.923 1.140.546 876.703 Bricks Russia 26.877 -6.457 25.807 -6.704 29.167 -5.929 30.396 -5.646 Bricks Italy -1.385 -11.259 -2.307 -11.851 627 -9.974 1.727 -9.275 Bricks and Roof Western Europe West 884.624 989.765 808.879 908.290 1.052.800 1.171.270 1.146.503 1.272.774 Bricks Finland and Baltics 16.215 24.324 15.065 22.933 18.770 27.419 20.194 29.148 Bricks India 191 -387 -42 -597 689 61 955 299 Pavers Semmelrock 73.421 73.153 68.273 68.479 84.640 83.280 90.770 88.778 Wienerberger Building Solutions 1.992.175 1.824.715 1.864.128 1.700.159 2.274.705 2.100.050 2.431.091 2.252.780 Pipes Pipelife East 17.823 -29.088 10.384 -35.384 34.134 -15.253 43.101 -7.630 Pipes Pipelife West 44.569 104.988 15.970 84.769 108.076 150.245 143.462 175.676 Pipes Steinzeug Group 50.206 38.325 46.032 34.713 59.482 46.383 64.655 50.894 Wienerberger Piping Solutions 112.598 114.226 72.385 84.097 201.691 181.375 251.218 218.940 Bricks North America 127.829 39.449 104.987 27.450 178.631 66.739 206.987 82.345 Pipes North America 104.426 108.955 99.291 102.777 115.834 123.010 122.194 131.051 North America 232.255 148.404 204.277 130.227 294.465 189.749 329.181 213.396 Wienerberger Gruppe 2.337.028 2.087.346 2.140.791 1.914.483 2.770.861 2.471.174 3.011.490 2.685.116 Im Anlagevermögen sind Grundwerte von 411.575 TEUR (Vorjahr: 340.412 TEUR) enthalten. Zum Stichtag bestanden Verpflichtungen zum Kauf von Sachanlagen in Höhe von 52.279 TEUR (Vorjahr: 24.743 TEUR). In der Bilanzposition als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind Liegenschaften und Gebäude mit einem Buchwert von 43.905 TEUR (Vorjahr: 50.167 TEUR) enthalten, die nicht im laufenden Geschäftsbetrieb eingesetzt werden. Sie sind mittel- bis langfristig zur Veräußerung vorgesehen und somit als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zu qualifizieren (investment property). Die aus vergleichbaren Transaktionen abgeleiteten beizulegenden Zeitwerte dieser Vermögenswerte werden gemäß IFRS 13 der Stufe 2 der Bewertungshierarchie zugeordnet und werden mit 90.945 TEUR (Vorjahr: 109.812 TEUR) angenommen. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgte zum Großteil anhand von externen Kaufangeboten zu den jeweiligen Liegenschaften oder orientierte sich an am Markt zugänglichen Preisen für ähnliche Liegenschaften. Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschafteten diese Liegenschaften Miet- und sonstige Erträge von 1.532 TEUR (Vorjahr: 1.482 TEUR). Aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die während des Geschäftsjahres Mieteinnahmen erzielten, entstanden Aufwendungen in Höhe von 100 TEUR (Vorjahr: 424 TEUR), aus jenen, mit denen keine Mieteinnahmen erzielt wurden, Aufwendungen von 2.011 TEUR (Vorjahr: 1.815 TEUR). Im Jahr 2021 wurden als Finanzinvestition gehaltene Immobilien mit einem Buchwert von 5.415 TEUR (Vorjahr: 4.903 TEUR) veräußert. Leasingverhältnisse Die Veränderung der in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte für Leasing stellt sich wie folgt dar: in TEUR 1.1.2021 Währungs- änderungen Veränderung Konsolidie-rungskreis Zugänge Laufende Abschrei- bungen Abgänge 31.12.2021 Grundstücke und Bauten 141.682 1.287 7.004 26.642 18.417 5.140 153.058 Technische Anlagen und Maschinen 6.860 65 236 3.099 3.052 90 7.118 Betriebs- und Geschäftsausstattung 60.255 1.059 16.095 32.664 29.386 5.573 75.114 Nutzungsrechte Leasing 208.797 2.411 23.335 62.405 50.855 10.803 235.290 in TEUR 1.1.2020 Währungs- änderungen Veränderung Konsolidie-rungskreis Zugänge Laufende Abschrei- bungen Abgänge 31.12.2020 Grundstücke und Bauten 141.975 -2.248 -595 21.669 17.545 1.574 141.682 Technische Anlagen und Maschinen 7.049 -286 -3 3.455 3.262 93 6.860 Betriebs- und Geschäftsausstattung 59.554 -1.295 -1.491 31.289 26.325 1.477 60.255 Nutzungsrechte Leasing 208.578 -3.829 -2.089 56.413 47.132 3.144 208.797 Wienerberger mietet überwiegend Fahrzeuge, Büroflächen, Lagerhallen, Produktionsstandorte und Verkaufsräume. Die Leasingverträge werden individuell ausgehandelt und beinhalten unterschiedliche Konditionen. Betriebs- und Geschäftsausstattung umfasst auch den gemieteten Fuhrpark. Um die operative Flexibilität zu gewährleisten beinhalten insbesondere Verträge mit Immobilien häufig Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, vereinzelt auch unbefristete Laufzeiten mit Kündigungsmöglichkeiten. Grundsätzlich werden unter Berücksichtigung vertraglicher und wirtschaftlicher Faktoren lange Vertragslaufzeiten angenommen, wobei überwiegend von der Ausübung von Verlängerungsoptionen bzw. der Nicht-Ausübung von Kündigungsrechten ausgegangen wurde. Bei den wesentlichen IFRS 16 Verträgen wurden keine Kaufoptionen vereinbart. Details zur Leasingverbindlichkeit inkl. Fälligkeitsanalyse sind in Anmerkung 32. Verbindlichkeiten dargestellt, die Aufgliederung der verbleibenden Aufwendungen für Mieten und Leasing in Anmerkung 14. Sonstige betriebliche Aufwendungen. Anlagenspiegel Anschaffungs- oder Herstellungskosten in TEUR Stand 1.1.2021 Veränderung Konsolidie- rungskreis Währungs- änderungen Zugänge Abgänge Umbu- chungen Stand 31.12.2021 Firmenwerte 798.311 96.518 28.304 0 0 0 923.133 Sonstige immaterielle Vermögenswerte 442.748 126.703 10.013 14.591 5.925 2.038 590.168 Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte 1.241.059 223.221 38.317 14.591 5.925 2.038 1.513.301 Grundstücke und Bauten 1.451.249 159.311 23.701 64.779 32.545 6.147 1.672.642 Technische Anlagen und Maschinen 2.720.022 75.487 45.847 96.444 143.721 41.765 2.835.844 Betriebs- und Geschäftsausstattung 252.370 18.323 3.977 46.737 23.740 -1.129 296.538 Anlagen in Bau 109.943 6.756 338 132.760 605 -71.484 177.708 Sachanlagen 4.533.584 259.877 73.863 340.720 200.611 -24.701 4.982.732 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 103.518 0 1.532 475 13.203 -2.498 89.824 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 5.878.161 483.098 113.712 355.786 219.739 -25.161 6.585.857 Anlagenspiegel Anschaffungs- oder Herstellungskosten in TEUR Stand 1.1.2020 Veränderung Konsolidie- rungskreis Währungs- änderungen Zugänge Abgänge Umbu- chungen Stand 31.12.2020 Firmenwerte 844.386 -15.727 -28.331 0 2.017 0 798.311 Sonstige immaterielle Vermögenswerte 421.471 7.125 -7.652 26.109 5.205 900 442.748 Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte 1.265.857 -8.602 -35.983 26.109 7.222 900 1.241.059 Grundstücke und Bauten 1.537.099 -82.639 -41.842 46.825 6.446 -1.748 1.451.249 Technische Anlagen und Maschinen 2.846.717 -82.200 -88.039 77.968 76.251 41.827 2.720.022 Betriebs- und Geschäftsausstattung 231.080 -4.889 -7.077 42.117 7.677 -1.184 252.370 Anlagen in Bau 107.607 -1.238 -4.010 77.615 189 -69.842 109.943 Sachanlagen 4.722.503 -170.966 -140.968 244.525 90.563 -30.947 4.533.584 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 130.196 -26.942 -3.153 39 19.040 22.418 103.518 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 6.118.556 -206.510 -180.104 270.673 116.825 -7.629 5.878.161 Abschreibungen Stand 1.1.2021 Veränderung Konsolidie- rungskreis Währungs- änderungen Laufende Abschrei- bungen Wertmin- derungen 1) Zuschrei- bungen Abgänge Umbu- chungen Stand 31.12.2021 Bilanzwert 31.12.2021 403.390 0 20.675 0 10.747 0 0 0 434.812 488.321 192.099 0 4.221 31.814 814 0 4.946 -2.884 221.118 369.050 595.489 0 24.896 31.814 11.561 0 4.946 -2.884 655.930 857.371 628.122 0 8.139 52.810 4.499 0 18.687 -7.802 667.081 1.005.561 2.001.988 0 33.282 121.979 5.454 0 129.856 -7.652 2.025.195 810.649 146.444 0 1.981 42.284 545 0 17.148 -1.690 172.416 124.122 1.511 0 402 0 521 0 691 144 1.887 175.821 2.778.065 0 43.804 217.073 11.019 0 166.382 -17.000 2.866.579 2.116.153 53.351 0 345 2.350 0 0 7.788 -2.339 45.919 43.905 3.426.905 0 69.045 251.237 22.580 0 179.116 -22.223 3.568.428 3.017.429 Abschreibungen Stand 1.1.2020 Veränderung Konsolidie- rungskreis Währungs- änderungen Laufende Abschrei- bungen Wertmin- derungen 1) Zuschrei- bungen Abgänge Umbu- chungen Stand 31.12.2020 Bilanzwert 31.12.2020 335.282 0 -20.241 0 90.366 0 2.017 0 403.390 394.921 170.196 -400 -3.458 28.589 1.723 0 5.095 544 192.099 250.649 505.478 -400 -23.699 28.589 92.089 0 7.112 544 595.489 645.570 631.900 -34.715 -17.543 51.896 11.377 0 1.258 -13.535 628.122 823.127 2.084.786 -76.115 -65.416 122.607 16.511 0 75.518 -4.867 2.001.988 718.034 121.863 -3.587 -4.046 39.256 972 0 5.212 -2.802 146.444 105.926 1.320 0 -146 96 236 0 1 6 1.511 108.432 2.839.869 -114.417 -87.151 213.855 29.096 0 81.989 -21.198 2.778.065 1.755.519 72.364 -20.252 -1.346 1.868 0 0 14.137 14.854 53.351 50.167 3.417.711 -135.069 -112.196 244.312 121.185 0 103.238 -5.800 3.426.905 2.451.256 1) inklusive Sonderabschreibungen 23. Finanzanlagen Die Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie die übrigen Finanzanlagen stellen sich wie folgt dar: in TEUR 2021 2020 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 18.166 23.919 Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 58 53 Sonstige Beteiligungen 17.261 13.106 Übrige Finanzanlagen 17.319 13.159 Finanzanlagen 35.485 37.078 24. Vorräte in TEUR 2021 2020 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 223.700 166.010 Unfertige Erzeugnisse 121.776 96.617 Fertige Erzeugnisse und Handelswaren 532.196 459.918 Geleistete Anzahlungen 5.629 6.497 Vorräte 883.301 729.042 Paletten werden in der Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe ausgewiesen. Zugekaufter Ton wird gemeinsam mit selbst abgebautem Ton unter den unfertigen Erzeugnissen ausgewiesen. Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von 9.947 TEUR (Vorjahr: 7.357 TEUR) wurden bei jenen Produkten verbucht, bei denen der Nettoveräußerungswert (Verkaufspreis abzüglich zuzurechnender Vertriebs- und Verwaltungskosten) geringer als die Anschaffungs- bzw. Herstellkosten war. 25. Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte Kredite und Forderungen in TEUR 2021 2020 Gesamt Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit > 1 Jahr Gesamt Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit > 1 Jahr Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 343.006 343.006 0 217.869 217.869 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Konzernunternehmen 410 410 0 901 901 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 343.416 343.416 0 218.770 218.770 0 Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit gegenüber Konzernunternehmen 21.425 21.425 0 21.145 21.145 0 Forderungen aus Darlehen 8.086 8.086 0 9.621 9.621 0 Gewährte Darlehen 29.511 29.511 0 30.766 30.766 0 Kredite und Forderungen AC 1) 372.927 372.927 0 249.536 249.536 0 1) Kredite und Forderungen AC bezeichnet finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden (amortized cost AC). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten Vertragsvermögenswerte in Höhe von 1.165 TEUR (Vorjahr: 1.478 TEUR) aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen. Sie bezeichnen einen bedingten Anspruch auf Gegenleistung für die vollständige Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen seitens Wienerberger. Kredite und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung gewichteter erwarteter Kreditausfälle ausgewiesen. Von den Forderungen und sonstigen Vermögenswerten werden die erforderlichen Wertberichtigungen direkt abgesetzt. Verkaufte Forderungen (Factoring) werden in Übereinstimmung mit der entsprechenden Regelung des IFRS 9 ausgebucht. Zum Stichtag 31.12.2021 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 115.042 TEUR (Vorjahr: 102.343 TEUR) an Dritte verkauft. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind mit einem Betrag von 1.520 TEUR (Vorjahr: 2.569 TEUR) wechselmäßig verbrieft. Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit gegenüber Konzernunternehmen resultieren aus Darlehensbeziehungen gegenüber at-equity einbezogenen Gesellschaften und sonstigen Beteiligungen. Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 2021 in TEUR Buchwert Marktwert im Finanz- ergebnis erfasste Marktwertänderung Ø Effektiv- verzinsung in % Fondsanteile 5.881 5.881 78 0,19 Aktien 64 64 0 - Sonstige 340 340 0 - Wertpapiere 6.285 6.285 78 2020 in TEUR Buchwert Marktwert im Finanz- ergebnis erfasste Marktwertänderung Ø Effektiv- verzinsung in % Fondsanteile 5.795 5.795 -78 0,20 Aktien 63 63 0 - Sonstige 682 682 0 - Wertpapiere 6.540 6.540 -78 Wertpapiere werden zur kurzfristigen Veranlagung von Liquidität und zur Deckung von Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen gehalten und beinhalten im Wesentlichen Fondsanteile und Aktien, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. Wertschwankungen werden im Finanzergebnis erfasst. Zum Stichtag werden keine Schuldinstrumente gehalten, die über das sonstige Gesamtergebnis bewertet werden müssen. Die Kategorie „finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ in Höhe von insgesamt 25.352 TEUR (Vorjahr: 20.101 TEUR) beinhaltet im kurzfristigen Vermögen ausgewiesene Wertpapiere in Höhe von 6.285 TEUR (Vorjahr: 6.540 TEUR), Derivate von 1.748 TEUR (Vorjahr: 402 TEUR) sowie die im langfristigen Vermögen ausgewiesenen übrigen Finanzanlagen von 17.319 TEUR (Vorjahr: 13.159 TEUR). Derivate in TEUR 2021 2020 Buchwert Marktwert Buchwert Marktwert Derivate aus Cashflow Hedges 1.893 1.893 1.923 1.923 Derivate aus Net Investment Hedges 876 876 9.491 9.491 Derivate aus Fair Value Hedges 0 0 100 100 Sonstige Derivate 1.748 1.748 402 402 Derivate mit positivem Marktwert 4.517 4.517 11.916 11.916 Die Bilanzposition Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte lässt sich somit wie folgt aufgliedern: in TEUR 2021 2020 Gewährte Darlehen 29.511 30.766 Wertpapiere 6.285 6.540 Derivate Hedge Accounting 2.769 11.514 Sonstige Derivate 1.748 402 Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 40.313 49.222 26. Sonstige Forderungen in TEUR 2021 2020 Gesamt Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit > 1 Jahr Gesamt Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit > 1 Jahr Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 10.718 10.718 0 5.542 5.542 0 Vermögenswert aus erwarteten Retouren 14.461 14.461 0 6.690 6.690 0 Sonstige geleistete Vorauszahlungen 14.471 13.576 895 10.659 9.611 1.048 Übrige sonstige Forderungen 94.422 90.526 3.896 91.703 67.469 24.234 Sonstige Forderungen 123.354 118.563 4.791 109.052 83.770 25.282 Die Vermögenswerte aus erwarteten Retouren resultieren aus der Bilanzierung von Rückgaberechten wie retournierbaren Paletten. Die übrigen sonstigen Forderungen beinhalten im Wesentlichen Forderungen gegenüber Finanzamt und Sozialversicherungsträgern, Forderungen aus dem Verkauf von Abbaurechten sowie Forderungen aus Unternehmensveräußerungen. 27. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte Anlagen mit Buchwerten in Höhe von 11.335 TEUR (Vorjahr: 5.106 TEUR) sind zur Veräußerung vorgesehen. Hierbei handelt es sich um Vorräte sowie Grundstücke und Gebäude, die laut Einschätzung des Managements höchstwahrscheinlich innerhalb der nächsten 12 Monate veräußert werden. 28. Konzerneigenkapital Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals der Jahre 2021 und 2020 ist auf den Seiten 240 und 241 dargestellt. Der Vorstand wurde in der 151. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 5.5.2020 für die Dauer von 30 Monaten ermächtigt, eigene Aktien im Ausmaß von bis zu 8 % des Grundkapitals zu einem Gegenwert von mindestens einem Euro und um nicht mehr als zum Zweifachen des Börsenkurses vom 5.5.2020 je Aktie zu erwerben. Des Weiteren wurde der Vorstand – mit Zustimmung des Aufsichtsrats, aber ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung – ermächtigt, eigene Aktien einzuziehen (gültig für die Dauer von 30 Monaten) oder für diese eine andere Art der Veräußerung beziehungsweise Verwendung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu beschließen (gültig für die Dauer von fünf Jahren). Diese Ermächtigung ersetzt die in der Hauptversammlung vom 14.6.2018 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf bzw. zur Veräußerung eigener Aktien. In der 150. ordentlichen Hauptversammlung vom 6.5.2019 wurde ein genehmigtes Kapital im Ausmaß von 17.452.724 EUR beschlossen. Hierbei handelt es sich um die Ermächtigung für die Durchführung einer regulären Kapitalerhöhung gegen Bar- oder Sacheinlage innerhalb von fünf Jahren mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Das Grundkapital kann um maximal 17.452.724 EUR durch Ausgabe von bis zu 17.452.724 neuen auf Inhaber lautenden Stückaktien mit der Möglichkeit des Bezugsrechtsausschlusses bei Spitzenbeträgen erhöht werden. Eine Durchführung kann gegebenenfalls in mehreren Tranchen erfolgen. Die Art der Aktien, der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Grundsätzlich haben die Aktionäre das gesetzliche Bezugsrecht. Der Vorstand wurde jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in zwei besonderen Fällen auszuschließen. Erstens, für eine Kapitalerhöhung im Falle einer Sacheinlage zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen sowie zweitens bei Mehrzuteilungsoptionen im Rahmen der Platzierung neuer Aktien der Gesellschaft (Greenshoe). Dabei darf die Anzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 5.817.574 nicht überschreiten. Wienerberger weist per 31.12.2021 ein Konzerneigenkapital von 2.149.068 TEUR gegenüber 1.748.985 TEUR im Vorjahr aus. Das Ergebnis nach Steuern erhöhte das Eigenkapital um 312.070 TEUR (Vorjahr: 99.928 TEUR). Die anderen Bestandteile des Gesamtergebnisses nach Berücksichtigung latenter Steuern führten zu einer Erhöhung des Eigenkapitals um 72.930 TEUR (Vorjahr: Reduktion um 69.484 TEUR). Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme beläuft sich per 31.12.2021 auf 43,8 % (Vorjahr: 40,4 %), die Nettoverschuldung erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr von 882.145 TEUR auf 1.134.483 TEUR. Die nicht beherrschenden Anteile beliefen sich auf 900 TEUR im Vergleich zu 685 TEUR im Vorjahr. Das Grundkapital der Wienerberger AG zum 31.12.2021 beträgt 115.187.982 EUR und verteilt sich auf 115.187.982 nennwertlose Stückaktien, denen allen die gleichen Rechte zukommen. Alle Aktien sind voll einbezahlt. Im Geschäftsjahr wurde eine Dividende in Höhe von 0,60 EUR je Aktie ausbezahlt, das waren 69.113 TEUR abzüglich eines anteiligen Betrags für eigene Anteile von 1.753 TEUR, somit 67.359 TEUR. Der Vorstand hat am 11.12.2020 beschlossen vom erstmöglichen Kündigungstermin der Hybridanleihe 2014 Gebrauch zu machen und die noch ausstehenden unbefristeten und nachrangigen Hybridanleihen im Nominalwert von 214.630 TEUR am 9.2.2021 zurückzuführen. Das bis dahin im Eigenkapital ausgewiesene Hybridkapital wurde aufgrund dessen am 31.12.2020 zu den kurzfristigen Finanz-verbindlichkeiten umgegliedert. Im Berichtszeitraum wurde die verbleibende Hybridanleihe mit einer Nominale von 214.630 TEUR zuzüglich der Kuponzinsen von 10.732 TEUR rückgeführt. Wienerberger hat im Berichtsjahr 2.500.000 Stück eigene Anteile um 80.561 TEUR verkauft. Weiters wurden dem Vorstandsvorsitzenden Heimo Scheuch 40.258 Stück eigene Anteile als Teil der Vergütung zugeteilt. In Summe wurden Transaktionskosten in Höhe von 1.000 TEUR in Abzug von den Gewinnrücklagen gebracht. Die Gewinnrücklagen von insgesamt 1.189.703 TEUR (Vorjahr: 946.176 TEUR) enthalten die Gewinnrücklagen der Wienerberger AG und sämtliche nicht im Rahmen der Kapitalkonsolidierung eliminierten Gewinnrücklagen von Tochterunternehmen. Das Konzernergebnis 2021 ohne Anteile anderer Gesellschafter ist innerhalb der Konzerngewinnrücklagen ausgewiesen. In den übrigen Rücklagen werden die Bestandteile des sonstigen Gesamtergebnisses ausgewiesen. Dabei handelt es sich um versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensions- und Abfertigungsplänen, die zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden. Die anderen übrigen Rücklagen beinhalten Bestandteile des sonstigen Gesamtergebnisses, die grundsätzlich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden müssen. Die Rücklage aus Währungsumrechnung beinhaltet alle im sonstigen Gesamtergebnis erfassten Differenzen aus der Währungsumrechnung nach Steuern, wobei die Differenzen von at-equity bilanzierten Unternehmen gesondert ausgewiesen werden. In der Hedging Rücklage werden Wertänderungen von Sicherungsgeschäften abgebildet. Bei diesen Sicherungsgeschäften handelt es sich einerseits um Absicherungen der Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftseinheiten (Net Investment Hedges) und andererseits um Sicherungsgeschäfte für Transaktionen in Fremdwährungen (Cashflow Hedges). „Change of Control“-Klauseln sind in den Vorstandsverträgen, den Vereinbarungen zu den Unternehmensanleihen 2018 und 2020 sowie in mehreren syndizierten Krediten und Darlehen enthalten. 29. Rückstellungen in TEUR 1.1.2021 Währungs-änderungen Veränderung Konsolidie-rungskreis Auflösung Verbrauch Zuführung 31.12.2021 Garantierückstellungen 20.917 350 3.809 928 1.889 5.485 27.744 Rekultivierungsrückstellungen 42.315 1.592 10.736 735 4.650 9.019 58.277 Übrige sonstige langfristige Rückstellungen 10.494 115 474 1.046 5.187 7.799 12.649 Sonstige langfristige Rückstellungen 73.726 2.057 15.019 2.709 11.726 22.303 98.670 Steuerrückstellungen 2.083 16 0 6 120 54 2.027 Sonstige kurzfristige Rückstellungen 34.856 603 2.892 9.544 27.242 40.974 42.539 Kurzfristige Rückstellungen 36.939 619 2.892 9.550 27.362 41.028 44.566 Sonstige Rückstellungen 110.665 2.676 17.911 12.259 39.088 63.331 143.236 Die übrigen sonstigen langfristigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen sonstige langfristige Personalrückstellungen. In den sonstigen kurzfristigen Rück- stellungen werden großteils Rückstellungen für Re-strukturierungen sowie sonstige kurzfristige Personalrückstellungen ausgewiesen. 30. Leistungen an Arbeitnehmer in TEUR 2021 2020 Rückstellungen für Abfertigungen 26.762 30.826 Rückstellungen für Pensionen 61.625 98.315 Jubiläumsgeldrückstellungen 11.787 11.507 Personalrückstellungen 100.174 140.648 Die gesamten Verpflichtungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses belaufen sich auf 88.387 TEUR (Vorjahr: 129.141 TEUR) und lassen sich in Pensionsverpflichtungen von 61.625 TEUR (Vorjahr: 98.315 TEUR) und Abfertigungsverpflichtungen von 26.762 TEUR (Vorjahr: 30.826 TEUR) unterteilen. Die relevanten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sind auf den Seiten 301 und 302 erläutert. Hinsichtlich der Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses unterliegt das Unternehmen unterschiedlichen Risiken, wobei neben allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken in Folge einer höheren Lebenserwartung bei Pensionen oder Zinsrisiken auch Währungsrisiken und Veranlagungsrisiken auf Kapitalmärkten zum Tragen kommen. Pensionsverpflichtungen Bei Wienerberger haben Arbeiter und Angestellte in den Niederlanden, Großbritannien, Skandinavien, den USA, Kanada, Deutschland und Belgien sowie einzelne Personen des Managements in Österreich Pensionszusagen. Zielsetzung für künftige Pensionsregelungen sind beitragsorientierte Modelle (defined contribution). Leistungsorientierte Pensionsvereinbarungen (defined benefit) werden nach Möglichkeit in beitragsorientierte Pensionskassenmodelle umgewandelt und bisher erworbene Ansprüche an Pensionskassen übertragen. Daneben bestehen vereinzelt nicht fondsgebundene leistungsorientierte Pensionszusagen, vorwiegend an ehemalige Manager. Für die Pensionspläne bilden die geleisteten Dienstjahre die Grundlage. Die Altersversorgung der Mitarbeiter von General Shale Brick Inc. (USA) beruht auf einem fondsgebundenen leistungsorientierten Pensionsplan sowie einer nicht fondsgebundenen (Alters-)Krankenversicherung. Die von niederländischen Mitarbeitern erworbenen Ansprüche werden im Rahmen eines beitragsorientierten Pensionsmodells überwiegend durch Beiträge in einen industrieweiten niederländischen Pensionsfonds befriedigt. In Großbritannien existiert ein beitragsorientiertes Pensionsmodell für alle Mitarbeiter. Bei den im Jahr 2004 erworbenen Gesellschaften von thebrickbusiness sowie Baggeridge im Jahr 2007 gab es leistungsorientierte Modelle. Die daraus resultierenden Verpflichtungen wurden rückgestellt. Für Mitarbeiter der Steinzeug-Keramo Gruppe existieren ebenfalls leistungsorientierte Pensionsmodelle. In der Pipelife Gruppe existieren leistungsorientierte Pensionspläne für einzelne Mitglieder des Managements in den Niederlanden, Belgien, Österreich und Deutschland. Den Berechnungen liegen die folgenden gewichteten durchschnittlichen Parameter zugrunde: Parameter 2021 2020 Diskontierungssatz 0,6 % 1,3 % Erwartete Gehaltssteigerungen 0,2 % 0,2 % Erwartete Rentensteigerungen 1,5 % 1,3 % Durchschnittliche Fluktuationsraten 0,0 % 0,0 % Sterbetafeln Österreich AVÖ 2018-P ANG AVÖ 2018-P ANG Deutschland Heubeck 2018 G Heubeck 2018 G USA Pri.A-2012 Fully Generational with Scale MP 2021 Pri.A-2012 Fully Generational with Scale MP 2019 Großbritannien 105 % of SAPS "S2" Combined 105 % of SAPS "S2" Combined Belgien MR-3/FR-3 MR-3/FR-3 Schweden DUS14 DUS14 Kanada CPM Improvement Scale B CPM Improvement Scale B Niederlande AG Prognosetafel 2020 AG Prognosetafel 2020 Der landesspezifische Diskontierungssatz basiert auf der durchschnittlichen Verzinsung von erstrangigen, festverzinslichen Industrieanleihen mit einer Laufzeit, die der durchschnittlichen Fälligkeit der Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern entspricht. Der gesamte Pensionsaufwand des Jahres 2021 verteilt sich auf beitragsorientierte und leistungsorientierte Pensionspläne, wobei der laufende sowie der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand und die Auswirkungen von Abgeltungen im Betriebsergebnis und der Nettozinseffekt im Zinsergebnis ausgewiesen werden. in TEUR 2021 2020 Beitragsorientierte Pläne 16.045 14.314 Leistungsorientierte Pläne Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche (service cost) 2.973 3.129 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 1) -3.839 188 Nettozinsaufwand 1.258 1.588 Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne 392 4.905 Gesamte Aufwendungen für Altersversorgung 16.437 19.219 1) Der negative nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand resultiert aus Modelländerungen des Pensionsplans in Großbritannien. Die Überleitung von Brutto-Pensionsverpflichtungen auf bilanzierte Netto-Pensionsverpflichtungen erfolgt durch Abzug des Marktwerts des Planvermögens. Von den Netto-Pensionsverpflichtungen stammen 9.136 TEUR (Vorjahr: 8.807 TEUR) aus der US-amerikanischen (Alters-)Krankenversicherung. Eine Änderung des Kostentrends für medizinische Versorgungsleistungen führt zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf Zinsaufwand und leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen. Die Zusammensetzung der Pensionsverpflichtungen und ihre Abdeckung durch Vermögen stellen sich wie folgt dar: Brutto-Pensionsverpflichtung Marktwert Planvermögen in TEUR 2021 2020 2021 2020 Wert per 1.1. 352.269 425.573 253.954 319.702 Veränderungen Konsolidierungskreis 55 -70.430 0 -63.225 Währungsänderungen 16.404 -14.522 13.136 -10.755 Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungs- ansprüche (service cost) für leistungsorientierte Pensionspläne 2.973 3.129 0 0 Kalkulatorischer Zinsaufwand der bereits erworbenen Ansprüche (interest cost) 4.798 6.016 0 0 Erwarteter Ertrag auf das Planvermögen 0 0 3.540 4.428 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -21.141 16.107 10.567 6.196 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -3.839 188 0 0 Auszahlungen an Rentner -14.583 -13.601 -14.583 -13.299 Einzahlungen von Mitarbeitern 185 183 185 183 Einzahlungen vom Arbeitgeber -414 -374 8.283 10.724 Wert per 31.12. 336.707 352.269 275.082 253.954 Marktwert Planvermögen -275.082 -253.954 Netto-Pensionsverpflichtungen 61.625 98.315 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus Pensionsplänen Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aufgrund von Änderungen der demographischen Annahmen -2.836 -515 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aufgrund von Änderungen der finanziellen Annahmen -5.992 27.407 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aufgrund von erfahrungsbedingten Anpassungen -12.313 -10.785 Abweichung des Ertrages auf das Planvermögen -10.567 -6.196 Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) im sonstigen Gesamtergebnis -31.708 9.911 Das Planvermögen resultiert hauptsächlich aus den fondsgebundenen leistungsorientierten Pensionsmodellen in den USA, Großbritannien und dem niederländischen Plan von Pipelife. Das Planvermögen wird zu 45 %(Vorjahr: 46 %) in Form von Aktien, zu 44 % (Vorjahr: 48 %) in Form von Anleihen und zu 11 % (Vorjahr: 6 %) in Form von sonstigen Vermögenswerten gehalten. Die Sensitivität der Brutto-Pensionsverpflichtung wurde getestet, indem die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen einzeln unter sonst gleichen Bedingungen verändert wurden. Ein negativer Betrag bedeutet eine Verminderung der Verpflichtung, ein positiver Wert eine Erhöhung. Änderung der Annahme Anstieg der Annahme Verringerung der Annahme Sensitivität der Brutto-Pensionsverpflichtung in Basispunkten (BP)/Jahren (J) in TEUR in TEUR Diskontierungssatz +/- 25 BP -11.684 12.022 Gehaltssteigerungen +/- 100 BP 1.477 -1.329 Fluktuation +/- 100 BP -225 105 Lebenserwartung +/- 1 J 13.735 -12.673 Für das Geschäftsjahr 2022 werden Zahlungen für leistungsorientierte Pensionspläne in Höhe von insgesamt 8.636 TEUR erwartet. Die gewichtete durchschnittliche Duration der Pensionsverpflichtungen beläuft sich per 31.12.2021 auf 12,1 Jahre (Vorjahr: 15 Jahre). Abfertigungsverpflichtungen Abhängig von der Dienstzugehörigkeit haben österreichische Dienstnehmer, die vor dem 1.1.2003 in das Unternehmen eingetretenen sind, aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt bzw. bei Kündigung durch den Arbeitgeber. Für diese zukünftige Verpflichtung werden Rückstellungen für Abfertigungen gebildet. Ähnliche Verpflichtungen gibt es unter anderem in Frankreich, Italien, Polen und der Türkei. Der landesspezifische Diskontierungssatz, der für die Berechnung der Abfertigungsverpflichtungen gemäß der Projected Unit Credit Methode herangezogen wird, basiert auf derselben Zinskurve, die für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen herangezogen wird. Den Berechnungen liegen die folgenden gewichteten durchschnittlichen Parameter zugrunde: Parameter 2021 2020 Diskontierungssatz 0,7 % 0,4 % Erwartete Gehaltssteigerungen 2,6 % 1,8 % Durchschnittliche Fluktuationsraten 1,9 % 1,5 % Der laufende sowie nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand und die Auswirkung von Abgeltungen aus leistungsorientierten Abfertigungsverpflichtungen werden im Betriebsergebnis und der Nettozinseffekt im Zinsergebnis ausgewiesen. in TEUR 2021 2020 Beitragsorientierte Pläne 1.631 1.393 Leistungsorientierte Pläne Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche (service cost) 1.174 1.192 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 86 6 Auswirkung von Abgeltungen 0 32 Nettozinsaufwand 215 219 Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne 1.475 1.449 Aufwendungen für Abfertigungen 3.106 2.842 Die Abfertigungsverpflichtungen sind in Frankreich durch Planvermögen gedeckt. Dieses wird zu 13 % (Vorjahr: 12 %) in Form von Aktien, zu 78 % (Vorjahr: 75 %) in Form von Anleihen und zu 9 % (Vorjahr: 13 %) in Form von sonstigen Vermögenswerten gehalten. Die Zusammensetzung der Abfertigungsverpflichtungen und ihre Abdeckung durch Vermögen stellen sich wie folgt dar: Brutto-Abfertigungsverpflichtung Marktwert Planvermögen in TEUR 2021 2020 2021 2020 Wert per 1.1. 33.440 35.738 2.614 2.502 Veränderungen Konsolidierungskreis 0 311 0 0 Währungsänderungen -270 -202 0 0 Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche (service cost) für Abfertigungen 1.174 1.192 0 0 Kalkulatorischer Zinsaufwand der bereits erworbenen Ansprüche (interest cost) 229 231 0 0 Erwarteter Ertrag auf das Planvermögen 0 0 14 12 Auswirkung von Abgeltungen 25 32 0 0 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 141 -1.371 0 100 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 86 6 0 0 Auszahlungen -5.318 -2.497 0 0 Einzahlungen vom Arbeitgeber -117 0 0 0 Wert per 31.12. 29.390 33.440 2.628 2.614 Marktwert Planvermögen -2.628 -2.614 Netto-Abfertigungsverpflichtungen 26.762 30.826 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus Abfertigungsplänen Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aufgrund von Änderungen der demographischen Annahmen -1.717 -344 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aufgrund von Änderungen der finanziellen Annahmen 1.694 -874 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aufgrund von erfahrungsbedingten Anpassungen 164 -153 Abweichung des Ertrages auf das Planvermögen 0 -100 Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) im sonstigen Gesamtergebnis 141 -1.471 Die Sensitivität der Brutto-Abfertigungsverpflichtung wurde getestet, indem die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen einzeln unter sonst gleichen Bedingungen verändert wurden. Ein negativer Betrag bedeutet eine Verminderung der Verpflichtung, ein positiver Wert eine Erhöhung. Änderung der Annahme Anstieg der Annahme Verringerung der Annahme Sensitivität der Brutto-Abfertigungsverpflichtung in Basispunkten (BP) in TEUR in TEUR Diskontierungssatz +/- 25 BP -738 741 Gehaltssteigerungen +/- 100 BP 2.907 -2.695 Fluktuation +/- 100 BP -517 399 Für das Geschäftsjahr 2022 werden Zahlungen für Abfertigungspläne in Höhe von insgesamt 929 TEUR erwartet. Die gewichtete durchschnittliche Duration der Abfertigungsverpflichtungen beläuft sich per 31.12.2021 auf 11 Jahre (Vorjahr: 11 Jahre). 31. Latente Steuern Folgende aktive und passive latente Steuern per 31.12.2021 und 31.12.2020 resultieren aus zeitlich begrenzten Bewertungs- und Bilanzierungsunterschieden zwischen den Buchwerten des Konzernabschlusses und den entsprechenden steuerlichen Bemessungsgrundlagen: in TEUR 2021 2020 Aktiva Passiva Aktiva Passiva Immaterielle Vermögenswerte 930 -64.870 2.372 -39.298 Sachanlagen 11.240 -131.354 10.443 -121.958 Vorräte 4.137 -5.254 3.308 -5.617 Forderungen 18.566 -11.413 22.023 -12.196 Übrige sonstige Forderungen 52.526 -33 49.868 -53 87.399 -212.924 88.014 -179.122 Rückstellungen 23.725 -3.282 28.962 -4.345 Verbindlichkeiten 61.904 -7.233 54.975 -6.986 Erhaltene Vorauszahlungen 523 -212 826 -213 86.152 -10.727 84.763 -11.544 Steuerliche Verlustvorträge 318.220 356.418 Aktive/Passive latente Steuern 491.771 -223.651 529.195 -190.666 Nicht angesetzte aktive latente Steuern -301.262 -344.830 Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern gegenüber der selben Steuerbehörde -116.382 116.382 -128.566 128.566 Angesetzte aktive und passive latente Steuern 74.127 -107.269 55.799 -62.100 Im Konzern bestehen abzugsfähige temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge (inklusive Siebentelabschreibungen) in Höhe von insgesamt 1.163.842 TEUR (Vorjahr: 1.368.207 TEUR). Davon entfallen 254.991 TEUR (Vorjahr: 253.763 TEUR) auf abzugsfähige temporäre Differenzen, sowie 908.851 TEUR (Vorjahr: 1.114.444 TEUR) auf steuerliche Verlustvorträge (inklusive Siebentelabschreibungen). Es wurden dafür keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Wirksamkeit als endgültige Steuerentlastung im Rahmen der Mittelfristplanung noch nicht ausreichend gesichert ist. Das entspricht einer nicht angesetzten aktiven Latenz von insgesamt 301.262 TEUR (Vorjahr: 344.830 TEUR) für temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge. Folgende Tabelle zeigt, in welchem Zeitraum nicht angesetzte steuerliche Verlustvorträge verfallen: in TEUR 2021 2020 Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge ≤ 5 Jahre 13.742 16.740 Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge 6 - 10 Jahre 975 66.159 Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge > 10 Jahre 0 0 Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge unbegrenzt 894.134 1.031.545 Summe nicht angesetzter Verlustvorträge 908.851 1.114.444 Der Betrag der nach österreichischem Steuerrecht abzugsfähigen temporären Siebentelabschreibungen in der Wienerberger AG beläuft sich auf 61.639 TEUR (Vorjahr: 98.618 TEUR). In der Bilanz wurde ebenso wie im Vorjahr für diesen Betrag kein latenter Steueranspruch angesetzt. Am 31.12.2021 bestanden zu versteuernde Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von 281.659 TEUR (Vorjahr: 203.411 TEUR), für die gemäß IAS 12.39 keine latente Steuerschuld angesetzt wurde (outside basis differences). 32. Verbindlichkeiten Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt prinzipiell zu fortgeführten Anschaffungskosten (financial liabilities at amortized cost). Eine Ausnahme bilden Derivate mit negativen Marktwerten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar: 2021 in TEUR Gesamt Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit 1-5 Jahre Restlaufzeit > 5 Jahre davon dinglich besichert Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 1.293.830 160.677 914.818 218.335 0 Leasingverbindlichkeiten 245.273 52.318 98.558 94.397 0 Finanzverbindlichkeiten 1.539.103 212.995 1.013.376 312.732 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 421.950 421.950 0 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Konzernunternehmen 1.128 1.128 0 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 423.078 423.078 0 0 0 Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 18.154 18.154 0 0 0 Vertragsverbindlichkeiten 8.875 8.842 33 0 0 Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt und Sozialversicherungsträgern 71.161 71.871 -710 0 0 Rückerstattungsverbindlichkeiten 18.891 18.891 0 0 0 Erhaltene Vorauszahlungen 8.697 6.449 383 1.865 0 Übrige sonstige Verbindlichkeiten 316.079 288.081 16.166 11.832 0 Sonstige Verbindlichkeiten 423.703 394.134 15.872 13.697 0 Summe Verbindlichkeiten 2.404.038 1.048.361 1.029.248 326.429 0 2020 in TEUR Gesamt Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit 1-5 Jahre Restlaufzeit > 5 Jahre davon dinglich besichert Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 1.380.416 396.896 925.602 57.918 1.250 Leasingverbindlichkeiten 217.099 40.824 83.424 92.851 0 Finanzverbindlichkeiten 1.597.515 437.720 1.009.026 150.769 1.250 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 299.021 299.021 0 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Konzernunternehmen 852 852 0 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 299.873 299.873 0 0 0 Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 9.696 9.696 0 0 0 Vertragsverbindlichkeiten 13.192 13.171 12 9 0 Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt und Sozialversicherungsträgern 73.878 73.878 0 0 0 Rückerstattungsverbindlichkeiten 8.990 8.990 0 0 0 Erhaltene Vorauszahlungen 9.323 6.922 455 1.946 0 Übrige sonstige Verbindlichkeiten 252.150 228.856 23.268 26 0 Sonstige Verbindlichkeiten 357.533 331.817 23.735 1.981 0 Summe Verbindlichkeiten 2.264.617 1.079.106 1.032.761 152.750 1.250 Zum Bilanzstichtag bereits abgeschlossene aber noch nicht begonnene Leasingverhältnisse wurden bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit nicht berücksichtigt. Diese bereits getroffenen Vereinbarungen werden auf Basis der zum Stichtag verfügbaren Informationen Nutzungsrecht und Leasingverbindlichkeit im Folgejahr um rund 3.286 TEUR (Vorjahr: 7.223 TEUR) erhöhen. Der gesamte Zahlungsmittelabfluss für Leasingverhältnisse betrug 54.129 TEUR (Vorjahr: 49.092 TEUR). Die Rückerstattungsverbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen bilanzierte Rückgaberechte aus retournierbaren Paletten. Vertragsverbindlichkeiten bezeichnen erhaltene Anzahlungen von Kunden und werden in der Bilanz im Posten sonstige Verbindlichkeiten dargestellt. Sie belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 8.875 TEUR (Vorjahr: 13.192 TEUR). Die Umsatzerlöse aus diesen Aufträgen werden mit Übertragung der Güter/Dienstleistungen an den Kunden realisiert. Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten bestehen mit 83.815 TEUR (Vorjahr: 69.942 TEUR) gegenüber Mitarbeitern und mit 170.569 TEUR (Vorjahr: 130.919 TEUR) aus Abgrenzungen von Boni und sonstigen Erlösschmälerungen gegenüber Kunden. Die erhaltenen Vorauszahlungen beinhalten 6.026 TEUR (Vorjahr: 5.429 TEUR) Subventionen und Investitionszuschüsse von Dritten, die entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen Sachanlagen ertragswirksam aufgelöst werden. Zusätzlich zu den Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern sind unter den Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt und Sozialversicherungsträgern Steuerschulden in Höhe von 42.341 TEUR (Vorjahr: 50.262 TEUR) ausgewiesen. Unter den Finanzverbindlichkeiten sind folgende Derivate mit negativen Marktwerten enthalten: Derivate in TEUR 2021 2020 Derivate aus Cashflow Hedges 2.428 1.578 Derivate aus Net Investment Hedges 5.301 377 Derivate aus Fair Value Hedges 448 0 Sonstige Derivate 534 2.164 Derivate mit negativem Marktwert 8.711 4.119 Von den gesamten Verbindlichkeiten entfallen somit 2.381.381 TEUR (Vorjahr: 2.242.940 TEUR) auf Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, 13.945 TEUR (Vorjahr: 17.558 TEUR) auf sonstige Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, 8.177 TEUR (Vorjahr: 1.955 TEUR) auf Derivate in Hedge-Beziehungen und 534 TEUR (Vorjahr: 2.164 TEUR) auf sonstige Derivate, welche erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die aus den Finanzverbindlichkeiten resultierenden erwarteten Zahlungsströme stellen sich wie folgt dar: Analyse der vertraglichen Cashflows 2021 in TEUR Buchwert zum 31.12.2021 Gesamt < 6 Monate 6-12 Monate 1-2 Jahre 2-5 Jahre > 5 Jahre Anleihen 655.488 -709.000 -16.000 0 -16.000 -677.000 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 628.685 -652.922 -65.564 -92.311 -95.545 -178.988 -220.514 Leasingverbindlichkeiten 245.273 -282.192 -29.562 -26.247 -41.359 -64.575 -120.449 Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 946 -955 -3 -131 -821 0 0 Originäre Finanzinstrumente 1.530.392 -1.645.069 -111.129 -118.689 -153.725 -920.563 -340.963 Zinsderivate 8.177 -15.840 -2.497 -2.114 -4.879 -6.350 0 Devisentermingeschäfte und Swaps 534 -4.309 -2.736 -1.573 0 0 0 Derivative Finanzinstrumente 8.711 -20.149 -5.233 -3.687 -4.879 -6.350 0 Buchwerte/Vertragliche Cashflows 1.539.103 -1.665.218 -116.362 -122.376 -158.604 -926.913 -340.963 2020 in TEUR Buchwert zum 31.12.2020 Gesamt < 6 Monate 6-12 Monate 1-2 Jahre 2-5 Jahre > 5 Jahre Anleihen 879.341 -958.341 -249.341 0 -16.000 -693.000 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 496.386 -508.953 -49.461 -113.946 -102.060 -181.610 -61.876 Leasingverbindlichkeiten 217.099 -253.955 -22.748 -20.228 -35.011 -57.821 -118.147 Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 570 -582 -6 -140 -3 -433 0 Originäre Finanzinstrumente 1.593.396 -1.721.831 -321.556 -134.314 -153.074 -932.864 -180.023 Zinsderivate 1.955 -2.059 -173 -194 -470 -1.207 -15 Devisentermingeschäfte und Swaps 2.164 -2.953 -2.698 -255 0 0 0 Derivative Finanzinstrumente 4.119 -5.012 -2.871 -449 -470 -1.207 -15 Buchwerte/Vertragliche Cashflows 1.597.515 -1.726.843 -324.427 -134.763 -153.544 -934.071 -180.038 Die in den vorhergehenden Tabellen dargestellten Zahlungsströme beinhalten Zinszahlungen sowohl für fix als auch für variabel verzinste Finanzverbindlichkeiten. Diese wurden auf Basis der Zinssatzfeststellung am Ende der Berichtsperiode ermittelt. 33. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse Haftungsverhältnisse resultieren aus Verpflichtungen, die gegenüber Dritten übernommen wurden, und entfallen auf: in TEUR 31.12.2021 31.12.2020 Garantien 15.225 18.138 Sonstige vertragliche Haftungsverpflichtungen 1.582 1.389 Haftungsverhältnisse 16.807 19.527 Bei allen unter den Eventualschulden ausgewiesenen Sachverhalten geht es um potenzielle zukünftige Verpflichtungen, bei denen das Eintreten des entsprechen- den zukünftigen Ereignisses zu einer Verpflichtung führen würde, die zum Bilanzstichtag noch völlig ungewiss ist. 34. Finanzinstrumente Die verzinslichen Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: 2021 Währung Nominale Marktwert Buchwert zum 31.12.2021 Zinssatz effektiv in Tsd. Landeswährung in TEUR in TEUR in % Langfristige Darlehen EUR 84.016 84.141 84.016 1,00 TRY 11.305 677 742 18,18 Revolvierende Kredite TRY 46.993 3.084 3.085 18,59 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 52.225 52.460 52.225 1,12 TRY 58.000 3.742 3.808 19,23 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit fixer Verzinsung 144.104 143.876 2020 Währung Nominale Marktwert Buchwert zum 31.12.2020 Zinssatz effektiv in Tsd. Landeswährung in TEUR in TEUR in % Langfristige Darlehen EUR 136.089 136.260 136.089 1,05 CZK 1.429 54 54 - Revolvierende Kredite TRY 54.000 5.877 5.926 19,16 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 47.172 47.459 47.170 1,15 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit fixer Verzinsung 189.650 189.239 2021 Währung Nominale Marktwert Buchwert zum 31.12.2021 Zinssatz effektiv in Tsd. Landeswährung in TEUR in TEUR in % Langfristige Darlehen EUR 401.667 400.083 401.667 0,45 Revolvierende Kredite EUR 17.000 17.006 17.000 0,80 TRY 221.790 14.649 14.559 26,05 31.655 31.559 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 47.349 47.350 47.393 0,91 CAD 995 691 691 - CZK 20 1 1 - USD 3.962 3.498 3.498 - 51.540 51.583 Derivate EUR 478.453 8.711 8.711 - Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit variabler Verzinsung 491.989 493.520 2020 Währung Nominale Marktwert Buchwert zum 31.12.2020 Zinssatz effektiv in Tsd. Landeswährung in TEUR in TEUR in % Langfristige Darlehen EUR 201.250 199.784 201.250 0,64 DKK 8.753 1.266 1.176 2,16 201.050 202.426 Revolvierende Kredite EUR 29.000 28.871 29.000 0,80 TRY 65.000 7.072 7.133 18,78 35.943 36.133 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 65.661 65.838 65.661 1,10 TRY 12.480 1.369 1.369 - CAD 154 99 99 - USD 1.787 1.457 1.457 - PLN 4 1 1 - CZK 30 1 1 - 68.765 68.588 Derivate Diverse in EUR 222.615 4.119 4.119 - Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit variabler Verzinsung 309.877 311.266 2021 Währung Nominale Marktwert Buchwert zum 31.12.2021 Zinssatz effektiv in Tsd. Landeswährung in TEUR in TEUR in % Anleihen – fix verzinst (langfristig) EUR 650.000 683.695 645.830 2,69 Anleihen – fix verzinst (Stückzinsen) EUR 9.658 9.658 9.658 - Langfristige Darlehen – fix verzinst EUR 898 910 898 0,75 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen – fix verzinst TRY 737 48 48 30,76 Leasingverbindlichkeiten (langfristig) diverse 192.955 192.955 Leasingverbindlichkeiten (kurzfristig) diverse 52.318 52.318 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 901.707 2020 Währung Nominale Marktwert Buchwert zum 31.12.2020 Zinssatz effektiv in Tsd. Landeswährung in TEUR in TEUR in % Anleihen – fix verzinst (langfristig) EUR 650.000 680.909 644.519 2,69 Anleihen – fix verzinst (kurzfristig) EUR 214.630 224.361 225.086 4,79 Anleihen – fix verzinst (Stückzinsen) EUR 9.736 9.736 9.736 - Langfristige Darlehen – fix verzinst EUR 432 441 432 0,75 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen – fix verzinst TRY 1.257 138 138 30,76 Leasingverbindlichkeiten (langfristig) diverse 176.275 176.275 - Leasingverbindlichkeiten (kurzfristig) diverse 40.824 40.824 - Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 1.097.010 Durch den Abschluss von Zinsswaps kann die Art der Verzinsung (variabel, fix) getauscht werden. Auf Seite 309 ist die Struktur der Finanzverbindlichkeiten (variable und fixe Verzinsung) inklusive der Effekte aus den Zinsswaps dargestellt. 35. Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting Der Marktwert derivativer Finanzinstrumente entspricht jenem Wert, den die Gesellschaft bei Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde oder bezahlen müsste. Dabei werden aktuelle Marktverhältnisse, vor allem das aktuelle Zinsniveau, Währungskursrelationen und die Bonität der Kontrahenten berücksichtigt. Diese Bewertungsparameter sind am Markt beobachtbar und allen relevanten Marktteilnehmern zugänglich. Die im Abschluss enthaltenen Marktwerte derivativer Instrumente entsprechen den durch Anwendung anerkannter finanzmathematischer Methoden ermittelten Barwerten, erweitert um Anpassungen gemäß IFRS 13 (Credit Value Adjustments CVA und Debit Value Adjustments DVA). Am Bilanzstichtag bestanden Devisentermingeschäfte, die zur Absicherung von Transaktionsrisiken für einen Zeithorizont von bis zu zwölf Monaten abgeschlossen wurden. Die gesicherten Risikopositionen dieser Sicherungsgeschäfte sind in der währungsdifferenzierten Liquiditätsplanung der Gruppe dokumentiert. Diese Derivate sind als Cashflow Hedges einer zukünftigen Transaktion klassifiziert und werden während der Laufzeit in ihrer Marktwertveränderung gegen die Hedging Reserve bewertet. Der ineffektive Teil der Marktwertveränderung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet und besteht insbesondere aus den Credit und Debit Value Adjustments nach IFRS 13. Bei Fälligkeit wird die kumulierte, effektive Marktwertdifferenz aus dem sonstigen Gesamtergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Daneben bestanden Devisenswaps, die zur Absicherung von Cash Pool- und Bankkontensalden in Fremdwährung eingesetzt werden. Da die Währungsdifferenzen der mit diesen Instrumenten gesicherten Kontensalden in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht werden, erfolgt die Abbildung der Marktwertdifferenzen der Sicherungsgeschäfte ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung. Es handelt sich um eine natürliche Sicherungsbeziehung, weshalb kein Hedge Accounting erfolgt. Zum Stichtag wurden zwei Zinsswaps zur partiellen Absicherung des Zinsaufwandes eingesetzt und unter Anwendung von Cashflow Hedge Accounting über die Hedging Reserve bewertet. Der ineffektive Teil der Marktveränderung wird durch die hypothetische Derivatmethode ermittelt und in der Gewinn-und Verlustrechnung abgebildet. Die eingesetzten Cross Currency Swaps sind Derivate, die die Nettoinvestitionen der Gruppe in verschiedenen Fremdwährungen (US-Dollar, britische Pfund, kanadische Dollar, tschechische Kronen und polnische Zloty) absichern und daher als Net Investment Hedges dargestellt werden. Die Effektivität dieser Instrumente wird zumindest quartalsweise mit ihrer kumulierten Marktwertveränderung im Vergleich zur kumulierten Währungsdifferenz der gesicherten Position gemessen, welche durch ein hypothetisches Derivat repräsentiert wird. Der effektive Teil der Sicherungsbeziehung wird in der Hedging Reserve gebucht, der ineffektive Teil in der Gewinn- und Verlustrechnung. Weiters bestand am Bilanzstichtag eine Kaufpreisforderung aus dem im Vorjahr realisierten Verkauf der Geschäftsaktivitäten in der Schweiz im Bereich Wienerberger Building Solutions. Der Wert dieser Forderung wurde durch Devisentermingeschäfte abgesichert, sodass sowohl Wertschwankungen der Forderung als auch der Sicherungsgeschäfte im Finanzergebnis erfasst werden. 31.12.2021 31.12.2020 Währung Nominalbetrag Marktwert Währung Nominalbetrag Marktwert in Tsd. Landeswährung in TEUR in Tsd. Landeswährung in TEUR Devisentermingeschäfte NOK 267.939 -385 NOK 194.504 -300 GBP 122.286 -2.093 GBP 74.838 326 USD 135.000 237 USD 2.000 4 DKK 27.000 0 DKK 22.000 0 CAD 30.000 -131 CAD 0 0 CZK 479.476 -194 CZK 140.154 -23 HUF 2.615.395 318 HUF 2.992.706 210 PLN 33.854 115 PLN 53.931 355 SEK 263.088 124 SEK 96.433 -250 RUB 103.262 26 RUB 350.000 93 RON 0 0 RON 7.501 -9 CHF 12.500 -448 CHF 22.100 100 BGN 3.000 0 BGN 0 0 HRK 5.000 0 HRK 0 0 EUR 199.123 1.365 EUR 119.399 -1.791 USD/NOK 776 188 USD/NOK 3.314 860 Zinsswaps EUR 218.000 1.110 EUR 68.000 -893 Cross Currency Swaps GBP/EUR 85.000 -2.381 GBP/EUR 40.000 863 USD/EUR 80.000 -1.240 USD/EUR 80.000 7.474 PLN/EUR 60.000 876 PLN/EUR 60.000 723 CAD/EUR 47.500 -15 CAD/EUR 7.000 237 CZK/EUR 700.000 -1.666 CZK/EUR 700.000 -182 -4.194 7.797 36. Angaben zu Finanzinstrumenten Finanzinstrumente werden in drei Ebenen klassifiziert, welche die Bewertungssicherheit widerspiegeln. Wienerberger verwendet folgende Hierarchiestufen, um Finanzinstrumente, die zu beizulegenden Zeitwerten bewertet werden, einer Bewertungsmethode zuzuordnen: › Stufe 1: Bewertung anhand von Marktpreisen für ein spezifisches Finanzinstrument › Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf solchen Bewertungsparametern basieren, die am Markt beobachtbar sind › Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten Bewertungsparametern, die nicht am Markt beobachtbar sind Finanzinstrumente, die in der Wienerberger Gruppe regelmäßig zu beizulegenden Zeitwerten bilanziert werden, werden zum Großteil der Stufe 1 (Fondsanteile, Schuldtitel von Kapitalgesellschaften und Aktien, siehe Anmerkung 25. Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte) oder Stufe 2 (sonstige Finanzinstrumente und derivative Finanzinstrumente, siehe Anmerkung 35. Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting) zugerechnet. In der Berichtsperiode wurden keine Umgliederungen zwischen den jeweiligen Hierarchiestufen vorgenommen. Sonstige Wertpapiere werden teilweise auch der Stufe 3 der Bewertungshierarchie zugeordnet. Dabei handelt es sich um Rückdeckungsversicherungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen, welche nicht mit der Rückstellung saldiert werden dürfen. Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, welcher auf Basis zugrundeliegender Ergebnisplanungen in einem DCF Verfahren ermittelt wird. Die Bewertung erfolgt somit gemäß Stufe 3 der Bewertungshierarchie. Bei den zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten sonstigen Verbindlichkeiten handelt es sich um Kaufpreisverbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Kauf von Unternehmensanteilen. Darin enthalten ist eine Verbindlichkeit von 3.000 TEUR für 30 % der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen Interbran Baustoff GmbH. Die Verpflichtung zur Zahlung ist von der Erreichung definierter Forschungs- und Entwicklungsziele abhängig und wird der Stufe 3 in der Bewertungshierarchie zugeordnet. Weitere 8.745 TEUR entfallen auf eine Verkaufsoption (Put Option) der nicht beherrschenden Anteile aus dem Anteilserwerb an Vesterled Teglvaerk A/S, Helligsø Teglvaerk A/S sowie Egernsund Tegl a.m.b.a.. Der Wert der Verkaufsoption wurde auf Basis des budgetierten EBITDA und eines definierten Multiplikationsfaktors ermittelt, weshalb die Verbindlichkeit der Stufe 3 in der Bewertungshierarchie zugeordnet wird. Darüber hinaus resultieren insgesamt 2.600 TEUR bedingte Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben, deren Verpflichtung zur Zahlung von der Erreichung bestimmter Ergebnisziele abhängig ist, weshalb die Verbindlichkeit der Stufe 3 in der Bewertungshierarchie zugeordnet wird. Folgende Tabelle stellt alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dar, die bei Wienerberger zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden: Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Buchwert zum 31.12.2021 Aktiva Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen 17.319 17.319 Aktien 64 64 Fondsanteile 5.881 5.881 Sonstige 340 340 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 5.945 0 17.659 23.604 Derivate aus Cashflow Hedges 1.893 1.893 Derivate aus Net Investment Hedges 876 876 Sonstige Derivate 1.748 1.748 Derivate mit positivem Marktwert 4.517 4.517 Passiva Derivate aus Cashflow Hedges 2.428 2.428 Derivate aus Net Investment Hedges 5.301 5.301 Derivate aus Fair Value Hedges 448 448 Sonstige Derivate 534 534 Derivate mit negativem Marktwert 8.711 8.711 Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit 13.945 13.945 in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Buchwert zum 31.12.2020 Aktiva Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen 13.159 13.159 Aktien 63 63 Fondsanteile 5.795 5.795 Sonstige 2 1 679 682 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 5.860 1 13.838 19.699 Derivate aus Cashflow Hedges 1.923 1.923 Derivate aus Net Investment Hedges 9.491 9.491 Derivate aus Fair Value Hedges 100 100 Sonstige Derivate 402 402 Derivate mit positivem Marktwert 11.916 11.916 Passiva Derivate aus Cashflow Hedges 1.578 1.578 Derivate aus Net Investment Hedges 377 377 Sonstige Derivate 2.164 2.164 Derivate mit negativem Marktwert 4.119 4.119 Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit 17.558 17.558 Die Bewertung von Finanzinstrumenten, die der Stufe 3 zuzuordnen sind, ist in folgender Tabelle dargestellt: Beteiligungen Sonstige Wertpapiere Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit in TEUR 2021 2020 2021 2020 2021 2020 Stand 1.1. 13.159 10.408 679 666 17.558 15.436 Zugänge 7 0 0 0 0 3.500 Veränderungen Konsolidierungskreis 16 0 0 0 0 0 Bewertungsergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung 4.150 2.751 -339 13 70 122 Abgänge -13 0 0 0 -3.683 -1.500 Stand 31.12. 17.319 13.159 340 679 13.945 17.558 Kredite und Forderungen sowie Verbindlichkeiten werden bei Wienerberger grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, wobei bei Krediten und Forderungen ein Abschlag in Höhe der gewichteten erwarteten Ausfälle vorgenommen wird. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt bei Anleihen anhand von Marktpreisen (Stufe 1), während der Zeitwert von Darlehen in einem kapitalwertorientierten Bewertungsverfahren hergeleitet wird und der Stufe 2 zuzuordnen ist. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückerstattungsverbindlichkeiten, gewährte Darlehen sowie sonstige Forderungen und Verbindlichkeiten haben zum Großteil eine Fälligkeit von unter einem Jahr. Die jeweiligen Buchwerte entsprechen daher weitgehend den beizulegenden Zeitwerten, weshalb sie nicht gesondert angeführt werden. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten Beizulegender Zeitwert in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Buchwert zum 31.12.2021 Aktiva Sonstige Forderungen 29.871 29.871 Passiva Langfristige Darlehen 484.901 486.425 Revolvierende Kredite 34.739 34.644 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 107.742 107.616 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 627.382 628.685 Anleihen 693.353 655.488 Langfristige Darlehen 910 898 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 48 48 Leasingverbindlichkeiten 245.273 245.273 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 693.353 246.231 901.707 Kaufpreisverbindlichkeit 1.708 1.708 Beizulegender Zeitwert in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Buchwert zum 31.12.2020 Aktiva Sonstige Forderungen 30.739 30.739 Passiva Langfristige Darlehen 337.364 338.569 Revolvierende Kredite 41.820 42.059 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 116.224 115.758 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 495.408 496.386 Anleihen 915.006 879.341 Langfristige Darlehen 441 432 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 138 138 Leasingverbindlichkeiten 217.099 217.099 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 915.006 217.678 1.097.010 Kaufpreisverbindlichkeit 5.365 5.365 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Umsatzerlöse: Erträge aus Lieferungen und Leistungen werden realisiert, wenn die Kontrolle aus dem gelieferten Gegenstand auf den Käufer übergegangen ist. Bei Wienerberger erfolgt dies in der Regel zum Zeitpunkt der Lieferung an den Kunden. In einzelnen Fällen wird der Umsatz bereits während der Produktion realisiert, wenn ein Vermögenswert kundenspezifisch ohne alternative Nutzungsmöglichkeit produziert wird und ein durchsetzbarer Zahlungsanspruch gegenüber dem Kunden besteht. Bei Fertigungsaufträgen erfolgt die Umsatzrealisierung auf Basis des Produktionsfortschritts und wird in der Regel mittels outputorientierter Methoden (z.B. anhand der produzierten Menge im Verhältnis zur Gesamtmenge) berechnet. Umsätze aus Serviceleistungen werden hingegen in einem inputorientierten Verfahren auf Basis der zum Stichtag angefallenen Kosten im Vergleich zu den erwarteten Gesamtkosten des Auftrags (cost-to-cost Methode) erfasst. Hierbei handelt es sich z.B. um 3D-Modelle für Gebäudeplanungen, die im Rahmen des Building Information Modelling erstellt werden. Zeichnet sich eine Kostenüberschreitung eines Auftrages über vereinbarte Erlöse ab, so ist eine Drohverlustrückstellung zu bilden. Variable Gegenleistungen werden nur bis zu jener Höhe in den Umsatzerlösen erfasst, als hochwahrscheinlich ist, dass es zukünftig zu keiner signifikanten Stornierung dieser Beträge kommt. Die Darstellung der Umsatzerlöse erfolgt abzüglich von Rabatten, Skonti, Boni, Vertragsstrafen sowie Rückgaberechten. Der Ansatz variabler Gegenleistungen basiert im Wesentlichen auf historischen Daten. Auch Zahlungen an Kunden werden von den Umsatzerlösen in Abzug gebracht, so sie keine Zahlungen für eigenständig abgrenzbare Güter und Dienstleistungen darstellen. Herstellkosten: Die Kosten der verkauften Produkte (Umsatzkosten) beinhalten direkt zurechenbare Material- und Fertigungseinzelkosten sowie anteilige Gemeinkosten der Produktionsanlagen. Weitere Bestandteile der Herstellkosten bilden aufgrund einer Unterauslastung der Anlagen nicht aktivierbare Produktionsfixkosten, Abwertungen von Vorräten sowie die Anschaffungskosten verkaufter Handelswaren. Zuschüsse der öffentlichen Hand: Wienerberger passiviert Zuschüsse der öffentlichen Hand zu ihren beizulegenden Zeitwerten und weist deren periodenkonforme Auflösung unter den sonstigen Erträgen aus, wenn ausreichend Sicherheit besteht, dass alle Bedingungen erfüllt sind, die zum Erhalt der Zuwendungen berechtigen. Ergebnis je Aktie: Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Konzernergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen und dem vorgesehenen Anteil für Hybridkapitalbesitzer durch die gewichtete Anzahl der ausgegebenen Aktien (abzüglich der eigenen Aktien) dividiert wird. Immaterielle Vermögenswerte: Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden, soweit identifizierbar, mit deren Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und Wertminderungen, angesetzt. Aktivierte Marken, die zum Erwerbszeitpunkt bereits über einen langen Zeitraum etabliert sind und weiterhin fortgeführt werden, zählen bei Wienerberger zu den immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer, welche jährlichen Werthaltigkeitstests unterzogen werden. Firmenwerte: Firmenwerte, die im Rahmen von Unternehmenserwerben entstehen, werden gemäß IFRS 3 zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet und nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal im Jahr auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin untersucht. Sachanlagevermögen: Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare oder nutzungsbedingte (Tongruben) Abschreibungen, angesetzt. Bei selbst erstellten Anlagen werden angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, nicht jedoch Kosten der allgemeinen Verwaltung und des Vertriebs, aktiviert. Während der Bauphase von qualifizierten Vermögenswerten des Anlagevermögens werden gemäß IAS 23 die anfallenden Fremdkapitalkosten unter den Anschaffungskosten aktiviert und über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen beinhalten bei Wienerberger auch Kosten für Produktentwicklung, Verfahrenstechnik, Verbesserung von Umweltstandards sowie Labortätigkeiten. Die Entwicklungskosten werden, sofern sie die Ansatzkriterien von IAS 38 erfüllen, in der jeweiligen Kategorie des Anlagevermögens aktiviert. Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagen, die in Komponenten aufgeteilt werden (Komponenten-Ansatz). Dafür werden folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern angesetzt: Produktionsgebäude (inkl. Lagerhallen) 10 ‑ 40 Jahre Sonstige Maschinen 4 ‑ 30 Jahre Verwaltungs- und Wohngebäude 40 Jahre Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 ‑ 15 Jahre Gebäudeinfrastruktur 4 ‑ 40 Jahre Kundenstamm 5 ‑ 15 Jahre Öfen und Trockner 5 ‑ 30 Jahre Sonstiges immaterielles Anlagevermögen 4 ‑ 10 Jahre Reparaturkosten, die die geplante Nutzungsdauer nicht verlängern, werden als laufender Aufwand verbucht. Die laufende Abschreibung wird ausgesetzt, wenn eine Anlage gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung vorgesehen qualifiziert wird. Werden Anlagen verkauft oder aufgegeben, wird der Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert bzw. ein Abwertungsbedarf unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Leasingverhältnisse: Wienerberger beurteilt als Leasingnehmer bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet und setzt gemäß IFRS 16 den Barwert der Leasingzahlungen als Leasingverbindlichkeit sowie als Nutzungsrecht, erhöht um anfängliche direkte Kosten und geleistete Vorauszahlungen, an. Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten und Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte werden entsprechend der Anwendungserleichterung weiterhin linear als Aufwand für Mieten und Leasing über den Zeitraum des jeweiligen Leasingvertrages erfasst. Die Aktivitäten des Konzerns als Leasinggeber sind nicht wesentlich. Wertminderungen von nicht finanziellen Vermögenswerten: Gemäß IAS 36 werden Vermögenswerte regelmäßig bzw. im Falle, dass Hinweise auf eine dauerhafte Wertminderung vorliegen, auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin untersucht. Diese Überprüfung folgt dem Grundsatz der Einzelbewertung, sofern dem Vermögenswert Zahlungsmittelzuflüsse zugeordnet werden können. Getestet wird der Buchwert eines Vermögenswerts, indem ihm der erzielbare Betrag gegenübergestellt wird, welcher der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert ist. Eine Wertminderung auf den erzielbaren Betrag erfolgt dann, wenn dieser unter dem Buchwert zu liegen kommt. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ist der Betrag, der durch den Verkauf eines Vermögenswerts unter Berücksichtigung der Veräußerungskosten erzielt werden würde. Der Nutzungswert wird hingegen in einem kapitalwertorientierten Verfahren als Barwert der Summe zukünftiger Zahlungsmittelzuflüsse aus einem Vermögenswert oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt. Immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer können keine unabhängigen Zahlungsmittelzuflüsse zugeordnet werden, weshalb ihre Werthaltigkeit im Verbund einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zumindest einmal im Jahr im Rahmen des Impairment Tests gemäß IAS 36 überprüft wird. Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn Gründe für eine Wertminderung von Sachanlagen wegfallen bzw. eine Wiederverwertbarkeit von abgewerteten Sachanlagen gegeben ist. Einmal abgeschriebene Firmenwerte werden unter Beachtung von IAS 36 nicht wieder zugeschrieben. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und mit Ausnahme von Grundstücken linear abgeschrieben. Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen: Die Anteile an assoziierten Unternehmen, auf die Wienerberger einen maßgeblichen Einfluss ausübt (in der Regel zwischen 20 % und 50 % der Anteile), und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bewertet. Vorräte: Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellkosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten. Bei der Bewertung der Vorräte kommt das gleitende Durchschnittspreisverfahren zur Anwendung. Bei der Ermittlung der Herstellkosten werden die direkt zurechenbaren Kosten und die anteiligen Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen unter Annahme einer Normalauslastung (zwischen 85 % und 100 % der Kapazität) einbezogen. Fremdkapitalzinsen sowie Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten sind nicht Bestandteil der Herstellkosten im Umlaufvermögen. Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer bzw. aus verminderter Verwertbarkeit ergeben, werden angemessene Abschläge berücksichtigt. Rückgaberechte: Wenn Wienerberger dazu verpflichtet ist, vom Kunden retournierte Produkte wie z.B. Paletten zurückzunehmen, werden die erwartete Zahlung als Rückerstattungsverbindlichkeit bilanziert und die Umsatzerlöse um diesen Betrag verringert. Gleichzeitig wird ein Vermögenswert für das Recht, die retournierten Produkte wieder zurückzunehmen, bilanziert. Die Rückerstattungsverbindlichkeit wird in den sonstigen Verbindlichkeiten, der Vermögenswert für erwartete Retouren in den sonstigen Forderungen ausgewiesen. Die Schätzung der Rückgabequote stützt sich unter anderem auf historische Rückgabequoten. Emissionszertifikate: Gemäß IAS 20 und IAS 38 bewertet Wienerberger jene Emissionszertifikate, die aufgrund der EU-Emissionshandelsrichtlinien gratis zugeteilt wurden, mit Anschaffungskosten von null. Übersteigen die Emissionen die gratis zugeteilten Zertifikate, so wird eine Verbindlichkeit bilanziert. Entgeltlich erworbene Zertifikate werden zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktwerten am Bilanzstichtag bilanziert. Kassageschäfte von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag bilanziert. Ein finanzieller Vermögenswert wird dann ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf den Erhalt eines Cashflows daraus erloschen sind. Kredite und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt, wobei erkennbaren Einzelrisiken durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen wird. Zusätzlich erfolgt ein Abschlag für erwartete Kreditausfälle, welcher bei Forderungen für Lieferungen und Leistungen mittels Gewichtung unterschiedlicher wirtschaftlicher Szenarien berechnet wird. Langfristige zinsenlose oder unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden mit dem abgezinsten Barwert angesetzt und um erwartete Wertminderungen in Abhängigkeit der Bonität des Geschäftspartners angepasst. Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Finanzanlagen des langfristigen Vermögens werden aufgrund ihres Charakters als Eigenkapitalinstrumente gemäß IFRS 9 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei aus Änderungen der beizulegenden Zeitwerte resultierende Gewinne und Verluste erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst werden. Wertpapiere, die zur kurzfristigen Veranlagung in Form von Fondsanteilen, Schuldtitel von Kapitalgesellschaften und Aktien gehalten werden und im kurzfristigen Vermögen ausgewiesen sind, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Wertänderungen abhängig von ihrem Charakter (Eigenkapital- oder Schuldinstrument) in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Gesamtergebnis erfasst werden. Der beizulegende Zeitwert ermittelt sich für börsennotierte Wertpapiere aus Börsenkursen, wohingegen nicht börsennotierte finanzielle Vermögenswerte über abgezinste Zahlungsströme in einem DCF (discounted cashflow) Modell bewertet werden. Bewertungsgewinne und -verluste werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Derivative Finanzinstrumente: Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten erfolgt ausschließlich zur Absicherung von Risiken, die aus der operativen Geschäftstätigkeit erwachsen. Devisentermingeschäfte werden zur Absicherung von Transaktionsrisiken und Zinsswaps zur Optimierung des fix bzw. variabel verzinsten Teils der finanziellen Verbindlichkeiten verwendet. Zins-Währungsswaps dienen der Absicherung von Nettoinvestitionen in Fremdwährungsgesellschaften. Alle derivativen Finanzinstrumente werden bei Vertragsabschluss sowie am Bilanzstichtag gemäß IFRS 13 zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung des Kontrahenten-Ausfallsrisikos bewertet. Für börsennotierte Finanzinstrumente werden dazu die aktuellen Kurse herangezogen; für nicht börsennotierte Zinsinstrumente werden die beizulegenden Zeitwerte durch Abzinsung der künftigen Zahlungen unter Verwendung eines aktuellen Marktzinssatzes ermittelt. Gemäß IFRS 9 werden derivative Finanzinstrumente, die sich nicht in einer Hedge-Beziehung befinden, zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet. Hedge Accounting: Wienerberger wendet die Vorschriften zu Sicherungsgeschäften gemäß IFRS 9 zur Absicherung von Bilanzposten (Translationsrisiko) sowie zur Absicherung zukünftiger Zahlungsströme (Transaktionsrisiko) an. Als Cashflow Hedge wird die Absicherung gegen Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme aus bilanzierten Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten bezeichnet. Die Marktbewertung der effektiven Sicherungsinstrumente erfolgt erfolgsneutral in der Hedging Reserve. Nicht effektive Anteile werden erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Ebenso erfolgt die Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb erfolgsneutral, wobei alle Wertänderungen des effektiven Anteils des eingesetzten Sicherungsinstruments unter der Hedging Reserve ausgewiesen werden. Das abgesicherte Risiko – das Ergebnis aus der Fremdwährungsumrechnung der besicherten Investition – wird im sonstigen Gesamtergebnis im Eigenkapital ausgewiesen. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte: Wienerberger verfügt über nicht betriebsnotwendige Grundstücke und Bauten, deren Nutzenzufluss über einen Verkauf geplant ist. Gemäß IFRS 5 müssen langfristige Vermögenswerte, die zur Veräußerung gehalten werden, gesondert ausgewiesen werden, wenn sie in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar sind, wobei deren Veräußerung innerhalb eines Jahres höchstwahrscheinlich abgeschlossen sein muss. Sind die Voraussetzungen erfüllt, erfolgt ein separater Ausweis in der Bilanz, wobei die Bewertung zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten erfolgt. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Liquide Mittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, erhaltene Schecks, Sichtguthaben, kurzfristig realisierbare Veranlagungen sowie Termineinlagen bei Finanzinstitutionen mit einer Fristigkeit von bis zu drei Monaten. Rückstellungen für Pensionen: In der Wienerberger Gruppe gibt es beitragsorientierte und leistungsorientierte Pensionszusagen. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen (Defined Contribution Plans) bestehen nach der Zahlung der Prämien keine weiteren Verpflichtungen für den Arbeitgeber. Die Beitragszahlungen, die vom Arbeitgeber getragen werden, werden im Pensionsaufwand erfasst. Im Falle etwaiger Nachschussverpflichtungen, die von Wienerberger getragen werden, erfolgt eine Bilanzierung der Rückstellung wie bei leistungsorientierten Zusagen. Bei leistungsorientierten Pensionszusagen (Defined Benefit Plans) wird dem Mitarbeiter ein bestimmter Pensionsbetrag zugesagt. Das Risiko bezüglich der tatsächlichen Pensionsauszahlungshöhe wird bis zum Auszahlungszeitpunkt vom Unternehmen getragen. Die Rückstellungen für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) errechnet. Bei der Bewertung von Altersversorgungsleistungen finden zukünftige Renten- und Gehaltssteigerungen Berücksichtigung. Die Pensionsrückstellungen werden von unabhängigen Versicherungsmathematikern kalkuliert. Die Pensionsrückstellungen werden mit dem Planvermögen saldiert, welches für die Abdeckung der Verpflichtungen gehalten wird. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung der latenten Steuern gemäß IAS 19 im Jahr des Entstehens im sonstigen Gesamtergebnis erfasst. Die Zinskomponente der Leistungen nach Beendigung des Dienstverhältnisses wird gesondert im Finanzergebnis ausgewiesen. Die Aufwendungen der Dotierung der Pensionsrückstellung werden den unterschiedlichen Funktionsbereichen zugeordnet. Wegen ihres Versorgungscharakters werden jene US-amerikanischen Verpflichtungen, welche die Abgeltung von Krankheitskosten ehemaliger Mitarbeiter im Ruhestand betreffen, in der Position Pensionsrückstellungen ausgewiesen. Rückstellungen für Abfertigungen: Abhängig von der Dienstzugehörigkeit haben österreichische Dienstnehmer aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt bzw. Kündigung durch den Arbeitgeber. Für diese zukünftige Verpflichtung werden Rückstellungen für Abfertigungen gebildet. Ähnliche Verpflichtungen gibt es unter anderem in Frankreich, Italien, Polen oder der Türkei. Die Rückstellungen für Abfertigungen werden auf Basis einer versicherungsmathematischen Berechnung nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) berechnet. Für österreichische Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnis nach dem 31.12.2002 begann, bezahlt der Arbeitgeber einen monatlichen Beitrag von 1,53 % des Bruttoentgelts in eine Mitarbeitervorsorgekasse ein. Hierbei handelt es sich gemäß IAS 19 um einen beitragsorientierten Plan, die Zahlungen des Arbeitgebers werden im Abfertigungsaufwand erfasst. Rückstellungen für Jubiläumsgelder: Einige Mitarbeiter in der Wienerberger Gruppe haben abhängig von ihrer Dienstzugehörigkeit Anspruch auf Jubiläumsgeldzahlungen. Für diese Verpflichtungen werden Rückstellungen nach der Projected Unit Credit Method berechnet. Etwaige versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste werden sofort erfolgswirksam erfasst. Rückstellungen für Rekultivierungen: Rekultivierungsverpflichtungen für Tongruben werden beim Erwerb der Tongruben gemäß IAS 37 passiviert und gemäß IAS 16 im Zugang des Anlagevermögens dargestellt. Die der Rekultivierungsverpflichtung zugrunde gelegten Annahmen richten sich im Wesentlichen nach landesspezifischen Gegebenheiten. Langfristige Rückstellungen, deren Erfüllung nach einem Zeitraum von 12 Monaten zu erwarten ist, werden abgezinst und mit ihrem Barwert bilanziert. Rückstellungen für Garantien: Wienerberger gewährt insbesondere für Produktlösungen aus Ton Herstellergarantien, die dem Kunden zusichern, dass die betreffenden Produkte den vertraglich vereinbarten Spezifikationen entsprechen. Diese Garantien können in der Regel nicht separat erworben werden. Diese „assurance-type warranties“ führen zu einem Ansatz von Garantierückstellungen in der Bilanz gemäß IAS 37. Für die Berechnung der Garantierückstellung werden einerseits Einzelrisiken bewertet und andererseits ein Gesamtrisiko auf Basis von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit berechnet. Eingetretene Schadensfälle werden dafür evaluiert und die Höhe potenzieller Verpflichtungen mittels stochastischer Methoden abgeleitet. In der Wienerberger Gruppe werden keine „service-type warranties“ mit Kunden abgeschlossen, die eine eigene Leistungsverpflichtung darstellen. Sonstige Rückstellungen: Sonstige gegenwärtige Verpflichtungen, die aus einem vergangenen Ereignis resultieren und wahrscheinlich zu einem Ressourcenabfluss führen, jedoch hinsichtlich ihrer Fälligkeit oder Höhe ungewiss sind, werden gemäß IAS 37 zu Vollkosten passiviert und als Rückstellung ausgewiesen. Latente Steuern: In Übereinstimmung mit IAS 12 werden alle temporären Bewertungs- und Bilanzierungsdifferenzen zwischen Steuerbilanz und IFRS-Bilanz in die Berechnung der latenten Steuern einbezogen. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung wahrscheinlich ist. Hierzu werden die geplanten operativen Geschäftsergebnisse und die Ergebniswirkung aus der Umkehr von zu versteuernden temporären Differenzen berücksichtigt. Für die Ermittlung der latenten Steuern werden – unter Beachtung des lokalen Steuersatzes des betroffenen Konzernunternehmens – die bei der Auflösung der Unterschiedsbeträge erwarteten künftigen Steuersätze angewandt. Zukünftige Steuersatzänderungen werden berücksichtigt, wenn sie zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung bereits gesetzlich beschlossen waren. Finanzielle Verbindlichkeiten: Verbindlichkeiten werden bei Zuzählung in Höhe des tatsächlich zugeflossenen Betrags (abzüglich Transaktionskosten) erfasst. Ein Unterschiedsbetrag zwischen dem erhaltenen Betrag und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit nach der Effektivzinsmethode verteilt und im Finanzergebnis erfasst. Eine Bewertung erfolgt daher zum Restbuchwert (at amortized cost). Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Wienerberger hat bislang keinen Gebrauch vom Wahlrecht gemacht, beim erstmaligen Ansatz finanzielle Verbindlichkeiten nach IFRS 9 als erfolgswirksam zum beizulegenden Wert bewertet einzustufen. Verrechnungspreise: Zwischen den einzelnen operativen Segmenten bestehen teilweise regionale Liefer- und Leistungsbeziehungen. Bei Warenlieferungen erfolgt die Bestimmung konzerninterner Verrechnungspreise zu marktüblichen Bedingungen nach der Wiederverkaufspreismethode. Bei konzerninternen Leistungsbeziehungen erfolgt die Verrechnung zu marktüblichen Bedingungen nach der Kostenaufschlagsmethode. 37. Währungsumrechnung Die Jahresabschlüsse ausländischer Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Diese ist für sämtliche Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da die Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben. Alle Bilanzpositionen mit Ausnahme jener des Eigenkapitals werden mit dem Devisenmittelkurs zum 31.12.2021 umgerechnet. Firmenwerte werden als Vermögenswert in der lokalen Währung bilanziert und ebenfalls mit dem Devisenmittelkurs zum Konzernabschlussstichtag umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen konvertiert. Nicht realisierte Währungsumrechnungsdifferenzen aus langfristigen konzerninternen Gesellschafterdarlehen werden erfolgsneutral in den Unterschiedsbetrag Währungsumrechnung eingestellt. Ebenso werden Währungsumrechnungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs innerhalb der Bilanz und dem Durchschnittskurs innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im sonstigen Gesamtergebnis ausgewiesen. Das währungsbedingte Translationsrisiko aus US-amerikanischen, kanadischen, britischen und aus einzelnen osteuropäischen Geschäftsaktivitäten wird durch den Abschluss von Cross Currency Swaps reduziert. Dabei wird in Höhe des abzusichernden Teils der auf Fremdwährung lautenden Vermögenswerte ein Cross Currency Swap abgeschlossen. Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse wesentlicher Währungen haben sich wie folgt entwickelt: Stichtagskurs Jahresdurchschnittskurs 31.12.2021 31.12.2020 2021 2020 Britische Pfund 0,84028 0,89903 0,85960 0,88970 Bulgarische Lev 1,95583 1,95583 1,95583 1,95583 Dänische Kronen 7,43640 7,44090 7,43703 7,45421 Kanadische Dollar 1,43930 1,56330 1,48257 1,52999 Kroatische Kuna 7,51560 7,55190 7,52841 7,53838 Norwegische Kronen 9,98880 10,47030 10,16333 10,72279 Polnische Zloty 4,59690 4,55970 4,56518 4,44305 Rumänische Lei 4,94900 4,86830 4,92148 4,83828 Russische Rubel 85,30040 91,46710 87,15272 82,72480 Schwedische Kronen 10,25030 10,03430 10,14646 10,48475 Schweizer Franken 1,03310 1,08020 1,08115 1,07052 Tschechische Kronen 24,85800 26,24200 25,64049 26,45508 Türkische Lira 15,23350 9,11310 10,51237 8,05472 Ungarische Forint 369,19000 363,89000 358,51612 351,24938 US-Dollar 1,13260 1,22710 1,18274 1,14220 Risikobericht Risikopolitische Grundsätze Die Wienerberger Gruppe ist im Rahmen ihrer multinationalen Aktivitäten mit ihren Geschäftsbereichen, Vermögenswerten und Schulden sowie geplanten unternehmerischen Entscheidungen einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln verbunden sind. Wienerberger setzt konzernweit auf eine frühzeitige Identifikation und aktive Steuerung von Risiken des Unternehmensumfelds, indem mit dem Vorstand sowie verantwortlichen Business Unit Managern und Corporate Function Leitern regelmäßig eine Aktualisierung des bestehenden Risikokatalogs zur Identifizierung neuer Risiken durchgeführt wird. Dabei werden strategische und operative Risiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette identifiziert, deren Auswirkungen auf den Cashflow bewertet und geeignete Risikobewältigungsstrategien und -maßnahmen getroffen und umgesetzt. Risikosituation und operative Risiken aus Absatzmärkten Wienerberger operiert als Baustoffhersteller in einer zyklischen Branche und zählt zur Gruppe der Spätzykliker, die dem allgemeinen Wirtschaftszyklus traditionell vergleichsweise spät folgen. Dabei ist die Gruppe von gesamtwirtschaftlichen Einflussgrößen jener Volkswirtschaften abhängig, in denen die Gruppe tätig ist, wozu insbesondere die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, die Bauaktivität im Bereich des Wohnbaus und des öffentlichen Bausektors (Infrastruktur) sowie die Renovierungsaktivität zählen. Des Weiteren beeinflussen das Konsumentenvertrauen, die Arbeitslosenrate, das langfristige Zinsniveau und die Verfügbarkeit von Krediten, die Steuergesetzgebung, Bauvorschriften und Wohnbauförderungen, Verfügbarkeit von Arbeitskräften am Bau sowie andere Faktoren, die außerhalb des Einflusses der Gruppe liegen, die Geschäftsaktivität. Die für die Geschäftstätigkeit von Wienerberger bestimmenden wirtschaftlichen Zyklen der Bauaktivität sind deutlich langfristiger als in anderen Bereichen und verlaufen in unterschiedlichen Märkten zeitlich versetzt. Unvorteilhafte Entwicklungen einiger oder all dieser Einflussgrößen können einen negativen Einfluss auf die Nachfrage nach Produkten von Wienerberger, die abgesetzten Mengen und das Preisniveau haben. Zyklische Schwankungen der Nachfrage bergen das Risiko von Überkapazitäten, die einen erhöhten Preisdruck, eine Verringerung der Margen sowie ungedeckte Kosten in der Produktion zur Folge haben können. Der Anteil fixer Kostenbestandteile an den Gesamtkosten ist in der gesamten Baustoffindustrie und auch bei Wienerberger in Folge der Anlagenintensität hoch, womit aktives Kapazitätsmanagement ein zentrales Element der Unternehmenssteuerung darstellt. Die Produktionskapazitäten werden daher laufend analysiert und durch Maßnahmen wie temporäre oder endgültige Werksschließungen sowie Produktionsverlagerungen zu effizienteren Anlagen den Marktgegebenheiten angepasst. Die zentral- und osteuropäischen Märkte betrachtet Wienerberger aufgrund des Nachholbedarfs im Wohnungsneubau und in der Infrastruktur langfristig als Wachstumsmärkte. Für die Wienerberger Gruppe können sich Risiken aus einer schwächeren Nachfrage und einem höheren Preisdruck in diesen Wachstumsmärkten ergeben. Darüber hinaus stehen die Produkte von Wienerberger im Wettbewerb mit anderen Baustoffen wie Beton, Holz, Kalksandstein, Glas, Stahl oder Aluminium, wodurch sich ein Substitutionsrisiko ergibt. Mittels unserer starken Position als Qualitätsführer und durch die Entwicklung hochwertiger Produkte zielen wir darauf ab, dieses Risiko zu minimieren. Diese Weiterentwicklungen beziehen sich vor allem auf Verbesserungen der bauphysikalischen Eigenschaften sowie der Wirtschaftlichkeit. Die Baustoffindustrie ist saisonalen Schwankungen unterworfen, wobei die abgesetzten Mengen in der Zeit von April bis Oktober deutlich über denen des restlichen Jahres liegen. Die Ertragssituation der Wienerberger Gruppe hängt, so wie jene der gesamten Baustoffindustrie, zum Teil von den Wetterbedingungen ab, mit dem Effekt, dass lange Frost- und Regenperioden durch geringe Bauaktivitäten einen spürbaren Effekt auf die Nachfrage haben. Zur bestmöglichen Vermeidung von Ergebnisschwankungen verfolgt Wienerberger eine Strategie der geografischen Diversifizierung bei gleichzeitiger Konzentration auf das Kerngeschäft, zu welchem Lösungen für Wand, Dach und Fassade sowie Flächenbefestigungen und Rohrsysteme zählen. Wienerberger versteht sich somit als Anbieter für Baustofflösungen im Wohnbau und im Bereich der Infrastruktur. Unsere Aktivitäten unterliegen den üblichen lokalen Marktrisiken. Erreichte Positionen müssen kontinuierlich gegenüber Mitbewerbern und Substitutionsprodukten behauptet werden. Von Seiten unserer Kunden, worunter der Baustoffhandel eine wichtige Rolle einnimmt, erwarten wir weitere Zusammenschlüsse und damit erhöhten Preisdruck. Spezifische Marktsituationen können ebenfalls negative Effekte auf das Preisniveau haben, die Wienerberger zu einer laufenden Kontrolle und gegebenenfalls zur Anpassung der Preisstrategie zwingen können. Wienerberger verfolgt als multinationaler Konzern Geschäftsaktivitäten in Ländern, die sich in unterschiedlichen Phasen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung befinden. Somit können sich Risiken aus unvorteilhaften Änderungen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergeben. Risiken aus Änderungen der Steuergesetzgebung in den betroffenen Märkten, Risiken aus einer Änderung der Besteuerung von Energieträgern, Risiken aus einer Änderung des Arbeitsrechts, Risiken aus der Koordination der internationalen Aktivitäten durch sprachliche und kulturelle Unterschiede sowie die Begrenzung der Möglichkeit einer Repatriierung von Gewinnen und Risiken durch die Verschärfung von gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich der Nutzung von Rohstoffen, Produktstandards oder -haftungsvorschriften sowie Umwelt- und Sicherheitsstandards können ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf die Aktivitäten der Wienerberger Gruppe haben. Zudem besteht in einigen Märkten wie Russland und Indien das Risiko der Enteignung von Produktionsanlagen ohne die Gewährung einer angemessenen Entschädigung. Weiters bestehen vor allem in diesen Märkten mögliche Steuerrisiken sowohl aus einer Änderung der Steuergesetzgebung als auch der Auslegungspraxis von geltendem Steuerrecht, die von Wienerberger aus momentaner Sicht weder nach Eintrittswahrscheinlichkeit noch nach Ausmaß quantifiziert werden können. Die Geschäftsentwicklung im Bereich Kunststoffrohre wird wesentlich durch die Entwicklung der Rohstoffpreise, die normalerweise mit dem Erdölpreis korrelieren, beeinflusst. Synthetische Polymere stellen einen wesentlichen Teil der Produktionskosten von Kunststoffrohren dar. Die Volatilität der Rohstoffpreise hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Starke Schwankungen innerhalb eines Monats verlangen eine flexible Preispolitik, um diese Preisschwankungen zu kontrollieren bzw. gezielt an den Markt weiterzuleiten. Rasches Handeln im Preismanagement ist entscheidend, um nachhaltig profitable Ergebnisse zu sichern. Neben dem Preisrisiko besteht auch ein Risiko aus der Versorgungssicherheit mit ausreichenden Rohstoffen. Eine Unterbrechung der Versorgung zieht unweigerlich einen Ausfall der Produktion nach sich. Mit wenigen Ausnahmen gibt es für die Rohstoffversorgung alternative Lieferantenoptionen, um dem Versorgungsrisiko zu begegnen. Die wirtschaftlichen Aussichten und unsere Ziele für 2022 wurden vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts festgelegt. Dessen Auswirkungen sind zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresberichts 2021 noch nicht zuverlässig abschätzbar. Wir werden die Entwicklungen genau beobachten und können dank unserer lokal operierenden Einheiten Entscheidungssituationen vor Ort zeitnah einschätzen. Wienerberger betreibt keine Produktionsstandorte in der Ukraine. Zudem beläuft sich der Anteil des Geschäfts in Russland auf weniger als 1 % des Konzernumsatzes. Beschaffungs-, Produktions-, Investitions- und Akquisitionsrisiken Wienerberger verfügt über ein modernes und effizientes Werksnetz, sodass das Risiko von Betriebsstörungen oder technisch bedingten längeren Produktionsausfällen gering ist. Die Versorgung unserer Fabriken mit dem Rohstoff Ton ist durch ausreichende Vorkommen und langfristige Lieferverträge abgesichert. Die Energiekosten, die beim Brennen von Ziegeln anfallen, machen einen bedeutenden Teil der Gesamtkosten von Wienerberger aus. Im Jahr 2021 betrugen die gesamten Energiekosten der Wienerberger Gruppe 279.934 TEUR (Vorjahr: 249.894 TEUR) oder 7,0 % (Vorjahr: 7,4 %) des Umsatzes. Diese Kosten verteilen sich zu 58 % auf Erdgas, zu 37 % auf Strom und zu 5 % auf Sonstiges. Die Energiepreise sind von der Entwicklung an den internationalen und lokalen Märkten abhängig und Schwankungen unterworfen. Wienerberger minimiert daher das Risiko aus Energiepreisschwankungen in liberalisierten Märkten (insgesamt rund 90 % der Energiekosten) durch den Abschluss von Termingeschäften oder Fixpreisverträgen mit nationalen und internationalen Versorgern. Die Preise sind zum Teil längerfristig und mittelfristig fixiert. In einigen wenigen osteuropäischen Ländern (insgesamt rund 10 % der Energiekosten) sind die Preise für Erdgas staatlich reguliert, und es werden jährliche Lieferverträge mit lokalen Versorgern ausgehandelt. Wienerberger hat im Jahr 2014 für ihre europäischen Ziegelaktivitäten den Carbon Leakage Status erhalten. Durch eine neuerliche qualitative Bewertung im Jahr 2018 wurde die Ziegelindustrie auf der neuen Carbon Leakage Liste für die vierte Handelsperiode berücksichtigt. Das bedeutet, dass Wienerberger den Carbon Leakage Status behält und somit auch weiterhin einen großen Teil der benötigten CO2-Zertifikate gratis zugeteilt bekommen wird. Neben dem Preisrisiko besteht für Wienerberger ein Risiko aus der Versorgungssicherheit mit Energie (Erdgas und Elektrizität), insbesondere aufgrund des aktuellen Russland-Ukraine-Konflikts. Eine Unterbrechung der Versorgung zieht unweigerlich einen Ausfall der Produktion nach sich und kann somit einen negativen Effekt auf das Betriebsergebnis haben, wenn die Nachfrage nicht aus Lagerbeständen gedeckt werden kann. Zur Steigerung des Wienerberger Unternehmenswerts werden neben der laufenden Optimierung (Operational Excellence) Produktinnovationen sowie interne und externe Wachstumsprojekte durchgeführt. Die zukünftige Rentabilität dieser Projekte ist in hohem Maße von der Investitionshöhe bzw. den Akquisitionspreisen sowie der Marktentwicklung abhängig. Alle Investitionsmaßnahmen müssen daher den Rentabilitätszielen für unsere Wachstumsprojekte gerecht werden. Weiters ergeben sich beim Eintritt in neue Märkte Risiken hinsichtlich Wettbewerb, Planungssicherheit, Einschätzung der politischen Lage und eines erfolgreichen, gewinnbringenden Organisationsaufbaus. Neue Projekte werden deshalb vor dem Start einer umfassenden qualitativen und quantitativen Analyse unterzogen. Finanzielle Risiken Aus dem operativen Geschäft ergeben sich für Wienerberger neben dem Finanzierungsrisiko auch Zins- und Währungsrisiken. Zur Begrenzung und Steuerung dieser Risiken werden neben operativen Maßnahmen einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte und Swaps, eingesetzt. Alle Absicherungen aus Cashflow Hedges und Absicherungen der Investitionen in ausländische Teilbetriebe werden als in hohem Maße wirksam hinsichtlich der Erreichung der Kompensation der abgesicherten Risiken im Rahmen der Risikomanagementziele eingeschätzt. Es werden keine Derivate zu Spekulationszwecken gehalten. Die Refinanzierungsmöglichkeiten von Wienerberger sind durch zahlreiche finanzielle, gesamtwirtschaftliche und sonstige Einflussgrößen bestimmt, die sich dem Einfluss des Managements der Wienerberger AG entziehen. Diese Einflussgrößen beinhalten Kreditbedingungen (Covenants) in aktuellen und zukünftigen Kreditvereinbarungen sowie die Beibehaltung des derzeitigen Ratings. Diese Covenants sehen vor, dass eine Entschuldungsdauer (Nettoverschuldung / EBITDA) von 3,9 Jahren nicht überschritten werden darf, wobei diese am 31.12.2021 bei 1,6 Jahren lag. Ein Teil des Ergebnisses wird für Zinsen verwendet und steht somit nicht anderweitig zur Verfügung. Sollte sich das Rating der Gruppe verschlechtern oder Covenants nicht eingehalten werden, können die zu zahlenden Zinsen durch höhere Kreditrisikozuschläge steigen und höhere Finanzierungskosten sowie einen geringeren Cashflow nach sich ziehen. Nicht eingehaltene Covenants können auch zur Fälligstellung von Krediten führen. Währungsrisiken Ein bedeutender Teil der Umsatzerlöse und der Ergebnisse der Wienerberger Gruppe wird von Tochterunternehmen erwirtschaftet, die ihren Sitz nicht in der Eurozone haben. Im Berichtsjahr erzielte Wienerberger 55 % der Umsätze in Fremdwährung, hauptsächlich in osteuropäischen Währungen (22 %), dem britischen Pfund (12 %) und dem US-Dollar (12 %). Zahlungswirksame Währungsrisiken sind durch den lokalen Charakter des Baustoffgeschäfts unwesentlich. Zahlungsflüsse in bzw. aus dem Euro-Raum ergeben sich im Wesentlichen aus konzerninternen Dividenden- und Darlehensflüssen, Warenlieferungen und Dienstleistungen. Diese konzern-internen Zahlungsströme werden wechselkursabhängig von der Holding gesteuert. Aufgrund der dezentralen Gesellschaftsstruktur der Wienerberger Gruppe erfolgen Kreditfinanzierungen für kurzfristige Vermögenswerte in der jeweiligen Landeswährung der lokalen Gesellschaft. Währungsrisiken im Finanzierungsbereich ergeben sich dadurch nur in sehr eingeschränktem Ausmaß, da die anfallenden Ausgangsrechnungen bei Auslandsgesellschaften zum Großteil in der jeweiligen lokalen Währung fakturiert werden und somit eine natürliche Absicherung vorliegt. Die Expositionen von finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Währungsrisiken sind in Anmerkung 34. Finanzinstrumente dargestellt. Aus der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Konzernwährung Euro resultieren jedoch Währungsumrechnungsdifferenzen (Translationsrisiko), welche im Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung im sonstigen Konzern-Gesamtergebnis erfasst werden. Umsätze, Ergebnisse und Bilanzwerte der nicht im Euro-Raum ansässigen Gesellschaften sind daher vom jeweiligen Euro-Wechselkurs abhängig. Die Risikostrategie von Wienerberger sieht vor, das Translationsrisiko aus den Nettoinvestitionen in ausländische Tochtergesellschaften teilweise zu besichern. Im Folgenden sind die Konzernumsätze sowie das Capital Employed, welches unter Berücksichtigung von Devisentermingeschäften und Währungsswaps berechnet ist, nach Währungen dargestellt: Umsatz 2021 2020 in MEUR Anteil in % in MEUR Anteil in % Euro 1.787,7 45 1.591,7 47 Osteuropäische Währungen 864,7 22 754,6 22 Britische Pfund 459,8 12 340,0 10 US-Dollar 459,4 12 301,9 9 Sonstige 399,7 9 366,4 12 Konzernumsatz 3.971,3 100 3.354,6 100 Capital Employed 2021 2020 in MEUR Anteil in % in MEUR Anteil in % Euro 2.193,0 68 1.747,1 68 Osteuropäische Währungen 431,5 13 416,4 16 US-Dollar 253,0 8 188,4 7 Britische Pfund 189,2 6 83,4 3 Sonstige 181,4 5 158,8 6 Capital Employed nach Hedging-Effekt 3.248,1 100 2.594,1 100 Die Auswirkungen hypothetischer Wechselkursänderungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und die Konzern-Gesamtergebnisrechnung werden im Rahmen von Sensitivitätsanalysen dargestellt. Im Zuge dieser Darstellung wird am Abschlussstichtag eine Jahresvolatilität als Änderung angenommen, welche auf Basis der täglichen Kursänderung des betreffenden Wechselkurses gegenüber dem Euro berechnet wird. Währungsrisiken resultieren gemäß IFRS 7 aus Finanzinstrumenten, die monetärer Art sind und nicht in der funktionalen Währung des berichtenden Unternehmens denominiert sind. Folglich dienen Forderungen, Verbindlichkeiten, Zahlungsmittel sowie Fremdwährungsderivate als Basis für die Berechnung der Sensitivität der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Die Sensitivität der Konzern-Gesamtergebnisrechnung bildet Differenzen langfristiger Darlehen aus der Finanzierung von Konzerngesellschaften sowie Bewertungseffekte der im sonstigen Ergebnis erfassten Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken ab. Translationsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen, die in einer anderen Währung als der Konzernwährung erstellt wurden, wurden in der Berechnung nicht berücksichtigt. Eine Veränderung des Euro gegenüber den wichtigsten Währungen am Jahresabschlussstichtag um eine Jahresvolatilität würde die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und die Konzern-Gesamtergebnisrechnung wie folgt verändern: Sensitivität der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in TEUR 2021 2020 Jahres- volatilität bei Abwertung des EUR bei Aufwertung des EUR Jahres- volatilität bei Abwertung des EUR bei Aufwertung des EUR EUR/USD 5,60 % -6.560 6.560 7,49 % 114 -114 EUR/GBP 5,19 % 846 -846 8,83 % 471 -471 EUR/NOK 8,69 % 817 -817 15,79 % 1.466 -1.466 EUR/PLN 5,26 % 608 -608 7,49 % 373 -373 EUR/SEK 5,34 % 463 -463 8,04 % 371 -371 EUR/HUF 6,11 % 411 -411 8,17 % 192 -192 USD/TRY 36,12 % -328 328 14,14 % -31 31 Sensitivität der Konzern-Gesamtergebnisrechnung in TEUR 2021 2020 Jahres- volatilität bei Abwertung des EUR bei Aufwertung des EUR Jahres- volatilität bei Abwertung des EUR bei Aufwertung des EUR EUR/USD 5,60 % 8.227 -8.227 7,49 % 16.513 -16.513 EUR/NOK 8,69 % 2.796 -2.796 15,79 % 4.434 -4.434 EUR/CAD 6,49 % 2.139 -2.139 8,77 % -21 21 EUR/GBP 5,19 % -2.090 2.090 8,83 % -7.214 7.214 EUR/PLN 5,26 % 775 -775 7,49 % 362 -362 EUR/RUB 9,51 % 606 -606 21,24 % 2.598 -2.598 Zinsrisiken Das Zinsrisiko besteht aus zwei Komponenten: dem jeweils relevanten Wert der durchschnittlichen Laufzeit sämtlicher Finanzierungen und der Art der Verzinsung, wobei das Risiko bei fixer Verzinsung in sinkenden Zinssätzen und bei variabler Verzinsung in steigenden Zinssätzen liegt. Eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 Basispunkte nach oben hätte eine Erhöhung des Ergebnisses nach Steuern von 0,9 MEUR (Vorjahr: Erhöhung von 2,9 MEUR) und über diese Veränderung in der Gewinn- und Verlustrechnung auch eine Veränderung des Eigenkapitals in gleicher Höhe zur Folge. Eine Senkung des Zinsniveaus um 100 Basispunkte hätte eine betragsmäßig gleiche Verringerung (Vorjahr: Verringerung) des Ergebnisses nach Steuern und des Eigenkapitals bedeutet. Die Risikopositionen der Wienerberger AG gegenüber Zinsänderungsrisiken aus Verbindlichkeiten mit fixer und variabler Verzinsung sind unten aufgegliedert. Für die Analyse des Zinsänderungsrisikos (fixe und variable Verzinsung) werden die Finanzverbindlichkeiten (Seite 290 bis 292) um die Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) korrigiert und die kurzfristig fix verzinsten Finanzverbindlichkeiten als variabel verzinst ausgewiesen. Zur Abschätzung von Auswirkungen auf Periodenerfolg und Eigenkapital werden Sensitivitätsanalysen für fix verzinste und variabel verzinste Finanzverbindlichkeiten durchgeführt. in TEUR 2021 2020 Fix verzinst Variabel verzinst Fix verzinst Variabel verzinst Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 1.045.583 493.520 1.286.249 311.266 Umgliederung kurzfristige fix verzinste Finanzverbindlichkeiten -68.824 68.824 -288.057 288.057 Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) 218.000 -218.000 68.000 -68.000 Finanzverbindlichkeiten nach Hedging-Effekt 1.194.759 344.344 1.066.192 531.323 Kreditrisiken Wienerberger hat bei Finanzgeschäften aufgrund interner Finanz- und Treasury-Richtlinien strenge Anforderungen an die Bonität von Finanzpartnern. Da Wienerberger nur mit Finanzpartnern zusammenarbeitet, deren Rating auf eine gute Bonität schließen lässt und Limits pro Kontrahent in Abhängigkeit seiner Bonität vergeben werden, ist das im Rahmen der Anlage liquider Mittel und Wertpapiere entstehende Kreditrisiko begrenzt. Bonitätsrisiken bestehen jedoch grundsätzlich auch für Finanzpartner mit bester Bonität, weshalb die Entwicklungen auf den Finanzmärkten von Wienerberger laufend beobachtet und die Kreditlimits entsprechend angepasst werden. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen sonstigen Forderungen (inklusive Forderungen aus laufenden Ertragsteuern) zeigen zum Bilanzstichtag gegliedert nach Regionen folgende maximale Exposition gegenüber Kreditrisiken: Kreditrisiko 2021 2020 in MEUR Anteil in % in MEUR Anteil in % Westeuropa 259,3 56 188,3 58 Zentral-Osteuropa 97,6 21 87,2 27 Nordamerika 95,8 21 35,3 11 Sonstige Welt 10,3 2 11,9 4 Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und übrige sonstige Forderungen 463,0 100 322,7 100 davon gegen Ausfälle versichert 244,5 171,6 Der Forderungsbestand aus Lieferungen und Leistungen besteht zum überwiegenden Teil aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Baustoffhändlern und Großkunden. Bei einer Überfälligkeit von mehr als 360 Tagen wird ein Ausfall angenommen und die Forderung zur Gänze abgeschrieben. Forderungen werden ausgebucht, wenn auf Basis einer rechtlichen Grundlage davon ausgegangen werden kann, dass keine Zahlung mehr zu erwarten ist. Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Wertberichtigungen stellen sich wie folgt dar: 2021 2020 in MEUR Brutto- forderung Wert- minderung Buchwert Brutto- forderung Wert- minderung Buchwert Nicht fällig 292,2 -1,4 290,8 187,4 -2,2 185,2 Bis 30 Tage überfällig 41,6 -1,2 40,4 22,1 -0,6 21,5 31 bis 60 Tage überfällig 8,6 -1,0 7,6 7,2 -0,4 6,8 61 bis 90 Tage überfällig 2,7 -0,9 1,8 9,4 -8,0 1,4 Mehr als 90 Tage überfällig 14,6 -11,8 2,8 9,7 -5,8 3,9 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 359,7 -16,3 343,4 235,8 -17,0 218,8 Gewährte Darlehen und sonstige langfristige Forderungen beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit gegenüber at-equity einbezogenen Gesellschaften und verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen, Forderungen aus dem Verkauf von Abbaurechten sowie aus dem Verkauf der Geschäftsaktivität in der Schweiz. Im Berichtsjahr wurden Wertminderungen im Wesentlichen für erwartete Ausfälle in den nächsten 12 Monaten berechnet, da sich die Einschätzung der Zahlungsfähigkeit der Kontrahenten nicht maßgeblich verändert hat. Ein Ausfall wird grundsätzlich auf Basis allgemein anerkannter Ratingklassen sowie extern verfügbarer oder intern ermittelter Bonitäten definiert. Zusätzlich werden weitere intern verfügbare Informationen zur Beurteilung des Ausfallsrisikos herangezogen. Am Bilanzstichtag bestanden zwei Forderungen, für welche ein erwarteter Kreditverlust über die Restlaufzeit angenommen wurde. Gewährte Darlehen und sonstige langfristige Forderungen lassen sich in folgende Risikoklassen einteilen: Risikoklassen 2021 2020 in MEUR Brutto- forderung Wert- minderung Buchwert Brutto- forderung Wert- minderung Buchwert Grade 1: Geringes Risiko 21,9 -0,1 21,8 53,1 -0,1 53,0 Grade 2: Mittleres Risiko 29,3 -0,2 29,1 7,7 -0,1 7,6 (Teil-) Ausfall 1,1 -0,8 0,3 1,1 -0,9 0,2 Gewährte Darlehen und sonstige langfristige Forderungen 52,3 -1,1 51,2 61,9 -1,1 60,8 Werberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie gewährten Darlehen lassen sich wie folgt überleiten: Wertberichtigungen 2021 2020 in MEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Darlehen und langfristige Forderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Darlehen und langfristige Forderungen Stand 1.1. 17,0 1,1 17,1 0,9 Währungsumrechnung 0,0 0,0 -0,6 -0,1 Netto Wertminderung 0,7 0,0 1,6 0,3 Abgänge Wertberichtigungen -1,4 0,0 -1,1 0,0 Stand 31.12. 16,3 1,1 17,0 1,1 Liquiditätsrisiken Der Erhalt der Liquidität und die Sicherung einer gesunden finanziellen Basis stehen im Zentrum der Unternehmensstrategie von Wienerberger. Die wichtigsten Steuerungsgrößen dafür sind die Maximierung des Free Cashflow durch Kostensenkungen, aktives Working Capital Management und die Verminderung der Investitionsausgaben auf ein notwendiges Minimum. Liquiditätsrisiken liegen insbesondere darin, dass die Einzahlungen aus Umsatzerlösen durch eine Abschwächung der Nachfrage unter den Erwartungen liegen und Maßnahmen zur Verringerung des Working Capitals sowie der zahlungsrelevanten Fixkosten (aktives Kapazitätsmanagement) nur unzureichend oder nur mit Verzögerung umgesetzt werden. Die Steuerung der Liquidität erfolgt unter anderem auch über eine quartalsweise rollierende Liquiditätsplanung sowie durch eine laufende Analyse der Geldumschlagsdauer (Cash Conversion Cycle), die sich aus dem durchschnittlichen Lieferantenziel, der Lagerdauer von Vorräten und der Forderungsumschlagsdauer errechnet. Im Berichtsjahr betrug die Forderungsumschlagsdauer im Jahresdurchschnitt 23 Tage (Vorjahr: 22 Tage), die Vorratsumschlagsdauer 80 Tage (Vorjahr: 87 Tage) sowie die Umschlagsdauer der Lieferantenverbindlichkeiten 42 Tage (Vorjahr: 36 Tage). Dies führt zu einer Geldumschlagsdauer von 61 Tagen (Vorjahr: 73 Tage). Bezüglich Liquiditätsrisiken aus Verbindlichkeiten wird auf die Analyse der vertraglichen Cashflows auf Seite 289 verwiesen. Rechtliche Risiken Abhängig von der Marktstellung in einzelnen Ländern sowie der Größe von beabsichtigten Akquisitionen unterliegen Transaktionen wettbewerbsrechtlichen Genehmigungsverfahren. Dadurch könnten sich bei Akquisitionen bzw. Zusammenschlüssen Verzögerungen bzw. in einzelnen Fällen auch Untersagungen von Übernahmen ergeben. Wienerberger prüft kartellrechtliche Risiken bereits intensiv im Vorfeld mit nationalen und internationalen juristischen und betriebswirtschaftlichen Experten, um dieses Risiko zu minimieren. Eine Untersagung einer Akquisition ist bisher noch nicht vorgekommen. Im Zusammenhang mit Liegenschaftstransaktionen in der Vergangenheit haftet die Wienerberger AG im Falle einer Kontaminierung und daraus entwachsenden Folgeschäden, die in den Zeitraum der Eigentümerschaft fallen. Andere Risiken Wienerberger ist in vielen Ländern von umfassenden und zunehmend verschärften Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften (Environment Social Governance, ESG) betroffen, wodurch Investitionen in die Einhaltung dieser Vorschriften entstehen können. Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften birgt für Wienerberger das Risiko der Verhängung von Bußgeldern, von Schadenersatzforderungen sowie das Risiko des Entzugs von Betriebsanlagengenehmigungen. Die Werke der Wienerberger Gruppe leisten im Hinblick auf die Vermeidung von Umweltbelastungen mehr, als die derzeitigen gesetzlichen Auflagen vorschreiben. Verschärfte Umweltstandards stellen Wienerberger jedoch laufend vor neue Herausforderungen. Durch die Kenntnis der aktuellen gesetzlichen und vertraglichen Vorschriften sowie durch die Zusammenarbeit mit Experten und externen Beratern werden rechtliche Verpflichtungen berücksichtigt und eingehalten. Risiken aus der Rekultivierung von Tongruben sind Bestandteil des operativen Geschäfts von Wienerberger und werden laufend überwacht. Als führender Anbieter von Baustoff- und Infrastrukturlösungen verpflichten wir uns zur transparenten Darstellung von klimarelevanten Chancen, aber auch von Risiken. Die Identifizierung und Analyse klimabezogener Risiken ist Teil des Gesamtrisikomanagementansatzes von Wienerberger. Seit 2021 unterstützen wir daher die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) in Bezug auf die Identifizierung, Analyse und Bewertung von physischen und transitorische Risiken. Risiken eines Ausfalls unserer zentral geführten konzernweiten Datenverarbeitung aufgrund von Elementarereignissen werden durch parallele Installation der Systeme in räumlich getrennten Rechenzentren minimiert. Aufgrund von Krankheitsfällen, die durch Asbest verursacht wurden, sind gegen einige Baustoffunternehmen mit Präsenz in den USA Sammelklagen eingereicht worden. Nach Überprüfung unserer amerikanischen Aktivitäten halten wir dieses Risiko für minimal, da keine unserer Tochtergesellschaften jemals Asbestprodukte hergestellt oder gehandelt hat. Einige ältere Gebäude der Wienerberger Gruppe bestehen zu einem bestimmten Anteil aus Asbestprodukten. Wienerberger stellt mit äußerster Sorgfalt sicher, dass diese Produkte kein direktes Risiko gegenüber den Mitarbeitern darstellen und engagiert Spezialisten und Berater im Zeitpunkt der Entfernung derartiger Produkte. Die Wienerberger Gruppe steht auch hinsichtlich ihrer Mitarbeiter in Konkurrenz zum Mitbewerb. Um Nachwuchsführungskräfte auszubilden und an Führungspositionen heranzuführen, hat Wienerberger Programme wie die Vertriebsakademie, den Werksleiterlehrgang und das Ready4Excellence Programm geschaffen. Dadurch, sowie durch individuelle Weiterbildungsmaßnahmen versucht Wienerberger, seine Mitarbeiter optimal auszubilden und an das Unternehmen zu binden (weitere Informationen sind im Wienerberger Nachhaltigkeitsbericht enthalten). Die am 11. März 2020 durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufene Covid-19 Pandemie führte in den Ländern, in denen Wienerberger tätig ist teilweise zu strikten Gesundheitsvorschriften. Durch die Beibehaltung streng geregelter Arbeitsabläufe und Hygienevorschriften sowohl in den Werken als auch an den Verwaltungsstandorten minimiert Wienerberger das Risiko einer Clusterbildung an den Standorten. Sonstige Angaben 38. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Folgende Unternehmen und Personen werden als Wienerberger nahe stehend angesehen: Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sowie deren nahe Familienangehörige, assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen, nicht konsolidierte Tochterunternehmen der Wienerberger AG sowie die ANC Privatstiftung und deren Tochterunternehmen. Bestehende Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen, in denen Aufsichtsratsmitglieder der Wienerberger AG tätig sind, werden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Die Geschäftsbeziehungen zu dem Unternehmen nahestehenden Personen, insbesondere zu Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Wienerberger AG, sind in Anmerkung 12. Personalaufwand angeführt, soweit Zahlungen aus Vorstandsverträgen und Aufsichtsratsmandaten betroffen sind. Die ANC Privatstiftung und ihre Beteilgungsgesellschaften betreiben das im Jahr 2001 von der Wienerberger AG übertragene Deponiegeschäft in Österreich und halten Vermögenswerte (insbesondere Liegenschaften und Wertpapiere) in eingeschränktem Ausmaß. Der Vorstand der ANC Privatstiftung besteht aus drei Mitgliedern, wobei zwei Mitglieder dem Wienerberger Top Management angehören, wodurch Wienerberger Verfügungsgewalt über die Stiftung ausüben kann. Dennoch besteht gemäß IFRS 10 ein Konsolidierungsverbot, da die Aktionäre der Wienerberger AG und nicht die Gesellschaft selbst Anrecht auf schwankende Rückflüsse aus der Stiftung haben. Die Bilanzsumme der ANC Privatstiftung betrug zum Bilanzstichtag 32.853 TEUR (Vorjahr: 31.433 TEUR) und besteht im Wesentlichen aus Grundstücken und Bauten in Höhe von 7.350 TEUR (Vorjahr: 8.008 TEUR) und aus Wertpapieren und liquiden Mitteln in Höhe von 21.189 TEUR (Vorjahr: 17.519 TEUR). Zum 31.12.2021 hatte die ANC Privatstiftung Rückstellungen in Höhe von 11.071 TEUR (Vorjahr: 8.925 TEUR) und keine ausstehenden Finanzverbindlichkeiten. Die Wienerberger AG und ihre Tochterunternehmen finanzieren assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen sowie nicht konsolidierte verbundene Unternehmen mit Darlehen zu marktüblichen Konditionen. Die aushaftenden Darlehensforderungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen beliefen sich zum 31.12.2021 auf 16.494 TEUR (Vorjahr: 15.545 TEUR), jene gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen auf 4.912 TEUR (Vorjahr: 5.587 TEUR). Darüber hinaus stehen am Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 419 TEUR (Vorjahr: 920 TEUR), welche den Verkauf von Anlagen beinhalten, sowie gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen in Höhe von 27 TEUR (Vorjahr: 8 TEUR) zu Buche. Im Geschäftsjahr wurden Umsatzerlöse in Höhe von 4.863 TEUR (Vorjahr: 4.900 TEUR) gegenüber Gemeinschaftsunternehmen erzielt. Weitere Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen betreffen bezogene Tonlieferungen von 855 TEUR (Vorjahr: 587 TEUR) sowie Mietleistungen von 316 TEUR (Vorjahr: 321 TEUR) gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2021 Produkte im Wert von 834 TEUR (Vorjahr: 889 TEUR) an ein nahe stehendes Unternehmen verkauft. Transaktionen gegenüber nahestehenden natürlichen Personen betragen im Jahr 2021 270 TEUR (Vorjahr 242 TEUR). 39. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die wirtschaftlichen Aussichten und unsere Ziele für 2022 wurden vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts festgelegt. Dessen Auswirkungen sind zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresberichts 2021 noch nicht zuverlässig abschätzbar. Wienerberger betreibt keine Produktionsstandorte in der Ukraine. Der Anteil des Geschäfts in Russland beläuft sich auf weniger als 1 % des Konzernumsatzes und auch die Vermögenswerte der beiden russischen Produktionsstandorte sind für die Wienerberger Gruppe von untergeordneter Bedeutung. Die wesentlichen Risken für Wienerberger liegen daher auf den volks- und gesamtwirtschaftlichen Effekten der Krise wie beispielsweise mögliche Engpässe bei der Energieversorgung, hohe Kosteninflation, Unterbrechung von Lieferketten oder mögliche weitreichende indirekte Folgewirkungen aus Wirtschaftssanktionen, Währungs- oder Preiseffekten. All diese Effekte könnten dazu führen, dass bestimmte Erwartungen und Annahmen künftig revidiert werden müssen und sich daraus folgend Anpassungen auf die Bewertungen bestimmter Vermögensgegenstände oder Schulden ergeben. Die längerfristigen Auswirkungen könnten sich darüber hinaus auch auf Verkaufsvolumina, den Cashflow oder auch die Rentabilität der Gruppe auswirken. Auch wenn das Management zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Lage ist, die Effekte und Auswirkungen konkret einzuschätzen, so wurden zumindest im Rahmen der Möglichkeiten Vorkehrungen getroffen, um negative Effekte auf die Wienerberger Gruppe möglichst gering zu halten. Der Vorstand der Wienerberger AG hat am 4. März 2022 auf Grundlage der Ermächtigung der 151. ordentlichen Hauptversammlung beschlossen, bis zu 3.450.000 Stück eigene Aktien im Zeitraum vom 9. März 2022 bis voraussichtlich 30. Juni 2022 zum Marktpreis über die Wiener Börse sowie über multilaterale Handelssysteme (Multilateral Trading Facilities) zu erwerben. Damit können bis zu rund 3 % des Grundkapitals der Wienerberger AG zurückgekauft werden. Der dafür vorgesehene maximale Kapitalbedarf beträgt 100 Mio. EUR. Seit dem Beginn des Aktienrückkaufs am 09.03.2022 wurden bis zur Aufstellung des vorliegenden Konzernabschlusses 200.107 Stück Wienerberger Aktien zurückgekauft (Rückkäufe sind bis inkl. 14.03.2022 berücksichtigt). Der konsolidierte Konzernabschluss wurde vom Vorstand der Wienerberger AG am 16. März 2022 aufgestellt und dem Aufsichtsrat am 25. März 2022 zur Veröffentlichung vorgelegt. Wien, am 16. März 2022 Der Vorstand der Wienerberger AG Heimo Scheuch Vorsitzender des Vorstands Gerhard Hanke Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Bereich Finanzen Solveig Menard-Galli Mitglied des Vorstands, COO Wienerberger Building Solutions Harald Schwarzmayr Mitglied des Vorstands, COO Wienerberger Piping Solutions Erklärung des Vorstands Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Wien, am 16. März 2022 Der Vorstand der Wienerberger AG Heimo Scheuch Vorsitzender des Vorstands Gerhard Hanke Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Bereich Finanzen Solveig Menard-Galli Mitglied des Vorstands, COO Wienerberger Building Solutions Harald Schwarzmayr Mitglied des Vorstands, COO Wienerberger Piping Solutions Konzernunternehmen Gesellschaft Sitz Stammkapital Wäh- rung Beteili- gung in % Konsolidie- rungsart Anmer- kung Wienerberger International N.V. Zaltbommel 50.001 EUR 100,00% VK Wienerberger Roof Asset Management GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK Wienerberger Österreich GmbH Wien 5.000.000 EUR 100,00% VK Wienerberger zRt. Budapest 5.000.000 HUF 100,00% VK Wienerberger s.r.o. České Budějovice 1 50.000.000 CZK 100,00% VK Cihelna Kinský, spol. s r. o. Kostelec nad Orlicí 2.000.000 CZK 68,80% VK Wienerberger eurostroj, spol. s r. o. České Budějovice 1 32.100.000 CZK 100,00% VK Silike keramika, spol. s r.o České Budějovice 1 100.000 CZK 50,00% EQ Wienerberger s.r.o. Zlaté Moravce 3.319.392 EUR 100,00% VK Wienerberger Ceramika Budowlana Sp. z o.o. Warszawa 374.324.808 PLN 100,00% VK Handel Ceramika Budowlana Sp. z o.o. Warszawa 50.000 PLN 100,00% OK 1) Wienerberger d.o.o. Karlovac 8.988.000 HRK 100,00% VK IGM Ciglana d.o.o. u likvidaciji Petrinja 12.756.900 HRK 100,00% VK Wienerberger d.o.o. Sarajevo 2.000 BAM 100,00% VK Wienerberger Opekarna Ormož d.o.o. Križevci pri Ljutomeru 951.986 EUR 100,00% VK Opekarna Pragersko d.o.o. Pragersko 1.022.743 EUR 100,00% VK Wienerberger Backa d.o.o Kanjiza 651.652 EUR 100,00% VK WIENERBERGER S.R.L. Bucuresti 39.147.100 RON 100,00% VK Wienerberger TOV („in liquidation“) Kyiv 3.000.000 UAH 100,00% VK Semmelrock International GmbH Wien 3.000.000 EUR 100,00% VK Semmelrock Baustoffindustrie GmbH Wien 1.000.000 EUR 100,00% VK Semmelrock Stein + Design GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK Semmelrock Stein + Design GmbH & CoKG Wien 100.000 EUR 100,00% VK Semmelrock Industriebeteiligungsverwaltung GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK Semmelrock Stein & Design Kft. Ócsa 983.100.000 HUF 100,00% VK SEMMELROCK STEIN + DESIGN Dlazby s.r.o. Sered 3.027.286 EUR 100,00% VK Semmelrock Stein & Design d.o.o. Ogulin 22.870.000 HRK 100,00% VK Semmelrock Stein & Design Sp. z o.o. Warsaw 46.000.000 PLN 100,00% VK Semmelrock Stein + Design S.R.L. Bolintin-Vale 1.328.400 RON 100,00% VK Semmelrock Stein + Design Dlazby s.r.o. Ledcice 2.000.000 CZK 100,00% VK Semmelrock Stein und Design EOOD Sofia 11.500.000 BGN 100,00% VK Wienerberger GmbH Hannover 9.500.000 EUR 100,00% VK Schlagmann Beteiligungs GmbH Zeilarn 26.000 EUR 50,00% OK 1) Schlagmann Poroton GmbH & Co KG Zeilarn 10.300.000 EUR 50,00% EQ Schlagmann Poroton Vertriebs GmbH Zeilarn 25.000 EUR 50,00% 4) Tongruben Verwaltungs GmbH Hannover 26.000 EUR 100,00% OK 1) Argeton GmbH Hannover 100.000 EUR 100,00% VK Wienerberger Deutschland Service GmbH Hannover 1.000.000 EUR 100,00% VK RM 2964 Vermögensverwaltungs GmbH Zeilarn 25.000 EUR 50,00% 4) MR Erwerbs GmbH & Co. KG Zeilarn 50.000 EUR 50,00% 4) Gesellschaft Sitz Stammkapital Wäh- rung Beteili- gung in % Konsolidie- rungsart Anmer- kung Redbloc Elemente GmbH Plattling 25.000 EUR 15,00% 4) Redbloc Systems Deutschland GmbH Plattling 25.000 EUR 12,50% 4) Ammonit Vermögensverwaltungs GmbH Hannover 25.000 EUR 100,00% VK Ammonit GmbH. & Co. KG Hannover 100 EUR 100,00% VK Wienerberger S.p.A. Mordano 10.000.000 EUR 100,00% VK Fornaci Giuliane S.r.l. Cormons 100.000 EUR 30,00% EQ Wienerberger NV Kortrijk 47.557.745 EUR 100,00% VK Wienerberger Asset Management NV Zonnebeke 5.240.053 EUR 100,00% VK Deva-Kort NV Kortemark 247.894 EUR 100,00% VK TV Vanheede-Wienerberger Kortrijk 0 EUR 50,00% EQ Struxura BV Poperinge 20.000 EUR 100,00% VKE Struxys BV Poperinge 18.600 EUR 100,00% VKE Wienerberger B.V. Zaltbommel 36.778.680 EUR 100,00% VK Van Hesteren & Janssens B.V. Zaltbommel 363.024 EUR 100,00% VK BrickTrading Holland B.V. Zaltbommel 18.000 EUR 100,00% VK German Brick Trading B.V. Zaltbommel 249.700 EUR 100,00% VK Aberson B.V. Zwolle 60.000 EUR 100,00% VK Aberson SmartBuild BV Zwolle 1 EUR 100,00% VK DEKO Beheer BV Elst 18.000 EUR 100,00% VK Bricks BV Elst 15.750 EUR 100,00% VK Bricks GBMH Rhede 25.000 EUR 100,00% VK Deko Industrieel BV Elst 1.000 EUR 100,00% VK Deko Mobiele Steenzagerij BV Elst 10.000 EUR 100,00% VK Deko Produkten BV Elst 18.000 EUR 100,00% VK Deko Solutions BV Elst 1.000 EUR 100,00% VK Deko Steenzagerij BV Elst 18.000 EUR 100,00% VK Steinzentrale Nord Leeuwis GmbH Rellingen 52.500 EUR 100,00% VK EXA IP B.V. The Hague 100 EUR 50% EQE Wienerberger Limited Cheadle 81.120.552 GBP 100,00% VK Galileo Brick Limited (in Liquidation) Cheadle 2.000.000 GBP 100,00% VK Chelwood Group Unlimited (in Liquidation) Cheadle 1 GBP 100,00% VK The Brick Business Limited (in Liquidation) Cheadle 900.002 GBP 100,00% VK Sandtoft Roof Tiles Limited Cheadle 11.029 GBP 100,00% VK Building Product Design Limited Sale 612.720 GBP 100,00% VK Richmond GmbH Königswinter 25.000 EUR 100,00% VK WIENERBERGER PARTICIPATIONS SAS Achenheim 36.000.000 EUR 100,00% VK WIENERBERGER SAS Achenheim 63.000.000 EUR 100,00% VK Briqueterie de Rouffach SAS Achenheim 336.120 EUR 100,00% VK Gesellschaft Sitz Stammkapital Wäh- rung Beteili- gung in % Konsolidie- rungsart Anmer- kung Egernsund Wienerberger A/S Helsinge 11.765.882 DKK 85,00% VK Wienerberger AS Oslo 43.546.575 NOK 85,00% VK Wienerberger AB Malmö 17.550.000 SEK 85,00% VK Egernsund Wienerberger Production A/S Sonderborg 1.602.000 DKK 85,00% VK Egernsund Tegl a.m.b.a. Egernsund 9.000.000 DKK 85,00% VK General Shale Brick Inc. Johnson City 1.000 USD 100,00% VK General Shale Building Materials, Inc. Johnson City 1.000 USD 100,00% VK Watsontown Brick Company Watsontown 72.050 USD 100,00% VK Pipelife Jet Stream, Inc. Siloam Springs 0 USD 100,00% VK Meridian Brick LLC Alpharetta 0 USD 100,00% VKE Arriscraft Canada Inc. Halifax 18.500.000 CAD 100,00% VK Meridian Brick Canada Ltd Vancouver 1 CAD 100,00% VKE Wienerberger EOOD Sofia 12.500.000 BGN 100,00% VK Uspeh AD Sofia 2.141.220 BGN 99,66% VK OOO „Wienerberger Kirpitsch“ Kiprevo 612.694.577 RUB 100,00% VK OOO „Wienerberger Kurkachi“ Kurkachi 568.418.785 RUB 100,00% VK Wienerberger OY AB Helsinki 1.000.000 EUR 100,00% VK Wienerberger AS Aseri 1.540.736 EUR 100,00% VK UAB Wienerberger Statybine Keramika Vilnius 2.925 EUR 100,00% VK Wienerberger India Private Limited Bangalore 990.000.000 INR 100,00% VK WBI Industries Private Limited Chennai 1.000.000 INR 100,00% VK PIPELIFE International GmbH Wien 29.000.000 EUR 100,00% VK 2) PIPELIFE Austria GmbH & Co KG Wien 4.360.370 EUR 100,00% VK PIPELIFE Austria GmbH Wien 36.337 EUR 100,00% VK Pipelife Always Part of your Life GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VKE Pipelife Pipes for Life GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VKE Pipelife Belgium NV Kalmthout 510.926 EUR 100,00% VK Pipelife Bulgaria EOOD Botevgrad 30.000 BGN 100,00% VK Pipelife Czech s r.o. Otrokovice 202.971.000 CZK 100,00% VK PIPELIFE Deutschland Asset Management GmbH Bad Zwischenahn 26.000 EUR 100,00% VK PIPELIFE Deutschland GmbH & Co. KG Bad Zwischenahn Bad Zwischenahn 5.000 EUR 100,00% VK PIPELIFE Deutschland Verwaltungs-GmbH Bad Zwischenahn Bad Zwischenahn 5.726.469 EUR 100,00% VK Pipelife Eesti AS Harjumaa 25.024 EUR 100,00% VK Gesellschaft Sitz Stammkapital Wäh- rung Beteili- gung in % Konsolidie- rungsart Anmer- kung Pipelife Finland OY Oulu 33.637 EUR 100,00% VK Talokaivo Oy Vantaa 2.000.000 EUR 100,00% VK Pipelife France SNC Gaillon 35.605.800 EUR 100,00% VK Pipelife Hellas S.A. Thiva 2.343.999 EUR 100,00% VK PIPELIFE-HRVATSKA cijevni sustavi d.o.o. Sveta Nedelja 47.171.500 HRK 100,00% VK Pipelife Hungaria Kft. Debrecen 3.123.520.000 HUF 100,00% VK QUALITY PLASTICS HOLDINGS LTD Cork 635.000 EUR 100,00% VK Farranview Unlimited Company (in Liquidation) Cork 43.000 EUR 100,00% VKE Cherry Blossom Avenue Limited Cork 343.503 EUR 100,00% VKE PIPELIFE IRELAND LTD Cork 254 EUR 100,00% VK Cork Plastics Ventures Limited Cork 340.000 EUR 100,00% VKE Cork Plastics Networks Limited Cork 72.916 EUR 100,00% VKE Cork Plastics Manufacturing Limited Cork 487.500 EUR 100,00% VKE Cork Plastics Limited Cork 624 EUR 100,00% VKE Kenfern Investments Ltd (in Liquidation) Cork 447 EUR 100,00% OK 1) Pipelife UK Ltd Corby 244.001 GBP 100,00% VK FloPlast Limited Sittingbourne 30.000 GBP 100,00% VKE Pipelife Latvia SIA Riga 426.600 EUR 100,00% VK Pipelife Opco BV Enkhuizen 1 EUR 100,00% OKE 1) Pipelife Nederland B.V. Enkhuizen 11.344.505 EUR 100,00% VK Pipelife Finance B.V. Enkhuizen 18.000 EUR 100,00% VK Inter Act B.V. Apeldoorn 1 EUR 100,00% VK Inter ACT industrial automation B.V. Apeldoorn 20.000 EUR 100,00% VK TeleControlNet B.V. Apeldoorn 20.000 EUR 100,00% VK Inter Act GmbH. Nordhorn 25.000 EUR 100,00% VK Pipelife Norge AS Surnadal 50.000.000 NOK 100,00% VK Pipelife Polska S.A. Krokowa 112.243.963 PLN 100,00% VK Pipelife Romania S.R.L. Bucuresti 7.323.115 RON 100,00% VK Pipelife Serbia d.o.o. Beograd 168.493.895 RSD 100,00% VK Pipelife RUS LLC Zhukov 104.458.072 RUB 100,00% VK Pipelife Hafab AB Haparanda 3.000.000 SEK 100,00% VK Pipelife Nordic AB Ölsremma 167.000.000 SEK 100,00% VK Pipelife Sverige AB Ljung 3.600.000 SEK 100,00% VK Isoterm AB Stenkullen 200.000 SEK 100,00% VK Pipelife Slovenija d.o.o. Trzin 843.258 EUR 100,00% VK Pipelife Slovakia s r.o. Piestany 6.700 EUR 100,00% VK Arili Plastik Sanayii A.S. Pendik/Istanbul 39.616.800 TRY 100,00% VK Preflexibel Invest NV Ninove 1.200.000 EUR 100,00% VK Preflexibel NV Ninove 312.000 EUR 100,00% VK Preflexibel France SAS Salindres 370.000 EUR 100,00% VK Preflex France SAS Salindres 46.500 EUR 100,00% VK Gesellschaft Sitz Stammkapital Wäh- rung Beteili- gung in % Konsolidie- rungsart Anmer- kung Wienerberger Dach Beteiligungs GmbH Wien 500.000 ATS 100,00% VK WIBRA Tondachziegel Beteiligungs-GmbH Wien 500.000 ATS 100,00% VK Tondach Beteiligungs GmbH Wien 200.000 EUR 100,00% VK Tondach Gleinstätten GmbH Gleinstätten 500.000 EUR 100,00% VK 3) Wienerberger doo Kanjiza Kanjiza 605.394.000 RSD 100,00% VK Wienerberger DOOEL Vinica Vinica 349.460.010 MKD 100,00% VK TONDACH Ingatlanhasznosító Zrt. Budapest 5.000.000 HUF 100,00% VK TONDACH ROMANIA SRL Sibiu 36.137.155 RON 100,00% VK TONDACH BOSNA I HERCEGOVINA d.o.o. Sarajevo 200.000 BAM 80,00% EQ Wienerberger Anteilsverwaltung GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK Tondach Holding GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK Wienerberger Industriebeteiligungsverwaltung GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK Wienerberger Finance Service B.V. Zaltbommel 18.151 EUR 100,00% VK Wienerberger Finanz Service GmbH Wien 25.435.492 EUR 100,00% VK Wienerberger West European Holding GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK Dryfix GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK Interbran Baustoff GmbH Worms 25.000 EUR 30,00% EQ German Perlite Ltd. Tiflis 0 GEL 30,00% 5) Wienerberger Gamma Asset Management GmbH Wien 35.000 EUR 100,00% VK Steinzeug-Keramo GmbH Frechen 18.408.000 EUR 100,00% VK Steinzeug - Keramo NV Hasselt 9.400.000 EUR 100,00% VK Keramo-Wienerberger Immo NV Hasselt 14.068.558 EUR 100,00% VK SOCIETA DEL GRES S.p.A. Sorisole 2.000.000 EUR 100,00% VK Steinzeug Keramo s.r.o. České Budějovice 40.000.000 CZK 100,00% VK Steinzeug - Keramo SARL Marolles-en-Hurepoix 38.125 EUR 100,00% VK Steinzeug-Keramo Sp. z.o.o. Piekary Slaskie 2.000.000 PLN 100,00% VK VK = Vollkonsolidierung VKE = Erstmalige Vollkonsolidierung QU = Quotenkonsolidierung QUE = Erstmalige Quotenkonsolidierung EQ = Equitybewertung EQE = Erstmalige Equitybewertung OK = keine Konsolidierung OKE = keine Konsolidierung (erstmals) 1) untergeordnete Bedeutung 2) Holdinggesellschaft der Pipelife-Gruppe 3) Holdinggesellschaft der Gleinstätten-Gruppe 4) Tochtergesellschaft der Schlagmann Poroton GmbH & Co KG 5) Tochtergesellschaft der Interbran Baustoff GmbH Bestätigungsvermerk Bericht zum Konzernabschluss Prüfungsurteil Wir haben den Konzernabschluss der Wienerberger AG, Wien, und ihrer Tochterunternehmen (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Entwicklung des Konzerneigenkapitals und dem Konzern-Cashflow-Statement für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2021 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS) und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB. Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Folgende Sachverhalte waren am bedeutsamsten für unsere Prüfung: 1. Werthaltigkeit der Firmenwerte 2. Werthaltigkeit des Sachanlagevermögens 1. Werthaltigkeit der Firmenwerte Sachverhalt und Problemstellung Die Firmenwerte werden in der Konzernbilanz der Wienerberger AG mit 488 Mio. EUR ausgewiesen. Die Buchwerte der den Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten zugerechneten Firmenwerte und betriebsnotwendigen Vermögenswerte werden mit dem erzielbaren Betrag verglichen, welcher der höhere Betrag aus Nutzungswert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ist. Wenn der erzielbare Betrag unter dem Buchwert liegt, erfolgt eine Abschreibung auf den erzielbaren Betrag. Die Bestimmung der Nutzungswerte erfordert wesentliche Schätzungen und Annahmen des Managements über die zukünftigen Zahlungsüberschüsse und Kapitalkostensätze. Geringfügige Veränderungen in den Annahmen können zu wesentlichen Abweichungen in den Ergebnissen der Wertminderungstests führen. Allgemeine Grundsätze zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten sind im Konzernanhang in den „Allgemeinen Erläuterungen“ im Abschnitt 6 „Annahmen und Schätzungen“ beschrieben. Die Aufteilung der Firmenwerte auf die einzelnen Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten, die Details zur Bewertungsmethode und zu den wesentlichen Bewertungsannahmen sowie die Bewertungsergebnisse sind im Konzernanhang in den „Erläuterungen zur Konzernbilanz“ im Abschnitt 22 „Anlagevermögen“ beschrieben. In die zur Werthaltigkeitsüberprüfung herangezogenen Bewertungsmodelle auf Basis kapitalwertorientierter Verfahren fließen zahlreiche Inputfaktoren zur Markteinschätzung ein. Bei negativen Abweichungen der künftigen Entwicklung von den Annahmen besteht das Risiko einer Überbewertung der Firmenwerte. Aufgrund der Komplexität des Bewertungsmodells und der sensitiven Abhängigkeit der Ergebnisse von der Einschätzung der Inputfaktoren durch die gesetzlichen Vertreter war dieser Sachverhalt während unserer Prüfung von besonderer Bedeutung. Prüferisches Vorgehen Wir haben die im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfungen angesetzten Parameter mit unternehmensspezifischen Informationen sowie branchenspezifischen Marktdaten bzw. -erwartungen aus externen und internen Datenquellen verglichen und die angewendeten Bewertungsmodelle hinsichtlich ihrer Angemessenheit beurteilt. Außerdem haben wir uns einen Überblick über den Planungsprozess verschafft und den vom Management durchgeführten Rückvergleich des Budgets und des Business Plans kritisch untersucht. Die zur Ermittlung der zukünftigen Zahlungsmittelflüsse herangezogenen Plandaten haben wir mit den vom Aufsichtsrat genehmigten Budgets abgeglichen. Zur Plausibilisierung der Kapitalkosten mittels Vergleichsanalyse haben wir interne Experten hinzugezogen. In den Fällen, in denen für die Beurteilung der Werthaltigkeit des Firmenwerts der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten herangezogen wird, haben wir zur Plausibiliserung der getroffenen Annahmen ebenfalls interne Experten hinzugezogen. 2. Werthaltigkeit des Sachanlagevermögens Sachverhalt und Problemstellung Das Sachanlagevermögen mit einem Buchwert von 2.116 Mio. EUR stellt 43 % des ausgewiesenen Vermögens im Konzernabschluss der Wienerberger AG dar. Die Gesellschaft beurteilt einmal im Jahr oder anlassbezogen bei Vorliegen von Hinweisen, dass eine dauerhafte Wertminderung vorliegen könnte, die Werthaltigkeit der Sachanlagen. Für Zwecke dieser Werthaltigkeitstests werden innerhalb einer Division Werke zu Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten zusammengefasst. Die Buchwerte der Sachanlagen werden mit dem erzielbaren Betrag, welcher der höhere Betrag aus Nutzungswert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ist, verglichen und, wenn nötig, auf diesen Betrag abgeschrieben. Allgemeine Grundsätze zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Sachanlagen sind im Konzernanhang in den „Allgemeinen Erläuterungen“ im Abschnitt 6 „Annahmen und Schätzungen“ beschrieben. Die Details zur Bewertungsmethode und zu den wesentlichen Bewertungsannahmen sowie die Bewertungsergebnisse sind im Konzernanhang in den „Erläuterungen zur Konzernbilanz“ im Abschnitt 22 „Anlagevermögen“ beschrieben. Die Berechnungen sind komplex und die zugrundeliegenden Annahmen unterliegen Schätzungsunsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Zahlungsmittelüberschüsse und der Ermittlung der Kapitalkostensätze. Geringfügige Änderungen in den Annahmen können wesentliche Auswirkungen auf die Ergebnisse der Werthaltigkeitstests haben. Dieser Sachverhalt war daher während unserer Prüfung von besonderer Bedeutung. Prüferisches Vorgehen Unsere Vorgehensweise in der Prüfung der wesentlichen Annahmen, die den Werthaltigkeitstests des Sachanlagevermögens unterliegen, ist ident zu unserer Vorgehensweise in der Prüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte. Wir verweisen dazu auf die Darstellungen im vorherigen Abschnitt. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk, wobei wir bis zum Datum des Bestätigungsvermerks den konsolidierten Corporate Governance Bericht (ausgenommen den darin enthaltenen Bericht des Aufsichtsrats) und den konsolidierten nichtfinanziellen Bericht („Nicht finanzielle Leistung“) erhalten haben. Die anderen Bestandteile des Geschäftsberichts werden uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab. Bezüglich der Informationen im Konzernlagebericht verweisen wir auf den Abschnitt „Bericht zum Konzernlagebericht“. In Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, die oben angeführten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob sie wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, auf Grundlage der Arbeiten, die wir zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erhaltenen sonstigen Informationen durchgeführt haben, zur Schlussfolgerung gelangen, dass diese sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten. Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmens-tätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns. Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: › Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraft-setzen interner Kontrollen beinhalten können. › Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. › Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. › Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. › Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. › Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftiger-weise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. Bericht zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der beigefügte Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt. Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 4. Mai 2021 als Abschlussprüfer für das am 31. Dezember 2021 endende Geschäftsjahr gewählt und am 31. Mai 2021 vom Aufsichtsrat mit der Durchführung der Abschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem am 31. Dezember 2017 endenden Geschäftsjahr Abschlussprüfer des Konzerns. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art 5 Abs 1 der EU-VO erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von dem Konzern gewahrt haben. Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Gerhard Marterbauer. Wien, 17. März 2022 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH Mag. Gerhard Marterbauer Wirtschaftsprüfer Wienerberger AG Geschäftsverlauf 2021 Die Wienerberger AG ist Muttergesellschaft eines international tätigen Baustoffkonzerns, dessen Geschäftsaktivitäten nach Maßgabe der Verantwortungsbereiche im Management in drei Segmente eingeteilt sind: Wienerberger Building Solutions, Wienerberger Piping Solutions und North America. Als Konzernmutter nimmt die Wienerberger AG die Aufgaben einer Holdinggesellschaft wahr, worunter insbesondere die strategische Ausrichtung der Wienerberger Gruppe, die Steuerung der Geschäftsbereiche sowie die Corporate Functions fallen. Die Holdingkosten werden anteilig auf die drei Geschäftssegmente umgelegt. Die Organisationsstruktur von Wienerberger sowie Informationen zur Zusammensetzung und Arbeitsweise des Vorstands der Wienerberger AG sind im Konzernlagebericht erläutert. Wirtschaftliches Umfeld 2021 Das Jahr 2021 stand im Zeichen der wirtschaftlichen Erholung von den Auswirkungen der Corona-Pandemie, die im Frühjahr 2020 zu massiven Einbrüchen der weltweiten Wirtschaftstätigkeit führte. Nach einem starken Aufschwung bis zur Jahresmitte, der teilweise auf die breite Verfügbarkeit eines Corona-Impfstoffs zurückzuführen war, nahm die Verunsicherung in den letzten Monaten des Jahres 2021 wieder zu. Diese Entwicklung ist unter anderem auf Engpässe entlang der Lieferketten, stark ansteigender Inflationsraten und auf das Wiederaufleben der Pandemie, ausgelöst auch durch neuartige Virusvarianten, zurückzuführen. So standen viele Unternehmen vor dem Jahreswechsel erneut vor der Herausforderung, in einem von großer Unsicherheit geprägten Umfeld planen und handeln zu müssen. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) wuchs die Weltwirtschaft im Jahr 2021 im Jahresvergleich um 5,9 % (Vorjahr: -3,1 %). In den beiden Kernregionen der Wienerberger Gruppe, Europa und Nordamerika, legte die Wirtschaft kräftig zu, nicht zuletzt aufgrund der umfangreichen Konjunkturpakete, die von den Regierungen sowohl auf EU- als auch auf US-Ebene im Zuge der Covid-19-Pandemie geschnürt wurden. Die Europäische Union richtete als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie einen Wiederaufbaufonds in Höhe von 750 Milliarden Euro ein. In den USA wurden ebenfalls bereits im Jahr 2020 Konjunkturpakete in Billionenhöhe beschlossen. Aufgrund dieser Maßnahmen konnte eine rasche Erholung der Wirtschaft erzielt werden, die anfangs von der Industrie und dann zunehmend vom privaten Konsum getragen wurde. Während die USA nach Schätzungen des IWF im Jahr 2021 ein Wachstum der Wirtschaftsleistung von 5,6 % (Vorjahr: -3,4 %) verzeichneten, wuchs die Wirtschaft im Euroraum mit 5,2 % (Vorjahr: -6,4 %). Die deutsche Volkswirtschaft wies dabei eine Wachstumsrate von 2,7 % auf, während Frankreich mit 6,7 % einen größeren prozentuellen Anstieg als der Durchschnitt der Eurozone verzeichnete. Großbritannien verzeichnete ebenfalls ein starkes Wachstum der Wirtschaftsleistung von 7,2 %. Die Volkswirtschaften Osteuropas, die ebenso zu den Kernmärkten der Wienerberger Gruppe zählen, wiesen einen Anstieg von 6,5 % auf. Neben der Amtseinführung von Joe Biden als neuen US-Präsidenten und der Bundestagswahl in Deutschland war die politische Lage von zahlreichen wirtschafts- und klimapolitischen Gipfeltreffen geprägt. So stellte die Europäische Kommission im Juli das "Fit for 55"-Paket vor, welches darauf abzielt, die europäische Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten und bis 2050 klimaneutral zu machen. Dieses Vorhaben bildet die Grundlage für weitreichende Veränderungen in vielen Wirtschaftssektoren. Unter anderem wurde eine erhöhte Renovierungsquote als wesentlicher Faktor für mehr Energie- und Ressourceneffizienz auf dem Weg zu einem klimaneutralen Europa vereinbart. Auch im US-amerikanischen Infrastrukturpaket wurde beschlossen, dass ein Teil der Investitionen in den Klimaschutz fließen soll. Die globalen Ereignisse des Jahres 2021 waren neben der immer noch andauernden Pandemie auch von Wetter- und Naturkatastrophen geprägt. Geldpolitik Die Maßnahmen, die von den Notenbanken als Reaktion auf die drastischen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im Frühjahr 2020 ergriffen wurden, um die Wirtschaft zu stützen und in weiterer Folge anzukurbeln, blieben auch zu Beginn des Jahres 2021 bestehen. So beließ die US-Notenbank FED ihre Leitzinsen in einer Bandbreite von 0,0 % bis 0,25 % und führte ihre großzügige Bereitstellung von liquiden Mitteln im Rahmen ihres monatlichen Anleihekaufprogramms in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar fort. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihr 2020 auferlegtes und bis mindestens Ende des ersten Quartals 2022 laufendes Anleihekaufprogramm PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) fort. Sie beließ in 2021 sowohl den Leitzins auf dem historischen Tiefstand von 0,0 % als auch den Einlagensatz bei -0,50 %. Die Bank of England (BoE) hielt in 2021 zunächst an einem Leitzins von 0,10 % und einem umfangreichen Anleihenkaufprogramm fest. Die hohe Inflationsrate, die vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 auftrat, führte jedoch in der Folge zu einer Abkehr von der lockeren Geldpolitik. Im Dezember hob zunächst die britische Zentralbank ihren Leitzins zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie um 15 Basispunkte auf 0,25 % an. Auch die FED haben für 2022 Zinsschritte und die Drosselung der Anleihekaufprogramme im Dezember in Aussicht gestellt. Die EZB behielt ihre Zinspolitik unverändert und kündigte an, ihr Anleihenkaufprogramm PEPP planmäßig mit Ende März 2022 auslaufen zu lassen und stattdessen ihr altes Anleihe-Kaufprogramm namens APP (Asset Purchase Program) wieder aufzustocken. Aktienmärkte Das Börsenjahr 2021 war von einer anhaltend positiven Marktstimmung geprägt, die sich bereits in der zweiten Hälfte des Vorjahres abzeichnete. Insbesondere die großflächige Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen Covid-19 beflügelte die Aktienkurse weltweit und führte bei einigen Indizes wie auch Einzelwerten zu neuen Höchstständen. Gleichzeitig sorgten globale Versorgungsengpässe, zunehmend steigende Inflationsraten sowie neu aufkommende Virusvarianten für Unsicherheit und hohe Volatilität an den globalen Aktienmärkten. Gemessen an den Basiswerten, die zum Teil stärker von der Pandemie betroffen waren, schlossen fast alle relevanten Leitindizes das vergangene Börsenjahr mit überdurchschnittlichen Zuwächsen. So verzeichnete der Dow Jones Industrial Average in 2021 ein Plus von 18,7 % im Jahresvergleich. Der S&P 500 schloss mit einem Kursgewinn von 26,9 % sogar noch höher, während der NASDAQ 100 infolge der starken Nachfrage nach Technologiewerten einen sehr kräftigen Anstieg von 26,6 % verbuchte. Damit schlossen alle drei genannten US-Indizes das Jahr 2021 mit deutlichen Kurszuwächsen ab. Auch die Börsen in Europa profitierten von der allgemein positiven Markteinschätzung und verzeichneten im vergangenen Jahr ebenfalls hohe Kursgewinne. Der europäische Leitindex EURO STOXX 50 schloss mit einem Plus von 21,0 %, während der französische CAC 40 im gleichen Zeitraum um 28,9 % anstieg. Der britische Leitindex FTSE wurde zwar durch die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit beeinträchtigt, konnte aber dennoch um 14,3 % gegenüber dem Vorjahr zulegen. Der DAX, der Leitindex der größten europäischen Volkswirtschaft, Deutschland, verzeichnete einen Anstieg von 15,8 % und erreichte damit ein neues Jahresendhoch. Der österreichische ATX verzeichnete im Berichtsjahr einen Zuwachs von 38,9 %, welcher nicht zuletzt von den stark gewichteten Bank- und Energietiteln getragen wurde. Wohnbaumarkt in Europa Grundlage der nachfolgenden Analyse bilden die jüngsten Daten von Euroconstruct, Europas führendem Forschungsunternehmen für die Prognose von Entwicklungen innerhalb des Bausektors. Die wichtigsten Indikatoren der Wohnbautätigkeit sind dabei Baugenehmigungen, Baubeginne und Fertigstellungen. Um die Aussage-kraft der Prognosen für die Wienerberger AG zu erhöhen, basiert unsere Analyse auf gewichteten Wachstumsraten. Dazu wurden die prognostizierten Länderwachstumsraten von Euroconstruct mit den Umsatzanteilen der Business Unit Wienerberger Building Solutions gewichtet. Der Bausektor verzeichnete im Jahr 2021 trotz teilweise vorherrschender Material- und Versorgungsengpässe ein kräftiges Wachstum. Nach dem Rückgang im Vorjahr legten heuer (2021) alle für uns relevanten Parameter deutlich zu. Im Ein- und Zweifamilienwohnbau, in dem Wienerberger eine sehr starke Marktposition einnimmt, stiegen die gewichteten Baugenehmigungen um 13,8 %. Erfahrungsgemäß wird der Zeitraum zwischen der Erteilung von Baubewilligungen und dem tatsächlichen Baubeginn immer länger, und die Aussagekraft dieses Indikators nimmt allmählich ab. Bei den Wohnbaubeginnen lag der Anstieg bei 9,1 %. Die Baufertigstellungen, ein nachlaufender Indikator, verzeichneten im Jahr 2021 einen Zuwachs von 4,4 %. Von zunehmender Bedeutung für die Geschäftsentwicklung von Wienerberger ist die Renovierungstätigkeit im Wohnbau. Unter anderem getrieben durch staatliche Maßnahmen für klimafreundliches und nachhaltiges Wohnen konnte dieser Bereich in unseren Kernregionen im Vergleich zum Vorjahr um gewichtete 5,9 % zulegen. Infrastrukturmarkt in Europa Auch die Entwicklung des Infrastrukturmarktes im Jahr 2021 war maßgeblich von staatlichen Förderprogrammen geprägt. Eine Analyse auf Basis des Branchenbenchmarks Euroconstruct zeigt im Folgenden eine umsatzgewichtete Wachstumsprognose für die Business Unit Wienerberger Piping Solutions nach einzelnen Kernregionen. Demnach stiegen die gewichteten Infrastrukturausgaben in den relevanten Ländern West- und Nordeuropas um 5,1 %. In Osteuropa stiegen die Investitionsausgaben für Infrastruktur moderat um 0,4 % gegenüber dem Vorjahr. Berücksichtigt man die gesamten Ausgaben im Infrastrukturbereich aller für die Wienerberger Gruppe relevanten europäischen Märkte, so ergibt sich ein gewichtetes Wachstum von 4,3 %. Die Analyse der einzelnen Teilsegmente bestätigt das robuste Wachstum der Infrastrukturausgaben im Vergleich zum Vorjahr. Im Bereich Wassermanagement, das rund 11 % der Infrastrukturausgaben repräsentiert und den für unser Rohrgeschäft wichtigen Markt für Frischwasser- und Abwassersysteme umfasst, stiegen die Ausgaben laut gewichteter Prognose um 4,5 %. Die Investitionen im Energiesektor legten im Jahr 2021 um 3,4 % zu. Die Infrastrukturinvestitionen im Bereich Transport stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 %, während die Investitionen im Telekommunikationssektor um 3,3 % zulegten. Der Straßenbau verzeichnete ein gewichtetes Wachstum von 4,0 % und stellt mit einem Anteil von 34 % an den Gesamtausgaben das größte Segment dar. Wohnbaumarkt in den USA Die Entwicklung des Wohnungsbaumarktes in den USA zeigte ein außerordentlich positives Bild. Nach Angaben des U.S. Census Bureau stiegen die Baugenehmigungen 2021 verglichen zum Vorjahr um 17,2 %. Der Neubau von Einfamilienhäusern wuchs um 13,4 %, während der Bau von Mehrfamilienhäusern nach einem Rückgang im Vorjahr noch deutlicher um 26,4 % zunahm. Die Wohnungsbaubeginne stiegen ebenfalls erheblich um 15,6 % auf 1.595 Mio. Einheiten. Das Einfamilienhaussegment wies einen Anstieg von 13,4 % aus, während der Neubau von Mehrfamilienhäusern um 22,1 % zulegte. Die Baufertigstellungen erhöhten sich um 4,0 % auf 1.338 Mio. Einheiten. Dabei legten Einfamilienhäuser um 6,1 % zu, während Mehrfamilienhäusern einen Rückgang von 0,4 % verzeichneten. Für das Jahr 2021 prognostiziert die National Association of Home Builders (NAHB), eine der größten Interessenvertretungen von Bauherren, Entwicklern und Bauunternehmern in den USA, einen Anstieg der Baubeginne in den Vereinigten Staaten um 15,6 % auf 1.595 Mio. Einheiten. Für das Segment der Einfamilienhäuser wurde ein Wachstum von 13,4 % und für die Mehrfamilienhäuser sogar ein Anstieg von 21,3 % gemeldet. Der NAHB/Wells Fargo Housing Market Index zielt mittels monatlicher Befragung unter den NAHB Mitgliedern darauf ab, die aktuellen Marktbedingungen und die Erwartungen der nächsten sechs Monate für den Verkauf von Häusern einzuschätzen. Der Index lag im Dezember 2021 mit 84 Punkten weiterhin auf einem hohen Niveau und lediglich zwei Punkte unter dem Vorjahreswert. Ein Wert über 50 ist ein Indikator dafür, dass die Mehrzahl der Befragten den Ausblick positiv einschätzt. Der S&P/Case Shiller 20-City Composite Home Price Index veranschaulicht die Wertentwicklung von Wohnimmobilien in 20 großen Ballungsräumen in den USA. Dieser Index setzte den Aufwärtstrend der letzten Jahre fort und stieg im Berichtsjahr um 18,6 %. Der Fixzinssatz für Hypothekendarlehen mit 30-jähriger Laufzeit lag zum Jahresende bei 3,10 %. Verglichen mit dem Wert des Vorjahres entspricht dies einem Anstieg um 42 Basispunkte. Mit diesem Wert bewegt sich dieser Indikator weiterhin auf historisch niedrigem Niveau. Volkswirtschaftlicher Ausblick 2022 Nach dem bereits starken Wachstum von 5,9 % im Jahr 2021 prognostiziert der Internationale Währungsfonds im Jänner 2022 für das Jahr 2022 einen weiteren Anstieg der Weltwirtschaft um 4,4 %. In den USA soll die Wirtschaftsleistung um 4,0 % steigen, während für die Eurozone ein Wachstum von 3,9 % prognostiziert wird. Ähnliche Wachstumsraten werden auch für das Vereinigte Königreich und die osteuropäischen Volkswirtschaften im Jahr 2022 mit 4,7 % bzw. 3,5 % erwartet. Anzumerken ist jedoch, dass diese Prognosen vor dem Ausbruch der Russland-Ukraine-Krise publiziert wurden. Auch die wirtschaftlichen Aussichten und Ziele der Wienerberger Gruppe für 2022 wurden vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts festgelegt. Dessen Auswirkungen sind zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresberichts 2021 noch nicht zuverlässig abschätzbar. Wir werden die Entwicklungen genau beobachten und können dank unserer lokal operierenden Einheiten Entscheidungssituationen vor Ort zeitnah einschätzen. Wienerberger betreibt keine Produktionsstandorte in der Ukraine. Zudem beläuft sich der Anteil des Geschäfts in Russland auf weniger als 1 % des Konzernumsatzes. Quellen: IMF (World Economic Outlook Jänner 2022), U.S. Census Bureau, Euroconstruct, Freddie Mac Primary Mortgage Market Survey, NAHB, NAHB/Wells Fargo Housing Market Index, S&P/Case-Shiller 20-City Composite Home Price Index Umsatzerlöse der Wienerberger AG Die Umsatzerlöse der Wienerberger AG bestehen hauptsächlich aus den an Tochtergesellschaften verrechneten Lizenzerlösen für die Verwendung von Markenrechten sowie aus Konzernumlagen für zentrale Konzerndienstleistungen (Corporate Functions). Die von der Wienerberger AG im Geschäftsjahr 2021 erzielten Umsatzerlöse beliefen sich auf 100,0 Mio. € (Vorjahr: 82,6 Mio. €), wobei es sich vorwiegend um Lizenzerlöse für die Verwendung von Markenrechten sowie Erlöse aus IT- und Engineering-Leistungen handelt, die für Tochterunternehmen erbracht wurden. Umsatzerlöse in TEUR 2021 2020 Lizenzerlöse 38.589 34.504 Headquarter Umlage 15.766 13.669 IT-Erlöse 24.692 22.972 Engineering Erlöse 2.415 1.752 sonstige Erlöse 18.560 9.739 Umsatzerlöse gesamt 100.022 82.636 Dabei erhöhten sich die Umsatzerlöse um 17,4 Mio. € durch verstärkte Weiterverrechnung von IT und Engineering Aufwendungen und höhere sonstige Umsatzerlöse, die sonstigen betrieblichen Erträge blieben auf Vorjahresniveau. Der Personalaufwand erhöhte sich aufgrund des gestiegenen Personalstands (+14 % Anstieg der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr), aufgrund von Einmaleffekten bei den Vorstandsbezügen sowie gestiegenen Boni-Rückstellungen um 13,5 Mio. €. Die Abschreibungen erhöhten sich nur unwesentlich um 0,3 Mio. €im Vergleich zum Vorjahr. Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen verglichen zum Vorjahr um 9,1 Mio. € an. Aufgrund der in Summe gestiegenen Aufwendungen verschlechterte sich daraus folgend das Betriebsergebnis im Jahr 2021 insgesamt von -7,1 Mio. € im Vorjahr auf 15,7 Mio. €. Das Finanzergebnis der Wienerberger AG setzt sich, wie für Holdinggesellschaften typisch, vorwiegend aus Beteiligungserträgen, etwaigen Bewertungseffekten aus Beteiligungen und dem Zinsergebnis zusammen. Im Berichtsjahr erhöhten sich die Beteiligungserträge aus Gewinnausschüttungen von Tochterunternehmen wesentlich von 53,7 Mio. € auf 89,6 Mio. €. Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens verminderten sich hingegen auf 25,7 Mio. €. Die Zinsen und ähnliche Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr zwar gesunken, aber da sich auch die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen verringerten, konnte das Nettozinsergebnis im Vergleich zum Vorjahr um rd. 28 % von -10,1 Mio. € im Vorjahr auf -7,2 Mio. € im Berichtsjahr 2021 verbessert werden. Im aktuellen Geschäftsjahr gab es keine Abschreibungen auf Beteiligungen und im Vergleich zum Vorjahr auch nur geringfügige Zuschreibungen auf Beteiligungen in Höhe von 5,1 Mio. € (Vorjahr: Abschreibungen -15,2 Mio. €, Zuschreibungen 42,0 Mio. €). Das Finanzergebnis erhöhte sich auf Basis der angeführten Effekte damit insgesamt auf 94,0 Mio. € (Vorjahr: 78,4 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern stieg dementsprechend von 71,3 Mio. € im Vorjahr auf 78,3 Mio. € im Jahr 2021. Gewinn- und Verlustrechnung in TEUR 2021 2020 Umsatzerlöse 100.022 82.636 sonstige betriebliche Erträge 2.770 2.782 Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen -11.422 -8.401 Personalaufwand -50.503 -36.999 Abschreibungen -7.763 -7.461 sonstige betriebliche Aufwendungen -48.808 -39.682 Betriebsergebnis (EBIT) -15.704 -7.125 Finanzergebnis 94.018 78.403 Ergebnis vor Steuern 78.314 71.278 Steuern 13.520 -3.963 Ergebnis nach Steuern 91.834 67.315 Im Berichtsjahr betrug der Ertrag aus der Umlage der Steuergruppenmitglieder inklusive Korrekturen der Vorjahre 11,5 Mio. €, demgegenüber war ein Aufwand aus der Steuerrückstellung in Höhe von 3,0 Mio. € zu erfassen (Vorjahr: Steueraufwand 4,0 Mio. €). Darüber hinaus betrug der latente Steuerertrag im abgelaufenen Geschäftsjahr 5,0 Mio. € (Vorjahr: kein latenter Steueraufwand/-ertrag). Das Ergebnis nach Steuern belief sich im Berichtsjahr somit auf 91,8 Mio. € (Vorjahr: 67,3 Mio. €). Bilanzentwicklung in TEUR 31.12.2021 31.12.2020 Vdg. Immaterielles Anlagevermögen 25.039 26.186 -1.147 Sachanlagen 18.450 19.007 -557 Finanzanlagen 3.901.355 3.892.567 8.788 Vorräte 34.083 36.007 -1.924 Forderungen und sonstiges Umlaufvermögen 185.312 85.492 99.820 Kassa und Bankguthaben 24.780 77.333 -52.553 Bilanzsumme 4.189.019 4.136.592 52.427 Eigenkapital 2.377.890 2.270.283 107.607 Rückstellungen 45.691 40.215 5.476 Verbindlichkeiten 1.765.438 1.826.094 -60.656 Im Jahr 2021 stieg die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % auf 4.189,0 Mio. € (Vorjahr: 4.136,6 Mio. €). Dies ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Finanzanlagen sowie der Forderungen zurückzuführen, der jedoch durch gesunkene Bankguthaben zum Teil wieder ausgeglichen wurde. Die Bilanzstruktur der Wienerberger AG ist charakteristisch für eine Konzernmutter, das heißt durch einen hohen Anteil des Finanzanlagevermögens am Gesamtvermögen und durch langfristige Finanzierungskomponenten sowohl aus Eigen- als auch aus Fremdmitteln geprägt. Die Steigerung des Finanzanlagevermögens um 8,8 Mio. € auf 3.901,4 Mio. € begründet sich durch den Anstieg langfristiger konzerninterner finanzieller Forderungen. Das Sachanlagevermögen und das immaterielle Anlagevermögen betragen in Summe wie im Vorjahr rd. 1 % des Gesamtvermögens. Die Forderungen und das sonstige Umlaufvermögen betragen 185,3 Mio. € (Vorjahr: 85,5 Mio. €) und erhöhten sich hauptsächlich durch den Anstieg konzerninterner finanzieller Forderungen sowie der sonstigen Forderungen, demgegenüber verminderten sich die Vorräte an CO2 Zertifikaten im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 34,1 Mio. €. Die liquiden Mittel, bestehend aus Kassa und Bankguthaben, sanken im Berichtsjahr um 52,5 Mio. € auf 24,8 Mio. €. Das Eigenkapital stieg im Jahr 2021 zusätzlich zum Jahresüberschuss auch aufgrund des Buchgewinns aus dem Verkauf eigener Anteile um insgesamt 107,6 Mio. €, sodass trotz höherer Bilanzsumme die Eigenkapitalquote von 55 % im Vorjahr auf 57 % im Berichtsjahr gesteigert werden konnte. Die eigenen Anteile betrugen im Jahr 2021 381.910 Stück mit einem Nennbetrag von 381.910 €, was einem Anteil von 0,3 % am Grundkapital entspricht. Im Jahr 2021 wurden 40.258 Stück eigene Aktien mit einem Nennbetrag von 40.258 € und einem Buchwert von 0,8 Mio. € zu einem Kurs von 31,98 € pro Stück als Teil der Vergütung an den Vorstandsvorsitzenden übertragen. Des Weiteren wurden 2.500.000 Stück eigene Aktien mit einem Nennbetrag von 2.500.000 € und einem Buchwert von 48,8 Mio. € zu einem Kurs 32,50 € am Markt verkauft, der Anteil beider Transaktionen am Grundkapital lag bei 2,2 %. Die Rückstellungen stiegen im Jahr 2021 um 5,5 Mio. € auf 45,7 Mio. € aufgrund höherer Rückstellungen für Steuern, für nicht konsumierte Urlaubsansprüche, für ausstehende Lieferantenrechnungen und die übrigen sonstigen Rückstellungen, andererseits sanken die Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen durch Auszahlungen (keine neuen Anwartschaften mehr). Die Verbindlichkeiten verminderten sich im Berichtsjahr um insgesamt 60,7 Mio. €. Die externen Finanzverbindlichkeiten verminderten sich in Summe um 77,1 Mio. € im Wesentlichen aufgrund der Tilgung der Hybridanleihe im Februar 2021 in Höhe von 215 Mio. €, was durch eine Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten teilweise kompensiert wurde. Die konzerninternen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 25,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr aufgrund der gestiegenen Verbindlichkeit gegenüber der Wienerberger Finanz Service GmbH. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Verbindlichkeiten sanken gegenüber dem Vorjahr um 8,8 Mio. €. Informationen gemäß § 243a Unternehmensgesetzbuch Gemäß § 243a UGB sind die folgenden Erläuterungen anzugeben: 1) Das Grundkapital der Wienerberger AG zum 31.12.2021 beträgt 115.187.982 EUR und verteilt sich auf 115.187.982 nennwertlose Stückaktien, denen allen die gleichen Rechte zukommen. 2) Soweit dem Vorstand der Wienerberger AG bekannt, existieren keine Beschränkungen, die die Stimmrechte oder Übertragung von Aktien betreffen. 3) Der Aktienbesitz verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren, kein Aktionär hält mehr als 10 % der Anteile an der Wienerberger AG. Im Rahmen der Meldungspflicht bezüglich bedeutender Beteiligungen gemäß § 91 Börsegesetz haben wir zum Jahresultimo folgende Meldungen erhalten: Mehr als 4 % der Wienerberger Stimmrechte kontrolliert seit 1. Dezember 2021 die Marathon Asset Management Limited mit Sitz in Großbritannien. Die FMR LLC Fidelity mit Sitz in den USA kontrolliert seit 2. November 2021 mehr als 5 % der Wienerberger Stimmrechte. Der Bestand eigener Anteile belief sich zum Abschlussstichtag auf 381.910 Stück oder 0,3 % der begebenen Aktien. 4) Es existieren keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. 5) Arbeitnehmer, die Aktionäre der Wienerberger AG sind, üben grundsätzlich ihr Stimmrecht unmittelbar und ohne Stimmrechtskontrolle aus. Darüber hinaus haben Arbeitnehmer Anteile an der Wienerberger AG im Rahmen eines Beteiligungsprogrammes erworben und diese Aktien an eine Mitarbeiterbeteiligungsstiftung gemäß § 4d Abs. 4 EStG zur treuhändischen Verwahrung und Ausübung der Aktionärsrechte übertragen. Der Vorstand besteht zum Bilanzstichtag aus vier Personen. Als Mitglieder des Vorstands sollen nur Personen bestellt werden, die zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens ihrer Bestellung oder ihrer Wiederbestellung das 65. Lebensjahr nicht vollendet haben. Der Aufsichtsrat besteht aus mindestens drei und höchstens zehn von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern. Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das dritte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mit-gerechnet. 6) Darüber hinaus wurde in der 150. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 6. Mai 2019 ein genehmigtes Kapital im Ausmaß von 15 % des Grundkapitals beschlossen. Hierbei handelt es sich um die Ermächtigung zur Durchführung einer Kapitalerhöhung gegen Bar- oder Sacheinlage. Der Vorstand wurde damit wie bereits in der Vergangenheit ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Das Grundkapital kann um maximal 17.452.724,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 17.452.724 neue auf Inhaber oder Namen lautender Stückaktien erhöht werden. Eine Durchführung kann gegebenenfalls in mehreren Tranchen erfolgen. Die Art der Aktien, der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von Kreditinstituten oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. 7) Der Vorstand wurde in der 151. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 5. Mai 2020 gem. § 65 Abs. 1 Z 8 sowie Abs. 1a und Abs. 1b AktG ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung, eigene Aktien der Wienerberger AG im Ausmaß von bis zu 8 % des Grundkapitals zu einem niedrigsten Gegenwert von 1 EUR je Aktie und einem höchsten Gegenwert des Zweifachen des Börsenkurses vom 5. Mai 2020 je Aktie ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung zu erwerben. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben börslich oder außerbörslich erfolgen und zwar auch nur von einzelnen Aktionären oder einem einzigen Aktionär, doch muss der Aufsichtsrat im Nachhinein von diesem Beschluss in Kenntnis gesetzt werden. Im Falle des außerbörslichen Erwerbs kann dieser auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Veräußerungsrechts der Aktionäre, das mit einem solchen Erwerb einhergehen kann, durchgeführt werden (umgekehrter Bezugsrechtsausschluss). Der Handel mit eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Der Vorstand kann diese Ermächtigung innerhalb der gesetzlichen Vorgaben insbesondere über die höchstzulässige Zahl eigener Aktien ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam, einmal oder auch mehrfach ausüben, sofern der mit dem von der Gesellschaft aufgrund dieser Ermächtigung oder sonst gehaltenen Aktien verbundene Anteil des Grundkapitals zu keinem Zeitpunkt 10 % (zehn Prozent) des Grundkapitals übersteigt. Dieser Beschluss ersetzt die in der Hauptversammlung vom 14. Juni 2018 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien. 8) Weiters wurde in der 151. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 5. Mai 2020 beschlossen: a) Der Vorstand der Wienerberger AG wird für die Dauer von fünf Jahren ab Beschlussfassung gemäß § 65 Abs. 1 b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats und ohne neuerliche Beschlussfassung der Hauptversammlung für die Veräußerung beziehungsweise Verwendung eigener Aktien eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot, unter sinngemäßer Anwendung der Regelungen über den Bezugsrechtsausschluss der Aktionäre, unter anderem wenn die Aktien Arbeitnehmern, leitenden Angestellten und Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens im Rahmen eines aktienbasierten Vergütungsprogramms, eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms oder eines Aktienoptions-programms angeboten werden sollen, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 228 Abs. 3 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. b) Der Vorstand der Wienerberger AG wird ferner gemäß § 65 Abs. 1 Z 8 letzter Satz AktG ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 (dreißig) Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung mit Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung von aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung herabzusetzen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen. Der Vorstand kann diese Ermächtigungen innerhalb der gesetzlichen Vorgaben insbesondere über die höchstzulässige Zahl eigener Aktien ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam, einmal oder auch mehrfach ausüben. Dieser Beschluss ersetzt die in der Hauptversammlung vom 14. Juni 2018 beschlossene Ermächtigung zur Veräußerung eigener Aktien. 9) Im Geschäftsjahr gab es 2 Transaktionen aus beim Bestand der eigenen Aktien, am 28. Mai 2021 wurden 40.258 Stück zu einem Kurs von 31,98 € an das Depot von Hrn. Dr. Heimo Scheuch übertragen, die eigenen Aktien hatten einen Buchwert von 0,8 Mio. €. Des Weiteren wurden am 3. September 2021 2.500.000 Stück zu einem Kurs von 32,50 € am Markt verkauft, der Buchwert belief sich auf 48,8 Mio. €. Nach Abschluss dieser Transaktionen belief sich der Bestand eigener Aktien auf 381.910 Stück oder 0,3 % des Grundkapitals. 10) Die Vorstandsverträge, Vereinbarungen zu den Unternehmensanleihen 2018 und 2020, sowie die Verträge verschiedener syndizierter Kredite und Darlehen enthalten Regelungen, die bei einem Kontrollwechsel in der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam werden („Change of Control“-Klauseln). 11) Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstandsmitgliedern infolge eines Kontrollwechsels werden wirksam, sobald ein Eigentümer in Folge des Überschreitens einer Beteiligungsschwelle von 20 % ein verpflichtendes Übernahmeangebot legen muss. Die vertraglichen Regelungen sehen vor, dass in diesem Fall die Gesamtleistungen, abhängig von der Restlaufzeit des Vorstandsmandats, zwei Jahresbezüge nicht überschreiten. Risikomanagement und internes Kotrollsystem Unsere internationale Geschäftstätigkeit bringt nicht nur Chancen, sondern auch kurz-, mittel- und langfristige Risiken mit sich. Daher hat Wienerberger ein starkes Risikomanagementsystem etabliert, das vorhandene Risiken aufzeigt und in einem strukturierten Prozess durch Anerkennung, Vermeidung, Auslagerung oder Limitierung Risiken begegnet. In allen strategischen Entscheidungen wird unser Risikobewusstsein berücksichtigt; dabei werden nur operative Risiken bewusst in Kauf genommen, das Eingehen von Risiken außerhalb des operativen Geschäfts ist unzulässig. Als führender Anbieter von Baustoff- und Infrastrukturlösungen verpflichten wir uns zur transparenten Darstellung von klimarelevanten Chancen, aber auch von Risiken. Die Identifizierung und Analyse klimabezogener Risiken ist Teil des Gesamtrisikomanagementansatzes von Wienerberger. Seit 2021 unterstützen wir daher die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)1) in Bezug auf die Identifizierung, Analyse und Bewertung von physischen Risiken2) und transitorische Risiken3). Im Rahmen des Risikomanagements kommt dem Internen Kontrollsystem (IKS) der Wienerberger AG eine besondere Rolle zu. Das IKS basiert auf den Maßstäben des international bewährten Regelwerks für interne Kontrollsysteme (COSO) und bietet dem Management ein umfassendes Instrument, um Unsicherheiten und Risiken aus den wesentlichen Geschäftsaktivitäten zu analysieren bzw. zu vermeiden. Regelungen und Kontrollen, die konzernweite und geschäftsübergreifende Gültigkeit im IKS haben, werden vom Vorstand vorgegeben. Der dezentralen Struktur von Wienerberger entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung des IKS beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Interne Revision übernimmt dabei die Kommunikations- und Überwachungsfunktion. Regelmäßige Audits an den Standorten stellen dazu die fortwährende Einhaltung des IKS sicher. Das IKS besteht aus systematisch gestalteten Maßnahmen und Prozessen, die sich in folgende Teilbereiche gliedern: 1) Die „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“ (TCFD) wurde 2015 vom Finanzstabilitätsrat der G20 ins Leben gerufen. Sie wurde damit beauftragt, Empfehlungen zu entwickeln, mit denen Unternehmen ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel für den Kapitalmarkt offenlegen können. Diese Empfehlungen sind in vier Themengebiete gegliedert (Governance, Strategie, Risikomanagement, sowie Kennzahlen & Ziele) und haben das Ziel, klimabezogene Risiken und Chancen zu identifizieren, zu bewerten, zu steuern und darüber zu berichten. Mehr als 1.300 Organisationen weltweit haben ihre Unterstützung für die TCFD bekräftigt, seit ihre freiwilligen Empfehlungen im Juni 2017 veröffentlicht wurden. Eine Aktualisierung der Empfehlungen wurde im Oktober 2021 veröffentlich. Wienerberger hat diese berücksichtigt. // 2) Bei physischen Risiken handelt es sich um Risiken, die sich durch die Veränderung der klimatischen Bedingungen ergeben können (z.B. chronische und akute Risiken) // 3) Bei transitorischen Risiken handelt es sich um Risiken, die sich aus dem Übergang in eine CO2-arme Wirtschaft ergeben können (z.B. politische und rechtliche Risiken, Technologische Risiken, Marktrisiken, Reputationsrisiken). Kontrollumfeld › Konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen › Standardisierte Prozesse › Einheitlicher Kontenplan und Berichtswesen › Compliance-Management-System Das Kontrollumfeld bildet die Basis für konzernweite Standardisierungs- und Vereinheitlichungsprozesse. So legt der Vorstand im Rahmen der Rechnungslegung konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Zwischenabschlüssen mittels einer Konzernrichtlinie fest. Die Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt mittels standardisierter Prozesse, wobei ein einheitlicher Konzernkontenplan zur Anwendung kommt. Der Wienerberger Konzernabschluss sowie Zwischenabschlüsse werden in Übereinstimmung mit den IFRS im Zuge eines Fast Close erstellt. Die Abschlüsse aller Tochterunternehmen werden in einem zweistufigen Verfahren von den Finanz- und Controlling-Abteilungen der Business Units sowie der Abteilung Corporate Reporting geprüft, konsolidiert und schließlich vom Vorstand der Wienerberger AG zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Das Wienerberger Compliance Management System besteht aus Regelungen, die die Mitarbeiter bei der Einhaltung ethischer und rechtlicher Standards von Wienerberger unterstützen und gilt für alle Mitarbeiter, die für Wienerberger tätig sind. Wenn die nationale Gesetzgebung strengere Regeln vorschreibt, haben diese Vorrang. Da klare Regeln zur Vermeidung von Fehlverhalten unerlässlich sind, hat Wienerberger Richtlinien zu den Themen Anti-Bestechung, Anti-Korruption, Kartellrecht, Exportkontrolle (Sanktionslisten), Kapitalmarktvorschriften und Datenschutz implementiert. Das Compliance Management System wird laufend an die gesetzlichen Änderungen angepasst. Die Richtlinien werden regelmäßig an alle betroffenen Mitarbeiter kommuniziert. Schulungen werden durchgeführt und dokumentiert. Zusätzlich wurden auf Konzernebene Kontrollen eingeführt, um das lokale Management in verschiedenen Compliance-Fragen zu unterstützen und zu fördern. Die Einhaltung der geltenden Vorschriften und Richtlinien wird von der Internen Revision kontinuierlich überwacht. Entsprechend der ESG-Strategie etablierte die Wienerberger Gruppe im Jahr 2021 einen unternehmenseigenen Verhaltenskodex. Der Kodex ist als verbindlicher Leitfaden gestaltet und gibt klare und einheitliche Spielregeln für Mitarbeiter, Geschäftspartner und Lieferanten vor. Er verweist auch auf die oben genannten, unternehmensinternen Richtlinien. Risikobeurteilung › Unternehmensweites Risikomanagement › Jährlicher Revisionsplan in Abstimmung mit Vorstand und Aufsichtsrat Um den unternehmensweiten Risiken entgegenzuwirken, streben wir danach, Risiken frühzeitig zu erkennen, ihnen durch geeignete Maßnahmen zu begegnen und Zielabweichungen so gering wie möglich zu halten. In unseren erfahrenen, internationalen Teams werden zuständige Risikoeigner mit der › Identifizierung, › Analyse, › Bewertung und › der Steuerung sowie Überwachung der Risiken beauftragt. Zu diesem Zweck werden jährlich zwei Mal Befragungen zur Aktualisierung bestehender und Identifizierung neuer Risiken mit dem Vorstand sowie den Business Unit Managern und den Verantwortlichen der Corporate Functions durchgeführt. Hinsichtlich der Erhebung und Bewertung der Risiken werden proaktiv Interviews, Workshops sowie Szenarioanalysen durchgeführt und Templates ausgefüllt. Die erhobenen Risiken werden anschließend analysiert, in strategische oder operative Themengebiete entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingeteilt und den Risikoeignern zugeteilt. Die Risikobewertung wird anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichen Free Cashflow Auswirkungen durchgeführt. Zu den Hauptrisiken des Wienerberger Konzerns zählen neben strategischen Risiken: Beschaffungs-, Produktions-, Markt- und Preisrisiken, finanzielle und rechtliche Risiken sowie klimarelevante Risiken. Die identifizierten Risiken werden auch mit unserer Wesentlichkeitsmatrix verglichen, um die Konsistenz unserer Risikobewertung und die Übereinstimmung mit den Erwartungen externer Interessengruppen sicherzustellen. Eine detaillierte Darstellung sämtlicher Risiken findet sich im Risikobericht im Konzernanhang. Die wichtigsten Instrumente zur Risikoüberwachung und -steuerung sind der Planungs- und Controllingprozess, konzernweite Richtlinien, die laufende Berichterstattung finanzieller und nicht finanzieller Kennzahlen und die Risikostreuung durch unseren Portfolioansatz. Bei der Mehrzahl der identifizierten Risiken handelt es sich um Risiken, die im Rahmen etablierter interner Prozesse zur Unternehmenssteuerung erfasst und überwacht werden. Insbesondere werden in den lokalen Gesellschaften Risiken bewusst nur im operativen Geschäft eingegangen und von den zuständigen Risikoeignern innerhalb der Business Units im Verhältnis zum möglichen Gewinn analysiert. Ergänzend dazu werden Risiken, die unter anderem im Rahmen der Konzernfinanzierung, der Beschaffung im IT- oder im Compliance-Bereich entstehen, nicht nur von den Business Units, sondern auch zentral von der Holding gesteuert, überwacht und abgefedert. Eine weitere Gruppe stellen wesentliche Risiken mit einer niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit dar, die laufend beobachtet und bewertet werden und auf die im Bedarfsfall zeitnah mit der Umsetzung vordefinierter Maßnahmen reagiert wird. Die Interne Revision erstellt jährlich einen Revisionsplan, der mit dem Vorstand abgestimmt wird und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zur Kenntnis gebracht wird. Während des Jahres berichtet die Interne Revision dem Vorstand und Prüfungsausschuss regelmäßig über die durchgeführten Prüfungen und deren Ergebnisse sowie den Umsetzungsstand der Erkenntnisse. Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Wienerberger Risikomanagements und berichtet darüber an Aufsichtsrat und Vorstand. Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde vom Konzernabschlussprüfer 2021 kontrolliert und bestätigt. Darüber hinaus unterliegen die Kontrollsysteme einzelner Unternehmensbereiche ebenfalls den Prüfungshandlungen des Wirtschaftsprüfers bei der Jahresabschlussprüfung. Kontrollaktivitäten › Standardisierter und integrierter Planungsprozess › ERP Audit Cockpit › ERP-Berechtigungskonzept Im Zuge der Kontrollaktivitäten findet jährlich ein Planungsprozess statt, der als integrierte Planung in einem Bottom-up Verfahren ausgestaltet ist. Gegenstand der Planung ist die Budgetierung von Gewinn- und Verlust, Bilanz und Cashflows des folgenden Geschäftsjahres sowie die Mittelfristplanung über einen Horizont von insgesamt vier Jahren. Ein wesentliches Element des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist der monatliche Vergleich der Ist-Ergebnisse mit den periodisierten Planzahlen. Ergänzend dazu wird drei Mal jährlich von allen Tochterunternehmen eine Hochrechnung auf das erwartete Jahresergebnis vorgenommen. Um das interne Kontrollsystem zu stärken, zu formalisieren und zu dokumentieren, wurde eine Risiko- und Kontrollmatrix mit mehr als 150 Kontrollen, aufgeschlüsselt in ca. 20 Haupt- und mehr als 60 Unterprozesse, entwickelt und eingeführt. Das lokale Management bewertet und dokumentiert jährlich den Implementierungsstatus ausgewählter Schlüsselkontrollen. Die Interne Revision überprüft diese Selbstbewertungen regelmäßig und bewertet den Reifegrad der jeweiligen Schlüsselkontrollen. Das vollintegrierte Governance, Risk and Compliance (GRC) System, stellt ein weiteres Kontrollinstrument dar. Dessen Kern bildet ein Identity- und Access Management System. Es umfasst einen vollständigen Joiner, Mover und Leaver Prozess, um einen stets aktuellen Status für alle Identitäten und deren zugewiesenen kritischen IT-Berechtigungen in der Organisation sicherzustellen. Das System wurde im Jahr 2020 in 26 Ländern integriert. Durch die Identifikation von Funktionstrennungskonflikten über das ERP System hinaus wird bereits im Rahmen von Zugriffsanforderungen (Access Request Management) sichergestellt, dass zu weitreichende IT-Zugriffe als auch anwendungsübergreifende Funktionstrennungsverstöße begrenzt werden können. Sollten Funktionstrennungskonflikte aus betriebsnotwendigen Gründen dennoch vergeben werden, sind diese einer Genehmigung zu unterziehen und durch nachträgliche Kontrollen zu überwachen. Die Durchführung dieser mitigierende Kontrollen wird über das Identity- und Access Management angestoßen und in diesem dokumentiert. Darüber hinaus bietet die Lösung Berichtsmöglichkeiten zur Überwachung der durchgeführten Kontrollen durch das Management an. Mit dieser Governance, Risk und Compliance Lösung wurde ein integrierter Prozess von der Identifikation und Kommunikation von kritischen Einzelberechtigungen und Funktionstrennungskonflikten bis zu deren Kontrolle und Dokumentation geschaffen. Überwachung › Risiko- und prozessorientierte Revision › Ad-hoc-Revision Die Organisations- und Führungsstruktur der Wienerberger AG und ihrer Gesellschaften ist klar definiert. Auch die Verantwortlichkeiten für den Überwachungsprozess des Risikomanagements sind klar getrennt und festgelegt. Eine detaillierte Beschreibung der internen organisatorischen Struktur ist im Geschäftsbericht des Konzerns zu finden. In Abstimmung mit dem Revisionsplan prüft die Interne Revision in regelmäßigen Abständen – je nach Gesellschaftsgröße alle zwei bis vier Jahre – jede Konzerngesellschaft auf die Einhaltung des IKS sowie operative Prozesse auf Risikoneigung und Effizienzverbesserungsmöglichkeiten. Zudem überwacht die Interne Revision die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien und ist somit zentrales Überwachungsorgan des Internen Kontrollsystems. Zusätzlich zu den Risiko- und Prozessorientierten Revisionen führt die Interne Revision auf Veranlassung des Managements Ad-hoc- und Sonderprüfungen durch. Informationen und Kommunikation › Regelmäßige Risikoberichterstattung › Berichte hinsichtlich Schwachstellenanalyse und Effizienzsteigerung › Bericht zu Betrugsfällen Ein strukturierter Risikomanagementprozess findet jährlich zwei Mal statt. Das Risikomanagement-Team unterstützt die einzelnen Unternehmensbereiche in Form von proaktiven Interviews und Workshops bei der Erhebung und Bewertung ihrer Risiken. Die Ergebnisse sowie die sich daraus ableitenden Empfehlungen und Maßnahmen werden in konsolidierter Form dem Konzernvorstand und dem Abschlussprüfer übermittelt. Die Risikoberichtserstattung findet wie folgt statt: › Standardisiert – strukturierter Risikomanagement- prozess in Form von Interviews und Workshops › Regulär – eingebettet in bestehende Berichtskanäle der Gruppe › Ad hoc – zur zeitnahen Kommunikation geänderter oder neuer Risiken Im Rahmen der sonstigen Informations- und Kommunikationspflichten des IKS berichten die Interne Revision und das Corporate Reporting regelmäßig dem Prüfungs- und Risikoausschuss über wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsverfahren, Auswirkungen von IFRS-Neuerungen auf den Konzernabschluss, wesentliche Änderungen im Rechnungslegungsprozess und über Erkenntnisse aus dem Risikomanagement. Darüber hinaus wird dieser regelmäßig über getroffene Prüfungsfeststellungen, relevante Umsetzungsaktivitäten sowie Verbesserungsmaßnahmen für im IKS identifizierte Schwachstellen informiert. Finanzinstrumente Die Verwendung von Finanzinstrumenten ist im Anhang zum Einzelabschluss der Wienerberger AG dargestellt. Forschung und Entwicklung Forschung und Entwicklung (F&E) ist ein wichtiger strategischer Aspekt der Wienerberger Gruppe und verfolgt das Ziel, unsere Kosten- und Technologieführerschaft langfristig abzusichern sowie unsere Marktpositionen durch Produktinnovationen zu stärken. Dabei steht der Nutzen für die Anwender sowie die Erfüllung aller Anforderungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit stets im Vordergrund. Unsere F&E-Aktivitäten leisten damit einen wichtigen Beitrag zu unseren ehrgeizigen Zielen bei der Dekarbonisierung und der Förderung der Kreislaufwirtschaft. Darüber hinaus zählen für uns die Entwicklung neuer Materialien, Produkte und Systemlösungen, die Optimierung bestehender und die Entwicklung neuer Produktionstechnologien sowie die Digitalisierung von Prozessen und die weitere Einführung von Industrie 4.0 zu den zentralen Handlungsfeldern. Strategische F&E-Projekte werden zentral gesteuert und verwaltet, während die Umsetzung in der Regel lokal erfolgt. Wienerberger verfügt zu diesem Zweck über mehrere Forschungszentren in verschiedenen Ländern, die auf unterschiedliche Produktgruppen spezialisiert sind. Neue Technologien werden zunächst im Rahmen von Demonstrationsprojekten auf ihre Leistungsfähigkeit und ihren Mehrwert für die Kunden getestet. Erfolgreiche Ideen werden dann über unsere Plattformen rasch gruppenweit ausgerollt. Innovationen, Systemlösungen und effiziente Nutzung von Ressourcen Die kontinuierliche Optimierung der Eigenschaften von Baumaterialien und des Ressourceneinsatzes in Verbindung mit der Entwicklung neuer Lösungen ist ein zentraler Schwerpunkt in unserer Forschung, um den ständig steigenden Anforderungen an Baustoffe, wie Energieeffizienz, CO2-Fußabdruck, Erdbebensicherheit und statische Eigenschaften, gerecht zu werden. Darüber hinaus liegt der Fokus in der Erweiterung von bestehenden und neuen Produkten um smarte bzw. digitale Funktionalitäten. Unser Ziel ist die Entwicklung von Produktlösungen, die eine schonende, schnelle und einfache Verarbeitung ermöglichen, die zum Klimaschutz und zur Energieeffizienz von Gebäuden beitragen und dem Kunden einen Mehrwert bieten. Darüber hinaus stehen alle F&E-Aktivitäten vollständig im Einklang mit unseren ehrgeizigen ESG-Zielen. Auf dem Weg zum CO2-neutralen Anbieter von Baumaterialien Im Sinne der Kreislaufwirtschaft konzipieren wir 100 % unserer neuen Produkte für die Wiederverwendung oder das Recycling. Ebenso arbeiten wir stets daran, dass alle unsere Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus einen positiven Beitrag zur Dekarbonisierung leisten und somit den CO2-Fußabdruck der gesamten Gruppe verringern. So trägt unser Ziegel mit seinen positiven Eigenschaften als Naturprodukt zum Umweltschutz bei und sorgt als energieeffizienter Baustoff für ein angenehmes und gesundes Wohnklima sowohl im Sommer als auch im Winter. Die Forschungsschwerpunkte in der keramischen Produktion liegen beim Einsatz alternativer Energieträger (Elektrifizierung von Prozessen, möglicher Einsatz von Wasserstoff oder „grünem“ Gas), der Reduktion des Energieverbrauchs im Trocknungs- und Brennprozess und dem optimierten Einsatz von Rohstoffressourcen durch Produktentwicklungen und neue Rezepturen. Zusätzlich investieren wir laufend in die Automatisierung von Produktionsabläufen und Einführung neuartiger Produktionstechnologien. Als Technologie- und Innovationsführer entwickelt Wienerberger Baustoffe und Dienstleistungen für die Zukunft. Dazu gehören unsere Lösungen für die gesamte Gebäudehülle. Durch Gewichtsreduzierung, die Erhöhung der Effizienz im Produktionsprozess und die Optimierung der physikalischen Eigenschaften unserer Produkte verbesserten wir die Wärmedämmung um fast ein Drittel, verringerten gleichzeitig den Energieverbrauch in der Produktion und ermöglichten darüber hinaus den Bau von deutlich schlankeren Wandkonstruktionen. Im Rahmen unserer kontinuierlichen Innovationsbemühungen beschäftigen wir uns auch intensiv mit dem Einsatz von mobilen Baurobotern und dem Thema Vorfertigung. Die gesamte Baubranche steht in Zeiten der Digitalisierung, der hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum und des kontinuierlich wachsenden Fachkräftemangels vor großen Herausforderungen. Als Innovationsführer in der Branche sehen wir ein hohes Potenzial für die Automatisierung in der Vorfertigung und in der Bauausführung. Wir wollen unseren Kunden Produktlösungen anbieten, die nicht nur schneller und einfacher zu installieren sind, sondern auch die Kosten senken und gleichzeitig die Sicherheit, Effizienz und Qualität erhöhen. Um dies zu erreichen, arbeiten wir mit mehreren Unternehmen, Start-ups und Universitäten zusammen. Unter anderem ist daraus bereits ein erster Prototyp eines innovativen Mauerwerksroboters für Baustellen entstanden. Ziel ist es, eine marktreife Lösung zu entwickeln, die eine Antwort auf den immer größer werdenden Fachkräftemangel auf Baustellen darstellt. Im Bereich der Kunststoffrohre konnten wir durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Produkte den Anteil an recycelten Rohstoffen im Herstellungsprozess weiter erhöhen. Wir leisten mit dieser Entwicklung einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der CO2-Bilanz über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg und stellen eine vollständige Kreislaufwirtschaft sicher. Begleitet wurde dieser Prozess von einer ständigen Qualitätskontrolle und zahlreichen Tests, um die Zusammensetzung der Rohre durchgehend zu prüfen und eine konstant hohe Produktqualität zu gewährleisten. Darüber hinaus entwickeln wir unsere Infrastrukturlösungen im Bereich der Wasserwirtschaft zur Vorbeugung von Ressourcenverknappung und im Bereich der Energie im Hinblick auf die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ständig weiter. Ein Beispiel, das von unserer Tochtergesellschaft Pipelife stammt, ist das System Raineo, welches die Regenwasserbewirtschaftung auf versiegelten Böden optimiert und dabei zu 100 % aus recycelten Rohstoffen besteht. Ein weiteres Produktbeispiel ist unser Konzept Preflex Spider – eine vorgefertigte, maßgeschneiderte Elektroinstallation, die für mehr Effizienz auf der Baustelle sorgt. Mit diesen und weiteren Lösungen wollen wir dem zunehmenden Fachkräftemangel sowie den klimatischen Veränderungen begegnen. Auch im Bereich der keramischen Rohre optimieren wir ständig unsere Produktionsprozesse. Darüber hinaus werden Steinzeug Keramo-Rohre ausschließlich aus natürlichen, wiederverwertbaren Rohstoffen hergestellt und sind nach ihrem Gebrauch zu 100 % recycelbar. Ob Klimawandel, Fachkräftemangel oder Ressourcenknappheit - unsere Antwort auf aktuelle Herausforderungen liegt in der Innovation. Unsere Vision ist es, mit unseren intelligenten Gebäude- und Infrastrukturlösungen die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Ein Drittel des Umsatzes der Wienerberger Gruppe stammt bereits aus neuen Produkten und Dienstleistungen. Unser Ziel ist es, diesen Anteil auch in Zukunft nachhaltig in der Gruppe zu etablieren. Auf unserer Homepage informieren wir darüber hinaus regelmäßig über aktuelle Themen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung. Nachhaltigkeit, Umwelt- und Arbeitnehmerbelange Verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln ist einer der zentralen Werte unserer Unternehmens-kultur. Unser verbindliches Nachhaltigkeitsprogramm ist integraler Bestandteil der Konzernstrategie und umfasst alle Wertschöpfungsstufen des Unternehmens. Um eine einheitliche Vorgehensweise und die effiziente Umsetzung der gesetzten Maßnahmen und Ziele sicherzustellen, haben wir in der gesamten Gruppe feste Strukturen und Zuständigkeiten für das Nachhaltigkeitsmanagement verankert. Für die Wienerberger Nachhaltigkeitsstrategie und die Festlegung der Ziele, Fristen und Maßnahmen des Nachhaltigkeitsprogrammes ist ein Sustainability Steering Committee (SSC) zuständig, das sich aus dem erweiterten Vorstand der Wienerberger Gruppe zusammensetzt (CEO und CFO der Wienerberger Gruppe, COOs der Business Units) und als oberstes Steuergremium fungiert. Die Stabstelle Sustainability Management wird von einem Senior Vice President Corporate Sustainability & Innovation geleitet. Dieser berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden der Wienerberger AG, übernimmt die gruppenweite Koordination des Nachhaltigkeitsmanagements und erstellt mit seinem Team die Nachhaltigkeitsberichte der Wienerberger AG. Die COOs der Business Units sind für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in ihren Business Units verantwortlich. Sie werden darin von Nachhaltigkeitsbeauftragten unterstützt, die mit dem Corporate Sustainability Team in laufendem Austausch zum Fortschritt der Entwicklung stehen. Dadurch wird der Verantwortungs- und Einflussbereich bei der Integration unserer Nachhaltigkeitsstrategie in den jeweiligen Business Units verstärkt. Mit dem Sustainability Group Reporting (SGR) ist ein zentrales Datenmanagement etabliert, das für die Konsolidierung aller Nachhaltigkeitskennzahlen verantwortlich ist. Diese dienen als Basis für strategische Entscheidungen in den Business Units und auf Gruppenebene. Wienerberger veröffentlicht seit 2010 jährlich die nichtfinanziellen Kennzahlen der Gruppe. In Verbindung mit dem Wienerberger Nachhaltigkeits-programm 2023 stellt der Nachhaltigkeitsbericht ein wichtiges Steuerungsinstrument für Wienerberger dar, um offenzulegen, wie das Unternehmen seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird. Der Fokus der Berichte liegt auf ökologischen, sozialen und Governance-Aspekten unserer Tätigkeiten, auf den entsprechenden Managementansätzen sowie auf unseren Innovationen. Weiterführende Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung, zum Organisations-profil und zur Corporate Governance bei Wienerberger finden Sie im veröffentlichten Wienerberger Geschäftsbericht 2021. In Verbindung mit dem Wienerberger Nachhaltigkeitsprogramm 2023 stellt der Nachhaltigkeitsbericht ein wichtiges Steuerungsinstrument für Wienerberger dar, um offenzulegen, wie das Unternehmen seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird. Der Fokus der Berichte liegt auf ökologischen, sozialen und Governance-Aspekten, auf den entsprechenden Managementansätzen sowie auf unseren Innovationen. Seit dem Berichtsjahr 2010 erfüllen alle Wienerberger Nachhaltigkeitsberichte die Anforderungen der Global Reporting Initiative (GRI). Für das Berichtsjahr 2021 wird der bisherige sogenannte Wienerberger Nachhaltigkeitsbericht als „ESG-Bericht“ als Teil des Geschäftsberichtes der Wienerberger Gruppe im März 2022 veröffentlicht anstatt, wie bisher, Ende Juni. Dieser ESG-Bericht wurde in Übereinstimmung mit den GRI-Standards, Option „Kern“, erstellt und umfasst nicht nur die Informationserfordernisse gemäß österreichischem Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeg), sondern auch die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD-Empfehlungen). Zusätzlich waren im Rahmen des ESG-Berichts im Jahr 2021 erstmals die Anforderungen der Taxonomie-Verordnung umzusetzen und die entsprechenden Angaben zu erheben und aufzunehmen (Taxonomie – Verordnung (EU) 2020/852 des Europäischen Parlaments und des Rates vom Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088). Die Ziele des Nachhaltigkeitsprogramms 2023 beziehen sich vor allem auf die Themenbereiche Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Biodiversität, Diversität im Unternehmen, Training & Weiterbildung sowie Wohnbau- Projekte für Menschen in Not. Darüber hinaus verpflichtet sich Wienerberger zur Einhaltung von höchsten nationalen und internationalen Governance-Standards. Eine Übersicht der ESG-Ziele im Rahmen des Wienerberger Nachhaltigkeitsprogramms 2023 sowie die diesbezüglichen Leistungen im Jahr 2021 sind im Detail im „ESG-Bericht“ als Teil des Geschäftsberichts 2021 der Wienerberger Gruppe veröffentlicht. Ausblick und Ziele Marktausblick Europa Für 2022 erwarten wir in unseren europäischen Kernmärkten insbesondere aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts ein volatiles Marktumfeld. Die Herausforderungen entlang der Versorgungsketten sowie die Verfügbarkeit und Dynamik in der Kosteninflation bei Rohstoffen und Energie werden zudem bestehen bleiben. Dennoch gehen wir von einer Fortsetzung des zugrundeliegenden positiven Trends vom zweiten Halbjahr 2021 aus. Dies wird zu einer weiterhin soliden Nachfrage auf hohem Niveau im Bereich des Neubaus von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie zu einer anhaltend starken Renovierungstätigkeit führen. Die Initiativen zur Förderung von Investitionen im Bereich der Nachhaltigkeit im Rahmen des EU-Green-Deals werden sich zudem positiv auf die Nachfrage in unserem Geschäftsfeld auswirken. Den Bedarf an Infrastrukturlösungen sehen wir weiterhin positiv und erwarten insgesamt stabile Märkte. Mittelfristig wird dieses Segment auch von der Umsetzung der von den EU-Mitgliedstaaten angekündigten Förderprogramme profitieren. Diese werden sich positiv auf die Nachfrage nach unseren Lösungen im Bereich des Wasser- und Energiemanagements auswirken. Zu den limitierenden Faktoren sind neben den oben genannten Herausforderungen auch die Entwicklung des globalen Infektionsgeschehens und die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften zu zählen, die die Dynamik des Marktes dämpfen könnten. Marktausblick Nordamerika Die Aussichten für die Märkte in den USA und Kanada im Jahr 2022 sind im Wesentlichen ähnlich jenen in Europa. Wir gehen insbesondere in der ersten Jahreshälfte von einer weiterhin positiven Marktstimmung aus und sehen die Nachfrage aufgrund der anhaltend hohen Bautätigkeit in unseren Kernmärkten in den USA und Kanada stabil auf hohem Niveau. Zudem werden positive Impulse durch das von der US-Regierung geschnürte Investitionspaket für Infrastrukturprojekte erwartet. Auch in Nordamerika gehen wir davon aus, dass sich der Mangel an qualifizierten Fachkräften und Engpässe entlang der Lieferketten dämpfend auf das Wachstum auswirken könnten. Ziele Basierend auf neuen Rekordergebnissen 2021 werden wir auch im kommenden Geschäftsjahr 2022 unsere wertschaffende Wachstumsstrategie der Wienerberger Gruppe weiter vorantreiben. Der Fokus liegt dabei weiterhin auf unseren bewährten strategischen Wachstumssäulen. Organisches Wachstum werden wir durch unsere hohe Innovationskraft und unser Programm zur kontinuierlichen Performancesteigerung aktiv vorantreiben. Zusätzliches anorganisches Wachstum erzielen wir durch die Fortsetzung unserer attraktiven Erfolgsbilanz bei wertschaffenden Unternehmensübernahmen. Alle unsere Geschäftsaktivitäten stehen dabei im Einklang mit unserer ESG-Strategie und klar definierten KPIs. Für das Jahr 2022 haben wir uns das ambitionierte Ziel gesetzt, das EBITDA der Wienerberger Gruppe auf 750 bis 770 Mio. € zu steigern. Neben organischem Wachstum und Ergebnisbeiträgen aus unserem Self Help Programm beinhaltet diese Zielsetzung auch Beiträge aus den Akquisitionen von Meridian Brick und FloPlast sowie Cork Plastics. Nicht enthalten sind Effekte aus dem Verkauf von Vermögenswerten und Währungseinflüsse. Ausblick und Ziele für 2022 wurden vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts festgelegt. Dessen Auswirkungen sind zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresberichts 2021 noch nicht zuverlässig abschätzbar. Wienerberger betreibt keine Produktionsstandorte in der Ukraine und der Anteil des Geschäfts in Russland beläuft sich auf weniger als 1 % des Konzernumsatzes. Neben unserem proaktiven Margenmanagement zur Deckung der Kosteninflation werden wir auch weiterhin auf unsere bewährten internen Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie eine laufende Portfoliooptimierung setzen, um unsere Profitabilität weiter zu steigern und ein verlässlicher und transparenter Partner für unsere Kunden zu bleiben. Bei einer im Jahresvergleich gestiegenen Anzahl an Produktionsstandorten werden 135 Mio. € in Instand-haltungsmaßnahmen für unsere Anlagen und die kontinuierliche Verbesserung der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz fließen. Zudem werden wir insgesamt 160 Mio. € für die kontinuierliche Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks, die Optimierung und Erweiterung unserer Werke sowie die Weiterentwicklung unseres Produktportfolios investieren. Darüber hinaus evaluieren wir kontinuierlich eine Vielzahl potenzieller Akquisitions-ziele und prüfen sie auf strategische Entwicklungs-möglichkeiten, wertsteigernde Ergänzungen unseres Portfolios im Bereich intelligenter Infrastruktur-, Renovierungs- und Neubaulösungen sowie Ertrags-, Cashflow- und Synergiepotenziale im Einklang mit unseren ESG-Zielen. Wien, am 16. März 2022 Der Vorstand der Wienerberger AG Heimo Scheuch Vorsitzender des Vorstands Gerhard Hanke Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Bereich Finanzen Solveig Menard-Galli Mitglied des Vorstands, COO Wienerberger Building Solutions Harald Schwarzmayr Mitglied des Vorstands, COO Wienerberger Piping Solutions Bilanz AKTIVA 31.12.2021 31.12.2020 in EUR in TEUR A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 25.039.300 26.186 25.039.300 26.186 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 12.721.805 12.513 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.728.165 6.495 18.449.970 19.007 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.707.654.332 2.688.254 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.182.243.031 1.192.918 3. Beteiligungen 6.439.623 6.440 4. Wertpapiere und Wertrechte des Anlagevermögens 5.017.638 4.955 3.901.354.624 3.892.567 3.944.843.894 3.937.761 B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Fertige Erzeugnisse und Waren 34.083.051 36.007 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 101.286 107 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 169.128.570 75.024 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 60.000.000 Vorjahr: TEUR 45.000 3. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 3.353.371 1.982 172.583.228 77.112 III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 24.780.261 77.333 231.446.540 190.452 C. Rechnungsabgrenzungsposten 4.978.620 5.630 D. Aktive latente Steuern 7.750.000 2.750 4.189.019.053 4.136.592 PASSIVA 31.12.2021 31.12.2020 in EUR in TEUR A. Eigenkapital I. Gezeichnetes, eingefordertes und einbezahltes Grundkapital 115.187.982 115.188 Eigene Anteile -381.910 -2.922 114.806.072 112.266 II. Kapitalrücklagen 1. Gebundene 1.710.443.724 1.677.457 III. Rücklage für anteilsbasierte Vergütungen 595.251 0 IV. Gewinnrücklagen 1. Andere Rücklagen (freie Rücklagen) 458.144.082 408.593 V. Rücklage für eigene Anteile (gebunden) 381.910 2.922 VI. Bilanzgewinn 93.518.814 69.045 davon Gewinnvortrag: EUR 1.685.279,35; Vorjahr: TEUR 1.730 2.377.889.853 2.270.283 B. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Abfertigungen 5.405.081 7.940 2. Rückstellungen für Pensionen 17.275.558 18.210 3. Steuerrückstellungen 3.086.500 67 4. Sonstige Rückstellungen 19.923.517 13.999 45.690.656 40.215 C. Verbindlichkeiten 1. Anleihen 650.000.000 864.630 davon Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 0(VJ: TEUR 214.630) davon Restlaufzeit > 1 Jahr: EUR 650.000.000 (VJ: TEUR 650.000) 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 586.434.991 448.868 davon Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 10.434.991 (VJ: TEUR 50.868) davon Restlaufzeit > 1 Jahr: EUR 576.000.000 (VJ: TEUR 398.000) 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.810.109 2.512 davon Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 2.810.108,76 (VJ: TEUR 2.512) 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 514.686.903 489.512 davon Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 514.686.903 (VJ: TEUR 489.512) 5. Sonstige Verbindlichkeiten 11.506.540 20.572 davon aus Steuern: EUR 84.694 (VJ: TEUR 73) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 619.672 (VJ: TEUR 531) davon Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 10.687.043 (VJ: TEUR 20.140) davon Restlaufzeit > 1 Jahr: EUR 819.497 (VJ: TEUR 432) davon Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 538.619.046 (VJ: TEUR 777.662) davon Restlaufzeit > 1 Jahr: EUR 1.226.819.497 (VJ: TEUR 1.048.432) 1.765.438.543 1.826.094 4.189.019.053 4.136.592 Gewinn- und Verlustrechnung 2021 2020 in EUR in TEUR 1. Umsatzerlöse 100.021.686 82.636 2. Sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 813.537 204 b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 439.225 563 c) Übrige 1.517.144 2.769.906 2.015 2.782 3. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen a) Aufwendungen für bezogene Leistungen -11.422.081 -8.401 4. Personalaufwand a) Gehälter -39.416.640 -26.223 b) Soziale Aufwendungen -11.086.848 -10.776 davon für Altersversorgung EUR 1.644.348; Vorjahr: TEUR 256 davon für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen EUR 1.338.893; Vorjahr: TEUR 847 davon für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge EUR 7.353.551; Vorjahr: TEUR 6.152 -50.503.488 -36.999 5. Abschreibungen a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -7.762.512 -7.461 davon außerplanmäßige Abschreibungen: EUR 0; Vorjahr: TEUR 46 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen fallen -122.519 -90 b) Übrige -48.685.595 -48.808.114 -39.592 -39.682 7. Zwischensumme aus Z 1. bis 6. (Betriebsergebnis) -15.704.603 -7.125 2021 2019 in EUR in TEUR 7. Zwischensumme aus Z 1. bis 6. (Betriebsergebnis) -15.704.603 -7.125 8. Erträge aus Beteiligungen davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 88.413.732; 89.580.982 53.668 Vorjahr: TEUR 52.912 9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 25.673.329 35.799 davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 25.604.329; Vorjahr: TEUR 35.730 10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 894.420 1.085 davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 774.292; Vorjahr: TEUR 446 11. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 5.064.860 42.004 12. Aufwendungen aus Finanzanlagen 0 -15.203 davon Abschreibungen EUR 0; Vorjahr TEUR 15.203 davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 0; Vorjahr: TEUR 13.964 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -27.195.564 -38.949 davon betreffend verbundene Unternehmen: EUR 3.609.521; Vorjahr: TEUR 4.241 14. Zwischensumme aus Z 8. bis 13. (Finanzergebnis) 94.018.028 78.403 15. Ergebnis vor Steuern 78.313.425 71.278 16. Steuern vom Einkommen (und vom Ertrag) 13.520.110 -3.963 davon latente Steuern: Ertrag EUR 5.000.000; Vorjahr: Aufwand / Ertrag TEUR 0 davon Erträge aus Steuergutschriften und aus der Auflösung von nicht bestimmungsgemäß verwendeten Steuerrückstellungen EUR 367.401; Vorjahr: TEUR 0 17. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss 91.833.535 67.315 18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.685.279 1.730 19. Bilanzgewinn 93.518.814 69.045 Anhang Allgemeine Erläuterungen Die Aufstellung des vorliegenden Jahresabschlusses erfolgte nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung und der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln. Die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. Die Wienerberger AG erstellt als börsennotierte Gesellschaft einen Konzernabschluss, in den sämtliche wesentlichen Tochtergesellschaften der Wienerberger AG einbezogen werden. Der Konzernabschluss wird beim Firmenbuchgericht Wien hinterlegt. Die Wienerberger AG ist im Sinne des § 221 UGB eine große Kapitalgesellschaft. Aufgrund der Angabe von Beträgen in ganzen EUR bzw. in TEUR kommt es zu rundungsbedingten Differenzen. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Allgemeine Grundsätze Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gehen von der Fortführung des Unternehmens aus. 1. Anlagevermögen Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßig lineare Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagengruppen. Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibung hinausgehende wesentliche und andauernde Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Die Abschreibungen auf Anlagenzugänge im ersten bzw. zweiten Halbjahr sind mit vollen bzw. halben Jahresraten angesetzt worden. Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Jahr der Anschaffung aktiviert und voll abgeschrieben. Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Bei nachhaltigen und wesentlichen Wertminderungen werden niedrigere Werte angesetzt. Den beizulegenden Wert ermitteln wir auf Basis einer Unternehmensbewertung. Als verbundene Unternehmen werden alle Gesellschaften angesehen, die mittelbar oder unmittelbar im Mehrheitsbesitz oder unter der einheitlichen Leitung der Wienerberger AG stehen. Wertpapiere des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskursen oder bei Vorliegen dauernder niedrigerer Börsenstichtagskurse mit diesen bewertet. Ausleihungen an verbundene Unternehmen sind zum Nennbetrag bewertet, Ausleihungen in Fremdwährungen werden mit dem Anschaffungskurs bzw. dem niedrigeren Geldkurs am Bilanzstichtag oder gesichertem Kurs umgerechnet. Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt höchstens auf den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt. 2. Umlaufvermögen Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennbetrag bewertet, erforderliche Wertberichtigungen werden vorgenommen. Fremdwährungsforderungen werden mit Anschaffungskursen bzw. dem niedrigeren Devisen-Geldkurs am Bilanzstichtag oder gesicherten Kursen umgerechnet. Für alle erkennbaren Risiken werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet. Emissionszertifikate, welche als Fertige Erzeugnisse und Waren ausgewiesen sind, werden zum Erwerbszeitpunkt mit den jeweiligen Anschaffungskosten aktiviert und in der Folge unter Beachtung des Anschaffungskostenprinzips bewertet. Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens nehmen wir vor, wenn die Gründe für die Abschreibung weggefallen sind. 3. Laufende und latente Ertragsteuern Die Position der laufenden Ertragsteuern betrifft die auf das abgeschlossene Geschäftsjahr entfallende, auf Basis der steuerlichen Vorschriften ermittelte Körperschaftsteuer. Die Wienerberger AG hat im Geschäftsjahr 2005 die Möglichkeit der Bildung einer „Unternehmensgruppe“ gemäß § 9 KStG genutzt. Die Wienerberger AG ist Gruppenträgerin einer Gruppe von 16 (Vorjahr: 16) Gruppenmitgliedern. In die Gruppe wurden ausschließlich inländische, unmittelbare und mittelbare Tochtergesellschaften einbezogen. Vom Gruppenträger werden die vom Gruppenmitglied verursachten Körperschaftsteuerbeträge mittels Belastungsmethode überrechnet. Im Verlustfall wird die Steuerumlage gutgeschrieben, bei zukünftigen Gewinnen des Gruppenmitglieds werden die Verluste mittels Verlustverrechnung verwendet. Die steuerlichen Ergebnisse der Gruppenmitglieder werden dabei der Wienerberger AG zugerechnet, die die resultierende gruppenweite Körperschaftsteuer an die Abgabenbehörde leistet. Für Unterschiede zwischen unternehmensrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen bei Vermögensgegenständen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, wird in Höhe der sich insgesamt ergebenden Steuerbelastung eine Rückstellung für passive latente Steuern gebildet. Führen diese Unterschiede in Zukunft hingegen zu einer Steuerentlastung, werden diese als aktive latente Steuern in der Bilanz angesetzt. Im Jahr 2021 wurden aktive latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 7.750 (Vorjahr: TEUR 2.750) angesetzt. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit dem aktuellen Körperschaftsteuersatz von 25 % ohne Berücksichtigung einer Abzinsung. 4. Rückstellungen Die Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder wurden 2021 nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem laufenden Einmalprämienverfahren (Projected Unit Credit Methode) gemäß IAS 19 unter Zugrundelegung eines Pensionseintrittsalters von 65 (Männer) bzw. 65 (Frauen) Jahren und eines Rechnungszinssatzes von 0,42 % (Vorjahr: 0,16 %) bei der Berechnung der Abfertigungsrückstellung und 0,50 % bei der Jubiläumsgeldrückstellung (Vorjahr 0,27 %) berechnet. Es wird ein Gehaltstrend von 2,0 % p.a. (Vorjahr 1,6 % p.a.) für zukünftige Jahre und eine Fluktuation laut Tabelle in die Berechnung einbezogen. Dienstalter 2021 2020 0 bis 2 Jahre 15,40 % 12,90 % 3 bis 4 Jahre 15,40 % 11,70 % 5 bis 14 Jahre 8,50 % 8,80 % 15 bis 24 Jahre 7,00 % 7,60 % 25 bis 99 Jahre 5,40 % 2,20 % Die Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen aufgrund von rechtsverbindlichen, individuellen Zusagen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem laufenden Einmalprämienverfahren (Projected Unit Credit Methode) gemäß IAS 19 unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 0,57 % (Vorjahr: 0,33 %) gebildet. Eine Erhöhung der liquiden Pensionen von 2,0 % p.a. (Vorjahr: 2,0 % p.a.) für zukünftige Jahre wird in die Berechnung einbezogen, es wird keine Fluktuation berücksichtigt. Der Zinsaufwand für die Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Sonstige Rückstellungen werden nach dem Grundsatz der kaufmännischen Vorsicht in Höhe des voraussichtlichen Anfalls gebildet. Langfristige Rückstellungen mit einem erwarteten Zahlungszeitpunkt von mehr als einem Jahr nach dem Bilanzstichtag, werden entsprechend ihrer Laufzeit mit einem marktüblichen Zinssatz abgezinst. Aufgrund der im Jahr 2018 neu veröffentlichen Sterbetafeln, kam es bei der Pensionsrückstellung zu einem erhöhten Ergebniseffekt. Dieser Unterschiedsbetrag in Höhe von 1.665 TEUR wurde gemäß der Override Verordnung vom Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung über 5 Jahre verteilt, Stand per 31.12.2021 war 333 TEUR. 5. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag, dem Nennwert bzw. dem höheren zum Bilanzstichtag beizulegenden Wert angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit Anschaffungskursen bzw. mit dem höheren Devisen-Briefkurs am Bilanzstichtag angesetzt. Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung 1. Anlagevermögen Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in einer getrennten Aufstellung (Anlage 1) dargestellt. Die bebauten Grundstücke enthalten Grundwerte von 3 TEUR (Vorjahr: 3 TEUR). Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind Fondsanteile im Wert von 4.914 TEUR (Vorjahr: 4.849 TEUR). Das Deckungskapital aus Rückdeckungsversicherungen für Pensionsrückstellungen beträgt 103 TEUR (Vorjahr: 105 TEUR). Zum Bilanzstichtag 31.12.2021 gibt es keine Ausleihungen mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr (Vorjahr: Wienerberger Finanz Service GmbH, Wien in Höhe von 233.607 TEUR und an die Wienerberger NV, Kortrijk in Höhe von 8.045 TEUR). Am 14. April 2021 wurde bei der Gesellschafterversammlung eine Kapitalherabsetzung an der Wienerberger OY AB, Helsinki (Finnland) in Höhe von 1.600 TEUR beschlossen. Mit Gesellschafterbeschluss vom 24. August 2021 verpflichtete sich die Wienerberger AG zu einem indirekten Gesellschafterzuschuss über die Wienerberger Anteilsverwaltung GmbH an die Tondach Beteiligungs GmbH in Höhe von 16.000 TEUR. Die Anteile an der Wienerberger OY AB, Helsinki (Finnland) wurden um 5.000 TEUR zugeschrieben. Beteiligungsgesellschaften der Wienerberger AG (ab 20 %) Sitz Anteil Whrg Grund- /Stammkapital (in TLW) Eigenkapital inkl. unverst. Rückl. (in TLW) Jahresüber- schuss/-fehl- betrag (in TLW) 2021 Wienerberger International N.V. Zaltbommel 100,00 EUR 50 EUR 135.939 970 Wienerberger Finance Service B.V. Zaltbommel 100,00 EUR 18 EUR 7.391 5.947 Wienerberger NV Kortrijk 99,99 EUR 47.558 EUR 233.827 47.342 Wienerberger Asset Management NV Zonnebeke 100,00 EUR 5.240 EUR 8.380 460 Wienerberger GmbH Hannover 100,00 EUR 9.500 EUR 122.522 -10.527 Wienerberger Österreich GmbH Hennersdorf 99,9986 EUR 5.000 EUR 60.846 9.556 Wienerberger Anteilsverwaltung GmbH Wien 100,00 EUR 35 EUR 1.702.186 168.037 Semmelrock International GmbH Wien 100,00 EUR 3.000 EUR 149.220 3.522 Wienerberger S.p.A. Bubano di Mordano 100,00 EUR 10.000 EUR 19.246 5.462 Wienerberger OY AB Helsinki 100,00 EUR 1.000 EUR 11.853 2.112 Wienerberger AS Aseri 100,00 EUR 1.541 EUR 1.550 601 OOO "Wienerberger Kirpitsch" Kiprevo 100,00 RUR 612.695 RUR 203.444 163.819 OOO "Wienerberger Kurkachi" Kurkachi 100,00 RUR 568.419 RUR 407.302 203.977 UAB Wienerberger Statybine Keramika sp.Z.o.o. Vilnius 100,00 EUR 3 EUR -498 -36 Wienerberger EOOD Sofia 100,00 BGN 12.500 BGN 24.082 10.218 General Shale Building Materials Inc. Johnson City 100,00 USD 1 USD -2.198 -235 Wienerberger India Private Limited Bangalore, Karnataka 99,99 INR 934.167 INR 1.399.880 87.710 2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultierten mit 99.494 TEUR (Vorjahr: 23.408 TEUR) aus Verrechnungs- und Finanzierungsbeziehungen. Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände enthielten Erträge in Höhe von 63 TEUR (Vorjahr: 104 TEUR), die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden. Es bestanden Forderungen an Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 44 TEUR (Vorjahr: 18 TEUR). 3. Aktive latente Steuern Zum Bilanzstichtag wurden folgende abzugsfähige temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz identifiziert: 31.12.2021 31.12.2020 in EUR in TEUR abzugsfähige offene Siebtel Gruppenträger WBI 50.897.392 76.197 Immaterielle Vermögensgegenstände 1.578.651 1.046 Sachanlagen 508.391 456 Aktive Rechnungsabgrenzung 2.926.949 2.943 Unversteuerte Rücklagen -5.814.516 -6.022 Rückstellung für Abfertigungen 2.896.600 5.316 Rückstellung für Pensionen 8.215.340 8.847 Sonstige Rückstellungen 981.966 877 Saldierte Temporäre Differenzen 11.293.381 13.464 Betrag Gesamtdifferenzen 62.190.773 89.660 nicht angesetzte abzugsfähige temporäre Differenzen -11.293.381 -13.464 nicht angesetzte steuerliche Verlustvorträge -19.897.392 -65.197 Angesetzte temporäre Differenzen und Verlustvorträge 31.000.000 11.000 Daraus resultierende latente Steuern per 31.12. (25 %) 7.750.000 2.750 4. Eigenkapital Das Grundkapital der Wienerberger AG beträgt 115.187.982 EUR und ist in 115.187.982 nennwertlose Stückaktien zerlegt, alle Aktien sind voll einbezahlt. Die eigenen Aktien wurden aufgrund der Änderung gemäß RÄG 2014 mit dem Nennbetrag von 381.910 EUR (Vorjahr: 2.922.168 EUR) vom Grundkapital abgesetzt. Im Geschäftsjahr 2021 wurden 40.258 Stück eigene Aktien zu einem Kurs von 31,98 EUR vom Depot der Wienerberger AG an das Depot von Hrn. Dr. Heimo Scheuch im Rahmen des Special-LTI Vergütungsprogramms als RSUs (Restricted Share Units) übertragen und müssen von diesem bis zum 31.12.2025 gehalten werden. Im September 2021 wurden insgesamt 2.500.000 Stück eigene Aktien zu einem Börsenkurs von 32,50 EUR am Markt verkauft, der Gegenwert von 81.250.000 EUR wurde entsprechend in den Rücklagen verbucht. In der 152. ordentlichen Hauptversammlung wurde beschlossen, vom Bilanzgewinn 2020 in Höhe von 69.044.767,75 EUR eine Dividende von 0,60 EUR je Stückaktie, sohin 69.112.789,20 EUR abzüglich eines anteiligen Betrages für die eigenen Anteile von 1.753.300,80 EUR, somit 67.359.488,40 EUR auszuschütten und den verbleibenden Betrag von 1.685.279,35 EUR auf neue Rechnung vorzutragen. Die Auszahlung der Dividende war mit Montag, 10. Mai 2021 fällig und erfolgte an diesem Tag. Der Vorstand wurde in der 151. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 5. Mai 2020 gem. § 65 Abs. 1 Z 8 sowie Abs. 1a und Abs. 1b AktG ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung, eigene Aktien der Wienerberger AG im Ausmaß von bis zu 8 % des Grundkapitals zu einem niedrigsten Gegenwert von 1 EUR je Aktie und einem höchsten Gegenwert des Zweifachen des Börsenkurses vom 5. Mai 2020 je Aktie ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung zu erwerben. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben börslich oder außerbörslich erfolgen und zwar auch nur von einzelnen Aktionären oder einem einzigen Aktionär, doch muss der Aufsichtsrat im Nachhinein von diesem Beschluss in Kenntnis gesetzt werden. Im Falle des außerbörslichen Erwerbs kann dieser auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Veräußerungsrechts der Aktionäre, das mit einem solchen Erwerb einhergehen kann, durchgeführt werden (umgekehrter Bezugsrechtsausschluss). Der Handel mit eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Der Vorstand kann diese Ermächtigung innerhalb der gesetzlichen Vorgaben insbesondere über die höchstzulässige Zahl eigener Aktien ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam, einmal oder auch mehrfach ausüben, sofern der mit dem von der Gesellschaft aufgrund dieser Ermächtigung oder sonst gehaltenen Aktien verbundene Anteil des Grundkapitals zu keinem Zeitpunkt 10 % (zehn Prozent) des Grundkapitals übersteigt. Dieser Beschluss ersetzt die in der Hauptversammlung vom 14. Juni 2018 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien. Weiters wurde in der 151. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 5. Mai 2020 beschlossen: a) Der Vorstand der Wienerberger AG wird für die Dauer von fünf Jahren ab Beschlussfassung gemäß § 65 Abs. 1 b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats und ohne neuerliche Beschlussfassung der Hauptversammlung für die Veräußerung beziehungsweise Verwendung eigener Aktien eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot, unter sinngemäßer Anwendung der Regelungen über den Bezugsrechtsausschluss der Aktionäre, unter anderem wenn die Aktien Arbeitnehmern, leitenden Angestellten und Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens im Rahmen eines aktienbasierten Vergütungsprogramms, eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms oder eines Aktienoptionsprogramms angeboten werden sollen, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 228 Abs. 3 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. b) Der Vorstand der Wienerberger AG wird ferner gemäß § 65 Abs. 1 Z 8 letzter Satz AktG ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 (dreißig) Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung mit Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung von aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung herabzusetzen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen. Der Vorstand kann diese Ermächtigungen innerhalb der gesetzlichen Vorgaben insbesondere über die höchstzulässige Zahl eigener Aktien ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam, einmal oder auch mehrfach ausüben. Dieser Beschluss ersetzt die in der Hauptversammlung vom 14. Juni 2018 beschlossene Ermächtigung zur Veräußerung eigener Aktien. 5. Rückstellungen Die Entwicklung der Rückstellungen ist in einer getrennten Aufstellung (Anlage 2) dargestellt. Die sonstigen Rückstellungen von 19.924 TEUR (Vorjahr: 13.999 TEUR) enthalten Rückstellungen für nicht konsumierten Urlaub von 4.621 TEUR (Vorjahr: 4.155 TEUR) und Rückstellungen für kurzfristige variable Gehaltsbestandteile in Höhe von 9.699 TEUR (Vorjahr: 6.236 TEUR). Für das LTI-Programm 2021 (Long-term Incentive Programm, langfristige variable Vergütungen) sowie für den Special LTI des Vorstandvorsitzenden wurden 1.682 TEUR dotiert, im Vorjahr wurde keine Rückstellung gebildet da im Jahr 2020 kein Anspruch auf das LTI-Programm entstand. Die übrigen Rückstellungen enthielten wie auch im Vorjahr keine Rückstellung für derivative Finanzinstrumente mit negativen Marktwerten. 6. Derivative Finanzinstrumente Im Jahr 2021 gab es in der Wienerberger AG einen Interest Rate Payer Swap zur Absicherung gegen Schwankungen des 6m-Euribors mit einem Volumen von 218.000 TEUR und einem positiven Marktwert von 1.204 TEUR. Zinsswaps 2021 2020 Positive Marktwerte 1.204 0 Negative Marktwerte 0 -939 1.204 -939 Die verwendeten Bewertungen werden vom internen Treasury Management System unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer Verfahren (Mark-to-Market) berechnet und mit Daten plausibilisiert, die von den kontrahierenden Banken zur Verfügung gestellt werden. 7. Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren mit 513.244 TEUR (Vorjahr: 488.144 TEUR) überwiegend aus Verrechnungsbeziehungen und aus dem Kontenpooling mit der Wienerberger Finanz Service GmbH. Sämtliche langfristigen externen Finanzverbindlichkeiten (Anleihen, Bankverbindlichkeiten) der Wienerberger AG werden mit den gleichen Konditionen direkt an die Wienerberger Finanz Service GmbH weitergegeben. Diese Verrechnungsbeziehung wird bis zur Tilgung der jeweiligen externen Verbindlichkeit der Wienerberger AG Bestand haben und gleichzeitig abgebaut werden. Im Jahr 2021 gab es Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 420.000 TEUR (Vorjahr: 170.000 TEUR) mit einer Restlaufzeit von über fünf Jahren. In den sonstigen Verbindlichkeiten waren Aufwendungen in Höhe von 10.155 TEUR (Vorjahr: 19.586 TEUR) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden. Die Verbindlichkeit aus der Hybridanleihe per 31.12.2020 in Höhe von 214.630 TEUR wurde am 09.02.2021 vollständig getilgt. Die Wienerberger AG hat mit 2. Mai 2018 eine nicht konvertible, endfällige 6-jährige Anleihe mit 2 % Verzinsung in der Höhe von 250.000 TEUR begeben. Am 4. Juni 2020 hat die Wienerberger AG eine nicht konvertible, endfällige 5-jährige Anleihe mit 2,75 % Verzinsung in der Höhe von 400.000 TEUR begeben. Somit bestand am Stichtag keine Anleiheverbindlichkeit mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren. 8. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor: 31.12.2021 31.12.2020 in TEUR in TEUR Garantien Kreditlinien 17.000 29.000 Nachschussverpflichtung Pensionsrückstellung 10.938 31.548 Rekultivierungsverpflichtungen 4.751 5.498 Übrige 13.900 19.722 46.589 85.768 davon für verbundene Unternehmen 46.589 85.768 Zusätzlich zu den oben angeführten Haftungsverhältnissen bestanden Bankgarantien gegenüber Dritten bei der UniCredit Bank Austria AG in Höhe von 325 TEUR (Vorjahr: 315 TEUR). Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen bestanden auf Grund von Leasing-, Lizenz-, Miet- und Pachtverträgen Verpflichtungen in folgendem Umfang: 2021 2020 in TEUR in TEUR im folgenden Jahr 3.538 3.065 in den folgenden 5 Jahren 13.986 12.161 9. Umsatzerlöse Unter den Umsatzerlösen werden Erlöse aus Leistungsbeziehungen mit Tochtergesellschaften der Wienerberger Gruppe in Höhe von 99.606 TEUR (Vorjahr: 82.359 TEUR) ausgewiesen sowie externe Umsätze mit Gesellschaften außerhalb des Konzernverbunds in Höhe von 416 TEUR (Vorjahr: 277 TEUR). Die Umsatzerlöse mit verbundenen Unternehmen gliedern sich nach Regionen wie folgt auf: Konzernunternehmen im Inland 18.333 TEUR (Vorjahr: 10.970 TEUR), Europa 79.491 TEUR (Vorjahr: 69.771 TEUR), Nordamerika 1.549 TEUR (Vorjahr: 1.350 TEUR) und Sonstige 233 TEUR (Vorjahr: 268 TEUR). Von den externen Umsatzerlösen wurden im Jahr 2021 291 TEUR im Inland erzielt und 125 TEUR im europäischen Ausland, im Vorjahr bezogen sich die Umsatzerlöse ausschließlich auf das Inland (277 TEUR). 10. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge resultierten im Wesentlichen aus Erlösen aus dem Abgang von Sachanlagevermögen, aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen, Erträge aus Weiterverrechnungen an Tochtergesellschaften sowie aus diversen Förderungen. 11. Personalaufwand Im Personalaufwand sind Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen in folgendem Ausmaß enthalten: 2021 2020 in TEUR in TEUR Vorstände und leitende Angestellte 2.113 208 Andere Arbeitnehmer 871 895 2.983 1.103 Versicherungsmathematische Gewinne von 660 TEUR (Vorjahr: Verluste 1.061 TEUR) wurden erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst. In Mitarbeitervorsorgekassen für Abfertigungen wurden 551 TEUR (Vorjahr: 356 TEUR) einbezahlt. Aus der Veränderung der Pensionsrückdeckungsversicherung resultierte ein Aufwand von 2 TEUR (Vorjahr: Aufwand 1 TEUR). Im Durchschnitt des Jahres 2021 wurden 354 (Vorjahr: 311) Angestellte beschäftigt. Der fixe Gehaltsbestandteil der Vorstandsmitglieder betrug im Geschäftsjahr 2.179 TEUR (Vorjahr: 1.964 TEUR). Die variablen Bestandteile werden in eine kurzfristige (STI Short Termin Incentive) und eine langfristige Vergütungskomponente (LTI Long Term Incentive) aufgeteilt. Der im Jahr 2021 erworbene Anspruch auf die kurzfristige variable Vergütungskomponente betrug 2.095 TEUR (Vorjahr: 746 TEUR) und wird im Jahr 2022 ausbezahlt. Das LTI-Programm für die langfristige Vergütungskomponente des Vorstands wird ab dem Jahr 2021 als aktienbasiertes Vergütungsprogramm mit einem Leistungszeitraum von drei Jahren und einer Sperrfrist für zugeteilte Aktien von weiteren zwei Jahren geführt. Basisbetrag für 100 % Zielerreichung ist hierbei das Fixgehalt des jeweiligen Vorstandsmitglieds im Jahr 2021, wobei die maximale Zielerreichung mit 150 % gedeckelt ist bzw. für den Vorstandsvorsitzenden mit 175 %. Hierbei kommen die folgenden Zielparameter zur Anwendung: Relativer Total Shareholder Return, ROCE (Return on Capital Employed nach Steuern), sowie die Reduktion des gruppenweiten CO2-Ausstoßes im Vergleich zu 2020. Im Jahr 2021 wurden alle drei Parameter übererfüllt, sodass die jeweilige Deckelung zur Anwendung kommt. Für die langfristige Vergütungskomponente entstand daher im Jahr 2021 ein Anspruch in Höhe von 1.122 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR da die Mindestziele nicht erreicht werden konnten). Dieser Anspruch gelangt in Abhängigkeit von der Erreichung der Zielvorgaben des 3-Jahres-Plans im Jahr 2024 zur Auszahlung. Gemäß der Vereinbarung zum Long-Term Incentive wird dieser am Ende der Laufzeit im Jahr 2024 zu mindestens 50 % in Aktien gewährt und maximal 50 % in bar ausbezahlt. Nachdem die Zielerreichung auf Basis eines Barbetrages festgelegt wurde und damit das Umtauschverhältnis für den Aktienanteil erst zu einem späteren Zeitpunkt definiert wird, wurde in der Bewertung der Barbetrag als Fair Value zugrunde gelegt. Für den LTI 2021 wurde ein Aufwand inklusive Nebenkosten von 1.191 TEUR im Berichtsjahr verbucht, wovon 50 % im Eigenkapital erfasst wurden für den Aktienteil und 50 % als Rückstellung verbucht wurden für den Baranteil. Für den Vorstandsvorsitzenden wurden im Jahr 2021 alle ausstehenden historischen Ansprüche vor 2021 zusammengefasst und in ein neues, aktienbasiertes 5-Jahres-Programm übergeführt. Dieser „Special-LTI“ besteht aus zwei Komponenten: 40 % RSUs (Restricted Share Units) und 60 % PSUs (Performance Share Units). Die RSUs wurden im Mai 2021 im Gegenwert von 1 Mio. EUR (berechnet nach den durchschnittlichen Schlusskursen der Wienerberger Aktie während der letzten 20 ATX Handelstage des Jahres 2020) im Mai 2021 an den CEO übertragen. Basierend auf dem aktuellen Aktienkurs zum Zeitpunkt der Übertragung dieser 40.258 Stück Aktien am 28. Mai 2021 belief sich der Gegenwert auf 1.287.435 EUR. Die Kriterien sowie die Definition der Zielparameter für den PSU-Teil des Special LTI für den Vorstandsvorsitzenden sind in den folgenden Tabellen dargestellt: Parameter Erläuterungen Gewährte Summe 2.500 TEUR Plan 40 % RSUs1) - these were transferred to Heimo Scheuch as of May 28, 2021 60 % PSUs Leistungszeitraum 5 Jahre Halteperiode für RSUs 3 Jahre mit einer Sperrfrist von weiteren 2 Jahren für PSUs (Erdienungszeitraum 5 Jahre) Gewichtung der Zielgrößen (PSUs) 70 % auf EBITDA-Steigerung lt. Strategie 2023 30 % ESG Ziele (siehe nachfolgende Tabelle) Grundvoraussetzung Die jährliche Auszahlung von mind. 50 % des kurzfristigen variablen Bonus (STI) muss erfolgen, ansonsten werden die zugeteilte PSUs jedes Jahr um 1/3 reduziert Zielerreichung Die Zielerreichung wird zwischen definierten Ober- und Untergrenzen linear ermittelt (PSUs) Maximal Anwartschaft PSU Teil maximal 300 % (max. 4.500 TEUR) Zuteilung Einmalig in 3 Jahren (+ 2 Jahre Halteperiode) gültig für PSUs Claw-back, Malus, Leaver Regulation Es gelten die gleichen Regeln wie in der Vergütungspolitik 2020-2024 1) gewährte Aktien (Restricted Stock Units), wobei die Steuern direkt vom CEO bezahlt werden ESG Ziele für 2023 Gewichtung Mindestziel- erreichung 100 % Ziel- erreichung Maximalziel- erreichung CO2 Reduktion gegenüber 2020 10,0 % >5,0 % 15,0 % ≥30,0 % Frauenanteil Frauenanteil im Senior Management 5,0 % <10 % 15,0 % ≥22,5 % Anteil weibliche Angestellte 5,0 % <20 % 30,0 % ≥45,0 % Steigerung Trainingsstunden gegenüber 2020 10,0 % >0 % 10,0 % ≥25,0 % Auf Basis der erreichten EBITDA-Steigerung im Jahr 2021 sowie der auf Basis der Planwerte hochgerechneten erwarteten EBITDA-Zielerreichung für die Folgejahre und die erwartete Zielerreichung für die ESG Ziele wurde ein Erwartungswert an Gesamt-PSUs des Special LTI-Plans in Höhe von 86.508 PSUs ermittelt. Die PSU Anzahl wurde mit dem Zeitwert je PSU (29.17) und dem Anteil am Erdienungszeitraum (20 %) multipliziert, um den Anspruch für das Jahr 2021 in Höhe von 505 TEUR zu ermitteln. Auf Basis vorläufiger ermittelter Werte wurde hierfür im Berichtsjahr ein Aufwand von 464 TEUR plus Lohnnebenkosten von 41 TEUR, somit gesamt 505 TEUR verbucht und als Rückstellung ausgewiesen. An frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen wurden Zahlungen von 877 TEUR (Vorjahr: 863 TEUR) geleistet. Die Aufsichtsratsvergütung belief sich im Jahr 2021 (Auszahlung im Jahr 2022) auf insgesamt 846 TEUR (Vorjahr: 921 TEUR Auszahlung im Jahr 2021). Haftungsverpflichtungen gegenüber Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats bestehen nicht, und es wurden auch keine Kredite an diese vergeben 12. Erträge und Aufwendungen aus Beteiligungen Gewinnausschüttungen aus verbundenen Unternehmen werden grundsätzlich mit Datum des Gewinnausschüttungsbeschlusses vereinnahmt. Im Geschäftsjahr 2021 resultierten Beteiligungserträge von verbundenen Unternehmen in Höhe von 88.414 TEUR (Vorjahr: 52.912 TEUR). Im Jahr 2021 wurden Zuschreibungen an der Beteiligung Wienerberger OY AB, Helsinki (Finnland) in Höhe von 5.000 TEUR vorgenommen (Vorjahr: Zuschreibung an der Beteiligung Wienerberger OY AB, Helsinki (Finnland) 7.000 TEUR und an der Beteiligung Wienerberger GmbH, Hannover (Deutschland) in Höhe von 31.000 TEUR). Im Berichtsjahr 2021 gibt es keine Aufwendungen aus Finanzanlagen, im Vorjahr betrugen diese 13.964 TEUR und bezogen sich auf Abschreibungen von Beteiligungen an der OOO „Wienerberger Kirpitsch“, Kiprevo (Russland), OOO „Wienerberger Kurkachi“, Kurkachi (Russland) und Wienerberger India Private Limited, Bangalore (Indien). 13. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen setzen sich aus Zinserträgen von Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 18.985 TEUR (Vorjahr: 27.730 TEUR), aus Erträgen aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf konzerninterne Darlehen in Höhe von 6.620 TEUR (Vorjahr: 8.000 TEUR) sowie aus Zinserträgen aus Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von 69 TEUR (Vorjahr: 69 TEUR) zusammen. 14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen Der gesamte Zinsaufwand des Berichtsjahres beträgt 27.196 TEUR (Vorjahr: 38.949 TEUR), der sich aus Zinsaufwendungen gegenüber Dritten in Höhe von 23.586 TEUR (Vorjahr: 34.707 TEUR) sowie gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 3.610 TEUR (Vorjahr: 4.241 TEUR) zusammensetzt, sowie Zinskomponenten aus der Abzinsung von Sozialkapitalrückstellungen in Höhe von 74 TEUR (Vorjahr: 117 TEUR) enthält. 15. Steuern vom Einkommen und Ertrag In ihrer Eigenschaft als Gruppenträgerin ist die Wienerberger AG Empfängerin von Steuerumlagen von inländischen Tochtergesellschaften. Aus positiven und negativen Steuerumlagen, die das Jahr 2021 betreffen, resultierte ein Steuerertrag von 11.468 TEUR (Vorjahr: Steueraufwand 3.585 TEUR). Im Berichtsjahr betrug der gesamte laufende Steuerertrag 8.520 TEUR (im Vorjahr: Steueraufwand 3.963 TEUR). Darin waren die Steuerumlage der Gruppenmitglieder 2021, die Steuerrückstellung 2021 und die Korrekturen aus Vorjahren enthalten. Darüber hinaus wurde im Steuerergebnis im Berichtsjahr ein latenter Steuerertrag in Höhe von 5.000 TEUR erfasst (Vorjahr: 0 TEUR). In Österreich wurde am 14.2.2022 das Ökosoziale Steuerreformgesetz im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Damit verbunden ist eine Senkung des Körperschaftsteuersatzes stufenweise auf 23 % ab 1.1.2024. Diese Senkung des Steuersatzes wirkt sich auf die im Jahresabschluss aktivierten Verlustvorträge auf Basis der geplanten Verbrauchszeiträume mit einer Verringerung der aktiven latenten Steuern in Höhe von 430 TEUR aus. 16. Honorar Abschlussprüfer Gemäß § 238 Abs 1 Z 18 UGB wird auf die Aufschlüsselung der Aufwendungen für die Abschlussprüfung, für andere Bestätigungsleistungen, für Steuerberatungsleistungen und für sonstige Leistungen verzichtet. Die Angabe erfolgt im Konzernabschluss der Wienerberger AG. 17. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Russland/Ukraine-Konflikt Die wirtschaftlichen Aussichten und unsere Ziele für 2022 wurden vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts festgelegt. Dessen Auswirkungen sind zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresberichts 2021 noch nicht zuverlässig abschätzbar. Wir werden die Entwicklungen genau beobachten und können dank unserer lokal operierenden Einheiten Entscheidungssituationen vor Ort zeitnah einschätzen. Die Wienerberger AG besitzt keine Produktionsstandorte in der Ukraine. Die Beteiligungen der beiden russischen Tochtergesellschaften der Wienerberger AG, OOO "Wienerberger Kirpitsch" und OOO "Wienerberger Kurkachi", sind auf Basis der vorliegenden Informationen zum 31.12.2021 mit Buchwerten von 698 TEUR (Kirpitsch) und 696 TEUR (Kurkachi) bewertet worden und stellen damit keine zentralen Vermögenswerte der Wienerberger AG dar. Der Anteil des Geschäfts in Russland beläuft sich für die Wienerberger Gruppe auf weniger als 1 % des Konzernumsatzes und auch die Vermögenswerte der beiden russischen Produktionsstandorte sind von untergeordneter Bedeutung für die Gruppe. Die wesentlichen Risken für Wienerberger liegen daher auf den volks- und gesamtwirtschaftlichen Effekten der Krise wie beispielsweise mögliche Engpässe bei der Energieversorgung, hohe Kosteninflation, Unterbrechung von Lieferketten oder mögliche weitreichende indirekte Folgewirkungen aus Wirtschaftssanktionen, Währungs- oder Preiseffekten. All diese Effekte könnten dazu führen, dass bestimmte Erwartungen und Annahmen künftig revidiert werden müssen und sich daraus folgend Anpassungen auf die Bewertungen bestimmter Vermögensgegenstände oder Schulden ergeben. Die längerfristigen Auswirkungen könnten sich darüber hinaus auch auf Verkaufsvolumina, den Cashflow oder auch die Rentabilität der Gruppe auswirken. Auch wenn das Management zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Lage ist, die Effekte und Auswirkungen konkret einzuschätzen, so wurden zumindest im Rahmen der Möglichkeiten Vorkehrungen getroffen, um negative Effekte auf die Wienerberger Gruppe möglichst gering zu halten. Aktienrückkaufprogramm Der Vorstand der Wienerberger AG hat am 4. März 2022 auf Grundlage der Ermächtigung der 151. ordentlichen Hauptversammlung beschlossen, bis zu 3.450.000 Stück eigene Aktien im Zeitraum vom 9. März 2022 bis voraussichtlich 30. Juni 2022 zum Marktpreis über die Wiener Börse sowie über multilaterale Handelssysteme (Multilateral Trading Facilities) zu erwerben. Damit können bis zu rund 3 % des Grundkapitals der Wienerberger AG zurückgekauft werden. Der dafür vorgesehene maximale Kapitalbedarf beträgt 100 Mio. EUR. Seit dem Beginn des Aktienrückkaufs am 09.03.2022 wurden bis zur Aufstellung des vorliegenden Jahresabschlusses 200.107 Stück Wienerberger Aktien zurückgekauft (Rückkäufe sind bis inkl. 14.03.2022 berücksichtigt). 18. Ergebnisverwendung Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 93.518.814 EUR einen Betrag von 86.104.554 EUR auszuschütten und den verbleibenden Betrag von 7.414.260 EUR auf neue Rechnung vorzutragen. 19. Aufsichtsrat und Vorstand der Wienerberger AG AUFSICHTSRAT Peter Steiner, Vorsitzender Dr. Myriam Meyer, Stellvertreterin des Vorsitzenden David Charles Davies Peter Johnson Christian Jourquin bis 31.03.2021 DDr. Regina Prehofer Oswald Schmid Kati ter Horst ab 04.05.2021 Claudia Schiroky ) Gerhard Seban ) Wolfgang Wallner ) ) vom Betriebsrat delegiert VORSTAND Dr. Heimo Scheuch, Vorsitzender Mag. Solveig Menard-Galli Mag. Gerhard Hanke Dipl. Ing. Harald Schwarzmayr Wien, am 16. März 2022 Der Vorstand der Wienerberger AG Heimo Scheuch Vorsitzender des Vorstands Gerhard Hanke Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Bereich Finanzen Solveig Menard-Galli Mitglied des Vorstands, COO Wienerberger Building Solutions Harald Schwarzmayr Mitglied des Vorstands, COO Wienerberger Piping Solutions Anlage 1 Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2021: Anschaffungs- oder Herstellungskosten in TEUR Stand am 1.1.2021 Zugänge Abgänge Stand am 31.12.2021 A. ANLAGEVERMÖGEN I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 74.397 4.794 20 79.170 74.397 4.794 20 79.170 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 14.981 593 0 15.574 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 13.766 789 597 13.958 28.747 1.382 597 29.532 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.304.382 16.000 1.600 3.318.782 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.192.918 378.349 389.025 1.182.243 3. Beteiligungen 6.440 0 0 6.440 4. Wertpapiere und Wertrechte des Anlagevermögens 5.020 0 2 5.018 4.508.759 394.349 390.627 4.512.482 4.611.904 400.524 391.244 4.621.184 zu II./1. Beb. Grundst.u.Bauten a.fr.Grund Grundwert 3 0 0 3 Gebäudewert 6.567 308 0 6.875 6.570 308 0 6.878 Unbebaute Grundstücke 8.411 285 0 8.695 14.981 593 0 15.574 Kumulierte Abschreibungen Stand am 1.1.2021 Zugänge Umbu- chungen Zuschrei- bungen Abgänge Stand am 31.12.2021 Buchwert am 31.12.2021 Buchwert am 31.12.2020 48.211 5.940 0 0 20 54.131 25.039 26.186 48.211 5.940 0 0 20 54.131 25.039 26.186 2.468 383 0 0 0 2.852 12.722 12.513 7.272 1.439 0 0 480 8.230 5.728 6.495 9.740 1.822 0 0 480 11.082 18.450 19.008 616.127 0 0 5.000 0 611.127 2.707.654 2.688.254 0 0 0 0 0 0 1.182.243 1.192.918 0 0 0 0 0 0 6.440 6.440 65 0 0 65 0 0 5.018 4.955 616.192 0 0 5.065 0 611.127 3.901.355 3.892.567 674.143 7.763 0 5.065 500 676.340 3.944.844 3.937.761 0 0 0 0 0 0 3 3 1.635 277 0 0 0 1.912 4.963 4.932 1.635 277 0 0 0 1.912 4.967 4.936 833 107 0 0 0 940 7.755 7.577 2.468 383 0 0 0 2.852 12.722 12.513 Anlage 2 Zusammensetzung und Entwicklung der Rückstellungen im Geschäftsjahr 2021: in TEUR Stand am 1.1.2021 Übernahme Verwendung Auflösung Zuweisung Stand am 31.12.2021 1. Rückstellung für Abfertigungen 7.940 681 2.843 373 0 5.405 2. Rückstellung für Pensionsverpflichtungen 18.210 0 933 1 0 17.276 3. Steuerrückstellungen 67 0 0 0 3.020 3.087 4. Jubiläumsgeldrückstellungen 665 42 21 54 0 631 6. Urlaubsrückstellungen 4.155 134 635 0 967 4.621 7. Sonstige Rückstellungen Personalrückstellungen 6.236 434 4.617 1.196 8.842 9.699 Aufsichtsratvergütungen 921 0 921 0 846 846 Rechts- und Beratungskosten 1.122 0 818 303 3.461 3.461 Übrige 900 0 746 136 647 665 9.179 434 7.102 1.635 13.796 14.672 Summe 40.215 1.290 11.534 2.064 17.784 45.691 Bestätigungsvermerk Bericht zum Jahresabschluss Prüfungsurteil Wir haben den Jahresabschluss der Wienerberger AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2021 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen Sachverhalt und Problemstellung In der Wienerberger AG bestehen Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von rd. 2.708 Mio. EUR, die 65% des ausgewiesenen Vermögens darstellen. Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Gemäß den Ausführungen zur Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen im Anhang („Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“, Abschnitt „1. Anlagevermögen“) wird der beizulegende Wert auf Basis einer Unternehmensbewertung ermittelt. Das Bewertungsergebnis hängt in hohem Maße von den Einschätzungen des Managements über die zukünftigen Zahlungsströme sowie von den verwendeten Diskontierungszinssätzen ab. Die Bewertung ist daher mit wesentlichen Unsicherheiten behaftet. Vor diesem Hintergrund und der Komplexität der Bewertung sowie der Bedeutung der Anteile an verbundenen Unternehmen im Jahresabschluss der Gesellschaft haben wir diesen Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung als besonders wichtig bestimmt. Prüferisches Vorgehen Wir haben die vom Unternehmen durchgeführte Analyse der Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen nachvollzogen. Wir haben die in der Werthaltigkeitsprüfung angesetzten Parameter mit unternehmensspezifischen Informationen sowie branchenspezifischen Marktdaten bzw. Markterwartungen aus externen und internen Datenquellen verglichen und das angewendete Bewertungsmodell hinsichtlich seiner Angemessenheit beurteilt. Außerdem haben wir uns einen Überblick über den Planungsprozess verschafft und den vom Management durchgeführten Rückvergleich des Budgets und des Business- Plans kritisch untersucht. Zur Plausibilisierung der Kapitalkosten mittels Vergleichsanalyse haben wir interne Experten hinzugezogen. Die bei den Berechnungen verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse und die darin verwendeten Plandaten haben wir mit den vom Aufsichtsrat genehmigten Budgets abgeglichen. Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft. Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: › Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. › Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. › Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. › Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. › Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. Bericht zum Lagebericht Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der beigefügte Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243 a UGB und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt. Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 4. Mai 2021 als Abschlussprüfer für das am 31. Dezember 2021 endende Geschäftsjahr gewählt und am 31. Mai 2021 vom Aufsichtsrat mit der Durchführung der Abschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem am 31. Dezember 2017 endenden Geschäftsjahr Abschlussprüfer der Gesellschaft. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art 5 Abs 1 der EU- VO erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der Gesellschaft gewahrt haben. Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Gerhard Marterbauer. Wien, 17. März 2022 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH Mag. Gerhard Marterbauer Wirtschaftsprüfer I M P R E S S U M Medieninhaber (Verleger) Wienerberger AG Wienerbergplatz 1, A-1100 Wien T +43 1 601 92 0 F +43 1 601 92 10159 Für Rückfragen Vorstand: Heimo Scheuch, CEO Gerhard Hanke, CFO Solveig Menard-Galli, COO WBS Harald Schwarzmayr, COO WPS Investor Relations: Daniel Merl Wenn Sie mehr über Wienerberger wissen wollen: Geschäftsberichte, Quartalsberichte und weitere Informationen finden Sie auf unserer Website www.wienerberger.com.
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