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Greiffenberger AG

AGM Information Jun 26, 2014

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AGM Information

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Vorstandsrede zur ordentlichen Hauptversammlung

der Greiffenberger AG vom 26. Juni 2014 in Marktredwitz

  • Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Damen und Herren,

auch ich begrüße Sie als Aktionärinnen und Aktionäre sowie als Gäste sehr herzlich zu unserer Hauptversammlung 2014.

Falls Sie mit dem Auto zu unserer Hauptversammlung gekommen sind, haben Sie sich vielleicht nicht nur einfach darauf verlassen, dass Ihr Navigationsgerät Sie auf dem kürzesten oder schnellsten Weg hierher nach Marktredwitz führt, sondern Sie haben sich vor Ihrem Aufbruch möglicherweise auch einmal kurz auf einer Landkarte angesehen, welche Strecken Sie grundsätzlich wählen könnten und welche Orte zwischen Ihrem Abfahrtsort und diesem Saal liegen. Gerade, falls Sie auf der Hin- oder Rückfahrt noch eine Besorgung machen, eine Sehenswürdigkeit besichtigen oder eine landschaftlich besonders reizvolle Strecke (von denen diese Region viele zu bieten hat) fahren wollen, kann ein Navigationssystem den eigenen Blick auf die Landkarte häufig nur sehr schlecht ersetzen vielfach erfahren Sie sonst gar nicht, welche Möglichkeiten Sie durch das Befolgen der vor Abfahrt vorgeschlagenen und festgelegten schnellsten oder kürzesten Route außer Acht lassen. Warum ich Ihnen das erzähle? Weil dieses Bild sehr gut beschreibt, wie wir in der Greiffenberger-Gruppe vorgehen: Wir sehen uns regelmäßig in allen Bereichen unserer Gruppe aktiv und bewusst die "Landkarte" an und überprüfen so immer wieder, ob wir noch auf der im übertragenen Sinne attraktivsten Route unterwegs sind, um gemeinsam Mehrwert zu schaffen für unsere Kunden und unsere Investoren.

Die Greiffenberger-Gruppe hat 2013 ein Geschäftsjahr abgeschlossen, in dem wir unbeirrt unser Ziel, gemeinsam Mehrwert zu schaffen, weiter verfolgt haben. 2013 war hierbei durchweg solide, die Ziele, die wir uns für das Geschäftsjahr gesteckt hatten, konnten wir zum ganz überwiegenden Teil erreichen. Wir sind unserem etablierten Weg, den wir in unserer langfristigen Wachstums- und Qualitätsstrategie für uns formuliert haben, unbeirrt gefolgt.

Wir haben aber auch ein Jahr gesehen, in dem wir unseren Weg – nach eingehender Beschäftigung mit unserer "Landkarte" – bewusst weiter optimieren konnten und so sich bietende attraktive Gelegenheiten genutzt haben. Ein Beispiel sind hier am Standort Marktredwitz unsere verstärkten Aktivitäten in der E-Mobilität, wo wir kontinuierlich aktiv nach zusätzlichen Opportunitäten suchen und diese konsequent umsetzen. Auch haben wir für uns die Themenfelder Qualität, Wertschöpfung und Supply Chain neu definiert und dann ein neues Werk in Polen eröffnet. Dabei haben wir u.a. gezielt Leistungen, die wir zuvor von

externen Vorlieferanten zugekauft haben, zurück ins Unternehmen geholt. Ich hatte Ihnen im vergangenen Jahr bereits von diesem Projekt berichtet. Im vierten Quartal 2013 konnten wir nun in Lublin wie geplant erfolgreich die Produktion aufnehmen. Wir haben in der gesamten Unternehmensgruppe zahlreiche Verbesserungen umgesetzt, mit denen wir mit unserer Technologie-Kompetenz, Erfahrung und Flexibilität neue, zusätzliche Chancen nutzen.

Bestehendes und Etabliertes neu denken und gestalten – und daraus neue Marktchancen für sich und im Schulterschluss mit den Kunden kreieren. Das ist etwas, was die Greiffenberger-Gruppe auszeichnet. Mehrere dieser Projekte haben wir Ihnen im diesjährigen Geschäftsbericht vorgestellt.

Ein besonderes Projekt, auf das alle Beteiligten mit Recht stolz sein dürfen, sehen Sie an der Leinwand, an der die Auszubildenden von ABM Greiffenberger hier in Marktredwitz mit ihrer Simson Duo eingeblendet sind. Dieses Gefährt, hergestellt etwa 1977 in der ehemaligen DDR und ursprünglich ausgestattet mit einem Verbrennungsmotor, haben unsere Auszubildenden mit einem modernen und leistungsstarken Elektroantrieb aufgewertet. Und, beispielhaft für unser Ziel stets auch gemeinsam mit Partnern Mehrwert zu schaffen, wurde das moderne Fahrzeugdesign von Studierenden der Fachschule für Produktdesign in Selb geschaffen.

Wir erleben aktuell eine sehr aktive Phase in unserer Unternehmensgeschichte, in der wir uns neben einem guten Standing in unserem etablierten Geschäft auch kontinuierlich und mit gutem Erfolg neue Märkte erschließen und mit unseren Produkt- und Leistungsportfolios langfristigen Trends folgen, allen voran den Zukunftsthemen Energieeffizienz und Umwelttechnologie. Heute erzielen wir bereits 31 % unserer Umsätze in diesen Feldern. Beispiele für unsere Aktivitäten hier sind der Berolina-Liner unseres Unternehmensbereichs Kanalsanierungstechnologie oder eine Vielzahl der Aktivitäten unseres Unternehmensbereichs Antriebstechnik wie z.B. Produkte und Lösungen für die Elektromobilität, Hersteller von Biomasseheizungen und Windkraftanlagen oder

Anwendungen, in denen wir den aktuellen Industriestandard mit neuen, deutlich energieeffizienteren Lösungen im positiven Sinne in Frage stellen, wie z.B. in der Intra- und Lagerlogistik. Und ich bin sicher: Wir stehen in vielen dieser Bereiche erst am Anfang.

Aber bevor ich auf unsere Perspektiven zu sprechen komme, will ich Ihnen erst über das zurückliegende Geschäftsjahr 2013 Bericht erstatten.

Wir wussten schon zum Jahresstart 2013, dass das Jahr durchaus anspruchsvoll werden würde, nachdem sich das konjunkturelle Umfeld in der zweiten Jahreshälfte 2012 unerwartet verhalten entwickelt hatte und in der Folge auch unser Auftragseingang vor allem im dritten Quartal 2012 deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Den hieraus absehbaren Umsatzrückstand in den ersten Monaten des Jahres 2013 konnten wir dann über einen langen Zeitraum hinweg wie erwartet sukzessive erfolgreich aufholen. Nach einem Umsatzminus im Vergleich zu 2012 von 10 % nach dem ersten Quartal lagen wir zum Halbjahr beispielsweise noch 6 % zurück. Dass wir auf Gesamtjahressicht den Vorjahresumsatz trotz des erfolgreichen unterjährigen Aufholens dann doch nicht ganz erreichen oder sogar übertreffen konnten, lag schließlich am vierten Quartal 2013: Zwar konnten wir 2013 unseren Umsatz in den ersten neun Monaten von Quartal zu Quartal steigern und übertrafen im vierten Quartal das Vorjahresquartal deutlich um 7 %. Trotzdem blieb der Geschäftsverlauf des vierten Quartals stärker als geplant hinter dem dritten Quartal zurück. Das führte für unsere Unternehmensgruppe auf Gesamtjahressicht zu einem leichten Rückgang des Umsatzes um 1,7 % von 158,0 Mio. € auf 155,2 Mio. €. Ungeachtet der Umsatzverschiebungen hat uns die Entwicklung des Auftragseingangs 2013 belegt, auf dem richtigen Weg zu sein. Wir erzielten einen addierten Auftragseingang von 159,8 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahreswert von 144,2 Mio. € bedeutet dies ein Plus von 10,9 %. Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz, die sogenannte Book-to-Bill-Ratio, deutete mit einem Wert von 1,03 zum Ende des Geschäftsjahres 2013 ebenso auf weiteres Umsatzwachstum hin wie unser Auftragsbestand, der mit 34,6 Mio. € über dem Vorjahreswert von 32,3 Mio. € lag. Zu beachten ist hierbei auch, dass im langfristigen Vergleich die Bestellvorlaufzeiten in der Gruppe rückläufig sind, was das Ergebnis unserer merklich dynamisierten Prozesskette ist, die aus Optimierungen in der Produktion sowie der Supply Chain resultiert und zu einer schnelleren Umsatzgenerierung aus dem Auftragsbestand führen soll. Die von den Kunden abgerufenen Aufträge kommen also wesentlich schneller zur Auslieferung, weshalb sich der Auftragsbestand aufgrund unserer weiter verbesserten Lieferperformance tendenziell weiter verringert.

Auch 2013 haben wir unsere internationale Ausrichtung weiter ausgebaut, was sich anhand der Exportquote von 61 % ablesen lässt. Deutlich überproportional entwickelten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr wiederholt unsere Aktivitäten in den besonders wichtigen internationalen Märkten USA und China.

Im hier in Marktredwitz beheimateten Unternehmensbereich Antriebstechnik konnten wir den Umsatz 2013 um 2,1 % auf 98,6 Mio. € weiter steigern. Damit haben wir den bisherigen Rekordwert aus dem Vorjahr erneut übertroffen. Der Anteil am Konzernumsatz erhöhte sich von 61,2 % auf 63,5 %. Die Exportquote liegt unverändert bei 50 %. ABM erzielt den Großteil der Umsätze mit Produkten für die Hebetechnik, Gabelstapler und Erneuerbare Energien sowie im allgemeinen Maschinenbau. Besonders stabil bis dynamisch wachsend zeigten

sich 2013 vor allem die Bereiche Erneuerbare Energien, Intra- und Lagerlogistik und Textilmaschinen. Die Auftragseingänge im Teilkonzern ABM zeigten sich 2013 über alle Bereiche hinweg sehr stabil und lagen auf breiter Front über den Umsätzen. Dies trifft besonders deutlich auf Produktbereiche und Anwendungen zu, in denen sich ABM vor allem über Produktmerkmale wie Energieeffizienz, Laufruhe und Zuverlässigkeit vom Wettbewerb differenziert. Beispiele sind Medizintechnik, E-Mobilität, Antriebe für Biomasseheizungen und Industrietore sowie die Intra- und Lagerlogistik.

Der in Augsburg beheimatete Unternehmensbereich Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl musste mit einem Umsatz von 42,7 Mio. € einen Rückgang von 6,1 % verbuchen. Der Umsatzrückgang betraf die Bereiche Präzisionsbandstahl und Metallbandsägeblätter in ähnlichem Ausmaß. Ein wichtiger Grund für die Entwicklung bei Eberle, speziell im Bereich Metallbandsägeblätter, war die schwache Nachfrage beispielsweise aus Italien und Frankreich aufgrund der schwierigen Konjunkturlage. Angesichts des konjunkturellen Umfelds in einzelnen, für Eberle bedeutenden Regionen, konnte der Umsatzrückgang durchaus erfolgreich begrenzt werden. Unverändert ist Eberle in den bearbeiteten Märkten sehr gut positioniert und vom Wettbewerb positiv abgegrenzt. Der Anteil von Eberle am Gruppenumsatz ging von 28,8 % auf 27,5 % leicht zurück. Die Exportquote blieb nahezu stabil bei 91 %.

Der Umsatz im Unternehmensbereich Kanalsanierungstechnologie mit Sitz in Velten bei Berlin lag 2013 mit 13,9 Mio. € um 12,6 % unter dem Vorjahreswert von 15,9 Mio. €. BKP sah sich im Hauptprodukt Schlauchliner für die grabenlose Kanalsanierung insbesondere im Kernmarkt Deutschland einer verhaltenen Auftragsvergabe der öffentlichen Hand gegenüber. Außerdem hatten wir Anfang 2013 einen vergleichsweise lang anhaltenden Winter, der sich nachteilig auf die Nachfrage auswirkte. Im Jahresverlauf 2013 konnte BKP den anfänglich sehr hohen Umsatzrückstand gegenüber 2012 zwar Stück für Stück abbauen, trotz eines wie erwartet deutlich stärkeren zweiten Halbjahres konnte das Umsatzniveau des Vorjahres jedoch insgesamt nicht mehr erreicht werden. Der Rückgang relativiert sich zusätzlich durch die sehr hohen Vorgaben der Vorjahresperiode, die durch einen unerwartet umfangreichen Auftrag im Bereich der Gasrohrummantelung geprägt war. Der Anteil des Unternehmensbereichs Kanalsanierungstechnologie am Konzernumsatz war mit 9,0 % leicht rückläufig. Dass der Umsatztrend durchaus in die richtige Richtung geht, zeigt das zweite Halbjahr 2013, das bereits wieder 7 % über dem Niveau des Vorjahres lag. Die Exportquote der BKP erhöhte sich weiter von 35 % im Vorjahr auf 43 %.

Kommen wir nun zur Ertragsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013. Geprägt durch die Umsatzentwicklung und Einmalaufwendungen für den erfolgreichen Start des neuen ABM-Werks im polnischen Lublin sank auch das operative Ergebnis und in der Folge der Jahresüberschuss. Wir erzielten 2013 ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 12,6 Mio. €. Im Vorjahr waren es 15,4 Mio. €. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) nach Konsolidierung belief sich auf 6,0 Mio. €, nach 8,8 Mio. € im Jahr zuvor, wobei alle drei Unternehmensbereiche substantiell zum Ergebnis beitrugen. Zu beachten ist bei diesen Zahlen wie gerade auch schon angedeutet, dass für den erfolgreichen Start unseres neuen Werks im polnischen Lublin ein Einmalaufwand von 2,0 Mio. € angefallen ist. Wie ich Ihnen bereits auch im vergangenen Jahr berichtet habe,

werden in dem neuen Werk bislang von externen Zulieferern bezogene Leistungen in die eigene Wertschöpfungskette integriert und ausgewählte weitere Produktionsschritte sowie eine bisher am Standort Plauen durchgeführte Montage von Elektromotoren ausgeführt. Insgesamt ist dieses Projekt darauf angelegt, eine weitere Verbesserung der Flexibilität und Dynamik der Supply Chain des Unternehmensbereichs und vor allem auch eine weitere Verbesserung der Qualität unserer Produkte zu generieren. In 2014 soll sich saldiert keine Ergebnisbeeinträchtigung aus dem neuen Werk mehr ergeben, ab 2015 werden sich ergebnisseitig die geplanten positiven Effekte einstellen.

Die EBIT-Marge bei ABM lag 2013 bei 4,8 %, während bei Eberle 2,6 % und bei BKP 5,4 % erreicht wurden. ABM machte trotz des leichten rechnerischen Rückgangs ausgehend von 5,0 % im Vorjahr weiter gute Fortschritte in Bezug auf die mittelfristige Zielgröße einer EBIT-Marge von 8 %, denn das Ergebnis 2013 war wie soeben berichtet durch den Einmalaufwand in Höhe von 2,0 Mio. € für den im vierten Quartal 2013 erfolgten erfolgreichen Start des neuen Werks in Lublin beeinflusst. Um die Ertragskraft in allen Unternehmensbereichen auch perspektivisch und nachhaltig weiter zu stärken, treiben wir die Optimierung aller Strukturen und Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette quer durch die Greiffenberger-Gruppe unvermindert weiter voran. Insbesondere die operativen Margen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit aller unserer Unternehmensbereiche sollen so nachhaltig verbessert werden.

Im Finanzergebnis konnten wir 2013 schließlich die vor Jahresfrist bereits angekündigte deutliche Verbesserung erzielen. Wie ich damals berichtet hatte, haben wir 2012 wesentliche Teile unserer Fremdkapitalfinanzierung neu gestaltet und dabei deutlich bessere Konditionen vereinbaren können. Außerdem entfielen 2013 selbstverständlich die mit der damaligen Neugestaltung verbundenen Einmalaufwendungen in Höhe von 0,4 Mio. €, und entgegengesetzt zum Vorjahr konnten wir einen kleinen Ertrag aus der Bewertung unserer Zinssicherungsinstrumente, die das günstige Marktzinsniveau ohne spekulativen Charakter absichern, in Höhe von 0,1 Mio. € verbuchen. Insgesamt verbesserte sich das Finanzergebnis 2013 so um 1,6 Mio. € auf -3,7 Mio. € nach -5,3 Mio. € im Jahr zuvor - eine Verbesserung um 31 %. Selbstverständlich arbeiten wir auch weiterhin kontinuierlich an pragmatischen und sinnvollen Verbesserungen unserer Finanzverträge, um die Finanzierungsflexibilität für unser erwartetes Unternehmenswachstum ebenso beständig zu erhöhen wie auch die Fremdkapitalkosten insgesamt weiter zu reduzieren und die Entschuldung unserer Unternehmensgruppe weiter voranzutreiben.

Trotz des verbesserten Finanzergebnisses konnte die operative Ertragsentwicklung inklusive des Einmalaufwands für das neue Werk der ABM nicht vollständig kompensiert werden, sodass sich das Ergebnis vor Steuern (EBT) von 3,5 Mio. € im Jahr zuvor auf 2,4 Mio. € in 2013 reduzierte. Steuern vom Einkommen und Ertrag schlugen 2013 im IFRS-Ergebnis schließlich mit 1,1 Mio. € zu Buche. Die Steuerquote beläuft sich somit auf im Mehrjahresvergleich überdurchschnittlich hohe 45,4 %. Ursächlich hierfür sind Anlaufverluste der ABM Greiffenberger Polska sp. z o.o. im Zusammenhang mit der erfolgreichen Eröffnung des neuen Werks, die nicht als latente Steuern aktivierungsfähig sind. Für die Zukunft rechnen wir in diesem Zusammenhang aber mit einer Steuerquote, die gegenläufig erheblich niedriger ausfallen und deutlich unter dem Mehrjahresdurchschnitt liegen wird. Der

überwiegende Teil des Steueraufwands 2013 ist aufgrund der Verrechnung mit Verlustvorträgen übrigens wiederum nicht liquiditätswirksam.

Der Konzernjahresüberschuss nach Steuern lag 2013 schließlich bei 1,3 Mio. € nach 2,6 Mio. € im Jahr zuvor, was einem Ergebnis je Aktie für 2013 von 0,27 € entspricht.

Kurz möchte ich im Folgenden noch ein wenig näher auf die Entwicklung einiger zentraler Kostenpositionen im abgelaufenen Geschäftsjahr eingehen: Die Materialkostenquote konnte auf Basis der Gesamtleistung um 0,9 Prozentpunkte von 48,1 % auf 47,2 % gesenkt werden. Hierfür war insbesondere die Optimierung der Beschaffungsaktivitäten in allen Konzernbereichen maßgeblich, so z.B. bei ABM durch die Bündelung der Beschaffung in einem 2012 neu eingerichteten und 2013 weiter optimierten Supply Chain-Bereich mit Auftragszentrum und verschiedene Maßnahmen zur Preissenkung und Internationalisierung der Beschaffung. Bereits im Vorjahr 2012 konnten wir die Materialkostenquote so um einen Prozentpunkt gegenüber dem damaligen Vergleichszeitraum reduzieren. Sie sehen an diesem Beispiel, dass wir mit unseren vielfältigen Maßnahmen, die wir in allen Konzernbereichen unverändert weiter vorantreiben, auch weiterhin Fortschritte in der Verbesserung unserer Kostenpositionen anstreben. Auch künftig planen wir, konsequent Verbesserungspotentiale zu identifizieren und zielgerichtet zu realisieren.

Der Saldo aus sonstigem betrieblichem Aufwand und sonstigen betrieblichen Erträgen schließlich entwickelte sich 2013 ebenfalls recht erfreulich. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich der per Saldo resultierende Aufwand auf Basis der Gesamtleistung leicht um 0,1 Prozentpunkte. Angesichts der Vielzahl vorangetriebener Verbesserungsprojekte entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette und über sämtliche Unternehmensbereiche hinweg, die auch immer mit Aufwendungen beispielsweise für externe Unterstützung, Beratung und ähnlichem einhergehen, konnten wir für 2013 eine in Summe erfolgreich beeinflusste Kostenposition erreichen.

Deutlich gestiegen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr dahingegen unsere Personalkostenquote. Auf Basis der Gesamtleistung erhöhte sich diese von im Vorjahr 31 % auf 33,5 %, worin sich u.a. die Auswirkungen des Tarifabschlusses in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie 2012, der sich im vorhergehenden Geschäftsjahr erst zeitanteilig ausgewirkt hatte, widerspiegeln. Im Unternehmensbereich Antriebstechnik war der Personalaufwand 2013 zusätzlich dadurch erhöht, dass unsere neuen polnischen Mitarbeiter am Stammsitz hier in Marktredwitz umfangreich geschult und auf ihre Aufgaben in Lublin vorbereitet wurden, ebenso waren viele Mitarbeiter aus Marktredwitz vor Ort in Lublin, um beim Anlaufen der Produktion dort zu unterstützen. Einen Einblick in die Einarbeitungsphase der neuen Mitarbeiter hier in Marktredwitz erhalten Sie übrigens ebenfalls im aktuellen Geschäftsbericht.

Der operative Cash Flow der Greiffenberger Gruppe erhöhte sich 2013 deutlich, und zwar von 9,7 auf 15,9 Mio. €. Dies ist auf die insgesamt intakte Geschäftsentwicklung zurückzuführen. Damit konnten wir nach der deutlichen Steigerung 2012 erneut erheblich zulegen.

Unsere Investitionen haben wir 2013 deutlich und zugleich zeitlich begrenzt erhöht. Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit stieg auf 10,1 Mio. € nach 6,9 Mio. € im Vorjahr. Die Investitionsschwerpunkte lagen hierbei auf Erweiterungsinvestitionen, unter anderem für die Ausstattung des neuen Werks der ABM in Lublin (das Gebäude selbst ist gemietet, wie bereits im Vorjahr berichtet), sowie Ersatzinvestitionen. So hat ABM neben Investitionen am neuen Standort Lublin z.B. verschiedene Investitionen zur Verbesserung der Montageabläufe und zur Weiterentwicklung der Fertigungstechnologie hier am Stammsitz Marktredwitz vorgenommen. Bei Eberle wurde am Standort Augsburg unter anderem in Anlagen zur Erweiterung der künftigen und zur Qualitätserhöhung der bestehenden Produktpalette sowie eine neue Bandkantenbearbeitungsanlage investiert. Bei ABM und Eberle wurde außerdem zur Verbesserung der internen Abläufe in IT-Systeme investiert. BKP schließlich investierte unter anderem in Produktionsanlagen, um die Nachfrage nach Linern mit größeren Durchmessern adäquat bedienen zu können und günstigere Produktionskosten zu realisieren.

Das Eigenkapital im Greiffenberger-Konzern erhöhte sich 2013 um 3,3 % auf 32,3 Mio. €. Grund dafür ist die Erhöhung der Gewinnrücklagen als Folge des positiven Jahresüberschusses. Die Bilanzsumme stieg gleichzeitig um 4,9 % auf 129,4 Mio. €, wobei die Bilanzverlängerung im Wesentlichen auf eine deutliche Erhöhung der Zahlungsmittel und Äquivalente zum Stichtag um 3,7 Mio. € auf 6,6 Mio. € zurückzuführen ist. Die Eigenkapitalquote verringerte sich rechnerisch folglich leicht von 25,3 % auf 24,9 %. Bei einer Bilanzsumme, die um die liquiden Mittel bereinigt ist, ergibt sich eine leichte Steigerung der Eigenkapitalquote, und zwar von 26,0 % auf 26,3 %.

Damit lagen wir zum 31. Dezember 2013 noch unter dem von uns formulierten Zielkorridor für die Eigenkapitalquote von 30 bis 33 %. Entsprechend schlagen wir Ihnen, unserer Hauptversammlung, vor, die Gewinne weiterhin im Unternehmen zu thesaurieren und das Eigenkapital so weiter zu stärken. Wir sind uns sicher, dass wir so den Interessen unserer Aktionäre zum gegenwärtigen Zeitpunkt am besten entsprechen, indem wir unseren Wachstumskurs mit einer möglichst soliden Eigenmittelausstattung unterlegen.

Wir haben an der Stärkung der Eigenkapitalausstattung auch 2014 weiter gearbeitet und im April eine Barkapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital erfolgreich abgeschlossen. Der Vorstand der Greiffenberger AG hatte am 14. April 2014 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft von 12.388.992,00 € um bis zu 1.238.656,00 € auf bis zu 13.627.648,00 € durch Ausgabe von bis zu 483.850 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien im anteiligen Betrag des Grundkapitals von jeweils 2,56 € durch teilweise Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals zu erhöhen. Die neuen Aktien wurden institutionellen Anlegern im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens im Rahmen einer Privatplatzierung angeboten. Die Platzierung wurde am 15. April 2014 abgeschlossen, wobei entsprechend dem Beschluss des Vorstands vom 15. April 2014 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom selben Tag insgesamt 483.850 neue Aktien ausgegeben wurden, d.h. die Kapitalerhöhung wurde in vollem Umfang durchgeführt.

Der Vorstand hat das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese neuen Aktien, die ab dem 1. Januar 2013 gewinnanteilsberechtigt sind, mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen.

Die Durchführung der Transaktion mit Bezugsrecht der Aktionäre kam nicht in Betracht, weil die gesetzlichen Formalien und die verfahrensmäßige Komplexität einer Bezugsrechtstransaktion es nicht ermöglicht hätten, das günstige Zeitfenster im April für die Maßnahme zu nutzen. Die Berechtigung der Verwaltungsorgane zum Bezugsrechtsausschluss beruhte darauf, dass es sich um eine Barkapitalerhöhung handelte, die Anzahl der auszugebenden neuen Aktien 10 % des Grundkapitals nicht überstieg und der Platzierungspreis den bei Ausnutzung des genehmigten Kapitals bestehenden Börsenpreis nicht wesentlich unterschritt (sog. vereinfachter Bezugsrechtsausschluss).

Die vorgenannten Voraussetzungen lagen bei der Beschlussfassung der Organe vor. Die Höchstzahl der auszugebenden Aktien machte 9,998 % des bei Wirksamwerden der Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals aus.

Der Platzierungspreis von 6,00 € unterschritt auch den Börsenpreis der Greiffenberger-Aktien nicht wesentlich. Als maßgeblich erachteten Vorstand und Aufsichtsrat den im XETRA-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse ermittelten volumengewichteten durchschnittlichen Börsenkurs der Greiffenberger-Aktie am 10., 11. und 14. April 2014 (bis um 16:05 Uhr). Dieser Referenzbörsenpreis betrug rund 6,07 € (arithmetischer Durchschnitt der volumengewichteten durchschnittlichen Börsenkurse an den genannten drei Tagen). Der Platzierungspreis unterschreitet den maßgeblichen Börsenpreis lediglich um 1,2 %. Damit ist der vorgenommene Abschlag deutlich kleiner als der in der Rechtspraxis und -literatur anerkannte maximale Abschlag von 3 bis 5 % auf den maßgeblichen Börsenpreis.

Der Platzierungspreis wurde im Auftrag der Gesellschaft von einem unabhängigen Finanzdienstleistungsunternehmen im Rahmen eines Bookbuilding-Verfahrens ermittelt. Für die Angemessenheit dieses Ausgabepreises spricht aus Sicht von Vorstand und Aufsichtsrat bereits, dass die Gesellschaft bei der Festsetzung des unvermeidbaren Abschlags auf den Börsenkurs weit unter den aktienrechtlich zulässigen Grenzen bleiben konnte und dennoch eine vollständige Durchführung der Kapitalerhöhung möglich war.

Die neuen Aktien wurden prospektfrei zum Börsenhandel zugelassen und in die bestehende Notierung im regulierten Markt der Börse München und im regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse einbezogen. Das Grundkapital der Greiffenberger AG beträgt seit Eintragung der Durchführung der Kapitalerhöhung in das Handelsregister am 30. April 2014 nun 13.627.648,00 €, die Gesamtzahl der Stimmrechte seitdem 5.323.300. Der Bruttoemissionserlös aus der Kapitalerhöhung beläuft sich auf rund 2,90 Mio. €. Die Mittel aus der Kapitalerhöhung sollen im Wesentlichen für die Finanzierung des weiteren Wachstums der Greiffenberger-Gruppe verwendet werden.

Lassen Sie mich an dieser Stelle auch die Vielzahl von kapitalmarktrechtlichen Pflichtveröffentlichungen, die wir im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung vorzunehmen hatten, kurz erläutern: Die Mehrheitsaktionärin der Greiffenberger AG, die Greiffenberger Holding GmbH, über die meine Familie ihre Anteile an der Greiffenberger AG hält, hatte der Abwicklungsbank die für eine zügige Belieferung der Investoren benötigten Aktien im Wege einer Wertpapierleihe zeitweilig übertragen. Nach Eintragung der Kapitalerhöhung in das Handelsregister wurden diese Aktien der Greiffenberger Holding GmbH schließlich wieder zurückgewährt, sodass die Greiffenberger Holding GmbH dementsprechend nach Abschluss

der Transaktion unverändert 2.699.020 Aktien an der Greiffenberger AG und damit heute rund 50,70 % des Kapitals hält.

Dies bringt mich auch gleich kurz auf drei der Ihnen heute zur Beschlussfassung vorgelegten Tagesordnungspunkte, auf die ich etwas näher eingehen möchte, und zwar auf jene, unter denen wir Sie um Ihre Zustimmung zu neuen genehmigten Kapitalien bzw. zu einem bedingten Kapital und die Möglichkeit zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen bitten. Alle diese Beschlussvorlagen sind als klassische Vorratsbeschlüsse zu verstehen, konkrete Vorhaben zur Ausnutzung liegen jeweils nicht vor.

Vor dem Hintergrund der jüngst durchgeführten Kapitalerhöhung ist der Tagesordnungspunkt 6 unserer heutigen Hauptversammlung zu sehen. Wir schlagen Ihnen vor, die bisherige Ermächtigung des Vorstands gemäß den Regelungen des § 4 Abs. 3 der Satzung (genehmigtes Kapital 2011/I) aufzuheben, die nach Durchführung der Kapitalerhöhung im April noch 243 € beträgt, und den Vorstand neu zu ermächtigen, in der Zeit bis zum 25.06.2019 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrfach um bis zu insgesamt 1.362.764,00 € durch die Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2014/I). Der Vorstand wird ermächtigt, jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre unter genau festgelegten Voraussetzungen zu entscheiden.

Zusätzlich schlagen wir Ihnen vor, das bisher in der Satzung in § 4 Abs. 4 geregelte genehmigte Kapital 2011/II bereits heute vorzeitig neu zu fassen, obwohl die darin enthaltene Ermächtigung formal erst im kommenden Jahr ausläuft. Von der derzeit bestehenden Ermächtigung, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu insgesamt 4.955.597,00 € durch die Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Barund/oder Sacheinlagen zu erhöhen, war bisher kein Gebrauch gemacht worden. Um wie bisher einen zeitlichen Gleichlauf des genehmigten Kapitals I und II zu gewährleisten und um der Gesellschaft verschiedene Reaktionsmöglichkeiten auf Marktgegebenheiten zu erhalten, soll die bisherige Ermächtigung gemäß dem Kapital 2011/II aufgehoben und der Vorstand durch eine zur Laufzeit des unter Punkt 6 der Tagesordnung vorgeschlagenen genehmigten Kapitals I kongruente Regelung künftig ermächtigt werden, das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe neuer Aktien um bis zu 5.451.060,00 € zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2014/II).

Um den Finanzierungsspielraum unserer Unternehmensgruppe perspektivisch zusätzlich sinnvoll zu erweitern, bitten wir Sie außerdem um Ihre Zustimmung, den Vorstand zu ermächtigen, Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen bei Bedarf auszugeben. Zur Bedienung der Options- und Wandlungsrechte aus diesen Schuldverschreibungen soll ein bedingtes Kapital beschlossen werden.

Mit der erfolgten Kapitalerhöhung sowie den vorgeschlagenen Ermächtigungen sehen wir das Unternehmen sehr gut aufgestellt, einerseits unser geplantes Wachstum weiterhin solide zu finanzieren und andererseits fallweise auf Veränderungen oder Opportunitäten schnell und angemessen reagieren zu können. Wie ich vorhin betonte, handelt es sich bei allen Ermächtigungen um klassische Vorratsbeschlüsse. Wir sehen derzeit keinerlei konkreten Handlungsbedarf für eine kleine oder auch große Kapitalerhöhung aus den heute

vorgeschlagenen genehmigten Kapitalien und planen aktuell auch keine konkrete Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen. Wie Sie auch im Rückblick auf die vergangenen Jahre feststellen können, gehen wir jeweils sehr bewusst und gewissenhaft mit den uns erteilten Ermächtigungen, das Grundkapital der Gesellschaft zu erhöhen, um, und wägen sich bietende Optionen jeweils sehr sorgfältig ab. Die 2010 durchgeführte kleine Kapitalerhöhung beispielsweise nutzten wir seinerzeit im Wesentlichen dazu, einen sinnvollen Zukauf bei Eberle zu tätigen, der die Hartmetallsägenfertigung des Unternehmensbereichs signifikant verstärkte. Eberle profitiert bis heute sehr stark von dieser damals getroffenen Entscheidung. Genauso bewusst und gewissenhaft werden wir auch weiterhin sorgfältig mit den uns gegebenen Ermächtigungen umgehen und hierbei strikt darauf achten, Ihre Interessen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, bestmöglich wahrzunehmen und im Sinne nachhaltiger Unternehmensentwicklung zu handeln.

Erlauben Sie mir an dieser Stelle noch ein paar Worte zu unserem Aktienkurs 2013 und zum bisherigen Verlauf 2014.

2013 konnte unser Aktienkurs saldiert um rund 10 % zulegen. Insbesondere in den letzten fünf Monaten des vorangegangenen Jahres konnten wir mit der Entwicklung unseres Aktienkurses zufrieden sein. Mit dem Jahresschlusskurs von 6,00 € sind wir dann auch ins Jahr 2014 gestartet und konnten zwischenzeitlich bis auf 6,80 € zulegen. Besonders erfreulich ist zu berichten, dass die durchgeführte Kapitalerhöhung nicht zu einer nennenswerten Belastung des Aktienkurses führte, obwohl naturgemäß bei Kapitalerhöhungen immer etwas Druck auf den Aktienkurs kommt. Wir bemühen uns unverändert darum, die Wahrnehmung der Greiffenberger-Aktie durch verschiedene Maßnahmen kontinuierlich weiter zu erhöhen. Neben unserer regelmäßigen Präsenz auf wichtigen Kapitalmarktkonferenzen sind hier die Begleitung unserer Aktie durch das Research-Haus GBC AG und das Designated Sponsoring durch das Bankhaus Donner & Reuschel AG zu nennen. Als Designated Sponsor unterstützt Donner & Reuschel die Liquidität und die fortlaufende Handelbarkeit unserer Aktie. Auch durch die jüngst durchgeführte Kapitalerhöhung hat sich die Handelbarkeit bzw. Liquidität unserer Aktie signifikant weiter erhöht: Wie Sie an der Leinwand ersehen können, befinden sich mittlerweile etwas über 42 % der Aktien unserer Gesellschaft in Streubesitz. Wir gehen davon aus, dass unsere erwartete positive Unternehmensentwicklung, die sich vor allem in einer nachhaltigen Verbesserung unserer Ergebnisqualität niederschlagen soll, die Wahrnehmung unserer Aktie durch den Kapitalmarkt weiter verbessern wird.

Wie Sie anhand des eingeblendeten Anteilscharts auch sehen können, hat sich der Kapitalanteil der zweitgrößten Aktionärin der Greiffenberger AG, der Baden-Württembergischen Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte, Tübingen, über die Jahre hinweg sukzessive erhöht. Im Vergleich zu dem Aktienbesitz von 5,17 %, der uns im Oktober 2010 mitgeteilt wurde, stieg der Anteil auf mittlerweile 7,28 %. Diese sukzessive Aufstockung des Anteilsbesitzes ist für uns ein klarer Ausdruck des Vertrauen, über den wir uns freuen.

Lassen Sie mich nun zur aktuellen Geschäftsentwicklung kommen. Nachdem wir unseren Umsatz im ersten Quartal 2014 verglichen mit der Vorjahresperiode um 1 % leicht steigern konnten, liegen wir derzeit auf Basis der ersten fünf Monate 2014 genau auf Vorjahresniveau. Per Mai 2014 sehen die Zahlen im Detail wie folgt aus:

Jan-Mai
2014
Jan-Mai
2013
ggü. Vorjahr
Mio. € Mio. € %
Umsatz 63,3 63,3 +0 %
Davon Unternehmensbereiche:
Antriebstechnik 39,4 39,1 +1 %
Metallbandsägeblätter &
Präzisionsbandstahl
18,8 18,8 +0 %
Kanalsanierungstechnologie 5,1 5,4 -7 %
Auftragseingang, gesamt 63,9 75,4 -15 %
Auftragsbestand, gesamt 34,2 43,8 -22 %

Betrachtet man das große Bild, geht es uns derzeit also ähnlich wie den Investitionsgüterherstellern in Deutschland allgemein. Die konjunkturellen Vorzeichen sind grundsätzlich nicht schlecht und die Grundstimmung im Wesentlichen optimistisch. Trotzdem wartet die gesamte Branche darauf, dass sich die bislang erwarteten und vor allem von führenden Wirtschaftsforschungsinstituten auch schon seit geraumer Zeit vorhergesagten Wachstumsimpulse endlich auf breiter Front und noch deutlich ausgeprägter materialisieren.

Unser Auftragseingang und Auftragsbestand sehen auf den ersten Blick relativ unerfreulich aus. Da der Auftragseingang 2013 mit einem Plus von 16 % gegenüber dem damaligen Vergleichszeitraum jedoch ungewöhnlich hoch war, sind wir mit einem etwas differenzierteren Blick weiterhin optimistisch für das Geschäftsjahr 2014. Dieser sehr hohe Auftragseingang der ersten fünf Monate 2013 erklärte sich vor allem aus dem damaligen Aufholen nach dem verhalteneren zweiten Halbjahr 2012. Ich möchte an dieser Stelle auch betonen, dass wir unverändert sehr defensiv mit dem ausgewiesenen Auftragseingang und -bestand verfahren: Wir erfassen lediglich solche Aufträge, die mit festen Abnahmeverpflichtungen und Terminvereinbarungen unserer Kunden unterlegt sind. Das Volumen der insgesamt erhaltenen Rahmenaufträge liegt somit auch weiterhin deutlich über den ausgewiesenen Werten.

Der Auftragsbestand der Greiffenberger-Gruppe zeigt insgesamt bereits seit geraumer Zeit eine tendenziell rückläufige Entwicklung, da wir in der gesamten Gruppe unsere Produktionsund Durchlaufzeiten auch weiterhin sukzessive verringern und unsere Lieferperformance noch weiter steigern. Vor diesem Hintergrund also eine positive Entwicklung - trotzdem sind wir mit der aktuellen Entwicklung nicht vollends zufrieden, auch wenn der Auftragseingang weiterhin über dem Umsatz liegt. Wir hoffen natürlich, wie auch die gesamte Investitionsgüterindustrie in Deutschland allgemein, auf eine zukünftig deutliche Belebung der Konjunktur und entsprechende Impulse aus der Gesamtwirtschaft kommend.

Beim Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht wachsen konnte in den ersten fünf Monaten der Unternehmensbereich Antriebstechnik (ABM) mit einer Umsatzsteigerung von etwa 1 %. Der Unternehmensbereich Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl (Eberle) liegt beim Umsatz nach fünf Monaten nun auf Vorjahresniveau. Lediglich der Unternehmensbereich Kanalsanierungstechnologie (BKP) konnte das Umsatzniveau der ersten fünf Monate des Vorjahres nicht erreichen. Ursächlich für den Rückgang sind vor allem starke Schwankungen im Stoßgeschäft Gasrohrummantelung, die eine Vergleichbarkeit erschweren. Hingegen entwickelten sich die Umsätze mit dem Hauptprodukt Schlauchliner mit Zuwächsen im deutlich zweistelligen Bereich in den ersten fünf Monaten sehr erfreulich. Auch zeigt der Umsatztrend bei BKP eindeutig in die richtige Richtung: Dem Minus im Vorjahresvergleich von derzeit 7 % stand zum Ende des ersten Quartals 2014 noch ein Minus von knapp 15 % gegenüber.

Im konjunkturellen Umfeld fehlen bislang, wie erwähnt, die großen Impulse, wenngleich es in Summe grundsätzlich intakt zu sein scheint, trotz der Eintrübung durch die aktuellen Krisenherde in der Ukraine und im Irak. Die Experten gehen bislang unverändert von einer zunehmenden Dynamik in der Nachfrage nach Investitionsgütern aus, auch wenn die prognostizierten Zuwachsraten sinken. Analog den Investitionsgüterherstellern in Deutschland allgemein erwarten wir weiterhin im Jahresverlauf 2014 zunehmende und

spürbare Impulse für die Weltwirtschaft und eine konjunkturelle Belebung in den zentralen Märkten weltweit. Aufgrund der in allen Unternehmensbereichen weiterhin vorangetriebenen Verbesserungsmaßnahmen und der guten Positionierung der operativen Gesellschaften der Gruppe in den jeweiligen Zielmärkten rechnen wir in diesem Umfeld für 2014 im zweiten Halbjahr mit einem spürbaren Umsatzwachstum und einem Ergebniswachstum. Dieses soll insbesondere aus positiven Umsatz- und Kosteneffekten des zweiten Halbjahres 2014, das zunehmend dynamischer als die ersten fünf Monate ausfallen sollte, generiert werden. Wir erwarten deutlich mehr Umsatz pro Monat als in den ersten fünf Monaten - das erste Halbjahr kann hier noch nicht unser Maßstab sein.

Regional gesehen erwarten wir Wachstumsimpulse vor allem aus dem Ausland, dies insbesondere aus dem außereuropäischen Ausland, und hier allen voran aus Asien und Nordamerika. In den bisher hinter uns liegenden fünf Monaten hat sich unsere Exportquote auf derzeit 66 % ungewöhnlich stark erhöht, was insbesondere auf unser gutes Vorankommen in Amerika und Asien zurückzuführen ist, aber auch die verhaltene Entwicklung in Deutschland zeigt.

Ergebnisseitig sollen neben der erwarteten Umsatzausweitung auch die in allen Konzernbereichen weiter vorangetriebenen Maßnahmen zu einer nachhaltigen Steigerung der operativen Margen über eine Optimierung der internen Strukturen und Prozesse zusätzliche Beiträge generieren. Bei ABM wollen wir so auch 2014 die verschiedenen Kostensenkungsmaßnahmen und die fortlaufende Optimierung der Supply Chain weiter vorantreiben. Das EBIT 2014 wird das, bereinigt um den Einmaleffekt aus der Eröffnung des Werks in Lublin, gute Niveau des Jahres 2013 bei ABM jedoch voraussichtlich nicht erreichen. Bei Eberle ist es aufgrund des weiterhin schwierigeren konjunkturellen Umfelds das primäre Ziel, die operativen Margen wieder in Richtung des Niveaus 2012 zu verbessern, da sich einige Zielmärkte aktuell noch in der Rezession befinden. Zu nennen ist insbesondere Italien. Bei BKP gilt es, in einem von zunehmendem Wettbewerb geprägten Markt die positive Entwicklung am neuen Unternehmensstandort Velten mit der jüngst wiederum erweiterten und optimierten Produktion weiter fortzusetzen.

Auf Konzernebene sollen sich beim Finanzergebnis der Greiffenberger-Gruppe die mit der Neugestaltung der Konzernfremdfinanzierung 2012 realisierten deutlich günstigeren Konditionen, die 2013 bereits zu einer wesentlichen Verbesserung des Finanzergebnisses gegenüber dem Vorjahr geführt hatten, weiterhin positiv auswirken. Wie vorhin bereits berichtet, rechnen wir schließlich auch mit einer gegenüber 2013 deutlich verringerten Steuerquote. Detaillierte Umsatz- und Ergebnisprognosen einschließlich zugehöriger Erwartungskorridore werden wir wie üblich Ende August mit dem Halbjahresfinanzbericht der Greiffenberger-Gruppe veröffentlichen.

Auch in diesem Jahr werden wir weiterhin Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in allen Unternehmensbereichen tätigen. Bei ABM z.B. im Bereich der Getriebe- und Motorenfertigung sowie der Montage, während wir bei Eberle unsere Investitionen in eine Erweiterung der künftigen Produktpalette am Standort Augsburg ebenso fortsetzen wie bei BKP die Investitionen in die Produktionstechnologie. Unsere Investitionen werden 2014 aber deutlich unter dem erhöhten Niveau insbesondere des Jahres 2013 liegen, da wir mit den

erhöhten Investitionsvolumina der zurückliegenden Geschäftsjahre zahlreiche Vorarbeiten für die Zukunft geleistet haben, die es nun zu ernten gilt.

Meine Damen und Herren, kurz zusammengefasst, wohin soll sich Ihr Unternehmen, Ihr Investment in den nächsten Monaten und Jahren entwickeln, was sind also die wesentlichen Koordinaten unserer Landkarte?

Die Greiffenberger-Gruppe hält auch weiterhin an ihrer langfristig angelegten Wachstumsund Qualitätsstrategie fest. Die Internationalisierung wird sowohl auf der Absatz- als auch auf der Beschaffungsseite sukzessive fortgesetzt, auch um etwaigen Schwankungen in der Nachfrage noch besser begegnen und regionale Sonderkonjunkturen bestmöglich nutzen zu können. Die Greiffenberger-Gruppe zielt insbesondere auf Zukunftsbranchen, die langfristig eine stabile Entwicklung ermöglichen. Gleichzeitig stehen aber auch reife Märkte im Fokus, wenn es sich anbietet, dort mit signifikanten Fortschritten zum Beispiel in der Energieeffizienz oder in der Anwendungsvielfalt einen neuen Weg einzuschlagen.

Unsere Mittelfrist-Ziele bleiben eine EBIT-Marge auf Konzernebene von 7,5 bis 8 % und eine Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. Hierfür gilt unverändert eine Eigenkapitalzielquote auf Konzernebene von 30 bis 33 %.

Ich erwarte mir, dass wir in der Erreichung dieser Ziele langfristig vor allem davon erheblich profitieren werden, sehr bedeutende Investitionen in Zukunftsfelder getätigt zu haben. Bei Produktneueinführungen und Verbesserungen von Wertschöpfungsprozessen werden wir auch weiterhin unverändert ein hohes Tempo anschlagen. Die Treiber für unsere weitere Unternehmensentwicklung sind unsere hohe Innovationskraft und die in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebauten Kompetenzen vor allem in den Bereichen Umwelttechnologie und Energieeffizienz. Die vielfältigen Verbesserungsmaßnahmen, die in allen Unternehmensbereichen unverändert gute Erfolge zeigen, werden wir auf unserem Weg ebenfalls weiter fortsetzen. Schwerpunkte für weitere Kostensenkungen und -optimierungen sind so z.B. weiterhin der Einkauf und Projekte in der Ablaufrationalisierung. Auch verfügen wir unverändert über steuerliche Verlustvorträge, die bei den erwarteten positiven Ergebnissen auch künftig nutzbar gemacht werden können und zum weiteren Abbau der Konzern-Nettofinanzverschuldung beitragen werden.

Ich freue mich sehr, wenn Sie diesen Weg auch weiter begleiten und danke Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Gäste, schon jetzt für Ihr Vertrauen. In der anschließenden Aussprache freue ich mich nun auf Ihre Fragen und hoffe auf eine angeregte Diskussion.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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