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Marinomed Biotech AG

Annual Report Apr 13, 2022

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Annual Report

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Annual Report 2021 Financial Annual

Table of contents

Part 1: IFRS

  • Consolidated management report
  • Consolidated financial statements
  • Auditor's report

Part 2: UGB

  • Management report
  • Financial statements
  • Auditor's report
  • Statement by the management board
  • Legal notice and contact details

Consolidated management report

Geschäftsverlauf, Geschäftsergebnis und Lage des Konzerns

1.1 Allgemeines

Organisatorische und rechtliche Struktur des Konzerns

Die Firma Marinomed Biotech AG wurde im März 2006 als Spin-off der Veterinärmedizinischen Universität Wien als Marinomed Biotechnologie GmbH gegründet. Marinomed hält 100% der Anteile an der Marino Immo GmbH, einer nicht-operativen Tochtergesellschaft, die im August 2019 gegründet wurde, und erstellt zum 31. Dezember 2021 einen Konzernabschluss nach Internationalen Rechnungslegungsstandards iSd § 245a UGB.

Das Unternehmen betreibt seine Geschäftstätigkeit seit dem Jahr 2020 am neuen Standort in Korneuburg.

Mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2016 wurde die Marinomed Biotechnologie GmbH in eine AG umgewandelt.

Im Jahr 2018 wurde das Grundkapital auf EUR 1.000.000,00 erhöht und die Umwandlung der Namensaktien in auf Inhaber lautende Aktien beschlossen.

Im Zuge des Börsegangs der Marinomed am 1. Februar 2019 wurden insgesamt 299.000 neue Inhaberaktien zum Preis von EUR 75,00 je Aktie bei Investoren platziert. Für den Umtausch von Wandelschuldverschreibungen in Aktien wurden weitere 170.772 Aktien ausgegeben.

Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Mitarbeiteraktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Ausübung ist vier Mal im Jahr

(jeweils nach Veröffentlichung der Unternehmenszahlen) möglich und wird aus dem Bedingten Kapital 2019 (43.694 auf Inhaber lautende Stückaktien) bedient. Im Zuge mehrerer Ausübungsperioden wurde die Anzahl der Aktien um 2.888 Stücke im Geschäftsjahr 2020 und 4.384 Stücke im Jahr 2021 sowie um 862 im Jänner 2022 erhöht.

Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. ein flexibles Wandelanleihenprogramm (Convertible Notes Funding Program, CNFP) mit einem Volumen von bis zu EUR 5.400.000,00 abgeschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung ist Marinomed berechtigt, während der Vertragslaufzeit von ca. 23 Monaten bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu EUR 300.000,00 pro Tranche auszugeben. Nice & Green hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien zu beantragen. Unterlegt ist das CNFP mit bis zu 147.243 neu auszugebenden, nennbetragslosen Inhaberaktien, die aus dem "Bedingten Kapital 2021" zur Verfügung stehen. In 2021 wurden die ersten beiden Tranchen gezeichnet sowie die erste Tranche umgewandelt, daraus wurde das Grundkapital um 3.116 Aktien in 2021 sowie um 3.684 Stücke im Jänner 2022 erhöht. Im Jänner, Februar und März 2022 wurden die Tranchen 3 bis 5 gezogen. Die Wandlung der 3. Tranche in 3.623 Stücke erfolgte im Februar 2022, die der 4. Tranche in 3.950 Stücke im März 2022. Für die 5. Tranche sind zum Zeitpunkt dieses Berichts noch keine Anteile ausgegeben worden.

In Summe ergibt sich zum 31. Dezember 2021 ein Grundkapital von EUR 1.480.160,00, das in 1.480.160 stimmberechtigte Aktien eingeteilt ist. Zum Berichtszeitpunkt beträgt das ausgewiesene Grundkapital der Muttergesellschaft EUR 1.492.279,00 bzw. 1.492.279 stimmberechtigte Aktien.

Eigentümer

Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung stand Marinomed zu rund 27% im Eigentum der Gründer bzw. des Managements (davon rund 2% innerhalb des Streubesitzes) und zu rund 13,7% im Eigentum eines strategischen Altinvestors. Der börserechtliche Streubesitz betrug 61,6%.

Hinweis: Rundungsdifferenzen möglich

1.2 Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen

Die Marinomed Biotech AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen und konzentriert sich auf die Erfindung, Entwicklung und Lizenzierung von Therapien zur Behandlung von Patienten, die an Erkrankungen mit hohem medizinischem Bedarf leiden. Marinomed hat bereits bedeutende Meilensteine in der Entwicklung innovativer Produkte auf Basis von patentgeschützten Plattformen im Bereich Atemwegs-, Infektions-, Immun- und Augenerkrankungen erreicht und wird diesen Weg konsequent weitergehen, um Werte für das Unternehmen und seine Stakeholder zu schaffen. Das Geschäftsmodell basiert darauf, das zu tun, was den Stärken des Unternehmens am besten entspricht: Entdeckung, Arzneimittelentwicklung in der Frühphase, Produkt- und Geräteentwicklung und Partnerschaften. Gleichzeitig arbeitet Marinomed mit anderen Pharmaunternehmen zusammen, um das zu nutzen, was sie am besten können (Late-Stage-Entwicklung, regulatorisches Management und Kommerzialisierung), um letztendlich nachhaltige Einnahmen zu generieren.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Marinomed einen Rekordumsatz erzielen. Erfolge im Bereich der Carragelose Produkte waren genauso dafür verantwortlich wie der Abschluss eines Vertrages mit dem börsennotierten Unternehmen Luoxin Pharmaceutical. Die jahrelangen Investitionen in Forschung und Entwicklung beginnen nun auch im Segment Marinosolv Früchte zu tragen.

1.2.1 Geschäftsmodell und Prozesse

Als Forschungs- und Entwicklungsunternehmen hat Marinomed große Teile der Wertschöpfungskette an Partner ausgelagert. Der Vertrieb der Produkte erfolgt über Vertriebspartner, die jeweils für ihr geographisches Gebiet von Marinomed eine Vertriebslizenz erhalten haben. Mit Ausnahme einiger weniger Länder, wo es Lizenzpartnerschaften gibt, agiert Marinomed als Großhändler. Dadurch ist es möglich mit limitiertem Ressourceneinsatz aktuell 17 B2B Kunden mit Vertrieb in über 40 Ländern zu betreuen und zu organisieren.

Die wesentliche Herausforderung ist es, die richtigen Partnerschaften in einer möglichst großen Zahl von Ländern und für die gesamte Breite des Produktportfolios abzuschließen. Dafür sucht Marinomed fortwährend mögliche Partner und optimiert die Durchdringung der internationalen Märkte für die bestehenden sowie für neue Produkte. In Ländern, in denen aus Sicht von Marinomed das Volumen noch deutlich gesteigert werden könnte, werden neue, oft zusätzliche Partner gesucht.

Weiters erforscht Marinomed neue Produkte, die unbehandelte oder unzureichend behandelte Krankheiten adressieren. Dabei ist es Ziel ein Projekt von der Idee im Labor bis zu klinischen Studien zu entwickeln. Das Business Development übernimmt dann die Vermarktung eines Entwicklungsprojekts bereits parallel zu den klinischen Studien. Partnerschaften, die daraus hervorgehen, können z.B. nach einer Phase II Studie durch eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen werden. Solche Lizenzvereinbarungen folgen einem üblichen

Modell, in dem Marinomed sogenannte Upfront-, Meilenstein- und Produktlizenzerlöse vom Partner erhält.

1.2.2 Marktumfeld

Als biopharmazeutisches Unternehmen ist Marinomed in das Umfeld der globalen pharmazeutischen und Biotechnologie-Märkte eingebettet.

Pharmazeutischer Markt

Trotz Coronakrise bleiben die übergeordneten Themen im Gesundheitsbereich erhalten. Alternde Bevölkerungen und chronische Krankheiten setzen Gesundheitsressourcen auf der ganzen Welt unter Druck, ebenso wie wissenschaftlicher Fortschritt, künstliche Intelligenz und digitale Daten die traditionellen Gesundheitsversorgungsmodelle verändern. Dies führt zu Veränderungen mit neuen Marktteilnehmern (oft nicht gewinnorientiert), die die etablierten Unternehmen herausfordern.

Dennoch ist der globale Markt von USD 1.228 Mrd im Jahr 2020 auf USD 1.250 Mrd im Jahr 2021 mit einer Wachstumsrate von 1,8% gewachsen (CAGR). (Quelle: Research and Markets, Global Pharma Report). Die Analyse berücksichtigt für die Folgejahre weder das Voranschreiten der Coronathematik noch die Kriegshandlungen in der Ukraine. Während die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine noch unklar sind treffen die Folgen der COVID-19 Pandemie die Pharmaindustrie auf vielen Ebenen. Die Hersteller von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 konnten Umsätze in ungeahntem Ausmaß realisieren. Gleichzeitig kamen und bleiben die globalen Lieferketten sowohl aufgrund von Allokationen auf Coronabekämpfungsprodukte, von knappen Rohstoffen sowie von steigenden Herstell- und Beschaffungskosten unter Druck. Die pharmazeutische Industrie ist von der globalen konjunkturellen Krise weniger betroffen als andere Teile der Wirtschaft. Es ist aber nicht sicher, ob die Pharmaindustrie die derzeit stark steigenden Kosten direkt an die Patienten weitergeben kann. Speziell generische, und wenig innovative Produkte sind einem enormen Margendruck ausgesetzt. Hoch innovative Produkte werden dennoch langfristig gefragt sein. Marinomed geht davon aus, dass der globale Pharmamarkt langfristig mit etwas höheren Wachstumsraten als die globale Wirtschaft wachsen wird.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die personalisierte Erfahrung zu bieten, die Patienten verlangen, müssen Life-Science-Organisationen neue Arbeitsweisen finden. Die Partnerschaft mit anderen zum Austausch von Daten, Medikamenten und Ressourcen bei gleichzeitiger Antizipation von Trends und regulatorischen Änderungen wird dazu beitragen, die Nachhaltigkeit in dem zunehmend evidenzbasierten, ergebnisorientierten Sektor sicherzustellen.

Mit 982 Unternehmen, die in den Bereichen Biotechnologie, Pharma oder Medizinprodukte tätig sind, sind Life Sciences ein wichtiger und stetig wachsender Teil der österreichischen Wirtschaft (Quelle: LISA Vienna Region). Im Jahr 2020 waren in Österreich sieben Prozent mehr Unternehmen angesiedelt als 2017. Diese Unternehmen waren für einen Umsatz von 25,1 Milliarden Euro verantwortlich. Ab 2017 stieg der Umsatz deutlich um 12,1 %. Die Life-Science-Unternehmen sind ein Arbeitsplatz für österreichische Arbeitskräfte. Im Jahr 2020 verdienten mehr als 60.000 Menschen ihren Lebensunterhalt in einem österreichischen Life-Science-Unternehmen, was einer Steigerung von 8,9 % gegenüber 2017 entspricht.

Zielmarkt für Carragelose

Die Carragelose-Produktlinie besteht aus vier Nasensprays, einem Rachenspray und Lutschpastillen. Sie adressieren den Markt virusbedingter Erkrankungen, wie Husten und Schnupfen, aber auch grippale Infekte, die zuletzt durch die SARS-CoV-2 Pandemie wieder große Aufmerksamkeit erhalten haben. Die Carragelose-Produkte sind typischerweise in Apotheken rezeptfrei (OTC) erhältlich. Nicht zuletzt durch eine Vielzahl von Veröffentlichungen, die Daten zur Wirksamkeit von Carragelose gegen SARS-CoV-2 inklusive seiner Varianten, können die Carragelose-Marke und -Produkte in den Vertriebsländern bekannter gemacht werden und der Absatz weiter gestärkt werden. Der starke Anstieg in 2020 gegenüber 2019 konnte in 2021 wiederholt werden und der Trend könnte sich weiter fortsetzen. Die Carragelose-OTC-Produkte geben dem Konsumenten die Möglichkeit, selbst ein virusblockierendes Produkt zu erwerben. Marinomed geht davon aus, dass sich durch die Pandemie das Bewusstsein für die Gefährlichkeit von viralen Infektionen der Atemwege in der Bevölkerung nachhaltig verändern wird. Neben Impfungen und der Forschung nach Medikation bietet die prophylaktische Wirkung gegen Coronaviren für die Carragelose Produkte eine Chance. Umgekehrt sind in letzter Zeit eine Reihe von Meldungen über Produktentwicklungen zu beobachten, die eine ähnliche breite Wirkung gegen Viren wie Carragelose behaupten, ohne bislang vergleichbare wissenschaftliche Belege

oder Daten aus klinischen Studien beizubringen. Auch wenn ein Erfolg des Mitbewerbs nicht ausgeschlossen werden kann, hat die Carragelose mit Ihrem exzellenten Sicherheitsprofil, breiter Wirksamkeit gegen respiratorische Viren und nicht zuletzt dem Patentschutz ein einzigartiges Technologieprofil.

Zielmarkt für Marinosolv

Die Marinosolv-Plattform hat sich zur Aufgabe gesetzt, mit weniger Wirkstoff eine höhere Bioverfügbarkeit zu erreichen. Die Technologie ist aktuell für alle kleinen Moleküle anwendbar und insbesondere für jene von Bedeutung, die schlecht wasserlöslich sind. Marinomed wendet die Technologie in eigener Produktentwicklung an, erlaubt aber über Technologiepartnerschaften auch Pharmaunternehmen ihre Produkte zu verbessern. Nicht zuletzt adressiert die Technologie mit der Reduktion von Wirkstoff auch Nachhaltigkeitsziele, wie weniger Belastung der Abwässer sowie die Möglichkeit Ressourceneinsatz und Kosten zu bremsen.

Das erste Produkt der Marinosolv-Plattform Budesolv zielt auf den Markt für allergische Rhinitis ab. Dieser Markt hat in den sieben größten Märkten (USA, Japan, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien) 2018 bereits USD 9 Mrd. umgesetzt und soll bis 2030 mit durchschnittlich 2,5%, in den USA sogar 3,8% wachsen (Quelle: DelveInsight Business Research, LLP (Januar 2022)). Der Markt für nasale Steroide wächst dabei stärker als der Gesamtmarkt und ist damit seit 2018 mit einem Anteil von 38 % das größte Segment. Diese Steigerungen sind zum Teil auf den Trend hin zum nicht verschreibungspflichtigen OTC-Markt zurückzuführen.

Ein weiteres Produkt aus der Plattform ist Tacrosolv, mit dem eine Phase-II Dosisfindungs-Studie durchgeführt wurde. Dieses Produkt zielt auf den Markt von Entzündungen im vorderen Augenbereich, ein Teilmarkt der Ophthalmologie ab. Diese Märkte sind derzeit unterversorgt, sodass neue innovative Medikamente die Chance haben, eine große Gruppe von Patienten zu erreichen.

Mit der Solv4U genannten Einheit, die externen Kunden Zugang zur Marinosolv-Technologie erlaubt, wurde die Möglichkeit einer noch größeren Marktdurchdringung erschlossen. Die IPOs von Spezialisten in diesem Segment, wie Nanoform aus Finnland und Hyloris aus Belgien zeigen, dass in den Bereichen der Verbesserung der Wirkstoffverfügbarkeit und der besseren Wirksamkeit neue Technologien am Markt gesucht sind.

1.2.3 Geschäftsentwicklung

Entsprechend den beiden Technologieplattformen berichtet Marinomed nach den operativen Segmenten Marinosolv und Carragelose. Die Geschäftsentwicklung in den zwei Segmenten ist von unterschiedlichen Faktoren gekennzeichnet, die für das Verständnis der Ertragslage wesentlich sind.

Segment Carragelose

Der Geschäftsbereich mit Produkten der Carragelose-Plattform zur Behandlung von Erkältungskrankheiten hat sich 2021 weiter positiv entwickelt. Nach zweistelligem Wachstum im Vorjahr, konnte mit einem Anstieg von EUR 8,1 Mio auf EUR 9,7 Mio der Umsatz im Carragelose-Segment noch einmal deutlich gesteigert werden.

Marinomed sieht auf dem pharmazeutischen Markt für OTC-Produkte weiterhin großes Wachstumspotenzial bei unverändert hohem Wettbewerbsdruck. Nach dem starken Rückgang des Marktes für freiverkäufliche Arzneimittel und Medizinprodukte (teilweise -50% und mehr) seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie in 2020, verzeichnet der Markt wieder eine Rückkehr zu erwartbaren saisonalen Schwerpunkten. Mit den Carragelose-Produkten, die sowohl gegen Erkältungsviren als auch gegen Sars-CoV-2 wirksam sind, sieht sich Marinomed sehr gut positioniert. Viele Vertriebspartner in den Regionen haben die Chance genutzt, das Produkt auch im Kampf gegen die Pandemie zu positionieren und damit der Marke generell zu mehr Bekanntheit verholfen. Zusätzlich ermöglichte die Datenlage neue Partner für bestimmte Regionen zu gewinnen – für manche Länder dauern die Gespräche noch an. Investitionen in zusätzliche klinische Daten haben in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 einen Höchststand erreicht. Die diesbezüglichen F&E Aufwendungen sind jedoch in einem hohen Maße durch den Emergency Grant KLIPHA-COVID19 der FFG gefördert.

Segment Marinosolv

Auf das Marinosolv-Segment hat sich die COVID-19- Pandemie verzögernd ausgewirkt. Marinomeds verstärkte Konzentration auf die Carragelose-Plattform, der Fokus von Behörden auf die Pandemie-Bekämpfung sowie die Unsicherheit in der Wirtschaft wirkte auch 2021 noch nach. Das Unternehmen hat jedoch seine Bemühungen in der Verpartnerung und im Zulassungsverfahren von Budesolv, in der Durchführung der klinischen Studie für Tacrosolv sowie dem Angebot von Technologiepartnerschaften noch verstärkt und einige Meilensteine erreicht.

Die klinische Studie zum Produktkandidaten Tacrosolv konnte aufgrund der Pandemiemaßnahmen in 2020 nicht gestartet werden. Die Dosisfindungsstudie konnte schließlich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 erfolgreich abgeschlossen werden. Die vorliegenden Daten aus der Studie erlauben es Marinomed in Gespräche mit potenziellen Co-Entwicklungs- und Vermarktungspartnern einzutreten.

Auf Basis der Daten der zulassungsrelevanten klinischen Phase-III-Studie für das Leitprodukt Budesolv konnte 2021 mit Luoxin Pharmaceutical ein erster Lizenzvertrag für den chinesischen Markt abgeschlossen werden. Eine Upfront-Zahlung in Höhe von USD 2 Mio, Meilensteine in 2-stelliger Millionenhöhe sowie Lizenzen für Produktverkäufe sind Teil dieser Vereinbarung. Marinomed hat sich zum Ziel gesetzt weitere Partnerschaften abzuschließen. Weitere Produkte, wie z.B. eine neue Formulierung im Einsatz gegen Autoimmune Gastritis sind in präklinischer Erforschung.

Zusätzlich sorgte die Technologieplattform im Jahr 2021 für Umsätze von Dritten, die eine Verbesserung der Löslichkeit durch eine Marinosolv-Formulierung erreichen konnten. Die erfolgreich abgeschlossenen Machbarkeitsstudien eröffnen die Möglichkeit für Kunden, ihre Entwicklungen durch und mit Marinosolv fortsetzen zu können. Durch verstärkte Anstrengungen im Business Development, die zum Abschluss neuer Vereinbarungen in 2021 geführt haben, geht Marinomed davon aus, dass eine weitergehende kommerzielle Verwertung dieser Entwicklungen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu weiterem Umsatzwachstum führen wird.

Weitere Informationen zur Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden in Kapitel 1.4 Finanzielle Leistungsindikatoren dargestellt.

1.2.4 Ziele und Strategien zur Zielerreichung

Marinomeds Geschäftsmodell basiert darauf, durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung Krankheiten zu lindern oder zu vermeiden. Die Mission ist es konkret, die Gesundheit der Menschen weltweit zu verbessern und Behandlungen für Indikationen zu entwickeln, die bisher nur unzureichend behandelt werden können. Marinomeds Produkte fokussieren dabei auf virale Infektionen und Krankheiten mit überschießendem Immunsystem.

Unsere Strategie basiert auf solider Wissenschaft in Bereichen, in denen wir wissenschaftliche Daten, Produktentwicklungserfolge, Know-how und kommerziellen Fortschritt generiert haben. Diese Bereiche sind das Gebiet der Infektionskrankheiten und das große Gebiet der Immunologie. Für die ständige Verbesserung unserer Augmented-Strategie wenden wir Tools mit künstlicher Intelligenz an, führen eingehende Marktanalysen durch und haben Beziehungen zu wichtigen Meinungsführern auf der ganzen Welt aufgebaut.

Virologie

Auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten bieten die von der Carragelose-Plattform abgeleiteten Medizinprodukte von Marinomed eine breite virusblockierende Aktivität zur Behandlung und

Vorbeugung von viralen Atemwegsinfektionen. Im Februar 2021 wurden die präklinischen Ergebnisse durch klinische Daten einer unabhängigen Prüfarzt-initiierten Studie an fast 400 argentinischen Krankenhausmitarbeitern bestätigt: Das Iota-Carrageen-haltige Nasenspray erzielte eine 80-prozentige Reduzierung des Infektionsrisikos durch SARS-CoV-2 im Vergleich zum Placebo. Im Laufe des Jahres 2021 wurde deutlich, dass unsere Medizinprodukte, da sie OTC sind, trotz ihrer Wirksamkeit weder erstattet werden noch in Pandemie-Gegenmaßnahmen der Regierungen berücksichtigt wurden. Inzwischen haben wir genügend Daten, die eine umfassende pharmazeutische Entwicklung mehrerer neuer Produkte auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten rechtfertigen. Die Prävention und Behandlung von viraler Lungenentzündung ist ein solches Projekt. Details zu weiteren Projekten geben wir aus strategischen Gründen derzeit nicht bekannt, sie bergen jedoch ein erhebliches Potenzial.

Immunologie

Verbindungen, die auf Immunerkrankungen abzielen, neigen dazu, ein Löslichkeitsproblem zu haben. Marinomed hat die Marinosolv-Technologie klinisch validiert, die die Solubilisierung und Verbesserung der Wirksamkeit schwerlöslicher Verbindungen ermöglicht. Zwei aus dieser Technologie abgeleitete Produkte zur Behandlung von immunologischen Erkrankungen sind auf dem Weg. Zur Validierung begann Marinomed mit Budesonid, einem Kortikosteroid zur Behandlung von allergischer Rhinitis, und schloss eine erfolgreiche Phase-III-Studie ab. Das solubilisierte Lacton-Makrolid Tacrolimus, bei Marinomed Tacrosolv genannt, zielt auf vordere Augenerkrankungen ab,

und das Konzept der verbesserten Löslichkeit, der geringeren erforderlichen Dosen und des schnelleren Wirkungseintritts wurde in einer Phase-II-Studie klinisch demonstriert. Für mehrere Indikationen mit ungedecktem medizinischem Bedarf werden neue und bessere Arzneimittel benötigt. Marinomed weitet derzeit seine Aktivitäten auf solche neuen Indikationen aus, darunter auch die autoimmune Gastritis. Wir haben ermutigendes Feedback von Patienten auf der ganzen Welt erhalten.

Im Bereich viraler Infektionen konnte Marinomed die Carragelose als Produkt über engagierte Partner in über 40 Ländern auf 5 Kontinenten auf den Markt bringen. Dabei sieht das Unternehmen weiter hohen Bedarf an Medikation gegen virale Erkrankungen und wird seine Expertise dafür nutzen. In der Immunologie konnten mit Budesolv, das verpartnert wurde und Tacrosolv, das nun auch klinisch validiert ist, bereits zwei Produkte entwickelt werden. Ziel bleibt es, sich auf Forschung und Entwicklung zu konzentrieren und die Produkte während der klinischen Phase an Partner auszulizenzieren. Die dritte Säule des Geschäftsmodells liegt in der neu geschaffenen Solv4U Einheit. Mit Auftritten auf einschlägigen Messen, wie zuletzt der Leitmesse CPhI in Mailand, wird Pharmafirmen Zugang zur Marinosolv-Technologie und damit einer verbesserten Produktentwicklung ermöglicht.

Die drei wesentlichen Umsatzquellen bleiben damit weiterhin der Verkauf von Produkten an die Vertriebspartner, Lizenzerlöse aus lizenzierten, patentierten Produkten sowie Meilensteinzahlungen basierend auf dem Erreichen bestimmter mit Partnern festgelegter Ziele.

1.3 Zweigniederlassungen

Die Gesellschaft verfügt über keine Zweigniederlassungen. Zum Abschlussstichtag hält Marinomed 100% der Anteile an der Marino Immo GmbH. Die Gesellschaft erstellt zum 31. Dezember 2021 einen Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen im Sinne des § 245a UGB. Es bestehen keine Geschäftsbeziehungen oder sonstigen Verträge zwischen Marinomed Biotech AG und Marino Immo GmbH.

1.4 Finanzielle Leistungsindikatoren

Marinomed konnte im Geschäftsjahr 2021 die Umsatzerlöse um 43% auf EUR 11,6 Mio steigern (2020: EUR 8,1 Mio). Dieses Wachstum ist zum einen auf um EUR 1,5 Mio gestiegene Handelswarenverkäufe im Carragelose Segment, zum anderen auf den ersten Milestone im Marinosolv Segment in Höhe USD 2,0 Mio zurückzuführen. Die sonstigen Erträge sind mit EUR 1,5 Mio im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (2020: EUR 1,2 Mio). In den sonstigen Erträgen sind, wie im Vorjahr, hauptsächlich die staatliche Forschungsprämie sowie Förderzuschüsse betreffend der Erforschung einer SARS-CoV-2-Therapie auf Carragelose-Basis (Emergency Grant KLIPHA-COVID-19) enthalten. Die sonstigen Gewinne und Verluste basierten vorwiegend auf Währungsgewinnen und -verlusten und blieben 2021 weiterhin auf niedrigem Niveau.

Aufgrund der gestiegenen Handelswarenverkäufe erhöhte sich der Materialaufwand von EUR 5,4 Mio im Jahr 2020 auf EUR 6,4 Mio im Jahr 2021. Die Bruttomarge konnte gegenüber dem Vorjahr von 30% auf 32% verbessert werden. Bedingt durch

höhere Investitionen, vor allem in klinische Entwicklungsprojekte, stiegen die Aufwendungen für bezogene Leistungen von EUR 3,4 Mio im Jahr 2020 auf EUR 3,8 Mio im Jahr 2021. Der Personalaufwand enthält Aufwendungen für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm und lag 2021 mit EUR 4,5 Mio über dem Vorjahreswert von EUR 4,1 Mio. Der Anstieg ist vor allem auf das Wachstum der Belegschaft zurückzuführen. Die sonstigen Aufwendungen lagen bei EUR 2,1 Mio (2020: EUR 1,8 Mio). Die hohen Investitionen in den zukünftigen Wachstumskurs von Marinomed spiegelten sich in der Ergebnisentwicklung wider. So stiegen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Jahr 2021 auf EUR 7,5 Mio, nach EUR 5,9 Mio im Jahr 2020. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit EUR -4,1 Mio dennoch über dem Vergleichswert des Vorjahres von EUR -5,8 Mio. Das Finanzergebnis 2021 lag bei EUR -1,6 Mio (2020: EUR -0,2 Mio). Dies ist vor allem auf die im Dezember 2020 abgerufene zweite Tranche des EIB-Darlehens in Höhe von EUR 5,0 Mio zurückzuführen. Weiters wurde das Finanzergebnis in 2020 durch eine Buchwertanpassung des Darlehens der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von EUR 0,5 Mio positiv beeinflusst. Folglich kam das Jahresergebnis 2021 bei EUR -5,9 Mio zu liegen, nach EUR -6,0 Mio im Jahr 2020.

Die Vermögens- und Finanzlage spiegelt primär die negative Ertragslage wider, die für ein biopharmazeutisches Unternehmen im Entwicklungsstadium zu erwarten ist. Die Finanzierungsmaßnahmen in den Geschäftsjahren 2015 bis 2021 ermöglichen langfristige Investitionen in Forschung und Entwicklung. Die Bilanzsumme sank von EUR 23,5 Mio per 31. Dezember 2020 auf EUR 21,3 Mio zum Bilanzstichtag 2021. Die langfristigen Vermögenswerte lagen nahezu unverändert bei EUR 8,5 Mio, nach EUR 8,1 Mio zum Vorjahresstichtag. Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken auf EUR 12,9 Mio (2020: EUR 15,4 Mio).

Zum Bilanzstichtag 2021 lag das Eigenkapital bei EUR 0,2 Mio im Vergleich zu EUR 5,4 Mio Ende Dezember 2020. Es wird auf die Erläuterungen im Kapitel 3.5 verwiesen.

Die langfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich von EUR 12,5 Mio auf EUR 15,1 Mio im Jahr 2021. Der Anstieg ist vor allem auf den Abruf der zweiten Tranche des ERP-Kredits (EUR 0,8 Mio) sowie der ersten Tranche der NÖBEG Finanzierung (EUR 1,0 Mio) zurückzuführen. Beide sind Teil der Immobilienfinanzierung des neuen Firmenstandortes. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen von EUR 5,6 Mio auf EUR 6,0 Mio zum 31. Dezember 2021.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sanken von EUR 9,2 Mio Ende 2020 auf EUR 5,8 Mio zum Bilanzstichtag 2021.

Die Veränderung wird in der folgenden Geldflussrechnung dargestellt:

2021
Mio EUR
2020
Mio EUR
Cashflow aus der Betriebstätigkeit -4,9 -6,9
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -0,9 -4,0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 2,4 8,0
Summe der Cashflows -3,4 -2,9
Effekt Erstkonsolidierung der Marino Immo GmbH 0,0 0,0
Gesamtveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -3,4 -2,8
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Beginn der Periode 9,2 12,0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 5,8 9,2

Die Finanzmittelzuflüsse betreffen neben Deckungsbeiträgen aus dem Verkauf von Carragelose-Produkten sowie Einnahmen aus Lizenzverträgen insbesondere die Aufnahme weiterer Fremdverbindlichkeiten sowie Einzahlungen aus dem Mitarbeiteraktienoptionsprogramm. Im Vorjahr konnte Marinomed eine zinsgünstige Refinanzierung der Immobilie durch Austria Wirtschaftsservice zusammen mit der Erste Bank als Treuhänder des ERP-Fonds sowie der NÖBEG abschließen. In 2021 wurden daraus weitere EUR 1,8 Mio abgerufen. Darüber hinaus hat die Gesellschaft im Jahr 2021 ein flexibles Wandelanleihenprogramms mit einem Gesamtvolumen von bis zu EUR 5,4 Mio abgeschlossen. Aus den ersten beiden Tranchen des Programms flossen Marinomed im Geschäftsjahr EUR 0,6 Mio zu. Investitionen in den neuen Firmenstandort finden sich entsprechend im Liquiditätsabfluss durch Investitionstätigkeit wieder.

Die Darlehenszusage von der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von bis zu EUR 15,0 Mio wurde in 3 Tranchen in Abhängigkeit vom Erreichen bestimmter Meilensteine ausbezahlt. Die erste Tranche in Höhe von EUR 4,0 Mio wurde im Oktober 2019, die zweite Tranche in Höhe von EUR 5,0 Mio im Dezember 2020 gezogen. Die dritte Tranche in Höhe von EUR 6,0 Mio ist der Gesellschaft im Februar 2022 zugeflossen. Eigenkapital bzw. eigenkapitalnahe Finanzierungsmaßnahmen wurden in den Geschäftsjahren 2015 (EUR 3,5 Mio), 2016 (EUR 1,5 Mio), 2017 (EUR 7,0 Mio) und 2019 (EUR 22,4 Mio Gesamtkapitalzufluss aus dem Börsegang) umgesetzt. In Verbindung mit dem langfristigen Darlehen der EIB und dem Wandelanleihenprogramm sollen damit langfristige Investitionen in Forschung und Entwicklung sichergestellt werden.

Voraussichtliche Entwicklung

Auch wenn es den Anschein hat, dass die COVID-19-Pandemie langsam endemisch wird, bleiben die Geschäftsaktivitäten von Marinomed davon nach wie vor stark betroffen. Marinomed erwartet, dass der Umsatz mit Carragelose weiterwachsen wird, jedoch weniger stark als 2021. Marinomed hat mehrere klinische Studien zu COVID gesponsert, darunter eine in Wien, Österreich sowie eine in Swansea, UK. Darüber hinaus hat die Marinomed eine klinische Studie initiiert, um die Wirksamkeit und Sicherheit von inhalierter Carragelose (Inhaleen) bei der Behandlung von COVID-19 und anderen viralen Pneumonien nachzuweisen. Alle Studien stehen kurz vor Abschluss, bzw. werden aktuell ausgewertet, aber es lässt sich bereits feststellen, dass das Rekrutierungsziel nicht erreicht werden konnte. Dennoch haben die Studien mehrere positive Effekte: dass Krankenhäuser neben ihrer Belastung bereit waren, an den Studien teilnehmen hat mehrere Partner überzeugt, die Produkte (neu) zu vermarkten. Außerdem wurde einmal mehr das hervorragende Sicherheitsprofil des Produkts bestätigt. Das bestätigt Marinomed in seiner Strategie, Medikationen in schwerwiegenderen viralen Infektionskrankheiten zu erforschen.

Marinomed betrachtet die Marinosolv-Plattform als einen wesentlichen Werttreiber und will die Entwicklung von Budesolv und Tacrosolv weiter vorantreiben. Die auf Dosisfindung ausgerichtete Phase-II-Studie zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von Tacrosolv-Augentropfen konnte im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs positive Top-line Daten berichten. Erste Ergebnisse ergaben bei einer niedrigen Dosierung die Reduktion der Entzündungsreaktion im Auge und eröffnen damit die Anwendung in bisher schwer behandelbaren Erkrankungen im Augenvordergrund. Es ist geplant, eine Alternative zu Kortisonderivaten zu etablieren und damit maßgeblich zur Gesundheit der Augen beizutragen. Diese Daten erlauben es, bereits erste Gespräch mit potenziellen Co-Entwicklungs- und Vermarktungspartnern zu führen.

Um das Potenzial beider Plattformen ausschöpfen zu können, sind Investitionen in Forschung und Entwicklung erforderlich. Insbesondere durch den Ausbau der Marinosolv-Plattform und klinische Studien für größere Indikationen wird das Investitionsvolumen in Forschung und Entwicklung in den kommenden Jahren voraussichtlich steigen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Gesellschaft einen leichten Anstieg der Forschungs- und Entwicklungskosten, der im Jahr 2022 weiterhin zu einem operativen Verlust führen wird. Das mittelfristige Ziel ist auf das Erreichen der Gewinnzone ausgerichtet.

Wesentliche Risiken und Ungewissheiten

Marinomed ist ein auf globale Märkte zielendes Unternehmen, das pharmazeutische Unternehmen als Kunden auf allen Kontinenten beliefert. Als solches ist Marinomed einer Reihe von Risiken ausgesetzt. Diese betreffen im Wesentlichen operative, finanzielle und regulatorische Risiken.

Marinomed hat im Unternehmen Systeme und Prozesse etabliert, um Risiken zu identifizieren und ihnen entgegenzusteuern. Die nachfolgend beschriebenen Risiken werden laufend überwacht.

3.1 Globale wirtschaftliche Risiken durch die SARS-CoV-2 Pandemie und Krieg in der Ukraine

Marinomed ist als international tätiges Unternehmen in die Weltwirtschaft eingebunden. Regierungen auf allen Kontinenten haben zur Eindämmung der Pandemie massive Einschnitte in die Abläufe der weltweiten sozialen und ökonomischen Abläufe beschlossen und umgesetzt. Es ist damit zu rechnen, dass die Folgen dieser Maßnahmen einen langfristigen Einfluss auf die globale Wirtschaft haben werden. Inzwischen manifestieren sich die Auswirkungen zunehmend in der Lieferkette. Zum einen folgen die Beschaffungspreise der rasant ansteigenden Inflation, zum anderen gibt es Engpässe bei Rohmaterialien, die in vielen Fällen zu einer Verdopplung von Lieferzeiten auf teilweise mehr als 12 Monate für Packmittel führen. Marinomed kann sich zwar mit seinen Carragelose-Produkten eher positiv entwickeln, sieht sich jedoch in der Beschaffung einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Weiters kann es in einigen Fällen möglich sein, dass Marinomed die steigenden Einstandspreise nicht oder nicht vollständig an

seine Kunden weitergeben kann. Auch die Marinosolv-Technologieplattform muss sich einem erhöhten Risiko bei der Kommerzialisierung stellen. Gleichzeitig muss befürchtet werden, dass der Krieg in der Ukraine längerfristige Auswirkungen auf viele Bereiche haben wird und im Zusammenspiel mit der Corona-Pandemie eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums zu erwarten ist. Dies kann neben steigender Inflation zu einer geringeren Kundennachfrage führen. Marinomed hatte bisher weder in der Ukraine noch in Russland Umsätze. Als Zielmärkte für Marinomed Produkte kommen beide Länder auf absehbare Zeit nicht in Frage.

3.2 Risiken in Verbindung mit der Finanzierung und Finanzinstrumenten

Zu den wesentlichen finanziellen Risiken zählen Ausfallsrisiken und Liquiditätsrisiken. Darüber hinaus werden Umsätze in Britischen Pfund (GBP) getätigt, so dass auch Risiken aus Wechselkursschwankungen entstehen. Da Forderungen in GBP in der Regel einen Betrag von EUR 500.000 nicht übersteigen, würde sich eine Schwankung von +/- 10 % mit weniger als EUR 50.000 auf die Gewinn- und Verlustrechnung auswirken. Die Umsatzerlöse aus dem Lizenzvertrag mit Luoxin Pharmaceuticals werden zwar in USD getätigt, treten aber zunächst nur in großen Abständen als Meilensteinzahlungen auf. Aus der Konvertierung der Zuflüsse aus der ersten Upfront-Zahlung konnte ein Kursgewinn verzeichnet werden. Erst mit Zulassung des Produkts in China (nicht vor 2024) werden regelmäßige Zahlungen erwartet, die dann ein kontinuierliches Risiko von Fremdwährungsverlusten bergen. Als Forschungsund Entwicklungsunternehmen weist Marinomed nach wie vor einen bilanziellen Verlust aus und

daher sind klassische Kreditinstrumente für Marinomed nicht zugänglich. Das Unternehmen hat daher das Risiko, dass der Kapitalbedarf in Zukunft nicht oder nur zu nachteiligen Konditionen gedeckt werden kann. Es handelt sich dabei um ein für Life-Science-Unternehmen typisches Risiko.

Marinomed ist zudem in üblichem Maß einem Zinsrisiko auf Basis der Entwicklung internationaler Zinsen ausgesetzt. Spezifische Zinsrisiken ergeben sich aus dem aws-Seedfinancing (3M-EURIBOR plus 2 %) sowie aus den zu leistenden umsatzabhängigen Tantiemen in Zusammenhang mit dem EIB Darlehen. Ab 01.07.2024 kommt im Rahmen des ERP Darlehens ein sprungfixer Zinssatz zur Anwendung, dessen Entwicklung vom 1-Jahres-EURIBOR abhängen wird. Ab dem 15. Dezember 2026 wird die NÖBEG Finanzierung sprungfix, abhängig vom 3-Monats-EURIBOR, verzinst.

Marinomed hält keine derivativen Finanzinstrumente.

3.3 Strategische Risiken

Für Marinomed besteht das Risiko, dass langfristige Potenziale nicht ausgenutzt oder falsch eingeschätzt werden. Bei beiden Technologieplattformen können sich die eingegangenen oder noch zu etablierenden Partnerschaften als nicht vorteilhaft oder nicht realisierbar erweisen. Die heutige Einschätzung des Potenzials der Produkte auf den globalen Märkten kann sich als zu optimistisch herausstellen. Es besteht daher das Risiko, dass die Umsatzziele nicht erreicht werden. Weiters besteht das Risiko, dass Mitbewerber bessere oder günstigere Produkte entwickeln und dadurch das Marinomed-Portfolio weniger ertragreich ist.

Staatliche Behörden versuchen in praktisch allen regionalen Märkten, die Kosten im Gesundheitswesen durch verstärkten Wettbewerb der Anbieter und permanente Absenkung der Erstattungsgrenzen für Pharmaka zu beschränken. Der rasch wachsende OTC-Markt ist diesen Einflüssen weniger ausgesetzt. Es gibt jedoch starke Konkurrenz von größeren Anbietern, die über deutlich mehr finanzielle und unternehmerische Möglichkeiten verfügen als Marinomed bzw. ihre Partner in den jeweiligen Ländern.

3.4 Operative Risiken

Marinomed ist sowohl auf der Lieferanten-, als auch auf der Vermarktungsseite auf Partner angewiesen. Trotz bestehender Verträge besteht das Risiko, dass ein oder mehrere Partner ohne Verschulden von Marinomed wirtschaftliche oder technische Schwierigkeiten nicht zu lösen vermögen und in der Folge für Marinomed ein Schaden entsteht. Dabei kann der Partner seine eigenen Umsatzziele verfehlen, es kann sich aber auch um Lieferverzögerungen, Zahlungsschwierigkeiten oder andere branchentypische Risiken handeln.

Auch wenn die Umsätze aus Warenverkäufen überwiegend in Euro fakturiert werden, könnte in Ländern außerhalb der Eurozone (mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs) eine Aufwertung des Euro gegenüber den lokalen Währungen die Produkte des Unternehmens für Händler und Endverbraucher verteuern. Dies könnte zu einem Umsatzrückgang bei den Produkten des Unternehmens führen.

3.5 Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass Finanzmittel, die zur Begleichung von im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten eingegangenen Verpflichtungen erforderlich sind, möglicherweise nicht beschafft werden können. Bisher hat Marinomed das operative Geschäft vor allem durch Beteiligung von Investoren am Eigenkapital und über Gesellschafterdarlehen, Einnahmen aus Lizenzund Distributionsverträgen, den Verkauf von Handelswaren, atypisch stillen Beteiligungen, durch die Ausgabe von Wandelanleihen und neuer Aktien beim Börsengang sowie durch Zuschüsse, geförderte Darlehen und sonstige staatliche Förderungen finanziert.

Marinomed wird immer versuchen, sich finanzielle Flexibilität zu erhalten, z. B. durch Aufnahme zusätzlichen Kapitals zu günstigeren Marktbedingungen oder aufgrund strategischer Überlegungen. So konnten auch die Ausgaben für den Erwerb und Ausbau des neuen Hauptsitzes großteils und zinsgünstig refinanziert werden.

Der Vorstand geht davon aus, dass zumindest in den nächsten Jahren weiterhin erhebliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung und operative Verluste anfallen werden. Der Vorstand rechnet damit, dass die vorhandenen liquiden Mittel sowie die bereits zugesagten Finanzierungen ausreichen werden, um die operativen Aufwendungen und Investitionen für den Primärprognosezeitraum (bis Juni 2023) abdecken zu können. Im Rahmen der Erstellung der Fortbestehensprognose wurden unterschiedliche Szenarien zum Wachstum der Gesellschaft analysiert. Je nach Intensität der

Forschungsaufwendungen (bestehend aus internen und externen Kosten) ergibt sich ein Liquiditätsbedarf im Sekundärprognosezeitraum (ab Juli 2023) von bis zu EUR 10 Mio. Die Intensität der Forschungsaufwendungen und damit der Liquiditätsbedarf lässt sich in hohem Maße anpassen. So wird im Management Case davon ausgegangen, dass sich der Personalstand bis 2026 von derzeit 50 Mitarbeitern fast verdoppelt und neue Produktentwicklungen inklusive klinischer Studien gestartet werden. Zur Finanzierung des dazu notwendigen Liquiditätsbedarfs wird derzeit an unterschiedlichen Finanzierungsalternativen gearbeitet. Der Vorstand geht davon aus, dass diese wie auch bereits in der Vergangenheit rechtzeitig abgeschlossen werden können. Sollte es nicht gelingen, weitere Liquidität zu lukrieren, so können neue Produktenwicklungen verzögert oder unterbrochen werden. In einem angepassten Fallback Szenario wurde auch der Aufbau des Personals auf weniger als 60% Steigerung bis 2026 begrenzt. In diesem Szenario wäre es entsprechend möglich, ohne zusätzliche liquide Mittel auszukommen.

Vor diesem Hintergrund erwartet der Vorstand, dass die Liquidität für das Unternehmen im Primärprognosezeitraum (bis Juni 2023) auch ohne zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit sichergestellt ist und im Sekundärprognosezeitraum Jahresüberschüsse erzielt werden und damit eine positive Fortbestehensprognose vorliegt.

Diese Schätzung basiert auf Annahmen, die sich als falsch erweisen können, und das Unternehmen könnte seine Kapitalressourcen früher ausschöpfen als derzeit erwartet.

3.6 Risiko im Zusammenhang mit Patenten

Die Carragelose-Technologie ist durch mehrere Patente weltweit geschützt. Die Patente der Marinosolv-Technologie befinden sich derzeit in der Nationalisierungsphase. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Patente angefochten werden oder derzeitige Alleinstellungsmerkmale durch neue Technologien oder Produkte verloren gehen. Ebenso können Wettbewerber die Patente von Marinomed missachten und es notwendig machen, dass sich das Unternehmen mit anwaltlicher Beratung und den damit verbundenen Aufwendungen dagegen wehrt.

3.7 Forschungs- und Entwicklungsrisiko

Der Erfolg von Marinomed hängt zu einem großen Teil davon ab, inwieweit die Forschungs- und Entwicklungsinitiativen die antizipierten Ergebnisse erreichen. Die Forschungsaktivitäten von Marinomed dienen der Wissensvermehrung und sind dem Wohl der Menschheit und dem Schutz der Umwelt verpflichtet. Die internen und externen Forscher halten die rechtlichen Vorschriften ein und beachten darüber hinaus auch ethische Grundsätze. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Forschung umfasst im Falle missbrauchsgefährdeter Forschung insbesondere die nachfolgend angesprochenen Maßnahmen: das Erkennen und Minimieren von Forschungsrisiken, den sorgfältigen Umgang mit Veröffentlichungen, die Dokumentation von Risiken sowie Aufklärungsund Schulungsmaßnahmen. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass in einer klinischen Studie schwere Nebenwirkungen auftreten, oder die Ergebnisse der Forschung und von klinischen

Studien nicht die erwarteten primären oder sekundären Endpunkte erreichen bzw. nicht signifikant besser sind als bestehende oder neue Konkurrenzprodukte. Außerdem könnten die regulatorischen Behörden die klinischen Studien als nicht ausreichend erachten und auf der vorliegenden Basis keine Marktzulassung erteilen. Das könnte den Wert der Forschungsprojekte von Marinomed deutlich reduzieren. Im Extremfall könnten einzelne Projekte wertlos und geplante Einnahmen nicht zu erzielen sein.

3.8 Regulatorisches Risiko

Marinomed forscht an und entwickelt Medizinprodukte und Arzneimittel. Für Medizinprodukte ist am 25. Mai 2017 die Verordnung (EU) 2017/745 in Kraft getreten. Sie wird auch Medical Device Regulation (MDR) oder europäische Medizinprodukte-Verordnung genannt. Sie gilt in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Neu entwickelte und veränderte Produkte müssen bereits nach der MDR zertifiziert werden. Bestehende, unveränderte Produkte unterliegen einer Übergangsfrist bis zum 25. Mai 2024, im Anschluss müssen diese ebenfalls nach der MDR zertifiziert sein. Auch wenn Marinomed bereits heute die Umstellung auf die MDR vorbereitet, ist es dem Risiko ausgesetzt, dass die Carragelose-Produkte, die in der EU als Medizinprodukte vermarktet werden, die neuen, höheren Standards nicht erfüllen.

Die Zulassung von Arzneimitteln ist branchentypisch mit hohen Risiken verbunden. Je nach Entscheidung für eine bestimmte Art der Zulassung (zentrales oder dezentrales Verfahren) muss die Zulassung von Behörden mehrerer Staaten genehmigt werden. In den unterschiedlichen Regionen (im Wesentlichen USA, Europa und Asien) folgen die Behörden zudem unterschiedlichen Standards. Je nach Rückfragen und Auflagen der Behörden kann sich dieser Prozess über mehrere Jahre verzögern oder es sogar sinnvoll erscheinen lassen, die Zulassung zurückzuziehen.

3.9 Personalrisiko

Aufgrund der geringen Mitarbeiteranzahl besteht bei einem Ausfall von Schlüsselarbeitskräften das Risiko, dass essenzielles Know-how verloren geht und die Nachbesetzung von vakanten Stellen zu Verzögerungen bei der Zielerreichung führt.

Forschung und Entwicklung

Die F&E-Aktivitäten fokussieren sich auf die beiden Segmente viraler Infektionen und Krankheiten mit überschießendem Immunsystem. Die Forschungsaktivitäten im Bereich viraler Infektionen haben sich seit Ausbruch der Pandemie auf die Bekämpfung von SARS-CoV-2 konzentriert. Dabei konnten sowohl die Wirksamkeit gegen den COVID19 Erreger sowie das sehr gute Sicherheitsprofil des Wirkstoffs bestätigt werden. Davon motiviert wird Marinomed weiter daran arbeiten, seine Expertise in diesem Bereich dafür einzusetzen, Behandlungsoptionen für schwerwiegendere und bislang unzureichend adressierte, virale Krankheiten zu entwickeln. Zuletzt wurde ein Arzneimittel mit einem abschwellenden Wirkstoff entwickelt. Es wurde bereits zur Zulassung eingereicht, jedoch wird sich die Markteinführung verzögern. In einer frühen klinischen Entwicklung befindet sich zudem ein Produkt gegen virale Pneumonie.

Darüber hinaus hat Marinomed mit Marinosolv eine innovative Technologieplattform entwickelt, welche die Bioverfügbarkeit schwerlöslicher Wirkstoffe für die Behandlung empfindlicher Gewebe wie Nase und Augen erhöht. Stabile wässrige Formulierungen schwerlöslicher Wirkstoffe wie Kortikosteroide und Immunsuppressiva ermöglichen einen schnelleren Wirkungseintritt,

hohe lokale Aktivität, erhöhte lokale Bioverfügbarkeit und eine aseptische Herstellung. Derzeit befinden sich drei Produkte in der Entwicklung, die auf entzündliche Erkrankungen der Nase (Budesolv, Flutisolv) und der Augen (Tacrosolv) abzielen. Im Jahr 2015 wurde eine Patentanmeldung eingereicht, deren daraus abgeleitete nationale Patente nun nach und nach erteilt werden, so zum Beispiel im Dezember 2020 in 38 europäischen Ländern. Je nach Wirkstoff können die Produkte entweder OTC (rezeptfrei oder nicht verschreibungspflichtig) oder Rx (verschreibungspflichtig) sein. Im Falle des Kortikosteroid-Nasensprays Budesolv werden je nach Gebiet OTC- und Rx-Zulassungen erwartet, während für immunsuppressive Augentropfen eine Zulassung nur als verschreibungspflichtiges Medikament erwartet wird.

Die Gesellschaft bewahrt sich ein schlankes Geschäftsmodell durch Fokussierung auf Forschung und Entwicklung sowie Auslagerung aller anderen kostenintensiven Teile der Wertschöpfungskette. Marinomed generiert ihren Umsatz entweder durch Lizenzvertriebsverträge oder Tantiemen aus Lizenzverträgen mit ihren Partnern. Für die rezeptfrei vermarkteten Produkte ist die Gesellschaft als Großhändler für ihre Partner weltweit tätig.

Eigene Anteile

Der Konzern hält zum Stichtag 31. Dezember 2021 keine eigenen Anteile. Ebenso wurden während des Geschäftsjahrs 2021 keine eigenen Anteile erworben oder veräußert.

Risikomanagementsystem und internes Kontrollsystem

Marinomed betreibt Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln und Medizinprodukten. Das Nutzen von Chancen und Vermeiden von Risiken ist daher wichtig für den Erfolg des Unternehmens. Entsprechend verfolgt Marinomed einen systematischen Ansatz zur Früherkennung von Chancen und Risiken. Die im Abschnitt "Wesentliche Risiken und Ungewissheiten" benannten Bereiche werden wiederkehrend über unternehmensweite Planungs- und Kontrollprozesse hinterfragt. Die Gesamtverantwortung für die interne Kontrolle

sowie das Risikomanagement der Marinomed liegt beim Vorstand. Das Risikomanagementsystem fokussiert auf die im Risikoabschnitt genannten Bereiche. Dabei werden die operativen Risiken vor allem durch eine enge Kommunikation mit internen und externen Stakeholdern (insbesondere Investoren, Analysten, Banken) adressiert. Der regelmäßige Kontakt mit allen externen Zulieferern und Partnern sowie die Dokumentation der Gespräche und Treffen erlauben ein stetes Nachhalten von Planung und Durchführung.

Marinomed hat sowohl Investoren für den IPO und das Wandelanleiheprogramm als auch die EIB für ein Venture Loan gewinnen können. Diese drei Finanzierungselemente haben einerseits zu einer Verbesserung der Kapitalstruktur geführt, und andererseits erlauben sie dem Unternehmen seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten beschleunigt umzusetzen. Abhängigkeiten von der allgemeinen Wirtschaftslage, dem Finanzierungsumfeld oder einem erfolgreichen Debitorenmanagement sind dadurch reduziert.

Das interne Kontrollsystem der Marinomed hat insbesondere die Aufgabe, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie das Erkennen von Risiken auch außerhalb der Finanzberichterstattung zu sichern. Bei sämtlichen relevanten Geschäftsfällen wird das Vier-Augen-Prinzip eingehalten.

Das interne Kontrollsystem gliedert sich in die Aufbau- und die Ablauforganisation. Der Aufbau der Organisation ist durch flache Hierarchien und eindeutige Zuweisung der Verantwortlichkeit gekennzeichnet. Es besteht eine organisatorische Trennung aus operativer und finanzieller Verantwortung sowie im Rechnungswesen aus Buchhaltung, Controlling und Berichterstattung. Die Ablauforganisation ist durch ein klares Regelwerk gekennzeichnet, das eine angemessene Basis für ein effizientes Kontrollsystem aus Freigaben und Kompetenzen darstellt. Das interne Berichtswesen an den Vorstand hat dabei besonders hohe Bedeutung, um Risiken frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dies erfolgt durch regelmäßige Meetings zu den wesentlichen Themenbereichen, allen voran Forschung und Entwicklung, Supply Chain und Finanzen. Diese Besprechungen finden je nach

Bedeutung wöchentlich bzw. monatlich statt. Dabei wird strukturiert über die notwendigen Informationen von den jeweiligen Bereichsleitern an den Vorstand berichtet. Dadurch sollen jene Risiken vermieden werden, die zu einer unvollständigen oder fehlerhaften Finanzberichterstattung führen können.

Das interne Berichtswesen ist darauf angelegt, dem Vorstand in regelmäßigen Abständen zu ermöglichen, wichtige Prozesse und deren finanzielle Auswirkung auf Plausibilität zu prüfen und mit Planungen zu vergleichen, um bei Abweichungen geeignete Maßnahmen beschließen und ergreifen zu können. Die hierfür notwendigen Planungen, beispielsweise für klinische Studien, externe Dienstleister und Umsätze werden vom Vorstand vorab genehmigt. Die konsolidierte Berichterstattung unter Einbeziehung der nicht-operativen Tochtergesellschaft erfolgt jeweils zum Quartalsende.

Darüber hinaus erstellt die Gesellschaft eine rollierende Liquiditätsplanung, die laufend überwacht und mit den eigenen Vorgaben abgestimmt wird.

Die Ordnungsmäßigkeit des Rechnungswesens basiert auf einem rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem. Ziele sind die Einhaltung der gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS).

Der Konzernabschluss wird durch die internationale Prüfungsgesellschaft BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft.

Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten

Grundkapital

Das Grundkapital teilt sich zum Stichtag wie folgt auf:

Aktiengattung Betrag des Grundkapitals Nennbetrag/Aktie Stückzahl der Aktien
Inhaberaktien 1.480.160,00 1,00 1.480.160

Mit außerordentlichem Hauptversammlungsbeschluss vom 17. September 2018 wurde das Grundkapital der Muttergesellschaft durch Ausgabe von 867.640 auf Namen lautenden Stückaktien gegen Bareinzahlung von EUR 867.640,00 auf EUR 1.000.000,00 erhöht.

Im Zuge des Börsegangs der Marinomed Biotech AG im ersten Quartal 2019 wurden insgesamt 299.000 neue Inhaberaktien zum Preis von EUR 75,00 je Aktie bei Investoren platziert (davon 260.000 Stk. aus dem Basisangebot und 39.000 Stk. aus Mehrzuteilungen). Dies führte zu einem Gesamtkapitalzufluss von EUR 22.425.000,00, davon Grundkapitalerhöhung EUR 299.000,00.

Für den Umtausch von Wandelschuldverschreibungen in Aktien wurden weitere 170.772 Aktien ausgegeben.

In der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. September 2020 wurde das Bedingte Kapital 2019 um 56.306 auf 43.694 auf Inhaber lautende Stückaktien reduziert sowie ein bedingtes Kapital im Ausmaß von EUR 54.000,00 durch Ausgabe von bis zu 54.000 Inhaberaktien zum Zweck der Bedienung von Aktienoptionen im Rahmen des Stock Option Plans 2020 ("Bedingtes Kapital 2020") beschlossen.

In der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 wurde der Vorstand gemäß §174 (2) AktG ermächtigt, bis zum 16.09.2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrates neue Finanzinstrumente, d.h. Wandelschuldverschreibungen, Gewinnschuldverschreibungen oder Genussrechte, die den Bezug auf und/ oder den Umtausch, ein Bezugs-/Umtauschrecht bzw. eine Bezugs-/Umtauschpflicht auf bis zu 147.243 neue, auf Inhaber lautende Stückaktien vorsehen können, auszugeben. Die Finanzinstrumente können so ausgestaltet sein, dass ihr Ausweis als Fremd- oder Eigenkapital erfolgen kann. Für die Bedienung kann der Vorstand das Bedingte Kapital, eigene Aktien oder eine Kombination aus beidem sowie jede sonstige zulässige Lieferform verwenden. Ausgabebetrag und -bedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen und der Preis der Finanzinstrumente ist unter Berücksichtigung marktüblicher Berechnungsmethoden sowie des Börsekurses der bestehenden Aktien in einem marktüblichen Preisfindungsverfahren zu ermitteln. Der Ausgabebetrag darf nicht unter dem anteiligen Betrag des Grundkapitals liegen. Den Aktionären steht grundsätzlich das Bezugsrecht zu, wobei dieses in der Weise eingeräumt werden kann, dass die Finanzinstrumente von einem Kreditinstitut bzw. Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären

anzubieten. Weiters ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese Finanzinstrumente mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. In der Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 wurde weiters das Bedingte Kapital 2018 aufgehoben und die bedingte Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gemäß §159 (2) 1. AktG um bis zu 147.423 auf Inhaber lautende Stückaktien zur Ausgabe an Gläubiger von Finanzinstrumenten, soweit diese von ihrem Bezugs- oder Umtauschrecht auf Aktien Gebrauch machen bzw. ihre Verpflichtung zum Bezug oder Umtausch erfüllen und der Vorstand beschließt, diese mit neuen Aktien aus dem Bedingten Kapital 2021 zu bedienen, beschlossen. Die aus dem Bedingten Kapital 2021 neu ausgegebenen Aktien sind mit gleicher Gewinnberechtigung ausgestattet wie die übrigen zu diesem Zeitpunkt ausstehenden Aktien.

Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. ein flexibles Wandelanleihenprogramm (Covertible Notes Funding Program, CNFP) mit einem Volumen von bis zu EUR 5.400.000,00 abgeschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung ist Marinomed berechtigt, während der Vertragslaufzeit von ca. 23 Monaten bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu EUR 300.000,00 pro Tranche auszugeben. Nice & Green hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien zu beantragen. Unterlegt ist das CNFP mit bis zu 147.243 neu auszugebende, nennbetragslose Inhaberaktien, die aus dem "Bedingten Kapital 2021" zur Verfügung stehen. In 2021 wurden die ersten beiden Tranchen gezeichnet sowie die erste Tranche umgewandelt, daraus

resultiert ein Zugang zum Grundkapital in Höhe von 3.116 Aktien.

Im Zuge der Bedienung von Aktienoptionen wurde bis zum Stichtag in mehreren Kapitalerhöhungen das Grundkapital gegen Bareinzahlung von EUR 75,00 je Aktie um insgesamt EUR 7.272,00 bis zum 31. Dezember 2021 erhöht.

Zum Abschlussstichtag beläuft sich das Grundkapital somit auf EUR 1.480.160,00, eingeteilt in 1.480.160 stimmberechtigte Aktien.

Die Eigentumsverhältnisse sind in Kapitel 1.1 dargestellt.

Die an der Muttergesellschaft beteiligten Mitarbeiter üben ihr Stimmrecht unmittelbar aus.

Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstandsund Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots. Wird ein Vorstandsmitglied aus einem Grund entlassen, der nicht in den Geltungsbereich von §27 des österreichischen Angestelltengesetzes fällt, sieht die jeweilige Managementvereinbarung eine Abfindung in Höhe von bis zu zwei Jahresgehältern vor.

Die wesentlichen Finanzierungsvereinbarungen, die Marinomed eingegangen ist, beinhalten übliche Standardklauseln für den Fall eines Kontrollwechsels. Die mit Vertriebspartnern abgeschlossenen Lizenzvereinbarungen sehen teilweise vorzeitige Kündigungsrechte im Fall eines Kontrollwechsels vor.

Genehmigtes Kapital

Mit ordentlichem Hauptversammlungsbeschluss vom 17. September 2020 wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß §169 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 16.09.2025 das Grundkapital um bis zu EUR 736.017,00, unter teilweisem Bezugsrechtsausschluss sowie teilweiser Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bareinzahlung und/oder Sacheinlage durch Ausgabe von bis zu 736.017 neuen Stammaktien zum Mindestausgabepreis von EUR 1,00 je Aktie zu erhöhen und den Ausgabebetrag, die Ausgabebedingungen sowie weitere Einzelheiten der Kapitalerhöhung im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzusetzen ("Genehmigtes Kapital 2020"). Das Genehmigte Kapital 2018 wurde aufgehoben.

Mitarbeiteraktienoptionsprogramm

Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Mitarbeiteraktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Gesamtzahl an im Rahmen des ESOP 2019 auszugebenden Aktienoptionen beträgt 43.694, wobei jede Option den Besitzer berechtigt eine Stammaktie zu zeichnen. Im Ausgabezeitpunkt schätzte die Gesellschaft den beizulegenden Zeitwert einer ausgegebenen Aktienoption auf EUR 20,75. Zum Abschlussstichtag wird in diesem Zusammenhang eine Kapitalrücklage in Höhe von EUR 640.534,89 (2020: TEUR 620) ausgewiesen.

AWS Finanzierung

Mit Vertrag vom 2. August 2006 wurde durch die Austria Wirtschaftsservice GmbH ein Mezzanindarlehen mit gewinnabhängiger Verzinsung und Tilgung über EUR 500.000,00 gewährt. Die Zuzählung des Darlehens erfolgte im Jahr 2007. Die Laufzeit betrug ursprünglich 10 Jahre bis zum 30. Juni 2017.

Im Juni 2019 wurde das Nominale des Mezzanindarlehens in Höhe von EUR 500.000,00 zurückbezahlt. Bezüglich der Zinsen, die seit 2006 aufgelaufen sind, konnte eine vorteilhafte Einigung erzielt werden. Der Zinssatz wurde rückwirkend ab dem 1. Februar 2019 von 8,5 % fix auf 2,0 % plus 3M-EURIBOR (Höchstzinssatz gemäß KMU Förderungsgesetz) reduziert. Weiters wurde vereinbart, dass 30 % des (bereinigten) Gewinns vor Steuern, mindestens jedoch EUR 100.000,00 pro Jahr (auch im Verlustfall) zur Rückzahlung des Darlehens verwendet werden. Zwei Tilgungen in Höhe von je EUR 100.000,00 wurden in 2020 und 2021 geleistet. Zum Bilanzstichtag wird in diesem Zusammenhang eine Finanzverbindlichkeit in Höhe von EUR 361.626,31 ausgewiesen.

Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Im Geschäftsjahr 2021 waren durchschnittlich 43 Mitarbeiter (2020: 37) bei Marinomed beschäftigt, davon 43 aktive (2020: 37). Die durchschnittlichen Mitarbeiter werden dabei als FTE (Full Time Equivalent) auf Basis von 38,5 Wochenstunden als Durchschnitt der 12 Monatswerte des jeweiligen letzten Tages eines Monats gerechnet. Im Bereich Forschung und Entwicklung lag die durchschnittliche Anzahl bei 23 Mitarbeitern (2020: 20). 70% der Mitarbeiter im Unternehmen sind Frauen, im Bereich Forschung und Entwicklung liegt der Anteil sogar bei 71% und in Führungspositionen bei 40%. Im März 2022 erreichte Marinomed zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz beim "Diversity Champion Österreich 2021", einer Initiative der Boston Consulting Group und dem Wirtschaftsmagazin trend. Der Großteil der Mitarbeiter verfügt über eine akademische Ausbildung. Im Durchschnitt über die letzten 5 Jahre lag die Fluktuation bei ca. 10%, dabei wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Austritt verzeichnet. Für die Berechnung der Fluktuation wird die Anzahl der Austritte durch die Anzahl der durchschnittlichen FTE gerechnet und schließt vom Unternehmen ausgesprochene Kündigungen, bzw. vorgeschlagene Aufhebungsvereinbarungen mit ein. Im Bereich Forschung und Entwicklung liegt die Fluktuation bei ca. 4%.

Marinomed ist ein wissenschaftsorientiertes Unternehmen, das sich dem medizinischen Fortschritt verschrieben hat. Mit Fokus auf virale Infektionen und Krankheiten mit überschießendem Immunsystem entwickelt Marinomed biopharmazeutische Produkte. Durch effizientere und besser wirksamere Produkte kann die Gesundheit und das Wohlergehen von Menschen geschützt werden. Zudem ist es Ziel, Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten zu verbessern, bei denen es bisher keine oder nur wenig wirksame Therapien gibt. Die Anwendung der Marinosolv-Technologie erlaubt es zudem mit weniger Wirkstoff die Bioverfügbarkeit eines Produkts zu erhöhen. Damit können Umweltbelastung und Produktionskosten reduziert werden. All dies sind wesentliche Einflussfaktoren für ein nachhaltiges Geschäftsmodell und gleichzeitig Leitlinie von Marinomeds Handeln.

Marinomed entwickelt biopharmazeutische Produkte. Noch während der klinischen Erprobungsphase (bzw. Declaration of Conformity für Medizinprodukte) lizenziert Marinomed diese an Partner. So werden die Produkte von den Partnern auf den Markt gebracht, über Lizenzen produziert und vertrieben. Durch die Auslagerung dieser Teile der Wertschöpfungskette kann sich Marinomed auch bei starkem Wachstum ein schlankes "asset light" Geschäftsmodell bewahren. Durch die Nutzung bereits vorhandener Produktionsstandorte und Vertriebskanäle können nicht nur Kosten gespart, sondern auch der ökologische Fußabdruck klein gehalten werden. Regelmäßige Audits durch Behörden, Marinomed und Marinomeds Kunden haben Qualitätsthemen, aber auch ethische, soziale und andere Nachhaltigkeitsaspekte zum Inhalt. So stellt Marinomed sicher, dass die Zulieferpartner über entsprechende Standards verfügen.

Marinomed vertreibt im Geschäftsjahr 2021 seine Produkte mit 17 Partnern, das sind drei Partner

mehr als in 2020. Zwei neue Partner haben im Geschäftsjahr Carragelose-Produkte in Großbritannien, Frankreich und in den nordischen Ländern auf den Markt gebracht. Ein weiterer Partner bereitet den Marktstart in Mexiko und Brasilien vor. Für beide Märkte ist eine eigene regulatorische Zulassung notwendig. Das Unternehmen ist aktuell mit 6 Produkten auf dem Markt und hat zum Jahresende fünf weitere Produkte in der Entwicklungspipeline, über die berichtet wird. Das entspricht zwei mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr.

Aufgrund des starken Wachstums der letzten Jahre wurde eine Verlegung der Forschungs- und Entwicklungseinrichtung von der Veterinärmedizinischen Universität Wien an einen eigenen Firmenstandort nach Korneuburg notwendig. Das vorhandene Bürogebäude wurde durch eine Sanierung thermisch und gebäudetechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Zusätzlich wurde ein Neubau errichtet, der die Labore und neue Büros beherbergt. Beim gesamten Projekt wurde

ein spezielles Augenmerk darauf gelegt, möglichst ressourcen-, umweltschonend und nachhaltig vorzugehen. Dem Umweltschutzgedanken folgend wurden für den Fuhrpark zwei Elektroautos angeschafft, die auf dem Firmengelände geladen werden können. Der Strom kommt dabei vorzugsweise von der Solaranlage auf dem Dach des neuen Gebäudes. Der hohe Digitalisierungsgrad senkt darüber hinaus den Papier- und Büromaterialverbrauch auf geringes Niveau. Weitere Informationen zu Umweltbelangen können dem Nachhaltigkeitsbericht entnommen werden.

Marinomed folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht, der auf der Website der Gesellschaft (www.marinomed.com) veröffentlicht wird. Die Gesellschaft hat einen Compliance Officer benannt, der seit dem Geschäftsjahr 2019 den Vorstand berät und das Funktionieren des internen Kontrollsystems überwacht.

Korneuburg, am 12. April 2022

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Andreas Grassauer Eva Prieschl-Grassauer Pascal Schmidt

Consolidated financial statements

  • Statement of profit or loss and other comprehensive income (loss)
  • Statement of financial position
  • Statement of cash flows
  • Statement of changes in equity
  • Notes to the consolidated financial statements

Statement of profit or loss and other comprehensive income (loss)

all amounts in kEUR Note 1-12/2021 1-12/2020
Profit or loss
Revenues 5 11,627.8 8,124.4
Other income 6 1,574.6 1,161.3
Expenses for materials 7 –6,428.3 –5,414.2
Expenses for services 7 –3,775.2 –3,351.9
Personnel expenses 8 –4,461.7 –4,097.9
Depreciation and amortisation 9 –608.9 –428.4
Other expenses 10 –2,073.1 –1,809.2
Operating result (EBIT) –4,144.7 –5,816.0
Financial income 12 0.0 523.0
Financial expenses 12 –1,549.5 –713.7
Financial result –1,549.5 –190.7
Loss before taxes –5,694.2 –6,006.7
Taxes on income 13 –197.1 –3.5
Loss for the period –5,891.3 –6,010.2
Thereof attributable to the shareholders of the Company –5,891.3 –6,010.2
Other comprehensive income (loss) for the period - -
Total comprehensive loss for the period –5,891.3 –6,010.2
Thereof attributable to the shareholders of the Company –5,891.3 –6,010.2
Earnings per share
Basic (EUR per share) 14 –4.0 –4.1
Diluted (EUR per share) 14 –4.0 –4.1

Statement of financial position

Note 31.12.2021 31.12.2020
all amounts in kEUR
ASSETS
Non-current assets
Intangible assets 17 2,007.3 2,056.8
Property, plant and equipment 16 6,431.7 6,036.4
Deposits and other non-current receivables 20 20.5 12.2
8,459.6 8,105.4
Current assets
Inventories 18 1,027.4 926.1
Trade and other receivables 20 6,047.9 5,263.1
Cash and cash equivalents 21 5,802.1 9,206.9
12,877.5 15,396.1
Total assets 21,337.0 23,501.6
Note 31.12.2021 31.12.2020
all amounts in kEUR
Equity and liabilities
Capital and reserves
Share capital 22 1,480.2 1,472.7
Capital reserves 22 42,068.8 41,351.2
Retained losses –43,357.6 –37,466.3
191.4 5,357.6
Non-current liabilities
Non-current borrowings 23 15,044.3 12,457.1
Other non-current liabilities 25 87.7 78.5
15,132.0 12,535.6
Current liabilities
Current borrowings 23 754.0 356.8
Trade payables 24 1,994.9 1,975.8
Current contract liabilities and other current liabilities 25 3,264.8 2,512.7
Provisions 26 - 763.0
6,013.7 5,608.4
Total equity and liabilities 21,337.0 23,501.6

Statement of cash flows

Note 1-12/2021 1-12/2020
all amounts in kEUR
CASH FLOW FROM OPERATING ACTIVITIES
Loss for the period –5,891.3 –6,010.2
Adjustments for:
Taxes on income recognised in profit or loss 197.1 3.5
Financial income recognised in profit or loss –0.0 –523.0
Financial expense recognised in profit or loss 1,549.5 713.7
Depreciation and amortisation expense 608.9 428.4
(Gain)/Loss on disposal of assets - 1.0
Other non-cash income/expense –163.0 247.8
Changes in deposits and other non-current receivables –8.3 0.4
Changes in inventories –101.3 –828.6
Changes in trade and other receivables –784.8 –2,042.7
Changes in provisions –763.0 -
Other changes in trade payables, contract liabilities and
other liabilities
847.6 1,336.8
Interest paid –357.6 –212.0
Interest received 0.0 0.1
Cash flow utilised by operating activities 15 –4,866.3 –6,884.9
Cash outflow from capital expenditure for plant and equipment and
intangible assets
–918.8 –3,963.5
Cash flow utilised by investing activities 15 –918.8 –3,963.5
Note 1-12/2021 1-12/2020
all amounts in kEUR
Proceeds from convertible notes 600.0 -
Proceeds of long-term borrowings 1,800.0 8,000.0
Proceeds from executed options 304.1 306.0
Repayments of long-term borrowings –300.0 –210.0
Lease payments –23.1 –78.7
Equity transaction costs –0.8 –11.7
Cash flow generated from financing activities 15 2,380.2 8,005.6
Effect of initial consolidation of Marino Immo GmbH - 30.2
Total change in cash & cash equivalents –3,404.8 –2,812.7
Cash & cash equivalents at beginning of period 9,206.9 12,019.6
Cash & cash equivalents at end of period 5,802.1 9,206.9
Of which effect of exchange rate changes on
the balance of cash and cash equivalents held
in foreign currencies
34.6 –2.2

Statement of changes in equity

all amounts in kEUR
Note 22
Nominal capital/
Share capital
Capital
reserves
Retained
losses
Total
December 31, 2019 1,469.8 40,848.1 –31,451.9 10,866.0
Loss for the period - - –6,010.2 –6,010.2
Total comprehensive income (loss) for
the period
- - –6,010.2 –6,010.2
ESOP 2019 2.9 503.1 - 506.0
Initial consolidation Marino Immo GmbH - - –4.1 –4.1
December 31, 2020 1,472.7 41,351.2 –37,466.3 5,357.6
December 31, 2020 1,472.7 41,351.2 –37,466.3 5,357.6
Loss for the period - - –5,891.3 –5,891.3
Total comprehensive income (loss) for
the period
- - –5,891.3 –5,891.3
ESOP 2019 4.4 420.8 - 425.2
Convertible notes 3.1 296.7 - 299.8
December 31, 2021 1,480.2 42,068.8 –43,357.6 191.4

Notes to the consolidated financial statements 2021

1. General information

Marinomed Biotech AG ("Marinomed" or the "Company") is an Austrian science-based biotech company with globally marketed therapeutics. The Company was incorporated in March 2006 as a spin-off from the Veterinary University of Vienna. Since the fourth quarter 2020, the Company's headquarters have been located at Hovengasse 25, 2100 Korneuburg, Austria.

The management board approved the consolidated financial statements for issuance on April 12, 2022.

2. Summary of significant accounting policies

The principal accounting policies applied in the preparation of these consolidated financial statements are consistent with those of the previous periods except for the adoption of new and amended standards as described in Note 2.2. These policies have been consistently applied to all the periods presented, unless otherwise noted. The tables in this report may contain rounding differences.

2.1. Basis of preparation

The consolidated financial statements of the Company have been prepared in accordance with the International Financial Reporting Standards (IFRS) issued by the International Accounting Standards Board (IASB), London, and the Interpretations of the IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), as adopted by the European Union (EU). The consolidated financial statements meet the requirements of section 245a UGB (Austrian Commercial Code) on exempting consolidated financial statements according to internationally accepted accounting standards.

The preparation of financial statements in conformity with IFRS as adopted by the EU requires the use of certain material accounting estimates. It requires management to exercise its judgement in the process of applying the Company's accounting policies. The areas involving a higher degree of judgement or complexity, or areas where assumptions and estimates are significant to the financial statements are discussed at the respective balance sheet/P&L position.

The consolidated financial statements as of December 31, 2021 include Marinomed Biotech AG and Marino Immo GmbH. The consolidation of Marino Immo GmbH, a wholly owned subsidiary of Marinomed Biotech AG, does not have any material effect on the presentation of net assets, financial position and results of operations.

Going concern

Since inception, the Company has incurred significant losses from its operations. As the Company is a biotech company, the losses are not unexpected, but according to plan. The business model of the Company foresees a phase of research and development over several years before generating relevant income. The research and development risk as well as the financing and liquidity risk are covered primarily by equity and debt financing, the use of support programmes by the Austrian Research Promotion Agency (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft, or FFG) and the research premium from the Austrian government as well as external research contracts.

As of February 25, 2019, the Company was granted a loan by the European Investment Bank (EIB) in the amount of up to kEUR 15,000, which is covered by a guarantee of the European Fund for Strategic Investments (EFSI). This venture debt loan bears interest at customary market rates. In October 2019, Marinomed called the first tranche in the amount of kEUR 4,000, in December 2020 the second tranche amounting to kEUR 5,000, in February 2022 the third tranche amounting to kEUR 6,000. The loan will be settled in financial years 2023-2027.

Furthermore in November 2020 and October 2021 both tranches of the real estate financing (ERP loan) for the construction of the new headquarters in Korneuburg, amounting to a total of kEUR 3,800, were drawn. The second part of the financing, provided by NÖ Bürgschaften und Beteiligungen GmbH (NÖBEG), was partially drawn down in December 2021 (kEUR 1,000 of kEUR 1,200).

In October 2021 Marinomed secured financing in a total amount of up to kEUR 5,400 via a flexible Convertible Notes Funding Program (CNFP) from the Swiss investment firm Nice & Green S.A. Under the terms of the agreement, Marinomed Biotech AG is entitled to issue up to 18 tranches of zero-coupon convertible bonds of up to kEUR 300 per tranche during the contractual period of approximately 23 months. Nice & Green S.A. has committed to subscribing for those convertible notes and requesting the conversion into ordinary shares of the Company within a specific period after their issuance.

The Company's ability to generate profits depends on further revenues from licensing and milestone payments under existing contracts and contracts currently under negotiation for the commercialisation of existing and future products and technologies.

The Management Board expects that the available liquid funds and the financing already promised will be sufficient to cover the operating expenses and investments for the primary forecast period (until June 2023). Various scenarios for the growth of the company were analyzed as part of the preparation of the going concern prognosis. Depending on the intensity of the research expenditure (consisting of internal and external costs), there is a liquidity requirement in the secondary forecast period (from July 2023) of up to EUR 10 million. The intensity of the research expenditure and thus the liquidity requirement can be adjusted to a large extent. In the management case, it is assumed that the workforce will almost double by 2026 from the current 50 employees and that new product developments including clinical studies will be started. Various financing alternatives are currently being worked on to finance the necessary liquidity requirements. The Executive Board assumes that, as in the past, these can be completed in good time. If it is not possible to gain further liquidity, new product developments can be delayed or interrupted. In an adjusted fallback scenario, the increase in staff was also limited to less than 60% increase by 2026. In this scenario, it would be possible to get by without additional liquid funds.

Against this background, the Management Board expects that the liquidity for the company will be secured in the primary forecast period (until June 2023) even without additional financing measures with a predominant probability and that annual profits will be achieved in the secondary forecast period and that there is therefore a positive going concern forecast.

These consolidated financial statements have therefore been prepared on a going concern basis that contemplates that the Company will continue in operation for the foreseeable future and will be able to realise its assets and discharge its liabilities in the normal course of operations.

2.2. Application of new and revised International Financial Reporting Standards (IFRSs)

New and revised standards and interpretations that are effective for the current year

The following amendments and interpretations that are mandatorily effective for an accounting period that begins on or after January 1, 2021, do not have a material impact on the consolidated financial statements of the Company:

Amendment Date of
Publication
Date of
Endorsement
Effective Date (EU)
Amendments to IFRS 16 Leases: Covid-19-Related
Rent Concessions
28.05.2020
31.03.2021
15.10.2020
30.08.2021
01.06.2020
01.04.2021
Amendments to IFRS 4 Insurance Contracts:
Deferral of IFRS 9
25.06.2020 15.12.2020 01.01.2021
Amendments to IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 and IFRS 16
Interest Rate Benchmark Reform – Phase 2
27.08.2020 13.01.2021 01.01.2021

New and amended standards that will be effective in future periods:

Standard / Amendment Date of
Publication
Date of
Endorsement
Effective Date (EU)
Amendments to IFRS 16 Leases (issued on 31.03.2021) 31.03.2021 30.08.2021 01.04.2021
Amendments to:
IFRS 3 Business Combinations
IAS 16 Property, Plant and Equipment
IAS 37 Provisions, Contingent Liabilities and
Contingent Assets
Annual Improvements 2018-2020
14.05.2020 28.06.2021 01.01.2022
IFRS 17 Insurance Contracts including Amendments to
IFRS 17 (issued on 25.06.2020)
18.05.2017
25.06.2020
19.11.2021 01.01.2023
Amendments to IAS 1 Presentation of Financial
Statements and IFRS Practice Statement 2:
Disclosure of Accounting Policies
12.02.2021 02.03.2022 01.01.2023
Amendments to IAS 8 Accounting Policies, Changes
in Accounting Estimates and Errors:
Definition of Accounting Estimates
12.02.2021 02.03.2022 01.01.2023
Standard / Amendment
(Pending Adoption into EU Law)
Date of
Publication
Effective Date (IASB)
Amendments to IAS 1: Classification of Liabilities as
Current or Non-current
23.01.2020
15.07.2020
01.01.2023
Amendments to IAS 12 Income Taxes: Deferred Tax
Related to Assets and Liabilities Arising from a Single
Transaction
07.05.2021 01.01.2023
Amendments to IFRS 17 Insurance Contracts: Initial
Application of IFRS 17 and IFRS 9 – Comparative Infor
mation
09.12.2021 01.01.2023

2.3. Segment reporting

In 2021, the Company reports on two operating segments, Carragelose and Marinosolv, based on the Company's platforms. Carragelose combines activities from marketed products and research and development of new products based on the active ingredient Carragelose. In 2021 Marinosolv generated the first significant revenues, but is expected to contribute even more in the future. The remaining operating activities which cannot be attributed to Carragelose or Marinosolv are reported as "Corporate".

The Carragelose product line with unique anti-viral properties targets viral infections of the respiratory tract of more than 200 different virus strains. Data from laboratory studies and since February 2021 from clinical studies confirmed the efficacy also against SARS-CoV-2. Marinomed has achieved market validation with its anti-viral nasal spray for the common cold, initially launched in 2008. IP protection lasts until 2036 for particular products (decongestant medical device). The Company managed to conclude licence and distribution agreements for various products with OTC (over the counter, or non-prescription drug) partners in more than 40 countries.

Marinosolv is an innovative technology platform that increases the bioavailability of hardly soluble compounds for the treatment of sensitive tissues such as nose and eyes. Stable aqueous formulations of poorly soluble active ingredients such as corticosteroids and immunosuppressants enable a faster onset of action, high local activity, increased bioavailability and aseptic production. There are currently several products in development; the most advanced projects target inflammatory diseases of the nose (Budesolv) and the eyes (Tacrosolv). A patent application was filed in 2015, which is currently in the nationalisation phase subsequent to the patent cooperation treaty (PCT) phase. Although in some regions, Budesolv may become available as an OTC (over-the-counter) product, it is assumed that most of the products derived from the platform will be classified as Rx (prescription drug). Based on the data from the pivotal clinical phase III study for the lead product Budesolv, a first license agreement for the Chinese market was concluded with Luoxin Pharmaceutical ("Luoxin") in 2021. An upfront payment of USD 2 million, milestones in the tens of millions and licenses for product sales are part of this agreement.

General information on revenues from the Carragelose segment is provided in the section entitled "Break-down of revenues by category and geographical area."

The reporting format was derived from the Company's internal reporting. IFRS segment information is provided to the management.

The following is an analysis of the Company's revenues and operating result (EBIT) by reportable segment.

Year ended December 31, 2020
all amounts in kEUR
Carragelose Marinosolv Corporate Total
Total revenues 8,084.9 39.0 0.5 8,124.4
Of which sale of goods 7,531.0 - - 7,531.0
Austria 69.9 - - 69.9
Other European countries 5,180.3 - - 5,180.3
Non-European countries 2,280.8 - - 2,280.8
Of which other revenues 553.9 39.0 0.5 593.4
Austria 370.8 - 0.5 371.3
Other European countries 97.0 39.0 - 136.0
Non-European countries 86.2 - - 86.2
Cost of goods sold –5,247.5 - - –5,247.5
Contract research –1,981.9 –571.5 - –2,553.4
Personnel expenses –972.9 –1,151.6 –1,973.5 –4,097.9
Other miscellaneous income/expense –113.9 –135.7 –1,363.6 –1,613.2
Depreciation and amortisation –216.5 –84.7 –127.2 –428.4
Operating result (EBIT) –447.8 –1,904.5 –3,463.7 –5,816.0
Year ended December 31, 2021
all amounts in kEUR
Carragelose Marinosolv Corporate Total
Total revenues 9,687.9 1,935.5 4.3 11,627.8
Of which sale of goods 9,003.7 - - 9,003.7
Austria 218.3 - - 218.3
Other European countries 5,580.5 - - 5,580.5
Non-European countries 3,204.8 - - 3,204.8
Of which other revenues 684.3 1,935.5 4.3 2,624.1
Austria 380.8 - 4.3 385.1
Other European countries 286.9 2.7 - 289.6
Non-European countries 16.6 1,932.9 - 1,949.4
Cost of goods sold –6,112.9 - - –6,112.9
Contract research –1,646.0 –1,232.2 - –2,878.2
Personnel expenses –1,236.8 –1,361.6 –1,863.2 –4,461.7
Other miscellaneous income/expense –549.0 22.3 –1,484.1 –2,010.9
Depreciation and amortisation –260.4 –179.5 –169.0 –608.9
Non-recurring items 300.0 - - 300.0
Operating result (EBIT) 182.8 –815.5 –3,512.1 –4,144.7

In both reporting periods "Cost of goods sold" includes expenses for merchandise, primary packaging and other raw materials as well as regular batch release charges (excluding exceptional charges) related to "Sales of goods" and form part of, but not the sum total of the line items "Expenses for materials" and "Expenses for services" in the statement of profit or loss. In 2021 non-recurring items solely include income related to the waiver of commercialisation rights by a European licensing partner. The financial result and the tax result are not broken down into segments, which is why they are not listed in the reporting format shown above.

Break-down of revenues by category and geographical area

Revenues from the sale of goods include nasal and throat products based on the Carragelose technology. Other revenues relate to income from licences and royalties, milestone payments as well as miscellaneous other services. The geographical break-down is based on distribution markets. Germany, the United Kingdom, Italy (2020: each 10-20%), Iran and China (2020: each under 10%) each accounted for 10-20% of total revenues in 2021. The Philippines contributed 10-20% to total revenues in 2020, but remained below 10% in 2021.

Non-current assets

Non-current assets are fully attributable to Austria where the Company's premises were located in 2021 and 2020. The internal reporting does not include a split of non-current assets by operating segments.

Major customers

Customers exceeding 10% of total revenues are considered major customers for the following presentation.

Year ended December 31, 2020
all amounts in kEUR
Total revenues % Segment
Top 1 1,803.1 22% Carragelose
Top 2 1,226.1 15% Carragelose
Top 3 841.2 10% Carragelose
Top 4 839.6 10% Carragelose
Total 4,710.0 58%
Year ended December 31, 2021
Top 1 1,911.2 16% Marinosolv
Top 2 1,761.8 15% Carragelose
Top 3 1,601.6 14% Carragelose
Top 4 1,391.8 12% Carragelose
Top 5 1,210.0 10% Carragelose
Total 7,876.4 68%

2.4. Foreign currency translation

Functional and presentation currency

Items included in the financial statements of the Company are measured using the currency of the primary economic environment in which it operates (the functional currency). The financial statements are presented in euros, which is the Company's functional and presentation currency.

Transactions and balances

In preparing the financial statements of the Company, transactions in currencies other than the entity's functional currency (foreign currencies) are recognised at the prevailing exchange rates. Foreign currency exchange gains and losses resulting from the settlement of such transactions and from the translation at year-end exchange rates of monetary assets and liabilities denominated in foreign currencies are recognised in the statement of profit or loss and other comprehensive income (loss).

2.5. Significant accounting policies

These financial statements are prepared on the basis of amortised cost with the exception of certain items such as financial assets at fair value through profit or loss ("FVTPL") which are shown at fair value. The statement of profit or loss and other comprehensive income (loss) is presented using the nature-of-expense method. In the statement of profit or loss and other comprehensive income (loss) and statement of financial position certain items are combined for the sake of clarity or immateriality. As required by IAS 1, assets and liabilities are classified by maturity. They are classified as current if they mature within one year, and otherwise as non-current.

2.6. Dividend distribution

To date the Company has not paid dividends. Dividend distribution to the Company's shareholders shall be recognised as a liability in the Company's financial statements in the period in which the dividends are approved by the Company's shareholders.

2.7. Impairment of non-financial assets

Assets that are subject to depreciation/amortisation are reviewed for impairment whenever events or changes in circumstances indicate that the carrying amount may not be recoverable. An impairment loss is recognised for the amount by which the asset's carrying amount exceeds its recoverable amount. The recoverable amount is the higher of an asset's fair value less costs to sell and value in use. For the purpose of assessing impairment, assets are grouped at the lowest levels for which there are separately identifiable cash flows (cash-generating units). Impaired non-financial assets are reviewed for possible reversal of the impairment at each reporting date. During the reporting period, no events have been identified that materially reduced the value of any asset and thus no impairment is deemed necessary.

2.8. Classification as debt or equity

Debt and equity instruments issued by the Company are classified as either financial liabilities or as equity in accordance with the substance of the contractual arrangements and the definitions of a financial liability and an equity instrument.

Equity instrument

An equity instrument is any contract that evidences a residual interest in the assets of an entity after deducting all of its liabilities. Equity instruments issued by the Company are recognised at the proceeds received, net of direct issue costs (transaction costs).

3. Financial risk management

3.1. Financial risk factors

The Company's activities expose it to a variety of financial risks: market risk (including currency risk, fair value interest rate risk, cash flow interest rate risk and price risk), credit risk and liquidity risk. The Company's overall risk management program focuses on the unpredictability of financial markets and seeks to minimise potential adverse effects on the Company's financial performance. The Company has not used derivatives or other hedging instruments to mitigate these risk factors.

a) Market risk

Currency risk

Currency risk is the risk that the value of a financial instrument will fluctuate due to changes in foreign exchange rates. The Company operates internationally and is exposed to foreign exchange risk arising from various currency exposures, primarily with respect to the British pound (GBP). Foreign exchange risk arises when future commercial transactions or recognised assets or liabilities are denominated in a currency that is not the entity's functional currency.

As of December 31
all amounts in kEUR
2021
GBP
2020
GBP
2021
USD
2020
USD
Trade receivables 37.3 89.4 882.9 -
Cash and cash equivalents 0.1 0.9 0.2 -
Trade payables –0.1 –0.1 - -
Total 37.3 90.2 883.1 -

Foreign currency denominated receivables and payables are short term in nature (generally 30 days to no more than 75 days after the last day of the month following the issuance of the invoice). As a result, foreign exchange rate movements during the year had no material effect on the financial statements.

Trade receivables in USD solely relate to the second installment from the first milestone of the license agreement entered into with Luoxin Pharmaceutical Group Stock Co, Ltd. in October 2021 regarding the commercialisation of the first drug of the Marinosolv platform Budesolv in China, targeting the allergic rhinitis market. Revenues from the license agreement with Luoxin are made in USD, but initially occur only at long intervals as milestone payments. Regular payments are only expected once the product has been approved in China (not before 2024), which then entails a continuous risk of foreign currency losses. As of December 31, 2021 the Company's sensitivity to a 10% increase/ decrease in EUR against the USD amounted to kEUR (88.3)/88.3 (2020: kEUR (0.0)/0.0), against the GBP to kEUR (3.7)/3.7 (2020: kEUR (9.0)/9.0). The sensitivity analysis includes outstanding USD and GBP denominated monetary items and adjusts their translation at the period end for a 10% change in foreign currency rates.

Cash flow and fair value interest rate risk

Interest rate risk is the risk that the fair value or future cash flows of a financial instrument will fluctuate because of changes in market interest rates. The Company is exposed to the risk of changes in market interest rates because of its long-term borrowings with variable interest rates.

The Company manages its interest rate risk by having a balanced portfolio of fixed and variable rate loans and borrowings. Although the Company has no specific requirements on the exact proportion of interest that should be fixed or floating, the position is reviewed regularly by management.

The majority of interest-bearing financial liabilities carry fixed interest rates. The Company's operating cash flows are substantially independent of changes in market interest rates. Cash flow interest rate risk is therefore immaterial.

The Company's fixed rate borrowings are carried at amortised cost. They are therefore not subject to interest rate risk as defined in IFRS 7, since neither the carrying amount nor the future cash flows will fluctuate because of a change in market interest rates.

From July 1, 2024, a semi-fixed interest rate will be used for the ERP loan, which will depend on the 1-year EURIBOR. From December 15, 2026 the NÖBEG financing will bear a semi-fixed interest rate, which will depend on the 3-months EURIBOR.

Price risk

Price risk is the risk that the value of a financial instrument will fluctuate due to changes in the market price.

The Company is currently not exposed to equity or debt securities price risk from investments held by the Company and classified in the statement of financial position as FVTOCI or FVTPL. The Company is not subject to any particular commodity price risk, as it has outsourced production to partners on the basis of long-term quotes. For the most part, Marinomed has the contractual possibility to adjust prices based on changes in a consumer price index. Nevertheless, it cannot be completely ruled out that significant price increases, such as those currently caused by the pandemic and the Ukraine war, may not or not entirely be passed on.

b) Credit risk

Credit risk is the risk that one party to a financial instrument will fail to discharge an obligation and cause the other party to incur a financial loss. The Company is exposed to credit risk from its operating activities (primarily for trade receivables) and from its financing activities, including deposits with banks and financial institutions, foreign exchange transactions and other financial instruments.

Outstanding customer receivables are regularly monitored and collection measures taken as required. To reduce the credit risk, advance payments are mandatory for specific customers. The customer's creditworthiness is checked regularly and impairments for expected losses are recognised in accordance with IFRS 9 based on historical experience and days past due. Given the favourable market environment in the pharmaceutical industry (for further details see management report and analysis) there is no indication of a future decline in creditworthiness of the Company's customers. The maximum exposure to credit risk at the reporting date is the carrying amount of each class of receivable (see Note 20).

The credit risk on liquid funds (bank accounts, cash balances and securities) is limited because the counterparties are banks with high credit ratings from international credit rating agencies.

c) Liquidity risk

Liquidity risk (funding risk) is the risk that an enterprise will encounter difficulty in raising funds to meet commitments associated with financial instruments.

Prudent liquidity risk management involves maintaining sufficient cash, ensuring the availability of adequate funding in the form of committed credit facilities and being able to close out market positions. The Company manages liquidity risk by maintaining adequate reserves, continuously monitoring forecast and actual cash flows and by matching the maturity profiles of financial assets and liabilities.

The table below shows the residual maturities of non-derivative financial liabilities and receivables at the end of the reporting period. The amounts disclosed are the contractual undiscounted cash flow values.

As of December 31, 2020
all amounts in kEUR
Less
than 1 year
Between
1 and 5 years
Over
5 years
Borrowings –533.4 –15,978.2 –7,602.7
Trade payables –1,975.8 - -
Trade receivables 2,333.4 - -
Total –175.7 –15,978.2 –7,602.7
As of December 31, 2021
Borrowings –661.2 –17,142.3 –8,016.6
Trade payables –1,994.9 - -
Trade receivables 3,400.9 - -
Total 744.8 –17,142.3 –8,016.6

For borrowings with variable interest rates, the cash flows have been estimated using the interest rate applicable to the contract at the end of the reporting period. In 2021 and 2020 borrowings include royalty payments related to the EIB venture loan (see Note 23).

3.2. Capital risk management

The main objectives of the Company's capital risk management are to ensure the Company's ability to continue as a going concern in order to provide returns for shareholders, benefits for other stakeholders and to maintain an optimal capital structure to reduce the cost of capital.

In order to maintain or adjust the capital structure, the Company may issue new shares or sell assets to reduce debt.

The Company has set a strong focus on liquidity planning in order to meet its financial commitments. In this regard, the total amount of assets in relation to borrowings and financial liabilities as shown on the statement of financial position is used by the Company to monitor capital.

4. Critical accounting estimates and assumptions

The preparation of financial statements requires management to make estimates and other judgements that affect the reported amounts of assets and liabilities, as well as the disclosure of contingent assets and liabilities at the date of the financial statements and the reported amounts of revenues and expenses during the reporting period. Actual results may differ from those estimates. Estimates and underlying assumptions are reviewed on an ongoing basis. Revisions to accounting estimates are recognised in the period in which the estimate is revised and in any future periods affected. Judgements made by management in the application of IFRSs that have a significant effect on the financial statements and estimates with a significant risk of material adjustment in the next year are discussed at the respective balance sheet/P&L position. The COVID-19 pandemic and risks related to climat change have no impact on the key estimates and assumptions.

5. Revenues

The Company generates the following types of revenues:

Year ended December 31 2021 2020
all amounts in kEUR
Sale of goods 9,003.7 7,531.0
Milestones 2,149.2 20.0
Licence revenues 370.2 353.6
Other revenues 104.8 219.8
Total revenue from contracts with customers 11,627.8 8,124.4

Marinomed's revenues are mostly based on the sale of goods. Customers of Marinomed act as distributors in the respective geographical regions. Depending on the stage of a product in the respective country, revenues may fluctuate year over year, e.g. in the case of product launches in new and existing markets, customers tend to build up significant stock. Accordingly, in subsequent years, demand from such customers decreases. In some countries, customers place TV advertisements for quick market penetration, while in other countries, they may focus on the education of doctors and pharmacists. The increase in the line item "Sale of goods" is largely attributable to the increased demand as a result of the COVID-19 crisis. The increase in revenue from milestone payments is primarily related to the USD 2 million upfront payment from the license agreement with Luoxin regarding the commercialisation of the first drug of the Marinosolv platform Budesolv.

Today, Marinomed distributes its products via 17 partners (2020: 15) in more than 40 countries. This enables regional fluctuations to be balanced.

All revenue from contracts with customers is recognized at a point in time.

Significant accounting policies

Revenue from contracts with customers is recognised when control of the goods or services is transferred to the customer at an amount that reflects the consideration to which the Company expects to be entitled in exchange for those goods or services. Revenue is shown net of value added tax and is reduced for estimated customer returns, rebates and other similar allowances.

Sale of goods

Revenue from the sale of goods is recognised at the point in time when control of the goods is transferred to the customer. Some contracts for the sale of goods provide customers with a cash discount for early payment, volume rebates or other rebates/discounts. Under IFRS 15 such discounts and rebates give rise to variable consideration. The variable consideration is estimated at contract inception and maintained until the associated uncertainty is subsequently resolved. Accumulated experience is used to estimate and provide for the discounts, using the expected value method, and revenue is only recognised to the extent that it is highly probable that a significant reversal will not occur. A refund liability is recognised for expected volume rebates payable to customers in relation to sales made until the end of the reporting period, which is deducted from trade receivables. No element of financing is deemed present as the payment terms for sales are regularly based on the number of days customary for the industry and in the respective region.

A contract liability is the obligation to transfer goods or services to a customer for which the Company has received consideration (or an amount of consideration is due) from the customer. If a customer pays consideration before the Company transfers goods or services to the customer, a contract liability is recognised when the payment is made or the payment is due (whichever is earlier). Contract liabilities are recognised as revenue when the Company performs under the contract and control of the goods is transferred to the customer.

Licence revenues

For revenue from licensing of intellectual property IFRS 15 provides specific guidance which differs from the recognition model for other promised goods and services. According to this, a licence will either provide a right to access the entity's intellectual property throughout the licence period, which results in revenue being recognised over time, or a right to use the entity's intellectual property as it exists at the point in time at which the licence is granted, which results in revenue being recognised at a point in time. The Company's licensing agreements in place provide rightto-use licences. Revenue is therefore recognised when the licence is granted to the customer in accordance with the substance of the relevant agreement. For milestone payments agreed in licensing agreements please refer to the "milestone payments" section below.

The Company applies the exception for sales-based or usage-based royalties received in exchange for licences of intellectual property. Accordingly, revenue is recognised only when (or as) the later of the following events occurs: a) the subsequent sale or usage occurs; and b) the performance obligation to which some or all of the sales-based or usage-based royalty has been allocated has been satisfied (or partially satisfied). Consequently royalties are not included in the transaction price until the customer makes sales, regardless of whether or not the Company has predictive experience with similar arrangements.

Milestone payments

Milestone payments resulting from one-off revenues agreed in licensing and distributor agreements give rise to variable consideration under IFRS 15, which is estimated at contract inception and maintained until the associated uncertainty is subsequently resolved. Revenue from milestone payments is therefore only recognised to the extent that it is highly probable that a significant reversal will not occur; this is basically the fact when all contractual obligations associated with the payment are fulfilled by the Company and the amounts are non-refundable.

Milestone payments relating to "sales milestones" may arise when an (annual) sales threshold is met by the customer. The Company concludes that such milestones are, in substance, sales-based royalties, since they are receivable only when underlying sales are made. As such, revenue for these milestones is recognised if and when the annual sales threshold is met in accordance with the exception for royalties.

6. Other income

Other income consists of the following items:

Year ended December 31 2021
all amounts in kEUR 2020
Grant income 477.3 488.9
Research premium 677.6 607.5
Other income 419.7 64.9
Total 1,574.6 1,161.3

Grant income mainly consists of a FFG grant for the development of a SARS-CoV-2 therapy based on Carragelose. This grant is non-refundable, except in the case of non-compliance with the agencies' rules and regulations or in the case of misuse of the funds.

In 2021 other income includes income related to the waiver of commercialisation rights by a European licensing partner amounting to kEUR 300.

According to IAS 20.10A (and IFRS 1.B10), the differences between the nominal interest rates of R&D support loans and the market rate of interest, estimated at the time of initial recognition at 6.0% (WAW loan) and 15.0% (AWS Seed loan) respectively, are treated as a government grant and recognised over the term of the corresponding borrowings (see Note 23). In 2021 this interest advantage amounted to kEUR 59 (2020: kEUR 53) and is shown in the line item "Other Income".

Significant accounting policies

Grants were provided to support specific research projects and are recognised according to the progress of the respective project. Furthermore, grant income may result from conversion of loans into non-repayable grants. The research premium, which is paid out in cash by the Austrian fiscal authorities, is calculated as 14.0% (2020: 14.0%) of a specified research and development cost base. It is recognised to the extent the research and development expenses have been incurred. All grants are non-refundable as long as the conditions of the grant are met.

According to IAS 20.10A the benefit of a government loan at a below-market rate of interest is treated as a government grant. The benefit due to the difference between the market rate of interest and the rate of interest charged by the governmental organisation is measured as the difference between the initial carrying amount of the loan determined in accordance with IFRS 9 and the proceeds received. This benefit is deferred (recorded in the line item "other liabilities" (see Note 25)), and recognised through profit or loss over the term of the corresponding borrowing in accordance with IAS 20.10A. For further information on the market interest rate and the nominal interest rates of the government loans please refer to Note 24. The loan is recognised and measured in accordance with IFRS 9.

7. Expenses for materials and for services

Expenses for materials comprise expenses for sale of goods (cost of goods sold) including merchandise, cost of primary packaging and other raw materials, as well as expenses for laboratory consumables (see Note 19).

The expenses for services relate primarily to third-party R&D services as well as to expenses for patent applications (see Note 11).

8. Personnel expenses

Personnel expenses include the following items:

Total –4,461.7 –4,097.9
Other employee benefit expenses –45.4 –14.3
Expenses for the employee stock option plan (ESOP 2019) –105.7 –311.7
Expenses for social security and payroll related taxes –860.9 –727.6
Salaries –3,449.7 –3,044.3
all amounts in kEUR
Year ended December 31 2021 2020

Significant accounting policies

The Company is legally required to make monthly contributions to a state plan classified as a defined contribution plan. These contributions are recognised under expenses for social security and payroll related taxes.

Employee Stock Option Plan (ESOP)

On February 1, 2019, Marinomed established ESOP 2019 for the members of the management board as well as all other employees of the Company. The total number of options that may be granted under ESOP 2019 is 43,694 and each option entitles the option holder to subscribe for one voting share.

In 2019 21,847 stock options were issued to the 3 management board members and 19,660 stock options to 28 employees from all hierarchy levels. In 2020, an additional 2,478 options were issued to 8 new employees. When options are exercised, the Company may settle via shares (equity-settled) or in cash (cash-settled). This decision is taken at the sole discretion of the Company. Management plans to settle via shares. Granted options cannot be exercised immediately, but after vesting, i.e. 25% after 12 months starting with the first trading day (February 1, 2019), then another 6.25% every three months. The exercise price equals the IPO issue price (= EUR 75.00). The exercise period is limited to 10 trading days starting with the 6th trading day after the release of financial statements (annual reports, quarterly financial statements). Furthermore, a hurdle rate of 2.5% per quarter starting with the first trading day applies (without compound interest). The options expire without further compensation on January 31, 2025 at the latest. If the employment is effectively terminated, the options that have not yet vested expire immediately. However, vested options may be exercised in the exercise period following termination, depending on the achievement of the hurdle rate. In the reporting period the stock options developed as follows:

Number of issued
stock options
As of
December 31,
2020
Additions Exercised
options
Expired
options
As of
December 31,
2021
Therof
vested
Management board 21,437 - 540 - 20,897 14,069
Employees 16,946 - 2,867 1,200 12,879 6,723
Total 38,383 - 3,407 1,200 33,776 20,792

Critical accounting estimates and assumptions

As at the grant date the Company estimated the fair value of one issued share option at EUR 20.75 (EUR 28.94 for options granted in July 2019, EUR 33.92 for options granted in September 2020). The fair value of the options was measured using a Monte Carlo simulation. Due to the lack of a long enough price history for the Marinomed share, expected volatility was derived from historical data of a representative peer group. Additionally estimates on future dividends, fluctuations and exercise dates were taken into account. Furthermore, the inputs used in the measurement were as follows:

  • Strike price: EUR 75.00
  • Expected volatility: 37%
  • Risk-free interest rate: 0.00%-0.68%

9. Depreciation and amortisation

The statement of profit or loss and other comprehensive income (loss) includes depreciation and amortisation expenses as follows:

Total –608.9 –428.4
Depreciation of property, plant and equipment –371.3 –225.0
Amortisation of intangible assets –237.6 –203.4
Year ended December 31
all amounts in kEUR
2021 2020

For further details on amortisation and depreciation see also Notes 16 and 17.

10. Other expenses

Other expenses include the following items (nature of expenses):

Year ended December 31 2021 2020
all amounts in kEUR
Fees –76.7 –68.1
Maintenance expenses –224.2 –152.1
Operating costs –61.7 –64.3
Insurance –42.6 –39.7
Freight –30.4 –18.9
Travel expenses –21.4 –13.2
Car expenses –13.3 –9.3
Telecommunication expenses –32.2 –26.1
Relocation expenses –30.5 –38.0
Education expenses –40.5 –19.1
Office and administrative expenses –57.8 –39.4
Marketing/PR expenses –365.8 –271.2
Consulting expenses –980.8 –1,005.2
Claims –0.6 -
Other expenses –94.5 –44.6
Total –2,073.1 –1,809.2

Consulting expenses include expenses for legal advice and other consulting services.

11. Research and development expenses

The Company has incurred research and development expenses which are included in the following positions in the statement of profit or loss and other comprehensive income (loss):

Year ended December 31 2021 2020
all amounts in kEUR
Personnel expenses –1,979.6 –1,783.7
Expenses for services –3,013.7 –2,708.1
Expenses for materials –357.4 –213.9
Other expenses –323.2 –250.3
Depreciation and amortisation –424.9 –294.0
Financial expenses –1,405.7 –692.6
Total –7,504.4 –5,942.6

In 2021 as well as in the prior year, research and development expenses were primarily attributable to clinical studies and in 2021 are split equally between the Marinosolv and Carragelose segments. The focus in 2020 was clearly on the Carragelose segment.

Significant accounting policies

Research and development costs are usually expensed as incurred. For development costs recognised as an intangible asset according to IAS 38 please refer to Note 17.

12. Financial income and expenses

Year ended December 31
all amounts in kEUR
2021 2020
Interest income
Bank deposits 0.0 0.1
Total 0.0 0.1
Interest and similar expenses
EIB loan –1,329.4 –625.0
Real estate financing –72.0 –4.2
Other interest and
similar expenses
–107.6 –84.4
Total –1,509.1 –713.7
Other financial income/(expenses)
Adjustments of carrying amount
(according to IFRS 9.B5.4.6)
–40.4 522.9
Total –40.4 522.9
Total financial result –1,549.5 –190.7
Of which financial income 0.0 523.0
Of which financial expenses –1,549.5 –713.7

Interest income arises on cash and cash equivalents. Interest expenses consist of interest on borrowings of all kinds and are expensed as incurred.

As required by IFRS 7.20, interest on financial instruments is classified as follows:

all amounts in kEUR Financial assets at
amortised cost
Financial liabilities at
amortised cost
FVTPL
(held for trading)
Total
Financial result as per statement of profit or loss and other comprehensive income (loss)
Year ended December 31, 2020
Financial income 0.1 522.9 - 523.0
Financial expenses - –713.7 - –713.7
Total 0.1 –190.8 - –190.7
all amounts in kEUR Financial assets at
amortised cost
Financial liabilities at
amortised cost
FVTPL
(held for trading)
Total
Financial result as per statement of profit or loss and other comprehensinve income (loss)
Year ended December 31, 2021
Financial income 0.0 - - 0.0
Financial expenses - –1,519.2 –30.2 –1,549.5
Total 0.0 –1,519.2 –30.2 –1,549.5

13. Taxes on income

Year ended December 31
all amounts in kEUR
2021 2020
Current tax –4.6 –3.5
Foreign withholding tax –192.5 -
Total –197.1 –3.5

The tax expense relates primarily to retained withholding taxes for income from license agreements abroad. From the tax expense presented above, kEUR 96 were cash-effective in 2021 (2020: kEUR 0).

The total charge for the year can be reconciled to the accounting profit as follows:

Year ended December 31 2021 2020
all amounts in kEUR
Profit (Loss) before taxes –5,694.2 –6,006.7
Tax income (expense) at 25% 1,423.5 1,501.7
Expenses not deductible for tax purposes –48.6 –99.7
Income not subject to tax 184.6 163.2
Effect of equity transaction costs 0.2 -
Effect of deferred tax asset not recognised –1,559.8 –1,565.2
Foreign withholding tax –192.5 -
Minimum corporate income tax –4.6 –3.5
Tax expense (before loss carryforwards) –197.1 –3.5
Other tax adjustments - -
Total income tax expense –197.1 –3.5

Deferred taxes

Temporary differences resulting in deferred tax liabilities in the amount of kEUR 765.3 (2020: kEUR 599.4) are offset against deferred tax assets resulting mainly from tax loss carryforwards showing the same amount and timing with the same fiscal authority. Further to this, no deferred tax assets have been recognised in the statement of financial position or effects shown in the statement of profit or loss and other comprehensive income.

Year ended December 31 2021 2020
all amounts in kEUR
Deferred tax asset from
Tax losses carried forward 11,144.7 9,453.2
Property, plant and equipment 3.0 -
Current receivables 34.9 33.2
Borrowings 32.4 4.1
Other financial liabilities 7.2 -
Other liabilities 11.1 11.0
Non-recognition of deferred tax assets –10,468.1 –8,902.1
Total deferred tax assets 765.3 599.4
Year ended December 31 2021 2020
all amounts in kEUR
Deferred tax liability from
Intangible assets - software –13.9 –2.0
Intangible assets - development costs –457.6 –465.3
Property, plant and equipment –11.5 –14.1
Inventories –27.8 –25.7
Current receivables –246.9 –3.4
Borrowings –7.2 –88.9
Convertible note –0.3
Other liabilities –0.1 -
Total deferred tax liability –765.3 –599.4
Deferred tax, net - -

As of December 31, 2021 the Company has unrecognised deferred tax assets of kEUR 10,468.1 (2020: kEUR 8,902.1) mainly resulting from cumulative tax loss carryforwards in respect of losses of kEUR 44,551.8 (2020: kEUR 37,812.8). Since the Company is in a loss-making position and has a history of losses, no deferred tax asset has been recognised. The tax loss carryforwards will not expire.

Significant accounting policies

The income tax expense (or income) for the period is the tax payable on the current period's taxable income based on the applicable income tax rate (adjusted for changes in deferred tax assets and liabilities attributable to temporary differences and to unused tax losses, if any - see below).

Deferred income tax (income or expenses) results from temporary differences between the carrying amount of an asset or a liability in the statement of financial position and its tax base. In accordance with IAS 12 (Income Taxes), the deferred tax assets/liabilities reflect all temporary measurement and accounting differences between financial statements prepared for tax purposes and IFRS financial statements.

Deferred income tax is recognised in full using the liability method on temporary differences. Tax losses carried forward are taken into account in calculating deferred tax assets. Deferred income tax assets have not been recognised up to the end of the reporting period, as it is not foreseeable when future taxable profits will be available against which the temporary differences can be utilised.

Critical accounting estimates and assumptions

A deferred tax asset is recognised for an unused tax loss carryforward or unused tax credit if, and only if, it is considered probable that there will be sufficient future taxable profits against which the loss or credit carryforward can be utilised.

The Company is in a loss-making position and has a history of losses. Therefore, the Company can recognise a deferred tax asset arising from unused tax losses or tax credits only to the extent that the Company has sufficient taxable temporary differences, or where there is convincing other evidence that sufficient taxable profit will be available against which the unused tax losses or unused tax credits can be utilised.

Significant management judgement is required to determine whether such deferred tax assets can be recognised and, if so, the amount to be recognised, based upon the likely timing and the level of future taxable profits, together with future tax planning strategies. On this basis, the Company has determined that it cannot recognise deferred tax assets on the tax losses carried forward further than to the extent that can be offset with deferred tax liabilities, as there is currently not enough convincing evidence of when future taxable profits will be available.

If the Company had been able to recognise all unrecognised deferred tax assets, profit and equity would have increased by kEUR 10,468.1 (2020: kEUR 8,902.1).

14. Earnings (loss) per share

Basic earnings/losses per share

Basic earnings/losses per share are calculated by dividing the net profit/loss attributable to shareholders by the weighted average number of shares outstanding during the year.

Year ended December 31 2021 2020
Profit (loss) for the period (in kEUR) –5,891.3 –6,010.2
Weighted average number of shares outstanding 1,475,850 1,471,257
Basic earnings (loss) per share (in EUR) –4.0 –4.1

On September 17, 2018, the extraordinary general meeting approved the increase in the number of shares from 132,360 shares by 867,640 shares to 1,000,000 shares. All shareholders subscribed to the nominal capital increase on a prorata basis.

The number of shares outstanding increased on February 1, 2019 by 260,000 in the course of the IPO, on February 20, 2019 by 170,772 after the conversion of the convertible bond and on February 28, 2019 due to the exercise of the greenshoe option by another 39,000. In 2020 and 2021 7,272 shares were issued under the employee stock option plan. 3,116 shares were issued in 2021 as a result of the conversion of the convertible notes from the first tranche of the CNFP. Taking these capital measures into account the weighted average number of shares outstanding in 2021 amounts to 1,475,850 (2020: 1,471,257).

Diluted earnings/losses per share

Basic and diluted earnings per share are the same in 2021 and 2020, because at December 31, 2021 12,984 (December 31, 2020: 24,586) non-vested stock options as well as 3,684 (December 31, 2020: 0) convertible notes not yet converted into equity were not included in the calculation of potentially dilutive shares, as they were, due to the reported losses, anti-dilutive for the 2021 and 2020 financial year. These shares may potentially have a dilutive effect in the future.

15. Notes to the statement of cash flows

The statement of cash flows shows the changes in cash and cash equivalents resulting from the inflow and outflow of funds during the reporting period and differentiates between cash flows from operating activities, investing activities and financing activities. The funds included in the statement of cash flows are cash and cash equivalents.

Cash flows from operating activities

The cash flows from operating activities show the flows of funds arising from the provision and receipt of goods and services during the reporting period and include changes in working capital.

Cash flows from investing activities

The cash flows from investing activities consist mainly of outflows of funds for the acquisition of plant, property and equipment and intangible assets.

Reconciliation of liabilities arising from financing activities

The table below shows changes in the Company's liabilities arising from financing activities, including both cash and non-cash changes. Liabilities arising from financing activities are those for which cash flows were, or future cash flows will be, classified in the Company's statement of cash flows as cash flows from financing activities.

all amounts in kEUR EIB Loan Real estate financing Other borrowings
Carrying amount as of January
1, 2020
4,069.7 - 570.8
Financing cash flows 5,000.0 3,000.0 –288.7
Adjustments of carrying amount
(according to IFRS 9.B5.4.6)
–522.9 - -
Reclassification of provisions to
borrowings
510.0
Reclassification of grant –
below market rate
–35.7
Effective interest accrued 625.4 5.8 68.8
Interest paid –40.0 –134.8 –14.1
Carrying amount as of
December 31, 2020
9,132.3 2,871.0 811.1
all amounts in kEUR EIB Loan Real estate financing Other borrowings
Carrying amount as of
January 1, 2021
9,132.3 2,871.0 811.1
Financing cash flows - 1,800.0 276.9
Recognition right-of-use asset - - 49.6
Conversion convertible note –300.0
Adjustments of carrying amount
(according to IFRS 9.B5.4.6)
7.3 2.8 -
Effective interest accrued 1,329.0 72.0 102.8
Other non-cash changes - –8.9 9.7
Interest paid –225.3 –87.2 –45.1
Carrying amount as of
December 31, 2021
10,243.3 4,649.9 905.1

16. Property, plant and equipment

IT
equip
ment
Laboratory
equipment
Other plant
and office
equipment
Right-of
use asset
Land and
buildings
Prepayments,
buildings
under
Total
all amounts in kEUR construction
As of January 1, 2020
Cost 109.1 544.7 110.9 123.4 358.9 1,825.5 3,072.5
Accumulated
depreciation
–67.4 –368.2 –64.1 –81.8 - - –581.5
Carrying amount 41.7 176.5 46.8 41.6 358.9 1,825.5 2,491.0
Year ended
December 31, 2020
Beginning carrying
amount
41.7 176.5 46.8 41.6 358.9 1,825.5 2,491.0
Additions 118.5 78.4 110.3 - 4.8 3,424.5 3,736.6
Disposals –0.2 –0.2 –0.7 - - - –1.2
Reclassifications - - - - 2,288.0 –2,288.0 -
Depreciation –35.4 –38.7 –29.5 –41.6 –44.7 - –189.8
Carrying amount 124.6 216.0 126.9 - 2,607.0 2,962.0 6,036.6
As of December 31, 2020
Cost 221.4 609.3 203.6 123.4 2,651.7 2,962.0 6,771.4
Accumulated
depreciation
–96.8 –393.3 –76.7 –123.4 –44.7 - –734.9
Carrying amount 124.6 216.0 126.9 - 2,607.0 2,962.0 6,036.4
Year ended
December 31, 2021
Beginning carrying
amount
124.6 216.0 126.9 - 2,607.0 2,962.0 6,036.4
Additions 35.3 37.9 163.1 49.6 93.9 357.2 736.9
Disposals - - - - - –3.5 –3.5
Reclassifications - - 173.8 - 3,141.9 –3,315.7 -
Depreciation –44.3 –43.4 –74.8 –1.6 –174.1 - –338.1
Carrying amount 115.6 210.4 389.0 48.1 5,668.7 - 6,431.7
As of December 31, 2021
Cost 253.2 646.5 540.5 49.6 5,887.5 - 7,377.2
Accumulated
depreciation
–137.6 –436.0 –151.5 –1.6 –218.8 - –945.5
Carrying amount 115.5 210.4 389.0 48.1 5,668.7 - 6,431.7

As of December 31, 2021 fully depreciated property, plant and equipment with acquisition costs of kEUR 403.9 (2020: kEUR 321.5) is still in use.

The Company has entered into a number of agreements entailing financial commitments for the future relating to the construction of the new headquarters in Korneuburg. The remaining payments to be made under these agreements amount to kEUR 0 (2020: kEUR 1,120). All of these were entirely due within one year (see also Note 28).

Prepayments and buildings under construction relate to the new premises in Korneuburg. On September 6, 2019, Marinomed acquired real estate close to the city limits of Vienna. On this land, the new headquarters of the Company was built by refurbishing an existing building and constructing a new laboratory building. During the financial year 2021, Marinomed invested a total of kEUR 337 (2020: kEUR 3,429) in the new building.

The laboratory equipment as well as the other plant and office equipment line item include the following amounts where Marinomed is a lessee (see Note 23).

Year ended December 31 2021 2020
all amounts in kEUR
Leasehold laboratory equipment
Cost 132.3 132.3
Accumulated depreciation –117.2 –105.2
Net carrying amount 15.1 27.1
Year ended December 31
all amounts in kEUR
2021 2020
Other plant and office equipment
Cost 49.6 65.0
Accumulated depreciation –1.6 –41.3
Net carrying amount 48.1 23.7

Significant accounting policies

Property, plant and equipment is shown at historical costs less accumulated depreciation. Historical costs include the acquisition price, ancillary costs and subsequent acquisition costs less any discounts received on the acquisition price.

Subsequent costs are included in the asset's carrying amount or recognised as a separate asset where appropriate, but only if it is probable that future economic benefits associated with the item will accrue to the Company and the cost of the item can be measured reliably. The carrying amount of the replaced part is derecognised. All other repair and maintenance costs are shown in the statement of profit or loss and other comprehensive income during the reporting period in which they are incurred.

Assets are depreciated on a straight-line basis over their estimated useful lives. Estimated useful life is calculated taking into account the assets' expected economic and technical life. In 2020 and 2021, the estimated useful lives of property, plant and equipment are as follows: 2-5 years for IT equipment, 2-8 years for laboratory equipment, 4-10 years for other plant and office equipment and 30 years for the building. The assets' residual carrying amounts and useful lives are reviewed, and adjusted if appropriate, at each reporting date. When assets are sold, closed down or scrapped, the difference between the net proceeds and the net carrying amount of the asset is recognised in other gains (losses).

In accordance with IAS 23, borrowing costs directly attributable to the construction of a 'qualifying asset' (one that necessarily takes a substantial period of time to get ready for its intended use or sale) are capitalised as part of the cost of the asset. The requirements for capitalising borrowing costs according to IAS 23 were not met for any property, plant and equipment in 2020 and 2021.

17. Intangible assets

The following table shows the changes in intangible assets:

all amounts in kEUR Development
costs
Software Purchased
patents
Total
As of January 1, 2020
Cost 2,543.8 167.1 - 2,710.9
Accumulated depreciation –1,023.3 –62.2 - –1,085.6
Carrying amount 1,520.5 104.9 - 1,625.4
Year ended December 31, 2020
Beginning carrying amount 1,520.5 104.9 - 1,625.4
Additions - acquisitions - 37.1 100.0 137.1
Additions - development 497.7 - - 497.7
Disposals - - - -
Amortisation –156.9 –46.4 - –203.4
Carrying amount 1,861.2 95.6 100.0 2,056.8
Cost 3,041.5 204.3 100.0 3,345.8
Accumulated amorisation –1,180.3 –108.6 - –1,288.9
Carrying amount 1,861.2 95.6 100.0 2,056.8
Year ended December 31, 2021
Beginning carrying amount 1,861.2 95.6 100.0 2,056.8
Additions - acquisitions - 39.0 - 39.0
Additions - development 149.0 - - 149.0
Disposals - - - -
Amortisation –179.8 –50.6 –7.1 –237.6
Carrying amount 1,830.5 84.0 92.9 2,007.3
As of December 31, 2021
Cost 3,190.5 243.3 100.0 3,533.8
Accumulated amortisation –1,360.1 –159.3 –7.1 –1,526.5
Carrying amount 1,830.5 84.0 92.9 2,007.3

Additions to intangible assets are primarily related to external development costs, specifically the preparation for the application for market approval of the lead product of the Marinosolv platform, Budesolv.

The Company has entered into a number of agreements entailing financial commitments for the future and relating to services provided by third parties in connection with the implementation of clinical trials and other research and development activities; these commitments are capitalised as development costs. The remaining payments to be made under these agreements amount to kEUR 0 (2020: kEUR 112). All of these were entirely due within one year (see also Note 28).

Significant accounting policies

Acquired computer software licences are capitalised on the basis of the costs incurred to acquire the software and bring it into use. These costs are amortised on a straight-line basis over their estimated useful lives (3-5 years in 2020 and 2021).

Research and development expenses (IAS 38) are defined as costs incurred for current or planned activities undertaken with the prospect of gaining new scientific or technical knowledge and understanding. Development expenses are defined as costs incurred for the application of research findings or specialist knowledge to production, production methods, services or goods prior to the commencement of commercial production or use.

All research costs are expensed as incurred. Development expenditures on an individual project are recognised as an intangible asset when the Company can demonstrate the following:

  • It is technically feasible to complete the intangible asset so that it will be available for use or sale;
  • Management intends to complete the intangible asset and to utilise or sell it;
  • The Company is able to utilise or sell the intangible asset;
  • It can be demonstrated how the intangible asset will generate probable future economic benefits;
  • Adequate technical, financial and/or other resources to complete the development and to utilise or sell the intangible asset are available; and
  • The expenditure attributable to the intangible asset during its development can be reliably measured.

The amount initially recognised for internally-generated intangible assets is the sum of directly attributable costs incurred from the date when the intangible asset first meets the recognition criteria listed above. Where no internallygenerated intangible assets can be recognised, development costs are recognised in profit or loss in the period in which it is incurred.

Subsequent to initial recognition, internally-generated intangible assets are reported at cost less accumulated amortisation and accumulated impairment losses, on the same basis as intangible assets that are acquired separately. Amortisation of the asset begins when development is complete and the asset is available for use. It is amortised on a straight-line basis over the period of expected future benefit.

Critical accounting estimates and assumptions

Development costs are capitalised in accordance with the accounting policies presented above. Initial capitalisation of costs is based on management's judgement that technical and economic feasibility has been confirmed. Starting with the commercialisation of the product no further development costs are capitalised.

Development costs incurred after that date that are directly attributable to the development activities have been recognised as an intangible asset. Directly attributable costs include employee costs, material costs, contract research as well as an appropriate portion of relevant overheads. Capitalised development costs are shown as an intangible asset which is amortised over its expected useful life. The expected useful economic life has been estimated on the basis of the duration of the corresponding patent, i.e. the period over which the Company expects to generate economic benefit, which is 14.8-16.5 years for development costs where the amortisation period has already started.

Management constantly monitors the recoverability of capitalised development costs as well as the amortisation period. Adjustments will be made if future market activity indicates that such adjustments are appropriate.

18. Inventories

Inventories include the following items:

Total 1,027.4 926.1
Raw materials and supplies in production 96.6 261.9
Goods for sale 111.1 102.9
Bulk goods 4.1 -
Raw materials and supplies 815.7 561.3
all amounts in kEUR
Year ended December 31 2021 2020

Inventories recognised as an expense during the year ended December 31, 2021 amounted to kEUR 6,055.2 (2020: kEUR 5,199.5). These were included under the line item "Expenses for materials" in the statement of profit or loss and other comprehensive income.

Significant accounting policies

Inventories are carried at the lower of cost and net realisable value. Costs of purchased inventories are assigned by specific identification and include the cost of acquisition after deducting rebates and discounts. Net realisable value represents the estimated selling price in the ordinary course of business, less estimated costs of completion and the estimated costs to sell.

19. Financial instruments

In accordance with IFRS 9 and IFRS 7, financial instruments are classified as follows:

As of December 31, 2020
all amounts in kEUR
Financial assets at amortised cost
Assets as per statement of financial position
Non-current receivables 3.5
Trade and other receivables 2,333.4
Cash and cash equivalents 9,206.9
Total 11,543.9
all amounts in kEUR Financial liabilities at amortised cost
Liabilities as per statement of financial position
Borrowings 12,814.0
Current contract liabilities and other current liabilities 2,512.7
Trade payables 1,975.8
Total 17,302.5
As of December 31, 2021
all amounts in kEUR
Financial assets at amortised cost
Assets as per statement of financial position
Non-current receivables 0.5
Trade and other receivables 3,576.9
Cash and cash equivalents 5,802.1
Total 9,379.5
all amounts in kEUR Financial liabilities at
amortised cost
FVTPL
Liabilities as per statement of financial position
Borrowings 15,798.3 -
Current contract liabilities and other current liabilities 1,161.8 28.6
Trade payables 1,994.9 -
Total 18,955.0 28.6

The Company did not hold any financial assets classified as at FVTPL or at FVTOCI as of December 31, 2021. Financial liabilities classified as at FVTPL include liabilities that meet the definition of held for trading in IFRS 9.

As of December 31, 2021, other financial liabilities classified as FVTPL solely consist of the equity conversion right of a convertible note (see also Note 23).

Trade receivables are shown under trade and other receivables in the statement of financial position (see also Note 20).

The carrying amount of current borrowings is a reasonable approximation of their fair value, as the impact of discounting is not significant. The carrying amounts for current trade receivables and trade payables are assumed to approximate their fair value due to their relatively short maturity. For non-current liabilities (borrowings) refer to Note 23.

Significant accounting policies

Financial instruments are recognised when the Company becomes a party to the contractual provisions of the instrument.

Financial instruments are initially measured at fair value. Transaction costs that are directly attributable to the acquisition or issue of the financial instrument (other than financial assets and financial liabilities at fair value through profit or loss) are added to or deducted from the fair value of the financial instrument, as appropriate, on initial recognition. Transaction costs directly attributable to the acquisition of the financial assets or financial liabilities at FVTPL are recognised immediately in profit or loss as financial income or financial expense.

Financial assets

At initial recognition, financial assets are classified as subsequently measured at (a) amortised cost, (b) FVTOCI or (c) FVTPL. The classification depends on the Company's business model for managing the financial assets and the contractual terms of the cash flows.

In order for a financial asset to be classified and measured at amortised cost or FVTOCI, it needs to give rise to cash flows that are 'solely payments of principal and interest (SPPI)' on the principal amount outstanding. This measurement is referred to as the SPPI test and must be performed at instrument level.

The Company's business model for managing financial assets refers to how it manages its financial assets in order to generate cash flows. The business model determines whether cash flows will result from primarily collecting contractual cash flows, selling the financial assets, or both.

Purchases or sales of financial assets that require delivery of assets within a time frame established by regulation or convention in the market place (regular way trades) are recognised on the trade date, i.e., the date that the Company commits to purchase or sell the asset.

Financial assets at amortised cost are currently the only category relevant to the Company and include financial assets that are held for collection of contractual cash flows where those cash flows represent solely payments of principal and interest. The Company's financial assets at amortised cost include trade and other receivables. They are included in current assets, except for items with maturities greater than twelve months after the end of the reporting period, which are classified as non-current assets.

Financial assets at amortised cost are subsequently measured using the effective interest method and are subject to impairment. Gains and losses are recognised in profit or loss when the asset is derecognised, modified or impaired.

The Company currently does not have any financial assets at FVTOCI nor at FVTPL.

Financial liabilities

At initial recognition, financial liabilities are classified as subsequently measured at either (a) amortised cost or FVTPL and include loans, current contract liabilities and other current liabilities as well as other financial liabilities.

Financial liabilities are classified as at FVTPL when the financial liability is (i) contingent consideration of an acquirer in a business combination, (ii) held for trading or (iii) designated as at FVTPL. Financial liabilities are classified as held for trading if they are incurred for the purpose of repurchasing in the near term. This category also includes derivative financial instruments entered into by the Company that are not designated as hedging instruments in hedge relationships as defined by IFRS 9. Separated embedded derivatives are also classified as held for trading unless they are designated as effective hedging instruments. Gains or losses on liabilities held for trading are recognised in the statement of profit or loss. Financial liabilities designated upon initial recognition at FVTPL are designated as such at the initial date of recognition, and only if the criteria in IFRS 9 are satisfied.

Financial liabilities that are not (i) contingent consideration of an acquirer in a business combination, (ii) held for trading, or (iii) designated as at FVTPL, are measured subsequently at amortised cost using the effective interest method.

The effective interest method is a method of calculating the amortised cost of a financial liability and of allocating interest expense over the relevant period. The effective interest rate is the rate that exactly discounts estimated future cash payments (including all fees and points paid or received that form an integral part of the effective interest rate, transaction costs and other premiums or discounts) over the expected life of the financial liability, or (where appropriate) a shorter period, to the amortised cost of a financial liability.

This category generally applies to loans, trade payables, current contract liabilities and other current liabilities as well as other financial liabilities.

In February 2019 Marinomed was granted a loan commitment of up to EUR 15 million by the European Investment Bank. The payout of three tranches in total took place from 2019 to Q1/2022 and was subject to the achievement of certain contractually defined milestones. Each tranche has a maturity of 5 years. Apart from fixed interest payments, Marinomed also has to pay royalties based on revenues (for more details see Note 23). If the Company revises its estimates of payments or receipts, it adjusts the amortised cost of the EIB loan to reflect revised estimated contractual cash flows in accordance with IFRS 9.B5.4.6. The Company recalculates the amortised cost of the EIB loan as the present value of the estimated future contractual cash flows, which are discounted at the financial instrument's original effective interest rate. The adjustment is recognised in profit or loss as income or expense (see Note 12).

Due to non-fulfilment of the fixed-for-fixed criterion, convertible notes are accounted for as financial liabilities until they are converted into equity (see also Note 23). The equity conversion rights from the convertible bond program, which is recorded on the balance sheet under current contract liabilities and other current liabilities, is classified as an embedded derivative of the bond and is separated from the main contract (derivatives held for trading as per IFRS 9 Appendix A). The fair value of the derivative instrument was calculated as the difference between the fair value of the hybrid instrument and the fair value of the host contract.

The Company has obtained loans from various governmental agencies for certain research and development projects, which are shown under borrowings in the statement of financial position. These loans bear an interest rate below the market interest rate. The difference between fair value and the notional amount is treated as a grant in accordance with IAS 20.10A (please refer to Note 6 for further details). The loans are recognised and measured in accordance with IFRS 9.

Trade payables are obligations to pay for goods or services that have been acquired in the ordinary course of business from suppliers. Trade payables are classified as current liabilities if payment is due within one year or less. If not, they are presented as non-current liabilities. Trade payables are recognised initially at fair value and subsequently measured at amortised cost.

Critical accounting estimates and assumptions

Estimation of future cash flows for financial liabilities at amortised cost

The estimated future cash flows on which the measurement of the EIB loan, which is recognised at amortised cost, is based, are adjusted to the Company's current long-term planning on the balance sheet date. This is decisive for the estimated future royalty payments based on the Company's revenues.

20. Long-term and current receivables

all amounts in kEUR Year ended
December 31, 2021
Year ended
December 31, 2020
Deposits 0.5 3.5
Prepaid expenses 20.0 8.6
Total long-term receivables 20.5 12.2
Trade receivables 3,400.9 2,333.4
Prepaid expenses 1,235.5 79.7
Other receivables 1,411.5 2,850.0
Total current receivables 6,047.9 5,263.1

Current receivables were all due within one year. None of them was impaired. Other receivables mainly include receivables vis-à-vis tax authorities resulting from the research premium and credits from VAT returns. All trade receivables due as of the balance sheet date were already paid.

21. Cash and cash equivalents

The following table shows the cash and cash equivalents:

Year ended December 31
all amounts in kEUR
2021 2020
Cash on hand 0.6 0.3
Cash at bank 5,801.5 9,206.6
Total cash and cash equivalents 5,802.1 9,206.9

Significant accounting policies

Cash and cash equivalents are classified as cash on hand and cash at banks and may include other short-term highly liquid investments with original maturities of three months or less. They are recognised at their principal amount.

Cash which is not available for the Company's immediate and general use is not included in cash and cash equivalents, but shown as a separate asset (restricted cash) in the statement of financial position.

22. Capital and reserves

As of December 31, 2021 the number of shares outstanding amounts to 1,480,160 (December 31, 2020: 1,472,660), of which 1,474,731 (December 31, 2020: 1,472,433) recorded in the Company register at the balance sheet date.

At the annual general meeting held on September 17, 2020 resolutions were adopted to cancel the existing Authorised Capital 2018 (500,000 shares) and to authorise the management board in accordance with Section 169 of the Austrian Stock Corporation Act to increase the Company's share capital by up to 736,017 shares by September 16, 2025, subject to the partial disapplication of pre-emption rights and partial authorisation to disapply pre-emption rights, if necessary in several tranches, against cash and / or contribution in kind by issuing up to 736,017 new no-par value bearer shares at a minimum issue price of EUR 1 per share (proportionate amount of share capital per share) and to increase the issue amount, issue conditions and other details of the capital increase to be determined in agreement with the Supervisory Board ("Authorised Capital 2020").

In addition, the Conditional Capital 2019 (100,000 shares) was reduced by 56,306 to 43,694 no-par value bearer shares, and a resolution was passed for conditional capital of up to 54,000 bearer shares for the purpose of servicing stock options under the Stock Option Plan 2020 ("Conditional Capital 2020").

At the annual general meeting held on June 17, 2021, the management board was authorised in accordance with Section 174 (2) of the Austrian Stock Corporation Act to issue financial instruments, i.e. convertible bonds, participating bonds or participation rights, which can provide for the subscription to and/or exchange for shares, including the authorisation to disapply shareholders' pre-emption rights to these financial instruments with the approval of the Supervisory Board. In addition, the "Conditional Capital 2018" was cancelled and the conditional increase in the Company's share capital pursuant to Section 159 (2) 1. of the Austrian Stock Corporation Act was resolved for the issue of financial instruments to creditors ("Conditional Capital 2021").

All shares have a nominal value of EUR 1 and are fully paid-in.

In the reporting period expenses from ESOP 2019 amounting to kEUR 97 (2020: kEUR 305) were accounted for in capital reserves in accordance with IFRS 2.7.

23. Borrowings

Borrowings consist of the following items:

Year ended December 31 2021 2020
all amounts in kEUR
Non-current borrowings
EIB loan 9,989.6 8,958.2
Real estate financing 4,618.6 2,841.0
Other borrowings 436.1 657.9
Total non-current borrowings 15,044.3 12,457.2
Current borrowings
EIB loan 253.7 173.6
Real estate financing 31.3 30.0
Other borrowings 469.0 153.2
Total current borrowings 754.0 356.8
Total borrowings 15,798.3 12,814.0

The maturity of borrowings is as follows:

Year ended December 31
all amounts in kEUR
2021 2020
No later than 1 year 754.0 356.8
Later than 1 year and no later than 5 years 9,985.5 10,375.6
Later than 5 years 5,058.8 2,081.5
Total borrowings 15,798.3 12,814.0

The nominal and carrying amounts, maturity dates and interest rates on borrowings were as follows:

Financial
instrument
all amounts in kEUR
Nominal amount Carrying
amount as of
December 31,
2021
Maturity
date
Weighted
nominal
interest rate
Weighted
average
effective
interest rate
EIB loan 9,000.0 10,243.3 14.10.2024-
17.12.2025
6.94% 14.71%
ERP loan 3,800.0 3,677.3 31.12.2033 1.97% 2.32%
NÖBEG financing 1,000.0 972.6 31.12.2033 2.53% 2.76%
AWS Seed loan 419.9 361.6 undefined 2.00% 2.00%
Convertible note 300.0 298.7 10.01.2022 N/A1) N/A1)
WAW loan 200.0 190.7 01.11.2023 2.00% 2.00%
Leasing 54.0 54.0 31.03.2023-
22.09.2026
2.49% 2.49%

1) The convertible note had already been converted into equity at the time these annual financial statements were prepared. Therefore, this information is not disclosed.

The following table shows a comparison by class of the carrying amounts and fair values of the Company's borrowings, other than those with carrying amounts that are reasonable approximations of fair values:

Year ended December 31 2021 2020
all amounts in kEUR
Carrying amount
EIB loan 10,243.3 9,131.9
Real estate financing 4,649.9 2,871.0
Other borrowings 851.0 783.7
Total 15,744.2 12,786.5
Fair Value
EIB loan 10,243.3 9,131.9
Real estate financing 4,794.6 2,999.3
Other borrowings 889.5 851.2
Total 15,927.5 12,982.3

The fair values of the AWS Seed loan and the WAW loan stated above are based on discounted cash flows using an interest rate of 6.0% (2020: 6.0%), which was considered to be the best estimate for a market interest rate for the Company based on a quotation received by an external financial institution at the time of the fair value calculation. They are classified as level 3 fair values in the fair value hierarchy (see Note 19) due to the use of unobservable inputs, including an estimation of the timing of repayment of the aws Seed loan based on the Company's forecast.

For other borrowings, the fair values are not materially different to their carrying amounts, since the interest payable on those borrowings is either close to current market rates or the borrowings are of a short-term nature.

aws Seed loan

In 2006 the Company took out a loan from aws ("aws Seed loan") in the total nominal amount of kEUR 500. The aws Seed loan is generally granted to support start-up companies. In case of the Company, aws granted the loan for the purpose of supporting the development of the Company's antiviral medical devices.

The aws Seed loan has a term of ten years including a grace period of five years starting on July 1, 2007 (date on which the last tranche was received from aws) and a fixed interest rate of 8.50% p.a. Yearly repayments are to be based on annual profits made by the Company. If the Company generates a profit, 30% of the profit before tax (adjusted for certain items) has to be used to repay the loan. If the Company does not make any profits in any given year, no repayments shall be made in that year. The loan period is extended indefinitely until the outstanding amount is paid off. As of December 31, 2021 and 2020 the management of the Company expected the loan to be repaid within the next five years; accordingly the carrying amount of the aws Seed loan has been included in the line "later than 1 year and no later than 5 years" in the table on maturities of borrowings stated above.

Due to an improved liquidity position after the IPO in February 2019 it was possible to repay the principal of the aws Seed loan amounting to kEUR 500 in June 2019. Regarding the repayment of the accrued interest, which had accumulated since 2006, a favourable agreement was reached. Starting on February 1, 2019 the interest was retrospectively reduced from a fixed rate of 8.5% to 2% plus 3M-EURIBOR (maximum interest rate according to SME grants law). Furthermore it was agreed to settle kEUR 100 yearly in the event of a loss. In the event of a profit, 30% of the profit before tax (adjusted for certain items, at least kEUR 100) has to be used to repay the loan. The first repayment date was June 30, 2020.

EIB loan

In February 2019 Marinomed was granted a loan commitment of up to EUR 15.0 million by the European Investment Bank. The payout of three tranches in total took place from 2019 to Q1/2022 and was subject to the achievement of certain contractually defined milestones. Each tranche has a maturity of 5 years. Apart from interest payments, Marinomed also has to pay royalties based on revenues.

In October 2019, Marinomed called the first tranche of the loan in the amount of EUR 4 million. In December 2020, the second tranche amounting to EUR 5 million was drawn.

WAW loan

In October 2020, an instalment payment agreement was concluded with the Vienna Business Agency (WAW) for a total amount of kEUR 510. The residual amount will be settled in two instalments until November 1, 2023.

ERP loan, NÖBEG financing

To finance the new Company headquarters, aws Wirtschaftsservice in conjunction with the ERP fund and NÖBEG granted a financing framework totalling EUR 5 million. From the credit line of the ERP Fund (totalling EUR 3.8 million), EUR 3 million were already drawn in 2020, the remaining EUR 0.8 million were paid out in September 2021. The loan bears interest at 0.5% p.a. (semi-fixed from July 1, 2024) plus a guarantee fee of 1.2% - 2.0% p.a. and is, after a grace period, to be repaid in 20 half-yearly instalments from June 30, 2024. The first tranche of the NÖBEG financing amounting to EUR 1 million (totaling EUR 1.2 million) was drawn in December 2021. The financing bears interest at 2.25% p.a. (from December 14, 2026 variable with a minimum interest of 1.75% p.a.) plus a guarantee fee of 0.28% p.a.. It will be repaid in 11 yearly instalments from December 31, 2023. The financing framework is secured by a mortgage in favour of the paying bank in the maximum amount of EUR 4.44 million.

Leases

As of December 31, 2021 the Company leases laboratory equipment and a vehicle (December 31, 2020: laboratory equipment). The leasing vehicle has a residual value of kEUR 18.2. Under the contractual terms of the laboratory equipment, there is no residual value guaranteed.

Convertible note

In October 2021 Marinomed secured financing in a total amount of up to kEUR 5,400 via a flexible Convertible Notes Funding Program (CNFP) from the Swiss investment firm Nice & Green S.A. Under the terms of the agreement, Marinomed Biotech AG is entitled to issue up to 18 tranches of zero-coupon convertible bonds of up to kEUR 300 per tranche during the contractual period of approximately 23 months. Nice & Green S.A. has committed to subscribing for those convertible notes and requesting the conversion into ordinary shares of the Company within a specific period after their issuance.

Year ended December 31
all amounts in kEUR
2021 2020
Obligations under leases are payable as follows:
Within one year 17.6 12.5
Later than one year but not later than five years 22.1 15.6
Later than five years - -
Minimum lease payments 39.7 28.1
Guaranteed residual value 18.2 -
Future financing costs –3.8 –0.7
Recognised lease liabilities 54.0 27.5
The present value of lease liabilities is as follows:
Within one year 16.4 12.1
Later than one year but not later than five years 37.7 15.4
Later than five years - -
Total lease liabilities 54.0 27.5

24. Trade payables

Total trade payables 1,994.9 1,975.8
Trade payables 1,994.9 1,975.8
Year ended December 31
all amounts in kEUR
2021 2020

Trade payables were all due within one year. Trade payables are unsecured and are usually paid within 30 days of recognition.

25. Current contract liabilities and other liabilities

Current contract liabilities and other liabilities include the following items:

Year ended December 31
all amounts in kEUR
2021 2020
Other non-current liabilities
Grant - below market rate 87.7 78.5
Total other non-current liabilities 87.7 78.5
Current contract liabilities and other current liabilities
Deferred grant income 1,030.5 754.1
Clinical studies 847.1 513.3
Employee bonuses 276.9 276.7
Grant - below market rate 46.4 59.2
Social security and payroll related taxes 102.9 101.0
Accounting, tax and audit services 45.7 22.6
Holiday not taken 244.8 245.5
Overtime 22.5 16.8
Contract liabilities 311.5 32.7
Other 336.3 491.0
Total current contract liabilities and other current liabilities 3,264.8 2,512.8
Total contract liabilities and other liabilities 3,352.5 2,591.2

The position "Other" primarily contains liabilities from contract research.

26. Provisions

Provisions include the following items:

all amounts in kEUR Warranty provision Other provisions
Carrying amount at January 1, 2020 750.0 523.0
Use/reversal - –510.0
Additions - -
Carrying amount at December 31, 2020 750.0 13.0
Carrying amount at January 1, 2021 750.0 13.0
Use/reversal –750.0 –13.0
Additions - -
Carrying amount at December 31, 2021 - -

The use/reversal of the warranty provision is related to the waiver of commercialisation rights by a European licensing partner.

Significant accounting policies

Provisions are recognised when the Company has a present obligation (legal or constructive) as a result of a past event, it is probable that the Company will be required to settle the obligation and a reliable estimate can be made of the amount of the obligation. Provisions are measured at the present value of management's best estimate of the expenditure required to settle the present obligation at the end of the reporting period. The expense relating to a provision is presented in the statement of profit or loss and other comprehensive income (loss).

27. Contingent liabilities

The Company has no contingent liabilities in respect of legal claims arising in the ordinary course of business.

28. Commitments

The Company has entered into a number of agreements which also entail financial commitments for the future and mainly relate to services provided by third parties in connection with the implementation of clinical trials and other research and development activities (see also Note 17). The remaining payments to be made under these agreements, if all milestones and other conditions are met, are estimated as follows:

all amounts in kEUR Year ended
December 31, 2021
Year ended
December 31, 2021
No later than 1 year 792.7 4,293.7
Later than 1 year and no later than 5 years 87.7 134.1
Later than 5 years - -
Total 880.4 4,427.7

29. Employees

The average number of employees (FTEs) during the financial year was 43 (2020: 37), including 3 members of the management board (2020: 3).

30. Related party transactions

Management remuneration

In 2021 the members of the management board of the Company were:

  • Andreas Grassauer, CEO
  • Eva Prieschl-Grassauer, CSO
  • Pascal Schmidt, CFO

In 2021 expenses for salaries and short-term employee benefits of members of the management board excluding expenses for social security and payroll related taxes amounted to kEUR 922 (2020: kEUR 1,002). In 2021 these amounts included expenses for the employee stock option plan amounting to kEUR 65 (2020: kEUR 142). No long-term employee benefits or termination benefits were paid in 2020 and 2021.

Supervisory board remuneration

The supervisory board, which supports management in strategic, commercial and scientific matters, consisted of the following members in 2021:

  • Simon Nebel, Viopas Venture Consulting GmbH, Uster, Switzerland (Chairman, since June 2, 2017)
  • Ute Lassnig, Laureo Corporate Finance GmbH, Vienna, Austria (Deputy Chairwoman, since June 2, 2017)
  • Gernot Hofer, Invest Unternehmensbeteiligungs Aktiengesellschaft, Linz, Austria (member since June 2, 2017)
  • Brigitte Ederer (member since November 21, 2018)

In 2021, the aggregate remuneration of the members of the supervisory board amounted to kEUR 143 (2020: kEUR 173).

In 2019 the Company entered into a consultancy contract with the Chairman of the supervisory board in relation to certain business development activities. In the financial year 2021 expenses related to this contract amounted to kEUR 37 (2020: kEUR 30). The resulting open liability amounts to kEUR 8 as of December 31, 2021 (December 31, 2020: kEUR 8).

All transactions with related parties are carried out at arms-length principle.

31. Audit fees

The auditors of the statutory accounts BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft have performed the following services for the Company:

Year ended December 31
all amounts in kEUR
2021 2020
Audit fees financial statements 45.9 45.0
Other assurance services 29.5 24.1
Tax advisory services 0.0 0.0
Other advisory services 35.1 52.5
Total 110.5 121.5

32. Events after the balance sheet date

In 2021, the first two tranches of the flexible convertible bond programme were subscribed and the first tranche was converted, from which the share capital was increased by 3,116 shares in 2021 and by 3,684 shares in January 2022. Tranches 3 to 5 were drawn in January, February and March 2022. The third tranche was converted into 3,623 shares in February 2022, and the fourth tranche into 3,950 shares in March 2022. No shares had been issued for the fifth tranche at the time of this report.

In February 2022, the third and final tranche of a loan from the European Investment Bank (EIB) in the amount of kEUR 6,000 was paid out to Marinomed. The loan agreement has a total volume of kEUR 15,000. The third tranche of the loan bears interest at 5.5% p.a. and is to be repaid in 9 half-yearly installments each amounting to kEUR 667 by February 11, 2027. For tranches 1 and 2 see Note 23.

It must be feared that the war in Ukraine will have long-term effects on many areas and that a slowdown in economic growth is to be expected in conjunction with the corona pandemic. In addition to rising inflation, this can lead to lower customer demand. Marinomed has not had any sales in Ukraine or Russia so far. Neither country will be considered as a target market for Marinomed products in the foreseeable future.

Beyond this, there were no significant events after the balance sheet date that would have an impact on the consolidated financial statements.

The Company's consolidated financial statements were approved by the management for submission to the supervisory board on April 12, 2022.

Andreas Grassauer Eva Prieschl-Grassauer Pascal Schmidt

................................................. ................................................. ................................................. Korneuburg, 12.04.2022 Korneuburg, 12.04.2022 Korneuburg, 12.04.2022

Auditor's report

Report on the consolidated financial statements

Audit opinion

statements of Marinomed Biotech AG, Vienna, and of its subsidiary (the Group) comprising the consolidated balance sheet as of December 31, 2021, the consolidated statement of profit or loss and other comprehensive income (loss), the consolidated statement of changes in equity and the consolidated statement of cash flows for the fiscal year then ended and the notes to the consolidated financial statements.

Based on our audit the accompanying consolidated financial statements were prepared in accordance with the legal regulations and present fairly, in all material respects, the assets and the financial position of the Group as of December 31, 2021 and its financial performance for the year then ended in accordance with International Financial Reporting Standards (IFRS), as adopted by the EU with Austrian Generally Accepted Accounting Principles and other legal or regulatory requirements and with requirements stated in par. 245a UGB.

Basis for opinion

We conducted our audit in accordance with the regulation (EU) no. 537/2014 (in the following "EU regulation") and in accordance with Austrian Standards on Auditing. Those standards require that we comply with International Standards on Auditing (ISAs). Our responsibilities under those regulations and standards are further described in the "Auditor's Responsibilities for the Audit of the Financial Statements" section of our report. We are independent of the Company in accordance with the Austrian General Accepted Accounting Principles and professional requirements and we have fulfilled our other ethical responsibilities in accordance with these requirements. We believe that the audit evidence we have obtained until the date of this auditor's report is sufficient and appropriate to provide a basis for our opinion by this date.

Emphasis of matter

We draw the attention on the assumptions regarding the going concern forecast ("Fortbestehensprognose"), which can be found in the corresponding chapter in the notes to the consolidated financial statements and under the chapter liquidity risks in the Group management report. Our opinion is not modified regarding this matter.

Key audit matters

Key audit matters are those matters that, in our professional judgment, were of most significance in our audit of the consolidated financial statements of the fiscal year. These matters were addressed in the context of our audit of the consolidated financial statements as a whole, and in forming our opinion thereon, and we do not provide a separate opinion on these matters.

Below we present the Key audit matters:

    1. Revenue recognition
    1. Accounting of convertible notes funding program

1. Revenue recognition

Situation and reference to further information

The group generated kEUR 11,627.8 in revenue in the financial year of 2021. The group's revenue in the financial year of 2020 related to sales of goods in the Carragelose segment amounted to kEUR 9,004. Moreover, kEUR 2,149 revenue was recognized relating to upfront- and milestone payments.

The accounting standard for revenue recognition, IFRS 15, provides revenue recognition based on a five-step model. According to IFRS 15, revenue will be recognized when control is passed at a certain point in time. Revenue from milestone payments is recognised to the extent that it is highly probable that a significant reversal will not occur; this is basically the fact when all contractual obligations associated with the payment are fulfilled by the Company and the amounts are non-refundable.

Sales are a crucial criterion for (potential) investors and users of the consolidated financial statements to assess the market success and progress of the company.

Revenues were identified as a key audit matter because of the significant influence on the earnings and the consolidated financial statements of the company.

Further information on the accounting and valuation methods as well as the composition of revenues in the financial year 2021 can be found in chapter 5 of the notes to the consolidated financial statements

Audit response

We assessed the accounting-related internal control system as part of the audit and tested design and implementation as well as the operative effectiveness of the implemented internal controls.

Furthermore, we performed substantive audit procedures. For that, it was assessed for a sample of contracts if the process of revenue recognition adheres to the terms of those contracts.

Correct accounting of accruals (cut-offs) was examined through the verification of delivery of goods around the reporting date.

Additionally, we received balance confirmations of selected customers on reported receivables from sales.

2. Convertible notes funding program

Situation and reference to further information

In October 2021 Marinomed secured financing in a total amount of up to kEUR 5,400 via a flexible Convertible Notes Funding Program (CNFP) from the Swiss investment firm Nice & Green S.A. Under the terms of the agreement, Marinomed Biotech AG is entitled to issue up to 18 tranches of zero-coupon convertible bonds of up to kEUR 300 per tranche during the contractual period of approximately 23 months. Nice & Green S.A. has committed to subscribing for those convertible notes and requesting the conversion into ordinary shares of the Company within a specific period after their issuance.

The recognition of hybrid financial instruments represents a complex accounting matter.

Besides the correct recognition of the CNFP, qualitative information about the program in the notes is also important for users of the consolidated financial statements.

Therefore, we identified the accounting of the CNFP as a key audit matter.

Further information on the accounting and valuation methods can be found in chapter 23 of the notes to the consolidated financial statements.

Audit response

We obtained and audited the financing agreement including its corresponding documents.

We assessed whether the recognition and its disclosure as equity or liability was made correctly as of 31 December 2021. We also verified the proper accounting of the conversion of the debt instruments to equity.

Furthermore, we assessed whether the issue of the convertible notes resulted in a value for the conversion right that needed to be valued separately.

Information in the appendix regarding the CNFP was examined for completeness and accuracy.

Other information

Management is responsible for the other information. The other information comprises the information included in the annual report, but does not include the consolidated financial statements, the Group's management report and the auditor's report thereon.

Our opinion on the consolidated financial statements does not cover the other information and we do not express any form of assurance conclusion thereon.

In connection with our audit of the consolidated financial statements, our responsibility is to read the other information and, in doing so, to consider whether the other information is materially inconsistent with the consolidated financial statements or our knowledge obtained in the audit, or otherwise appears to be materially misstated.

If, based on the work we have performed, we conclude that there is a material misstatement of this other information, we are required to report that fact. We have nothing to report in this regard..

Responsibilities of management and the Audit Committee for the consolidated financial statements

Management is responsible for the preparation of the consolidated financial statements in accordance with International Financial Reporting Standards (IFRS), as adopted by the EU, with Austrian Generally Accepted Accounting Principles and with requirements stated in par. 245a UGB, for them to present a true and fair view of the assets, the financial position and the financial performance of the Group and for such internal controls as management determines are necessary to enable the preparation of consolidated financial statements that are free from material misstatement, whether due to fraud or error.

In preparing the consolidated financial statements, management is responsible for assessing the Group's ability to continue as a going concern, disclosing, as applicable, matters related to going concern and using the going concern basis of accounting unless management either intends to liquidate the Group or to cease operations, or has no realistic alternative but to do so.

The Audit Committee is responsible for overseeing the Group's financial reporting process

Auditor's responsibilities for the audit of the consolidated financial statements

Our objectives are to obtain reasonable assurance about whether the consolidated financial statements as a whole are free from material misstatement, whether due to fraud or error, and to issue an auditor's report that includes our opinion. Reasonable assurance is a high level of assurance, but is not a guarantee that an audit conducted in accordance with the EU regulation and in accordance with Austrian Standards on Auditing will always detect a material misstatement when it exists. Misstatements can arise from fraud or error and are considered material if, individually or in the aggregate, they could reasonably be expected to influence the economic decisions of users taken on the basis of these consolidated financial statements.

As part of an audit in accordance with the EU regulation and in accordance with Austrian Standards on Auditing, which require the application of ISAs, we exercise professional judgment and maintain professional skepticism throughout the audit.

We also:

  • identify and assess the risks of material misstatement of the consolidated financial statements, whether due to fraud or error, design and perform audit procedures responsive to those risks, and obtain audit evidence that is sufficient and appropriate to provide a basis for our opinion. The risk of not detecting a material misstatement resulting from fraud is higher than for one resulting from error, as fraud may involve collusion, forgery, intentional omissions, misrepresentations, or the override of internal control.
  • obtain an understanding of internal control relevant to the audit in order to design audit procedures that are appropriate in the circumstances, but not for the purpose of expressing an opinion on the effectiveness of the Group's internal control.
  • evaluate the appropriateness of accounting policies used and the reasonableness of accounting estimates and related disclosures made by management.
  • conclude on the appropriateness of management's use of the going concern basis of accounting and, based on the audit evidence obtained, whether a material uncertainty exists related to events or conditions that may cast significant doubt on the Group's ability to continue as a going concern. If we conclude that a material uncertainty exists, we are required to draw attention in our auditor's report to the related disclosures in the consolidated financial statements or, if such disclosures are inadequate, to modify our opinion. Our conclusions are based on the audit evidence obtained up to the date of our auditor's report. However, future events or conditions may cause the Group to cease to continue as a going concern.
  • evaluate the overall presentation, structure and content of the consolidated financial statements, including the disclosures, and whether the consolidated financial statements represent the underlying transactions and events in a manner that achieves fair presentation.
  • obtain sufficient appropriate audit evidence regarding the financial information of the entities or business activities within the Group to express an opinion on the consolidated financial statements. We are responsible for the direction, supervision and performance of the group audit. We remain solely responsible for our audit opinion.

We communicate with the Audit Committee regarding, among other matters, the planned scope and timing of the audit and significant audit findings, including any significant deficiencies in internal control that we identify during our audit.

We also provide the Audit Committee with a statement that we have complied with relevant ethical requirements regarding independence, and to communicate with them all relationships and other matters that may reasonably be thought to bear on our independence, and where applicable, related safeguards.

From the matters communicated with the Audit Committee, we determine those matters that were of most significance in the audit of the consolidated financial statements of the current period and are therefore the key audit matters. We describe these matters in our auditor's report unless law or regulation precludes public disclosure about the matter or when, in extremely rare circumstances, we determine that a matter should not be communicated in our report because the adverse consequences of doing so would reasonably be expected to outweigh the public interest benefits of such communication.

Report on other legal and regulatory requirements

Comments on the management report for the group

Pursuant to Austrian Generally Accepted Accounting Principles, the Group management report is to be audited as to whether it is consistent with the consolidated financial statements and as to whether it was prepared in accordance with the applicable legal regulations.

Management is responsible for the preparation of the Group's management report in accordance with Austrian Generally Accepted Accounting Principles.

We conducted our audit in accordance with Austrian Standards on Auditing for the audit of the Group's management report.

Opinion

In our opinion, the management report for the group was prepared in accordance with the valid legal requirements, includes disclosures according to sec 243a UGB and is consistent with the consolidated financial statements.

Statement

Based on the findings during the audit of the consolidated financial statements and due to the thus obtained understanding concerning the Group and its circumstances no material misstatements in the Group's management report came to our attention.

Additional information in accordance with article 10 of the EU regulation

We were elected as auditor by the ordinary general meeting on June 17, 2021. We were appointed by the Supervisory Board on August 12, 2021. We are auditors without cease since 2018.

We confirm that the audit opinion in the section "Report on the consolidated financial statements" is consistent with the additional report to the audit committee referred to in article 11 of the EU regulation.

We declare that no prohibited non-audit services (article 5 par. 1 of the EU regulation) were provided by us and that we remained independent of the audited company in conducting the audit.

We provided no services, in addition to the statutory audit, to the audited company and its controlled undertakings, which have not been disclosed in the Group's management report or in the consolidated financial statements.

Responsible Austrian Certified Public Accountant

The engagement partner on the audit resulting in this independent auditor's report is Mr. Gerhard Fremgen.

Vienna, April 12, 2022

BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Auditor Auditor

Mag. Gerhard Fremgen Mag. (FH) Georg Steinkellner

We draw attention to the fact that the English translation of this audit report according to Section 273 of the Austrian Company Code (UGB) is presented for the convenience of the reader only and that the German wording is the only legally binding version.

Management report

Geschäftsverlauf, Geschäftsergebnis und Lage des Unternehmens

1.1 Allgemeines

Organisatorische und rechtliche Struktur des Unternehmens

Die Firma Marinomed Biotech AG wurde im März 2006 als Spin-off der Veterinärmedizinischen Universität Wien als Marinomed Biotechnologie GmbH gegründet und hat eine nicht-operative Tochtergesellschaft. Das Unternehmen betreibt seine Geschäftstätigkeit seit dem Jahr 2020 am neuen Standort in Korneuburg.

Mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2016 wurde die Marinomed Biotechnologie GmbH in eine AG umgewandelt.

Im Jahr 2018 wurde das Grundkapital auf EUR 1.000.000,00 erhöht und die Umwandlung der Namensaktien in auf Inhaber lautende Aktien beschlossen.

Im Zuge des Börsegangs der Marinomed am 1. Februar 2019 wurden insgesamt 299.000 neue Inhaberaktien zum Preis von EUR 75,00 je Aktie bei Investoren platziert. Für den Umtausch von Wandelschuldverschreibungen in Aktien wurden weitere 170.772 Aktien ausgegeben.

Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Mitarbeiteraktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Ausübung ist vier Mal im Jahr (jeweils nach Veröffentlichung der Unternehmenszahlen) möglich und wird aus dem Bedingten Kapital 2019 (43.694 auf Inhaber lautende Stückaktien) bedient. Im Zuge mehrerer Ausübungsperioden wurde die Anzahl der Aktien um 2.888 Stücke

im Geschäftsjahr 2020 und 4.384 Stücke im Jahr 2021 sowie um 862 im Jänner 2022 erhöht.

Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. ein flexibles Wandelanleihenprogramm (Convertible Notes Funding Program, CNFP) mit einem Volumen von bis zu EUR 5.400.000,00 abgeschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung ist Marinomed berechtigt, während der Vertragslaufzeit von ca. 23 Monaten bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu EUR 300.000,00 pro Tranche auszugeben. Nice & Green hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien zu beantragen. Unterlegt ist das CNFP mit bis zu 147.243 neu auszugebenden, nennbetragslosen Inhaberaktien, die aus dem "Bedingten Kapital 2021" zur Verfügung stehen. In 2021 wurden die ersten beiden Tranchen gezeichnet sowie die erste Tranche umgewandelt, daraus wurde das Grundkapital um 3.116 Aktien in 2021 sowie um 3.684 Stücke im Jänner 2022 erhöht. Im Jänner, Februar und März 2022 wurden die Tranchen 3 bis 5 gezogen. Die Wandlung der 3. Tranche in 3.623 Stücke erfolgte im Februar 2022, die der 4. Tranche in 3.950 Stücke im März 2022. Für die 5. Tranche sind zum Zeitpunkt dieses Berichts noch keine Anteile ausgegeben worden.

In Summe ergibt sich zum 31. Dezember 2021 ein Grundkapital von EUR 1.480.160,00, das in 1.480.160 stimmberechtigte Aktien eingeteilt ist. Zum Berichtszeitpunkt beträgt das ausgewiesene Grundkapital der Gesellschaft EUR 1.492.279,00 bzw. 1.492.279 stimmberechtigte Aktien.

Eigentümer

Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung stand Marinomed zu rund 27% im Eigentum der Gründer bzw. des Managements (davon rund 2% innerhalb des Streubesitzes) und zu rund 13,7% im Eigentum eines strategischen Altinvestors. Der börserechtliche Streubesitz betrug 61,6%.

Hinweis: Rundungsdifferenzen möglich

1.2 Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen

Die Marinomed Biotech AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen und konzentriert sich auf die Erfindung, Entwicklung und Lizenzierung von Therapien zur Behandlung von Patienten, die an Erkrankungen mit hohem medizinischem Bedarf leiden. Marinomed hat bereits bedeutende Meilensteine in der Entwicklung innovativer Produkte auf Basis von patentgeschützten Plattformen im Bereich Atemwegs-, Infektions-, Immun- und Augenerkrankungen erreicht und wird diesen Weg konsequent weitergehen, um Werte für das Unternehmen und seine Stakeholder zu schaffen. Das Geschäftsmodell basiert darauf, das zu tun, was den Stärken des Unternehmens am besten entspricht: Entdeckung, Arzneimittelentwicklung in der Frühphase, Produkt- und Geräteentwicklung und Partnerschaften. Gleichzeitig arbeitet Marinomed mit anderen Pharmaunternehmen zusammen, um das zu nutzen, was sie am besten können (Late-Stage-Entwicklung, regulatorisches Management und Kommerzialisierung), um letztendlich nachhaltige Einnahmen zu generieren.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Marinomed einen Rekordumsatz erzielen. Erfolge im Bereich der Carragelose Produkte waren genauso dafür verantwortlich wie der Abschluss eines Vertrages mit dem börsennotierten Unternehmen Luoxin Pharmaceutical. Die jahrelangen Investitionen in Forschung und Entwicklung beginnen nun auch im Segment Marinosolv Früchte zu tragen.

1.2.1 Geschäftsmodell und Prozesse

Als Forschungs- und Entwicklungsunternehmen hat Marinomed große Teile der Wertschöpfungskette an Partner ausgelagert. Der Vertrieb der Produkte erfolgt über Vertriebspartner, die jeweils für ihr geographisches Gebiet von Marinomed eine Vertriebslizenz erhalten haben. Mit Ausnahme einiger weniger Länder, wo es Lizenzpartnerschaften gibt, agiert Marinomed als Großhändler. Dadurch ist es möglich mit limitiertem Ressourceneinsatz aktuell 17 B2B Kunden mit Vertrieb in über 40 Ländern zu betreuen und zu organisieren.

Die wesentliche Herausforderung ist es, die richtigen Partnerschaften in einer möglichst großen Zahl von Ländern und für die gesamte Breite des Produktportfolios abzuschließen. Dafür sucht Marinomed fortwährend mögliche Partner und optimiert die Durchdringung der internationalen Märkte für die bestehenden sowie für neue Produkte. In Ländern, in denen aus Sicht von Marinomed das Volumen noch deutlich gesteigert werden könnte, werden neue, oft zusätzliche Partner gesucht.

Weiters erforscht Marinomed neue Produkte, die unbehandelte oder unzureichend behandelte Krankheiten adressieren. Dabei ist es Ziel ein Projekt von der Idee im Labor bis zu klinischen Studien zu entwickeln. Das Business Development übernimmt dann die Vermarktung eines Entwicklungsprojekts bereits parallel zu den klinischen Studien. Partnerschaften, die daraus hervorgehen, können z.B. nach einer Phase II Studie durch eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen werden. Solche Lizenzvereinbarungen folgen einem üblichen

Modell, in dem Marinomed sogenannte Upfront-, Meilenstein- und Produktlizenzerlöse vom Partner erhält.

1.2.2 Marktumfeld

Als biopharmazeutisches Unternehmen ist Marinomed in das Umfeld der globalen pharmazeutischen und Biotechnologie-Märkte eingebettet.

Pharmazeutischer Markt

Trotz Coronakrise bleiben die übergeordneten Themen im Gesundheitsbereich erhalten. Alternde Bevölkerungen und chronische Krankheiten setzen Gesundheitsressourcen auf der ganzen Welt unter Druck, ebenso wie wissenschaftlicher Fortschritt, künstliche Intelligenz und digitale Daten die traditionellen Gesundheitsversorgungsmodelle verändern. Dies führt zu Veränderungen mit neuen Marktteilnehmern (oft nicht gewinnorientiert), die die etablierten Unternehmen herausfordern.

Dennoch ist der globale Markt von USD 1.228Mrd im Jahr 2020 auf USD 1.250Mrd im Jahr 2021 mit einer Wachstumsrate von 1,8% gewachsen (CAGR). (Quelle: Research and Markets, Global Pharma Report). Die Analyse berücksichtigt für die Folgejahre weder das Voranschreiten der Coronathematik noch die Kriegshandlungen in der Ukraine. Während die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine noch unklar sind treffen die Folgen der COVID-19 Pandemie die Pharmaindustrie auf vielen Ebenen. Die Hersteller von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 konnten Umsätze in ungeahntem Ausmaß realisieren. Gleichzeitig kamen und bleiben die globalen Lieferketten sowohl aufgrund von Allokationen auf Coronabekämpfungsprodukte, von knappen Rohstoffen sowie von steigenden Herstell- und Beschaffungskosten unter Druck. Die pharmazeutische Industrie ist von der globalen konjunkturellen Krise weniger betroffen als andere Teile der Wirtschaft. Es ist aber nicht sicher, ob die Pharmaindustrie die derzeit stark steigenden Kosten direkt an die Patienten weitergeben kann. Speziell generische, und wenig innovative Produkte sind einem enormen Margendruck ausgesetzt. Hoch innovative Produkte werden dennoch langfristig gefragt sein. Marinomed geht davon aus, dass der globale Pharmamarkt langfristig mit etwas höheren Wachstumsraten als die globale Wirtschaft wachsen wird.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die personalisierte Erfahrung zu bieten, die Patienten verlangen, müssen Life-Science-Organisationen neue Arbeitsweisen finden. Die Partnerschaft mit anderen zum Austausch von Daten, Medikamenten und Ressourcen bei gleichzeitiger Antizipation von Trends und regulatorischen Änderungen wird dazu beitragen, die Nachhaltigkeit in dem zunehmend evidenzbasierten, ergebnisorientierten Sektor sicherzustellen.

Mit 982 Unternehmen, die in den Bereichen Biotechnologie, Pharma oder Medizinprodukte tätig sind, sind Life Sciences ein wichtiger und stetig wachsender Teil der österreichischen Wirtschaft (Quelle: LISA Vienna Region). Im Jahr 2020 waren in Österreich sieben Prozent mehr Unternehmen angesiedelt als 2017. Diese Unternehmen waren für einen Umsatz von 25,1 Milliarden Euro verantwortlich. Ab 2017 stieg der Umsatz deutlich um 12,1 %. Die Life-Science-Unternehmen sind ein Arbeitsplatz für österreichische Arbeitskräfte. Im Jahr 2020 verdienten mehr als 60.000 Menschen ihren Lebensunterhalt in einem österreichischen Life-Science-Unternehmen, was einer Steigerung von 8,9 % gegenüber 2017 entspricht.

Zielmarkt für Carragelose

Die Carragelose-Produktlinie besteht aus vier Nasensprays, einem Rachenspray und Lutschpastillen. Sie adressieren den Markt virusbedingter Erkrankungen, wie Husten und Schnupfen, aber auch grippale Infekte, die zuletzt durch die SARS-CoV-2 Pandemie wieder große Aufmerksamkeit erhalten haben. Die Carragelose-Produkte sind typischerweise in Apotheken rezeptfrei (OTC) erhältlich. Nicht zuletzt durch eine Vielzahl von Veröffentlichungen, die Daten zur Wirksamkeit von Carragelose gegen SARS-CoV-2 inklusive seiner Varianten, können die Carragelose-Marke und -Produkte in den Vertriebsländern bekannter gemacht werden und der Absatz weiter gestärkt werden. Der starke Anstieg in 2020 gegenüber 2019 konnte in 2021 wiederholt werden und der Trend könnte sich weiter fortsetzen. Die Carragelose-OTC-Produkte geben dem Konsumenten die Möglichkeit, selbst ein virusblockierendes Produkt zu erwerben. Marinomed geht davon aus, dass sich durch die Pandemie das Bewusstsein für die Gefährlichkeit von viralen Infektionen der Atemwege in der Bevölkerung nachhaltig verändern wird. Neben Impfungen und der Forschung nach Medikation bietet die prophylaktische Wirkung gegen Coronaviren für die Carragelose Produkte eine Chance. Umgekehrt sind in letzter Zeit eine Reihe von Meldungen über Produktentwicklungen zu beobachten, die eine ähnliche breite Wirkung gegen Viren wie Carragelose behaupten, ohne bislang vergleichbare wissenschaftliche Belege

oder Daten aus klinischen Studien beizubringen. Auch wenn ein Erfolg des Mitbewerbs nicht ausgeschlossen werden kann, hat die Carragelose mit Ihrem exzellenten Sicherheitsprofil, breiter Wirksamkeit gegen respiratorische Viren und nicht zuletzt dem Patentschutz ein einzigartiges Technologieprofil.

Zielmarkt für Marinosolv

Die Marinosolv-Plattform hat sich zur Aufgabe gesetzt, mit weniger Wirkstoff eine höhere Bioverfügbarkeit zu erreichen. Die Technologie ist aktuell für alle kleinen Moleküle anwendbar und insbesondere für jene von Bedeutung, die schlecht wasserlöslich sind. Marinomed wendet die Technologie in eigener Produktentwicklung an, erlaubt aber über Technologiepartnerschaften auch Pharmaunternehmen ihre Produkte zu verbessern. Nicht zuletzt adressiert die Technologie mit der Reduktion von Wirkstoff auch Nachhaltigkeitsziele, wie weniger Belastung der Abwässer sowie die Möglichkeit Ressourceneinsatz und Kosten zu bremsen.

Das erste Produkt der Marinosolv-Plattform Budesolv zielt auf den Markt für allergische Rhinitis ab. Dieser Markt hat in den sieben größten Märkten (USA, Japan, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien) 2018 bereits USD 9 Mrd. umgesetzt und soll bis 2030 mit durchschnittlich 2,5%, in den USA sogar 3,8% wachsen (Quelle: DelveInsight Business Research, LLP (Januar 2022)). Der Markt für nasale Steroide wächst dabei stärker als der Gesamtmarkt und ist damit seit 2018 mit einem Anteil von 38 % das größte Segment. Diese Steigerungen sind zum Teil auf den Trend hin zum nicht verschreibungspflichtigen OTC-Markt zurückzuführen.

Ein weiteres Produkt aus der Plattform ist Tacrosolv, mit dem eine Phase-II Dosisfindungs-Studie durchgeführt wurde. Dieses Produkt zielt auf den Markt von Entzündungen im vorderen Augenbereich, ein Teilmarkt der Ophthalmologie ab. Diese Märkte sind derzeit unterversorgt, sodass neue innovative Medikamente die Chance haben, eine große Gruppe von Patienten zu erreichen.

Mit der Solv4U genannten Einheit, die externen Kunden Zugang zur Marinosolv-Technologie erlaubt, wurde die Möglichkeit einer noch größeren Marktdurchdringung erschlossen. Die IPOs von Spezialisten in diesem Segment, wie Nanoform aus Finnland und Hyloris aus Belgien zeigen, dass in den Bereichen der Verbesserung der Wirkstoffverfügbarkeit und der besseren Wirksamkeit neue Technologien am Markt gesucht sind.

1.2.3 Geschäftsentwicklung

Der Geschäftsbereich mit Produkten der Carragelose-Plattform zur Behandlung von Erkältungskrankheiten hat sich 2021 weiter positiv entwickelt. Nach zweistelligem Wachstum im Vorjahr, konnte mit einem Anstieg von EUR 8,2 Mio auf EUR 9,7 Mio der Umsatz im Carragelose-Segment noch einmal deutlich gesteigert werden. Umsatzerlöse aus Upfront- und Meilensteinerlösen des Marinosolv-Segments haben mit EUR 1,9 Mio zu einem Umsatzwachstum auf insgesamt EUR 11,7 Mio beigetragen. Warenverkäufe verzeichneten einen signifikanten Anstieg (EUR +1,4 Mio) und gleichzeitig konnte die Bruttomarge aus Umsatzerlösen aus dem Verkauf von Handelsware abzüglich Wareneinsatz (Handelswareneinsatz sowie regelmäßige lieferbezogene Kosten, exkl. Sonderbelastungen) von ca. 30% auf ca. 32% erhöht werden. Aufwandsseitig ist die Entwicklung neben gestiegenen Aufwendungen aus Warenverkäufen und Forschung durch die verstärkten Aktivitäten in Zusammenhang mit der Zulassung und Vermarktung neuer Produkte geprägt. Dies zeigt sich im Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von EUR 2,0 Mio auf EUR 3,1 Mio sowie bei den Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen von EUR 9,4 Mio auf EUR 10,5 Mio. Der wachstumsbedingte Anstieg der Belegschaft schlägt sich in höheren Personalaufwendungen nieder, welche von EUR 4,1 Mio auf EUR 4,5 Mio gestiegen sind. Durch den höheren Ergebnisbeitrag der Carragelose-Produkte sowie eine Upfrontzahlung aus der Lizenzierung von Budesolv an einen chinesischen Vertriebspartner lag das Betriebsergebnis mit EUR -5,2 Mio. über dem Vergleichswert des Vorjahres von EUR -6,3 Mio.

Carragelose

Marinomed sieht auf dem pharmazeutischen Markt für OTC-Produkte weiterhin großes Wachstumspotenzial bei unverändert hohem Wettbewerbsdruck. Nach dem starken Rückgang des Marktes für freiverkäufliche Arzneimittel und Medizinprodukte (teilweise -50% und mehr) seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie in 2020, verzeichnet der Markt wieder eine Rückkehr zu erwartbaren saisonalen Schwerpunkten. Mit den Carragelose-Produkten, die sowohl gegen Erkältungsviren als auch gegen Sars-CoV-2 wirksam sind, sieht sich Marinomed sehr gut positioniert. Viele Vertriebspartner in den Regionen haben die Chance genutzt, das Produkt auch im Kampf gegen die Pandemie zu positionieren und damit der Marke generell zu mehr Bekanntheit

verholfen. Zusätzlich ermöglichte die Datenlage neue Partner für bestimmte Regionen zu gewinnen – für manche Länder dauern die Gespräche noch an. Investitionen in zusätzliche klinische Daten haben in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 einen Höchststand erreicht. Die diesbezüglichen F&E Aufwendungen sind jedoch in einem hohen Maße durch den Emergency Grant KLIPHA-COVID19 der FFG gefördert.

Marinosolv

Auf das Marinosolv-Segment hat sich die COVID-19-Pandemie verzögernd ausgewirkt. Marinomeds verstärkte Konzentration auf die Carragelose-Plattform, der Fokus von Behörden auf die Pandemie-Bekämpfung sowie die Unsicherheit in der Wirtschaft wirkte auch 2021 noch nach. Das Unternehmen hat jedoch seine Bemühungen in der Verpartnerung und im Zulassungsverfahren von Budesolv, in der Durchführung der klinischen Studie für Tacrosolv sowie dem Angebot von Technologiepartnerschaften noch verstärkt und einige Meilensteine erreicht.

Die klinische Studie zum Produktkandidaten Tacrosolv konnte aufgrund der Pandemiemaßnahmen in 2020 nicht gestartet werden. Die Dosisfindungsstudie konnte schließlich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 erfolgreich abgeschlossen werden. Die vorliegenden Daten aus der Studie erlauben es Marinomed in Gespräche mit potenziellen Co-Entwicklungs- und Vermarktungspartnern einzutreten.

Auf Basis der Daten der zulassungsrelevanten klinischen Phase-III-Studie für das Leitprodukt Budesolv konnte 2021 mit Luoxin Pharmaceutical ein erster Lizenzvertrag für den chinesischen Markt abgeschlossen werden. Eine Upfront-Zahlung in

Höhe von USD 2 Mio, Meilensteine in 2-stelliger Millionenhöhe sowie Lizenzen für Produktverkäufe sind Teil dieser Vereinbarung. Marinomed hat sich zum Ziel gesetzt weitere Partnerschaften abzuschließen. Weitere Produkte, wie z.B. eine neue Formulierung im Einsatz gegen Autoimmune Gastritis sind in präklinischer Erforschung.

Zusätzlich sorgte die Technologieplattform im Jahr 2021 für Umsätze von Dritten, die eine Verbesserung der Löslichkeit durch eine Marinosolv-Formulierung erreichen konnten. Die erfolgreich abgeschlossenen Machbarkeitsstudien eröffnen die Möglichkeit für Kunden, ihre Entwicklungen durch und mit Marinosolv fortsetzen zu können. Durch verstärkte Anstrengungen im Business Development, die zum Abschluss neuer Vereinbarungen in 2021 geführt haben, geht Marinomed davon aus, dass eine weitergehende kommerzielle Verwertung dieser Entwicklungen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu weiterem Umsatzwachstum führen wird.

1.2.4 Ziele und Strategien zur Zielerreichung

Marinomeds Geschäftsmodell basiert darauf, durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung Krankheiten zu lindern oder zu vermeiden. Die Mission ist es konkret, die Gesundheit der Menschen weltweit zu verbessern und Behandlungen für Indikationen zu entwickeln, die bisher nur unzureichend behandelt werden können. Marinomeds Produkte fokussieren dabei auf virale Infektionen und Krankheiten mit überschießendem Immunsystem.

Unsere Strategie basiert auf solider Wissenschaft in Bereichen, in denen wir wissenschaftliche Daten, Produktentwicklungserfolge, Know-how und kommerziellen Fortschritt generiert haben. Diese Bereiche sind das Gebiet der Infektionskrankheiten und das große Gebiet der Immunologie. Für die ständige Verbesserung unserer Augmented-Strategie wenden wir Tools mit künstlicher Intelligenz an, führen eingehende Marktanalysen durch und haben Beziehungen zu wichtigen Meinungsführern auf der ganzen Welt aufgebaut.

Virologie

Auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten bieten die von der Carragelose-Plattform abgeleiteten Medizinprodukte von Marinomed eine breite virusblockierende Aktivität zur Behandlung und Vorbeugung von viralen Atemwegsinfektionen. Im Februar 2021 wurden die präklinischen Ergebnisse durch klinische Daten einer unabhängigen Prüfarzt-initiierten Studie an fast 400 argentinischen Krankenhausmitarbeitern bestätigt: Das Iota-Carrageen-haltige Nasenspray erzielte eine 80-prozentige Reduzierung des Infektionsrisikos durch SARS-CoV-2 im Vergleich zum Placebo. Im Laufe des Jahres 2021 wurde deutlich, dass unsere Medizinprodukte, da sie OTC sind, trotz ihrer Wirksamkeit weder erstattet werden noch in Pandemie-Gegenmaßnahmen der Regierungen berücksichtigt wurden. Inzwischen haben wir genügend Daten, die eine umfassende pharmazeutische Entwicklung mehrerer neuer Produkte auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten rechtfertigen. Die Prävention und Behandlung von viraler Lungenentzündung ist ein solches Projekt. Details zu weiteren Projekten geben wir aus strategischen Gründen derzeit nicht bekannt, sie bergen jedoch ein erhebliches Potenzial.

Immunologie

Verbindungen, die auf Immunerkrankungen abzielen, neigen dazu, ein Löslichkeitsproblem zu haben. Marinomed hat die Marinosolv-Technologie klinisch validiert, die die Solubilisierung und Verbesserung der Wirksamkeit schwerlöslicher Verbindungen ermöglicht. Zwei aus dieser Technologie abgeleitete Produkte zur Behandlung von immunologischen Erkrankungen sind auf dem Weg. Zur Validierung begann Marinomed mit Budesonid, einem Kortikosteroid zur Behandlung von allergischer Rhinitis, und schloss eine erfolgreiche Phase-III-Studie ab. Das solubilisierte Lacton-Makrolid Tacrolimus, bei Marinomed Tacrosolv genannt, zielt auf vordere Augenerkrankungen ab, und das Konzept der verbesserten Löslichkeit, der geringeren erforderlichen Dosen und des schnelleren Wirkungseintritts wurde in einer Phase-II-Studie klinisch demonstriert. Für mehrere Indikationen mit ungedecktem medizinischem Bedarf werden neue und bessere Arzneimittel benötigt. Marinomed weitet derzeit seine Aktivitäten auf solche neuen Indikationen aus, darunter auch die autoimmune Gastritis. Wir haben ermutigendes Feedback von Patienten auf der ganzen Welt erhalten.

Im Bereich viraler Infektionen konnte Marinomed die Carragelose als Produkt über engagierte Partner in über 40 Ländern auf 5 Kontinenten auf den Markt bringen. Dabei sieht das Unternehmen weiter hohen Bedarf an Medikation gegen virale Erkrankungen und wird seine Expertise dafür nutzen. In der Immunologie konnten mit Budesolv, das verpartnert wurde und Tacrosolv, das nun auch klinisch validiert ist, bereits zwei Produkte entwickelt werden. Ziel bleibt es, sich auf Forschung und Entwicklung zu konzentrieren und die Produkte während der klinischen Phase an Partner auszulizenzieren. Die dritte Säule des Geschäftsmodells liegt in der neu geschaffenen Solv4U Einheit. Mit Auftritten auf einschlägigen Messen, wie zuletzt der Leitmesse CPhI in Mailand, wird Pharmafirmen Zugang zur Marinosolv-Technologie und damit einer verbesserten Produktentwicklung ermöglicht.

Die drei wesentlichen Umsatzquellen bleiben damit weiterhin der Verkauf von Produkten an die Vertriebspartner, Lizenzerlöse aus lizenzierten, patentierten Produkten sowie Meilensteinzahlungen basierend auf dem Erreichen bestimmter mit Partnern festgelegter Ziele.

1.3 Zweigniederlassungen

Die Gesellschaft verfügt über keine Zweigniederlassungen. Zum Abschlussstichtag hält Marinomed 100% der Anteile an der Marino Immo GmbH. Die Gesellschaft erstellt zum 31. Dezember 2021 einen Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen im Sinne des § 245a UGB. Es bestehen keine Geschäftsbeziehungen oder sonstigen Verträge zwischen Marinomed Biotech AG und Marino Immo GmbH.

1.4 Finanzielle Leistungsindikatoren

Zum Verständnis der finanziellen Leistungsindikatoren der Gesellschaft ist es wesentlich, die Spezifika der unterschiedlichen Segmente darzustellen.

Das Produktportfolio im Bereich viraler Erkrankungen besteht neben zwei Entwicklungsprojekten aus sechs bereits am Markt befindlichen Carragelose-Produkten, vier Nasensprays und zwei Rachenprodukten. Im Geschäftsjahr 2021 konnte in diesem Segment eine signifikante Umsatzsteigerung von EUR 1,5 Mio bzw. +18% erzielt werden. Darin enthalten sind auch Meilensteinzahlungen in Höhe von EUR 0,2 Mio. Das Wachstum wurde einerseits durch die Markteinführung von Produkten in neuen Märkten (vor allem in Großbritannien, Frankreich und den Nordics) generiert. Zum anderen konnten in vielen Regionen bereits die positiven Daten zur Wirksamkeit gegen SARS-CoV-2 in eine deutliche Steigerung der Erträge umgesetzt werden.

Im Segment der immunologischen Produkte auf Basis der Marinosolv-Technologie befindet sich noch kein Marktprodukt. Gleichwohl konnten für das Leitprodukt Budesolv Vertriebslizenzrechte für den chinesischen Markt vergeben werden. Diese Lizenz stellt als erste Transaktion in diesem Segment einen wichtigen Schritt zur Vermarktung dar und ist mit Upfront-, Meilenstein- und Produktlizenzzahlungen verbunden. Dieses Segment ist weiter von hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung geprägt, die erst in Folgejahren Umsätze generieren könnten. Marinomed konzentriert in diesem Bereich nun die Anstrengungen auf die weiteren regulatorisch notwendigen Vorbereitungen für eine Marktzulassung sowie auf Gespräche mit potenziellen Vermarktungspartnern in weiteren geographischen Regionen, bzw. für weitere Produkte, wie Tacrosolv.

Das Jahr 2021 ergab ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von EUR -6,2 Mio (2020 EUR -7,0 Mio). Das Betriebsergebnis 2021 betrug somit EUR -5,2 Mio (2020 EUR -6,3 Mio) und das Finanzergebnis

EUR -1,0 Mio (2020 EUR -0,7 Mio). Das Unternehmen zeigt einen Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR -6,4 Mio (2020 EUR -7,0 Mio) und einen Bilanzverlust in der Höhe von EUR -43,1 Mio (2020 EUR -36,7 Mio). Die in 2021 erzielten Verluste liegen wiederum deutlich unter Plan. Im Carragelose-Segment konnten durch die anhaltend hohe Nachfrage sowie neue Partnerschaften sowohl die Erlöse aus dem Verkauf von Handelswaren gesteigert werden (+EUR 1,4 Mio), als auch höhere Erlöse aus Upfront-Zahlungen und laufenden Lizenzzahlungen generiert werden. Im Marinosolv-Segment führte die erstmalige Vermarktung von Budesolv an einen chinesischen Vertriebspartner zu Upfront-Zahlungen in Höhe von EUR 1,9 Mio. Die niedrigeren Kosten für klinische Studien haben ebenfalls zu einem deutlich über Plan liegenden Ergebnis beigetragen. Weitere Erläuterungen zur Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung sind im Anhang dargestellt.

Die Vermögenslage des Unternehmens ist auf der Aktivseite durch Zugänge zum Anlagevermögen, insbesondere für die Fertigstellung und Ausstattung des neuen Firmenstandorts (EUR 0,8 Mio) geprägt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind aufgrund des hohen Liefervolumens im letzten Quartal 2021 sowie Forderungen aus Upfront- und Meilensteinzahlungen gestiegen. Im Geschäftsjahr wurden weitere Mittel zur Refinanzierung der Immobilie in Höhe von EUR 1,8 Mio abgerufen. Darüber hinaus werden zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten aus Wandelanleihen in Höhe von EUR 0,3 Mio aus dem flexiblen Wandelanleihenprogramm (Covertible Notes Funding Program, CNFP – siehe bereits Kapitel 1.1) ausgewiesen. Am Bilanzstichtag betragen die liquiden

Mittel EUR 5,8 Mio (2020 EUR 9,2 Mio) und das Unternehmen zeigt ein negatives Eigenkapital von EUR -2,8 Mio nach einem Eigenkapital im Vorjahr von EUR 2,9 Mio. Die sonstigen Rückstellungen betragen EUR 1,6 Mio (2020 EUR 2,2 Mio) und enthielten im Vorjahr Vorsorgen für vereinbarte Gutschriften bei der Rückgabe von Exklusivrechten durch einen Lizenzpartner in Höhe von EUR 0,8 Mio, welche im laufenden Geschäftsjahr mit EUR 0,5 Mio

verbraucht und mit dem Restbetrag von EUR 0,3 Mio aufgelöst wurden. Für weitere Details zur Entwicklung der Vermögenslage sowie zu Laufzeiten und Verzinsung des Fremdkapitals wird auf die Erläuterungen im Anhang verwiesen.

Das Unternehmen wies Ende 2021 liquide Mittel von EUR 5,8 Mio (2020 EUR 9,2 Mio.) aus.

Die Veränderung wird in der folgenden Geldflussrechnung dargestellt:

2021
Mio EUR
2020
Mio EUR
Geldfluss aus dem Ergebnis -5,9 -6,4
Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern -4,6 -7,3
Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit -4,6 -7,3
Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit -0,8 -3,6
Netto-Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit 2,0 8,1
zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -3,4 -2,8
Finanzmittelbestand am Beginn der Periode 9,2 12,0
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 5,8 9,2

Die Vermögens- und Finanzlage spiegelt primär die negative Ertragslage wider, die für ein biotechnologisches Unternehmen im Entwicklungsstadium zu erwarten ist. Die Finanzmittelzuflüsse betreffen neben Deckungsbeiträgen aus dem Verkauf von Carragelose-Produkten sowie Einnahmen aus Lizenzverträgen insbesondere die Aufnahme weiterer Fremdverbindlichkeiten sowie Einzahlungen aus dem Mitarbeiteraktienoptionsprogramm. Im Vorjahr konnte Marinomed eine zinsgünstige Refinanzierung der Immobilie durch Austria Wirtschaftsservice zusammen mit der Erste Bank

als Treuhänder des ERP-Fonds sowie der NÖBEG abschließen. In 2021 wurden daraus weitere EUR 1,8 Mio abgerufen. Darüber hinaus hat die Gesellschaft im Jahr 2021 ein flexibles Wandelanleihenprogramms mit einem Gesamtvolumen von bis zu EUR 5,4 Mio abgeschlossen. Aus den ersten beiden Tranchen des Programms flossen Marinomed im Geschäftsjahr EUR 0,6 Mio zu. Investitionen in den neuen Firmenstandort finden sich entsprechend im Liquiditätsabfluss durch Investitionstätigkeit wieder.

Die Darlehenszusage von der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von bis zu EUR 15,0 Mio wurde in 3 Tranchen in Abhängigkeit vom Erreichen bestimmter Meilensteine ausbezahlt. Die erste Tranche in Höhe von EUR 4,0 Mio wurde im Oktober 2019, die zweite Tranche in Höhe von EUR 5,0 Mio im Dezember 2020 gezogen. Die dritte Tranche in Höhe von EUR 6,0 Mio ist der Gesellschaft im Februar 2022 zugeflossen. Eigenkapital bzw. eigenkapitalnahe Finanzierungsmaßnahmen wurden in den Geschäftsjahren 2015 (EUR 3,5 Mio), 2016 (EUR 1,5 Mio), 2017 (EUR 7,0 Mio) und 2019 (EUR 22,4 Mio Gesamtkapitalzufluss aus dem Börsegang) umgesetzt. In Verbindung mit dem langfristigen Darlehen der EIB und dem Wandelanleihenprogramm sollen damit langfristige Investitionen in Forschung und Entwicklung sichergestellt werden.

Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens

Auch wenn es den Anschein hat, dass die COVID-19-Pandemie langsam endemisch wird, bleiben die Geschäftsaktivitäten von Marinomed davon nach wie vor stark betroffen. Marinomed erwartet, dass der Umsatz mit Carragelose weiterwachsen wird, jedoch weniger stark als 2021. Marinomed hat mehrere klinische Studien zu COVID gesponsert, darunter eine in Wien, Österreich sowie eine in Swansea, UK. Darüber hinaus hat die Marinomed eine klinische Studie initiiert, um die Wirksamkeit und Sicherheit von inhalierter Carragelose (Inhaleen) bei der Behandlung von COVID-19 und anderen viralen Pneumonien nachzuweisen. Alle Studien stehen kurz vor Abschluss, bzw. werden aktuell ausgewertet, aber es lässt sich bereits feststellen, dass das Rekrutierungsziel nicht erreicht werden konnte. Dennoch haben die Studien mehrere positive Effekte: dass Krankenhäuser neben ihrer Belastung bereit waren, an den Studien teilnehmen hat mehrere Partner überzeugt, die Produkte (neu) zu vermarkten. Außerdem wurde einmal mehr das hervorragende Sicherheitsprofil des Produkts bestätigt. Das bestätigt Marinomed in seiner Strategie, Medikationen in schwerwiegenderen viralen Infektionskrankheiten zu erforschen.

Marinomed betrachtet die Marinosolv-Plattform als einen wesentlichen Werttreiber und will die Entwicklung von Budesolv und Tacrosolv weiter vorantreiben. Die auf Dosisfindung ausgerichtete Phase-II-Studie zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von Tacrosolv-Augentropfen konnte im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs positive Top-line Daten berichten. Erste Ergebnisse ergaben bei einer niedrigen Dosierung die Reduktion der Entzündungsreaktion im Auge und eröffnen damit die Anwendung in bisher schwer behandelbaren Erkrankungen im Augenvordergrund. Es ist geplant, eine Alternative zu Kortisonderivaten zu etablieren und damit maßgeblich zur Gesundheit der Augen beizutragen. Diese Daten erlauben es, bereits erste Gespräch mit potenziellen Co-Entwicklungs- und Vermarktungspartnern zu führen.

Um das Potenzial beider Plattformen ausschöpfen zu können, sind Investitionen in Forschung und Entwicklung erforderlich. Insbesondere durch den Ausbau der Marinosolv-Plattform und klinische Studien für größere Indikationen wird das Investitionsvolumen in Forschung und Entwicklung in den kommenden Jahren voraussichtlich steigen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Gesellschaft einen leichten Anstieg der Forschungs- und Entwicklungskosten, der im Jahr 2022 weiterhin zu einem operativen Verlust führen wird. Das mittelfristige Ziel ist auf das Erreichen der Gewinnzone ausgerichtet.

Wesentliche Risiken und Ungewissheiten

Marinomed ist ein auf globale Märkte zielendes Unternehmen, das pharmazeutische Unternehmen als Kunden auf allen Kontinenten beliefert. Als solches ist Marinomed einer Reihe von Risiken ausgesetzt. Diese betreffen im Wesentlichen operative, finanzielle und regulatorische Risiken.

Marinomed hat im Unternehmen Systeme und Prozesse etabliert, um Risiken zu identifizieren und ihnen entgegenzusteuern. Die nachfolgend beschriebenen Risiken werden laufend überwacht.

3.1 Globale wirtschaftliche Risiken durch die SARS-CoV-2 Pandemie und Krieg in der Ukraine

Marinomed ist als international tätiges Unternehmen in die Weltwirtschaft eingebunden. Regierungen auf allen Kontinenten haben zur Eindämmung der Pandemie massive Einschnitte in die Abläufe der weltweiten sozialen und ökonomischen Abläufe beschlossen und umgesetzt. Es ist damit zu rechnen, dass die Folgen dieser Maßnahmen einen langfristigen Einfluss auf die globale Wirtschaft haben werden. Inzwischen manifestieren sich die Auswirkungen zunehmend in der Lieferkette. Zum einen folgen die Beschaffungspreise der rasant ansteigenden Inflation, zum anderen gibt es Engpässe bei Rohmaterialien, die in vielen Fällen zu einer Verdopplung von Lieferzeiten auf teilweise mehr als 12 Monate für Packmittel führen. Marinomed kann sich zwar mit seinen Carragelose-Produkten eher positiv entwickeln, sieht sich jedoch in der Beschaffung einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Weiters kann es in einigen Fällen möglich sein, dass Marinomed die steigenden Einstandspreise nicht oder nicht vollständig an

seine Kunden weitergeben kann. Auch die Marinosolv-Technologieplattform muss sich einem erhöhten Risiko bei der Kommerzialisierung stellen. Gleichzeitig muss befürchtet werden, dass der Krieg in der Ukraine längerfristige Auswirkungen auf viele Bereiche haben wird und im Zusammenspiel mit der Corona-Pandemie eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums zu erwarten ist. Dies kann neben steigender Inflation zu einer geringeren Kundennachfrage führen. Marinomed hatte bisher weder in der Ukraine noch in Russland Umsätze. Als Zielmärkte für Marinomed Produkte kommen beide Länder auf absehbare Zeit nicht in Frage.

3.2 Risiken in Verbindung mit der Finanzierung und Finanzinstrumenten

Zu den wesentlichen finanziellen Risiken zählen Ausfallsrisiken und Liquiditätsrisiken. Darüber hinaus werden Umsätze in Britischen Pfund (GBP) getätigt, so dass auch Risiken aus Wechselkursschwankungen entstehen. Da Forderungen in GBP in der Regel einen Betrag von EUR 500.000 nicht übersteigen, würde sich eine Schwankung von +/- 10 % mit weniger als EUR 50.000 auf die Gewinn- und Verlustrechnung auswirken. Die Umsatzerlöse aus dem Lizenzvertrag mit Luoxin Pharmaceuticals werden zwar in USD getätigt, treten aber zunächst nur in großen Abständen als Meilensteinzahlungen auf. Aus der Konvertierung der Zuflüsse aus der ersten Upfront-Zahlung konnte ein Kursgewinn verzeichnet werden. Erst mit Zulassung des Produkts in China (nicht vor 2024) werden regelmäßige Zahlungen erwartet, die dann ein kontinuierliches Risiko von Fremdwährungsverlusten bergen. Als Forschungs- und Entwicklungsunternehmen weist Marinomed nach wie vor einen bilanziellen Verlust aus und daher sind klassische Kreditinstrumente für Marinomed nicht zugänglich. Das Unternehmen hat daher das Risiko, dass der Kapitalbedarf in Zukunft nicht oder nur zu nachteiligen Konditionen gedeckt werden kann. Es handelt sich dabei um ein für Life-Science-Unternehmen typisches Risiko.

Marinomed ist zudem in üblichem Maß einem Zinsrisiko auf Basis der Entwicklung internationaler Zinsen ausgesetzt. Spezifische Zinsrisiken ergeben sich aus dem aws-Seedfinancing (3M-EURIBOR plus 2 %) sowie aus den zu leistenden umsatzabhängigen Tantiemen in Zusammenhang mit dem EIB Darlehen. Ab 01.07.2024 kommt im Rahmen des ERP Darlehens ein sprungfixer Zinssatz zur Anwendung, dessen Entwicklung vom 1-Jahres-EURIBOR abhängen wird. Ab dem 15. Dezember 2026 wird die NÖBEG Finanzierung sprungfix, abhängig vom 3-Monats-EURIBOR, verzinst.

Das Unternehmen hält keine derivativen Finanzinstrumente.

3.3 Strategische Risiken

Für Marinomed besteht das Risiko, dass langfristige Potenziale nicht ausgenutzt oder falsch eingeschätzt werden. Bei beiden Technologieplattformen können sich die eingegangenen oder noch zu etablierenden Partnerschaften als nicht vorteilhaft oder nicht realisierbar erweisen. Die heutige Einschätzung des Potenzials der Produkte auf den globalen Märkten kann sich als zu optimistisch herausstellen. Es besteht daher das Risiko, dass die Umsatzziele nicht erreicht werden. Weiters besteht

das Risiko, dass Mitbewerber bessere oder günstigere Produkte entwickeln und dadurch das Marinomed-Portfolio weniger ertragreich ist.

Staatliche Behörden versuchen in praktisch allen regionalen Märkten, die Kosten im Gesundheitswesen durch verstärkten Wettbewerb der Anbieter und permanente Absenkung der Erstattungsgrenzen für Pharmaka zu beschränken. Der rasch wachsende OTC-Markt ist diesen Einflüssen weniger ausgesetzt. Es gibt jedoch starke Konkurrenz von größeren Anbietern, die über deutlich mehr finanzielle und unternehmerische Möglichkeiten verfügen als Marinomed bzw. ihre Partner in den jeweiligen Ländern.

3.4 Operative Risiken

Marinomed ist sowohl auf der Lieferanten-, als auch auf der Vermarktungsseite auf Partner angewiesen. Trotz bestehender Verträge besteht das Risiko, dass ein oder mehrere Partner ohne Verschulden von Marinomed wirtschaftliche oder technische Schwierigkeiten nicht zu lösen vermögen und in der Folge für Marinomed ein Schaden entsteht. Dabei kann der Partner seine eigenen Umsatzziele verfehlen, es kann sich aber auch um Lieferverzögerungen, Zahlungsschwierigkeiten oder andere branchentypische Risiken handeln.

Auch wenn die Umsätze aus Warenverkäufen überwiegend in Euro fakturiert werden, könnte in Ländern außerhalb der Eurozone (mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs) eine Aufwertung des Euro gegenüber den lokalen Währungen die Produkte des Unternehmens für Händler und Endverbraucher verteuern. Dies könnte zu einem

Umsatzrückgang bei den Produkten des Unternehmens führen.

3.5 Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass Finanzmittel, die zur Begleichung von im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten eingegangenen Verpflichtungen erforderlich sind, möglicherweise nicht beschafft werden können. Bisher hat das Unternehmen das operative Geschäft vor allem durch Beteiligung von Investoren am Eigenkapital und über Gesellschafterdarlehen, Einnahmen aus Lizenz- und Distributionsverträgen, den Verkauf von Handelswaren, atypisch stillen Beteiligungen, durch die Ausgabe von Wandelanleihen und neuer Aktien beim Börsengang sowie durch Zuschüsse, geförderte Darlehen und sonstige staatliche Förderungen finanziert.

Marinomed wird immer versuchen, sich finanzielle Flexibilität zu erhalten, z. B. durch Aufnahme zusätzlichen Kapitals zu günstigeren Marktbedingungen oder aufgrund strategischer Überlegungen. So konnten auch die Ausgaben für den Erwerb und Ausbau des neuen Hauptsitzes großteils und zinsgünstig refinanziert werden.

Der Vorstand geht davon aus, dass zumindest in den nächsten Jahren weiterhin erhebliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung und operative Verluste anfallen werden. Der Vorstand rechnet damit, dass die vorhandenen liquiden Mittel sowie die bereits zugesagten Finanzierungen ausreichen werden, um die operativen Aufwendungen und Investitionen für den Primärprognosezeitraum (bis Juni 2023) abdecken zu können. Im Rahmen der

Erstellung der Fortbestehensprognose wurden unterschiedliche Szenarien zum Wachstum der Gesellschaft analysiert. Je nach Intensität der Forschungsaufwendungen (bestehend aus internen und externen Kosten) ergibt sich ein Liquiditätsbedarf im Sekundärprognosezeitraum (ab Juli 2023) von bis zu EUR 10 Mio. Die Intensität der Forschungsaufwendungen und damit der Liquiditätsbedarf lässt sich in hohem Maße anpassen. So wird im Management Case davon ausgegangen, dass sich der Personalstand bis 2026 von derzeit 50 Mitarbeitern fast verdoppelt und neue Produktentwicklungen inklusive klinischer Studien gestartet werden. Zur Finanzierung des dazu notwendigen Liquiditätsbedarfs wird derzeit an unterschiedlichen Finanzierungsalternativen gearbeitet. Der Vorstand geht davon aus, dass diese wie auch bereits in der Vergangenheit rechtzeitig abgeschlossen werden können. Sollte es nicht gelingen, weitere Liquidität zu lukrieren, so können neue Produktenwicklungen verzögert oder unterbrochen werden. In einem angepassten Fallback Szenario wurde auch der Aufbau des Personals auf weniger als 60% Steigerung bis 2026 begrenzt. In diesem Szenario wäre es entsprechend möglich, ohne zusätzliche liquide Mittel auszukommen.

Vor diesem Hintergrund erwartet der Vorstand, dass die Liquidität für das Unternehmen im Primärprognosezeitraum (bis Juni 2023) auch ohne zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit sichergestellt ist und im Sekundärprognosezeitraum Jahresüberschüsse erzielt werden und damit eine positive Fortbestehensprognose vorliegt.

Diese Schätzung basiert auf Annahmen, die sich als falsch erweisen können, und das Unternehmen könnte seine Kapitalressourcen früher ausschöpfen als derzeit erwartet.

3.6 Risiko im Zusammenhang mit Patenten

Die Carragelose-Technologie ist durch mehrere Patente weltweit geschützt. Die Patente der Marinosolv-Technologie befinden sich derzeit in der Nationalisierungsphase. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Patente angefochten werden oder derzeitige Alleinstellungsmerkmale durch neue Technologien oder Produkte verloren gehen. Ebenso können Wettbewerber die Patente von Marinomed missachten und es notwendig machen, dass sich das Unternehmen mit anwaltlicher Beratung und den damit verbundenen Aufwendungen dagegen wehrt.

3.7 Forschungs- und Entwicklungsrisiko

Der Erfolg von Marinomed hängt zu einem großen Teil davon ab, inwieweit die Forschungs- und Entwicklungsinitiativen die antizipierten Ergebnisse erreichen. Die Forschungsaktivitäten von Marinomed dienen der Wissensvermehrung und sind dem Wohl der Menschheit und dem Schutz der Umwelt verpflichtet. Die internen und externen Forscher halten die rechtlichen Vorschriften ein und beachten darüber hinaus auch ethische Grundsätze. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Forschung umfasst im Falle missbrauchsgefährdeter Forschung insbesondere die nachfolgend angesprochenen Maßnahmen: das Erkennen und Minimieren von Forschungsrisiken,

den sorgfältigen Umgang mit Veröffentlichungen, die Dokumentation von Risiken sowie Aufklärungsund Schulungsmaßnahmen. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass in einer klinischen Studie schwere Nebenwirkungen auftreten, oder die Ergebnisse der Forschung und von klinischen Studien nicht die erwarteten primären oder sekundären Endpunkte erreichen bzw. nicht signifikant besser sind als bestehende oder neue Konkurrenzprodukte. Außerdem könnten die regulatorischen Behörden die klinischen Studien als nicht ausreichend erachten und auf der vorliegenden Basis keine Marktzulassung erteilen. Das könnte den Wert der Forschungsprojekte von Marinomed deutlich reduzieren. Im Extremfall könnten einzelne Projekte wertlos und geplante Einnahmen nicht zu erzielen sein.

3.8 Regulatorisches Risiko

Marinomed forscht an und entwickelt Medizinprodukte und Arzneimittel. Für Medizinprodukte ist am 25. Mai 2017 die Verordnung (EU) 2017/745 in Kraft getreten. Sie wird auch Medical Device Regulation (MDR) oder europäische Medizinprodukte-Verordnung genannt. Sie gilt in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Neu entwickelte und veränderte Produkte müssen bereits nach der MDR zertifiziert werden. Bestehende, unveränderte Produkte unterliegen einer Übergangsfrist bis zum 25. Mai 2024, im Anschluss müssen diese ebenfalls nach der MDR zertifiziert sein. Auch wenn Marinomed bereits heute die Umstellung auf die MDR vorbereitet, ist es dem Risiko ausgesetzt, dass die Carragelose-Produkte, die in der EU als Medizinprodukte vermarktet werden, die neuen, höheren Standards nicht erfüllen.

Die Zulassung von Arzneimitteln ist branchentypisch mit hohen Risiken verbunden. Je nach Entscheidung für eine bestimmte Art der Zulassung (zentrales oder dezentrales Verfahren) muss die Zulassung von Behörden mehrerer Staaten genehmigt werden. In den unterschiedlichen Regionen (im Wesentlichen USA, Europa und Asien) folgen die Behörden zudem unterschiedlichen Standards. Je nach Rückfragen und Auflagen der Behörden kann sich dieser Prozess über mehrere Jahre verzögern oder es sogar sinnvoll erscheinen lassen, die Zulassung zurückzuziehen.

3.9 Personalrisiko

Aufgrund der geringen Mitarbeiteranzahl besteht bei einem Ausfall von Schlüsselarbeitskräften das Risiko, dass essenzielles Know-how verloren geht und die Nachbesetzung von vakanten Stellen zu Verzögerungen bei der Zielerreichung führt.

Forschung und Entwicklung

Die F&E-Aktivitäten fokussieren sich auf die beiden Segmente viraler Infektionen und Krankheiten mit überschießendem Immunsystem. Die Forschungsaktivitäten im Bereich viraler Infektionen haben sich seit Ausbruch der Pandemie auf die Bekämpfung von SARS-CoV-2 konzentriert. Dabei konnten sowohl die Wirksamkeit gegen den COVID19 Erreger sowie das sehr gute Sicherheitsprofil des Wirkstoffs bestätigt werden. Davon motiviert wird Marinomed weiter daran arbeiten, seine Expertise in diesem Bereich dafür einzusetzen, Behandlungsoptionen für schwerwiegendere und bislang unzureichend adressierte, virale Krankheiten zu entwickeln. Zuletzt wurde ein Arzneimittel mit einem abschwellenden Wirkstoff entwickelt. Es wurde bereits zur Zulassung eingereicht, jedoch wird sich die Markteinführung verzögern. In einer frühen klinischen Entwicklung befindet sich zudem ein Produkt gegen virale Pneumonie.

Darüber hinaus hat Marinomed mit Marinosolv eine innovative Technologieplattform entwickelt, welche die Bioverfügbarkeit schwerlöslicher Wirkstoffe für die Behandlung empfindlicher Gewebe wie Nase und Augen erhöht. Stabile wässrige Formulierungen schwerlöslicher Wirkstoffe wie Kortikosteroide und Immunsuppressiva ermöglichen einen schnelleren Wirkungseintritt,

hohe lokale Aktivität, erhöhte lokale Bioverfügbarkeit und eine aseptische Herstellung. Derzeit befinden sich drei Produkte in der Entwicklung, die auf entzündliche Erkrankungen der Nase (Budesolv, Flutisolv) und der Augen (Tacrosolv) abzielen. Im Jahr 2015 wurde eine Patentanmeldung eingereicht, deren daraus abgeleitete nationale Patente nun nach und nach erteilt werden, so zum Beispiel im Dezember 2020 in 38 europäischen Ländern. Je nach Wirkstoff können die Produkte entweder OTC (rezeptfrei oder nicht verschreibungspflichtig) oder Rx (verschreibungspflichtig) sein. Im Falle des Kortikosteroid-Nasensprays Budesolv werden je nach Gebiet OTC- und Rx-Zulassungen erwartet, während für immunsuppressive Augentropfen eine Zulassung nur als verschreibungspflichtiges Medikament erwartet wird.

Die Gesellschaft bewahrt sich ein schlankes Geschäftsmodell durch Fokussierung auf Forschung und Entwicklung sowie Auslagerung aller anderen kostenintensiven Teile der Wertschöpfungskette. Marinomed generiert ihren Umsatz entweder durch Lizenzvertriebsverträge oder Tantiemen aus Lizenzverträgen mit ihren Partnern. Für die rezeptfrei vermarkteten Produkte ist die Gesellschaft als Großhändler für ihre Partner weltweit tätig.

Eigene Anteile

Das Unternehmen hält zum Stichtag 31. Dezember 2021 keine eigenen Anteile. Ebenso wurden während des Geschäftsjahrs 2021 keine eigenen Anteile erworben oder veräußert.

Risikomanagementsystem und internes Kontrollsystem

Marinomed betreibt Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln und Medizinprodukten. Das Nutzen von Chancen und Vermeiden von Risiken ist daher wichtig für den Erfolg des Unternehmens. Entsprechend verfolgt Marinomed einen systematischen Ansatz zur Früherkennung von Chancen und Risiken. Die im Abschnitt "Wesentliche Risiken und Ungewissheiten" benannten Bereiche werden wiederkehrend über unternehmensweite Planungs- und Kontrollprozesse hinterfragt. Die Gesamtverantwortung für die interne Kontrolle sowie das Risikomanagement der Marinomed liegt beim Vorstand. Das Risikomanagementsystem

fokussiert auf die im Risikoabschnitt genannten Bereiche. Dabei werden die operativen Risiken vor allem durch eine enge Kommunikation mit internen und externen Stakeholdern (insbesondere Investoren, Analysten, Banken) adressiert. Der regelmäßige Kontakt mit allen externen Zulieferern und Partnern sowie die Dokumentation der Gespräche und Treffen erlauben ein stetes Nachhalten von Planung und Durchführung.

Marinomed hat sowohl Investoren für den IPO und das Wandelanleiheprogramm als auch die EIB für ein Venture Loan gewinnen können. Diese drei

Finanzierungselemente haben einerseits zu einer Verbesserung der Kapitalstruktur geführt, und andererseits erlauben sie dem Unternehmen seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten beschleunigt umzusetzen. Abhängigkeiten von der allgemeinen Wirtschaftslage, dem Finanzierungsumfeld oder einem erfolgreichen Debitorenmanagement sind dadurch reduziert.

Das interne Kontrollsystem der Marinomed hat insbesondere die Aufgabe, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie das Erkennen von Risiken auch außerhalb der Finanzberichterstattung zu sichern. Bei sämtlichen relevanten Geschäftsfällen wird das Vier-Augen-Prinzip eingehalten.

Das interne Kontrollsystem gliedert sich in die Aufbau- und die Ablauforganisation. Der Aufbau der Organisation ist durch flache Hierarchien und eindeutige Zuweisung der Verantwortlichkeit gekennzeichnet. Es besteht eine organisatorische Trennung aus operativer und finanzieller Verantwortung sowie im Rechnungswesen aus Buchhaltung, Controlling und Berichterstattung. Die Ablauforganisation ist durch ein klares Regelwerk gekennzeichnet, das eine angemessene Basis für ein effizientes Kontrollsystem aus Freigaben und Kompetenzen darstellt. Das interne Berichtswesen an den Vorstand hat dabei besonders hohe Bedeutung, um Risiken frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dies erfolgt durch regelmäßige Meetings zu den wesentlichen Themenbereichen, allen voran Forschung und Entwicklung, Supply Chain und Finanzen. Diese Besprechungen finden je nach Bedeutung wöchentlich bzw. monatlich statt. Dabei wird strukturiert über die notwendigen Informationen von den jeweiligen Bereichsleitern

an den Vorstand berichtet. Dadurch sollen jene Risiken vermieden werden, die zu einer unvollständigen oder fehlerhaften Finanzberichterstattung führen können.

Das interne Berichtswesen ist darauf angelegt, dem Vorstand in regelmäßigen Abständen zu ermöglichen, wichtige Prozesse und deren finanzielle Auswirkung auf Plausibilität zu prüfen und mit Planungen zu vergleichen, um bei Abweichungen geeignete Maßnahmen beschließen und ergreifen zu können. Die hierfür notwendigen Planungen, beispielsweise für klinische Studien, externe Dienstleister und Umsätze werden vom Vorstand vorab genehmigt.

Darüber hinaus erstellt die Gesellschaft eine rollierende Liquiditätsplanung, die laufend überwacht und mit den eigenen Vorgaben abgestimmt wird.

Die Ordnungsmäßigkeit des Rechnungswesens basiert auf einem rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem. Ziele sind die Einhaltung der gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS).

Der Jahresabschluss wird durch die internationale Prüfungsgesellschaft BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft.

Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten

Grundkapital

Das Grundkapital teilt sich zum Stichtag wie folgt auf:

Aktiengattung Betrag des Grundkapitals Nennbetrag/Aktie Stückzahl der Aktien
Inhaberaktien 1.480.160,00 1,00 1.480.160

Mit außerordentlichem Hauptversammlungsbeschluss vom 17. September 2018 wurde das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von 867.640 auf Namen lautenden Stückaktien gegen Bareinzahlung von EUR 867.640,00 auf EUR 1.000.000,00 erhöht.

Im Zuge des Börsegangs der Marinomed Biotech AG im ersten Quartal 2019 wurden insgesamt 299.000 neue Inhaberaktien zum Preis von EUR 75,00 je Aktie bei Investoren platziert (davon 260.000 Stk. aus dem Basisangebot und 39.000 Stk. aus Mehrzuteilungen). Dies führte zu einem Gesamtkapitalzufluss von EUR 22.425.000,00, davon Grundkapitalerhöhung EUR 299.000,00.

Für den Umtausch von Wandelschuldverschreibungen in Aktien wurden weitere 170.772 Aktien ausgegeben.

In der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. September 2020 wurde das Bedingte Kapital 2019 um 56.306 auf 43.694 auf Inhaber lautende Stückaktien reduziert sowie ein bedingtes Kapital im Ausmaß von EUR 54.000,00 durch Ausgabe von bis zu 54.000 Inhaberaktien zum Zweck der Bedienung von Aktienoptionen im Rahmen des Stock Option Plans 2020 ("Bedingtes Kapital 2020") beschlossen.

In der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 wurde der Vorstand gemäß §174 (2) AktG ermächtigt, bis zum 16.09.2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrates neue Finanzinstrumente, d.h. Wandelschuldverschreibungen, Gewinnschuldverschreibungen oder Genussrechte, die den Bezug auf und/ oder den Umtausch, ein Bezugs-/Umtauschrecht bzw. eine Bezugs-/Umtauschpflicht auf bis zu 147.243 neue, auf Inhaber lautende Stückaktien vorsehen können, auszugeben. Die Finanzinstrumente können so ausgestaltet sein, dass ihr Ausweis als Fremd- oder Eigenkapital erfolgen kann. Für die Bedienung kann der Vorstand das Bedingte Kapital, eigene Aktien oder eine Kombination aus beidem sowie jede sonstige zulässige Lieferform verwenden. Ausgabebetrag und -bedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen und der Preis der Finanzinstrumente ist unter Berücksichtigung marktüblicher Berechnungsmethoden sowie des Börsekurses der bestehenden Aktien in einem marktüblichen Preisfindungsverfahren zu ermitteln. Der Ausgabebetrag darf nicht unter dem anteiligen Betrag des Grundkapitals liegen. Den Aktionären steht grundsätzlich das Bezugsrecht zu, wobei dieses in der Weise eingeräumt werden kann, dass die Finanzinstrumente von einem Kreditinstitut bzw. Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären

anzubieten. Weiters ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese Finanzinstrumente mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. In der Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 wurde weiters das Bedingte Kapital 2018 aufgehoben und die bedingte Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gemäß §159 (2) 1. AktG um bis zu 147.423 auf Inhaber lautende Stückaktien zur Ausgabe an Gläubiger von Finanzinstrumenten, soweit diese von ihrem Bezugs- oder Umtauschrecht auf Aktien Gebrauch machen bzw. ihre Verpflichtung zum Bezug oder Umtausch erfüllen und der Vorstand beschließt, diese mit neuen Aktien aus dem Bedingten Kapital 2021 zu bedienen, beschlossen. Die aus dem Bedingten Kapital 2021 neu ausgegebenen Aktien sind mit gleicher Gewinnberechtigung ausgestattet wie die übrigen zu diesem Zeitpunkt ausstehenden Aktien.

Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. ein flexibles Wandelanleihenprogramm (Covertible Notes Funding Program, CNFP) mit einem Volumen von bis zu EUR 5.400.000,00 abgeschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung ist Marinomed berechtigt, während der Vertragslaufzeit von ca. 23 Monaten bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu EUR 300.000,00 pro Tranche auszugeben. Nice & Green hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien zu beantragen. Unterlegt ist das CNFP mit bis zu 147.243 neu auszugebende, nennbetragslose Inhaberaktien, die aus dem "Bedingten Kapital 2021" zur Verfügung stehen. In 2021 wurden die ersten beiden Tranchen gezeichnet sowie die erste Tranche umgewandelt, daraus

resultiert ein Zugang zum Grundkapital in Höhe von 3.116 Aktien.

Im Zuge der Bedienung von Aktienoptionen wurde bis zum Stichtag in mehreren Kapitalerhöhungen das Grundkapital gegen Bareinzahlung von EUR 75,00 je Aktie um insgesamt EUR 7.272,00 bis zum 31. Dezember 2021 erhöht.

Zum Abschlussstichtag beläuft sich das Grundkapital somit auf EUR 1.480.160,00, eingeteilt in 1.480.160 stimmberechtigte Aktien.

Die Eigentumsverhältnisse sind in Kapitel 1.1 dargestellt.

Die an der Gesellschaft beteiligten Mitarbeiter üben ihr Stimmrecht unmittelbar aus.

Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstandsund Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots. Wird ein Vorstandsmitglied aus einem Grund entlassen, der nicht in den Geltungsbereich von §27 des österreichischen Angestelltengesetzes fällt, sieht die jeweilige Managementvereinbarung eine Abfindung in Höhe von bis zu zwei Jahresgehältern vor.

Die wesentlichen Finanzierungsvereinbarungen, die Marinomed eingegangen ist, beinhalten übliche Standardklauseln für den Fall eines Kontrollwechsels. Die mit Vertriebspartnern abgeschlossenen Lizenzvereinbarungen sehen teilweise vorzeitige Kündigungsrechte im Fall eines Kontrollwechsels vor.

Genehmigtes Kapital

Mit ordentlichem Hauptversammlungsbeschluss vom 17. September 2020 wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß §169 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 16.09.2025 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 736.017,00, unter teilweisem Bezugsrechtsausschluss sowie teilweiser Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bareinzahlung und/oder Sacheinlage durch Ausgabe von bis zu 736.017 neuen Stammaktien zum Mindestausgabepreis von EUR 1,00 je Aktie zu erhöhen und den Ausgabebetrag, die Ausgabebedingungen sowie weitere Einzelheiten der Kapitalerhöhung im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzusetzen ("Genehmigtes Kapital 2020"). Das Genehmigte Kapital 2018 wurde aufgehoben.

Optionsrücklage

Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Mitarbeiteraktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Gesamtzahl an im Rahmen des ESOP 2019 auszugebenden Aktienoptionen beträgt 43.694, wobei jede Option den Besitzer berechtigt eine Stammaktie zu zeichnen. Im Ausgabezeitpunkt schätzte die Gesellschaft den beizulegenden Zeitwert einer ausgegebenen Aktienoption auf EUR 20,75. Zum Abschlussstichtag wird eine Optionsrücklage in Höhe von EUR 640.534,89 (2020: TEUR 620) ausgewiesen.

AWS Finanzierung

Mit Vertrag vom 2. August 2006 wurde durch die Austria Wirtschaftsservice GmbH ein Mezzanindarlehen mit gewinnabhängiger Verzinsung und Tilgung über EUR 500.000,00 gewährt. Die Zuzählung des Darlehens erfolgte im Jahr 2007. Die Laufzeit betrug ursprünglich 10 Jahre bis zum 30. Juni 2017.

Im Juni 2019 wurde das Nominale des Mezzanindarlehens in Höhe von EUR 500.000,00 zurückbezahlt. Bezüglich der Zinsen, die seit 2006 aufgelaufen sind, konnte eine vorteilhafte Einigung erzielt werden. Der Zinssatz wurde rückwirkend ab dem 1. Februar 2019 von 8,5 % fix auf 2,0 % plus 3M-EURI-BOR (Höchstzinssatz gemäß KMU Förderungsgesetz) reduziert. Weiters wurde vereinbart, dass 30 % des (bereinigten) Gewinns vor Steuern, mindestens jedoch EUR 100.000,00 pro Jahr (auch im Verlustfall) zur Rückzahlung des Darlehens verwendet werden. Zwei Tilgungen in Höhe von je EUR 100.000,00 wurden in 2020 und 2021 geleistet.

Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Im Geschäftsjahr 2021 waren durchschnittlich 43 Mitarbeiter (2020: 37) bei Marinomed beschäftigt, davon 43 aktive (2020: 37). Die durchschnittlichen Mitarbeiter werden dabei als FTE (Full Time Equivalent) auf Basis von 38,5 Wochenstunden als Durchschnitt der 12 Monatswerte des jeweiligen letzten Tages eines Monats gerechnet. Im Bereich Forschung und Entwicklung lag die durchschnittliche Anzahl bei 23 Mitarbeitern (2020: 20). 70% der Mitarbeiter im Unternehmen sind Frauen, im Bereich Forschung und Entwicklung liegt der Anteil sogar bei 71% und in Führungspositionen bei 40%. Im März 2022 erreichte Marinomed zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz beim "Diversity Champion Österreich 2021", einer Initiative der Boston Consulting Group und dem Wirtschaftsmagazin trend. Der Großteil der Mitarbeiter verfügt über eine akademische Ausbildung. Im Durchschnitt über die letzten 5 Jahre lag die Fluktuation bei ca. 10%, dabei wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Austritt verzeichnet. Für die Berechnung der Fluktuation wird die Anzahl der Austritte durch die Anzahl der durchschnittlichen FTE gerechnet und schließt vom Unternehmen ausgesprochene Kündigungen, bzw. vorgeschlagene Aufhebungsvereinbarungen mit ein. Im Bereich Forschung und Entwicklung liegt die Fluktuation bei ca. 4%.

Marinomed ist ein wissenschaftsorientiertes Unternehmen, das sich dem medizinischen Fortschritt verschrieben hat. Mit Fokus auf virale Infektionen und Krankheiten mit überschießendem Immunsystem entwickelt Marinomed biopharmazeutische Produkte. Durch effizientere und besser wirksamere Produkte kann die Gesundheit und das Wohlergehen von Menschen geschützt werden. Zudem ist es Ziel, Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten zu verbessern, bei denen es bisher keine oder nur wenig wirksame Therapien gibt. Die Anwendung der Marinosolv-Technologie erlaubt es zudem mit weniger Wirkstoff die Bioverfügbarkeit eines Produkts zu erhöhen. Damit können Umweltbelastung und Produktionskosten reduziert werden. All dies sind wesentliche Einflussfaktoren für ein nachhaltiges Geschäftsmodell und gleichzeitig Leitlinie von Marinomeds Handeln.

Marinomed entwickelt biopharmazeutische Produkte. Noch während der klinischen Erprobungsphase (bzw. Declaration of Conformity für Medizinprodukte) lizenziert Marinomed diese an Partner. So werden die Produkte von den Partnern auf den Markt gebracht, über Lizenzen produziert und vertrieben. Durch die Auslagerung dieser Teile der Wertschöpfungskette kann sich Marinomed auch bei starkem Wachstum ein schlankes "asset light" Geschäftsmodell bewahren. Durch die Nutzung bereits vorhandener Produktionsstandorte und Vertriebskanäle können nicht nur Kosten gespart, sondern auch der ökologische Fußabdruck klein gehalten werden. Regelmäßige Audits durch Behörden, Marinomed und Marinomeds Kunden haben Qualitätsthemen, aber auch ethische, soziale und andere Nachhaltigkeitsaspekte zum Inhalt. So stellt Marinomed sicher, dass die Zulieferpartner über entsprechende Standards verfügen.

Marinomed vertreibt im Geschäftsjahr 2021 seine Produkte mit 17 Partnern, das sind drei Partner mehr als in 2020. Zwei neue Partner haben im Geschäftsjahr Carragelose-Produkte in Großbritannien, Frankreich und in den nordischen Ländern auf den Markt gebracht. Ein weiterer Partner bereitet den Marktstart in Mexiko und Brasilien vor. Für beide Märkte ist eine eigene regulatorische Zulassung notwendig. Das Unternehmen ist aktuell mit 6 Produkten auf dem Markt und hat zum Jahresende fünf weitere Produkte in der Entwicklungspipeline, über die berichtet wird. Das entspricht zwei mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr.

Aufgrund des starken Wachstums der letzten Jahre wurde eine Verlegung der Forschungs- und Entwicklungseinrichtung von der Veterinärmedizinischen Universität Wien an einen eigenen Firmenstandort nach Korneuburg notwendig. Das vorhandene Bürogebäude wurde durch eine Sanierung thermisch und gebäudetechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Zusätzlich wurde ein Neubau errichtet, der die Labore und neue Büros beherbergt. Beim gesamten Projekt wurde ein spezielles Augenmerk darauf gelegt, möglichst ressourcen-, umweltschonend und nachhaltig vorzugehen. Dem Umweltschutzgedanken folgend wurden für den Fuhrpark zwei Elektroautos angeschafft, die auf dem Firmengelände geladen werden können. Der Strom kommt dabei vorzugsweise von der Solaranlage auf dem Dach des neuen Gebäudes. Der hohe Digitalisierungsgrad senkt darüber hinaus den Papier- und Büromaterialverbrauch auf geringes Niveau. Weitere Informationen zu Umweltbelangen können dem Nachhaltigkeitsbericht entnommen werden.

Marinomed folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht, der auf der Website der Gesellschaft (www.marinomed.com) veröffentlicht wird. Die Gesellschaft hat einen Compliance Officer benannt, der seit dem Geschäftsjahr 2019 den Vorstand berät und das Funktionieren des internen Kontrollsystems überwacht.

Korneuburg, am 12. April 2022

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Andreas Grassauer Eva Prieschl-Grassauer Pascal Schmidt

Financial statements

Bilanz

alle Beträge in EUR 31.12.2021 31.12.2020
AKTIVA
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie Lizenzen 169.433,47 187.583,63
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 5.614.791,32 2.574.948,94
davon Grundwert 358.925,00 358.925,00
2. Maschinen 63.813,02 74.448,52
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 604.357,87 349.723,95
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0,00 2.961.991,55
6.282.962,21 5.961.112,96
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 35.000,00 35.000,00
6.487.395,68 6.183.696,59
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 916.325,55 823.221,48
2. geleistete Anzahlungen 0,00 2.976,00
916.325,55 826.197,48
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.624.050,46 2.537.540,91
2. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 1.420.503,90 2.880.406,85
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 500,00 32.656,98
5.044.554,36 5.417.947,76
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 5.774.547,74 9.178.412,93
11.735.427,65 15.422.558,17
C. Rechnungsabgrenzungsposten 268.098,51 74.646,27
Summe Aktiva 18.490.921,84 21.680.901,03
alle Beträge in EUR 31.12.2021 31.12.2020
PASSIVA
A. Negatives Eigenkapital, Eigenkapital
I. eingefordertes Grundkapital 1.480.160,00 1.472.660,00
übernommenes Grundkapital 1.480.160,00 1.472.660,00
einbezahltes Grundkapital 1.480.160,00 1.472.660,00
II. Kapitalrücklagen
1. gebundene 31.069.463,97 30.373.512,73
2. nicht gebundene 7.086.764,00 7.086.764,00
38.156.227,97 37.460.276,73
III. Optionsrücklagen
1. Optionsrücklage 640.534,89 619.793,07
IV. Bilanzverlust -43.103.477,44 -36.654.743,99
davon Verlustvortrag -36.654.743,99 -29.682.792,86
-2.826.554,58 2.897.985,81
B. Investitionszuschüsse 72.813,71 0,00
C. Rückstellungen
1. sonstige Rückstellungen 1.621.661,38 2.208.193,90
D. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 300.000,00 0,00
davon konvertibel 300.000,00 0,00
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 300.000,00 0,00
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 14.040.179,41 12.000.000,00
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 301.743,46 0,00
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 13.738.435,95 12.000.000,00
3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 311.481,00 32.688,00
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 311.481,00 32.688,00
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.994.838,72 1.975.797,73
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 1.994.838,72 1.975.797,73
5. sonstige Verbindlichkeiten 1.945.978,37 1.812.145,58
davon aus Steuern 19.510,42 11.058,82
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 101.007,56 90.796,81
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 522.917,67 744.918,53
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 1.423.060,70 1.067.227,05
18.592.477,50 15.820.631,31
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 3.430.980,85 2.753.404,26
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 15.161.496,65 13.067.227,05
E. Rechnungsabgrenzungsposten 1.030.523,83 754.090,01
Summe Passiva 18.490.921,84 21.680.901,03

Gewinn- und Verlustrechnung

alle Beträge in EUR 2021 2020
1. Umsatzerlöse 11.658.290,63 8.269.820,16
2. sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 405.317,68 17.551,97
b) übrige 1.233.894,96 1.155.025,65
1.639.212,64 1.172.577,62
3. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand 6.421.584,52 5.521.554,46
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 4.036.230,72 3.898.787,81
10.457.815,24 9.420.342,27
4. Personalaufwand
a) Gehälter 3.555.346,46 3.356.027,52
b) soziale Aufwendungen 919.314,48 741.903,53
aa) Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 53.666,99 48.888,21
bb) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Ab
gaben und Pflichtbeiträge
807.256,37 678.694,83
4.474.660,94 4.097.931,05
5. Abschreibungen
a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 452.346,04 278.118,61
6. sonstige betriebliche Aufwendungen
a) übrige 3.113.954,89 1.955.416,33
7. Zwischensumme aus Z 1 bis 6 (Betriebsergebnis) -5.201.273,84 -6.309.410,48
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,00 66,12
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.022.313,93 662.606,77
10. Zwischensumme aus Z 8 bis 9 (Finanzergebnis) -1.022.313,93 -662.540,65
11. Ergebnis vor Steuern -6.223.587,77 -6.971.951,13
12. Steuern vom Einkommen 225.145,68 0,00
13. Ergebnis nach Steuern -6.448.733,45 -6.971.951,13
14. Jahresfehlbetrag -6.448.733,45 -6.971.951,13
15. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -36.654.743,99 -29.682.792,86
16. Bilanzverlust -43.103.477,44 -36.654.743,99

Anhang A. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Allgemeine Grundsätze

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 189 ff des Unternehmensgesetzbuchs (UGB) unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit entsprechend den gesetzlichen Regelungen eingehalten.

Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Ausführungen im Kapitel "Negatives Eigenkapital" verwiesen.

Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden - soweit gesetzlich geboten - berücksichtigt.

Die Gliederung und der Ausweis der einzelnen Posten des Jahresabschlusses wurden nach den allgemeinen Bestimmungen der §§ 196 bis 200 UGB unter Berücksichtigung der ergänzenden Vorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 221 bis 235 UGB) vorgenommen.

Die Bewertung der einzelnen Posten der Bilanz erfolgte entsprechend den §§ 201 bis 211 UGB und unter Berücksichtigung der Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 221 bis 235 UGB).

Die COVID-19 Krise hat im Geschäftsjahr weder zu wesentlichen negativen Auswirkungen auf den Jahresabschluss geführt, noch haben sich daraus Änderungen bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ergeben.

1. Anlagevermögen

Immaterielles Anlagevermögen

Die erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterliegen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen.

Folgende Nutzungsdauern wurden den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt:

Nutzungsdauer in Jahren
EDV-Software 3–5
Patente 14

Sachanlagen

Das abnutzbare Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen vermindert werden. Die geringwertigen Vermögensgegenstände bis zu einem Wert von EUR 800,00 wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear der voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend vorgenommen. Für Zugänge in der ersten Jahreshälfte wird die volle Jahresabschreibung, für Zugänge in der zweiten Jahreshälfte die halbe Jahresabschreibung verrechnet.

Folgende Nutzungsdauern wurden den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt:

Nutzungsdauer in Jahren
Grundstücke und Bauten (inkl. Grundstückseinrichtungen) 5-30
Maschinen 4- 8
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2-10

Finanzanlagen

Das Finanzanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten bewertet. Wertminderungen werden berücksichtigt, wenn der beizulegende Wert am Abschlussstichtag niedriger ist und die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.

2. Umlaufvermögen

Rohstoffe und Handelswaren

In der Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden Primärpackmittel für die Warenproduktion und Bulkware sowie Labormaterialien ausgewiesen.

Die Vorräte wurden mit den Einkaufspreisen angesetzt, das Identitätspreisverfahren wurde angewendet. Bei der Bewertung wurde das strenge Niederstwertprinzip beachtet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert angesetzt.

Im Falle erkennbarer Einzelrisken wurde der niedrigere beizulegende Wert angesetzt.

Fremdwährungsforderungen wurden mit ihrem Entstehungskurs oder mit dem niedrigeren Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

3. Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen

In den sonstigen Rückstellungen wurden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe oder dem Grunde nach ungewissen Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach bestmöglicher Schätzung zur Erfüllung der Verpflichtung aufgewendet werden müssen. Sämtliche Rückstellungen haben eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.

4. Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Fristigkeit der Verbindlichkeiten ist aus der Bilanz ersichtlich. Zum Bilanzstichtag bestehen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren aus standortbezogenen Finanzierungen in Höhe von EUR 3.223.600,00 (2020: TEUR 2.400). Es wird auf die Erläuterungen in Kapitel AWS Finanzierung sowie Verbindlichkeiten verwiesen.

Fremdwährungsverbindlichkeiten wurden mit ihrem Entstehungskurs oder mit dem höheren Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

B. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind in folgendem Anlagenspiegel dargestellt:

Anschaffungs-/
Herstellungskosten
Abschreibungen kumuliert
01.01.21
31.12.21
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
01.01.21
31.12.21
Abschreibungen
Zuschreibungen
Abgänge 01.01.21
31.12.21
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und
Vorteile sowie Lizenzen
304.249,99 39.016,49 116.666,36 57.166,65 0,00 187.583,63
343.266,48 0,00
0,00
173.833,01 0,00 169.433,47
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 2.651.694,59
5.887.510,74
94.237,49
325,66
76.745,65
272.719,42
195.973,77
0,00
0,00 2.574.948,94
5.614.791,32
3.141.904,32
davon Grundwert 358.925,00 0,00 0,00 0,00 0,00 358.925,00
358.925,00 0,00
0,00
0,00 0,00 358.925,00
Maschinen 124.896,50 0,00 50.447,98 10.635,50 0,00 74.448,52
124.896,50 0,00
0,00
61.083,48 0,00 63.813,02
andere Anlagen, Betriebs
und Geschäftsausstattung
788.552,01 272.332,34 438.828,06 188.570,12 37.426,76 349.723,95
1.194.329,29 40.353,25
173.798,19
589.971,42 0,00 604.357,87
geleistete Anzahlungen und
Anlagen in Bau
2.961.991,55 406.219,11 0,00 0,00 0,00 2.961.991,55
0,00 52.508,15
-3.315.702,51
0,00 0,00 0,00
6.527.134,65 772.788,94 566.021,69 395.179,39 37.426,76 5.961.112,96
7.206.736,53 93.187,06
0,00
923.774,32 0,00 6.282.962,21
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen
Unternehmen
35.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 35.000,00
35.000,00 0,00
0,00
0,00 0,00 35.000,00
Summe Anlagenspiegel 6.866.384,64
7.585.003,01
811.805,43
93.187,06
0,00
682.688,05
1.097.607,33
452.346,04
0,00
37.426,76 6.183.696,59
6.487.395,68

Die Zugänge zum immateriellen Anlagevermögen betreffen im Jahr 2021 zur Gänze Softwarelizenzen. Die Zugänge im Sachanlagevermögen resultieren überwiegend aus der Errichtung und Ausstattung des Firmenstandortes in Korneuburg. Das Bestandsgebäude wurde im Juni 2020 in Betrieb genommen und ein Zubau, der Labor- und Büroräumlichkeiten umfasst, wurde im ersten Quartal 2021 bezogen.

Anteile an verbundenen Unternehmen

Firmenname Firmensitz Eigenkapital Anteil in % Jahresverlust Bilanzstichtag
Marino Immo
GmbH
Korneuburg 35.000,00 100,0 -708,47 31.12.2021

Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen die Marino Immo GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Marinomed Biotech AG, die am 3. August 2019 gegründet wurde. Das Stammkapital in Höhe von EUR 35.000,00 wurde zur Gänze bar eingezahlt.

Umlaufvermögen

Vorräte

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe betreffen mit EUR 73.328,62 (2020: TEUR 120) gelagerte Labormaterialien für klinische Studien und mit EUR 4.059,64 (2020: TEUR 0) unverpackte Bulkware. Der Rest in Höhe von EUR 838.937,29 (2020: TEUR 703) entfällt auf Primärpackmittel und Rohstoffe für die Herstellung von Handelsware.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weisen an beiden Bilanzstichtagen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr auf und betreffen überwiegend Warenlieferungen sowie Lizenz- und sonstige Umsatzerlöse.

Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände

Die sonstigen Forderungen beinhalten neben Guthaben bei Finanzämtern in Höhe von EUR 34.829,35 (2020: TEUR 1.353) ein jederzeit kündbares Darlehen (EUR 176.000,00; 2020: TEUR 176), welches durch eine Bankgarantie zugunsten Marinomed besichert ist. Weiters werden Forderungen aus der Forschungsprämie in Höhe von EUR 939.922,50 (2020: TEUR 1.091) ausgewiesen. Die sonstigen Forderungen beinhalten im Jahr 2021 realisierte Erträge in Höhe von EUR 538.086,20 (2020: TEUR 423), die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Latente Steueransprüche

Latente Steuerschulden und Steueransprüche werden auf Basis der erwarteten Steuersätze ermittelt, die im Zeitpunkt der Erfüllung der Steuerbelastung oder -entlastung voraussichtlich Geltung haben werden.

Zwischen den unternehmensrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen bestehen folgende temporäre Unterschiedsbeträge:

Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2021 2020
alle Beträge in EUR
Geldbeschaffungskosten 210.726,79 226.694,68
Aktivposten PKW 600,50 2.666,38
Urlaubsrückstellung 44.506,42 44.629,32
Gebäude 65.932,15 19.066,41
321.765,86 293.056,79

Daraus ergeben sich unter Anwendung des Körperschaftsteuersatzes von 25% die aktiven latenten Steuern wie folgt:

Geschäftsjahr zum 31. Dezember
alle Beträge in EUR
2021 2020
Geldbeschaffungskosten 52.681,70 56.673,67
Aktivposten PKW 150,12 666,59
Urlaubsrückstellung 11.126,61 11.157,33
Gebäude 16.483,04 4.766,60
80.441,46 73.264,20

Der Anstieg der aktiven temporären Differenzen gegenüber dem Vorjahr resultiert aus unterschiedlichen Nutzungsdauern beim Geschäftsgebäude. Die stufenweise Reduktion des Körperschaftsteuersatzes bis zum Jahr 2024 würde aktive latente Steuern in Höhe von EUR 75.665,00 ergeben.

Aktive latente Steuern aus steuerlichen Verlustvorträgen wurden mit einem Steuersatz von 25% gewichtet und belaufen sich am Bilanzstichtag auf EUR 11.137.939,97 (2020: TEUR 9.453), welche im Sinne des § 198 (9) UGB nicht in der Bilanz angesetzt werden. Latente Ertragsteueransprüche wurden bis zum Ende der Berichtsperiode nicht angesetzt, da es nicht absehbar ist, wann zukünftige zu versteuernde Gewinne verfügbar sein werden, gegen die temporäre Differenzen verwendet werden können. Unter Berücksichtigung der stufenweisen Reduktion des Körperschaftsteuertarifs auf 23% bis zum Jahr 2024 ergeben sich aktive Latenzen auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von EUR 10.246.904,77.

Negatives Eigenkapital

Eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes liegt nicht vor, da eine positive Fortbestehensprognose vorliegt.

Das Unternehmen hat seit seiner Gründung erhebliche Verluste aus dem operativen Geschäft generiert. Da das Unternehmen ein Biotechnologie-Unternehmen ist, handelt es sich nicht um unerwartete, sondern geplante Verluste. Das Geschäftsmodell des Unternehmens sieht eine Phase der Forschung und Entwicklung über mehrere Jahre vor, bevor entsprechende Erträge erzielt werden. Das Risiko aus Forschung und Entwicklung sowie die Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken werden im Wesentlichen durch Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen, die Förderprogramme der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG und die Forschungsprämie der österreichischen Regierung sowie externe Forschungsaufträge gedeckt.

Der Gesellschaft wurde am 25. Februar 2019 von der Europäischen Investitionsbank (EIB) ein Darlehen in Höhe von bis zu TEUR 15.000 gewährt, das durch eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) gedeckt ist. Dieses Venture Debt-Darlehen wird zu marktüblichen Zinssätzen verzinst. Im Oktober 2019 nahm Marinomed die erste Tranche des Darlehens in Höhe von TEUR 4.000, im Dezember 2020 die zweite Tranche in Höhe von TEUR 5.000, im Februar 2022 die dritte Tranche in Höhe von TEUR 6.000 in Anspruch. Die Rückzahlung erfolgt in den Jahren 2023-2027.

Weiters wurden im November 2020 und Oktober 2021 beide Tranchen der Immobilienfinanzierung (ERP Darlehen) für die Errichtung der neuen Unternehmenszentrale in Korneuburg in Höhe von insgesamt TEUR 3.800 abgerufen. Der zweite Teil der Finanzierung, der von der NÖ Bürgschaften und Beteiligungen GmbH (NÖBEG) bereitgestellt wurde, wurde im Dezember 2021 teilweise abgerufen (TEUR 1.000 von TEUR 1.200).

Im Oktober 2021 wurde eine Finanzierung im Volumen von bis zu TEUR 5.400 in einem flexiblen Wandelanleihenprogramm (Convertible Notes Funding Program, CNFP) mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. abgeschlossen. Im Rahmen der Vereinbarung ist die Marinomed Biotech AG berechtigt, während der Vertragslaufzeit von ca. 23 Monaten bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu TEUR 300 pro Tranche auszugeben. Nice & Green S.A. hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach ihrer Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien der Gesellschaft zu beantragen.

Es ist von weiteren Umsätzen aus Lizenz- und Meilensteinzahlungen aus bestehenden sowie in Verhandlung befindlichen Verträgen zur Vermarktung bestehender und zukünftiger Produkte und Technologien abhängig, inwieweit das Unternehmen in der Lage ist, Gewinne zu erwirtschaften.

Der Vorstand rechnet damit, dass die vorhandenen liquiden Mittel sowie die bereits zugesagten Finanzierungen ausreichen werden, um die operativen Aufwendungen und Investitionen für den Primärprognosezeitraum (bis Juni 2023) abdecken zu können. Im Rahmen der Erstellung der Fortbestehensprognose wurden unterschiedliche Szenarien zum Wachstum der Gesellschaft analysiert. Je nach Intensität der Forschungsaufwendungen (bestehend aus internen und externen Kosten) ergibt sich ein Liquiditätsbedarf im Sekundärprognosezeitraum (ab Juli 2023) von bis zu EUR 10 Mio. Die Intensität der Forschungsaufwendungen und damit der Liquiditätsbedarf lässt sich in hohem Maße anpassen. So wird im Management Case davon ausgegangen, dass sich der Personalstand bis 2026 von derzeit 50 Mitarbeitern fast verdoppelt und neue Produktentwicklungen inklusive klinischer Studien gestartet werden. Zur Finanzierung des dazu notwendigen Liquiditätsbedarfs wird derzeit an unterschiedlichen Finanzierungsalternativen gearbeitet. Der Vorstand geht davon aus, dass diese wie auch bereits in der Vergangenheit rechtzeitig abgeschlossen werden können. Sollte es nicht gelingen, weitere Liquidität zu lukrieren, so können neue Produktenwicklungen verzögert oder unterbrochen werden. In einem angepassten Fallback Szenario wurde auch der Aufbau des Personals auf weniger als 60% Steigerung bis 2026 begrenzt. In diesem Szenario wäre es entsprechend möglich, ohne zusätzliche liquide Mittel auszukommen.

Vor diesem Hintergrund erwartet der Vorstand, dass die Liquidität für das Unternehmen im Primärprognosezeitraum (bis Juni 2023) auch ohne zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit sichergestellt ist und im Sekundärprognosezeitraum Jahresüberschüsse erzielt werden und damit eine positive Fortbestehensprognose vorliegt.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde daher unter der Prämisse der Unternehmensfortführung erstellt, wonach das Unternehmen auf absehbare Zeit seinen Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und in der Lage sein wird, im normalen Geschäftsverlauf seine Vermögenswerte zu realisieren und Verbindlichkeiten zu bedienen.

Grundkapital

Das Grundkapital teilt sich wie folgt auf:

Aktiengattung Betrag des
Grundkapitals
EUR
Nennbetrag/
Aktie
EUR
Stückzahl der Aktien
Inhaberaktien 1.480.160,00 1,00 1.480.160

Im Jahr 2021 wurde die Anzahl der Stimmrechte um weitere 7.500 Aktien erhöht (bedingte Kapitalerhöhung), davon entfallen 4.384 auf das Mitarbeiteraktienoptionsprogramm und weitere 3.116 auf die Umwandlung von Wandelschuldverschreibungen.

Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. ein flexibles Wandelanleihenprogramm (Covertible Notes Funding Program, CNFP) mit einem Volumen von bis zu EUR 5.400.000,00 abgeschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung ist Marinomed berechtigt, während der Vertragslaufzeit von ca. 23 Monaten bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu EUR 300.000,00 pro Tranche auszugeben. Nice & Green hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien zu beantragen. Unterlegt ist das CNFP mit bis zu 147.243 neu auszugebende, nennbetragslose Inhaberaktien, die aus dem "Bedingten Kapital 2021" zur Verfügung stehen. In 2021 wurden die ersten beiden Tranchen gezeichnet sowie die erste Tranche umgewandelt, daraus resultiert ein Zugang zum Grundkapital in Höhe von 3.116 Aktien.

Zum Bilanzstichtag beläuft sich das Grundkapital somit auf EUR 1.480.160,00, eingeteilt in 1.480.160 stimmberechtigte Inhaberaktien. Davon sind zum Bilanzstichtag EUR 1.474.731,00 ins Firmenbuch eingetragen.

In der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. September 2020 wurde die Aufhebung des Genehmigten Kapitals 2018 sowie die Ermächtigung des Vorstands gemäß § 169 Aktiengesetz, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 16.09.2025 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 736.017,00, unter teilweisem Bezugsrechtsausschluss sowie teilweiser Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bareinzahlung und/ oder Sacheinlage durch Ausgabe von bis zu 736.017 neue auf Inhaber lautende Stückaktien zum Mindestausgabepreis von € 1,00 je Aktie (anteiliger Betrag am Grundkapital je Aktie) zu erhöhen und den Ausgabebetrag, die Ausgabebedingungen und weitere Einzelheiten der Kapitalerhöhung im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzusetzen ("Genehmigtes Kapital 2020").

Darüber hinaus wurde das "Bedingte Kapital 2019" um 56.306 auf 43.694 auf Inhaber lautende Stückaktien reduziert sowie ein bedingtes Kapital im Ausmaß von EUR 54.000,00 durch Ausgabe von bis zu 54.000 Inhaberaktien zum Zweck der Bedienung von Aktienoptionen im Rahmen des Stock Option Plans 2020 ("Bedingtes Kapital 2020") beschlossen.

In der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 wurde der Vorstand gemäß §174 (2) AktG ermächtigt, bis zum 16.09.2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrates neue Finanzinstrumente, d.h. Wandelschuldverschreibungen, Gewinnschuldverschreibungen oder Genussrechte, die den Bezug auf und/oder den Umtausch, ein Bezugs-/Umtauschrecht bzw. eine Bezugs-/Umtauschpflicht auf bis zu 147.243 neue, auf Inhaber lautende Stückaktien vorsehen können, auszugeben. Die Finanzinstrumente können so ausgestaltet sein, dass ihr Ausweis als Fremd- oder Eigenkapital erfolgen kann. Für die Bedienung kann der Vorstand das Bedingte Kapital, eigene Aktien oder eine Kombination aus beidem sowie jede sonstige zulässige Lieferform verwenden. Ausgabebetrag und -bedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen und der Preis der Finanzinstrumente ist unter Berücksichtigung marktüblicher Berechnungsmethoden sowie des Börsekurses der bestehenden Aktien in einem marktüblichen Preisfindungsverfahren zu ermitteln. Der Ausgabebetrag darf nicht unter dem anteiligen Betrag des Grundkapitals liegen. Den Aktionären steht grundsätzlich das Bezugsrecht zu, wobei dieses in der Weise eingeräumt werden kann, dass die Finanzinstrumente von einem Kreditinstitut bzw. Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten. Weiters ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese Finanzinstrumente mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. In der Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 wurde weiters das Bedingte Kapital 2018 aufgehoben und die bedingte Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gemäß §159 (2) 1. AktG um bis zu 147.423 auf Inhaber lautende Stückaktien zur Ausgabe an Gläubiger von Finanzinstrumenten, soweit diese von ihrem Bezugs- oder Umtauschrecht auf Aktien Gebrauch machen bzw. ihre Verpflichtung zum Bezug oder Umtausch erfüllen und der Vorstand beschließt, diese mit neuen Aktien aus dem Bedingten Kapital 2021 zu bedienen, beschlossen. Die aus dem Bedingten Kapital 2021 neu ausgegebenen Aktien sind mit gleicher Gewinnberechtigung ausgestattet wie die übrigen zu diesem Zeitpunkt ausstehenden Aktien.

Gebundene Kapitalrücklage

Im Zuge des Börsegangs der Marinomed Biotech AG wurden EUR 22.126.000,00 durch Ausgabe von 299.000 neuen Inhaberaktien in die Kapitalrücklage eingestellt, weitere EUR 7.925.961,03 betreffen die Wandelanleihe.

Durch Ausgabe von Aktien im Rahmen eines Aktienoptionsprogramms im Jahr 2021 wurden EUR 74.811,93 (2020: TEUR 108) von der Optionsrücklage in die gebundene Kapitalrücklage umgebucht, aus der bedingten Kapitalerhöhung wurden weitere EUR 324.416,00 (2020: TEUR 214) in die gebundene Kapitalrücklage eingestellt.

Aus der Wandlung der 1. Tranche der Wandelanleihe resultierte bei der Ausgabe neuer Anteile eine Kapitalrücklage in Höhe von EUR 296.723,31 (2020: TEUR 0), Kapitalrücklagen iSd §229 Abs 2 Z 2 UGB waren nicht zu erfassen. Für weitere Details wird auf das Kapitel "Anleiheverbindlichkeiten" verwiesen.

Optionsrücklage

Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Mitarbeiteraktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Gesamtzahl an im Rahmen des "ESOP 2019" auszugebenden Aktienoptionen beträgt 43.694, wobei jede Option den Besitzer berechtigt eine Stammaktie zu zeichnen. Im Ausgabezeitpunkt schätzte die Gesellschaft den beizulegenden Zeitwert einer ausgegebenen Aktienoption auf EUR 20,75. Zum Abschlussstichtag wird eine Optionsrücklage in Höhe von EUR 640.534,89 (2020: TEUR 620) ausgewiesen. Für weitere Details wird auf Kapitel D Sonstige Angaben - Angaben zu Aktienoptionen verwiesen.

AWS Finanzierung

Mit Vertrag vom 2. August 2006 wurde durch die Austria Wirtschaftsservice GmbH ein Mezzanindarlehen mit gewinnabhängiger Verzinsung und Tilgung über EUR 500.000,00 gewährt. Die Zuzählung des Darlehens erfolgte im Jahr 2007. Die Laufzeit betrug ursprünglich 10 Jahre bis zum 30. Juni 2017.

Im Juni 2019 wurde das Nominale des aws-Seedfinancing in Höhe von EUR 500.000,00 zurückbezahlt. Bezüglich der Zinsen, die seit 2006 aufgelaufen sind, konnte eine vorteilhafte Einigung erzielt werden. Der Zinssatz wurde rückwirkend ab dem 1. Februar 2019 von 8,5 % fix auf 2 % plus 3M-EURIBOR (Höchstzinssatz gemäß KMU Förderungsgesetz) reduziert. Weiters wurde vereinbart, dass im Falle eines Verlustes jährlich EUR 100.000,00 zu tilgen sind. Sofern das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaftet, müssen 30 % des Gewinns vor Steuern (bereinigt um bestimmte Posten, mindestens EUR 100.000,00) zur Rückzahlung des Darlehens verwendet werden. Zwei Tilgungen in Höhe von je EUR 100.000,00 wurden in 2020 und 2021 geleistet. Die kumulierten Zinsen in Höhe von EUR 419.945,97 sind in den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen, davon EUR 100.000,00 mit einer Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr und EUR 319.945,97 mit einer Restlaufzeit von bis zu 5 Jahren.

Investitionszuschüsse

In den Investitionszuschüssen ist die Investitionsprämie in Höhe von EUR 83.279,85 abzüglich der Auflösungen des Geschäftsjahres 2021 in Höhe von EUR 10.466,14 ausgewiesen:

alle Beträge in EUR Investitionsprämie Auflösung 31.12.2021
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und
Vorteile sowie Lizenzen
16.849,84 -1.843,95 15.005,89
Grundstücke und Bauten 13.759,00 -1.048,94 12.710,06
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 52.671,01 -7.573,24 45.097,77
83.279,85 -10.466,14 72.813,71

Rückstellungen

Im Geschäftsjahr 2013 wurden einem großen internationalen Pharmakonzern die exklusiven Rechte an der antiviralen Produktlinie der Marinomed für mehrere Territorien gewährt. Eine vertraglich vereinbarte Gutschrift bei Rückgabe der exklusiven Rechte (EUR 750.000,00) wurde in 2014 zu 100 % rückgestellt. Im Jahr 2021 wurde die Rückstellung in Höhe von EUR 450.000,00 verbraucht, weitere EUR 300.000,00 konnten aufgelöst werden.

Demgegenüber steht ein Anstieg bei den übrigen sonstigen Rückstellungen, welcher überwiegend noch nicht verrechnete Drittleistungen im R&D Bereich betrifft.

Verbindlichkeiten

Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. ein flexibles Wandelanleihenprogramm (Covertible Notes Funding Program) mit einem Volumen von bis zu EUR 5.400.000,00 abgeschlossen. Für weitere Details wird auf die Erläuterungen im Kapitel "Grundkapital" verwiesen.

Die ersten beiden Tranchen wurden im Berichtsjahr gezeichnet. Durch Wandlung der Anleihen aus der ersten Tranche wurden im Jahr 2021 3.116 Stückaktien ausgegeben. Zum Bilanzstichtag wird eine kurzfristige Anleiheverbindlichkeit aus der 2. Tranche in Höhe von EUR 300.000,00 ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten wie im Vorjahr ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank in Höhe von EUR 4.000.000,00, welches der Gesellschaft im Oktober 2019 zugeflossen ist (1. Tranche). Die Verzinsung erfolgt mit einem Fixzinssatz von 7,5% (1% jährlich zahlbar und 6,5% endfällig), ab dem Jahr 2020 ist zusätzlich eine umsatzabhängige Vergütung in Höhe von 2,25% zu leisten. Das Darlehen weist eine Laufzeit von 5 Jahren ab Zuzählung auf.

Die 2. Tranche wurde im Dezember 2020 abgerufen und wird in Höhe von EUR 5.000.000,00 in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. Das Darlehen wird mit 6,5% p.a. fix verzinst und ist ebenfalls 5 Jahre nach Zuzählung zu tilgen.

Zur Finanzierung des neuen Firmenstandortes wurde von AWS Wirtschaftsservice in Verbindung mit dem ERP-Fonds sowie NÖBEG ein Finanzierungsrahmen in Höhe von insgesamt EUR 5.000.000,00 gewährt. Der Darlehensrahmen des ERP-Fonds (insgesamt EUR 3.800.000,00) wurde vollständig abgerufen. Das Darlehen wird mit 0,5% p.a. (sprungfix ab dem 01.07.2024) zuzüglich eines Garantieentgelts zwischen 1,2% und 2,0% p.a. verzinst und ist nach einer rückzahlungsfreien Periode ab dem 30.6.2024 in 20 halbjährlichen Raten zu tilgen. Die Finanzierung durch NÖBEG mit einem Gesamtrahmen von EUR 1.200.000,00 ist als stille Gesellschaft etabliert und wurde im Geschäftsjahr in Höhe von EUR 1.000.000,00 abgerufen und ist ab 31.12.2023 in 11 Jahresraten zu tilgen. Gebühren und Provisionen werden in Höhe von 2,25% p.a. (sprungfix ab dem 15.12.2026) fällig, darüber hinaus fällt eine Haftungsprovision von 0,28% an. Der Finanzierungsrahmen ist durch ein ins Grundbuch einverleibtes Pfandrecht zugunsten des auszahlenden Kreditinstituts im Höchstbetrag von EUR 4.444.000,00 besichert.

Verbindlichkeiten betreffend Zinsen, Royalties und Bankgebühren für Finanzierungen der Europäischen Investitionsbank und des ERP-Fonds werden in Höhe von insgesamt EUR 1.240.179,41 in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis in den sonstigen Verbindlichkeiten (TEUR 554).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (EUR 1.994.838,72, 2020: TEUR 1.976) betreffen überwiegend Waren- und Rohstofflieferungen sowie Verbindlichkeiten aus einer Transaktionsgebühr.

Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen mit EUR 169.717,55 Aufwendungen des laufenden Geschäftsjahres, die erst in Folgejahren zahlungswirksam werden (2020: TEUR 688).

sonstige Verbindlichkeiten 31.12.2021 31.12.2020
alle Beträge in EUR
Zinsen und Royalties EIB 0,00 523.775,11
Finanzierung NÖBEG 1.000.000,00 0,00
Zinsen AWS 419.945,97 519.945,97
Darlehen WAW 200.000,00 400.000,00
Steuern und soziale Sicherheit 120.517,98 101.855,63
Bankbearbeitungsgebühren Standortfinanzierung 1.265,00 45.000,00
Leasingverbindlichkeiten 15.416,36 27.470,14
Zinsen WAW 666,67 1.333,34
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 188.166,39 192.765,39
1.945.978,37 1.812.145,58

Im Oktober 2020 wurde mit der Wirtschaftsagentur Wien eine Ratenzahlungsvereinbarung über einen Betrag von insgesamt EUR 510.000,00 abgeschlossen, welches mit 2% p.a. verzinst wird. Die Resttilgung erfolgt in 2 Jahresraten bis zum 1.11.2023.

Zur Fristigkeit der Verbindlichkeit aus der Zinsabgrenzung Mezzaninkapital wird auf die Erläuterungen zur AWS Finanzierung verwiesen.

Passive Rechnungsabgrenzung

Die passive Rechnungsabgrenzung enthält Zahlungseingänge für Forschungs-Förderprojekte, welche die zu realisierenden Zuschüsse übersteigen.

C. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Umsatzerlöse 2021 2020
alle Beträge in EUR
Verkauf von Waren 9.034.151,14 7.676.355,86
Upfront- und Meilensteinzahlungen 2.149.157,81 20.000,00
Erlöse aus Lizenzverträgen 370.182,83 353.602,65
Sonstige Umsatzerlöse 104.798,85 219.861,65
11.658.290,63 8.269.820,16

Die Umsatzerlöse wurden auf folgenden Märkten erzielt:

alle Beträge in TEUR 2021 2020
Österreich 603 441
Sonstige europäische Länder 5.792 5.408
Drittländer 5.263 2.421
11.658 8.270

Umsatzerlöse aus Upfront- und Meilensteinzahlungen sind im Geschäftsjahr auf den Abschluss zweier Lizenzvereinbarungen für unsere Produkte Budesolv und Carravin zurückzuführen.

Bei den Handelswarenerlösen hat die anhaltend große Nachfrage infolge der COVID-19 Krise zusammen mit der Akquisition neuer Kunden zu einem deutlichen Umsatzwachstum geführt.

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

sonstige betriebliche Erträge
alle Beträge in EUR
2021 2020
Forschungsprämie 701.861,52 645.801,94
Förderzuschüsse 469.366,18 488.909,99
Auflösung von Rückstellungen 405.317,68 17.551,97
Kursgewinne 34.596,81 9.296,11
Auflösung von Investitionszuschüssen 10.466,14 0,00
Übrige betriebliche Erträge 17.604,31 11.017,61
1.639.212,64 1.172.577,62

Die Förderzuschüsse betreffen wie im Vorjahr eine FFG-Förderung für die Erforschung einer SARS-CoV-2-Therapie auf Carragelose-Basis.

Der Anstieg bei den Erträgen aus der Forschungsprämie ist auf steigende Forschungsaufwendungen zurückzuführen.

Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen betreffen mit TEUR 300 eine Vorsorge für vertraglich vereinbarte Gutschriften infolge der Rückgabe von Exklusivrechten. Es wird auf die Erläuterungen im Kapitel B. Rückstellungen verwiesen.

Im Materialaufwand sind neben dem Handelswareneinsatz auch Aufwendungen für den Verbrauch von Rohstoffen für die Herstellung von Handelsware (TEUR 898, 2020: TEUR 541), sowie Aufwendungen für Labormaterialien (TEUR 359, 2020: TEUR 214) ausgewiesen.

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten überwiegend forschungsbezogene Dienstleistungen Dritter (TEUR 3.123, 2020: TEUR 3.094), welche im Geschäftsjahr neuerlich leicht gestiegen sind. Darüber hinaus werden hier Aufwendungen für Produktzulassung, Verrechnungen von legalen Herstellern sowie patentbezogene Aufwendungen ausgewiesen.

Der Personalaufwand enthält zum 31.12.2021 Aufwendungen aus dem Mitarbeiteraktienoptionsprogramm in Höhe von TEUR 106 (2020: TEUR 312). Aufgrund des deutlichen Belegschaftswachstums und höherer Jahresprämien kam es im Geschäftsjahr zu einem Anstieg des Personalaufwands. Veränderungen der Personalrückstellungen sind im Personalaufwand ausgewiesen.

Die Abschreibungen sind nach der Fertigstellung und Inbetriebnahme des Zubaus beim neuen Firmenstandort im 2. Halbjahr 2021 deutlich angestiegen.

Der Anstieg bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrifft überwiegend Vertragskosten in Zusammenhang mit dem Abschluss von Lizenzvereinbarungen.

Die Zinsaufwendungen betreffen überwiegend die Verzinsung des gewährten EIB Darlehens, welche nach dem Abruf der 2. Tranche im Dezember 2020 deutlich gestiegen sind, sowie Zinsen in Zusammenhang mit der Standortfinanzierung und der Wandelanleihe.

Der Steueraufwand betrifft im Wesentlichen einbehaltene Quellensteuern für im Ausland erzielte Einkünfte aus Lizenzvereinbarungen.

D. Sonstige Angaben

Verpflichtungen aus der Nutzung von nicht in der Bilanz ausgewiesenem Anlagevermögen

Die Verpflichtungen aus Miet- und Leasingzahlungen betragen EUR 9.591,00 für das Folgejahr und EUR 32.718,81 für die folgenden fünf Jahre (2020: TEUR 23 für das Folgejahr und TEUR 26 für die folgenden fünf Jahre).

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Gesellschaft hat eine Reihe von Vereinbarungen geschlossen, die auch finanzielle Verpflichtungen für die Zukunft beinhalten, die sich auf bezogene Leistungen von Dritten in Verbindung mit der Durchführung von klinischen Studien und anderen F&E-Aktivitäten beziehen, diese betragen zum Bilanzstichtag TEUR 880 (2020: TEUR 3.308).

Die Errichtung des neuen Firmenstandorts ist zum Bilanzstichtag abgeschlossen und es bestehen keine finanziellen Verpflichtungen mehr (2020: TEUR 1.120).

Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzverlust zum 31.12.2021 in Höhe von EUR -43.103.477,44 auf neue Rechnung vorzutragen.

Angaben zu Arbeitnehmern

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer (Vollzeitäquivalente) während des Geschäftsjahrs betrug:

2021 2020
Vorstand 3 3
Sonstige Angestellte 40 34
43 37

Angaben zum Vorstand

Vorstände Name Geschäftsführung seit Vorstand seit
Vorsitzender Andreas Grassauer 11.04.2006 02.06.2017
Mitglied Eva Prieschl-Grassauer 04.09.2007 02.06.2017
Mitglied Pascal Schmidt 17.09.2018

Angaben zum Aufsichtsrat

Aufsichtsräte Name Aufsichtsrat seit
Vorsitzender Simon Nebel 02.06.2017
Stellvertretende Vorsitzende Ute Lassnig 02.06.2017
Mitglied, Vorsitzender PA Gernot Hofer 02.06.2017
Mitglied Brigitte Ederer 21.11.2018

Angaben zu Aktienoptionen

Anzahl der
ausgegebenen
Optionen
Zum 1. Jänner
2021
Zugänge Ausgeübte
Optionen
Verfallene
Optionen
Zum 31.
Dezember
2021
Davon
ausübbar
(vested)
Andreas Grassauer (CEO) 6.736 0 180 0 6.556 4.426
Eva-Prieschl Grassauer (CSO) 6.736 0 180 0 6.556 4.426
Pascal Schmidt (CFO) 7.965 0 180 0 7.785 5.217
Leitende Angestellte 2.531 0 824 0 1.707 300
Sonstige Arbeitnehmer 14.415 0 2.043 1.200 11.172 6.423
Summe 38.383 0 3.407 1.200 33.776 20.792

Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Mitarbeiteraktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Gesamtzahl an im Rahmen des ESOP 2019 auszugebenden Aktienoptionen betrug 43.694, wobei jede Option den Besitzer berechtigt eine Stammaktie zu zeichnen.

Im Jahr 2019 wurden 21.847 Aktienoptionen an die 3 Vorstandsmitglieder der Gesellschaft sowie 19.660 an Mitarbeiter und leitende Angestellte ausgegeben. In 2020 wurden weitere 2.478 Optionen an 8 neue Mitarbeiter ausgegeben. Im Geschäftsjahr wurden keine Aktienoptionen an Mitarbeiter ausgegeben, 3.407 Optionen wurden ausgeübt und 1.200 verfielen. Bei Ausübung der Optionen kann die Gesellschaft den Anspruchsberechtigten in Aktien (equity-settled) oder in bar (cash-settled) auszahlen. Diese Entscheidung liegt im alleinigen Ermessen der Gesellschaft. Zugeteilte Optionen sind nicht sofort auszuüben, sondern können erst nach "Anwachsen" (vesting) ausgeübt werden, d.h. 25 % nach Ablauf von 12 Monaten ab dem ersten Börsehandelstag (1. Februar 2019), dann jeweils 6,25 % nach je 3 Monaten. Der Ausübungspreis entspricht dem Angebotspreis zum Zeitpunkt des Börsegangs (= EUR 75,00). Der Ausübungszeitraum beschränkt sich jeweils auf 10 Börsehandelstage ab dem 6. Börsehandelstag nach der Veröffentlichung von Finanzberichten (Jahresfinanzbericht, Quartalsberichte). Weiters ist eine Kurshürde von 2,5 % pro Quartal ab dem ersten Börsenhandelstag vorgesehen (ohne Zinseszinsrechnung). Die Optionen verfallen entschädigungslos spätestens am 31. Januar 2025. Bei wirksamer Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses verfallen die bis dahin nicht erdienten Optionen sofort. Erdiente Optionen dürfen jedoch in der auf die Beendigung folgenden Ausübungsperiode abhängig vom Erreichen der Kurshürde ausgeübt werden.

Der Schätzwert der ausgegebenen Aktienoptionen zum Bilanzstichtag beträgt EUR 913.303,04 (2020: TEUR 1.540). Der Gesamtwert der im Geschäftsjahr ausgeübten Optionen zum Zeitpunkt der Ausübung betrug EUR 128.414,00 (2020: TEUR 160).

Die Aufwendungen aus dem Aktienoptionsprogramm betragen im Abschlussjahr EUR 105.691,05 (2020: TEUR 312).

Aufwendungen für Abfertigungen

Die Aufwendungen für Abfertigungen betreffen ausschließlich Beiträge an die Mitarbeitervorsorgekasse und verteilen sich wie folgt:

alle Beträge in EUR 2021 2020
Vorstand 13.111,70 14.224,21
leitende Angestellte 4.753,24 4.929,31
sonstige Angestellte 35.802,05 29.734,69
53.666,99 48.888,21

Prüfungshonorar

Die für die Prüfung des Jahresabschlusses zuständige BDO Austria GmbH hat folgende Leistungen für das Unternehmen erbracht:

alle Beträge in EUR 2021 2020
Prüfung des Jahresabschlusses 45.900,00 45.000,00
Sonstige Bestätigungsleistungen 29.484,78 24.050,00
Sonstige Leistungen 35.116,65 52.472,50
110.501,43 121.522,50

Aufstellung eines Konzernabschlusses

Marinomed hält zum Abschlussstichtag 100% der Anteile an der Marino Immo GmbH. Die Gesellschaft erstellt zum 31. Dezember 2021 einen Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen im Sinne des § 245a UGB.

Es bestehen keine Geschäftsbeziehungen oder sonstigen Verträge zwischen Marinomed Biotech AG und Marino Immo GmbH.

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Angabe zu Bezügen des Vorstands

Im Geschäftsjahr 2021 betrugen die Bezüge des Vorstands exkl. Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge, inkl. abgegrenzten Prämien für das Geschäftsjahr 2021 sowie Aufwendungen aus dem Mitarbeiteraktienoptionsprogramm insgesamt EUR 922.001,01 (2020: TEUR 1.002), davon aus dem Mitarbeiteraktienoptionsprogramm EUR 65.018,07 (2020: TEUR 142).

Es wurden keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder des Vorstands gewährt.

Angabe zu Bezügen des Aufsichtsrats

Die Bezüge des Aufsichtsrats (Fixvergütungen, Sitzungsgelder und Spesen) betrugen im Jahr 2021 EUR 143.370,83 (2020: TEUR 173). Mit der Viopas Venture Consulting GmbH des Aufsichtsratsvorsitzenden wurde darüber hinaus ein Beratungsvertrag abgeschlossen, der eine Vergütung in Höhe von EUR 2.500,00 pro Beratertag vorsieht. Die Verrechnungen der Viopas Venture Consulting GmbH für das Jahr 2021 betrugen insgesamt EUR 36.839,80 (2020: TEUR 30).

Es wurden keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrats gewährt.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

In 2021 wurden die ersten beiden Tranchen des flexiblen Wandelanleihenprogramms gezeichnet sowie die erste Tranche umgewandelt, daraus wurde das Grundkapital um 3.116 Aktien in 2021 sowie um 3.684 Stücke im Jänner 2022 erhöht. Im Jänner, Februar und März 2022 wurden die Tranchen 3 bis 5 gezogen. Die Wandlung der 3. Tranche in 3.623 Stücke erfolgte im Februar 2022, die der 4. Tranche in 3.950 Stücke im März 2022. Für die 5. Tranche sind zum Zeitpunkt dieses Berichts noch keine Anteile ausgegeben worden.

Im Februar 2022 wurde die dritte und letzte Tranche eines Darlehens der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von EUR 6.000.000,00 an Marinomed ausgezahlt. Die Darlehensvereinbarung hat ein Gesamtvolumen von EUR 15.000.000,00. Die dritte Darlehenstranche wird mit 5,5% p.a. verzinst und ist in 9 halbjährlichen Raten á TEUR 667 bis zum 11.02.2027 zu tilgen. Zu den Tranchen 1 und 2 wird auf die Erläuterungen im Kapitel B. Verbindlichkeiten verwiesen.

Es muss befürchtet werden, dass der Krieg in der Ukraine längerfristige Auswirkungen auf viele Bereiche haben wird und im Zusammenspiel mit der Corona-Pandemie eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums zu erwarten ist. Dies kann neben steigender Inflation zu einer geringeren Kundennachfrage führen. Marinomed hatte bisher weder in der Ukraine noch in Russland Umsätze. Als Zielmärkte für Marinomed Produkte kommen beide Länder auf absehbare Zeit nicht in Frage.

Korneuburg, am 12. April 2022

................................................. ................................................. ................................................. Andreas Grassauer Eva Prieschl-Grassauer Pascal Schmidt

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der Marinomed Biotech AG, Korneuburg, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2021 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum des Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.

Hervorhebung eines Sachverhalts

Wir machen auf die Ausführungen zu den Annahmen in der Fortbestehensprognose im Kapitel Negatives Eigenkapital im Anhang sowie im Kapitel Liquiditätsrisiko im Lagebericht aufmerksam. Unser Prüfungsurteil ist im Hinblick auf diesen Sachverhalt nicht modifiziert.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1. Umsatzrealisierung

  1. Bilanzierung Wandelanleihenprogramm

1. Umsatzrealisierung

Sachverhalt und Verweis auf weitergehende Informationen

Die Gesellschaft generierte im Jahr 2021 Umsatzerlöse nach UGB iHv TEUR 11.658. Der überwiegende Teil war im Jahr 2021 in Höhe von TEUR 9.034 auf den Verkauf von Waren aus dem Segment Carragelose zurückzuführen. Weiters wurden insbesondere Umsatzerlöse aus Upfrontund Meilensteinzahlungen iHv TEUR 2.149 realisiert.

Gemäß dem Realisationsprinzip des § 201 Abs 2 Z 4 lit a UGB sind Umsatzerlöse im Jahresabschluss nur zu erfassen, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind. Dies setzt bei Warenlieferungen einen vertraglich vereinbarten Übergang der Preisgefahr voraus.

Die Umsatzerlöse stellen für (potenzielle) Investoren und Abschlussadressaten ein wesentliches Entscheidungskriterium dar, um die Markterfolge und den Fortschritt der Gesellschaft zu beurteilen.

Aufgrund des maßgeblichen Einflusses der Umsatzerlöse auf das Jahresergebnis sowie der Bedeutung der Umsatzerlöse für den Jahresabschluss der Gesellschaft im Allgemeinen, wurde die Umsatzrealisierung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt identifiziert.

Angaben zur Zusammensetzung der Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2021 sind im Kapitel C des Anhangs enthalten. Für weitere Details iZm Absatzmärkten und Geschäftsentwicklung wird auf das Kapitel 1.2 im Lagebericht verwiesen.

Prüferisches Vorgehen

Im Rahmen der Abschlussprüfung haben wir das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem erhoben und dabei im Rahmen von Aufbau- und Funktionsprüfungen die für die Realisierung von Umsatzerlösen relevanten Prozesse und die darin implementierten Kontrollen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit getestet.

Des Weiteren haben wir aussagebezogene Prüfungshandlungen vorgenommen. Dazu wurden in Stichproben Verträge dahingehend beurteilt, ob die darin enthaltenen Vertragsmodalitäten im Rahmen der Umsatzrealisierung korrekt abgebildet worden sind.

Die korrekte Periodenabgrenzung wurde durch Prüfung von Warenlieferungen rund um den Stichtag verifiziert.

Darüber hinaus haben wir die zum Stichtag in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen aus Umsatzerlösen von einzelnen Kunden bestätigen lassen.

2. Bilanzierung Wandelanleihenprogramm

Sachverhalt und Verweis auf weitergehende Informationen

Im Oktober 2021 wurde eine Finanzierung im Volumen von bis zu TEUR 5.400 in einem flexiblen Wandelanleihenprogramm (Convertible Notes Funding Program, CNFP) mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. abgeschlossen. Im Rahmen der Vereinbarung ist die Marinomed Biotech AG berechtigt, während der Vertragslaufzeit von ca. 23 Monaten bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu TEUR 300 pro Tranche auszugeben. Nice & Green S.A. hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach ihrer Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien der Gesellschaft zu beantragen.

Die Bilanzierung hybrider Finanzinstrumente stellt einen komplexen Bilanzierungssachverhalt dar.

Neben der korrekten Bilanzierung sind für Abschlussadressaten auch die entsprechenden qualitativen Angaben zum Wandelanleiheprogramm im Anhang von Relevanz.

Vor diesem Hintergrund wurde die Bilanzierung des Wandelanleiheprogramms als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt identifiziert.

Für weitere Informationen wird auf die Ausführungen zum Eigenkapital sowie zu den Verbindlichkeiten in Kapitel B im Anhang verwiesen.

Prüferisches Vorgehen

Im Rahmen der Abschlussprüfung haben wir den Vertrag und die dazu gehörenden Unterlagen eingeholt und geprüft.

Wir haben beurteilt, ob die Bestandteile der Finanzierung zum Stichtag korrekt als Eigenkapital bzw. Fremdkapital klassifiziert und in der Bilanz korrekt ausgewiesen wurden. In diesem Zusammenhang wurde auch der von der Gesellschaft identifizierte Zeitpunkt für die Wandlung von Fremd- zu Eigenkapital verifiziert.

Es wurde weiters geprüft, ob sich aus der Ausgabe der Wandelanleihe ein Wert für das Wandlungsrecht iSd § 229 Abs 2 Z 2 UGB ergibt, der bei Ausgabe in die gebundene Kapitalrücklage einzustellen wäre.

Die Anhangsangaben zum Wandelanleihenprogramm wurden auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigten, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

• Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 17. Juni 2021 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 12. August 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit Geschäftsjahr 2018 Abschlussprüfer.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. Wir haben für die geprüfte Gesellschaft und für von dieser beherrschten Unternehmen keine Leistungen zusätzlich zur Abschlussprüfung erbracht, die nicht im Jahresabschluss angegeben worden sind.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Gerhard Fremgen.

Wien, am 12. April 2022

BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Mag. Gerhard Fremgen Mag. (FH) Georg Steinkellner

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

Statement by the management board

Pursuant to section 124 (1) 3. of the Stock Exchange Act

We confirm to the best of our knowledge that the consolidated financial statements of the Group (Marinomed Biotech AG) for the year ended December 31, 2021 prepared in accordance with the International Financial Reporting Standards (IFRS) and the requirements of section 245a UGB (Austrian Commercial Code) give a true and fair view of the assets, liabilities, financial position, and profit or loss of the Group and that the consolidated management report for the year ended December 31, 2021 gives a true and fair view of the development and performance of the business and the position of the Group, together with a description of the principal risks and uncertainties the Group faces.

We confirm to the best of our knowledge that the financial statements of the parent company (Marinomed Biotech AG) for the year ended December 31, 2021 prepared in accordance with the Austrian Commercial Code (UGB) give a true and fair view of the assets, liabilities, financial position, and profit or loss of the parent company and that the management report for the year ended December 31, 2021 gives a true and fair view of the development and performance of the business and the position of the parent company, together with a description of the principal risks and uncertainties the parent company faces.

Korneuburg, April 12, 2022

Andreas Grassauer Eva Prieschl-Grassauer Pascal Schmidt

Legal notice

Marinomed Biotech AG

Hovengasse 25 2100 Korneuburg Austria www.marinomed.com

Contact

Pascal Schmidt, Chief Financial Officer Stephanie Kniep, Investor Relations Phone +43 2262 90 300 [email protected]

Consultancy

MC Services AG

Produced in-house in collaboration with ns.publish

Due to the financial rounding of individual items and percentages in this report, it may contain minor calculation differences.

This report contains forward-looking statements that were prepared on the basis of all the information available at the time. Various factors mean that actual performance may differ from the expectations set out here. Marinomed Biotech AG will not update these forward-looking statements, either on account of changes in actual circumstances or due to changes in assumptions or expectations. This report does not constitute a recommendation or solicitation to buy or sell securities of Marinomed Biotech AG.

Misprints and typographical errors excepted. Published in April 2022.

www.marinomed.com

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