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Tonkens Agrar AG

Annual Report Dec 15, 2014

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Annual Report

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GESCHÄFTSBERICHT 2013/2014

INHALT

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE 4
BERICHT DES AUFSICHTSRATS 8
INVESTOR RELATIONS 10
KONZERNLAGEBERICHT 12
KONZERNBILANZ 30
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 32
KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG 33
KONZERNEIGENKAPITALENTWICKLUNG 34
AG-BILANZ 36
AG-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 39
KONZERNANHANG 40
ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS 48
BESTÄTIGUNGSVERMERK 50

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Freunde des Unternehmens,

im Geschäftsjahr 2013/2014 hat sich die Tonkens Agrar AG darauf fokussiert, ihre Geschäftsfelder auszubauen, um sich mittelfristig besser gegen die Volatilität der Landwirtschaftsbranche abzusichern. So führten in 2013 Wetterkapriolen zu Ernteeinbußen und hohen Preisen, während in 2014 weltweit Rekordernten erzielt wurden. Zugleich war die Qualität der Feldfrüchte sehr gut. Das führte in diesem Jahr zwangsläuig zu einem deutlichen Rückgang der Preise für Agrarrohstoffe mit zum Teil mehrjährigen Tiefständen.

Eine solche Situation haben wir in dem Ausmaß in der Landwirtschaft noch nicht erlebt, aber sie belegt die Wichtigkeit für uns, die Tonkens Agrar AG im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft auf verschiedene starke Beine zu stellen. Vor diesem Hintergrund kennzeichnen erhebliche Investitionen unseren Abschluss des Berichtsjahres.

Neben der zweiten Biogasanlage in Osterfeld, die im Juli 2014 planmäßig fertiggestellt wurde, verfügen wir nun über modernste Kartoffel- und Zwiebelschälanlagen mit deutlich erhöhter Kapazität. Nach der Aufbau- und Anlaufphase im Geschäftsjahr 2013/ 2014 werden diese Anlagen, beginnend mit dem laufenden Geschäftsjahr 2014/2015, positive Impulse für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung liefern.

Aktuell prüfen wir im Rahmen einer Rentabilitätsplanung eine Ausweitung der Milchproduktionskapazitäten mit Blick auf das Auslaufen der Milchquote im Jahr 2015. Wir entwickeln das Unternehmen also weiter und werden Sie darüber stets auf dem Laufenden halten.

Umsatzerlöse fast auf hohem Vorjahresniveau, gutes Ergebnis trotz umfangreicher Investitionen Im Geschäftsjahr 2013/2014 (30. Juni) konnten wir mit 15,92 Mio. EUR (Vj. 16,87 Mio. EUR) weiterhin ein hohes Umsatzniveau erreichen. Die leichte Verringerung gegenüber dem sehr guten Vorjahr basiert darauf, dass es uns bei Kartoffeln und Zwiebeln nicht gänzlich gelungen ist, die witterungsbedingt geringeren Erntemengen durch die hohen Marktpreise vollständig zu kompensieren.

Hierbei wurden in den Segmenten Ackerbau sowie Lagerung, Veredelung und Vermarktung mit jeweils 35% die höchsten Umsatzerlöse verzeichnet, während ein Anteil von 22% auf die Milchproduktion entiel, der Rest von 8% resultierte aus dem Geschäftsfeld Erneuerbare Energien.

Kostenseitig konnte der Materialaufwand auf 8,33 Mio. EUR (Vj. 8,81 Mio. EUR) verringert werden. Demgegenüber stand ein nahezu unveränderter Abschreibungsaufwand, während der Personalaufwand auf 2,58 Mio. EUR (Vj. 2,39 Mio. EUR) zulegte und auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen.

Demnach führten die geringeren Erntemengen bei Kartoffeln und Zwiebeln sowie der zusätzliche Aufwand für die Inbetriebnahme der neuen Schälanlagen – insbesondere auch der erhöhte Zinsaufwand durch die Aufnahme von Krediten – zu einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 1,24 Mio. EUR (Vj. 1,84 Mio. EUR). Nach Steuern belief sich der Konzernjahresüberschuss auf 0,53 Mio. EUR (Vj. 1,30 Mio. EUR).

2014: Spitzenerträge und gute Qualitäten bei nahezu allen Fruchtarten belasten die Marktpreise erheblich.

Entgegen dem Vorjahr proitierte die deutsche Landwirtschaft in 2014 von insgesamt sehr günstigen Witterungsbedingungen. An unseren Standorten in Sachsen-Anhalt verzeichneten wir nach einem milden Winter viele sonnenreiche Tage. Zur Erntezeit ergaben sich zwar auch einige Schlechtwettertage, diesen konnte aber mittels guter Organisation und maschineller Ausstattung erfolgreich begegnet werden. Beim Winterweizen erzielten wir mit einem durchschnittlichen Hektarertrag von über 95 Dezitonnen die höchsten Werte in der Unternehmensgeschichte. Auch bei Raps lagen wir mit einem Durchschnittswert von über 50 Dezitonnen je Hektar deutlich über Vorjahr. Rekorderträge erzielten wir ebenso bei Zwiebeln. Während in normalen Jahren 450 Dezitonnen je Hektar geerntet werden, waren es dieses Jahr über 560 Dezitonnen im Durchschnitt und das bei ausgezeichneter Qualität. Bei Kartoffeln lagen wir mit einem Durchschnittsertrag von über 610 Dezitonnen je Hektar deutlich über dem Mittel der Vorjahre und dem bundesweiten Durchschnitt. Die Zuckerrüben sind gerodet und teilweise an die Fabriken geliefert. Auch hier erwarten wir Spitzenerträge und einen guten Zuckergehalt.

Allerdings wurden nicht nur deutschland-, sondern fast weltweit Rekordernten eingebracht, sodass die Erlössituation für die landwirtschaftlichen Betriebe derzeit nicht zufriedenstellend ist. Ein starkes Auf und Ab zeigte in den letzten Wochen der Weizenpreis – nachdem sich Ende September nach einer längeren Talfahrt eine Bodenpreisbildung bei 150 EUR abgezeichnet hatte, kam es Mitte Oktober 2014 innerhalb von nur vier Tagen zu einem überraschend starken Anstieg auf wieder über 170 EUR. Hier spielten sowohl starke europäische Weizenexporte als auch Meldungen über schlechte Aufwuchsbedingungen des Winterweizens in Russland eine Rolle. Kurz darauf gingen die Preise wieder deutlich zurück. Zuletzt führten ein früher Kälteeinbruch in den USA sowie die Gefahr von Auswinterungsschäden in Russland Mitte November 2014 zu steigenden Notierungen. Hier lässt sich demnach zusammenfassend in den letzten Monaten eine sehr stark ausgeprägte Berg- und Talfahrt beobachten. Bei Kartoffeln waren die Erträge in ganz Deutschland mit 469 Dezitonnen je Hektar so hoch wie noch nie. Das entsprechende Überangebot führt dazu, dass für gute Qualitäten mittlerweile nur noch rund 5 EUR je Dezitonne erzielt werden können. Weiterer Preisdruck ergibt sich durch das Überangebot unserer europäischen Nachbarländer, insbesondere aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Für eine kurzfristige Erholung der Kartoffelpreise bestehen somit vorerst keine Anzeichen. Hier ist es deshalb sinnvoller, lieber zu geringen Preisen zu verkaufen, als die Ware über längere Zeit verbunden mit entsprechenden Kosten einzulagern.

Auch ein spekulatives Moment spielte bei der Entwicklung der Kartoffelpreise natürlich eine Rolle. So sind nach der Erntesaison 2013 aufgrund der damals hohen Preise nach unseren Beobachtungen viele Landwirte mit neuen Flächen im Anbau von Kartoffeln, aber auch Zwiebeln, als zusätzliche Erzeuger aufgetreten. Dieses Bild wird sich sicherlich wieder ändern. Ob sich das sinkende Preisniveau bei Feldfrüchten positiv auf die Pachtpreise auswirkt, bleibt aber abzuwarten.

Um uns erlösseitig gegen diese volatile Preisbildung an den Märkten zumindest teilweise abzusichern, ist es von Vorteil, dass wir über feste Kontrakte zur Lieferung eines erheblichen Teils bei Kartoffeln verfügen. Zudem setzen wir auf die Veredelung unserer eigenen Rohware, die es uns zukünftig ermöglicht, höhere Margen zu erzielen. Mit den neuen Schälanlagen und erhöhten Kapazität können wir nicht nur Großküchen beliefern, sondern auch in der

Industrie Großabnehmer gewinnen. Die Vermarktung erfolgt über unsere Tochtergesellschaft Börde Vita GmbH und wir erwarten schon für das laufende Geschäftsjahr eine deutlich höhere Auslastung der Kapazität.

Unter Plan bewegen wir uns mit unserer zweiten Biogasanlage in Osterfeld. Nach einem äußerst langwierigen behördlichen Genehmigungsverfahren konnten wir diese im Juli 2014 sogar eine Woche eher als geplant fertigstellen. Allerdings wurde uns dann vom Netzbetreiber mitgeteilt, dass seine Vorbereitungen zum Netzausbau nicht abgeschlossen seien. Erst zum Ende des Jahres 2014 werden wir entgegen vertraglicher Vereinbarungen in der Lage sein, endlich die vollständige Leistung der Anlage in Höhe von 600 kW einspeisen zu können, sofern der Netzausbau durch den Netzbetreiber bis dahin abgeschlossen sein wird. Damit fällt der Ergebnisbeitrag für das Geschäftsjahr 2014/2015 spürbar geringer aus als geplant. Die Durchsetzung möglicher Schadenersatzansprüche gegen den Netzbetreiber lassen wir derzeit prüfen.

Die stark gefallenen Marktpreise nebst bislang ausgebliebenen Ergebnisbeiträgen der neuen Biogasanlage führen zu einem eher verhaltenen Ausblick für das Geschäftsjahr 2014/2015. Wir müssen derzeit von einem nochmals rückläuigen Ergebnis ausgehen. Für die Erntesaison 2015 und damit das Geschäftsjahr 2015/2016 sowie die folgenden Geschäftsjahre gehen wir aber von einer spürbar positiveren Entwicklung aus. Einerseits, weil nach solchen Extremen wie wir es gegenwärtig im Agrarbereich erleben, sich auch wieder normale, durchschnittliche Marktsituationen ergeben. Andererseits mit Blick auf den erfolgten Ausbau der regenerativen Energie sowie den Ausbau der anderen Geschäftsfelder. Hier könnte es sich beispielsweise lohnen, die vorhandene Milchproduktion auszubauen. Die notwendigen Flächen für weitere Stallungen sind vorhanden und auch die Kapazitäten in der Milchverarbeitung bieten noch Spielraum. Vor einer Entscheidung steht aber der Abschluss aktuell laufender Rentabilitätsanalysen.

Bilanzverlust im Konzern ausgeglichen, in der AG noch nicht. Damit verschiebt sich leider die Aufnahme einer Dividendenzahlung, welche unverändert ein klares Ziel darstellt.

An dieser Stelle hatten wir im letzten Jahr die Möglichkeit einer erstmaligen Dividendenzahlung erwähnt. Eine Beteiligung der Aktionäre am Unternehmenserfolg ist und bleibt auch ein klares Ziel von Vorstand und Aufsichtsrat. Sie ist aber erst möglich, nachdem sich aus dem Einzelabschluss ein Bilanzgewinn ergibt und der zur Ausschüttung benötigte Betrag auch im Rahmen der Liquiditätsplanung zur Verfügung steht. Um das Unternehmen hier nicht unnötig zu belasten, hatte die Familie Tonkens bereits erklärt, im Falle einer Dividende auf ihre Anteile zu verzichten.

Allerdings verfügen wir im Einzelabschluss noch nicht über einen ausschüttungsfähigen Bilanzgewinn, während die positiven Ergebnisse der letzten Geschäftsjahre im Konzern bereits zu einer kompletten Tilgung der Verlustvorträge geführt haben. Vor diesem Hintergrund haben Aufsichtsrat und Vorstand beschlossen, im laufenden Geschäftsjahr eine Ausschüttungspolitik zu deinieren, die für die Zukunft klare Ziele setzt. Eine wesentliche Grundlage für eine sofortige Fähigkeit, auf Grundlage eines Bilanzgewinns eine Dividende ausschütten zu können, war ein weiterer Beschluss im Rahmen der bilanzfestellenden Aufsichtsratssitzung. Demnach haben wir aus der Kapitalrücklage einen Betrag in Höhe von fast 1,07 Mio. EUR entnommen, um den restlichen Verlustvortrag im Einzelabschluss der AG auszugleichen. So sind wir zukünftig bei entsprechend positiver Ertragsentwicklung in der Lage, Ihnen, unseren Aktionären, Dividenden vorschlagen zu können.

Wir werden weiter alle Kräfte dafür einsetzen, die Basis der Tonkens-Gruppe zu verbreitern und zu festigen. Normalere Marktsituationen vorausgesetzt, werden wir dann ab dem kommenden Geschäftsjahr auch wieder Gewinne erzielen.

Ich bedanke mich für Ihr Vertrauen in unser Unternehmen und insbesondere bei unseren Mitarbeitern und Kunden für die gute Zusammenarbeit im Berichtsjahr. Auch weiterhin werden wir eine transparente Berichtserstattung leben und Sie über Neuigkeiten auf dem Laufenden halten.

Viele Grüße aus dem Sülzetal

Gerrit Tonkens Vorstand Tonkens Agrar AG

BERICHT DES AUFSICHTSRATES DER TONKENS AGRAR AG

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 hat die Tonkens Agrar AG erhebliche Investitionen getätigt, um ihr Geschäftsmodell gegen die hohe Volatilität des Marktes stärker abzusichern. Die aktuell sehr niedrigen Preise für Agrarrohstoffe bestätigen die Richtigkeit der getroffenen Maßnahmen. Modernste Schäl- und Verpackungsmaschinen haben die Grundlagen geschaffen, um wie schon länger geplant bei deutlich erweiterten Kapazitäten durch die Veredelung der eigenen Rohstoffe die Marge spürbar zu steigern. Die zweite Biogasanlage, welche ebenfalls im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft betrieben wird, sorgt zudem zukünftig für einen sehr positiven Ergebnisbeitrag. Die Tonkens Agrar AG konnte sich hier noch die alten, vorteilhafteren Einspeisevergütungen des EEG vor dem 01. August 2014 sichern, allerdings verlief die Einspeisung in das Netz bislang nicht zufrieden stellend, weshalb mit dem lokalen Netzbetreiber Verhandlungen geführt werden.

Überwachung der geschäftsfÜhrung des Vorstandes

Der Aufsichtsrat der Tonkens Agrar AG befasste sich im Berichtsjahr intensiv mit der Lage und der strategischen Ausrichtung und den Perspektiven des Unternehmens und nahm dabei die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Maßnahmen überwacht. In alle grundlegenden Entscheidungen war der Aufsichtsrat eingebunden. Über die Lage und die Entwicklung der Tonkens Agrar AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie die Finanz-, Investitions- und Liquiditätsplanung wurde der Aufsichtsrat regelmäßig vom Vorstand unterrichtet. Dies geschah sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Form und erfolgte stets zeitnah und umfassend.

bildung Von ausschÜssen

Da sich der Aufsichtsrat unverändert aus nur drei Personen zusammensetzte und auch vor dem Hintergrund der Größe des Unternehmens von keiner Efizienzsteigerung durch die Bildung von Ausschüssen auszugehen ist, hat der Aufsichtsrat von solchen Maßnahmen auch im Geschäftsjahr 2013/2014 abgesehen.

sitzungen des aufsichtsrats

Im Berichtsjahr 2013/2014 haben insgesamt 7 reguläre Aufsichtsratssitzungen stattgefunden. Diese wurden am 20. August 2013, 9. September 2013, 12. November 2013, 5. Februar 2014, 20. Februar 2014, 15. April 2014 sowie am 13. Juni 2014 abgehalten, wobei stets alle Mitglieder des Aufsichtsrates an den Sitzungen teilgenommen haben. Drei dieser Sitzungen wurden als fernmündliche Telefonkonferenzen abgehalten. Der Vorstand oder einer seiner Mitarbeiter waren an den meisten dieser Sitzungen zeitweilig anwesend. Gegenstand der Sitzungen waren neben der aktuellen Geschäftsentwicklung der Tonkens Agrar AG und ihrer Tochtergesellschaften unter anderem die Themen Finanzierung und Liquiditätsplanung, die Investitionen in die moderne Kartoffel- und Zwiebelschälanlage sowie in die zweite Biogasanlage und weitere landwirtschaftliche Maschinen (wie etwa ein selbstfahrender Kartoffelroder) und die damit verbundene Aufnahme von Krediten, aber auch Grundstückskäufe (Ackerlächen). Am 12. November 2013 fand zudem die bilanzfeststellende Sitzung über das Geschäftsjahr 2012/2013 statt.

zusammensetzung des Vorstandes und des aufsichtsrates

Während des gesamten Geschäftsjahres 2013/2014 setzte sich der Aufsichtsrat unverändert aus Dr. Sebastian Kühl (Vorsitzender), Bea Tonkens (stellvertretende Vorsitzende) und Dr. Johannes Waitz zusammen. Der Vorstand bestand nach wie vor aus dem Alleinvorstand Gerrit Tonkens. Demnach haben sich keine personellen Änderungen in der Besetzung der Gremien ergeben.

erteilung des PrÜfungsauftrages an die rbs röVerbrönnersusat gmbh & co. Kg wirtschaftsPrÜfungsgesellschaft steuerberatungsgesellschaft, hamburg

Am 6. Februar 2014 wurde die RBS RöverBrönnerSusat GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, ("RBS") auf der ordentlichen Hauptversammlung der Tonkens Agrar AG zum Abschlussprüfer für das am 30. Juni 2014 endende Geschäftsjahr gewählt. Aus Sicht des Aufsichtsrats bestanden keine Zweifel an der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Demnach legte der Aufsichtsrat die Prüfungsschwerpunkte fest und erteilte den entsprechenden Prüfungsauftrag. Hierin enthalten war zudem die freiwillige Prüfung des Risikofrüherkennungssystems.

bilanz-aufsichtsratssitzung am 18. noVember 2014

Die Prüfberichte samt Jahres- und Konzernabschluss sowie der Lage- und der Konzernlagebericht zum 30. Juni 2014 erhielten alle Aufsichtsratsmitglieder rechtzeitig vor der am 18. November 2014 stattindenden Bilanz-Auf-

sichtsratssitzung. Für die Mitglieder des Aufsichtsrats be stand somit ausreichend Zeit für eine eigene kritische Prü fung der Unterlagen.

Die RBS hat den gemäß HGB-Grundsätzen aufgestellten Jahresabschluss der Tonkens Agrar AG und den gemäß HGB erstellten Konzernabschluss einschließlich der jeweiligen Lageberichte für das Geschäftsjahr 2013/2014 geprüft und uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erteilt. Vom Wirt schaftsprüfer wurde im Rahmen der freiwilligen Prüfung auch bestätigt, dass das vom Vorstand eingerichtete Risiko management-System den gesetzlichen Anforderungen ent spricht.

Auf der bilanzfeststellenden Sitzung wurden die Prüfungs unterlagen intensiv mit dem Vorstand und den Vertretern des Abschlussprüfers diskutiert. Nach umfassender Erörterung, dem Bericht der RBS über ihre Prüfung sowie der Beant wortung sämtlicher Fragen hat sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung der RBS angeschlossen und den Jah res- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2013/2014 gebilligt.

abhängigKeitsbericht gemäss § 312 aKt g

Darüber hinaus umfasste der an den Abschlussprüfer RBS erteilte Prüfauftrag auch die Prüfung des vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellten Abhängigkeitsberichts, zu welchem die RBS folgenden Bestätigungsvermerk erteilt hat:

"Nach dem Ergebnis dieser Prüfung sowie unserer Prüfung des Jahresabschlusses der Gesellschaft erteilen wir dem Be richt des Vorstandes der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen des Zeit raumes 1. Juli 2013 bis zum 30. Juni 2014 gemäß Anlage 1 den folgenden Bestätigungsvermerk:

Nach unserer plichtgemäßen Prüfung und Beurteilung be stätigen wir, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und bei den im Bericht aufgeführten Rechtsge schäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Die entsprechenden Unterlagen hat der Aufsichtsrat mit ausreichend zeitlichem Vorlauf für eine eigene Prüfung er halten. Auf der Bilanzaufsichtsratssitzung am 18. November 2014 wurden der Prüfbericht der RBS sowie der vom Vor stand erstellte Abhängigkeitsbericht detailliert besprochen. Nach einer umfangreichen eigenen Prüfung stimmte der Aufsichtsrat ohne Einwendungen dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer zu.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstands und allen Mitarbeite rinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement im Ge schäftsjahr 2013/2014.

Stemmern, den 18.11.2014

Dr. Sebastian Kühl Vorsitzender des Aufsichtsrats

TONKENS AGRAR AG – DIE AKTIE

ISIN/WKN: DE000A1EMHE0 / A1EMHE
Rechnungslegungsstandard: HGB
Ende des Geschäftsjahres: 30. Juni
Grundkapital: 1.659.000 EUR
Gesamtzahl Aktien: 1.659.000 Stück
Marktsegment: Entry Standard
Antragssteller: biw Bank für Investments und Wertpapiere AG
Listing Partner: UBJ. GmbH
Designated Sponsor: Kochbank Brokerage and Corporate Finance,
eine Marke der CedDex Wertpapierhandelsbank
Spezialist: ICF Kursmakler AG
Aktionärsstruktur: Tonkens Holding GmbH:
63,66%
Streubesitz:
36,34%

Kapitalmarktumfeld:

2013 – ausnahmejahr an den weltbörsen

In 2013 waren fast alle entscheidenden Weltbörsen den Anlegern wohl gesonnen. Sowohl in Amerika wie auch in Japan oder Europa stiegen die Kurse stark an. Dabei haben großzügige Notenbanken und gute Konjunkturaussichten den internationalen Aktienbörsen 2013 zu einem Ausnahmejahr verholfen. Amerikas Dow-Jones-Index legte über das Jahr verteilt mehr als ein Viertel zu und der japanische Leitindex Nikkei zeigte sogar einen Zuwachs von 56%.

Die Welt-Leitbörse in New York verbuchte die höchsten Kurssteigerungen seit 1997. Der S&P-500 stieg im Jahresverlauf um fast 30%. Das Technologie-Barometer Nasdaq legte sogar um 38% zu. Vor allem die lockere Geldpolitik der Notenbank sorgte dafür, dass die Aktienkurse immer wieder auf neue Rekordstände kletterten – dies trotz der Ankündigung der Federal Reserve, schrittweise aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogramm auszusteigen.

Auch der deutsche Leitindex Dax erreichte dank guter Liquidität und günstiger Wirtschaftserwartungen in 2013 stetig neue Höchstwerte. Zum 31. Dezember 2013 schloss der Dax das Jahr mit einem neuen Rekordwert von 9552 Zählern. Für die Anleger bedeutet dies einen hohen Ertrag von 26%. Im internationalen Vergleich gehörte der Dax somit zur Spitzengruppe unter den wichtigsten Indizes.

1. Halbjahr 2014

Im ersten Halbjahr 2014 lagen die wichtigsten Aktienmärkte zwischen 3% und 6% im Plus. Europäische Spitzenreiter waren dabei die Aktienmärkte in Italien und Spanien mit einem Zuwachs von mehr als 10%. Der amerikanische Dow Jones verzeichnete bis zum 30. Juni ein Plus von 1,51%. Somit konnten die internationalen großen Börsen nur marginale Zuwächse generieren.

Die Analyse des US-Marktes zeigte, dass der Index S&P 500 mit +6% und der Technologie-Index Nasdaq 100 mit rund +7% die höchsten Wachstumsraten erreichen konnten. Die gute Performance der US-Utilities ließ sich vor allem dadurch erklären, dass klassische Bond-Investoren in den Aktienmarkt drängten, um dort sicherWerte mit hohen Dividendenrenditen zu suchen. Auch das extrem tiefe Zinsniveau zeigte seine Auswirkungen: Große Unternehmen konnten sich am Bondmarkt günstig reinanzieren und eigene Aktien zurückkaufen – vor allem

dann, wenn die Verzinsung der Anleihen unter der Dividendenrendite der jeweiligen Aktie lag. Mit diesem Hintergrund war es nicht außergewöhnlich, dass die US-Small Caps, die nicht über üppige Dividendenrenditen, Aktienrückkaufprogramme oder eine erhebliche Exportausrichtung verfügen, eher zu den schwachen Performern des ersten Halbjahres an der US-Börse gehörten.

Ein umgekehrtes Bild zeigte sich in Deutschland. Hier stieg der SDAX (als Teil-Index für die deutschen Small Caps) mit 8% deutlich stärker an als der DAX mit 2%.

aKtie der tonKens agrar ag mit zeitweilig starKen Kursanstiegen

Im Zeitraum von Juli 2013 bis April 2014 entwickelte sich die Aktie der Tonkens Agrar AG fast durchgehend besser als der vergleichbare Index Entry Standard. Während dieser jedoch im entsprechenden Zeitraum kontinuierlich anstieg, nahm die Volatilität in der Tonkens Aktie mit einem zuletzt vollständigen Abbau der Kursgewinne zu. Der Entry Standard verbuchte zum 30. Juni 2014 ein Plus von 7%. Die Tonkens Aktie stieg in der Erntesaison 2013 Ende September auf ein Hoch von 11,95 EUR und beendete das Geschäftsjahr bei 9,55 EUR.

erhöhte inVestor- und Public-relations-aKtiVitäten mit dem ziel einer transParenten berichterstattung

Im Geschäftsjahr 2013/2014 hat die Tonkens Agrar AG verschiedene Maßnahmen etabliert, um die Aktivitäten im Bereich Investor- und Public-Relations zu verstärken. Hierzu zählten die unterjährige Berichterstattung über den Ernteverlauf, aber auch ein konstanter Nachrichtenluss über die aktuelle Geschäftsentwicklung sowie die Fortschritte bei der Umsetzung zentraler Investitionsvorhaben. Darüber hinaus wurde erstmalig ein Aktionärsbrief verschickt, der die Aktionäre über das aktuelle operative Geschäft der Tonkens Agrar AG sowie die Entwicklung des Wachstums der Feldfrüchte informierte.

Über die laufende Berichterstattung hinaus führte die Tonkens Agrar AG im September 2013 eine Informationsveranstaltung mit Betriebsbesichtigungen in Stemmern für Aktionäre und potentielle Investoren durch. Darüber hinaus wird die Tonkens Agrar AG seit Herbst 2013 von den Analysten der Warburg Research, einem Unternehmen der Warburg Gruppe, begleitet.

Auch im laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 wird die Tonkens Agrar AG ihre transparente Berichterstattung aufrecht erhalten. Neben regelmäßigen Aktionärsbriefen soll auch die Homepage um eine neue Sektion mit aktuellen Informationen zu verschiedenen Themen erweitert werden. Darüber hinaus indet im Juni 2015 ein Hoffest am Standort Osterfeld statt, zu dem unsere Aktionäre herzlich eingeladen sind.

KONZERNLAGEBERICHT GEMÄß HGB DER TONKENS AGRAR AG ÜBER DAS GESCHÄFTSJAHR 2013/2014 (01.07.2013-30.06.2014)

A. Gesamtwirtschaftliches Umfeld

1. deutsche wirtschaft und arbeitsmarKt

Die deutsche Wirtschaft hat in der zweiten Jahreshälfte 2013 an Fahrt gewonnen. Nach einer Steigerung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,3% im dritten Quartal 2013 erhöhte sich die Wachstumsdynamik zum Ende des Jahres bei einem Plus von 0,4%. Mit Blick auf das gesamte Jahr 2013 ergab sich eine Steigerung der Wirtschaftsleistung um 0,4%. Positive Impulse kamen dabei zum größten Teil aus der Binnenwirtschaft – eine kräftige Expansion verzeichnete der Wohnungsbau und auch der private Konsum legte weiter zu. Demgegenüber entwickelten sich die Unternehmensinvestitionen nur zögerlich. Der Export konnte erst im Schlussquartal des Jahres 2013 einen spürbaren Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten. Ende des Jahres 2013 waren gegenüber dem Vorjahr 0,6% bzw. 243.000 mehr Personen in Deutschland erwerbstätig. Die Anzahl der Erwerbstätigen erreichte mit 42,2 Mio. einen neuen Höchststand.

Angesichts des ungewöhnlich milden Winters konnte die deutsche Konjunktur einen starken Jahresauftakt verzeichnen. Insbesondere die deutsche Bauindustrie proitierte von den milden Temperaturen und war so zu großen Teilen mit für das deutliche BIP-Wachstum um 0,7% im ersten Quartal 2014 verantwortlich. Während die Bauinvestitionen um 3,6% zulegten, zogen auch die Ausrüstungsinvestitionen mit einem Plus von 3,3% spürbar an. Angesichts dieser kräftigen Zuwachsrate iel die Dynamik im zweiten Quartal 2014 deutlich geringer aus – die deutsche Wirtschaftsleistung entwickelte sich mit -0,2% sogar erstmals wieder leicht rückläuig. Hierzu führten insbesondere ein negativer Außenbeitrag sowie verringerte Investitionen. Zum 30. Juni 2014 waren 42,5 Mio. Menschen in Deutschland erwerbstätig. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 340.000 Personen bzw. um 0,8%.

2. branchenentwicKlung

Wetterbedingungen in Deutschland

Entscheidend für den Geschäftserfolg der Tonkens Agrar AG im Berichtszeitraum 01. Juli 2013 bis 30. Juni 2014 war die Erntesaison 2013. Daher wird auch auf die wichtigen externen Einlussfaktoren des Geschäftsjahres 2012/2013 eingegangen, welche den Zeitraum der Aussaat und des Wachstums bestimmt haben – hier insbesondere Witterungseinlüsse.

Wetterbedingungen 2012/2013

Der Spätsommer 2012 zeigte sich nach einem Sonnenscheindeizit der vorherigen Monate mit einem warmen und freundlichen Hochdruckwetter. Auch der Herbst war zunächst durch diese günstige Wetterlage bestimmt und optimal für die anstehenden Feld-, Ernteund Bestellarbeiten geeignet. Nach einem plötzlichen Kälteeinbruch Ende Oktober 2012 folgte ein überdurchschnittlich milder und sonnenscheinarmer November. Gegensätzlich zeigte sich die Witterung im Dezember – die erste Monatshälfte dominierte ein nasses und kaltes Winterwetter, die zweite Hälfte war bis um Weihnachten herum von frühlingshaften Temperaturen geprägt. Das erste Quartal 2013 wies ein deutliches Sonnenscheindeizit bei gleichzeitig lang anhaltender Kälte mit Schnee bis Ostern auf. Entsprechend spät konnten die Landwirte erst Mitte April bei Einsetzen der lang erwarteten Frühlingswitterung mit ihren Feldarbeiten beginnen. Im Mai iel mit rund 127 l/m² eine Rekordregenmenge. Der Juni brachte große Wettergegensätze mit sich. Während der Westen Deutschlands unter kälterem und sonnenscheinärmeren Wetter mit extremen Dauerniederschlägen litt, proitierte der Osten Deutschlands von einem wesentlich freundlicherem Wetter. Im Laufe des Juni 2013 bildete sich an der Elbe und an der Donau eine katastrophale Hochwasserlage mit einem Schaden von mehr als 430 Mio. EUR alleine für die deutsche Landwirtschaft. Abgesehen von ein paar Hektar überluteten Grünlands waren die Anbaulächen der Tonkens Agrar AG glücklicherweise nicht von den Überlutungen betroffen.

Wetterbedingungen 2013/2014

Die Anbau- und Erntesaison 2013/2014 war nach den über zwei Wochen andauernden Überlutungen im Juni 2013 zunächst von einem sonnigen und trockenen Sommer mit einigen Hitzewellen geprägt. Diese mündeten gebietsweise in starke Gewitter mit Hagelschlag und Sturmböen. Das Sonnenschein-Soll wurde jedoch um rund 18,0% überschritten. Sachsen-Anhalt stellte gemessen an der Regenmenge von nur 118 l/m² das mit Abstand trockenste Bundesland dar. Damit konnte das Getreide auf den Feldern größtenteils störungsfrei geerntet werden. Einige Anbaufrüchte, insbesondere Kartoffeln, litten in der Wachstumsphase unter den extremen Witterungsbedingungen, was deutlich geringere Ernteerträge zur Folge hatte. Der insgesamt freundliche Sommer wurde von einem sehr wechselhaften Herbst abgelöst. Anfang September wurden mit über 30 Grad Celsius in Westdeutschland neue Temperaturrekorde erreicht. Hierauf schwenkte das Wetter zu einer deutlich zu nassen Witterung bei zu geringer Sonnenscheindauer um. Das Niederschlags-Soll wurde bundesweit um mehr als 25,0% überschritten – Sachsen-Anhalt führte mit rund 200 l/m² und 65,0% Regenüberschuss die Spitze an. Für die Landwirte bedeutet dies eine sehr schlechte Bodenbefahrbarkeit, was die Erntearbeiten zeitlich spürbar verzögerte. Auch die Aussaat- und Düngearbeiten wurden durch die übersättigten Böden erschwert. Ende Oktober entspannte sich die Lage in Folge einer trockenen und milden Witterung. Diese ermöglichte einen abschließenden Grünlandschnitt. Nachdem der November mehrheitlich von einer zu milden und nassen Witterung gekennzeichnet war, setzten der erste Bodenfrost und damit auch die Winterruhe bei der Planzenwelt ein. Von Anfang Dezember bis Ende

Februar zeichnete sich eine sehr ungewöhnliche Großwetterlage ab. Saisonal atypisch milde Temperaturen mit viel Sonnenschein und großer Trockenheit bestimmten den Winter. Bis auf eine zweiwöchige Schnee- und Frostperiode im Norden und Osten Deutschlands konnte kein Winterwetter registriert werden. Dieser "Winterfrühling" führte zu einer raschen und kaum durch Winterruhe unterbrochenen Vegetationsentwicklung. Abhängig von der Region und der Planzenart wies die Planzenwelt einen Vegetationsvorsprung von bis zu 4 Wochen auf. Auch der März und der April brachten ein ungewöhnlich trockenes und mildes Wetter mit sich. Die Landwirtschaft proitierte von dieser günstigen Witterung und konnte problemlos die anstehenden Feldarbeiten erledigen. Das typische unbeständige Aprilwetter kam verspätet mit Regen und Gewittern erst im Mai 2014. Trotz des wechselhaften Wetters wies die Planzenwelt noch einen Wachstumsvorsprung von bis zu zwei Wochen auf. An Pingsten sorgten afrikanische Luftmassen für Hitzerekorde mit teilweise sehr heftigen Gewittern. Insgesamt wies der Juni 2014 ein Niederschlagsdeizit von rund 36,0% auf.

Ernteentwicklung

Weltgetreidebilanz (ohne Reis) (in Mio. Tonnen)

10/11 11/12 12/13 13/14*
WEIZEN
Produktion 653 695 655 710
Handel 126 145 141 153
Verbrauch 659 696 676 691
Endbestände 193 194 171 190
Hauptexportländer a) 72 69 48 54
MAIS
Produktion 829 876 861 974
Handel 93 97 99 120
Verbrauch 844 876 859 937
Endbestände 130 131 132 169
GETREIDE
Produktion 1.751 1.850 1.790 1.982
Handel 243 269 269 305
Verbrauch 1.785 1.854 1.813 1.918
Endbestände 366 364 337 401
Hauptexportländer a) 139 127 96 122

*vorläuige Zahlen, a) Argentinien, Australien, Kanada, EU, Kasachstan, Russland, Ukraine, USA

In Deutschland wird rund die Hälfte der deutschen Landesläche landwirtschaftlich genutzt. Bezogen auf einzelne Anbauplanzen ergab sich dabei folgendes Bild:

Getreide:

Die deutschen Landwirte konnten im laufenden Jahr 2014 eine neue Rekord-Getreideernte einfahren. Gegenüber dem Vorjahr wurden gemäß dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz insgesamt 51,8 Mio. Tonnen Getreide geerntet, was einer deutlichen Steigerung um 8,4% entspricht. Der ungewöhnlich milde Winter führte zu einem frühen Planzenwachstum und einem entsprechenden Vegetationsvorsprung von bis zu vier Wochen. Die Wintergerste konnte bereits Anfang Juli eingebracht werden, die Ernte der übrigen Getreidesorten erfolgte aufgrund teilweise ungünstiger Witterungsbedingungen regional zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Hierbei erhöhte sich der durchschnittliche Hektarertrag um 8,8% auf 79,7 Dezitonnen. Die hohen weltweiten Ernteerwartungen und das entsprechend steigende Angebot haben die Getreidepreise bis Mitte August 2014 stark unter Druck gesetzt. Ende August legte der Weizenpreis im Zuge der Befürchtungen einer Ausweitung des Ukraine-Konliktes wieder etwas zu. Der Brotweizen bewegte sich in der letzten Augustwoche bei einem Preis von 15,63 EUR je Dezitonne und war damit 6,0% niedriger als in der Vorjahreswoche.

In Deutschland stellt der Winterweizen die wichtigste Getreidekultur dar. Der Trend zur Ausdehnung der Anbaulächen hielt auch in 2014 leicht an, so wurde Winterweizen auf einer von 3,1 Mio. Hektar auf 3,2 Mio. Hektar vergrößerten Fläche angebaut. Der durchschnittliche Ertrag stieg auf einen neuen Höchstwert von 86,9 Dezitonnen je Hektar an. Dieser lag damit 14,1% über dem mehrjährigen Mittel.

Deutlich rückläuig war die Roggenernte. Gegenüber dem Vorjahr verkleinerten die Landwirte aufgrund der letztjährigen schwierigen Marktlage mit niedrigen Brotroggenpreisen ihre Anbaulächen um knapp 19,0% auf nur noch 630.000 Hektar. Der durchschnittliche Hektarertrag von 60,8 Dezitonnen je Hektar übertraf das mehrjährige Mittel spürbar um rund 17,0%. Es konnte eine Erntemenge von 3,87 Mio. Tonnen eingefahren werden (Vj. 4,6 Mio. Tonnen). Per Ende August lag der Brotroggenpreis mit 13,45 EUR je Dezitonne zwar 5,0% über dem Vorjahresniveau, aber im Tief der letzten vier Jahre.

Bei der zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch ausstehenden Maisernte gehen die Analysten von ADM Germany GmbH von einer Rekordernte aus. So werde die Maisernte um 19,0% auf eine Menge von 5,05 Tonnen (Vj. 4,07 Tonnen) steigen.

Raps:

Trotz einer um 4,0% auf 1,395 Mio. Hektar verringerten Anbauläche konnten die deutschen Landwirte in 2014 mit 6,21 Mio. Tonnen die bislang zweitgrößte Rapsernte einbringen. Diese lag knapp 8,0% über dem Vorjahresniveau. Gleichzeitig stiegen bundesweit die Hektarerträge im Durchschnitt auf 44,5 Dezitonnen je Hektar an – in Sachsen-Anhalt konnte dieser Wert mit 47 Dezitonnen je Hektar sogar noch übertroffen werden. Auch die Ölgehalte wiesen mit 43,0% ein vergleichsweise hohes Niveau auf. Ende Juli 2014 wurde bei Kontrakten mit dem Zieltermin Februar 2015 bei 309,00 EUR der tiefste Stand der letzten zwei Jahre erreicht. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr notierten die Preise mit etwa 380,00 EUR auf einem wesentlich höheren Niveau. Agrarexperten warten derzeit auf eine Bodenpreisbildung, eine Trendwende sei so schnell aber nicht erkennbar.

Indexiert, auf Basis von EUR/Tonne

Kartoffeln:

Kartoffeln wurden in 2014 auf einer Fläche von insgesamt 245.100 Hektar angebaut, entsprechend einer leichten Flächenausweitung um 1,0%. Rund 43,0% dieser Fläche entiel auf Speisekartoffeln. Aufgrund des milden Winters konnten bereits im März 2014 in einigen Regionen Frühkartoffeln ausgelegt werden und die Ernte wurde teilweise 14 Tage früher als üblich abgeschlossen. Die europäische Crop-Monitoring Agentur MARS prognostiziert für Deutschland einen Durchschnittsertrag von 45,11 Tonnen je Hektar (Vj. 38,83 Tonnen je Hektar). Auch bei Kartoffeln führte die erwartete gute Ernte zu deutlich geringeren Preisen. Hatten die Kartoffelbauern im letzten Jahr noch mehr als 30,00 Euro je Dezitonne

für ihre Kartoffeln erhalten, so bewegten sich im August 2014 die durchschnittlichen Erzeugerpreise bei 10,00 bis 12,00 EUR je Dezitonne.

Milch:

Preis für angelieferte Rohmilch je Kilogramm in Cent:

2013 2014 (vorläuig)
Merkmal Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. März April Mai Juni
Ab Hof
bei tatsächlichem
Fett- und Eiweißgehalt
36,68 37,57 39,91 41,26 42,32 42,02 DEUTSCHLAND
40,90
40,76 40,37 39,52 38,46 37,75
bei 4,0% Fettgehalt und
3,4% Eiweißgehalt
Frei Molkerei
37,32 38,13 39,56 40,66 41,15 40,95 40,22 40,17 39,96 39,37 38,55 38,16
bei 4,0% Fettgehalt und
3,4% Eiweißgehalt
38,56 39,37 40,81 41,91 42,40 42,19 41,45 41,38 41,19 40,59 39,77 39,40
Tatsächlicher
Fettgehalt %
Tatsächlicher
3,93 3,94 4,09 4,19 4,24 4,23 4,17 4,15 4,12 4,07 4,02 3,95
Eiweißgehalt % 3,30 3,31 3,43 3,50 3,52 3,50 3,45 3,44 3,42 3,39 3,37 3,34

Im Abrechnungszeitraum 2013/2014 wurde kurz vor Ablauf der EU-Milchquotenregelung die höchste Überlieferung seit Einführung der Regelung im Jahr 1984 registriert. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung GmbH (ZMB) belief sich die Überlieferung nach 0,1% in 2012/2013 nun auf eine Rekordmarke von mehr als 1,9%. Die deutschen Molkereien lieferten insgesamt eine Milchmenge von 30,8 Mio. Tonnen (Vj. 29,9 Mio. Tonnen). Gemäß dem Statistischen Bundesamt erhöhten die deutschen Betriebe den Milchkuhbestand aufgrund des Wegfalls der Milchquote ab dem Jahr 2015 zum Stichtag 3. Mai 2014 um 1,0% auf 4,3 Mio. (Vj. 4,22 Mio.). Demgegenüber hielt der Trend abnehmender Milchkuhhaltungen an. Die Haltungen mit Milchkühen gingen zu Lasten der kleinen Betriebe gegenüber Vorjahr deutlich um 2,3% auf 77.700 Haltungen zurück (Vj. 81.000). Dabei wird die Leistungsfähigkeit der Milchkühe beständig erhöht.

Nachdem die Milchpreise seit Juli 2013 beständig anstiegen und so zum 31. Dezember 2013 aus Halbjahressicht ein Plus von 14,6% erreichten, kam es Anfang des Jahres 2014 zu einer Trendwende. Die Milchpreise gerieten aufgrund des saisonal bedingten stark steigenden Angebots zunehmend unter Druck. Eine Bodenpreisbildung ergab sich erst Mitte Juni 2014 mit dem zyklischen Rückgang der Milchlieferung. Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 belief sich der Milchpreis ab Hof auf 37,75 ct/kg. Zum 30. September 2014 konnte nur noch ein Milchpreis von 33,73 ct/kg erzielt werden.

B. Gesellschaftsstruktur

Die Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften (nachfolgend auch "Tonkens Gruppe") sind in verschiedenen Bereichen der landwirtschaftlichen Rohproduktion tätig. Die Geschäftstätigkeit umfasst die Segmente Ackerbau, Milchproduktion sowie Lagerung und Vermarktung von Agrarprodukten. Mit Fertigstellung einer Biogasanlage im Dezember 2011 wurde darüber hinaus ein viertes Geschäftssegment "Erneuerbare Energien" aufgebaut, welches auch den Betrieb von Photovoltaikanlagen beinhaltet. Die Biogasanlage, die in Sülzetal betrieben wird, verfügt über eine Leistung von 600kW und speist seit Dezember 2011 Strom in das öffentliche Netz.

Die Tonkens Gruppe ist in der Produktion von Agrarprodukten (Ackerbau und Milchproduktion) ausschließlich mit in Deutschland gelegenen Flächen tätig. 10,6% der rund 3.142 Hektar (Vj. 3.035 Hektar) großen Fläche stellt Eigentumsläche dar. 78,1% sind gepachtet und 15,9% werden für Landwirte in Lohnarbeit bzw. als Dienstleister bewirtschaftet. 7,9% der Flächen werden verpachtet. Die Tonkens Gruppe baut ausschließlich auf konventionelle Weise an und betreibt keinen sogenannten ökologischen Anbau von Agrarprodukten.

Die Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 5. Juni 1997 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 110167 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 51.129,19 EUR und wird zu 100,0% von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist landwirtschaftlicher Betrieb einschließlich Tierhaltung.

Die Börde Vita GmbH ist mit Vertrag vom 30. September 2009 unter der Firma BIOGAS STEMMERN GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, gegründet worden und im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 9873 eingetragen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Wanzleben-Börde. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung und der Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Das Stammkapital beträgt derzeit 25.000,00 EUR und wird zu 100,0% von der Tonkens Agrar AG gehalten. Mit Wirkung vom 03.09.2013 erfolgte die Abberufung eines Geschäftsführers. Alleiniger Geschäftsführer ist Herr Gerrit Tonkens.

Die Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 22. März 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 102245 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 102.258,38 EUR, wobei 51,0% von der Tonkens Agrar AG und 49,0% von der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH gehalten werden. Unternehmensgegenstand ist die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebs mit allen damit verbundenen Tätigkeiten und Geschäften, insbesondere zur Aufzucht und Haltung von Milchkühen.

Die Osterfelder Agrar GmbH mit Sitz in Osterfeld, Ortsteil Haardorf, wurde am 8. Oktober 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 205628 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 51.129,19 EUR. Es wird zu 100,0% von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines landwirtschaftlichen Betriebes (Tier- und Planzenproduktion) in Osterfeld sowie die Lagerung, Verpackung und der Handel mit Früchten landwirtschaftlicher Urproduktion und verarbeiteter Folgeprodukte betreffend insbesondere Kartoffeln und Zwiebeln.

Die AMB Agrar Holding GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 30. September 2009 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 13616 eingetragen. Das Stammkapital beträgt aufgrund einer am 18. Mai 2010 eingetragenen Kapitalerhöhung derzeit 26.000,00 EUR und wird zu 100,0% von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen.

Die Bördelagerhaus GmbH mit Sitz in Wanzleben-Börde wurde am 5. Februar 2001 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 112660 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 500.000,00 EUR, es wird zu 50,0% von Herrn Berend van der Velde und zu 50,0% von der AMB Agrar Holding GmbH gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung und der Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die dem Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar zu dienen geeignet sind. Der Unternehmensgegenstand beschränkt sich im Wesentlichen auf den Bereich der Erneuerbaren Energien. Mit Wirkung vom 3. September 2013 erfolgte die Abberufung eines Geschäftsführers. Zum neuen alleinigen Geschäftsführer wurde Herr Gerrit Tonkens bestellt. Mit Eintragung vom 11. Juni 2014 wurde, zur Verdeutlichung einiger Formulierungen, die Satzung geändert.

unternehmensstrategie

Die Tonkens Gruppe hat sich der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Geschäftsfelder

  • Milchproduktion
  • Ackerbrau
  • Lagerhaltung, Veredelung und Vermarktung sowie
  • Erneuerbare Energien

verschrieben. Ziel ist ein kontrolliertes Wachstum, das mittels verschiedener Maßnahmen in fünf Bereichen erzielt werden soll:

Vermarktung

Die Tonkens Gruppe proitiert aufgrund der für ein Agrarunternehmen erheblichen Größe eher von Synergieund Einsparungseffekten, die kleinere Wettbewerber nicht nutzen können. So können Logistik- und Vertriebskapazitäten in der Gruppe efizienter genutzt werden. Zudem bietet die gute Bodenqualität der Tonkens Gruppe einen weiteren Vorteil. In Sachsen-Anhalt liegen die Flächen in einem grundsätzlich sehr fruchtbaren Gebiet, das eine gemessen am Durchschnitt in Deutschland überdurchschnittliche Erntequalität ermöglicht. Hinzu kommt, dass der Vorstand Gerrit Tonkens als ausgewiesener Fachmann im betriebswirtschaftlichen Bereich durch die kaufmännische Abteilung des Unternehmens ergänzt wird. Das Management hat über die Jahre eine vielversprechende Positionierung des Unternehmens am Markt erreicht als einer der führenden Anbieter für Zwiebeln und Kartoffeln in Deutschland. Ergänzt wird das Agrargeschäft durch die Milchproduktion und schließlich durch den Bereich Erneuerbare Energien. Hierbei verfolgt der Vorstand das Ziel einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Demnach soll beispielsweise mit den beiden bestehenden Biogasanlagen nur so viel Biogas erzeugt werden, wie entsprechend im laufenden Betrieb Reststoffe anfallen. Die Tonkens Gruppe ist damit insgesamt betrachtet in einem attraktiven und von langfristigen Trends geprägten Umfeld tätig.

Das wichtigste mittelfristige Ziel im Rahmen dieser Strategie besteht in einer kontinuierlichen Steigerung des Anteils der Veredelung von selbst angebauten Zwiebeln und insbesondere Kartoffeln. Durch eine zunehmende eigene Verarbeitung der Produkte in den Bereichen Abpacken und Schälen soll die Wertschöpfung spürbar erhöht werden. Die Produktion wird hierbei dahingehend fortlaufend angepasst, dass Sorten gezielt auf die wachsende eigene Vermarktung sowie die entsprechenden Qualitäten hin angebaut werden. Während der weit überwiegende Teil der Landwirte als Produzent von Rohstoffen auftritt, plant der Vorstand, die Tonkens Gruppe zu einem vollständigen Verarbeitungsbetrieb der eigenen Rohstoffe zu entwickeln. Das fertige Endprodukt soll direkt an den Lebensmitteleinzelhandel, die Industrie sowie die Gastronomie vertrieben werden, um so höhere Margen zu erzielen. Zudem ist beabsichtigt, durch einen steigenden Automatisierungsgrad und eine weitere Modernisierung der Verarbeitungstechnik kosten- sowie zeitintensive Zwischenschritte in der Produktion zu vermeiden. Die Grundlagen für dieses Ziel konnten mit der Inbetriebnahme modernster Zwiebel- und Kartoffelschälanlagen im Laufe des Jahres 2014 geschaffen werden. Mit diesen Anlagen ist eine wirtschaftliche Produktion bei gleichzeitig deutlich erhöhter Kapazität möglich. Die Vermarktung der veredelten Produkte wird durch die Tochter Börde Vita GmbH betrieben. Das Ziel besteht darin, unter der Gewinnung auch größerer Abnehmer die Inanspruchnahme der vorhandenen Kapazität schrittweise zu erhöhen. So bietet die neue Kartoffelschälanlage die Möglichkeit, bis zu 10.000 Tonnen (vorher 2.500 bis zu 3.000 Tonnen jährlich) Rohware pro Jahr zu veredeln.

Vor dem Hintergrund des für das Jahr 2015 anstehenden Wegfalls der EU-Milchquoten prüft die Tonkens Agrar AG eine Ausweitung ihrer Milchvieh-Stallungen. In der Milchproduktion bestehen noch Kapazitäten.

C. Geschäftsverlauf

Die Erntesaison 2013 im Spätsommer/Herbst war durch sehr ungünstige Witterungsbedingungen geprägt. Besonders negativ wirkte sich dies auf die Erntemengen von Kartoffeln und Zwiebeln aus. Deutschlandweit lag die Ernte deutlich unterhalb des mehrjährigen Durchschnitts. Angesichts der geringen Erntemengen stiegen die Preise für Kartoffeln stark an. Der Tonkens Agrar AG gelang es aber nicht, die verringerten Mengen durch die Preissteigerungen gänzlich zu kompensieren.

Ein ganz anderes Bild zeichnete sich im zweiten Halbjahr 2013/2014 ab. Ein ungewöhnlich milder Winter führte zu einem frühzeitigen Vegetationsbeginn. Die Planzenwelt wies regional teilweise einen Wachstumsvorsprung von bis zu vier Wochen auf. Auch in den Folgemonaten blieb die Witterung für die Landwirtschaft günstig. Im Laufe des zweiten Halbjahres 2013/2014 wurden weltweit die Ernteprognosen für sämtliche Fruchtarten stetig nach oben korrigiert. Auch auf den Feldern der Tonkens Agrar AG wurden vielversprechende Bestände registriert, es zeichneten sich Spitzenerträge ab.

Darüber hinaus war das zweite Halbjahr 2013/2014 von den Vorbereitungen, dem Einbau und der Inbetriebnahme neuer maschineller Großanlagen geprägt. Ende Februar 2014 erhielt die Tonkens Agrar AG mit deutlicher zeitlicher Verzögerung, welche sich aufgrund eines sehr langwierigen Behördenverfahrens ergab, die Genehmigung für den Bau der zweiten Biogasanlage am Standort Osterfeld. Mit den Bauarbeiten wurde noch im gleichen Monat begonnen. Die Fertigstellung der zweiten Biogasanlage erfolgte dann planmäßig kurz nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2014.

Neben der Erweiterung des Geschäftsfelds der Erneuerbaren Energien konzentrierte sich die Tonkens Agrar AG auch auf den Ausbau des Veredelungsgeschäftes. Vor diesem Hintergrund wurde im Februar 2014 eine neue Zwiebelschälanlage, die europaweit derzeit eine der modernsten ihrer Art darstellt und über eine Kapazität von bis zu zwei Tonnen pro Stunde verfügt, in Betrieb genommen. Auch mit dem Aufbau der neuen modernen Kartoffelschälanlage am Standort Wanzleben wurde Anfang Februar begonnen. Die Testphase der Anlage wurde vor dem Ende des zweiten Halbjahres 2013/2014 mit einer Verarbeitungskapazität von vorerst 20 Tonnen pro Tag abgeschlossen. Möglich ist zukünftig eine Verarbeitung von bis zu 10.000 Tonnen jährlich. Es ist geplant, im Rahmen der Marketingstrategie der Tochter Börde Vita GmbH die Kapazitäten schrittweise auszuweiten.

Personal

Vorstand und Aufsichtsrat

Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 bestand der Vorstand unverändert aus Gerrit Tonkens. Der Aufsichtsrat setzte sich ebenfalls unverändert aus Dr. Sebastian Kühl (Vorsitzender), Bea Tonkens (stellvertretende Vorsitzende) sowie Dr. Johannes Waitz zusammen.

Mitarbeiter

Die Anzahl der Mitarbeiter der Tonkens Agrar AG belief sich im Konzern zum 30.06.2014 auf insgesamt 104 (Vj. 107).

30.06.2014 30.06.2013
Gesamt 104 107
Davon Teilzeit 13 13

finanz- Vermögens und ertragslage Ertragslage

Die Umsatzerlöse des Tonkens Konzerns lagen im Geschäftsjahr 2013/2014 mit 15,92 Mio. EUR fast auf dem hohen Niveau des sehr guten Vorjahres von 16,87 Mio. EUR. Vor dem Hintergrund sehr widriger Wachstumsund Erntebedingungen der Feldfrüchte in 2013, die sich aufgrund extremer Wettergegensätze ergaben, ist die Umsatzentwicklung als positiv zu betrachten. Insbesondere bei Kartoffeln und Zwiebeln wurden gegenüber dem Vorjahr deutlich geringere Mengen mit zum Teil spürbar schlechterer Qualität (u.a. in kleinerer Größe) geerntet. Demgegenüber notierten Kartoffeln und Zwiebeln zwar bei außerordentlich hohen Preisen, dennoch reichten diese nicht ganz aus, um die geringeren Erntemengen auszugleichen. Auf die Muttergesellschaft Tonkens Agrar AG entielen hierbei Umsatzerlöse in Höhe von 0,25 Mio. EUR (Vj. 0,20 Mio. EUR), die gegenüber 2012/2013 deutlich um fast 23,4% angestiegen sind. Ursächlich hierfür waren Vergütungen für die Photovoltaikanlage. Demgegenüber haben die einzelnen Tochtergesellschaften der Tonkens Agrar AG im unterschiedlichen Ausmaß zu den insgesamt guten Umsatzerlösen beigetragen. Die Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH sowie die Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH proitierten von den bis Ende Dezember 2013 deutlich erhöhten Milchpreisen. Erstere erwirtschaftete Erlöse in Höhe von 6,26 Mio. EUR (Vj. 9,92 Mio. EUR), während letztere einen Rückgang von 46,9% auf 2,28 Mio. EUR (Vj. 3,35 Mio. EUR) zu verzeichnen hatte. Die Osterfelder Agrar AG konnte mit 5,31 Mio. EUR (Vj. 6,86 Mio. EUR) an ihre guten Vorjahreserlöse nicht anknüpfen. Hierzu führten die am Standort Osterfeld deutlich verringerten Erntemengen an Kartoffeln. Für die Abpackung der Kartoffeln musste daher zu hohen Preisen Drittware eingekauft werden. Die Börde Vita GmbH zeigte auf der Erlösseite mit einem Plus von knapp 0,9% auf 1,61 Mio. EUR (Vj. 1,15 Mio. EUR) ein positives Bild auf, die Bördelagerhaus GmbH lag bei 0,21 Mio. EUR (Vj. 0,19 Mio. EUR).

Nach einer Erhöhung des Bestands an unfertigen und fertigen Erzeugnissen von 0,23 Mio. EUR (Vj. 0,18 Mio. EUR) sowie einer Erhöhung des Bestands an Tieren und sonstiger betrieblicher Erträge von 1,88 Mio. EUR (Vj. 1,75 Mio. EUR) ergab sich eine Gesamtleistung von 18,09 Mio. EUR gegenüber 18,82 Mio. EUR in 2012/2013.

Aufgeteilt auf die einzelnen Tochtergesellschaften ergibt sich bei der Gesamtleistung folgendes Bild:

In Mio. Euro 01.07.2013-30.06.2014 01.07.2012-30.06.2013
Agrar und Milchhof Stemmern GmbH 7,22 7,34
Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH 2,47 2,43
Osterfelder Agrar GmbH 6,06 7,20
Bördelagerhaus GmbH 0,23 0,23
AMB Agrar Holding GmbH 0,00 0,00
Börde Vita GmbH 1,82 1,24
Tonkens Agrar AG 0,29 0,38
Summe* 18,09 18,82

* Aufgrund von Konsolidierungseffekten ergeben sich Abweichungen zwischen der Gesamtleistung und der Summe der Leistungen der einzelnen Tochtergesellschaften

Demgegenüber entwickelten sich die Kosten zum Teil gegensätzlich. Spürbar reduziert werden konnte der Materialaufwand. Dieser ging von 8,81 Mio. EUR auf 8,33 Mio. EUR zurück, wobei die Materialaufwandsquote in Höhe von 52,3% (Vj. 52,2%) sich kaum veränderte. Eine Erhöhung ergab sich hingegen beim Personalaufwand. Vor dem Hintergrund von Lohnsteigerungen nahm dieser auf 2,58 Mio. EUR (Vj. 2,43 Mio. EUR) zu. Die Personalaufwandsquote belief sich auf 16,2% (Vj. 14,4%). Mit 1,50 Mio. EUR (Vj. 1,51 Mio. EUR) veränderten sich die Abschreibungen gegenüber Vorjahr nur unwesentlich. Der zweitgrößte Kostenblock sonstige betriebliche Aufwendungen erhöhte sich auf 3,74 Mio. EUR (Vj. 3,64 Mio. EUR). Hier sind insbesondere die Positionen Unterhalt der Maschinen und Gebäude sowie die Anmietung von Fremdfahrzeugen zu nennen, die zur Ausweitung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen beitrugen. Entsprechend stieg die Aufwandsquote von 21,6% auf 23,5%.

Unter der Berücksichtigung von Beteiligungserträgen von 86 TEUR (Vj. 47 TEUR) und einem Zinsergebnis von -0,77 Mio. EUR (Vj. -0,64 Mio. EUR) konnte der Tonkens Konzern zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 1,24 Mio. EUR (Vj. 1,84 Mio. EUR) ausweisen. Die höheren Zinsaufwendungen resultierten aus begonnenen Investitionsmaßnahmen sowie aufgenommenen Bankkrediten zur Finanzierung von Maschinen und Geräten, aber auch für den Zukauf von Ackerlächen.

Entgegen dem Vorjahr entstand kein außerordentliches Ergebnis. Da der Verlustvortrag zum 30. Juni 2014 aufgebraucht war, erhöhten sich die Einkommensteuern deutlich auf 0,64 Mio. EUR nach 0,43 Mio. EUR im Vorjahr und wirkten sich somit ergebnisschmälernd aus. Nach sonstigen Steuern betrug der Konzernjahresüberschuss 0,53 Mio. EUR (Vj. 1,30 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie belief sich somit auf 0,32 EUR (Vj. 0,78 EUR).

Vermögenslage

Die Bilanzsumme des Tonkens Konzerns wurde zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 deutlich um 13,02% auf 35,40 Mio. EUR (Vj. 30,79 Mio. EUR) ausgeweitet. Dieser Anstieg ist aktivseitig insbesondere auf das erhöhte Anlagevermögen zurückzuführen, welches in Summe auf 24,28 Mio. EUR (Vj. 20,11 Mio. EUR) zulegte. Durch die Beschaffung mehrerer Großanlagen - neben modernster Kartoffel- und Zwiebelschälanlagen wurde am Standort Osterfeld eine zweite Biogasanlage mit einer Nennleistung von 600 kW errichtet – nahm das Sachanlagevermögen um 4,17 Mio. EUR auf 23,44 Mio. EUR zu. Beim Umlaufvermögen erhöhten sich die Vorräte, während die Forderungen um 0,64 Mio. EUR auf 3,86 Mio. EUR zurückgingen. Die liquiden Mittel lagen mit 2,54 Mio. EUR (Vj. 1,83 Mio. EUR) auf einem deutlich höheren Niveau. Insgesamt erhöhte sich das Umlaufvermögen leicht auf 9,01 Mio. EUR (Vj. 8,70 Mio. EUR).

finanzlage

Das Eigenkapital des Tonkens Konzerns konnte im Geschäftsjahr 2013/2014 um 0,53 Mio. EUR auf 12,16 Mio. EUR (Vj. 11,64 Mio. EUR) ausgeweitet werden. Das Gezeichnete Kapital betrug unverändert 1.659.000,00 EUR. Da das Eigenkapital aber nicht im gleichen Verhältnis wie die Bilanzsumme anstieg, ging die Eigenkapitalquote von 37,8% auf 34,4% zurück. Im Berichtsjahr wurden TEUR 1.065 aus der Kapitalrücklage der Tonkens Agrar AG zur Deckung des Verlustvortrages auf Einzelabschlussebene entnommen.

Die Rückstellungen erhöhten sich infolge der Bildung von Steuerrückstellungen auf 1,44 Mio. EUR (Vj. 1,35 Mio. EUR).

Der Tonkens Konzern hat im Berichtsjahr zur Finanzierung mehrerer Großinvestitionen Bankdarlehen aufnehmen müssen. Zudem wurden auch weitere Ackerlächen erworben. Aus diesem Grund stiegen die Verbindlichkeiten von 17,21 Mio. EUR im Vorjahr auf 21,27 Mio. EUR an. Hiervon entielen 15,21 Mio. EUR (Vj. 10,71 Mio. EUR) auf Bankkredite. Zurückgeführt werden konnten aber sowohl die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um rund 6,7% auf 4,02 Mio. EUR (Vj. 4,29 Mio. EUR) als auch die sonstigen Verbindlichkeiten um etwas mehr als 9,0% auf 2,01 Mio. EUR (Vj. 2,20 Mio. EUR).

Die Konzern-Kapitallussrechnung ergab für das Geschäftsjahr 2013/2014 einen Cashlow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 2,37 Mio. EUR nach 1,58 Mio. EUR im Vorjahr. Zuschreibungen aus einem positiven Periodenergebnis in Höhe von 0,53 Mio. EUR (VJ. 1,30 Mio. EUR) und aus Abschreibungen in Höhe von 1,50 Mio. EUR (VJ. 1,51 Mio. EUR) sowie einer Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva in Höhe von 0,56 Mio. EUR (Vj. Abnahme um 0,77 Mio. EUR) standen eine Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva in Höhe von 0,50 Mio. EUR (VJ. 0,54 Mio. EUR) gegenüber.

Der negative Cashlow aus der Investitionstätigkeit erhöhte sich deutlich von - 2,73 Mio. EUR im Vorjahr auf - 6,15 Mio. EUR. Maßgeblich haben sich hierbei die Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen von 3,21 Mio. EUR im Vorjahr auf 6,48 Mio. EUR ausgeweitet, während die Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 0,67 Mio. EUR (Vj. 0,50 Mio. EUR) betrugen.

Der Cashlow aus der Finanzierungstätigkeit erhöhte sich gegenüber Vorjahr weiter deutlich von 1,86 Mio. EUR auf 4,49 Mio. EUR infolge einer Aufnahme von Krediten in Höhe von 6,63 Mio. EUR (Vj. 4,03 Mio. EUR). Das Fremdkapital wurde insbesondere für die Anschaffung und Installation einer Zwiebelschälanlage und einer Kartoffelschälanlage sowie den Erwerb landwirtschaftlicher Flächen eingesetzt.

Die liquiden Mittel beliefen sich zum 30. Juni 2014 auf 2,54 Mio. EUR (Vj. 1,83 Mio. EUR). Die Zahlungsfähigkeit des Tonkens Konzerns war jederzeit gewährleistet.

Trotz der gestiegenen Verbindlichkeiten weist der Tonkens Konzern so eine solide Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage auf.

In Mio. EUR 30.06.2014 01.07.2013- 01.07.2012-
30.06.2013
Cashlow aus laufender
Geschäftstätigkeit
2,37 1,58
Cashlow aus der
Investitionstätigkeit
-6,15 -2,74
Cashlow aus der
Finanzierungstätigkeit
4,49 1,86
Liquide Mittel 2,54 1,83

Prognose-ist-Vergleich

Gemäß der neu eingeführten DRS 20-Regelung des Deutsche Rechnungslegungs-Standards Committee (DRSC) soll für Geschäftsjahre, die nach dem 31.12.2012 beginnen, bei der Darstellung der Ertrags-, Vermögensund Finanzlage auch ein Abgleich mit den früheren Prognoseberichten erfolgen. Daher wird an dieser Stelle die im letzten Geschäftsbericht abgegebene Prognose mit der tatsächlichen Entwicklung im Geschäftsjahr 2013/2014 verglichen.

Das Geschäftsfeld Veredelung wurde im Berichtsjahr deutlich ausgebaut. Mit der neuen Kartoffelschälanlage am Standort Wanzleben, deren Testphase im Juni 2014 beendet werden konnte, und einer modernen Zwiebelschälanlage verfügt die Tonkens Agrar AG nun über erheblich größere Kapazitäten in der Veredelung bei gleichzeitig sehr efizienter Schälung und wirtschaftlicherem Betrieb.

Im Geschäftsbereich der Erneuerbaren Energien plante der Vorstand noch vor Ende 2013, mit dem Bau der zweiten Biogasanlage mit einer Leistung von 600 kW in Osterfeld beginnen zu können. Langwierige behördliche Genehmigungsverfahren haben allerdings zu erheblichen Verzögerungen geführt. Ende Februar 2014 lag die erwartete Genehmigung endlich vor, sodass mit dem Bau der zweiten Biogasanlage begonnen werden konnte. Eine Fertigstellung dieser Anlage gelang Ende Juli 2014. Damit konnte die zweite Biogasanlage, nicht wie ursprünglich vorgesehen, einen Erlös- und Ergebnisbeitrag im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 leisten.

Hinsichtlich der Kartoffelernte konnte die Erwartung, witterungsbedingte geringere Erntemengen durch deutlich erhöhte Kartoffelpreise auszugleichen, nicht gänzlich erfüllt werden.

In ihrem letztjährigen Prognosebericht ging die Tonkens Agrar AG insgesamt von Umsatzerlösen auf Konzernebene von 16,0 bis 17,0 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2013/2014 aus. Diese Erwartungen konnten mit Umsatzerlösen von 15,92 Mio. EUR gänzlich erfüllt werden.

Auf Basis der Unternehmensplanung des Vorjahres erwartete der Vorstand Gerrit Tonkens eine positive Entwicklung der Liquidität. Die liquiden Mittel stiegen auf Konzernebene um 0,71 Mio. EUR auf 2,54 Mio. EUR an. Demgegenüber mussten zur Finanzierung mehrerer Großanlagen zusätzliche Bankdarlehen aufgenommen werden, womit sich das Fremdkapital erhöhte. Aber auch das Eigenkapital konnte vor dem Hintergrund des Jahresüberschusses weiter gesteigert werden und der Verlustvortrag wurde vollständig aufgebraucht. Damit wies der Tonkens Konzern zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 ein positives Bilanzbild auf.

D. Chancen- und Risikobericht

Als Betrieb in der landwirtschaftlichen Rohproduktion ist der Tonkens Konzern einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die sich insbesondere aus dem Wirtschaftszweig der Landwirtschaft und der hohen Volatilität der Branche ergeben. Hierbei handelt es sich um externe Effekte,

wie das Wetter oder auch die Preisvolatilität. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen spielen eine entscheidende Rolle. Demgegenüber ergeben sich auch Chancen in Form von Umsatz- und Wachstumspotentialen. Im Rahmen des Risikomanagementsystems sollen die möglichen Risiken und Chancen frühzeitig erkannt, bewertet, Veränderungen beobachtet und geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Die Risiken lassen sich in folgende Gruppen unterscheiden:

1. oPeratiVe risiKen

Produktionsrisiken

Da die Tonkens Agrar AG sowohl im Ackerbau als auch in der Milchproduktion tätig ist, gibt es eine Vielzahl von Risiken, die hinsichtlich der Hektarerträge bzw. der Milchmengen zu Erlöseinbußen führen können.

Im Ackerbau können Schädlinge, insbesondere aber unvorhersehbare Wetterextreme, die Qualität und Quantität der Feldfrüchte mindern. Jede extreme Wetterlage wie Trockenheit, Starkniederschläge, damit möglicherweise einhergehende Überlutungen, aber auch Stürme, Hagel oder Frost können die Ernte empindlich, sowohl positiv wie auch negativ, beeinlussen. Diesem Risiko begegnet Tonkens durch eine teilweise regionale Streuung und Produktdiversiikation sowie durch – wo ökonomisch sinnvoll – einen Versicherungsschutz. Darüber hinaus ergibt sich durch die sehr hohe Bodenqualität der Magdeburger Börde die Chance, überdurchschnittliche Erträge oder trotz widriger Bedingungen eine vergleichsweise noch zufriedenstellende Ernte zu erzielen. Erst Ende des Jahres 2013 wurde von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe bestätigt, dass die Magdeburger Börde den qualitativ besten Boden Deutschlands aufweist. Hiervon konnte die Tonkens Agrar AG im witterungsbedingte unbeständigen Anbaujahr 2013 während der äußerst trockenen Sommerphase proitieren. Infolge der hohen Wasser-Speicherfähigkeit des Magdeburger Schwarzbodens verzeichnete die Tonkens Agrar AG im Gegensatz zu den süddeutschen Kartoffelbauern geringere Ernteeinbußen.

Gleichzeitig besteht das Risiko, dass das eingekaufte Saatgut bestimmte Qualitätsstandards nicht erfüllt. Dies könnte negative Auswirkungen für die Ernte des jeweiligen Jahres haben. Um dieses Risiko zu minimieren, erwirbt die Tonkens Agrar AG zertiiziertes Saatgut bei ausgesuchten Händlern.

Im Rahmen der Milchproduktion besteht ein Risiko in einem Ausbruch von Tierkrankheiten bzw. Seuchen. Dies gilt zum einen hinsichtlich des konkreten Bestandes der Tiere der Tonkens-Gruppe. Darüber hinaus können aber auch in der Öffentlichkeit diskutierte Themen, wie z.B. Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), oder Futtermittelverunreinigungen nicht nur zu Einwirkungen auf den eigenen Bestand an Tieren sowie zu staatlichen Maßnahmen, die die Produktion beeinträchtigen, führen, sondern darüber hinaus auch die öffentliche Meinung über Milchprodukte negativ beeinlussen, was allgemein zu einer Reduzierung des Absatzes der Milchprodukte führen kann.

Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und Futtermittelproben sollen die Gesundheit des Milchviehbestands sicherstellen.

Darüber hinaus können sich sowohl in der Planzenaufzucht als auch in der Milchviehhaltung Risiken durch Aufzucht-, bzw. Haltungs-, Fütterungs- oder anderweitige Managementfehler ergeben. Im Ackerbau können die Hektarerträge, u.a. durch den falschen Düngereinsatz, deutlich abnehmen. Die Gesellschaft begegnet dem Risiko, indem sie in der Landwirtschaft langjährig erfahrene Mitarbeiter einsetzt und darüber hinaus die Aufzucht der Planzen fortwährend überwacht und dabei auch den Nährstoffgehalt der Böden regelmäßig analysiert. Zudem werden die Nährstoffe mit neuen Verfahren direkt in die Böden eingebracht, sodass sie ihre Wirkung ohne nennenswerte Verluste entfalten. Bei der Milchviehhaltung sind z.B. die Auswahl des geeigneten Futtermittels von großer Bedeutung sowie die regelmäßige Kontrolle der Milch, die Schulung des Personals und wiederkehrende Betreuung der Tierbestände durch einen Veterinär.

Risiken aus den Anlagen

Als Landwirtschaftsunternehmen setzt die Tonkens Agrar AG unterschiedlichste Maschinen, Geräte und Anlagen ein. Deren Einsatz ist mit einem vielfältigen Gefahrenpotential verbunden. Insbesondere könnten eine fehlerhafte Montage, eine fehlerhafte Bedienung der Anlagen, ein Unfall oder ein anderer Umstand dazu führen, dass beispielsweise Biogas entweicht oder sich entzündet und eine Explosion herbeiführt. Mögliche Personen- oder Sachschäden, wofür die Tonkens Agrar AG als Betreiber der Anlagen haftbar gemacht werden kann, können mitunter zu erheblichen direkten bzw. indirekten Kosten führen. Ein Brandschaden hat z.B. direkte Kosten für den Wiederaufbau bzw. die Wiederbeschaffung der jeweiligen Anlage zur Folge, gleichzeitig können Betriebsunterbrechungen zu indirekten Erlösminderungen führen. Neben den im Ackerbau eingesetzten Maschinen (z.B. Kartoffelroder, Drillmaschinen, Feldspritzen) verfügt die Tonkens Agrar AG im Rahmen der Milchproduktion über einen modernen Melkstand. Darüber hinaus setzt sie im Bereich der Veredelung der eigenen Produkte moderne Schäl- und Verpackungsanlagen ein und betreibt im Rahmen des Geschäftsfelds der Erneuerbaren Energien Photovoltaik- und Biogasanlagen.

Dem Risiko von Personen- und Sachschäden begegnet die Tonkens Agrar AG durch hohe Sicherheitsvorschriften sowie den Abschluss ausgewählter Versicherungen.

Durch den unsachgemäßen Betrieb von Biogas- oder Photovoltaikanlagen können Schäden entstehen, die sich negativ auf die Leistung der Anlagen auswirken. Die Gesellschaft wirkt diesem Risiko entgegen, indem die Anlagen mit technischen Warn- und Überwachungssystemen ausgestattet sind. Zudem inden regelmäßig Schulungen der Mitarbeiter statt.

Da der technologische Fortschritt in immer kürzeren Abständen neuere, modernere und efizientere Maschinen hervorbringt, besteht auch ein Risiko in der Entwertung der vorhandenen Maschinen. Die Tonkens Agrar AG ist beständig dabei, ihren Maschinen- und Anlagenpark zu modernisieren, um damit eine efiziente und reibungslose Produktion gewährleisten zu können.

Umfang der Vorräte

Ausreichende Vorräte sind zur Minderung von Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage ein sehr wichtiges Instrument zur dauerhaften Lieferfähigkeit. Wenn die zugänglichen Vorräte im Vergleich zum Bedarf gering sind, kann die Preisvolatilität hoch sein. Tonkens minimiert das Risiko von Engpässen weitgehend durch eine gesteuerte und kontrollierte Lagerhaltung. Diese beinhaltet die Steuerung und Überwachung der Temperatur, Helligkeit, Luftfeuchtigkeit und Belüftung. So lagert die Gesellschaft beispielsweise Kartoffeln teilweise in Kisten, um Qualitätseinbußen zu vermeiden.

Ressourcenknappheit

Höhere Energiekosten, technologische und natürliche Grenzen limitieren das Produktionswachstum. Auch hier führt die eigens produzierte Solar- und Biogasenergie zu einer gezielten Verringerung des Risikos. Die Tonkens-Gruppe ist für die Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit auf landwirtschaftliche Flächen angewiesen, um auf diesen Ackerbau, Milchproduktion und Biogasanlagen zu betreiben. Das Angebot an landwirtschaftlichen Flächen ist begrenzt. Sowohl beim Erwerb landwirtschaftlicher Flächen als auch beim Abschluss oder der Verlängerung von Pachtverträgen ist die Tonkens-Gruppe daher einem erheblichen Wettbewerb ausgesetzt. Die Gesellschaft ist im Rahmen der Beobachtung des Wettbewerbsumfeldes darauf bedacht, neue aussichtsreiche Flächen für den Anbau zu pachten und so sicher zu stellen, dass weiteres Wachstum möglich ist bzw. trägt im Rahmen eines geordneten Vertragsmanagements dafür Sorge, dass Anpassungsklauseln mit möglicher Erhöhung der Pachtpreise in laufenden Pachtverträgen beachtet und gezielt gesteuert werden.

Liquiditäts- und Zinsrisiken

Der Betrieb eines landwirtschaftlichen Unternehmens ist aufgrund des Umstandes, dass die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte eine Vorinanzierung von der Aussaat bis zum Verkauf der Produkte, d.h. für einen Zeitraum von zum Teil mehr als einem Jahr, erfordert und Zahlungseingänge vorwiegend in der zweiten Jahreshälfte eingehen, sehr kapitalintensiv. Demgemäß hat die Tonkens-Gruppe in der Vergangenheit in erheblichem Umfang kurzfristige Fremdinanzierungen aufgenommen. Auch der Bau der Photovoltaik-, Biogas- und Schälanlagen wurde teilweise mittels Darlehen inanziert. Um Zinsrisiken zu minimieren, wurden in diesem Zusammenhang seitens der Gesellschaft Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen.

Für das antizipierte Wachstum und weitere Investitionen benötigt die Tonkens Agrar AG ausreichend inanzielle Mittel. Neben Liquidität aus dem Cashlow wird dabei unter anderem auf Darlehen zurückgegriffen. Folgend besteht bei Nichtgewährung von Darlehen das Risiko, Investitionen nicht planmäßig durchführen oder beenden zu können und damit die angestrebten Wachstumsziele nicht zu erreichen. Die Tonkens Agrar AG verfügt über langjährige Kontakte zu Kreditinstituten, welche kontinuierlich geplegt werden. Darüber hinaus führt das Management viele Gespräche, um neue Geschäftsbeziehungen zu Banken aufzunehmen. So soll auch dem Risiko der Abhängigkeit von zu wenigen Kreditinstituten begegnet werden.

Personalrisiken

Die deutsche Landwirtschaft erlebt eine immer stärkere Professionalisierung – für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung bei zunehmender Wettbewerbsintensität benötigt die Tonkens Agrar AG das entsprechende Personal. Neben der geeigneten Anzahl der Mitarbeiter ist vor allem auch ihre fachliche Qualiizierung von Bedeutung. Insbesondere der technologische Fortschritt, aber auch veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen erfordern eine regelmäßige Aktualisierung des vorhandenen Wissens der Mitarbeiter. Die Tonkens Agrar AG lässt ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen, um diese optimal auf die arbeitstechnischen Anforderungen vorzubereiten.

Auf der Managementebene ist der zukünftige Erfolg der Tonkens-Gruppe wesentlich durch die Tätigkeit von Gerrit Tonkens als Vorstand, gleichzeitig Gründer und wesentlicher mittelbarer Aktionär, beeinlusst. Der Verlust von Herrn Tonkens für die Tonkens-Gruppe würde dazu führen, dass die treibende Kraft hinter dem operativen Geschäft mit etablierten langjährigen Kontakten in der Branche, hohem Fachwissen und Detailkenntnissen des Unternehmens ausfällt, was von der Tonkens-Gruppe zumindest kurzfristig nicht kompensiert werden könnte. Unter Herrn Tonkens ist eine weitere Managementebene installiert, die das tägliche operative Geschäft an den einzelnen Produktionsstandorten und der Verwaltung leitet. Im Rahmen der Unternehmensnachfolge bereitet Herr Tonkens seine Söhne auf die spätere Unternehmensführung vor und vermittelt so sein Wissen und seine Kontakte weiter.

Darüber hinaus ergeben sich auch hinsichtlich steigender Lohnkosten Risiken für den wirtschaftlichen Erfolg des Tonkens Konzerns. Die Tonkens-Gruppe erwirtschaftet einen erheblichen Teil ihrer Erträge im Bereich Anbau von Kartoffeln und Zwiebeln. Der Anbau von Kartoffeln und Zwiebeln stellt sich, im Vergleich zu anderen Fruchtarten, als personalintensiv dar. Die Ertragskraft der Tonkens-Gruppe ist unmittelbar von der

allgemeinen Lohnentwicklung für die eingesetzten Mitarbeiter abhängig. Steigende Lohnkosten können dazu führen, dass die Ertragsfähigkeit sinkt oder auch Verluste erwirtschaftet werden.

Risiken aus einer eventuellen Ausweitung der internationalen Aktivitäten der Tonkens-Gruppe

Die Tonkens-Gruppe ist derzeit in Deutschland tätig. Die Tonkens-Gruppe beabsichtigt, eine Ausweitung ihrer Aktivitäten in andere Staaten, insbesondere nach Osteuropa, zu realisieren, wenn sich entsprechende Investitions- und/ oder Beteiligungsmöglichkeiten ergeben. Hieraus können eine Reihe von Risiken, die aus den dortigen allgemeinen politischen, volkswirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen resultieren, erwachsen. Daneben sind eine Vielzahl von lokalen Gesetzen und Vorschriften einzuhalten. Lokale Rechts- und Verwaltungssysteme könnten die Erteilung von behördlichen Genehmigungen erschweren oder gar verhindern, die landwirtschaftliche Produktion beeinträchtigen oder die Durchsetzbarkeit von Forderungen und sonstigen Ansprüchen gefährden. Die Tonkens Agrar AG wird die Öffentlichkeit bei konkreten Geschäftsanbahnungen nach Osteuropa informieren.

2. marKt- und branchenrisiKen

Restriktionen und Kostenanstieg bei Saatgut,

Futtermittel, Treibstoff, Planzenschutz und Dünger Import- wie auch Exportrestriktionen verstärken die Preisvolatilität an den globalen Märkten. Zudem könnte hinsichtlich der Einkaufsseite ein deutlicher Anstieg der Kostenpositionen Saatgut, Futtermittel, Treibstoff und Planzenschutz sowie Düngemittel einen spürbaren Einluss auf die Wirtschaftlichkeit haben. Das Unternehmen versucht, mittels eines zentralisierten Einkaufs die Einlüsse möglichst gering zu halten. Darüber hinaus soll zunehmend eigener Dünger, welcher im Rahmen des Betriebs von Biogasanlagen anfällt, den Einsatz externen Düngers substituieren.

Abhängigkeit von der Entwicklung der Preise für landwirtschaftliche Produkte

Auch auf der Verkaufsseite ist die Tonkens Agrar AG mit ihren in der Gruppe erzeugten landwirtschaftlichen Produkten erheblichen Preisschwankungen ausgesetzt. Die Preise werden dabei wesentlich durch Weltmarktpreise bestimmt und unterliegen einer hohen Volatilität. Das Angebot und die Nachfrage werden insbesondere beeinlusst durch regulatorische Rahmen- und Witterungsbedingungen sowie die Entwicklung der Bevölkerung ebenso wie durch globale Erntemengen und -qualitäten, Wechselkursveränderungen, aber auch das Verhalten insbesondere spekulativer Anleger. Dies betrifft sowohl die Nachfrageseite als auch die Angebotsseite. Um sich gegen dieses Risiko in einem gewissen Maße abzusichern, werden die Agrarprodukte teilweise mittels Vorkontrakten gegenüber dem lokalen Agrarhandel verkauft.

Energiepreise

Im Rahmen der Globalisierung und zunehmenden Vernetzung der Energiemärkte wird die Preisvolatilität von den Energiemärkten immer mehr auf die landwirtschaftlichen Märkte übertragen. Sofern keine autarke Energieversorgung besteht, sind landwirtschaftliche Unternehmen, die einen hohen Energieverbrauch haben, im besonderen Maße von Preissteigerungen betroffen. Diesem Risiko begegnet das Unternehmen durch die Optimierung von Produktionsabläufen und den Einsatz moderner Steuerungstechnik zur Reduzierung des Energieverbrauchs.

Pachtpreise

Da ein großer Anteil der von der Tonkens Agrar AG bewirtschafteten Flächen gepachtet ist, besteht ein Risiko in erhöhten Pachtpreisen. Insbesondere bei Neuverpachtungen hat sich in den letzten Jahren ein stetig zunehmender Preis ergeben. So stiegen die Pachtpreise der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) in Sachsen-Anhalt im Jahr 2013 gegenüber Vorjahr um 11,0%.

Die Tonkens Agrar AG hat sich ihre Pachtlächen zu festen Pachtpreisen über langfristige Verträge gesichert und ist bestrebt, die Pachtverhältnisse rechtzeitig vor Vertragsauslauf zu verlängern. Darüber hinaus beindet sich auch ein Teil der Flächen (rund 10,0%) im Eigenbesitz. Ein weiterer Erwerb von Eigentumsläche stellt sich angesichts der ebenfalls steigenden Preise für Agrarlächen als schwierig und zum Teil unwirtschaftlich dar. Diese Tendenz wird durch mehrere Entwicklungen gestützt: Zum einen wurden Agrarlächen seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 zunehmend als krisenfeste und stabile Kapitalanlage betrachtet und geraten so zunehmend in den Fokus von Fonds und institutionellen Investoren. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung kontinuierlich an. Nicht zuletzt führt auch die gestiegene Nachfrage nach landwirtschaftlichen Rohstoffen für die Gewinnung von Bioenergie zu einer Attraktivitätssteigerung des Ackerlands als Kapitalanlage. Damit und durch die Versiegelung von Ackerlächen nimmt die Verfügbarkeit landwirtschaftlicher Flächen zur Nahrungsmittelproduktion zunehmend ab.

Der Einluss saisonaler Effekte

Die Geschäftstätigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben wie dem der Tonkens-Gruppe wird von saisonalen Effekten beeinlusst. Insbesondere im ersten Halbjahr eines Jahres verzeichnen landwirtschaftliche Betriebe meist geringere Einnahmen als im zweiten Halbjahr eines Jahres. So erzielen landwirtschaftliche Betriebe im zweiten Halbjahr eines Jahres, insbesondere nach der Erntezeit, erhebliche Einnahmen aus der Veräußerung von Teilen der Ernte und erhalten gegen Ende des Jahres erhebliche Mittelzulüsse in Folge der Auszahlung der staatlich gewährten Betriebsprämien. Die Geschäftszahlen der Tonkens-Gruppe könnten daher von Halbjahr zu Halbjahr, aber auch im Vergleich zur jeweiligen Vorjahresperiode, mitunter erheblich variieren, so dass insbesondere die Geschäftszahlen des ersten und des zweiten Halbjahrs nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind. Die Tonkens Agrar AG verfolgt aus diesem Grund eine transparente Kapitalmarktkommunikation, um ihre Aktionäre und mögliche Investoren über die aktuelle Geschäftsentwicklung und –zahlen fortlaufend zu informieren.

Wechselkurse

Währungsschwankungen können über ihren Einluss auf die inländischen Rohstoffpreise die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte beeinträchtigen. Die Tonkens Agrar AG verbucht Ein- und Ausgaben ausschließlich in EUR und beobachtet beständig die Preis- und Währungsentwicklungen auf den Beschaffungsmärkten.

Wachsende Nachfrage

Das Pro-Kopf-Einkommen steigt weltweit und nimmt vor allem in den Schwellenländern ein immer höheres Maß an. Mit der größeren Kaufkraft steigt auch die Nachfrage nach Rohstoffen, Energie und Nahrungsmitteln. Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, entsteht ein Aufwärtsdruck auf die Preise, der mit höheren Beschaffungskosten für die Landwirte, andererseits auch mit höheren Angebotspreisen bei ihren Produkten einhergeht.

3. PolitiK- und rechtsrisiKen

Die Tonkens Agrar AG unterliegt sowohl mit ihrer landwirtschaftlichen Produktion als auch mit der Gewinnung regenerativer Energie gesetzlichen Rahmenbedingungen. Politische Debatten können zu entscheidenden gesetzlichen Veränderungen, insbesondere mit möglicher negativer Auswirkung auf die Ertragslage des Tonkens Konzerns, führen. Die Tonkens Agrar AG überwacht die aktuellen Debatten und Veränderungen sehr genau, um rechtzeitig mit geeigneten Maßnahmen reagieren zu können. Eine Planbarkeit ergibt sich aus der Dauer der Umsetzung neuer Gesetzesvorhaben. Derzeit betreffen insbesondere folgende Gesetzesänderungen die Tonkens Agrar AG:

Erneuerbare Energiengesetz (EEG)

Über ihre Photovoltaik- und die Biogasanlagen generiert die Tonkens Agrar AG Strom. Es besteht das Risiko, dass staatliche Vergütungssätze gekürzt werden, was zukünftig zu einer Minderung der Wirtschaftlichkeit der Anlagen führen könnte. Eine Kürzung der bereits bewilligten Vergütungssätze ist im Hinblick auf die Förderung der Erneuerbaren Energie durch die Regierung unwahrscheinlich – bestehende Anlagen fallen zudem beim Inkrafttreten neuer Gesetze eher unter Bestandsschutz. Allerdings erfolgten in anderen europäischen Ländern in der Vergangenheit bereits mehrfach nachträgliche Kor-

rekturen für bestehende Anlagen, so u.a. in Bulgarien, Spanien oder Griechenland. Da Veränderungen in dieser Hinsicht nicht kurzfristig erfolgen, ist das Risiko überschaubar.

Aktuell sind zum 1. August 2014 neue Regelungen in Kraft getreten, die eine Kürzung der Vergütung für den in das Netz gespeisten Strom mit sich bringen. Aus diesem Grund hat die Tonkens Agrar AG ihre zweite Biogasanlage am Standort Osterfeld wie geplant vor Inkrafttreten der neuen Regelung errichtet und kann so von den höheren Einspeisevergütungen proitieren.

wettbewerbsfähigeren Preisen führen und die starre innereuropäische Produktionsbegrenzung aufheben. Es wird von einer Marktbereinigung ausgegangen, wesentlich beeinlusst durch die Produktionskosten. Der Anbau von Zuckerrüben wird auch künftig in ertragreichen Regionen stattinden, hinzu kommt die Nähe zu der verarbeitenden Industrie. Die Zuckerfabriken sind unmittelbar an den Standorten der Tonkens-Gruppe angesiedelt. Die Tonkens-Gruppe plant weiterhin den Anbau von Zuckerrüben und wird die künftige Entwicklung am Zuckermarkt beobachten. In konkreten Zahlen lässt sich die weitere Entwicklung noch nicht ausdrücken.

Abschaffung der Milchquote ab dem 1. April 2015

Die in 1984 eingeführte Milchquote wird ab dem 1. April 2015 abgeschafft. Damit entfallen für die Erzeuger die jahrelang begrenzten Milchlieferungen, welche den Markt regulierten. Die Tonkens Agrar AG begrüßt den Entfall der Quote und den dadurch entstehenden freien Wettbewerb. Derzeit ist die Gesellschaft mit Planungen zum Ausbau der eigenen Milchviehhaltung beschäftigt – eine Aufstockung des Tierbestandes und eine Ausweitung der Stallungen wären bei einer positiven Investitionsentscheidung notwendig.

Abschaffung der Zuckerquote ab dem 1. Oktober 2017 Das Ende der Quote wird zu mehr Wettbewerb und

Kürzung der EU-Direktzahlungen

Landwirtschaftliche Erzeuger erhalten hauptsächlich von der EU Beihilfen. Art und Höhe dieser Beihilfen werden in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU bestimmt. Die GAP setzt sich zusammen aus zwei verschiedenen Finanzierungsinstrumenten - der 1. und der 2. Säule. Die 1. Säule beinhaltet Direktzahlungen an Landwirte. Diese sollen eine global wettbewerbsfähige Produktion ermöglichen. Die hohen europäischen Standards in Tier-, Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz lassen andernfalls keine kostendeckende Produktion zu.

Das neue Direktzahlungssystem wird ab 2015 aus einer Basisprämie, einer Greening-Zahlung, einer Junglandwirteförderung sowie einer zusätzlichen Zahlung für die ersten Hektare bestehen. Dabei werden die Direktzahlungen im Laufe der nächsten Förderperiode deutschlandweit angeglichen. Derzeit noch bestehende regionale Unterschiede bei der Basisprämie werden ab 2017 bis zum Jahr 2019 in drei Schritten abgebaut. Hierbei wird derzeit davon ausgegangen, dass sich die Zahlungen an größere landwirtschaftliche Erzeuger wie die Tonkens Agrar AG zugunsten der kleineren Erzeuger etwas verringern werden. Die Greening-Zahlung, die die Landwirte für zusätzliche Umweltleistungen bekommen, wird bereits ab 2015 in ganz Deutschland gleich hoch sein. Insgesamt werden für dieses Greening rund 30,0 Prozent der Direktzahlungen verwendet.

Wenn alle Umstellungsprozesse abgeschlossen sind, erhalten die Landwirte in Deutschland ab 2019 im Durchschnitt rund 281,00 Euro an Direktzahlungen pro Hektar.

4. chancen

Neben den Risiken bieten sich aber auch Chancen, die sich vorteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Tonkens-Gruppe und damit auf die Tonkens Agrar AG auswirken können.

Im Geschäftsfeld der Erneuerbaren Energien wird die im Juli 2014 fertiggestellte zweite Biogasanlage am Standort Osterfeld ab dem laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 zur Ergebnisstabilisierung beitragen.

Mit den neuen Kartoffel- und Zwiebelschälanlagen soll die Tonkens Agrar AG zukünftig in der Lage sein, im Rahmen der nun erhöhten Kapazität und wirtschaftlicheren Produktion ihre Agrarprodukte veredelt mit höheren Margen in größerer Menge absetzen zu können. Hieraus ergeben sich Umsatzpotentiale.

Vor dem Hintergrund des Entfallens der Milchquote prüft die Tonkens Agrar AG eine Ausweitung ihrer Stallungen und der Tierkapazität.

Momentan hat die Gesellschaft keine Kenntnis von eingetretenen Risiken, die eine Beeinträchtigung der Geschäftsentwicklung nach sich ziehen könnten.

E. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Juli 2014 konnte die Tonkens Agrar AG ihre zweite Biogasanlage in Osterfeld fertigstellen. Allerdings darf die Tonkens Agrar AG bislang nur Teilmengen an Strom in das Netz einspeisen, da der lokale Netzbetreiber die baulichen Voraussetzungen entgegen den vertraglichen Vereinbarungen noch nicht geschaffen hat. Der Vorstand bemüht sich hier in Verhandlungen um eine einvernehmliche und möglichst schnelle Lösung, auch rechtliche Schritte werden geprüft.

Im Juli 2014 erhielt die Tochtergesellschaft Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH die behördliche Genehmigung zur Kapazitätserweiterung der Tierplätze und der Güllelager in Stemmern. Die Gesellschaft hat mit den Bau- und Investitionsplanungen begonnen.

F. Prognosebericht

allgemeine wirtschaftliche entwicKlung

Im Laufe des Jahres 2014 hat sich die weltwirtschaftliche Dynamik abgeschwächt – bei einer nur leichten Zunahme des Welthandels und einer hinter den Erwartungen gebliebenen Entwicklung der Schwellenländer. Belastungen ergeben sich zudem durch geopolitische Krisen, insbesondere durch den Konlikt in der Ukraine. Für das Jahr 2014 erwartet das Institut für Weltwirtschaft in Kiel ein moderates Wachstum um 3,2%. Aufgrund der Belebung der fortgeschrittenen Volkswirtschaften wird für 2015 mit einem ebenfalls noch moderaten, aber höheren Anstieg der Weltkonjunktur um 3,7% gerechnet.

Nach den rezessiven letzten beiden Jahren (-0,7% in 2012 und -0,4% in 2013) wird die Eurozone in 2014 zwar erstmals wieder ein Wachstum aufweisen. Jedoch revidierten die Wirtschaftsexperten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ihre Prognose für 2014 kürzlich nach unten auf 0,8%. Anziehende private Investitionen und verbesserte Exporte sollen in 2015 für ein Wachstum um 1,3% sorgen. Hierbei wird die Niedrigzinsphase auch im kommenden Jahr weiter anhalten.

Die an der Gemeinschaftsdiagnose beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute gaben in ihrem Herbstgutachten 2014 bekannt, dass die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr um 1,3% und im kommenden Jahr um 1,2% wachsen soll. Die Konjunktur hat sich in Deutschland spürbar abgekühlt. Deutlich wird diese negative Entwicklung anhand der gesunkenen Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal und der von Juli bis September stagnierenden Leistung. Die deutsche Konjunktur wird durch mehrere Faktoren gehemmt. Sowohl die Binnenals auch die Auslandsnachfrage sind derzeit schwach, was das zuletzt verschlechterte Konsumklima und die geringen Investitionen der Unternehmen unterstreichen. Belastend wirken zudem das Expansionstempo und die niedrige Dynamik des Euroraums. Antriebskräfte gehen hingegen vom Wohnungsbau und den Ausrüstungsinvestitionen aus. Zudem wird für das kommende Jahr mit deutlich stärkeren Exporten gerechnet. Auch der deutsche Arbeitsmarkt wird eine anhaltend robuste Entwicklung aufzeigen.

branchenentwicKlung

International

In Mio. t 14/15 (Schätzung) 13/14 (vorläuig)
WEIZEN
Produktion 702 710
Handel 145 153
Verbrauch 699 691
Endbestände 193 190
Hauptexportländera) 56 54
MAIS
Produktion 969 974
Handel 116 120
Verbrauch 951 937
Endbestände 187 169
GETREIDE
Produktion 1.959 1.982
Handel 291 305
Verbrauch 1.941 1.918
Endbestände 419 401
Hauptexportländera) 137 122

a) Argentinien, Australien, Kanada, EU, Kasachstan, Russland, Ukraine, USA

Der Internationale Getreiderat (IGC) prognostizierte in seinem Bericht vom Juli 2014 die Welt-Weizenernte auf 702 Mio. Tonnen für das Wirtschaftsjahr 2014/15. Dies suggeriert eine fast genauso ertragreiche Ernte wie im Vorjahr. Dabei wurde die Anbauläche um rund 2,0% ausgedehnt. Der Prognose zu Folge wird der weltweite Weizenverbrauch um 8 Mio. Tonnen (bzw. um 1,2%) ansteigen. Die Gründe hierfür sind sowohl in der zunehmenden Zahl der Weltbevölkerung und deren wachsendem Nahrungsverbrauch als auch in dem vermehrten Einsatz von Weizen als Futtermittel zu inden. Da, ebenso wie im vorangegangenen Wirtschaftsjahr die Produktion den Verbrauch übertrifft, werden die Lagerbestände weiter aufgebaut.

Die Weltmaiserzeugung 2014/15 wird laut dem IGC mit 969 Mio. Tonnen lediglich um 5 Mio. Tonnen (bzw. um 0,5%) niedriger sein als bei der Rekordernte im Vorjahr. Nach Schätzung des IGC wird die globale Nachfrage nach Mais im Wirtschaftsjahr 2014/15 951 Mio. Tonnen erreichen – dies entspricht 14 Mio. Tonnen mehr als im Vorjahr – und somit weiter steigen. Vorrangig ausgelöst wird dies durch die zunehmende Nachfrage des Maises für Futterzwecke.

Insgesamt wird die globale Getreideproduktion (ohne Reis) durch den IGC im Wirtschaftsjahr 2014/15 auf 1.959 Mio. Tonnen geschätzt. Damit wird sich ein Rückgang um 23 Mio. Tonnen gegenüber dem sehr guten Vorjahr ergeben. Jedoch können sich die Endbestände auf 419 Mio. Tonnen (Vorjahr 401 Mio. Tonnen) dadurch erholen, dass die Erzeugung nunmehr im zweiten Jahr in Folge den weiteren Verbrauch von 1.941 Mio. Tonnen (+23 Mio. Tonnen gegenüber dem Vorjahr) übertrifft.

PreisentwicKlung:

Die weltweiten Rekordernten haben sich negativ auf die Entwicklung der Preise für Agrarrohstoffe ausgewirkt. So führten zuletzt die Aufwärtskorrekturen des IGC Anfang Oktober beim Mais, wonach mit rund 974 Mio. Tonnen die zweitgrößte globale Ernte überhaupt erwartet wird, zu weiteren spürbaren Preisabschlägen. Alleine im September hatten die Maispreise in der EU zuvor schon um 12,0% nachgegeben. Damit beinden sich diese auf dem tiefsten Stand seit dreieinhalb Jahren.

Auch beim Weizen hob der IGC die Ernteprognose auf immer neue Höchstwerte. Für die EU ging dieser Ende September zuletzt von einem Wert von 70,7 Mio. Tonnen aus. Damit wird die bislang größte EU-Weizenernte aus dem Jahr 2008 um fast 4,0% übertroffen. Die Weizenpreise gerieten hierdurch weiter unter Druck, nachdem sich zuvor eine Bodenpreisbildung bei der Marke von 150,00 EUR je Tonne abgezeichnet hatte.

Überdurchschnittliche Ernten führten auch beim Raps im Sommer 2014 zu sinkenden Preisen. Ende Juli 2014 wurde bei Kontrakten mit dem Zieltermin Februar 2015 bei 309,00 EUR der tiefste Stand der letzten zwei Jahre erreicht. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr notierten die Preise mit etwa 380,00 EUR auf einem wesentlich höheren Niveau. Zum Monatswechsel September/ Oktober erholten sich die Rapspreise etwas. Stützend wirkten sich nicht nur gestiegene Sojapreise in den USA aus, sondern auch die unveränderte Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar.

Bei Kartoffeln konnte deutschlandweit mit 11,5 Mio. Tonnen eine überdurchschnittlich hohe Ernte eingefahren werden. Gemäß dem Sachverständigenausschuss von Bund und Ländern lag die Kartoffelernte 2014 knapp 5,4% über dem mehrjährigen Durchschnitt und rund 19,0% oberhalb des Vorjahresniveaus. Auch bei den durchschnittlichen Hektarerträgen konnte mit 469 Dezitonnen ein neuer Höchstwert erreicht werden. Gleichzeitig liegen die Erzeugerpreise um bis zu 30,0 % unter dem Vorjahreswert. Für festkochende Kartoffeln wurden Ende September 2014 weniger als 7,0 EUR je Dezitonne bezahlt.

ausblicK auf die geschäftsjahre 2014/2015 und 2015/2016

Für das laufende Geschäftsjahr 2014/2015 ist neben der Ausweitung der Veredelung und Vermarktung der eigenen Produkte auch eine Kapazitätserhöhung in der Milchproduktion ein wichtiges Thema.

Nachdem im Februar 2014 die neue Zwiebelschälanlage, in Europa eine der modernsten ihrer Art, mit einer Kapazität von 1,5 bis 2,0 Tonnen pro Stunde (abhängig von der Gewichtsklasse) in Betrieb genommen werden konnte, wurde die Testphase der neuen Kartoffelschälanlage am Standort Wanzleben im Juni 2014 erfolgreich beendet. Diese ermöglicht nun die Verarbeitung von bis zu 10.000 Tonnen Rohware im Jahr. Gegenüber der alten Schälanlage bedeutet dies mehr als eine Verdreifachung der Kapazität. Vor diesem Hintergrund ist es nun im Rahmen der Marketingstrategie der Tochter Börde Vita GmbH entscheidend, diese größeren Mengen auch in zunehmendem Ausmaß an industrielle Großkunden zu vermarkten.

Eine verstärkte Veredelung der eigenen Rohware ist in mehrerer Hinsicht für die Tonkens Agrar AG wirtschaftlich bedeutsam. So ergibt sich durch die höheren Margen für veredelte Produkte eine geringere Abhängigkeit von den Marktpreisschwankungen, welche die Rohware Kartoffel deutlich stärker treffen als die weiterverarbeiteten Produkte. Vor dem Hintergrund der derzeit extrem niedrigen Kartoffelpreise ist die Tonkens Agrar AG so in der Lage, neben der Absicherung von Preisuntergrenzen aus festen Kartoffelterminkontrakten auf einem weiteren Weg ihre Erlöse zu sichern.

Hierbei spielt auch die Größe der Tonkens Gruppe eine wichtige Rolle. Die mit der Veredelung gesteigerte Verarbeitungstiefe des Geschäftsbetriebs können viele kleinere Kartoffelbauern in Deutschland gar nicht erreichen. Es bedarf einer bestimmten Mindestgröße eines landwirtschaftlichen Betriebs, damit sich die Investitionen in Kapazitäten für das Lagern, Abpacken und Schälen von Kartoffeln und Zwiebeln rentieren können.

Daher geht auch der Deutsche Bauernverband davon aus, dass bei anhaltenden Tiefpreisen viele Landwirte aufgrund mangelnder Kostendeckung zukünftig andere Fruchtarten kultivieren werden. Somit ergibt sich für die Tonkens Agrar AG die Chance, mit den gestiegenen Schälkapazitäten neue Verkaufsregionen zu erschließen sowie neue und größere Kunden gewinnen zu können. Hiermit kann die Kostenstruktur des Tonkens Konzerns deutlich verbessert werden. Gleichwohl ist dies als mittel- bis längerfristiger Prozess zu betrachten, der erhebliches Umsatz- und Ergebnis-Potenzial für die kommenden Jahre, aber nicht das laufende Geschäftsjahr bietet.

Im Berichtsjahr hat der Ausbau der Erneuerbaren Energien den zweiten wichtigen Pfeiler der Unternehmensstrategie dargestellt. Mit der Fertigstellung der zweiten Biogasanlage in Osterfeld sind die bislang geplanten Maßnahmen im Bereich der Erneuerbaren Energien zunächst abgeschlossen. Mit der Fertigstellung der zweiten Biogasanlage im Juli 2014 konnte die Tonkens Agrar AG sich noch die alte und höhere Einspeisevergütung sichern.

Aktuell prüft die Tonkens Agrar AG die Rentabilität einer Ausweitung der Milchproduktionskapazitäten. Für eine Erhöhung des Milchviehbestands müssten zunächst die Milchviehstallungen in Stemmern ausgebaut werden. Die Grundlagen für die Aufstockung sind gegeben. Sowohl das benötigte Personal, als auch die Flächen für die neuen Stallungen und freie Kapazitäten bei der Melkanlage sind vorhanden. Darüber hinaus produziert die Tonkens Gruppe Futtermittel in ausreichender Menge und proitiert von einer eigenen Nachzucht in einer sonst vieharmen Region. Derzeit werden die Bau- und Investitionspläne geprüft. Sobald die Prüfung abgeschlossen ist, wird die Öffentlichkeit über Neuigkeiten informiert. In der Ausweitung der Milchproduktion sieht der Vorstand nach dem Ende der Milchquotenregulierung in 2015 große Umsatzpotenziale.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Zukauf weiterer Flächen und somit der Erhöhung des Eigenbesitzes. Im Berichtsjahr wurde die Eigentumsläche um rund 19,0% auf knapp 333 Hektar ausgedehnt. Allerdings muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Situation auf dem Bodenmarkt derzeit sehr schwierig ist. Die Preise für Agrarlächen sind in den letzten Jahren spürbar gestiegen und die vergangenen 15 Jahre waren in der Region in Sachsen-Anhalt durch beständiges Flächenwachstum der ansässigen Landwirtschaftsbetriebe gekennzeichnet. Mittlerweile indet nur noch der Handel von Restlächen statt. Da ein Unternehmenswachstum in der Agrarproduktion nicht mehr über ertragssteigernde Züchtungen des Saatgutes zu erreichen ist, kann dieses nur über eine Ausdehnung der Flächen oder aber durch die Erschließung neuer Betriebszweige erfolgen. Daher ist die Tonkens Agrar AG mit dem breiten Geschäftsmodell im Markt gut aufgestellt und hat so die Chance, sich weiterhin erfolgreich der Volatilität der Landwirtschaftsbranche stellen zu können.

Diese Volatilität zeigt sich aktuell nur allzu deutlich. Das Jahr 2014 hat weltweit Rekordernten bei nahezu allen Fruchtarten hervorgebracht. Die Preise für Agrarrohstoffe liegen deshalb teilweise auf mehrjährigen Tiefstständen. Auch bei Tonkens konnten überdurchschnittliche Ernten eingefahren werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber nicht absehbar, wann die Agrarpreise eine Bodenbil dung erreichen und sich wieder erholen werden. Trotz der niedrigen Preise für Kartoffeln, Zwiebeln, Getreide und Milch verfolgt die Tonkens Agrar AG das Ziel, das gute Umsatzniveau aus dem Berichtsjahr auch im lau fenden Geschäftsjahr 2014/2015 aufrechtzuerhalten. Derzeit können hingegen die negativen Auswirkungen der geringen Agrarpreise nur teilweise durch die beiden Biogasanlagen und die Veredelung der Rohware kom pensiert werden, weshalb der Vorstand von einem ge genüber dem Berichtsjahr deutlich verringerten Ergeb nis ausgeht.

Sollten die Preise wieder steigen - hier hofft der Vorstand auf die Jahre 2015 und folgende - ist es auch möglich, deutliche Erhöhungen der Umsatzerlöse und eine entsprechend größere Ertragsstärke zu generieren.

schlusserKlärung zum abhängigKeitsbericht

Es wurde ein Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 Abs. 1 Aktiengesetz erstellt. Der Vorstand erklärt nach § 312 Abs. 3 Aktiengesetz Folgendes: Die Tonkens Agrar AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbun denen Unternehmungen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Weder im Interesse noch auf Veranlassung der herrschenden Gesellschaft wurden Maßnahmen zum Nachteil der Gesellschaft durchge führt oder unterlassen.

Sülzetal, den 20. Oktober 2014

Gerrit Tonkens - Vorstand -

KONZERNBILANZ ZUM 30. JUNI 2014

AKTIVA

30.06.2014 30.06.2013
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 15.490,04 54.442,78
15.490,04 54.442,78
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 10.755.667,97 9.993.354,29
2. Technische Anlagen und Maschinen 9.868.969,17 8.406.698,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 587.374,00 669.714,50
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.231.365,02 202.551,02
23.443.376,16 19.272.317,81
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Gesellschafter 192.961,39 176.309,22
2. Beteiligungen 357.145,98 357.145,98
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 76.538,50 76.538,50
4. Sonstige Ausleihungen 192.961,39 176.309,22
819.607,26
24.278.473,46
786.302,92
20.113.063,51
B. TIERVERMÖGEN 880.545,00 841.940,00
C. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 304.909,56 287.811,79
2. Feldinventar 1.875.867,09 1.856.526,71
3. Selbsterzeugte fertige Erzeugnisse 429.745,62 216.177,70
4. Zugekaufte Waren 0,00 16.606,90
2.610.522,27 2.377.123,10
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.843.744,74 2.319.258,02
2. Sonstige Vermögensgegenstände 2.015.775,83 2.178.179,17
3.859.520,57 4.497.437,19
III.
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben
bei Kreditinstituten und Schecks 2.537.429,44 1.825.625,81
9.007.472,28 8.700.186,10
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 1.103.773,40 567.987,85
E. AKTIVE LATENTE STEUERN 131.269,00 562.940,50

PASSIVA

30.06.2014
30.06.2013
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital 1.659.000,00 1.659.000,00
II. Kapitalrücklage 7.800.873,53 8.865.589,73
III. Gewinnrücklagen 217.000,00 217.000,00
IV. Bilanzgewinn 2.486.631,72 894.543,21
12.163.505,25 11.636.132,94
B. SONDERPOSTEN MIT RÜCKLAGENANTEIL 504.927,00 557.348,00
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen 272.000,00 79.000,00
2. Sonstige Rückstellungen 1.172.717,58 1.272.043,74
1.444.717,58 1.351.043,74
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 15.208.652,59 10.706.034,40
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.015.544,76 4.286.070,95
3. Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener
Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel 32.936,37 22.048,21
4. Sonstige Verbindlichkeiten 2.017.595,23 2.200.133,75
21.274.728,95 17.214.287,31
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 13.654,36 27.305,97
35.401.533,14 30.786.117,96

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013/2014

2013/2014
2012/2013
1. Umsatzerlöse 15.919.672,14 16.872.125,77
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und
unfertigen Erzeugnissen
232.908,30 178.778,68
3. Erhöhung des Bestands an Tieren 38.605,00 13.440,00
4. Andere aktivierte Eigenleistungen 17.258,71 0,00
5. Sonstige betriebliche Erträge 1.876.707,89 1.749.973,91
Gesamtleistung 18.085.152,04 18.814.318,36
6. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
-7.278.312,33
-1.053.624,04
-7.650.207,21
-1.158.944,00
-8.331.936,37 -8.809.151,21
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
-2.079.231,43 -1.920.612,75
Altersversorgung und für Unterstützung -499.123,13 -505.346,00
-2.578.354,56 -2.425.958,75
8. Abschreibungen
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
-1.501.015,24 -1.505.008,08
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.742.859,39 -3.641.692,91
10. Erträge aus Beteiligungen 86.458,58 47.485,36
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 147.762,05 146.510,50
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -920.263,17 -783.847,59
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.244.943,94 1.842.655,68
14. Außerordentliche Erträge 0,00 224.375,96
15. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 -259.196,84
16. Außerordentliches Ergebnis 0,00 -34.820,88
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
- davon aus latenten Steuern:
EUR 431.671,50 (Vorjahr: EUR 309.553,14)
-636.398,51 -433.481,30
18. Sonstige Steuern -81.173,12 -79.186,56
19. Jahresüberschuss 527.372,31 1.295.166,94
20. Gewinnvortrag/Verlustvortrag 894.543,21 -400.623,73
21. Entnahmen aus der Kapitalrücklage 1.064.716,20 0,00
22. Bilanzgewinn 2.486.631,72 894.543,21

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG VOM 01.07.2013 BIS 30.06.2014

01.07.2013-
30.06.2014
T€
01.07.2012-
30.06.2013
T€
1. + Periodenergebnis 527 1.295
2. + Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 1.501 1.505
3. +/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 94 55
4. +/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 0 42
5. -/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen
des Anlagevermögens 182 0
6. -/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions-
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 561 -768
7. +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
-496 -545
8. = Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.369 1.584
9. + Einzahlung aus Abgängen von Gegenständen des
Sachanlagevermögens 671 499
10. - Auszahlung für Investitionen in das Sachanlagevermögen -6.482 -3.211
11. - Auszahlung für Investitionen in das immaterielle
Anlagevermögen -4 -25
12. + Einzahlung aus Abgängen von Gegenständen des
Finanzanlagevermögens 34 0
13. - Auszahlung für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -67 -1
14. + Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen
der kurzfristigen Finanzmitteldisposition 26 0
15. - Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen
der kurzfristigen Finanzmitteldisposition -325 0
16. = Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -6.147 -2.738
17. + Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 6.634 4.025
18. - Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -2.145 -2.167
19. = Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 4.489 1.858
20. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
(Summe aus Zf. 8, 16, 19) 711 704
21. Finanzmittel am Anfang der Periode 1.826 1.122
22. Finanzmittel am Ende der Periode (Summe Zf. 20 und 21) 2.537 1.826

KONZERNEIGENKAPITALENTWICKLUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013/2014

Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage
Stammaktien
Stand 01.07.2012 1.659.000,00 8.865.589,73
Änderungen des Konsolidierungskreises 0,00 0,00
Übrige Veränderungen 0,00 0,00
Konzerngesamtergebnis 0,00 0,00
Stand 30.06.2013 1.659.000,00 8.865.589,73
Stand 01.07.2013 1.659.000,00 8.865.589,73
Änderungen des Konsolidierungskreises 0,00 0,00
Übrige Veränderungen 0,00 0,00
Konzerngesamtergebnis 0,00 -1.064.716,20
Stand 30.06.2014 1.659.000,00 7.800.873,53
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital Konzerneigenkapital
Gewinnrücklage
Gewinn-/
Verlustvortrag
Konzern-
Jahresüberschuss
217.000,00 -400.623,72 0,00 10.340.966,01
0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 -0,01 0,00 -0,01
0,00 0,00 1.295.166,94 1.295.166,94
217.000,00 -400.623,73 1.295.166,94 11.636.132,94
217.000,00 894.543,21 0,00 11.636.132,94
0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 1.064.716,20 527.372,31 527.372,31
217.000,00 1.959.259,41 527.372,31 12.163.505,25

AG-BILANZ ZUM 30. JUNI 2014

AKTIVA

30.06.2014
30.06.2013
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.261,00 1.240,00
1.261,00 1.240,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 1.912.465,00 2.028.013,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.820,00 2.424,00
1.914.285,00 2.030.437,00
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
1.085.868,00 1.085.868,00
3.001.414,00 3.117.545,00
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 39.698,83 45.709,88
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 9.391.614,66 8.427.075,70
3. Sonstige Vermögensgegenstände 252.533,92
9.683.847,41
186.892,93
8.659.678,51
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben
bei Kreditinstituten und Schecks
711.635,09 713.601,22
10.395.482,50 9.373.279,73
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 26.332,37 28.671,90
D. AKTIVE LATENTE STEUERN 59.000,00 452.000,00
13.482.228,87 12.971.496,63

PASSIVA

30.06.2014 30.06.2013
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital 1.659.000,00 1.659.000,00
II. Kapitalrücklage 8.242.533,80 9.307.250,00
III. Gewinnrücklagen 217.000,00 217.000,00
IV. Bilanzgewinn/-verlust
1. Verlustvortrag -1.565.274,68 -2.874.479,07
2. Jahresüberschuss 500.558,48 1.309.204,39
3. Ergebnisverwendung 1.064.716,20 0,00
0,00 -1.565.274,68
10.118.533,80 9.617.975,32
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen 272.000,00 79.000,00
2. Sonstige Rückstellungen 319.067,74 249.162,19
591.067,74 328.162,19
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.156.506,77 2.359.276,47
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.741,56 83.208,38
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 599.737,10 557.050,10
4. Sonstige Verbindlichkeiten 2.641,90 25.824,17
- davon aus Steuern: EUR 0,00
(Vorjahr: EUR 7.218,26)
2.772.627,33 3.025.359,12
13.482.228,87 12.971.496,63
D. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE
I. Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel-
und Scheckbürgschaften 3.353.788,56 1.084.372,24
II. Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen 2.542.013,67 2.302.043,11
5.895.802,23 3.386.415,35

AG-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013/2014

2013/2014
2012/2013
1. Umsatzerlöse 718.310,81 571.551,80
2. Sonstige betriebliche Erträge 31.394,27 183.668,20
3. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung:
EUR 600,00 (Vorjahr: EUR 600,00)
-406.525,97
-80.893,44
-303.498,15
-60.659,41
-487.419,41 -364.157,56
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
-119.297,80 -123.305,78
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen -402.663,19 -495.585,88
6. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs-
und Teilgewinnabführungsverträgen
1.670.979,16 2.326.030,35
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
- davon aus Abzinsungen:
EUR 5.097,69 (Vorjahr: EUR 5.957,40)
- davon aus verbundenen Unternehmen:
EUR 490.919,35 (Vorjahr: EUR 401.940,09)
496.864,08 409.434,49
8. Aufwendungen aus Verlustübernahme -557.193,13 -646.850,37
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
- davon an verbundene Unternehmen:
EUR 15.395,20 (Vorjahr: EUR 18.062,95)
-252.691,27 -185.578,23
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.098.283,52 1.675.207,02
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
- davon aus latenten Steuern:
EUR -393.000,00 (Vorjahr: EUR -277.000,00)
-597.727,05 -365.984,16
12. Sonstige Steuern 2,01 -18,47
13. Jahresüberschuss 500.558,48 1.309.204,39
14. Verlustvortrag -1.565.274,68 -2.874.479,07
15. Entnahmen aus der Kapitalrücklage 1.064.716,20 0,00
16. Bilanzgewinn/-verlust 0,00 -1.565.274,68

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JULI 2013 BIS 30. JUNI 2014

Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss

Die Tonkens Agrar AG (im Folgenden auch kurz "Gesellschaft" oder im Zusammenhang mit ihren Tochterund Beteiligungsgesellschaften "Tonkens-Konzern" oder "Tonkens-Gruppe" genannt) hat ihren Sitz in Sülzetal und ist in der Rechtsform der Aktiengesellschaft im Handelsregister beim Amtsgericht Stendal unter HRB 12264 eingetragen.

Der Konzernabschluss wurde nach der nationalen Rechnungslegung gemäß §§ 290 ff. HGB und dem Aktiengesetz (AktG) aufgestellt. Die Aufstellung des Konzernabschlusses gemäß § 290 ff. HGB erfolgt freiwillig.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Konzernkapitallussrechnung entspricht DRS 2 und der Konzerneigenkapitalspiegel entspricht DRS 7.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, haben wir einzelne Posten der Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und daher in diesem Konzernanhang gesondert aufgegliedert und erläutert.

Zur besseren Darstellung wurden abweichend zum Vorjahr die Lohnkostenzuschüsse nicht mehr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen, sondern unter Personalaufwand. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst.

Angaben zum Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst die Muttergesellschaft sowie inländische Tochterunternehmen.

Zum 30. Juni 2014 wurden neben dem Mutterunternehmen folgende Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:

  • Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH, Sülzetal (100%),
  • Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH, Sülzetal (100%),
  • AMB Agrar Holding GmbH, Sülzetal (100%),
  • Börde Vita GmbH, Wanzleben-Börde (100%),
  • Osterfelder Agrar GmbH, Osterfeld (100%)

Die vollkonsolidierten Tochterunternehmen machen von der Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.

Im Wege der Quotenkonsolidierung wird die Bördelagerhaus GmbH, Wanzleben-Börde, einbezogen, an der die Tonkens-Gruppe mit 50% beteiligt ist.

Angaben zu den Konsolidierungsmethoden

Grundlage für die Konsolidierung sind der Jahresabschluss der Muttergesellschaft und die nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellten Abschlüsse der Tochtergesellschaften.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach § 301 Abs. 1 HGB durch die Verrechnung des Wertansatzes des dem Mutterunternehmen gehörenden Anteils an einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens.

Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen mit den entsprechenden Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen.

Soweit in den zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Vermögensgegenständen wesentliche Zwischenergebnisse enthalten waren, erfolgt eine Zwischenergebniseliminierung gem. § 304 Abs. 1 HGB.

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung nach § 305 Abs. 1 HGB werden die konzerninternen Umsatzerlöse, Zinserträge, Beteiligungserträge sowie die anderen konzerninternen Erträge mit den auf sie entfallenen Aufwendungen verrechnet.

Bei quotenkonsolidierten Gemeinschaftsunternehmen wurden im Konzernabschluss die Vermögenswerte, die Schulden, das Eigenkapital (nach Konsolidierung) und die Ertrags- und Aufwandsposten mit der Anteilsquote einbezogen.

Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden unter dem Gesichtspunkt der Fortführung der Unternehmenstätigkeit bewertet.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsansätze der einbezogenen Unternehmen wurden im Konzernabschluss grundsätzlich beibehalten.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen mit Ausnahme des Tiervermögens ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige

Abschreibungen vermindert. In die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen sind neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen.

Für abnutzbare bewegliche Anlagegüter mit Anschaffungskosten zwischen 150,00 EUR bis 1.000,00 EUR wurde ein Sammelposten gebildet. Der Sammelposten wird im Wirtschaftsjahr der Bildung und in den folgenden vier Wirtschaftsjahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte und Wertpapiere zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten und die Ausleihungen grundsätzlich zum Nennwert angesetzt.

In der Position Tiervermögen ist das Tiervermögen des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens zusammengefasst.

Das Tiervermögen ist in Gruppen zusammengefasst und gemäß § 240 Abs. 4 HGB mit gewogenen Durchschnittswerten nach den Ausführungsanweisungen zum BMELV Jahresabschluss bewertet. Diese Werte basieren auf Standardherstellungskosten. Die angesetzten Werte entsprechen auch den Richtwerten der Finanzverwaltung gemäß BMF-Schreiben vom 14.11.2001 (BStBl I S. 864).

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe erfolgte mit den Anschaffungskosten. Eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert war nicht vorzunehmen. Für Heizöl, Gas und Schmierstoffe wurde ein Festwert angesetzt, der sich an den Erfahrungswerten der Vorjahre orientiert.

Das Feldinventar wurde zum Bilanzstichtag mit Standardherstellungskosten nach den Ausführungsanweisungen zum BMELV – Jahresabschluss angesetzt. Es wurden die Werte für Betriebe mit mehr als 200 ha und einem Anteil der bewerteten Arbeit von 100% verwendet. Abweichend wurden für die Zwiebeln, die unter Feldgemüse aufgeführt sind, betriebsindividuell die Herstellungskosten ermittelt und mit diesem Wert angesetzt. Die Ausführungsanweisungen zum BMELV führen für Feldgemüse einen höheren Wert auf. Da Feldgemüse einen Oberbegriff darstellt, der eine Vielzahl verschiedener Früchte umfasst, ist die Ermittlung der tatsächlichen Herstellungskosten angebracht.

Die selbsterzeugten fertigen Erzeugnisse sind hauptsächlich für den eigenen Verbrauch bestimmte Futtermittel. Diese Erzeugnisse wurden mit betriebsindividuell ermittelten Herstellungskosten aktiviert.

Die Bewertung der zugekauften Waren erfolgte mit den Anschaffungskosten.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Für Verluste aus Liefer- und Abnahmeverplichtungen sind in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden erkennbare Einzelrisiken durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.

Das Körperschaftsteuerguthaben wurde mit einem abgezinsten Betrag angesetzt, da es unverzinslich über einen Zeitraum von acht Jahren vom Finanzamt ausgezahlt wird.

Die lüssigen Mittel werden mit dem Nennwert angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen; die Aulösung des Postens erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Der Sonderposten mit Rücklageanteil ist vom Charakter ein Mischposten aus Eigen- und Fremdkapital. Bei der Aulösung des Sonderpostens führen die Gewinnerhöhung zu einer Eigenkapitalmehrung (Eigenkapitalanteil des Sonderpostens) und die erhöhte Steuerbelastung zu einer Eigenkapitalminderung (Fremdkapitalanteil des Sonderpostens).

Von der Übergangsregelung des Art. 67 Abs. 3 Satz 1 EGHGB wird Gebrauch gemacht, so dass Sonderposten mit Rücklageanteil, unter Anwendung der für sie geltenden Vorschriften in der bis zum 28. Mai 2009 geltenden Fassung des HGB, beibehalten werden.

In den Vorjahren wurden Investitionszuschüsse gewährt. Die Investitionszuschüsse wurden nicht von den Anschaffungskosten der begünstigten Wirtschaftsgüter abgesetzt, sondern nach § 281 Abs. 1 HGB a.F. und dem BMF Schreiben vom 02.09.1985 zu § 6 EStG in einen Sonderposten aufgrund von Investitionszuschüssen eingestellt. Der Investitionszuschuss wird über die Nutzungsdauer der Investitionen aufgelöst. Durch die Passivierung des Investitionszuschusses wird einerseits eine erfolgswirksame, sachgerechte Verteilung der Zuwendung über die Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Anlagegutes und andererseits die zutreffende Darstellung der Vermögenslage erreicht. Die Aulösung der Investitionszuschüsse wird in der Gewinn- und Verlustrechnung bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken, ungewissen Verplichtungen und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt.

Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wurde für Einnahmen vor dem Bilanzstichtag gebildet, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Darüber hinaus werden aktive latente Steuern auf die bestehenden körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge gebildet, soweit innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verlustverrechnung zu erwarten ist. Aktive und passive latente Steuern werden unsaldiert ausgewiesen.

Im Falle eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht.

Der Berechnung der latenten Steuern liegt ein effektiver Steuersatz für die Tonkens Agrar AG von 26,33% und für die Bördelagerhaus GmbH von 27,37% zugrunde (15,83% für die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und 10,51% bzw. 15,82% für die Gewerbesteuer), der sich voraussichtlich im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen ergeben wird.

bewertungseinheiten

Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Zinsrisiken ausgesetzt. Deren Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Es handelt sich meist um außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-) Instrumente. Dazu gehören insbesondere Zinsswaps. Ihr Einsatz erfolgt nach einheitlichen Richtlinien, unterliegt strengen internen Kontrollen und bleibt mit wertmäßig geringen Ausnahmen auf die Absicherung des operativen Geschäfts der Gesellschaft sowie der damit verbundenen Geldanlagen und Finanzierungsvorgänge beschränkt. Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist, in Bezug auf Ergebnis und Zahlungsmittellüsse die Fluktuationen zu reduzieren, die auf Veränderungen von Zinssätzen zurückgehen.

Zur Absicherung von Grundgeschäften werden derivative Finanzinstrumente regelmäßig zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei Darlehen mit variabler Verzinsung eingesetzt. Sofern die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, werden Bewertungseinheiten i.S.d. § 254 HGB gebildet. Zur bilanziellen Abbildung der wirksamen Teile der gebildeten Bewertungseinheiten wird die sog. Einfrierungsmethode (kompensatorische Bewertung) angewendet. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird zu jedem Bilanzstichtag prospektiv und retrospektiv festgestellt.

Es wurden folgende Bewertungseinheiten gebildet:

Im Geschäftsjahr wurden derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps) zur Absicherung künftiger Zahlungsströme aus variabel verzinslichen (Euribor) Darlehen verwendet. Dem Zinsswap liegt ein Grundgeschäft mit vergleichbarem, gegenläuigem Risiko (Mikro-Hedge) zugrunde. Das mit der aus dem Grundgeschäft und dem Sicherungsgeschäft gebildeten Bewertungseinheit nach § 254 HGB gesicherte Kreditvolumen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 1.563.

Die Regelungen zur Bildung einer Bewertungseinheit zur kompensatorischen Bewertung der Sicherungsbeziehung werden angewandt. Aufgrund der Betragsidentität und der Kongruenz der Laufzeiten, Zinssätze, Zinsanpassungs- bzw. Zins- und Tilgungstermine gleichen sich die gegenläuigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme während der Laufzeit von Grund- und Sicherungsgeschäft aus.

Das Geschäft weist zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert von rund TEUR 239 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn das Swapgeschäft verkauft werden würde.

deriVatiVe finanzinstrumente

Zur Begrenzung von Zinsrisiken wurde ein Zinsderivat in Form eines Zinsswaps im Volumen von TEUR 3.000 mit einer Laufzeit bis August 2014 abgeschlossen. Es handelt sich um ein strukturiertes Finanzderivat.

Zur Begrenzung von Zinsrisiken wurden Zinsderivate in Form eines Zinsswaps im Volumen von TEUR 1.000 mit einer Laufzeit bis 2021 abgeschlossen. Bei diesem derivativen Finanzinstrument handelt es sich um eine Zinssicherung mittels Digital Collar. Der digitale Collar hat eine Zinsobergrenze von 3,9% und eine Zinsuntergrenze von 1,0%.

Es handelt sich nicht um Bewertungseinheiten.

Die Geschäfte weisen zum Bilanzstichtag negative Marktwerte von gesamt rund TEUR 433 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn die Swapgeschäfte verkauft werden würden. In gleicher Höhe wurde eine Drohverlustrückstellung gebildet.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

dabei um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 8 und Darlehensforderungen von TEUR 344.

aKtiVa

anlageVermögen

Die Entwicklung des Konzernanlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten TEUR 353 Forderungen gegen Gesellschafter. Es handelt sich

rechnungsabgrenzungsPosten

Hierin enthalten sind Disagien in Höhe von TEUR 13.

latente steuern

Der in der Bilanz unsaldiert und gesondert ausgewiesene Posten "Aktive latente Steuern" resultiert aus folgenden temporären Differenzen:

Bilanzposten Differenz Handels-
vs. Steuerbilanz
(TEUR)
Steuersatz Aktive latente
Steuern
(TEUR)
Rückstellungen für
Drohverluste (Tonkens Agrar AG)
184 26,330% 49
Rückstellungen für
Drohverluste (Bördelagerhaus GmbH)
264 27,375% 72
steuerliche
Verlustvorträge
Verlustvorträge
gesamt
(TEUR)
Im 5-Jahres-Zeitraum
voraussichtlich
nutzbar
Steuersatz Aktive latente
Steuern
(TEUR)
Körperschaftssteuer 65 65 15,825% 10
Gewerbesteuer 0 0 10,510% 0
131

PassiVa

eigenKaPital

Das Grundkapital beträgt EUR 1.659.000,00. Es ist eingeteilt in 1.659.000 nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von je EUR 1,00.

Sämtliche Aktien der Gesellschaft lauten auf den Inhaber und sind voll eingezahlt.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 22.02.2017 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt nominal EUR 829.500,00 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2012).

Die Kapitalrücklage setzt sich im Wesentlichen aus gezahlten Aufgeldern aufgrund der erfolgten Kapitalerhöhungen zusammen. Weitere Einzelheiten können der Entwicklung des Konzerneigenkapitals entnommen werden.

Im Berichtsjahr wurden TEUR 1.065 aus der Kapitalrücklage der Tonkens Agrar AG zur Deckung des Verlustvortrages auf Einzelabschlussebene entnommen.

Bei den Gewinnrücklagen handelt es sich um die Aktivierung der latenten Steuern auf Verlustvorträge zum 01.07.2010 (BilMoG-Eröffnungsbilanz) gemäß Artikel 67 Absatz 6 Satz 1 EGHGB.

sonderPosten

Von der Übergangsregelung des Art. 67 Abs. 3 Satz 1 EGHGB wurde Gebrauch gemacht, so dass Sonderposten mit Rücklageanteil, unter Anwendung der für sie geltenden Vorschriften in der bis zum 28. Mai 2009 geltenden Fassung des HGB, beibehalten werden.

sonstige rÜcKstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten:

30.06.2014
Verplichtungen aus dem
Personalbereich
179
Gewährleistungsverplichtungen 0
ausstehende Lieferantenrechnungen 26
Drohverluste 448
Rechts-, Beratungs- und
Jahresabschlusskosten
148
Übrige 371
1.172

VerbindlichKeiten

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten ergibt sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel:

Restlaufzeiten
Gesamt
TEUR
bis zu
1 Jahr
TEUR
1 bis 5
Jahre
TEUR
mehr als
5 Jahre
TEUR
TEUR Davon durch Pfandrechte
und ähnliche Rechte gesichert
Art der
Sicherheit
Verbindlichkeiten
gegenüber Kredit
instituten
15.209 3.995 6.081 5.133 15.209 Grundpfandrechte
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und
Leistungen
4.016 4.016 0 0 4.016 Eigentumsvorbehalte
Verbindlichkeiten aus
der Annahme gezogener
Wechsel und der
Ausstellung eigener
Wechsel
33 33 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 2.017 1.750 86 181 0
21.275 9.794 6.167 5.314 19.225

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestanden nicht.

Haftungsverhältnisse

Zum Stichtag bestehen die folgenden Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse:

Zum Stichtag bestehen selbstschuldnerische Bürgschaften des Konzerns für drei Maschineninanzierungen bei der Claas Financial Bank über TEUR 707 zu Gunsten der Tonkens Handel und Dienstleistungen GbR. Die Kredite valutieren über TEUR 38. Die Haftung erfolgte durch Schuldbeitritt der Konzerntochtergesellschaften Agrarund Milchhof Stemmern GmbH und Osterfelder Agrar GmbH.

Darüber hinaus haben die Konzerntochtergesellschaften Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH, Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH und Osterfelder Agrar GmbH eine Haftung über insgesamt TEUR 3.000 zu Gunsten von Herrn Gerrit Tonkens im Zusammenhang mit der Aufnahme von vier Krediten übernommen. Die Kredite valutieren zum Bilanzstichtag mit TEUR 1.708. Die Haftung erfolgte durch Schuldbeitritt zu den einzelnen Kreditverträgen und durch Sicherungsvereinbarung zur Übernahme der persönlichen Haftung im Rahmen einer Grundschuldbestellung über TEUR 1.000 und TEUR 3.000.

Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme der oben genannten Haftungsverhältnisse schätzen wir aufgrund der gegenwärtigen Bonität und des Zahlungsverhaltens der Begünstigten in der Vergangenheit als sehr gering ein; Anhaltspunkte für eine andere Beurteilung liegen uns derzeit nicht vor.

Sonstige inanzielle Verplichtungen

Es bestehen sonstige inanzielle Verplichtungen aus Grundstückskaufverträgen bei der Agrar und Milchhof Stemmern GmbH in Höhe von TEUR 30 und bei der Osterfelder Agrar GmbH in Höhe von TEUR 36 sowie aus Verkaufskontrakten bei der Agrar- und Milchhof Stemmern in Höhe von TEUR 15.

Sonstige Verplichtungen (Bördelagerhaus GmbH) bestehen aus Leasingverträgen über die Photovoltaikanlage mit einer Laufzeit bis 2019 bzw. bis 2020 in Höhe von insgesamt TEUR 3.308. Diese ließen zu 50% in den Konzern mit ein.

Es besteht eine hohe Anzahl von meist langfristigen Pachtverträgen über landwirtschaftliche Flächen mit Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.001 p.a.

Konzernkapitallussrechnung

Die Kapitallussrechnung wird gemäß DRS 2 erstellt. Sie legt die Zahlungsströme offen, um Herkunft und Verwendung der lüssigen Mittel aufzuzeigen. Sie unterscheidet dabei zwischen Mittelveränderungen aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Die lüssigen Mittel (Finanzmittelfonds) beinhalten Kassenbestand, Schecks sowie Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als drei Monaten und entsprechen den lüssigen Mitteln laut Bilanz. Effekte aus der Änderung des Konsolidierungskreises werden bei der Berechnung bereinigt.

Der Cashlow aus operativer Geschäftstätigkeit wird ermittelt, indem zunächst das Konzernjahresergebnis um den Steueraufwand und das Finanzergebnis sowie nicht zahlungswirksame Größen bereinigt wird, ergänzt um die Steuerzahlungen, die Veränderungen der Rückstellungen sowie die Veränderungen der sonstigen langfristigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Mittelzuluss aus operativer Geschäftstätigkeit vor Änderung des kurzfristigen Nettovermögens). Nach Berücksichtigung der Veränderungen der kurzfristigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) ergibt sich ein Mittelzuluss/-abluss aus operativer Geschäftstätigkeit.

Von den Beständen des Finanzmittelfonds stammen TEUR 62 von quotal einbezogenen Unternehmen. Verfügungsbeschränkungen bestehen nicht.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt zusammen:

2013/2014
TEUR %
Milchproduktion 3.561 22
Ackerbau 5.714 36
Lagererhaltung und
Vermarktung
5.605 35
Erneuerbare Energien 1.348 9
Sonstige/Erlösschmälerung -308 -2
15.920 100

sonstige betriebliche erträge

Der Sonderposten mit Rücklageanteil wurde im Berichtsjahr durch Abschreibungen (TEUR 52) gemindert.

Der Gesamtbetrag der Aulösung des Sonderpostens (TEUR 52) wird unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Sonstige Angaben

angaben zu den organen des mutterunternehmens

Vorstand

  • Herr Gerrit Tonkens, Landwirt, Sülzetal

Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen für das Geschäftsjahr TEUR 0.

Aufsichtsrat

  • Herr Dr. Sebastian Kühl, Rechtsanwalt, Hamburg, Vorsitzender
  • Frau Bea Tonkens, Landwirtin, Torgau, stellvertretender Vorsitzender
  • Herr Dr. Johannes Waitz, Rechtsanwalt, Braunschweig

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr betrugen TEUR 30.

mitarbeiter

Im Konzern waren zum 30. Juni 2014 insgesamt durchschnittlich 96 Mitarbeiter neben dem Vorstand beschäftigt. Sämtliche Mitarbeiter sind Angestellte. Daneben waren 13 Teilzeitkräfte beschäftigt.

Davon waren insgesamt durchschnittlich 0 Mitarbeiter bei nur anteilsmäßig einbezogenen Unternehmen angestellt.

PrÜfungs- und beratungshonorare

Das berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das abgeschlossene Geschäftsjahr teilt sich wie folgt auf:

Honorar für TEUR
Abschlussprüfungsleistungen 54
andere Bestätigungsleistungen 32
Steuerberatungsleistungen 10
sonstige Leistungen 0
Summe 96

KonzernzugehörigKeit

Die Tonkens Agrar AG, Sülzetal, stellt als Muttergesellschaft einen Konzernabschluss der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, und ihrer Tochterunternehmen auf. Der Konzernabschluss wird gemäß § 325 Abs. 3 HGB offengelegt und ist im elektronischen Bundesanzeiger unter http://www.unternehmensregister.de einsehbar.

Die Tochterunternehmen wenden die Vorschriften des ersten (enthält den § 274 HGB), dritten und vierten Unterabschnitts zur Offenlegung der Jahresabschlüsse nicht an.

mitgeteilte beteiligungen nach § 20 abs. 4 aKtg

Am 02.04.2014 teilte die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mit, dass sie mittelbar über die Tonkens Holding GmbH kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mit mehr als einem Viertel an den Anteilen der Tonkens Agrar AG beteiligt ist. Ferner hat die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mitgeteilt, dass ihr mittelbar über die Tonkens Holding GmbH kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG eine Mehrheitsbeteiligung an der Tonkens Agrar AG gehört.

Vorsorglich hat die Tonkens Verwaltungs GmbH, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mitgeteilt, dass sie mittelbar über die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mit mehr als einem Viertel an den Anteilen der Tonkens Agrar AG beteiligt ist. Ferner hat die Tonkens Verwaltungs GmbH, Torgau, OT Welsau, mitgeteilt, dass ihr kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mittelbar über die Tonkens Familien GmbH & Co. KG eine Mehrheitsbeteiligung an der Tonkens Agrar AG gehört.

wesentliche ereignisse nach dem bilanzstichtag

Im Juli 2014 konnte die Tonkens Agrar AG ihre zweite Biogasanlage in Osterfeld fertigstellen. Allerdings darf die Tonkens Agrar AG bislang nur Teilmengen an Strom in das Netz einspeisen, da der lokale Netzbetreiber die baulichen Voraussetzungen entgegen den vertraglichen Vereinbarungen noch nicht geschaffen hat. Der Vorstand bemüht sich hier in Verhandlungen um eine einvernehmliche und möglichst schnelle Lösung, auch rechtliche Schritte werden geprüft.

Im Juli 2014 erhielt die Tochtergesellschaft Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH die behördliche Genehmigung zur Kapazitätserweiterung der Tierplätze und der Güllelager in Stemmern. Die Gesellschaft hat mit den Bau- und Investitionsplanungen begonnen.

Sülzetal, 20. Oktober 2014

Gerrit Tonkens -Vorstand-

ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS IM GESCHÄFTSJAHR 2013/2014

ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN 01.Juli 2013 Zugänge Umbuchungen Abgänge 30. Juni 2014 01.Juli 2013 Zuführungen Aulösungen 30. Juni 2014 EUR EUR EUR EUR EUR IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Entgeltlich erworbene Kon zessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 253.990,15 4.396,00 0,00 21.464,80 236.921,35 SACHANLAGEN Grundstücke, grundstücks gleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 13.814.596,34 8.092,13 1.154.725,87 23.218,78 14.954.195,56 Technische Anlagen und Maschinen 13.458.718,03 3.026.446,81 0,00 1.105.876,02 15.379.288,82 Andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung 1.281.582,30 187.629,21 0,00 227.260,27 1.241.951,24 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 202.551,02 3.259.425,14 -1.154.725,87 75.885,27 2.231.365,02 28.757.447,69 6.481.593,29 0,00 1.432.240,34 33.806.800,64 FINANZANLAGEN Ausleihungen an Gesellschafter 176.309,22 33.527,17 0,00 16.875,00 192.961,39 Beteiligungen 357.145,98 0,00 0,00 0,00 357.145,98 Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 76.538,50 0,00 0,00 0,00 76.538,50 Sonstige Ausleihungen 176.309,22 33.527,17 0,00 16.875,00 192.961,39

786.302,92 67.054,34 0,00 33.750,00 819.607,26

29.797.740,76 6.553.043,63 0,00 1.487.455,14 34.863.329,25

AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN NETTOBUCHWERTE
01.Juli 2013
EUR
Zuführungen
EUR
Aulösungen
EUR
30. Juni 2014
EUR
30. Juni 2014
EUR
30. Juni 2013
EUR
199.547,37 35.537,40 13.653,46 221.431,31 15.490,04 54.442,78
3.821.242,05 377.285,54 0,00 4.198.527,59 10.755.667,97 9.993.354,29
5.052.020,03 891.173,59 432.873,97 5.510.319,65 9.868.969,17 8.406.698,00
611.867,80 197.018,71 154.309,27 654.577,24 587.374,00 669.714,50
0,00 0,00 0,00 0,00 2.231.365,02 202.551,02
9.485.129,88 1.465.477,84 587.183,24 10.363.424,48 23.443.376,16 19.272.317,81
0,00 0,00 0,00 0,00 192.961,39 176.309,22
0,00 0,00 0,00 0,00 357.145,98 357.145,98
0,00 0,00 0,00 0,00 76.538,50 76.538,50
0,00 0,00 0,00 0,00 192.961,39 176.309,22
0,00 0,00 0,00 0,00 819.607,26 786.302,92
9.684.677,25 1.501.015,24 600.836,70 10.584.855,79 24.278.473,46 20.113.063,51

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Tonkens Agrar AG, Sülzetal

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Hamburg, den 29. Oktober 2014

RBS RoeverBroennerSusat GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Dirk Jessen Anja Hornow

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin

Tonkens Agrar AG | Welsleber Straße 1 | 39171 Sülzetal | Tel.: +49 (0) 392 05 41 74 - 10 | Fax: +49 (0) 392 05 41 74 - 20

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