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Frauenthal Holding AG

Annual Report (ESEF) Apr 27, 2022

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Milliarde 2 3 KONZERNLAGEBERICHT 20 KONZERNABSCHLUSS 31 KONZERNANHANG 69 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 71 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER 72 BESTÄTIGUNGSVERMERK Inhaltsrerzeichnis KONZERNABSCHLUSS FRAUENTHAL-GRUPPE 2021 78 LAGEBERICHT FRAUENTHAL HOLDING AG 94 JAHRESABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG 112 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER 113 BESTÄTIGUNGSVERMERK JAHRESABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG 2021 3 KONZERNLAGEBERICHT FRAUENTHAL HOLDING AG 2021 A. EINLEITUNG (1) DIE GRUPPE IM ÜBERBLICK Die Frauenthal-Gruppe weist für das Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz in Höhe von MEUR 1.024,1 aus und liegt damit um MEUR 150,0 über dem Vorjahr (+17,2 %). Dieser Umsatzzuwachs ergibt sich in Höhe von MEUR 95,3 aus der Division Frauenthal Handel und mit MEUR 54,8 aus der Division Frauenthal Automotive. Die Division Frauenthal Handel weist einen Jahresumsatz in Höhe von MEUR 740,3 (+14,8 %) auf, die Division Frauenthal Automotive erzielt im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von MEUR 283,8 (+23,9 %). Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftet 2021 ein EBITDA von MEUR 61,1 und liegt mit diesem Ergebnis um MEUR 23,4 über dem Vor- jahr. Die Division Frauenthal Automotive erzielt ein EBITDA von MEUR 24,0. Im Vorjahr war im EBITDA ein Einmaleffekt iHv MEUR 1,8 aus einem Vergleich mit dem Berater bezüglich der EEG-Umlage enthalten. Die operative Veränderung (ohne Einmaleffekte) beträgt MEUR 17,9 (+296,9 %) im Vergleich zum Vorjahr. Die Division Frauenthal Handel weist ein EBITDA von MEUR 38,8 aus und liegt damit um MEUR 8,0 (+26,1 %) über dem Vorjahr. Das Konzern-Eigenkapital steigt von MEUR 114,4 um MEUR 14,2 auf MEUR 128,6, was vorrangig auf das positive Jahresergebnis zurückzuführen ist. Die Eigenkapitalquote von 25,9 % zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 bleibt gegenüber dem Vorjahreswert unverändert. (2) WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Im Geschäftsjahr 2021 kommt es in den beiden Divisionen zu gegensätzlichen Entwicklungen der makroökonomischen Rahmenbe- dingungen. Die Division Frauenthal Handel, welche maßgebend mit der österreichischen Bauwirtschaft verbunden ist, profitiert im Jahr 2021 von der kräftigen Konjunkturerholung in der Bauwirtschaft (5,4 % Wachstum gegenüber 2020). Das Gesamtwachstum der Wirtschaft liegt um 4,4 % über dem Vorjahr. Positiv wirken sich die Investitionen und Sanierungen ins Eigenheim aus Mangel an Urlaubsalternativen, die staatlichen Investitionsförderungen mit 7 % bzw. 14 % und die Vorziehkäufe der Kunden aufgrund der hohen Preissteigerungen aus. Im zweiten Halbjahr bremsen die anhaltenden Lieferengpässe seitens der Industrie und hohe Rohstoffpreise leicht die Sonderkon- junktur; die Nachfrage in der Division Frauenthal Handel bleibt jedoch unverändert hoch. Die neuerlichen behördlichen Einschränkun- gen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie sind umsatz- und ergebnisseitig nicht spürbar. Hingegen leidet der europäische Automobilmarkt nach wie vor unter den Auswirkungen der COVID-19-Krise. Die Zulassungen im PKW-Markt gehen um -2,8 % zurück, im Nutzfahrzeugmarkt steigen sie im Vergleich zu 1-12/2020 um +10,9 % – im wichtigen Segment der schweren Nutzfahrzeuge um +19,2 % –, was jedoch vor allem auf das niedrige Niveau des ersten Halbjahres 2020 zurückzuführen ist. Dennoch bleibt dieses Ergebnis für das gesamte Jahr weit unter den 2,6 Millionen Einheiten LKW, die 2019, dem Jahr vor der Pandemie, registriert wurden. Auch im Segment der PKW gehen die Neuwagenzulassungen in Europa im Jahr 2021 um -2,8 % auf 11,1 Millionen Einheiten zurück, trotz der rekordtiefen Vergleichsbasis von 2020. Dieser Rückgang ist das Ergebnis der Halbleiterknappheit, die sich während des gesamten Jahres, insbesondere aber in der zweiten Jahreshälfte 2021 negativ auf die Auto- mobilproduktion auswirkt. Tatsächlich liegen die Gesamtzulassungen von PKW in Europa im abgelaufenen Geschäftsjahr noch 3,8 Millionen Einheiten unter den Verkäufen vor der Krise im Jahr 2019. Den stärksten Einbruch verzeichnen die südeuropäischen Märkte. Der PKW-Markt in Spanien steigt zwar um +1,0 %, der NFZ-Markt sinkt jedoch um -2,76 %. In Italien beträgt der Anstieg +5,5 % (PKW) und 15,5 % (NFZ), was jedoch unter dem Aspekt der sehr niedrigen Vergleichsbasis des Vorjahres betrachtet werden muss. Deutschland sieht sich mit -10,1 % (PKW) und +0,6 % (NFZ) konfrontiert. Im Gesamtjahr 2021 steigen die Zulassungen bei Nutzfahr- zeugen in Europa gegenüber 2020 um 232.085 Einheiten auf 2.358.771 Fahrzeuge (+10,9 %). Das für Frauenthal wichtige Segment der schweren Nutzfahrzeuge steigt sogar um 44.907 Einheiten auf 278.770 Fahrzeuge (+19,2 %). Im mittelschweren Segment geht das Volumen um -900 Einheiten auf 62.792 zurück (-1,4 %). Das volumenmäßig größte Segment der leichten Nutzfahrzeuge steigt um 188.116 Einheiten auf 1.981.412 (+10,5 %). Die Entwicklung des für Frauenthal Automotive wichtigsten Einzelkunden, Volvo PKW, verläuft mit einem leichten Anstieg von +1,1 % in Europa relativ stabil. Weitere wesentliche Herausforderungen der Division Frauenthal Automotive liegen in den extrem sprunghaft gestiegenen Material- kosten (bei einigen Materialien haben sich die Einkaufspreise verdoppelt) sowie den insbesondere zum Jahresende hin steigenden 4 Energiekosten. (3) FRAUENTHAL AUTOMOTIVE: 24 % UMSATZZUWACHS, NEUGESCHÄFT UND RESTRUKTURIERUNG VON FRAUENTHAL POWERTRAIN Das Geschäftsjahr 2021 ist geprägt von vielen Unsicherheiten und Challenges. Das 1. Quartal startet mit dem dramatischen Anstieg der Stahlpreise. Die Marktentwicklung im Allgemeinen ist extrem volatil und nicht vorhersehbar, da im Jahr 2021 viele globale Lieferketten hochgradig instabil sind. Der weltweite Mangel an Halbleitern und diversen Rohstoffen zwingt die OEMs (insbesondere im PKW-Bereich), deren Produktionskapazitäten ab dem zweiten Halbjahr drastisch zu reduzieren. Engpässe in Verbindung mit Halbleitern führen zu mehrwö- chigen Werksstillständen von Kunden, und die Produktionsstätten von Frauenthal haben teilweise größte Probleme, ihre Kapazitäten kurzfristig darauf anzupassen. Insgesamt gehen die Neuwagenzulassungen in Europa im Jahr 2021 zurück, trotz der rekordtiefen Vergleichsbasis von 2020. Dieser Rückgang ist das Ergebnis der Halbleiterknappheit, die sich während des gesamten Jahres, insbesondere aber in der zweiten Jahres- hälfte 2021 negativ auf die Automobilproduktion auswirkt. Insgesamt steigen die Nutzfahrzeugzulassungen in Europa im Jahr 2021, was vor allem auf das niedrige Niveau des ersten Halbjahres 2020 zurückzuführen ist. Dennoch bleibt dieses Ergebnis für das gesamte Jahr weit unter den 2,6 Millionen Einheiten, die 2019, dem Jahr vor der Pandemie, registriert wurden. Erfreulich ist, dass es im abgelaufenen Geschäftsjahr allen Business Units gelingt, neue Kundenaufträge zu generieren und auslaufende Mehrjahresvereinbarungen erfolgreich zu verlängern. Die Business Unit Frauenthal Powertrain wird 2021 besonders hart von Volumeneinbrüchen getroffen. Zusätzlich zu den Volumenrück- gängen durch die Halbleiterkrise hat der sprunghaft angestiegene Marktanteil von BEV (Battery Electric Vehicles) bei den Zulassungs- zahlen einen weiteren negativen Effekt auf die Umsatzentwicklung. Hier sind, beginnend mit 2022, erhebliche Restrukturierungsan- strengungen erforderlich, um die Gesellschaft überlebensfähig zu machen. (4) FRAUENTHAL HANDEL MIT UMSATZWACHSTUM Die Geschäftsentwicklung der Division Frauenthal Handel ist von der Baukonjunktur in Österreich und von der Bereitschaft privater Haushalte, in Sanierung und Erneuerung von Sanitär-, Heizungs- und Lüftungseinrichtungen zu investieren, bestimmt. In der COVID- 19-Krise zeigt sich eine höhere Bereitschaft zu Investitionen in private Haushalte, auch zur Sanierung und Erneuerung von Sanitär- und Heizungseinrichtungen. Die ausgezeichnete Baukonjunktur im Wohnungsbau und industriellen Tiefbau sowie die Preissteigerungen seitens der Industrie führen zu einem Umsatzwachstum von 14,8 %. Die Margenentwicklung entspricht erstmals der Umsatzentwicklung aufgrund der Preissteigerungen am Markt und einer kon-tinuier- lichen Margensteuerung. Der Sanitär- und Heizungsmarkt ist weiterhin einem verschärften Verdrängungs- und Preiskampf ausgesetzt. Diese Marktbedingungen resultieren in einen Umsatzwachstum von MEUR 95,3 bei leicht steigender Han-delsmarge. Trotz des be- stehenden Preiskampfes kann der Marktanteil der Division Frauenthal Handel gehalten werden. B. ERGEBNISANALYSE (1) UMSATZ Der Konzernumsatz der Frauenthal-Gruppe liegt im Geschäftsjahr 2021 mit MEUR 1.024,1 um MEUR 150,0 bzw. 17,2 % über dem Vorjahr und stellt den höchsten Umsatz in der Geschichte der Frauenthal-Gruppe dar. Der Anstieg stammt mit MEUR 95,3 (14,8 %) aus der Division Frauenthal Handel und mit MEUR 54,8 (23,9 %) aus der Division Frauenthal Automotive. UMSATZ NACH SEGMENTEN (NUR AUSSENUMSATZ) in TEUR 2021 2020 Veränderung Frauenthal Automotive 283.797 229.022 54.775 Frauenthal Handel 740.283 645.015 95.268 Holdings und Sonstige 7 7 0 Frauenthal-Gruppe 1.024.087 874.045 150.042 5 Das Geschäft der Division Frauenthal Automotive steigt gegenüber dem Vergleichszeitraum um 23,9 %. Dieser Anstieg ist mit MEUR 31,7 auf die Business Unit Frauenthal Gnotec, mit MEUR 13,2 auf die Business Unit Frauenthal Powertrain und mit MEUR 9,9 auf die Business Unit Frauenthal Airtank zurückzuführen. Der Umsatz der Division Frauenthal Handel steigt um 14,8 % und liegt im Geschäftsjahr 2021 bei MEUR 740,3. Dies ist vor allem auf die kräftige Konjunkturerholung in der Bauwirtschaft zurückzuführen. UMSATZ NACH REGIONEN in TEUR 2021 2020 Veränderung Österreich 740.851 653.006 87.845 Deutschland 53.642 42.254 11.388 Frankreich 15.557 11.241 4.316 Schweden 74.048 60.714 13.334 Belgien 35.614 26.599 9.015 Sonstige EU 61.009 45.073 15.936 Sonstiges Europa 7.058 5.552 1.506 Amerika 12.948 10.464 2.484 Asien 22.385 17.744 4.641 Sonstige 975 1.398 -423 Frauenthal-Gruppe 1.024.087 874.045 150.042 Die erwirtschafteten Umsätze in Österreich sind zum größten Teil der Division Frauenthal Handel zuzuordnen. Die Umsätze in allen anderen Ländern sind im Wesentlichen auf die Division Frauenthal Automotive zurückzuführen, welche weltweit agiert. (2) ERGEBNIS Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftet 2021 ein EBITDA von MEUR 61,1 und liegt mit diesem Ergebnis um MEUR 23,4 über dem Vor- jahr. Die Division Frauenthal Automotive erzielt ein EBITDA von MEUR 24,0. Operativ (Bereinigung des EBITDA 2020 um den Sonder- ertrag iHv MEUR 1,8 aus einem Vergleich mit dem Berater bezüglich der EEG-Umlage) ergibt sich in der Division Frauenthal Automotive ein Anstieg von 296,9 % (MEUR 17,9) gegenüber dem Vorjahreswert. Die Division Frauenthal Handel liegt um MEUR 8,0 über dem Vorjahreswert und kann somit MEUR 38,8 an EBITDA beisteuern – die Margenentwicklung entspricht erstmals der Umsatzentwicklung aufgrund der Preissteigerungen am Markt und einer kontinuierlichen Margensteuerung. EBITDA NACH SEGMENTEN in TEUR 2021 2020 Veränderung Frauenthal Automotive 23.953 7.835 16.118 Frauenthal Automotive bereinigt 1) 23.953 6.035 17.918 Frauenthal Handel 38.756 30.738 8.018 Frauenthal Handel bereinigt 38.756 30.738 8.018 Holdings und Sonstige -1.635 -853 -782 Holdings und Sonstige bereinigt -1.635 -853 -782 Frauenthal-Gruppe 61.074 37.720 23.354 Frauenthal-Gruppe bereinigt 1) 61.074 35.920 25.154 in % vom Umsatz 6,0 % 4,3 % 1,7 % in % vom Umsatz bereinigt 1) 6,0 % 4,1 % 1,9 % 1) 2020: bereinigt um Sonderertrag iHv MEUR 1,8 aus einem Vergleich mit dem Berater bezüglich der EEG-Umlage 6 Auf Gruppenebene kann Frauenthal ein EBITDA von MEUR 61,1 erzielen, dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert von MEUR 25,2 (70,0 %). Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erhöhen sich gegenüber dem Vergleichszeit- raum des Vorjahres um MEUR -1,3. Im Zuge der jährlichen Werthaltigkeitsprüfung aller Cash Generating Units („zahlungsmittel- generierende Einheiten“ bzw. „CGU“) wird in der CGU Powertrain ein Wertminderungsbedarf von MEUR -4,9 festgestellt und in den außerplanmäßigen Abschreibungen erfasst. Als Basis für die Prüfung der Wertminderung wurde eine Geschäftsplanung erstellt, deren mittelfristige Umsatzentwicklung auf Marktanalysen sowie internen Erwartungen beruht. Die Annahmen sind stark von der Elektrifizierung im PKW-Bereich getrieben, die im Geschäftsjahr 2021 aufgrund der starken Incentivierung von Elektrofahrzeugen an Geschwindigkeit aufgenommen hat. Im Vorjahr betrugen die außerplanmäßigen Abschreibungen für die Divisionen Frauenthal Auto- motive und Frauenthal Handel gesamt MEUR -8,8. Das Finanzergebnis der Frauenthal-Gruppe verbessert sich um MEUR 3,2 auf MEUR -4,0 (VJ: MEUR -7,2) und ist vor allem auf positive unrealisierte Währungseffekte bei Darlehen an verbundene Unternehmen zurückzuführen (im Vorjahr waren negative unrealisierte Währungseffekte enthalten). Der gesamte Steueraufwand beträgt MEUR -4,2 und liegt damit um MEUR -0,3 über jenem des Vorjahres. Während sich die laufenden Steuern aufgrund des positiven Jahresergebnisses um MEUR -0,8 erhöhen, verringern sich die Steuern aus Vorperioden aufgrund von abgeschlossenen Betriebsprüfungen um MEUR 1,2. Der latente Steueraufwand steigt gegenüber dem Vorjahr um MEUR -0,7. ERGEBNISENTWICKLUNG in TEUR 2021 2020 Veränderung Umsatz 1.024.087 874.045 150.042 EBITDA 61.074 37.720 23.354 EBITDA bereinigt 1) 61.074 35.920 25.154 EBIT 22.267 -3.653 25.920 EBIT bereinigt 1)2) 27.198 3.365 23.832 Finanzergebnis -3.950 -7.161 3.211 Ergebnis vor Steuern 18.316 -10.814 29.130 Ergebnis vor Steuern bereinigt 1)2) 23.247 -3.796 27.043 Ergebnis nach Steuern 14.130 -14.670 28.800 Ergebnis nach Steuern bereinigt 1)2) 19.061 -7.652 26.713 1) 2020: bereinigt um Sonderertrag iHv MEUR 1,8 aus einem Vergleich mit dem Berater bezüglich der EEG-Umlage 2) 2021: bereinigt um außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund von Impairment in der Division Frauenthal Automotive iHv MEUR 4,9 2020: bereinigt um außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund von Impairment in der Division Frauenthal Automotive iHv MEUR 4,3 und um außerplanmäßige Abschreibung der Marke Prisma in der Division Frauenthal Handel iHv MEUR 4,5 (3) VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Die Bilanzsumme der Frauenthal-Gruppe steigt im Vergleich zum Vorjahr um MEUR 55,7 auf MEUR 496,7. Die langfristigen Vermögenswerte erhöhen sich um MEUR 21,7 auf MEUR 209,9 im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 – dies ist einerseits auf den Anstieg der Nutzungsrechte Leasing und andererseits auf reduzierte aktive latente Steuern zurückzuführen. Die kurzfristigen Vermögenswerte steigen um MEUR 34,1 gegenüber dem Vorjahr. Bei den Vorräten kommt es zu einem Anstieg von MEUR 32,2: in der Division Frauenthal Handel aufgrund von vorgezogenen Einkäufen, um möglichen Preissteigerungen und Liefer- engpässen entgegenzuwirken, und in der Division Frauenthal Automotive aufgrund des besseren Geschäftsverlaufs gegenüber dem Vorjahr. Während sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dem Vorjahr um MEUR 9,3 erhöhen, sinken die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um MEUR -5,5. Auf der Passivseite steigt das Eigenkapital aufgrund des positiven Jahresergebnisses iHv MEUR 14,1 von MEUR 114,4 um MEUR 14,2 auf MEUR 128,6. Eine geringfügige Erhöhung von MEUR 0,2 ergibt sich aufgrund der versicherungsmathematischen Gewinne auf Personalrückstellungen. Die Eigenkapitalquote von 25,9 % zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 bleibt gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2020 unverändert. Der Anstieg der langfristigen Schulden um MEUR 9,9 ist auf gestiegene Leasingverbindlichkeiten iHv MEUR 25,6 hauptsächlich in der Division Frauenthal Handel sowie in Frauenthal Gnotec Schweden und USA zurückzuführen; begründet ist dies in neuen Mietobjekten 7 sowie der Aktualisierung der Einschätzung der Vertragslaufzeit bei unbefristeten Mietverhältnissen. Gegenläufig verringern sich die langfristigen Bankverbindlichkeiten um MEUR 16,8, hierin enthalten ist eine Umgliederung zu den kurzfristigen Bankverbindlichkeiten iHv MEUR 8,9. Die kurzfristigen Schulden erhöhen sich um MEUR 31,6, wovon die oben erwähnte Umgliederung iHv MEUR 8,9 enthalten ist. Des Weiteren erhöhen sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um MEUR 9,9, die sonstigen nicht finanziellen Verbind- lichkeiten um MEUR 14,8 und die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten um MEUR 3,5. Gegenläufig verringern sich die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen iHv MEUR -3,9. VERMÖGENS- UND FINANZLAGE in TEUR 2021 2020 Veränderung Langfristige Vermögenswerte 209.892 188.231 21.661 Vorräte 185.179 152.975 32.204 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 101.654 99.800 1.854 Summe Vermögenswerte 496.725 441.006 55.719 Eigenkapital 128.606 114.404 14.202 Langfristige Schulden 168.396 158.481 9.915 Kurzfristige Schulden 199.723 168.121 31.602 Summe Eigenkapital und Schulden 496.725 441.006 55.719 Der Frauenthal-Gruppe stehen zum Bilanzstichtag MEUR 144,1 verfügbare Banklinien zur Verfügung, davon Guthaben bei Kredit- instituten iHv MEUR 48,5 sowie nicht ausgenutzte Banklinien iHv MEUR 95,6, davon auf Ebene der Muttergesellschaft Frauenthal Holding AG MEUR 24,0. Das ausgenutzte Factoringvolumen beträgt in der Frauenthal-Gruppe zum 31. Dezember 2021 MEUR 75,9 (VJ: MEUR 64,7). Die durchschnittliche Verzinsung für kurz- und langfristige ausgenützte Kredite sowie für Betriebsmittelfinanzierungen beträgt in der Division Frauenthal Handel 1,83 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2025), in der Division Frauenthal Automotive 2,60 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2028) und für Finanzierungen auf Ebene der Frauenthal Holding AG 2,36 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2023). Für Fremdfinanzierungen in Fremdwährungen gibt es einen Rahmen von MEUR 16,1 (Ausnutzung zum Stichtag: MEUR 8,1) durch die lokale Finanzierung der Business Unit Frauenthal Gnotec. (4) INVESTITIONEN (OHNE FINANZINVESTITIONEN) Im Geschäftsjahr 2021 wurden MEUR 21,3 in die Umsetzung der Wachstums- und Qualitätsstrategie investiert. Die Division Frauenthal Automotive investiert MEUR 10,8 schwerpunktmäßig in produktivitätsverbessernde Maßnahmen sowie Erweiterungen. Die Division Frauenthal Handel investiert MEUR 10,5 in die Erweiterung und Modernisierung der Logistik- und Verkaufsflächen, in den Fuhrpark und in Digitalisierung. Das Anlagevermögen der Frauenthal-Gruppe steigt um MEUR 24,1 von MEUR 171,9 auf MEUR 196,0 – dies ist vor allem auf die gestiegenen Nutzungsrechte Leasing zurückzuführen, die sowohl auf neuen Mietobjekten sowie der Aktualisierung der Einchätzung der Vertragslaufzeit bei unbefristeten Mietverhältnissen beruhen. Im Geschäftsjahr 2021 sind außerplanmäßige Abschreibungen iHv MEUR 4,9 enthalten 8 ENTWICKLUNG ANLAGEVERMÖGEN in TEUR Immaterielles Anlagevermögen Sachanlagen Nutzungsrechte Leasing Anlagen gesamt Buchwerte 01.01.2021 21.536 108.527 41.811 171.874 IFRS 16 Modifikationen 0 0 25.806 25.806 Investitionen 1.255 20.024 17.054 38.333 Planmäßige Abschreibungen -1.983 -15.796 -16.097 -33.876 Außerplanmäßige Abschreibungen -335 -4.596 0 -4.931 Abgänge -9 -755 -1.263 -2.027 Währungsumrechnung und Sonstige 11 756 34 801 Buchwerte 31.12.2021 20.475 108.158 67.346 195.980 (5) KAPITALFLUSS- UND LIQUIDITÄTSENTWICKLUNG Die Ausführungen zur Kapitalfluss- und Liquiditätsentwicklung beziehen sich auf die unbereinigten Werte der Frauenthal-Gruppe. KAPITALFLUSSRECHNUNG in TEUR 2021 2020 Veränderung Kapitalfluss aus dem Ergebnis 56.478 34.722 21.756 Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 39.235 58.236 -19.001 Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit -20.119 -10.314 -9.805 Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit -24.653 -34.220 9.567 Veränderung der liquiden Mittel -5.536 13.703 -19.239 Liquide Mittel am Ende der Periode 48.492 54.027 -5.535 Der Kapitalfluss aus dem Ergebnis der Frauenthal-Gruppe steigt um MEUR 21,8 insbesondere aufgrund des höheren Ergebnisses. Der Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit verschlechtert sich um MEUR -19,0, was auf die Veränderung des Working Capital vor allem bei den Vorräten und den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen ist. Der Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit beträgt MEUR -20,1. Die enthaltenen Investitionen für immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen belaufen sich im Geschäftsjahr 2021 auf MEUR 21,3 und liegen aufgrund der gestiegenen Investitionstätigkeit nach der COVID-19-Krise mit MEUR 10,9 über dem Vorjahreswert von MEUR 10,4. Der Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit beträgt MEUR -24,7 und setzt sich wie folgt zusammen: Tilgung von Krediten iHv MEUR -17,4 und Leasingverbindlichkeiten von MEUR -16,7 sowie Aufnahme von Krediten iHv MEUR 9,4 (wobei in dieser Position der Höchststand an ausgenützten Betriebsmittellinien enthalten ist). Die Nettoverschuldung der Frauenthal-Gruppe steigt um MEUR 22,7 und beträgt per 31. Dezember 2021 MEUR 90,3 (Nettoverschul- dung per 31. Dezember 2020: MEUR 67,6). Die verfügbaren Banklinien zum Bilanzstichtag betragen rund MEUR 144,1, miteinbezo- gen sind die bei Kreditinstituten verfügbaren Guthaben von insgesamt MEUR 48,5. Das ausgenutzte Factoringvolumen beträgt in der Frauenthal-Gruppe zum 31. Dezember 2021 MEUR 75,9 (VJ: MEUR 64,7) C. ANGABEN GEM. § 243A UGB Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 9.434.990,00 auf, das sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt per 31. Dezember 2021 783.499 Stück (VJ: 783.499 Stück). Der Anteil der eigenen Aktien beträgt somit 8,30 % (VJ: 8,30 %) des Grundkapitals. Der Streubesitz beträgt 2.728.575 Stück Aktien, somit 28,92 % (VJ: 2.728.575 Stück Aktien, 28,92 %), wobei davon rund 11,66 % auf die MCI Miritz Citrus Ingredients GmbH entfallen. Der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Holding GmbH, beträgt 5.922.916 Stück Aktien, somit 62,78 % (VJ: 5.922.916 Stück Aktien, 62,78 %). Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre. Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschriften hinausge- henden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung. Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2016 für Mitglieder des Vorstands 9 der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Am 20. April 2016 wurde ein weiteres fünf- jähriges Aktienoptionsprogramm 2017-2021 für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2016 bis 2020 im Hinblick auf das auslaufende Aktienoptionsprogramm beschlossen. Einbezogen sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder und weitere ungefähr 10 bis 15 Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe. Der Vorstand wurde in der ordentlichen 28. Hauptversammlung vom 30. Mai 2017 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.717.495,00 durch Ausgabe von bis zu 4.717.495,00 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sachein- lagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiten- denbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder meh¬reren Gesellschaften oder anderer mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2017). In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntma- chung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterbleiben. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots. D. RISIKOBERICHT Gemäß der Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde ein konzernweites Risikomanagementsystem (RMS) eingerichtet. Risikoquellen werden systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte Strategien im Umgang mit den Risiken fest- gelegt. Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarnindikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken ergibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management, laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung. Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen Kernelemente das Controlling, Reporting, die interne Revision und die Managementmeetings auf allen Ebenen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS angepasst. (1) ÜBERBLICK SITUATION COVID-19-KRISE DIVISION FRAUENTHAL AUTOMOTIVE Insgesamt bewältigt Frauenthal Automotive das Jahr 2021 in jeder Hinsicht besser als der Branchendurchschnitt. Lokale Lockdowns, coronabedingte Störungen in den globalen Lieferketten und Corona-Hotspots in der unmittelbaren Umgebung der Werke zwingen zu einer ständigen Anpassung der Kapazitäts- und Ressourcenplanung. In den deutschen Werken wird während des gesamten Jahres teilweise Kurzarbeit zur Kapazitätsanpassung genutzt, in den anderen Werken wird durch flexible Regelungen bei Leihpersonal sowie Arbeitszeitkonten effektiv gegengesteuert. In Spitzenzeiten weisen einige Werke einen Krankenstand von bis zu 25 % der Belegschaft aus – bedingt durch Corona-Infektionen, direkten Kontakt mit Infizierten (Quarantäne) oder Kinderbetreuung. Dank des außerordent- lichen Engagements aller Mitarbeitenden und der lokalen Managementteams konnte die Kundenversorgung trotzdem zu jeder Zeit sichergestellt werden. DIVISION FRAUENTHAL HANDEL In der Division Frauenthal Handel kommt es während der von der österreichischen Bundesregierung verhängten Maßnahmen (Lock- downs) zu keiner wesentlichen Beeinträchtigung, da per gesetzlicher Anordnung die Schauräume mit Terminvereinbarungen und die Abholmärkte als infrastrukturkritischer Betrieb geöffnet blieben. Entsprechend den Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung von betroffenen Unternehmen und Arbeitnehmern werden in der Division Frauenthal Handel alle Mittel in Betracht gezogen, die der Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit und der Sicherung der Profitabilität dienen. Frauenthal Handel wie auch Frauenthal Automotive sind an allen Standorten mit Corona-Infektionen und Quarantänen von Mit- arbeitenden konfrontiert. Glücklicherweise sind bis zum Berichtszeitpunkt keine schwerwiegenden Krankheitsverläufe vorgefallen. Zeitweise hat die reduzierte Verfügbarkeit von Personal zu einer sehr angespannten Lage im Handel und in der Produktion geführt. Es 10 konnten aber alle Kundenaufträge zeitgerecht ausgeliefert werden. (2) MARKTRISIKO Die COVID-19-Situation trifft die Automobilindustrie, vor allem die PKW-Industrie, in einer Phase, die von bisher nie dagewesenen technologischen Veränderungen geprägt ist. Die Industrie muss daher sowohl den technologischen Wandel als auch den daraus fol- genden massiven Volumeneinbruch im Jahr 2021 sowie die weiteren Konsequenzen der COVID-19-Krise (Verknappung bei den Halb- leitern, Preiserhöhung von Rohstoffen etc.) verkraften und bewältigen. Das größte Marktrisiko besteht kurzfristig in Unterbrechungen der Lieferketten oder Personalmangel in den Montagewerken der OEM-Kunden (Original Equipment Manufacturer). Positiv könnte sich ein im Geschäftsjahr entstandener Auftragsbestand bei den Kunden auswirken, da die Auftragsbücher derzeit überdurchschnittlich gut gefüllt sind. PKW-Bereich (rund 55 % des Umsatzes von Frauenthal Automotive): › Die Transformation in der Automobilbranche in Verbindung mit der Corona-Krise führt zu Neuevaluierungen der Produktplanungen der OEMs. Zahlreiche neue Fahrzeugprojekte werden gestoppt, verschoben oder verändert. Dies bedingt Chancen und Risiken für Frauenthal Automotive, jedenfalls zusätzliche Planungsunsicherheit. Auch die Verschiebungen im Mix der Antriebssysteme haben für Frauenthal Powertrain Bedeutung. Inwiefern in Summe diese Veränderungen für Frauenthal Automotive positiv oder negativ sind, ist derzeit nicht abschätzbar. › Für Frauenthal Powertrain und Frauenthal Gnotec hat die Entwicklung der Elektromobilität große Relevanz. Die aktuellen Markt- und Technologietrends in Europa lassen einen starken Anstieg des Volumens an BEV (Battery Electric Vehicles, also reinen E-Fahrzeugen) erwarten. Nach den vorliegenden Zahlen hat sich der Marktanteil von BEV von 2 % im Jahr 2019 über 7 % im Jahr 2020 auf nunmehr 14 % bei den Neuzulassungen 2021 erhöht. Daher muss davon ausgegangen werden, dass auf mittlere Sicht der Bedarf an Pleuelstangen und Ausgleichswellen (die Produkte von Frauenthal Powertrain) zurückgehen wird. Vor diesem Hintergrund erarbeitet Frauenthal Powertrain Strategien, um durch Gewinn von Anteilen im (schrumpfenden) Markt für Verbrennungsmotoren, die Erschließung neuer Märkte und die Entwicklung von Produkten, die nicht für den Verbrennungsmotor verwendet werden, Wachstum zu generieren. › Im Berichtsjahr können vor allem im Produktbereich von Frauenthal Gnotec bedeutende Neuaufträge von bestehenden Kunden, aber auch mit neuen Kunden gewonnen werden. Der Umsatzanteil dieses Neugeschäftes wird in den nächsten Jahren stark ansteigen. Verzögerungen im Hochfahren neuer Fahrzeugmodelle sind nichts Ungewöhnliches und führen zu steigender Unsicherheit der Umsatzplanungen in den kommenden Jahren, da das Neugeschäft ein wesentlicher Wachstumstreiber ist. › Der US-Markt und der chinesische Markt gewinnen für Frauenthal Automotive zunehmend an Bedeutung; die Volatilität dieser Märkte ist daher als zusätzlicher Chancen- bzw. Risikofaktor relevant. › Die Krise und die technologische Transformation der Automobilbranche werden voraussichtlich auch erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft der Automobilzulieferer haben. Zahlreiche, vor allem kleinere Zulieferer werden in Folge der Krise finanziell instabil; inwiefern eine Marktbereinigung durch Insolvenzen stattfinden wird, hängt vom Verhalten der OEM-Kunden ab, die nicht selten Lieferanten finanziell unterstützen, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten bzw. hohe Verlagerungskosten zu vermeiden. Tendenziell ist aber zu erwarten, dass Frauenthal Automotive als stabiles Unternehmen Marktanteile von kleineren Wettbewerbern gewinnen wird. Auch die strategisch gute Positionierung, vor allem aufgrund des globalen Footprints, stellt einen Anreiz für die Kunden dar, Geschäft zu Frauenthal Automotive zu verlagern. › Ein weiterer Trend der Branche ist das zunehmende Outsourcing der OEM-Kunden, auch im Chassis-Bereich. Hier ist vor allem Frauenthal Gnotec tätig. Zulieferer, die sowohl komplexere Komponenten herstellen als auch Design- und Entwicklungsleistungen anbieten können, haben einen Wettbewerbsvorteil. Auch hier weist Frauenthal Automotive eine gute Wettbewerbsfähigkeit auf: Engineering-Kompetenz und Kundennähe sind traditionelle Stärken. Der Entwicklung von Systemfähigkeit und Entwicklungskompetenz sind aber kapazitative Grenzen gesetzt. Sollten OEM-Kunden zunehmend Outsourcing-Partner für immer komplexere Strukturen nachfragen, sowohl für Entwicklung als auch Produktion, wird Frauenthal Automotive an Grenzen stoßen. Zurzeit sind aber keine diesbezüglichen relevanten Markttrends erkennbar, die für Frauenthal Automotive problematisch wären. NFZ-Bereich (rund 40 % des Umsatzes von Frauenthal Automotive): › Der NFZ-Markt entwickelt sich 2021 besser als erwartet, auch deutlich besser als der PKW-Markt. Hier führt die Halbleiterkrise zu deutlich weniger signifikanten Ausfällen, sodass 2021 der für Frauenthal relevante Markt der schweren Nutzfahrzeuge gegenüber dem Corona-Jahr 2020 um annähernd 20 % wächst. › Im Bereich der schweren NFZ ist kurz- und mittelfristig keine Substitution der Verbrennungsmotoren durch elektrische Antriebe in nennenswertem Ausmaß zu erwarten. Bei der Versorgung mit Vormaterial (Stahl) treten im Geschäftsjahr temporäre Engpässe auf. Einige Stahllieferanten reduzieren kri- 11 senbedingt ihre Kapazitäten. Frauenthal Automotive kann dennoch Produktionsunterbrechungen vermeiden. Mit weiter steigenden Stahlpreisen und einer andauernden Versorgungsknappheit muss aber gerechnet werden, insbesondere falls die Markterholung stärker ausfallen sollte. Schwankende Stahlpreise werden überwiegend an die Kunden weitergegeben, allerdings mit Zeitverzögerung. Aus Gründen der Versorgungssicherheit, aber auch aus Wettbewerbsgründen wird bei Frauenthal die Lieferantenbasis, insbesondere bei den Stahllieferanten, kontinuierlich ausgeweitet. Als Folge des Russland-Ukraine-Konflikts erwartet die Division Frauenthal Automotive einen Nachfragerückgang im LKW-Markt und eine weitere deutliche Erhöhung der ohnehin schon stark gestiegenen Energiekosten, insbesondere in Deutschland, Tschechien und der Slowakei. Die bereits bestehenden Schwierigkeiten bei den Lieferketten, die Halbleiterverknappung sowie die steigende Inflation werden sich teilweise massiv beschleunigen. Wie stark sich diese Effekte in der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung der Division niederschlagen, wird von der Dauer der Krise abhängig sein. Negative Auswirkungen auf die Stahlversorgung und auch die Preisentwicklung können derzeit ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. Wie schnell Versorgungsengpässe, insbesondere bei Kabel- bäumen, durch die OEM kompensiert werden können, ist derzeit noch nicht einschätzbar. Hier hat es aber bereits unmittelbar nach dem Ausbruch der Russland-Ukraine-Konflikts Produktionsunterbrechungen und -ausfälle bei fast allen europäischen OEM gegeben. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes mit dem Bereich Sanitär- und Heizungsgroßhandel leicht zeitversetzt direkt von der Baukonjunktur ab. Trotz der positiven Marktentwicklung im Jahr 2021, die allerdings von der Sonderkonjunktur und Preissteigerungen getrieben war, dominiert wie in den Vorjahren ein aggressiver Preiswettbewerb. Die Wettbewerbslandschaft ist durch Lieferengpässe und Rohstoff- preissteigerungen gekennzeichnet und führt zu teilweise extremen Preisstellungen im Markt. Die Marke Kontinentale ist ein Fachhandelsunternehmen für Armaturen- und Rohrleitungstechnik insbesondere für Anwendungen im Bereich Infrastruktur (Gas, Wasser, Kanal, Straße). Der Erfolg in diesem Geschäftsbereich ist von der Investitionsbereitschaft der Kom- munen und Kommunalbetriebe sowie vom Investitionsbedarf der Industrie abhängig. Aufgrund der COVID-19-Krise ist im Jahr 2021 ein großer Nachholeffekt bei Großprojekten spürbar. Die Investitionsbereitschaft ist jedoch wieder auf Vorkrisenniveau. Großprojekte im Tiefbaubereich können kurzfristig Impulse setzen, jedoch ist langfristig mit nur geringen Wachstumsraten zu rechnen. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung von Vertrieb und Einkauf. Der Vorstand wird laufend über die Marktentwicklung informiert. (3) KUNDENRISIKO Bei den Herstellern von PKWs und Nutzfahrzeugen handelt es sich um sehr große, international tätige Unternehmen. Zum Berichts- zeitpunkt sind keine Entwicklungen erkennbar, die Zahlungsausfälle der großen OEM-Kunden oder anderer großer Tier-1-Kunden er- warten lassen. Frauenthal Automotive beliefert auch einige kleinere Tier-1-Lieferanten, bei denen Zahlungsausfälle auftreten können. Diese Kunden machen einen untergeordneten Anteil des Geschäftsvolumens aus, und es bestehen Maßnahmen zur Begrenzung dieses Risikos. Die regelmäßig auftretenden Zahlungsverzögerungen bei kleineren Forderungsbeträgen konnten in der Vergangenheit immer einvernehmlich mit dem Kunden gelöst werden. Für einen Großteil der Kunden besteht im Rahmen von Factoring-Verträgen eine Kreditausfallversicherung. Insgesamt ist das Risiko von Forderungsausfällen bei Frauenthal Automotive gering, Schadensfälle im Be- reich mehrerer EUR 100.000 können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Situation wird aufgrund der Marktentwicklung im Geschäftsjahr mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind bei Frauenthal Automotive keine relevanten Zahlungsausfälle aufgetreten. Die Produktion der OEMs setzt das Funktionieren der gesamten Zulieferkette voraus. Neben den COVID-19-Maßnahmen, welche die Verfügbarkeit von Personal gefährden und/oder Transportprobleme verursachen, stellt 2021 die Verknappung an Halbleitern ein wei- teres Risiko insbesondere im PKW-Bereich dar, wodurch es zu Produktionsunterbrechungen bei einzelnen Kunden kommt. Die Auswir- kungen für Frauenthal Automotive sind aufgrund der großen Kundenanzahl gemildert, sofern keine Großlieferanten für die gesamte Industrie ausfallen sollten. Frauenthal Automotive muss lieferfähig bleiben, weil ansonsten hohe Vertragsstrafen drohen. Frauenthal Automotive arbeitet mit einem Großteil der Kunden langjährig zusammen; dies umfasst auch die Mitarbeit an Pro-dukt- und Modelländerungen. Trotzdem erhöhen die Globalisierungsstrategie der OEM-Kunden und die Zollpolitik einiger Exportmärkte (z. B. Brasilien, USA, China) das Risiko von Produktionsverlagerungen außerhalb Europas und steigern das Risiko, dass der Wett-bewerb durch außereuropäische Lieferanten zunimmt. Darüber hinaus kann die Globalisierungsstrategie für Frauenthal Automotive zur Kundenforderung einer weltweiten Präsenz führen, um die Stellung als Lieferanten bei einzelnen Kunden aufrechtzuerhalten bzw. um neue Kunden zu gewinnen. Mit den Standorten in Kunshan (China) und Fountain Inn (SC; USA) ist Frauenthal Automotive gut aufgestellt, um die Local-Content-Erfordernisse der Kunden abzudecken. Im Bereich der Produktion von Fahrzeugkomponenten wie Druckluftbehälter, Schweiß-, Stanz- und Umformteilen und Pleuelstangen 12 werden üblicherweise ein- oder mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, aber keine verbindlichen Liefermengen für den Gesamtzeitraum festlegen, da diese von der Marktnachfrage abhängen. In der Regel schließen die Kunden keine sogenannten Single-Source-Verträge ab. Dies bedeutet, dass aus vertraglicher Sicht Kunden ihre Bestellungen in be- stimmten, begrenzten Bandbreiten zu Wettbewerbern verlagern können. Faktisch ist es jedoch meist so, dass aus ökonomischen und technischen Gründen für einen Großteil der Teilenummern Frauenthal der einzige Lieferant ist und die Kunden kurz- bis mittelfristig keine Alternativlieferanten für einzelne Produkte haben. Der Abschluss und die Verlängerung von solchen Verträgen hängen von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab. Die Kundenentscheidungen werden dabei primär durch die Preise und die Fähigkeit, konti- nuierliche Produktivitätsverbesserungen und auch Kostensenkungen an die Kunden weiterzugeben, bestimmt. Darüber hinaus spielen Lieferfähigkeit, Produktqualität, Zuverlässigkeit und technische Kompetenz bei Neuentwicklungen eine Rolle. Im Produktbereich der Business Unit Frauenthal Gnotec bestehen überwiegend Aufträge für den gesamten Produktlebenszyklus der Fahrzeugmodelle bzw. Plattformen des Kunden, sodass die Prognose der Umsatzentwicklung eine höhere Verlässlichkeit aufweist als in den anderen Produkt- bereichen. Zwischen der Auftragserteilung, die in der Entwicklungsphase eines PKW- oder LKW-Modells erfolgt, und dem Produktionsanlauf (SOP) kann ein Zeitraum von mehreren Jahren liegen, in dem Kapital in Form von Werkzeugen, Anlagevermögen oder Sicherheits- beständen gebunden sein kann. Frauenthal ist daher dem Risiko von Verzögerungen im Entwicklungs- und Markteinführungsprozess der Kunden und nicht erreichten Vertriebszielen ausgesetzt. Diese Risiken werden durch genaues Monitoring der Kunden und durch entsprechende Zahlungsziele mit Werkzeug- und Maschinenlieferanten sowie Finanzierungslösungen im Anlagebereich abgemildert. Die bedeutendsten Risiken in den Kundenbeziehungen ergeben sich aus dem Markteintritt neuer Wettbewerber, die es den Kunden erlauben, Preisdruck auszuüben. Obwohl die Kunden kurzfristig nur in Ausnahmefällen Volumen an Wettbewerber verlagern können, kann sich Frauenthal Automotive dem kontinuierlichen Preisdruck der Kunden kaum entziehen, da die Ertragskraft der Fahrzeugher- steller maßgeblich von den Einkaufspreisen und somit auch dem Preisdruck, den sie auf die Lieferanten ausüben können, bestimmt ist. Um zu verhindern, dass OEM-Kunden aktiv Alternativlieferanten zu Frauenthal Automotive entwickeln, sind kontinuierliche Preissen- kungen und daher kontinuierliche Produktivitätsverbesserungen ein Kernelement des Geschäftsmodells. Der Fokus der Investitionen liegt daher auf produktivitätssteigernden Maßnahmen, die meist mit der Automatisierung von Produktionsprozessen erreicht werden. Der Sanitär- und Heizungsgroßhandel ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installationsbranche, aber auch von größeren Abnehmern wie Baumärkten, Bauträgern, öffentlichen Einrichtungen und Kommunen. Private Endabnehmer werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind kompetitive Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für das Handelssortiment, die logistische Leistungsfähigkeit bei Warenverfügbarkeit und Zustellung sowie die Vorfinanzierungsfunktion durch den Großhändler. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; aller- dings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, logistische Verlässlichkeit, Finanzie- rung, technische Betreuung, Schnittstellenanbindung, Eigenmarken etc.) der Preis nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs mit diesen Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der logistischen Leistungsfähigkeit ist die Division Frauenthal Handel im Wettbewerb sehr gut positioniert und für viele Kunden bevorzugter Lieferant. Die Kunden sind überwiegend Gewerbetreibende mit den für die Installationsbranche und für kleine Unternehmensgrößen cha- rakteristischen Zahlungsrisiken. Eine Analyse von Europas Gläubigerschutzorganisation Creditreform hat gezeigt, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen in den Jahren 2020 und 2021 auf ein Rekordniveau gesunken ist. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die große Insolvenzwelle im Jahr 2022 bevorsteht: Bereits im 4. Quartal 2021 sind vermehrte Insolvenzanmeldungen zu verzeichnen. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden lau- fend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungs- ausfallsrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert. (4) PERSONALBESCHAFFUNGSRISIKEN Die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Situation führen an einigen Standorten von Frauenthal Automotive zu vorüberge- henden Personalengpässen – meist bedingt durch Quarantänemaßnahmen. Besonders betroffen sind die Standorte Čadca (Slowakei), Hustopeče (Tschechien) und Elterlein (Deutschland). Auch die schwedischen Standorte sind, wenn auch in geringerem Ausmaß, be- troffen. Durch den Einsatz von Leiharbeitern, Zusatzschichten und Sonderfrachten kann die Kundenbelieferung jederzeit sichergestellt werden. Diese Maßnahmen verursachen allerdings Zusatzkosten. Abgesehen von der temporären Krisensituation ist der Personalmarkt in Tschechien und der Slowakei aufgrund des starken Wachstums der Automobilindustrie in den CEE-Ländern (sowohl in OEM-Standorten als auch in der Zulieferindustrie) aus Arbeitgebersicht un- günstig. Eine zunehmende Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte ist prognostizierbar. Die Folgen dieser Entwicklung sind einerseits 13 Lohnkostensteigerungen deutlich über den Produktivitätssteigerungen und zunehmende Risiken von Produktionsausfällen. Vor diesem Hintergrund werden Gegenmaßnahmen ergriffen, die einerseits die Attraktivität von Frauenthal Automotive als Arbeitgeber steigern und andererseits den Bedarf an Arbeitskräften durch Investitionen in Automatisierungsmaßnahmen reduzieren. Diese Maßnahmen zeigen im Berichtsjahr bereits Wirkung. Schließlich stellt sich strategisch die Frage der Standortpolitik. Auch in der Division Frauenthal Handel wird die zunehmende Problematik des allgemeinen Fachkräftemangels im Jahr 2021 verstärkt spürbar. Bei einem wachstumsbedingt leicht steigenden Personalstand und damit eingehergehend einem Plus an neu zu besetzenden Positionen ist die Anzahl der Bewerbungen pro offener Stelle rückläufig. Der sogenannte „War for Talents“ zieht merklich in allen Belegschaftsschichten ein, im Lehrlingssegment genauso wie im Bereich des gewerblichen (Blue Collar) Personals und deutlich im Bereich von kaufmännischen Positionen mit höherem Qualifikationsanspruch. Zugleich steigt die Fluktuationsrate, also der Anteil der dienstnehmerinitiierten Austritte an der Gesamtbelegschaft, von 5,24 % im Jahr 2020 auf 7,01 % im Jahr 2021. Beide Werte liegen im Quervergleich mit anderen Unternehmen auf einem nach wie vor erfreu- lich niedrigen Niveau, der Trend unterstreicht aber, dass sich der bisherige Stellenmarkt zusehends in einen Bewerbermarkt verändert. Unternehmen bewerben sich also zunehmend bei interessanten Kandidaten, anstelle des bislang gewohnten umgekehrten Wegs. Die Unternehmensgruppe begegnet dieser Entwicklung mit einer breiten Offensive an Maßnahmen in den Bereichen „Attraktivität der Arbeitgeber-Marke/n“, „Neue Wege in der Bewerberansprache“, „Aus- und Weiterbildung, Qualifikation, Um- und Aufschulung“ so- wie allen voran dem sogenannten „Retention Management“, also der Bindung der bestehenden Mitarbeitenden an das Unternehmen. Über all diesen Initiativen steht bei Frauenthal Handel 2021 der große divisionsweite „Vision –Mission – Werte“-Prozess mit dem Leit- motiv des „KOMPASS“. Nach der Entwicklung der Vision, eines Mission Statements und der sieben neuen Unternehmenswerte mit dem oberen Management und über 100 Führungskräften wurden 2021 knapp 1.000 Mitarbeitende in Workshops für diese strategi- schen Ziele und „Leitplanken“ begeistert. (5) UMWELTRISIKEN Die Unternehmen von Frauenthal Automotive erfüllen alle umweltrelevanten Auflagen, gesetzlichen Bestimmungen, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeitenden werden über alle Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelange umfassend informiert und ge- schult. Die Standorte von Frauenthal Automotive sind industrielle, metallverarbeitende Betriebe, die auch teilweise thermische Verfahren (Härten, Warmformung, Schweißen) in der Fertigung einsetzen. Daraus ergeben sich generell Risiken aus den Abfällen und Abwässern dieser Betriebe. Einige Standorte befinden sich auf Liegenschaften, die schon seit vielen Jahrzehnten als Industriestandorte genutzt werden. Die daraus resultierende Kontamination von Böden verursacht in der Regel kein Umweltrisiko, solange keine Emissionen auftreten oder die um- weltrelevanten Auflagen verändert werden. Für einige Standorte liegen Berichte aus einer Umwelt-Due-Diligence vor. Dem Manage- ment sind potenzielle Umweltrisiken bekannt und es werden daher die geeigneten Maßnahmen zur Minimierung von Umweltrisiken getroffen. Generell hat sich nach dem Verkauf der Business Units Stahlfedern (im Jahr 2014) und U-Bolts (im Jahr 2018) das Risiko von Umwelt- schäden für die Frauenthal-Gruppe reduziert. Die von Frauenthal Automotive aktuell betriebenen Standorte weisen aufgrund der Pro- duktionsprozesse ein geringeres Umweltrisiko auf. Aus den Kaufverträgen für die verkaufte Business Unit U-Bolts bestehen Umweltri- siken aufgrund der den Käufern gewährten Garantien. Diese sind betraglich und zeitlich limitiert. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung gibt es keine Hinweise, dass diese Garantien in Anspruch genommen werden könnten. Die Division Frauenthal Handel ist im Handel von Sanitär-, Heizungs- und Installationsprodukten und seit 2020 auch im Handel von Elektromaterial tätig. Die Gruppe verfügt über eine österreichweite Vertriebs- und Logistikinfrastruktur sowie einen eigenen Fuhrpark. Das Lagersortiment beinhaltet rd. 48.000 überwiegend technische Artikel. Im Sortiment sind keine gefährlichen Güter mit potenzieller Belastung für die Umwelt enthalten. Es gibt sowohl im Sanitär- als auch im Heizungssegment ein breites Handelssortiment an Arti- keln, die besonders umwelt-, energie- oder ressourcenschonend sind. Es sind diesbezüglich keine Umweltrisken bekannt. An einigen Logistik-Standorten von Frauenthal Handel bestehen Umweltrisiken in Form von Lärmemissionen, die zu einer Einschränkung der Be- triebszeiten führen. Für alle bekannten Risiken sind „Risk Owner“ definiert, die für das Management der Risiken zuständig sind. Über die Entwicklung der Risiken wird sowohl in den regelmäßigen Risikoberichten als auch in monatlichen Management Reportings berichtet. Falls es Vorkommnisse gibt, die eine Änderung im Risikomanagement erfordern könnten, wird dies von den „Risk Owners“ an die jeweilige Geschäftsführung und im Falle von bedeutenden Ereignissen an den Vorstand berichtet. 14 (6) BETRIEBLICHE RISIKEN Die COVID-19-Situation erfordert die Einrichtung von Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen in den Betrieben. Neben der Nutzung von Homeoffice in bestmöglichem Umfang werden entsprechend gesetzlicher Vorgaben alle Schutzmaßnahmen umgesetzt. Dies kann in einzelnen Bereichen zu Produktivitätsverlusten führen. Der hohe Automatisierungsgrad begrenzt dieses Risiko. Der Fokus lag daher 2021 auf der unbedingten Absicherung des operativen Bereichs, da hier Homeoffice keine Option darstellt. Schmiedeteile (Pleuelstangen, Ausgleichswellen), Bremsdruckbehälter und Karosserieteile werden durch Erwärmung von Stahl, Um- formprozesse (Schmiedehämmer, Pressen, Stanzen), teilweise Schweißen und anschließender Oberflächenbehandlung erzeugt. Schmiede-, Schweiß-, Stanz- und Umformteile werden meist in hochautomatisierten Produktionsprozessen hergestellt. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisiken und Sicherheitsrisiken. Im Berichtsjahr waren diesbezüglich keine signifikanten Vorfälle zu verzeichnen. Der Optimierung der Sicherheit in der Produktion wird über die gesetzlich erforderlichen Standards hinaus ein hoher Stellenwert eingeräumt. Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Ab- schluss von Versicherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. Im Straßeneinsatz von Fahrzeugkomponenten können Qualitätsmängel in seltenen Fällen zu Materialbrüchen, undichten Bremssys- temen oder frühzeitiger Korrosion führen. Ein umfassendes Qualitätssystem, das laufend intern und extern auditiert wird, verringert die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts. Gleichzeitig sind für mögliche Schäden aus Produkthaftung und Rückrufmaßnahmen Versicherungen abgeschlossen worden. Die Versicherungssummen werden als ausreichend eingeschätzt. Nicht versichert sind Gewährleistungskosten (Austausch fehlerhafter Produkte); diese können im Extremfall zu sehr hohen Ergebnisbe- lastungen führen. Im Berichtsjahr gibt es diesbezüglich keine nennenswerten Vorfälle. Nachdem das Pandemiegeschehen 2020 für das Management und die Belegschaft weitgehend unbekanntes Terrain darstellte, lau- teten die Herausforderungen 2021 in der Division Frauenthal Handel schwerpunktmäßig „Absicherung des operativen Betriebs“ und „Flexible Reaktion auf rasch wechselnde Rahmenbedingungen“. Schlüssel zum Erfolg der Division Frauenthal Handel ist dabei zweifellos ein vorausschauendes, proaktives Krisenmanagement, das es ermöglicht, jeweils in kürzester Zeit zu reagieren und in vielen Punkten den Behörden und öffentlichen Einrichtungen und oftmals auch dem Mitbewerb einige Schritte voraus zu sein. Neben der konsequenten Einhaltung aller behördlichen Vorgaben setzt die Unternehmensgruppe eine Vielzahl an Eigeninitiativen, um Mitarbeitende zu schützen und den Geschäftsbetrieb bestmöglich abzusichern. Bereits 2020 eingeführte Maßnahmen werden kon- sequent weiterentwickelt und professionalisiert: 3G-Kontrollen, Abstandsmarkierungen, Trennwände, Masken-Tragen, Desinfektions- spender, Trennwände, aber auch ausgedünnte Anwesenheiten durch Wechseldienst, Tele-Arbeit und nicht zuletzt das elektronische Abstands-Warnsystem für alle 500 Mitarbeitenden der stationären Logistik, das akustische und optische Warnsignale abgibt, sobald zwei Personen einen definierten Mindestabstand unterschreiten, und im Fall einer gemeldeten Infektion eine sofortige Auswertung kritischer Nahkontakte der letzten Tage erlaubt. Über die betrieblichen Sicherheitsvorkehrungen und Details zu den jeweils behördlich angeordneten Maßnahmen bis zu Infektions- vorkommen im Unternehmen wurde und wird laufend, vorwiegend über Video-Botschaften mittels der Mitarbeitenden-App BOXEN- FUNK, parallel dazu aber auch über aktuelle Aushänge in allen Betriebsstätten und vor allem über eine funktionierende Informations- kaskade beginnend beim oberen Management über die operativen Führungskräfte bis auf Teamleiter- und Mitarbeitendenebene informiert. Exemplarisch angeführt sei, dass allein die Übersicht über die geltenden Sicherheitsmaßnahmen im Laufe des Jahres 2021 in Summe siebenmal aktualisiert und jeweils neu veröffentlicht wurde. Bereits deutlich vor der behördlichen Einführung der sogenannten „3G-Regel am Arbeitsplatz“ wird damit begonnen, Impf- und Ge- nesungsstatus der Mitarbeitenden zu erheben. Als probates Werkzeug erweist sich dafür neuerlich die Mitarbeitenden-App BOXEN- FUNK, über die alle Beschäftigten auf freiwilliger Basis Impfzertifikate und Genesungsnachweise hochladen können. Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung, die die Verpflichtung der Arbeitgeber zur Kontrolle von „3G“ am Arbeitsplatz festgelegt hat, ist somit bereits ein stabiler Prozess etabliert und bei Mitarbeitenden und Führungskräften gelernt; Daten von über 50 % aller Beschäftigten sind DSGVO-konform erfasst. Über frühzeitige Anmeldung, das Reservieren von Kontingenten mit Unterstützung der WKO und nachdrückliches Bewerben im Unter- nehmen werden für 259 Beschäftigte Impftermine über betriebliche Impfaktionen des Gesundheitsservice der Stadt Wien (vorwiegend im Austria Center Vienna) koordiniert und durchgeführt. Mit Jahresende 2021 kann die zum Ziel gesetzte Impfquote von 80 % überschritten werden, weitere rund 4 % aller Beschäftigten 15 werden im Sinne der behördlichen „2G-Bestimmungen“ als genesen geführt. Im Zeitraum Jänner bis Dezember 2021 verzeichnet die Division Frauenthal Handel 191 Fälle von Mitarbeitenden mit bestätigter COVID-19-Infektion. Bei einem durchschnittlichen Beschäftigtenstand von 1.756 Personen entspricht dies einer Infektionsrate von 11 % oder rund einem von neun Beschäftigten. Anders als noch im vorangegangenen Jahr 2020 wird 2021 kein einziger Fall mit nachhaltig schwerem Verlauf (anhaltend bedrohliche Symptomatik bzw. Bedarf an intensivmedizinischer Betreuung) berichtet, was nicht zuletzt wohl auf die hohe Durchimpfungsquote zurückzuführen sein dürfte. Für die Ertragskraft der Division Frauenthal Handel sind kompetitive Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lieferanten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und können daher nicht substituiert werden. Gleichzeitig ist die Division Frauenthal Handel aufgrund des größten und österreichweiten Vertriebs- und Logistiknetzwerks der wesentliche Partner in der Branche. Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Top-Managements. Aufgrund der Marktstruktur ist Frauenthal Handel bestens aufgestellt. Die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH sichert die Position gegenüber den Herstellern von Sanitär- und Heizungsprodukten zusätzlich ab. Im Bereich „Category Management“ wird die Koordination zwischen den Funktionen von Einkauf, Verkauf, Produktmanagement und Disposition deutlich verbessert und ein neues Prognosesystem zur weiteren Optimierung der Bestellmengen und damit des Lagerbe- standes bei gleichzeitiger Erhöhung der Verfügbarkeit eingeführt. Die Sicherheit der IT-Systeme, insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen, wird regelmäßig intern überprüft. Aufgrund der zunehmenden internen und externen Vernetzung sind die Risiken in diesem Bereich steigend. Entsprechend werden auch Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzes vor unberechtigten Systemzugriffen verstärkt. Darüber wird auch regelmäßig dem Prü- fungsausschuss berichtet. (7) VERSORGUNGSRISIKO Die COVID-19-Situation erhöht das Risiko des Ausfalls von Lieferanten, sei es durch Insolvenzen oder betriebliche Störungen. Dies kann kurzfristig zu Produktionsunterbrechungen führen. Da die wesentlichen Lieferanten große Stahlkonzerne sind und in der Regel für alle Materialien mehrere Alternativlieferanten zur Verfügung stehen, ist dieses erhöhte Versorgungsrisiko temporär begrenzt. Die Verfügbarkeit von Stahl wird bei allen Produkten durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Die Vormaterialien der Pro- duktion bestehen überwiegend aus Commodities, für die es weltweit zahlreiche Lieferanten gibt. Es bestehen im Falle mög-licher Rohstoffverknappung und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialien Versorgungsrisiken. Preisveränderungen bei Stahl werden durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden auf die Verkaufspreise abgewälzt, wobei es unterschiedliche Preis- anpassungsintervalle gibt, sodass bei rasch steigenden oder sinkenden Stahlpreisen vorübergehend Nach- bzw. Vorteile gegenüber den kalkulierten Margen entstehen. Diese Effekte neutralisieren sich erfahrungsgemäß in einem mehrjährigen Betrachtungszeitraum. Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien nimmt jede Business Unit selbst wahr. Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage von Frauenthal Automotive, da Energiepreisschwankungen nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Teilweise bestehen Sicherungsge- schäfte für den Strombezug. Im energieintensivsten Bereich (Frauenthal Powertrain) führen Erhöhungen der Stromtarife und Netzent- gelte zu erheblichen Kostensteigerungen, die nicht automatisch an die Kunden weitergegeben wer-den können. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Preisverhandlungen mit den Kunden kann begrenzt gegengesteuert werden. Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Energie sind möglich. Für alle relevanten Vormaterialien gibt es mehrere Lieferanten, allerdings kann es beispielsweise im Falle von technischen Betriebsstörungen bei einzelnen Großlieferanten zu kurzfristigen Engpässen kommen. Es bestehen aber keine strategischen Abhängigkeiten. (8) EEG-UMLAGE FRAUENTHAL POWERTRAIN Aufgrund eines Formalfehlers bei der durch einen renommierten Berater vorbereiteten Antragstellung wurde die EEG-Förderung (Be- grenzung der Energiekosten) für die Frauenthal Powertrain GmbH im Jahr 2018 versagt. Gegen den Bescheid wurde berufen. Die Berufung wurde von der Behörde zurückgewiesen, womit der gerichtliche Berufungsweg beschritten werden muss. Knapp 50 % des Schadens konnte im Jahr 2020 durch Inanspruchnahme der Haftpflichtdeckung des Beraters geltend gemacht werden. Am 8. März 16 2022 wurde der Streitfall vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt am Main verhandelt. Mit Urteil vom 23. März wurde entschieden, dass die o.g. Antragsstellung fehlerhaft war (Frauenthal Powertrain hat das Verfahren entsprechend verloren.) Auf Beantragung auf Zulassung zur Berufung wird verzichtet. Für 2022 hat Frauenthal Powertrain im Dezember 2021 einen positiven Begrenzungsbescheid erhalten. Dabei lag die Stromkos-tenin- tensität der Frauenthal Powertrain bei >20 %. Dadurch beträgt die EEG-Befreiung nunmehr 85 %. Weitere Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs werden implementiert. Das Bundeskabinett hat die Senkung der Umlage auf 0,00 ct/kWh ab 01.07.2022 be- schlossen. Die Zustimmung des Bundesrats steht noch aus. (9) FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Im Juni 2020 wird die gesamte Division Frauenthal Handel langfristig auf weitere fünf Jahre refinanziert. Die Finanzierung enthält eine endfällige (MEUR 13) und eine tilgende Tranche (MEUR 20) sowie eine Betriebsmittellinie über MEUR 35. Des Weiteren wird eine CO- VID-19-Sicherheitslinie in Höhe von MEUR 10 (Reduktion im Juni 2021, davor MEUR 30) bis 30. Juni 2022 abgeschlossen. Diese wird während der COVID-19-Krise im Geschäftsjahr 2021 nie in Anspruch genommen. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von österreichischen und lokalen Banken auf Busi- ness-Unit-Ebene der Division Frauenthal Automotive gesichert. Eine führende schwedische Bank auf Business-Unit-Ebene Frauenthal Gnotec sichert die Finanzierung der schwedischen Gesellschaften, genauso wie zwei deutsche Banken für die Finanzierung des Produk- tionsstandorts in Elterlein sorgen. In der Slowakei wird im Geschäftsjahr 2021 die Finanzierung mit einer lokalen Bank ausgeweitet, um Investitionen in Wachstumsprojekte umzusetzen. Der chinesische Produktionsstandort in China (Kunshan, nahe Shanghai) der Business Unit Frauenthal Gnotec verlängert alle seine Betriebsmittellinien bei lokalen chinesischen Banken um ein weiteres Jahr. Von Frauenthal Gnotec China werden hauptsächlich chinesische Produktionswerke eines europäischen PKW-Herstellers sowie ein großer chinesischer Automobilhersteller beliefert. Aufgrund des Produktportfolios (Umformteile und Schweißbaugruppen) sind hohe Vorfinanzierungen vor allem für Presswerkzeuge und Maschinen erforderlich. Die Finanzierung des Standorts wird durch lokale Finanzierungen (Anlage- leasing), durch lokale Betriebsmittellinien mit chinesischen Banken und durch Darlehen der schwedischen Muttergesellschaft Frauen- thal Gnotec AB gedeckt. Alle Kredite der Frauenthal-Gruppe sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working-Capital-Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien zur Verfügung. Der Liquiditätsbedarf, die Überwachung der Einhaltung der Covenants und die Verhandlung von Anpassungen der Vereinbarungen mit den Banken an die aktuellen Bedürfnisse werden im Rahmen der Treasury-Funktion von der Holding gesteuert und detailliert überwacht. Zusätzlich bestehen auf Ebene der Frauenthal Holding Finanzierungslinien mit mehreren österreichischen Banken, von denen zum Bilanzstichtag MEUR 24,0 kurzfristig zugesagt und in Höhe von MEUR 24,0 nicht ausgenutzt waren. Dem Konzern stehen zum Bilanzstichtag MEUR 144,1 verfügbare Banklinien zur Verfügung, davon Guthaben bei Kreditinstituten iHv MEUR 48,5 sowie nicht ausgenutzte Banklinien iHv MEUR 95,6. Das Factoringvolumen beträgt MEUR 75,9. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Damit war das Liquiditätsrisiko zum Bilanzstichtag niedrig. Zentraler Bestandteil der Liquiditätsplanung der Unternehmen der Frauenthal-Gruppe ist die Aufrechterhaltung der Fähigkeit, den ex- ternen und internen Zahlungsverpflichtungen stets nachzukommen. Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2021 von Relevanz, da die Zinsbasis über- wiegend auf 3-Monats-EURIBOR-Basis bzw. in Schweden auf 1-Monats-STIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Der Einfluss volatiler Währungen (CZK) ist gering, da im Wesentlichen in Euro fakturiert wird und auch der Einkauf der Vormaterialien überwiegend in Euro erfolgt. Diese Währungsrisiken sind daher im Wesentlichen im Jahr 2021 ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Der Einfluss der ebenso volatilen Schwedenkrone ist im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksame Bewertungseffekte (Translations- risiko) beschränkt. Die Analyse zur Sensitivitätsanalyse von Währungs- und Zinsänderungen finden sich im Anhang unter dem Punkt 16 „Derivative Finanzinstrumente“, Punkt 29 „Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen“ sowie Punkt 45 „Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung“, Abschnitt „Währungsänderungsrisiko“. 17 Aus der Finanzierungs- und Standortstruktur der Frauenthal-Gruppe ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquidi- täts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. (10) COMPLIANCE-RISIKEN Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corporate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelun- gen erweitert. Durch Schulungen und Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvorgabe und Evaluierung von Führungskräften sollen Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gegebenenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. Darüber hinaus wird die Einhaltung hoher ethischer Standards in den Geschäfts- beziehungen als wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik betrachtet. Als Lieferant für alle gro- ßen europäischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten auch von den Kunden evaluiert. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Compliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Verfahren zur Siche-rung der Vertraulichkeit von Compliance-relevanten Informationen weiter- entwickelt. Eine neue Compliance-Richtlinie trat per 1. Jänner 2021 in Kraft. (11) RECHNUNGSLEGUNG Es gibt klare und strenge Richtlinien betreffend die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge im gesamten Konzern. Der Rechnungs- legungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rücksprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesell- schaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf. Ein konzernweites Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Neue IFRS-Standards werden zentral in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen für den ganzen Konzern eingeführt. Bei Neueinführung der IFRS-Standards werden zusätzliche Schulungsmaßnahmen vorgenommen. Es gibt eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Freigabe von Rechnungen zur Zahlung klar regelt. Die buchmäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkeiten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechtigungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT-Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden verschie- dene Backups täglich, wöchentlich oder monatlich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entsprechend den gesetzlichen Fristen aufbewahrt. In den operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchgeführt. In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche buchungspflichti- gen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen routinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Beträgen eingeholt. Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich besprochen und Maßnahmen abgeleitet. Das monatliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen. Weiters hilft das eingeführte Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung alle künftig drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen. Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesell- schaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt. Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow-Statements der einzelnen Segmente. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeit- räume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität, Liquiditätsmanagement und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme vorzeitig 18 erkannt werden können. Der Vorstand initiiert in Abstimmung mit dem Prüfungsausschuss regelmäßig Projekte der internen Revision. Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften werden ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vorstand wöchent- lich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditäts- rechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefinierten Berichts- und Genehmigungsprozessen. Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken sind klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vorstand. Im mindes- tens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert, bewertet und dem Prüfungsausschuss vorgelegt. E. BERICHT ÜBER DIE FINANZLAGE Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivität in beiden Divisionen. Planungen sind für beide Divisionen unterschiedlich, da für die Division Frauenthal Handel im Wesentlichen nur die Situation in Österreich relevant ist, während für die Divi- sion Frauenthal Automotive vor allem der gesamte europäische Automobilmarkt, aber auch China und marginal die USA relevant sind. Als Liquiditätsreserven dienen die freien Linien in der Frauenthal Holding AG sowie jene in allen Gesellschaften, diese belaufen sich auf insgesamt MEUR 120,3 nicht ausgenutzter Rahmen. Wichtig ist die Risikoabschottung, also keine finanzielle Verflechtung zwischen den beiden Divisionen. Alle Gesellschaften sind mit lokalen Banken finanziert, außer die Standorte in den USA. Die in der Division Frauenthal Handel zusätzlich im Jahr 2020 verhandelte COVID-19-Linie (Sicherheitslinie) über MEUR 10 (2020: MEUR 30) wird aufgrund der guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung und einem sehr guten Working Capital Management nicht angegriffen. F. INNOVATIONSBERICHT In den Produktbereichen findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und die Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten für existierende Produkte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produktionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Produktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren oder das Design so zu optimieren, dass Materialeinsatz und Kosten reduziert werden können. Vor allem in der Business Unit Frauenthal Gnotec ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden in der Optimierung des Produktdesigns von Bedeutung. Zu diesem Zweck sind bei mehreren Kunden Ingenieure von Frauenthal Gnotec vor Ort (sogenann- te „Residential Engineers“) tätig. Die Business Unit Frauenthal Powertrain entwickelt in Zusammenarbeit mit einem Stahlwerk eine verbesserte Stahlgüte, damit die Bauteilmasse im Motor reduziert und dadurch eine höhere Effizienz des Motors erzielt wird. In einem „Innovation-Lab“ untersucht Frauenthal Powertrain systematisch Produkte außerhalb des Antriebsstranges, die wettbewerbsfähig an- geboten werden können. Aufgrund der hohen Prozesskompetenz von Frauenthal Powertrain im Schmiedebereich bestehen dafür gute Chancen. Entscheidend ist, Produkte zu finden, die auf den existierenden Anlagen effizient gefertigt werden können. Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind. Im Bereich der Frauenthal Airtank wird an Produktdesigns mit geringerem Materialeinsatz (Kosten- und Gewichtsersparnis) gearbeitet. Bei diesen Sicherheitsteilen sind jedoch die Zustimmung der Kunden und die Genehmigung des TÜV für alle Produktinnovationen erforderlich. Im Fertigungsprozess setzt Frauenthal Powertrain auf durchgängige Prozesssteuerung, um die Anlagennutzung zu steigern und Aus- schuss zu reduzieren. Innovative Werkzeugkonzepte werden mit deutlichen Kostenreduktionen bei verbesserter Produktqualität ein- gesetzt. In Zusammenarbeit mit Lieferanten wurde in der Business Unit Frauenthal Powertrain ein Prozess entwickelt, der durch voll- automatisierte optische Endkontrolle sowohl Geometrie- als auch Oberflächenfehler trennscharf erkennt. Dies ersetzt teilweise die manuelle Kontrolle bei reduziertem Ausschuss. Die Produktinnovation bei Frauenthal Gnotec ist integraler Bestandteil des Geschäfts- modells: Kreative Engineering-Lösungen sind ein signifikanter Wettbewerbsfaktor. Das Know-how der Frauenthal Gnotec-Gruppe be- steht in der Beherrschung und Optimierung der vielfältigen Prozesse der Blechumformung für die Herstellung einfacher bis hochkom- plexer Stahlteile vorwiegend für die Automobilindustrie. Die Automatisierung der Schweißprozesse ist ein Innovationsschwerpunkt, der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung zum Ziel hat. An einem innovativen Prozess als Alternative zum herkömmlichen Schweißverfahren wird gearbeitet. In der Division Frauenthal Handel werden laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, Bestellmöglichkeiten über Smartphone, Track & Trace, Lieferaviso und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraus- setzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2021. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT, Kontino) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent 19 ausgebaut werden. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. G. AUSBLICK/AUSWIRKUNGEN COVID-19-KRISE Der Fokus des Managements in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 lag auf der Sicherung der Liquidität, der Stärkung der Kundenbe- ziehungen und der Verbesserung der Kostenstruktur in beiden Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel. In der Division Frauenthal Automotive, Business Unit Frauenthal Gnotec, sind durch die Optimierung der Standorte in Schweden, den Gewinn von zwei Großaufträgen in den USA und eines neuen strategischen Kunden im PKW-Bereich die Grundlagen für profitables Wachstum verbessert. In der Business Unit Frauenthal Powertrain schafft die Schließung des Standortes in Roßwein eine wettbewerbs- fähigere Kostenstruktur bei Anpassung der Kapazitäten an ein reduziertes Marktvolumen. Schließlich ist Frauenthal Automotive in einer voraussichtlich von zahlreichen Insolvenzen geprägten Zulieferindustrie als stabiler Partner der Kunden gut positioniert, um Marktanteile zu gewinnen. Die rasche Reaktion auf den Markteinbruch im Geschäftsjahr 2020 und der Beginn der Markterholung ab dem 4. Quartal bewirken eine besser als zu erwartende Ergebnislage und eine solide Liquidität für 2020. 2021 kann die Profitabilität erheblich gesteigert werden. Auf dieser Basis und mit einer deutlich verbesserten Kostenstruktur ist der Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 und danach positiv, obwohl die zweifellos bestehende hohe Unsicherheit der Marktentwicklung zum Berichtszeitpunkt große Vorsicht vor allem in Hinblick auf Investitionen und liquiditätssichernde Maßnahmen verlangt. Gleichzeitig ist beabsichtigt, Wachstums- projekte durch Kapazitätsausbau voranzutreiben. Dies betrifft vor allem die Standorte der Frauenthal Gnotec-Gruppe in der Slowakei und den USA. Die Airtank-Linie zur Herstellung von Aluminium-Airtanks für den Kunden VOLVO Truck in den USA wurde gegen Jahres- ende 2021 von Deutschland aus in die USA verschifft und ist inzwischen dort eingetroffen. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes leicht zeitversetzt direkt von der Baukonjunktur ab. Die oft unterschiedliche Entwicklung im Neubau und der Renovierung sowohl im Teilbereich Wohnbau als auch im Bereich „übriger Hochbau“ wirkt in Summe stabilisierend. Weitere Einflussfaktoren stellen die Investitionsneigung der öffentlichen Hand sowie das private Kon- sumverhalten dar, wobei auch hier im Langzeitvergleich jeglicher konjunktureller Auf- bzw. Abschwung die Branche nur zeitversetzt und stark abgeschwächt trifft. Aufgrund der COVID-19-Pandemie, der festgesetzten Eindämmungsmaßnahmen und der möglichen Folgen auf die Rohstoffpreise und Lieferketten besteht ein hoher Grad an Prognoseunsicherheit. Die Entwicklung der Geschäftstätigkeit wird in den Folgejahren durch starken Preiskampf im Wettbewerb und möglichen Lieferengpäs- sen bestimmt werden. Ziel ist es, durch Investitionen, Prozessverbesserungen und Schulungen der Mitarbeitenden das Kundenservice weiter zu verbessern, den Fokus auf den Kundennutzen zu setzen sowie gezielte Lagerzukäufe zu tätigen. Sofern seitens der Regierung keine weiteren drastischen Maßnahmen gesetzt werden, z. B. neuerlicher Lockdown der Bauwirtschaft, oder Rückschläge bei der Impf- strategie eintreten, wird von einer Fortsetzung der Entwicklung vom 1. Quartal 2022 ausgegangen. Im Bereich Business Development werden Akquisitionsmöglichkeiten zur Erweiterung des Kundenportfolios in allen drei Business Units analysiert. Die Frauenthal Holding AG versteht sich als strategischer Investor, der an der nachhaltigen Schaffung von Shareholder Value orientiert ist. Wenn die Frauenthal-Gruppe aufgrund limitierter Ressourcen und Kompetenzen oder aufgrund von Risikopräferenzen weiteres Wachstum in einem Bereich nicht mehr adäquat unterstützen kann oder will, sind strategische Verkäufe von Geschäftsbereichen unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage Optionen, die sorgfältig evaluiert werden. Die Optimierung der Investitionszyklen ist für die langfristige, kontinuierliche Wertsteigerung des Unternehmens wesentlich. Dabei ist Frauenthal jedoch an keine extern vorgegebenen Kriterien gebunden. Auf der Website (www.frauenthal.at) sind neben umfangreichen Informationen über das Unternehmen auch Berichte, Unterlagen zu Hauptversammlungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos etc. verfügbar. Der Corporate Governance Bericht der Frauenthal Holding AG ist auf der Website unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar. Wien, 27. April 2022 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Vorstandsmitglied Dr. Hannes Winkler Vorstandsvorsitzender DI Michael Ostermann Vorstandsmitglied 20 KONZERNABSCHLUSS FÜR 2021 DER FRAUENTHAL HOLDING AG KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG KONZERNBILANZ KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG KONZERNANHANG A. ALLGEMEINES (1) INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN (2) GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG (3) ERSTMALIG BZW. ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE (4) KONSOLIDIERUNGSKREIS (5) KAPITALKONSOLIDIERUNG (6) WÄHRUNGSUMRECHNUNG C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN (7) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE (8) LATENTE STEUERN (9) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN (10) VORRÄTE (11) FORDERUNGEN (12) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUI- VALENTE (13) RÜCKSTELLUNGEN (14) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN (15) VERBINDLICHKEITEN (16) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE (17) ERTRAGSREALISIERUNG (18) SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ (19) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE (20) SACHANLAGEN (21) NUTZUNGSRECHTE (22) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN (23) LATENTE STEUERN (24) VORRÄTE (25) FORDERUNGEN (26) ZAHLUNGSMITEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUI- VALENTE (27) EIGENKAPITAL (28) VERBINDLICHKEITEN (29) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHE- RUNGSBEZIEHUNGEN (30) RÜCKSTELLUNGEN (31) EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND VERBINDLICH- KEITEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND- VERLUST-RECHNUNG (32) UMSATZERLÖSE (33) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE (34) AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN (35) PERSONAL (36) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE GEGEN- STÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN (37) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN (38) FINANZERFOLG (39) ERTRAGSTEUERN (40) ERGEBNIS JE AKTIE F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT) (41) KAPITALFLUSS AUS DEM ERGEBNIS (42) KAPITALFLUSS AUS DER OPERATIVEN GESCHÄFTS- TÄTIGKEIT (43) KAPITALFLUSS AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT (44) KAPITALFLUSS AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT G. SONSTIGE ANGABEN (45) FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOBERICHTERSTAT- TUNG (46) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG (47) ZIELE DES EIGENKAPITALMANAGEMENTS (48) AKTIENOPTIONSPROGRAMM (49) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEH- MENSORGANE (50) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTE- HENDEN UNTERNEHMEN ODER PERSONEN (51) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE NACH DEM BILANZSTICHTAG ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS KONZERN-ANLAGENSPIEGEL KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG 21 KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG Anmerkung in TEUR 2021 2020 (32) UMSATZERLÖSE 1.024.087 874.045 Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 679 -2.750 Aktivierte Eigenleistungen 71 5 (33) Sonstige betriebliche Erträge 9.351 10.421 (34) Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen -739.609 -625.281 (35) Personalaufwand -173.211 -161.983 (37) Sonstige betriebliche Aufwendungen -60.293 -56.736 EBITDA 61.074 37.720 (19,20,21,36) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -33.876 -32.555 (7) Außerplanmäßige Abschreibungen -4.931 -8.818 Betriebserfolg (EBIT) 22.267 -3.653 (38) Zinserträge 1.450 481 (38) Zinsaufwendungen -5.302 -7.653 (38) Erträge aus dem Abgang von und Zuschreibungen zu Finanzanlagen 0 11 (37) Sonstige Finanzaufwendungen -98 0 (38) Finanzerfolg -3.950 -7.161 ERGEBNIS VOR STEUERN 18.316 -10.814 (39) Ertragsteuern -4.186 -3.856 Ergebnis nach Steuern 14.130 -14.670 Jahresergebnis 14.130 -14.670 davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender Ergebnisanteil (Konzernergebnis) 14.130 -14.670 (40) Ergebnis je Aktie unverwässert 1,63 -1,70 verwässert 1,63 -1,70 KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG Anmerkung in TEUR 2021 2020 ERGEBNIS NACH STEUERN 14.130 -14.670 Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung -51 986 Cashflow-Hedges nach latenten Steuern 0 68 Summe der Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung gegliedert („recycelt“) werden -51 1.054 (39) Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen 123 1.516 Summe der Posten, die nachträglich nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert („recycelt“) werden 123 1.516 Sonstiges Gesamtergebnis 72 2.570 Gesamtergebnis 14.202 -12.100 davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender Gesamtergebnisanteil 14.202 -12.100 22 KONZERNBILANZ Anmerkung in TEUR 31.12.2021 31.12.2020 VERMÖGENSWERTE Langfristige Vermögenswerte (5,7,19) Immaterielle Vermögenswerte 20.475 21.536 (21) Nutzungsrechte Leasing 67.346 41.811 (7,20) Sachanlagen 108.158 108.527 (9,22) Finanzanlagen 40 40 (9,22) Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.189 2.288 (8,23) Aktive latente Steuern 11.683 14.029 209.892 188.230 Kurzfristige Vermögenswerte (10,24) Vorräte 185.179 152.975 (11,25) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 33.792 24.499 (11,25) Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 8 3 (11,25) Steuerforderungen 164 148 (11,25) Sonstige finanzielle Vermögenswerte 12.638 13.083 (11,25) Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 6.561 8.041 (12,26) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 48.492 54.027 286.833 252.775 Summe Vermögenswerte 496.725 441.006 EIGENKAPITAL UND SCHULDEN Eigenkapital (27) Grundkapital 9.435 9.435 (27) Kapitalrücklagen 21.548 21.548 (27) Einbehaltene Ergebnisse 114.857 100.727 (27) Sonstiges Ergebnis -10.962 -11.034 (27) Eigene Anteile -6.273 -6.273 Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens 128.606 114.404 Langfristige Schulden (15,28) Finanzverbindlichkeiten 45.374 62.154 (15,28) Leasingverbindlichkeiten 52.792 27.157 (13,30) Personalrückstellungen 61.975 62.501 (8,23) Passive latente Steuern 3.518 3.023 (14,30) Sonstige Rückstellungen 4.737 3.646 168.396 158.481 Kurzfristige Schulden (15,28) Finanzverbindlichkeiten 25.612 17.923 (15,28) Leasingverbindlichkeiten 15.061 14.895 (15,28) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 96.789 86.912 (15,28) Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 11.349 7.885 (15,28) Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 46.459 31.671 (28) Steuerschulden 429 929 (14,30) Sonstige Rückstellungen 4.024 7.906 199.723 168.121 Summe Eigenkapital und Schulden 496.725 441.006 23 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG Anmerkung in TEUR 2021 2020 Jahresergebnis 14.130 -14.670 Zinserträge und -aufwendungen 3.852 7.172 Ertragsteuern 4.186 3.856 Abschreibungen auf das Anlagevermögen 38.808 41.373 Zuschreibungen zum Anlagevermögen 0 -11 Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen -355 -117 Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 451 573 Aufwendungen aus Finanzanlagen und Wertpapieren 98 0 Veränderung langfristiger Rückstellungen 234 1.267 Gezahlte Zinsen -3.994 -4.147 Erhaltene Zinsen 437 379 Gezahlte Ertragsteuern -1.369 -413 Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen 0 -539 (41) Kapitalfluss aus dem Ergebnis 56.478 34.722 Veränderung Vorräte -32.204 -1.236 Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -9.293 9.235 Veränderung Forderungen verbundene Unternehmen -6 487 Veränderung sonstiger Forderungen 1.425 -2.991 Veränderung kurzfristiger Rückstellungen -3.882 4.965 Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.877 95 Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten 17.693 12.137 Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen -852 821 (42) Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 39.235 58.236 (43) Auszahlungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen -21.281 -10.407 Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 662 231 Auszahlungen für den Erwerb von Finanzanlagen 0 -5 Auszahlungen aus dem Kauf von Wertpapieren 0 -133 Einzahlungen aus gewährten Darlehen 500 0 (4,44) Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit -20.119 -10.314 Verkauf eigene Anteile 0 20 Tilgung Leasing -16.712 -16.741 Aufnahme von Krediten 9.448 37.464 Tilgung von Krediten -17.389 -54.963 (45) Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit -24.653 -34.220 VERÄNDERUNG DER LIQUIDEN MITTEL -5.536 13.702 Anfangsbestand der liquiden Mittel 54.027 40.325 (26) Endbestand der liquiden Mittel 48.492 54.027 24 ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS Sonstiges Ergebnis Anmerkung in TEUR Grund- kapital Kapital- rücklage Einbehaltene Ergebnisse Währungs- ausgleichs- posten Rücklage Cash Flow Hedges Versicherungs- mathematische Gewinne/Verluste gemäß IAS 19 Eigene Anteile EK der Eigen- tümer des Mutter- unternehmens Konzern- kapital Stand 01.01.2020 9.435 21.754 115.397 -5.414 -68 -8.122 -6.353 126.630 126.630 Jahresergebnis -14.670 -14.670 -14.670 Sonstiges Gesamtergebnis 986 68 1.516 2.570 2.570 Gesamtergebnis 2020 0 -14.670 986 68 1.516 0 -12.100 -12.100 (27),(48) Aktienoptionen -206 80 -126 -126 Transaktionen mit Eigentümern -206 0 0 0 0 80 -126 -126 Stand 31.12.2020 = 01.01.2021 9.435 21.548 100.727 -4.428 0 -6.606 -6.273 114.404 114.404 Jahresergebnis 14.130 14.130 14.130 Sonstiges Gesamtergebnis -51 123 72 72 Gesamtergebnis 2021 0 14.130 -51 0 123 0 14.202 14.202 STAND 31.12.2021 9.435 21.548 114.857 -4.479 0 -6.483 -6.273 128.606 128.606 25 KONZERN-ANLAGENSPIEGEL * IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE in TEUR Marken- und Kundenbeliefe- rungsrechte Kunden- beziehungen, Rechte, Lizenzen Firmenwerte Entwicklungs- aufwendungen Summe Anschaffungskosten/Herstellungskosten Stand 01.01.2020 15.450 30.357 9.503 614 55.924 Kursdifferenzen 0 436 0 20 456 Zugänge 0 1.094 0 0 1.094 Abgänge 0 2.051 0 0 2.051 Umbuchungen 0 42 0 0 42 Stand 31.12.2020 15.450 29.878 9.503 634 55.465 Stand 01.01.2021 15.450 29.878 9.503 634 55.465 Kursdifferenzen 0 -205 0 -11 -216 Zugänge 0 1.255 0 0 1.255 Abgänge 0 1.777 0 0 1.777 Umbuchungen 0 0 0 0 0 Stand 31.12.2021 15.450 29.151 9.503 623 54.727 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2020 1.883 25.061 1.196 508 28.648 Stand 31.12.2020 6.460 25.710 1.196 563 33.929 Stand 01.01.2021 6.460 25.710 1.196 563 33.929 Stand 31.12.2021 6.769 25.695 1.196 592 34.252 Buchwerte 01.01.2020 13.567 5.296 8.307 106 27.276 Buchwerte 31.12.2020 8.990 4.168 8.307 71 21.536 Buchwerte 01.01.2021 8.990 4.168 8.307 71 21.536 Buchwerte 31.12.2021 8.681 3.456 8.307 31 20.475 Buchwerte 01.01.2020 13.567 5.296 8.307 106 27.276 Kursdifferenzen 0 -11 0 2 -9 Zugänge 0 1.094 0 0 1.094 Abgänge 0 0 0 0 0 Umbuchungen 0 42 0 0 42 Abschreibungen des Geschäftsjahres 4.577 2.253 0 37 6.867 davon planmäßige Abschreibung 77 2.253 0 37 2.367 davon außerplanmäßige Abschreibung 4.500 0 0 0 4.500 Buchwerte 31.12.2020 8.990 4.168 8.307 71 21.536 Buchwerte 01.01.2021 8.990 4.168 8.307 71 21.536 Kursdifferenzen 0 12 0 -1 11 Zugänge 0 1.255 0 0 1.255 Abgänge 0 9 0 0 9 Umbuchungen 0 0 0 0 0 Abschreibungen des Geschäftsjahres 309 1.970 0 39 2.318 davon planmäßige Abschreibung 309 1.635 0 39 1.983 davon außerplanmäßige Abschreibung 0 335 0 0 335 Buchwerte 31.12.2021 8.681 3.456 8.307 31 20.475 * Der Konzern-Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. 26 KONZERN-ANLAGENSPIEGEL * SACHANLAGEN in TEUR Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- ausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe Anschaffungskosten / Herstellungskosten Stand 01.01.2020 77.166 78.362 63.850 8.370 227.748 Kursdifferenzen 71 172 35 -34 244 Zugänge 637 1.329 3.988 3.360 9.314 Abgänge 752 2.292 4.746 -388 7.402 Umbuchungen 504 6.820 178 -7.544 -42 Stand 31.12.2020 77.626 84.391 63.305 4.540 229.862 Stand 01.01.2021 77.626 84.391 63.305 4.540 229.862 Kursdifferenzen 212 1.062 52 32 1.358 Zugänge 1.136 1.671 5.448 11.769 20.024 Abgänge 2.026 2.598 4.203 15 8.842 Umbuchungen -17 676 661 -1.320 0 Stand 31.12.2021 76.931 85.202 65.263 15.006 242.402 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2020 27.216 43.465 39.185 -67 109.799 Stand 31.12.2020 30.571 49.719 41.113 -67 121.336 Stand 01.01.2021 30.571 49.719 41.113 -67 121.336 Stand 31.12.2021 34.639 55.424 44.248 -68 134.243 Buchwerte 01.01.2020 49.950 34.897 24.665 8.437 117.950 Buchwerte 31.12.2020 47.055 34.672 22.192 4.607 108.526 Buchwerte 01.01.2021 47.055 34.672 22.192 4.607 108.526 Buchwerte 31.12.2021 42.292 29.778 21.015 15.074 108.159 Buchwerte 01.01.2020 49.950 34.897 24.665 8.437 117.950 Kursdifferenzen 33 189 1 -34 189 Zugänge 637 1.329 3.988 3.360 9.314 Abgänge 242 451 438 -445 686 Umbuchungen 504 6.820 178 -7.544 -42 Abschreibungen des Geschäftsjahres 3.827 8.112 6.202 57 18.198 davon planmäßige Abschreibung 2.785 4.945 6.093 57 13.880 davon außerplanmäßige Abschreibung 1.042 3.167 109 0 4.318 Buchwerte 31.12.2020 47.055 34.672 22.192 4.607 108.527 Buchwerte 01.01.2021 47.055 34.672 22.192 4.607 108.527 Kursdifferenzen 143 570 10 33 756 Zugänge 1.136 1.671 5.448 11.769 20.024 Abgänge 229 188 323 15 755 Umbuchungen -17 676 661 -1.320 0 Abschreibungen des Geschäftsjahres 5.796 7.623 6.973 0 20.392 davon planmäßige Abschreibung 3.391 5.861 6.544 0 15.796 davon außerplanmäßige Abschreibung 2.405 1.762 429 0 4.596 Buchwerte 31.12.2021 42.292 29.778 21.015 15.074 108.158 * Der Konzern-Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. 27 KONZERN-ANLAGENSPIEGEL * NUTZUNGSRECHTE LEASING in TEUR Grundstücke und Bauten Fahrzeuge Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- ausstattung Summe Anschaffungskosten Stand 01.01.2020 40.529 4.186 4.443 890 50.048 IFRS 16 Modifizierungen 21.647 324 -10 3 21.963 Kursdifferenzen -51 8 10 3 -30 Zugänge 2.415 705 688 588 4.396 Abgänge 1.378 372 125 122 1.997 Stand 31.12.2020 63.162 4.851 5.006 1.362 74.381 Stand 01.01.2021 63.162 4.851 5.006 1.362 74.381 IFRS 16 Modifizierungen 26.184 -22 0 -356 25.806 Kursdifferenzen 99 7 269 1 376 Zugänge 15.881 481 157 535 17.054 Abgänge 3.072 204 0 10 3.286 Stand 31.12.2021 102.254 5.114 5.432 1.531 114.331 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2020 13.054 1.735 3.080 247 18.116 Stand 31.12.2020 25.970 2.329 3.819 451 32.569 Stand 01.01.2021 25.970 2.329 3.819 451 32.569 Stand 31.12.2021 38.629 3.090 4.574 692 46.985 Buchwerte 01.01.2020 27.475 2.451 1.363 643 31.932 Buchwerte 31.12.2020 37.192 2.522 1.187 910 41.811 Buchwerte 01.01.2021 37.192 2.522 1.187 910 41.811 Buchwerte 31.12.2021 63.625 2.024 858 838 67.346 Buchwerte 01.01.2020 27.475 2.451 1.363 643 31.932 IFRS 16 Modifizierungen 21.647 324 -10 3 21.963 Kursdifferenzen -60 -1 7 1 -53 Zugänge 2.415 705 688 588 4.396 Abgänge 0 -2 121 0 119 Umbuchungen 0 0 0 0 0 Abschreibungen des Geschäftsjahres 14.285 959 740 324 16.308 Buchwerte 31.12.2020 37.192 2.522 1.187 910 41.811 Buchwerte 01.01.2021 37.192 2.522 1.187 910 41.811 IFRS 16 Modifizierungen 26.184 -22 0 -356 25.806 Kursdifferenzen 6 2 26 0 34 Zugänge 15.881 481 157 535 17.054 Abgänge 1.263 0 0 0 1.263 Abschreibungen des Geschäftsjahres 14.375 959 512 251 16.097 Buchwerte 31.12.2021 63.625 2.024 858 838 67.346 * Der Konzern-Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. 28 KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG STRATEGISCHE GESCHÄFTSFELDER Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Konzern-Eliminierungen Frauenthal-Gruppe in TEUR 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 Außenumsatz 283.797 229.022 740.283 645.015 7 7 0 0 1.024.087 874.045 Innenumsatz 0 0 0 0 2.092 2.100 -2.092 -2.100 0 0 Umsatz gesamt 283.797 229.022 740.283 645.015 2.099 2.107 -2.092 -2.100 1.024.087 874.045 EBITDA 23.953 7.835 38.756 30.738 -1.635 -852 0 0 61.074 37.720 Bereinigung Einmaleffekte 1) -1.800 0 0 0 0 0 0 0 -1.800 EBITDA bereinigt 1) 23.953 6.035 38.756 30.738 -1.635 -852 0 0 61.074 35.920 Abschreibungen -16.564 -15.861 -21.787 -25.044 -456 -468 0 0 -38.807 -41.373 davon außerplanmäßige Abschreibung 4.931 4.318 0 4.500 0 0 0 0 4.931 8.818 Betriebserfolg (EBIT) 7.389 -8.026 16.969 5.694 -2.091 -1.320 0 0 22.267 -3.653 Betriebserfolg (EBIT) bereinigt 1) 2) 12.320 -5.508 16.969 10.194 -2.091 -1.320 0 0 27.198 3.366 Zinserträge 1.273 237 176 244 36 50 -35 -50 1.450 481 Zinsaufwendungen -1.890 -3.926 -3.152 -3.390 -294 -387 35 50 -5.302 -7.653 Sonstiges Finanzergebnis 0 0 -98 11 0 0 0 0 -98 11 Ergebnis vor Steuern 6.772 -11.715 13.895 2.559 -2.349 -1.657 0 0 18.316 -10.814 Ergebnis vor Steuern bereinigt 1) 2) 11.703 -9.197 13.895 7.059 -2.349 -1.657 0 0 23.247 -3.795 Steuern vom Einkommen und Ertrag -1.420 -4.437 -2.868 -1.127 103 1.376 0 331 -4.186 -3.856 Ergebnis nach Steuern 5.352 -16.152 11.027 1.432 -2.247 -281 0 331 14.130 -14.670 Ergebnis nach Steuern bereinigt 1) 2) 10.283 -13.634 11.027 5.932 -2.247 -281 0 331 19.061 -7.652 Investitionen 3) 10.763 4.198 10.493 6.185 25 24 0 0 21.281 10.407 Mitarbeiter 1.670 1.729 1.575 1.553 10 10 0 0 3.255 3.292 1) 2020: bereinigt um Sonderertrag iHv MEUR 1,8 aus einem Vergleich mit dem Berater bezüglich der EEG-Umlage 2) 2021: bereinigt um außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund von Impairment in der Division Automotive 2020: bereinigt um außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund von Impairment in der Division Automotive und außerplanmäßige Abschreibung der Marke Prisma in der Division Handel 3) Im Geschäftsjahr 2021 und 2020 werden die Investitionen ohne Investitionen in Nutzungsrechte Leasing dargestellt. Darstellung ohne Finanzinvestitionen im Geschäftsjahr 2020 iHv TEUR 5 * Die Konzern-Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs 29 KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG STRATEGISCHE GESCHÄFTSFELDER Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Konzern-Eliminierungen Frauenthal-Gruppe in TEUR 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 Fremdkapital 148.156 139.237 216.554 182.283 7.034 8.733 -3.625 -3.652 368.119 326.602 Vermögen 174.988 160.594 304.579 264.022 20.844 20.066 -3.685 -3.676 496.726 441.006 STRATEGISCHE GESCHÄFTSFELDER Sachanlagen, Nutzungsrech- te Leasing und Immaterielles Vermögen Durchschnittliche Beschäftigte in TEUR 2021 2020 2021 2020 Österreich 124.904 101.458 1.586 1.564 Deutschland 19.786 24.662 673 813 Schweden 22.508 20.244 404 362 Sonstige Länder 28.781 25.510 592 553 Frauenthal-Gruppe 195.979 171.874 3.255 3.292 * Die Konzern-Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs 30 KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG UMSATZ IN REGIONEN NACH ENDKUNDEN Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Frauenthal-Gruppe in TEUR 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 Österreich 14.603 14.292 726.241 638.707 7 7 740.851 653.006 Deutschland 44.051 39.708 9.591 2.546 0 0 53.642 42.254 Frankreich 15.553 11.238 4 3 0 0 15.557 11.241 Schweden 74.044 60.714 4 0 0 0 74.048 60.714 Belgien 34.887 26.599 727 0 0 0 35.614 26.599 Sonstige EU 58.118 42.499 2.891 2.574 0 0 61.009 45.073 Sonstiges Europa 6.370 4.515 688 1.037 0 0 7.058 5.552 Amerika 12.879 10.373 69 91 0 0 12.948 10.464 Asien 22.369 17.736 16 8 0 0 22.385 17.744 Sonstige 923 1.348 52 50 0 0 975 1.398 Summe 283.797 229.022 740.283 645.015 7 7 1.024.087 874.045 * Die Konzern-Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs 31 A. ALLGEMEINES (1) INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Hol- ding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich. Die Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsennotierter Mischkonzern, umfasst zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätig- keit ihrer Konzerngesellschaften beinhaltet zum einen die Division Frauenthal Handel und zum anderen die Division Frauenthal Automotive. (2) GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG Die Aufstellung dieses Konzernabschlusses erfolgt in Anwendung von § 245a UGB nach international anerkannten Rechnungslegungs- grundsätzen. Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG („Frauenthal-Gruppe“, „Frauenthal Konzern“ oder „der Konzernab- schluss“) zum 31. Dezember 2021 wurde nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien, des vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Die im Bericht dargelegten Berechnungen sind EDV-technisch ermittelt worden. Die Darstellung der Werte erfolgt mittels kaufmän- nisch gerundeter Zahlen, weshalb sich Rundungsdifferenzen ergeben können. Aus diesem Grund kann die manuelle Berechnung von Werten zu Abweichungen bei den ausgewiesenen Zwischen- und Gesamtsummen führen. (3) ERSTMALIG BZW. ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN Sofern nicht nachfolgend anders angegeben, ergeben sich aus der zukünftigen Anwendung der folgenden geänderten Standards voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss, da diese lediglich Klarstellungen betreffen oder nicht anwendbar sind. (3.1) Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen wurden erstmalig im Geschäftsjahr 2021 angewendet Neuer Standard oder Änderung Datum der Ver- öffentlichung durch IASB Datum der Übernahme in EU-Recht Datum der erstmaligen Anwendung laut EU-Recht Änderung von IFRS 16 Leasingverhältnisse: COVID-19 bedingte Mietzugeständnisse 28.05.2020 15.10.2020 01.06.2020 Änderung zu IFRS 4 Versicherungsverträge: Verschiebung von IFRS 9 25.06.2020 15.12.2020 01.01.2021 IBOR-Reform: Änderung von IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 – Phase 2 27.08.2020 13.01.2021 01.01.2021 KONZERNANHANG FÜR 2021 DER FRAUENTHAL HOLDING AG 32 (3.2) Folgende in EU-Recht übernommene IFRS Standards wurden bis zum Bilanzstichtag herausgegeben, sind aber erst in späteren Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden. Neuer Standard oder Änderung Datum der Veröffentlichung durch IASB Datum der Übernahme in EU-Recht Datum der erstmaligen Anwendung laut EU-Recht Änderung von IFRS 16 Leasingverhältnisse vom 31.03.2021 31.03.2021 30.08.2021 01.04.2021 Änderungen von › IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse › IAS 16 Sachanlagen › IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen Jährliche Verbesserungen 2018 - 2020 14.05.2020 28.06.2021 01.01.2022 IFRS 17 Versicherungsverträge inkl. Änderungen zu IFRS 17 vom 25.06.2020 18.05.2017 25.06.2020 19.11.2021 01.01.2023 Änderung von IAS 1: Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig 23.01.2020 15.07.2020 02.03.2022 01.01.2023 Änderung von IAS 1 Darstellung des Abschlusses und IFRS Prac- tice Statement 2: Offenlegung von Bilanzierungs- und Bewer- tungsmethoden 12.02.2021 02.03.2022 01.01.2023 ÄNDERUNG VON IFRS 16 LEASINGVERHÄLTNISSE: COVID-19 BEDINGTE MIETZUGESTÄNDNISSE Die Änderungen stellen eine Erleichterung in Bezug auf die Darstellung von Anpassungen des Mietzinses aufgrund der Covid-19-Pan- demie dar. Demnach können Effekte aus Covid-bedingten Änderungen im Mietzins entgegen den allgemeinen Regeln direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden, wenn diese im Zeitraum bis Ende Juni 2021 fällig gewesen sind. Im März 2021 wurde eine weitere Änderung an IFRS 16 veröffentlicht, die die Anwendung der praktischen Erleichterung auf verringerte Leasingzahlungen ausweitet, die ursprünglich am oder vor dem 30. Juni 2022 fällig gewesen wären. Weitere Informationen sind dem Punkt (33) Sonstige betriebliche Erträge zu entnehmen. (3.3) Nachfolgende Standards sowie Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die vom IASB her- ausgegeben wurden, sind im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 noch nicht verpflichtend anzuwenden. Deren Anwendung setzt voraus, dass sie im Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens („Endorsement“) der EU angenommen werden. Neuer Standard oder Änderung (Übernahme in EU-Recht ausstehend) Datum der Veröffentlichung durch IASB Datum der erstmaligen Anwendung laut IASB Änderung von IAS 1: Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig 23.01.2020 15.07.2020 01.01.2023 Änderung von IAS 12 Ertragsteuern: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer ein- zigen Transaktion entstehen 07.05.2021 01.01.2023 Änderung von IFRS 17 Versicherungsverträge: Erstmalige An- wendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen 09.12.2021 01.01.2023 33 B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE (4) KONSOLIDIERUNGSKREIS Der Konsolidierungskreis wurde gemäß IFRS 10 festgelegt. Gegenüber dem 31. Dezember 2020 haben sich keine Änderungen bei den Beteiligungsansätzen ergeben. Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften hat sich im Geschäftsjahr 2021 nicht verändert: 2021 Inland Ausland Gesamt Einbezogen zum 31.12.2020 8 16 24 Einbezogen zum 31.12.2021 8 16 24 Folgende Unternehmen werden im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen: Sitz Anteil am Kapital Abschluss- stichtagmittelbar unmittelbar Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. FRAUENTHAL HANDEL Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 % 31.12. Frauenthal Service AG Wien, Österreich 100,00 % 31.12. Frauenthal Handel GmbH Wien, Österreich 100,00 % 31.12. SHT Haustechnik GmbH Perchtoldsdorf, Österreich 100,00 % 31.12. 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH Perchtoldsdorf, Österreich 100,00 % 31.12. OVI Online Vertrieb für Installateurbedarf GmbH Chemnitz, Deutschland 100,00 % 31.12. B&E Service GmbH Wien, Österreich 100,00 % 31.12. FRAUENTHAL AUTOMOTIVE Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich 100,00 % 31.12. Frauenthal Airtank Elterlein GmbH (vormals Frauenthal Automotive Elterlein GmbH) Elterlein, Deutschland 100,00 % 31.12. Frauenthal Airtank Hustopeče s.r.o. (vormals Frauenthal Automotive Hustopeče s.r.o.) Hustopeče, Tschechien 100,00 % 31.12. Frauenthal Automotive Service GmbH Elterlein, Deutschland 100,00 % 31.12. Linnemann Schnetzer Beteiligungs GmbH Elterlein, Deutschland 100,00 % 31.12. Frauenthal Powertrain Management GmbH & Co KG Plettenberg, Deutschland 100,00 % 31.12. Frauenthal Powertrain Plettenberg GmbH (vormals Frauenthal Powertrain GmbH) Plettenberg, Deutschland 100,00 % 31.12. Frauenthal Roßwein GmbH Roßwein, Deutschland 100,00 % 31.12. Frauenthal Powertrain US LLC Bloomfield Hills, USA 100,00 % 31.12. Frauenthal Gnotec AB (vormals Gnotec AB) Göteborg, Schweden 100,00 % 31.12. Frauenthal Gnotec Asia Holding Ltd. (vormals Gnotec Asia Holding Ltd.) Hongkong, Hongkong 100,00 % 31.12. Frauenthal Gnotec China Co. Ltd. (vormals Gnotec Automotive Parts (Kunshan) Co. Ltd.) Kunshan, Volksrepublik China 100,00 % 31.12. Frauenthal Gnotec Slovakia s.r.o. (vormals Gnotec Čadca s.r.o.) Cadca, Slowakei 100,00 % 31.12. Frauenthal Gnotec Sweden AB (vormals Gnotec Sweden AB) Kinnared, Schweden 100,00 % 31.12. Frauenthal Gnotec Inc. (vormals Gnotec Inc.) Fountain Inn, USA 100,00 % 31.12. Frauenthal Gnotec Germany GmbH (vormals Gnotec Germany GmbH) Hamburg, Deutschland 100,00 % 31.12. 34 Die G – S Company, s.r.o mit Sitz in Bánovce nad Bebravou, Slowakei wurde am 23. Dezember 2020 gegründet und wird aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen. Zum 31. Dezember 2021 werden mittelbar 100,00 % der Anteile am Kapital gehalten. Die Techno Heat GmbH mit Sitz in Wien, Österreich wurde am 7. August 2018 akquiriert und wird aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen. Zum 31. Dezember 2021 werden mittelbar 100,00 % der Anteile am Kapital ge- halten. Die Frauenthal Automotive Holding GmbH mit Sitz in Wien, Österreich, welche aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen wird, befindet sich zum Stichtag 31. Dezember 2021 in Liquidation. Außer der zuletzt genannten Gesell- schaften gab es im Vorjahr keine weiteren Gesellschaften, die aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung nicht konsolidiert wurden. (5) KAPITALKONSOLIDIERUNG Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unter- nehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbs- zeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss bewertet die Frauenthal Holding AG die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizu- legenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst. Der den beizulegenden Zeitwert dieses Nettovermögens übersteigende Betrag der Anschaffungskosten wird als Firmenwert ausge- wiesen. Firmenwerte aus dem Erwerb von Gesellschaften werden gemäß IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben, sondern zumindest zu jedem Bilanzstichtag auf ihren künftigen wirtschaftlichen Nutzen geprüft. In Höhe des Betrags, der nicht mehr durch den erwarteten künfti- gen Nutzen gedeckt ist, ist eine erfolgswirksame außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen. (6) WÄHRUNGSUMRECHNUNG Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunter- nehmen in Euro erfolgt auf Basis des Konzepts der funktionalen Währung (IAS 21 „The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates“) nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben, ist die funktionale Währung identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Im Konzernabschluss werden daher die Aufwen- dungen und Erträge aus Abschlüssen von Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, zum Jahresdurchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum Devisenmittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird mit der Währungsrücklage verrechnet. Die Um- rechnungsdifferenzen, die aus abweichenden Umrechnungskursen in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung resultieren, werden ebenfalls erfolgsneutral in der Währungsrücklage ausgewiesen. In den Einzelabschlüssen der Frauenthal Holding AG und der Tochterunternehmen, welche in den Konzernabschluss einfließen, wer- den Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum aktuellen Tageskurs bewertet. Zum Bilanzstichtag eingetretene Kursge- winne und -verluste werden erfolgswirksam berücksichtigt. Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse der wichtigsten Währungen haben sich im Verhältnis zu EUR 1,00 wie folgt verändert: 1 EURO ENTSPRICHT Stichtagskurs Durchschnittskurs 31.12.2021 31.12.2020 2021 2020 Tschechische Republik CZK 24,8600 26,2450 25,6450 26,4440 Schweden SEK 10,2503 10,0343 10,1562 10,4815 Hongkong HKD 8,8333 9,5142 9,1856 8,8966 China CNY 7,1947 8,0225 7,6069 7,8975 USA USD 1,1326 1,2271 1,1816 1,1470 35 C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Die Jahresabschlüsse sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen werden entsprechend IFRS 10 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. (7) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten, sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen werden bei Eintreten von Impairmenttriggern bzw. für Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer (Marken) zumindest einmal jährlich im 4. Quartal durchgeführt. Ein Vermögenswert ist gem. IAS 36.8 wertgemindert, wenn sein Buchwert („Carrying amount“) seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist gem. IAS 36.18 der höhere der beiden Beträge aus beizu- legendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten („Fair Value less costs to sell/Fair Value“) und dem Nutzungswert („Value in Use“). Sie basieren grundsätzlich auf einer Value in Use Berechnung auf Basis der geschätzten künftigen abgezinsten Netto-Zahlungsströ- men, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere Umsatzerlöse und daraus resultierende niedrigere Netto-Zahlungsströme sowie Änderungen der verwendeten Abzinsungsfaktoren können zu einer Wertminderung führen. Die Unsicherheit bezüglich des Eintritts der zugrunde gelegten Parameter steigt an, je weiter die Planung in die Zukunft reicht. Die Bewertungen der Zahlungsmittel generierenden Einheiten basieren auf den erwarteten Zahlungsströmen, die mit durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) nach Unternehmenssteuern abgezinst werden. Die CGU Frauenthal Powertrain wurde 2021 besonders hart von Volumeneinbrüchen getroffen, die zu entsprechenden negativen Budget-Abweichungen führten. Im Zuge der Werthaltigkeitsprüfung Ende des Jahres wurde in der CGU Frauenthal Powertrain ein Wertminderungsbedarf festgestellt, der zu einer außerplanmäßigen Abschreibung des Anlagevermögens von MEUR -4,9 führte. Als Basis für die Prüfung der Wertminderung wurde der erzielbare Betrag als höherer Betrag aus Value in Use und Fair Value less costs to sell ermittelt. Der Value in Use wurde auf Basis einer Geschäftsplanung erstellt, deren mittelfristige Umsatzentwicklung auf Marktana- lysen sowie internen Erwartungen beruhte. Die Annahmen sind stark von der Elektrifizierung im PKW-Bereich getrieben, die im Ge- schäftsjahr 2021 aufgrund der starken Incentivierung von Elektrofahrzeugen an Geschwindigkeit aufgenommen hat. Der WACC nach Steuern beträgt 7,04 % (31.12.2020: 7,01 %). Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten wurde ein marktbasierter Bewertungsansatz zur Ermittlung des Fair Values (Level 3) herangezogen. Das Management hat die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte auf Basis externer Bewertungen der einzelnen Vermögenswerte des Sachanlagevermögens der CGU durch Sachverständige vorgenommen. Die beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten der einzelnen Vermögenswerte stellten den erzielbaren Betrag dar und betrugen in Summe MEUR 8,0. Für die SHT-Gruppe (SHT Haustechnik GmbH, 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH), die Gesellschaft Frauenthal Handel GmbH und die Gesellschaft Frauenthal Service AG wird ein gemeinsames Reporting erstellt, es gibt eine gemeinsame Steuerung und Planung, und es werden alle wesentlichen Führungsentscheidungen von ein und demselben Perso- nenkreis getroffen. Es ergibt sich somit die CGU Frauenthal Handel. Die Werthaltigkeit von Firmenwerten und Marken (= immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer) wurde mittels DCF-Verfahren getestet. Der Bewertung liegt das im November 2021 erstellte Budget für 2022 sowie eine Mittelfristplanung bis 2026 zugrunde. Die Annahmen zur Marktentwicklung basieren sowohl auf internen Erfahrungswerten als auch renommierten externen Marktstudien. Für die CGU Frauenthal Handel geht man aufgrund der letztgültigen Prognosen für die Entwicklung der Bauwirtschaft in Österreich (Euroconstruct) von einem moderaten Marktwachstum von 2,6 % (VJ: 2,2 %) und einer durchschnittlichen EBIT-Marge von 2,2 % bis 2,5 % (VJ: 1,8 % bis 2,0 %) in den Folgejahren aus. Der erzielbare Betrag der CGU wurde anhand des Nutzungswerts ermittelt. Der für die CGU Frauenthal Handel mit einem WACC nach Steuern von 8,54 % (31.12.2020: 8,17 %) durchgeführte Wertminderungstest ergab keinen Wertminderungsbedarf. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Entwicklungsaufwendungen der Frauenthal-Gruppe werden gemäß IAS 38 nur als selbst geschaffene immaterielle Vermögens- werte aktiviert, wenn die Entwicklungskosten verlässlich bewertet werden können, das Produkt oder das Verfahren technisch und kommerziell geeignet ist, ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist und der Konzern sowohl beabsichtigt als auch über genügend Ressourcen verfügt, die Entwicklung abzuschließen und den Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen. Sonstige 36 Entwicklungsausgaben werden im Gewinn oder Verlust erfasst, sobald sie anfallen. Aktivierte Entwicklungsausgaben werden zu Her- stellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet. Ausgaben für Forschungstätigkeiten werden im Gewinn oder Verlust erfasst, wenn sie anfallen. Es wurden im Geschäftsjahr 2021 für Forschung und Entwicklung TEUR 66 (VJ: TEUR 35) ausgegeben, welche in den Aufwendungen erfasst wurden. Kundenbeziehungen sind als Ergebnis der Purchase Price Allocation in der Division Frauenthal Automotive bei der Firma Frauenthal Gnotec AB als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, die bereits vollständig abgeschrieben sind. Die Position Marken- und Kundenbelieferungsrechte enthält einerseits im Zuge des Erwerbs der Division Frauenthal Handel er- worbene Marken, bei denen derzeit keine Änderungsabsichten bestehen, die laufend gepflegt werden, deren Nutzungsende nicht absehbar ist und die daher eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen. Weiters sind darin Kundenbelieferungsrechte für Installateure der Division Frauenthal Handel enthalten, die bereits zum Zeitpunkt der Akquisition bestehende Kundenbelieferungsrechte beinhalten, derzeit unbefristet sind und nur durch Kündigung beendet werden können. Die Abschreibung erfolgt entsprechend den Kündigungen dieser Belieferungsrechte. Die übrigen immateriellen Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten angesetzt und – bei bestimm- barer Nutzungsdauer – entsprechend ihrer Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben. in Jahren Sonstige immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer 3 bis 10 SACHANLAGEN Das gesamte Sachanlagevermögen unterliegt einer betrieblichen Nutzung und wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten ver- mindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Methode vorgenommen. Geringwertige Vermögenswerte des Anlagevermögens, die aus steuerlichen Gründen in den lokalen Ab- schlüssen sofort abgeschrieben werden, werden auch im Konzernabschluss aus Wesentlichkeitsgründen im Zugangsjahr voll abge- schrieben und als Abgänge ausgewiesen. Zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis und den direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermö- genswert zu dem Standort und in den erforderlichen, vom Management beabsichtigten, betriebsbereiten Zustand zu bringen, auch die geschätzten Kosten für den Abbruch und das Abräumen des Gegenstands sowie die Wiederherstellung des Standorts, an dem er sich befindet. Besteht ein Vermögenswert des Sachanlagevermögens aus mehreren Bestandteilen mit unterschiedlichen Nutzungsdauern, werden die einzelnen wesentlichen Bestandteile über ihre individuellen Nutzungsdauern abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen für das Sachanlagevermögen unterliegen konzerneinheitlich nachfolgenden Nutzungsdauern: in Jahren Betriebs- und Geschäftsgebäude 10 bis 50 Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 20 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Im Zugangsjahr werden Vermögens- werte des Sachanlagevermögens zeitanteilig abgeschrieben. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungs- bezogene Verwaltungskosten. Bei Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Wenn der Grund für eine früher durchgeführte außer- planmäßige Abschreibung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie an- gemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden nur dann aktiviert, wenn es sich um quali- fizierte langfristige Vermögenswerte handelt. Die Finanzierungskosten werden dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Im Jahr 2021 wurden keine Finanzierungskosten für qualifizierte langfristige Vermögenswerte aktiviert. Investitionszuschüsse werden gemäß Konzernrichtlinien direkt mit den Anschaffungskosten saldiert (Nettomethode). Für weitere Informationen wird auf den Punkt (20) Sachanlagen verwiesen. 37 NUTZUNGSRECHTE Gemäß IFRS 16 werden für Verträge aus Miet- und Leasingverhältnissen Nutzungsrechte bzw. Verbindlichkeiten angesetzt, welche über die voraussichtliche Vertragsdauer abgeschrieben bzw. verzinst werden. Die Laufzeiten der Verträge werden nach der voraussichtlichen Vertragsdauer unter Berücksichtigung von Verlängerungsoptionen und Kündigungszeiten gewählt. Bei befristeten Verträgen wird, die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt. Die Vertragslaufzeiten werden halbjährlich oder bei Vorliegen von Triggering Events überprüft. Bei der Erfassung der Verträge und bei der Kalkulation wird darauf geachtet, Nebenleistungen wie zum Beispiel Betriebskosten getrennt von den Mieten und Leasingaufwendungen auszuweisen. Bei unbefristeten Verträgen wird die Laufzeit jährlich überprüft und abhängig von der Laufzeiteinschätzung entsprechend gewählt. Die Ausnahme für kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu 1 Jahr) wird in Anspruch genommen. Für ähnlich ausgestalte Leasingverträge werden einheitliche Abzinsungssätze verwendet. Bei der Ansetzung von neuen Leasingverhältnissen hat sich die Frauenthal-Gruppe dazu entschieden die Ausnahmeregelung für Leasingverhältnisse von geringem Wert anzuwenden. (8) LATENTE STEUERN Gemäß IAS 12 werden für alle temporären Differenzen zwischen dem Buchwert eines Vermögenswerts oder eines Schuldpostens und seinem steuerlichen Wert latente Steuern bilanziert. Für alle zu versteuernden temporären Differenzen ist eine latente Steuerschuld an- zusetzen, es sei denn, die latente Steuerschuld erwächst aus dem erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes oder dem erst- maligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, welcher kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis (vor Ertragsteuern) noch das zu versteuernde Ergebnis (den steuerlichen Verlust) beeinflusst. Darüber hinaus werden gemäß IAS 12.34 zukünftige Steuerentlastungen aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen durch einen Abgrenzungsposten berücksichtigt, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass in Zukunft steuer- pflichtige Erträge in ausreichender Höhe zur Verrechnung mit den Verlustvorträgen zu erwarten sind. Soweit eine Verrechnung nicht mehr wahrscheinlich ist, werden Wertberichtigungen vorgenommen. Aktive und passive Steuerlatenzen werden saldiert ausgewiesen, soweit die Voraussetzungen nach IAS 12.74 vorliegen. Bei der Beurteilung der Realisierbarkeit der latenten Steuern überprüft der Vorstand, ob es wahrscheinlich ist, dass alle aktiven latenten Steuern realisiert werden. (9) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN Die in den langfristigen finanziellen Vermögenswerten und Finanzanlagen ausgewiesenen Wertpapiere sind als „Finanzinstrument erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ gemäß IFRS 9 einzustufen und werden erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Wertermittlung erfolgt auf Basis der Rechnungskurse der entsprechenden Investmentfondsanteile. Zinsen aus Wertpapieren werden periodengerecht abgegrenzt und im sonstigen Zinsergebnis ausgewiesen. Ergebnisse aus nicht kon- solidierten Beteiligungen und übrigen sonstigen Finanzanlagen werden im sonstigen Finanzergebnis dargestellt. Im Geschäftsjahr 2021 sind die Zins-Caps und der Zins-Swap ausgelaufen. Weitere Informationen siehe Punkt (29). (10) VORRÄTE Die Bewertung der Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgt zu Anschaffungskosten oder zu einem allfälligen niedrigeren Net- toveräußerungswert zum Abschlussstichtag. Die Bewertung des Einsatzes und des Bestandes der Vorräte erfolgt nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder in einzelnen Fällen nach dem FIFO-Verfahren. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder mit dem niedrigeren Nettoveräußerungswert am Abschlussstich- tag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Kosten (Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne), anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsnahe Verwaltungsgemeinkosten. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt. Der Anstieg der Wertberichtigung resultiert hauptsächlich aus Lagerwertkorrektur bei Artikeln mit hoher Reichweite, geringer Drehung und erhöhten Teuerungszuschlägen in der Division Frauenthal Handel. 38 (11) FORDERUNGEN Forderungen werden gemäß IFRS 9 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigun- gen, ausgewiesen. Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle (erwarteten Kredit- ausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Hierfür wird im Rahmen einer Wertbe- richtigungsmatrix mittels einer Vergangenheitsanalyse und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen der Wertberichtigungsbedarf ermittelt. Erst bei Insolvenz oder erfolgloser rechtlicher Geltendmachung wird die Forderung ausgebucht. Wertminderungen werden erfolgswirksam rückgängig gemacht. (12) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten im Wesentlichen Guthaben bei Banken und Kassenbestände, die zu fort- geführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die Bewertung erfolgt zu Tageswerten am Bilanzstichtag. (13) RÜCKSTELLUNGEN LEISTUNGSORIENTIERTE PLÄNE Sämtliche Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgelder) werden gemäß IAS 19 – Leis- tungen an Arbeitnehmer – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt (Projected Unit Credit Method). Pläne für Pensionen betreffen Leistungszusagen in Österreich, Deutschland und Schweden. Pläne für Abfertigungen betreffen Leis- tungszusagen in Österreich. Für zwei pensionierte Mitarbeiter österreichischer Firmen bestehen Einzelzusagen für eine Alterspension, welche nach Ablauf von 10 Dienstjahren bei der Gesellschaft gewährt wurden. Angestellte, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen, haben, wenn das betreffende Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen und ununterbrochen mindestens 3 Jahre gedauert hat, Anspruch auf eine Abfertigung bei Auflösung des Dienstverhältnisses bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und auch dann, wenn das Dienstverhältnis durch Kündigung seitens des Dienstgebers endet. Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt der Auflösung und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Diese Ansprüche der Dienstnehmer sind daher, wie Ansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen zu behandeln, wobei Planvermögen zur Deckung dieser Ansprüche nicht vorliegt. In Österreich erhalten Mitarbeiter aufgrund von kollektivvertraglichen Vereinbarungen nach Erreichung eines bestimmten Dienstjahres Jubiläumsgelder. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde gemäß den Bestimmungen des IAS 19 zu anderen langfristig fälligen Leistungen ermittelt. Mitarbeiter von deutschen Gesellschaften haben aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf eine Invaliditäts- und Altersrente, die nach Ablauf von 10 Arbeitsjahren im Dienst des Unternehmens gewährt werden. Mitarbeiter von schwedischen Gesellschaften haben aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf eine Betriebspension. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste bei Pensions- und Abfertigungsrückstellungen werden sofort erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis sowie die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste von Jubiläumsgeldrückstellungen sofort erfolgs- wirksam in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand erfasst. Der laufende Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen. Der Zinsaufwand der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen wird in der Position Zinsaufwendungen erfasst. Die für die versicherungsmathematischen Berechnungen zugrunde gelegten Parameter sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. 39 Rückstellungen für Pensionen Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder Parameter 2021 2020 2021 2020 SCHWEDEN Abzinsungsfaktor 1,50 % 1,20 % n.a. n.a. Durchschnittliche Bezugs- bzw. Pensionserhöhung 1,80 % 1,50 % n.a. n.a. Duration 17 Jahre 18 Jahre n.a. n.a. ÜBRIGE LÄNDER Abzinsungsfaktor 1,00 % - 1,20 % 0,80 % - 0,90 % 1,00 % - 1,20 % 0,80 % - 0,90 % Durchschnittliche Bezugs- bzw. Pensionserhöhung 0,00 % - 2,00 % 0,00 % - 2,00 % 0,00 % - 2,00 % 0,00 % - 2,00 % Duration 4 - 18 Jahre 4 - 18 Jahre 8 - 11 Jahre 8 - 12 Jahre BEITRAGSORIENTIERTE PLÄNE Von den leistungsorientierten Plänen, für welche Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen gebildet werden müssen, werden beitragsorientierte Pläne unterschieden. Bei Beitragszusagen besteht der Aufwand lediglich aus den zu zahlenden Beiträgen und wird direkt im Personalaufwand erfasst. Für österreichische Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis nach dem 31. Dezember 2002 begonnen hat, werden Abfertigungsansprüche in ein beitragsorientiertes System einbezahlt (Mitarbeitervorsorgekasse). Weitere Angaben zu Versorgungsplänen für Arbeitnehmer können dem Punkt (30) Rückstellungen entnommen werden. (14) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Diese Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet und dürfen nicht mit Erstattungen verrechnet werden. Der Erfüllungsbetrag wird auf der Basis einer bestmöglichen Schätzung berechnet. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Effekt hieraus wesentlich ist. Für Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit Werksschließungen werden Rückstellungen gebildet. (15) VERBINDLICHKEITEN Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. (16) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE Die Frauenthal-Gruppe verwendete im Geschäftsjahr derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps, -caps), um sich gegen Zinsänderungs- risiken bei variablen Fremdfinanzierungen abzusichern. Derivate werden nicht als spekulative Anlagen eingesetzt. In Ausübung des einmaligen Wahlrechts gemäß IFRS 9.7.2.21 wird Frauenthal IAS 39 für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften weiter anwenden. Die derivativen Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Derivative Finanzinstrumente werden als langfristige Vermögenswerte oder langfristige Verbindlichkeiten ausge- wiesen, wenn die verbleibende Laufzeit des Instruments mehr als zwölf Monate beträgt und nicht erwartet wird, dass diese innerhalb von zwölf Monaten realisiert oder abgewickelt wird. Der Ausweis erfolgt entsprechend der Marktbewertung unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten oder sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten. Die Effektivität von Sicherungsbeziehungen wird jeweils zu Beginn der Sicherungsbeziehung und durch regelmäßige Sicherstellung, ob zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument eine wirtschaftliche Beziehung besteht, geprüft. Bei derivativen Finanzinstrumenten, die gemäß IAS 39 für eine Absicherung künftiger Zahlungsströme qualifiziert sind (Cashflow- Hedge), wird die Veränderung des beizulegenden Zeitwertes des effektiven Teils des Sicherungsinstrumentes im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Ein etwaiger ineffektiver Teil der Veränderung des beizulegenden Zeitwertes des Sicherungsinstrumentes wird ab Eintritt der Ineffektivität ergebniswirksam erfasst. Bei Realisierung des gesicherten Grundgeschäftes erfolgt die ergebniswirksame Erfassung. 40 Zum Stichtag 31.12.2021 bestehen keine derivativen Finanzinstrumente mehr. Weitere Informationen siehe Punkt (29). (17) ERTRAGSREALISIERUNG Umsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten gemäß IFRS 15 werden mit dem Eigentums- bzw. Gefahrenübergang an den Kunden erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten ausgewiesen. Zinsen sind unter Anwendung der Effektivzinsmethode gemäß IFRS 9 erfasst worden und werden als solche in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesen. Die Frauenthal-Gruppe realisiert Umsatzerlöse in der Division Frauenthal Handel als Großhändler mit eigenem Vertrieb zudem werden die Produkte von Installateurpartnern an Endkunden veräußert und in der Division Frauenthal Automotive mit der Produktion von Werkzeugen und Bauteilen für die Automotive-Kunden. Division Frauenthal Handel: Die Leistungsverpflichtung beschränkt sich immer nur auf das Handelsgeschäft und es gibt keine zusätzlichen Leistungsverpflichtungen in den Kundenverträgen, bei der Lieferung oder innerhalb der angewendeten gesetzlichen Gewährleistungsfrist. Zusätzliche Service- angebote zu den Produktlieferungen werden dem Kunden nicht angeboten. Ermessensabhängige Jahresprämien an Vertriebsmitarbeiter sind an den Unternehmenserfolg bzw. individuellen Leistungsbeurteilun- gen gekoppelt, welche nicht als Vertragskosten aktiviert werden, da es sich nicht um zusätzliche Kosten für die Vertragsanbahnung handelt und sie nicht unmittelbar an einzelnen identifizierbaren Verträgen geknüpft sind. Mit den Installateur-Partnerbetrieben be- stehen Jahresbonusvereinbarungen, die nicht fix an einzelne Aufträge gekoppelt sind. Den Kunden werden branchenüblich kurze Zahlungsziele ohne signifikanter Finanzierungskomponente gewährt. Variable Gegenleis- tungen gemäß IFRS 15, die zu einer Reduktion des Transaktionspreises führen, betreffen v.a. Jahresboni. Solche variablen Kaufpreis- anpassungen werden periodenrein abgegrenzt und von den Umsatzerlösen absaldiert. Die Erfassung von Jahresboni erfolgt auf Einzel- basis. Sofern gegenüber einem Kunden, dem ein Jahresboni zuzuweisen ist, noch eine offene Forderung besteht, wird der Boni gegen die offene Forderung absaldiert. Im Falle, dass keine offene Forderung besteht, wird künftig eine Vertragsverbindlichkeit gebildet. Den Anforderungen des IFRS 15.50ff im Zusammenhang mit der Berücksichtigung von variablen Gegenleistungen im Transaktionspreis wird damit bereits im Rahmen der Bilanzierung Folge geleistet. Auf Grund der vorherrschenden Einzelbetrachtung sowie der klar definierten Jahresboni sind keine wesentlichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Abgrenzung vorhanden. Rückgaberechte sind in der Division Frauenthal Handel nur von untergeordneter Bedeutung. Gemäß IFRS 15 erfolgt die Verbuchung für erwartete Retouren wie folgt: Die Umsatzrealisierung findet grundsätzlich nur in der Höhe statt, in der es hochwahrscheinlich ist, dass keine spätere signifikante Umsatzreversierung stattfinden wird. Der Wert der Retouren zum Stichtag wird auf Basis von Erfahrungswerten ermittelt. Neben der Verbindlichkeit (Vertragsverbindlichkeit) für den abgegrenzten Umsatz wird zusätzlich auch ein Vermögenswert für die erwarteten Retouren aktiviert. Die Kundenverträge ent- halten keine Optionen zum vergünstigten Erwerb zusätzlicher Güter, die in der Art ausgestaltet sind, dass sie eine separate Leistungs- verpflichtung darstellen könnten. Im Zusammenhang mit der Verbuchung von Retouren in der Division Frauenthal Handel wurden Vertragsverbindlichkeiten von TEUR 2.450 (VJ: TEUR 813) und Vertragsvermögenswerte von TEUR 1.330 (VJ: TEUR 215) bilanziert. Als Großhändler ohne eigene Produktion erfolgt die Umsatzrealisierung ausschließlich zeitpunktbezogen. Das Verschaffen der Ver- fügungsmacht und damit der Kontrollübergang erfolgten mit der Auslieferung beim Kunden bzw. bei Abholung durch den Kunden „ab Werk“. Division Frauenthal Automotive: Als Automotive Zulieferer erbringen die Gesellschaften in der Division Frauenthal Automotive sowohl die Produktion von Bauteilen als auch von Werkzeugen für die Kunden. Da die CGUs für die gleichen Kunden die Bauteile und Werkzeuge erzeugen, wird insbesondere untersucht, ob die Produktion als separate Leistungsverpflichtung zu beurteilen ist. Das bedeutet, ob die Werkzeuge als Einzelstück (ohne Bauteil) verkauft werden können und ob der Kunde mit den Werkzeugen die Bauteile bei einem anderen Lieferanten fertigen lassen kann. Bei der Vertragsanalyse wurde festgestellt, dass kein gemeinsames Leistungsbündel aus Werkzeugen und Bauteilen vorliegt. In den Fällen, in denen der Kunde auch das Werkzeug erhält, könnte er die Bauteile mit dem gelieferten Werkzeug von einem anderen Liefe- ranten fertigen lassen bzw. es besteht die Möglichkeit, dass Werkzeuge ohne Bauteile verkauft werden können. 41 Es liegen somit separate Leistungsverpflichtungen iSd IFRS 15.27 vor, da die im Vertrag enthaltenen Güter bzw. Dienstleistungen ein- zeln abgrenzbar sind. Die Erlösrealisierungen hat daher wie bisher für separate Leistungsverpflichtungen getrennt zu erfolgen. Den Kunden werden branchenübliche Zahlungsziele zwischen 30 und 90 Tagen ohne signifikanter Finanzierungskomponente ge- währt. Negative variable Vergütungen wie z.B. Nomination Fees werden von den CGUs nicht geleistet. Aufgrund der Dauerverträge mit den Automobilherstellern fallen in der Regel auch keine relevanten Vertragskosten an. Wird ein Werkzeug durch eine der CGUs erstellt, so verbleibt dies grundsätzlich so lange im Eigentum der Gesellschaft, solange es nicht an den Kunden übertragen wurde und in dessen Verfügungsmacht gelangt. Weiters besteht auch kein durchsetzbares Recht auf Zahlung der erbrachten Leistung, solange der Kunde nicht über Eigentum bzw. Kontrolle verfügt. Eine zeitraumbezogene Umsatzrea- lisierung scheidet somit ebenfalls aus und es ist die zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung bei Lieferung des Werkzeugs maßgeblich. Im Rahmen der Bauteilproduktion stellen Lieferabrufe die konkrete Leistungsverpflichtung dar. Der Kunde erlangt die Verfügungs- macht über seine Bauteile erst, nachdem diese geliefert wurden. Gleichzeitig entsteht auch erst zu diesem Zeitpunkt ein Zahlungs- anspruch in voller Höhe. Folglich erfolgt die Realisierung von Bauteillieferungen zeitpunktbezogen gemäß IFRS 15 im Zeitpunkt der Verschaffung der Verfügungsmacht. In den Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive bestehen erhaltene Anzahlungen für noch nicht erbrachte Leistungen; die Vertragsverbindlichkeiten daraus betragen TEUR 4.468 (VJ: TEUR 3.956). Zusätzlich bestehen im Konzern Vertragsverbindlichkeiten aus Bonusverpflichtungen von TEUR 16.616 (VJ: TEUR 12.260). (18) SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses muss der Vorstand Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen, die die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden, der angeführten Eventualforderungen und -verbindlichkeiten am Bilanzstichtag und die Aufwendungen und Erträge während des Berichtszeitraumes beeinflussen können. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen. Hinsichtlich Schätzungsunsicherheiten im immateriellen und Sachanlagevermögen wird auf die Ausführungen zu Impairmenttests unter Punkt (7) Langfristige Vermögenswerte verwiesen. Schätzungsunsicherheiten für Personalrückstellungen werden mittels Sensitivitäten unter Punkt (13) Rückstellungen behandelt. Weitere Schätzungsunsicherheiten bestehen in den Vorräten, Forderungen und sonstigen Rückstellungen in betriebsgewöhnlichem Umfang. Hinsichtlich Buchwerte, Wertberichtigungen und weiterer Details siehe Anhang Punkte (24), (25), (30). 42 D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ (19) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Das immaterielle Vermögen beinhaltet Firmenwerte in Höhe von TEUR 8.306 (VJ: TEUR 8.306). in TEUR 31.12.2020 Zugang Abgang Abschreibung 31.12.2021 Frauenthal Handel 8.306 0 0 0 8.306 Frauenthal-Gruppe 8.306 0 0 0 8.306 Als weitere wesentliche Bestandteile des immateriellen Anlagevermögens sind Kundenbeziehungen, Marken- und Kundenbeliefe- rungsrechte und Lizenzen in den verschiedenen Teilkonzernen aktiviert. Die Position Marken- und Kundenbelieferungsrechte enthält Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von TEUR 5.950 (VJ: TEUR 5.950). Im Geschäftsjahr wurden außerplanmä- ßige Abschreibung iHv TEUR 335 in Powertrain (VJ: TEUR 4.500 der Marke Prisma in der Division Frauenthal Handel) vorgenommen. Für weitere Informationen wird auf Punkt (7) Langfristige Vermögenswerte und den Anlagenspiegel – Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte verwiesen. (20) SACHANLAGEN Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige Abwertungen iHv TEUR 4.596 (VJ: TEUR 4.318) vorgenommen. Für weitere Informationen wird auf Punkt (7) Langfristige Vermögenswerte verwiesen. Es wurden im Geschäftsjahr TEUR 581 (VJ: TEUR 19) an Investitionszuschüssen im Anlagevermögen erfasst. Zum 31. Dezember 2021 bestehen Verpfändungen von Sachanlagevermögen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 43.503 (VJ: TEUR 46.664). (21) NUTZUNGSRECHTE Die Frauenthal-Gruppe hat diverse Verträge, im Wesentlichen handelt es sich um Mieten von Immobilien in der Division Frauenthal Handel. Durch die Anwendung von IFRS 16 werden für diese Verträge Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten angesetzt, welche über die voraussichtliche Vertragsdauer abgeschrieben sowie verzinst werden. Die Laufzeiten der Verträge werden nach der voraussichtlichen Vertragsdauer unter Berücksichtigung von Verlängerungsoptionen und Kündigungszeiten gewählt. Bei befristeten Verträgen wird, die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt. Abschreibungen auf Nutzungsrechte werden in der Position „Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen“ der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen und betragen TEUR 16.098 (VJ: TEUR 16.308). Der Ausweis der Zinsaufwendungen wird im Posten „Zinsaufwendungen“ dargestellt – diese betragen TEUR 931 (VJ: TEUR 1.036). Aus Leasingverhältnissen kam es in der laufenden Periode zu einem Abfluss liquider Mittel in Höhe von TEUR 16.712 (VJ: TEUR 16.741). Die Erlöse aus untervermieteten Grundstücken und Gebäuden betragen TEUR 396 (VJ: TEUR 381). Die Nutzungsrechte werden in der Position Nutzungsrechte Leasing iHv TEUR 67.346 (VJ: TEUR 41.811) und die Verbindlichkeiten aus den Nutzungsrechten werden bei den lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten iHv TEUR 67.854 (VJ: TEUR 42.052) dargestellt. Die Veränderung der Nutzungs- rechte respektive Verbindlichkeiten sind auf eine Aktualisierung der Einschätzung der Vertragslaufzeit bei unbefristeten Mietverhält- nissen sowie neuen Objekten hauptsächlich in der Division Frauenthal Handel sowie in Frauenthal Gnotec Schweden und Frauenthal Gnotec USA zurückzuführen. Zum 31.12.2021 betragen die Aufwendungen für Leasingverhältnisse von geringem Wert TEUR 858 (VJ: TEUR 623). Für weitere Informationen wird auf den Anlagenspiegel verwiesen. Die Fälligkeitsanalyse ist unter Punkt (45) Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung dargestellt. 43 (22) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN In der Position Sonstige finanzielle Vermögenswerte sind Wertpapiere und in der Position Finanzanlagen sind mehrere nicht konsoli- dierte Beteiligungen enthalten. Diese werden gemäß IFRS 9 als „Finanzinstrument erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert be- wertet“ klassifiziert. Im Frauenthal Konzern sind Wertpapiere in der Division Frauenthal Handel von TEUR 2.189 (VJ: TEUR 2.288) und Finanzanlagen von TEUR 40 (VJ: TEUR 40) bilanziert. Im Geschäftsjahr 2021 sind die Zins-Caps ausgelaufen. Weitere Informationen zu den Zins-Caps siehe Punkt (29). (23) LATENTE STEUERN Der Ermittlung der latenten Steuerabgrenzung liegt der jeweils gültige Steuersatz bzw. bei angekündigten Steuersatzänderungen der künftig gültige Steuersatz zugrunde. Die Zusammensetzung der Steuerabgrenzung ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich: AUFGLIEDERUNG LATENTE STEUERN 2021 2020 in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva Wertunterschiede in Bilanzpositionen 7.615 -7.184 8.520 -6.869 Immaterielle Vermögenswerte 81 -2.204 0 -2.298 Nutzungsrechte 36 -193 18 -221 Sachanlagen 2.169 -4.749 1.475 -4.317 Sonstige Vermögenswerte 276 -31 215 -31 Personalrückstellungen 8.584 0 8.947 0 Sonstige Rückstellungen 1.019 -7 601 -4 Finanzverbindlichkeiten und Sonstige Schulden 162 0 187 0 Abzüglich temporäre Wertunterschiede in Bilanzpositionen, für welche in der Bilanz kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde -4.711 0 -2.923 0 Steuerliche Verlustvorträge und Beteiligungsabschreibungen 9.397 0 11.113 0 Steuerliche Verlustvorträge und Beteiligungsabschreibungen 28.005 0 31.922 0 Abzüglich Verlustvorträge und Beteiligungsabschreibungen, für welche in der Bilanz kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde -18.607 0 -20.808 0 Passive Latente Steuern „Periodiseringsfond“ 0 -1.662 0 -1.758 Gnotec Gruppe 0 -1.662 0 -1.758 Aktive/Passive Steuerabgrenzungen 17.012 -8.847 19.633 -8.627 Saldierung von aktiven und passiven Steuerabgrenzungen gegenüber der- selben Steuerbehörde -5.329 5.329 -5.604 5.604 Stand der latenten Steuern per 31.12. 11.683 -3.518 14.029 -3.023 44 VERÄNDERUNG LATENTE STEUERN 2021 2020 in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva Stand der latenten Steuern per 1.1. 14.029 -3.023 17.619 -3.502 Ergebnisneutrale Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen -39 62 -721 -221 davon aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten Personalrückstellungen -68 0 -691 0 davon auf Cashflow Hedges 0 0 -22 0 davon aus Währungsumrechnung 29 62 -8 -221 Ergebniswirksame Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen -2.307 -557 -2.869 701 Stand der latenten Steuern per 31.12. 11.683 -3.518 14.029 -3.023 Es gibt im Frauenthal Konzern drei verschiedene Steuergruppen, wobei bei der österreichischen Gruppe als Umlagemethode die Be- lastungsmethode angewandt wird und bei den beiden deutschen Steuergruppe ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen wurde. Unternehmen in Schweden dürfen jährlich eine Steuerrücklage bilden („Periodiseringsfond“) - maximal 25 % des Ergebnisses vor Steuern können in diese Rücklage eingestellt werden. Jede Dotierung bildet eine eigene Rücklage, die innerhalb von 6 Jahren ver- braucht und im Einkommen ausgewiesen werden muss. Ziel dieser Regel ist es, den Unternehmen eine Möglichkeit zu bieten Verluste mit Vorjahresgewinnen zu verrechnen. In den schwedischen Gesellschaften beträgt die Rücklage zum 31. Dezember 2021 MSEK 82,7 (MEUR 8,1) (VJ: MSEK 85,6 (MEUR 8,5)), auf die passive latente Steuern gebildet wurden. Latente Steueransprüche iSd IAS 12.82 wurden aufgrund positiver Ertragsaussichten im Automotive Bereich iHv TEUR 1.683 (VJ: TEUR 1.849) aktiviert. Nur für jene Verlustvorträge, die in einem Zeitraum von 5 Jahren verwertet werden können, wurden aktive latente Steuern gebildet. Im Konzern wurden wegen mangelnder zukünftiger Verwertbarkeit auf folgende Verlustvorträge keine aktiven latenten Steuern ge- bildet, welche einen zusätzlichen Aktivposten in Höhe von TEUR 18.607 (VJ: TEUR 20.808) ergeben würden: in TEUR 2021 2020 Nicht aktivierte Verlustvorträge Körperschaftsteuer 65.186 75.342 Nicht aktivierte Verlustvorträge Gewerbesteuer 56.807 57.512 Fehlender zusätzlicher Aktivposten 18.607 20.808 Die nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträge der Körperschaftsteuer iHv TEUR 65.186 (VJ: TEUR 75.342) und der Gewerbesteuer iHv TEUR 56.807 (VJ: TEUR 57.512) können auf unbegrenzte Dauer verwendet werden. Aufgrund mangelnder zukünftiger Wahr- scheinlichkeit der Verwertung wurden nicht auf alle vorhandenen temporären Differenzen latente Steuern gebildet (Wertberichtigung gem. IAS 12.29 iHv TEUR 4.711 (VJ: TEUR 2.923). Die Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt entsprechend den Voraussetzungen von IAS 12.74. Eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der Steuerabgrenzung sowie des Steuerertrages ist unter Punkt (39) abgebildet. (24) VORRÄTE Der ausgewiesene Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen: in TEUR 2021 2020 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 22.388 11.564 Unfertige Erzeugnisse 7.175 6.208 Fertige Erzeugnisse und Waren 155.553 135.145 Geleistete Anzahlungen 62 58 Vorräte 185.179 152.975 45 Die wertberichtigten Vorräte sind folgender Tabelle zu entnehmen: in TEUR 2021 2020 Stand Wertberichtigungen Vorräte am 1.1. 9.365 8.896 Kursdifferenzen -25 55 Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen) 2.637 438 Verbrauch -425 -19 Auflösungen -114 -4 Stand Wertberichtigungen Vorräte am 31.12. 11.438 9.365 Der Anstieg der Wertberichtigung resultiert hauptsächlich aus Lagerwertkorrekturen bei Artikeln mit hoher Reichweite, geringer Dre- hung und erhöhten Teuerungszuschlägen in der Division Frauenthal Handel. Zusätzlich wurden in den Aufwendungen für Material Ab- schreibungen auf Artikelbasis für jene Waren erfasst, welche nicht mehr als reguläre Lagerware angesehen werden können (gemessen am letzten Einkauf sowie der Drehung des Artikels bzw. nach Verwendung als Ausstellungsstück in Schauräumen). Zum 31. Dezember 2021 bestehen Verpfändungen von Vorräten zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 20.793 (VJ: TEUR 13.119). (25) FORDERUNGEN Sämtliche Forderungen sind kurzfristig und haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen setzen sich wie folgt zu- sammen: in TEUR 2021 2020 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) 33.792 24.499 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 8 3 Steuerforderungen 164 148 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 12.638 13.083 Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 6.561 8.041 Forderungen 53.163 45.773 Die Position Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 33.792 (VJ: TEUR 24.499) ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 9.293 gestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus höheren Umsätzen zum Jahresende in der Division Frauenthal Automotive. In der Position Sonstige finanzielle Vermögenswerte sind insbesondere Forderungen gegenüber Finanzämtern und diverse sonstige Forderungen in der Division Frauenthal Handel und Division Frauenthal Automotive enthalten. Die Ausfallswahrscheinlichkeit der sons- tigen finanziellen Vermögenswerte ist als gering einzustufen und ist aufgrund der betraglichen Unwesentlichkeit nicht angegeben. In der Position Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte sind vor allem Vorauszahlungen enthalten. Zum 31. Dezember 2021 bestehen Verpfändungen von Forderungen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 27.360 (VJ: TEUR 27.721). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich folgendermaßen entwickelt: in TEUR 31.12.2021 31.12.2020 Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen 43.127 29.636 Wertberichtigungen -9.335 -5.138 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) 33.792 24.499 46 Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt: in TEUR 2021 2020 Stand Wertberichtigungen Forderungen am 1.1. 5.138 3.762 Kursdifferenzen 0 5 Zuführungen 5.835 3.300 Verbrauch -457 -749 Auflösungen -1.306 -984 Veränderung aufgrund Neubewertung Expected Credit Loss (IFRS 9) 125 -196 Stand Wertberichtigungen Forderungen am 31.12. 9.335 5.138 Der Anstieg der Wertberichtigungen ist hauptsächlich auf die Bildung von zusätzlichen Wertberichtigungen aufgrund der Bonitätsver- schlechterungen von Kunden, u.a. durch die COVID-19-Pandemie, zurückzuführen. Forderungen werden gemäß IFRS 9 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigun- gen, ausgewiesen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle (erwarteten Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste wird der vereinfachte Ansatz nach IFRS 9 angewendet. Demzufolge werden für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die die Kriterien gemeinsamer Risikoeinstufungen und Überfälligkeitstage entsprechen, Wertberichtigungen in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste gebildet. Die Wertberichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2021 wurde wie folgt ermittelt. WERTBERICHTIGUNG DER FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN 31.12.2021 nicht überfällig Überfällig Gesamt1-30 Tage 31-60 Tage 61-90 Tage über 91 Tage Bruttowerte in TEUR 30.116 3.079 3.211 3.154 3.566 43.127 Erwartete Verluste 0,7 % 36,5 % 71,0 % 90,7 % 80,6 % 21,6 % Wertberichtigung in TEUR 197 1.124 2.279 2.861 2.875 9.335 Die Wertberichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2020 wurde wie folgt ermittelt. WERTBERICHTIGUNG DER FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN 31.12.2020 nicht überfällig Überfällig Gesamt1-30 Tage 31-60 Tage 61-90 Tage über 91 Tage Bruttowerte in TEUR 20.612 2.838 1.982 1.763 2.441 29.636 Erwartete Verluste 0,6 % 21,1 % 62,9 % 89,8 % 65,4 % 17,3 % Wertberichtigung in TEUR 114 598 1.246 1.583 1.596 5.138 Hinsichtlich des wertberichtigten Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum Abschlussstichtag noch keine Tatsachen bekannt, dass wesentliche Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. EVENTUALFORDERUNGEN Die Frauenthal-Gruppe wies zum 31. Dezember 2019 Eventualforderungen von ca. MEUR 4 aus. Aufgrund eines Formalfehlers bei der durch einen renommierten Berater vorbereiteten Antragstellung wurde die EEG-Förderung (Begrenzung der Energiekosten) für die Frauenthal Powertrain GmbH im Jahr 2018 versagt. Gegen den Bescheid wurde berufen. Die Berufung wurde von der Behörde zurück- gewiesen, weshalb der gerichtliche Berufungsweg beschritten wurde. Darüber hinaus wurde versucht, den Schaden durch Inanspruch- nahme der Haftpflichtdeckung des Beraters zu mindern. Diesbezügliche Verhandlungen führten im Geschäftsjahr 2020 zu einem Vergleich und der Abgeltung eines Teils des Schadens iHv MEUR 1,8 durch den Berater. Am 08.03.2022 wurde der Streitfall vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt am Main verhandelt. Mit Urteil vom 23.03.2022 wurde entschieden, dass die Antragsstellung fehler- haft war und Powertrain das Verfahren entsprechend verloren hat. Auf eine Beantragung auf Zulassung zur Berufung wird verzichtet. 47 (26) ZAHLUNGSMITEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE in TEUR 31.12.2021 31.12.2020 Guthaben bei Kreditinstituten 48.412 53.943 Kassenbestände 80 84 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 48.492 54.027 Zum 31. Dezember 2021 bestehen Verpfändungen von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zugunsten von Bankverbind- lichkeiten in Höhe von TEUR 3.605 (VJ: TEUR 8.796). (27) EIGENKAPITAL GRUNDKAPITAL Die Entwicklung des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2021 ist in der Tabelle „Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals“, Beilage IV dar- gestellt. Das zum Bilanzstichtag per 31. Dezember 2021 im Firmenbuch eingetragene Grundkapital beträgt EUR 9.434.990,00 (VJ: EUR 9.434.990,00) und ist zur Gänze eingezahlt. Das Grundkapital verteilt sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 auf Namen lautende Stückaktien, die nicht zum Börsenhandel zugelassen sind. Jede Aktie ist am Grund- kapital im gleichen Umfang beteiligt. Jede Stückaktie gewährt das Recht auf eine Stimme in der Hauptversammlung der Gesellschaft. Der auf eine Stückaktie entfallende anteilige Betrag am Grundkapital beträgt EUR 1,00. Der Vorstand wurde in der ordentlichen 28. Hauptversammlung vom 30. Mai 2017 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.717.495,-- durch Ausgabe von bis zu 4.717.495 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteili- gung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Ver- mögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lau- tend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2017). KAPITALRÜCKLAGE Die Kapitalrücklagen resultieren aus Agios im Zusammenhang mit Bar- und Sachkapitalerhöhungen. Ab dem Geschäftsjahr 2021 ist keine Optionsrücklage mehr vorhanden, da keine Ausübungen mehr möglich sind. Im Jahr 2021 wer- den keine Aktienoptionen ausgeübt und es sind keine zugeteilten Aktienoptionen vorhanden. Der beizulegende Zeitwert der anteils- basierenden Vergütungen wurde über den Erdienungszeitraum in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung im Personalaufwand als Aufwand/Ertrag und in der Kapitalrücklage als Zugang/Abgang erfasst. Im Vorjahr kam es zu einem Rückgang iHv TEUR 146 und im Posten Kapitalrücklage kam es zu einem Abgang iHv TEUR -206. EINBEHALTENE ERGEBNISSE In den einbehaltenen Ergebnissen werden die Gewinnrücklage und die kumulierten Ergebnisse ausgewiesen. SONSTIGES ERGEBNIS Das sonstige Ergebnis in Höhe von TEUR -10.962 (VJ: TEUR -11.034) beinhaltet Währungsausgleichsposten in Höhe von TEUR -4.479 (VJ: TEUR -4.428) und versicherungsmathematische Verluste gemäß IAS 19 in Höhe von TEUR -6.483 (VJ: TEUR -6.606). 48 Im sonstigen Ergebnis sind in der Veränderung der Rücklage für Cashflow-Hedges keine latenten Steuern (VJ: TEUR 22) enthal- ten. In der Veränderung der Rücklage für versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sind latente Steuern von TEUR -67 (VJ: TEUR -691) berücksichtigt. EIGENE ANTEILE Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt 783.499 Stück und hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert (VJ: 10.000 Stück, Bezugs- preis TEUR 20). Der Anteil der eigenen Aktien beträgt 8,30 % (VJ: 8,30 %) des Grundkapitals. Eigene Aktien Anzahl Stück Anteil am Grundkapital in EUR Anteil am Grundkapital in % Stand 31.12.2020 783.499 783.499 8,30 Stand 31.12.2021 783.499 783.499 8,30 NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE Es bestehen im Geschäftsjahr 2021 keine Anteile fremder Gesellschafter (VJ: keine). GEWINNAUSSCHÜTTUNG Es wurde im Geschäftsjahr 2021 keine Dividende an Aktionäre ausgeschüttet. ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG Der Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG beträgt TEUR 2.807. Der Vorstand schlägt vor, keine Dividende an die Aktionäre auszu- schütten. (28) VERBINDLICHKEITEN Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2021 nach ihrer Restlaufzeit stellt sich wie folgt dar: in TEUR Gesamt- betrag Restlaufzeit dinglich besichertbis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre Finanzverbindlichkeiten 70.986 25.612 42.933 2.441 68.982 Leasingverbindlichkeiten 67.854 15.061 27.931 24.861 67.854 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 96.789 96.789 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 11.349 11.349 0 0 0 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 46.459 46.459 0 0 0 Verbindlichkeiten gesamt 293.436 195.270 70.864 27.302 136.836 Die Vergleichswerte des Verbindlichkeitenspiegels zum 31. Dezember 2020 stellen sich wie folgt dar: in TEUR Gesamt- betrag Restlaufzeit dinglich besichertbis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre Finanzverbindlichkeiten 80.077 17.923 59.247 2.906 77.357 Leasingverbindlichkeiten 42.052 14.895 26.437 720 42.052 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 86.912 86.912 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 7.885 7.885 0 0 0 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 31.671 31.671 0 0 0 Verbindlichkeiten gesamt 248.598 159.287 85.685 3.626 119.409 Die Finanzverbindlichkeiten enthalten Kredite und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 70.986 (VJ: TEUR 80.077). Die Veränderung der Leasingverbindlichkeiten iHv TEUR 25.802 sind eine Aktualisierung der Einschätzung der Vertragslaufzeit bei unbefristeten Mietverhältnissen sowie neuen Objekten hauptsächlich in der Division Frauenthal Handel sowie in Gnotec Schweden und Gnotec USA zurückzuführen. In den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 11.349 (VJ: TEUR 7.850) enthalten. 49 Nachfolgend wird eine detaillierte Aufstellung zu den sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten dargestellt: in TEUR 2021 2020 Veränderung Personalverbindlichkeiten aus Abgrenzungen 3.258 2.875 383 Steuerverbindlichkeiten 13.263 11.119 2.144 Bonusverpflichtungen (Vertragsverbindlichkeiten) 16.616 12.260 4.356 Noch nicht erhaltene Rechnungen/passive Rechnungsabgrenzungen 3.105 2.381 723 Gewährleistung und Schadensfälle 452 382 70 Übrige sonstige Verbindlichkeiten 9.765 2.653 7.112 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 46.459 31.671 14.788 Der Anstieg in der Position Steuerverbindlichkeiten ist auf gestiegene Umsätze zu Jahresende in der Division Frauenthal Handel zu- rückzuführen. Die Position Bonusverpflichtungen und Vertragsverpflichtungen ist im Zusammenhang mit Verrechnungen von Jahres- bonusforderungen mit Lieferanten in der Division Frauenthal Handel sowie in Frauenthal Gnotec Schweden für Abgrenzungen für Preisreduktionen von Kunden gestiegen. Die Position Steuerverbindlichkeiten enthält im Wesentlichen sonstige Steuern iHv TEUR 12.350 (VJ: TEUR 10.419), die vor allem aus Lohnsteuern und Umsatzsteuern resultieren. Die Bilanzposition Steuerschulden in Höhe von TEUR 429 (VJ: TEUR 929) enthält Rückstellungen für Steuern aus Einkommen und Er- trag. (29) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHERUNGSBEZIEHUNGEN Zum 31. Dezember 2021 sind alle Derivate ausgelaufen. Unterjährig gab es folgende derivative Finanzinstrumente, die bis 31.12.2019 nach IAS 39 erfolgsneutral als Cashflow-Hedges erfasst wurden: Derivat Beginn Ende Referenzwert in TEUR Fixierter Zinssatz in % Referenz- zinssatz Marktwert 31.12.2021 in TEUR Marktwert 31.12.2020 in TEUR Zins-Swap 01.07.2016 31.03.2021 50 0,275 3M-EURIBOR 0 -34 Im Jahr 2021 beträgt die Marktwertänderung des Zins-Swap TEUR 34 (VJ: TEUR 139). Das Grundgeschäft des Zins-Swaps waren die Finanzierungen der Division Frauenthal Automotive und Division Frauenthal Handel mit variabler EURIBOR-Verzinsung. In dem Ge- schäftsjahr 2020 ist das Grundgeschäft zur Gänze weggefallen und führte dazu, dass die Sicherungsbeziehung ineffektiv wurde. Dies führte zur Realisation der bislang erfolgsneutral erfassen Fair-Value-Änderungen (Recycling). Derivat Beginn Ende Referenzwert in TEUR Fixierter Zinssatz in % Referenz- zinssatz Marktwert 31.12.2021 in TEUR Marktwert 31.12.2020 in TEUR Zins-Cap 01.07.2016 30.06.2021 25.000 3,000 3M-EURIBOR 0 0 Zins-Cap 01.02.2017 31.12.2021 20.000 2,000 3M-EURIBOR 0 0 Im Jahr 2021 gab es resultierend aus dem Zins-Swap Cashflows (Auszahlungen) in Höhe von TEUR 34 (VJ: TEUR 139). Zum 31.12.2021 gibt es zur Absicherung von EUR-Cashflows keine FX-Forwards (31.12.2020: keine). SENSITIVITÄTSANALYSE ZU DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTEN Da im Geschäftsjahr 2021 sämtliche Derivate ausgelaufen sind, gibt es keine Sensitivitätsanalyse für das jeweilige Folgejahr. 50 (30) RÜCKSTELLUNGEN PERSONALRÜCKSTELLUNGEN Die Personalrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: Rückstellung für Pensionen Rückstellung für Abfertigungen Rückstellung für Jubiläumsgelder Summe in TEUR 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 Stand 1.1. 41.006 42.733 13.939 14.794 7.556 6.024 62.501 63.551 Zuweisung 783 1.487 677 552 976 1.852 2.438 3.891 Verwendung -1.559 -1.489 -1.310 -1.141 -347 -426 -3.217 -3.056 Auflösung -244 -2.324 0 -412 0 0 -244 -2.736 Zinsaufwand 356 455 112 147 106 106 573 708 Kursdifferenzen -75 144 0 0 0 0 -75 144 Stand 31.12. 40.266 41.006 13.417 13.939 8.291 7.556 61.975 62.501 Die Rückstellung für Pensionen betreffen mit TEUR 27.495 (VJ: TEUR 27.515) Standorte in Deutschland, mit TEUR 9.340 (VJ: TEUR 9.938) Standorte in Österreich und mit TEUR 3.430 (VJ: TEUR 3.553) Standorte in Schweden. Die Auflösung der Rückstellung für Pensionen resultiert im Wesentlichen aus der Anpassung der Zinssätze für die Berechnung. Der Nettobarwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und Pensionen hat sich bei einem Zinssatz von 0,8 % bis 1,50 % im Ge- schäftsjahr 2021 wie folgt entwickelt: in TEUR Pension Abfertigung Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2020 41.006 13.939 Laufender Dienstzeitaufwand 742 512 Zinsaufwand 356 112 Zahlungen -1.407 -1.310 Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) -355 165 - aus der Änderung von finanziellen Annahmen -1.357 84 - aus der Änderung von erfahrungsbedingten Anpassungen 1.002 81 Währungsdifferenzen -75 0 Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2021 40.266 13.417 Der Nettobarwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und Pensionen hat sich bei einem Zinssatz von 0,8 % bis 1,20 % im Ge- schäftsjahr 2020 wie folgt entwickelt: in TEUR Pension Abfertigung Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2019 42.733 14.794 Laufender Dienstzeitaufwand 957 551 Zinsaufwand 455 147 Zahlungen -1.488 -1.141 Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) -1.795 -412 - aus der Änderung von finanziellen Annahmen 1.053 4 - aus der Änderung von erfahrungsbedingten Anpassungen -2.847 -416 Währungsdifferenzen 144 0 Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2020 41.006 13.939 51 SENSITIVITÄTSANALYSE ZU DEN PERSONALRÜCKSTELLUNGEN Würden die Berechnungen der Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgeld statt mit dem für das Jahr 2021 verwen- deten Zinssatz mit einem um 0,5 % geänderten Zinssatz erfolgen, würde sich das Gesamtergebnis der Frauenthal-Gruppe wie aus den folgenden Tabellen ersichtlich, verändern: ZINSSATZÄNDERUNG in TEUR 2021 Szenario -0,5% Abweichung Rückstellung für Pensionen 40.266 43.308 -3.042 davon Schweden 3.430 3.745 -315 Rückstellung für Abfertigungen 13.417 14.220 -802 Rückstellung für Jubiläumsgeld 8.289 8.614 -325 Rückstellungen gesamt 61.972 66.142 -4.170 ZINSSATZÄNDERUNG in TEUR 2021 Szenario +0,5% Abweichung Rückstellung für Pensionen 40.266 37.554 2.712 davon Schweden 3.430 3.153 277 Rückstellung für Abfertigungen 13.417 12.677 740 Rückstellung für Jubiläumsgeld 8.289 7.794 495 Rückstellungen gesamt 61.972 58.025 3.947 Würde man die Berechnungen der Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgeld statt mit dem für das Jahr 2021 ver- wendeten Gehaltstrend mit einem um 0,25 % geänderten Gehaltstrend berechnen, würde sich das Gesamtergebnis der Frauenthal- Gruppe wie aus den folgenden Tabellen ersichtlich verändern: GEHALTSTREND in TEUR 2021 Szenario -0,25% Abweichung Rückstellung für Pensionen 40.266 39.775 491 davon Schweden 3.430 3.289 142 Rückstellung für Abfertigungen 13.417 13.044 373 Rückstellung für Jubiläumsgeld 8.289 8.015 273 Rückstellungen gesamt 61.972 60.835 1.137 GEHALTSTREND in TEUR 2021 Szenario +0,25% Abweichung Rückstellung für Pensionen 40.266 40.783 -517 davon Schweden 3.430 3.581 -150 Rückstellung für Abfertigungen 13.417 13.804 -386 Rückstellung für Jubiläumsgeld 8.289 8.379 -90 Rückstellungen gesamt 61.972 62.965 -993 52 SONSTIGE LANGFRISTIGE UND KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die sonstigen lang- und kurzfristigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt: Sonstige langfristige Rückstellungen Sonstige kurzfristige Rückstellungen in TEUR 2021 2020 2021 2020 Stand 1.1. 3.646 2.885 7.906 2.941 Zuweisung 1.390 1.506 3.387 8.311 Verwendung -306 -638 -4.769 -2.504 Auflösung 0 -98 -2.508 -841 Kursdifferenzen 7 -8 1 -1 Stand 31.12. 4.737 3.646 4.024 7.906 Die wesentlichsten Änderungen in den langfristigen Rückstellungen resultieren aus der Zuweisung von TEUR 679 betreffend Drohver- lustrückstellungen der Division Frauenthal Automotive sowie eine Zuweisung von TEUR 703 betreffend Gewährleistungsrückstellungen der Division Frauenthal Handel. Die Änderungen der übrigen sonstigen kurzfristigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Prämienrückstellungen sowie Restruk- turierungsrückstellungen für die Schließung des Werkes Roßwein im Vorjahr, die im Geschäftsjahr 2021 verbraucht wurden. Von der zum Stichtag 31.12.2020 gebildeten Rückstellung iHv TEUR 3.712 wurden TEUR 3.467 im Geschäftsjahr 2021 bereits verwendet. (31) EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND VERBINDLICHKEITEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN Der Frauenthal Konzern weist zum 31. Dezember 2021 Eventualverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 5.314 (VJ: TEUR 6.346) aus Haf- tungsverhältnissen gegenüber Dritten aus. Alle anderen drohenden Risiken wurden im Bereich der Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten berücksichtigt. Die Frauenthal Holding AG und ihre Tochtergesellschaften sind zum Abschlussstichtag in keine nennenswerten Rechtsstreitigkeiten involviert, für die nicht durch Rückstellungen vorgesorgt wurde. Außer den angeführten Miet- und Leasingverpflichtungen bestehen keine über den normalen Geschäftsbetrieb hinausgehenden langfristigen Vertragsbeziehungen oder Auflagen aus Umweltschutz- gründen, die für den Konzern zu in der Konzernbilanz nicht ausgewiesenen erheblichen finanziellen Verpflichtungen führen könnten. 53 E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG Die Darstellung der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. (32) UMSATZERLÖSE Der größte Teil der Umsatzerlöse entfällt auch im Geschäftsjahr 2021 auf die Mitgliedsländer der EU, da die Division Frauenthal Handel zum Großteil Umsätze in Österreich aufweist und dieser den größten Umsatzbeitrag liefert. Bei den Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um Erlöse aus dem Verkauf von Gütern. in TEUR 2021 2020 Veränderung Österreich 740.851 653.006 87.845 Deutschland 53.642 42.254 11.388 Sonstige EU 186.228 143.627 42.602 Amerika 12.948 10.464 2.484 Asien 22.385 17.744 4.641 Sonstige Länder 8.032 6.950 1.082 Umsatzerlöse 1.024.087 874.045 150.042 Gemäß IFRS 15 werden nachfolgend die Umsatzerlöse nach Produktgruppen aufgegliedert. Die Umsatzerlöse nach geografischen Regionen befindet sich im Segmentbericht. UMSÄTZE NACH PRODUKTEN Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Frauenthal-Gruppe in TEUR 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 Frauenthal Airtank (Druckluftbehälter) 56.041 46.094 - - - - 56.041 46.094 Frauenthal Powertrain (Pleuel und Ausgleichwellen) 86.352 73.204 - - - - 86.352 73.204 Frauenthal Gnotec (Metall-Komponenten) 141.403 109.724 - - - - 141.403 109.724 Handel - - 740.283 645.015 - - 740.283 645.015 Sonstige (Mieterträge) - - 7 7 7 7 Summe 283.797 229.022 740.283 645.015 7 7 1.024.087 874.045 (33) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE Es werden die folgenden Beträge ausgewiesen: in TEUR 2021 2020 Veränderung Erträge aus einem Vergleich mit dem Berater bzgl. EEG-Umlage 0 1.800 -1.800 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 2.508 939 1.570 Erhaltene Boni und Zuschüsse 1.567 2.792 -1.225 Auflösung von Abgrenzungen 961 1.093 -133 Miet- und Betriebskostenerträge 453 425 28 Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 355 216 138 Kursgewinne 478 390 88 Erträge aus Versicherungsvergütungen und -entschädigungen 34 49 -15 Übrige sonstige Erträge 2.995 2.716 278 Sonstige betriebliche Erträge 9.351 10.421 -1.070 Die Veränderung der Boni und Zuschüsse steht in Verbindung mit Lieferantenzuschüssen der Division Frauenthal Handel für getätigte Werbeaufwendungen. Siehe dazu Punkt (37) wo die sonstigen Vertriebskosten eine ähnliche Entwicklung zeigen. Die höheren Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung einer Restrukturierungsrückstellung sowie nicht ausbezahlten Boni in der Division Frauenthal Automotive. 54 In den übrigen sonstigen Erträgen sind Zuschüsse der öffentlichen Hand iHv TEUR 17 (VJ: TEUR 672) enthalten, die nicht in den Perso- nalaufwendungen erfasst wurden. Weitere Informationen betreffend die öffentlichen Zuschüsse im Zusammenhang mit der Kurzarbeit und Erstattungen für COVID-19 Erkrankungen sind dem Kapitel (35) Personal zu entnehmen. (34) AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN Der Aufwand setzt sich aus den folgenden Beträgen zusammen: In den Materialaufwendungen sind Wertminderungen auf den Nettoveräußerungswert von Vorräten (VJ: TEUR 0) enthalten (siehe Punkt (24)). in TEUR 2021 2020 Veränderung Materialaufwendungen 703.007 595.934 107.073 Aufwendungen für bezogene Leistungen 36.602 29.347 7.254 Summe 739.609 625.281 114.327 (35) PERSONAL Die durchschnittliche Zahl der Arbeiter und Angestellten stellt sich wie folgt dar: in TEUR 2021 2020 Veränderung Arbeiter 1.833 1.905 -72 Angestellte 1.422 1.387 35 Summe 3.255 3.292 -37 Die Veränderung der durchschnittlichen Personalzahl ergibt sich einerseits durch die Reduktion um -59 in der Division Frauenthal Auto- motive aufgrund der Marktsituation im Geschäftsjahr 2021 und andererseits aufgrund des Anstiegs um +22 in der Division Frauenthal Handel aufgrund des Aufbaus der neuen Geschäftszweige Elektromaterial und Montage Services. Die Zusammensetzung des Personalaufwands stellt sich in folgender Tabelle dar: in TEUR 2021 2020 Veränderung Löhne und Gehälter 131.648 119.584 12.064 Aufwendungen für Abfertigungen 603 6.074 -5.471 Aufwendungen für Altersversorgung 3.505 2.628 877 Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 36.039 32.728 3.311 Sonstige Sozialaufwendungen 1.416 970 446 Personalaufwand 173.211 161.983 11.228 In den österreichischen Gesellschaften wurden aufgrund des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes (BMVG) sowie vertraglicher Zusagen beitragsorientierte Zahlungen in Höhe von TEUR 920 (VJ: TEUR 801) geleistet. Gemäß IAS 20 werden die geleisteten Zuschüsse aus öffentlicher Hand (Kurzarbeitsbeihilfen COVID-19) in den Konzerngesellschaften in der Position Löhne und Gehälter saldiert. Im Konzern wurden bzw. werden in den Ländern Deutschland und Österreich Zuschüsse der öffentlichen Hand für Kurzarbeit in Anspruch genommen. Im Personalaufwand wurden staatliche Zuschüsse in Zusammenhang mit der COVID-19-Krise Kurzarbeit sowie Erstattungen aufgrund von COVID-19 Erkrankungen iHv TEUR 1.104 (VJ: TEUR 11.255) sal- diert. Es gibt in diesem Zusammenhang keine unerfüllten Bedingungen und sonstigen Eventualverbindlichkeiten mit den staatlichen Unterstützungen. (36) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE GEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN Die Aufgliederung der Jahresabschreibungen nach einzelnen Posten ist im Anlagenspiegel ersichtlich. Hinsichtlich außerplanmäßiger Abschreibungen siehe Punkt (7), (19) und (20). 55 (37) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 2021 2020 Veränderung Frachtkosten 15.259 12.573 2.686 Fremdleistungen 9.113 8.137 976 Verwaltungskosten 8.503 7.612 890 Rechts- und Beratungsaufwendungen 4.348 3.912 436 Sonstige Vertriebskosten 5.129 5.906 -777 Geleastes Personal 428 1.425 -997 Reisekosten 1.626 1.347 278 Versicherungsaufwendungen 2.219 2.442 -223 Personalbeschaffung und Ausbildung 1.240 749 491 Fremdreparaturen 993 801 192 Forderungswertberichtigungen und -abschreibungen 2.661 1.593 1.068 Kursverluste 389 715 -326 Bankgebühren 506 476 30 Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 451 583 -132 Entsorgungskosten 258 313 -55 Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen und Ertrag fallen 158 234 -77 Übrige Aufwendungen 7.013 7.917 -903 Sonstige betriebliche Aufwendungen 60.293 56.736 3.557 Das Bild der sonstigen betrieblichen Aufwendungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verändert. Der Anstieg der Frachtkosten ist auf eine bessere konjunkturelle Lage insbesondere in der Sparte Frauenthal Handel zurückzuführen. Des Weiteren ist als Auswirkung der COVID-19-Pandemie auch ein Anstieg der Forderungswertberichtigungen und -abschreibungen zu verzeichnen. Die übrigen Auf- wendungen beinhalten vor allem Restrukturierungskosten sowie Kosten für Arbeitskleidung (COVID-19 Schutz). Folgende Leistungen wurden durch den Abschlussprüfer BDO Austria GmbH und dessen inländische Netzwerkgesellschaften an die Frauenthal-Gruppe erbracht (Wertangaben jeweils netto): in TEUR 2021 2020 Prüfung des Jahres- bzw. Konzernabschlusses 88 86 Andere Bestätigungsleistungen 236 233 Steuerberatungsleistungen 281 227 Sonstige Leistungen 46 50 Summe 652 596 (38) FINANZERFOLG in TEUR 2021 2020 Veränderung Zinserträge 1.450 481 969 Zinsaufwendungen -5.302 -7.653 2.351 Sonstige Finanzerträge 0 11 -11 Sonstige Finanzaufwendungen -98 -1 -98 Summe -3.950 -7.161 3.211 Die Veränderung der Zinserträge ergibt sich im Wesentlichen aus nicht realisierten Währungskurs Effekten. Dieselben Effekte wirken sich im Vergleich zum Vorjahr auch auf die Reduktion der Zinsaufwendungen aus, sowie einer geringeren Ausnutzung verfügbarer Kreditlinien. 56 (39) ERTRAGSTEUERN STEUERN VOM EINKOMMEN UND ERTRAG Der auf die Konzernmuttergesellschaft Frauenthal Holding AG anwendbare Steuersatz beträgt 25 %. In der Position „Ertragsteuern“ in Höhe von TEUR -4.186 (VJ: TEUR -3.856) entfallen TEUR -1.504 (VJ: TEUR -707) auf den laufenden Steueraufwand. Die Steuern aus Vorperioden iHv TEUR 183 (VJ: TEUR -982) sind vor allem auf geänderte ertragssteuerliche Beurteilungen vergangener Sachverhalte zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2021 wurden TEUR 1.369 (VJ: TEUR 413) an Steuern bezahlt. Aufgliederung der Brutto- und Nettobeträge der Gesamtergebnisrechnung: in TEUR 2021 2020 Gewinne und Verluste aus Zeitwertbewertung vor Steuern 0 91 Steuern 0 -22 Gewinne und Verluste aus Zeitwertbewertung nach Steuern 0 68 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen vor Steuern 190 2.207 Steuern -67 -691 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen nach Steuern 123 1.516 Hinsichtlich der Zusammensetzung der Steuerabgrenzung wird auf Punkt (23) verwiesen. Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern auf den in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesenen Aufwand an Ertragsteuern stellt sich wie folgt dar: ÜBERLEITUNG VOM GESETZLICHEN STEUERSATZ ENTSPRECHENDEN STEUERAUFWAND ZUM EFFEKTIVEN STEUERAUFWAND in TEUR 1-12/2021 1-12/2020 Ergebnis vor Steuern 18.316 -10.814 Steueraufwand/-ertrag zum entsprechenden Steuersatz von 25 % -4.579 2.704 Steuerliche Auswirkungen Steuern aus Vorperioden 183 -982 Nutzung bisher nicht aktivierter Verlustvorträge 1.181 524 Nicht aktivierte Verluste des Geschäftsjahres -78 -4.467 Veränderung Aktivierung von Verlustvorträgen und Beteiligungsabschreibungen 721 -1.369 Anpassung Ansatzdifferenzen nach IAS 12.29 -1.637 -2.923 Permanente steuerliche Differenzen und Sonstiges -387 1.141 Unterschiedliche Steuersätze der Tochterunternehmen 410 1.492 Steuersatzänderungen bei der Bewertung latenter Steuern 0 25 Gesamte Steuerliche Auswirkungen 393 -6.559 Effektive Steuerbelastung -4.186 -3.856 Laufende Steuern -1.504 -707 Steuern aus Vorperioden 183 -982 Latente Steuern -2.866 -2.167 Ertragsteuern laut Gesamtergebnisrechnung -4.186 -3.856 Effektiver Steuersatz 23 % -36% 57 (40) ERGEBNIS JE AKTIE Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt bei durchschnittlich gewichteten 8.651.491 Stück (VJ: 8.648.240 Stück) im Umlauf befindli- cher Aktien bei EUR 1,63 (VJ: EUR -1,70). Das verwässerte Ergebnis je Aktie liegt bei durchschnittlich gewichteten 8.651.491 Stück (VJ: 8.651.133 Stück) im Umlauf befindlicher Aktien bei EUR 1,63 (VJ: EUR -1,70). Im Jahr 2021 kommt es zu keinem Verwässerungseffekt aus dem Aktienoptionsprogramm (VJ: 2.893 Stück) (siehe Punkt (48)). Der Berechnung der Ergebnisse je Aktie wurden folgende Aktien und Ergebnisse zugrunde gelegt: in TEUR 2021 2020 Anzahl der ausgegebenen Aktien 9.434.990 9.434.990 Durchschnittlicher Bestand eigener Aktien -783.499 -786.750 Im Umlauf befindliche Aktien (= Anzahl der Aktien unverwässert) 8.651.491 8.648.240 Durchschnittlich ausstehende Aktienoptionen 0 2.893 Anzahl der Aktien verwässert 8.651.491 8.651.133 in TEUR 2021 2020 Ergebnis unverwässert/verwässert = den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis nach Steuern 14.130 -14.670 58 F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT) Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Die Nettogeldflüsse (Cashflows) werden nach den Bereichen der operativen Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Saldo der Nettogeldflüsse zeigt die Veränderung des Fonds der liquiden Mittel zum Ende des Geschäftsjahres. (41) KAPITALFLUSS AUS DEM ERGEBNIS Im Kapitalfluss aus dem Ergebnis wird der Jahresüberschuss/-fehlbetrag um nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge, um die Veränderung langfristiger Rückstellungen sowie um das Ergebnis aus den Anlageverkäufen bereinigt. Die Zinserträge enthalten keine aus wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten zugeflossenen Erträge. Sonstige zahlungswirksame Aufwendungen beinhalten unbare IFRS 16 Buchwertabgänge sowie COVID-19 Mietnachlässe im Vorjahr. (42) KAPITALFLUSS AUS DER OPERATIVEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT Ausgehend vom Kapitalfluss aus dem Ergebnis wird der Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit um die Veränderung der Mittelbindung im Working Capital bereinigt. (43) KAPITALFLUSS AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT Im Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit sind unter anderem Investitionen in das immaterielle Vermögen sowie in das Sachanlage- vermögen ausgewiesen. (44) KAPITALFLUSS AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT In diesem Bereich werden sämtliche Zu- und Abflüsse im Rahmen der Eigenkapital- und Fremdkapitalfinanzierung erfasst. Die Verände- rung der eigenen Aktien wird gemäß IAS 7.17 in der Kapitalflussrechnung aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die bezahlten und erhaltenen Zinsen und Steuern sind in der Kapitalflussrechnung aus dem Ergebnis ausgewiesen. Gemäß IAS 7 wird die Überleitungsrechnung des Kapitalflusses aus Finanzierungstätigkeit nachfolgend dargestellt: FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Zahlungsunwirksam in TEUR Bewertungs- kategorie Beizlegender Zeitwert * 31.12.2020 Buchwert 31.12.2020 Zahlungs- wirksamer Kapitalfluss Wechselkurs- änderung Änderungen beizulegender Zeitwert Effektiv- verzinsung IFRS 16 Sonstige Veränderun- gen ** Beizulegender Zeitwert * 31.12.2021 Buchwert 31.12.2021 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 62.154 62.154 4.016 -207 248 -20.837 45.374 45.374 Leasing FLAC 27.157 27.157 40 25.595 52.792 52.792 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 17.923 17.923 -11.956 186 0 19.459 25.612 25.612 Leasing FLAC 14.895 14.895 -16.712 0 16.878 15.061 15.061 Derivate FVTPL 34 34 -34 0 0 59 FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Zahlungsunwirksam in TEUR Bewertungs- kategorie Beizlegender Zeitwert * 31.12.2019 Buchwert 31.12.2019 Zahlungs- wirksamer Kapitalfluss Wechselkurs- änderung Änderungen beizulegender Zeitwert Effektiv- verzinsung IFRS 16 Sonstige Veränderun- gen ** Beizulegender Zeitwert * 31.12.2020 Buchwert 31.12.2020 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 66.048 66.048 29.379 378 354 -34.005 62.154 62.154 Leasing FLAC 16.962 16.962 -1 10.195 27.157 27.157 Derivate FVTPL 173 173 -139 -34 0 0 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 29.671 29.671 -46.878 -42 0 35.172 17.923 17.923 Leasing FLAC 15.123 15.123 -16.741 -36 16.549 14.895 14.895 Derivate FVTPL 0 0 34 34 34 * Die Finanzverbindlichkeiten sind weitestgehend variabel verzinst. Die Bonität des Unternehmens ist in diesen Konditionen berücksichtigt und daher stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. ** Sonstige Veränderungen umfassen zahlungsunwirksame Bewegungen und unbare Zinsen, die in der Kapitalflussrechnung als Kapitalfluss aus dem Ergebnis dargestellt werden. 2021 und 2020 handelt es sich im Wesentlichen um Änderungen in der Darstellung der Fristigkeiten. G. SONSTIGE ANGABEN (45) FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOBERICHTERSTATTUNG Der Frauenthal Konzern hält originäre Finanzinstrumente, wozu insbesondere Finanzinstrumente wie Wertpapiere, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Grundgeschäfte), Guthaben bei Kreditinstituten, kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten und Ver- bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zählen. Der Bestand der originären Finanzinstrumente ist in der Konzernbilanz aus- gewiesen. LIQUIDITÄTSRISIKO Das Liquiditätsrisiko ist durch die Kapitalflussstruktur der operativen Bereiche sowie der ausreichend bestehenden Kreditrahmen relativ gering. Der Liquiditätsbedarf für das laufende operative Geschäft im Konzern kann aus dem laufenden Kapitalfluss gedeckt werden und wird im Rahmen der Treasury-Funktion der Holding gesteuert. Das Liquiditätsrisiko der Gesellschaft ist als gering einzustufen, da der Gesellschaft zum Bilanzstichtag TEUR 144.070 (VJ: TEUR 176.293) verfügbare Banklinien zur Verfügung stehen, davon Guthaben bei Kreditinstituten TEUR 48.492 (VJ: TEUR 54.027) sowie nicht ausgenutzte Banklinien von TEUR 95.578 (VJ: TEUR 122.265), davon auf Ebene der Muttergesellschaft Frauenthal Holding AG kurzfristig TEUR 24.000 (VJ: TEUR 24.925). Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehun- gen. Das ausgenutzte Factoringvolumen in der Frauenthal-Gruppe beträgt TEUR 75.858 (VJ: TEUR 64.658). Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von österreichischen Banken auf CGU Ebene der Division Frauenthal Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene CGU Frauenthal Gnotec von MEUR 16,1 (VJ: MEUR 21,2) gesichert. Der chinesische Standort der CGU Frauenthal Gnotec hat im Berichtsjahr Betriebsmittellinien von MEUR 1,8 (VJ: MEUR 1,6) von vier lokalen chinesischen Banken erhalten. Für die Finanzierungen wurden umfangreiche, jedoch übliche Sicherheiten gewährt. Die Sicherungsverträge betreffen die Vermögens- werte Sachanlagevermögen, Forderungen, Vorräte und Zahlungsmittel und haben eine Laufzeit bis 2028. Die Planannahmen für die Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel lassen aus der operativen Geschäftstätigkeit einen positiven Kapitalfluss erwarten, wobei zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses die weiteren Auswirkungen der COVID- 19-Pandemie und des Ukraine Krieges noch nicht final determiniert werden können. Die Liquiditätssituation auf Gruppenebene wird durch die erwähnten Faktoren zwar belastet und wird zusätzlich saisonal schwanken, es wird aber in Hinblick im Sinne des going concerns kein Liquiditätsengpass erwartet. Für akquisitionsgetriebenes Wachstum ist die Eigenkapital- / Liquiditätsausstattung ein limitierender Faktor und für weiteres Wachstum durch Akquisition sind Kapitalmaßnahmen erforderlich. 60 Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten ersichtlich: in TEUR Buchwert 31.12.2021 Cash Flow 2022 Cash Flow 2023 Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 246.978 2.394 148.811 1.779 18.000 Finanzverbindlichkeiten 70.986 1.289 25.612 886 9.828 Leasingverbindlichkeiten 67.854 1.106 15.061 893 8.172 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 96.789 0 96.789 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 11.349 0 11.349 0 0 in TEUR Cash Flow 2024-26 Cash Flow 2027ff. Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 3.137 50.771 1.614 29.644 Finanzverbindlichkeiten 1.261 31.012 248 4.783 Leasingverbindlichkeiten 1.876 19.759 1.366 24.861 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0 Einbezogen wurden alle Instrumente, die am Stichtag zum 31. Dezember 2021 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen ver- traglich vereinbart waren. Budgetzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten sind nicht einbezogen worden. Die Fremdwährungs- beträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet. Die Vergleichszahlen für 2020 stellen sich wie folgt dar: in TEUR Buchwert 31.12.2020 Cash Flow 2021 Cash Flow 2022 Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 216.927 2.039 127.615 1.663 19.372 Finanzverbindlichkeiten 80.077 1.390 17.923 1.233 11.078 Leasingverbindlichkeiten 42.052 649 14.895 430 8.294 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 86.912 0 86.912 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 7.885 0 7.885 0 0 in TEUR Cash Flow 2023-25 Cash Flow 2026ff. Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 2.918 54.732 745 15.561 Finanzverbindlichkeiten 2.403 37.248 704 14.181 Leasingverbindlichkeiten 515 17.484 42 1.379 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0 ZINSÄNDERUNGSRISIKO Das wichtigste Zinsänderungsrisiko des Konzerns geht auf langfristige Kreditaufnahmen mit variablen Zinsen zurück. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird durch variabel und fix verzinste Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und durch variabel verzinste Finanzierungen von österreichischen Banken auf CGU Ebene der Division Frauenthal Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene CGU Frauenthal Gnotec gesichert. Die Kredite sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working Capital Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien im Konzern zur Verfügung. Zum 31. Dezember 2021 betragen die langfristigen Finanzverbindlichkeiten TEUR 45.374 (VJ: TEUR 62.154) und die kurzfristigen Finanzierungsvereinbarungen TEUR 25.612 (VJ: TEUR 17.923). 61 Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2021 von Relevanz, da die Zinsbasis über- wiegend variabel auf EURIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend über- wacht. Mit 31.12.2021 sind keine derivativen Finanzinstrumente vorhanden. Weitere Informationen zu den derivativen Finanzinstru- menten unter Punkt (16) und (29). Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Im Sinne von IFRS 7 unterliegen die oben dargestellten, zu fortgeführten Anschaf- fungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken. Zinsänderungsrisiken aus variabel verzinslichen Finanzinstrumenten werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Wenn der Marktzinssatz der variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2021 um 100 Basispunkte höher gewesen wäre, wäre das Ergebnis um etwa TEUR 807 (VJ: TEUR 1.091) geringer gewesen. AUSFALLS- UND KREDITRISIKO/ABSICHERUNGEN Dem Ausfalls- und Kreditrisiko von Forderungen und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Vertragspartner wird in beiden Divisionen durch regelmäßige Kreditprüfungen entsprochen. Eine Analyse von Europas Gläubigerschutzorganisation Creditreform hat gezeigt, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen im Jahr 2021 auf ein Rekordniveau gesunken ist, und auch Privatinsolvenzen gab es so wenig wie zuletzt im Jahr 2006. Wir gehen jedoch davon aus, dass die große Insolvenzwelle im Jahr 2022 bevorsteht, spätestens dann, wenn staatliche Unterstützungen und Stundungen nachlassen, was sich durch einen Anstieg der Insolvenzanträge Ende 2021 bereits an- gedeutet hat. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden lau- fend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungs- ausfallrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert. In der Division Frauenthal Handel wird durch den Einsatz von Kreditversicherungen das Ausfalls- und Kreditrisiko abgefedert. Forde- rungen mit einem erhöhten Ausfallsrisiko werden einzelwertberichtigt. Durch die COVID-19-Krise gab es im Geschäftsjahr 2021 einen Anstieg der vorgenommenen Wertberichtigungen. In der Division Frauenthal Automotive werden üblicherweise Ein- oder Mehrjahresverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, die Liefermengen für den Gesamtzeitraum aber nicht verbindlich festlegen. Der Abschluss bzw. die Verlänge- rung von solchen Verträgen hängt von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab, die primär durch die Preise der angebotenen Pro- dukte, aber auch durch die Lieferfähigkeit, logistische und qualitative Verlässlichkeit und durch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Kunden bei Neuentwicklungen bestimmt wird. Deshalb werden Produktqualität, Liefertreue und Kundenzufriedenheit laufend beobachtet, um bei auffallenden Zielabweichungen schnell reagieren zu können. Das Debitorenmanagement wurde deshalb bereits in den Vorjahren verstärkt und zentralisiert. Die Basis hierfür bildet eine detaillierte Überwachung aller Zahlungsverzögerungen. Der Vorstand wird über wesentliche Unregelmäßigkeiten monatlich informiert, gleichzei- tig werden entsprechende Maßnahmen auf allen beteiligten Ebenen gesetzt, sodass jede Rechnung vom kaufmännischen Außendienst verfolgt werden kann. Auch im laufenden Geschäftsjahr werden die Entwicklungen der CDS-Spreads der wichtigsten Kunden monatlich beobachtet. Ein Credit Default Swap ist ein Finanzprodukt, mit dem Ausfallsrisiken gehandelt werden. Die am Markt gehandelte Prämie (CDS-Spread) spiegelt die Einschätzung der Bonität wider. In der Division Frauenthal Automotive wird mit großen internationalen Kunden Factoring betrieben, wobei hier das Risiko des Zah- lungsausfalls überwiegend auf die Factoring-Gesellschaften übertragen wurde. In der Division Frauenthal Handel wird im Geschäftsbereich Haustechnik eine Vielzahl von gewerblichen Kunden, wie Installations- unternehmen für Sanitär, Heizungs- und Lüftungstechnik, Unternehmen im Anlagenbau sowie Kunden aus dem Baunebengewerbe bedient. Im Geschäftsbereich Kontinentale sind vorrangig Kunden aus dem Kommunalbereich sowie Industrieunternehmen tätig. Das Unternehmen steht mit über 5.000 Kunden in Österreich in regelmäßiger Geschäftsverbindung, wobei es zu, vor allem für die Installa- tionsbranche und für die kleinen Unternehmensgrößen, charakteristischen Zahlungsausfallsrisiken kommen kann. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind vorteilhafte Einkaufsbedingungen für das Sortiment, die logistische Leistungsfähigkeit wie rasche Warenverfügbarkeit und fehlerfreie Belieferung an die Baustelle sowie die Vorfinanzierung durch den Materiallieferanten. Eine Differenzierung über das Produkt ist mit Ausnahme von Eigenmarken nicht möglich, daher kann der Wettbewerb zwischen den Groß- 62 händlern bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem erheblichen Preisverfall führen. Folgende Absicherungen sind in der Division Frauenthal Handel zu nennen: Zur frühzeitigen Erkennung, zur Bewertung und zum rich- tigen Umgang mit bestehenden Risiken wird eine spezialisierte Steuerungs- und Kontrollsoftware verwendet. Dem Ausfalls- und Kreditrisiko und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Kunden wird durch regelmäßige Bonitäts- und Kreditlimitüber- prüfungen, durch aktives Kreditmanagement, die interne Vergabe von Kreditlimits sowie durch Kreditversicherungen von wesentlichen Teilen der Kundenforderungen entsprochen. Nennenswerte Risiken aus Großprojekten bzw. Klumpenrisiken bestehen aufgrund der großen Anzahl an Kundenbeziehungen nicht. Dieses Risikomanagementsystem ist integrierter Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses. Weiters ist Sicherheit der Informationstechnologie in der Frauenthal Handel Gruppe ein wichtiges Thema. Dem wird durch State-of- the-Art-Technologien, vor allem für Datensicherung und Firewall, einem hochverfügbaren Rechenzentrum in Verbindung mit redun- danten Leitungen und Katastrophenplanung Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko entspricht dem Buchwert der finanziellen Vermögenswerte. WÄHRUNGSÄNDERUNGSRISIKO Die wesentlichen Kunden der Frauenthal-Gruppe sowie die Hauptproduktionsstätten befinden sich im Euroraum. Folglich wird das Währungsrisiko der Frauenthal-Gruppe aus der laufenden operativen Tätigkeit als gering eingeschätzt. Die wesentlichsten Risiken betreffen Tätigkeiten und Cashflows in SEK. Die Entwicklung der SEK wird laufend beobachtet. Auf Basis der Erkenntnisse werden gegebenenfalls Absicherungsgeschäfte getätigt. Diese Währungsrisiken sind daher ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Zusätzlich könnten diese bei Bedarf abgesichert werden. Auf Basis der nachfolgend dargestellten zum Stichtag aushaftenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Fremd- währung ergeben sich bei Änderung der wesentlichen Fremdwährungen folgende Auswirkungen auf das Ergebnis und entsprechend auf das Eigenkapital: TRANSLATIONSRISIKO 2021 Summe in lokaler Währung (in Tausend) Summe in TEUR Exposure in TEUR mögliche Gewinne in TEUR mögliche Verluste in TEUR* TCZK Forderungen 9.759 393 393 44 -36 Verbindlichkeiten 0 0 TUSD Forderungen 1.131 998 964 107 -88 Verbindlichkeiten 39 35 TSEK Forderungen 3.689 360 -195 -22 18 Verbindlichkeiten 5.685 555 TEUR Forderungen 602 602 -985 90 -109 Verbindlichkeiten 1.587 1.587 SUMME 176 219 -215 * Annahme: Kursänderung jeweils um +/- 10 % Die Beträge in den Währungen CNY und HKD sind unbedeutend. 63 ZEITWERTE In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte, die Zeitwerte und die Bewertungskategorien der finanziellen Vermögenswerte und Ver- bindlichkeiten dargestellt. Der Zeitwert der übrigen originären Finanzinstrumente entspricht aufgrund der täglichen beziehungsweise kurzfristigen Fälligkeiten im Wesentlichen dem Buchwert. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE in TEUR Bewertungs- kategorie nach IFRS 9 ** Beizulegender Zeitwert 31.12.2021 Buchwert 31.12.2021 Beizulegender Zeitwert 31.12.2020 Buchwert 31.12.2020 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 2.189 2.189 2.288 2.288 davon Wertpapiere FVTPL 2.189 2.189 2.288 2.288 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC * 33.792 * 24.499 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen AC * 8 * 3 Sonstige finanzielle Forderungen AC * 12.638 * 13.083 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC * 48.492 * 54.027 Beteiligung an anderen Unternehmen FVTPL 40 40 40 40 davon aggregiert nach Bewertungskategorie IFRS 9 At Amortised Cost AC 94.930 91.612 Fair value through Profit and Loss FVTPL 2.229 2.229 2.328 2.328 FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN in TEUR Bewertungs- kategorie nach IFRS 9 ** Beizulegender Zeitwert 31.12.2021 Buchwert 31.12.2021 Beizulegender Zeitwert 31.12.2020 Buchwert 31.12.2020 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten AC 45.374 1) 45.374 62.154 1) 62.154 Leasingverbindlichkeiten AC 52.792 52.792 27.157 27.157 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten AC 25.612 1) 25.612 17.923 1) 17.923 Leasingverbindlichkeiten AC 15.061 15.061 14.895 14.895 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC * 96.789 * 86.912 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC * 11.349 * 7.885 davon Derivate FVTPL 0 0 34 34 davon aggregiert nach Bewertungskategorie IFRS 9 At Amortised Cost AC 0 246.978 0 216.927 Fair Value Through Profit and Loss FVTPL 0 0 34 34 1) Die Finanzverbindlichkeiten sind weitestgehend variabel verzinst. Die Bonität des Unternehmens ist in diesen Konditionen berücksichtigt und daher stellt der Buchwert wie bei den übrigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten einen angemessenen Näherungswert für den beizu- legenden Zeitwert dieser Finanzinstrumente dar. * Der Buchwert stellt gemäß IFRS 7.29 einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. ** AC (At Amortised Cost): Fortgeführte Anschaffungskosten FVTPL (Fair Value Through Profit and Loss): Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet 64 Die folgenden Finanzinstrumente wurden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, sie können folgenden Zeitwerthierarchien zugeord- net werden: ZEITWERTHIERARCHIE in TEUR Bewertungs- kategorie nach IFRS 9 ** Beizulegender Zeitwert 31.12.2021 Buchwert 31.12.2021 Beizulegender Zeitwert 31.12.2020 Buchwert 31.12.2020 1. Stufe Wertpapiere FVTPL 2.189 2.189 2.288 2.288 2. Stufe Derivate FVTPL 0 0 34 34 ** FVTPL (Fair Value Through Profit and Loss): Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet in TEUR Bewertungs- kategorie nach IFRS 9 Nettoergebnisse 2021 Nettoergebnisse 2020 At Amortised Cost – Aktiva AC -2.559 -1.124 - Wertberichtigungen -4.197 -1.376 - Kursgewinne und -verluste 89 -325 - Finanzerträge 1.549 577 At Amortised Cost – Passiva AC -5.268 -7.514 - Zinsaufwendungen -5.268 -7.514 at fair value through profit or loss FVTPL -133 -235 - Veränderung aus Wertpapieren -99 -96 - Zinsaufwendungen Swap -34 -139 (46) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG In der Frauenthal-Gruppe werden die Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel als operative Segmente geführt und über das EBIT gesteuert. Die Klassifizierung in die einzelnen Segmente erfolgt aufgrund des internen Reportings und der Unter- schiede zwischen den produzierten und vertriebenen Produkten und Dienstleistungen. Frauenthal Handel vertreibt die führenden Sanitär-, Heizungs-, Installationstechnik- und Elektromaterialmarken sowie die Eigenmarken ALVA und die Exklusivmarke Passion. Frauenthal Automotive ist als Zulieferer für Hersteller von Nutzfahrzeugen und PKW tätig. Das Produktionsprogramm umfasst die Her- stellung von Pleuel, Ausgleichswellen, Press- und Schweißkomponenten und Druckluftbehältern für Bremssysteme. Die Produktions- standorte befinden sich in Deutschland, Tschechien, Slowakei, Schweden, China und den USA. Die Intrasegmentumsätze umfassen im Wesentlichen Managementleistungen und Kostenumlagen der Holdinggesellschaften, die nach festen Stundensätzen bzw. nach der Kostenaufschlagsmethode bewertet werden. Die detaillierten Angaben zur Segmentberichterstattung sind in einer gesonderten Übersichtstabelle ersichtlich. In der Tabelle Umsatz in Regionen nach Endkunden erfolgte die Zuweisung der Umsätze nach dem Sitz des Kunden. Die dort angegebenen Umsätze ent- sprechen den Angaben des IFRS 8.33. (47) ZIELE DES EIGENKAPITALMANAGEMENTS Ziele des Eigenkapitalmanagements des Konzerns sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung sowie die Erhaltung einer ad- äquaten Eigenkapitalquote von etwa 30 % im IFRS-Konzernabschluss. Zum Bilanzstichtag konnte ein Eigenkapital von TEUR 128.606 (VJ: TEUR 114.404) ausgewiesen werden. Die Eigenkapitalquote bleibt im Vergleich zum Vorjahr gleich bei 25,9 %. Frauenthal ist ein auf Wachstum ausgerichtetes Unternehmen, was sich in der Unternehmensstrategie widerspiegelt. Bei der Gestal- tung der Dividendenpolitik steht die finanzielle Vorsorge für die Finanzierung der Wachstumsstrategie im Vordergrund. 65 Das Net Gearing – bei dem das Konzerneigenkapital in Verhältnis zum Risiko (der Verschuldung) gesetzt wird – ist 2021 von 59,11 % auf 70,25 % gestiegen, da die Finanzleasingverbindlichkeiten gestiegen sind. Die Nettoverschuldung erhöht sich somit von TEUR 67.600 auf TEUR 90.343. Die Nettoverschuldung setzt sich aus lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf der Passivseite sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten auf der Aktivseite zusammen. Die verzinslichen Nettoschulden sind, die um verzinsliche Aktiva saldierten verzinslichen Schulden. Wirtschaftliches Eigenkapital ist das bilanzielle Eigenkapital. 2017 2018 2019 2020 2021 Finanzverbindlichkeiten 113.885 100.873 127.805 122.127 138.840 Vendor Loan 7.129 7.030 0 0 0 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -26.714 -27.988 -40.325 -54.027 -48.492 Gewährte Darlehen -1.005 -500 -500 -500 -5 Verschuldung 93.295 79.414 86.979 67.600 90.343 Gearing Ratio in % 98,84 % 71,88 % 68,69 % 59,11 % 70,25 % (48) AKTIENOPTIONSPROGRAMM Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2016 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Bei diesem Programm erfolgten die letzten mög- lichen Ausübungen im Jahr 2019, somit gibt es zum Bilanzstichtag keine (2020: keine) bezugsberechtigten Teilnehmer. Am 20. April 2016 wurde ein weiteres fünfjähriges Aktienoptionsprogramm im Hinblick auf das auslaufende erste Aktienoptions- programm beschlossen. Einbezogen sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder und weitere ungefähr 10 bis 15 Führungskräfte der Frau- enthal-Gruppe. Auf Basis einer diskretionären Entscheidung des Aufsichtsrats der Frauenthal Holding AG können im Rahmen des Aktienoptionsprogramms jedem Programmteilnehmer für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2016 bis 2021 jährlich bis zu höchstens 10.000 Stück Optionen, die zum Bezug von je einer auf Inhaber lautenden, nennwertlosen Stückaktie der Frauenthal Holding AG zum Bezugspreis von EUR 2,00 je Aktie berechtigen, gewährt werden. Gewährte Optionen sind nicht übertragbar und sind nach Ablauf von drei Jahren ab Zuteilung drei Wochen lang ausschließlich vom Begünstigten höchstpersönlich ausübbar. Für die so erworbenen Aktien soll eine Behaltefrist von 36 Monaten gelten. Als besonderer langfristiger Anreiz soll weiters im Ermessen des Aufsichtsrats die Möglichkeit bestehen, TOP-Führungskräften davon abweichend im Jahr des Ablaufs einer allfälligen Funktionsperio- de jeweils bis zu höchstens 50.000 Stück Optionen zuzuteilen und für diese Optionen abweichende Ausübungs- und Behaltefristen festzulegen, insbesondere wenn sie in der ablaufenden Funktionsperiode maßgeblich zum Shareholder-Value und zum Erfolg der Frauenthal-Gruppe beigetragen haben. Insgesamt können unter dem Aktienoptionsprogramm maximal 250.000 Aktienoptionen zu- geteilt werden. Es wurden im Jahr 2021 keine Optionen gewährt und es sind keine ausübbaren Optionen mehr vorhanden. Aufgrund dessen ist kein Schätzwert anzugeben. Die ausübbaren Aktienoptionen haben sich wie folgt entwickelt: in TEUR 2021 2020 Stand 1.1. 0 10.000 ausgeübte Optionen 0 -10.000 Stand 31.12. 0 0 Die Anzahl der insgesamt bis 31.12.2021 gewährten bzw. im Jahr 2021 gewährten bzw. ausgeübten Optionen teilen sich für folgende Gruppen wie folgt auf: Gruppe Anzahl insgesamt gewährte Optionen Anzahl gewährte Optionen in 2021 Anzahl ausgeübte Optionen in 2021 Davon ausübbar zum 31.12.2021 Arbeitnehmer 10.000 Stück 0 Stück 0 Stück 0 Stück leitende Angestellte 100.000 Stück 0 Stück 0 Stück 0 Stück Dr. Martin Sailer 40.000 Stück 0 Stück 0 Stück 0 Stück Gesamt 150.000 Stück 0 Stück 0 Stück 0 Stück Die gewährten Optionen sind jeweils ab dem dritten Jahrestag ab jeweiliger Zuteilung bis zum Ablauf desselben Geschäftsjahrs aus- 66 übbar. Im Falle des Übertritts in den Ruhestand gemäß den jeweils anwendbaren gesetzlichen Bestimmungen ist der Planteilnehmer berechtigt, alle bis zu dem Termin des Übertritts in den Ruhestand zugeteilte Optionen sofort auszuüben. Übt er die Optionen nicht innerhalb von drei Monaten ab Übertritt in den Ruhestand aus, so verfallen alle zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen. Im Fall des Ablebens oder im Fall des Ausscheidens eines Planteilnehmers wegen Berufsunfähigkeit werden alle bis dahin zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen mit ihrem Wert zu diesem Termin in bar abgerufen. Für den Fall, dass der Wert der Optionen negativ sein sollte, erfolgt keine Abfindung. Für die aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien gilt eine Behaltefrist von 36 Monaten. Jeder Teilnehmer am Aktien- optionsplan ist aber berechtigt, so viele der aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien vor Ablauf der Behaltefrist – aber nicht während der regulären oder im Einzelfall verhängten Handelssperren – zu verkaufen, wie erforderlich ist, damit er oder sie seine oder ihre persönliche Einkommensteuer in Bezug auf die Ausübung der Optionen aus dem Netto-Veräußerungserlös (d.h. abzüglich allfälliger Steuern auf den Veräußerungserlös) entrichten kann. Im Fall des Übertritts in den Ruhestand oder des Ausscheidens infolge Berufsunfähigkeit ist der Planteilnehmer berechtigt, alle aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien nach Übertritt in den Ruhestand oder nach Ausscheiden infolge Berufsunfähigkeit, aber vor Ablauf der Behaltefrist zu veräußern. Alle Optionen sind nicht übertragbar. Im Geschäftsjahr 2021 wurden 0 Stück (VJ: 0 Stück) auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktien an Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und an weitere Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe gewährt. Es gilt eine Behaltefrist von drei Jahren ab Ausübung der Optionen. Es wurden im Geschäftsjahr 2021 0 Stück für leitende Angestellte (VJ: 10.000 Stück) ausgeübt. Der beizulegende Zeitwert der gewährten Optionen wurde als Personalaufwand erfasst, wobei die Gegenbuchung im Eigenkapital erfolgt. Der beizulegende Zeitwert wird am Tag der Gewährung bestimmt und über einen Zeitraum verteilt, über den die Mitarbeiter den bedingungslosen Anspruch auf die gewährten Optionen erwerben (Erdienungszeitraum). (49) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aktuell aus vier (VJ: fünf) von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und zwei (VJ: drei) vom Konzernbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Im Geschäftsjahr 2021 bestand der Aufsichtsrat, gewählt von der Hauptversammlung, aus den folgenden Mitgliedern: Dipl.-Bw Claudia Beermann Vorsitzende seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 19. Juni 2019 Mag. Johann Schallert Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Mitglied seit 20. Mai 2015 bis 11. Juni 2021 Dr. Andreas Staribacher Stellvertreter der Vorsitzenden seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 5. Juni 2018 Dr. Dietmar Kubis Stellvertreter des Vorsitzenden seit 27. Juni 2016 Mitglied seit 10. Februar 1999 bis 11. Juni 2021 Dr. Johannes Strohmayer Mitglied seit 2. Juni 2010 Dr. Christian Tassul Mitglied seit 11. Juni 2021 Im Geschäftsjahr 2021 hat der Konzernbetriebsrat August Enzian und Thomas Zwettler als Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt: August Enzian Mitglied seit 27. September 2010 Thomas Zwettler Mitglied seit 1. Jänner 2015 Klaus Kreitschek Mitglied seit 1. Dezember 2019 bis 11. Juni 2021 67 Die Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für das Berichtsjahr TEUR 124 (VJ: TEUR 123). Die Vorstände der Frauenthal Holding AG sind: Dr. Hannes Winkler Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Mag. Erika Hochrieser Mitglied seit 5. Juni 2018 DI Michael Ostermann Mitglied seit 1. Jänner 2021 Dr. Martin Sailer Mitglied seit 25. September 2008 bis 11. Jänner 2021 Im Geschäftsjahr 2021 betragen die Bruttobezüge inklusive Pensionskassenzahlungen und Versicherungsbeiträge für die Vorstandsmit- glieder der Frauenthal Holding AG TEUR 1.426, davon fixe Vergütung TEUR 1.043, davon Ausgleichszahlung TEUR 220, davon variable Vergütung TEUR 119, davon Pensionskassenzahlungen TEUR 37 und davon Versicherungsbeiträge TEUR 7 (VJ: Insgesamt TEUR 1.283, davon fixe Vergütung TEUR 1.074, davon variable Vergütung TEUR 175, davon Pensionskassenzahlungen TEUR 30 und davon Ver- sicherungsbeiträge TEUR 4). In den fixen Vergütungen sind TEUR 403 (VJ: TEUR 429) für die Verrechnung des Vorstandsvorsitzenden aus einem Dienstleistungsvertrag mit der Ventana Holding GmbH enthalten. Dem Vorstand wurden so wie im Vorjahr keine Optionen gewährt. Vom Vorstand wurden so wie im Vorjahr keine Optionen, die für die Funktion als Vorstand gewährt wurden, ausgeübt. Für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG betrugen die Zahlun- gen in die Mitarbeitervorsorgekasse im Geschäftsjahr 2021 TEUR 10 (VJ: TEUR 14). Die Auszahlung der Altersversorgung ist an keine Leistungskriterien gebunden. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche. Die Vorstandsvergütung besteht aus einem fixen Basisgehalt sowie aus einem variablen erfolgsabhängigen Bestandteil von TEUR 0 bis zu maximal TEUR 165 brutto jährlich, welcher sich nach der persönlichen Leistung jedes Vorstandsmitglieds richtet, sofern ein er- folgsabhängiger Bestandteil vereinbart wurde. Dieser variable Anteil setzt sich aus qualitativen und quantitativen Zielvereinbarungen zusammen. Die quantitativen Ziele umfassen Kriterien der Budgeterreichung und der Liquidität. Die qualitativen Ziele sind für einzelne Geschäftsbereiche, für das Gesamtunternehmen sowie Führungs- und Personalentwicklung vereinbart. Die Frauenthal Holding AG hat für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte im Konzern eine „Directors and Officers“ (D&O)-Ver- sicherung abgeschlossen. Die Kosten dafür belaufen sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR 51 (VJ: TEUR 41). (50) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN ODER PERSONEN Die Ventana Holding GmbH, die EPE European Private Equity S.A. („EPE S.A.“) und Herr Dr. Hannes Winkler kontrollieren gemeinsam (mittelbar und unmittelbar) die Tridelta HEAL Beteiligungsgesellschaft S.A. („Tridelta S.A.“), welche wiederum mittelbar (über die FT Holding GmbH) eine Beteiligung von 5.922.916 Aktien, somit eine Beteiligung im Ausmaß von 62,78 % des Grundkapitals und der Stimmrechte der Frauenthal Holding AG hält (8,30 % des Grundkapitals der Frauenthal Holding AG werden von dieser als eigene Ak- tien gehalten, 28,92 % befinden sich im Streubesitz, 0,19 % werden direkt von der Ventana Holding GmbH gehalten). Der Konzernab- schluss der Frauenthal Holding AG, Wien, wird in den Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH, Wien, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen erstellt, miteinbezogen. Weiterführende Informationen zur Beteiligungsstruktur sind auf der Frauenthal Homepage unter Investor Relations abrufbar. Zwischen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe und nahestehenden Unternehmen sowie Personen bestehen Geschäftsbeziehungen im Miet- und Dienstleistungsbereich, deren Gesamtvolumen im Geschäftsjahr 2021 TEUR 4.627 (VJ: TEUR 5.148) betrug. Gesellschaften der Validus-Gruppe verrechneten Nettomieten in Höhe von TEUR 4.213 (VJ: TEUR 4.719) für Büro-, Gewerbe- und Lagerflächen der SHT Haustechnik GmbH sowie für den Standort am Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, wo sämtliche Konzernbereiche der Frauenthal Holding AG sowie die oberste Leitung der Division Frauenthal Automotive eingemietet sind. Die Reduktion im Vergleich zum Vorjahr ist auf die Kündigung eines Objektes zurückzuführen. Zusätzlich zu den Nettomieten werden die Betriebskosten weiter- belastet. Die Miethöhe orientiert sich überall an marktüblichen Preisen und wurde einem Fremdvergleich unterzogen, der durch ex- terne Gutachten bestätigt ist. Validus Immobilienholding GmbH samt den ihr zuzurechnenden Tochtergesellschaften steht Dr. Hannes Winkler nahe. Die Vergütung für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Hannes Winkler wurde in Höhe von TEUR 403 (VJ: TEUR 429) von Ventana Holding GmbH an Frauenthal Holding AG verrechnet. Es handelt sich um eine fixe Vergütung, Dr. Winkler hat keinen variablen Remuneration- bestandteil im Gegensatz zu den anderen Vorstandsmitgliedern und nimmt nicht am Aktienoptionsprogramm teil. Im Gegenzug verrechneten Unternehmen der Frauenthal-Gruppe für EDV-Dienstleistungen TEUR 8 (VJ: TEUR 9). Es wurden im Ge- 68 schäftsjahr 2021 Beratungsleistungen durch Frieders, Tassul & Partner iHv 11 TEUR in Anspruch genommen. Die oben angeführten Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu fremdüblichen Konditionen getätigt worden. (51) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE NACH DEM BILANZSTICHTAG UKRAINE-RUSSLAND-KRIEG Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 27. April 2022 gab es we- sentliche Auswirkungen aufgrund der Invasion durch die russische Armee in der Ukraine, die ab dem 24. Februar 2022 erfolgte. Aufgrund des Ukraine-Russland-Krieges sind beide Divisionen mit steigenden Energiekosten und Preissteigerungen konfrontiert. Da- rüber hinaus kommt es zu signifikanten Störungen der Lieferketten, mit möglicherweise massiven Auswirkungen auf die Automo- bilindustrie. Erste Kundenwerke der Division Frauenthal Automotive mussten bereits schließen bzw. mit signifikant reduzierter Kapazität weiterarbeiten. Auswirkungen auf die eigenen Werke werden täglich neu analysiert. Es werden Gespräche mit Kunden und Lieferanten geführt und es wird nach alternativen Lieferanten gesucht. Der hohe Auftragsstand bei den OEM’s kann derzeit Markt- schwankungen kompensieren. Die Division Frauenthal Handel ist vor allem durch höhere Treibstoffkosten im Fuhrpark und höhere Heiz- und Stromkosten be- troffen. Weiters ist mit Preiserhöhungen bei der Handelsware zu rechnen – hier wird versucht die Lagerbestände zu erhöhen, um den kommenden Lieferengpässen entgegenzuwirken. Zusätzlich wurde der Warenbezug von ukrainischen Lieferanten auf andere Lieferanten gedreht. Aufgrund der Vielzahl und der wesentlichen Auswirkungen der verhängten Sanktionen gegen Russland ist davon auszugehen, dass diese längerfristig bestehen bleiben. Die aktuelle Kriegssituation bleibt angespannt, sodass ein potenzielles Ende nicht abgeschätzt werden kann. Negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der Frauenthal-Gruppe durch den Russland-Ukraine Konflikt und einer mög- lichen weiteren Eskalation können nicht ausgeschlossen werden. Der Umfang der Auswirkungen kann jedoch zum Zeitpunkt der Be- richterstellung nicht mit hinreichender Sicherheit eingeschätzt werden. Die weitere Entwicklung des Ukraine-Russland-Krieges erfordert eine laufende Neubewertung der Situation. STUFENWEISE SENKUNG DES KÖRPERSCHAFTSTEUERSATZES IN ÖSTERREICH Zusätzlich wurde zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 27. April 2022 die ökosoziale Steuerreform am 20. Jänner 2022 in Österreich beschlossen. Diese sieht unter anderem eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes von 25 % auf 23 % vor (für das Jahr 2023: 24 % und ab dem Jahr 2024 23 %). In der österreichischen Steuergruppe ergibt sich im Geschäftsjahr 2021 bei einem Körperschaftsteuersatz von 25 % ein latenter Steuer- aufwand iHv MEUR -2,6 – bei einer Berechnung mit 24 % würde der latente Steueraufwand MEUR -2,8 und bei 23 % MEUR -3,1 in der österreichischen Steuergruppe betragen. Im Gesamtkonzern belaufen sich die latenten Steuern im Geschäftsjahr auf MEUR -2,9 – bei einer Berechnung mit 24 % würde der latente Steueraufwand MEUR -3,1 und bei 23 % MEUR -3,3 betragen. Der Vorstand der Frauenthal Holding AG hat den Konzernabschluss am 27. April 2022 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Wien, 27. April 2022 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Vorstandsmitglied Dr. Hannes Winkler Vorstandsvorsitzender DI Michael Ostermann Vorstandsmitglied 69 ABS At Amortised Cost Fortgeführte Anschaffungskosten AktG Aktiengesetz BEV Battery Electric Vehicles BMVG Betriebliches Mitarbeitervorsorgegesetz CDS Credit Default Swap Credit Default Swap CEE-Länder Mittel- und osteuropäische Länder CGU Cash Generating Unit CNY Chinesischer Yuan ct/kWh Cents pro Kilowattstunde CZK Tschechische Krone D&O Directors and Officers DCF-Verfahren Discounted Cash Flow-Methode DSGVO Datenschutzgrundverordnung EBIT Earnings Before Interest and Taxes Betriebsergebnis, operatives Ergebnis vor Hinzurechnung von Finanzergebnis und Steuern EBITDA Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation Betriebsergebnis vor Abschreibungen = Brutto Cash Flow EDV Elektronische Datenverarbeitung EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz ERP Enterprise Resource Planning EU Europäische Union EUR Euro EU-VO Europäische Union Verordnung FIFO First-in-First-out FLAC Financial Liabilities measured at Amortised Costs FN Firmenbuchnummer FVTPL Fair Value Through Profit and Loss Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet GuV Gewinn-und-Verlust-Rechnung HKD Hong-Kong Dollar IAS International Accounting Standards IASB International Accounting Standards Board IFRS International Financial Reporting Standards iHv in Höhe von IKS interne Kontrollsystem IS International Standard iSd im Sinne des LKW Lastkraftwagen MEUR Million(en) Euro MSEK Million(en) schwedische Kronen NFZ Nutzfahrzeug OEM Original Equipment Manufacturer OTIF on-time in-full ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 70 p.a. per anno PKW Personenkraftwagen RMS Risikomanagementsystem SC South Carolina SEK Schwedische Krone TCZK Tausend Tschechische Krone TEUR Tausend Euro TSEK Tausend Schwedische Krone TUSD Tausend United States Dollar UGB Unternehmensgesetzbuch USD United States Dollar VJ Vorjahr WACC Weighted Average Cost of Capital Durchschnittliche Kapitalkosten, die das Unternehmen für sein Fremd- und Eigenkapital auf den Finanzmärkten zahlen muss 71 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Der Vorstand erklärt, dass der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss des Frauen- thal-Konzerns nach bestem Wissen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesamtheit der in die Konsolidierung einbezogenen Unternehmen vermittelt. Ebenso vermittelt der Lagebericht ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Frauenthal-Konzerns und gibt Auskunft über den Geschäftsverlauf und die Auswirkung bestehender bzw. künftiger Risiken auf die Geschäftstätigkeit des Frauenthal-Konzerns. Wien, 27. April 2022 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Vorstandsmitglied Dr. Hannes Winkler Vorstandsvorsitzender DI Michael Ostermann Vorstandsmitglied 72 BESTÄTIGUNGSVERMERK BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben den Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Darstellung der Komponenten des Eigenkapitals und ihrer Entwicklung und der Konzerngeldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst ge- treues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2021 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB. GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und den ös- terreichischen Grundsät¬zen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufs- rechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum des Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: 1. Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern 2. Impairment CGU Powertrain 1. WERTHALTIGKEIT DER AKTIVEN LATENTEN STEUERN SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN Im Konzern der Frauenthal Holding AG bestehen drei Steuergruppen (eine in Österreich, zwei in Deutschland), in denen wesentliche Teile der bilanzierten aktiven latenten Steuern zu realisieren sind. Nach Saldierung mit passiven Steuerlatenzen gegenüber derselben Steuerbehörde, werden aktive latente Steuern in Höhe von MEUR 11,7 (2020: MEUR 14,0) ausgewiesen. Darin enthalten sind MEUR 9,4 (2020: MEUR 11,1) aktive latente Steuern für Verlustvorträge und steuerlich zu verteilende Beteiligungsabschreibungen. Die aktiven latenten Steuern sowie die darin enthaltenen aktiven latenten Steuern für Verlustvorträge entfallen fast ausschließlich auf die genannten Steuergruppen. Die Bewertung der aktiven latenten Steuern unterliegt wesentlichen Schätzungen und Ermessensentscheidungen. Die wesentlichen Risiken bestehen in der Schätzung der künftig zur Verfügung stehenden steuerlichen Ergebnisse. Das Management der Frauenthal Holding AG leitet auf Grundlage einer Mittelfristplanung die steuerlichen Ergebnisse ab und hat jene Beträge als werthaltig beurteilt, die in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich verwertet werden können. Die Angaben zu den aktiven latenten Steuern sind im Konzernanhang in den Abschnitten (8) und (23) zu finden. 73 PRÜFERISCHES VORGEHEN Wir haben den Ansatz und die Bewertung der latenten Steuern und die diesbezüglich wesentlichen Annahmen zu den Ertragserwar- tungen beurteilt. Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Realisierbarkeit der geplanten Ergebnisse der einzelnen Konzerngesellschaften. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt. Die wesentlichen Planungsparameter für die Ergebnisentwicklung der Frauenthal Holding AG und der einzelnen Mitglieder der öster- reichischen und deutschen Steuergruppen wurden verplausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungs- schema nachvollzogen und auf rechnerische Richtigkeit überprüft. Die Überleitung der geplanten unternehmensrechtlichen Ergebniserwartungen der Frauenthal Holding AG und der Mitglieder der Steuergruppen auf die steuerlichen Ergebnisse in Bezug auf die Berücksichtigung der zwingenden wesentlichen steuerlichen Vorschrif- ten wurde nachvollzogen. Weiters wurde die Einhaltung der Vorschriften zu Saldierungen durch eine Überleitung der Werte aller Einzelgesellschaften auf die Angaben im Konzernabschluss und die Vollständigkeit und Richtigkeit der Anhangsangaben überprüft. 2. IMPAIRMENT CGU POWERTRAIN SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN Im Zuge der jährlichen Werthaltigkeitsprüfung aller Cash Generating Units („zahlungsmittelgenerierende Einheit“ bzw. „CGU“) wurde in der CGU Frauenthal Powertrain ein Wertminderungsbedarf festgestellt, der zu einer außerplanmäßigen Abschreibung von MEUR -4,9 führte. Ein Vermögenswert ist gem. IAS 36.8 wertgemindert, wenn sein Buchwert („Carrying amount“) seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist gem. IAS 36.18 der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten („Fair Value less costs to sell“) und dem Nutzungswert („Value in Use“). Der Value in Use zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Vermögenswerte erfordert wesentliche Schätzungen über die zukünftige Ent- wicklung der Erlöse und Aufwendungen und den daraus resultierenden Zahlungsmittelüberschüssen sowie Annahmen zur Festlegung des verwendeten Diskontierungszinssatzes (DCF-Methode). Diesen Bewertungen liegen Schätzungen zugrunde, die mit Unsicherheit behaftet sind. Für den Abschluss besteht das Risiko einer falschen Bewertung der betroffenen Vermögenswerte. Bei der Ermittlung des Fair Values ist auf ein geeignetes Bewertungsverfahren gemäß IFRS 13 zu achten. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten wurde ein marktbasierter Bewertungsansatz zur Er- mittlung des Fair Values (Level 3) herangezogen. Das Management hat die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte auf Basis externer Bewertungen der einzelnen Vermögenswerte des Sachanlagevermögens der CGU durch Sachverständige vorgenommen. Die beizu- legenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten der einzelnen Vermögenswerte stellten den erzielbaren Betrag dar. Die Angaben zum Impairmenttest finden sich im Abschnitt 7 des Konzernanhangs. PRÜFERISCHES VORGEHEN Wir haben geprüft, ob der errechnete Wertminderungsbedarf zum 31. Dezember 2021 der CGU Powertrain in allen wesentlichen Be- langen mit den Vorschriften des IAS 36 übereinstimmt. Bei den zugrunde gelegten beizulegenden Zeitwerten abzüglich Veräußerungskosten wurde beurteilt, ob diese entsprechend den Vor- gaben des IAS 36 iVm IFRS 13 abgeleitet wurden. Zur Prüfung der Value in Use Berechnung haben wir die Angemessenheit der zukunftsbezogenen Schätzungen und wesentlichen An- nahmen sowie der herangezogenen Berechnungsmethoden unter Einbeziehung von Bewertungsspezialisten beurteilt. Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Ertragserwartungen der CGU. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die Planungssystematik und den Planungsprozess sowie die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt. Wir haben die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber für die Ergebnis- und Cash Flow-Planung der CGU plausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungsschema nachvollzogen und auf rechnerische Richtigkeit überprüft. 74 Die Angemessenheit der Höhe der Diskontierungszinssätze wurde durch die alternative Ableitung der für die Bestimmung der Dis- kontierungszinssätze maßgeblichen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten („weighted average cost of capital“) auf Basis einer eigenen Peer Group beurteilt. Zur Risikobeurteilung möglicher Abweichungen von Ergebnis- und Cash Flow-Schätzungen sowie Abweichungen von den abgeleite- ten durchschnittlichen Kapitalkosten wurden Sensitivitätsrechnungen vorgenommen. SONSTIGE INFORMATIONEN Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informatio- nen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir geben dazu keine Art der Zusicherung. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu und danach zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf der Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von falschen Dar- stellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fort- führung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzu- wenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigten, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns. VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSS¬PRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungs- urteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt ver- nünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Ent- scheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Ab- schlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. 75 Darüber hinaus gilt: › Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. › Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. › Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. › Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes, der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. › Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. › Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontroll- system, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unab- hängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünf- tigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungs- sachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvor- schriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN BERICHT ZUM KONZERNLAGEBERICHT Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichi- schen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt. 76 URTEIL Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zu- treffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss. ERKLÄRUNG Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt. ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 DER EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 11. Juni 2021 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 10. August 2021 vom Auf- sichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2000 Abschlussprüfer. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsaus- schuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. Wir haben für die geprüfte Gesellschaft und für von dieser beherrschten Unternehmen keine Leistungen, zusätzlich zur Konzernab- schlussprüfung erbracht, die nicht im Konzernabschluss angegeben worden sind. AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Peter Bartos Wien, am 27. April 2022 BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mag. Peter Bartos Wirtschaftsprüfer ppa. Christoph Leutgeb, MSc (WU) Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernab- schluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten. 77 78 LAGEBERICHT FRAUENTHAL HOLDING AG 2021 JAHRESABSCHLUSS A. EINLEITUNG (1) DIE FRAUENTHAL HOLDING AG IM ÜBERBLICK Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990 s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Hol- ding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich. Die Frauenthal Holding AG ist die Muttergesellschaft von 27 Gesellschaften (2020: 27 Gesellschaften), welche unter der einheitlichen Leitung dieser stehen. Als Holdinggesellschaft der Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsennotierter Mischkonzern, umfasst die Frauenthal Holding AG zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Konzerngesellschaften beinhaltet zum einen die Division Frauenthal Handel, zum anderen die Division Frauenthal Automotive. (2) WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Im Geschäftsjahr 2021 kommt es in den beiden Divisionen zu gegensätzlichen Entwicklungen der makroökonomischen Rahmenbe- dingungen. Die Division Frauenthal Handel, welche maßgebend mit der österreichischen Bauwirtschaft verbunden ist, profitiert im Jahr 2021 von der kräftigen Konjunkturerholung in der Bauwirtschaft (5,4 % Wachstum gegenüber 2020). Das Gesamtwachstum der Wirtschaft liegt um 4,4 % über dem Vorjahr. Positiv wirken sich die Investitionen und Sanierungen ins Eigenheim aus Mangel an Urlaubsalternativen, die staatlichen Investitionsförderungen mit 7 % bzw. 14 % und die Vorziehkäufe der Kunden aufgrund der hohen Preissteigerungen aus. Im zweiten Halbjahr bremsen die anhaltenden Lieferengpässe seitens der Industrie und hohe Rohstoffpreise leicht die Sonderkon- junktur; die Nachfrage in der Division Frauenthal Handel bleibt jedoch unverändert hoch. Die neuerlichen behördlichen Einschränkun- gen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie sind umsatz- und ergebnisseitig nicht spürbar. Hingegen leidet der europäische Automobilmarkt nach wie vor unter den Auswirkungen der COVID-19-Krise. Die Zulassungen im PKW-Markt gehen um -2,8 % zurück, im Nutzfahrzeugmarkt steigen sie im Vergleich zu 1-12/2020 um +10,9 % – im wichtigen Segment der schweren Nutzfahrzeuge um +19,2 % –, was jedoch vor allem auf das niedrige Niveau des ersten Halbjahres 2020 zurückzuführen ist. Dennoch bleibt dieses Ergebnis für das gesamte Jahr weit unter den 2,6 Millionen Einheiten LKW, die 2019, dem Jahr vor der Pandemie, registriert wurden. Auch im Segment der PKW gehen die Neuwagenzulassungen in Europa im Jahr 2021 um -2,8 % auf 11,1 Millionen Einheiten zurück, trotz der rekordtiefen Vergleichsbasis von 2020. Dieser Rückgang ist das Ergebnis der Halbleiterknappheit, die sich während des gesamten Jahres, insbesondere aber in der zweiten Jahreshälfte 2021 negativ auf die Auto- mobilproduktion auswirkt. Tatsächlich liegen die Gesamtzulassungen von PKW in Europa im abgelaufenen Geschäftsjahr noch 3,8 Millionen Einheiten unter den Verkäufen vor der Krise im Jahr 2019. Den stärksten Einbruch verzeichnen die südeuropäischen Märkte. Der PKW-Markt in Spanien steigt zwar um +1,0 %, der NFZ-Markt sinkt jedoch um -2,76 %. In Italien beträgt der Anstieg +5,5 % (PKW) und 15,5 % (NFZ), was jedoch unter dem Aspekt der sehr niedrigen Vergleichsbasis des Vorjahres betrachtet werden muss. Deutschland sieht sich mit -10,1 % (PKW) und +0,6 % (NFZ) konfrontiert. Im Gesamtjahr 2021 steigen die Zulassungen bei Nutzfahr- zeugen in Europa gegenüber 2020 um 232.085 Einheiten auf 2.358.771 Fahrzeuge (+10,9 %). Das für Frauenthal wichtige Segment der schweren Nutzfahrzeuge steigt sogar um 44.907 Einheiten auf 278.770 Fahrzeuge (+19,2 %). Im mittelschweren Segment geht das Volumen um -900 Einheiten auf 62.792 zurück (-1,4 %). Das volumenmäßig größte Segment der leichten Nutzfahrzeuge steigt um 188.116 Einheiten auf 1.981.412 (+10,5 %). Die Entwicklung des für Frauenthal Automotive wichtigsten Einzelkunden, Volvo PKW, verläuft mit einem leichten Anstieg von +1,1 % in Europa relativ stabil. Weitere wesentliche Herausforderungen der Division Frauenthal Automotive liegen in den extrem sprunghaft gestiegenen Material- kosten (bei einigen Materialien haben sich die Einkaufspreise verdoppelt) sowie den insbesondere zum Jahresende hin steigenden Energiekosten. (3) FRAUENTHAL AUTOMOTIVE: 24 % UMSATZZUWACHS, NEUGESCHÄFT UND RESTRUKTURIERUNG VON FRAUENTHAL POWERTRAIN Das Geschäftsjahr 2021 ist geprägt von vielen Unsicherheiten und Challenges. Das 1. Quartal startet mit dem dramatischen Anstieg der Stahlpreise. 79 Die Marktentwicklung im Allgemeinen ist extrem volatil und nicht vorhersehbar, da im Jahr 2021 viele globale Lieferketten hochgradig instabil sind. Der weltweite Mangel an Halbleitern und diversen Rohstoffen zwingt die OEMs (insbesondere im PKW-Bereich), deren Produktionskapazitäten ab dem zweiten Halbjahr drastisch zu reduzieren. Engpässe in Verbindung mit Halbleitern führen zu mehrwö- chigen Werksstillständen von Kunden, und die Produktionsstätten von Frauenthal haben teilweise größte Probleme, ihre Kapazitäten kurzfristig darauf anzupassen. Insgesamt gehen die Neuwagenzulassungen in Europa im Jahr 2021 zurück, trotz der rekordtiefen Vergleichsbasis von 2020. Dieser Rückgang ist das Ergebnis der Halbleiterknappheit, die sich während des gesamten Jahres, insbesondere aber in der zweiten Jahres- hälfte 2021 negativ auf die Automobilproduktion auswirkt. Insgesamt steigen die Nutzfahrzeugzulassungen in Europa im Jahr 2021, was vor allem auf das niedrige Niveau des ersten Halbjahres 2020 zurückzuführen ist. Dennoch bleibt dieses Ergebnis für das gesamte Jahr weit unter den 2,6 Millionen Einheiten, die 2019, dem Jahr vor der Pandemie, registriert wurden. Erfreulich ist, dass es im abgelaufenen Geschäftsjahr allen Business Units gelingt, neue Kundenaufträge zu generieren und auslaufende Mehrjahresvereinbarungen erfolgreich zu verlängern. Die Business Unit Frauenthal Powertrain wird 2021 besonders hart von Volumeneinbrüchen getroffen. Zusätzlich zu den Volumenrück- gängen durch die Halbleiterkrise hat der sprunghaft angestiegene Marktanteil von BEV (Battery Electric Vehicles) bei den Zulassungs- zahlen einen weiteren negativen Effekt auf die Umsatzentwicklung. Hier sind, beginnend mit 2022, erhebliche Restrukturierungsan- strengungen erforderlich, um die Gesellschaft überlebensfähig zu machen. (4) FRAUENTHAL HANDEL MIT UMSATZWACHSTUM Die Geschäftsentwicklung der Division Frauenthal Handel ist von der Baukonjunktur in Österreich und von der Bereitschaft privater Haushalte, in Sanierung und Erneuerung von Sanitär-, Heizungs- und Lüftungseinrichtungen zu investieren, bestimmt. In der COVID- 19-Krise zeigt sich eine höhere Bereitschaft zu Investitionen in private Haushalte, auch zur Sanierung und Erneuerung von Sanitär- und Heizungseinrichtungen. Die ausgezeichnete Baukonjunktur im Wohnungsbau und industriellen Tiefbau sowie die Preissteigerungen seitens der Industrie führen zu einem Umsatzwachstum von 14,8 %. Die Margenentwicklung entspricht erstmals der Umsatzentwicklung aufgrund der Preissteigerungen am Markt und einer kon-tinuier- lichen Margensteuerung. Der Sanitär- und Heizungsmarkt ist weiterhin einem verschärften Verdrängungs- und Preiskampf ausgesetzt. Diese Marktbedingungen resultieren in einen Umsatzwachstum von MEUR 95,3 bei leicht steigender Handelsmarge. Trotz des be- stehenden Preiskampfes kann der Marktanteil der Division Frauenthal Handel gehalten werden. 80 B. ERGEBNISANALYSE (1) UMSATZ Der Umsatz (samt sonstiger betrieblicher Erträge) der Frauenthal Holding AG nach UGB liegt im Geschäftsjahr 2021 mit TEUR 2.211 (Vorjahr: TEUR 2.537) um insgesamt TEUR 327 unter dem Vorjahreswert. Dies resultiert hauptsächlich aus geringeren Verrechnungen an Konzerngesellschaften. in TEUR 2021 2020 Veränderung Umsatzerlöse und sonstige Erträge 2.211 2.537 -327 Personalaufwand -2.077 -1.527 -551 Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.694 -2.772 78 EBITDA -2.561 -1.762 -800 Abschreibungen -62 -74 12 Betriebsergebnis (EBIT) -2.623 -1.835 -788 Erträge aus Beteiligungen an verb. Unternehmen 4.800 4.920 -120 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge/Aufwendungen -111 -172 61 Finanzergebnis 4.689 4.748 -58 Ergebnis vor Steuern 2.066 2.913 -847 Steuern vom Einkommen 633 1.843 -1.210 Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss 2.699 4.756 -2.057 Zuweisung zu Gewinnrücklagen -2.699 -4.750 2.051 Gewinn- / Verlustvortrag aus dem Vorjahr 2.807 2.801 6 Bilanzgewinn 2.807 2.807 0 (2) ERGEBNIS Das Betriebsergebnis (EBIT) der Frauenthal Holding AG liegt mit TEUR -2.623 (Vorjahr: TEUR -1.835) um TEUR -788 unter dem Vorjah- reswert, was hauptsächlich aus den bereits erwähnten geringeren Verrechnungen an Konzerngesellschaften resultiert. Der Personalaufwand ist um TEUR 551 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dies resultiert unter anderem daraus, dass im Vorjahr keine aus Erträgen aus dem Aktienoptionsprogramm (VJ: TEUR 146) vorlagen. Weiters wurden Prämienrückstellungen in 2021 iHv TEUR 180 dotiert. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um TEUR 78 gesunken, dies resultiert aus den geringeren Rechts- und Beratungsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr. Das Finanzergebnis beinhaltet in der Position Erträge aus Beteiligungen eine Dividende der Tochtergesellschaft Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH in Höhe von TEUR 4.800 (Vorjahr: TEUR 4.920). Die Steuern vom Einkommen beinhalten Körperschaftsteuern iHv TEUR -215 (2020: TEUR -175), Steueraufwand aus Vorperio- den iHv TEUR -159 (2020: TEUR -296), Steuerumlagen der Gesellschaften für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von TEUR 3.155 (2020: TEUR 2.188), die Veränderung der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR -2.584 (2020: TEUR -257) sowie die Bildung einer Rückstellung für bereits zugewiesene, jedoch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR 437 (2020: TEUR 382). Das Jahresergebnis nach Steuern der Frauenthal Holding AG beträgt somit im Jahr 2021 TEUR 2.699 (2020: TEUR 4.756). Die negative Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von TEUR 2.057 ist im Wesentlichen auf die starke Veränderung der aktiven latenten Steuern zurückzuführen. Es wurden TEUR 2.699 (2020: TEUR 4.750) zu den freien Rücklagen zugewiesen. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages iHv TEUR 2.807 (2020: TEUR 2.801) beträgt der Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG daher zum 31.12.2021 TEUR 2.807 (Vorjahr: TEUR 2.807). (3) VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Die Bilanzsumme der Frauenthal Holding AG steigt geringfügig im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 102.326 auf TEUR 103.648, also um TEUR 1.322. 81 AKTIVA in TEUR 31.12.2021 31.12.2020 Veränderung Immaterielle Vermögensgegenstände 13 0 13 Sachanlagen 28 107 -79 Finanzanlagen 89.762 89.762 0 Anlagevermögen 89.802 89.868 -66 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3.573 3.511 63 Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 86 87 -1 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 3.987 22 3.965 Umlaufvermögen 7.646 3.620 4.027 Rechnungsabgrenzungen 103 157 -54 Aktive latente Steuern 6.097 8.681 -2.584 Summe AKTIVA 103.648 102.326 1.322 Die Aktivposten haben sich im Vergleich zum Vorjahr geringfügig verändert. Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus der Ver- änderung des Guthabens bei Kreditinstituten. Die aktiven latenten Steuern haben sich um TEUR -2.584 reduziert. Dazu wird auf Punkt II. 3. des Anhangs verwiesen. PASSIVA in TEUR 31.12.2021 31.12.2020 Veränderung Eingefordertes Grundkapital 9.435 9.435 0 abzgl. Nennbetrag eigener Anteile -783 -783 0 Ausgegebenes Grundkapital 8.651 8.651 0 Kapitalrücklagen 22.566 22.566 0 Gewinnrücklagen 67.147 64.447 2.700 Bilanzgewinn 2.807 2.807 0 Eigenkapital 101.171 98.471 2.700 Eigenkapitalquote (in %) 97,61% 96,23% 1,38% Steuerrückstellungen 1.083 1.672 -589 Sonstige Rückstellungen 953 749 204 Rückstellungen 2.036 2.421 -385 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 42 1.098 -1.056 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 70 60 10 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 43 0 43 Sonstige Verbindlichkeiten 286 276 10 Verbindlichkeiten 442 1.434 -993 Summe PASSIVA 103.648 102.326 1.322 Der Anstieg des Eigenkapitals ist vorrangig auf die Veränderung der Gewinnrücklagen für das Geschäftsjahr 2021 zurückzuführen. Zudem konnten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (im Wesentlichen alle kurzfristig) reduziert werden. Dadurch steigt die Eigenkapitalquote gegenüber dem Vorjahr um 1,38 % von 96,23 % auf 97,61 %. Der Rückgang der Steuerrückstellungen um TEUR -589 ist auf die Reduzierung der Rückstellung für zugewiesene, jedoch noch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern zurückzuführen. Die sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen aufgrund von Dotierungen für Personalrückstellungen um TEUR 204 gestiegen. 82 (4) GELDFLUSSRECHNUNG in TEUR 2021 2020 Ergebnis nach Steuern 2.699 4.756 Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Investitionsbereichs 62 74 Erträge aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Investitionsbereichs -13 -22 Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen -11 -199 Dividendenerträge -4.800 -4.920 Zinserträge und -aufwendungen 111 172 Geldfluss aus dem Ergebnis -1.950 -139 Zunahme/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva 2.577 -647 Zunahme/Abnahme von Rückstellungen -376 -278 Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva 63 -422 Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit 313 -1.486 Einzahlungen aus Anlagenabgang 42 22 Auszahlungen für Anlagenzugang -25 -24 Einzahlungen aus Beteiligungs- und Zinserträgen 4.800 4.920 Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit 4.817 4.917 Einzahlungen Verkauf eigene Anteile 0 20 Veränderung Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -1.056 -3.276 Auszahlungen für Zinsen und ähnliche Aufwendungen -109 -172 Netto-Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit -1.165 -3.428 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 3.965 3 Finanzmittelbestand am Beginn der Periode 22 19 Finanzmittelbestand am Ende der Periode 3.987 22 Der Posten Geldfluss aus dem Ergebnis weist im Geschäftsjahr 2021 einen Betrag in Höhe von TEUR -1.950 (2020: TEUR -139) aus, welcher geringere Verrechnungen an Konzerngesellschaften enthält. Der Posten sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendun- gen enthält Erträge aus der Auflösungen von Rückstellungen iHv TEUR -9 (2020: TEUR -54). Im Jahr 2021 haben sich im Wesentlichen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um TEUR -485 vermindert bzw. die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva um TEUR 3.222 erhöht, was zu einem Netto-Geldfluss aus laufen- der Geschäftstätigkeit von TEUR 313 führt. Resultierend aus Dividendenerträgen hat sich der Posten „Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“ reduziert, da Verbindlichkeiten bedient wurden. Im Jahr 2021 wurde keine Dividende ausgeschüttet. C. ANGABEN GEM. § 243A UGB Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 9.434.990,00 auf, das sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt per 31. Dezember 2021 783.499 Stück (VJ: 783.499 Stück). Der Anteil der eigenen Aktien beträgt somit 8,30 % (VJ: 8,30 %) des Grundkapitals. Der Streubesitz beträgt 2.728.575 Stück Aktien, somit 28,92 % (VJ: 2.728.575 Stück Aktien, 28,92 %), wobei davon rund 11,66 % auf die MCI Miritz Citrus Ingredients GmbH entfallen. Der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Holding GmbH, beträgt 5.922.916 Stück Aktien, somit 62,78 % (VJ: 5.922.916 Stück Aktien, 62,78 %). Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre. Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschriften hinausge- henden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung. Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2016 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Am 20. April 2016 wurde ein weiteres fünf- jähriges Aktienoptionsprogramm 2017-2021 für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2016 bis 2020 im Hinblick auf das 83 auslaufende Aktienoptionsprogramm beschlossen. Einbezogen sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder und weitere ungefähr 10 bis 15 Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe. Der Vorstand wurde in der ordentlichen 28. Hauptversammlung vom 30. Mai 2017 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.717.495,00 durch Ausgabe von bis zu 4.717.495,00 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sachein- lagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiten- denbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder meh¬reren Gesellschaften oder anderer mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2017). In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntma- chung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterbleiben. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots. D. RISIKOBERICHT Gemäß der Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde ein konzernweites Risikomanagementsystem (RMS) eingerichtet. Risikoquellen werden systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte Strategien im Umgang mit den Risiken fest- gelegt. Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarnindikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken ergibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management, laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung. Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen Kernelemente das Controlling, Reporting, die interne Revision und die Managementmeetings auf allen Ebenen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS angepasst. (1) ÜBERBLICK SITUATION COVID-19-KRISE DIVISION FRAUENTHAL AUTOMOTIVE Insgesamt bewältigt Frauenthal Automotive das Jahr 2021 in jeder Hinsicht besser als der Branchendurchschnitt. Lokale Lockdowns, coronabedingte Störungen in den globalen Lieferketten und Corona-Hotspots in der unmittelbaren Umgebung der Werke zwingen zu einer ständigen Anpassung der Kapazitäts- und Ressourcenplanung. In den deutschen Werken wird während des gesamten Jahres teilweise Kurzarbeit zur Kapazitätsanpassung genutzt, in den anderen Werken wird durch flexible Regelungen bei Leihpersonal sowie Arbeitszeitkonten effektiv gegengesteuert. In Spitzenzeiten weisen einige Werke einen Krankenstand von bis zu 25 % der Belegschaft aus – bedingt durch Corona-Infektionen, direkten Kontakt mit Infizierten (Quarantäne) oder Kinderbetreuung. Dank des außerordent- lichen Engagements aller Mitarbeitenden und der lokalen Managementteams konnte die Kundenversorgung trotzdem zu jeder Zeit sichergestellt werden. DIVISION FRAUENTHAL HANDEL In der Division Frauenthal Handel kommt es während der von der österreichischen Bundesregierung verhängten Maßnahmen (Lock- downs) zu keiner wesentlichen Beeinträchtigung, da per gesetzlicher Anordnung die Schauräume mit Terminvereinbarungen und die Abholmärkte als infrastrukturkritischer Betrieb geöffnet blieben. Entsprechend den Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung von betroffenen Unternehmen und Arbeitnehmern werden in der Division Frauenthal Handel alle Mittel in Betracht gezogen, die der Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit und der Sicherung der Profitabilität dienen. Frauenthal Handel wie auch Frauenthal Automotive sind an allen Standorten mit Corona-Infektionen und Quarantänen von Mit- arbeitenden konfrontiert. Glücklicherweise sind bis zum Berichtszeitpunkt keine schwerwiegenden Krankheitsverläufe vorgefallen. Zeitweise hat die reduzierte Verfügbarkeit von Personal zu einer sehr angespannten Lage im Handel und in der Produktion geführt. Es konnten aber alle Kundenaufträge zeitgerecht ausgeliefert werden. 84 (2) MARKTRISIKO Die COVID-19-Situation trifft die Automobilindustrie, vor allem die PKW-Industrie, in einer Phase, die von bisher nie dagewesenen technologischen Veränderungen geprägt ist. Die Industrie muss daher sowohl den technologischen Wandel als auch den daraus fol- genden massiven Volumeneinbruch im Jahr 2021 sowie die weiteren Konsequenzen der COVID-19-Krise (Verknappung bei den Halb- leitern, Preiserhöhung von Rohstoffen etc.) verkraften und bewältigen. Das größte Marktrisiko besteht kurzfristig in Unterbrechungen der Lieferketten oder Personalmangel in den Montagewerken der OEM-Kunden (Original Equipment Manufacturer). Positiv könnte sich ein im Geschäftsjahr entstandener Auftragsbestand bei den Kunden auswirken, da die Auftragsbücher derzeit überdurchschnittlich gut gefüllt sind. PKW-Bereich (rund 55 % des Umsatzes von Frauenthal Automotive): › Die Transformation in der Automobilbranche in Verbindung mit der Corona-Krise führt zu Neuevaluierungen der Produktplanungen der OEMs. Zahlreiche neue Fahrzeugprojekte werden gestoppt, verschoben oder verändert. Dies bedingt Chancen und Risiken für Frauenthal Automotive, jedenfalls zusätzliche Planungsunsicherheit. Auch die Verschiebungen im Mix der Antriebssysteme haben für Frauenthal Powertrain Bedeutung. Inwiefern in Summe diese Veränderungen für Frauenthal Automotive positiv oder negativ sind, ist derzeit nicht abschätzbar. › Für Frauenthal Powertrain und Frauenthal Gnotec hat die Entwicklung der Elektromobilität große Relevanz. Die aktuellen Markt- und Technologietrends in Europa lassen einen starken Anstieg des Volumens an BEV (Battery Electric Vehicles, also reinen E-Fahrzeugen) erwarten. Nach den vorliegenden Zahlen hat sich der Marktanteil von BEV von 2 % im Jahr 2019 über 7 % im Jahr 2020 auf nunmehr 14 % bei den Neuzulassungen 2021 erhöht. Daher muss davon ausgegangen werden, dass auf mittlere Sicht der Bedarf an Pleuelstangen und Ausgleichswellen (die Produkte von Frauenthal Powertrain) zurückgehen wird. Vor diesem Hintergrund erarbeitet Frauenthal Powertrain Strategien, um durch Gewinn von Anteilen im (schrumpfenden) Markt für Verbrennungsmotoren, die Erschließung neuer Märkte und die Entwicklung von Produkten, die nicht für den Verbrennungsmotor verwendet werden, Wachstum zu generieren. › Im Berichtsjahr können vor allem im Produktbereich von Frauenthal Gnotec bedeutende Neuaufträge von bestehenden Kunden, aber auch mit neuen Kunden gewonnen werden. Der Umsatzanteil dieses Neugeschäftes wird in den nächsten Jahren stark ansteigen. Verzögerungen im Hochfahren neuer Fahrzeugmodelle sind nichts Ungewöhnliches und führen zu steigender Unsicherheit der Umsatzplanungen in den kommenden Jahren, da das Neugeschäft ein wesentlicher Wachstumstreiber ist. › Der US-Markt und der chinesische Markt gewinnen für Frauenthal Automotive zunehmend an Bedeutung; die Volatilität dieser Märkte ist daher als zusätzlicher Chancen- bzw. Risikofaktor relevant. › Die Krise und die technologische Transformation der Automobilbranche werden voraussichtlich auch erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft der Automobilzulieferer haben. Zahlreiche, vor allem kleinere Zulieferer werden in Folge der Krise finanziell instabil; inwiefern eine Marktbereinigung durch Insolvenzen stattfinden wird, hängt vom Verhalten der OEM-Kunden ab, die nicht selten Lieferanten finanziell unterstützen, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten bzw. hohe Verlagerungskosten zu vermeiden. Tendenziell ist aber zu erwarten, dass Frauenthal Automotive als stabiles Unternehmen Marktanteile von kleineren Wettbewerbern gewinnen wird. Auch die strategisch gute Positionierung, vor allem aufgrund des globalen Footprints, stellt einen Anreiz für die Kunden dar, Geschäft zu Frauenthal Automotive zu verlagern. › Ein weiterer Trend der Branche ist das zunehmende Outsourcing der OEM-Kunden, auch im Chassis-Bereich. Hier ist vor allem Frauenthal Gnotec tätig. Zulieferer, die sowohl komplexere Komponenten herstellen als auch Design- und Entwicklungsleistungen anbieten können, haben einen Wettbewerbsvorteil. Auch hier weist Frauenthal Automotive eine gute Wettbewerbsfähigkeit auf: Engineering-Kompetenz und Kundennähe sind traditionelle Stärken. Der Entwicklung von Systemfähigkeit und Entwicklungskompetenz sind aber kapazitative Grenzen gesetzt. Sollten OEM-Kunden zunehmend Outsourcing-Partner für immer komplexere Strukturen nachfragen, sowohl für Entwicklung als auch Produktion, wird Frauenthal Automotive an Grenzen stoßen. Zurzeit sind aber keine diesbezüglichen relevanten Markttrends erkennbar, die für Frauenthal Automotive problematisch wären. NFZ-Bereich (rund 40 % des Umsatzes von Frauenthal Automotive): › Der NFZ-Markt entwickelt sich 2021 besser als erwartet, auch deutlich besser als der PKW-Markt. Hier führt die Halbleiterkrise zu deutlich weniger signifikanten Ausfällen, sodass 2021 der für Frauenthal relevante Markt der schweren Nutzfahrzeuge gegenüber dem Corona-Jahr 2020 um annähernd 20 % wächst. › Im Bereich der schweren NFZ ist kurz- und mittelfristig keine Substitution der Verbrennungsmotoren durch elektrische Antriebe in nennenswertem Ausmaß zu erwarten. Bei der Versorgung mit Vormaterial (Stahl) treten im Geschäftsjahr temporäre Engpässe auf. Einige Stahllieferanten reduzieren kri- senbedingt ihre Kapazitäten. Frauenthal Automotive kann dennoch Produktionsunterbrechungen vermeiden. Mit weiter steigenden Stahlpreisen und einer andauernden Versorgungsknappheit muss aber gerechnet werden, insbesondere falls die Markterholung stärker 85 ausfallen sollte. Schwankende Stahlpreise werden überwiegend an die Kunden weitergegeben, allerdings mit Zeitverzögerung. Aus Gründen der Versorgungssicherheit, aber auch aus Wettbewerbsgründen wird bei Frauenthal die Lieferantenbasis, insbesondere bei den Stahllieferanten, kontinuierlich ausgeweitet. Als Folge des Russland-Ukraine-Konflikts erwartet die Division Frauenthal Automotive einen Nachfragerückgang im LKW-Markt und eine weitere deutliche Erhöhung der ohnehin schon stark gestiegenen Energiekosten, insbesondere in Deutschland, Tschechien und der Slowakei. Die bereits bestehenden Schwierigkeiten bei den Lieferketten, die Halbleiterverknappung sowie die steigende Inflation werden sich teilweise massiv beschleunigen. Wie stark sich diese Effekte in der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung der Division niederschlagen, wird von der Dauer der Krise abhängig sein. Negative Auswirkungen auf die Stahlversorgung und auch die Preisentwicklung können derzeit ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. Wie schnell Versorgungsengpässe, insbesondere bei Kabel- bäumen, durch die OEM kompensiert werden können, ist derzeit noch nicht einschätzbar. Hier hat es aber bereits unmittelbar nach dem Ausbruch der Russland-Ukraine-Konflikts Produktionsunterbrechungen und -ausfälle bei fast allen europäischen OEM gegeben. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes mit dem Bereich Sanitär- und Heizungsgroßhandel leicht zeitversetzt direkt von der Baukonjunktur ab. Trotz der positiven Marktentwicklung im Jahr 2021, die allerdings von der Sonderkonjunktur und Preissteigerungen getrieben war, dominiert wie in den Vorjahren ein aggressiver Preiswettbewerb. Die Wettbewerbslandschaft ist durch Lieferengpässe und Rohstoff- preissteigerungen gekennzeichnet und führt zu teilweise extremen Preisstellungen im Markt. Die Marke Kontinentale ist ein Fachhandelsunternehmen für Armaturen- und Rohrleitungstechnik insbesondere für Anwendungen im Bereich Infrastruktur (Gas, Wasser, Kanal, Straße). Der Erfolg in diesem Geschäftsbereich ist von der Investitionsbereitschaft der Kom- munen und Kommunalbetriebe sowie vom Investitionsbedarf der Industrie abhängig. Aufgrund der COVID-19-Krise ist im Jahr 2021 ein großer Nachholeffekt bei Großprojekten spürbar. Die Investitionsbereitschaft ist jedoch wieder auf Vorkrisenniveau. Großprojekte im Tiefbaubereich können kurzfristig Impulse setzen, jedoch ist langfristig mit nur geringen Wachstumsraten zu rechnen. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung von Vertrieb und Einkauf. Der Vorstand wird laufend über die Marktentwicklung informiert. (3) KUNDENRISIKO Bei den Herstellern von PKWs und Nutzfahrzeugen handelt es sich um sehr große, international tätige Unternehmen. Zum Berichts- zeitpunkt sind keine Entwicklungen erkennbar, die Zahlungsausfälle der großen OEM-Kunden oder anderer großer Tier-1-Kunden er- warten lassen. Frauenthal Automotive beliefert auch einige kleinere Tier-1-Lieferanten, bei denen Zahlungsausfälle auftreten können. Diese Kunden machen einen untergeordneten Anteil des Geschäftsvolumens aus, und es bestehen Maßnahmen zur Begrenzung dieses Risikos. Die regelmäßig auftretenden Zahlungsverzögerungen bei kleineren Forderungsbeträgen konnten in der Vergangenheit immer einvernehmlich mit dem Kunden gelöst werden. Für einen Großteil der Kunden besteht im Rahmen von Factoring-Verträgen eine Kreditausfallversicherung. Insgesamt ist das Risiko von Forderungsausfällen bei Frauenthal Automotive gering, Schadensfälle im Be- reich mehrerer EUR 100.000 können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Situation wird aufgrund der Marktentwicklung im Geschäftsjahr mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind bei Frauenthal Automotive keine relevanten Zahlungsausfälle aufgetreten. Die Produktion der OEMs setzt das Funktionieren der gesamten Zulieferkette voraus. Neben den COVID-19-Maßnahmen, welche die Verfügbarkeit von Personal gefährden und/oder Transportprobleme verursachen, stellt 2021 die Verknappung an Halbleitern ein wei- teres Risiko insbesondere im PKW-Bereich dar, wodurch es zu Produktionsunterbrechungen bei einzelnen Kunden kommt. Die Auswir- kungen für Frauenthal Automotive sind aufgrund der großen Kundenanzahl gemildert, sofern keine Großlieferanten für die gesamte Industrie ausfallen sollten. Frauenthal Automotive muss lieferfähig bleiben, weil ansonsten hohe Vertragsstrafen drohen. Frauenthal Automotive arbeitet mit einem Großteil der Kunden langjährig zusammen; dies umfasst auch die Mitarbeit an Produkt- und Modelländerungen. Trotzdem erhöhen die Globalisierungsstrategie der OEM-Kunden und die Zollpolitik einiger Exportmärkte (z. B. Brasilien, USA, China) das Risiko von Produktionsverlagerungen außerhalb Europas und steigern das Risiko, dass der Wettbewerb durch außereuropäische Lieferanten zunimmt. Darüber hinaus kann die Globalisierungsstrategie für Frauenthal Automotive zur Kundenforderung einer weltweiten Präsenz führen, um die Stellung als Lieferanten bei einzelnen Kunden aufrechtzuerhalten bzw. um neue Kunden zu gewinnen. Mit den Standorten in Kunshan (China) und Fountain Inn (SC; USA) ist Frauenthal Automotive gut aufgestellt, um die Local-Content-Erfordernisse der Kunden abzudecken. Im Bereich der Produktion von Fahrzeugkomponenten wie Druckluftbehälter, Schweiß-, Stanz- und Umformteilen und Pleuelstangen werden üblicherweise ein- oder mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, aber keine verbindlichen Liefermengen für den Gesamtzeitraum festlegen, da diese von der Marktnachfrage abhängen. In der Regel schließen 86 die Kunden keine sogenannten Single-Source-Verträge ab. Dies bedeutet, dass aus vertraglicher Sicht Kunden ihre Bestellungen in be- stimmten, begrenzten Bandbreiten zu Wettbewerbern verlagern können. Faktisch ist es jedoch meist so, dass aus ökonomischen und technischen Gründen für einen Großteil der Teilenummern Frauenthal der einzige Lieferant ist und die Kunden kurz- bis mittelfristig keine Alternativlieferanten für einzelne Produkte haben. Der Abschluss und die Verlängerung von solchen Verträgen hängen von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab. Die Kundenentscheidungen werden dabei primär durch die Preise und die Fähigkeit, konti- nuierliche Produktivitätsverbesserungen und auch Kostensenkungen an die Kunden weiterzugeben, bestimmt. Darüber hinaus spielen Lieferfähigkeit, Produktqualität, Zuverlässigkeit und technische Kompetenz bei Neuentwicklungen eine Rolle. Im Produktbereich der Business Unit Frauenthal Gnotec bestehen überwiegend Aufträge für den gesamten Produktlebenszyklus der Fahrzeugmodelle bzw. Plattformen des Kunden, sodass die Prognose der Umsatzentwicklung eine höhere Verlässlichkeit aufweist als in den anderen Produkt- bereichen. Zwischen der Auftragserteilung, die in der Entwicklungsphase eines PKW- oder LKW-Modells erfolgt, und dem Produktionsanlauf (SOP) kann ein Zeitraum von mehreren Jahren liegen, in dem Kapital in Form von Werkzeugen, Anlagevermögen oder Sicherheits- beständen gebunden sein kann. Frauenthal ist daher dem Risiko von Verzögerungen im Entwicklungs- und Markteinführungsprozess der Kunden und nicht erreichten Vertriebszielen ausgesetzt. Diese Risiken werden durch genaues Monitoring der Kunden und durch entsprechende Zahlungsziele mit Werkzeug- und Maschinenlieferanten sowie Finanzierungslösungen im Anlagebereich abgemildert. Die bedeutendsten Risiken in den Kundenbeziehungen ergeben sich aus dem Markteintritt neuer Wettbewerber, die es den Kunden erlauben, Preisdruck auszuüben. Obwohl die Kunden kurzfristig nur in Ausnahmefällen Volumen an Wettbewerber verlagern können, kann sich Frauenthal Automotive dem kontinuierlichen Preisdruck der Kunden kaum entziehen, da die Ertragskraft der Fahrzeugher- steller maßgeblich von den Einkaufspreisen und somit auch dem Preisdruck, den sie auf die Lieferanten ausüben können, bestimmt ist. Um zu verhindern, dass OEM-Kunden aktiv Alternativlieferanten zu Frauenthal Automotive entwickeln, sind kontinuierliche Preissen- kungen und daher kontinuierliche Produktivitätsverbesserungen ein Kernelement des Geschäftsmodells. Der Fokus der Investitionen liegt daher auf produktivitätssteigernden Maßnahmen, die meist mit der Automatisierung von Produktionsprozessen erreicht werden. Der Sanitär- und Heizungsgroßhandel ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installationsbranche, aber auch von größeren Abnehmern wie Baumärkten, Bauträgern, öffentlichen Einrichtungen und Kommunen. Private Endabnehmer werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind kompetitive Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für das Handelssortiment, die logistische Leistungsfähigkeit bei Warenverfügbarkeit und Zustellung sowie die Vorfinanzierungsfunktion durch den Großhändler. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; aller- dings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, logistische Verlässlichkeit, Finanzie- rung, technische Betreuung, Schnittstellenanbindung, Eigenmarken etc.) der Preis nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs mit diesen Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der logistischen Leistungsfähigkeit ist die Division Frauenthal Handel im Wettbewerb sehr gut positioniert und für viele Kunden bevorzugter Lieferant. Die Kunden sind überwiegend Gewerbetreibende mit den für die Installationsbranche und für kleine Unternehmensgrößen cha- rakteristischen Zahlungsrisiken. Eine Analyse von Europas Gläubigerschutzorganisation Creditreform hat gezeigt, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen in den Jahren 2020 und 2021 auf ein Rekordniveau gesunken ist. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die große Insolvenzwelle im Jahr 2022 bevorsteht: Bereits im 4. Quartal 2021 sind vermehrte Insolvenzanmeldungen zu verzeichnen. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden lau- fend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungs- ausfallsrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert. (4) PERSONALBESCHAFFUNGSRISIKEN Die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Situation führen an einigen Standorten von Frauenthal Automotive zu vorüberge- henden Personalengpässen – meist bedingt durch Quarantänemaßnahmen. Besonders betroffen sind die Standorte Čadca (Slowakei), Hustopeče (Tschechien) und Elterlein (Deutschland). Auch die schwedischen Standorte sind, wenn auch in geringerem Ausmaß, be- troffen. Durch den Einsatz von Leiharbeitern, Zusatzschichten und Sonderfrachten kann die Kundenbelieferung jederzeit sichergestellt werden. Diese Maßnahmen verursachen allerdings Zusatzkosten. Abgesehen von der temporären Krisensituation ist der Personalmarkt in Tschechien und der Slowakei aufgrund des starken Wachstums der Automobilindustrie in den CEE-Ländern (sowohl in OEM-Standorten als auch in der Zulieferindustrie) aus Arbeitgebersicht un- günstig. Eine zunehmende Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte ist prognostizierbar. Die Folgen dieser Entwicklung sind einerseits Lohnkostensteigerungen deutlich über den Produktivitätssteigerungen und zunehmende Risiken von Produktionsausfällen. Vor diesem Hintergrund werden Gegenmaßnahmen ergriffen, die einerseits die Attraktivität von Frauenthal Automotive als Arbeitgeber steigern 87 und andererseits den Bedarf an Arbeitskräften durch Investitionen in Automatisierungsmaßnahmen reduzieren. Diese Maßnahmen zeigen im Berichtsjahr bereits Wirkung. Schließlich stellt sich strategisch die Frage der Standortpolitik. Auch in der Division Frauenthal Handel wird die zunehmende Problematik des allgemeinen Fachkräftemangels im Jahr 2021 verstärkt spürbar. Bei einem wachstumsbedingt leicht steigenden Personalstand und damit eingehergehend einem Plus an neu zu besetzenden Positionen ist die Anzahl der Bewerbungen pro offener Stelle rückläufig. Der sogenannte „War for Talents“ zieht merklich in allen Belegschaftsschichten ein, im Lehrlingssegment genauso wie im Bereich des gewerblichen (Blue Collar) Personals und deutlich im Bereich von kaufmännischen Positionen mit höherem Qualifikationsanspruch. Zugleich steigt die Fluktuationsrate, also der Anteil der dienstnehmerinitiierten Austritte an der Gesamtbelegschaft, von 5,24 % im Jahr 2020 auf 7,01 % im Jahr 2021. Beide Werte liegen im Quervergleich mit anderen Unternehmen auf einem nach wie vor erfreu- lich niedrigen Niveau, der Trend unterstreicht aber, dass sich der bisherige Stellenmarkt zusehends in einen Bewerbermarkt verändert. Unternehmen bewerben sich also zunehmend bei interessanten Kandidaten, anstelle des bislang gewohnten umgekehrten Wegs. Die Unternehmensgruppe begegnet dieser Entwicklung mit einer breiten Offensive an Maßnahmen in den Bereichen „Attraktivität der Arbeitgeber-Marke/n“, „Neue Wege in der Bewerberansprache“, „Aus- und Weiterbildung, Qualifikation, Um- und Aufschulung“ so- wie allen voran dem sogenannten „Retention Management“, also der Bindung der bestehenden Mitarbeitenden an das Unternehmen. Über all diesen Initiativen steht bei Frauenthal Handel 2021 der große divisionsweite „Vision –Mission – Werte“-Prozess mit dem Leit- motiv des „KOMPASS“. Nach der Entwicklung der Vision, eines Mission Statements und der sieben neuen Unternehmenswerte mit dem oberen Management und über 100 Führungskräften wurden 2021 knapp 1.000 Mitarbeitende in Workshops für diese strategi- schen Ziele und „Leitplanken“ begeistert. (5) UMWELTRISIKEN Die Unternehmen von Frauenthal Automotive erfüllen alle umweltrelevanten Auflagen, gesetzlichen Bestimmungen, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeitenden werden über alle Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelange umfassend informiert und ge- schult. Die Standorte von Frauenthal Automotive sind industrielle, metallverarbeitende Betriebe, die auch teilweise thermische Verfahren (Härten, Warmformung, Schweißen) in der Fertigung einsetzen. Daraus ergeben sich generell Risiken aus den Abfällen und Abwässern dieser Betriebe. Einige Standorte befinden sich auf Liegenschaften, die schon seit vielen Jahrzehnten als Industriestandorte genutzt werden. Die daraus resultierende Kontamination von Böden verursacht in der Regel kein Umweltrisiko, solange keine Emissionen auftreten oder die um- weltrelevanten Auflagen verändert werden. Für einige Standorte liegen Berichte aus einer Umwelt-Due-Diligence vor. Dem Manage- ment sind potenzielle Umweltrisiken bekannt und es werden daher die geeigneten Maßnahmen zur Minimierung von Umweltrisiken getroffen. Generell hat sich nach dem Verkauf der Business Units Stahlfedern (im Jahr 2014) und U-Bolts (im Jahr 2018) das Risiko von Umwelt- schäden für die Frauenthal-Gruppe reduziert. Die von Frauenthal Automotive aktuell betriebenen Standorte weisen aufgrund der Pro- duktionsprozesse ein geringeres Umweltrisiko auf. Aus den Kaufverträgen für die verkaufte Business Unit U-Bolts bestehen Umweltri- siken aufgrund der den Käufern gewährten Garantien. Diese sind betraglich und zeitlich limitiert. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung gibt es keine Hinweise, dass diese Garantien in Anspruch genommen werden könnten. Die Division Frauenthal Handel ist im Handel von Sanitär-, Heizungs- und Installationsprodukten und seit 2020 auch im Handel von Elektromaterial tätig. Die Gruppe verfügt über eine österreichweite Vertriebs- und Logistikinfrastruktur sowie einen eigenen Fuhrpark. Das Lagersortiment beinhaltet rd. 48.000 überwiegend technische Artikel. Im Sortiment sind keine gefährlichen Güter mit potenzieller Belastung für die Umwelt enthalten. Es gibt sowohl im Sanitär- als auch im Heizungssegment ein breites Handelssortiment an Arti- keln, die besonders umwelt-, energie- oder ressourcenschonend sind. Es sind diesbezüglich keine Umweltrisken bekannt. An einigen Logistik-Standorten von Frauenthal Handel bestehen Umweltrisiken in Form von Lärmemissionen, die zu einer Einschränkung der Be- triebszeiten führen. Für alle bekannten Risiken sind „Risk Owner“ definiert, die für das Management der Risiken zuständig sind. Über die Entwicklung der Risiken wird sowohl in den regelmäßigen Risikoberichten als auch in monatlichen Management Reportings berichtet. Falls es Vorkommnisse gibt, die eine Änderung im Risikomanagement erfordern könnten, wird dies von den „Risk Owners“ an die jeweilige Geschäftsführung und im Falle von bedeutenden Ereignissen an den Vorstand berichtet. 88 (6) BETRIEBLICHE RISIKEN Die COVID-19-Situation erfordert die Einrichtung von Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen in den Betrieben. Neben der Nutzung von Homeoffice in bestmöglichem Umfang werden entsprechend gesetzlicher Vorgaben alle Schutzmaßnahmen umgesetzt. Dies kann in einzelnen Bereichen zu Produktivitätsverlusten führen. Der hohe Automatisierungsgrad begrenzt dieses Risiko. Der Fokus lag daher 2021 auf der unbedingten Absicherung des operativen Bereichs, da hier Homeoffice keine Option darstellt. Schmiedeteile (Pleuelstangen, Ausgleichswellen), Bremsdruckbehälter und Karosserieteile werden durch Erwärmung von Stahl, Um- formprozesse (Schmiedehämmer, Pressen, Stanzen), teilweise Schweißen und anschließender Oberflächenbehandlung erzeugt. Schmiede-, Schweiß-, Stanz- und Umformteile werden meist in hochautomatisierten Produktionsprozessen hergestellt. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisiken und Sicherheitsrisiken. Im Berichtsjahr waren diesbezüglich keine signifikanten Vorfälle zu verzeichnen. Der Optimierung der Sicherheit in der Produktion wird über die gesetzlich erforderlichen Standards hinaus ein hoher Stellenwert eingeräumt. Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Ab- schluss von Versicherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. Im Straßeneinsatz von Fahrzeugkomponenten können Qualitätsmängel in seltenen Fällen zu Materialbrüchen, undichten Bremssys- temen oder frühzeitiger Korrosion führen. Ein umfassendes Qualitätssystem, das laufend intern und extern auditiert wird, verringert die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts. Gleichzeitig sind für mögliche Schäden aus Produkthaftung und Rückrufmaßnahmen Versicherungen abgeschlossen worden. Die Versicherungssummen werden als ausreichend eingeschätzt. Nicht versichert sind Gewährleistungskosten (Austausch fehlerhafter Produkte); diese können im Extremfall zu sehr hohen Ergebnisbe- lastungen führen. Im Berichtsjahr gibt es diesbezüglich keine nennenswerten Vorfälle. Nachdem das Pandemiegeschehen 2020 für das Management und die Belegschaft weitgehend unbekanntes Terrain darstellte, lau- teten die Herausforderungen 2021 in der Division Frauenthal Handel schwerpunktmäßig „Absicherung des operativen Betriebs“ und „Flexible Reaktion auf rasch wechselnde Rahmenbedingungen“. Schlüssel zum Erfolg der Division Frauenthal Handel ist dabei zweifellos ein vorausschauendes, proaktives Krisenmanagement, das es ermöglicht, jeweils in kürzester Zeit zu reagieren und in vielen Punkten den Behörden und öffentlichen Einrichtungen und oftmals auch dem Mitbewerb einige Schritte voraus zu sein. Neben der konsequenten Einhaltung aller behördlichen Vorgaben setzt die Unternehmensgruppe eine Vielzahl an Eigeninitiativen, um Mitarbeitende zu schützen und den Geschäftsbetrieb bestmöglich abzusichern. Bereits 2020 eingeführte Maßnahmen werden kon- sequent weiterentwickelt und professionalisiert: 3G-Kontrollen, Abstandsmarkierungen, Trennwände, Masken-Tragen, Desinfektions- spender, Trennwände, aber auch ausgedünnte Anwesenheiten durch Wechseldienst, Tele-Arbeit und nicht zuletzt das elektronische Abstands-Warnsystem für alle 500 Mitarbeitenden der stationären Logistik, das akustische und optische Warnsignale abgibt, sobald zwei Personen einen definierten Mindestabstand unterschreiten, und im Fall einer gemeldeten Infektion eine sofortige Auswertung kritischer Nahkontakte der letzten Tage erlaubt. Über die betrieblichen Sicherheitsvorkehrungen und Details zu den jeweils behördlich angeordneten Maßnahmen bis zu Infektions- vorkommen im Unternehmen wurde und wird laufend, vorwiegend über Video-Botschaften mittels der Mitarbeitenden-App BOXEN- FUNK, parallel dazu aber auch über aktuelle Aushänge in allen Betriebsstätten und vor allem über eine funktionierende Informations- kaskade beginnend beim oberen Management über die operativen Führungskräfte bis auf Teamleiter- und Mitarbeitendenebene informiert. Exemplarisch angeführt sei, dass allein die Übersicht über die geltenden Sicherheitsmaßnahmen im Laufe des Jahres 2021 in Summe siebenmal aktualisiert und jeweils neu veröffentlicht wurde. Bereits deutlich vor der behördlichen Einführung der sogenannten „3G-Regel am Arbeitsplatz“ wird damit begonnen, Impf- und Ge- nesungsstatus der Mitarbeitenden zu erheben. Als probates Werkzeug erweist sich dafür neuerlich die Mitarbeitenden-App BOXEN- FUNK, über die alle Beschäftigten auf freiwilliger Basis Impfzertifikate und Genesungsnachweise hochladen können. Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung, die die Verpflichtung der Arbeitgeber zur Kontrolle von „3G“ am Arbeitsplatz festgelegt hat, ist somit bereits ein stabiler Prozess etabliert und bei Mitarbeitenden und Führungskräften gelernt; Daten von über 50 % aller Beschäftigten sind DSGVO-konform erfasst. Über frühzeitige Anmeldung, das Reservieren von Kontingenten mit Unterstützung der WKO und nachdrückliches Bewerben im Unter- nehmen werden für 259 Beschäftigte Impftermine über betriebliche Impfaktionen des Gesundheitsservice der Stadt Wien (vorwiegend im Austria Center Vienna) koordiniert und durchgeführt. Mit Jahresende 2021 kann die zum Ziel gesetzte Impfquote von 80 % überschritten werden, weitere rund 4 % aller Beschäftigten 89 werden im Sinne der behördlichen „2G-Bestimmungen“ als genesen geführt. Im Zeitraum Jänner bis Dezember 2021 verzeichnet die Division Frauenthal Handel 191 Fälle von Mitarbeitenden mit bestätigter COVID-19-Infektion. Bei einem durchschnittlichen Beschäftigtenstand von 1.756 Personen entspricht dies einer Infektionsrate von 11 % oder rund einem von neun Beschäftigten. Anders als noch im vorangegangenen Jahr 2020 wird 2021 kein einziger Fall mit nachhaltig schwerem Verlauf (anhaltend bedrohliche Symptomatik bzw. Bedarf an intensivmedizinischer Betreuung) berichtet, was nicht zuletzt wohl auf die hohe Durchimpfungsquote zurückzuführen sein dürfte. Für die Ertragskraft der Division Frauenthal Handel sind kompetitive Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lieferanten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und können daher nicht substituiert werden. Gleichzeitig ist die Division Frauenthal Handel aufgrund des größten und österreichweiten Vertriebs- und Logistiknetzwerks der wesentliche Partner in der Branche. Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Top-Managements. Aufgrund der Marktstruktur ist Frauenthal Handel bestens aufgestellt. Die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH sichert die Position gegenüber den Herstellern von Sanitär- und Heizungsprodukten zusätzlich ab. Im Bereich „Category Management“ wird die Koordination zwischen den Funktionen von Einkauf, Verkauf, Produktmanagement und Disposition deutlich verbessert und ein neues Prognosesystem zur weiteren Optimierung der Bestellmengen und damit des Lagerbe- standes bei gleichzeitiger Erhöhung der Verfügbarkeit eingeführt. Die Sicherheit der IT-Systeme, insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen, wird regelmäßig intern überprüft. Aufgrund der zunehmenden internen und externen Vernetzung sind die Risiken in diesem Bereich steigend. Entsprechend werden auch Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzes vor unberechtigten Systemzugriffen verstärkt. Darüber wird auch regelmäßig dem Prü- fungsausschuss berichtet. (7) VERSORGUNGSRISIKO Die COVID-19-Situation erhöht das Risiko des Ausfalls von Lieferanten, sei es durch Insolvenzen oder betriebliche Störungen. Dies kann kurzfristig zu Produktionsunterbrechungen führen. Da die wesentlichen Lieferanten große Stahlkonzerne sind und in der Regel für alle Materialien mehrere Alternativlieferanten zur Verfügung stehen, ist dieses erhöhte Versorgungsrisiko temporär begrenzt. Die Verfügbarkeit von Stahl wird bei allen Produkten durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Die Vormaterialien der Pro- duktion bestehen überwiegend aus Commodities, für die es weltweit zahlreiche Lieferanten gibt. Es bestehen im Falle möglicher Rohstoffverknappung und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialien Versorgungsrisiken. Preisveränderungen bei Stahl werden durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden auf die Verkaufspreise abgewälzt, wobei es unterschiedliche Preis- anpassungsintervalle gibt, sodass bei rasch steigenden oder sinkenden Stahlpreisen vorübergehend Nach- bzw. Vorteile gegenüber den kalkulierten Margen entstehen. Diese Effekte neutralisieren sich erfahrungsgemäß in einem mehrjährigen Betrachtungszeitraum. Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien nimmt jede Business Unit selbst wahr. Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage von Frauenthal Automotive, da Energiepreisschwankungen nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Teilweise bestehen Sicherungsge- schäfte für den Strombezug. Im energieintensivsten Bereich (Frauenthal Powertrain) führen Erhöhungen der Stromtarife und Netzent- gelte zu erheblichen Kostensteigerungen, die nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Preisverhandlungen mit den Kunden kann begrenzt gegengesteuert werden. Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Energie sind möglich. Für alle relevanten Vormaterialien gibt es mehrere Lieferanten, allerdings kann es beispielsweise im Falle von technischen Betriebsstörungen bei einzelnen Großlieferanten zu kurzfristigen Engpässen kommen. Es bestehen aber keine strategischen Abhängigkeiten. (8) EEG-UMLAGE FRAUENTHAL POWERTRAIN Aufgrund eines Formalfehlers bei der durch einen renommierten Berater vorbereiteten Antragstellung wurde die EEG-Förderung (Be- grenzung der Energiekosten) für die Frauenthal Powertrain GmbH im Jahr 2018 versagt. Gegen den Bescheid wurde berufen. Die Berufung wurde von der Behörde zurückgewiesen, womit der gerichtliche Berufungsweg beschritten werden muss. Knapp 50 % des Schadens konnte im Jahr 2020 durch Inanspruchnahme der Haftpflichtdeckung des Beraters geltend gemacht werden. Am 8. März 90 2022 wurde der Streitfall vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt am Main verhandelt. Mit Urteil vom 23. März wurde entschieden, dass die o.g. Antragsstellung fehlerhaft war (Frauenthal Powertrain hat das Verfahren entsprechend verloren.) Auf Beantragung auf Zulassung zur Berufung wird verzichtet. Für 2022 hat Frauenthal Powertrain im Dezember 2021 einen positiven Begrenzungsbescheid erhalten. Dabei lag die Stromkostenin- tensität der Frauenthal Powertrain bei >20 %. Dadurch beträgt die EEG-Befreiung nunmehr 85 %. Weitere Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs werden implementiert. Das Bundeskabinett hat die Senkung der Umlage auf 0,00 ct/kWh ab 01.07.2022 be- schlossen. Die Zustimmung des Bundesrats steht noch aus. (9) FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Im Juni 2020 wird die gesamte Division Frauenthal Handel langfristig auf weitere fünf Jahre refinanziert. Die Finanzierung enthält eine endfällige (MEUR 13) und eine tilgende Tranche (MEUR 20) sowie eine Betriebsmittellinie über MEUR 35. Des Weiteren wird eine CO- VID-19-Sicherheitslinie in Höhe von MEUR 10 (Reduktion im Juni 2021, davor MEUR 30) bis 30. Juni 2022 abgeschlossen. Diese wird während der COVID-19-Krise im Geschäftsjahr 2021 nie in Anspruch genommen. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von österreichischen und lokalen Banken auf Busi- ness-Unit-Ebene der Division Frauenthal Automotive gesichert. Eine führende schwedische Bank auf Business-Unit-Ebene Frauenthal Gnotec sichert die Finanzierung der schwedischen Gesellschaften, genauso wie zwei deutsche Banken für die Finanzierung des Produk- tionsstandorts in Elterlein sorgen. In der Slowakei wird im Geschäftsjahr 2021 die Finanzierung mit einer lokalen Bank ausgeweitet, um Investitionen in Wachstumsprojekte umzusetzen. Der chinesische Produktionsstandort in China (Kunshan, nahe Shanghai) der Business Unit Frauenthal Gnotec verlängert alle seine Betriebsmittellinien bei lokalen chinesischen Banken um ein weiteres Jahr. Von Frauenthal Gnotec China werden hauptsächlich chinesische Produktionswerke eines europäischen PKW-Herstellers sowie ein großer chinesischer Automobilhersteller beliefert. Aufgrund des Produktportfolios (Umformteile und Schweißbaugruppen) sind hohe Vorfinanzierungen vor allem für Presswerkzeuge und Maschinen erforderlich. Die Finanzierung des Standorts wird durch lokale Finanzierungen (Anlage- leasing), durch lokale Betriebsmittellinien mit chinesischen Banken und durch Darlehen der schwedischen Muttergesellschaft Frauen- thal Gnotec AB gedeckt. Alle Kredite der Frauenthal-Gruppe sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working-Capital-Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien zur Verfügung. Der Liquiditätsbedarf, die Überwachung der Einhaltung der Covenants und die Verhandlung von Anpassungen der Vereinbarungen mit den Banken an die aktuellen Bedürfnisse werden im Rahmen der Treasury-Funktion von der Holding gesteuert und detailliert überwacht. Zusätzlich bestehen auf Ebene der Frauenthal Holding Finanzierungslinien mit mehreren österreichischen Banken, von denen zum Bilanzstichtag MEUR 24,0 kurzfristig zugesagt und in Höhe von MEUR 24,0 nicht ausgenutzt waren. Dem Konzern stehen zum Bilanzstichtag MEUR 144,1 verfügbare Banklinien zur Verfügung, davon Guthaben bei Kreditinstituten iHv MEUR 48,5 sowie nicht ausgenutzte Banklinien iHv MEUR 95,6. Das Factoringvolumen beträgt MEUR 75,9. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Damit war das Liquiditätsrisiko zum Bilanzstichtag niedrig. Zentraler Bestandteil der Liquiditätsplanung der Unternehmen der Frauenthal-Gruppe ist die Aufrechterhaltung der Fähigkeit, den ex- ternen und internen Zahlungsverpflichtungen stets nachzukommen. Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2021 von Relevanz, da die Zinsbasis über- wiegend auf 3-Monats-EURIBOR-Basis bzw. in Schweden auf 1-Monats-STIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Der Einfluss volatiler Währungen (CZK) ist gering, da im Wesentlichen in Euro fakturiert wird und auch der Einkauf der Vormaterialien überwiegend in Euro erfolgt. Diese Währungsrisiken sind daher im Wesentlichen im Jahr 2021 ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Der Einfluss der ebenso volatilen Schwedenkrone ist im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksame Bewertungseffekte (Translations- risiko) beschränkt. Die Analyse zur Sensitivitätsanalyse von Währungs- und Zinsänderungen finden sich im Anhang unter dem Punkt 16 „Derivative Finanzinstrumente“, Punkt 29 „Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen“ sowie Punkt 45 „Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung“, Abschnitt „Währungsänderungsrisiko“. 91 Aus der Finanzierungs- und Standortstruktur der Frauenthal-Gruppe ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquidi- täts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. (10) COMPLIANCE-RISIKEN Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corporate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelun- gen erweitert. Durch Schulungen und Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvorgabe und Evaluierung von Führungskräften sollen Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gegebenenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. Darüber hinaus wird die Einhaltung hoher ethischer Standards in den Geschäfts- beziehungen als wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik betrachtet. Als Lieferant für alle gro- ßen europäischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten auch von den Kunden evaluiert. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Compliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Verfahren zur Siche-rung der Vertraulichkeit von Compliance-relevanten Informationen weiter- entwickelt. Eine neue Compliance-Richtlinie trat per 1. Jänner 2021 in Kraft. (11) RECHNUNGSLEGUNG Es gibt klare und strenge Richtlinien betreffend die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge im gesamten Konzern. Der Rechnungs- legungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rücksprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesell- schaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf. Ein konzernweites Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Neue IFRS-Standards werden zentral in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen für den ganzen Konzern eingeführt. Bei Neueinführung der IFRS-Standards werden zusätzliche Schulungsmaßnahmen vorgenommen. Es gibt eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Freigabe von Rechnungen zur Zahlung klar regelt. Die buchmäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkeiten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechtigungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT-Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden verschie- dene Backups täglich, wöchentlich oder monatlich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entsprechend den gesetzlichen Fristen aufbewahrt. In den operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchgeführt. In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche buchungspflichti- gen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen routinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Beträgen eingeholt. Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich besprochen und Maßnahmen abgeleitet. Das monatliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen. Weiters hilft das eingeführte Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung alle künftig drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen. Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesell- schaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt. Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow-Statements der einzelnen Segmente. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeit- räume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität, Liquiditätsmanagement und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme vorzeitig 92 erkannt werden können. Der Vorstand initiiert in Abstimmung mit dem Prüfungsausschuss regelmäßig Projekte der internen Revision. Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften werden ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vorstand wöchent- lich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditäts- rechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefinierten Berichts- und Genehmigungsprozessen. Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken sind klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vorstand. Im mindes- tens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert, bewertet und dem Prüfungsausschuss vorgelegt. E. BERICHT ÜBER DIE FINANZLAGE Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivität in beiden Divisionen. Planungen sind für beide Divisionen unterschiedlich, da für die Division Frauenthal Handel im Wesentlichen nur die Situation in Österreich relevant ist, während für die Divi- sion Frauenthal Automotive vor allem der gesamte europäische Automobilmarkt, aber auch China und marginal die USA relevant sind. Als Liquiditätsreserven dienen die freien Linien in der Frauenthal Holding AG sowie jene in allen Gesellschaften, diese belaufen sich auf insgesamt MEUR 120,3 nicht ausgenutzter Rahmen. Wichtig ist die Risikoabschottung, also keine finanzielle Verflechtung zwischen den beiden Divisionen. Alle Gesellschaften sind mit lokalen Banken finanziert, außer die Standorte in den USA. Die in der Division Frauenthal Handel zusätzlich im Jahr 2020 verhandelte COVID-19-Linie (Sicherheitslinie) über MEUR 10 (2020: MEUR 30) wird aufgrund der guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung und einem sehr guten Working Capital Management nicht angegriffen. F. INNOVATIONSBERICHT In den Produktbereichen findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und die Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten für existierende Produkte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produktionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Produktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren oder das Design so zu optimieren, dass Materialeinsatz und Kosten reduziert werden können. Vor allem in der Business Unit Frauenthal Gnotec ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden in der Optimierung des Produktdesigns von Bedeutung. Zu diesem Zweck sind bei mehreren Kunden Ingenieure von Frauenthal Gnotec vor Ort (sogenann- te „Residential Engineers“) tätig. Die Business Unit Frauenthal Powertrain entwickelt in Zusammenarbeit mit einem Stahlwerk eine verbesserte Stahlgüte, damit die Bauteilmasse im Motor reduziert und dadurch eine höhere Effizienz des Motors erzielt wird. In einem „Innovation-Lab“ untersucht Frauenthal Powertrain systematisch Produkte außerhalb des Antriebsstranges, die wettbewerbsfähig an- geboten werden können. Aufgrund der hohen Prozesskompetenz von Frauenthal Powertrain im Schmiedebereich bestehen dafür gute Chancen. Entscheidend ist, Produkte zu finden, die auf den existierenden Anlagen effizient gefertigt werden können. Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind. Im Bereich der Frauenthal Airtank wird an Produktdesigns mit geringerem Materialeinsatz (Kosten- und Gewichtsersparnis) gearbeitet. Bei diesen Sicherheitsteilen sind jedoch die Zustimmung der Kunden und die Genehmigung des TÜV für alle Produktinnovationen erforderlich. Im Fertigungsprozess setzt Frauenthal Powertrain auf durchgängige Prozesssteuerung, um die Anlagennutzung zu steigern und Aus- schuss zu reduzieren. Innovative Werkzeugkonzepte werden mit deutlichen Kostenreduktionen bei verbesserter Produktqualität ein- gesetzt. In Zusammenarbeit mit Lieferanten wurde in der Business Unit Frauenthal Powertrain ein Prozess entwickelt, der durch voll- automatisierte optische Endkontrolle sowohl Geometrie- als auch Oberflächenfehler trennscharf erkennt. Dies ersetzt teilweise die manuelle Kontrolle bei reduziertem Ausschuss. Die Produktinnovation bei Frauenthal Gnotec ist integraler Bestandteil des Geschäfts- modells: Kreative Engineering-Lösungen sind ein signifikanter Wettbewerbsfaktor. Das Know-how der Frauenthal Gnotec-Gruppe be- steht in der Beherrschung und Optimierung der vielfältigen Prozesse der Blechumformung für die Herstellung einfacher bis hochkom- plexer Stahlteile vorwiegend für die Automobilindustrie. Die Automatisierung der Schweißprozesse ist ein Innovationsschwerpunkt, der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung zum Ziel hat. An einem innovativen Prozess als Alternative zum herkömmlichen Schweißverfahren wird gearbeitet. In der Division Frauenthal Handel werden laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, Bestellmöglichkeiten über Smartphone, Track & Trace, Lieferaviso und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraus- setzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2021. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT, Kontino) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent 93 ausgebaut werden. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. G. AUSBLICK/AUSWIRKUNGEN COVID-19-KRISE Der Fokus des Managements in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 lag auf der Sicherung der Liquidität, der Stärkung der Kundenbe- ziehungen und der Verbesserung der Kostenstruktur in beiden Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel. In der Division Frauenthal Automotive, Business Unit Frauenthal Gnotec, sind durch die Optimierung der Standorte in Schweden, den Gewinn von zwei Großaufträgen in den USA und eines neuen strategischen Kunden im PKW-Bereich die Grundlagen für profitables Wachstum verbessert. In der Business Unit Frauenthal Powertrain schafft die Schließung des Standortes in Roßwein eine wettbewerbs- fähigere Kostenstruktur bei Anpassung der Kapazitäten an ein reduziertes Marktvolumen. Schließlich ist Frauenthal Automotive in einer voraussichtlich von zahlreichen Insolvenzen geprägten Zulieferindustrie als stabiler Partner der Kunden gut positioniert, um Marktanteile zu gewinnen. Die rasche Reaktion auf den Markteinbruch im Geschäftsjahr 2020 und der Beginn der Markterholung ab dem 4. Quartal bewirken eine besser als zu erwartende Ergebnislage und eine solide Liquidität für 2020. 2021 kann die Profitabilität erheblich gesteigert werden. Auf dieser Basis und mit einer deutlich verbesserten Kostenstruktur ist der Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 und danach positiv, obwohl die zweifellos bestehende hohe Unsicherheit der Marktentwicklung zum Berichtszeitpunkt große Vorsicht vor allem in Hinblick auf Investitionen und liquiditätssichernde Maßnahmen verlangt. Gleichzeitig ist beabsichtigt, Wachstums- projekte durch Kapazitätsausbau voranzutreiben. Dies betrifft vor allem die Standorte der Frauenthal Gnotec-Gruppe in der Slowakei und den USA. Die Airtank-Linie zur Herstellung von Aluminium-Airtanks für den Kunden VOLVO Truck in den USA wurde gegen Jahres- ende 2021 von Deutschland aus in die USA verschifft und ist inzwischen dort eingetroffen. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes leicht zeitversetzt direkt von der Baukonjunktur ab. Die oft unterschiedliche Entwicklung im Neubau und der Renovierung sowohl im Teilbereich Wohnbau als auch im Bereich „übriger Hochbau“ wirkt in Summe stabilisierend. Weitere Einflussfaktoren stellen die Investitionsneigung der öffentlichen Hand sowie das private Kon- sumverhalten dar, wobei auch hier im Langzeitvergleich jeglicher konjunktureller Auf- bzw. Abschwung die Branche nur zeitversetzt und stark abgeschwächt trifft. Aufgrund der COVID-19-Pandemie, der festgesetzten Eindämmungsmaßnahmen und der möglichen Folgen auf die Rohstoffpreise und Lieferketten besteht ein hoher Grad an Prognoseunsicherheit. Die Entwicklung der Geschäftstätigkeit wird in den Folgejahren durch starken Preiskampf im Wettbewerb und möglichen Lieferengpäs- sen bestimmt werden. Ziel ist es, durch Investitionen, Prozessverbesserungen und Schulungen der Mitarbeitenden das Kundenservice weiter zu verbessern, den Fokus auf den Kundennutzen zu setzen sowie gezielte Lagerzukäufe zu tätigen. Sofern seitens der Regierung keine weiteren drastischen Maßnahmen gesetzt werden, z. B. neuerlicher Lockdown der Bauwirtschaft, oder Rückschläge bei der Impf- strategie eintreten, wird von einer Fortsetzung der Entwicklung vom 1. Quartal 2022 ausgegangen. Im Bereich Business Development werden Akquisitionsmöglichkeiten zur Erweiterung des Kundenportfolios in allen drei Business Units analysiert. Die Frauenthal Holding AG versteht sich als strategischer Investor, der an der nachhaltigen Schaffung von Shareholder Value orientiert ist. Wenn die Frauenthal-Gruppe aufgrund limitierter Ressourcen und Kompetenzen oder aufgrund von Risikopräferenzen weiteres Wachstum in einem Bereich nicht mehr adäquat unterstützen kann oder will, sind strategische Verkäufe von Geschäftsbereichen unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage Optionen, die sorgfältig evaluiert werden. Die Optimierung der Investitionszyklen ist für die langfristige, kontinuierliche Wertsteigerung des Unternehmens wesentlich. Dabei ist Frauenthal jedoch an keine extern vorgegebenen Kriterien gebunden. Auf der Website (www.frauenthal.at) sind neben umfangreichen Informationen über das Unternehmen auch Berichte, Unterlagen zu Hauptversammlungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos etc. verfügbar. Der Corporate Governance Bericht der Frauenthal Holding AG ist auf der Website unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar. Wien, 27. April 2022 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Vorstandsmitglied Dr. Hannes Winkler Vorstandsvorsitzender DI Michael Ostermann Vorstandsmitglied 94 GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG EINZELABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG in EUR 2021 2020 UMSATZERLÖSE 2.188.563 2.461.443 Sonstige betriebliche Erträge 22.149 75.847 Personalaufwand -2.077.477 -1.526.619 Abschreibungen auf immaterielle gegenstände des Anlagevermögens uns Sachanlagen -62.030 -73.720 Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.694.423 -2.772.179 BETRIEBSERGEBNIS (EBIT) -2.623.219 -1.835.229 Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 4.800.000 4.920.000 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge -110.625 -171.803 Finanzergebnis 4.689.375 4.748.197 Ergebnis vor Steuern 2.066.156 2.912.968 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 633.322 1.843.047 Ergebnis nach Steuern 2.699.477 4.756.015 Jahresüberschuss/-fehlbetrag 2.699.477 4.756.015 Zuweisung zu Gewinnrücklagen -2.699.477 -4.750.000 Jahresgewinn 0 6.015 Gewinn- / Verlustvortrag aus dem Vorjahr 2.806.699 2.800.684 BILANZGEWINN 2.806.699 2.806.699 95 AKTIVA in EUR 31.12.2021 31.12.2020 Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände 13.268 1 Sachanlagen 27.536 106.810 Finanzanlagen 89.761.506 89.761.506 89.802.310 89.868.318 Umlaufvermögen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3.573.255 3.510.650 Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 86.058 87.036 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 3.987.157 21.914 7.646.469 3.619.600 Rechnungsabgrenzungen 102.971 157.430 Aktive latente Steuern 6.096.700 8.681.000 Summe AKTIVA 103.648.449 102.326.348 PASSIVA in EUR 31.12.2021 31.12.2020 Eigenkapital Einbezahltes Grundkapital 8.651.491 8.651.491 Kapitalrücklagen 22.565.811 22.565.811 Gewinnrücklagen 67.146.579 64.447.101 Bilanzgewinn/-verlust 2.806.699 2.806.699 101.170.579 98.471.102 Rückstellungen Steuerrückstellungen 1.083.027 1.671.528 Sonstige Rückstellungen 953.300 749.350 2.036.327 2.420.878 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 42.380 1.098.282 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 70.364 60.095 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 42.600 0 Sonstige Verbindlichkeiten 286.199 275.992 441.543 1.434.368 Summe PASSIVA 103.648.449 102.326.348 BILANZ EINZELABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG 96 in EUR Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten Entwicklung der Abschreibungen Buchwerte Stand 01.01.2021 Zugang Abgang Stand 31.12.2021 Stand 01.01.2021 Zugang Abgang Stand 31.12.2021 Stand 31.12.2020 Stand 31.12.2021 A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Lizenzen und Datenverarbeitungsprogramme 211.031,62 19.900,00 0,00 230.931,62 211.030,32 6.633,35 0,00 217.663,67 1,30 13.267,95 II. Sachanlagen 1. Betriebs- und Geschäftsausstattung 612.693,17 4.648,26 72.093,01 545.248,42 505.882,92 55.396,94 43.567,31 517.712,55 106.810,25 27.535,87 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 95.511.796,76 0,00 0,00 95.511.796,76 5.750.290,78 0,00 0,00 5.750.290,78 89.761.505,98 89.761.505,98 SUMME ANLAGENSPIEGEL 96.335.521,55 24.548,26 72.093,01 96.287.976,80 6.467.204,02 62.030,29 43.567,31 6.485.667,00 89.868.317,53 89.802.309,80 ANLAGESPIEGEL EINZELABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG 97 ANHANG ZUR BILANZ ZUM 31.12.2021 UND GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR 1-12/2021 DER FRAUENTHAL HOLDING AG I. ERLÄUTERUNGEN DER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN (1) ALLGEMEINES Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 189 ff des Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt. Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung des Grundsatzes der Vollständigkeit. Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt. Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten. Auf den Jahresabschluss werden die Rechnungslegungsbestimmungen in der geltenden Fassung angewendet. (2) ANLAGEVERMÖGEN a) Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um die planmäßigen Ab- schreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen. Folgende Nutzungsdauer wird den plan- mäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt: Lizenzen und Datenverarbeitungsprogramme 3 Jahre b) Sachanlagen Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Ge- ringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Einzelanschaffungswert von EUR 800,00 (2020: EUR 800,00) werden im Jahr des Zuganges voll abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungs- dauer vorgenommen. Folgende Nutzungsdauern werden den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt: Fuhrpark 5 Jahre Betriebs- und Geschäftsausstattung 5 -10 Jahre EDV 3 Jahre Außerplanmäßige Abschreibungen werden zusätzlich vorgenommen, wenn voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, eintreten. c) Finanzanlagen Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten, bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Wesentlichen dauerhaften Wertminderungen wird durch die Vornahme außerplanmäßiger Abschreibungen Rechnung getragen. 98 (3) UMLAUFVERMÖGEN a) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennbetrag angesetzt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken wird der niedrigere beizulegende Wert ermittelt und angesetzt. b) Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten Der Posten beinhaltet den Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten. (4) AKTIVE LATENTE STEUERN Für Unterschiede zwischen den unternehmensrechtlichen und den steuerrechtlichen Wertansätzen bei Vermögensgegenständen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, wird bei einer sich ergebenden Steuerbelastung eine Rückstellung für passive latente Steuern und bei einer sich ergebenden Steuer- entlastung ein Posten für aktive latente Steuern in der Bilanz angesetzt. Die Frauenthal Holding AG hat aufgrund ausreichender zukünftiger Ergebnisse in der Steuergruppe gemäß Rz 51 iVm Erläuterungen zu Rz 55 Pkt. 2.a) der AFRAC-Stellungnahme 30 „Latente Steuern im Jahres- und Konzernabschluss“ auch für latente Steuerguthaben aus Ansatzdifferenzen von Gruppenmitgliedern eine Steuerabgrenzung erfasst, sofern diese mangels eigenen positiven Ergebnissen nicht bereits in den Jahresabschlüssen aktiviert wurden (weitere Erläuterungen dazu siehe Abschnitt II.3.). Darüber hinaus werden gem. § 198 Abs 9 UGB aktive latente Steuern für bestehende steuerliche Verlustvorträge in jenem Ausmaß gebildet, als ausreichende passive latente Steuern vorhanden sind, oder darüber hinaus überzeugende substantielle Hinweise vorlie- gen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Nutzung dieser Verlustvorträge in den nächsten fünf Jahren zur Verfügung stehen wird. Der Ansatz von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge ist gerechtfertigt, weil die Nutzung der Verlustvorträge nach- haltig bereits ab dem folgenden Jahr wahrscheinlich ist. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit dem aktuellen Körperschaft- steuersatz von 25 % ohne Berücksichtigung einer Abzinsung. Die Steuerumlagevereinbarung sieht vor, dass der Gruppenträger dem Gruppenmitglied für übernommene steuerliche Verluste keine negative Umlage gutschreibt, sofern diese auf Gruppenebene nicht verwendet werden. Jedoch muss das Gruppenmitglied in späteren Jahren bei steuerlichen Gewinnen so lange keine positive Steuerumlage abführen, bis diese Verluste verbraucht sind („interner Verlust- vortrag“). Für diese künftige Verpflichtung wurde seitens des Gruppenträgers eine Rückstellung für künftige Steuerbelastung gebildet, wobei hierbei die Fähigkeit der Gruppenmitglieder, in den nächsten fünf Jahren steuerliche Gewinne zu erzielen, berücksichtigt wurde. (5) RÜCKSTELLUNGEN Der Posten Steuerrückstellungen enthält die Vorsorge für bereits zugewiesene, aber nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitglie- dern sowie noch nicht veranlagte Körperschaftsteuer (siehe Abschnitt I.4). Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde nach anerkannten finanzmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 1,31 % (VJ: 1,00 %), einer durchschnittlichen Bezugserhöhung von 5,32 % (VJ: 3,95 %) und des gesetzlichen Pensionsantrittsalters ermittelt. Der Zinssatz entspricht dem stichtagsbezogenen Marktzinssatz für Anleihen von Unternehmen mit hochklassiger Bonitätseinstufung, die mit der durchschnittlichen Restlaufzeit der Verpflichtung sowie der Währung, in der das Unternehmen die Leistungen zu erbringen hat, übereinstimmen. Als durchschnittliche Restlaufzeit wurde vereinfachend eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommenen. Die übrigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips für alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und mit dem Erfüllungsbetrag an- gesetzt. 99 (6) VERBINDLICHKEITEN Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. II. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ (1) ANLAGEVERMÖGEN Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind im angeschlossenen Anlagenspiegel ersichtlich. Finanzanlagen Die Finanzanlagen weisen per 31.12.2021 die folgende Zusammensetzung auf: Zusammensetzung: Anteil in % Anschaffungskosten EUR Buchwert EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien 100,00 5.750.290,78 0,00 Frauenthal Automotive GmbH, Wien 100,00 70.866.480,92 70.866.480,92 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien 100,00 18.777.638,64 18.777.638,64 Frauenthal Immobilien GmbH, Wien 100,00 117.386,42 117.386,42 95.511.796,76 89.761.505,98 Im Geschäftsjahr 2021 liegen weder Zu- noch Abgänge im Finanzanlagevermögen vor. (2) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände weisen folgende Zusammensetzung und Fristig- keiten auf: Forderungsspiegel zum 31.12.2021 Gesamtbetrag EUR Restlaufzeiten bis 1 Jahr EUR über 1 Jahr EUR 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3.573.254,71 3.360.396,71 212.858,00 2. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 86.057,60 86.057,60 0,00 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.659.312,31 3.446.454,31 212.858,00 Forderungsspiegel zum 31.12.2020 Gesamtbetrag EUR Restlaufzeiten bis 1 Jahr EUR über 1 Jahr EUR 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3.510.650,48 3.344.637,48 166.013,00 2. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 87.035,61 87.035,61 0,00 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.597.686,09 3.431.673,09 166.013,00 Der Posten sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 86.057,60 enthält Erträge in Höhe von EUR 4.517,88 (VJ: EUR 0,00), die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt: in EUR 31.12.2021 31.12.2020 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 370.606,83 241.244,66 Sonstige Forderungen 3.202.647,88 3.269.405,82 davon Steuerumlagen 3.202.647,88 3.269.405,82 3.573.254,71 3.510.650,48 100 Zusammensetzung 31.12.2021 EUR 31.12.2020 EUR Forderungen aus Verrechnungen und Steuerumlagen Frauenthal Airtank Hustopeče s.r.o., Hustopeče 22.200,00 22.500,00 Frauenthal Service AG, Wien 37.350,00 0,00 Frauenthal Powertrain Management GmbH & Co KG, Plettenberg 37.742,00 1.154,73 Frauenthal Powertrain Plettenberg GmbH, Plettenberg 22.350,00 22.500,00 Frauenthal Immobilien GmbH, Wien 212.858,00 166.013,00 1a Installateur Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH, Wien 23.706,00 18.661,00 SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf 2.387.997,95 2.271.367,83 Frauenthal Handel GmbH, Wien 688.261,36 810.514,00 Frauenthal Airtank Elterlein GmbH, Elterlein 11.500,00 33.205,00 Frauenthal Automotive Service GmbH, Elterlein 0,00 3.033,32 Frauenthal Gnotec AB, Göteborg 112.731,65 153.640,00 Frauenthal Automotive GmbH, Wien 8.157,75 5.211,60 Techno Heat GmbH, Wien 8.400,00 2.850,00 3.573.254,71 3.510.650,48 (3) AKTIVE LATENTE STEUERN Per 31.12.2021 beträgt der Posten aktive latenten Steuern EUR 6.096.700,00 (31.12.2020: EUR 8.681.000,00). Die aktiven latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für steuerliche Verlustvorträge, Beteiligungsabschreibungen der Vorjahre und temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten bzw. Vermögens- gegenstände und Schulden gebildet (Erläuterungen zum Ansatz siehe Punkt I(4)): 01.01.2021 31.12.2021 in EUR eigene Ansatz- differenzen und Verlust- vorträge Ansatz- differenzen Tochter- unternehmen Summe eigene Ansatz- differenzen und Verlust- vorträge Ansatz- differenzen Tochter- unternehmen Summe Erfolg- wirksame Änderung Anlagevermögen 3.949,94 0,00 3.949,94 3.334,86 0,00 3.334,86 -615,08 Siebtelabschreibungen 25.896,89 3.704.141,23 3.730.038,12 20.195,04 2.081.720,50 2.101.915,54 -1.628.122,58 Geldbeschaffungskosten 0,00 14.156,14 14.156,14 1.833,33 4.463,65 6.296,98 -7.859,16 Jubiläumsgeldrückstellung 11.600,00 500,00 12.100,00 12.325,00 975,00 13.300,00 1.200,00 Sonstiges 45.755,80 0,00 45.755,80 21.852,62 0,00 21.852,62 -23.879,55 Verlustvorträge 4.875.000,00 0,00 4.875.000,00 3.950.000,00 0,00 3.950.000,00 -925.000,00 4.962.202,63 3.718.797,37 8.681.000,00 4.009.540,85 2.087.159,15 6.096.700,00 -2.584.276,37 (4) EIGENKAPITAL Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 9.434.990,00 auf, das sich auf insgesamt 7.534.990 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt per 31.12.2021 783.499 Stück (VJ: 783.499 Stück). Der Anteil der eigenen Aktien beträgt somit 8,30 % (VJ: 8,30 %) des Grundkapitals. Im Streubesitz befinden sich 2.728.575 Stück Aktien, das sind 28,92 % (VJ: 2.728.575 Stück Aktien, 28,92 %), der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Holding GmbH beträgt 5.922.916 Stück Aktien, somit 62,78 % (VJ: 5.922.916 Stück Aktien, 62,78 %) 101 Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Anteile wurde dem Vorstand durch Beschlussfassung in der 12. Hauptversammlung erteilt. In der 13. Hauptversammlung wurde diese Ermächtigung erneuert. Anzahl Stk Grundkapital EUR Anteil am Grundkapital in % Stand am 31.12.2020 783.499 783.499,00 8,30 Verkauf 0 0,00 Stand am 31.12.2021 783.499 783.499,00 8,30 Der Vorstand wurde in der ordentlichen 28. Hauptversammlung vom 30. Mai 2017 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.717.495,00 durch Ausgabe von bis zu 4.717.495 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteili- gung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Ver- mögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lau- tend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2017). Siehe dazu auch Punkt IV.5 Aktienoptionsprogramm. (5) RÜCKSTELLUNGEN Die Steuerrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: in EUR 31.12.2021 31.12.2020 Rückstellung für Körperschaftsteuer 312.927,21 464.927,70 Rückstellung für bereits zugewiesene, jedoch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern 770.100,00 1.206.600,00 1.083.027,21 1.671.527,70 Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich wie folgt: in EUR 31.12.2021 31.12.2020 Jubiläumsgelder 66.800,00 64.900,00 nicht konsumierte Urlaubstage 148.700,00 105.000,00 Veröffentlichungskosten 80.000,00 68.000,00 Beratungskosten 86.500,00 68.500,00 Prämien 371.300,00 190.950,00 übrige kurzfristig 200.000,00 252.000,00 953.300,00 749.350,00 Die übrigen kurzfristigen Rückstellungen sind vor allem für vertragliche Ansprüche aus dem Verkauf einer ehemaligen Tochtergesell- schaft gebildet worden, deren Inanspruchnahme auf TEUR 200 begrenzt sind. 102 (6) VERBINDLICHKEITEN Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten weisen folgende Zusammensetzung und Fristigkeiten auf: Gesamtbetrag EUR Restlaufzeiten dinglich besichert EUR Verbindlichkeitenspiegel zum 31.12.2021 bis 1 Jahr EUR 1 - 5 Jahre EUR über 5 Jahre EUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 42.379,93 3.375,00 39.004,93 0,00 0,00 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 70.363,93 70.363,93 0,00 0,00 0,00 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 42.600,00 42.600,00 0,00 0,00 0,00 4. sonstige Verbindlichkeiten 286.198,80 286.198,80 0,00 0,00 0,00 davon aus Steuern 10.308,09 10.308,09 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 17.619,60 17.619,60 davon aus Abgrenzungen 258.271,11 258.271,11 Verbindlichkeiten gesamt 441.542,66 402.537,73 39.004,93 0,00 0,00 Gesamtbetrag EUR Restlaufzeiten dinglich besichert EUR Verbindlichkeitenspiegel zum 31.12.2020 bis 1 Jahr EUR 1 - 5 Jahre EUR über 5 Jahre EUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.098.281,57 1.097.548,64 732,93 0,00 0,00 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 60.094,90 60.094,90 0,00 0,00 0,00 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4. sonstige Verbindlichkeiten 275.991,97 275.991,97 0,00 0,00 0,00 davon aus Steuern 24.657,60 24.657,60 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 18.816,79 18.816,79 davon aus Abgrenzungen 275.991,97 275.991,97 Verbindlichkeiten gesamt 1.434.368,44 1.433.635,51 732,93 0,00 0,00 In den sonstigen Verbindlichkeiten zum 31.12.2021 sind Aufwendungen in Höhe von EUR 55.775,96 (VJ: EUR 30.022,43) enthalten, die erst nach dem 31. Dezember 2021 zahlungswirksam werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt: Zusammensetzung 31.12.2021 EUR 31.12.2020 EUR Verbindlichkeiten aus Lieferung & Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Frauenthal Automotive GmbH, Wien 42.600,00 0,00 42.600,00 0,00 (7) SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen Wir prognostizieren die künftigen Miet- und Leasingverpflichtungen wie folgt: in TEUR 2021 2020 für das folgende Geschäftsjahr 296 283 für die fünf folgenden Geschäftsjahre 296 642 103 (8) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE Die Gesellschaft weist Verbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen mit folgender Zusammensetzung auf: in EUR 31.12.2021 31.12.2020 Garantien 4.766.248,16 6.231.248,16 Sonstige Haftungsverhältnisse 10.370.562,00 10.922.867,00 Summe 15.136.810,16 17.153.935,16 Es besteht seit dem Jahr 2015 eine Globalgarantie der Frauenthal Holding AG gegenüber der Raiffeisen-Landesbank-Steiermark AG für die Kreditverbindlichkeiten der Frauenthal Immobilien GmbH, welche im Jahr 2015 einen Liegenschaftsankauf finanzierte. Der aushaftende Kreditbetrag beläuft sich per 31.12.2021 auf TEUR 4.766 (31.12.2020: TEUR 5.231). Die Bankgarantie gegenüber der Raiffeisen-Landesbank-Steiermark AG im Zusammenhang mit dem Verkauf der Gesellschaft Frauenthal Automotive Torun Sp.zo.o. im Jahr 2018 beträgt TEUR 0 (VJ: TEUR 1.000). Per 31.12.2021 betragen die sonstigen Haftungsverhältnisse TEUR 10.370 (VJ: TEUR 10.923). Dabei handelt es sich unter anderem um Personalverpflichtungen iHv TEUR 6.525 (VJ: TEUR 7.077) welche für Tochterunternehmen übernommen wurde. Das Risiko der tatsächlichen Inanspruchnahme der Frauenthal Holding AG wurde zum Großteil auf einen Dritten übertragen. Für die Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. besteht eine weitere Haftung iHv TEUR 146 (VJ: TEUR 146). Die Frauenthal Holding AG hat weiters eine schadensabhängige Haftungsgrenze im Zusammenhang mit dem Verkauf der Gesellschaft Frauenthal Automotive Torun Sp.zo.o. iHv TEUR 3.700 (VJ: TEUR 3.700) übernommen. (9) ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN Die Gesellschaft verfügt zum Bilanzstichtag über keine derivative Finanzinstrumente. Die Frauenthal Holding AG hatte im Interesse ihrer Tochterunternehmen Frauenthal Automotive GmbH, Frauenthal Service AG sowie Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH per 28.06.2016 einen SWAP-Vertrag abgeschlossen. Dieser diente zur Absicherung des Zinsrisikos, welches aus dem Kreditvertrag der Division Handel (Vertrag vom 18.11.2016) sowie der Division Automotive (Vertrag vom 21.03.2016) aufgrund der variablen Verzinsung entsteht. Kreditinstitut: Raiffeisen-Landesbank Steiermark Geschäftsart: OTC Fixpreisgeschäft Laufzeit: 01. Juli 2016 – 31. März 2021 Nominale gesamt: 50.000.000,00 davon Anteil Frauenthal Automotive GmbH 23.000.000,00 (46 %) davon Anteil Frauenthal Service AG 21.000.000,00 (42 %) davon Anteil Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH 6.000.000,00 (12 %) Fixzinszahlung: 0,275% p.a. Der SWAP ist im Geschäftsjahr 2021 ausgelaufen. Da dem negativen Marktwert des Swaps positive Ansprüche der jeweiligen Tochter- gesellschaften in gleicher Höhe gegenüberstanden, wurde eine Bewertungseinheit gebildet. Des Weiteren hatte die Frauenthal Holding AG im Interesse ihres Tochterunternehmens Frauenthal Service AG am 30. Juni 2016 mit der Oberbank einen CAP-Vertrag in Höhe von EUR 25.000.000,00 abgeschlossen, um das Risiko eines starken Zinsanstiegs zu minimieren. Der Vertrag beinhaltet folgende Eckdaten: Kreditinstitut: Oberbank Laufzeit: 1. Juli 2016 – 30. Juni 2021 Nominale gesamt: 25.000.000,00 davon Anteil Frauenthal Service AG 25.000.000,00 (100 %) Basis-Preis (Strike): 3 % Optionsprämie: 0,235 % vom abzusichernden Volumen (EUR 58.750,00) 104 Weiters hat die Frauenthal Holding AG im Interesse ihres Tochterunternehmens Frauenthal Service AG am 19. Jänner 2017 mit der Bank Austria Unicredit Group einen zweiten CAP-Vertrag zur Minimierung des Risikos eines starken Zinsanstiegs der revolvierenden Fazilität über EUR 20.000.000,00 abgeschlossen. Der Vertrag beinhaltet folgende Eckdaten: Kreditinstitut: Bank Austria UniCredit Group Laufzeit: 1. Februar 2017 – 31. Dezember 2021 Nominale gesamt: 20.000.000,00 davon Anteil Frauenthal Service AG 20.000.000,00 (100 %) Basis-Preis (Strike): 2 % Optionsprämie: 0,50% vom abzusichernden Volumen (EUR 100.000,00) Die beiden CAPs sind im Geschäftsjahr 2021 ausgelaufen. Sämtliche Kosten im Zusammenhang mit den abgeschlossenen Finanzinstrumenten wurden im Ausmaß des Anteils an der Nomi- nale an die jeweiligen Tochtergesellschaften weiterverrechnet. Die aus den abgeschlossenen SWAP sowie CAP resultierenden und an die Tochtergesellschaften weiterverrechneten Kosten für das Geschäftsjahr 2021 belaufen sich auf insgesamt EUR 34.375,00 (SWAP: EUR 34.375,00 / CAP: EUR 0,00). (VJ: EUR 139.791,66 (SWAP: EUR 139.791,66 / CAP: EUR 0,00)). 105 III. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. (1) UMSATZERLÖSE Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt: nach geographisch bestimmten Märkten 2021 EUR 2020 EUR Inlandsumsätze 1.038.123,03 1.119.648,39 Auslandsumsätze 1.150.439,53 1.341.794,98 2.188.562,56 2.461.443,37 Bei den Umsatzerlösen handelt es sich um Managementumlagen, Erlöse aus der Untervermietung von Gebäuden und Weiterverrech- nungen an Konzerngesellschaften für besorgte Versicherungs- und Beratungsleistungen. (2) PERSONALAUFWAND Im Personalaufwand sind für das Geschäftsjahr 2021 keine Zuschüsse im Zusammenhang mit der COVID-19 Kurzarbeit (VJ: EUR 33.091,46) enthalten. Es gibt in diesem Zusammenhang keine unerfüllten Bedingungen und sonstigen Eventualverbindlich- keiten mit den staatlichen Unterstützungen. Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen Der Posten Gehälter enthält eine Dotierung iHv EUR 3.400,00 (VJ: EUR 2.700,00) der Rückstellung für Jubiläumsgelder. Die Verände- rung der Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde in Höhe von EUR 3.400,00 im Personalaufwand erfasst. Die auf die Änderung des Zinsniveaus entfallenden Änderungen in Höhe von EUR -1.500,00 wurde im Finanzergebnis erfasst. Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen Der Posten Gehälter enthält keine Erträge oder Aufwendungen (VJ: Erträge iHv EUR 145.603,65) für anteilsbasierte Vergütungen. Details zum Aktienoptionsprogramm sind unter Punkt IV(5) zu finden. (3) LEISTUNGEN AN BETRIEBLICHE MITARBEITER VORSORGEKASSEN Die Aufwendungen für Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen setzen sich wie folgt zusammen: in EUR 2021 2020 Mitglieder des Vorstandes 10.092,33 13.770,79 Leitende Angestellte 980,46 4.363,63 Sonstige Mitarbeiter 9.612,92 8.069,22 20.685,71 26.203,64 (4) AUFWENDUNGEN FÜR ALTERSVERSORGUNG Die Aufwendungen für Altersversorgung setzen sich wie folgt zusammen: in EUR 2021 2020 Mitglieder des Vorstandes 37.523,28 30.437,79 Leitende Angestellte 0,00 10.507,56 37.523,28 40.945,35 Es handelt sich hier um Zusagen, für die ausschließlich Beiträge zu leisten sind. 106 (5) ERTRÄGE AUS BETEILIGUNGEN in EUR 2021 2020 Dividendenerträge Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien 4.800.000,0 4.920.000,00 4.800.000,0 4.920.000,00 (6) AUFWENDUNGEN AUS FINANZANLAGEN Im Jahr 2021 sowie im Vorjahr fielen keine Aufwendungen aus Finanzanlagen an. (7) STEUERN VOM EINKOMMEN Im Geschäftsjahr 2005 wurde zwischen der Frauenthal Holding AG als Gruppenträger und Gesellschaften der Frauenthal Gruppe als Gruppenmitglieder ein Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag abgeschlossen. Per 31.12.2021 werden folgende Gesellschaften als Gruppenmitglieder in die Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG einbezogen: › Frauenthal Holding AG, Wien › Frauenthal Immobilien GmbH, Wien › Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien › Frauenthal Automotive GmbH, Wien › Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien › Frauenthal Service AG, Wien › SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf › 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH, Wien › Frauenthal Handel GmbH, Wien › B&E Service GmbH, Wien › Techno Heat GmbH, Wien Als Umlagemethode wird die Belastungsmethode angewendet. Der Posten Steuern vom Einkommen setzt sich wie folgt zusammen: in EUR 2021 2020 Körperschaftsteuer -214.516,37 -175.000,00 Steueraufwand Vorperioden -159.295,70 -295.738,95 Gruppenumlagen 3.154.933,60 2.188.285,83 Veränderung Rückstellung für die Abgeltung von Verlusten von Gruppenmitgliedern 436.500,00 382.400,00 Veränderung aktiver latenter Steuern -2.584.300,00 -256.900,00 633.321,53 1.843.046,88 Per 31. Dezember 2021 existieren steuerliche Verluste von Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR 16.887 (VJ: TEUR 12.519), für die noch keine Vergütung vorgenommen wurde. Gemäß Erläuterung 2.a zu RZ 55 der AFRAC-Stellungnahme 30 „Latente Steuern im Jahres- und Konzernabschluss“ hat der Gruppenträger auf diese künftigen steuerlichen Ansprüche aus steuerlichen Verlustvorträ- gen latente Steuern teilweise aktiviert, da überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Einkommen im Planungszeitraum zur Verfügung stehen wird (siehe dazu auch Abschnitt I. 4). Grundsätzlich ist für diese künftige Steuerbelastung gegenüber dem verlustzuweisenden Gruppenmitglied eine Rückstellung iSd § 198 Abs. 8 Z 1 UGB zu bilden. Diese Verpflichtung entfällt allerdings sofern auf Basis der Steuerplanungsrechnung des Gruppenmitglieds ein steuerpflichtiger Gewinn im Planungszeitraum nicht erwartet wird und es daher an der für die Passivierung einer Rückstellung erforderlichen Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme fehlt. Auf Basis der Steuerplanungen der Gruppenmitglieder wurde per 31. Dezember 2021 somit für bereits zugewiesene Verluste in Höhe von TEUR 3.080 (VJ: TEUR 4.826), die im Planungszeitraum bzw. in absehbarer Zeit verwertet werden, eine Rückstellung iSd § 198 Abs. 8 Z 1 UGB, die im Posten Steuerrückstellungen ausgewiesen wird, erfasst. Für die restlichen bereits zugewiesenen Verluste wurde mangels ausreichender Ertragskraft des jeweiligen Gruppenmitgliedes keine Rückstellung erfasst. Per 31. Dezember 2021 sind steuerliche Verluste in Höhe von TEUR 15.800 (VJ: TEUR 19.500) vorhanden, für die aktive latente Steuern erfasst wurden da überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Einkommen im Planungs- zeitraum zur Verfügung stehen wird. 107 Innerhalb der Steuergruppe der Frauenthal Holding AG bestehen per 31.12.2021 TEUR 8.408 (31.12.2020: TEUR 14.054) quasi per- manente Differenzen iZm einer Firmenwertabschreibung auf einen Beteiligungsansatz, für welche gemäß AFRAC Stellungnahme 30 „Latente Steuern im Jahresabschluss“ (Rz 62) mangels Veräußerungsabsicht keine Rückstellung für latente Steuern gebildet wurde. (8) AUFWENDUNGEN FÜR ABSCHLUSSPRÜFER Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen für den Abschlussprüfer BDO Austria GmbH und dessen inländische Netzwerkgesellschaften erfasst: in EUR 2021 2020 Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 88.000,00 85.800,00 andere Bestätigungsleistungen 6.900,00 12.000,00 Steuerberatungsleistungen 95.089,60 81.100,00 sonstige Leistungen 38.690,00 18.100,00 Summe 228.679,60 197.000,00 Hinsichtlich der Angabe der ergebniswirksam erfassten Aufwendungen inklusive von der Frauenthal Holding AG beherrschten Unter- nehmen verweisen wir auf die Angabe im Konzernanhang. 108 IV. SONSTIGE ANGABEN (1) BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN Neben der Ausübung der Holdingfunktionen für alle Konzernunternehmen, bestehen zu folgenden Konzernunternehmen regelmäßi- ge geschäftliche Beziehungen in Form von Leistungsbeziehungen oder im Rahmen der Steuergruppe. › Frauenthal Service AG, Wien › Frauenthal Immobilien GmbH, Wien › Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH › Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien › Frauenthal Automotive GmbH, Wien › SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf › Frauenthal Handel GmbH, Wien › Frauenthal Airtank Hustopeče s.r.o., Hustopeče (vormals Frauenthal Automotive Hustopeče s.r.o., Hustopeče) › Frauenthal Airtank Elterlein GmbH, Elterlein (vormals Frauenthal Automotive Elterlein GmbH, Elterlein) › Frauenthal Gnotec AB, Göteborg (vormals Gnotec AB, Göteborg) › Frauenthal Powertrain Management GmbH & Co KG, Plettenberg › Frauenthal Powertrain Plettenberg GmbH, Plettenberg (vormals Frauenthal Powertrain GmbH, Plettenberg) › B&E Service GmbH, Wien › Techno Heat GmbH, Wien Die fixe Vergütung für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Hannes Winkler wurde in Höhe von TEUR 403 (VJ: TEUR 429) von Ventana Holding GmbH an Frauenthal Holding AG verrechnet. Dr. Winkler hat keinen variablen Remunerationbestandteil im Gegensatz zu den anderen Vorstandsmitgliedern und nimmt nicht am Aktienoptionsprogramm teil. Der Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, wird in den Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH, Wien, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen erstellt, miteinbezogen. Der Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH wird beim zuständigen Firmenbuchgericht Wien unter der Nummer FN187931w offengelegt. (2) ANGABEN ZU BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN Das Eigenkapital und die Jahresergebnisse der Beteiligungen 2021 stellen sich wie folgt dar: Beteiligung Sitz Anteil in % Eigenkapital 31.12.2021 EUR Jahresergebnis 2021 EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. Wien, Österreich 100,00 -348.137,45 -280,00 Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich 100,00 60.338.417,79 1.864.106,94 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 81.970.104,29 4.795.585,89 Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00 1.638.340,20 291.836,20 Im Vorjahr stellten sich das Eigenkapital und die Jahresergebnisse der Beteiligungen wie folgt dar: Beteiligung Sitz Anteil in % Eigenkapital 31.12.2020 EUR Jahresergebnis 2020 EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. Wien, Österreich 100,00 -347.857,45 -280,00 Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich 100,00 58.474.310,85 -8.216.875,35 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 81.974.518,40 10.672.401,70 Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00 1.346.503,99 265.882,25 109 (3) DURCHSCHNITTLICHE ZAHL DER MITARBEITER Die Anzahl der Beschäftigten betrug im Jahresdurchschnitt: 2021 2020 Angestellte 10 10 Gesamt 10 10 (4) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE Vorstand der Frauenthal Holding AG sind: Dr. Hannes Winkler Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Dr. Martin Sailer Mitglied seit 25. September 2008 bis 11. Jänner 2021 Mag. Erika Hochrieser Mitglied seit 5. Juni 2018 DI Michael Ostermann Mitglied seit 1. Jänner 2021 Im Geschäftsjahr 2021 betrugen die Bruttobezüge inklusive Pensionskassenzahlungen und Versicherungsbeiträge sowie Auszahlun- gen von verbundenen Unternehmen für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG TEUR 1.426 (VJ: TEUR 1.283). In den Vergütungen sind TEUR 403 (fixe Vergütung, kein variabler Bestandteil) für die Verrechnung des Vorstandsvorsitzenden aus einem Dienstleistungsvertrag mit der Ventana Holding GmbH enthalten (VJ: TEUR 429). Die Auszahlung der Altersversorgung ist an keine Leistungskriterien gebunden. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche. Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aktuell aus vier (VJ: fünf) von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und zwei (VJ: drei) vom Konzernbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Im Geschäftsjahr 2021 bestand der Aufsichtsrat, gewählt von der Hauptversammlung, aus den folgenden Mitgliedern: Dipl.- Bw. Claudia Beermann Vorsitzende seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 19. Juni 2019 Dr. Johannes Strohmayer Mitglied seit 2. Juni 2010 Dr. Andreas Staribacher Stellvertreter der Vorsitzenden seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 5. Juni 2018 Dr. Christian Tassul Mitglied seit 11. Juni 2021 Der Konzernbetriebsrat hat August Enzian und Thomas Zwettler als Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt: August Enzian Mitglied seit 27. September 2010 Thomas Zwettler Mitglied seit 1. Jänner 2015 Die Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betragen für das Berichtsjahr TEUR 124 (VJ: TEUR 123). Vorschüsse, Kredite gem. § 237 Abs. 1 Z 3 UGB für Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden nicht gewährt. Es wurden auch keine Haftungsverhältnisse für die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats eingegangen. (5) AKTIENOPTIONSPROGRAMME Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG hat am 1. Juni 2011 einen Aktienoptionsplan 2012–2016 für Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und für Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe beschlossen. Bei diesem Programm erfolgten die letzten mög- lichen Ausübungen im Jahr 2019, somit gibt es zum Bilanzstichtag keine (2020: keine) bezugsberechtigten Teilnehmer. Am 20. April 2016 wurde ein weiteres fünfjähriges Aktienoptionsprogramm im Hinblick auf das auslaufende erste Aktienoptions- programm beschlossen. Einbezogen sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder und weitere ungefähr 10 bis 15 Führungskräfte der Frau- enthal-Gruppe. Auf Basis einer diskretionären Entscheidung des Aufsichtsrats der Frauenthal Holding AG können im Rahmen des Aktienoptionsprogramms jedem Programmteilnehmer für herausragende Leistungen in den Geschäftsjahren 2016 bis 2021 jährlich 110 bis zu höchstens 10.000 Stück Optionen, die zum Bezug von je einer auf Inhaber lautenden, nennwertlosen Stückaktie der Frauenthal Holding AG zum Bezugspreis von EUR 2,00 je Aktie berechtigen, gewährt werden. Gewährte Optionen sind nicht übertragbar und sind nach Ablauf von drei Jahren ab Zuteilung drei Wochen lang ausschließlich vom Begünstigten höchstpersönlich ausübbar. Für die so erworbenen Aktien soll eine Behaltefrist von 36 Monaten gelten. Als besonderer langfristiger Anreiz soll weiters im Ermessen des Aufsichtsrats die Möglichkeit bestehen, TOP-Führungskräften davon abweichend im Jahr des Ablaufs einer allfälligen Funktionsperio- de jeweils bis zu höchstens 50.000 Stück Optionen zuzuteilen und für diese Optionen abweichende Ausübungs- und Behaltefristen festzulegen, insbesondere wenn sie in der ablaufenden Funktionsperiode maßgeblich zum Shareholder-Value und zum Erfolg der Frauenthal-Gruppe beigetragen haben. Insgesamt können unter dem Aktienoptionsprogramm maximal 250.000 Aktienoptionen zu- geteilt werden. Es wurden im Jahr 2021 keine Optionen gewährt, deshalb beläuft sich der Schätzwert der gewährten Optionen 2021 auf TEUR 0 (VJ: TEUR 0) und entspricht dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert der Option bestimmt sich mit dem ursprünglichen Tag der Annahme des Optionsprogramms und wird über einen Zeitraum verteilt, über den die Teilnehmer den bedingungslosen An- spruch auf die gewährten Optionen erwerben. Zur Berechnung des Optionsplans wurde das Modell „Black-Scholes“ (diskretes Modell) unter Zugrundelegung des Optionsmodells „Amerikanische Option“ angewendet. Hierbei wird der Wert einer Option durch diverse Parameter bestimmt, wie zum Beispiel aktueller Aktienkurs (Quelle: Bloomberg), Basispreis (EUR 2,00), Restlaufzeit der Option (42–90 Monate), fristenkongruenter Zinssatz. Die ausübbaren Aktienoptionen haben sich wie folgt entwickelt: in Stück 2021 2020 Stand 1.1. 0 10.000 gewährte Optionen 0 0 verfallene Optionen 0 0 ausgeübte Optionen 0 -10.000 Stand 31.12. 0 0 Die Anzahl der insgesamt bis 31.12.2021 gewährten bzw. ausgeübten Optionen teilen sich für folgende Gruppen wie folgt auf: Gruppe Anzahl insgesamt gewährte Optionen Anzahl gewährte Optionen in 2021 Anzahl ausgeübte Optionen in 2021 Arbeitnehmer 10.000 Stück 0 Stück 0 Stück leitende Angestellte 100.000 Stück 0 Stück 0 Stück Dr. Martin Sailer 40.000 Stück 0 Stück 0 Stück 150.000 Stück 0 Stück 0 Stück Die gewährten Optionen sind jeweils ab dem dritten Jahrestag ab jeweiliger Zuteilung bis zum Ablauf desselben Geschäftsjahrs aus- übbar. Im Falle des Übertritts in den Ruhestand gemäß den jeweils anwendbaren gesetzlichen Bestimmungen ist der Planteilnehmer berechtigt, alle bis zu dem Termin des Übertritts in den Ruhestand zugeteilte Optionen sofort auszuüben. Übt er die Optionen nicht innerhalb von drei Monaten ab Übertritt in den Ruhestand aus, so verfallen alle zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen. Im Fall des Ablebens oder im Fall des Ausscheidens eines Planteilnehmers wegen Berufsunfähigkeit werden alle bis dahin zugeteilten, aber nicht ausgeübten Optionen mit ihrem Wert zu diesem Termin in bar abgerufen. Für den Fall, dass der Wert der Optionen negativ sein sollte, erfolgt keine Abfindung. Für die aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien gilt eine Behaltefrist von 36 Monaten. Jeder Teilnehmer am Aktien- optionsplan ist aber berechtigt, so viele der aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien vor Ablauf der Behaltefrist – aber nicht während der regulären oder im Einzelfall verhängten Handelssperren – zu verkaufen, wie erforderlich ist, damit er oder sie seine oder ihre persönliche Einkommensteuer in Bezug auf die Ausübung der Optionen aus dem Netto-Veräußerungserlös (d.h. abzüglich allfälliger Steuern auf den Veräußerungserlös) entrichten kann. Im Fall des Übertritts in den Ruhestand oder des Ausscheidens infolge Berufsunfähigkeit ist der Planteilnehmer berechtigt, alle aufgrund Ausübung der Optionen erworbenen Aktien nach Übertritt in den Ruhestand oder nach Ausscheiden infolge Berufsunfähigkeit, aber vor Ablauf der Behaltefrist zu veräußern. Alle Optionen sind nicht übertragbar. Im Geschäftsjahr 2021 wurden 0 Stück (VJ: 0 Stück) auf Inhaber lautende, nennwertlose Stückaktien an Mitglieder des Vorstands der Frauenthal Holding AG und an weitere Führungskräfte der Frauenthal-Gruppe gewährt. Es gilt eine Behaltefrist von drei Jahren ab Ausübung der Optionen. Es wurden im Geschäftsjahr 2021 0 Stück für leitende Angestellte (VJ: 10.000 Stück) ausgeübt. 111 Der beizulegende Zeitwert der gewährten Optionen wird als Personalaufwand erfasst, wobei die Gegenbuchung im Eigenkapital er- folgt. Der beizulegende Zeitwert wird am Tag der Gewährung bestimmt und über einen Zeitraum verteilt, über den die Mitarbeiter den bedingungslosen Anspruch auf die gewährten Optionen erwerben (Erdienungszeitraum). (6) VORSCHLAG ZUR VERWENDUNG DES ERGEBNISSES Der Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG beträgt EUR 2.806.699,13. Der Vorstand schlägt vor, keine Dividiende an die Aktionäre auszuschütten. (7) EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 27. April 2022 gab es we- sentliche Auswirkungen aufgrund der Invasion durch die russische Armee in der Ukraine, die ab dem 24. Februar 2022 erfolgte. Negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der Frauenthal-Gruppe durch den Russland-Ukraine Konflikt und einer mög- lichen weiteren Eskalation können nicht ausgeschlossen werden. Für den Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG können sich daraus vor allem Auswirkungen in der Bewertung von Beteiligungsansätzen ergeben. Der Umfang der Auswirkungen kann jedoch zum Zeitpunkt der Berichterstellung nicht mit hinreichender Sicherheit eingeschätzt werden. STUFENWEISE SENKUNG DES KÖRPERSCHAFTSTEUERSATZES IN ÖSTERREICH Zusätzlich wurde zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 27. April 2022 die ökosoziale Steuerreform am 20. Jänner 2022 in Österreich beschlossen. Diese sieht unter anderem eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes von 25 % auf 23 % vor (für das Jahr 2023: 24 % und ab dem Jahr 2024 23 %). In der österreichischen Steuergruppe ergibt sich im Geschäftsjahr 2021 bei einem Körperschaftsteuersatz von 25 % ein latenter Steuer- aufwand iHv MEUR -2,6 – bei einer Berechnung mit 24 % würde der latente Steueraufwand MEUR -2,8 und bei 23 % MEUR -3,1 in der österreichischen Steuergruppe betragen. Wien, 27. April 2022 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Vorstandsmitglied Dr. Hannes Winkler Vorstandsvorsitzender DI Michael Ostermann Vorstandsmitglied 112 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzern- abschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten be- schreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresab- schluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst ge- treues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Wien, 27. April 2022 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Vorstandsmitglied Dr. Hannes Winkler Vorstandsvorsitzender DI Michael Ostermann Vorstandsmitglied 113 BESTÄTIGUNGSVERMERK BERICHT ZUM EINZELABSCHLUSS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben den Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst ge- treues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2021 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend be- schrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum des Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: 1. Bewertung des Finanzanlagevermögens 2. Ansatz und Bewertung der aktiven latenten Steuern 1. BEWERTUNG DES FINANZANLAGEVERMÖGENS SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN Die Frauenthal Holding AG ist oberste operative Konzernmutter einer multinational tätigen Unternehmensgruppe. Das Finanzanlage- vermögen stellt im Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG mit rd. 86,7 % der Bilanzsumme somit den wesentlichsten Posten dar. Die Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze der wesentlichen Beteiligungen wird im Frauenthal Konzern zumindest einmal pro Jahr mittels eines Bewertungsmodells nach dem Discounted Cashflow-Verfahren getestet. Das Ergebnis dieser Bewertung ist von der Einschätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie des Diskontierungszinssatzes abhängig und daher mit Schätzunsicherheit behaftet. Die wesentlichen Risiken bestehen in der Schät- zung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse. In Abschnitt I. 2. c) des Anhangs sind die Angaben zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und unter Abschnitt II. 1. des Anhangs die Zusammensetzung des Postens Finanzanlagen erläutert. PRÜFERISCHES VORGEHEN Wir haben die Angemessenheit der zukunftsbezogenen Schätzungen und wesentlichen Annahmen sowie der herangezogenen Be- rechnungsmethoden unter Einbeziehung von Bewertungsspezialisten beurteilt. 114 Dabei haben wir uns mit den in der von der Unternehmensleitung freigegebenen und dem Aufsichtsrat gebilligten Planungsrechnung angesetzten Prämissen und wesentlichen Werttreibern befasst, um die Angemessenheit dieser Planungen zu verifizieren. Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Ertragserwartungen der Tochtergesellschaften und Teilkon- zerneinheiten. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die Planungssystematik und den Planungsprozess sowie die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt. Wir haben die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber für die Ergebnis- und Cash Flow-Planung der einzelnen Tochtergesell- schaften plausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungsschema nachvollzogen und auf rechnerische Richtigkeit überprüft. Die Angemessenheit der Höhe der Diskontierungszinssätze wurde durch die alternative Ableitung der für die Bestimmung der Dis- kontierungszinssätze maßgeblichen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten („weighted average cost of capital“) auf Basis einer eigenen Peer Group beurteilt. Zur Risikobeurteilung möglicher Abweichungen von Ergebnis- und Cash Flow-Schätzungen sowie Abweichungen von den abgeleite- ten durchschnittlichen Kapitalkosten wurden Sensitivitätsrechnungen vorgenommen. 2. ANSATZ UND BEWERTUNG DER AKTIVEN LATENTEN STEUERN SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN Die Gesellschaft ist Gruppenträgerin einer österreichischen Gruppe gem. § 9 KStG („Steuergruppe“) und weist wesentliche aktive latente Steuern aus, wobei vom Wahlrecht Gebrauch gemacht wurde aktive latente Steuern auf Verlustvorträge zu bilden. Die Bewertung der aktiven latenten Steuern unterliegt wesentlichen Schätzungen und Ermessensentscheidungen. Die wesentlichen Risiken bestehen in der Schätzung der künftig zur Verfügung stehenden steuerlichen Ergebnisse. Das Management der Frauenthal Holding AG leitet auf Grundlage einer Mittelfristplanung die steuerlichen Ergebnisse ab und hat jene Beträge als werthaltig beurteilt, die in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich verwertet werden können. In Abschnitt I. 4. des Anhangs sind die Angaben zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und unter Abschnitt II. 3. des Anhangs die Zusammensetzung des Postens Aktive latente Steuern erläutert. PRÜFERISCHES VORGEHEN Wir haben den Ansatz und die Bewertung der latenten Steuern und die diesbezüglich wesentlichen Annahmen zu den Ertragserwar- tungen der Mitglieder der österreichischen Steuergruppe („Gruppenmitglieder“) beurteilt. Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Realisierbarkeit der geplanten Ergebnisse der Frauenthal Holding AG und der Gruppenmitglieder. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt, diese plausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berech- nungsschema nachvollzogen, kritisch gewürdigt und auf rechnerische Richtigkeit überprüft. Weiters wurde die Überleitung der geplanten unternehmensrechtlichen Ergebniserwartungen der Frauenthal Holding AG und der Gruppenmitglieder auf die steuerlichen Ergebnisse in Bezug auf die Berücksichtigung der zwingenden wesentlichen steuerlichen Vor- schriften nachvollzogen. VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fort- führung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzu- wenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigten, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätig- keit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. 115 Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft. VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Dar- stellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchge- führte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Ent- scheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grund¬sätzen ordnungsmäßiger Ab- schlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: › Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. › Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. › Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. › Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesell¬schaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. › Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontroll- system, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unab- hängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünf- tigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungs- sachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvor- schriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. 116 SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN BERICHT ZUM LAGEBERICHT Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresab- schluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unter- nehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt. URTEIL Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. ERKLÄRUNG Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesell- schaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt. ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 DER EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 11. Juni 2021 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 10. August 2021 vom Auf- sichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2000 Abschlussprüfer. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsaus- schuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. Wir haben für die geprüfte Gesellschaft und für von dieser beherrschten Unternehmen keine Leistungen zusätzlich zur Abschlussprü- fung erbracht, die nicht im Jahres- oder Konzernabschluss angegeben worden sind. AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Peter Bartos Wien, am 27. April 2022 BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mag. Peter Bartos Wirtschaftsprüfer ppa. Christoph Leutgeb, MSc (WU) Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresab- schluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten. 117 2021 ca. 3.200 Mitarbeiter Umsatz ca. 1.024 MEUR Frauenthal Handel Frauenthal Automotive

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