Interim / Quarterly Report • Aug 6, 2015
Interim / Quarterly Report
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Im ersten Halbjahr 2015 ist die Weltwirtschaft, geprägt von einem schwachen Euro und fallenden Ölpreisen, moderat gewachsen. Vor allem die großen Volkswirtschaften in Europa und teils auch in Nordamerika profitierten von den gesunkenen Rohstoffpreisen. Währenddessen gerieten Öl exportierende Entwicklungs- und Schwellenländer wie Nigeria zunehmend unter Druck; Russland, zusätzlich durch den Ukraine-Konflikt belastet, steht vor einer Rezession. Südamerikas Wirtschaftsleistung dürfte in diesem Jahr ebenfalls einen leichten Rückgang verzeichnen.
Die chinesische Wirtschaft wächst derzeit aufgrund einer schwachen Nachfrage im In- und Ausland, der geplatzten Immobilienblase und des Einbruchs des Aktienmarkts langsamer als in den vergangenen Jahren; nach Einschätzung der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) wird die schwächelnde Konjunktur Chinas erkennbare Auswirkungen auf ganz Asien haben.
Über die Entwicklung der für das Geschäft der Mühlbauer Group relevanten Branchen und Industrien wurde im Geschäftsbericht 2014 der Mühlbauer Holding AG ausführlich berichtet. Die darin erwähnte Prognose des VDMA für 2015 wurde auf real Null Prozent, also Stagnation, revidiert. Das Statistische Bundesamt hat die Produktionsindizes für den Maschinenbau gravierend von plus 1,1 Prozent (Januar bis April 2015) auf minus 1,4 Prozent nach unten korrigiert (jeweils im Vergleich zum Vorjahr). Hinzu kam für den Mai ein Minus von 6,8 Prozent. Darüber hinaus ergaben sich seit der Publikation des Geschäftsberichts am 24.06.2015 keine wesentlichen Veränderungen.
Der im Berichtszeitraum erzielte konsolidierte Auftragseingang zeigt sich mit einem gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (122,8 Mio. EUR) verzeichneten Plus von 61,8 Mio. EUR bzw. 50,3% auf 184,7 Mio. EUR sehr erfreulich. Vor dem Hintergrund des im Berichtszeitraum über den Umsatzerlösen liegenden Auftragseingangs betrug der Auftragsbestand des Mühlbauer Konzerns am 30.06.2015 – auch währungsbedingt – 276,5 Mio. EUR. Im Vergleich zum 30.06.2014 (243,0 Mio. EUR) entspricht dies einem Zuwachs von 33,6 Mio. EUR bzw. 13,8%.
Von der erfreulichen Auftragsentwicklung profitieren auch die Umsatzerlöse. Diese stiegen, konsolidiert, von 90,0 Mio. EUR im Vorjahr um 46,7 Mio. EUR bzw. 51,9% auf 136,7 Mio. EUR im Berichtszeitraum an.
Das vom Technologiekonzern Mühlbauer erwirtschaftete operative Ergebnis fiel im Berichtszeitraum mit 17,3 Mio. EUR um 25,7 Mio. EUR höher aus als im vergleichbaren Vorjahrzeitraum (-8,4 Mio. EUR). Dieser Ergebnisanstieg resultiert in erster Linie aus der im Berichtszeitraum im Vergleich zur Vorjahresperiode um 41,7% oder 41,4 Mio. EUR auf 140,7 Mio. EUR gestiegenen Gesamtleistung. Dieser Anstieg konnte die ebenfalls gestiegenen Kosten, vor allem in den Bereichen Materialaufwand (+8,2 Mio. EUR), Personalaufwand (+5,6 Mio. EUR) und Steuern (+5,5 Mio. EUR) mehr als kompensieren, so dass der Konzern im ersten Halbjahr 2015 einen Jahresüberschuss in Höhe von 15,8 Mio. EUR – nach einem Verlust im ersten Halbjahr 2014 in Höhe von 4,4 Mio. EUR – ausweisen kann.
Zum Ende des 1. Halbjahres 2015 beschäftigte die Mühlbauer Gruppe insgesamt 2.988 Mitarbeiter. Vor allem durch den Aufbau von Produktionskapazitäten sind 140 Mitarbeiter bzw. 4,9 % mehr als zum gleichen Stichtag des Vorjahres (2.848) beschäftigt.
Die OECD hat ihre Prognose für die Entwicklung der Weltwirtschaft in 2015 von 3,6 auf 3,1 Prozent gesenkt. Ursache sind vor allem die schwache Konjunkturentwicklung in den USA sowie das verlangsamte Wachstum der chinesischen Wirtschaft. Auch die ADB korrigierte ihre Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung Asiens nach unten – von 6,3 auf 6,1 Prozent. Der Euroraum, insbesondere Deutschland, soll dagegen vom gesunkenen Ölpreis, der Euro-Abwertung sowie dem niedrigen Zinsniveau profitieren.
Südamerikas Wirtschaft wird nach Berechnungen des IWF um 0,2 Prozent sinken; Ursache für diese Entwicklung sind vor allem Rezessionen in Brasilien und Venezuela. Währenddessen bleibt der wirtschaftliche Aufschwung in Afrika durch die starke Abhängigkeit von einzelnen Rohstoffen und Korruption weiterhin fragil.
Risiken ergeben sich aus einer möglichen Verschärfung des Ukraine-Konflikts sowie aus dem ungewissen Verbleib Griechenlands in der Eurozone.
Trotz der revidierten Prognose rechnen die VDMA-Volkswirte für den weiteren Jahresverlauf weiter mit einem moderaten Produktionswachstum in einem labilen Umfeld; sie gehen davon aus, die Minusraten bis zum Jahresende ausgleichen zu können.
Im Halbleitermarkt sind weiterhin Smartphones und Tablet-PCs die größten Treiber; in der RFID-Branche sieht das Unternehmen neben dem Retail-Sektor auch Zukunftspotenzial in NFC-Chips, die zunehmend standardmäßig in Smartphones integriert werden.
Der Mühlbauer Konzern bestätigt seine im Rahmen der Publikation des Geschäftsberichts 2014 abgegebene Prognose für das aktuell laufende Geschäftsjahr, Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis gegenüber dem Vorjahr leicht steigern zu können.
Hinsichtlich der wesentlichen Chancen und Risiken, über welche im Geschäftsbericht 2014 der Mühlbauer Group ausführlich berichtete wurde, ergaben sich keine Änderungen.
Konzernbilanz zum 30. Juni 2015 der Mühlbauer Holding AG
| Anh. | 30.06.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|---|
| AKTIVA | EUR | EUR | |
| Anlagevermögen | |||
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 868.375 | 955.659 | |
| Sachanlagen | 93.642.831 | 93.743.977 | |
| Finanzanlagen | (1) | 6.864.524 | 7.094.861 |
| 101.375.730 | 101.794.497 | ||
| Umlaufvermögen | |||
| Vorräte | (2) | 71.483.153 | 70.124.085 |
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | (3) | 58.146.889 | 53.741.637 |
| Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 39.612.026 | 21.349.608 | |
| 169.242.068 | 145.215.330 | ||
| Rechnungsabgrenzungsposten | 927.674 | 724.026 | |
| Aktive latente Steuern | (4) | 10.627.626 | 9.576.086 |
| Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung | 1.147.928 | 1.731.239 | |
| 283.321.026 | 259.041.178 | ||
| PASSIVA | |||
| Eigenkapital | |||
| Gezeichnetes Kapital | 18.810.976 | 18.810.976 | |
| Eigene Anteile | (171.201) | (173.825) | |
| Kapitalrücklagen | 63.034.802 | 63.033.438 | |
| Gewinnrücklagen | 432.202 | 399.853 | |
| Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung | 3.192.298 | 1.850.021 | |
| Bilanzgewinn | 53.493.842 | 37.658.263 | |
| 138.792.919 | 121.578.726 | ||
| Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen | 8.069.258 | 8.787.230 | |
| Rückstellungen | (5) | 61.471.995 | 53.814.308 |
| Verbindlichkeiten | 74.977.483 | 74.860.822 | |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 9.371 | 92 | |
| 283.321.026 | 259.041.178 |
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2015 der Mühlbauer Holding AG
| Anh. | 01.01.2015 - 30.06.2015 |
01.01.2014 - 30.06.2014 |
|
|---|---|---|---|
| EUR | EUR | ||
| Umsatzerlöse | 136.740.017 | 89.976.176 | |
| Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 3.026.510 | 9.289.244 | |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 970.814 | 5.080 | |
| Gesamtleistung | 140.737.341 | 99.270.500 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 4.018.839 | 5.972.858 | |
| Materialaufwand | (44.166.872) | (35.960.419) | |
| Rohergebnis | 100.589.308 | 69.282.939 | |
| Personalaufwand | (48.711.029) | (43.088.437) | |
| Abschreibungen | (8.305.986) | (9.268.587) | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (26.272.032) | (25.352.234) | |
| Operatives Ergebnis | 17.300.261 | (8.426.319) | |
| Finanzergebnis | (7) | 975.253 | 954.327 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 18.275.514 | (7.471.992) | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (2.047.290) | 3.380.934 | |
| Sonstige Steuern | (392.645) | (305.559) | |
| Konzernjahresüberschuss (-fehlbetrag) | 15.835.579 | (4.396.617) |
Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, gegründet und mit Sitz in Roding, Deutschland. Die Aktien dieser Gesellschaft werden seit dem 10. Juli 2013 im Freiverkehr an der Wertpapierbörse Frankfurt im Handelssegment Entry Standard gehandelt.
Die Mühlbauer Holding AG ist ein Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB. Der Konzernabschluss der Mühlbauer Holding AG wird nach den handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften und den aktienrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Auf die zu den einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang gemachten Angaben wird im Gliederungsschema durch arabische Zahlen verwiesen.
Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Soweit nicht explizit auf eine abweichende Darstellung hingewiesen wurde, beziehen sich alle in diesem Konzernabschluss ausgewiesenen Beträge auf Euro. Negative Werte sind in Klammern dargestellt.
In den Konzernabschluss sind neben der Mühlbauer Holding AG alle Tochtergesellschaften, bei denen der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht und somit die Kontrolle über diese Unternehmen ausübt, einbezogen.
Hinsichtlich der angewandten Konsolidierungsmethoden verweisen wir auf die Ausführungen im Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2014. Die einschlägigen Methoden wurden auch im vorliegenden Zwischenabschluss zum 30. Juni 2015 unverändert beibehalten.
Der Konsolidierungskreis der Gesellschaft beinhaltet neben der Mühlbauer Holding AG selbst unverändert zum 30. Juni 2015 weitere 9 inländische und 19 ausländische Tochtergesellschaften, welche vollkonsolidiert werden, sowie 1 Gemeinschaftsunternehmen, welches nach der Equitymethode einbezogen wird.
Hinsichtlich der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Ausführungen im Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2014. Die einschlägigen Methoden wurden auch im vorliegenden Zwischenabschluss zum 30. Juni 2015 unverändert beibehalten.
Die Veränderung der Finanzanlagen im Vergleich zum 31. Dezember 2014 resultiert aus dem Ansatz der Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen sowie aus der Rückzahlung einer Ausleihung an diesem Unternehmen in Höhe von 1.167 TEUR.
Die Veränderung der Vorräte ist im Wesentlichen auf die Zunahme des Bestandes der unfertigen Erzeugnisse in Höhe von 2.275 TEUR und fertigen Erzeugnissen und Waren in Höhe von 909 TEUR zurückzuführen.
Die Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen resultiert überwiegend aus einem Stichtags- und projektbezogenen Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Die latenten Steuern resultieren aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen den Steuerbilanzen der Gesellschaften und den Wertansätzen in der Konzernbilanz. Der Anstieg der aktiven latenten Steuern resultiert aus der Bildung von aktiven latenten Steuern auf im Konzern eliminierte Zwischengewinne.
Die Veränderung der sonstigen Rückstellungen beruht im Wesentlichen auf Zuführung zu Rückstellungen für weltweit bestehende Garantierisiken, sowie Verpflichtungen im Personal- und Sozialbereich.
Die Unternehmen des Mühlbauer Konzerns haben Zuwendungen der öffentlichen Hand für die Errichtung und die Finanzierung von bestimmten Fertigungsstätten unter der Voraussetzung erhalten, dass bestimmte projektbezogene Kriterien innerhalb einer bestimmten Periode nach Erhalt der Zuwendungen erfüllt werden. Die Gesellschaften sind verpflichtet, diese Bedingungen zu erfüllen. Sollten diese Bedingungen nicht erfüllt werden, können zum Stichtag 30. Juni 2015 höchstens 11.696 TEUR der Zuwendungen zurückgefordert werden (Vorjahr 13.591 TEUR).
Zum 30. Juni 2015 hatte der Mühlbauer Konzern keine Haftungsverhältnisse. Des Weiteren sind keine wesentlichen Veränderungen der sonstigen finanziellen Verpflichtungen im Berichtszeitraum eingetreten.
Das Finanzergebnis beinhaltet hauptsächlich sonstige Zinserträge und Erträge aus Beteiligungen. Die Zinsen resultieren aus der Vergabe von Darlehen. Die Beteiligungserträge beruhen auf dem Ansatz einer Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen.
Roding, 05.08.2015
Der Vorstand
Josef Mühlbauer
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